* Seuße reiſe: In Manntelm u. Umgedunz wochentlich 1 Gold-Pfg. Dle monatl. Bezleher verpflichten ſich dei evtl enderung d. wirtſchaftl. Verhältulſſe notwendig werdende reiserhöhungen anzuertennen Poſiſcheckkonts Nr. 17590 arlsruhe. Hauptgeſchaftsſtelle& 6, 2— Geſchäfts · ladenſtellen Waldhoſſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Wontard⸗ Uen 4— Fernſpt Nr. 7941 7945,— Telegr.-Adreſſe engralanzeiger Mannbeim Erſcheint wöchentl. zwülfmal. —— Mannheimer General Anzeiger Veilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗- u. Muſik⸗Jeitung Aus der Moraliſche Schlappen Poincarés Die widerlegten deutſchen Intrigen 1i Die Witwe des ehemaljgen franzöſiſchen Botſchafters Louis chtet an das„Oeupre“ folgenden Brief: 1„Ich bin die Hüterin des Andenkens meines verſtorbenen Gat⸗ en. Er hatte ſein ganzes Leben hindurch nur die einzige ſt orge, Gutes für ſein Land zu ſchaffen. Als er eine Viertel⸗ Funde nach Poincarés Einzug in das Elyſee von Petersburg a b⸗ erufen wurde, hat er geſchwiegen über die wirklichen St, nde ſeiner Abberufung. Bis zu ſeinem Tode hat er dieſes llſchweigen bewahrt. Aber er hat ſeinen Freunden die Sorge Rertragen, die Urſache ſeiner Abberufung zu ergründen. Die Vegierung hat ſie unter den nichtigſten verleumderiſchen urwänden verheimlicht. In Wirklichkeit, um alles zu n. hat Louis mit Poincaré in den Direktiven, die der Leiter der danzöſiſchen Außenpolitik gab, nicht übereingeſtimmt. In n hinterlaſſenen Papieren wird man die Gründe für dieſe Mei⸗ denngsverſchiedenhenen finden. Ich ſtelle natürlich der Geſchichte des eutſchen Mitarbeiters der Deutſchen Rundſchau, Hartmann, daß er im Beſitze der hinterlaſſenen Papiere meines Gatten ſei, ein for⸗ melles Dementi entgegen. Die Papiere meines verſtorbenen otten ſind ſtets in meinen Händen gebliehen. Die Veröffentlichung, die jetzt erfolgte, kann natürlich die feſtgeſtellte Frantwortlichkeit Deutſchlands am Kriege nicht berühren. Sie pird aber alle notwendigen Elemente liefern zu einer Diskuſ⸗ ſion über die Politik Poincarés.“ Auch die Herausgeber der Zeitſchrift„'Europe“ ſtellen in Ab⸗ dede daß der deutſche Schriftſteller Hartmann im Beſitz der jetzt deröffentlichten hinterlaſſenen Papiere des franzöſiſchen Botſchafters zeuis geweſen ſein ſoll. Am 15. Oktober habe der Verlag die Ver⸗ öffentlichung angezeigt, und am 4. November habe ſich Hartmann an gewandt, um die Bedingungen zu erforſchen, unter denen ihm Ueborfebnnarache ins Deutſche übertraſen werden könne. Was e Authentität der Dokumente anbetreffe, ſo habe der Verlag meh⸗ dere Faokſimile des vollkommenen, von der Hand des franzöſiſchen Voffchafters Louis geſchriebenen Manufſkriptes im Beſitz. Keviſtonsprozeſſe Malvys und Caillaux 4% Paris, 20. Nop.(Von unſ. Pariſer Mitarbeiter). Es iſt beſtimmt, daß Malpy und Caillaux ſich nicht mit dem Senats⸗ da das ihnen Satisfaktion gewährt, begnügen werden, ſondern Geſt übergehen werden, eine Re viſion des Prozeſſes anzuſtreben. 1 eſtern abend ſand ein Parteitag der Radikalen und Nadikolſozia⸗ iſten ſtatt. Es wurde bei dieſer Gelegenheit über die nä üſien kalfzette geſprochen die notwendig ſind, um die Rodikalen und Rodi⸗ alſozialjſten endgültig von dem Vorwurf zu befreien, daß Malvy —5 Caillaux Verröter geweſen ſeien. Zu dieſem Zweck hält man 757 Reviſion für notwendig. Die Blätter ſind ſelbſtverſtändlich durch jeſe Mitteilung teils ſehr enthuſtaſtiſch, teils äußerſt niedergeſchlagen beunruhigt. In der Hauptſache wird von den Natlionaliſten drauf hingewieſen, daß das Kabinett Herriot nichts herbeiführe ars einen Bürgerkrieg. n Zuſammenhang bringt man damit die Polemik. die heute Botſchafters George Louis ſich weiter ſpinnt. Heute muß die Witwe des Botſchafters die Feder ergreifen, daß in Deutſchland nicht eine Zeile des Manuſkriptes der Tagebücher von George Louis be⸗ findlich ſei. Weiter werden zahlreiche engliſche Preſſeſtimmen in⸗ Trefſen geführt, um die gegneriſche Polemik zu warnen, ſich in das Kriegsſchuldproblem einzulaſſen. Erklärungen Malvys Aufgenommen durch die eigene Radioonlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ Paris, 20. Nov. Der ehemalige Miniſter des Innern, Malvy, beſtätigte einem Redakteur des„Matin“, daß er die Reviſion ſeines Prozeſſes betreibe. Die Anklage gegen ihn ſei von Clemenceau er⸗ hoben worden, ſeinem politiſchen Gegner. Es handle ſich darum, zu wiſſen, ob ſie begründet war. Der Senat habe dies durch ſeine Abſtimmung verneint. Malvy erklärte dem Herausgeber des„Bon⸗ net Rouge“, es ſeien 20 000 Franken auf den ſpeziellen Vorſchlag des Miniſteriums für auswärtige Angelegenheiten und des Kriegsmigi⸗ ſteriums auf einſtimmigen Beſchluß des Miniſterrates gegeben wor⸗ den, der unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik, Poincare, getagt habe. 4 Jaures ſpäte Ehrung Ueber die Feierlichkeiten zur Ueberführung der Leiſche Jaures nach Paris iſt folgendes Programm feſtgeſetzt worden: Am Freitag, den 21. November wird die Leiche von Aloy nach Paris überführt. Dort wird ſie von Freitag ab im Saaole Mira⸗ deau im Palais Bourbon aufgebahrt. Die Wache halten Parlamen⸗ tarier, unterſtützt von Mitgliedern der Familie und von Freunden des ehemaligen Abgeordneten. Am Sonntag, den 23. November vird die Leiche unter dem Säulengang des Palais Bourbon niedergeſtellt, um dem Publikum zu geſtakten, bis zum Mittag an ihr vorbeizu⸗ defilieren. Um 12 Ühr ſetzt ſich der feierliche Zug vom Kammer⸗ gehäude über den Concordienplatz nach dem Pantheon zu in Be⸗ wegung. Der Leiche werden bei der Ueberführung aus dem Kammer⸗ gebäude und beim Eintritt in das Patheon feierliche militäriſche Ehren erwieſen. * Rückkehr zum Rheinlandabkommen Zu einer Pariſer Meldung von der bevorſtehenden Einberufung einer Konferenz zur Reform des gegenwärtigen Be⸗ ſatzunasſyſtems in den beſetzten Gebieten durch Herriot, läßt ſich der„Vorwärts“ aus Paris melden, daß es ſich nach den zu⸗ verläſſigen Informationen ſeines Berichterſtatters nicht nur um einen Abbau der Befatzung, ſondern zualeich auch um eine neue Ab⸗ arenzung der kompetenten Zwiſchendienſt⸗, Zivil⸗ und Militärbeſatzunasbehörden handelt. Das Ziel der Or⸗ ganiſationen ſoll die Wiederherſtellung des Zuſtandes ſein, wie er vor dem 11. Jannar 1923 beſtanden hat. Die Einmiſchung der Be⸗ ſatzungsorgane in die innere Verwaltuna der beſetzten Gebiete ſoll auf das durch die Bedörfniſſe und die Sicherheit der alliierten Trup⸗ Awiſchen Poincare und den Verteidigern der Tagebücher des qum peozeß Nathuſius Wie aus Lille gemeldet wird, wird heute, nachmittag 2 Uhr. or dem Militärgericht in der alten Zitadelle der Prozeß gegen tret, Beneral v. Nathuſius beginnen. Den deutſchen Preſſever⸗ dotern iſt geſtattet worden, an der Verhandlung teilzunehmen, je⸗ tech müſſen ſie von dem Mitglied der deutſchen Volſchaft, v. Rin⸗ deln, dem Generalgouverneur des Militärgerichts vorgeſtellt wer⸗ ten Die Verhandlung leitet ein Gendarmerieoberſt. der Ver⸗ eidigung iſt es infolge des früheren Verhandlungstermins rordentlich erſchwert worden, Entlaſtungsmaterial herbei⸗ of gaffen. Ferner fehlen ſo wichtige Zeugen wie die Stabs⸗ Maere des Generals aus der Kriegszeit. Als Leumundszeugen be rden von der Verteidigung auch einige lothringiſche Geiſtliche ge⸗ den. Es iſt möglich, daß von ſeiten der Verteidigung ein Ver⸗ der gsantrag geſtellt wird. Das Anklagematerial wird ſelbſt von franzöſiſchen Preſſe als nicht gerade reichhaltig bezeichnet. Wie dem„Petit Pariſten“ aus Lille gemeldet wird, hat der Lerteidiger des General. v. Nathuſius, Rechtsanwalt Nikolai klärt, der General habe ihn von Metz her gekannt, wo er in darentſon ſtand. Der General habe ſofort, als er verhaftet wurde, übeen gedacht, dem Rechtsanwalt Nikolai ſeine Verteidigung zu ſcertragen. Rechtsanwalt Nikolai, der das Abzeichen der fronzöſi⸗ lebtt Kriegsgerichte im Knopfloch trägt, habe erklärt, er bedauere bewft daß die Verhandlung ſo frühzeitig angeſetzt ſei, ſodaß de iſſe Entlaſtungszeugen, die in Deutſchland wohnen, nicht mehr kichtzeitig geladen werden könnten. Die Rolle des öffentlichen An⸗ 15 gers ſiegt in den Händen des Kommandanten Piret, des neu nannten Regierungskommiſſars beim Kriegsgericht in Lille. Schwierigkeiten der franzöſiſchen Dollaranleihe (Spezialkabeldienſt der United Preß) m Waſhington, 20. Nov. Aus den Kreiſen des Staatsdeparte⸗ ents werden die Gerüchte beſtritten, daß das Staatsdeparte⸗ ut dem Hauſe Morgan Schwierigkeiten bereltet hätte in er Frage der franzöſiſchen Anleihe. Allerdings herrſcht De datsdepartement die Anſicht vor, daß die Staaten, die an die 5 deinigten Staaten verſchuldet ſind. zunächſt ſehen ſollten, re alten Verpflichtungen zu fundieren, bevor ſie verſuchen, neue nleihen auf dem Markte unterzubringen. Spaniſche Marokkopleite ufgenommen durch die eigene Radioonlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ Nü F. Paris, 20. Nov.„Journal“ meldet aus Madrid: Die Sch dugsgperatfonen in Marokko werden auf der Linie Trbeſchuan—Tetſuan fortgeſetzt. Nach heißen Kämpfen ſeien die bpen des Generals Serrano in vollkommener Ordnung in unterſchrieben. Köftcug eingerückt. Ein heftiger Organ an der marokkaniſchen bat in den Lagern bedeutenden Ichoben opeerichtet. von hedinate Mindeſtmaß redusiert werden. Der Berliner Korruptionsſkandal Berlin. 20. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Zu der An⸗ gelegenheit Bartels erfahren wir von zuſtändiger Stelle: Vom preußiſchen Innenminiſter iſt bekanntlich gegen den ehemaligen Chef des Berliner Fremdenamtes ein Diſziplinarverfahren ein⸗ geleitet worden. Dieſer Schritt iſt erfolat auf Veranlaſſung des Po⸗ lizeipräſidenten Richter, der einen entſprechenden Antraa ſtellte, nach⸗ dem ihm die Unterſuchungsakten der Staatsanwaltſchaft im Falle Holzmann zugänalich gemacht worden waren. Bartels hat, vom Po⸗ lizeipräſidenten über ſeine Beziehungen zu Holzmann zur Rede ge⸗ ſtellt, dieſem keine zufriedenſtellende Auskünfte geben können. Das Diſziplinarverfahren kann jedoch erſt ſeinen Fortgang nehmen, wenn das gerichtliche Verfahren abgeſchloſſen iſt. Der Kriminaloberinſpektor Grüneberger. der im Auftrag der Staatsanwaltſchaft die Unterſuchung gegen Holzmann führte, hat ſich inſofern einer amtlichen Verfehluna ſchuldig gemacht, als er ſich von ſeinem Auftraggeber Kutisker die Auslagen zurückerſtat⸗ ten ließ. ohne. wie es das Reaglement vorſchreibt, vorher die Geneh⸗ miauna ſeiner Vorgeſetzten eingeholt zu haben. Wegen dieſer Ver⸗ fehlung iſt dem Beamten bereits eine Rüge erteilt worden. Ihm wird ferner zur Laſt geleat, daß er das Auto Kutiskers benutzt und ſich deſſen Sekretärin bedient habe. Wegen dieſer, gelinde geſaat, „Inkorrektheiten“ wird er zur Verantwortung gezogen werden. Gleichfalls iſt ein Verfahren eingeleitet worden gegen den Be⸗ triebsaſſiſtenten Roſe, weil er im Verdacht ſteht, höchſt anfechtbare Beziehungen zu Holzmann unterhaletn zu haben. Amerika unò der Rabinettswechſel in wien (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 20. Nov. Der Kabinettswechſel in Deſterreich wird dahin gedeutet, daß die völkerbundsgegneriſche Stimmung der öſterreichiſchen Bevölkerung in Dr. Seipels Aus⸗ ſcheiden teilweiſe zum Ausdruck gekommen. In maßgebenden Han⸗ dels⸗ und Finanzkreiſen weiſt man darauf hin, daß einige Zeit ver⸗ gehen dürfte, bevor Ramek imſtande ſein wird, für Oeſterreich den Kredit zurückzugewinnen, den es in letzter Zeit dank Dr. Seipels Preſtige genoß. Ddie Wirren in China Peking, 19. Nov. Nach bei der hieſigen amerikaniſchen Legation eingelaufenen Berichten hat Wu Pei⸗fu bei ſeiner An⸗ kunft in Hangkau ein Manifeſt erlaſſen, in dem er die Bildung einer vorläufigen Regierung ankündigt. Dieſe Regierung ſoll nach dem Wortlaut des Manifeſtes„eine Regierung zur Wah⸗ rung der Konſtitution“ ſein. Das Ziel dieſer vorläufigen Regierung ſoll die Bereinigung und Feſtigung der Yangtſekiang Provinzen ſein. Als Hauptſtadt wird Wuchang angegeben Das Manifeſt iſt von 21 Generälen, darunter Tſchi Si⸗ſhuang aus Nanking Die Konſtituierung der Exekutivgewalt— die Be⸗ ſetzung der verſchiedenen Miniſterien iſt noch nicht geregelt— macht das Haupt der Regierung gleichzeitig zum Kommandeur der ge⸗ ſamten Armee. Mon nimmt an, daß man Tſao Kun zum Ober⸗ haupt mochen wiſf Welt der Technilk Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 541 rs ein-· paltige Kotonelzeile für emeine Anzeigen 6,40..M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Veramwortung über⸗ nommen. Höbere Bewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. derechtigen gu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallens oder veſchränkie Ausgaben oder für verſpäteie Aufnahme bon An⸗ zeigen. Auſtr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mennzeim. Anzeigenpreiſe nach bel Vorauszablung Allg Menſchen, Waren oder Schulen! Von Dr. Paul Rohrbach Ein altes Beiſpiel im volkswirtſchaftlichen Unterricht heißt: Was koſtet ein Pfund rohes Eiſen? Wenige Pfennige! Was koſtet ein Pfund Eiſen, wenn es in Spiralfedern für Taſchenuhren ver⸗ wandelt iſt? Viel mehr, als ein Pfund Gold. Man kann das Bei⸗ ſpiel noch mit vielen anderen Stoffen variieren; man kann Rohkupfer in koſtbare elektrotechniſche Apparate, Rohleinen in kunſtvolle Spitzen, Rohtautſchuk in mediziniſche Spezialwerkzeuge verwandeln. Immer kommt es darauf hinaus, daß zu dem Rohſtoff Arbeit noch Technik, Geiſt, Geſchmack, Erfindung hinzutreten, daß er dadurch den vielfachen Mehrwert und der Bearbeiter ſchließlich die Möglichkeit erhält, von dem Ertrag der fertigen Ware neuen Rohſtoff zu kaufen, Arheitslöhne zu zahlen, ſeinen Unterhalt zu beſtreiten, ſein Kapital zu permehren. Im Falle Deutſchlands nach dem verlorenen Kriege muß noch hinzugefügt werden: und Kriegsentſchädigung an die Gegner zu leiſten! Was uns das Londoner Abkommen an Zah⸗ lungen zumutet, iſt bekannt: 2 Milliarden Goldmark jährlich nach fünf Jahren, und bis dahin im Jahresdurchſchnitt die Hälfte. Dieſe Ziffern ſind es, von denen der Engländer Keynes in ſeiner Kritit des ogenannten Dawesplanes geſagt hat, die Sprache des Gutachtens klinge an manchen Stellen ſo, als ob ſich ſeine Verfaſſer im Tollhauſe befunden hätten, wo ſie in ihrer Ausdrucksweiſe auf die Umgebung hätten Rückſicht nehmen müſſen. Indeſſen, fährt er fort, gäben ſſe doch zu verſtehen, daß ſie perſönlich vernünftig geblieben ſind! Das bezieht ſich auf die weitere Vorſchrift des Gutachtens, es dürfe durch die Zahlungen an die Alliierten die deutſche Währung nicht wieder zum Zerfall gebracht werden. Ebenſo iſt es in dem Gutachten ſelbſt und in den zahlreichen engliſchen und amerikaniſchen Kommentaren deutlich genug ausgeſprochen, daß die tatſächliche Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands an„Reparationen“ abhängig iſt von der Aktivität der Zahlungsbilanz, d. h. in erſter Linie von den Ueberſchüſſen der Aus⸗ fuhr über die Einfuhr. Da Deutſchland ſo gut wie keine Bodenſchätze und noch weniger Agrarprodukte übrig hat, ſondern nur Fabrikate, ſo ſind wir damit wieder beim Beiſpiel vom Roheiſen und den Uhr⸗ federn angelangt. Wie Keynes und andere bemerkt haben, iſt es nicht ſchwer, vorauszuſehen, daß die Exportkraft Deutſchlands ſich im Laufe weniger Jahre kaum bis zu der Höhe entwickeln wird, um 2½ Mil⸗ den Warenexport zu entwickeln, und wenn es ſchon vor dem Kriege war Deutſchlands Handelsbilanz paſſiv, die Einfuhr überwog die Ausfuhr, und es bedurfte der Seefrachten, des Gewinns vom deut⸗ Iſchen Kapital, das im Ausland arbeitete, und anderer Quellen, um die Zahlungsbilanz in mäßigem Grabe aktiv zu machen. Heute arbeitet die deutſche Exportinduſtrie unter erſchwerten Umſtänden: Verkürzter Arbeitszeit, Minderung der Arbeitsleiſtung, Kapital⸗ mangel, teurem Kredit und verſtärkter Konkurrenz von ſeiten der In⸗ duſtrien, die verſchiedene frühere Importländer über See ſich in⸗ zwiſchen aufgebaut haben. Trotzdem müſſen wir alles daran ſetzen, den Warenexport zu entwickeln, und penn es ſchon vor dem Kriege deutlich war, daß unſere induſtrielle Stärke nicht in billigen Maſſen⸗ artikeln beſtand, ſondern in Qualitätsware, ſo gilt es heute doppelt, nach dieſem Prinzip zu arbeiten. Eine oft wiederholte nationalökonomiſche Theſe beſagt: Wenn es mit dem Warenexport nicht geſchafft werden kann, und wenn die Ernährungsdecke im Lande zu kurz wird, dann müſſen eben Menſchen exportiert werden. Ddas ſtärkſte Auswande⸗ rungsbeiſpiel der Gegenwart iſt Italien, wo Hundert⸗ tauſende jährlich über See müſſen, damit die Nation als Ganzes im wirtſchaftlichen Gleichgewicht bleibt. Ein großer Teil dieſer Aus⸗ wanderer kommt mit etwas erſpartem Kapital wieder, viele aber laſſen ſich dauernd in der Fremde nieder und werden Bürger neuer Länder. Deutſchland hatte die ſtärkſte Auswanderung zwiſchen 1880 und 1890: 150 000 Menſchen im Jahresdurchſchnitt dieſer Pe⸗ riode. Mit der Entwicklung der Induſtrie und des Ueberſeehandels verringerte ſich unſere Auswanderung mehr und mehr, bis ſie in den letzten Jahren vor dem Kriege kleiner wurde als die Zuwande⸗ rung vom Ausland. Es iſt die Frage, ob es glücken wird, ſobald in unſerer Induſtrie die Produktions⸗ und Abſatzverhältniſſe wieder feſt geworden ſind, im großen und ganzen unſer Volk in unſeren Grenzen zu ernähren. Eine beſtimmte Antwort darauf zu geben, iſt heute noch nicht möglich, aber auf jeden Fall muß das Aus⸗ wanderungsproblem überlegt werden. Die Auswanderungsländer ſind, von den klimatiſchen Verſchie⸗ denheiten abgeſehen, von zweilei Art: Solche, in denen mittelloſe Einwanderer eine Exiſtenz gründen können, und ſolche, wo dazu etwas mitgebrachtes Kapital gehört. Zur erſteren Art gehören die Vereinigten Staaten. Abgeſehen von Zeiten induſtrieller Kriſen, kann dort jedermann, der körperliche Arbeit verſteht, zunächſt einmal unterkommen und dann nach Fähigkeit und Glück ſeinen Weg machen. Ausſichtslos iſt die Einwanderung nur für den geiſtigen Berufsarbeiter oder für den Mann mit Anſprüchen, der denkt, daß jemand auf ihn wartet. Die Vereinigten Staaten haben aber durch ihre neueſte Geſetzgebung die Tore für Einwanderer beinahe geſchloſſen. Im ganzen werden jährlich nur noch etwas über 150 000 Perſonen zugelaſſen, wovon etwa ein Drittel aus Deutſchland kommen darf. Die deutſche Quote erſchöpfte ſich im Vorjahr, wo ſie noch etwas höher war, ſchon nach 5 Monaten— ein Beweis für den ſtarken Ueberdruck in unſerem Bevölkerungs⸗ reſervoir. Bezahlt wurde die Paſſage meiſt von Verwandten der Ueberſiedler in Amerika. Jetzt, wo unſere Währung wieder ſtabil iſt, könnte der Ueberfahrtspreis in vielen Fällen ſelbſtändig be⸗ ſchafft werden, ober die begrenzte Quote bildet eine ſtarre Schranke. Den zweiten Typus von Auswanderungsländern bietet Südamerika dar, wo hauptſächlich Braſilien, Argentinien und Chile in Betracht kommen. Dorthin auszuwandern, kann aber dem deutſchen Handarbeiter nicht geraten werden. Erſtens iſt die Reiſe viel zu teuer, und zweitens kann er mit den einheimiſchen Arbeitern nicht konkurrieren, weil dieſe eine viel niedrigere Lebenshaltung haben und die Löhne ihrem Kulturgrade angepaßt ſind. Das Ge⸗ gebene in Südamerika für den, der Landarbeit verſteht, iſt ein Stück Grund und Boden zu kaufen und Siedler zu werden aber dazu gehört mehr Geld, als der Durchſchnitt der Auswanderer beſttzt. Unſer Ziel muß ſein, den Warenexportſo hoch zu ent⸗ wickeln, wie es geht, aber ſelbſt wenn wir das noch ſo ſehr erſtre⸗ ben, wird es für abſehbare Zeit kaum möalich ſein, der Aus wan⸗ derung ganz zuentraten. Wir werden zufrieden ſein dür⸗ fen, wenn wir ſie in halbweags engen Grenzen halten können. Es gibt aber außer dem Warenexport und dem Menſchenerport noch ein Drittes: Den Exportvon Bildung oder die deutſche Aus⸗ landsſchule. Es aibt Schulen, die in erſter Linje für die Kin⸗ der deutſcher Reichsangehöriger im Auslande gearündet wurden, wie in Bukareſt. Antwerpen, Rio de Janeiro und an