— deutſche Wonkag, 17. November Hezugspreiſe: In Manndelm u. Umgebung wöchentlich 85 Gold⸗Pig. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bel evll enderung d. wirtſchaft. Verhältniſſe gotwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen Poftſchecktonto Nr 17590 arlsruhe. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2— Geſchäfte · Nebenſtellen Waldhofſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ plaz 1 Fernſpr Nr 7041 7945.— Telegr-Adreſſe Generalanzeiget Mannheim Erſcheint wöchentt zwölfmal. die Uebernahme Glatter verlauf der Uebergabe wal Die Uebernahme der Regiebahnen durch die deutſche Bahnver⸗ eltung iſt in der Nacht vom Samstag auf Sonntag 12 Uhr, erfolgt. Wie von der Reichsbahndirektion Frankfurt am Main mit⸗ beateilt wird, hat ſich im dortigen Bezirk die Uebernahme der Regie⸗ ahnen in den Betrieb der deutſchen Reichsbahn glatt voll⸗ bagen. Ebenſo reibungslos ſcheint ſich die Rückgabe des Bahn⸗ ans Reich in den anderen Direktionsbezirken vollzogen zu Das alte Skalut wieder in Kraft. Die Rheinlandkommiſſion hat nach der Hävasagentur im Ein⸗ vernehmen mit der Militärbehörde eine Ordonnanz erlaſſen, die die Militärkontrolle über die Eiſenbahnen der beſetzten Gebiete in An⸗ paſſung an die durch das Londoner Abkommen geſchaffene Lage regelt. Es ſcheint, daß alle Beſtimmungen wieder in Kraft treten, dateer dem 11. Januar 1923, alſo vor der Ruhrbeſetzung, Geltung atten. & Eine Kundgebung „Ludwigshafen, 15. Nov. Der Präſident der Reichs⸗ bahndirektion Ludwigshafen hat an die Beamten, An⸗ geſtellten und Arbeiter der Reichsbahndirektion Ludwigshafen eine Kundgebungerlaſſen, in der er mitteilte, daß er anläßlich der Rückübernahme des Betriebes des pfälziſchen Eiſenbahnnetzes durch die deutſche Reichsbahngeſellſchaft auch das ihm ſeit 20 Monaten übertragene Amt erſt in vollem Umfang antreten werde, und daß er aus dieſem Anlaſſe allen Beamten, Angeſtellten und Arbeitern des Reichsbahndirektionsbezirks herzlichen Gruß entbietet. Die Rückführung der pfälziſchen Bahnen in deutſche Verwaltung, ſo heißt es in der Kundgebung, bedeutet eine große Aufgabe. Es gilt, an einem Tage den Betrieb eines verkehrsreichen Eiſenbahnnetzes ohne innere Reibungen und ohne Störung des Wirtſchaftslebens wieder in deutſche Hand zu übernehmen und wieder auf deuiſche Normen umzuſtellen. Dies wird uns nur gelingen, wenn jeder auf ſeinem Poſten ſeine Kraft poll und ganz einſetzt. Im feſten Ver⸗ trauen auf Euere Tüchtigkeit und Euer Verantwortungsgefühl, die ſich ſchon oft bewährt haben, hoffe, ich, daß wir die uns geſtellte Aufgabe löſen werben. Des weiteren wird es künftig unſere vater⸗ ländiſche Pflicht ſein, gleich unſeren Kameraden im beſetzten Gebiete mitzuarbeiten, an der Aufbringung der Reparationsleiſtungen, melche die deutſche Reichsbahngeſellſchaft nach dem Sachverſtändigen⸗ rece übernehmen mußte. Aüch dieſe Aufgabe darf uns nicht recken. vertrauensvotum für Muſſolini Die auswärtige Politik Muſſolinis iſt heute nach Abſchluß der Debatte von der Kammier mit einem Vertrauensvotum von 347 gegen 6 Stimmen bei 26 Enthaltungen gebilligt worden. Unter anderm ſtimmten gegen die Regierung Giolitti, der Ex⸗ miniſter Soleri und der Exfaſziſt Rocca. Muſſolini hatte vor⸗ her in der Kammer Erklärungen über die Grundſätze ſeiner Außen⸗ politik abgegeben, wobei er u. a. dafür eintrat, daß Deutſchland zur Erfüllung der Reparationsverpflichtungen nach Möglichkeit entgegen⸗ gekommen wird. Es wäre aber ungerecht, wenn Deutſchland mehr geholfen würde als Italien und Frankreich. Italien ſei nicht nur für die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund, ſondern es möchte auch, daß Deutſchland eine Stimme im Völker⸗ bundsrat erhalte, um die gegenſeitigen Garantien der Großmächte zu vermehren. Die deutſch⸗ruſſiſchen handelsvertragsverhandlungen Moskau, 16. Nov. Die Eröffnungsſitzuna derdeutſch⸗ ruſſiſchen Handelsvertraasverhandlungen fand geſtern im großen Konferenzſaale des Außenkommiſſariats ſtatt. Den Vorſitz führte Volkskommiſſar Krafſin. Anweſend⸗waren außer den deutſchen und ruſſiſchen Deleajerten der deutſche Botſchafter Graſ Br ockdorff⸗Rantzau und der ſtellvertretende Volkskommiſſar Litwinoff. Kraſſin eröffnete die Sitzuna mit einer langen Rede⸗ morin er auf die gemeinſamen Intereſſen der beiden Länder hinwies und die wirtſchaftliche Lage der Sowietunion in Beziehung für den wirtſchaftlichen Verkehr mit Deutſchland ausführlich ſchilderte. Kraſſin betonte, daß die Sowietreaieruna an den Grundfätzen des Außen⸗ andelsmonopols als der weſentlichen Stütze des volitiſchen 79880 wirtſchaftlichen Syſtems der Sowjetunion unentweat feſthalte. Er gab aber aleichzeitia der Ueberzeugung Ausdruck. daß eine deutſch⸗ duſſiſche Zuſammenarbeit auf allen Wirtſchaftsgebieten möalich ſei. raſſin ſchloß mit einer warmen Bearüßung des anweſenden deut⸗ chen Botſchafters und der deutſchen Delegation, der er eine erfolg⸗ zeiche Arbeit wünſchte. Der Botſchafter Graf Brockdorff⸗ Kankau nahm das Wort zu folgender Erwideruna:„Herr Volks⸗ nammiſſar! Ich danke Ihnen für die ſehr intereſſanten Ausführungen and den herzlichen Empfana und die freundlichen Worte der Bearü⸗ 27 0 die bei uns warmen Widerhall fanden. Auch verkennen witr töcht die Schwieriakeiten, die im Laufe der Verhandlungen entſtehen rinmen. Bei dem feſten Willen beider Reaierungen, dieſe Schwie⸗ ſokeiten zu überwinden. werden ſie aber, wie ich hoffe. aus dem eae geräumt werden. Als ich vor zwei Jahren den ebrenvollen oſten des deutſchen Botſchafters in Moskau übernahm. erklärte ich ei der Uebergabe meines Bealeitſchreibens. daß niemand die fried⸗ iche Arbeit des deutſchen Volkes mit den Völkern der Sowietunion bren ſolle. Dieſe Auffaſſuna vertrete ich noch heute. Das deutſche olk weiß, was ihm der in Freundſchaft freigehaltene Weg Bi. Oſten bedeutet und ich war entſchloſſen, ihn zu betreten nicht als Wittſteller und, nicht als Eindrinaling, ſondern als aufrichtiger Freund, um gemeinſam mit den Pölkern der Sowjetunion aufe⸗ 965 uen, was durch den Krieg zerſtört wurde. Wenn Ruffland eutſchland hilft und Deutſchland Rußland unterſtützt. ſo bedeutet Selbſthilfe. Die heute beainnenden Verhandlungen ſind eine uuchtige Etappe aüf dem Wese, dieſes Ziel zu erreichen. Entſchloſſen, anter gegenſeitiger Achtung der berechtiaten Intereſſen des anderen eils zu verbandeln in der klaren Erkenntnis. daß ſedes Land das zubht heſtet. ſein Wirtſchaftsſyſtem nach eigenem Ermeſſen auf⸗ zuduen, gehen wir an die Arbeit. Es iſt der aufrichtige Wunſch der n Regierung. daß die Verbondlungen zu einem Erfola fübren. Wir alle haben bisher ſchon Opfer für das Vaterland ge⸗ der Regiebahnen bracht, jeder in ſeiner Weiſe. Wir wollen ihm auch dieſes neue Opfer bringen, auf daß es dereinſt frei von Laſten Erbgut unſerer Kinder werde. Devignes und de Metz gehen Wie das„Echo du Rhin“, das offizielle Blatt der Rheinland⸗ kommiſſion mitteilt, werden General Devignes, Oberdelegierter in Mainz und General de Mezz, Oberdelegierter in der Pfalz, in Bälde auf ihren Wunſch vom Kriegsminiſter mit einem mmilitäriſchen Amt bekleidet werden. Sie werden in ihren bisherigen Aemtern durch zwei Beamte des fran⸗ zöſiſchen Oberkommiſſariats, Valot und Baſtiani, erſetzt werden. Wie das Blatt dazu bemerkt, iſt dieſer Wechſel die Folge einer generellen Anordnung, die ſich auf die aktiven Offiziere im Generalsrang bezieht, die bisher vom Kriegsminiſter dem franzö⸗ ſiſchen Oberkommiſſariat zur Verfügung geſtellt waren. Die neu ernannten Beamten werden erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt ihren Dienſt aufnehmen, da für die Uebergabe der einzelnen Dienſtzweige und die Erledigung der laufenden Arhbeiten den Generälen Devignes und de Metz ein gewiſſer Zeitraum notwendig iſt. Während General Devignes erſt nach der Londoner Kon⸗ ferenz zum Oberdelegierten für Rheinheſſen ernannt wurde, bekleidet General de Metz ſeit 1919 das Amt des Oberdelegierten für die Pfalz. Von den neu ernannten Beamten iſt Valot, der zukünf⸗ ktige Oberdelegierte der Pfalz Zipiliſt und gehört dem Verwaltungsdienſt an. des Dept. Gironde. Zur Rheinlandkommiſſion gehört er ſeit meh⸗ reren Jahren. Vorher war er eine Zeit lang auch bei der Inter⸗ alliierten Militärkontrollkommiſſion in Berlin tätig. Zur Zeit iſt er Chef des Zivilkabinetts im franzöſiſchen Kriegsminiſterium. Baſtiani, der nach der„Echo“⸗Meldung als neuer Oberdele⸗ gierter für Rheinheſſen in Frage kommt, iſt augenblicklich dem Oberdelegierten für den Bezirk Mainz zugeteilt und hat deſſen Funktionen ſchon mehrere Male vertretungsweiſe bekleidet. Der Name des General de Metz iſt mit der Leidens⸗ geſchichte der Pfalz in den Jahren 1919—1924 untrennbar verknüpft. Seine Abberufung wird von allen Pfälzern als das noch fehlende Glied in der Reihe der Beweiſe des Verſtändigungswillens auf franzöſiſcher Seite begrüßt werden, die die Regierurg Her⸗ riot mit der Aufhebung der Verkehrsbeſchränkungen und Zurück⸗ nahme der Ausweiſungen eröffnet hatte. Nach einer weiteren Meldung des„Echo du Rhin“ wird der neue Oberdelegierte für die Pfalz Valot zeitweilig durch den Adjutanten des Oberdelegierten für den Bezirk Koblenz Rouſ⸗ ſeau unterſtützt werden. F Durch dieſe poſitive Arbeit wird der Sache des Friedens und dem Wohle der Menſchheit ehrlicher gedient als durch die größten Phra⸗ 950 dieſem Sinne wünſche ich den Verhandlungen einen reichen örfolg.““ Mit der Rede des deutſchen Botſchafters ſchloß die offizielle Sitzung. Die geſchäftlichen Verhandlungen der deutſchen mit den ruſſiſchen Delegierten beginnen am 17. November. Amerika und dſe deutſche Wirtſchaſtslage (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 16. Nov. Die ernſthaften Bankkreiſe ſehen ſich veranlaßt ihre Kunden zu warnen, der großen Hauſſe in deut⸗ ſcher Kriegsanleihe nicht ſo viel Vertrauen entgegenzu⸗ bringen, da trotz der viel beſprochenen Aufwertunggsfrage ſich keine neuen Momente gezeigt hätten, die eine ſo ſtürmiſche Nachfrage rechtfertigen könnten. Der Optimismus weiter Kreiſe amerikaniſcher Gläubigek beruhe auf Verſprechungen von Reichstagskandidaten. Dieſe Verſprechungen ſollte man richtig einſchätzen als Verſprechun⸗ gen, um damit Stimmen zu gewinnen, ohne dafür die Gewähr zu bieten, daß ſie ſpäter auch realiſiert werden können. Nichtsdeſto⸗ weniger mache ſich vor allem, angefacht durch die Bemühungen eini⸗ ger kleiner Häuſer und mehrerer Spekulanten, nach wie vor eine ſteigende Nachfrage nach deutſchen Werten bemerk⸗ bar. Man glaubt eben, daß die Aufwertung eine notwendige Folge des deutſchen Wiederaufbaues ſei. An letzterem zweifelt man nicht mehr, da man eine friedliche Entwickelung der europäiſchen Verhälf⸗ niſſe für ſicher annimmt. In dieſer Hinſicht iſt bemerkenswert eine Rede, die der Bankier Lamont, Morgans Partner, bei einem Eſſen der Akademie für politiſche Wiſſenſchaft gehalten hat. La, nont pries dgrin die Arbeit des Völkerbundes für Oeſterreich und Un⸗ garn, die erkennen ließ, daß nunmehr endlich die Sonne die Wolken, zu durchdringen beginne. Nur auf dem vom Völkerbund einge⸗ ſchlagenen Wege könne Europa wirtſchaftlich wieder hergeſtellt wer⸗ den. Denn die im Verſailler Vertrag aufgeſtellten wirtſchaftlichen Maßnahmen hbätten ſich als verfehlt herausgeſtellt.„Das Ruhe⸗ unternehmen“, ſagte Lamont,„hat bewieſen, daß es unmöglich iſt, mit Gewalt Schulden einzutreiben.“ Auch die Londoner Bankiers ſeien gegen eine Regelung, wonach ſich die Zeichner der deutſchen Anleihe auf Maßnahmen der Gewalt verlaſſen ſollten, um ihre For⸗ derungen einzutreiben. Gewalt, das wiſſen die Bankiers, ſei nie⸗ mals viel wert bei ſolchen Angelegenheiten. Das Vertrauen der Wirkſamkeit friedlicher auf Grundſätzen der Wiſſenſchaft aufgebauter Maßnahmen iſt ſehr weitgehend und die Anſicht, daß gerade im Dawesplan dieſe Grundſätze in friedlicher Weiſe praktiſch ausge⸗ ſtaltet ſind, wird von ſo maßgebenden Sachverſtändigen vertreten, daß der frühere amerikaniſche„Beobachter Boyden die ameri⸗ kaniſche Rgierung aufgefordert hat, die Grundſätze des Dawesplanes auch für die Regelung der inneren Schuld anzuwenden unter entſprechender Verückſichtigung der Zahlungsfähigkeit der Schuldner. * Die Fundierung der polniſchen Schuld in Amerika (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 16. Nov. Die zur Regelung der polniſchen Schul⸗ den getroffenen Vereinbarungen ſieht die Zahlung von 190 Mil⸗ lionen Dollar vor innerhalb von 62 Die Schuldſumme iſt bis 1932 mit 3, alsdann mit 3½ Prozent ver⸗ zinslich. * Paris, 15. Nov.(Wolff.) Die„Chicago Tribune“ meldet abs Mexiko: Der kürzlich bei der Schießerei in der Kammer ver⸗ letzte Abgeordnete Guervero iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Er war Generalſekretär bei, der Präfektur Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 534 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40.⸗M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Veramwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtötungen uſch. berechtigen zu keinen Erſaßanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr..Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Monnheim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muſik-Jeitung Aus der Welt der Technil Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Die Lehre von Dortmund Gelegentlich des Demokratiſchen Parteitages in Berlin würde hier hervorgehoben, daß jeder Parteitag den Zweck hat, nach außen zu wirken. Die Wogen der Begeiſterung gehen beſonders hoch und das Ergebnis beſteht in der Feſtſtellung, daß die Partei einig und geſchloſſen ſei. Nichts wäre verkehrter, wollte man den Parteitag der Deutſchen Volkspartei in Dortmund von dieſer Regel ausnehmen und das Scherzwort, das auf dem Parteitag von Mund zu Mund ging, daß im Rahmen der großen Werbewoche der Dortmunder Geſchäftswelt, der Volksparteitag die ſchönſte Schaufenſterauslage geweſen ſei, hat bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade etwas Berechtigtes, zumal wenn es ſich um einen Parteitag inmitten der Wahlagitation handelt. Ziehen wir aber alles ab, was berechtigte lokale Begeiſterung hinzufügte oder ge⸗ ſchickte Regieführung in hellerem Lichte erſcheinen ließ, ſo bleibt doch eines unverrückbar beſtehen: Die deutſche Volkspartei iſt die einzige bürgerliche Partei, an der tatſächlich keine innere Kri⸗ ſis nagt(auf der Gegenſeite kann dies nur die Sozialdemokratie für ſich in Anſpruch nehmen). Tatſächlich iſt der Erbfolgekrieg um die liberale Hinterlaſſenſchaft völlig zugunſten der Deutſchen Volts⸗ partei entſchieden. Wo ſind ſie, die vom breiten Stein der alt⸗ nationalliberalen Vereinigung, die noch den Parteitag in Han⸗ nover überſchattete, nicht wankten und nicht wichen? Ein Bonmot von geſtern, und noch nicht einmal ein gutes. Und ſo hatte Streſe⸗ mann durchaus recht, daß er in ſeiner großen Rede om Freitag mit einer Apotheoſe für Baſſermann ſchloß und das Wort, das ſeit der Revolution vergeſſen zu ſein ſchien, bewußt auf das Ban⸗ ner der Volkspartei ſetzte:„Hie gut nationalliberal!“ Man muß freilich dieſe Parole richtig deuten. Es iſt nicht ſo, wie es die ſozialdemokratiſche Preſſe beweiſen will, daß damit ein Bekenntnis zum politiſchen Rückſchritt, zur Reaktion oder zur Partei Drehſcheibe nunmehr abgegeben werden ſollte. Merkwür⸗ digerweiſe erblickt die demokratiſche Preſſe in der neuen Zielſetzung eine Linksſchwenkung Streſemanns. Wo iſt nun der Ariadnefaden aus dieſem Labrinth? Wir finden ihn in der Geſchichte, die von jeher das Kompendium war, das die liberale Politik nachſchlug. In zwei Sätzen finden wir die Haltepunkte. Vor 60 Jahren ſagte Bismarck:„Die Politik iſt keine exakte Wiſſenſchaft; mit der Poſition, die man vor ſich hat, wechſelt auch die Benutzungsart der Poſition,“ und wenige Jahre ſpäter ſchrieb Leopold v. Ranfe: „Politik iſt der Verſuch, inmitten des Konflikts der Weltmächte, der idealen ſowohl wie der realen, die man nicht beherrſchen kann, das eigene Intereſſe zu wahren und zu fördern.“ Von jeher bat es gerade die Deutſche Volkspartei darauf abgeſehen, die Treu⸗ händerin dess deutſchen Gedankens aus der Geſchichte für die Gegenwart und für die Zukunft zu ſein. Sie war und iſt auch! die Partei,, die am wenigſten ſich durch Dogmenballaſt be⸗ ſchwert fühlt. In dem Durcheinander, das durch Krieg und Revo⸗ lution entſtanden war gilt überhaupt nicht der tote Buchſtabe, ſon⸗ dern nur der nüchterne Kalkül, der ſich allerdings orientieren muß nach feſten Punkten. Wer aber wie wir der Geſchichte gibt, was ihr ſchuldig iſt, braucht nicht lange zu ſuchen. Die alte Partei der Reichsgründung formte ſich ganz von ſelbſt zur Partei der Reichs⸗ bewahrung und Reichserneuerung. Deshalb war Streſemann nur zu berechtigt, dieſen Begriff des Nationallibe⸗ ralismus wieder aufzugreifen und in die veränderte Umwelt zu ſtellen. Denn damit verbindet ſich nicht der Begriff der Reaktion oder des unbelehrbaren Veralteten, ſondern ein lebensſpendendes Moment, mit eigener motoriſcher Kraft. So konnte Streſemann zum zweiten das Ziel des gegenwärtigen Reichstagswahlkampfes uneingeſchränkt dahin formulieren, daß er den Rechtsblock ebenſo bekämpfe wie den Linksblock, weil jeder von ihnen nur die Kluft im deutſchen Volke erweitern werde. Die Aufgabe des deutſchen Liberalismus beſteht jetzt darin, die Brücke zu ſchlagen von der deutſchen Vergangenheit zur Gegenwart. So iſt alſo in Dortmund weder eine Rechts⸗ noch eine Links⸗ ſchwenkung erfolgt, ſondern das Ergebnis iſt eine eindeutige und klare Parteiorientierung. Heute ſteht das Haus des deutſchen Libe⸗ ralismus fertig da. Es ruht nicht auf Triebſand, wie ſo manche andere der nach der Revolution gegründeten Parteien, ſondern auf feſten Grund, und wenn Streſemann an den Giebel das Wort „Baſſermann“ ſchrieb, ſo war es nicht um des zufälligen Zuſam⸗ mentreffens mit dem 70 Geburtstages des verſtorbenen Führers, ſondern weil dieſer Name gleich dem Bennigſens ein Pro⸗ gramm bedeutet, das weder geſchrieben noch gedruckt zu werden braucht. Der nationale, liberale und ſoziale Gedanke muß nicht erſt von neuem geprägt zu werden, nein, er iſt da und iſt wertbe⸗ ſtändiger als viele der gärenden Ideen nach dem Umſturz. Neu iſt lediglich die Arbeit des Tages, wie immer in der Politik. Aber was heute die Zeit von uns verlangt, kann nur vom deutſchen Libe⸗ ralismus gemeiſtert werden, wenn er ſeine Ideen auf die gute alte Baumſchulerde des Liberalismus eines Baſſermann und Bennigſen ausſät. Wir müſſen auch Geduld haben, um auf die Fruchte zu warten.„Was langſam reift, das altert ſpat, wenn andere welken, werden wir ein Staat“. Die Rückkehr zum liberälen Grundgedanken und der Neuaufban auf dieſer Grundlage bezeichnen den Markſtein in der Geſchichte des neuen deutſchen Liberalismus. Gewiß iſt es nur ein Anfang unter beſonders günſtigen Zeichen. Im erlöſten Dortmund iſt der Führer der Volkspartei als der Ruhrbefreier gefeiert worden. Wer wie wir in Baden auch zeitweilig das Leid der fremden Beſatzung zu dulden hatte, weiß die Gefühle zu würdigen, die die Bevöl⸗ kerung Dortmunds beſeelten. Verborgene Quellen des Herzens bra⸗ chen auf bei der Befreiungsfeier am Donnerstag abend, die ein auch für Dortmunder Verhältniſſe unerhörtes Ausmaß annahm. Denn es waren nicht nur Parteiangehörige, die dort zuſammen⸗ kamen. Unter den vielen Tauſenden, die im Saal waren, und die vergeblich des Eintritts harrten, waren unzählige, die parteipolitiſch anders denken mögen, aber ſich in dem einen Gedanken einten, daß ſie dem erfolgreichen Träger der deutſchen Außenpolitik huldigen wollten. Wenn auch der Wahlaufruf der Volkspartei an ſeiner Spitze die Feſtſtellung macht. daß die auswärtige Politik das ent⸗ ſcheidende Moment für Deutſchland ſei. ſo ſteht das eine trotz Wahl⸗ aaitation beute feſt, daß über die Außenpolitik als ſolche überbaunt keine Diskuſſion nötig iſt. In Einzelheiten wie z. B. in der Frage des Völkerbundes werden die Meinungen auch ferner auseinanderführen. Aber daß uns nur noch nationale Realvolitik an das Üfer fübren kann, iſt unbeſtritten. Deswegen ſpielt im Gegenſatz zu dem Wablkampf im April und Mai ds. Is. diesmal die Außenvolitik nicht mehr die entſcheidende Rolle. Sehr zur Unzeit ſind es innenpolitiſche Probleme. die uns verwirren und die im Trubel der Aaitation ein⸗ ſeitia verzerrt werden. Schließlich wird eine Korrektur von Fehlern und Schwächen ſtets das Ziel der Innenpolitit ſein. Aber die Kritik darf ſich nicht auf Negatives beſchränken, ſondern muß voſttiv zu wirs, —— — ——————— 2. Seite. Nr. 534 Neue Mannheimer Jeſtung Mo gen⸗fusgabe] Montag, den 17. November 1924 ken ſuchen. Und da haben wir den Schlüſſel zu der ſo heftia befeh⸗ deten angeblich immer ſo ſchwankenden Politik der Volkspartei. In Wahrbeit hat ſie ſeit anderthalb Jahren nichts weiter getan. als konſeguent die Illuſionspolitik der Linken und der Rechten bekämpft und an ihre Stelle die Politik der Verantwortlichkeit vor dem Volk, der Gegenwart und Zukunft und vor der Geſchichte dermaleinſt geſetzt. Angeſichts der beſammernswerten Partei'erklüf⸗ tung war dieſer Wea nicht ſo einfach, wie er vielleicht in Enaland bis zur Regierung Macdonalds zu gehen war. Aber ebenſo wie Streſe⸗ Fann ſich im vorigen Jahre zur aroßen Koalition bekannte. um die Sozialdemokratie an der Staatsperantwortlichkeit teilnehmen zu laſſen, war es nur ſtaatsmänniſche Pflicht, den Verſuch auch mit den Deutſchnationalen zu machen, nachdem ſich die Sozialdemokratie die⸗ ſer Pflicht entzogen hatte. Wie wird die Zukunft ſein? Die Hoffnungen auf einen Linksblock werden ſich, troz Hamburg und Deſſau nicht erfüllen. Auch ein ausgeſprochener Rechtsblock il ein Ding der Unmöglichkeit. Angeſichts der Tatſache, daß vorläufig große bußenpolitiſche Ent⸗ ſcheidungen nicht mehr fallen werden, zum andern die Frage„Mo⸗ narchie oder Republik“ nicht zur Erörterung ſteht, da die gegen⸗ wärtige Staatsform für abſehbare Zeit nicht geändert werden kaͤnn, —— die außenpolitiſche Unfreiheit beſteht, gibt es nur einen Weg: unter Abkehr von allen ſozialiſtiſchen und formaldemokra⸗ tiſchen Experimenten den Weg ruhiger Neugeſtaltung auf poſitiver wirtſchaftlicher Grundlage mit dem Ziele nationaler Befreiung zu gehen. Wenn man will, kann man hierin auch einen gewiſſen Rechtsdrall ſuchen. Aber die Veziehungen links“ oder„rechts“ ſind immer nur relativ, beſtändig bleibt nur die Methode Sie wird, ja, muß fortan liberal ſein. Ein anderes gibt es nicht. Deutſchlands elnicſen Nanzler“, Goethe, gibt uns heute, da Kanzlerworte ſo überaus billig gemorden ſind. das rechte Wort: „Der wahre Liberale ſucht mit den Mitteln, die ihm zu Gebote ſtehen. ſo piel Gutes zu bewirken, als er nur immer kann; Tber er hütet ſich, die oft unvermeidlichen Mängel ſogleich mit Feuer und Schwert vertilgen zu wollen. Er iſt bemüht, durch ein luges Vorſchreiten die öffentlichen Gebrechen nach und nach zu verdrängen, ohne durch gewaltſame Maßregeln zugleich oft ebenſo biel Gutes mit zu verderben. Er begnügt ſich in dieſer ſtets unvollkommenen Welt ſo lange mit dem Guten, bis ihn das Beſſere zu erreichen Zeit und Umſtände begünſtigen.“ Dem Aiberalismus im Sinne Goethes und Fichtes gehört die Zukunft! Das iſt die Lehre von Dortmund, möge ſie überall beherzigt werden. K. F. Der erſte usweis des Generalagenten für Reparationszahlungen In einem ofſiziellen Bericht des Generalagenten für Reparationszahlungen, Parker Guilbert über En⸗ nahmen und Ausgaben während der Monate Oktober und Septem⸗ ber heißt es unter anderm, daß die Einnahmen ſich im ganzen auf 169712 377.01 Goldmark, die Ausgaben auf 143 079 431 59 Gold⸗ mork belaufen. Von Deutſchland ſei ein Betrag von 69 Millionen Mark bar gezahlt worden. Die nächſten Einnahmen ſeien ungefähr 30 Millionen aus dem engliſchen Recovery⸗Act. Die Einnahmen aus der franzöſtſch⸗belgiſchen Eiſenbahnregie erreichten die Höhe von 23 Millionen Mark. An England wurden für Lieferung von FJarb⸗ ſtoffen, chemiſchen Produkten ferner für Veſatzungskoſten, für Koſten aus dem Rheinlandabkommen ſowie für den ReparationsRecovery⸗ Aet ein Betrag von 37 951 633.91 Mk. an England bezahlt. Frank⸗ reich erhielt für Sachlieferungen, Kohlen, Farb'toffen, Chemikalien uſw. einen Betrag von 60 841570.66 Goldmark und Italien 30 343 330.04, Belgien 151 437.95. Japan 2 237 75 Mark. Für die interalliierten Kommiſſionen wurden ge⸗zahlt 1 747 99.90 Geldmark. für die Reparationskommiſſion 2½ Millionen, für die Rheinland⸗ kommiſſion 2 Millionen, für die Marinekontrollkomm ſſion und für die Verwaltung des Büros des Generalagenten für Reparations⸗ zahlungen 207 206.38 Goldmark. Die Reichstagswahlen Aömiral v. Tirpitz zur Wahl 7 Berlin, 16. Nonr(Von unſ. Berl. Büro.) Die Deutſch⸗ Natzonalen Blätter berichten von einer Rede, die Großadmlral von im Nationalklub vona 1919 in Hamburg vor einem keinen Kreis gehalten hätte. Die Rede iſt ein bed ulſames Do u⸗ ment. Nach den vorliegenden Berichten macht ſie aber ſowohl in ihrer Veweisführung wie in ihren Zielen, gelinde geſagt, naiven Eindruck. Herr v. Tirpitz hat es als„nüchterne aber ehrliche Ziele“ der Wahl vom 7. Dezember bezeichnet“, eine ſichere und ſolide Regierung anſtelle der Mißwirtſchaft des ſeßigen Reglerungs⸗ ſyſtems zu ſetzen“.„Fort mit den Novembermännern!“ Auch der greiſe Admiral müßte eigentlich wiſſen, daß aus der Regierung im Neiche ſeit Jahr und Tag die Nopembermänner verſchwunden ſind. Im gleichen Zuſammenhange hat Herr v. Tirpitz dann noch erzählt, was er unter„nationalen Zuſammenſchluß“ rerſteht, nämich'e Vertreter der deutſchnationalen Partei, die Deutſche Volkspartei, die Bayeriſche Volkspartei und was ſich ſonſt noch in kleinen nationalen Gruppen zuſammenfinden“. Wie ſich Herr v. Trpitz eine Mehrheit denkt, der das Zentrum nicht angehört, bat er leider nicht verraten. Bayeriſche Volkspartei und Jentrum Zu den Vereinbarungen zwiſchen den Parteileitungen der Baheriſchen Volkspartei und des Zentrums über die Sicherung des Burgfriedens bei den kommenden Wahlen ſchreibt die Bager. Volkspartei⸗Korr.“ u..: jeder Schritt müſſe be züßt wer⸗ den, der die Zerſplitterung von Kräften hintanhält, vor allem, wenn es ſich um Parteien von gleicher Weltanſchauungsgrundlage handle. Daß es nicht gelungen ſei, eine ähnliche Regelung wie im rechts⸗ rheiniſchen Bayern auch für das Gebiet der an e zu finden, ſei tief bedauerlich. Die Vereinbarung bezüglich der falz könne niemals als eine Preisgabe des pfälziſchen Gebietes be⸗ trachtet werden. Die Korreſpondenz ſchreibt weiter, daß Miniſter⸗ präſident Dr. Held dem Reichskanzler Dr. Marx wohl Vor⸗ ſtellungen wegen dem Ueberhandnehmen der zentraliſtiſchen Prak⸗ liken und Methoden der Verliner Reichsſtellen gemacht habe. Das Verhältnis der Zentrumspartei ſei dabei nicht geſtreift worden. Deutſches Reich Der Reichspräſidenk zum Tode Harkmanns. Der Reichspräſident het an Frau Profeſſor Hartmann in Wien das nachſolgende Belleidstele⸗ gramm geſandt:„Lei dem ſchweren Verluſte, der Sie durch den Verluſt Ihres Gemahls betroffen hat, bitte ich Sie, meiner und meiner Frau herzlichſte Anteilnahme verſichert zu ſein. Den Dahin⸗ geſchiedenen, der mir ſeit langen Jahren perſönlich nahe geſtanden 900 ſchätzte ich als Menſh, Politiker und als Mann der Wirtſchaft ſtets hoch. Als erſter Geſandter der Republik Oeſterteich beim Deut⸗ ſchen Reſche nach dem Kriege ſetzte er als aufrichtiger Freund Deutſch⸗ lands ſeine ganze Kraft daran, die Beziehungen unſerer in Freud und Leid verbundenen Völker zu vertieſen. Ich werde ſein An⸗ denken ſtets in Ehren halten.