—— Aeue Donnerskag, 13. November Bezugsprelſe: In Mannhelm u. Umgebung wöchentlich 85 Gold-Pig. Die monatl. Bezieher verpflichien ſich bei evtl Aenderung d. wiriſchant Verhältniſſe noiwenoig werdend⸗ Preiserhöhungen anzuerkennen Poſtichecktonto Nr 17590 arlsruhe. Hauptgeſchäftsſtele E 6, 2 Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ waß 4 Fermpr Nr 7941 7945, Telegr ⸗Adreſſe Gene. alanzeiger Maanheim Erſcheint wöchentt zwölfmal Vellagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit Sitzung des Fentralvorſtandes nc Dortmund. 13. Nov.(Eig. Drahtber.) Der Parteitag der deuſchen Volkspartei wurde 15 mit 85 Bit ung des Zen⸗ eroffne. ſtandes im feſtlich geſchmückten Saal des Lindenhofs Wnnne Ueber der Buhne, auf der der Parteivorſtand Platz ge⸗ Wort en hatte, prangte in ſchwarz⸗weiß⸗roter Umrandung die ſteht.„Willkommen im erlöſten Dortmund“. In dieſem Zeichen ſelb überhaupt der ganze Parteitag und auch die Stadt Dortmund ſtattfi in der augenblicklich eine große deutſche Werbewoche attfindet, die der Stadt ihr eigenes Gepräge verleiht. Sitzung des Zentralporſtandes wurde zunächſt eingeleitet nit einer großen außenpolitiſchen Kundgebung des Außenminiſters Dr. Streſemann, eines Forums, vor dem z. Zt. er ſprechen könnte, die Zentralvorſtandes benutzte, um auf die Rede Bald⸗ wins bei der Feier in Guildhall einzugehen, und das ſagte, was vom deutſchen Standpunkt aus zu ſagen iſt. Der Außenminiſter führte dabei u. d. aus: Ich lege bei der gegenwärtigen Geſtaltung der außenpolitiſchen Lage bei der Bedeutung wichliger politiſcher Anſchauungen im eben anderer Völker, vor allem aber bei der grundſätzlichen Be⸗ deutung der Frage der Neuregelung unſerer Handels⸗ vertragsbeziehungen Wert darauf, meine Anſchauungen zu der außenpolitiſchen Lage auch der Oeffentlichkeit gegenüber zumn Ausdruck zu bringen. Die künftige Geſchichtsſchreibung wird, wie ich mit Sicherheit glaube, ſagen zu können, bei ihrer Schilderung der Auswirkungen des Weltkrieges das Jahr 1924 als das Jaähr bezeichnen, das nach fünfjährigem fruchtloſen Hader den Amſchwung zum Beſſeren gebracht hat. Wir haben in dieſem Jahre zum erſten Male An⸗ zeichen dafür geſehen, daß die Erkenntnis der Notwendigkeit de⸗ der Völker und eines friedlichen Ausgleichs ihrer Intereſſen Herr zu werden beginnt über die Gegenſätze des trieges und ſeine furchtbaren Folgen. Streſemann wies auf die Tatſache hin, daß Dortmund nufmehr von der Beſatzung frei iſt und als Vergleich dafür, welche Forlſchritte ſeit dem vorigen Jahre in außenpolitiſcher Beziehung geniacht worden ſind. Solche Ver⸗ gleiche des Vorjahres und der Gegenwart müßten jedem Vorurteils⸗ loſen genügen, um die Frage zu beontworten, die für die Beur⸗ teilung der deutſchen Außenpolftik des letzten Jahres entſcheidend geweſen iſt, die Frage nämlich, ob die Haltung der Reichsregierung auf der Londoner Konferenz richtig war oder nicht. Das Ziel der deutſchen Außenpolitik kann nur ſein, in ver⸗ trauensvoller und ſachlicher Zuſammenarbeit mit dem Ausland überall für die wirtſchaftlichen und nationalen Bedürfniſſe unſeres Volkes Verſtändnis zu ſchaffen, Problem für Problem zu bereini⸗ gen und ſo für Deutſchland die Stellung wieder zu erringen, die ihm zukommt. Die Welt wird und muß einſehen, daß ein freies und geſundes Deutſchland im Herzen Europas eine uner⸗ läßtiche Vorausſetzung für Fortſchritt und Gedeihen aller Völker iſt. Schritt für Schritt koͤnnen wir nur dieſen mühevollen Weg gehen. Unter dieſem Geſichtspunkt müſſen auch die Auswirkungen der Lon⸗ doner Konferenz beurteilt werden, wie ſie ſich an Rhein und Ruhr darſtellen. Der Geiſt der Verſtändigung und Verſöhnung, der die der mangels ihung des Londoner Konferenz und insbeſondere unſere ſchwierigen Verhand⸗ lungen mit den franzöſiſchen und belgiſchen Staatsmännern be⸗ herrſchte, hat ſich weiter als fruchtbringend erwieſen und unſer Vertrauen in die Vertragstreue unſerer Gegen⸗ kontrahenten geſtärkt. Der Miniſter führte dann die Gebiete an, die im Gefolge der Londoner Konferenz bis zum heutigen Tage geräumt ſind. Durch das Wirtſchaftsleben im beſetzten Gebiet ging mit der Aufhebung der unnatürlichen Binnenzoll⸗ inie am 21. September ein Aufatmen. Die Verwaltung des in⸗ und Ausfuhrweſens ſei wieder in unſerer Hand, auch die Rück⸗ gabe der Forſten, Domänen und der beſchlagnahmten Kohlengruben ſei vollgogen. Der Paßzwang ſei aufgehoben worden. Dem Lan⸗ eshauptmann der Rheinprovinz Dr. Herion widmete der Miniſter dorte des Dankes und der Anerkennung für deſſen Arbeit bei den Koblenzer Verhandlungen. Auch auf der Gegenſeite habe das Beſtreben obgewaltet, ſich mit dem Geiſte der Londoner Kon⸗ erenz zu erfüllen. Im allbeſetztlen Gebiet bleibe noch eine Fülle von Arbeit, die ſich insbeſondere auf die Milderung des Ordonnanzſyſtems beziehen. Aber auch hierüber chwebten bereits Verhandlungen, die, wie der Miniſter hofft, eine utſpannung der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen herbeiführen erden. Auch die Amneſtie müſſe noch endgültig erledigt werden. as Fazit ſeiner Ausführungen über das bisher für die beſetzten Gebiete Erreichte faßte Dr. Streſemann dahin zuſammen, daß ſich as Vertrauen, das uns in London zur Unterſchrift und zur An⸗ nahme ſo ſchwerer Verpflichtungen beſtimmte, bis heute gerechtfertigt worden ſei. Aus der bisherigen prompten Erfüllung der von der egenſeite übernommenen Verpflichtungen ſchöpfe Deutſchland das ertrauen, daß auch die in näherer oder fernerer Zukuft fällig bördenden Zuſagen in derſelben Weiſe erfüllt würde. Hierzu ge⸗ 18 die Räumung des außerhalb des Vertrages won Verſailles beſetzten Gebietes, alſo des Reſtes des Ruhrgebietes und der Brückenköpfe von Düſſeldorf und Duisburg, Rerzu gehöre ferner aber die vertragsmäßige Räumung der erſien Zone des alibeſetzten Gebietes. die rechtzeitige Räumung dieſer Zone werde die beſte Probe aufs Giſemdel ſein Die bertkag Räumung der erſten Zone des altbeſetzten Gebietes ſei der vorläufige Abſchluß einer Politik, die Volten Londoner Vereinbarungen geführt habe, zu der das deutſche da ſeine Zuſtimmung gab, derzuliebe es die großen Belaſtungen Dawes⸗Gutachtens auf ſich nahm, weil es der Ueberzeugung fac daß damit auch die Bahn für die loyale Durchfühcung des Ver⸗ e Vertrages ſeitens unſerer Vertragsgegner für alle Zeiten ge⸗ ahrleiſtet ſein würde. Dr. Streſemann kam dann auf die 3 Angelegenheit von Nakhuſius 1 8 ſprechen und drückte die Hoffnung aus, daß das franzöſiſche Vor⸗ ſehen gegen dieſen alten deutſchen Fee der völlig ahnungslos d reinen Gewiſſens von der Erlallbnis der franzöſiſchen Behörde u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Bü Einreſe nach Elſaß⸗Lothringen Gebrauch gemacht habe, nicht als Abend⸗ Ausgabe * ein Wiedererwachen von Stimmungen der Kriegszeit anzuſehen ſei, ſondern nur als ein Mißgriff nachgeordneter Organe, den die fran⸗ zöſiſche Regierung alsbald rektifizieren werde. Streſemann hielt es für angebracht, in dieſem Zuſammenhange auf das Saorgebiet einzugehen und führte dann wörtlich aus: Im Zuſammenhange mit den beſetzten Gebieten muß man doch eines Landesſtrichs gedenken, dor ebenfalls fremder Gewalt unterworfen iſt, wenn auch in einem anderen Rahmen als dem der Beſatzung: Ich meine unſer deutſches Land an der Saar. Sie wiſſen alle., daß man im Jahre 1919 in Paris behauptet hat. an der Saar lebe eine gemiſchte Bevöl kerung und daß man deshalb eine Volksabſtimmung frei⸗ lich erſt nach 15 Jahren, für nötig halte. Nun, dieſe Behauptung kann, wie ich alaube. heute als endaültig abgetan betrachtet werden. Die Baevölkeruna ſelbſt bat, dies können wir ihr nicht genug danken, der Welt offen kund oemacht. daß an der Saar wirklich nur Deutſche wohnen. Freilich diente ſene Behauptuna im Jahre 1919 hauptſächlich dazu, die Abtretung der Kohlengruben zu er⸗ möglichen. Das war eine wirtſchaftliche Frage und die zweckentſpre⸗ chend nur wirtſchaftlich gelöſt werden konnte. Aber entgegen den deutſchen Vorſchlägen verſuchte man ſie politiſch zu löſen. Das war der aroße Fehler von 1919. Heute wäre, ſo ſcheint mir, die Welt ver⸗ nünftiger und der wirtſchaftlichen Löſung wohl zuagänalicher. Einſt⸗ weilen wirkt ſich der Fehler von 1919 noch fort zum Nachteil ſämt⸗ licher Beteiliaten. Wirtſchaftlich hat Frankreich durch den Beſitz der Saararuben keinesweas das erlanat, was es 1919 erhoffte. Es wäre aher beſſer gefahren, wenn es den deutſchen Vorſchlägen Gehör ge⸗ ſchenkt hätte. Van den volitiſchen ailt dies erſt recht. Das Bild iſt heute ganz klar: In fünf Jahren kaben alle Verſuche, die Bevölkerung an der Saar zu beeinfluſſen und ſie ihrem Deutſchtum zu entfreinden, nicht den gerinaſten Erfola gehabt. Wenn man auf dieſe fünf Jahre zurückblickt. wird man nicht verlangen, daß man in weiteren 10 Jah⸗ ren den Gefühlen der Vevölkerung eine andere Richtung geben könnte. Aber jene Vehauptungen von 1919 ſind nun einmal da. Es wird nichts anderes übrig bleiben, als die Probe aufs. Exemrel zu machen und die Abſtimmuna vornehmen zu laſſen. Nur ſo können wir klare Verhältniſſe bezüglich des Saarlandes ſchaffen. wie ſie im friedlicher Veziehungen zwiſchen Nachbarvölkern unerläßlich ind. Dann wandte ſich der Miniſter zu den Auswirkungen des Londoner Abkommens auf die deutſche Wirtſchaft. Vor allem habe die Achthundert⸗ millionenanleihe ihre furchtbare Wirkung auf die deutſche Wiriſchaft geltend gemacht. Die deutſche Wirtſchaft habe diesmal wirklich eine Ruhezeit bekommen, um wieder aufbauen zu können. Der Aufbau der wirtſchaftlichen Beziehungen mit dem Auslande iſt in vollem Gange. Mit den Vereinigten Staaten von Amerika und mit Spanien ſeien Handelsverträge bereits abgeſchloſſen, während mit England, Frankreich, Belgien, der Schweiz und der Türkei wirtſchaftspolitiſche Verhandlungen zurzeit ſchweben. Mit Italien, Japan und Polen ſind ſie unmittelbar bevorſtehend. Im Anſchluß daran ſprach Seroſemann nach kurzen geſchäfllichen Verhandlungen, die ſich mit Satzungsänderungen uſw. beſchäftigten, über die Politik der Deutſchen Volksparteijm Wahl⸗ kampf. Seine Ausführungen waren auf den Generalnenner ge⸗ bracht: Die Deutſche Volkspartei iſt und bleibt eine liberale Par⸗ te i, nicht rechts, nicht links, ſondern ſelbſtändig. geradeaus. Das Wort der Pariſer Zeitung„Temps“ von den 3 Deutſch⸗ land. dem Deutſchland der Nationaliſten, dem Deutſchland der Linken und dem Deutſchland der Deutſchen Volkspartei, beſtünde zu Recht. Die Deutſche Volkspartei werde eine vernünftige, auf die Würde des Vaterlondes bedachte Politik treiben. Die Worte Streſemanns wurden mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. (Ueber die weiteren Ausführungen Streſemanns, die bei Redak⸗ tionsſchluß noch nicht vorlagen, werden wir morgen berichten.) Mit einer Veratung des Wahlaufrufs, der im Prinzip angenom⸗ men wurde, ſchloß die Sitzung des Zentralvorſtandes. Das weitere Programm der Tagung Heule nachmittag findet eine Sitzung der volkspartei⸗ lichen Preſſe ſtatt, die durch etwa 40—50 Verleger und Redak⸗ teure vertreten iſt. Der heutige Abend gilt der Befreiungsfeier Dort⸗ munds, die in größtem Stile angelegt, vorausſichtlich eine der im⸗ voſanteſten Kundgebungen werden wird, die wir in der letzten Zeil erlebb haben. Schon jetzt um die Mittagszeit machen ſich die erſten Spuren davon im öffentlichen Leben und auf der Straße bemerkbar. Die Hauptanſprachen werden der preußiſche Miniſter Bölitz und Dr. Streſemann halten. Morgen beginnen die Verhandlungen des eigentlichen Parteitags die pariſer Wirtſchaftsverhandlungen ſel Berlin, 13. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Pariſer Blät. ler verbreiten ſenſationelle Meldungen über den Stand de rdeutſch⸗ franzöſiſchen Handelsvertrags⸗Verhandlungen. Daß ſich im Lauf dieſer Verhandlungen Schwieriakeiten erge⸗ ben würden, war vorauszuſehen. Da dieſe am Anfana überwun⸗ den wurden, ſo iſt durchaus die Möalichkeit gegeben, daß man auch über die neuen Hemmniſſe hinwegkommen wird. An den Berliner, maßgebenden Stellen mißt man ebenfalls den offenbar ſehr ſtark auf⸗ gebauſchten Nachrichten der Pariſer Preſſe keine beſondere Bedeu⸗ tung bei. Von einer Kriſe, oder gar von einem bevorſtehen⸗ den Abbruch könne keine Rede ſein. Eine neue Abtüſtungskonferenz! 1 Nach einer Waſhingtoner Meldung der„Daily News“ erwartet man in Waſhingtoner Kreiſen, daß Präſident Coolidge wahr⸗ ſcheinlich ſchon in allernächſter Zeit eine neue Konferenz zur Einſchränkung der Rüſtungen 5 8 werde. Diplo⸗ matiſche Sondierungen hätten ergeben, daß England einen ſolchen Vorſchlag unterſtützen werde, während man ſich über die Haltung Frankreichs und Rußlands noch nicht klar zu ſein ſcheint, im allgemeinen jedoch gewiſſe Schwierigkeiten, beſonders in der Frage der Landabrüſtung erwarte. heimer Seikung Mannheimer Heneral Anzeiger Aulik⸗Jeitung Aus der Welt der Tochnik⸗ b. Reichsparkeitag der deut dungen bedeutet ſomit Mexiko und ein anderer Abgeordneter bei einem T Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 529 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein ⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40.⸗M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streits, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr..Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Volfspartkei Kaub an deutſchem Gut Aus Siebenbürgen wird uns geſchrieben: Der Raubzug gegen fremdes Eigentum, der ſeit dem Ueber⸗ gang Siebenbürgens an Rumänien vom erſten Tage am unkter den verſchirdenſten Vorwänden unternommen wurde, hat am 19. ktober ſeine Krönung— aober beileibe nicht ſeinen Abſchluß ge⸗ funden. An dieſem Tage iſt mit feſtlichem Gepränge die Ueber⸗ gabe der Waldungen der ſogenan. Sächfiſchen Nationsuni⸗ verſität an den rumäniſchen Staat vorgenommen worden. Dieſe Waldungen im Ausmaß von 35 000 Joch(gegen 20 000 Hektar), biz⸗ den neben einigen Häufern in Hermannſtadt und etwas Ackerland bei Modraſch den geſamten Beſitz der„Sächſiſchen Nationsuniverſität“. Dies iſt nicht, wie man etwa glauben könnte, eine wiſſenſchaftliche Hochſchule, ſondern eine Vermögensgemeinſchaft der Siebenbürger Sachſfen; nicht„univerſitas literarum“, ſondern„uinverſitas Saxonum“ iſt die mittelalterliche Bezeichnung, von der die„Säch⸗ ſiſche Univerſität“ ſich ableitet. Die Siebenbürger Sachſen bildeten bekanntlich bis in das dritſe Drittel des 19, Jahrhunderts hinein einen eigenen Landſtand. hatten ihre eigene Verwaltung und ihre eigene Gerichtsbarkeit. Als Nationalvermögen beſaßen ſie von alters her große Waldungen und inmitten von ihnen liegende Waldwieſen, ein Beſitz, der auf Schen⸗ kungen der altungariſchen Könige beruhte. Dieſe Schenkungen er⸗ folgten als billige Gegenleiſtungen für erwieſene Kultur⸗ und Vertei⸗ digungsarbeiten der Sachſen. Nachdem im Jahre 1867 die Wiederherſtellung der ungariſchen Verfaſſung und der ſogen.„Ausgleich“ zwiſchen Ungarn und der Habsburgiſchen Dynaſtie(oder Oeſteereich erfolgt war, ging im neuen⸗ Ungarn die allgemeine Auffaſſung der maßgebenden Kreſſe dahin, daß die alte ſtändiſche Sonderverfaſſung der Sachſen, dieſer„Staat im Staate“ nicht mehr aufrechterhalten werden könne. Daher wurde der Sächſiſchen Univerſität zunächſt zu Beginn der 70er Jahrs die Gerichtsbarkeit entzogen. Dann wurde im Jahre 1876 unter her⸗ tiger, aber erfolgleſer Gegenwehr der Sachſen ein Geſetz geſchaffen, das den alten„Königsboden“(auch„Sachſenboden“ genannt), d. i. das zu der erwähnten Verwaltungseinheit zuſammengeſchloſſens Territorium, das im 12. und 13. Jahrhundert den Sachſen als Sie lungsgebiet verliehen worden war. auflöſte und der allgemeinen un; gariſchen Einteilung in„Komitate“ unterwarf. Wie ſchwer auch der natienale Verluſt war, der den Siebenbürger Sachſen durch dieſes Geſetz zugefügt wurde, ſo bitter ſie es auch empfanden, daß die„Na⸗ tionsuniverſität“ ihre einſtige Bedeutung verloren hatte, ſo mußten ſie doch anerkennen, daß ſich der ungariſche Staat an ihrem Eigen⸗ tum nicht vergriff. Dieſes blieb erhalten und die Nationsunſverſität Sie als Amt und als Vertretung des ſächſiſchen Volkes ebenfalls, nur wurde ihre Tätigkeit auf die Verwaltung des Vermögens beſchröntt. Und nur inſoweit trat für die Sachſen eine Einſchränkung der Eigen⸗ tumsrechts ein, als dieſes auf alle, alſo auch auf die nichtſächſiſchen, Bewohner des ehemaligen„Königsbodens“ ausgedehnt wurde, eine Maßregel, die von magyariſcher Seite durch den Hinweis darauf ver⸗ teidigt wurde, daß die Donation der Univerſitätsgüter ſeinerzeit den „Bewohnern des Königsbodens“, nicht„den Sachſen“ zuteil geworden war. Allerdings waren damals„Königsboden“ und„Sächſiſches Volk“ identiſche Begriffe, da den auf Königsboden lebenden Nicht⸗ Sachſen kein nationaler Sondercharakter zugeſtanden wurde, in⸗ zwiſchen aber hatte ſich die ſtaatsrechtliche Bewertung des Königs⸗ bodens dem Zeitgeiſt entſprechend im Sinne der Gleichheit geänder:. Immerhin wurde den Sachſen das Zugeſtändnis gemacht, daß ihnen 60 Prozent der Erträgniſſe der Univerſitätsbeſizungen wurden, während den Magyaren und Rumänen nur je 20 Prozent zukamen. Zu bemerken iſt, daß dieſe Erträgniſſe ausſchließlich Schui⸗ zwecken zugeführt werden durften. Als die Rumänenherrſchaft kam, herrſchte in den Reihen der Sachſen die lebhafte Beſorgnis, es werde nun eine für die Rumänen günſtigere und daher für ſie nachteilige Feſtſetzung der Anteilguoten erfolgen. Es ſollte noch viel ſchlimmer werden. Die berüchtigte „Bodenreform“ der Rumänen, ein Zerrbiſd deſſen, was ehr⸗ liche Sozialreformer in Deutſchland und anderwärts mit dieſem Namen bezeichnen, bedrohte fofort auch die Univerſitätswaldungen. Doch gelang es den deutſchen Vertretern im rumäniſchen Parlament im Jahre 1921 den Domänenminiſter Garoflid im Kabinett Avereſen zu einer Erklärung in der Kammer zu bewegen, wonach Beſitzungen ſogenannter Vermögensgemeinſchaften nicht expropriierbar ſein ſollten und die Univerſität als ſolche Vermögensgemeinſchaft ange⸗ ſehen würde. Der echte balkaniſche Dolus deſer Erklärung zeigte ſich jedoch ſofort darin, daß ſie in das ſtenographiſche Tagebuch der betreffenden Kammerſitzung nicht aufgenommen wurde u ie allen Einſprachen der Deutſchen zum Trotz auch nachträglich nicht geſchah. Und nun, drei Jahre ſpäter, erklärt die Regierung Nratianu kaltlächelnd, die Univerſitätsbeſitzungen ſeien als„Stiftungen“ der Enteignung unterworfen. Und dieſe iſt denn auch vollzogen wor⸗ den. Sämtliche 35 000 Joch herrlichſten Waldes ſind der Sächſiſchen Univerſität enteignet worden. Der Entſchädigungspreis aber wurde mit ungefähr einem Zehntel des deutigen Wertes dieſer Waldungen feſtgeſetzt. Was aber noch durchaus nicht bedeutet, daß die Ani⸗ verſität dieſen Preis auch wirklich jemals voll erhalten wird. Vor⸗ läufig bekommt ſie— wenn ſie es bekommt— eine Anwei ⸗ ſung, die vielleicht irgendeimnal eingelöſt wird! Im Endergebnis wird die ganze Prozedur aller Wahrſcheinlichkeit nach auf einen glatten Raub des Beſitzes hinauslaufen, den die Vor⸗ fahren der Sachſen von heute durch ihre Kulturarbeit erworben haben! Die Erträgniſſe der Univerſitätswaldungen ſind, wie erwähnt, Schulen zugefloſſen, auch rumäniſchen. Die Enkeignung der War⸗ eine Schädigung der Kultur⸗ arbeit. Schon deshalb kann ſie nicht auf den Titel einer ſozialen beilegen möchte. Die Waldungen ſelbſt aber werden wohl das Schickſal ſo vieler Wälder in Rumänien erleiden, ſchonungslos ab⸗ geholzt und verwüſtet zu werden Was deutſche Sorgfalt Jahr⸗ hunderte lang gepflegt hat, wird jetzt demſelben Geiſt zum Opfer fallen der auch ihre Enteignung verſchuldet hat: ſichtiger Gier. „„Mexifaniſches“. Aus Meriko wird gemeldet. daß der Abge⸗ ordnete Morones, einer der bedeutendſten in tin der Kam⸗ mer, wo nach ſtürmiſcher Debatte über 200 Schüſſe ab⸗ gefeuert wurden. durch Geſchoſſe verwundet wurden. zuerkann: zund dies Reform Anſpruch erheben, den man ihr von