en Mittwoch, 19. November Neue Oezugspreiſe: In Manndeim u. umgebung wöchentlich 2⁵ Hold-Big. Die monatl. Bez eher verpflichien ſich ber evll Aenderung d. wirtichaltl Bergäliniſte nolwenoig werdende iserhöhungen anzuerkennen Pofſtichecktonts Nr 17590 arlsruhe. Hauptge chäftsſtelle E G. 2 Geſchäfts · ebenſtellen Waldgolſtr 6, Schmetzingerſtr. 24. Womard⸗ Rap 4 Fern pt Ne ina! 7945.— Telegt-Adreſſe enetalanzeiger Maunbeim Ericheint wöchentl zwöljmal Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Mlik-Jeitung Aus der Welt der Cechnil 15 0 6 2 Reklamen.—-M. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Veran wortung üͤber⸗ * nommen. Höhere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen ulm. ö betechtigen zu keinen Eriatzaniprüchen für ausgefallene oder Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 538 Anzeigenpreiſe nach Tariſ. bel Vorauszahlung pro eln⸗ —— Ko onelzeile jür Allgemeine Anzeigen.40 G⸗M. deſchtänkte Ausgaben oder jur verſpätete Aufnahme oon An⸗ zeigen. Aufir. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerich:sſt. Monnheim. Unterhaltun 38-Beila ge Wandern u. Neiſen Wann wird die Kölner Zone geräumt? Frankreich gegen den Januar⸗Termin Entgegenkommen zeigen wird, als es unter Macdonalds * Paris, 18. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie ich erfahre, findet gegenwärtig ein intenſiver Meinungsaus⸗ tauſch zwiſchen London und Paris über die Angelegen⸗ heit der Räumung des Kölner Brückenkopfes ſtatt. Miniſterpräſident Herriot ſcheint bereits die Gewißheit zu haben, daß die Räumung des Brückenkopfes zu der Friſt am 10. Januar nicht vorgeſehen iſt. Die Mitteilungen, die Herriot in der Kommiſſion für auswärtige Angelegenheiten über die Ergeb⸗ niſſe der deutſchen Entwaffnungskontrolle machte, laſſen bereits vorausſehen, daß die franzöſiſche Regierung uuf der hier zuſammen⸗ tretenden interalliierten Konferenz ernſte Bedenken gegen die Räumung des Brückenkopfes geltend machen wird. Die engliſche Regierung ſteht aber heute auf dem Standpunkt, daß dieſe Räumung nicht eine rein britiſche, ſondern ſämtliche Alllierten Europas betreffende Angelegenheit ſei. WInm engſten Zuſammenhang damit ſteht die Auffaſſung der franzöſiſchen Regierung, daß die Räumungsfriſt noch nichl zu laufen begonnen babe. Herriot ſcheint geneigt zu ſein, den Beginn der Räumungs⸗ friſt von dem Tage der Ratifizierung des Dawes ⸗ planes anfangen zu laſſen. Welchen Standpunkt die engliſche Regierung betreffend der Räumungsfriſt einnimmt, läßt ſich nicht genau ſagen, doch glaubt man, daß England jetzt in dieſer Hinſicht Die pariſer Kriegsſchuldenthüllungen verſtimmung in Frankreich Der franzöſiſchen Preſſe kommen im allgemeinen die Enthüllun⸗ gen aus dem Tagebuch des Botſchafters Louis ſehrungelegen. Mebrere Blätter bezweifeln, daß Louis dieſe Aufzeichnungen ſelbſt niederaeſchrieben babe. Sie halten eine Fälſchung für wahrſcheinlich. Andere Zeitungen nennen dieſe Veröffentlichung der Aufzeichnungen Louis eine„ſcklechte Handluna“ gegen Frankreich, ſo daß man über eine Echtheit oder Fälſchung erſt gar nicht ſtreiten brauche. Der Herausgeber des„Oeuvre“ antwortet. darauf daß es doch ſehr ſon⸗ derbar ſei, daß Poincaré ſich veranlaßt geſehen habe, im Voraus auf Dokumente zu antworten, die noch agar nicht vollſtändia er⸗ ſchienen wären. Die bisherigen Veröffentlichungen des„Oeupre“ ſeien nur ein Auszug. Die Briefe von Cambon und Pichon ſeien kein Beweis dafür. daß Votſchafter Louis ein boshafter Lügner ge⸗ weſen ſei. Pichons Erklärung. Poincaré habe ſich ſtets bemüht, den Frieden zu erhalten, ſei unpräzis, verwaſchen und banal. Dieſe riefe ſeien dirlomatiſche Gefälligkeitsakzeyte und nicht viel wert. Wenn die Aufzeichnungen Louis' nicht echt wären, ſo hätte ſie Poincare nicht ernſt gaenommen und Zeugen gegen ſie aufgerufen. Die„Ere Nouvelle“ ſagt: Poincars iſt Poincarés. Er hat die Macht und kann beliebig viel Diplomaten und Beamte als Zeugen anrufen; wenn er mit dem Fuße auf den Boden ſtampft, werden ſchließlich die 175 Millionen Toten als aute Soldaten auf Kommando das Friedenswerk Poincarés loben.— Das„Echo de Paris“ meint, eine Veröffentlichung hätte den Intereſſen Deutſchlands beſſer dienen onnen. Der„Petit Soir“ hebt hervor, 1 Poincaré, Cambon unt Pichon natürlich niemals die ihnen zugeſchobenen Aeußerungen zu⸗ geben könnte, ohne ſich bloß zu ſtellen. Ihre Dementis könnten aber in der Geſchichte der Kriegsſchuldfrage keine Rolle ſpielen. Die 1 tſache, daß Poincaré ohne ſeden Grund auf Verſuche Iswolfkis 913 den Botſchafter Louis abberufen habe und ihn durch Del⸗ daſſe erſetzen ließ, bleibe beſtehen.— Der„Intranſigeant“ meint, Kei gegenwärtige Generation werde die ganze Feſtſtellung der kriegsſchuld kaum noch erleben. Iswolſki habe eine perſönliche und umkluge Politik verfolgt. Der charakterloſe Zar ſei von böſen Rat⸗ gebern willkürlich gelenkt worden. Poi Das Organ Jouhaux's der Peuple ſchreibt: Die Dementis, die zoincars ausführt, ſind von drei Diplomaten Sie ſcheinen nicht zinmal ſpotan erfolgt zu ſein. Alles dent darauf hin, daß ſie von öffencare verlangt wurden, als er über die demnächſtige Ver⸗ Mentlichung der Papiere des Botſchafters Louis unterrichtek wurde 5 an muß uns aufklären, warum dieſe Briefe nicht mit dem Datum terlehen ſind, ſondern einfach die Ueherſchrift„November 1914 in en, und man muß uns darüberaufklären, ob ſie in Kenntnis der Frage kommenden Veröffentlichungen geſchrieben ſind. „Le Peuple“ ſchreibt weiter: Der Kampf, den Deutſchland Aufder. Keiegsf uldfrage führt, iſt in den Veröffentlichungen der gelizeichnungen des Botſchafters Louis in ſein wichtigſtes Stadium 8 reten. Wie ſehr man einen deutſchen Vorſtoß fürchtet. zeigen die derelleſtimmen aus Paris und London, zeigt auch der Ableuanungs⸗ wallch, den Poincare ſofort unternommen hat, als er ſein Lebens⸗ 10 k, die Vernichtung Deutſchlands, bedroht hat. Es iſt in Deutſch⸗ Kd angeregt worden, im Anſchluß an die Memoire von Louis die Uebee gsſHuldnofe bei den fremden Stagten zu notifizieren. Die er die Haltung iſt noch nichts bekannt. Jedenfalls aber werden 5 Aeußerungen von Louis als wertvollſter Beitrag betrachtet. ** 8 5 Ein Gegenſtoß Millerands Laun Paris. 18. op. In dem Slatt des ehemaligen franzöſſchen Milleſterpraſidenten Millerand, wird heute eine offenbar aus denerands Feder ſtammende Information veröffentlicht. in der es Ari te daß der Votſchafter George Louis ſchon wöhrend des Podes alles in Bewegung geſetzt habe, um zu beweifen. dasß Naen ear und Iswolfki“ausſchließlich an dem Kriegs⸗ Poircuch Schuld ſe'en. Louis bediente ſich ebi dieſem Feldzug gegen Noch ars des Publiziſten Judet, des Herausgebers des„Eclair“. Souf während des Krieges wurde dieſer mehrwals von George deber veranlaßt gegen Poincares Vorkrieaspolitik aufzutreten. Die ſung ſgobe der Manufkripte an Judet iſt außerdem nach der Auffal. wird Aalerande Regierung der Fall war. Einige linksrepublikaniſche Blätter be · reiten die öffentliche Meinung darauf vor, daß in dieſer Hinſicht wichtige Zugeſtändniſſe Englands zu erwarten ſeien. * die Auffaſſung in England Die engliſche Preſſe erörtert lebhaft die Frage der Räumung der erſten Beſatzungszone. So bemerkt der Evening Standard, daß eigentlich viel zu viel über dieſe Frage geredet und geſchrieben worden ſei. Die Angelegenheit müſſe von allen Alliierten gemeinſam behandelt werden, da die engliſche Beſatzungs⸗ truppen nur einen Teil der alliierten Militärmächte im beſetzten Gebiet darſtellten. Die Räumung werde von verſchiedenen Umſtän⸗ den abhängen, in erſter Linie davon, ob Deutſchland im Jahre 1925 den Verſailler Vertrag erfüllt haben werde. In Bezug auf die Reparationen ſei von Deutſchland alles getan worden, um die Ver⸗ ſailler Bertragsbeſtimmungen durchzuführen. Was die Entwaff⸗ nungsfrage betreffe, ſo müſſe erſt das Ende der Arbeiten der Militärkontrollkommiſſion abgewartet werden. Gegenwärtig ſcheine es aber ganz unwahrſcheinlich, daß die engliſchen Truppen Köln am 10. Januar räumen werden. Der liberale Star ſchreibt, Deutſchland habe zweifellos ſeinen guten Willen durch die Annahme und Durchführung des Sachver⸗ ſtändigenplanes bewieſen. d e e In der Ere Nouvelle wird heute entſchieden dafür Stellung ge⸗ nommen, daß die diplomatiſchen Geheimdokumente Frankreichs endlich veröffentlicht werden, damit die ganze Welt einen klaren Einblick in die Vorkriegspolitik Frankreichs erhält und feſtſtellen kann, daß die Politik, die Caillaux vor dem Krieg führte, wertvoller geweſen ſei als diejenige Delcaſſes und Poin⸗ carés. Caillaux und Maloy begnadigt Nach einer vielfach von dem Lürm der Rechten unterbrochenen Rede hat geſtern nachmittag der Senat mit 174 gegen 104 Stimmen den Text des Amneſtie⸗Geſetzes der Kommiſſion ange⸗ nommen, durch das Caillaux und Malvy begnadigt werden. die Kegierungsbildung in Oeſterreich Dr. Ramek Bundeskanzler Geſtern wurde im Hauptausſchuß des Nationalrats der Landes⸗ hauptmannſtellvertreter von Steiermark, Dr. Ramekzum Bun⸗ deskanzler gewählt. Dr. Ramek hat den Auftrag angenommen und hat bereits Verhandlungen mit der Partei eingeleitet. Die Großdeutſche Partei hat ſich Bedenkzeit erbeten. Solange die Groß⸗ deutſchen die Entſcheidung nicht getroffen haben, kann die neue Kabinettsliſte nicht aufgeſtellt werden. Der chriſtlich⸗ſozjale Abg. Dr. Mataja hat ſich entſchloſſen, das ihm angebotene Miniſterium des Aeußern zu übernehmen. Auch der frühere chriſtlich⸗ſoziale Abg. Dr. Reſch hat in die Uebernahme des Miniſteriums für So⸗ gialverwaltung eingewilligt. Gleichfalls als geſichert gilt die Ueber⸗ nahme des Finanzminiſteriums durch Dr. Ahrer. Die Poſten eines Vizekanzlers, eines Innenminiſters und Juſtizminiſters dürfte der großdeutſche Abgeordnete Dr. Creſſin übernehmen. Für das Heerweſen kommt Dr. Weis in Betracht. Ob Handels. miniſter Schürff in der Regierung verbleiben wird, iſt noch unent⸗ ſchieden. Der jetzige Miniſter des Innern Grünberger wird wahr⸗ ſcheinlich als Geſandter nach Berlin gehen, von wo der bisherige Geſandte Riedel abberufen werden ſoll. Der öſterreichiſche Nationalrat hat in der geſtrigen Sitzung den Beſchluß des Hauptausſchuſſes betr. die Wahl Dr. Rameks zur Kenntnis genommen und wird in ſeiner nächſten Sitzung, Donnerstag 11 Uhr vormittags, die Wahl der Regierung vornehmen. Die Regierung Ramek wird als chriſtlich ſoziale⸗ großdeutſche Koalitionsregierung anzuſprechen ſein. Dr. Ramek wird ſich auf die Führung der Geſchäfte eines Bundes⸗ kanzlers beſchränken. Der neue öſterreichiſche Bundeskanzler iſt in Teſchen in praxis als Rechtsanwalt nach Salzburg Während des Krieges war er Batterieführer an der italieniſchen Front. 1919 wurde ex, wie ſchon gemeldet, in der Regierung Renner Staatsſekretär für Juſtiz. Den gleichen Poſten hatte er unter der Regierung Mayr inne, 1921 war er Innenminiſter für kurze Zeit. Dr. Ahrer iſt ebenſo wie der neue Kanzler Rechtsanwalt und war bisher Vizepräſident der Steieriſchen Bank. Ein ehrenvoller Nachruf für die Regierung Seipel Der Generalkommiſſar des Volksbundes Dr. Zimmermann machte gegenüber Preſſevertretern bemerkenswerte Aeußerungen zur politiſche Lage in Oeſterreich. Dr. Zimmermann erklärte, daß er nicht beabſichtige, ſich in die inner⸗ politiſche Kriſe Oeſterreichs einzumiſchen. Er müſſe jede Aeuße rung darüber vermeiden, die ſo gedeutet werden könne. Dagegen wolle er ausſprechen, datz er bedauere, ſich von Bundeskanzler Dr. Seipel und Finanzminiſter Dr. Kienböck trennen zu müſſen, da ſein Verhältnis zu den beiden ausgez⸗ichneten Staaks⸗ männern ſeit Beginn der Sanierung nichts zu wünſchen übrig ge⸗ laſſen habe. um die Erhöhung der Beamtengehälter Die urſprünelich für Dinstag vorge tehenen Beſprechun · gen des Riichsfinanzminiſterjums mit den Vertretern der Länder über dö Erböbung der Beamtengshälter ſind auf Donnerstag verſchoben worden. Am Donnerstag vormittag 10 Uhr findet eine 'r Reichsreſſorts unter ſich ſtatt. Es ſchließt ſich Beſprechung ein Racheakt und was augenblichſich veröffentlicht( danan um 12 Uhr die Beratung mit den Vertrebern der Länder ll, wie Millerand mitteilt, dazu benutzt werden, als eine Art] Die Vertreter der Beamtenſpitzenorganiſat'onen werden vorausſicht⸗ Sebe aeenfr das Werk von Judet über den Urſprung des lich am Donnerstag nachmittag im Reichsfinanzminiſterium empfan. eee Schleſien geboren, ſtudierte in Wien und kam nach der Gerichts. die pfalzpolitik des Senerals de Metz Zu ſeiner Abberufung (Bon unſerem Pfälzer Vertreter.) Zur Abberufung des kommandierenden Generals der franzö⸗ ſiſchen Rheinarmee des Generals Degoutte ſchrieb kürzlich der berannte engliſche Publiziſt Garvin in ſeiner Wochenſchrift„Ob⸗ ſerver“, daß der Abgang des franzöſiſchen Generals von der Be⸗ völkerung wahrſcheinlich bedauert werde, ſoweit man überhaupl da⸗ von ſprechen konne, daß ein Aegehoriger der Beſatzungsmächte bei der Bevölkerung populär ſei. Die Aktiv⸗Bilanz Vegouttes trete aber 227 4 ſtark in Erſcheinung, wenn man ſie mit dem Saldo der Tätigteit anderer franzöſiſcher Vertreter der Beſatzungs⸗ mächte im Rheinland, beſonders in der Pfalz vergleiche. Dieſe Bemerkung iſt, darüber kann kein Zweifel beſtehen, auf den fran⸗ zöſiſchen Provinzdelegierten für die Pfalz den General de Metz, gemunzt, der nunmehr zuſammen mit dem Oberdelegierten fur das beſetzte Rheinheſſen, dem General Denvignes abberufen worden iſt. Die Vegründung, die das offiziöſe Organ des franzöſiſchen Ober⸗ kommiſſaus in Koblenz Tirard, fur die Abberufung gibot,„die beiden Oberdelegierten wurden in Bälde auf ihren Wunſch vom Kriegs⸗ miniſter mit einem militäriſchen Amt bekleidet werden, und der Wechſel in den franzöſiſchen Provinzdelegationen von Speyer und Mainz ſei die Folge einer generellen Anordnung, die ſich auf die aktiven Offiztere im Generalsrang beziehe, die bisher vom Kriegs⸗ miniſter dem franzöſiſchen OHerkommiſſiariat zur Verfügung geſtellt waren“, kann nicht daruber hinwegtäuſchen, daß es ſich bei der Ab⸗ berufung des Generals de Metz um ein politiſches Ereignis erſten Ranges handelt, das auf dem Hintergrund der großen Politik und vor allem der durch das Londoer Abkommen ange. bahnten Verſtändigungspolitik zwiſchen Deutſchland und Frankreich gewertet werden muß. Denn General de Metz war der hervor⸗ ragendſte Exponent der franzöſiſchen annexioni⸗ ſtiſchen— und damit auf die Zertrümmerung der deutſchen Reichseinheit gerichteten politiſchen Syſtem verknüpft, das von Ludwig XIV. zuerſt zur Richtſchnur der franzöſiſchen Politik in Europa erhoben, über die große franzöſiſche Revolution hinweg bis zu den Neapoleoniden reicht, dann durch die im Frankfurter Frieden erfolgte Zurückdrängung der franzöſiſchen Grenzen vom Rhein auf nicht ganz ein halbes Jahrhundert in der Anwendung 9 8 5 ſofort umſo ſchärfer in Erſcheinung trat, als nach dem für eutſchland unglücklichen Ausgang des Weltkrieges die franzöſiſchen Pruppen das linke Rheinufer als Pfand für die Einhaltung des Waffenſtillſtandes betraten. SGeneral Gerard, der Befehlshaber des VIII. franzöſiſchen Armeekorps, das die Pfalz beſetzte, und der Kommandierende Ge⸗ neral des X. franzöſiſchen Armeekorps, General Mangin, jener in Landau, dieſer in Mainz, leiteten zu der neuen Aera der franzö⸗ ſiſchen Rheinlandpolftik über. Sie glaubten ſich berufen, die hiſto⸗ riſche Rheinlandpolitik Frankreichs zu verwirklichen und zur Schaf⸗ fung einer pfälziſchen und einer rhieniſchen Freien Republik außer⸗ halb des Rahmens des Deutſchen Reiches die in Verſailles tagende Friedenskonferenz vor vollendete Tatſachen ſtellen zu können und damit den ſich immer mehr verſteifenden Widerſtand der angel⸗ ſächſiſchen Nationen gegen eine dauernde Feſtſetzung Frankreichs am Rhein zu brechen. Wie Clemenceau verſucht hatte, durch eine gefälſchte Ergebenheitsadreſſe von 100 000 Saareinwohnern den Wunſch des e zu Frankreich geſchlagen zu werden, vor⸗ zutäuſchen, ſo wollten die Generäle Gerard und Mangin den eng⸗ liſchen und amerikaniſchen Friedensdelegierten ſuggerieren, die Be⸗ völkerung des beſetzten Gebietes habe keinen ſehnlicheren Wunſch, als ron dem„Kadaver“ Deutſchland loszukommen, und ihr zukünftiges Geſchick in einer„autonomen“ unter der Vorherrſchaft Frankreichs ſtehenden pfälziſchen und rheiniſchen Republik mit Frankreich zu verknüpfen. Das war das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker, wie man es in Paris verſtand. Die Namen Dr. Haas⸗Landau und Dr. Dorten Wiesbaden, die Kreaturen Gerards und Mangins, waren die Träger dieſer erſten franzöſiſchen Separatiſtenbewegung in der Pfalz und im Rheinland. In dieſer politiſchen Atmoſphäre begann de Metz, der An⸗ e 1918 im Rang eines Oberſten mit den erſten Be⸗ atzungstruppen nach Speyer gekommen war, als Provinzkontrolleur der deutſchen Verwaltung ſeine Laufbahn in der Pfalz. Es muß General de Metz zugeſtanden werden, daß er in der Zeit der ſog Freien Pfalzbewegung des Dr. Haas ſeine bei der erſten grund⸗ 6 lichen Ausſprache mit dem damaligen Regierungspräſidenten der alz Dr. von Winterſtein gegebene Zuſicherung, er werdt be⸗ nicht um die Politik kümmern, und nur die verfaſſungsmäßigen entſchen Obrigkeiten anerkennen, eingehalten hat. Trotzdem er da⸗ mals als Chef der franzöſiſchen Zivilverwaltung in der Pfalz der Untergebene des Generals Gerard war, hat er deſſen Separatiſten⸗ politik nicht mitgemacht, dieſe ſogar durchkreuzt und loyal mit den deutſchen Behörden zuſammengearbeitet. Freilich an die edlen Mo⸗ tive der Moral und Legitimität, die er damals die Triebfeder ſeiner Handlungsweiſe nannte, glaubt heute, nach ſeiner ſpäteren Haltung, kein Menſch in der Pfalz mehr. Heute weiß man vielmehr, daß General de Metz, der Royaliſt und Klerikale, gegen den Freigeiſt und Linksrepublikaner Gerard nur aus perſönlicher Eiferſucht kämpfte. weil er das Ziel, das ſich Gerard und Mangin im Rhein⸗ land geſteckt hatten, ſelbſt erreichen wollte. Er blieb in dem Kampf Sieger gegen Gerard, der nach Scheitern ſeiner Politik ebenſo wie Mangin abberufen wurde, und wurde nach Inkrafttreten des Frie⸗ densvertrages, der die Militärverwaltung im beſetzten Gebiet durch eine Zivilverwaltung erſetzte. Provinzdelegierter für die Pfalz. In dieſer moraliſch und beſetzungsrechtlich feſt konſolidierten Stellung hat er ſofort verſucht der von ihm ſchon unter dem Regime Gerards propagierten ſog.„legalen Löſung“ eine konſtruktive Grund⸗ lage zu geben. Im Gegenſatz zu Gerard— und darin unterſcheidet er ſich von ihm in den Methoden, nicht im Endziel— wollte er, klüger als Gerard, die hiſtoriſche Rheinlandpolitik nicht durch ge⸗ kaufte Kreaturen mit Gewalt, ſondern durch die berufene Ver⸗ tretung der pfälziſchen Bevölkerung, den Kreistag und die No⸗ tablen verwirklichen. Ihm ſchroebte zunächſt die Löſung der Pfalz⸗ frage im franzöſiſchen Sinne durch eine Rekonſtruktion des napoleoniſchen RAheinbundes. durch Aufreißung der Mainlinie und durch Schaffung eines mit Frankreich vervöndeten großen ka⸗ thofiſchen ſüddeutſchen, von den Wittelsbachern regierten Staatengebildes unter Anſchluß von Baden und Württemberg vor. In dieſem Sinne verhandelte General de Metz mit den Unterhändlern der ſog. Bayeriſchen Königs⸗ vartei eines Grafen Bothmer, eines Barons Müller und eines Nayer⸗Koy. Aus dem ſcharfen damals zwiſchen München und Berlin in der Farge der Auflöſuna der Einwohnerwehren beſtehen⸗ den Gegenſatz ſuchte General de Metz ſeinen politiſchen Honia zu —— Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit der ſog. Vaye⸗ riſchen Königspartei änderte er die Methode inſofern, als er auf die die Theſe nicht karnation des Poincarismus in der Pfalz, die Ver⸗ körperung der Gewaltpolitik. Seine Konſtante war die Varizant der politiſchen Arbeitsmethode. Derfelbe General, der immer feior⸗ Offiziers 1. Oktober. zur Unterſuchung der Urſachen der Teuerung einſetzen werde. Dieſes ſoll noch vor We aufoabe ſoll geſtellt werden, unberechti 2. Seite. Nr. 538 neue Mannheimer Jeitung(Mittag ⸗Rusgade) Mittwoch, den 19. November 124 ſaugen. Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit der ſog. Wae kiſchen Königspartei änderte er die Methode inſofern, als er auf die Pfalzpolitik zurückgeiff, um durch eine vorübergehende Loſung der Pfalz von Bayern dieſes für ſeine ſüddeutſche Politik geneigt zu machen und zur Aufrichtung des unter franzöſiſchen Einfluß ſtehen. den großen ſüddeutſchen Staates zu zwingen, dem er die Pfal wieder als rgengabe zurückgeben wollte. etzt beginnt das geaenſeitige Ausſpielen der poli⸗ tiſchen Parteien der Pfalz im politiſchen Ränkeſpiel des Ge⸗ nerals de Metz. der nacheinander den bürgerlichen Parteien. dann der ſozialdemokratiſchen Partei die Uebernahme der pfälziſchen Re⸗ gierung antrug. Zum Ausgangspunkt nahm er die ſtändigen Ulti⸗ maten der Entente an Deutſchland in der Revarationsfrage: auf die⸗ ſem Hinterarund der Repreſſalien hat er auf der kleinen volitiſchen Bühne der Pfalz verſucht, entſcheidend in die europäiſche Politik ein⸗ zugreifen. Dasſelbe Manöver wie bei den politiſchen Parteien trieb er auch mit den Wirtſchaftsſtänden der Pfalz. Derſelbe Ge⸗ neral de Metz, der kurz vorber die Bauernſchaft der Pfalz gegen die Arbeiter, die Sozialiſten, die„Leute ohne Hemdkragen“ wie er ſie nannte, aufzuhetzen verſuchte und der den Bauern zugeſagt hatte, er werde ihre Aecker gegen plündernde Arbeiter mit ſeinen Maſchinen⸗ gewehren ſchützen, derſelbe General de Metz trug keine Bedenken. nach der Ermordung Erzbergers durch ſtändigen Hinweis auf die drobende Reaktion und die Gefährdung der„Errungenſchaften der Revolution“ volitiſches Gift in die pfälziſche Arbeiterſchaft zu träu⸗ feln, um dadurch ein Revirement in der Pfalz nach Links auszulöſen. Aus dieſer veraifteten Atmoſphäre beraus entwickelte ſich im An⸗ ſchluß an die Erzbergerdemonſtration im Sommer des Jahres 1921 der berüchtigate Bilderſturm radikaler Elemente auf das Regie⸗ rundsgebäede in Speyer, deſſen Hoheitszeichen in vandaliſcher Weiſe zerſtört wurden, während an den Fenſtern der gegenüberliegenden Provinzdelegation die franzöſiſchen Offiziere mit ihren Damen hohn, lachend photographiſche Aufnahmen der Ausſchreitungen der von Ge- neral de Metz verhetzten Arbeiterſchaft machten. Immer mehr ließ General de Metz die Maske fallen, bis er dann mit Beginn des paſfiven Widerſtandes ganz unverhüllt ſein wahre⸗ Geſicht zeigte. Gewiß, er war an die Weiſungen der Regierung Poincaré gebunden, aber bei dem Vollzug der Anweiſungen hat er eine Bru⸗ talität und Rückſichtsloſigkeit an den Tag geleat. wie kein anderer franzöſiſcher Provinzdelegierter. In keinem anderen Bezirk des beſekten Gebietes wurde bei den Ausweiſungen mit ſolcher Schärfe vorgegangen. wie gerade in der Pfalz. wo der General de Metz ſogar die erſt wenige Wochen alte Enkelin des damaligen Re⸗ gierungspräſidenten v. Chlingenſpera ausweiſen ließ. wo we⸗ gen angeblicher Sabotageakte gegen ganze Ortſchaften und Bezirke die drakoniſchſten Maßnahmen erariffen. wo aus gerinafügigen Gründen unſchuldiae Perſonen als Geiſeln verhaftet wochenlang im Gefänanis gehalten und dann ausgewieſen wurden. das alles mit Wiſſen und Willen des Generals de Metz. Nach Abbruch des paſſiwen Widerſtandes machte er nochmals die letzten Anſtrengungen, die Pfalzfrage auf legalem Wege in ſeinem Sinne zu löſen. Es iſt noch in friſcher Erinnerung, wie er gerade jetzt vor Jahresfriſt die Aktion des ozialdemokratiſchen Reichstags⸗ abgerodneten Hoffman n⸗Kaiſerslautern und Genoſſen gegen Bayern zum Ausgangspunkt benutzen wollte für eine Löſung der Pfalz auch vom Reich. Für dieſen größeren Zweck verſuchte er nochmals den Kreistag vorzuſpannen, der nach dem Vorbild des 18. Mai 1919 an jenem hiſtociſchen 24. Oktober 1923 abermals die Loslöſung der Pfalz von Bayern und dem Reich entſchieden ab⸗ lehnte und ſich weder durch rſprechungen noch durch Drohung vom Weg der Pflicht abbringen ließ. Ebenſo feſt wie die politiſchen Parteſen blieben auch trotz ſchwerſter wirtſchaftlicher Notlage die Ver⸗ kreter der pfälziſchen Wirtſchaft, obwohl ſich General de 8 nicht 1 ihnen zu erklären, er werde ſich freuen, wenn die Arbeiter ſe Induſtriellen an den Bäumen aufknüpften. Dann werde er ine Truppen in den Kaſernen zurückhalten und er ſelbſt werde in rlaub gehen und die Hilferufe wücden ihn dann nicht erreichen. Dieſen brutalen Worten entſprach die Brutalität der Tat. Derſelbe General de— 5 der ſich über die Kreaturen des Generals Gerard ſo abfällig geäußert hatte, obwohl ſie immerhin noch Leute mit einer anſtändigen Vergangenheit geweſen waren, derſelbe General, der ſich 5 zerne ſeiner tiefen Religioſität rühmte, und ſich mit Vorliebe n moraliſchen Mantel umhing, rief, als ſein letzter Verſuch einet legalen Löſung gelgerbre war, ſkrupellos das größte Geſindel, die Hefe des Volkes, Verbrecher und uchthäusler in die Pfalz, und richtete eine Schreckensherrſchaft auf, die in moraliſcher Hinſicht nicht zurückſteht 55 der eines Melac, des Verwüſters der Pfalz im 30jährigen Krieg. Und mit 12 weideten ſich ſeine Stabsoffiziere, ſe zum Teil noch ſchlimmer ſind, als ihr General und von denen 1 ein franzöſiſcher Offizier einmal offen ſagte, daß ſie eine ſehr chlechte Umgebung für General de Metz ſeien, und die ſich auch heute noch nicht auf den neuen Geiſt der Verſöhnung und Befrie⸗ dung umzuſtellen vermögen, an der Not des bis aufs Blut gepei⸗ nigten pfälziſchen Volkes. Mag man auch General de Metz zu⸗ unſten halten, daß er bei ſeiner Separatiſtenpolitik den Weiſungen er Regierung Poincares folgte, ſo bleibt es doch ſeine Schuld, daß er ſeine Regierung über die Stimmung der pfälziſ)en Bevölkerung vollſtändig alſch unberrichtet und ſie durch ſeine direkten Berichte nach Paris zu dieſer Politik ermuntert und immer wieder neu auf⸗ geſtachelt hat. 5 General de Metz trägt letzten Endes die Verantwortung und iſt bei der geſamten pfälziſchen Bevölkerung gerichtet. Deshalb mag es ouch in der Pfalz Leute geben, die die Abberufung eines Mannes bedauern, dem kein Menſch in der Pfalz das geringſe Vertrauen ſchenkte und die ſich den von einer engliſchen Zeitung einmal auf General de Metz angewandten Satz zu eigen machen, daß ein be⸗ kannter Teufel Ungefährlicher ſei, als ein unbekannter. Alein ſchon vom Standpunkt der politiſchen Reinlichkeit aus wird man dieſer zuſtimmen können. General de Metz war die In⸗ lich beteuerte,„niemals olitik zu treiben“, lebte vom p. litiſchen Putſch. Derſelbe General, der bei ſeinem Amtsantritt gerade ſetzt bvor 6 Jahren erklärt hatte, in ſeiner Amtswaltung nur die ver⸗ faſſungsmäßigen Behörden als die alleinige amtliche Vertretung der Bevölkerung anzuerkennen, ließ jede ſittliche Hemmung fallen, wenn er eine Gelegenheit witterte, innere„querelles allemandes“ zu einer AUnterwüchlung der Autorität der beſtehenden Obrigkeit.litiſch aus⸗ münzen zu können. Derſelbe General, der„niemals lügl“ wie er jedem Beſucher mit großer moraliſcher Poſe feierlich verkündete, ſah ſeine Lebensaufgabe in der Intrigue und in Ränken, in dem„divide et impera“ das ſchon unter den franzöſiſchen Königen der Leiſatz der franzöſiſchen Rheinlandpolitik geweſen war. So geſehen, iſt die Abberufung eine⸗ Generals de Metz meor als die 28 in der dienſtlichen Laufbahn eines.anzöſiſchen ie bedeutet den Sieg der ſittlichen Idee der Verſtändi⸗ gung der Völker über die Politik der rohen Gewalt. So prägt ſich für den einfachen Mann aus dem Volke, der nichts weiß von den verflochtenen wirtſchaftlichen und politiſchen Problemen des Lon⸗ doner Abkommens, ſinnfällig der Verſtänd'gungswillen und die Be⸗ lriedungsabſichten der Regierung Herriot aus. die Teuerung in England 7 London, 18. Nov. als dringlich angeſehenen Frage der Lebensmittelteuerung beſchäftigen. Die Blätter der eigenen Partei haben die Regierung gewarnt, ſich nicht ausſchließlich auswärtigen Angelegenheiten zu widmen, ſondern mit möglichſter Beſchleunigung praktiſche Schritte zur Ausbeſſerung der wirtſchaftlichen Schäden im Lande zu tun, da ſonſt die Wähler, denen vor den Wahlen diesbezügliche Verſprech⸗ ungen gemacht worden feien, über die konſervative Regierung ſehr enttäuſcht ſein würden. Die ſehr bedrohlich anwächſenden Koſten des Lebensuterhalts erfordern die Aufmerkſamkeit der Regierung in erſter Linie. Der Durchſchnittspreis für Nahrungsmittel ſtand am November auf 79 Prozent über dem Vorkriegsniveau gegen 72 Proz. am 1. Oktober. Der Indexr für die gegenwärtigen Koſten des Lebens⸗ unterhalts war am 1. November 80 Prozent gegen 76 Prozent am Es heißt. daß das Kabinett ein königliches Komitee ihnachten einen Vorbericht abgeben. Als Haupt⸗ gte Gewinne von Zwiſchen⸗ NSdtee, baim Wo runasmiftelnertauf feſtzuſtellen. (Von unſ. Londoner Vertreter.) Das Kabinett Baldwin wicd ſich in ſeiner heutigen Kabinettsſitung außer mit dem Sinowſew⸗Zwiſchenfall in erſter Linie auch mit der Die pariſer Wirtſchaftsverhandͤlungen „Annehmbare Grundlagen“ Das Reichskabinett bat geſtern ſeine Beratungen über die Fort⸗ führung der deutſch⸗franzöſiſchen Perhandlungen beendet. Die An⸗ weiſungen der maßgebenden deutſchen Stellen an Staatsſekretär Trendelenburg ſollen nach Meinuna deutſcher Wirtſchaftskreiſe eine durchaus annehmbare Grundlage für die weiteren Ver⸗ handlungen bieten. Sowohl die deutſchen Amtsſtellen als auch deutſche Wirtſchaftskreiſe haben den Wunſch, mit Frankreich zu einer wirtſchaftlichen Verſtändigung zu gelangen. Der Staatsſekretär wird ſofort nach ſeiner Ankunft in Paris dem franzöſiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten den Standpunkt der deutſchen Reaieruna übermitteln. Die Verhandlungen der beiden Delegationen in Paris ſind während der Anweſenheit des Staatsſekretärs in Berlin weitergegangen. „das entſcheidende Stadium“ ſe Berlin, 19. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Verhand⸗ lungen über den deutſch⸗franzöſiſchen Handelsver⸗ traa ſollen nach Ankunft Trendelenburas in Paris ſofort wieder in Angriff genommen werden. Wie die„Voſſ. Zta.“ wiſſen will, iſt von deutſcher Seite mit der Führung der Verhandlungen der Botſchafter in Paris, Dr. v. Höſch, beauftraat worden, dem der Staatsſekretär beigegeben iſt. Auch der franzöſiſche Botſchakter in Berlin, de Mar⸗ gerie, iſt geſtern zur Berichterſtattung nach Paris abgereiſt, ein Beweis dafür, welche Bedeutung man ſowohl auf deutſcher wie auf franzöſiſcher Seite der Konferenz beimißt. In der Frage der 26⸗ prozentigen Ausfuhrabgabe ſcheint auf beiden Seiten die Abſicht zu beſtehen, die Entſcheidung des Transfer⸗ komitees zunächſt abzuwarten, das bekanntlich am 28. oder 29. November ſich mit dieſem Problem beſchäftigen wird. Sachverſtändige für Weinbau Für die Verhandlungen über den deutſch⸗franzöſiſchen Handels⸗ vertraa wurden vom Reichsminiſterium für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft als Sachverſtändige für den Weinbau ernannt Direktor Dr. Karl Müller in Karlsruhe, Präſident des Deutſchen Weinbauverbandes und Weingutsbeſitzer Dr. Friedri ch von Paſſermann⸗Jordan in Deidesheim. die verhandlungen mit England 521 Berlin, 19. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Die deutſch⸗ enaliſchen Handelsvertragsverhandlungen nehmen einen befriedigen⸗ den Fortaang. Der enaliſche Botſchafter Lord d' Abernon hat ſich geſtern nach London begeben, um über den Verlauf der Verhand⸗ lungen Bericht zu erſtatten. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Chroniele“ er⸗ fährt, daß Churchill keinerlei Abſicht habe, den Revara⸗ lions⸗Recovery⸗Act aufzuheben, der ſich als der befriedi⸗ ee Weg zu Erzielung von Reparationen für England erwieſen Der vertrag mit Amerika (Spezialkabeldienſt der united Preß) Waſhingkon, 18. Nov. Ddie Annahme des deutſch⸗ amerikaniſchen Handelsvertrages erſcheint noch immer nicht geſichert. Die Regierung hegt zwar den lebhaften Wunſch, daß der Senat den Vertrag annimmt, der als Muſter für 20 andere in Vorbereitung befindlichen Handelsverträge dienen ſoll, wie mit Spanien, Holland und den öſterreichiſchen Nachfolgeſtaaten. Man erwartet, daß Präſident Coolidge ſeinen Einfluß in die Wagſchale werfen und in einer beſonderen Botſchaft die Annahme empfehlen wird. Dennoch erſcheint nach den letzten Informationen die Annahme im Kongreß, jedenfalls was die gegenwärtige Seſſion betrifft, zweifelhaft. In der vorigen Seſſion wurde die Annahme verhindert durch die Oppoſttion der Shipping Board und der privaten Schiffahrtsintereſſenten. Dieſe Kreiſe ſehen in den Meiſt⸗ begünſtigungsbeſtimmungen des Vertrages, die den Deutſchen auch gleiche geſetzliche Behandlung wie den Amerikanern zuſichert, eine Gefährdung der Subventionierungspolitik, die Jonesbill der heimi⸗ ſchen Schiffahrt gewähren will. Augenblicklich machen die Schiffahrts⸗ kreiſe eine lebhafte Propaganda. Die Handelskammern treten für den Schutz der heimiſchen Schiffahrt ein, und dieſe Auffaſſung ſcheint ſichtlich die Gunſt der öffentlichen Meinung zu gewinnen. Maßgebend für die Entſcheidung iſt die Kommiſſion für auswärtige Angelegen⸗ heiten des Senats. Der Tod ihres Vorſitzend. des Senators Lodge, der ſich ganz beſonders des Schutzes der amerikaniſchen Schiffahrt angelegen ſein ließ, dürfte die Stellungnahme der Kom⸗ miſſion nicht beeinfluſſen, da ſein vorausſichtlicher Nachfolger Sengtot Borah in ſeine Fußſtapfen eintreten dürfte. Die Regierung ſiehl die Natwendiakeit ein, ſchleunigſt zu einem Modus vivendi zu kom⸗ men, da die Veſtimmungen der Berliner Verträge, die Amerika die gleichen Rechte wie den Signatarmächten des Verſailler Vertrages einräumen, nämlich die einſeitige Meiſtbegünſtigung ſeitens Deutſch⸗ lands, mit dem 10. Januar 1925 außer Kraft treten. Die Senats⸗ kommiſſion für auswärtige Angelegenheiten dürfte allerdings ihre Beratungen kaum vor dem Januar nächſten Jahres aufnehmen. die Umſtellung der Nentenbank Die Rentenbank als Kredikinſtitut Der Plan, die Rentenbank nach ihrer Liquidlerung als landwirtſchaſtliches Kreditinſtitut fortgeſtehen zu laſſen, iſt durch die Auflöſung des Roichstages verzögerk worden. Das Reichs⸗ ernährungsminiſterkum iſt der Anſicht daß eine Beſchleunigung die⸗ ſes Planes notwendig iſt, weil mit Begium de⸗ kommenden Jahres ſich innerhalb der Landwirtſchaft Kredtſchwierigkeiten in ſtärkſtem Ausmaße geltend machen dürfte. Dem meuen Inſtitut ſollen be⸗ kanntlich zwei ee zufallen: einmal Perſonalkredit⸗ ſtellen für die dwirtſchaft zu bilden und zum anderen ihr langfriſtige Gelder auf Hypotheken zu gewähven. Der Befürchzun, daß das neue Inſtitut die Tätigkeit dar bereits be⸗ ſtehenden Kreditanſtaltem beeinträchtigen könnte, ſoll dadurch vorge⸗ beugt werden, daß es nur eigemes Kapiital im des Perſoal⸗ kredets cusgeben darf. Beim Realkvedit darf das nſtitut nicht den Imiaundsmarkt in Anſpruch nehmen, ſondern es muß verſuchen, das Auskand im Wege der Schuldverſchreibungen heranzuziehen. Der weltzvenBefürch ung, daß das Inſtitut, das naturgemüß einen land⸗ wrtſchaftlichen Chavakter trägt, in beſonderen Kreiſen eine ſchäd⸗ liche Autor bät ausüben könnte, wird durch die Zuſammenſetzung des Verwaltungsrats vorgebeugt. Von den 19 Mitgliedern des Verwaltungsrats ſollen einmal 11 von den kandwirtſchaftl. Organi⸗ ſat onen. 8 von den Ländern beſetzt werden. Von den 11 land⸗ wirtſchaftlichen Vertretern ſollen 3 auf den deutſchen Landwirt⸗ ſchaftsvat entfallen von den übrigen 8 ſe 4 auf die Landwirtſchaft⸗ liche Genoſſenſchaft und auf die Wirtſchaftspolitiſche Vereinkgung (Reichstandbund und Vereinigung der deutſchen Bauernbünde). Als Pyäſident des neuen Kreditinſtituts iſt bekanntlich der frühere Finanzminiſter Lenze in Ausſicht genommen. Ludendorff und der„Frontbann“ General Ludendorff hat, wie der„Vorwärts“ meldet, geſtern zum erſtenmale in einer Gedächtnisfeier für die Toten des Weltkrieges in Berlin geſprochen. Bisher iſt ſein Auftreten durch kommuniſtiſche Bedrohungen noch ſtets verhindert worden. Von der Veranſtaltung wußten nur Eingeweihte. In ſeinem heutigen Bericht über die Feſer gibt der„Lok.⸗Anz.“ nichts an, wo dieſe ſtatt⸗ gefunden hat. In ſeiner Anſprache bekannte ſich Ludendorff als Monarchiſt und ſetzte ſich für ein geſchloſſenes Zuſammen⸗ gehen der nationgliſtiſchen Kreiſe ein. Wie übrigens verlautet, hat die von Ludendorff ins Leben ge⸗ rufene Organiſation„Frontban“, die angeblich nur in Bayern verbreitet war, nunmehr auch in Preußen feſten Fuß zu faſſen ge⸗ ſucht, vor allem in Schleſien. Die zuſtändigen Behördben ſind, do der Frontbann als eine verbotene Organiſation gilt, angewieſen, wo Die Neichstagswahlen Die volkspartei im Wahlkampf Streſemaun in Karlsruhe und in der Pfalz Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann wird am kommenden Freitaa nachmittag in Karlsrube über die volitiſche Laae refe⸗ rieren. .. 8 R. Frankenthal. 18. Nov. Neues Leben blüht in der von ſeher aut geleiteten Frankenthaler Ortsaruppe. Die Führer der Orts⸗ gruppe waren ſämtlich ausgewieſen. doch hatten mutige Männer wührend deren Abweſenheit mit kräftiger Hand dafür geſorat. daß der Karren nicht ſtecken blied. Nun ſind alle wieder beiſammen. freudig über das Wiederaufleben der Organiſation. vertrauensvoll in die Haltung der Geſamtpartei und zuverſichtlich im Hinblick auf die kommenden Wahlen. Das war die Stimmung in der geſtrigen Ver⸗ ſammlung. die vorzüalich beſucht war. Der langiährige verdiente Vorſitzende, Taubſtummenlehrer Barbier, konnte ſie mit einer Begrüßung und einem Bericht über den Stand der Dinge eröffnen. auf die aroße Linie in der Geſamtlage hinweiſen. Sein Bericht fand freudigen Anklang. desgleichen der Bericht des Stadtratsmitalied⸗ Juſtizrats Röhri a. Eingebend wurde die mit den anderen bürger⸗ lichen Parteien und den Wirtſchaftsgruppen erzielte Einiaung übet einen gemeinſamen Wahlvorſchlag für die Gemeindewahl beraten und fämtliche Vorſchläge fanden die einſtimmige Billiaung der Ver⸗ ſammlung. Lebhaft beklagt wurde. daß der bisherige Stadtrat Kom⸗ merzienrat Perron, wegen ſeines Alters nicht mehr kandidiert. Ihm wurde namentlich in einer alänzenden Anſprache des Landes⸗ gerichtspräfidenten Becker der Dank für ſeinen vorzüalichen Rat und ſeine bedeutende Erfahrung dargebracht. Die Vorſtandsneuwabl hatte das Ergebnis, daß der bisherige Vorſtand in ſeiner Geſamtheit einſtimmia wiedergewählt wurde. Dieſes Vertrauen iſt ein erfreu⸗ liches Vorzeichen für die Erfolge der Deutſchen Volkspartei in Fran⸗ kenthal. Am Donnerstaa nehmen die Parteifreunde an den Stre ſe⸗ mann⸗Verſammlungen in Neuſtadt oder Wor ms teil. am 30. werden die Reichstaaskandidaten. Gutsbeſitzer Janſon (Albisheim) und Geh. Juſtizrat Dr. Zapf(Zweibrücken) in Fran⸗ kenthal im großen Turnhallſaal ſprechen. Maſſenkundgebungen der Deulſchen Volkspartei Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hielt im Anſchluß an den Dortmunder Parteitag Verſammlungen in Osnabrück, Eſſen und Köln ab. In Osnabrück ſprach er in der voll⸗ kommen überfüllten Stadthalle. Zahlreiche Mitglieder des„Reichs⸗ banners Schwarz⸗Rot⸗Gold“ hatten ſich eingefunden und forderten zu Beginn der Verſammlung die Veranſtaltung einer Diskuſſion nach der Rede Dr. Streſemanns. Widrigenfalls würden die im Saale anweſenden Mitglieder der Demokraten und Sozialdemo⸗ kraten den Saal verlaſſen. Obwohl der Vorſitzende eine derartige Zuſage nicht machen konnte, da Streſemann ſofort nach dem Vor⸗ trag nach Eſſen weiterfahren müßte, blieben die Mitglieder des „Reichsbanners doch in dem Saale und hörten den Darlegungen Streſemanns mit geſpannter Aufmerkſamkeit zu. Die Worte, die ſie hörten, müſſen auf ſie doch wohl einen größeren Eindruck ge⸗ macht haben, als die Anweiſungen, die ihnen von der Leitung des „Reichsbanners“ erteilt worden waren. In Eſſen war der Verſammlungsſaal, in dem Dr. Streſe⸗ mann ſprach, ebenfalls vollkommen überfüllt. Zu einer böchſt impoſanten Kundgebung geſtaltete ſich die Verſammlung der D. B. P. in Köln. Tauſende, die keinen Eintritt in der vollkommen überfüllten Rieſenhalle des Meßgebäudes finden konnten, mußten umkehren. Die Abertauſende, die Zutritt gefunden hatten und die Worte Dr. Streſemanns mit größter Spannung aufnahmen, be⸗ gleitete ſeine Ausführungen mit ſtürmiſchem Beifall und bekundeten namentlich bei ſeinen Darlegungen über die Rbeinpolitik ihre vollſte Zuſtimmung zu der Haltung, die die Deutſche Volkspartei und Or Streſemann hier eingenommen haben. Zum Schluß brachte die Verſammlung dem Parteiführer eine ſtürmiſche Ovation dar⸗ Eine neue Parkei in der Pfalz Wie die„Zweibrücker Zeitung“ weldet, iſt eine neue vfälziſche Partei unter dem Namen Chriſtlich⸗nationale Partel der Pfalz gegründet worden, die bercits in den bevorſtehenden Wahlkampf eingreifen wird. Die Polilik der Kommunſftiſchen Parkel Der Zentralausſchuß der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands, der für die Maiwahlen die Parole ausgegeben hatte⸗ „Heraus aus den Gewerkſchaften“, hat beſchloſſen, daß ſämtliche Parteifunktionäre bis zum 1. Dezember und ſämtliche Parteimitalieder ſväbeſtens bis zum 1. Februar kommenden Jahre⸗ gewerkſchaftlich organiſiert ſein müſſen. Offenbar alcußt der Zentralausſchuß, ſo innerhalb der Gewerkſchaften beſſer für ſeine Ziele Stimmung machen zu können. Ein alter Wahlſchwindel wird wieder aufgewärmt, diesmal allerdings von demokrati⸗ ſcher Seite. Nach dem Bericht der„N Bad. Landesztg.