W für einen Ausgleich zu ſorgen. 1 für die 8 Paßn rellen In Mannbeim u. Umgebung wöchentlich old- Pſg. Die monatl. Beziehet verpflichien ſich bel evtl Aenderung d. wirichaltt Berhällniſſe noiwenolg werdende Sartee ange anzuertennen Poſtſchecktonto Nr 17590 arlsrude. Haupigeſchätisſtelle H 6, 2 Geſchäfts· Nebenſtellen Waldyoſſir o, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ plaß 4 Ni. 7041 7945,— Telegr.- Adreſſe Denecalanzeiger Mannbeim Erſcheint wöchentt zwölfmal. ann hel Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗- u. Muſle-eitung Aus der Welt der Technik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen 55 Mittag⸗Ausgabe Jeilin Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 530 eigenpreiſe nach Tarif dei Vorauszahlung pro ein · ——155 Kalendtgele für Allgemeine Anzeigen.40.M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Veramwortung über⸗ nommen. Höhere Gewall, Streits Beiriebsſtörungen uſw. verechtigen zu keinen Eriatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchtänkte Ausgaben oder fur veripätete Auſnahme oon An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Monnheim. 6. Reichsparteitag der Deulſchen Vollsparlei Die Rede Streſemanns Aus der großen politiſchen Rede Streſemanns, in der cöfßene des Aantravorſtandes deren erſter Teil wir bereits geſtern veröffent. teg, laſſen wir hier den Schluß folgen: edeutung der Handelsvertragsverhandlungen geird dadurch vermehrt, daß wir vielfach vor ganz neuen Verhältniſſen tehen, insbeſondere infolge der Verringerung unſerer induſtriellen ohſtofſbaſis und der kandwirtſchaftlichen Erzeugung. Auch bei den Ländern, mit denen wir verhandeln, finden wir vielfach andere Vor⸗ ausſetzungen. Neue Wege müſſen gefunden werden. Nicht mit allen taaten werden jetzt ſchon langfriſtige Handelsverträge möglich ſein. Wir werden zum Teil mit Prov'ſorien, mit kurzfriſti n Abkommen arbeiten müſſen. Den leitenden Grundſatz der gegenſei⸗ tigen Meiſtbegünſtigun g müſſen wir auch ferner zuc Grund⸗ e unſerer Handelsbeziehungen mit dem Ausland machen. Wir ſtehen in dieſem Punkte vor viner entſcheidenden Wendung und Beſſe⸗ rung unſerer Lage. Am 10. Januar 1925 läuft die uns im Vertrag von Verſailles auferlegte einſeitige Meiſtbegünſtigung ab. Wir ſtehen von dieſem Zeitpunkt ab wieder als gleichberechtigte Vertragsgegner dem Ausland gegenüber. Wir führen die neuen Vertragsverhand⸗ lungen in dem Beſtreben, mit allen Ländern zu einer wirkſchaftlichen Verſtändigung zu kommen. Der gerade in den letzten Wochen im Ausland nicht ohne beſtimmte Tendenz verbreiteten Vefürchtung, daß Deutſchland das Ausland in kurzem mit deutſchen Waren überſchwem⸗ men und ſich ſelbſt gegen das Ausland mit Prohibitivzöllen abſ hließen wird, muß ich entſchieden entgegen treten, Deutſchland ſteht bezüglich ſeiner Ausfuhr weit hinter allen anderen Ausführländern der Welt urück. Der Welthandel iſt im allgemeinen bereits wieder auf 80 rozent des Welthandels vor dem Kriege geſtiegen, der deutſche Außenhandel aber beträgt nur 40 Prozent der Vorkriegszekt. Die Frei⸗ heit und Gleichberechtigung Deutſchlands in wirtſ haftlicher Bezſeh⸗ ung iſt in dem Sachverſtändigengutachten, das die Grundlage für das Londoner Abkommen bildet, an verſchiedenen Stellen ganz klar als „Vorausſetzung für die Erfüllung der Deutſchland auferlegten Ver⸗ pflichtungen anerkannt. Unſer Zollſyſtem muß ſich auf einer gemäßigten Baſis halten. Ich muß an alle betei⸗ ligten Kreiſe den Appell richten, daß ſie übert iebelle Förderungen um Schutze ihcer ſpeziellen Intereſſen zurückſtellen. Regierung und rlament haben die ſchwierige und immer undankbare Aufgabe, hier Die beſondere Wichtigkeit, die den Verhandlungen mil Frankreich ommt, iſt darin begründet, daß es ſich hier darum handelt, die urch das Londoner Abkommen eingeleitete Entſpannung nicht nur nicht zu gefährden, ſondern im Gegenkeil zu kräfligen. Die wirtſſhaft⸗ liche Vertändi ung mit Frankreich wird eines der wichtigſten Werk⸗ Leſfledung Europas in den nächſten Jahrzehnten ſein. ir haben Frankreich durch das Angebot der Meiſtbegünſtig⸗ ung den deutſchen Markt eröffnet. Wir werden die uns von Frank⸗ reich mitgeteilten Wünſche mit der ganzen Sorgfalt prüfen, die die Beſonderheit der deutſ h⸗franzöſiſchen Lage erfordert. Ich kann nur der Hoffnung und dem Wunſche Ausdruck geben, daß auf franzöſiſcher Seite die Probleme mit dem gleichen Geiſte des Entgegenkommens behandelt werden, wie auf deutſcher Seite. Das Zuſtandekommen des Londoner Paktes iſt neben Herriot dum großen Teil Macdonald zu danken. Ich hoffe beſtimmt, 5 wir, wenn wir auf dieſem Pakte jetzt weiterbauen, auch die Unter⸗ ſtützung der neuen Regierung in England finden werden. Deshalb begrüße ich es, daß Bal dwin ſich gleich in ſeiner erſten Rede nach ſeinem Amtsantritt unzweideutig auf den oden des Londoner Abkommens geſtellt hat. Die Wiederwahl des Präſidenten Coolidge in den Vereinigten Staaten können wir auch vom deutſchen Stand⸗ punkt aus begrüßen, weil ſie die Billigung der von der bisherigen Regierung befolgten Politik des freundſchaftlichen Zuſammenarbei⸗ tens mit uns in ſich ſchließt. Ganz beſonders freut es uns feſtſtellen u können, daß nicht nur eine Verkettung materieller Intereſſen zwi⸗ En den beiden Völkern ſtattgefunden hat, ſondern daß darüder — auch die freundſchaftliche Annäherung Fortſchritte gemacht hat Unſer Verhältnis zu Oeſterreich iſt nach wie vor gekennzeichnet durch die freundnachbarlichen Bezieh⸗ ungen, die wir mit dem deutſchen Brudervolk in Oeſterreich unter⸗ halten. Wir hoffen, daß unſere beiderſeitigen engen Beziehungen durch das im Juli in Prag unterzeichnete Wirtſchaftsabkommen eine noch weitere Vertiefung erfahren werden. Das am 30. Auguſt in Wien abgeſchloſſene deutſch⸗polniſche Abkommen in den Staatsangehörigkeits⸗ und Optionsfragen iſt geeignet, eine Reihe von Konfliktsmomenten aus der Welt zu ſchaffen, die die deutſch⸗ olniſchen Beziehunen bisher beſonders belaſteten und zu vielfachen eibungen führten! Gegenwärtig wird zwiſchen der deutſchen und der polniſchen Regierung die Möglichkeit des Abſchluſſes eines deutſch⸗polniſchen rtrages erörtert. Sowieirußland 1 gegenüber entſpricht die ſeit dem Rapallo⸗Vertrag inaugurirte Po⸗ Utik auch beute noch unſeren pitalen. volitiſchen und wirtſeen nden Intereſſen. Die der Ausgeſtaltung des Rapallovertrages dienenden, 5 Jahre bekanntlich in e ee 9205 andlungen hahe eits zu einer Klärung wichtiger Vertragzmate⸗ rien geführt!“ Weſenllich größere Schwierigkeiten bieten der Natur der Sache nach die in dieſen Tagen in Moskau eingeleiteten eigent⸗ lichen Wirtſchaftsverbandlungen. Ich hege aleichwohl das Vertrauen. ß es mit beiderſeitigem Verſtändnis für die berechtiaten Bedürfniſſe es anderen Teils gelingen wird. dieſer Schwieriakeiten Herr zu wer⸗ en, um im Zuſammenhana, damit auch die in der füngeren Zeit, vamentlich in Transkaukaſien, entſtandenen Differenzen zu löſen. Auch habe ich Grund erwarten'n dürfen, daß es der Sowietreaie⸗ rung gelingen wird. Einwirkunaen innervolitiſcher dentux. aegen die wir uns gewandt baben. in Zukunft zu verbin⸗ Die Reichsregierung bat mit allen Mitteln verſucht, die Militärkontrolle übrem Ende zuzufübren. Dafür bot ſich nur ein Wea: die Zulaſſung der Generalinſpektion unſeres Rüſtunasſtandes. Die Generalinſpek⸗ 7 bat ſeit nun über zwef Monaten bei den militäriſchen und zivilen tellen ſowie bei induſtriellen Unternehmungen annähernd 1000 Be⸗ ſuche vorgenommen. Dank der muſtergültigen Haltung der Bevölkerung ſind dieſe Beſuche in allen Teilen des Reiches alatt und reibungslos verlaufen. Nur in Ingolſtadt iſt es zu bedauerlichen Ausſchreitungen der Zivilbevölkerung gekommen. Daß der Befund der General⸗ inſpektion den alliierten Ländern den Beweis der Entwaffnung Deutſchlands erbringen muß, darüber kann ſchon jetzt kein Zweifel mehr beſtehen. Deutſchland erwartet daher mit Fuag und Recht, daß mit dem Abſchluß der Generalinſpektion auch die Militärkontrolle in der bisherigen Form als beendet zu betrachten iſt und daß in Kürze die Kontrolle aus der Hand der interalliierten Kommiſſionen in die Hand des Völkerbundes übergeht. Es iſt Ihnen bekannt, daß die Reichsregierung ſich für den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund entſchieden hat und daß ſie entſchloſſen iſt ihre Schritte in dieſer Richtung fortzuſetzen. Das Memorandum, das ſie zu dieſem Zweck im September den im Völkerbund vertretenen Mächten überreichen ließ, hat allerdinas anſcheinend doch nicht überall das Intereſſe ge⸗ funden. das wir erhofft hatten. Nur einige Mächte haben uns bisher geantwortet. In dieſen Antworten vermiſſe ich ein genügendes Ver⸗ ſtändnis für die ganz beſondere Lage Deutſchlands. Ein gänzlich ent⸗ waffnetes Volk kann inmitten eines ſtark gerüſteten Euroras auch als Mitalied des Völkerbundes unmöalich auf das letzte Schutzmittel ver⸗ zichten. das ihm durch das Recht auf Neutralität gewährt wird. Ich hoffe aber, daß wir im Weae der geagenſeitigen Ausſprache ſchließlich doch zu einer Einiaung auch über dieſen ſchwierigen Punkt gelangen werden. Wachstum und Kraft wird dem internationalen Leben nur gegeben durch das Vertrauen, das die gegenſeitigen Beziehungen er⸗ füllt und durch den aufrichtigen Verſtändigungswillen der Regierun⸗ gen. Alle Völker haben Anſpruch auf Freiheit und aleiches Recht. Nichts anderes als dieſen Anſpruch auf gleiches Recht und Freiheil verlangt Deutſchland für ſich!“ Das Echo der Rede In ſeiner außenpolitiſchen Rede, die er in Dortmund hielt, hat Dr. Streſemann die Bilanz aus ſeiner Tätigkeit als Außenminiſter gezogen. Seine Betrachtungen umfaſſen den geſamten Komplex der Außenpolitik und behandeln faſt alle aktuellen Fragen, angefangen vom Londoner Pakt bis zum Regierungswechſel in England und zur Präſtdentenwahl in Amerika. Die Schlußfolge⸗ rüng, zu der Dr. Streſemann gelangt iſt, iſt in eine kurze Formel gefaßt die: Daß man den rechten Weg gewählt habe und auf ihm fortſchreiten müſſe. „Vorwärts“ und Voſſiſche 3tg.“ glauben einen Widerſpruch darin zu finden, daß der Außenmimiſter auf der einen Seite zum Verteidiger einer Verſtändigungspolitik ſich aufwirft, wäh⸗ rend er auf der anderen als Befürworter des Bürgerblocks eine loyale Durchführung des Dawesabkommens ſelber erſchwert. Typiſch für dieſen geiſtigen Zwieſpalt ſei, ſo bemerkte der„Vorwärts“ namentlich die Stelle der Rede über die Handelsvertragsverhand⸗ lungen. Als Miniſter wiſſe Streſemann, daß die Hochſchutzpolitik ein außenpolitiſches Verhängnis wäre und warnt die Intereſſentea⸗ kreiſe vor überſpannten Forderungen. Aber als„Buͤrgerblöckler“ werde er im Schlepptau der Großagrarier und Schwerinduſtriellen den„Hochſchutzzollſchwindel“ mitmachen. Die„Voſſiſche Ztg.“ ſtellt mit Befriedigung feſt, daß die Er'licungen des Außenminiſters ſich in weitem Umfang mit dem, was die Demokratie vertreten habe, decke. Dr. Streſemann kehre damit zur Linie zurück, die in letzter Zeit verwiſcht zu ſein ſchien. Das Blatt fragt:„Wird er ſeine Partei abermals herumzureißen dbe Jedenfalls wird dieſe Rede, in der Streſemann nirgends den Parteiführer hervorkehrte und die er ebenſo gut als Außenminiſter im Reichstag hätte halten können, ſachlichwenig Angriffspunkte bieten. Den Forderungen, die wir an unſere Vertragspartner in dem Falle erheben dürfen, daß wir unſeren Verpflichtungen nachkommen, wird man jedenfalls in allen Lagern beiſtimmen koͤnnen. Die„Börſenztg.“ ſchreibt: Ablehnend ſtehen wir dem großen Optimismus gegenüber, den Streſemann bezüglich unſerer auße 1⸗ politiſchen Beziehungen wieder an den Tag legt. Die Weltlage ge⸗ ſtattet doch durchaus keinen ruhigen Ausblick und das deutſche Volk hat am wenigſten Urſache, ſich das zu verhehlen. Ein flufruf zur Einigkeit Der Parteitaa der Deutſchen Volkspartei veranſtoltete geſtern abend eine vaterländiſche Kundgebung für die beſetzten Gebiete. Nachdem Staatsminiſter Dr. Boelitz mit ſtürmiſchem Beifal begrüßt wurde, ergriff Reichsminiſter Dr. Streſemann das Wort. Er hob in ſeinen Ausführungen hervor, daß es an Einigkeit in unſerem Volke fehle, und daß dieſe doch überaus not⸗ wendia ſei. Die fehlende materielle Macht müſſe durch die ideellen Kräfte in unſerem Volke erhöht werden. Es gelte, das Große groß zu ſehen und das Klei-e klein. Der Gedanke an die Partei ſei ganz klein. der Gedanke an das Vaterland ganz aroß. Einig müßten wir auch ſein innerhalb der Konfeſſionen der deutſchen Lande. Töricht wäre es, das deutſche Volk in Klaſſen einteilen zu wollen. Wir kennen, ſagte der Miniſter, keine Klaſſen innerhalb des deutſchen Vol⸗ 2. 11 kennen nur einen Adel, das iſt der Adel der Tü chtig⸗ eit. war im alten Deutſchland, mit hinübernehmen in unſere Zeit In dieſem Sinne ſtehen wir auch auf dem Boden der Verſtändi⸗ guna der Parteien untereinonder. Dazu gehört, daß auch Männer ſich achten, die auf anderem Wege das Ziel erreichen wollen, das dem deutſchen Volke nützlich iſt. In dieſem Sinne ſa Koalitionspoliti Sie bedeutet eine Zuſammenfaſſung der Kraft, die allein uns retten kann, und ein H mauswachſen über die Parteien hinweg, und dem Auslande gegenüber ſollten wir über⸗ haupt keine Partei kennen. Die Beſetzung des Ruhrgebietes und die Fortdauer dieſer Beſetzung iſt rechtswidrig. Mit aller Kraft muß dagegen Einſpruch eingelegt werden. Deutſchland halte ſein im Vertrag von Verſailles niedergelegtes Recht aufrecht. In dieſem Sinne gäbe es kein Kompromſß. Hilfe in dieſer Not könne nicht von außen kommen. Sie kommt aus dem Volke ſelbſt. Die Wie⸗ dergeburt muß von innen geſchehen. und Soli⸗ dität wieder wachſen, dann werde wachſen die Kraft des deutſchen Volkes von innen heraus und der Glaube an ein neues Deutſchland und an ſeine Zukunft. Nach einem Hoch auf Deutſchland, in das die Verſammlung be⸗ geiſtert einſtimmte, brachte die Verſammlung am Schluſſe Dr. Streſemann ſtürmiſche Ovationen dar. kann. Wir lieben das alte Deutſchland. Wir wollen das, was gut verſtehen iſt auch das Kompromiß der Zum Aufmarſch der Parteien Es wird ſicher bis zum 7. Dezember auf dem Kampfplatz der Parteien noch lebhafter, allzu heftig aber dieſer Wahlkampf ganz ge⸗ wiß nicht werden. Dazu ſehlt ihm der Reſonanzboden bei Jer Wählerſchaft. Erſt das Mitſchwingen der ganzen Volksſeele, die leidenſchaftliche Anteilnahme breiterer Maſſen kann einer Wahl das Gepräge einer großen politiſchen Bewegung geben Hierzu aber mangeln die Vorausſetzungen. Wenn es ſich um eine ſachliche Diffe⸗ renz über ein Objekt der Politik handelt, dann niment das Volk in der Regel von ſich aus nach Weltanſchauung und ſozialer Schichtung Stellung, und die Parteien im Reichstag hanveln als Mandatare nach den Wünſchen ihrer Wähler. Bei der letzten Reichstagsauf⸗ löſung aber ging es nicht um den Gegenſtand der Politik ſondern um ihre Methode, und das deutſche Volk hat ßich naturgemüß in den wenigen Jahren ſeit Einführung der Republik noch nicht ſo in das parlamentariſche Syſtem hineingelebt, daß es die Wertung der Methode als das Primäre und oft Ausſchlaggebende zu ſchätzen weiß. Weiten Kreiſen erſcheint die letzte parlamentariſche Kriſe des⸗ halb lediglich als ein Streit um Miniſterportefeuilles oder ein Aus⸗ fluß parlamentariſcher Intrigen und Eiferſüchteleien. Dieſem Fehl⸗ urteil muß im Intereſſe der ſtaatspolitiſchen Erziehung unter allen Umſtänden entgegengetreten werden. Der Wunſch nach einer Erweiterung der Regierungsbaſis ent⸗ ſprang nicht dem Verlangen nach einer neuen parlamentariſchen Kriſe, ſondern im Gegenteil der Abſicht, dem chroniſchen Kriſenzu⸗ ſtand, unter dem wir ſeit Jahren leiden, endlich einmal ein Ende zu bereiten. In dem nächſt der Schweiz am längſten parlamen⸗ tariſch regierten Lande, in England, hat man viel eher erkanat, daß mit einer Minderheitsregierüng auf die Dauer keine konſequenke und eindrucksvolle Politik nach innen und außen geführt werden Macdonald zog nach wenigen Monaten die Konſequenzen und führte ſelbſt ſeinen Sturz herbei, um das Volk zur Entſchei⸗ dung aufzurufen. Daß dieſe zugunſten der Rückkehr zum Zwei⸗ parteienſyſtem und innerhalb deſſen zugunſten der Torys gefallen iſt unter faſt gänzlicher Vernichtung der Liberalen, lag an der dem Volke vorgelegten politiſchen Frageſtellung:„Sozialiſtiſcher oder bürgerlicher Skaat?“ Eine ähniettare Entſcheidung wird bei den deutſchen Wahlen nicht fallen und wird auch nicht derlangt. Eng⸗ land hat zum Unterſchied von Deutſchland und den meiſten Konki⸗ nentalmächten zunächſt den Vorzug, daß in ſeinem poliliſchen Leben eine auf konfeſſioneller Baſis aufgebaute Partei ganz fehll. Und zudem begünſtigt das Wahlſyſtem des britiſchen Inſelreichs die Re⸗ zuzlerung der Parteienzahl, während das unſere direkt zur Ser⸗ ſplitterung ermuntert. Gegenuber dem troſtloſen Bild politiſcher Unreife und Zerfahrenheit, das die letzten Wahlen boten, iſt zun aſt einmal feſtzuhalten, daß bei den Wahlen zu einer politiſchen Kör⸗ perſchaft nur auch wahrhaft politiſche, d. h nach Weltanſchauungen orientierte Parteigebilde auf en Kampfplatz gehören. Wenn allch unter den Aufagben des nächſten Reichstages die wirtſcha en Fragen ein gewiſſes Primat haben werden, ſo dürfen dieſe trotzdem nicht vom Slandpunkt einſeitiger Intereſſengruppen aus entſchieden werden. Um aber der Löſung der Wirtſchaftsprobleme im Sinne des Wiederaufbaus und des Auegleichs der Intereſſen im neuen Reichstag die Wege zu ebnen, iſt zu wünſchen, daß die politiſchen Parteien— ähnlich der D..P.