rumäniſcher Seite gern dem Geiſt kurz⸗ — — —— ———. *—— 2. Seite. Nr. 529 Neue Mannheſmer Jeitung Abend⸗Rusgabe! Donnerskag, den 13. November 1924 Amerika und Kußland In inem Telegramm der„Times“ aus Waſhington wird die Auffaſſung vertreten, daß das e Kapttal einem Frontwechſel gegenüber Moskau jetzt eher geneigt ſei als vor zwei Jahren. Die Wirtſchaftspolitik der Sowjetregierung habe eine weſentliche Aenderung erfahren, ſodaß man in amerikaniſchen Finanzkreiſen der Meinung ſei, das amerikaniſche Geld könne mit guter Ausſicht auf gewinnbringende Anwendung nach Rußland ge⸗ bracht werden. Das Blatt bringt dieſe veränderte Auffaſſung Ame⸗ rikas gegenüber Rußland mit neuerdings umlaufenden Gerüchten über den Rücktritt Hughes in Zuſammenhang, der bekanntlich ein ſtarker Gegner der Anerkennung Rußlands durch Amerika iſt. verjüngung der amerikaniſchen diplomatie Aus Waſhington wird der„Chicago Tribune“ mitgeteilt, daß bedeutende Aenderungen auf wichtigen iptone ſchen Poſten vorbereitet würden. Die Botſchafter der Ver⸗ einigten Staaten in Paris, London und Madrid würden ihre Poſten verlaſſen. Als Kandidaten für dieſe Poſten werden genannt der ehemalige Botſchafter in Tokio Charles Warren, der republi⸗ kaniſche Führer im Repräſentantenhaus Frank Warren und der ehemalige Botſchafter Shild Hoover gegen den Krieg (Spezialkabeldienſt der United Preß) Los Angeles, 13. Nov. Miniſter Herbert Hoover erklärte in ſeiner Waffenſtillſtandsrede hier, daß ein neuer Krieg der Kirch⸗ hof der Ziviliſation werden würde. Die Vereinigten Staaten müßten ihr Aeußerſtes tun, um Kriege in der Zukunft unmöglich zu machen, durch die Ausſchaltung der Urſachen des Kriegs. Allerdings dürfle dabei nicht die Unabhängigkeit Amerikas aufgegeben oder die Ver⸗ teidigungskraft geſchwächt werden. Dder prozeß hermann Die Waffenſchiebungen Der am Samstag ausgeſetzte Prozeß gegen Hermann nahm geſtern ſeinen Fortgang. Der frühere Innenminiſter Lie b⸗ mann ſagte aus, daß Miniſterpräſident Heldt über die Waf⸗ fenaufkäufe in Thüringen genau unterrichtet geweſen ſei. Es habe ſich aber nicht um verbotene Waffenaufkäufe gehandelt; wetl über 1700 Palizeiſtellen nicht beſetzt geweſen ſeien, habe man eine Hilfspolizei aufſtellen wollen, worüber in der Regierung ein ge⸗ heimer Plan ausgearbeitet worden ſei. Der Waffentransport nach Sachſen ſollte ganz unauffällig geſchehen. Auf Regierungsanwei⸗ ſung ſeien die Waffen nach Chemnitz gebracht worden. Der Reichswehr habe man abſichtlich keine Kenntnis von den Waffen gegeben. Auch der Polizeipräſident ſei nicht benach⸗ richtigt worden, weil man ihn nicht als„republikaniſch zuverläſſig“ angeſehen habe. Der unbeeidigte Zeuge Müller⸗Brandenburg erklärte, er habe die Waffenaktion eingeleitet und trage die volle Verantwortung dafür. Im Verlauf der weiteren Sitzung wurde der Waffenmeiſter Claas wegen Meineidsverdachts vom Gericht verhaftet. Die Verhaftung erfolgte nach der Gegenüberſtellung des Waffen⸗ meiſters, des Oberwachtmeiſters Clags mit dem Polizeisberſten Müller⸗Brandenburg. Claas behauptete unter Eld, daß Müller⸗ Brandenburg genau gewußt habe, daß geheime Waffen verſteckt würden, denn er ſelbſt habe das Verſteck mit ausgeſucht. Der Zeuge Müller⸗Brandenburg bleibt dabei, daß er von dem Verſteck nichts gewußt habe. Da ſich zwiſchen der eidlichen Ausſage des Zeugen Clgas und einer früheren Ausſage, wonach ihm nichts bekannt ſein will, ob Polizeioberſt Müller⸗Brandenburg von dem geheimen Waffenlager unterrichtet geweſen ſei, ein Widerſpruch ergob, wurde der Oberwachtmeiſter Claas auf Veranlaſſung des Ober⸗ ſtagtsanwalts verhaftet. Die Verteidigung proteſtierte lebhaft geden das Vorgehen der Staatsanwaltſchaft und beantragte eine Sitzungspauſe. Nach Wiederbeginn der Sitzung nahm der Ober⸗ ſtaatsanwalt die Verhaftung zurück, behielt ſich jedoch die erneute Feſtnahme ausdrücklich vor. Nach einigen weiteren belangloſen Zeugenvernehmungen wurde die Sitzung auf heute vertagt. Heute werden noch drei Zeugen vernommen werden, dann be⸗ ginnen die Plaidoyers. Die erzbergermörder EBerlin, 13. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Ein Berliner Blatt brachte geſtern eine Prager Meldung, wonach von den deut⸗ ſchen Behörden kein Auslieferungsbegehren des Erz⸗ bergermörders Tilleſſen geſtellt worden iſt und daß Tilleſſen aus der Hafkt bereits entlaſſen ſei. Das B. T. erfährt, daß der in Preßburg nach ſeinen eigenen Angaben Verhaftete wahrſcheinlich nicht mit Tilleſſen identiſch ſei. Trotzdem hat ſich auf Veranlaſſung der Reichsregierung ein deutſcher Beamter nach Prag begeben, um die Identität des Verhafteten mit Tilleſſen feſtz.⸗ ſtellen. Für den Fall der Identität hat das Deutſche Reich bereits einen Antrag auf Auslieferung geſtellt. Die Reichstagswahlen Kundgebung des deutſch-öſterreichiſchen Volksbunds Berlin, 13. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der öſter⸗ beichiſch⸗deutſche Volksbund hat die politiſchen Parteien erſucht, in der Wahlbewegung die Anſchlußfrage, den Minder⸗ heitsſchutz und die Forderungen nach Gleichberechtigung der Oeſter⸗ reich⸗Deutſchen mit den Reichsdeutſchen beſonders zu betonen, da in Deutſchland faſt eine halbe Million zählende Kolonie Deutſch⸗Oeſter⸗ reicher lebt, außerdem faſt die gleiche Zahl ſchon eingebürgert iſt, habe dieſe Frage für die Parteien praktiſches Intereſſe Der Volks⸗ bund hat zur öffentlichen Erörterung eine Verſammlung für den 20. November im Herrenhaus einberufen, zu der die Kandidaten aller Parteien zur Stellungnahme aafgefordert ſind. Mehrere hervor⸗ ragende Parlamentarier haben ihr Erſcheinen bereits zugeſagt. Eine Wahlente hBerlin, 13. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Unter der ſen⸗ ationellen Ueberſchrift„Der Kappiſt als politiſcher In⸗ ſtruktor“ berichtet die„Voſſiſche Ztg.“: Der bekannte rechts⸗ radikale Oberregierungsrot a. D. Bang ſei von Offizieren der Pots. damer Reichswehr eingeladen worden, vor ihnen über das Thema die politiſchen Auswirkungen des Ddawesgut⸗ achtens und die Londoner Vereinbarungen einen Vortrag zu halten. Wir bemerken einſtweilen dazu, daß es ſich bei dieſer Mel⸗ dung wohl um eine Wahlente handelt. Deutſches Reich Eine Verdächtigung des Generals von Seeckt 7J Berlin. 13. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Die„Rote Fahne“, die Taa für Taa zu enthüllen pfleat, enthüllt heute wieder einmal die„Rolle des Generals Seeckt“. Am 29. Auauſt hätte der deutſchnationale„Konkneipvant“ Quaatz eine Rede in einer Ver⸗ trauensmännerverſammluna gehalten, in der er erklärt hätte, er und ſeine näheren Freunde hätten das Eiſenbahngeſetz auf Zuſpruch von Seeckt angenommen. Sie(d. h. die deutſchnationalen Jaſager) hiel⸗ ten von Herrn v. Seeckt außerordentlich viel und wüßten poſitiv, daß er die nationgle Diktatur anzunehmen bereit ſei, nur ſei im Augenblick eine Reichswehrdiktatur noch unmöglich. Vielleicht hat Dr. Quaatz tatſächlich derlei behauptet. Das wiſſen wir nicht und vermögen wir auch nicht nachzuprüfen. Sicher aber iſt, daß General v. Seeckt niemals in ähnlicher Weiſe auf die Deutſchnationalen einzu⸗ wirken verſucht hat. Wer, zumal in der letzten Zeit. die Haltung des Generals v. Seeckt genau verfolate, wird ſchon aus Gründen der Loyalität es ablehnen müſſen, Herrn v. Seeckt mit irgend welchem Staatsſtreich und Diktaturgelüſten in Verbindung zu bringen. Ein deukſchnationales Dementi Der Berliner Berichterſtatter der„Times“ will bekanntlich er⸗ fohren haben, daß ſich führende Mitglieder der Deutſchnationalen Volkspartei demnächſt nach England begeben werden, um Füh⸗ lung mit den engliſchen Konſervativen zu nehmen. Von Seiten der Deutſchnationalen Parteileitung wird dieſe Nachricht entſchieden dementiert. In der Deutſchnaitonalen Partei hat niemals die Abſicht beſtanden, einen derartigen Schritt in London zu unternehmen. Der Berliner Hochbahnſtreik Berlin, 13. Nov.(Von unſ. Berl. Büro). Die Direktion der Hochbahn wird heute nachmittag verſuchen, einen Teilbetrieb einzurichten. Sonſt ſind von keiner Seite Zeichen des Entgegen⸗ kommens zu bemerken. Ein Schritt des Arbeitsminiſters iſt nicht mög⸗ lich, denn im Auftrage des Arbeitsminiſters hat der von ihm ge⸗ ſtellte Schlichter ſeinen Schiedsſpruch gefällt und der Miniſter hat ihn für verbindlich erklärt. Baoͤiſche Politik Miniſter Köhler zur Beamtenbeſoldung In der dieſer Tage in Berlin abgehaltenen Finanzminiſter⸗ konferenz ſtellte Finanzminiſter Köhler zu der Erklärung des Reichskobinetts, demnächſt eine allgemeine Erhöhung der Be⸗ amtenbezüge vorzunehmen, die Frage: Ob beabſichtigt ſei, dieſe Erhöhung durch alle Beſoldungsgruppen in gleichem Prozent⸗ ſatz durchzuführen, oder ob man ſich entſchloſſen habe, das bei der Beſoldungsregelung im Juni an den Beamten der unteren Be⸗ ſoldungsgruppen begangene Unrecht wieder gutzumachen. Baden müſſe letzteres unbedingt verlangen; es werde einer Regelung, die hier verſage, unter keinen Umſtänden ſeine Zuſtimmung geben. Die unteren Gruppen müßten diesmal eine verſtärkte Erhöhung er⸗ halten. Denn die Notlage dieſer Gruppen ſei angeſichts der vermin⸗ derten Kaufkraft des an ſich ſchon geringen Einkommens. bei den Verheirateten insbeſondere, oft ger dezu entſetzlich. Die Erklärung des Vertreters des Reichsfinanzminiſteriums, daß man allerdings an eine prozen ual gleichmüßioe Erhöhung dente, wurde von Baden und einer Reihe anderer Länder als durchaus untragbar abgelehnt. Ueber den Umfang und die Art der Beſoldungserhöhung ſoll nun in Die Aenderung ſoll auf 1. Dezember erfolgen. einer demnächſt ſtattfndenden beſonderen Sitzung beraten werden. [der Entwicklung gerückt. die Schulpolitik der Sozialdemokraten in Baden Uns wird geſchrieben: Der politiſche Hintergrund des Beleidigungsprozeſſes 5 gegen Geck, in dem am 8. November die badiſche Sozialdemokratie in der Perſon des Redakteurs und Abgeordneten Geck eine ſchw ere moraliſche und politiſche Niederlage erlitt, war ge⸗ geben mit der Schul⸗ und Kulturpolitik der badiſchen Sozialdemo⸗ kraten in den letzten 6 Jahren. Das Hauptergebnis der Beweisaufnahme war: Auf dem Ge⸗ biet der Schulpolitik iſt in Baden nach dem Umſturz ſo gut wis nichts mehr geleiſtet worden. Die allernötigſten laufenden Dinge, wie der neue Lehrplan und das neue Leſebuch, mußten erſt in heißem Kampf von der Lehrerſchaft erzwungen werden. Dabei hat die Sozialdemokratie als weſentliches Glied der Re⸗ gierungskoalition nicht nur nichts geleiſtet, ſondern ſie ha ſich als Hemmnis im Kampf um die Erneuerung der Schule erwieſen, trotzdem ſie in ihr Programm alle weſentliche Forde⸗ rungen der Lehrerſchaft aufgenommen hatte. Die von der Sozial⸗ demokratie ſo ſtolz herausgehängte Fahne des Fortſchritts, der großen Kulturpolitik und der Verdienſte um das Schulweſen iſt durch den Prozeß herabgeholt worden. Ausgangspunkt des Prozeſſes iſt die im Verlauf der Verhanb⸗ lung feſtgeſtellte Tatſache, daß die ſozialdemokratiſche Preſſe aus „taktiſchen“ Rückſichten der Lehrerſchaft in ihrem Kam9f um Schulreform in den Rücken gefallen iſt. Als Zeugnis dieſer Tatſache lag dem Gericht ſogar eine öffentliche Kundgebung der„Arbeitsgemeinſchaft ſozialdemokratiſcher Lehrer Mannheims“ vor, die zuſammen mit den Ausſagen des von ſeiten Gecks als Zeugen geladenen Geheimrats Dr. Sickinger und den Sarlegungen des Leiters der„Bad. Schulzeitung“, Ober⸗ lebrer Lacroix in Heidelberg, in allem weſentlichen be⸗ ſtätigte, was der Privatkläger zuvor ſchon mehrfach öffentlich als Ergebnis der badiſchen Schulpolitik feſtgeſtellt hatte: nämlich, daß Regierung und Koalitionsparteien in dieſen Dingen verſagt hatten. Außerdem wurde insbeſondere feſtgeſtellt, daß die Haltung der ſozialdemokratiſchen Mitglieder der Regierung ein Hemmnis in der Frage der akademiſchen Vorbildung der Lehrer gebildet hat, die doch auch eine Forderung des ſozialdemokratiſchen Programms iſt. Wie übrigens auch die Demokraten, haben die Sozialdemo⸗ kraten in der Koalition das Gebiet der Schulpolitik einfach dem Zentrum als Domäne überlaſſen. 1 75 Seitens des Herrn Geck wurde der Gedanke, daß ſchul⸗ und kulturpolitiſche Fragen jemals für die Frage des Verbleibens in der Koalition entſcheidend ſein könnten, weit hinweggewieſen. Nun iſt aber ganz ſicher, daß das Zentrum wenigſtens in den Ländern dieſe Fragen zum Eckſtein ſeiner politiſchen Tätigkeit macht. Die Lage iſt jedoch ſo, daß alle großen politiſchen un d wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Entſcheidungen in Berlin, nichk aber in Karlsruhe fallen Den Ländern dagegen iſt von det Reichsverfaſſung als eines ihrer wichtigſten Betätigungsgebiete die⸗ Kulturpolitik überlaſſen Zwar hatte die Weimarer Ver⸗ faſſung einen Teil dieſer Aufgaben dem Reich zugewieſen; im Verlauf der Jahre aber hat die Reichsregierung dieſen Aufgaben kreis größtenteils wieder den Ländern zugeſchoben. Vor den in der Verfaſſung geſetzten Aufgaben der Schulpolitik aber haben in Regierung und Koalitionsparteien gleicherweiſe verſagt. Oder lus wäre eine entſprechende Initiative nachzuweiſen? Wir ſind in Baden in dieſen Dingen, wo wir einſt führend waren, ans Ende Es wird der Sozialdemokratie nicht gelingen, dieſe Tatſache auf die Dauer zu verſchleiern. * 6 4 Der Gerichtsfall enthüllt ferner einen ſchweren Miß⸗ brauch der Abgeordneten⸗Immunität. Während Geck, der verantwortliche Leiter der„Volksſtimme“ in Berlin als Abgeordneter tätig war und— wie die Verhandlung klar ergab— teilweiſe nicht wußte, was in ſeinem Blatt unter ſeiner Verank⸗ wortung vor ſich ging, machten ſeine Mitarbeiter eine Politik, die vor gröblichen öffentlichen Beleidigungen und Verleumdungen des Gegners nicht zurückſcheute. Zur Verantwortung gezogen, entzog Geck ſich durch viele Monate ünter dem Schutz ſeiner Immunität der Gerichtsverhandlung. So hebt die Immunität des Redakteurs ſeine geſetzliche Verantwortung tatſächlich auf; erſt die Reichstags⸗ auflöſung hat den Prozeß ermöglicht. Schon dem letzten Reichstag lag ein Antrag vor, der dieſen Mißbrauch der Immunität durch Redakteure eine Ende bereiten ſoll. Letzte Meloͤungen London, 13. Nov. Den Blättern zufolge ſind am Montaa bei Nether Avan, Graſſchaft Wilts, zwei Militärluftzeuge il der Luft zuſammengeſtoßen und abaeſtürzt. Die Inſaſſen, ein Offizjer und zwei Sergeanten, fanden den To d. Hiermit erhöht ſi die 7780 der tödlichen Unfälle bei der Luftſtreitmacht in dieſem Jaht auf 66. Condon, 13. Nov. Nach einer Reutermeldung aus Secumdera⸗ bad iſt unter der dortigen Bevölkerung die Beulenpeſt ausge⸗ brochen. Die Zohl der Toten beläuft ſich auf mehr als 4000, unker denen ſich auch einige britiſche Soldaten befinden. Waſhington, 13. Nov. Das Büro des Bezirksanwalts hal berichtet, daß in der Stadt Walhington ungefähr 5000 Alkohol⸗ ſchmuggler ihr Weſen treiben. Das würde heißen, daß auf jeden 90. Einwohner der Bundeshauptſtadt ein Schmuggler kommt, Das Geld auf der Straße Kriminalroman von Ottfried v. Hanſtein (Nachdruck verboten) Dr. Schlüter aber ſaß in Kattowitz auf dem Polizeibureau. Eine Ordonnanz vom Bahnhof kam. „Oletzki iſt eben angekommen und nach dem Hotel gegangen.“ „Vorzüglich! Wie gut, daß die Verbrecher bei allem ſo dumm ſind! Eigentlich war die Depeſche ja ein Wahnſinn geweſen. Wie konnte der Mann glauben, daß Miſchek ſo offen depeſchierte!“ Herr von Hletzki war etwes nervös, die Depeſche war eben zur Zeit gekommen. Er hatte ſich überlegt, daß er von Warſchau fort mußte Ein Brief, den er von Gibſon erhalten, machte ihn ſtutzig, die Sache ſchien herauszukommen— er wollte am liebſten verſchwinden, ſo lange es Zeit war Daes Telegramm fand ihn bei gepackten Koffern; ſein Paß war in Ordnung. „Hat ein Herr Miſchek nach mir gefragt?“ „Jawohl, er war ſchon öfter hier.“ „Wo wohnt er? Hier im Hotel?“ „Ich weiß nicht, wo er abgeſtiegen, er kommt alle Tage ein paar mal.“ Oletzti war vergnügt. Miſchek war da, er bekam Geld. Er brauch“e nicht lange zu warten, als der Kellner meldete: „Herr Miſchek iſt da“ „Er möchte heraufkommen“ Dr. Schlüter hatte ſich dem Hotel gegenüber Miſchek genannt, Jetzt trat er in das Zimmer.“ „Guten Tag, Herr von Oletzki.“ „Aber———“ „Sie wundern ſich? Ich bin allerdings nicht Herr Adam Miſchek, ſondern der Kriminalkommiſſar Dr. Schlüter aus Berlin. Die Depeſche, auf die Sie hereingefallen ſind, ſtammte von mir.“ Oletzti war kreidebleich, er fand kein Wort. „Nun alſo, wir wiſſen, daß Sie mit dem Schmuagler Miſchek unter einer Decke ſtecken Wir wiſſen auch, daß Sie die zwei⸗ hunderttauſend Mark unterſchlagen haben, die Sie Herrn Wehn 37 zahlen ſollten. Wir wiſſen, wie Sie ſehen, alles Das einzig Rich⸗ tige iſt, Sie legen ſogleich ein umfaſſendes Geſtändnis ab.“ Oletzkis Zähne ſchlugen aufeinander,— er ſank auf einen Stuhl, „Nicht wahr, Sie machen keinen törichten Verſuch zu leugnen?“ Ol⸗tzki ſchwieg. „Das iſt vernünftig. Man wird es bei dem Strafmaß berück⸗ ſichtigen. Nun ſeien Sie guch weiter klug. Erzählen Sie, wie das in der Nacht geſchah Wir wiſſen es ſchon, Herr Wehn, Fräulein Sonden, ſie ſind alle in unſerer Hand und zudem hat ſie ein Poliziſt geſehen.“ „Aber es war doch niemand auf der Straße, wie ich heraus⸗ trat.“— Ein gewiegter Verbrecher war Oletzki nicht,— er hatte ſich ver⸗ raten und Dr. Schlüter verſtand. „Wie Sie aus dem Bankgeſchäft traten? Natürlich, ein Schutz⸗ mann ſtand in der nächſten Haustür.“ „Ich wollte das Geld nicht behalten, ich wollte— ich habe die Quittung auf dem Pult zufällig geſehen.“ „Aber dann ſind Sie doch regelrecht eingebrochen?“ „Aber nein, ich bin doch nur Wehn und der Senden nach⸗ gefahren. Sie wiſſen, ich wollte ſie mit mir nehmen; ich war eifer⸗ füchtig auf Wehn, ich fuhr hinter ihnen her, ich ſah, wie ſie in das Bankgeſchäft eintraten,— ich dachte, Wehn wollte Geld aus dem Schrank nehmen und mit der Senden durchbrennen. Ich war ſinn⸗ los vor Wut, da merkte ich, daß die Tür offen geblieben war. Wehn hat in ſeiner Verliebtheit nicht ordentlich zugeſchloſſen— ich ging leiſe hinterher, ich hörte die beiden im Nebenzimmer ſprechen, ich ich überlegte mir, daß ich dann verloren war. Ich ſchlich zurück und ſtieß in ein Pult, der Mond ſchien etwas in den Laden, oder war es eine Latberne— da ſah ich zufällig auf dem Tiſch die Quittung Ich wollte mich rächen, ich überlegte nicht weiler, ich ſteckte ſie ein und machte, daß ich hinauskam, aber da habe ich doch niemand auf⸗ der Straße geſehen.“ „Da haben Sie wohl die Tür ſo laut zugeſchlagen? Herr Wehn glaube, es ſei der Winid.“ „Das tat ich mit Abſicht, ſie ſollten aufſchrecken aus ihrer Ver⸗ liebtheit.“ „Sehr gut, und was taten Sie mit dem Geld?“ „Ich wollte es nicht unterſchlagen. ein paar Tagen ſchicken, er ſollte nur Angſt ausſtehen, das iſt die Wahrheit.“ 2 „Abher——— „„Ich traf auf der Straße den Miſchek.“ „Mit dem Sie wohl ſchon länßere Zeit ig Verbindung ſtanden?“ Herrgott, man muß doch leben!“ 1 150 — *lächelte wäre em liebſten hineingeſprungen und hätte ſie niedergeknallt, aber Ich wollte es Wehn nach⸗ iſchmuggeln, vor Gericht verantwotten mußte. „Und— das Geld liegt auf der Straße!“ Oletzti ſah ihn verſtändnislos an und der Kommiſſar fuhr fort: „Dann alſo trafen Sie Ihren Freund Miſchek?“ „Erlauben Sie, Freund!“ „Alſo Sie trafen Herrn Miſchek und gaben ihm das Geld, das nach ein paar Tagen Herrn Wehn ſchicken wollten?“ „Nein, aber Miſchek hatte mir ſchon von einem großen Geſchäft geſprochen, er wollte Juwelen mit großem Gewinn in Polen oder Rußland verkaufen.“ „Schmuggeln.“ Oletzki beobachtete den Einwurf nicht. „Er bot mir an, mich gegen ſehr hohen Gewinn zu beteiligen. Ihm fehlten zweihundertteuſend Mark, um noch einen Poſten z kaufen. Wie ich in jener Nacht, außer mir vor Wut und Eiferſucht, durch die Friedrichſtraße lief, kam mir Miſchek in den Weg. Herr⸗ gott, er verſprach mir, er wäre in drei Tagen in Warſchau, er wollte mir dort das Doppelte der Summe zurückgeben; ich war froh, daß ich ſie nicht bei mir behielt. So viel war mir doch Wehn für den Verrat ſchuldig, daß er mir ſein Geld acht Tage lieh; hätte es ge⸗ klappt, wäre Miſchek gekommen, ich hätte ihm das ſeine von War' ſchau aus überwieſen.