3* 8 nn n. Montag, 17. November Sezugspreiſe: In Mannhelm u. Um öchenilich gebung wöchenil! Gold⸗Pig. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtt endetung d. wirtſchaftl Verhällniſſe notwendig werdende Prelserhögungen anzuerkennen Poſtſcheckkonto Nr 17590 Rareerube.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2— Geſchäſts ladenſtellen Waldhoſſte 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ G5, 4— Feruipr Nr i04 7048.— Telegr.-Apreſſe eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Neue Manubeimer öei Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 535 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro eln ⸗ ſpallige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Siellen und Ausgaben wird keine Veraniwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ seigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Aannheimer Frauen- u. Muſik⸗Seitung Aus der Welt der Technik ⸗ Unterhaltungs-Veilage Wandern u. Neſſen —— Poincarés Entlarvung Enthüllungen eines Franzoſen V Yparis, 17. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Mac⸗ donalds Genfer Prophezeihungen, es müſſen noch 50 Jahre ver⸗ ſtreichen, bis man die Frage der Verantwortlichkeit am Kriegsausbruch werde entſcheiden können, erweiſt ſich als un⸗ zutreffend. Die im Auszug vorliegende Veröffentlichung der Tage⸗ bücher des im April 1917 verſtorbenen franzöſiſchen Bot⸗ ſchafters in Petersburg, George Louis, der vor ſeiner Petersburger Tätigkeit Kabinettsdirektor im franzöſiſchen Außen⸗ amt war, und der dazu beſtimmt war, Poincare als Kriegs⸗ anſtifter in der furchtbarſten Art und Weiſe zu brandmarken, wurde geſtern und heute im Oeuvre veröffent⸗ licht. Sie bilden aber nicht einmal den hundertſten Teil des An⸗ klagematerials, das in den Tagebüchern des franzöſiſchen Botſchaf⸗ ters ſich befindet. Es iſt notwendig, die deutſche Oeffentlichkeit auf die Wichtig⸗ keit dieſer Publikationen vorzubereiten und beſonders darüber zuinformieren, daß es ſich nicht, wie heute viele Blätter ſchreiben, um Notizbücher handelt, ſondern um methodiſch geordnete Tagebücher, die von dem früheren Botſchafter genau geführt und mit allen Unter⸗ lagen verſehen wurden. George Louis wurde im Mai 1912 von Poincare dem damaligen Außenminiſter aus ſogenannten patrio⸗ tiſchen Gründen aufgefordert, ſeine Demiſſion zu geben. Der Bot⸗ ſchafter, dem die Machenſchaften Iswolskis bekannt waren, reiſte nach Paris und erklärte, daß er ſeine Demiſſion nicht geben werde. Dabei blieb es bis zur Wahl Poincares zum Präſi⸗ denten der Republik im Jahre 1913. Die erſte Tat Poincares war, George Louis abzuberufen. In Petersburg begann die Poincariſtiſche Allianz⸗Politik, deren Ziel der Revanchekrieg gegen Deutſchland war. Delcaſſé und Paleologue, die Nach⸗ folger Louis in Petersburg, arbeiteten auf die Verwirklichung des ruchloſen Planes hin. Als vor zwei Jahren das Buch des franzöſiſchen Publiziſten Gouttenoire de Touri, betitelt:„Hat Poincare den Krieg geſucht?“ veröffentlicht wurde, wurde zum erſten Mal von den Ur⸗ ſachen der Abberufung von George Louis geſprochen. In dem Buch Mellte Gouttenoire de Touri aufgrund ſeiner damaligen Information! die Behauptung auf, daß Poincare George Louis zur Demiſſien genötigt habe, um ſeine Pläne durchführen zu können, für die Louis keine Sympathie bewies. Poincare dementierte damals die Behaup⸗ tung des genaunten Publiziſten in einem Artikel, der im„Malin“ erſchien. Es iſt anzunehmen, daß Poincare damals nicht wußte, daß die Tagebücher des verſtorbenen Botſchafters zur Veröffeni⸗ lichung gelangen würden, ſonſt hätte er ſein Dementi nicht losgelaſſen. Jedenfalls zeigt es, was ein Dementi Poincares bedeutet, und in welchem Sinn auch die heutigen Dementis aufzufaſſen ſind, die der frühere Präſident der Republik und Miniſterpräſident losläßt. Heute befindet ſich Poincare jedenfalls in einer ſehr heiklen Situation. Die Tagebücher von George Louis, deren Veröffentlichung durch den früheren Herausgeber des„Eclair“, Ernſt Judet, anfange Dezember beginnen wird, enthalten die Depeſche, die Poincare an George Louis im Mai 1912 richtete. Der frühere Präſident der Republik wird alſo durch die Veröffentlichung dieſer Depeſche zum Lügner geſtempelt werden. Die Aufzeichnungen des Bor⸗ ſchafters werden fefner ein klares Bild der Intrigen Iswolskis und Poincares vor dem Kriegsausbruch vermitteln. Die Auszüge des „OJeupre“ ſind eine Kleinigkeit gegenüber den bevorſtehenden Ent⸗ hüllungen. Intereſſant iſt die Vorgeſchichte der Publikation der Tage⸗ bücher. Wie mir von Gouttenoire de Touri mitgeteilt wird, war er es, der mit der Witwe des Botſchafters im Jahre 1919 über die Aufzeichnungen von George Louis zum erſten Mal ſprach. Er forſchte in den Briefen des verſtorbenen Botſchafters nach und ſtellte feſt, daß die Tagebücher aus den Jahren 1912/13/14 fehlten. Die Witwe machte ihm die Mitteilung, daß ihr Mann auf dem Toten⸗ bette noch Ernſt Judet verlangt habe. Dieſer kam aber zu ſpät. Die Witwe übergab die Papiere dem Bruder des Verſtorbenen, dem Dichter Pierre Louis. Dieſem Umſtand iſt es zu verdanken, daß die Dokumente gerettet werden konnten. Die im Hauſe Lorge Louis durch einen Diplomaten des Außenamtes vorgenom⸗ mene Unterſuchung der Nachlaßpapiere lieferte kein Ergebnis. Gouttenoire de Touri wies im Geſpräch mit mir auf die Tatſache bin, daß Männer wie Bour geois und Briand jahrelang die vdon Poincare ausgeſprochene Unwahrheit, daß George Louis nicht don Poincare abberufen worden ſei, ſondern freiwillig demiſſionierte, mit Stillſchweigen hinnahmen, obwohl ſie den Sachver⸗ alt genau kannten. Das franzöſiſche Parlament wird über dieſe ſchwere Anklage, die ſich in den Tagebüchern befindet, nicht mit Stillſchweigen hinweggehen können. Es gibt keinen Ausweg mehr für die Männer des Kartells. Die Frage der Kriegsverantwortlichkeit hängt über ihren Köpfen wie ein Da⸗ moklesſchwert. Im heutigen„Oeuvre“ werden noch einige kleine Tagebuchnoti⸗ zen veröffentlicht, die, wie geſagt, nur kleine Bruchſtücke ſind. m 24. November 1914 ſchrieb Georg Louis in ſein Tagebuch fol⸗ gendes ein:„Ich hatte ein Geſpräch mit meinem Kollegen, dem Bot⸗ ſchafter Gerard, er ſagte mir: Im April 1913 war Iswolski in tersburg in Ungunſt gefallen, ſeine Abberufung war bevor⸗ ſtehend, aber Delcaſſe in Petersburg und Poincaré in Paris taten ihr Möglichſtes, damit Iswolkski weiter als Botſchafter in Paris blei⸗ ben konnte. Poincaré hätte eigentlich zufrieden ſein können, wern Iswolski abberufen worden wäre, aber er rettete ihn, dafür zeigte ſich Jswolski gegenüber Poincars und Delcaſſe ſehr ent⸗ gegenkommend. Er unterſtützte ſie in jeder Weiſe. Ferner bringt der„Oeupre“ noch einige charakteriſtiſche Bemer⸗ kungen, daß Iswolski vom Staatsſekretär im Außenamt, Sir Ni⸗ cholſon, bereits im Jahre 1909 in einem Geſpräch mit George Louis als ein halber Lügner hingeſtellt wurde.„Oeuvre“ ſtellt heute die Frage, ob es günſtig ſei, im jetzigen Augenblick dieſes Tagebuch überhaupt zu veröffentlichen. Es gelangt zu dem Schluß, daß es unbedingtnotwendig ſei, Poincaré, der offenbar die Sache Frankreichs ſchlecht verwaltet habe und der Spannungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankteich hervorgerufen habe, durch dieſe Tagebuchblätter in das rechte Licht zu ſtellen. Das Blatt fügt noch hinzu, daß der Angriff Deutſchlands im Jahre 1914 über jeden Zweifel erhaben ſei und daß der Verſailler Vertrag durch die Veröffentlichung, die jetzt ſtattfinden werde, in keiner Weiſe beeinträchtigt werden dürfe. Dieſer Standpunkt iſt freilich noch zu revidieren. Mit einer ge⸗ künſtelten Ironie, die darauf berechnet iſt, das Publikum irre zu führen und eine tiefernſte Frage gewiſſermaßen ins Lächerliche zu ziehen, ſchreibt der„Matin“ über die geſtrigen Enthüllungen des „Oeupre“:„Die ſogenannten Enthüllungen des Botſchafters George Louis verfolgt natürlich den Zweck, zu beweiſen, daß Poincare am Kriegsausbruch der am meiſten verantwortliche iſt. Wir konnten natürlich Herrn Louis über ſeine Notizen nicht interviewen, weil er bekanntlich tot iſt, aber Pichon und Cambon und Poincare leben noch. 7—„Eclair“ wird noch einmal die Geſchichte der Kriegsverant⸗ wortlichkeit in poincariſtiſcher Aufmachung wiederholt und den Leſern verſichert, daß ſich Deutſchland über die Tagebücher des Bot⸗ ſchafters ſehr freuen würde. Aeußerungen Poincares dem fran⸗ zöſiſchen Botſchafter gegenüber werden lächerlich gemacht. Man hört zum erſten Mal, daß PicFon geiſtesſchwach() geweſen ſei. Zum Schluß behauptet der Eclair, daß die früheren Botſchafter all⸗ mählich als Agenten der deutſchen Propaganda eine Rolle zu ſpielen beginnen. Es ſcheint alſo, daß in der Kuliſſe noch andere franzöſiſche Diplomaten ſtehen, die etwas ſagen wollen. Aufregung in Paris Reuter berichtet aus Paris, daß die Veröffentlichungen des Oeupre und die darin enthaltenen ernſten Beſchuldigungen Poincarés, indirekt für den Weltkrieg verantwortlich zu ſein, in der franzöſiſchen Hauptſtadt Aufregung verurſacht habe. Die diplomatiſchen Kreiſe in ganz Europa würden unvermeid⸗ lich durch die Enthüllungen des Oeuvre erregt werden.: Die Mornjingpoſt veröffentlicht das Telegramm ihres Pariſer Berichterſtatters über die Enthüllungen des Oeupre unter der Ueber⸗ ſchrift: Neue Theorien über die Kriegsurſachen. Poincaré will das Gegenteil beweiſen Havas veröffentlicht folgende Erklärung Poincaré aus Straß⸗ burg: „Herr Poincaré bittet uns anzuzeigen, daß er morgen die Briefe von Pichon und Jules Cambon unterbreiten werde, die die Aeußerungen, die ihm durch die Veröffentlich⸗ ung der Zeitſchrift Europe in den Mund gelegt wurden, demen⸗ lieren ſollen. Das„Deuvpre“ fügt hinzu, man müſſe abwarten, denn nichts ſei für die Lebenden beunruhigender und hinderlicher, als ein Toter, der ſpreche. Die Veröffentlichung einiger Auszüge aus den perſönlichen Notizen des ehemaligen Botſchafters Georges Louis könnte nur die klaſſiſchen Dementis und verſchiedene Kommentare hervorrufen. Das Blatt ſagt weiter: Poincaré kündigt an, daß er zwei neue Briefe zu den Akten übermitteln werde Dadurch werde dieſe natürliche Veröffentlichung aber nur unterſtrichen und aus der einzigen Sorge der unparteiiſchen Verichterſtattung heraus⸗ gehoben. Der Botſchafter Louis ſei nicht wegen ſeiner eigenen Unfähigkeit nach einem langen Aufenthalt in Rußland abberufen warden, ſondern weil ſeine Politik nicht der Politik ent⸗ ſprach, die Iſwolſki in Paris betrieben habe. anenn Am das Genfer Protokoll In einer Rede in New⸗Caſtle erklärte Lord Grey, die Repa⸗ be ſei ein großes Hindernis für den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund geweſen. Das Londoner Abkommen ſtelle jedoch einen großen Schritt zur Beſeitigung dieſes Hinderniſſes dar. Die Anweſenheit Robert Cecile in der Regierung ſei ein klarer Beweis dafür, daß ſie eine Völkerbundspolitik verfolgen werde. Grey erklärte weiter, er ſehe jetzt, was er 1914 nicht ge⸗ ſehen habe, nämlich, daß ein Krieg infolge des Anwachſens der Rüſtungen unvermeidlich war. Er ſei zu dem Schluß gekom⸗ men, welches auch immer die Schuld Deutſchlands geweſen ſein möge, den Krieg in jenen Tagen herbeigeführt zu haben, das An⸗ wachſen der Rüſtungen ſei es geweſen, was den Krieg wirklich un⸗ vermeidlich gemacht habe. Der nächſte Krieg würde das Ende der Ziviliſation bedeuten. Bezüglich des Völkerbundes müſſe ſowohl Frankreich als auch Deutſchland und den Vereinigten Staaten noch vieles klargemacht werden. 5 Wenn Großbritannien den Völkerbund zu einer Wirklichkeit machen wolle, ſo müſſe es erklären, daß es nicht für Sonder⸗ bündniſſe eintreten werde, die ſchließlich zu einer Rivalität zwi⸗ ſchen den Nationen führten. Dieſe und andere damit zuſammen⸗ hängende Fragen müßten beantwortet werden in Verbindung mit der Unterzeichnung des Genfer Protokolls. Grey ſagte ſchließlich, er werde niemals dafür eintreten, daß die britiſche Flotte in den Dienſt eines auswärtigen Tribunals geſtellt wird. 5 Das Ende der franzöſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahn⸗Kegie (Von unſerem Pfälzer Vertreter.) In Durchführung des Londoner Abkommens zur Wiederher⸗ ſtellung der Wirtſchaftseinheit Deutſchlands iſt in der Nacht von Samstag auf Sonntag 12 Uhr das geſamte rheiniſche Eiſenbahnnetz, das 5327 Kilometer, alſo rund 10 Prozent des geſanten deutſchen Bahnnetzes mit einem Perſonalbeſtand von 120 000 Köpfen umfaßt, von der franzöſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahnregie der deutſchen Reichs⸗ bahn wieder zurückgegeben worden. Dieſe Zahlen umreißen die Wichtigkeit des rheiniſchen Eiſenbahnnetzes für das deutſche Wirt⸗ ſchaftsleben, deſſen Schlagader es mit Recht genannt wird, aber auch gleichzeitig die Bedeutung, welche die deutſche Eiſenbahn für die wirtſchaftliche und politiſche Durchdringung des alt⸗ und neubeſetzten Gebietes unter der Aera Poincarés hatte. In der franzöſiſchen Rheinlandpolitik nahm daher die Frage der Beſitzergreifung der Bahnen des beſetzten Gebietes ſeit Beginn der Beſetzung einen brei⸗ ten Raum ein. Schon vor dem paſſiven Widerſtand hat es franzö⸗ ſiſcherſeits nicht an Verſuchen gefehlt, die in Arxtikel 10 des Rhein⸗ landabkommens genau umſchriebenen Befugniſſe der Beſatzungs⸗ mächte, nach welchem das geſamte Verkehrsperſonal den Befehlen, die ihm von dem Höchſtkommandierenden der alliierten und aſſo⸗ ziierten Armee oder in ſeinem Namen zu militöriſchen Zwecken er⸗ teilt werden, Folge zu leiſten hat, allmählich zu erweitern und durch die Militariſierung der Eiſenbahnſtrecken, die bei Eiſenbahnecſtreiks im beſetzten Gebiet wiederholt angedroht wurde, allmählich zur voll⸗ kommenen Beſitzergreifung“auszudehnen. Den gewünſchten Anlaß dazu bot endlich der paſſive Widerſtand. Allerdings geſtalteie ſich die Durchführung viel ſchwieriger als ſich die Regierung Poincaré die Verwirklichung des alten Zieles vorgeſtellt hatte. Das deutſche Eiſenbahnperſonal lehnte es ab, ſich unter den Befehl der franzo⸗ ſiſch⸗belgiſchen Beſatzungsmacht zu ſtellen und weigerte ſich, den Ab⸗ transport der von der franzöſiſch⸗belgiſchen Einbruchsarmee im Ruhrgebiet beſchlagnahmten Kohlen zu übernehmen. So blieb den Beſatzungsmächten nichts anderes übrig, als ohne Mitwirkung des deutſchen Eiſenbahnperſonals ab 3. März 1923 das geſamte Eiſen⸗ hahnnetz des alt⸗ und neubeſetzten Gebietes zu übernehmen und das deutſche Eiſenbahnperſonal aus allen Dienſtſtellen zu ver⸗ drängen. Trotzdem aus Frankreich und Belgien franzöſiſche und belgiſche Eiſenbahner ſchon vorher ins beſetzte Gebiet gebrocht wor⸗ den waren, und ihre Zahl nach Verdrängung der deutſchen Eiſen⸗ bahner noch bedeutend vermehrt wurde, konnte die Regie nur auf den ſtrategiſch wichtigen Durchgangslinien den Eiſenbahnverkehr im kleinen Umfang aufrechterhalten. Auch die techniſchen Schmmerig⸗ keiten häuften ſich derart, daß die franzöſiſche und belgiſche Regie⸗ rung vor keinem Mittel zürückſchreckte, die deutſchen Eiſenbahner zur Dienſtleiſtung bei der Regie zu zwingen. Und als die deutſchen Eiſenbahner ſich weder durch Drohungen noch durch Verſprechungen dazu bereit erklärten, ſetzten die Maſſenausweiſungen und die Ver⸗ treibung der deutſchen Eiſenbahner aus ihren Dienſtwohnungen ein. Allein aus dem Bezirk der pfälziſchen Reichseiſenbahndirektion wurden 5262 Eiſenbahner mit 12 565 Familienangehörigen, das ſind 30 Prozent der Eiſenbahnbedienſteten der Pfalz und 1 Prozent der pfälziſchen Geſamtbevölkerung. ausgewieſen, während in anderen Bezirken die Zahl der Ausweiſungen etwa—12 Prozent betrug. Aus den bahneigenen Wohnungen wurden in der Pfalz an einem einzigen Tage ungefähr 1300 Familien verdrängt. Und nicht ge⸗ nug damit, wurde auch zur Verſchärſung des Druckes ſehr vielen der Ausgewieſenen nicht geſtattet ihre Möbel mitzunehmen von denen die franzöſiſchen und belgiſchen Eiſenbahnbeamten und die ſog. Hilfsangeſtellten Beſitz ergriffen. Dieſe Hilfsangeſtellten, zumeiſt moraliſch minderwertige Sub⸗ jekte, die während des paſſiven Widerſtandes ihren eigenen Volks⸗ genoſſen in den Rücken fielen, wurden ſpäter die Kerntruppen der ſog. ſeparatiſtiſchen Rheinarmee. In dem bekannten Separatiſten⸗ prozeß vor dem Süddeutſchen Senat des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik iſt gerichtsnotoriſch feſtgeſtellt worden, wie die franzöſiſche Eiſenbahnregie von den franzöſiſchen Drahtziehern der Separatiſtenbewegung benutzt; wie die Hilfsarbeiter der Regie zu Stoßtrupps der Separatiſten verwendet wurden, wie die Regfe⸗ bahn unentgletlich die bewaffneten Banden der Separaßiſten be⸗ förderte und ihnen dadurch die gewaltſame Beſitzergreifung einer großen Anzahl von Städten in der Pfalz, in Rheinheſſen und im Rheinland ermöglichte. Französlingen und franzöſiſchen Firmen wurden die bahneigenen Lagerplätze