vielen anderen Plätzen. Manche von dieſen. wie z. B. in Mexiko. Buenos Aires und Konſtantinopel, wurden bald auch bei den Einheimiſchen beliebt und Lüften weßr einbeſmiſche As reichadeulich, Kinder Sis maren —.. — 2. Seite. Nr. 541 Donnerstag, den 20. November 1924 ein ſtarkes Mittel. um Kenntniſſe von Deuſchland und Sympathie mit Deutſchland im Auslande zu verbreiten. Außerdem ermöglichten ſie den Zöalingen die Fortſetzung ihrer Studien in Deutſchland und leaten ihnen nahe, auch praktiſch-geſchäftliche Beziehungen mit Deutſchland zu ſuchen. Die Mittel, die von deutſcher' Seite gilf dieſe Schulen verwendet wurden, waren nur ein beſcheidener Bruchteil vom Etat der italieniſchen oder franzöſiſchen Ausländsſchulen, äber ſie fingen doch an. Früchte zu tragen. Eine andere Art auslandsdeutſcher Schulen iſt z. B. von den Deutſchen in Braſilien. Argentinien und Chile, die ſeit Generationen Büraer dieſer Länder ſind. aber ihr Deutſchtum bewahrt haben, aus eigenen Mitteln errichtet worden. Dies Schulweſen iſt ſehr aus⸗ gedehnt: von der beſcheidenen Kolonieſchule im Innern poſt Rio Grande die nicht viel leiſten kann bis zu den prächtigen Bollanſtal⸗ ten in Sao Paulo, Porto Aleare, Santiago de Chile, Valporoiſo, Val⸗ divia und anderswo Dieſe Schulen ſind alleſamt von der arößten Be⸗ deutung für das deutſche Intereſſe Sie müſſen unterſtützt werden, ſoweit nur irgend Mittel für ſie zu beſchaffen ſind. denn das hier angeleate Kapital ſetzt ſich mit Sicherheit in geiſtige und wirtſchaft⸗ liche Beziehungen zu Deutſchland um, ſtärkt das deutſche Weſen, den deutſchen Handel und die deutſche Induſtrie. Das ſollte ſich auch der neue Reichstag, der em 7. Dezember gewählt wird, geſagt ſeinlaſſen. Der Freiburger Rommuniſtenprozeß Die Sprengſtoffdiebſtähle In der geſtrigen Verhandlung hatte öfter das Wiederer Eck im Felchengebiet eine Rolle geſpielt, das nach Beginn der kom⸗ muiſtiſchen Aktion ſofort von kommuniſtiſchen Kampftruppen be⸗ ſetzt werden ſollte. Der Beiſitzer, Reichskanzler a D. Fehren⸗ bach, ſtellte feſt, daß ihm von einer faſziſtiſchen Bewegung im Munſtertal nichts bekannt ſei. Aus dieſem Vorgange erhellt, daß von kommuniſtiſcher Seite beabſichtigt geweſen iſt. im Falle des Losſchlagens ſofort das Wiedener Eck zu beſetzen, um das Wie⸗ ſental gegen Norden abzuriegeln. Nach einer kurzen Pauſe wurde in der Vernehmung fortge⸗ fahren. Die drei an den Diebſtählen von Sprengſtoffen Beteiligten, Greter, Scheffel und Kohlbrenner, trafen ſich mit Rümmele, Zäh und Sütterle zur geheimen Verab⸗ redung eines neuen Sprengſtoffdiebſtahls aus dem Kieferſchen Lager. Dieſer Diebſtahl wurde am gleichen Abend unter Mitwir⸗ kung des flüchtigen Baumgärtner ausgeführt. Der Ange⸗ klagte Sütterle aus Zell will glaubhaft machen, es handle ſich nur darum, feſtzuſtellen, ob bei Kiefer Maſchinengewehre verhorgen ſeien. Der Angeklagte Scheffel gibt eine ausführſiche Schilde⸗ rung des Einbruchs, den er mit Greter ausgeführt hat. Es wurde eine große Menge Browning⸗Munition und einige andere Dinge mitgenommen und alles in der Wohnung des Angeklagten Rümmele abgeliefert. Nach den Ausſagen der Zeugen hat Hetz einige der Munitionspäckchen an ſich genommen. Ebenſo eignete er ſich die bei Kiefer geſtohlenen Gegenſtände an, die er Greter zur Verwahrung übergab. Bei allen dieſen Sprengſtoffdiebſtählen wird von ſämtlichen Beteiligten die Hauptſchuld auf Greter ge⸗ ſchoben, der flüchtig iſt. Die Zurückhaltung, die faſt ſämtliche An⸗ geklagten bei den geſtrigen Ausſagen zeigen, läßt darauf ſchließen, daß alle beſtrebt ſind, die Mitangeklagten nicht zu belaſten. Das Gericht iſt der Anſicht, daß die Angeklagten ſich bezüglich ihrer Aus⸗ ſagen miteinander verſtändigen konnten. Deswegen wurden geſtern zwiſchen den hauptbelaſteten Angeklagten zwei Beamte poſtiert. — 2*** Die Nachmiktagsſitzung wurde ausgefüllt durch die Vernehmung über die Verſamm⸗ lung, die am 22. Oktober abends im Hauſe des Angeklagten Rümmele ſtattfand. Bei dieſer Verſammlung ſoll Rümmele zum Sturz der Regierung, Waffenankauf, Inbeſitznahme der Ver⸗ kehrsmittel und Lebnsmittelgeſchäfte ſowie zur Ueberwältigung der Gendarmerie aufgefordert haben. Bei dieſer Verſammlung wurden auch die militäriſchen Unterführer eingeteilt und einer der bekannten Fragebogen ausgefüllt. Der Angeklagte Weiſen⸗ berger gibt auf Befragen ausdrücklich zu, daß Rümmele zur Jabrikotion von Handgranaten aufgefordert habe. Nunmehr wird eine Anzahl der bei Rümmele Schriftſtücke und ein vollſtändiges Verzeichnis über die Be⸗ ſetzung der militäriſchen Stellen im Falle des Losſchlagens verleſen. Die Angeklagten Plagowſki, Bachmann, Weiſenber⸗ ger, Kohlbrenner und der flüchtige Greter vollführten nun ANeue Mannheimer Jeitung lAbend⸗Ausgabe) Die deutſche volkspartei im Wahlkampf Dr. Curtius über die Aufgaben des neuen Reichstags Der Spitzenkandidat der Deutſchen Volkspartei Dr. Turtius eröffnete am Dienstag abend mit einer ſehr gut beſuchten Verſamm⸗ bung in Schwetzin gen den Wahlkampf in Baden. Die Ver⸗ fammlung kann als guter Auftakt für die Arbeit der Deutſchen Volkspartei betrachtet werden. Nach kurzen Eröffnungsworten des Vorſitzenden Apotheker Liehl ſtellte Dr. Curtius an die Spitze ſeiner Ausführungen den Appell dieſes Mal im Bürgertum unbe⸗ bingt gegen die Wahlmüdigkeit zu kämpfen, denn es ſei nicht zuniel, zweimal im Jahr fünf Minuten dem Reiche zu ſchenken Sodann verbreitete der Redner ſich über die Vorwürfe die die Deutſche Volkspartei als Urheberin der Auflöſung betrachten, indem er die bekannten 5 Regierungskrifen in dieſem Jahre eingehend be⸗ leuchtete. Auf die Aeußerungen des demokratiſchen Parteiführers Dr. kocch in Frankfurt:„Im Kampfe gegen Großkapital und frer Wirtſchaft, im Kampfe gegen Gewiſſenszwang für das freie Den⸗ ken, gegen die Reſtauration ſtehe ich links“ gab der Redner die rich⸗ tige Antwort, indem er die Stellung gerade einiger bedeutender zemokraliſcher Führer beleuchtet. Nie war eine größere Undusd ſaumkeit als in der Zeit der Revolution, und wenn wir Reſtauration mit Wideraufbau auslegen, wie ſollen dann dieſe Worte verſtanden werden. Welche Politik haben wir geführt und welche müſſen wir in Zukunft führen? Auf außenlopitiſchem Gebiete ging der Kampf im Mai für und gegen das Sachverſtändigen ⸗Gutach⸗ ten, doch dieſer Kampf war notwendig, und es hat ſich gezeigt, daß er richtig war, er war der einzige Weg der uns vorwärts geführt „rt. Ohne Annahme hätte es nie eine Befreiung der be ſetzten Gebiete, wie ſie heute eingetreten iſt, gegeben. Dieſe „Erfüllungspolitik“ iſt nicht weſensgemein mit der Politik, die Wal⸗ ter Rathenau einſchlug, als er im Reichstag das verhängnisvolle Wort prägte:„Wir können erfüllen, wenn wir nur wollen.“ An Wirbichaftsgeſetzen iſt nichts zu rütteln, nur die vernünftige Entwicklung kann uns vorwärts bringen. Und was war da⸗ mals der Erfolg? Diktate folgten auf Diktate, während heute die Verha gen mit unſeren früheren Feinden auf Gegenſeitigkeit eingeſtellt ſind. Nicht alles, doch vieſes iſt inzwiſchen erreicht wor⸗ den, und das war nur möglich durch die nationale Real⸗ politik wie ſie unſer Führer Streſemann durchgeführt hat. Feſt in der Nation wurzelnd, greift ſie erſt dann in Weltpolitik ein, ſie iſt wohl heiß durchglüht von Liebe zu Vaterland und Idealis⸗ mus, aber ſie ſieht auch die Dinge ſo nüchlern, wie ſie ſind. Und wie ſieht es auf innerpolitiſchem Gebiete ausd Wir wollen nicht weiterfahren in dem Streit wer der Vater der Rentennmark geweſen iſt. Wir haben heute eine ſtabiliſierte Wärtſchaft, der Etat iſt wieder ausgeglichen und ſteht feſt. Die Hukunft wird darüber urteilen, wer die Unterſagen für die Geſun dung geſchaffen hat. Jetzt iſt eine der heiligſtem Aufgaben für une die Aufwertungsfrage, ſie muß für uns eine Frage der Sittlichkeit und des Rechts ſein! Wenn wir ein Rechtsſtaat ſein wollen, dann muß dieſe Aufgabe vor allen anderen erfüllt wer⸗ den und wird zu einem weſentlichen Deile zur Wirtſchaftsgeſundung beitragen. Wir brauchem eine Produktionspolitik, denn nur dann ſind wir zu Leiſtungen an das Ausland im Stande, aber auch nur dann ſind die großen ſozialen Aufgaben an ihnen erfüll⸗ bar. Die Deutſche Volkspartei muß auf dieſem Gebiet füh⸗ rend mitwirken. Hierzu iſt es erforderlich, daß der Reichstag aus den Kriſen nun endlich einmal herauskommt, und das Ziel un⸗ ſerer Innenpolitik muß fein, wieder eine Nation im Sinne der Volksgemeinſchaft zu bilden. Handeln, nur handeln, das iſt es, was wir brauchen! Sodann verbreitete der Redner ſich über die Verhandlungen um das Zuſtandekommen einer großen Koalition. Die So⸗ zialdemokraten erklärten bei den Verhandlungen vor allen nicht mit den Deutſchnationalen zuſammen gehen zu können. tion im Sinne der Volksgemeinſchaft genommen. in den Völkerbund iſt eine zweifelhafte Angelegenheit, denn wir können viel beſſer handeln, wenn wir ihm nur naheſtehen, bedingt doch unſer Eintritt z. B. eine Stellungnahme gegen Ruß⸗ land für Polen als Völkerbundsmitglied, das einen Trennungs⸗ gefundenen ſtrich zwiſchen deutſche Brüder aus Oſt und Weſt mit) dem Dan⸗ ziger Korridor gelegt hat. plans denkbar, daher müſſen die Deutſchnationalen vor den ſo⸗ zialiſtiſchen Parteien zur Verantwortung herangezogen werden. Dadurch war ohne weiteres die Möglichkeit einer Koali⸗ Der Enitritt Eine Erfüllung des Dawes⸗ iſt nur mit hochkapitaliſtiſcher Wirtſchaft den Diebſtahl im Fallerſchen Lager. Bachmann ſchilderte die Vor⸗ Der vielgebrauchte Ausdruck Rechtsblock iſt nur ein Schlagworr, gänge, wie Greter den Inhalt des Lagers durchſtöberte, Proben des denn zu dieſen Reihen gehören die chriſtlichen Arbeiter und viele Spengſtoffes mitnahm und Rümmele Bericht erſtattete. Greter fuhr dann mit Hetz nach Lörrach in die Wohnung des Landtagsabg. Bock, um ein Auto zum Abtransport des Pulvers aus dem Fallerſchen Lager zu beſchaffen. Der Diebſtahl konnte aber on dieſem Tage nicht durchgeführt werden. In der folgenden Nacht ſchafften die gleichen Perſonen 5 Kiſten und mehrere Pakete gefähr⸗ lichen Sprengſtoffes und Pulvers aus dem Lager, die im Felſen⸗ keller des Angeklagten Zäh verborgen wurden. Sämtliche Veteilg⸗ S ten an dem Diebſtahl geben im großen ganzen ihre Mitwirkung zu, wenn ſie auch abweichende Aus ſagen von ihren in der Vorunterſuchung gemachten gaben. Nachdem die Verteidigung noch eine Anzahl Beweisanträge eingebracht hatte, wurde die Sitzung auf heute vormittag 9 Uhr vertagt. Rentner, gerade die Mittelloſeſten und Aermſten des Volkes, und die Meinung, daß man die Deutſchnationalen nicht wegen Frank⸗ reich mit zur Verantwortung heranziehen dürfe, iſt irreführend, da gerade Frankreich es lieber ſehen würde, wenn die Deutſch⸗ nationalen als kapitaliſtiſche Partei an der Regierung ſich betei⸗ ligen würden. Dann wandte der Redner ſich gegen das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold, das unter Führung von Hörſing zur Parteifahne geworden iſt. Man ſegelt in dieſem Wahlkampf unter falſcher Flagge! ſondern Taten! fragen, geht Wir brauchen keine Paraden und Schlagworte, Auch geht der Kampf nicht um Verfaſſungs⸗ die Republik iſt nicht in Gefahr, ſondern es um ie richtige Politik. Die Deutſche Volks⸗ partei geht ſelbſtändig in den Wahlkampf, um zu ſammeln. Die Politif des letzten Jahres hat ſich als richtig bewährt, und in dieſer ſachlichen Politſk wollen wir führend ſein. Wir ſind uns der auf uns ruhenden Verantwortung bewußt. Schon Ende Auguſt hätten wir den Wahlkaämpf aufnehmen können, der für uns ein Wahl⸗ ſpaziergang damals geweſen wäre, aber unſere Verantwortung gegenüber London war größer als parteipolitiſche Vorteile. Wir ziehen als einzige Partei einig in den Wahlkampf. D Wahlkampf ſoll endlich Alle ſich zuſammenfinden laſſen in natio⸗ naler Einheit, damit endlich nach der November⸗Republik wieder eine deutſche Nation werde! Deutſches Keich Angeſtellte und Erwerbsloſenfürſorge Der J. Berlin. 20. Nov.(Von unſerm Berliner Bürg.) Vertreter des Allgemeinen freien Angeſtelltenbundes(Afabund) haben im Reichsarbeitsminiſterium über die Forderung verhandelt. daß arundſätzlich allen er werbslos werdenden Angeſtellten die Teilnahme an der Erwerbsloſenfürſorge möalich ſei Mit der zunehmenden Arbeitsloſigkeit der Berufe der Privatangeſtell⸗ ten, haben ſich gerade in der letzten Zeit beſondere Härten für die alten Angeſtellten gezeigt, deren Perſonenkreis der Unterſtützungs⸗ empfänger auf die der Krankenverſicherung unterſtehenden Angeſtell⸗ ten beſchränkt iſt. Der Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums er⸗ klärte die Bereitwilligkeit, agrundſätzlich alle erwerbslos werdenden Angeſtellten an der Erwerbsloſenfürſorge teilnehmen zu laſſen. Es iſt demnach mit einer baldigen. Neuregeluna der Erwerbsloſenfürſorae für die Angeſtellten zu rechnen. Baoͤiſche Politi? Der Streit um das heideiberger Staoͤtſchulamt Aus Heidelberg wird uns geſchrieben:„Der Kampf um die bald ledige Schulratſtelle in Heidelberg hat eingeſetzt, ohne daß die Stelle bon der Behörde ausgeſchrieben wurde. Die Lehrerſchaft Heidelbergs wandte ſich am 6. November mit Berichti⸗ gungen einer frreführenden Notiz an die„Badiſche Preſſe“. Die⸗ ſelben Zuſchriften wurden dem Unterrichtsminiſterium und dem Heidelberger Stadtrat vorgelegt. Soweit ſie berichtigender Art ö„fanden ſie einſtimmige Annahme. Ein Teil der Heidelberger Lehrerſchaft würde es allerdings begrüßen, wenn die Stelle an einen im Schuldienſt bewährten Schulmann, der als auswärti⸗ ger Bewerber erſcheint, übertragen würde. Im Intereſſe der Schule und Lehrerſchaft ſollte nur ein ſolcher Kandidat in Frage kommen; denn ein ſolcher allein kann das Amt gegenüber Stadt⸗ verwaltung und Lehrerſchaft ohne Bindungen verwalten. Erfreu⸗ licherweiſe blieb ſich die Lehrerſchaft auch in dem Punkt einig, daß bei der Beſetzung von Aufſichtsſtellen nur die Leiſtungen im Beruf, nicht aber parteipolitiſche Gründe ausſchlag⸗ gebend ſein dürfen. Nach dieſer von dem Schriftleiter des Badiſchen Lehrervereins noch beſonders unterſtrichenen Forderung dürfte es aber manchem klar werden, daß der von einer Seite propagierte Heidelberger Kandidat nicht als ernſthafter Bewerber für den Poſten angeſehen werden kann, denn dieſer Schulmann hat nur als Standes⸗ und Parteipolitiker Bedeutung erlangt. Gegen dieſe Kandidatur ſpricht aber ſowohl der Umſtand, daß der Bewerber mit den Heidelberger Verhältniſſen zu ſehr verwachſen iſt, als auch die Tatſache, daß er erſt in den letzten Jahren als Bewerber für eine hieſige Oberlehrerſtelle von der Lehrer⸗ ſchaft abgelehnt wurde. Schon dieſe Tatſache allein müßte als Beweis dafür genügen, daß dieſer Kandidat in Heidelberg als Schulleiter unmöglich iſt.“ Letzte Meldungen Dampferzuſammenſtoß Aufgenommen auf der eigenen Radioanlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ OParis, 20. Nov. Der franzöſiſche Dampfer„Chateau la Puitte“ und der deutſche Dampfer„Axenfels“ ſind infolge dichten Nebels auf der Höhe von Doel zuſammengeſtoßen. Beide Dampfer wurden ſchwer beſchädigt, konnten aber ihren Beſtimmungs⸗ hafen noch erreichen. Winkers Einzug *München, 20. Nov. Der Winter, der bereits in den letzten Tagen in Bayern eingeſetzt hat, und im Laufe der vergangenen Nacht den erſten Schneefall in München brachte, hat nach Meldungen aus Nürnberg, Paſſau und Memmingen im nördlichen Bayern, im Bayeriſchen Wald und im Allgäu ebenfalls reichlichen Schneefall ebracht. So beträgt die Schneehöhe im Allgäu etwa 10 Zentimeter. Auch in Niederbayern fällt noch weiter Schnee. . Berlin. 20. Nov.(Von unſerm Berliner Büro. Heute vor⸗ mittaa iſt, wie wir hören, der Arbeitsausſchuß des Verwal⸗ tunasrats der Reichsbahngeſellſchaft zuſammengetre⸗ ten. Das ſehr umfanareiche Programm umfaßt FFinanzfragen. Fra⸗ gen der Lohn⸗ und Gehaltsregelung. der Perſonalordnung und des Haushaltvoranſchlaas für das laufende Geſchäftsjahr. kein Rücktritt Bealtys. Daily Telegraph zufolge hat die Ad⸗ miralität mitgeteilt, daß die Gerüchte über den baldigen Rücktritt des erſten Seelords Beatty unbegründet ſeien. Der Felſenbrunner hof Eine Gutsgeſchichte von Anng Croiſſank⸗Ruſt Copyright bei Georg Müller, München. (Nachdruck verboten.) „Der alte lyriſche Pfau hat natürlich auch dabei ſein müſſen, ſchrecklich aufgedonnert,“ ſagte der Vater. „Wer hot dann en Jour? Ich hab en Jour. Zu wem kummt dann die Elite? Zu mir kummt die Elite,“ äffte er ſie nach und verſuchte ſein Kinn auf die Bruſt zu ſtemmen, genau wie ſie ihr Doppelkinn auf den mächtigen Buſen aufzuſtämmen pflegte. Sie hatte in der Stadt einen ſchöngeiſtigen Salon, einen Jour, zu dem ſie Berge von belegten Broten und Körbe voll Kuchen auf⸗ ſtellen ließ. Es war eine Zeitlang Mode,„ſo zu tun“, als ob man auch ſchöngeiſtig ſei und„höhere Intereſſen“ habe, es wurde einek Art Sport, zu den Thomanns zu gehen. Sobald Thomanns aber ihr Landhaus in Joſefstal bezogen, veränderten ſich die äſthetiſchen Tees etwas. Wer da hinauskam, hatte es auf ein ſolides Mittag⸗ oder Abendeſſen abgeſehen und wollte Freude und Gemütlichkeit in dem reichen großen Hauſe. Auch dafür war Frau Thomann zu haben.„Ich kann mich gach ämol profan freue, wann's ſein muß!“ Sie hörte gern ihre Gaſtfreundſchaft und ihre gute Küche preiſen und vergaß darüber einmal die Dichterin. Trotzdem war ſie die liebenswürdigte und ſplendideſte Wirtin der Spezles, die„keinen Schwung“ hatte, wenn die Schöngeiſter nicht in der Nähe waren. In früheren Jahren— Helene und Alwine konnten ſich noch dunkel daran erinnern— war die Mutter ein häufiger Gaſt in Joſefstal geweſen und hatte ſich dort mit ihrem feinen Humor viel Freunde geholt. Auch mit dem alten Thomann hatte ſie ſich prächtig verſtanden, der ein gründlicher Lite⸗ raturkenner war und nur in ſeiner kargen Art im Salon ſeiner Frau wenig Gebrauch davon machte. „Weißt du noch,“ fragte die Mutter,„wie ſich der alte Tho⸗ mann immer über die„Schöngeiſter“ beim Jour amüſierte? Das Spaßhafte war, daß ſie ihn, der im kleinen Finger mehr Kenner und Genießer war, als alle anderen zuſammen, verächtlich für einen ſchrecklichen Banauſen hielten und links liegen ließen;; er hatte ſa nur Verſe gemacht!“ 15 5 ſchauten verlegen auf ihre Teller. vergangenen Zeiten ſprechen, wo man mit Thomanns verkehrte. war errötet wie ein junges Mädchen. ebenſo pfiffig wie früher,“ bemerkte ihr Mann ausfallend. Herr Sohn ſcheint ihm jedoch nicht ganz zu munden. Sonſt ein Schauſpiel, nicht, Helene, dieſer Herr Sohn?“ bezwang ſich aber. Oxford! So den Blaſierten zu mimen mit ſeinen zwanzig Jahren!“ eine Mütze! Soantag, wenn er forigeht, ſetzt er den Hut auf. Und dieſe intereſ⸗ verſchleierten und doch verheißungsvollen Blicke, dieſe verſteckte Leidenſchaftlichkeit und blaſterte Kälte! Damen ſollen reihenweiſe vor ſeinen Blicken fallen. iſt's, dieſer Bengel!“ die Stirne. ein Thomann iſt!“ zuletzt aufgeſprungen. ihn ſeine Frau wieder auf den Stuhl zurück. geſtoßen.„Konkurrenz“, flüſterte ſie boshaft. iſt wirklich kein Grund da,“ bat die Mutter. tern, dann aber raffte ſie ſich auf, noch ehe der Vater ſeinen Un⸗ mut ganz herausgeſprudelt hatte. fleißig ſein,“ ſuchte Helene ihrem Vater zu widerſprechen. Engel!“ höhnte er. Aber der Vater ſchaute finſter vor ſich hin und die Töchter Er hörte nicht gern von jenen „Und der alte Thomann?“ fragte die Mutter unſicher. Sie „Dein Freund iſt noch ebenſo dürr, ebenſo beweglich und „Der Helene blickte ſchnell nach ihm hin, ſie wollte etwas erwidern, „Wie der den Lord ſpielt! Die reine Komödie! Univerſität in „Dreiundzwanzig!