“ „Ich danke Ihnen, Herr von Oletzki, es war vernünftig daß Sie Ihr Gewiſſen erleichterten. Natürlich muß ich Sie wegen Diebſtahls und Unterſchlagung verhaften.“ „Aber ich habe mir das Geld doch nur geborgt, ich habe nut einen dummen Streich gemacht.“ Schlüter lächelte. „Mein Lieber, im Grunde iſt jedes Verbrechen ein dummer Streich und jeder Diebſtahl nichts wie eine Anleihe, freilich ohne die erforderliche Einwilligung des Verleihers, das Geſetz hat nur einen etwas härteren Namen dafür.“ In demſelben Zuge, ig dem der Kommiſſar mit ſeinem Häftling Sie ſaß, fuhr auch Otto Krüger nach Berlin. Die Heilung war glü zend verlaufen und da zufällig die Krankenſchweſter ebenfalls nach Ber⸗ lin fuhr, wagte er die Reiſe. Nachdem die Verhaftung Miſcheks und Oletzkis die Wahrheit ſeiner Ausſagen beſtä iate hatte man die über ihn vorhängte Haſt aufgehgben, wenn er ſich auch noch wegen des falſchen Paſſes und des Verſuches, ſich über di⸗ Grenze zu chmu Selbſt Schlüter be⸗ rühigte ihn: die Strafe würde nicht hoch werden. Er hatte ihe in Kattowitz auch darüber aufgekfärt, daß Fritz Wehn in ſeiner Kopf⸗ loſigkeft die Anſchuſdigung gegen ihn erhoben.(Sclun falat.) Krieck — —— „ die Malerei bewertet und überhaupt nicht geſchätzt war die M Univeriatoeſchichte ausbaute. Donnerstag, den 13. November 1924 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgabe) 3. Seite. Nr. 529 Städtiſche Nachrichten Reine Richtpreiſe für Fleiſch und Wueſtwaren Die hieſige Metzger⸗Innung hat, ſo wird uns geſchrieben, in einer Verſammlung beſchloſſen, wie ſeit Beginn dieſes Jahres, von der Feſtſetzung von Richtpreiſen für Fleiſch⸗ und zur ſtwaren bis auf weiteres abzuſehen. Daß die Fleiſch⸗ preiſe in hieſiger Stadt durch die vorherrſchende ſtarke Konkurrenz verhältnismäßig niedrig ſind, kann nicht beſtritten werden. Leb⸗ haft Klage geführt wurde über die Höhe der ſtädt Schlacht⸗ hof g ebühren und beſchloſſen, an die Stadtverwaltung wegen Ermäßigung der Schlachthofgebühree heranzutreten. Weiter⸗ hin kam das Befremden der Innung über das Verhalten der badiſchen Regierung darüber zum Ausdruck, daß die Ausfuhr von Schlachtrindern nach der Schweiz freigegeben iſt und daß eine Eingabe, in der auf die Folgen dieſer Maßnahmen hingewieſen wurde, abſchlägig beamwortet wurde. Derückſichtigt man, daß das Land Baden nicht wie Bayern und Württemberg Vieh⸗ überſchußland, ſondern Viehzuſchußgebiet iſt, ſo erſcheint dieſer Standpunkt im Intereſſe der Niedrighaltung der Fleiſchpreiſe ſchwer verſtändlich. Der Not der Landwirtſchaft ſteht doch die größere Not der Tauſende von Abgebauten und Arbeitsloſen gegenüber. Daß dazu Baden als einziger ſüddeutſcher Staat auf das Fleiſch eine Sonderſteuer vom Metzger erhebt, iſt anſcheinend weiten Kreiſen der Bevölkerung nicht bekannt. Umſoweniger ſollte die badiſche Regierung auch noch die Viehausfuhr freigeben, denn daß eunſehen Vieh und Fleiſch nicht billiger werden kann, werd jedermann einſehen. Die Familientragödie der heute morgen in S 6, 22 zwei Menſchenleben zum Opfer fielen, während ein drittes in Lebensgefahr ſchwebt, iſt in ihren Einzel⸗ heiten ſo tieftraurig, daß ſich der ſchwergeprüften Gattin und Mutter das allgemeine Mitgefühl zuwenden dürfte. In Er⸗ günzung unſerer kurzen Meldung im Mittagsblatt ſei zunächſt feſt⸗ geſtellt. daß nach ärztlicher Meinung die entſetzliche Tat in einem Anfall von Geiſtesſtörung begangen worden iſt. Verſchiedene Umſtände laſſen darauf ſchließen, daß Richker nicht in normalem zuſtande gehandelt hat. Im übrigen iſt der Sektionsbefund abzu⸗ Warten, dem wir nicht vorgreifen wollen. Die gräßliche Tat iſt, wie zitgekeilt wurde, heute morgen um halb 8 Uhr begangen worden. Trau Richter ſaß mit ihrer 16jährigen Tochter und ihrem 11jährigen Sohn im Wohnzemmer ehnungslos em Frühſtücksliſch, als plötzlich Richter vom Nebenzimmer aus die Tür öffnete und mit einem oppelläufigen Jagdgewehr, das mit Schrot geladen war, auf die beiden Kinder Schüſſe abgab. Der Knabe wurde ins Herz getroffen und war ſofort tot. Dem Mädchen drangen die Schrote in die linke Lunge. Die Verletzung iſt ſo ſchwe r, daß wenig Hoffnung auf Erhaltung des Lebens beſteht. Frau Richter, deren erſter Ehe mit einem Ingenieur namens Schneider die beiden Kinder entſtammen, ergriff die Flucht und konnde ſich in Sicherheit bringen. Richteré hat dann aus einem zweiten Jagd⸗ gewehr ſich den tödlichen Schuß ins Ohr beigebracht. Als die entſetzten Hausbewohner auf die Hilferufe der Frau in die im zweiten Stock gelegene Wohnung eilten, bot ſich ihnen ein erſchütternder Anblick. Die beiden blühenden Kinder, der Stolz und die Freude der Mutter, lagen blutüberſtrömt auf dem Voden des Wohnzimmers. Der Täler, der 1871 in Großoſtheim geborene Gymnaſialpro⸗ feſſor Chriſtian Richter, hat vor etwa 3 Jahren die verwitwete Frau Schneider, die etwa 12. Jahre mit ihrem erſten Gatten, einem hei der Fa. Holzmann u. Co. angeſtellt geweſenen Hochbauingenieur, in ſehr glücklicher Ehe lebte, geheirstet. Er war vorber Junggeſelle und in Jägerkreiſen als großer Freund des Waidwerks bekannt. Frau Richter verlor während des Krieges ihren erſten Mann, der ſich als Reſerveoffizier ein inneres Leiden zuzog. Die zweite Ehe mit Richter, der in Ludwigshafen am Realgymnaſium angeſtellt war. iſt, wie uns übereinſtimmend verſichert wurde, bis in die letzte Zeit hinein ebenfalls glücklich geweſen. Das Ehepaar hat noch eine längere Sommerreiſe unternommen. Der Umſchwuna, der ſich in dem Verhältnis der beiden Ehegatten zueinander vollzog, war ſo ſtark, daß ſich Frau Richter entſchloß, die Eheſcheidungsklage einzuleiten. Ihr Vortreter iſt ein bekannter Rechtsanwalt, der mit ſeiner Gattin zu den engeren Freundeskreis der unglücklichen Fa⸗ milie gehört Heute vormittag um 10 Uhr ſollte auf dem hieſigen Landgericht der erſte Termin in der Eheſcheidungsangeleoenheit ſtatt⸗ finden. Man darf annehmen, daß Richter mit der Scheidung nichz einverſtanden war, denn in einem vorgeſtern geſchriebenen A b⸗ ſchiedsbrief iſt zu leſen, er habe darauf verzichtet, ſich einen Anwalt zu nehmen, er werde ſich aber an ſeiner Frau fürchterlich rächen. wenn ſie ſich von ihm ſcheiden laſſe. Darnach ſcheint Richter den Entſchſuß zu der entſebſichen Tat nicht erſt im letzten Augen⸗ lick gefaßt zu haßen. Daß ſie vielmebr genau überlegt war, geht auch aus der Tatſache hervor, daß Richter ſeinen Jagdhund vergiftet hat. Das Tier, ein ſchöner brauner Vorſtehhund, iſt 1½ Stunden nach der Mordtat verendet. Der Kadaver lag im Hof, als wir heute vormittag das Trauerhaus aufſuchten. Zwei einfache ſchmarze Särge wurden die Treppe hinunter in den bereitſtehenden Leichenwacen getragen. Die Aufregung in der Stadt über den ſchrecklichen Vorfall, der das Glück einer hochgeachteten Familie ſo jäh zerſtört hat, iſt be⸗ greiflicherweiſe ſehr groß. Möge die ſchwergeprüfte Frau, der hoffentlich die Tochter, die in den nächſten Tagen in ein Penſionat kommen ſollte, erhalten bleibt, ein klein wenig das Bewußtſein tröſten, daß ihr aus allen Kreiſen das herzlichſte Mitgefühl entgegen⸗ gebracht wird. Sch. * »Anſprüche an die Regie. Wie uns die Arbeitsgemeinſchaft für die beſetzten Mannheimer Gebiete mitteilt, hat eine Reihe von Sach⸗ und Perſonenſchäden, die im Verkehr mit der Eiſenbahnregie ent⸗ ſtanden ſind, und für die die Regie haftet, bisher ihre Erledigung noch nicht gefunden. Die Geſchädigten werden darauf aufmeriſam gemacht, daß Entſchädigungsanträge zunächſt bei der Regie anzu⸗ bringen ſind. Werden dieſe Anträge teilweiſe oder gänzlich zurück⸗ gewieſen oder bleiben ſie innerhalb einer Friſt von mindeſtens drei Monaten unbeantwortet, ſo können ſich die Geſchädigten an die ge⸗ miſchten gerichtlichen Kommiſſionen der Regie wenden, die auf Grund der Verordnung 244 der Interalliierten Rheinlandkommiſſion und einer ähnlich lautenden Beſtimmung des Kommandierenden Generals im Ruhrgebiet für alt⸗ und neubeſetzte und für das Einbruchsgebiet eingeſetzt worden ſind. Für die Schadensangelegenheiten, die ſüdlich der Moſel ihren Urſprung haben, iſt die gemiſchte gerichtliche Kom⸗ miſſion der Regie in Mainz zuſtändig, für die im Gebiete nördlich der Moſel(nördlich und öſtlich der Linie Troisdorf—Bonn—Ahr⸗ dorf—Gerolſtein—-Prüm) entſtandenen Verluſte die gemiſchte ge⸗ richtliche Kommiſſion in Aachen; für das Ruhrgebiet beſteht die gleiche Einrichtung in Düſſeldorf. Schadenserſatzanträge, die bei der Regieverwaltung keinen oder nur teilweiſen Erfolg gehabt haben und die die Geſchädigten weiter verfolgen wollen, ſind an die Sekretariate der Kommiſſionen in Mainz(Rheinſtraße 65), Aachen (Lagerhausſtraße 28) und Düſſeldorf(Luiſenſchule) zu richten. Sie können in franzöſiſcher oder deutſcher Sprache abgefaßt ſein und müſſen entweder von den Beteiligten ſelbſt oder, falls dieſe bei der Verhandlung mündliche Bemerkungen vorzutragen wünſchen, von einem Rechtsanwalt vorgelegt und unterſchreiben werden. Nähere Auskunft über das Verfahren erteilt die Arbeitsgemeinſchaft für die beſetzten Mannheimer Gebiete, E 4, 12/16. * Brockenſammlung. Die Mannheimer Nolgemeinſchaft hat in dem vor einigen Tagen erſchienenen Aufruf ſchon mitgeteilt, daß ſie beabſichtigt, eine Brockenſammlung zu veranſtalten, deren Erträgnis Notleidenden aller Schichten zugute kommen ſoll. Dieſe Sammlung wird in der nächſten Zeit ſtattfinden. Es wird ſchon heute an alle Hausfrauen die dringende Bitte gerichtet, für ſie bereitzuſtellen. Es wird geſammelt Hausrat aller Ant, Kleider, Mäntel und Schuhwerk für Männer, Frauen und Kinder. Der ſchöne Erfolg, der ſ. Zt. der Sammlung für Oppau zuteil wurde, möge ſich, da es ſich um Angehörige der Stadt Mannheim handelt, wiederholen. 7 * Juſammenſtoß. Geſtern vormittag ſtießen an der Ecke C1 und D 1 und 2 zwei Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei der eine Wagen ſtark beſchädigt wurde. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Wen die Schuld trifft, muß die Unterſuchung ergeben. *Anfälle. Ueber die geſtrige Mittagszeit wurde vor dem Hauſe Seckenheimerſtraße 28 eine 48 Jahre alte Ehefrau von Herz⸗ krämpfen befallen und mußte mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden.— In der vergangenen Nacht fand eine Polizeiſtreife vor dem Hauſe Langſtraße 40 einen 59 Jahre alten Maler in einer großen Blutlache liegend vor. Er wurde ſofort auf die nächſtliegende Polizeiwache und von da mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Die Blutung dürfte von einem infolge Trunkenheit erfolgten Sturz herrühren. *Nichk auf die Elektriſche ſpringen! Erſt geſtern haben wir be⸗ richtet. daß eine Kontoriſtin, die in der Tatterſallſtraße auf die Elek⸗ triſche ſpringen wollte, zu Fall kam und eine Strecke geſchleift wurde. Der heutige Polizeibericht meldet einen ähnlichen Vorfall, der uns von neuem Veranlaſſung gibt, vor dem Aufſpringen auf die Elek⸗ triſche während der Fahrt dringend zu warnen. Diesmal kbondelt es ſich um ein 17 Jahre altes Lehrmädchen aus Feudenheim, das beim Aufſpringen auf einen Wagen der Linie 16 das Trittbrett ver⸗ fehlte und 6 Meter weit geſchleift wurde. Verletzt wurde es nicht, dagegen die Kleidung ſtark beſchädigt. Feſtgenommen wurden 20 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Taglöhner wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes, eine Arbeiterin wegen Diebſtahls, ein Bankbeamter, der von der Staatsanwaltſchaft wegen Vetrugs ge⸗ ſucht wird und 5 Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebens⸗ wandels. 41 Kanarienvögel erſtickt. Durch Aufbewahrung glühender Aſche in einer Kiſte entſtand geſtern früh 6 Uhr in einem Zimmer des Hauſes Seckenheimerſtraße 80 ein kleiner Brand, der durch Be⸗ wohner des Hauſes gelöſcht worden iſt. Durch die Rauchentwickelung erſtickten 41 Kanarienvögel, die in dem Zimmer untergebracht waren. *Schiffsdiebſtähle. In einer der letzten Nächte wurden aus einem Schiff an der Neckarſpitze 15 bis 20 Bretter, ſe.50 m lang. 28 em breit und 4 em ſtark, entwendet, ebenſo nachts aus einem Schiff im Rhein bei der Frieſenheimer Inſel 52 Dielen und Bretter Die Dielen ſind 4,50 m lana. 22 ecm breit und 3½ em ſtark. Di⸗ Bretter ſind 4 m lang. 15 bis 20 em breit und 2½ em ſtark. Marktbericht Auf dem heutigen Markt herrſchte wieder ein außergemdonuich reger Verkehr. Die Zufuhren waren in allen Lebensgütern dur 5 aus reichlich. Wie es der Jahreszeit entſpricht, waren Gemüſe un Obſt vorherrſchend. Unmengen von Weiß⸗ und Rotkraut waren angefahren. Die Zufuhr von Kartoffeln hat noch nicht nachgelaſſen. Obſt war in Aepfeln, Birnen und Trauben beſtens vertreten Eier, Butter und Käſe überwogen bei weitem die Nachfrage. Lebendes und geſchlachtetes Geflügel, ſowie Wildbret fanden eine gute Auf⸗ nahme. Reger Verkehr herrſchte wieder an den Fiſchbotlichen, die mit Fluß⸗ und Seefiſchen glänzend verſorgt waren. Die Nach⸗ frage war heute mittelmäßig bis gut. Die Preiſe blieben weiterhin behauptet. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt uns die amtlich notier⸗ ten Preiſe und zwar in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: Kartoffeln 4,5—5,5, Meerrettich 30—120; Weißkraut—7 Rotkraut 10—12; Wirſing—12; Blumenkohl 20—120; Roſenkohl 30—40; Kopfſalat—15, Endivienſalat—15; Feldſalat 60—80; Kohlraben 10; Gelbrüben—10; Spinat 15—20; Rotrüben 10—12; Zwiebeln 14—15; Pfifferling 60; Eier 12—22; Süßrahmbutter 240 bis 260; Landbutter 200—240; Trauben 60—70; Zitronen—12; Orangen 20; Aepfel 10—30; Birnen 10—30; Hahn, leb., 150—590: Hahn, geſchl., 150—600; Huhn, leb., 150—500; Huhn, geſchl., 200 bis 600; Gans, leb., 400—800; Gans, geſchl., 600—1200: Enten, leb., 200—400; Enten, geſchl., 500; Tauben, leb., das Paar 200; Tauben, geſchl., das Stück 100; Kabljau 50—55; Schellfiſche 30—40; Stockfiſche 40: Karpfen 180; Hecht 180; Backfiſche 50—60; Weiß⸗ tiſche 80—120; Aale 180; Haſen, Ragout, 120; Haſen, Braten, 180; Reh, Braten, 180; Reh, Ragout, 80. veranſtaltungen Eine Druckſachen⸗Ausſtellung mit Vortraa in der Turnhalle der Gewerbeſchule C 6. Die Schriftaießerei H. Berthold.⸗G. in Berlin veranſtaltet ſeit vielen Jahren unter dem Namen„Dreißig für Drei“ Preisausſchreiben zur Veredelung vorbeſtimmter Druck⸗ ſachenarten. an denen ſich die Jünger der Schwarzen Kunſt ſtets ſehr zahlreich beteiligen. Die aus fünf Wettbewerben dieſer Art hervor⸗ gegangenen Arbeiten ſind am Samstag. 15. November nachmittags und Sonntag. 16. November vormittaas in mehr als 500 Muſtern teils Original⸗Entwürfen, teils Wiedergaben. in der Turnhalle der Gewerbeſchule C 6 ausgeſtellt. worüber der Fachſchriftſteller Her⸗ mann Hoffmann aus Berlin als Vertreter der genannten Geſell⸗ ſchaft Samstaa nachmittaas 5% Uhr einen einleitenden Vortrag hal⸗ ten wird. Da aleichzeitig die bisher erſchienenen Ausgaben der Ber⸗ thold⸗Privatdrucke ausgeleat werden, ſo bietet ſich bei freiem Eintritt für alle Freunde edler tupographiſcher Druck⸗ künſt und bibliophiler Bücherdrucke Gelegenheit, Einblick in die Fort⸗ ſchritte der heutigen Druckkunſt zu nehmen. cOrgelkonzerte in der Chriſtuskirche. Am kommenden Sonn⸗ tag, den 16. November, wird Arno Landmaan ausſchließlich Werke des großen Thomaskantors J. S. Bach zum Vortrag bringen. Eingerahmt von den Monumentalwerken Phantaſie und Fuge g⸗moll und der Paſſacaglia enthält das Programm an ſeltener gehörten Werken einige der Choralvorſpiele, darunter das ſechsſtimmige„Aus tiefer Not“ mit Poſaugen, ſowie zum erſten Male die Trioſonate G⸗dur.“ Der Eintritt iſt frei. ( Der bayeriſche Humoriſt Kurt Graf veranſtaltet am Sonn⸗ tag den 16. November, im Harmonieſaal einen heiteren Abend. * FKäarneval-Eröffnungsfeier im„Habereckl“. Was der„Feuerio“ in ſeiner Einladung zum Herrenabend am 11. 11. verſprach, hat er in Treue gehalten. Vei einem vorzüglichen Habereckl⸗Winterbock waren es Stunden des Ergötzens, die bei überfülltem Hauſe unter der Aegide des Präſidenten Bieber nur zu raſch vergingen: Zweifellos hatte aber auch der Präſes einen ſehr guten Tag; das bewies er ſchon bei der üblichen Vorſtellung der Elferräte und in der äußerſt humor⸗ vollen Vegrüßungsrede. Ddie Herren Siegheim, Eichele, Hotter hielten zündende Büttenreden, insbeſondere waren es die Herren Schuler und Dottel⸗Schäfer, die geheimn'svolſe Dinge els Angeſtellte des Theaters ausplauderten. Opernſänger Gedde es⸗ freute die Anweſenden mit einigen Liedern, ebenſo wartete Herr Jean De Lank mit einigen Rheinliedern auf. Der Beifoll geſtaltete ſich geradezu ſtürmiſch. Herr Askani ſang zur Laute mehrere hüb⸗ ſche Sachen, worauf Herr Fritz Weinręei 5 Kornhaut, Schwielen und Warzen aes e 10 k— ſicher, ſchmerz⸗ ſund gefahrlos 2 1* Acrztlich empfoblen. Millionenfach bde ⸗ nährt.— 95 Avotheken und Drogerien erbälelich.— Gegen Fuß'⸗ ſchweiß, Lrennen und Wundtaufen Kukirol⸗Fußbad. Tatterall, Löwen⸗Apothete anden Planken E 2, 16, Mohren⸗Aporhete Planten O 3,5. Drogerien. F Becker Nachf, am Speiſemarkt; Th v. Eichſtedt, Kunſtſtr.; A Goßmann, Markt R1. 6, Drogerie zum weißen Kreuz, H. Geyer Mittelſtt 60; Ludwig und Schürthelm O0 4. 3; Merkur⸗Drogerje Gontardplatz 2; Michaelis⸗ Drogerie G 2, 2; K. Muhlhardt. Mittelſtr. 28a. G. Schmidt, Seckenheimertr. 8: A Sperber. Seckenheimerſtr. 291; Springman's⸗Drogerie 5 1. 6; Slorchen⸗ Drogerie, Marktplatz; Victoria⸗Drogerie Huppertz. Schwetzingerſtr. 26. 817 Kunſt und Kultur Von Fritz 9. Chelius(Stettin) Die Erforſchung der Wechſelwirkungen zwiſchen Kultur und Kunſt ſind erſt ein Ergebnis der neueren Zeit. Es iſt noch gar nicht ollzulange her, daß man den Wert der Kunſt als Kultur⸗ gut ernſtlich beſtritt und es ſich keineswegs gefallen laſſen wollte, daß die Kunſt einer Zeitepoche als Gradmeſſer für das kulturelle Niveau dieſer Zeit dienen könne. Die Wiſſenſchaft, die Rlligion und die Sittlichleit einer Zeit ſchienen gediegnere Maßſtäbe zu ſein, an die man ſich halten konnte, aber die Kunſt— nein, dagegen lief man ganz entſchieden Sturm.