Sezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich Gold-Pig. Die monutl. Bezleher verpflichten ſich vei ent. enderung d. wiriſchaft Verhäliniſſe nolwenoig werdend reiserhöhungen anzuerkennen Voſtſchecktonto Nr 17590 arisruhe. Hauptgeſchäfisſtelle E 6. 2 Geſchäfts · Nebenſtellen Waldyoſſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ blatz 4 Fernſpt NRr 7041 7945,. Telegr-Adreſſe Generalanzeiger Mannbeim Erſcheint wöchenti zwölfmal. Mannh Die franzöſiſche Außenpolitik Frankreich und Nußland „Vor der Kammerkommiſſion für auswärtige Angelegenheiten erklärte Miniſterpräſident Herriot bezüglich der Beziehungen Frankreichs zu Rußland nach dem Petit Pariſien Folgendes: Die franzöſiſche Regierung habe nicht die Abſicht, in die innere Politik Rußlands einzugreifen. Sie fordere daher die gleiche Haltung auch von der Sowjetregierung. Was die Frage der Schulden betreffe, ſo ſeien die Rechte der franzö⸗ ſiſchen Schuldner in der klarſten Weiſe vorbehalten. Am 10. Jan. würden in Paris Verhandlungen darüber beginnen. Dieſe 90955 werde ſich daher mit folgenden Fragen zu beſchäftigen haben: 1. Reviſion der Verträge, die mit der ehemaligen ruſſiſchen Regierung abgeſchloſſen wurden. 2. Beſtimmungen über die Immunität und die Vorzugsrechte, die den Diplomaten und den Konſuln gewährt werden ſollen. 3. Paßfragen und Fragen der Siedler in den beiden Ländern. 4. Regelung der Verträge bezüglich des ſtaatlichen Beſitzes ſo⸗ wie der Privatintereſſen in Frankreich und Rußland, Schaffung eines neuen Regimes für den Privatbeſitz und Arbeitsintereſſen und endlich Sicherſtellung der nationalen Geſetzgebung dafür, desgleichen Rege⸗ lung der Entſchädigungen von Land zu Land und der Anleihen. Auf eine Anfrage aus der Kommiſſion erklärte Herriot, daß Rumänien und Paen bezüglich der Anerkennung der Sowjet⸗ regierung befragt worden ſeien und ſie dagegen keine Einwendungen erhoben hätten. Auf eine kommuniſtiſche Einwendung, daß die ruſ⸗ ſiſchen Schuldner als interalliierte Schuldner betrachtel werden müßten, erklärte Herriot, daß dieſe Anſicht nicht richtig ſei. Frank⸗ reich habe Rußland vor dem Kriege Geld geliehen, um ſeine wirt⸗ ſchaftliche und induſtrielle Proſperität zu vermehren. Es gäbe keinen Staatsmann, der die Legimität dieſer Handlung anzwei⸗ elte. Im Laufe der Erklärungen, die Herriot über Georgien ab⸗ gab, bemerkte er, daß einer der kommuniſtiſchen Abgeordneten Rotigen machte. Darauf hin ſagte Herriot, daß ſeine Ausführungen vertraulich ſeien. Als der kommuniſtiſche Abgeordnete aber darauf erwiderte, es ſei ihm unmöglich, ſich zu verpflichten, die Geheimhal⸗ tung zu wahren, brach Herriot ſofort ab und bewegte ſich von nun, wie der Petit Pariſien bemerkt, in vagen Allgemeinheiten. Ange⸗ ſichts dieſes Vorfalles drückte der Abgeordnete Loucheur ſein Be⸗ Kußland und die Kleine Entente 225 Paris. 18. Nov.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Nach hier aus Belarad eingetroffenen halbamtlichen Meldungen iſt es be⸗ ſtimmt, daß in Kürze in Bukareſt eine Konferenzderklei⸗ nen Entente zuſammentreten wird. in der Polen die Frage auf⸗ werfen wird, ob und unter welchen Bedingungen die Anerken⸗ nung Sowjetrußlands durch ſämtliche Mitalieder der kleinen Entente, inbegriffen Polen, durchgeführt werden könne. Zu dieſem Zweck wird Polen in die Entente eintreten müſſen. Es wird ferner mitgeteilt. daß am 15. Januar der italieniſch⸗jſugoſlaviſche Vertraa zur Unterzeichnung gelangen wird. ** 8 Die Schweiz gegen ruſſiſche Annäherungsverſuche 9 Bern. 18. Nov.(Von unſerm Schweizer Vertreter.) Die Mel⸗ dungen, die über Beziehungen zwiſchen der Schweiz und Sow⸗ jetrußland, die bekanntlich ſeit dem Conradiprozeß ab⸗ gebrochen ſind. durch die Sowietregierung in die Schweizer Preſſe lanziert wurden, werden heute von offizieller Seite demen⸗ tiert. Wir erfahren aus kompetenter Quelle, daß alle dieſe Nach⸗ richten einer Grundlage entbehren. Die Erklärunga der Schweizer tegierung. daß ſie, ſolange die Sowietregierung ihren Bonkott nicht ipp und klar aufgebe. jede Beſprechung mit der Sowjetregierung ablehnen müſſe, beſtehe auch heute noch. Dieſe Antwort dürfte die allgemein begrüßte Antwort auf den ruſſiſchen Verſuchsballon ſein. Geſcheiterter ruſſiſcher Anleiheverſuch In der geſetzaebenden Verſammlung von Neu⸗Südwales teilte der Kolonialſekretär Onkens mit, daß der Verſuch der Sow' etregieruna, eine Anleihe von 200 000 Pfund Sterling in Auſtralien aufzubringen, ſcheiterte und daß nur 800 Pfund ge⸗ Zeichnet wurden. Das Genſer Protokoll erleöigt r London, 18. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der diplomatiſche Mitarbeiter des Daily Telegraph erklärte, daß das Genfer Protokoll erledigt ſei. Der Generalſekretär des Völterbundes, Sir Erie Drummont, iſt jetzt aus London nach Genf abgereiſt, nachdem er die Notifikation erhalten hatte, daß der wichtigſte Punkt auf der Tagesordnung der bevorſtehenden Sitzung es Völkerbundsrats im Dezember, nämlich die Umarbeitung der tatuten durch einen Ausſchuß von Juriſten gemeinſam mit dem neuen Genfer Protokoll, von der Tagesordnung weggelaſſen und de Erwägung dieſer Frage bis zu einem unbeſtimmten Datum zu verſchieben ſei. Mit anderen Worten, die britiſche Regierung habe eien Aufſchub ohne Termin verlangt. Die Entſcheidung britiſchen Regierung ſei durch die energiſche Einwendung der ominions veranlaßt worden. Dieſer Schritt macht einen Teil der Arbeiten des Komitees des Bundes über die Entwaffnungsfrage überſtüſſig. Zur Frage, ob ſchon alle Hoffnungen auf eine imer⸗ nationale Abrüſtungskonferenz geſchwunden ſeien, bemerkte der Ge⸗ mubremann, daß am Ende der Völkerbundskonferenz die Entwaff⸗ küm tonferenz an der Amerika höchſtens als Beobachter teilnehmen ne, Präſident Coolidge die Gelegenheit nehme, ſelbſt eine Ab⸗ üiltungskonferenz einzuberufen, bei der die Union eine führende dauern darüber aus, daß ein Abgeordneter durch ſeine Haltung den Ausſchuß der außerordentlich intereſſanten Mitteilungen des Miniſterpräſidenten beraube. Der Kammerausſchuß hat übrigens den Antrag des kommu⸗ niſtiſchen Abgeordneten Cachin, dem ruſſiſchen Volke aus Anlaß der Wiederaufnahme der Beziehungen zu Rußland einen Gruß zu überſenden, abgelehnt. Die zwiſchen den beiden Ländern an⸗ läßlich der Wiederaufnahme der Beziehungen ausgetauſchten Tele⸗ gramme ſeien genügend. Die Bolſchaft am Vafikan Der Miniſterpräſident ſprach 5 über die Frage der Aufheb⸗ ung der franzöſiſchen Botſchaft beim Vatikan aus und erklärte, daß die Regierung vor allen Dingen die geiſtigen von den welt⸗ lichen Problemen trennen wolle. Es dürfe nicht vorkommen, daß die geiſtigen Elemente in die Bedingungen eingreifen können, unter denen Frankreich mit den anderen Staaten verkehre. Das ſei eine Politik und eine Tradition, die dem republikaniſchen Frankreich und dem monarchiſtiſchen Frankreich bis jetzt gemeinſam geweſen ſei. Die Räumung der Kuhr und der Kölner Jone rückt jetzt infolge der Verkoppelung dieſer beiden Angelegenheiten in den Vordergrund des Intereſſes. Jedenfalls wird man zwiſchen England und Frankreich zu irgend einem Ausgleich kommen, der nach Andeutungen der„Times“ vielleicht darin be⸗ tehen könnte, daß England etwas länger als bis zum 10 nuar 1925 in Köln bleibe, während Frankreich vor dem 10. Januar 1925 die nötigen Vorkehrungen trifft, um das beſetzte Ruhrgebiet ſchneller zuräumen, als urſprünglich in London vorgeſehen war. England und Frankreich würden dann gleich⸗ zeitig die Kölner Zone und das Ruhrgebiet völlig räumen. Die„Daily Mail“ berichtet: Deutſchland könne, vorausgeſetzt, daß es die Alliierten davon überzeuge, daß es ſeine Entwaffnungs⸗ verpflichtungen erfüllt habe, auf die Räumung der britiſchen Zone rechnen. Die britiſchen Truppen würden dann vielleicht gegen Ende Januar aus Köln zurückgezogen werden. Die Räumungsfrage werde Anfangs Januar erwogen werden. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Herald“ ſchreibt, wie angenommen werde, ſei man in der Downingſtreet der Meinung, daß die Kölner Zone geräumt werden müſſe. Der Quai d Orſay neige der Anſicht zu, daß die Beſetzungsperiode erſt be⸗ gonnen habe, als Deutſchland anfing, den Vertrag zu erfüllen. Das ſei im letzten Sommer. Dieſe Frage werde in wenigen Wochen entſchieden werden müſſen. Die Vernunft ſage einem, daß die bri⸗ tiſche Auslegung das allgemeine Werk der Befriedung fördere während die franzöſiſche es behindere. Die deutſch⸗engliſchen Wirtſchaſtsverhandlungen Der diplomatiſche VBerichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt: Die Verhandlungen zur Herbeiführung des deutſch⸗engliſchen Handelsvertrages hätten ſetzt einen Punkt erreicht, wo es für die deutſchen Sachverſtändigen notwendig ſein könnte, nach London zu kommen und die endgültigen Einzelheiten mit dem Schatz⸗ amt zu erörtern. Abgeſehen von der 26prozentigen Einfuhrabgabe ſcheinen die übrigen Schwierigkeiten gering und verhältnäsmäßig unbedeu⸗ tend zu ſein. 4 Der franzöſiſch⸗belgiſche Jollgegenſatz Der„Petit Pariſien“ berichtet: Brüſſeler Nachrichten zufolge iſt anzunehmen, daß die Regelung der zwiſchen Frankreich und Belgien bezüglich des jüngſt abgeſchloſſenen Modus vivendi entſtandenen handelspolitiſchen Schwierigkeiten bevorſtehe. Der „Petit Pariſten“ glaubt zu wiſſen, daß neue Beſprechungen eingeleitet worden ſeien, die darauf abzielten, den abgeſchloſſenen Modus vivendi abzuändern. Die franzöſiſche Regierung nehme gegenwärtig die notwendige Reviſion ihrer Zolltarife vor. Griechenland und Südſlawien Der griechiſch⸗ſerbiſche Bündnisvertrag gekündigt Zu der von einem Athener Morgenblatt gebrachten Meldung, daß Südſlawien den griechiſch⸗ſerbiſchen Bündnisvertrag kündigte, veröffentlicht die griechiſche Regierung folgende Mitteilung: Das ſerbiſch⸗griechiſche Bündnis wurde am 19. Mai 1913 abgeſchloſſen. Damals war Serbien ein reiner Balkanſtaat mit weit weniger Bevölkerung und von weit geringerem Umfang als das heutige Königreich, das ſich über die Donau hinaus erſtreckt. Griechenland war weniger als die Hälfte ſo groß wie heute. Der Vertrag wurde für 10 Jahre abgeſchloſſen und lief infolgedeſſen am 19. Mai 1923 ab. Er ſollte von dem Tage ab, wo einer der Vertragſchließen⸗ den den Wunſch äußerte, ihn zu kündigen, noch ein Jahr in Kraft bleiben. Es liegt auf der Hand, daß der Vertrag 1923 nicht mehr den ganz beträchtlichen Veränderungen territorialer und anderer Art entſprach, die ſeitdem in den Vertragsſtaaten eingetre⸗ ten ſind. Der Vertreter Jugoſlawiens teilte den Beſchluß ſeiner Regierung mit, daß die jugoſlawiſche Regierung das zwiſchen bel⸗ den Ländern beſtehende Bündnis als erloſchen anſehe. Gleich⸗ zeitig wurde aber der Wunſch beider Staaten ausgedrückt, Ver⸗ handlungen zum Abſchluß eines neuen Vertrages zu eröffnen. Die Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten bleiben auch weiterhin enge und freundſchaftliche. Der jugoſlawiſche Geſandte hatte geſtern mittag eine Unter⸗ redung mit dem griechiſchen Außenminiſter. Die Zeitungen be⸗ tonen, daß Griechenland wünſcht, die Aufrechterhaltung herzlicher und enger Beziehungen zu Jugoflawien ſicherzuſtellen, wie die Ge⸗ meinſamkeit der Intereſſen und der Ideale der beiden Länder er⸗ fordere. Der Perſonalabbau in Preußen beendet herlin, 19. Nov.(Von unſ. Berl. Büro). Das preußiſche Kabinett ſieht den Perſonalabbau für beendet an und iſt entſchloſſen, von der Perſonalabbauverordnung keinen Gebrauch mehr zu machen. Eine Aufhebung der preußiſchen Abbauverordnung kann allerdings erſt dann in Frage kommen, wenn die Perſonglabbau⸗ olle ſpieſen wülrde verordnung im Reiche aufgehoben iſt, dann wird die preußiſche Re⸗ gierung ſofort dem Beiſpiele des Reiches folgen. eimer General Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Milik⸗Jeitun]: Aus der Welt der Te hu Unterhaltungs-Beila je Wandern u. Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 539 Anzeigenpreiſe nach Tariſ. bel Vorauszahlung pre ein · 2 78 odee jür Allgemeine Anzeigen.40.⸗M. zeklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Veran wortung über · nommen. Höhere Gewall, Streils Betriebsſtörungen uſm verechtigen zu keinen Eriatzanſprüchen für ausgefallene odet veſchränkte Ausgaben oder ſur veripätete Aufnahme von An⸗ „zeigen. Aufir.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Monnheim. Reiſen Die Tagebücher des Botſchaſters Georges Lo. is (Von unferem Pariſer Vertreter) VParis, 17. Nov. Der frühere franzöſiſche Botſchafter in Wien, Crozier, wid⸗ mete einſt dem von Rayniond Poincaré abgeſägten Georges Louis folgenden Nachruf:„Georges Louis verläßt Petersourg und die biplomatiſche Laufbahn. Er gehürte einer Schule an die man nicht gerade als caillautiſtiſch bezeichnen kann, deren Doktrine aber den Zielen der modernen franzöſiſchen Diplomatie diametral entgegen⸗ geſetzt iſt. Georges Louis befleißigte ſich als Kabinettsdirektor am Quai d Orſay großer Gewiſſenhaftigkeit. Er gehörte nicht zu den Intriganten, die Arbeit, die er leiſtete, war im gewiſſen Sinne höhere Bürokratie. Trocken, ſachlich, ſorgfälkig ausgeführt. Stets darauf gerichtet, Konflitte auszuſchalten. Clemenceaus Schüler, der Außenminiſter Pichon, hatte das Glück, Georges Louis an ſeiner Seite zu beſitzen, als die Annexionskriſis ihren Höhepunkt erlangte und Iswolsky das franzöſiſche Außenamt mit ſeinen Klagen über⸗ ſchüttete. Wenig iſt über die Wirkſamteit Georges Louis' in dieſer gefahrvollen Zeit belannt. Aber die Tatſache, daß Pichon den richtigen Weg fand, um die auch für Frankreich entſtandenen Schwie⸗ rigteiten zu überwinden, genügt zur Beurteilung des damaligen Kabinettsdirektors im Außenamte. Georges Louis ſtand damals am eigentlichen Höhepunkt ſeiner diplomatiſchen Laufbahn. In Peters⸗ burg verſuchte er, die panſlawiſtiſchen Strömungen, deren ſich be⸗ kanntlich Poincaré bediente, außerhalb der franzöſiſch⸗ruſſiſchen Allianzpolitik zu halten. Pichon, von Georges Louis beeinflußt, wiederholte noch im April 1914 die Warnung, Frankreich möge ſich nicht auf die panſlawiſtiſchen Treibereien ruſſiſcher Hofkreiſe ein⸗ taſſen.“ Das iſt die Charakteriſtik eines franzöſiſchen Diplo⸗ maten, deſſen Aufzeichnungen ein ſchweres Anklagematerial gegen den im Jahre 1912 von Poincaré und deſſen Kabinettsdirektor Paleologue (dem Sohn eines Rumänen und einer Belgierin) eingeſchlagenen Kurs enthalten. Es muß hier noch Näheres über die Tagebücher und Notizen des verſtorbenen Botſchafters mitgeteilt werden, denn die Boulevardpreſſe bemüht ſich eifrig, die öffentliche Meinung falſch zu orientieren. Die in der Wochenſchrift„Europe Nouvelle“ erſcheinenden Aufzeichnungen ſind mit den wirklichen Tagebüchern nicht zu verwechſeln. „Europe Nouvelle“ erhielt die in Notizbüchern feſtgehaltenen Eindrücke und Geſpräche des Diplomaten von Pierre Louis, dem Bruder des im April 1917 verſtorbenen Botſchafters. Pierre Louis, der ſeit mehreren Jahren nicht mehr im vollen Beſitze ſeiner geiſtigen Fähigkeiten iſt, dürfte ſich der Bedeutung der Notizbücher kaum bewußt ſein. Die methodiſch geordneten Tagebücher und ein⸗ ſchlägigen Dokumente ſind ſehr umfangreich; ſie laufen vom Jahre 1904 bis Anfang 1917. Als Georges Louis ſtarb, wurden die Tage⸗ bücher der Jahre 1912, 13, 14, 15 und 1916 heimlich in das Haus des Dichters Pierre Louis gebracht. Der Dichter erhielt zahlreiche Beſuche von Diplomaten, Agenten und allerlei dunklen Perſonen, die ein intenſives Intereſſe für die Tagebücher aufbrachten. Zweimal fanden bei Pierre Louis Ein⸗ brüche ſtatt. Der Nachlaß des verſtorbenen Botſchafters wäre den Einbrechern ſicherlich in die Hände gefallen, wenn nicht einige an der Sicherung der Tagebücher intereſſierte poltiſche Perſönlich⸗ keiten den„Schatz“ irgendwo in der Provinz vergraben hätten. Im Teſtamente, das George Louis hinterließ, wurde Erneſt Judet zum Herausgeber der Tagebücher beſtimmt. Dieſe Tatſache war hin⸗ reichend bekannt; es kann ſo gut als ſicher gelten, daß die ſpäter gegen Judet erhobenen Beſchuldigungen, ſowie das über ihn in cen⸗ tumaciam ausgeſprochene Todesurteil in direktem Zuſammen⸗ hang mit der teſtamentariſchen Beſtimmung des verſtorbenen Bot⸗ ſchafters ſtehen. Erſt nach ſeiner Freiſprechung gelangte Judet in den Beſitz der Tagebücher, deren Veröffentlichung ihm übertragen worden war. Anfang des nächſten Monats wird der erſte Band erſcheinen. Wir werden dann nicht mehr auf Notizbuchähnliche Eindrücke angewieſen ſein, um Poincares Vorkriegspolitik zu be⸗ urteilen, vielmehr werden wir einen klaren Einblick in das diplomatiſche Zuſammenwirken Poincares und Iswolskys er⸗ halten. Eine Reihe von Tatſachen, die— es beſteht hierüber heute kein Zweifel mehr— im franzöſiſchen Gelbbuch teils entſtellt, teils unkerdrückt worden ſind, kommen in den Tagebüchern zum Vorſchein. „In dem franzöſiſchen Geheimarchiv iſt gründliche Reinigung gehal⸗ ten worden“, ſchrieb geſtern ein linksrepublikaniſches Abendblatt, „wir werden deshalb auf die Tagebücher und Erinnerungen des Diplomaten angewieſen ſein, um die breiten Lücken zu ergänzen, die durch Beſeitigung