* Gezugepreiſe: In Manndeim u. Umgebung wöchentlich 5 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei edt! enderung d. wiriſchaftl. Verhältniſſe nolwendig werdend reiserhöhungen anzuerkennen Poſtſchecktonto Nr 17590 arlsruhe. Hauptgeſchäfisſtelle E 6, 2 Geſchäſts⸗ kebenſtellen Waldhoſſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ plag 4 Fernſpr Nr. 7941 7945,— Telegr-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Jeit u. n. e— inn Ein neuer Schlag gegen Poincaré Paris, 21. Nov.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Das „deuvre“ veröffentlicht heute einige weitere Bemerkungen des Botſchafters George Louis aus ſeinen Tagebüchern. Louis hatte die Gewohnheit, von Jahr zu Jahr ſeine Eindrücke, die er von den Staatsmännern hatte, niederzuſchreiben. Oeuvre veröffentlicht nun ſeinen Eindruck aus dem Jahre 1914. Es heißt hier u.., daß Poin⸗ ee und Iswolski im Juli 1914 die Sache ebenſo friedlich hätten regeln können, wie dies im Januar 1908 in der Annektions⸗ zriſe der Fall war. Dieſe Bemerkung zeigt, daß Louis perſönlich don der ganzen Verantwortlichkeit Poincares und Iswolskis am Kriegsausbruch überzeugt war. Aus Geſprächen mit Graf Witte Die„Europe“ veröffentlicht Aufzeichnungen des franzöſiſchen Botſchafters Louis über Geſpräche mit Graf Witte am 25. Oktober 1911. Witte ſagte darnach zu Louis: Den japaniſch⸗ruſſiſchen Krieg hätte Frankreich derhindern können, wenn es zu Rußland das geſagt hätte, was Rußland im Augenblick von Faſchoda geſagt habe. Aber wer kann denn beſtimmen, wer der wirkliche Angreifer iſt? Selbſt er Gerichtshof im Haag wird in Verlegenheit kommen, wenn er entſcheiden ſollte, wer im Jahre 1870 angegriffen hat? Louis er⸗ widerte: Frankreich hat den Krieg erklärt, aber Deutſchland hat ihn propoziert. . Am 15. September 1913 ſagte Graf Witte zu Louis, er habe ihm ein großeg Geheimnis mitzuteilen. Der Zar habe ihm Befehl egeben, Loubet in Frankreich zu beſuchen. Auch nach Rominten ei er gegangen. Witte ſagte weiter:„Bülow führte mich nach Nor⸗ derney. Bülow und der Kaiſer wußten, daß ich ein Anhänger einer ruſſiſ ⸗franzöſiſchen⸗deutſchen Allianz war. Nach meiner Anſicht ibt es kein anderes Heil für Europa. Ich war aber auch gegen den Abſchluß einer engliſch⸗ruſſiſch⸗franzöſiſchen Entente, die ſogar der Zar nich ü Als ich in Rominten an⸗ icht gewünſcht hat. kam, ſagte Wilhelm II. zu mir: Ihr Zar und ich haben Ihre Ge⸗ danken über die Allianz zu dreien angewendet. Ich ſagte dem Zaren, was Wilhelm II. geſagt hatte, worauf er antwortete:„Sagen Sie Jambsdorff, daß Sie zuſtimmen für mich“. Lambsdorff war es eine große Ueberraſchung, als er vom Zaren hörte, daß die Abmach⸗ de n in Björke von ihm unterzeichnet worden ſei. Wilhelm habe dem Zaren mitgeteilt, daß dieſes Abkommen unvereinbar mit dem England Weitere engliſche Kommentare ., In Londoner Kreiſen betont man, daß der Beſchluß det „Regierung. das Genfer Protokoll nicht in Rom zu diskutieren deineswegs dahin auszulegen ſei, daß ſich die Regierung deagen das Protokoll entſchieden habe. Dem Beſchluß der Regie⸗ zuna ſolle die Tatſache zugrundeliegen, daß man die Entſcheidung Imausziehen wolle, um Zeit für die Prüfung der Frage mit den Do⸗ mien zu gewinnen. Man erfährt. daß die Vertreter der Dominien anläßlich einer anderen Gelegenheit demnächſt nach London kommen werden und daß dabei auch das Genfer Protokoll zur Sprache ge⸗ vacht werden wird. Erſt dann werde ſich die Regierung für oder gegen das Protokoll entſcheiden. Wenn ſie ſich dagegen entſcheidet. d un werde ſie neue Vorſchläge machen. Es beſteht die Möglichkeit, ſc die Dominien Zuſätze und Abänderungen zu dem Protokoll vor⸗ chlagen werden. Der„Dailn Chronicle, ſieht in der Ernennung Chamber⸗ lains zum engliſchen Vertreter für die Taaung des Völkerbunds⸗ dates in Rom einen Beweis für die Auffaſſung daß die britiſche Re⸗ erung dem Genfer Protokoll aroße Bedeutung beimeſſe. Ferner werde die Regierung des Lord Cecil unter der augenblicklichen Re⸗ dierung nicht die Vollmachten haben. die Lord Parmoor unter Mac⸗ der Anſchlußgedanke im wahlkampf Ein Jiasko de J. Berlin, 21. Nov.