“ Charakteriſtiſch für dieſe Tatſache iſt boch die ſoziale und geſellſchaftliche Stellung der Künſtler in der je⸗ weiligen Zeitepoche, und wenn man dran denkt, wie ein Mozart noch von den Salzburger Erzbiſchöſen behandelt wurde, wie ein Beethoven kämpfen mußte, bis ihm(beileibe nicht von allen) die geſellſchaftliche Gleichberechtigung zuerkannt wurde, ſo iſt das Hewiß bedeutſam für das kulturelle Niveau der Zeit. Betrachtet man endererſeits wieder die geſellſchaftliche Stellung Hans Sachs im alten Nürnberg oder die Stellung der großen Renaiſſancekünſtler an den italieniſchen Fürſtenhöfen, ſo wird man immer wieder die Wahrnehmung machen, daß die geſellſchaftliche Achtung umſo größer war, je höher die kulturelle Einſtellung de⸗ it geweſen iſt. Allerdings iſt dieſe Achtung hervorgewachſen aus en Leiſtungen, die das kulturelle Niveau bilden und tragen halfen. lber zur Zeit eines Mozart und Veethoven galt als Hauptkenn⸗ zeichen der Kunſt ein erlernbares Kunſthandwerk, eine Kunſtfertig⸗ keit, die ſich jeder nicht allzu Beſchränkte anzueignen vermochte. Einzig und allein die Literatur machte eine Ausnahme, aber auch ſie wird in den meiſten Fällen nicht als Beruf, ſondern als ange⸗ nehme unterhaltende Liebhaberei betrieben Etwas geringer ward uſi, ze gemeinhin als brotloſe Kunſt 9 1 die Beſchäftigung mit deſer Kunſt als Faulenzexei bewertet wurde. Eine Wandlung 9 hier erſt ein als Jakob Burkhard eine neue Kunſtgeſchichtsbetrachtung ſchuf Er zeigte zum erſten⸗ male dem erſtaunten Volke. daß die Probleme der Kunſt und der Kultur viel Weſensverwandheit haben, daß ſie nicht nur para ſel nebeneinander herlaufen, ſondern e 5 e qs einige Jahrze äter der Hiſtoriker Lamprecht; einige Jahrzehnte ſpäter 5 Maree e hoben be⸗ eutende Geiſter dieſer Anſchauung vorgearbeitet bis ſie endſich All⸗ gmeingut ward, und wenn man die Namen eines Herder, Leſſing, inkelmann nud Goethe nennt, ſo ſind nur einige der bedeutendſt n öpfe aufgezählt. die Pioniere im Dienſte dieſer Anſchauung waren. enn man nachlieſt, wie revolutionär nach Nietzſches„die Geburt der Tragödie aus dem Gebiete der Muſik“ wirkte,— und das war 1672— ſo ſtaunt man, daß die Geveration unſerer Großeltern die großen Wechtelwirkungen zwiſchen Kultur und Kunſt noch nicht be⸗ „ eines Dürer und briffen hatte. Die Möglichkeit dazu wäre vorhanden geweſen, wenn man nur den kunſt⸗ und kulturgeſchichtlichen Arbeiten eines Goethe größere Beachtung geſchenkt hätte. Nun ging endlich der Allge⸗ meinheit ein Licht auf, daß Kunſt und Kultur nicht zu trennen ſind, daß die Probleme der einen unabhängig von denen der gnderen nicht zu löſen ſind. Nur einige Beiſpiele: Das Sittlichkeitsideal jeder Zeit iſt ein anderes als das der vorangehenden. Es iſt eine proble⸗ matiſche Frage, bei der die Normen von gut und böſe immer hin und hergeſchoben werden, ſtellenweiſe ſegar ganz zu verſchwinden ſcheinen, wie wir das gerade an der Nachkriegszeit aus eigner An⸗ ſchauung beobachten können. Bald iſt die Bindung an das Geſetz der höchſte Maßſtab, bald das Gegenteil, die ſubſektive Willkür, wobei nur allzuoft vergeſſen wird, daß der Sittlichkeitsbegriff keine will⸗ kürliche Erfindung iſt, ſondern eine unlösbare Aggredenz unſeres geiſtigen und ſeeliſchen Seins. In der Kunſt tritt das Problem dieſes Begriffs noch ſchärfer hervor. Wir beſitzen Kunſtwerke, doe rückhaltlos offen ſind bis zur Brutalität(vor allem in ſexueller Be⸗ ziehung) die aber nie verletzend wirken werden, weil ihre Gedanken künſtleriſch echt ſind, d. h. dem innerſten geiſtigen Weſen des Schöpfers entſprechen. Man betrachte eine griechiſche Götterſtatue, und die Frage der Sittlichkeit wird überhaupt nicht auftauchen. Man denke z. B. an die Verhüllungen der Körper bei ſo manchen moder⸗ nen Bühnenſtücken und beachte wie gerade das bewußt Verhüllende erſt den Begriff ſittlich oder unſittlich aufwirft und dahin führt, daß es peinlich berührt. Auch hier iſt die Kunſt der Gradmeſſer für das Kulturniveau. Oder man nehme das Problem der allgemeinen Bildung. Hier liegt ohne Frage ein Kulturproblem vor, das aber in weiten Kreiſen noch garnicht als ein ſolches erkannt wird. Viele halten es noch für ein Ziviliſationsproblem, das gegebenen Falls höchſtens zu einem gewiſſen äußeren Schliff führen könnte. Daß man den Fiſch nicht mit dem Meſſer ißt und ähnliche formale äußere Dinge, kann man natürlich auch dem Raffketypus unſerer Tage, den Neu⸗ reichen, beibringen. Aber ſelbſt wenn ſie die Firmen zu beherrſchen gelernt haben, wenn ſie es fertig bringen, das gewaltſam Einge⸗ paukte im rechten Augenblick auch richtig anzuwenden, ſo iſt das ſchließlich noch keineswegs das, was man mit Bildung in des Wortes ganzer Bedeutung bezeichnet. Oberflächliche Naturen⸗zaögen damit zufrieden ſein, aber allmählich kommt man doch mehr und mehr auf den Standpunkt, daß über dieſe Art von Bildung ge⸗ ringſchätzig gelächelt wird. Die Kunſt kennt dieſe Halbheit überhaupt nicht. Das Bildungsideal der Kunſt kann nur verinnerlichter Art ſein, denn ihre Aufgabe iſt es ja, die tauſendfältigen Eindrücke der Daſeinsformen von innen heraus neu zu geſtalten, das Erlebte, Gefühlte, Geſchaute zu formen, um durch dieſen Schaffensprozeß zu erreichen, daß tauſend Andere es ebenſo erleben können. Desheſb —PP ·˙»˙‚⁰‚———P— n iſt, weil ſie lediglich äußere Eindrücke wiedergibt ohne die Seele dex Reproduzierten erfaſſen zu können. Weil aber das Kunſtwerk von innen heraus geboren iſt, tieſſtesInnenerlebnis desSchaffenden war, deshalb iſt gerade die Kunft imſtande, die Bildungsideale zu ver⸗ tieſen, zu vergeiſtigen, zu verinnerlichen, denn Kunſtgenuß ſetzt in⸗ direktes Mitſchöpfen voraus. Gerade an dieſem Beiſpiel zeigt ſich die innige Beziehung zwiſchen Kunſt und Kultur befonders deut⸗ lich, weil hier klar zutage liegt, daß das Kulturproblem durch die Kunſt eine tiefe Förderung erſahren kann. Ein Schulbeiſpiel für dieſe Wechſelwirkungen bietet aber unſere Zeit hinſichtlich der Idee der Gemeinſchaftsbildung. Auch hier liegt ein Kulturproblem vor, das leider nur zu oft als Ziven⸗ ſationsproblem betrachtet wird. Erfaßt man den Vegriff nur äußer⸗ lich, ſo führt er zu dem Irrwahn, daß ein gutes Leben, Luxus, reſt⸗ loſes Genießen aller Errungenſchaften einer Zioiliſation die Maſſen zufriedenſtellen und zu einer zufriedenen Gemeinſchaft zuſammen⸗ ſchweißen müſſe. Die Verwirklichung dieſes Zieles iſt der große Köder, den die Revolution einer kritikloſen Maſſe hinwar und auf den ſie gierig zuſchnappte. Leider(oder vielmehr Gottfeidand) dieſe äußeren Momente die Triebkräfte der Gegenſätze und der Zu⸗ kammnſtöße ſind, ſowohl nicht zwiſchen Völkern wie auß nicht zwiſchen den verſchiedenen Teilen eines einzelnen Volkes. Ge vein⸗ ſchaftsbildend haben immer nur gleichgerichtete geiſtige Stimmungen, gleichartige Gefühls⸗ oder Ideenkomplexe gewirkt. Wir brauchn uns doch nur zu fragen, warum wir heute keinen einheitlichen Stil haben. Alle Epochen, die eine Kultur haben einen künſtleriſchen Stil gehabt, der Ausdruck dieſer Ep He wmar. Sie hatten aher nur eine Kultur, weil eine gleichgerichtete Geiſtesſtrömung die einzelnen Teile des Volkes verband, well die gleichartige Ideenrichtung den Nährboden für eine einheiliche Kunſt abgab. Heute, in unſerer Zeit der—ismen die aufeinander felgen wie Regen und Sonnenſchein, iſt natürlich in der Kunſt ein einheit⸗ licher Stil unmöglich. Was wir heute an Kunſt erleben, iſt Spiegelbild der Krämpfe unſerer Zeit. Da aher unſere Jeit in Krämpfen liegt und die Los⸗ löſung von alten Lebensformen zerſetzend auf alle Kreiſe wirkt, zu⸗ mal eine einheitliche neue Lebensform noch nicht gefunden iſt, hat dieſe Zeit auch nur Anſätze zu einer Gemeinſchaftsbildung Wer wollte bei dieſer Lage heute noch beſtreiten, der Kunſt und der Kultur nicht durchdringen, ja ſogar, daß die eine ohne die andere nicht eriſtiert? Ziehen wir aber die logiſchen Schlußfolgerungen aus dieſen Tatſachen, ſo wird ebenſo ſehr unſere Kultur wie unſere Kunſt dabei gewinnen können. Und wenn wir ehrlich ſind, müſſen wir zugeben, daß— ungeachtet aller ziwiliſatoriſchen Erfolge unſerer Zeit— es iſt es auch erklärlich, daß die Photographie wohl in techniſcher Beziehung künſtleriſch ausgeführt werden kann, aber nie eine Kunſt * bitter nötig haben, weil wir, relativ betrachtet, weit hinter den Kul⸗ turepochen der Gotik oder der Renaiſſance zurückſtehen. *— ch unter Klavierbegleitung Adler⸗Apothete t1( 1, Einhorn⸗Apotheke R 1,—3; Kronen⸗Apotheke am iſt damit die Frage der Gemeinſchaftsbildung nicht gelöſt, ja noch nicht einmal gefördert, denn es hat ſich übercll gezeigt, dag nicht, hatten, daß ſich die Probleme 4. Seite. Nr. 529 Donnerskag, den 13. November 1924 ſeines Sohnes ein ganze⸗ aueslo⸗ ſelbſtverſaßter Couplets zum beſten gab. Auch auf das Feuerio⸗Motto verſtand er ſich bereits einzuſtellen und überraſchte das Auditorium mit neuen Schlagern. Eine nette Abwochslung in den Zwiſchenpauſen bot Herr Schwarz von der„Rheinſchanze“⸗Ludwigshafen als Zauberkünſtler. Die allge⸗ mein geſungenen vortrefflichen Lieder ſind geiſtiges Eigentum der Herren Brenner, Schuler, Jean Gräber und Jean Weiß⸗ mann. Nachdem noch ein von Schauſpieler Konrad Dreher⸗ Schlierſee dem Feuerio gewidmetes Gedicht verleſen worden und das geſamte Winterprogramm bekannt gegeben war, konnte Präſident Biehber die in allen Teilen glanzvoll verlaufene Eröffnungsſitzung ſchließen. Möge der überaus zahlreiche Beſuch für die Mitwirkenden ein zhen der beffäligen Aufnahme und des Dankes ſein.— Das lounige Gedicht Konrad Drehers, des„Feuerio“⸗Ehrenmitglieded, lautet: Schlierſee, 11. November 1924. „Mein lieber, guter Feuerio! Bin wieder jetzt geſund und frohl Mit Ehrenbürgerlorbeerranken, Kann ich Euch auch von Schlierſee danken!— Für all' die Freundſchaft, Lieb und Gnad, Dem Feuerio und Elferrat.— Ach könnt' es einmal doch gelingen, Mit Euch die Hymnen all zu ſingen, „Vom Entenweiher“ und„Wo brennt'?“, Der„Fis und Es und in Gis⸗moll“, Ach Gott! dann wärſch erſt ganz mir wohl! Vielleicht wird dieſes bald geſcheh' n? Im Habereck, auf Wiederſehen! Euer— getreuer— früh und ſpat Kunerad. (Aus der Feuerio⸗Kanzlei.) Aus der Pfalz :: Ludwigshafen, 13. Nov. Eine angebliche etwa 35jährege Liſelotte Boch m, von einem Witwer aus Mundenheim als Haus⸗ hälberin engagiert, ſtahl in deſſen Abweſenheit Damenwäſche und ſonſtige Bekleidungsſtücke, darunter 2 ſchwarze Damenmäntel und 1 Pelz von bedeutendem Wert und verſchwand damit.— Ein 14⸗ jähriger Schüler von hoer ſchlug geſtern Abend in der Hart⸗ mommſtraße einem 20jährigen Schreiner derart auf die rechte Wange, daß ärzliche Hilfe notwendig war. 0 ten der Pfalz Matheus, Vertreter der Lehrervereine, des Beamten⸗ bundes und ſtädliſcher Arbeiter wurde am 11. Nov. in Speyer im Haouptaufgang zum Stadthaus ein Gedenkſtein für die im enthüllt. Der Entwurf des Gedenkſteins iſt vom Stadtbauamt Woltkrieg gefallenen Beamten und Lehrer der Stadt Speyer Speyer hergeſtellt. Die Ausführung lag in den Händen der Firma Ebel in Speyer. Die Feſtrede boi der Enthüllurg hielt Stactsober⸗ archwar Dr. Pfeiffer. Weider ſprachen Oberbürgermeiſter Lei⸗ ling und der 1. Vorſitzende des Vereins ſtädtiſcher Beamten, Ober⸗ wachtmeiſter Reher. Geſangs⸗ und Muſikvorträge des Männerge⸗ ſangvereirs Frohſm und des Orcheſters des kach. Geſellenverenns umvahmten die Feier. :: Wörth, 13. Nov. Am 11. ds. fiel die 71jährige Witwe Thereſſa Stöffler die Kellertreppe hmunter. Ihre Ver⸗ letzungen waren derart, daß ſie ohne das Bewußtſein wieder er⸗ langt zu haben, ſtarb. : klaiſerslautern, 12. Nov. In den Städden Kaiſerslausern, Lemdau und Zweibrücken iſt ein Bauarbeiterſtreik ausge⸗ brochen. Durch Schiedsſpruch war den Arbeitern 7 Pfg. Lohner⸗ höhung pro Stunde zugeſprochen worden, was die Arbeiter an⸗ nahmen, die Arbeſtgeber jedoch ablehnten. Nachdem ein Schlich⸗ kungsverſuch am 8. Nov. ebenfalls ſcheiterte, hielten die Bauarbeiter im heeſigen Vereinshaus Verſammlung, wo die Mehrheit für den Slreik ſtimmze. :; Landau, 13. Nov. Der Hausbeſitzerverein zu Landau hat nach einem Vortrag ſeines Syndikus, Rechtsanwalt Reichhold, nach⸗ ſteherd: Ent ſchließung angenommen:„Der zu Landau ta⸗ gende Hausbeſierverem fordert ſein Recht auf Beſeitigung der Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen, ſein Recht auf angeweſſene Miete und ſein Recht guf Milderung des uner⸗ hörten Steuerdruckes auf die Hausbeſitzer und ermächtigt ſemen Vorſtand dieſe Entichließung zur Kenntnis der zuſtändigen Sdellen zu bringen. :: Hanhofen, 13. Nov. In eimer der letzten Nächte wurde einem hüſigen Landwirt ein Zjähriges Rind geſtohlen. :: Annweiler. 13. Nov. Der dieſer Tage in Annweiler aufge⸗ treene Typhusfall nahm einen tödlichen Verlauf. :: Heckendalheim, 13. Nov. Das 4jährige Söhnchen des Acke⸗ rers Johann Stolz fiel in einem unbewackten Augenblick in einen Topf mit heißem Waſſer und erlitt dabei ſo ſchwere Ver⸗ letzunden, daß es bald darauf ſtorb. 2: Jecgelheim, 13. Noy. Der bieſige Tabakbauvereim bat ſeine waze 1924 r Ernte, unoyfähr 1000 Zentner, an eine Mann⸗ heimer Firma vorkauft. Der Preis iſt noch nicht vereinbart, ſoll cher der höchſte Preis wer den. Aus der Pfalz, 11. Nov. Wie erſt jetzt bekannt wird, wurde im Juli des Jahres aberds ein 51 Jaßre qts Fräulein aus M in der Pfolz beim Heimwen von der Arbeit von 2 marokkan'ſchen Soſddhen überfallen und mit der Waffe bedroht Sie wurde dann trotz Geeenwohr von beiden Soldeten vergewoſſſat. Der Vorfall deum erſt iekt cufcetfärt werden, da die franmszöſiſche Gendarmerie Dder Unclückſichen verhot. über den Vorgong zu ſyrechen. :: Speyer, 13. Nov. In Gegenwart des Regierungspräſiden⸗ neue mannb eimer Jeitung[Abend⸗Nusgabe] Nachbargebiete pPfeddersheim bei Worms, 12. Nop. Frau Gg. Diehl Wötwe, die im Alter von 101 Jahren vor 10 Tagen ihren Geburts⸗ dag beging, iſt nun geſtorben. Mit ihr iſt eine Frau von eiſernem Willen und zäher Lebenskraft dahingzgangen. Sie war zweiſellos dde älteſte Frau der ganzen Umgegend. swW Worms, 11. Nov. Zu Anfang dieſes Monats drangen Räu⸗ ber in die Wohnung des Sidrüchtenhändlers Sandi dahier ein, um Geld zu ſtehlen, Sie traſen die 67 Jahre alte Multer des Händlers an, knebelten ſie, warfen ihr einen Mantel über den Kopf und ver⸗ ſchwanden. Es gelang nunmehr die Täter, einen 19jährigen Gärtner von Frankenthal und eimen gbeichalterigen Schloſſer von hier feſt⸗ zunehmen. Ss Oppenheim, 11. Nov. Tödlich verunglückt iſt in der Möbelfabrik Schwarz u. Co. auf dem Kornſand der 17jährige Joſef Pechel von heer. Er geriet in die Transmiſſion wobei ihm ein Arm und beide Beine abgeriſſen wurden. sw. Darmſtadt, 11. Nov. Umfangreiche Diebſtähle zum Nachteile einer hieſigen Großfirma wurden von der Kriminalpolizei außgedeckt. Büromöbel und Schreibutenſilnen in großen Mengen fielen den Pätern in die Hände. Die Täter, Angeſtellbe und Arbeiter der Fabrik hatten die Gegenſtände veräußert und verſchenkt, doch gelang es dieſe zum größten Teile, vielſoch ſogar von auswärts, wieder beizubringen. e Mainz, 11. Nov. Im vorigen Jahre wurde von einem hie⸗ ſigen Regzerungsaſſeſor im Vorraum des Hauptbahnhofs von drei imbernationalen D⸗Zugdieben die Brieftaſche geſtohlen. Dem Be⸗ ſtohlenen waren die drei Porſonen ſchon vorher aufgefallen, er ließ ſie von Poſigeibeamten verfolgen Der eine wurde in einer Wirt⸗ ſchaft in der Nähe des Bahnhofs und die beiden Anderen in einer Wirtſchaft am Münſterplatz feſtgenommen Sie beſtritten den Ta⸗ ſchend'ebſtahl verübt zu haben, aber das bei ihnen vorgefundene Geld deutete darauf hin, daß ſie die Diebe waren. Die Brieſtaſche war nicht mehr in ihrem Beſitz, aber bei dem Gelde befand ſich ein Taufendmarkſchein, der einen Blutflecken an ſich hatte und von dem Beſtohlenen erkanmt wurde. Die Diebe, die von Berlin ge⸗ kommen waren, wurden zu hohen Strafen verurteilt. Nun hat der Würt, bei dem die Diebe verbaftet wurden, dieſe Woche ſeinen in der Wirtſchaft ſtoherden Eisſchrank von der Wand hinweggqerückt und ſiehe dan es fand ſich dabei die von den Dieben verſtechſe Brief⸗ taſſche des Veſtohlenen. —9— Saarbrücken, 11. Nov. Auf Schacht IV der Gruse Hei⸗ nitz ging der Förderkorb zu tief und 13 auf der Schabe be⸗ fündlichen Bergleute wurdem bis an den Kopf in das Wa⸗ ſer gebaucht. Der Maſchiniſt emdeckte den Vorfall ſofort an dem Stand der Maſchine und verhütete ſo ein größeres Unglück. Wieſo es kam, deiz der Maſchmiſt zu tief fuhr, iſt noch nicht aufgeklärt; dar Anſchläcder behountet, richtig Signal gegeben zu haben. Die Ben⸗ſſute, die ſofort trockene Kleidung bekamen. woron froh, mit dem Leben davon gekommen zu ſein. Gerichtszeitung der prozeß des Freiherrn von Egloffſtein Unter großem Andrang des Publikums begann im kleinen Schwurgerichtsſaal vor dem Großen Schöffengericht Berlin Mitte der Hochſtapeleiprozeß gegen den Freiherrn von und zu Eglofſſtein, dem Schwindeleien im Stile der größten internationalen Betrüger zur Laſt gelegt werden. Neben Egloffſtein ſind noch mehrere andere Perſonen als ſeine Gehilfen angeklagt: Der Kaufmann Max Schrobe, die Kontoriſtin Dora Lehmann, die Krankenſchweſter Paula Schwarze, der frühere Leutnant Hermes und die Frau Anny v. Kallas. Dieſe iſt nicht erſchienen, weil ſie augeblich verhandlungsunfähig iſt. San.⸗ Rat Dr. Leppmann ſoll ſie unterſuchen. Auch Schrobe iſt ausgeblie⸗ ben und hat ſich mit großer Nervoſität entſchuldigt. Amtsgerichts⸗ direktor Dr. Neumann ordnete an, daß Schrobe im Auto herbei⸗ geſchafft werden ſoll. Vor Eintritt in die Verhandlung bat Rechts⸗ anmalt Dr. Herbert Fuchs den Vorſitzenden. zunächſt die Frage zu prüfen, ob Freiherr v. Egloffſtein berechtigt ſei, das Adelsprädikat zu führen. Der Vater des Angeklagten war Chriſtian Freiherr von und zu Egloffſtein. hatte aber den Adelstitel abgelehnt, wegen einer nidri⸗ gen Stellung als Grenzaufſeher und wegen ſeiner Heirat mit einer Schauſpielerin. Er hatte für den Verzicht eine Abfindungsrente erhalten. Der Angeklagte behauptete nun, daß dieſer Verzicht von der Familie unter Ausbeutung der Notlage erſchlichen und daher ungültig ſei. Ueberdies habe der Könia von Bayern ihm den Adel 1918 von neuem wieder verliehen. Freiherr von Egloffſtein Oerthel hat die gewagteſten Schwindeleien begangen. Er iſt als rumäniſcher General und als Huſarenleutnant aufgetreten. Auch als Stabsarzt Prof. Dr. Oerthel und in allen möglichen Situationen. Im General⸗ quartier des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen war er als ame⸗ rikaniſcher Delegterter des Roten Kreuzes erſchienen. Der Ange⸗ klagte Hermes, der erſt vor wenigen Tagen verhaftet werden konnte, iſt als ſein Adiudant Müller aufgetreten. Auf dem Gerichtstiſch liegt die Generaluniform, die der Angeklagte getragen hat, ebenſo der Ehrendegen. Erſt gegen Mittag konnte in die eigentliche Verhandlung einge⸗ treten werden. Der Angeklagte Schrobe iſt nicht zu ermitteln ge⸗ weſen, deshalb wurde vorläufig ohne ihn verhandelt. Ueber Fran Anny v. Kallas begutachtete San.⸗Rat Dr. Lehmann, daß ſie huſteriſch ſei. Sie habe die Sucht, immer eine Rolle zu ſpielen. Unfrieden und Anhbeil zu ſtiften, alles aufeinander zu hetzten. Wenn Unan⸗ 2 Theater und Muſik BVom Dresdner Thealer. Die Uraufführungen und inter⸗ eſſanten Erſtaufführungen, bei denen der originelle Rahmen die Lebensfähigkeit des Werkes ſtützen ſoll, häufen ſich. Paul Hermann Hartwig, der der deutſchen Bühne ein Dutzend gemütvolle, träumeriſche deutſche Märchen gab, hat ſeit einem Jahrzehnt Vor⸗ arbeiten zu ſeiner Tragödie„Schubart“ geſchaffen. Die Ur⸗ aufführung im Neuſtädter Schauſpielhaus war ein echter Publikumserfolg. Der Dichter wurde wiederholt gerufen. 25 rührige Theater hatte ſeine beſten Kräfte ins Feld geführt, uns Steiner als Schubart, Hanns Rabe als Herzog Karl Eugen, Jutta Verſen als Franziska v. Hohenheim, Annemarie Frey als Tochter Schubarts. Zweifellos enthält das Werk äußerſt ſpannende Szenen, die auf der Bühne nie ihre Wirkung verfehlen werden, wie die Auftritte in der Trinkſtube im Goldbrünnele oder die Freiheits⸗ ſzene im Gefängnis auf dem Hohenaſperg. Aber die Bühnenge⸗ ſbalt des ſchwäbiſchen Freiheitsſängers aus Sturm und Drang(ſi verzeichnet. Vielleicht hiſtoriſch in ihrer Weichgheit So eriebte man nicht den tragiſchen Konflikt, der ſich zwiſchen den Geiſtes⸗ kräften der Vertreter zweier Weltanſchauungen im Kampfe erhebt und in der ſchließlich die lodernde Feuerſeele der ringende Menſch als Geſchlagener Sieger wird, man ſah ein dramatiſiertes Lebens⸗ bild, ein Stück Literaturgeſchichte auf der Bühne, ohne Gipfelung um Symbol Es ſchmerzte, in Schubart eine ewig jammernde, ſeldſtan ſagende, dem Trunke ergebene, willenloſe Kreatur zu ſehen, der alles zerflatterte, zerronn, ſein Lieben und ſein Leben. Im deutſchen Volke aber lebt Schubart als glühende Feuerſeele vom Schlag eines Grabbe oder Günther. 