“ kynſtatierte Alwine. „Der Engländer, der Mylord, der Millionär! Im großkarier⸗ en Anzug läuft er herum und eine Mütze trägt er, ich bitte dich, E Kappl Der Gräfe⸗Hannes hat e Kapp, aber am anten Augen unter der Kapp! Wie er die Damen anſieht. Dieſe Pfui Teufel! Und die Eine Schande Er ſchlug ſich ein paarmal vor Erregung mit der Fauſt auf „Weiber! Weiber! Weil er aus Engla id kommt und Er hatte immer erregter geſprochen und war Peinlich berührt, ratlos und unter ſeiner Heftigkeit leidend, zog Alwine hatte ihre Schweſter fortwährend unter dem Tiſch an⸗ „Es iſt doch kein Grund da, Albert, ſich ſo aufzuregen! Es Helene ſaß kerzengerade, ihre Finger hatten angefangen zu zit⸗ „Der junge Thomann foll ſehr intelligent, ſehr tüchtig und „Soll! Soll! Du ſcheinſt ja gut unterrichtet zu ſein, mein „Man ſagt, er gleiche ganz ſeinem Onkel Karl, den ich einmal bei den Thomanns kraf,“ bekräftigte nun auch die Mutter,„der war ein großer Damenfreund, aber ein grundgeſcheiter Menſch. „Was du nicht alles weißt in deiner Einſamkeit,“ ſpottete ihr Mann.„Sogar von dem ſchönen fungen Thomann weißt du! Meine Liebe, es wäre beſſer, du würdeſt dich um etwas anderes kümmern! Um Peter, oder beſſer um deinen Sohn Heinrich zum Beiſpiel, der den Narren an dieſem verrückten engliſchen Lord und Schürzenjäger gefreſſen zu haben ſcheint! Mach du ihm doch klar, daß wir ihn nicht nach Oxford ſchicken und ihm engliſche Ulſter⸗ kaufen können, damit er Eindruck macht! Wie wenn der Tagedieb nicht ſowieſo an allen Ecken und Enden Unſinn anfinge! Ja, da⸗ wird einmal der Herr auf dem Felſenbrunner Hof! Schmachtlappen und Faulenzer und Weichling! Für was zſt denn der Kerl auf der Schule?— Daß er die Mädels in Speyer ver⸗ führt?— Da!— Dal— Da!“ Damit riß er, der ſeine Frau ſonſt ſtets mit ſolchen Dingen verſchonte, wenn es nur irgendwie ging, einen Brief aus der Taſche und warf ihn über den Tiſch ihr in den Schoß. Sie ergriff ihn, um ihn zu leſen, ließ aber gleich die Hand ſinken und ſchaute den Mann, um Schonung bittend an. Er aber war mittem in ſeinem Zornesausbruch, der ſich durch haſtiges Trin⸗ ken noch ſteigerte. So ſah und hörte er nichts mehr, ging ſeinen Weg blindlings vorwärts und ſchrie alles heraus. „Gerade hat mir der Kund dies überbracht. Expreß. Ja, expreß eine Froude! Das ſind die Wonnen der Familie. Der Vater im Kreiſe der Seinen! Genrebild. Der Erſtgeborene! Der Herr des Felſenbrunner Hofes! Und der andere, der, meint er, ſei eigent⸗ lich dazu geboren, der Herr zu werden— ja er meint es, er meint es gewiß!“ ſchrie er, wie wenn ihm jemand widerſprochen hätte, und doch waren alle mäuschenſtill und duckten ſich förmlich unter ſeinen Worten. „Und wir?“ ſagte endlich Alwine herzhaft und ſah ihren Vater dreiſt an. O, ihr Täubchen! Ihr liebt euren Vater, wenn er Kleider und Geld auf ihn. 2 euch neue gibt; wenn er das nicht mehr kann, huſtet ihr Da kann er euretwegen in irgendeiner Ecke krepieren! Meint ihr, ich wüßte das nicht?—— Tut ihr mir etwas zuliebe? —— Haltet euch nur an die Thomannſippe, das liebe! Verliebt euch in dieſen Zierbengel, ihr wißt ja, daß ich bietet euch ihm an.“ (Fortſetzung folat) So ein 7EFETFTT ſer auf ten hl⸗ ung der io⸗ der ter im elt. en ſel. ell⸗ die u8- ell⸗ er⸗ los zu der en. im 1e ti⸗ 'e⸗ m er an er ge ·⸗ * 8 „Donnerstad. den 20. November 1924 neue Mannelmer Zeltung[Rbend- Ausgabe) 3. Seile. Nt. 541 Städtiſche Nachrichten die wahl des Materials für unſere Bauten 8 Von Stadtbaudirektor Perrey Stadtbaudirektor Platz iſt zu danken, daß er mit ſeiner in⸗ ereſſanten Abhandlung vom 27. Oktober„Die Farbe im Stadtbild“. ie Erörterung über eine ſehr wichtige Frage eingeleitet hat. Man 580 ſeinen Ausführungen in weſentlichen Punkten, aber nicht in 0 en zuſtimmen. Die angeführten Beiſpiele farbiger Behandlung 80 Putzfaſſaden ſind als vecht gelungene Arbeiten anzuſehen. 3. B. ie Häuſer am Theaterplatz. nur müßte, um wirklich eine Einheitlich⸗ eit in der Farbwirkuna zu erzielen, an der Rheiniſchen Creditbank nicht nur, wie geſchehen, der Sockel von Schmutz und Ruß gereinigt Harden. ſondern die ganze Faſſade. Wohlgelungen ſind ferner die meuſer E 4. 7/10, insbeſondere aber auch die Hof⸗Apotheke, die Har⸗ onie, O 5, 14, das Bürgerſpital und manche andere. Erfreulich iſt auch, daß die Bauherrn in dieſen wichtigen Fragen den Architekten 5 Rat ziehen. Man ſoll aber nicht nur die auten Beiſpielen anfüh⸗ en ſondern auch die weniger auten, denn in der Regel kann man an Falen am meiſten lernen. Hier ſind nun zu nennen B 2, 13, deſſen Jarbwirkuna ſehr unerfreulich iſt, und die vier vielbeſprochenen Faſſaden in den Planken. Die hier erzielte Wirkung iſt ſo ungünſtia, bä man nicht davor zurückſchrecken ſollte. die beiden mittleren Ge⸗ ude mit einem beſſer paſſenden Anſtrich zu übermalen. Bemerkenswert iſt noch als gutes Beiſpiel das Haus L. 2, 7. Hieran iſt erſichtlich, daß man auch gute Wirkung erzielen kann, Venn man den Sandſtein in ſeiner natürlichen Farbe ſtehen läßt. zon dem Motiv, durch farbiges Herausheben der Fenſterläden Mit Wirkung zu erzielen, haben nur wenige Gebrauch gemacht. Rit Erfolg iſt dies geſchehen an dem Hauſe P 7, 14a und am manzamt(altes Garniſonlazarett),. Hier hat man Delfarbe nur ur die Fenderläden verwendet. Wie weſentlich Jenſterläden für ie Wirkung ſeiner Faſſade ſind, ſehen wir an dem Haus D 1, 1, an deſſen Hauptfaſſade nach dem Paradeplatz im 1. Obergeſchoß leider vor längerer Zeit die Fenſterläden und die Fenſterkreuze beſeitigt wurden, ſodaß auch nach der jetzt ſtattgefundenen farbigen Behand⸗ handlung die Wirkung keine befriedigende iſt. Als gutes Beiſpiel de r, daß man dieſe alten Mannheimer Häufer nicht unbedingt anſtreichen muß, mag das Dalbergſche Haus N 3, 4, angeführt wer⸗ ten, das durch farbige Behandlung nicht gewinnen, ſondern ver⸗ leren würde. Warum müſſen wir aber überhaupt Gebäude mit Oelfarbe an⸗ ſtreichen? Doch nur deshalb, weil bei ihrer Errichtung ein Materiol dewählt wurde, das der Witterung und den in einer Fabrikſtadt un⸗ dermeidlichen Säuren der Luft nicht ſtand hält. Nun kann man zwar entſchuldigend anführen, daß z. Zt. der Erbauung Mann⸗ geim noch nicht Fabrikſtadt war und die Steinkohle in dem heutigen Umfang nicht kannte. Auch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe eines durch viele Kriege heimgeſuchten Landes geſtatteten es nicht, beſſere er auch teuere Materialien bei der Errichtung ihrer Bauten zu derwenden. Wo aber reichere Mittel zur Verfügung ſtanden, ver⸗ wandte man auch in jener Zeit Materialien, die nicht eines An⸗ ſtrichs zu ihrem Schutz bedürfen, z. B. die Jeſuiten⸗Kirche. Keiner Zeit iſt es eingefallen, die Faſſaden dieſes Monumentalbaus anzu⸗ ſtreichen und es iſt zu hoffen, daß auch in Zukunft ſelbſt die Far⸗ n⸗Fanatiker nicht auf den Gedanken kommen werden, dieſes öne Bauwerk eines Tages grün oder blau anzuſtreichen. Mannheim liegt im Sandſteingebiet und man hat zu allen Zeiten als Material für die Faſſaden nach Möglichkeit den Sand⸗ ſtein verwendet und war ſich bewußt, daß dies die richtige und beſ⸗ ſere Ausführung iſt. Wenn aber aus Mangel an Mitbeln Bruch⸗ ſtein, Backſtein, altes Materzal von Brandruinen zum Aufbau der Häuſer verwendet wurde, dann blieb nichts übrig als dieſe unſchein⸗ aren Bauten durch einen Kalkputz erträglich zu machen und dieſen da er unter dem Einfluß der Witterung bald herabfallen würde, durch einen Anſtrich zu ſchützen. Wenn man dies weiß, und die Chemie ſagt es uns klar und deutlich, daß Material wie Kalkputz und Zink durch Witterungseinflüſſe und die Schwefelſäure der Luft zerſtört wird und zerſtört werden muß, ſo wird jeder Bauherr, der ben ſein Geld zum Fenſter hinauswerfen will, Materialben wäh⸗ en. die dieſe ſchlechten Eigenſchaften nicht beſitzen, und man darf denen, die das richtige Verſtändnis für die Wahl des Materials aben, nicht das Wort„Material⸗Protzentum“ entgetzenſchleudern. in unſerer Gegend ſind Sandſtein und Backſtein, auch Granit reich⸗ lich vorhanden und mithin bodenſtändige Materialien. Dazu kommt neuerdings der Kunſtſtein der an Heltbarkeit dem Sandſtein gleich, ja zum Teil überbegen iſt. Beim Putz kanm man von bodenſtändig überhaupt nicht ſprechen. Der Putz iſt an keine Gegend gebunden, man kann ihn mit Leichtigkeit im Süden wie im Norden ausführen. Man kann nun einwenden, daß unſere Zeit für Sandſteinfaſ⸗ den kein Geld hat und man begründet mit dieſem Einwand die utzfafſaden, bedenkt dabei aber nicht, daß die Putz faſſaden in Wirklichkeit die teuerſte iſt. Denn der Putz beſteht zu ein Drit⸗ el aus kohlenfaurem Kalk, der unter Einwirkung der Schwefel⸗ fäure der Luft und der Niederſchſäge zerſtört wird, wenn man ihn gicht wieder in verhältnismäßig burzen Zeitabſchnitten durch einen elfarbenanſtrich ſchützt. Dieſe immer wiederkehrenden Ausgaben bilden eine ſtarke Belaſtung des Bauherrn, im Gegenſatz zu einer Ausführung in Sandſtein, an der in Jahrhunderten nennenswerte Unterhaltungsarbeiten kaum auszuführen ſind. Nun hat allerdings kürzlich ein Fachmann verkündel, daß man auch den Sandſtein Zegen Einwirkung der Schwefelſäure der Luft durch Anſtrich ſchützen muß. Dies iſt natürlich unrichtig, denn das Binde⸗ mittel des Sandſteins ſind Silikate, die von der Schwefelſäure der Luft nicht angegriffen werden. Zerſtört werden nur die Sandſteine⸗ die einen ungewöhnlichen großen Gehalt an kohlenſaurem Kalk haben. Dieſe Brüche ſind aber dem erfahrenen Fachmann bekannt und das Material aus ihnen wird von ihm nicht verwendet. Wo die Erfahrung nicht ausreicht, bietet die chemiſche Unterſuchung des Materials einen ſicheren Anhalt. Daß die guten in unſerer Ge⸗ gend gewonnenen Sandſteine keimes Anſtrichs zum Schutze bedür⸗ ſen, wird durch die Jahrhunderte alten Monumentalbauten, z. B. die Jeſuitenkirche, bewieſen. Stehen die Mittel für Sandſteine nicht zur Verfügung, ſo kommt der Kunſtſtein zunächſt in Frage, ein einwandfreies Material, deſſen Bindemittel Zement iſt. Nächſt dieſem der gebrannte Stein, der in allen Farben in hieſiger Gegend gewonnen wird. Es ift da zu nennen der braune, geradezu unvergängliche Stein und der hell⸗ farbige. Hier iſt ebenfalls ein Irrtum, der offenbar aus Material⸗ unkenntnis entſpringt, richtig zu ſtellen. Dieſe Verblendſteine ſind nicht glaſiert. Glaſierte Steine wurden in Mannheim nur bei den öffentlichen Aborten verwendet, weil dieſe allein das Beſchreiben verhindern. Wenn mit dieſen Materialien nicht immer die ge⸗ wünſchten Erfolge erzielt wurden, ſo hat dies verſchiedene Gründe. Man kann mit dieſem Material auch weniger ſchöne Bauten machen. Das Gebäude des Braunkohlenſyndikats z. B. befriedigt im allge⸗ meinen nicht. Nachteilig wirkt auch der Umſtand, daß man in den 70er Jahren als Reichsformat ein zu kleines wählte. Nachteilig wirkt ferner die ortsübliche Ausführung: durchweg mit halben Steinen. Man ſollte einen regelrechten Verband wählen, mehr Material iſt hierfür nicht erforderlich. Es wird ferner ſehr häufig der Fehler gemacht, daß die Fugen vertieft werden Sie müſſen bündig und vollſtändig geſchloſſen ſein, ſodaß keine Schmutz⸗ und Rußablagerungen in den Fugen ſtattfinden können. Dann bleiben die ſo ausgeführten Faſſaden ſauber. Dasſelbe gilt für die keider meiſtens ſehr eintönig und unſchön wirkenden Hoffaſſaden, die nur durch das gar nicht oder mangelhafte Ausfugen das mit Recht be⸗ klagte ſchmutzige Ausſehen in kurzer Zeit annehmen. Wählerliſte nachſehenl Alle Wahlberechligten, denen durch das Bürgermeiſteramk keine Wahlkarte zugeſtellt wurde, ſind, wenn ſie ihr Wahlrecht am 7. Dezember ausüben wollen, verpflichtet, die Wählerliſie nach⸗ zuſehen, da ihr Name jedenfalls nicht eingetragen wurde. Sonnkag, 23. November, iſt der letzte Tag! Wer bis zu dieſem Tage ſich nicht die Gewißheit verſchafft hal, daß er in die Wählerliſte eingetragen iſt, geht ſeines Wahlrechts verluſtig! eeeeeeeeee e Zufammengefaßt können folgende Regeln aufgeſtellt werden: Vorhandene Putzfaſſaden muß man, um ſie zu erhalten, in regelmäßigen Zeitabſtänden mit Oelfarbe anſtreichen. Alle anderen Materialien mit einem Anſtrich zu verſehen iſt falſch. Es hätte dann keinen Zweck gehabt, beſonderen Geldaufwand für beſſere Materialien zu machen. Man könnte dann auch wie bei den Berliner Mietskaſernen die ganze Architektur in Kalkmörtel und Gips machen und dieſes Material durch Oelfarbenanſtrich gegen Zerſtörung ſchützen. Schön iſt das nicht. Bei Neubauten ſoll man den Putz aus wirtſchaftlichen Gründen vermeiden. Man verwendet als Sockel Granit oder wenn dieſer zu teuer, die vulkaniſchen Ge⸗ ſteine Baſalt⸗Lava oder den ſehr beliebten glasharten Säulenbaſalt aus der Gegend von Wächtersbach bei Hanau. Darüber Sandſtein aus unſeren guten Brüchen in der Pfalz, oder Kunſtſtein, der in Mannheim in beſter Ausführung hergeſtellt wird, oder Verblend⸗ ſteine, aber in richtigem Verband und techniſch richtiger Ausfüh⸗ rung. Für das Dach Schiefer oder einen gutgebrannten Ziegel, Dachrinnen aus Kupfer, deſſen Lebensdauer 10 Mal ſo groß iſt we die des Zinks von gleicher Stärke. Für die Fenſter Kiefernholz für Waſſerſchenkel und Sproſſen Eiche, für Fenſterläden nicht Tanue, ſondern Kiefer, beſſer Eiche. Ein ſo ausgeführtes Haus ſtellt eine wirtſchaftlich richtige Anwendung der Mittel dar, denn es wird mit Ausnahme der Fenſter und Fenſterläden auf Jahrhunderte keine Unterhaltungskoſten verurſachen. Jeder Architekt ſollte doch ganz von ſelbſt den Wunſch haben, ſeine Bauten ſo auszuführen, daß ſie der Nachwelt überliefert wer⸗ den und ihr Verfall nicht ſchon zu ſeinen Lebzeiten beginnt. Man ſehe ſich die Putzfaſſaden der letzten Jahre an. Aufſteigende Feuch⸗ tigkeit. araße naſſe Flächen an undichten Dachrinnen ſind die erſten Vorboten der beginnenden Zerſtörung. Ein ſtarker Froſt und der Putz iſt zerſtört. Er haftet nicht mehr am Mauerwerk und ſällt eines Tages von ſelbſt herunter. So zu bauen iſt eine Vergeudung des Volksvermögens. Von ſachverſtändiger Seite wird uns zu dem gleichen Thema noch geſchrieben: Auf das Referat des Oberbaurats Zizler über die farbige Behandlung der Häuſerfronten und ſpeziell über die Behandlung der Sandſteine mit Oelfarbenanſtrich geſtatte ich mir folgendes zu er⸗ widern: Durch die über 40jährige praktiſche e Erhaltung kunſthiſtoriſcher Bauten und Denkmäler meines im Januar d. JIs. verſtorbenen Vaters, des Architekten und Bildhauer Rup. Stiefen⸗ hofer, ſchließe ich mich vollkommen dem Urteil des Stadtbaudirek⸗ lor Perrey an. Der Sandſtein iſt ein Lebeweſen. Durch die fälſchliche Oelfarbenbehandlung wird der Stein vollkommen luftdicht abgeſchloſſen, die ſo wichtige Luftdurchläſſigkeit iſt unterbunden. Die Folge iſt, daß der Stein nicht ausdünſten kann und von Innen aus der Zerſetzung anheimfällt. Bei der Inſtandſetzung des Wohnhauſes L. Reinhardt, L 2, 7 durch mich, wurden die Sandſteinfenſter⸗ rahmen bis auf den geſunden Stein bis zu 1 bis 1½ Zentimeter Tiefe nachgearbeitet. Ich konnte, wie ſchon wiederholt, abermols feſtſtellen, daß durch die fälſchliche Delfarbenbehand⸗ lung der Sandſtein unter dem Anſtrich total zer⸗ fetzt war. Ich habe ein beſonderes Verfahren, durch Konſervie⸗ rung die Sandſteine froſt⸗ und witterungsbeſtändiger zu machen, ohne die ſo wichtige Luftdurchläſſigkeit zu beeinträchtigen, auch bleibt die Struktur des Steines rein bewahrt. Auf Grund meiner Original⸗ referenzen kann ich nachweiſen, daß die vor 20—30 Jahren ausge⸗ führten Konſervierungsarbeiten ſich bis auf den heutigen Tag tadel⸗ los erhalten haben. In keiner Stadt konnte ich eine fachgemäßere Behandlung der Städt. Hochbauten antreffen, als in Stutkgart, wo jeder Oelfarban⸗ anſtrich vermieden war. Bei uns in Mannheim iſt es jammerſchade um den kunſthiſtoriſchen Bau des alten Rathauſes am Marktplatz, der unter der fälſchlichen Oelfarbenbehandlung ſtark notleidet. Meine Anſicht iſt, daß das, was die Natur in ſo ſchöner Weiſe gibt, un⸗ verfälſcht zu einem geſchloſſenen Ganzen aufgebaut wird. Das dann erzielte Geſamtbild iſt entſchieden geſünder, architektoniſch ſowie künſtleriſch wertvoller, wie jede Hervorhebung eines Sandſteines in Oelfarbenkonſervierung. Natürlich iſt Grundbedingung bei Aus⸗ führung eines Baues, daß nur erſtklaſſiges Sandſteinmaterial Ver⸗ wendung findet, am beſten aus der Miltenberger Gegend, der role Mainſandſtein, der ja auch bei der Oberrh. Verſicherungsgeſellſchaft in der Auguſta⸗Anlage Verwendung fand und heute noch nicht im Entfernteſten eine Zerſetzung aufweiſt. Es würde zu weit führen, meine durch meinen verſtorbenen Vater geſammelten Erfahrungen detailliert feſtzulegen. Ich faſſe aber mein Urteil nochmals kurz wie folgt zuſammen: Der Sandſtein iſt ein Lebeweſen, wie wir auch. Bei fachmänniſcher Behandlung iſt die Lebensdauer bezw. Beſtändig⸗ keit eine viel beſſere, als dies eine Oelfarbenkonſerverung zeitigen kann. Helmuth Stiefenhofer, Architekt. * «Verſchwinden von Erhebergeldern im Gaswerk. Wie berichtet wurde, antwortete die„Arbeiter⸗Zeitung“ auf die Berichtigung des Bürgermeiſters Ritter bezüglich der Unterſchlagungen beim Arbeits⸗ amt mit der Anfrage an den Stadtrat, ob es wahr ſei, daß im Gaswerk ſeit 2 Jahren laufend größere Summen unterſchlagen worden ſind. Die Stadtverwaltung ſchwieg ſich in der Angelegen⸗ heit bisher vollſtändig aus, eine Ungeſchicklichkeit, die nicht zu be⸗ greifen iſt, wenn man hört, was nunmehr das„Neue Mannheimer Volksblatt“ berichtet. Die Erheber des Gaswerks, ſo wird dem Blatt von dem Kaſſenaſſiſtenten Georg Klenk geſchrieben, liefern ihre einkaſſierten Gelder einem Kaſſenbeamten ab. Anfang Juni paſſierte es nun einem Erheber, daß er ſein geſamtes einkaſſier⸗ tes Geld nebſt Ablieferungsbuch auf den Tiſch des Kaſſen⸗ beamten legte und er gleich darauf in eine andere Abteilung gerufen wurde. Erſt einige Tage ſpäter wurde ihm mitge⸗ teilt, daß ſein Geld in Höhe von 925 Mark fehle, nach⸗ dem ſich das abhandengekommene Ablieferungsbuch endlich gefunden hatte. Obwohl der Erheber ſofort bei der Direktion vorſtellig wurde, damit die Sache unterſucht würde, gab man ihm zur Antwort, man hätte kein Intereſſe an der Sache, man würde ſicheben an ihn halten. Er mußte ſich daher ſelbſt an die Kriminalpolizei wenden und Anzeige erſtatten. Trgtz dringender Verdachtsmomente kam die Geſchichte nicht heraus 115 das Ende vom Lied war, daß man den bereits ſeit 25 Jahren bei der Stadt als Erheber beſchäftigten Beamten auf 1. Oktober a b⸗ baute. Die Sache hat jedoch noch nicht ihren Abſchluß gefunden. Die Erhebungen durch die Kriminalpolizei ſind noch im Gang. Dem „Neuen Mannheimer Volksblatt“ iſt auf Anfrage beim Gaswerk ergänzend mitgeteilt worden, daß der Gelderheber Klenk bei der Unterſuchung des Falles behauptet habe, er hätte die 925 M. dem Abrechnungsbeamten, der allerdings noch nicht im Zimmer geweſen ſei, auf den Tiſch gelegt und ſei weggegangen, weil er abberufen worden ſei. Der Abrechnungsbeamte beſtritt, das Geld im Zimmer vorgefunden zu haben. Lebensmüde. In der vergangenen Nacht ſtürzte ſich ein 19 Jahre alter Spengler in der Abſicht, den Tod zu ſuchen, oberhalb der Friedrichsbrücke in den Nechar. Vorübergehende Perſonen zogen ihn heraus und verbrachten ihn in das Allgemeine Krankenhaus. Grund zur Tat unbekannt. *Juſammenſtoß. Geſtern nachmittag wurde ein 12 Jahre alter Volksſchüler, als er mit ſeinem Fahrrad auf der Friedrichs⸗ brücke ein Laſtfuhrwerk rechts überholen wollte, von dieſem ange⸗ fahren und zu Boden geworfen, ohne ſich dabei zu verletzen. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt. Die Schuld trägt der Radfahrer, da er rechts anſtatt links überholte. *FJeſtgenommen wurden 22 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Kaufmann und ein Bäckermei⸗ ſter wegen Urkundenfälſchung und Betrugs, ein Kaufmann, der vom Amtsgericht wegen Betrugs zur Straferſtehung geſucht wird, ein Kaufmann, der von der Staatsanwaltſchaft Heilbronn wegen Dieb⸗ ſtahls verfolgt wird, und 3 Perſonen wegen Bettels. Auf die Ueberzieher in öffenklichen Lokalen aufpaſſen! Dieſe Warnung muß gegenwärtig immer wieder erlaſſen werden, denn die Langfinger ſtellen ihre Tätigkeit bekanntlich auf die Jahreszeit ein. Nach dem Polizeibericht verſchwand dieſer Tage in einem hie⸗ ſigen Kaffeehaus ein ſchwarzer GebragzPate auf Taille gearbeitet, mit Samtkragen, ſchwarzem Sergefutter und ſe Oft keimt ein hingeworfenes Wort auf fruchtbarem Boden und trägt unerwartete Früchte. Friedrich der Große. * Keiterkünſte oͤer Tataren Von Ferdinand Oſſendowski Ein neues Buch des umſtrittenen Verfaſſers von„Tiere, Menſchen, Götter“.