von Dokumenten entſtanden ſind“. Die Tage⸗ bücher des Botſchafters George Louis gewinnen in dieſem Sinne eine unverkennbare Bedeutung. Sie werden Herrn Poincare wohl nicht moraliſch vernichten, aber eine Reihe von Manövern des„großen Präſidenten“ aufdecken, die den Beweis dafür liefern, daß Poin⸗ care und Iswolsky Kataſtrophenpolitik auf halbpart betrieben. Es wird natürlich der Verſuch gemacht, Georges Louis als einen bösartigen, galligen und rachſüchtigen Menſchen kin⸗ zuſtellen, der nach ſeiner Abberufung auf Vergeltung ſann. Ein billiges Geſchäft. Als Beamter genoß Georges Louis den Ruf größ⸗ ter Gewiſſenhaftigkeit und Sachlichkeit. Der Herausgeber ſeiner Tagebücher wird hierüber Einiges mitteilen. Die aus den Notisbüchern veröffentlichten Bruchſtücke riefen ge⸗ miſchte Empfindungen hervor. Die Kartellpolitiker. Sozialiſten mit⸗ inbegriffen, wollen von der Aufrollung der Kriegsſchuld⸗ frage nichts wiſſen. Sie befürchten, daß die Deutſchnationg⸗ len aus den Enthüllungen der„Europe Nouvelle“ Münze ſchlagen. Die franzöſiſchen Blocknationaliſten beſpötteln die Aufzeichnungen des gekränkten Diplomaten und ſtellen ſich. wie eine Phalanx, um Poincaré. Nicht ein einziger Leitartikler wagt es, an die Unhaltbar⸗ keit des Artikels 231 des Verſailler Vertrages zu erinnern. Nicht ein⸗ mal im ſozialiſtiſchen„Journal du Peuple“ findet ſich ein Wort über die Krieasſchuldfrage. Möalicherweiſe wartet man noch die Ver⸗ öffentlichung der Tagebücher ab. um die Froge. welche Rolle Poin⸗ caré unmittelbar vor Kriegsausbruch geſpielt habe, rein ſachlich zu prüfen. Andererſeits iſt es ein billiger Vorwand, wenn man die Zu⸗ rückhaltung, die man ſich momentan auferleagt, mit dem Hinweis auf die deutſchen Wahlen zu rechtfertigen ſucht. Wie werden aber Ariſtide Briand. Léon Bourgeois, Jonnart, die über Poincarés Wirken ziemlich genau unterrichtet ſind, ihr lang⸗ jähriges Schweigen rechtfertigen? Daß ſie während des Krieges die zbeilige Einiakeit“ nicht ſtörten. läßt ſich verſtehen. Kaum erklärlſch iſt bingegen die Handlunasweiſe Briands. der im Frühling 1922 Poincars die Zügel der Macht überließ, wohl wiſſend, welche Ge⸗ fahren ſich daraus für Frankreich ergeben würden. Hätte Briand, der die Urſache und den wahren Sachverhalt der Abberufung des franzöſiſchen Botſchafters Georges Louis aus Petersburg(im Jahre 1912) kannte. die Behauptung Poincarés, daß er, Poincars. Louis nicht zur Demiſſion veranlaßt habe. widerlegt, ſo würde ſich daraus — — 2. Seite. Nr. 339 Mittwoch, den 19. November 1924 eine eklatante Niederlage des früheren Pröſidenten der Republik er⸗ neben haben. Briand ermbalichte alſo durch ſein Schweigen, dasz 15 könnte die Wiederkehr des gefe en Deutſchlandbaſſers, der im Verſailler Vertra i Teil—5———— erblickt. ie Tagebücher werden die Lebendigen zwingen den Mund zu öffnen. Stellung zunehmen. Georges Louis wird ihnen einige zwingende Stichworte geben. *** Die„Jeit“ zur Kriegsſchuldlüge In einem„Seſbſtbeſinnung“ überſchriebenen Artikel ſchreibt die Zeit: Von der Kriegsſchuldlüge muß das deulſche Volk uliter allen Umſtänden wieder befreit werden, wenn es auch ſonſt nicht verhindern kann, die Laſten eines verlorenen Krieges ſalange und in ſolchem Ausmaße zu tragen, wie es ſeine Schultern ver⸗ mögen Dieſes Ziel zu erreichen wird aber um ſo ſchwieriger ſein, je länger und je ſtärker das deutſche Volk mit der unſinntger⸗ Selbſtzerfleiſchung fortfährt, durch die es gahrelang ſeinen Körper geſchwächt und geſchändet hat. Die nationale Real⸗ politik, die un⸗ neuen Freiheiten entgegentragen ſoll. wird nur dann durchführbar ſein, wenn das deutſche Volk fittlich neu gebaren die ſchweren Aufgaben ſeiner Befreiung von einer drückenden Ver⸗ gangenheit in Angriff nimmt. Derartige Aufgaben verlangen die unbeſchränkte Kraft eines großen tat⸗ und willenseinigen Volkes. Nur ein einiges deutſches Volk wird ſich die Weltge ung wieder erringen können, ohne die es nicht leben kann. Wer im⸗er in Verbitterung und Reue rückwärts ſchaut, wird niemals aufwärts ſteigen können. völkerbund und Kolonlalmandate Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph ſpricht die Hoffnung aus, daß die Weisheit, die Deutſchland leiten werde, im Zuſammenhang mit einem baldigen Antragauf Mitglied⸗ ſchaft im Völkerbunde zur Sicherung des Friedens beitra⸗ gen. In dieſer Hinſicht ſeien einige der Forderungen Streſemanns in ſeiner letzten Rede vollkommen berechligt, und es würde Deutſchland nach der Aufnahme in den Völkerbund natür⸗ lich das Recht genießen, ſchließlich an der Verteilung etwa frei werdender oder neu zu ſchaffender Kolonialmandate teil⸗ zunehmen. Aber eine ſolche Frage ſei augenblicklich nicht opportun. die Erzbergermörder Einer Meld aus Preßburg zufolge iſt dort geſtern der deutſche Kriminaloberinſpektor Schuhmacher eingetroffen und dem dort feſtgehaltenen angeblichen Erzbergermörder Tilleſſen gegenübergeſtellt worden. Der Krämimalbeamte erkannte in dem Verhafteten ſofort einen gewiſſen Wiſchefsky, der mit Tilleſſen nicht identiſch iſt. Es wurde aber feſtgeſtellt, daß der Häftling von zwölf deutſchen Gerichten wegen Diebſtählen und Vetrügereien gefucht wird, ſo daß ſeine Auslieferung binnen kurzm erfol⸗ gen dürfte. Tumult im bayriſchen Landtag Völkiſcher„Parlamentarismus“ Im Verlauf der heutigen Sitzung des bayeriſchen Land⸗ tags kam es wieder einmal zu ſchweren Tumultſzenen. Der pölkiſche Abgeordnete Dr. Buttmann wandte ſich in einer längeren Rede gegen den Miniſterpräſidenten und bezeichnete es als eine Un⸗ geheuerlichkeit, daß Adolf Hitler noch in Landsberg in Haft ſttze. Bei dieſer Stelle der Rede wandten ſich die völliſchen Abgeordneten mit beleidigenden Zurufen gegen Dr. Held. Der Abgeordnete Straßer rief dem Miniſterpräſidenten zu:„Pfui über dieſe Klaſſenſuſtiz!“ Dieſer Zurxuf wurde auch von den anderen völ⸗ kiſchen Abgeordneten aufgenommen. Im weiteren Verlauf kam es auch zu Auseinanderſetzungen zwiſchen Abgeordneten der Bayeriſchen Volkspartei und des Völ⸗ kiſchen Blocks, die ſich zu Lärmſzenen ſteigerten. Der Präſident konnte ſich dann nicht mehr verſtändlich machen. Der Miniſterpräſi⸗ dent verließ hierauf den Saal, ebenſo Präſident König⸗ bauer. Die Sitzung mußte unterbrochen werden.— Wie ſpäter bekannt wurde, hat der Miniſterpräſident deshalb den Sitzungsſaal verlaſſen, weil der Abgeordnete Straßer gerufen hatte: „Bayern wird von einer Saubande regiertl“ Bisher iſt die Sitzung noch nicht wieder aufgenommen worden. Kafollette hat den Plan, eine dritte Partei zu bilden, aufgegeben. Sein Parteigeſchäftsführer teilt mit, daß Lafo⸗ lette beabſichtige, ſeine Anſtrengungen zu konzentrieren, ſeinen ver⸗ lorenen Einfluß im Kongreß wieder zu gewinnen. „ Der kſchechiſche Parlamentsſtundal. Die tſchechiſche kleri⸗ kale Volkspartei beſchloß ebenſo wie die deutſche Oppoſition, zum Jeichen des Proteſtes den Budgetberatungen des Parla⸗ ments fern zu bleiben. Neue Mannheimer FJeitung(Abend⸗Ausgabe] Die Reichstagswahlen Severing verteidigt ſein Syſtem In einer offiziöſen Auslaſſung verteidigt der preußiſche Innen⸗ miniſter Severing ſeine perſönliche Politik gegen Angriffe von rechts. Severing ſucht ziffernmäßig nachzuweiſen, daß die Be⸗ ſetzung der hohen Beamtenſtellen nicht parteipolitiſch beeinflußt ſei. Unter den 23 Polizeipräſidenten ſeien beiſpielsweiſe nur ein akademiſch nicht vorgebildeter Beamter geweſen. Von den etwa 400 Landräten Preußens ſeien nur 52 ohne verwaltungs⸗ mäßige Vorbildung. Vor dem Kriege ſei dieſe Zahl weit größer geweſen. Unter den 1680 höheren Verwaltungsbeamten befinden ſich nur etwa 72 ſogenannte Outſider. Severing erklärte ferner, daß die Auflöſung der ſogenannten Selbſtſchutzorganiſa⸗ ktionen gleichmäßig nach rechts und links von ihm durchgeführt worden ſei. Er wendet ſich im beſonderen gegen den Vorwurf, daß er dem Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold eine Vorzugsſtellung ein⸗ geräumt habe. Die Dänen und die Wahlen vom 7. Dezember Eein in den däniſchen Blättern füdlich der Grenze veröffentlichter Wahlaufruf beſagt, es komme für die däniſchen Minder⸗ heiten in Schleswig wieder einmal darauf an zu zeigen daß mit ihrem Vorhandenſein und mit ihren Forderungen gerechnet werden müſſe. Ein wirkliches und ehrliches Minderheitsrecht ſei die Loſung. Als Spitzenkandidat für den Reichstag iſt von den Dänen aufgeſtellt der Hofbeſitzer Sögagro⸗Jarrplung Als Spitzenkandidat für den Landtag Rechts nwalt Raven⸗Flensburg. Auf der Reichs⸗ liſte der nationalen Minderheiten ſteht als erſter: Redakteur Chri⸗ ſtianſen⸗Flensburg, auf der Landesliſte der Landmann Johannes Old'en⸗Lindholm. Nach dem Ausfall der letzten Wahlen iſt es nicht unmöalich, daß die Dänen trotz ihrer eigenen kleinen Stimmenzahl mit Hilfe der Polen(9 auf der Landesliſte einen Sitz er⸗ halten. Deutſches Keich Der Iwiſt in der ſächſiſchen Sozialdemokratie Aus Dresden wird uns geſchrieben: Nach dem Willen des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes in Berlin ſollte wenigſtens für die Wahlzeit zwiſchen den beiden feindlichen Lagern der ſächſi⸗ ſchen Soz aldemokraue Burgfrieds herrſchen. Während die Rechts⸗ ſozialiſten ſich peinlich danach richten, führen die Radikalen die Verfehmung der 23 Landtagsebgeorkneten bis zur letzten Konſequenz durch. Nachdem ſchon der Wahlkreis Leipzig die Maridasniederlegung und den Ausſchluß der 23 Abgeordnaten aus der Partei gefordert hatte, ſind nunmehr auch die Wahlkreiſe Chem⸗ nig und Dresden mit den gleichen Beſchlüſſen gefolgt. Beſonders wichlig erſcheint es, daß auch ſämtliche Parteiſekretariate, die ſich in den Händen der Radikalen beſinden, angewieſen worden ſind, den 23 rechtsſozialiſtiſchen Landtagsabgeordneten weder Parteinachrich⸗ ten noch Referate zuzuſchicken. Zu alleinigen Vertretern ſozialiſti⸗ ſtiſcher Inereſſen im ſächſiſchen Landtaa ſind die bekannten 17 radi⸗ kalſozialiſtiſchen Landt. geabgeordneten beſtellt worden. Damit haben die Radikalen alle Brücken zu den Rechtsſozialiſten abgebrochen und man darf geſpannt ſein, in welcher Weiſe der Miniſterpräſident Heldt mit ſeinem Anhange cuf dieſe Aechtung antworten wird. So wie die Verhältniſſe in Sachſen jetzt liegen, ſcheint der Bruch unheilbar geworden zu ſein. d. Der Jall Barkels e Berlin, 19. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Unterſuchung des Falles Bartels, des Leiters des Berliner Fremdenamts, för⸗ dert immer bedenklichere Einzelheiten zutage. Wie eine Nachrichten⸗ ſtelle berichtet, ſind die Geſchäfte, mit denen ſich Bartels befaßte, größtenteils mit amtlichen preußiſchen Geldern finanziert wor⸗ den. In dieſem Zuſammenhange werden jetzt gegen die Preuß. Staatsbank(Seehandlung) Vorwürfe erheben, nach denen bieſes ſtaatliche Inſtitut Kreditgeſchäſte gemacht hat, die zu minde⸗ ſten äußerſt gewagt erſcheinen Das iſt nämlich anſcheinend der Fall bei den Schiebungen, deren Gegenſtand das Hanauer Lager war. Die Preußiſche Staatsbank hat auf dieſes Objekt einen Kredit gewährt, der dem wahren Wert in keiner Weiſe entſpiicht. Wenn die Angabe der Berliner Nachrichtenſtelle richtig iſt, ſo wird alſo letzten Endes die Preußiſche Staatsbank der leidtragende Tell bei der Skandalaffäre ſein, durch die ein ſchlimmer VBe⸗ ſtechungsſumpf aufgedeckt wird. Geſtern wurde nun auch ein weiterer Beamter der Fremden⸗ pollzei, der Betriebaſſiſtent Rode, verhaftet. Es iſt nicht ausge · ſckloſſen, daß noch weitere Verhaftungen, nicht von Beamten, ſon⸗ dern von Privatperſonen im Verfolg der Unterſuchung erfolgen. * Zum Abgang des Generals de Metz Der Berichterſtatter der„Times“ ſchreibt: Die Nachricht von der baldigen Abreiſe des Generals de Meßz werde viel dazu beitragen, die bittere Stimmung, die das ſeparatiſtiſche Abenteuer im Rheinland hinterließ, zu mildern. Angeſichts der aktiven Unterſtützung, die de Metz den Separatiſten gab, glaubte die Berölkerung in der Pfalz, daß ſolange dleſer General in Speyer geweſen ſei, immer, daß Frankreich ſeine Abſicht auf das Mheinland nicht aufgebe. Der Freiburger Kommuniſtenprozeß Die Unruhen in Lörrach Der Vormittag des geſtrigen 5. Verhanlumgstags war der Kärung der Vongännge voin 20. Oktober gewidmet. Der Angeklagte Otto Herbſter war Leiter der Verſammlung am 20. Oktober in Lörrach⸗Sbetten. In dieſer Verſammiung ſollle ein Vortrag über Sowfetrußland gehalten werden. Herbſter leugnet irgend⸗ welche kommuniſtiſche Tätigkeit. Der Angeklagte Roth. der zu dieſen Vorgängen befragt wurde, gibt zu, in dieſer Verſammlung einen Stut⸗garber Bericht bekanntg geben zu haben. Er war kom⸗ muniſtiſcher Kurierleiter. Während der Diskuſſion kamen die Angeklagten Steiner und Langendorf in den Vorſamm⸗ lungsraum und ſollen Roth wegen des Verſagens des Kurierdienſtes Vochaltungen gemacht haben. Es kommt hierauf ein Brief zur Verleſung, den der Angeklagte Herbſter im Gefängnis geſchrieben hatte und der im Abort gefunden wurde. In dieſem Briefe wird unter dem Namen„Jolly“ der Angekbagte Büche als ber Kenmer der kommuniſtiſchen Sache bezeichmet, der außerordentlich wertvolle Dienſte geleiſtet habe. Drei weitere Briefe, die Herbſter ſchrieb, zeigen den hohen Wert den der Angeklagte ſelbſt dem erſten ver⸗ loren gegangenen Briefe zuſchrieb. Es wurde ſodann der Ange⸗ klagte Schuhmacher vernommen, der zugab, daß er ſich in der Verſammlung vom 20. Oktober zum Kurterdienſt bereit erklärte. Der Angeklagte Steiger aus Mannheim wird über die Verbreitung kommuniſtiſcher Druckſchriften verhört. Von beſonderer Bedeutung ſind 24 Fragen, die der Ortsgruppe Lörrach vorgelegt waren. Aus dieſen Fragen erhellt, daß ein gewaltſamer Umſturzplan beſtand. Der Angeklagte Klagendorf beſtätigt, daß bei Bock eine große Organiſatlon geweſen fei. Der Angeklagte Grimm beſtreitet, Kurierdienſt gitan zu haben. Am 21. Oktober ſet er in Freiburg bei Treff⸗ eiſen geweſen, der ihm einen Ausweis als Unterkurber ausgeſtellt habe. Daß er wieder bei Bock geweſen ſei, habe ſeinen Grund darin, daß er ſich über die Ziele der Kommuniſtiſchen Partei auf⸗ klären wollte. Bei Bock habe er damals Steiner, Schuhmacher, Büche und Langendorf angetroffen. Von her iſt Erimm wieder rach Freiburg gegangen, um dem Angellagten Meßmer Frage⸗ bogen zu überbringen, der ſie ausfüllte und ihm meder überneb. Auf dem Bahnhof plor Grimm einige Schriftſtücke, die ſpäter der ſicei bekaumt wurden. Die Schriftſtücke übengab er dann in Lör⸗ rach in der Wohnung des Bock. Bei der polizellichen Durchſuchung hathe man doch ſeinerzeit ſchwer belaſtende Schriftſtücke gefun⸗ den, die ſich namenilich auch mit der Organiſation des Kurierdienſte beſchäf gten. Als wicht aſtes Kampfmutbel wörd in einem Schrift⸗ ſtück der Maſſenſtreik und der Ausbau der Hundertſchalten bezzächnet mit dem Ziele eines militäriſchen Zuſammengehens mit Sowßtrußland. In der Nachmittags⸗Sitzung wurde der Kommuniſt Jakob Treffeiſen, Eiſenbahnſchloſſer auz Frcübung und Leiter des Unterbezirks Freiburg, vernommen. Der Angeklagte wird beſchuldigt, Fragebogem über die Beſchaffung von Kraftwagen verſandt zu haben. Treffeiſen ſtellte dieſe Tatſache in Abvede, leugnet aber nicht, von der kommuniſtiſchen Lntung in Mannheim ein Schreiben mit beſtimmten Angaben über die Er⸗ richtung einer Kurberlinie erhalten zu haben. Eim ebenfalls bei ihm vorgefundenes Rundſchreiben, worin Generalſtreik, Stucz der Kaali⸗ lion und der bewaffnete Aufſtamd als Mittel zur Aufrich⸗ tung der Arbeiter⸗ und Bauernregierung nach dem Muſter Sowzetrußlands bezeichmet werden, wollte der Angeklagte wicht verſandt haben. Ziemlich dra natiſch geſtaltete ſich die Vernchmung des Ange⸗ klagben Gaſton Moßmer aus Freiburg, der der kommunmiſtiſchen Parbei nur aus Freune⸗ſchaft für einen Pekannten beigelrsten ſein well und ſciner Auffaſſung wach auch mur ſozuſagen verſehentlich() zum Kurier beſtimmt worden war. Im Zuſammenhange mit ſei⸗ nen Ausführungen erging ſich der Angeklagte in außerordentlach leienſchaflichem Tone in Anklagen gigen die deutſche Juſtig. Der Vorſitzende wies die Anſchuldigungen zurück. Hierauf wurde Kröminalſekretär De wz⸗Freiburg, der Meßmer ver⸗ nommen hatte, vereidigt und vernammen. Der Zeuge beronte, daß der Angellagte zugegeben habe, Kurierleiler und Kurier ge⸗ weſen zu ſein und daß das für Meßmer belaſtende Matlerkal in ei⸗ ner Blechbüchſe verſteckt im Hofe von Meßmers Wohnung aufge⸗ funden worden ſei. Nach Vernehmung der Angeklagten Schöchlin, Lederer und Mayer wurde der geſtrige Verhandlungstacg um halb 6 Uhr geſchloſſen und die Sitzung auf heute vormittag halb 10 Uhr vertagt, Ein engliſches Rieſenluftſchiff London. 19. Nov. Das Luftfahrtminiſterium veröffentlicht nähere Angaben über das neue britiſche Rieſenluftſchiff R. 101. das in Cardington gebaut werden ſoll. Seine Verdrängung wird ungefähr 5 Mill. Kubikfuß betragen, 3.., es wird mehr als dreimal ſo groß ſein als das größte bisher gebaute Luftſchiff. Es wird dus erſte aus Stahl gebaute Luftſchiff ſein. Auch die Propeller werden aus Stahl ſein. Es wird ſieben Motore von ſe 600 Pferdekräfte beſitzen. Es ſoll eine Höchſtgeſchwindigkeit von etwa 70 Meilen die Stunde entwickeln können. Es ſoll über 100 Paſſa⸗ giere mit ſich führen können. Die Länge beträgt 720, die Höhe 140 und der größte Durchmeſſer 130 Fuß. Der Felſenbrunner Hof Eine Gutsgeſchichte von Anna Croiſſanl-Ruſt 9(Nachdruck verbaten.) Unter den mächtigen Kaſtanienbäumen, die von Tauſenden von Bienen umſummt ihre weißroten Kerzen wiegten, ſtand der Veſper⸗ liſch bereit. Es ſah ländlich, dabei aber reich und feſtlich ous.