“ über eine demokratiſche Wahlverſammlung in Plankſtadt hat der demo⸗ kratiſche Redner, Stadtvo. Knodel⸗Mannheim, u. a. geſagt:„E- gibt keinen größeren Gegner der Aufwertung. als den Finanz⸗ miniſter Dr. Luther, der der Deutſchen Volkspartei an, gehört. Dies verſchweigt die Streſemannpartei im Wahlkampf. Dazu iſt zum ſoundſovielſten Mal zu bemerken, daß der Finan 85 miniſter Dr. Luther noch niemals der Volksparte: ange⸗ hört hat und auch von deſer ſelbſt nicht als zu ihr oehörig betrachtet wird. Dagesen iſt Pfarrer Luther, früheres Mitalied der volks⸗ parteilichen Reichsta“sfraktion, Mikalied der Volksvortei. Wir dürfen von Herrn Knodel erwarten, daß er ſich ſelbſt berichtigt und iz Zukunft derartige Behauptungen nicht mehr aufſtellt. Letzte Meloungen Auflöſung der Bremer Bürgerſchaft In der geſtryn Bremer Bürgerſchaftsſihung, auf deren Tabegordnung an erſter Stelle die Senatsneuwah⸗ len ſbanden, haben die Demokraten%e Erklärung asgegeben, daß der neu 12 wählende Senat kaum eine bragvar⸗ Mehrheit erhalten wirde. Die Demokraten könmen deshalb der Vorſchlagsliſte mi, mehr zuſtmmen und befürworten den Antrag auf Auf löſung der Bürgerſchaft. Dieſe Erklärung in Verbindung mit dem Antreg auf Umſt-ung der Togesordmang rief bei de. Deutſchen Volkspartzi, der Deutſchnatſonalen Volkspartel und de⸗ Völſiſchen Partei lebbaften Proteſt hervor. Nach 2½ſtündiger Debatte über den Auflöſungeantrag wurde döſer Antrag dann. mamentlicher Abſtimmung mit 74 gegen 43 Stimmen angen n men. Die Demokraten, das Zentrum, die Hausbeſitzer. die mabſten und die Komnumeſten ſtimmien für die Auflöſung, ve Deutſche Volkspartei, die Deutſchnationale Volkspartei un die Deutſchvölkiſche Partei dagegen. Von der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft — + Der Verwaltungsratder Deutſchen Reichsbahn, geſellſchaft wird. wie nunmehr feſtſteht. am Donnerstag zor ſammentreten. Bei dieſer G⸗legenheit wird ihm von dem Dircter, der fertige Entwurf der Perſonalordnung vorgeleot 15 den. Gleichzeitig wird der Verwaltungsrat Peſchluß faſſen über Erhöhung der Bezüge der Arbeiter und Beamten. nacktrag zum lokalen Teil „ Doppelverqſtung. Geſtern abend um 10 Uhr wurder, einem Hauſe in U3 die 57 Jahre alt: Ehefrau eines dort wibin kaflen Tünchers, ſomie deren 27 Jahre albe ledige 7och1 ihrer Küche tot aufgefunden. Beide haben ſich mit Len cder gas vergiftet. Die Urſache ſoll darin zu ſuchen ſein, doß an, eine ſolche bekannt wird, gegen ſie einzuſchreiten. Neuerdings wer⸗ den vom Frontbann auch Bemſthungen unternommen, ſich in Ber · lin feſtzuſetzen 8 Ehemann und Vater ſich infolge eines Unfalles im ſtädbiſchen den befindet und on ſeinem Auftommen gezweifelt wer 1d er 1 er o⸗ 18⸗ m⸗ 1755 e⸗ bet ſen N — Keue Mannheimer Jeſtung[Mittag⸗Rusgabe) Miftwoch, den 19. November 1924 Mannheims Milchverſorgung Die Ausſprache in der letzten Sitzung der Preisprüfungskom⸗ ſſion über Mannheims Milchverſorgung gab Direktor Schmitt Veranlaſſung die Kommiſſionsmitalieder zu einer Beſichtiau ng er Milchzentrale einzuladen Die Teilnehmer und Teil⸗ nehmerinnen an der Beſichtiaung verſammelten ſich geſtern vormit⸗ tag kurz nach 11 Uhr in dem im Souterrain des neuen Verwaltungs⸗ gebäudes gelegenen„Probierſtübchen“. Regierunasrat Dr. Hof⸗ mann der Vorſitzende in den Sitzungen der Preisprüfungskommiſ⸗ ſion. beärüßte die Erſchlenenen mit der Feſtſtellung, daß er den Vor⸗ chlag. die Milchzentrale in Augenſchein zu nehmen, für außerordent⸗ lich wertvoll aebalten habe. da die Preisbildunasfragen ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht nur theoretiſch am„arünen Tiſch“, ſandern auch in der raxis behandelt werden müßten. Er ſei deshalb dem Wunſche des irektors Schmitt ſehr gern nachgekommen. Die Milchverſoraungs⸗ frage habe ſchon vor dem Kriege die Kommunal⸗ und Sozialpolitiker und die Aerzte beſchäftiat. Einmal nach der ſehr wichtigen geſund⸗ beitlichen Seite. In leider allzu vielen Fällen mußte feſtgeſtellt wer⸗ en, daß die Milch nicht in dem wünſchenswerten Zuſtande der Be⸗ völkerung zugefübrt wurde. Infolcedeſſen mußten dem Uebelſtand entgegenwirkende Geſetze erlaſſen werden Zum andern hat die Preisfrage bisweilen Erreaung in der Bevölkerung hervorgerufen. chan vor dem Weltkriege wurden ſog.„Milchkriege“ ausgefochten. ſo u. a im Jahre 1911, in dem im aganzen Deutſchen Reiche die Milch⸗ preiſe eine ſtark ſteigende Tendenz aufwieſen. Dileſe Milchkriege wur⸗ en faſt durchweg von den Verbrauchern verloren. Es war ſelbſt⸗ verſtändlich. daß ſich die fortſchrittlich aeſinnte Mannheimer Stadt⸗ verwaltuna ſchon 1911 eingehend mit der Milchverſoraunasfraoe be⸗ faßt hat. Das Eraebnis war Ende 1911 die Gründung der Milch⸗ zentrale, die 1912 in Betrieb genommen wurde. Die Zwecke. die man damals mit dieſer Gründung im Auge hatte, ſind in vollem aße erfüllt worden. In einem intereſſanten ſtatiſtiſchen Rückblick führte Dr. Hofmann aus. daß im Jahre 1810 das Liter Milch in Mannheim 15 Pf. koſtete. Dieſer Preis blieb Jahre bindurch ſtabil. Erſt im Teuerungsſahr 1817 ſtieg der Preis auf 23 Pfa. Das dauerte vier Monate bis zum Juli, Dann aina der Preis wieder auf 15 Pfa. zurück. Im Jahre 1821 fiel er weiter auf 12 Pfa. und blieb auf dieſem Stande bis zum Jahre Bis dahin reicht das ſtatiſtiſche Material. Erſt in den gger Jabren wurde wieder der Breis natlert. 1890 3. B. koſtete das Liter 18 Pfa. Von Janvar 1898 bis Oktober 1905 koſtete die Milch 20 Pfg. Der Preis erböbte ſich dann auf 22 Pfa. blieb auf dieſer Höbe bis Juli 1911. ſtiea dann im Auauſt auf 24 Pfa. und bielt ſich dann auf dieſer Höhe bis Ende 1912. Seit dem Jahre 1913 iſt der Preis in Deuſchland nicht mebr zurückaegangen. Eine Ausnahms machte nur annbeim, was auf die Konkurrenz der Milchzentrale zurückgeführt wird. Anfana 1924 koſtete das Liter 40 Pfa. Der Preis aing dann auf 34 Pfa. zurück, um ſich im Oktober auf 36 Pfa. zu erhöhen. In der Zwiſchenzeit wurden in ſehr wichtigen Bezuasgebieten weitere Preiserhöhungen zumteil durchgeſetzt. In Frankfurt koſtet ſeit län⸗ gerer Zeit das Liter 40 Pfa., in Ludwfeshafen ſeit 8. September ebenſoviel, in Eſſen, Elberfeld, Augsburg, Mainz 38 Pfa. Demgegen⸗ über iſt feſtzuſtellen, daß nach den preisſtatiſtiſchen Erhebungen im Oktober 1911 Mannheim zu den Städten gehörte, die den höch ſt e y⸗ Milchpreis aufzuweiſen hatten. Heute ſteht Mannheim bei wei⸗ tem nicht mehr mit an der Spitze, eine Wirkung des rationellen Be⸗ triebes der Milchzentrale, die beſtrebt iſt, den Milchyreis möolichſt niedria zu balten. Zugegeben muß werden, daß ſich die Qualität der Milch tretz der Unaunſt der Nerböltniſſe weſentlich gebeſſert kat. was vor allem auf die Säuglinasſterb'ichkeit von äußerſt günſtigem Ein⸗ fluß geweſen iſt. Direktor Schmift beſprach im Anſchluß an dieſe einleitenden Ausführungen nach herz⸗ licher Bewillkommnuna der Erſchienenen die Entwicklung der Milch⸗ verſorguna bis in die neueſte Zeſt. Während die Milchperſorgung der Stadt Mannheim in der Zeit der Zwanosbewirtſchaftung der Milch auf die Gebiete andewieſen war. die Mannheim geſetzlich zu⸗ gewieſen waren, mußte es, ſo führte der Redner u. a. aus. das Be⸗ ſtreben der Milchzentrale ſein, pon dem Augenblick an, da die Zwanaszuteilung der Liefergebiete in Weafall kam, die günſticen und ratürlichen Liefergebiete abzurunden und zu erweitern, um auf dieſe Weiſe wieder allmählich zu ſolchen Aufſauggebieten zu kommen, dis eine aünſliae Lage zu Mannheim haben. Das kſt geſchehen. An das Aufaeben ungünſtiger Liefergebiete konnte natürlicherweiſe nur wit der allerarößten Vorſicht herangegangen werden. Aus dieſem Grunde einiaten ſich denn auch die badiſchen Städte im Frühfahr dieſes Jahres dabin, daß ſeitens der Städte die bisherigen Liefer⸗ beziehungen im allgemeinen beizubekalten ſeien. Auf dieſe Weiſe wurde es vermieden. daß bei Aufhebung der Zwanasbewirtſchaftung der Konkurrenekampf der Städte in den Milchliefergebieten ent⸗ brannte. Der freiwilligen Begrenzung der Liefergebiete iſt es zu⸗ zuſchreiben, daß wir in dieſem Jahr in Baden von arößeren Preisſchwankungen verſchont blieben— im Gegenſahß zu anderen deutſchen Gebieten. Wenn wir heute unſere Milchpreiſe mit denen des bayeriſchen Allgäu uſw. veraleichen, ſo iſt ohne wei⸗ teres zu erkennen, wie günſtia ſich das Beſtreben der badiſchen Städte im Benehmen mit der badiſchen Landwirtſchaft auswirkte. Ledialich der Feſtigung unſerer Währung iſt es zuzuſchreiben, daß die Milchanlieferung in dieſem Jahre wieder eine Höhe erreichte. die dem vollen Bedarf in Mannheim entſprach. Wie ſehr ſich ia die, ———rmeneeee. ſer Hinſicht die Lage änderte, mag aus einigen Zahlen hervorgehen: Im Dezember des vergangenen Jahres ſank die Tagesanlieferung auf 22 000 Liter. Während die durchſchnittliche Tagesanlieferung dieſes Sommers ſich in den Grenzen zwiſchen 65 000 und 80 000 Liter bewegte, erreichte die Anlieferung an einzelnen Tagen den Höchſtſtand von beinahe 100 000 Liter. Demgegenüber betrua der durchſchnittliche Tagesverbrauch in Mannheim wäk⸗ rend des vergangenen Sommers 65 000 Liter. Vergleicht man die Zahlen der Anlieferung und die Zahlen des Durchſchnittsverbrauches. ſo geht daraus hervor, daß wir einen durchſchnittlichen Milchüberſtand von täglich bis zu 15 000 Liter hatten. Auf dieſe Weiſe entſtand in dieſem Jahre das Truabild einer überſtarken Milchſchwemme. Der Unterſchied zwiſchen Eingana und Ausgana iſt ſedoch ledialich auf die abgeſchwächte Kauf⸗ kraft des Publikums zurückzuführen. Vorſichtigerweiſe nahm die Milchzentrale in dieſem Sommer die, Anlieferungen reſtlos auf und ſah ſich deshalb aezwungen, während vieler Wochen das Mehr der Anlieferung gegenüber dem Verbrauch anderweitia molkereitechniſch zu verwerten. Es iſt kein Geheimnis, daß in Zeiten der Schwemme eine Verwertung der Milch in Butter und Käſe unbedinat verluſt⸗ bringend iſt. Solche Verluſte mußten in Kauf genommen werden, um die einmal in Fluß gekommenen Milchquellen auch für die Zeit der Milchknappheit zu ſichern. Gerade in den letzten Tagen hat es ſich gezeigt, wie irria die Annahme iſt, daß die badiſche Mikchverſor⸗ aung ausreicht, um den Bedarf der badiſchen Städte ſicher zu ſtellen. Die allbekannte Wetterkataſtrophe und der darauffolgende Temperaturſturz machten mit einem Schlage der Grünfütterungs⸗ eriode ein Ende. Mit feltener Plötzlichkeit mußte vor etwa 10 agen die bis dahin noch üppige Grünfütterung in vollſtänd'ge Trockenfütterung übergeführt werden. Dieſer Umſtand brachte die erſte Hemmung in Milchproduktion und Milchanlieferung. Zudem trat dieſer Umſtand zu einer Zeit ein, da die badiſche Land wirt⸗ ſchaft mit der Beſtellung der Herbſtſaat noch lange nicht zu Ende war. Auch heute noch ruht die Mil chverſorgung der Stadt Meunn⸗ heim zum weitaus größten Teil auf der Zulieferung mitt⸗ lerer undkleinerer Landwirte, alf) derjenigen Betriebe, in denen die Kuh zugleich als Geſpanntier rerwendet wied. Während die Umſtellung von Grünfütterung in Dürrfutter ohn dies ſchon hemmend auf die Milchproduktion einwirkte, dieſe Einwirkung in dieſem Jahr ganz beſonders plötzlich in Erſcheinung trat, kam als weiteres produktionshemmendes Moment henzu, daß die Kühe zur ſelben Zeit noch zu erhöhten Geſpannleſſtungen heranglzegen wer⸗ den mußten. Dieſe Gründe beſeitigten das Scheinbild der diesähri⸗ gen Milchſchwemme mit einem Schlage. Als ſich dann dieſe Umſtände an den ebiden letzten Sonntogen auch noch mit den Kirchweihfeſten im badiſchen Huterland und in Württemberg vereinigten, wandelte ſich die Ueberanlieferung, die wir noch vor 14 Tagen hatten, in eine Milchknappheit um, die uns in den Tagen der vergangenen Woche einen Ausfall bis zu 40 Prozent brachte. Soweit es überhaupt möglich war, ſuchten wir den Ausfall in der Schweſz zu decken. Aber auch hier hat der Michbezug ſeine Grenzen in der Tatſache, daß die Monate Norember und Dezember in der Schweiz die niedrigſten Produktionsmengen des ganzen Jahres bringen. Trotz alledem war die Unruhe, die in Verbraucherkreiſen in der letzten Woche zu Tage trat nicht ganz gerechtfertigt. Zahlen mögen dies beweiſen: In der Woche vom Sonntag 2. November bis einſchl. Samsta⸗. 8* Nop.. alſo in der Zeit, da die Togesanlieferung den Tagesverbrauch noch bei weitem terwog, rerausgabten wir folzende Milchwengen: 1. am Sonntag, 2. Nov., 60 855: 2. am Montag, 3. Nov., 67 302; 3. am Dienstag, 4. Nov., 69 007; 4. am Mittwoch, 5. Nov., 57 447; 5. am Donnerstag, 6. Nov., 68 195; 6. am Freitag, 7. Nov., 72 212; 7. am Samstag, 8, Nov., 68 625 Liter. Zuſammen verausgabte Vollmilch in jener Wo he, da jegliche Nachfrage vollkommen befri digt wu de und wir täglich die Mlch abgaben, die bei uns angeferdert wu de, insgeſamt 463 643 Liter. Dieſe Wo benausgole entſpricht der durch⸗ ſchnitllichen Monatsausgabe während der letzten Jahre. Als dann der plötzliche Rückgang in der Jnlandslieferung ein⸗ ſetzte, belieferten wir Mannheim in der ſchwierigen Woche vom Sonntag, 9. Nopember, kis einſchließilch Sonatag, 15. Nopember, immerhin noch mit folgender Menge: 1. Sonntag, 9. 11., 54 091, 2. Montag, 10. 11., 65 053, 3. Diensteg, 11. 11., 61048, 4. Mitt⸗ woch, 12. 11., 63 597, 5. Donnerstag, 13. 11., 64 314, 6. Freitag, 14. 11., 66 332, 7. Samskag, 15. 11., 54 203 Liter. Insgeſamt gaben wir alſo in der vergangenen Woche cus 428 638 Liter gegenüber 463 643 Liler in der Vorwoche. Demnach verausgabten wir in der letzten Woche gegenüber der vorhergehenden Woche 35 005 Liter wenicer; dies entſpricht ſe Wochentag einem Weniger von 5000 Liter gegenüber der vorhorgehenden Woche. Damit dürfte erwieſen ſein, daß die Unruhe im Publikum weniser auf unzureichende Balie⸗ ferung, als vielmehr auf andere Umſtände zurückzuführen iſt. Ins⸗ beſondere trug zur Vermehrung der Unruhe der Umſtand bei, daß einige beim Bemerkbarwerden einer gewiſſen Kappheit beſtrebt waren, ſich überſtark einzudecken. Inwieweit wir jedoch den Ausfall der Inlandsanlieferung, der bis zu 40 Prozent betrug, cusgeglichen haben, geht aus vorſtehen⸗ dem Jahlenmaterial hervor. In einigen Tagen wird ſich der Aus⸗ 3. Selle. Nr. 58 gefetzt. dann hätten wir dadurch den ſtärkſten Anſtoß Zu weiterer Aufwärtsentwicklung der Milchpreiſe gegeben An ſich brachte die Milchknappheit in Verbindung mit wilder Preisbewegung im haneri⸗ ſchen Alläu eine durchſchnittliche Steigerung der badiſchen Erzeuger⸗ preiſe um 2 Pfg. ſe Liter. Demgemäß erhöht ſich auch der Kleinverkaufspreis für Vollmilch von Donnersteg, 20. November ab um 2 Pfg. je Liter auf 38 Pfa. Nachdem dis Kirchweihen im Herzen un erer Liefergebiete, dem badiſchen Hindor⸗ land und in Würtemberg, woſelbſt wir unſere Aufſaugoebiete gün⸗ ſtig erweiterten, mit dem vergängenen Sonntag ihren Abſchluß ge⸗ funden haben, zeiot ſich bereits wieder ſeit Monteg ein⸗ ſtetige Steigerung in der Anlieferung. Heute dürfen wir ſagen, daß unſere Beziehungen zur Landwirtſchaft durchaus gefeſtiat ſind. Uanſers Tiefkühlſtationen, die ſich in lückenloſer Auffaustätiokeit über unſere Liefergebiete verteilen, aeben nicht aur die Gewähr der Süß⸗ erhl ltung der Milch auf dem langen Pahntransport. ſondern bilden auch in hervorragender Weiſe das Bindeglied zwiſchen der Land⸗ wirtſchaft und uns. 2 Als Dr. Hofmann dem Leiter der Milchzentrale für ſeine intereſſanten Ausführungen gedankt hatte, wies Herr Beck, der Vorſitzende der Mannheimer Milchbändler⸗Vereinigung, auf das gute Zuſammenarbeiten zwiſchen Milchbandel und Milchsentrale hin. Obne dieſes Zuſammenerbeiten hätte die Milchknaupheit in der verfloſſenen Woche zu koloſſalen Preisſteigerungen geführk. Dr⸗ Hofmann bemerkte, es ſei ſebr zu begrüßen, daß der Milch⸗ handel eingeſeben babe, daß die Milchzentrale keine läſtige Kon⸗ kurrenz ſei. Der Milchbandel habe, obwohl in anderer Form, troßz Monopoliſierung der Milchverſorgung ſein Betätigungsfeld und ſeſ mit der jethigen Löſung zufrieden. Auf eine Anfrage des Bäcker⸗ obermeiſters Schneider bemerkte Direktor Schmitt, daß der Straßenbeimer⸗ und Borheimerhof und die ſonſtigen Abmelkwirk⸗ ſchaften in der Nähe Mannbeims ſich in die Milchlieferung wieder eingeſchaltet haben und boreits zu den zuverläſſigſten Lieferonten gehören. Die Milckzentrale areife den Londwirten, die zur Milch⸗ wfrtſchaft im Großen zurückkebren, mit Krediten unter die Arme. Man werde auch fernerhin beſtrebt ſein. die Milchyroduktion vor den Toren Mannheims reſtlos zu erfaſſen. Herr Beck meinte, die bobe Fettgrenge(3 2 Prozent) habe zweifellos die Hofgütes abgeſchreckt, die Milchlieferung im Großen wieder aufzunehmen. * 25 Nach einer Koſtprobe der Produkte der Milchzentrale wurde der auf das modernſte eingerichtete Betrieb einer Beſichtigung unterzogen, bei der man den Eindruck gewann, daß Direktor Schmitt beſtvebt iſt. durch maſchinelle Verbeſſerungen den aus⸗ gezeichneten Ruf der Milchzentrale, die als Muſteranlage weit und breit hekannt iſt, zu mehren. Sch Wirtſchaſtliches und Soziales Ddie Lage des Arbeitsmarktes Keine weſentliche Veränderung Die Geſamtlage des Arbeitsmarktes in Baden hat ſich in der Woche vom 6. bis 12. Novemher gegenüber der Vorwoche nicht weſentlich verändert. fa ee ergibt ſich, daß die Ziſfer der unterſtützten Erwerbsloſen weiter uüm 530 geſunken iſt. Sie be⸗ trägt jetzt 15 440. Auf der anderen Seite hat ſich jedoch das Ver⸗ hälinis der bei den öffentlichen Arbeitsnachweiſen vorhandenen Arbeitſuchenen und offenen Stellen verſchlechtert. Die Geſamtzahl dieſer Arbeitſuchenden ſtieg von 28 736 am 5. November auf 29 021 am 12. November; die Zahl der offenen Stellen ſank von 1884 5 1791. Auf 100 offene Stellen kommen am 12. November 260, männliche bezw. 751 welbliche Arbeitſuchende gegenüber 2349 männ⸗ lichen bezw. 699 weiblichen Arbeitſuchenden am 5. November. Im einzelnen zeigt ſich folgendes Bild der Arbeitsmarktlage: In der Induſtrie der Steine und Erden wurde im Mos⸗ bacher Bezirk der Betrieb eines Zementwerkes geſchloſſen, die ge⸗ ſamte Belegſchaft, 115 Mann, wurde entloſſen. Nach Marmorhauern, ⸗ſchleifern und ⸗monteuren beſteht an einigen Orten Nachfrage. Die metallperarbeitende Induſtrie zeigte ſich per⸗ ſchiedentlich für Fachaxbeiter aufnahmefähig, insbeſondere fſir Blechner. Im Raſtatter Bezirk kann eine kleine Beſſerung der Ar⸗ beitsmarktlage inſpfern verzeichnet werden, als zwei Großbetriehe nunmehr keinerſei Kurzarbeit mehr haben. Darüber hinaus erfolgen hier jezt auch wieder Neueinſtellungen(Facharbeiter). Aus der e Schmuckwareninduſtrie wird über ein kiaer Anziehen als Folge der kurzen Lieferfriſt für Aufträge be⸗ richtet. JIn der chemiſchen Induſtrie Mannheims beſtehl Nachfrage nach füngeren weiblichen Arbeitskräften, in der des Oberrheins wird voll gearbeitet. Dies iſt auch vom Spinnſtoff⸗ Deutschlands fünhrendes Hustenpraparei 3˙ gleich ſow⸗it entwickelt hoben, daß wieder ſeglicher Bedarf reſtlo⸗ gedeck) werden kann. Hätte die Bedarfseindeckung allzu plötzlich ein⸗ gewerbe des Wieſentals zu ſagen. Hier macht ſich Mangel an Wenn Husten. Heiserkeit Dich plagt, Ethä tich in allen Apotheken und dessefen Diogerien. So nimm„Bronchiol“ das nie versagt. 