“ Dementierte Rüſtungsfabeln Zu den von uns veröffentlichten Phantaſien der„Times“ über deutſche Rüſtungen ſchreibt das W. T..: Obaleich angenommen werden kann, daß auch ein Dementi dieſer neuen falſchen Nachrich⸗ ten die ſuſtematiſch betrfebene Heze nicht zum Stillſtand bringen wird, ſei gegenüber den einzelnen falſchen Behauptungen der „Times“ folgendes feſtgeſtellt: 1. In Dresden wurden keine aroßen Waffen⸗ oder Munl⸗ 3. Die zugelaſſene und von den Kontrolloffizieren mehrfach be⸗ ſichtiate Feſtungsartillerie in Köniasbera ſteht nach wie vor unbeweglich auf betonierten Beltungen. 4. Die Kontrollkommiſſion überzeuate ſich in den letzten Monaten durch annähernd 600 Beſuche davon, daß ſich in den Kʒammern der Reichswehr auch nicht ein Stück Ausrüſtung mebr befindet. als durch den Vertraa von Verſailles genehmigt iſt. 5. Es gibt in Deutſchland kein Inſtitut. das ſich mit der Her⸗ ſtellung von Kampfaaſen beſchäftigt. Das Kaiſer⸗Wilhelm⸗In⸗ ſtitut in Berlin und das ihm angeſchloſſene Inſtitut für phyſikaliſche Chemie und Elektrochemie beſchäftigen ſich lediglich mit humani⸗ tären wiſſenſchaftlichen Forſchungen. Die im Kriege für die Herſtellung von Kampfaaſen errichteten Anlagen find zerſtört. Dieſe Tatſache iſt der Kontrollkommiſſion, unter deren ſtändiger Kon⸗ trolle dieſe beiden Inſtitute ſteken, ſehr aut bekannt. Schließlich ſej noch feſtgeſtellt. daß auch die vom Berichterſtatter der„Times“, ebenſo wie von dem Verichterſtatter des„Manckeſter Guardian“ auf· geſtellten Behauptungen über Differenzen zwiſchen dem Auswärtigen Amt und dem Reichswehrminiſter ſeder Grundlaae entbehren. Berlin. 16. Nop. Die„Polska Zbroina“ brachte kürzlich die Nachricht, daß urlänaſt eine geheime Konferenz ſämtlicher ehemaliger Admiräle und anderer Offiziere der kaiſerlichen Marine ſtattagefun⸗ den habe, um den unverzüaliſchen Wiederaufbau der deutſchen Flotte zu beraten. ferner daß. um dieſen Zweck zu verwirklichen, eine Handelsſchiffahrtsgeſellſchaft mit finanzieller Unterſtützung der Reichsregierung gebildet worden wäre Dieſe Nachricht iſt von Anfana bis zu Ende erfunden. Es fand nirgends weder eine Verſammluna von inaktiven oder aktiven Seeoffizieren ſtatt. noch wurde von ihnen eine Handelsſchiffahrts⸗ geſellſchaft aegründet. Ebenſo unſinnia iſt die weitere Behauptung der Zeitung. daß zwei Kreuser im Bau ſeien, die äußerlich das Ausſehen von Handelsſchiffen hätten. Im Bau iſt zur Zeit nur ein Kreuzer normalen Tups. wie er von den geſehgebenden Körnerſchaf⸗ ten genehmiat wurde und wie er den Bedingungen des Verſailler Vertrages entſpricht. Kundgebung der Grenzlandverbände Berlin, 16. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ar⸗ beitzgemeinſchaft der deutſchen Grenzlandver⸗ bände, in der 16 Organiſationen der Grenzdeut⸗ ſchen zuſammengeſchloſſen ſind, veranſtalten am 18. November unter dem Protektorat des Bürgermeiſters Dr. Peterſen eine Kundgebung für Selbſtbeſtimmun gsrecht und Freiheit der 16 Millionen unter fremder Herrſchaft ſtehenden deutſchen Volksge⸗ noſſen. Im Streit der politiſchen Parteien im gegenwärtigen Wahlkampf erſcheint es doppelt erfreulich und notwendig, daß die ſich einmal zu einem einheitlichen Gedanken ver⸗ ammeln. Badͤiſche politik Der Badſſche Beamtenbund zur Beſoldungsregelung „Das Landeskartell Baden des Deutſchen Beamtenbundes, Karls⸗ ruhe, ſchreibt uns: Der Geſamtvorſtand des Deutſchen Beamtenbundes hat in ſeiner Sitzung vom 13. November die derzeitige Beſoldungsaktion einer lebhaften Erörterung unterzogen. In der nachfolgenden Ent⸗ ſchließung wendet ſich der Ceſamtvorſtand des Deutſchen Beamten⸗ bundes mit aller Entſchiedenheit gegen die angekündigte Abſicht des Reichsminiſters der Finangen, durch eine maßvolle allgemeine Auf⸗ beſſerung der Beamtengehälter nur eine weitere Annäherung an die Friedensminimalgehälter herbeizuführen, da hierdurch der augen⸗ blicklichen wirtſchaftlichen Lage, insbeſondere aber der Not der Be⸗ amtenſchaft in den unteren Beſoldungsgruppen in keiner Weiſe Rechnung getragen werde. Er ſordert eine ſofortige Neuregelutig der Beamtenbezüge, die allen Beamten ein angemeſſenes Real⸗ einkommen ſichert und eine Wiedergutmachung des Beſoldungs⸗ unrechtes vom 80 1924 durch eine berhältnismäßig ſtärkere Auf. beſſerung der Bezüge der Beamten der geringbeſoldeten Gruppen ſowie die Beſeitigung der großen Abſtände zwiſchen den Gruppen 6 und 7 ſowie 9 und 10 und 12 und 13 herbeiführt. Der Geſamt⸗ vorſtand beauftragt die Bundesleitung, die Oeffentlichkeit alsbald erneut über die Notwendigkeit der verſtärkten Aufbeſſerung der Be⸗ züge der Angehörigen der unteren Beſoldungsgruppen aufzuklären. Ferner wurde die Einführung des Wohnungsgeldes in eingehender Weiſe behandelt. Der Geſamtporſtand kann hiernach einen nux auf die Wohnungsmieten aufgebauten örtlichen Ausgleiq) als gerecht nicht anerkennen. Aus der vom Reichsfinanzminiſterium angeführten Tatſache, daß die bisherige Art der Erhebung die Teuerungsunterſchiede von einem Ort zum andern nicht richtig erfaßte, läßt ſich nicht die Begründung herleiten, daß eine Abger⸗ tung dieſer Unterſchiede nicht erfolgen kann oder nicht zu erfolgen braucht. Nach wie vor wird vom Deutſchen Veamtenbund die Gewährung des Ortszuſchlages als die richtige Löſung angeſehen. Der Geſamtvorſtand fordert die Schaffung eines ge⸗ rechten örtlichen Ausgleiches entſprechend den vom 4. Bundestag auf⸗ geſtellten Grundſätzen. Er verlangt ferner, daß das neue Orts⸗ klaſſenverzeichnis einer Nachprüfung unterzogen wird, durch welche die den einzelnen Orten zugefügten Ungerechtigkeiten und Härten ausgeglichen werden. Das Landeskartell Baden hat am 13. Novbr. beim Finanz ⸗ miniſterium beantragt, daß die Regierung bei der am morgigen Dienstag ſtattfindenden Beſprechung der Länderregierungen in Ber⸗ lin die Beſeitigung des Beſoldungsunrechtes dringend rerlange. Der gleiche Wunſch kam zum Ausdruck in der Verſammlung der Arbeits⸗ gemeinſchaft der Beamten der unteren Beſoldungsgruppen, in welcher die Sprecher die dringende Nokwendigkeit äußerten, den Beamten der unteren Beſoldungsgruppen eine erhöhte prozen⸗ tuale Aufbeſſerung zu gewähren. Der Vertreter der badiſchen Re⸗ gierung hat die Wünſche der Verſammlung entgegengenommen, deren Berechtigung er vollauf anerkannte. Die badiſche Regierung wird unter keinen Umſtänden einer gleichmäßigen prozentualen Aufbeſſerung aller Beſoldunasgruppen in der Beſprechung der Länderregierungen ihre Zuſtimmung geben. 5 0* Das Reichsfinanzminiſterlum hat die Spitzen⸗ verbände der Beamten für Donnerstag zu einer Be⸗ ſprechung über die geplante Beſoldungserhöhung nach dem Miniſterium eingeladen. Am Dienstag geht dieſer Beſprechung eine Konferenz der Referenten der Landesregilerungen mit dem Reichsfinanzminiſterium voraus. Die Verhandlungen über die Erhöhung der Löhne der Lohn⸗ empfänger bei der Deutſchen Reichspoſt mußten a bge⸗ brochen werden, da bisher eine Verſtändigung nicht zu erreichen war. Verwaltungs⸗ und Arbeitnehmervertreter vereinbarten ſchließ)⸗ lich eine Vertagung der weiteren Verhandlungen auf Freitag den 21. November. Dann wird der Reichspoſtminiſter Dr. Hoefle wieder in Berlin ſein und in ſeiner Gegenwart ſoll weiter ver handel werden. Rommuniſtiſche Unterſtellungen Die Preſſeabteilung der badiſchen Reg'erung ſchreibt uns: Die Mannheimer„Arbeiter⸗Zeitung“ bringt in ihrer Nummer vom 11. November eine längere Notiz, betitelt: Eine Polizeiſtaatsaktion, in welcher unter den üblichen perſönlichen Aus⸗ fällen gegen den badiſchen Miniſter des Innern mitaeteilt wird, daß der Zirkus Voigt in Maanheim um deswillen ſeine Spiel⸗ zeit nicht verlängert bekom, weil der Zirkusinhaber geſtattet habe, daß eine kommuniſtiſche Maſſenverſammlung in den Räumlichkeiten des Zirkus abgehalten wurde. Man ſcheue ſich nicht, den wirtſchaft⸗ lichen Boykott über den Zirkusinhaber zu verhängen. Zum Schluß heißt es: So geſchehen im November 1924 unter verantwortlicher Ronsfunde oemacht. Feſtoeſtellt wurden tatſächlich nur 20 völlig un⸗ brauchbare Armeeſättel, 10 verroſtete Karabiner und 15 Maſchinen⸗ gewehrläufe. 2. Bei Krupp 8wurde keine Fabrikation von Gewehrläufen feſt⸗ geſtellt. Die Bebauptung. daß gerade bei Krupp unter den Augen Leitung des Sozialiſten Remmele. Derartige Behauptungen der Mannheimer„Arbeſter⸗Zeltung“ ſind, wie wir an dieſer Stelle mehrmaks nachgewi⸗ſen haben, ſtets un⸗ zutreffend Natürſich auch in dem vorliegenden Falle, Das Mini⸗ ſterium des Innern hat in Sachen des Zirkus keinerlei der Beſatzurasbehörden 20 000 Gewebrläufe heimlich bergeſtellt wer⸗ den könnten, richtet ſich ſelbſt. Anweiſung erlaſſen; es war mit der Angelegenheit überhauptnicht befaßt. Daraus ergibt ſich ohne weiteres die Haltloſigkeit und Unangebrachtheit der perſöalichen Angriffe auf den Miniſter des Innern. Angriffe.g.. ium das Indorn Wie kläglich ſteht doch ein Blatt da, das ſolche 5 A 11 mit der kritiſierten Zirkusangelegenheit an ſich etwas zu iun hatte. Aber auch die Bemängelungen an dem Verhalten der Ma⸗in⸗ heimer Poliseidirektion ſind unbegründ⸗t. Dem Zirkus Voigt war auf ſeinen Antrag ohne weiteres die Spielerlaubnis für Mann⸗ heim noch über den üblichen Zeitraum hinaus erteilt worden: ſie lief am vorigen Sonntag. den 9. ds. Mts., ab. Einem weiteren An⸗ traa auf nochmalige Verlänoerung konnte aber aus zwei Gründen nicht ſt. ttaegeben werden. Erſtens war kein begründetes Bedürfnis nach Fortſetzung der Aufführun⸗en im Zirkus Voiet vorbhanden, denn dieſe waren im all⸗emeinen nicht beſonders ſtark beſucht. Zweitens haben ſolche Verlängerungen ſtets Berufungen anderer ähnlicher Unternehmungen zur Folge: ſie wären— nach ſonſtiven Erfahrungen in Marnheim— ſicher zu erwarten geweſen. Etwaige Ge⸗ ſichtspunkte anderer Art, etwa die Hercabe des Zirkus⸗ zeltes für eine kommuniſtiſche Verſammlung, haben dabei in keiner Weſſe eine Rolle geſpielt Nun wird in der oben angezogenen Notſz noch bemerkt ein Be⸗ amter des Begirksamtes h be dem die weit⸗re Spielerlaubnis nach⸗ ſuchenden Direklor des Lirkus geſagt:„Wie können Si⸗ auch ſo dumm ſein urd den Hirkus den Kommuniſten zur Vorfſſgung zu ſtellen.“ Auch hier iſt feſtzuſteſlen, daß keiner der zuſtändi“en Be⸗ arbeiter der Salbe, weder der Polizeidirektor noch der Lan⸗ deskommiſſär, welche von dem Direktor perſönſich aufoeſurt wurden, die beanſtandete Aeußerung getan hat. Und darauf kommt es doch an. Vain Anfang bis zum Ende iſt aſſo auch dieſe Notiz der„Ar⸗ biter⸗Heinpg“ falſch, irreführend und entſtellend. Wenn man ſich ſüberhaupt hie und da mif der„Arbafter⸗Zeitung“ beſchäfkat ſo oe⸗ ſchiebt es nur. um en der Hand der Tatſachen die ſkrunollof? R⸗dak⸗ tonfſibru-o dieſes Blattes an den Pranger der obſektiven Oeffent⸗ lichkeit zu ſtellen. Lehhte Meldungen Jür die Erhaltung der Zeppelinwerft Ein Rundſchreiben der ſchwediſchen Akademie der Wiſſenſchaften, das die Erhaltung der Zeppelinwerft in Friedrichshafen forderte, hatte„Dagens Nyheter“ Veranlaſ⸗ ſung gegeben, von einer Einmiſchung der wiſſenſchaftlichen Or⸗ ganiſation in politiſche Angelegenheiten zu ſprechen. Der Vizeprã⸗ ſident der Akademie, Profeſſor denneberg, erwidert hierauf in einem Interview mit dem„Aftonbladet“, daß die Aktion ohne jede politiſche Nebenabſicht und ausſchließlich vom wiſſenſchaftlichen Standpunkt aus erfolgte, was ſchon daraus hervorgehe, daß ſie auch von den ententefreundlichen Mitgliedern der Akademie gebilligt wurde. Hierzu bemerkt das„Afkonbladet“, gerade der Umſtand, daß ſich die Akademie nicht mit Politik befaſſe, geſtatte ihr, ſich über die Rückſicht auf die vermeintliche politiſche, richtiger Rache⸗ und Machtintereſſen gewiſſer Mächte hinwegzuſetzen und einen Ver⸗ ſuch zur Förderung eines für die Menſchheit und die Forſchung wichtigen miſſenſchaftlichen Unter⸗ nehmens zu machen. Daß die ſchwediſche Akademie der Wiſſen⸗ ſchaften die wiſſenſchaftlichen Intereſſen objektiv verteidige, ſei ihre Pflicht und gereiche der ſchwediſchen Kultur zur Ehre. Der Aeroklub Spaniens richtete an die Fedsration Aeronautique Internationale, der auch Deutſchland bis zum Welt⸗ kriege angehörte, zu Händen des Aeroklubs von A gentinien fol⸗ gendes Telegramm: Der Aeroklub von Spanien bittet die Fede⸗ ration dringend, bei den alliierten Regierungen vorſtellig zu wer⸗ den, daß die Luftſchiffhalle in Friedrichshafen im Intereſſe der Weltluftfahrt nicht zerſtört werde. Der Aeroklub von Spanien iſt überzeugt, daß die Halle in Friedrichshafen ein Element erſten Ranges für den Fortſchritt der darſtelft und bittet die Fedsration Aergnautique Interrationale be' den alliierten Regierungen ſeinen Wunſch, daß dieſe Halle nicht zerſtört werde, zu unterſtützen. Gold aus Queckſilber. (Spezialkobeldienſt der United Preß) E. Newyork, 13. Nop. Die Ausſicht. Gold aus Queckfil⸗ ber billiger herzuſtellen als das durch den Bergbau erz'elte, ſind nur ſchwach, erklärte Dr. Free, der Chefr⸗dakteur des Scientific American, eine der hervorragendſten wiſſenſchaftlichen Jeitſ hriflen Amecikas. Dr. Free iſt ein Mitarbeiter Profeſſor Sheldons, des Leiters des phyſiraliſchen Inſtituts der Unverſtäl Newyork und Profeſſor Kaſhevſkys, früher Profeſſor an den Univerſtäten Kiew und Prag, die, wie berichtet, Experimente machen in Bezug auf die Umformung von Queckſilber in Gold. Dr. Free erkläcte einem Vertreter der United Preß über das Ziel dirſes Untern⸗hmens, daß die amerikaniſchen Gelehrten von der durch Profeſſor Miethe bergeſtellten Baſis ausgehen wollen, nachdem ſie ſich nach eingehen⸗ den theocethiſchem Studium von deren Brauhharkeit über zeugt haben. Die Erperimente der amerikaniſchen Glehrten follen haupl⸗ ſächlich eine rein wiſſenſchaftliche Unterſuchung ſein, um durch genaue Beabachtungen einen praktiſchen Prozeß für die Beſtätigung der Elektronen“⸗Theorie feſtzulegen. Dadurch ſoll auch die Umwandlung von anderen Metallen ermöglicht werden. Weiterhin ſollen bei dem Exreriment die Koſten des Verfahrens genau foſt⸗ gelegt werden. Es ſoll aber darüber'naus, wenn möglich, die Schätzung der Koſten einer zukünftigen Produktion gemacht werder. Im Augenblick ſind die Gekehrten damit beſ häftigt, das Ver⸗ ſuchsmaterial zuſammenzuſtellen. Eine der Quartzlampen, die Prof. Miethe benutzt hat, iſt ſchan unterwegs, einige andere wurden gerade von Profeſſor Kaſheyſkys hergeſtellt. Ein Abſchluß der Unter⸗ ſuchungen wird nicht vor—4 Manaten zu erwarten ſein. Dr. Free erklärte weiter, daß Profeſſor Smith in Amſterdem mit ſehr wichtigen Inſtrumenten, die bereits ſehr weit vorgeſchritten ſind, beſchäftigt ſei. Ueber die angeblich von dem Japner Tanaka gemachte Umformung äußerte ſih Dr. Free ſehr ſleptiſch, da der japaniſche Gelehrte ſich weigerte, genauere Angaben über die Art ſeiner Methode zu machen. Seit der erſten Veröffentlichung der Entdeckung Profeſſor Miethes hat Dr. Free mehr als 30 Schreiben von„Alchimiſten“, wie er ſie nannte, erhalten, die alle beharpien, daß ihnen die Umformung lange vor dem deutſchen Gelehrten ge⸗ lungen ſei. Der Abſchied Dr. Eckeners Newyork, 16. Nov. Dder Abſchled von Dr. Eckener, der ſich auf dem Columbus zur Rückreiſe einſchiffte, geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung. Mehrere Hundert Perſonen, unter ihnen ein Vertreter der Marine. hatten ſich einge⸗ funden, um dem Führer des Z. R. 3 Lebewohl zu ſagen. Dr. Eckener dankte tiefbewegt für die herzlichen Gefühle die ihm ent⸗ gegengebracht wurden, wo immer er in Amerila geweſen ſei. In einer Unterredung äußerte ſich Dr. Eckener zu mehreren Perſonen zu dem Plane, 3. R. 3 für den Transportder Poſt zwiſchen Amerika und Europa zu benutzen. Er hält dieſen Plan nicht für praktiſch durchführbar, wenn das Luftſchiff mit Helium 89 ſet, da durch ſein größeres Gewicht gegenüber Waſſerſtoff das uftſchiff zu ſehr belaſtet ſei und nicht genügend Betriebsſtoff mitführen könne, um allen Eventualitäten begegnen zu können. München, 16. Nov. Ein Münchener Sonntagsblatt melbet, daß General Ludendorff beabſichtige, in der nächſten Zeit von München wegzuzilehen. Ludendorff wohnt in ſeiner Villa auf Ludwigshöhe. Budapeſt, 16. Nov. Das Hauptzollamt erfuhr, daß in letzter 110 viele echte Perlen aus dem Lande geſchmuggelt und der Fiskus um zahlxeiche Millionen geſchadet werde. Heute gelang der Polizel die Feſtnahme zweier Pariſer Juwelieragenten, Oskar Schulbreit und Charles Breyos. Man beſchlagnahmte ein Perlen⸗ kollter im Werte von etwa 3 Milliarden ungariſcher Kronen. Die Unterſuchung daß dieſe Perlen im Fufter des Ueberrockärmels in Watte gehüflt, eingenäht waren. Die Agenten 5 ee bis die Höhe des Zollbetrages feſtgeſtellt * „„ * 2. 8 „Montag, den 17. November 1924 neue Mannheimer Jeitung(Morgen ⸗Nusgabe) 3. Seite. Nr. 534 Mannheimer Montags⸗Moſakk Neulich bin ich in den Celly de Rheidt⸗Tanzabend gegangen. r nicht deswegen, nein, ich wollte nuc mal ſehen, was meine Be⸗ kannten für Fragen an mich richten werden, wenn ich ihnen erzähle, wöſei dort geweſen. Ich hatte mir auch⸗ſchon ſo recht paſſende Ant⸗ worten zurechtgelegt; als ich aber herauskam, da wußte ich nichts anderes zu ſagen als: Fragen Sie liebe gar nicht..! So etwas nennt ſich„Schönheitstänze O, Herr Staotsanwalt in Verlin wie aut kann ich Sie verſtehen!— Wer hat heute noch einen Be⸗ griff vom klaſſiſchen Ideal der Schönheit? Läßt es Euch denn nicht das Blut in den Adern erſtarren, wenn da in belämmerndem Bade⸗ koſtüm und Schminke ein paar arme Mädchen herumhüpfen,„Lieder rom Rbein“ tanzen und in dieſem Milien daan die„Loreley“ er⸗ lingt?? Oa, ich weiß wirklich nicht, was das bedeuten folll] Das iſt aber noch gar nichts. War ich da kürzlich Zeuge einer Tanzmuſik. in der, was glauben Sie wohl, verſhimmyt und verjazz⸗ ſebändelt war? Nichts mehr als die„Träumerei“ von Schumann! ud dazu drehten ſich die Pärlein, als ob gar nichts geſchehen Käre. als ſei das genau ſo wie die Mieze aus Angora“ oder„In ſewnemüade⸗.. Nein, Welt, ſo kannſt du mir wirklich nicht ge⸗ enl— „Laßt vom Tanze nicht ab, ihr lieblichen Mädchen! Kein Spiel⸗ perderber kam zu euch mit böſem Blick, kein Mädchenfeind.. Wie ſollte ich, ihr Leichten, göttlichen Tänzen feind ſein? Oder Mädchen⸗ üßen mit ſchönen Knöcheln? Alſo ſprach Zarathuſtra.“ * 60 Was ich übrigens bis vor kurzem nicht wußte: hier in Mann⸗ zeim wohnte ein Graf Schmeißerling. Selbiger iſt entweder erſt vor kurzem in einen andern Verlaa übergegangen oder er hat irgendwo in Botokudien eine Schule der gepachteten Geſcheutheit aufgemacht; zäheres hierüber iſt mir jedoch nicht bekannt geworden. Ich würde m gar keine Erwähnmig tun, wenn mir nicht jüngſt ein Tagebuch des Erwähnten in die Finger geraten wäre, das von einer intimen enntnis von Vorgängen aus unſerer Stadt zeugt, die ſich der Oef⸗ ſentlichkeit aus dem oder jenem Grund entziehen. Ich bin in der 5 einige aktuelle Mitteflungen aus der intereſſanten Quelle zu achen: „Anfang November(kurz vor meinem proteusartigen Verſchwin⸗ den inz Unbekannte). Auch Mannheims Eingeborene, das heißt Lren Frauen, konnten ſich dem Brauch nicht verſchließen, ihren Waarſchmuck ſeiner natürlichen Länge zu berauben Auf Befragen härte ich, daß noch im Sommer dieſes Jahres jeden Taa mindeſten⸗ hundert ſich dem Stahl überantworten, nunmehr ſollen es jedoch viel weniger geworden ſein. 355 Welch einſchneidendes Erlebnis!— Wie ſteht es nun mit jenem wahren Wort von den proportionalen Verhältniſſen, die in wunder⸗ amem Geheimnis Haoreslänge und Verſtandesweite unerforſchlich tief miteinander verbinden? Und wie kommt es, daß ich. o wei⸗ teres Wunder, im nahen Heidelberg ſo viel der Jünglinge mit dem Haupthaar aleich den vorerwähnten Frauen ſah?? Es ſcheint in dieſen Landſtrichen eine Art Ausgleich zwiſchen den geiſtigen Kräf⸗ ten der Geſchlechter ſtattzufinden: denn was am Haupte des Men⸗ ſchen vor ſich geht, muß doch geiſtig ſein. Einige Tage ſpäter, faſt am Schluſſe des Tagebuchs, findet ſich lelgende Notiz. deren zweiten Teil ich jedoch nur im Auszug mittei⸗ en kann. 1 „.. Jene Frage des geiſtigen Ab⸗ und Aufbaus läßt mich nicht zur Rube kommen. Ich bin weiter in die Sache eingedrungen und habe tiefe Einblicke in Kulturzuſammenhänge gewonnen: Man kann die Betroffenen ſe nach ihrem Verhältnis zur Veraangenheit oder Gegenwart einteilen. Dabei kommt es nur darauf an, wie ſie ihre Behauptungen(wörtlich genommen) geſtalten. Der Pagen⸗ Kopf zeigt unverkennbar die innere Verbindung mit den Zeiten Cherubinis: auch verſtehe ich jetzt erſt den entzückten Ausruf Su⸗ ſannes:„Ach armer Cherubin. Sie ſind verrückt!!“ Der Kontingent der Andern iſt unter dem Beariff Bubi⸗Kopf zufammenzufaſſen dieſer läßt nicht nur die Beziehung zum Zeitalter des Kindes ſofort erkennen, er beſtätigt auch aleichzeſtia meine kürzliche Ahnung von dem zwiſchengeſchlechtlichen Ausaleich. der d urch die Form diele⸗ edelſten Schmucks des Menſchen ſtattfindet. Warum aber gerade die Annäherung an die verhältnismäßig früheſte Form männlicher Eigengeſtalt?? Endlich war ich Zeuge. ungewollt und ungeſehen, eines ſolchen Zeremoniells. Die Betreffende war ſich noch nicht ſchlüſſig, obwohl alles zu der Prozedur fertig war. Es ſchien, als fürchtete ſie eine Tonſur. Erſt wollte ſie ſich durchaus mit ganz wenig beanügen, aleichſam als koſte die Aufgabe der weiblichen Geiſteskräfte un⸗ geheure Ueberwindung: denn nicht anders konnte ich mir die von ihr angegebenen Gründe, die ſich auf ihren Mann bezogen, deuten. Schließlich aber, ganz allmählich, im Rhuthmus der fallenden Sträh⸗ nen, ſtellte ſich eine immer arößer werdende männliche Tatkraft ein. die nicht rußte, bis der Aft des obigen Ausgleichs zu Ende Es folgen im Manuſkript noch einige Berichte über die Wirkung dieſes Geſchehniſſes innerhalb des bereits angedeuteten Kreiſes, doch möchte ich abſichtlich die Gefahren einer ſolchen Publikation nicht heraufbeſchwören. Dieſe Pagen⸗ bezw. Bubigeſchichten haben übrigens nicht immer einen ſo tragiſchen Ausgang zu verzeichnen, wie in dem vorhin angedeuteten Fall; ſo iſt mir z. B. bekannt, daß in der letzten Woche ein regelrechtes Verlöbnis lediglich auf den wollte. Allerdings iſt mir nicht bekannt, inwiefern dabei rein prak⸗ liſche Geſichtspunkte eine Rolle ſpielten. 5 Wenn ſie aber mich fragen, was ich zu der ganzen, immer noch diskutierten Angelegenheit ſage, ſo brauche ich Sie nur auf die Tct⸗ ſache hinzuweiſen, daß es bereits eine ganze Induſtrie gibt, die ſich eifrig damit beſchäftigt, alles dieſermaßen abhanden Gekommene wieder kunſtvoll zu erſetzen. Im übrigen verweiſe ich ergebenſt auf das, was Schiller dem Odyſſeus in dem Gedicht„Das Siegesſeſt“ in den Mund legt Nun möchte ich aber noch etwas über das Theater ſagen. Nicht etwa über die ſchwebenden würdigen Balgeteien; von ſolchen Sachen verſtehe ich nichts, womit ich mich von allen denen, die ſich zur Zeit ſo eifrig damit beſchäftigen, durchaus nicht unterſcheide. Ueber den eigentlichen Grund aller Theaterfragen ging mir einmal ein Licht auf, als ich einſt vor dem Karlsruher Theaker ſtand. Da hatte ein Bulacher Bauer ſeinen Sproß zum erſtenmal in die Reſi⸗ denz geführt, und der richtete an den Vater die berechtigte Frage nach der Eigenſchaft des Gebäudes vor dem wir gerade ſtanden. Der Vater:„Des iſch's Theader.“ Der Sohn:„Du, Vadder, was iſch dann e Theader??“ Der Vater(nach einer Pauſe, in wachſender Erregung):„ s Theader iſch 3 Theader, und wann z net glaabſch, dann ſchlag e Der e paar uff der Backe naal!“ Dieſe Art von Deutlichkeit habe ich allerdings annoch bei der gegenwärtigen Theaterfrage hier vermißt; wenn es aber ſo weitet geht, wird ſie beſtimmt noch erreicht.—— Davon wollte ich aber, wie geſagt, gar nicht reden. Mir hat ſich vielmehr neulich die zeitgemäße Frage des Abbaus mit beſon⸗ derer Deutlichkeit an der Theaterkaſſe aufgedrängt. Und zwar hatte ich dazu eine geſchlagene Stunde hinreichend Gelegenheit, denn ſo⸗ lange hatte es gedauert, bis ich die gewünſchten Karten—— nicht erhielt. Sinnend ſtand ich: drei Kartenſchalter, vier oder fünf Vorſtellungen im Nationaltheater, drei im Roſengarten, mul⸗ tipliziert mit der in Frage kommenden Zahl der Reflektanten, und all dem gegenüber——— ſage und ſchreibe ein einziger, bemit⸗ leidenswerter Kaſſier, der noch dazu auserſehen war, das Telephon mitzubedienen. Abbau? Zweierlei Arten bon Ruhe haben mich gewunderts die des Kaſſiers und die des ſtehenden, harrenden und dazu noch kaufenden Publikums. Wie, wenn es dieſem einmal einfiele, abzubauen? Ja, ja,.„.. s Theader iſch's Theader“. Zur Zeit Voltaires ſaßen die Zuſchauer auf der Bühne. bildeten alſo ſo etwas wie einen unerwünſchten Aufſichtsrat. Jetzt müſſen ſie ſich alücklich preiſen, wenn ſie in dieſen Abbauzeiten überhaupt für ihr teures Geld ſich den Zutritt zu dem ihnen gebührenden Raum„erſtanden“ haven. Und zudem noch ſpaltenlange Kriſendebatten... Ach, auch das Theater kann einen in Montagsſtimmung verſetzen! Es aibt einen italieniſchen Komödiendichter namens Goldoni. auf den neuerdinas Max Reinhardt wieder verfallen iſt: er hat eine als Geſangsnoſſe herausgekommene Komödie verfaßt, deren Titel etwa beißt:„Macht doch die arme Soundſo vor lauter Theater nicht aanz verrückt!“ Das Stück ſpielt, wenn ich mich recht entſinne, an einem Montag. Sollten alſo, wenn meine Informationen richlig ſind, nun auch noch Montaas⸗Matineen im Theater ſtattfinden, ſo wüßten wir tatſſächlich kein geeigneteres Stück vorzuſchlagen: und allem Anſchein nach nimmt ja das Theater Vorſchläge aus Laienkreiſen immer gerne entgegen. utolykus. Wirtſchaſtliches und Soziales Verkehrsderband Würktemberg⸗Hohenzollern Die Sonderausſchüſſe für Verkehrsfragen und für Bäder und Kurorte des Verkehrsverbandes ſind dieſer Tage unter Leitung des .⸗A. H. Schwab in Stuttgart zuſammengetreten. Zum Fahrplan wurden aus allen Landesteilen dringende Wünſche vor⸗ getragen. Die Ausſprache im Sonderausſchuß für Bäder und Kur⸗ orte ergab, daß in den Bädern der Fremdenverkehr in dieſem Som⸗ mer im allgemeinen befriedigend geweſen ſei trotz des ſchlechten Wetters, daß aber der Ausländer nur in einer geringen Zahl er⸗ ſchienen ſei, was auf die uns ungünſtige Auslandspropaganda und die frühere ſcharfe Behandlung der Ausländer in Deutſchland zu⸗ rückgeführt wurde. Beſonders in: Stuttgart war der Fremden⸗ verkehr im Frühjahr und im Anfang des Sommers ſo ſchlecht wie ſelten vorher. Er beſſerte ſich jedoch ſehr ſtark nach Ermäßi⸗ gung der Fremdenwohnſteuer. In den übrigen Orken des Landes war der Fremdenverkehr verſchieden, am Bodenſee aber ſehr gut. Die Werbemaßnahmen für 1925 verlangen ein enges Zuſammenarbeiten der örklichen Organiſationen und des Fremden⸗ verkehrsgewerbes mit dem Verkehrsverband. Nachdem viele Städte die Fremdenwohnſteuer ganz abgeſchafft haben, wird gewünſcht, daß auch in Württemberg die Steuer fällt. Die Bäder und Kurorte wünſchen, daß das Backverbot an Sonntagen für ihre Orte aufgehoben wird, ebenſo ſoll das Offenhalten der Ge⸗ ſchäfte an Sonntagen in dieſen Orten geſtattet werden. Nachdem Friedrichshafen durch den Zeppelinflug erſt wieder in aller Welt bekannt wurde wird dort am 29. und 30. November die willfahrten Wunſch des glücklichen Bräutigams zurückzuführen war, der ſeine Braut nicht anders als derart ſchmerzlos geköpft ſehen Feier des 100jährigen Beſtehens der Bodenſeeſchiff⸗ fahrt begangen. Städtiſche Nachrichten Der oͤritte Novemberſonntag zeigte wie ſein Vorgänger ein ſehr freundliches Geſicht. Wer die Mittagsſtunden zu einem Spaziergang wählte, profitierte von dem warmen Sonnenſchein, der vom wolkenloſen Himmel ſtrahlte. Aber trotz der durch keinerlei Wolkenſchleier behinderten Tätigkeit unſeres Tagesgeſtirns war es nicht möglich, den R eif völlig zu beſeitigen, der am Morgen auf allen Dächern und ſogar auf den Raſenflächen glänzte. Der ſchöne Tag lockte wieder viele Luftſchnapper ins feſtſtellen, daß der leichte Froſt die ſtehenden Gewäſſer bereit⸗ mit einer Eisdecke zu überziehen beginnt. Von den geſtrigen Ver⸗ anſtaltungen verdient das Feſtbankett beſondere Beachtung, das der Männer⸗Geſangverein„Frohſinn“ E V. Mann⸗ heim gemeinſam mit Cäcilia Lampertheim und Aurelia Ilvesheim nachmittags im großen Saale des Fried⸗ richsparkes teranſtaltete. Wir werden über dieſen„Geſangswett⸗ ſtreit im Kleinen“, bei dem die beiden auswärtigen Vereine ſehr gut abſchnitten, noch berichten. Abends verſammelte ſich ein ſehr zahl⸗ reiches Publikum im Harmonieſaal, um im Reiche des Humors zwei ſorgenverſcheuchende Stunden zu verleben. Kurt Graf, der den Mannheimern kein Fremder mehr iſt, zeigte ſeine Vielſeitigkeit mit dem Vortrag Münchner Geſchichten aus eigener Feder, köſtlicher Sächelchen von Ludwig Thoma und mit den feinſatyriſch abgeſtimm⸗ ten„Vier Fakultäten“. Am beſten gefielen wieder die Militär⸗ humoresken und Kaſernenhofblüten, weil hier der Künſtler in ſeinem ureigenſten Element iſt. Das Publikum, das ſich ausgezeichnet amü⸗ ſierte, ſpendete den wohlverdienten rauſchenden Beifall. 