— Peter hatte ſich ums Haus geſchlichen und ſpähte begehrlich nach dem Tiſch, er hatte ſchrecklich Hunger, aber er wagte nicht, dem Vater ſetzt unter die Augen zu treten, der ehen aus dem Hauſe kam, wo er die Veſperglocke geläutet hatte. Er zankte, daß keine der Töchter es getan, denn ihnen gehörte das an Sonntagen zu. Er hatte ſo anhaltend und heftig geläutet, daß die jungen Mädchen über die Treppe heruntergeſtürzt kanſen, Helene im Laufen noch ihren⸗Gürtel ſchließend. 5 „Da freut man ſich auf einen gemütlichen Kaffeetiſch, aber ſeder tut, was er will, auf mich wird nicht geachtet. Schämt ihr euch nicht und legt euch zu Bett? Was— die Stadt? Lächerlich! Ich war zwei Stunden ſpazieren!“ Er goß ein Glas Wein hin⸗ unter. Die Schweſtern ſahen ihn an. Er ging doch ſonſt nie ſpazieren! „Du warſt ſo luſtig vorhin!“ „In dieſem Haufe verlernt man allmählich das Luſtigſein Irgendetwas oder irgendeiner fehlt immer!“ ſchrie er heftig. „Ich will Heinrich holen,“ erbot ſich Helene. „Heinrich! Ein Bengel in ſeinen Jahren, der ſeine halben Ferien verſchläft! Sagt man ihm etwas, ſchaut er einem an, als wollte er ſagen:„Du biſt ganz ſpaßhaft, mein Alterchen, red nur weiter!“ Der!— Da iſt Peter ſchon ein anderer Kerl!“ „Peter!“ ſchrien die Schweſtern wie aus einem Munde.„Peter! Keinen Kreuzer bekämen wir von dem! In Fetzen könnten wir ſaufen! Ein Weldling iſt er. ein verſtockter, boshafter, herrſchſüch⸗ tiger Kerl. Das kommt davon, wenn man verhätſchelt wird! „Eine abſcheuliche Redensart, die da unter euch umgeht! Du biſt ſchuld! Sie iſt ſchuld! Schweigt! Schwoigt! Kein Wort mehr über eure Mutter! Ihr habt ja keine Ahnung von ihr! Ihr lebt in den Tag hinein— er fuhr ſich mit der Hand über die Stirn, „wer weiß, wenn man ihn vecht anpacken würde,— es ſteckt etwaz in ihm! Aber Zeit haben, Ruhe haben. Das kürmt ſich ſa um inen au Sorcen ind Kore Alwine machte ein überlegenes Geſicht. Sorgen? Wyrüber hatte er ſich in der Zwiſchenzeit geürgert? Er war vorhin bei der Mutter geweſen.— Ihre Kränklichkeit nahm niemand tragiſch, des⸗ halb kannte er doch nicht verſtimmt ſein! Nicht? Alwine hatte plötzlich einen Gedanken. Sie biß ſich auf die Unterlippe. Nein, das wäre zu abſcheulich, zu rückſichtslos gegen die erwachſenen Töchter, das wäre ja geradezu ſkandelös! Sie dachte mit Grauen an die Geſchichte vor zwe Jahren! War das nicht ſchon mehr als genug, daß ſie zu Viert waren? Feindſelig ſah ſie ihre Mutter an, als ſie kam, nicht wie ein Kind ſeine Mutter ſonſt anſieht. Da trug ſie natürlich wieder— ihre Marotte!— ein leiſes weißes Kleid und ging langſam, ein wenig vorgebeugt, die blaſſen Hände verſchlungen. Neie lächerlich Alwine der Vater heute vorkam! Er führte ſeine Frau zum Lehnſtuhl wie ein ſchmachtender Ritter! Dabei ſah man ihm die Ungeduld an. Konnte man denn ſo verlogen ſein, ſich ſo verſtellen? Ihm lag heute gewiß nichts daran, den Zärtlichen zu ſpielen! Blaß, blaß fah die Mutter aus, aber hatte ſie denn jemals anders ausgeſehen? Gewiß, ja, ſie konnte anders ausſehen. Wenn ſie ſang oder ſpielte, wenn ſie ſich für etwas begeiſterte, wenn ſie ihren Jungen verteidigte, oder, was Alwine beſonders komiſch vorkam, wenn ſie den Vater mit glänzenden Augen anſah, weil einmal wieder alles an ihm bebte vor Lebensluſt,— o, ſie kannte ſolche Augenblicke an ihm, wenn er ſprühte vor Uebermut! Nicht wie eine ältere Frau ihren Mann, wie eine verliebte Braut ihren Bräutigam, ſo ſah ſie ihn an! Heute erſchien ſte Alwine veründert, und der Blick, mit dem ſie auf ihren zerſtreuten und finſteren Mann unad auf die lückenhafte Tafelrunde blickte, hatte etwas Aengſtliches, faſt Verſtörtes, wenn er auch gütig und freundlich war. „Wo iſt Heinrich?“ „Er ſchläft,“ antwortete der Vater.„Gibt es denn eine an⸗ gemeſſenere Beſchäftigung für einen feurigen Jüngling, als da⸗ Schlafen?“ „Und Peter?“ Mwine nickte ihr mit ganz beſonderer Schadenfreude zu. „Dein Liehſjing ſchätzt unſer Reſitztinn ein,“ ſagte der Vater barge Die Mutter legte vermundert und begütigend ihre Hand auf die ſeine und verſuchte eine Erregung zu beſchwichtigen, deren Grund ſie nicht kannte. Nur einen Augenblick war das gütige Lächeln aus ihrem Geſicht verſchwunden, dann ſaß ſie in ihrer blaſſen Zart⸗ heit wieder freundlich, faſt heiter da. Habt ihr alle einen ſchönen Sonntag in der Stadt gehabt?“ fragte die Mutter; man konnte heraushören, daß es ihr im Grunds gleichgültig blieb, was ſie alle in dieſer Stadt angefangen, die ſo weit, ach ſo weit für ſie lag! Sofort ſetzte auch Alwine ihr ſpöttiſches Geſicht auf, und nur Helene antwortete:„Wir waren ſehr vergnügt, Mutter, der Vater ſehr animiert, gelt, Vater? Uns hat er naue Kleider gekauft, denk nur! Mir eins, blaßroſa, und Alwine ein blaßblaues.“ „Ihr werdet verwöhnt! Ihr werdet wirklich verwöhnt!“ ſagte ſie und lächelte dabel. „Was? Verwöhnt?“ brauſte Alwine auf.„Mein' ich auch! Wir mit unſeren Fähnchen! Da hätteſt du heute die Thomanns ſehen ſollen! Pariſer Toiletten(ſie ſprach Twaletten), ſag ich dir!“ „Liebes Kind,“ unterbrach ſie der Vater und legte ärgerlich ſeine Zeitung beiſeite,„die Thomanns ſind die reichen Thomanns, und wir nur die Leute vom Felſenbrunner Hof. Für die ſind wir überhaupt nicht angezogen! Im übrigen— ich wollze es vorhin ſchon ſagen— ich wünſche das nicht mehr zu ſehen, daß ihr ſo liebenswürdig, ja faſt unterwürfig gegen dieſe hochnäſige Blaſe ſeid. Laßt ſie kaufen und grinſt nicht ſo untertänig, wenn ſie mit euch gnädig zu ſprechen geruhen.“ „Habt ihr mit den Thomanns geſprochen?“ verſuchte die Mutter abzulenken. „Oh ja, ſehr lange ſogar,“ ſagte Helene ſtolz,„mit ihnen und mit—“ aber Alwine ſtieß ſie unter dem Tiſch an, da ſchwieg ſte. „War Frau Thomann auch dabei, die Feuerſoele?“ Die Mutter mußte bei dieſer Frage lächeln. Dieſe Frau Thomann! Im Grunde die richtige nüchterne und kalkulierende Pfälzernnatur, hatte ſie einen Tropfen phantaſtiſches Blut, den„Dichterſpritzer“, wie ihr Monn es nannte, mit bekommen, der ſie zu erwas konfuſen und ſchwör⸗ meriſchen Taten drängte. Sie liebte es, ſich mit intereſſanten Eigen⸗ ſchaften aufzuputzen, die ſie eigentlich nicht beſaß, hatte auch den Ehrgeiz gehabt, ein Bändchen Gedichte herauszugeben:„Lieder einer Feuerſeele“ und hielt ſich mmm auf Grund dieſer Gedichte für de geiſtipen Mitteſpunkt der genzen Landſchaft. 29 N Fa„ deee — Mittwoch, den 19. November 1924 Reue Mannheimer Jeitung Abend⸗Nusgabe) 3. Seife. Nr. 539 Unlauterer Wettbewerb im Neklameweſen Von Heinz vom Berge, Volkswirt (Nackdruck verboten.) Mit dem Beginn eines zögernden Abſatzes in allen Handels⸗ und Induſtriekreiſen ſtellte ſich das Beſtreben ein, die Reklame ſo eindringlich als möglich zu geſtalten. Es konnte nicht ausbleiben daß hierbei zuweilen über das Ziel hinausgegangen wurde. In dem Wunſche, Abſatz herbeizuführen, ergriff man mitunter Maß⸗ nahmen, die entwedr hart an den Begriff des unlauteren Wett⸗ bewerbes heranreichten bezw. direkt ſolchen darſtellen. Unter dieſen Umſtänden dürfte es angezeigt ſein, ſich etwas mit dem unlau⸗ eren Wettbewerb zu beſchäftigen, ſoweit er im Reklame⸗ weſen in die Erſcheinung tritt, in jenem Faktor alſo, der am ein⸗ dringlichſten zur allgemeinen Oeffentlichkeit ſpricht. Das Geſetz vom Jahre 1909 ſtellt an die Spitze eine generelle Formulierung und be⸗ handelt dann beſtimmte Einzelfälle. Wer zu Zwecken des Wett⸗ bewerbes im geſchäftlichen Verkehr Handlungen unternimmt, die gegen die guten Sitten verſtoßen, kann auf Unterlaſſung und Schadenserſatz in Anſpruch genommen werden. Dieſer Paragraph ähnelt dem 826 B..., jedoch fehlt ihm das Erfor⸗ dernis, daß der Täter dem andern vorſätzlich Schaden zufügt. Viel⸗ mehr genügt ſchon ein Handeln gegen die guten Sitten. Dabei iſt Vorausſetzung, daß es im geſchäftlichen Verkehr und zu Zwecken des Wettbewerbes geſchieht. Dabei iſt durchaus nicht nötig, daß eine Ab⸗ ſicht oder auch nur das Bewußtſein der Schadenszufügung vorhan⸗ den iſt. Nicht einmal ein beſonders ſchuldhaftes Verhalten braucht zu beſtehen. Iſt die Zufügung eines Schadens nicht nachweisbar, wird doch eine Unterlaſſungsklage gegeben ſein. Die Formulierung des Paragraphen 3 und der folgenden trägt natürlich der Bedeutung der Reklame im öffentlichen eben in weitgehendſtem Maße Rechnung, indem nicht etwa jede Reklame für unzuläſſig erklärt wird, ja ſelbſt die marktſchreieriſche Reklame wird nicht ohne weiteres als unlauterer Wettbewerb er⸗ achtet. Jeder Verſtändige wird vielmehr allgemeine Anpreiſungen auf ihre Bedeutung zu würdigen wiſſen. Im übrigen lehnt es das Geſetz ab, ſich mit Reklamefsagen zu befaſſen, die mehr oder weniger in das Gebiet des guten Geſchmackes gehören. Unlauter wird die Reklame vielmehr erſt dann, wenn ſie objektiv unrichtige ngaben enthält. Bildliche Darſtellungen und ſonſtige Veran⸗ ſtaltungen ſind hierbei den wörtlichen Angaben gleich zu achten, ſobald ſie geeignet ſind, ſolche Angaben zu erſetzen. Hierunter ge⸗ hört der ziemlich häufige Gebrauch, auf Briefbogen, Proſpekten oder in Anzeigen Medaikllen abzubilden, die den Anſchein erwecken müſſen, als ob der angekündigte Artikel prämiert worden ſei, wäh⸗ rend dies in Wirklichkeit nicht der Fall iſt. Auch der gerade in letzter Zeit von neuen Zeitungen und Zeitſchriften geübte Brauch, An⸗ zeigen in größerem oder kleinerem Umfange aus Konkurrenz⸗ blättern ohne Auftrag und ohne Erlaubnis des Intereſſenten zu übernehmen, in der Abſicht, in dem zu erfaſſenden Intereſſenten⸗ gebiete den Glauben zu erwecken, als ob die Anzeigen gegen Berech⸗ nung aufgegeben ſeien, gehört hierher. Gerade das letzterwähnte Vorgehen ſtellt unſeres Erachtens eine recht grobe und ver⸗ werfliche Form des unlauteren Wettbewerbes dar, denn tatſächlich wird die breite Oeffentlichkeit hierdurch vollkommen irregeführt. Es wird ſolchen Verlegern nur allzu leicht möglich ſein, dem Empfänger einer ſolchen künſtlich zuſammengeſtellten Num⸗ mer den Eindruck zu ſuggerieren, als ob die Einſchaltung ſeiner An⸗ zeige auch in dieſem Blatte notwendig ſei mit Rückſicht auf die ſtarke Beteiligung der Konkurrenz. Hinſichtlich des Umſtandes, daß die Angaben in der Reklame vbjektiv unrichtig ſein müſſen, um einen ſtrafbaren Begriff zu bilden, iſt es nicht notwendig, daß der Täter ſich der Unrichtigken bewußt war oder daß er der Angabe einen anderen Sinn beilegte. Dies kann nur für die Art der Klage von Bedeutung ſein. Natürlich aber müſſen dieſe Angaben geſchäftliche Verhältniſſe be⸗ treffen, während Angaben über Familienverhältniſſe und perſön⸗ liche Verhältniſſe regelmäßig ausſcheiden. Wohl nur ausnahms⸗ weiſe können auch perſönliche Angaben gleichzeitig ſolche über ge⸗ ſchäftliche Verhältniſſe ſein. Weiter müſſen dieſe Angaben geeignet ſein, beim konſumierenden Publikum den Anſchein eines beſon⸗ ers günſtigen Angebots zu erwecken. Zum klareren Verſtändniſſe bezüglich der Angaben führt das Geſetz beiſpielweiſe an: Angaben über Beſchaffenheit von Waren oder gewerblichen Leiſtungen, wenn 3. B. halbſeidene Ware als reinſeidene, ein Kunſtprodukt als Natur⸗ produkt angegeben wird; über den Urſprung, über die Herſtellungs⸗ art(die ſehr häufige Gepflogenheit, fremde Waren als eigene an⸗ zugeben); die Preisbemeſſung(die Angabe„Unter dem Einkaufs⸗ preis“ dürfte wohl in den wenigſten Fällen den tatſächlichen Ver⸗ hältniſſen entſprechen); die Bezugsart und die Bezugsquelle(3. B. daß das Bier von einem beſtimmten Brauer bezogen iſt oder daß die Ware aus einem beſtimmten Orte ſtammt. Jedoch nach 8 d, Abſ. 1 mit Ausnahme derjenigen Herkunftsbezeichnungen, die bloße Qualitätsbezeichnungen ausdrücken wie Teltower Rüben, Pilſener Bier); den Anlaß oder den Zweck des Verkauzes und über die Menge der Vorräte. In letzter Zeit iſt z. B. erfolgreich gegen die ehauptung in Anzeigen vorgegangen worden, wonach ein Ge⸗ ſchäftsinhaber 3000 Mäntel am Lager habe oder ähnliches. Dieſe Geſchäftsleute rechnen pſychologiſch richtig damit, daß jeder, der zur Befriedigung eines Bedarfes neigt, dieſen dort zu decken ſucht, wo er ſcheinbar die größte Auswahl und damit die größte Verſchiedenartigkeit in der Preisgeſtaltung anzutreffen meint. Für Verkäufe aus einer Konkursmaſſe und Anzeigen des„Ausverkaufes“ gelten beſondere Gebote und Verbote, die über den Rahmen dieſes Aufſatzes hinausgehen. Sind die angegebenen Vorausſetzungen vorhanden, ſo kann jeder Gewerbetreibende, der Waren oder landwirtſchaftliche Erzeug⸗ niſſe oder Leiſtungen(auch landwirtſchaftliche) gleicher oder ver⸗ wandter Art herſtellt oder in Verkehr bringt, auf Unterlaſſung klagen. Falls der die Reklame Machende ſchuldhaft gehandelt hat, kann er auf Schadenserſatz verklagt werden. Hinſicht⸗ lich des Satzes, daß beim konſumierenden Publikum der Anſchein eines beſonders günſtigen Angebotes zu erwecken iſt, um un⸗ lauteren Wettbewerb zu rechtfertigen, hat das Geſetz ſeine Worte ſorgfältig abgewogen. Es handelt ſich nämlich darum, daß das Publikum von dem einen Gewerbetreibenden zum anderen nicht abgelockt wird. Daß ein beſonders aufmerkſamer Leſer den Irrtum gewahrt, ſchließt die Anwendbarkeit nicht aus, wie umge⸗ kehrt ein flüchtiger Leſer nicht immer genügt. Es kommt lediglich auf die Auffaſſung an, die in den Kreiſen herrſcht, für die die Re⸗ klame beſtimmt iſt. Damit, daß jeder Gewerbetreibende auf Unter⸗ laſſung klagen kann, iſt geſagt, daß das Geſetz nicht nur Kaufleure betrifft, wie auch heute noch von vielen Seiten angenommen wird. Wieweit der Begriff„Gewerbetreibender“ zu faſſen iſt, iſt beſtritten. Nach Profeſſor Hoeniger, einer anerkannten Aurorität auf dem Gebiete des Handelsrechts, iſt es wohl das Richtigſte, ihn im Sinne der Gewerbeordnung zu nehmen. Darnach wird man auch Aerzte hierher ziehen dürfen, die durch das Geſetz einen Schutz gegen Kur⸗ ofuſcher erhalten, dagegen nicht Anwälte und Beamte. Theater⸗ und Zeitungsunternehmer fallen unter das Geſetz, ebenſo Kunſt⸗ gewerbetreibende, ob auch Künſtler, iſt jedoch zweifelhaft. Zu Wett⸗ bewerbszwecken kann auch handeln, wer ſelbſt kein Gewerbe be⸗ treibt. Beſonders betont muß werden, daß die oftmals aus dem Publikum heraus kommenden Klagen zwecklos ſind, denn nur der Konkurrent, nicht aber das Publikum kann klagen. Es iſt jedoch nicht notwendig, daß der Konkurrent am gleichen Orte wohnt. Gegen Redakteure, Verleger, Drucker und Verbreiter von periodi⸗ ſchen Druckſchriften kann der Schadenserſatzanſpruch nur dann geltend gemacht werden, wenn ihnen die Unrichtigkeit der Angaben bekannt war. Die Klage auf Unterlaſſung kann auch durch einen Verband zur Förderung gewerblicher Intereſſen erhoben werden, wenn dieſer die Parteifähigkeit hat. Gerade in letzter Zeit ſind in dieſer Richtung bedeutſame Erfolge erzielt worden. Zweifelhaft iſt es, ob auch Handels⸗, Gewerbe⸗ und Aerztekammern hierher ge⸗ hören, doch wird dies nach Profeſſor Hoeniger zu bejahen ſein. Unter gewiſſen Vorausſetzungen tritt ſogar Strafverfolgung ein, ſoweit nicht ſchon ein Betrug vorliegt. 0 Zu dem Kapitel„Unlauterer, Wettbewerb wird uns von der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs E. V. Berlin⸗Schöneberg noch mitgeteilt: Der erweiterte Ausſchuß der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs E.., Berlin⸗ Schöneberg, beſchäftigte ſich kürzlich mit der Zuläſſigkeit des Hin⸗ weiſes„In Friedenspreiſen“. Als zuläſſig wird dieſer Hin⸗ weis nur dann angeſehen, wenn der für die Ware geforderte Preis derſelbe Preis iſt, der für die Ware in gleicher Qualität vor dem Kriege gefordert wurde. Desgleichen wurde die Abkürzung„K⸗ Seide“ für Kunſtſeide als zuläſſig nicht angeſehen. Ware aus Kunſtſeide iſt unzweideutig als ſolche zu bezeichnen. Städtiſche Nachrichten Jeſus unò die Juden Das war das dritte Thema in der für dieſen Winter angekündig⸗ ten Vortraasreihe. Wer von den vielen Beſuchern gekommen war in der Erwartung, irgendwie eine ſenſationelle Kampfrede zu hören. kam nicht auf ſeine Rechnung. Denn Zweck dieſer Vorträge iſt ja nicht eine Erörterung von Tagesfragen. ſondern eine Aufrollung von Kulturfragen mit der Abſicht. den Hörer vor eine perſönliche Ent⸗ ſcheidung zu ſtellen. So war es ganz natürlich, daß der Redner des Abends, Univerſitätsprofeſſor D. Kittel aus Greifswald, in der Einleitung die Bitte ausſprach, man möge leidenſchaftslos, unvorein⸗ genommen ihm folgen, wenn er die Hörer an die Kernfrage des ge⸗ ſtellten Themas heranführen und einen Veraleich zwiſchen zwei Gei⸗ ſtesrichtungen, zwei Religionen, durchführen wolle: Zwiſchen Jeſus und dem Judentum. Dies letztere iſt, ſo führte der Redner, der ſich als aründlicher Kenner des Talmud, wie überhaupt der jüdiſchen und ſpätjüdiſchen Literatur gezeigt hat. des Näheren aus: am Alten Teſta⸗ ment orientierte Reliagion. Zwar aibt es auch freidenkeriſche, reli⸗ aionsloſe Juden, ferner ſolche. die mehr einer religionsphiloſophiſchen. reflektierenden Einſtellung huldigen. Doch auch hier gäbe es Bei⸗ ſpiele. die eine Syntheſe darſtellen zwiſchen religionsphiloſophiſcher Reflexion und praktiſcher Beſahung des ſynagogalen Kultus(in neuerer Zeit: He mann Cohen in Marburg). Das eigentliche Juden⸗ tum aber iſt altteſtamentlich normierte Religion. Und dieſe iſt von der Frömmiakeit geleitete und in ihr wurzelnde Sittlichkeit. In dieſe Geiſteswelt war auch Jeſus zunächſt hineingeſtellt. Raſſefanatiker wollen ihn zu einem Arier und Galiläer machen— ein vollkommen verfehltes Unternehmen. Wohl iſt es denkbar, aber geſchichtlich er⸗ wieſen iſt es nicht, daß Jeſus einige Tropfen galiläiſchen Blutes in ſich trug, aber ſicher iſt, daß er recht viele Tropfen jüdiſchen Blutes beſeſſen hat. Was nun Jeſu Stellung zur rabbiniſchen Tradition an⸗ lanat, ſo läßt ſich eine überraſchende Aehnlichkeit, um nicht zu ſagen Uebereinſtimmung zwiſchen den ethiſchen Forderungen Jeſu und denen des Alten Teſtaments und ſeiner ſpätjüdiſchen Auslequnag feſt⸗ Gutes in Künſten verlangt ihr? Seid ihr denn des Guten. chiller. Münchener Bilder Von Richard Kieß München, November 1924. „Zum erſchten.