übergeben, von denen die bisherigen Pächter rückſichtslos über Nacht verdrängt wurden. Sömtliche Bahnhofbuchhandlungen wurden an eine Pariſer Firma verpachtet, die nur franzöſiſche Zeitungen und franzöſiſche Literatur auf den Bahnhöfen verkaufte, und ſich bereitwilligſt in den Dienſt der Durchdringung der rheiniſchen Bepötkerung mit dem„erhabenen Ausdruck des franzöſiſchen Geiſtes“ ſtellte. Das rheiniſche Eiſenbahnnetz war zum politiſchen Inſtrument der franzöſiſchen Rheinlandpolitik geworden, das wieder aus der Hand zu geben, Frankreich zunächſt nicht gewillt war. Das zeigte ſich ſchon nach Aufgabe des paſſiven Widerſtandes, als die fren⸗ zöſiſch⸗belgiſche Eiſenbahnregie von den deutſchen Eiſenbahnern, die ſie ab 17. Oktober 1923 zur Dienſtleiſtung bei der Regiebahn ein⸗ berief, die Ablegung eines körperlichen Eides verlangte, der weit über den Charakter des Dienſteides hinausging und ſeinem Wort⸗ laut nach einem Treueid auf Frankreich gleichkam. Unter dem Vor⸗ wand, daß die Sicherheit der Beſatzungstruppen auf dem Spiele ſtehe, ſetzten daher die franzöſiſchen Nationaliſten alle Hebel in Be⸗ wegung, damit Frankreich im Beſitz des rheiniſchen Eiſenhahnnetzes blieb. Dieſer Organismus, ſo ſchrieb das„Echo de Paris“ mährend der Londoner Konferenz, bilde ein hervorrägendes Glement der Re⸗ paration und der Sicherheit und die franzöſiſchen Eiſenbahner und ihre belgiſchen Kameraden müßken im Rahmen der neuen Organi⸗ ſation der deutſchen Eiſenbahnen die Verwaltung der großen Eiſen⸗ bahnlinien im Rheinland in der Hand behalten. Talſächlich batte die franzöſiſche Delegation in London zunächſt das Petitum nach einem eigenen rheiniſchen Eiſenbahnnetz unter franzöſiſcher Kon⸗ trolle geſtellt und als dieſer Vorſchlag an dem Widerſtand Englands geſcheikert war, verlangt, daß 4000 franzöſiſche und belgiſche Eiſen⸗ bahner auch nach Ueb'raabe des rheiniſchen Eiſenbahnnetzes im Dienſt der deutſchen Eiſenbohnverwaltung bleiben ſollen. Aber auch dieſe vom politiſchen Geſichtspunkt diktierte Forderung wurde von der engliſchen Regierung abgelehnt, deren Standpunkt in der Eiſenbahnfrage bei der Londoner Konferenz ſehr klar und feſt war, wohl ſchon aus dem Grund, weil ſie erkannte, daß franzöſiſch⸗belgi⸗ ſches Perſonal als Fremdkörper in dem deutſchen Eiſenbahnbetrieb aus rein techniſchen Gründen ein Ding der Unmöglichkeit ſei Reſigniert ſchrieb daher am 20. Oktober das„Echo de Paris“ in einem Artikel über die Aufhebung der franzöſiſch⸗belgiſchen Regie und ihre Folgen, daß der Artikel 10 des Rheinlandabkommens und die Ordonnanz 6 nach Rückgabe des rheiniſchen Eiſenbahnnetzes wieder die einzige Eiſenbahn⸗Charte der Beſatzungstruppen ſeien. PPPPPF 2. Seite. Mr. 535 neue maunbeimer zeitung[nbend⸗Rusgabe/ Das Blatt tröſtete ſich jedoch damit, es ſei nicht daran zu zweifeln, daß die für die Sicherheit des Landes verantwortlichen Spitzen⸗ behörden alles tun würden, um 5 dex unendlichen Schwierigkeiten bei der Rekrutierung des Kontrollperſonals jeden Vorteil heraus⸗ uholen. Dieſe Ausführungen verdienen deswegen ein beſönderes ntereſſe, weil tatſächlich die Funktionäre der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungsmacht ihr Möglichſtes in dieſer Richtung taten. Die ſtarke Vermehrung des Konkrollperſonals nicht nur bei den Reichsbahn⸗ direktionen des beſetzten Gebietes, ſondern ſich bei den äußeren Dienſtſtellen nach erfolgter Rückgabe und das nach längeren Ver⸗ Niiperſen deutſcherſeits akzeptierte Verlungen, daß 4000 Mann Hilfsperſonal der Rogie, das ſich ſchon während des paſſiven Wider⸗ ſtandes der Regie zur Verfügung geſtellt hatte, von der deutſchen Verwaltung übernommen werden müſſe, gewinnen in dieſem Zu⸗ ſammenhang ein beſonderes Relief, wenn auch der doutſchen Reichs⸗ bahn das Recht eingeräumt wurde, 3700 Mann dieſes Hilfsper⸗ ſonals nach drei Monaten zu entlaſſen oder unter Auszahlung des Gehalts für drei Nonate ſofort abzubauen und die übrigen 300 Mann nach 6 Monaten ebenfalls zu entlaſſen. Verſchiedene An⸗ zeichen ſprechen auch dafür, daß die Rheinlandkommiſſion die wäh⸗ rend des paſſiven Widerſtandes erlaſſene Sonderordonnanz 244 die eine genziſchte gerichtliche Kommiſſion der Regiebahn für alle Strei⸗ ligkeiten betreffend die zivilrechtliche Verantwortung der Regte ein⸗ ſetzte unter entſprechender formaler Abänderung auch gegenüber der Reichsbahngeſellſchaft für alle Schadensanſprüche franzöſiſcher Staatsangehöriger aufrechterbhalten werden ſoll. So bezeichnend dieſe franzöſiſchen„Sicherheitsmaßnahmen“ in polttiſcher Hinſicht ſind ſo ſchmälern ſie doch nicht die wirtſchaft⸗ liche Bedeutung der Wiederberſtellung der deutſchen Wirtſchafts⸗ einheit. Um die volle Auswirkung der Rückübernahme des rhei⸗ niſchen Eiſenbahnnetzes zu ermeſſen, muß man ſich ins Gedächtni⸗ zuxückrufen, wie durch den Verluſt der rheiniſchen Eiſenbahnen das geſamte Wirtſchaftsleben vollſtändig lahm gelegt und wie Güteraustauſch zwiſchen dem beſetzten und unheſetzten Deutſchland nahezu unmüagtich gemacht war. War doch ſelbſt nach Aufgabe des paſſiven Widerſtandes die Reaie trotz Einſtellung einer großen Anzahl deutſcher Eiſenbahner nicht in der Lage den Güterverkehr volſſtändig zu bewöltigen. Die Rücküberahme des rheiniſchen Eiſen⸗ bahnnetzes in die deutſche Verwaltung war und iſt daher eine der erſten Vorausſetzungen für die Erfülhma des Sachverſtändigengut⸗ ochtens; ſie leitet üöber zu dem m ien Abſchnitt, vordem die deutſche Wiriſchaft ſteht, deren Einbeit nunmehr endlich wieder bergeſtellt iſt und an deren Wiederaufbau die Eiſenbahner des beſetzten Ge⸗ bietes nunmehr ebonfalls mitarbeiten können. Daß es ihnen dazu nicht an gutem Willen fehlt, dafür bürgt ihre vorhildliche Haltung die ſie während des paſſiven Widerſtandes und nachher auch im Dienſte der franzöſiſch⸗helgiſchen Regie trotz ſchwerer Seelenqualen und wirtſchaftlicher Nöte zeigten. * 2 Einzelheiten von der Aebergabe Leider war bei der Uebergabe der Regiebahn nicht zu erreichen, daß die Uebergabe mit einem Austauſch von Beſtandsnach⸗ weilſen erfolgte Dieſen hat die Regſe unter der Begründung ab⸗ gelehnt, daß ſie für Beſchädigungen nicht verantwortlich ſei, weil zu Beginn ihrer Tätigkeit ſchon„umfangreiche Zerſtörungen“ be an⸗ den hätten. Nunmehr ſoll eine Unterſuchung über den Beſtand der Bahn ſeitens der deutſhen Stellen vorgenomwen werden. Es iſt jedoch ein offenes Geheimnis, daß Inſtandſetzungsarbei⸗ ten vor der Regie bel weitem nicht in dem Maße vorgenommen wurden, wie es für einen rationellen Eiſenbahnbetrieb erfo derlich geweſen wäre Hunderte von Lokomotiven waren bei der Ueber⸗ gabe vollſyändig berabgewirthhaftet. Die Kaſſenabſchlüſſe werden in den verſchjedenen Direktionsbe⸗ zirken erſt am beutigen, Tage liquidiert werden. Seit Samstoz obend ſind die Wechſelſtuben auf den Pahnhöfen befeit gt Dio Bahnhofsbuchhandlungen ſind wieder in deutcher Hand. Zahlreiche Extrazüge befördern die franzöſiſchen Familien nah Frankreich zurück. Der Reſt folgt in einigen Tagen, ſo beſonders aus Mainz, wo die Generoldireftion der Reaie in der beſchaa⸗ nahmten Oberrealſhule zunöchſt weiter verbleiben wird Was den Fahrplan anbelanot. ſo wird eine vollſtöndise Neuardnung des Gitter⸗ und Perſonenverkehrs erſt am 1. Dezember mͤglich ſein. Di⸗ nach Darmſtadt oedogene Neichsbahr divektioan Mainz üt wi⸗der nach Mainz übergeſtedelt. Die Stimmung der Reiſenden die die lekten Reafezüge zu benutzen gezwungen waren. ließen einen leiſen Snoti verſpüren, da die Leiſtungen der Regie nichts weniger als be⸗ friedigend waren. Der„B. 3“ wird aus Mainz gemeldet. die Uobergabe der Neche bet ſich glatt vollzoben. auf dem Mohnhaf herrſchte Hoube⸗ trieb. Fünf Ertrazüſe brachten die fran⸗öſtichen Vocmten mit ihren Familien nach Frankrebeh zurück. Das Fahrperſonaf der Züg⸗ it bexe'ts ſeit einigen Tagen durchgebend deutſch und auch in den Reparotur⸗ und Vetriebswerkſtäften ſind die franz'ſiß ben und belgi⸗ ſchen Bodienſteten völlig ßerausgenden morden. Von den Dount⸗ ſchen, die während des vaſſiven Miderſtandes in den Denſt de- Regie getreten waren, gincen 2400 aus dem Regierungsbezirk auf franzöſiſche Aufforderung hin nach 7 rankreich. Berlin. 17. Nov.(Von unſerm Berliner Bürd.) Der„B..“ wird aus Kopenhagen gemeldet: Die Zahl der Opfer der Schiffskataſtropbheim Hafen von Kotba(Finnland) iſt ſetzt feſtgeſtellt. Wie aus bei dem getöteten Kapitän gefundenen Pa⸗ pieren hervorgebt, hatte das Schiff 40 Perſonen an VBord. Davon kind 10 als Leichen aus dem Waſſer gezogen worden, während von 15 eee 10 im Krankenhaus ihren Verlekungen er⸗ gen ſind. 5 Der Felſenbrunner hof Eine Gutsgeſchichte von Anng Crolſſant-Ruſt Copyright bei Georg Müller, München. (Nachdruck verboten.) Er fühlte ſich wie ausgeſtoßen; die andern lachten zuſammen und gingen zufſammen, ihn hatte keiner weiter beachtet. Er ſah zu den Fenſtern der Mutter empor, wagte aber aicht, ſie zu ſtören Die KRührung preßte ihm jedesmel die Kehle zuſammen, wenn er an dieſe ſchwache kränkliche Mutter dachte, die ſo einſam in ſhren Stu⸗ ben im Obergeſchoß hauſte. Verſcheucht war ſie ſchon Jeit Jahren vor dem großen Haushalt dahin geflahen, wo ſie ihr Leben für ſich führte. Dort oben hatte ſie den Ausblick auf Gärten und Bäume, auf die weiten Bogen der Waldberge und war zufrieden, wenn nie⸗ mand ſie ſtörte. Meiſt lag ſie auf dem Diwan und las oder muſi ⸗ gierte zuweilen. Von Zeit zu Zeit lockte ihr Beſang Peter an die Türe, den Mut zum Eintreten fand er aber nicht, denn ſie erſchrat und ftreckte die Hände wie zur Aowehr cus, wenn jemand unver⸗ mutes bei ihr eindrang. Alles Laute, alle Uaruhe und allen Streit wehrt ſie von ſich ab. Peter wußte wohl, daß ſeine Geſchwiſter ihr ſchon lange über den Kopf gewachſen waren, und es ſchmerzte ihn, daß ſie an dem Vater keine rechte Slütze hatte. Er ſelbſt liebte ſeine Geſchwiſter nicht, die ihm nur ſpöttiſch oder gar gehäſſig begeoneten, und empfand Furcht und Scheu vor ſeinem Vater, deſſen Launen und Neigungen er nicht begriff deſſen Tadel ihn verwirrte und deſſen mae floſe Zornesausbrüche ihn abſtießen. Seine Geſchwiſter ſprachen immer in liebloſer Weiſe von ihm— mochen ſie das tun, wenn nur die Mutter an ihn glaubte! Peter kaante keinen höheren Wunſch, als in ihren hellen Stuben zu ſein, ſtill in einer Ecke zu ſitzen und ihren Geſang zu hören, oder die vielen feinen Bilder an den Wänden betrachten und ihr ein klein wenig zeigen zu dürfen, wie er ſie llebte. Aber er war viel zu linkiſch— zu ſtörriſch, ſagte Alwine— und zu unbeholfen— ungehobelt, nan ite es Heinrich— dazu, ſich zu offenbaren, und deshalb ſtets befangen bei ihr. Trotz⸗ dem halte er das ſtärke und ſichere Gefühl, daß ſie wußte, wie er + hing; es war eine ſcheue und ſchampofte Liebe zwiſchen den 1 eder davon alſein von Newnork die pariſer Wirtſchaftsverhandlungen Berlin, 17. Non.(Von unſerem Berliner Bürb.) In der Frage der deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrags⸗ verhandlungen iſt kein Fortſchritt zu verzeichnen. Die Be⸗ ratungen im Reichskabinett ſind, wie wir bereits andeuteten, nach nicht zum, Abſchluß gekommen, es ſteht im Augenblick noch nicht feſt, wann Staatsſekretäx v. Trendelenburg nach Paris zu⸗ rückkehren wird. Jedenfalls wird er bis zum Ende der Kabinetts⸗ beratungen in Berlin verbleiben. ** 21* Belgien gewährk uns Meiſtbegünſtigung EHBerlin, 17. Nop.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„B..“ wird aus Brüſſel gedrahtet, die„Libre Belgique! teilt in ihrer Montagsausgabe mit: Wir glauben zu wiſſen, daß die belgiſche Regierung ſich entſchloſſen hat, Deutſchland das Vorrecht der Meiſtbegünſtigung zu bewilligen. Die Nachricht habe in den Kreiſen der franzöſiſchen Kolonie eine lebhafte Aufregung hervorgerufen. Franzöſiſch⸗belgiſche Unſtimmigkeiten »Petit Journal“ und„Zuotidien“ nehmen Stellung zu den 8 öſiſch⸗belgiſchen Unſtimmigkerten in der frage des Handelsvertrages. Beide Blätter laſſen durchblicken, daß die franzöſiſche Regierung geneigt zu ſein ſcheine, gegenüber Bel⸗ dien Repreſſalien anzuwenden. So ſchreibt Oeuvre, daß gegenwärtig eine Prüfung durch Sachverſtändige vorgenommen werde zwecks allgemeiner Erhöhung des franzöſiſchen Zolltarifs. Der deutſch⸗ franzöſiſche Handel ſei weittragender als der franzöſiſch⸗belgiſche und man werde deshalb Deutſchland Minimaltarife zugeſtehen. Miniſterpräſident Herriot hatte geſtern in Luremburg nach der Denkmalsenthüllung eine Unterredung mit den belgiſchen Mi⸗ niſtern Theunis und Hymans wegen der Unſtimmigkeiten, die hinſichtlich des franzöſiſch⸗belgiſchen proviſoriſchen Handelsabkom⸗ mens ſich herausgebildet haben. Nach dieſer Unterredung erklärte Miniſterpräſident Herriot der Preſſe lächelnd, es habe in der Tat eine ganz einfache kleine Reibung gegehen. Aber die Delegierten hatten ſich frei ausgeſprochen und die leichte Meinungs⸗ verſchiedenheit ſei auf dem beſten Wege der Regelung. Frankreich und Belgien ſeien übrigens viel zu ſehr miteinander vereint, als daß eine auch noch ſo leichte Wolke die gemeinſame Brüder⸗ ſchaft trennen könnte. Herriot und Theunis Wie aus Luxemburg gemeldet wird, hielt geſtern anläßlich der Einweihung eines Denkmals zur Erinnerung an die im Kriege ge⸗ fallenen Luremburger und an die in Luxemburg beigeſetzten fran⸗ zöſiſchen und belgiſchen Soldaten der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot in Anweſenheit des belgiſchen Miniſterpräſidenten Theunis eine Rede. Er ſagte u. al, Frankreich wolle zunächſt für die Sicherbeit ſeiner Alliierten und für ſeine eigene Sicherheit arbeiten. Wirkliche Sicherheit könne es aber nur in einem orga⸗ niſierten Frieden geben. Der Abßſchluß von Verträgen ge⸗ nüge nicht. Dieſe müßten einer allgemeinen Oroaniſation voraus⸗ gehen, für welche die Grundſähe in Genf gefaßt worden ſeien. Thermis erklärte in ſeiner Rede, der gegenwärtige unſichere Nach der Einweihung des Denkmals batten Herriot unß Theunis eine wichlige Beſprechung. in der hauptſöchlich von den Schwierig⸗ keiten in den franzöſiſch⸗belgiſchen Handelsver⸗ tragsverhandlungen die Rede war. Eine ſcharfe engliſche Rote an Rußand 7 London, 17. Nov.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) Das Kabinett Baldwin wird in ſeiner Sitzung am nächſten Mittwoch ſich mit den allgemeinen Richtlinien der Thron⸗ rede beſchäftigen, die Baldwin in Chequers ausgearbeitet hat. Es wird ferner die Geſamtfrage der Sowjetpropagandg in England erwähnen und auf Grund der vom Chamberlain⸗ Komitee gewonnenen Auskunft der ruſſiſchen Regierung auf ihre letzte Note im Sinowſewzwiſchenfall eine ganz ſcharfe Note erteilen. Die engliſche Regierung wird die ruſſiſche. Regte⸗ rung auffordern, die fortgeſetzte Propaganda, von welcher der Sinowjewbrief nur einen einzelnen Fall darſtellt, zu beenden. die Revolution in Spanien geſcheitert „Newyork Tribune“ meldet aus Madrid, daß die Revolu⸗ tionsbewegung als geſcheitert anzuſehen ſei. General de Marganz babe erklärt, daß das Direktorium bereit ſei, weiter mit aller Macht gegen die Revolutionäre vorzugehen, die ſich über die Grenze wagen würden. General Primo de Rivera werde in elnigen Tagen nach Madrid zurückkehren. Er habe den erſten Teil der Aufgabe, die er ſich geſtellt habe, beendet. Ein teurer Präſidenk. Amerika hat laut„Chiegao Tribune“ ſeinen CToolidge mit rund dreißia Millionen Dollar bezahlen müſſen. 20 Millionen wurden von den drei Parteien aus⸗ gegeben. 10 von den Behörden für Druckſachen, Poſtauslagen ete., 174 Millionen. en Frieden müſſe in einen wirklichen Frieden umgewandelt werden. lungen beginnen wird. Monkag, den 1·. November 1924 der Freiburger Rommuniſtenprozeß Zu Beginn der Samstag⸗Sitzung im Freiburger Kom⸗ muniſtenprozeß gab zunächſt der Zeuge Oberbürgermeiſter. Dr. Gugelmeier⸗Löcrach zur Charakteriſierung des aufhetze⸗ riſchen Verhaltens des Angeklagten Herbſter eine Schilderung des kommuniſtiſchen Aufzuges und der Erſtürmung des Kreisrat zimmers, in dem die Veratungen gepflogen worden waren. habe den Eindruck gehabt, daß die Rollen ſo verteilt waren, daß Bock die Verhandlungen zu führen, Herbſter den Außen⸗ dienſt zu verſehen hatte. Dr. Gugelmeier kann darüber keine beſandere Auskunft geben. Am folgenden Tage war die Parole ausgegeben worden, unter den Bajonetten der Schupo nicht zu arbeiten. Der Generalſtreik war ausgebrochen, und aus allen Richtungen marſchierten Arbeiterkolonnen heran. 