4 Im Stadttheater war Valerie Kratina mit ihren Schülern eingezogen und fand mit ihrer Tanzſchöpfung„Der Menſch und ſeine Sehnſucht“ bei der Uraufführung ſtarken Beifall. Eine plaſtiſche Dichtung von Paul Claudel Ein madernes elſtatiſches Tanzſpiel, in dem körperlicher Rhychmus. Muſik, Ge⸗ danken und Büßhne ſich ſeltſam vermählen. Das Werk entſtand in den tropifren Wäldern Braſiliens. Ein echter Claudel, zu deſſen tropiſcher Phantaſtik Darius Milhaud eine eigenartige muſikaliſche Untermalung ſchuf Hermann Scherchen aus Frankfurt a. M leitete das Janszkammerorcheſter. Das Staatsſchauſpiel ſſt, ſo oft Richard Strauß mit dem Intermezeg ols Gaſt in ſeinem Hauſe weilt. in der Staa'saper ein⸗ geschm. Beiden iſt ged'ent. Das Interweszo verſovat die Intimilät des Raumes, die Oreſtie des Aeſchylos Monumentalität. Man muß geſtehen, es bleibt ein Wunder, wie der ſittliche Gehalt der Dreſtie nach zweitaufend Jahren. der ſich in der Trilogie aus dem Motiv„Gattenmord als Sühne für To⸗htermord“ löſt, in ſeiner Geßmoſſenpeit au uns ſpricht. Helleniſche Kunſt in ihrer Urform der Darſtellung würde heute wirkungslos bleiben. Moderne Regie⸗ kunſt iſt ungriechiſch Daß der Spielleiter Georg Kieſau bewußt von Reinhardts Manegenkunſt abrückte, daß er das Monumentalwere der Weltliteratur auf ſeine Menſchlichkeiten prüfte, die heute wie vor zweitauſend Jahren zum Menſchen ſprechen, und ſie dem modernen Theater zugänglich machte, das war die Tat. Wie aus der Orcheſtertiefe monumental die runden Freitreppen zum Tempel⸗ hof führten, wie die Wucht antiker Sprache mit einer Beleuchtungs⸗ ſinfonie ſich einte, wie die gegliederten Chöre in Rhythmus und Pathos Seele erhielten und Träger der Handlung wurden, das war von ſeltener Eindringlichkeit. Friedrich Lindner als Oreſt in er⸗ ſchütternder Wucht. Brundo Decarli als Agamemnon, Willi Kleineſchegg als Aegiſthos, Antonia Dietrich als Paſlas Atheng. Der berühmte Semperbau wurde ſtiliſierte Illuſionsbiühne, ſprechende Architektur des Aeſchylos. 19 Johannes Reichelt Theaterſkandal in Magdeburg. Anläßlich der Erſtauffüh⸗ rung von Arnolt Bronnens„Anarchie in Sillian“ kam es in Magdburg zu einem regelrechten Theaterſkandal. Die ſehr rea⸗ liſtiſch geſpielte Schnapsſzene im letzten Drittel des pauſenlos vor⸗ heiraſenden Stückes erregte im Publikum eine allgemeine Unruhe. Empörte„Schluß“⸗Rufe und lautes Ziſchen unterbrachen die Vor⸗ ſtellung. Ein erheblicher Teil der Beſucher verließ, obwohl Schupobeamte zur Ruhe mahnten, unter geräuſchvollem Proteſt das Haus. Schließlich fand jedoch die von der Bühne ausge⸗ ſprochene Bitte, wenigſtens die Arbeit der Schauſpieler zu achten, bei der Mehrheit ſo kräftige Unterſtützung, daß das Stück ohne weitere Störung beendigt werden konnie. Literatur Jahrbuch des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes 1923. Verlagsgeſellſchaft des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, Berlin.— Das Jahrbuch des A. D. G. B. über das Geſchäftsjahr 1023 iſt ſoeben erſchienen. Der Jnhalt des Buches iſt nicht nur ein Bericht über die Geſchäftstätigkeit des Borſtandes, ſondern aibt trotz der knappen Form ein zuſammenhängendes Bild der deutſchen Wirt⸗ ſchaft und der Haltung der Gerwerkſchaften.„Die Beſetzung des Ruhrgebiets“,„Die wirtſchaftliche Wirkung des Ruhrkampfes“,„Ge⸗ werkſchaftliche Rorderungen zur Steuergeſetzceebung“ und„Der Todeskampf der Mark und die Preisſteigerungen“ in dieſen Kapiteln wird aufgezeigt, wie beſonders die Arbeiterſchaft im Ruhrgebiet ſwontan in den Abwehrkampf gegen die Beſetzung eingetreten iſt. In vielen anderen Kapiteln wird das ganze Aufgabengebiet de Gewerkſchaften bebandelt. ſo daß ein gut orientierender Ueberblick über die wirtſchaftlichen und ſozialen Fragen des Jahres 1923— ge⸗ ſehen vom Stantvungg der Gewerkſchaften— geboten wird. „ moderniſterten Monumentalbildners nehmlichkeiten entſtehen, flüchtete ſie ſich in eine„Krankheit“, be⸗ kommt Weinkrämpfe. verweigere die Nahrunga und behaupte, Sin⸗ nestauſchung zu haben Sie war ſchon mehrſach in Anſtalten, und als letzt wieber die Verhandlungen in verſchiedenen Straſperfahren gegen ſie bevorſtand, verfiel ſie in dieſelbe Rolle. Die Hoſteriſchen hatien ptelſach die Fähigkeit ſich in einen Krankheitszuſtand ſo hineinzuver⸗ letzen, daß man eine Grenze zwiſchen Simulation und wirrlicher Krankheit nicht finden könne. Sie werde erſt verhandlungs ählg werden, wenn für ſie nur noch die Gefahr der dauernden Einſper⸗ rung in die Irrenanſtalt drohe. Augenblicklich ſei ſie nicht verhand⸗ lungsfſähig. Das Verfahren wurde darauf gegen ſie abgetrennt. Dann wandte ſich Amtsgerichtsrat Dr. Neumann an den Haupt⸗ angeklagten mit folgenden Worten:„Herr Oerthel, Sie werden als „Derthel“ in der Anklage auſgeführt, und wir wollen vorläufig gegen Sie auch ſo verhandeln. Stellt es ſich heraus, daß Sie Freiherr ſind, dann werden wir Sie dementſprechend titulieren“.— Der Angeklagte war damit einverſtanden.— Sehr umfangreich iſt das Vorſtrafen⸗ regiſter des Angeklagten Oerthel. Er iſt bereits dreimal in Dresden, einmal in München, Charlottenburg und Münſter vorbeſtraft, und zwar wegen ſchweren Diebſtahls, Betruges, falſcher Adelsführung, ſchmerer Urkurdenfälſchung, Amtsanmaßung und unbefugter Füh⸗ rung eines Amtstitels. Es kommt bei ihm daher Rückfall in Frage. Er beſinbet ſich ſeit dem 6. März 1920 in Unterſuchungshaft, die jedoch teils durch Entlaſſung, teils durch Flucht mehrfach unterbro⸗ chen worden iſt. Der Angeklagte iſt ein etwas über 30 Jahre alter Mann, der ſehr gewandt über ſein Lebensſchickſal erzählt. Er iſt in Dresden gebo⸗ ren und ſpricht unverfälſchten ſächſiſchen Dialekt. Ausführlich ver⸗ breitete er ſich über ſeinen Lebenslauf und betonte weiter. daß ſeine Mutter eine Förſterstochter war. Zu Hauſe ſei er ſehr verwöhnt worden. Ohne kriminelle Veranlagung habe er von Jugend auf Luſt zu Abenteuern gehabt. Dadurch ſei er wiederholt in Unge⸗ legenheiten gekommen. Nach der Verſicherung des Angeklagten iſt er zu allen ſeinen Vorſtrafen„unſchuldig“ gekommen; ſo habe er die erſte Strafe von 2 Monaten erlitten für einen Diebſtahl bei ſeiner Tante, der nie ausgeführt worden ſei. Dieſe Strafe ſei ſein Ver⸗ hängnis geworden, da er vom Gymnaſium wegkam und Fürſorge⸗ anträge geſtellt worden ſeien. er mit 15 Jahre ins Ausland gekommen. Auch einen Alimenten⸗ prozeß, der damals gegen ihn, als Sechzehnjährigen, ſchwebte führte er auf ſein unglückliches Verhängnis zurück, denn er ſei n ein em 15fährigen Mädchen ganz unſchuldig als Vater ihres Kindes in An⸗ ſpruch genommen worden. In Wien habe er auf der ſpaniſchen Reitſchule ſich zum Reitlehrer ausbilden laſſen. MNun erzählt der Angeklagte eine myſteriöſe Geſchichte, daß er in Wien durch den Erzherzog Rainer mit der ehemaligen Kronprin⸗ zeſſin von Sachſen bekannt geworden und den Auftrag bekommen habe, die Prinzeſſin Pia Monika zurückzuholen. Zu dieſem Zweck habe er ſich eine Phantaſieuniform beſchafft. In Wien ſei er als deutſcher Offizier von Egloffſtein aufgetreten und ſehr verehrt wor⸗ den. Den Auftrag habe er nicht erledigen können, weil er wegen einer Duellaffäre Wien verlaſſen mußte. Weiter erzählt der Angeklagte, wie er in München als Zechpreller verhaftet worden iſt— auch ganz„unſchuldig“— denn das Geld lag auf der Poſt, aber der Paß war abgelaufen. Dann habe er als Neunzehnfähriger eine Bardame kennen gelernt und ſie heiraten wollen. Er habe eine Urkunde gefälſcht, um ſich majſorenn zu machen und ſei nach London gefahren, um die Bardame zu heiraten. Ueber dieſe Heirat liegt wiederum ein Dunkel. Nach der amtlichen Aus⸗ kunft iſt in London von der Eheſchließung nichts bekannt.„Die Ehe war für mich“, ſo fuhr der Angeklagte fort,„eine Kataſtrophe“. Meine Augehörigen wollten davon nichts wiſſen und entzogen mir die Mittel. Darauf nahm ich Arbeit als Leichenkutſcher und Fen⸗ ſterputzer an. Meinen Angehörigen paßte das nicht, mich auf dem Bock zu ſeben und ich erhielt monatlich wieder 400 Mark Unter⸗ ſrützung. Als dann der Krieg ausbrach, wurde ich den Druck der Fürſorge los, aber mit meinen drei Vorſtrafen ſaß ich ſchon in der Kloake drin. Ich ließ mich als Privatdetektiv nieder und trat als Kriminalkommiſſar und Beauftragter des Generalkommandos auf. 1917 wurde ich Armierungsſoldat und das paßte mir nicht. Da ſpielte ich den Geiſteskranken und kam in die Charité zur Beobachtung. Ich gebe zu. daß ich damals ſimuliert habe. In der Charité lernte ich die Krankenſchweſter Schwarze kennen. Nicht von ihr, wie die Anklage behauptet, ſondern durch die, Indiskretion eines Feld⸗ webels erfuhr ich, daß ich in eine geſchloſſene Anſtalt überführt wer⸗ den ſollte. Dann bin ich entflohen. In einem Lokal in der Putt⸗ kamerſtraße lernte ich Leute kennen, von denen ich erfuhr, daß die Revolution bevorſtehe. Vor dieſem Zeitpunkt an begann meine volitiſche Miſſion. Ich fuhr zunächſt nach meiner Vaterſtadt Dresden Als Freiherr v. Eolofſfſtein habe ich den Leuten imponiert. Man übertrug mir die Leitung des Generalkommandos. Es war ein Attentat auf Prinz Johann Georg und die Prinzeſſin Mathil de beplant. ſofort ſetzte ich mich mit dem Miniſter des königlichen Hau⸗ ſes in Verbindung und der ſagte mir. es ſei gut, wenn man femand, der auf ihrer Seite ſtände, im Generalkommando hätte. Ich habe dann auch einen Sonderzun zuſammengeſtellt. mit dem der König nach Iybillenort abfahren konnte. Nun merkten die Leute, daß ich ein Spitzel ſei und drohten mir mit einer Kugel. Ich bin über München nach Berlin gefahren und da kam ich zum Vollzuasrat, dem ich er⸗ klärte, daß ich auch in Dresden ſchon dabei geweſen ſei, daß man dort aber nichts verſtehe. fangenenweſen angeboten und ich bin in dieſer Eigenſchaft nach Holz⸗ minden gefahren. Aus dieſem Gefangenenlager will der Anaeklaote mit zwei fran⸗ zöſiſchen und zwei belaiſchen Offizſeren nach Köln gefahren und dort vom Gouvernement ins Hauptquärtier zum Marſchall Foch ge⸗ ſchickt worden ſein. Der Angeklaote behauptet, daß er in deutſcher Uniform als Amerikaner bei Foch oeweſen ſei. Er habe mit dieſem nicht geſprnchen. Er habe einen Ausweis von General Dupont er⸗ balten, in dem er als Amerikaner Goſoffſtein bezeichnet wurde. Mit dieſem Schreiben habe er in Berlin den früberen rumäniſchen Ge⸗ ſandten Beldimar aukgeſucht und ißm vorgeſchlagen, für den Ge⸗ fangenenanstauſch in Rumänien wirkſam zu ſein. Durch Vermittlung des Kriegsminiſteriums habe das Auswärtige Amt ihm einen Divlomatenvaß und Empfehlungen nach Wien gege⸗ hen. Weiterbhin bebhauptet nun der Anoeklaate, daß er den erſten Ge⸗ fanoenentransport nach Rumänien bealeitet babe. Man habe ihn in Bukareſt mit einer Kavallerie-Eskorte als Amerikaner empfauen und koloſſal gefeiert. Ueberall ſei exr als Gaſt geweſen und er hahe mit der Reoierung wegen des Gekaugenenaustauſches nerhandelt. Amtsgerichtsrat Dr. Neumann nimmt bei dieſem Punkt der Er⸗ zählung des Angeklaoten mit ihm ein genaues Evamen über die Ortsverhältniſſe in Bukareſt vor. Der Angeklagte macht darüber Angaben. die der Vorſitzende als nollkommen unxvichtig bezeichnet. Aehnlich bebt es ißm bei einer ſpäteren Gelegenheit. Als er nach Berlin zurückkam, habe er erklärt. daß Mackenſen ein Auto brauche. Er beſtreitet, daß er ſelbſt das Auto in Empfang geuommen und damit geflüchtet ſei. Das Auto, in dem er nach Frankfurt gefahren ſei, ſei ſein eigenes oeweſen. Vorſitzender:„Sie haben behauptet, daß Sie zweimal von franzö⸗ ſiſchen Gerichten zum Tode veruxteilt worden ſeien“. Angekl.:„Ja, wegen Spionage. Das einemal ſoll ich in Nancy verurteilt worden ſein, weil ich als Amerikaner aufgetreten bin.“ Vorſ.:„Und wie iſt das mit der zweiten Verurteilung?“ Angekl.:„Ach, das war unbe⸗ deutend.“ Vorſ.:„Sie wollen doch auch zweimal beim Kaiſer in Amerongen geweſen ſein.“ Angekl.:„Darüber lehne ich ſede Aus⸗ kunft ab.“ Vorſ.:„Sie haben ſich doch in einem Schreiben an den Unterſuchunsrichter darüber ausgelaſſen. Oder waren Sie gar nicht dort?“—D Angekl.:„Jawohl. aber ich ſage darüber nichts.“ Zwiſchendurch wird Legationsrat von Tippelskirch über das Anftreten des Angeklagten im Auswärtiagen Amt nernommen. Er hat 1919 ſich eingeführt mit ſeinen angeblichen Beziebungen zu ange⸗ ſehenen Perſönlichkeiten in Prag und Rumänien und wollte für den Gefangenenaustauſch täig ſein. Deshalb bekam er vom Answärti⸗ gen Amt den Diplomatenpaß und eine Empfehlung an die Botſchaft in Wien. Dann kam aber von der Botſchaft in Wien ein Telegromm, daß Egloffſtein unter Berufung auf ſeine Beziehungen zum Aus⸗ wärtigen Amt Bankiers anzupumpen ſuche. wurde in Kenntnis geſetzt. daß die Bezjebungen mit Egloffſtein be⸗ reits aboebrochen ſeien. Der Zeuge beſtätigt aber auf die Fragen der Rechtsauwälte Themal und Dr. Herbert Fuchs, daß der Ange⸗ elaate nom Kriegsminiſterium und Auswärtigen Amt keinerlei Geld⸗ unterſtützungen für ſeine Miſſion verlangt und bekommen babe.— Nach einer Pauſe wurde die Frage des Adelstitels angeſchnttten. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Unter Hochdruckeinfluß hält das trockene. meiſt bedeckte Wetter an. Zu Nachtfröſten iſt es nur noch im Hochſchwarzwald gekormen. In Polen, Nord⸗ und Oſtdeutſchland öſtlich der Elbe iſt ſtärkerer Froſt eingetreten(Grünbera in Schleſien bis 6 Gr. Kälte). Das nordöſtliche Hochdruckgebiet iſt ſehr beſtändig. Es brinot uns jetzt 5 Luftzufuhren und damit kältere Witterung und erhöhte Froſt⸗ gefahr. Vorausſichtliche Wikterung für Fre hig 10 dten atetg: Meat⸗ ſröſte, zeitweiſe heiter, mäßige öſtliche Winde, für die nächſten Tage ſtärkere Naächtfröſte. beſonders Baar und Hochtäler. Auf Veranlaſſung ſeines Vaters ſei Mir wurde das Dezernat für das Ge⸗ Die Botſchaft in Wien⸗ * c n ee 1 1 Zuſammenſtellungen, bei denen nahm nach der Pauſe einen Anlauf, der durch Kirſey und Ruth in Donnerskag, den 13. Jovember 1924 neue Mavnbeimer zeitung ÜAbend⸗Nusgabe) S yp o E E u piie Stand der Liga in Süddeutſchland Bevor auf die einzelnen Kreiſe näher eingegangen wird, wollen wir kurz noch einmal das Pokalzwiſchenrundenſpiel Süddeutſchland— Berlin:2 ſtreifen Wie aus den nachfolgenden Bemerkungen bervorgeht, hatte man allgemein kaum an einen Siea der Süddeutſchen geglaubt, deren Zuſammenſtellung faſt einer ausgeſprochenen Vereinself von ſehr guter Qualität entſprach. Wenn auch an und für ſich der Torunter⸗ ſchied etwas zu aroß iſt, ſo ſtand doch der Siea der Süddeutſchen keinen Augenblick in Frage. Die Mannſchaft war ein geſchloſſenes nze mit ausgeprägter, auter Kombination. Verſchiedene Zeitungen ariffen auch wieder die Anſchauung einiger ſüddeutſcher„Fachblätter“ über die verſchiedene„Garnitur au f.— In der Vorrunde ſchrieb unſer Leipziger Korreſpondent von einer 3. Garnitur und zog ſich deshalb das Mißfallen des V. f. R. zu.— Die Mannheimer Mannſchaft hat bewieſen, daß ſie ſich ganz aut neben der ſogenannten 1. Garnitur aus der Nürnberg-Fürther :Hochbura“ ſehen laſſen kann. Tatſächlich aibt es ſicher ſüddeutſche man von einer 2. Garnitur ſprechen kann. Wer jedoch die Spielſtärke der Mannheimer Spitzenvereine genau kennt. wird jetzt endlich eines Beſſeren belehrt worden ſein und in Zukunft eine andere Einreihung vornehmen, oder die Auf⸗ ſtellung von Garnituren aanz fallen laſſen, da ſa doch nicht viel dabei herauskommt. 5 Nun zu den verſchiedenen Preſſeſtimmen ſelbſt. Das Berliner Sportblatt ſchreibt:„Zerronnen ſind alle Hoffnungen. Mit einer in der Höhe des Torergebgiſſes faſt unalaub⸗ ichen Niederlage endete die Begeanung von Süddeutſchland und Berlin in der Bundes⸗Pokal⸗Zwiſchenrunde. Was iſt ſchuld daran? dind die Mannheimer wirklich um Klaſſen ſpielſtärker als die Ber⸗ liner? Der Spielverlauf brachte das nicht zum Ausdruck. Flink, ſchnell und vor allem ſchußſicher die Stürmer. Die Läufer aus⸗ dauernd. die Verteidiauna ſchwächer. Aber Kampfceiſt beſeelte das Ganze. Der fehlte der Berliner Elf. Beim Stande von:2 für den Süden ſteckte man es auf. Ein ſchwarzer Tag Philipps, der Ausfall von Grünberg als Sturmführer, das vorzeitige Aufſtecken des Kampfes erklärt ſchon faſt alles. Und da wir nun einmal bei der Kritik ſind, ſo können wir gleich weiterfahren, daß dem Berliner Sturm jealicher Zuſammentang abaing. Schuld daran iſt. wie ſchon eingangs geſaat. Grünbera, der ſedes Verſtändnis der Zuſam⸗ menarbeit mit ſeinen Nebenleuten vermiſſen ließ. Als beſter Mann überhaupt in der ganzen Mannſchaft iſt Martwia anzuſehen. Lur ſpielte in der zweiten Hälfte luſtlos. Die Verteidigung machte reich⸗ lich viel Fehler, die dann auch meiſt Tore für den Süden im Gefolge attet. Speer bot noch die beſſere Leiſtung als wie ſein Partner. Philipp iſt allein an vier Toren ſchuld, die er an andern Tagen ſicher verhindert hätte. Ein Unglück kommt eben nie allein.“ Die Fußballwoche Berlin führt kurz aus:„Daß Berlin nun doch gegen die Mannheimer verloren hat, iſt zwar für uns außerordentlich bedauerlich, iſt aber doch nicht eine ſo ſehr beſchä⸗ mende Niederlage, wie man nach dem nackten Torergebnis annehmen könnte. Wohl leat Süddeutſchland keinen Wert auf den Pokal und hat darum die Mannheimer Mannſchaft aufgeſtellt: aber Süddeutſch⸗ land wußte nicht, daß die Mannheimer Elf tatſächlich ganz beſondere Klaſſe iſt, daß ſie— nach dieſem Spiel zu urteilen.— auch jederzeit eine Nürnberg⸗Fürther Kombination ſchlagen kann. Die Münchener Zeitung ſchrieb in der Vorſchau:„Das wichtiaſte Ereianis von allgemeiner Bedeutung ſind die beiden Bun⸗ des⸗Pokalſpiele, die in Mannheim zwiſchen Süddeutſchland und dem Berliner Verband bezw. in Kiel zwiſchen Nord⸗ und Weſtdeutſch⸗ land ausgetragen werden. Auch zu dieſem Spiel bat Süddeutſchland die zweite Garnitur aufageſtellt. Die Mannſchaft beſteht faſt durchweg aus Mannheimer Spielern, von denen neun zum V. f. R. Mannheim gehören. Wir glauben kaum, daß dieſe an ſich ja gute Mannſchaft. die ja nur eine verſtärkte Vereinsmannſchaft iſt, gegen den Berliner Verband erfolgreich ſein wird.“ Aehnlich drückte ſich vor dem Spiel die Fußballwoche aus, die an einen ſicheren, knappen Sieg der Berliner Mannſchaft alaubte. Nach dem Spiele äußerte ſich die Münchener Zeitung wie folgt:„Eine Niederlage in dieſer Höhe hatte man im ganzen deutſchen Fußballſport nicht erwartet. Das Reſultat entſpricht nicht ganz dem Spielverlauf::0 wäre gerechter geweſen. Trotzdem muß geſagt werden, daß die ſüddeutſche Mannſchaft, die im letzten Moment noch geändert werden mußte, weitaus beſſer war. Vor allen Dingen hatte ſie eine ausgezeichnete Stürmerreihe, die auch den Ausſchlag gab. Berlin zeigte im Sturm abſolut keine Leiſtungen und ließ beſonders in der erſten Hälfte ſeden Willen zum Sieg vern iſſen. In der Ver⸗ teidigung klappte es auch nicht wie ſonſt. Die zielbewußte Sturm⸗ aktion Süddeutſchlands arbeitete die Erfolge ſo tadellos heraus, daß Tore unweigerlich fallen mußten. Sie waren faſt alle nicht zu ver⸗ hindern. Der ſüddeutſchen Elf. die ſich nur aus Mannheimern rekru⸗ tierte, gelang alles, während Berlin in eine Kataſtrophe hineingeriet. Schon bei der Halbzeit hatte Süddeutſchland einen Erfola von vier Toren, der ſich in der zweiten Hälfte automatiſch erhöhte. Berlin zwei Toren ſich ausdrückte. Das Spiel war eine einzige Enttäuſchung für Berlin. während Süddeutſchland zeigte, daß es auch ohne Nürn⸗ berg⸗Fürth zu ſiegen weiß.“ Man ſieht hieraus, daß der Sieg der ſüddeutſchen Mannſchaft allgemein unerwartet kam und überraſcht hat. Die beſte Anerken⸗ nung erfuhr ein Teil der Mannheimer Spieler dadurch daß er in dem Länderkampf gegen Italien am 23. November auf⸗ geſtellt wurde. Lr— Die ſüddeutſche Bezirksliga Unaufhaltſam rollt der Meiſterſchaftsfüm weiter. Schon iſt in den— 7 die Vorrunde beendet alſo„Halbzeit“ vorüber und die letzten Kämpfe werden von ausſchlaggebender Bedeutung ſowohl für Meiſterſchaft als auch für Abſtieg werden Der letzle Sonntag hat uns einen Schritt weiter gebracht und in 3 von den 5 Bezirken kann man ſchon den künftigen Meiſter erkennen. 1. F. C. Nürnberg der Meiſter von Bayern und Deutſchland ſowie Fußoall⸗ ſportverein Frankfurt ſcheinen ſich den Lorbeer nicht entreißen zu laſſen, während in unſerem Rheinbezirk V. f. R. Mannheim Miene macht, das Erbe Waldhofs anzutreten. Im Bezirk Bayern hat der Klub ſeinen Vorſprung vergrößert und führt nun klar mit vier Vertultpuneen Vorſprung vor Wacker München. Der:0 Sieg des Meiſters über 1860 München iſt ſehr beachtenswert. Der Sturm ſcheint ſich wieder gefunden zu haben und das„zu Null“ beſtätigt die Form der Hintermannſchaft, trotzdem Stuhlfauth immer noch aus. n m inmal errungenen Vorſprung werden die e Wacer München blieb durch noch punktgleich mit dem München die näch⸗ in die Punkte deilt, Die Leute mit dem Kleeblatt 518 e ſetzen mußte Rurnberger kaum wieder herausgeben. ſeinen 10 Sieg über Schwaben Um n Meiſer. Während Spielvg. Fürth und Bayern 0 in der Tabelle, ſich torloſem Kampfe i Ften⸗ Meiſters. cher zur Freude des Meiſ gerbohnte Nolle zu ppielen. B f. B. Stutigart vorläufig aus dem engeren Wettbewerbe aus⸗ ſchied. Zum 1. Male gab es in dieſem Jahre Führun swechſel. 