„ zum zwaaten zum———(davooo⸗ zaafa)⸗ fügte der Auktionator hinzu, indem er ſeinen ſchwarzen Melonenhut noch tiefer ins Genick hinabdrückte und ſich an ſeinen Sohn wandte, der neben ihm ſtand. Dann erſt ſchlug er mit dem olzhammer:„drittn! Wem gehört die ſchaene Gruppn aus bet⸗ dah echtm Porzellan? Zwea Mark zehni.. des hame gſchenkt ztagt. Die hat den Herrn Forſtmoaſta amal hundertfuchzg Markln delt„ wanns i Cahna ſag...“ Mit der langen Stange, an eren Ende ein kleines Geldſchiffchen angebracht iſt, fährt Auktio⸗ Cator ir. über die Köpfe der Leute hinweg, auf daß der glückliche brſteigerer ſeinen Obulus ſofort entrichtete. Man kann ja nicht biiſſen.Bei dieſen notigen Zeiten. Und bei dene Leut, die Tor zu löblichem Tun verſammelt ſind: Althändler, zu München Dändler genannt, die unter der Kapitalnot an jenen überflüſſigen irdeimarkſtücken leiden, die dem Schwabinger Bürger die Anſchaffung cend eines an ſich überflüſſigen, das Daſein verſchönenden Gegen⸗ ſndes in ſchöneren. Zeiten ermöglicht hätten. Dazwiſchen jene Nürger ſelber... weils doch a Gaudi is, a ſolche Verſteigerung. nd. Brautpaare und junge Eheleute, die ihr Heiratsgut ergänzen zu können hoffen...„A Zylinderhuat und a Strohdeckl. Dazz Adaa Kochlöffi und an Irrigatorſchlauch... alles wie neu. Macht reans à Gebot? Fünf Markln.. ois zſamm... Keine Stimme wot, ſich„Und foan Gebot net! Im Hintergrunde erkebt ſich Gef ugelchtzg Rentenpfenning“— Aber, es kommt Leben in die Zöſſelchaft, Um eine Mark zehn erfolgt Zuſchlag... für einen. 1 inderhut, einen Strohdeckel, zwei Kechlöffel und—— Mit⸗ deßshauſe“ ſchreit der Verſteigerer. Er iſt ehrlich erregt. Nun reibt er ſchon vierzig Jahre ſein ſtimmgewaltiges Handwerk. keiſer Preiſe wie ſie heute erzielt werden Es ſei grauenhaft.— 900 Perſerteppich, ein Kaſak von Bazar⸗Qualität, fällt mir im en der Verſteigerungsgegenſtände auf.„Wann wird den der Widch da verklopft?“ 15 ich Herrn Partlhauer.„Derda?“ er⸗ 11 gpte er.„Das wär ſo was, gelns? A echter Teppich für daaft ark zwanzig. Na, mei Liaber. Der wird nur freihändig ver⸗ echter In der Gerichtsvollzieherei drobn, da habns neulich für an „Was; Aimmerteppich vierzig Mark erlöſt, für an echten Perſer!“— geboten: gich.„Ja, warum haben denn da die Händler nicht mit⸗ err Pe Ein echter Teppich is doch geſchenkt drum“. Da lacht der awen ſei bauer:„Ja mei. ganz a echter werds halt do et — ſtellen. Dieſe Ausleauna iſt zwar keinesweas einhellig, ſondern durchaus manniafaltia, verſchieden und abhängia von der jeweiligen inneren Struktur des betreffenden Auslegers. So kommt es, daß der Talmud eine bunte Miſchung zwiſchen wertvollen und recht min⸗ derwertigen Forderungen und Anſchauungen darſtellt. Es läßt ſich nun nachweiſen, daß die ſittlichen Forderungen Jeſu. wie ſie ſich z. B. in der Bergprediat finden, im Einzelfalle keine neuen Erkenntniſſe bedeuten. Zwar ſind die oft gleichlautenden rabbiniſchen Gedanken bisweilen jüngeren Urſprungs, aber eine Abhängigkeit von Jeſus und der apoſtoliſchen Verkündigung kommt nicht in Frage, weil die jüdiſche Tradition den Nazarener und ſeine Lehre mit dem Fluch be⸗ legte. Trotz dieſer radikal klingenden Behauptung von der Aehnlichkeit des Ethos Jeſu mit dem wertvollſten Gut in der jüdiſchen Gedanken⸗ welt beſteht eine arundſätzliche Verſchiedenheit zwiſchen beiden. Denn bei Jeſus findet man höchſte Konzentration und nicht Varia⸗ tion, keine Miſchung von weniger auten und recht anfechtbaren For⸗ derungen mit geläuterten und gereinigten Anſchauungen, ſondern hier bei Jeſus bewegen ſich alle ſittlichen Gedanken, alle Forderun⸗ gen auf den heiligen Höhen geläutertſter und reinſter Sittlichkeit, be⸗ ſonders auf ſenen Höhen, wo man nicht über die Anwendbarkeit und Brauchbarkeit der ſittlichen Gedanken reflektiert, wo man auch keine Abſtriche macht, keine Dehnungen vornimmt, keine Zugeſtändniſſe an das Leben einräumt, ſondern wo nur eins Maßfſtab iſt: Der heilige Gott und ſein heiliger, keine Milderungen duldender Wille. Und da⸗ mit iſt für das Ethos Jeſu ein zweites Merkmal feſtgeſtellt: das der Unbedingtheit, der rückſichtsloſen, alle Kompromiſſe ausſchlie⸗ ßenden Konſequenz. Dieſe Ausſchließlichkeit und Unbedingtheit, mit der Jeſus auftritt. hat aber ihren Grund in der Perſon Jeſu ſelbſt, das heißt in ſeinem Sendungsbewußtſein und in dem, was der Evangeliſt„Vollmacht“ nennt. Darum auch das:„Ich aber ſage euch“, im Gegenſatz zu Thora und Propheten, und darum auch ſein Anſpruch: Vergebung zu üben wie der heilige Gott. Von da aus wird deutlich, wie alle chriſtliche Ethik auf den zurückgeht, der in der Kraft und Vollmacht des Chriſtus(Meſſias) auftrat, wirkte und wal⸗ tete: und deutlich wird auch. wie alle chriſtliche Religion im Grunde Chriſtusreligion iſt. Der Gegenſatz zwiſchen Jeſu und den Rabbinen kann alſo nicht arößer ſein. Zu fragen iſt nur noch, ob jene Ethik, die ſich dem Leben anpaßt und die ihre Maßſtäbe der praktiſchen Erfahrung entnimmt, nicht brauchbarer iſt als Jeſu Ethik, die Unerfüllbares. Unerreich⸗ bares, Abſolutes, Letztes dem Menſchen vor Augen ſtellt. Hier gilt es perſönlich zu wählen und ſich dann zu entſcheiden. Anzumerken iſt aber dies: Der„Menſchenſohn,“ der, ausgerüſtet mit abſoluter Voll⸗ macht. abſoluten Forderungen, mit Unbedingtheit und Ausſchließlich⸗ keit. erhebt. dieſer Menſchenſohn ruft zu jeder Zeit ſenes Gefühl, jenes Bewußtſein hervor, das keine empiriſche Ethik ſo auslöſen kann— das Gefühl des radikalen Unvermögens, des weſenbaften Abſtandes zwiſchen uns und ihm. Jeſu Ethik reißt alſo auf, ſie legt den Finger auf die Stelle. an der wir alle kranken, aber— und das iſt die Herrlichkeit des Menſchenſohnes: er iſt auch das Lamm Gottes, das da weqgnimmt der Welt Sünde. Sein größter Apoſtel, der ehe⸗ malige rabbiniſche Theologe Saul von Tarſus. hat darum den Mei⸗ ſter richtia verſtanden, wenn er ſchrieb:„ich hielt micht nicht dafür, daß ich etwas wüßte außer Jeſum Chriſtum, den Gekreuzigten.“ Voll Dankes und Erariffenheit lauſchten die Zuhörer dieſen, Kopf und Herz in aleicher Weiſe anfaſſenden Ausführungen, die fraglos nicht vergeſſen werden können. B. Bauſtile unſerer Jeit Im Freien Bund ſetzte geſtern abend Baudirektor Platz den Zyklus„Bauſtile unſerer Zeit“ mit dem Thema„Ar⸗ chitekten und Ingenieure“ im Saale der Kunſthalle fort, Der werdende Bauſtil liegt nach dem Redner noch in ſeinen Geburts⸗ wehen. Der Siegeslauf der techniſchen Erfindungen rufe eine Um⸗ kehrung aller Werte hervor. Die Ausmaße deſſen, was werden wird, könnten erſt die kommenden Jahrhunderte beurteilen. Sie würden zeigen, ob alle Ueberſpannungen, die wir in der Gegenwart ſchaudernd erleben, wieder ausgeglichen werden. Die franzöſiſche Revolution habe die Vernunft auf den Thron erhoben. Sie brachte uns wieder den klaſſiſchen Idealen näher. Eine unſtillbare Sehn⸗ ſucht nach Sonne und Licht erfüllte die Menſchen. Die folgende Zeit beſtätigte den Zerfall aller künſtleriſchen Kräfte. Der Redner zeigte an verſchiedenen Beiſpielen, wie Renaiſſance und Barock namentlich an Kirchen und ſonſtigen Monumentalbauten in methodiſche Spielerei ausarteten, wie durch überladenen Schmuck in der Architektur ge⸗ Monlpechagen und Gesundheit verschalit der dauernde Gebrauch eine einwandtreien Seife. Unsere Lavendelseife mit dem, Pleildreieck“ wid hergestellt auf Grund langjähriger Veisuche nach einem neuen Verfahfen. Die Seife übt aut die Haut eine wohltuende Wir- kung aus, macht sie frisch und sam- metweich und verleiht ihr einen und nachhaligen uft. Man beachte die Marke „Pfeildreieck“. Hersteller: August Jacobi.-., Darmstadt Seifenfabrik, gegr. 1836. Zu beziehen durch alle einschlägigen Geschäfte. Man verlange kostenlose Proben. Emii7 Dieſe durch die geringe Kaufkraft begründeten Veobachtungen des wackren Herrn Partlbauert ſind natürlich in vieler Hinſicht bedauerlich. Die armen Leute, die ihre Schulden nur durch Preis⸗ gabe ihres Hausrates und letzten Hab und Gutes decken können, müſſen die Reſte ihres Beſitzes um einen Pappenſtiel hingeben. Und ſehr, ſehr viele Leute müſſen heute verkaufen. Nicht nur die ganz armen. Ein als Mäzen und kaufkräftiger Freund ſchöner Dinge, der in der Münchner Künſtler⸗Geſellſchaft eine große Rolle geſpielt hat, ehe er ſein ſchönes Schwabinger Schlößchen verlaſſen hatte, um ſich in Berlin mit dem ererbten— Konfektionshauſe näher zu beſchäftigen, ließ in der letzten Zeit ſeine mit unendlicher Liebe und vielem Verſtändnis zuſammengetragene Bibliothek ſeltener Erſt⸗Ausgaben des 18. und 19. Jahrhunderts verſteigern. Und ein anderer Bücherfreund, einer, dem es mehr auf den ſchönen Becher als um den beſonderen Wein zu tun geweſen ſein ſchien, verklopfte in München ſeine faſt lückenloſe Sammlung von Luxus⸗Ausgaben der letzten zehn Jahre. Dieſer nun erzielte Preiſe, die ſogar den Verſteigerer baß in Erſtaunen ſetzten. Sogar von auswärtigen Buchhändlern wurden Gebote gemacht, die den Schätzungswert manchen Stückes weit überzahlten. Als Beſpiele ſeien genannt: Goethes„Italieniſche Reiſe“ mit den Handzeichnungen, ein Exemplar der Inſelausgabe in Glanzleder brachte es von 85 auf 270 Mark, uzüglich der 15 Prozent Auktions⸗Zuſchlag. Für einen Grimmels⸗ auſen⸗Neudruck wurden 145 Mark erzielt, wogegen die längſt ver⸗ griffene Ausgabe der Werke Friedrichs des Großen, ein ſonſt ſehr geſuchtes Sammel⸗Objekt es nur auf 160 Mark brachte. Groß war das Geriß um die ſogenannten„Hundertdrucke“ des Verlags Hanns b. Weber, für die Preiſe von zwei⸗ bis dreihundert Mark den Durch⸗ ſchnitt bildeten. Die Fuchs'ſche Sittengeſchichte, die man im Handel, wie man ſagt„nachgeworfen“ kriegt, um 105 Mark einen Liebhaber gefunden, einen Preis, den auch Dehmels Geſamt⸗Ausgabe in der Luxus-⸗Ausſtattung erzielte. Sehr ungleichmäßig bezahlt die Bieter die Drucke der Eginhard⸗ und Ernſt Ludwig⸗Preſſe ſowie die ſoge⸗ nannten„Dreiangel⸗Drucke“. Zuſchläge bei achtundachtzig Mark bildeten hier minimum und maximum. Dieſes überraſchende Ergebnis läßt man offnung neu auf⸗ blühen. Auch anderwärts und in anderen ae e man ja ein Erſtarken der Kauf⸗ bezw. Ausgebekraft wahr. So z. B. bei den Rennen, die in München, jedenfalls was die„Trab⸗Rennen“ betrifft, erſt mit der Ankunft des Chriſtkindls ihr Jahres⸗Ende er⸗ reichen(natürlich nur, um— ſchon Mitte Januar— in Garmiſch als„Trabrennen im Schnee“ wieder aufzuleben. Bayern, das Land der Kleingrundbeſitzer iſt nun mal das Dorado der Traber⸗ zucht, des harten, arbeitskräftigen Nutz⸗Pferdes, das zwiſchen den Kämpfen auf der Rennbahn bisweilen in der Stadt Metzgerwägen oder auf dem Lande Feldarbeit verrichten muß. Die Rennen finden allſonntäglich auf der Traberbahn zu Daglfing ſtatt. Hier klappert die Wettmaſchine, die in ihrer Art auch ein Gradmeſſer für di⸗ Kaufkraft der Zeitgenoſſen iſt. Die anſteigende Ziffer des Umſatzes deutet auf ein Wiedererſtarken der Mittel. Wenn etwa zweitauſend Zuſchauer annähernd einhunderttauſend Mark übrig haben, um ſie dem Totaliſator anheimzugeben, dann hat jeder Beſucher einen Durchſchnitts⸗Riſiko von fünfgig Reichsmark eingegangen, und das iſt ſchon allerhand. Umſomehr, wenn man bedenkt, daß es ſich hier vielfach um die ſogenannten„kleinen Leute“ handelt. Traberſpoct iſt in Bayern ja Volksſport. Das Hauptkontingent der Zuſchauer bilden Gewerbetreibende, zumal aus der Lebensmittelbranche, vom „Viechpraxer“ bis zum Straßenhändler mit Zuckerwaren, Angeſtellte und die Landwirtſaft. Daß es wieder aufwärts geht, zeigen ſchließlich auch die Ein⸗ gänge der Münchner Banken. Aus Sparſtrümpfen und Schreib⸗ tiſchladen, aus Kaſſetten und Matratzverſtecken kommen die Barbe⸗ träge und Wertpapiere wieder hervor und finden den Weg in die Kaſſen und Stahlkammern der Banken, aus denen ſie nicht nur bäuerliche Beſorgnis, vielmehr die mittelſtandsfeindliche Ab⸗ ſchreckungspolitik und Unkulanz der Banken während der Inflations⸗ zeit vertrieben hatten. Optimismus iſt der ſicherſte Kitt des Lebenshauſes. Sein beſter Nährboden aber iſt die Freude. So iſt es denn zu begrüßen, daß die Umſtellung der Kriegs⸗, Revolutions⸗ u. Inflationserrungen⸗ ſchaften auf die alten Friedenswerte ſich nun auch auf allerlei„Ver⸗ bote“ erſtreckt hat. Das Jahr 1924 hat uns außer der Auslands⸗ anleihe die Heimkehr des Schlagrahms gebracht, das Jahr 1925 wird gleich in ſeiner Jugend Prangen mit dem holden„Faſching“ ge⸗ tragen kommen. Es iſt wieder erlaubt. Von höchſter Stelle. Wie einſt im Mai,(im Januar und Februar, verſteht ſich). Alle Ver⸗ ſuche, den Fremdenverkehr zu beleben, haben nichts genützt: Weder die Fremdenſteuer, noch die morgendliche Hotel⸗Kontrolle. Ja nicht mal die allſeitig ſo beliebten Paß⸗Schikanen. Auch das Verbot des „Oktoberfeſtes“ trug nicht viel zur Belebung bei. Nun— verſucht mans mal andersrum. Man verbietet nicht, ſondern erlaubt. Ewig Sack und Aſche, iſt nichts. Seit mehr als zehn Jahren iſt Pring Karneval nimmer zu Grabe getragen worden d. h. er konnte nicht begraben werden, weil er überhaupt gar nicht ans Licht der Welt gekommen war. Erſt ſind die Kriegsraben um den Berg ge⸗ flattert, in dem er ſchlief. Dann die Revolutionsvögel, ſchließlich die Inflations⸗Krähen. Nun aber— wittert er Morgenluft. Schon rüſtet man ſich, ihn würdig zu empfangen. So hat ſich die altbe⸗ rühmte-Parhalla“ wieder konſtituiert, jener Bund humorfroher Müuchner, die mit„Krügelreden“ und Faſchings⸗Sitzungen ſo eine Art Karnevals-Schlaraffia bildeten. Wir werden ſehen, ob der alte aute 45 1—93 bals pares, der und Koſtümbälle erhalten ſchon.