„In den Dſchungeln der Wäl⸗ der und Menſchen“ nennt Oſſendowski ſein neues in der Frankfurter Sozietäts⸗Druckerei G. m. b.., Ab⸗ teilung Buchverlag, ſoeben erſchienenes Buch. Wenn in dem erſten Buche Oſſendowski mehr als der Gejagte auf⸗ trat, iſt er hier der objektive Beobachter und Schilderer der Randgebiete Sibiriens. 10„Ich will Euch meine beſten Pferde zeigen,“ ſagte unſer Wirt ächelnd und klatſchte in die Hände. Unſer Kutſcher, Alim, und der Sohn unſeres Gaſtgebers, Mah⸗ deet⸗ ſprangen ſofort in den Sattel und ritten in der Richtung er Auls davon. Nach einer Viertelſtunde kehrten ſie zurück, un⸗ gefähr fünfzig herrliche Hengſte vor ſich hertreibend, von denen enige rabenſchwarze Rappen, andere Schimmel oder Falben waren. kamen in ſcharfem Galopp daher mit ihren vollen Mähnen rd prächtigen Schweifen, die im Steppenwind flatterten. Die ſcherde ſchnaubten laut, gleichſam um ihre Wildheit zu beweiſen, ſchugen und biſſen einander; ihre glänzenden, blutgeröteten Augen ienen Feuer zu ſprühen und Feuer ſchien auch aus ihren beben⸗ en Nüſtern zu lodern. 1„Das ſind wilde, junge Hengſte, die keinen Sattel kennen ehnd nicht von Menſchenhand berührt worden find. Ihr Blut iſt Del. ſie wuchſen in Chum⸗Bazlik auf, wo das beſte Gras wächſt. e edelſten Tiere auf unſerer ganzen Steppe ſind ſie, ſo ſtark le Bären, ſo geſund wie Luchſe und ſo ſckmell wie die Falken. Fae. ſind bösartig und keck, bereit mit den Wölfen und Bären den ampf aufzunehmen, unübertroffene Kriegsroſſe. Bei der Attacke echten ſie mit Zähnen und Hufen für ihre Reiter. Die Argamaks lör Turkmenen, jene Roſſe, die während des Gefechtes wie Dämonen dänpfen und nach dem Kampf über das Schlachtfeld ſprengen, um 1 Häupter der gefallenen Feinde zu zermalmen, verdanken ihre ilden Eigenſchaften dieſem Pferdeſtamm.“ di Spirin rief au Tatariſch den zwei jungen Leuten etwas zu, ſto auf einmal ein wildes Geſchrei ausſtießen. Augenblicklich nuben die Pferde nach allen Richtungen auseinander, angſtvoll Rüderſuchend, ſtürmten ſie weiter und weiter fort. In prächtigem Lalt folgten ihnen die Tataren. Sie nahmen ihre Arkan, die 30 os der Eingeborenen, zur Hand und ſchwangen ſie über den Iͤpfen, ſchneller und ſchnellex dahingaloppierend. Ein wunder⸗ volles Rennen begann. Die wilden Hengſte hatten, da ſie ohne jegliche Bürde waren, zunächſt einen ziemlichen Vorſprung vor den Reittieren der Tataren; doch hielten dieſe, an lange und andauernde Verfolgungen gewöhnt, ein gleichmäßiges Renntempo durch und als die Hengſte, ſchon etwas ermüdet durch ihren tollen Galopp, unmerklich ihr Tempo verlangſamten, rückten ſie nach und nach näher zu ihnen auf. Die Reiter beeinflußten ſehr geſchickt mehr und mehr die Bewegungen der Hengſte und zwangen ſie, im⸗ mer engere Zirkel auf der Steppe zu beſchreiben. Als ſchließlich die Pferde wieder in einen Trupp zuſammen⸗ gedrängt waren, erhoben ſich die Tataren im Sattel, ließen ihre bisher zuſammengerollten Laſſos lang ausgleiten, und wieder ſtob die Herde auseinander. Die Reiter folgten ihr, und man konnte ſehen, daß zwei der Hengſte, ein Rappe und ein Falbe, deutlich ihre Gangart verlangſamten. Eine zeitlang bäumten ſie ſich und ſchlugen nach allen Seiten aus, dann ſtürzten beide, wie vom Blitz getroffen, hin. Der alte Spirin lachte: „Der Arkan hat ſie gedroſſelt!“ Dann ſahen wir die zwei Reiter ſich aus dem Sattel ſchwingen. Sie näherten ſich vorſichtig den wild ausſchlagenden Hengſten und zogen ihre Laſſos noch ſtärker an. Als ſie den Tieren die Kehle eng genug zugeſchnürt hatten, machten ſie ſich gewandt über ſie her und feſſelten ihnen die Füße. Einen Augenblick ſpäter ſprangen die Hengſte, von der würgenden Kehlſchlinge befreit, wieder auf die Beine und verſuchten zu entkommen. Aber ſie merkten bald, daß ſie gefeſſelt waren, und nach wenigen krampfartigen Befrei⸗ ungsverſuchen ergaben ſie ſich, ſtanden ſie ſtill. Die Männer legten ihnen Zügel an und entfeſſelten ihre Füße. Obgleich die Hengſte um ſich ſchlugen und ſich bäumten, dauerte es doch nur einen Moment, bis die Reiter wieder auf ihren Pferden ſaßen; tief im Sattel niedergebeugt, führten ſie die herrlichen, wilden Ge⸗ ſchöpfe, die vorher niemals von Menſchenhand berührt worden waren, am Zügel. Bald ſtanden die Hengſte, mit A ene Ohren und ge⸗ bleckten Zähnen, vor der Jurte. an brachte zwei Sättel, und während Alim den Rapphengſt am Zügel hielt, ſattelte ihn Mahmet. Wir ſahen einen außergewöhnlichen Kampf zwiſchen Menſch und Tier voraus. Der Hengſt war mit ſeiner geſchmeidigen Geſtalt faſt andauernd in der Luft. Er bäumte ſich und machte Sprünge, ſo daß zeitweiſe ſeine Hufe über den Häuptern der Männer waren; nur für eine Sekunde ſtand er einmal auf allen Vieren, aber nur, um gleich wieder hochzugehen. Toll vor Wut und Angſt, wieherte und ſchnaubte er. Doch der baumſtarke Alim hielt ihn ſicher am Zügel und ließ nicht aus. Die Riemen aus ungegerbtem Leder waren ſtark wie Stahl, und das Gebiß ſchnitt derartig in das zarte Maul des Roſſes ein, daß roter Schaum aufflog, wenn es ſchnaubte und ſeinen Kopf ſchüttelte. Mahmet war indeſſen gerade ſo rührig wie das Pferd und verpaßte keine Gelegenheit, den Sattelgurt Loch um Loch enger zu ſchnallen. Als er damit fertig war, befeſtigte er die Steigbügel. Dann zwang Alim mit der Stärke des Stieres den Kopf des Hengſtes nieder zu Boden, und wie der Blitz war Mahmet im Sattel, nach Tatarenart tief niedergebeugt und die Knie über den kurz⸗ riemigen Steigbügeln in ſcharfem Winkel angezogen. Er ſtieß einen wilden Schrei aus und verſetzte mit ſeiner Peitſche dem Hengſte einen Hieb. Eine Sekunde lang ſtand das ungezähmte Tier wie ein Fels, nur ſeine Augen blitzten Wut; dann bäumte es ſich hoch auf, als wenn es ſich überſchlagen wollte. Es ſtieg, es fiel, ſchlug aus, alles in einem unabläſſigen derartig wahnſinnigen Wirbel, daß man meinte, kein Reiter könne den Kampf lebend überſtehen. Doch all die Zeit über kauerte die geduckte Geſtalt des Tataren im wie zuſammengewachſen mit dem unter ihm ſich winden⸗ en Tier. In der Gewißheit, ſeinen Reiter nicht abwerfen zu können, ſtreckte ſich der Hengſt und ſchoß über Steine und Gräben wie ein Pfeil in die Steppe hinaus. Ich ſah, daß Mahmet die Zügel locker und hoch hielt, ſie nur leicht bewegend, während er mit ſeinen weichen Stiefeln die Flanken des Pferdes ſchlug und ihm manchmal einen Peitſchenſchlag verſetzte. Ich ſah ebenfalls, wie der wundervoll muskulöſe Körper des Tieres arbeitete, wie der geſtreckte, niedrige Flug ſeiner ſchlanken ſtarken Glieder ihn dehnte. Wie ein Geſpenſterreiter wirkte Mahmet, ich konnte nicht bemerken, daß des Perdes Hufe den Boden berührten. Obgleich die ganze Zeit die Zügel ſchlaff blieben, brachte Mahmet den Hengſt doch in einem ungeheuren Zirkel zurück zur Jurfe. Schaum troff von den Flanken des Tieres und von ſeinem immer noch blutenden Maul. Nach zwei kleineren Zirkelritten kam dann etwas, was mir einen Ausruf des Erſtaunens ent⸗ lockte: der Tatar, obgleich auf dieſen tollen Bukephalos ſitzend, beugte ſich ruhig nach einer Seite hinab, ließ die Zügel fallen, nahm ſeine Pfeife heraus, ſtopfte ſie ganz gemütlich und zündete ſie an. Danach reckte er ſich im Sattel und kam geradewegs auf das Zelt zu. Der Hengſt gehorchte jeder Bewegung ſeiner Hand und ſeiner Schenkel: er zitterte, aber er war ſchon beſiegt. Das iſt ja unglaublich!“ rief ich aus, voll Bewunderung zu emporſehend, der, behaglich lächelnd und rauchend im Sattel ſaß und den ſchaumbedeckten Hals ſeines Pferdes tätſchelte. „Das iſt gar nichts“, lachte Spirin.„Dieſes wilde Pferd kam e ee daß, 10 Schenkel Mahmets, die ſeine rten, ihm die Ri 5 8 dich geherche h ippen zerbrechen könnten, wenn Als ich mir dieſe Schenkel Mahmets anſah— ſie waren krumm und kräftig wie die Wurzeln einer alten Eiche—, ſchien es mitz —— ————...——— ——E 4. Seite. Nr. 541 neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe] Donnerstag, den 20. November 1924 zwei Außen⸗ und Innentaſchen. In einer Wirtſchaft in P 5 wurde ein grünlicher Herrengummimantel mit zwei ſchrägen Außentaſchen, innen grau gummiert und kariert und mit dem Namen„Continental“ in roter Schrift unter dem Aufhänger ent⸗ wendet. Alſo Vorſicht beim Ablegen von Ueberkleidern! *Ein bedeutender Wein⸗ und Schnapsdiebſtahl wurde in der Zeit vom 10. bis 12. November in B 6 verübt. Aus einem Keller, in den ſich die Diebe gewaltſam Eintritt verſchafften, verſchwanden folgende Marken: Henneſſey, Elixier, d Anvers, Alter Klarer, Boone⸗ kamp, Hautes⸗Sauternes, Chablis, Pommery, Drapeau Amerikan, Deutſcher Kognak, Rum und Cherry Brandy. Die Anzahl der ent⸗ ſ wendeten Flaſchen wird vom Polizeibericht nicht angegeben; ſie ſchein aber recht beträchtlich geweſen zu ſein. e Wie Marktbericht Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt uns die amtlich notierten Preiſe und zwar in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: Kartoffel 4,5—5, Spinat 20—25, Wirſing 10, Weißkohl—8, Rotkohl 12, Meerrettich 20—100, Blumenkohl 30—100 Gelbrüben —10, Roſenkohl 35—40, Schwarzwurzeln 40—60, Roterüben 10 bis 12, Kopfſalat—15, Endivienſalat—15, Feldſalat 60—80, Kohl⸗ rabi—8, Zwiebeln 12—15, Tomaten 50, Eier 13—22, Süßrahm⸗ butter 220—260, Landbutter 200—220, Trauben 60—80, Zitronen —12, Drangen 20, Birnen 10—30, Aepfel 10—30, Kabliau 55, Schellfiſch 30—45, Stockfiſch 40, Schleie 160—180, Hecht 160—180, Karpfen 160—180, Aale 180, Backfiſche 50—60, Hahn lebd., Stück bis 300, Huhn 100—300, Gänſe 400—900, Enten 200—350, Tauben 200, Hahn geſchlachtet 200—600, Huhn 200—600, Gänſe 750—1200, Enten 350—650, Rehragout 120, Braten 200—250, Haſenragout 120, Haſenbraten 180—200. veranſtaltungen 1. Vereinskonzert des Liederkranz. Der Liederkranz veran⸗ ſtaltet ſein erſtes Konzert am Dienstag, den 25. November, im Muſenſgal des Roſengartens. Dem Gedächtnis Anton Bruckners (1824—1924) ſind einige Chorwerke gewidmet; ferner wird eine Kompoſition des erſt kürzlich nach Leipzig berufenen Heidelberger Komponiſten und Regerſchülers Hermann Grabner zur Erſtauf⸗ führung gebracht, die den Titel„Alt⸗Heidelberg“(nach Worten von Cäſar Flaiſchlen) führt. Ihre ſoliſtiſche Mitwirkung hiben zugeſagt Frau Cida Lau(Berlin), die durch ihre Konzertreiſen mit Hans Pfitzner ſich einen Namen gemacht hat; ferner Dr. Alexander Roe⸗ diger(Berlin), ein junger, glänzend empfohlener Pianiſt. Die Lei⸗ tung des Konzertes hat Herr Kapellmeiſter Max Sinzheimer. Don⸗Koſaken⸗Chor. Heute morgen traf der Don⸗Koſaken⸗ Chor, von Frankfurt kommend, wo er ganz große Triumphe feierte, in Maunheim ein und wird heute abend im Muſenſaal des Roſen⸗ gartens ſein einzig vorgeſehenes Konzert veranſtalten. Das Konzert iſt eines der wenigen, das Anſpruch darauf hat, daß es jeder Muſik⸗ freund unbedingt beſuchen ſollte. Klavierabend Schütze. Heute Donnerstag abend findet im Harmonieſaal der Klavier⸗Abend von Paula Schütze ſtatt, mit dem ſich die junge Künſtlerin, eine Schülerin der Meiſterklaſſen Joſef Pembaur, in Mannheim einführen wird. Die Vortragsfolge nennt: Italieniſches Konzert von Bach, 6 Bagatellen op. 126 von Beethoven, Chopin, Ballade g⸗moll, Liſzt, Sonate h⸗moll. Bellachini jr., der mit ſeiner oroßen Zauber⸗Schau am kom⸗ menden Freitag und Samstag im Kaſtnoſaale am Marktplatz ein kurzes Gaſtſpiel veranſtaltet, gilt wohl als einer unſerer beſten und ülteſten Vertreter der geheimnisvollen magiſchen Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft. Bellachini jr. hat in allen Großſtädten des In⸗ und Aus⸗ landes gaftiert und überall die größten Erfolge erzielt. Wie wir erfahren, wird Bellachini jr. mit gänzlich neuen, myſteriöſen Sen⸗ ſationen aufwarten, die größtenteils eigene Ideen und Originalerfin⸗ dungen von ihm ſelbſt ſind Zu ſeinen neueſten Errungenſchaften gehören auch die Verſuche hypnotiſcher Experimente an lebenden Tieren, die bis jetzt überall das größte Auf⸗ ſehen erregten. Da der Andrang zu dieſen Vorſtellungen immer ſehr groß iſt, empfiehlt ſich die Erwerbung von Karten im Vorver⸗ kauf.(Näheres durch Plakate und Anzeigen.) sch. Das Apollokheater bietet in der zweiten Novemberhälfte wieder ein recht abwechſlungsreiches Programm, das durchaus ge⸗ eignet iſt, einen Abend auf ſehr unterhaltende Weiſe auszufüllen. Als Hauptzugnummer hat Herr Melchior, der neue Leiter unſerer Varieteebühne, eine Kreolen⸗Revue verpflichtet, die zum erſtenmale in Deutſchland zu ſehen iſt. Die aus mehreren mehr oder weniger dunkelgefärbten Herren und einer Anzahl graziöſer, gut⸗ gewachſener Damen beſtehende Truppe iſt recht vielſeitig. Tanz und Geſang kommen ebenſo vorteilhaft zur Geltung wie Humor und Groteske. Vor allem wird man Niggertänze nicht mehr in einer derartigen Vollendung zu ſehen bekommen. In dieſer Beziehung iſt der Enſembletanz der Damen, der an die Kultgebräuche der wilden Negerſtämme erinnert, beſonders anerkennenswert. Die Truppe be⸗ ſitzt aber auch ſehr ſtimmbegabte Mitglieder. Ein ſehr beleibter Schwarzer, der im erſten Bilde die Königswürde trägt, beſitzt eine prächtige Tenorſtimme von erſtaunlichem Umfang und im Damenchor fällt ein ebenſo ſchöner Sopran auf. Zum Schluß erſcheint das Enſemble, das das Leben und Treiben auf den Negerplantagen ſehr charakteriſtiſch darſtellt, in hocheleganter Geſellſchaftstoilette. Die farbenreichen, abwechflungsvollen Bilder, die ſich bei dieſer Revue entrollen, hinterlaſſen den Eindruck des außergewöhnlichen. Die übrigen Nummern laſſen wir in chronologiſcher Reihenfolge aufmar⸗ ſchieren. Im Rahmen einer eleganten Szene im Reſtaurant leiſten B. u. Fr. Kaley ſehr ſchwierige Handſtandarbeit. Das Auf⸗ und Abbauen der Flaſchenpyramide erinnert an japaniſche Vorbilder. Der bon ſeinem Dreſſeur Philippi vorgeführte Wunderpony „Minus“ kann mit dem„klugen Hans“ durchaus konkurrieren. Gibt er doch ſogar durch Scharren mit dem Hufe an, wieviel Stun⸗ den und Minuten die Uhr anzeigt, die dem Dreſſeur aus dem Publikum auf die Bühne gereicht wird. Das Hauptlob gebührt ſelbſtverſtändlich Herrn Philippi, da es ſich um wirklich uner⸗ reichte Dreſſurkunſtſtücke handelt. Allgemeine Bewunderung exregen wieder die neuen Plaſtiken, die Anny Milos mit ihren Damen tellt. Es handelt ſich durchweg um Kopien klaſſiſcher und moderner Vorbilder. Daher wirkt jedes Bild durchaus künſtleriſch. Die Original Tuttyand Steer wirken in ihrer Gymnaſtik durch⸗ aus originell, was immerhin etwas ſagen will, wenn man bedenkt, daß auf dieſem Gebiet hier ſchon die ſchwierigſten Tricks gezeigt wurden. Der halsbrecheriſche Leiterakt verdient beſonders lobende Erwähnung. Oskar Huber iſt ein vorzüglicher Unterhaltungs⸗ humoriſt mit völlig neutralem und deshalb„unanſtößigen“ Repertoir, während die 4 Grigory Haswells mit ihren erſtklaſſigen ikariſchen Spielen feſſeln. Die Theaterkapelle wird unter Kapell⸗ meiſter Brund Trüßſchler umſichtiger Leitung mit Exaktheit und Klangſchönheit ihrer nicht leichten Aufgabe gerecht. *Caritaskollekte. Das Erzbiſchöfliche Ordinariat in Freiburg hat angeordnet, daß für die Zwecke des Caritasverbandes der Erz⸗ diözeſe Freiburg und der ihm angeſchloſſenen Vereine am Sonnteg nach dem Feſte 1 hl. Eliſabeth(23. November) die übliche Caritas⸗ kollekte in allen Pfarreien abgehalten wird. * Winkerſonderzüge. Am Dienstag fand bei der Reichsbahn⸗ direktion Berlin eine vorläufige Beſprechung mit Vertretern der Sportverbände wegen Ausführung von Winterſonderzügen ſtatt. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe war durch Regierungsrat Hofherr, der Vadiſche Verkehrsverband durch Syndikus Rieger vertreten. Als Ergebnis der Beſprechung darf die Ausführung eines Sonderzuges von Berlin nach dem Schwarzwald zu Beginn der Weihnachtsferien am Samstag, 20. Dezember, bei genügender Be⸗ teiligung als geſichert gelten. Die Durchführung im Einzelnen iſt ähnlich wie bei den Sommerſonderzügen gedacht. Zugang zu dem Sonderzug ich auch von den größeren Unterwegsſtationen, wie Halle, Leipzig, Frankfurt, vorgeſehen. Die Reiſenden ſind nur für den Hinweg an die Venützung des Sonderzuges gebunden, die Rück⸗ fahrt kann innerhalb 2 Monaten mit den fahrplanmäßigen Zügen, (Schnellzüge gegen Schnellzugszuſchlog) erfolgen. Die Ermäßigung gegenüber dem normalen Fahrpreis beträgt 33½ Prozent. Durch den Badiſchen Verkehrsverband iſt beſonderer Wert darauf gelegt worden, mit den in Ausſicht genommenen Sonderzügen nicht nur den Winterſportverkehr, ſondern auch den Erholungsreiſeverkehr nach den Winterkurorten zu erleichtern und zu fördern. Aus dieſem Grunde und der längeren Bahnfahrt wegen wurde abweichend von den Sportſonderzügen nach dem Harz uſw. die Beiſtellung der 2. Klaſſe neben der 3. Klaſſe gewünſcht. Die Züge ſollen ferner nich Winterſportſonder-üge, ſondern Winterſonderzüge genannt werden, damit das Intereſſe für dieſe Züge ſich nicht nur auf Winterſportler beſchränkt, ſondern ſich auch auf Erholungsreiſende aus⸗ dehnt. Dieſen Vorſchlägen wurde zugeſtimmt. Bei Zuſtandekommen des erſten Sonderzuges iſt eine Wiederholung Ende Januar in Ausſicht genommen. Mit den Reichsbahndirektianen Fran'furt, Mainz und Köln wird wegen Führung eines ähnlichen Sonderzuges aus dem Rheinland in Verbindung getreten. Aus der Pfalz :: Ludwigshafen, 20. Nov. Ueber den Raubüberfalk in Mundenheim verlautet noch folgendes: Die Strolche 15 mit der Stbraßendahn in demſelben Wacen, in dem auch das junge Müschen ſaß, noch Mundenheim und ſprangen kurz von der erſben Halteſtelle ab. Die Diter werden folgeunderweiſe beſchrieben: Der eine iſt etwa 23—24 Jahre alt, etwa 1,40 Meter hoch und hat einen geſtutzten Schnurrbart. Der Zwoite iſt etwa 18—19 Jahre alt, er iſt bartlos Einen der Beiden gehört auch die am Tatort gefundene Palſch⸗ kappe. Der Wechſelſtubeninhaber hat für die Ermittlung der Tütter 1000 Mark Belohnung ausgeſetzt.— Am Diensdag abend 6 Uhr ſprang auf dem Viadukt ein Straßenbahnwagen aus dem Gleiſe und verurſachbe dadurch eine Verkehrsſtörung von 15 Minuten.— Auch am Mittwoch morgen ſprang beim Rangieren der Linie 13 in der Kaiſerwilhelm⸗Straße ein Wagen aus dem Gleiſe, was wieder⸗ um eine Verkehrsſtörung zur Folge hatte.— In der Nacht von Montag auf Dienstag perſüchte ein Unbekannter in eine Parterre⸗ Wohnung eines Hauſes in der Heinigſtraße einzubrechen. Er wurde 1565 dabei geſtört und verſchwannd über die Hofmauer des An⸗ weſens. :: Lambrecht, 20. Nov. Der 9jährige Knabe des Julius Frank lehnte ſich vor einigen Wochen guf der zum Fenſter des zweiten Stockwerkes hinaushängenden Biettgdecke zu ſtark vornüber und ſtür zle mit ſamt der Decke auf das Pflaſter, wobei er ſich die Wirbel⸗ ſäule verletzte. Die Sache ſchien anfänglich unbedeutend zu ſein, verſchloͤmmerte ſich damn aber, ſo daß der Junge gelähmt wurde und am Montag verſtorben iſt. :: Bundenkhal, 20. Nov. Am 17. Nov. mittags kurz vor 12 Uhr brach im Sägewerk Kern Feuer aus, das ſo ſchnell um ſich griff, daß die Arbeiter ſelbſt ihve Klaider und Fahrräder nicht mehr reiten konnten. Auch die herbeigeeilte Feuerwehr konnte nicht ver⸗ hindern, daß das gange Werk durch das Feuer zu Grunde ging. Durch den Brand ſind wieder 30 Arbeiber brotlos geworden. allerdings nicht unmöglich, daß er einem Pferde die Knochen zer⸗ brechen könnte. 