1. F. C. Pforzheim hat durch ſeinen:0 Sieg über den Tabdellen⸗ führer V. f. R. Heilbronn die Chancen der Raſenſp eler ſtark ver⸗ ſchlechtert und ſich ſelbſt als einzig ungeſchlagene Mannſchaft on deren Stelle geſetzt. Kickers Stuttgart konnte durch ſeinen neuen aber knappen:0 Sieg über Mühlburg ſich pundtgleich mit den Goldſtädter halten u. hat ſich wieder in den Vordergrund geſchoben. Bei den wechſelnden Erfolgen der vier Spitzenvereine iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß auch die Breisgauer wieder für die Meſſterſchaft in Frage kommen. Die anderen vier Mannſchaften kämpfen um die Erhaltung ihrer Zugehörigkeit zur Bezirksliga. V. f. B. Stuttgar: hat z. Zt. die Führung dieſes Quartetts übernommen und liegt mit zwei Punkten an der Spitze und alle Anzeigen ſprechen dafür, daß dieſer Neuling ſeine Poſition behaupten kann. Sportklub Freiburg wird mit der alten Liga ein erbittertes Rennen lauſen müſſen. Sportklub Stuttgart und F. C. Mühlburg ſind in großer Gefahr. Für Senſationen ſorgte an dieſem Spieltage der Mainbezirk und zwar ließ ſich Fſpo. Frankfurt unerwartet von Helvetia Frank⸗ furt mit:2 die Punkte abnehmen. Doch dieſe Niederlage wiegt nicht zu ſchwer, da auch Hanau 93 gegen Eintracht Frantfurt mit :2 Federn laſſen mußte. Die Eintracht ſcheint ſich endeich des Ernſtes ihrer Lage bewußt zu werden. Helvetia iſt noch unge⸗ ſchlagen und durch einen am grünen Tiſch zurückgewonnenen Punkt dem Meiſter gleichgerückt, doch man kann erwarten, daß Bienen⸗ körbe den Meiſter kaum ernſtlich gefährden können. Für die 3. Ueberraſchung zeichnete Union Niederrad verantwortlich und ſchlug Kickers Offenbach:2 aus dem Felde. Die Niederrader haben da⸗ mit ihre Poſition verbeſſert, doch da..R. Frankfurt am grünen Tiſch ebenfalls zwei Punkte erobert hat, iſt die Lage am Tabellen⸗ ende noch nicht geklärt. Bürgel ſpielte unentſchiedn:2 gegen.f R. Frankfurt und wird wohl kaum vom letzten Platz loskommen. In Rheinheſſen⸗Saar hat Sportverein Wiesbaden dem Meiſter Boruſſia Neunkirchen durch ſeinen 10 Sieg die Tabellenführung entriſſen. Der vorfährige Meiſter hat auf dem zweiten Platz noch zwei Mitbewerber Wor⸗ matia Worms und Höchſt. Von dieſen beiden wird aber wohl nur Wormatia ernſt zu nehmen ſein. Höchſt ſchlug Trier:0, aber Wormatia ſchlug die ſpielſtarken Saarleute:0. Eher wird man noch mit Fv. Saarbrücken zu rechnen haben, der am Sonntag ſpiel⸗ frei war. In der Abſtiegsfrage werden noch viele Spieltage ver⸗ gehen, bis man klar ſehen kann. Zum Schluß noch etwas Skatiſtik Ungeſchlagen iſt in Süddeutſchland noch..R. Mannheim, 1. F. C. Pforzheim und Helvetia Frankfurt. V. f. R. Mannheim hat die wenigſten Verluſtpunkte(). Ohne Punkt iſt kein Verein mehr. Ohne Sieg iſt Feudenheim, Schwaben Ulm, Teutonig München, Sportklub Bürgel. Die meiſten Tore(27.) ſchoß 1. F C Nürnberg, die wenigſten(5) Feudenheim und Mühlburg. die wenigſten Gegentore erhielten 1. F. C. Pforzheim(5) und Voruſſia Neun⸗ lirchen). -Rlaſſe Gau Mannheim Nach einer kurzen Atempauſe, die den meiſten Vereinen ſicher nicht unangenehm war und die das in Mannheims Mauern ſtatt⸗ gefundene Bundespokalſpiel bedingte, nehmen die Meiſterſchaftsſpiele am kommenden Sonntag ihren Fortgang. Da ſich die ganze Termin⸗ liſte um einen Spiel⸗Sonntag verſchiebt, ſo 1 7 die für den 9. November angeſetzt geweſenen Spiele auf dem Programm, die mit nachſtehenden Begegnungen intereſſanter und für die Plazierung wichtige Kämpfe bringen. Bei dem Tabellenführer in Rheinau gaſtiert Viktoria⸗ Wallſtadt. Die Alemannen werden alles daran ſetzen, die erſt ercungene Spitze zu behalten, und werden ſich die Gelegenheit der Revanche, für die im Pokalſpiel gegen Wallſtadt erlittene Niederlage, nicht entgehen laſſen.— Auf dem 1846er Platz ſtehen ſich Ein⸗ bracht und Kickers gegenüber. Hier ſollte man den erfahreneren Kickersleuten den Vorzug geben, doch hat auch die Eintrachtmann⸗ ſchaft bewieſen, daß ſie ſich erſt mit dem Schlußpfiff geſchlagen gibt. — Das dritte Spiel führt die beiden Neckarauer Vertreter zuſammen. Normalerweiſe ſollte Viktoria die Punkte auf dem Unfon⸗ platz holen, die aber Union gerade ſo nötig braucht und deshalb be⸗ ſonders auf Kampf bis zum Aeußerſten eingeſtellt ſind. Außer Konkurrenz findet ſtaktt Käfertal— V. f.., während 1913 und Sp. u. T. V. Waldhof ſpielfrei ſind. Bayeriſche NRundſchau Der glänzende Sieg der Mannheimer Repräſentanten Gewaltiges Aufſehen erregte der hohe Sieg in der Pokalzwiſchen⸗ runde Süddeutſchlands gegen Berlin. Daß das Vertrauen, das man in die Mannheimer Vertretung ſetzte, berechtigt war, beweiſt der hohe :2 Sieg. Daß Mannheim auch fernerhin die Landesmannſchaft wird, davon gibt die Aufſtellung der Ländermannſchaft gegen talien Zeugnis, wo der Sturm bis auf Paulſen aus Mannheimer Spieler beſteht. Mit der wuchtigen Hochburg⸗Hintermannſchaft iſt ein Sieg gegen Italien beſtimmt zu erwarten. Die Mannſchaft hat folgendes Ausſehen: Stuhlfauth; Müller, Kugler; Schmidt, Kalb, Hagen; Höger, Fleiſchmann, Herberger, Meißner, Paulſen. Allerdings ſind noch einige Umänderungen zu erwarten, da bereits einige Spieler aus Nürnberg⸗Fürth abgeſagt haben. Es wird dafür dann die H. S. V. Beier⸗Riſſe und evtl. noch Hagen⸗Lang vom H. S. V. pielen. Da auch Norddeutſchland wiederum über Weſtdeutſchland ſiegreich blieb, wenn auch nach hartem Kampf, ſo ſtehen ſich im Endſpiel Süd⸗ und Norddeutſchland gegenüber. Des Deutſchen Meiſters hoher Sieg Der 10. Spielſonntag brachte wie ſeine Vorgänger die gewohnten Ueberraſchungen. Der 1. F. beſonderen Delikateſſe auf, indem er nach prächtigem Sſz das an ſeine Glanzzeiten erinnerte, den Sp. V. 1860 München 50 nieder⸗ zeitweiſe ein blendendes Spiel. Mit dem Anſtoß ſetzten die unge⸗ durch Schmidt, der eine feine Flanke Strobels direkt abfaßt zum 1. Treffer führen. Wieder iſt der Schütze des 2. Tores und Träg bucht Nr. 3. Nach der Pauſe iſt es Hochgeſang und Niegel, die das 4. und 5. Tor ſchießen, das letzte durch Elfmeter. nach der Pauſe wird von Hochgeſang daneben geſchoſſen. Die ſchön⸗ ſten Angriffe der Münchener ſcheiterten an der unüberwindlichen Hintermannſchaft des Klubs, wo ſich Roſenmüller zwiſchen den Pfo⸗ 155 4 auszeichnet und Stuhlfauth in keiner Beziehung etwaz na Der Sp. Bg. Fürth 2. Unentſchieden gegen Bayern München mögen in dieſem Jahre nicht die ſamtleiſtung iſt zurũ ngen, alte Internationale, ſeine der Blutauffriſchung, wenn auch die deeen Platz zu erringen raucht ſich keine Hoffnungen auf die rend Fo Nürnberg froh ſein wird, befreit zu ſein, dem die Neulinge München rettungslos verfallen ſind. Im Bezirk Württemberg⸗Baden iſt die Meiſterfrage noch lan diag das Quartett der Favorilen Worden vorläufig auf ein nun hat auch Gg. Wellhöfer, det arben verlaſſen, die Elf bedarf dringend „Alten“ dieſes, wohl noch einen im Stande ſind. Auch. 1860 München Meiſterſchoft zu machen, wäh⸗ ſo ziemlich von Abſtiegsſorgen Schwaben lUm und Teutonia irt. 5 am Sonn⸗ nicht geklärt. iander Dda der F C Freiburg durch ſeine:1 Niederlage gegen chen unentſchieden:0. Veide ner Seite das Feld verlaſſen müſſen. Erſterer wegen Faulſpiels und letzterer wegen einer Verletzung. die eine, bald die andere Partei ee doch ſcheiterten die gutge⸗ meinten Angriffe an den vorzüglichen Verteidigungen, von denen die Fürther die Münchener noch übertraf. Hätten nur ein Teil det Schüſſe den Weg ins Netz gefunden, ſo wäre eine ganz anſehnliche Torzahl zuſtande gekommen. Wacker befeſtigt ſeine Stellung durch einen knappen, aber verdienten:0 Sieg gegen Schwaben M. Die Mümer bildeten für die Münchener eine ſchwer zu neh⸗ 4 1 Cl. Nürnberg wartete mit einer kanterte. Trotzdem das Reſultat ebenſo gut:0 hätte lauten können, iſt der Sieg zahlenmäßig zu hoch, den auch die Münchener lieferten ſtümen Angriffe der Meiſterelf ein, die auch ſchon in der 3. Minute Ein Elfmeter kurz Wie das 1. Spiel in Fürth(:1) ſo endete das 2. Spiel in Mün⸗ Mannſchaften ſpielten die meiſte Zen mit nur 10 Mann, da Aſcherl auf Fürther und Engelhardt 5 99 5 rlichen Das Evel ſah bald mende Hürde, konnten dieſelben doch wiederholt das Heiligtum der Wackeraner ſtark gefährden. Trotzdem Wacker durchwegs etwas mehr vom Spiel hatte, gelang es ihnen doch erſt 20 Minuten nach der Pauſe. durch Nebauer auf feines Zuſpiel von Szabo das erſte und letzte ſieg⸗ und punktbringende Tor zu erzielen. Wacker ſteht weiter⸗ hin mit 13 Punkten mii dem 1..C. Nürnberg an der Spitze, mit dem Unterſchied, daß der Klub erſt 8 Spiele, während Wacker bereits 10 Spiele hinter ſich hat. Nürnberger Fußballverein und Teutonia München waren ſpielfrei. Allmählich kriſtalliſiert ſich die Spitzengruppe, Mittelgruppe und Schwanzgruppe heraus. Die Tabelle hat nun folgendes Ausf hen: Spiele gew. unentſch. verl. Punkte 1. F. C. Nürnberg 8 6 1 1 13 Wacker München 10 5 3 2 13 Sp. Vg Fürth 9 3 5 1 11 Bayern München 9 2 6 1 10 1860 München 10 4 2 4 10 Nürnb. Fußballverein 7 3 1 3 7 Schwaben Ulm 8— 8 8 3 Teutonia München 7— 1 6 1 Die bayeriſche Kreisliga brachte folgende Ergebniſſe: Mittelfranken:.f. R. Fürth gegen Bayern Nbg.:1, F. C. Pfeil gegen Eintracht Nbg.:2, Sp. V. 1883 Nog. gegen F. C. Fürth:1, Sp.V. Franken Nbg. gegen Bayern Erlangen:0. Altbayern:.C. Straubing gegen.V Neuhauſen 221, Sportfreunde München gegen..V München:2, Sp. Gmde. Mün⸗ chen gegen F. V. Roſenheim:2, M..V. Ingolſtadt gegen Münchner Sp. Vg.:1. Franken:.V. Würzburg gegen 1. F. V. Lichtenfels:2, 1. F. C. Bamberg gegen Uanion Schweinfurt:0, Würzburger Kickers gegen.C. Michelau:0, Jahn Schweinfurt gegen Bayern Kitzingen 2·2 Schwaben: Ulmer F. V. 94 gegen Viktoria Augsburg 20, Union Augsburg gegen.C. Augsburg:2, Neu⸗Ulm gegen..R. Günzburg ausgefallen. Nordoſtbayern: Sp. Vg. Weiden gegen.V. Amberg:0, Bayern Hof gegen Sp. Vg. Hof:0, Jahn Regensburg gegen.C. Regensburg:0, F. C. Marktredwitz gegen Bayreuth:0. Frankfurter Brief toch nie haben ſich im Fußballſporte des Maingebietes die Ueberraſchungen ſo ſehr gehönft, wie an dieſem 9. November 1924, an dem aber auch faſt alles anders kam, als ſelbſt die Weiſeſten im Lande je gedacht hätten. In der Bezirksliga fing es gleich fauſt⸗ dick an, in den Kreisligen ſetzte es ſich fort. 5 Da war gleich iy der Mainbedirkstiga der Altmeiſter und turm⸗ hohe Anwärter auf den neuen Titel, der Fußballſport⸗ verein, der ſeither nur einmal einen Punkt eingebüßt hatte und zwar in einem:1⸗Spiele gegen Helvetia, der man zu Beginn der Verbandsrunde ſo gar keine Ausſichten einräumen zu dürfen ge⸗ glaubt hat. Und wieder war es eben dieſe Helvetia, die dem Meiſter ſeine erſte Niederlage beibrachte. Fußballſportperein ver⸗ dankt ſeine ſeitherigen Erfolge im weſentlichen dem Schneid und dem vorzüglichen Verſtändnis ſeines Sturmes. Diesmal verſagte nun dieſer Sturm in ganz auffallender, faſt unerklärlicher Weſſe, und ſo ſanken die Gewinnausſichten dahin. Iſt nun Helvetig, die ſich im Tabellenſtande dem Altmeiſter in ganz bedrohlicher Weiſe an die Ferſen gehängt hat, nun wirklich ſo guͤt? Ich ſah die Elf zum letzten Male vor wenigen Wochen, als ſie die Eintracht:1 ſchlagen konnte, das gleiche Ergebnis alſo, das ihr diesmal den Sieg brachte. Nach dem damals gewonnenen Eindruck verfügen die„Vienen⸗ körbe“ über eine ſehr gute Läuferreihe und einen zuverläſſigen Tor⸗ mann. Alles andere ſtellt den üblichen Durchſchnitt dar. Damals ſchon, gegen Eintracht, gewannen ſie als die weniger gute, vom Glück bevorzugte Mannſchaft ein Spiel, das ſie eigentlich mit zwei Toren hätten verlieren müſſen. Auch diezmal ſoll die Glücksgöttin die Hand gereicht haben. Noch einer von den Anwärtern hatte die Segel zu ſtreichen. Der 1. Fußballklub 1893 Hanau mußte ſich ſeinem alten Nebenbuhler, der Eintracht, mit 02 beugen, nachdem das Vor⸗ ſpiel bereits ein für die Hanauer ſehr glückliches:3 erbracht hatte. Auch diesmal zeigte es ſich, daß Eintracht als die beſſere Elf an⸗ zuſprechen iſt, wenn es darauf ankommt, denn trotz der beſcheidenen Leiſtungen zweier Erſatzleute als Verbindungsſtürmer und geinigen anderen Schwächen, die nicht verſchwiegen werden ſollen, machte die Frankfurter Mannſchaft doch den einheitlicheren Eindruck, da ſie nur in Bezug auf Schnelligkeit zurückſtand.“ Eintracht hat ſich durch dieſen wohlverdienten Sieg wieder etwas aus der drückenden Ge⸗ mu herausgeſchafft, wird aber weiterhin ſtark auf der Hut ſein müſſen. Die größte Ueberraſchung ergab das Spiel Union Frank⸗ furt gegen Kickers Offenbach mit ſeiner:4⸗Niederlage der Heſſen, die neuerdings bekanntlich durch den Halblinken Feih ſehr perſtärkt wurden. Die Sieger aber hatten Büttner und Roth wieder in der Elf, die auch ſonſt an mehreren Punkten umgeſtellt war, und dies reichte, um den ſiegesſicheren Gegner aus dem Felde zu ſchlagen. Offenbach ſpielte zerfahren, lag trotzdem aber zunächſt :1 in Führung, mußte jedoch bis Halbzeit noch den Ausgleich hin⸗ nehmen. In den zweiten 45 Minuten ſetzte ſich dann der weit größere Schneid des Gegners durch, zwei weitere Tore fielen, und das Schickſal der Leute vom Bieberer Berg war beſiegelt. Auch das vierte Oberligaſpiel kann nicht anders, wie als Ueber⸗ raſchung bezeichnet werden. dem Sportklub Bürgel, der durch den Urteilsſpruch der Behörde alle ſeither erzielten Punkte wieder einbüßte, hatte man ſoviel Können zugetraut, um den Verein für Raſenſport 1901 Frankfurt zu ſchlagen. Es reichte jedoch nur zu einem:2, bei dem obendrein noch zu Gunſten der Bürgeler das Glück mithalf. Verein für Raſenſport mußte zwei Elfmeter über ſich ergehen laſſen, ſonſt hätte die Mannſchaft Gleiters, die zur Zeit in guter Form iſt, ihren verdienten Sieg mitgenommen. Bei dieſem Spiele zeichnete ſich wieder Herr Becker⸗Ludwigshofen 1904 als zuverläſſiger Schiedsrichter aus. 55 Auch die Herrſchaften in den Kreisligen machten es ganz wie die„Großen“ und liefen kunterbunt durcheinander. Faſt alle Spitzenvereine büßten ganz gegen alles Erwarten Punkte ein. Die Lage iſt hierdurch weniger geklärt, als je. Das hat allerdings wieder ſeine gute Folgeerſcheinung, denn die allgemeine Spannung bleibt vorausſichtlich bis zum Ende der Spielzeit gewahrt. Nur einige wenige Vereine ſind bereits jetzt derart weit zurückgefallen, daß ſie mit der Spitzengruppe nichts mehr zu tun haben werden. Aber auch hier wieder wird die Frage nach dem unſeligen Abſtiegsverein die Gemüter bis auf weiteres nicht zur Ruhe kommen laſſen. Germania 1894 hatte in Sportverein 1910 Bergen durchaus keinen bur ch Gegner, den ſie trotzdem:0 ſchlagen konnte. Wenn man ſich vergegenwärtigt, daß ſeit dem Weggange Schnürles dieſe Mannſchaft an Leiſtungsvermögen auffallend ſtark eingebüßt hat, muß dieſer hohe Sieg außerordentlich überraſchen. Jedenfalls liegt Germania nunmehr wieder gut im Rennen, denn ſie hat nach anfänglichen Bodenverluſten langſam aber ſicher aufgeholt. Der 1. Fußballklub 1902 Rödelheim war gegen den Sportverein 1907 Heddernheim mit eiſernem Sieges⸗ willen angetreten, denn durch einen günſtigen Spielausgang hälten die Rödelheimer mit dem Spitzenverein punktgleich werden müſſen. Es blieb jedoch bei dem löblichen Vorhaben. Mit:3 wanderten die Punkte nach dem Norden der Stadt. Die Heddernheimer bleiben mit einer knappen Naſenlänge vor Germania die Meſſtbegünſtigten. Mit dem gleichen Ergebnis ließ ſich die einſt von kühnſten nungen beſeelte Boruſſia Frankfurt von der Spielver⸗ einigung 1903 Fechenheim auf den vorletzten Tabellen⸗ ſa verweſſen und ſchwebt nun bis auf weiteres in eraſteſter Ab⸗ ſtieggefahr. Allerdings hatten die Sieger die zwei Punete flin eenen 5 5 4 8 1 6. Seite. Nr. 529 Neue Mannheimer Feitung(Abend⸗Ausgabe) 7 Donnerskag, den 13. November 1924 — Bedarf nicht mehr nötig, denn ſie haben wegen unlauterer Machen⸗ ſchaften ja bekanntlich bitteres Reugeld zahlen müſſen. Olympia Frankfurt war ehedem auch der Träger vieler Hoffnungen, iſt aber durch mehrere Spielverluſte ſo gut wie ganz um alle Meiſterhoffnungen gekommen. Auch diesmal reichte es gegen den Tabellenletzten, Sportverein 1905 Homburg, nur zu einem:1, was nicht gerade auf neuen Geiſt ſchließen läßt. Ganz beſonders verblüffte die Niederlage, die ſich die Frank⸗ furter Sportfreunde mit:3 von Victoria und 1912 Eckenheim holten. Dabei traten die Frankfurter vollzählig in ſtärkſter Aufſtellung an, während der Gegner anfänglich nur mit neun Mann ſpielte. Es handelt ſich hier für die Unterlegenen ge⸗ rade in dieſem Augenblicke um einen ſehr peinlichen Punktverluſt, ohne den ſie mit den Heddernheimern gemeinſam an erſter Stelle verblieben wären. Man hofft ja zuverſichtlich, ſich von dieſem Schlage bald wieder erholen zu können. Einſtweilen aber werden ſich die Heddernheimer vergnügt die Hände reiben und mit der Schadenfreude, die ja ſtets die reinſte und ehrlichſte iſt, ſagen:„Wer hat, der hat“. Oberurſel war ſpielfrei. Im Südmainkreiſe erweckt der knappe Sieg des Vereins für Leibesübungen Neu⸗Iſenburg über Teutonia Hauſen, die ſich nur mit:1 bezwingen ließ, einen ſehr beſcheidenen Eindruck. Wenn auch unverkennbar der Sieger mehr als dieſes eine Tor überlegen war, ſo will der Zuſchauer von einem Meiſterſchaftsanwärter auch ſehen, wie er ſeine zahlreichen Torgelegenheiten auch zu nützen verſteht. Das wußten nun die Iſen⸗ burger nicht, und deshalb genoſſen ihre Anhänger und ſie ſelbſt die Freude über den Punktgewinn nur mit denkbar größtem und be⸗ greiflichem Vorbehalt. Einen ſchönen Erfolg verzeichnet der vorjährige Oberligaverein Sportverein Offenbach mit ſeinem deutlichen:1⸗Sieg über Union Wixhauſen, Faſt ebenſo ſicher wurde Germania Bieber Herr über den Fußballperein Sprendlingen. Hier lautete der Spier⸗ ausgang:2, womit die Bieberer nach wie vor die Möglichkeit be⸗ halten, dem Verein für Leibesübungen Neu⸗Iſenburg noch das Leben ſauer zu machen. Der kleine Punktvorſprung kann„ſtürzen über Nacht“. Auch Kickers Victoria Mühlheim hätte ſich gegen den Sportverein Langen etwas mehr anſtrengen dürfen, denn das:1 iſt nicht ſonderlich ſchmeichelhaft, da es gegen einen der ſchwächſten Gegner ſauer genug erkämpft werden mußte. Hat man ſchon bei den eben gemeldeten Ergebniſſen aus dem Nord⸗ und Südmainkreiſe Grund genug zum nachdenklichen Schüc⸗ teln des bemooſten Hauptes, um wieviel mehr, wenn man die dies⸗ maligen Alarmnachrichten aus dem Oſtmainkreiſe aufgetiſcht Lekommt. 5 Da iſt zunächſt die Spielvereinigung Rückingen⸗ Langendiebach, ſeitheriger Tabellenführer ohne Punktverluſt. Seine meiſten ziemlich hohen und müheloſen Siege mögen die „Rüla“⸗Leute etwas allzu leichtſinnig gemacht haben, ſodaß ſie ganz zu beachten vergaßen, daß die Hanauer Victoria eben⸗ falls in letzter Zeit ähnliche Proben der Ueberlegenheit gegen die gleichen Gegner erzielt hatte. Da wäre Vorſicht, die Mutter der berühmten Porzellankiſte, ſchon am Platze geweſen.