* W. 1 bewieſen hat, vom Verſtändigungswillen Dienskag, 11. November dezugs reiſe: 65 Bofd.e Die Aenderung d. wirtſchaltt Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuertennen Poſticheckkonto Nr 17590 Karlsruhe. Nebenſtellen Waldhoſſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ In Mannheim u. Umgebung wöchentlich monatl. Bezieher verpflichten ſich bei eptl „Hauptgeſchäfisſtelle 6, 2 Geſchäfts⸗ daß 4 Fernſpr Nr ioa! 7945,— Telegt-Adreſſe Oetletalanzeiger Maunbeim Erſcheini wöchentt zwölfmal. Bellagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Abend⸗ Ausgabe ue Mannheimer Seitun Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 52⁵ Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein · ſpaltige Kolonelgeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Siellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen.Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muſik⸗Jeitung Aus der Welt der Cechnik⸗-Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Brankreich und England HGaloͤwins Dank an Frankreich 0 In ſeiner geſtrigen Guildhall⸗Rede(ogl. unſer heutiges Morgen⸗ 1 behandelte Baldwin ganz beſnder bs Verhältnis zu Frank⸗ reich. Von beſonderem Intereſſe ſind die folgenden Sätze: nüin„Der raſche Abbau der Ruhrpolitik, der uns zu guten Hoff⸗ r für die Zukunft ermutigt, würde nicht erzielt worden ſein, 111 ie ſtaatsmänniſche Leitung der franzöſiſchen Regierung. Her⸗ 8 verdient den Dank Europas für ſeine Mäßigung und er 1 700 verſichert ſein, daß meine Regierung fortfahren wird, ihm die dielendſchäftlichſte und konſequenteſt Unterſtützung in der Ausführung ieſer Politit angedeihen zu laſſen, die er ſelbſt in hohem Maße das viklich hat. Meine Regierung hat volles Vertrauen dazu, daß dus Londoner Abkommen Deutſchland in die Lage ver⸗ ſehen wird, ein Faktor für Frieden und Stabilikät in Suropa zu werden.“ Die Aufnahme in Paris Paris, 11. Nov.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Bald⸗ wins Guildhallrede brinat den politiſchen Kreiſen, die auf eine Stellungnahme des enaliſchen Miniſterpräſidenten zu den wich⸗ tigen außenvolitiſchen Fragen mit Ungeduld warten, keineswegs Auk⸗ klärung! Der Paſſus, der ſich auf die Verhältniſſe zwiſchen Frank⸗ reich und namentlich auf die Wirkſamkeit des Kabinetts Herriot be⸗ Zieht. erreat hier wahre Senſation. Denn nicht einmal die Fleunde der Regierung waren darauf gefaßt, daß ſich Baldwin mit ſolcher Entſchiedenheit, wie er es getan bat, für die Richtlinien der franzöſiſchen Politik ausſorechen werde. Man gewinnt den Eindruck, daß ſich in den letzten Tagen tatſächlich ein Meinungsaus⸗ tguſchtzwiſchen London und Paris vollsooen hat. der, wie man aus Baldwins Rede ſieht, jedenfalls eine engliſch⸗franzöſiſche ebereinſtimmung arundſätzlich zuſtande brachte. Freilich wird bemerkt, daß ſich bei der Durchführung des Igwesplan es noch einige Schwierigkeiten ergeben werden! Man iſt aber in Regierungskreiſen durchaus optimiſtiſch geſtimmt, weil mon in Baldwins Warten das Schickſal des Genfer Protokolls ver⸗ gißt. Den bieſigen Regierungsgegnern ſheint es befonders unan⸗ Enehm zu ſein, daß Valdwin ſeinem Vorgänger Macdonald das Veugnis ausſtellte, daß dieſer mit der Londoner Kon feren z bihe bodeutungspolle und glückliche außenpolfti⸗ ſche Tat pollbrachk habe. Aus dem Hinweis auf die Entwaff⸗ nungsfrage ſchlfeßeſt die blockngtionsliſtiſchen Zeitungen, daß Bald⸗ min dieſe Frage mit der allergrößten Schärfe behandeln werde. 2 4 5 4 2 Ein merkwürdiger Friedensgeneral Aus dem Saargebiet wird uns geſchrieben: Das Auftreten des Generals a. D. v. Schönaich, der in den leßten Tagen im Saargebiet und in der Pfalz über Demo⸗ kratie.„Pazifismus und ihre Gegner ſprach“, hat bei der überwiegen⸗ en Mehrheit der Bevölkerung größte Entrüſtung und Em⸗ pörung ausgelöſt. Zunächſt hat es die Bevölkerung als Belei⸗ bigung empfunden, mit welch provozierenden Redensarten und Schimpfworten der„Friedensgeneral“ gegen Andersdenkende zu Felde zog, denen er geiſtige Minderwertigkeit, Affenabſtammung uſc. dorwarf. Es wurde auch ſehr merkwürdig empfunden, wie General v. Schönaich verſuchte, den Andersdenkenden ſeinen Pazifismus an⸗ ubefehlen. Gewiß die Bevölkerung dieſer national ſo ſtark um⸗ ſeittenen Gebiele will den Frieden und iſt, wie ſie ſeit der Beſetzung 5 beſeelt, den jedoch die Egenſeite vermiſſen ließ. Sie lehnt aber den Pazifismus eines Ge⸗ hexal v. Schönaich, der im Saargebiet zuſammen mit einer Fran⸗ zöſin namens Caby ſprach, ſtrikt ab. Die Art und Weiſe wie dieſer dgen Friedensgensral den Pazifismus vertritt, bedeutet für das Deutſchtum im Saargebiet und in der Pfalz eine direkte Ge⸗ fahr. Dem General a. D. v. Schönaich— die Saarbevölkerung nimmt das zu ſeinen Gunſten an— nicht bekannt geweſen zu lein, was die Saarländiſche Friedensliga iſt, in deren Auftrag er ſprach; er ſcheint nicht gewußt zu haben, daß ſie ebenſo wie der ſogen. Saarbund, dem franzöſiſchen Annektionismus und Imperialismus im Saargebiet Vorpanndienſte leiſtet und daß ihre Drahtzieher ſelbſt in öffentlicher Verſammlung erklärt haben, bei der bſtimmung in ein„reaktionäres Deutſ hland“ nicht mehr zurück⸗ kehren zu wollen. Wenn General v. Schönaich das vorher gewußt baben ſollte, ſo hätte ihm doch die Zuſammenſetzung ſeiner Zuhörer⸗ ſchaft, die zum größten Teil aus Franzoſen beſtand, guffallen müſſen, zum mindeſten hätte ihn ſtutzig machen müſſen, in melcher Weiſe das bekannte franzöſiſche Propagandablatt im Saar⸗ gebiet der„Saar⸗Kurier“ ſeinen erſten im Saargebiet gehaltenen Vor⸗ trag, der nur ein fortgeſetzes wüſtes Geſchimpfe auf Deutſchland iſt, für ſeine Zwecke ausgebeutet hat. 1 Das Beſtreben der ſaarländiſchen Friedensliga und des Saarbun⸗ des hi dahin, das nationgle Empfinden der Bevölkerung zu töten, um ſie den Abſichten des franzöſiſchen Annexionismus gefügig zu machen, der gerade jetzt einen neuen Vorſtoß unternommen hat, um lich unter Mißachtung des Friedensvertrages der deutſchen Schulen au bemächtigen. Dieſes Beſtreben hat General v. Schönaich durch ſeine völlig unberechtigten wüſten Angriffe auf die deutſche Schule und auf die Kirche, die er des Nationalismus beſchuldigte, unter⸗ ſtützt Wie groß aber gerade die Gefahr für die deutſche Schule im Saargebſet iſt, zeigt eine zwei Tage nach dem Vortrag des Generals » Schönaich in Saarbrücken in der ſozialdemokratiſchen Volksſtimme erſchie nene Meldung aus Jägersfreude, in der es wörtlich heißt: In unſerem Ort ſollen ſetzt 160 Kinder die franzöſiſche Schule be⸗ uchen. während nur mehr 100 Kinder in die deutſche Schule gehen. Meiſt ſind es Kinder von Bergleuten, die gezwungen ſind, wenn eine neue Wohnung haben wollen, einen Revers zu unterſchrei⸗ ben der ſie verpflichtet, ihre Kinder in die franzöſiſche Schule zu ſchcten“ General v. Schönaich ſcheint auch kein Empfinden dafür zu haben, wis es heißt, in Anweſenheit von Angehörigen der fran⸗ döſiſchen Okkupationsarmee die ungeheuerliche Behaduptung zu wiederholen, daß Oeſterreich und damit auch Deutſchland die Schuld am Kriege trage und wie durch eine ſolche würdeloſe und unwahre Selbſtbezichtigung Deutſchlands Lage und vor allem die Lage des dgargebietes und des beſetzten Gebietes verſchlechtert und erſchwert 85 rd. General v. Schönaich ſcheint nicht gewußt zu haben. daß erſt ſchelig ein proteſtantiſcher Dekan in der Pfalz von dem franzöſi⸗ imen Mültärgericht in Landau verurteilt wurde, weil er ſich in einem Artevargeliſchen Kirchenboten veröffentlichten Artikel gegen die Aegsſchuldlüge gewandt hat. Befriedigung in London Londan, 11. Nov.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Bald⸗ wins Erklärungen in ſeiner Guildenhallrede über Frankreich und Deutſchland wird in den diplomatiſchen Kreiſen dahin aus⸗ geleat, daß das konſervative Kabinett die bisher verfolgte engliſche Politik unverändert fortzuſetzen beabſichtigt. Sein Schweigen über Rußland und Aegypten wird als ein Beweis ernſter Beſorg⸗ nis betrachtet. welche die Beziehungen zu dieſen Ländern einflößen könnten. Wie ich von diplomatiſcher Seite erfahre, iſt es namentlich der wachſende franzöſiſche Einfluß in beiden Ländern, welcher die Lage für Enaland äußerſt ſchwierig geſtaltet. Die ſich immer enger um den europäiſchen Kontinent ſpinnenden Fäden der franzöſiſchen Politik. Frankreichs Anerkennung der Sowjetregierung und ſeine Bemühungen. Deutſchland kommerziell an ſich zu feſſeln, in Verbin⸗ duna mit dem ſteigenden Preſtige in Marokko und in der Türkei bil⸗ den die Wolken am politiſchen Horizont Enalands, die dem Kabinett Baldwins bei ſeinem Amtsantritt ſchwere Sorgen bereiten. Doch iſt die dadurch hervorgerufene Lage zu delikat. als daß ſie ſelbſt in den enaliſchen Bl Es liegen — ++, Blättern öffentlich beſprochen werden könnten. jedoch ſchon Gründe vor, daß die Stellungnahme der neuen Regie⸗ runa Rufland gegenüber vielleicht doch nicht ſo rigoros ſein dürfte, wie ſie zu Wahlzwecken hingeſtellt worden iſt. Dem dinlomatiſchen Mitarbeiter des„Daily Expreß“ zufolge wird das Kabinett ſo bald als möglich eine Entſcheidung darüber tref⸗ fen, ob das weitere Vorgehen in Sachen des Sinowje.⸗ zwiſchenfalles aufgegeben wird oder ob eine eingehende Unter⸗ ſuchung der von ausländiſchen Kommuniſten veranlaßten Machen⸗ ſchaften ſtattſinden ſoll. Lebhafte Befriedigung erregt Baldwins An⸗ kündigung der zum nächſten Jahre beſchloſſenen Fortſetzung der Wembleyausſtellung. Man nimmt mit Sicherheit an, daß die vom Premier els notwendig zu fordernde Unterſtützung durch die Dominien und die britiſche Induſtrie gewöhrleiſtet wird. Mit der Ernennung von Paels zum erſten Kommiſſar der öffentlichen Ge⸗ bände und von Churchills zur Konzlerſchoft des Schatzminiſteriums hält man die Miniſterfrage für die hauptſälichſten Poſten für be⸗ endet. Cecil wird wahrſcheinlich wieder die Führung der briti⸗ ſchen Dominien beim Völkerbund übernehmen. Wie verlautet, wird Wilfried Aſhley zum Tronsportminiſter ernannt werden. Er iſt Vorſitzender des antiſozialiſtiſchen Vereins. Das Parlamentsmitglied Samuel wird als neuer Generalpoſtmeiſter genannt. Er gilt als eine Autoxität in Hoandels⸗ und Finanzſachen. Bei der geſtrigen ge⸗ heimen Miniſtervetsſizung unterbreitete der König die Proklamation Bertagung der Parlamentseröffnung vom 18. cnempber auf den 2. Dezember. e eeee..... Während das demokratiſche Blatt der Pfalz, die„Pfälziſche Volkszeitung“ und die ebenfalls demokratiſche„Neue Vadiſche Lan⸗ deszeirung“ in Mannheim den Vortrag des Generals Schönaich mit ſichtlichem Behagen reröffentlichen und von einem glänzenden Vortrag ſprechen, lehnt die demokratiſche„Saarbrücker Zeitung“ in einem offenen Brief den General v. Schönaich bollſtändig ab.„Wir im Saargebiet hätten gewünſcht daz Sie, Herr General, ein Wost über das unglaubliche Syſtem ge⸗ funden hätten, heißt es in der„Saarbrücker Zeitung“, das im Namen des Volksbundes, der ja Träger der pazifiſtiſchen Befrledung der Menſchheit ſein ſoll, hier errichtet wurde. Ein Wort über die An⸗ weſenheit des franzöſiſchen Militärs, die Einſchmuggelung der fran⸗ zöſiſchen Schulen, die Rechtlosmachung der Bevölkerung auf allen Gebieten, ein Wort über die Spitzelwirtſchaft, die Verſeuchung der Verwaltung mit zweifelhaften Elementen, ein Wort über die wider⸗ rechtliche Reparationsausbeutung und anderes mehr. Das ſind Zu⸗ ſtände, die dem pazifiſtiſchen Gedanken weit mehr ins Geſicht ſchla⸗ gen, als die halb ſo ſchlimmen Hakenkreuzler, die in Aufhauſchung ihrer Bedeutung alle Tage ein paarmal von den deutſchen Pazifiſten durchbohrt werden. Daß Sie, Herr General, darüber ſchwiegen, noch nicht einmal, wie Quidde, wenigſtens ein Wort über das Dettſchtum der Bewohner und die Notwendigkeit ſeiner Reſpektie⸗ rung ſagten, zeigt uns, daß der Pazifismus als Träger des Frei⸗ heitkampfes einer Bevölkerung nicht in Frage kommen kann.“ Was die demokratiſche„Saarbrücker Zeitung“ über das Saar⸗ gebiet fagt, gilt in gleicher Weiſe für die Pfal z. Auch ſie kann im Kampf um ihre Rechte keinerlei nationale Erſchlaffung dulden, und am wenigſtens ihr Schickſal ſolchen Leuten in die Hände degen. die anſcheinend gegen die dem beſetzten Gebiet drohenden wirklichen Gefahren des franzöſiſchen Imperialismus blind geworden ſind. das meuternde Schlachtſchiff„Sao paolo“ 2+ London, 11. Nov.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Dem „Daily Tel.“ wird aus Buenos Aires gemeldet: Das rebelliſch braſilianiſche ee Paolo“ lief geſter n ontevideo(Uruguay) an. Der zur Verfolgung ausgeſchickte Dreadnouaht„Minas Geraes“ iſt ebenfalls dort angelangt und ſteht drei Seemeilen vor dem Hafen. Aus Newyork wird dazu ge⸗ kabelt: Der„Sao Paolo“ erklärte vor Ankunft in Montevideo durch Rundfunk, er ſei loval gegen die braſilianiſche Regierung. Er habe ſeine Lovalität vorher nicht mitteilen können, weil das Feuer der Forts von Rio ſeine Radioanlage beſchädigte. Man glaubt, daß die angebliche Loyalität eine Finte iſt, um die Freiheit der uruguaiſchen Gewäſſer beanſpruchen zu können. Der Präſident von Uruguan hielt geheime Beratungen mit dem Kriegs⸗ und Marineminiſter ab. Es iſt noch nicht bekannt, wie ſich Uruauay verhalten wird, wenn ſich der „Sao Paolo“ nochmals auf die Seite der Rebellen ſtellt. Ein neues amerikaniſches Flottenprogramm (Spezialkabeldienſt der United Preß) ERewpork. 11. Nop. Senator Frederick Ha le, der republi⸗ Prüſtde Vertreter für Maine erklärte nach einer Rückſprache mit Präſident Coolidge, daß beabſichtigt ſei, einen Druck auf den neuen Kongreß auszuüben, um ihn zur Bewilligung von 8 neuen leichten. Kreuzern zu bewegen. von 10 Sch lachſchifſen verlangt werden. Dieſe Schiffe mit Dieſelmotoren ausgerüſtet werden. 8 8 Der Siegeszug des Dieſelmotots Newyork. 10. Nov. Der Shipping board hat Verträge abgeſchloſſen über die Ausrüſtung von 18 Schiffen mit dieſe!⸗ motoren von durchſchnittlich 5100 PS. Die Koſten ſollen ſich auf 4% Millionen Dollar 5 Man bofft, daß es möalich ſein wird. 2 25 Millfonen Dollar 50 Frachtſchiffe mit Dieſelmotoren zu ver⸗ ſehen. b ſollen *1 Ebenſo ſoll der Umbau Deutſche volkspartei und Aufwertung Von Landgerichtsdirektor Dr. Wunderlich, Leipzig 2. Dingliche Rechte und Hypotheken Um die Frage, inwieweit man den Aufwertungsſatz für die dinglichen Rechte und die durch Hypothek geſicherten perſönlichen Forderungen erfüllen könne, iſt man im Unterausſchuſſe bisher ſehr vorſichtig herumgegangen. Als ich als erſter einmal, um vorzufühlen, den Saß von 25 Prozent erwähnte, hatte ich den Eindruck, als wenn dieſe Zahl verſchiedenen Ausſchußmitgliedern zu hoch erſchiene. Höhere Sätze, ſind, wie ich ausdrücklich feſtſtellen möchte, über⸗ haupt nicht genannt worden. Um dieſe Feſtſetzung werden ſich in Zukunft ſicher noch ſchwere Kämpfe entwickeln. Mir kam es vor allem darouf an, an den Gedanken Düringers unbedingt feſtzu⸗ halten, daß jeder Satz, der hier feſtgelegt wird, nur als Nor⸗ malſatz zu gelten hat. Erhöhung oder Herabſetzung dieſes Normalſatzes verlangen, wenn er nach den beſonderen Umſtänden des Falles eine grobe Unbillig⸗ keit bedeutet. Damit wird eine Brücke zum Beſtſchen Ent⸗ wurfe geſchaffen der ja für jeden Emzelfall eine Feſtſtellung dez Satzes durch die fmerhungsſtellen fordert. Der Beſtſche Entwurf mag der Gerechtigkeit am nächſten kommen; er bringt aber eine der⸗ artige Fülle von Verfahren vor den Aufwertungsſtellen mit ſich, daß hieran allein die individuelle Behandlung ſcheitern wird. Wenn der⸗ ſelbe Vorwurf gegen den Vorſchlag Düringer erhoben wird, ſo iſt das nicht richtig. Das Veſtehen eines Normalſatzes wird die Parteien im Einzelfalle ſehr raſch auf einen Betrag über oder unter dem Satze zuſammenführen. Dieſe gütliche Einigung muß auch noch durch beſondere Vorſchriften über das Verfahren und durch die ſteuerliche Behandlung gefördert werden, wie es Düringer bereits in ſeinem Antrage vom Februar 24 gefordert hatte. Von Erörterungen weiterer Einzelheiten zu dieſem Punkte ſoll hier abgeſehen werden. Nur eine Anregung von mir möchte ich noch erwähnen, die vielleicht ausbaufähig iſt. Wenn für die In⸗ duſtrieobligationen mit Rückſicht auf die Belaſtung⸗ durch die Dawes⸗Geſetzgebung eine Erhöhung des Satzes von 15 W nicht für möglich erachtet werden ſollte, ſo würde vielleicht die Ausgabe von Genußſcheinen in Höhe des Unterſchiedes zwiſchen dem allgemeinen Aufwertungsſatze. und. dem 15⸗Prozent⸗Satz eine Ld⸗ ſung darſtellen. Was endlich die Sparkaſſen anlangt, ſo muß hier unter allen Umſtänden angeſtrebt werden, einen Aufwertungsſatz für das ein⸗ zelne Sparguthaben zu erreichen, der ſich dem allgemeinen Aufwertungsſatz, insbeſondere aber auch dem künftigen Aufwertungsſaz Der Gemeindeanleihen nähert. Ddenn Spar⸗ kaſſenanlage und Gemeindeanleihen wurden in vielen Gegenden Deutſchlands vollkommen gleich bewertet. ſpruchnahme der Garanten der Sparkaſſe dieſer Mittel zugeführt werden müſſen. Auch muß dafür geſorgt werden, daß die Teilungs⸗ maße der Sparkaſſen nicht durch die Koſten des Teilungsverfahrenz in erheblichem Umfange aufgezehrt wird. 8. Rückwirkende Kraft der Aufwertungsvorſchriften Eine der ſchwierigſten juriſtiſchen Fragen, die aber gleichzeitig das Intereſſe weiter Kreiſe aufs tiefſte erregt, iſt die, ob die Auf⸗ wertungsvorſchriften rückwirkend auf diejenigen Rechtsverhärt⸗ niſſe, die inerhalb eines gewiſſen Zeitraumes vor dem Inkrafttreten der 3. Steuernotverordnung in Papiermark getilgt worden ſind, An⸗ wendung finden ſollen. §. 