— bei der Aufſtellung ihrer Liſten den Wählern in beſonderem Maße Perſönlichkeiten präſentieren, deren Sachverſtändnis Gewähr bietet für eine möglichſt günſtige Klärung der wirtſchaftspolitiſchen Situation. Verſchwinden von den Wahlzetteln erſt einmal die kleinen Wirtſchaftsgruppen, deren Stim⸗ men ja doch zu 80 Prozent unter den Tiſch fallen und meiſt nur eine Schwächung des bürgerlichen Elementes bedeuten, ſo wäre da⸗ mit ein weſentlicher Schritt vorwärts getan auf dem Wege zu einer Sammlung aller politiſch wertvollen Kräfte. Es ſind indeſſen nicht nur nackte Intereſſenfragen die Väter der Zerſplitterug der bürgerlichen Stimmen, ſondern dieſe Erſchei⸗ nung iſt zum guten Teile auch ein Ausfluß des gerade bei den Deulſchen hochentwickelten Individualismus und der Neigung zu Eigenbrödelei. Nun aber läßt ſich praktiſche Staatsgeſinnung, das Streben zum Ganzen ſehr wohl vereinigen mit den großen Errungen⸗ ſchaften des Humanismus und Liberalismus, dem Rechte der freien Perſönlichteit. Programme freilich haben oft etwas gefährliches, denn der ſtarre Buchſtabe tötet vielfach den Geiſt und hemmt die lebendige Entwicklung, eine Erſcheinung, die ſich typiſch bei der Sozialdemokratie zeigt. In England kennt man die Bindung durch ſtarre Programme nicht, ſondern ſucht jeweils für die Wahlen die geeignetſte Plattform. Deshalb läßt ſich auch jenſeits des Kanals der Rahmen der Parteien weiter ſpannen. Was im britiſchen Reich unter dem Namen Konſervative Partei oder Arbeiterpartei ver⸗ einigt iſt, gäbe bei uns das Material für mindeſtene je 3 Fraktionen. Immerhin iſt es begrüßenswert, daß die Lehren der Maiwahlen nicht ganz vergebens waren. Die Wahlliſten werden zwar immer noch zu viel, aber doch ſchon weniger Parteien aufweiſen. So ſind die Republikaniſche Partei Deutſchlands, die Deutſche Arbeitnehmer⸗ partei und die Nationale Freiheitspartei verſchwunden Dankens⸗ wert iſt es ferner, daß die nationalliberale Gruppe um Maretzkty in richtiger Abſchätzung ihrer Gefolgſchaft auf die Aufſtellung eigener Kandidaten ebenſo ver⸗ zichtete wie die liberale Vereingung, die übrigens in Keinath einen Vertreter an ausſichtsreicher Stelle des Reichswahl⸗ vorſchlages der Deutſchen Volkspartei aufweiſt. Allgemein dankens⸗ wert iſt es auch, wenn Wirtſchaftsorganiſation, vaterländiſche Ver⸗ bände uſw. unter Verzicht auf eigene Liſten ihre Mitglieder zur Wahl ermuntern, um der Wahlmüdigkeit zu begegnen die letztere wäre das Törichtſte, was wir uns leiſten könnten. Wir müſſen bei dieſen Wahlen 8 zu einer Feſtigung der parlamentariſchen Verhältniſſe kommen. Die praktiſchen Angelſachſen ſowohl in Eng⸗ land wie in Amerika haben bei den letzten Wahfen eine ſtabile Regierung geſchaffen, einen Vorſprung, den es einzuholen gilt, wenn anders wir nicht dauernd nur Objekt der Politik werden, ſondern die Aktivität Streſemannſcher Außenpolitik mit Ausſicht auf Erfolg fortſetzen wollen. Dazu aber bedarf es zunächſt abſoluter Konzentration aller wohrhaf aufbauendn Kräfte zur Schaffung feſter parlamentariſcher Mehrheitsverhältniſſe. Das letztere Ziel verlangt in erſter Linie natürlich die Schwächung derſenigen + die den Parlamen⸗ tarismus ad absurdum führen wollen, auf ſeinen Trümmern die Diktatur der Extreme aufzurichten. Zäher als die National⸗ ſozialiſten, deren Verfall immer zutage tritt, werden ſich offener d. aller Vorausſicht nach die oggne behaupten dank ihrer Unter⸗ ſtützung durch die Sowjets. Wie aber das Anwachſen der ertremen numeriſchen —— —————— 2. Seiie. Nr. 530 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgade) Freilag, den 14. November 1924 Parteien das Sympton eines kranken nationalen Wirtſchaftskörpers war, ſo wird auch mit fortſchreitender Geneſung der Einfluß dieſer radikalen Strömungen mehr und mehr unmaßgeblich werden. Das Beſtreben einer des parlamentariſch⸗politiſchen Schwer⸗ 0 nach der Mitte darf indeſſen nicht zu einem Zuſammen⸗ chirren weſensfremder Elemente führen. Die Ueberſpannung des Sammlungsgedankens hat ſich in den letzten Wochen als ein Experiment mit negativem Erfolg erwieſen. Die Atmoſphäre, in der der Wahlkampf geführt wird, iſt ſelten ſo kühl geweſen.——97 wird von den verſchiedenſten Seiten ver⸗ ſucht, mit verbrauchten Schlagworten wie Reaktjon, Kulturkampf, Brotwucher uſw. die Maſſen in Erregung zu bringen. Ob es ver⸗ ſchlagen wird, bleibt abzuwarten. Sicher iſt jedenfalls, daß das deutſche Volk um ſo eher das Rechte finden wird, je kühler die Köpfe und je wärmer die Herzen bleiben. W. Sch. die pariſer Wirtſchaftsverhandlungen Paris, 14. Nov.(Von unſerem Pariſer Mitarbeuer.) Nach der Abreiſe des Präſidenten der deutſchen Delegation v. Tren⸗ delenburg werden die politiſchen Kreiſe ſichtlich nervös und es entſtehen in den Wandelgängen der Kammer ziemlich lebhafte Debatten über die Frage, ob es richtig geweſen ſei, die Handels⸗ vertragsverhandlungen infolge ſtarren Feſthaltens an der 26⸗ prozentigen Importtaxe ins Stocken zu bringen. Man gibt zu, daß die im Oktober eingeführte. Importtaxe eine Erſchwe⸗ rung des deutſchen Handels mit ſich bringe, fügt aber merkwürdiger⸗ weiſe hinzu, daß eine Benachteiligung der deutſchen Wirtſchaft auch durch andere Klauſeln des Verſailler Vertrages verurſacht werde. Die Importtapxe ſelbſt hält man nicht für die allerſchwerſte Benach⸗ teiligung des deutſchen Handels. Es ſcheint ſich momentan eine Bewegung zu Gunſten eines franzöſiſchen Ent⸗ gegenkommens bemerkbar zu machen. Die Erklärung der deutſchen Delegation, daß ein vorzeitiges Abkommen nicht zuſtande kommen werde, weil man in Bezug auf die Importtaxe ein Ent⸗ gegenkommen verweigern ſollte, macht den ſtärkſten Eindruck auf die maßgebenden franzöſiſchen Kreiſe. In ſeiner Beſprechung mit Trendelenburg und Hoeſch betonte Herriot, daß die von den deutſchen Delegierten ausgeſprochenen Wünſche nicht berückſichtigt werden könnten, da einige Tage nachher dann nur neue Forderungen eſtellt würden. Dieſe Erklärung des franzöſiſchen Miniſterprä⸗ ſeane legt man folgendermaßen aus: Falls die deutſche Delegation ezüglich der Regelung der elſaß⸗lothringiſchen Aus⸗ fuhr nach Deutſchland bindende Zuſagen machen können, ſo würde man auf franzöſiſcher Seite gewiß Gegenkonzeſſionen ein⸗ räumen. Dagegen zeigt man ſich hier ziemlich überraſcht, daß Dr. Streſemann die Handelsvertragsbeſprechungen mit in den Fragen⸗ komplex der Militärkontrolle und des Eintritts in den Völkerbund und verſchiedenen anderen ſchwebenden Fragen einbezieht. Dieſer Haltung der deutſchen Regierung begegnet man in fran⸗ zöſiſchen Kreiſen mit Befremden. Insbeſondere zeigt man ſich ent⸗ rüſtet darüber, daß die Unterzeichnung des vorläufigen Handels⸗ abkommens auf deutſcher Seite mit den Fragen der Räumung des Ruhrgebietes und der Kölner Zone in Zuſammen⸗ hang gebracht wird. Dieſer engherzige franzöſiſche Standpunkt iſt ebenſo unbegreiflicher, da ja hinreichend bekannt iſt, daß der Dawes⸗ plan eine möglichſt baldige Befreiung der deutſchen Wirtſchaft von dem ſchweren Druck der Beſetzungspolitik notwendig macht. Die franzöſiſche Methode laſſe ſich neuerdings auf die Tatſache zurück⸗ führen, daß zwiſchen London und Paris Verhandlungen über ein gemeinſames Vorgehen gepflogen werden. Sobald dieſer Meinungs⸗ austauſch nach dem Rücktritt der Arbeiterregierung die getrübte Lage geklärt hat und die Verſtändigung mit der konſervativen Regie⸗ rung erzielt iſt, dürfte nach der Meinung unterrichteter Kreiſe die Haltung Frankreichs in der Frage des deutſch⸗franzöſiſchen Handels⸗ vertrages weſentliche Aenderungen erfahren. der Ausbau des vertrags von Rapallo vVerlin, 14. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) In Moskau iſt dieſer Tage eine Delegation eingetroffen, die mit Sowjetrußland in Ver⸗ handlungen über den Rapallovertrag eintreten ſoll. Der Rapallovertrag ſtellt bekanntlich nur einen Mantelvertrag dar und zenthält als ſolcher nur ſehr allgemein gehaltene und kurzgefaßte Beſtimmungen. Zweck der Moskauer Konferenz iſt es, die Ab⸗ machungen von Rapallo zu ſpezialiſieren und die Lücken, die der Vertrag enthält, nach Möglichkeit auszufüllen. Es dürfte ſich vor allem um die Abgrenzung der beiderſeitigen Konſu⸗ larrechte, ferner um Klärung auf dem Gebiete des Privat⸗, Wechſel⸗ und Patentrechts handeln. Es iſt auf beutſcher Seite, wie wir hören, nicht beabſichtigt, über den Rahmen des Ver⸗ krags hinaus etwa weitere politiſche Bindungen einzugehen. * Die amerikaniſchen Kredite an Deulſchland (Spezlalkabeldienſt der United Preß) Newpyork, 13. Nov. In Finanzkreiſen machen ſich zwei ver⸗ ſchiedene Auffaſſungen geltend hinſichtlich der an Deutſchland zu gewährenden Kredite. Die eine verlangt, daß Gilbert eine Erklärung abaibt über die Stellung der privaten amerikaniſchen Darlehen gegenüber den Reparationsforderungen, um auf dieſe Weiſe die Schwierigkeiten zu beheben, die ſich aus dem Vorrang der Reparationsforderungen ergeben, und die eine Finanzierung der deut⸗ ſchen Induſtrie behindern. Die anderen verlangen das Gegenteil und dazu neigen die offiziellen Kreiſe, daß man Vorſicht anwenden müſſe gegenüber lanafriſtigen deutſchen Anleihen, da die Nachfrage nach der deutſchen Anleihe infolge der Annahme des Dawesplanes zu ſtür⸗ miſch geweſen ſei. Gegen kurzfriſtige Kredite ſei nichts einzuwenden, aber bei lanafriſtigen ſei der geforderte Zinsſatz von—10 Prozent auf die Dauer untraabar für den deutſchen Schuldner. um den deulſch⸗amerikaniſchen Handelsverlrag (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 13. Nov. Die neue Regierung beabſichtigt nicht das Zollgeſetz zu ändern, doch dürften die Sätze erhöht werden, falls ſich Anzeichen von Dumping bemerkbar machen ſollten. Der Kampf um den deutſchen Handelsvertrag dürfte mit der aleichen Erbitteruna wie beim Zuſammentreten des Kongreſſes auf⸗ genommen werden, da dieſer Vertrag als Muſter für die anderen von den Vereinigten Staaten abzuſchließenden Verträge dienen ſoll. Es iſt unmöalich, eine Vorherſage über den Ausgang dieſer Kämpfe zu machen. Bisher ſind Befürworter und Gegner des Vertrags bei ihren Auffaſſungen geblieben. England als wohlwollender Gläubigern Paris, 14. Nov.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Mit Be⸗ zug auf die Meldung eines Pariſer Blattes. daß Churchill Paris beſuchen werde, wird in hieſigen politiſchen Kreiſen angenommen, daß der Zweck des Beſuches im Zuſammenhang mit dem nächſten Budget ſtehe. Wie der„Dailn Expreß“ ſchreibt, alaubt man hier, daß Churchill in der Eigenſchaft eines wohlwollenden Gläubigers nach Frankreich gehen wird, um freundſchaftlich⸗ Verhandlungen über die franzöſiſchen Schulden an Enalan einzuleiten und baldige Bealeichung von Kapital und Zinſen zu arranaieren. So läßt ſich aus Churchills Reden bei den Parlamentsawhlen ſchließen und bei den Neuwahlen von Leiceſter im vorigen Jahre erklärte er ausdrücklich, daß er die Politik nicht billige. die im Budget die Steuerzahler mit der Bezahlung von Krieasſchulden an Amerika be⸗ laſtet, ohne irgendwelche Bealeichung der von Frankreich. Italien und anderen Alliterten Enaland zuſtehenden Krieasſchulden zu ver⸗ lanaen. Am 31. März d. J. babe die Totalſumme dieſer Schulden wei Milliarden Pfund Sterlina betragen, wovon auf Frankreich 625.279,000 Pfd. eutfallen. Zinſen werden England nur vom belgiſchen Kongo und aus einem Darlehen von Griechenland be⸗ lt. In allen übrigen ffällen werden die Zinſen zum Kapital ge⸗ chlagen. Die Schuld Rußlands betrage 722,546,000 Pfund Sterlina! Die Reſchstagswahlen Zenkrum und Bayeriſche Volkspartei Berlin, 14. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Zu dem Wahlabkommen zwiſchen bayriſcher Volkspartei und Zentrum, das nach vieler Mühſal geſtern zuſtande ge⸗ kommen iſt, ſchreibt die Germania eine Erläuterung, in der ſie an den Opferſinn ihrer Anhänger im rechtsrheiniſchen Bayern appelliert, dort müßten die Zentrumswähler Wahlenthaltung üben, oder für die bayriſche Volkspartei ſtimmen. Neben den böchſten kulturellen Intereſſen ſprächen dafür aber ſtaatspolitiſche Gründe, die ein friedliches Nebeneinander und gemeinſames Zuſammen⸗ arbeiten der beiden Parteten fordern. Es ſei gewiß nicht leicht in dieſer Stunde höchſter Entſcheidung Gewehr bei Fuß zu ſtehen Aber höhere Geſichtspunkte zwängen zu dieſem Entſchluß, man wird nur abzuwarten haben, ob und in welchem Ausmaß das Abkommen bei der Wahl wirklich befolgt werder wird. Sozialdemokrakiſche Auseinanderſetzungen Berlin, 14. Novs(Von unſ. Berliner Büro.) Der ſozial⸗ demokratiſche Parteivorſtand hat, wie der„Vorwärts“ meldet, am geſtrigen Donnerstag den ſächſiſchen Parteiorganiſatio⸗ nen und der ſächſiſchen Parteipreſſe eine hochoffizielle Mahnung überſandt, den innerpolitiſchen Stunk zurückzuſtellen bis nach den Reichstagswahlen und alle Macht auf den Reichstagswahlkampf zu konzentrieren. Eine Aenderung der landespolitiſchen Situation Sachſens ſei in der Kürze der Zeit nicht mehr möglich, es fragt ſich nur, ob die ſächſiſche Soziaͤldemokratie bereit ſein wird, dieſen Burgfrieden zu halten. Kandidaturen Die Reichsliſte der Deutſchen demokratiſchen Partei verzeichne: u. a. folgende Namen: Frau Miniſterialrat Dr. Vollmer, Erke⸗ lenz, Rechtsanwalt Fiſcher⸗Berlin, Staatsrat Dr. Haas⸗ Karlsruhe, Staatsſekretär Meyer, Handelsminiſter a. D. Fiſch⸗ beck, Frau Dr. Lüders, Klempnermeiſter Bartſchat⸗Königs⸗ werder, Staatsminiſter Rönneberg⸗Braunſchweig, Fabrikant Dr. Aſchig⸗ Weſtfalen, der frühere elſaß⸗lothringiſche Abg Wylf, Admiral d. Truppel, Oberſteuerinſpektor Tempel⸗Nücnberg, Kommerzienrat Rautenſtrauch⸗Trier, Frau Stadtrat Kieſel⸗ bach⸗München, Pfarrer Becker⸗Neunkirchen, General Deim⸗ g hat mit Rückſicht auf ſein Alter eine Doppelkandidatur abge⸗ lehnt. Die Reichswahlliſte des Zentrums weiſt u. a. folgende Namen auf: Staatsminiſter a. D. Dr. Spahn, Frau Dransfeld⸗Werl (Weſtfalen), Hauptſchriftleiter Röder⸗Karlsruhe, Frau Me'niſte⸗ rialrat Weber⸗Verlin, Oberlehrer Hofmann⸗Ludwishafen, Poſtſekretär Koch⸗Eſſen, Dr. Müſer⸗Köln, Sanitätsrat Dr, Jordans⸗Saarbrücken. Deutſches Reich Deulſchlands Eintritt in den Völkerbund London, 14. Nov.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) Der Genfer Daily Expreß⸗Korreſpondent erfährt, daß Deutſchland mit der Zuſtimmung Englands, Frankreichs und Italiens bei der nächſten. ber des Völkerbndsrates formell ſeinen Eintritt in den Völkerbund mit dauerndem Ratsſitz verlangen werde. Deutſchland ſtelle keine beſonderen Bedingungen, außer, daß es völlig gleichberechtigt mit den anderen Großmächten auf⸗ genommen werde. Bayeriſche Fragen Berlin, 14. Nov.(Von unf. Berl. Büro.) Der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held weilt z. Zt. in Berlin und iſt bei der Gelegenheit von einem Mitarbeiter der„D...“ über den ganzen Fragenkomplex, der unter dem Kennwort Bayern und Reich begriffen wird, ausgefragt worden. Herr Dr. Held iſt im allge⸗ meinen mißvergnügt, er hält den jetzigen Zuſtand der Finanz⸗ fragen für unhaltbar. Die Steuern zwiſchen Reich und Ländern müßten richtig verteilt werden. Er hält/ für noch weniger haltbar die Eiſenbahnfrage. Weitere Einengungen der bayeriſchen Gerechtſame müßten unter allen Umſtänden vermieden werden, wie überhaupt eine Steuerzentraliſation, die gleichbedeutend ſei mit der Schwächung der Einzelſtaaten, abzulehnen ſei. Neuerdings zeige ſich auch das Baſtreben, die Verwaltung der Gelder zu zentraliſieren, das Geld aus ganz Deutſchland— wie bei der Rentenbank, bei den Sparkaſſen und andren Inſtituten— in Berlin zuſammenfließen zu laſſen und dann in Form von Krediten zurück⸗ zugeben. Das müßte zur Verdrmung der Einzelſtaaten führen. Nach dieſem Vorpoſtengefecht griff der Ausfrager ins Zentrum, wie es denn mit den Gerüchten über die Wiederherſtellung der Monarchie ſtehe. Herr Held erklärte ſig einfach für ver⸗ brecheriſch. Es ſei nicht wahr daß die Monarchiſten auf ille⸗ galem Wege auf eine Wiedereinſetzung des Königstums losſteuerten. Die Monarchiſten hofften allerdings, daß die Erkenntnis von der Richtigkeit ihrer Ziele immer weitere Kreiſe ergreifen werde, Vor⸗ ausſetzung ſei dafür eine entſprechende monarchiſche Entwicklung im ganzen Reich. Herr Held ſtellte dann noch in Abrede, daß Kronprinz Rupprecht der Haupttreiber der monarchiſtiſchen Bewegung ſei, und kam dann von dem Ausfrager ſanft geleitet auf die Frage der Verfaſſung unmd der Verfaſfungsreform zurück. Als weſenllicher Punkt würde die bayeriſche Verfaſſung geändert wer⸗ den müſſen: Wir brauchen einen Staatspräſidenten. eine zweite Kammer, einen beſſeren Ausbau der unmittelbaren Teilnahme des Volkes an der Führung des Staates, wie ſie der Volksentſcheid vor⸗ ſieht. Am Schluß der Unterredung aber gab Dr. Held ein Bekennt⸗ nis ab: Der deutſche Gedanke ſei längſt ſo ſtark und im ganzen Reich feſt berwurzelt, daß niemand mehr ſich etwas andres denken könne als ein einziges großes Vaterland. Man will bei uns Ellenbogenfreiheit im Rahmen des Reichs. Der Berliner Hochbahnſtreik rre Berlin, 14. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Situation im Berliner Hochbahnſtreik iſt im großen und ganzen unver⸗ ändert. Mit Hilfe von Arbeitswilligen, die in den letzten Tagen ſich zur Arbeit gemeldet hatten, hat man einen kleinen Teil⸗ betrieb eröffnet, den man langſam auszudehnen hofft. Die Leitung der Streikenden iſt nach wie vor für die Fortſetzung des Streiks. Beſprechungen wegen einer Vermittlung ſollen hier und da angeblich im Reichsarbeitsminiſterium und Handelsminiſterium ſtattgefunden haben. Ein Ergebnis iſt, wie geſagt, einſtweilen nicht ſichtbar. ö 1. das Urteil im hermann⸗Prozeß Der thüringiſche Miniſter Hermann iſt geſtern wegen Un⸗ treue zu 1000„ Geldſtrafe anſtelle einer Gefängnisſtrafe von 4 Wochen verurteilt worden. Die Gefängnisſtrafe tritt in Kraft, falls die Summe nicht im Verlauf eines Jahres gezahlt wird. Der Mitangeklagte Kunze wurde freigeſprochen. Die Koſten des Verfahrens wurden Hermann auferlegt. Erzbergermorder Schulz abgeſchoben Wie aus Budapeſt gemeldet wird, iſt der Erzbergermörder Heinrich Schulz geſtern nach der Türkei abgeſchoben wor⸗ den. Detektive begleiteten ihn bis zur kunn hen Grenze. Die Durchreiſe des rumäniſchen Gebiets ſoll von der rumäniſchen Re⸗ gierung genehmigt worden ſein. **.** ſe] Berlin, 13,. Nov.