„Rüla“ ſcheint ſich jedoch auf den„Mir⸗kann⸗keener⸗ Standpunkt geſtellt zu haben. Das Unglück ſchritt— wie immer— ſchnell. Mit:2 hat die Spielvereinigung ihre erſte Niederlage zu buchen. An den Ufern Babylons ſaßen ſie und weinten Als lachender Dritter erſcheint Victoria Aſchaffen burg auf der Bildfläche. Die Aſchaffenburger nehmen inſofern eine Sonderſtellung ein, als ſie durch ihre für Mainiſche Verhältniſſe ganz unglaubhaften Torziffer von 49:10 eine Schießkunſt verraten, von der ſie ſehr gut gar manchem Vereine der heimiſchen Oberliga etwas abgeben könnten. Nach einem:0,:0,:0,:0 leiſteten ſie ſich diesmal ſogar ein 10:0(). Wie mag da der armen Ger⸗ mania Niederrodenbach zu Mute geweſen ſein? Ob die fünf Erſatzleute auf Niederrodenbacher Seite die Mannſchaft um ſo viel ſchlechter gemacht haben, daß die vollzählige Elf gegen die Torkünſtler Aſchaffenburgs Siegesausſichten gehabt hätte? Man därkf dies fvolh ſtark bezſheffeln! Auch glanbe ich nicht, daß es für den unſagbaren Schmerz der Germanen überhaupt einen Troſt gibt. Mich macht übrigens aus wohlweislichen Gründen die Frage neugierig, wie ſich eine Behörde zu einem ſeitens der Unter⸗ legenen eingereichten Prokeſte aus einem an ſich vielleicht ganz an⸗ e Proteſtgrunde ſtellen würde. Kann man mit einer weisheittriefenden Abhandlung über dieſe Preisfrage nicht an irgend einer Hochſchule für Leibesübungen zum Doktor der Kicko⸗ logie promovieren? U. A. v..! Die übrigen 4 Spiele im Oſtmainkreiſe endeten alle ſehr knapp. So iſt z. B. die immer noch völlig punktloſe Sport⸗ gemeinde Damm von dem Sportverein Klein⸗Stein⸗ heim mit:2 ſehr billig bedient worden. Allein das Eckball⸗ verhältnis von:13 beweiſt zur Genüge, wie es beiderſeits mit den Leiſtungen beſtellt war. Kickers Aſchaffenburg ſetzten ſich mit ihrem:2 über Victoria Kahl gerade um dieſe zwei Punkte vor ihren Gegner. Sport 1860 Handu und der Verein für Bewe⸗ gungsſpiele Groß⸗Auheim teilten ſich mit einem 111 in die Ehren des Tages. Das gleiche taten Fußballſportverein Damm und Sportverein 1920 Hanau in ihrem torloſen Kampfe. Aus dem Frankfurter Fußballeben iſt außer den obigen Spiel⸗ ergebniſſen noch ein Vorkommnis zu melden, das eines gewiſſen Beigeſchmackes nicht entbehrt. Robert Pache, der bekannte Schwei⸗ zer Auswahlſpieker und Olympionike hat nach einigem Hin und Her für den Frankfurter Fußballſportverein Spielerlaubnis erhal⸗ ten, allerdings vorläufig nur für untere Mannſchaften. Mehr als 1000 Zuſchauer wanderten am Sonntag vormittag auf den Platz an der Seckbacher Landſtraße, um den ſagenumwobenen Ausländer in der dritten Mannſchaft ſeines neuen Vereins acht blendende Tore machen zu ſehen. Und nun wieder zu der leidigen Steuerangelegenheit der Eintracht. Am Dienstag der Vorwoche kamen im Stadt⸗ parlament auf Antrag mehrerer Parteien zwei Vorſchläge zur Beratung. Der erſte Vorſchlag, der die völlige Niederſchlagung der zu Unrecht geforderten Steuer verlangte, wurde abgelehnt. Vollen Erfolg dagegen hatte der zweite Antrag, durch den der Magiſtrat Anweiſung erhielt, von einer weiteren Zwangsbeitrei⸗ bung der Steuerſumme und Beſchlagnahme der Eintrittsgelder Abſtand zu nehmen und auf dem Wege gütlicher Verſtändigung in Verhandlungen mit der Vereinsleitung einzutreten. Wie ich Höre, will Eintracht bei dieſen Verhandlungen, die übrigens in dem Augenblicke geführt werden, in dem ich dieſes niederſchreibe, das Anerbieten machen, 10 Prozent der Bruttoeinnahmen aus dem Spiele gegen Wetham United an die Städtiſche Vergnüungsſteuer⸗ ſtelle abzuführen, ohne allerdings hiermit dem Grunde nach eine Steuerpflicht anerkennen zu wollen. Gleichzeitig ſoll die Stadt auf die Steueranſprüche aus dem Spiel gegen Spaxta⸗Prag verzichten und alle Nebenanſprüch⸗ niederſchlagen. Mich kümmert die auf dieſen Vorſchlag wahrnehmbar werdende Haltung des Herrn Stadtrats Langer nur ganz wenig. Ich halte das Anerbieten der Eintracht zum mindeſten für außer⸗ ordentlich weit entgegenkommend. Zum wenigſtens hätte ich ge⸗ wünſcht, daß Eintracht aus begreiflichen Gründen, die aber viel tiefer wurzeln, jegliche Zahlung von„Steuern“ beharrlich abgelehnt hätte, dafür aber, wenn ſie durchaus etwas zahleꝛ wollte, eine freiwillige Spende zugunſten des Stadions der Stadt Frankfurt am Main angeboten hätte, wodurch wenigſtens der grundſätzliche Standpunkt aller Sportkreiſe gewahrt worden wäre. Noch richtiger wäre es, Eintracht würde es auf eine Klage ankommen laſſen. Allerdings kann es ſich hier nicht um das übliche Verwaltungsſtreitverfahren handeln. in dem bekanntlich der Bezirksausſchuß in erſter und letzter Inſtanz urteilt. Ein⸗ tracht ſollte bei den ordentlichen Gerichten eine Feſtſtellungsklage anhängig machen, ob nach den beſtehenden geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen die Stadtgemeinde zur Erhebung von Vergnüungsſteuern für die Veranſtaltungen des Vereins berechtigt iſt, inzwiſchen aber die geforderte Steuerſumme bis zum Ausgange des Rechtsſtreites ſicherſtellen. Eine ſolche Feſtſtellungsklage hätte den Vorzug, daß ſie bis zum Reichsgericht getrieben werden könnte. Auf dieſem langen Inſtanzenwege wird es doch hofentlich ein Richterkollegium geben, das dem Willen des Geſetzgebers gerecht zu werden ver⸗ ſteht. Wie es in Wirklichkeit mit dieſem Willen des Geſetzgebers beſtellt iſt, darüber kann gar kein Zweifel herrſchen. Es kommt nur darauf an, wie Eintracht ihre Sache betreibt. Allerdings iſt es überhaupt gar nicht die Sache dieſes Vereins. Wo bleibt der Süddeutſche Fußballverband, wo bleibt der Deutſche Fußballbund, denen doch der Schutz ihrer Glieder in derlei Dingen am beſten anſtünde? Wo bleibt Herr Dr. Diem vom Reichsausſchuß für Leibesübungen? Oder haben ſich die Führer unſerer Sportver⸗ bände in der Tat derart feſtgelegt, daß ſie nun gegen ihre eigenen Worte ankämpfen müßten? Stimmt es, daß ſich der Frankfurter Stadtrat und. Steuerverwalter, Herr Dr. Langer, zu Recht auf die Ausſagen bekannter Führer im Sporte beruft, um ſeinen durch nichts gerechtfertigten Standpunkt, ſo gut es geht, ſtützen zu kön⸗ nen. Wann kommt der Kieler Stadtrat, Herr Blaſchke, und ſagt ſeinem Frankfurter Amtsbruder ſo gründlich Beſcheid, daß es dem Herrn Stadtrat Langer langt?! Uebrigens ſoll ſich der Herr Stadtrat Langer bei den erwähnten Verhandlungen in der Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung ein Stückchen geleiſtet haben, das unier keinen Umſtänden der ſportlichen Mitwelt vorenthalten werden darf: Einer der Antragſteller hatte den Standpunkt vertreten, daß Eintracht die engliſchen Berufsſpieler doch nur habe kommen laſſen, um den jungen Frankfurter Sportlevten zu zeigen, was ſie alles noch zu lernen hätten, um es zu wahren Ballkünſtlern zu bringen.„Aha!“, fiel hierauf Herr Stadtrat Langer ſchlag⸗ fertig ein,„der Herr Antragſteller betrachtet alſo dieſe Engländer als Vorbilder? Er ſcheint alſo gar nicht zu wiſſen, daß dieſe „Vorbilder“ unmittelbar nach ihrer Frankfurter Vorſtellung von einem deutſchen Amateurverein in Freiburg 5 zu 2 geſchlagen wor⸗ den ſind!“ Herr Stadtrat Langer ſcheint allerdings nicht zu wiſ⸗ ſen, daß es für die Engländer das vierte Spiel innerhalb weniger Tage war, das ihnen eine durchaus verſtändliche Niederlage ein⸗ brachte. Das Freiburger Treffen fand nicht ganz 24 Stunden nach der Frankfurter„Schauſtellung“ fart. Zudem waren die Eng⸗ länder nach einer durchwachten Nacht unmittelbar aus dem D⸗Zuge heraus gegen die Freiburger angetreten. Dies ſcheint der Herr Stadtrat nicht zu wiſſen. Schrieb ich nicht neulich ſchon, daß es etwas ſchönes iſt, wenn ein Werturteil durch keinerlei Sachkennt⸗ nis getrübt wird? Die Logik des Herrn Stadtrat Langer iſt blen⸗ dend! Gewinnen die Engländer, dann iſt ihr Auftreten ein ſteuer⸗ freies Vorbild. Bei Spielverluſt ſind es erwerbshungrige Artiſten. Kommt nicht auch Lohuſummenſteuer in Frage, Herr Stadtrat! aläiquis. Winterſport * Die Gaubildung im Ski-⸗Club Schwarzwald hat im mittleren Schwarzwald in der⸗ burch die Karlsruher Hauptverſammlung be⸗ ſtimmten Form bereits feſtere Geſtalt angenommen. Im hohen Schwarzwald beſtand bereits ſeit Jahren durch Zuſammenarbeit der vereinigten Ortsgruppen auf dem Hohen Schwarzwald(Triberg, Schonach, Schönwald, Furtwangen und St. Georgen) eine Gaubil⸗ dung mit gemeinſamen Rennen. Zu dieſen Ortsgruppen ſind jetzt durch Beſchluß der in Schönwald ſtattgehabten Gründungsverſamm⸗ lung des erweiterten Gaus Hoher Schwarzwald die Ortsgruppen Offenburg, Königsfeld, Villingen, Bad Dürrheßn, Vöhrenbach, Radolf⸗ zell und Ueberlingen gekommen, ſodaß der Gau zwölf Ortsgruppen umfaßt, von denen acht vertreten waren. Es wurde ein neuer Sport⸗ ausſchuß des Gaus gewählt. Der Vorſitz des Gaus liegt in Triberg (wie bisher) bei Herrn Karl Maier, einer altbewährten, ſportlich und organiſatoriſch bewährten Kraft des Gebietes. Als Schrift⸗ führer wurde Arthur Schyle in Schonach beſtimmt, ebenfalls wie bisher. Für die Gauwettläufe, die in Triberg für das Jahr 1925 ſtattfinden, wunde, wenn es die Schneeverhältniſſe geſtatten, der 4. Januar gewählt, am Vortag wird der dem Gau übertragene Große Dauerlauf des Ski⸗Club Schwarzwald über 30 km mit Ab⸗ lauf und Ziel in Triberg durchgeführt. Mit dem Langlauf(15— 18 Km) ſoll möglichſt ein Militärlauf verbunden werden. Der Hinder⸗ nislauf ſoll aus ſeiner verkrüppelt gewordenen Form in die Geſtalt einer wirklich techniſchen Prüfung zurückgeführt werden. Beſchloſſen wurde, daß der Ort der Gauwettläufe wie bisher unter den eingangs erwähnten fünf alten Ortsgruppen des Gaus wechſeln ſoll. Aus den weiteren ſachlichen Beratungen ſind noch die Bſchlüſſe über die Durch⸗ führung der Wintermarkierung auf dem Höhenweg J im Gebiet des Gaus von Landwaſſereck über Brend zur Kaltenherberge Schweizer⸗ hof, ſowie die Frage der Geſtaltung der Verbandsbeiträge, die für zu hoch erachtet und Gegenſtand weiterer Beſprechungen ſein ſoll, zu erwähnen. Die Rodelmeiſterſchaft für den Bezirk Südweſtdeutſchland iſt vom Deutſchen Rodelbund dem Rodelclub Taunus in Frankfurt a. M. übertragen worden. Dieſer will die Konkurrenz, günſtiges Wetter vorausgeſetzt, am Sonntag nach Weihnachten, alſo am 28. Dezember 1924, auf der Rodelbahn in Cronberg im Taunus ausfahren laſſen. Dieſer Wettbewerb dürfte damit zu den früheſten Winterſport⸗ terminen des laufenden Winters gehören. Die Bezirksmeiſterſchaft iſt Ausſcheidungsrennen für die Deutſche Meiſterſchaft. * Staffellauf des Skiklub Schwarzwald. Für den kommenden Winter wird auch der Ski⸗Club Schwarzwald an die Veranſtaltung eines Stafellaufes gehen, dem hohe ſportliche und kameradſchaftliche Werte inne wohnen. Das nähere über den Lauf wird noch beſtimmt. Die Durchführung ſoll einem Gau übertragen werden, der noch ausge⸗ wählt wird. Staffellauf im Gau Hoher Schwarzwald. Die Gründungs⸗ verſammlung des Gaues Hoher Schwarzwald hat ſich einmütig für die Errichtung eines Staffellaufs im Gebiet des Gaues ausgeſprochen. Ueber die Frage ſollen noch nähere Beſprechungen des Sportaus⸗ ſchuſſes erfolgen. Vor einem endgültigen Beſchluß über den Termin ſoll abgewartet werden, an welchem Datum der Staffellauf des Ski⸗ Club Schwarzwald abgehalten und welchem Gau er übertragenn wird. *Die bayeriſche Ski⸗Meiſterſchaft wird Mitte Januar am 17. und 18. Januar in Bad Reichenhall abgehalten. Die Ausſcheidungs⸗ kämpfe finden zwei Wochen vorher am 4. Januar ſtatt. *Die Deutſche Ski⸗Staffelmeiſterſchaft iſt vom Deutſchen Ski⸗ Verband für 1925 an den Bayeriſchen Skiverband überwieſen wor⸗ den. Sie ſoll im Gebiet des Tegernſee ſtattfinden, wobei man auch auf ſtarke Beteiligung aus Oeſterreich rechnet. * Der Bayeriſche und der Münchner Ski⸗Staffellauf werden im kommenden Winter auf einer gemeinſamen Laufſtrecke von Rotwand⸗ haus nach Tegernſee(40 Kilometer) zum Austrag kommen. Der Lauf iſt in die zweite Hälfte des Winters auf den 8. März gelegt. Automobilſport deutſche verkehrs⸗Wacht Am 3. November 1924 tagte im Hotel am Tiergarten zu Berlin“ Wacht e. e Werſean der„Deutſchen Verkehrs⸗ wacht e..“ Es waren erſchienen: Allgemeiner Deutſcher Automobil⸗Club, Deutſcher Verkehrsbund, Reichsabteilung der Kraftfahrer, Deutſcher Automobil⸗Händler⸗Verband, Mitteleuropäiſcher Motorwagen⸗Verein, Kraftfahrvereinigung Deutſcher Aerzte, Dresden, Deutſcher Touring⸗ Club München, Automobil⸗Club von Deutſchland, Deutſche Auto⸗ Liga, Reichsverband der Deutſchen Automobil⸗Induſtrie, Zentralver⸗ band für das Kraftdroſchken⸗Gewerbe Deutſchlands, Vereinigung Deutſcher Kraftfahrſchulen, Bund Deutſcher Radfahrer, Arbeiter⸗ radfahrerbund„Solidarität“, Offenbach a.., Deutſcher Verkehrs⸗ bund— Reichsabteilung der Straßen⸗ und Kleinbahner, Deutſcher Verkehrsbund— Reichsabteilung für Transport und Spedition, Kraftverkehr Deutſchland G. m. b.., Dresden. Die vorgenannten Verbände repräſentieren rund 750 000 Mit⸗ glieder. Die Deutſche Verkehrs⸗Wacht dürfte damit die gewaltigſte Organiſation deutſcher Verkehrsintereſſanten darſtellen. In richtiger Erkenntnis, daß die Regelung des Verkehrs möglichſt von allen am Verkehr Beteiligten vorgenommen werden muß, hat ſich die Deutſche Verkehrs⸗Wacht auf die denkbar breiteſte Baſis geſtellt. Auch in der Zuſammenſetzung des Vorſtändes iſt dieſe zum Ausdruck gekommen. Um aller Vereinsrivalität von vornherein zu begegnen, iſt zum 1. Vorſitzenden ein durchaus neutraler Herr gewählt worden. Man darf der D..W. zu ihrem 1. Vorſitzenden, Herrn Generaldirektor Kaufmann, gratulier'n. Als Leiter der Allgemeinen Berliner Omnibus⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft ſteht Herr Kñaufmann mitten im praktiſchen Verkehrsleben. Den Nachweis ſeiner Befähigung zur Löſung von Verkehrs⸗Wacht⸗ Aufgaben hat er durch ſeine Tätigkeit in der Autowacht Berlin⸗ Brandenburg E V. dargetan. Daß die Wahl für die beiden anderen geſchäftsführenden Vor⸗ ſtandsmitglieder auf Herrn Arch. Bruckmayer vom A. D. A. C. und Herrn Reitz vom Reichsverband der Kraftfahrer fiel, verſtehr ſich von ſelbſt. Mit warmen Worten der Anerkennuna legte Herr Eggert vom Bund Deutſcher Radfahrer dar, daß es wohl allein der zähen Energie des Herrn Arch. Bruckmayer zu verdanken war, daß endlich trotz aller Widerſtände die.V. W. ins Leben ge⸗ rufen worden iſt. Dem erweiterten Vorſtand der D. V. W. gehören an die Herren: Nie mann(Arbeiter⸗Radfahrer⸗Bund„Solidarität“), Eggert (Bund Deutſcher Radfuhrer), Buſchmann(Deutſcher Automobil⸗ Händler⸗Verband), Dr. Horch(Reichsverband der Automobil⸗In⸗ duſtrie), de la Croix(Kartell⸗Clubs), Schultze(Zentral⸗Ver⸗ band des Droſchken⸗Gewerbes Deutſchland), Lambrecht(Reichs⸗ abteilung für Transport und Spedition). Der geſamte Vorſtand beſteht alſo aus zehn Herren, von denen drei Herren den geſchäftsführenden Vorſtand bilden. Sitz der„Deutſchen Verkehrs⸗Wacht e..“ iſt Berlin. Nähere Beſtimmungen über die Geſchäftsführung uſw. werden vom Vorſtand getroffen. Reichlich zur Verfügung geſtellte Mittel ſollen den Ausbau der Vereinigung ermöglichen. Selbſtzucht und Selbſtſchutz der Mitglieder unter Ausſchluß jeglicher politiſchen Betätigung ſtehen als Zweck des Vereins in den Sitzungen an erſter Stelle. Die bisher entſtandenen lokalen Verkehrs⸗Wachten, zumeiſt Autowachten genannt, ſind ja faſt ausſchließlich von den in der D..W. vereinigten Vereinen und Verbänden ins Leben gerufen worden. Es wird deshalb nicht ſchwer fallen, dieſe einzelnen Ver⸗ einigungen auf gewiſſe gleiche Richtlinien feſtzulegen. Selbſtverſtändlich verpflichten ſich die in der D. V. W. ver⸗ einigten Spitzen⸗Organiſationen alle neu in Leben zu rufenden Ver⸗ kehrs⸗Wachten bezw. Autowachten nur im Einklang mit den Richt⸗ lienien der D. V. W. zu gründen. Dieſe Richtlinſen werden jedoch keimesfalls ſo enge Begrenzungen ziehen, daß nicht den jeweiligen örtlöchen Beſonderheiten Rechnung getragen werden könnte. Die D. V. W. wird beine erſchwerende Ueberorganiſation ſein, ſondern ſie ſoll nach Möglichkeit zentral den Verkehr zwiſchen ört⸗ lichen Autowochlen und Spitzenverbänden vermitteln. Eine der vornehmſten Aufaabe der D. V. W. ſoll es ſein, an den Orten, an den eine Verkehrswacht bezw. Autowacht nicht beſteht, eine ſolche b 2 Verbehrswocht ins Leben zu rufen. Es ſteht zu hoffen, daß inmüt'gkeit, die die Deutſchen Verkehrs⸗Orgamiſationen durch nig der„Deutſchen Verkehrs⸗Wacht gezeiat haben, Erfoige deitigt, die den Deuiſchen Verkehr in jeder Beziehung fördern werden. * * Verkehrswacht Baden.— Am 8. November wurde im Club. heim des Badiſchen Automobil⸗Clubs zu Karlsruhe die Grün dung der„Verkehrswacht Baden“ beſchloſſen. Außer dem Badiſchen Miniſterium des Innern und dem Verkehrsverein Karlsruhe waren folgende Verbände vertreten: Badiſcher Automobilklub Karlsruhe und ſeine Sektionen Pforzheim und Baden⸗Baden, Allgem. Deutſcher Automobil⸗Club Gau 13(Baden), Motorſport⸗Club Karlsruhe und Pforzheim, Karlsruher Motorfahrer⸗Verein, Motorrad⸗Club Pforz⸗ heim. Deutſcher Verkehrsbund Abteilung Kraftfahrer, Verrin der Karlsruher Kraftdroſchkenbeſitzer, Deutſcher Automobilhändl. Verb. Sektion Baden. Zwecks Feſtſetzung der endgültigen Richtlinien und Satzungen wurde eine Kommiſſion gebildet, die die praktiſche Durch⸗ führung in die Wege leiten wird. Alle Anfragen„Verkehrswacht Baden“ betreffend ſind an deren Geſchäftsſtelle Karlsruhe, Walds⸗ ſtraße 63, zu richten. Dieſe Geſchäftsſtelle iſt dem Generalſekreta⸗ riat des Badiſchen Automobil⸗Clubs angegliedert. pferòeſport Die Gewinnſumme unſerer Flachrennſtälle Das Inflationsjahr 1923 mit allen ſeinen Schreckniſſen hat einer Saiſon Platz gemacht, die den Ställen wieder reelle Gewinnmöglich⸗ keiten bot. Es waren keine Zahlen von unermeßlichem Wert, die zur Auszahlung gelangten, ſondern Preiſe, die Züchtern und Be⸗ ſitzern ein Disponieren für die Zukunft erlaubten. Man kann ge⸗ troſt behaupten, daß das diesjährige Rennjahr ſich an die Verhält⸗ niſſe vor zehn Jahren dicht anlehnte, wenn auch die Rennpreiſe da⸗ mals durchweg höher im Werte ſtanden. Die Herren A. u. C. v. Weinberg haben die ſchon den letzten vier Jahren innegehabte füh⸗ rende Poſition auch diesmal nachdrücklich behauptet, wenn ihnen auch in einigen der klaſſiſchen Prüfungen des Jahres der Erfolg ver⸗ ſagt blieb. Augias, Ganelon und Oſtrea waren ihre Hauptverdiener. Von den 27ꝙ Vertretern der blau⸗weißen Farben wurden ebenſo wie im Vorjahre 56 Rennen gewonnen. Die Geſamtſumme der Gewinne beträgt 509 485% und 6 Ehrenpreiſe. An zweiter Stelle ſolgt das Geſtüt Weil mit 4 Ehrenpreiſen und 264 790 /, an welcher Summe 21 Pferde Anteil haben. In 47 Rennen leuchteten die Farben der württembergiſchen Zuchtſtätte in Front, die durch Hornbori zu den meiſten Erfolgen kam. Der Schlenderhaner Züchter Frhr. S. A. v. Oppenheim hat in dieſem Jahre viel Pech gehabt, da der Derbyerack Monfalcone, dann auch der Revolutionär und der kürzlich getötete Damenweg den größten Teil der Saiſon pauſieren mußten. Im merhin konnten die Oppenheimſchen Pferde 45 Rennen gewinnen. 5 Ehrenpreiſe und 250 405/ waren die finanzielle Ausbeute des Jahres. An vierter Stelle folgt das Geſtüt Starpel mit 3 Ehrenpr. und 186 950 ¼, das in dem ausrangierten Weiler Fundin ein Pferd auter Klaſſe beſitzt. Dieſer Dreijährige überſchritt ebenſo wie Augias die„100 Mille“ an Preiſen. Der kürzlich aufgelöſte Stall A. Sulz⸗ berger verdiente 178 375., die Gebrüder Rösler waren mit 169 255 Mark im Weſten des Reiches am erfolgreichſten. Freigeiſt gewann in ihren Farben allein 12 Rennen. Die Vertreter des Stalles Halma, die ſich faſt durchweg aus ausrangierten Weinbergern zuſammenſetzen brachten ihrem paſſionierten Beſitzer 154 670/ ein. Merklich in den Hintergrund gerückt iſt der Stall L. u. W. Sklarek mit einer Gewinnſumme von 142 310 l. Auch der Stall Lewin hat ſeine gute Poſition aus den Vorjahren nicht behaupten können. da er kein Pferd exceptionel guter Klaſſe im Stall hatte. 21 Pferde haben dem Bres⸗ lauer Rennmann 193 110/ eingebracht. Erſt an zehnter Stelle folgt das Hauptgeſtüt Altefeld mit 4 Ehrenpreiſen und 126 900 /. Mit dem auten zur Verfügung ſtehenden Material wird der neue Trainer R. Utting im nächſten Jahre wahrſcheinlich mehr erreichen. Die Träger der ſchwarz⸗weißen Streifen brachten 30 Rennen heim, aber faſt nur in kleineren Konkurrenzen. Am meiſten bemerkbar hat ſich Gralsritter gnemacht. Mit einer Gewinnſumme von 126 165 Mark folgt der Stall H. v. Opel. deſſen Inſaſſen ihren Hafer zu⸗ meiſt in der Provinz verdienten, dicht auf. Durch das glänzende Abſchneiden von Barde hat es noch der Rennmann O. Vacke auf eine Summe von über 100 000/ genau 101750/ gebracht. Bis zu 50 000 gewannen weiterhin folgende 17 Rennſtälle: W. Hemſoth 98 885 /, Edm. Schmidt 90 710 /, Geſtüt Pünsdorf(Hampelmann 90 225, S. Weinberg 88 680 /¼, Geſtüt Mudlinghoven 86 0953, FN. Teſio 84 700, A v. Negelein(Pikdame) 84045 l, A. Stierheim (Anmarſch) 82 900 //, E. Stratmann 82 245„/, Stall L. Kohls 71 560 Mark, L. Röller(Pan Robert) 66 520 /, Collin 63 985 /, Graf Seid litz Sandreezki 60 660 ½/ M. Nuſſenow(Falſum) 59 995%/ M. Schö⸗ nemann(Iſchida) 56 535 ,, Lt. M. Gerteis 54 365 /, K. Locwen⸗ ſtein 58 198 l. Lorenz, Raufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren au/ 895 Nifa-Rad Mitteldeutsche Fahrradiwerke d.. b. K. Sangerhausen- Berlin, Im Harlsbad 6 · ——. ——— . ** * n 1 d n — — 22 Donnerstag, den 13. November 1924 Reue Mannbeimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 2. Seite. Ar. 529 [[Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt 5 die in raſchen 2 Deviſenmarkt Berliner Deviſen im Billionen Amtlich G. 12. B. 12 rp. G. 13.B. 13. rp. Holland..17,23 169.07 oll 167,83 168.37 ooll Buenos⸗Aires. 