11.45 Uhr vormittags fielen die erſten Schüſſe bei der Poſt von den Dächern, worauf die Schupo das Feuer erwiderte. In den Nachmittagsſtunden bis abends 8 Uhr wurden Lohnverhand⸗ lungen geführt, die mit dem Zugeſtändnis einer Frankenbei⸗ hilfe endigten. Die Bemühungen, von der Reichsbank das er⸗ forderliche Geld zu erhalten, waren erfolglos. Oberbürgermeiſter Gugelmeier wurde perſönlich von dem Textilverband antelephoniert, ſei. Dr. Gugelmeier drohte mit dem Rücktritt von ſeinem Bürger⸗ meiſterpoſten, falls die geführten Verhandlungen für null und nich⸗ tig erklärt werden ſollten. Der nächſte Zeuge, der damalige Oberamtmann von Lörrach, Greſſer, konnte keine unmittelbaren Angaben über die Vorgäng: machen. Aber auch er hatte der Eindruck, daß Herbſter der tech⸗ niſche Leiter der Bewegung geweſen ſei. In einer Rede habe Herbſter geäußert: Der Kampf beginnt. Die Arbeiter⸗ und Räteregierung ſoll leben! Der Angeklagte Herbſter gab zu, nach den Verhandlungen am 14. September ein Hoch auf die Arbeiter⸗ und Bauernregierung ausgebracht zu haben. Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Leſſer fragt den Zeugen, ob die Beſchuldigung der Verteidigung, die Schupo ſei wild geweſen, richtig ſei. Greſſer verneinte dieſe Frage auf das entſchiedenſte. Die Schupo ſei im Gegenteil geradezu unglaublich gedul⸗ dig geweſen. Der nächſte Zeuge der ſoztaldemokratiſche Stadtrat Fritz Meier erkennt an, daß die allgemeine Stimmung der Ar⸗ beiterſchaft, nicht nur der Kommuniſten, gegen die Beſetzung Lör⸗ rachs durch die Schupo war, weil man überzeugt war, daß di⸗ Schupo nur zum Schutze der Fabrikanten aufgeboten wurde, une dieſen die Rückgängigmachung ihres Lohnverſprechens zu ermög⸗ lichen. Man habe die. Anweſenheit der Schupo mit der Notwendig⸗ keit entſchuldigt, die ausgebrochenen Gefangenen wieder einzubringen. Kein Arbeiter konnte jedoch daran glauben, da näm⸗ lich die Schupo vor dem Bezirksamte Drahtverhbane errichtet habe, die mit der Einbringung von Gefangenen nicht zu vereinbaren geweſen ſeien. Ein Antrag des Staatsanwaltſchaftsrates Dr. Leſ⸗ ſer auf Klärung der Haltung der Schuvo führte zu erregten Aus⸗ einanderſetzungen mit dem Verteidiger Dr. Seckel. Für die nächſte Verhandlung am Montag hat der Ober⸗ reichsanwalt einjge Schupobeamte als Zeugen vorgeladen. Die Verhandlung wurde um 2½ Uhr nachmittags auf Montag vormittag 9 Uhr vertagt. f Deutſches Reich Die Verhondlung gegen General Nathuſtus Paris, 17. Nov. Aus Lille wird gemeldet. daß die Var⸗ bandlunga gegen den Jeneral v. Nathuſius am 22. No⸗ vember ſtattfinden wird. Die Verhandlung wird öffentlich ſein. Der Verteidiger batte dieſer Tage eine neue Unterredung mit den General v. Nathuſius. Sladtverordnetenwahlen in Schwerin Die geſtrigen Stadtverordnetenwahlen in Schwerin hatten fol⸗ gendes Ergebnis: Deutſchnationale und Deutſche Volksparai(Ein⸗ heitsliſte) 9739(bei den Reichstaasw.hlen am 4. Mai 11 547), Völ⸗ kiſche 1398(4313), Sozialdemokraten 6328(5352), Demokraten 2698 (1687, Kommuniſten 682(1230), Natonalliberale 445.— Auch hier beſtätigt ſich wieder die Erft hrung, daß verbundene Liſten von Nachteil ſind. Für die Ueberſchwemmungsgebiele Berlin, 16. Noy. Dem Oberpräſidenten der Rheinprovinz wur⸗ den durch die preußiſche Staatsregierung zur Linderung der ärgſten Not im Ueberſchwemmungsgebiet des Rügierungsbezirkes Wiesbaden von Summe von 100000 Mark zur Verfügung geſtellt. Der Berliner Hochbahnerſtreik 72 Perlin. 17. Nop.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Hoch bahner⸗ ſtreik hal jetzt endlich Ausſicht auf Beilegung. Oberbürgermeiſter Böß hat in ſeiner Eigenſchaft als Vertreter der Intereſſen der Ber⸗ liner Bürgerſchaft zunächſt den Reichsarbeitsminiſter um ein Ein⸗ greifen cebeten. Es iſt anzunehmen, daß der Reichsarb itsminiſter noch im Laufe des heutigen Tages mit beiden Parteien Verhand⸗ ween N N Peter ſah noch einmal zu den geſchloſſenen Fenſtern empor, dann drehte er ſich ſeufzend um. Wohin ſollte ex gehen? Zu Gretchen? Er dachte einen Augenblick noch, dann zogen ſich ſeine Augenbrauen finſter zuſammen. Nein, wenn Greichen es lieber hatte, daß Heinrich kam—! So ging er, wohin ek jeden Sonntag ging, zum alten Hannes. Es waren noch Trotz und Widerſpenſligkeit in ihm, als er ſich neben den alten Knecht ſetzte, der im weißen Hemd, das ſeidene Halstuch verknotet, die„Peif“ zwiſchen den Stummeln, die„Kapp“ auf dem linken Ohr, unber dem Holunderbaum ſaß und mit por⸗ zellanblauen Augen— ſeinem Sonntagsblick, die die Mutter ſagte, über die Wieſen und Felder ſchaute. Hannes war ſeine Zuflucht; er hatte ſtets Geduld mit ihm ge⸗ habt, er kannte alle ſeine Nöte von Kindsbeinen an. Er redete mit dem Jungen wie mit einem Erwochſenen über Mißſtände in der Bewirkſchaftung des Gutes, über Verkehr heiten und Verſchwendun⸗ gen:„Des macht alles des Dos, der Kund. Der Kuno! war ſein Flurnachbar und von Jugend an ſein ärgſter Feind. Wochenlang gingen die zwei Alten aneinander vorbei und taten, als ſähen ſie ſich nicht, bis den verkniffenen, boshaften Kuno ſeine Art von Schalkheit überfiel und er grinſend rief:„Guck ämol do! Do ſoll mich doch!!— Is des nit derſelb' Gräfehannes, der wo in de ver⸗ ziger Johr geſeſſe hot? „Hecker, Struwe, deitſcher Mann, Für die Freiheit ſterben kann.“ Gekennt hätt' ich dich nimmi, ſo uralt ſiehſchte aus!“ „Ich gäb'r jo gern en Tritt, wann ich norre wißt, wuhin, es is kenn Platz do!“ rächte ſich der behäbige Hannes. u Zeiten beluſtigte Peter das wunderliche und verbiſſene Ge⸗ baren der beiden alten Dienſtboten, die ſchon äußerlich Gegenſätze waren; aber zu Zeſten, wo er mürriſch oder troſtbedürftig war, wo ihn die Uneinigkeit mit ſeinen Geſchwiſtern bedrückte, empfand er es als etwas Unwürdiges und ſchwieg bockbeinig, wean Hannes die alten Geſchichten auftiſchte Heute mußte den Alzen irgendetwas erregen, das ſah Peter ſchon an den großen Wolken„Tabakraach“, die Hannes ausſtleß. Der Geruch des Pfälzer Krautes gehörte für Peter zu den Sonn⸗ tagen wie des Hannes„Peif“ mit dem tiefdekolletierten ſchönan Frauenzimmer darauf und ſein blühweißes Hemd. 290, beit waren ſie awer widder een Herz un een Seel und der Pape war luſchdig!“ fing er an und ſchaute weiter in die Jerne. Peter nickte. „Ja, die reiche Leit“, fing Hannes wieder bedächtig an,„Ver⸗ gniege und Luſchtbarkeite! Geld do naus un Geld do naus! Fahren in die Sadt, wann'r ga die Gäul' in der Dekonomie braucht! Dei Mutter, wann ich die wär', Peter, ich wißt, was ich zu tun hätt'. Verſchwende und immer meh' verſchwende! No, ich hab nix geſaht!“ „Deine Mutter, wann ich wär'! Verſchwende und nix als ver⸗ ſchwerde.“ Das war Peter im Ohr hängen geblieben und verdichtete ſich zu einer gewiſſen Unruhe bei ihm. Hannes machte in der letzten Zeit immerfort ſolche Andeutungen. Was war denn? Sie lebten doch gut und reichlich. Sein Vater und Heinrich hatten den erſten Schneider, ſeine Schweſtern teure Kleider, die Mutter kaufte ſich Bücher und Stiche, ſo viel ſie wollte, das Haus war voller Dienſt⸗ boten, Kaſten und Keller voll! 12 5 „Was ich meen, Peter? Nix meen ich. Ehr ſin' freilich reiche Leit, ehr han de ſchenſchſte Beſitz weit und breit, keen Hof in der Hinnerpalz iſt ſo,— aher do'hert eener her, der alles feſcht in der Hond hot. Verſchtanne? Guck doch um dich! Siehſchte dann was anneres wie eier Eigentum? E Goldgrub kennt der Hof ſcien! Freiherre, Ferſchde ſin ehr! Ferſchde! Wann——“ Aber Peber hörte nichts mehr. Wie der Alte ſo weit umfaſſend mit dem Pfeifenſtiel in die ſonnenbeglänzte Ferne gedeutet hatte, über Felder und Wieſen weg bis zum Wald, ward der Wunſch heiß in ihm entfacht, in die ſprühende goldige Pracht hinauszulaufen. Mit heißem Kopf ſtürmte er fort und war bald mitten in den Korn⸗ feldern Streckauf und ſtreckab, vom Fuß der Berge bis zu der Land⸗ ſtraße hin zogen ſich lange hellgrüne Vänder wie aus zarter Seide gemebt Reagungslos ſtanden die jungen Aehren. Das waren die Felder vom Felſenbrunner Hof.„Fürſten ſeid ihr!“ und mit neuen Augen ſah Peter auf die Aecker, die ſich ſchwachwellig mit dem Ter⸗ rain hoben und ſenkten, bis ſie ſich, immer ſchmäler werdend, an der ſtaubigen Landſtraße verloren. Dort zitterte die Luft ſchon ſom⸗ merlich heiß. Die Worte des alten Hannet fielen ihm ein:„Was iſt des fon e Beſitz! In der ganze Palz gibt's keen wie denl“ Es war, alg hätte er erſt Augen dafür bekommen, neue Augen, andere Augen, e,(ortletung folal) eF Forigang der Zeugenvernehmung 1 daß die Einhaltung der Lohnverſprechungen unmöglich +. 62 11 * r 5 7 le — * 2* 1„% — * Nee Grundſteinle * — Monkag, den 17. November 1924 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Aus gabe] Sch. Heidelberg, 16. Nov. 5„Der 16. Norember 1924 wird, wenn nicht alles täuſcht, ein be⸗ doct ungsvoller Tag in der Geſchichte Heidelbergs ſein. Brachte er och den Auftakt zu einem wirklich großzügigen Unternehmen, das für die Entwicklung der Stadt von wichtiger Bedeutung ſein wird, 5 aber auch zugieich der ganzen leidenden Menſchheit zum Segen gereichen ſoll. Es iſt der Tag, an dem der Gru ndſtein gelegt wurde zu dem Bade und Kurhaus der Bad Heidel⸗ erg. G. m. b. H. Vertreter der Stadt und des Stagtes, der Wiſſenſchaft und der Preſſe hatten ſich um 11 Uhr vormittags zur elerlichkeit zuf dem Vangerowplatz eingefunden. Im lichten. Son⸗ nenſchein locldes einzig⸗ſchöne Gelände, das Neckartal mit der Ochlußrune, den Höhen des heiligenbergs und Königsſtuhles, die ergſtraße und die ſernen Züge des Odenwaldes und ließen er⸗ ennen, auf welch bevorzugtem Platz ſich einſtmals das Heidelberger urhaus erheben wird. Tannenguirlanden und Fahnen umſäumten ie Baugrube, in deren Mitte der Grundſtein eingemaüert iſt. Als erſter ſprach der Direktor der Geſellſchaft, 8 Kommerzienrat Wilhelm Krauſe. Er begrüßte die Erſchienenen und dankte allen denen, die es er⸗ wöglichten, daß dieſer Grundſtein überhaupt gelegt werden kann. chwere politiſche und wirtſchaftliche Hinderniſſe haben das Werk 10 hemmt, on deſſen Anfang wir heute ſtehen, nicht etwa Zweifel an er Heilkraft der Quelle. Aber mit feſter Zuverſicht wird das Werk begonnen. Sein Dank galt insbeſondere dem Architekten des aues. Prof. Alker⸗Karlsruhe, der bauausführenden Firma rün u. Bilfinger, Mannheim, und dem Bankhaus Laband, Stiehl u. Co. Im Namen der Stadt dankte Oberbürgermeiſter 18 Prof. Dr. Walz für die Einladung. 12 Jahre, die nicht immer angenehm waren, iun denen mancherlei Widerſtände zu überwinden waren, umfaßt hreits die Geſchichte des Bades, ehe dieſer Tag kommen durfte. der de⸗ die begonnene Arbeit von Segen begleitet ſein, zur Freude er Unternehmenden, zum Heil der Menſchheit und zum Ruhme Heidelbergs. Hierauf ſprach der Direktor des geologiſchen und paläontologiſchen Inſtituts der Univerſität Heidelberg, Geh. Hofrat Prof. Dr. Salomon-Calvi. Er führte etwa folgendes aus: Vor 12 Jahren habe ich dem damali⸗ gen Oberbürgermeiſter Wilckens eine Denſchrift überreicht, in der ieh darlegte, daß an dieſer Stelle wohl eine Therme erböhrt werden onnte. Oberbergrat Steuer⸗Darmſtadt, Prof. Sauer⸗Stuttgart und Oberbergrat Näumann⸗Karlsruhe, deren ich mit Dank gedenke, unterſtützten meine Anſichten. Mit Dank gedenke ich auch des ver⸗ ſtorbenen Oberbürgermeiſters Wilckens und des jetztgen Oberbürger⸗ meiſter Walz, die den Plan förderten, ſowie Oberbaurat Kuckuk der die Bohrungen leitete. Und ich danke allen denen, die ſich in un⸗ erſchütterlichem Vertrauen zu der Sache bekannten und am Werle mithalfen, Prof. Salomon ging dann auf die Gründe ein, die ihn auf die Vermutung brachten, gerade hier eine Therme zu ſuchen. ei dem Erdbeben von Großgerau am Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts und noch einmal in den 8ber Jahren wurde r in unmittelbarer Nähe der jetzigen Bohrung ſtehende Brunnen er ſog. Bergheimer Mühle auffällig warm. Hier mußte alſo warmes Waſſer durch eine Erdſpalte nach oben dringen und ſich dem rundwaſſer beimiſchen. Man bohrte zunächſt im alten Brunnen ſelbſt, dann auch in Neuenheim, doch mußten die Neuenheimer ohrungen auf Drängen der durch das Geräuſch beläſtigten An⸗ wohnerſchaft aufgegeben werden. Man hätte hier wohl in geringer eufe eine warme Quelle von der Güte etwa der Wildbader oder Badenweiler Quelle erreicht. Die Bohrungen wurden an der jetzi⸗ gen Stelle unter oft ſchwierigen Verhältniſſen fortgeſetzt und im Auguſt 1913 in 998 Meter Teufe die heutige Quelle erbohrt, die chemiſch einzig daſteht. Sie vereinigt den hohen Salzge⸗ halt, das Fehlen der Sulfate, den Gehalt an gasförmigen Kohlen⸗ waſſerſtoffen mit einem Gehalt an gelöſtem Radium, wie er bisher einzig in der Welt hier verwirklicht iſt. Zur Sole des Tertiärs tritt das Radium des Granits und dieſer ungewöhnlichen geologiſchen Lagerung verdankt Heidelberg eine Therme von bisher wenigſtens einzig daſtehender Beſchaffenheit. Die jetzige Quelle läuft oben mit etwa 27 Grad aus, ſpätere öſtliche Bohrungen wer⸗ den wahrſcheinlich noch heißere Quellen aber mit geringerem Ge⸗ halt gewinnen laſſen. Prof. Salomon ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Wunſche, daß die Heidelberger Quelle zählloſen Leidenden und der Stadt Heidelberg ſelbſt zum Segen gereichen möge! Prof. Kionka-Jena betonte in ſeiner Rede die große Heilkraft der Heidelberger uelle, die als Solquelle etwa die Wirkung haben wird wie die Luellen zu Salzuflen oder Kreuznach. Das Wichtigſte aber iſt ihre adigaktiwität. Während bei anderen Waſſern die Wirkung des abgeſtandenen Waſſers ſchnell vorbei iſt, reaktiviert die Heidelberger „le ſich ſelbſt immer wieder in ihrer Aktivität, ſie enthält immer wieder friſches Radium. Deshalb wird man dieſe Ouelle wohl in ganz beſonderer Weiſe therapeutiſch ausnützen können. Darin be⸗ dubt die große Hoffnung die man auf die Zukunft der Heidelberger Quelle ſetzen kann. Prof. Hammer ging nochmals auf die ungünſtigen Verhältniſſe ein, die der Er⸗ ſchließung der Heidelberger Quelle zum Kurgebrauch entgegenſtan⸗ —— ͥͤ———— ͤ————äm ᷑ gung des Heidelberger Kur⸗Tund Badehunſes 97 den. Aber dieſe Lerzögerungen haben wenigſtens das Gute gehabt, daß heute ſchon die Heilkunde der Quelle in der Praxis erprobt iſt und die auf ſie geſtellten Erwartungen voll und ganz in Erfüllung gegangen ſind. Die Heidelberger Quelle iſt nicht allein eine beſon⸗ ders hochwertige Solquelle und als ſolcha den anderen zum minde⸗ ſten ebenbürtig, ſie enthält, das iſt das Weſentliche, Radium in feſter Form als Subſtanz, alſo nicht nur Radiumemanation, ſondern das Element ſelbſt. rungen der Vorſicht automatiſch, die bei der Verwendung der direk⸗ ten Radiumbeſtrahlung nötig ſind. Als letzter ſprach der techniſche Leiter der Bohrungen, Oberbaurak Kuckuk. Drei Gedenktage muß die Geſchichte des Heidelberger Thermalbades verzeichnen: den 9. Auguſt 1913 als den Tag der erſten Vohrung, den 14. Auguſt 1918 als den Tag, an dem die Quelle zum erſten Male aus faſt 1000 Meter Tiefe zu Tage trat und den heutigen Tag der Grundſteinlegung. Der Redner ſchilderte dann die unge⸗ heuren Schwierigkeiten, unter denen die Bohrungen vorgenommen werden mußten, wieviel Arbeit und Sorge nötig waren, um der widerſpenſtigen Erdkruſte das in der Tiefe ſchlummernde Kleinod abzuringen. Er ſchloß mit den Worten: So gilt es denn heute, den Bau zu beginnen, der beſtimmt iſt, der leidenden Menſchheit die Segnungen der vor 11 Jahren begonnenen Arbeiten zuzuführen. Wir alle begleiten den Bau mit unſeren Glück⸗ und Segenswünſchen und bitten den allmächtigen Baumeiſter der Welten, daß er auch dieſer Arbeit ſeinen Schutz verleihen möge, Steig junger Bau— Aus Erden grau— Ins Himmelsblau;— Trag reiche Saat— für Stadt und Staat.“ Nunmehr wurden in den Grundſtein eingemauert eine Flaſche mit Thermalwaſſer und eine Kapſel mit Zeitungen, Dokumenten und verſchiedenen Geldſorten aus der Inflationszeit und der Gegenwart. Die leitenden Männer des Unternehmens aber gaben mit drei Ham⸗ merſchlägen und Gedenkworten dem Bau ihren Segen: Kom⸗ merzienrat Krauſe:„Mit Gottes Hilfe auf gutes Gelingen.