2. Mannheimer allgemeine Geſlügelausſtellung In der geräumigen ehemaligen Reithalle der Grenadierkaſerne an der Käferthalerſtraße fand am 15. und 16. November eine große Ausſtellung des Vereins der Raſſegeflügel⸗ züchter von Groß⸗Mannheim E. V. ſtatt. lung war ſehr gut beſchickt. Auch von auswärts, ſogar von Erfurt, hatten ſich Raſſegeflügelzüchter in großer Zahl eingefunden. Die ganze Peranſtaltung zeigte, zu welcher reichen Blüte es die Mann⸗ heimer Raſſegeflügelzüchter mit den Jahren gebracht haben, ſo daß Züchter aus Erfurt, Frankfurt a.., Worms, Speyer, Offenbach u. a. O. die Ausſtellung mit herrlichen Exemplaren von Nutz⸗ und Zier⸗ geflügel beſchickten. Man ſah auf vielen Käfigen das Schild„Ver⸗ kauft“ prangen. Die Ausſtellung hat alſo aüch geſchäftlich ihren Zweck erreicht. Ein Mitglied der Ausſtellungsleitung übernahm die Führung durch die Ausſtellung und erläuterte in ausführlichſter Weiſe den Zweck, die Nutzbarkeit oder die Liebhaberei der einzelnen Zuchtarten, ſo daß man einen genauen Ueberblick über die Viel⸗ fältigkeit des Groß⸗ und Kleingeflügels erhielt. Die Ausſtellung umfaßte nicht weniger als 106 Ausſteller und 479 ausgeſtellte Zucht⸗ exemplare. Wir ſahen wohlgeordnet: 1 Stämme 1,), 2. Groß⸗ geflügel, 3. Hühner, 4. Zwerahühner und 5. Tauben, ferner Zier⸗ geflügel aller Art. Puten, Gänſe, Laufenten, andere Enten, Ply⸗ mouth⸗Nocks, Orpington, Wnandottes, Rhodeländer Minorka, Ita⸗ liener, Zwerghühner und a dere Hühnerraſſen. Größtes Intereſſe er⸗ regten natürlich das Nutzageflügel und hier hauptſüchlich die italie⸗ niſchen Raſſen, rebhuhnfarbige, weiße und ſchwarze Italiener, groß und klein, ferner die großen indiſchen Laufenten mit Körpern wie Gänſe, Puten mit Gefieder wie Pfauen. Es iſt erſtaunlich, welche Kenntniſſe die einzelnen Beſitzer der Ausſtellungsobjekte ſich an⸗ geeignet haben, um die Zucht erträgnisreich zu geſtalten. Nar erſt⸗ klaſſiges Geflügel war ausgeſtellt. Es wird desbalb ſehr ſchwer ſür die Jury geweſen ſein, die Entſcheidungen zu treffen. Es ſind auch ziemlich viele Ehrenpreiſe und Diplome erteillt wor⸗ den. die alle aufzuzeichnen des Raumes halber unmöalich iſt. Mit Ehrenpreiſen und dem Prädikat„Sehr gut“ wurden ausgezeichnet: Heinrich Kling⸗Wallſtadt, Peter Lahr⸗Mannheim⸗ Neckarau für einen Stamm Enten. Hans Dandesky⸗Mannheim (Oroßgeflügel), Peter Lahr⸗Mannbeim. J. Bale⸗Jagſtfeld, Frau Weinbera⸗Frankfurt a.., für Hühner. Frau Weinberg⸗Frankfurt am Main, Martin Unger⸗Mannheim, Otto Weber⸗Kaiſerslautern, K. Sons-Feudenbeim. A. Menzer⸗Mannhbeim, A. Deyhle⸗Mannheim, B. Körner⸗Borgzabern. Heinrich Hanel⸗Biblis, J. Kern⸗Lampertheim, A. Daum⸗Eberſtadt. K. Düſter⸗Mannheim⸗Faudenheim, J. G. Klein⸗ Dudenhofen. K. Düſter⸗Mannheim⸗Feudenheim, Fr. Lehr⸗Duden⸗ hofen, J. Krämer-Mannheim⸗Feudenheim, Geora Lamade⸗Schiffer⸗ ſtadt. Otto Schumann⸗Erfurt, L. Lornſer⸗Ludwigshafen. Fridolin Buchhols⸗Mannheim. Jean Oeſer⸗Dudenhofen, Martin Unger⸗Mann⸗ beim, Mar Steiger⸗Dudenhofen, Johann Wadle⸗Clauſen, Hermann Kühn⸗Weinheim. Peter Lahr⸗Mannheim⸗Neckarau, Farl Schuh⸗ macker⸗Mannbeim⸗Neckarau, Karl Glöckner⸗Pirmaſens, Georg Her⸗ ter⸗Mannheim⸗Waldhof, Otto Büſenbera⸗Mannheim-Waldhof, Frau Carl v. Weinbera⸗Frankfurt a.., Joſef Fritzen⸗Mannbeim⸗Wald⸗ hof, Karl Düſter⸗Mannheim⸗Feudenheim. A. Funk⸗Mannheim, L. Fritz Steffan⸗Lamvertheim, Ad. Hutling⸗Mannheim⸗Waldhof, Karl Sons⸗Mannheim⸗Feudenheim. Jakob Kramm⸗Mannheim⸗reu⸗ denbeim. Karl Mich. Leh⸗Hamrertbeim, Dr. E. Lehmann⸗Mannheim. Seiferth⸗Mannbeim, R. Th. Tomaſchek⸗Wannheim. Robert Kühn⸗ Eubiabeim, Aler Hammer⸗Oeſtrinaen. Martin Freiſch⸗Weinheim, Aug. Bernauer⸗Mannheim und H. Brehm⸗Mannheim. Kö. Dder Sott Jakob Böhmes Ju des großen Myſtikers 3o0. Todeskag: 17. November Von Paul Berglar-Schröer(Darmſtadt) „Alſo, mein liebes, ſuchendes und begehrendes Gemüt betrachte dich ſelber, ſuche dich, und finde dich ſelber, du biſt Gottes Gleichnis, Bild, Weſen und Eigentum: wie du biſt, alſo iſt auch die ewige Geburt in Gott; denn Gott iſt Geiſt, und dein Regiment in deinem Leib iſt auch Geiſt, und iſt ausgegangen und geſchaffen worden aus Gottes Regiment“. Jacob Böhme(Vom dreifachen Leben) Vor mehr denn 300 Jahren ſaß der ehrſame, in ſich verſponnene Schuſter in ſeiner Görlitzer Werkſtube. In innerem Aufbruch mochte wohl der Lehre Luthers nachſinnen, deſſen Wittenberger Hammer⸗ läge Gewiſſen und Gedanken einer neuen Zeit wachhämmerten. lelleicht auch grübelte er der geiſtigen Gewalt eines Kopernikus nach, der für ſich ſo mächtig in das Kosmologiſche griff, wie juſt duvor Luther in das Theologiſche. Mag auch wohl ſein, daß ſein Senten zu dem Gotte Meiſter Eckeharts ſchwang, zu Tauler und euſe, die diefen Gott mit katholiſchen Mitteln dem Volke ſpürbarer nachten: Immer wieder war ein unerhörtes Suchen in ihm; denn Wez all dem anſtürmenden Neuen galt es nun, einen kopernikaniſchen eltgeiſt zu finden, der das unabſehbare Weltall, in dem mit einem ale alles rotierte, was bisher e hatte, an den über⸗ und übernommenen Weltgeiſt anſchlöſſe. So ſaß Meiſter Böhme in nachſinnlicher Stunde bei ſeinem Handwerk, 1925 5 e des Geiſtes zur Erkenntnis“ er⸗ lagte. Eine bauchige Zinnkanne ſtand vor ihm und der Sonne Deißendes Licht leuchtete auf ihr. Da merkte er auf, 140 Hell und durkel, und erkannte, daß Licht nur wahrnehmbar ſei, wenn es nurch die Bindung anz Dunkle in Erſcheinung krete, daß beides ſich otwendig dedinge und untrennbar ſei, wie Ja und Nein, wie Gut Böſe, wie Liebe und Zorn! Er kam„zu dem innerſten Grunde Gentro der Natur“. Das Licht ward ihm Ouelle jeglicher Er⸗ nis. Wie es im Hellen und Dunkeln eins iſt, ſo iſt ihm„Gott alles, Finſternis und Licht, Liebe und Zorn. aber er er nennt ſich einen Gott nach dem Lichte feiner Liebe“. Ein andermal ſagt eGott iſt weder Natur noch Kreatur, was er in ſich ſelber iſt. dies noch das, weder hoch noch tief, Er iſt der Ungrund ſt⸗ Grund aller Weſen, ein wenig Ein, da kein Grund noch Stätte Sin„Wenn Böhme agt Ungrund, verſtehen wir am beſten den ebne Grundl Mit a. W. Gott iſt in ſich ſelbſt aus ſich; er iſt „grundlos“, zeitlos, von Ewigkeit her:„Ich bin der ich bin“. Han⸗ kamer ſagt ſehr ſchön: „magnum mysterium“. Wir ſtehen vor dem großen Unlösbaren, vor dem kein Wiſſen etwas gilt, ſondern nur ein demultiefes Glau⸗ ben. Hier iſt jener Myſtizismus, der allen Konfeſſionen eignet: Gott zu glauben! Dieſe primäre Gottesauffaſſung Böhmes iſt echte Myſtik. Und da er in tiefgläubig überſchauerter Stunde die Wirklichkeit der tau⸗ ſendfältigen Welt des kopernikaniſchen Kosmos ſieht, vor dem er nicht wilderglühend ſteht wie der Renaiſſancemenſch Giordano Brund, ſondern mit dem kühleren, ſpekulativeren Kalkül des deut⸗ ſchen Lutheraners, ſo ſucht er eine Bindung dieſer primären Gottes⸗ auffaſſung an den kosmogoniſchen Prozeß, d. h. er muß ſeinen an noch außerhalb des Alls geglaubten Gott in den kosmiſchen Werde⸗ gang ſchöpferiſch einbeziehen. Zu ſolchem Ziel gelangt er auf dem Wege der Theogonie. Er deduziert ihn etwa. In Gott lebt ein Wille, der ſich auf ſich ſelbſt bezieht.„Der göttliche Wille wirkt in ſich ſelber, geht aber durch ſein Wirken aus und ſchafft ſich einen Gegenwurf, als die Weisheit, dadurch aller Dinge Grund und Herkommen entſprungen iſt“ FJaßlicher erklärt Windelband es ſo, daß der bisherige Wille ſich teilt, indem er ſich ſelbſt zum Spiegel macht, in ſchauende Welt⸗ kraft und angeſchauten Weltinhalt. Hiermit beginnt in Böhmes Gott⸗ und Weltanſchauung bereits eine Entwicklung, eine, ihm durch das neue kopernikaniſche Weltbild übermittelte Grundauffaſſung. Der Gottesbegriff echter Myſtik tut hier einen weiten Schritt auf dem Wege zu dem Gotte Goethes!— Dieſe Selbſtſchau Gottes iſt Erkenntnis und Weisheit, iſt“ die„ſophia“, die Form der uralten Weisheitsidee. Wille und Weisheit ſind im„Ungrund“ eines. Aber zder Ungrund iſt ein ewig Nichts, und machet aber einen ewigen Anfang, als eine Sucht lein Wille); denn das Nichts iſt eine Sucht nach Etwas“. Hier ſtehen wir im Beginn des Theogoniſchen Pro⸗ zeſſes Böhmes, fern jeder Wirklichkeit, nur in Gott ſelbſt vor ſich ehend. Es iſt, wie wir heute ſagen würden, Gottes ewig neue Haberngetien us ihr erklärt ſich deduktiv dann auch die Sohnſchaft Gottes und der(heilige) Geiſt. Immer aber bleibt die Einheit Gottes und alles, was wir außer ihm ſchauen, iſt nichts andetes als Gottes Geburt aus Gott! Böhme ſelbſt, über deſſen Theogonze verſtandesgemäß ſich klar zu werden faſt unmöalich iſt. ſagt:„Alſo heißet der ungründliche Wille ewiger Vater: und der(in der Selbſtſchau) gefaßte Wille des Unarundes heißet ſein geborener oder eingeborener Sohn. und der Ausgang des uneraründlichen Willens durch den gefaßten Sohn heißet Geiſt: denn er fübrt das gefaßte Ens aus ſich aus in ein Weben und Leben des Willens, als ein Leben des Vaters und des Sohnes.“ Im„mysterium magnum“ ſpricht Böhme von Goit als der ewig gebärenden Kraft, von der alles ſeinen Urſtand nimmt. „Unverweſentlicht iſt er geſtaltloſe All⸗ möglichkeit“. Hier beginnt für uns kleine rationale Menſchlein das „Man darf mit Jecht wohl den tlefſten Sinn dieſer Theogonie dahin ſich drängt: und ſo haucht er das„Wort“, den Logos: Böhme ſagt in ſeinen Theoſkopia:„Und verſtehen wir mit dem Wort den offenbaren Willen Gottes, und mit Gott verſtehen wir den verborgenen Gott, als das ewig Ein. daraus das Wort ewig entſpringt.“ In dem Augenblick aber, wo der Logos wirkend wird, die Wirk⸗ lichkeit ſchafft, braucht er ein Obiekt.— und das iſt dann die ewige Natur. So mündet Böhmes theogoniſcher Prozeß in dem kosmo⸗ aoniſchen: ſeine Lehre träat den Stempel des innerlich Geſchauten, wie den des gedanklich zur Einbeit geſchloſſenen Werkes. Mit Böhme beginnt ſo recht eigentlich die deutſche Philoſophie.„Philoſophus teutonicus“ wurde er genannt und nannte ſich ſelbſt gerne ſo. Aber er war doch ein beſcheidener, demutfrommer, gottaläubiger Menſch, ein Mann. dem ſich der Himmel auftat und zu dem die ewigen Ge⸗ ſtirne geheimnislos herniederſanken. da ſeine Seele aufbrach zum Göttlichen in aller Welt und in ſich ſelbſt. In ihm war das, was oethe in die wunderſamen Worte faßt: „In unſeres Buſens Reine wogt ein Streben ſich einem Höheren, Unbekannten aus Dankbarkeit freiwillig hinzugeben, enträtſelnd ſich dem ewig Unoenannten: Wir heißen's— Frommſein!“ Jakob BSöhme über ſich ſelbſt Im Jahre 1698 erſchien in Hamburg eine„Hiſtoria Jacob Böhmens, mit ſeinen eigenen Worten fürgeſtellet durch einen Liebhaber der gedachten Böhmiſchen Schriften“. Jum Böhme⸗Gedenktag mögen einige Stellen aus dem unge⸗ mein feſſelnden Büchlein hier folgen. Ich bin ſo wol ein armer Sünder, wie alle Menſchen, und gehöre auch für dieſen Spiegel: ſondern ich verwundere mich, daß lich Gott in ſo einem einfältigen Manne will alſo gantz und gar offenbahren und treibet ihn noch dazu, ſolches aufzuſchreiben, da der Welt Spott und ben und hinausführen, als ich, der ich nur Narr bin. Perlen zu finden vom Grunde des enſchen, finden, darnach meine Seele lüſterte⸗ wertige Meinungen gefunden; auch habe ich eines die mir das Suchen verbieten, ich oder Verſtande gönnel. * 1 4 Weler. Meiſter Schrift b, anclgchen, e Ehet r ften ea t— weiß aber nicht, mit was „als daß ein Blinder dem Sehenden die Augen nich! 1 04 5 5 Freie, die die Anlagen bis zum Abend belebten. Man konnte dabei Die Ausſtel⸗ heim. Martin Sproß⸗Mannheim⸗Neckarau, Auguft Bernaule Mann⸗ auslegen, daß der in Gott ſelbſt ewig beruhende Wille zur Selbft⸗ ſchau, zur Offenbarung dränat, bewußt zum Schöpferiſchen in und an doch viel beſſere Seribenten wären, die es viel höher könnzen ſchrei⸗ ee aeen, kunde — — — 4. Seite. Ar. 534 Neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Ausgabe] Montag, den 17. November 1924 * Ausflugsverkehr an Sonntagen nach der Bergſtraße. Die Reichsbahndirektion Mainz hat den Wünſchen und Anregungen des Verkehrsvereins, den Vormittagszug.34 Uhr nach Weinheim und weiter bis Darmſtadr wenigſtens an Sonntagen zu' führen, ſtatt⸗ gegeben. Damit dürfte dem Bedürfnis des Ausflugsverkehrs von Mannheim an die Bergſtraße für die Wintermonate Rechnung ge⸗ tragen ſein. Die weitere Bitte zwecks Einlegung des Vorzuges 946 Weinheim ab.50 Uhr abends nach Mannheim an Sonntagen für die Wintermonate auch zu führen, wurde abgelehnit mit der Begrün⸗ dung, daß die beiden fahrplanmäßigen Züge Weinheim ab.00 Uhr und.58 Uhr abends für den Winterverkehr vollſtändig ausreichen. * Der Geldverkehr der Sparkaſſe. Wie uns das Städt. Nach⸗ richtenamt mitteilt, betrug bei der Mannheimer Städtiſchen Spar⸗ kaſſe in den 4 Wochen vom 13. Oktober bis einſchließlich 9. Novbr. die Zahl der Einlagen(Spar⸗, Scheck⸗ und Giroverkehr) 5845 mit einem Betrag von 2 296 755.52 Mark. Die Zahl der Rück⸗ zahlunge n belief ſich in derſelben Zeit auf 6111 mit einem Be⸗ trag von 1885 717.78., ſodaß ſich eine Mehreinlage von 411 037.74 M. ergab. *Bewußtlos auf der Landſtraße aufgefunden wurde geſtern nach⸗ mittag ein Rennfahrer, der von einem Arzt aus Weinheim aufge⸗ funden und dann nach Mannheim verbracht wurde. Wie wir hierzu noch erfahren, lag der Rennfahrer neben ſeinem Rad auf der Land⸗ ſtraße ViernheimWeinheim. Ein in ſeinem Auto vorbeifahrender Arzt aus Weinheim ſag den Fahrer, lud ihn in ſein Auto und ver⸗ brachte ihn nach der Kaſerne der hieſigen Berufsfeuerwehr. Von dort aus wurde der Verunglückte nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus verbracht Er heißt Wanger und ſtammt aus Mundenheim bei Ludwigshafen. * Warnuna für Pferdebeſitzer. Einem Pferdebeſitzer ſind vlötzlich zwei wertvolle Pferde verendet. die Sektion ergab, daß die Tiere an einem Taxus⸗Gebüſch gefreſſen hatten. Der Taxus oder die Eibe iſt ein Nadelbaum. Jweige ſind ähn⸗ lich wie die der Tanne. nur ſind die Nadelnn ler. Taxus wird pielfach als Zierſtrauch in Voraärten verwendet. namentlich als ge⸗ ſchnittene Hecke. Die Früchte ſind erbſengroße Beeren(hellrot), die unſchädlich ſind, die Blätter dagegen ſind giftig. Es empfiehlt ſich daher, wenn Pferde auf der Straße unberückſichtigt bleiben, dieſe ſo zu ſtellen, daß keine Gelegenheit geboten wird, an derartigen Sträu⸗ chern zu freſſen. Veranſtaltungen Theaternachricht. In der Oper haben die Proben für Szanto's„Taifun“ begonnen. Das Werk, das hier als Uraufführung herauskommt, wird von Richard Meyer⸗Walden in Szene geſetzt.— Im Schauſpiel wird als Karl Theodor⸗Feier für den Dezember die Uraufführung von Maler Müllers Schauſpiel„Golo und Genoveva“ vorbereitet, eine Tat, die inſs fern eine beſondere Bedeutung hat, als Maler Müller einer der Mitbegründer des Nationaltheaters war. Das Werk, das in ſeiner bisherigen Geſtalt völlig bühnenfremd blieb, hat durch Ado von Achenbach ſeine dramaturgiſche Neugeſtaltung erfahren. Fran⸗ ceſco Sioli wird das Stück in Szene ſetzen.— Als nächſte Neu⸗ heit im Schauſpiel wird an einem ruſſiſchen Einakter⸗ abend„Er iſt an allem ſchuld“ von Tolſtoi,„Der Bußgang“ von Andrejew,„Der Heiratsantrag“ von Tſchechow zur Erſtaufführung gelangen. Die Inſzenierung beſorgt Ado von Achenbach. 3. Akademiekonzert. Das nächſte Akademie⸗Konzert, das., findet am kommenden Dienstag, 18. November im Muſenſaal ſtatt. Unter Leitung von Generalmuftedtrektor Richard Lert und ſoliſti⸗ ſcher Mitwirkung des berühmten ſpaniſchen Violin⸗Victuoſen Joan Manen gelangen zur Aufführung: Schreker:„Der Geburtstag der Infantin“; Manén, Konzert für Violine mit Orcheſterbegleitung: Tſchaikowſky: Symphonie Nr. 6-moll(Pathélique). Paula Schütze, eine junge Ludwigshafener Künſtlerin, die am 20. November im Harmonieſaal ihren erſten Klavier⸗Abend in Mannheim veranſtaltet, wird Bach: Italieniſches Konzert; Beet⸗ hoven: 6 Bagatellen op 128; Chopin: Ballade-moll und Liſzt: Sonate-mofl zum Vortrag bringen. Klavferabend Schmilt. Heute, Montag abend, wird Emilie Schmitt ihren erſten Klavierabend in Mannheim veranſtalten. Konzert der Männergeſangvereine„Concordia“ und„Teu konja“. Das Programm hätte eine zahlreichere Zuhörerſchaft herbeilocken dürfen, aber an ſchlechtem Beſuch werden die Konzerte an ſchönen Sonntagnachmittagen im Nibelungenſaal ſtets kranken. Trotzdem dürfen die beiden Vereine, die unter der langbewährten Leitung des Chordirektors Max Schellenberger ſtehen, ihrem Ruhmeskranz einen neuen Lorbeer einreihen und den geſtrigen Tag zu ihrem ſchönſten Ehrentag rechnen. Grund dazu iſt vorhanden: denn das Könzert bot ungewöhnliche Klanggenüſſe. Offenbar kommt es den beiden Vereinen weniger auf Quantität als auf Qualität an: denn der Kreis der Sänger iſt nicht übermäßig groß, aber das Material ſcheint ſorglich ausgewählt. Die Intonation iſt rein und ſicher, die Bindungen zeigen Sinn für klare Gliederung und Phraſierung, der Ausdruck bleibt überall natürlich, er iſt nirgends geſucht oder auf äußerliche Wirkung geſtellt.(Nur könnte man auf die ſ⸗ und Ziſchlaute etwas mehr Sorgfalt verwenden.) So konnte man an der abgerundeten Aufführung von Schuberts„Allmacht“ ſeine herzliche Freude haben, weil ſie von unermüdlichem Fleiß des Dirigenten Zeugnis gab. Das Tenorſolo wurde hierbei von Herrn Rihm, dem Ehrenpräſidenten der Teutonia, geſungen, der ſeine Aufgabe mit künſtleriſchem Feingefühl löſte. Auch der Chor von Baldamus„Weihe des Liedes“ war mit Sorgfalt und viel Liebe einſtudiert. Hinter dieſen Werken traten ael die beiden 4 cappella Chöre„Abſchieß“ und„von den zwei Haſen“ ſtark zurück, bilden aber durch ihren wohldurchdachten Vortrag eine Probe für die Tüchtigkeit der Vereine. Die ſtimmungsvolle Ver⸗ tonung von Björnſons„Landerkennung“ für Chor, Baritonſolo und Orcheſter, von Grieg wäre beſſer am Schluß des Konzert⸗ geſtanden. Vom Chor ſtimmungsvoll vorgetragen und mit offenem Enthuſiasmus geſungen, löſte es lebhaften Beifall aus. Da⸗ Baritonſolo, auch das in„Weihe des Liedes“, wurde von Hans Fideſſer vorgetragen, der mit ſeiner warmen, ſatten, blühenden Stimme ſchnell die Herzen der Mannheimer gewonnen hat, denn Intelligenz und Muſikalität, Singfreudigkeit und Friſche beleben ſeinen Vortrag. Als zweiten Soliſten hatte man den an der Berliner Staatsoper wirkenden Schweden Björn Talén ge⸗ wonnen. Seine Stimme verdankt der italieniſchen Belcanto⸗Schule ihre Schönheit, den ſeidigen Glanz ihres im Forte wie Piano gleich beſtrickenden Tones. Geleitet von Temperament, rhythmiſcher Energie, hervorragender Muſikalität und abſoluter Empfindung für Reinheitswerte der Intonation üben die Vorträge auch durch ſtark pulſendes dramatiſches Leben einen eigenartigen Reiz aus. Arien aus„Bajazzo“,„Tosca“ und„Meiſterſinger“, die Gralserzählung aus„Lohengrin“ entfeſſelten Stürme des Beifalls. Ueber Max Fühler iſt an dieſer Stelle ſchon oft viel des Guten geſagt worden. Er ſpendete auch diesmal ein„Konzertind“ für Flöte und Orcheſter von Chaminade und zeigte dabei, daß Geſchwindigkeit zwar keine Hexerei iſt, es ihm aber auch ſo leicht keiner nachmachen wird. Die Tannhäuſerouvertüre vom Nationaltheaterorcheſter, das in allen übrigen Stücken beſter Begleiter war, beſchloß das ſchöne Konzert. H. LZ, *Von der Handelshochſchule Mannheim. In den Vorleſungs⸗ plan des Winter⸗Semeſters wurde nachträglich noch eine Vorleſung über„Buchhaltung für Fortgeſchrittene“ aufgenommen, die in erſter Linie für die in der Praxis ſtehenden Studierenden beſtimmt iſt und deshalb auf den Abend gelegt wor⸗ den iſt. Dieſe Vorleſung hat der hauptamtlich beauftragte Dozent ſür Vetriebswirtſchaftslehre Dr. Rößle übernommen, ſie wird erſtmals Montag, 17. November gehalten(A 1, 2, Saal 15.— Die Vorleſung über„Kaufmänniſches Rechnen“ wird anſtelle von Dr. Rößle Aſſiſtent Dr. Banſe durchführen.(Weiteres im Sekretariat). *Dr. Hermann Muckermann, der berühmte Biologe, der am heutigen Montag mit ſeinem Vortragszyklus beginnt, iſt am 30. Auguſt 1877 zu Bückeburg geboren. Er lehrte ſechs Jahre Biologie und berwandte Fächer an phil. Fakultäten in den Ver⸗ einigten Staaten Nordamerikas und in Valkenburg(Holland). Dann widmete er mehrere Jahre zytologiſchen Forſchungen(Zellforſchung) im biologiſchen Inſtitut der Univerſität Löwen. Die großen geheimnisvollen Lebensgeſetze, die dem Aufbau der Familie zur Erlöſung aus der Not der Gegenwart zugrunde liegen, ſind ſein Forſchungsgebiet. Die Münchener Mediziniſche Wochenſchrift 1921 Nr. 32 ſchreibt:„Muckermann, der durchaus als biologiſcher Fach⸗ mann anzuerkennen iſt, bekennt ſich zu der von Darwin erſchloſſenen Ausleſetheorie. Die Ausleſe wird von ihm für eine der wichtigſten Bedingungen in der Geſtaltung der Organismen erklärt. Durchaus folgerichtig kommt Muckermann zu einer ſelektiven Raſſenhygiene. Er bekennt ſich zur Natur und zum Natürlichen. Was der Stel⸗ lungnahme Muckermanns eine mehr als perſönliche Bedeutung gibt, iſt der Umſtand, daß ſie unter völliger Billigung der maßgebenden Kreiſe der Kirche erfolgt. Sie wird mehr als alles andere dazu beitragen, die bedauerlichen Mißverſtändniſſe zwiſchen Chriſtentum und Biologie aus der Welt zu ſchaffen, an denen ja auch nicht zum weniaſten das Vorgehen gewiſſer Biologen ſchuld war. Wir rufen die Bevölkerung Mannheims und der Umgebung, die ſtets ein reges Intereſſe an wiſſenſchaftlichen und ſozialen Problemen zeigte, zum Beſuch der biologiſchen Vorträge auf. Kilm⸗Kunoͤſchau W. R. Ufa-Theater Schauburg. Als Gegenſtück zu dem erfolg⸗ reichſten Kulturfilm der vorjährigen Filmproduktion„Der Rhein in Vergangenheit und Gegenwart“ iſt wiederum ein Werk geſchaffen worden, das berufen iſt, mit der Liebe zum Vaterlande die Freude am Daſein neu zu beleben.„Wein— Weib— Geſang“, ein Stimmungsbild in ſechs gewaltigen Akten, eine ganze Fülle deut⸗ ſcher Weinpoeſie und deutſchen Frohſinns, die an uns vorüberzieht! Mit der Form des Spielfilms im üblichen Sinne wurde in dieſem koloſſalen Werk gebrochen, um die Verſchiedenartigkeit und Fülle des Materials faſſen zu können. Alles, was an kulturellen, ethiſchen, hiſtoriſchen und wirtſchaftlichen Werten mit dem deutſchen Weine verbunden iſt, wurde herangezogen und in eine Form gebracht, die trotz Aufteilung der einzelnen Materien ein einheitliches, unteilbares Ganzes bildet und in glücklicher Abwechslung und Steigerung bis zum Schluß das Intereſſe des Beſchauers feſſelt. Eine kurze hiſto⸗ riſche Einleitung führt uns aus den Zeilen der Geneſis über den Bacchuskultus der Griechen u. Römer und die erſten Weinkulturen in Germanien bis zu dem bedeutendſten Förderer deutſchen Weinbaus, Karl dem Großen. Anpflanzung, Pflege und Beasrbeitung des Weinberges, Schädlingsbekämpfung, Weinleſe und Kelterei, Keller⸗ behandlung und Sektbereitung ſeien aus den ſechniſchen Darſtellungen herausgegriffen, die ſich über die einzelnen Akte ſinn⸗ gemäß verteilen. Eng damit verbunden erſcheinen die einzelaen Weinbaugebiete und berühmten Weinbauorte mit ihren geſchichtlichen Vorgängen in reizvollen.ndſchaftsbildern. Durch Baden, Würt⸗ temberg, Franken, durch Mitteldeutſchland, zurück in die liebliche Rheinpfalz und das weinreiche, früher deutſche Elſaß führt uns der Film, er geleitet uns bis zur Saale und Oder und wieder hin an den Main und Neckar, an Nahe und Moſel, in die Gebiete der Ruwer, Saar und Ahr zum deutſchen Rhein. Es iſt unmöglich, in knappen Worten die Mannigfaltigkeit und Fülle des in dieſem Film Gebotenen vollſtändig wiederzugeben. Die muſikaliſche Um⸗ rahmung beſtreiten Volks⸗, Studenlen⸗ und Trinklieder, die das Hausorcheſter und das Benz'ſche Doppelquartett wiedergeben und dadurch den Film zu einem Bilde deutſchen Frohſinns und deutſcher Kraft ergänzen.—„Tommy macht eine Seefahrt“, ein Luſtſpiel in zwei Akten(echt amerikaniſch) und ein Sportfilm von den Göteborger Wettſpielen vervollſtändigen das Rieſenpro ⸗ aramm. —1— Ufa-Theater, P 6, 23/24,(.-.) Mit einem alücklich ae⸗ wäßlten Programm will die vornehme Ufalichtbühne an den Planken ihre Beſucher in der ſoeben eröffneten Spielwoche unterhalten. Den Hauptteil des Spielplanes füllt der aroßangelegte Filmroman „Schickſal“ aus. eine ſehr freie Verarbeitung des Guido Kreutzer⸗ ſchen Romans:„Das verlorene Paradies“. Im Grunde genommen eine ſentimentale Liebesgeſchichte, die ſich von den andern nur durch einen gewiſſen ethiſchen Einſchlag und durch das Vermeiden jener Banalitäten unterſcheidet, mit denen eine geſchäftstüchtige Reaie die im Filme unvermeidbaren Mängel der Handluna zu verwiſchen ver⸗ ſteht. Wohl bleibt auch hier verſchiedentlich die Dramatik im Milieu ſtecken und verliert ſich bisweilen zu ſehr im Rührſelig⸗Sentimen⸗ talen, doch tritt das gegenüber dem Geſamteindruck zurück, den man durchaus als aut anſprechen darf. Luey Doraine, die bekannte Münchener Filmſchauſpielerin, aibt der Handlung durch ihr lebens⸗ warmes Spiel ihre beſondere Note. Nicht minder Konrad Veidt, der die Rolle des unheilbringenden Dämons mit hoher Geſtaltungs⸗ kraft meiſtert. Die Ausſtattung iſt natürlich mit beſonderer Sorafalt gepflegt. Der Luxus der Toiletten und Räume, ſowie die herrlichen Szenerien feſſeln in höchſtem Maße. Die Aufnahmen an ſich ſind wohlgelungen. Die Ufa hat mit„Schickfal“ wieder einmal eine Lei⸗ ſtung vollbracht.— Die beitere Ergänzung nach ſoviel„Drama“ gibt der urkomiſche Zweiakter Tommy macht eine Seefahrt.“ Kö. Palaſt-Theater.