(Von unſ. Berl. Blülro.) Die deutſche Reglerung hat, wie wir entgegen anders lautenden Meldungen hören, 17 den Fall, daß der in Preßburg verhaftete angebliche Tilleſſen ſich wirklich als der geſuchte Erzbergermörder heraus⸗ ſtellen follte, ſchon jetzt einen Auslieferungsantrag geſtellt. Der Freiburger Kommuniſtenprozeß Der erſte Gerichtstag Geſtern vormittag kurz nach 9 Uhr begann die erſte Sitzung des Süddeutſchen Senats des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik im großen Schwurgerichtsſaale des Landgerichtes Freiburg. Von den 39 Angeklagten der erſten Gruppe ſind ſämtliche, ſoweit ſie auf freiem Fuße waren, in den letzten Tagen in Haft genommen worden. Ausgenommen ſind hiervon nur der kommuniſtiſche Landtagsabgeordnete Bock und die Abgeordnete Frau Frieda Unger, von denen erſterer ſich krankheitshalber in einem Sanatorium aufhält, während Frau Unger, die bekanntlich bei Schluß der Landtagsſitzung verſchwand, angeblich mi. einem falſchen Paß der inzwiſchen aufgehobenen Berliner Fälſcherzentrale flüſch⸗ tig gegangen ſein ſoll. Nach dem Ergebnis der Vorverhandlungen iſt neben Max Bock die flüchtige Unger als eine der Haupttrieb⸗ federn eine gewaltſamen Umſturzes anzuſehen, ſowie der Bahnhofbuchhändler Geiſer aus Waldshut. Ein nicht unbe⸗ trächtlicher Teil der Angeklagten iſt bereits vorbeſtraft Die Ange⸗ klagten haben zum größten Teil gemeinſame Verteidiger. Die Verbandlung begann mit der Vereidigung der neuhinzu⸗ getretenen Mitglieder des Gerichtshofes und der geladenen Zeu⸗ gen. Für den Angeklagten Landtagsabg. Bock wurde von ſeiten der Verteidigung ein ärztliches Zeugnis vorgelegt, daß der Ange⸗ klagte wegen Tuberkuloſeerkrankung weder haft⸗ noch verhandlungs⸗ fähig ſei. Oberreichsanwalt Ebermaher bezweifelte zwar nicht die Haft⸗, wohl aber die Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagten Bock. Nach kurzer Beratung des Gerichtshofes wurde beſchloſſen, das Verfahren gegen Bock abzutrennen. Gegenüber einem Einwand der Verteidigung, daß die beiden Angeklagten Ab⸗ geordneten infolge des Wiederzuſammentritts des badiſchen Land⸗ tages wieder immun geworden ſeien, wies Staatsanwaltſchafts⸗ rat Dr. Leſſer darauf hin, daß ſowohl Veck, wie Frau Unger iuf friſcher Tat ertappt worden ſeien und auch der badiſche Landtag keinen beſonderen Beſchluß zur Herberführung der weite⸗ cen Immunität gefaßt habe. Rechtsanwalt Dr. Seckel lehnte hierauf den Präſidenten des Staatsgerichtshofes, Dr. Niedner, wegen Befangenheit ab. Der Gerichtsbof zog ſich zur Beratung über die Beſetzung von drei Richtern zurück. Nach„ſtündiger Beratung wurde als Ergebnis bekannt gegeben, daß der Antrag der Verteidigung wegen Vefg! heit des Gerichtsvorſitzenden abgelehnt ſei. Hierauf wi die Verleſung der Anklageſchrift eingetreten. In der ſehr umfangreichen Anklageſchrift werden die bekannten Vorgänge im September vorigen Jahres in Lörrach und Umgebung eingehend geſchildert und den Angeklagten vecſchiedene Vergehen gegen das Geſetz zum Schutze der Republik, Verſuche zur Beſeitigung bezw. Aenderung der Staatsver⸗ faſſung, unerlaubter Waffenbeſitz, Verabredung zur gewalt⸗ ſamen Beſchaffung von Waffen und Anwendung derſelben ſowie Strafhinterziehung vorgeworfen. Zunächſt wurde der Angeklagte Hermann Herbſte cLörrach, Holzmaſchiniſt und Stadtrat, pernommen. Er ging auf ſeine poli⸗ tiſche Einſtellung und Tätigkeit als Mitglied der K. P. D. und als Unterbezirksleiter in Lörrach ein und gab an, ſtets auf dem Stand⸗ punkt geſtanden zu haben, daß auf parlamentariſchem Wege und ohne Gewaltanwendung eine Arbeiter⸗ und Bauernregierung gebildet wer⸗ den müſſe. Er wies den Vorwurf zurück, auf eine Beſeitigung der jetzigen Staatsform und Staatsverfaſſung mit gewaltſamen Mitteln agitiert zu haben. Hierauf wurde die Spezialvernehmung über die Unruhen in Lörrach eröffnet. Der Angeklagte ſchildert zum Teil in leidenſchaftlichem und erregtem Ton die ganzen Vorgänge und prote⸗ ſtiert dagegen, daß er zur gewaltſamen Herbeiſchaffung der Arbeitgeber zu Verhandlungen, öffentlich Anreiz gegeben habe. Er habe ſtets verſucht, beruhigend auf die errgten Maſſen ein⸗ zuwirken. Vor allem habe er ſich bemüht, Konflikte mit der bewaff⸗ neten Macht zu vermeiden. Der von ihm organiſierte Ordnungsdienſt der Arbeiterſchaft habe lediglich den Zweck verfolgt, Unruhen zu ver⸗ meiden und die Ordnung aufrecht zu erhalten. In der Nachmittagsſitzung wurde zunächſt mit der Jeugenvernehmung begonnen. Dder Zeuge Erſing gab die Erklärung ab, daß er vor dieſem ſchwarz⸗weiß⸗roten Staatsgerichtshof nichts gegen ſeine Ge⸗ noſſen ausſagen werde. Die nachfolgenden Zeugen Burkhard und Robert Zeller verſuchten, den Angeklagten Herbſter als unſchuldig an den Demonſtrationen und den Ausſchreitungen hinzu⸗ ſtellen. Kriminaloberwachtmeiſter Wehrle von Lörrach gab an: zwei Beamte der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion wollten am fraglichen Tage Herbſter in Begleitung eines Arbeiters im Gebäude der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion vorbeigehen geſehen haben. Im Vorbeigehen habe der Begleiter offenbar zu Herbſter geſagt: Wir müſſen noch mehr Munſtion haben. Bald darauf ſeien ſie wieder zurückgekommen und Herbſter habe ein Päckchen mitge⸗ bracht, das anſcheinend Patronen enthalten habe. Sämtliche Zeugen mit Ausnahme Wehrles wurden wegen Verdachtes der Teil⸗ nahme nicht vereidigt. Zum Schluß ſtellte Rechtsanwolt Grumbach⸗Freiburg unter dem Hinweis auf eine Behauptung des Herbſter feſt: Herbſter habe in ſeiner Verneh⸗ mung am Vormittag angegeben: Innenminiſter Remmele habe anläßlich einer Debatte nach der Rathenqu⸗Demonſtration im badi⸗ ſchen Landtag die Aeußerung getan: Er bedauere, daß nicht beſſer „durchgebogen“ worden ſei in Lörrich. Dieſes Vorkommnis habe ihn veranlaßt ſich telephoniſch mit dem Innenminiſter Remmele in Verbindung zu ſetzen, der ihm die Ermächtigung gegeben habe, feſt⸗ zuſtellen, daß anläßlich der Rathenau⸗Demonſtration im Jahre 1922 es für notwendig befunden worden ſei, im Bezirksaut Lörrach be⸗ waffnete Gendarmen zu poſtieren. Dieſe ſolllen ſich auf Anforde⸗ rung der Arbeiter an der Demonſtration beteiligen, was jedoch ab⸗ lehnt wurde. Schließlich wurde der Forderung auf Waffennieder⸗ legung ſtattgegeben. Auch in der Landtagedebatte habe er auf den Zuruf den Abg. Bock„leber ſchießen!“ zur Antwort gegeben: „Nein!„Lieber nicht ſchießen, aber beſſer einmal durchbiegen, als derartige Dinge über ſich ergeben zu laſſen“. Das erfordere die Staatsautorität. Hierauf wurde die Sitzung auf heute vormittag 8 Uhr vertagt. Letzte Meloͤungen Dr. Eckener kehrt zurück (Spezialkabeldienſt der United Preß) . Newyork, 13. Nov. Die deutſchen Geſellſchaften und lands⸗ mannſchaftlichen Verbände gaben ein Bankett zu Ehren Dr. Eckeners, bei dem der Richter Oberwager, der Dr. Eckener ſ. Zt. im Namen der Stadt Newyork auf amerikaniſchem Boden begrüßt hatte, den Vorſitz führte. Unter den anweſenden Gäſten be⸗ fanden ſich auch Bürgermeiſter Hylan. Dr. Eckener, der am Samstag ſeine Rückreiſe nach Europa antritt, ſtattete dem Marine⸗ miniſter Wilbur in Waſhington einen Abſchiedsbeſuch ab. Er war dort Ehrengaſt bei einem Feſteſſen, das ihm von Kapitän Steele gegeben wurde. Man erwartet, daß der Z. R. 3 ſeinen erſten amerikaniſchen am Samstag und Sonntag machen wird. Berlin, 13. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) 12 Ingenieure und Konſtrukteure vom Luftſchiffbau Zeppelin ſind, wie dem B. T. gemeldet wird, geſtern unter Führung des Erbauers von.R. 3 Arnſtein, von Berlin nach Bremen abgereiſt, von wo ſie am 15. Notember auf dme Dampfer George Waſhington nach Waſhington ſich einſchiffen werden. Von dort begeben ſich die deutſchen Ingenieure nach Akron, um dort mit der Goodhear⸗ geſellſchaft die Projekte zum Bau von weiteren großen Luftſchiffen auszuarbeiten. (Speztalkabeldienſt der United Preß) Philadelphia, 13. Nov. Das Urteil im Prozeß über die deut⸗ ſchen Farbpatente dürfte nicht vor mehreren Monaten gefällt werden. Die Regierung beabſichtiat im Falle eines obſiegenden Ur⸗ teils die Patente nicht in eigene Verwaltung zu nehmen, ſondern ſie der mit der Verwaltung des fremden Eigentums betrauten Behörde zu übertragen. 5 4 Die deulſchen Farbpatenke 80 „ eeeneen n eeeee . —— 1 +— — * Neue Mannheimer Zeltung[Mittag⸗Ausgade 3. Seite. Nr. 530 ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: Aufnahmen vom engliſchen Wahlkampf— Präſident Coolidge in ſeinem Privatleben als Särtner und Farmer— Bilder voun der Jas⸗ ziſten eier in Rom— Aufuahmen des Geueral⸗ rates der neuen Neichsbauk in Berlin— Land⸗ ſchaftsaufnahmen, die der Weltreiſende Colin Roß, deſſen Reiſebrieſe wir fortlaufend im Jeuilletou uuferes Blattes veröffentlichen, im feruen Oſten gemacht hat— Porträts bekannter Muſikgrößen: der ruſſiſche Sänger Schaljapin, Frieda Hempel, Senora Tapiles u. der Seiger Zranz von Berſen der kKürzlich in Maunheim gaſtierte— Aufnahmen von dem furchtbaren Eiſenbahnunglückt auf der Strecke Liverpool⸗ Blackpool— Modebilder und andere inte⸗ reſſante Aufnahmen Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmäßig mit der Sreitags⸗Mittag⸗Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Mannheimer Seitung ein⸗ ſchlietzlich Bilderbeilage.. wöchentlich 65 Pfg. Bezugszeit don Donnerstag bis Donnerstag. Wirtſchaſtliches und Soziales Preisbildung im Handwerk Oeffentlichkeit ſind, ſo wird uns geſchrieben, in letzter * ach Vorwurfe gegen die Preisbildung des Handwerks ge⸗ richtet, die ſich vor allem auch auf die Mitwirkung der Innungen guf dieſem Gebiete durch die Jeſtſetzung von Richtpreiſen bezogen. Verurſacht ſind dieſe Angriffe zum Leil durch den Erlaß des preußi⸗ ſchen Handelsminiſters vom 1. September 1924, der aber vielfach eine falſche Auslegung gefunden und in der Preſſe mißverſtändlich gekürzt wiedergegeben iſt. Zur Klarſtellung der Sachlage ſei auf folgendes hingewieſen: Sowohl die freien— wie die Zwangsinnungen ſind auf Grund der§88 100, 1006, 8la und 81b der..O. zur Heſtſetzung von Richtpreiſen berechtigt, da dieſe nur den Miigliedern zeigen ſollen, welche Preiſe ſie fordern muſſen, ohne mit Verluſt zu arbeiten. Die freien Innungen können außerdem— auch nach Anſicht maßgeben⸗ der Kommentatoren(pergl. von Landmann, Kommentar zur..O. 6. Auflage 1J. S. 43—44)— ihre Mitglieder in der Feſtſetzung der Preiſe ihrer Waren oder Leiſtungen Beſchränkungen unkerwerfen, da dieſen ja der Austritt aus der Innung frei ſteht. Sie unterliegen andererſeits den Vorſchriften der Preistreiberei— und Wuchergeſetz⸗ gebung. Beiden Innungsformen gemeinſam iſt das Recht, ihren Mitguedern unlauteres Geſchäftsgebaren, z. B. marktſchreieriſche Reklame oder die offentliche Ankundigung von nicht üblichen Gratis⸗ angeboten oder von Schleuderpreiſen, die mit dem Werte der an⸗ gebotenen Waren oder Leiſtungen in ofſenbarem Mißverhältnis ſtehen, zu verbieten. Auch die Veröffentlichung einer Unterbietung etwaiger von der Innung bekannt gegebenen ortsüblichen Preiſe für gleiche Waren und Leiſtungen kann ſich im Einzelfall als un⸗ reell darſtellen und demgemäß den Innungsmitgliedern unterſagt werden. Soweit die nur als Richtpreiſe und nicht mit bindender Wirkung feſtgeſetzt ſind, können ſie daher auch nicht den Vorſchriften der Kartellverordnung unterliegen. Dieſen grund⸗ ſätzlichen Gedanken enthält bereits der Erlaß des preußiſchen Han⸗ delsminiſters vom 6. Juni 1913. In ſeinem Erlaß vom 1. Sep⸗ tember 1924 betont der Miniſter, daß er keine Veranlaſſung habe, den erſtgenannten Erlaß aufzuheben oder ſeine Grundzüge abzu⸗ ändern oder etwa Aenderungen der Innungsſatzungen in die Wege zu leiten. Die Tätigkeit der Innungen auf dieſem Gebiet entſpricht alſo durchaus der Rechtslage. Aber auch wirtſchaftlich betrachtet, ſind die Angriffe gegen das Handwerk vor allem deswegen ungerecht⸗ fertigt, weil es dem Handwerk ſchlechterdings unmöglich iſt, ſche⸗ matiſch— wie vielfach von ihm verlangt— zu den Vorkriegs⸗ preiſen zurückzukehren. Das Handwerk iſt durchaus bereit, nach Kräften am allgemeinen Preisabbau mitzuwirken und ſeine Kalkulation mit dieſem Ziele immer wieder zu prüfen. Es iſt aber in ſeiner Preisberechnung gebunden an Rohſtoffpreis und Tarifvertrag; daß die allgemeinen Geſchäftsunkoſten, insbeſondere z. B. die Steuern, heute weit über liegen, iſt hin⸗ reichend bekannt. Schließlich ſollte nicht vergeſſen werden, daß das In d Zeit dielſach Handwerk heute um ſo ſchwerer um ſeine Exiſtenz zu kämpfen hat, als es zu den Hauptleidtragenden der Inflation gehört und ſein Be⸗ triebskapital nahezu vollſtändig eingebüßt hat. Zur Behebung etwa vorkommender tatſächlicher Mißſtände ſtellt die Handwerks⸗ (Gewerbe⸗ Kammer den unteren Verwaltungsbehörden ihre Mit⸗ arbeit zu jeder Zeit zur Verfügung. Freundlichkeiten der Eiſenbahnverwaltung für Südweſtdeutſchland und Schwarzwald Von W. Romberg(Triberg) f Während Herbſtwinde die letzten Blätter vergilbt und fahl van den ſteril ſcheinenden Bäumen jagen, grünt im Verwaltungszimmer friſcher Trieb, darob der Blätterwald freudig aufrauſcht: Wieder⸗ kehr der beſchleuniaten Perſonenzüge auf der ba⸗ diſchen Bahn des Oberrheintals von Baſel bis Konſtanz, auf der ſtrateaiſchen Bahn durch das Wutachtal von Waldshut nach Im⸗ mendingen und Beibehaltung der Eilzüge Freiburg⸗Donaueſchingen⸗ Donautal⸗Ulm. Wahrhaft alle Urſache zur Freude, auch Anerken⸗ nung. wenn die Maßnahme zu deuten ſein ſoll. daß die Verwaltung endlich, endlich einſteht. daß die rationierten Brocken käralicher Ver⸗ kehrsmöglichkeit, wie ſie dem deutſchen Südweſten, ſchon im Würt⸗ temberaiſchen angefangen und im Badiſchen vollendet. auf die Dauer den deutſchen Wirtſchaftskörver des betroffenen Gebietes nicht vor der Anämie ſchützen können. Die Verantwortuna für eine ſolche Er⸗ krankung zu übernehmen, wäre auch immerhin prekär, und eine etwaige Konkurrenz der Schweizer Bundesbahn auf der Oberrhein⸗ linie ſchließlich vor dem Ausland höchſt blamabel, wenn man ſich ver⸗ gegenwärtiat, daß man in der Schweiz davon unterrichtet iſt, daß die deutſche Bahn. die vor den eigenen Kindern dauernd den Popanz der Sparſamkeit geriert, angeblich mit einem Ueberſchuß von 15 Prozent arbeite. Eine Annahme unſererſeite eine Behauptung der Schweiz. Man aratuliert der Oberrheinlinie einſchließlich dem auf eine Verkümmerunashalbinſel geſchobenen Konſtanz herzlich zu dieſen Züagen. Man gönnt ſie auch der Wutachbahn, auf der der Verkehr JJalter Erfahruna ſo brauſt. daß der wilde Fluß übertönt wird und ſich dieſe Vahn noch nie auch nur annähernd rentiert hat. Trotzdem u. trotz Sparſamkeitspflicht bekommt dieſe unwirtſchaftliche Strecke die be⸗ ſchleuniaten Perſonenzüge wieder. Da taucht die Frage auf: riegelt die Verwaltung mit dreifacher Streckenblockung bei Hintſchingen⸗ Immendingen die Verkehrswelt ab. die dort Anſchluß an die Schwarzwaldbahn ſucht? Denkt man nicht daran, daß die Schwarz⸗ waldbahn mit allen Mühen es ſich hat ſauer werden laſſen, um ſich die auf zehn Wochen über den Sommer gewährten, ſtets ſtark beſetz⸗ ten, teilweiſe doppelt gefahrenen beſchleunigten Perſonenzüae zu er⸗ halten? Vor der Schwarzwaldbahn iſt man wieder ſtehen geblieben. Auf dieſer Strecke können ſtark beſetzte Züge nickt verantwortet wer⸗ den, dagegen auf der Wutachbahn wenia rentable. Wundert man ſich, menn im Schwarzwald die Bevölkerung ſich aus ſolchen Vorgängen Schlüſſe bildet? Zum erſten Mal in dieſem Sommer wurden um den Oſtzipfel des Bodenſees durchlaufende Schnellzüge München und Berlin Nürnberg— Lindau— Bregenz— St. Margrethen— Rorſchach— Ckur und Zürich—Luzern und Bern—Genf gefahren. Verkehrstech⸗ niſch ein unerhörter Schritt, eine gehäufte Grenzüberquerung, vor der der Wagendurchgang der deutſchen Bahnen bislang noch immer zurückſchreckte. Auch Württembera ſchuf und erfreute ſich tadelloſer Schweizer Uebergänge über Friedrichsbhafen—Rorſchach. Der Weſt⸗ teil des Bodenſees, an dem Vaden die Freude zu liegen hat, und der vor dem alänzenden Wagendurchlauf von Holland zur Schweiz über Konſtanz und andere über die Bodenſeegürtelbahn hatte, war zum Verſacken verurteilt. Baden ſah zu. Man nahms nicht traaiſch, denn die erwähnten Züge über Bregenz waren auf acht Wochen Sommer⸗ zeit beſchränkt. Aber ehe man es ſich verſah, hatte das betriebſame Zürich, das ſüdweſtdeutſcher Verkehrsbedienung durchaus nicht hold iſt, in neuen Verhandlungen mit Bayern es durchgeſetzt, daß die Sat⸗ ſonzüge. die ſich nach Schweizer Urteil bewährt katten, nach deutſcher Meinuna„ſchlecht beſetzt“ waren, für den nächſten Fahrplan als ganzjährig eingeſetzt wurden. Es iſt anzunehmen, daß auch Banern wenigſtens heute noch in etwas an die Zuſtimmung von Ber⸗ lin für ſolche Entſcheidungen gebunden iſt. Württembera wird ſeine Nerbindungen zur Schweiz behalten, vielleſcht weiter ausbauen. Baden ſieht zu. 11 Die Deutſche Reichsbahn wird in dieſem Winter Sportſon⸗ derzüge mit günſtigen Hin⸗ und Rückfahrzeiten, wie man den neueſten Berliner Blätlern entnehmen mag, nach dem Rieſengebirge, nach dem Harz und Thüringen, ſowie nach Bayern mit Anſſhluß nach dem Allgäu, dem bayeriſchen Hochland und Tirol nach Art der Ferienſonderzüge fahren. Die Preisermäßigung wird etwa ein Drit⸗ tel gegen den Normaltarif ausmachen. Es muß auffallen, daß der deutſche Südweſten, in dem bekanntlich in Baden und Württemberg der Schwarzwald, eines der beſtgeeigneten-Winterſportgebirge Deutſchlands, liegt, in dieſer an ſich ſehr begrüßenswerten Abſi ht, keine ſonderliche Rolle zu ſpielen ſcheint. Es deutet die Faſſung der obigen Meldung darauf hin, daß es ſich in erſter Linſe um Züge zu handeln ſcheint, die dem Berliner Sportbedürfnis dienlich ſein ſoll. Aehnliche Bedürfniſſe beſtehen aber auch in anderen Teilen Deutſch⸗ lands. Oder 1 man deiſt Sport im deutſchen Südweſten ſo wenig Bedeutung bei, daß man an ihm vorbeigehen möchte? Wie wäre der Gedanke: Winterſportſonderzüge Frankfurt⸗Schwarzwald, Rheinkand⸗ Schwarzwald, warum nicht von der Waſſerkante, von wo man ſo gern in den Schwarzwald kommt? Will man den Verkehr auf der Oſtſeite Südweſtdeutſchlands herumgehen laſſen, wie man ihn letzt lange genug ohne eine Konkurrenzanſtrengung auf dem Weſten übet das Elſaß gehen ließ? Es handelt ſich hier um Exiſtenzfragen ge⸗ wichtiger Sport⸗ und Verkehrszentren im badiſchen und württember⸗ giſchen Schwarzwald, die ſich nicht obenhin behandeln laſſen. Freilich fällt es nicht ſchwer, guter Hoffnung zu ſein, wenn man bloß bei der Kleinigkeit Titiſee⸗Schluchſee gewahr werden muß, daß die Verwal⸗ tung auf dem Wege iſt, ſich die erheblichen Einnahmen aus dem im zweiten Winter durch die Finger gleiten zu oſſen *** Wo ſolche Zeichen erſcheinen, läge da eigentlich nicht aller Grund vor, daß all jene, die ſich mehrend in jüngſter Zeit über der Ver⸗ nachläſſigung des deutſchen Südweſtens wach geworden ſind, nachdem die Frage aufgeworfen war, für das nächſte ſich in einer Gemeinſam⸗ keit zuſammenzufinden, um dem Grundübel aufs erſte zu ſteuern, jenem nämlich, daß man der württembergiſ h⸗badiſchen Grenzmark eine Stellung im Verkehr zuweiſt, die auf die Zeit vor 30 Jahren verweiſen möchte? Erſt dem Geſamten die nötige Schäzung und Be⸗ achtung wieder zu ſchaffen, ſchiene gegenüber Einzelbeſtrebunegn, dem notleidenden Körper Stärkung zu geben, jetzt, wo die Jerwaltung am Tor des Einlenkens zu ſtehen ſcheint, das Hauptziel. Städtiſche Nachrichten Jahres⸗verſammlung der Männer⸗Vincenzvereine Am Freitag, 7. November, hielt der Männer⸗Vincenzverein im großen Saale des Katholiſchen Jugendheims ſeine Jahre 3zver⸗ ſammlung ab, zu der die Brüder der Vincenz⸗Konferenzen, die Schweſtern des Eliſabethenvereins, Mitglieder und Vorſtände anderer katholiſcher, ſozial⸗caritativer Vereine und der Hochw. Klerus zahlreich erſchienen waren. Der verdiente Vorſitzende, Ober⸗ poſtſekretär Vaith, eröffnete die Verſammlung. Darauf über⸗ nahm er den Jahresbericht. Zunächſt erinnerte er an die am 2. Oktober in Heidelberg ſtattgefundene Tagung der Vincenz⸗ und Eliſabethenvereine, deren an dieſer Stelle ſchon gedacht wurde. Er hob hervor: Wir leben in einer Zeit ſchlimmſter Entartung. Entartung der Jugend, Entartung der Familie, Entartung der Ge⸗ ſellſchaft. Eine Wirkung dieſer Enkartung iſt auch fittenloſe und ſcham⸗ und würdeloſe Kleidung, die wieder neuer Samenträger weiterer Entartung iſt. Frauen, Mädchen, helft mit, dieſe ſoge⸗ nannte„Befreiung“ eurer Artgenoſſen von Scham, Würde und Sitte mit Beiſpiel und Tat, Wort und Schrift zu bekämpfen. Ein anderes Kapitel ſchwerſter Sorge der Vincenzbeüder iſt die Trin⸗ kexrfürſorge. Entſetzlich iſt das Elend in den Trinkerfamilien. Redner zeigte an Hand einzelner Fälle Erlebniſſe aus der Arbeit an und in ſolchen Familien und die unſagbaren Mühen, die damit verknüpft ſind. Bei ſolchen Worten und Taten eines verdienſt⸗ vollen Führers der Vincenzvereine, eines Redners, der in leiden⸗ ſchaftsloſer, aber ungeſchminkter Weiſe die Wahrheit der Tatſachen ins Licht ſtellte, da muß man ſich wohl immer wieder die dringende Mahnung des hochſeligen Papſtes Pius IX. ins Gedächtnis rufen: „Wir ermahnen euch, für die wahre Woblfahrt eurer Gegend die Totalenthaltſamkeitebewegung unter der Führung der Kirche leb⸗ haft zu fördern. Dann werdet ihr euch ohne allen Widerſyruch um Gott, um die Kirche und ihre Glieder verdient machen.