77.osso-Niederlage: Andreae-Noris-Zahn. 824³ en Rund um den Patteitag II Abgeſehen von der Sitzung des Zentralvorſtandes fenden die VBeranſtallungen des Parxteilages in Dorlmunds größtem Verſamm⸗ kungsſagl, dein Fredenbaum ſtatt. Uleber die Eihmologie dieſes Namens konnte ich nichts heraushetommen. Wie eine an dem pier ät⸗ voll neben dem Rieſenbau erhalten gebliebenen cllen Haus ange⸗ brachte Taſel bezeugt, war der Urfredenbaum ein Gaſthof an der anoſtraße. Heute verbirgt ſich unter dem Namen ein genzer zunapark mit großſtädtiſchen Bergnügungen. Sogar eine Waſſer⸗ burg. eine künſtliche Alpenlondſchaft mit dito„Jemſe“(berlineriſch auszuſprechen!) und eine Echt⸗Originalrodelb. ha, die aber nur im Spmmer(I) geht, iſt vorhanden. Für alle dieſe Herrlichkeiten hatten wir am 11 515 05 13. Nopember kein Auge. Dafüx ſorgten die Dunkelheit und die Schupo, die angeſichts des geradezu beängſtigen⸗ en Andrangs der Menſchenmaſſen zu der Befreiungsfeſer einen wirklich ſchweren Stend hatte. Daß ſchließlich doch alle polfzeilichen Vorſchriften betreffs Ueher füllung und Heberhelaſtung buchſtäblich ber den Haufen gerannt wurden, war ſchließlich nicht zu vermeiden, aber der Saal hätte doppelt ſo groß ſein müſſen, wie er an ſich on iſt, um ſie alle unterzubringen. Von denen, die das Glück acten, dabei geweſen zu ſein, iſt uns dann der üderwältigende Ein⸗ duck der Feier, an der ſich ein großes Orcheſter, der Dortmunder Auffnergefangverein und Teile des Stadttheaterenſembles mit der uffübrung des Rütliſchwurs beteiligten, mit begeiſterten Worten 0 childert worden Auch die Anſprachen des Miniſters Boelitz und dor allem Streſemanng, der gerade für eine ſolche Feier der ge⸗ nöreme Redner iſt. haben die Hochſtimmung der Verſammlung ge⸗ ihrt. Wir anderen armen Ausgeſperrten mußten uns mit eiſtgen Aden nach einigem Harren mit einer impropiſierten Anſprache des Kü netelmann begnügen, die übrigens gerade durch ihre präemante Urze außerotdentlich geftel. Das Hoch auf Volk und Vaterland und die erſte Strophe des Deutſchlandliedes ſtiegen zum Nachthimmel manor. an deſſen Oſthoriont die Glutengaſe der Hochüfen wie Flam⸗ nie, acen deutſcher Freiheit erſchienen,(lebrtoens haben wir dabei 99 77 des Demokraten, ſondern des deutſchen Nationaldichter⸗ vofmenns von Fellersleben gedacht.) Dann zogen die Tauſende Srotem Fredenbaum wieder ab, nachdem die Stürme auf die menabendahn,'e ia jenen Tacen Außerordentliches zu leiſten hatte, urfer oder winder erfolgreich beſtanden waren. Auf der Pla form Wieres Anhängers wurde dann eine Nachnerſammlung unter dem Auendh den d8s 80 aner gant 15 910 a des Dortmunder Hauptbahnbofes mit einem Hoch au Streſemann ihr Ende fand. —* * Am anderen Morgen begaben ſich, durch die Erfahrung ge⸗ witzigt die Parteifreunde meiſt ſchon eine Slunde var Beginn des Parteitages zach dem Fredenh um. Da es aber diesmal nur Dele⸗ gierte waren, kamen die etwa 2500 Beſucher ohne Gedränge in den großen Saal hinein. Allzu viel mehr hätten es allerdings nicht ſein dürfen. Die Akuſtik des zum größten Teil cus Holzaufbauten eee Saales war beſſer als in Hannover. Dagegen machte ſich der Mangel an geheizten Nebenräumen recht unliebſam hemerk⸗ bar. Auch das improp ſierte Poſtamt und die Fernſprechſtelle er⸗ freuten ſich des abſoluten Fernſeins irgendwelcher Wärme. Da nur zwei Fernſprechzellen aufgeſtellt waren, um die ſich etwa 30 Zeitungsvertreter buchſtäblich balgten, konnten wenigſtens infolge des hitzigen Aufeinanderprallens der erregten Geiſter einige Kalo⸗ rien in die Kälte eingeſpritzt werden, aber viel half es doch nicht Daß die Vergünſtigung der Preſſegeſpräche dieſer Fernſprechſtelle nicht zugebilliek worden war, mag als erfreuliches Lebenszeichen auch des„befreiten“ Bureaukratismus angeſehen werden. Der Vefrlauf der Situng ſelbſt war ſo eindrucksvoll wie nur denkbor. Die Anſprachen der Vertreter der Sudetendeutſchen, und der Deulſchen Vollsparſei in Danzig rüttekten die Herzen auf, zumal der Leiter des Parteitages, der Fraktionsneſtor Dr. Kag1 neben⸗ bei bemerki einer der letzten der noch lebenden Zeugen der Kaiſer⸗ proklamation von Verſailles, überaus glückliche Worte der Er⸗ widerung fand. Die große Rede Streſemanns zwang wie ſtets die Verſammlung in ſeinen Bann. Es iſt nicht, wie die Gegner immer ſagen, das blendende oratoriſche Feuerwerk, das ihm den Erfolg perſchafft. Das verpufft ſehr bald und würde auch gerade von den kritiſchen Geiſtern, deren es in der Volkspartet ſehr vele gibt, als ſolches erkannt und gewertet, werden. Es iſt die bezwingende Logik der ſtaatsmänniſchen Gedanken, die Streſemann. allerdings in prachtvollen orgtoriſchen Aufbau, vorträgt. So bleiht, wenn man den Rauſch des Augenblicks und die Begeiſterung der Maſſe ab⸗ zieht, doch immer wieder das Eine unverrückbar beſtehen: Das iſt ein ganzer Mann, dem einmal die Geſchichte mehr Gerechtig⸗ keit widerfahren laſſen wird, als es die Gegenwart tut, *** 5 Der Abend vereinjgte noch einmal die Delegiertken zu dem üblſichen gemeinſamen Mahl. das diesmal nach der Ankündiaung des Feſtausſchurſſes„in weſtfäliſcher Art“ beſtehen ſallte. Von der weſt⸗ fäliſchen Küche hatten wir ſchon verſchiedene Proben kennen ge⸗ lernt. Sie iſt bütrgerliche Hausmannskoſt, manchmal, wenn man z. B. auf die dicken Bohnen und den weſtfäliſ hen Speck ſchaut. ſo bürgerlich feſt, daß man ſchon einen„Bürgerblock“ allein aus ihr formen könnte. Für ſchwache Mägen iſt ſie auch nicht immer be⸗ könunlich, aber dagegen hat die weiſe Ratur den Steinhäger gefun⸗ den. der nerch Meectenn„ihe N eaaN die Muttermilch des Weſtfälingers erſetzt. Wir fügten uns dem La des⸗ byauch, wodurch es auch uns möglich war, den Hauptoeſtandteik des Mahlegs, ſauren Gulaſch im ſchwimmenden Fett, ohne Anfechtung zu bewältigen. Mehr noch als dieſe leibliche Roraraſion erſreute es die 20 Badener, daß einer der ihrigen, der Oberſtleutnant a. D. und Oberregierungsrat Bauer⸗Karlsruhe, dazu auserkoren wurde, die Rede auf das Vaterland zu halfen. Man wird die em eigenart gen und knorrigen Manne, der ſelbſt ein Schwerkrieg⸗beſchädigter ſe ne Lebensaufgebe darin erblickt, Führer und Helfer ſeiner Leidensge⸗ fährten zu ſein, in dieſem Wahlkampfe noch öfters begegnen, da er gleich hinter Dr. Curtius auf der Liſte der Volkspartef in Baden ſteht. Es iſt ein Deutſcher und ein Liberaler voller Ugerſchr cken⸗ heit und Ueberzeugungstreue. Der Eindruck, den ſeine Ausführun⸗ gen auf die Feſtteilnehmer hervorrief, war außerordentlich tief und wir Badener waren mit Recht ſtolz auf unſeren Landemann. Nachdzm wir uns noch einmal an der porpildlichen Verkehrs⸗ regelung erfreut hatten— von dem Doppelpoſten der S hupd an den Hauptverkehrspunkten, trügt der eine eine Signalſcheibe, die nachts mit Blincklicht verſehen iſt, der andere eine weiße Armbindz mit dem Aufdruck„Auskunft“— vereinigte ein letzter Upteunk mit dem berühmten Dortmunder Bier die Badener. Damit hatls die Dortmunder Tagung ihr Ende erreicht. * Es war ſelbſtverſtändlich, daß ſich die Süddeutſchen nicht die die Gelegenheit entgehen ließen, den Bereich ihrer Kenntniſſe zu erweitern. So wurden von den Einen induſtrielle Werke in Dort⸗ mund, Gelſenkirchen und Eſſen beſucht, einen zwoite Partie fuhr über Köln, wo längerer Aufenthalt gemacht wurde, nach Hauſe und der dritte Teil beſchloß den Beſuch im Ruhrgebiet mit einem Ausflug nach dem„nordiſchen Nürnberg“, der nur eine knappe Siunde von Dortmund entfernten weſtfäliſchen Haupiſtadt Münſter. Keiner der Teilnehmer hat dieſen Abſtecher bereut, denn der Beſuch Münſters vermittelte ebenſo tiefe wie bleibende Eindrücke. 5 5 noch keine Heimſtätte. Münſter iſt ſeinem Charakter und ſeiner Umgebung nach eine große Land⸗ ſtadt, allerdings mit 120 000 Kalhee⸗ und eamtenzentrale erſten Ranges. Daneben auch eine der ſtärkſten Garniſonen des heutigen deutſchen Heeres, denn ſo viele Soldaten auf einmal haben wir in der neutralen Zone Lebenden ſeil Jabren nicht mehr geſehen. Oberpräſidium, Regierungspräfidium, Eiſen⸗ bahndirektion, Oberpoſtdirektion und Wehrkreiskommando weſſen von vornherein eine beſtimmte Richtung. Die aundepe geben die Unfverſität und die biſcköfliche Kurie an. Kein Wunder daß man auf Schritt und Tritt einer dieſer beiden Richtungen begegnek⸗ Aber das war es nicht, waß wir ſuchten. Wir fahndeten nach dem Münſter der Geſchichte, nach der Stadt der Wiedertäufer, des weſka. kriſchen Friedens und Blüchers Und wir fanden alles, was wig 4. Seile. Ar. 538 nNeue Mannheimer Jeitung(miteag · Ausgabe) Mittwoch, den 19. November 1924 tüchtigen Facharbeitern bemerkbar. fabriken arbeiten voll. Rach jüngeren Kü fern wurde da und dort gefragt. Die Arbeitsmarktlage der Tabakinduſtrie hat ſich Die Weinheimer Leder⸗ weiter etwas gebeſſert, die Erwerbsloſenzahlen der hauptſächlichſten tabakinduſtriellen Bezirke ſind weiterhin zurückgegangen. Im Schneidergewerbe werden Großſtückmacher ſehr geſucht, da⸗ gegen beſteht an Kleinſtückmachern Ueberangebot. Schuhma cher wurden wenig verlangt. Im Baugewerbe ſind die Beſchäf⸗ tigungsverhältniſſe noch befriedigend. Glaſer, Rahmenmacher und Maurer werden da und dort noch gefordert. Das Verviel fälti⸗ gungsgewerbe an den größeren Plätzen hatte guten Beſchäf⸗ tigungsgrad. Setzer ſind geſuchte Kräfte. Im Gaſtwirts⸗ gewerbe liegen die Verhältniſſe weiter ungünſtig. Auch nach Aushilfskräften wird kaum gefragt. Die Gäſte der Schweiz Bemerkenswerten Einblick in den Reiſeverkehr nach der Schweiz während des vergangenen Sommers gewährt die jetzt vorliegende und für dieſen Zweck ſehr maßgebende Luzerner Fremden⸗ Sſtatiſtik, die für die Zeit von Mitte April bis Mitte Oktober dieſes Jahres aufgeſtellt iſt. Der Geſamtverkehr betrug in dieſer Zeit 150 595 Gäſte gegen 123 398 im Vorjahr. Davon waren Fremde augs Deutſchland und Oeſterreich 29 842, während die ent⸗ ſprechende Ziffer des Vorfahres, wo die Inflation den Reiſeverkehr abſchreckte, nur 6560 betrug. Die Zahl deutſcher Beſucher hat ſich alſo nach Aufhören der Inflation um das 41½ fache geſteigert. Sie wäre noch größer geweſen, wenn nicht die zweimonatige Reiſeſperre den Verkehr gehemmt haben würde. Aber auch die übrigen Zahlen ſind lehrreich. Beſucher aus der Schweiz ſelbſt wurden mit 33 918 gezählt aus Großbritannien 40 521 und aus Nordamerika 20 166. Im Verhältnis zu dieſen Ziffern kann von einer deutſchen Inpaſion noch nicht geſprochen werden; aber immerhin zeiat es ſich, daß die Schweiz ſich raſch wieder zu einem beliebten Reiſeziel entwickelt hat. Maßvolle Preispolitik zu beiden Seiten der Grenzen werden jenes Gleichgewicht im Reiſeverkehr herſtellen, das wirtſchaftlich und verkehrstechniſch erwünſcht iſt. Städtiſche Nachrichten Biologiſche Woche 2. Vorkrag von Dr. Hermann Muckermann Eines iſt ganz unbeſtreitbar: Die Bedeutung dieſer Vorträge für die Aufklärung breiter Maſſen über raſſehygieniſche Fragen und für eine nicht nur ethiſch, ſondern auch wiſſenſchaftlich unterbaute Erziehung zu höherer Sittlichkeit kann gar nicht abgeſchätzt und gar nicht überſchätzt werden. Und von dieſem Geſichtspunkt aus iſt es erfreulich, daß auch dieſer zweite Vortrag wieder den weiten Nibelungenſaal faſt bis auf den letzten Platz zu füllen vermochte. Dr. Muckermann ſprach dieſes Mal über Vererbung. In der Einleitung bekannte ſich der Redner zu Darwins Lehre von der natürlichen Ausleſe, deren volle Berechtigung für die Geſtaltung der organiſchen Welt und damit der Menſchheit er anerkannte. ann führte er zunächſt theoretiſch in die Grundgeſetze der Vererbung ein, wie ſie Gregor Johann Mendel in langjähriger Arbeit feſt⸗ geſtellt hat. An Mendel, der zu ſeinen Lebzeiten von der wiſſen⸗ ſchaftlichen Welt nicht verſtanden wurde, erfüllte ſich der von ihm ſelbſt ausgeſprochene feſte Glaube, daß nach ſeinem Tode ſein Geſetz anerkannt werde, etwa um 1900, als drei Gelehrte unabhängig von⸗ einander durch die Wiederholung ſeiner Forſchungen zum gleichen Ergebnis kamen, einem Ergebnis, das heute den Kern aller raſſen⸗ hygieniſchen Lehre ausmacht, für die eigene Lehrſtühle errichtet ſind. An dem Mendelſchen Beiſpiel von der Rieſen⸗ und Zwergerbſe er⸗ läuterte Dr. Muckermann die Lehre von der Vererbung der Anlagen. Die Kreuzung dieſer Erbſen gibt nicht etwa einen Ausgleich zwiſchen Zwerg und Rieſe, ſondern eine ganz geſetzmäßige Abfolge in den bpererbten Eigenſchaften. In der erſten Generation ſind alle Erbſen Rieſen; die Zwerge ſind„receſſiv“(d. h. die Anlage zur Zwergbil⸗ dung tritt nicht in Erſcheinung) die Rieſen dominieren. Bei Selbſt⸗ beſtäubung iſt die Frucht dieſer erſten Generation: 75 Proz. Rieſen, und 25 Proz. Zwerge. Bei fortgeſetzter Selbſtbeſtäubung haben wir zuletzt ſoviel Rieſen wie Zwerge. Es tritt alſo niemals eine Miſch⸗ anlage auf, ſondern die Anlagen von beiden Seiten behalten ihre Autonomie. Wenden wir dieſes Geſetz auf die menſchliche Nach⸗ kommenſchaft an, ſo erſcheint auch das Kind immer als ein Moſaik der von Vater und Mutter(und Vorfahren) vererbten Anlagen. Wir müſſen dabei nur unterſcheiden zwiſchen der äußeren Erſchei⸗ nung, dem Leib, der nicht vererbbar 5 und den inneren Anlagen, die allein vererbbar ſind. Iſt bei einer Eheſchließung der eine Teil völlig geſund und der andere völlig krank(was äußerlich nicht erkenn⸗ har ſein braucht), ſo tritt genau dasſelbe Geſetz in Kraft wie bei dem Beiſpiel mit den Erbſen. Es gibt keinen Ausgleich der vorhandenen Anlagen; in jeder Keimzelle iſt, wiſſenſchaftlich genau nachweis⸗ bar, die krankhafte Anlage, die nach den Prozenten des Mendelſchen Geſetzes immer wieder erſcheint. Bei der Kreuzung von zwei kranken Stämmen ſind ſämtliche Kinder belaſtet. Eine beſondere Gefahr bilden die Verwandtenehen, die Dr. Muckermann ganz ent⸗ ſchieden verwirft. Aber nicht alle Vererbung iſt erbliche Belaſtung, oft auch Begabung; nicht alles Krankhafte wieder iſt erbliche Be⸗ laſtung. Es wäre alſo falſch, ſich düſterer Grübelei hinzugeben. Aber es wäre notwendig, der Familienforſchung mehr Auf⸗ merkſamkeit zu widmen und in den Familienbüchern die Merkmale der Begabung und der Belaſtung feſtzuhalten, kommenden Ge⸗ ſchlechtern zur Belehrung und Anregung, die wertvollen Anlagen zu pflegen. In den weiteren Ausführungen, die oft von Humor gewürzt waren, wendete ſich Dr. Muckermann gegen allen Aber⸗ glauben und alle pſeudowiſſenſchaftlichen Anſchauungen, als ob die Anlagen eines Kindes vor der Geburt beeinflußt werden könnten. Das iſt nicht der Fall: Dieſe Anlagen ſind von der Natur von Ge⸗ ſchlecht zu Geſchlecht unausweichlich feſtgelegt. Auch das Geſchlecht der Kinder läßt ſich nicht vorbeſtimmen. Mit ſcharfen Worten der Ablehnung bedachte der Redner Artur Dinters Roman„die Sünde wider das Blut“, der die Ergebniſſe der raſſehygieniſchen Wiſſenſchaft zur Volksverhetzung mißbraucht und zudem verfälſcht. An einem weiteren Beiſpiel von der Vermiſchung niederdeutſcher Einwanderer mit Hottontotten verfolgte der Redner die Geſetze der Vererbung bei Raſſenmiſchung und ſtellte feſt, daß nicht die Raſſe durchſchlägt, ſandern daß jedes Merkmal jeder Anlage dem Mendelſchen Geſetz folgt. An der Familie Bach, Siemens, Krupp wies er die Erbbegabung nach und ermahnte die Familien, durch Erziehung die Auslöſung der Begabung beim Kinde zu för⸗ dern. Denn neue Anlagen können nicht in den Menſchen gelegt, nur die vorhandenen entwickelt werden. Das furchtbare Kapitel der erblichen Belaſtung wurde an einem erſchütternden Beiſpiel dargetan, wo aus einer flüchtigen Verbindung 1000 ſchwachſinnige Nachkommen hervorgehen, die ihrer⸗ ſeits die Anlagen zum Schwachſinn wieder weiter vererben! Ein⸗ dringlich wies Dr. Muckermann auch auf die wirtſchaftlichen Folgen dieſer Raſſenverelendung hin, die den Staat und die Kommunen Unſummen koſten. Mit ſcharfen Worten prangerte der Redner die Heuchelei der doppelten Moral an und mahnte, das außereheliche Kind nicht entgelten zu laſſen, was die Mutter nach dem Sittengeſetz gefehlt habe und warb um Sorge für die unehe⸗ liche Mutter und ihr Kind. Aber er warnte, da nur die Einehe und die Dauerehe die raſſehygieniſche Grundlage des geſunden Staates ſeien, davor, dieſes Kind und dieſe Mutter auf Koſten der ehetreuen zu bevorzugen. Die Kulturgifte, die eine Entartung des geſunden Ahnen⸗ erbes zur Folge haben, Alkohol, Tuberkuloſe und Ge⸗ ſchlechtskrankheiten müſſen durch Maßnahmen von Staats⸗ wegen bekämpft werden. Deshalb müſſen alle Erziehungskräfte zuſammenwirken, die eheliche Treue und die voreheliche ſoziale Keuſchheit zu fordern und zu fördern. Ob die negative Raſſen⸗ hygiene, Auslöſchung kranker Stammbäume, angebracht iſt, läßt ſich heute noch nicht bejahen oder verneinen; aber die poſitive muß ein⸗ ſetzen mit der Geſtaltung der ganzen Lebenslage und nicht zuletzt der Löſung des Wohnungsproblems. Die perſönliche Raſſen⸗ hygiene beginne mit der Eheſchließung: keine Verwandtenehe; keine Eheſchließung ohne Austauſch ernſter ärztlicher Zeugniſſe über Ehefähigkeit infolge des Fehlens der Volksſeuchen und erblichen Belaſtung. Wohl ſoll Herzensliebe zum Ehebund(nicht die wirt⸗ ſchaftliche Erwägung zur Kaufehe) führen, aber der Verſtand ſollte niemals ausgeſchaltet werden. Das Verantwortungsgefühl für die Nachkommenſchaft und damit für das eigene Volk und das Vaterland muß den letzten Ausſchlag geben. Dies ſind nur ein paar Andeutungen aus dem faſt 2 Stunden währenden, vollſte Aufmerkſamkeit fordernden, aber ſehr verſtänd⸗ lichen Vortrag, der mit warmem Beifall aufgenommen wurde. Die farbige Zehandlung der häuſerfronten In dem Referat über den Vortrag des Oberbaurats Zizler über obiges Thema findet ſich der Satz:„Betrachte man aber die Frage vom Standpunkt der Erhaltung des Sandſteins, ſo müſſe er angeſtrichen werden, wenn man den Sandſtein gegen die Einwirkungen der ſchwefeligen Säure einigermaßen ſchützen wolle.“— Vor mir liegt eine Abhandlung des Stadtbaudirektors Perrey in dieſer Zeitung über das Kaufhaus in Mannheim, worin es heißt:„Ferner iſt gerade am Mannheimer Kaufhaus nachgewieſen und an anderen Bauten kann es nachgeprüft werden, daß der Oelanſtrich der Erhaltung des Steins nich t förderlich iſt, ſondern im Gegenteil zu ſeiner ſchnelleren Zerſtörung bei⸗ trägt.— Deshalb: Sandſtein mit Oelfarbe anſtreichen, iſtfalſch.“ Man ſieht alſo, daß hier die Anſichten zweier Fachleute von Ruf diametral entgegengeſetzt ſind. Der Dresdner Kunſtbericht⸗ erſtatter der„Neuen Mannheimer Ztg.“, Johannes Reichelt, ſchrieb kürzlich in einem Artikel„Der Dresdner Zwinger in Ge⸗ fahr“ u..:„Der luftdichte ODelanſtrich ließ unter ſeinem unkünſtleriſchen Gewande den Sandſtein nur noch ſchneller verwittern.“ Da bei dem Vortrag des Herrn Zizler auch Farbenſtudien für das Rathaus am Paradeplatz gezeigt wurden, durch die die Wirkung des Rathauſes ganz außerordentlich geſteigert werden könne, ſo iſt anzunehmen, daß dieſe Studien eventl. auch einmal verwirklicht werden. Die Allgemeinheit, nicht nur die Fachwelt, hat nun m. E. ein Intereſſe daran, ob ein Oelfarbanſtrich auf Sandſtein vom Standpunkt der Erhaltung des Steins unter beſon⸗ derer Berückſichtigung der Mannheimer Atmoſphäre zu empfehlen iſt oder nicht. Die Einholung von Sachverſtändigen⸗Gutachten an⸗ erkannter Autoritäten dürfte hier wohl ratſam ſein. Allgemein möchte ich zu der Sache in äſthetiſcher Hinſicht meine perſönliche An⸗ ſicht äußern. Es gibt unter dem Sandſtein bekanntlich verſchiedene Qualitäten, vom billigen roten Neckarſandſtein, wie er gewöhnlich zu Hinterfronten verwendet wird, bis zum hochwertigen weißen Mainſandſtein. Bei uns wurde früher ſehr viel Pfälzer Material verwendet und zwar hauptſächlich der weißgelbe geflammte Stein aus der Gegend von Dürkheim und Königsbach(Kurfürſtenſchule), ſo⸗ wie der rote Sandſtein, wie er an der Kunſthalle verwendet iſt. Dieſe beiden Steine(um nur mal zwei Arten zu erwähnen) ſind von ganz hervorragender Schönheit in der Farbe und Struktur. Man betrachte ſich das Material, wenn die Sontke darauf ſcheint, und man müßte es tatſächlich bedauern, wenn ein derartiger Stein mit Oelfarbe überzogen würde. Anders verhält es ſich mit dem bil⸗ ligen Neckarſandſtein oder ſonſt einem ſogen. toten Stein, der durch einen Oelfarbanſtrich nichts verlieren kann. Wenn alſo in äſthetiſcher Hinſicht m. E. die bedingte den eines Farb⸗ überzugs beim Sandſtein zugeſtanden werden muß, bleibt nur noch die Frage zu klären, ob der Stein durch den Anſtrich konſerviert wird oder nicht..„W. r nich* * Eiſenbahnunfall. Heute morgen um 7 Uhr konnte beim Ein⸗ fahren eines vom Waldhof kommeaden Güterzuges in den Neckar⸗ ſtadtbahnhof die Lokomotive, weil offenbar die Bremſe verſagte, nicht rechtzeitig angehalten werden. Die Lokomotive fuhr infolgedeſſen über die Drehſcheibe auf den Perron und riß den Bodenbelag auf. Die erſten beiden Wagen des Güterzuges türmten ſich übereinander und wurden ſchwer beſchädigt. Verletzungen von Perſonen ſind glücklicherweiſe nicht vorgekommen. * Eine Abenteuerin? Aus Darmſtadt wird uns gemeldet: Vor einigen Tagen meldete ſich bei der hieſigen Bahnhofsmiſſion ein Mädchen, das angab, zwei„Mädchenhändlern“ entronnen zu ſein. Es war in Pforzheim in Stellung und wollte ſich verbeſſern, erhielt auf eine Offerte die Mitteilung, ſie werde eingeſtellt und ſolle an einem beſtimmten Tage in Mannheim eintreffen, von wo aus die Weiterreiſe erfolge. Alles traf richtig zu. Am Bahn⸗ hofe in Darmſtadt ſtand ein Auto bereit. Das Mädchen ſtellte den Schließkorb hinein, wurde von einem im Auto ſitzenden Herrn an der Hand gefaßt und ſollte in das Auto gezogen werden, doch er⸗ kannte es die Situation, riß ſich los und lief zur Bahnhofsmiſſion. Als man mit Hilfe der Polizei nachſah, war kein Auto mehr zu ſehen.— Die eigenartige Geſchichte veranlaßte die Polizei zu um⸗ fangreichen Nachforſchungen, doch jetzt lüftet ſich der Schleier und die Sache ſtellt ſich als Schwindel heraus. Was die Veran⸗ laſſung war, muß die Unterſuchung ergeben. veranſtaltungen Die Deutſchnationale Volkspartei hat zu heute abend in die Liedertafel, K 2, 32, zu ihrer zweiten Wahlverſammlung eingeladen. Wie uns mitgeteilt wird, iſt der Redner, Prof. Dr. Spuler, ein Karlsruher Kind und entſtammt der Familie eines Arztes. Er ſtudierte in Freiburg und Berlin Zoologſe und Medi⸗ zin, promovierte als Dr. phil. et med. und amtiert ſeit Jahren als Arzt und ordentlicher Profeſſor an der Univerſität Erlangen. Francis Aranyi und Dr. Wilhelm Grosz werden heute Mitt⸗ woch abend im Harmonieſaal, 5 2, 6, einen Violin⸗ und Klavierabend veranſtalten. Nicht nur die vollendete Technik des ſympathiſch erſcheinenden Künſtlers, ſondern auch das prachtvolle Inſtrument, das er ſpielt, dürfte beſondere Anziehungskraft auf dieſes Konzert ausüben. Aranyi erwarb vor kurzer Zeit eines der beſten und ſchönſten Stradivari⸗Inſtrumente und wird dieſe Geige auch bei ſeinem Konzert in Mannheim ſpielen. Dr. Wilhelm Grosz, der von ſeiner Wirkungszeit in Mannheim beſtens be⸗ kannt iſt, wird am Flügel begleiten. 