* freude iſt ja unſterblich. ee — —————ꝛ 8 4. Seite. Nr. 539 RNeue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe] Mittwoch, den 19. November 1224 fündigt wurde. Die Faorik dagegen wurde zur abſtoßenden, häßlichen Zwingburg der herrſchenden Cemaltel. Wir ſehen ſechsſtöckige Giebel und brunnenartige Höfe, jedes Lichtes entbehrende Hinter⸗ häuſer, Bauten, in denen die Architektur einer gewiſſenloſen Zeit ihre Orgien feierte. Das Vild der ſcheußlichen Mietkaſernen taucht vor uns auf, das Symbol des Großſtadtgejſtes der nahe daran war, unſere ganzen Stadtbilder zu zerſtören. Daß Propheten den Unter⸗ gang des Abendlandes verkünden, ſei begreiflich. Könne ſich unſer erlahmter Schöpfergeiſt nicht mehr erheben, ſo ſei der Untergang unſerer Kultur vorauszuſehen. An einer Reihe von Bauten zeigte der Redner während des Vortrages Schatten⸗ und Lichtſeiten der Architektur und ging dann zu den Werken unſerer noch jungen Ingenieurkunſt über. An den Licht⸗ bildern lehrte der Vortragende, wie man die ſtatiſtiſche Geſtaltung einer Brücke zugleich mit einem gewiſſen Schönheitsſinn erfüllen könne, namentlich durch Gliederung in der Form des Balkens, wie zum Beiſpiel die Memeler Brücke, deren feſtungsartige Köpfe auch wirklich dieſem Zweck dienen ſollten. Den Triumph der Gliederung ſieht der Redner z. B. an dem Brückenbau des Vahnhofes Friedrichs⸗ ſtraße Berlin. An einer Reihe vorgeführter Brücken ſpendete der Redner Lob und Kritik. Oft verunſtaltet ein ſtilwidriges Mauer⸗ werk, eine falſche Gliederung den ſonſtigen guten Eindruck einer Brücke. Ddie Bahnhofshallen vor allem weiſen noch keine ausgeprägte Stilform auf. Schönes wechſelt mit Häßlichem, das durch die Konſtruktion verurſacht wird. Als charakteriſtiſch anzu⸗ erkennen iſt der Bahnhof Hannover. Als beſonders gut geſtaltete Eiſenbauten führte der Redner vor den Kriſtallpalaſt zu London, er⸗ baut im Jahre 1851 für die damalige Weltausſtellung, für die 245 Entwürfe eingegangen waren, ohne daß von einem einzigen Ge⸗ brauch gemacht wurde, einen Bau von der letzten Pariſer Weltaus⸗ ſtellung und die Turbinenhalle der A. E. G. in Berlin. Durch⸗ gängig geſchmacklos erſcheinen dem Redner die Bahnhöfe von Ham⸗ burg. Als beſonders ſchöne Nutzbauten präſentieren ſich dem Be⸗ ſchauer die Bauten von Peter Behrens, ſo das Gebäude der A. E. G. und ſolche von Hans Bölzig. Schließlich führte der Vortragende noch einige Brücken aus Eiſenbeton vor, in denen ſich der Schönheitsſinn in markanter Weiſe ausprägt. Der Vortragende ging dann über zur Erläuterung der Konſtruktion der Eiſenbetonbauten und ihrr ſtatiſchen Grundgeſetze. Das Publikum folgte den im populäxen Stil gehaltenen Ausführungen des Redners mit geſpann⸗ teſtem Intereſſe. p. Ueberfüllung der Straßenbriefkaſten Rechtzeitige Einlieferung der Maſſen-Brieſſendungen zur Frei⸗ ſtemplung Vom hieſigen Poſtamt 2(Bahnbofvlatz) wird uns geſchrieben: Vielfach werden die hieſigen Straßenbriefkaſten durch das Einlegen arößerer Mengen von Druckſachen wie Geſchäftsanzeigen und Empfeblungen. Preisangebote, Verlobungsanzeigen uſw. überfüllt. Infolgegeſſen können dieſe Briefkaſten ihren Hauptzweck, den ge⸗ wöhnlichen, kleinen Briefverkehr der geſamten Bevölkerung auf⸗ zunehmen. nur unzureichend erfüllen. Die Straßenbriefkaſten ſind für Maſſenauflieferungen auch nicht beſtimmt: dieſe ſind in der Regel an den Schaltern der hieſigen Stadt⸗ und Vorortpoſtanſtalten abzu⸗ geben, von wo ſie auf kürzeſtem Wege der hieſigen Zentral⸗Brief⸗ abfertigungsſtelle beim Poſtamt 2(Bahnhofvlatz) zugeführt werden. Bei eiligen Maſſenſendungen empfiellt es ſich, dieſe unmittel⸗ barbeim Poſtamt 2— Zriefabfertiaung Hofeingang 6— auf⸗ zuliefern deſſen Perſonol⸗ und Betriebsverhältniſſe vorwiegend auf den Maſſenverkehr eingeſtellt ſind und dadurch die Gewähr dafür bie⸗ ten. daß die bei dieſer Stelle eingelieferten Sendungen ſofort bear⸗ beftet und mit den nächſten in Betracht kommenden Beförderungs⸗ gelegenheiten weiter befördert werden können. Die Entgegennahme von Briefſendungen(Druckſachen uſw.) zur Freiſtemplung— Barfreimachung— findet unter den für die⸗ ſes Verfahren oeoebenen, bei den hieſigen Stadt⸗ und Vororts⸗Poſt⸗ anſtalten erhältlichen beſonderen„Bedingungen“ innerhalb der Schal⸗ terdſenſtſtungen(8 Uhr vorm. bis 6 Uhr nachm.) ſtatt. Es wird ſedoch größter Wert darauf geleat, daß die Freiſtemvelſendungen tunlichſt ſchon gleſch in den erſten Vormittaasſtunden einacliefert werden, damft das dienſtylanmäßio angeſekte Sortierverſopal weiteſt⸗ gehend ausgenutzt werden kann. In den ſpäteren Nachmittagsſtun⸗ den iſt— beſanders bei ſtärkerem Nerkehr aus den Straßenbrief⸗ kaſten— die Aufarbeitung bis zum Abgauge der wichtigeren Abend⸗ züge nicht immer möolich. Eilige Freiſtemvelſendungen ſollen ſpäteſtens bis 4 Uhr nachmiktaas beim Poſtamt 2 auf⸗ gelfefert ſein, für die Bearbeitung und Verteilung ſpäter als 4 Uhr nachmittags aufaelieferter Freiſtempelſendungen noch am Aufliefe⸗ rungstage ſelbſt kann eine Gewähr nicht übernommen werden. Die Brockenſammlung der Mannheimer Nofgemeinſchaft. Die Vorbereitungen für die Brockenſammlung ſind in Angriff genom⸗ men. Erfreulicherweiſe hört man da und dort, daß das Vorhaben, eine Brockenſammlung durchzuführen, freundlich aufgenommen wird. Es iſt von Herzen zu hoffen, daß ſie einen guten Erfolg haben wird, damit denen geholfen werden kann, für die der Winter mit Schrecken bevorſteht; Allen Hungernden und Frierenden, deren es in Mannheim unendlich viele gibt. An alle Einwohner ſei nochmals die herzliche und dringliche Bitte gerichtet, nach beſten Kräften ſpenden zu wollen. Alle Gaben ſind willkommen: Klei⸗ dungsſtücke, Schuhe, Nahrungsmittel auch Möbel, alles was für den notwendigen Lebensunterhalt erforderlich iſt. Trotz der Schwere der Zeit werden viele Familien noch etwas ab⸗ geben können. Theater und Muſik Frankenthaler Konzerte. Eine zweite Konzertwelle geht im Augenblick über unſer Städtchen. Faſt des Guten zu viel. Es leibt bedauerlich, daß man hierorts immer noch getrennt marſchiert. Und, was wäre doch mit vereinten Kräften zu erreichen!— In der jetzigen Lage wird jeder Verein immer mehr oder minder in ſeiner künſtleriſchen Entwickelung gehemmt ſein. Schon das finanzielle Moment bringt dies mit ſich und dann— die Nähe Mannheims als künſtleriſche Dominante der nördlichen Rhein⸗ ebene. In der zweiten. Konzertwelle hat das Konzert des Bayer⸗ quartetts den Vortritt. Sein Schwerpunkt lag im Soliſtiſchen und zwar waren es Frau Schatt⸗Eberts(Flavier) und Frau Freund⸗Rauen(Geſang) die dem Abend eine künſtleriſch⸗ Note aufdrückten. Erſtere ſpielte mit geiſtvoller Ausdeutung und perlend⸗klarer Technik Stücke von Toch, Neumann, Schubert und Reger, während Frau Freund⸗Nauen mit Geſängen von Brahms und Humperdinck abermals eine erquickende Probe hoher Geſangs⸗ kultur und Geſtaltungskraft gab. Beide Künſtlerinnen wurden ſtark gefeiert. Die Leiſtungen des Bayer⸗Quartetts ſind vorerſt noch nicht allzu ernſt zu nehmen. Vieles iſt ſchon erreicht, alles aber noch ent⸗ wicklungsbedürſtig und ⸗fähig. Warten wir alſo ab.— Hier gabs im zweiten Konzert des Liederkranzes, das unmlttelbar folgte, ſchon andere Genüſſe. Für Frankenthal führt der von Herrn Rinnert gut gepflegte Chor. Es gilt aber noch weiterzukommen und zum Beiſpiel die künſtleriſche Höhe des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗ Ludwigshafen zu erreichen, der eben doch in jeder Hinſicht vorbild⸗ lich hingeſtellt werden muß. Daran iſt nicht zu rütteln. Nicht die Quantität und nicht die Qualität des Materials allein macht den Vokalkörper, ſondern in erſter Linie die Perſönlichkeit des Dirigen⸗ ten. Herr Rinnert tat darum gut, dem Volksliede beim zweiten Konzert ſein ehrenvolles Plätzchen wieder einzutäumen. Hier iſt er ganz zuhauſe, ebenſo der Chor und darum gab es diesmal einen weiaus feineren Klang als wie beim erſten Konzerte. Gewiß waren hie und da Intonationstrübungen zu hören, auch beg jalich der Klarheit der Textbehandlung bleibt noch Einiges zu tun übrig. aber der Totaleindruck blieb ein gewinnender. Ex kennzeichnete eine ebenſo gründliche, wie verſtändnisvolle Vorarbeit. Ein etwas zubreiter Rahmen war Jüngſt eingeräumt, der mit zehn Lied⸗ chen, darunter allerdings die meines Erinnerns ſchon einmal ge⸗ ſungenen„Sſeppenbilder“, vertreten war. Hier ſtanden die Chor⸗ leiſtungen am höchſten. Ddem Vokalkörper gönnen wir noch ein paar ſaftige ſeriße Bäſſe und ein paar geſchmeidige ſchlanke Tenöre. Das gäbe dem Vortrag mehr Farbe und— mehr Schmiß. Wir wollen mit unſerem Urteil nur der Sache dienen und man dient einer Sache wenn man die Wahrheit und keine Schmeicheleien ſagt. Dies unſer Grundſatz, dem wir auch für die Folge treu bleiben werden. Nun Denkt daran, daß die, für die geſammelt wird, nicht das Allernötigſte haben und Ihr werdet beſtimmt etwas unter Eueren Sachen finden, das entbehrlich iſt Zögert nicht zu über⸗ legen und auszuſuchen, was Ihr geben wollt. Legt es zurecht, da⸗ mit es keinen unnötigen Aufenthalt gibt, wenn die Sammelwagen durch die Straßen ziehen. Preiskreiberei. Wegen Preiswuchers gelangte ein 36 Jahre alter Wirt zur Anzeige, weil er für eine Tafel Schokolade den Preis von.50 Mark forderte und ſich bezahlen ließ, obwohl die Tafel gleicher Qualität und Quantität in hieſigen Schokoladengeſchäften zum Preiſe von 0,85 Mark verkauft wird. *Anfälle. Am Montag nachmittag ſtürzte im Hauſe Weiher⸗ ſtraße 23 in Feudenheim eine 42 Jahre alte Ehefrau beim Fenſter⸗ putzen etwa 2 Meter hoch ab und zog ſich am rechten Kniegelenk einen Bluterguß zu. Sie mußte geſtern vormittag mit dem Sanitäts⸗ auto in das Krankenhaus verbracht werden.— Geſtern vormittag trat ein 24 Jahre alter Keſſelſchmied beim Reinigen einer Maſchine im Heizhaus beim Rangierbahnhof auf einen Keſſelring, rutſchte aus und zog ſich eine Verletzung an der rechten Wade zu. Das Sanitätsauto verbrachte den Verunglückten in das Krankenhaus. — Geſtern vormittag wurde am Eingang zum Mühlauhafen ein 56 Jahre alter Schiffsmaſchiniſt von einem Landungsſeil an einen Eck⸗ pfeiler gedrückt, wodurch eine erhebliche Auetſchung des Beckens hervorgerufen wurde. Auch er mußte in das Kranken⸗ haus aufgenommen werden.— Geſtern nachmittag ſtieß ein 24 Jahre alter Schloſſer mit ſeinem Fahrrad an der Friedrichsbrücke, als er die Straße überqueren wollte, mit einem Straßenbahnwagen der Linie 7 zuſammen, wobei das Fahrrad beſchädigt wurde. Die Schuld trifft den Radfahrer, da er nicht rechtzeitig abgeſtiegen iſt.— Geſtern nachmittag fuhr an der Bootsüberfahrt bei der Holzſtraße ein Flaſchenbierhändler aus Feudenheim mit ſeinem leeren Laſtkraft⸗ wagen infolge Verſagens der Bremſe rückwärts in den Neckar. Er konnte noch rechtzeitig abſpringen und durch Schwimmen an das Ufer gelangen, während der Wagen in den Fluten ver⸗ ſchwand.— Geſtern abend wurde an der Friedrichsbrücke ein 21 Jahre altes Fräulein von einer Ohnmacht befallen. Die Kranke mußte mit dem Sanitätswagen in die elterliche Wohnung verbracht werden. CECECCCCCCCcCC ͤTTcccccccßbcbcbccbcbcccccccc Wählerliſte nachſehen! Alle Wahlberechligten, denen durch das Bürgermeiſteramt keine Wahlkarte zugeſtellt wurde, ſind, wenn ſie ihr Wahlrecht am 7. Dezember ausüben wollen, verpflichlet, die Wählerliſte nach⸗ zuſehen, da ihr Name jedenfalls nicht eingetragen wurde. Sonnkag, 23. November, iſt der letzte Tag! Wer bis zu dieſem Tage ſich nicht die Gewißheit verſchafft hat, daß er in die Wählerliſte eingetragen iſt, geht ſeines Wahlrechis verluſtigt Juſammenſtoß. Geſtern nachmittag ſtieß in der Meerfeld⸗ ſtraße ein Laſtkraftwagen beim Ueberholen eines Straßenbahnwagens mit dieſem zuſammen und beſchädigte ihn leicht. Scheuen eines Pferdes. Geſtern nachmittag ſcheute auf der Brückenſtraße ein Pferd und ging mit dem Fuhrwerk durch. In der Max Joſefſtraße fiel der Wagen um, der Fuhrmann wurde zu Boden geworfen, aber nicht verletzt. Auch das Pferd hat keinen Schaden erlitten. *Falſcher Alarm. Infolge ſtarker ee e aus einem Kamin des Hauſes Tullaſtraße 1 wurde geſtern abend der Anſchein des Ausbruches eines Dachſtuhlbrandes erweckt. Die um.07 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr trat nicht in Tätigkeit. *Verhaftung zweſer Wahlflugzettelankleber. Geſtern wurden in den E⸗Quadraten ein 33 Jahre alter ſtädtiſcher Arbeiter und Ecke Friedrichsring und Colliniſtraße ein 18 Jahre alter Tag⸗ löhner von Polizeiſtreifen dabei betroffen, wie ſie Handzettel der ſozialdemokratiſchen Partei unbefugt an⸗ klebten. Beide Perſonen wurden vorläufig feſtgenommen und auf die zuſtändigen Reviere verbracht. Feſtgenommen wurden 22 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Landwirt wegen Notzucht, ein Tag⸗ löhner wegen 7 und Verdachts der Blutſchande, ein Berg⸗ mann und ein Trinkhallenbeſitzer aus Hamborn, die von der Staats⸗ anwaltſchaft Duisburg wegen ſchweren Diebſtahls geſucht werden, und drei Perſonen wegen Bettels. veranſtaltungen Konzert des Don⸗Koſaken⸗Chors. Mit außerordentlichem Intereſſe wird das Konzert des Don⸗Koſaken⸗Chors, das unter Lei⸗ tung von Serge Jaroff morgen Donnerstag erſtmalig hier in Mannheim ſtattfindet, erwartet. Der Chor der überall glänzendſte Erfolg erzielte, die ſich zu Triumphe geſtalteten, wird geiſtliche und weltliche Lieder ruſſiſcher Komponiſten zum Vortrag bringen. Von den kirchlichen Geſäingen erwähnen wir die drei„Großer Gott, wir loben dich“, Golobt biſt Du, o Herr“,„Ich bete an die Macht der Liebe“, von den weltlichen Geſängen„Der rote Sarafan“,„Auf der Petersburger Landſtraße“,„Ukralniſches Volkslied“,„Abendglocken“, „Staubgewirbel auf dem Wege“. Erſtes Konzert der Mannheimer Madrigal⸗Vereinigung. Am Mittwoch, 26. Nov., wird die Mannheimer Madrigal⸗Ver⸗ einigung mit einem Madrigal⸗Abend erſtmalig vor die Oeffentlich⸗ keit treten. Zum Vortrag kommen Madrigale aus dem 16. und 17. Jahrhundert von Paleſtrina, Laſſo, Haßler, Dowland, Morlen. Friederici und Donati, unter der Leitung des Herrn Willy Be r g⸗ mann. Soliſt des Abends iſt Konzertmeiſter Max Kergl. Er ſpielt Werke von Tartini, Vivaldi und Paganini. Großies Militär⸗Konzert im Nibelungenſaal. Es iſt gelungen, für den kommenden Sonnſag Abend die in der Nähe weilende voll⸗ ſtändige Kapelle des 3. Jäger⸗Bataillons unter Leitung von Ober⸗ muſikmeiſter Ber nhagen zu einem einmaligen Gaſtſpiel zu ge⸗ winnen. Es wird mit feſſelndem Programm als Sonderveranſtal⸗ tung bei Wirtſchaftsbetrieb ſtattfinden. — G Ein Bibelkurs, der heute nachmittag begonnen hat, wird, wie man uns mitteilt, dieſe Woche in den Lokalen der hieſigen Metho⸗ diſten Gemeinde, Augartenſtraße 26 und F 4, 8 gehalten. Aus dem allgemeinen Thema:„Vekehrungen aus der Apoſtel⸗Ge⸗ ſchichte“ wird folgendes behandelt:„Eine Scheinbekehrung“— und „Die Bekehrung eines vornehmen Negers.“— Der Gedanke vines ſolchen Kurſes iſt für Mannheim wohl neu, doch ſehr zeitge näß, denn erſtens gehen im heutigen Leben viele an den altbewährten Schätzen der Bibel vorüber und zweitens herrſht gerade auch über das Thema„Bekehrung“ viel Unklarheit. Es handelt ſich bei dieſen in volkstümlicher Weiſe gehaltenen Bibelſtunden nicht um Kritik⸗ ſtunden oder um Sektiererei, womit man ſo gern alles religiöſe Leben außerhalb dem offfziellen Rohmen abtut, auch wenn es auf dem Evangelium oder dem apoſtoliſchen Glaubensbekenntnis fußt; ſondern es ſoll ehrlichen Wahrheitsſuchern geholfen werden. durch nüchterne Selbſt⸗Schriftbetrachtung den Weg zu religiöſem Erleben zu finden. Der Eintritt iſt frei. Anmeloͤung von Mündelſparkaſſenguthaben zwecks Au wertung Nach§8 7 Abſ. 1 Satz 1 der 3. Steuernotperordnung vom 44. Februar 1924(.G. Bl. 1 S. 74) findet, ſo wird uns vom hieſigen Vormundſchaftsgericht geſchrieben, die Aufwertung von Guthaben bei öffentlichen oder unter Staatsaufſicht ſtehenden Sparkeſſen nur ſtatt, wenn die Guchaben bis zum 31. Dezember 1924 bei der Auf⸗ wertungsſtelle angemeldet ſind. Für die Entgegen nahme der An⸗ meldung der Guthaben bei öffenklichen Sparkaſſen im Sinne der badiſchen Sparkaſſengeſetzes vom 28 Juni 1923(G V. Bl. 201) ſind an Stelle des Amtsgerichts dieſe Sparxkaſſen zuſtändig. Vormünder, Pfleger und elterliche Vermögensverwalter werden hierdurch aufge⸗ fordert, die ihrer Verwaltung unterlicgenden, auf Papiermark lau⸗ tenden Sparkeſſenguthaben aus der Zeit vor dem 14. Februar 1924 unter Hervorhebung der Eigenſchaft als mündelſichere Anlage bei der zuſtändigen Sparkaſſe unter Vorlage der Sparbücher rech zeitig anzumelden und ſich die erfolgte Anmeldung beſcheinigen zu laſſen. Die Anmeldung hat auch dann zu erfolgen, wenn eiwa eine Spar⸗ kaſſe durch öffentliche Bekanntmachung auf die Anmeldung ver⸗ zichtet haben ſollte, da es zum mindeſten zweifelhaft iſt, ob ein der⸗ artiger Verzicht die im Geſetz vorgeſchriebene Anmeldepflicht zu be⸗ ſeitigen vermag. *Ein Eiſenbahnjubilläum. Am 23. November ſind 50 Jahre perſtrichen, ſeit die rund 25 Kilometer lange Eiſenbahnlinie Bruch⸗ ſal—Germersheim bezw. deren 22 Kilometer langes badiſches Stück ee e e dem Verkehr übergeben wurde. Mit der Inbetriebnahme dieſer Strecke war ein neues wichtiges Glied im ſüdweſtdeutſchen Verkehrsnetz geſchaffen. Bildet doch dieſe Linie die kürzeſte Verbindung zwiſchen München, Stuttgart einerſeits und dem Saargebiet und Trier andererſeits. Die neue Bahn hat denn auch den in ſie geſetzten Hoffnungen und Erwartungen entſprochen. *Aufgehobene Gebühr. Das franzöſiſche Konſulat in Frank⸗ furt a. M. gibt bekannt, daß entſprechend der Entſcheidung des fran⸗ zöſiſchen Miniſteriums des Aeußern das erforderliche konſulariſche Viſum zur Legaliſierung der Jakturen der für Frankreich beſtimmten Waren, auf deren Wert eine Reparationsabgabe von 26 Prozent erhoben wird, gebührenfrei erteilt wird. glbt opne Bleiche blendend noch kurz zur Soliſtin Margrit Werle(Cello) aus Berlin⸗Char⸗ lottenburg. Sie legte mit Werken von Boccherini, Schumann, Haydn, Vecker, Dui und Popper eine Probe gereiften Könnens ab, deſſen Reiz eee vorerſt im rein Techniſchen und in einer wohl⸗ erzogenen Geſchmackskultur liegt. Sie erntete freundlichen Beifall. Nti. Eröffnung eines ſtädfiſchen„Aammerſpielhaufes“ in Köln. Dieſe Bezeichnung hat das Deutſche Theater bei der jetzt erfolgten Inbetriebnahme als dritte ſtädtiſche Bühne erhalten und nur bei ſolcher Andeutung eines intimen Rahmens war es angängig, für den erſten Abend ein Stück wie das 300 Jahre alte engliſche Trauer⸗ ſpel des jüngeren Zeitgenoſſen Shakeſpeares John Ford „Giovanni und nnabella“ zu wählen. Charakte iſtiſch für den um jene Zeit mit der Verrohung des Geſchmacks der Schau⸗ ſpielbeſucher einſeßenden Niedergang eines gewichtigen Teiles der Bühnenliteratur iſt der„einfache“ Inhalt der Handlung. Nach langer Trennung kommen Bruder und Schweſter wieder zuſammen, beim erſten Sehen werden beide von heißer Liebe zu einander er⸗ faßt, ſie verfallen der Geſchwiſterliebe, Annabella fühlt ſich Mutter und läßt ſich von ihrer Familie zur Vermählung mit einem natürlich Ahnungsloſen drängen. Alles erfahrend, ſchnaubt der belrogene Ehemann Rache, aber Giovanni, dem Verfolgung von allen Seiten, nicht zuletzt auch von der Inquiſition droht, tötet die Schweſter ebenſo wie deren Gatten und füllt ſelbſt von deſſen Dieners Hand, während der alte Vater dem Grame und der Schande erliegt. So⸗ weit möglich, hat die Auswirkung dieſes Stoffes eine Milderung er⸗ fahren durch Fords bedeutende dichteriſche Kraft und beſonderg durch die faſzinierende Glut, mit der er die Liebe ſchildert. Für die hieſige Aufführung war die Ueberſetzung Erwin Kaiſers maß⸗ gebend, deren Werte ohne die fehlende Buchausgabe natürlich nicht nachzuprüfen ſind. Das Stück war durch Guſtab Hartung ſehr geſchickt inſzeniert, wobei ſich die dreigeteilte, jeden Szenenwechſel erſparende Bühne als praktiſch erwies. Die Geſamtdarſtellung, mit Gillis van Rappard und Eliſabeth Lennarßz als ſtarke künſt⸗ leriſche Wirkung auslöſenden Vertretern des Liebespaars an der Spitze, hat das Mögliche für das Stück getan, und eben ſed'iglich dieſer Wiedergabe konnte der am Schluſſe ſtarke Beifall gelten. Pau! Hiller Thealerrundſchau. Carlo Goldonis Luſtſpiel„Das Kaffeehaus“ in der deutſchen Ueberſetzung von L. Lorme mit der Muſik von Prof. H. W. von Waltershauſen iſt von den bayeriſchen Staatstheatern in München zur Aufführung im Reſidenztheater angenommen worden.