„Koſenmontag“ von O. E. Hart⸗ leben auf der Leinwanld. Ein Drama in der Offizierskaſte, in der Ge ſellſchaft, in der kleinen Garnifon, ſchreb Hartleben in einer Zeit. wo die Gegonſätze der verknöcherten Anſchauungen über Offtzters⸗ oder Bürgerehre ſcharf aufeinanderſtießen und auch nicht durch den Geſetzgeber g mildert werden konnten. Das ſ. Z. ſo viel geſpielte und ſo viel beſprochene Drama wird jetzt gekurbelt. Die Regte hat es vorzügſich verſtaaden, in der Auswahl der richſigen Perſonen die Handlung recht plaſtiſch zu geſtalten. Traute Reimann und Leut⸗ nant Hans Rudorff ſtellen prachtvolle Geſtalten auf die Bühne Das ſehr gut beſuchte Theater verfolgte mit ſichtlicher Spannung die intereſſanden Szenen. *Alhambra-bichtſpiele. Der Hauptwert des Sechsakters„Die ſchönſte Frau der Welt“ liegt in der Aufmachung. Deutſche Filmregiekunſt hat hier wieder hervorragendes geleiſtet. Wir denken dabei vor allem an die herrlichen italieniſchen Szenerien— die Handlung ſpielt zum Teil in Rom und am Fuße des Veſuvs— und an die mit unerhörtem Raffinement un pompöſer Prachtentfaltung arrangierte internationale Schönheitskonkurrenz, die eine kino⸗ techniſche Neuheit farbenprächtiger Bilder entrollt. Die ßſchönſte Frau der Welt“, der auf einen von dem Chefredakteur einer Lon⸗ doner Zeitung veranſtalteten Konkurrenz der erſte Preis zuerkannt wird, iſt Lucia, die liebreizende Schweſter des in Ro.,1 lebenden jungen Kunſtmalers Mario Carlo, Lucia willigt ein, die Gattin des Großfinanziers Henry Garrick zu werden, weil ſie glaubt, daß die Neigung, die ſie Chefredakteur Holme, dem Neffen Garricks, ent⸗ gegenbringt, nicht erwidert wird. Bei dem Entſhluß Lucias ſpielt auch die Dankbarkeit eine Rolle, da Garrick ſich ihres Bruders an⸗ nimmt, der von einer Nebenbuhlerin Lucias bei einer durch In⸗ triguen veranlaßten Auseinanderſetzung ſchwer verwundet worden iſt. Bei einem Ausbruch des Veſuvs geht die am Fuße des Berges liegende Villa in Flammen auf. Lucia dringt in das ſchon lichterloh brennende Gebäude. um Garricks kleinen Knaben zu retten, wäre aber, da ihr der Rückweg verſperrt wird, mit dem Kinde in den Flammen umgekommen, wenn Holme, der kurz vorher von dem verlobten Paare für immre Abſchied genommen, nicht im letzten Augenblick zurückgekehrt wäre. Garrick, der längſt gemerkt hat, wie es um die jungen Leute ſteht, verzichtet infolge der Pfarrer Heumanns NMeilmitte!l stets auch vorräatig im Allemdepot: 3 Apotheker Einhorn-Apotheke[EPpecher Mannheim, am Markt R I. 2/3 Tel. 7123 Das große Pfarrer Hleumann-Buch (320 Seuen, 20 Abbndungen) erhält jeder Leser, de seine Adiesse einschickt, von der Firma Ludwig Heumann u. Co., Nürn- M 1% glaus und hauso zugesandt. Postkaiſe genügt EmI95 del; Obs nun wol iſt, daß mirs gegeben und eröffnet wird, ſo iſts doch nicht meines Verſtandes und eigen Wiſſens, ſondern das Wiſſen ſtehet im Geiſte Chriſti. Ich nahm mir auch für, mich in meiner Geſtalt alt todt zu halten, biß daß Gottes Geiſt in mir eine Geſtalt kriegte und ich ihn ergriffe, auf daß ich durch und in ihm mein Leben führen möchte. Rang alſo in Gottes Beyſtand eine ziemliche Weil und Zeit ums Ritter⸗Kräntzlein; welches ich hernach mit Zerſprengung der Thoren der Tiefe im Centro der Natur mit ſehr großen Freuden erlangete, da meiner Seele ein wunderlich Liecht auffgieng, daß der wilden Natur frembd war. Denn ich ſchrieb nur meinen Sinn. wie ichs in der Tieffe ver⸗ ſtund, und machte darüber keine Erklärung; denn ich, vermeinete nicht, daß es ſolte geleſen werden, ich wolts für mich behalten: ſonſt, ſo ich gewußt hätte, daß es ſolte geleſen werden, ſo wolte ich klärer geſchrieben haben. Meine hohe Wiſſenſchaft macht mich nicht ſelig, denn ich weiß mich nicht; ſie iſt nicht mein, ſondern Gottes Geiſt weiß ſich in mir; er lockt mich darmit zu ſich; wenn er weichet, ſo weiß ich nichts. 5 2 1 Hab ich doch meine Wiſſenſchaft nicht von Menſchen, was ſol ich denn lange mit Menſchen darum zanken? 5 Und ob ich viel weiß und mir eine große Offenbarung iſt gegeben, ſo weiß ich doch auch wol, daß ich all denjenigen, ſo nicht auß Gott gebohren ſeynd, ſtumm Hin. Darum iſt mein gantzes ſchreiben als eines Schülers, der zur Schule gehet; Gott hat meine Seele in eine wunderliche Schule geführet, und ich kann mir in Warheit nichts zumeſſen, daß mein⸗ Ichheit etwas näre oder verſtünde. Theater und Muſik fKonzert des Balalaika-Orcheſters. Der Ausdruck. den die ruſſiſche Volksſeele in ihrer Muſik gefunden, wird in unſerem weſt⸗ lichen Bewußtſein erſt zur Klarheit, wenn wir an die jahrhunderte⸗ lange Leibeigenſchaft denken, unter der dies Volk geſeufzt und ge⸗ litten, und der es ſich wieder in anderer Form überantwortet bat. Daher die Schwermut, die faſt über allen Volksliedern liegt: nichts Ureigenes, o nein; das zeigt das Aufſchnellen der feurigen, auchzenden Seele, wenn der Druck von ihr genommen und ſie im 3 drer Leidencchaft geformten Kusdreck zue verkeihen vermag. Herb, wie das Leben dieſes Volkes, klingt ſein Inſtrument, die Balalaika; ihre drei Saiten werden„geriſſen“, wie man in ihm ſelbſt zerrt und dabei ſchwingen die zweitgeſpannten Klangſtränge von der Hand des Spielers unberührt mit wie das Mitklagende Muſik ſeines Landes, feinnervig und urmuſikaliſch. Dieſe Balalaika⸗ Innere des Menſchen, bis ſich in der Hand wahrhafter Künſtler Klänge bilden, als ob ein leiſer Windhauch die Saiten ſtreifte, und zarteſte Tongebilde ſich in ein traumhaftes Dämmerlicht ſcheu hervorwagen Der ganze Zauber dieſer Eigenart weht entgegen aus Dr. Swerkoffs Künſtlertruppe; er ſelbſt ein hochverdienter Herold der klänge haben nichts mit Dielenmuſik zu tun, ſie ſind edelſtes Kultur⸗ gut, techniſch und künſtleriſch in der Tat vollendet. Von den vor⸗ getragenen Stücken war die Bearbeftung eines Tanzes von Muſo⸗ willens noch einmal im Zuſammenhange Verhältniſſen zurückzukehren, ſondern in einer ganzen Reihe nieder⸗ rheiniſcher Indugtrieorte, z. B. Hamborn,.⸗Gladbach, Rheydt, ja ſogar in dem ſtillen Cleve lebt mit erſtaunlicher Kraft eine neue, gleichſam aus dem Nichts geſchaffene Theaterkultur auf. Es wird auf dieſe ſtarke Aeußerung eines ſtrebenden Kultur⸗ hinzuwerſſen ſein. Bei dieſer Sachlage ergeben ſich für die alten Theater ganz beſondere Verpflichtungen. Sie müſſen jetzt endgültig mit dem gemütlich⸗ge⸗ mütvollen Betrieb einer guten, alten, konkurrenzioſen Zeit Schluß machen und ſich auf ihre Verpflichtung zu kultureller Führerſchaft beſinnen. Das Dumont⸗Lindemannſche Düſſeldorfer Schau⸗ ſpielhaus hat zweifellos dieſen Willen. Daß er nicht voll zur Auswirkung kommt, liegt an der bedauerlichen(vielleicht auf finan⸗ zielle Erwägungen zurückzuführenden) Tatſachen, daß nicht alle gorſky beſonders intereſſant. Das Pianiſſimo, das die Spieler ihren Inſtrumenten entlockten, nahm die entzückten Hörer durch ſeinen Duft merklich gefangen. Im a capella⸗Geſang zeigten ſich die Gäſte von gleicher Meiſterſchaft. Hier ſind Stimmen vereinigt, deren jede einzelne das Entzücken aller Chor⸗ und Geſangsmeiſter bilden muß. Baß, Bariton und Tenor ſtellten je einen Soliſten; der letztere ſang die„Abendglocken“, die der„Blaue Vogel“ zuerſt hierher getragen. Was dort Hintergrund des Bildes, waren hier die Glockenſtimmen des Chores, von denen wir geſtehen, daß ſie an Farbe und„An⸗ ſchaulichkeit“ jenen weit übertrafen. ur Balalaika die Volkstänze. Wildheit gebändigt durch den Rhyth und geadelt in der Laune jubelnder Herzensluſt. JIwan Orlik, eine Erſcheinung, die man in unſeren Tanzzonen vergebens ſuchen wird; wo in aller Welt gibt es dieſe vollkommene Vereini⸗ gung artiſtiſcher Tollkühnheit und ſpielballartigen Leichtſinns und unbedingt hoher Kunſt noch? Seine Gefährten offenbarten die nämliche Könnerſchaft. Ein Tänzer, der mitreißt, der den Schauer packt und ihn mit herumwirbelt in den Tanzentlodungen eines 7 5 7 99 85 das ſich überdem noch in Exklamationen„Luft“ machen muß. 225 5 Wechſel der Eindrücke ein reicher, geradezu beglückender end. Die Veranſtaltung war vom Nibelungenſaal, allwo ſie zuerſt ſtattfinden ſollte, wegen des ſchlechten Verkaufs in den Verſamm⸗ lungsſaal verlegt worden. Der Idealismus— nicht anders kann es genannt werden—, der die Konzertleitungen bei dieſen Riſiken leitet, muß bei dieſer Gelegenheit, auch eingedenk der Konzertin⸗ flation, unbedingt anerkannt werden. Die Veranſtaltung wird am nächſten Mittwoch am gleichen Ort wiederholt; der Beſuch wird gewiß der Sache entſprechender ſein. Sie hat es redlich verdient. Dr. K. Arx- und Erſtaufführungen in Düſſeldorf und Kreſeld. Unſere daß das Theaterleben am Niederrhein eine neue Be⸗ 1„bekommen habe, iſt nicht enttäuſcht worden. Nicht nur in Düſfeldorf, Krefeld und Duisburg, wo es ſich nur darun dandelte, aus Kricg; und Rachkriegskriſen zu geordneten Kräfte den ihnen geſtellten Aufgaben gewachſen ſind. Das zeigte ſich beſonders bei der von Felix Emmel(mit den genial erdachten Bühnenbildern von Werner Schramm) beſorgten Erſtaufführung von Eichendorffs„Freiern“, die nicht in allem die geniale Art Emmels zum Ausdrucke brachte. Die junge Kunſt fand mit Schmidt⸗ honns„Der Geſchlagene“ und Albrecht Schaeffers„Deme⸗ trius“ ihre Pflege. Beide Aufführungen hatten Stil und Schwung. Schaeffers„Demetrius“ iſt Dichtung von höchſter Qualität, klangvoll die Sprache, von Lehen durchglutet— als Drama aber doch mit Schwächen behaftet, fodaß auch Schaeffer den Wunſch nach einem kongenialen Schillervollender offen läßt. „Nachdem das Stadttheater mit den Erſtaufführungen von Kafſers„Kolportage“ und Bruſts„Der ſingende Fiſch“ einen erfreulichen Anlauf zur Pflege junger Kunſt genommen hatte, bedeutete die nächſte Erſtaufführung von Shaws„Andro⸗ klus und der Löwe“ in mehr als einer Beziehung eine Ver⸗ irrung ins Geſchmackloſe. Es iſt Zeit, daß dieſer unglückliche Ein⸗ druck durch eine befondere Leiſtung verwiſcht wird. In der Oper konnte der Intendant Dr. Willy Becker mit der ganz vorzüglichen Glucks„Alkeſtis, einer würdigen Neube⸗ lebung dieſes deutſchen Meiſters, einen ebenſo ſtarken Erfolg buchen, wie mit der von ihm geleiteten Uraufführung der Alexander Zemlinſkiſchen Oper„Kleider machen Leute“. Das Werk iſt voll einſchmeichelnder Melodik und beherrſcht die inſtru⸗ mentalen Ausdrucksmittel aufs Genialſte. Davon zeugt der Wechſel von zarteſter Lyrik zu grellſter inſtrumentaler Phantaſtik. In Theo⸗ dor Schlonſki beſitzt das Stadtthegter einen allen Aufgaben ge⸗ wachſenen Bühnenmaler.— die kleine Kreſelder Bühne erregt unter ihrem neuen Führer Ernſt Martin berechtigtes Aufſehen. Jede Erſtaufführung wird zu einem Ereignis von überlokaler Be⸗ deutung. Auf den genial erfaßten Carlos kam Kaiſers„Neben⸗ einander“,„Kleinſtädter“— eine Geanz⸗ leiſtung des und ſchließlich Shame Teufelt ſchüler“. HDr. Karl Lehmann + 9 V — man in ihr kaum erwarten. Punkte 1 die Spitze der Tabelle hält, gewann zwei neue „Montag, den 17. November 1924 Neue Mannheimer Feitung(Morgen⸗Rusgabe) 8. Seite. Ar. 534 boerrt ün e Große Ueberraſchungen v. f. R. der einzige ungeſchla; ene verein in Süddeutſchland— 1. F. C. pforzheim verliert gegen S. C. Stuttgart— helvetia Frank/urt wird von Hanau 93 geſchlagen die geſteigen Fußballkämpfe ie en e e Rheinbezirk 5 Nac) der Unterbrechung durch das Bundespokalſpiel Süddeutſch⸗ land-⸗Berlin am vorigen Sonntag hatte die Bezirksliga 80 für rn wieder volles Programm. Der Tag war wieder günſtig ſchwdeen⸗Tabellenführer B. f. R Mannheem, der auch alf derg cwierigen Darmſtädter Gelände die Punkte nach einem.0 Siege holen konnte. Seine Mitbewerber: Neckarau, Phönix Zud⸗ eingbafen und der vorjährige Meiſter Waldhof, büßten alle ze wisen, Punkt ein, ſ. daß ſich der Punktvorſprung des B. f. K. leder vergrößerte, ja man kann annehmen, daß er bereits ent⸗ cheidend iſt und daß die nächſten drei nur um den zweiten Platz noch in Frage kommen. Neckarau konnte Feudenheim nur unentſchieden:0 halten, es war allerdings vorauszuſehen, daß einen harten Kampf geben würde, zumal Feudenheim immer noch ohne Sieg am Ende der Tabelle ſtand. Durch den geſtrigen Punktgewinn haben ſich die Feudenheimer einen Platz weiter auſ⸗ wärts gebracht und Darmſtadt auf den letzten Platz verwieſen. 0 alz Ludwigshafen erzielte ebenfalls einen Achtungs⸗ arfolg. Die Mannſchaft ſcheint ſich nun gefunden zu haben und iſt auf dem beſten Wege ihre Zugehörigkeit zur Bezirksliga zu befeſti⸗ gen. Sie lieferte dem Meiſter ein im Felde ebenbürtiges Spiel und gewann dadurch den wichtigen Punkt. Für eine gewiſſe Ueber⸗ raſchung ſorgte aber.C. Pirmaſens, der Phönir Ludwigs⸗ afen unentſchieden:1 halten konnte. Man hatte dieſes Jahr das Pirmaſenſer Gelände für nicht mehr ſo ſchwierig wie ehemals Lingeſchätzt, aber der Punktverluſt der Ludwigshafener gibt Zu enken, zumal ſie im Vorſpiele die pfälziſchen Schuhſtädter mit.2 aus dem Felde ſchlagen konnten. In der Tabelle hat es faſt keine Aenderung gegeben, V. f. R. führt unangefochten und vergrößerte ſeinen Vorſprung auf 5 Punkte. ie nächſten fünf liegen dicht beieinander mit je einem Punkt Ab⸗ ſtand. Die beiden letzten Plätze nehmen Feudenheim und Darm⸗ ſtadt ein. Feudenheim iſt immer noch ohne Sieg. Die nächſten Spiele werden noch manche Ueberraſchung bringen. Die Tabelle lautet heute: unenk.: verl.: Vereine: Spiele: gew.: Punkte, Tore .f. R. Mannheim 18·3 B. f L. Neckarau 7 3 2 2 8 8·6 Abönſr Ludwigshafen 11 s port- u. Turno. Mannh.⸗Waldh. 6 2 2* 2 6 13:11 Pfalz Ludwigshafen 6 1 3 2 7 6·8 F. C. Pirma ens 1 3 5˙12 V. f. Tuu R Feudenheim 5— 3 3:13 Spv. 1898 Darmſtadt.11 Kreisliga Neckarkreis 1908 Mannheim ſetzte ſeinen Siegeszug fort. Auch der ungeſchlagene Mitbewerber und langjährige Lokalrivale 1907 Mannheim konnte:0 geſchlagen werden, ſomit behaupten die Lindenhöfer auch weiterhin die alleinige Tabellenführung, Plank⸗ ſtadt drängt zwar ſtark nach, geſtern ſiegte die Elf:0 über V. f. B. Heidelberg, doch ein ernſthafter Rivale von 08 kann Auch Germania Friedrichs⸗ feld konnte wieder einmal ſiegen, 31 mußte der Neuling Vik⸗ toria Neckarhauſen mitnehmen. Auch Vorwärts Mannheim beſtätigte ſeine letzten Siege und holte in Waldhof beim V. f. R. nach hartem Kampfe die Punkte. Phönixr Mann⸗ heim konnte endlich wieder einmal einen Punkt erobern. Und zwar fußte 98 Schwetzingen nach einem 121⸗Spiele dieſen liefern. Vielleicht iſt dies ein Beginn zu weiterem guten Abſchneiden es Mannheimer Fußballpioniers. 5 Der Tabellenſtand iſt folgender: ſe Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkte 1908 Mannheim Spielpg. Plankſtadt F„„„ 1907 Mannheim 6 4 1 1 14:8 9 Bg. 98 Schwetzingen JJVVVV ermania Friedrichsfeld 7 2len 8 orwärts Mannheim 7 4— 3 15:13 8 f. B. Heidelberg 1 3:9 5 Viktoria Neckarhaufen 7 2 1 4 12:12 5 B. f. B. Waldhof„ Phönir Mannheim„5 715 3 Hertha Mannheim ² Vorderpfalzkreis Der geſtrige Tag brachte manche Veränderung in der Tabelle. .B. F 15 tenkhal kaunte zwar durch ſeinen:1⸗Sieg über Mun demheim die⸗Führung behaupten. Doch ſein Rivale.⸗V. peyer leiſtete ſich eine gewaltige Ueberraſchung und ließ ſich non V. f. R. Frieſenheim 60 ſchlagen. Auch der Sieg von Rion Ludwigshafen:0 über Arminia Rhein⸗ gönheim kommt in dieſer Höhe überraſcht. Durch dieſen Sieg kommt Union an die 2. Stelle der Tabelle. Die Mannſchaft wird zu beachten ſein. Auch 1904 und 1903 Ludwigshafen cheinen ſich darauf zu beſinnen, daß auch ſie in der Meiſterſchaft itſprechen wollen und drängen nach. 1904 erledigte V. f. R. .gersheim mit:0 und mit demſelben-gebnis ſchlug 1903 Frank enthal die Kickers. Bis man im Vorderpfalzkreis migermaßen klarſehen kann, wird noch mancher Spieltag ver⸗ 190 cben, vorerſt führt Frankenthal ohne Spielverluſt, aber 1903 und 1 5 drängen ſtürmiſch nach und auch mit Union Ludwigshafen nd V. f. R. Frieſenheim wird man noch zu rechnen haben. 8 Vereine Spiele Gew': Unent.: Verl. Tore Punkte: Hrs. Frankenthal„% Sbion Ludwigshafen Vhielogg. Mundenhein FN 115 N. Frieſenheim). 100 4 Speber 8 5— 15 10 19 1 Ludwigshafen[[ Arm Ludiwgshafen 8,„ Bittania Rheingönheim S Kickcria Herxheim%)] mDm—— ·, ers Frankenthal 55. N 1 5 Bezirk Würktemberg/ Baden er Sonntag im Bezirk Württemberg Baden verlief wie im⸗ 5 nicht ohne Heberde en da die Spitzenvereine Niederlagen en. Die Senſation des Tages war dſe Niederlage des 1. F. C. arzheim, der ſich vom S. C. Stuttgart mit 112 beſtegen gort 51 bergdeim behält trotzdem zuſammen mit den Kickers Stutt⸗ e Führung in der Tabelle. Der Bezirk Bayern ſcheren Sonntag brachte in dem Bezirk Bayern außer mit zwei lein Si, Siegen des 1. F. C Nürnberg und Sp Bg Fürth keichte viel von Bedeutung. Die bejden Meiſtermannſchaften hatten die Müntel da ſie gegen die Tabellenletzten zu kämpfen hatten. 1.C nbener Wackermannſchaft, die zuſammen mit dem eimen 4˙2 Sieg über den 8 3 Rürnderg. Mainbezirk Die Ueberraſchung des Tages war die Niederlage des noch unge⸗ ſchlagenen Frankfurter F. V. Helvetia, der von Hanau 93 mit:0 geſchlagen wurde. Durch dieſen Sieg wird die Lage von Hanau weſentlich verbeſſert. In Frankfurt war in dem Spiet F. S. V. Frankfurt— V. f. R. Frankfurt der erſtere der glückliche Sieger. Rheinheſſen·Saar In dieſem Bezirk fanden nur zwei Spiele ſtatt. Idar und Saarbrücken teilten ſich nach einem-:1 in die Punkte. Sp. V. Wiesbaden konnte gegen Wormatio Worms ſicher mit :0 Toren gewinnen und er liegt weiter führend an erſter Stelle. Sportverein 1898 Darmſtadt— B. f. R. Mannheim:2(:1) Darmſtadt ſtand geſtern im Zeichen des Fußballs Für die Darm⸗ ſtädter Vertreter galt es gegen die in letzter Zeit ſo berühmt gewor⸗ denen und zu repräſentativen Ehren gekommenen Mannheimer Raſenſpieler ehrenvoll abzuſchneiden und vielleicht gar zu ſiegen. Wenn letzteres auch nicht gelang, ſo löſte doch die Mannſchaft des Sportvereins die ſchwere Aufgabe zur vollen Zufriedenheit ihrer An⸗ hänger. Die mit Sonderzuag nach der heſſiſchen Reſidenz gefahrenen 700 Vertreter der Mannheimer Sportaemeinde hätten beinahe eine Ueberraſchung mit nach Hauſe nehmen müſſen. Weit⸗über 2000 Zu⸗ ſchauer wurden Zeuge eines harten Kampfes. der infolge des gefro⸗ renen und alatten Bodens beſondere Leiſtungen nicht aufzuweiſen hatte. Dazu kam ein unzulänglicher Schiedsrichter und ein an früßere e Zuſtände erinnerndes fanatiſches Publikum. Die Mann⸗ aften: Darmſtadt: Ellenbeck Stephan Laumann Mahr Takoſʒ Ruppel Jakoby Mülmerſtadt Becker Bärenz Frick Gehring Meißner Herberger Fleiſchmann Höger Au Deſchner Bleß Horsfelder Engelhahrdt Mannheim: Hügel Schiedsrichter war Herr Werner⸗Saarbrücken. Die Mannheimer Raſenſpieler haben nach dem Spielverlaufe noch zweifellos verdient gewonnen. Die Elf war dem Gegner in Ball⸗ behandluna, Kombination und Syſtem bedeutend überlegen. Die ein⸗ zelnen fein eingeleiteten Anagriffe wurden aber meiſt ein Opfer der unaünſtigen Bodenverhältniſſe und des alles überſehenden unzuläng⸗ lichen Schiedsrichters. Bei einem Sologana Herbergers, der von der Darmſtädter Verteidigung etwas unfair unterbunden wurde, hatte V. f. R. die erſte ſogen. ſichere Torchance. Auch Darmſtadt ſcheint ein Erfola zu winken, als Mülmerſtadt auf Vorlage Tokaſz hier zum Schuſſe anſetzt, aber durch entſchloſſenes Eingreifen Horsfelders wird die Gefahr für das Mannheimer Tor beſeitigt. In der Folge ver⸗ teiltes Feldſpiel, bei dem V. f. R. meiſt tonangebend bleibt. In der 32. Minute gelinagt'ſes Herberger nach Flanke Gehrings die Vorlage Meifmers einzuſenden und B. f. R. führt:0 Darmſtadt rafft ſich nun auf und drängt gefährlich. Becker iſt aber trotz guter Technik nicht der ideale Sturmführer und ſeine Nebenleute bringen kaum einen einzigen Schuß au. Daß die An⸗ griffsreihe der Raſenſpieler heute auf dem rechten Flügel deutliche Mängel zeigte, beſtärkt Darmſtadts Hoffnung auf Sieg. Dazu arbeitet Takocs für zwei und iſt überall. Deſchner zeigt ſich in der Ballverteilung noch nicht auf der Hohez dazu ſind aber Au und Bleß vorbildlich aufopfernd und in der Abwehr hervorragend. So kam die Halbzeit beim Stande:0. Nach Seitenwechſel ſieht man ſofort wieder V. f. R. in Front. Deſchner ſpielt wie umgewandelt, ſein Stellungsſpiel und ſeine Verſtändigüng mit dem Stürmer wird zuſehends beſſer und im Kampfe um den Ball bleibt er meiſt Sieger. Ein in der 54. Minute an den linken Flügel gegebenen Ball nimmt Gering auf, flankt zur Mitte und wieder iſt es Herberger, der dem Leder aus dem entſtehenden Gedränge heraus, unhaltbar für Ellenbeck, den Weg ins Tor gibt. :0 für V. f. R. Das Spiel wird nun zuſehends härter, beſonders Müllmer⸗ ſtadt und Takocs ſpielen wiederholt ſehr unfair. V. f. R. drängt. Ein Strafſtoß knapp vor dem 16 Meterraume, wegen Hand, ſchießt Meißner knapp neben das Tor. Ellenbeck klärt noch manche heikle Situation. So meiſterte er in der 78. Minute einen flachen Schräg⸗ ſchuß Fleiſchmanns. Gegen Schluß hat V. f. R. noch verſchiedene Torgelegenheiten, die aber unausgenützt bleiben, woran Gehring und Höger nicht ſchuldlos ſind und auch Fleiſchmann ſpielt wieder ſehr vorſichtig. 8 Der weitaus beſte Mannſchaftsteil der Raſenſpieler war dieſes Mal die Läuferreihe, in der Au ganz beſonders hervorgehoben Zu werden berdient. Hügel erwies ſich wieder als Klaſſetorwart. Von den Stürmern überragte Herberger bei weitem, er hat ſeine einzige Form nun endlich wieder erreicht. „Von der Darmſtädter Mannſchaft waren wiederholt Takocs und Müllmerſtadt wieder die beſten, wenn auch nicht die fairſten. Eck⸗ ballverhältnis:5. R. * J. C. Pfalz Ludwigshafen— Sp. u. To. 1877 Waldhof:0 (Ecken 62⸗ Mit nicht gerade angenehmen Gefühlen wird die Elf des Be⸗ zirksmeiſters die kurze Fahrt nach dem Vbteſe in Ludwigshafen angetreten haben. Das vorjährige Spiel war ſehr verhängnisvoll für die Mannſchaft, es ging:0 verloren und war die Urſache des berüchtigten Falles Lidy, der in der ſüddeutſchen Meiſterſchaft eine ſo verhängnisvolle Rolle ſpielte. Und auch diesmal gelang der Wurf nicht, die Waldhöfer mußten ſich mit einer Teilung der Punkte zu⸗ frieden geben und vergaben damit viel. Das Reſultat entſpricht aber dem Spielverlaufe und iſt verdient, denn die Gewinn⸗ chancen waren beiderſeits gleich groß und auf beiden Seiten konnten die Sturmlinien die Verteidigungen nicht durchbrechen und ſo mußte man ſich zur Punktteilung bequemen. Die Waldhofmannſchaft dokumentierte aufs Neue ihren Form⸗ rlickgang. Nur die Verteidigung iſt ſtabil geblieben, auch Mttemann bewies ſein gutes Können und hielt 5 gefährlichen Ball. Die Läuferreihe war nicht auf der Höhe. Nur Bretzing befriedigte. Im Sturme fielen Kohl und Hörner ganz aus. Hörner hatte allerdings den beſten Spieler der Pfälzer zum Gegner. Engelhardt war zum erſtenmale wieder mit von der Partie, 5 aber noch ſehr zurück⸗ haltend. Der beſte Stürmer war Skuklarek, ſein Drang nach dem Tore porbildlich. Brückl hat an Kampftraft erheblich eingebüßt. Wo bleiben die Durchbrüche auf eigene Fauſt. Alles Selbſtver⸗ trauen ſcheint Brückl verloren zu haben. Der Erfolg der Pfalzmannſchaft war bedingt durch eines Mannes Spiel Der rechte Läufer Rillig war die Triebſeder ſeiner Mannſchaft und überall zu finden, wo es heiß herging, beſonders aber in der Abwehr. Nächſt ihm iſt Knäble und Deuſchel der Punktgewinn zu danken. Knäble hielt wieder einfach alles und Deuſchel war kaum u umſpielen. Auch Kuchenmeiſter, der Erſatzmann Anhäuſer⸗, fand Wechſel dominierte Waldhof. ſich beſſer zurecht wie am vorigen Sonntage. Herr iſt als Mittel⸗ läufer immer noch zu unbeweglich und nicht am richtigen Platze. Er würde als Ver eidiger m. E. mehr nützen. Der Sturm war wie ſonſt, Straub ſcheint gut zu werden, es wurde ſyſtemvoll ange⸗ griffen und auch geſchoſſen. Sehr gut waren die beiden Flügel. Vor 2000 Zuſch uern leirete Herr Schmitt(Pfeil⸗Gaisburg) den oft ſehr harten Kampf zufriedenſtellend und ließ, das ſei aus⸗ drücklich feſtaeſtellt, ſich vom Publikum nicht beeinfluſſen. Ihm ſtell⸗ Riuten ſich folgende Mannſchaften: Pfalz Knäble Kuchenmeiſter Deuſchel Rillig Herr Weisel Beſt Straub Walter Bappert Henn Hörner Skutlarek Engelhardt Brückl Kohl Ph. Bauſch Schäfer Bretzing Lidn Traude Maldhof Wittemann 0 Zum Spielverlaufe: Sofort nach dem Anſpiele Waldhofs mußté Knäble rettend ein⸗ greifen da Brückl durchgekommen war. Trotzdem riß Pfalz die Offenſive an ſich un drängte Waldhof in die Verieidigung. Dabei erwies ſich die Hintermannſchaft des Meiſters als ſehr aufge regt und kopflos und es war ein Glück für die Schwarz⸗blauen, daß dieſe Periode ohne Torverluſt vorüberging. Die 1. Ecke für Pfalz brachte nichts ein. Wittemann hielt einige gefährliche Schüſſs gut. mählich wurde dann der Kampf ausgeglichener, auch Waldhof er⸗ zwang ſeinen 1. Eckball, der ebenfalls kein Ergebnis zeitigte. In Ganzen war aber Pfalz überlegen, ohne ſich durchſetzen zu können. Zwei Strafſtöße, kurz vorm Strafraum, brachten den Pfälzern nichts ein. Die 2. Ecke für Pfalz f nigWittemann ab. Dann drohte ein Zwiſchenfall Kohl—Deuſchel das Spiel ausarten zu laſſen Deuſchel ſchied für kurze Zeit verletzt aus, das Publikum wurde ſehr un⸗ ruhig und wollte den Schiedsrichter beeinfluſſen. Erſt allmählich legte ſich die Gereiztheit und in den letzten 15 Minuten vor dem Brückl erzielte auch ein regvlärsz Tor, das gebr unverſtändlicherweiſe nicht gegeben wurde. ſo am torlos die Halbzeit, nachdem das Eckballverhältnis auf:2 für alz geſtellt worden war. Nach Wiederbeginn verſucht Waldhof mit Elan die Führüng an ſich zu reißen. Doch die Aufopferung der Hintermannſchaft des Geg⸗ ners ließ keinen Erfolg zu. Beſonders Rillig und Knäble retteten oft im letzten Moment. Ein Handelfmeter für Pfalz ſchoß Beſt hoch übers Tor. Es entſpann ſich dann ein erbitterter Kampf um das Führungstor, der abwechſelnd beide Parteien in Front ſah. Die beſſere Ballbehandlung und Technik des Meiſters machte ſich aber doch bemerkbar, und man kann ruhia ſagen. daß das Verſagen Kohls die Mannſchaft um den Sieag brachte. Pfalz wurde zeitweiſe ſtark eingeſchnürt. hielt ſich aber ausoeseichnet, um in den letzten 5 Minu⸗ ten ſelbſt ſtürmiſch zu drängen. ſodaß Waldhof am Schluſſe zufrieden ſein konnte, daß das Spiel ohne Niederlage endete. 8. * verein für Leibesübung Reckarau Verein Raſenſport Feudenheim:0. Einen ſehr guten Beſuch hatte der Sportplatz an der Altriper Fähre aufzuweiſen, woſelbſt ſich Tabellenzweiter und Tabellenletzter zum fälligen Verbandsſpiel trafen. Unter Leitung des Herrn Hechenberger⸗Ulm nahm das Treffen einen hartnäckigen, ſeder⸗ zeit ſpannenden Verlauf. Auch hier bekam man, wie in Ludwigs⸗ hafen, keine Tore zu ſchauen, die Akteure trennten ſich torlos unter Teilung der Punkte und bewieſen, daß beiderſeits ſchlechten Stür⸗ merreihen umſo beſſere Hintermannſchaften den Rang abliefen. Im * den erſten 20 Minuten des Kampfes ſogar recht vielverheſßend. In der zweiten Halbzeit beherrſchten die Platzeigner größtenteils die knappen Sieg an ſich reißen können, wäre die ſich bietende Chance des unbewachten N. Tores richtig erfeßt und ausgewertet worden. Dem Schiedsrichter ſtellten ſich die beiden Teams wie folgk: B. f. L.(ohne den noch disqualifizierten Broſe und unter Ver⸗ zicht auf die Mitwirkung von Kraus): —— Brucker Dern F. Arnold Frei Gaſt Reinemuth Niſchwitz Zeilfelder E. Arnold Keaiſer Ott Feudenheim, in veränderter Aufſtellung, erſtmals mit dem neuerworbenen Bihler(früher Ilvesheim) auf Rechtsaußen und O. Nagel(früher Homburg) Sturmmitte. ſeiner guten Veranlagung erſetzt hatte, erſcheint unverſtändlich! Müller Ueberrhein Gibfried Voit Samstag Edelmann Bihler Büchler O. Nagel Bentzinger Lipponer Feudenheims Einleitungsoffenſive iſt nicht von langer Dauer und auch erfolglos. Flanken des äußerſten rechten und des linken Sturmflügels bleiben ſolche, da das Innentrio dafür keine Verwendung finden kann. V. f. L. antwortet bald mit ener⸗ giſchen, vom Gaſt immer wieder guteingel⸗iteten Gegenangriffen, doch hier zeigt ſich beim Innentrio das gleiche Uebel wei beim Gegner, ſodaß die Verteidigung ſtets rechtzeitig eingreifen und die Lage erklären kann. Feudenheims Hintermannſchaft hat bis zur Pauſe tüchtig Arbeit, um ſich der immer wieder gegen ihr Tor anrollenden Angriffswellen der Neckarauer zu erwehren. Kurz vor Halbszeit gelingt es Müller, einen recht gefährlichen Anſturm der rechten inden et des V. f. L. erfolgreich im letzten Augenblick zu unter⸗ inden. Beim Drange der Neckarauer nach Entſcheidung begegnet die Feudenheimer Hintermannſchaft im Verlaufe der zweiten Halbzen ſtöße gegen ihr Tor zur Folge hat. Gaſt hat diesmal aber Pech da⸗ mit. Alle werden die Strafſtöße eine ſichere Beute lleberrheins und auch Samstags. Auch Kaiſer und Zeilfelder verderhen viel Günſtiges. Schließlich verſucht man es hüben wie drüben mit Um⸗ ſtellungen, doch es ändert das an der Sachlage nichts. Nach wie vor bleiben die Verteidigungen Sieger über ihre gegneriſchen An⸗ greifer und die Tore bleiben ſauber. Gegen Schluß bietet ſich Feudenheim die bereits oben erwähnte Chance, die den Sieg der Gäſte hätte ergeben können. 