18 Spirins Wagenlenker, Alim, zeigte uns noch ſchwierigere Kunſtſtücke. Gerade wie ſein junger Herr legte auch er ſeinem wilden Hengſt trotz deſſen ſtürmiſchen Proteſten den Sattel an. Aber da auch dieſes Tier fortgeſetzt hoch ging, zog er wohl den Gurt nicht feſt genug an; denn während er noch ſein Gewicht im Aufſteigbügel hatte und auf der andern Seite noch nicht im Bügel war, glitt der Sattel auf die Flanke des Hengſtes hinab und warf Alim zu Boden Das Pferd raſte davon und ſelbſt der alte Spirin ſchrie vor Schrecken auf. Mit ſeinem linken Fuß noch im Bügel, wurde Alim am Boden dahingeſchleift. Geſicht abwärts, war er verſchiedene Male in Todesgefahr, wenn das Pferd ihn über Steine ſchleppte. Aber in einer geradezu wunderbaren Weiſe 1 Schwervermogen und ſeine Körperkraft zugleich ausnutzend, ſtieß er ſich mit den Händen ab, mit denen er vorher ſeinen Kopf vor dem Schleifen auf dem Boden geſchützt hatte, und ließ ſo ſich ſelbſt Sprünge über die ſchlimmſten Steine hinwegmachen. Wir waren noch ganz im Banne des erſten Schreckens über den Sturz, da ereignete ſich etwas noch Unglaublicheres: Alim hatte ſich herumgewendet, ſeinen rechten Fuß in die Weiche des Tieres geſtemmt und mit der linken Hand den Zügel erhaſcht; ſeine Beine waren weit auseinandergeſpreizt und ſeine Geſtalt ſtand ba horizontal von der Flanke des fliehenden Hengſtes ab. All das geſchay mit Blitzſchnelle, und das Roß war ſchon nahe daran, in der Steppe unſeren Blicken zu entſchwinden, doch konnten wir noch deutlich ſehen, wie Alim in ſeiner Spreizſtellung mit dem Zügel arbeitete und dann ſich wieder faſt bis zum Boden herabließ, unker den Bauch des Pferdes, wo er anſcheinend verſuchte, ein Bein des galoppierenden Tieres zu erwiſchen. Nach einigen Anſtrengungen gelang es ihm, eine Schlinge am nüchſten Vorderbein dann ſtemmte er ſich wieder von der Flanke ab und zog das Bein des Hengſtes gegen deſſen Bauch hin nach außen hoch. Zunächſt ſprang das Tier auf drei Beinen weiter, dann fiel es plötzlich auf die Knie. Sofort war Alim aus dem Steigbügel ed und wie eine Wildkatze dem Pferd im Nacken. Bald droſſelte er es mit einer Schlinge. Als das Pferd ſich nicht mehr wehrte, hielt Alim mit ſeiner Hand den Würgriemen Aeſtrefft während er mit der undern ſich daran machte, den Sattelgurt enger zu ſchnallen. In einer Sekunde war er im Sattel, hatte er die Kehlſchlinge gelockert und das Bein befreit. Nach dieſem kurzen, aber draſtiſchen Erleb⸗ nis leiſtete der Hengſt keinen weiteren Widerſtand mehr. Demütig trottete er zur Jurte zurück, unterwürfig ſeinem Reiter gehorchend, der trotz ſeiner aufgeriſſenen und zerſchundenen Hände lachte und ſemem Reittier zärklich zuſprachtt —— Runſt und wiſhenſchaſt e„Iwei Künſtlerphankaſten“, Ausſtellung in der Mannheimer Kunſthalle. Unter dieſem Titel eröffnet die Kunſthalle am Sonntag, den 28. November eine neue Ausſtellung, die ſich auf 5 Räume ver⸗ teilt und die den Beſucher mit zwei ſehr eigenartigen Künſtlerperſön⸗ lichkeiten unſerer Tage bekannt machen will: Alfred Kubin (Wernſtein am Inn) und Paul Klee(Lehrer am ſtaatlichen Bau⸗ haus Weimar). Beide können als ausgeſprochene Phantaſtebega⸗ bungen angeſprochen werden, aber während Kubins Einbildungs⸗ kraft ähnlich der des Dichters mit beſtimmten, wenn auch traumhaft veränderten Vorſtellungen operiert, verläuft das Phantaſieleben Paul Klees durchaus im Gegenſtandsloſen, Abſtrakten; hier eher dem Schaffen des Muſtkers vergleichbar. Kubins Geſichte grenzen meiſt ans Schauerliche und Dämoniſche, Klees kindlich ſpielende und doch wieder ſehr bewußt bemeiſterten Gebilde verraten eher einen abſon⸗ derlichen Humor. und verlangt vom Betrachter eine entſprechende ſeelſſche Einſtellung. 4 Arbeitspauſen, die die Leiſtung erhöhen. Ueber die Frage, ob und wann während der Arbeit Ruhepauſen gemacht werden ſollen, ſchon viel geſchrieben worden. Neues beachtenswertes Material iſt durch Unterſuchungen des„Induſtrial Fat gue Reſearch Board“ beigebracht worden, über das in der„Umſchau“ berichlet wird. Durch Verſuche im Laboratorium und in den Werkſtätten ließ ſich feſtſtellen, daß der Arbeitsertrag um 5 bis 10 Prozent ge⸗ ſteigert werden kann, wenn die einförmige Arbeit durch rſchtig ge⸗ legte und gemeſſene Ruhepauſen unterbrochen wird. Dieſe Wirkung der Pauſen zeigte ſich am deutlichſten bei ungeübten Arbeitern. Sie tritt nicht ſofort in die Erſcheinung, ſondern macht ſich erſt nach elnigen Monaten geltend. Zu berückſichtigen ſind dabei das Alter der Arbeiter, der Zeitraum, ſeitdem die Arbeit ausgeführt wird, die Beleuchtung des Arbeitsraumes u. a. Die Veränderungen ſind bei Frauen und Kindern deutlicher als bei Männern. So wurde z B. die Morgenarbeit von 17 Frauen, die mit Etikettenkleben be⸗ ſchäftigt waren, durch eine Pauſe von 10 Minuten unterbrochen. Es ergab ſich nach 2½ Monaten eine Produktionsſteigerung um 13 Proz., obgleich die tägliche Arbeitszeit um 2 Prozent verkürzt worden war. Durch Einſchieben der gleichen Ruhepauſe wurde die Leſſtung von 6 Fraulen, die Pappkartons herſtellten, um 5 Prozent erhöht. Bei 7 Arbeſterinnen, die die Glieder von Fahrradketten zu⸗ ſammenſetzten, wurde ſtündlich eine Paufe von 5 Minuten einge⸗ legt. Nach 6 Monaten betrug ihre Leiſtung 13 Prozent mehr, ob⸗ gleich die Arbeitszeit um 7 Prozent verkürzt war. Es ergab ſich ſerner bei den Unterſuchungen, daß für jeden Einzeffall der richt ge Fan unkt und die Dauer beſonders beſtinunt werden muß, um durch uſen Höchſtleiſtungen zu erzielen. Auch muß ſtets darauf ge⸗ Die Ausſtellung iſt durchaus intimen Charakters Gerichtszeitung der prozeß des Freiherrn von Egloffſtein J VI. :( Berlin, 19. Nophr. Als die Verhandlung geſtern beginnen ſollte, war der Platz des Hauptangeklagten leer. Egloffſtein hatte an den Vyrſitzenden einen Brief geſchrieben, indem er mit⸗ teilte, daß er ſich nicht weiter an der Verhandlung beteiligen wolle, da anſcheinend alle Machinationen darauf hinausliefen, ihn in eine Irrenanſtalt zu bringen. Der Vorſitzende Amtsgerichtsrat Dr. Neu⸗ mann entſandte daraufhin den Verteidiger des Angeklagten Rechts⸗ anwalt Dr. Herbert Fuchs nach dem Gefängnis, um den Ange⸗ klagten zu beruhigen. Dr. Fuchs begab ſich zu Egloffſtein und traf dieſen in hochgradiger Erregung an. Egloffſtein erklärte:„Ich bin geſtändig. Ich habe der Verhandlung keinerlei Schwierigkeiten bereitet und will auch gern meine Strafe haben, die ich verdient habe. Aber ich will nicht für verrückt erklärt werden. 30 Jahre alt und will mich nicht hinter den Mauern einer Irren⸗ anſtalt begraben laſſen!“ Es gelang dem Verteidiger, den Angeklagten ſoweit wieder ins ſeeliſche Gleichgewicht zu bringen, daß Egloffſtein mit nach dem Gerichtsſaal ging. Auch der Vorſitzende redete ihm dann gut zu. Egloffſtein nahm nun ſeinen Platz auf der Anklagebank wieder ein und der Sachverſtändige Prof. D. Pfiſter erſtattete ſein Gutachten über den Getiſteszuſtand Egloffſteins. Als der Sachverſtändige u. a. ausführte, er habe ſchon im FJahre 1918 vorausgeſagt. daß Egloff⸗ ſtein immer ein Schädling der Geſellſchaft bleiben werde, ſprang Egloffſtein auf, hielt ſich die Ohren zu und lief dann aus der Anklagebank nach dem Gefängnisgange, in dem er verſchwand. Rechtsanwalt Fuchs ging hinterher und kam bald darauf zurück mit der Mitteilung, datz Egloffſtein in der Vorführungszelle ſitze und darum bitte, außerhalb des Gerichtsſaales bleiben zu dürſen, ſo⸗ lange der Sachverſtändige ſpreche. Der Verteidiger ſtellte den An⸗ trag, das Gutachten des Prof. Pfiſters in Abweſenheit Egloffſteins entgegenzunehmcht und fragte den Sachrerſtändigen, ob der Ange⸗ klagte durch eine Straſe gebeſſert werden könnte. Der Sachverſtän⸗ dige antwortet darauf, daß ein Strafe, ob hoch oder niedrig, auf Egloffſtein wohl keinen Einfluß ausüben werde. Staatsanwalt Der Weißenberg proteſtiert gegen dieſe Frage, da er ſie geſtern an einen anderen Sachverſtändigen geſtellt habe und dieſe Frageſtellung inhibiert worden ſei. Der Vorſitzende erklärt darauf, daß er die Frage in anderer Form an den Sachver⸗ ſtändigen richten werde. Dies geſchieht, und der Sachverſtändige betont noch einmal:„Ich glaube nicht, daß der Angeklagte durch eine Strafe gebeſlert werden kann.“ Egloffſtein würde, wie der Sach⸗ verſtändige andeutet, in eine Irrenanſtalt zum dauernden Aufent⸗ halt gehören, aber das Geſetz biete dazu keine Handhabe. da Egloff⸗ ſtein ja nicht geiſteskrank im Sinne des Paragraph 51, ſondern nur geiſtig minderwertig ſei. Schrowe iſt offenbar mit der Abſicht nach Moabit gekommen, nicht verurteilt zu werden, und ſo verſucht er ſeinen Teil an Oerthels Taten vollkommen oder ſehr wefentlich abzuleugnen. Ueberraſchenderwetfe beſtreitet er ſogar, daß Oerthel in ſeinem Auftrage die Akten dem Staatsanwolt abgeſchwindelt habe. Niemals habe er die Akten bekommen. er ſe ja auch in dem betreffenden Prozeß nicht die Hauptperſon geweſen und habe kein Intereſſe an der Entwendung der Akten gehabt. Oerthel iſt ganz außer ſich über Schrowes Taktik; richtig herzbewegend rebet er Schrowe zu, doch vor Gericht die Wahrheit zu ſagen; aber Schrowe läßt ſich nicht 77 7 in einem zweiten Falle ſtreitet Schrowe ſeine Mir⸗ wirkung ab. Merkwürdiger liegt die Sache beim Kria⸗Schwindel. Sier hatte Oerthel offen zugegeben, daß es ſeine Abſicht war, nicht nur den Poſener Herrn Epſtein, ſondern auch Schrowe zu betrügen⸗ Schrowe ſoll geglaubt haben, daß es ſich tatſächlich um einen Um⸗ tauſch der Kriesnoten handelte. Daß dieſer Umtauſch auf illegale Weiſe vorgenommen werden ſollte, das wußte er allerdings und ſo will er ſich weiter nicht gewundert haben, daß Oerthel mal unter dem Namen Eglofſſtein, mal als Richthofen oder Luttichau erſchien. Daß Schrowe bei dieſer Gelegenheit an einer Paßfälſchung teil⸗ nahm, kann er nicht beſtreiten. Da die letzten Zeugen von auswärts kommen müſſen, wurde dle Berhandlung auf Donnerstag früh vertagt— dann werden die Plädoyers beginnen. und Oerthel wird ſein Schickſal finden. Aber welches Schickſal? Zu Anfang der heutigen Sitzung wurde noch ein Pfychiater, Prof. Dr. Pfiſter, vernommen, der ſich dahin ausſprach, daß Leute wie Oerthel eigentlich in die Irrenanſtalt ge⸗ hören— daß dies aber untunlich ſei. Man könne nicht ſämtliche Schwindler in die Irrenanſtalt tun. Sie würden ſich alle dort bald ſo gut einleben, daß ſie nach kurzer Zeit als geheilt ent⸗ laſſen würden— um ſchleunigſt neue Schwindeleien zu verüben., Aber auch die Frage, ob eine ſchwere Fretheitsſtrafe beſſernd auf Oerthel einwirken würde, verneinte der Sachverſtändige. Schwindler bleiben Schwindler, Richter bleiben Richter: jebee tut, was er kann, und die Welt wird durch einen Prozeß um keinen Zentimeter vorwärts gerückt, Unser Weihnachts-Anzeiger erscheint am 28. November ., 13., 20. u. 23. Dezember — Anzeigen kdnnen jetzt noch aufgegeben werden. Wir bitten die Geschäftsweſt, soweit sie sich noch nicht zu einer Beteiligung entschlossen hat, uns ihre Anzeigen-Bestellungen zu- kommen zu lassen. Zur Besprechung stehen Ihnen unsere Vertreter jederzeit zur verfügung. fufen Sie bitte Nr. 7941—7945 an. Neue Mannheimer Zeifung Geschäfissſelle E 6, 2 Ich bin letzt — R KAeen eeAnnd 8 Donnerstaa. den 20. November 1924 Neue Mannheimer Zeitung Nbend⸗Nusgabe) 5. Seile. Nr. 541 — Spb ket nd e Stand der ſüddeutſchen Bezirksliga Der dergangene Sonntag brachte die Kämpfe wieder um ein Stück vorwärts und in manchen Bezirken beginnen ſchon die niſcheidungen zu reſfen, aber auch in der Abſtlegsfrage ſtand manch entſcheidendes Treffen auf dem Programm und mancher Verein wird nur mit ſchweren Sorgen den künftigen Spielen entgegen ſehen. 105 ſtolze Trio der unbeſſegten Mannſchaft hat ſich um 2 permindert, . F. C. Pforzheim und Helvetia Frankfurt mußten zum 1. Mole zu dieſer Saſſon beide Punkte dem Gegner überlaſſen. Nux..R. zannheim konnte ſeinen Nimbus halten, iſt und blieb unbeſiegt als einzige Mannſchaft in der Bezirksliga des S. F. Bezirk Bayern di Die Spielſtärke ſcheint ſich nun doch zu ſtabiliſieren, nachdem ieſer Bezirk bisher faft Sonntag für Sonnkag mit lleberraſchungen aufgewartet hatte. Nur im Ergebnis überraſcht der magere 0⸗Sieg des 1. F. C. Rürnberg auf eigenem Felde gegen Schwaben Im. Die Ulmer ſcheinen in der Bezirksliga doch etwas gelernt zu haben, nachdem der„Club“ im Treffen in fülm mit:1 einen Bom⸗ benſieg herausgeholt hatte. Auf ihre Tradition beſonnen hat ſich Spielog. Fürth, ſie ſchlug in München Teutonia in üderzeugendem Stile mit:0. Wacker Rünche n 15 die fevanche am Fv. Nürnberg für die Niederlage im Vorſpiele. 4˙ blieben die Leute Zabos ſiegreſch. In der Tabeſle hat ſich nichts geändert. F. C. Nürnberg teilt ſich weiterhin mit Wacker München in die Führung derſelben, nach Verluſtpunkten allerdings führt der Elub mit klarem Vorſprung von 4 Punkten. Den 3, Platz hält Fürth, ihm folgen Bayern u. 1860 München mit gleicher Pünktzahl, weitere Punkte zurück folgt Fv. Nürnberg, während Schwaben Ulm und Teutonia München rettungslos am Ende der Tabelle liegen. Bezirk Württemberg/ Baden 91 Senſationell verläuft hier der Kampf um Meiſterſchaft und bſtie der Bezirk iſt in dieſer Beziehung in 2 Gruppen von ſe 4 Mannſchaften geteilt, um die Meiſterſchaft kämpfen Kſckers, F. F.., B. f.., Heilbronn und Pforzheim. Alle 3 Ergebniſſe des Sonntags haben überraſcht. Am meiſten jedoch die Niederlage des bisher einzig Ungeſchlagenen, des 1. F. C. Pforzheim, beim Sportklub utfgart. Die Pforzheimer ſpielten weit unter Form und hatten as Pech bald ihre eigenen Flügelſtürmer durch Verlezung zu ver⸗ lieren. Nachdem ſie bei Halbzeit:0 geführt hatten, unterlagen ſie nach dem Wechſel dem Elan der Sportklubleute, denen die 2 errun⸗ genen Punkte noch ſehr nützlich ſein werden. Das Schickſal des B. f. R. Heilbronn erfüllt ſich nun doch. Nachdem die 1. fünf Spiel⸗ tage hindurch Heilbronn ungehindert die Tabellenführung behaup⸗ en konnten, unterlagen ſie dem F. C. Freiburg und Pforzheim und konnten am Sonntag beim Sportklub Freiburg nur ein 00 hal⸗ ten. Die Mannſchaft konnte in dieſem Spiele garnicht überzeugen und diejenigen, die die Raſenſpieler trotz ihres ſenſatjonellen Staxts ſtets als Außenſeiter bezeichneten, ſcheinen doch ren zu behalten. Die Spitzengruppe liegt nun bei gleicher Spielzahl ueder dicht bei⸗ einander. Die Tabellenführung teilen Kickers, Heilbronn und Pforzheim mit je 11 Punkten, während F. Cl. Freiburg 2 Punkte weiter zurückliegt, was aber bei der Ausgeglichenheit der Gegner garnichts bedeutet. Im Abſtiegskampfe der nächſten vier haben die beiden Stuttgarter Vereine V. f. B. und Sportklub die beſten Chancen. Geſichert ſcheint ſich bereits V. f. B. zu haben, der nur 1 Punkt weniger als Freiburg hat. Die Brwegungsſpieler brachten ſogar das Kunſtſtück fertig, auf dem gefürchteten Mühlburger Ge⸗ lände, das beſonders F. El. Freiburg und Pforzheim in ſo unange⸗ nehmer Erinnerung iſt, mit:0 ſiegreich zu bleiben. Mühlburg hat mit ſeinen 3 Punkten keine Ausſicht, Sportklub Freiburg und Stutt⸗ gart, die mit 5 und 6 Punkten vor ihm liegen, noch einzuholen, die nächſten Spfele werden wohl zu entſcheiden haben, wer von den amensvettern aus Stuttgart und Freiburg zuſammen mit dem Karlsruher Vorſtadtklud die Gefilde der Vezirksliga zu verlaſſen hat. Mainbezirk In Bezug auf Diſziplinloſigkeit war dieſer nördlichſte Bezirk des Verbandes 5 führend. Nachdem es auch in dieſer Saiſon on mehrere Radauſzenen gegeben hatte, kam nun am Sonntag der 1. Spielabbruch in der J. Klaſſe. In dem Treffen Kickers Offenbach—Eintracht Frankfurt wurde ungemein er⸗ ittert gerungen. Nachdem bis zur Halbzeit die Partie remus 121 ſtand, wurde der Kampf nach Halbzeit beim Stande:1 für Offen⸗ bach vom Schiedsrichter abgebrochen. Eine unfchige Spielleitung ſoll die Urſache des Spielabbruches ſein. Fſpo. Frankfurt, det Meiſterſchaftsfavorit hatte viel Mühe um ſchließlich den Neuting B. f. R. Frankfurt mit:1 zu beſiegen. Auch Helvetia Frankfurt hat das Geſchick nun ereilt. Mit:0 bezogen die ienenkörbe von Hanau 93 die 1. Niederlage. Senſationell hoch eſtegte Union Niederrad den Sportklub Bürger. Dieſer alte Ligaverein ſcheint dieſes Jahr dem Abſtiege nicht ent⸗ gehen zu können, während Union Niederrad auf dem beſten Wege ſſt. ſich den Verbleib in der Bezirksliga zu erkümpfen. Durch die Niederlage von Helvetia hat ſich der Punktvorſprung des Bezirks⸗ meiſters auf 3 vergrößert. Immerhin müſſen ſich die Bornheimer bei den nächſten Spielen in Acht nehmen, Hanau 93 und Helvetia liegen auf der Lauer um jeden ſchwachen Tag des 1 aus⸗ lurt wen. Um den Abſtieg haben Union Niederrad, V. f. R. Frank⸗ urt und Sportklub Bürgel zu kämpfen. Bezirk Rheinheſſen—Saar Der letzte Spieltag beachte nur zwei Begegnungen. Der Tabellenführer Spb. Wiesbaden konnte ſeine Stellung durch den 95 Sieg über die zur Spitzengruppe zu zählende Wormatla dormtes feſtigen. Der Sieg war aber keineswegs ſo überzeugend wie das Ergebnis es ausdrückt. Worms der Neuling, lieferte ener⸗ giſchen Widerſtand, und wurde allerdings fhon in der 1. Minute durch ein Tor der Kurſtädter überrumpelt, die aber bis zur Halb⸗ zeit nichts mehr erzielen konnten. Auch nach dem Wechſel ließ Worms nicht nach, mußte ſich aber ſchließlich doch noch zwei weitere gefallen laſſen und ſo mit 0˙8 beide Punkte in Wiesbaden laſſen. as andere Treffen beſtätigte erneut die Erfahrung daß 1. F. Cl. Ida r auf eigenem Gelände kaum zu ſchlagen iſt. Auch Fo. Saar⸗ rücken mußte einen Punkt in Idar laſſen. 121 war das Ergebnis. Die Moiſterſchaft ſcheint ein Duell Wiesbaden⸗Neunkirchen zu wer⸗ den. Spp. Wiesbaden ſteht z. Zt. um 2 Verluſtpunkte günſtiger. Worms ſpielt doch nicht die Rolle, die man der Mannſchaft anfäng⸗ lich zugetraut hatte, troßdem kann ſie die Meiſterſchaft noch ent⸗ cheidend beeinfluſſen. Die anderen Mannſchaften de Bezirks ſind ſehr ausgeglichen, ſo kann man mit Beſtimmtheit ſagen. welche zur Mittelo-unve gehört und welche wohl dem Abſtiege verfallen ſind. ußer den beiden Favoriten erſchient niemand bereits gerettet. deich Sarbrücken kann man am eheſten als Abſtiegskandidat 2 ichnen. -Rlaſſe Gau Mannheim Eintracht— Kickers:5 Union Neckarau— Viktoria Neckarau:6 Mit hohen Torzahlen mußten in den Spielen des letzten Sonn⸗ uſe die e Sere ihren Gäſten Sieg und Punkte über⸗ uſſen. Auf dem Turn⸗ und Spielplatz im neuen Luiſenpark war 5 erſatzgeſchwächte Eintracht bereits bei Halbzeit geſchlagen. Nach em Wechſel verſuchten dieſe mit Macht das ⸗Reſultat zu verbeſſern, Gas ihnen aber ebenſo wenig gelang, als der ſiegreichen Kickers die Feböhung desſelben.— In Neckarau lag die ältere Viktoria ebenfalls ten Halbzeitpfiff mit:0 in Führung, dagegen erzielten beide Par⸗ Wen in der Schlußhälfte noch ſe 2 Tore.