— Wie aus Breslau gemeldet wird, iſt das dem Bühnenvolksbund gehörende Schleſiſche Landestheater finanziell zuſammengebrochen und hat ſich für zahlungsunfähig erklärt. Die Schauſpieler ſollen noch 15 etwa 26 000 Mark Gagenforderungen haben.— Bernhard Shaw hat ein Drama neu bearheitet, das ſeltſamerweiſe den Boykampf als Vorwurf hat. Das Werk iſt in fünffüßigen Jamben abgefaßt und bietet ſo ſchon eine gewiſſe Eigenart. Frankfurt a. d. Oder hat ſich das Stück zur reichsdeutſchen Uraufführung geſichert.— An den Städtiſchen Schauſpielen in Baden⸗Baden gelangt am 15. November das Schauſpiel Südſee von Wilhelm Speyer zur Uraufführung.— Glucks dreiaktige komiſche Oper„Die Pilger von Mekka“ hatte in der Neubearbeitung von Dr. Carl Hage⸗ mann an den Städt. Bühnen Roſtock unter Leitung von Ober⸗ ſpielleiter Paul Weißleder und Kapellmeiſter Karl Reiſe einen Erfolg zu verzeichnen.— Carl Sternheims neues Drama„Oscar Wilde“ wurde von den Hamburger Kammerſpielen zur Auf⸗ führung erworben. Das Werk, in deſſen Mittelpunkt die tragiſche Figur Oscar Wildes ſteht, wird in Hamburg vorausſichtlich in den erſten Monaten des neuen Jahres herausgebracht werden.— Die Dresdener Staatsoper, die in dieſen Tagen„Das Intermezzo“ von Richard Strauß zur Uraufführung gebracht hat, bereitet nunmehr die Uraufführung der zweiaktigen Oper„Hand und Herz“ von Kurt Striegler vor. Das Libretto der Oper lehnt ſich an das gleichnamige Drama von Anzengruber an.— Romain Rol⸗ lands Drama„Der 14. Juli“ gelangt am 18. Dezember unter Guſtav Hartung an den Vereinigten Stadttheatern in Köln zur Uraufführung.— Das Württ. Landestheater in Stuttgart be⸗ reitet zurzeit die deutſche Uraufführung von Strindbergs „Guſtav JII.“ vor. Dieſes in Schweden populärſte Werk des Dich⸗ ters iſt in Deutſchland ſo gut wie unbekannk. Die Inſzenierung leitet Dr. Hoffmann⸗Harniſch. Literatur .itſchriften. Mein Heimatland. 11. Jahrgang. Heft 5. Blätter füx Volks⸗ kunde, Familienſorſchung, Natur⸗, Heimat⸗ und Denkmalsſchütz. J. des Landesvereins„Badiſche Heimat“ herausgegeben von Hermann Eris Buſſe Freiburg i. Br.— Das 5. Heſt erfährt durch den Jahresbericht 1922 des Geh. Prof. Dr. Deecke über die ur⸗ und früh⸗ geſchichtlichen Funde in Baden eine beſonders wertvolle Bereicherung. Der Zufall ſpielte Reg. Rat. Dr. Heidelberger ein Brauchbuch in die Hände aus einem Kraichgaudorf und er beleuchtet Volksglaube und Volksſitte im Spiegel dieſes Buches, deſſen Beſchwörungs und Se⸗ gensformeln an altgermaniſche Volksgewohnheiten erinnern, deyen Gebete und Wünſche von dem ſtarken Einfluß des Chriſtentums er⸗ zählen. Andere Aufſätze folgen und Bücherbeſprechungen künden Neuerſcheinungen an. Hermann Eris Buſſe unterſtreicht dabei mit Nachdruck die moraliſche Verpflichtung, endlich auch die Schöpfunden badiſcher Dichter zu kaufen wie die Werke unſezer Gelehrten, mehr Anteil überhaupt zu nehmen am heimatlichen Schrifttum. BVelhagen& Klaſiugs Monatsbefte. Die deutſche Malere! der letzten 50 Jahre behandelt Prof. Dr. Joſeph Popp in einem Aufſatz, den das ſoeben erſchienene Ropemberheft von 7JJcCſͤ ͤͤͤT SSSSOSn 2 1 gefordert wird. * Mittwoch, den 19. November 1924 Neue Mannheimer Jeltung[Abend⸗Rusgabe) 5. Seile. Nr. 539 Wann bekommt heidelberg den neuen Bahnhof: Sch. Heidelberg, 18. Nov. gerade in letzter Zeit im Zuſammenhang mit dem Kur⸗ deusbau, der künftigen Geſtaltung des Vangerow⸗ und Meßplatzes, er Mittermaierſtraße uſw. viel vom neuen Bahnhof die Rede geweſen. Soll doch die Gegend dort ihre ganze Geſtaltung mit Rück⸗ acht auf den in unmittelbarer Nähe projektierten Bahnhofsneubau und. hal mit zu erwartenden Durchgangsverkehr nach Neuenheim er⸗ 905 ten. Dazu kommt, daß der Fremdenverkehr in Heidelberg wieder mülzuleben beginnt und eine weitere Steigerung erfahren dürfte, 8 der Kur⸗ und Badebetrieb im vollen Umfange aufgenomwen 1 ird. enn nun auch unſer alter Bahnhof wenigſtens etwas erwei⸗ ert werden konnte, ſo ſind die Zuſtände dort doch immer noch ſo, man ſie als unwürdig einer Fremdenſtadt erklären muß. Denn chließlich handelt es ſich doch nicht nur darum, daß Schalterräume iſ. ekweitert werden, die Bahnſteige und Gleisanlagen ſind gänz⸗ wi unzureichend, beſonders deshalb, weil Heidelberg gerade für die ichtigſten Strecken Kopfſtation iſt. 5 In den letzten Tagen hat nun die Handelskammer Hei⸗ der berg an die Reichsbahndirektion eine Eingabe gerichtet, in f rauf Grund der vorhandenen unerträglichen Uebelſtände eine be⸗ chleunigte Fortſetzung des Bahnhofsneubaues In der Eingabe heißt es: „Die alsbaldige Wiederaufnahme der Arbeiten für einen neuen Perſonenbahnhof halten wir nicht nur im Intereſſe der wirtſchaft⸗ Es iſt lichen Entwicklung unſerer Stadt, ſondern auch im Intereſſe des ganzen Landes Baden für dringendſt geboten. Seitdem Elſaß⸗ othringen an Frankreich gefallen iſt, machen die Franzoſen gewaltige Anſtrengungen, den aus dem Ausland kommenden remdenſtrom über die linksrheiniſchen Eiſenbahnſttecken nach er Schweiz und wieder zurück zu leiten. Auf der anderen Seite verſucht Württemberg mit allen Mitteln, den Nord⸗Süd⸗ Verkehr für ſich zu gewinnen. Während auf der badiſchen Haupt⸗ ſtrecke der Vorkriegsverkehr noch bei weitem nicht wieder erreicht iſt laufen über die verkehrstechniſch weit ungünſtigere württem⸗ bergiſche Linie heute mehr durchgehende Züge als ehedem. Dieſe Entwicklung der Verkehr zverhältniſſe iſt für das Land Baden uner⸗ träglich. Unſer Land hat unter der Tarſache, daß es Grenzland geworden iſt, wahrlich ſchon mehr als genug zu leiden. Ungezählte llionen Goldmark, die früher der kürzere oder längere Zeit im nde verweilende Ausländer zurückließ, gingen der deutſchen Wirtſchaft verloren. Heidelberg, Baden⸗Baden, Freiburg urd andere Fremdenverkehrsplätze würden durch die Ablenkung des Fremdenverkehrs einen Schlag erhalten, von dem ſie ſich nicht wieder erholen könnten. Baden iſt nun einmal in weit höherem aße als dies für die meiſten anderen Gebietsteile des Deutſchen Reiches zutrifft, ein ausgeſprochenes Land des Frem⸗ eaverkehrs. Es gilt nicht nur, den früheren Verkehr zu⸗ rückzugewinnen, ſondern auch noch einen Teil des Verkehrs, der früher— veranlaßt durch günſtige Schnellzugsverbindungen— über die elſäſſiſchen Bahnen ging, auf deutſche Linien überzuführen. as hiermit geſteckte Ziel kann nur erreicht werden, wenn mit größtmöglichſter Beſchleunigung die Spitztehre bei Hei⸗ elberg beſeitigt und der geplante Bahnhofsneu⸗ bau endlich erſtellt wird.“ Der Heidelberger Verkehrsverein hat in ſeiner letz⸗ ten Sitzung ſich die Eingabe der Handelskammer zu eigen gemacht, darüber hinaus auch noch für die Uebergangszeit Verbeſſe⸗ rungen amalten Bahnhof verlangt. Es werden wohl noch acht bis zehn Jahre vergehen, ehe der neue Bahnhof fertig wird. Solange aber dürfen die Zuſtände auf dem alten Bahnhof aus kründen der Betriebsſicherheit und wegen der immer wachſenden nforderungen des Verkehrs nicht beſtehen bleiben. Wird am neuen ahnhof weitergebaut, werden in etwa 2 Jahren die Werkſtätten, daſch nenſchuppen. Kohlenlager und Drehſcheiben, die ſetzt innerhalb es alten Bahnhofes liegen, nach dem neuen verlegt werden können. un können weniagſtens proviſoriſch die ſetzigen Bahnanlagen ver⸗ breitert werden. Damit könne dann auch eine Verlängerung der Vehnſteige ermöglicht werden, außerdem aber würde auch Plaß ge⸗ chaffen, um an den Tagen ſtarken Verkehrs(Oſtern, Pfingſten, bei Schlaßbeleuchtungen uſw.) den alten Main⸗Neckarbahnhof wieder in Betrieb zu nehmen. Beſonders wichtig aber ſei, daß der alte Bahn⸗ of in der Uebergangszeit erweitert würde, daß die Züge für das Neckartal durch den neuen Königſtuhltunnel nach dem alten Bahnhof geleitet würden. Dadurch würden fünf Kreuzungs⸗ llen innerhalb der Stadt in Fortfall kommen. Daneben muß aber uch der Uebergang an der Römerſtraße, der ein direktes Verkehrs⸗ hie⸗ ernis bildet. durch eine Ueberführung geregelt werden. Der Ver⸗ ehrsperein wird dieſe Wünſche im Anſchluß an die Einoabe der Hardelskammer der Eiſenbahnhauptſtelle in Berlin unterbreiten, zu⸗ gleich aber auf eine Beſchleunigung des neuen Vahnhofes dringen. In der gleichen Sitzung wurde noch beſchloſſen, an die Ober⸗ koſtdlrektion in Karlsruhe eine CEingabe zu richten, den Poſt⸗ raftwagen auch im kommenden Jahre für Fremdenausflüge bieder in Heidelberg zu ſtationieren und bereits am 1. Mai in Be⸗ beſed zu nehmen. Ueber Beſchwerden wegen unzureichender Poſt⸗ Mitellung(zweimal täglich) und der ſpäten Briefkaſtenleerung am Wrgen foll in der nächſten Sitzung noch eingehend geſprochen werden. — delbagen& Klaſings Monatsheften veröffentlicht. Unterſtützt wird 070 lehrreiche Verſuch, die Entwicklung von Auſlaſſung und Darſtel⸗ doc il aus den philiſtröſen Niederungen des realiſtiſchen Anek⸗ zullenbildes über den Impreſſionismus zum Expreſionismus dar⸗ malzllen, durch eine große Reihe von farbig wiedergegebenen Ge⸗ vollen aus all den durchlebten Epochen. Eine nicht minder wert⸗ Gei kunſtgeſchichtliche Studie— mit einem Blick ins mittelalterliche v. ſiesleben— bringt das Helt aus der Feder von Prof. Dr. W. 11 Grolman über Gotiſche Waſſerſpeier und Grotesk, aulnu ver n. ein in ſo anziehender und bildlich greifbarer Form noch Stud behandeltes Gebiet. Ein literariſches Kahinettsſtück iſt eine Mel ie des Schweizer. Dichters Eduard Korrodi über Dichter und ner 797 von„Freut euch des Lebens“. Im Nachlaß des Ge⸗ Nelg ſeldmarſchalls Colmar Frh. v. d. Goltz haben ſich ſpeben die für den zgen u. Klaſinas Monatshefte im Jahre 1914 begonnenen. durch 75 eltkrieg unterbrochenen Aufzeichnungen„Febenserinne⸗ im 90 en und Lebenglehren“ vorgefunden, deren erſter Teil ſind ovemberheft zum Abdruck gelangt. Mit größeren Abhandlungen i dieſem Heft noch vertreten: Prof. Dr. R. Roſemann über die oderftleiſtunge des Menſchen, Dr. Emil Carthaus über die Paradles⸗ Otto Wittervögel(mit farbigen Wiedergaben nach Aquarellen von Gudrunedemann). Erzählungen bietet das Heft von Max Dreger, Berken Wette und Wilhelm Lobſien. Unter den Kunſtbeilagen ſind Baluf, von Dill, Graf. Ernſt Liebermann, Georg Richter⸗Lößnitz, ein pusel und Karl Hofer wiedergegeben. Von Ernſt Windhoff ſtammt Zügliches Büdnis des Papſtes Pins XI. F. ruge Kunſt, Monatshefte für freie und angewandte Kunſt. * uckmann.-., München.— In beſonders reichem und in⸗ ere i ſich bantem Wechſel der illuſtrativen und textlichen Darbietungen zeigt re as eben ächtigen Münchener onats erſchienene Novemberheft dieſer prächtigen 7 85. Geſhrift Kunſt. Einem intereſſanten Rückblick zum ang debürtstag des inzwiſchen verſtorbenen Meiſters Hans Thoma Auffatze Feder J. A. Beringer ſchließt ſich als erſter der illuſtrierte ufſatz beer den Bildhauer Fritz Huf an. Ein zweiter inſtrierter Es fole ehandelt die 14. Internationale Kunſtausſtellung in Venedig, Mebes Be dann Architektur und Innenräume der Architekten Paul Bucheinberlin und E. Haiger in München, ein Aufſatz über islamiſche entzücke ande, ein ſolcher Uber attiſche Grabvaſen und endlich eine dülde ause kleine Publitation über die zarten phantaftiſchen Ge⸗ unnzen ſingt der Werkſtätte in 1. nü mit große ewählt und die Wi nicht utefſlic. 55 995 Zeftſchrift gewöhnt ſind. Wer Antereſſer oberflächlich, ſondern mit wirklicher Liebe und wirklichem bolung daden Dingen der Kunſt nachgeben will und in ihnen Er⸗ vollſte Nuun Alltag ſucht, wird in den Heften dieſer Zeitſchrift wert⸗ 8 Telvecung und eine Fundarnbe köſtlicher Dinde finden. gegeben nos. eine Halbmonatsſchriſt für Arbeit und Erfolg. Heraus⸗ N. 8 on R. Franceé. Verlag Walter Seifert. Heilbronn a. Reicter Augtte Oktoberheft brinat wiederum eine Fülle bemerkens⸗ Radung de ei von denen bier nur genannt ſeien: Die Vor⸗ orleme; Faneberarbeitung; Was iſt Okkultismus?; Wirkungsloſe diainel Falſcher Naturſchutz. Gute Bildbeigaben darunter eine interefſanerucktaſel. heleben und verdeutlichen die für jeber⸗ eſſanten und belehrenden Texte. Proteſt gegen die verſchandelung des heidelberger Stadt⸗ und Lanoſchaſtsbildes Die Nachricht, daß der Südweſtdeutſche Kanalverein auf ſeiner Stuttgarter Taaung beſchloſſen hat, ſich für den beſchleunigten Ausbau der Kanalſtrecke Mannheim—Heilbronn— Plochingen einzuſetzen. zeigt, ſo ſchreibt das„Heidelb. Tab.“, aufs neue. wie groß die Gefahr iſt, daß dieſes unſinnige Unternehmen wirklich ins Werk geſetzt wird. Sie iſt um ſo arößer, als ſich einſt⸗ weilen auch die zuſtändiaen Reichsbehörden für das Proſekt haben gewinnen laſſen und die Beſchaffung der erforderlichen Karitalien keinen unüberwindlichen Schwieriakeiten begeanen dürfte. Inzwi⸗ ſchen aber hat ſich in immer weiteren Kreiſen der Heidelberger Bür⸗ gerſchaft und Univerſität die ULeberzeugung verbreitet und befeſtigt, daß der Ausbau des Neckars zu einem Schleuſenkanal eine polks⸗ wirtſchaftlich unnötige und für die Intereſſen des Neckartals und der Stadt Heidelbera unermeßlich ſchädliche Barbarei wäre. Es hat ſich ſchon im Sommer dieſes Jahres ein Ausſchuß angeſehener Männer gebildet, der entſchloſſen iſt, ſich der Weiterführung der Neckarkanaliſation mit aller Kraft zu widerſetzen und der dem⸗ nächſt— ſpäteſtens unmittelbar nach den Reichstaaswahlen— an die Oeffentlichkeit treten wird. Seine Mitalieder ſind einia in fol⸗ genden Ueberzeugungen: 1. Durch den Ausbau des Schiffahrtskanals oberhalb Heidelbergs wird nicht nur— man mag es anfangen wie man will— das un⸗ veraleichlich ſchöne Stadt⸗ und Landſchaftsbild für alle Zeiten ver⸗ nichtet. ſondern es wird damit das Schickſalder alten Brücke beſiegelt. Trotz aller ſchönen Worte, ſa trotz aller auten Abſich⸗ ten der Kanalintereſſenten wird ſie als„Hindernis des Verkehrs“ zerſtört oder verſtümmelt werden. 2. In aleicher Weiſe werden die Schleuſen und Mauer⸗ bauten die Schönheitdes Neckartals zugrunde rich⸗ ten: nicht nur während der mehriährigen Bauzeit, ſondern für immer. 3. Dabei iſt der Ausbau des Neckarkanals durch keinerſei gemein⸗ deutſche oder auch nur badiſche, oder gar Heidelberger wirtſchaftliche Natwendjakeiten gefordert. Seine„Rentabllität“ iſt äußerſt zweifel⸗ haft. Was für ihn ſpricht. ſind ledielich gewiſſe privatwirtſchaftliche und gewiſſe lokale(württemberaiſche) Intereſſen. Dieſe ſind nicht Fark genug. um die Zerſtörung ſo aroßer matexieller und idealer Güter zu rechtfertigen, wie ſie hier auf dem Spiele ſlehen. Man könnte fragen, warum die Kanalgegner ſo lange geſchwie⸗ gen haben. Darüher wird in der Tat künftia noch einiges zu ſagen ſein. Sie werden nun aber nicht länger ſchweigen und ſie ſind über⸗ zeugt, daß es ihnen gelingen wird,. die Bewunderer der Schönheiten Heidelberas und des Neckartals in ganz Deutſckland zu Hilfe zu rufen; ſie ſind überzeuat. daß unter dem Gewicht ihrer Gründe die Heidelberaer Bürgerſchaft und Stadtverwaltung, die badiſche Regie⸗ runa und der Landtaa ibnen helfen werden, die Reſchsregierung da⸗ von zu überzeugen, daß der Neckarkanal nicht aebaut werden darfl Aus dem Lande Perſonal-Beränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernaennt wurden Veterinärrat Friedrich Neu im Miniſte⸗ rium des Innern zum Oberregierungsrat und Megierungsaſſeſor Dr. Otto Kerſten zum Regierungsrat im Miniſterium des Innern, Miniſterſal⸗Oberrechnungsrat Hermann Klenkler beim Minzſte⸗ rium des Innern zum Regicrungsrat. Gendarmeriewach meiſter Adarn Klein böck in Berrau zum Gendarmeriesberwachtmeiſber; Gendarmeriewachtmeiſter Karl Haas in Unterwittighauſen zum Oberwachlmuſter. Gendarmerieoberwachemeiſter Ferdinand Schmitt in Stühhmgen zum Gerdarmerizkomm'ſſär. Verſetzt wurden Nodar Lꝛopoſd Schweizer in Dur lach nach Gberbach unter Zurücknahme ſeiner Verſetzung nach Raſtati und Notar Dr. Wlhelm Rothfritz in Eberbach nach Durlach, Gerichtsverwalter Ferdinand Bamsbach beim Amtsgericht Bonn⸗ dorf zum Amksgericht Frelburg. Juſt'zinſpoktor Hermann Weber boim Amtsgericht Donaueſchingen zum Amd⸗gericht Bonndorf Fiwanzoberſekbetzr Joſef Rotteneckar in Rappenau zum Do⸗ mämemamt Freibung. Reviſionsinſpebor Wolf Schwarz in Lechr zum Bezürdsamt Offenburg. Die Bauräte Alwin Goffin in Forbach zun Kulturbauaent Hydolberg und Otbo Keller in Offenburg zur Waſſer⸗ und Straßenbaudir⸗ktion. Bauſmfpektor Emil Dußzi in Lörrach zum Kulturbauamt Heidelberg, Vermeſſungs⸗ ſekre är Otto Schlemp beim Kataſtergeometer Maier in Lörrach zum Vermeſſumgsamt daſelbſt. Verwaltmwmaſſiſtent Nikoſaus Hof⸗ ſt ähter in Karlruhe zum Waſſer⸗ und Straßenbawamt Mosbach. Verliehen wurde dem planmäßigen Wiſſenſchaftlichen Hifgarbeter beim Lardesmuſeum Dr. Otto Homburger die Amtsbezeichnung Profeſſor. Aus der Pfalz Neuſtadt a. d. Hdt., 18. Nov. Eine nezze Methode brachten Diebe in Anwendung, die am Sonntag nacht in das Kurz⸗, Weſcß⸗ und Wollwarengeſchäft Martin Weiz einen Einbruch verübten. Sie vergifteten zuerſt den im Hofe wachehaltenden Hund. Dann ſtiegen ſie über die Hofmauer und drangen in das Geſchäft ein, wo ſie für etwa 500 Mark Waren und zwar durchweg beſten Quali⸗ läten entwendeten. Unglücklicherweiſe hatte der Beſitzer am Abend vergeſſen, die Alarmklingel einzuſchalten.