2 vorne, doch auch damit läßt ſich der Sieg der Platzherren nicht erzwingen. Der Schiedsrichter machte dem Kampf zweier gleichwer⸗ tiger Gegner dann ein Ende. Mit ſeiner Leitung konnte man ſich jederzeit einverſtanden fühlen. 8 2. Mannſchaften 338. 3. Mannſchaften:0 für Feudenheim. 8. Kreisliga Mannheimer.-Cl. 08—Sp.-Bg. 07 Mannheim:0(120). Den von der Mannheimer Sportsgemeinde mit Spannung er⸗ warteten Kampf um die Führung der beiden Favoriten 08— 07 konnten die Lindenhöfer für ſich entſcheiden und gleichzeitig den 5 Neuoſtheimern die erſte Niederlage in dieſer Saiſon beibringen, 08—07, auf welchen Fußballer übte das nicht ſeine Zugkraft aus? Die Zahl der 3 uer bewies es. Standen ſich doch dieſe alten Ortsgegner ſchon ſahrelang in entſcheidenden Spielen gegenüber, der, daß man von vornherein mit einem knappen Ergebnis vechnete os mußte ſich mächtig anſtrengen, um den alten abzu⸗ ſchütteln, denn der Sieg war bis in die letzte Phaſe des Spiels ganz während Dolland für 08 Nr. 2 brachte, da war es um 07 ſecbehen. Einen Punkt hatte die Vereinigung ſicher verdient, denn die Einen Punkt batte die Vereinigung ſi t. denn ſchaft kamyfte tuit einer nie geſehenen All⸗ für Turn ⸗ und 9 allgemeinen lag man abwechſelnd in der Ofſenſive, Feudenheim in Situation, dennoch hätte Feudenheim kurz vor Schluß noch den Warum man Bingener croß den gegneriſchen Stürmern reichlich hart, was eine Anzahl Straf⸗ V. f. L. ſchickt ſchließlich Gaſt nach 735 aus denen abwechſelnd beide als Sieger hervorgingen. Kein Wun⸗ offen. Erſt nach dem 07 durch Willkomm einen 11 Meſer verſchos. ——.....—..—— — 6. Seite. Nr. 534 Keue Mannheimer Jeitung(Morgen⸗Rusgabe) Montag, den 17. November 1924 wie ein Löwe, wußte doch die Elf, um was es ging. Aber auch 08 95 zur 5 ren d ſo waren die Vorausſetzungen eines ſchönen i ebenbürtiger Gegner gegeben. Den Anſtoß trägt 07 mächtig auf des Gegners Tor, in ſchar Tempo wechſeln die Situationen, ein, ſcharſer Schuß von 8 8 im Aus. 07 hat das Heft zeitweiſe feſt in der Hand, die Ballabgabe ſowie Zuſpiel ſind flinker als beim Gegner, 08 muß ſich nacheinander 3 Ecken gefallen laſſen, die ſedoch gut abgewehrt werden. Wieland befreit mit kräftigem Schlag. Achtſtetter nimmt die Vorlage auf, gibt an Dolland, der glänzend die Verteidigung umſpielt und nach Täuſchung des Torwarts leicht einſendet. Brauſender Beifall. 07 geht jetzt noch mehr ins Zeug, vor dem 08 Tor werden ganz gefähr⸗ Mvente geſchaffen, dh Schaudels ſcharſs Flanten d den da⸗ Netzt nicht. Spahr, der z. Zt. glänzend disponiert iſt, hielt zwei totſichere Tore. Der Kampf wird immer aufgeregter, bis der Halb⸗ zéitpfiff alles aufatmen läßt. Das Wiederanſpiel ſieht jetzt O8 in Front, Edelbluth wirft ſeinen Sturm kräftig nach vorn, und nur mit knapper Not kann Mundinger ein Tor verhindern. Bei 08 macht ſich jetzt ſtark das Fehlen Jöſts bemerkbar, ſein Erſatzmann kann die vielen Vorlagen nicht recht hereinbringen. Anderſeits wehrt die 07⸗Verteidigung bravurös. 15 Minuten vor Schluß hatten die Blau⸗Weißen den Ausgleich in der Hand. Ein von Aſſer(07) ſchon getretener Eckball kann Wieland, Ph., nur noch mit den Fäuſten über das Tor befördern. Den Elfmeter ſchießt Willkomm ſcharf an die Latte, wo der Ball abprallt und von Wieland, Gg., ins Feld geſchlagen wird. Einen ſchwachen Torabſtoß des 07⸗Torwächters greift Dolland auf und ſendet im Alleingang zum zweiten Treffer ein. 07's Kampf⸗ geiſt flackert nochmals auf, doch bald naht der Schlußpfiff. 07 hat die Niederlage nicht verdient, an den Toren iſt die Verteidigung nicht ſchuld. Bei etwas mehr Schußvermögen der Stürmer, von denen Senft der beſſere war, hätten unbedingt Tore erzielt werden müſſen. Im übrigen war in der Mannſchaft kein ſchwacher Punkt. Bei 08 klappte es diesmal nicht immer. Machenheimer konnte Jöſt nicht erſetzen, trotzbem iſt der ſehr jugendliche Spieler erfolg⸗ perſprechend. Dolland iſt die treibende Kraft im Sturm. Löſch und Edelolut werden zuſehends beſſer. Altmann ſowie die geſamte Verteidigung ſind unverwüſtlich. Der Schiedsrichter amtete gewiſſen⸗ haft und korrekt. B. f. B. Waldhof— Vorwärks Mannheim:3(Halbzeit:0) Zum fälligen Verbandsſpiel trafen ſich auf dem V. f..⸗Platze die beiben ent ſolgender Aufſtellung: Vorwärts Mannheim: Schluſſer Kreidel Engsber Karl Stein Schott Ihrig Lepprich Lippler Kohl Filiau Benkendorf Braun Model II Seehaus Bec Baumann Faulhaber Traut Kretzler Model 1 Gutſchalk B. f. B. Waldhof. Vorwärts alſo ohne Hennrich, V. f. B. ohne Salzgeber. „Vom Anſpiel weg entwickelt ſich ein ziemlich raſcher Kampf, mobei V. f. B. bereits in der erſten Minute ſeinen erſten Erfolg verzeichnen kann. In der 10. Min. muß Lippler infolge einer Ver⸗ letzung auf 20 Minuten den Platz verlaſſen. Der Kampf geht auf und ab und iſt V. f. B. ſichtlich beſtrebt, das Reſultat zu erhöhen, was aber Schluſſer im Vorwärtstore verhindert. Bis Halbzeit iſt keiner Partei mehr ein Erfolg gegönnt und werden die Seiten mit einem 0: 1⸗Reſultat für V. f. B. gewechſelt. Nach einer kurzen Pauſe gibt der Unparteiiſche das Leder wieder frei; Vorwärts kommt ſchön durch, der Torwart kann aber zur Ecke ablenken, dieſe wird von Ihrig direkt ins Tor getreten.:1. In der 67. Minute kann Stein ſeinem Verein die Führung geben. Der Kampf wird nun beiderſeits aufgeregter. Ihrig erhöht das Reſultat in der 75. Minute auf:3; aber Vorwärts ſollte ſich nicht zu früh freuen, denn in der 78. Minute ſtellt V. f. B. das Reſulfat durch einen Elfmeter auf:3 und wäre Schluſſer nicht gut auf ſeinem Poſten geweſen, ſo wäre das Spiel für Vorwärts verloren gegangen, denn die Verteidigung zeigte ſich unſicher. Mit dem Schlußpfiff kann Vorwärts, die glücklichere der beiden Mannſchaften, als Sieger den Platz verlaſſen. Der Schiedsrichter, Herr Müller aus Mutterſtadt, befriedigte. Zuſchauer waren kaum 100 erſchienen. 2. Mannſchaft::0 für V. f. B. Waldhof. 8. N⸗Rlaſſe 9 Eintracht 1— M. F. G. Kickers 1:5(:5) Mit dem Anſtoß von Kickers nimmt das in forſchem Tempo durchgeführte Spiel ſeinen Anfang. Kickers findet ſich ſofort zu⸗ ſammen und bedrängt den Platzverein, der ein planloſes Spiel vor⸗ führt. Schon in den erſten Minuten gelingt es den Gäſten zwei Ueberraſchungstore zu erzielen, was Eintracht ganz aus dem Konzept bringt. Kickers gelingt es bis Halbzeit drei weitere Tore vorzulegen. Nach dem Wechſel legt Eintracht mächtig los, um das Reſultat zu verbeſſern, jedoch die Hintermannſchaft des Gegners läßt keinen Erfolg zu. Auf der andern Seite kann ſich aber auch Kickers nicht mehr durchſetzen, ſo daß mit dem Halbzeitreſultat das Spiel beerdet wird. Kickers hat verdient gewonnen, jedoch keines⸗ wegs in dieſer Höhe, die überraſchenden zwei erſten Tore ent⸗ ſchieden das Spiel. Eintracht fand ſich anfangs infolge der durch drei Erſatzleute bedingten Umſtellung nicht und als es klappte, war. es zu ſpät. Der Unparteiiſche, Herr Gerſting Sp. u..V. Waldhof, genügte keineswegs. Seine Entſcheidungen erregten des öfteren bei beiden Parteien Kopfſchütteln. Unter dieſen Verhältniſſen ſpricht es für die Diſziplin beider Mannſchaften. 2. Mannſchaften 4·3 für Kickexs 3. Mannſchaften 2·1 für Eintracht Eintracht Privatm.— M..G. 13 III:0 Eintracht 1. Jugend— M. F. C. Phönix 1 Jug. 01. * Viktoria Wallſtadt— Hockenheim 0s:3 Nach hartem ſchwerem Kampf erringt F. V. 08 Hockenheim zum 3. Mal die Kreispokalmeiſterſchaft. Zum entſchei⸗ denden Spiel treffen ſich auf dem idylliſch gelegenen Wallſtadter Sportplatz oben genannte Gegner. Wallſtadt komplett, Hockenheim mit einem Mann Erſatz. Dann in der erſten Viertelſtunde drängt Hockenheim ſtark, Wallſtadt kann nicht gefährlich werden. In der 15. Minute verwandelt Schemel aus 15 Meter Entfernung einen Strafſtoß, gut plaziert für Hockenheim zum erſten Treffer. Auch in der Folge bermag ſich Wallſtadt nicht aufzuraffen. Hockenheim ge⸗ lingt es, noch zwei weitere Treffer zu erringen. In der zweiten Halbzeit halten ſich beide Parteien die Wage. Der Schiedsrichter leitete den Kampf einwandfrei. F. Bezirk Württemberg Baden 1..C. Pforzheim— Sp. C. Stuktgart:2 Pforzheim muß in der erſten Halbzeit bereits auf zwei Spie⸗ ler wegen Verletzung verzichten, kann aber das Spiel mit Zähig⸗ keit behaupten und ſogar mit einem Tor in Führung gehen. Nach der Pauſe macht ſich aber der Verluſt ſtark bemerkbar, ſo daß Stuttgart das Spiel zufehends an ſich reißt. Zudem hatr der S. C. Stuttgaxt einen beſonders guten Tag. Die Stuttgarter konnten durch Jehler der gegneriſchen Verteidigung zwei Tore er⸗ Flelen, während die geſchwächte Mannſchaft der Pforzheimer in der * zweiten Hälbzeit torlos auszing. Fußball in Bayern 1..C. Nürnberg— Schwaben Alm:0(:0) Das Spiel des Deutſchen Meiſter⸗ 9 n den Liganeuling brachte nur rechtmäßigen Sport. Der 1. F. Cl. Nürnberg krankte wieder an völliger Schußunſicherheit ſeiner Stürmerreihe, ſonſt hätte das Ergebnis leicht um das Doppelte höher ausfallen können; man hatte jedenfalls von dem Spiele mehr erwartet, als es in Wirklichkeit brachte. Nürnbergs Sturm hatte nur einen einzigen Mann, das war Strobel auf dem Rechtsaußenpoſten. Der Innenſturm vertrödelte viel zu viel Zeit mit allzuviel Kombination, und Winter auf dem linken Flügel fiel faſt gänzlich aus dem Rahmen. In der Läufer⸗ reihe war Kalb nicht ſo gut wie ſonſt, dagegen arbeiteten Schmidt und Köpplinger in recht angenehmer Weiſe. Popp in der Vertei⸗ digung überragte Kugler, und der wieder ſpielfähige umſch hielt in altgewohnter Weiſe. Im ganzen war die Meiſtermannſchaft ihrem Gegner, was Technik anbelangt, natürlich um ein bedeutendes überlegen, vermochte aber nicht dieſe Ueberlegenheit zahlenmäßig auszudrücken. Schwaben Ulm erwies ſich als eine äußerſt ſympathiſche Mannſchaft, die mit Rieſeneifer in den Kampf ging und bei einiger⸗ maßen Glück leicht den einen oder anderen Treffer hätte erzielen können. Gelegenheit dazu war mehrmals vorhanden. Die Mann⸗ ſchaft beſitzt in dem rechten Verteidiger und dem Mittel⸗ läufer zwei Spieler von überragender Klaſſe, während der Sturm durch allzuviel Kick and ruſh⸗Spiel ſich gegen eine ſtarke Hinter⸗ mannſchaft nur ſchwer durchzuſetzen vermag. Als Schiedsrichter fungierte Herr Schuſter von Sontheim, der im allgemeinen befriedigen konnte, ohne jedoch überragende Lei⸗ ſtungen zu zeigen, er zerpfiff das Spiel recht häufig. Splelverlauf Das Spiel war im allgemeinen nicht beſonders intereſſant, da der Klub von Anfana bis zum Schluß das Treffen in der Hand hatte. Bereits wenige Minuten nach Beainn bietet ſich ihm die erſte Tor⸗ geſegenheit. als Strobel bis zur Linde durchgelaufen war und flach zur Mitte zurückvaßte. Hochgeſang ſchoß ſcharf aufs leere Tor, doch konnte der eine Verteidiger den Ball gerade noch auf der Linie wega⸗ befördern. Der Nachſchuß führte zur erſten Ecke die abgewehrt wird. Der Klubſturm liegt von nun an dauernd im Anariff, aber das lana⸗ ſame Drei⸗Innenſpiel läßt der wachſamen Schwabenverteidiaung immer Gelegenheit zum Einareifen. Nach 20 Minuten Spielverlauf fällt das erſte Tor. Hougeſana überſvielt die Verteidigung und lenkt aus nächſter Nähe an dem herauslaufenden Torwart vorbei. mühelos ein. Einige Minuten ſpäter bietet ſich für den Klub die aleiche Ge⸗ legenheit wie zu Beginn des Kampfes. doch iſt diesmal Wieder der unalückliche Schütze. der die Flanke Strobels völlia frei über den Kaſten jaat. Ein Bombenſchuß desſelben Snielers wahrt der Ulmer Torwart zur zweiten Ecke, die hinter das Netz getreten wird. Kurz darauf hat Schwaben Ulm eine alatte Torgelegenheit. doch verſjobt der Mittelſtürmer dieſe. Der F. C. N. erzwingt hintereinänder drei Ecken, von denen jedoch keine verwertet wird. Ein mageres 110 bleibt das Ergebnis der erſten Halbzeit. In den erſten 20 Minuten der zweiten Hälfte ſetzt eine allge⸗ gemeine Belagerung des Ulmer Tores ein, aber der Klubſturm iſt viel zu weich und unentſchloſſen, um die zahlreichen Gelegenheiten in Erfolge umzuwandeln. Ein Fehler Popps bietet dem Mittelſtür⸗ mer der Gäſte Gelegenheit zum Durchbruch, dieſer verſchießt aber völlig freiſtehend. Wenige Minuten ſpäter iſt Hochgeſang glücklicher, der nach einem ſchönen Zuſammenſpiel mit Träg das Leder zum zweiten Male einſendet und 10 Minuten vor Schluß ſtellt Kalb durch Kopfball auf einen Strafſtoß von Strobel hin das Endergeb⸗ nis her. Die Zuſchauer ſind ſchließlich froh, als der Schlußpfiff er⸗ tönt, da man bei dieſem Spiel nicht warm wurde und in Nürn⸗ berg eine unheimliche Kälte herrſchte. Sp. Bg. Jürth— Teutonia München:0(:0) 0 Der Sieg der Fürther ſtand bei dieſem Spiel keinen Augenblick in Frage, deſeadere der Sturm des Siegers leiſtete vorzügliche Zu⸗ Sa de Die treibenden Kräfte waren Seiderer und Franz. n der 15. Minute nimmt Seiderer eine Vorlage von Franz auf und verwandelt ſie zum erſten Erfolg. Das zweite Tor fiel durch Kieß⸗ ling, der ebenfalls eine Flanke von Franz zum Erfolg verwandeln konnte. Die Teutonia verteidigte bis zur Pauſe mit allen Kräften. Nach der Pauſe war aber ihre Kraft gebrochen. Die Fürther drängten ſtändig und kamen bereits kurz nach Wiederanſpiel durch den Mittel⸗ Jäufer Kraus zum 3. Tor, dem der Linksaußen Eikel den., der linke Läufer Löblein den 5. Erfolg anreihte. Nur die aufopfernde Verteidigung der Teutonen verhinderte eine noch größere Nieder⸗ lage. Durch dieſe Niederlage bleibt Teutonia nach wie vor am Ende der Tabelle. Wacker München— Nürnberger F. B.:2(:1) Das Spiel wurde eine ſichere Beute der mit großer Einheitlich⸗ keit und techniſch gut ſpielenden Wackermannſchaft gegen deren durchſchlagskräftigen Sturm die an ſich gut ſpielende Verteidigung der Nürnberger in der erſten Halbzeit durch Schorm in Habeung gehen konnten. Nebauer glich aber kurz darauf für Wacker aus. 3 Tore waren das Ergebnis vorzüglicher Zuſammenarbeit im Sturm. Zwei von dieſen Toren kamen auf das Konto des Mittel⸗ ſtürmers, das 3. wurde von Nebauer nach einem Durchbruch der linken Seite erzielt. Nürnberg hatte kurz vorher durch einen Elſ ⸗ meter das 2. Tor herausholen können. Aeberraſchungen in der bayeriſchen Kreisliga. .⸗V. Eintracht Nürnberg gelang es den Spitzenreiter V f. R. Fürth eine:1⸗Niederlage beizubringen. Pfeil⸗Nürnbera ſicherte ſich den erwarteten Sieg über .⸗V. Fürth mit:1. Franken Nürnberg blieb überraſchend hoch:2 Sieger über Sp.⸗V. 83 Nürnberg. mMainbezirk .-Cl. Hanau 93— Helvelia Frankfurk:0. Der Sieg der Hanauer war durchaus verdient. Die Mannſchaft zeigte im Gegenſatz zu threm Gegner ein geſchloſſenes Ganzes, die Frankfurter verdarben viel durch ihre Ueberkombination, vor dem Tore verſagten ſie völlig. Der Sieg der Hanauer, der por der Pauſe ſchon ſicher ſtand, wurde in der zweiten Halbzeit durch Enk⸗ ſchloſſenheit gehalten. V. f. R. Frankfurt— FJ. S. B. Frankfurt:2(:2) Die Gegner lieferten ſich einen ebenbürtigen Kampf, wo das Glück mehr oder weniger entſchied. F. S V. Fraukfurt war bis zur Pauſe 2mal erfolgreich durch den Halblinken und den Linksaußen. V. f. Rr hielk das Spiel von Beginn der zweiten Halbzeit an völlig offen und erzielte in der Mitte der zweiten Halbzeit das Ehrentor. Zum Schluß machte ſich eine klare Ueberlegenheit des V. f. R. geltend. * Offenbacher Kickers— Einkracht Ftankfurt:1·(:0) abgebt. Das Spiel hatte mehr unter der unzulänglichen Leitung des Schiedsrichters zu leiden, der ſchließlich auch das Spiel abbrach. Ein⸗ tracht büßte den Vorſprung, den ſie durch einen Strafſtoß erzielte durch ein Selbſttor/ ein. Auch nach dem Seitenwechſel entſchied der Schiedsrichter bei einem Ball, der an die Torlatte gegangen war, aber vom Torwart ins Aus geſchlagen wurde, erſt Ecke, dann aber nach Beeinfluſſung von einigen Spielern Hochwurf am Torpfoſten. Bei dem Gedränge, bei dem der Ball verwandelt wurde, verwies der Schiedsrichter einen Spieler des Platzes. Bald darauf einen zweiten. Darauf prach Eintracht das Spiel b. Fußball in Karlsruhe Kreisliga Vorentſcheidung 5 Karlsruher Fufballverein— Phönix Allemannia:0(:0):3 Mit dieſem in der ſeitherigen Kreisliaa bedeutſamſten Kampfe⸗ der zwei bisher in den diesjährigen Treffen noch ungeſchlagene Mannſchaften und alte Geaner zuſammenführte. hat Karlsruher F. V. einen aroßen Schritt vorwärts getan. Mit fünf Punkten Vor⸗ ſpruna und 14 Punkten in ſieben Spielen tritt derſelbe als mutmaß⸗ licher Favorit in die zweite Runde ein. Allerdinas wurde die nach Tauſenden zählende Zuſchauermenge in ihren Erwartungen etwas getäuſcht. denn die aute Kenntnis der beiderſeitigen Spielweiſe ließ die letzte Entfaltung nicht zu und wurde der knappe Sieg von Karks⸗ ruher F. V. erſt kurz vor Schluß in Sicherheit gebracht. Längere Zeit halten ſich beide Mannſchaften im Feldſpiel die Wage, doch macht Phönix den energievolleren Eindruck beim Vor⸗ tragen der Angriffe und man gibt ihm mindeſtens ſo gute Aus⸗ ſichten für das erſte Tor wie ſeinem Gegner. Doch in gänzlich un⸗ erwarteter Weiſe bucht dieſer ſeinen Erfolg, indem das unſichere Berechnen des Phönix⸗Torwarts es dem K. F. V. Halblinken ermög⸗ licht, unter glücklicher und geſchickter Erfaſſung der Lage den Ball ins leere Netz zu treiben. Phönir verrät in den weiteren Aktionen nun merkbare Nervoſität und verſchießt einzelne recht klare Gelegen⸗ heiten. Aber auch vor ſeinem Tor ſpitzt ſich die Lage mitunter ſcharf: ſo köpft der K. F. V. Halbrechte eine präziſe Flanke des Links⸗ außen knapp über den Kaſten. Phönix beſtätigt ſeinen erneuten Druck durch zwei aufeinanderfolgende Ecken, die mit Fehlſchuß ſeines Mittelſtürmers beendet werden. Hervorragend arbeitet der rechte Phönix⸗Läufer. Immer wieder legt er dem Sturm die Bälle vor, doch zum Ausgleich kommt es wegen zu ſchwachem Schußrermögen⸗ nicht, und der günſtige Spielabſchnitt mit Wind im Rücken iſt für Phönix vorüber. Die Ausſichten ſind aber dennoch noch nicht ausgeſprochen auf einer Seite. Allerdings ſetzt K. FJ. V mit dem Winde im Rücken nach dem Wechſel verſchärft ein und langſam läßt Phönix nach. Aber auch auf K. F. V. s Seite wird der Schuß in Ueberhaſt und manchmal zu verſteiftem Innenſpiel nicht gemeiſtert. Wohl ſteigt die Eckenzahl des K. F.., wohl ſpielt dieſer immer mehr über⸗ legen, aber am Spielſtand ändert ſich nichts. Dramatiſcher wird die Sache bei einem periodiſchen Gegenſtoß von Phönix, der heikle Bilder vor dem K. F. V. Tor ſchafft, aber dann ſinkt die Sache ins vorherige einſeitige Geleiſe zurück und erſt kurz vor Spiel⸗ ende bringt der Halbrechts⸗Stürmer des K. F. V. nach geſchicktem Freiſpielen einen guten Schuß an, der den Phönix⸗Torwart in ſchlechter Poſition überraſcht. Der Kampf iſt nun klar entſchieden und mit einem wohl kaum mehr aufzuholenden Vorſprung geht K. F. V. mit den ſtärkſten Ausſichten in die zwejte Runde. Auffallend bei dieſem war das Schuß⸗Vermögen. Direkte ſcharfe Bälle bekam der Phönix⸗Torwart kaum zu halten. Schwach war auf Phönir⸗Seite der Rechtsaußen, auch die Verbindung ge⸗ nügt⸗ nicht. Die Blöße des Torwartes half mit zum Siege des K..⸗V., der in ſeinem rechten Läufer ebenfalls eine beſondere Schwäche zeigte. Römhild⸗Offenbach leitete den mitunter temperamentwvollen Rampf mit feſter Hand. Auguſt Müßle. Spfele im Nusland Länderkampf: Jiallen— Schweden:2. Mailand, 16. Nov.(Eig. Drahtber.) Auf dem Platze des F. Cl. Milano kam der Länderkampf im Fußball zwiſchen den Nationalmannſchaften von Italien und Schwe⸗ den zum Austrag. Die nordiſchen Gäſte, die auf ihrer gegenwärtigen Reiſe gegen Oeſterreich und Tirol zwei:1 Spiele geliefert hatten, mußten ſich auch in Mailand mit einem:2 Ergebnis beſcheiden. Das Er⸗ gebnis iſt aber der treffendſte Wertmeſſer für die Leiſtungen der Mannſchaften. Während Schweden in der erſten Hälfte überlegen ſpielte, war Italien in der zweiten Halbzeit tonangebend. Schon nach drei Minuten ſtand der Kampf:1. Nach weiteren 20 Minuten gingen Schweden durch Malm abermals in Führung und konnte dieſen Vorſprung bis zur 9. Minute der zweiten Halbzeit als Magnozi abermals für Italien ausglich, halten. Der Kampf brachte ſehr ſchönen Sport und begeiſterte die 20 000 Zuſchauer außerordentlich. Die beſten Leute waren bei Schweden Malm, bei Italien der gefährliche Halblinke Maanozi und Calligarie. Schiedsrichter war Vertes⸗Ungarn. Italien wird am 23. November in Duisburg, wenn nicht Unvorhergeſehene Zwiſchenfälle eintreten. mit der aleichen Mannſchaft wie gegen Schweden, auch gegen Deutſchland * Sparta Prag kaltgeſtellt *Prag, 16. Nov.(Eig. Drahtber.) Spartia Prag hatte gegen den 1. F. C. Nürnberg einen Spieler unter Namen mitwirken laſſen, was durch eine Mannſchaftsaufnahme entdeckt wurde. Sparta wurde für Auslandsſpiele auf 6, für In⸗ antreten. landsſpiele auf 2 Monate kaltgeſtellt und außerdem mit 2 Millionen Kronen Buße belegt. weitere Ergebniſſe Süddeukſchland Rheinbezirk Bezirksliga Pfalz Ludwigshafen— Sp. u. Tv. Waldhof:0; V. f. L. Neckarau— V. f. T. u. R. Feudenheim:0;.E. Pirmaſens— Phönix Ludwigshafen:1; Spv. 98 Darmſtadt— V. f. R. Mann⸗ heim 02. Kreisliga Neckarkreis. 1908 Mannheim— 1907 Mannheim:0; V. f. B. Waldhof—Vorwärts Mannheim:3; Vg. 98 Schweßinzen— Phönix Mannheim:1; V. f. B. Heidelberg— Spielvg. Plank⸗ ſtadt:1; Germania Friedrichsfeld— Viktoria Neckarhauſen 311. Vorderpfalzkreis. VB. f. R. Oggersheim— 1904 Ludwigshafen .3: Fy. Speyer— V. f. R. Frieſenheim 9·6(): Union——— hafen— Arminia Rheingönheim:0; Spielvg. Mundenheim— Fyv. Frankenthal:2; Kickexs Fränkenthal— 1903 Ludwigshafen 013. ———— eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeereeeeeree 4X2 Gpqelbonr ee eSDo-teiſun Monnbeim OS α falſchem 5 — 0 Montag. den 17. November 1924 neue Mannheimer Jeitung[Mo'gen⸗Nus gabe) 7. Seite. Nr. 554 Bezirk Bayern: 1..⸗C. Nürnberg triu 1 5• Schwaben Ulm 3 Nürnberger.⸗V.:2. Bezirk Würktemberg⸗Baden: Stuttgart— 1..⸗C. Pfarde :1 S. C. Freiburg— V. f. R. Heilbronn 0:0;.C. Mühl — Ve f. R. Stuttgart:1. Rheinbezirk: Mannheim⸗Neckarau— V. T. R. Feudenheim 00 .V Darmſtadt— B. f. R. Mannheim 0 2; Pfalz Lubwigshafen — ceWaldhof 0 0;.⸗C. Pirmaſens— Ludwigshafen:1. 5 Mainbezirk: Hanau 93— Helvetia Frankfurt 30; Offenbacher G 5 5 f. R. Frankfurt— ickers— Eintracht Frankfurt:1(abge 8 F..⸗V. Frankfurt 1* 2; Union Niederrad—.C. Bürgel 50. ei Henen gar: 1..⸗CE. Jdar— F. .⸗VB. Wiesbaden— Wormatia Worm⸗ 30. Weſtdeutſchland Rhurgau: Preußen Eſſen—.⸗V. Alzeneſſen 211;.⸗B. Dort mund 08— Buer 07:1;.⸗Cl. Dortmund Heh: M.⸗V. Linden— Eſſener.VB. 99 121: Erle 08— B. f. B Dortmund•0; Union Gelſenkirchen— Langendreer 04.1. 6 Nieberrheingau: Meidericher Sp.⸗V.— Duisburg 99:1; Duis urger Sp.⸗V.— Oberhauſen⸗Styrum:2; d D. Duisburg 08:2; B f. B. Ruhrort— V. f. L. Krefeld.5 Preußen Dufsburg— Union Hamborn 110. Berg. Märk. Gau: A B T.V. Bremen— Düſſeldorfer S⸗l 9.Cl. Cronenberg—.V. 04 Düſſeldorf.2, B. üſſedorf— V f. B. Remſcheid:0, Rheingau. 1. f. R. Aaln— Köiner C. f. R. 2·1; Kölner B. C 70 Tura Bonn:4:.C. 888 100— Jugend Düren:3 Ahenanſa Köln— Dürener.C.:0: Ge .C. 99 24; Viktoria Köln— Koblenz 1900:3; Mülheimer.B . B. f. B. Aachen:1: S. V..⸗Gla Sp. B.:2; Alemannia Aachen Eintra — cht.⸗Gladbach.1 Dürener Sp. V.— Boruſſia.⸗Gladbach:2; Bonner F. V.— Köln⸗ Sülz 07:1. inia Bielefeld— Schwarz⸗Weiß Eſſen aus⸗ eſtfalengau. Arminia Bielefe ch e nabrück:1; Vik⸗ gefallen; Mindener.C.— Hammer Sp.Bg. 6 Eunion Herford:1;.C. Gronau—.f. R. Os toria Recklinghauſen— Weſtfalia Scherlebeck.2. Südweſtfalen. Sportfreunde Siegen— Eintracht Siegen 3·1 F. 8— S. C. Hagen F. E. Reheim 08•1. Heſſen/ Hannover. Kurheſſen Kaſſel— Kaſſel 48.0. Hann Münden— F. V. Wetzlar:1: Göttingen 05— Sp. V. Kaſſel 2 Jurheſſen Marbura— Sp. V. G B. Marburg:0. 4 mitteldeukſchland Städteſpiel: Magdeburg— Halle:8. 2: B. C. Chemnitz— National Chemnitz 2 Gau Mittelſachſen: B. C. Chemni 1 8 B. f. B. Ebemnitz— Preußen Cbemnitz 10. 2 Hellas Chemnitz:1: Teutonia Chemnitz— Viktoria B. f. 5 Harttau— Sturm Crn— 295 üringen. Sportringa Erfurt— B. Ilmenau— Macter Erfurt:0: S. C. Erfurt 05 1. Sp. V. Jena— Sp. V. Sp. Cl. Weimar 11 Einſiedel:1 — Arnſtadt 07 271 Oſtſachſen: Sv. Cl. Dresden— Rina Dresden:3: Guts Muts Dresden— Dresden 93:1. Saalgau: Favorit Halle— Sy. Brüder Halle:2. Norddeukſchland Groß-⸗Hamburg: Hamburger S. V.—. F. Cl. Altona 93:1: Georg 1816 Hamburg:3: F. C. Nienſtedien— F. C. Ottenſen:3 Rothenburgsorth— Holſatia Elmshorn:2. Südkreis: Hannover 96— Germania Wolfenbüttel:1; Spor Hanttover— Eintracht Braunſchweig 018: Leu Braunſchweig— Han noverſcher S. C.:5: Privatſpiele: Viktöria Ziskow Prag 022. Lüre ee e eswig⸗ in: Holſtein Kiel— Kiel— Union Teutonia Kiel:1. Brandenburg Meiſterſchoftsſpiele der Oberligg. 8 055 — Union Bremen 121 Union 2 Abteilung A: Norden⸗Nordweſt Berlin— Hertha Berliner Spandauer S. C.:1. Preußen Berlin— Spandauer S. C.:2. S S. V.— Schöneberger Kickers:2. Union Potsam— Union Ober ſchöneweide:0..f. B. Pankow— Luckenwalder B V.:0. Abteilung B: Wacker Tegel— S. C. Niederſchönhauſen:0. Vorwärts TennisBoruſſia Berlin— B..C. Brandenburg 711. Berlin Berlin:2. Berliner S. V. 92— Weißen ſee 1908:1. Ruslanò England: Repräſentativſpiel: Südafrika.(Meiſterſchaftsſpiele der 1. Sheffield unidet.1. Bolton Wanderers— Hud :0. Burnley— Liverpool:1. Cardiff Citg— Bury.1. ton— Arſenal:8. Leeds United— New Caſtle Uniled.1 Notts County— Aſton Foreſt:1. Sunderland— Mancheſter Cith 8: 2. ham United:1. Holland. Rotterdam— kombinierte holl. Nannſcgck tas Gorinchen:2; V. V. den Haag— 9. :3; Haarlem— Un ag den Haag—.B. B. Utrecht:2: den Haag:2: E. D. O. Jwolle— Wageningen 128;.O. A. D. Tilbur dhoven— V. V. den Breda:1; Bredania Breda— daal— Willem 2 Tilburg:2; Friesland Leuwarden— G. Groningen 11. Belgien. Meiſterſchaft der 1. Klaſſe. Standart Lüttich Malindis 220.— Vallg Brüſſel— Berchem Sport:.— Brüßel— S. C. Anderlecht:2.— Beerſchot Gilloiſe 1.— A. R. A la Gantoiſe— Racing. Star A. C.— R. F. C. Brugots 21.— S. werpen 11..„„ A. Weneeice ent 5 Harenne Elub de France Paris:2.— Club Francais Paris— Elſaß. A. S. Straßburg— F. C. Freiburg 111. — de Valk oſch:4; Wilhelmina den Boſch— N. A. C —. F. C Olympique Eſt— Spogg. Furth:5; Wacker Munchen— eim urg „V. Saarbrücken:1. 95— Arminia Marten Preußen Krefeld—.⸗ Cl. 05 rmania Düren— Kölner dbach⸗Lürrip— Rheydter 05.1: T. S. V. Gevelsbera— 15 öttingen:0: Gießen 1900— V. f. f. B. Erfurt:3: Germania Leipzia(Privat):5: Sp. C. Erfurt— St. Pauli Sport— T. V. Eimsbüttel:1: Concordia Hamburg— St. Arminia Hannover— Altona:2; Kilia Corinthians London— Liga.) Birmingham— dersfield Town Ever⸗ Villa:0. Preſton North End— Notts Tottenham Hotspur— Blackburn Rovers:0. Weſt Bromwich Albion— Weſt⸗ ..B. :1; Quick Nymwegen— Heracles Almelo bſend aal:1:.S. V. Ein⸗ Eindhoven:0; Alliance Roſen⸗ was iſt die Seele der deutſchen Turner⸗ A. C.— Union Gent:.— White C, Brugois— Ropal Ant⸗ C. A. S. G. Paris:0.— Colombes— Stade Francals Paris.3.— B. G. A. aur— U. S. Sniſſe Paris:4.— Red Star Paris— Rgeing .A. Paris:0 Die Turngemeinde⸗Elf ſpielte ein ſchnelles und ſtockſicheres Hockey, erlag aber in der zweiten Halbzeit dem Kampfgeiſt der 468er, die ſich inzwiſchen auch an den für Hockey weniger gut geeigneten und durch die Kälte ziemlich gefrorenen Platz gewöhnt hatten. Zu⸗ dem waren die Mannheimer durch Sturz ihres.⸗Stürmers und Verluſt ihres.⸗Läufers infolge Verletzung kurz vor Schluß, ziem⸗ lich gehandicapt. 12 Die zweite Mannſchaften waren ſich ebenbürtig und konnten ſich beide ſchlecht den Bodenverhältniſſen anpaſſen Den Sieg ver⸗ dankt H. ihrem Torwart, der mit viel Glück arbeitete. Mannheim ſpielte in der erſten Halbzeit nur mit 10 Mann. Der vollzähligen Turngem.