11 ein Zurückgehen auf dieſe an ſich erledigten Fälle nur daun für möglich erklärt, wenn ſich der Gläubiger ſeine Rechte vorbehalten hatte. unbefriedigend exwieſen. Sie bietet Raum zu Streitigkeiten aller Art darüber, ob irgendeine Erklärung des Gläubigers als ein ſolcher Vorbehalt anzuſehen iſt. Andererſeits ſind Fälle in großer Anzahl vorgekommen, wo Gläubiger, im Vertrauen auf die da⸗ malige Erklärung der Reichsregierung, daß auf eine Aufwertugg nicht zu warten ſei, Beträge von ihren Schuldnern als Leiſtung an⸗ genommen haben, die nur einen minimalen Bruchteil der einſt aus⸗ geliehenen Summe darſtellen. Das hat eine maßloſe Erbitterung ausgelöſt. Um dieſen ſchuldlos Entrechteten wenigſtens die Wohl⸗ taten der 3. Steuernotverordnung zu gewähren. muß un be⸗ dingt, ſo ſchwere juriſtiſche Bedenken im einzelnen auch entgegen⸗ ſtehen, eine Rückwirkung bis in die Zeit hinein, wo die erſten Maſſenrückzahlungen der Hypotheken ſtattfanden. ausge⸗ ſprochen werden, gleichgültig, ob ein Vorbehalt gemacht wor⸗ den iſt oder nicht. Ich habe dabei den 1. Juli 1922 genannt, und ich glaube, daß ſich hierfür eine Mehrheit des Ausſchuſſes gefunden haben würde. Die Ausgeſtaltung im einzelnen wird nicht ganz einfach ſein. Der Vorſchlag, den Mügel gemacht hat, erſcheint mir als ein gangbarer Weg: Er will die inzwiſchen gelöſchten Rechte im Grundbuche wieder herſtellen, ſoweit dem der öffentliche Glaube des Grundbuches nicht entgegenſteht; ſoweit das aber der Fall iſt, will er dem Gläubiger gegen den früheren Eigentümer einen perſon⸗ lichen Anſpruch einräumen, der die Höhe der noch vorhandenen Be⸗ reicherung nicht überſteigen darf. 4. Aufwerkung nach Währungsverfall Auf die vierte, von den Sozialdemokraten dem Unterausſchuß unterbreitete Frage, konnten die Frageſteller ſelbſt keine Antwort geben. Es erſcheint ja auch ganz uUnmöglich, daß allen Gläubigern, die in den verſchiedenſten Rechtsverhältniſſen durch den Währungs⸗ verfall entrechtet worden ſind, der gleiche Aufwertungsbetrag zugebilligt werden könnte. Man wird nur innerhalb der einzelnen Gruppen der Vermögensanlagen darauf zu achten haben, daß hier keine erheblichen Unterſchiede gemacht werden. Man wird zum Beiſpiele einen einheitlichen Zinsſatz für alle Gemeindeanleihen feſt⸗ ſetzen müſſen. Je wird ſchon zweifelhaft ſein, ob auch die Länder an dieſen Zinsſatz für ihre Anleihen gebunden ſein ſollen. Eine gewiſſe geſunde Konkurrenz zwiſchen den einzelnen Schuldnern wird im Gegenteil durchaus im Intereſſe der Gläubiger liegen. Andererſeits hat man im Unterausſchuſſe gerade ausgeführt, daß gewiſſe Gläubiger bevorzugt werden möchten. Emminger die Sparkaſſenbuchgläubiger und Pfandbriefbeſitzer mit einem höheren Satze ausſtatten, die auf Grund geſetzlichen Zwanges ihr Vermögen gerade in dieſen Werten anlegen mußten(Mündel⸗ ſichere Anlagen.) Mir will es nicht nur zweifelhaft erſcheinen, ob das techniſch durchführbar iſt, ſondern auch recht fraglich, ob es Ipirklich billig erſcheint. Warum ſoll ein früheres Mündel, das Hier wird durch Inan⸗ Die 3. Steuernotverordnung hatte in ihrem Gläubiger oder Schuldner können eine Dieſe Regelung hat ſich in der Praxis als So will der Abg. * 0 2. Seite. Nr. 525 ANeue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Rusgabe) Dienstag, den 11. November 1924 1913 volljährig wurde, und ſein Geld auf der Sparkaſſe ſtehen ließ, jetzt anders behandelt werden, als ein anderer Sparkaſſenbuch⸗ gläubiger? Warum ſollen ältere Frauen, die mit Rückſicht auf die bekannte Mündelſicherheit ihr Vermögen in Pfandbriefen anlegten, ſchlechter geſtellt werden, als Mündel, für die der Vormund dieſe Anlage wählte? Dagegen habe ich befürwortet, im Anſchluß an eine Anregung von Mügel, einen verſchiedenen Aufwertungsſatz für Hypotheken verſchiedenen Ranges an einem Grundſtücke einzuführen; denn bei der jetzigen Rechtslage kann es vorkommen, daß ſogenannte Schornſteinhypotheken, die früher niemals zum Zuge gekommen wären, jetzt plötzlich genau ſo aufgewertet werden, wie die erſte Hypothek an dieſem Grundſtück. 5. Die grundſätzliche Einſtellung der D. V. P. Ich hoffe, in dieſen Ausführungen dargetan zu haben, daß die D. V. P. getreu ihren Verſprechungen im Wahlkampfe an einer ge⸗ vechten Löſung der Aufwertungsfrage in ſachlicher Weiſe, unbeküm⸗ mert um das Geſchrei der Intereſſenten rechts und links, mitgear⸗ beitet hat. Daß ſie dabei auf wenig Entgegenkommen ſeitens der Reichsregierung geſtoßen iſt, iſt nicht ihre Schuld. Die Vertreter des Reichsfinanzminiſteriums haben immer wieder auszuführen ver⸗ ſucht, die Rückſichten auf unſer wirtſchaftliches Fortkommen in den nächſten Jahrzehnten zwängen uns, nicht dieſen Forderungen aus der Vergangenheit nachzugehen, ſondern alle Mittel zum Ausbau in der Zukunft zu verwenden. Mag ſein, daß das der richtige Ge⸗ danke eines Wirtſchaftlers, eines Finanzmanns, eines Kaufmanns iſt. Aber der Politiker, der Staatsmann muß anders denken. Für unſer armes zerriſſenes Volk iſt die Aufwertungsfrage eine ethiſche Frage geworden. Für Millionen Staatsbürger, namentlich weite Schichten des Mittelſtandes, der doch der eigentliche Kulturträger in Deutſchland immer geweſen iſt, hängt das Ver⸗ trauen zum Staate davon ab, wie er ſich zu den ſchreienden Un⸗ gerechtigkeiten, die durch den Währungsverfall in die Welt gekommen ſind, ſtellt. Das ſind Imponderabilien, die ein kluger Staatsmann unter keinen Umſtänden außer acht laſſen darf. Die Deutſche Volks⸗ partei wird, wie ſchon bisher, ſo auch im neuen Wahlkampfe der Aufwertungsfrage nicht nur in wirtſchaftlicher, ſondern auch in ethiſcher Beziehung die Bedeutung beimeſſen, die ſie für Mil⸗ lionen entrechteter Spärer und Rentner hat, und hofft dadurch, Treu und Glauben im Verkehre, die Grundlage jeder geſunden Wirtſchaft, wiederherzuſtellen und das Vertrauen unzähliger, miß⸗ trauiſch gewordener Staatsbürger zum Staate zurückzugewinnen. Die Rechstagswählen Die Reichswahlliſte der D. B. P. ſel Berlin, 11. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Reichswahl⸗ vorſchlag der Deutſchen Volkspartei, der ſetzt vollſtändig vorlieg: enthält 34 Namen. Spitzenkandidat iſt wiederum Reichsminiſter Dr. Streſemann. Weiter folgen: „Frau Direktorin Matz⸗Stettin. „Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz⸗Charlottenburg. „Gewerkſchaftsvorſitzender Thiel⸗ Charlottenburg. Malermeiſter Havemann⸗ Hildesheim. Landwirt Hepp⸗Seelbach(Oberlahnkreis) Bergmann Winnefeld⸗Künmgsfeld Gr. Gelſenkirchen). Geh Juſtizrat Prof. Dr. Kahl⸗ Berlin⸗Wilmersdorf. Geh. Juſtizrat Prof. Dr. RieſſerBerlin. 10. Oberpoſtinſpektor Morath⸗ Karlshorſt. 11. Geh. Juſtizrat Dr. Zapf⸗Zweibrücken. 12. Syndikus Keinath⸗Berlin. 1 13. Generaldirektor Dr. Sorge⸗ Berlin⸗Nickolaſee. 14. Lokomotivführer Seiberk⸗Frankfurt a. M. 15. Frau Dr. Wolf⸗München. o n Rechtsanwalt Dingeldey⸗Darmſtadt. Wirkl. Geh. Rat Dr. Kriege⸗Berlin⸗Dahꝛem. Generalleutnant v. Schoch⸗München. „Dr. med. Röſchmann⸗Berlin⸗Südende. Rechtsanwalt Fähre⸗Dortmund. „Archivdirektor Dr. Wentzke⸗ Düſſeldorf. „Chefredakteur Dr. Metger⸗Berlin. Direktor Bucerius⸗Blankeneſe. 4. Magiſtratsbaurat Bringgmann. Frau Milka Fritſch⸗Königsberg. „Staatsſekretär a. D. Teucken⸗Berlin. „Oberzollinſpektor Hieſelhahn⸗ Hamburg. „Oberſtleutnant a. D. Bauer⸗Karlsruhe. Amtsobergehilſfe Böhm? Berlin. „Rittergutsbeſitzer Graf Douglas⸗Langen ſtein. „Oderſteuerinſpektor Hans Binge⸗Hamburg. Vizeadmiral Mayer⸗Waldeck⸗Schöneberg. Direktor Dr. Reichelt⸗Charlottenburg. 34. Staatsſekretär z. D. Kempkes⸗Charlottenburg Die Kandidaten dr. Scholz Thiel, Havemann, Hepp, Winne⸗ ſeld und Dr. Zapf ſind außerdem an ſicheren Stellen auf Wahlkreis⸗ liſten aufgeſtellt und werden das Mandat in dieſen ausüben. Anſer neuer Roman ſpielt auf pfälziſcher Erde und gehört zu den bedeutendſten Werken der Heimatkunſt. — *** der Felſenbrunner hof iſt eine Gutsgeſchichte und hat zur Verfaſſerin Frau Anna Croiſſant-Ruſt, eine Dichterin, die leider ſelbſt in ihrer engeren und weiteren Hei⸗ mat nicht genügend bekannt iſt. 1860 in Dürkheim geboren, begann ſie mit ſehr talentvollen kleinen Proſaſtücken und Dramen im Stile des konſequenten Naturalismus. Später wandte ſie ſich dem Roman zu und hat hier Werke geſchaffen, die ſich neben denen ſehr bekangter Schriftſtellerinnen, wie etwa Clara Viebig, ſehr wohl behaupten. Die anfängliche Düſterkeit und dabei eine gewiſſe Grellheit mildern ſich und der bei Frauen ſo ſeltene Humor tut ſeine befreiende Wir⸗ kung. Der Volksroman„Die Nann“, die entzückende Kleinſtadt⸗ geſchichte„Das Winkelquartett“, die Pfälzer Geſchichten „Pimpernellche“ u. a. müßten eigentlich in der Pfalz zum eiſernen Beſtand jeder Bücherei gehören Wir hoffen mit der Ver⸗ öffentlichung des Romans der betagten Dichterin neue und treue Freunde zu werben. Das Geld auf der Straße 5 Kriminalroman von Oltfried v. Hanſtein 35) Nachdruck verboten.) „Herr Wehn, ich muß Ihneſt ſagen, daß es ſehr unwahrſcheinlich erſcheint, daß Oletzki das Geld hat, wenigſtens hatte er keinen Pfennig mehr, als er hier ankam, und ich habe weiter keine Erklärung, wo er es ausgegeben haben könnte. Ich habe ſogar ſeine Adreſſe. Wehn antwortete nicht. „Herr Wehn, ſo leid es mir tut, wenn nun auch Oletzki aus⸗ ſcheidet—— 7 5 Fritz ſah ihn mit einem verlorenen Blick an. Machen Sie mit mir, was Sie wollen, ich weiß nichts mehr 5 1 29 en 5 28 2 510 Sie fuhren nach Berlin zurück, die Nelſe in die Se beiz war ver⸗ ben⸗ r ten Dac Telegramm, don⸗.— Seherter an Zugenheim Der Landeswahlvorſchlag für Preußen enthält 286 Namen Spitzenkandidat iſt Regierungspräſident a. D. Dr. v. Campe aus Hildesheim. Auf der Liſte folgen dann Kultusminiſter Dr. Bölitz und Finanzminiſter Dr. v. Richter. Kandidaturen Für den Wahlkreisverband Berlin hat die Deutſche Volkspartei als Reichstagskandidaten den Miniſter a. D. v. Raumer für den Wahlkreis Chemnitz—3Zwickau—Plauen Admiral Brüninghaus aufgeſtellt. Der völkiſch⸗ſoziale Block in Schleswig⸗Holſtein nominierte für den Reichstaa den Grafen Ernſt zu Reventlow. Wie die Oldenburger Deutſchnationalen mitteilen, bleibt Fürſſt Bismarck deutſchnationaler Spitzenkandidat im Wablkreis Weſer—-Ems. Der Chefredakteur der„Voſſiſchen Zeitung“ Geora Bernhard ſtehl auf der demokratiſchen Reichstagswahlliſte für Halle⸗Merſeburg an zweiter Stelle. Ein franzöſiſcher Vahlhelfer der§ zialdemokralie Die Parole, unter der die Sozialdemokratie anfangs den Kampf füh⸗ ren wollte, nämlich gegen Brotwucher und Bürgerblock, ſcheint auch der Parteileitung nicht recht zuakräftia zu ſein. Deshalb will ſie den Wahlkampf. wenigſtens in Sachſen, offenbar unter außenpoliti⸗ ſchen Geſichtspunkten führen jedoch unter dem Geſichtswinkel, wie ſie die Außenpolitik auffaßt. Zu dem Zwecke hat ſich die Sozial⸗ demokratie aus Paris() einen Wanderredner beſtellt und zwar einen Herrn Paul Faure, der über das Thema, natürlich in franzöſiſcher Sprache, ſpricht: Was erwartet das Prole⸗ tariat Frankreichs von der Reichstaaswahl?“ Als Ueberſetzerin wirkt Frau Tony Sender. An allen Plakatſäulen wer⸗ den in weitleuchtender Schrift Wahlverſammlungen mit dieſem Red⸗ ner angekündigt. Ueber vaterländiſchen Takt kann man mit der Sozialdemokratie unter dem maßgebenden Einfluß der Radikalen natürlich nicht ſtrei⸗ ten. Immerhin muß es auf das peinlichſte berühren, daß die deutſche Sozialdemokratie, im Gegenſatz zu den Franzoſen, nicht das in den Vorderarund ſtellt, was dem deutſchen Volke in ſeiner Geſamt⸗ heit frommt, ſondern was dem— feindlichen— Auslandenützt. Demokratiſche Agitation Immer wieder ſtößt man in den Reden demokratiſcher Agita⸗ toren auf Behauptungen, die, gelinde geſagt, auf falſchen Informa⸗ tionen beruhen. Eine immer wiederkehrende Seeſchlange iſt vor allem die Unterſtellung, daß die Deutſche Volkspartei die eigentliche Kriſenmacherin ſei. Auch auf einer Wahlkreis⸗ konferenz des D. d. P. am vergangenen Sonntag in Käfertal hat der Vorſitzende Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard⸗Mannheim nach dem Bericht der„N. Bad. Landesztg.“ u. a. ſolgendes geſagt: „Die deutſche demokratiſche Partei ſtand und ſteht auf dem Standpunkt, daß die letzte Kriſe ſo überflüſſig wie ein Kropf war. Es iſt eine Unmöglichkeit. daß der Eigenſinn der Deutſchen Volkspartei fortgeſetzt Kriſen heraufbeſchwören kann, wie das nun Herr Streſemann und ſeine Parteigänger ſeit Auguſt 1923 zum fünften Male verſucht haben.“ Eine falſche Behauptung wird nicht dadurch richtiger, daß ſie immer wiederholt wird. Sehen wir uns einmal die letzten fünf Kriſen an: 1. Der Sturz Cunos. Er wurde verurſacht durch die So⸗ zialdemokraten, die dem Reichskanzler das Vertrauen kündigten. Zentrum und Demokraten ſchlugen Dr. Streſemann als Nachfolger vor. Erſt dann machte ſich die DVP. dieſen Vorſchlag zu eigen.— Wo liegt die Schuld der DVP.? 2. Als die Regierung Streſemann die Reichswehr in Sachſen und Thüringen einrücken ließ, traten die Sozialdemokraten aus der Regierung aus. Vorher war ſchon eine Kriſe enkſtanden, als die Sozialdemokraten dem Kabinett das Ermächtigungsgeſetz verweigern wollte.— Soll daran auch die DVP. Schuld ſein? 3. Nach dem Austritt der SPD. wurde eine neue Regierungs⸗ baſis geſucht(November 1923). Es wurde mit den Deutſchnalio⸗ nalen verhandelt, auch urter Mitwirkung der Demokra⸗ ten.— War es ein„Verbrechen“ der DVp., daß hier eine Löſung geſucht wurde? 4. Nach den Wahlen vom 4. Mai wurde abermals verſucht, eine breitere Regierungsgrundlage herzuſtellen. Es entſprach ja auch dem demokratiſchen Prinzip, die ſtärkſte Partei heranzuziehen. Auch diesmal beteiligten ſich die Demokraten an den Unter⸗ handlungen aller bürgerlichen Parteien. Erſt ganz zum Schluß, als alles vorbei war, ſagten ſie, ſie hätten überhaupt nicht mit⸗ machen wollen.— Liegt hier eine Schuld der DVP. vor? 5. Im Oktober hat die Deutſche Volkspartei noch einmal ver⸗ ſucht, den unleidigen Verhältniſſen einer Minderheitsregierung ein Ende zu machen. indem ſie die Deutſchnationalen, die nun auf dem Boden der Dawes⸗Geſetze getreten waren, zur Regierung heranzuziehen ſuchte. Das mag in den Augen der Herren Koch und Erkelenz ein Unglück geweſen ſein, in ihren eigenen Lagern dachten ſehr maßgebende Leute anders. Siehe die Erklärungen der Herren Geßler, Hamm, Schiffer, Keinath, Dr. Böhme, Gerland und vieler anderer.— Iſt das auch wieder eine Schuld der DVP,2 Die Reichsbanner⸗ und Republik⸗begeiſterte Preſſe der Demo⸗ kraten verwahrt ſich ſtets dagegen, daß ihnen Schmähungen der Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot nachgeſagt werden. Das iſt in dieſer Form gewiß richtig, aber dafür ſorgen demokratiſche Redner. Wenn der zweite Redner auf der gleichen demokratiſchen Verſammlung, der Reichstagskandidat Hauptſchriftleiter Alfred Schecl erklärte, daß aus demokratiſchem Munde niemals irgend eine Schmähung der alten Fahne ſchwarz⸗weiß⸗rot erfolgen werde, ſo ſteht dem gegen⸗ abſenden mußte, traf den allen Herrn gleichzeitig mit einem Brief ſeiner Tochter und drückte ihn vollkommen nieder. Wer war es? Wo war das Geld? Geheimrat Weſendonk rief eines Morgens den Wachtmeiſter Schreiber in ſein Zimmer und lachte: „Guten Morgen, Herr Kommiſſar!“ „Aber Herr Regierungsrat!“ „Nein, nein. Ich habe hier einen Brief, der' an den Herrn Polizeikommiſſar Schreiber adreſſiert iſt, und da wir keinen Kom⸗ miſſar dieſes Namens haben——“ 5 Er gab Schreiber den Brief. „Der iſt doch nicht an mich. Darf ich öffnen?“ „Natürlich, er iſt ſicher an Sie.“ „Aber ich habe wirklich nicht——“ „Weiß ich, lieber Schreiber, aber ſchließlich iſts kein Unglück, denn lange wird es nicht mehr dauern, bis Sie es ſind.“ 1 „Wirklich?“ „Wenigſtens was mich anbetrifft und das Herr Dr. Schlüter gegeben———“ Schreiber öffnete nun den Brief; es war ein ſchmutziger Zettel. „Wann Sie noch haben Intereſſe, der Miſchek iſt wieder in Berlin, er wohnt Grenadierſtraße 106. Wird er ſitzen des Nach⸗ mittags im Cafe.“ Eine Unterſchrift war nicht darunter. „Ich denke, Herr Regierungsrat, der Zettel iſt von dem Herberg.“ „Einer verrät den andern, uns mags recht ſein.“ „Soll ich warten, bis Herr Dr. Schlüter zurückkommt?“ „Ich denke, Sie nehmen den Fall ſelbſt bis dahin in die Hand.“ „Danke, Herr Regierungsrat, dann möchte ich im liebſten ſofort eine Hausſuchung machen“ 5 „Viel Glück auf den Weg.“ 8 8 Eine Stunde ſpäter trat Schreiber, natürlich in Zivil, in Miſcheks Atteſt, das Ihnen Zimmer. Ein erbärmliches Loch, aber wenigſtens teilte er es mit niemand. 1 „Guten Morgen, Herr Miſche. K Neeee Er kannte ihn augenblicklich. Was heißt Miſchek, ich tere? „Nicht nötig, Herr Miſchet, ich kenne Sie ſchon ſo. Sie ſind verhaftet.“ 10 heiße Lublinski, wollen Sie ſehen meine über, daß auf dem republikaniſchen Reichsbannertag in Eiſenach ein Oberſtaatsanwalt Dr. Ellinger nach dem Bericht der Eiſe⸗ nacher Zeitung wörtlich folgendes erklärt hat:„Was wäre aus dem deutſchen Volke geworden, wenn 1918 unſere Demokraten nicht geſiegt hätten. Schwarz⸗rot⸗gold die Farben der deut⸗ ſchen Nation, ſchwarz⸗weiß⸗rot die Mörderfarben.“ Der Red⸗ ner erntete für dieſe Leiſtung„ſtürmiſchen, nicht endenwollenden Beifall.“ Dieſer Ausdruck iſt rein ſozialdemokratiſchen Urſprungs, Dadurch, daß ihn ſich der demokratiſche Redner zu eigen machte, iſt wieder einmal die geiſtige Wahlverwandſchaft der Demokraten und Sozialiſten bezeugt. Ihrer Agitation mögen wohl, wie jetzt in Anhalt, Augenblickserfolge beſchieden ſein, den endgiltigen Nieder⸗ gang wird die Linkseinſtellung um jeden Preis nicht mehr auf⸗ halten. ͤ Deutſches Reich Gegen die hohen Bankzinsſätze Im Bayriſchen Landtag wurde in den letzten Tagen die Zinspolitik verſchiedener Banken ſtark kritiſiert. In einer nunmehr eingegangenen Anfrage an die Regierung wird dieſe aufgefordert, auf die Staatsanwaltſchaft ihren Einfluß auszuüben, damit der Leiſtungswucher rückſichtslos beſtraft und die Möglichkeit geſchoffen wird, die bereits bezahlten Wucherzinſen von Seiten der Banken an die betreffenden Kreiſe des Handwerks und der Ee⸗ werbetreibenden zurückzuerſtatten. Neuregelung der Beamkenbeſoldung J Berlin, 11. Nov.(Von unſ Berl. Büro.) In der Frage der Neuregelung der Beamtenbeſoldung dürfte die Ent⸗ ſcheidung des Finanzminiſteriums erſt fallen, wenn vorher eine Ver⸗ ſtändigung mit den Regierungen der Länder erzielt worden iſt. Die Vertreter der Länderregierungen werden vorausſichtlich ſchon in dieſer Woche in Berlin eintreffen. Erſt dann wird— früheſtens in der nächſten Woche— die Reichsregierung die Spitzenorgani⸗ ſationen der Beamten zu Beſprechungen einladen. Der neue Eſſener Oberbürgermeiſter *Eſſen, 11. Nov. In der geſtrigen Stadtverordnetenſitzung wurde Staatsſekretär Bracht mit 47 von 69 Stimmen zum Ober⸗ bürgermeiſter der Stadt Eſſen gewählt. Zuſammenſtoß mit Kommuniſten Nach Beendigung einer Kommuniſtenverſammlung in Jena zogen die Teilnehmer mit roten Fahnen trotz des volizei⸗ lichen Verbotes nach dem Marktplatze. Die Polizei verſuchte, den Platz zu räumen, ſtieß aber auf hefſgen Widerſtand und war gezwungen, von der Hiebwaffe Gebrauch zu machen, wobei es etwa 40 verwundete Kommuniſten gab, darunter 7 vecht erheblich. Streikfieber in Berlin ſel Berlin, 11. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Bei der Berliner Hochbahn iſt nun doch der Streik ausgebro⸗ chen. Der Schiedsſpruch war für beide Parteien für verbindlich erklärt worden. Die Fahrbedienſteten haben ſich ihm aber nicht fügen mögen und haben neue Verhandlungen verlangt. Ihren For⸗ derungen iſt mit Recht nicht ſtattgegeben worden. Die zuſtändigen Gewerkſchaften ſind an dem Streik nicht beteiligt⸗ ] Berlin, 11. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Geſamt⸗ betrieb der Hochbahn liegt heute ſtill. Gearbeitet wird nur von den Handwerkern und in den Werkſtätten. Es ſtehen etwa 1800 Perſonen im Streik. Auch die Arbeiter der Gasbetriebs⸗ geſellſchaft, die einen Teil Verlins und zahlreiche Vororte mit Gas verſorgt, haben den Streik beſchloſſen. Der Ausſtand ſoll aber erſt beginnen, wenn der Arbeitsminiſter neue Verhandlungen über eings gefällten Schiedsſpruch ablehnen ſollte, dem die Direktion der Gaswerke nicht zuſtimmen wollte. Gleichfalls ſtreiken in Berlin z. Zt. die Metalldreher der Siemenswerke. “Abbau bei der Rheinlandkommiſſion. Die Delegalion der Rheinlandkommiſſion für den Kreis Grevenbroich iſt jetzt aufgehoben und mit der Delegation in Neuß verbunden worden. Letzte Meloͤungen Hauſſe deuiſcher Papiere in Newyork (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 10. Nov. Die alten deutſchen Anleihen ſind wieder erheblich geſtiegen, ſo u. a. Kriegsanleihen auf 1862, was eine Steigerung von 500 Dollar in einer Woche ausmacht. In derſelben Zeit ſtiegen Lloyd um 25. Das Publikum diskutiert bereits das zu erwartende Ergebnis der deutſchen Wahlen, von denen man erwartet, daß der neue Reichstag eine gewiſſe Aufwertung durchſetzen werde. * Bauernrevolte in Sowſekrußland. Aus Helſinafors wird ge⸗ drahtet. daß ſich wegen der ſteuerlichen Ueberbürdung die Bauern in Mittel⸗ und Oſtrußland empört haben. In vie⸗ len Dörfern ſeien die örtlichen Vertreter der Sowjetrepublik getötet und inhaftiert worden 8 ſ Berlin, 11. Novr(Von unf. Berl. Büro.) Im Prozeß Haarmann werden nicht weniger als 190 Zeugen aufge⸗ boten. Man rechnet mit einer Dauer von 12—14 Tagen. Miſchek wurde rabiat.„Was heißt verhaftet. Was wollen Sie mit mir? Bin ich ein ehrlicher Mann. Sehen Sie nach meine Papiere.“ „„Intereſſieren mich gar nicht. Reden Sie lieber einmal aus⸗ nahmsweiſe die Wahrheit. Sie ſind Adam Miſchek das heißt, nein, ob Sie wirklich ſo heißen, weiß ich natürlich nicht.“ Nu ſehen Sie alſo——“ „Aber Sie haben vor einigen Wochen unter dem Namen Adam Miſchek und mit ſolchen Papieren in Berlin gewohnt. Wenn Sie leugnen, werde ich Sie einfach dem Händler Herberg gegenüber ⸗ ſtellen“ „Der Lumpl“ „Da haben Sie ſich ſchon verraten. Sie haben dem Otto Krü⸗ ger über die polniſche Grenze verhelfen wollen, Sie haben ihn vor⸗ her durch Drohungen eingeſchüchtert und ihn dadurch veranlaßt, ſeinen Koffer mit Ihrer Taſche zu tauſchen, in der ſich eine große Menge Juwelen befanden Leugnen hat gar keinen Zweck. Oito Krüger iſt gefaßt. Er iſt zwar verwundet, aber ſchon wieder ver ⸗ nehmungsfähig. Wir haben auch den richtigen Koffer Krüger⸗. Wenn Sie leugnen, dann werden wir Sie dem Krüger und dem Herberg gegenüberſtellen, aber dann machen Sie Ihre Sache nur noch ſchlimmer und verſchärfen Ihre Strafe. Ueberlegen Sie es ſich, die Juwelen ſind da.“ Miſchek ſchwieg einen Augenblick. „Waren es doch gar nicht meine Juwelen, weiß ich doch nichts. Bin ich ein armer Mana, wie ſoll ich kommen zu Juwelen.“ „So, ſo!“ „Habe ich die Juwelen bekommen von einem feinen Herrn, mich nur gebeten, ſie mitzunehmen nach Warſchau.“ „Dann ſagen Sie mir doch, wie der feine Herr heißt?“ Schreiber lächelte, er war überzeugt, daß es nur eine Aus⸗ rede war. „Weiß ich den Namen nicht mehr ganz genau, war ein Baron und aus Warſchau.“ Sie haben ja noble Bekanntſchaft!“ „Ich denke, er hieß Herr von Oleck.“ Ein Gedanke durchzuckte den Oberwachtmeiſter. ̃ „Wir merden alſo jetzt zuſammen nach dem Präſidium fahren.“ „heilig, was ſoll ich auf dem Präſidium, wo ſind in Ordnung meine Papiere.“ hat Mortſektng fotan 1 42 5 77 —5 11111.ͤ ͤ ͤͤ 2 282 R rrrrre . F. n rrrre ee 2 rrr — „Dienstag. den 11. Nobember 1924 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Nusgabe] 3. Seite. Nr. 525 Im Rampf gegen Schwindel und Aberglauben Die ausländiſchen Schwindelbriefe, mit denen gegenwär⸗ tig ganz Deutſchland überſchwemmt wird, ſkizziert der Stutt⸗ garter Polizeirat Friedr. Schmid in folgender launiger Darſtellung: Die Glückskette. Es iſt nichts ſo abgeſchmackt, daß es keine Nachahmer finden könnte. In Deutſchland laufen hunderte, vielleicht tauſende Kettenbriefe. Schwachköpfe und Witzbolde ſchreiben ſie aus Langeweile. Dieſe Kette iſt von einem amerikaniſchen Offi⸗ zier begonnen worden, ſetze ſie fort, ſonſt wirſt du Unglück haben, ſo lauten die meiſten. Monatelang wandern ſie hin und her und Leute aus allen Geſellſchaftsſchichten geben durch ihre Unterſchrift Zeugnis vom Stand ihrer Geiſteskräfte, bis ſich endlich ein Ver⸗ nünftiger findet, der dem Unſinn dadurch ein Ende macht, daß er das Geſchreibſel in den Ofen wirft. Bei der Mitwirkung an dieſem kindiſchen Machwerk, das übrigens gar nicht ganz ungefährlich iſt, weil es bekanntlich immer noch Leute gibt, die ſich vom Aberglauben nicht freimachen können und durch derartige Dinge verwirrt werden, denken wohl die wenigſten an die Möglichkeit, daß ein ſolcher KRettenbrief auch einmal zur Veröffentlichung gelangen könnte. Viel⸗ leicht hilft der Hinweis, daß man ſich gelegentlich erbärmlich bla⸗ mieren könnte, dem Entſchluß, ſolchen Unſinn nicht mitzumachen, raſcher zu faſſen. Die ſpaniſchen Gefangenenſchwindler. Der Ge⸗ fangenenſchwindel geht wieder um. Briefe aus Madrid, aus Va⸗ lencia, aus Barcelona fliegen in die deutſchen Häuſer Zählt man zu den Auserwählten, ſo erfährt man plötzlich, daß man in Car⸗ mens ſchönem Heimatland einen entfernten Verwandten hat. Ban⸗ kier iſt er, manchmal auch Major. Ein geachteter Mann, nur hatte er das Pech, ins Gefägnis zu kommen, weil er verſehentlich Bank⸗ rott gemacht hat oder unſchuldig in eine politiſche Verſchwörung ver⸗ wickelt wurde. Nun weint ſeine Tochter, ein reizendes junges Mäd⸗ zen, von dem ein Bild beigefügt iſt, bittere Tränen. Ein Ge⸗ fängnisgeiſtlicher beſtätigt dies. Was aber den ſpaniſchen Vetter be⸗ onders auszeichnet, iſt der Beſitz eines großen Vermögens, das bei einer Bank in Deutſchland angelegt iſt. Gerade das iſt auch der Grund, warum man fetzt von ihm hört. Man ſoll mitwirken, das Vermögen ſicherzuſtellen. Die Arbeit iſt leicht und wird fürſtlich be⸗ lohnt. Man darf nur Eigentumsanſprüche an das Gepäck des Ge⸗ fangenen erheben, um die Verfügungsgewalt über einen Koffer zu bekommen, in deſſen Doppelboden die Bankbeſcheinigung verbocgen iſt. Die hunderttauſend Rentenmark, die als Belohnung in Ausſicht ſtehen, würden eine Reiſe nach Spanien durchaus lohnen. Aber ſie iſt ſchließlich nicht unbedingt notwendig, denn ein Freund des Ge⸗ fangenen, deſſen Adreſſe in dem Briefe angegeben iſt, hat bereits einen Rechtskundigen als Anwalt gedungen. Es genügt, eine bei⸗ gelegte Urkunde zu unterzeichnen, und— das allerdings ja nicht vergeſſen!— einige hundert Mark zur Bezahlung eines Prozeß⸗ koſten⸗Vorſchuſſes mitzuſenden. Jedem Denkenden iſt ſofort klar. daß die ganze Geſchichte auf eine Vorſchußnepperei hinausläuft. Wer jedoch glaubt, niemand könne auf einen ſolch plumpen Schwindel hereinfallen, täuſcht ſich. Wenn die Briefe keine Beachtung fänden, würde ſich ihr Verſand nicht lohnen. Der fünfte Teil der Brief⸗ empfänger antwortet, der fünfundzwanzigſte ſchickt Geld. In einigen ſpaniſchen Städten gründen ganze Familien ihren Unterhalt auf dieſen Schwindelbetrieb, der ſich von Generation zu Generation vererbt. Dieſen Betrieb zu unterbinden, iſt bisher nicht geglückt. Daß er nie ſtillſtehen wird, dafür ſorgen die Dummen, die nicht e werden. Das Horoſkop. Noch andere Schwindelbriefe huſchen über die deutſchen Grenzen. Sie kommen von ſogenannten aſtrologiſchen Geſellſchaften, die hauptſächlich in London ihren Sitz haben, und enthalten die Anpreiſung horoſkopiſcher Deutungen. Das Schickſal wollen ſie vorausſagen, geſehen im Spiegel der Sterne. Namentlich die Jugend greift danach. Ein Blick in die Zukunft iſt noch immer die Sehnſucht jugendlicher Träumer beiderlei Geſchlechts geweſen. Man vertraut den wiſſenſchaftlich übertünchten Hinweiſen, die die Neugierde wecken und der Eitelkeit ſchmeicheln, holt die erſparten Rentenmark hervor und läßt ſich ein Horoſkop ſtellen. Und was be⸗ kommt man? Eine ſchwammige Darſtellung, aus der man alles herausleſen kann, was das Herz begehrt. Man erfährt, ob man krebsgeboren iſt oder widderbeeinflußt, ob der Löwe an der Wiege ſtand oder der Steinbock, ob die Geburt im Zeichen des Skorpions vor ſich ging oder ob dieſes Ereignis an einem anderen Punkte der Sonnenbahn eintrat, man hört von menſchlichen Tugenden und Schwächen, nur nichts von den eigenen, und ſieht ein Zukunftsbild, das ſo deutlich iſt, wie ein ultrafuturiſtiſches Gemälde. Ich kann verraten, daß die Horoſkope ſchon im voraus hergeſtellt werden, und daß jeder, der im gleichen Monat und Jahr geboren iſt, den gleichen Wiſch bekommt. Kobespierre Von Frank Thieß. Der Rechtsanwalt Maximilian Robespierre aus Arras erhielt im Jahre 1784 einen zweiten Preis von der Akademie in Metz für ein Kanalprojekt, um das ſich niemand beworben hatte und deſſen Löſung niemanden intereſſierte. In ſeiner Denkſchrift ſpricht er die Erwartung aus, daß ſein Reformvorſchlag„nicht vergeblich dem weiſen und jungen Monarchen vorgelegt“ werde,„der jeht auf dem Throne ſien Wir haben als Garantie dafür die heilige Leidenſchaft, ein Volk zu beglücken, die den Grundzug ſeines erhabenen Charakters bildet.“ In derſelben Denkſchrift zu ſeinem Kanalproſekt nimmt Robespierre auch den unehelichen Kindern gegenüber einen ſtreng moraliſchen Standpunkt ein(obwohl er ſelber faſt als uneheliches Kind zur Welt gekommen wäre), und beweiſt ſich als unentwegter, Maa Ehrfurcht zum herrſchenden Regime erfüllter, höchſt ſittenſtrenger ann. Im Jahre 1786 war dieſer ſelbe Anwalt Robespierre Mitglied der en n Arras geworden. In einer faſt zweiſtündigen Rede bekannte er ſich mit Entſchiedenheit zum entgegengeſetzten Stand⸗ punkte Abermals zwei Jahre ſpäter ſteht er an der Spitze der Unzu⸗ friedenen; fanalich der Politik hingegeben, erfüllt von der Idee der enſchenrechte, dabei von ſo zartem Nervenſyſtem, daß der Gedanke un Blutpergießen ihn ſchaudern macht. Und als 1791 der Erfinder eines Schnellfeuergeſchützes ihm ſein Profekt vorlegt, lehnt er es entrüſtet ab, weil es den Prinzipien der Menſchlichkeit Wer iſt dieſer zarte, pſeudoelegante, ewig lächelnde, jede Un⸗ mäßigkeit fürchende⸗n jede gewaltſame Geſte verachtende Herr? Ein ruder des großen Blutmannes aus der Revolution? Ein Namens⸗ petter des Erfinders der Guillotine? Nein, es iſt der Robespierre ſelbſt. Es gibt nur einen Robespierre: den königstreuen, liebe⸗ leneriſchen Advokaten aus Arras, den furchtſamen, von zarteſter enſchenliebe erfüllten Abgeordneten, den moraliſchen, in Sitten⸗ trenge und Mäßigkeit erſtarrten Prediger, den innerlich unſicheren, maßlos eitlen, mißtrauiſchen, tückiſch⸗liebenswürdigen Politiker, den Tugendbold, den größten Schmeichler, der ſe vor dem Volke geſtan⸗ den, den Nero in Puderperücke und Schnallenſchuhen, den blutgie⸗ kigen Tyrannen und den frömmelnden, von geheimer myſtiſcher Angſt erfüllten Erfinder und Stellvertreter des„Höchſten Weſens“. Die Fülle dieſer Geſichte, der wilde Mummenſchanz dieſer tollen Grimaſſen, Geſte eines ſegnenden Pfaffen und zornflammende Ge⸗ därde eines Deſpoten, Tanzmeiſterzierlichkeit und Machttrieb, Wahn⸗ ſinn, Blutgier, maskierte Angſt, gepeitſchte Kühnheit. erſtarrte Reli⸗ zoſität— es iſt alles in einem Menſchen enthalten, in ein Räßlich⸗kluges, kaltes, lächelndes, böſes, fein gezeichnetes, unheimliches cht geſchrieben. Wir bemerken Widerſprüche, die uns im Augen⸗ Städtiſche Nachrichten 40 jähr. Jubiläum des Rirchenchors der Lutherkirche Feterlich läuteten die Glocken der Lutherkirche in aller Frühe des letzten Sonntags den Feſttag ein. Poſaunenklänge kündeten der Gemeinde, daß ein Tag von beſonderer Bedeutung für die Neckar⸗ ſtadt anbrach: der Kirchenchor der Lutherkirche beging die Feier ſeines 40jährigen Beſtehens. Seine Geſchichte hängt mit der Ge⸗ ſchichte der Lutherkirche aufs engſte zuſammen. Nachdem in den 1ber Jahren des vorigen Jahrhunderts ſich immer mehr Evangeliſche in den„Neckargärten“ angeſiedelt hatten, wurde zunächſt der Gottesdienſt in der heute noch beſtehenden Kleinkinderſchule in der Gärtnerſtraße 15/17 abgehalten. Doch der Wunſch, eine wenn auch beſcheidene Kirche zu haben, wurde immer lauter; erfüllt konnte er erſt werden im Jahre 1884, in dem die alte Lutherkirche 5 5 4 ieſes Stelle erbaut wurde, wo heute die Pfarrhäuſer ſtehen. Kirchlein, mit ſeinem Dachreiterturm der älteren Generation noch wohlbekannt, ſteht ſeit dem Bau unſerer ſchanen neuen Kirche(1906) vergrößert in Waldhof und dient der dortigen evangeliſchen Ge⸗ meinde als Erbauungsraum. Kaum war die 1. Lutherkirche fertig und von der dankbaren Gemeinde in Benützung genommen, da ent⸗ wickelte ſich auch immer friſcher das junge Gemeindeleben. Damals entſtand auch der Kirchenchor. Der eigentliche Gründer iſt unſtreitig der verſtorbene Oberlehrer Adalbert Hoffmann, der auch längere Zeit den Chor dirigierte und mit dem erſten evangeliſchen Pfarrer der Neckarſtadt, Dekan Simon, zuſammen ihn auf die Hehe brachte. 20 Jahre lang hat dann Hauptlehrer Ernſt Mayer mit größter Treue des Dirigentenamtes gewaltet; ſeit ſeinem Tod(1915) iſt Hauptlehrer Fritz Leonhardt Chormeiſter, der in zielſicherer Arbeit das Begonnene weiterführte. Unter ihm hat der Chor ſich allezeit in den Dienſt der Gemeinde geſtellt und bei den verſchie⸗ denſten Veranſtaltungen mitgewirkt. So war der letzte Sonntag wirklich ein Tag der Freude und Dankbarkeit. Unter Glockenklang gings von der Hildaſchule aus in geordnetem Zug zur Kirche, die aufs ſchönſte geſchmückt war. Voraus die Geiſtlichen im Talar mit den Sprengelvertretern und dem Ehrenausſchuß, dann folgten Abordnungen anderer Chöre und Vereine. Den Schluß bildete der feiernde Chor. Brauſende Orgel⸗ klänge grüßten und nun begann der Feſtgottesdienſt mit längerer, beſonders zuſammengeſtellter Liturgie, bei der der Chor zu zeigen hatte, was ſeine Aufgabe im Gottesdienſt iſt. Stadtpfarrer Huß, der die ganze kirchliche Feier leitete, hielt die Predigt über Apoſtelgeſchichte 4, 20:„Wir können es ja nicht laſſen, daß wit nicht reden ſollten von dem, was wir geſehen und gehört haben“. Es gilt am heutigen Tag, nicht bloß der Vergangenheit in dank⸗ barer Freude zu gedenken, ſondern wir, die Heutigen, müſſen uns fragen, ob das Ziel des Chors noch das gleiche iſt, wie bei ſeiner Gründung. Unſer Väter wollten ſingen Gott und dem Herrn Chriſtus zur Ehr. Unſer Feſt hat nur einen Wert, wenn es ein Bekenntnis iſt zu Jeſus Chriſtus und ſeinem Evangelium. Freilich das Bekenntnis zu Chriſtus iſt nicht immer leicht; aber unſere Zeit braucht Bekenner, d. h. Menſchen, die glßuben und ihren Glauben bekennen; Menſchen, die eine Ueberzeugung haben und zu ihrer Ueberzeugung ſtehen. An denßfeſtgottesdienſt ſchloß ſich ein Kinder⸗ gottesdienſt an, in dem Prälat D. Schmitthenner zu der großen Schar über die Bedeutung des Geſangbuchs ſprach. Nach⸗ mittags um 3 Uhr füllte ſich das geräumige Gotteshaus wieder zum Feſtkonzert, über das ſchon berichtet wurde. Der Abend galt der Sprengelgemeinde der Lutherkirche. Zum Feſtakt hatten ſich viele in der Turnhalle in der Charlottenſtraße eingefunden. Chor⸗ und Sologeſänge verſchönten den Abend, bei dem auch der Stadtpoſaunenchor mitwirkte. Den Höhepunkt bildete die Feſtrede des Prälaten D. Schmitthenner, der als ehe⸗ maliger Vikar der Lutherkirche Ehrenmitglied des Chores iſt. Er führte zunächſt in die Vergangenheit der evangeliſchen Kirche, zeigte die Entwicklung des Kirchenlieds auf und mahnte mit heiligem Ernſt das heutige Geſchlecht zu heiligem Singen. Es folgte noch eine Reihe von Anſprachen. Kirchenrat von Schöpffer überbrachte die Grüße und Wünſche des Kirchenbezirks, Stadt⸗ pfarrer Renz die des Kirchengemeinderats; Kaufmann Sieg⸗ mann ſprach für die Gemeindevereine der Lutherkirche, Martin Sponagel für den Volksvereinsmännerchor, Kaufmann Blaſe und Stadtpfarrer Knobloch für die anderen Kirchenchöre, wäh⸗ rend Stadtpfarrer D. Klein als früherer Vikar und Pfarrer der Lutherkirche die Toten(Dekan Simon und Hauptlehrer Mayer) zu den Lebenden reden ließ und die Lebenden, d. h. den Kirchen⸗ chor, ermahnte, zu den geiſtig Toten zu reden. Nach dem Schluß⸗ wort des dzt. Vorſitzenden des Lutherſprengels, Stadtpfarrer B. Lehmann, in dem er den Gemeindegedanken unterſtrich, ſang die Verſammlung ſtehend das Lutherlied. Alles in allem: Es war ein Tag der Freude und ein Bekenntnis zur hehren Sache der Muſica ſacra und zur evangeliſchen Kirche.* * Neue Bilder. In unſerem Schaufenſter E 6, 2, ſind folgende Bilder ausgeſtellt: Ein neues Kleinfahrzeuo. Dreiradauto in den Straßen Berlins.— Propagandafahrt„Zuer durch Berlin“. Ruder⸗ klub„Wiking“ Oberſchöneweide.— Schlußrennen in Treptow. Stellbrink überrundet Pawke.— Alpenfahrt für Motorräder in Tirol. Gaisler, der Sieger der 500⸗cem⸗Kl. am Start.— Bayern und München 1860 unentſchieden 2: 2. Rechts außen Caroly(1860) und Bayernläufer Nagelſchmidt.— 1000jähriges Jubiläum der Stadt Kirn a. Nahe. Blick auf die maleriſche Stadt.— Die Ueber⸗ blick unvereinbar ſcheinen. Das Urteil über den größten enſchen⸗ freſſer der Revolution hat die Geſchichte gefällt, doch die blematik ſeines Weſens bedarf einer Löſung. Dieſe Aufgabe, für Robespierre die Formel zu finden, geht über die Verpflichtung der Hiſtorie hinaus. Sie mußte einem Manne vorbehalten bleiben, der mit bedeutendem hiſtoriſchem Rüſtzeug ausgerüſtet, gleichzeitig die Inſtinkte und Er⸗ fahrungen des ſcharfſichtigen Kriminalpſychologen zu eigen hat. Hans von Hentig ſchrieb dieſe glänzenden„Studien zur Pſycho⸗ Patholgie des Machttriebes“(Hans von Hentig: Robespierre. Verlag Julius Hoffmann, Stuttgart) und lieferte damit nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Geſchichte der franzöſiſchen Revolution, ſon⸗ dern vor allem zur Geſchichte des Revolutionärs, des Gewaltmenſchen, des Pſeudogenies überhaupt. Robespierre iſt nicht mehr und nicht allein eine Perſönlichkeit aus der großen Revolution, ſondern ein Allerweltstypus, deſſen rätſelhaftes Geſicht uns anzieht, abſtößt, quält und peinigt, ſeltſam nah, ſeltſam zeitgemäß anmutet. Hentig rechnet Robespierre zu den„Tiniden“, den geheimen Furchtſamen, die aus Schwäche ſich zur Kühnheit aufpeitſchen, aus Angſt Mut zeigen.