“ Daan ſprach der Redner über die Notwendigkeit, eine„Genoſſenſchaft weltlicher Hauspflegerinnen“ zu errichten und erin⸗ nerte an das Beiſpiel von München und Freikurg. In einem kurzen Streifzug durch die Geſchichte der Konferenzen erfahren wir, daß die Männerkonferenz St. Sebaſtian in Mannheim ſchon 1898 gegründet wurde und eine der älteſten in Baden iſt. Dann wendet Rednet ſich an die Kongre⸗ gationen und bittet um Mitarbeit in den Männer⸗Vincenz⸗Kon⸗ ferenzen. Die Kongregationen ſind tot oder mindeſtens führen ſie nur ein Scheindaſein, wenn ſie nicht auch in praktiſcher Liebes⸗ tätigkeit ſich betätigen. Mit Bedauern muß Redner feſtſtellen, daß in Mannheim kein einziger Volksſchullehrer und ach ſo wenig⸗ tert auf zu neuer Arbeit, demütiger, geduldiger Arbeit im Sinne des Hl. Vincenz v. Paul und ſchließt mit den Worten:„Und wenn unnütze Knechte!“ Der zweite Redner, Hochw. Caritasſekretär Ballweg, blickt in die Zokunft und fordert vor allem auf zur Werbearbeſt unter den jüngeren Kräften. Man rede in den katholtſchen Vereinen hiel von ſozialer Arbeit, aber praktiſcke Mitarbeiter ſind dem Männer⸗Vincenz⸗Konferenzen noch wenige aus der kitholiſchen Jugend erwachſen. Die katholiſche Jugend muß und kann aber ihren Anteil ſtellen in der Caritasarbeit und gerade aus ſihren Reihen müſſen viele eintreten in die Reihen derer, die die Zeichen der Zeit erkannt haben. Ferner erteilte der Redner noch werſ⸗ polle Winke für die praktiſche Arbeit. insbeſondere auch für die Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Männer⸗Vincenz⸗Konferenzen und dem Caritasbüro. In der allgemeinen Ausſprache ergreift Herr Landesfürſorger Stahl das Wort. 1200 Trinkerfamilien, vorwiegend katßoliſche Familien, meldet die hieſige Trinkerfürſorge. Dieſe Zahlen er⸗ geben ein erſchreckendes Bild entarteter Gegenwart. Stets ſteigau⸗ der Alkoholismus in einem verarmten Volke. Das heißt ſteigende Spontini Zu ſeinem 150 Geburtstage am 14. November. Von Ernſt Edgar Reimerdes(Celle) Noch bevor Beethoven mit ſeinem herrlichen„Fidelio“ zur vallen Anerkennung gelangte, war in Italien auf dem Gebiet der Oper ein neues Talen erſtanden, das den Uebergang von der pathe⸗ tiſchen Operform zur beginnenden Romantik bildete und beide Rich⸗ tungen in ſich vereinigte: Gaſparo Spontini. Geboren in dem Dorfe Maſolati bei Jeſt, erhielt Spontini ſeine eigentliche muſikaliſche Ausbildung ſeit 1791 auf dem Konfſervato⸗ wum zu Neapel. Nachdem er vorher bereits eine Anzahl ernſter und komiſcher Opern geſchaffen hatte, ging er 1803 nach Paris, um von ort aus ſeine Ruhmeslaufbahn zu beginnen. Wenn er auch 1804 mit einem ſeiner älteren Werke, der Oper„La kfinta filosofa“ und dald darauf mit dem einaktigen franzöſiſchen Singſpiel„Milton“, in welchem er zuerſt ſeine italieniſche Manier aufgab, beſcheidene Erfolge erzielt hatte, ſo begann ſeine eigentliche Bedeutung doch erſt eit der Aufführung der„Veſtalin“. Der von Jouy gedichtete, urſprünglich für Boſelßieu beſtimmt geweſene Text eignete ſich be⸗ ſonders für die zum Heroiſchen neigende Begabung Spontinis, die auch die wärmeren Töne rein menſchlichen Empfindens nicht ver⸗ miſſen ließ. Nach Beſiegung ungeheuerer Schwierigkeiten, auf die Fürſprache der Kaiſerin Joſephine hin, gelangte das Werk am 15. Dezember 1807 in der Großen Oper zur Dalſtellung und fand in⸗ olge ſeiner hohen mufikaliſchen Schönheiten, der reichen Inſtru⸗ mentierung und der pikanten Modulation, nicht zuletzt auch Bet ges ausgezeichneten Textes, eine glänzende Aufnahme. Die„Veſta⸗ Au, die den Einfluß Glucks deutlich verrät, auf 1 0 Grundlage Spontini die Oper weiter bildete, hat ſich am längſten von allen Lerken des Meiſters auf dem Spielplan gehalten. Mit ſeinem zweiten bedeutenden Werk, der Oper Ferdinand Corzez', dem allerdings ſchon der große einheitliche Zug fehlt, der die„Veſta⸗ lin auszeichnet, errang Spontini 1809 gleichfalls einen großen Er⸗ olg. Derſelbe war jedoch nicht ſo nachhaltig, wie bei der„Veſtalin und veranlaßte Spontini, die Oper ſpäter noch zweimal umzu⸗ arbeiten. Nur geringen Beifall erntete der Meiſter 1819 mit ſeiner „Olympia“, hier ma te ſich das bereits in„Ferdinand Cortez“ her⸗ vorgetretene Beſtreben, das Heroiſche des Stils durch gewaltigen omp zu unterſtützen, ſowie die geſteigerte Anwendung größerer orcheſtraler Mittel(beſonders bei den Chören und Enſembleſätzen) noch deialicher bemerkbar. Verſtimmt durch die laue Aufnahme der„Olympia“, kehrte pontini 1820 Paris den Rücken, um einer auf perſönl! Wunſch dedrich Wilhelms III. an ihn ergongenen Berufung nach Berlin elge zu leiſten. Auch dort wollte man zu demſelben Brauch, wie er an den Höſen von Dresden, Wien, Petersburg uſw. hertſchte, zurückkehren und die Leitung der Oper einem Italiener anvertrauen, obwohl man dafür auch wohl in Deutſchland eine tüchtige Kraft ge⸗ funden hätte. Allerdings muß ohne weiteres zugegeben werden, daß Spontini ſich um die Verliner Oper große Verdienſte erworben hat, mit ſeinem Namen bleibt eine ihrer glänzendſten Epochen ver⸗ knüpft. Dos Schauſpiel aber geriet unter ihm in arge Bedrängnis, da er als General⸗Muſikdirektor dem General⸗Intendanten Grafen Brühl nicht unterſtellt war und eine unbegrenzte Machtvollkommen⸗ heit erhielt. Widerſprechende Anordnungen von beiden Seiten ſchädigten das Schauſpiel beſonders ſtark, weil das Perſonal, das größtenteilz in Oper und Schauſpiel tätig war, in erſter Linie dem General⸗Muſikdirektor zur Verfügung ſtehen mußte. Der Ausweg, Oper und Schauſpiel völlig von einander zu trennen, wurde leider nicht gewählt. Durch ſein von einem maßloſen Ehrgeiz diktiertes Verhalten machte ſich Spontini zahſreiche Feinde und in dem von heiden Seiten mit grußer e Kampf ſah ſich der Ausländer, dem deutſcher Geiſt und deutſche Muſik zeitlebens fremd blieben, einer deutſch⸗nationalen Partei gegenüber. Es wurde mit allen Mitteln gearbeitet, wobei man höchſt ungerecht gegen den großen Muſiker war.“ Natürlicherweiſe halten dieſe ewigen Reibe⸗ reien die größte Zerrüttung der inneren Verhältniſſe des Berliner Kunſtinſtituts zur Folge; aber ſo lange der Hof auf Spontinis Seite tand, blieb ſeine Stellung unerſchüttert. Erſt 1842, nachdem er 22 ahre hindurch in Berlin gewirkt und vor allem das Orcheſter auf eine ſeltene Höhe gebracht hatte, kam es zum Bruch zwiſchen ihm und dem Hofe. Spontini ging nun noch einmal nach Paris, wo er ſedoch keinen Boden mehr gewinnen konnte. 1850 kehrte er nach talien zurück und ſtarb bereits ein Jahr ſpäter in ſeinem Geburts⸗ ort Maſolati. Hauptwerken vermochte Spontini mit Außer mit ſeinen drei ſpäteren Schöpfungen wie„Nurmahal“,„Aleidor“ und Agnes von Hohenſtaufen“ nicht durchzudringen, ſie ver ⸗ ſchwanden ſchnell wieder, während ſene ſich 3 Madurch auf dem Spielplan fämtlicher Opernbühnen behaupfeten. Muſik und Kunſt in Berlin Von Oscar Bie Mit dem Mascaani⸗Gaſtſpiel fing es an. Es war nicht ſebr rüh⸗ menswert. Die armen Leute trieben ſich hier herum und wußten nicht recht, was ſie anfangen ſollten. Die drei beſten blieben Übrig und ſuchten Beſchäftiaung. da war zunächſt der Tenor Jena⸗ tello, ein ſchon etwas beiahrter und ausgeſungener Künſtler, aber ſchließlich immer noch mit einer Bombenſtimme. Und dann ſeine 0 Frau Maria Gan. einſt eine ſehr berühmte Carmen und immer noch pon einer Technik und einer Darſtellunaskraft von ungewöhn⸗ lichenn Maße. Dazu kam der Bariton Borgheſe, vielleſcht der Kultivierteſte von allen. Aber ſie batten Pech mit Berlin. Sie attachſerten ſich an die Große Volksorer, und nachdem der erſte Chorſtreik noch alücklich erledigt war, ſangen Herr und Frau Zeug⸗ tells mit ſtarkem Erfolge ihre Cormen. Dann wurde es immer ſchlimmer. Der Char ſtreikte und man mußte die Gäſte in ein paar herausgeariffenen chorloſen Akten verſchiedener Opern unterbringen. Endlich kam der große Krach. Die ganze Volksoper verſagte und war genötigt, ſich mehr mit Sitzungen und Verſammlungen zu beſchäf⸗ tigen, als mit Aufführungen. Weiß der Himmel, was da wird. Aktiengeſchäften, Intrigen und Verleumdungen verſtrickt, daß kein Menſch mehr klua daraus wird. Alle ſchreien nach der Fuſion. Aber ſich durch Schwimmkünſte gefährlicher Art über Waſſer zu halten. Herr Boraheſe iſt in dieſem Schlund ganz verſchwunden. Inzwiſchen ſetzt uns die Staatsoper ein anderes itolieniſches Gaſtſpiel vor, eine ganze Truppe. die ſich um den berühmten Boriton Stracciari aruppiert. Wer kennt ſeine Figaroarie aus dem Bar; bier von Sevilla nicht vom Grammophon? Nun ſteht er leibhaftig da. auch ſchon ein beſahrter Mann, behäbig. rundlich, da die Italiener außer Gigli alle zu ſpät zu uns kommen, aber ſeine Stimme. durch⸗ dringend und maſſip, ſtrahlt noch im alten Glanze und er reißt unſer eine aute Kultur, auf ſicherſter Technik baſiert. wahre Erbſchaft dez alten Buffotums, auch in der Zungenfertiakeit des Rezitativs. Mit dem Barbier von Sevilla begannen ſie. Eine Roſine er⸗ ſcheint. Mercedes Capſir. mit einer Feuerwerkskoloratur, einer Paſſagenfertiakeit. einem unheimlichen anſchwellenden Creſcendg des Tones, aber leider etwas auetſchig in der Höhe. Eine raffinierte Jonaleurin des Geſanges, durch alle Theater gehetzt. ſetzt uns kühl und bewußt ibre Künſte vor, die bei ſedem Publikum verfangen. Die IJvoaün iſt mir lieber. Alles übrige ſtand auf mittlerer Stufe. Der Baſilio ſab ſebr voſſenbaft aus, ein bißchen italfeniſche Provinz Der Tenor konnte zuerſt garnichts. Am ſchlimmſten war der Kapoll⸗ meiſter den ſie mitoebracht hatten. Unſere edle Staatskapelle hat noch nie ſo ſchlecht geſpielt als unter dieſem Taktſchläger, der viele e. Eine allgemeine Bemerkung muß eingeſchaltet werden. G3 ab Zeiten, in denen ſolche italieniſchen Gaſtſpiele eine Be⸗ bie Sem Kräften offenbarte. Das hat ſich geändert. Der Krieg hat die gegenſeitige Verſtändigung zerriſſen. Die Italiener glauben leicht, Akademiker den Männer⸗Vincenz⸗Konferenzen angebören. Er mun⸗ wir auch alles getan haben, müſſen wir doch ſprechen: Wir ſind Anzahl zerrütteter Familien, geſchiedener Eben. verwabrloſter Kin⸗ 25 Deutſches Opernhaus und Volksoper ſind in ein ſolches Netz non es wäre nur eine Fuſion der Schulden. Vorläufia ſucht jedes Haus Publikum a tempo zu toſenden Beifallsſtürmen hin. Ja. das iſt ſchon Einlätze nicht brachte und auch der Bühne manche Verlegenbeit Nach der ruſſiſchen Invaſion der Muſik kommt ſetzt die italieniſche.] bereitet unſerer Kunſt bedeuteten. Zum Beiſpiel damals, als richtruppe bei Kroll alle Wunder dieſer Schule mit 110 110 11 0 Ta 1 1 144 1 5 13 17 . 109 14 1 33*3 ——— — — ——. ͤ———..————— 4 Seite. Nr. 30 Neue Mannhe'mer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe) Freitag, den 14. Movember 1924 der, das heißt ſteigende Famitiennot, das heißt ſteigende Krankheitsziffern, Todesziffern, Todgeburten⸗ affern, ſteigende geheime und öffentliche Unſittlichkeit, uneheliche Geburten, Geburtenverhindexung, Verbrechen und Perverſitäten jeder Art; ſteigende Volksſeuchen: Skrofuloſe, Tuberkuloſe, Syphilis, Geiſteskrantheſten, Idiotie; das heißt ſteigende religiöſe Ver⸗ flachung; ſteigende natürliche Aufnahmeunfähigkeit für übernatür⸗ liche Dinge, ſteigender Abfall von Kirche und Gokt; das heißt letzten Endes raſſenbiologiſche, ſoziale, völtiſche, religiöſe Zerſetzung und Untergang. Redner führt viele erſchreckende Beiſpiele für obige Talſachen an und auch, dafür, daß die Katholiken am meiſten unter dem Alkoholismus zu leiden haben, daß es einen katho⸗ liſchen Alkoholismus gibt infolge der geographiſchen Lage der Wohnbegirke der Katholiken Deutſchlands und der Welt. Es iſt Aufgabe der katholiſchen freien Liebestätigkeit, dem Apoſtolat der Trinkerrettung und Trinkerfürſorge mehr Zeit und Liebe und Opfer zu widmen. Bis jetzt hat Deutſchland nur eine einzige größere katholiſche Trinkerheilſtätte im Rheinland und eine kleinere in Schleſien, beide für Männer, und eine ganz kleine Heilſtätte für kakholiſche Trinkerinnen und doch ſind von den vierhundert⸗ tauſend notoriſchen Trinkern in Deutſchland rund fünfzigtauſend Frauen, wobei jeweils der katholiſche Volksteil mit weit über die Hälfte beteiligt iſt. Die Hauptarbeit auf dieſem Gebiet leiſten Epangel. Trinker⸗ und Trinkerinnenheil, anſtalten, Evang. Blaukreugvereine, der Intern. und interkonfeſ⸗ ſionelle, in ſeinem ganzen Aufbau aber doch weſentlich evangeliſche Guttemplerorden und unſaghar viel die Heilsarmee. Vor ſorge iſt beſſer denn Für ſorge. Darum iſt ues auch eine heilige Auf⸗ gabe ſeitens aller Katholiken, auf beiden Gebieten mitzuarbeiten und das von den Päpſten ſo empfohlene, von den Biſchöfen ſo ge⸗ ſegnete Werk der Totalenthaltſamkeit zu fördern. Immer wieder muß angeſichts der grauenhaften Zuſammenhänge zwiſchen Alko⸗ holismus und Volksnot auch an das Wort des großen Friedens⸗ Papſtes Benedikt XV. erinnert werden:„Von allen ſozialen und caritativen Fragen der Gegenwart kenne ich keine, die dringen⸗ der der Löfung bedarf, denn die Alkoholfrage!“! Geſprochen wurde dann noch über die weiteren Kleinarbeiten in der Männer⸗Vincenz⸗Arbeit und der Arbeit des Eliſabethen⸗ vereins, wobei dann noch ſowohl der Vorſitzende, wie auch Herr Caritasſekretär Ballweg und die, Vorſitzende des Kathol. Fürſorge⸗ vereins für Frauen und Mädchen, Frau Schmitt, und andere wertvolle Anregungen gaben. Zum Schluß erfolgte Abſtimmung über die Art der Feier des Jubiläums der Männer⸗Vincenz⸗Kon⸗ ferenz St. Sebaſtian. Man einigte ſich auf eine kurze, dem Geiſte der Konferenzen angepaßte Feier im Januar 1925. Noch kurze Mitteilungen. Dann ſchließt Caritasſekretär Ballweg die ſehr antegend und ſtimmungsvoll verlaufene, vom Geiſte echt chriſt⸗ licher Liebestätigkeit getragene Jahresverſammlung mit einem kleinen Gebet. Sankt Vineenz hilf! Parator. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Polizeiwachtmeiſter Ernſt Morath in Mannheim. Badiſcher Städteverband. Der Vorſtand des bod ſchen Städte⸗ verbandes trat zu einer Sitzung hier zuſammen und behandelte im Weſentlichen die Vorſchläge des Finanzminiſteriums über elne anderweitige Regelung der Verteilung der Ein⸗ kommenſteueranteile unter die Gemeinden. Es ſe zunächſt die Entſchließungen des Reichs, insbefondere üder ei Leuregelung der Verteilung zwiſchen Reich und Ländern und de Sewährung des Steuerzuſchlagsrechts an die Gemeinden abge⸗ wartet werden. Auch ſehlt die für die Beurteilung der Frage not⸗ wendige badiſche Finanzſtatiſtik, die ſeit Jahren nicht mehr aufgeſtellt wurde. Die Aufſtellung dieſer Statiſtik muß daher ver⸗ langt werden. Grundſätzlich beſtand Einmütigkeit darüber, daß daz örkliche Aufkommen in der Gemeinde für die Verteilung maßgebend ſein müſſe. Die Berückſichtigung des Bedarfs nach der Höh⸗ der Umlage ader in ſonſtiger Form würde abgelehnt. Die Vereinigung ausländiſcher Hypothekenſchuldner in Freiburg hatte bei der Reichs⸗ regierung den Antrag geſtellt, daß das Reich den 15 Prozent des Wohnungsnot, Berufsnot; Geldwertes der Frankengrundſchuſd üßerſteigenden Betrag als Schuld des Reiches übernimmt oder entſprechende Mittel zur Til⸗ gung der Frankengrundſchuld bereitſtellt. Der Antrag ſoll bei der Landesregierung unterſtützt werden. Die Jahl der Erwerbsloſen. Wie uns das Städt. Nachrichten⸗ amt mitteilt, betrug am 4. November bie Zaßl der beim Arbeilse mt Mannheim, öffentlicker Arbeitsnachweis für den Amisbezirk Mann⸗ heim, gemeldeten Arbeitsſoſen 9472(7731 männliche, 1741 weibliche). Da am 28. Oktober die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 9815 ſich belief, iſt vin Rückgang um 343 eingetreten. Die am 4. No⸗ vember gemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufsarunben wis folat: Facherheifer der Matalſ⸗ und Maſchinen⸗ induſtrie 1924. Facharbeiter im Baugewerbe 145. Arbeiter im Ver⸗ kehrsgewerbe 528. Hilfsarbeiter 3319, Angeſtelle im Handels⸗ gewerbe und in techniſchen Betriehen 1520. ſonſtige Arbeinehmer 2036. Gzgenüber dem 28. Oktober iſt nur in den Grupyen der Fach⸗ arbeite- im Baugewerbe und der Arbeiter im Verkebrsgewerbe eine klein⸗ Erhöhung eindetreten, während die übrigen Gruppen einen Rückgeng aufzuweiſen haben. *Rheinbrückengeld. Mit der Rückkehr der Deutſchen Reichs⸗ babhnverwaltung in die Pfalz kommt das für Fuhrwerke und Tiere früher ſtets erhobene Brückengeld auf dee Straßenbrücke Lndwigs. hafen⸗Mannheim zur Deckung, der Unterbaltungs⸗ und Erneus⸗ rungskoſten wieder zur Erhebung. Es iſt aber zu hoffen, daß dieſe oft als läſtig und verkehrsſtörend empfundene Einrichtung in Bälde verſchwinden kann. wenn die bisber der Eiſenbahn ob⸗ liegende Unterhaltungs⸗ und Erneusrungspflicht der Brücke von anderen Stellen, ſei es von den meiſt intereſſierten Städten Lud⸗ wigshafen und Mannheim, ſei es von den Ländern Bayern und Baden, übernommen wird. »Stdärkere Nachlfröſte in Ausſicht. Nachdem es ſchon in der borigen Woche in den Ebenen und Hochtälern unſeres Landes zu leichten Nachtfröſten gekommen war, ſteht für die nächſten Tage eine Verſtärkung der Froſtgefahr bevor. Nach den Be⸗ richten der Landeswetterwarte bedeckt ein ſehr beſtändiges Hoch⸗ drückgebiet die Oſtſeeländer. In Polen und Deutſchland öſtlech der Elbe herrſchte⸗ ſchon geſtern morgen ſtärkerer Froſt: Berlin und Dresden 3 Grad, Breslau 5 Grad, Grünberg i. Schl. 6 Grad Kälte Bei öſtlicher Luftzufuhr und teilweiſe aufklärendem Himmel ſind auch in Südweſtdeutſchland in den nächſten Tagen ſtärkere Nacht⸗ fröſte als ſeither zu erwarten, beſonders auf der Hochfläche der Baar und den Hochtälern des Schwarzwaldes. Beim Verſand froſtempfinslicher Waren iſt Vorſicht geboten.— Heute morgen woren auch hier die Dächer ſtark mit Reif bedeckt. Am Rhein wurden heute früh plus 1,5 Grad Celf. unter Null feſtgeſtellt. Die höchſte Temperatur betrug geſtern.0 Grad Celf., die niedrigſte in der verfloſſenen Nacht— 1,5 Grad Celſ. *Diebſtahlschronik. In letzter Zeit wurden u. a. entwendet: Aus einer Heuseinfahrt in E 2 eine neue l2ſproſſige Doppelleiter mit grauem Anſtrich. In der Mitte der Leiterbäume befinden ſich zwei weiße Felder, auf denen der Name des Beſitzers anqebracht werden ſollte.— Aus einem Neuhau der Karl⸗Ludwiaſtraße durch Auf⸗ brechen von Aufenthaltsräumen ein blauer, faſt noch neuer Arbeits⸗ anzug. 4 Paar getragene Schnürſchuhe. eine helle Mancheſterhoſe, 2 meiße Handtücher, ein weißer Schal, ein Arbeitskittel von arauem Stoff, 2 blaue Arbeitsröcke und eine blaue Arbeitshoſe. 