— Die Jubiläums⸗ ſammlung für das rote Kreuz erhrachte in Neuſtedt am Sonntag den Betrag von 3000 Mark. Die Sammlung wird heute tgeſetzt.— Die Geſellſchaft Frohſinn, einer der erſten beſten Aünnerchöre unſerer Stadt feierte am Samstag und Sonntag ihr 40iährigs Stiftungsfeſt, an dem auch Vertreter hieſiger und gusmärtiger Geſangpereine deil nahmen. Der Bellemer Heiner ſorgte mit dem Vortrag von eigenen Mundarldichtungen für den nötigen Humor. Am Sonntag nachmittag folgte ſadenn das Ju⸗ biläumskonzert, an dem der Neuſtadter Bläſerchor, da⸗ Soloqucrtett des Münchener Lihrer⸗Geſangvereins und der Män⸗ nerchor des Frohſinn mitwirkbon. 2 Deidesheim, 18. Nov. Der Stadtrat hat den Vertrag mit der Aktiengeſellſchaft für Licht und Kraftſtrom in München wegen Anſchluß der Stadt an das alte Ueberlandwerk auszubauende Gas⸗ werk Mußbach genehmigt. :: Landau, 18. Nov. Der vom hieſigen Schwurgericht wegen Brudermords zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilte ledige Kaufmann Karl Weiß aus Schwegenheim fend man in ſeiner Zelle im hiſigen Amtsgerichtgefängnis, als ihn die Gen⸗ darmerie ins Zuchthaus überführen wollte, erhängt vor. 2: Rockenhaufen, 18. Nop. Die Jahl der Erwerbsloſen beträgt hier 55 und zwar 50 männliche über 21 Jahre, 4 männl. unter 21 Jahre und 1 weibl. unter 20 Jahren, 39 Frauen und 92 Kindern Infolge Beendigung der Erntearbeit iſt noch auf Zunohme zu 2 Biebermühle, 18. Nov. An einem der letzten Tage wurde der Fabrikant Greiner aurs Pirmaſens auf der Straße zwiſchen Bie⸗ bermühle und Moſchelmühle von 2 Unbekannben übe rfallen. Während er ſich des einen erledigte, ſchlug ihm der andere derart auf den Mund, daß ihm die Oberlippe geſpaltet wurde. Erſt als ein Laſtauto des Weges kam, verſchwanden die beiden Wegelagerer. Nachbargebiete sw. Arheilgen, 18. Nov. Ein ſchweres Un ſich vorgeſtern vor dem Reſtauration„Zum Schwanen“. Der Sta⸗ tionsvorſteher Eßenbahnoberſekretär Rampe wurde von einem Laſtauto erfaßt und überfahren. Die Verfetzungen beſon⸗ ders am Kopf waren derart ſchwer, daß der Tod ſchon nach weni⸗ gen Minuten eintrat. R. ſtand im 51. Lebensjahre. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht geklärt. sw. Frankfurt a.., 18. Nov. Wegen Mordverdacht wurde der 24ſährige Karl Zeitz aus Kaſſel, der ſich freiwill g der Paligsi geſtellt hat, verhaftet. Er wird beſchuldigt, ſeinen Wander⸗ genoſſen Gretel zwiſchen Fechenheim und Hangu beraubt und in den Main geworfen zu haben. glück ereignete Gerichtszeitung Aufforderung zum Batermord Ein tieftrauriges Bild moraliſcher Verworfenheit bot eine Ver⸗ handlung vor bem Schöffſengerlcht weunchen(au), wo ſich zer lcoige 23 Jahre alte Virorſaorttant wüuherm Rabanfſer von PWlanegg wegen uſtiftung zum Vatermord zu verant⸗ worten hatte. Schon leit langerer Zeit beſtand zwiſchen dem Ange⸗ klagten und ſeinem ergrauten Bater Lubwig Nabauler aus Erb⸗ ſchaitsgründen bitterſte weinoſchaft, bie ſich nach bdem Toobe der cut⸗ ter des jungen Rabanſer noch ſeigerte. Pierzu tam noch, baß der Angetlagte heiraten woute, was der Vater bei der Jugend ſeines Soynes nicht für gut hielt. Auch der Vater wollte wieber beiraten, wus die Kinder, darunter hauptjächlich ben Angeklagten Wilgelm in derartige Erregung verſetzte, daß eines Tages in ihm der Ge⸗ danke reiſte, den Vater aus der Welt zu ſchafſen. Um bieſen Zweck nun zu erreichen, wandte ſich der unnaturliche Sohn an einem nicht mehr ſeſtſteubaren Tage im Juni im Anweſen des Vaters an den in Arbeit ſtebenden Vienſttnecht, inbem er ihm ſagte, er ſolle einen Vater mit dem Holzbeil erſchlagen, er bekomme hierfür 10 000 Mark. Auch eine Dienſtmagd erſuchte er, ſie moge Gift beſorgen, um den Vater aus der Welt ſchafſen zu können. Die Sache kam le⸗ doch zur Anzeige, weshalb ſich der Augeklagte nun wegen-Anſtiftung zum Vatermord zu verantworten hatte. In der Verhandlung beſtritt der Angeklagte auf bas entſchie⸗ denſte in jeder Hinſicht, weder den Knecht, noch die Magd beſtimmt zu haben. ihm behilflich zu ſein, den Vater zu ermorden, es ſei er⸗ logen, er hätte keine Urſache gebabt, ſeinen Vater zu erſchlagen oder zu vergiften. Er bitte baher um ſeine Freiſprechung. Sehr be⸗ laſtend war die Ausſage des eidlich vernommenen Knechtes. Als der Angeklagte von ihm verlangte, er ſolle ſeinen Vater mit dem Beil erſchlagen, habe er geſagt:„Ja woaßt, dös is net ſo bafach, denn wenn's aufkimmt, kimm i ſo und ſo lang in's Zuchthaus und dös will i do zwean 10 000 Markl net auf mi nehma“. Weiter ſagte der Knecht aus:„Am anderen Tag iſt der junge Rabanſer wieder kommen und hat gmoant: No, Maxl, hättſt jetzt a Schneid, dem Alten, bal er in Holzſchupfu hintrikimmt, mi m Hackl bane aufs Hirn zbaun? Muaßtn aba glei richtt treffn, daz er nimmer aufſteht! J hab aber wieda net mögn.“ Der als Zeuge erſchienene Vater des Angetlagten entſchlug ſich der Zeugſchaft, indem er erklärle, er mache gegen ſeine Kinder keinen Zeugen. Auch die kommiſſariſch vernommene, zurzeit ſich auswärts befindliche Dienſtmagd bekundete, daß der Angeklagte geſagt habe, es müſſe etwas geſchehen, um ſeinen Bater auß der Welt zu ſchaffen und habe deshalb mehrfach das An⸗ 575 an ſie geſtellt, ſie möge zur Ausführung der Tat Gift herbei⸗ affen. Der Staatsanwalt bezeichnete die Tat, zu ber der Angeklagte zwei Leute ſich ausbedungen hatte, als eine Gefühlsroheit ſonder⸗ gleichen. Er beantragte wegen eines Verbrechens er Anſtiſtung zu zu einem Perbrechen des Mordes eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren ſowie die ſofortige Verhaſtung des Angeklagten. Das Gericht rerurteilte den Angeklagten zu der vom Staatsanwalt beantragten Gefängnisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Außerdem erfolgte die ſofortige Verhaftung des Anpeklagten im Sitzungsſaal. In den Urteilsgründen hob der Vorſitzende die außerordentliche verwerfliche und abſcheuliche Tat als ſtraferſchwerend hervor, als ſtrafmirdernd der Streit in der Familie und die Erregung, die den Angeklagten dazu veranlaßt hatte. Lanoͤwir ſchaſt Badiſche landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften Die am Freitag, den 14. November d.., im Saale des Kaiſer⸗ hofes zu Heidelberg ſtattgefundene Herbſtperſammlung des Perbandes badiſcher landw Genoſſenſchaften, Karlsruhe, für die verbandszugehörenden ländlichen Kreditvereine, Spar, und Darlehenskaſſen des Bezirkes Heidelberg wies einen ausgezeichneten. Beſuch auf. Verbendspräſident Seitz⸗Seckenheim erteilte nach Begrüßung der erſchienenen Vertrezer Bezirksleiter Heeb das Wort, der in einer lärgeren Rede die Bedeutung der Kreditgenoſſenſchaften für die Landwirtſchaft von der Inflationszeit bis zu den heutigen Tagen darlegte. Der Referent beſprach ein⸗ gehend die Notwendigkeit des weiteren Ausbaus der ländlichen Kreditkaſſen an Hand der gegebenen Verhältniſſe zum Wohle der Landwirtſchaft. Der Ausbau müſſe ſogar ſo weit gehen, daß von den Kreditkaſſen als Dorfboanken im wahrſten Sinne des Wortes geſprochen werden könne. Direktor Kundel der Bad Landwirt⸗ ſchaftsbank berichtete über die derzeitigen Kreditve rhältniſſe unter Berückſichtigung der Leiſtungen der deutſchen Zentralgenoſſen⸗ ſchaftskaſſe in Berlin. Die ſich anſchließende A u§ſprache verlief äußerſt intereſſant und anregend. Caubſtreuabgabe Unterm 12. November iſt von der Forſtabteilung des Finanz⸗ miniſteriums folgende Anweiſung an ſämtliche Forſtämter er⸗ gangen: „Mit Rückſicht auf den derzeitigen Notſtand der Land⸗ Secne werden die Forſtämter mit Zuſtimmung des Herrn Finanzminiſters bis auf weiteres ermächtigt, den Gemeinden zur Abgabe an minderbemittelte Landwirte in eigener Zuſtändkg⸗ keit Rechſtreu aus Beſtänden zur Verfügung zu 15 ſoweit Weg⸗ und Unkrautſtreu nicht ausreicht. An die Ueberweiſung ſollen keine Bedingungen über die Abgabe an den einzelnen Land⸗ wirt, ob entgeltlich oder unentgeltlich und über die Anlage eines twaigen Erköſes geknüpft werden. Das vorgeſchriebene Verfahren (Gemeindebeſchluß, Staatsgenehmigung) bleibt bis auf den Wegfall der Vorlage an die Forſtabteilung unverändert. Die Anrechnung auf den Hiebſatz findet weiterhin ſtatt.“ Landwirkſchaftliche Areiswinterſchule Wiesloch I. Wiesloch, 17. Nov. Die in dieſem Jahr im Lehrplan und Lehrkörper erweiterte landwirtſchaftliche Kreiswinterſchule hat Tage ihren neuen Jahrgang begonnen. An Teilnehmern haben ſich für den Unterkurs 24, für den in zwei Klaſſen geteilten Oberkuxs 52 gemeldet, eine Zahl, die die Anſtalt ſeit ihrem Veſtehen noch nie aufzuweiſen hatte. Maul- und Klauenſeuche Freiburg, 17. Non. Nachdem aus zahlreichen Ortſchaften Oberbadens Fälle von Maul⸗ und Klauenſeuche gemeldet worden ſind, hat die Schweiz die Ausübung des landwirtſchaftlichen Grenz⸗ verkehrs von Baſel bis Lauffenburg längs der badiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze ſowie jegliche Einführung von Kleinvieh und Häuten über die Straßenzollämter bis auf weiteres verbaten. Die Maul⸗ und wurde auch auf dem Freiburger Schlachthofe feſt⸗ geſte Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte In Mittel⸗ und Süddeutſchland hält das Froſtwetter an. Be⸗ ſonders in Sachſen herrſcht ſcharfer Froſt von 8 Grad, in München von 8 Grad unter Null. Froſtfrei iſt das ſüdliche Norddeutſchland. In der Rheinebene lagen geſtern die Tagestemperatuxen—7 Grad unter dem langjährigen normalen Mittel. Außergewöhnliche Kälte Parſe auch jenſeits der Alpen in der Poebene(Padua— 5 Gr.). as Tiefdruckgebiet über dem Nordmeer hat die weitere Erwärmung weſentlich ausgedehnt und verſchiedene Staffeln wärmere Luft von Weſten herangeführt, die an der kalten Vodenluft in die Höhe gleiten und Bewölkung im Norden und Weſten Europas auch Nieder⸗ ſich durch eine Zer⸗ chläge gebracht haben. Auch in Baden wird — milderer weſtlicher Luftſtröme eine Abnahme des Froſte⸗ bemerkbar machen. Herausgeber, Drücker und Verleger: Druckerel Dr. Haas Neue Mannzeimer Zetung, G. m 5. 5. Mannbeim, k., 2. Dwekfion: ſterbinand Hebme— Cpefterapteur Kurr iſckher, Berantwortlich für den pofſtiſchen und volfewirtſchaftlichen reil: Kurt Fiſcher: für das Feuflleton: Dr⸗ Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lolales: Richard Schönfelber; kü“ Sporr and Neues aus aller Welt: Willg Müller: fär Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete Gericht u. ben Abrig. redaktionellen Tell: Fr. Etrcher; l. Auzeigen: K. Bernbarzts 4 ——.. —— —————— ———— 6. Seite. Nr. 539 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe] Mittwoch, den 19. November 1922 [Neue Atannheimer Seitung Unerfreuliches in handel und Wandel In der Inflationsperiode ſind Aktien⸗Geſellſchaften, Geſellſchaf⸗ len mit beſchränkter Haftung und ähnliche juriſtiſche Perſönlichkeiten wie die Pilze aus dem Boden geſchoſſen. Nur ein kleiner Teil dieſer Kriegs⸗ und Nachkriegsgründungen iſt aus wirklich wirt⸗ ſchaftlichen Bedürfniſſen entſtanden, oder iſt aus beſtehenden ſoliden Einzelunternehmungen hervorgegangen. Ein großer Teu hat wirt⸗ ſchaftlich keine Berechtigung, beſteht aber vorläufig noch weiter, und gibt ſo unlauteren Elementen die Möglichkeit, die zur bloßen Hohlform gewordene juriſtiſche Perſon zu allerlei Täuſchungs⸗ zwecken zu verwenden. Man muß ſich erinnern, daß in der Inflationszeit die Vorſchriften über das Mindeſtkapital der Aktien⸗Geſellſchaften und Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung immer ſchon nach kurzer Zeit wieder durch die weitere Währungs⸗ entwertung überholt waren, ſo daß Geſellſchaften vielſach prakliſch ohne Stammkapital gegründet wurden. Iſt es ſolchen Gebilden nicht möglich geweſen, in der Uebergangswirtſchaft angemeſſene Rücklagen zu machen, ſo ſtehen ſie heute vielfach trotz aller Gold⸗ umftellungsbeſtimmungen tatſächlich ohne Mittel da. Nun iſt es eine beliebte Methode geworden, daß der Inhaber einer ſolchen Geſellſchaft, der meiſt Alleininhaber iſt, im Geſchäftsverkehr zu⸗ nächſt als Einzelkaufmann auftritt, der andere Teil, der über ihn perſönlich vielleicht eine günſtige Auskunft erhalten hat, oder der vielleicht auch ſchon einzelne kleinere Geſchäfte glatt mit ihm ab⸗ gewickelt hat, iſt in guten Treuen der Anſicht, es mit einem perſönlich haftenden Einzelkaufmann zu tun zu haben. Während der Korreſpondenz ändern ſich aber plötzlich die Briefbogen. Hatte der Aufdruck zunächſt gelautet:„XX, Inhaber der)) G. m. b..“, ſo heißt beim Vertragsabſchluß oder auf der Rechnung die Firma plötzlich umgekehrt„) G. m. b.., Inhaber.“ Da auch die perſönliche Unterſchrift unter dem Firmenſtempel die gleiche bleibt, ſo merkt der Gegner häufig nicht, daß er die Vertragsverhand⸗ lungen mit dem vermögenden Einzelkaufmann und Inhaber der G. m. b. H. geführt hat, daß aber der Vertragsſchluß ſellbſt auf die G. m. b. H. lautet. Auch die Fälle kommen vor, daß die Buch⸗ ſtaben G. m. b. H. auf dem Firmenaufdruck ſo klein angebracht ſind, daß ſie nur bei größter Aufmerkſamkeit auffallen. Es leuchtet ein, daß durch ein ſolches Verfahren unſichere Rechtsverhältniſſe entſtehen, und daß beim Konkurs der G. m. b. H.— ſolche Manipulationen werden ja meiſt nur vor⸗ genommen, wenn die juriſtiſche Perſon ſchon ſchlecht ſteht— es dem anderen Vertragsteil ſchwer fällt, ſein Recht gegen den wahren Vertragsgegner zu erkämpfen. Zweck dieſer Zeilen iſt nicht die Rechtslage zu beſprechen, die bei einem ſolchen Verhalten eintritt; es erſcheint aber angezeigt, die Oeffentlichkeit und ins⸗ beſondere die Kaufmannſchaft zu warnen und zu veranlaſſen, daß ſie bei brieflichen Vertragsabſchlüſſen ſtets ſich genau verläſſigt, wer endgültig die andere Vertragspartei iſt. Von den Gerichten wird man erwarten dürfen, daß es ihnen, Strafgerichten wie Zivil⸗ gerichten, möglichſt bald gelingt, den unlauteren Elementen zu zeigen, daß Treu und Glauben im Verkehr auch heute noch keine leere Begriffe ſind. Auch die Fälle kommen vor, daß anſtelle des urſprünglichen Inhabers einer Einzelfirma, der vielleicht vermöge ſeiner perſön⸗ lichen Eigenſchaften kreditunwürdig iſt, plötzlich ein geſchäftskundi⸗ ger Angehöriger als Firmeninhaber eingetragen wird, mährend er als Prokuriſt oder Handlungsbevollmächtigter weiter tätig iſt, und die Firma ſo unterzeichnet, daß das ppa. uſw. nicht deutlich hervor⸗ tritt, ſondern vielleicht als die Anfangsbuchſtaben ſeiner Vornamen erſcheint, ſo daß ſeine Geſchäftsfreunde monatelang garnicht merken, daß er bei neuen Geſchäften nicht mehr perſönlich haftet. Und endlich, um die Blütenleſe voll zu machen. ſind noch Fälle bekannt geworden, in denen die(als ſolche nicht im Handels⸗ regiſter eingetragene) Zweianiederlaſſung einer auswärtigen Firma ſich plötzlich als eigene juriſtiſche Perſönlichkeiten auftat, ohne daß es der Kundſchaft zum Bewußtſein kam, daß ſie es plötzlich mit einem ganz anderen Rechtsſubjekt zu tun hatte. Es kann alſo nur dringend empfohlen werden, daß man in der kaufmänniſchen Korreſpondenz immer und immer mieder darauf achtet, ob und in welcher Weiſe ſich die Firmenbezeichnungen und insbeſondere die Zuſätze G. m. b. H. uſw. ändern. Gar mancher wird ſich dadurch Aerger und Mühe erſparen.(o) Deulſcher Eiſenhandel.-G. in Berlin Die o..⸗V. vom 17. November beſchloß, für 1923 eine Dividende nicht zu verteilen, den mit 152211,651 Bill.„ ausgewieſenen Reingewinn vorzutragen, die Goldmark⸗ bilanz per 1. Januar 1924 zu genehmigen und die dadurch erforder⸗ lich werdende Umſtellung des Kapitals, und zwar der Stammaktien im Verhältnis von 12:1 auf 24 Mill. Goldmark und der Vorzugs⸗ aktien im Verhältnis von 200:1 auf 250 000 Goldmark gutzuheißen. Hervorzuheben iſt, daß in der.