⸗Elf träten die 46er nur mit 9 Mann. entgegen und errangen durch das gute Spiel ihres Mittelläufers einen beachtenswerten Erfolg. ** Weſtdeutſchlaud: T. u. Fechtkl. Eſſen— Klub zur Vahr Bre⸗ men.6.— Preußen Münſter— Sp. Cl. Bielefeld:7.— Hammer Sp. VBg.— Hagen 05:0.— Sp. Cl. 99 Düſſeldorf— Sp. frde. Neuß :1.— Sp. Cl. 99 Düſſeldorf(Damen)— Sp.⸗frde. Neuß(Damen) 70 „— Efener 1. F. C. 2. Mannſchaft— Meiderich 80 1. Mannſchaft 914. Norddentſchland: H. C. Hannover— H. C. Braunſchweig:3.— D. H. C. Hannvver— H. C Herrenhauſen 518.— Eintracht Hanno⸗ ver— H. C. Düren:6.— H. C. Harbeſtehude— Sp. C. Leipzig 114. Uhleuborſter H. C.— Syp. Cl Leipzig:5. Berlin: H. C. Stettin— H. C. Berxlin:9.— D. S. C.— Bran⸗ deuburg 70.— Sp.⸗frde. Potsdam— W. S. V. 92:4.— Zürich: H. C. Zürich— Frankfurt 186010:8. Akadem. Hockey⸗Club Heidelberg— Mannh. Turn-Geſ. 1·4 Das Svpiel, das auf den M. T..⸗Platz ſtattfand, wurde flott „und ruhig durchgeführt. Mannheim arbeitete gut zuſammen und war im Felde überlegen. Heidelberg konnte erſt kurz vor Schluß den Ehrentreffer erzielen, nachdem es vorher eine gute Situation infolge Fehlentſcheidung des Schiedsrichters nicht ausnützen konnte. An nächſten Sonntag trifft M. T. G. auf den hieſigen Turn⸗ Verein von 1845. * Zuletnalionaler Hockenkongreß. Am 24. Nodember findet in Paris der interrationale Hockenkongreß ſtatt. auf dem die inter⸗ nationale Lage beſprochen werden ſoll. Handball Handball-Verbandsſpiele im Bezirk Anterbaden. Die ſonntäaigen Spiele hatten folgende erwartete Ergebniſſe: V. f. R. 1— Phönix 10:1. V. f. R. J Jugend— Phönix 1 Jugend 016. W f. L. Neckarau 1— M. T. G. 1:3(abgebrochen). Polizeiſportverein Mannheim 1— Polizeiſportverein Heidel⸗ 5 iiCCCCCo Ruabyr 1 .-Geſ. heidelberg · Neuenheim:4, 2. Mannſchaften 8170 Internationaler Rugby⸗Sport: London; League London—„All Blacks“ Neuſeeland:31. 05 * 8 * 5 „ * Turnen Turneriſcher Städte⸗Weltkampf Mainz⸗Amgebung gegen Turn ⸗ Berein Mannheim 1846. Zu ſeiner 25führlgen Fubelſeier hatte die Turngemeinde Oſthofen obengenannte Turnvereine eingeladen, um an ihrem Ehrentage den fälligen Rückkampf in ihrer ſtattlichen Turnhalle auszufechten. Als am Samstag nachmittag die beiden Mannſchaften in Oſthofen eintrafen, wurden ſie von den Turnern herzlich empfangen und in ihre wohlvorbereiteten Quartiere geleitet. Am Abend war zunächſt eine Erinnerungsfeier in der dichtbeſetzten Turnhalle, bei der der unsrmüdliche Kommerzienrat Karl Schill⸗ Oſthofen, eine kernige Begrüßungs⸗Anſprache hielt. Ein abwechs⸗ lungsreiches Programm hielt die Anweſenden in fröhlicher Stimmung bis zur Mitternachtsſtunde beiſammen. Am Sonntaa früh kurz nach 9 Uhr trafen ſich nunmehr die Ver⸗ eine zu friedlichem Wettkampf, wobei die Turnwarte Müller und Weber⸗Worms als Kampfrichter und Karl Schill als Obmann fungierte. Der Wettkampf beſtand in je einer Kür⸗UHebung an Neck, Barren und Pferd, ſowie einer Freiübung. Jeder Verein krat mit 8 Mann an. Bei der erſten Uebung hatten unſere Mannheimer ſofort einen Vorſprung von 3 Punkten, wozu namentlich Endreß, der kbeine Stix, ſowie König und Steininger beitrugen. Die größte Ueberlegen⸗ heit zeigte ſich bei der Freiübung, wobei König, Stix, Endreß, Stei⸗ ninger, Wühler und Schmidt Prachtleiſtungen zeigten, die das Er⸗ ſtaunen aller Anweſenden hervorrief. Auch am Reck waren es Endreß. Adler und auch der Alters⸗Turner Strittmatter, die ihre äußerſt ſchwierigen Kürübungen mit Eleganz zur Darſtellung brach⸗ ten. Das End⸗Ergebnis zeigte folgendes Ergebnis: Die Mannheimer Mannſchaft Adler, Schmidt, Neininger, König, Endreß, Stix, Strittmatter und Wühler ſiegte mit 554 Punkten gegen Ty. Mainz⸗ Amöneburg Appel, Braunagel, Voß, Bieger, Ph., Waltenwein,., Berg, Marquard und Bieger,., mit 539 Punkte, alſo einem Vorſprung von 15 Punkten. Die beſte Leiſtung erzielten: Julius Endreß, 78 Punkte, Steph. Wühler 73 und Karl Stix 72 Punkte. Mit Stolz können die Mannheimer Turner auf dieſen Erfolg zurückblicken. Durch zähe Ausdauer und willige Unterordnung unter ihren Lehrmeiſter Kreis⸗Oberturnwart Franz Schweizer, dem ſie namentlich viel zu danken haben, 1 noch manchesmal die Farben ihres Vereins zum Siege ühren. + ˖ ſchaſt! Tätiger Gemeinſinn! Von Max Schwarze, Männerturnwart der D. T. Wer die deutſche Turnerſchaft verſtehen will, muß ſie bei der großen, die alltäglich in Vereinen und Verbänden den Segen der Geſundheit und der Kraft in das Volksweſen ſpülen? Und wer wollte die treuen Männer alle nennen, die ohne Lohn und Dank die bitterſüße Führerſchaft auf ſich nehmen? Und wer kennt eine andere Geſinnungsgemeinſchaft, in der der Vielklang der Schweiz Meiſt sſpieleß. F. C. St. Gallen— F. C. Lu⸗ Stimmungen und Neigungen von demſelben tiefen Grundton frei⸗ gand 198— Aiue Eieg Bich 5 95 C. Biitheim d.— F. C. Zü⸗ williger gemeinnütziger Dienſtbarkeit getragen wird? Rieſengroß zich— F. C. Winterthur 03.— F. C. Baſel— Doung Bons Bern richten ſie ſich vor uns auf: 24.— V. Bern— Old Boys Baſel:0.— Concordia Baſel:0.— Etoile chaux de fonds— „KEvorts— Servette Genf 114. 55 Italien. Mailand: Länderſpiel Otalien— Schweden 22. Wien 2⸗l.— Slavia Prag— Hakowh Wien 72. 4 Kockey 0 Spiele im Reich Turngemeinde Heidelberg 1. Mannſcha Wenſee gn 2 Mannſcha Die Spiele der 1. und 2. ſowie Damen⸗Elf kamen in Heidelberg lustrag, während die 3. in Mannheim ſpielte 5 hatte in der erſten Halbzeit 9abel zum Das Spiel der 1 Mann zemlich ausgeglichenen in deren Verlauf die 2 der im Anſchluß on zwei Durchbrüche durch die Gebr Meyer zu Sui oren kamen. In der 2. Hälfte waren die 46er meiſtens in 70— ite der Heidelberger zu ſehen, was ſich in drei ſcharf ge⸗ Hielbe n Toren auswirkte, die für den Tormann unhaltbar waren. Nerven ſchoß 2 der Halblinke und da⸗ 3. der Mittelſtürmer. F. C. Grenchen— Etvile⸗Carouge:1. Urania Geneve Sports.— Laufanne Sports:2,— Montreux Tſchecho⸗Slowakei. Privatſpiele: Sparta Prag— Firſt Vienna ft— Turnverein 1846 ſt 513; 3. Mannſchaft:4; Damen⸗ der Das Gefühl der Gemeinſchaftsverpflich⸗ tung und der Wille zur gemeinnützigen Tat! Da ſteht auch ſie vor uns, die gewaltige Geſtalt Jahns. Wir dürfen ihm über ein Jahrhundert hinweg die Hand reichen, und er darf ſie nicht ausſchlagen. Es iſt nichts entſtellt worden an der Deutſchen von innen heraus worden an dem Geiſte des Bune ſeiner üngern. Ihre Führer leben nicht von bezahlter Begeiſterung. In un⸗ zähligen Beiſpielen ſteigert ſich die freiwillige Leiſtung zur Hingabe und zur Aufopferung, zu jener Aufopferung, von der Goethe ſagt, daß ſie die erſte und die letzte Tugend iſt, in der alle anderen ent⸗ halten ſind. Vielleicht iſt gerade dieſer ſittliche Ernſt, der das Tur⸗ nen als allgemeine Sache erfaßt und bewahrt, das größte von allem, was groß iſt an der Deutſchen Turnerſchaft. Unſer Volk weiß in ſeiner Geſamtheit heute noch nicht, was es eigentlich an dem Erbe 5 erziehen. Es iſt auch nichts getrübt Meiſters: die Willenskraft und Taten⸗ fruchtbarſten Jahre iſt lebendig geblieben in ſeinen 77 ſchaft nicht zu w im Wir wiſſen ja, daß das Verhängnis der Deutſchen iſt, erſt in der allerſchwerſten Not ſich auf die beſten Güter zu beſinnen. Und wenn ringsum Weltanſchauungen und Staatseinrichtungen zuſammen⸗ brechen, die Sterne des turneriſchen Gemeinſinns laſſen ſich nicht Arbeit ſuchen. Wer wollte die Wellen zählen, die kleinen und die Botſchaft des Meiſters, daß auch das Turnen mithelfen müſſe, den Jahns hat, es weiß auch die ſittliche Größe der turneriſchen Führer⸗ ürdigen. Aber wen hätte das jemals bekümmert! holen, das über den Vaterlandsfreund kommt, wenn er dieſe— ach ſo unmoderne— Erſcheinung an Gegenwart und Zukunft meſ⸗ ſen darf! Was die turneriſche Geſinnung eigentlich iſt, muß man mitfüöh⸗ lend ahnen. Man kann nur.⸗ Lirch Riſſe und Spalten ins Innere ſehen. Es hat ihr innerſtes Weſen auch niemand mit des Wortes Schönheit. die ihr angemeſſen wäre. feſtaehalten, am weniaſten die innige Gedanken⸗ und Gefühlsverflechtuna. Aber weſſen ſie fähia iſt und was ſie ſchafft. das ſehen wir täalich. weil ihre Lebensäußerungen in breitem und ruhigem Strome unaufhaltſam in das Volkslehen fließen. Denn dieſe Seele nimmt es mit jeder Zeit auf, auch mit der unſeren, und wird ſo zum Troſt der Zeit. Es iſt freilich eine furchtbar zürnende Zeit. die uns an ihr Herz geriſſen hat. Wir ſtehen mitten im Donnergana weltgeſchichtlicher Entwicklung Noch zittert in uns das Gedenken an verlorene liebe Menſchen, an mühſam erworbenes Gut und an die ſchaffensfreudige Fülle eines geruhigen Daſeins. Da fallen die Hammerſchläge der Not immer ſchwerer auf unſer Volk, und immer beſchämender gleften wir in politiſche Erniedrigung. Und die ſchlimmſte aller Gefahren wird täglich derhender deutſche Volk will ſeine eigene Seele verlieren. Unaufhaltſom geht der Strom der Verneinung durch albes Leben und droht das Quellenland der völkiſchen Tugenden zu verſchlammen und die Brunnen der Volksgeſundheit und Volkstüchtigkeit zu verſchü'ten und die ganze dunkle Tiefe deutſchen Weſens. Wir ſtehen vor den Geſchehn ſſen der Gegenwart wie vor einem Vorhange, der, von un⸗ fagbaren Kräften ſtürmiſch bewegt, ſich doch nicht beben mag, um den guten oder ſchlimmen Ausgang des Spiels zu zeigen. Und hinter allem, was wir erleben, ſuchen wir vergeblich d Antwort auf die bangen Fragen: Sind wir wirklich reif zur Ver⸗ nichtung oder iſt es ſturmſelige Frühlingszeit? Iſt unſer Volkstum wirklich ſo brüchig oder werden die Unterſtröme des Gemüts edens ſich wieder zum Licht ringen? Will uns das Schickſal mit Achei⸗ zucken untergehen laſſen in der großen Springflut der Zeit oder werden die letzten Dämme halten? Wer will ſagen, daß er die Zeit⸗ ſeele ganz verſtände? Wir wiſſen, daß die äußeren Nöte der Zeit ſich im turne eiſchen Leben wiederſpiegeln. Es muß heute mit den armſeligſten Sorgen kämpfen und ſieht ſich zur Selbſtgenügſamkeit in ſchmalen Verhält⸗ niſſen gezwungen. Aber größer als die Not war noch immer der Wille zur Selbſterhaltung. Als nach dem Kriege die Gedanken und Gefühle 0 verſtörten Volkes durcheinander flatterten wie auf⸗ geſcheuchte Vögel und ganze Volksſchichten ſich neu einſtellen mußten zu den Fragen des wirtſchaftlichen, ſitttichen und politiſchen Lebens, da zeigte es ſich, daß die Kräfte, die vor dem Kriege in der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft lebendig geweſen waren, durch das Zeitgeſchehen nicht verſprengt waren. Dis Turner waren bei den erſten, die ſich auf den Trümmern wiederfanden. Mit einer faſt ſellſamen Selbſt⸗ verſtändlichkeit gingen ſie in alter Liebe an das neue Werk des Auf⸗ baus, äußerlich am ſchwerſten getroffen, innerlich ganz ungeſchwächt. Wenn irgendwo eine ſieghafte Hoffnungsfreude der Grundzug einer großen Gemeinſchaft war, ſo war es bei den deutſchen Turnern der Fall. Das iſt kein Zufall. Das kommt daher, daß auch ihre Ge⸗ ſinnungsgemeinde von jener ſtarken Verjüngungsfähigkeit geſpeiſt wird, die eine Uranlage unſeres deutſchen Volkes iſt. So wird die Deutſche Turnerſchaft auch jeder weiteren Not ge⸗ wachſen ſein, auch der geiſtigen Bedrängnis, die aus dem ganzen zerſetzlen Zeitempfinden heraufſteigt und deren Rätſel leten Endes doch nur mit dem Gefühl gelöſt werden. Iſt doch die Gegenwart der DSeit ganz ähnlich, aus deren Bedürfniſſen das Turnweſen her⸗ vorgegangen iſt. Und zum zweiten Male wird die Stunde der Ent⸗ wicklung verkünden, daß auch die Leibesübung ein Vaolk ſeeſiſch er⸗ nepern und zu einer ſegnenden Guttat für Volk und Vaterkand wer⸗ den kann. 0 Vor allem aber ſoll ſie für die Jugend ein gläubiges und lap⸗ feres Herz haben. Die Jugend, die unſere Hoffnung ſein muß, iſt heute dabei, ſich ihren Himmel ſelbſt zu zertrümmern. Sie iſt wie eine Glocke, die nicht weiß, ob ſie zum Frührot oder zum Aberd läuten ſoll. Und trotz allem— es lebt doch in ihr die Sehnſucht aus den Verirrungen und Verzerrungen der Zeit herauszukommen und hineinzuwachſen in die Zuſammenhänge eines reinen, unverdor⸗ benen Volkstums. Aber ſie wird den Weg zur Ernenerung nur finden, wenn ſie auf die Stimmen lauſcht, die im Innerſten klingen. Und ſie iſt gerettet, wenn ſie teilnimmt, an dem, was durch das turneriſche Fühlen und Wollen flutet, und ſich ſelbſt erwirbt, was ein„hellſter Edelſtein von köſtlich hoher Art“ im Schmucke des deutſchen Weſens glänzt: die Seele der Deutſchen Turnerſchaft, dosz Leiſtungsſteigerung im Schwimmſport Der Schwimmſport in Deutſchland dat nicht nur zahlenmäßig eine Aufwärtsentwicklung erfahren. Das beweiſen am cheſten die Beſtleiſtungen., die ſortgeſetzt unterboten werden. Auch die Erfolge der deutſchen Schwimmer im Auslande oder bei deutſchen Schwimm⸗ feſten mit aus(ändiſcher Beteiligung laſſen erkennen, daß zweckmätzig und intenſiv gearbeitet wird. Im Bruſtſchwimmen ſind wir ſogar die beſten der Welt. Weniger günſtig ſieht es im Rückenſchwimmen aus und im Freiſtil endlich ſind uns Amerika, Auſtralien und Schwe⸗ den erheblich über, wenngleich wir den Leiſtungen der Schwimmer dieſer Länder ſchon näher gekommen ſind. Dieſe Annähevung aber erfolgt viel zu langſam und es beſtehen keine allzugroßen Hoffnungen, daß wir den Vorſprung der erwähnten Länder bis zur nächſten gro⸗ ßen Leiſtungsprüfung der Nationen bei der Olympiade 1928 in Amſterdam aufgeholt haben, obwohl in kaum einem anderen Lande dieſer Erde der Schwimmſport ſo verbreitet und ſo vortrefflich orga⸗ niſiert iſt. Warum?d Der erſte Grund dürfte wohl darin liegen, daß wir den Wert der Ausgleichsarbeit im Sport nicht früh genug erkannt und danach unſere Arbeit eingerichtet haben. Wir waren konſervativ bis auf die Knochen. kamen von den veralteten Methoden nicht los und ſahen bei allem Neuen zuerſt nur das Aeußerliche. Nur einige Wenige gingen den Dingen auf den Grund und erreichten auch die Steigerung ihrer Leiſtungen. Vor 18 Jahren kam der neue Kriechſtotz nach Deutſchland, vor 12 Jahren ſchwamm Kahanamoku auf dem Ham⸗ burger Verbandsſeſt:01,6. Heute ſtehte die deutſche Beſtleiſtung nuch auf:08,2 und der Rekord des Magbeburger Bretting vom Jahre 1912 erfuhr erſt nach 10 Jahren eine Berbeſſerung. Wir hatten wohl alle techniſchen Feinheiten der ausländiſchen Meiſter auf das Ge⸗ naueſte ſtudiert, dabei aber ganz vergeſſen, auf ihre hervorragende körperliche Verfanung, auf die Körperform zu achten. In den Be⸗ richten hieß es einfach: Ein prachtvoll gebauter, braungebraunter Burſche trat an den Start uſw. Einen gleich ausgeglichenen, pracht⸗ voll gebauten Körper zu»rwerben, hätte das erſte, die Erzielung gleicher techniſcher Fähigkeiren das zweite Ziel ſein müſſen. Heute hat ſich dank der Forſchungsarbeiten unſerer ſportärztlichen Korg⸗ phäen, der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen und auch der Sportpreſſe dieſe Erkenntnis ſchon weit verbreitet. wenn auch immer noch nicht weit genug. „Das zeigt die Arbeit in den Vereinen, die gleichfalls höchſt kyn⸗ ſervativ geblieben iſt. Erſt in allexletzter Zeit nachen ſich Beſtre⸗ bungen zur Reform unſeres Trainings bemerkbar. Wenn auch zu⸗ * Lorenz, Raufmann Oskar Tietz, Jensen und andete fahren auf 805 N 4 erd 0 II-Rd Eauanuuemmmmdememmemdamdememmmmdmmmdtdet Mitteldeutsche Fahrradwerke o. m. beirrenn. Es iſt wie ein tiefes, troſtvolles und erlöſendes Atem⸗ Sangerhausen- Berlin, Am Rartsbad 6 ——— 11 1 —— —————T— 8. Seite. Nr. 534 Neue Mannheimer ZJeitung[Morgen⸗Ausgabe) Monlag, den 17. November 1924 gegeben werden muß, daß die Ungunſt der örtlichen Verhältniſſe, die mangelnde Uebungsgelegenheit, die räumliche Beſchränkung in den Schwimmbädern von nachteiligſter Wirkung waren, auch bei dieſen Verbältnigen hätte mit Einſicht und gutem Willem ſich Großes er⸗ reichen laſſen, wenn eben ordentlich und gewiſſenhaft geübt worden wäxe. Selbſt heute noch glaubt mancher Schwimmer genug getan zu haben, wenn er einige Bahnen ſpurtet und den Reſt der Trainings⸗ zeit unter der warmen Brauſe ſteht. Es wird immer noch viel zu viel gebadet und viel zu wenia geſchwommen. Das ergibt ſich auch ſchon daraus, daß wir über kurze Strecken verhältnismäßig viel gut veranlagtes Material haben, das uns über mittlere und lange Strecken vollſtändig fehlt. Es hat den Anſchein, als ob das Training um Gotteswillen nicht anſtrengend ſein dürfte, darum erawlt man ganz gerne einige Bahnen, ſich aber regelrecht auf eine Steigerung der Ausdauer und damit auch der für kurze Strecken ſo notwendigen Kraft zu verlegen, fällt der Mehrzahl nicht ein. Hinzu kommt die unzweckmäßige Beſchäftigung der einzelnen Riegen, die verſchiedene Auffaſſung der Riegenführer über den Schwimmſtil und dergleichen mehr, das hier auseinanderzuſetzen zu weit führen würde. Ein dritter Grund für unſere unzureichenden Fortſchritte im Freiſtil iſt darin 1 ſuchen, daß alle Schwimmſchüler zuerſt auf Bruſt⸗ ſchwimmen geaicht werden, ſelbſt wenn ihre Veranlagung ſie ge⸗ radezu zu Freiſtilſchwimmern prädeſtiniert. Später geht dann erſt die Umlernerei los. die viele wertvolle Kraft wegnimmt. die zweck⸗ mäßiger angewandt werden könnte. Guſtayv Putzke hat ganz aus⸗ gezeichnete Vorübungen(auf dem Lande und im Waſſer) zuſammen⸗ geſtellt die allen modernen Anforderungen gerecht werden und die bisßerige Lehrmethode ſofort erſetzen können. Dann kommt in die Schwimmvereine ein Material, das bei geſchickter Pflege und Wei terbhildung bald dem Auslande ebenbürtige Leiſtungen aufweiſen kann. Der Deutſche Schwimmverband ſollte dem Beiſpiel der Deutſchen Sportbehörde folgen und zur Vorbereitung auf die Olympiade einen Reichsſchwimmlehrer anſtellen, der ſeinerſeits wieder Schwimmlehrer für die Kreiſe ansbildet. So erfäbrt der ganze Traininosbetrieh eine Belebung. Vereinbeitlichung und Bereicherung, die ſich bei dem doch vorhandenen Nachwuchs bald bemerkbar machen wird. Die Koſtenfrage kann beute im Einvernebmen mit dem Deutſchen Sportbund kaum noch ein Hemmnis ſein., B. L. Winterſrort Skiläufer heraus Im Lager der großen deutſchen Winterſportrerbände iſt nach lan⸗ gem Sommerſchlaf neues reges Leben erwacht. Schon wurden die erſten Lermine von wichtigen winterſportlihen Veranactungen in der Preſſe betannt gegeven und ſorglich erwogene Sportplaue für einen turzen Wimeraufentgalt im Geoirge reiſen der Verwirtlichung entgegen. Die Deutſche Reichsbahn läßt einen in Kreiſen des Win⸗ terjſports freudig begrüßten Wunſch in Erfüllung gehen, inbem ſie eine Reihe beſonderer Sportzüge einlegen will. die den Winterſport⸗ verkehr nach Thuringen, dem Harz, dem Rieſengebirge, dem buye⸗ riſchen Hochland und dem anſchließenden Tirol erleichtern Zur Exöffnung der Saiſon iſt nun das Wienſchenmogliche getan und die Zünftigen des Winterſports warten ſehnſüchtig auf den erſten Schneefall, der in unferen heimatlichen Mittelgebirgen oft recht lange auf ſich warten läßt. Aber gläubige Herzen ſind hoffnungsſtark. Wenn wir von den Freuden des Winterſports ſprechen, ſo den⸗ ken wir dabel vor allem an den Schneeſchuhlauf, ᷣdenn er iſt der große Freudenſpender und der König des Winterſports. Die Jünger des Stiſports zählen heute nach rielen Tauſenden und ihre Zahl beweiſt ſehr deutlich, daß ſich der Skilauf im letzten Jahrzehnt auf einer auſſteigenden Entwicklungslinie befunden hat. Der Sti war es, durch den die Wintertouriſtik ihre Förderung erfuhr und die hochalpine Wintertouriſtik, vor wer igen Jahrzehnten kaum betrieben, ja gefürchtet, hat erſt durch die wachſende Verbreitung der Schuee⸗ bretter und nicht zuletzt auch durch die Werbekraft eines ſo begeiſter⸗ ten Skiläufers, wie Prof. W. Paulcke aus Karlsrube es war und iſt, ihre jetzige Bedeutung erlangt. Alpine Wintertouriſtik iſt in den weitaus meiſten Fällen wohl alpine Schneeſchuhtouriſtik und es darf in dieſem Zuſammenhange darauf hingewieſen werden, daß der alpine Skilauf bedeutende arößere Kenntniſe und Fähigkeiten als irgend ſonſt bei dem Sportler vorausſetzt. Dieſer muß nicht nur ein guter kiläufer, ſondern auch ein guter Alpiniſt in des Wortes wahrſter Bedeutung ſein, d. h. er muß mit den Verhältniſſen in Schnee und Eis mohl vertraut ſein. Wir haben im nahe gelegenen Schwarzwald eines der ſchönſten, ſicherlich aber eines der älteſten deutſchen Skigebiete(1891 wurbde der erſte Skillub zu Todtnau i. Schw. gegründet). Heute iſt das dunkelgrüne Waldgebirge im Winter das Ziel Tauſender. Im nörd⸗ lichen Schwarzwald weiſt das Gebiet der Hornisgrinde einen ſtarken Beſuch auf, während im ſüdlichen Schwarzwald das ausgedehnte Feld⸗ berggebiet eine Hauptanziehungskraft auf den Winterſportler ausübt. Die herrorragenden Eigenſchaften des Skiſports für die Ge⸗ ſunderhaltung des menſchlichen Organismus, die vielfachen Möolich⸗ keiten ſeiner ſportlichen Betreibung und ſeine heilkräftigen Ein⸗ wirkungen auch auf Seele und Geiſt haben den Schneebrettern in ihrer hentigen techniſcher Vollendung die Liebe und Wertſchätzung der Sportswelt eingetragen, ſo daß im veraangenen Jahre ein württembergiſcher Staatsmann mit Recht und Stolz und mit beſon⸗ derer Bezugnähme auf die bergfreudige ſchwäbiſche Bevölkerung ſa⸗ gen konnte:„Der Schneeſchuhlauf gehört dem Volke.“ Was ihn aber ſ ſehr von den mannigfachen anderen Leibesübungen unterſcheidet, iſt ſeine enge und engſte Verbinbung mit der Natur. Erſt der Ski erſchlaß uns die Schönheiten der Winterlandſchaft ganz und voll⸗ kommen. Wie ſagt Anton Fendrich, der ſprachgewaltige Schilderer deuiſchen Wanderns, in irgend einer ſeiner Schriften, ſo ſchön:„Das Größte am Skilauf ſind ſeine ſtillen, großen weißen Stunden.“ H. Tilleuburg. * Grußer Danerlauf des Bayeriſchen Skiverbandes. Nach dem Muſter des Ski⸗Elub Schwarzwald, der ſeit Jahren ſeinen Großen Dauerlauf über 30 Km. veranſtaltet, hat der Bayexiſche Skiverband einen ähnlichen Lauf einzurichten beſchloſſen, der über 35 Km. gehen ſoll. Er wird erſtmals am 15. Februar auf der Strecke RottachEgern abgehalten. * Sprungkonkurrenzen im Bayeriſchen Skiverband. Außer den Meiſterſchafts⸗Konkurrenzen veranſtaltet der Bayeriſche Skiverband im kommenden Winter noch folgende Wettbewerbe im Skiſpringen: am 26. Dezember in Partenkirchen; am 1. Januar in Schlierſee als internationalen Wettbewerb zur Eröffnung der neuen Sprungſchanze, am 14. und 15. Febrnar Wetterſtetn⸗Rennen. Wiuterſvort im Nieſengebirge. Krummhübol, die Zentrale der Winterſvortplätze im Rieſengebirge, hat für dieſen Winter wieder ein großes Sportprogramm aufgeſtelft, das umſo größer: Anziehungs⸗ kraft finden wird, als an der Taliperre eine neue Bobsleighbahn, am Schleſierhaus eine neue Rodelbahn angelegt wurden, deren Ein⸗ weihung am 28. bezw. 29. Dezember erfoloen ſoll, nachdem vorher am 21. Dezember auf der alten Bahn das Eröffnungsrodeln ſtattgefun⸗ den bat. Der Januar bringt am Nenfahrstag Bobsleighrennen, am 8. Skijöring, am 6. Baudenfeſt auf dem Schleſierhaus. am 8. Ski⸗ laufen, 9. Rodelrennen. am 11. Skiſpringen auf der Kyppenſchanze, 14. gobreunen, am 18. das Hauptrodelrennen uſw. Desaleichen ſieht der Februar täolich winterſvortliche Konkurrenzen in bunter Folge nur. In der Jeit vom 20. Dezember bis Ende Februar finden Ski⸗ kurſe unter fochmänniſcher Leitung durch Skilehrer des D..⸗V. ſtatt. * Fine denſche Staffellanf⸗Meiſterſchaft hat der Deutſche Ski⸗ nerßand nen ins dehen gernen. Es wurde dazu fedoch beſtimmt, ſollen. daß ſie nur von einer fünfköpfigen Landesverbandsmannſchaft ge⸗ wonnen werden kann. 1˖ haben kein Anrecht auf dieſe Meiſterſchaft. Mannſchaſten aus Vereinen oder Städten Die neue Melſterſchaft wird im nächſten Winter zum erſten Mal durch den Bayeriſchen Ski verband ausgetragen. Für 1926 hat ſich Sachſen beworben. * Zum Ehrenmitglied des Deutſchen Skiverbaudes wurde der bekannte Hochſchulproſeſſor Paulcke⸗Karlsruhe ernannt wegen ſeiner vornehmlich turiſtiſchen und literariſchen Verdienſte um den Deut⸗ ſchen Skiverband, deſſen Gründer er iſt. *Die neue Engadiner Sprungſchande in Pontreſina wird am 3. und 4. Januar mit einem Bündener Skirennen eröffnet werden. Die Durchführung obliegt dem Ski⸗Club Berning. Schweizer M iſterſchaften in Ski. Der Schweizer Skiverband hat ſeine Schweizer Skirennen auf den 7. und 8. Februar andveſetzt. Für die Abhaltung wurde Engelberg beſtimmt. (Leider fallen dieſe Rennen mit der deutſchen Meiſterſchaft am gleichen Termin in Kitz⸗ Für 1926 wird Wengen die Schweizer Skirennen bühel zuſammen.)) erhalten. *Länderſpringen in der Schweiz. Wie im vergangenen Jahre iſt für Mitte bis Ende Januar wieder ein großes Länderſpringen vorgeſehen, zu dem ſedes ſkiſporttreibende Land drei ſeiner beſten Sprincer en neßſt cinem Erſatzmann entſen den ſoll. Die Konkurrenzen umfaſſen ausſchließlich Skiſpringen und haben im letzten Winter den Deutſchen große Erſolge gebracht. Bisher ſind folgende Termine — ſämtlich in Graubünden— vorgeſehen: 18. Januar Pontreſina, 20. Januar St. Moritz. 22. Januar Davos, 25. Januar Kloſters, 27. Januar Aroſa. „Skim iſterſchaft von Vorarlberg. Der Verband Vorarlberger Skiläuſer beſchlotz bie Austragung der Vorarlberger Meiſterſchaft am 10. und 11. Januar auf dem Bödele bei Dornbirn. Vorher wird ein beſonderer Kurs für Sprung und Langlauf abgehalten.— Im März ſoll ein Stafettenlauf rom Hohen Freschen ins Tal durchgeführt werden. * Int rnationales Eishocken⸗Turnier in Davos. In großem Stil wird vom 28. Dezember bis 2. Januar ein internationales Eishockey⸗ Turnier in Daros veranſtaltet werden. Veranſtalter iſt der Eis⸗ hockeyklub Davos. Dieſer hat folgende Mannſchaften geladen: zwei deutſche Mannſchaften und zwar Berliner Schlittſchuhklub und Män⸗ nertuinrerein Müncken, Wiener Eislaufrerein. Pötzleinsdorfer Sportklub Wien. Orford Unirerſity, Cambridge Univerſity, Paris, Stockholm, Antwerpen, Britiſh Army and Navy, Mailand und die ßeſten einheimiſchen Mannſchaften. Von deutſcher Seite ſind bereits Zuſagen erkolgt. Außerdem ſollen deutſche Junioren zu Lernzwecken unft noch Daups gehen. 2 Beiluage Nr. 37 Momtag. den Fr. Novemßer Verschiedene Fortsetzungen der Damen- bauern-Eröffnung. Partie Nr. 135. Sehwarz: Schlechter. Weiß: H. F. Welg d2—dã e2—e4 12—13 dANe5 Keid! 13—14) LfIe2 Schwarz d/- dõ dõe4 —es Ddds xdi Sba-co Les-g4 —0— 0 Weiß Kdi-—el Lel—es 2) Sbi- a3 Le3—c1 Ke—2 Kf2—g3 8) dchwarz Sgd—h Scö—b4 Sba-ds Lf38—b4 e4—e3 Lba4-elg-- 1) Die Bauernzüge sind in dieser Stellung von zweifel- Weib hätte anstatt dessen seine kleinen Offi- haftem Werte. ziere entwickeln sollen.— 2) W Sba oder Sdad mit c2—3 ankworten. ſeiß mußte gegen die Drohung Der Textzug führt zum Verlust.— 3) Das ist natürlich ein Fehlzug. Aber die weiße Stellung war sowieso im Zusammenbrechen. Partie Nr. 136. Schwarz: Leonhardt. Weib: Schlechter. Weiß Schwarz 1. dz2—-d4 d7-dõ 2. 83g1—13 c7=c5 3. LœeI- Dds- b6 4. d4c5 Dböbz(29) 5. LIA-es Db2—b4- 6. Sb-c3 e7—eo 7. Tal-bi Dbaec5 8, Scg- bs Sbs—-a6 9. e2—e3 17—16 2) 10. Les—-dd Desge7 11. Sbõsea7 Sa6—-c5 Weiß 12. Sacd 13. LI1—-b5+ 14.—0 15. C2- c4 16 Lbsc4 17. Stges.- 18 D0d1—-13 19. Ldãdc4 20. Ledxes 21. Le6-7+5) SchWarz Tadecg Kes-/ De7- c7 dS) Sga-e7 165 Kf7 g6 Defcs hy—hs 9 Aufgegeben. 1) Die Experimente der schwarzen Dame bringen nur diese selbst in eine ungünstige Stellung und hemmen dadurch die Entwickelung der eigenen Partie.— 2) Dieser Zug iustriert die Hifflosigkeit der schwarzen Stellung. Zunächst Bert jetzt der Bauer à7 verloren.— 3) Hier kam 8gs—e7/ in etracht. Der Textzug ermöglicht dem Gegner eine weitbe⸗ rechnete Opferkombination.— 4) Dieser Zug führt sokort zum Verderben. auf h5i nicht me Besser War hy-h6. hr zu decken. Partie Nr. 137. Weiß: Mason. Weiz 42—d4 10=f4 LIb8S dAcs 8b1c3 c2-e4 eAdõ — SSen »Schwalz d7-dõ5 G7 5 Tagbs Dds—-as- S7-e6 LIGScS5 838—16 0˖) 5. Nun ist das Matt Schwarz: Tschigorin. Weiß 8. LII-bs. 9.