— Das Spiel Rheinau— allſtadt ſiel aus, da Wallſtadt im Schlußſpiel um den Kreispokal gegen F. B. Hockenheim anzutreten hatte, und:0 verlor. * Die beiden Sieger aus obigen Spielen rücken durch ihren unftgewinn weiter vor und befegen den 3. und 4. Platz, ſobaß Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Punkte Alemannia Rheinau 5 4 1—:5 9 S. C. Käfertal 5 1— 1 16¹8 8 Kickers Mannheim 5 3 1 1 15¹8 7 Viktoria Reckarau 6 3— 3 16˙12 6 Viktoria Wallſtadt 4 2— 2 7¹7 4 Eintracht Mannheim 6 1 1 1•14 3 Union Neckarau 5 4— 4 5˙21 2 M..G. 1913 4— 1 3 3710 1 Auch der kommende Sonntag bringt nur halbes Programm. Von den beiden angeſetzten Spielen iſt das Treffen Kicker⸗—Vik⸗ toria Neckarau für den Anſchluß an die Spitzenvereine das wichtigſte. Während der Sieger in der Meiſterſchaft noch mitredet, ſcheidet der Unterlegene vorläufig aus dem engeren Wettbewerb aus. Kickers dürfte nach der in der letzten Zeit gezeigten Form in Ver⸗ bindung mit dem eigenen Gelände ein kleines Plus haben und als knapper Sieger erwartet werden. Jedoch auch Punktteilung liegt im Bereich des Möglichen, wenn ſich Viktoria von Anfang an findet. — Das weitere Treffen 1913—Wallſtadt führt die beſden Pokal⸗ gegner, in welchem Spiel Wallſtadt Sieger blieb, zuſammen. Ob es dieſen auf dem 1913er⸗Platz ebenfalls gelingt, die Oberhand zu bekommen, iſt 5 denn die 13er werden allen Ernſtes beſtrebt ſein, vom letzten Tabellenplatz ee Von den Spielen außer Konkurrenz finden ſtatt: V. f. N. Rheinau und Eintracht—Sp. u. T. V. Waldhof, während Käfertal und Union Neckarau ſpielfrei ſind. Gr. Bayeriſche Nundſchau Ein Sonnkag ohne Ueberraſchungen im Bezirk Bayern Wohl der erſte Sonntag in den diesjährigen Punktekämpfen war der vergangene, der eine normale Abwicklung der angeſetzten Spiele mit ſich brachte, und an dem Tabellenſtand in der Reihen⸗ folge der Vereine nichts änderte, ſondern lediglich dem 1. F. C. Nürnberg, Sp. Vg. Fürth und dem F. C. Wacker München 2 weſtere wertvolle Punkte einbrachte, die nun mit 15 bezw. 13 Punkten die Führung haben. Das Gegenſtück zum Spiel gegen 1860 München am Vorſonntag war das Spiel des 1. F. C. Rürnberg gegen Schwaben Ulm. Das an intereſſenten Momenten arme Spiel ſah zwar die deutſche Meiſterelf mit:0 ſiegreich, aber der Sport, der geboten wurde, war alles andere als meiſterſchaftsfähig. Scheinbar hatte der Klub mit einem leichten und hohen Sieg gerechnet, doch dabei die Rechnung ohne die Ulmer Schwaben gemacht, die hartnückig Widerſtand leiſteten, zudem noch die Klubſtürmer völlig hilflos vor dem leeren Tor waren. Ein Tor in der 19. Minute, zu dem noch die Ulmer Verteidigung mithalf, war die Ausbeute der erſten Spier⸗ hälfte. Hätten die Gäſte nur einigermaßen Syſtem! und Taktik ihr eigen genannt, es wäre ihnen nicht allzuſchwer gefallen den Klub und ſeinen Anhängern eine große Enttäuſchung zu bereiten. Auch in der 2. Spielhälfte boten die Mannſchaften das gleiche Bild, nur mit dem Unterſchied, daß die Ulmer des öfteren in Stuhlfauths Nähe kamen, doch hier mit ihrem Latein zu Ende waren. Der Klub dage⸗ gen erzielte noch auf glückliche Art und Weiſe 2 Tore durch Hoch⸗ geſang und Kalb, womit der Torreigen auch erſchöpft war. Einen überzeugenden Sieg mit:0 Toren landete die Sp. Vg. Fürkh in München gegen Teutonſa. Ausnahmsweiſe waren die Fürther einmal ſehr ſchußfreudig und konnten bis Halbzeit durch Leiderer und Kießling 2 Tore und nach der Pauſe durch den Mit⸗ telläufer Krauß 1, Nieol und den in den Sturm gegangenen Löͤblein noch 3 Tore erzielen. Der Torhunger der Fürther war damit zwar noch nicht geſtillt, doch ließ die gut arbeitende Hintermannſchaft der Teuonia mehr Erfolge nicht zu, ſodaß ſich die Kleeblottleute, die ſcheinbor die in anderen Spielen zu wenig genaſſenen Tore hier einholen wollten, mit den 5 Treffern begnügen mußten. 9 155 Der F. C. Wacker München revanchierte ſich für die in Rürnberg vom Nürnberger Fußballverein erlittene Nie⸗ derlage und ſchickte die Werderauer mit dem doppelten Auantum Tore heim. der Kampf begann für die Philippmannſ haft, die noch immer ohne ihren Führer und diesmal auch ohne den ſehr guten Läufer Körner ſpielen mußtz, vielverſpeechend. Konnte doch bereits in der 10. Minute der flinke Schenn an dem herausgelaufe⸗ nen Torwart vorbei das 1. Tor für die Nürnberger Farben erzielen. Wacker, die noch vom letzten Spiel eine kleine Lehre hatten, ſtreng⸗ ten ſich nun müchtig an und Nebauer erzielte auf ſchönes Zuſpiel von Szabo den Ausgleich. Kurz nach der Pauſe erzjelte Szabo das 2 Tor für Wacker, der dann auch noch einen 3. Treffer und Ne⸗ bauer das 4. Tor anfügen kann. Falt ſcheidet wegen einer Ver⸗ letzung aus, doch hat dies auf das Spiel keinen nachteiligen Einfluß. Durch einen Elfmeter kommt dann der§V. zu ſeinem 2. Tor, wabel es auch bis zum Schluß bleiben ſollte. Die beiden anderen Mün⸗ chener Vereine, Bayern und 1860, waren ſpielfrei. In der baneriſchen Kreisliga beginnt nun allenthalben die 2. Runde, doch läßt ſich noch nicht ſagen, wer der Meiſter in den ver⸗ ſchiedenen Kreiſen wird, wenn auch dieſe oder ſene Mannſchaft be⸗ rechtigte Ausſichten auf den Meiſtertitel erworben hat. Im Kreiſe Mittelfranken hat der bisher an der Spitze ſtehende Verein für Raſenſpiele Fürth durch ſeine ſenſationelle 1·4⸗ Niederlage gegen F. C. Eintracht mit dem F. C. Pfeil den 1. Platz teilen müſſen, da nun jeder 12 Punkte hat. Pfeil konnte durch einen glücklichen:1⸗Sieg gegen den Liganeuling F. V. Fürth die unfte zu Hauſe behalten. der Sp. B. Franken der vorjährige Kreis⸗ ligameiſter holte 140 durch einen:2⸗Sieg gegen Sp. V. 1883 Abg. 2 werkvolle Punkte, die die Ausſichten um den Meiſtertitel in dieſem Jahr wieder etwas heben. Die anderen 3 Vereine Bayern Erlan⸗ gen, Bayern Nog., und F. C. Fürth waren ſpielfrei. Dder F. C. Fürth benützte dieſe Gelegenheit um in einem Freundſchaftsſpiel gegen 111 F. C. ene in Regensburg mit einer:2⸗Nieder⸗ lage den kürzeren zu ziehen. :! 5. V. Würzburg gegen Union Schweinfurt:2; F. E. Lichtenfels gegen Kickers Würzburg 011; Jahn Schweinfurt C. Bam 0˙8 begeß g Tr Pokalentſcheidung: F. C. Schwandorf Nordoſtbayern: Bayreuth:2. Altbayern: Münchener Sporwereinigung gegen Sportgr⸗ meinde München 110; F. C. Straubing gegen Heljos München:1; D Sp. V. München gegen M. T. V. Ingolſtadt 172; F. C. Roſen⸗ heim gegen F. B. Neuhauſen:1. Hier gilt der F. C. Straubing der klar in Führung llegt als ſicherer Meiſterſchaftsanwärter. Schwaben: Neu⸗Ulm gegen Schwaben Augsburg 015; Union Augsburg gegen B. f. V. Günzburg:1; B. C. Augsbur gegen Vit⸗ toria Göggingen:1. Hier iſt es der vorjährige Bezirksligaverein Schwaben Augsburg, der das Rennen als Meiſter beenden wird. Für den Aufſtieg dürfte wohl hauptſächlich V. f. R. Fürth und Schwaben Augsbürg in Betracht kommen. Frankfurter Brief Man kommt immer mehr zu der Ueherzeugung, daß im Main⸗ bezirke anſcheinend ganz allgemein die Spielſtärke zurückgegangen iſt. Anders ſind die Ergebniſſe der derzeitigen Verbandsſpfele in der Oberliga, die den aufmerkſamen Beobachter allſonntäglich vor neue Rätſel ſtellen, nicht zu werten. Die letzten Nachrichten ſind in der Tat dazu angetan, gar manche Hoffnungen über den Haufen zu rennen. So wirkt es durchaus nicht erhebend, wenn man vernimmt, daß der Frankfurter Fußballſportber⸗ ein nur mit Mühe und Not ein ganz beſcheidenes:1 gegen den Verein für Raſenſport 1901 herausholen konnte, Die 1150 ſenſportler ſtehen bekannklich ziemlich am Ende der un fönnen beim beſten Willen nicht als allzu belangreicher Gegner bezeichnet werden. Man tritt alſo dem Altmeiſter nicht zu——5 wenn man ſeinen mageren Erfolg nicht gerade als ſchmeichelhaf zichnet. ehe Helvetia wird nicht gerne an den 16. November 1924 gegen F. C. ein woll An dieſem Tag verlor nunmehr auch ſie den eceen Nee Unbeftegberkel, Der 1. Ju. bal f lub NeNnf.„ Main⸗Weſt, daß er ſich auf ſeinem eigenen Grund und Boden nur ſehr ſchwer ſchlagen läßt. Wenn die Hanauer einmal am Gewinnen ſind, dann machen ſie dies gerne etwas gründlich. So hatte denn Fudiſch, der Bockenheimer Torhüter, der aus der Zeit ſeines Fürt⸗ her Gaſtſpieles ja ziemlich bekannt ſein dürfte, nicht weniger als dreimal den Ball aus ſeinem Netze zu holen. Das iſt umſo pein⸗ licher, als der eigene Skurm nicht ein einziges Mal den Weg zwiſchen die Pfoſten fand. „Die Frankfurter Union bewahrte ihre ſtark verbeſſerte Form aus letzter Zeit und gab dem Sportklub Bürgel, eine ſchwere Packung von 510 Toren. Union ſcheint alſo aus ihrem früheren Gleichmut aufgewacht zu ſein. Allerdings iſt es höchſte Zeit, daß ſch die Mannſchaft zur Hergabe ſhres ganzen Könnens aufrafft, enn die Lage iſt äußerſt gefährdet. Leider brachte das Spiel Kickers⸗Offenbach und Gin⸗ tracht⸗Frankfurt einen ſehr, bedauerlichen Spielabbruch⸗ Eintracht hat ja noch nie auf dem Bieberer Berge gewinnen können und mag begreiflicherweiſe ſtets den Gang dorthin mit ſehr ge⸗ miſchten Gefühlen antreten. Auch diesmal blieb ihr das gewohnte Pech treu. Bei einem beiderſeits nicht ſonderlich wertvollen Spiele führte ſie zunächſt mit:0, ſchenkte ſpäter aber durch ein unglück⸗ liches Eigentor dem Gegner den Ausgleich; kurz nach der Pauſe erzielten die Offenbacher durch einen mehr als fragwürdigen Elf⸗ meter die Führung und wenige Minuten ſpäter brach Eintracht das Splel ab. Ihre Leſer werden ſich erinnern, daß ich jederzeit gerne die Gelegenheit wahrgenommen habe, auf gute Leiſtungen der durchaus nicht immer beneidenswerten Schiedsrichter hinzuweſſen. Diesmal ſehe ich mich letder genötſgt, von der ganz kläglichen Rolle zu berichten, die Herr Morgenthaler aus Pirmaſens als Schiedsrichter ſpielte. Er allein iſt der Schuldige an einem Spiel⸗ abbruch, den ſich gerade Eintracht noch nie hat zu ſchulden kommen laſſen, zu dem ſie ſich aber veranlaßt ſah, da ſich von Minute zu Minute mehr herausſtellte, daß der Spielleiter für die ihm ſtber⸗ wieſene Aufgabe nicht im geringſten geeignet war. Die Pfeifkunſt des Herrn Morgenthaler war eine endloſe Kette von Fehlern, Un⸗ klarheiten und Ungerechtigkeiten. Ich habe immer den Standpunkt vertreten, daß man bei Angriffen auf Schiedsrichter ſeine herabſetzende Meinung wenigſtens einigermaßen durch Bei⸗ ſpiele belegen ſoll. Im Falle Morgenthaler muß ich ſelbſt darauf verzichten, da die Zahl ſeiner Sünden Legion iſt. Auch werden die Heldentaten des Pirmaſenſers bei der zu erwartenden Verhandlung vor der Behörde zur Genüge feſtgelegt werden. Wie alle Schieds⸗ richter, die ſich ihrer Aufgabe nicht mehr gewachſen fühlen, griff auch Herr Morgenthaler zu dem für ihn ſehr bequemen Mittel des Platzverweiſes. So verließen in kurzer Folge Pfeiffer und Schnei⸗ der das Spiel, worauf Eintracht in leicht nachzufühlender Weiſe darauf verzichtete, ſich ſchließlich von einem Herrn Morgenthaler die ganze Mannſchaft auf Wochen hinaus kaltſtellen zu laſſen. Herr Morgenthaler ſcheint jedenfalls geglaubt zu haben, erſt dann fehlerlos ſchiedsrichtern zu können, nachdem er alle 22 Spieler vom Platze entfernt hatte. Damit aber Herr Morgenthaler nicht etwa glaubt, ſeine kataſtrophal ſchlechte Leiſtung könne mangels Unterlagen nicht mit Beweis belegt werden, will ich ihm wenigſtens ſoviel ſagen, daß er ſich u. a. gegen eine wohlwefsliche Anweiſung zu wiederholten Malen vergangen hat, die ihm Vorſicht bei allen Entſchetidungen im Strafraume auferlegt. Ich möchte in kein ſchwe⸗ bendes Verfahren eingreifen, hoffe aber, daß die Behörde diesmar weniger dem Schiedsrichter als den übrigen Beteiligten Glauben ſchenkt. Sie wird dann nicht umhin können, als ein Urteil zu ſprechen, das die Wiederholung des Spieles und die Streichung des Herrn Morgenthaler von der Schiedsrichterliſte vorſieht. Um übrigens noch einen Augenblick bei der Eintracht zu ver⸗ weilen, muß geſagt werden, daß die berühmte Steuergeſchichte noch in der Schwebe iſt. Bei einer inzwiſchen mit Herrn Stadtrat Lan⸗ ger ſtattgefundenen Beſprechung ſoll dieſer ſeine Pfähle bereits erheblich zurückgeſteckt haben. Statt urſprünglich über Mk. 18 000 will er ſich nunmehr mit Mk. 6000 begnügen und ſogar für das Spiel gegen die Sparta weitere Mk. 2000 niederſchlagen. Demgegenüber ſoll Eintracht einen Gegenvorſchlag in Höhe don Mk. 3000 gemacht haben. Ich erblicke hierin ein ganz gewaltiges Entgegenkommen, denn ich vertrete immer noch die Anſicht, daß keine Gemeinde berechtigt iſt, ſportliche Veranſtaltungen der in Frage kommenden Art zu beſteuern. Notwendig erſcheint es mir aber zur Behebung aller Zwetfel, daß entweder das zuſtändige Mi⸗ niſterium in Berlin wieder einmal zweifelsfreie Ausführungsbe⸗ ſtimmungen erläßt, wenn nicht recht bald das Reichsgericht Gele⸗ genheit bekommt, den letzten Reſt von Zweifel zu beſeitigen. Die Spiele der Kreisliga nahmen auf den drei Fronten ihren gewohnten Fortgang. Im Nordmainkreiſe verlor zunächſt der 1. Fußballklub 1902 Rödelheim, durch ſein 214 gegen Viktoria⸗Eckenheim, zwei weitere Punkte und fiel auf den ſiebenten Platz zurück, von dem es kaum noch Anſchluß an die Führungsgruppe geben ſollte. Auch Germania 1894 büßte gegen Olympia 190 7 in einem torloſen Kampfe einen weiteren Punkt ein, liegt aber immet noch ganz gut im Rennen. Die Ausſichten dieſer Mannſchaft er⸗ ſcheinen aber trotzdem gering, weil ihr Sturm ſeinen Aufgaben nicht gerecht zu werden verſteht. Sportverein 1907⸗Heddernheim, gewann gegen Boruſſia⸗Franfkfurt, nur auffallend knapp. Ein 221 iſt für einen Tabellenführer eigentlich vecht beſchelden, denn in Bo⸗ ruſſia hatte er es nur mit dem Inhaber der 10. Stelle zu tun. Für dieſe Boruſſia, dem Verein des Diskusmeiſters Steinbrenner, werd die Lage von Tag zu Tag ungemütlicher. Wenn nicht ein gang erheblicher Umſchwung eintritt, wird die einſt ſo ſiegreichere Bo⸗ ruſſia ſehr bald aus der Liga verſchwunden ſein. Die Frankfurter Sportfreunde ließen ſich in ihrem Treffen mit Fußballſportverein Bergen vom Schieds⸗ richter einen wertvollen Punkt nehmen, da er ein regelrecht er⸗ zieltes Tor nicht anerkannte. Das:0 entſpricht übrigens auch viel eher dem beiderſeitigen Können. Sportverein 1905 Homburg leiſtete der Turn⸗ und Fußballvereinigung Oberurſel in einem :1⸗Sptele unerwartet harten Widerſtand. Dabei ſind die Sieger noch ſehr vom Glücke begünſtigt geweſen, als ſie beide Punkte heim⸗ bringen konnten. Im Südmainkreiſe hat ſich die Führungsgruppe etwas verändert. Zunächſt macht ſich bei dem Verein für Leibos⸗ übungen Neu⸗Jſenburg die Kaltſtellung von Heil und Remy Femnerkbar, ſodaß er 55 bon der Sportvereinigung 1911 Bürgel ein 02 gefallen laſſen mußte. Eifer ſiegte wie⸗ der einmal über Unentſchloſſenheit. Durch dieſen Spielausgang bleibt Neu⸗Iſenburg für diesmal bei ſeinen 15 Punkten aus 10 Spielen ſtehen, während ſein härteſter Nebenbuhler, Germaniga Biebexr, durch einen glatten 38:0⸗Sieg über den Sportklub 1906 Heufenſtamm bei 17 Punkten aus 10 Spielen angelangt iſt. Die Lage iſt alſo immer noch ſehr ge⸗ ſpannt. Heuſenſtamm iſt übrigens auch noch lange nicht ohne Ausſichten, da ſie aus 9 Verſuchen 12 Punkte zuſammentragen konnte, ſodaß noch gewiſſe Möglichkeiten gegeben ſind. Teutonia Hauſen konnte auf eigenem Platze den Turn⸗ und Sportverein Langen ſchlagen. Beide Gegner hatta man für gleichwertig gehalten. Das:1 widerſpricht auch dieſer Auffaſſung keineswegs. Mit einem:2 teilen ſich Union Wixhauſen und Sport⸗ klub Ditzenbach in die Ehren des Tages. Wixhauſen verſchoß hierbei einen Elfmeter und einen Strafſtoß. Im Oſtmainkreiſe behauptet die Spielvereinigun Rückingen⸗Langendiebach nach wie vor die Spitze. Dies⸗ mal waren die Aſchäffenburger Kickers mit 128 die Opfer. Trotz ihrer faſt ununterbrochenen Siegesreihe ſollten die Rückinger aber doch etwas vorſichtig ſein, denn ihre Spielweſſe hat gweifellos ſtark nachgelaſſen. Die Verteidigung iſt unſicher geworden und in allen Mannſchaftsteilen fehlt das ausgeprägte Zufammenſpiel ß da auf die Dauer Niederlagen zu vermeiden ſein werden, erſcheint do eimas frgafich. denn kind nockh andere Mannſchaelen in deisſe ——————————————— —3 —————— 8. Seite. Ar. 841 neue Mmannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe] Donnerskag, den 20. November 1924 Gruppe, die gerne jede Gelegenheit zu eigenem Vorteil ausnutzen. Zu den gefährlichſten Mitbewerbern gehört vor allem Victoria Aſchaffenburg, die bei einem Spiele mehr mit den Rückingern punktgleich iſt. Das Vorſpiel zwiſchen beiden endete:1 für Rückingen. Das Rückſpiel findet in Aſchaffenburg ſtatt. Wer weiß, was dabei herausſpringt. Genau genommen, hat man überhaupt in den Aſchaffenburgern den mutmaßlichen Meiſter zu erblicken, denn dieſe Mannſchaft mit den unglaublich hohen Siegen hat von den 11 Spielen der zweiten Runde nicht weniger als 9 auf eigenem Platze auszutragen. Wer die Aſchaffen⸗ burger Verhältniſſe kennt und wer ſich erinnert, wie ſchwer es ſelbſt den Vereinen der Oberliga gefallen iſt, auf bahriſchem Boden ſieg⸗ reich zu bleiben, der weiß, was in der Zukunft Schoß noch ſchlum⸗ mert. Ob übrigens dieſe eigenartige Spieleinſtellung gar nicht zu bermeiden war, iſt eine Frage, die hier unerörtert bleiben ſoll. Die äußerſte Weisheit ſcheint hierin jedenfalls nicht feſtgelegt worden zu ſein. Die Gerechtigkeit ſcheint hier ebenfalls nicht zur Neige berückſichtigt. Schließlich iſt dies aber eine Sache, die die Beteiligten unter ſich ausmachen mögen.— Der letzte Spieltag brachte den Bayern einen weiteren Sieg über den Verein für Bewegungsſpiele Groß⸗Auheim, der mit 113 verlor und obendrein der Behörde noch wird Rechenſchaft geben müſſen, ob er ſein möglichſtes getan hat, dem Schiedsrichter den Spielab⸗ bruch wegen ungebührlichen Verhaltens einiger Platzbeſucher zu erſparen. Eine rieſige Ueberraſchung ergab die Begegnung des Fuß⸗ ballſportvereins Damm mit der Hanauer Victoria 1894, das bereits am Vormittage in dem Aſchaffenburger Vororte ausgetragen wurde. Die Gäſte, die ſich gerade in den letzten Spie⸗ len ſo großartig geſchlagen hatten und anſcheinend wieder an ihre ſo rühmliche Vergangenheit anzuknüpfen beſtrebt waren, ließen ſich diesmal mit:3 vom Gegner das Fell über die Ohren ziehen. Wenn auch bei den Hanauern drei Erſatzleute die Mannſchaft un⸗ verkennbar geſchwächt haben, ſo klafft doch zwiſchen den Heldentaten der letzten Wochen und dieſer empfindlichen Niederlage ein völlig unerklärbarer Unterſchied. Dem:0⸗Siege des Hanauer Sport 1860 über die Sportgemeinde Damm, iſt eigentlich wenig hinzuzufügen, denn daß Damm ſeine Spiele ſamt und ſonders verliert, iſt allmäh⸗ lich zur unumſtößlichen Tatſache geworden. Victoria Kahl, gegen Germania Niederroden⸗ bach, endete mit:1 auch nicht ganz nach den Erwartungen. Man hatte den Leuten mit dem vielverſprechenden Namen einen Erfolg zugetraut. Ihre Niederlage wirft ſie auf den neunten Platz zurück. Um den zehnten und elften Platz ſtritten ſich Sportverein 1920 Hanau urd Sportverein Klein⸗Steinheim, mit dem Erfolge, daß die Hanauer durch einen ſehr knappen:1 Sieg eine Naſenlänge im Vorteil liegen. Fußball Soll ein verhängker Strafſtoß auch nach abgelaufener Spielzeit ausgeführk werden? Eine in letzter Zeit öfters beobachtete Entſcheidung verſchiedener mehr oder weniger bekannter Schiedsrichter aibt Anlaß. dieſe Frage aufzuwerfen und nach dem wahrſcheinlichen Sinne des Geſetzgebers auszulegen. Vielfach wird bei Strafſtößen ein Unterſchied gemacht. So wurden verſchiedentlich Strafſtöße außerhalb des 16 Meter⸗Rau⸗ mes durch den Schlußpfiff illuſoriſch gemacht, während der Strafſtoß im 16 Meter⸗Raum(Elfmeterball) auch nach der reaulären Spielzeit ausgeführt wurde. Auch beim Eckball, der nach der neueſten Regel⸗ änderung als Strafſtoß zu betrachten iſt, da er direkt verwandelt wer⸗ den darf, kann man ſehr oft beobachten, daß er nicht mehr zur Aus⸗ führung kommt, weil die reguläre Spielzeit abgelaufen iſt. Dürfte ſchon an und für ſich die Auffaſſung. zwiſchen den verſchiedenen Strafſtößen und Eckball ſowie Elfmeterball einen Unterſchied zu machen, falſch ſein. ſo iſt es ſicherlich nicht im Sinne des Geſetzgebers gehandelt, wenn ein Strafſtoß durch Ablauf der reaulären Sypielzeit illuſoriſch gemacht wird. Es muß daher vor allem ein Unterſchied zwiſchen Frei- und Strafſſoß gemacht werden. Strafſtöße werden verurſacht durch Beinſtellen, Treten, Anſpringen, Halten. Stoßen. Rempeln in unfairer Weiſe u. abſichtliches Handſpiel. Wird eines dieſer Vergehen gegen die Regel 12 im 16 Meter⸗Raum verſchuldet, ſo wird ein Elfmeterball verhängt. Da nun der Elfmeter⸗ ball allgemein auch nach abgelaufener reaulärer Spielzeit zur Aus⸗ führung kommt, derſelbe aber aus den aleichen Urſachen entſpringt, Rur mit räumlichem Unterſchied, ſo liegt es klar auf der Hand. daß nicht nur der Elfmeterball, ſondern jeder Strafſtoß ausgeführt wer⸗ den ſoll, auch wenn die reguläre Spielzeit abgelaufen iſt. Hierzu iſt natürlich auch nach der neuen Regel der Eckball zu rechnen. Würde dies nicht geſchehen, ſo wäre dadurch manche Partei qanz empfindlich geſchädigt. denn wie die Praris lehrt. wurde ſchon zu wiederholten Malen in der letzten Minute durch einen Strafſtoß. Elfmeter⸗ oder Eckball ein Tor und damit der Sieg erzielt. Würde nun dieſe Auf⸗ faſſung, daß nur die reauläre Spielzeit geſpielt werden darf, auch wenn ein Strafſtoß diktiert worden iſt, Allgemeingut, ſo wäre es ein leichtes, einen Erfola durch langes Zögern mit der Aufſtellung oder ſonſtigen Zeitvertrödelungen hinfällig zu machen. Den Vorteil hätte dann in dieſem Fall immer die faulſpielende Partei, während die andere Partei, die vielleicht an und für ſich durch das Faulſpiel um ein ſicheres Tor gebracht wurde. benachteiliat wäre. Die eine Strafe ſein ſollende Entſcheidung würde ſich in dieſen Fällen in das Gegen⸗ teil umwandeln. Es ſollte deshalb, um unbillige Härten zu vermei⸗ den, ein Strafſtoß unter allen Umſtänden zur Ausführung kommen, ſelbſt wenn die reauläre Spielzeit um einen Bruchteil von Minuten überſchritten würde. Huck. Tennis-⸗Boruſſia— Club Francais Paris 5 102:0) Trotz kalten und reagneriſchen Wetters hatten ſich am Mittwoch in Berlin etwa 8000 Perſonen zum fälligen Fußballrückſpiel zwi⸗ ſchen dem Pariſer Club Francais und der Berliner Mannſchaft Tennis⸗Boruſſia eingefunden Ddie Pariſer wurden beim Betreten des Platzes ſehr lebhaft von den Zuſchauern begrüßt. Beide Mann⸗ ſchaften konnten ſich anfanas nicht recht zuſammenfinden. Dann aber machte ſich die Ueberlegenheit der Berliner immer mehr bemerkbar, die das Spiel:1 überlegen aewannen. Hamburg— Berlin:1(:0) Der traditionelle Fußballſtädtekampf Hamburg⸗BVerlin ging am Sonntaa in Anweſenheit von etwa 10 000 Zuſchauern in der Hanſe⸗ ſtadt bei ſchönem Wetter vor ſich. Obaleich die Berliner in der erſten Halbzeit etwas überlegen waren. konnten ſie keinen zählbaren Erfolg erringen. während die Hamburger zweimal den Ball ins Netz ſenden konnten. In der zweiten Halbzeit kam dann Hambura auf und er⸗ zielte noch einen Treffer, während es die Berliner insgeſamt auf nun ein Tor brachten. aliquis. Spiel⸗Ergebniſſe: Berlin: Norden⸗Nordweſt— Eintracht Braunſchweig:1. Hertha— Merkur 93:0. Union Oberſchöneweide— Bkl. Brandenburg:0. Meteor— Wacker:1, V. f. B. Pankow—— Alemannia 32. Bremen: Viktoria Zizkow— Werder Bremen:0. Lübeck: Städteſpiel Kiel— Lübeck:1. Harburg: Städteſpiel Harburg— Hannover:0. Ein Vierländer⸗Fußballturnſer beabſichtigt der Tſchechiſche Fußballverbhand im Junj nächſten Jahres anäglich des Fifa⸗Kon⸗ Bee Prag zwiſchen der Tſchechoſlowakei, Oeſterreich, deutſ chland und Ungarn zu veranſtalten. Die Einladungen werden demnächſt ergehen. Die Ungarn haben bereits eine zuſtim⸗ mende Erklärung abgegeben. Deukſchland⸗Jialſen. Nachrichten aus Süddeutſchland zufolge ſollen für den nächſten Sonntag in Duisburg ſtattfindenden Fuß⸗ ballkampf Deutſchland⸗Italien mehrere Abſagen ſüddeutſcher Spieler zu erwarten ſein ſo u. a von Hagen, Müller, Kugler und Stuhlfauth. Wie uns auf Anfrage bei der Geſchäftsſtelle des D. F. B. mitgeteilt wird ſind dort bis zum Montag keine Abſagen einge⸗ trof länderkampf miteinbezogen wird, ſodaß alf Handball Polizeiſportverein Mannheim— Polizeiſportverein Heidelberg:2 Am Sonntag nachmittag trafen ſich zum fälligen Verbandsſpiel die beiden Vereine auf dem Platze des Pol.