“ Prof. Alker:„Ohne Gottes Gunſt, all Bauen umſunſt, drum laßt uns bauen mit Gottvertrauen“. Oberbürgermeiſter Walz:„Glückauf den Meiſtern“. Prof. Salomon:„Den Leidenden zum Segen, Heidel⸗ berg zum Heil“. Prof. Kionka:„Zian Heile der leidenden Menſch⸗ heit, zur Förderung der ärztlichen Kunſt“. Prof. Hammer:„Erſt wägen, dann wagen“. Oberbaurat Kuckuk:„Zum Segen unſerer gelfebten Vaterſtadt ein Glückauf“. Im Anſchluß an die Feierlichkeit vereinigten ſich die geladenen Gäſte im Europäiſchen Hof zu einem Frühſtück. Hierbei ſprach im Namen des Heidelberger Verkehrsvereins Dr. Holzberg, der dem Unternehmen auch im Intereſſe des Heidelberger Fremdenver⸗ kehrs gutes Gelingen wünſchte, ferner Konſul Menzinger, ale Vorſitzender des badiſchen Verkehrsverbandes. Das Bad Heidelberg wird den internationalen Verkehr im badiſchen Schwarzwald mit Sicherheit heben. Im weiteren Verlauf des Eſſens brachte Kom⸗ merzienrat Krauſe ein Hoch auf die Stadr Heidelberg und Ober⸗ bürgermeiſter Walz ein Hoch auf die Geſellſchaft und ihren Leiter, Kommerzienrat Krauſe aus. Städtiſche Nachrichten Invalidenverſicherung Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Durch die teilweiſe län⸗ gere Zeit anhaltende Erwerbsloſigkeit einzelner Verſicherten der In⸗ validenverſicherung erſcheint es zweckmäßig, erneut darauf hinzu⸗ weiſen, welch aroßer Nachteil den Verſicherten daraus entſteht, wenn die Beitraasentrichtung durch Markenkleben längere Zeit unterbleibt. Wenn nämlich innerhalb zweier Jahre, vom Tage des auf der Quit⸗ tungskarte vermerkten Ausſtellungstages an gerechnet. nicht min⸗ deſtens 20 Beitragsmarken— wenn auch der niedrigſten Klaſſe— ge⸗ klebt werden, ſo verliert der Verſicherte alle Anſprüche auf Invaliden⸗ rente bezw. die Hinterbliebenen auf Witwen⸗ oder Waiſenrente; ebenſo können Heilverfahren nicht mehr gewährt werden. Wer das 65. Lebensjahr vollendet hat. kan die Auszahlung der Invaliden⸗ rente beantragen, wenn mindeſtens 200 Beitraasmarken geklebt ſind und die Anwartſchaft erhalten iſt. Auch Witwen beren Anſpruch auf Rente, wenn ſie das 65. Lebensjahr vollendet haben oder wenn Er⸗ werbsunfkzokeit vorlieot und für den verſtorbenen Ehemann d Anwartſchaft erhalten war. Durch Aufhebung beſonderer Einzugsſtellen für die Invaliden⸗ verſicherung ſind ſowohl dem Arbeitgeber als auch dem Arbeitnehmer Pflichten auferlegt, deren Nichterfüllung für beide Teile von weit⸗ tragender Bedeutung iſt. Zunächſt ſei daran erinnert, daß der Ar⸗ beitgeber für die richtige Markenklebuna verantwort⸗ lich iſt. Da aus verſchiedenen Gründen auch nach erfolatem Um⸗ tauſch der Quittungskarten oder nach erfolgter Löſung des Arbeits⸗ verhältniſſes von dem Arbeitgeber ein Nachweis über die geklebten Beitraasmarken nach Anzahl, Klaſſe und Zeit der Verwendung ver⸗ lanat werden kann, iſt dem Arbeitgeber dringend zu empfehlen, genaue Aufzeichnungen über die Markenklebung zu machen und bei einem Austritt eines Verſicherten den Empfang der Quittungskarte und die Richtiakeit der Markenklebung beſcheinigen zu laſſen. Pflicht DDen Die Heidelberger Thermalquelle erfüllt alle Focrde⸗ Dienstag abend 8 Uhr ſpricht in Schwetzingen im Saale des „Nitter“ Dr. Curtius, Spitzenkandidat und Fraktionsführer, üder „Ein Jahr Aufbau und Aufſtieg“. Der Vorſtand. Deor — jedes Verſicherten iſt es, bei Löſung eines verſicherungspflichtia ge⸗ weſenen Arbeitsverhältniſſes von jedem Arbeitgeber die Quittungs⸗ karte und die Steuerkarte zu verlangen. Leider werden von einem Teil der Verſicherungsnehmer die Quittungskarten zum eigenen Nach⸗ teil recht aleichgültig behandelt. In vielen Fällen läßt der Verſicherte ſeine Karte bei ſeinem letzten Arbeitgeber zurück oder er hält es nicht der Mühe wert, darnach zu ſuchen: er wählt den für ion viel ein⸗ facheren und kürzeren Wed zur Ausgabeſtelle und beantragt die Er⸗ neuerung ſeiner angeblich verlorenen Quittungskarte. In Einzelfällen werden die Karten ſogar zu unlauteren Zwecken verwendet. Zur Begeanung dieſer Mißbräuche wurde im Juni ds. Is. an⸗ geordnet, daß die Erneueruna verlorener oder unbrauchbar gewor⸗ dener Quittungskarten, ebenſo der Umtauſch ſolcher, die weniger als 30 Wochenbeiträge enthalten. gebührenyflichtig iſt. Ferner kann der Verſicherte von der Polizeibehörde durch Geldſtrafen bis zu 10 Mark angehalten werden ſich ſeine Quittungskarte von ſeinem früheren Arbeitgeber zurückgeben zu laſſen. Auch kann die Ausgabe⸗ ſtelle die Karte auf Koſten des Verſicherten beſchaffen. Ebenſo hat der Arbeitgeber eine Beſtrafung zu gewärtigen, wenn er eine Quit⸗ tungskarte widerrechtlich einbehält. Feſtbankett des Männer⸗Geſangvereins„Frohſinn“ Gegenſeitige Beſuche befreundeter Geſangvereine ſind ſehr zu empfehlen, weil ſie, ganz abgeſehen von dem geſelligen Charakter, in hervorragender Weiſe geeianet ſind, der Verbeſſerung der Leiſtungen förderlich zu ſein. Mit dieſem Eindruck haben wir das Feſtban⸗ kett verlaſſen, das der Männer⸗Geſangverein„Froh⸗ ſinn E. VL. Mannheim geſtern nachmittag im Friedrichsrark zu Ehren der befreundeten Vereine„Cäcilia“ Lampertheim und„Aurelia“ Ilvesheim veranſtaltete. Trotz des ſchönen Wet⸗ ters, war der geräumige Saal ſo aut wie vollſtändig beſetzt. Herr Fritz Kerk, der 2. Vorſitzende des Männer⸗Geſangvereins„Froh⸗ ſinn“, hieß in Vertretung des verhinderten 1. Vorſitzenden Kellen⸗ benz die Erſchienenen herzlich willkommen, insbeſondere die beiden Gaſtvereine, die Preſſe und die Soliſten. und knüpfte daran den Wunſch, daß Alle einige recht veranügte und genußreiche Stunden verleben möchten. Im Verlauf der Veranſtaltung ergänzte Herr Dehlinger, der Ehrenpräſident des Männer⸗Geſansvreins „Froßſinn“, die Begrüßunasworte, indem er auf den Zweck der Zu⸗ ſommenkunft hinwies: die Alltagsſorgen bei der Pflege des deutſchen Liedes in den Hintergrund zu drängen und in froher ſangesbrüder⸗ licher Stimmung die Gründungsfeier des Männergeſang⸗Vereins „Frohſinn“ würdig zu beſchließen. Vor 17 Jabren habe der„Froh⸗ ſinn“ mit vielen auswärtigen Geſanavereinen Freundſchaft geſchloſ⸗ ſen. Deshalb ſeien die Vereine aus Lampertheim und Ilvesheim hier zu Gaſte. Der Redner gedachte aleichzeitig der Damen, die viel zum guten Probebeſuch beitragen könnten. Das Hoch. in das freudig ein⸗ geſtimmt wurde, galt den Damen und dem deutſchen Lied. Die auf der Bühne verſammelte Aktivität des„Frohſinn“ ſetzte das Hoch in wohlklingende Akkorde um. Von den drei Vereinen, die man zu hören bekam, hat die „Aurelia“ Ilvesheim zweifellos am beſten abgeſchnitten. Man darf dies ſagen, ohne die Leiſtungen der andern beiden herunter⸗ zuſetzen. Der Dirigent, Hauptlehrer W. Beramann von bier, hat mit hingebendem Fleiß und feinem muſikaliſchen Verſtändnis die Cböre, die zum Vortraa gelanaten, einſtudiert. Der etwa 50 Mann ſtarke Chor, der über ein friſches, kräftiges, wohlklingendes Stim⸗ menmaterial verfüat, durfte es ſich ſogar leiſten. ohne Noten zu ſingen. Das will bei der„Vesper“ von Beethoven ſchon etwas hei⸗ ßen. Feinſte Nuancierung, aute Atemführung, deutliche Ausſprache und ſchönes Piano trugen dazu bei. daß alle Chöre ganz hervor⸗ ragend wiedergegeben wurden. Bei„Am Brunnen vor dem Tore“, „Am Rhein, am Neckar“ und„Rothaariqa iſt mein Schätzelein“ wurde der leichtbeſchwingte, gemütstiefe Volkston ausgezeichnet getroffen. Bei einem Geſanaswettſtreit würde die„Aurelia“ glänzend abſchnei⸗ den, weil der Geiſt, der den Chor beſeelt, zu höchſten Leiſtungen be⸗ fähigt. Die„Cäcilia Lampertheim“ ſtand den Ilvesheimern wenig nach. Es iſt anerkennenswert, daß Dirigent E. Strubet den ſchwierigen Chor„Hexenturm“ von Thelen einſtudſert hatte, weil ſich kleinere Vereine nicht darauf beſchränken dürfen, leichle Sachen zu ſingen. Der Stimmungsagehalt wurde begreiflicherweiſe nicht reſi⸗ los erſchöpft, aber man merkte auch hier. daß viel Fleiß und Hin⸗ gebung zuſammengewirkt hatten. Der Verein beſitzt ebenfalls be⸗ merkenswerte ſtimmliche Vorzüge. Straffe Chordiſziplin und treff⸗ Paradox, iſt wenn einer behauplel, er nehme Bad Homburger Salz und habe trotzdem Verſtopfung dun Hämorrholden.— Wer das echte Salz nimmt, hat Verdauungsbe⸗ ſchwerden gehadt. Er muß aber ſtets das Originalprodukt verlangen. her⸗ geſtellt aus dem betühmten Eliſabethen⸗Brunnen. Heilquellen G. m b. H Bad Homburg. Emi101 Orgelkonzert in der Chriſtuskirche 8 Arno Landmann gab aus eigenen Mitteln uns einen ganzen ach⸗Abend. Wie viel des Schönen, des Neuen, des Bedeut⸗ amen hörten wir! Sollen wir ihm nicht danken? Wir wollen dieſen nicht vergeſſen und heute einmal bedenken, daß dieſer Bach⸗ ein ganzes Stadion künſtleriſcher Entwicklung bedeutet, daß Per über den 92 klingenden Stimmen, den vier Manualen, dem M. dal und dem von manchen Zuhörern überſchätzten Fernwerk, den eiſter des Orgelſpiels und den großen Meiſter Sebaſtian Bach ver⸗ ehren ſollen. ſe Wir befinden uns in Weimar, um 1720. Das„Wohlgefallen einer gnädigen Herrſchaft“ feuerte Bach an, alles ihm Mögliche in Me Orgelkunſt zu verſuchen. Da gab es Vorſpiele, die ein in otiv durchgeführt zu haben ſich rühmen, da gab es andere, die ſich m glänzenden Gängen und Läufen und dazwiſchen in goldenen Har⸗ Stilnen gefallen(Toccaten“), da gab es Miſchungen beider gefie(„Fantaſie“). Es waren Virtuoſitäts⸗Studien, und ſie 5 ielen„der gnädigen Herrſchaft“ gar wohl: die äußere Fertigkeit, 15 Glanz der Technik, die unheimliche Pedalfertigkeit dazu, der nze Klangreichtum der Orgel ſiegten. Die Fugenꝛ ſie ſind ſehr 55 ausgedehnt, von edlem Weſen, meiſt würdig, dem Gotteshauſe in deneſſen. Mit der Fantaſie und Fuge in G⸗moll(Nr. 4 unſ er alten Bach⸗Ausgabe, Band II, Peters Verlag 1844) begann Kirchenmuſikdichter, dann ließ er Choralvorſpie le ei gen. Wir ſind nun in Betreff dieſer Kirchenmelodien in einer ggenen Lage. Bach folgte den Gemeindeliedern ſeiner Zeit; die iſen waren ſo bekannt, daß man ſie ſelbſt aus dem Gewebe von gehen 6 Stimmen heraushören konnte. Er durfte ſich alſo frei er⸗ den Naus der Stimmung der Worte heraus konnte er ſchaffen, ohne „W̃ eſuchern der Hofkirche unklar zu ſein. Heute? wir kennen Und de⸗ auf, ruft uns die Stimme“, nicht minder:„Aus tiefer Not. ſang»Schmücke dich, o liebe Seele“ iſt noch heute Abendmahls⸗Ge⸗ flüſſe Aber welche ſüddeutſche Gemeinde ſingt noch:„An Waſſer⸗ ehen Babylons?“ Wir kennen den„Affektder Worte“ nicht dacdrz und ſo fehlt uns die tiefere Mitempfindung, ſo weit ſie über in Reinmuſikaliſche hinausgeht. Aber freilich, ſolche Sſlicke ſchweben örnner Höhenlage der Harmonie, die uns beſeligt.. In das welt⸗ zuni de Leben geleitet uns die Orgelſonate in G, die uns geſtern italie erſten Male“ erklang. Die lebhaften Sätze klingen in beinahe Eaueniſchem Tonſpiel an und aus, aber der ruhige Mittelſatz in hemoll iſt wie eine zarte Blume, ſie blüht auf aus deutſchem Herzen. uſitphilologen würden von einem„Orgeltrio“ reden; es ſind eben 8 Stimmen, auf zwei verſchiedenen Manualen vorgetragen, dazu wa nab rter, dünner Baß, dem Pizzicato⸗Baß der Violoncelle ver⸗ ſtänd t. Wann dieſe Orgelſonate entſtanden iſt, unter welchen Um⸗ en? Man müßte einen Bach⸗Gelehrten befragen. Dergleichen iſt ehemals eine„Ergötzung“ geweſen; damals, als die Orgel noch Orcheſter⸗Erſatz war, als man auch in der Kirche weltliche Muſik unbefangen„tolerierbe“ Die Paſſacaglia führte unz wieder nach Weimar zurück. Sebaſtian Vach improviſiert über ein Bach⸗Thema, das er ſich ſelbſt„gemacht“ hat. Aber welche Kunſt⸗ bauten werden über dieſem basso ostinato aufgeführt! Wir ſchwimmen in einem Weltmeer von Empfindungs⸗ und Leidensfähig⸗ keit, es ſind aber Fantaſien des Herzens. Am Ende kämpfen Kopf und Herz im doppelten Kontrapunkt, und das Herz hat den Sieg. Im ſtrahlenden C⸗dur, in brauſender Fülle ſchloß Arno Land⸗ mann. Er ſpielte alles mit Ueberlegenheit, mit neuem Stilbewußt⸗ ſein, bedeutſam; die Choralvorſpiele mit feinſtem Farbenſchmelz. Von beſonderem Belang war„Aus tiefer Not“ mit dem cantus kirmus der Poſaunen, von ſeltſamem Reiz die Orgelſonate: wegen der Selbſtverläugnung, die ſich der moderne Organiſt auferlegte. Natürlich war die Passacaglia der Gipfel; ſo war die Vortrags⸗ folge wohl auch gemeint. Da nun in der Kirche kein Beifall ſtatt⸗ haft iſt, ſo darf an dieſer Stelle wenigſtens geſagt werden, wie viel des Schönen, des Neuen, des Bedeutſamen uns Arno Landmann⸗ Bach⸗Abend gegeben hat. A. Bl. Die neue Gper von Walter Braunfels „Don Gil von den grünen Hoſen“ Im großen Hauſe der Münchner Bayeriſchen Staats⸗ tgeater gelangte die neue Oper von Walter Braunfels „Don Gil von den grünen Hoſen“ zur Uraufführung. Unſer Münchner R⸗R⸗Mitarbeiter ſchreibt uns darüber, in Ueber⸗ einſtimmung mit ſeinem muſikaliſchen Gewährsmann: Walter Braunfels Hauptbegabung liegt auf dem Gebiete des Kombinatoriſchen, das das Schöpferiſche überſteigt und eines— ſehr originellen— Humor, der, das Groteske bisweilen ſtreifend, zumeiſt feinſter Wirkung gewiß iſt. Das zeigte ſich in den„Vögeln“ und ſtimmte für„Don Gil“ erwartungsfreudig. Bietet das anmutige Spiel des Tirſo di Molino, das als Komödie eine ganze Skala des Humorigen zeigt— Schalkhaftes, Derbes, Anmutiges,— dem geſchick⸗ ten Bearbeiter ſicherlich guten ſen ſolen Bearbeiter war Braun⸗ fels ſelber. Man hätte nun erwarten ſollen, daß er, der ſeinen Stoff für die Kompoſition modelte, gerade auf eine Zuſpitzung typiſcher Opern⸗Effekte hingearbeitet hätte, aber das Textbuch iſt eine recht leichte und billige Ueberarbeitung des Stückes, ohne techt klare Gliederung der Oper⸗Architektur und gründlicher aufs Wort geſtellt, als die Oper eigentlich verträgt. Die Handlung ſtützt ſich auf lange Gedankengänge, die, durch das Wort vermittelt, aber durch das von Muſik gedeckte, überdeckte Wort dem Zuhörer nicht deutlich werden. Opernhandlung muß ſichtbarer ſein, plaſtiſcher geformt, aus Muſik geboren und in Muſik mündend. Gerade, wir mit Unvor⸗ eingenommenheit an dieſes Werk herantritt, wird über die Längen, die es aufweiſt, erſtaunt ſein. Längen müſſen, ſollen ſie erträglich ſein, in der Oper voll von muſikaliſcher Subſtanz ſein. Und hierin iſt„Don Gil“ nicht ſehr freigebig. Was es an unmittelbar theatral, Wirkung, am Witze des Wortes, an der Nuance der Luſtſpielhand⸗ lung der Wort⸗Komödie gegenüber einbüßt, wird durch eine muſi⸗ kaliſche Fülle kompenſiekt. Alle Meiſterkunſt des muſikaliſchen Satzes täuſcht über den Mangel an muſikaliſcher Einfalls⸗Subſtanz nicht hinweg. Und ohne die Genialität des Einfalls bleibt alle tech⸗ niſche Brapoue eine Art Arbeit ohne Rohmaterial.— Braunfels' Don Gil⸗Muſik untermalt, ſie illuſtriert, bisweilen konventionell— und hier und da nicht ohne Anklänge an Bekanntes, zumal Strauß⸗ Warf bisweilen intellektuell, aber ſie gibt nicht Geſtaltung und urf. hier wieder die erſte Szene, in der rein verſtandsmäßige Dialoge und Monologe einfach abgeſungen werden. Anderswo gibt das Werk das Enſemblegefüge der alten„opernhaften“ Oper: vom Duett bis zum Chor. Einzelne dieſer Sondernummern gehören freilich zum Beſten der Partitur. Sie ſind auf einem rhythmiſchen und melodiſch ausdrucksvollen Thema aufgebaut, mit deſſen Abwandlung formal gerundet. Und ſie klingen in den Zwiſchenſpielen der ein⸗ zelnen Bilder wieder auf. Die Aufführung, die unter der muſikaliſchen Leitung des Gene⸗ ralmuſikdirektors Knappertsbuſch ſtand, entzückt zunächſt durch ihren prächtigen dekorativen Rahmen. Leo Paſetti hat ſich hier ſelbſt übertroffen. Sein erleſener Geſchmack in der Farbenkombination, ſeine Erfindungskraft im Architektoniſchen und ſein Humor fanden gleichermaßen einen gelungenen Ausdruck. Er ſchuf ein Barock, das d. die Lupe modernen Kunſtgewerbes geſehen war. Und erzielte be⸗ ſondere Wirkungen durch die Koſtüme, die auch wieder den alten Stil modern ſtiliſierten. Ein nicht minder hohes Lob gebührt der Inſzenierung durch Max Hofmüller. Das Bühnenbild, zumal in den Maſſenfzenen, war bunt und belebt, ohne zu verwirren. Es machte ſich die anſteigende Treppe, die die Bühnen diagonal durchzog, unutze und imponierte durch Anmut und geſchickte Gliederung. nappertsbuſch leitete das Occheſter mit großem Geſchick. Von den Geſangsleiſtungen verdient die Inez des Frln, Feuge in erſter Reihe genannt zu werden. Frln. Tanden, die Interpretin der Titelrollen, kam über techniſche Schwierigkeiten hinweg zu einigen rund gefügten, warmen Wirkungen. An wichtigem Poſten ſtanden Lichtmüller, Erb und Gleß. Herr Lohfings Komik trat bisweflen zu ſtark und maſſig in den Vordergrund.