4 Balalaika-Konzert. Heute, Mittwoch findet im Verſamm⸗ lungsſaal des Roſengartens die Wiederholung der mit ſo beiſpiel⸗ loſem Erfolg aufgenommenen Veranſtaltung der erſten ruſſiſchen Konzertgeſellſchaft ſtatt. Nicht nur die vollendet dargebotenen Volkslieder durch den ausgezeichneten ruſſiſchen Männerchor, ſon⸗ dern auch das techniſch überragende Spiel des Balalaika⸗Orcheſters, wie der fabelhafte ruſſiſche Tänzer Jwan Orlik werden auch heute abend Begeiſterung auslöſen. In der„Libelle“ iſt der an ſich ſchon reizvolle und abwechs⸗ lungsreiche Spielplan um eine Zugnummer vermehrt worden, die es allein ſchon wert iſt, die Schritte in dieſes vorbildliche Kabarett zu lenken. Bis zum Ende des Monats gaſtiert dort Fiamette Hildegar de, von der das Programm ſagt, daß ſie die„beſte Tänzerin Deutſchlands“ ſei. Das klingt ſehr anſpruchsvoll, ſolange man ſie nicht geſehen hat, und erſcheint ſelbſtverſtändlich nach ihrem Auftreten. In der Tat iſt Fiamette Hildegarde eine ausgezeichnete Tänzerin— darauf liegt die Betonung. Sie geheimniſt nicht irgendwelche Arm⸗ und Beinverrenkungen in einer Muſik, die wo⸗ möglich garnicht dazu paßt— das nennen nämlich viele Tanz⸗ „Kunft—, ſondern ſie tanzt ſprungfedrig und feingelenkig unter Beherrſchung einer fabelhaften Technik, ſodaß man angeſichts der ſchlanken Schönheit und ihrer Tanzfreudigkeit ganz von ſelber froh wird. U. a. tanzt ſie einen Spitzentanz, den ihr keine der ſo zahl⸗ reich wie Sand am Meer auftretenden„Tänzerinnen“ nachmacht. Auch der Indianertanz und der indiſche Schlangentanz vermitteln äſthetiſe Bilder. Das Auftreten Hildegardes iſt allabendlich ein durchſchlagender Erfolg, der ſich äußerlich in rauſchendem Beifall der Beſucher kundgibt. „Luftpoſt Frankfurt(Main)—München.—Wien. Die Luftpoſt verkehrt vom 17. November an werktäglich ab Frankfurt(Main) 9,30, ab München 12,30, an Wien 3,30, zurück ab Wien 9,30, ab München.0, an Frankfurt(Main) 3,30. Landungen in Fürth⸗ Nürnberg finden vorläufig nicht mehr ſtatt. — 40 Jahre wohlgetan haben Fays echte Sodener Mineral-⸗Paſtillen bei allen Erkrankungen der Atmungsorgane(Huſten, Heiſertelt u. dergl.) Ueberall er hältlich ſuchten. Trotz des lebhaften Treibens, das wegen des Markttages in den engen Straßen herrechte, war es doch ein Bild unverfälſchten Mittelalters, das das entzückte Auge ſah. Wer vor der ragenden Rathausfaſſade ſtehend ſeine Blicke über den Prinzipalmarkt an der Lambertikirche vorbei, an deren Turm heute noch die drei eiſerne Käfige hängen, in denen einſt die Leichen der Wiedertäufer zu Mu⸗ mien verdorrten, nach dem Drubbel ſchweifen läßt, wer unter dem Laubengang der jahrhundertealten Arkaden ſchlendernd, plötzlich von einem maleriſchen Giebel oder einem traulichen Winkel gebannt wird, wer mit wahrhaft ſehenden Augen in ſich die Schönheiten alter deutſcher Bauherrlichkeiten aufzunehmen imſtande iſt, der empfindet ſo ganz den Zauber des Mittelalters, ohne ſeiner Roman⸗ tik zu erliegen. Unvergleichlich der Friedensſaal des Rathauſes, un⸗ vergeßlich auch die Stunde im Dome und die Beſichtigung ſeiner Schätze die zu einer Weiheſtunde der Romanik wurde und mit einer Sondervorleſung über mittelalterliche Handwerksſchnitz⸗ kunſt endete, dank der Führung durch den weltmänniſch gewandten Küſter, der ein Kunſthiſtoriker im Kleinen zu ſein ſcheint. Ein⸗ drucksvoll auch der 12½ Hektar große Platz var dem Schloß, der größte in Deutſchland, Bau und Anlage des Schloſſes ſelbſt und des Gartens mit dem Kenotaphium des in Peking ermordeten Geſandten v Ketteler. Wir nahmen von Münſter den Eindruck mit, daß dieſer Stadt eine doppelte Aufgabe beſchieden iſt: Einmal zu bewahren, was die koſtbare Hinterlaſſenſchaft des Mittelalters ihr anvertraut, zum andern auf⸗ und auszubauen, was die Uni⸗ verſität ihr auferlegt. Induſtrie und Kultur ſtehen in Weſtfalen eng beieinander, beide formen das eigenartige Bild dieſes Teiles unſeres Vaterlandes, das von fremdem Einbruch zu befreien oberſte Pflicht aller Deutſchen iſt. Hier ſchlägt das wirtſchaftliche Herz Deutſchlands, es vor neuen Attacken zu bewahren, iſt nationale Lebensnotwendigkeit. E. Ateratur „Scherls Magazin“ Der deutſche Zeitſchriftenhandel wird im Augenblick von Magazinen beherrſcht, in deren Kreis jetzt der Verlag Scherl mit einem neuen getreten iſt. Ein Ma jazin iſt eine Mo⸗ natsſchriſt. die ſich von den übrigen Zeitſchriſten ungefähr ebenſo ünterſcheidet, wie in der Muſik die Operette von der Oper und wie die Revue von der Operette. Der Inhalt des November⸗Heſtes iſt kurz mit drei Worten getennzeichnet: amüſant— ſpannend— in⸗ tereſſant. Neben mondanen Plaudereien ſtehen packende Erzäh⸗ fungen, neben phantaſtiſchen Abenteuern— Kriminalgeſchichten, itz und Humor, Sonderbares aus Natur und Technik. An die 100 Jeichnungen und mehrfarbige Kunſtblätter berühmter Künſtler illu⸗ firieren die Beiträge beliebter Autoren. 3. Akademiekonzert Leitung: Generalmuſikdirektor Richard Lert. Soliſt: Profeſſor Joan Manén(Barcelona). „Es war der Geburtstag der Infantin. Sie war ge⸗ rade zwölf Jahre alt, und die Sonne ſchien ſtrahlend in den Garten des Palaſtes.. Alſo beginnt das Märchen Oskar Wildes, von dem die geſtern geſpielte Suite für großes Orcheſter von Schreker ausging, das jedoch nicht ganz in ſie eingehen will. Immerhin bleibt der Verſuch, das bunte Farbenſpiel der Dichtung im Orcheſter nach⸗ zumalen, intereſſant genug, und da es dabei gar nicht im ſchlimmen Sinn modern zugeht, enkzückt die feingeſchwungene Melodik dieſes erſten, nunmehr in ein neues Gewand geſteckten Schreker ſchen Muſenkindes, dem die nervenkitzelnde. Inſtrumentation all ſeine: Geſchwiſter eignet. Mit dem„Inhalt“ des Werkes hatte eine dankenswerte Erläuterung vertraut gemacht, ſo daß an dieſer Stelle nur der äußerſt liebe⸗ und perſtändnisvollen Wiedergabe zu gedenken bleibt, die es durch das in beſter Spiellaune befindliche Orcheſter fand. Und es iſt gewiß nicht die Schuld der trefflichen Interpretenſchar geweſen, wenn von dem Geburtstag ſchließlich nicht mehr im Chr in dem kleinen Herzen der Infantin von dem armen Zwergg VVVVVVFTTT 185 Vom Spanien der dichteriſchen Phantaſie verſuchte der Soliſt des Abends die Hörer in ein ſolches des muſikaliſchen Erlebniſſes zu verſetzen. Joan de Manen, wie er auf Grund ſeines ſpaniſchen Ordens ſich nennen darf, zählt jetzt etwa einundvierzig Jahre; er iſt in Barcelona geboren⸗ und lebte unſeres Wiſſens bis vor kurzem in Berlin, mit Fritz Kreisler gut befreundet, dem er auch das auf⸗ geführte Werk gewidmet hat. Seine künſtleriſche Laufbahn hatte er einſt als Klavierwunderknabe begonnen, verlegte ſich aber bald aufs Violinſpiel. Als Komponiſt einiger Opern iſt er auch in Deutſchland bekannt; die„Fackelburg“ wurde 1909 in Frankfurt aufgeführt. Von ſeinen beiden Violinkonzerten ſpielte er geſtern das„Spaniſche Konzert“, ein Werk, das einer Entſtehungszeit entſprungen ſein mag, über die das heutige muſikaliſche Empfinden hinausgewachſen iſt. Ein gutes Zeugnis für die Beſcheidenheit des Künſtlers iſt es, doß dies Konzert nicht einmal dankbar geſchrieben erſcheint; denn ſoin erſter, wie es ſcheint hauptſächlicher, Teil ſpiekt ſich auf der E⸗Saite, will ſagen, in ſo hohen Regionen ab, daß ein warmer ſüdlicher Klang gar nicht erzielt werden kann. Was das Millieu illuſtriert, iſt einzig durch die Verwendung von Quintenparallelen a la Puceini und einige charakteriſtiſche Rhythmiſterungen und Triolen. erreicht. Offenbar entſpricht das Werk dem Inſtrument des an ſich höchſt reinlich ſpielenden Geigers, denn dies iſt flach und gibt einen feinen, in der Höhe durch eindringliche Klarheit ausgezeichneten Ton. Auch der Schluß⸗Satz, der noch am eheſten Heimalluft atmet, kann keinen nachteiligen Eindruck hinterlaſſen. Das Orcheſter, dem mitunter höchſt ſchwierige Einſätze zukommen, bildete ein an ſich denkbar ſicheres Geleit, das umſo erſtaunlicher waals die Anzahl der vorangegangenen Proben anſcheinend keine unerträgliche Höhe aufzuweiſen hatte.— Jedenfalls werden wir das feine Profil, de⸗ ſpaniſchen Gaſtes nicht ſo bald vergeſſen Jetzt aber wollen wir uns dem Bleibenden an dieſem Abend zuwenden. Das war die ſechſte Sinfonie von Peter Tſchaikowsky. Der Bruder ihres Schöpfers hat für ſie den Namen„Pathétique“ gefunden, den ſie auch beibehielt, obwohl er eigentlich nur auf den erſten Satz paßt. Es gibt eine Meinung⸗ die die Aehnlichkeit ihres Anfangs mit der gleichnamigen Sonate Beethovens lediglich als einen Zufall bezeichnet; dafür erſcheint jene Verwandtſchaft jedoch faſt zu groß.— Finſter drohend hub das Hauptmotiv an; mächtig der Anſturm, der ihm folgt. Und als das zweite Thema in Kantilenenform erklang, fühlte man ſich über die, dem Gefühl der Maſſe doch etwas allzu nahe gebrachte Art dieſes Teils durch die wunderbare Feinbeit und Geradheit der In⸗ terpretation hinweggeſetzt und gab ſich dem romanzenartigen Zwiſchenſpiel hin, wie einem rechten Labſal. Der zweite Sat (Allegro con gracia) wird nür zur Wirkung kommen können, wenn er ſo beherrſcht und langſam vorgetragen wird, daß er, wie hier, das Andante erſetzt. Sein Fünfpierteltakt iſt als heimatlicher Rhythmus bezeichnet worden, aber die„flebile dolceſſa“, die Tränenſeligkeit, hat doch eine andere Herkunft: ſie ſtammt aus dem Süden. Ihre Wirkung war in der meiſterlichen Wiedergabe von allerſtärkſter Art. Im Marſch, der im dritten Satz ſchließlich alle Orcheſterkräfte aufruft, war Leben und Feuer. Die Exabtheit und 8 war ſo ſtark, daß ſich Beifallsrufe unmittelbar nach dem Ende des Satzes was kommt iſt Epilog, Ausklang, Heimg ickſalhaft für de Schöpfer der Sinfonie, der dies Werk dung 20b nen Lede 10 dirigierte. Es erfreute, zu ſehen, wie der Hörer immer noch mit Melodiöſem beglückt werden kann; der Erfolg war unbedingt da. Nur hätte der Letter, Generalmuſikdirektor Lert noch ganz ander⸗ gefeiert werden ſollen; aber, wir ſagten ſchon einmal, er iſt ja keiner, der von auswärts kommt.. Gewiß iſt das Werk. das er zum Erklingen brochte, höchſt dankbar, doch das darf nicht hindern, ſein und ſeiner Schar unbeſtreitbares, großes Verdienſt nach Ge⸗ bühr zu würdigen. Erſt in dieſer klaren Herausarbeitung der Kon⸗ trawumktek erhielt ſene Epiſode des erſten Saßes einen Sinn. Nur feinſtes Verſtändnis und reifſte Könnerſchaft dann albes Bamaſe ſo llebevoll verdecken und an einem Gegenſtand eine Freude erwecken über den man ſchon ſängſt glaubte, zur Tagesordnung übergehen zu dürfen. Nein, das war ganz wundervoll gemacht, und um keinen Preis geben wir dieſen reinen, ſchönen Eindruck mehr her. 4 bbeibt nur noch der Dank von dieſer Stelle aus, der ſich mit Stolz auf unſer Orcheſter aufs neue verbindet! —— 1 Un Mittwoch, den 19. November 1924 RNeue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 538 Einreiſe ins Saargebiet. Nach einer Mitteilung der Handels⸗ kammer Saarbrücken an die Handelskammer Ludwigshafen ſind nun die Einreiſe⸗Beſtimmungen endgültig feſtgeſetzt: Bel der Einreiſe aus dem unbeſetzten Deutſchland nach dem Saargebiet hat ſich nichts geändert. Erforderlich iſt der deutſche Reiſepaß, auf dem vorher durch die Paßabteilung der Regierungskommiſſion in Saarbrücken die Einreiſegenehmigung erwirkt werden muß. Zur Einreiſe aus mebeſetzten Gebiet nach dem Saargebiet genügt die dentitätskarte ohne den Dreizonenſtempel oder einen an⸗ deren Vermerk). Der betreffende Reiſende muß jedoch, falls er ſih länger als 24 Stunden im Saargebiet aufhält, ſich bei dem zuſtändi⸗ gen Polizeirevier melden und ſich dort die Aufenthaltsgenehmigung für die von ihm beanſpruchte Zeit erteilen laſſen. Die Aufenkhalts⸗ genehmigung wird im Regelfall gegeben. Einen Antrag der Han⸗ lskammer Ludwigshafen, den Aufenthalt von Perſonen aus dem beſetzten Gebiet im Saargebiet ohne beſondere Genehmigung auf 48 Stunden zu erweitern, hat die Oberſte Polizeiverwaltung abge⸗ lehnt, mit der Begründung, daß für alle in das Saargebiet Ein⸗ reiſende(auch die aus dem unbeſetzten Gebiet) die Meldepflicht binnen 24 Stunden vorgeſchrieben ſei und daß man deshalb für de iſenden aus dem beſetzten Gebiet keine Ausnahme machen könne. * Heiraksgenehmigung für Reichswehrangehörige. Nach einer kanntmächung des Juſtizminiſteriums dauert die Zugehöriakeit zur ehrmacht bis zum Ablauf des Entlaſſungstages. Ein Reichswehr⸗ angehöriger. deſſen Entlaſſung auf einen ſpäteren Zeitpunkt verfügt iſt, bedarf alſo bis zu dieſem Zeitpunkt zur Eheſchließung der im hrgeſetz vorgeſchriebenen Heiratsgenehmigung. Die Standes⸗ beamten ſind daher angewieſen worden, eine Eheſchließung der aus m aktiven Dienſt entlaſſenen Soldaten nur dann vorzunehmen, wenn eine Beſcheiniaung der Militärbehörde über die tatſächlich er⸗ folgte Entladang beigebracht wird oder aus den ſonſt beigebrachten Unterlagen zweifelsfrei zu erkennen iſt, daß der Betreffende zum Zeitpunkt der beabſichtigten Eheſchließung nicht mehr Soldat iſt. * Statiſtik der Neubauten im Oktober 1924. Im Monat Okto⸗ r wurden dem Bautennachweis der„Bauwelt“ 2805 Wohnhäuſer und 887 ſonſtige Bauvorhaben gemeldet, gegen 1708 Wohnhäuſer u. 75 andere Bauten im September. Die Zahl der geplanten, zun eil ſchon begonnenen Bauten, hat ſomit weiter außerordentlich zugenommen, und zwar in einer Jahreszeit, die ſonſt einen Rück⸗ gang zu bringen pflegt. Im Oktober 1923, dem letzten Inflations⸗ monat, wurden nur 579 Wohnhäuſer und 203 Fabrik⸗ und ſonſtige Bauten feſtgeſtellt. Rommunale Chronik Der„Fall Schäfer“ in Köln Nach einer Meldung der„Köln. Ztg.“ wurde die L eiche des Beigeordneten Schäfer in Niehl gelandet. Am Koypf beſindet ſich eine kleine Verletzung. Kleine Mitteilungen dDder Bürgerausſchuß von Leutershauſen hatte ſich zum zweiten Male mit dem Voranſchlag zu befaſſen. Nach dem vor einiger Zeit der Voranſchlag abgelehnt wurde, war Bür⸗ germeiſter Schmitt gezwungen, den Voranſchlag dei Bezirksamt vorzulegen. Das Bezirksamt hat anläßlich der kürzlich ſtattgefun⸗ denen Ortsbereiſung den Voranſchlag mitgebracht und mit dem Ge⸗ meinderat und den ablehnenden Parteiführern verhandelt. Es wurde geltend gemacht, daß die Handhabung der letzten Voran⸗ ſchlagsberatung nicht einwandfrei war, da nicht über jeden Punkt verhandelt und abgeſtimmt wurde. Nach längerer Debatte, wobei die beantragte Verbilligung für Baugebühren, ferner die Forderung zur Errichtung von Badegelegenheit und die Erhebung von Sprung⸗ geld eingehend beſprochen wurde, wurde bei der Geſamtabſtimmung. der Voranſchlag mit 25 gegen 17 Stimmen angenommen. Um einem Teil der Erwerbsloſen Arheitsgelegenheit zu ver ⸗ ſchaffen, hat die Stadtverwaltung VBochum die Durchfüh⸗ vung neuer Notſtandsarbeiten in die Wege geleitet. Die dafür aus⸗ geworfene Summe von 200 000 Mark konnte aber infolge der kom⸗ mumiſtiſchen Radaupolitik in den beiden letzten Stadtverordneten⸗ ſitzungen noch nicht genehmigt werden. Von den 200000 Mark werden 50 000 Mark aus Reichsmitteln erwartet, 75 000 Mark ſol⸗ len dem Etat entnommen werden und 75 000 Mark aus Anleihemit⸗ teln aufgebracht werden. Zur Vermeidung weiterer Verzögerungen iſt bereits ein Teil Arbeitsloſer mit Notſtandsarbeitem beſchäftigt. Eime gründliche Duochforſtung des Stadtparks wird vorgenommem, eine Koſonne Erwerbsloſer iſt zur gründlicheren Reini⸗ gung der Straßen herangezogen worden. Vei den ſonſtigen Arbetten handelt es ſich im weſentlichen um Erdbewegungen, Auf⸗ chüttung von Dämmen, Ausbau des ſog. Grünen Taſes und Auf⸗ ſchließung des Bauviertels an der Weitmarer Grenze. Zur Zeit be⸗ finden ſich noch 2859 Erwerbsloſen, darunter 377 weibliche, in der Sbadt Bochum. GSchwetzingen, 19. Nov. In dem Rechtksſtreitsver⸗ fahren zwiſchen der Stadtverwaltung Schwetzingen und der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft wegen Erfüllung des Vertrags auf Inbetriebſetzung der Straßenbahn Schwetzingen⸗ Ketſch iſt nunmehr nach verſchiedenen Verhandlungen eine Eini⸗ gung dahin zuſtande gekommen, daß ſich die O. E. G. innzerhalb von 4 Monaten zur Wiederaufnahme des Straßembahnverkehrs ver⸗ pflichtet, wenn andererſeits die Stadt Schwetzingen zuſammen mit der Gemeinde Keiſch auf die Dauer von 4 Jahren die Unterhaltskoſten von drei Beamten übernimmt. Der“ Vergleichsvorſchlag bedarf noch der Genehmigung der zuſtändigen Gemeindeorgane. Aus dem Lande Schwetzingen, 19. Nov. Wle verlautet, wird wahrſcheinlich ab 1. Dez. der Eiſenbahnverkehr Heidelberg— Schwetzin ⸗ gen—Speyer wieder ohne Umſteigen an der Speyerer Brücke erfolgen können. ch. Hockenheim, 17. Nov. In alter Treue hatten ſich die Jün⸗ ger Gabelsbergers in großer Zahl zum Verbandstag des nordbadiſchen Gaus, eingefunden und legten Zeugnis ab von ihrem Können. 87 Wettſchreibbeilnehmer ſchrieben von 80 Silben bis 220; es konnten mit 1. Preiſen bedacht werden 54 Arbeiten, 2. Preiſe erhielten 17 Arbeiten und 6 3. Preiſe wurden vergeben. Das Ergebnis kann als wirklich ein gutes bezeichnet werden. Die Vertreterſitzung, die am frühen Morgen ſchon tagte, ſandte an Studienprofeſſor Pfaff, den Vater der Einheitsſtenographie ein Telegramm: Der Bezirkstbag ſendet herzliche Grüße, er ſtellt ſich einhellig auf den Boden der Reichskurzſchrift und verſichert ſie treueſter Unterſtützung. Ferner wurde beſchloſſen im nächſten Spät⸗ jahr den Verbandstag nach Laudenbach zu verlegen. Da für die Einführung der Reichskurzſchrift die Lehrkräfte noch nicht alle eingearbeitet ſind, wird ſtud. ver. merc. Friedrich Herrmann⸗ Heidelberg an drei Sonntagen einen Einführungskurs in das Ein⸗ heitſyſtem, wozu die Vorſtände und die Unterrichtsleiter der Ver⸗ eine ſich einzufinden haben. Stud. ver. merc. Herrmann wurde er⸗ neut wieder zum Bezirksleiter von Nordbaden gewählt. Nach dem gemeinſamen Eſſen fand ein kleiner Spaziergang ſtatt, dem ein ge⸗ mütliches Tänzchen folgde. Die Muſikvorträge wie auch die herz⸗ lichen Bühnenſtückchen wurden flott und ſicher geſpielt und viel Bei⸗ fall lohnte die Spieler. // ·ſ wählerliſte nachſehen! Alle Wahlberechligten, denen durch das Bürgermeiſteramk keine Wahlkarte zugeſtellt wurde, ſind, wenn ſie ihr Wahlrecht am 7. Dezember ausüben wollen, verpflichtet, die Wählerliſte nach⸗ zuſehen, da ihr Name jedenfalls nicht eingetragen wurde. Sonnkag, 23. November, iſt der letzte Tag! Wer bis zu dieſem Tage ſich nicht die Gewißheit verſchafft hak, daß er in die Wählerliſte eingetragen iſt, geht ſeines Wahlrechts verluſtig! —— 2 Von der Bergſtraße, 18 Nov. Die froſtige, trockene Witte⸗ rung läßt die Arbeiten im Freien wieder zu. Allenthalben iſt man eifrig beſchäftigt, die Felder für kommenden Frühling durch Düngen und Tiefpflügen gut vorzubereiben. Ebenſo werden die Gartenarbeiten vollendet, die Bäume ausgeputzt und die anhaften⸗ den Raupenneſter weggenommen. In den Gehöften iſt die Dreſch⸗ maſchine tätig, um den Herbſtausdruſch zu beſorgen. In einzelnen Gemeinden hat in jüngſter Zeit der Tabakhandel eingeſetzt, Preis per Zentner 36—40 Mk. Mehrfach wurde der diesjährige Tabak auf den Höchſtpreis verkauft, wovon ein gewiſſer Be⸗ trag alsbald zur Aus zahlung bedungen iſt. Im allgemeinen iſt man mit dem diesjährigen Tabakpreis nicht zufriedengeſtellt, da auch für die vor Wochen verkauften Reſte Sandblatt mach Ueberein⸗ kommen ſtatt 70 Mk. nur 55 Mk. per Zentner ausbezahlt wurden Vielleicht ziehen die Tabakpflanzer aus der derzeitigen Lage des Tabakmarktes eine Lehre für fernerhin, ſich nicht allzu ſehr auf den Tabakbau zu verlegen, der ſo viel Arbeit und Auslagen verur⸗ ſacht. Hhohenſachſen bei Weinheim, 19. Nov. Aus zuverläſſiger Quelle erfahren wir, daß der Männergeſangverein Hohenſach ⸗ ſen a. d. B. im Mai 1925 ſein 75jähriges Jubiläum mit einem Preisſingen fefert. Der kleine Verein darf ſich mit Stolz und Recht als einer der erſten Geſangvereine a. d. B. erfreuen. Wir machen heute ſchon auf dieſes Feſt aufmerkſam und wünſchen dem Verein zu ſeinem Vorhaben ein gutes Celingen. ch. Sinsheim, 19. Nov. Am Sonntag wurde der neuernannte Sbadtyfarrer Honickel inveſliert. Dekan Eck Zuzenhauſen hielt die Feſtpredigt. Mit einem Te Deum laudamus wurde die wür⸗ dige Fezer beſchloſſen.