19 Flaſchen Bier und eine gelblederne Briefraſche, enthaltend 6 M und einen Perſonalausweis auf den Namen Friedrich Sinn⸗Mundenheim.— Aus einem Keller eines Neubaues der Otto⸗Beckſtraße zwei blaue Arheitskitel mit je einer Außentaſche, eine graue Weſte, eine blaue mollene Unterjacke mit weißen Knöpfen und eine Mütze aus grauem Stoff mit Lederſchild.— In einem Warenbaus 10 Meter Halbſeide⸗ ſtoff(Creve de Marocain), 1 Meter breit, ſchwarz, blau, gelb, grün, braun karriert. Veranſtaltungen „Der Meiſterboxer“ im Nibelungenſaal. Der groteske Ver⸗ wechſlungsſchwank von Schwartz und Mathern, den das Heidelberger Stadttheater am kommenden Sonntaa im Nibelungenſaal zum erſten Male wiederholt, hat an der aleichen Stelle erſt vor wenigen Wochen ſeine Mannheimer Erſtaufführung erlebt. Der Erfola bei Preſſe und Publikum war unzweifelhaft außerordentlich ſtark. Der Schwank wurde von Anfang bis Ende belacht und hat Anerkennuna gefunden. Weihnachtsbäckerei. Nur noch wenige Wochen trennen uns von dem Weihnachtsfeſte. Begreiflicherweiſe beſchäftigen ſich viele Hausfrauen heute ſchon damit. mit welchen Weihnachtsbäckereien ſie ihre Lieben auf dem Weihnachtstiſche überraſchen wollen. Dies um ſo mehr als ſich viele Hausfrauen im Laufe des Jahres Gasbackofen zugelegt und nun in dieſem Jahre Gelegenheit haben, alle dieſe Süßiakeiten nicht nur außerordentlich raſch und bequem, ſondern auch billig und ohne die Gefahr des Mißlingens im Gasbackofen her⸗ ſtellen zu können. Daß es nur weniger Handariffe bedarf, um auch die leckerſten Bäckereien und Süßſpeiſen mühelos und ſicher im Gas⸗ backofen herzuſtellen, wird Frau Jüragenſen bei der am 17. No⸗ vember in der Lehrküche der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrisitäts⸗ merke auf vielſeitigen Wunſch ſtattfindenden Wiederholung des Back- und Süß⸗Speiſenkurſes erneut zeigen. Keichsver orgungsgeſetz und Ausgleichszulage Nach§ 28 des Reichsverſoraungsgeſetzes erhalten die Krieas⸗ beſchädigten zu den zu gewährenden Rentengebührniſſen eine Aus⸗ aleichszulage von einem Viertel der nach§ 27 Abſatz 1 zu ge⸗ währenden Gebührniſſe, wenn ſie vor dem Eintritt in den Militär⸗ dienſt einen Bexuf ausgeübt haben, der erhebliche Kenntniſſe und Ferkiakeiten erfordert. Dieſe Ausgleichszulage wird auf die Hälfte der Verſorgungsgebührniſſe erhöht, wenn der Veruf erhebliche Kennt⸗ niſſe und-Fertiakeiten und ein beſonderes Maß von Leiſtung und Verantwortuna erfordert. Trotz dieſer bindenden Bezüge ergeben ſich in der Praxis, wie uns von der Hauptgeſchäftsſtelle des Zentral⸗ verbandes deutſcher Krieasbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener,. Berlin NO. 18, Große Frankfurter Straße 33 mitgeteilt wird, zahl⸗ reiche Grenzfälle, in denen es eingehend zu prüfen iſt, welche der beiden Ausgleichszulagen, oder ob überhaupt eine zuſteht. Nach der genannten Verordnung ſollen in deutſchen Städten ſelbſtändige Ge⸗ werbetreibende die einfache Ausaleichszulage erhalten. Unter den Be⸗ ariff„ſelbſtändiger Gewerbetreibenden“ fallen nach einer Auskunft der Gewerbekammer auch Dienſtmänner. Das Reichsverſor⸗ qunasgericht hat ſich trondem auf⸗den Standpunkt geſtellt, daß die Tätiakeit eines Dienſtmannes keine erheblichen Kenntniſſe und Fer⸗ tigkeiten im Sinne des§ 28 des V. G. erfordere und mithin auch kein Anſpruch auf die Ausgleichszulage beſtehe wenncleich er auch ſelb⸗ ſtändiger Gewerbetreibender iſt. Einem Bankbeamten ſteht im allgemeinen nur die einfache Ausgleichszulage zu. Dem Kontrolleur der allgemeinen Korreſpondenz bei der Zeptrale einer Großbank hat das Reichsverſoraunasgericht trozdem die erhöhte Ausgleichszulage zugeſprochen, weil es ſich hierbei um einen Angeſtellten in beſonders verantwortlicher Stellung in einem aroßen Betriebe handelt. Ande⸗ rerſeifs wurde einem kriegsbeſchädigten Juſtiz⸗Oberſekretär, der auf Grund ſeiner abgeſchloſſenen akademiſchen Bildung die er⸗ höhte Ausaleichszulage beanſprucht und obaleich dem Buchſtaben der Verordnuna nach die erhöhte Ausgleichszulage zuſtändig war, die Ge⸗ währung verſagt. Das Reichsverſorgungsgericht hat dieſes Begehren mit der Begründung abgewieſen, daß für die Frage der einfachen oder erhöhten Ausaleichzulage der vor der Einziehung zum Militär⸗ dienſt ausgeübte Dauer beruf maßgebend iſt. Im vorgenannten Falle hat der Juſtiz⸗Oberſekretär zwar die Referendar⸗Prüfuna be⸗ ſtanden, war dann aber zur mittleren Juſtizlaufbahn übergetre⸗ ten. Noch ein Fall dürfte beſonderes Intereſſe beanſpruchen, in dem das Reichsverſoraungsgericht einem Lokomotivführer im Vorortverkehr Berlins die erhöhte Ausaleichszulage mit der Be⸗ gründunag zugeſprochen hat, daß dieſe Tätigkeit ein beſonderes Maß von Verantwortung erfordert. * »Reichsverſicherungsordnung. Die weiten Kreiſe, die in der Sozialverſicherung(Kranken⸗ Unfall⸗, Invaliden⸗ und Hinterblie⸗ benenverſicherung) tätia ſind beklagen ſchon ſeit langem, daß ihnen ihr Wirken außerordentlich erſchwert ſei, weil ſich ſelbſt Sachver⸗ ſtändige in dem Wuſt einſchlägiger Geſetze. Verordnungen uſw., die ſeit Kriegsbeginn zur alten Reichsverſicherungsordnung erlaſſen wor⸗ den ſind, nicht zurecht finden könnten. Wie verlautet, wird in Kürze das Reichsarbeitsminiſterium von der ihm ſchon vor mehr als Jah⸗ resfriſt erteilten geſetzlichen Ermächtigung Gebrauch machen und die Reichsverſicherungsordnung in neuer Faſſung entſprechend dem gegenwärtigen Rechtsſtande herausgeben„ſo daß die vielen Kreiſe der Praxis das geſamte Recht in auter Folge geordnet in einem Geſetz zuſammenfinden. Es wäre erwünſcht, wenn die neue Ausgabe der Reichsverſicherungsordnung möglichſt bald erſchiene. 2 *fiapilalabfindung der Schwerbeſchädigten und Wohnſitz. Die Kapitalabfindunga für Schwerkrieasbeſchädigte kann nach den geſetz⸗ lichen Beſtimmungen bis zwei Drittel der Rente und der Ortszulage umfaſſen. Bedinguna hierbei iſt, daß dieſe Rentenbezüge vorausſicht⸗ lich dauernd zu gewähren ſind. Bei der Verleaunag des Wohnſitzes des Schwerbeſchädigten in eine andere Ortsklaſſe entſteht nun die Frage, welche Ortsklaſſe der Berechnung der Ortszulage zugrunde zu legen iſt, da auch die Ortszulage nur inſoweit kapitaliſiert iſt, als ſie vorausſichtlich zahlbar bleibt. Von der Hauptaeſchäftsſtelle des Zen⸗ tralverbandes deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener, Berlin NO. 18. Große Frankfurter Straße 53. wird uns nunmehr mitageteilt, daß das Reichsarbeitsminiſterium dieſe Frage dahin ent⸗ ſchieden hat, daß nur dieniedrigere Ortsklaſſe berückſichtiat wer⸗ den kann, wenn damit zu rechnen iſt. daß der Antraaſteller ſeinen Wohnſitz an einem Orte einer niedrigeren Ortskaſſe nehmen wird. Das trifft auch zu, wenn der Schwerbeſchädiate ſeinen Wohnſitz nach⸗ träalich an einen Ort einer höheren Ortsklaſſe verlegt. In dieſem Falle dürfte natürlich die höhere Ortsklaſſe nur auf dem Wege einer Nachkapitaliſierung berückſichtiat werden. Eine Nachkapitaliſierung aber kommt nicht in Frage, da ſie grundſätzlich ausgeſchloſſen iſt. *Herabſetzung der Eiſenbahn⸗Sondergebühren. Die Reichsbahn .⸗G. hat jetzt die Sondergebühren herabgeſetzt, die bisher beim Fahrkartenverkauf erhoben wurden. Nach der neuen Verfüauna be⸗ träat der Zuſchlag beim Fahrkartenverkauf in D⸗Zügen 4 Prozent des Fahrpreiſes, in Abteilſchnellzügen, Eil⸗ und Perſonen⸗ zügen 8 Prozent. während bei der Einziehung erhöhten Fahrgelde⸗ oder bei einer durch die Beamten veranlaßten Nachlöſung nach wie vor 10. Prozent erhoben werden. In Fällen, in denen der Reiſende auf der Abfahrtſtation aus techniſchen Gründen eine durchaehende Fahrkarte bis zum Reiſeziel nicht erhalten konnte, darf ein Zuſchlag nicht mehr erhoben werden. Dagegen wird ein Zuſchlaa erhoben, wenn der Reiſende geltend macht, daß er infolge Schalterandrang⸗ keine Fahrkarte mehr löſen konnte. Die Schweizer Suppenküchen. Das Schweizer Kinderbilfs⸗ komitee hat anläßlich einer Sitzung mit den ſchweizeriſchen Hoſpitali⸗ ſationskomitees den Beſchluß gefaßt, die Hoſpitaliſation deutſcher Kinder und die Anſtaltshilfe in Deutſchland auf Ende des Jahres 1924 abzuſchließen. Freiplätze werden des⸗ halb keine mebr angenommen. Auch eine Konferenz der ſchmei⸗ zeriſchen Kinderhilfskomitees und der Schweizer Hilfsaktion für deutſche Not hat beſchloſſen. die Propagandatätiakeit in der Schweiz wegen Weiterführung der Schweizer Suppenküchen in Süddeutſch⸗ land und der Ermöolichung von Liebesgabenſendungen nach Deutſch⸗ land einzuſtellen. Die noch vochandenen Mittel ſollen aber auf⸗ gebraucht werden. Es werden daher einige Sunpenküchen in Deutſch⸗ land, u. a. in Mannheim, auch in dieſem Winter noch aufrecht er⸗ halten werden. — 7* Ceeeeeeeeeee. daß ſie die Liebe, die wir zu ihrer Kunſt immer noch im Herzen tragen, durch irgendpelche Emigranten befriedigen können. el Battiſtini, der in Italien kaum noch ſingt, iſt es wohl der Fall. Seine unerſchütterliche Technik füllt hier immer noch ſeine Abende und bleibt uns ein Maßſtab. Aber der große Maſeagni und der bewunderte Zenatello täuſchten ſich. Wir machen die Aida und Cavalleria beſſer. Die ſchmerzlichſte Ueberraſchung iſt für uns die Enſembleloſigkeit einer Truppe, wie ſie hier mit ganzen ital'e⸗ niſchen Opern vor uns tritt. Sie haben keine Ahnung von der körperlichen oder geſanglichen Beziebung der Mitglieder aufeinander ein Grundfatz, den wir uns längft angewöhnt haben, von jeder guten Bühne zu verlangen. Der eine läuft ſo. der andere ſo, der eine ſingt ſo, der andere ſo. Nichts iſt aufeinander berechnot, nichts giht den ausgeprägten Stil einer alten Oper wieder, und gar einter Buffooper, die auf das präziſeſte Zuſammenſpiel an⸗ gelegt iſt. Wenn es noch eines Beweiſes bedürfte, daß unſer Thegter ſich in der letzten Zeit trotz aller Sorgen in einer bewußten tarken Stilentwicklung gefunden hat. ſo iſt es die plötzliche große Enttäuſchung, die wir vor ſolchen italieniſchen Enſemble empfin⸗ den. Die Scala hat ſich unter Toſcanini verdeutſcht, das iſt die Wahrheit.„„ e In der bildenden Kunft geht es umſo ruhiger u. Die Seceſ⸗ ſſon hat eine neue Ausſtellung eröffnet, aber ſie iſt noch nie ſo wenig Sereſſion geweſen. Es iſt ein deutlicher Umſchwung zur alten richtigen Malerei Selbſt Zeichner wie Rudolf Großmann erfreuen ſich aller Zartheiten der wiederentdeckten Farbe. Corinth, der Präſident, ſtrahlt im ganzen Herrſchertum ſeiner großartigſten Malerei, die noch nie ſo maleriſch war. Endlich hat er das Koloffalbild des Wolchenſees fertig geſtellt, daß in einem ungeheuren Schwung von Waſſer, Land und Himmel, ſeine Liebe zu dieſem Fleck Erde krönt. Ein Rieſenſelbſtvorträt von ihm, gegen die Sonne geſehen, iſt ein Wunder der Technik, aber ein vielleicht noch größeres Wunder iſt das Bildnis eines Kindes. weiß in weiß, eine Sümphonie hellſter Farben, aus der das Geſicht wie eine Blumenviſion berausmuſiziert. Intereſſant find zwei Pen⸗ dants: Dir malte ſeine Eltern in aller Schärfe eines proletari⸗ ſchen Ruſtikalismus und Leo von König die ſeinen in einer ſtillen Ariſtokratie träumriſcher Kulturen. Es gibt keine Go⸗ ſpenſterköpfe mehr, keine konſtruktiren Gliedmaßen, keine Mathe⸗ matif der Landſchaft und die überrötete Fleiſchfarbe findet nur noch eine letzte Stätte in den Figuren von Felirmüller. Selbſt eine Viſion, wie das Autolicht auf nächtlicher Landſtraße malt Bato ahſolut real, ohne futuriſtiſche Reize Oppenheimer und Opplers mondäne Porträtkunſt einige impreſſioniſtiſche Studien des ver. ſtorbenen Rappaport. Urys Wiederanknüpfung an ehemalige Stile, eine ganze große Lollektion von Spiro in ſeiner ſoliden und empfindungsvollen Treue vor dem Porträt und vor der Natur— das iſt die geſittete und zufriedene Gegend einer hoffentlich wieder auflebenden Geſellſchaftsmalerei. Gegenſätze gibt es immer noch genug: neben dem äußerlichen Feuerwerk des Heckendorfſchen Norwegen, eine ſchöne Erinnerung an Thoma, mit einem dunkel verſchwiegenen Tal. Man hat diesmal auch eine Gruppe von Schweizer Künſtlern eingeladen, die ſichtliches Intereſſe erregen. Sie paſſen ſich der ruhigen Harmonie der Ausſtellung gut an, weil ſie ſich nicht ſehr in Extremen bewegen, ſondern einen gewiſſen monumentalen oder ſtatuariſchen Stil gemeinſam haben, der ihnen allen viel Haltung gibt, ſelbſt dem bunteren Amiet, der ſogar in einigen Freskenausſchnitten vertreten iſt. Der Albert Müllerſche Entwwurf zu einem Wandbild, und ebenſo der von Staiger zeigen die Fortwirkung Hodlers. Die Porträte von Barth, Berger⸗Schöttli, die Straßen von Stöcklin, die Land⸗ leute von Neuhaus, die Rheinlandſchaften von Bohny, ſelbſt Mor⸗ genthalers Impreſſion einer Geſellſchaft in der Laube, alle dieſe Stücke in einer feinen Zuſammenſetzung deutſcher und romaniſcher Einflüſſe atmen für uns Höhenluft, Reinheit der Linie, Beſtimmr⸗ heit der Farbe, jene große ſchweizeriſche Tugend, die in Keller ihren edelſten Ausdruck fand. 2 2 8 0 Meiſter⸗Klavierabende 70 II. Kudolf Serkin. e en Rudolf Serkin, uns bereits wohl bekannt, eine bedeutſame Erſcheinung unter den Pianiſten der Gegenwart, ſtehn an der Grenze.„Künſtler oder Virtuofe?“, das iſt hier die Frage. Dem Künſtler iſt das Werk alles, der Virtuoſe will zunächſt„ſich ſelbſt zur Evidenz bringen“(Goethe). Die äußere Wirkung, voll Prunk und Blendung, iſt ſein erſtes Ziel, die Kunſt und ihre Mei⸗ ſter werden alſo nach der Möglichkeit, mit ihnen zu„wirken“, zu Augenblicksbildern zurechtgerückt. Die Fertigkeit, das glänzende Können. ſteht mithin im Vordergrunde, die allerſchnellſten Tempi müſſen den Nebenbuhler verdrängen, das Urteil begünſtigen Der Pianiſt ſolcher Richtung liebt das Pertſpiel, liebt Abſtechung der Klanafarben, der Farbenmiſchung. Und bei alledem hat die Perſön⸗ lichkeit, das Eigenweſen das erſte und letzte Wort. Auch der Künſt⸗ le.wendet alle ſolche Mittel an, aber nur zu Gunſten des Werkes. Seine erſte Frage iſt:„Was veriangt das Werk?“ Nun iſt Rudolf Serkin ein viel zu guter Muſiker, um auf die Dauer Virtuoſe im alten Sinne zu bleiben, er denkt poln⸗dan und weiß zu geſtalten. Sein Feuer iſt Naturanlage, ſeine KünſtTendenz indeſſen dem Edlen zugewondt. In ſolchen fungen Jahren Beethovens große Bedur Sonate zur vollen Geltung zu bringen, wer vermöchte dies? Beethoven ſchrieb ſie 1818„in drangvollen Umſtänden“, Rudalf Serkin natzt dem Meiſter als Ausländer im erſten Satze— dem geſtern das Pathos fehlte—, aber den himmliſchen langſamen Satz im Fis⸗moll traf er ganz vor⸗ züglich. Seien wir gerecht: Beethovens Zahlen ſind, wo nicht Druck⸗ jehler, ſicher übertrieben! Nehmen wir an, daß ſich Mälzl's Jiffer⸗ blatt ſeit 1817 ein wenig verſchoben hat, ziehen wir etwa 10 Prozent ab, ſo gerät alles in das rechte Gleichgewicht. Was der Schlußfuge zugute kommt... Drei Intermezzi von Schubert btachten dee Abwechſelung, Reger⸗Telemann(Werk 134) waren der Abſchluß. Es folgten noch zwei Zugaben; die letzte war leider eine Ab⸗ ſchwächung. Wir waren ja ſo„angeregert“, daß wir die Carmen⸗ Improviſation als allzu ausländiſch empfanden. Aber darum keine Diatribe! Waren wir doch mit Schuberts As⸗dur⸗ und Ges⸗dar⸗ Tonbildern in das alte romantiſche Land geraten. Wie einfach und ſchön ſpielte ſie Rudolf Serkin, gänz Künſtler, ganz Muſiker. Frei⸗ lich, in dem-moll⸗Scherzo(143) beſtieg der Virtuoſe die Rüſtra. Dann kam Max Reger. Auch hier überſchritt der Virtuoſe die vm Reger ſeſbſt gezogenen Grenzen: und doch: es war ein großer Könner, der uns Regers ſchönſtes, abgeklärteſtes, mit allen Fein⸗ heiten des„Pianismus“ bereichertes Klavierwerk vorführte. Und daß er die langſamen Sätze am beſten trifft, ſpricht für den Künſtler Rudolf Serkin. A. BI. Runſt und wiſßſenſchaſt 60 Die Plautus⸗Fälſchung in der Berliner Bibliothek. Die preußiſche Staatsbibliothek erwarb vor 6 Jahren, wie die Antiquz⸗ läten⸗Rundſchau mitteilt, aus einem Leipziger Antiquariats⸗Kata⸗ log ein Pergamentblatt für ihre Handſchriftenſammlung. Der Direktor dieſer Abteilung ſtellte den Text feſt: 51 Verſe au's einem Luſtſpiel des Plautus Caſina“. Ein Auffatz darüber erſchien in den Sitzungsberichten der Berliner Akademie der Wiſſenſchaften unter Beigabe einer Photographie. Da wurde von einem Pariſer Gelehrten, dem Palaeographen Chatelain die Echtheit des Blattes beſtritten. Der in den Berichten der Pariſer Akademie der Inſchriften erſchienene Aufſatz wußte gegen die Echt⸗ heit der Unzialſchrift, die dem vierten Jahrhundert anzugehören ſchien, ſo gute Verdachtsgründe beizabringen, engliſche und deutſche Handſchriftenkenner äußerten gleichfalls ſopiel Verdacht, daß die Berliner Akademie ein Gutachten ihres Chemikers, des Profeſſors Schlenk, einholte. Die Akademie, veröffentlicht in ihrem letzten Bericht dies Gutachten, das mit aller Beſtimmtheit feſtſtellt? die Dandſchrift iſt mit Goſintinte. alſo mit einem Anilin- farhſtoff geſchrieben, ihre Unechtheit ſteht alſo, da Anilin ja erſt eine Erfindung unſerer Zeit iſt, außer Frage. Das einizige Intereſſe liegt jetzt nur noch darin, dem Fälſcher auf die Spur zu kommen. Der Betrüger hat ſein unſauberes Handwerk auch auf Livius und Servius, den Exegeten von Vergils Aeneis, ausge! dehnt. N sh. 11 eeeeeee — Ireitag, den 14. November 1924 Neue Mannheimer Feitung[Mittag⸗Rusgabe) 5. Seite. Ntr. 530 Kommunale Chronik Eine Dorlmunder Werbewoche Nachdem Dortmund vor kurzem von der 21monatigen Beſetzung frei geworden iſt, wodurch auch Oberbürgermeiſter Dr. Eichhoff die Amtsgeſchäfte wieder übernehmen konnte, geht es ſofort mit dem alten Hanſeatengeiſt, der ſeit Jahrhunderten die Bürgerſchaft der Stadt beſeeit, friſch ans Werk, um die duurch die Abſchnürung entſt- adenen Schäden wieder auszugleichen und die Beſetzungs⸗ munden wieder zu heilen. Um die nähere und weitere Umgebung allmählich wieder an den Wirkungskreis der wirtſchaftlich mächtigen Großſtadt und des geſchichtlich anerkannten kulturellen Mittelpunkts zu ziehen, eröffnete die befreite Stadt Dortmund eine Werbe⸗ woche, die bis zum 16. November dauert. Programm iſt ſeht zeichhaltig. Am Samstag bebam die Preſſe bei einer Rund⸗ fahrt in Autobuſſen, die die Oberpoſtdirektion zur Verfügung geſtellt hatte, ein Bild von der großzügigen kommunal⸗ politiſchen Arbeit Groß⸗Dortmunds. Am Sonmag war dann großer Flugtag auf der Rennbahn und gleichzeitig veranſtaltet. die Dortmunder Kraftfahrer eine Werbefahrt über Hörde, Schwerte, Unna, Kamen, Hamm und Dortmund. Die Ausſtellung des Ruhrkünſtlerbundes im Reinoldushof, die zu einer Ar d. dlekturenausſtellung in der Handwerker⸗ und Kunſtgewern ſchuke tritt, eröffnete Bürgermeiſter Dr. Fiſcher. Am nächſten Samstag wird eine Ausſtellung über moderne Male⸗ ret, Plaſtik und Graphik im Kunſt⸗ und Gewerbemuſeum ecöffnet. Damneben gehen örtliche Veranſtaltungen, ein großer Schaufenſter⸗ wettbewerb, eine Modeſchau, Rundfunkſtunden, muſikaliſche Dar⸗ bietungen, Feſtvorſtellungen in den Theatern uſw. Die Stadt Dort⸗ wund beſitzt drei Theater, die der Intendant Schaeffer leitet. Das Vorhandenſein der drei Bühnen ſpricht am beſten für die große kulturelle Bedeutung der Induſtrie⸗ und Handelsſtadt Dortmund. Die klaſſiſche Oper und das klaſſiſche Schauſpiel werden in dem Stadttheater, das gleich nach Duisburg in bezug auf muſter⸗ gültie⸗ techniſche Einrichtung kommt. gepflegt. Der heitern Muſe, ſor Operekte, dient das Burgwallthecter, während das Kanmnmoer⸗ endees ſolche Stücke aufführt, die geedanet ſind, ein Bild von den elierſcheinumgen auf dem Gebzet der Literatur zu geben. Elberfelder Baupläne Elberfelb, 13. Nov. Das Stadtbild der Elberfelder ahnhofsgegend wird demnächſt eine bemerkenswerte Aende⸗ zung und Beſſerung erfahren. Schon lange entſpricht der Schwebebahnhof Döppersberg infolge der unruhigen Formen es ungeklärten Jugendſtils nicht mehr dem heutigen Schönheits⸗ empfinden, und da er auch verkehrstechniſch den Anforderungen nicht mehr gewachſen iſt, beſtehen ſchon ſeit 1910 Pläne für einen Umbau. Hinzukam, daß die dem Schwebebahnhof nach Süden vor⸗ gelagerten neuen kleinen Pavillons den ungünſtigen Eindruck ver⸗ tärkten. Infolgedeſſen war der Gedanke aufgekommen, den Neubau des Schwebebahnhofs zugleich mit einem Geſchäftshauſe zu ver⸗ binden, der mit dem Bähnhof die ganze weſtliche Brückenfront aus⸗ fülle und ſo zugleich dem gegenüberliegenden Brauſenwerter Platz einen Abſchluß gebe. Dieſer Platz verliert dadurch viel an Wir⸗ kung, daß bei der Steigung und dem nachfolgenden Gefälke die da⸗ hinterliegenden Gebäude, namentlich das Stadttheater, nicht recht zur Geltung kommen. Um Ideen für Schaffung eines befriedigenden Stadtbildes zu gewinnen, hat die Stadtverwaltung vor etwa Jahres⸗ friſt einen Wettbewerb ausgeſchrieben, bei dem über 50 Ent⸗ würfe eingegangen ſind. Als erſter Teil der Pläne wird jetzt der Neubau der Schwebebahn in Verbindung mit dem Ge⸗ ſchäftshauſe nach den Plänen des Architekten J. Mangert, Barmen ausgeführt. Ueber die Umgeſtaltung des Brauſenwerter Plaßes ſteht die Entſcheidung noch aus. Das dreigeſchoſſige Bauwerk überbrückt die Wupper in einer Breite von 40 Meter und einer Tiefe von 40 Meter. An der Kückfront wird ein 5 Meter breiter Steg die Wupperufer von der neuen Fährſtraße bis zur Schloßbleiche ver⸗ binden. An der Hauptfront ſoll mit einfachen Mitteln eine vor⸗ nehm⸗ruhige Architektur erzielt werden. Der Sockel wird ſtark be⸗ gebenenfalls auch eine öffentliche Gaſtſtätte erhalten. Die Ober⸗ geſchoſſe ſind für Büroräume gedacht. Den Platz gidt, lt.