— Chöre und Orcheſter bewältigten ihre bisweilen nicht leichte Aufgabe. Das Publikum rief nach den Aktſchlüſſen Sänger und Komponiſten. Aber— der Abend gewährte wohl doch nur das Bild eines Achtungserfolges. R. 1. Am wenigſten geriet der dreiteilige Expoſitions⸗Akt, und Bindeſtrichmanier wieder aufmerkſam geworden ſind auf unſere 4. Seite. Nt. 535 Neue Mannhbeimer Jeitung[Abend⸗Nusgabe] Montag, den 17. November 1924 lich geſchulter Vortraa traten auf das vorteilbafteſte in Erſcheinung. „Jugend“ von Thuille und„Rätſel“ von Werth wurden auswendig ſo friſch, flott. fein empfunden und ſo zart im Piano geſungen. daß man mit aroßem Veranügen lauſchte. Zur Einleitung wurde unter Herrn Strubels Leitung von„Frohſinn“ und„Cäcilia“ Schäfexs Sonn⸗ taaslied ſehr ſtimmunasvoll geſungen. Weiter hörten wir vom„Froh⸗ ſinn“ unter Herrn Guagenbühlers Leitung, der auch die So⸗ liſten bealeitete„Groß ſind die Wogen“ von Richter und„Wie die wilde Ros im Wald“ von Maier. Die beiden ſo grundverſchiedenen Thöre wurden geſchmackvoll in der Auffaſſung und ſehr klanavoll wiedergegeben. Als Soliſten batten die Lampertheimer ihr Ehrenmilalied Theo⸗ dor Sülß mitaebracht. der über ein ſo autes Material und eine ſo vorzlaliche Schulung verfüat daß er ſich an die Arie des Vasco de Gama aus der Oper„Die Afrikanerin“. die Gralserzählung. an Winterſtürme wichen dem Wonnemond“ und die Arie aus„Ba⸗ iaszo“ heranwagen durfte. Vor allem ſprach die hobe Laae ſehr an. Herr Jakob Kleinbans von der„Aurelia“ Ilvesheim. der über einen kräftiaen, wohlaebildeten Bariton verfüat. ſang u. a. das„Wan⸗ derltied“ von Schumann ſehr anſprechend. Herr Mar Adam ein Schüler des Muſikdirektors Gellert. entwickelte bei dem Vortrag des Konzertes in G⸗Dur von Nardini aroßen. ſchönen Ton und be⸗ merkenswerte Technik. Im zweiten Teil der Veranſtaltung hörte man von dem jungen Geigenkünſtler noch die Romanze von Spend⸗ ſon und den Spaniſchen Tanz von Rehfeld die wirklich virtuos ge⸗ ſpielt wurden. Eine prächtiae Abwechflung in die überreiche Vor⸗ traasfolge brachte Joſef Viktor vom Nationaliheater. der„Wien, das waren deine Biedermeierſahre“ von Engel⸗Beraer und„Lied aus der Wiener Gemütlichkeit“ von Stolz mit der ganzen Gefühls⸗ inniakeit des Wieners und der Routine des Berufsſängers vortruüg. Der ſtürmiſche Beifall erzmang als Zygabe„Wien bei Nacht“. Spä⸗ ter hörten wir von Herrn Viktor noch den Laaunenwalzer aus„Eine Nacht in Venedig“ und ein Solo aus Gellerts Operette„Unter der hlühenden Linde“ das wiederholt werden mußte. Die Herren Fritz Appel und J. Wertheim. die bewäbrten Humoriſten des Froh⸗ ſinn“. wußten Scherz und Ernſt in feinem Gemiſch auf das vorteil⸗ hafteſte zur Geltung zu bringen. Herrn Appel lieat aus nahe⸗ liegenden Gründen der gemütvolle Vortraa des Uhrmachers beſon⸗ ders aut. Auch der Reutter⸗Ladenhüter war ein Volltreffer. Nach Abwicklung des Rieſenproaramms. das mit dem Geſamt⸗ chor„Rheingruß“ beſchloſſen wurde trat der von der Jugend herbei⸗ geſehnte Tanz in ſeine Rechte. Der Männer⸗Geſanaverein„Froh⸗ ſinn“ darf mit aroßer Befriediaung auf den gehaltvollen und har⸗ moniſchen Verlauf des Feſtbanketts zurückblicken. Die Pflege des — 705 Liedes liegt bei den drei Vereinen in den eee ef. * HBreiskreiberei. Wegen Leiſtungswuchers gelangten zur An⸗ zeige: ein 40 Jahre alter Ofenſetzer, weil er für das Reinigen eines Kachelofens und zweier Ofenrohre(etwa 2 Arbeitsſtunden) den Preis von 9 Mark verlangte, obwohl nur ein Betrag von höch⸗ ſtens 6 Mark in Betracht kommen dürfte, ein Metzgermeiſter, der für ein Pfund Pökelfſeiſch 4,80 Mark forderte, obmahl nach dem Gulachten eines Sachverſtändigen nur.20 Mark je Pfund in An⸗ rechnung gebracht werden durften, ein Kaufmann. der für ein Pfund Kabliau 1,20 Mark verlangte, obwohl er dieſe Ware für nur 40 Pfennig das Pfund eingekauft hatte, ein Metzgermeiſter, der ſeine Schinkenwurſt zu 55 Pfenig das Viertel verkaufte. Seinen Verletzungen erlegen iſt am Samstag abend der ledige 29 Jahre alte Bahnarbeiter von hier, der ſich in der Nacht vom 11 zum 12. Nopember im Waldpark in der Nähe des Birken. häuschens zmei Schüſſe in den Kopf beibrachte und ſich dann in das Heinrich Lanzkrankenhaus b⸗gab. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt nach einer Meldung der„Arbeiter⸗Zeitung“ der vor einigen Tagen wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz verhaftete Kammuniſt Wilh. Stumpf. Er hat ſich am Freitag nach ſeiner Vernehmung vor dem Unterſuch⸗ ungsrichter in ſeiner Zelle im Unterſuchungsgefängnis im Schloß erhängt. *Lebensmüde. Geſtern vormittag wollte ſich in den K⸗ Quadraten eine 25 Jahre alte Haushälterin durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit das Leben nehmen. Sie wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. Unfälle. Samstag vormittag wurde an der Straßenkreuzung F und Qi1 und 2 ein 18 Jahre alter Radf ihrer von einem Per⸗ ſonenkraftwagen angefahren, zu Boden geworfen, ohne aber ver⸗ letzte zu werden. Das Fahrrad wurde ſtark beſchäbigt. Die Schuld trifft den Lenker des Kraftwagens, da er kein Signal gegeben hat. — Am Samstag vormittag ſprang eine 36 Jahre alte Ehefrau in der Valshofſtraß⸗ auf einen in voller Fahrt befindlichen Straßen⸗ bahnwagen der Linie 3, verfehlte das Trittbrett und ſtürzte zu⸗ Boden. Der Straßenbahnwagen hielt ſofort an. Verletzt hat ſich die Frau nicht.— Am Samstag mittag kam Ecke Bismarck⸗ unge Breiteſtraße ein 39 Jahre alter Heizer beim Ueberqueren De Straße zu Fall und verſtauchte ſich den rechten Fuß. Einige Pabs ſonen verbrachten ihn auf die Zentralwache, von wo aus er, ſich ſein Zuſtand verſchlechterte, in das Allgemeine Krankenhallg Uberführt wurde.— Geſtern nachmittag wurde an der Halteſtalle bar U 1 ein 20 Jahre alter Friſeur von einem Perſonenwagen erfaßt. zu Boden geworfen, aber nicht verletzt. Die Schuld ſoll den Verunglückten ſelbſt treffen, da er vor einem in Fahrt befind⸗ lichen Straßenbahnwagen die Straße noch überqueren wollte und dadurch vor den Perſonenkraftwagen lief. 4 Juſammenſtöße. Am Samstag vormjttag ſtießen infolge dich⸗ wurde. Ein Pferd erlitt Verletzungen. Wen die Schuld krifft, mi⸗ß die Unterſüchung ergeben.— Am Samstag vormittag ſtießen auf der Friedichsbrücke(Stadtſeite) ein Radfahcer und Motorradfahrer zuſammen, wobei das Fahrrad beſchädigt wurde. Die Schuld trifft den Radfahrer, da er das Signal des Motorradfahrers nicht be⸗ achtete.— In der vergangenen Nacht fuhr ein Straßenbahnwagen auf der Btreiteſtraße bei B und(1 einen Perſonenkraftwagen von hinten an und beſchädigte deſſen Benzintank, ſodaß der Inhalt auf die Straße lief. Vermutlich durch eine weggeworfene Zigarette geriet das Benzin in Brand, der von der herbeigerufenen Feuer⸗ mehr gelöſcht wurde. *Folgen der Trunkenheit. Ein 41 Jahre alter Ausläufer wurde ſinnlos betrunken in einer Blutlache aufgefunden. Er hatte ſich durch den Sturz Verletzungen im Geſicht zugezogen und blutete aus Mund und Naſe. * Ruheſtörungen 45 Perſonen wurden in den beiden letzten Nächten wegen Ruheſtörung zur Anzeige gebracht, darunter zwef Motorradfahrer, die mit ihten Fahrzeugen ein übeclautes Geräuſch verurſachten. Zwei Stunden ſpäter wurden dieſelben Perſonen von einer anderen Polizeiſtreife wieder betreten, als ſie mit ihrem Um⸗ herfahren die Ruheſtörung fortſetzten. Man nahm ſie feſt und brachte ſie auf die Polizeiwache. *Jeſigenommen wurden in den beiden letzten Tagen 26 Per⸗ onen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 3 Per⸗ 5755 wegen Bettels. * Keine glühende Aſche in Holzkiſten ſchütten! Die Berufs⸗ feuerwehr mußte am Samstag nachmittag zweimal kurz hinter⸗ einander ausrücken, weil durch unvorſichtiges Umgehen mit glühen⸗ der Aſche Brände entſtanden. Das erſtemal wurde ſie 5,29 Uhr nach P 6, 2 gerufen. Durch Aufbewahren glühender Aſche in einer Holzkiſte entſtand im 3. Stock ein Fußbodenbrand. Der an⸗ gerichtete Schaden beträgt etwa 50 Mark. Um.02 Uhr hatte die Berufsfeuerwehr nach Lindenhofſtraße 24 abzurücken, wo ein höl⸗ zerner Müllkaſten durch Einſchütten glühender Aſche Feuer fing, das beim Eintreffen des Löſchzuges durch die Hausbewohner be⸗ teits gelöſcht war. Der Schaden beträgt etwa 10 Mark. * Taſchendiebſtahl. Am 10. November abends zwiſchen 7 und 3 Uhr, hat die nachbezeichnete Täterin in der Wohnung einer Vor⸗ ſtandsdame eines hieſigen Fürſorge⸗Vereins, wo ſie ſich Fahrgeld nach Frankfurt geben ließ, in unbewachtem Augenblick, aus einem Herrenmantel eine ſchwarzlederne Briefmappe mit etwa 100 Mark Inhalt entwendet. Sie war angeblich ohne Ausweispapiere und gab wie folgt ihre Perſonalien an: Maria Schmidt, Dienſt⸗ mädchen, geboren 25. 11. 1900 in Koburg. Ihr Vater ſoll in Frankfurt, Langegaſſe 21 wohnen. Sie iſt 1,65 Meter groß. ſchlank, hat blonde Haare, geſundes Ausſeben, trug bellgrauen Mantel, ſchwarze Halbſchuhe und ſchwarze dünne Strümpfe. Zeugen geſucht. Am Donnerstag nachmittag wurde auf dem Juiſenring bei K 5 der verh. Stadtarbeiter Karl Gottlob Zürn, wohnhaft Grabenſtraße 7, von einem von der Neckarbrücke kom⸗ menden Perſonenauto umgeworfen und überfahren. In der gleichen Nacht iſt der Ueberfahrene ſeinen Verletzungen erlegen. Vor dem Auto fuhr ein Radfohrer und dieſer ſoll nach dem Unfall abge⸗ ſtiegen ſein und mit den anweſenden Perſonen geſprochen haben. Der noch unbekannte Radfahrer wied erſucht, ſich zwecks Verneh⸗ mung als Zeuge auf dem Büro der Kriminalvolizei, Schloß, Zim⸗ mer 78, einzufinden oder ſeinz Adreſſe anzugeben. Veranſtaltungen Kirchlich⸗poſitive Vereiniaung. Nachdem vor kurzem in einer geſchloſſenen Männerverſammlung Stadtrfarrer Bender(Frie⸗ denskirche), ſowie Hauptlehrer Schmolck und Bankbeamter Haag eingehenden Bericht über die letzte Landesſynode erſtattet haben, hält die Kirchlich⸗voſitave Vereiniauna am moraigen Diens⸗ taa abend im aroßen Caſinoſaal, R.1 eine öffentliche Ver ⸗ lammluna ab. in der Univperſitätsvrofeſſor D. Jelke⸗Heidelberg über„Moderne Anariffe auf das Ebriſtentum“ ſpre⸗ chen wird. worauf nochmals beſonders aufmerkſam gemacht ſei. Im Anbruch der neuen Weltenzeit. Wir verweiſen auf die unter dieſer Ueberſchrift im Laufe dieſer Woche ſtattfindenden Vor⸗ träge der Chriſtengemeinſchaft, die ernſten Menſchen fruchtbare An⸗ regungen bieten wollen.(Siehe Anzeige.) Kaffeeſtunde. Wir möchten die Hausfrauen auf die vom Ver⸗ lage der„Badiſchen Hausfrau“ morgen Dienstag, 18. und Mittwoch, 19. November veranſ altete„Kaffeeſtunde“, verbunden mit Peleſchau und aroßer hauswirtſthaftlicher Ausſtellung im Friedrichs⸗ park aufmerkſam machen. 5 Das Apollo⸗Trocadero hat am Samstag ſeine Pforten wieder geöffnet. Es waren bedeutende Aufwendungen nötig, um die in hren Darbietungen in der Vorkriegszeit führende Vergnügungsſtätte ſe elegant und intim wie früher zu geſtalten. Rot, hellblau und elfenbeingelb ſind die fein zuſammenſtimmenden Grundfarben. Die kansparente Deckenbeleuchtung und die ſeitliche laternenartige Be⸗ leuchtung erhöhen die behagliche Stimmung, die den Beſucher bein Betreten des Raumes empfängt, in dem bezüglich der Siganordnung nichts geändert wurde. Die rückwärtige Schmalſeite wird von einer kleinen Bühne eingenommen, auf der die verpflichleten Kabarett⸗ kräfte auftreten, ſoweit ſie es nicht vorziehen, in der Mitte des Raumes aufzutreten, der zum Tanz freigelaſſen iſt. Anſager Mac Briefe leitete am Samstag die gutbeſuchte Eröffnungsvorſtellung mit einem kurzen poetiſchen Glückwunſch ein. Von den verpflich⸗ teten Kräften iſt in erſter Linie Grete Greeff zu erwähnen, die in ſen Nebels euf der Rhenaniaſtraße ein Zweiſpännerfuhrweck und ein Straßenbahnwagen zuſammen, wobei letzterer ſtark beſchädigt ernſten und humoriſtiſchen Vorträgen ihre hochentwickelte Sprech⸗ kunſt zeigt. Anny Milos ſtellt mit ihrer Truppe künſtleriſch [Hausbeſitzer wieder Herr im Hauſe werde. ſcher Hausbeſitzer habe auch eine Einzabe an das baperiſche hervorragende Szenen aus dem Parthenon, Anny Flottwell iſt eine charmante Soubrette und temperamentvolle Stimmungsſängerin und Käthe Geraldy, eine ſehr anmutige Erſcheinung, tanzt mit ebenſopiel Grazie wie Technik in moderner Art. Das Programm verzeichnet weiter die zwei Oteros als Stepp⸗ und Fantaſie⸗ länzer und Mac Briefe als Parodiſt. Die Jazz⸗Kapelle des Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Dampfers„Albert Ballin“ bereichert nicht nur da⸗ Programm mit flotten Muſikſtücken, ſondern elektriſtert auch das Publikum durch ſeine Tanzweiſen. Das Nachtkabarett, das von halb 11 bis 1 Uhr dauert, iſt als amüſanter Abſchluß eines ſogen. „angebröckelten Abends“ gedacht. In dieſer Art wird es zweifello⸗ ſeinen Zweck erfüllen. vorwinter Das Hochdruckgebiet, das ſeit einger Zeit über Oſtt und Mitiel⸗ europa lagert, hat einen Vorwinter mit ſtellenweſſe ſchärfe⸗ ren Fröſten gebracht. Der Eintritt ſtärkerer Kälte iſt bei ſolchen Wetterlagen ganz von der örtlichen Wärmeausſtrahlung des Erd⸗ bodens und der unterſten Luftſchichten abhängig. Da, wo die Hoch⸗ nebel, die ſeither ganz Deutſchland bedeckten, ſich aufgelöſt haben, wird die Wärmeausſtrahlung gegen den Weltraum wirkſam und es kommk in den langen Noßembernächten zu Nachtfröſten In Un⸗ garn, am mittleren Main, in Nord⸗ und Oſtdeutſchland kam es in den letzten Tagen bei heiterem Himmel zu Fröſten von—10 Grad. Die Kälte dürfte aber ſchwerlich ſich noch weſentlich verſtärken, da eine Schneedecke über Europa fehlt, ohne die ſtrenge Winterkälte ſich nicht ausbildet. Alle früheinſetzenden und langdauernden ſtrengen Winter waren von ausgedehnter Schneebedeckung Mittel⸗ und Oſt⸗ europa begleitet. Es ſei nur an den üboeraus ſtrengen Wenter 1879/80 erinnert. Da in dieſem Jahre noch keine Schneedecke vor⸗ handen iſt, liegt zunächſt die Gefahr ſtrenger Kälte nicht vor Auch verſtärkt ſich neuerdings die Tätigkeit der ozeaniſchen Sturmwirbel und es dringen über den Biscayaſee und den britiſchen Inſeln wärmere Luftſtrömungen oegen das Feſtland vor. ſodaß in ein'gen Tagen wieder wärmeres Wetter zu erwarten iſt Doch iſt»orerſt nach Vorſicht zu empfehlen bei der Verſendung froſtempfindlicher Waren von und nach Oſtdeutſchland. Böhmen, Polen und Ungarn. Es wird ſich für die intereſſierten Firmen lohnen. ſich ſt⸗tig über die europäiſchen Temperaturrerhältniß durch telrhoniſche Anfrage bei der Badiſchen Landeswetterwarte(Karlsruhe, Tel.⸗Nr. 4688) auf dem Laufenden zu halten. Tagungen Berband pfälziſcher Hausbeſitzer Der Verband pfälziſcher Hausbeſitzer hatte am Sonnteg, 16. Nov. in Neuſtadt a. d. Hdt. eine Tagung, die als Proteſt gegen die Wohnungszwangswirtſchaft gedacht war. Zu⸗ hächſt tagte eine Vertreterſitzung, in der der alte Vorſtand und Aus⸗ ſchuß wiedergewählt wurde. Daran ſchloß ſich eine Proteſt⸗ verſammlung im Saale des Geſellſchaftshauſgs, die von dem erbandsvorſitzenden Ries⸗Ludwigshafen geleitet wurde. Hier hielt Dr. Raab aus Eſſen einen Vortrag über„Das Fiasko der Wohnungszwangswirtſchaft“. Der Redrer ſuchte den Nachw is zu führen, daß das Wohnungsmeten⸗Geſetz, des Mie⸗ terſchuzgeſetz und das Wohnungsmanglgeſetz den beabſich“igten Zweck nicht erfüllen, alſo Fiasko gemacht hätten. Zu einer Ge⸗ ſundung könne es nur kommen. wenn man ſich frei mache, von dem Syſtem des Zwanges. Die Politik müſſe wieder eingeſtellt wer⸗ den auf wirtſchoftliche Grundſätze und nicht auf Parteidoktrin An⸗ dererſezts ſei es klar, daß eine Aufhebung, der Zwangswir ſchaft nicht von heute auf morgen gaſchehen könne, vielmehr müßten Uebergangsbeſtimmungen geſchaffen werden, die den heutigen Be⸗ dürfniſſen Rechnung tragen. Der Mieterſchuß dürfe aber nur demen zu Deil werden, die eines ſolchen Schutzes bedürfen. Jeder Haris⸗ beſitzer müſſe ſeine volle Miete erhalten und dort wo der Mieter nicht zahlen könne, müſſe die Gemeinde eingreifen. Dann nahm der Verbandsvoſigende Ries das Wort, der eben⸗ falls den Standpunkt vertrat, daß die Aufhebung der Zwangswir!⸗ ſchaft nicht plötzlich erfolgen könne. Die Hauptſache ſei, daß der Der Verband pfäl Sozzalmin'ſterium gemacht, worin zum Ausdruck kommt, daß der Pfälzer Hausbeſitzer nicht im Stande iſt, die Mietzins⸗ ſteuer zu bezahlen. Der Ridner gibt den Hausbeſitzern den Rat, nur einen Teil der Mietzinsſtever zu bezahlen u. für den Reſt bem Finanzamt um zinsloſe Stundung der Sbeuer einzugeben. Der Redmer verlieſt dann einen Wahlaufruf des Hausb ſitzerverbande⸗ in welchem zum Ausdruck kommt, daß die Hausbeſitzer rechts wäh⸗ len müſſen, er habe von allen rechtsſtehenden Parteien das Ver⸗ ſprechen, daß ſie eintreten wollen, für die Aufhebung der Zwenes⸗ wirtſchaft. Zum Schluſſe der Verſammlung wurde eine von Brel⸗ tinger Landau vorgeſchlagene Entſchließung im Sinne der Darbegungen der Redner angenommen. Spröde und rote Haut 22 2— Aufſpringen der Hände und des Geſichts, Wundſein und unreinen Teint beſeitigt. 2 K* 2 Dieſes bewährte Haul⸗ ſofort pflegemittel erhalten Sie überall. wo Sie die bekannte Chlorodont⸗Zahnpaſte kaufen. Es iſt mit der Herrſchbegierde wie mit der Eßluſt. Bei ſchwa⸗ chen Gemütern iſt jene oft am ſtärkſten, wie dieſe oft am größzten iſt bei Menſchen von ſchwacher Verdauung. Börne. it* Die verflachung unſeres Sprachgefühls Wir leſen in der von Wilhelm Stapel geleiteten ausgezeichne⸗ ten Monatsſchrift„Deutſches Volkstum“(Hanſeatiſche Ver⸗ lagsanſtalt Hanſburg) folgende Sätze: 1 Unſere Ohren ſind grob und taub geworden; wir hören gar nicht mehr, was alles in unſerer immer noch ſehr gegenſtändlichen und bildkraftvollen Sprache klingt. Es ſind darum in letzter Jeit ſele Schriftſteller darauf verfallen, uns dieſe Gegenſtändlichkeit der Sprache durch das Sinneswerkzeug zu vermitteln, das noch am ſchärfſten arbeitet: das Auge. Bei Gundolf fand ich zuerſt den Einfall: zuſammengeſetzte und abgeleitete Wörter durch Bindeſtriche auseinanderzuzerren. Seitdem habens ihm viele andere nachge⸗ macht. Vielfach mit erſtaunlicher Wirkung. Das Wort„verwerfen“ 3. B. geht durch unſer Ohr, hinterläßt einen Eindruck abſtrakter Art, mehr kicht. Wird aber dasſelbe Wort unſerm Auge dargeſteat in der Form„ver⸗werfen“ ſo wird uns plötzlich die ſehr konkrate Handlung des„Werfens“ bewußt, die in dem Wort liegt, und die Vorfilbe„ver empfinden wir dann doch auch wieder in ihrer eigenk⸗ lichen Bedeutung als„weg, in falſcher Richtung“. Das Wort„Ent⸗ täuſchung“ mit Bindeſtrich„Ent⸗täuſchung“ geſchrieben, regt zu weiterem Nachdenken an. Eine„Täuſchung“ iſt eine nicht richtig erkannte Wirklichkeit, Tatſache, Wahrheit. Einem zu tiefſt wahren Menſchen müßte alſo eine Täuſchung immer ein Unluſtgefühl er⸗ regen. Die„Ent⸗täuſchung“ dagegen, die uns aus der Täuſchung gerausreißt, müßte uns das Gefühl der inneren Befreiung erregen. Dagegen vergleiche man aber, was wir wirklich bei einer„Ent⸗ täuſchung“ empfinden!