§g1—13 10 402 11. 5d2—-g54 12. DPRSOC5= 13. LDS e8.- 1) Dieser Zug ist nicht gut. Weiß: Rubinstein. Weiß d2—-d4 8g1—13 22—e3 C2-cC4 Ddi—b3 C4-C5 0 I1—bs 5) 8f3-es Lbsc6 Sescce 0) Scbdt 7 SSsneee; —— Weißh: Rubinstein. 1) Hler War Sehwäarz d7- dõ 5g8—16 Les—15 27—e6 858—06(2) 9 Tad-bgꝗ I8—e7 —0 bedcc Ibgebs 153—bS Dads—c8 mit Schwarz e8K-e7 Sfods Sdscc 17—16 Ke7—17) Aufgegeben. Mit Leö—b4 konnte Schwarz in Vorteil kommen.— 2) Ein grober Fehler, durch den die schwarze Partie sofort zusammenbricht. weil Offiziersverlust und baldig drohendes Matt nicht zu vermeiden ist.— 3) Auch nach Kfs und nach Deöh auf Kgs war Schwarz erledigt. Partie Nr. 138. Schwar z: B. Blumenfeld. Weiß 12, S8d3s—c6 13. Sbi-c3 14. b2—-b4 5) 15. 32—324 16. Scaꝰdã 17, Sdst6 18. Scoa7 19. f2—13 20. faCe4 21. d4=dõ 22.—0 Schwatz Tbg-es 816—-d7 Le7—16 eb—es 9 Lts—e4 gNb c7=c6 Teg-ag Taga/ 118—d8 Aufgegeben. nachfolgendem=c geboten. — 2) Hiermit kommt Weiß in entscheidenden Vorteil.— 3) Jelzt beginnt der Bauernsturm, den Schwarz nicht aufzuhalten vermag.— 4) Ein vergeblicher Durchbruchsversuch. Partie Nr. 139. Sehwarz: Weiß Schwarz Weiß 1. d2- d4 d7-dõ 9..c1—-dz) 2. 22—3 88—f6 10. Sf3—e5 3. LfI-d3 Sboc6 11. 1f—13 4. f2—14 Scö-b4 12. Tfa-h3 5. 8g1—f3 Sbaeda 13. Ldz—el 6. E2αd3 e7ue6 14. fA 5 7. Sbi-c3 LI8S—e7 18. Lei—-h4 8.—0—0 16, Dd1—4 1) Rubinstein läßt sich ruhig sein Bauernzentrum zu stärken und dann seinem besonderen Reti. Schwarz 57—b6 Lcß—b7 Le7- dõ TI8—es8 Ldces 816—-d7 Dadg- c8 Aufgegeben. den Ldag abtauschen, um Angriffsplan zu verfolgen, indem er den Thi über die .-Linie zum Angriff führt.— 2) Dieser Läufer hat im Angriff eine wichtige Funktion zu übernehmen. Die schwarzen Offi- ziere werden vom Kampffelde abgedrückt.— 3) Jetzt ist auch die schwarze Dame außer Gefecht gesetzt, und nun stürzt sich Weiß mit dem schwersten Geschütz auf die wchrlose keindliche Königsfront, auf der alsbald die weiße Fahne ge- hißt wird. Partie Nr. 140. Weiß: Eduard Lasker. Schwarz: G. A. Thomas. Weiß Schwarz Weigß Schwarz 1. d2—-d4 27— e6 10. Ddt—hs Ddg—e7) 2. Sg1-3 17—f5 11. DhõSch/7-) KgGh 3 Shbi-g S88—16 12. Se4x6 Khy—16 4. LoIi-g5 LfaS—e7 13. Ses—g4+ O) Khö- g5 5. LRgSNI6 Le7t6 14. ha—-B4=- Kg5—f4 6. 62—e4 fSN 15. 82—-— Kf4—f3 7. Scde b7-bG 16. Lda—e2 KI3—g2 8 Sf3—es—0 9 17. Thi-h2- Kg2—81 9. LfI—-da Lo8—b7 9) 18 Kel-=d2—+ 1) Die Rochade ist wegen der 1 Lds sehr gefähr- lich.— 2) Der Führer der Schwarzen übersieht unbegreilf- licher Weise die vernichtende Drohung Dhö, gegen die es keine Parade m ehrgiht.— 3) Auch andere Züge hätten nicht mehr geholfen. Der Textzug gibt dem Führer der weißen Steine Gelegenheit zu einem eleganten Damenopfer mit Par- forceſagd auf den schwarzen König, der in acht Zügen schachmatt gesetzt wird. Aus dem Schachleben Das Mannheimer Winterturnier hat bei einer Rekordbe- teiligung in diesen Tagen seinen Anfang genommen und schreitet Hott vorwärts. Mannheimer Schachklub. Der regelmäßige Spielabend des Mannheimer Schachklubs wird von Ponnerstag auf Montag abend verlegt und wird künftig i mWiener Restaurant C 1, 10 (Nebenzimmer) abgehalten. Erstmalig Montag, den 17. Nov. Der Eröffnungsabend wird eine fesselnde schachliche Ver- anstaltung bringen, da sich die Herren W. Gudehus und Brüno Müller zu einem Wechsel-Simultanspiel gegen beliebig viele Gegner zur Verfügung stellten. Beginn pünkilich 8 Uhr. Gäste wie immer willkommen. Der Heidelberger Schachklub Tempe hat erst vor kurzem ein gröhberes Klubturnier beendet, wobei cand. chem.“ L. Krauß mit 74½ Punkten den ersten Preis davontrug. Zweiter wurde Fritz Deierling mit 54 Punkten. Jeder Teilnehmer hatte mit jedem Gegner 5 Partienteu spielen. Klubmeister Krauß gab im Anschluß an das Turnier eine Simultanvor- stellung, wobei er 14 Partien gewann und eine(gegen Fritz Deierling) verlor. Schachliteratur Schachjahrbuch 1923. Soeben ist im Verlage C. Brügel und Sohn.-G. in Ansbach das Schachjahrbuch 1923 als 38. Fortsetzung der e ee8 Schachpartien, Auf- gahen und Endspiele, bearbeitet von Ludwig Bachmann, er- schienen. Das mit dem Bilde Alexander Aljechins ge- schmückte Schachjahrbuch enthält auf 364 Seiten alle wich- ligen schachlichen Vorgänge der ganzen Welt aus dem Jahre 1923, mit besonderer Ausführlichkeit natürlich die in Deutschland, die nationalen und internationalen Veranstal- tlungen und Kongresse, eine Fülle von Meisterpartien, ein Kapitel über die Toten des Jahres 1923, dann die Preisauf- aben von 1923, Endspielstudien und alles sonst für die chachwelt Wissenswerte. Das in Papier, Druck und Um- schlag gediegen ausgestattete, praktisch handliche Schach- jahrbuch kostet.50 M. Herr Ludwig Bachmann in Mün⸗- chen hat auch diesmal wieder die Auswahl. Zusammenstel- lung und Bearbeitung des reichen Stoffes mit einer Meister- schaft ausgeführt, der man nur rückhaltlose Anerkennung zollen kann, wird doch gerade durch die leichte Uebersicht- lichkeit und die klare Einteilung der Schechvorgänge 1923 das Jahrbuch zu einem geradezu unenthbehrlichen Wegweiser für die Jünger der königlichen Kunst. Im Vorwort macht Ludwig Bachmann noch die erfreuliche Ankündigung, dalß das Schachjahrbuch für 1924 schon kurz nach Vollendung des Jahres in die Hände der Leser gelangen kann. h. ——————— H— ͥͤ— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr Haas Nene Mannheimer Zeitung. G. m. b. H. Mannheim.. 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cheftetakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil! Kurt Friſcher; für das Feuilleton: Dr Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt“1g Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den brig fedaktionellen Teil: er Kircher: 4 Anzeigen: Vernhardt ne — 6 KUeberdwang beim Gebrau Montag, den 17. November 1924 Neue mannbeimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 534 todesmutigen Tat ſeines Nefſen auf das ſpäte Eheglück, das ihm zucia brigen ſollte, und ſo Derfen ſch Lucla und Holmes beſeligt in rme ſinken Man erſieht aus dieſer kurzen Inhaltsangabe, daß Handlung recht ausgetretene Pfade wandelt. dafür entſchädigt aber neben der glänzenden Aufmachung— der Ausbruch des eſuvs, ein wundervolles Naturſchauſpiel, iſt am Tage der Kala⸗ ſruphe von Amalf! aufgenommen worden— das hervorragende piel, bei dem Lee Parry, eine ungemein ſympathiſche, bildſchöne ünſtlerin, im Mittelpunkt ſteht. Sämtliche Hauptrollen ſind ſehr gücklich mit allererſten Kräſten beſetzt.— Füt Abwechſlung ſorg. Harald Llond mit einem unwiderſtehlichen Angriff auf die Lach⸗ musteln in der Groteske„Er“, der falſche Profeſſor. 4% Kö. fammerlichtſpiele. Der neue Wochenſpielplan der Kammer⸗ lichtſpiele bringt wieder einmal einen amerikaniſchen Kriminalftim. teiſterdetektiv Stuart Webbs, der in ſo vielen Romanen Ge⸗ feierte, übt auch durch die Verfilmung ſeines Scharfſinnes und iner Unerſchrockenheit großes Intereſſe auf das Publitum aus. er Regiſſeur hat in ſeinem Senſationsfilm„Im letzten ugenblick“ ein Gemiſch von Sentimentalität und polizeilichen pürſinns zuſammengeſtellt. Miſter Stuart Webbs löſt ſeine Auf⸗ gaben gewiſſenhaft und ſicher ſtets„im letzten Augenblick.— Chaplin“, der Heitere, muß herhalten, um luſtige Stimmung in die Zuſchauer zu tragen. Das Wochenprogramm iſt gut und die ſchöne Begleitmuſik kut ihr beſtes, um den Abend zu einem enuß zu geſtalten. Rommunale Chronik Geplanle Aufhebung des Reichsmiefengeſetzes für Gemeinden bis 1000 Einwohner in Bayern Das bayeriſche Sozialminiſterium hat einen Geſetzentwurf aus⸗ gearbeitet der 195 Gaielcben bis tauſend Einwohner die Auf⸗ vebung des Reichsmietſteuergeſetzes vorſteht. Der Mäumungsſchutz bleibt naturgemäß aufrecht erhallen. Dieſe Auf⸗ bung des Reichsmietſteuergeſetzes iſt ein kleiner Verſuch, die Woh⸗ nungszwangswirtſchaft longſam zu beſeitigen Die Verhandlungen ſind dem Abſchluß nahe, ſo daß in Bälde der Entwurf dem Landtag ird zugeleitet werden können. Der Gemeinderat Ralthaslach ernannte den Glesmaler Dr. Geige 8⸗Freiburg gelegentlich ſeiner Anweſenheit in ſeiner Heimat⸗ gemeinde zum Ehrenbürger. E R. Frankenthal, 14. Nov. Mit der zunehmenden Entwicklung der hieſigen 1 79 namentlich der Maſchinen⸗ und Keſſelbau⸗ nduſtrie, ſind die Anforderungen an die Stadtwage, trotz⸗ em dieſe ſchon ein leiſtungsfähigeres Modell war, derart geſtiegen, aß ſie nicht mehr den Bedürfniſſen gewachſen war. Die Stadt⸗ verwaltung hat daher bei der Wagenbayanſtalt Schottyöfer in Lud⸗ wigshafen eine ganz moderne, 30 Tonnen faſſende Wage beſtellt, die eben eingebaut wird. Die Wage befindet ſich neben dem Erken⸗ bertmuſeum und ihr Anbau wird von Vorübergehenden oft für einen Teil des Muſeums gehalten. Die bisherige Wage wird, da ſie noch tadellos iſt, der Vorortsgemeinde Studerheim überlaſſen der ſeinerzeit im Eingemeindungsvertrag die Ueberlaſſung einer Wage zugeſagt worden war und die bisher keine Gemeindewage hatte. Aus dem Lande W 15. Nop. In der Nähe der Roten Hütte um Hersc e ein Forſtbeamber einen ſchwerverletzten Mann bewußtlos auf. Dieſer hatte ſich mit einem Browning ei⸗ nen ſchweren Schuß in die rechte Bauchſeite beigebracht. Die ſofort verſtändigte Saniſätskolonne überführte den Schwer! erletzten ins hieſige ſtädtiſche Krankenhaus. Es handelt ſich um den 24jähragen Kaufmann Bruno Schiller aus Berlin. Das Motiv war Stel⸗ lungs⸗ und Mittelloſigzeit. L. Walldorf, 15. Nov. Mit Wirkung vom 1 Dezember wird Schulverwalter Wilhelm Nörſchel an der hieſigen Volksſchule zum Hauptlehrer ernannt. Da der Genannte zu 100 Prozent kriegsbe⸗ ſchäddgt iſt, muß dem Bürgermeiſter, der ſich für ſeine Anſteſlung hier beſonders bemühte, öffentlichen Dank ausgeſprochen werden. I. Rot(Amt Wiesloch), 14. Nov. An Stelle von Pforrer Lud⸗ wig Müller, der ſich heute verabſchiedete und die Pfarrei Nußbach bei Oberkirch übernahm, iſt Pfarrverweſer Montag mit der Soelſorge betraut worden. * Mosbach, 15. Nov. Von einem Jagdergebnis berichtet die Mosbacher Zeitung aus Vorberg: Vor einigen Tagen töteten Nimrode auf der Rehiagd eine Rehkitz und verwundeten ein zwei⸗ tes ſchwer. Erboſt über den Fall ihrer Kinder, ſtürzte ſich die Mut ⸗ ter der Rehkitze auf einen jungen Schützen, der eines der Tiere er⸗ legt hätte und überrannte ihn ſo heftig, daß der junge Mann erſt nach einigen Tagen wieder zum Bewußtſein kam; erheblichen Schaden hat er allerdengs nicht erlitten. *Karlsruhe, 15. Nop. Im 68. Lebensfahre ſbarb geſtern der Mitbegründer der bekannten Brauerei Hövfner, Max Höpfner. Ein Schlaganfall mit nachfolgender Lähmung feſſelten ihn an em langwieriges Kvankenlager, von dem ihn nun der Tod erlöſt hat. Der Verſtorbene war in der Alt⸗Karlsruher Bürgerſchaft, beſonders in den Kreiſen der Kunſtliebhaber, eine ſehr bekannte und beliebte rſöngichtest. Raſtalt, 15 Rov Von Mittwoch. den 12. November ſind in der Volksſchule ſogenannte Leſeſtuben errichtet worden. da⸗ mit iſt den Kindern Gelegenheit gegeben, ſedne Mittwoch während der Wintermonate in geheiztem Zimmer ihre Schulaufgaben unter Aufſicht zu machen. Karlsruhe, 13. Nov. Die Metzgerinnung hat den Preis des Schweinefleiſches um 6 Pfg. pro Pfund auf 24 rk ermäßigt. * gz2 2 Hürlingen(Amt Bonndorf), 15. Nov. Die Eheleute Adolf König können 5 Feſt der goldenen Hochzeit begehen. In Verbindung damit feiert der Jubilar Adolf König zugſeich auch noch die 30 ährige Wiederkehr ſeines Amtsantr its als Ortsdiener und ſeine Frau das 50jährige Jubiläum als Hebamme. * villingen, 13 Nov. Als beſonders bedauernswerte Opfer Wohnungsnot iſt eine Anzahl Familien zu betrachten, die aut Urteil ihre Wohnungen räumen müſſen, für die aber ander⸗ ſeetia keine Unterkunft beſchafft werden kann. Um hier Abhilfe zu zwafſen, will die Stadt in Steppach ein eigenes Haus bauen, das m einfachſter Form gehalten werden ſoll und acht Familien aufneh⸗ Man kann. Der Bau wird nur einſtöckg ausgeführt und auf 40 000 ark zu ſtehen kommen. Nus der Pfalz Das Ende der Regie Ludwigshafen, 16. Nov. Die Ueber abe der Regie un die Deutſch i Ludwigs⸗ e Reichsbahndirektion 3 10 fen, die in der 1 Nacht um 12 Uhr erfolgte, prägt auch äußerlich im Betrieb des hieſigen Hauptbahnhofs aus. auen den Negieſahrplänen, die bekanntlich im weſentlichen, von ſollgen Verbeſſerungen abgeſehen, bis zum Ende des Monats gelten der hängt zum erſten Male wieder ſeit langer Zeit der Fahrplan weſteneiche ahndirektion Ludwigshafen mit zwei Tafeln aus. Die Winturopäiſche Zeit, die ja auch vor der Regiezeit während des mußter in den Fahrplan des beſetzten Gebietes eingeführt werden tafe e aſt natürlich beibehalten worden. Auf der großen Aushang⸗ ände gibt die Reichsbahndirektion die inzwiſchen eingetretenen Ver⸗ die Anen in den Meschabahnbeſtinmungen Nen e auch i ührung von ahrkarten und den i enh 8 Saterl der natürlich durch Das zeitraubende Fran⸗ Zwar bleibt die Wechſel⸗ Uebergang der Bahn noch Lokalbahnhof verſchwunden den gangsbeſtimmungen erleichtert wird. ſtube aufen iſt nun nicht mehr nötig. Reöffnet Hauptbahnhof auch nach dem iſt. et. während die Wechſelſtube am ahr Zeich er erſte Tag nach dem Wechſel ſtand natürlich noch unter dem der en, der Uebergabe der einzelnen Dienſtzweige. Der Umzug r Rez berga Wünmung bl dkton Ludwigshafen wird Zug um Zug mit der dem er die Schränke durch Dietriche erbrochen hatte. Geldbeträge ſuchs vorbeſtraft. Heute wird gegen ihn eine Gefängnisſtrafe Licht⸗ laroßen Polizeiaufgebot gelana es, den außer Rand und Band gera⸗ es Direklionsgebäudes erfolgen. der Wechſel im lenen Menſchen auf die nächſte Wache zu bringen. Fahrperſonal hatte ſchon ſeit einigen Tagen begönnen.— Nach einer Meldung aus Mainz gehen von den Deugſhen, die während des paſſiven Widerſtandes in den Dienſt der Regie ge⸗ treten waren, 2400 aus dem Regiebezirk auf franzöſiſche Auͤfforde⸗ rung hin nach Frankreich. Sie werden zum Teil in Fabriken untergebracht, zu einem kleinen Teile gehen ſie in die Kolonien, ſelbſt bis Madagaskar. Unter dieſen Leuten befinden ſich auch viele ehemalige Eiſenbahner. * :: Wolfſtein, 13. Nov. Ein Betrunkener von hier wurde von einem jungen Burſchen gereizt. Der Betrunkene warf mit einer Petroleumkanne nach dem Burſchen, traf aber dabei die 32jährige Ehefrau Wilhelmine Schmitt vom Rockweilerhof, die im hieſigen Bahnhof Aufenthalt hatte Sie erlitt eine ſo ſchwere Ver⸗ letzung am Kopfe, daß ärztlich. Hilfe notwendig war. :: Eiſenberg, 13. Nov. Verſchiedene Erwerbsloſe von hier veichten bei der Armenxatsſitzung Geſuche um gememdliche Un⸗ terſtützung ein. Die Geſuche wurden abgelehnt, da die Erwerbs⸗ loſen zu Waldarbeit gegen Bezahlung aus der Gemeindekaſſe her⸗ angezogen werden können. Sw. Gernsheim, 14. Nov. Eine große Freude wurde et⸗ ner Schulklaſſe der hieſigen Mädchenſchule zuteil. Ihre Lehrerim befindet ſich ſeit einiger Zeit in Amerika und hat den eingeforder⸗ ten Wunſchzettel auf Kleider oder Schuhe lautend den Kindern be⸗ reits erfüllt, da ſie ſelbſt eine große Erbſchaft machde. eül⸗ Herrenalb, 15. Nov. Im Vorgarten des Hobels Sonne wer⸗ den die Bohrverſuche wach einer Thermalquelle von der Herren⸗ alber Sprudelgeſellſchaft wieder aufgenommen. Die Firma Jo⸗ hannes Brechtel⸗Ludwigshafen a. Rh. iſt mit den techniſchen Arbeiten beauftragt. Nachbargebiete Offenbach.., 13. Nov. Am Diensbag abend wurde die Feuerwehr vom ſtüdbiſchen Gaswerk von einem Feuerſchein in der Nähe der früheren Bonzolfabrik von Lang u. Co. im Nordring tele⸗ phoniſch benachrichtigt. Als die Feuerwehr an die betreffende Stelbe kam, fand ſie beine Feuersgefahr mehr vor. Auf dem Main war ein Motor boot durch Exploſion in Brand gera⸗ ten. öpäſer iſt es verbranmt an der Offenbacher Schleuſe ange⸗ trieben worden. Der Offenbacher Beſiter des Motorbootes ſprang bei der Exploſion ſofort in den Main und konnte etwa 800 Meter weiter bei der Holzſchneiderei Grumbach glücklich das Ufer erreichen. Da er an Geſicht und Armen durch die Errloſion Brarnwunden da⸗ vongetragen hatte, wurde er in das Stadtkrankenhaus geſchafft. g. Sdarbrücken, 12. Nov. Bei dem Eimbruch in das Bürger⸗ meiſtergebäude zu Limbach(Saarpfalz) wurde auch ein Gummidienſtſtempel mit dem Saargebietswappen und der Inſchrift„Bürgermeiſteramt Limbach b. Homburg⸗Saar“ entwendet, vor deſſen mißbräuchlicher Benutzung gewarnt wird.— Laut Be⸗ kanntmachung der Regjerungskommſſſion ſollen im Saargebiet 10 neue Apotheken errichtet werden. Für ſofortige Beſetzung kommen zunächſt folgende Orte in Frage: Saarbrücben 3, Saar⸗ brücken—St. Arnal, Schafbrücke, Bettingen(Kreis Saarlouis), Wemmeſtweiler⸗Michelsberg(Kreis Ottweiler) und St. Wendel. Be⸗ werbungen ſind bis zun 20. Non. bei der Abſellung für Volkswohl⸗ fahrt einzureichen.— Die Landwirtſchaftskammer hat b⸗ chrer Geſchäftsſtelle(Saarbrücken 1, Hudukſtraße 1a) einen öffent⸗ lichen Arbeitsnachweis eingerichbet, zumal es für die ſaar⸗ ländiſche Landwirtſchaft ganz beſonders ichwierig iſt, gute und brauchbane Arbeitskräfte zu bekommen. Nachdem die bisher ſchon gelewemtlich geübte Stellenwermittlung den Charakter eines öffent⸗ lichen Apbeitsnochweiſes trägt, hat ſich das Amqebot von Sbollen⸗ ſuchenden bedeutend verwehrt.— Der Schlichtungsausſchuß Saar⸗ brücken hat heute foſchenden Spruch gefällt: Ab 15. Nop. ſoll der Stundenſohn der Schneidergehilfen 3,25 Fr. betragen. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Mannheim. 13. Nov.(Sitzuna des Amtsgerichts S. G.). Vor⸗ ſitzender: Oberamtsrichter Säger. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Reinle. Der 24jährige verheiratete Fabrikarbeiter Joſef Baierle aus Bürſtadt(Kreis Bensheim) iſt wegen ſchweren Diebſtahls an⸗ geklaat. Am 3. und 14. Auauſt ds. Is. entwendete er in der Zell⸗ ſtofffabrik Waldhof aus den Kleiderſchränken zweier Arbeiter, nach⸗ von 10 Mark und 1 Mark. Paierle vergeudete ſofort das Geld in verſchiedenen Wirtſchaften. Wegen dieſer geweinen Diebſtähle ſeinen Arbeitskollegen gegenüber, die doch zum Lebensunterhaſt ihrer Fa⸗ milien angewieſen ſind, wurde Bajerle alsbald aus der Arbeitsſtelle entlaſſen. Wegen eines ſchweren Diebſtahls und einfachen Dieb⸗ ſtabls in zwei Fällen wird der Angeklagte zu einer Geſamtſtrafe von 4 Monaten und 1 Woche Gefänanis und zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. * Mannheim. 14. Nov.(Sitzung des Amtsgeritchs S. G.). Vor⸗ ſizender: Amtsrichter Dr. Leſer. Vertreter der Anklagebehörde: Referendar Gaber. Einen kräftigen, dabei koſtenloſen Trunk Wein wollte ſich der 29jäbrige verheiratete Chauffeur Hermann Pfau aus Jaaſtbera verſchaffen. wozu der 41jährige verheiratete Taglöhner Jakob Benz aus Hohlbach Beihilfe leiſtete. Im Auftrage einer hieſigen Wein⸗ bandlung hatte Pfau mit einem Laſtauto zwei Naß„Dürkheimer“ in der Pfalz zu holen. Auf dem Wege ⸗wiſchen Weiſenheim und Mar⸗ dorf wachte er Halt und aing ans Werk. Ein ſraß wurde geöffnet und mittels eine Schlauches der köſtliche Tropfen in ein Fäßchen und in eine Korbflaſche geleitet. Drei binzugekommene Erwerbsloſe haben mit Pfau dem vortrefflichen Wein an Ort und Stelle tüchtig zugeſprochen. Zur Vorſicht füllte Pfau das Faß wieder mit Waſſer auf, das er nuf dem Auto ſchon mitaebracht hatte. Benz ſtellt in Ah⸗ rede, von dem Weine getrunken zu haben und aibt nur zu, mit einem Hammer das Faß wieder zugeſchlagen zu haben. Das Urteil lautet: Pfaa zwei Monate Gefängnis megen Diebſtahls. Benz: Geldſtrafe von 60 Goldmark wegen Beihilfe. Zugleich wird der Strafaufſchub auf Wohlverhalten, der dem Pfau für eine zweimonatliche Strafe wegen einer ähnlichen Straftat im Jahre 1923 bewilliat worden war. wegen ſchlechter Füh⸗ rung widerrufen.(Verteidiger.⸗A. Dr. Schröder.) Der 23jährige verheiratete Verſicherungsagent Peter Alfred Ludwia aus Neckarau iſt wegen Unterſchlaaung angeklaat. Er war im Frühjahr und Sommer ds. Is. bei den Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften„Viktoria“ und„Arminia“ als Proniſionsreiſender tätig. Hauptſächlich waren ihm die Verſicherunden im Automobilweſen zu⸗ geteilt. Sein Verdienſt beſtand in 100 Mark Gehalt monatlich ſowie Speſen. Dem Beſchuldiaten fehlten von Anfang an die nötigen Geldmittel. In ſeiner aroßen Notlage ließ er ſich dazu hinreißen, Prämienoelder einzuziehen und das Geld für ſich zu behalten, obwohl er keine Inkaſſo⸗Vollmacht hatte. Die unterſchlagenen Gelder be⸗ tragen bei der Viktoria 560 Mark, bei der Arminia 1280 Mark. Lud⸗ wia iſt zweimal weaen Betruas und einmal wegen Erpreſſungsver⸗ von acht Monaten ausgeſprochen. Der 33ſährige verheiratete Fuhrunternehmer Balthaſar Stein⸗ mann aus, Wiesloch iſt der Ruheſtörung, des Widerſtands gegen die Staatsgewalt und der Beleidiauna beſchuldigt. In der Nacht vom 6. zum 7. April d. Is. wollte ſich Steinmann der von moraens 9 Uhr an in einer Wirtſchaft gezecht hatte, nach Eintritt der Feierabend⸗ ſtunde nicht entfernen. Er lärmte dabei dermaßen, daß ein Polizei⸗ beamter gezwungen war. ihn aus dem Lokale hinauszuführen. Im Hausgange aab er der Wirtin einen Schimpfnamen: die Wirtin ver⸗ ſetzte ihm dafür einen Schlaa auf den Mund. Nun ſträubte ſich Steinmann gegen ſeine Verhaftung und ſchlug mit Händen und Füßen gegen die zwei Schutzleute, denen er die gemeinſten Schimpf⸗ worte zurtef. Inzwiſchen ſtrömten viele Leute berbei und nur einem Gegen den mehrfach vorbeſtraften Angeklagten wurden heute fol⸗ gende Strafen ausgeſprochen: Wegen Ruheſtörung 30 Goldmark, wegen Widerſtand 200 Goldmark, wegen Beleidigung 120 Goldmark. Zugleich wird dem Bezirksamt die Befugnis zugeſprochen, das Urteil binnen einem Monat nach Eintritt der Rechtskraft öffentlich bekannt⸗ zumachen.(Verteidiger:.⸗A. Dr. Nauen.) M. Meineidsprozeß Rahardt Vor dem Schwurgericht des Landgerichts Berlin 1 begann der Meineidsprozeß gegen den früheren Ehrenobermeiſter Karl Rahardt, der damit zum dritten Male und jetzt unter der ſchwerſten Anklage vor Gericht erſcheint. Karl Rahardt iſt bereits in zwei Prozeſſen rechtskräſtig wegen Betruges, Beſtechung und Un⸗ treue zu einer Geſamtſtraſe von 3½ Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach der Anklage ſoll ſich Karl Rahardt einer falſchen Aus⸗ ſag vor dem Diſziplinar⸗Unterſuchungskommiſſar des Oberpräſidiums der Provinz Brandenburg ſchuldig gemacht haben. Der Angeklagte erklärt, daß er ſich nicht ſchuldig fühle und genötigt ſei, ſo unan⸗ genehm es auch vielleicht für Richter und Geſchworenen ſein mag, das ganze frühere Verfahren bei dieſer Gelegenheit von neuem auf⸗ zurollen. denn er ſei zu Unrecht verurtelt worden. Vorſ.:„Der erſte Punkt in dieſer Verhandlung betrifft Ihre Ausſage über Ihr Verhältnis zu Frau Hoffmann, was haben Sie beſchworen?“ An⸗ geklagter:„Daß ich die Frau Hoffmann in Staßfurt in dem Hauſe ihrer Eltern vor 20 Jahren kennengelernt habe!“ Vorfe „Frau Hofſmann ſteht Ihnen doch ſehr nahe.“ Angekl.:„Es war ein Freundſchaftsverhältnis, wie es ſelten vorkommt. Ich wurde zur Familie gerechnet.“ Vorf.:„Es haben Ermittlungen ſtatt⸗ gefunden, u. es ſind Leute vornommen worden, die Sie in der gommer⸗ friſche beobachtet haben. Wenn Ihnen die Fran in Ihrem Leben ſo viel bedeutet, mußten Sie doch winen, wann Ihnen die Frau zu⸗ erſt zu Geſicht gekommen iſt.“ Angekl.:„Meiner Anſchauung nach iſt das richtig, was ich geſagt habe.“ Vor.:„Herr Rahardt, das macht keinen klugen Eindruck, wie Sie ſich verteidigen. Die Si⸗ tuation war doch folgende: Sie waren Vorgeſetzter Hoffmanns, den Sie in die Stellung gebracht haben. Dem Hoffmann wurde vor⸗ geworfen, daß er der Schieberſekretär ſei und Sie decke. Das Ver⸗ hältnis zwiſchen Ihnen und dem Sekretär, und insbeſondere zwiſchen Ihnen und der Frau des Sekretärs wurde allgemein beſprochen. Die Situation muß doch ſehr peinlich für Sie geweſen ſein, als Ober⸗ regierungsrat Felſch dieſe Frage ſtellte.“ Angekl.:„Die Sache liegt 20 Jahre zurück und ich habe ſeitdem tauſende Menſchen kennengelernt.“ Der Angeklagte hat dann das Geſtändnis abgelegt, daß er in dem Disziplinarverfahren gegen Hoffmann in den zur Anklage ſtehenden Punkten nicht die volle Wahrhelt geſagt habe. Nach dieſem Geſtändnis wurde auf die Vernehmung der Zeugen und Sachver⸗ ſtändigen verzichtet. Dann ergriff der Staatsanwalt das Wort zur Anklagerede. Karl Rahardt erhielt zuzüglich der bisher gegen ihn erkannten Strafe von 3 Jahren 6 Monaten eine Geſamtſtrafe von 4 Jahren Gefängnis, ſodaß er noch bis Mitte Oktober 1925 fin Strafhaft zu bleiben hat. Vorausſichtlich wird er jedoch den Blättern zu folge in kurzer Zeit mit Rückſicht auf ſein hohes Alter und ſein ſchweres Leiden aus der Haft entlaſſen werden. Das Gericht brachte bei Be⸗ meſſung der Strafe den Milderungsgrund des§ 157 in Anwendung wonach ſich Rahardt bei Angabe der Wahrheit ſelbſt einer trafbaren Handlung bezichtigt hätte. Neues aus aller Welt — Nette Zuſtände in Berlin. Die beiden Vorfälle, die in den letzten Tagen in Berlin das größte Aufſehen erregt haben, nämlich die Sittlichkeitsſkandale in der Roten Kreuzwache am Schleſiſchen Bahnhof und die Spr'itſchiebungen am Neu⸗ köllner Zollamt, ſind immer noch nicht reſtlos geklärt. Dabei aſt etzt ein neuer Skandal aufgedeckt worden. Dieſe neue Unbegreif⸗ lichkeit erſcheint um ſo als ſie ſich auf der Haupf⸗ fundſtelle des Berliner Polizeipräſidiums zuge⸗ tragen hat. Der Sachverhalt iſt folgender: Vor einigen Tagen erſchien in der Redaktion einer Berliner Zeitung ein Leſer, der ich darüber beklagte, daß ihm auf der Hauptfundſtelle des Polizei⸗ präſidiums ein ihm zuſtehender Finderlohn nicht ordnungs⸗ mäßig verabfolgt worden war. Dieſer Leſer, ein Chauffeur, hatte in ſeiner Autodroſchke einen phyſikaliſchen Apparat gefunden. Er brachte ſeinen Fund pflichtgemäß nach der Fundſtelle. Tags darauf meldete ſich der Verlierer, ein Kaufmann aus Vonn, int Polizeipräſidium, nahm ſein Eigentum in Empfang und deponierte als Lohn für den ehrlichen Finder 25 Mark. Das war dene Chauffeur durch einen Zufall bekannt geworden. Als er nun wie⸗ der in der Hauptfundſtelle erſchien, um ſich den Finderlohn abtzu⸗ holen, erhielt er zu ſeinem Staunen nur 5 Mark. Er fragte, um ſicher zu gehen, noch einmal bei dem Verlierer an und erhielt die Auskunft, daß er tatſächlich nur den fünften Teil der ausgeſetzten. Summe erhalten hatte. Der Chauffeur ging daraufhin noch einmal zum Fundbureau. Dort wurden ihm nunmehr von dem Leiter der Hauptfundſtelle, Polizeiinſpektor Gaul, der aufs heftigſte be⸗ troffen war, die reſtlichen 20 Mark heimlich und verſtohlen in die Hand gedrückt. Der Chauffeur ließ glücklicherweiſe die Sache nicht auf ſich beruhen. Intereſſant geſtaltete ſich die erſte Vernehmufg Gauls. Ein Beamter des Polizeipräſidiums begab ſich— er hatte keinen weiten Weg— zu der Fundſtelle. Er war im Begriff, dene Inſpektor die Anſchuldigung vorzuhalten, als ihm dieſer mit folgeni⸗ den Worten in die Rede fiel:„Ach, ich weiß ſchon, weshalb Sie kommen. Sie kommen wegen der 80 Mark.. Der beauftragte Beamte wollte eben ahnungslos berichten, als ihn der nerbös ge⸗ wordene Polizeiinſpektor wiederum unterbrach:„Ach, dann meinen Sie ſicher die Sache mit den 600 Mark!