„Dieſe Schwäche, die verdoppelt wurde durch das deutliche Gefühl, ſchwach zu ſein, war wie gemacht für Zeiten der Verbitterung, der Rache, des Haſſes, des Wehtuns. Jetzt in den Stürmen der Revolution konnte er ſeinen deſtruktiven Trieben aus ſozialen Gründen, aus„Humanität“, freien Lauf laſſen. Er konnte aus Liebe zum Volk und zur Menſchheit, aus lauter edlen Motiven Böſes tun. Da paßte er hin. Da war er beinahe geiſtreich, wirklich klug, ſcharf, ſchneidend, nahezu glücklich und beinahe ſtaatsmänniſch. Wer von uns, die wir das zwanzigſte Jahrhundert erlebt haben, lieſt dieſe Worte nicht mit dem bittren Lächeln der Wiſſenden! Haben wir ihn in ähnlichen, verwandten Abwandlungen nicht ſelbſt erlebt, ignorant(wie Mme. Roland Robespierre nennt), doktrinär, keinen Fußbreit von ſeiner Ideologie weichend, jeder Schmeichele: zugängig, dabei treulos, ohne das Pathos heiliger Ueberzeugung, nur getragen von dem hemmungsloſen Trieb der Maſſenbeherr⸗ ſchung? Darum Herr der Maſſe und ihr Sklave zugleich, vor ihren Zurufen zitternd, ihr vorher das Maul mit Verſprechungen, Ver⸗ heißungen, ewig wirkſamen Phraſen ſtopfend, ihren Hunger nach Brot mit Verurteilungen angeblicher Volksfeinde, ihren Durſt nach Klarheit mit Blut ſtillend. Stark ſind in ihm nur die Mächte der Zerſtörung. Er reißt mit Kunſt und Raffinement den alten Staats⸗ bau nieder, doch wie die Zeit naht, da die Errichtung eines neuen Staates notwendig wird, will man nicht vollkommen zugrunde gehen, beginnt er unſicher, ängſtlich, phantaſtiſch zu werden. Gibt er ſtatt Geiſt Affekte, ſtatt Ideen Tricks, ruft er Ideale aus, die er aus ſeinem eigenen, ſchwächlichen, blutleeren Ich abſtrahiert: Tugend! Beſcheidenheit! Unbeſtechzichfeit! Und das Volk, an den ſtrömenden Geiſt Dantons, an die ehrliche Leidenſchaft Marats ge⸗ Bahung der Leiche Papſt Leo XIII. Die Aufbahrung in der St. 1 zu Rom.— Der älteſte König der falobahn. Der Kampf um den Sieg.— Damen⸗Florettfechten. 25 Olympia⸗Siegerin Frl. Jonutſchat(0 beſiegt Frl. Benedikt.— Die Uebergabe des Zeppelinballons an Amerika. Dr Sckener erhält Quittung über ordnungsgemäße Ablieferung.— Coolioges Wieder⸗ wahl. Der amerikaniſche Präſident in ſeinem Arbeitszimmer. „Ein origineller Reklamezug. Geſtern nachmittag zwiſchen 1 und 3 Uhr durchfuhr ein Zug von 3 Lanz'ſchen Bulldog⸗Motoren von je 12 PS. und einem Schwerölmotor„Felddank“ von 38 PS. mit angehängten ſchweren Laſten die Straßen unſerer Stadt um ihre große Propagandafahrt über Frankfurt—Kaſſel—Hannover nach Berlin anzutreten. Die Fahrt, deren Gelingen einem Rekord gleichzuſtellen iſt, ſoll dartun, daß auch mit langſam laufenden Moſchinen große Laſten über Rieſenſtrecken(800 Km.) befördert bden können. Ireiwillig au sdem Leben geſchieden iſt am Sonntag abend die 66 Jahre alte Witwe eines Betriebsaſſiſtenten, die ſich im Hafen⸗ gebiet in Abweſenbeit ihrer Angehörigen durch Oeffnen eines Gas⸗ hahns vergiftet hat. Die Urſache dürfte in einem Anfall von Schwer⸗ mut zu ſuchen ſein. * Lebensmüde. Geſtern vormittag wollte ſich in der Windeck⸗ ſtraße ein 25 Jahre alter Kaufmann durch Erhängen das Leben neh⸗ men. Seine Ebefrau hinderte ihn daran. Ein ſofort eingreifender Arzt ſtellte Wiederbelebunasverſuche an. die von Erfola waren. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt.— Geſtern vormittaa verſuchte ſich ein 28 Jahre alter Kaufmann in den S⸗Quadraten in der Abſicht. ſich das Leben zu nehmen, mit einem Taſchenmeſſer die Pulsader zu öffnen. Er wurde in das Krankenhaus überführt. Auch hier iſt der Grund zur Tat noch unbekannt. Anfälle. In der voreleſſenen Pout ſtür-t- An 32 Dere alter alter Fuhrmann in einer Wirtſchafk in Feudenheim die Kellertreppe hinunter und verletzte ſich am Kopfe ganz erheblich. Er mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. 2 Jufammenſtöße. Geſtern vormittag fuhr auf der Zufahrtſtraße zur Rheinbrücke ein Laſtkraftwagen beim Ueberholen das Eisfuhr⸗ werk der Pfälziſchen Eiswerke an und verurſachte dadurch eine Ver⸗ kehrsſtörung von 5 Minuten. Die Schuld trifft den Lenker des Laſt⸗ kraftwagens. der rechts anſtatt links überholte.— Geſten mittag rannte an der Straßenkreuzunga U 3 und Friedrichsrina infolge Un⸗ vorſichtiakeit ein 36 Jahre alter Radfahrer auf einen Straßenbahn⸗ wagen der Linie 4 auf, fiel zu Boden, verletzte ſich aber nicht. Nur das Fahrrad wurde beſchädigt. Jeſigenommen wurden 36 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 2 Dreher wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz,. ein Kaufmann wegen betrügeriſchen Bankrotts, ein Schneidermeiſter wegen Verdachts der Blutſchande, eine Hehamme wegen Vergehen gegen§ 218, ein Kaſſenbeamter wegen Urkunden⸗ fälſchung und Unterſchlaaung und acht Frauensperſonen wegen un⸗ ſittlichen Lebenswandels. vereinsnachrichten Jiubelfeier des Mannheimer Jechtklubs. Wie wir bereits mit⸗ teilten, kann der Mannheimer Fechtklub auf ein 40jähriges Be⸗ ſtehen zurückſchauen. Aus dieſem Anlaß hatte er ſein bisheriges Stiftungsfeſt zu einer beſonderen Feierlichkeit ausgeſtaltet. Ein Feſt⸗ kommers gab am Samstag abend unter zahlreicher B»teiligung alter und junger Fechter den erhebenden Auftakt, in deſſen Verlauf die Feſtrede des Ehrenvorſitzenden, Direktor A rends, einen tiefen Eindruck hinterließ. Mit einem Rückblick auf die verfloſſenen vierzig Klubjahre, die in ſtiller, aber emſiger Arbeit und ſportlicher Ertüch⸗ tigung für jedes Mitglied ein unausdenkbar wertvolles Stück ſeines Lebens geworden ſind, gedachte er vor allem der Gründer und der alten Herren des Klubs und widmete beſonders dem leider verſtor⸗ benen Ehrenmitglied Dr. Baſſermann unvergeßliche Wocte. So⸗ dann wurden die aus allen Gegenden Deutſchlands eingelaufenen Glückwunſch⸗Telegramme der befreundeten Fechtvereine verleſen. Erſt in ſpäter Stunde konnten ſich die wackeren Kämpen nach manch frohem Fechterlied trennen.— Am Sonnta nachmittag fand im feſt⸗ lich geſchmückten Verſammlungsſaal des Roſengartens ein Scha u⸗ fechten ſtatt, das die Leiſtungen des Vereins ausgezeichnet vor Augen führte.„Im raſchen Sprunge auf Menſur geht's im Pau⸗ kantenwichs... Da pfeifen die Quarten und die Terzen ſchwirren froh im Florett⸗ und leichten Säbelfechten. Mit hingebender Be⸗ geiſterung folgt man dieſem geiſtvollen und gewandten Sport, der den Körper biegſam macht und zugleich ſtählt. Alt und jung erprob⸗ ten ihre Geſchicklichkeit auf eine meiſterliche Art, daß man den Fech⸗ tern, deren Schläger noch nicht von des Roſtes Staub bedeckt iſt, denen das Leben ihre jugendlichen Ideale noch nicht geraubt hat, ſondern die mit friſchem Geiſt und geradem Sinn ſich ihren Körper bauen, ein herzliches Glück aufl zurufen darf. JcoNrINORISs Möbelpolitur Steinkrügel 120 Pfg. Ea?00 Erhaltung ihrer koſtbaren Möbel. Foidern Sie sie überall! nichts als dieſes Volkes Drängen erneut in Blut und Phraſen zu erſäufen.„Auch Napoleon hat der Maſſe geſchmeichelt. Aber nicht mit Worten. Seine Art der Schmeichelei hatte Wirklichkeitswert. Er ſprach zur Nation mit ſiegreichen Schlachten. Robespierres Syſtem der öligen Worte fand ein Ende, als bei Fleurus die Armee der Revolution das Wort ergriffen hatte.. Je höher er ſtieg, um ſo mehr ſchienen die Feinde um ihn aus dem Boden zu wachſen. Je mehr ſeiner Gegner aufs Schafott ſtiegen, umſo zahlreicher wuchſen die Köpfe der Hydra. Um ſich zu retten, mußte er ſich an die Herrſchaft anklammern. Um zu leben, mußte er töten.“ Er pries ſich ſelbſt, als er ſpürte, daß um ihn das Preiſen dünner wurde. Seine Gerechtigkeit ſchien unantaſtbar. Dabei ver⸗ faßt er ein Geſetz, in dem es heißt, daß bei politiſch Angeklagten das Univerſum als Zeuge genüge. Der Wahnſinn beginnt aus den frühen Runzeln ſeines gelblichen Geſichts, aus den Falten ſeiner geckenhaften Garderobe zu blinzeln. Die anfänglich künſtlich ge⸗ wahrte Gerechtigkeit bröckelt in grauenvollem Zuſammenſturz aus⸗ einander: Gerechtigkeit? Vater für den Sohn hingerichtet, für eine Frau von Maills ver⸗ urteilt man ein Fräulein Maillet. Als Grund der Fehlſprüche wird angegeben: ein revolutionärer Geſchworener iſt kein gewöhnlicher Geſchworener. Immer größer wird die geheime Angſt, die Unſicherheit, die Ahnung eines Endes in Robespierre. Immer toller muß daher ſein Tanzen auf den Schädeln der Ermordeten werden. Immer ge⸗ frorner, verlogener ſeine Geſte demütiger Beſcheidenheit vor Mobs Gnaden. Wieder werden die Menſchenopfer, wie im Kannibalis⸗ mus, religiös untermauert. Die Lüge der Rechtsform berauſcht das trunkene Volk vor der Guillotine. Um fingierten Rechts willen geſchieht ſtündlich grauenvolles Unrecht. Robespierre ſpürt es, die Notwendigkeit einer Verantwortung ſtellt ſich ein, er iſt zu feige zur Verantwortung, er erfindet„das Höchſte Weſen“. Neuer Pomp um eine Chimäre. Robespierre iſt Prieſter, ſein gräßliches Lächein iſt Angſt und Machtgefühl zugleich. Spitze verliert er die Haltung. welcher ſtets grinſend hinter ihm Kopf rollt vom Block. Was bat Robespierre erreicht? fragt Hentig. Wiſſentlich nichts. Unwiſſentlich unendlich viel.„Das Fand wer 5 alten Formen der Diſziplin hineingekrochen, die der Entſcheidungs⸗ kampf forderte. Nicht nur die Revolution, Frankreich wäre jäm⸗ merlich zugrunde gegangen.“ Ohne es zu wollen, organiſterte den Sieg, ſeine Ueberflüſſigkeit und ſeinen Untergang zugleich. 5 Unter den Dutzend⸗Pſychologen endlich ein Geſtalter. Sein 9. Im Rauſch der erklommenen Er wird— lächerlich. Der Tod, ſtand, kann nun zuſchlagen. Sein wöhnt, ſchrie heftiger nach faßbaren Gütern. Robespierre wußte — Buch iſt zu guter Stunde erſchienen. Den Robespierre von rechts und links als Spiegel der Geſchichte. Wer Augen hat zu leſen, leſe. elt. König Siſowath von Kambodſcha.— Hunderennen auf der Pariſer Buf- benutzen kluge Hausfrauen zur Pflege und Der Sohn wird an Stelle des Vakers, der 0 94 174 15 —̃— r —— — — — ˖⏑2ꝛG —— — ů ——— — — ——————— X— 4. Seite. Nr. 525 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe] Dienskag, den 11. November 1924 der„Arlon“ Jſenmannſcher Männerchor beging am Samstag in den Apolloſälen die Feier ſeines 39. Stiftungsfeſtes. Die hierzu recht zahlreich erſchienene Teilnehmerſchaft fand ein ſtatt⸗ liches anſprechendes eeeeeee ee vor, das in allen ſei⸗ nen Teilen von Mitgliedern des Vereins beſtritten wurde. Die von der Aktivität ſtimmungsvoll vorgetragenen Chöre fanden reichen Beifall. Das Gleiche iſt auch von den Soliſten des Abends, den Herren Baſtian, Herold, Hofſtetter und Steidle jun., zu berichten, die ihr Beſtes boten. Dem Ganzen gaben die Weiſen des„Arion“⸗Haus⸗Orcheſters unter Leitung des Herrn f R. Wolf einen gediegenen, ſchönen Rahmen.— Eine Tanzbeluſti⸗ gung bildete den Abſchluß der in allen Teilen wohlgelungenen Feier. Ein hirtenbrief des Freiburger Erzbiſchofs über die Schulfrage In den katholiſchen Kirchen wurde am Sonntag ein Hirtenbrief des Erzbiſchofs verleſen, der die Erziehungs⸗ und Schulfrage zum Gegenſtand hat. In ſeinem Hirtenſchreiben weiſt der Erzbiſchof da⸗ rauf hin, daß die Schulfrage nicht bloß eine Rechtsfrage und eine Frage der ſtaatlichen Geſetzgebung, ſondern vor allem eine Erzie⸗ hungsfrage iſt. Die Kirche habe mit beſonderer Sorgfalt die reli⸗ giös⸗ſittliche Unterweiſung der Kinder in der Schule geordnet. Noch bedeutungsvoller aber als alle äußere Regelung des Religionsunzer⸗ richts ſei für den Erziehungserfolg die religiös⸗ſittliche Perſönlichkeit des Lehrers und Erziehers. Es ſei deshalb begrüßenswert, daß die Elternvereinigungen, die Volksvereine und Müttervereine ſich zum Ziel geſetzt haben, Erziehungsfragen zu behandeln, erzieheriſches Wiſſen bei Vätern und Müttern zu verbreiten; die Geiſtlichkeit möge mit aller Sorgfalt gute Zeitſchriften und Bücher, die Erziehungs⸗ 85 im Geiſte der Kirche behandeln, Eltern und Erziehern em⸗ pfehlen. Im zweiten Teil ſeines Hirtenſchreibens wendet ſich der Erz⸗ biſchof in ſeinen Betrachtungen der religiös⸗ſittlichen Wei⸗ terbildung der Jugend in den der Reife zu und begrüßt die Einführung des Religionsunterrichts in der Fort⸗ bildungs⸗, Gewerbe⸗ und Handelsſchulen. Dieſe religiöſe Fortbil⸗ dung bietet der Jugend ſelbſt die größten Vorteile. Aber auch das Elternhaus habe an der riligiös⸗ſittlichen Weiterbildung der ſchulent⸗ laſſenen Jugend ein lebhaftes Intereſſe und die Schute ſelbſt ziehe aus der Einführung des Religionsunterrichts reichen Gewinn. Schließlich ſeien aber auch Staat und Geſellſchaft ſtark intereſſiert an der gediegenen religiöſen und ſittlichen Weiterbildung der Jugend in den Fortbildungs⸗ und Berufsſchulen. Die großen Zahlen ſtraf⸗ fälliger Jugendlicher führten wahrhaftig eine laute und ſehr ernſte Sprache. Dazu kämen die vielfachen Klagen über ein verhängnis⸗ volles Schwinden der Gottesfurcht, der Berufstreue und der Pflicht⸗ erfüllung, der Gewiſſenhaftigkeit auf allen Gebieten. Auch die Vater⸗ landsliebe, die Achtung vor der Obrigkeit, die Opferbereitſchaft und der wahre Gemeinſchaftsgeiſt könnten nur auf dem tiefen Grund der Religion gedeihen. Was nüge alle Schulreform, wenn dabei der Sinn für die Ewigkeitserziehung verloren ginge. * UAeber die Jollbehandlung der Konkingenkwaren aus Elſaß⸗ Lothringen, Luremburg und Polniſch⸗Oberſchleſien hat der Prä⸗ ſident des Landesfinanzamts eine Verfügung erlaſſen, die für In⸗ tereſſenten auf der Handelskammer aufliegt. Die 100. Badiſche Jugendherberge wurde dieſer Tage eröffnet. Die Tatſache, daß trotz zahlreicher Hemmungen, die die Nachkriegs⸗ zeit mit ſich brachte, in einem Zeitraum von 4 Jahren 100 Jugend⸗ herbergen in Betrieb genommen werden konnten, ſtellt der Jugend⸗ herbergenbewegung ein ſehr günſtiges Zeugnis aus. * Todesfall. Im Alter von 64 Jahren iſt in Karlsruhe Generalmajor a. D. Adolf Braun, der 34 Jahre hindurch un⸗ unterbrochen dem Offizierkorps des früheren Badiſchen Leibgrena⸗ dier⸗Regiments angehört hat, geſtorben. Der Verſtorbene ſtammte aus Oſterholz in Hannover und war als Fahnenjunker in das gengunte Regiment eingetreten. Einige Monate vor Kriegsaus⸗ bruch war er zum Stab des Infanterieregiments 80 verſetzt wor⸗ den. Während eines großen Teils des Krieges führte General⸗ mafſor Braun das Füſilieregiment Nr. 80, bis er Stabsoffizier beim Stabe der ſtellv. 84. Infanteriebrigade wurde. Schließlich war ihm die Führung der 173. Infanteriebrigade anvertraut. Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Die Sparkaſſe Mosbach ſtellt einen Direktor an. Bis⸗ her haben ſich etwa 240 Perſonen um den Poſten beworben In Hinter zarten wurde die Fremdenſteuer aufge⸗ hoben. Jedoch wurde mit Wirkung vom 1. November eine Kur⸗ taxe eingeführt. Bürgermeiſter Dr. Weiß in Kehl hat in einem Schreiben an den Gemeinderat mitgeteilt, daß er ſein Amt auf den 31. niederlege, da er zum Verwaltungsrat der öffentlichen Lebens⸗ verſicherung in Mannheim und zum geſchäftsführenden Direktor eig. ſtimmig gewählt worden ſei. In Villingen hat der gemiſcht beſchließende Ausſchuß die beantragte Herabſetzung des Gaspreiſes um 1 Pfg.(auf 21 Pfg.) je Kubikmeter genehmigt, ebenſo den Rabatt für Großabnehmer in der Höhe von 1 Pfg. bei monatlichem Bezug von 1500 bis 3000 Kubikmeter, von 2 Pfg. bei 3000 bis 4500 Kudikmeter, von 5 Pfg. bei 4500 bis 6000 Kubikmeter und von 7 Pfg. bei über 6000 Kubikmeter monatlich ab 1. November. Kunſt und wiſhenſchaſt Hans Thomas Beiſetzung ſand nach ſeinem ausdrücklichen Wunſch in völliger Stille auf dem Karlsruher Friedhof ſtatt. Erſchienen waren am Ehrengrab, das die Stadt ihrem Ehrenbürger geſtiftet hatte, eine große Zahl Abgeſandter von Uni⸗ verſitäten unn Akademien, das Miniſterium und die Vertreter der Stadt, doch fielen fämtliche Thoma zugedachten Nachrufe und An⸗ ſprachen weg bis auf die Rede des erangeliſchen Geiſt' ichen, Ober⸗ pofprediger D. Fiſcher. Von äußerem Prunk war völlig abge⸗ ſehen, pier Kunſtſchüler in hiſtoriſcher Trauertracht trugen den Sarg, dem eine weißgekleidete Kumſtſchülerin mit einem weißen Kiſſen folgte, auf dem eim goldener Lorbeerkranz lag Dahinter eime eben⸗ falls in Wraß gehüllbe Schülorinen der Kunſthalle In und vor der ſchwarz ausgeſchlagenen Friedhofkapelle ſangen der Bachverein und ein Knabenchor, während zum ergreifenden Schluß der nur eine Stunde währenden Trauerfeier ein gemiſchter Schülerchor„O Schwarzwald, o Heimatg vortrug... Eine große Kundgebung zur Ehrung des Toton wird die Stadt Karlsruhe in 14 Tagen in der Feſthalle veranſtalten. P. Der Kampf um das Bauhaus. Der Haushaltausſchuß des Thüringer Landhauſes hat ſich dieſer Tage mit dem ſtaatlichen Bau⸗ haus in Weimar beſchäftigt. Zunächſt kam die Flut der Eingaben und Beſchwerden zur Verleſung, die alle die Erhaltung des ſtaatlichen Bauhauſes wünſchen. Von der Regierung wird jetzt Material herausgegeben, das zu weſentlich anderen Schlüſſen bei der Beurteilung der Bauhausfrage führen dürfte. Direkt irre⸗ führend iſt darnach die Behauptung, daß das Bauhaus auch finan⸗ giell fruchtbringend ſei. Das Gegenteil iſt richtig. Der ſtaatliche Zuſchuß muß jetzt auf 146 000 Mark für dieſes Jahr erhöht werden. weil von den im Etat eingeſtellten Einnahmen aus dem produkti⸗ ven Betrieb“ des Bauhauſes in Höhe von 33 000 Mark kein Pfennig verhanden iſt. Dagegen ſind noch erhebliche Shulden zu decken. Die Mehrheit des Ausſchuſſes wird nicht die Aufhebung des Bau⸗ hauſes beſchließen, aber ſie wird dafür eintreten, daß das Bauhaus mit der Hochſchule für biidende Künſte vereinig wird Schweden und die deutſche Wiſſenſchaft. Der Vorſtand des Loboratoriums der Stäödtiſchen Krankenanſtalten in Mannheim, Dr. E. J Leſſer, wird auf Einladung der Profeſſoren Thunberg und Petren von der Univerſität Lund in dort zwei Vor⸗ träge über ſeine Arbeiten auf dem Gebiete der Diabetes(Inſulin) halten. e% Maunheimer 79 5 3 Anläßlich 8 Elias⸗ e Mannheimer Konzertſängerin Erelg die Sopranpartie. F. Aufführungen in Holland ——2 1n z mit vielem Tagungen Bezirksdelegierientag der Deulſchen Bühnengenoſſenſchaft II. Am zmeiten Tage referierte Präſidialvertreter Otto neben einigen organiſatoriſchen Fragen über die Finanzlage der Ge⸗ noſſenſchaft und über die Projekte eines Reichstheaterge⸗ etzes und einer Allgemeinen Deutſchen Theater⸗ verſorgungs anſtalt. der Stand der Finanzen ſei uner⸗ freulich, zumal bei 13 000 Mitgliedern nur mit 8000 pünktlichen Zahlern zu rechnen ſei; eine Erhöhung des Beitrages würde durch⸗ geführt. Beſondere Belaſtung erwachſe dem Etat aus geleiſteten Darlehen, Unterſtützungen und Vorſchüſſen in Rechtsſchutzfällen; man würde in Zukunft die Hergabe von Darlehen und die Gewährung von geſſen uß von einer gewiſſen Mitgliedsdauer und einer gemachten Zeſſion auf die Gagenbezüge abhängig machen. Zur Förderung einer einheitlichen Theaterrechtſprechung iſt eine Konferenz der Schieds⸗ beabſichtigt, ferner eine ſolche der örtlichen Genoſſenſchafts⸗ yndizi. Bae Wohltätigkeitsverpflichtungen(Maria See⸗ bach⸗Stiftung, Kinderheim in Rottenburg) erfordere die Unterſtützung der Ortsverbände. Die Frage der Anfänger und Volontäre führte zu ſcharfen Worten; vertragsgemäß ſei der Begriff„Volontär“ langſt a, trotzdem müſſe man wiederholt gegen Bühnenleiter einſchrei⸗ len, die die wirtſchaftliche Lage der Mitglieder durch vertragslos be⸗ ſchäftigte, unbezahlte Kräfte gefährden; Hand in Hand damit wäre 25 wünſchen, daß bald eine einheitliche Feſtſetzung einer Mindeſtgage ür Anfänger durchgeſetzt würde. Bei dieſer Gelegenheit wurde der Zuſtand der Offenbacher wee ee insbeſondere beim dortigen Stadttheater, kritiſch geſtreift und die Bedürftigkeitsfrage angeſichte eer vier dort beſtehenden Konzeſſionen verhandelt. Die“7 zung eines Reichstheatergeſetzes ſei trotz der Widerſtände aus dem Bühnenverein im Reichzminiſterium des Innern energiſch in Angriff genommen, leider ohne Eingliederun, eines privat⸗ oder Teiles, da hierfür nach Anſicht des Reichsarbeitmniſters der Tarifpertrag hinreichenden Rückhalt böte. Das Schwergewicht des Präſidialreferats lag auf den Mittei⸗ lungen über die Schaffung einer Allgemeinen deutſchen Theaterverſorgungsanſtalt. Die frügere Penſionsanſtalt der Genoſſenſchaft, die in vierundvierzigjähriger Friedensarbeit einen Fonds von 14 Millionen aufbrachte, iſt durch die Inflation vernichtet worden; eine Weiterhaltung des beträchtlichen Fonds war im Zu⸗ ſammenhang jener traurigen finanzpolitiſchen Verhältniſſe ver⸗ verboten. Da die nach der Dritten Steuernotverordnung 1923 viet⸗ leicht geretteten 15 Prozent der Geſamtſumme den Wiederaufbau der Anſtalt nicht ermöglichten, mußten neue Wege gegangen werden, Und wirklich ſind die Verhandlungen der Genoſſenſchaft, oes Bühnen⸗ vereins, der Chorſänger⸗, Ballett-, Muſiker⸗, Bühnenſchriftſteller⸗ und Komponiſtenverbandes über einen Entwurf von Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer⸗Mannheim ſo weit gediehen, daß mit der Errichtung einer ſolchen allgemeinen Verſorgungsanſtalt bis zum nächſtfähri⸗ gen Frühfahr gerechnet werden darf. Dieſe zentrale Anſtalt würde ihre Mitglieder von der Weiterzahlung der ſtaatlichen Verſiche⸗ rungsbeiträge entbinden und im Sinne einer beſonderen Staffelung Penſtonsleiſtungen von 60 bis über 250 Mark monatlich aufbringen, wobei die Witwen 60 Prozent, die Waiſen mit entſprechend kleinerem Prozentſatz bedacht würden. Aus der Pfalz : Ludwigshafen, 11. Nov. Im hieſigen Hauptbahnhof wurde die dort ſtehernde gubomatiſche Perſonenwage aufgebrochen und die eirgzrommenen 10 Pſg.