— Hermann Krieger hat ein Buch geſhrie⸗ ben:„Not⸗Wende“. Aus den beiden zuſammengekoppelten Wörtern ſpricht elne Fülle ernſter Gedanken, leicht verſtändlich für ſedermann Wenn Krieger nun in dieſem Buch das Wort„notwendig“ gebraucht und es mit einem Bindeſtrich„not⸗wendig“ ſchrelbt, ſo gehl unſerm Sprachgefühl plötzlich auf. welch ein vollgewichtiger Inhalt in dieſem WMart ſteckt Wir werden wahrſcheinlich ſtocken wenp uns nun ein⸗ nial ein gleichgülniger Satz über die Lippen fahren will wie etwa: „Ich muß heute netwendig noch in die Stadt Uns iſt doch wohl, els bräche das Wort not⸗wendig“ mit ſeiner Kraft und Tiefe heraus oußz dem inhaltlich ſeeren Sat. Ich habe an mir und andern tet, daß wir durch dieſe Sprache und daß wir mit großer Freude beginnen, uns ihrer Bild⸗ haftigkeit wieder bewußt zu werden. Aber tief betrüblich iſt doh die hierdurch feſtgeſtellte Tatſache, daß unſer vielleicht edelſter Sian: das Gehör, abſtumpfte Als weitere beweiſende Tatſache gehören dazu die Verfilmungen klaſſiſcher Wortdramen. Nathan der Weiſe, Minna von Barnhelm, Ibſens Dramen, Hanilet, alſo lauter Werke, deren Ewigkeitswerte doch im Work liegen, verlieren dieſes Beſte, und nur das bißchen, was für die Augen beſtimmt iſt, wird den Schauenden vorgeführt. Theater und Muſtk Uraufführung in Baden⸗Baden. Auf der großen Bühne des Kurhauſes zu Baden⸗Baden gelangte am 15. ds. Mts. Wilhelm Speyers Schauſpiel in drei Akten„Südſee“ durch die Stäbdt. Schäuſpiele zur Uraufführung. Das Werk ſchöpft aus dem jüngſten Zeiterlebnis.'Donell führt, nach dem Weltkrieg von Europa und der weißen Raſſe angeekelt, auf einer Südſeeinſel ein paradieſiſches Leben. Hier findet ihn nach jahrelangem Suchen Lady Gwendolhn, die Tochter des Gouverneurs Barlett, die vor ſieben Jahren, als ſie aus blaſiertem Lebensüberdruß Abenteuer ſuchte, von O' Donell aus Lebensgefahr gerettet worden war, ein Ereignis, das dieſer ſchon ganz vergeſſen hat. Gwendolhn aber war dadurch von dem krankhaften Willen zum Untergang zu der ge⸗ ſunden Erkenntnis geneſen, daß nicht Ekel und Ueberdruß, ſondern nur Arbeit uns rettet und daß Europa nicht krank iſt, ſondern un⸗ ſterblich als das Europa der großen und wenn auch ſeelenmörde⸗ riſchen Arbeit. Doch will es ihr nicht gelingen.'Donell, den ſie ſeitdem liebt, ſeinem ſchwelgeriſchen Paradies zu entreißen. Da entwendet die Eingeborene Vaina, die'Donell als ſeine Frau betrachtet, auf Anſtiften des Miſchlings Tuki, der ſie dadurch für ſich zu exringen hofft, Lady Gwendolyns eingigartigen Jadeſchmuck, der 595 Budhas Berührung ſeinen Smaragdglanz erhalten haben ſoll. Sie fürchtet, daß durch die Zaubermacht dieſes Schmuckes, der ihrem primitiven Empfinden nach damit verknüpft ſein muß, Lady Gwendolyn ihr die Liebe'Donells rauben werde. Da ſie ſich weigert, zu geſtehen, wo ſie den Schmuck verſteckt hat, droht ihr die öffentliche Auspeitſchung. Um ſie vor der entehrenden Strafe zu retten und ſich die Schändung ſeines Ideals zu erſparen, die er doch nie verwinden würde, verſeukt ſie'Donell in einer durch Gwendolyn ermöglichten Zuſammentunft in Hypnofe und gibt ihr den Befehl, ihn zu dem Schmuck zu führen. Die Ausführung wird durch den militariſtiſch tävpiſch dazwiſchentretenden Kapitän Pakth verhindert. Die Auspeitſchung beginnt. Vainas Willenskraft iſt durch die Hypnoſe gebrochen; ſie verrät nach den erſten Schlägen das Verſteck. Die Hypnoſe aber, die ſie als furchtbaren Zauber empfindet, hat ihr'Donell entfremdet, ihre Liebe zu ihm getötet. Sie kehrt heim in die Hütte ihres Vaters. in die ſie ihr Bruder in ſelbſtverſtändlicher Geſchwiſterlicbe heimholt.'Donell abes, aufgerüttelt aus ſeinem müden Genußleben, tritt mit Gwendolhn die Fahrt nach Europa an. Dies der Kern der Handlung, dle bei geſchickter Szenenführung in dramatiſch wirkſamer Steigerung entwickelt wird. Die Charat⸗ terzeichnungen ſind gut und pſychologiſch überzeugend. Das exotiſche Milieu iſt gut feſtgehalten. Was die„Südſee über viele ander⸗ moderne Dramen erhebt, iſt ihr ethiſcher Gehalt, ihr Hinweis, daß nicht Weltflucht uns erlöſt, ſondern Arbeit, da wir ja dazu verur⸗ teilt find, das Paradies zu ſuchen, ohne ſelbſt in dem gefundenen leben zu dürfen. Freilich erfordert dieſes Schauſpiel, um ſeinen ganzen ethiſchen Gehalt erkennen zu laſſen, ein intenſives Miſ⸗ denken des Zuhörers. Dem Oberflächlichen gibt es nichts. Und noch etwas erfordert die„Südſee“: eine glänzende Aufführung⸗ Schauſpieler, die den leichten Konverſationston ebenfo beherrſchen ⸗ wie alle Skalen der Empfindungen und Leidenſchaften. In dieſer Hinſicht befriedigten nur die Darſteller der Eingeborenen. In der Inſzenierung des Intendanten Dr. Waag waxen die Träger der europäiſchen Rollen allzu ſehr Geſtalten einer Shawſchen Komödie. Die heitere Wirkung des Werkes war daher größer als die ethiſche. NM. *** „HGleichzeitig fand die Nürnberger Aufführung ſtatt. Unſer Be⸗ richterſtatter ſchreibt darüber u..: „Wilhelm Speyers dreiaktiges Schauſpiel„Südſee“ will uns aufs neue beweiſen, daß die Wilden beſſere Menſchen ſind, was uns ja bereits Seume auf freundliche lyriſche Weiſe mitgeteilt hatte⸗ Er gibt ein„Theater ſtück. Weſentlich das Mileu, im Anfang auch zart, lyriſch, voll von Sinnlichkeit, Miſchung von Bonſels und Norbert Jaques. Dann reine Eiferſuchtstragödie mit kluger, über⸗ legter Typenzeihnung. Literariſch, wenn man unbedingt will. Die Regie Hanns Hübners wax um Südſeeluft bemüht, beſtrebt, alles 70 Kitſchige zu vermeiden, vergreſf ſich aber hie und da im Tempo. als Vaina; ſie trug das, Stück im Ton, in der Gebärde, wenn auch ſie letzte Steigerungen nicht geben kann, die das Milieu vielleicht erfordert hätte. Karl Wüſtenhagen iſt für paſſive Helden wie den 'Donell der gegebene Darſteller, nur bleibt er zu ſehr Clichee er iſt der Ziviliſation zu verwandt, man glaubt ihm den Urwald nicht.— Der nicht durchaus unwiderſprochene ſtarke Beifall aut Schluß galt wohl vornehmlich den Darſtellern. Ner. Eine ganz hervorragende Leiſtung bot Olly Heidenreich iſt rin mit mm ſie⸗- am⸗ das das von jen. los lel⸗ fe⸗ rd⸗ en, Un⸗ in rad. rn. 4 — . auf 16. zu⸗ 18. em rer E 0 hle ie⸗ ten Je⸗ em + n⸗ aft en e⸗ en 18— ſer At⸗ 11⸗ 5er cbe er 8 7 at, n* er 5 ih⸗ 122 3˙ el⸗ er Montag, den 17. Nobember 1924 Neue Mannheimer Jeitung(abend ⸗Nus gabeſ Aus dem Lande 0 Mülben bef Eberbach. 15. Nov. Durch den Gen uß verdorbe⸗ enn verſtarb die 22jährſe Tochter des Landwirtes Peter 0 zunann. Ein Sohn der Familie liegt aus gleicher Urſache ſchmer 0 darnieder, während der zweite Sohn leichter erkrankt iſt. Im riege verlor die Familie ihren älteſten Sohn. N Aglafterhauſen, 16. Nov. Bei dem Verſuch, eine Störung in elektkiſchen Leitung zu beſeitigen, glitt der 25jährige Monkeur Star Tenz aus Waibſtadt auf der Leiter aus und kam mit einer 5 kſtromleitung in Berührung. Er erlitt ſchwere Brandwunden, irzte ab und zog ſich dadurch noch einen Schädelbruch zu. 8 J Eppingen, 16. Nov. Heute Nachmittag ½3 Uhr ſand unter der Leitung des Kommandanten Feeſer bei hellem Sonnenſchein 1 Schlußprobe der hieſigen Freiw. Feuerwehr ſtatt. Die ebung verlief in ſchöſter Ordnung und erbrachte den Beweis von Bereitſchaft, mit der unſere Wehr jederzeit auf Poſten I Sulzfeld, 16. Nov. Dieſer Tage ſprach hier in der Kirche und in der Schule Koos Joſte, ein geborener Bur, der ſeit 1909 in land weilt und im Weltkriege als Freiw lliger auf deutſcher gegen die Engländer focht. Seine oft drolligen Ausführungen dem Weſen und dem Inhalt des Burenlandes und Klebens u, feſſelten bis zum letzten Augenblick die zahlreichen Zuhör er. 1 Karlsruhe, 16 Nov. In einer Sitzung des Einzelhandelsaus⸗ ſchuſſes der Handelskammer Karlsruhe wurde u. a. erklärt, daß ein Vedürfnis für die Früherlegung des Verkaufsbeginns n den Lebensmiktelgeſchäften vor ſieben Uhr morgens nötig ſei. Ebenſo müſſe die Bedürfnisfrage für eine Ausdeh⸗ 560 des Sonntagsverkaufs auf die Konfitürengeſ häfte Srneint werden. Die von der Reichsregierung durchgeführten wosllerermäßigungen wurden als völlig unzureichend bezeichnet. Ein 5 derer Abbau der Telephongebühren wurde für unb dingt notwen⸗ Nerklärt. Weiter ſprach ſich der Einzelhandelsausſchuß gegen die Lerkaufsveranſtaltungen von Beamten⸗Organiſa⸗ Honen und gegen die Verkaufsſtellen bei der Induſtrie aus. Ichließlich wurde das Verlangen geſtellt, daß bei der Zulaſſung von Herkaufsſ änden in Bahnhöfen allein das Verkehrsbedürfnis den Ausſchlag geben dürſe und die Reichsbahnverwaltung durch ent⸗ Prechende Vertragsbeſtimmungen den Verkaufsſtänden außerhalb der er die Innehaltung der örtlich feſtgeſetzten Poltzeiſtunde vor⸗ De. Pforzheim, 16. Nop. Am Enzvorland unterhalb des Kran⸗ Knhauſes ſpielten eine Anzahl Knaben. Dabei wurde ein Zjähriger Knabe von einem anderen in die noch ziemlich hoch gehende Enz Zeſtoßen, ſodaß er ertrank. Die Leiche wurde noch geſtern Abend in Eutingen geländet. 'D tlingen Amt Piorzheim, 15. Nov. Hier wurden in mut⸗ milliger Weiſe auf einem Grundſtück 60 Garben Gerſte angezündet, 155 völlig in Flammen aufgingen. Von den Frevlern hat man noch deine Spur. Gengenbach bei Offenburg, 16. Nov. Eine vom hieſigen Ge⸗ erbe⸗ und Handwerkerverein einberufene und von Vertretern aller Stände gutbeſuchte Verſammlung faßte einſtimmig den Beſchluß, non Mitte Auguſt bis September nächſten Jahres eine Schwarz⸗ wälder Gewerbe⸗Ausſtellung, umfaſſend Erzeugniſſe von Gewerbe, Kunſtgewerbe, Handwerk, Induſtrte und Landwirtſchaft (Garten⸗, Obſt⸗ und Weinbau) zu veranſtalten. Mit der Ausſtel⸗ lung ſoll gleichzeitig die Feier des 25jährigen Beſtehens des Gewerbe⸗ und Handwerkervereins Gengenbach verbunden ſein. *Breiſach, 15. Nov. Die vor einiger Zeit im Gebiebe dez Kaiſerſtuhls gegründeten Winzergenoſſenſchaften haben ſich zur ge⸗ meinſamen Indereſſenvertretung zu einem„Verband Kafſerſtühber Winzergenoſſenſchaften“ mit dem Sitz in Breiſach zufammenge⸗ ſchloſſen. Der Verband bezweckt die Förderung und die wirtſchaft⸗ liche Hebung des Weinbaues einheitliche Behandlung des ge⸗ wo menen Erzeugniſſes und gemeenſame Vertrefung bei den in Frage kommenden Intereſſenten. R. Villingen, 13 Nov. Im Gebiet von Oberkirnach konnte die Gendermerie von St. Georgen eine zehn Köpfe ſtarke Zigeuner⸗ bande, die ſeit einiger Zeit ſchon verfolgt wird, dingfeſt machen und ins Amtegefängnes nach Villingen abliefern. Donaueſchingen. 15. Nov. Auf dem Martinzmarkt, den er ſeit Jahrzehnten regelmäßig bezieht, iſt der 71 Jahre alte Optiber Anton Pfeilmayer in Konſtanz wohnhaft, von ennem tödlichen Bchlaganfall betroffen worden. 7 * Jeſtetten, 16. Nov. Aus dem in der Hauptverſammlung der Konſum⸗ und Spargenoſſenſchaft für Jeſtetten(bei Waldshut) und Umgebung erſtatteten Geſchäftsbericht ging hervor, daß die Genoſſen⸗ ſchaft troß der Inflation einen guten Abſchluß hatte. Es kommen 5 Prozent an die Mitglieder entſprechend ihrem Einkauf bei der Genoſſenſchaft zur Verteilung. *Gaienhofen bei Radolfzell, 15. Nov. Im benachbarten Hemmenhofen hantdert? der Ingenieur Ahrens ſo unvorſichtig mit eimer'ſtole, daß dem bei ihm weilenden Schreftſbeller Jo⸗ kiſch ein Schuß in den Leib ging und die Gedärme verletzte. Das Befinden von Jokiſch iſt hoffnungslos. Konſtanz, 15. Nov. Ueber einen umerhörten Fall von Grenzſchikanen am Bodenſee zwiſchen Lidau und Bregenz meiß die„Konſtanzer Zeitung“ zu berichten. An Allerheiligen wollle eins in Bregenz wohnende reichsdeutſche Frau, deren Mann als 5 opfer im Jahre 1918 in einem Lindawer Lazarett ſtarb und in Lrda't beſtattet iſt, einen Kranz aus Teannen und Slechlaub auj dem Schiff von Bredenz aus mitnehmen. Allen Vorſtellungen zum Trotz verlangte das Hafenzollunt Lindau vol der Kriegswitwe, die zudem wenin bemittelt iſt, Verzollung des Graßkranzes. Da die Witwe den Betrag nicht erlegen konnte, wurde der Kranz beichleg⸗ Weifrat umd bei der Heinfahrt mit dem Schöff der fFrau wieder aus⸗ gehänd et. Auf dos Grab aber durfte dieſes„Jollgut“ nicht ge⸗ legt werden. Aus der Pfalz Neuſtadt a. d. 5dt., 14. Nov. Die elektriſche Ober⸗ a ndbahn Neuſtadr—Edenkoben—Landau(Eigemümerin iſt die Deutſche Eißenbahngeſellſchaft) hat bereits vor dem Kriege die Vor⸗ konzeſſon zur Errichtung einer elektriſchen Straßenvayn⸗ linie Nauſtadt-Dürkheim und Neuſtadt—Lambrecht erhalten. Da ſich nun das Proſekt momentan noch nicht verwirklichen läßt, wird beabſichtigt, ene Auto⸗Omnibus⸗Linie als vorläufige Ver⸗ bin ung auf den Strecken laufen zu laſſen. Die Auto⸗Linie iſt als ebergangsbetrieb gedacht und ſoll in der Weiſe durchgeführt wer⸗ den, daß nach jeder Ankunft eines Zuges der Oberlandbahn in Neu⸗ tadt a. d. Hdt. zwei geräumige Auto⸗Omnibuſſe, die neuzellich ein⸗ garichbet ſind, bereit ſtehen, um den ankommenden Paſſagzeren eine eiterreiſe noch Lambrecht einenteits oder nach Deidesheim, Dürk⸗ heim anderſeits zu ermöglichen. Umgekehrt werden die Rückfahr⸗ ten aß Deidesheim oder-Lambrecht ſo gelegt, daß die Paſſagiere nach Ankunft in Neuſtadt a. d. Hdt. ſofort weiterveiſen können. Hier⸗ zu wird ein geradezu ideales Verkehrsverhältnis geſchaffen, das noch dequemer wird dadurch, daß man ſchon an der Einſteigeſtation Aeich Billets löſen kann für die Weiterreiſe ab Neuſtadt a. d. Hdt. Das heißt, man kann z. B. in Diedesſeld ein Billet löſen nach Dei⸗ deshenn oder nach Lambrecht, man kann in Edesheim ein Billet löſen nach Dürkheim und umgekehrt. In Meckenheim machen lich nun Veſtrebungen geltend, auch dieſen Ort in den Autoverkeht einzubeziehen. Das könnte in der Weiſe geſchehen, daß der Wagen von Deidesheim über Ruppertsberg nach Meckenheim fährt und dann über Niederkirchen ſeine Reiſe nach Wachenheim—Dürkheim fortfetzt. Das wäre die einfachſte Löſung, allein die Fahrt würde zu lange ausgedehnt. Ein idegler Zuſtand iſt nur dann herzuſtellen, wenn die Oberlandbahn ein drittes Auld zu Verfügung ſtellt, das über Mußbach direkt nach Meckenheim fahrt und dieſelbe Strecke wieder zurück. Da Meckenheim ein großes Hinterland hat, mit dem es durch die Rheinhaardtbahn verbunden iſt, ſo dürfte gerade auf der Strecke Meckenheim—PNeuſtadt a. d. Hdt. der Autoverkehr eine beſonders ſtarke Frequenz aufzuweiſen haben. Die Meckenheaner Bewohner aber werden ſich freuen, dann auch Gelegenheit zu ve⸗ kommen, zur Abwechflung auch mal nach Weſten, das heißt nach Neuſtadt a. d. Hde. uſw., fahren zu können, nachdem ſie bisher immer nur nach Oſten, daß heißt, nach Ludwigshafen und Mann⸗ heim, Fahrgelegenheit hatten. +Landau, 16. Nov. Der Kaufmann Karl Wei ß aus Schwe⸗ genheim, der vor einigen Wochen vom Schwurgericht des hieſigen Landgerichts zu 10 Jahren Zuchthaus verurtellt worden war, hal ſich in ſeiner Zelle des hieſigen Gefängniſſeserhängt. Er ſollte von der Gendarmerie ins Juchthaus überführt werden. ihHanhofen bei Geinsheim. 14. Nov. Ein außergewöhn⸗ licher Diebſtahl wurde hier verübt. Die Stalltür des Land⸗ wirts Lothar Fiſcher wurde in der Nacht zum letzten Mittwoch er⸗ brochen und aus dem Stalle eime hochtrüchtige Kuh im Alter von 3 Jahren entwendet. Die Farbe des Tieres iſt rotgeſcheckt. Man vermutet, daß zwei Täter, die jedoch unbekannt ſind, in Be⸗ tracht kommen. Nachbargebiete *Saurbrücken, 15. Nov. Die Frau des Bergmanns Barth in Bhickweiber wurde an einer entlegenen Stelle des Ortes tot auf⸗ ſefunden. Die Leiche war nur mit einem Hemd begleitet und mit üchenn zugedeckt. Unter dem dringenden Verdacht ſeine Ehefrau ermordet zu haben, wurde der Ehewann verhaftet. wi⸗ ſchen den Eheleuten VBarth die ſeit etwa drei Jahben verheiratet maren, beſtand ein ſehr ſchlechtes Verhältnis. Der Ehemann ſorgie nͤcht für Frau und Kind, ſodaß die junge Frau ſelbſt einem Erwerb nachgehen und für ſich und das Kind ſorgen mußte. * Hechingen(Hohenzollern), 15. Nop. Durch ein herabfallen⸗ des hißes Bügeleiſen, das eine Büglerin zum Abkühlen auf das Fenſterbrett ſtellte, und das unbemerkt von dieſer ins Gleiten kam, wurde hier ein junges Mädchen ködlich verletzt. Das Bügel⸗ eiſen war ihr auf den Kopf gefallen und hatte ihr die Schädeldeck⸗ zerteütmmmert. Der Tod trat in wemen Minuten ein. * Sigmaringen 13. Nov. In Bingen iſt das geſamte An⸗ weſen des Poſtagenten Anton Echsle niedergebrannt. Das Feuer ercüff auch das anchebaute Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Geſriel Speh, das ebenfalls ni⸗derbrannte. Es wird Brand⸗ ſtöftung vermutet. Außer dem Viehboſtand konnte wenig gerettet werden. Gerichtszeitung der prozeß des Freiherrn von Egloffſtein IV. Erregte Szenen während der Verhandlung Der Angeklagte Oerthel war am 4. Verhandlungstage ſehr erregt. Die Verteidiger machten darauf aufmerkſam, daß er voll⸗ ſtändig zufammengebrochen ſei. Rechtsanwalt Dr. Herbert Fuchs kommt dann nochmals auf die Erzählung des Angektagten über ſeine Anweſenheit im Hauytquartier des Marſchalls Foſch, die er am erſten Tage der Verhandlung gemacht hat, zurück. VBer Ver⸗ teidigung ſei es klar geweſen, daß die Vorgänge nicht ſo ſtattgefunden haben können, wie der Angeklagte ſie geſchildert hat. Selbſtverſtänd⸗ lich iſt der Angeklagte mit den Offizieren als Deutſcher in deutſcher Uniſorm, und zwar als Mitglied des Vollzugsrates mit dem roten Abzeichen, im Hauptquartier in Charleville geweſen. Erſt als der Angeklagte ergebnislos nach Berlin zurückkam und mit Beldiman in Verbinbung trat, hat dieſer ihn bei Dupont im rumäniſchen In⸗ tereſſe als amerikantſchen Delegierten in deutſcher Uniform ein⸗ geführt. Angekl.: Dieſe Darſtellung habe ich ſchon bei der Polizei gegeben. Vorſ.: Es war nicht meine Abſicht, auf den Fall mit Foch nochmals einzugehen. Angeklagter, Sie haben doch erklärt, daß ſie mit dem Marſchall nicht geſprochen haben, ſondern ſich in fünf Meter Diſtanz aufgehalten hätten. Nun iſt es merkwürdig, daß Sie dem Hauptmann v. König einen Brief geſchrieben haben, den dieſer dem Gericht auf Grund der Zeitungsberichte geſtern eingeſchickt hat. In dem Brieſe ſchreiben Ste:„Nach meiner Rückſprache mit Mar⸗ ſchall Foch hatte ich den Erfolg, daß ich den ganzen Rücktransport nach Rumänien in die Hand bekam und mit wichtigen Vollmachten ausgeſtattet wurde.