“ Nun war der andere ſtutzig geworden, ſchüttelte aber den Kopf, worauf ihm Gaul he⸗ deutete, daß er fetzt den Grund ſeines Kommens wiſſe. Sicher handle es ſich um die Geſchichte mit den Reichs⸗Schatzanweiſungen. Der Beamte hatte genug. Er veranlaßte, daß ſofork eine Rehi⸗ ſion bei der Hauptfundſtelle erfolgte, und das Ergebnis der Nach⸗ prüfung war, daß der Polizeiinſpektor Gaul, der Polizeiſekretär Schmalz und der Amtsgehilfe Voß verhaftet wurden. Die drei untreuen Beamten haben zugegeben, daß ſie in mehreren Fäl⸗ len ihnen anvertraute Fundſachen ſowie hinterlegte Belohnungen unterſchlagen, ferner durch falſche Buchungen die Verun⸗ treuungen verſchleiert haben. Die Unterſchlagungen wurden ſyſte⸗ matiſch ſeit vielen Monaten verübt, ohne daß es der vor⸗ geſetzten Behörde auffiel. — Ein ſeltſames Wiederſehen. Wegen Bettels hatte die Schutz⸗ mannſchaft in Wangen(Allgäu) kürzlich einen jungen Burſchen aus dem baheriſchen Allgäu in den Ortsarreſt geſteckt. Wenige Stunden hernach wurde ein anderer Fechtbruder in den ſicheren Gewahrſam gebracht. Erſt betrachteten ſich die beiden ziemlich ein⸗ gehend, dann ſtießen ſie laute Rufe freudigſter Ueberraſchung aus. Zwei Brüder, die ſich ſeit langen Jahren nicht mehr geſeben und ihre gegenſeitigen Aufenthaltsorte nicht gekannt hatten, haben bier im Ortsarreſt des kleinen Städtchens ein gewiß nicht alltäg ⸗ liches Wiederſehen gefeiert. — Das Duell mit dem Geliebten. Ein Revolverduell zwiſchen einem Rechtsanwalt und ſeiner Freundin, einer hübſchen jungen Dame, fand dieſer Tage in Paris ſtatt. Sieben Schüſſe wurden gewechſelt, und ſowohl der Rechtsanwalt wie ſeine Ge⸗ liebte mußten ins Krankenhaus gebracht werden, wo ſie von ihre heftigen Auseinanderſetzung bald geneſen dürften. Die beiden hal⸗ ten ſich ſchon in Toulouſe gekannt und waren zufammen nach Paris gekommen, wo der Juriſt ſich eine Praxis ſuchen wollte, während die junge Dame als Verkäuferin in einem eleganten Ge⸗ ſchäft eintrat. Aber die verführeriſche Pariſer Luft bekam ihrer Gemeinſchaft augenſcheinlich nicht ſo gut wie die ſtillen Verhältniſſe in Toulouſe. Der Mann wollte das Verhältnis aufheben und ſchickte ſeiner Freundin ein Gedicht mit dem Titel„Lebe wohl“, in dem er das Geſchick des verlaſſenen Mädchens nach ſo langer glückſſcher Liebe beklagte. Die junge Dame wollte ſich aber in das Los der Verlaſſenen nicht ſchicken, ſondern ſie führte eine Ausſprache herbei, im Verlaufe deren ſie den Geliebten tätlich beleidigte und dann auf Revolver forderte. An einem einſamen Ort in den Champs Elyſees wollten ſie die Sache aus⸗ tragen. Vorübergehende ſahen den Mann und das Mädchen einander in der Stellung von Duellanten gegenüberſtehen, jeder mit dem erhobenen Revolver in der Hand. Bevor man noch da⸗ zwiſchen treten konnte, fielen die Schüſſe. Das reſolute Fräulein hatte ſämtliche fünf Schüſſe ihres Revolvers abgefeuert, vährend der Rechtsanwalt nur zweimal geſchoſſen hatte. Er hatte ei Kugel im Kopf, während ſie an Schulter und Hülfte getroffen 110 1. 10. Seite. Nr. 534 Montag, den 17. November 1924 teilung. dass unser dunglied, der Setzer Franz sehteden isi. ſihm em dauerndes Beteiligung. unser liebe guter Schwager, flert Kauf gen 10. November ſunnnt in bunten däcnde Bezirksverein Mannheim Tesaugperein Typograpala, Maunhein. Todes-Anzeige. Unseren Mitgliedern die traurige Mit- 9 im Altet von 64 Jahren nach läugerem schweren Leiden Samstag vwormitiag ver- Sein oflener, ehrlicher Charakter sichert Die Beeidigung nndet heute Montag. nachmittags 3% Uhr, von der hiesigen Leichenhalle aus statt und ersuchen witr unsele Mitglieder um techt zahlreiche Mannheim, den 11. November 1924. Die Vorstände. Todes-Anzeige. Nach langem schwetem mit Geduld ertragenem Leiden ist Sonntag fün“7 Wihelm Gerner uim Alter von 29 Jahten sanft entschlafen Mannheim(J 4a, 11), 16. Nov. 1924 Die trauernden Hinterhliebenen Wilnelm Gerner nebst Familie. Die Beedigung lindet am Mutwoch. 3½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. drossbeirieh tucht gegen Monatsgehalt zuverläss. langlähriges treues Hätty ehtendes Gedenken Sohn, Bruder und Mann 1924. nachmittags Portler Berücksichtigt werden nur Beamte, velche veisen können. Augepole unter ihre Zuverlässigkeit nach-· C. T. 200 an die 8832 guten Umgangsformen ſucht für ſofort Stelle in Buch⸗ oder Muſikal.⸗Handlung. An⸗ 3 bote unter X. D 5 an die Geſchäftsſtelle 5339 Tüehndig. Alleinmädchen me guten Zeugniſſen. das gut kochen kann, für kleine Gamilie geſucht. Vorſtellung zwiſchen—6 Uhr nachmittags, Ryeinſtiaße 8. Ferner fur audere Familie ein Alleinmädchen das gut bürgerlich tochen kann, mit beſten Zeug⸗ niſſen, tägliche Hilſe u, Hausarbeir und zum Wa ſchen und Butzen, Lohn zeitgemäß, ebenfalls Rheinſtr. 8 vorzuſtellen. 5431 Frau Robert Oppenheimer. Geschäf: Shaus Hal Läden, mit eee ſowie mehrere Geſchäfts⸗ und Pribathäuſer von 8000 an ſof. zu verk. — Immob. ⸗Geſchöft MN. Weiſang, 1 Tele lephon 2832. 5443 echappaf mod. gr. Gehäuſe, neu, M. 3 390. elektriſch Teilzahlung Tichapparate v. 155—5 Schrank⸗„ v. 180 Bequeme eee Laufwerke Reparaturen, Erſatzteile Dell u. Stoffel, K 2. 12. 25487 Kaht indigctie Blumen- Seiſe (wundervoller Duft) 5 9 Stück 25 Plg eroßs St. 60 55 Kraft, J 6 1 Harmon. verk. bill. Schwabk Co. S 8ckenh'ſtr 16 Ill. Gebr. Blüthner Piand mit Garantie abzugeben bei Carl Hauk, 0 1 14 Mehrere ſollde Schlafzimmer Herrenzimmer und Küchen bei raſcher Abnahme be⸗ ſonderg billign. B4964 e Rangwagen für Metzgereien, ſowie Lrädr. mit ſfedern, 1 zu 85 A zu perk. 689 Felberte 62 Beieyber eger, 7 Ihre Garderobe(Herren-, Damen. u Kinder- Kleider), Deeken, woll. u. seid. Vorhänge, Gardinen, Federn, Handschuhe ete. ete. Die meisten Gegenstände lassen sich durch chemisches Reinigen oder Färben sicher wieder wie neu herstellen. preußiſche Cenktal⸗Bodenkredit-Aktiengeſellſchalt Unſere neuen 8 J igen Central-Gold-Pfandbriefe — rückzahlbar früheſtens 1931, längſtens 1960— ſind nunmehr an der Berliner Börſe eingeführt. Der amtliche Kurs notierte 84* einſchl. Zinſen ab 1. Oktober. Stücke zu 105, 420, 1050, 2100 und 4200 Goldmark. eeeeeeeeee Strickwelle schwarz, grau, 50 Gramm, Strang schwarz, für Maschinenstrickerei. dreierlei Stärken, 5sOGramm, Strang e Me. Besonders gut und preiswert Sie ſind zum jeweiligen Börſenkurs erhältlich bei den bekannten Zahlſtellen, den übrigen Bankfirmen und bei uns ſelbſt. Preußiſche Central⸗Bodenkredil-Akliengeſellſchaft Berlin NW 7, Unter den Linden 48/49 Ed 281 Mannheim-Breitestraße 60 Pfg. 93 Pig. Augerdem viele andere Qualitàten Sportwolle zum Handhäkeln und Handstricken, n modernen Farben Altbekanntes Haus füc solids Waren Zündsteine rudr Funerteuge all. Art Nraft, JI, G,Breitest.. 31⁰⁴ Kinderwagen mit Nickelgeſtell, preisw. zu verk. Schumännſtr. 2 5 2. Stock links. 5412 Eleg. blauer 25472 Kinderwagen u. Stühlchen ſehr billig zu verkaufen. Schmidt, Seckeuheimerſtr. 113. 99 194, zu vertaufen. B5011 Laden P 3. 7. Eeinzelner 2tür. Bücherschrank einzeln, eich. mod. Bütelt (beide ungebeizt) 140 em, Schreibſeſſel, Lederſtühle, billig. Wöbelhaus Schönberger R 7. 10. I iohne u. 1 Mandoline, beide geſpielt, umſtändeh. zu berkaufen. Adreſſe in der —.69 Tcecl . zu verkaufen. äheres in der Geschäftsstelle eeeeeeeee klündehen Zwergpiuf Beidiſch Tierchen, Montag. 17. d. zu verkaufen. 5012 Fichter, 5 12, Twel Patent-Räste für 285 Mark Herrentiſche ete. 115 N S cehmesine m. Tiſch, Stuhl, Arbeits⸗ tiſch, Aktenſtänder, Nelteſgrand u. verſch. lein. Büroinventarx bill. zu verkaufen. Anfragen gut erhalten, Brennabor erbet unt 2. W. 78 an die Geſchäftsſt. 55482 Saſon- Umbau Mahaa. m. gr. Spiegel, 1 1 Unter⸗ für Stubenwagen Korbgeflecht m Rädern. 1 Marmorplatte bläulich 71:76:6 om zu verk. Zu erfrag. i. 55 Nee IA. U. Hofhun (Baſtard) umſtändehalb. zu verkaufen. S130 Friedrichſtraße 14. Neckarau. N für 1924, gebraucht, zu kaufen geſucht. 5495 Ttnctehia für Kolonialwaren. möglichſt gebraucht, zu kaufen geſucht. Angebote unter 2. F. 57 an die Geſchäftsſtelle. 5452 EE Geſpieltes Plano ebtl. auch kleiner Flugel elten bchdneh gegen Kaſſe von u lauſen 8 ngebote unt. W. B. T8 à. d. Geſchäftsſt. B4992 Junger brauner Dachel in nur gute Hände zu kaufen euucht Angebote g M. Preisong. u. A. H. 8 d. d. Ge ſchäftsſt. 15499 Suche möbl. Zimmer mögl. Stadtlage Angeb. unter X. WI. 28 an die Geſchäftsſtelle B50⁰5 Dr. Bankpofonfär, ſucht öht Unge mögl. Nähe Waſſerturm od. Bahnhof, per ſofort od. 1. Angebote unter Z. 68 an die Geſchäfts Nel 35474 1 großes leeres Timmer evenil, mit Nebenraum oder 2 kleinere leere Zimmef zu mieten geſucht. 55 eb. unt. 0. eſchäfts⸗ ſtelle dſs. Nl.*5490 Gut heizbar. u. ſauberes ahl. Aame geſucht. Schreibtiſch od. ſonſt. groß. Tiſch erw. Angeßb. unt. 2. X. 74 a. d. Geſchäftsſt. 75483 5 1 ſofort heizbart föl. La mögl. Dampfheizung u. Alleinmieter. angbe 5 Preis unt. Z. J. 6 d. Geſchäftsſt. J421 2 Paume in Oſtſtadt oder deren Nähe, für Büro, ruhig. Betried, mit oder ohne Möbel zu mieten geſucht. unt, 2. V. 77 a. ſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 75480 Suche 2 lale nnen: eytl. mit .e unt. Z. M. d. Geſchäftsſt. 5401 Aelter. Staatsbeamter ſucht 8 8 ün. Tanel. Angebote unter A. B. 2 an die Geſchäftsſtelle. Vermietungen 59 Zimmer p. 25& an zu vermiet. UA4. 23, Wohnungsbüro. B5015 But mödſ. Zimmer an ord. Herrn zu verm. Rheinhäuſerſtr. 75, 5485 4. St. rechts. Möbl. Zimmer mit 2 Betten ſofort zu vermieten. Rheinhäuſer. kaze 9e, B. SEt. B5000 Oſtſtadt. Möbliertes Mohn- U. Schlatummef in ruhig. Lage an ſolid. —5 345 Oile Deahe. 6,— 1 gut möpl. Iimmor an beſſeren Herrn lofort zu vermieten. 75500 8 6. 14, 1 Tr. xrechts. Lagerplatz an der Bahn. Vorort Möheims, zu Zu erfr 0 in de ſchäfksſtelle laahaun 5 vermieten; evtl. wird r überommen und ſteht Telephon Ein⸗ u. Zweiſpänner ⸗Fuhrwe zur Angeb. unter Z. J. 60 an die Geſchäftsſtelle. 5456 fachl. Laden: Aüler D 2, 15. 812 In unserem Vorlag ist in neuer Bearbeitung wieder erschienen: Mannheim in Sage und Geschichite Volkstümliche Erzdhlungen von Gustau Wiederkehr vierte reich illustrierie Auflage Preis: Mk..— Druckerei Dr. Haas G. m..H. Mannheim, E 6, 2 — mit eingerichtetem Bad, 15 e 5 Timmer Grosses Fabrik-Anwesen in Hannheim(industriehalen) mit Bahn- u. Wasseranschluß. Dynamo- u. Damplmasch, 4000 qm, wovon 20 Oꝗqm 4 stöckig überbaut mit mod. Uro- u. Wohnzebiude bei grös-· seler Auzahlung zu verkaufen. Näheres durch jImmob.-Büro levi& Sohn Tel. 595. -Wohnung Mädchenzimmer, Man⸗ ähe Roſengarten(Oſtſtadt) gegen Er⸗ ſtattung der Umzugskoſten ſofort zu vermieten. Anfragen unter I. ſbele dieſes Blattes. Q. 42 an die ———————— fenfſſwaren. „„„ l e e ee deeeeee 8238 Ed239 Mittleres Textilhau⸗ wünſcht zwecks 25451 Einkant mit großem Kauf⸗ oder Warenhaus in Verbin⸗ dung zu treten. Angeb unt. Z. E. 56 an die Wae 1 oder 2 Dögl. Angel mit Teleph. u. Küchen benützung ſof. od. 1. Dez. zu vermieten. Angebote unter Z. V. 75 an die 15484 Geſchäftsſte Bedingungen und Sicherheit von bekannter sofort gesucht. C. V. 102 an die Geschäftsst. —— Fi 000 Hx. 10 000 ö als Darlehen gegen günstige 1* Lagerräume 55 9990 und 400 qm, ſtadt hell, trocken, 1 ee An⸗ gebote unt. U. H. 34 an 1 55 Geſchäftsſt. Ba985 5888 Oroßhandlung Angebote unt. Durch wert⸗ beständige Mppeheken zu eimässigten Sütren deschafte ich biliges Betriebskapital. Egon Schwartz, 6, 21. Ed237 in belſeb. Höhe 5I0 geg. Scherhen Gtuncbes., M6 del u. Bürgschait, mäg, Zinsen Schmidt, Damm- str. 12 p. 10—1 u.—6 73419 800 Hark in Teilbeträg. od. gzanz v. Selbſtg. auszuleihen. Angebote m. Vergüt. u. 8 K. 80 unt. 2. B. 58 d. Geſchäftsſt. 15441 115-100 geg, hohen Monatszins u. Diskretion a. 3 Mon. ſi geſucht. Angebote erbeten unter A. J. 9 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B5016 -400 k. 1 e 8 Sicherheit und f n Zins für 6 Mon. ort 480 leihen geſucht. Auf Wunſch Ratenrück⸗ zahlung. Angebote erb. 3 knter 2. U. 71 an die 9 Geſchafts gelle. 25479 300 k ns u. 70 rt beſt—7 2 en geſucht Angeb. unt. Z. N. 64 d. d. Geſchäftsſt. 5462 Beſſ Witwe, Nähe Mh., 37., kath. ſchlank, m. 61. Jung., eleg. Wohn., gr. J. häus. lich, w. Herrn i. ſicher. — zw. 15 kenn. zu ſchäftsſt. J Mann 23 J. gut. Stellung, gebild. 8 Dame aus auter„zw. ſpät. Zuſchrift unt. Z.. 88 d. d. Geſchäftsſt. 5453 VLandw.⸗Tochter, 32., kath., mit ſchöner Ein⸗ richtung und Ausſteuer, angenehm Aeuß., nett., freundl. Charaft. tücht. 15 125 Beziehung, 780 Pölheiaten. Zuſchrift. unt. A. D. 4 an die Geſchäftsſtelle Wer würde jungem Fänger (Tenor⸗Buffo) t. Partien⸗Studium be⸗ hilflich ſein? Aae en erbet. unt. Z. L. 62 die Geſchäftsſt. 25400 Fräulein geht ins Haus Mähen und Flicken bei mäßi 57 —— 50 Wi ne 28176 8ſtelle dſs. Bl. u. Z. A. 52 8444 winſcht Bekannſſch. mit!. popberwina- Neuban —7 Zimm., gute Lage, du 10 ben geſucht. 8000 bis 10 000 4 88. 80 unt. Z. O. d. Geſchäftsſt. 98164 piane: prima Kleine Anzahlung, bequeme A zahlung. S2⁴9 8 E. u. F. Schwab. Mannheim K. 1. 5b und 'hafen Wredeſtr. 10a. Hind Gnabe) 1 Jahr alt, nur in gute Hände als Eigen abzu ⸗ geben. Fal ten unter A. G. 7 a. d. Geſchüfts⸗ 25490 Thüringer Wurstwaren garantiert reine Ware, verſendet in 9 Pfund⸗ Paketen. Porto u. Ver⸗ packung frei. 25098 Schweineſchlächt⸗ rei * Hornbogen, Poppel B. Bad Köſen g. Saale. Wer gibt auf Kom⸗ miſſion unter Garantie gutem Verkauf nur Helmasche Sicherheit vorhand An⸗ 9250 unt. Y X. 49 an die Geſchäftsſt.—f4—³ Erfahreue Hausschneiderin ſucht noch beſſ. Kunden. Spez. Kinderkleider und Wäſche. Angebote unter A. K. 10 d. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs Bl. 5502 Verfelte Scnnelderin nimmt noch Kundſchaft außer dem Hauſe an. ngeb. unter A. C. 8 d. d. Geſchäftsſt. 5491 Enthaarungs- Pomade Se entfernt binnen 10 Mi⸗ nuten jeden läſtigen Haar⸗ wuchs des Geſichts und der Arme gefahr⸗ und ſchmerzlos, Glas M..— eereeeae 14,18/4. 8 9 — den 17. November 1924 4 Ar. 34 H e Bational-Theater Mannheim ontag, den 17 November 1924 75. Vorsteſſung Miete C. Nr. 11 nAelvi14 Ein damatisches Gedich in 5 Akten v Emil G1 in Szene geseſzt von Artu, Hoz Bün 5 Anlang 51 ee von Hlemz Giete * ee uUle 9 5———— Lae 10 U *n mers von.sra e dee Fee e Mach öaen Wübelm Nolmar NMasrur AR Ernet angheinz Dfattar n 8 eorg 5 i1 er 5 Qaugg in Verbrecher E emdee 15 ueſngte dorzatetrnpen Meute Monlag, abends 7½ Um. Hamonie, O 2, 6 Klavier-Abend Emitte Schmitt Welke von Mozalt, Beethoven, Chopin. Liszi, Schubert. lanen von 1— bs.— in den behann an to v bkaulete en u an d Abendkasge g K% 5b Telephon 10038. — Das sch'nste und Manne 1 Filmtheater Mannneims! 1 Täglich um 5 und 8 Uhr: Das herrlionste Filmwerk. bel dem Nra desang! 5 Ein Sümmungsbild in 6 Akten unter Mil- Wukung des enen ngeren Aiuzendliche haben Zu'litt zur Vorstellung 25 um 5 Uhr Als wir am Donnerstag über den„Roſenmontag“ ſprachen, war 0 Arbeit nicht ſo ausſprechen konnt wie es mir Herzensbedürfnis war Laſſen Sie mich es heute nach⸗ bolen und Ihnen verſichern, daß ich es bedauere, daß mein Mann konnte. 8194 Selma Hartleben 1 Ein Brief der Witwe Otto Erichs 15 Dartleben an den Regiſſeur des „Roſenmontag“ Der Fünm läuft mit großem Erſolg im hieſigen Vorſührungen 4, 6, 5 Ahr Ach ere e Ade berdberſchnger den fablheneiate Arbeitsvergebung. 2. Nelden Lepbau unſeres Verwaltungsgebäudes werden vergeben: 10 2˙ och agrarbeſten, An, etker⸗ und Blitzableitungsarbeiten. Saen Seee each en be au reicht, erbältlich bei unſere Wiemdeeilung K 1 immer 513. Termin am d 1 ch, den 26. Nope 2 Uhr, imme Nr. 21 1924, vormittagz 12 9 Nibelungensael- Rosengarten e Se Ee e ee Palaft⸗Theater höchstem Verdienst gesucht. 2 H. Siall'necht Den ds 8 * NN 185 Wegen des beispiellosen Erfolg Lehung Dr. Gwerkoff Karten in den bek N E pbHadH Telephon 867 — Täglich um 4, 6 u. 8 Uhr Man sprach und spricht viel über Gelegenheit, se als chönste Fieu und be- nedbiesten Fumstein in ihrem neuesten und 15 elſolgreichen Film sehen zu köngen. 6 Abschnitte aus cem eden eines jungen Madchens ziehen en ns vorübet. Das vortellliche Spiel Doraines 15 mit conrad Veiih rasammen geben dem Schicksa“ ene besondere Note eines Qualitätsfilms! 07 7 8 75 55 malerlallan- Fachmant als Geschäftsführer für grosse Baustoffirma in Baden gesucht. 8872 Ausführliche Angebote mt Zeugnis- abschriften, lückenlosem Lebenslauf, Referenzangabe u Gehaltsansprüche unter C. X. 104 an de Geschältsst. Leiſturgstäbige Schürzen und Wäſchefaort ſucht ſür den Bezirk Baden 5342 dem bedeutender Kreis von Händlerkundſchat zur Berfügung ſteht Gefl. Angebote unter Beuüg ung von Referenzen an dit Geſchäfteſt. d Bl. u X E 7 Er 905 Gross-Brauerel zucht geeignete Perzönlſch- keit zur Führung einer Mederlage in Baden. verbunden mit WItscgaft. Beweber mülssen iepiäsemtabel, verhelr. und im Kundeneiwerb erfahren sen u. nue Fähigke t im Umgang mt der kund⸗ schaft nachweitzen können. Qell Augebote unter C. R. 198 au die Geschuksstelle dieses Blattes. 8816 Reisende zum Beſuch von Privatklundſchaft bei Es wird au Herren reflektiert, die mög⸗ lichſt ſchon gereiſt haben. Meldung mit Ausweis Montag von—7 Uhr bei Restaurant Neckatstrand Ecke Mespl u. Dammstr. Stenolgpistin für Adlermaſchlne von Lebensmtiitel⸗Großhandtung zum baldigen Eintritt Kesucht. Angeboſe mit E lion der ſtädt Waſſer⸗, Gag, und Alekir.⸗Gerks. Mannheim. Em121 kaushäſterin! J6 Jahre alt, bisher die Handelsſchule beſucht. mögl. z. alleinſt. Perſon. Näh. Kratochvill, Sprachſchule 0 6. 3. III. 5475 15 Sabdete epſ. Fean Aeue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Nusgabe) N EEE Beginn der Vorträge Dr. Muckermann 12 8 Wiederholung dei Veranstaltung der 1. russischen Konzertgesellschaft Balalaika/ Nussische Männerchöre Nussische Tänze/ Iwan Orik 30 Künstler Hittwoch, 19. Novbr., Vversammlungssgal/ abends 8 Uh Tüchtiger junger NKaufwann aus der Papierbranche, mit allen vork Arbeiten beſt. vertraut, ſucht. ge⸗ ſtützt auf prima Zeugn. u. Reſer., Stellung in 18 Handel od. Induſtrie. a. d. Geſchäftsſt. Bilanz. und abſchluß⸗ ſicherer funhüle Gefl. Angebole unter 4 B5008/9 8 ahenen e ahre alt, ſelb⸗ echaniker) m. u. Laſtkraſtwagen, ſucht ſofort oder ſpäter Stel.⸗ klung. Angebote un er 8. E. 59 an Rudolf Moſſe, Geb. Fräul., 35 J. alt, tüchtig u. ſelbſtänd. im 1 anzen Hausweſen, ſucht Stelle i. frauenl. Haus⸗. balt, Mannh. od. Umg. 100 Hatte Jahresſtellung. Franleim ſucht Stellun, in Büro Angebote unt. F. K. 36 Rſad. Geſchätsſt. B5007 Jenge Sü ze in Krankenpflege hat u. in. folge Sterbef. gezwung. welche Erfahrung iſt, ſach anderweitig zu verpflichten, ſucht Stell., Mädchen Mitte 20, m. gut. Zeugn ſucht Stelle i. Haush. v. ſof u. ſieht mehr a. gute Behand“ g. Lohn. Ang. u. A. M. 2„ d. Geſchſt. perf. Batiſpieler) tägl. ab 3 Uhr für dauernd geſucht. LKammer-Llchtsnigle. gle Tüchtiger Laborant gegen ſojolt fällige hohe Intaſſo⸗ Proviſion für meine neuen hygieniſchen Artikel für o ort geſucht A Witschel .eipzig⸗ Pl. Meissenfelserstraße 47 b täglich mittags geſucht. Papierhandlung B 2. 16 Piauken. Vorſtell.—4. 5486 Madchen das ſchon gedient u. Zeuqn.ſſe hat, für ſofort für kleine Fam. geſucht. Lorinſer, Rheinpillen⸗ ſtraße 4, 1 Tr. 25447 Upsohangige Frau od. zuverläſſig. Mädchen tagsſtber für Hausarbeit geſucht. 5497 Römpert, eſengartenftraße 21. NMädcmen das ſelbſtd. kochen kann, für eine Wirtſchaft ge⸗ ſſuch t. Angebote, unter 7. J. 76 d. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 5489 Angeb. unk. T. v. 50 55489 in allen kaufm. Fächern vertrau: ſucht Stelſung lauf 1. Januuar 1925. N. 89 a0 d. Geſchäfts. ſtelle dſs. Bl 85 Angebote unt. V. W. 48 4. d. Geſchäffsſt. 548 als Aufängerinn te am Paradeplatz 9 1,1 eeeeeeeeeeeeeeeessse 1 groger Posten Reinwoll. e 8 5 N Uer- Urid Eirzeikerlen in der bekerruer Vor- Verkeuusseller ud eru der Abenckasse. Die große Stoff-Etage SONe. nur 1 Treppe hoch Schwarzer Kleidersamt ca 70 em breit, gute Köôperware 11. Seite. eN S18³ Verkauf 921.1 3 Gelegenheltskaäufe 3 aaeeiakabtaktndaedednmattet. angzummmemeann doete Weige Köperflanelle vollbreit, gute Gebrauchsware Mtr. Pl. kosten Hemndlen-Zephir 98 in schönen Stréifen Mtr. Pf. esten Heinw.Kleiderstoſfe 12 doppelbreit, in vielen Farben Mtr. M. osten Ssillen-Trikot 5 cea. 140 em breit, in neuen Faiben Mtr. M. 90 1 Mtr. Velour de laine, Velour-Flausche, Herrenstoffe, Billige Ulsterstoffe, Musseline, Seidenstoffe. 0 Wir ſuchen per ſo ort oder ſpa er bereus in größeren Häuſern tätig war. Angabe der Gehaltsanſpruche an füchtigen Dekorafeur der Fantaſte, ſowie Stapeltenſter zugkräftg dekorieren kann und Angebote umer Bei ügung von Bild, Zeugnisabſchri ten 1 50 Kauthaus Goldschmidt 6. m b. H. Worms à fn. er Veneſot Nun Mui ſtelle dſs. Bl. Erfahrenes das nähen und bügeln kann. mit gut. Zeugniff. zum baldigen Eintritt zeſucht. Angebote an — Soſtheim, 2544 Mollſtr. 12. 15 5 Wir iuchen für Nordbaden und Taubergrund omie für den Kreis esuntheim tüchuge, repräſentable Reisencle die bei der Kundſchaft guneingeſührt ſind f He ren aas der O lbranche'nießen den Vorzug. Zunächſt nur chriſtl. Ang bole mii Lichtheld an Ed239 ftopa-Alen-Gesellscha Mineralöl⸗Induſtrie. Zwe gniederlaſſ Mannheim. Paſtiach 54 in Dauerstellung gesucht. Angebote mit ausführlichen An- gaben ũber bisherige Tätigkeit usw. unter C. N. 194 an die Geschäfts stelle dieses Blattes erbeten. 8808 N Aupanlen eiuer alten augesehenen Feuer- versicherungs-Gesellschaft mit allen Nebenbranchen und mit einem be⸗ ſtehenden, nennenswerten Verſicherungsbeſtand am Platze 8754 St geu zu besefzen. Bewerber, welche in Induſtrie⸗ und ſonſtigen Kreiſen beſtens eingeführt und ge⸗ ſonnen ſind, das Geſchäft weiter auszubauen, 1⁶5 ihte Adreſſe unter C F. 187 an die 0 Geſucht: Beſſeres Anmenmäden per ſofort. B5017 r. Zeugnisabſchriften u. Gehausanprüchen u. V. E 31 Geſchettsſtelles d. S. Ws008 90 Merden v.—6 nachm.l dz Geſchäſtsſtelle dieſes Blaties abgeben. der eine mehrjährige erfolgreiche Täligkeit in Hoch⸗ und Etenbetonbau nachweiſen tann und imſtande iſt, Bauten lbſtändig zu leiten und ſtat. Berech⸗ nungen aufzuſtellen pon Baugeichäft in Mannteim per N. Icben⸗ Angebole unter 22 an eſchäftsſtelle eles Wlaies 33002 1 zuſtellen mit amtl Ausweis bel M. Genucht wird: Tüchtiger Feilenhauer(Maſchinenhauer) zu ſofortigen Eintritt m Dauetſtellung. S7 Arbeitsamt N 6, 3/4. Tüchtige Stenotypisfin auch mit Lohnverrechnung vertraut gesucht. Gebrüder Bauer, Mannheim 5 Akademieſtraße 12 8840 Angenehms fieissiatigreft bei hochl. dauernd. Berdienſt finden ſoſort tüchtige, arbeitsfteudige Damen im Prinatverkauf unſerer pat Korſetter atzarkikel. Kein Hauſieren.— Einarbeitung koſtenlos. Bor⸗ 11 Pälzer Hof, Paradeplatz. Montag—5 Uhr 100 11 5 12. Seite. Nr. 534 an den Planken neben der Hauptpost Mannh ms Konsumgeschäft für Textilwaren und verwandte Artikel ur 80 lange ſl künbülammnptebaentgglinbgnanaebene ¹ 12 112 habe ich mich entschlossen. um meinen Kunden bei der anhaltend verminderten Kaufkraſt etwas gSanz besonderes zu bieten eine Unmasse Reste aller Art Zir Hälfte der reguläien Pieise u weit darunter zum Verkaut zu stellen. LfifgagſunammmnmnimmnntHtnn Benmtzen Sie lie Morgenstunden eisbiete ü0 Mmnashahmichen Digkeit + lur a 9 onbt Samt-beste jetzt j tatt 95.10 135 105 2550 221 260 475 Mauskleiderstofſe 2 Srer—28 35 68 55 1 statt 95 reine Wolle 198.0.09 Scldenresie Aiusenstate Mtr 48 88.75.45 zur Hälfte f statt 1 50.10 390.50.50 86lbentrifot-Beste 0 0 Il AUl. U1 Ventuh. 75.05.45 u. 95.45.95 i 1b.86 75 Mantelstoffe statt 650 10.50 13.50 14 50 (auch Velour de laine) jetzt Mtr..28.75 f. 5 25 6 75 7˙25 Aurnn 980 10.80 Fopęlinreste zur Hälfte Aagfüm Stoftg a br.88.80.80 Zzum Einkauf! Beamtenswert ist mein RNestg-Fenstgr! statt 3 90 jetat ſ. g5 III Nach diesem Gesichtspunkt müssen Sie dieses Inserat beurteilen Unterwäsche! Lelb- H. Seeihosen ³ in allen Größen. r. 60 Normalhosen 20⁸ woll emischt...75 Normalladten Wollgemischt..73, Fufterhosen 3 sehr billgg...30, Tufleraden 4⁵⁸ Sent Dinlig..23, Schlupihosen 2¹² sehr warm 2,93 Nelormhosen beste Qualitat 23 malen Größen.. Gr. 60 Unterlädschen 15 mit/ und /ñ Arm.. von Lan 242 Pf een 38 an nabulddiden I. Kaurnaus Mannheim, Schweßingersir. 106. ſcn dad Miadt. ket an Fuattnl Das fidelſte u. ſpaſſigſte Buch heißt:„Kicherwaſſer“. Eine bunte Sammlung ſpaſſigſter Wi e, amüſanter Scherzfragen, fideler Kalauer u zwerchfellerſchuttern⸗ der Anekdoten. Dazu„Der famoſe Coupietſänger“ u.„Hettenabend“. 50 neueſte Couplets ꝛc. Wollen Sie enmal recht herzlich lachen und der Spaßvogel der Ge ellſchat werden, ſo bez ehen Sie dieſe drei luſtigen Bücher für zu ammen M. 2 50 portofr⸗i von W. A Schwarxe's Dresden N 386. m Nervöse, Neurasſheniker die an Reizbarkeit, Willensſchwäche, Energieloſigkeit, trüber Stimmung, Lebensüberdruß, Schlafloſigkeit, Kopfſchmerzen, Angſt⸗ u Zwangszuſtänden, Hypo⸗ chondrie, nei vöſen Herze u Magenbeſchwerden leiden, erhalten koſtenfreie Brochüre von Dr. Weiſe über Nervenleiden. Dr. Gebhard& Co., Berlin W3Oa. Em 111 15 litt ſeit 3 Jahren an gelblichem 805 Augſ ag mit 3 5 furchtbarem Durch ein Ghalbes Stüc Zucker's Patent⸗ habe ich das Ubel völlig 8 beſeitigt. H.., Poliz.⸗Serg.“ Dazu Zuckooh⸗Creme(nicht fettend und fett⸗ haltig). In allen Apotheken, eee und Parfümerien erhältlich. aegeue Ich verſteigere am Mittwoch 19. November beginnend 9 Uhr vormittags, im Hauſe O 5..11 gesamte Inneneinrichtung, mit Federbetten., Vorhängen uſw., ſowie Wirt⸗ ſchaftsinventar. Der Lieferungstermin der Möbel kann gegen Anzahlung verſchoben werden. Anzu⸗ ſehen Montag und Dienstag von 11—12 Uhr vor⸗ mittags. 8504 Leopold Herzberger Auktionator Mannheim, D 2 8. jungbusch-Garage Tel. 6489. wegen Aufgabe des Hotels„Schweizer Hof“, die 91 beſtehend aus etwa 40 komple ten Schlafzimmern ſila in foideberg in schöner Lage am Neckar mit ca. 10 Zimmern, Garten, Nebengeb. für Ga⸗ rage zu M. 75.000 bei M. 50 000 Anzahl. im Auftrag zu verk. Fritz Kahn, Immo bilien. Heidelberg. Haupiſtr. 54. Tel. 1817 Radlatoren aus einem Umbau zu verkaufen und zwar: ulig. 6 3 gubeis. Radiatoren, uun angen beſtehend aus: je 24 Elementen mit 2 Anſchlüſſen 1· lichte Weite. 5⁴⁰5 Georg Merkel. G. m. b. H. Telef. 9972, Nähe Marktplatz H 7, 30 Auto⸗Benzin per Liter 34 Pfennig. 7208 Ingenieurbüro für Elektrotechnik MHaunheim, Gontardplatz 3. Tel 8034 2 NMöbel hervorragender Qualität und ſorm'chön, zu billigen Preiſen. auf Wunſch Zahlungserleich erung. 5455 Schwere gediegene Austührung in Speise-, Herren- u. Schlafzimmer Eiche u poliert. Beſichtigung lohnend. Kein Laden. Sonderanfertigung aller Möbel in jeder Holzart. — Wohnungseinrichtungen Bismarckpl. 12. al 7701ÿ1 Tüscohuss suche per sofort I nmeeeen möglichſt Neckarſtadt, Wa dhof oder Sandhofen. Angebote unter C. J. 199 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 8830 Wohnungstausd; Geſucht: Moderne—8 Zimmer mit Heizung. Geboten: Moderne 4 Zimmer mit Zubehör und Heizung. B4981 Umzugskoſten etc. werden geleiſtet. Angebote unt. U. D. 30 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Wohnungs-Jaue 5 Lan dau Pfalz)—Mannheim Geboten: 5 Zimmer Wohnung mit allem Zu⸗ behör in Landau(Pfalz). 8738 Geſucht: eine gleiche Wohnung in Mann⸗ heim in beſſerer Lage. Angebote unter C. B. 183an u die Geſchäftsſtelle —3 Naume für Bürozwecke geeignet, nebſt Lagerraum. etwa 40 am, möglichſt im Stadtinnern geg. zeitgemäße Miete per ſofort geſucht. Angebote unter T. R. 18 an die— d. Bl. 4977 pat ye ſirgter für Büremaschinen und Büroutensiien gesucht. Arbeitssamen, strebsamen Herren ist durch hohe Provision gute Verdienstmöglichkeit geboten. Angebote unter V. J. 44 an die 35 Geschäftsstelle. de 150 ca. 300—400 qm ſchöne helle Abeitsräume für ſaubere Fabrikation. Evtl. kann moderner Laden am Friedrichsplatz dagegen miteinge⸗ tauſcht werden. 8780 Angebote 5——55 an die—9——9 Aius b ün. uug Bad, elektr. Licht ete., freie ſonnige Lage gegen Baukoſtenzuſchuß zu vermieten. 5300 Angeb. unter W. K. 86 a. d. Geſchäftsſt. Die Gegensfände werden mii Anzahlung bis nächsſen Monai zurückgelegi. Preislagen: B. G Ich kaufte emen großen Posfen Kleider sehr billig und sfelle denselben 2u fabelhaff niedrigen Preisen Heganie Sirassenkleider in nur qulem Geberdine, Pips, Krepp, Samt 45l.- af. —22.— bis Grösse 50 jeif! hübsche Tanzkleider .— 78. 39.—