⸗Stücke hevausgenommen.— Durch Undekannde wurden in der Nacht vom 8. zum 9. in der Schbocht⸗ hofſtraße 2 Leuonnen eingeworſen.— Eine barmherzige Schweſter überraſchte geſtern nachmitiag gegen 51 Uhr einen 16.—-ffithrigen Burſchem, der in der kath. Kirche auf dem nördl. Stadtteil den Pfarrſtock von einer Säule abgehängt und aufgebrochen haue. Der Ertappbe warf den Opfſerſtock under eine Bank und flüchtete uner⸗ kannt.— Schon wieder wurden vom 8. auf 10. ds. Mts. 15 Auto⸗ mobiliſten wegen Ulebertvetung des Kraftfahrzeuggeſeßes aufge⸗ ſchrͤeben. :: Freinsheim, 11. Nov. Dieſer Toge erhelt das vierjährige Kind Eltſabeth Derr von einem unglücklichen Schützen einen Schrotſchuß in den rechten Oberſchenlel, an deſſen Folgen es in der Klinik zu Heldelberg verſchied. MNeuſtadt a. d. Hdi., 11. Nov. In eiper öſſenchchen Mieter⸗ verſommlung, die der Micberveren Neuſtadt a. d. Hoachdt auf Samsdag Abend einbewufen hatte, te. der Vorſitznde und Ge⸗ ſchäſtsführer Flor wit, daß auch das Wohnungsamt zu dieſer Ver⸗ ſammlung eingrleden worden ſei, es aber ſchrüftlich abgebehnt hobe zu erſcheinen mit der Begründung, das Wohnungsamt ſei eine un⸗ parbeliſche Inſtanz. Der Vorſitzende bemerkte dazu, es ſcheine doch daß da etwas nicht ganz haſenrein ſei. In einem lämgeren Vortrag des Herrn Albert Kaiferlautern, des Vorſitzenden des Verbandes pfälziſcher Mietervereine über die heutige und künftige Wohnungs⸗ wirchchaft betonte dieſor, daß die Aufhebung der Wohnungszwangs⸗ wirtſchaft zweifellos den Ausbruch einer Revolution in Deutſchland zur Folge hätte. *Kaiſerslautern, 11. Nov. Die Wohnungsnot der Aus⸗ gewieſenen illuſtriert ein Vonfall, der ſich in Weidenthal ab⸗ ſphelbse. Da der Ausgewieſene Schied nach ſeiner Rückkehr keine Wohnung finden konnte, dvang er in das Gemeindehaus ein und ſtellte ſeine Möbel in den Gewmeinderatsſcat, wo er auch in der Gemeindebatsſitzung mit ſciner Frau dampierte. Sein Bruder, der Cemeinderat iſt, verteidigte das Vorgehen, während die übrigen Gemoindevertveter gegerdeilfger Meinung waren. Nach längerer Ausſprache wurde beſchloſſen, daß Schied vorerſt ſeine Möbel in eiwem der Eemeinde gehörigen Schuppen unterbringen und nach Fertigſtellung der für die Ausgewieſenen beſtimmten Holzhäuſel eine Wohnung in einem der Holzhäuſer oder in den freiwerdenden Wohnungen der franzöſiſchen Regßebeamten eerhalten ſoll. Für eine Nacht wurde ihm nochmals der Aufenthalt im Gemeinderats ſgal geſtattet. :: Pir„ 11. Nov. In der letzten Vorſtellung im Pir⸗ maſenſer Theqber eveigwete ſich ein eigenarnger Vorfall. Inmiiten des Spieles verſetzte ein Schauſpie ohne Abſicht einem ſeimer Mitkollegen eiwen ſolchen Stoß vor den Magen, daß der Schau⸗ ſphler bewußtlos zufamenhroch und ärztliche Hilfe notwendig war. Nachdem ſchnell für Vertretung geſorgt war, wurde oas Spiel fort⸗ geſetzt. Nachbargebiete am. Darmſtadt, 11. Nov. Der heſſiſche Bauernbund teilt mit, daß ſeit der letzten Milchpreiserhöbhung im Juß ds. Irs. die ein⸗ getretene Steigerung der Preiſe für Kraftfuttermittel die Produk⸗ tionskoſten der Milch erheblich verteuert haben. Vertreter der Milch⸗ produzenten haben unter Berückſichtigung dieſer Verhältniſſe die Preiſe für Melch mit Wirkung vom 10. ds. Mts. um 2 Pfg.je Liter erhöht. Der Kleinverkaufspreis im Darmſtadt beträgt ſodann 38 Pfg. je Liter, der Sdallpreis je 26 Pfg. -8. Saarbrücken, 9. Nov. Die ſranzöſſiche Zollverwaltung hat nunmehr ihre grundſätzliche Bereitwilligkeit erklärt, den geplanten Flughafen Saarbrücken als Zollflugplatz anzuerkennen. Nach dieſer Entſcheidung wird die Saarbrücker Luftverkehrs⸗G. m. b. H. ihre Vorarbeiten jetzt ſo beſchleunigen, daß mit der Eröffnung des Betriebs zum 1. Mai 1925 gerechnet werden kann Die von der Stadt in Verbindung mit der Handelskammer begründete Geſellſchaft tritt unverzüglich mit allen intereſſierten Wirtſchaftskreiſen wegen finanzieller Mitwirkung in Verbindung. Wenn dieſe Verhandlun⸗ gen den vorausſichtlichen Erfolg zeitigen, ſo wird das für das Saar⸗ gebiet wichtige Ziel des Anſchluſſes an das internationale Lufwer⸗ kehrsnetz erreicht werden.— Der Hiſtoriſche Verein und das Saaor⸗ muſeum haben ſich bereit erklärt, ihre Sammung zur Errich⸗ tung eines Saar⸗Heimatmuſeums zur Verfügung zu ſtellen. Dieſes wird in die Ver ng der Stadt übernommen und in der zu dieſem Zwecke umzubauenden Marktpaſſage untergebracht. Auch die Beſtände der kürzlich in Fronkfurt a. M. ausgeſtellten Saten e in dem Heimatmuſeum aufgehen. Gerichtszeitung Der Mörder ſeiner Tochter Unter großem Andrang des Publikums begann vor dem Schwurgericht des Landgerichts Berlin J die Verhandlung gegen den Arbeiter Springer, der ſeine eigene Tochter aus Eiferſucht erſchlagen hatte. Zur Ver⸗ handlung ſind nur drei Zeugen geladen. Als erſte Zeugin iſt die Mutter der Getöteten und Frau des Angeklagten erſchienen, die immer wieder laut aufweint. Außerdem ſind der Sohn des Angeklagten und der Liebhaber der Getöteten, ein älterer Lokomotivführer, geladen. Der Angeklagte Springer ſteht im 59. Lebensjahr. Er iſt ein kleiner unanſehnlicher Menſch mit ergrautem Vollbart und eingefallenen Geſichtszügen. Die eine Geſichts⸗ hälfte iſt durch Lupus entſtellt. Der Liebhaber der Tochter dagegen iſt eine noch ſtattliche Figur. Weinend erzählt der Angeklagte von ſeinem Vor⸗ leben. Er ſei in Liſſa Bäckermeiſter geweſen, wo er eine 4 Jahre ältere Frau heiratete. Dann habe er nach einigen Jahren ein Verhältnis mit der Freundin ſeiner Frau gehabt und ſei darauf wegen Ehebruchs geſchieden worden. Mit dieſer Frau habe er in Berlin weiter zuſammengelebt, und nachdem ihm 1899 die getötete Tochter Elfriede und ein Sohn geboren waren, habe er ſie vor 12 Jahren geheiratet. Der Vorſitzende geht dann mit dem Angeklagten die Einzelheiten durch, die ihn zu der Tat veranlaßten. Der Angeklagte ſchildert, wie ihn der Anblick des Bildes des Liebhabers raſend gemacht und er vor Aufregung Nächte lang nicht habe ſchlafen können. Wie er zu der Tat gekommen ſei, wiſſe er nicht mehr. Dann wird Frau Springer als Zeugin aufgerufen. Sie wirft entſetzte Blicke auf das Beil, bricht in Weinen aus und erklärt:„Ich habe zu Entſetzliches durchgemacht. Ich kann nicht ausſagen.“ Die bedauernswerte Frau verläßt ſchwankend den Gerichtsfaal. Der 20jährige Sohn des Angeklagten, ein Maſchinen ſchloſſer, macht dagegen ſeine Ausſage in ziemlich gleichgültigem Ton. Der Vater ſei zuletzt ſehr zänkiſch wegen des Verhältniſſes der Schweſter ge weſen. Er, der Sohn, habe den Eindruck.gehabt, daß der Vater ſich zuletzt wieder der Tochter nähern wollte, trotzdem er der Mutter das Gegentei! verſprach. Als letzter Zeuge wird dann der 58 Jahre alte Lokomotivführer Lucke vernommen, der der Liebhaber der Getöteten war. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten ſechs Jahre Zuchthaus. Das Gericht ging weit über den Autrag hinaus und erkannte auf zwölf Jahre Zucht⸗ haus und Ehrverluſt. Der Angeklagte nahm die Strafe an. Aufhebung und Verurteilung einer Paßfälſcherzentrale Ein Seitenſtück zu der kommuniſtiſchen Paßfälſcherzentrale in Berlin ſtellte die Paßfälſcherbande des Ruſſen licht und Gen. dar, die mit allen techniſchen Hilfsmitteln wie ge⸗ fälſchten Waſſerzeichen, amtlichen Formularen und gefälſchten Rund ſtempeln verſehen war und in deren Geheimniſſe das Schöffengericht Berlin in mehrſtündiger Verhandlung hineinleuchtete. Angeklagt waren der Ingenieur Erwin Bauer, die ruſſiſchen Staatsangehörigen Vongorra, Bernhard Dieckſtein und der In⸗ genieur Ignatz Rubinlicht. Ein weiterer Angeklagter, Moritz Cohn, hat es vorgezogen, ins Ausland zu fliehen. Vie Angerlagten trafen ſich regelmäßig in einem Reiſebüro, das vorzuesweiſe von Emigranten aufgeſucht wurde. Da die meiſten Ruſſen Het. matspapiere nicht beſaßen, ſo wandten ſie ſich an die Angeklagten, die dort als Kommiſſionäre täglich Sprechſtunden abhielten. In⸗ zwiſchen war vom tſchechiſchen Konſulat Beſchwerde eingelaufen. daß in Berlin eine Menge tſchechiſcher Päſſe vertrieben werde. Einer Streife des Kriminalkommiſſars Hemmers gelang es die Angeklagten feſtzunehmen. Es wurde bei ihnen eine Reihe gefälſchter Päſſe gefunden. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft bezeichnete Rubinlicht als das Haupt dieſer Fälſcherbande, die das Paßweſen Deutſchlands ſabotiert habe. Er beantragte chwere Zuchthausſtrafen. Das Gericht verurteilte Bauer zu 2 Jahren Zuchthaus, Vonborra, Dieckſtein u. Rubin⸗ licht zu 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus; ferner erkannte es auf 5 Jahre Ehrverluſt. Gegen Rubinlicht und Dieckſtein ſchreben noch zahlreiche Strafverfahren bei den verſchiedenſten Gerichten Deutſchlands Rubinlicht war übrigens erſt vor kurzem zuſammen mit Grafen v. Bienkonſky zu 191 Jahr Zuchthaus verurteilt worden. Die Silveſterfeier des Kriminalbetriebsaſſiſtenten Durch eine vorzeitig begonnene Silveſterfeier hat der auf Probe im Poltzeipräſidium Berlin argeſtellte Kriminalbetriebsaſſiſtent Er⸗ win Löffner ſeiner Probedienſtzeit ein jähes Ende bereikek“ Schwere Ausſchreitungen im Amte, die er in der Trunkenheit begangen hat, führten ihn ror das Grotze Schöffengericht Berlin Mitte, vor dem er ſich wegen Körperverletzung und unberechtigter Feſtnahme zu ver⸗ antworten hatte. Der Angeklagte war mittags um 2 Uhr dienſtfrei geworden. Eine halbe Stunde ſpäter rempelte er in in einer Likör⸗ ſtube am Alexanderplatz einen jungen Kaufmann Ungar ſchwanken⸗ den Ganges an. Als ihm dieſer zurief, er möge ſich doch vorſehen, wurbe er ausfallend und ſagte, er werde es ihm zeigen, mit wem er es zu tun habe. Er ſei Kriminalbeamter. Er ſuchte dann auch alle Taſchen durch, bis er ſeine Dienſtmarke fand. Darauf packte er Ungar am Genick, ſtieß ihn vor ſich her und forderte ihn auf, zur Feſtſtellung wegen Beamtenbeleidigung zum Polizeipräſidium zu kom⸗ men. Ungar folate willig. Unterwegs machte der eigenartige Geſan⸗ genentransport mit dem torkelnden Beamten in Zivil großes Auf⸗ ſehen, es ſammelten ſich Menſchen an und aus dem Publikum erſchol⸗ len laute Rufe des Unwillens. Ungar ſolgte jedoch dem Beamten, da er ſelbſt den Tatbeſtand feſtgeſtellt haben wollte. Im Gebäude ſelbſt erhielt ungar von dem Angeklagten Fauſtſchläge auf den Kapf und wurde in ein Dienſtzimmer der Abteilung 4 gebracht, obwohl Löffner zur politiſchen Abteilung gehörte. Ein älterer Kriminal⸗ aſſiſtent wurde in dem Dienſtzimmer durch die erregte Auseinander⸗ ſetzung auf den Vorgang aufmerkſam und war überraſcht, daß die eine der beiden Perſonen. die offenkundig ſtark angetrunken war, ſich als Kollege auswies. Er ſuchte nun zu vermitteln und gab dem Angklagten auf, ſeine Feſtſtellungen zu machen und dann den Feſt⸗ genommenen zu entlaſſen. Vor Gericht ſuchte der Angeklagte alles abzuſtreiten. Er wollte ſich an die ganzen Vorgänge nicht erinnern und beſtritt auch, obwohl fünf Zeugen einwandfrei ſeine ſtarke Trunkenbeit bekundeten, an jenem Tage überhaupt Alkohol genoſſen zu haben. Das Gericht kam auf Grund der Beweisaufnahme zu der Ueberzeugung, daß den Aus⸗ laſſungen des Angeklagten keinerlet Glauben zu ſchenken ſei. Es bandele ſich um grobe Ausſchreitung eines auf Probe angeſtellten ſungen Beamten, der vom Gefühl ſeiner Großartigkeit als Polizei⸗ beamter geleitet worden ſei, und nicht etwa um einen ſchlechten Sil⸗ veſterſcherz. Es verurteilte Löffner wegen Körperverletzung und un⸗ berechtieter Feſtſtellung im Amte zu 1 Jahr Gefänanis unter Aberkennung der Fähigkeit zur Bekeidung öffentlicher Aemter auf fünf Jahre. Amtsgerichk Konſlanz 05 Vergehens gegen die Sittlichkeit erhielt der 52 Johre alte verheiratete Londwirt Michael Arbogaſt ams Welſching⸗ vom Amtsgericht Konſtanz, 3 Jahre Zuchthaus abzüäglich 6 Wochen Unterſuchungshaft und 5 Jehre Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. 8 Eine ſchwere Juchthausſtrafe gegen einen Elſäſſer. Das franzöſiſche Kriegsgericht in Nancy rerurteilte den Elſäſſer Lohmann, franzöſiſcher Staalsangehöriger, wegen an⸗ geblicher Erſchießung eines verbundenen franzöſiſchen Sol⸗ daten im Kriege zu 20 Jahren Zuchthaus. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Das öſtliche Hochdruckgebiet hat ſich mit ſeinem Zentrum nach Finnland verlagert. Im übrigen aber beeinflußt es auch weiterhin die Witterung Oſt⸗ und Mitteleuropas. Bei ſüdlicher ſtarker Luft⸗ ſtrömunag hält das trockene, teils neblige Wetter bei leichtem Nacht⸗ froſt in den Tälern und Temperaturumkehr auf dem Schwarzwald an. Ueber der Rheinebene lagert eine Hochnebeldecke über den Ozean bei Island zieht ein ſtarker Sturmwirbel, auf ſeiner Vorder⸗ ſeite von warmen Luftmaſſen begleitet, nordöſtlich. Er gewinnt nur langſam auf uaſer Gebiet Einfluß und bringt in den nächſten Tagen ſchon milderes Wetter. Vorausſichtliche Witterung für Miktwoch bis 12 Uhr nachts: Bedeckt bis neblig, keine nennenswerten Niederſchläge, milder, auch nachts, ſchwache ſüdliche Winde. Rennęfeidtsleę Momatisch und aaſun* Lerbraucb Nledetlages 1d 11 810ffeien „„re — zent feſtzuſetzen wenn man nach dem Grammgewichte en uſw., werden auf eigenen Spinnmaſchinen Dienstag, den 11. November 1924 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 525 Aus der Welt der Technik Die Entſtehung des Seidenfadens Wie entſteht der Seidenfaden, wie wird die Jeinheit des Jadens beſtimmk, was iſt„Beſchwerung“, wie wird dieſe errechnet? . Den natürlichen Seidenfaden liefert die Raupe des Maulbeer⸗ ſpinners„(Seidenſpinners, Bombix mori), mittels ihrer Spinn⸗ drüſen, die einen komplizierten, jedoch ſinnreichen anatomiſchen Bau beſitzen. Der Seidenfaden beſteht aus der eigentlichen Seidenmaſſe, dem Fibroin, und dem Seidenbaſt, Seidenleim, der den Fibroin um⸗ hüllt, dem Sericin. Die Fibroinfäden der Rohſeide entſtehen in den unter dem Darmkanale gelegenen Serikterien oder Seitendrüſen, welche in einem am Raupenkopfe gelegenen gemeinſchaftlichen, in den Vorſprung der Unterlippe endigenden Kanal münden. Inner⸗ halb der dreiſchichtigen Wand der vielfach gewundenen Seitendrüſen liegen die die Seidenſubſtanz(Fibroinmaſſe) enthaltenden Drüſen⸗ zellen, durch deren alternierende Arbeit die Raupe bilden kann. Sie bewegt dabei den Kopf raſch hin und her— in Achterwindungen— und wickelt den ausgeſtoßenen Faden mit den Vorderfüßen um ſich. Sie ſpinnt ſich in ein Gehäuſe von der Größe eines Taubeneies— den Kokon— ein. Aus zwei anderen Lappendrüſen wird dabei das Feniein unmittelbar vor den Fibroinfäden in das gemeinſchaftliche Nohr gepreßt, ſo daß letztere durch den Seidenleim zu einem ein⸗ 115 Faden— der Rohſeide— verklebt werden. 110 ie Länge eines Kokonsfadens iſt hi⸗erae r: die Stärke feane 4000 0 Dier 1 Mill. weter). Von dieſer Länge iſt der An bei zunde nicht zum Abwickeln geeignet; die auzelen Partiz eung knelkteinem Gewirr gele Seidenfäden, die inneren Partiefrobe. Wiezerhoklebt und er⸗ geben eine pergamentartige Maſſe. Dorragend; 9 0 Hkonfadens iſt weiß bis gochgnnte. urch ſchön? Gal Die Kokonfäden werden abgehaſpr durch die 2 Kokon auf⸗ sweicht, ihrer äußeren Schicht bendtem Gaſſ. einnutenbeſen ge⸗ chlagen oder mit Verſten dehandelt wänzendemm Lauß Beſenreiſern oder an der Bü ˖ je er zwiſchen die nfäden haften 9 Bürſte bleiben dann die( Suüden lleat f haf zunnen nun der Haſpel, die ſich in 1bheg gäuſe befindet, ſtartfabrt werden. Da die Kokolfäden 95 1 bide nicht gleich ſind— am Anfang und am Ende ſtetige Angrer wie in der Mitte,— 5 25 2 anfang 5 haſpelt man die Fäden nilten. Eiſt vd vom Kokon deben die La Ein Kokonfaden beſteht alſo aus zueerr eegen; allein iſt er nicht verwendbar. Es werden immer—en gleichzeitig zuſammen genommen und beim Haſpeln z denfaden ver⸗ einigt, wobei das Sericin als Binde⸗ und ieſe einzelnen Kokonfäden zu einem Faden verbindet. Di Mentweder nach Falieniſcher(à la tavelle) oder franzöſiſch la chambor). Bei erſterem Verfahren kreuzen ſich ie& abei dem leß⸗ teren dagegen gleiten je zwei aneinander 1 d gehen dann in beiden Fällen durch Ringe, wo ſie ſich 55 den Sericin verbinden. Dieſes Produkt kommt unter gamen Rohſeide oder Grege oder reale Seide in den Handel oß bis vier dieſer Gregefäden, die beim Haſpeln nicht verzwirnn an, werden dann zu einem Faden in Drehungen von 80—100 Iteter verzwirnt. Der ſo entſtandene Seidenfaden heißt„Trame geden die Grege⸗ fäden beim Haſpeln ſcharf vorgedreht, und d Ateinander ſcharf vergwirnt, heißt die Seide„Organzin“. Zu Oain werden die beſſeren, zu Trame die mittleren Kokons verw„Kokons ſchlech⸗ terer Qualität ergeben die ſogenannte„ele S Die Seiden kommen unter den verſchie rtigſten Bezeich⸗ nungen in den Handel, die teils die Güte(Stä Feſtigkeit, Glanz, Elaſtizität, Reinheit und Gleichmäßigkeit des Sae teils die Her⸗ Unſt, teils die mit dem Faden vorgenommeite Arbeit angeben Illen. „Die Feinheitsnummer des Fadens— der Titre— wird im algemeinen durch das Grammgewicht von 9000 Meter Seidenfaden⸗ länge ausgedrückt oder dadurch, wieviel Denier(0,5 Gramm) 450 AMoter wiegen— Titre Legale—. Es iſt nicht möglich, einen Faden zu ſchaffen, welcher in ſeiner ganzen Länge die gleiche Stärke hätte, mithin kann auch die Fein⸗ heitsnummer nicht 10 feſtgelegt werden, wie dieſe z. B. bei Baum⸗ molle möglich iſt, ſondern muß ſchwankend bleiben. 