“— Angekl. Oerthel: Natürlich, das ſtimmt auch, aber nur durch die Vermittlung der vier Offtziere. Das Gericht beſchließt dann die Vernehmung des Kriminalkom⸗ miſſars Gennat. Dieſer erklärt. er habe den Angeklagten im FJahre 1916 kennengelernt. als dieſer ihm zuſammen mit einem jungen Mädchen unter dem Verdacht des Hoteldiebſtahls vorgeführt worden ſei. Charakteriſtiſch an dem Augeklagten ſei ein gewiſſer Humor. Kürzlich hat er dem Zeugen anläßlich des Friedrichshacener Frauenmordes impulſiv einen Brief geſchrieben und eine Tafel Schokolade beigelegt mit der Bitte, ſie dem Kinde der Ermordeten zu geben. Aus welchen Motinen der Angeklagte gehandelt hat, ver⸗ mag der Zeuge nicht aueugeben, ebenſawenig über ſeine politiſche Einſtellung.— Vorſ.: Aus dem Dresdener Brief läßt ſich doch auf eine ſtarkés nationale Geſinnung nicht ſchließen.— Zeuge: Darüher habe ich keine Meinung.— Vorſ, zum Angekl.: Bon wen iſt der Antrag auf Berleihung der Adelsurkunde geſtellt worden?— Angekl.: Von mir in einer Immediateingabe.— Vorſ.: Dann mußten doch Rückfragen erfolat ſein.— Angekk.: Ja, bei meinen Angehörigen.— Vorſ.: Ich muß aber feſtſtellen, daß Sie in⸗ zwiſchen ein abenteuerliches Leben geführt haben. Ste maren eine Ehe mit einer Bardame eingecangen und ſind ſeik 1918 drei⸗ bis viermal rorbeſtraft worden. Da iſt es merkwürdig daß der Könjg von Banern trotzdem den Gnadenakt vollzogen haben ſoll.— Angekl.: Mein Vater batte ſchon die Zuläſſigkeit der Namens⸗ änderung angefochten. Der König wollte das Unrecht wieder gut⸗ machen. Ju araoßer Erxxeaung ſchreit der Angeklaate: Ich will Gerechtiakeit, drei Jabre ſitze ich in Haft. Weshalb vernimmt man die Zeugen erſt nach vier Jahren, nachdem die Akten mit dieſen Urkunden verſchoben worden ſind.— Amtsgerichtsrat Neu⸗ manne Angeklaater, ich verbitte mir dieſen Ton. Sie ſcheinen. die 55, nicht Sie verhandeln mit uns, ſondern mir mit Ihnen. Wenn Sie ſich nicht ruhig verh 0 Mittel, auch ohne Sie zu verhandeln. e ee ee Schöffengericht Ludwigshafen. 69 Metzgermeiſter von Zudwigshafen haften ſich vor dem dortigen Schöffengericht wegen angeblichem Preis⸗ ucher zu berantworten. Die Anklage gründete ſich darauf, daß der am 28. Juli durch die Fleiſchermnung herbeigeführte Preis⸗ aufſchlag des Schweinefleiſches auf 1,20 bezw. 1,40 Mark unge⸗ rechtfertigt geweſen ſei. Die Angeklagten machten geltend, daß ſie keinen Wucherpreis verlangt, ſondern nach dem ſorgfältig kal⸗ kulierten Richtpreis ihrer Innu n verkauften. Die von der Anklagevertretung aufgeſtellten Sachverſtändigen errechneten einen Gewiun von 26 Mark, während die Innungskalkulation zu einem Verluſt von 5,77 Mark kam. Die Metzgerobermeiſter aus Köln, Frankfurt und Neuſtadt erklärten, die Innungskalkulation 5. Seite. Ar. 335 Sportliche Rundſchaun Boxen Die Juſtände im Süddeutſchen Amaleurboxverband Berbandskagung am 30. November in Mannheim Durch die verſchiedenen Beſchwerden der füddeutſchen Verbands⸗ vereine, Unſtimmigteiten in den Verbandsgeſchäften uſw. ſah ſich der Deutſche Reichsperband für Amateurboxen, Sitz Berlin, veranlaßt, den Vorſtand des Süddeutſchen Verbandes in Frankfurt vorläufig ſeines Amtes zu entheben. Bis zur Beilegung der Differenzen bezw. Neuwahl des Süddeutſchen Verbandsvorſtandes wurde Herr Walter Bradenahl, Vorſitzender der Boxabteilung des Fußballklubs „Phönix“, mit der interimiſtiſchen Führung der ſüddeutſchen Ber⸗ bandsgeſchäfte beauftragt. Adge die ſuͤddeutſchen Vereine betreffen⸗ den Angelegenheiten, Veranſtaltungsgenehmigungen uſw. gehen des⸗ halb durch ſeine Hand. Eine auf 30. November in Mannheim an⸗ geſetzte Verbandstagung ſoll eine Klärung der ſchwebenden Diffe⸗ renzen bringen. Kompa Stein ſchlägt den Europameiſter Clement Hamburg, 10. Nop.(Eig. Drahtbericht). Hier kam heute der Kampf zwiſchen dem deutſchen Halbſchwerge⸗ wichtler Kompa Stein gegen den Europameiſter Clement (Schweiz) zum Austrag. Der Deutſche lieferte einen bemerkens⸗ werten Kampf und ſiegte glatt nach Punkten. Beſonders hart hatte er dem Gegner in der 10. Runde zugeſetzt, ſo daß es faſt zu einem K. o, gekommen wäre. Clement hatte anſangs ſehr ruhig gekämpft, wurde aber von dem Tempo des Deutſchen mitgeriſſen, ohne jedoch gegen deſſen ſehr ſchöne Arbeit aufkommen zu können.— Im Aus ſcheidungskampf um die deutſche Federgewichtsmeiſterſchaft lieferten ſich Schmid t⸗Bremen und No ckBerlin ein ſehr ſchönes Treffen. Kontemayer Hamburg mußte in der 10. Runde infolge einer Handverletzung gegen Neuſel⸗Hamburg aufgeben. Länderboxkampf Schwelz—Italien Jürich. 18. Nov.(Eig. Drahtber.) In Chaur⸗de⸗Fonds kam am Samcgtag ein Länderkampf im Amateurboxen zwiſchen der Schweiz und Italien zum Austrag, der von den Vertretern der Schweiz mit:1 gewonnen wurde. Fußball *Internationale Fußballnachrichten. Der italieniſch⸗ Jußballverband geht bei der Aufſtellung ſeiner National⸗ mannſchaft, die am 16. Norember in Mailand gegen Schweden und am 29. November in Duisburg gegen Deutſchland anzutreten haf, ſehr gewinenhaft zu Werke. Das erſte Auswahlſpiel zur Bildung der Länderelf wurde von der Nationalmannſchaft, die in der Ver⸗ teidbigung Erſatz auſwies, gegen eine kombinierte Mannſchaft mit :0 gewonnen. Der italteniſche Verband gedenkt am 6. Dezember eine Konferenz der europäiſchen Fußballverbände einzuberufen, die ſich einmal entſchieden über die Einführung des Profeſſionalismus ausſyrechen ſoll. Der franzöſiſche Verband hat mit Rückſicht auf die unangenehmen Vorfälle der jüngſten Zeit beſchloſſen, auf eigene Koſten die Verbands⸗Schiedsrichter verſichern zu laſſen. Ein höchſt löblicher Beſchluß, dem in verſchiedenen Ländern Nachahmung zu empfehlen iſt.— Auswüchſe des Profeſſionalſpors. Da in Oeſterreich die Spieler für jedes Tor eine Extravergütung erhalten, iſt eine rüſichtsloſe, rohe Spielweiſe eingeriſſen, die ſehn ſchlimme Folgen zeigt. In den letzten Spielen erlitten nicht weniger als drei Spieler ſchwere Verletzungen, die bei K. Neidlinger, einem Verteidiger des Clubs„Admira“ eine Operation notwendig machten. an deren Folgen er nach wenigen Tagen verſtarb. Neues aus aller Welt — Kettenhandel mit Falſchgeld. Einen intereſſanden Einblick in einen Falſchgeldbetrieb gewährte die Aufhebung einer Fälſcher⸗Werkſtatt und ihre Arbeitsweiſe. Ende Seßtember tauchten an verſchiedenen Stellen in Berlin Nachahmungen der Zehn⸗Billionen⸗Scheine der Reichsbank auf. Die Rückſeite dieſer Falſchſcheine war den Herſtellern ſchlecht gelungen, Die Vertreiber aber wußten ſich dadurch zu helfen, daß ſie die Scheine geſchickt ſo falteten, daß die Rückſeite nach innen kam. So gelang es ihnen, im Halbdunkel in kleinen Geſchäften, in denent ſie für ein paar Groſchen einkauften, oder bei kurzen Droſchken⸗ fahrten den Verkäufern und Chauffeuren die wertloſen Scheine in die Hand zu drücken, ohne daß die Empfänger etwas merkten. Als nun aber durch Zeitungsnotizen das Publikum auf dieſen Trick auf⸗ merkſam gemacht wurde, ſahen ſich die Vertreiber veranlaßt, ihr Glück in der Provinz zu verſuchen. Den fortgeſetzten Beobachtungen des Kriminalkommiſſars von Liebermann, des Leiters der Falſchgeldabteilung der Reichsbank und ſeinen Beamten iſt es jetzt gelungen, den Fälſcher dieſer Scheine und alle ſeine Helfershelfer zu ermitteln und hinter Schloß und Riegel zu bringen. Zunächſt wurde die Vertriebszentrale entdeckt. Sie befand ſich iit einem Lokal in der Georgenkirchſtraße. Stammgäſte der Wirtſchaft erhielten hier das Falſchgeld von einem Bäcker Willh Mewes zum Vertrieb zugeſteckt. Mewes wurde nicht gleich ver⸗ haftet, ſondern ſcharf beobachtet, weil man auch die„Fabrik“ er⸗ mitteln wollte. Er traf ſich jeden Morgen zu einer beſtimmten Zeit vünktlich mit einem Kaufſmaunn Mendel Federkohl, der wegen Nachahmung von 50⸗Markſcheinen ſchon 2½ Jahre Zuchthaus ver⸗ büßt batte. Die beiden unterhielten ſich immer ſcheinbar harmlos. Den Beamten aber entging es nicht, daß Federkohl dem Mewes jedesmal ein kleines Paket zuſteckte. Jetzt wurde auch Federkchl beobachtet, und es ͤrgab ſich, daß er nicht der Herſteller der falſchen Zehn⸗Billionen⸗Scheine war. Er bezog ſie bielmehr von einem Bäcker Vigdor Juſchkwiecz. Aber auch er war nicht der„Fa⸗ brikant“. Dieſer wurde vielmehr nach weiteren Exmittlungen und Beobachtungen in Friedenau gefunden. Juſchkwiecz war nur der Verwalter des„Engroslagers“ in der Grenadierſtraße. Hier er⸗ ſchien jeden Abend, wenn es dunkel war, ein Maler Alfred Riefe mit einem kleinen Handkoffer, den er bei Juſchkwiecg auspackte. Als die Beamten Riefel endlich faßten, behauptete er, da er nicht wußte, daß man ihn ſchon länger beobachtet batte, er habe den Inhalt des Koffers,„neue nachgemachte Zehn⸗Billionen⸗Scheine, gefunden“ Die Beamten entdeckten aber bald ſeine„Fundſtelle“in Friedenan, Es war die Wohnung des Kaufmanns Adametz. Hier war die Werk⸗ ſtatt. Der Betrieb war wohlorganiſiert. Adametz verkaufte die Zehn⸗ Billionenſcheine das Stück für.50 Mark an Riefel, dieſer lieferte ſie an das Engroslager von Juſchkwiecz für zwei bis.50 Mark. Juſchkwiecg gab ſie für drei bis.50 Mark an Federkohl weiter, dieſer für vier bis 4,50 Mark an Mewes, der den Vertreibern ſechs Mark abnahm. Bis zur Vertriebszentrale in der Georgenkirch⸗ ſtraße war alſo der Verdienſt immer„beſcheiden“, aber auch glatt und geſichert. Den Vertreibern räumte man großmütig einen Auf⸗ ſchlag von vier Mark ein. In Wirklichkeit verdienten ſie aber weniger als der„Fabrikant“ und Vermittler. Sie hatten nicht nur das größte Riſiko, indem ſie ſich der Gefahr ausſetzten, zuerſt gefaßt zu werden, ſondern auch hohe Speſen. Um ihre Scheine unterzu⸗ bringen, mußten ſie immer etwas kaufen, ohne Rückſicht darauf, ob ſie es gebrauchen konnten, mußten Droſchke fahren und auch zer die Provinz reiſen. So blib von den fünf Mark mitunter nicht viel für gerecht. Sämtliche 69 Meßzger wurden fdeigeſprochen Die Koſten des Verfahrens werden der Staatskaſſe Abde übrig. Die ganze Geſellſchaft iſt geſtändig und wurde dem Un⸗ terſuchungsrichter vorgeführt. Verlangen Sie klar und deutlich: „RAVY-SEIFE“ — —————— —— —————— — — 6. Seile. Nr. 535 neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) Monkag, den 17. November 192⁴ Neue Mannheimer Seitung» Handelsblatt 2 Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Blllionen Autich S. 13. B. 18 f. 17. B. I7. rp. Holland 168,18 169,02 o0 168,3. 3 Buenos-⸗Aires..57—5 25 1808 11805 55 Brüſſei. 20.29 20.39 8 20527 2087 Chriſtianſa. 62.04 62.36 2 6199 62.31 2 Danzig 7 77.44 76,91 77.20 8 Kopenhagen 73.96 74.34 78.91 74.29 Liſfabon 18˙96 17.04 2 18,25 18,35 1 Stockhom. 112.27 112.83. 112537 112093 Helſingfors. 10. 10.59 7 10,54 10.60 Italien. 18,20 18,30 5 18,13 18,28 0 London 19.545 19.535 0 19,41 19.51 8 New-Hork.19.21 5.19.21 7 Paris 22,19 22,81 5 22.15 22,27 7 Schweiz 80.74 81.14 1 80,.75 61,18 8 Spanien 56,91 57.19 1 57.0¹ 57,29 2 Jagan.615.625 5 1661.62 Konſtantinopel..92.84 7 2882 284 Rio de Janeiro 0,48 0,49 8 0,48 0,49 Wien, abg. 5,9054 5,9850 5011 5941 90 Prag. 12.485 12.545 0 12.49.55 Jugoflavien 8,055.085 0 6,065 8,008 1 Budapeſt. 5,634.654 4 5,640 5,681 1 Sofiag 3,05.07 2.08.08 8 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Jeſte Tendenz— Anleihen abgeſchwächt— Anilin- und Elekteomarkt ſehr feſt Frankfurt a.., 17. Novbr.(Drahtb.) Das Geſchäft an der Börſe war heute außerordentlich lebhaft. Mit dem heutigen Tage trat auch die Ermäßigung der Börſenumſatzſteuei in Kraft. Man konnte deshalb auch heute als Käufer das Publikum in bedeutend höherem Maße feſtſtellen. Gleichzeitig macht man die Beobachtung, daß viele Anleihen realiſiert werden, um Gelder für Engagements auf dem Induſtriemarkt freizubekommen. Kriegsanleihe mußte, nachdem ſie zu Beginn des Ver⸗ kehrs noch ſehr feſt lag, Kursverluſte bis zur erſten amtlichen Notierung bis herunter auf 0,960(minus 0,100) hinnehmen. Auch preußiſche Conſols waren ſtark gedrückt. Der erſte amtliche Kurs ſtellte ſich hier auf 1,612½, aber ſpäter hörte man ſie ſchon mit 1,550 anbieten. Ausländiſche Renten blieben aber ſehr feſt; ſie konnten ſogar zum größten Teil ihre Kurſe noch etwas verbeſſern. Auf dem Induſtriemarkt waren namentlich Montan⸗ werte ſtark geſucht und beſonders aus dem Rheinland. Die Kursgewinne betragen dort bis zu 5 Bill. Prozent. Deutſch⸗ Luxemburger, Gelſenkirchener, Harpener und Mannesmann traten beſonders hervor. Auch der Anilinmarkt war ſehr befeſtigt bei Kursgewinnen von durchſchnittlich Bill. Prozent. Der Eletktromarkt lag wieder ſehr feſt, namentlich Schuckert und Siemens u. Halske, die um 2 Bill. Prozent anziehen konnten. Auch ſonſt überwogen überall die Kursgewinne. Erwähnenswert iſt die feſte Haltung der Schantungsbahnaktien, die von 1,8 auf 2,8 ſprangen, nachdem heute die Nachricht durch die Blätter gegangen iſt, daß die japaniſche Regierung gewillt iſt, der Geſellſchaft eine größere Entſchädigung zu bezahlen. Der Freiverkehr war ſtill, aber feſt. Api 2,1, Becker Stahl 1,1, Benz 4., Brown Boveri 0,975, Growag 0,120, Hanſa Hloyd 1,3, Kreichgauer 0,110, Krügershall 7,25, Deutſche Petroleum 17 und Ufa 113. An der Nachbörſe waren namentlich die Kaſſakurſe feſter. Sonſt wurde aber etwas realiſiert. Berliner Wertpapierdörſe Kursſturz auf dem ganzen Markt Berlin, 17. Novbr.(Drahtb.) Der heutige Börſentag, an dem die Steuer⸗ und Proviſionsermäßigung in Kraft getreten iſt, berei⸗ Funter 1000. Beſſerung werde eintreten, wenn die Kreditverhältniſſe im all⸗ Aktienwerte trat bei Beginn vermehrte Kaufluſt des Privatpubli⸗ kums, wie erwartét worden war, hervor, und die Kurſe dieſer Papiere ſtellten ſich meiſt höher. Erhebliche Steigerungen erfuhren Montanwerte im teilweiſen Ausmaß von—5 Bill. Prozent. Bevorzugt waren die Werte der Rhein⸗Elbe⸗Union, da man mit einer ſehr günſtigen Umſtellung der Aktien auf Goldmark rechnet. Auch Hoeſch ſetzten mit einer Beſſerung von 57 Bill. Prozent ein. Ganz anders aber entwickelte ſich von vornherein das Geſchäft in deutſchen Anleihen. Starke Abgaben drückten den Kursſtand ſehr empfindlich herab. An der Vorbörſe wurde für Kriegsanleihe noch ein Kurs don 1,70 genannt, aber ſchon der erſte amtliche Kurs ſtellte ſich In der Folge machte der Kursſturz auf dem geſamten Markt gewaltige Fortſchritte. Erſt allmählich wurde die Urſache allgemein bekannt. Sie beſtand in dem Hinweis der Londoner Times, daß die Reparationsverpflichtungen es Deutſchland unmög⸗ lich machen, die von den Parteien im Wahlkampf verſprochene Aufwertung durchzuführen. Auch ſprach man von einem 85 des Vorwärts, der ſich gegen die Aufwertungsbeſtrebungen richtet. Die unaufhaltſame Abwärtsbewegung der deutſchen An⸗ leihen, wobei Kriegsanleihe noch in der erſten Börſenſtunde auf 750, 37% proz. Conſols auf 1,350 wichen, wirkten natürlich auf die Spekulation ſtark deprimierend, in Rückwirkung hiervon ermatteten auch die Aktienmärkte. Die anfänglichen Gewinne gingen zum größten Teil wieder verloren. Teilweiſe ſtellten ſich die Kurſe ſogar unter den Freitags⸗Schlußkurs. Das Geſchäft an den Aktien⸗ märkten ſchrumpfte beträchtlich zuſammen. Bankaktien konnte kleine Zewinne meiſt gut behaupten. Von Bahnen⸗ aktien ſtellten ſich Glektr. Hochbahn über 2 Bill. Prozent höher. Canada⸗Aktien büßten von einer anfänglichen 7 proz. Steigerung 5 Prozent wieder ein. Die ausländiſchen Renten veränderten ſich nicht bemerkenswert. Eine Nekord⸗FJuſammenlegung Der Geſundungsweg: 40 000 zu 1 Die Süddeutſche Bauinduſtrie.