⸗Sp.⸗V. Mannheim. Beide Mannſchaften ſpielten in ſtärkſter Aufſtellung. Nach Anpfiff des Unparteiiſchen entwickelte ſich ein äußerſt ſchneller Kampf, wo⸗ bei es Mannheim gelang, bereits in der erſten Minute durch Müller in Führung zu gehen. Nach Anſpiel, das von Mannheim abgefangen wurde, erzielte der Halbrechte Haußer zur allgemeinen Ueberraſchung durch wunderbaren Schuß das zweite⸗Tor. Heidelberg etwas depri⸗ miert, legt ſich ganz gewaltig ins Zeug und vermag für längere Zeit zu drängen, ohne jedoch die glänzende Hintermannſchaft Mannheims vererſt zu ſchlagen. Durch das techniſch und taktiſch ſehr gute Spiel Heidelbergs konnten Erfolge nicht ausbleiben und bereits in der 14. Minute konnte der Mittelſtürmer der Gäſte ein Tor aufholen. Das Spiel wird nun immer hartnäckiger, bleibt aber ſtets fair. Mann⸗ heim kommt durch beſſeres Stürmerſpiel mehr und mehr auf, es gelingt Müller in der 18. Minute ein drittes Tor zu erzielen. Das Spiel wickelt ſich bis zur Pauſe meiſtenteils im Felde ab, wobei Hei⸗ delberg beſſeres Stellungsſpiel verriet und immer eher am Ball war. Der Erfolg war das 2. Tor, wiederum durch den ſehr guten Mittel⸗ ſtürmer geſchoſſen. Kurze Zeit darauf ſtellte Haußer, durch ein 4. Tor das alte Verhältnis wieder her und mit:2 ging es in die Pauſe. Nach Wiederanſpiel entwickelte ſich ein ſcharfer Kampf, der zu⸗ nächſt gleichmäßig verteiltes Feldſpiel brachte. Langſam kam Mannheim wieder mehr auf, beſonders der glänzend arbeitende Sturm brachte die Hintermannſchaft der gosſer immer wieder in Verwirrung. Durch zwei wunderbar geſchoſſene Tore von Müller ſtellte Mannheim den Sieg ſicher, der mit:2 etwas hoch aus⸗ gefallen iſt. Die Heidelberger Mannſchaft lieferte ein ſelten ſchönes Spiel, jedoch fehlt den Stürmern, mit Ausnahme des Mittelſtürmers, die Hauptwaffe, der Schuß. Die Hintermannſchaft ließ ſich zu Be⸗ ginn überrumpeln, konnte aber im Verlaufe des Spieles gut ge⸗ fallen. Der Torwart zeigte keine beſonderen Leiſtungen, die Tore waren jedoch für ihn unhaltbar. 0 Die Mannſchaft des Siegers lieferte ein großes Spiel, beſonders der Sturm zeigte ſchöne Leiſtungen und ſchoß vor allen Dingen prächtig. Die Hintermannſchaft einſchl. Torwart wie immer zuverläſſig. Bleibt die Mannſchaft ſo ſtehen, dann darf man von ihr noch manchen Sieg erwarten. Der Schiedsrichter, Herr Krauß, V. f.., hatte das Spiel jederzeit in der Hand und konnte ſehr gut gefallen. Die 2. Mannſchaften obiger Vereine trennten ſich beim Stande:1 für Heidelberg. Auch hier ein ſchönes, faires Spiel, das die techniſch beſſeren Gäſte für ſich entſchieden. Die 3. Mannſchaft des Polizeiſportverein Mann⸗ heim lieferte der 2. Mannſchaft des V. f. R. ein ebenbürtiges Spiel und hielt ſich überraſchend gut. Ergebnis 11. hockey Hockey⸗Club Heidelberg 1— B. f. R. Mannheim 1:3 Das Spiel wurde auf dem Platz des H. C. H. in Heidelberg aus⸗ getragen und zeigte von Anfang bis Ende ſehr ſchnelles Tempo, das von der auf beiden Seiten gezeigten Technik in ſeinem äußeren Eindruck noch unterſtützt wurde. kurzer Führung von Mannheim für den größten Teil des Spieles in Führung gegangen, ohne aber Ueberlegenheit herausarbeiten zu können; ſeine Verteidigung erlag in letzter Minute dem energiſchen Endſpurt Mannheims. Wenn Heidelberg vielleicht den beſſeren Sturm vorführte, ſo zeigte Mannheim in der Läuferreihe und der Verteidigung die größere Stabilität, ſo daß ſich im Geſamtbild die beiderſeitigen Leiſtungen wohl aufwogen. Daß Heidelberg, bis vor kurzem vielleicht die ſtärkſte ſüddeutſche Mannſchaft, gegen Mannheim keinen Sieg erſpielen konnte, bedeutet für manchen Uneingeweihten eine Ueberraſchung; die Mannſchaft des V. f. R. aber hat ſeit Beginn der diesjährigen Spielzeit noch kein Spiel verloren und gegen das letzte Jahr eine ſolche Steigerung ihrer Spielfähigkeit erfahren, daß ſie bei der endgültigen Feſtſtellung der führenden Mannſchaften Süddeutſchlands wohl ein nicht zu unter⸗ ſchätzendes Wort mitreden wird. * *Der Hockeykampf Nord gegen Weſideulſchland, der auf dem Platz des Deutſchen Hockeyklubs in Hannover zum Austraa kam, wurde auf ſchlüpfrigem Boden durchgeführt. Die norddeutſchen Ver⸗ treter ſiegten mit:5, Halbzeit:3. * Klubkampf in Hamburag. Die zwei arößten Hamburger Hockey⸗ vereine lieferten ſich am Bußtag mit je ſiebzehn Mannſchaften den ſeit Jahren üblichen Klubkampf im Hockenſpiel. Harveſtehude zeigte ſich diesmal von außergewöhnlich auter Seite und gewann gegen Uhlenhorſt 14 von den 17 Wettſpielen. Leichtathletik Leichtathletik⸗Länderkämpfe der d. T. In Fulda trat der Turnausſchuß der Deutſchen Turnerſchaft zu einer Sitzung zuſam⸗ men, die von Oberturnwart Kunath⸗Bremen geleitet wurde und ſich mit den Veranſtaltungen des kommenden Jahres beſchäftigte. Endgültig wurde beſchloſſen, im nächſten Jahre eine Fußball⸗ meiſterſchaft abzuhalten. Ferner ſollen Länderkämpfe im Geräteturnen ſowie in der Leichtathletik(Volksturnen) an⸗ gebahnt werden. In erſter Linie kommen hier die Schwelrz und Holland in Frage.— Auch die Deutſchen Kampfſpiele 19 2 6, die bekanntlich in Köln ſtattfinden, waren Gegenſland von Beſprechungen, die ſchließlich den Beſchluß zur Folge hatten, daß die Deutſche Turnerſchaft ihre Teilnahme davon abhängig macht, daß ſie bei der Vorbereitung und der Durchführung entſprechend ihrer Stärke herangezogen wird. Leichtathletik⸗Länderkampf Norwegen—Deulſchland? Die nor⸗ wegiſche Sportpreſſe bringt die Meldung von einem von deutſcher Seite ausgehenden Vorſchlag, im nächſten Jahre einen leicht⸗ athletiſchen Länderkampf Norwegen— Deutſchland zuſtande zu brin⸗ gen. Wie bei dem Länderkampf mit der Schweiz ſollen auf jeder Seite 20 Teilnehmer mitwirken und in jedem der 15 Wettbewerbe 100, 200, 400, 800, 1500, 5000 Meter, 110 Meter⸗Hürden, 4 mal 100 Meter⸗Staffel, Hoch⸗, Weit⸗, Stabhoch⸗, Dreiſprung, Kugel⸗ ſtoßen, Speer⸗ und Diskuswerfen je zwei Vertreter jeder Nation konkurrieren. Wie wir zu dieſem Vorſchlag, der in Norwegen recht beifällig aufgenommen wird, erfahren, iſt deutſcherſeits noch kein offizieller Schritt in dieſer Angelegenheit unternommen worden. Die nordiſche Meldung beruht lediglich auf perſönliche Rückſprachen, die in dieſer Sache ſtattgefunden haben. Trotzdem iſt es aber nicht ausgeſchloſſen, daß die DSB. den von Norwegen mit großer Sym⸗ parhie aufgenommenen Vorſchlag aufnimmt und die Verhandlungen zum Abſchluß bringt.— Gleichzeitig unterhandelt der Norwe⸗ giſche Sportbund mit Finnland und Schweden zwecks Abſchluß eines leichtathletiſchen Dreiländerkampfes. Falls die deutſch⸗norwegiſchen Verhandlungen auf fruchtbaren Boden fallen, beſteht dann ferner die Möglichkeit, daß tſchland in dieſen Drei⸗ o im nächſten Jahre vielleicht mit einem Leichtathletikkampf Deutſchland Schweden— Finnland—Norwegen gerechnet werden kann. Boxen *Vom juternationalen Boxſport. Am Mittwoch unterlag der Argentinier Louis Firpo in Newyork gegen den Auſtro⸗Ame⸗ rikaner Ch. Weinert, der vor einigen Jahren gutes Können zeigte, dann aber verſchwand, nach Punkten.— Im Ring des Londoner National Sporting⸗Club ſtanden ſich der Canadier Soldier Jones und der gute engliſche Schwergewichtler Phil. Scott in einem 15 Rundenkampfe gegenüber. Das Treffen aing über die ganze Diſtanz und endete nach faſt ausgeglichenem Verlauf mit einem knappen Punktſiege von Seott.— Harry Reeve verlor in Hoxton gegen Jack Stanley in der 8. Runde, in welcher der Ringrichter den Kampf azu Gunſten des Letzteren ſtoppte.— In St. Paul(USA.) Heidelberg war nach anfänglich. konnte Tom Gibbons über den Lokalmatador Ted Janiſſon einen ſehr leichten Sieg feiern, indem er ihn bereits in der 1. Runde ent⸗ ſcheidend ſchlug. Der Exmeiſter Battling Siki, der nach einigen Skandalaffairen längere Zeit in der Verſenkung verſchwunden war, taucht jetzt wieder auf und ſoll am 25. November in Omaha(USA.) in einen Zehn⸗Runden⸗Kampf mit dem guten enaliſchen Mittelge⸗ wichtler Ted Moore zuſammentreffen.— Der Halbſchwergewichts⸗ weltmeiſter Mike Me. Tigue landete in Providence(USA.) über den Amerikaner Frankie Carpentier einen techniſchen K..⸗Sieg, da die Sekundanten des Letzteren ihren Mann nach der 6. Runde nicht mehr antreten ließen, weil er ſchon kampfunfähig war.— Ted Kid Lewis, der Weltergewichtsmeiſter von Europa, hat ſeine Amerikareiſe auf den Januar verſchoben, wo er mit Mickey Wal⸗ ker um den Weltmeiſtertitel kämpfen will. Zunächſt hat er noch am 26. November in Edinbourg ſeinen Europameiſtertitel gegen ſeinen Landsmann Tommy Milligan zu verteidigen.— Empfindlich beſtraft wurde der chileniſche Schwergewichtler Romero Rojas, der nach ſeinem Punktſiege über Martin Burke an die Boxkommiſſion von Minneapolis wegen Zuſpätkommens eine Buße von 500 Dolla: zu zahlen hatte.— Der Bantamaewichts⸗Weltmeiſter Abe Gold⸗ ſtein hat am 12. Dezember im New Norker Madiſon Square Gar⸗ den mit Eddie Martin über 15 Runden um den Titel zu kämpfen. Schwimmen *Schwimmländerkampf Schweden⸗ Angarn ⸗Deutſchland. Auf Anregung des ungariſchen Schwimm⸗Verbandes ſoll im nächſten Jahre ein Länderkampf im Schwimmen ſtattfinden, der die drei in dieſer Snortart ſtärkſten europäiſchen Nationen, Schweden Ungarn und Deutſchland vereinen ſoll. Zunächſt iſt der Schwediſche Schwimm⸗ Verband von den Ungarn zur Teilnahme aufgefordert worden. Al⸗ Austragungsort wird Budaäpeſt angegeben. * Schwimmerſtädkekampf Hamburg⸗Leipzig⸗Berſin. Zum erſten Male veranſtaltete der Turnverband Groß⸗Berlin einen Städtekampf im Schwimmen zwiſchen Hamburg, Leipzig und Berlin, der einen beſſeren Beſuch verdient hätte. Es beteiligten ſich daran 17 Vereine, von denen die Berliner den Kampf mit 67 Punkten gegen Leipzig mit 60 Punkten überlegen gewinnen konnten. Beſonders knapp war der Ausgang der Bruſtſchwimmen, die von Berlin gewonnen wur⸗ den, während Leipzig einen eindrucksvollen Sieg in der Lagen⸗ ſtaffel erringen konnte.— Einen einzigen Sieg konnte Hamburg im Waſſerballſpiel, das aber nicht zum Städtekampf ſelbſt zählte, gegen Leipzig erringen. Die Hamburger gewannen hier mit:2. ie Ergebniſſe: Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Leipziß:57,4; 2. Berlin:10,2; 3. Hamburg:16.— Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. Berlin:33,1; 2. Leipzig:34,1; 3. Hamburg:38,3.— Setten⸗ ſchwimmen 100 Meter: 1. Leipzig:26,2: 2. Hamburg:29,4: 3. Berlin:33,1.— Bruſtſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Berlin:34.2; 2. Leipzig:37,2; 3. Hamburg:42,3.— Rückenſchwimmen 100 Mezer: 1. Leipzig:32,2; 2. Berlin:36,2; 3. Hamburg:36,4.— Strecken⸗ tauchen: 1. Berlin 34.— Freiſtil 100 Meter: 1. Leipzig:15,4; 2. Berlin:20,1; 3. Hamburg:20,6.— Speingen: 1. Berlin 158.: 2, Hambura 157.; 3. Leipzig 151 P.— Schwellſtaffel 60, 100, 180, 100, 60 Meter: 1. Leipzig:35,2; 2. Verlin:00; 3. Hamburg:01,1. Automobilſport *Neue Automobil-Weltrekorde. Der bekannte Automobilrenn⸗ fahrer J. Thomas ſtellte mit einem Leyland⸗Thomaswagen auf der Londoner Brooklandsbahn über 50 Kilometer und 50 Meilen zwei neue Weltrekorde auf. Er durchfuhr 50 Kilometer in 16 Minuten 36 96/100 Sekunden mit einem Durchſchnittstempo von 180,540 Kilo⸗ meter und 50 Meilen in 26 Minuten 51 51/100 Sekunden.(188,770 Stunden⸗Kilometer). Winterſport » Die öſterreichiſchen Winterſportmeiſterſchaften werden am 11. Januar mit der Boby⸗Meiſterſchaft auf dem Semmering ein⸗ geleitet. Eine Woche ſpäter, am 18. Januar, ſind in Mödling die Rodel⸗ und Monogleitmeiſterſchaften angeſetzt. Der 25. Jauuar bringt in Löben die Rodel meiſterſchaften auf Natur⸗ bahnen. Am 1. und 2. Februar werden in Kitzbühel die öſter⸗ reichiſche und deutſche Skimeiſterſchaft zuſammen ausge⸗ tragen. Die öſterreichiſche Bobmeiſterſchaft folgt am 8. Februar ebenfells in Kitzbühel, während am 15. Februar auf dem Semmering die Skeletonfahrer den Reigen der Meiſterſchafts⸗ wettbewerbe abſchließen. * Für die Deutſche Eisſchuellaufmeiſterſchaft 1925, bie dem Al⸗ tonger Schlittſchuhläuferverein in Verbindung mit der deutſchen Paarlaufmeiſterſchaft zur Durchführung übertragen wurde, hat der Veranſtalter als Termine den 9. 16. und 11. Januar feſt⸗ geſetzt. Verteidiger der Meiſterſchaft iſt Müller(Berl. Schlittſchuh⸗ Club), die Paarlaufmeiſterſchaft gewannen letztmalig Frl, Flobbe⸗ Eilers vom gleichen Verein.— Am gleichen Termin, 10. und 11. Januar, wartete der Sportklub Riſſerſee mit einem in⸗ ternationalen Eishockeyturnier auf, au dem ſich außer Berliner und Münchener Mannſchaften noch Vertreter aus Oeſter⸗ reich und der Schweiz beteiligen werden, da Zuſagen aus Wien und Davos bereits vorliegen. Ferner ſind noch an die Tſchecho⸗ ſlowakei und an die Oxford⸗Canadians Einladungen ergangen. Der Deutſche Eislauf⸗Verband hatte bekanntlich die Austragung der Kunſtlaufmeiſterſchaften dem Münchener Eislaufverein übergeben, dieſer erklärte ſich jedoch mangels geeigneter Bahnen außerſtande, die Wettbewerbe durchführen zu können. Die Meiſter⸗ ſchaften werden wahrſcheinlich ebenfalls auf dem Riſſerſee ſtatt⸗ finden, falls ſich nicht ein Berliner Verein darum bewirbt. Der Sportelub Riſſeſee hat ferner am 8. Februar die Deutſche Eis⸗ hockeymeiſterſchaft, die der Berliner Schlittſchuh⸗Club zu verteidigen hat, zu erledigen, ſo daß dem prächtiaſt gelegenen baye⸗ riſchen Winterkurort Garmiſch eine große Saiſon bevorſteht, vor⸗ ausgeſetzt natürlich, daß der Wettergott den Winterſportfreunden keinen Strich durch die Rechnung macht. Citeratur „Dom farbigen Winker“. Nicht einförmig, weiß oder gar grau, wie man früher glaubte, iſt der Winter, nein farbenprächtig über alle Maßen und bunt und vieltönig iſt auch das Winterſportgetriebe der Winterſportplätze. Dieſer Buntheit trägt nun auch die führende und von den großen deutſchen Winterſportverbänden anerkannte amtliche Zeitſchrift„Der Winter“ Rechnung Ihr 18. Jahr⸗ gang, im Bergverlag Rudolf Rother, München, von Carl J. Luther herausgegeben, erſcheint in farbige Umſchläge geheftet, die für jedes Heft ein in buntem Offſetverfahren gedrucktes Bild bringen.„Der Winter“ wird nun überdies auf Kunſtdruckpapier abgezogen und viel ſtärker als bisher illuſtriert. Das vorliegende erſte Heft des neuen Jahrganges enthält ausgezeichnete von Pho⸗ tographen und Künſtlern auch graphiſch reichilluſtrierte Beiträge. Die ſehr beliebte Zeitſchrift wird überall hoch eingeſchätzt und ge⸗ rühmt wegen ihrem vielſeitigen, ſtreng ſportlichen, belehrenden und unterhaltenden Inhalt und wegen ihrer gediegenen Ausſtattung. Lorenz, Raufſmann Oskar Tietz. Jensen und andere fahren au vene Niifa-Rad Aneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeemenenmeenenmumenmhn Mitteldeutsche Fahrradiuerke d. m. b. R Sangerhausen- Berlin, Am Karisbad 6 „„„„„„ d eer deeeeeeeee Donnerstad. den 20. November 1924 Neue Mannheimer Feitung(Abend⸗Rusgabe) 7. Seife. Nr. 541 [Neue Mannheimer Seitung» Handelsblatt ———?— marktes vor. Auch wies man auf die Ausführungen der Wirt⸗ 4 Deviſenmarkt ſchaftlichen Mitteilungen der Deſce Bank 1550 2585 denen man Waren und Märkte erausleſen wollte, daß die allgen iemlie Berliner deviſen 0 9 Induſtriewerte im allgemeinen ziemlich Mmannheimer produktenbörſe — e.15 0 75. Die Aktien ſtellten ſich faſt durchweg höher, aber nicht in dem m. Mannheim, 20. Nov.(Eigen Bericht.) Bei fehlender Nach⸗ Holland 1 erwarteten Ausmaße. Dies veranlaßte die Spekulation zur Zurück⸗ frage ſeitens des Konſums verkehrt der Markt heute in ſehr ruhiger Se. 28* 11 9—120 vollhaltung, ſo daß im Verlaufe namentlich auf dem Montan⸗]Haltung. Man nannte Weizen, inländ. mit 24,.—, ausländ. mit Cheſer. 70.09 20.19 20,19 20.20 5 markte die anfänglichen Beſſerungen zum größeren Teil wieder 28—30,—, Roggen, inländiſch 24,.— ausländiſch 25,50—25,75, 95. 3 N0 9205 5 612894 9246„ verloren gingen. So eſtellten ſich Deutſch⸗Luxemburger noch unter]Gerſte 26—28,50, Hafer, inländ. 18—21,.—, ausf. 19,.50—24.—: 5 Jopengagen 2— 2 7267 1405 2 den Schlußkurs vom Dienstag. Auch Phönix konnten ſich nicht voll[ Mais, mit Sack 21,7522,.— Gel, alles per 100 Kilo bahnfrei Slecbenn: 144⁵ 13.85 18445 16655„ſbehaupten. Dagegen beſſerten ſich Harpener, Hoeſch und Mannes⸗ Mannheim. Mehl hatte in Uebereinſtimmung mit Brotgetreid⸗ Helhagtors. N 8 95 11085 10% mann etwas. gleichfalls ruhigen Verkehr. Weizenmehl(Baſis 0) wird zu 35,50 Nianen. 18.10 19.20 l 19.24 Von Elektrowerten ſtiegen Akkumulatoren um 4 Bill.] bis 38,— und Roggenmehl zu 32,50—35,50 Ge per 100 eilo frei den ent: 1 15.82 19.42 55 1955 19.95 5 Prozent, auf die vermutete günſtige Umſtellung. Aus dem gleichen Waggon Mühle offeriert. J utterartikel waren ebenfalls Faris 1 0 9910 rV„ Grunde geiwannen Schuckert und Siemens u. Halske je 2 Bill. unverändert. Weizenkleie wird mit 12,75 und Roggenkleie mit Schweiz 9 80.75 21.43 28 91.21 Prozent. Von den Maſchinenaktien zogen Berlin⸗Karls⸗ 12,50.4 per 100, Kilo frei Waggon Mannheim genannt. den 2 1605 115 2 7895 1005„ fruher Induſtrie und Loewe u. Co. wieder um etwa 1 Billion an. Mannheimet viehmarkt Lonſtanetnöpel..32 2084 2.31.33 1 ie de Janeire 0,48 0,40 0.48.40 1 Dem heutigen Viehmarkt wurden zugetrieben: 107 Kälber. drag:vereinigte Speyerer Iilegelwerke.-., Speyer-Mannheim 169 Schweine, 907 Ferkel und Läufer. Breiſe für 50 Kilo Lebend⸗ 15 9075.,8„ 60% de hr. Die.