60/64 be⸗ deutet, daß Fäden vorkommen, die Nr. 60 ſind, aber auch ſolche, die Nr. 64 ſind. nach oben und unten hin handelsüblich zuläſſig. Rohſeide wird entweder in dem aus der Zwirnerei kommenden Zuſtande verarbeitet oder abgekocht— entbaſtet— wobei der Seidenbaſt aufgelöſt und zum Teil entfernt wird. Die Seide wird dadurch weicher. Nun iſt es nicht ſo leicht, die Feinheit eines Seidenfadens ohne weiteres mit bloßem Auge zu beſtimmen. Man kann ſich aber auf einfache Art in folgender Weiſe helfen: Der entbaſtete Seidenfaden wird angefeuchtet und in die ein⸗ zelnen Gregefäden zerlegt. Dieſe legt man in feuchtem Zuſtande einzeln zwiſchen zwei ſchwache, durchſichtige Glasplättchen und reibt dieſe ſolange gegeneinander, bis ſich die einzelnen Spinnfäden iſo⸗ liert zeigen.(Ein Kokonfaden hat zwei Spinnfäden). Nun ſind dieſe Einzelfäden zu zählen: die ſich ergebende Zahl iſt um zu erhöhen bezw. mit 175 zu multiplizieren, das Ergebnis ſoll die Fein⸗ heitsnummer ſein. Beiſpiel: ein Tramefaden beſteht aus vier Gregefäden, jeder davon aus 12 Einzelfäden, ſo iſt die Nummer 4 12 1½ 57,6, oder die Nummer iſt 56/60. Deer nicht entbaſtete Seidenfaden muß mit verdünnter Chrom⸗ ſäure behandelt werden, um den Seidenbaſt aufzulöſen; dann iſt ſo zu verfahren, wie bei entbaſteter Seide. Durch das Abkochen— Entbaſten— verliert der Seidenfaden an Gewicht 18—30 Prozent. Durch Behandlung der Seide mit Gerbſtoffen und Metallſafzen, Zinn, Wismut, Antimon, Eiſen ufſw. kann dieſer Gewichtsrerluſt nicht bloß hereingebracht werden, ſondern es kann das Gewicht ſo⸗ gar bis 400 Prozent erhöht werden. Man nennt das„Beſchweren“, dich„Chargieren“. Im allgemeinen geht man nicht ſo hoch. Iſt Trameſeide mit 50 Prozent beſchwert, ſo würde ſich die Feinheits⸗ nummer der beſchwerten Seide zu der von Roh'eide verhalten wie 1 zu 1½. Rohfeide Nr. 56/60 würde alſo dann 84/90 wiegen. Wird die Beſchwerung auf dieſeſbe Höhe gebracht, wie das Entbaſten war, e bezeichnet man die Seide als parl. Das Gewicht, um welches der FJaden pari überſteigt, iſt dann Beſchwerung. Wenn z. B. 20 Prog, entbaſtet wird, und 35 Prozent beſchwert wird, ſo erhält man für Gramm Rohſeide 135 Gramm beſchwerte Seide zurück. Die 80 ramm entbaſtete Seide bekommen dann 55 Gramm Beſchwerung, das ſind 68 Prozent Es iſt alſo nötig, vorher Veſchwerung nach Gewicht 987 ie Fein⸗ deitsnummer haben will, ſonſt iſt ſie ja ohne weiteres durch obiges Auszählen der Spinnfäden zu beſtimmen. Um nun die Beſchwerung im Faden zu beſtimmen, nimmt man eine beſtimmte Fadenlänge, 3z. B. 450 Meter oder weniger oder mehr, wiegt ſie auf einer guten Wage nach mindeſtens Zehntel⸗ et das Gewicht auf 1000 Meter. Die Nummer tiſt ducch Auszählen feſtaeleat. Das Gewiſcht non 10%% Meter Seidenfaden erhält man, indem man die Nummer durch 9 dividiert. Nach dem vorliegenden Beiſpiel 56/60. Mittel 58:9 ⸗ 6,44 Gromm. Wöre der Seidenfaden 60 Prozent beſchmert worden, ſo würden 4000 Meter 10.304 Gramm wiegen, oder umgetehrt, würden 1000 mter des beſchwerten Seidenfadens 10,304 Gramm wiegen, ſo are die Beſchwerung 60 Prozent. 2 Wenn die Feinbeitsbeſtimmung eines Fadens in der fertigen Ware z. B. einem Strumpf geſchehen ſoll, ſo zählt man die Fiden aus. Die Beſchwerung läßt ſich aber dann doch nur durch Auf⸗ trennen eines Warenſtückes und Abwiegen einer beſtimmten Menge errechnen, wobei allerdings noch angenommen werden muß, daß 18 Beſchwerung vor dem Verarbeiten des Garnes auf der Maſchine srößer war, weil ſie beim Verarbeiten etwas ſchwindet. Schappeſeide iſt geſponnene Seide. Die Fäden von ſchlechten Kokons, Doppel⸗Kokons, durchbrochenen Kokons, Abfälle beim nach beht innrerfahren zu einem Faden verſponnen. Dieſer Faden beſte aus zerriſſenen kurzen Faſerſtücken. Er iſt faſerig, zum Gegenſatze Falßo Haf Außerdem ſind noch Abweichungen von 3 Prozent von Trame und Organzin, die glatt ſind. Wirkware aus Schappe⸗ ſeide iſt demnach ebenfalls faſerig, ſolche aus Traneſeide aber glatt, Die Feinheitsnummer gibt an, wieviel Meter Garn auf 1000 Gramm bezw wieviel Meter auf 1 Gramm gehen. Schappe Nr. 60 gleich 60 000 Meter Faden auf 1000 Gramm. 1000 Meter dieſes Fodens wiegen 1000: 60 ⸗ 16,6 Gramm. 1000 Meter Schappe Nr. 100 wiegen 1000: 100 10 Gramm. 1000 Meter Schappe 100/2fach wiegen 20 Gramm. Die Haſpelung der Schappgarne geſchieht nach meteriſchem Syſtem. Der Haſpelumfang iſt 1,25 Meter. 100 Fäden geben ein Gebinde, vier Gebinde einen Strahn 500 Meter. Nach ähnlicher Art wird die Baumwolle gehaſpelt. Die gehaſpelten Garne ergeben Bündel zu 5 Kilo bezw. 10 Pfund; engl. Vouretteſeide kommt für Wirkereizwecke ſehr ſelten in Betracht. „Mit Geduld und Zeit, wird's Maulbeerblatt zum Seidenkleid.“ Techniſches Allerlei — Exweichen alter Oelfarben. Alter, namentlich ſchon mehr⸗ mals erneuter Oelfarbenanſtrich blättert häufig ſtellenweiſe ab, wo⸗ durch ſeine vollſtändige Beſeitigung vor Ausführung eines neuen Anſtriches erforderlich wird. Zu dieſem Zwecke ſtreicht man folgende Miſchung von ca. 4 Millimeter ſtarker Schicht auf: 1 Kilo rohe Pottaſche wird unter Rühren in 1 Liter heißem Waſſer gelöſt, die warme Löſung mit 1½ Kilo grüner Seife gemiſcht und 4 Kilo teig⸗ förmig gelöſchter Kalk zugerührt, wodurch die Erweichung der Oel⸗ farbe in wenigen Stunden eintritt. Auch alter Glaſerkitt wird durch dieſe Miſchung erweicht. Ein anderes bewährtes Verfahren zur Be⸗ ſeitigung eines alten Oelfarbenanſtriches iſt die Erhitzung durch eine Lötlampe. Hierdurch wird der alte Oelfarbanſtrich blaſig, löſt ſich in größeren Flächen vom Holz ab und kann leicht und ſchnell mit einer Ziehklinge abgeſchabt werden. — Dampferzeugung aus Müll. Die bisherigen Whehe mit den feſtländiſchen Müllkraftwerken haben durchweg gezeigt, daß die Wirtſchaftlichkeit aller dieſer Anlagen ſehr gering iſt. Man ſetzt des⸗ halb dem Müll hochwertige Brennſtoffe in geringen Mengen zu. Die Gefahr, daß hierbei dieſe Brennſtoffe nicht reſtlos ausgenutzt werden, läßt ſich dadurch beſeitigen, daß man die Anlagen mit Kaskadenroſt verſieht. Auch ſehr große Miſchungen können auf ihm gut verbrannt werden. So haben Verſuche, im Müllkraftwerk Schöneberg, den Heiz⸗ wert des Mülls durch Zuſatz von Kohle von rund 6000 kcal /h Heiz⸗ wert zu erhöhen, günſtige Ergebniſſe gezeitigt. Durch die Miſchung mit einem höherwertigen Brennſtoff kann man den Betrieb des Müll⸗ kraftwerkes unabhängig von den täglichen Schwankungen der Müll⸗ menge und den jahreszeitlichen Schwankungen des Heizwertes machen. Da auch das Müll dabei in eine verhältnismäßig kleinſtückige Schlacke umgewandelt wird, erhält man einen zu Bauzwecken beſonders ge⸗ eigneten Grundſtoff. Der Miſchungs⸗ und Beſchickungsvorgang iſt ſehr einfach. Derſelbe Greifer, der das Müll aus einem Vorxats⸗ behälter in die Fülltrichter des Kaskadenroſtes brinat. beſchickt auch von Zeit zu Zeit einen beſonderen Fülltrichter für Brennſtoffe, auz dem der Brennſtoff durch Zuteilvorrichtungen dem Müll im gewünſch⸗ ten Verhältnis beigemiſcht wird. Bei dem Entwurf eines Müllkrafk⸗ werkes muß noch beſonders Rückſicht darauf genommen werden, daß ungefähr die Hälfte des Müllgewichtes an Verbrennungsrückſtänden übrig bleibt, die man mit mechaniſchen Hilfsmitteln entfernen muß — Neue Wege zum Abdichten von Kolbenſtangen. Die Anfor⸗ derungen, welche heute an die Stoffbüchſenpackungen der Kolben⸗ maſchinen geſtellt werden, ſind insbeſondere bei Dampfmaſchinen und Lokomotiven durch Verwendung von hoch überhitztem Dampf und hohen Drücken ſehr groß. Wenn ſchon in früherer Zeit auf die Ver⸗ packungen der Kolbenſtangen Wert gelegt wurde, ſo iſt dies heute bei der graßen Beanſpruchung unbedingt angebracht, da ſich Weich⸗ packungen nicht mehr verwenden ließen. Man ging zur Verwendung von Dichtungsringen verſchiedener Konſtruktion aus Kompoſition über, die oft nicht den Temperaturen ſtandhielten und nicht genügend Widerſtand gegen Abnutzung boten und daher des öfteren erſetzt wer⸗ den mußten. Für hochüberhitzten Dampf konnten die bisher üblichen Weich⸗ und Metallpackungen nicht mehr Verwendung finden. Als widerſtandsfähige Abdichtung wurde nun die gußeiſerne Kammer⸗ dichtung eingeführt. Dieſe Abdichtung hat allen Anforderungen vorzüglich Stand gehalten. Für die höchſte Ueberhitzung geeignet, zeigte dieſe Packung einen derartig geringen Verſchleiß, daß man von einer dauernden Abdichtung ſprechen kann. Kolbenſtange und guß⸗ eiſerne Ringe ſchleifen ſich ſpiegelblank ein, die Stange hat einen faſt reibungsloſen Gang innerhalb der Abdichtung, ſodaß dieſe Abdichtung nicht mehr, wie bei den bisher üblichen Stoffbüchſen⸗Packungen, als Bremſe mit hohem Kraftverbrauch wirkt. Inzwiſchen ſind um die gußeiſernen Kammerdichtungen derartig verbeſſert, daß dieſe Abdich⸗ tung wohl für Dampfmaſchinen mit Sattdampf und überhitzten Dampf bis zur höchſten Dampſſpannung als das Vollkommenſte betr. Abdichtung der Stoffbüchſen bezeichnet werden kann. Zahlreiche Heißdampf⸗Lokomotiven der Deutſchen Reichsbahn und auch prival⸗ eiſenbahngeſellſchaften ſowie auch ſtationäre Dampfmaſchinen ſind mit dieſer Abdichtung ausgeſtattet. 5 — holzreifen für Kahmenantennen. Zur Vermeidung der ſonſt erforderlichen hölzernen Kreuzſtützen für Rahmenantennen beſorgt man ſich zwei Holzreifen von etwa 90 Ztm. Durchmeſſer. An dieſe Reifen werden vier aus Draht beſtehende Querſtücke zur Befeſtigung der erſteren und als Unterlage für die Drahtwicklung geſchraubk. Dieſe Querſtücke ſind zwecks Verankerung der Drahtwindungen an ihrer Oberkante leicht genutet. Das untere Kreugzſtück darf vielleicht ſei Befeſtigungsarm für die Aufſtellung der Antenne etwas länger ein. — Ständer für Abſtimmungsſpulen. Wenn man ſeine Abſtim⸗ mungsſpulen auf dem Experimentiertiſch herumliegen läßt, ſo wer⸗ den dieſelben ſchnell beſchädigt werden, da ihre Bauart zu ſchwach iſt und man nicht ſofort die paſſende Spule bei der Hand hat. Zur Aufbewahrung der Spulen bohrt man in ein Stück Holz eine Anzahl Löcher von derſelben Größe und demſelben Abſtande wie die Lampen⸗ ſockel. Die Spulen werden dann auf dieſem erhöht liegenden Halter der 72755 nach eingeſteckt, werden geſchont und find ſederzeit leicht erreichbar. — Waſſerdichtmachen von Geweben. Das einfache Verfahren, Leinenſtoffe waſſerdicht zu imprägnieren, iſt die Anwendung von eſſigſaurer Tonerde. Zu dieſem Zweck werden 60 Gramm eſſigſaure⸗ Blei und 60 Gramm ſchwefelſaure Tonerde, jedes für ſich, in je 1 Liter Waſſer gelöſt, die beiden Löſungen gemiſcht und nach dem Entfernen des Niederſchlages wird das Gewebe mit der erhaltenen Flüſſigkeit imprägniert. Das geſchieht, wie die„Mappe“ empfiehlt, durch mehrfaches gründliches Beſtreichen oder durch Eintauchen in die Flüſſigkeit, und zwar ſo lange, bis dieſe den Stoff durchdrungen hat. Nachher wird an der Luft getrocknet, wobei ſich die eſſigſ. Ton⸗ erde zerſetzt u. freie Eſſigſäure entweicht. Es bildet ſich baſiſch eſſigſaure Tonerde auf der Faſer, die dem Gewebe die Fähigkeit verleiht, Waſſer abzuſtoßen, als wäre es mit einem Fettüberzug verſehen. — Wer iſt der Erfinder der elektriſchen Glühlampe? Gemeinhin hält man den Amerikaner Thomas A. Ediſon für den Erfinder der elektriſchen Glühlampe. Tatſächlich iſt das nicht richtig. Schon 25 Jahre früher. bevor Ediſon ſein Patent auf Kohlenfadenalühlampen erteilt bekommen hat, hat ein Deutſcher namens Heinrich Göbel Kohlenfadenglühlampen in Amerika angefertiat und hat ſie in Newyork öffentlich gezeigt. Kurz vor Ablauf des arundlegenden Ediſonvatentes verklaate die Rechtsnachfolgerin Ediſons, die General Electric Co. eine ganze Reihe anderer Firmen. die ſich ebenfalls mit der Anfertigung von Koklenfadenglüblampen befaßten, weden Pa⸗ tentverletzung. Ein Prozeß verlief wie der andere und endete ſedes · mal mit der Verurteilung der Beklagten. Unter anderem wurde An⸗ fang 1893 auch die Klage gegen eine Boſtoner Geſellſchaft erhoben. Dieſe Klage nahm aber von Anfang an einen ganz anderen Verlau als ihre Vorgängerinnen: Die verklagte Geſellſchaft wies einwand⸗ frei nach. daß ſchon 20 oder 30 Jahre vor Ediſon der Deutſche Hein⸗ rich Göbel eine wirklich brauchbare elektriſche Glühlampe ber⸗ geſtellt und öffenllich gezeat habe. Dementſorechend fiel auch das Urteil in der letzten Inſtanz aus. Das Verdienſt, die elektriſche Glüß'⸗ lampe, die ihren Siegeslauf über die ganze Welt genommen hat. er⸗ funden zu haben. gebührt mithin einem Deutſchen. Bezeichnend iſt nur die Dreiſtiakeit, mit der der Amerjtaner einen ihm nicht gebüt)⸗ renden Ruhm in Anſpruch nimmt. 13 Kadiotechnik Wie beſeitigt man Nückkopplungsſtörungen! Die wichtigſte Anſtandsregel im Rundfunkempfang beſteht darin, durch den eigenen Empfang nicht denjenigen benachbarter Amateure zu ſtören, was namentlich Anfänger oft ohne böſen Willen tun. Alſo braucht man ſie nur auf die Tatſache der Stö⸗ rung aufmerkſam zu machen, um ſie zu veranlaſſen, den Fehler zu beſeitigen. Wie aber ſoll das„Aufmerkſammachen“ geſchehen? Wenn der Führer eines Kraftwagens nachts durch die Schein⸗ werfer eines ihm entgegenfahrenden Autos geblendet wird, ſo gibt er dies dem fremden Fahrer durch Aufblitzenlaſſen des eigenen Scheinwerfers kund und fordert ihn durch dieſes Zeichen zum Ab⸗ blenden auf. In ähnlicher Weiſe kann man auch in der Radio⸗ technik ſtörende„Pfeifer“ auf ihre Ungeſchicklichkeit hinweiſen, in⸗ dem man ſelber mit der Rückkopplungsſpule pfeift. Man ſchlägt vor, über dieſen Punkt eine allgemeine Vereinbarung zu treffen, etwa in dem Sinne, daß ein Amateur, der von einem anderen geſtört wird, dreimal kurz nacheinander mit der Rückkopplungs⸗ ſpule pfeift, ohne den Apparat anders abzuſtimmen. Um ein ſolches Zeichen zu geben, braucht man die Rückkoppelungsſpule nur hinter den Punkt, bei dem die Eigenſchwingungen beginnen, zu drehen und dann gleich wieder zurückzugehen. Tut man das dreimal raſch hintereinander, ſo ertönen drei ſcharfe kurze Pfiffe, die in den meiſten Fällen auch der Störer hören wird. Jeder Amateur, der dieſes Notſignal hört, ſoll nach dem Vorſchlag ver⸗ pflichtet ſein, ſofort nachzuprüfen, ob ſein Apparat pfeift. Dazu genügt es, den Zeigefinger etwas anzufeuchten und damit die An⸗ tennenklemme einige Male kurz zu berühren. Schwingt die An⸗ tenne, d. h. pfeift der Apparat, ſo hört man bei jeder Berührung im Kopfhörer ein deutliches Knacken. Der Vorſchlag ſcheint uns durchaus beachtenswert, weil er geeignet iſt, die gegenſeitige Rück⸗ ſichtnahme unter den Amateuren zu fördern. Kunofunkſtörungen dͤurch die Straßenbahn Gar mancher in der Großſtadt wohnende Funkfreund wird ſchon bemerkt haben, daß ſein Empfang nicht durch die überall gleichmäßig vertretenen atmoſphäriſchen Störungen und durch das Rückkoppe⸗ lungspfeifen benachbarter Empfänger geſtört wird, ſondern, daß noch andere Störungsquellen vorhanden ſind; wenn man ſich über⸗ legt, wo ſie ſtecken können, fällt leicht ein Teil des Verdachtes auf die elektriſche Straßenbahn. Allerdings iſt zunächſt kaum ein⸗ zuſehen, wie die Straßenbahn den Rundfunkempfang ſtören ſoll, denn eine Störung kann ja nur dann eintreten, wenn entweder elektriſche Schwingungen geeigneter Wellenlängen auf die Empfangs⸗ antenne gelangen, oder wenn in elektriſch leitfähigen Körpern, die ſich in der Nähe der Antenne befinden, Wechſelſtrom genügend hoher Frequenz oder ſehr plötzlich ſich ändernde Ströme fließen. Der letzte Fall kann bei der Straßenbahn ſchließlich in Frage kommen. Er ſetzt aber vorgus, daß die Antenne ſich in un⸗ mittelbarer Nähe der elektriſchen Fahrleitung befindet, doch wird wohl kein Funkfreund auf den Gedanken kommen, ſeine Antenne ſo ungeſchickt anzulegen. In Wirklichkeit muß die Geſchichte auch anders zuſammenhängen, denn die Störungen treten noch in ziem⸗ lich großer Entfernung von der Straßenbahn auf, jedenfalls in Entfernungen bis zu 300 und 400 Metern, teils aber auch auf mehrere 1000 Meter, ſo daß in einer Stadt mit gut entwickeltem Straßenbahnnetz kaum ein Fleckchen zu finden iſt, das nicht im Störungsbereich irgend einer Straßenbahnlinie liegt. Die Unter⸗ ſuchungen Eppens haben zu dem ſicheren Ergebnis geführt, daß tatſächlich durch die Straßenbahn erhebliche Störungen hervorge⸗ rufen werden, und zwar nicht etwa durch den Fahrſtrom, der zur Fortbeweaung des Wagens dient, ſondern durch die verhältnis⸗ mäßig ſchwachen Ströme, die bei ruhendem oder durch ſeine Träg⸗ heit weiterfahrenden Wagen zur Beleuchtung des Wagens not⸗ wendig ſind. Die Störungen können daher nur abends und nachts eintreten, doch iſt das ja gerade die Zeit des allgemeinen Rund⸗ funkempfangs. 1 — Starke Vermehrung der Zahl der Rundfunkteilnehmer in Deutſchland. Während der letzten Monate hat ſich die Teilnehmer⸗ zahl beim Rundfunk in viel ſtärkerem Maße vermehrt, als jemals angenommen wurde. Die Geſamtteilnehmerzahl iſt von 9100 am 1. April auf rund 150 000 am 1. Auguſt geſtiegen. Bereits ſeit Wochen iſt eine tägliche Zunahme van mehr als 1000 Teilnehmern zu bemerken. Die Geſamtteilnehmerzahl wird jetzt in Deutſch⸗ land rund 250 000 erxeicht haben. —,ueber die Wahl der Transformatoren in Niederfrequenz⸗ verſtärkern. Beim Bau eines Zweiröhrenverſtärkers ſieht ſich der Baſtler vor die Frage geſtellt, ob er zwei gleichartige Transforma⸗ toren einbauen darf oder nicht, zumal mancher damit ſchlechte Er⸗ fahrungen gemacht haben will. Die Mißerfolge beruhen indeſſen auf einem falſchen Ueberſetzungsverhältnis der Transformatoren, und zwar auf einem zu hohen. In dieſem Falle nämlich erweiſt ſich die Primärſpule in Verbindung mit einer Röhre gewöhnlicher Bauart, alſo hohen, inneren Widerſtandes, zu kleig. während außerdem bei der ſtarken Hochtransformierung die Wechſelſpan⸗ nugen, die dem Gitter der folgenden Röhre zugeführt werden, der⸗ art hohe Amplitüden erhalten, d. h. nach beiden Richtungen ſo hoch anſteigen, daß der gerade Teil der Charakteriſtik überſchritten wird und infolgedeſſen ſtarke Verzerrungen auftreten. Wählt man dagegen Transſormatoren mit dem Ueberſetzungs⸗ verhältnis:2 oder:3, ſo fallen jene ungünſtigen Erſcheinungen fort und die Verzerrungen bleiben in den geringen Grenzen, die bei Verwendung von Transformatoren eben unvermeidlich ſind und als normal bezeichnet werden müſſen. Bei richtiger Wahl des Verhäktniſſes zwiſchen den Windungen kann man alſo ſehr wohl Transformatoren gleicher Bauart in den Niederfrequenzver⸗ ſtärkern verwenden. — Die Verſtellung des Detektors iſt oft die Urſache von Stö⸗ rungen. Wie kann man ſeinen Detektor dagegen ſchützen, daß er ſich bei Erſchütterungen verſtellt? Man ſchneidet aus einem alten feinen Teeſieb ein Stück paſſender Größe aus und ſtülpt es über das Kriſtall. Beim eingeſtellten Detektor greift dann die Metall⸗ ſpitze, die ſich der geſchickte Baſtler vergoldet, in eine Oeffnung des Drahtgitters und wird feſtgehalten. — Ein neues Funkſyſtem? Ein amerikaniſcher Erfinder führt in Italien ein neues Geheimſyſtem vor, das in einer Kom⸗ bination von Wellen beſteht, die nur dem Empfänger bekannt iſt. Es kann damit angeblich mehr als eine Nachricht zur ſelben Zeit und auf derſelben Welle geſandt und empfangen werden. Vorſtehende Mitteilung iſt der am 5. Oktober 1924 erſchienenen Nummer der Zeitſchrift„Der Deutſche Rundfunk“ entnommen. Wer iſt Big⸗Ben? In den engliſchen Rundfunkprogrammen wiederholt ſich täglich um 13 und 19 Uhr die Angabe„Zeitſignal von Bing⸗Ben“. Wer iſt Bing⸗Ben? So heißt die 100jährige Uhr auf dem 320 Fuß hohen Turm der Weſtminſterabtei in London, deren Angaben nach amtlichem Bericht im Vorjahr nur dreimal eine Abweichung von 3 Sekunden von der Greenwicher Zeit auf⸗ wieſen. Die Big⸗Ben⸗Uhrſchlähe werden vom Turm aus durch Mikrophon auf den Londoner Rundſpruchſender übertragen. 