— Im benachbarten Hoffenheim vermißt man ſchon ſeit 10 Tagen den kränklichen, Ende der 60er Jahre ſtehenden Zimmermann Johannes Salzgeber von Daisbach, der ſich hier bei ſeinem Bruder aufhielt und in die Kreispflegeanſtalt Smsheim kommen ſollte. „ Donaueſchingen, 18. Nov. In der vergangenen Nacht iſt die Wirtſchaft„Zur Burg“ ſamt dem angebauten Lichtſpiel⸗ theater aus noch unbekannder Urſache niedergebrannt. Das Feuer griff ſo ſchnell um ſich, daß nur wenig gerektet werden konnte Das Kino iſt vollſtändig ausgebrannt, doch konnte ein Vorführungs⸗ apparat und ein eleltriſches Klapier gerettet werden. Der Schaden iſt ſehr bedeutend und iſt nur teilweiſe durch Verſicherungen gedeckt. Radolfzell, 18. Nov. Es gehört gewiß zu den Seltenheiten, daß Braulleute, die das Alter von ſiebzig Jahten bereits überſchrit⸗ ten haben. noch vor den Traualtar treten. Eine ſolche Trauung fand am Sametaa in der kath. Stadtpfarrkirche ſtatt, wobei Schrei⸗ nermiſter Joſ“ Walter, aus Konſtanz gebürtig, und Witwe Simmendimger, der Bund fürs Leben ſchloſſen. Möe dem betacten Brautpaar, das zuſammem bereits 152 Lenze zählt, noch manches Jährleim in Glück und Zufriedenheit beſchieden ſein! eeeeeeeeeeeeeeee, „Meersburg, 18. Nov. Ein Autounfall ereignete ſich Sonntag auf der Seeſtraße zwiſchen Meersburg und Unteruhldin⸗ gen. Zwei in voller Fahrt befindliche Kraftwagen fuhren bei hel⸗ lem Tage zuſammen und wurden ſtark beſchädigt. Schuld an deſn Unfall foll der ungeprüfte Führer des einen Fahrzeuges ſein. * Konſtanz„18. Nov. Auf 1. November ds. Js. iſt Stadt⸗ pfarre D. Zandt auf ſein Anſuchen in den Ruheſtand getre⸗ ten. Mit ihm verliert die evang. Gemeinde ihren treubewährten Seelſorger, der in 16 Jahren mit ihr Freud und Leid getragen hat. Eine Fülle von Arbeit iſt in dieſer Zeit von ihm geleiſtet worden. Sieht man ganz davon ab, daß er bis Kriegsende als Garniſons⸗ geiſtlicher die Mili ärgottesdienſte zu halten und die Militärſeel⸗ ſorge zu pflogen hatte, daß er als Religionslehrer an den verſchie⸗ denen Schulen wöchentlich bis zu 20 Rel'gionsſtunden halten mußte und ihm mit zwei Vikaren ein großer Diaſporabezirk anver⸗ traut war, ſo lag doch ſeine Hauptarbeit in der Gemeinde ſelbſt. Dann kam der Krieg und brachte auch den Konſtanzer Geiſtlichen ungeahnte, mehr und mehr ſich ſteigernde Arbeit. Unermüdlich ſtand der treue Mann auf ſeinem Poſten. Keine Stunde war ihm zu früh und zu ſpät, wenn es galt, Gemeinde⸗ gliedern Lebewohl zu ſagen oder die Schwerverletzten, die beim Ge⸗ fanbenenaustauſch mit den Lazarettzügen aus der Schweiz in die deutſche Heümat zurückkehrten, zu begrüßen. Dankbar iſt die Evan⸗ geliſche Gemeinde Konſtanz ihrem bisherigen Seelſorger für all' das, was er geſchaffen. Durch alle dieſe charitativen Einrichtungen hat ſich Stadtpfarrer D. Zandt ein Denkmal in ſeiner Gemeinde er⸗ richtet. Und welches Konſtemzer Gemeindeglied wüßte nicht, welch' feſte Bande treuer Anhänglichkeit ihren Seelſorger mit der heimge⸗ gangenen Großherzogin Luiſe verbanden, wie er auf der Maingu ſo manchen Gottesdienſt gehalten und auch in dankbarer Gegenliebe dort ſo manche Gabe für ſeine Gemeinde erhielt. Was er in 20jäh⸗ riger Arbeit für den Badiſchen Guſtav⸗Adolf⸗Verein, deſ⸗ ſen Leitung er bereits in Lahr übernommen hat, leiſtete, iſt auch in Konſtanz bekamat und ſeine Gemeinde freute ſich, als er in Aner⸗ kennung dieſer ſchönen evang. Liebesarbeit zum Doktor der Theologie ehrenhalber ernannt wurde. Nus der Pfalz :: Ludwigshafen, 18. Nov. Während eines Wortwechſels zweier Arbeiter in eimer Wirtſchaft in der Mundenheimerſtraße ſchlug der eine dem andern mit einem Bierglas derart auf den Kopf, daß ſeine Ueberführung ins Krankenhaus erforderlich war. — Verhaftet wurde am Samslag eine Frau von hier, die den Geld⸗ beutel einer zur gleichen Zeit anweſenden Frau gefunden und das Geld, 10 Mk. ſofort verausgabt hatte. :: Ludwigshafen, 19. Nov. Am Montag abend überfielen in der Nähe des elterlichen Hauſes 2 B urſche n im Alter von 20 bis 25 Jahren die 20jährige Tochter eines Glaſermeiſters von Mundenheim, die in einer hieſigen Wechſelſtube angeſtellt iſt. Wäh⸗ vend ſhr der eine Mund und Augen zuhielt, entriß ihr der andere ihne Aktenmappe mit 27 000 franz. Franken und die Hand⸗ tlaſche mit 100 Mk. Die Täter entzamen unerkannt.— Während des Spielens fiel das 23 Monate alte Kind der Eheleute Dürr jin eine Schüſſel mit heißem Waſſer u. ſtarb am nächſten Tage an den dabei erlittenen Brandwunden.— Nach einem kurzen Wortwechſes ſtach am Montag nacht in der Prinzregentenſtraße ein Unbekann⸗ ter einem 30jährigen Cafebefitzer in den Oberarm und Rücken, daß dieſer ins Krankenhaus überführt werden mußte. 5 :: Oggersheim, 18. Nov. Wegen Kuppelei und Bannbruch wurde eine Frau aus Kaiſerslautern verhaftet. :: Frankenthal, 18. Nov. Auch hier wurde die Maul⸗ und Klauenſeuche im Gehöfte eines Landwirtes feſtgeſtellt. :: Frankenkhal, 18. Nov. Der Landwirtſchaftsrat Frdr. Klöng⸗ mann von hier feierte dieſer Tage ſein 25jähriges Dienſtiubaum. Klingmaam iſt am 10. März 1874 geboren. Am 15. Nov. 1899 krat er als Wein⸗, Obſt⸗ und Gemüſebaulehrer in den Dienſt der Be⸗ zirke Frankenthal, Grünſtadt und Ludwz Im Oktober 1907 wurde er als Kreisenſpektor nach Heidelberg berufen. Aber ſchon im April 1908 bihrte er zurück auf Erſuchen der Bezirke Fran⸗ kenthal, Grünſtadt und Ludwögshafen und auf Wunſch des damali⸗ gen Regierungspräſidenten Exz. v. Neuffer. Am 12. Sept. 1921 wurde Klingmann der Titel eines Landwirtſchaftsvates verlehen. Durch ſeinen großen Fleiß hat ſich Klingmann um die Bezirke Frankenthal, Grünſtadt und Ludwigshafen ſehr große Verdienſte erworben. 5 :: Bellheim, 18. Nov. Infolge angeblichen Verfagens der Steuerung fuhr zwiſchen Knitbelheim und Bellheim ein Auts ſo gegen einen Baum, daß eine Perſon herausgeſchbeudert, die am⸗ dern jedoch mit dem Schrecken davonkamen. Das Auto ſeloſt iſt ſtark beſchädegt. 10 :: Kaiſerslaukern, 18. Nov. Nachdem in den Verhandlungen über die Lohnfrage endlich eine Einigung erzielt wurde, nahmen geſtern die Maurer überall die Arbeit wieder auf. 4 :: Landau, 18. Nov. Der aus Herxheim ſtammende Fronz Schultz, der von der Edenkobener Polizei feſtgenommen worden war, wurde hierher verbracht.— Gleichfalls wurde der zuleßt in Neuſtadt wohnende Verſicherungsbeamte Jacob Mück aus Kaſſers⸗ lautern verhaftet. :: Niederwürzbach, 18. Nov. Der Gemeindeſekretär Har z von hier wurde ſeines Amtes emthobem, da bei einer Reviſſon durch das Berirfzeent St. Ingbert ein Fehlbetrag von 5000 Franken feſt⸗ geſtellt wurde. Der Fehlbetrag iſt erſetzt. 2. Drittes Max Reger⸗Feſt Unſer Dresdener Berichterſtatter ſchreibt uns: Nach der Richard Strauß⸗Woche in Dresden das dritte Reger⸗Feſt. In knapper Zeitſpanne von vierzehn Tagen zwei Kulturmonumente, die von außerordentlicher Traaweite ſind. Ein Ehrenmal für Dresden, das die beiden überragenden Vertreter der deutſchen Muſik. wie gegenſätzlich auch ihr Schaffen iſt. mit muſter⸗ gültiaen Aufführungen in die breite Maſſe des Vo'kes tragen will Nach Jena und Wien rief die Max Reger⸗Geſellſchaft, die ihren Sitz in Stuttgart hat, alle Regerfreunde unter der Führung des Ge⸗ neralmuſikdirektors Friz Buſch zum 3. Feſt nach Dresden. Man kennt die Ziele der Regergeſellſchaft: die weiteſten Kreiſe für ſeine Kunſt zu erwärmen und das Andenken an den Meiſter und ſein Schaffen zu pflegen. Als rein praktiſche Arbeit hat die Geſellſchaft unter dem Ebrenvorſitze der Gattin Regers die Herausgabe von wil, ſenſchaftlichen und künſtleriſchen Arbeiten über Reger ſich zum Ziele gelett. die Herausqabe ſeiner noch nicht veröffentlichten Werke und Driefe und den Ausbau des Mar Reger⸗Archivs in Weimar. Durch Frau Elſa Recer. die dem Archir Regers Arbeitszimmer und zahl⸗ deiche Manufkripte und Bücher überwies, bat Weimar eine neue Wallfahrtsſtätte zu der Goethe⸗ und Schillerſtätte und zum List⸗ Mufeum erhalten. Mit Freuden wird man von einer wertvollen euerwerbung Kenntnis nebmen. die ein Kreis von Gönnern der eger⸗Geſellſchaft überwies, von der alten Hausorgel. die Reger⸗ PBater mit ſeinem jungen Sohne Max aus einem Harmonium zu⸗ ammengezimmert hat und auf der er ſeine erſten Studien trieh. Die Feſttage begannen mit einem Sinfoniekonzert in der Staatsoper. Mit der Luſtſpielouvertüre Opus 120. die Ernſt von chuch gewidmet iſt, beging man eine doppelte Ehrung zweier, Mei⸗ —8 Es folate das aroße Violinkonzert opus 101, das Marx Reger eſonders liebte. Das Henri Marteau gewidmete und 1908 von ihm uraufaefübrte Werk blieb lange Jahre unbeachtet. Eine dreiſätzige Apſonie mit Führung der Solovioline. Wie die Brüder Profeſſor dolf Buſch und Generalmuſikdirektor Fritz Buſch mit ein⸗ iader muftzierten, das riß zu ſtürmiſchem Beifall bin. Die unglaub⸗ 56978 Schwierigkeiten bewältiate Adolf Buſch ſpielend, mit uner⸗ örtem Temperament und in den Kantilenen mit tiefer Innigs Jein anderer dentſcher Geiner wird ihm das heute nachmachen. Das Ircheſter unter Fritz Buſchs Führung war von außergewöhnlicher Da⸗ iealamkeit. Das Konzert klana mit der Romantiſchen Suite aus. Des, zweiks Konzert war in der Kreuskirche. Fritz Heitmann al⸗ nde irtus. Adolf Buſch brachte Regers Opus 117. Präludium Br Juge für Violine, zu Gehör. Den Höhevunkt brachte aber der Waner. Domchor unter Eduard Noeßler mit ſeinen geiſtlichen „nden. Mie dieſer Gaftchor die kontravunktiſchen, chromatiſchen und engharmoniſchen Feinheiten mit letztem Einfühlen und muſika⸗ liſchem Intellekt meiſterte, das war ein Erlebnis. Das dritte Kon⸗ zert brachte Regerſche Kammermuſik. Das/Adolf Buſch⸗Quar⸗ tett ſpielte Opus 54(A⸗Dur) und Opus 109(Es⸗Dur). Rudolf Ser⸗ kin bot Variationen über ein Bach⸗Thema für Klavier. Auch hier letzte Erfüllung und Zuſammenklana von Technik und Urmuſikertum Regerſpezialiſten, die ganz von dem tiefgründigen Muſikertum des Meiſters erfüllt ſind. Den Feſttagen reihte ſich unter dem Ehren⸗ vorſitz von Frau Elſa Reger die Hauptverſammluna der Marx Reger⸗ Geſellſchaft an. Johannes Reichelt. Runſt und Wiſhenſchaſt e Noch eine Ethik des Ariſtokeles. In der Wiener Akademie der Wiſſenſchaften legte jetzt Prof. Hans v. Arni m, der klaſſiſche Philologe der Wiener Univerſität, eine Abhandlung vor, die den Nachweis führt, daß die ſogenannte große Ethik(Magno Moralia) ein echtes Werk des Ariſtoteles darſtellt, nämlich die Niederſchrift einer von dieſem ſeſbſt gehaltenen Vorleſung über Ethik, die aus noch älterer Zeit ſtammt als die Eudemiſche Ethik. Seit 1841, ſeit der berühmten Abhandlung Spengels„eber die unter dem Namen des Ariſtoteles erhaltenen etheſchen Schriften“, galt es ols erwieſen, daß nur die Nikomachiſche Ethik ein echtes Werk des Ariſtoteles ſei. Die Eudemiſche Ethik galt eine von ſeinem Schüler Eudemos von Rhodos verfaßte Bearbeitung desſelben Gegenſtandes, deſſen Lehrabweichungen von dem echten Werk auf Rechnung des Eudemos geſetzt werden müßten. Die ſogenannte große Ethik hielt man für eine von einem jüngeren Peripathetiker zu Vorleſungszwecken verfaßten Auszug aus den beiden größeren Werken. Seit aber durch die Forſchung von der Mühls und Werner Jaegers dieſe Anſicht für die Eudemiſche Ethik erſch ittert und der ariſtoteliſche Urſprung der Eudemiſchen, die Jaeger als die Ur⸗ ethik des Ariſtoteles zu erweiſen verſuchte, wahrſcheinlich gewor⸗ den war, mußte die herrſchende Anſicht auch für die Magna Moralia nachgeprüft werden. Das hat nun Prof. von Arnim mit poſitivem Ergebnis getan. Wir beſitzen alſo drei echte Werke des Ariſtoteles über Ethik, die aus verſchiedenen Zeiten ſeines Lebens ſtammen und ihre Lehrabweichungen können benutzt wer⸗ den, um in die philoſophiſche Entwicklung des Arkſtoteles elnen tieſeren Einblick, als er bisher möglich war, zu gewinnen. Die Magna Moralic, die älteſte er drei Faſſungen, ſtammen, wie die hiſtoriſchen Anſpielungen lehren, aus der erſten Zeit der atheniſchen Lehrtätigkeit des Ariſtoteles. Die Nikomachiſche Ethik dagegen iſt ein Alterswerk des Philoſophen, das unabgeſchloſſen in ſeinem Nachlaß aufgefunden und ſpäter von ſeinem Sohn Nikomachos ver⸗ öffentlicht wurde, der beim Tode des Vaters noch im Kindesalter ſtand. Die Eudemiſche Ethik ſteht zwiſchen beiden als Uebergangs⸗ ſtufe. Auf dem ethiſchen Gebiet wird nicht nur die eigene Ent⸗ wicklung des Ariſtoteles, ſondern auch die der griechiſchen Ethik in dieſer Epoche überhaupt nunmehr beſſer verſtanden werden können. 2e Neues von Rasmuſſen. Im Jahre 1921 zog der däniſchs Forſchungsreiſende Knud Rasmuſſen, begleitet von vier Spegia⸗ liſten verſchiedener Wiſſensgebiete, aus und ließ ſich zunächſt auf einer Inſel an der Nordweſtküſte der Hudſonbai unter 65˙ 54 nördlr. Breite und 83˙ 50˙ weſtl. Länge nieder. Von hier aus ſollte durch Wanderung an den Küſten des nördlichen Eismeeres die Beringſtraße erreicht werden! Dabei wollte Ras⸗ muſſen, geſtützt auf ſeine völlige Vertrautheit mit den Dialekten Grönlands, ſprachvergleichende Studien treiben, die über die Ver⸗ wandtſchaft der Grönländer mit den Eskimos an den Ufern des Eismeeres Aufſchlüſſe geben ſollten. Sie trafen bei ihren Vor⸗ ſtößen, wie die„Umſchau“ mitteilt, auf Eskimos, die noch nie einen Europäer geſehen hatten und machten reiche geo⸗ araphiſche Ausbeute.— Als die Expedition im Frühjahr 1923 ihre Arbeiten in der Gegend der Hudſonbai beendet hatte, trennte ſis ſich. Rasmuſſen ſetzt ſeinen Weg nach Weſten fort gegen die Bering⸗ ſtraße zu. Die Hauptetappen ſeiner Reiſe auf Hundeſchlitten he⸗ zeichneten die Bellotſtraße, die Mündung des Bachfluſſes, Könſg Wilhelms⸗Land, Viktorialand, das Delta des Mackenzie, Kap Bar⸗ row, Kotzebue⸗Sund, Beringſtraße. Rasmuſſen hat alſo zu Land die„Nordweſt⸗Paſſage“l erzwungen: Er iſt vom Atlan⸗ tik, die Küſten des Eismeeres entlang, zum Stillen Ozean vor⸗ gedrungen. ö 4e Die Zeit des Erdenwallens Jeſu Chriſti. Nach Profeſſor Gerhardts neueſten Unterſuchungen(„Der Stern des Meſſias“) ſteht es entgegen anderen Auffaſſungen feſt, daß der Stern von Bethlehem kein Komet war, ſondern daß es ſich um die Saturn⸗ Jupiter⸗Konjunktion im Sternbild der Fiſche gehandelt hat, wos vor Gerhardt ſchon Kepler, Ideler, Hontheim, Kritzinger und andere gemutmaßt haben. Der Saturn iſt der Schutzſtern Iſraels, das Symbol des goldenen Zeitalters. Der Sabbattag(Saturntag) iſt dem Saturn geweiht. Die Saturn⸗Jupiter⸗Konjunktion, das einzige in jenen Jahren in Betracht kommende aſtronomiſch und aſtrologiſch bedeutſame Ereignis trat im Jahre ſieben vor Chriſtus ein und dieſes Jahr wäre demnach(auch noch aus anderen bei Ger⸗ dardt nachgeleſenen Gründen) das Geburtsjahr Ehriſti. Seit 913 Jahren war dieſe Sternkonſtellation nicht mehr vorgekommen. Als Kometenerſcheinung dürfte, wir wir in„Natur und Kultur“ leſen, der Stern von Bethlehem nicht angeſprochen werden dürfen; das Erſcheinen von Kometen wurde ja meiſt als Unheilverkündung angeſehen. Auch den Kreuzigungstog Chriſti hat Gerhardt mit höch⸗ ſter Ausnutzung alles hiſtoriſchen und aſtronomiſchen Wiſſens be⸗ rechnet. Er findet Freitag, den 7. April 30. Die Zeit des Erden⸗ wallens des göttlichen Heilands hätte demnach 37 Jahre betragen! ————— 6. Seite. NMr. 538 Reue Marnheimer Jeitung[Mttag⸗Rusgabe) Miftwoch, den 19. November 1924 Gerichtszeitung der prozeß des Freiherrn von Egloffſtein N Einen großen Teil der Beratungen des fünften Verhandlungs⸗ inges nahm die Erörterung des Krifa⸗Falles in Anſpruch. Während der Angetlagte Oerthel in ſo vielen anderen Fällen offen Line Schuld zugegeben hat, wehrt er ſich immer mehr von neuem jagegen, daß er von dem Bankier Eppſtein 17000 Mark Proriſion get dem Geſchäft mit den Kriesnoten ausgezahlt erhalten habe. Der Zeuge Eypſtein bleibt„ber mit Entſchiedenheit bei ſeiner Ausſage, daß der angebliche Baron Lüttichau 17000 Mark verlanßzt habe. Es ſollte dies keine Prüviſion ſein, ſondern eine Entſchäoigung für inen Flugzengſchaden, da Oerthel in Breslau behauptete, dag er it einem Flugzeug dorthin gekommen ſei und dabei Schaden er⸗ üten habe. Der Zeuge hat auch dem Gericht eine Urkunde über⸗ zeicht, auf der zunächſt Schrowe den Empfang des Geldes quittiert Hat, und darunter Egloffſtein als Verbindungsoffizier von Lüttichau. Sodann wurden zunächſt die beiden weiblichen Angeklagten, Schwarze und Lehmann, veräntwortlich vernommen, da ſie, wie Hermes bei den bisherigen Fällen als Helferinnen ihres Freundes Oerthel in Betracht kommen. Die Angeklagte Dora Leh⸗ Ranun will ganz unter dem Einfluß Oerthels geſtanden haben, mit dem ſie damals zuſammenlebte. Der Angeklagte beſtätigt dies auch und verſichert, daß er alle Mitangeklagten ins Ungrück geſtürzt habe. Oertfel hatte durch einen großen Schlag eine erhebliche Summe Geldes erbeuten wollen. Sein Plan ging dahin, ſich wertvolle Arz⸗ Reimittel durch ein Betrugsmanöver zu beſchaffſen. In Verfolg dieſex Angelegenheit erſchien ex bei dem Beſitzer der Berliner Fried⸗ Sich⸗Wilhelm⸗Apotheke, dem Apotheker Kopplowitz. und gab ſich als amerikaniſcher Arzt der Interalliierten Kommiſſion aus. Er ſagte, daß er für das amerikaniſche Rote Kreuz Arzneimittel im Geſamt⸗ Detrage von 300 000 Pek. zu heſchaffen hätte. Da der Apotheker die Lieſerung nur übernehmen wollte, wenn eine Ausfuhrgenehmigung gewährt werde, brachte der Angeklagte eine Beſcheinigung des Aus Wärtign Amts mit gefälſchten Stempeln und mit der Unterſchrift „Vegationsrat v. Tippelskirch“. Außerdem hatte er ſich Brieſbogon der Deutſchen Bank beſchafft und eine Beſtätigung der Bank an den Apotheker Kopplowitz geſchrieben, daß dieſem 300 000 Mk. über⸗ wieſen ſeien. Dieſes Schreiben überbrachte der mitangeklagte Her⸗ mes mit einer blauen Dienſtmſitze mit den Buchſtaben D. B. als Kahenbote der Deutſchen Bank. Die Angeklagten Oerthel und Hermes gaben dieſen Sachperhalt im allgemeinen zu Hermes wehrte ſich aber, daß er als Kaſſenbote mit der blauen Dienſtmütze auf⸗ getreten ſei. Der letzte große Fall betraf den Wohnungsſchwindel, den der Angeklagte bei der Gräfin v. Wartensleben einge⸗ födelt hatte. Die Gräfin ſtand im Jahre 19⸗2 im nkittelpunkt einer Zuch im Reichstag oft erörterten Angelegenheit. Man hatte ihr den Borwurf gemacht, daß ſie während ihres Aufenthaltes auf ihrem Gut Blankenfelde auch in Berltn die Lebensmittelkarten weiter⸗ bezogen habe, trotzdem ſie Selbſtverſorgerin war. Die Gräfin wurde auch damals zu 11 200 Mark Geloͤſtraſe verurteilt. Bet der Exör⸗ terung im Reichstag war auch erwähnt worden, daß die Gräfin in der Hohenzollernſtraße 1 eine übermäßig große Wohnung, die ſich auf mehrere Stockwerke ausdehnte, inne hatte. Das Wohnungsamt hat darauſhin die Wohnung beſchlagnahmt. Oerthel erfuhr davon. In einem mit„Schneider, Oberleutnant und Verbindungsoffizier“ unter⸗ seichneten Brief wurde der Gräfin der Beſuch elnes Dr. Macgeney von der amerikaniſchen Miſſton angekündigt. Kurz darauf erſchien Oerthel als amerikaniſcher Dr. Macenen bei der Gräſin. Er war hierbei von Dora Lehmann begleitet, die er als Dolmetſcherin aus⸗ gab. Es gelang ſchlietzlich Oerthel die Gräſin zum Abſchluß eines notariellen Mietrertrages zu bewegen. Oerthel erhielt die Schlüſſel der Wohnung und erſchien dort auch mehrmals. Er benutzte die Ge⸗ Legenheit, der Gräfin Briefbogen und ein Scheckbuch zu entwenden. Durch den Portier des Hauſes ließ ſich Oerthel auch polizeilich als Dr. Maceney anmelden. Als die Gräfin von dem Vertrag zurück⸗ treten wollte, drohte der Angeklagte mit dem Auswärtigen Amt, da er ſchon ſeine Familie telegraphiſch habe zurückkommen laſſen. Schließlich wollte er aber von dem Vertrag zurücktreten, wenn die Gräſin ihm 10 000 Mark zurückerſtatte. Als er damit kein Glück Datte, ließ Oerthel nichts mehr von ſich hören. Der Angeklagte Derthel will auch in dieſem Falle nur aus Edelmut gehandelt baben, Die arme Frau habe durch das Wohnunasamt viel Schere⸗ reien gehaht. Außerdem ſei die ganze Maßnahme auf Betreiben Don Rechtsanwalt Dr. Karl Schnelder erfolat, der ſich bald darauf aus Anlaß dieſer Affäre erſchoſſen habe. 0 gum Schluß der Beweisaufnahme wurden noch einige kleinere Fälle erörtert, in denen es ſich um die Erſchwindelung einer Schreibmaſchine und ärztlicker Inſtrumente handelte. Die Verhand⸗ lung wurde dann auf Montag mittag vertagt. Ein Jwiſchenfall. Berlin. 