„Köln. Zeitung“, die Stadt in Erbpacht. Der nördliche Teil des Ge⸗ bäudes dient der Schwebebahn. Der mittlere Eingang iſt für die obfahrenden Fahrgäſte beſtimmt. Er führt an kleinen Verkaufsläden für Rauchwaren, Blumen und Süßigkeiten vorbei zu der Schalter⸗ halle, von der nach beiden Seiten fünf Meter breite Treppen zu den Bahnſteigen führen. Die ankommenden Fahrgäſte werden auf ge⸗ trennten Abgangstreppen geleitet und gelangen durch Gänge zu beiden Seiten des Eingangsportals auf die Döppersberger Brücke, wo ſie direkt wieder mitten im Verkehrsmittelpunkt ſind. Die ge⸗ trennten Ein⸗ und Ausgänge bedeuten gegenüber den jetzigen Ver⸗ hältniſſen, wo ankommende und abfahrende Fahrgäſte dieſelben Treppen benutzen müſſen und ſich in Zeiten ſtarken Verkehrs fortge⸗ ſeßt ſtauen, eine große Verbeſſerung. Im übrigen werden die Bahn⸗ bufsverhältniſſe ſo eingerichtet, daß ſie einem Dreiwagenverkehr in Abſtänden von zwei Minuten genügen. Sie ſind damit einem Ver⸗ kehr von 35 bis 36 Mitlionen jährlich gewachſen, der vorausſichtlich früheſtens erſt in 20 Jahren erreicht werden wird. Gegenwärtig werden etwa 6 Millionen Perſonen auf der Schwebebahn beförderk. Der Bau ſoll Mitte nächſten Jahres vollendet ſein. Bis dahin wird ſich der Verkehr auf einem Notbahnhof abwickeln, der auf der gegen⸗ überliegenden Seite der Döppersberger Brücke errichtet wird. tont. Das Erdgeſchoß ſoll und Verkaufsräume. ge⸗ t Der Badiſche Hheimatdank Eine Einrichtung, auf die während des Krieges Tauſende von Verſtümmelten und Tauſende von Witwen und Waiſen voll Hoff⸗ nung und Dank für empfangene Hilfe geblickt haben iſt ſeitdem nahezu in Vergeſſenheit geraten. Der Badiſche Heimatdank, ent⸗ ſtanden in der Begeiſterung der Kriegszeit aus dem edlen Be⸗ ſtreben, den Kriegsverletzten und Hinterbliebenen„der Heimat Dank“ abzuſtatten, kann auf große Erfolge in jener Zeit zurückblicken. Mit den damals ihm großzügig zur Verfügung geſtellken Spendemitteln war es ihm möglich, durch feine ausgedehnten Lehrwerkſtätten beim Reſervelazarett Ettlingen, durch ſeine weitverzweigte Arbeitsver⸗ mittlung und durch vielfache wohlorganiſierte Fürſorgeeinrichtungen die Kriegsopfer vor Not und Elend bewahren, ſie geiſtig wieder aufzurichten und ſie wieder zu werktätigen und zukunffcahen Mit⸗ gliedern der menſchlichen Geſellſchaft zu machen. Ohne dieſe frei⸗ willige Kriegsopferfürſorge des Bad. Heimatdanks hätte die erſt weſentlich ſpäter(1919) organiſierte amtliche Fürſorge ein ſchreck⸗ liches Chaos vorgefunden. Auch hier galt der alte Satz: Wer ſchnell gibt, gibt doppelt. Aber auch nach Uebernahme der Kriegsopferfürſorge durch das Reich und den Staat iſt der Heimatdank nicht untätig geblieben. Er hat ſeine Satzung dahin abgeändert, daß er die reichsgeſetz⸗ liche Fürſorge„ergänzen“ will und hat damit ſeine Ar⸗ beit auf diejenigen Gebiete eingeſtellt, auf denen ſich zu betätigen der amtlichen Fürſorge ihre Geldmittel nicht in dem wünſchenswerten Umfang geſtatten. Der Heimatdank hat in ſeiner Ergänzung der amtlichen Fürſorge u. a. Darlehen an die Kriegsopfer zu werbenden Zwecken ausgegeben, die Erholungsfürſorge durch Erwerb und Be⸗ trieb des„Erholungsheims Steinabad“ gefördert, er hat ferner das Krankenhaus Rohrbach zur Heilung der bedauernswerteſten der Kriegsopfer, der ſchwer Lungenkranken, übernommen und fortge⸗ führt. Dieſe Tätigkeit vollzog ſich im Stillen. Geredet wurde nicht viel, aber gearbeitet, überall da, wo ſich eine Möglichkeit bot, das Schickſal der Kriegsopfer zu erleichtern. Heute iſt nun der Verein vor die traurige Tatſache geſtellt, daß jene in der Kriegszeit geſam⸗ melten Spendemittel durch die Inflation nahezu wertlos geworden ſind. Der Verein, der ſich während des Krieges mit ſeinem ſehr anſehnlichen Vermögen ſtark und gerüſtet fühlen konnte, ſt heute bettelarm. Um ſeine Aufgaben erfüllen und die amtliche Kriegsopfer⸗ fürſorge weiterhin ergänzen zu können, hat es ſich der Geſamtvor⸗ ſtand des Vereins zur Pflicht gemacht, den Verein wieder zu neuem Leben zu erwecken. Der Verein will nicht betteln, wenn er auch für größere frei⸗ willige Gaben, auch Vermächtniſſe, ſtets dankbar iſt, ſondern in erſter Linie wieder Mitglieder werben. Der Jahresmindeſt⸗ beitrag beträgt nur 5 Mark. Die Bezirks⸗ und Ortsausſchüſſe wer⸗ den aber auf Wunſch auch kleinere Beitragsleiſtungen gern entgegen⸗ nehmen. Jeder, der ein Herz hat, der Dankbarkeit für die lebenden Opfer des Krieges fühlt, der„der Heimat Dank“ nicht zur leeren Phraſe werden laſſen will, trete ein in den Verein oder erneuere ſeine alte Mitgliedſchaft bei ſeinem Bezirks⸗(Orts⸗ ausſchuß oder bei dem Geſamtvorſtand des Vereins in Karlsruhe. Schreiben und Anfragen ſind zu richten: in den Bezirken an den Landrat, in den größeren Städten an den Oberbürgermeiſter oder an den Geſamt⸗ vorſtand des Vereins Badiſcher Heimatdank in Karlsruhe.(Bank⸗ konto bei der Badiſchen Bank in Karlsruhe.) Der Geſamtvorſtand und die Bezirks⸗ und Ortsausſchüſſe des Heimatdanks arbeiten ſatzungsgemäß in engſtem perſönlichem Einvernehmen mit der amt⸗ lichen Kriegsopferfürſorge. Die Beiträge und Spenden kommen reſtlos den Kriegsopfern zugute, da ſämtliche Organe des Badiſchen Heimatdanks ehrenamtlich tätig ſind. P. A. Tagungen Außerordenklicher badiſcher Mieiertag Der Landesverband Badiſcher Mietervereine hielt dieſer Tage im Bahnhofhotel in Raſtatt einen aus allen Teilen des Landes zahlreich beſuchten außerordentlichen Verbandstag ab. Tagesordnung lautete Stellungnahme zu den Reichstagswahlen und zum Wohnungsbau ſowie Organiſationsfragen. Hauptlehrer Kamm⸗ Mannheim als Verbandsvorſitzender berichtete zunächſt über die Stellungnahme des Reichsbundes Deutſcher Mieter und der übrigen Landesverbände zu den beporſtehenden Wahlen. Nach einer leb⸗ haften Ausſprache wurde beſchloſſen, von einer eigenen Beteiligung des Verbandes bei der bevorſtehenden Reichstagswahl abzuſehen, desgleichen auch von einer Uebernahme des Reichswahlvorſchlages des Reichsbundes Deutſcher Mieter als Kreiswahlvorſchlag. Der Verbandsvorſitzende machte 185 Mitteilung von einer letzter Tage veröffentlichten Verordnung des badiſchen Staatsminiſteriums, wo⸗ nach in den erweiterten Verwaltungsrat der badiſchen Gebäudever⸗ ſicherungsanſtalt nun auch drei Vertreter der Mieter zuzuziehen ſind. Lebhafte Entrüſtung rief jedoch die weitere Mitteilung hervor, daß auch hier die Mieterorganiſation wiederum, vollſtändig ausgeſchaltet und die Auswahl dieſer wirtſchaftlichen Vertreter der Mieter im erweiterten Verwaltungsrat der Gebäudeverſiche⸗ rungsanſtalt einer durchaus unparteiiſch zuſammengeſetzten poli⸗ tiſchen Körperſchaft, nämlich den Kreiſen Freiburg, Karlsruhe und Mannheim übertragen würde, Der Landesverband wurde beauftragt, ſofort bei der Badiſchen Regierung gegen die getroffene Regelung Einſpruch zu erheben und zu verlangen, daß nur von den Mieterorganiſationen als be⸗ rufene Vertretung der Mieterſchaft vorgeſchlagene Vertreter dem er⸗ Ausgrabung einer alten römiſchen Stadt. Ausgrabungen, die in der Umgebung von Gradsko am Ufer des Fardar vorge⸗ nommen worden ſind, haben nach der„Antiquitäten⸗Rundſchau“ intereſſante Ergebniſſe zutage gefördert. Nach langer Arbeit iſt man auf die Stadt Stobi geſtoßen und hat die Grundmauern zahlreicher Kirchen und eines Theaters bloßgelegt. Die Archäolo⸗ gen verweiſen die Kirchen ins 6. Jahrhundert Das Theater iſt in weißen Marmor gehalten und ſtammt augenſcheinlich aus einer noch früheren Zeit. Alle Plätze im Zuſchauerraum ſind mit In⸗ ſchriften verſehen, was die Vermutung nohe legt, daß es damals ſchon Avonnenten gegeben hat. Man unterſche det hauptſächlich die Namen Eutyehos, Glatan, Julian, Euchariſtos hllippos und an⸗ dere. Auf ſehr vielen Plätzen ſind auch nur Initialen zu ſehen. Charakteriſtiſch iſt das Fehlen weiblicher Namen, was den Schluß erlaubt, daß Frauen zu den Aufführungen nicht zugelaſſen waren. Die Inſchriften ſind griechiſch, deſſen man ſich im Privat⸗ leben von Stobi bediente, während das Lateiniſche die Amtsſprache war, wie eine gleichzeitig aufgefundene Steintafel beweiſt, auf der eine in lateiniſcher Sprache gehaltene Widmung an den Kaiſer Hadrian eingegraben iſt. Stobi war eine der reichſten Städte und eine der bedeutendſten Feſtungen auf dem Balkan zu Beginn der chriſtlichen Zeit, was ſchon aus den großartigen Ruinen ſeines Thea⸗ ters hervorgeht. Die Stadt hat als Grenzfeſtung des römiſchen Reiches das Bollwerk gegen den Sturm der Völkerwanderung ab⸗ gegeben, der von Norden einherbrauſte. St. Prof. Kan pfs Selbſtbi'dnis in den Affizien. Die Uffizien in Florenz haben für ihre berühmte Sammlung von Selbſtbildniſſen das Selbſtoildnis von Prof. Arthur Kampf erworben. Das Porträt, das der Direktor der Berliner Kunſthochſchule von ſich ge⸗ malt hat, iſt ſchon vor dem Krieg entſtanden. es fand kürzlich in r neugeordneten Sammlung der Selbſtbildniſſe ſeinen Platz. ieſe Auszeichnung für den Künſtler und ſein Werk iſt umſo höher anzuſchlagen. als die Uffizien nur von wenigen deutſchen Malern zmerer Tage ſich Selbſtbiſdniſſe beſtellt haben; von Lebenden vor Max Liebermann und Franz v. Stuck. st. Literatur e Han von Jsland. Geſchichtlicher Roman von Vietor H ugo; deulſch von Studiendirektor Dr. A Sleumer. Verlag Franz Borg ⸗ abezet, Hildesheim— Farbenprächtig erſteht hier ein ſpannendes derteteuerliches Stüc aus der däniſchen Geſchichte des 17. Jahrhun⸗ noch voll mittelalterlicher Grauſamkeiten. Der Hauptträger Han gandlung iſt in der unmenſchlichen Geſtalt des Mordbrenners Kan 121 Island verkörpert, während das tragiſche Schickſal des Nüprie Peter Schumacher und ſeiner Tochter den Hinterarund des es iſchen Geſchehens bildet Dieſes wenig bekannt gewordene Werk arbßen Dichters bereichert nicht nur die ſpärliche Reihe der reiferer Jugend wie Erwachſenen gleichmäßig zu empfehlenden kul⸗ turhiſtoriſchen Romane,— es iſt auch trotz ſeines atemberaubenden Inhalts unvergleichlich viel wertvoler als ſo viele phantaſtiſche moderne Robinſonaden oder Zukunftsromane. Egmont Colerus:„Pythagoras“. Roman. Paul Zſolnay Verlag, Berlin, Wien.— Egmonk Colerus, der bereits mit fünf Romanen Aufſehen erregt hat, übergibt der Oeſfentlichkeit ein neues Werk. Das Intereſſanteſte am Pythagoras⸗Problem iſt die geſchicht⸗ liche Lage, in der es auftritt. Es war eine Zeit, in der durch die ganze damalige euro⸗aſiſche Welt ein ſonderbares Aufleuchten reli giöſer Hochblüte fiel. Und das alles, obwohl die morphologiſche Phuyſiognomie der einzeluen Kulturkreiſe um Jahrtauſende ausein⸗ ander lag. China mit Konfutſe, Indien mit Buddha, Perſien mit Zorvaſter. Dazu der Sturz des Meder⸗Reiches, die Vernichtung ägyptiſcher Selbſtändigkeit, der drohende Ausdehnungstrieb der Per⸗ ſer. Inmitten dieſes Vorwärtsdranges der Aſiaten das zerſplitterte, hadernde Hellas, in Jonien faſt ſchon erledigt, in Athen und Sparta keimhaft, in Sizilien und Unteritalien in höchſtem Glanz. Von der anderen Seite bedroht von der kaufmänniſchen Koloniſationepolitik Karthagos, das zudem noch mit den Etruſkern um die Seevormacht des weſtlichen Mittelmeeres rang. Rom, ein Dorf, kaum noch dem Namen nach bekannt, der letzte Ausläufer halb⸗barbariſcher Be⸗ ſiedelung. In dieſes Völkerbranden, das wahrſcheinlich zufammen⸗ hanglos verebbt wäre, ſtürzten ſich einige titanſſche Willensmenſchen, mit dem Vorſatze, ihre eigene Weisheit auf alter Erfahrung zu be⸗ gründen. Sie waren es, die das ſpezifiſch Unterſcheidende des euro⸗ päiſchen Menſchen erzeugten, indem ſie die erſten Teile, die erſten Planriſſe der abendländiſchen Geiſtesmaſchinerle, genannt exakte Wiſ⸗ ſenſchaft, vorzeichneten. und mit dem Namen Pythagoras bleibt unlösbar dieſe Geburt des Okzidents verknüpft. Denn auf ſeiner Kosmogonie und auf ſeiner Aſtraltheorie fußt Ariſtarchos aus Sa mos. Kepler, Kopernikus, Galilei, Newton. Auf ſeiner Mathematik Euklid und alle anderen. Auf ſeiner Philoſophie Platon, auf ſeiner Myſtik Apollonjus von Thyana, auf ſeiner Muſiktheorie alles hinauf bis Bach und Beethoven. Warum aber dieſe Erſcheinung des ſaml⸗ ſchen Philofophen, warum dieſer helle, unbeſtechliche und waghalſige Konquiſtabor des körverlichen und geiſtigen Reiches ſolche Macht hatte, was er dachte. plante, erreichte, wie fehr er ſeine biſtoriſch⸗ lich kosmiſch und vrophetiſch erkannte, das will der Roman zeigen. vopulär⸗winenſchaftlichen Zeitſchrift von Dr. von Frankenberg über Die kulturelle Bedeutung der Naturwiſſenſchaften“ und von O. Jenſſen über„Was lehrt uns die Geſellſchaftswiſſenſchaft?“ möchten wir beſonders nennen einen Bericht des Prof, Dr. Schaxel über ſeine berühmten Regenexationsverſuche mit Tieren, feſſelnne Naturbe⸗ obachtungen Prof. Cornel Schmitts in den„Spaziergängen eines Naturforſchers“, eine Darſtelluna des Werdegangs der Atomlehre bis herauf zum„Goldmacher“ Miethe vom Schriftleiter der„Urania“, Ernſt Mühlbach. Dazu kleine Artikel aus bewährten Febern. und im Beiblatt„Der Leib“ Aufſätze über Körperkultur und geſunde Le⸗ bensweiſe. 0 5 882 Die Rolle, unbeſtimmt und naip zuerſt, bann nattonal und defenſiv, end⸗ Uraula. Monatshefte für Naturkenntnis und Geſellſchaftslehre, Uranfa⸗Verlag, Leipzig.— Außer den einführenden Artikeln dieſer weiterten Verwaltungsrat der Gebäudeverſicherungsanſtalt ange⸗ hören können. Zu einer ungewöhnlich heftigen und einmütigen Stellungnahme des geſamten Verbandstages führte der hierauf behandelte Miet⸗ zinsaufſchlag in Baden auf 1. November 1924, der trotz der energiſchen Abmahnung des Reichsfinanzminiſters Luther in der jetzigen furchtbar ſchweren Lohn⸗ und Wirtſchaftskriſis zugelaſſen worden iſt. Ihren Niederſchlag fand die Ausſprache hierüber in einer Entſchließung, in der ſchärfſten Proteſt gegen die dom Badiſchen Miniſter des Innern auf 1. November 1924 angeordnete Steigerung der geſetzlichen Miete von 65 auf 75 Prozent der Friedensmiete in Goldmark erhoben und verlangt wird, daß die ſachlich abſolut ungerechtfertigte Mietpreisſteigerung ſofort wieder zurückgenommen wird. Aus dem Lande „Bruchſal. 13. Nov. Die Aufräumungsarbeiten an der Eiſenbahnunfallſtelle ſind am Mittwoch Abend beendet wor⸗ den. Die Urſache des Unglücks iſt immer noch nicht ganz genau feſtgeſtellt; entweder iſt es auf ein Achſenbruch oder auf einen ſon⸗ ſtigen Defekt am Unterbau des einen Perſonenwagens entſtanden. Ein Verſchulden eines Bedienſteten etwa hei der Weichenſtellung kommt nicht in Frage. Der Zugführer hatte ſchon vor der Ein⸗ fahrt bemerkt, daß etwas nicht in Ordnung war und er ſtieg aue einem Kabriol heraus, das gleich darauf durch das Aufprallen auf den vorderen Wagen eingedrückt wurde. Nur durch Zufall iſt die⸗ ſer Beamte dem ſicheren Tode entgangen. Uebrigens waren auch die drei unmgeſtürzetn reſp. beſchädigten Perſonenwagen von Rei⸗ ſenden beſetzt, die zum Teil aus den Fenſtern der umgeſtürzten Wagen herausklettern mußten und mit geringfügigen Hautverletzun⸗ gen ee 2 8 5 Binau bach, 13. Nov. Ein ſchwerer Unglücks trug ſich hier zu. Zwei neunjährige Knaben hatten ſich 5 28 wiſſens des Chauffeurs auf den Anhängewagen ednes Heidelberger Laſtautos geſetzt. Als das Auto ſich dem Ausgang des Dorfe⸗z näherte, bekamen es die Knaben mit der Angſt zu tun und ſpranzgen ab. Der eine kam dabei zu Fall und warde von den Rädern er⸗ faßt, die ihm über Bruſt und Hals gingen und ihn augenblicklich töteten. Der Anhängewagen war nicht mit dem vorſchrifts⸗ Karlsruhe, 12. Nov. Im Flaggenſchmuck pr eute das Anweſon des Vereins bildender Künſtler, der bu a ſein 50⸗ ſähriges Veſtehen zurückblicken kann. Nachdem er in perſchiede en Gaſthäuſern hieſiger Stadt ſein Heim aufgeſchlagen hatte, darf er jetzt das im Jahre 1909 erworbene Künſtlerhaus am Karlstor— das ehemalige v. Offenſandt⸗Berckholtzſche Palaſs aus der Wein⸗ brennerzeit— ſein Eigen nennen, ein Anweſen, wie es nur wenige deutſche Künſtlervereinigungen aufzuweiſen haben. Der Feſtabend 0 von e welcher dem Verein ſeit angehörte, abgeſagt. Das Stiftungsfeſt iſt minmehr auf An⸗ fang Dezember feſtgelegt. 