12222ͤͤͤ]AAA—TÄü—7?————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung. G. m. b.., Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Henme— ECbefredarteur. Kurt Fiſcher. VBerantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willn Mäller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. Heu übria. ꝛedaktionelen Tell: Fr. Eircher: l. Anzelgen: J. Berubarbt, — ——— —...——————————8 4. Selte. Nr. 525 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgabe] Dienstag, den 11. November 1924 eue Mannheimer Jeitung» Handelsblatt deviſenmarkt 75 Berliner Ddeviſen m Billonen Amtüch G. 10. B. 10 p. Wiif e Slend..187¼48 169.82 voll 167,88 168.5s2 vo — 1575 188 5 20.17 20,27 5 20,28 Shriſfiana. 5¹.4⁰ 6170 7 62.71 821 Danzigg 76,86 77.24 2 77,18 77.5⁴ 1 openhagen.72 74.08 8 73501 1734.29 5 8 ſaben 16.7 16.84 4 1858 117.04 dccheim. 11232 11288 11232 112.88 85 Jolſingfors.. 10,83 10,59 5 10,53 10,59 7 Nalien. 17.56 19,04 18,10 10,20 5 ndon. 19,27 18.37 19.39 19,40 8 -Dork 41.21 1.1.21 5 Gris 22.05 22,17 5 22,14 22,26 8 chweiz 80.75 81.15 2 80,72 81.12 0 anien 50,61 58.69 2 58,55 56,84 F 5.615.625 1618 1625„ zonſtannnopel..505.325 8.305 20325 Nn c. 280% abg. 85 3,305 58351 N 12.45 12.55 8 12,485 12.545„ Jugoflavien.075.105 8.045.075 2 25 85 5,80.624 8.821.541 Soſta„0 0„„ 9,05.07 3,0⁵.07 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe E Auch heule lebhafter Börſenverkehr FItankfurt a.., 11. Nopbr. Das Geſchäft an der Börſe iſt auch heute noch ſehr lebhaft, doch ſind die Kursbeſſerungen bei weitem nicht mehr ſo groß wie geſtern. Viele Intereſſenkäufe ſind aus den Anleihen herausgegangen, um ſich auf dem Induſtrie⸗ markt zu engagieren. Die Folge davon war ein Nachgeben der Kurſe auf dem Anleihemarkt und ein weiteres Anziehen der Kurſe auf dem Induſtriemarkt. Kriegsanleihe wurde zum erſten amtlichen Kurs mit 6,775,feſtgeſetzt, iſt jetzt aber bereits wieder 0,790. Schutzgebiets⸗ anleihe wurde mit 776 und 375 proz. preuß. Conſols 1,450 notiert. Der Markt für ausländiſche Renten iſt nur mäßig feſter. Auf dem Induſtriemarkt ſind die Kurſe gegen geſtern nach⸗ mittag durchweg um 35 bis 1 Bill. Prozent feſter, aber gegen die geſtrige Frankfurter Abendbörſe faſt kaum verändert. Heute ſind es namentlich der Montan⸗ und der Chemie⸗ markt, die im Vordergrunde des Intereſſes ſtehen. Auch der Elektromarkt iſt etwas feſter. Felten u. Guilleaume mußten allerdings gegen den geſtern abend erreichten Kurs von 28 Bill. um 1,3 Bill. Prozent nachgeben, doch liegt der Kurs damit immer noch um 1,7 Bill. über der geſtrigen Nachmittagsnotiz. Der Kaſſa⸗ märkt der Induſtriepapiere iſt ohne Ausnahme feſt. Auch auf dem Freiverkehrsmarkt ſind weitere Kurs⸗ gewinne feſtzuſtellen. Api 2,25., Becker Kohle 4,75, Benz Motoren 4., Brown Boveri 1,2, Growag 0,115, Hanſa Bank 0,300, Krügershall 7,25., Deutſche Petroleum 16,50 G. und Ufa 12. Der Geldmarkt iſt ſehr flüſſig und tägliches Geld wurde mit 1 pro Mille notiert. Auf dem Deviſenmarkt iſt die Nachfrage auf 47 000 eng⸗ liſche Pfund zurückgegangen. Das Angebot beträgt 1000 engliſche Pfund. Die Deviſe London iſt weiter im Steigen begriffen, gegen Paris notiert ſie jetzt 87,50. Im weiteren Verlauf blieb die Geſchäftstätigkeit unverändert lebhaft. An der Nachbörſe wurde die Geſchäftstätigkeit noch größer. Deutſche Anleihen wurden wieder mehr verlangt. Es ſtiegen daher die Kriegsanleihen auf 0,820 und preuß. Conſols auf 1500. Von Induſtriepapieren waren dann bei erhöhten Kurſen nament⸗ lich Chem. Albert, Gebr. Fahr, Lemberger Mühle und Überſeebank geſucht. anleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen Attien und Auslands 95 in Billionen Mark pro Stück. Thürg. Sief. Gotha 8,60 9,20 Uhrenfabr. Furtw. Ver. deutſch. Oele IVer. Faßf. Caſſe IVer. Pinſel Nürnb. 14,.——.— Frankefurter Dividenden⸗Werte. Bauk ⸗Aketien. 10 11. D. Hypothekenbnk.75 3,.90 „ Ueberſ.⸗Bank. 78,— 82, „Vereinsbank. 0,25 0,25 Discont.⸗Geſellſch. 12,50 13,.— N vp.⸗Bank 3, etallb. u..⸗G. 13,— 13,50 55 Mitteld. Credit⸗B. 1,.55.80 .⸗Bk. 8, Pfa.Bk..40 4,50 Aaichebanr 8285 53.— Bergwerk⸗ Aktien. Harpen. Bergbau 84,75 85,75 Kaliwerk Aſchersl. 13,25 14,50 Kaliwrk. Salzdetf.—,——.— Kaliwerke Weſter. 16,50 16,65 Lothr. H. u..⸗V. 40,— 40.— Mannesmannröh. 41.50 42,80 Crausport- Aktien. 50 Nrddeutſch. Lloyd 4,20 80 Beterel St⸗S. 24.50 2 Induſtrie ⸗Aktien. 10. 11. Aug. D. Crebidk..88.70 e Bank.. 28,— 28,25 ür Br. Ind..41 1,70 Südd..⸗„B..— Wiener Bankver. 0,28 Wttbrg. Bankanſt ſche Bank. 115 11,45 W .⸗Aftatiſche Bank—.——.— ., Effett u. Werte 3,40.40 Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 9,50 1 do. Eiſenind. 9,90 1 Agan 4 Rhein Braunkohle 28,50 30, eilbronn 24.25 24, .G. 54.80 88,— Se e 1025 10.25 S bee . 58.—„ wrk. 91,.— 87.— Seent Gußſtahl 12 Sgante 130 1. S Ak eben 2 Salzw. Tellus 15 60, 80 12.50 . 28,— 255 Gie mgegben. 29.——.— Bad. Anil. u. Soda 10.50 20.— Cement Karlſtadt.90 10.— .270.27 1 Lothr. Metz 4, 1520 18——.— 2 ternd. 39,25 40,25 Bad. Elektr.-Geſ. izer Stamm. 78,— 79, Bad. Maſch. Durl. rauerei...— 86,—Bad. Uhren Furtw. 17, 17, fferh. Bindg. 22,.— 228,5 Bayriſch. Spliegel—.—.50„ wartz⸗Storch. 22,50 22,50 Bayer. Telluloſe 7,75.. Neiger 1„ Beck& Henkel...62.60 SGebr. Wächt. 2,.— 2,10 Bergmann Elektr. 12,85 Op 1 5—.——.—[Bing Metallwerke 2,70 2,33 Daimler Motor eh. 190.90 Bl.-u. S. Braubach—,——, Dt Eiſenh. Berlin.75 E. G. Stamm..25 locont. Guan. 9,25 9,50 Breuer„„ 5 Buntpap.—,——Brockhues.⸗W. 6,.— 5,80 . Zellſtoff. Goldenberg Griesheim. —.— Dyckerh.& D. Darmſt. 1,20 1,20 Bürſtenf. Erlang. Weinheim 0,60 0, 77 Cem Heidelberg ehwerfNalfrelt..50 15⁰ arb. v B. 17,83 18.25 Filzfabrik Fulda. 3,80 9,809 2,39 2,75 Dürrkoppwerk. St. 19,75 20,.—Düſſeld Rat. Dürr olzmann, Phil.. 5,10 olzverkohl.⸗Ind. unghans Stamm ammg Kaiſersl. 8,7 olle, 6,25 6,— Frankf. Pok.&K Wit. 5,— 5,18 Alech 280 270 Han dabte Mainz 946 5525 t. anz Ludw Mainz 0, 5 —IGeiling& Co..25.,38 Goldſchmidt Th. 15,25 15,75] Karlsr. Maſchin. Gritzner M Durl. 25,80 25,50 Kemp, Stettin. 0,42 rün, Bilfinger 13,80 14,— Klein, Sch.& Becker ald Reu, Nähm.—.———Knorr. Heilbronn 3 jammer Osnabr. 18.— 19,13 Konſerven Braun 0. hanfwerk. Füßen 13,78 13,30 Krauß& Co. Lck. 3 heddernh. ſer 6,35 6,67 Krumm, O 1 erzogp. München———— Lahmeyer SSssse Benz Elbe 10. 11.]Entrepriſes.. 31,——.— Rhein. Creditbank 2,45 2,50 Rhein. 4,60 4,80 red. Südd. Discontog..60 8,20 .26 Schantungbahn Allg. Lok. u. Str. 44, Südd. Eiſenbahn Notenbank 6,20 8, Baltimore „ Vereinsbank 2,20 2,40 Mannh. Verſ.⸗Geſ. 82,.— 83,50 „Allg. Verf. 63,.— 63,50 . Verſ.⸗Geſ.—.——.— —Bank f. el. Werte 4,45 4,75 Frankf. R. u. Mitv. 5,50 6,50 Barmer Bankver. 1,25 1,30 Berl. Hd. Geſ.. 24,50 24, 50 Com. u. Privatbk. 4,.75 5,— 0,25 Darmſt u. Nt.⸗Bk. 9,45 9,50 0,50 Bergbau. 41,50 4,35 Accumulat. Fabr. 26,50,27,70 Adler& Oppenh. 50,— 45.— Adlerwerke 2,—.— .⸗G..Anilinfarb. 17,— 17,50 .⸗G f. Verkhrsw. 45,90—,— Alexanderwerk Alfeld Delligſen Allg. Elektr.⸗Geſ.. 8,40 8,50 Alſ. Portl. Zement 45,28 42,25 Amme Gieſ.& Co. 4,10 4,10 Ammend. ergbau 2,35 2,45 V. K. u. Laurahütte 5,560 5,85 & Ohio 43,— 47.— .50 An ſamotterlnnard 788 38.95 Anzall. Kohlenw 18,10 19,50 50 Chem. Wrk. Albert 34,50 38.90 Annener Gußſtahl 8, Aſcheeg, 33, 17.65 18,50 Augsb .„ Weiler t. M. 16,25 18,50 13,25 Cont. Nürnbd Bzg—,— 16.75 Berliner Wertpapierbörſt Kursgewinne der Schwerinduſtrieaktien Berlin, 11. Nopbr.(Drahtb.) Während Induſtriewerte nach Erledigung der anfänglichen Aufträge eine Erſchlaffung erkennen ließen, fand ſich die Spekulation wieder am Anlagemarkt zu⸗ ſammen und vermochte hier eine neue Aufwärtsbewegung in Szene zu ſetzen. Kriegsanleihen und Conſols hatten bei lebhaften Umſätzen bald wieder ungefähr die geſtrigen Schlußkurſe erreichi Am Aktienmarkt befeſtigte ſich die Tendenz ſehr ſchnell wieder als Meinungskäufe die Gelſe kirchener Aktien anſehnlich ſteigerten unter Mitwirkung des Gerüchts von der Umſtellung des Aktienkapitals im Verhältnis von:7. Die Aufwärtsbewegung erſtreckte ſich alsbald auf die übrigen Werte des Montan⸗ marktes, namentlich Hohenlohe, Phönix und Bochumer. Von Elektrowerten waren Siemens u. Halske erheblich gebeſſert. Auf dem Bankenmarkte entwickelte ſich ein ruhiges Geſchäft lediglich in Diskonto⸗Commandit, die etwa 72 gewannen. Schiff⸗ fahrtsaktien hatten bei den geſtrigen Schwankungen zurzeit lebhaftes Geſchäft. Trotz mehrfacher Schwankungen erhielt ſich auch im weiteren Verlauf die feſte Grundſtimmung auf allen Märkten. Semee. Metallguß.⸗G. Mannheim Gegründet und aufgelöſt In der.⸗V. waren 3 Aktionäre mit 100 100 Stimmen ver⸗ treten(910 Mill. Stammaktien und 91 Mill. Vorzugsaktien). Die Geſellſchaft iſt eine Gründung vom 25. September 1923 mit einem Aktienkapital von 1100 Mill. 1. Im Jahre 1923 konnte das Geſchäft nicht mehr in Gang geſetzt werden. Von den Bareinlagen wurden die Gründungskoſten gedeckt und der Reſt bei der Bank angelegt. Von den 10 000 Stammaktien zu 10 000 haben die Gründer der Geſellſchaft nachträglich 60 Prozent mit 60 Mill.. zur Verfügung überlaſſen. In der Bilanz erſcheinen: Geſchäfts⸗ einrichtung mit 700 Mill., Bankguthaben mit 200 Mill.„ und Effekten mit 60 Mill., ſo daß ſich ein Verluſt(Gründungskoſten) von 140 Mill. ergibt. Die Bilanz für 1923 wurde einſtimmig genehmigt, ſodann die Liquidation der Geſellſchaft beſchloſſen. Zum Liquidator wurde der bisherige Vorſtand Karl Locherer ſen. heſtimmt. Die neuen Bedingungen für den Zeithandel in Getreide und Mehl Im Reichsanzeiger wird die Verordnung des Reichswirtſchafts⸗ miniſters zur Aenderung der Geſchäftsbedingungen der Produkten⸗ börſe zu Berlin für den Zeithandel in Getreide und Mehl ver⸗ öffentlicht, deren Annahme durch den Reichsrat gemeldet wurde. Der Inhalt der neuen Verordnung iſt in Fachkreiſen bereits be⸗ kannt. Im weſentlichen handelt es ſich darum, daß die gehandelten Mengen auf dem Schlußſchein beim Getreide von 50 auf 30 Tonnen und beim Mehl von 300 auf 150 Sack herabgeſetzt ſind. Die Bezeichnung der Qualität iſt der neueren Ausdrucks⸗ form des Handels angepaßt. Ddie Lieferung kann beim Getreide vom Kahn oder vom Speicher und beim Mehle nur vom Speicher erfolgen. die Namen der Speicher, von denen geliefert werden kann, ſind durch Beſchluß des Börſenvorſtandes feſtzuſtellen und bekannt zu geben. Bei Lieferung vom Kahne muß der Kahn innerhalb der Weichbildgrenze des alten Berlins oder an einem zugelaſſenen Speicher liegen. Ddie Minderwerte des alten Schlußſcheines ſind etwas geändert worden, desgleichen die Zinsſätze. Bei Mehl darf jeder angediente Poſten nur von einer Mühle hergeſtellt ſein. Eine Ablehnung der Annahme von Mehl kann erfolgen, wenn bei einem Poſten von 150 Sack mehr als zwei Säcke fehlen, oder wenn ſich dabei mehr als zehn Säcke befinden, die unter 99 Kg. wiegen. 10.. 10.. Tricotw. Beſigh..—.——.—Ver. Ultramarinf. 12,30 13,.— Ver. Zellſt. Berlin 2,60.80 Zuckerf. B. Wagh. Vogtl. Maſch. St. 2,10.10 Voigt& Häff. St. 1,50.50 Volthom Sell. u. 2,77 Wayß& Freytag 2, 2,70 ZeliWaldhof St 8,75.— Freiverkehrs⸗Kurſe. 4,15 Kreichgauer... 0,10—,— Raſtatter Waggon—.——, Mansfelder....30 3,60 Ufſfa 11.,50 12, Mez Söhne.. 2,— 2,—Mhm. Kohlenanl. 10,15 10.— Berliner Dividenden⸗Werke. Crausport-Aktien. .50J.- Auſtral,..ſch. 28,25 25.50 48,75 Hb.⸗Amk. Paretf. 25,80 26,40 58.-9 ⸗Südam. Diſch. 38.50 38.0 47,75 10. 9 Zlcger 2. Klt'n. 1,10 —5 Frankenthal „ Heilbronn „ Offſtein. „ Rheingau „ Stuttgart 27.ᷣ— 27— 9,.— 9,.50 .20.35 4, rfeld. Kupfer 0,75 0,82 .40 Lloyd 410—.— — Roland⸗Linie... 7,60 7,85 55,50 Verein. Elbeſchiff.20 2,30 43,45 Baul ⸗Akktien. Diſch. Aſtat. Bank 31,50 31,— Deuiſche Bank.. 11,15 10,40 Dt. Ueberſee Bk.. 80,— 81,25 Disc. Commandit 12 70 18,20 Dresdner Bank.— 72 Mitteldk.. Kreditb.65 1,70 Induſtrie ⸗Akktien. Badiſche Anilin. 19,75 80,.— Balcke Maſchin..65 8,75 Bayr. Spiegelgls. 4,80 4,75 3 N. Bemberg. 19,25 20,— Bergmann Elektr. 12,70 13,— Berlin⸗Anh Mſch. 4,.— 4,20 Ber⸗Gub. Hutfbr. 24,.— 25.— BerlinKarlsr Ind. 59,— 60,— Berliner Maſchb. 13,25 13,80 Berzellus Bergw. 5,10 5,30 Bing Nürnberg. 2,80 3,— Bismarchütte.———.— Bochumer Gußſt. 54,60 56,— Gebr. Böhler& Co. 24,75 27,50 Braunk. u. Brikets 39,— 39 90 Br.⸗Beſigh. Oelf. 26,.— 25,60 Elsbach& Co. Emaille Ullrich. 3,50 3,60 Oeſt. Cred.⸗Anſt.. 0,32 0,82 Reichsbank.. 52,50 53.— Rhein. Creditbank 2,10 2,25 Süddeutſch. Disc..J15—.— Weſtbant. 0,30 0,45 Bremer Vulkan 60,.— 62,.— Buderus Eiſenw. 10,40 11,20 Chem Griesbeim 17.50 15,10 Chem. Hyden.. 2,80 2,85 Chem. Weiler 15.50 17,— Chem. Gelſenk... 56,— 60, 4,—.— 100 2, Chem. Albert. 34, 38,28 Concord. Spinner. 2,80 2,90 Daimler Motoren 2,80 3,10 Deſſauer Gas. 26 75 27,50 Otſch. Atl. Telegr. 17,75 19,25 Deutiſch⸗Luxemb.. 58,95 59,65 D. Eiſenb.⸗Signal. 3,75 4, Deutſche Erdöl.. 35,85 36,70 Deutſch. Gußſtahl.20 4,20 Deutſche Kabelw..20.45 Genſchow& Co.. 28,— 28,75 German. Portl.⸗Z. 9,.— 9,75 apier 0,80— lo⸗Ct. Guano 9,50 9,70 5 —.9,25 . 18,50 19,50 b. Maſch. 20.45 22, Kaliw. 2,90 2,90 0 Enzinger Filter Gerresheim. Gläs 42,— 42.— 18188 Eſchw. Bergwerk, 97,50„ .55 Brem.⸗Beſigh. Oel 25,.— 28,75 D. Gold⸗u S. Anſt. 12,90 14.— 5———.— Deutſche Verlag. 23,— 29,50 Deu aber Bleiſtift.. 11,10 11, . Eiſenh. 0 ckh m. 3,78 3,95 Donnersmarckh. 18.50 19,25 Broncef. Schlenk 31.50 31,50 Dingler Zweibküg..60.60 Dürener Metall —.——Dürrkoppwerke. 2,40 2,50 Düſſeld. Eiſenb. Sect Frnffrt. 3, 3,— Hirſch Kuyf u Met. 15.7s 17,50 Hanemit — och⸗ und Tieſbau 2,15 2,50 rankfurter Hof.16,50 16,50 Höchſter Farbwre 17,63 2— 8,.20 6,20 9655 10,13 Eckard Maſchin. Eiſenw. L. Meyer Klderſeld⸗ Farb. 17, Elbe⸗ Elektr. Lieferung 14,— 8.— Elektr. Licht u. Kr .— 5 Hammers. Spinn. 10,75 18,0 4 SeDeSr 38 8 2 2 — 2 1 2 158 2 tto 111 & Co 10.63 10.— ilpert Armaturf..75.—Lech Augsburg.. 14.60 14.75]Heckmann Peter Union Fräft 10 1750f Sneüpr. Frant 0 5. 5. Nähm. Kauſer 2,40.40 Schramm Lackf. 3, f. Pulv. St. Ingb.—.— 5. 2. 2 8 8 EN E 2 8 M. Stamm 3,70 7, Darmſt. ,25 . priftg. ilipps.⸗G. Irk 4,90 5,-[Schuckert Nürnb. 40,25 41,— ergelan Weſſel. 135 75 82 229 2700 n. Gebb& uhfa erz 2. 1 251 Schußld. Leender.85 680 5 nduſtr. Wolff 5,10 5,25 Lufau& Steſſen 200.80 .70.950Lädenſcheid Met. 2,10.30 „—Stem. Shals., Berl 44,50 54.—Magirus.⸗G...69.60 .35 Sinalco Detmold 2,90 3,.— 5 erke— 8 indſt.—.———MNa 5 en 8, „878...25 68,75 S. Sed. dert——. Kühlhall. 12,50 12,80 8 t e a 888 68(Se 28. 750 deeees 8.— 7 9 4 55 80. „ ahl, Liſt& Co. 4, eldmühle Papier 3 elten& Guill.. 2 lend Brückenb. R. Friſter uchs Waggon aggenau Vorz Ganz Ludwig Gebhard Textil Gelſenk. Bergw.. 59, Gelſenk. Gußſtabi 19,— 14.— Hohenlohe⸗Werk.. 18—20,— hilipp Holzmann 3,15 5,30 jorchwerke.. 12,50 19, zumboldt Maſch. 211— 21.— Httw. C. M. Kayer—.——, Ilſe Bergbau 17,50 19,50 M. Jüdel& Co. 5,10 5,50 Lahmeyer& Co. ebr, Junghans 10.— 10,— Laurahüttee/ Kahla Porzellan 6,75 7,—Linde's Eismaſch Kallw. Aſchersl. 13,75 14.50] Lindenberg Karlsr. Maſchin.— 3, 15] Carl Lindſtröm 16, Kattowiß. Bergb. 22,— 22,65 Lingel Schuhfabr. 2, M. Kemp..475 0,475 Linke& Hoffmann 19,— 10, Klöcknerwerke 46,75 40,25 Ludw. Loewes Co. 63,35 62, arbw.. 17.75 18,15C. H. Knorr 8,25 3,40] C. Lorenz.. 4,75 4, ch Eif. u. St. 48,75 49.75 Kollmr.& Jourdan 19,25 19,75] Lothr.Portl.⸗Cem 3,70 3,90 Mech. Ned. Finden.— 490 Reckarſ. Fahrzg 5775 8,20 Weberei Zittau. 5,20.30 Niedlauſ. Kohlen 48,—47.— r. Meguin& Co. 7,80.90] Nordd. Wollkämm 51,— 51.— Goerz C. P. Fes Gothaer Greppiner Werke. 34,— 34,50 S8N 885 88888 SE 8 82 8 88888888 obel 2 7 Grßkraftwk. Mhm. 9,60 Gebr. Großmann 3,70—,— Grün& Bilfinger 13,75 13,40 Gruſchwitz Textil. 5,80 6,.— Hackethal Draht.65 Halleſche Maſch.. 10,25 10.7 Köln Rottweiler Gebr. Körting Koſtheimer Cell. Kötitzer Kunſtled. Krauß Cie. Lok. Kyffhäuſer Hütte 5 goSee 1888 eld. Kupfer 0,85 E 585 15,45 6,90 7,50 .. 2 ne 88.88 79 85 2 0 )hannov. M. Egeſt. 51, 52,— 11.50 11,75 anſa Llond.. 1,20.2 S2 — —8 2 9 G 88888808 S 495 —— SgSges —2— E El 10. 11. Phönix Bergbau. 41,13 41,37 Hermann Pöge 1 Rathgeber Wagg. Reishbolz Papier. 10,50 11.— 5Rhein. Braunkohl. 28,60 29,90 Rhein. Chamotte.—.——.— Rhein. Elektrizität 6,60 6,90 Rhein. Maſch Rhein. Met. Vo Rhein. Möbelſto 12.—Rheinſtahl.. 36 Rhenania Chem. Teleph. Berliner 4,40 4,65 Thale Eiſenhütte.—.——— Thoerl Oelfabrik. Thüring Salinen. 10.75 10.75 Unionwerke Mhm Union⸗Gießerel. Varziner Papier. Hanſa'ſchiff.. 10,30 10,75 Ver. B. Frkf. Gum. Ber. Chem Charl. V. Dtſch. Nickelw. 20,60 21,50 Adler Kali...22,.— 22,50 Api, Allg Petr. Ind 2,10 2,10 Becker⸗Kohle Becker⸗Stahl.. 0,80 Benz⸗Motor Deutſche Petr. Diamond Dollarſchätze... 86,50 88,50 Goldanleihe 0,785 0,726 5% 5. Reichsanl. 0, 40% 1 Geſ. f. elektr. Unter. 11,80 12,—J4% Mexikaner.. 37.90—,— Gehr. Goedhardt..50 10,—4% /Oeſf Goldſchmidt, Th. 15.— 180 40% 40J40 Waggon 2,50.75 4% 0 Gritzner Maſchin. 25,— 25,50 4% ckt N 40%0 4%„*** 54%% Möm.1914—.——.— 54% ͤ 1%0 15 815 4% do unk.1925 1,250 310½% D. Reichsan! 1/% rMon!887 4½%DeſtS1813 erkur Wollwar 24.50 24.50 Oberſchl. Esb. d..50 10,13 Mir& Geneſt....90 6,28„ Eiſenindſt 10.— 10,30 Moloren Deußz. 20,10 21.„ Kokswerke 42,.— 42,.— Müſideim Berg. 61.— 65.— Obrenftein Kopp. 15.— 16.504% do. eind, Nenze „o- Motorenwerke Mannheim.-⸗G. vorm. Benz, Abllg. ſtalio⸗ närer Mokorenbau. Die Geſellſchaft beruft auf den 4. Dezember eine ao..