17. Novbr. Bei Eröffnung der heutigen Verhandlung erſchien— man kann wohl ſagen, zum Entſetzen aller Prozeßbetei⸗ ligten— der bisher vergeblich geſuchte Mitangeklagte Max Schrowe in Begleitung ſeines Verteldigers, um ſich jetzt ſelbſt zu ſtellen. So wird der Prozeß um mehrere Tage verlängert, da Schrowe an meh⸗ teren Straſtaten Oerthels bereiligt iſt, wie 3. B. an mehreren Ur⸗ kundenfälſchungen in dem Krifa Fall, an den Aktenbeſettigungen uſw. Derthel hatte ſich bisher in vielen Punkten auf Schrowe berufen und in als Hauptokteur bezeichnet, Schrowe wurde zunächſt zu ſeinen Perſonallen vernommen. Er i ziemlich ſchwer vorbeſtraft. Da bereits gegen ihn ein Haft⸗ befehl erlaſſen iſt, bedeutete der Vorſitzende ihm, daß er ſich jetzt auch als verhaftet zu betrachten hätte. Danach wurden mit dem An⸗ geklagten Oerthel⸗Eagloſſſtein noch mehrere Fälle der Urkunden⸗ fälſchung durchgeſprochen. Längere Zeit nahm die Erörterung eines Falles in Anſpruch, bei dem Oerthel, als er 1923 aus der Unter⸗ ſuchungshaft herausgekommen war und die im Gefängnis erworbene Kenntnis benutzt hat, Um ſich in den Beſitz der Sachen des Ehepaares Nalork, das wegen Raubüberfalles anoeklagt war. zu ſetzen. Das Ehepgar befand ſich in Unterſuchungshaft und Oerthel war von dem ebenfalls an der Tat beteiligten Bruder der Frau Najork, Ernſt Haſſe, über die ganzen Verbältniſſe unterrichtet worden. Er war bann in die Wohnung des Ehepaares gegangen, hatte bei dem Wirt noch Schulden bezahlt und die Sachen erlangt. Er behauptete ſetzt, Faß er den Auftrag dazu oehabt habe und aus reinem Mitleid ge⸗ gandelt bätte. Er hätte auch Frau Naforks Sachen ihrem Vater aus⸗ gehändigt. Schöffengericht Heidelberg Der überhandnehmende Unfug der Autoraſerti wurde in der letzten Schöffengerichtsverhandlung in Heidelberg von dem Staatsanwalt gegeißelt, als ſich der Kraftwagenführer einer Ludwigs⸗ bafener Firma wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten hakte. In Kirchkeim hatte der Kraftwagenführer im Aucuſt ein auf der Flraße ſpiekendes rierfäbriges Kind überfahven und tödlich Herletzt. Das Gericht ſtellte ſeſt, daß der Kraftwagen eine zu große Geſchwindiokeit gebabt hätte und verurteilte den Führer zu 4 Mo⸗ Kalen Gefänguis. In der oleicken Schöſfencerſchtsſitzung wurde ein Poſtaushelfer zu 8 Monaten Gefängnis Wekurteilt. weil er Brieſe und ſonſtige Sendungen, in denen er Geld vermutete, unterſchlagen hatte. Karlsruher Schöffengericht Verurtelluna einer Falſchmünzerbaude. Umfangreiche Papiergeldfälſchungen führten am 14. November fleben Perſonen vor das Große Schöffengericht Karlsruhe und zwar den 24ſährioen Graveur Eduard Becker, ſei⸗ nen Bruder den 42jährigen Etſenbahnſekretär Karl Becker und deſſen befrau Lisbeth Becker, den Uhrmacher Arthur Träger und ſeinen Bruder Karl Träger ſowie den Wilhelm Träger und einen 7. An⸗ geklagten namens Franz Reinhardt. Die Falſckſtücke waren von dem Gravenr Becker anoefertiat und von den übrigen Ange⸗ klagten in Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Durlach, Pforz⸗ heim und Stuttgart, in zum Teil ſehr erheblichen Mengen abgeſetzt worden. Die Fälſchungen erſolgten im Janſtar und im März dieſes Jahres und zwar wurden etwa 1000 Stück falſcher Einbillionenſcheine und eine größere Anzahl falſcher Zehnbillionenſcheine(Deutſches Reichseiſenbahngeld) rergusgabt. Auf die Falſchmünzer war die Polizei ron einem Karlsruher Kaufmann aufmerkſam gemacht wor⸗ den. als bei dieſem die angeklagte Lisbeth Becker einen der ſalſchen Zehnbillionenſcheine beim Einkauf von Waren im Werte von 40 Pfg. jn Zablung gab. Bet dieſem Kaufmann waren einige Zeit zuvor falſche Ein⸗ billionenſcheine in Zahlung gegeben worden; der Käufmann war desßhalb etwas vorſichtig, er entdeckte ſofort, daß der Zehnbilltonen⸗ ſchein falſch war und die augenblicklich benachrichtigte Poltzei konnte die Frau Becker auf der Straße verhaften. Sie trug in ihrer Taſche 18 falſche Zehnbillioneuſcheine. Der auf dem Büro befindliche Ehbemann, der Eiſenbahuſekretär Becker wurde ebenfalls ſofort ver⸗ haäftet. Bei einer Hausſuchung in ihrer Wohnung wurde der größte Teil des zur Herſtellung der falſchen Scheine benützten Materials defunden. das der Graveur Ed. Becker kurz zuvor in die Wohnung der Eheleute Becker gebracht hatte. Die übrigen an der Verbrei⸗ tunn der Falſchſtücke beteiligten Per'onen wurden dann bald er⸗ mittelt. In der Verhandlung, die teilweiſe unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit vor ſich ging, verſuchten mehrere der Angeſchuldigten die Sache ſo darzuſtellen, als ob ſie nicht gewußt hätten, daß es ſich um falſche Scheine gehandelt habe. Die Ausſagen der geladenen Zeugen(14 an der Zahl) ergaben aber ein weſentlich anderes Bild, ſo daß man zu der Annahme kam, daß den Anoeklagten das verbre⸗ cheriſche ihrer Handlungsweiſe wohl gegenwärtig war. Die von Amtsrichtex Schütz geleitete Verhandlung nahm den ganzen Tag in Anſpruch. Das Urteil lautete gegen den 24jährigen Graveur Eduard Becker und denen Bruder, den 42jährigen Eiſenbahnſekretär Karl Becker und gegen den Uhrmacher Arthur Träger auf je drei Jahre Gefängnis, ferner gegen die beiden Brüder des Letz⸗ teren, Karl und Wilhelm Träger auf 1 Jahr 6Monate bezw. 2 Jahre Gefängnis, gegen den früheren Kellner Franz Rein⸗ hardt auf 2 Jahre 6Monate Gefängnis und gegen die Ehe⸗ ſrau Karl Becker auf 1 Jahr Gefängnis. Ein Teil der Unter ſüchungshaft wurde angerechnet. Mit Ausnahme der Frau Becker wurden ſämtlichen Angeklagten die bürgerlichen Ehreurechte ab⸗ erkannt, bei den beiden Becker und dem Arthur Träger auf die Dauer von je 5 Jahren. bet den übrigen Angeklagten auf je 3 Jahre Sportliche Kundſchau Kegatta⸗Termine 1925 Die bisher beim Verbande für die kommende Saiſon ange⸗ meldeten Termine für ofſene Ruder⸗Wettfahrten ſind die folgenden: Juni: 6. und 7. Trier: Trierer Regatta. 7, Worms: Wormſer Re⸗ gatta, 7, Grim ma: Mulde⸗Regatta. 7. Frankfurt a. Oder: Regatta des Rg,„Mittlere Oder“,. 13. Coblenz: Regatta der Arbeitsgemeinſchaft der Coblenzer Rudervereine, 19. und 14. Mainz: Mainzer Regatta. 13. und 14. Dresden: Regatta des Sächſ. RaV. 13. und 14. Wien: 40. Große Wiener Regatta. 14. Brandenburg: Brandenburger Regatta. 14. Koaſtanz: 17. Internat! Jubiläums⸗Regatta. 20. und 21. Berlin: Große Grü⸗ nauer Regatta. 20. und 21. Köln: Kölner Regatta. 20. und 21. Coblenz: Regatta der Arbeitsgemeinſchaft Coblenzer Ruder⸗ vereine. 21. Karlsruhe: Karlsruher Regatta. 21. Gließen: 21. Gießener Regatta. 27. Lübeck: Schüler⸗ und Jugend Regatta. 27. und 28. Breslau; Regatta des Schleſ. RaB. 27. und 28. Hannover: Regatta des Hannoverſchen RgBb. 27. und 28. Frankfurt a..: Große Frankfurter Regatta. 28. Lübeck: Verbands⸗Regatta.„8. Wien: 29. Wiener Strom⸗Regatta. ae 4. und 5. Mannheim: 42. Oberrhein. Regatta. 4. und 5. Leipzig: Große Leipziger Regatta. 4. und 5. Potsdam: Re⸗ gatta des Havel RgB. 5. Eſſen: Hügel⸗Regatta. 11. und 12. Re⸗ gensburg: 22. Regatta des Donau⸗RgBb. 11. und 12. Wies⸗ baden Biebrich; Regatta des Mittelrhein, Reggatta⸗Verbandes. 11. und 12. Bamberg: Regnitz⸗Regatta. 11. und 12. Biebrich: Regatta des Mittelthein. Rg. Bb. 12. Heilbronn: Heifbronner Regatta. 12. Duisburg⸗Ruhrort: Regattg des Rhein.⸗Weſtf. RgVb. 18. und 19. Deggendorf: 8. Donau⸗Strom Regatta. 18. und 19. Offen hach: 7. Undine⸗Regatta. 18. und 19. Schwe⸗ rin: Schweriner Ruderregatta. 19. Bad Em z: Emſer⸗Reggatta. 19. Stuttgart: 8. Stuttgarter Ruderregatta. 19. Bad Ems: 45. Emſer Repatta. 19. Frankfurt a Oder: Gig Regatta des Ra.„Mittlere Oder“, 25. und 26. Munchen: Internatſonale Negatta. 25. und 28. Godes berg: 6. Siebengebirgs⸗Regatta. 26. Hanau: Hanauer Regatta. September: 6. Regensburg: 3. Donau⸗Herbſt⸗Regatta. 23. Karls⸗ ruhe: Karlsruher Regatta. Rugby in heidelberg „Am vergangenen Sonntag ſtanden ſich auf dem Collegfeld die beiden 0 Mannſchaften der Rudergeſellſchaft Heidel⸗ berg und der deutſche Meiſter J. C. Neuenheim im Verbands⸗ ſpiel gegenüber. Neuenheim komplett in verſtärkter Aufſtellung: K..H. mußte für zwei ſeiner beſten Stürmer Erſatz hereinnehmen, der nicht immer befriedigte. Die Mannſchaften ſtanden wie folgt: NMeuenheim: Stürmer: Anweiler I. Lenz 1, Anweiler II, FIrz. Baumgärtner, Weiß, Heuſer, Thum, Dletrich. Halb: Meyer— Krambs. Dreiviertel: Jakob Baumgärtner, Sing, Jakob Franza, Löſch. Schluß: Weidner. ...: Stürmer: Duback, Richter, Bach, Leuder, Leſpert, Schlechter, Graf— Erſatz für Laubſcher. Halb: Dr. Zahn, Dr. Ffite Dreiviertel: P. Leipert, Belz, Burkhardt, Sommer. Schluß: iſterer. „Mit der üblichen Verſpätung konnte der Schiedsrichter, Herr Michgeli vom..K. das Spiel eröffnen, das in den erſten Phaſen des Kampfes die R. G. H. in Front ſieht. Durch einen ſchlecht zurückgegebenen Ball Neuenheims kann ſich Dr. Zahn in den Veltd des Balles ſetzen, um nach 4 Minuten Spieldauer den erſten un einzigen Verſuch des Tages zwiſchen die Malſtangen zu legen. Die Verwundung zum Treffer mißlingt trotz beſter Lage. Nach Wieder⸗ antritt drängt Neuenheim die Ruderer in ihr Lager zurück, die jedoch ſeder Situation gewachſen ſind und durch ſchöne Tritte wiederholt zum Angriff übergehen können. Ein N. gegebener Straftritt geht knapp neben die Stangen. Immer wieder wirft N. ſeinen Sturm, der ſich heute gut verſteht, nach vorne. Mancher Ball wandert von Gedränge exakt an die Dreivſertelreihe, die entweder ſich feſtläuft oder Vorwurf macht. Auf dieſe Weſſe wird manche ſich bietende Chance zu nichte Fwat Bei der..H. dage gen glänzt die Läuferreihe durch ihre ſchöne Paſſings, wobei Leipert des öfteren von der Gegenpartei gehalten oder in die Mark gedrängt wird. Bach R..H. ſcheidet infolge Verletzung aus. N. nutzt die Gelegenheit aus, wirft ſich mächtig ins Zeug und der Erfolg ſollte ihm nicht verſagt bleiben, denn in der 25. Minute gelangt es dem vorzüglichen Halb Meyer, einen Sprungtreffer anzubringen. Der Ball ſtreift die Stange und fällt ins Mal.:3 für N. N. kann die Ruderer vorübergehend wieder in ihrem Lager feſt⸗ halten. Bei einem unglücklichen Zuſammenprall zweier Spieler muß der eine Spieler von N. ausſcheiden, ſo daß nun beide Parteien ver⸗ urteilt ſind, mit 14 Mann zu ſpielen. Kurz darauf Halbzeit. Nach Wiederbeginn iſt es., das ſich vermöge des ſtärkeren Sturms überlegen zeigt. Die Hintermannſchaft.G. H. iſt unüber⸗ windbar, Dr. Stejn, Dr. Zahn, Sommer und teilweiſe Graf zeichnen ſich in der Abwehr beſonders aus; auch der Schlußmann klärt öfter⸗ durch befreiende Tritte. Sein Gegenüber(Weidner) bringt durch ſein ſicheres Faſſen manchen ſchönen Angriff der Ruderer zum Stehen. N. Dreiviertel kommen allzu langſam in Schwung, ſo daß der Gegner Zeit hat, ſich auf die Abwehr einzuſtellen Leipert und Stejn werden jetzt beſſer durch die Gegenpartei abgedeckt. In den letzten Minuten macht..H. noch energiſche Vorſtöße, jedoch N. iſt auf der Hut und vereitelt jeden Durchbruchsverſuch. Der Beſuch iſt in⸗Anbetracht der rauhen Witterung, die in den letzten Minuten ſich auch bei den Spielern durch ſteife Hände bemerk⸗ bar mgchte, gut zu nennen. Der Stand der Tabelle hat jetzt folgendes Ausſehen: Vereine Spiele Veiloren Unentſchied. Gew. Punkte Frankfurt 1880 4—— 4 8 F. V. Neuenheim 3 1 1 1 3 Mudergeſ. Heidelberg 3 2— 1 2 Ruderklub Heidelberg 3 2 1— 4 Sportverein Offenbach a. M. 1 1——— In einem Privatſpiel ſchlug der Sportklub 1880 in Frankfurt den Verein für Volrsſport Hannover mit:6 Punkten. In die Verſuche teilen ſich Theo Haag und Herber. Oskar Kreutzer konnte ein Verſuch zum Treffer verwandeln. ANutoſport * Eine Weltmeiſterſchaft für Automobile wird durch den Auto⸗ mobilelub von Italien in Vorſchlag gebracht. Dieſe Tatſache hat in der ganzen Automobilſport treibenden Welt berechtigtes Auſſehen erregt, handelt es ſich doch um einen Wettbewerb, der den alljähr⸗ lich ſtattſindenden großen Rennen die Krone aufſetzen ſoll. Folgen⸗ des Reglement ſoll aufgeſtellt werden: Die Wertung erfolgt nach Punkten in der Wetſe, daß der Sieger eines der ſpäter angegebenen Rennen einen Punkt. der Zweite zwel, der Dritte drei Punkte erhält. Nichtteilnahme wird mit vler Punkten angerechnet, die we⸗ nigſte Punktzahl ergibt den Sieger und Weltmeiſter. Für die Punkt⸗ wertung kommen folgende fünf Rennen in Betracht: Großer Preis von Indianopolis, Großer Preis von Europa, Großer Preis von Frankreich, Großer Preis von Brooklands und Großer Preis von Italien. Jeder Bewerber kann ſich von dieſen fünf Konkurrenzen drei ausſuchen, die er beſtreiten will, doch iſt nur die Teilnahme an mindeſtens zwei Rennen obligatoriſch, für das britte werden dann die vier Strafnunkte gerechnet. Die obligatoriſchen Rennen ſind für Amerikaner die Großen Preiſe ron Indianapolis und Italien, für Bewerber aus den Ententeſtaaten die Großen Preiſe von Frankreich und Italien und für alle übrigen Konkurrenten der Groze Preis von Italien ſowie eines der vier anderen Rennen. Boxen Arban Graß in Brüſſel. Nauſoks— Vinez. Der deutſche Bantamgewichtsmeiſter Urban Graß⸗Köln iſt für den 19. Nopem⸗ ber nach Brüſſel verpflichtet worden, wo er dem neuen Europa⸗ meiſter ſeiner Gewichtsklaſſe, Henry Seillic, gegenübergeſtellt werden ſoll. Der Europameiſter im Leichtgewich:, Lucien Vinez⸗ Luxemburg, hat nach Berlin ein Angebot gerichtet, im Berliner Sportpalaſt gegen den deutſchen Meiſter Richard Naujoks eptl. um den Titel zu kämpfen. Harry Reeve von Jack Skanley geſchlagen. In London⸗Hox⸗ ton wurde Harry Reeve von Jack Stanley überlegen durch k. o. geſchlagen. Die zwei Boxer ſtanden ſich zum drittenmal in vier Monaten gegenüben das erſte Treffen endete unentſchieden, das zweite gewann Stanley in der ſechſten und der jetzige dritte Kampf endete wiederum zugunſten Jack Stanleys. Reeve wurde ſo oft zu Boden geſchickt, daß der Schiedsrichter, als Reepe zweimal in der ſiebenten Runde faſt ausgezählt wurde, und in der achten ſofort wieder den Boden berührte, den Kampf abbrach. *Breitenſträker gegen Goddard. Am 28. November wird Hans Breiträter im Berliner Sportpalaſt den Hauptkampf be⸗ ſtreiten. Sein Gegner wird— einem früher geäußerten Wunſche entſprechend— der engliſche Schwergewichtsmeiſter Frank Goddard ſein, der im Frühjahr d. Is. gegen Paul Samſon Körner nur knapp nach Punkten verlor. Olympiade 5 Lauſanne, 18. Nopbr.(Eig. Drahtber.) Unter dem Vorſitz des Parons de Coubertin hielt das aus⸗ führende Olympia⸗Komitee bente eine Sitzung ab die ſich mit der Ortgantſation der Spiele in Amſterdam 1928 befaßte. Es wurden einige wichtige Fragen beſprochen. So werden die Winterſptele nermutlich einer anderen Nation übertragen werden, da es in Holland an geeignetem Gelände ſehlt. Das Fußballturnier ſoll durch Vorkämpfe unter den Nationengruppen verkürzt und die ge⸗ geſamten Spiele in 14 Tagen abeewickelt werden. Zur nächſten Tagung, die im März in dem Haag ſtattſindet. ſoll ein entſprechendes Programm bereits vorliegen. Lanoͤwir ſch aſt Bom Jukterſamenbau *Teugen, 18. Nov. Die 4. ordentliche Generalverſammlung des Randener Futterſamenbauvereins nahm unter reder Befli«un⸗ aller Mitglieder und unter Anweſenheit von Vertretern ſämtlicher lond⸗ wirtſchaftlicher Organiſationen einen überaus harmoniſchen Ver⸗ lauf. Die umfangreiche Tagesordnung gab Anluß, alle die Genoſſen⸗ ſchaft und den Futterſamenbau betreffenden wichtigen Fragen zu behandeln, ſo den Ankauf der Lübke'ſchen Reinigungsmaſchine, die im VPereinslagerhaus in Riedöſchingen aufgeſtellt iſt, und mit der die Erzielung einer erſtklaſſigen Saatware möglich iſt. Auch die Veſchaffung eines kleinen Kleeſamentrieurs„Hans“ der Firma Lübke in Breglau zur perſönlichen Beyützung der Mitglieder in den einzelnen Saatbauſtellen wurde von der Verſammlung einſtimmig genebmigt. Leider konnten die Vertreter der Saotbauſteſſen über den Samenſtend und die Menos des vorausſichtlich verkäuflichen Samens nichts beſonders Günftiges berichten, was durch die über⸗ aus ſchlechte Wittorung während der Wachstumsseit wohl verſtänd⸗ lich erſcheint. Beſonders begrſißt wurde in der Verſammlung, daß die boiden Gemeinden Matterdinoen und Schlan ſih nunwohr eben⸗ folls dem Verein als Nutterſactbauſtelle anſchließen wollen. Das Endziel des Vereins. die Zuſommenfaſſung des etamten Futter⸗ ſamens auf dem Randen, wird hierdurch ſeiner Verwirklichung ent⸗ gegengeführt. Der Vortrag von Saatzuchtinſpektor Lieber⸗R ſtott, der ſich der Verſammwlung enſchroß. zeſole anfand von ſtoljiſchem Malgntal die Wege. die die Goroſtentchaft unter den Neryxteiſſen dos flabftan Geſdes und der freien Wirtſchafk zu gehen bat. Seine Ausfnorunden fanden das volle Norſtändyis und die Huttimpeg der Miterſeder. Der Vorlikende. Bürgermeiſter Giner Nordhelden, kondle ie in allen Telſen moßlgelnneene Generotverſammlune vonn gindieer Dauer mit Worten des Dankes und der zuverſſchanchen Hoffnung auf ein weiteres Gedeihen des Unt⸗rnehmens ſchließen. ————— ͤä—— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Hans Neue Mannkeimer Zeitung, G. m b. H. Mannbeim. 6. 2. Direktion Ferdinand Heyme— Gbefredaften“ Kurt friſcher Verantwortlich für den volftiſchen und volkswirtſchaftlſchen Teil. Kurt Fiſcher: für das Feulfleton: Dr Fritz Hammes: füir Kommunalpoliei und okales: Richard Schönfeſter: eſſ Spor: und Neues aus aller Melt Mſ1g Müller: für Handelsnochrichten Aus dem Vande Nachbargebiete Gerſcht u. den übrin cdoktionenen Tef. Nr Kircher Auteleen& Nerubardt as das Odol besonders auszeichnet vor allen anderen Mundreinigungsmitteln, ist seine merkwürdige Eigen · art, die Mundhöhle nach dem Spülen gewissermaßen mit einer mikroskopisch dünnen, dabei aber dichten anti- septischen Schicht zu überziehen, die noch stundenlang nachwirkt. Diese Dauerwirkung, die kein anderes Präparat besitzt, ist es, die demjenigen, der Odol täglich gebraucht, die Gewißheit gibt, daf; sein Mund sicher geschützt ist gegen die Wirkung der Fäulniserreger und Gärungsstoffe, die die Zähne zerstören. Odol ist wirklich gut. Nen 0 [Neue Afannheimer Seitung ———— Mittwoch, den 19. November 1924 nNeue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Nusgabe) — 7. Seite. Nr. 538 andelsblatt Umſtellungsreſerven in der Golöͤmark⸗ Eröffnungsbilanz. Von Dr. Selle, Regierungsrat bil Die Bildung von Reſervefonds in der Goldmark⸗Eröffnungs⸗ 5 anz war nach den bisherigen Vorſchriften der Goldbilanzverord⸗ ung auf ein Minimum beſchränkt. Sie war nur zuläſſig in dem Attitiſch bedeutungsloſen Fall, daß das Goldmarkvermögen einer ktiengeſellſchaft oder Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung das ſichendepital überſtieg, ſowie hinſichtlich von Spitzenbeträgen, die 0 bei der Stückelung der Goldmarkaktien und der Geſchäfts⸗ e ergaben; auch in dieſem Fall kann es ſich nur um Beträge Geſdeln, die im Verhältnis zu dem Vetrage des Eigenkapitals der ereſellſchaft kaum ins Gewicht fallen. Die am 24. Oktober 1924 rgangenen V. Durchführungsbeſtimmungen zur Goldbilanzverord⸗ nung haben die Streitfrage, ob die Bildung von Reſervefonds auch aus anderen als den eben erwähnten Beträgen geſtattet ſei, durch de generelle Zulaſſung einer Umſtellungsreſerve im bejahenden Sinne entſchieden. Nach der neuen Verordnung darf die Umſtellungsreſerve nicht größer ſein als der Betrag des Eigenkapitals der Geſellſchaft ab⸗ zuglich eines etwaigen Kapitalentwertungskontos, und bleiben bei zemeſſung der Höhe der Umſtellungsreſerve die bereits nach den isherigen Beſtimmungen zuläſſigen Reſerven, alſo Spitzenbeträge, el. Aktienſtückelung und das Eigenkapital überſteigende Beträge, außer Betracht. Die Umſtellungsreſerve kann für ſoziale wecke gebildet werden und gilt in dieſen Fällen als frei⸗ williger Reſervefonds. Soweit dies nicht der Fall iſt, gilt ſie bei Aktiengeſellſchaften und Aktienkommanditgeſellſchaften als geſetzlicher Reſerveſonds im Sinne des§ 262 des Handelsgeſetz⸗ uches und dürfte an ſich nur zur Deckung eines aus der Bilanz ſich ergebenden Verluſtes dienen. Um jedoch den Geſellſchaften die Kapitalbeſchffung durch Ausgaben neuer Aktien in Zukunft mögli hſt zu erleichtern, iſt das Verbot der Unterpariemiſſion junger Aklien indirekt inſoweit aufgehoben worden, als zugelaſſen iſt, die U m⸗ ellungsreſerve auch zur Deckung von Einlagen3 auf neue Aktien, jedoch nicht über 7 des Nennwertes der neuen Aktien hinaus zu verwenden, wenn eine bis zum 31. Dezbr. zuſammengetretene.⸗V. dies mit einer Majorität von 74 des bei der Beſchlußfaſſung vertretenen Grundkapitals beſchließt, und dieſer Beſchluß bis zum gleichen Termin zur Eintragung in as Handelsregiſter angemeldet iſt. Die Umſtellungsreſerve darf in⸗ zeſſen nur ſolange für die Ausgabe neuer Aktien Verwendung linden, als ſie noch den zehnten Teil des bisherigen Eigenkapitals überſteigt. 10 Prozent des Aktienkapitals müſſen demnach auch bei usgabe neuer Aktien ſtets in Reſerve bleiben. neuen Aktien ohne Rückſicht auf eine bereits erfolgte Zuſicherung von Bezugsrechten an Dritte auf Antrag den bisherigen Aktionä⸗en entſprechend ihrem Anteil am Grundkapital zugeteilt werden, es ſei enn, daß ein Konſortium die Aktien mit der Verpflichtung über⸗ nommer hat, ſie den Aktionären zum Bezuge anzubieten. 8 Für Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung finden die für Aktiengeſellſchaften geltenden Beſtimmungen über die Umſtellungs⸗ reſerve entſprechende Anwendung. Deutſche Woerner-Werke, Aktiengeſellſchaft in Mannheim In der.⸗V. vom 18. d.., in der 9333 Stamm⸗ und 300 Vorzugsaktien vertreten waren, wurde der 53 830 Biel Reingewinn tusweiſende Abſchluß für 1923 genehmigt; der Gewinn wird auf die Goldmarkbilanz verrechnet. Die Umſtellung erfolgt im Ver⸗ hältnis von 25:1, von 11 Mill. Pel auf 440 000 G, beſtehend in 21 400 Stamm⸗ und 600 Vorzugsaktien; ſomit werden auf jede Aktie von 1000 P. 2 Goldmarkaktien zu 20.%4 ausgegeben; ferner wird eine Umſtellungsreſerve von 21 202 G/ gebildet. Die Vorzugsaktien werden mit den Stammaktien gleich behandelt, weil darauf die gleichen Einzahlungen wie auf die Stammaktien geleiſtet ſind. In der.-Bilanz ſtehen den 30 035.% Kreditoren an Debitoren 21 722, an bar 3176 Gel, an Warenbeſtänden 134 163 G gegenüber. Die Grundſtücke und Gebäude erſcheinen mit 125)00 ., die Fabrikanlage Seckenheim mit 42 000 Gx, Maſchinen und Einrichtungen mit 164 000 Gl. Das Stimmrecht der Vorzugs⸗ aktien wurde vom 20 fachen auf das 30 fache erhöht. Es handelt ich um nicht übertragbare Namensaktien im Beſitz des Erfinders örner, der als maßgebender Geſchäftsleiter dauernden Einfluß haben ſoll. Der erſte Aufſichtsrat, beſtehend aus Bernhard Oſter⸗ Rann, Kaufmann in Köln, Großkaufmann Ludwig Zimmern, echtsanwalt Dr. Karl Eder, beide in Mannheim und Fabri⸗ ant Albert Mugler in Lauffen a. Neckar, wurde wiedergewählt. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr ſeien durch⸗ aus günſtig. Bei der Umſtellung ſei man vorſichtig, den wirklichen Berhältniſſen Rechnung tragend, vorgegangen und habe berück⸗ ichtiat, daß eine den heutioen Verhältniſſen entſprechende Dividende gewährleiſtet ſein müſſe. Es ſei denn auch damit zu rechnen, daß angemeſſene Dividende bereits für 1994 verteilt werden kann nd daß ſich die Verhältniſſe auch für 1975 günſtig entwickeln, da ubnende In⸗ und Auslandsaufträge für mindeſtens 1 Jahr vor⸗ lrgen. Es komme hierin der beſondere Charakter der Geſellſchaft (Jidder, Herſtellung konkurrenzloſer patentierter Spezialmaſchinen igarrennreßmaſchinen) zum Ausdruck. f Der Porſitzende. Rechtsanwalt Dr. Eder, ſprach den Vor⸗ ſandsmitaliedern, Robert Woerner und Friedrich Schork, den herz⸗ ſchen Dank des Aufſichtsrates für ihre Arbeit aus. hr. Reorganiſation des Neunkircher Eiſenwerks (Von unſerem ſaarländiſchen Mitarbeiter) an Das Neunkircher Eiſenwerk.