12 N Karlsruhe, 12. Nov. Zu dem Eiſenbahnunglück in Bruchſ al wird amtlich gemeldet: Heute Nacht 12,34 Uhr ent⸗ gleiſte bei der Einfahrt in den Bahnhof Bruchſal ein Wagen des Eilgüterzuges 6272. Infolge dieſer Entgleiſung ſind dann weitere ſochs WIAen entgleiſt und zum Teil umgefallen. Der Eiſenbayn⸗ ſchaffner Schmitt von Hedenberg wurde ſchwer verbetzt und ſterb bald nach ſeimer Efnliieferung im Bruchfaler Krankenbaus⸗ Reiſende wurden nicht verletzt. Die Perſowenzugsgeleiſe in Rich⸗ tung Heidolberg—Graben ſind geſperrt; der Perſonenzugsverkehr wird unter Venutzung der Güterzugsgeleiſe aufrechterhalten Schdellzüge werden umgeleitet. Die Störung des Zugsverkehrs wird im Lauſe des heutigen Tages behoben. Die Umerſuchung über die Urſache des Unglücks wurde eingeleitet. *Baden-Baden, 13. Nov. Wie wir erfahren, beabſichtigt der Landesverband der badiſchen Hodelinduſtrie und verwandter Be⸗ trebe hier im'ſechfuß an die neuzugründende Höhere Handels⸗ ſchube eine Höhere Hotelfachſchutke zu erſtellen. Nachdem in ganz Deutchland beie ähnliche Schulen mehr exiſtieren urd in⸗ fel zedeſſen der Nachwuchs in der Fremdeninduſtrie äußerſt gefähr⸗ Holznokräte und vor allem wertrolle Maſchinen zu Grumde gegan⸗ gen ſted. Die Urſache des Brandes iſt bis jetzt noch unbekamt det iſt, iſt dieſe Mecnahme zu hegrüßen. Freiburg, 12. Nov. Aus Anlaß des Hinſcheidens Hang Thomas hat der hieſige Stadtrat den Hinterbliebenen in einem beſonderen Schreiben das herzüchſte Beileid auegeſprochen und an der Bahde des Ehrenbürgors der Stadt Freiburg einen Kranz in den Stasdtfarben niderſegen laſſen. An den Beerdiqumasfelerſich⸗ keiben hatte Bürgermefſter Dr. Hofner als Vertreter der Sbadt teil⸗ genommen. * Skaufen bei Jonqaueſchinsen, 11. Nop. In dem Keuſchuppen des Bahnarbeſters W. Doſer brach Sonntog Abend Feuer aus Dar bereits olimmende Wohnhous, kaum 2 Meter vom Tauwen⸗ wald ertfernt. korene arwelbet werden. Außzer den Heuvorrzten noch ein ſchweres Schwein, ſowie verſchiedene Fahr⸗ niſſe. * Mühſhaufen(Am Engen), 13. Nov. In der Diethurter Mühte des Beſitzers Otto Pillrzger, broch in der Nacht vom 10. auf 11 Novemher in der Säderei ein Brand aus. Dieſer ſand in den niolen Hohporvöden die iet dem Wark crrfanſtaweſt waren, reichlich Nahrung. Der Bvand qriff mit großer Sckrollakeit um ſich ſodoß in kurzer Zeit dos gemze arpwrk in hem Flammen ſtand. Das Werk brannte vollſtändig nieder, Nus der Pfaſz Ludwigshafen, 13. Nov. Die in der Nähe des Heupteingangs des Sbadalauſes Nord gefundene Bombe war mit Schwarzpulder und Pikrinſäure gefüllt und enihielt außerdem zahlreiche Eiſenſtüche offensar zur Erhöhung der Sprengwirkung. Es wird ongenom⸗ men, daß mit der Bombe ein Anſchlag auf das Stadthaus Nord geplant war. Die Täter konnle bisher noch nicht ermittelt wer⸗ den. Nach einer neueren Meldung bautet die Feſtſtellung einez Sachverſtändigen, dem man die Vombe zur Unterſuchung gab, da⸗ 1155 8 die Durchſchlagskraft eine ganz un geheuer⸗ liche iſt. :: Sweibrücken, 13. Nov. Auch die hieſige Bezirksſparkaſſe be⸗ abſichlgt im Einvernehmen mit der Lehrerſchaft die Einrichtung von Schulſparkaſſen. Es kommt das einſache Marken⸗ ſyſtem zur Anwendung. :: Annweiler, 13. Nop. Eine in Klingemmünſter tagende Ver⸗ ſammlung von Vertretern der Gemeinden Anmweiler, Völkerswei⸗ ler, Klüngenmünſter, Goſſersweiler. Stein, Silz, Münchwe er, Gleis⸗ zellen⸗Horbach, Pleisweiler⸗Oberhofen und Bergzabern beſchäftigte ſich mit der Erri chtung von Autopoſtverbindungen von Anweiler nach Klingenmünſter und von Bergzabern nach Klin⸗ genmünſter. Die Verſammlung beſchloß einmütig, der Oberpoſt⸗ direktion die Notwendigkeft der beiden Linien ſchnellſtens zu er⸗ wirken. Nachdem in Annweiler zur Zeit eine Autohalle mit 2 Woh⸗ nungen und mit Einſtellung von 3 Wagen gebaut wird, dürften die größten Schwierigkeiten von dieſer Seſte behoben ſein. Die Rentabilität wenigſtens der Linte Anmweſler—Klingenmünſter ſteht außer Zweifel —— 51e Funkflon der fauf st von grösste Wiehtigken für die Gestindheh hald me eine ſorigesetzte aufmerk· same Hautpfege Das deste.tte Melzu ist eine gute Seite. Also Gute Seite— gepfegte Haut— Ge- sundheit. Das eriecht man mit Man versfume des- Blumenseife aun „Pfeildreiech“. Hlersteller: August Jacobi.-., Darmstadt Zu berlehen dureh sile einschläglgen Geschäfte. Men verlange kostenlose Ptoben. eltentabrix, egr. 1836. ——. — ———— H— — — —— — —ñ————L— — 1 1 11 1 S 5. Seite. Nr. 530 neue Mannheimer Jeitung Mittag⸗Nus gabe) Freitag, den 14. November 1924 [Neue Uannheimer Seitung» Handelsb att. Dresoͤner Bank In der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsrats der Dresdner Bank wurde, wie man uns nutteilt, die G oldem ark⸗Eröffnungs bilanz per 1. Januar 1924 borgelegt, die bei einer den Zeit⸗ verhältniſſen entſprechenden vorſichtigen Bewertung der Attiven ein Reinvermögen von 100 Peul. Golomart ergiot. Eutſprechend dem Vorſchlage bes Vorſtandes beſchloß der Auſfſichtsrat, der für Anfang Dezember einzuberufenden ao..V. die Umſtellung des Aktienkapftals derart vorzuſchlagen, daß das voll⸗ gegahlte Kapital von 975 Mill. nachdem der Vorſtand inzwiſchen mit Zuſtimmung des Auffichtsrats weitere als Schutzaktien aus⸗ gegebene 125 Mill. Aktien gemäߧ 30. der 2. Durchführungs⸗ Berordnung zur Goldbilanz⸗Veroronung eingezogen hat auf 78 Mill. Goldmark, d. i. im Verhaältnis von 12½: 1 herabgeſetzt wird. Die reſtlichen 22 Mill. Goldmark= 28,2 Prozent des Aktien⸗ kapitals werden dem geſetzlichen Reſervefonds zugewieſen. Ent⸗ ſprechend dem Umftellungsberhältnis entfällt auf Aktien über 600%¼ ein Betrag von 48.I, auf Aktien über 1000 ½ ein Betrag von 80.4, auf Aktien über 1200 ein Vetrag von 96 Ge und auf Aktien über 3000 ein Betrag von 240 Gel. Nach§ 35 der 2. Durchführungs⸗Verorbnung wären demnach die Aktien über 600„ auf 40 Goldmark und die Aktien über 1200 auf 80 Goldmark unter gleichzeitiger Aushändigung von Anteil⸗ ſcheinen über 8 Goldmark bzw. 16 Goldmark abzuſtempeln. Um eine einheitliche Geſtaltung des Aktienkapitals in Zukunft vorzu⸗ bereiten, ſoll der Vorſtand ermächtigt werden, gegebenenfalls zum Zweck des freiwilligen Umtauſchs Aktien über 100 Goldmark oder ein Vielfaches davon zu ſchaffen. Die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz weiſt folgende Ziffern auf: Aktiva: Kaſſe, fremde Geldiorten, Zinsſcheine und Guthaben bei Noten⸗ und Abrechnungsbanten 20 874 885, Wechfel 6 482 178, Noſtroguthaben bei Banken und Bankfirmen 81858 388, Reports und Lombards gegen börſengängige Wertpapiere 701 513, Vor⸗ ſchüſſe auf Waren und Warenverſchiffungen 23 347 699, eigene Wert⸗ paplere 6 416 191, Konſortialbeteiligungen 14767 249, dauernde Be⸗ teiligungen bei andern Banken und Bankfirmen 23.162 426, Schuld⸗ gung ner in laufender Rechnung 83 013 448, außerdem Aval⸗ und Bürg⸗ ſchaftsſchuldner 12 807 112, Bankgebäude 30 000 000, ſonſtiger Grundbeſitz 1000 000, Mobilien.—, Penſionsfonds⸗Effekten 38 592, zuſammen 291 662 572. Pafſiva: Aktienkapital 78 000 000, geſetz⸗ liche Rücklagen 22 000 000, Gläubiger 189 392 462, Akzepte 131 204. Außerdem Aval⸗ und Bürgſchaftsverpflichtungen 12 807 112, Ueber⸗ gangspoſten der Zentrale und Filialen untereinander 1 138 906, Penſionsfonds 1000 000, zuſammen 291 662 572. Die Verluſte, die dem Inſtitute allein durch die Kriegs⸗ maßnahnien feindlicher Mächte unmittelbar und mittelbar er⸗ wachſen ſind, wurden vom Vorſtand auf ii bꝛer100 Millionen Mark beziffert. Der.⸗V. werden gleichzeitig eine Reihe formeller Satzungs⸗ änderungen vorgeſchlagen. Ferner wurde in der Sitzung dem Aufſichtsrat die Bilanz für das 1. Halbjahr 1924 vor⸗ gelegt, deren Ziffern eine befriedigende Entwicklung des Geſchäfts und insbeſondere einen weiteren Aufbau der Kreditoren, die am 30. Juni 1924 einen Stand von ungefähr 400 Mill. G/ erreicht haben, erkennen laſſen. Der Vorſtand berichtete, daß man beſtrebt iſt, die Unkoſten, die als Folge der Jnflationszeit auch jetzt noch reichlich hoch erſcheinen, weiter herabzudrücken. Die bei der Aufftellung der Goldbilanz befolgten vorſich⸗ ligen Bewertungsgrundſätze und das ſeitherige Ergebnis des laufen⸗ den Geſchäftsjahres geſtatten, wie der Vorſtand ausführte, für das Jahr 1924 die Wiederaufnahme der Dividendenverteilung ins Auge zu faſſen. Darmſtädter und Nationalbane Der Aufſichtsrat der Darmſtädter und- Nationalbank Komman⸗ ditgeſellſchaft auf Aktien genehmigte die Vorſchläge der Geſchäfts⸗ inhaber für die Aufſtellung der Goldmark⸗Eröffnungs⸗Bilanz für den 1. Januar 1924. Danach wird das Aktienkapital der Bank auf 60000 000 Goldmark umgeſtellt und ein ordentlicher Reſervefonds von 40 000 000 Goldmark gebildet, ſo daß Aklienkapital und Reſerven der Bank 100 000 000 Goldmar? betragen. Außerdom wird dem wieder aufzubauenden Penſions⸗ fonds für die Beamten 1 000 000 Goldmark zugeführt. Goldmark-⸗Eröffnungs⸗Bilanz per 1. Januar 1924 Aktiva: Kaſſe, fremde Geldſorten, Kupons und Guthaben bei Noten⸗ und Abrechnungs⸗(Clearing⸗) Banken 20 333 304 AI, Wechſel und unverzinsliche Schatzanweiſungen 5 691 120 A, Noſtro⸗ guthaben bei Banken und Bankfirmen 77577 236 A, Reports und Lombards gegen börſengängige Wertpapiere 4861132 Al, Vor⸗ ſchüſſe auf Waren und Warenverſchiffungen 16 995 700 A, eigene Wertpapiere 23 639 499, Konſortialbeteiligungen 15 542 179 Al, dauernde Beteiligungen bei anderen Banken und Bankfirmen 12 787 252, Debitoren in laufender Rechnung a) gedeckte 42 g01 585„, b) ungedeckte 33 258 322 4, zuſammen 96 249 906 l, Aval und Bürgerſchaftsdebitoren 12143344„, Bankgebäude 25 000 000 l. Paſſiva: Aktienkapital 60 000 000, Reſerven 40 000 000, Kreditoren 194 865 360, Akzepte 255 002„, Aval⸗ und Bürg⸗ ſchaftsverpflichtungen 12145 344 A, ſonſtige Paſſiva, Verrechnungs⸗ konto der Zentrale mit den Filialen u. Niederlaſſungen 2556 975, Penſions⸗Fonds für Beamte 1000 000. Inlernationaler Lloyd, Verſicherungs⸗A.-G. Dem Jahresbericht der Geſellſchaft entnehmen wir u. a. folgendes: Die Unmöglichkeit rechtzeitiger Anpaſſung der Ver⸗ ſicherungsmerte an die Tageskurſe und die⸗ Behinderung der Ver⸗ ſicherung in Fremdwährung durch enge geſetzliche Bindung hatten eine allgemein rückläufige Entwicklung zur Folge. Auch unſere Geſellſchaft konnte ſich dem Druck der Wirtſchaftslage nicht ent⸗ ziehen. Die erſt am Jahresende einſetzende Stabiliſterung der Mark kam zu ſpät, um die Ergebniſſe des abgelaufenen Jahres weſenllich zu beeinfluſſen. Die Rechnung des Jahres 1923 ſchließt infolge⸗ deſſen ohne Gewinn, da wir die Ueberſchüſſe aus den einzelnen Geſchäftszweigen zur Bildung ausreichender Reſerven verwenden mußten. Eine Gewinnverteilung für 1923 kommt ſomit nicht in Frage. In der Goldmark Eröffnungsbilanz für den 1. Januar 1924 wird ausgeführt, daß der nach Abzug der Paſſipen von den Aktiv⸗ poſten verbleibende Saldo von 2 200 600 6 einſchließlich der Reſt⸗ forderung an die Aktionäre in Höhe von 1500 000 84 nunmehr zur anteiligen Umlegung auf das bisherige Nominalkapital zur Verfügung ſtoht. Es wird beantragt, von dem ſo errechneten Eigen⸗ kopital in Höhe non 700 000 vorerſt den Betrag von 200 000 84 als Kapitalreſerveſonds abzugweigen und die verbleibende Reſt⸗ ſumme von 300 000 Gα als eingezahltes Kapital eines im Ver⸗ hältnis von:1 zuſammengelegten Nominalaktienkapitals von in Pfanne, Topf und Kuchenteig gehört nur Rahmea buffergleich 6 000 000 einzuſetzen derart, daß die Aktien—2000 zu 3000 mit 25 Prozent Einzahlung in Aktien—2000 zu 1000 Gl mit 25 Prozent Einzahlung— 500 000 umgewandelt werden. In der Bilanz ſtehen: Aktiva: Forderungen an die Aktionäre mit 1 500 000, Grundbeſitz mit 350 000 4, Hypotheken mit 142 500 1, Wertpapiere und Beteiligungen mit 295 582, Bankguthaben und Kaſſenbeſtand mit 32 870, Guthaben bei anderen Verſicherungsunternehmungen mit 1339 603, Außen⸗ ſtände bei Agenten und Verſicherten mit 338 426, Inventar mit „. Paſſiva: Aktienkapital mit 2000 000, Kapital⸗ Reſerve⸗Fonds mit 200 000, Prämien⸗ und Schaden⸗Reſerve mit 785 378, Guthaben anderer Verſicherungsunternehmungen mit 653 346„, Guthaben von Agenten und Verſicherten mit 335 547, verſchiedene Gläubiger mit 44711. Ueber die Ausſichten ſchreibt der Vorſtand der Geſellſchaft: In erfreulichem Gegenſatz zum Vorjahr iſt der bis jetzt zu über⸗ ſchauende Verlauf des Geſchäftsjahres 1924 ein relativ günſtiger zu nennen. Zwar beeinträchtigen auch hier eine mit ſoliden Grund⸗ ſätzen unvereinbarliche Prämienſchleuderei und der äußerſt ſcheppende Prämieneingang den Wiederaufbau; trotzdem aber be⸗ wegt ſich der Umfang unſerer Geſchäfte ſchon wieder in den Bahnen der Vorkriegszeit und heweiſt uns, daß die an die Einführung der Rentenmark geknüpften Erwartungen und Hoffnungen berechtigt waren. Wir ſehen trotz der mit dem Wiederaufbau verbundenen ſtarken Steigerung der Unkoſten mit Zuverſicht der weiteren Ent⸗ wicklung entgegen. — .-G. der Dillinger Hüttenwerke, Dillingen(Saar) Die im Jahre 1851 begründete Geſellſchaft, in der vor dem Kriege 42 Prozent, ſeit 1920 indes 60 Prozent franzöſiſches Kapital beteiligt iſt, ſchließt das Geſchäftsſfahr 1923/4 per 30. Juni mit einem Reingewinn von 997899 Franken(1923 Reingewinn 267 261 Fr., 1922: Verluſt 3058 007 Fr., 1921: Nanenen 812 889 ,, 1920: Reingewinn 58134508„ und 10 3 Frozent Dividende.) Die Bilanz führt auf unter Aktiven: Immobilien und Grubenfelder 35 853 956 Fr,, Inventar 37 588 293 Fr., Kapital⸗ beteiligung 1458 775 Fr., Debitoren 24 750 244 Fr., Wechſel 226 302, Faſſe 208 905 Fr.; unter Paſſiven: Kapital 32 400 000 Fr., Reſerven 3 240 000 Fr., diverſe Reſerven 1 700 753 Fr., Rückſtellung für liquidierten Beſitz in Lothringen 250 377 Fr., Feuerverſicherungs⸗ fonds 696 152 Fr., Banken 38 075 153 Fr., 22 637 909 Fr., Reingewinn 997899 Franken. In der o..⸗V. pom 9. November wurden als Vertreter der deutſchen Gruppe(Erben Stumm) anſtelle General v. Schubert⸗ Berlin, A. Schmidt, v. Schwindt⸗Eſchberg bei Saarbrücken und Graf Siegmund v. Berckheim⸗Weinheim, neu in den Auf⸗ ſichtsrat gewählt Dr. Karl v. Schubert⸗Berlin, Kurt Vöcking⸗ Abentheuer und Dr. Ph. v. Berckheim⸗Weinheim. Die a..B. der.⸗G. der Dillinger Hüttenwerke vom 3. November beſchloß, das Grundkapital non 32 400 000 Franken auf 52312500 Fr. zu erhöhen durch Ausgabe von 2950 jungen Aktien zu je 6750 Fr. al pari. Den alten Aktionären wird ein Bezugsrecht angeboten dergeſtaft, daß auf je 20 250 Fr. alte Aktien eine junge Aktie im Nennbetrag von 6750 Fr. entfällt. Nach der vorgelegten Bilanz per 30. Juni 1924 erzielte die Geſell⸗ ſchaft im Geſchäftsjahr 1923/4 einen Rohgewinn von 13 722 533 Franken; nach Abzug der Generalunkoſten, Abſchreibungen uſw. verbleibt ein Reingewinn von 972 000 Franken. Die.⸗V. beſchloß, dieſen auf neue Rechnung vorzutragen. diverſe Kreditoren eeeeeee :: Skahlwerke Lindenberg.-G. in Baden⸗Baden. Das Aktien⸗ kapital ſoll von 4 Mill. Papiermark auf 2 Mill. Goldmark um⸗ geſtellt werden, indem der Nennwert feder Aktie von 1000 4 auf 50%0 Ge herabgeſetzt wird. Daneben wird eine Rücklage von 300 G00 G²⁹gebildel 0 0 2: Bad. Holzwerkzeugfabrik.-G. vorm. Olto Mainzer u. Cie. in Oos. Die Geſellſchaft ſtellte das Grundkapital von 10 Mill..4 auf 200 000 G8=4 um, bei Schaffung einer Rücklage von 18 000.1. Schlepyſchiffahrt auf dem Neckar.-., Heilbronn. Der .⸗V. wird die Herabſetzung des Grundkapitals von 7,2 Mill..4 auf 240 000.4 vorgeſchlagen. 5000 alte Aktien zu 300& ſollen in 3000 neue Aktien zu je 20 und 4500 alte Aktien zu je 1200 4 in 9000 neue Aktien zu je 20 1 umgewandelt werden. jol Goldumſtellung der Wilhelm gaufmann Import. und Expork-.-., DresdenBuenos-Aires. In der auf den 28. Nopbr. einberufenen go..⸗V. ſoll, wie der Konf. erfährt, das bisher 50 Mill.„ betragende Aktienkapital, das ſich aus 47,50 Mill. Stammaktien und 2,50 Mill. Vorzugsaltien zuſammenſegt, auf 2000 Goldmaxk umgeſtellt werden. Die Vorzugsaktien ſollen in Stammaktien umgetauſcht werden. Gleichzeitig wird der.⸗V. vor⸗ geſchlagen, das Kapital auf 300 000 Goldmark durch Ausgabe von nominell 275000 Stammaktien zum Kurſe von 110 Prozent zu erhöhen. Die Zweigniederlaſſung Buenos Aires ſoll, in eine ſelbſt⸗ ſtändige Aktiengeſellſchaft mit einem Stammkapital von 100 600 Peſos umgewandelt werden. Deviſenmarkt Die Befeſtigung der europdiſchen Valuten Die Befeſtigung der europäiſchen Valuten hat geſtern weitere Fortſchritte gemacht. London gegen Kabel Newyork ſtellte ſich heute auf 4,63(geſtern 4,6056), London gegen Paris auf 87,50 (87,25), der Dollar gegen Paris auf 18,80(18,95), London gegen Schweig 24,03(23,91), Paris gegen Schweiz 27,5(27,40), Holland gegen Schweiz 207,75(207,37), Kabel gegen Holland 2,49,75 (2,50,37), Paris gegen Holland 13,20(13,20), London gegen Hol⸗ land 11,56(11,53). In Goldpfennigen ausgedrückt ſtellt ſich das engliſche Pfund heute auf 19,45(19.35), der franz. Franken auf 22,25 (22,20), der ſchweizeriſche Franken auf 80,95(80,90), der helgiſche auf 20,40(20,35), der italieniſche Lire auf 18,20(18,20), der hol⸗ ländiſche Gulden auf 1,68,20(1,87,75), die Tſchechenkrone auf 12,75 (12,75), die Dänenkrone auf 74,10(740, die norwegiſche Krone auf 62,30(61,85), die Schwedenkrone auf 112,65(unverändert), der paniſche Peſeta aguf 57,15(56,90), der argentiniſche Peſo auf 5770(1,5755). htr. Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe Mannheim, 18. Nopbr. Die Tendenz der heutigen Börſe war etwas abgeſchwächt, auch war das Geſchäft ruhiger. Es fanden Abſchlüſſe ſtatt in Badiſche Anilin zu 19,7, Nhenania 4,6, Hebrüder Fahr 676, Pfälz. Mühlenwerke 374 und in Freiburger Ziegelwerke zu 2,75. Benz notierten 4., ferner Waggonfabrit Fuchs 1., Germania Linoleum 1135., Knorr, Heilbronn 356., Mez Söhne 2., Neckarſulmer 676., Rheinelektra 7,., Wayß u. Freytag 28., Zeiiſtoffabritk Waldhof 8,50., Zuckerfabrik Frankenthal 3 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel 274 G. ARGRINE + Mannheimer Handelsregiſter Einträge zum Handelsregiſter A Franz Flügler Nachf. in Maunheim. Das Geſchäft iſt mit 55 Firma auf den Kauſmann Kurt Nieeus, Mannheim, übergegangen, der es unter der Firma„Franz Flügler Nachf., Kurt Niceus“ weiter⸗ führt. 2 Oskar Boſch in Mannheim. Der Geſchäftszweig iſt jetzt: De Betrieb einer Schokolade⸗, Back, und Zuckerwarenfabrik. Kraag& keck in Maunheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt un das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf 8 Geſellſchaſter Wilhelm Kraatz. Mannheim, als alleiniger Inhaber übergegangen, der es unter der bisherigen Firma wetterführt. Gutze, Buch 6 Co. in Maunheim. Die Firma iſt geändert in „Götze& Co.“ Baukgeſchäft Wilbelm Rub, Kommanbitgeſellſchaft in Maunheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſ⸗ ſtven und ſamt der Firma auf den Kaufmann Theo Jakob Sigmann Mannheim als alleinigen Inbaber übergegangen, der es unter der Firma„Bankgeſchäft Wilhelm Rub“ weiterführt. 5 Berthold Böhr in Mannhelm. Inhaber iſt Berthold Böhr, Kauf⸗ mann in Mannheim, Geſchäftszweig: Handel mit Oelen und Fetten. Karl Ferch in Mannheim. Inhaber iſt Karl Ferch, Kaufmann, Mannheim Geſchäftszweig: Handel mit Schuhwaren. Theodor Merkel, Nutzhölzer in Mannheim. Inhaber iſt Theobor Merkel, Kaufmann, Mannheim. Albert Strauß in Maunßeim. Inhaber iſt Albert Strauß, Kauf⸗ mann, Mannheim. Geſchäftszweig: Handel mit Eiſen und Metallen, Berawerks⸗ und Hüttenprodukten. Richard Blumenthal in Mannheim. Inhaber iſt Richard Blu⸗ menthal, Kaufmann, Mannheim. Richard Blumenthal Ehefrau, Elſe geborene Ollendorff. Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. Hertel& Co. in Mannheim. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind: Hugo Hertel, Kaufmann, Dresden und Arthur Hertel, Kauf⸗ manns Ehefrau. Sophie geb. Kraus, Mannheim. Geſchäftszweig: Handel mit Schokolade, Zuckerwaren und ſonſtigen zur Feinkoſt gehö⸗ rigen Waren. Wiederfold& Co. in Maunheim. Perſönlich haftende Geſellſchaf⸗ tor ſind Heinrich Jung Kaufmann, Speyer und Heinrich Wiederb Ebefrau, Anna geb. Jarſchel, Mannheim. Die offene Handelsge ſchaft hat am 25. Oktober 1924 begonnen. Geſchäf mit Brennſtoffen. Löweig: ——————ů— Waren und Märkte Berliner Metallbsree vom 12. November Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 12. 13. Aluminium 12. 13. Elektrolntkupfer 137,78 132,25 in Varren 2,40.2,50.40.2,50 Raſfinadekupfer.21..22.23.1,24 9 55 ausl..10.5,20 8,10.5,20 Blei 90.72.0½76.78..77 üttenzinn 5,05.5,10.00-.10 Rohzinklob.-Pr.)—.—. Nickel.15.3,25 8,18⸗½5 do.(fr Verk.).68⸗0,69 0,88..69 Antimon.98..97.04..00 Plattenzink 90•.61.60..81 Silber für 1 Gr. 386. 7. 96,50⸗97.75 Alumintum.30.2,0 2,30..40 Platin p. Gr.—.——— Lonbon, 12. Rovember(00) Metallmarkt.(In Oſe f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 12. 18. 12 138. Blei 39.50 39,40 Kupfer Kaſſa 64.13 64,. heſtſelect. 60, 89,.—Zink 35.18 35.40 do, 8 Mongt 65,25 65,13 Nickel 185,— 165, Queckſilber 11.50 11.50 do⸗ Elektol. 88.50 68.50 Zinn Kaſſa 258.80 256.50 Regulus 60.— 60.— Bericht des Slickſtoff. Syndikals über den Slickſtoffmarkt im Monat Oktober 1924 Die Erzeugung war normal. Mit Beendigung der Herbſt⸗ beſtellzeit ließ die Nachfrage nach. Der Verſand blieb jedoch in Erledigung der Septemberabrufe und der laufenden Eingänge bei guter Wagengeſtellung weiterhin rege. In Fortſetzung der im Sommer zur Anregung des früh⸗ zeitigen Bezuges eingeführten Staffelung wurden mit Wirkung ab 1. Oktober folgende Preiſe feſtgeſetzt 1 das Kg. Stickſtoff in Goldmark): Schwefelſaures Ammoniak, gewöhnliche Ware 1,08 desgl. gedarrt u. gemahlen.10, ſalzſaures Ammoniak 1,08, Leung⸗ ſalpeter 1,08, Kaliammonſalpeter 1,08, Natronſalpeter 1,35, Kalk⸗ ſtickſtoff 0,98. Dieſe Preiſe bleiben für Monat Nove'im ber beſtehen. Der Preis für ſchwefelſaures Ammaniak beträgt(für das Kg., Stickſtoff in Goldmark) vom 1. Dezember 1924 ab 1,10, 1. Januar 1925 ab 1,12, 1. Februar 1925 ab 1,1346, 1. März 1925 ab 1,15. Im Ausland baeb auch im Oktober die Stimmung des Marktes der Stickſtoffdüngemittel feſt. Es wird mit einem lebhaf⸗ ten Geſchäft in der Frühſahrsverbrauchszeit gerechnet. ., Bom Wachsmarkt.(Bericht der Ludmar m. b.., Köln.) Die Marktlage iſt feſt, der Abſatz gut. Die Vorräte auf dem Kontinent, beſonders in Paraffin, ſind knapp. Neue Abladungen von Amerika dürften für die Weihnachtskerzenfabrikation, nicht mehr in Frage kommen, da die Partien zu ſpät ankommen. Die Folge iſt eine weitere Preiserhöhung für greifbare Ware. Im Großhandel galten für un verzollte Ware ab Lager Hamburg folgende Preſſe; Paraffin, weiße Tafelware 50/52 C. 14,50—14,75, Paraffinſchuppen, weiß 50/52C. 18,50—13,75 Dollar je 100 Kg., Karnaubawachs, fettgrau 117—120 Lſtrl., Bienenwachs, ſe nach Herkunft 140—155 Lſtrl., Japanwachs, Originalmarken 82—84 Lſtrl., Rindertalg, prima hellfarbige Ware 31—53 Lſtrl. ſe 1000 Kg., Amerik. Harz, Type./G. 6,40—6,80 Doll. je 100 Kg. Ve rzollte deutſche Veredlungsware: Karnaubawachs⸗Rückſtände 36—38 Doll., Zereſin, weiß 54/56 C. 22,50—23,50 Dollar, Zereſin, natur- gelb 54/560 C. 21,50—22,50 Dollar, Stearin, weiß in Tafeln 126—139 Goldmark je 100 Kg. Der Zoll beträgt für Paraffin, Karnaubawachs⸗ und Bienenwachs 10,.— Goldmark, für Japanwach⸗ 15.— Goldmark per 100 Kg. Lieferungen erfolgen ab unſeren Lägern in Nord⸗, Mittel⸗, Weſt⸗ und Süddeutſchland. m. Kursgewinne em Metallmarkt.(Bericht der Deutſchen Metallhandel.⸗G., Berlin⸗Oberſchöneweide. In der abgelaufenen Berichtswoche wies der Londoner Metallmarkt eine feſte Tendenz auf. Kupfer und Zinn zeigten am Schluß der Berichtswoche kein höheres Preisniveau, dagegen konnte Zink, beſonders ſedoch Blei, eine Kursſteigerung verzeichnen. Die allgemeine Anſicht geht dahin, daß ſich für die nächtte Zeit die bisherige Tendenz durchſetzen wird. Am deutſchen Metallmartte konnten faft alle Metalle Kursgewinne buchen, die ſich, abgeſehen von der feſten Tendenz des Londoner Marktes, durch die Befeſtigung des Pfund⸗ kurſes errechnen. Auch hier tritt die Steigerung beſonders in Zink und Blei in Erſcheinung. Altmetalle, insbeſondere Rotgußmaterialien, ſehr geſucht. ſind aus den bekannten Gründen Schiffahrt Frachlengeſchäft in Duisburg-Ruhrort vam 13. neveinher Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und 2 g 9 Pfg. ab Rhein⸗ und Ruhrhäfen 10 Pfg. ab Kanal. Exportkohle nach Nolkerdam: 1,10 Gulden bei freiem Schleppen. meiterhin enqleich Geſchäft lebhaft. NMan verlange graus dlie Kinderzeiung Der kleme Coco“ꝰ der ig en, iter⸗ Der und den aber t in eim. Paſ⸗ ann der auf⸗ ten. inn, dor auf⸗ len. zlu⸗ Ilſe ſter uf⸗ ig: hö⸗ af⸗ old ge⸗ del 8888 1 888 Ireitag, den 14. November 1924 Neue Mannhelmer Jeitung[Mittag⸗Ausgabe] 7. Seite. Nr. 530 Gerichtszeitung der prozeß des Freiherrn von Egloffſtein Namensheirat des Fränleins Golz.— Huſarenattacke auf die Heſſiſche Bank II. Egt Bei Beginn der geſtrigen Verhandlung gegen den„Baron v. aloſſſtein“ gab der Verteidiger eine Erklärung ab. daß der Ange⸗ klügte mit ſeiner Verteidigung nicht konform gehe. Er befürchte, daß die Verteidiger zum Gericht hielten und nicht ſeine Intereſſen wahrnähmen, weil ſie am Tage vorher ſeine Beweisanträge zurück⸗ geſtellt bätten. Angekl.: Ich habe aus der Art, wie mich der Herr Vorſitzende über Bukareſt examinierte, entnommen, daß alle von meinem ver⸗ brecheriſchen Tun überzeugt ſein müßten. Der Vorſitzende erwiderte, daß die Aufregung unnßtig ſel. Am erſten Tage bilde das Gericht ſich bei einem ſo umfangreichen Pro⸗ ze noch kein Urteil. Im übrigen müſſe er ſeinen Rechtsanwäl⸗ ten die Stellung der Anträge überlaſſen. Der Staatsanwalt beſtä⸗ üigte dann dem Angeklagten zur Beruhigung, daß aus Briefen in den atten hervorgehe. daß er tatſächlich bei Mackenſen in Futtag gewe⸗ ſen iſt. Man kam hiernach zu den Einzelfällen und behandelte zu⸗ erit einen Fall, in dem dem Angeklagten Heiratsſchwindel and Betrua vorgeworfen wird. Ein Fräulein Golz wollte eine Namensehe eingehen, und der Angeklagte trat mit ihr in Verbin⸗ dung. Er hatte ſich auf der polizeilichen Anmeldung als Oberleut⸗ nant a. D. Freiherr von und zu Egloffſtein und als ledig ausgege⸗ ben. Die Ehe ſollte— ſo war vereinbart— nach vier Wochen wie⸗ der augeinandergehen. Der Angeklagte war auch ſchon zu der jun⸗ den heiratsluſtigen Dame gezogen. Eines Tages verlangte ſie aber ie Vorlegung der Geburtsurkunde. Der Angeklagte konnte ſie Saanich⸗ ſoweit ſie ihn als Freiherrn auswies, nicht vorlegen. Er uchte die Dame hinzuhalten. Zur Trauung hatte er ſchon ſeinen „Adiudanten“, den Angeklagten Hermes, nach Berlin kommen laſſen Schliauch ſeine Huſarenuniform in die Wohnung der Dame geſchickt. bätte nich wurde er, nachdem Fräulein G. etwa—6000 geopfert ab zie erhaftet. Als die Geſchädigte als Zeugin vernommen wurde, Wiche eine ganz andere Darſtellung und ſagte, daß ſie ſich nicht wollewint fühle. Zuerſt habe ſie zwar eine Namensheira machen ſtei en und geglaubt, daß es ſich um einen Oberleutnant v. Egloff⸗ nein handelte. Ste habe den Angeklagten aber liebgewonnen und auch als einfachen Oerthel geheiratet. Aus der Ehe wurde winm da man den Angeklagten ſofort verhaftete. Die Verhandlung andte ſich dann der Tätigkeit des Angeklagten bei der Erſchlei⸗ ung und Vernichtung von Strafakten zu, die er zu⸗ ammen mit dem noch immer nicht ermittelten Schrowe verübt hat. Der Angeklagte erklärte dazu, daß er eines Tages Schrowe. den er im Zimmer des Unterſuchungsrichters in Moabit kennenge⸗ lernt, getroffen habe. Schrowe habe ihm erzählt. daß gegen ihn ein erfahren wegen einer großen Käſeſchiebung ſchwebe und daß er gerne einmal die Akten einſehen möchte, um zu erfahren ob ſeine Braut ihn verraten habe. Er habe ihm 10 000 verſprochen, wenn er ihm die Akten verſchaffen lönnte. Um ihn willfährig zu machen habe Schrowe ſofort Kokain geholt. und er ſei nun zum Krimi⸗ nalgericht in Moabit zu dem zuſtändigen Staatsanwalt gegangen, während Schrowe in einem Café auf ihn wartete. Er habe dem Staatsanwalt geſagt, der Unterſuchungsrichter ſchicke ihn, um ihm die Akten für einen Augenblick zu bringen. Und der Staatsanwalt habe ihm drei Bände Akten gegeben. Schrowe habe ſie ihm dann gleich draußen abgenommen. Wie er ſpäter erfuhr, hat Schrowe ſie gleich verbrannt. Als er ſie zurückforderte, habe Schrowe mit einer zeige gedroht. Von Schrowe habe er nur 200 erhalten. egen dieſer Gemeinheit habe er den Staatsanwalt anonym ange⸗ rufen und ihn auf das Verſchwinden der Akten aufmerkſam gemacht. Der nächſte Pünkt der Anklage betraf einen Schwindel des An⸗ geklagten mit gefälſchter Einfuhrbewilligung. Sodann kam der Ver⸗ teidiger nochmals auf die Namensfrage und beantragte die Vernehmung eines Wachtmeiſters aus Frankfurt a.., der die beglaubigte Polizeiabſchrift der Erkennungsurkunde des Königs von Bauern geſehen habe. Das Gericht habe zwar dieſen Punkt am Tage vorher als wahrx unterſtellt. Wenn aber der Angeklagte immer wei⸗ ter mit Oerthel angeredet werde, ſo widerſpreche das doch die⸗ ſer Unterſtellung. Vorſ.: In der Anklage wird der Angeklagte als Einer Verwandlunaskomödie gleicht der Betrugsfall, bei dem es Egloffſtein zuſammen mit Schrowe auf 9 Millionen Mark abgeſehen hatte. Auch hier ſucht der Angeklagte ſich wieder als politiſchen Mär⸗ tyrer hinzuſtellen. Und zwar ſo: Durch Schrowe hatte er im De⸗ zember 1919 erfahren, daß der Bankier Heinrich Eppſtein in Bres⸗ lau für 9½ Millionen ſögenannter Kriesnoten beſaß, die während der Beſetzung Polens ausgegeben worden waren und damals zur deutſchen Mark 65:100 ſtanden. Die Noten wurden nur Rückwan⸗ derern und Kriegsgefangenen eingelöſt. Oerthel trat als Verbin⸗ dungsoffizier Freiherr von Richthofen bei Eppſtein auf und erbot ſich, die Kriesnoten zum vollen Wert beim Armecober⸗ kommando Mackenſen einzutauſchen. Er begab ſich dann nach Kayel. wohin er den Angeklagten Hermes mitnahm, der ebenfalls in Uni⸗ ſorm als Huſarenleutnant Müller auftrat. Dort befeſtigten ſie an ihrem Hotelzimmer ein Schild„Kriefa, Oberleutnant Freiherr von Richthofen“, um den Anſchein zu erwecken, daß es ſich um eine Ne⸗ benſtelle der Kriegsgefangenenfürſorge in Kaſſel handle. Weiter wurde ein Stempel für die Abwicklungsſcheine beſtellt, und dann drahtete Oerthel an Eppſtein, er möge ſofort eine Teilſendung von 2 Millionen Mark Kriesnoten an das Oberkommando Mackenſen ſenden. Dieſe Sendung ging aber bei der richtigen Abwicklungs⸗ ſtelle in Kaflel ein, die ſich bei der Feldintendantur in Rumänien nach dem Zweck der Sendung erkundigte. Da Eppſtein durch dieſe Vorkommniſſe mißtrauiſch geworden war. fuhr Oerthel nach Bres⸗ lau. In voller Uniform, mit dem Pour le méErite und E. K. 1, ſtieg er im erſten Hotel Breslaus ab. Zu ſeiner Uaber⸗ raſchung ſah er ſich in der Halle des Hotels plötzlich 30 Mitglie⸗ dern der Familte v. Richthofen gegenüber, die dort zum Familientage verſammelt waren. Fluchtartig verließ der falſche Oberleutnant v. Richthofen darauf das Hotel und ließ ſich ſchuell einen Stempel Baron v. Lüttichau anfertigen. Er verſuchte dann, unter dieſem Namen die Herausgabe der Kriesnoten in Kaſſel zu bewirken. Das Geld war aber bet der heſſiſchen Bank deponiert, und dort wollte man unter keinen Umſtänden in eine Herausgabe willigen. Der Angeklagte fuhr infolgedeſſen mit ſeinem„Adſudan⸗ ten“ wieder nach Kaſſel zurück, trat dort von neuem als Oberleutnant von Richthofen auf, ließ ſich vom Regiment zur Beſchlagnahme ier Huſaren zur Berfügung ſtellen und rückte mit der Gruvve vor bdie Bank. Trotz allem blieb der Bankdtrektor ſtandhaft. Oerthel htelt es donach für ratſam, das Weite zu ſuchen. Er habe, ſo be tonte er, das Geld nur in vaterländiſchem Sinne anlegen wollen. Der Vorſitzende richtete darauf die erſtannte Frage an den Ange⸗ klagten. zu welchem Zmecke er eiaentlich dieſen ganzen Apparat, der Aktenbündel ausfülle, in Szene geſetzt habe? Das Reich hätte doch— ſo bekundeten auch die Zeugen— dadurch in keiner Weiſe entlaſtel werden können? Der Angeklagte wußte darüber keine befriedigende Auskunſt zu geben. Ueues aus aller Welt — Hochſtapler. Unter dem Namen Prof. Dr. Wintz, Direktor der Univerſitäts⸗Frauenklinik Erlangen und des Röntgeninſtiturs in Erlangen, und Obercarzt Dr. Haas in Erlangen haben zwei Hoch⸗ ſtapler im Monat Auguſt in Swinemünde, Ende Auguſt in Berlin und im September in Bad Nauheim, Baden⸗Baden und Titi⸗ ſee Betrügereien und Diebſtähle ausgeführt. Perſonen, die um die angegebene Zeit in Swinemünde, Berlin, Vad Nauheim, Baden⸗ Baden oder Titiſee die Bekanntſchaft des angeblichen Prof. Wintz oder Dr. Haas gemacht haben oder in perſönlichem Verkehr mit dieſen ſtanden, werden erſucht, zweckdienliche Mitteilungen zur Ergreifung der beiden an die Kriminalpolizei ihres Aufenthaltsortes zu machen. — Grauenhafter Kindesmord. Der Fabrikarbeiter Teszhner in Yſtfeld am Harz hat ſein etwa dreiviertel Jahre altes Kind er⸗ hängt, nachdem er es zuvor einige Male mit einem Hammer vor den Kapf geſchlagen hatte. Ein Selbſtmordverſuch des Teszhner ſchei⸗ terte. Was den ſchwächlichen, ſtillen Mann zu der Tat bewogen hat, iſt nicht aufgeklärt. 1 — Schwere Bluttat in Dresden. Ein blutdges Drama hat ſich hier abgeſpiolt. Der Kaufmann Kadner, der in der Trunken⸗ heit auf der Straße blutige Verletzungen erlitten hatte, war von eimem Friſeur Raſelt in ſeine Wohnung gebracht und dort ver⸗ bumden worden. Man ſchritt dann dort zu einer weuen Kneiperei, ben der es aber bald zu eiwer Schlägerei kam, weil Rafelt einen Orden hatte verſchwinden laſſen. Der verwundete Kadner ergriff ein Meſſer und ſtach in ſeiner Wut dem Friſeur beide Augen bezeichnet. Der Einfachheit halber nenne ich ihn auch wei⸗ er ſyo. aus. Danm rif er Nachbarsleute herbei. Als dieſe damen, lag Rafelt vegungslos auf dem Boden und das Blut ſpritzte ihm aus den Augenhöhlen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er bereits geſtorben iſt. Kadner wurde verhaftet. — Jamilientragödie. Eine erſchütternde Schickſalstra⸗ gödie hat ſich heute in Harburg abgeſpielt. Ein in der dritten Twiete wohnender Arbeiter, deſſen Frau ſich ſeit einiger Zeit im Krankenhaus befindet, hatte unterdeſſen ſeine Schwägerin als Stütze. Als der Mann heute mocgen von der Arbeit kam, fand er die Woh⸗ nung offen. Die Schwägerin und ſeine drei Kinder im Alter von 4 bis 1 Jahr waren verſchwunden. Dem Mann fiel der ſtarke Gasgeruch auf, und ſchließlich fand er einen Zettel, wonach das junge Mädchen vergeblich verſucht hat, den Tod durch Gas herbeizuführen und auf die Elbbrücke verwies. Dort wurde auch ein leerer Kinderwagen gefunden, deſſen Kiſſen noch warm war. Es ſtellte ſich heraus, daß die Schwägerin mit den dret Kindern von der Elbbrücke aus ſich in das Waſſer geſtürzt hatte. Nachher trieben auch tatſächlich die Leichen des jungen Mädchens und die zweier Kinder bei Moorburg an; die Leiche des dritten Kin⸗ des iſt noch nicht gefunden. Als Grund wird angenommen, daß das Mädchen ſchwer herzleidend war und deshalb ſich und den drei Kin⸗ dern ihrer Schweſter den Tod gegeben hat. — Ein berüchligter Mädchenhändler verhaftel. Aus Preßburg wird gemeldet: In den letzten Monaten verſchwanden in einigen Gegenden der Tſchechoſlowakei ſehr viele junge Mädchen. Den Nach⸗ forſchungen der Behörden gelang es, auf dem Bahnhof Trentſchin⸗ Teplitz einen gewiſſen Leopold Macoun aus Budweis, der zehn junge Mädchen im Alter von 14 bis Jahren, alle von auffallender Schönheit, bei ſich hatte, zu verhaften. Die Mädchen wurden ihren Eltern wieder zugeführt und entgingen ſo dem entſetz⸗ lichen Los, ins Ausland verſchachert zu werden. Es handelt ſich um einen berüchtigten Mädchenhändler. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher und nediziniſcher Fragen iſt aus⸗ geſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Ane ſragen ohne Namensnennung werden nicht beautwortet We. Das können wir nicht beurteklen. Der Satz richtet ſich hier ganz nach dem Gebotenen. 5 Manfred. Die Adreſſe keunen wir nicht. Wenden Sie ſich an das amerikaniſche Konſulat in Stuttgart, Goetheſtraße 1 496. 1. Es kommt darauf an. wie Sie die Zahlung der Miete vereinbart haben. 2. Im allgemeinen iſt es üblich, daß man Geld⸗ eingänge beſtätigt; die Anzahlungsquittung genügt ja auch ſchon. 3. Auch hier kommt es darauf an, was im Vertrag ſteht und welcher Zahlungsort vereinbart wurde. „. Ueber rechtliche Fragen geben wir keine Auskunft.— Ihre Berechnung iſt nach unſerer Anſicht falſch. Goldmark. 80 000 Papiermark entſprachen am 28. Juni 1923 2,75 Goldmark. Stammtiſch„Goldene Gans“. Der Zeppelin' war bei der Ueber⸗ fahrt mit Waſſerſtoff gefüllt. In Dentſchland gibt es kein Helium. Helium iſt ein ſogenanntes Edelgas, das in größeren Mengen in Teras gewonnen wird. Es iſt ſehr leicht und findet ſich in großen Mengen in der Atmoſphäre der Sonne und vieler Firſterne. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Mbein⸗Begei 7..11. 12. 13 14[edar-Begefſ 7. J8 J11 J12.J18 14. 7 7 7 Schugerinſel.J2.68,.431.36J.28.180 Mannteim 25.1205 55 4 323.88 3 65 deßl...32.202.802.842.57.50 Heilbronn..48 197 177 130 104 Maxau..18.434.734.504.48.34 Mannbeim„68.02.474.21.79.738.58 Zaub.. 8„0 4 449.840% ebin..72.7J8¼44.64 448.345 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Mäller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den tübria tedaktioneſlen Teil: Ir Kircher: f Anzeigen: J. 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Personen des zweiten und diitten Aktes: Marquis de Corcy, Intendant Alired Lando Saint Phar, erster Singer der 72 Königlichen Oper Aleindor Koryphâen der 1 Mang Boui don Oper Karl Zöller Frau von Latour Johanna Biesenbach Nosa ihr Kammermàdchen Helene Reffert Ott der Handlung: Landhaus der Frau v. Latoui nahe dei Fontainebleau, 10 Jahre später, I7te N e LICHTSPIELE 2 D 2, G Ernst feicher der Meisler-Deteki“ StuartMebhs in seinem neuesten Sensatlonsſilm ̃ büen Aapelbaa! gechs Akte atemloser, mitreißender Spannung, dabei logischer Aui bau und entzündendes Tempo kennzeichnen die sen neuen hervorragenden Fiim im Rausche der Billionen Wunderbares Iiebesdrama in 5 Akten mit Ernst Racker- und Dary Ho-m — Inszeniert: Karl Marx. Ende gegen 10 Uhr. Helimutn Neugebauer Hellmuth Neugebauer Nammer. 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