-V. vom 20. November, in der 9 Aktionäre mit gewicht(in Goldmark): Kälber: 60—76, Schweine: 60—18, 55 8 8% 30 14½4 Stimmen vertreten waren, genehmigte den 58 627 Bieh Ferkel und Läufer—30 pro Stück. 1 5 0 Gewinn aufweiſenden Papiermarkabſchluß für 1923 ſowie die Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam, geräumt; Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Feſte Haltung— Schwankungen in deulſchen Anleihen Kursgewinne auf dem Montanmarkt ſeh Jrankfurt a.., 20. Nop.(Drahtb.) Die Börſe eröffnete in hr feſter Haltung; die Stimmung iſt außerordentl. zuverſichtlich 155 namentlich das Publikum tritt viel als Käüfer auf; auch aus zem Auslande liegen wieder Aufträge vor. Deutſche Anleihen and wieder großen Schwankungen ausgeſetzt; ſie eröffneten außer⸗ rbentlich feſt, ſo daß der erſte amtliche Kurs der Kriegsanleihe N 0,97733 feſtgeſetzt werden konnte, doch wurde dieſe ſpäter mit 0,50 angeboten. Auf dem Induſtriemarkt iſt aber das Geſchäft heute ehr lebhaft bei ſteigender Tendenz. Beſonders bevorzugt find 8 Montan⸗, Chemie⸗ und Elektrowertez auch Schiffahrtswerte liegen heute wieder etwas feſter. Banken ſind degut behauptet, öſterreichiſche Banken feſter. Der Einheits⸗ markt der Induſtriepapiere iſt beſonders feſt, weil ſich hier das ublikum engagiert. Auf dem Montanmarkt betragen die Kursgewinne bis 2 Bill. Prozent, auf dem Chemiemarkt bis 1 Bill. Prozent und auf dem Elektromarkt bis 3 Bill. Prozent(Stuttgart). Sehr lebhaft war auch das Geſchäft auf dem freien arkt. Api 2,2, Becker Stahl 1,2, Becker Kohle 4½4, Benz 4, Benwn Boveri 0,975, Growag 0,125, Hanſa Lloyd 153, Kreichgauer 0,120, Krügershall 7,25, Deutſche Petroleum 169, Raſtatter füſſtger 4 und Ufa 12860. Der Geldmarkt iſt heute wieder flüſſiger. Tägliches Geld pro Mille. Auf dem Deviſenmarkt betrug die Nachfrage heute 40 000 engliſche Pfund das Angebot 4000 engliſche Pfund. Im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft weiter ſehr lebhaft. Deutſche An⸗ leihen zogen weiter an und haben weit den erſten amtlichen Kurs überſchritten. Kriegsanleihe jetzt 0,985. An der Nachbörſe ſtiegen Kriegsanleihe ſchließlich bis 1000. Außerdem waren namentlich die erte des Einheitsmarktes außerordentlich feſt. Geſucht zu höheren Kurſen waren Gebrüder Adt, Feinmechanik Jetter, Schriftgießerei Stempel u. Bröckhues. Serliner Wertpaplerbörſe Jurückhaltung der Spekulation verin, 20. Nop.(Drahtb.) Die Haltung der Börſe trug bei eginn dez Verkehrs entſchieden das Zeichen der Feſtigkeit. Es Goldmark⸗Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 1924 und die Umſtellung auf Goldmark. Danach wird das Aktienkapital von 2000 000 P. durch Abſtempelung der 1000⸗4⸗Aktien auf Gold⸗ mark⸗Aktien zu 200 G. auf 400 000 G gebracht. Der Rücklage werden 50 431 Gl, der geſetzlichen Rücklage 100 000 G% zu⸗ geführt. Das Goldmarkkapital von nom. 400 000 ſtellt den reinen Aktivwert des Unternehmens auf Grund der bilanz dar. Der Grundbeſitz erſcheint in der Bilanz mit 211 290 Gebäude mit 249 388, Einrichtungen mit 76 124 G, Waren 5 73 640.. Den 10 2553 G Debitoren ſtehen 25 741 G. Kredi⸗ toren gegenüber. Rohſtoffe, Halbfabrikate und Fertigfabrikate ſelen ſehr vorſichtig bewertet. Das Geſchäftsjahr wurde aus ſteuer⸗ lichen Gründen guf das Kalenderjahr verlegt, ſo daß das Geſchäfts⸗ jahr 1923/4 14 Monate umfaßt. Der Geſchäftsgang war infolge des teueren Geldes unbefriedigend und es mußten Lieferverträge mit Verluſt abgeſchloſſen werden. die noch nicht vollſtändig abge⸗ wickelt ſind. In der letzten Zeit kabe ſich der Geſchäftsgang und die Preisgeſtaltung gebeſſert. OSunlicht⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannheim. Die 8. o..⸗V. bie am 9. Dezember abgehalten. Auf der Tagesordnung ſtehen die Vorlage des Jahresberichts, die Beſchlußfaſſung über die ae der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz und die Umſtellung des Grundkapitals. Außerdem ſind Wahlen zum Aufſichtsrat vorgeſehen. OPfälziſche Mühlenwerke, Mannheim. Die Geſellſchaft beruft auf den 12. Dezember eine ao..⸗V. ein, in der die für den 1. April 1924 aufgeſtellte Goldmark⸗ Eröffnungsbilanz vorgelegt wird. Treuhand, Kurpfalz.⸗G., Mannheim. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Prof. Dr. Rumpf, beruft auf den 15. Dezember zwecks Vorlage der Goldmark⸗ Eröffnungsbilanz und Wahlen zum Aufſichtsrat die.⸗V. der Geſellſchaft ein. * Würkk. Induſtrie- und Landwirtkſchaftsbank.⸗G., Skuktgart. Die erſte o..⸗V. genehmigte die Papiermarkbilanz und die Um⸗ ſtellung auf Goldmark. Die Goldmarkbilanz weiſt aus: Geſchäfts⸗ einrichtung 3000, Außenſtände 11 350, Schulden 9100,47, Rein⸗ vermögen 5249,53. Demnach erfolgt die Goldmarkumſtellung von 100 Millionen Papiermark im Verhältnis von 40 000 1 auf 5000 Goldmark, während 249,53 als Reſerve zurückgeſtellt werden. „o Die Tabakſteuer als ertragreichſte Verbrauchsſtener. Im letzten Monat erbrachte die Tabakſteuer lt. Zigarren⸗ u. Zigaretten⸗ Spezialiſt 41,75 Millionen, das iſt bedeutend mehr als die Er⸗ träge aus der Bierſteuer und der Zuckerſteuer zuſammen; die Tabakſteuer iſt bereits ſeit Anfang des Jahres allmonatlich die mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern ruhig, * Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlber in Rentenmark Preisnotierungen vom 20. November 1924. Meizen, inländiſcher 24.00——, Roggenmehr.50—35.00 7 ausländiſcher 28,00—0,00 J Weizenkleie mit Sock 12,75. 00.00 Roggen, 2400— Biertreber——— 1 ausländiſcher 25,50 25 75 JRNohmelaſſe—— Brau⸗Gerſte(alte) 26,00 28,50[ Wieſanheu, loſe.00— 9,50 „(neue) 1 Rotkleehen——— Hafer,(neuer) 18,00 20,50]Luzerne⸗Kleehen.50 10.89 alter 19,50—24,00 Preß⸗Stroh.40—.80 Mdis gelbes mit Sack 21,75—22.00] Gebundenes Stroh.80— 4,80 Weizenmehl B. Spez. 0 Richtprets) 35, 30 39,15 J Raps——— Tendenz: ruhig. Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 18. November Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 9 Pfg. nach Rhein⸗ und Ruhrhäfen 10 Pfg. ab Kanal. Exporlkohle nach Roflerdam: 1,30 fl. bei freiem Schleppen und beſchränkter Lade⸗ und Löſchzeit. Geſchäft etwas ruhiger. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwartt Durch den Zufluß warmer Weſtwinde werden die kalten über dem Feſtlande lagernden Luftmaſſen lanaſam abgeſaugt. Auch in Baden iſt es etwas milder geworden. Die Rheinebene war heute morgen bereits froſtfrei. Ebenſo haben die Temperaturen im übri⸗ gen Deutſchland, in den Ebenen(Südbayern ausgenommen), den Ge⸗ frierpunkt wieder überſtiegen. Vielfach ſind beim Vordringen der weſtlichen Luftſtrömungen mehrfach Schneefälle vorgekommen. Votausſichtliche Witterung am Freitaa bis nachts 12 Uhr: Noch etwas milder, Froſt auch im Gebirge nachlaſſend. Leichte in Regen übergehende Niederſchläge. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Nene Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur. Kurt Fiſcher⸗ Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitix und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willg hieß, vom Auslande, namentlich von England und der Schweiz, ägen gute Kauforders für Induſtriewerte namentlich des Montan⸗ Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. iee deutſche Verbrauchsſteuer. 18. 20 18. 20 18. Tricotw, Beſigh.. 51.—Ver, Ultromarinf. 13.90 14.25 Sſchockew., Kltn..25 Thürg. Lieſ. Gotha•75 10.—Ver. Zellſt. Berlin.45.80—9 75 B. Wagh..00 Uhrenfabr. Furtw. 25 Vogtl. Maſch. St..80 2,80]„ Frankenthal 3,35 Volgt& Häff. St..40.40 Heilbronn.85 20 Volthom. Sell. u..80 2065 Offſtein.. 2,85 Wayß& Freytag 2,80.80 Nheingan—,— Zellſt.Waldhof St. 99 5.251„ Stuttgart.15 Fraulfurter Dividenden⸗Werte. Vantz„Aktien. 18. 20. D. Hypothetendnt 430 4,50 18. 215 D. Creditbkl. 2,.— 250 2 Nabicche Bank. 81,— 2„ lleberſ. Bank 82, 81, Rhein. Hy 125 8. 4. 18. Rhein. Creditbank 2,55 8⁵ Freiverkehrs⸗Kutſe. 5 Kreichgauer....—,— 9,11 Naſtatter Waggon.— 4, Gbderferd..70.72 Mansfelder.„ 8.%ns 11.75 125 1⁵ Entrepriſes.—. Mez Söhne...— 2,—[Mhm. Kohlenanl. 10.—.75 Berliner Dividenden⸗Werke. Fank für r. Ind. 175 1,75 Bereinsbant. 0,1..50] Südd. B. Ered.⸗B..80 Bayr..Cred. W— Hiscont. 8 25 158325 Südd. 8 8.— Vann Hyp.. 5.—.35 Dresdner Ba 5 8, Wiener Bankver. 0,27 0, e dmer Bankver..28.45 den Bankanſt.— rliner andg 24.— 2465 Notenbank.70.70 rvalbk 5,28 8548 .Nat.⸗B 10.50 10,65 1 11.,70 12. 2⁵ nt 420 elallb. u..⸗G. 13,70 14, 5 545 Mitteld. Credit⸗B..60.70 Nürnberg. VB.⸗Bk.—,— er*— e 52².80 53 53.40 Vergwerke-Akktien. Harpen. Bergbau 90,.— 91,75 .45 Kalltvert Aſchersl. 14,— 14,.— Kaliwrk. Salzdetf.—.— 995 Kaliwerke Weſter. 16 5 17. 25 Rhein — Lothr. H. u..⸗B. 42,28 43,— Salzw. Heilbronn 23. 55 90 Mannesmannröh. 45.28 45, 45 Tellus Bergbau. 2485 13.50 V. K. u. Caurahütte 5,30 6,— Crauspork⸗Akctien. Schene ngbahn.18.80 Nrddeutſch. Llogd 3,80 3,71 Baltimore& Ohlo 48,.——— Sög⸗Anat Waketf 24.30 25.— Peſtrl. St.. 2450—— Induſtrie ⸗Aktien. Babd. Anil. u. Soba 20,80 21 50 Cement Karlſtadt 9,70 9,70 Bad. Elektr.⸗Geſ. 0,25 0,26 Lothr. Metz——— Bad. Maſch. Durl. 15,25 15.25 Chen. Ael iden—.—— Bad.ührenFurtw. 20, 20,90 Chem. Wrk. Albert 97.50 80575 Bayriſch. Spiegel.95 5,.—]„ Goldenberg 33,— 34,— Bayer. Telluloſe 8,50.80„ Gries heim. 19.— 19.65 Beck& Henlel 2085.85 Weiler t. M. 17,50 18,— Bergmann Elektr. 18,75 14.50 Cont Nürnd Vzga—.—— Bing Metallwerke 2002.05 Daimler Motos.80— 85 e Kley 870 2,05 Bl.⸗u. S. Braubach—,— Dt Eiſenh. Berlin 5. 5,20 An Stamm.90 9,15 Brem.⸗Beſigh. Oel 25,— 23.90.Gold⸗ u S. Anſt. 14,75 18, glockont.—— 9,75—— Breuer Stamm—,———Deutſche Verlag. 28,50 23 10 Bun Brorhues N. W. 6,75.50 Dyckerh,* Wibm..40 4,10 855 Zelſtoß 255 1775 Broncef. Schlenk 39.—.32.0 Dhigler Zweibrüc..50.80 Fabe bed. Dormſt..20.10] Bürſtenf.—— 2080 21— Dürrkoppwert. St.——— en. Weinheim.62 0,80[Cem Heidelberg 200 21— Düſſeld Rat. Dürr 270 2075.78 endertdal 25 iſrsl 130.28 Feiſt Sect Frukfri. 3,10 8,10J Hirſch Kupfzu. Met. 5 775 17,— Farb 1 19,25 19,75 balbeelt ulda. 4. 8 gach⸗ und Tiefbau 2,90 1 Bois 250 840 Frangf e Hof. 1880 1555 Höchſter Fage 1 „Dad. rankf. Pok. K Wit. 4,75 4. Holzmann, Phil.. 5, uchswag Stomm.20 1,25 Holzverkohl. Ind. 8 Ludw Mainz.25 0. Junghans Stomm 80 0 A o. 10 135,Jewing Kelſersl. 880 8, Goldſchmidt Th. 38 245 ——e M Durl. Karlsr. Maſchin. Bilft 1210 1463 AE 80. de cer Grün, Bilfinger ein, e alds Neu, Mahm. 115 16,50 Knorr, Heilhronn 385 Henabr. 18,— 18,50 Maunb. Verſ.⸗Geſ. 86.— 86,— rankf. Allg. Verſ. 62,— 65.— berrh. Verſ.⸗Geſ. Neße u. Werte 8,40.80 Bobanner er.c U 5 5 15,7 Sichwell e gr. 66, Fae ee nk. Berg rk. Gellenk—— Eiſenind. 10,15 10, 45 Bergbau. 44, 44,75 raugfohle 20.45 30, 15 Acpemenngenn. 48— 48. 5 Sternb. 41, 985 Stamm. 78,— 400 eeeee 80 chöfferz. Bindg. 24.50 25.25 Mas LegerdSlorch 28,50 28,50 .—,— 21, d. Geh Wächt Wat.— 2 Op beahe 56.——.— 882 2 885 nger Saleh 620.20 an Je—.— 1175 aber tift—.— 11,75 50 An 550 5 165 Braun Krauß& Co., Lck. 3 Krumm, Otto Lahmeyer K Co. 5 1. Lech Augsburg⸗ anł. 355 80775 chnellpr. 1 105 5 255 Hanfwerk. 0 10.20 16.20 „75 883 „Vereinsbant 2,25 2,89 Baltimore ———.—Bank f. el. Werte Frankf. R. u. Mitv. 6,80 Barmer Bankyer⸗ Eb.⸗Bd. 10.— 10,75 Darmſt u. Nt.⸗Bt. 2,40[Adler& Oppenh. 0 Anglo⸗Et. Guano 10, 10,25 Anhat. Kohlenw 21 75 225 75 Alchae 19,25 20,13 Augsb⸗Nb. Maſch. 23.—.28.175— 28.0 5 Deutſche Kalim, 34,0 0 83,50 „50[Deutſch. Eiſen 30(Elektr. Lich Crausport- Aktien. .⸗Auſtral. Diſch. 24,25 24,50 Hb.⸗Amk. Paketf. 24 950 24.75 Südd. Eiſenbähn—.— 59.—5 ⸗Südam. Deſch. 36,75 86,50 47.— 47.25 Hanfa Dſchiff.85.85 Bauk⸗Alctien. Oiſch. Aſiat. Vank 34.— 84,40 55 iſche Bank..80 12,15 eberſee Br. 80,28 81. Jles. Commandit 1 75 14.40.85 Dresdner Bank..85 Mitkeldk., Krebith 185.75 Juduſtrie ⸗Alclien. Badiſche Anilin. 20,78 21,80 Balcke Maſchin..80 Adlerwerke 2,18 Bayr. Spiegelgls. 1—.10 .G.Anilinfarb.% 18, 903 J B. Bemberg 27.— .0, Perkhrow 4,80.40 Bergmann Elegtr. 1360 14.,18 Alexanderwerk. 3,65 3,60 Berlin⸗Anh Mſch..25 4,13 815 5 en. 2,10.40 Ber⸗Gub. Hutfbr. 27,28 27,25 C eſe. 85 90 9— BerlinKarler Ind. 76,— 78, Berliner Maſchb. 15.75 15.75 Berzellus Bergw. 3,25 3,75 Bing Nürnderg..— 3,10 25 Bismarckhütte.— Bochumer Gußſt. 81,25 62,— Gebr. Böhler& Co. 2700——.— Braunk. u. Brikets 375 60 38.— Br.⸗Beſigh. Oelf. 25.— 26.—5 Flsbach& Co. 24,90—, Deutſche Maſch..78.²5 Emaille Ullrich. 3,60 3, Deutſche Wüs 195 10 Enzinger Filter. 9,— 9 Deutſche Wollw.. 8,75 5,50 Eſchw. Bergwerk. „8,20 5,15 Jaber Bleiſtift. Donnersmarckh.. 81 75 92. 50 Fahl, Liſt& Go. Dürener Metall 727.— eldmühle Papier Dürrkoppwerke.. 12,28 18, ten& Düſſeld. Eiſenb. 14.— 14.75 lend berüenb. Dynamit Nobel. 9,50 9,95 Friſter Eckard Maſchin. 8, 7,80 5 Wag— Eiſenw. L. Meuer 1,45 14⁰ elder Farb. 975 19,70 Zagberd ale Elberfeld. Kupfer 0,72—— Glektr. 0 1150 1—IGelſenk, Bergw. 685 70 68,70 oJGeiſenk. Gußſtati 18720 13.50 u. Kr 7,.— 28 15 2 1 75 annov. M.— olzmann 15„Waggonfab 11 25 11— 555825 12,— 12.50 Norddtſ⸗ RNoland⸗Einte... 7, Verein. Eldeſchiſf 245 Lloyd 4.80 Schantungbahn..— 215 Sch abah⸗ 950 Allg. Lok. u. Str. 46,50 47.— 88 Deſt. Cred.⸗Anſt.. 9,40 0,40 52,50 52,85 ddeutſch.— 8,25 Weſthant.80 50% 105 Berl. Hd. Geſ.. 24.69 2 Com. u. Privatbk. 5,45 10.65 1 Dremer Vulkan. 86.50 Duderus Eiſendd. 17 5 10 Chem d Chem. Hyden. Chem. Weiler Nen. Gelſenk. em. Albert. Concord.—— Daimler Motoren 25 Deſſauer GSas Dtſch. Atl. Telegr. 1075 21 75 Deutſch⸗Luxemb.. 85, 65,25 D. Eiſend. 9.— 4,10 Deutſche Erdöl.. 40.— 42.— Heuſcg Gußftaht 4,80.80 che Kabelw..25.75 Jenſchow& Co.. 28,40 29,80 German. Portl.. 10, 10,20 Gerresheim. Glas 48.75 44.50 Geſ. f. elektr. Unter. 11,80 11,85 Gebr. Gbedhardt. 10,25 10.25 Accumulat. Fabr. 29,50 33,80 Annener Gußſtahl.30.75 8 2* 5,60.80 Gothaer Maggon.10.— Greppiner Werke. 35,— 84,8 Grißner abe, Nem. 8 25,90 25,80 rßkr..80 888 785 4 85 eSer 88SSSSS88 2 — —. d Grün& Bilfinger 1625 65 Gruſchwitz Werdk Hackethal Draht 228 9 Halleſche Maſch. 10,%40 10 5 17,50 9— 15 ebr. Koſthelmer Gel. Kötitzer Kunſtled. 220.50 S50 Cie. 585 1.90 9 er bde. Ca.. 11, 1125 Laurahütte 5,75 805005⸗ Einde's 7,50 7,½0 Linde— arl Audſtröm 17, 18, Sae Schubfabr. 2,20.10 22 2 * .. 7 Hammers. enſa Lloyd...20 14 27 55 Maſch. 2088 21.50 89. 2 bg, Wlen Guuan.80 2, Httew. C. M. Kanſer 37,75 87,75 Harkort Bergtork..70.60] Jlſe Bergbau. 20,80 20,15 Harpen. + M. Jüdel& Co. 8,30 830N Hartmann Maſch. Gebr. 10,85—.— olHeckmann. 8—— ellan.0 den Neaſ ütte—8— 55 2 100 135 2⁵ .20 ar—.— 15 2 Maſen 850 1855J8f.45 2805 2435 20 5 1 .— 4 üßen 13 95 14.75 Heddernh. Kupfer—.— 6460 Herzogp. München—n 1 Hilpert Armaturf. 7˙¹⁸.50 der 55.—.——.—Peter linion Frkft..875.65 5 1 52 ae 250 20 Uulp n.—— 22 979 50 ſellan Weſſel 700 Abela Gebd sSch.60 1⁰ Ah. 12 8 1725 750 Nh. Maſch. Leud. 5.25 Rhenania Aachen.75 8. Ddene 880.50 6,85 erh. Oed. ee 5 Dinke& Hoffmann 10,25 10,20 45 1 0. 68,25 87,— 50 C. 8 8,1 Kollmr.& Jourdan 98 8. Loche Borl⸗Fern 825 880 Web-Einden 5,10.20f Reckorf. Fabtgg. 55 8, 5 05 280 Ziltan 829 810 Niedlauf. en 47,25 47, 80 r. Meguin& Co. 4 15.—]Nordd. Wollkämm 53. 755 Katu Wollwar 23.— 27, Oberſchl. Sab... 9,80 10,10 Wir& Geneſt... 5,00 6,20 Eiſenindſt 10.,28 10, 0 wren Deutz 1 21.25 Kokswerke.375 42.80 .50 nbiheim „11.85 16,80J C. M. Ken. 05 Leber, 43, 1 55 3 Klöcknerwerke 18,60 19,40J C. H. Knorr 275 u. St.53, 54.75 Tel Thale Eiſenhütte.—.——.— Thoerl Oelfabrik. Tbüring Salinen.—, Unionwerke Nhm.45 Sa e. Goldſchmidt, Th.. 16,10 17,2504 a.. 84% Gebr. 525 4,254% 50137 955.. de 112²⁵ Bag 54 88 8. 51 ObönRe A Kobb. 18,50 18,—4e Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den Abria nedaktionellen Teil: Nr. Kircher: f Anzelaen:* Bernbardt. 18. 20 Phönix Bergbau 43,75 44, 13 Hermann Pöge 30.30 Rathgeber Wagg.13 5,30 Reisholz Pavier 10,75 11.50 Rhein. Braunkohl. 30,25 30,50 Rhein. Chamotte 70,——.— Rhein. Elektrizität.25.10 Rhein. Maſch Led..10 3,10 Nhein. Met. Vorz. 8,25 8. Rhein. Möbelſtoff.25.25 Rheinſtahl 86.— 97,25 Rhenania Chem. 4,80.— d. Berliner 4,10 4,80 Rombach. Hütten 115— 2¹, 5 Roſitzer Braunk.— 0 17.— Roſitzer Zucker—, 48, Rückforth Nachf..55 985 Siemens& Halske Rütg erswerke 16,78 16,5 Sinner.G. Sachſenwerk 13.180 Stettiner Bultan Säch!. Gußſtahl 11.90 11.75 Stoehr Kammgrn. Salzdetfurth. 20, 13 20,25 Stoewer Nähm. 18,30 Sarotti 50.50 Stollb Zinkhütten 38.50 Scheidemandel.—— 19,75 Se.50 ugo Schneider 8.—.80 Teckl. chubert& Salz. 10,75 10,70 Teichgräber.— 1 —1 Glanzſtoff Elbf 70. 75,25 Weſtf. Eiſen Lobr. 18.— 3 VBer. Harzer Kalk 2,50.50 Wicking⸗Cememt. 32 V Schuhf Bru& W.40.30 Wiesloch Tonwar. 18,.— 13.50 BStaylw..d. Jyp 129.5 126,5 Wilpeltmeg. Eulau.75.— Ber. Ultramarinf. 14,85 14. Wiſſener Stahl 9,50 9,50 Vogel Telegr.⸗Dr.50 2,50] Wittener Gußſtahl 2755 25 28 Vogtländ Waſch..90.75 5 Buckau. 145.15 Wanderer⸗Werke 5 2 lſtoff Berein..78.7 Weſer Akt⸗Geſ. 20 toff Waldhof 9,15 8. Weſterreg. Alkalt. 105 155 18. 20. Schuckert& Co. 42.75 45,80 Segall Strumpf 525.50 Siemens Elektr. .17,50 18.— 1 8,45.25 Union⸗Gießerel..50 iner Papier..60 Fetl. um..60 5 Chem Charl. 14,60 V. Dtſch. Nickelw. 22.50 22,78 Berliner Freiwerkehrs ⸗Kurſe. 21.— Heibburz 8 42 ee 425 Jeee 85 3555 „ 7 Rn. Ipu 55* 8,75 8,5] Sichel& Co. 280 300 rreStahl.. I. 5 We. 8 75 Denz ae.60 3,75.15.15 Sloman Solpeter K W Vbosphat 12— 355 7 755 .1875 18,%5 Aen.015.615 17.— 17, Petersb. Int Hand.—.— —— Berliner Feſtverninsſiche Werte. a) Keichs⸗ und Staatspapiere. 185½%% D. Reichsant.080.150 5% B. Kohlenantk. 9% 1 480.566 5% Preuß. Kalfoni 2% Konſols.268.325, Koggenwert., 3¹ 807 ſo⸗„.150.550 55%— genrentb. 1924er 0,830 0,5753.240.350 5% Schſ. Beaunk. 7% B. gteichsanl. 0 800.0804% Badiſche Anl.—.——.— .125 1,1753½% Bager, Anl..880 1. 700 b) Ansländiſche Rentenwerke. 4% Mezikaner..—.— 39. 4% Türk. unif Anl.—.——.—4%„ 80 4% ½ Oeft Schatza..30 7,88 4%„ olloß. 1911 10,%50 10.70/2 Sübö %„Goldrente 10 20—.—„Los—,— 23,20 4⸗% 4 7 ül. St. 1813.20 4½%„„„1914 7,20 4%„ e.75 .7⁰ 40% 1 2 0 ul. Sb alte 10.— g, aSe⸗n.St7a) 8,75 8 — 2 Goldankeil „Landſch⸗ Rogg. 40„* nor. 4.* 11.75 25⁰ 4 1% ten. 25 Tehuaniepec—.—28.— 4%„Magb.⸗Eil.1 11,—1I. 5 1 9,28 8,1303 ee Seſtverfiusliche Werle. Suläudiſche. 29 8, 56 187 J20 J8 4% ewrgnl-un. 5 do. 89. 1917.20 7863%% 16605 7 1919..885 0,600 3% 3 33„ Pr.Schatanw.—. Pf 990 19045—. do..075.150½/½% do,. 45* 6 t. Nelgsenl 9075 985004 95 Feat on.310 1,340,4% Heſf. v. 89 u. 08.500 4% do unk..1925 1,100.475. 5—5 abge 158 132ů 14508%% 1523 15759 7 14370.350 3— 122⁵ 5.281 157 2 6e 9505 an—.—— %% W. u..de. 35 0—— e 80 7% Wüen. 1618—— 1800 10 0. ag W JBad Anl.a 55 0 U % VI.-H do. 6855.720 3% do. von 2200 2700 525 d eeee(in Billtonen). e eet 388 378 an. 1903—— J4% Des. uag 2 Deſts Nisla 308 705 4 edeed en 50 80 e en 12 07 do. Schaß..0 7„Nt.⸗B.—. am. 28— Wab 42—.— 40.— 88. 55 5 58—— 155 25 5 4005% Derig⸗Anl. o. Goldrente 10.——.———15 De. eind. Kants.888—— ee Dollarſchäze r. Goldanleihe 4½0% Mhm v. 1914——— 4e, 2 e 10 55 18. 8 — 8 — — 01 Nachdem in mehreren Gehöften in Altlußheim bdie Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, werden folgende Anordnungen getroffen: A. Sperrbezirk. Der Farren⸗, Eber⸗ und Bockſtall, ſowie die Rheinhäuſerſtraße und die Schulſtvaße in Altluß⸗ heim bilden einen Sperrbezirk i. S. der§8 161 ff. der Ausführungsvorſchriften des Bundesrats zum Reichsviehſeuchengeſetz. B. Beobachtungsgebiet. Um den Sperrbezirk(A) wird ein Beobachtungs gebiet im Sinne der§§ 165 ff. der Ausführungs⸗ vorſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz, beſtehend aus der Gemeinde Altlußheim, gebildet. C. 15 km Umkreis. In den Umkreis von 15 km vom Seuchenort Altlußheim entfernt§ 168 der Ausführungsvor⸗ ſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz) fallen fol⸗ nde Gemeinden: Neulußheim, Reilingen, Hocken⸗ —— Ketſch und Rheinhauſen 4 Mannheim, den 18. November 1924. Badiſches Bezirksamt— Abt. II. Die Bekämpfung der Maul⸗ u. Klauenſeuche betr. Treitag, den 21. November 1924 Bunfer Abend Dalast-Kaffee verbunden mit einem Sondler-Konzert unter Leitung des Herrn Kapellmeister Apel. Anfang 8½ Uhr. PNROGRANMMNM: „„„ von Wöhlert 1. 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