⸗G. in Mann⸗ heim hält unter den Mannheimer Gründungen der Inflationszeit in der Energie zur Beſchreitung des Geſundungsweges vorläufig den Rekord. Sie hat in der am Samstag Nachmittag im Bernhardushof abgehaltenen.⸗V., in der 5971 Stimmen vertreten waren, zunächſt den Papiermarkabſchluß zum 31. Dezember 1923 genehmigt, der einen Verluſt von 4964 Bi⸗ ergab. Um den gleichen Betrag bleiben die Aktiva hinter der Paſſiva zurück. So⸗ dann wurde beſchloſſen, das Papiermarkkapital von 200 Millionen im Verhältnis von 50:1 auf Goldmark umzu⸗ ſtellen. Das ſich ſo ergebende Goldmarkkapital von 4 Millionen wird ſodann erneut im Verhältnis von 800:1 auf 5000 G4 zuſammengelegt, ſo daß ſich die Rekord⸗ zuſammenlegung von 40000:1 ergibt. Man iſt bis an die unterſte Grenze der geſetzlich erlaubten Summe gegangen. Gegen die Durchführung des Veſchluſſes wurde von einem Aktionär, der dem Beſchluß ſelbſt zugeſtimmt hatte, mit 116 Stim⸗ men Widerſpruch zu Prstokoll gegeben und Klage in Ausſicht geſtellt. Bei der Umſtellung iſt bereits berückſichtigt, daß die bis⸗ herigen 10 Millionen Vorzugsaktien in Stammaktien umge⸗ wandelt werden. da ſich für die Fortführung des Geſchäftes ein größerer Kapitalbedarf ergibt, wenn nicht dauernd Bankkredit in Anſpruch genommen werden ſoll, wurde beſchloſſen, das Aktien⸗ kapital bis um 45 000 auf bis 50000 Goldmark zu erhöhen. Der Geſchäftsgang ſei zurzeit normal, eine weſentliche gemeinen eine Erleichterung erfahren. Dden gemeinſamen Be⸗ mühungen des Vorſtandes und des Aufſichtsrates ſei es gelungen, der Geſellſchaft eine neue techniſche Abteilung anzu⸗ gliedern. Neben dem ausgeſprochenen Holzhandel, mit dem mit Maſchinen für das Baugewerbe, ſowie die Inſtandſetzung von Eiſenkonſtruktionsbauten, Brücken, Schiffen, Keſſeln uſw. auf⸗ genommen werden, woraus nach den vorhandenen Unterlagen ein Gewinn in Ausſicht ſtehe. In der Bilanz ſtehen 1906 Debitoren und 23 232 Warenbeſtänden 3488 Kreditoren und 13 852 Bankſchulden gegenüber. In den Aufſichtsrat, der zurücktrat, wurden gewählt: Direktor Weißenfels; Rechtsanwalt Auguſt Mül⸗ ler, Bücherreviſor L. Reinhardt, Herr Grabbe, ſämtlich Mannheim und Miniſterialrat Prof. Knapp⸗Darmſtadt. hr. :: Die Umſtellung im Süddeutſchen Juckerkonzern. Endgültige Beſchlüſſe über die Umſtellung in der Süddeutſchen Zuckergruppe (Frankfurt, Waghäuſel, Offſtein, Heilbronn, Stuttgart, Rhein⸗ gau, Worms uſw.) liegen noch nicht vor. Sie dürften aber derart gefaßt werden, daß die Herabſetzung 25 bis 30:1 beträgt. Waren und Märkte Mannheimer Produktenböeſe m. Mannheim, 17. Nopbr.(Eigener Drahtb.) Die VBörſe war heute ſehr gut beſucht, doch blieb der Geſchäftsumfang bei feſter Tendenz klein, weil der Konſum ſich abwartend verhält. Man verlangte für Weizen, inländ. 24,50—25,—, ausländ. 28—30,50, Roggen, inländ. 24,50, ausländ. 25,50—26,.—, Hafer, inländ. 18,50—21,.—, ausländ. 20—24,.—, Gerſte 26—28,.—, Mais(mit Sack) 22,.— Gel, alles per 100 Kg. bahnfrei Mannheim. Futter⸗ mittel lagen ziemlich unverändert bei kleiner Nachfrage. Weizen⸗ kleie wird zu 12,50—12,75, Roggenkleie zu 12,25—12,50 Gel per 100 Kg. Frachtparität Mannheim offeriert. Für Weizen mehl (Baſis 0) bewegen ſich die Forderungen zwiſchen 36—38,40 und für Roggenmehl zwiſchen 33—35,40 Ge, alles per 100 Kg. frei Waggon Mühle. An der Kolonialwarenbörſe war die Tendenz ſtetig. Kaffee Santos 4,40—4,80, gewaſchen 5,30—6,40; Tee, gut 7,20—8,20, mittel 8,30—9,50, fein 9,60—12,.—; Kakao, inländ. 1,40—1,70, holländiſch 1,80; Reis, Burmah 0,42; Weizengrieß 0,47, Hartweizengrieß 0,56; Zucker, kriſt. 0,68 G, alles per Kilo. Mannheimer Viehmarkt Dem heutigen Viehmarkt wurden zugetrieben: 1067 Stück Großvieh, davon 265 Ochſen, 138 Bullen, 664 Kühe und Rinder, ferner 455 Kälber, 370 Schafe, 1150 Schweine. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht(in Goldmark): Ochſen: 22—50, Bullen: 32—42, Kühe u. Rinder: 12—52, Kälber: 60—78, Schafe: 22—38, Schweine: 62—80. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schafen ruhig, langſam ge⸗ räumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand. Offizielle Preiſe dee Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbar 8 in Rentenmark Preisnotierungen vom 10. November 1924. Weizen, inländiſcher 24,50——, Roggenmehl 33.,00—35.40 b ausländiſcher 28,00— 30,50] Welzenkleie mit Sack 12,75 00.00 Roggen, inländiſcher 24,00— Biertreber——— 55 ausländiſcher 25,50 26,00] Rohmelaſſe—.——.— Brau⸗Gerſte(alte) 28,00—28,50 Wieſenbeu, loſe 9,00— 9,50 15„(neue) N— Rotkleehen——— Hafer,(neuer) 18,50 27,00] Luzerne⸗ftleeheu.50— 10.50 (alter) 20,00—24,00.] Preß⸗Stroh.40—.90 Mais gelbes mit Sack 21.J5—22,00]Gebundenes Stroh.80—.60 Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 86,50— 38,40.] Raps——— Tendenz: feſt. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E. 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder;: für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. tete der Spekulation unangenehme Ueberraſchungen. Für die 35 Kurszettel Aktien und Aaslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. Frankfurter Dividenden⸗Werte. ſich die .⸗G. bisher befaßte, ſoll in nächſter Zeit auch der Handel — 1. 17.4 deu ſbria tedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. 14 17 14 T. Bauk⸗Aktien. 14. 17. 11. 17 14 17 Allg. D. Creditbk. 2,.—.90 D. Hypothekenont ,—.50Rhein. Creditbank.59 2,75 Badiſche Bank. 30,— 31,.—, Ueberſ.⸗Bank 82.— 82,.—Rhein. Mpedent.70.70 Bant für Br. Ind. 1,75 1,75, Vereinsbank. 0,25 0,25 Südd..⸗Cred.⸗B. 3,80 3,80 Bayr.⸗Ered. W———,— Discont.⸗Geſellſch. 18.15 12,25 Südd. Discontog. 8,— 8,.— Hop. u. Wö..90 2,05] Dresdner Bank.50.75 Wiener Bankver. 0,26 0,27 Barmer Bankver..25.25 Berliner eee—.—— Com. u. Privafbk..43 8,25 Darmſt. u. Nat“ B. 10.30 10,65 Deutſche Bank 11,80 11.75 .⸗Aſiatiſche Bank—.— 33,.— D. Effekt. u. Werte.50.40 Bochumer Bb..G.———— Buderus Eiſenw. 12,25 12,25 D. Luxem. Bergw. 62,50 65.50 Eſchweil. Bergwrk. 96,— 98,50 Friedrichsh. Bgw.—,——— elſen“. Bergtork. 64.— 86,— Gelſenk. Gußſtahl 13.50—.— Schantungbahn Frkfrt. Hyp.⸗Bank.40 4,20 Metallb. u..⸗G. 13,90 14,.— Mitteld. Credit⸗B. 1,70.80 Nürnberg..⸗Bk.—, Oeſter. Cred. Anſt. 0,34.37 Pfülzer Hyp. ⸗Bl. 4,75 4,90 Reichsbank. 52.60 52.80 Vergwerk⸗ Aktien. Harpen. Vergbau 87,50 89,25 Kaliwerk Aſchersl. 14,— 14,.— Kgliwrk. Salzdetf.—,——.— Käliwerke Weſter. 18.— 16,75 Lothr. H. u..⸗V. 41,50—.— Mannesmannröh. 43, 46.— Crauspork-Aktien. 1,90 2,20 Nrbdeutſch. Lloyd 3,85.90] Baltimore& Ohio 48,50 50.— Hög.⸗Amk. Paketf. 25,50 25,25] Oeſter.⸗U. St.⸗B.. 24.75 24,75 Eichb. Mannheim. 45,— 45,.— H. Kempf⸗Sternb. 40,50—-— Mainzer Stamm. 79,— 79.— Parkbrauerei...—.— 37.— Schöfferh. Bindg. 24,50 24.50 Schwartz⸗Storch. 23,50 28,50 Baer. 20.— 19, Adt, Gedr. Wächt. 2,15.25 Adler—.——.— Adlerwerke Kley. 1,90 2,05 A E. G. Stamm. 8,85 8,40 Anglocont Guan.—.——.— 1020 Buntpap. 31,30 31,90 Aſchaff. Zellſtoff 19,683 19,75 Bahnbed. Darmſt..17 1,15 Baden. Weinheim 0,85 0,60 Junduſtrie⸗Aktien. Bad. Anil. u. Soda 20.— 20.— Bad. Elektr.⸗Geſ. 0,30 0,25 Bad. Maſch. Durl. 18,.— 15.— Bad.Uhren Furtw. 19,— 20,— Bayriſch. Spiegel.89.90 Bayer. Telluloſe 40—.— Beck& Henkel.. 2,65 2,.95 Bergmann Elektr.—.— 13,.— Bing Metallwerke.92 2,20 Bl.- u. S. Braubach——— Brem.⸗Beſigh. Oel 25.75 24,75 Breuer Stamm 7, 5 Brockhues.⸗W. 5,90 6,50 Broncef. Schlenk. 32,.— 34.25 Bürſtenf. Erlang. 2,31 2,31 Cem Heidelberg 20,45 20.50 Wttbrg. Bankanſt.——.— „Notenbank 6,70.70 „Vereinsbank 2,25.85 Mannh. Verſ.⸗Geſ. 83,.— 89,5 Frankf. Allg. Verſ. 62,— 61,— Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.——— Frankf. R. u. Mito. 6,50 7,— Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 10,.— 9,65 do. Eiſenind. 10,50 10,— Phönix Bergbau. 42,50 42.59 Rhein Braunkohle 30. 30,78 Salzw. Heilbronn 23,10 23,18 Tellus Bergbau. 2,40 2,35 V. K. u. Laurahütte 5,85 6, Cement Karlſtadt 9,75 9,90 „ Lothr. Metz—,— 2,— Chamotte Unnaw. 8,.— 9,25 Chem. Brk. Albert 37,— 38,50 „ Goldenberg 32,——2 „Griesheim 19,15 18,85 „ Weiler t. M. 17,25 17,79 Cont. Nürnd Bzg—.— 17.23 Daimler Motor.89.80 Ot Eiſenh. Berlin 5,25 5,10 .Gold- u S. Anſt. 14,40 14,50 Deutſche Verlag. 23,50 23,30 Dyckerh.& Widm..— 4,10 Dingler Zweibrück..80.60 Dürrkoppwerk. St.—.— 10,28 Düſſeld Rat. Dürr.75.89 EiſenwerkKaiſrslt..25.40 Elberf. Fard v B 138.25 18.63 Elektr. Licht u. Kr..35.10 Eiſ. Bad. Wolle.— 6,30 Emag Frankfurt..29 0,.29 Emaille St Ullrich 3,30 3,45 Enzinger Worms 9,— 9,40 Ehrnd& bin. 33.50 33,70 linger Maſchin. 6,30 6,20 ttlinger Spinn.—.——.— . oh Bleiſtift—.— 11.75 aber& Schl⸗.—.— Farbmert Mühlh.——— Pirm..25.— Hahr Gebr. ell. Gulil. Carls 25,50 26.25 einmech. Jetter. 15.— 13.— Feiſt Sect Fralfrt. 3,25.— Filzfabrik Fulda. 3,85.92 Neane en Hof. 17, 16,50 rankf. Pok. KWit. 3,87 4,87 Fuchseag Stamm.—.10 Ganz Fdw Mainz 0,26 0,0 Geilinß& Co. 1. 4 Goldſchmidt Th.. 16,80 16,50 Gritzner M. Durl. 27,— 26,25 Grün, Bilfinger. 14,.— 14.— Halds Neu, Nähm.—.— 16,40 Hammer Osnabr. 18,50 18.75 Hanfwerk. Füßen 13.50 13.,95 Heddernh. Kupfer 6,30 6,20 Herzogp. München—.—— Hilpert Armaturf..40.25 0 Kammg. Kaiſersl. 8,75 8,10 Hirſch Kupf. u. Mel. 17.— 17.10 Hoch- und Tiefbau 2,30 2,25 — Farbwrke 18,13 19,50 Holzmann, Pyil.. 5,13.20 Holzverkohl.⸗Ind. 6,20 6,40 Junghans Stamm 7— 10,20 .28 3,28 .43.,43 .—.,10 Karlsr. Maſchin. Kemp, Stettin Klein, Sch.& Becker Knorr, Heilbronn 3,35 3,45 Konſerven Braun.93 0,81 rauz& Co., Lck. 3,30—.— Krumm, Otto——.11 Lahmeyer& Co. 10.55 1,89 Lech Augsburg..14.75 15.— Lederwar Rothe.—.——,— Led. Spich. Pr.⸗A. 2,50 2,.50 Ludwigsh. Walzm 39,80 39,25 Lutz ſchinen. 21.50—, Luß ſche Induſtr..50.20 Mainkraſtwerke 8,50 8,50 Met.⸗Aetz Münch..50—— Metall Dannhorn—.—— Miag. Mühlb..525.530 Moenns Stamm..30.35 Motoren Deuß..—.——.— ——5 0 2—— arf. Fahrzg. 3 Aberte Led. Sp. 35,50 40,.— Peter Union Frkft..35 1,65 Pf. Nähm. Kahſer 2,75 2,50 Pf. Pulo. St Ingb.—.——. Philipps.⸗G. Frk.— Porzellan Weſſel. 6,75 Rhein. Gebd& Sch.85.60 Rh.elet M. Stamm.59.25 Rh. Maſch. Leud..— 3,— Rhenania Aachen.35.— Riebeck Montan 33.50 35,— Rodberg Darmſt.25 4,50 Rätgers⸗Werke. 16,75 17,.— Schlinc& C. Hbg.—.——.— Schzzeld.& Hanau 6,75 6,69 5,.25 S Schnellpr. Frank. 5,70 3,95 Schramm Lackf. 3,50 3,50 Schriftg. St. Frkf.—.——. Schantungbahn.—.— Allg. Lok, u. Sir. 47,.— 47.— Sübd. Eiſenbahn„— 14.25 Baltimore 48,— Bank f. el. Werte 4,85 4,95 Barmer Bantkver..30.,48 Berl. Hd. Geſ.. 25,10 25,— TCom u, Privatbk. 5,25 5,25 Darmſt u. Nt.⸗Bk. 10,40 10,80 Accumulat. Fabr. 27,50 28,90 Adler& Oppenh. 52,50 57 Adlerwerke.— 21 .⸗G.Anilinfarb. 17.25 18,15 .⸗G f. Verkhrsw. 4,75 477 Alexanderwerk. 3,89 3,60 Alfeld. 5 en. 225 2,10 Allg Elaktr⸗Geſ...63 9,50 Alſ. Portl. Zement 45,25 45.85 Amme Gleſ.& Co. 4,10 4,10 Ammend. Papier 3,50 5,80 Anglo⸗Ct. Guano 10,— 10.— Anha t. Kohlenw. 20,39 21,50 Annener Gußſtahl.— 9,2 Aſchaffbg Zellſt. 19,45 19,50 Augsb⸗Kb. Maſch. 22,30 23,— — Berliner Dividenden⸗Werte. Crausport- Aktien. .⸗Auſtral. D ſch. 24,80 29.75 Jb.⸗Amk. Patetf. 25.85 24.75 9 Südam.'ſch. 37.75 97.50 Hanſa Diſchiff. 10,40 10,45 Bank⸗Aktien. Otſch. Aſiat. Bant 33,— 33,75 Deutſche Bank 11.70 11.85 Dt. Ueberſee Bk.. 80,50 80,— Disc. Commandit 13 25 13,50 Dresdner Bank..65 7,15 Mitteldk., Kreditb 1,85 1,60 Induſtrie⸗Aktien. Badiſche Anilin. 20,15 20,75 Balcke Maſchin..80.— Bayr. Spiegelgls. 4,85.80 J P. Bemberg. 23,— 24,50 Bergmann Elektr. 13,— 13,50 Berlin⸗Anh. Mſch..10 4,40 Ber⸗Gub. Hutfbr. 26,90 27.— BerlinKarler Ind, 63,85 65,— Berliner Maſchb. 14,.— 14.40 Berzellus Bergw. 5,30 5,20 Bing Nürnberg. 2,90 3,10 Bismarckhütte.——— Bochumer Gußſt. 60,— 60,— Gebr. Böhler& Co. 29,50 28.— Braunk. u. Brikets 39,— 38.— Br⸗Beſigh. Oelf. 25.50 24.75 Thale Eiſenhütte.—.——.— Thoerl Oeſfabrik. 5,45 5,15 Thüring Salinen.. Norddtſch. Llond 3,80.90 Unlonwerke Mhm. 7,30.— Roland⸗Linie,.80.40.50 Verein. Elbeſchiff 2,45 2,30Varziner Papier..7 475 Ver. B. Frkf. Gum. 2,50.50 Ver. Chem Charl. 14,60 14,25 Ver. Harzer Kalk 2,30.50 V. Schuhf Brn& W.85.50 BStahlw. v. d. yp 128.5 129,5 Ver. Ultramarinf. 13.50 14.— Vogel Telegr.⸗Dr.50 2,65 Vogtländ Waſch. 2,80.45 Wanderer⸗Werke 8,60 8,90 Weſer Akt.⸗Geſ. 6, B. Otſch. Nickelw. 21,25 22,60 Oeſt. Cred.⸗Anſt.. 0,35 0,½45 Reichsbank... 52,70 53,30 350Adler Kali.21.50 21,50 Api, Allg Petr. Ind 2,10 2,40 Beſter⸗Kohle..75 4,75 2 2 922 Bremer Vulkan 68,— 69,—Bemz-Motor. 4. Buderus Eifenw. 12,20 12.70[Deutſche Petr.. 15,10 17.— Deutſche Kaliw. 36, 38,45 Deutſche Maſch. 725.50 Deutſche Steinzg 11,20 11,20 Deutſche Wollw.. 5,20 5,30 Deutſch. Eiſenh.. 5,40—, Donnersmarckh. 82,.— 81,45 Dürener Metall 70,25 75,.— Dürrkoppwerke. 11.90 12,25 Düſſeld. Eiſenb. 13,.— 14,.— Oynamit Robel. 9,70 9,70 Eckard Maſchin..25 8, Eiſenw. L. Meyer.40 1,45 Elberfelder Farb. 18.50 19,.— Elderfeld,. Kupfer 0,75 0,72 Elektr. Lieferung 14,90 15,— Elektr. Licht u. Kr 7,20.— Elsbach& Co 2 Emaille Ullrich. 3,70 3,50 Enzinger Filter. 9,25 8,40 Eſchw. Bergwerk. 96,— 97.50 Jaber Bleiſtift.. 12,— 11,80 Liſt& Co. 4,40 4,50 eldmühle Papier 4,.— 9,75 elten& Guill.. 25,85 26,10 lend. Brückenb. 289 3,80 N. Friſter 80 2,70 uchs Waggon.,10.20 aggenau Vorz. 6,— 6,35 Ganz Ludwig...27—.— Gebhard Textil. 7,10.— +— Bergw. 64, Gelſenk. Gußſtahl—.— 19,25 60— 9 Draht Gebr. Großmann 3,70 3,80J4%„„ II Grün& Bilfinger 14,10 13,50 Gruſchwitz Textil. 6,25 6,75 .80 2,75 alleſche Maſch.. 10,30 10.25 9,50 9,13 Hammers. Spinn. 17,70 18,80 annov. M. Egeſt.—,— 58, ann. Waggonfab 11,50 10,35 — anſa Lloyd. 1,25 1, bg.⸗Bien Gumm 2,40 175 arkort Bergwrk. 4,70 4,60 5 Bergbau 87 5 artmann Maſch. 4,70.90 Heckmann C. 44,— 46,— Hedwigshütte 19.69 19,50 „— 83,— chuckert, Nürng. 41,— 42,— irſch Kupfer— Sch. B. Weſſel St..35.40 er. 39, Farbw. 18,28 18,90 Schuhfabrik Herz 2,.70 2,.50 Schuhfb. Lrander—.—— Sellinduſtr. Wolff.15 5,25 Sich&Tog. Mainz.775.85 Hoeſch Eif. u. St. 50,90 54,50 hilipp Holzmann 5,20 8,30 orchwerte.. 12,40 12,40 Humboldt Maſch. 21,— 21,50 Httw. C. M. Kayer 40.——.— Ilſe Bergbau 22,35 20,.— M. Jüdel& Co. 5,25 3,40 Gebr. Junghaus 10.— 10,10 Kahla Porzellan 7,490 7,80 aee 21.— 21.— Kaliw. Aſchersl. 14,23 14,0 Kärlsr. Maſchin. 325 2,95 Kattowzz. Bergb.. 23,90 24,10 C. M. Kemp 0,45 0,45 Klöcknerwerke 41,75—.— C. H. E „H. Merr.,. Kollmr. AJourdan 19,75 19,10 Köln Rottweiler. 9,90 10,— Gebr. Körting.. 5,00 6,25 Koſtheimer Cell..—,— 4,800Dollarſchätze Kötitzer Kunſtled. 2,30 2,35 Goldanleihe 0 ch; e Hoffmann 10.50 19,254½% IV.u. V. do. Ludw. Loewed Co. 62,—. 5 00 M* 050 9804 50 C. Lorenz Lothr. Portl⸗Gem 4,40.20 Lukau& Steſſen,.80.83 Lüdenſcheid Mel..69.60 Siem Khals., Berl 50,— 53, Sinalco Detmald 2,99 2,85 Südd. Draytindſt.——.— Magirus.⸗J. 289.75 Mannesmannröh. 41,75 42,75 Mansfeld. Aktien 3,30.40 S Led. St. Ingbert—.——.—Markt⸗ u. Kühlhall. 13,95 13,75 Strohſt. B. Dresd.—.—.501Maximilliansau 8,00 8,— Mech. Web. 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Goedhardt..50 10,— 4% ½ Oeſt Schaha. 40½ 5 Zollob. 1911 11.13 10,87 200Sds Ea..63.80 Goldſchmidt, Th.. 16,40 18,304%„Goldrente 10,25 10.—„ 400-.-Los 24,— 24,—.60%„ neue Pr..63 7,80 Goerz C.... 5,60 5,804%„ cond. Rte. 0,98 0,98] 4½½U. St. R1913—.— 7,755%„ Obligat..53 790 Gothaer Waggon.—.1004%„Silberrte. 1,63 1,504½%„„„1914 7,39 7,30 4½% Anat., Ser.].75.50 Greppiner Werke 35,50 34,5004%„ Papierrt.—,— 0,904%„„Goldrte 10,— 10,.—4¼½%„ II.38 6,13 Gritzner Maſchin. 25,90 28,904% Türt.Ad.⸗Ant,.13 9,254%„„ Kronr..75.70 4½%„ III.10.0 Grßkraftwk. Mhm. 9,75 9,954%„Magd.⸗Elſ.1 11,50 11,25 3% Oe.⸗U. Stb.alte 10.25 10.—5% Tehuantepec 21,75 20,— 30% Oe⸗UIX. Srl74) 9,75 9,75 a) Inländiſche. 40% do. 30% do, von 1898 2,100 1, 5% Rumän. 1903—.——.— 4½% doGold. am. 6,— 5,80 4% do. am. Rt.⸗B.—.——.— 9,75 4%„„ Sil 9, 4% Ungar. Goldr. 10,10 4% Trk. Bagd..1—.———4% 4/%„Irrig. Anl. 40.—— 55%0 Fehuantepet Frankfurter Jeſtverzinsliche Werte. 4% DO Schgtsg.08 8,25 8,—.4% Bayr.Eiſ-Anl. 1 750 1,.59 0. 1517.25.—8½%.812.85 do. 812.350 Krauß Cie. Lok. 3,85 3,754½½ Mhm.1914— S ämi 1919. 0,698 0,615 8/ do..750 3, Kyffhauſer Hütte. 9,0 1,—4%„ 1902—§ Pe.Schaganw..400.4% Bap. Bf.il. P.—.900 Lahmever& Co. 10,J8 11,3½%%„ 1901/5——— 4% do. bo..100.1003½% do..—.000 Laurahütte... 8,88 8,355% Si. Reichsanl..008 0,8 20 4% Preuß. Konſ..367 1,310 4% Heſſ. v. 99 u. 08.550 1450 Linde's Eismaſch. J,40 7594% do unk..1925 1,325.2003/%% 2—.—43½% abgeſt..550.500 Aindenderg. 4, 45,003J/½% O. Reichzanl.280.070 3½% 1650 1725,3% 18840 1,400 Carl Lindſtröm 17,80 1145 3% do.„ 11.625 1,6605%„ 14435.350,4% Säch St..19 Aak⸗ Schubfabr. 2,— 2,25%.-Schazan—.——4% Baß Ant. 51819 0,878 0,5203% do. Rente.. te. 3/% Bad Anl.abg.740 1 4% Württ. k. 1915 1,770—. sländiſche(in Billionen). 4% do St..v1910—.—.50 8% le..1997 42——.— „ am. Inn. 32,.—— 38 —— * 7. Selle. 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