⸗V. je 80 ½ Stammkapital eine Stimme und eine Vorzugsaktie zu 100 Goldmark 50 Stimmen geben. Ueber das Geſchäft in 1924 wurde ausgeführt, daß dies kein ſehr erfreuliches geweſen iſt. Anfang des Jahres hatte der Eiſenhandel unter der Kapital⸗ und Kreditnot zu leiden und unter den dadurch hervorgerufenen Zwangsverkäufen von Ware, und ferner darunter, daß die hohen Speſen nicht in dem Tempo des verringerten Umſatzes abgebaut werden konnten. Gegen Schluß trat aber eine Beſſerung ein, die durch die Bildung des Rohſtahl⸗ Verbandes hervorgerufen wurde. Von dieſer Maßnahme erhofft man eine Stabiliſierung der Preiſe und eine Anpaſſung des Ver⸗ brauchs. Man glaube daher, auf das zuſammengelegte Kapital wieder eine Rente bieten zu können. Vorausſetzung bleibt aber, das die ſteuerliche Belaſtung eine weſentliche Aenderung erfährt, da ſie in der jetzigen Form für die Geſellſchaft nicht tragbar iſt. Dieſe iſt bekanntlich eine ſogenannte Schachtelgeſellſchaft und muß unter Herrſchaft des jetzigen Steuerſyſtems alle erhobenen Steuern doppelt zahlen. Man hoffe jedoch, daß der neue Reichstag hierin Wandel ſchaffen werde, jedenfalls werde der Zentralverband eifrigſt bemüht, bleiben, den Reichstag zu einer Aenderung des Steuerſyſtems zu ver⸗ anlaſſen. In den Aufſichtsrat wurden die ausſcheidenden Mit⸗ glieder Kommerzienrat Dr. Theodor Frank, Geſchäftsinhaber der Disconto⸗Geſellſchaft, Generalkonſul Alfred Thieme(Leipzig) un Kaufmann Walter Huffmann(Hamburg) wiedergewählt. 2: Zenkrale der Landwirtſchaftlichen Lagerhäuſer.⸗G., Tauber⸗ biſchofsheim. Mit einem Grundkapital von 84 Mill. L wurde dieſe Firma gegründet, die einen Handel mit landwirtſchaftlichen Erzeug⸗ niſſen, einſchließlich Groß⸗ und Kleinvieh aller Art, mit landwirt⸗ ſchaftlichen Bedarfsartikeln, induſtriellen Erzeugniſſen und Mühlen⸗ produkten aller Art, der Erwerb und Betrieb von induſtriellen Unternehmungen, wie Nährmittelfabriken, Mühlen, Fleiſchwaren⸗ fabriken, Ziegeleien, Maſchinenfabriken, Spinnereien und Stricke⸗ reien, Roßhaarſpinnereien und Bürſtenfabriken, endlich der Betrieb von Bankgeſchäften und die Beteiligung an Banken und ſonſtigen Finanzinſtituten, betreibt. Eine Zweigniederlaſſung beſteht in Unter⸗ ſchüpf. Das Grundkapital beträgt urſprünglich 31 Mill. 1, ein⸗ geteilt in 15000 auf den Inhaber lautende Stammaktien zum Nennwert von je 2000, 150 auf Namen lautenden Vorzugsaktien zu je 10 000. * Vereinigte Fabriken landwirtſchaftlicher Maſchinen vormals Epple u. Buxbaum, Augsburg. Die unter dem Vorſitz von General⸗ Konſul E. A. Scharrer abgehaltene.⸗V. genehmigte die Gold⸗ bilanz, nach der der Ueberſchuß der Aktiven über die Paſſigen von 3 455 881., ſo verwendet wird, daß 3066 800 G als Grundkapital eingeſetzt werden. Dieſes iſt eingeteilt in 76 00 Inhaberſtammaktien zu je 40 G und 600 Namensvorzugsaktien zu je 28 Geſl. Der Reſervefonds beträgt 399 081=. Nach den Ausführungen der Verwaltung hat ſich ſeit Juli die Lage der einſchlägigen Induſtrie etwas gebeſſert und ſich die Nachfrage nach den Produkten ein wenig gemehrt. Bei den Betriebseinrichtungen und Fabrikationsanlagen habe ſich die rationellere Ausnützung weiter verbeſſert und die Geſellſchaft habe ſich frühzeitig auf die Herſtellung von Dünnſaat⸗ und Hackmaſchinen verlegt und ſich deren Konſtruktionen durch Patente geſichert. Bezüglich des Exportes ſeien die alten Beziehungen nach dem Ausland weiter ausgebaut und neue angeknüpft worden. * Jellſtoffwerke Regensburg.⸗G. in Regensburg. Zur A b⸗ wendung des Konkurſes wurde über das Vermögen der Firma die Geſchäftsaufſicht angeordnet. Eine Gläubiger⸗ verſammlung wird auf den 2. Dezember einberufen. Aus dieſem Grunde findet die für 29. November anberaumte ao..⸗B. nicht ſtatt. *Porkland⸗Cemenkfabrik„Germania“.-⸗G. in Hannover. In der Goldbilanz per 1. Januar 1924 erſcheinen folgende Aktipa: Grundſtücke 1321000 G4, Werksanlagen 4 103 254 Gel, Kaſſe 14836 Gl, Effekten und Beteiligungen 153 070 G, Debitoren 106.695 G, Inventurbeſtand 596 698%; Paſſiva: Gtamm⸗ aktienkapital 4 900 000 G, Vorzugsaktien 5000 G ,, Reſervefonds 490 500 G4, Verpflichtungen aus Obligationsanleihen 522 875 Gl, Arbeiterverſicherungs⸗Beiträge 18 782., Kreditöoren 158 396 Gel. Unter Debitoren erſcheinen 56000 G% für die am Stichtage im Beſitz der Geſellſchaft geweſenen 613 000./ Verwertungsaktien verbucht. Außerdem erſcheint auf dieſem Konto die Nachzahlung der Vorzugsaktionäre mit 4999 Gall. * Berliner Speditions⸗ und Lagerhaus.⸗G. Die.⸗V. ge⸗ nehmigte die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 und die Umſtellung des Aktienkapitals im Verhältnis von 876:1 mit insgeſamt 7824 gegen 1408 Stimmen. Der Beſitzer des Minoritäts⸗ pakets, der frühere Direktor der Geſellſchaft Max Liſſauer, der durch Rechtsanwalt Blumenberg in der.⸗V. vertreten war, ließ durch dieſen die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz nach der verſchiedenſten Richtung hin beanſtanden und beantragte gleich zu Beginn der Verſammlung die Vertagung der.⸗V. und die Einſetzung einer Reviſionskommiſſion zur Prüfung der Bilanz. Von der Ver⸗ waltung wurde dazu erklärt, daß die Bilanz unter Berückſichtigung aller handels⸗ und ſteuerrechtlichen Geſichtspunkte aufgeſtellt ſei und daß eine Erhöhung der Aktiven in der Bilanz nicht im Intereſſe der Aktionäre liege. Der Antrag des Rechtsanwalts Blumberg auf Einſetzung einer Reviſionskommiſſion wurde ſchließlich genehmigt. Rechtsanwalt Blumberg gab gegen alle Beſchlüſſe— mit Ausnahme des betr. Einſetzung einer Reviſionskommiſſion— Proteſt zu Protokoll. Seine übrigen ſieben Anträge wurden abgelehnt. Aus der franzöſiſchen Eiſeninduſtrie. Schneider u. Cie. (Le Creuſot) haben Line o..⸗V. auf 29. November anberaumt. Trotz der Ausgabe von 150 000 jungen Aktien, wodurch das Kapital von 40 auf 100 Mill. Franken erhöht wurde, ſoll das Ergebnis des Betriebsjahres die Verteilung einer Dividende von 80 Franken geſtatten.— Lorraine Dietrich beabſichtigt in der ao..⸗V. vom 24. November das Kapital von 50 auf 60 Mill. Franken zu erhöhen(Bezugsrecht:5 al pari). Die Kapitalvermehrung dient zur teilweiſen Amortiſierung der alten Aktien durch Zahlung von 25 Franken je Stück. )(Streik und Ausſperrung in den franzöſiſchen Mannesmann⸗ röhren⸗Werken. Im Bouſer Röhrenwerk der„Acieries et Uſines à Tubes de la Sarre“ haben die Arbeiter des Walzwerks II wegen Abbruchs der beſonderen Zulage die Arbeit niedergelegt. Die franzöſiſche Direktion entließ daraufhin die Ausſtändigen friſtlos und kündigte weiteren 300 Arbeitern. In mehreren Betrieben wurden Feierſchichten eingelegt. Waren und Märkte Vom Markt der Kartoffel-FJabrikake Bericht der Deutſchen Stärke⸗Verkaufsgenoſſenſchaft E. G. m. b. H. Kartoffelmehl. Nachdem die Zufuhr an Fabrikkartoffeln in der letzten Zeit merklich nachgelaſſen hat, die Partien Kartoffel⸗ mehl aus der zweiten Hand in den Konſum überführt ſind und das Gelobedürfnis der kleineren Fabriken vorläufig durch Verkäufe teil; weiſe unter Herſtellungspreis gedeckt wurde, iſt der auf dem Markt laſtende Druck gewichen. Das Geſchäft hat ſich belebt, die Induſtrie kauft vielfach ſogar für prompte Lieferung. Seitens des Handel⸗ wurden ſowohl Deckungsverkäufe für bereits getätigte Abſchlüſſe als auch Meinungskäufe für Lieferungen bis Januar abgeſchloſſen. Es iſt daher mit Beſtimmtheit zu erwarten, daß ſich die feſte Tendenz des Marktes hält, zumal auch das Ausland weiter als Käufer auftritt. Holland. Auch hier hat das Angebot der zweiten Hand faſt ganz aufgehört. Die Fabriken halten an ihren Notierungen feſt und iſt Superior⸗Kartoffelmehl nicht unter 22,50 Gulden ab Fabrik zu kaufen. Falls Polen ſeine Forderung in engliſcher Währung nicht weſentlich ermäßigt, dürfte bei dem hohen Stand des engliſchen Pfundes eine weitere Einfuhr aus dieſem Lande nicht in Frage kommen. Glukoſe. In Glukoſe ſind die Umſätze der letzten Zeit nicht bedeutend geweſen, doch iſt auch hier die Grundtendenz feſt und die Preiſe konnten ſich trotz der amerikaniſchen Inlandkonkurrenz voll behaupten.— Auch in Dextrin ſind die Fabriken gut beſchäftigt. :: Obſtmarkt in Radolfzell. Der Obſtmarkt am 18. November war gut befahren. Als Moſtobſt waren nur Sülibirnen da, die zu 7,50. abgeſetzt wurden per Doppelzentner. Das ſind nicht nur die billigſten, ſondern auch die beſten, wurden doch früher bis zu 14,50 bezahlt. Tafelobſt, insbeſondere rheiniſcher Bohnapfel, Jahrapfel und roter Stettiner, wurden zu 18—20 Pfg. das Kilo und Schöner von Boskop zu 22 Pfg. verkauft. 5 2: Biehmarklberichte: Weinheim: Milchſchweine—18 ½ Läufer 20—45/ das Stück.— Durlach: Ferkelſchweine 18—40, Läufer 40—70„ das Paar.— Buchen: 285 Ferkel 12—30% 25 Läufer 40—60 das Paar.— Bühl: 374 Ferkel 18—50% 6 Läuferſchweine 60—90 das Paar. 010 Vom deulſchen Metallmarkt.(Bericht der Metall⸗ und Rohſtoff⸗Geſellſchaft m. b.., Berlin.) Am deutſchen Metallmattt zogen die Preiſe für faſt alle Metalle weiter an; beſonders na⸗ Blei und Zink herrſchte größere Nachfrage und fanden hierin größere Abſchlüſſe ſtatt. In den übrigen Metallen wurde daz Geſchäft ruhiger, da der Konſum anſcheinend für die nächſte Zei mit genügenden Vorräten verſorgt iſt und auch die weitere En, wicklung des Marktes abwarten will. Am Altmetallmark ſetzte ſich die Steigerung der Preiſe weiter fort, doch wurden i allgemeinen keine größeren Quantitäten umgeſetzt. Im großen un ganzen wurde nur der dringendſte Bedarf gedeckt, da die Käufer teilweiſe annehmen, daß die Preiſe nach dem 1. Januar infolge de diverſen Steuerermäßigungen, vor allem der Umſatzſteuer, hera geſetzt werden und daß ſie dann billiger ankommen können. Schiffahrt Die Aeberführung des Hafens Guſtavsburg aus dem Regiebetrleh in den Betrieb der Reichsbahngeſellſchaft. andelsblatt Auf Anregung der Vereinigung Mainzer Spediteur!! und unter Mitwirkung der Handelskammer Mainz hall, der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen E.., Duis burg, anläßlich der Uebernahme des Hafens Guſtavsburg aus dem Regiebetrieb in den Reichsbahnbetrieb auf den 12. Novbt zu einer Beſprechung mit der Reichsbahndirektion Darmſtadt 11 Mainz eingeladen, in der die Intereſſenten Gelegenheit hatten, di, Reichsbahn als Verwalterin über ihre Wünſche hinſichtlich der Ge ſtaltung der Verhältniſſe im Hafen Guſtavsburg zu unterrichten,* So wurden die Fragen der Inſtandſetzung der Hafen einfahrt, der Hafenbecken, der Kaiböcke, Gleiſe, der Hallen, des Zufahrtsweges zum Hafen und der Aufſtellung neu⸗ Krane behandelt. Weiter wurden Wünſche über die Sicherung ein⸗ ausreichenden Wagengeſtellung und die Zollabfertigunge, möglichkeiten, ferner wichtige Wünſche über die Feſtſetzung de Hafengebühren in Anlehnung an die Friedensſätze, abe nicht mehr als 33 Prozent über dieſe hinaus und der Mieten 10 einer Höhe von 50 Prozent der Friedensmieten erörtert. Für di Einführung der früher vorhandenen Umſchlagstarife(Rhein⸗Mail“ Donau⸗Umſchlagstarif, Rhein⸗Main⸗Umſchlagstarif mit Oeſterren, Umſchlagstarif der Rhein⸗Main⸗Hafenſtationen mit Bayern) ſich ei zuſetzen, wurde die Reichsbahndirektion dringend gebeten. 1 Die Vertreter der Reichsbahndirektion ſagten eine woh wollende Prüfung und Erfüllung der Wünſche, ſoweit möglich, 1 wobei ſie jedoch darauf hinwieſen, daß die bauliche und betrießlich Wiederinſtandſetzung des Guſtavsburger Hafens nur im Rahme, der zur Verfügung ſtehenden finanziellen Mittel erfolgen könm, Gleichzeitig wurde eine neue, ab 16. November gültige Gebühren, ordnung für den Guſtavsburger Hafen bekanntgegeben. Einig Poſitionen dieſer Gebührenordnung erſchienen den Intereſſenten 4 durchaus unbillig; es wurde daher vereinbart, in einer Aen Tage ſpäter ſtattfindenden kleinen Beſprechung zwiſchen Vertrete der Reichsbahndirektion und der Intereſſenten die beanſtandet Sätze noch einmal zu überprüfen.„ EEECͥͤ ðͤC Alleinſteh Herr ſucht In anſtänd. Hauſe wird Schön möbliertes is — FWer zieht ietzbesuche Eil-Tausch von Mannheim eg Nane Bahnhoh Geboten: ahneng. Fpaner Fege e nach Berlin 55729 Gesucht: Heidelberg od. Mannheim—4 Zimmer⸗ oder nach München Magdeburg 59 99 in gut gelegene 3⸗ bis 6⸗Zimmer-Wohnungen. Näheres durch: Ernſt Stackebrandt. Goslar a. Harz 20 7 0 8 25 muing: 3 Laden-Lokal! 2 0 1 f Il ö f U 7 in verkehrsreicher Straße 2 2(Breite Straße od. Planken) 2 8 0 0 mit Garten(Oſtſtadt) zu mieten 8: FVV gesucht. 5 Alngebote unter V. R. 198 an die Lesudll. Heschaftsstele ds. Bl. Sezz2f Ausf. Angebote nebſt Angabe der ge 8 Zimmeranzahl etc., Flächenmhalt d die Geſchäftsſtelle ds. 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Weeſprechung einzelner Werke nach Maßgade ihrer Bedeutng und des un⸗ zur Verfügung ſtebenden Raumes vorbehalten) derd. Oſſendowski:„In den Dſchungeln der Wälder und Menſchen“. Verlag: Frankfurter Sozietäts⸗Druckerei, Frank⸗ Ferd g(507). Ih ring: Aktnelle Dramaturgie“.„Die emit Hinlede' Berlin.(508) Schloſſarek: Die Tragödie der Geſchlechter“, Verl. Viete Förſter, Breslau N.(509) r Hugo:„Han von Island“, Roman. Verl.: Franz Borg⸗ Lelur gr. Hildesheim.((510) Arg. Zerkaulen: Rund um die Frau“, Verlag: Ebenda.(511) entarius:„Die Creditbank“, Band 1 und 2. Verlag: Bank⸗ Verlag: . Beriag Berlin.(812.518) Giger: Bad. Geſchäftskalender 1925. Berlag: Wel 1 Schauenburg. Lahr i. B.(514) ter v. Molo: Geſ. Werke von Walter v. Mol o. Verlag: E. Alber“, Langen, München(815, 516, 517) Fürſter⸗Nietzſche: Der werdende Nie tzſche“. Muſarion⸗ Ernſ tlaa; München.(518) i Krafft: Fliegen und Funken“, Verlag: Dietz Nachf., Gar, erlin.(6815) arl Li blich:„Die Welterbrauſt“.(6 Schilder). Verlag: Eug. u. Diedrichs, Jena.(820) v. Tirvitz„Polttiſche Dokumente der Aufbau der Guſt. Schueider:„Die Gewerkſchaft als Wirtſchafts⸗ träger“. Buchverlag des G..A.(522) Ernſt Kahn und Fritz Naphtali:„Wie lieſt man den Handels⸗ teil einer Tageszeitung“, Verlag: Frankfurter Sozie⸗ tätsdruckeret, Frankfurt.(523) Kurt Küchler: Steuermann Holk“, Roman. Verlag: Carl Duncker, Berlin.(524) Spen Elvpeſtadt:„Die geheimnisvollen Zimmer“. Verlag: Ebenda.(525) Auna Katterfeld:„In Treue feſt“. Verlag: Ed. Müller, Halle. 526) Paul Kampfmeyer:„Vom Zunftgeſellen zum freien Ar⸗ beiter“. Verlag: W. Dietz, Nachf., Berlin.(527) Friedr. Wendel:„Geſchichte in Anekdoten“, Verlag: Ebenda. (528) Erich Kuttner:„Schickſals⸗Gefährtin', Ebenda.(529) Roman. Verlag: Zeitſchriften Die Muſikwelt. Monatsheft für Oper und Konzert, 4. Jahrgang, Heft 11. Verlaa Joh. A. Böhme, Hamburg. Der Drache. eine republikaniſche ſatiriſche Wochenſchrift. Hg. von Hans Bauer, 6. Jahrg., 5. Heft. Verlag„Der Drache“, Leipzig, Das Bayernland, illuſtrierte Halbmonatsſchrift für Bayerns Land und Volk. Hg. von H. Fr. Solleder. Verlag„Das Bayern⸗ land“, München. Deutſche Akademiſche Rundſchau, 8. Jahrgang. Heft 2. Hochſchul⸗ verlag Göttingen. Brieſtaſten ir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeden werden. Beantwortung juriſtiſcher und nediziiſcher Fragen iſt aus⸗ teſchloffen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. UAn⸗ fragen ohne Namensnennung werden nicht beanutwortet W. P. Bis jetzt müſſen Sie die Koſten bezahlen. Es beſteht Abſicht, dieſe Arbeiten ſpäter auf Koſten der Stadt machen u laſſen. Kl. VIIIe K 5, 2. 3. R. g3 iſt die amerikaniſche Bezeichnung für das Luftſchiff L. Z. 126;—Zeppelin, Rrrrigid lauf deutſch ſtarr),—Nummerbezeichnung. J. K. Neckarau. Sie ſind nicht verpflichtet, die Reinigung deß Hofes und Gehweges vorzunehmen, dies iſt Sache des Hausbeſitzers. Sollten jedoch beſondere Abmachungen im Vertrag enthalten ſein, ſo richtet ſich die Reinigung darnach. Aufwertung Wewe. 15 000 Papiermark entſprachen am 15. Julz 1922 156,91 Goldmark. Darnach können Sie ſich ungefähr ein Bild der Umſtellung oder Aufwertung machen. R. L. Ihrer Frau gegenüber ſind Sie unterhaltspflichtig. Wegen der anderen Angelegenheit können Sie klagen oder bei der Staats⸗ anwaltſchaft eine Unterſuchung gegen ſich ſelbſt beantragen. E. Fr. Wenn Sie glauben, daß die Kündigung— gegen dieſe iſt an und für ſich nichts einzuwenden— nicht zu Recht erfolgt iſt, übergeben Sie die Angelegenheit Ihrem Verband. G. K. Nach ortspolizeilicher Vorſchrift iſt vom 1. Oktober bis 1. April vom Eintritt der Dunkelheit bis 9 Uhr abends zu beleuchten. 1⁰ u. 8 12. 5 Roſa Moßgraber Schloner Joh. Walter u. Frieberike Schroth 7 chlofſer Hch. Merſinger u. Berta Seifert fut. Wirg. Preſch u. Berta Schweſzer Zugwachtmſtr. Karl Holzinger u. Margareti 4 gfm. Vatentin Bauer u. Frieba Kaufmann Ingenſeur g. Goerner u. Marg. Hoffmann Eim. Wilb. Henk n. Elſe Sterb Borarß. Jak. Kieſecker u. Maad. Gaut Ark. Sch. Schmitt u. Charl. Scheuermann Bauarb. Phil. Large u. Roſg Kaufmann Buchhalter Wilh. Eiſere u. Wilhelmina Frölich aufmann Wilh. Walter u. Hilda Philipp »Härtner Oskar Stricker u. Wilhelm. Brodbeck Arb. Friedr. Wieland u. Karol. Weiß Dek. Mialer Hans Preuß u. Selma Hauck Kraftwagenf. Gg. Ding u. Johanna Vollmer Eiſendreher Karl Brauch u. Marg. Beck ilfsarb. Alois Feiß u. Wilhelmine Euler Bäcker Ga. Niebel u. Anna Huſer Friſeur Joh. Kobberger u. Marie Schudnell Gußſchleifer Eugen Borho u. Luiſe Volker Former Friedr. Diefenbach u. Suſanna Otto. Staatseichmeiſter Ernſt Platten u. Anna Münch BVertreter Auguſt Flatter u. Anna Roth L Horn u. Martha Brohmann geb. esne 1 Elektrotechn. Och. Geier u. Emilie Kaiſer 11. Oktober 1924 29. Tüncher Gag. Antes e. T. vember 1924. ſabeth Ottilie 8. Polizeiwachtmſtr. Valentin Bauer u. 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