⸗G., vormals Gebr. Stumm, Notd et ſeit 1920 franzöſiſches Kapital— und zwar die Gruppe eine et Lorraine— mit 60 Prozent des Kapitals beteiligt iſt, will machte Gorganiſation- vornehmen. In einer Arbeiterausſchußſitzung lage e Generaldirektor Böhm folgende Mitteilungen über die Werk⸗ das WObwohl die Saarkohlenpreiſe herabgeſetzt worden ſeien, habe erk dennoch eine monatliche Zubuße in Höhe von 2 Mill. Fr. herbel⸗ rzeichnen. Um eine weitere Herabſetzung der Selbſtkoſten ſatig izuführen, habe der Aufſichtsrat beſtimmt, daß eine Reorgani⸗ erſpar des Werkes durchgeführt werde. Außerdem müßten Lohn⸗ Delriehilſe durch eine Reviſton der Akkordſätze, jedoch nicht in allen vorger en, gemacht und eine Einſchränkung der Belegſchaftsſtärke bauptſemmen werden. Bis zum Januar hätten etwa 800 Arbeiter, gewä ſächlich ältere Leute, ihre Entlaſſung bzw. Penſionierung zu Dinaug igen. Die Lage des Werkes ſei über den 10. Januar 1925 tage denkbar ungünſtig. Wenn der Dezember infolge der Feier⸗ 5955 Lieferungsbedingungen Ueberſchichten bringe, ſo duͤrften vertrerbeiter ſich darüber keiner Täuſchung hingeben. Die Arbeiter⸗ etriehs erklärten, an der Löſung der Frage der Herabſetzung der ohnd skoſten mitarbeiten zu wollen; dieſe dürfe jedoch nicht in vertreterkürzungen und Arbeiterentlaſſungen beſtehen. Die Arbeiter⸗ kommifffgerklärten ſich weiter bereit, ihrerſeits bei der Regierungs⸗ berabf, zon betr. Zollerleichterungen und weiterer Kohlenpreis. wieg libungen vorſtellig zu werden.(Das Neunkircher Eiſenwerf von 28⁰ das Geſchäftsſahr 1923/24 per 31. März einen Reingewinn 49 058 Fr. aus, gegen 603 501 Fr. i..) deltte Ausfall der Börſen in Frankfurt und Berlin. Infolge des eden Buß⸗ und Bettages finden in Frankfurt und Berlin B 0 r e 1 5 r n u auch keine Kursnotie ungen ſtrtt nd damit ch Konkurseröffnungen in Baden. Ueber das Vermögen der ſahren athrzeug.⸗G., Hain ſtadt wird das Konkursdber⸗ Konkursforderungen ſind bis zum 2. Dezember mtsgericht in Buchen einzureichen. Prüfungs⸗ Firma Auch müſſen die T geſellſchaft Firma Gebrüder Knörzer in Neudenau wurde das Konkursverfahren eröffnet. Konkursforderungen ſind bis zum 8. Dezember beim Amtsgericht Mosbach anzumelden. Prüfungstermin 13. Dezember. Anion, Pfalz-Saarbrücker Bürſtenfabriken, Candau. Die Geſellſchaft beſchloß in der letzten in Landau ſtattgefundenen.⸗V. das Aktienkapital von 15 Millionen auf 100000 zuſammen⸗ zulegen. 15 000& alte Aktien ſind jetzt eine Aktie von 100 l. ):(Zahlungseinſtellung im Frankfurter Textilgroßhandel. Die Firma Teytilhaus Hauptwache G. m. b.., Frankfurt a/M. hat wie Die Textil⸗Woche erfährt, nach Scheitern der außergericht⸗ lichen Vergleichs⸗Verhandlungen Konkurs angemeldet. Die Paſſiven werden in Höhe von 200 000 angegeben, die Ueber⸗ ſchuldung auf 30 000 l. * Lech⸗Elektrizitätswerke.⸗G., Augsburg. Die Verwaltung beantragt Umſtellung auf 37,53 Mill...T durch Herabſetzung des Nennwertes der Stammaktien von 1000 auf 250.4 und der Vorzugsaktien auf 5 Gel, ferner Wiedererhöhung des Stamm⸗ kapitals auf 40,5 Mill. Gel und des Vorzugsaktienkapitals von 30 000 auf 32 400 GA. *Großkraftwerk Franken.-., Nürnberg. Nach Abzug der Paſſiva verbleibt ein Betrag von 7156 500 G1. Es wird der auf den 22. November einzuberufenden.⸗V. vorgeſchlagen, das Stammaktienkapital von 70 Mill. auf 7 Mill../ umzuſtellen und demgemäß den Nennwert der Stammaktien von 1000 auf 100 G, zu ermäßigen. Bei den Vorzugsaktien ſoll der Nennwert jeder Aktie durch Zuzahlung von 0,74=& auf 10 G, gebracht werden. Deutſche Kabelwerke.⸗G. in Berlin. Der Aufſichtsrat wird der für den 28. November anberaumten ao..⸗V. eine Umſtellung des Aktienkapitals in der Weiſe vorſchlagen, daß die 250 000 000 Stammaktien auf 5 000 000 8% unter Abſtempelung der Aktie von je 1000 auf 20 G,, alſo im Verhältnis von 50: 1 herabgeſetzt werden. Die Vorzugsaktien ſollen ebenfalls durch Abſtempelung Dieſer Betrag bleibt an ſich hinter dem Goldmarkwert der ſeiner eit auf die Vorzugsaktien geleiſteten Einzahlungen zurück. Die 75 000 000 Schutzaktien ſind eingezogen worden. In der Gold⸗ bilanz erſcheinen u. a. Grundſtücke und Gebäude in Berlin mit 7 554 491, Werk Ketſchendorf mit 1 400 000, Maſchinen uſw. mit 200 000. Waren und Vorräte mit 1 149 111, Debitoren mit 1045 452, Kreditoren mit 789 710 Kl. Deviſenmarkt Der europäiſche Valutamarkt verharrt in einer unregelmäßigen endenz. London gegen Kabel war mit 4,62 geſucht und ſtellt ſich heute auf 4,6372, London gegen Schſhs 24,05, London gegen Holland 11,55, London gegen Paris 88,50. In Goldpfennigen ausgedrückt notierten: England 19,47, Paris 22, Schweiz 80,95, Italien 18,10, Holland 168,60, Prag 12,53, Chriſtiania 62,25, Kopenhagen 73,85, Stockholm 112,80, Brüſſel 20,20, Spanien 57,15, Buenos Aires 158,55(158,10 geſtern). Die Mark kommt unverändert mit 4,20 für den Dollar. Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe : Mannheim, 18. Novbr. Die Haltung der Börſe war weiter befeſtigt. Kaufluſt beſtand für Badiſche Anilin zu 20,75, Verein Deutſcher Oelfabriken 27,50 und Rhenanig 5. Benz gingen zu 375 um, ferner Waggonfabrik Fuchs 1,20, Germania Linoleum 11%½, Mannh. Gummi 276 und Maſchinenfabrik Badenia 0,60. Sonſtige Veränderungen: Dampfkeſſelfabrik Rodberg 4,50., Dingler 4,60., Gebrüder Fahr 6/%., Karlsruher Maſchinen 3,15., Knorr, Heilbronn 394., Neckarſulmer 6,50., Rheinelektra 7,25 und Zellſtoffabrit Waldhof 9 G. In Badiſchen Aſſekuranz⸗Aktien war Geſchäft zu 80 Goldmark und in Mannheimer Verſicherung zu 77 Bia pro Stück. Waren und Märkte Berliner Metallbsrſe vom 18. November Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 17. 18. Alumintum 2 55 18. Elektrolytkupfer 133.50 133,75 in Barren 240⸗2,50 2,,40.2,50 Raffinadekupfer 1,23⸗1,24.23•.24 inn, ausl..105,20 5,,15⸗5,25 Blei.76⸗0.77.77.0,78 üttenzinn 5,005,10.055,15 RohzinklVb.⸗Pr.)— Nickel 15.3,.25.15.3,25 do.(fr Verk.) 0,89⸗0,70 0,70⸗0,71 Antimon.09.1,12 1,09.1,12 Plattenzink 0,61⸗0,62 0,61⸗0,62 Silber für 1 Or. 96,—.97,— 96,—.97.— Aluminium 2,302,.30⸗2,40 Platin p. Gr.———.— London, 18. Nopember(WS) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 17. 1 198[Blei 89,65 39,90 Kupfer Kaſſa 64,28 64,25 beſtſeleet. 68,— 69,25] Zink 35,65 35,65 do. 3 Monat 65,39 65,25 Nickel 165,.— 166,— ueckſtlber 11,50 11,50 do. Elektol. 69, 69. Zinn Kaſſa 260,39 258. Regulus 80,.— 60,.— Wochenbericht über den Markt für Kaliwerle (Mitgeteilt von Rodrigo de Caſtro, Bankgeſchäft, Hamburg) An dem Markt für Kaliwerte ſind die Nachrichten über den anhaltend guten Geſchäftsgang wieder einmal ſpurlos vorüber⸗ gegangen. Wenn von unterrichteter Seite der Abſatz des laufenden Monats nach den bisher eingelaufenen Aufträgen mit ca. 700 000 Doppelzentner eingeſchätzt wird, ſo iſt dies angeſichts der ſtillen Jahreszeit ein vorzüglſches Ergebnis, das auch dadurch nicht an Bedeutung verliert, daß faſt die geſamte Ware nach Amerika wanderte. Das deutſch⸗elſäſſiſche Kaliabkommen dorthin, wenn es auch von Leuten, die immer etwas auszuſetzen haben, für Deutſch⸗ land nicht zu günſtig beurteilt wurde, hat dennoch bewieſen, daß es der heimiſchen Kaliinduſtrie allein wieder auf die Beine geholfen hat. Umſomehr iſt es zu bedauern, daß man bisher nicht zu einer weitergehenden Verſtändigung mit Frankreich gekommen iſt. Die Konkurrenz der elſäſſiſchen Werke in Oeſterreich⸗Ungarn, Tſchechien und Jugoſlawien macht ſich immer mehr fühlbar. Die Elſäſſer haben jetzt in Wien eine eigene großzügig angelegte Verkaufs⸗ ſtelle errichtet, um den Orient beſſer bearbeiten zu können. Sie ewähren den Abnehmern alle erdenklichen Erleichterungen in den ahlungsbedingungen und in Form von Rabatten, beiſpielsweiſe für Jugoſlawien 10 Prozent Nachlaß. Sie treten zweifelsohne hiermit aus dem Rahmen des fairen Wettbewerbs, ſie verdienen nichts, ſondern buchen Schadengeſchäfte, aber ſie erobern ſich das Feld und das iſt eben der Zweck der Sache. Ob das deutſche Kali⸗ ſyndikat nicht Gelegenheit hatte, dieſe Maßnahmen der Konkurrenz zu verhindern, bleibt zunächſt noch ein ungelöſtes Rätſel. In Kuxen fanden anfänglich nur ſehr wenig Umſätze ſtatt und die Kurſe zeigten Neigung zu weiteren Rückgängen. Dann aber trat vermehrte Nachfrage ein, die ſchließlich zu teilweiſe nicht unbeträchtlichen Kursbeſſerungen führte. Am beſten ſchnitten ab Alexandershall, Aſſe, Bergmannsſegen, Burbach, Desdemona, Einig⸗ keit, Erichsſegen, Glückauf, Heiligenroda, Herin en, Hindenburg, Hohenfels, Königshall, Siegfried Gieſen, Sachſen⸗Weimar und Wil⸗ helmshall. Volkenroda waren ſehr ſchwankend und in Wintershall kam es anſcheinend überhaupt nicht zu Umſätzen. Auf dem Aktien⸗ markte mußten Benthe, Halleſche Kali, Hannoverſche Kali, Heldburg, Kali⸗Induſtrie und Ummendorf nach anfänglicher Beſſerung ſpäter wieder nachgeben, wie überhaupt dieſes Gebiet in ſeiner Tendenz von der Stimmung für Kuxe merklich abwich. Nur Adler, Krügers⸗ hall, Mansfelder, Sigmundshall, Steinförde und Teutonia machten eine Ausnahme, indem ſie zu höheren Kurſen ſchloſſen. 2: Pforzheimer Edelmekallpreiſe vom 18. Nopbr. 1 Kg. Gold 2805., 2810.; 1 Kg. Silber 96,50., 97,25.; 1 Gramm Platin 14,75., 14,95 B. c. 28 g anm loko per engl. Pfund 27,19(27,76) Dollarcents. Magdeburg, 18. Nopbr. Jucker prompt innerhalb 10 Tagen Dezember.— Ueber das Vesmögen der offenen Handela⸗ 46.75——17.25, Lieterung innerhalb 4 Wochen——.4, ftetig. von 1000 auf 20 von 8 000 000 auf 160 000 G4 umgeſtellt werden. Bremen, 18. Nopbr. Baumwolle. Amerfcan Fully middling Febl Mannheimer handelsregiſter Einkräge zum Handelsregiſter B Elektro Laweg, Elektrizitätsgeſellſchaft m. 5. H. in manne Der Geſellſchaftsvertrag der G. m. b. H. iſt am 22. Auguſt und 7. Oktober 1924 feſtgeſtelll. Gegenſtand des Unternehmens iſt der handel und die Fabrikation elektrotechniſcher Erzeugniſſe aller Art. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ſich an gleichartigen oder ähnlichen Unternehmungen zu beteiligen, ſolche zu erwerben und zu vertreten. Das Stammkapital beträgt 5000 Goldmark. Karl Herrmann, Kauf⸗ mann, Mannheim iſt Geſchäftsführer. Der Geſellſchafter Kaufmann Karl Herrmann in Mannheim bringt als Sacheinlage einen Pere nenkraftwagen, 4 Sitzer, Innenſteuer Limouſine Marke Heim 8/40 PS., Motornummer 3689, Baujahr 1924 in die Geſellſchaft zum Werte von 4000 Goldmark ein. Trefz& Co., Kohlenhandelsgeſellſchaft m. b. H. in Maunheim: Herbert Hoffmann iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Stromeyer Eiſenhandel G. m. b. H. in Mannheim: Gemäß dem durchgeführten Geſellſchaſterbeſchluß vom 27. September 1924 iſt das Stammkapital von 200 000 4 auf 75 000 Goldmark umgeſtellt. Durch den Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 27. September 1924 iſt der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der eingereichten Nieder⸗ ſchrift geändert. Hugo Steger iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Wilhelm Gehner, Mannheim iſt als Geſchäftsführer beſtellt. Die Prokura des Wilhelm Gehner iſt erloſchen. Badiſche Fiſchinduſtrie Sandrock& Oeſterhaus, G. m. b. H. in Maunheim⸗Neckarau: Der Geſellſchaftsvertrag der G. m. b. H. iſt am 25. Auguſt und 22. September 1924 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung von Fiſchkonſerven und Salzhe⸗ ringen und deren Vertrieb, ſowie der Handel mit friſchen Fiſchen. Das Stammkapital beträgt 5000 Goldmark. Franz Sandrock, Hein⸗ rich Oeſterhaus, beide in Mannheim⸗Neckarau ſind Geſchäftsführer. Jeder Geſellſchafter kann auf Schluß eines Geſchäftsjahres, erſtmals jedoch früheſtens auf 1. Januar 1926 mit ſechsmonatlicher Friſt der Geſellſchaft kündigen. Götzel& Herz, G. m. b. H. in Mannheim: Ludwig Herz iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Groſſag Großhandels⸗A.⸗G. für chem.⸗techn. Produkte in Mann⸗ heim: Ludwia Engel iſt als Vorſtandsmitglied ausgeſchieden. Kauf⸗ mann Alwin Krauß, Mannheim, iſt als Vorſtandsmitglied beſtellt. Wach⸗ und Schließgeſellſchaft Mannheim m. b. H. in Mannheim: Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 13. Oktober 1924 iſt das Stamm⸗ kapital von 50 000% auf 5000 Goldmark umgeſtellt und der Geſell⸗ entſprechend der eingereichten Niederſchrift geündert worden. Bemag Textilmaſchinen.⸗G. in Mannheim: Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 30. September 1924 iſt die Gefellſchaft aufgelöſt. Direktor Richard Schreck, Mannheim iſt zum Liquidotor beſtellt. Die Prokura des Richard Schreck iſt erloſchen. Vermapp.⸗G. Vermittlung für Maſchinen und Großapparate der chemiſchen und verwandten Induſtrie in Maunheim: Durch Be⸗ ſchluß der⸗Generalverſammlung vom 30. September 1924 iſt die Ge⸗ ſellſchaft aufgelbſt. Direktor Richard Schreck, Mannheim iſt als Liquidator beſtellt. Schokinag Schokolade Induſtrie.⸗G. in Mannheim: Friedrich Helm iſt als Vorſtandsmitglied ausgeſchieden. Friedrich Ammon, Oppau iſt als Vorſtandsmitglied beſtellt. F. Grohe G. m. b. H. in Mannheim: Gemäß dem durchgeführten Beſchluſſe der Geſellſchafterverſammlung vom 9. Oktober 1924 iſt das Stammkapital von 300 000% auf 210 000 Goldmark umgeſtellt. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der gleichen Geſellſchafterver⸗ ſammlung in§ 3(Stammkapital) geändert und vollſtändig neugefaßt. Stöck&. Fiſcher G. m. b. H. in Mannheim: Der Geſellſchaftsver⸗ trag der G. m. b. H. iſt am 17. April 1924 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Handel mit Kohlen und ſonſtigen flüſſigen und feſten Brennſtoffen jeder Art. Die Geſellſchaft kann ſich an gleichartigen oder ähnlichen Unternehmungen beteiligen. Sie kann eine Intereſſengemeinſchaft eingehen. Sie iſt zu dem Betrlebe aller Geſchäfte, die mit dem Handel in Brennſtoffen in unmittelbarem oder mittelbarem Zuſammenhange ſtehen, berechtigt. Das Stammkapital beträgt 400 000 Goldmark. Heinrich Fiſcher, Kommerzienrat, Bingen und Hans Heer, Mannheim ſind Geſchäftsführer. Peter Weicker und Friedrich Eichrodt, beide in Mannheim ſind zu Geſamtprokuriſten beſtellt, derart, daß jeder von ihnen mit einem Geſchäftsführer oder mit einem anderen Prokuriſten zur Zeichnung der Firma befugt iſt. Die Geſellſchafter Kommerzienräte Auguſt Fiſcher und Heinrich Fiſcher, beide in Bingen, Frau Kommerzienrat Wilhelm Fiſcher Witwe, Eliſabeth geb. Kittler in Mannheim und deren minder⸗ jährigen Kinder Rolf und Giſela Fiſcher bringen das unter der Firma Stöck 8. Fiſcher in Mannheim in offener Handelsgeſellſchaft betrie⸗ bene Geſchäft ſamt Aktiven und Paſfiven und mit dem Rechte die Firma fortzuführen mit Wirkung vom 1. April 1924 auf Grund einer auf dieſen Tag zu errichtenden Bilanz in die Geſellſchaft ein. Das Geſchäft gilt mit Wirkung vom 1. April 1924 ab für die Geſellſchaft geführt. Anſprüche wegen des ſeit 1. April 1924 bis zum Eintrag der Geſellſchaft in das Handelsregiſter entſtandenen Gewinnes kön⸗ nen die einbringenden Geſellſchafter nicht erheben. Mit dem Geſchäfte gehen zugleich beſtehende Verträge und ſonſtige Geſchäftsbeziehungen auf die Geſellſchaft über. Hierzu gehört insbeſondere der Pachtver⸗ trag mit der Reichsbahnverwaltung über den Kohlenlagerplatz am „langen Becken“ in Mannheim vom 23. Juni 1915. Die Geſellſchaft übernimmt vom 1. April 1924 ab die Dienſtverträge mit den für das Geſchäft tätigen Angeſtellten. Die einbringenden Geſellſchafter ſte⸗ hen dafür ein, daß dieſe nicht zu ungünſtigeren als den üblichen Be⸗ dingungen abgeſchloſſen ſind. Die Paſſiven der offenen Handelsgeſell⸗ ſchaft Stöck& Fiſcher werden von der Geſellſchaft übernommen, ſo⸗ weit ſie aus den Büchern derſelben erſichtlich ſind. Die Geſellſchaft übernimmt das Geſchäft zu dem Werte von.. 344 000(dreihun⸗ dertvierundvierzigtauſend..) Damit werden die Stammein⸗ lagen nicht nur der Kommerzienräte Auguſt Fiſcher und Heinrich Fiſcher, der Frau Kommerzienrat Wilhelm Fiſcher Wwe. und deren Kindern Rolf und Giſela Fiſcher beglichen, ſondern auch die von der Deutſchen Erdöl⸗Aktiengeſellſchaft in Berlin übernommene Stamm⸗ etnlage von 244 000.⸗. Die Ausgleichung zwiſchen den Geſell⸗ ſchaftern Fiſcher untereinander und mit der Dea findet außerbalb des Geſellſchaftsvertrages ſtatt. Die einbringenden Geſellſchafter ſtehen dafür ein, daß das Reinvermögen des eingebrachten Geſchäfts auf Grund ber zu errichtenden Bilanz den Betrag von 344 000.⸗H. erreicht, andernfalls ſind ſie verpflichtet, den Fehlbetrag in bar ein⸗ zuſchteßen. Einen Mehrbetrag der Bilanz belaſſen die einbringen⸗ den Geſellſchafter der Geſellſchaft für die Dauer ihres Beſtehens als Darlehen verzinslich zu 5% jährlich. Gerberich. Cie. Röeiniſche Maſchinenbau⸗ ſchaft m. b. H. in Maunheim: ſchäftsfüßrer beſtellt. 2. Maier„. Co. G. m. 5. S. in Manußeim: Gemäß dem durch⸗ eführten Beſchluſſe der Geſellſchafterverſammlung vom 14. Oktober 1924 iſt das Stammkavital von 100 000 000%/ in 1000 Goldmark um⸗ geſtellt. Durch Beſchluß der gleichen Geſellſchafternerſammlung iſt der Gefellſchaftsvrertrag in§ 11(Einziehung von Geſchäftsanteilen) und in 8 6(Stammkapital) geöndert. Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Woche vom.—15. November ſind an 5 talwärts 12 beladene Schleppkähne mit 107 Tongene N 12 beladene Dampfer mit 2295,5 To., 42 beladene Schleppkähne mit 24 475.5 To. Abgefahren ſind: kalwärts 7 beladene Dampfer mit 685,5 To, 59 leere Schlevpkähne, 20 beladene mit 14 505,7 To bergwärts 11 leere Schleppkähne, 3 beladene mit 1458 Tonnen. 5 Auf dem Neckar ſind talwärts gekommen: 29 beladene Schleppkähne mit 5837 Tonnen, berawärts abgefahren: 16 leere Schleppkähne, 12 beladene mit 1650 Tonnen. eeeeeeeeeee Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rbein-Begel 13.18[14. UIA ib. Hene Ii. I5 Nc. Schuſſerinſel“ und Handelsgeſell⸗ Karl Gugger, Mannheim iſt als Ge⸗ .851.28.15.16.02 ö0.98 Nannheim 4 328.838 85.5108.13 8 03 ell.64 121525.472.28/2.200 Heilbronn„ 130 14 0,80 Naxqu„.59.48.344.24.87.92 Mannbeim..79.78.58.42.062.97 Kaub„„.75.40.10.48.45 Hlae ss„ +64%6•9.21.79.63 1 1 1 8. Selle. Nr. 538 nNeue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe) Miitwoch, den 19. November 1924 Hervenstärkend NMeura-nritht Vorzügliche Träger der bekannten Lecithinwirkung sind unsere National-Theater Mannhelm Mittwoch, den 19. November 1924 77. Vorstellung, Miete B, Nr. 12 Der Fostillon von Lonfumenu Komische Opet in 3 Akten nach dem Französischen de Leuven und Srunswick Musik von Adon Adam, inszeniert: Karl Matx. Musika ische lteitung: Werne von Bülow. Zünnendilder von Henz Giete. Anfang 1½ Uhr Ende gegen 10 Uhr. Personen des eisten Aktes: Chepelou, Postillon Hellmutn Neugebauer Bijou, Wagenschmied Kari Mang Marqus de Corcy Hugo Voisin Madeleine, Wirtin Johanna Biesenbach Bauern u Bäue innen. Ou das Doti Lonlumeau Zell: 1755. Petsonen des We und diitten Aktes: Narquis de Corey. Intendent Hugo Volsin Samt Pnar erster Sünger der Koniglichen Oper Hellmuth Neugebauer Aleinnor) Koryphäen der Kari Mang 47 Boui don) Oper 155 Zöller Frau von Lataur ohanna Bies enbach Rosa hr K, mmermàdcehen Helene Reffert Neues Theater im Rosengarten Mittwoch, den 19. November 1924 Vorstellung Nr. 39 Die Fñreier Lustspiel von joseph Eichendoitl. in freſer Be arbeuung von Ouo Zoll, Musk y Cm Lahusen. in Szene gesetzt von Hiancesco Sioli. Musikausche Lenung Kaii Klauß. Bünnenbilder von Heinz Greté. Anfang 7½ Chr. Ende gegen%g Uhr. Orat n Ade.e Laura Wagner 86 ora Else von deemen Grat Leonhard Richard Eggarter Hotrat Fieder Wiiy Birgel Fliti, ein Schauspieler Erns Langheinr nlender, ein Musikant An on Gauzl Viktor, jager Walter Felsenstein Fredmann, Gartner Fritz Linn Elvira frdmann Ernst Sladeek josef Renkert. 5 Nur noch bis Donnerstag! Sehr geehrter Herr Meinert! Als wir am Donnerstag über den„Roſenmontag“ ſprachen, war ich eigentlich noch ſo ergriffen! und au geregt, daß ich Ihnen meinen Dank für die wundervolle Arbeit nicht ſo ausſorechen konnte wvie es mir Herzensbedürfnis war VLaſſen Sie mich es heute nach⸗ holen und Ihnen verſichern, daß ich es bedauere, daß mein Mann dieſen Film nicht mehr bewundern konnte. 8194 Selma Hartleben Marie, seide Toenter Knou, Weinschenk Ein Bole Ein Brief der Witwe Otto Erichs Hartleben an den Regiſſeur des „Roſenmontag“ Der Film läuft mit großem Erfolg 5 im hieſigen Palut⸗Thealer Vorführungen 4, 6, 8 Uhr Alles fährt und läuft zum Reklameverkauf: S120 Persll.. 34% 38 5ʃ Dixin% 235. Dixin„„„ 5 Pakete nur 100 Pf Blitzmädel nur 8 5 5. Kernseife ,6, 95 5 %e Schmierselfe 30. 33 5. — der billigſten Preiſe erhält ſeder Kunde bei Eintauf von 2— gegen Abgasde dieſes Inſerats 1 Paket Dixin gratis. „Seffonhaus“ Sehwelzingerstraße l18 Filiale; Neckarau, Rheingoldſtraße 5 Iren gef Alebne all. 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