⸗V. ein, in der als erſter Punkt Bericht über Intereſſengemeinſchuftsverträge ſteht. Sodann hat die Verſammlung Zuwahlen zum Aufſichtsrat und Satzungsände⸗ rung zu beſchließen. Wie wir hierzu hören, handelt es ſich in der Hauptſache um Berichterſtattung über die Intereſſengemeinſchaft mit der Maſchinenbaugeſellſchaft Karlsruhe. Es ſchweben jedoch auch noch anderweitige Verhandlungen, die jedoch noch nicht weitgenug gefördert ſind um darüber Mit⸗ teilungen machen zu können. Was das Verbleiben der Firma in Mannheim anbelangt, ſo iſt die Stadt der Geſellſchaft weitgehendſt ent⸗ gegengekommen und es iſt wohl anzunehmen, daß die Verwaltung dieſes Entgegenkommen zu würdigen weiß. :: Konkurseröffnung in Weinheim. Ueber das Vermögen der Firma Weinheimer Möbelwerke G. m. b. H. in Weinheim wurde das Konkursverfahren eröffnet. Konkursforderungen ſind bis zum 28„November beim Weinheimer Amtsgericht anzu⸗ melden. Termi ir die Prüfung der angemeldeten Forderung iſt Dienstag, 9. 7. Aber 1924. :: Bayer ſehennaus Pforzheim.-G. Die Geſellſchaft bean⸗ tragt Umſtellr e Der Vorkriegszeit unverändert gebliebenen Akttenkapitalsſegter geuge wie, auf 750 000.K. bei der.⸗B. am 6, Dezember.; der der Liebhab ):( Jurüc den Angeklagten inkurs. Wie uns unſer pfälzer Bericht⸗ erſtatter ſchrelutrag hinaus unwom Amtsgericht Edenkoben über den Weinhändverluſt. Der AnFrankmann aus Maikammer ausgeſprochen erfahren durch das Landesgericht Landau zur! und Verurte 55 „ Schnelliſtück zu der kankenthal Albert u. Cie., Frankenthal (Rheinpfalz). ie Paßfälſſctmitteilung kann im neuen Jahr die Entwicklung é6. dar, die mit gegebenen Verhältniſſen befriedigend bezeichnet werzeichen, amtliebeiterzahl war am 1. September 1924 1446, die der en war und 1310. * Koſthe ſtündiger Veſe. und Papierfabrik.-G. in Mainz⸗ Koſtheim. Nuvaren der Idmark⸗Eröffungsbilanz ergibt ſich bei 1 40chen Vongorlktiven und 346 992 G¼ Paſſiven ein Rein verm Rubinlicht.(1 120 000.¼, woraus auf das bisher 12 Mill. gen, ins A Stammkapital 960 000 G⸗4, auf die 1 Mill. ſecelmäßig in Porzugsaktien aus 1920 60 000 G und auf den Reſein aufgeſucth0 000.4 entfallen ſollen. Der in der Hauptſache duht beſaßenrandſchaden verurſachte Verluſt gegen⸗ über dem Vormmiſſionktal von 2,75 Mill. beträgt alſo mehr als die Hälftevom tſcheenkapitals. * Julius Stbeiſe Co. Kom.⸗Geſ. auf Aktien, Mainz. Ent⸗ gegen andersla Meldungen beſchloß der Aufſichtsrat, da⸗ fund⸗ von 25:1 von 500 Mill. auf 20 Mill. Goldmark umzi lcht von 2 Mill. Goldmark. Die 100⸗1⸗Aktie ſoll auf 40 Gohhſtrafen abgeſtempelt werden. 2: Mekallwi ha uiger.⸗G. in Ludwigsburg. Die 1. o..⸗V. ordnung. Die zerluſt) mark⸗Bilanz ſieht eine Umſtellung des 100 Mill. ktrafre'nden Aktienkapitals auf 100 000 G/ unter Umwandlung deinliesherigen Vorzugsaktien in Stammaktien vor Schiffahrt Frächtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 10. November Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 7 und%½ Pfg. ab Kanal. Exporlkohle nach Rolterdam: 1 Gulden bei freiem Schleppen. Kapital im Veen feſtz um Die Umſtellung geſtattet die Bildung einer offenen Kapitaln Der genehmigte durr 6 Mhrheitsbeſchluß ſämtliche Punkte der Tages⸗ bei einer Umſtell Bsrücklage von 62 296.A. 6756(nachbörslich 7) Pfg. ab Rhein⸗ und Ruhrhäfen. Geſchäft etwas lebhafter. * 10. 1 Se eek 1 13—— Co. 1 oſitzer Braunk.. 18,— 16,— Sega trumpf Roſißer Zucker„41,— 41,25 Siemens Elektr. 5,40 5,40 Rückforth Nachf..525 0,55 Siemens& Halske 46,25 49.— Rütgerswerke. 16,88 16,75 Sinner.-G. 7,20 7,60 Sachſenwerk..13 2,13 Stettiner Vulkan. 14.25 15,30 Sächl. Gußſtahl 11,50 11,50 Stoehr Kammgrn. 36,50 36,87 ed. 2,90 2,90 Salzdetfurth. 20,— 20,13 Stoewer Nähm. 14.75 14.80 .— 8,25 Sarottt: 1,40.50 Stollb Zinkhütten 29,25 30,— 2,20 2,10 Scheidemandel. 20,25 20,83] Südd Immobillen.90.— Hugo Schneider 3,70 4,[Teckl. Schiffsw.. 12,87 13,40 Schubert& Salz. 9,50 9,70] Teichgräber...10.20 BGlanzſtoff Elbf 53. 54,90 Weſtf. Eiſen Igdr. 14.30 14,90 Ver. 257557 Kalk 2,25 2,40 Wicking⸗Cement. 29,75 31,.— VSchuhf Bru& W.15.25 Wiesloch Tonwar. 13,25 13.65 VStahlw..d Zyp 126.5 126,5 Wilheltmsb. Eulau.—.75 Ver. Ultramarinf. 12,75 13,75 Wiſſener Stahl 9,75 9,80 Vogel 2,60 2,75 Wittener Gußſtahl 22.— 23,50 Vogtländ Waſch. 2,10 2,30 Wolf, Buckau. 6,75 7,75 Wanderer⸗Werke 7,20.20 Weſer Akt⸗Geſ. 6,— 5, Weſterreg. Alkali. 16,75 16,85 Rombach. Hütten — 50 1,40 5,. 5,— .25 4,10 5,20 5,50 .75.85 6,60 6,50 .—.,10 2,60 2,85 „— 15,90 2060.70 3a ſtoff Berein 0 ellſtoff Waldhof 8,65 9,15 1 Berliner Freiverkehrs ⸗Kur ſe. Heidburg... 44,— 45,.—] Pomona J0 Pett.Un...,50 6,— Ronnenderg Int. Petr. Un. Ipu 35,— 35,.— Ruſſendank Krügershall.... 6,75.— Sichel& Co. Meyer Textil... 0,15 0,15 Sloman Salpeter Muldenh. Papier.01 0,01 Südſee Phosphat Petersb. Int Hand 3,70—.—IUfxa 1 re. 188 .75.75 0,80 .15.—17.10 17.18 17.25 1 ¹ AEe — 2 8 1„ SSESS= 8888 Berliuer Feſtverzinsliche Werke. a) Reichs⸗ und Staatspapiere. 31/½% D. Reichsanl 1,190.12015% B. Kohlenanl. 9„ 8—.5255% Preuß.Kalianl 4% Prß. Konſols.370 1,345„ Roggenwert., 5,—.80 ½0%„„.550 1,5105% Roggenrentb. 30/„„.395 1,3605% Schf Braunk..70 4% Badiſche Anl.———.—„Landſch. Rogg. 603½% Bayer. Anl. 1,770 1,725 b) Ausländiſche Neutenwerte. 4% Türk.unif Anl.—.——.—4%„ Golprior. 3, 4%„ Zollob 1911 9,50 9,80.80% Südö.a. P 7. „400⸗F⸗Los 23,70 24.—.80%„ neue Pr. 7. 4½% U. St.⸗R1913 6,80——%„ Obligat. 8 4½%„„„ 1914 8.—14½%% Anat., Ser. I 4%„„Goldrte.— 6,70 4½%„„ II %„„ Kronr..50—.—4½9/ III—. 30½% Oe.⸗U. Stb.alte.80 10,405% Tehuantepec 20,— 20,— 30% Oe⸗UIX. Srü74) 9,75 9,80 8⁵⁰ 25⁰0 410„* ſt Schatza..88 7, „Goldrente 10,20—,— „conv. Rte. 0,93.87 „Silberrte.—,—.83 apierrt.—,—.90 .⸗Anl. 9,.— Magd.⸗Elſ.J 10,38 10,25 II 8,63 8,63 0 Fraulefurter Jeſtverzinsliche Werte. a) Inländiſche. 4% D 7,.38 7,0J 4% Bayr. Eiſ⸗Anl. 4% do. do. 1917.86.508¼½% do Sparprämi 1919. 0,680 0,650 3% do. 4% Bay. Pf. Eiſ. P 4, 2 Dollarſchäze Gelbalthl e 22 * 1 ——. 5% Pr. Schatzanw.——..900 „„1904/5—, 4% do. do..925—.—8/% do,.900 Zt Reichsant. 0,837 0,8154% Preuß. Konſ. 1,325.300 4% Heſſ..99 u. 0s 1,500 .150—.— 7 3½%% 35% .185 14103¼% 5 8888 1 1 3, 45 4 1 1 1 7½% 1887.810 8%„ .600.5353%„.390.487 4% Säch. St-A. 19 4 Bad Ant v1919.570 0,375 3% 31½% Bad Anl. abg.750.550 4% 3% do. von 1998.350.800 b) Ausländiſche(in Billionen). %„ Rumän. 1903—.——.—% b0 St. R. 1919 6,84 6,75 4½% do Gold. am. 6,25 5,36 8/% do.„ v. 1897 2,25 2,.30 4% do. am. Rt.⸗B.—.——.—% Mex.——.— 4% Trk. Bagd..1—.— 10,504% old—.— 4%„„ S. II 8,50.904¼%„Irrig. Anl.—.—— 4% Angar. Goldr. 6,60 6,75 ¼—.——, — 2 188 do. Rente.—, 5 Württ. k. 1915 1,790 1,625 72 902 —8 rnnnneeeerrrenSernaene erneee ee RRee muntzg 7 — Amefſhal „Dienstag, den 11. November 1924 Aet. Mchanbeimer Zeitung[Abend⸗usgabe) Sportliche Runoſchau Roròdeutſchland Süddeutſchland:11 Am Sonntag trafen ſich vor ungefähr 2000 Zuſchauern auf dem Collegfeld in Heidelberg⸗Neuenheim unter den denkbar beſten Boden⸗ verhältniſſen die beiden repräſentativen Rugby⸗Mannſchaften Nord⸗ deutſchland und Süddeutſchland zum friedlichen Wettkampfe. Mit etwas Verſpätung betraten die Mannſchaften, zuerſt Nord, dann Süd, beide lebhaft begrußt in forgender Aufſtelung das Spielfeld. Nord: Panten(1908 Ricklingen), Pagelsdorff, Senning, Bring⸗ mann(Schwalbe), Heinſohn(1878), Steinecke(Schwalbe), Krumfuß (Viktori), Marſen(Volksſport), Bruns(Schwalbe), Herbſt(Schwalbe) Peter(Alexandria), Baumgarten(1878), Marquardt(1897), Schöne⸗ mann(Alexandria), Lendemann(Viktoria). Süd: Leipprand(Sp. K. 1880), Leipert(R. G..), Haag(1880), Funk⸗Schuppel(§. R..), Sing(F. C..), Belz⸗Laubſcher(R. G..). Reumüler(5, R.), F. Müller⸗Rieſe⸗Hemzeſſ(Sp. K. 1880), Ann⸗ weiler(F. C..), Kreutzer(Sp. K. 1880), Stegan(R. G..) Nord hat Antritt und geht durch ſeinen in jeder Beziehung gut eingeſpielten Sturm zum Angriff über und hält den Süden vorüber⸗ gehend im Lager feſt. Ein aus dem Gedränge! herausgegebener Ball wandert durch die Nordd. Läuferreihe; die Südd. Vertkeidigung iſt dem plöslich ſchnellen Anſturm nicht gewachſen und der au der Stange abgepralte Bal verhilft dem Norden zum elſten Verſuch, der durch ſchonen Fritt exvöht wird. 570 für den Norben. Nach Wiederantritt ſiebt man den Suden auf einige Zeit in Front, die Dreiviertelreihe arbeitet mit Ausnahme des einen Spielerz Schuppel, der anfangs etwas unſicher im Fangen iſt, prächtig zuſammen. Ein Paß Schuppel⸗ Junk erhält Sing und kaun durch beſtechen en Lauf in der 8. Mi⸗ nute für den Süden den erſten Verſuch legen. Die Erhöhung miß⸗ lingt infolge ſchwieriger Lage. Das Spiel nimmt unentwe t an Schnelligbeit zu, beſonders der Norden fällt durch ſchönes Dribbling 7 und dtellt die ſüddeutſche Hintermannſchaft auf eine ſchwere Probe. Wiezerholt rettete Leipp⸗ kand im Verein mit Sina ganz hervorragend; 9500 Kreutzer iſt nicht müßig und verſchafft dem Süden durch ſchöns Gaſſentritte wieder oden. Hüben und drüben werden durch die Dreiviertelreihen Suchtige Angriffe eingeleitet. Bei einem Gaſſ“ zeinwurf erhält Theo Geag den Ball zugeſpielt, um in glänzendemm Lauf, wobeli er den ſeegner mehrfach ſchneidet, das Leder zwiſchen die Malſtangen zu lezen. Die Erhöbung alückte und der Süden lhegt mit 8˙5 in Füh⸗ tung. bei welchem Stand es bis zur Halbzeit unter abwechſlungs⸗ reichem an ſpannenden Momenten reichem Spiſl blieb. Nach Wiederbeginn wird Süd durch ſtetige Angriffe von Norden geraume Zeit in ſeinem Lager feſtgehalten. Enn von Norden ſchön zetretener Sprungtreffer geht knapp neben die Latte. Leipprand mung und ſicherten einen harmoniſchen Verlauf. die geſam ſüudd Hintermannſchaft, muß ſchwere Abwehrarbeit vex⸗ richten, kie es Klreutzer durch ſchönen Gaſſentritt gelingt, die Gefahr abzuwenbs Einn darauffolgender Paß Haag⸗Leipert wird kurz vor der Mallinie Nin der Gegenpartei geſtoppt. der Norden durch ſchönes Läuferſpiel in Front. Leipprand rettet wieder in blendendem Stil. Ein Fehlwurf Süddeutſchlands nutzte die Gegenpartei geſchickt aus und in ſchnellem Lauf konnte Pagelsdorff für ſeine Mannſchaft einen weiteren Verſuch, der aber nicht erhöht wird, erzielen. Schon glaubte man an einen unentſchiedenen Aus⸗ gang des Spieles, als kurz vor Schluß es dem Süden nach ſtetigem Drängen durch Kreutzer gelang, das Reſultat auf 11:8 zu ſtellen. Die Erhöhung mißlingt. Kurz darauf Schluß. Was die Mannſchaften betrifft, ſo ſtellte der Norden eine eifrige flinke, ſtabile Mannſchaft, die beſonders im Sturm, Dribbling, Ge⸗ dränge, ihre Hauptwaffe hatte. Die Hintermannſchaft paßte ſich dem ganzen gut an. Der Süden hatte naturgemäß gegen einen ſolchen Sturm(zu⸗ mal mit 5 Dreiviertel ſpielend) einen ſchweren Stand. Dagegen überragte die Dreiviertelreihe durch ihr techniſches vollendetes Spiel um ein vieles plus die Gegenpartei.— Der Beſuch war wie immer ſehr gut. Der Schiedsrichter, Herr Heiler vom F. C.., war dem Spiel in jeder Hinſicht gewachſen. Le. Ruderſport * Generalrerſammlung des Mannheimer Rudervereins Amieitia. Bei der am Samstag ſtattgefundenen 48. Generalverſammlung des Mannheimer Rudervereins Amieitia wurde der ſeitherige Vorſtand einſtimmig wiedergewählt. An Stelle des zurücktretenden Protdkoll⸗ führers Götz wurde Herr Otto. und als Leiter der Schülerabtei⸗ lung, Herr Gottmann gewählt. Turnen * Siegerehrung bei der Maunnheimer Turngeſellſchaft.— Zu einer würdigen und wohlgelungenen Feier hatte die Mannheimer Turngegeſellſchaft ihre Mitglieder und Gönner am 1. d. M. in die unteren Räume des Ballhauſes geladen. Es galt die Ehrung der erfolgreichen Leichtathleten der M. T.., die den Namen ihrer Vater⸗ ſtadt Mannheim in der ganzen Sportwelt zu hohem Anſehen gebracht hatten. Nicht weniger als 109 erſte Siege haben die Vertreter der M. T. G. in dieſem Jahr errungen, darunter waren 3 deutſche, 2 ſüddeutſche, 10 badiſche und 16 Bezirksmeiſterſchaften, alſo insge⸗ ſamt 31 Meiſterſchaften. In Deutſchland bisher unerreicht waren die Leiſtungen des berühmten Staffelquartetts Apfel, Hebel, Neumann und Wellenreuther. 29 mal zerriß dieſe Staffel ſiegreich das Ziel⸗ band und ſtellte im Laufe weniger Wochen 1 Weltrekord und 3 deut⸗ ſche Rekorde auf, Dieſe prächtigen Leiſtungen wurden vom 1. Vor⸗ ſitzenden der M. T.., Herrn Mayer, gebührend gewürdigt. Schöne muſikaliſche und Geſangsvorträge ſoraten für ein: gehobene Stim⸗ Gleich darauf iſt wieder, 7. Seite. Nr. 525 — Erfolge der Arbeitsteilung! geſchrieben: ſtellt iſt, eine bis iſt in letzter Zeit in den hingewieſen worden, mein Werk“, in dem ſchinen⸗ und Metallwarenfabrik in ſtellte, ſtellt heute nur her. Maſchine voraus. vermeiden jeder überflüſſigen Bewegung, weite und ſo, daß die Hand bequem danach Ergebnis ein überraſchendes. geſetzt werden kann, trotzdem zahlt werden können. Früher ſtellte die Arbeiterzahl arbeitstäglich 50 Maſchinen, von bedeutend beſſerer Qualität, Newyork zu ergießen pflegt, hat diesmal überfälle ſtattgefunden, 150 600 Dollar, meiſt hat ſofort Maßregeln ergriffen, Häuſer und vor allem die ſolchen ten Theaterbeſucher zu ſchützen. angewandte Maßnahme, im brecher bekannten Leute gültig, ob ſie⸗ auf friſcher dieſe Weiſe die meiſtgefährdeten trouillen, die Tag und Nacht die liebteſten Verbrechen. — Aus der Rewyorker Verbrecherchronit. Welle, die ſich alljährlich beim Herannahen des Neues aus aller Welt Aus dem Leſerkreiſe wird uns Daß die deutſche Induſtrie ernſtlich vor die Frage ge⸗ ins kleinſte gehende Arbeitsteilung durchzuführen, Tages⸗ und Fachzeitſchriften des öfteren Das Buch von Henry Ford„Mein Leben und Ford ſeine Arbeitsprinzipien der Oeffentlich⸗ keit anvertraute, wird doch manchen Fabrikanten anregen, in ſeiner Fabrik das Prinzip einer ſtreng durchgreifenden Arbeitsteilung zu verfolgen. Ich hakte dieſer Tage Gelegenheit, in einer kleinen Fabrik die Arbeitsteilung bis ins kleinſte durchgeführt zu ſehen. Eine Ma⸗ Schriesheim, die bisher mehrere Arten von Maſchinen für den Haushalt und die Landwirtſchaft her⸗ noch eine Maſchine, dieſe in ſieben Größen, Der Arbeitsteilung ging eine konſtruktive Durchbildung der Durch Differenzierung der Arbeitsgeräte und alles in richtiger Reich⸗ greifen kann, iſt das Der Erfolg kennzeichnet ſich dadurch, daß der Verkaufspreis des Produktes bis zu 50 Prozent herah⸗ bedeutend höhere Stundenlöhne ge⸗ Fabrik mit einer gleichen Maſchinen her, heute vermag ſie 500 herzuſtellen. Die verbrecheriſche Weihnachtsfeſtes über anſcheinend bereits im November eingeſetzt. In den letzten 24 Stunden haben 12 Raub⸗ die den Verbrechern eine Beute von in Diamanten, eingebracht haben. Die Polizei um beſonders gefährdet gelegene Attentaten in erſter Linie ausgeſetz⸗ So iſt eine auch früher Zentrum der Stadt eine ſogenannte ge⸗ ſchloſſene Zone geſchaffen worden, wo von der Polizei olle als Ver⸗ ohne weiteres verhaftet werden, Tat betroffen werden oder nicht, um auf Stadtteile zu kroffene Maßnahmen betreffen die Verſtärkung der fliegenden Pa⸗ wichtipſten Bezirke kontrollieren. Neben Raubüberfällen ſind Scha ufenſtereinbrüche die be⸗ mit Erfolg gleich⸗ ſichern. Weitere ge⸗ Apaket erhalten zeichmeler Maſchwir. jeden Waſchæweck geeignet — Dixin D miissen Sie verlenqen-dannm haben Sie die Sicherheiteinwick lich hochwyeepfiges Ezeugnis 2u Nist ein preis-· werles Seiferpulver von dusge irkumgund ſar frischung des Blutes zu sorgen. Gebrauch wohler, das A gesundes Junge Frauen und Madchen die sich in der Entwicklung befinden haben unter allerlei Beschwerden zu leiden, die vernachlassigt, zu schweren Erkrankungen führen können, deshalb sei man beizeiten bemüht, das Blut in einem gesunden Zustand zu erhalten und für Ergänzung, sowie Auf⸗ Leiferrind schafft frisches, gesundes Blut, der Körper fühlt sich schon nach kurrem ussehen wird besser und frischer Mut kehrt zurück. junge Madchen und Frauen bekommen ein blühendes, Preis /1 Fl. Mk..—, ½ Fl. Nik..74 Lecherrindreogees Schachtel NIk. 23⁰ Ahek Ausschen. 27 Zu haben in Ap N lagdverpachtung. Die Evang. Stiftſchaffnei Mosbach und die Gemeinde Laudenberg verpachten am Freitag, den 28. November d.., vormittags 11 Uhr in öffent⸗ licher Verſteigerung auf dem Rathauſe in Lauden⸗ berg gemeinſam die Haarwildjagd, und zwar die Gemeindejagd der Gemarkung Laudenberg mit 463½4 Hektar und die Stiftsjagd daſelbſt nebſt an⸗ grenzenden Gebieten auf Gemarkung Krumbach und Unterſcheidental mit 652 Hektar. Der gemein⸗ ſame Jagdbezirk umfaßt mithin 1115%¼ Hektar Wald und Feld. Die Pachtzeit dauert ab 1. Fe⸗ bruar 1925 neun Jahre. Die Förſter Galm in Laudenberg und Ott in Langenelz ſowie Ober⸗ forſtwart Damm in Krumbach zeigen das Jagd⸗ gebiet auf Verlangen vor. Sämtliche gen. Orte ſind Stationen der Nebenbahn Mosbach—Mudau. Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen welche ſich im Beſitze eines Jagbpaſſes befinden oder durch ein ſchriftliches Zeugnis der zuſtän⸗ digen Behörde nachwesſen, daß gegen die Erteilung des Jagdpaſſes kein Bedenken beſteht. Der Jagd⸗ pachtvertrag liegt auf den Rathaus in Lauden⸗ berg und bei der Evang. Stiftſchaffnei in Mos. bach zur Einſicht auf. 8566 13 N Oalenus Chern. Industrie, G. m. b.., Frankfurt a.., Speicherstr. 4/ Verkaulsstelle: Löwen-Apotheke. und Dro Tochug-Auspertaut Schokoladen, Zuckerwaren und Kakes gegen Barzahlung zu verkauſen.· 4920 Angebote an den Konkursverwalter Rechtsanwalt Röduingshöfer Tüchtige, perfekte Hausschneidenin hat n. einige Tage frei. Angebote unt. N. G. 67 d. d. Geſchäftsſt. 4939 werden zum Flechten angenommen. B49⁵6 A. Kolb, Draisſtr. 1 Poſtkarte genügt. Mad-Anate u. Mäntel aller Art fein, auch billig, liefert prompt bei koulant. Zah⸗ lungsbeding. Gr. Lager in deuiſchen u. engl. Stoffen. Fr. Berlinghof Lange Rötterſtraße 1, Teleph. 4112 S70 Betten echtrot, federdicht. Daun.⸗ Köper. 1½ ſchläfr. groß. Oberbett, Unterbett und 1 Kiſſen mit 14 Pfund grauen Federn gefüllt, à Gebett.-+1 48.—, dasſelbe Gebett mit zwei Kiſſen u. 16 Pfd. zart⸗ weichen Federn gefüllt .⸗Mk. 63.— Ea195 Bettfedern Allsfrauen backt nur mił& Suue ArG. LHAAUe eue 4 8, 9. 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Wordtmann, Großimkerei. Oster- scheps 81 bei Edewecht O.— Poſiſcheckkonto Hannover 7972 530 Kinderl. Ehepaar nimmt beſſer. Herkunft in gute Pfleze od. als Eigen an. Dlsktelien zugeſichert. Wir haben Gelegenheit, Patente ꝛc. nach Amerika du verkaufen. 44916 Danksagung. Allen, die unserem lieben Verstor enen zum letzten male ihte Verehrung und uns ihre Teilnahme bewiesen haben, spfiechen wir unseren heizlichen Dank aus. 4968 Mannheim-Waldhot, 11. November 1924. Frau Katharina feichel und Kinder in seitheriger 4977 + e ened Zuſchr. unt, M. V. 46 n er. unt. M. U. 9. 8. b. Geſchäftsſt. 901 Dan KSegU ng. Für die vielen Beweise herzl. Teilnahme sowie für die zahlreichen Kranz- uind Blumenspenden an · läglich des Hinscheidens müines lieben Mannes Oleichzeitig teilung, daß ich Lebensmittelgeschaàft verehrl. Kundschaft, das meinem Manne bewiesene Wohlwollen auch auf mieh auf diesem Wege meinen besten Dank. 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