1,565 1,575 5.565 17575 aee 20,27 20.37 7 20,20 20,30 Chriſtiania. 61.50 81,80 5 61.50 51.90— Danzieg 75.81 7. 19 10 76,81 47.49 Kopenhagen 78.67 74.03 4 78.77 74.13 2 Liſſabon... 1598 17.04 8 15.98 19.04 Stocthaum. 112.27 112.83 5 112,27 142.83 0 Helſingfors. 10.58 10,59 10.53 10,59 talien. 18,09 18,19 18,24 19,34 Londoen 18,285 19.395 19,325 19,425 8 New. Pork 418.21 5 4,19 4ů—21 5 „ 22.18 22,30 1 22.09.21 chweiz 80,7 81,12 7 80,56 81.06 5 Spanien 56,66 56.94 10 56,61 86,80 1 dpan.515.525.615.645 5 Konſtantinopel.•30.82.32.84 Rio de Janeiro 0,485 0,49 5.48.49 0 Wien. abg..90f 8,68U 5.8054 5,9451 7 Prag. 12.47 12,58 12.475 14.535 5 2— 8,035 6,055 2 6,.045 6,075 8 Budapeſt. 5,61 8,530 1.6151.6354 Sofia.05.07 3,05.07 1 Börjenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Aneinheitliche Tendenz— Intereſſe für kürkiſche Renkenpapiere Stilles Geſchäft im Freiverkehr 85 Frunkfurt, a.., 13. Novbr.(Drahtb.) Das Geſchäft an der urſe zeigte heute kein einheitliches Bild. 30 Beginn des Verkehrs 1 ar auf allen Gebieten eine gewiſſe Reaktlonsneigung zu beobach⸗ en, unter der beſonders die deutſchen Anleihen zu leiden hatten. riegsanleihen mußten bis auf 0,870 nachgeben und preußiſche onſols waren 1,5 B. Auf dem Induſtriemarkt waren namentich chemiſche Werte abgeſchwächt. Bald änderte ſich aber das Bild. Deutſche Anleihen waren es zuerſt, die ſich gewaltig erholen konnten. Der erſte amtliche Kurs für Kriegsanleihen konnte ſchon wieder mit 0,920 ſeſt⸗ geſetzt werden und bald darauf waren ſie ſogar 0,955. Conſols notierten mit 1,625 und Zwangsanleihen mit 16,50. Auf dem Markte für ausländiſche Renten waren es auch heute wieder beſonders die türkiſchen Renten, die größeres Inter⸗ eſſe beanſpruchten und zwar aus den bereits geſtern mitgeteilten Gründen der Verteilung der türkiſchen Schulden. Der Induſtriemarkt konnte ſich dagegen nicht ſo ſchnell von der anfänglichen Abgabeneigung erholen. Er blieb auch jetzt noch etwas unter den geſtrigen Notierungen zurück, ſo namentlich die chemiſchen Werte, von denen Bad. Anilin mit 19,8 beſonders ſchwach liegen. Auch Schiffahrtswerte ſind bedeutend abgeſchwächt. Die übrigen Marktgebiete kann man als einigermaßen behauptet bezeichnen. Auf dem Freiverkehrsgebiet iſt das Geſchäft ſehr ſtill und die Kurſe ſind etwas abgeſchwächt. Api 2, Benz Motoren 4, Hanſa Lloyd 1,3, Petroleum 16,50, Raſtatter Waggon 3,9, Ufa 11,50 Der Geldmarkt iſt auch weiter leicht. Tägliches Geld wurde mit 7,32 pro Mille feſtgeſetzt. Auf dem Deviſenmarkt iſt die Nakfrage heute wieder auf 38 000 engliſche Pfund angeſtiegen. Das Angebot betrug 3000 engliſche Pfund. Veränderungen ſind kaum feſtzufellen. Auch im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr ruhig. Kriegsanleihen ſtiegen auf 0,965. 45 5 An der Nachbörſe wurde das Geſchäft ruhiger. Chemiſche Werte mußten dann noch weiter etwas nachgeben. Berliner Wertpapierbörſt Raſches Skeigen der Kriegsanleihe Berlin, 13. Nopbr.(Drahtb.) Das Ereignis des Tages war Springen ſich vollziehende Fortſe gung der —— ů——ů ů— Kurszettel Aktlen und Auslandsanlelhen in Billſonen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Sfück. Aufwärtsbewegung der Kriegsanleihe. Die andern heimiſchen Anleihen folgten der Bewegung auch, allerdings in weiterem Abſtande und bei bedeutend geringerer Beteiligung. Der Kurs der Kriegsanleihe ſtieg in raſchen Sprüngen von vorläufig 0,880 bis 0,928 und dann unter Schwankungen bis 0,980. Die Umſätze nahmen einen ſehr großen Umfang an. Das Publikum und vor allem die von andern Märkten abgewandelte Spekulation beteiligten ſich hieran in großen Scharen und drängten ſich in Maſſen der Intereſſenten, den Verkehr hindernd, zuſammen. Für Stadtanleihen, Hypothekenpfandbriefe und Induſtrieobliga⸗ tionen war das Intereſſe bei behaupteten Kurſen weit geringer, dagegen in rein ſpekulativer Hinſicht um ſo ſtärker, für alle ruſſi⸗ ſchen Renten, Eiſenbahnobligationen und Banken. Am Aktienmarkt iſt das Geſchäft wieder in ruhigere Bahn eingelenkt. Die Kurſe unterlagen nur geringfügigen Aende⸗ rungen. Beſonderes Intereſſe beſtand nach wie vor für Stinnes⸗ Werte infolge erhoffter günſtiger Kapitalumſtellung. Bezüglich dieſer verlautete von den Banken, daß die Darmſtädter und Natio⸗ nalbank im Verhältnis von 10:1 und die Dresdner Bank von 1221 zuſanmenlegt. Eine kursmäßige Auswirkung hiervon war aber nicht zu ſpüren. Südſee⸗Phosphat⸗Aktien notierten bei kleinen Umſätzen mit 50—53. Am Geldmarkt beſteht die Flüſſigkeit in unverändertem Grade. 5 —— · Neuer öſterreichiſcher Jolltarif. Wie die Außenhandels⸗ Abteilung der Handelskammer Mannheim, Börſe, mitteilt, iſt entgegen anderslautenden Meldungen der neue öſterreichiſche Zoll⸗ tarif noch nicht in Kraft getreten. Oeſterreichiſcherſeits iſt beabſich⸗ tigt, ihn zu dieſem Zeitpunkte in Kraft zu ſetzen, an dem die Wirt⸗ ſchaftsverträge Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reiche in der Tſchechoſlowakei Geltung erlangen werden. Die öſterreichiſchen Verhandlungen mit der Tſchechoſlowakei ſind jedoch zurzeit noch in der Schwebe. OSüddeutſche Großhandels.-⸗G. für Getreide⸗ und Mühlen⸗ fabrikale, Mannheim. Die Geſellſchaft beruft ihre o..⸗V. auf den 4. Dezember nach Berlin ein. Auf der Tagesordnung ſteht neben Aufſichtsratswahlen auch die Beſchlußfaſſung über die Liguida⸗ tion der Geſellſchaft und Ernennung der Liquidatoren. OJoſef Hoffmann u. Söhne,.⸗G., Ludwigshafen. Die Ge⸗ ſellſchaft beruft auf den 29. Nopember eine ao..⸗V. ein zwecks Vorlage der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz. br. Mohr u. Co., Akk.⸗Geſ.(Holzgroßhandlung und Sägewerk), München. Der Aufſichtsrat beſchloß, der am 3. Dezember ſtattfin⸗ denden Generalverſammlung die Genehmigung des Jahresabſchluſſes 1923 und die Verwendung des buchmäßigen Ueberſchuſſes für die Goldmarkumſtellung vorzuſchlagen. Ferner wird die Umſtellung des Aktienkapital auf 1 500 000 Goldmark(20:1) unter Zuweiſung von 150 000 Goldmark an die Umſtellungsrück⸗ lage nach koſtenloſer Einziehung von 5000 Vorratsaktien und der Vorzugsaktien vorgeſchlagen. * Die Kapitalumſtellung im ſüddeutlſchen Juckerring. Wie die Köln. Itg. pon ſonſt gut unterrichteten Fachkreiſen hört, liegen endgültige Beſchlüſſe über die Kapitalumſtellung der zur ſüddeut⸗ ſchen Zuckergruppe gehörigen Fabriken(Frankenthal, Waghäuſel, Offſtein, Heilbronn, Stuttgart, Rheingau⸗Worms uſw.) noch nicht vor. Man glaubt aber, daß die Herabſetzung 25—30 zu 1 be⸗ tragen dürfte. * Deutſche Erdöl.⸗G. in Berlin. Es iſt nunmehr gelungen, auf Grund eines früheren Umtauſchangebots, die Aktienmehrheit des Magdeburger Bergwerksvereins.⸗G. in Magdeburg in den Beſitz der Deutſchen Exdöl.⸗G. zu bringen, nachdem aus Aktionär⸗ den war. Der Umtauſch erfolgt auf der Grundlage, daß für jede Aktie des Bergwerksvereins zwei Aktien der Dea mit Dividenden⸗ berechtigung ab 1. Januar 1924 gegeben werden. Der Erwerb von⸗ ſeiten der Dea erfolgte in der Abſicht, auf der Zeche Königsgrube Eintichtungen zur Gewinnung von Oel aus Steinkohlen auf Grund kreiſen urſprünglich gegen den Umtauſch Stellung genommen wor⸗ » J. D. Riedel.-G. in Berlin. Die Goldbilanz ergibt einen Üeberſchuß von 11011000.4. Das Grundkapital wird auf 10 010 000 G4 feſtgeſetzt, während 1001 000 8% her Rücklage zu⸗ geführt werden. Die Umſtellung erfolgt derart, daß auf 1000 4 Stammaktien eine ſolche von 40 Gl, anſtelle der Vorzugsaktie von 1000&4 eine ſolche von einer Goldmark tritt. In der Goldbilanz erſcheinen u..: Gebäude 3 000 000, Maſchinen und Geräte 1500 000, Beteiligungen 3 300 000, Buchforderungen 3043 496, Waren 1 790 971, Hypotheken 272 463, Buchſchulden 2 165 745.K. ): Mannesmann-MRulag(Motoren- und Laſtwagen.-.) in Aachen. Der Aufſichtsrat beantragt die Zuſammenlegung des Aktienkapitals im Verhältnis von:1, ſo daß das Aktienkapital von 25 Mill. Papiermark auf 5 Mill. Goldmark zuſammengelegt wird. Das bisher 4 Mill. betragende Vorzugsaktienkapital ſoll ins⸗ geſamt auf 8000 G& zuſammengelegt werden. » Vereinigte Glanzſtoff⸗Fabriken.⸗G. in Elberfeld. Die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 1924 weiſt Vermögenswerte von 36 068 620 G= auf, denen Verbindlichkeiten von 3 707 869 G4 gegenüberſtehen. Der Ueberſchuß der Ver⸗ mögenswerte über die Verbindlichkeiten beträgt demnach 32 360 751 Goldmark. Dieſes Vermögen der Geſellſchaft bleibt hinter dem derzeitigen Stammkapital von 100 Mill. P. um 47 639 249 G. zurück. Die dadurch bedingte Umſtellung ſoll in der Weiſe bewirkt werden, daß das Stammkapital auf 30 Mill. G 4 und das Vorzugsaktienkapital von 10 Mill..4 auf 600 000„ ermäßigt wird. Der geſetzlichen Rücklage werden 1 760 751 zugewieſen werden. Die Stammaktien von 1000 Pen werden alſo auf 300 G. und die Vorzugsaktien von 1000.„ auf 60 G% abgeſtempelt. Jede Aktie über 300 hat eine Stimme und jede Vorzugsaktie über 60„ vier Stimmen. Auf Grund der Goldmark⸗Eröffnungs⸗ bilanz und des Umſtellungsplans hofft die Verwaltung eine zuver⸗ läſſige Grundlage für eine günſtige Weiterentwicklung der Geſell⸗ ſchaft geſchafft und eine angemeſſene Verzinſung des Aktienkapftals den Aktionären geſichert zu haben. Waren und Märkte Mannhelmer Produktenbörſe an. Mannheim, 13. Novbbr.(Eigener Bericht.) Obwohl von der Chicagoer, wie von der Liverpooler Getreidebörſe ſchwächere Kurſe gekabelt wurden, verkehrte doch die hieſige Börſe in feſter Haltunz im Anſchluß an die von Winnipeg bereits geſtern erhöhten Notierungen, die begründet werden mit weiteren ungünſtigen Ernte⸗ nachrichten in Cangda. Man nannte heute gegen 1 Uhr: Weizen, inländ. 24.—, ausländ. 28—30,.—, Roggen, inländ. 24.—, ausl. 25,50—26,—, Hafer, inländ. 18,50—21,—, ausländ. 20—24,.— Gerſte 26—28,.—, Mais(mit Sack) 21,75—22,— Goldmark per 100 Kg. bahnfrei Mannheim. Auch Futterartikel lagen gut de⸗ hauptet. Weizenkeie 12,50, Roggenkleie 12,25 Goldmark per 100 Kg. frei Waggon Mühle. Für Mehl iſt die Stimmung ebenfalls gut behauptet. Weizenmehl(Baſis 0) wird mit 36,50—38,50 und Roggenmehl mit 33,50—35,50 Goldmark per 100 Kg. frei Waggon Mühle notiert. Mannheimer biehmarkt Dem heutigen Viehmarkt waren zugetrieben: 109 Kälber, 4 Schafe, 75 Schweine, 443 Ferkel und Läufer, 2 Ziegen. Preiſe für 50 Kg. Schlachtgewicht(in Goldmark): Kälber: 65—80, Schafe:—.—, Schweine: 58—81, Ferkel(4 Wochen alt): 10—15, desgl.(über 4 Wochen alt) 17—22, Läufer: 25—33. Markkperlauf: mittelmäßig; mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Manngeimer Zeitung. G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur“ Kurt Fiſchen. Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpoliſi und Lokales: Richard Schönfelder; kü, Sport und Neues aus aller Melt: Weuln des ſogenannten Schwelverfahrens zu ſchaffen. Frankfurter Dvidenden⸗Werke. Banle⸗Aketien. * D. Hypothekenbnk 4.— 3,80 Heberſ. Bank 82, 79.— Vereinsbank. 0,25 0,25. Discont.⸗Geſellſch. 13. 12,85 7 1—5 4. 4 rlftt. Hyp.⸗Ban—45 Nelalb. U. N. G. 14,— 13,90 Mitteld. Credit⸗B..65.6 Nürnberg..⸗Bk. 8,10 8,10 1—.— 5 95 ſälzer Hyp. ⸗ 5 5 Reichsbanf 83,25 53,25 Bergwerk⸗Aktien. Harpen. Bergbau 85,85 86,— Kaliwerk Aſchersl. 14,.— 14,45 13 — 12. Rhein. Creditbhank 2,50 2,25 Rhein. Hyp.⸗Bank 4,70.80 Süidd..-Erod.⸗B.——.80 Südd. Discontog. 3,— 8, Wiener Bankoder. 0,28 0,26 Wttbrg. Banlanſt.— 5 „ Notenbank 6,60 6,80 „BVereinsbank 2,25, Mannh. Verſ.⸗Geſ.—— 64.— Frankf. Allg. Berf. 62,.— 62,.— Oberrh. Verſ⸗Geſ.——— Frankf. R. u. Mito. 6,40—.— 13. 18. Aug. D. Crebitbk..65 1,65 diſche Bank.. 29, 32,— Bank für Br. Ind..60.80 Bayr. B. Ered. W „Hop. u. Wo 1,80 1,80 Barmer Bantver..25.25 Berliner Handgeſ. 24, 24, Tom. u. Privatbt.83.— Darmſt. u. Nat.⸗B. 9,70 9,75 Deutſche Bank 11.40 11.30 .Aſiatiſche Bant—.——.— D. Effekt. u. Werte.40.,40 * Oberſchleſ Ev.⸗Bd. 10,10 9,50 Sochumer Bb. u. G. 56,75 86,50 5 do. Buderus Eiſenw. 11 iſenind. 10,20 10,. D. Luxem. Bergw. 59,25 60,50 Kaliwrk. Salzdetf. e 4¹.65 40,65 Eſchweil. Bergwrk. 97, 94.— Kaliwerte Weſter. 18,50 16,75 Nhein raunkohle 29,75 29,45 Friedrichsh. Bgrw. Lothr. H. u..-B.—,— 40.— Salzw. Heilbronn—, 24, Gelſen:. Wergrork. 50. 42685 42.50 95 Mannesmannröh. Gelfenk. Gußſtabl 13 50 14 50 75 Tellus Bergbau. 2,45 2,40 V. K. u. Laurahütte 6,.— 5,25 Crausport⸗Aktien. 7 1 582 Llond.10 3,/75] Baltimore& Ohio 48 78 40.50 — 25.50] Oeſter.⸗U. St.⸗B.. 24.75 24.50 Induſtrie⸗Aktien. Bad. Anil. u. Soda 20..— 19 70J Cement Karlſtadt 9,75 9,78 Schantungb⸗ 1. Hese Febef 20 Eichb⸗ Mannheim.—.—— Alexanderwerk, 4,.,75 Alfeld Delligſen 2,25.75 Allg, Elektr⸗Geſ. 3,70 8,50 Alſ. Portl. Zement 48,75„— Berlin⸗Anh Mſch..40 4,10 Ber⸗Gub Hutfbr. 25,75 24,60 BerlinKarlsr Ind. 60,50 60,59 Berliner Maſchb. 14,20 13.65 Chem. Gelſenk... 60,—59, Chem. Albert. 37,10 37,75 Concord. Spinner. 2,85 2,80 „ 8 71 5 65 232 50, 7% L Hostger Stanm 10. 70.0 bad Halg dae 1029 100 fe, da Rer e— Aaglere Guane 9 J8 9700 Planghune. 20 Deſch g kaene 78 8Seckenghe. 6475 84 78J.%% achent 128h 2680J8% Sreng Lalan 848 3 uuthransum:). 4% Padunelc an 17.21835 chweftellenam 80 e ungael Kohten 20. 19.25 Bauncbucge g 88. 58 75 Deteſch.dukemd..40 80— Reichsſcheg..1.320 03504% Peb. Konſels.80.500 Koggenwert.,.80.80 Farkprauerei. 37. 40. Bad.UhrenFurtw. 17, 18,30 Chem. Wrk. Albert 36.90 38,90 17 80 1. eeee e. 28.75.Eiſend Signal. 49..N 0,880.770 8%.580 1105/ K. Jenrentd, 48 40 Schwbeh Seng. 28 2230 Page Fedte 0 60 FSeldenen 1879 175 caſez Jegb 1929 10.45,Bealan. 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Rable“.825 1588 405 105 Si0 Kog Main 295.350Ladenſcheid Mie: 240.50 Weberei Zittau.20 940 Niedlauſ. Koßlen 47, 27— 8% Rumän. 1903—— de St..e1810 80 7½5 ö tens Stamm..75 280 Riede Mantan 34. 33.—Stem. hals. Ber! 5,½70.700 Magirus.G..75 2,75] Fr. Meguſn& Co.90 7,60] Nordd Wolämm 52.— 52,504/% OeſtsRl91s 3,70.124¼% doGold.am. 8,75 3,508½/ bo.„ v. 1887 236— toren Peußz— Rodberg. Darmſt.23.20 Sinalco Detmold 3.— 200Mannesmannröh 42,35 41,40J Merkur Wollwar 22.— 25. Jöberſchl Esb. d. 10.50.854½% do. Schatz.50.60 4% do. am. Rt.B.—.—% Mer. am. Inn. 38.50— ger Oermerf 18. 13. Nötgers, Werke. 13,— 1835] Südd. Drabtindſt.———.—[fansfelt. Aitien d87 340 Mir 2 Geneſt. 6. 8.„iſenindn 19. 10.804¼% do Siiberk..300.809 4% Trt. Bagd. S.—. 119% Dold— Abe 8 60 878,Schling r c. H0g.—.——S Led. St Jngberi—.——.— Markt. u Kühlhal 1290 13.80 M. eor- Deuz 2165 22 50. Koßswerke.28 41.38f4a% öo. Goldrente—— 1004%„ ei 680.58 Nued⸗ree., 35— 95 90Sneis nan 6. 6850J Straßſt V Dresd..——.—Mazimiſtansau.90 8, Müßdeheim Berg 65,— 62,— 9% do einb. Rente—.—— J4% Ungar. Goldr.—.—.608% meper e dee Daimler Motoren 3,13 299 Amme Gieſ.& Co..10—.— Deſſauer Gas 28— 27,0 Berzellus Bergw..30 5,30 Obrenſtein 8Kopp. 17.85 16, Müller: für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u, den übria tedaktlonellen Tricotw. Beſigh 55 52— Ver. Ultr. 1. 1455 135 ſchocked., gi. 130 112%5 1.. 0 gotw. Beſigh. 55, 55.—Ver. amarinf. 13,59 13. hockew, Kltn..40 1,12/Phönix Bergbau 41, 41.— Nomdach. Hütte 18,75 10,50 Schuck„ 10% Thürg, Lief. Gotha 9,50 9,75 Ver. Zellſt. Berlin.25.60 Juckerf. B. Wagh..70.05 Pge.80 125 130.— 120 283 Uhrenfabr. Furtw. 2,— 2,05 Vogtl. Maſch. St..35 2,0„ Frankenthal 3,15.02 Rathgeber Wa 5,%Roſitzer Zuker.43, 44, Siemens Elettr. 550 8,½75 Ber. deutſch Oele 27.— 27,25Poigt& Hülf St. 750 1. 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Genthner Käthe un 1 Maria Jost Kari Jost und Familie Josef Jost jr. und Familie Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen meinen lieben Mann unseten tteubesorgien Vater, Gioßvaler, Schwieger- Josef Jost semem langen schweren Leiden duich einen sanften Tod Mannheim, 8 6, 4. Heidelberg-Handschuhsheim, Hamburg. Im Namen det trauernd Himerbliebenen: Ludwig Jost und Familie. Hamburg Philipp Sehneider u. Frau Sophie geb Jost Jakob Armbrust ir u. Frau Amelie geb. Jost De Beerdigung findet am Samstag, 15 November, naeinnittags 2½ Uhr von der städt. Le chenhalle aus stait 52²5⁵ 7 Monaten von Wir setzen die verehrl. Clüb er in Renmnis, daß unsei langjähtiges Mitgued Nerr Frigdrich ſun nach längerer, schweier Krankheit ge- storben ist. 55233 Mannheim, 13. November 1924 Der Vorstaud. Die ee Undet Freitag. 14. November 24, nachm. 123 Uhr statt. Wir haben laufend Schweiß-Arbeiten, Dreh-, Hobel., Fräs- und Bohr-Arheiten zu vergeben und bitten Intereſſenten, die über die nötigen Präziſionseinrichtungen u. Arbeitskräfte verfügen, um Mitteilung ihrer Adreſſe. Gefl. Zuſchriften erbeten unter B. U. 176 an di e Geſchäfts ſtelle dieſes Blattes. 8680 — Vernichtef man — e n IN ledem Ort. Näheres gegen Rüuckporto. . Holfter, BreslauE4s7. Eai95 Herfekte Kurbel- [Stickerin auf ſofort geſucht. 1699 Angebote mit Gehalts ⸗ anſprüchen an A. Ernst. Stickereiwerkſtänte und Fahnentabritk Heidelberg. 5167 Suche junges Mädchen tagsüber für Haushalt. Vorzuſtellen zwiſchen —3 Uyr nachmittags be. Frau Kaiſer, Rheindammſtr 15 Suche per ſoſort tüchuges Madchen das auch etwas nähen kann Frau Albert Merikofer. Tullaſtr. 10, 4St 55171 Junger Lauimann tOtal mit unseren bewährten Spezialmitteln —.758,.25 u. 1. 50 Mk. 2 Preis: Ludwis& Schüttneim Drogerie und Patfümerie Mannheim /O 4, 3 Telef. 252 u. 7718. 8678 Imiche Lerdkenkliclungen der altgemeine. Wir erſuchen nochmals um Zahlung der am 3. November 1924 fällig geweſenen Gebäude⸗ Jonderſteuer für Oktober 1924 mit einer letzten Friſt von 3 Tagen. Wer bis 15. November 1924 nicht zahlt, hat die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Es wird noch⸗ mals darauf hingewieſen, daß für den genannten Monat bereits ein Zuſchlag von 29)0 des Rück⸗ ſtandes für jeden angefangenen balben menet vom Fälligkeitstage, d. i. 5. November 1924, an erhoben wird. Der Verzugszuſchen beträgt jetzt: für den Monat Juli 1924 14% für den Monat Auguſt 1924= 10% für den Monat September 1924 670 für den Monat Oktober 1924 27% Schalterſtunden:—½ 1 und ½3—4 Uhr, Sams⸗ tags—12 Uhr. Stadtkaſſe. 96 Vorauszahlung auf⸗die Gemeinde⸗ und Kreis⸗ ſteuer 1924. Wir fordern nochmals zur Leiſtung der am 15. Oktober 1924 fällig geweſenen dritten Voraus⸗ zahlung mit einer letzten Friſt von 3 Tagen auf. Wer in der Zeit vom 15 bis 18 November 1924 nicht zahlt, hat die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten Es wird noch⸗ Mmals darauf hingemieſen, daß bei Zahlungen nach dem 15. Nov mber 1924 ein Zuſchlag von 2 vom Hundert—5 für jeden auf die Fällig⸗ keit(45. O folgenden angefangenen halben Monat zu e udeen iſt. Schalterſtunden: 8S—21 Stadtkaſſe. und—4 Uhr, Samstags von—12 Uhr. 96 19, Jahre alt(abgebaut), zuletzt in der Zigarren⸗ branche tätig, ſucht paſſ. Stellung per ſofort oder ſpäter nimmt eptl. auch Reiſepoſten an. Angebote unter T. E. 6 an die Geſchäftsſtelle 5163 Suche für mein. nein. Sohn, 15. J. alt, Mittelſchul⸗ bildung.*5157 Kaufmännische Lehrstelle auf 1. Januar 1925 od. ſpäter in Großhandels⸗ firma. N erbeten unter T. 2 an die Gescköttstele d... Fleißiges chrl. NHädchen 19 J, mit gut. Zeugn ſucht ſofort Stelle 5177 Gefl Angebote unt, T. 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