(Von unſ. Berl Büro.) Im Sitzungsſaal zes früheren Herrenhauſes hielt geſtern abend der deutſch⸗ öſterreichiſche Volksbund ſeine Wahlverſammlung ab. Voraus ging eine ſchlichte Trauerfeier für den verſtorbenen Ludo Hartmann, den erſten Geſandten der deulſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Republik in Berlin und Vortämpfer der großdeutſchen Sache. Hermann Kienzl widmete ihm einen warmherzigen Nachruf. Er warf einen Rückblick auf den politiſchen Werdegang des Heimge⸗ Jangenen, deſſen Wirken und Schaffen ſtets von dem Gedanken der doß deutſchen Einheit, beherrſcht wurde. Es iſt Ludo artmann nicht vergönnt geweſen, die Erfüllung ſeines Herzens⸗ wunſches zu erleben, der auch in den atrübſten Stunden Deulſchlands ded Heſterreichs nicht in ihm erloſch. Im Namen der bielen, die ſich r Anſchlußbewegung gewidmet haben und die ihr zu einem nicht geringen Teil von Ludo Hartmann gewonnen wurden, legte Kienzl der ab, das im Geiſte ſe 8 r ſozialdemokrati ichstagsabgeordnete Sta dem a eee und Parteifreund beſonders nahe verbunden war, fügte dieſem politiſchen Porträt noch mancherlei Balenliche Einzelzüge hinzu. Mit dem feierüchen Geſang eines 6 klang die„ 355 An ſie ſchloß ſich die eigentliche Wabhlverſa die war als eine Art Kampfturnier gedacht: Es follte den Vertretern r verſchiedenen Parteien Gelegenbeit aeboten werden, ihren Stand⸗ vunkt zur Anſchlußfrage zu verfechten. Allein es kam anders, als wan es ſich wohl gedacht hatte. Der Einladung des Vorſtandes waren ſämlich nur zwei Abaeordnete gefolat, der demokratiſche Füb⸗ der K o ch und der Sozialdemokrat Stampfer. Für die Volks⸗ dartei bat Herr Dr. Cremer, für die Deuiſchnationalen Herr Kemnſtk döfliche Entfchukdiaungsſchreilden geſchickt Nben ui h Felen des Belksbundes zwar die vellle Sum- Dereceforohan ofechi cbar die fechende Kylton- 9 und das Oeben mit Ma eeeeeeeeeeeeee r Frauen⸗- u. Muſi eeeeeee ele Amzeiger Zeitung⸗Aus der W̃ Preie 10 Pieunig 1924— Nr. 343 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bdel Vorauszahlung pre 2 pallige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen%0.- M. Reklamen.—-M. Für Anzeigen an beſtimmien Siellen und Ausgaben wird keine Verautwo nommen. Höhere Gewalt, Streits Bet berechtigen zu keinen Er nſprüchenf ausgefatte beſchränkte Ausgaben oder erſpätete Aufnahme zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewägr. Ge N 7 32 1 IN 7 or: Noi alt der Techmk Unterhaltungs⸗Beilage Wandern u. Neien W eeeeeeee ANNN 8* franzöſiſch⸗ruſſiſchen Abkommen ſei. Es wäre nichts einzuwenden geweſen, wenn man geſagt hätte, die ruſſiſch⸗deutſche Allianz tritt in Kraft, wenn Frankreich ihr zugeſtimmt hätte. Da Witte befürchtel habe, den Zaren von der Notwendigkeit der Annullierung des Ver⸗ trages mit Deutſchland nicht überzeugen zu können, habe er ſich an Großfürſt Nikolai gewandt. der Jar habe daraufhin nachgegeben und Lambsdorf habe der deutſchen Regierung mitgeteilt, das Abkom⸗ men von Zjörke könne nicht aufrecht erhalten werden. Bülow habe geantwortet: Was geſchehen iſt, iſt geſchehen. Aber die ruſſiſſhe Regierung habe ihre Erklärung aufrecht erhalten. Wilhelm II. hal (Witte) nie verziehen, daß ich ſeine Konvenkion zunichte gemacht habe. Neue Preſſe-Kommenkare Der„Avenir“ äußert ſich u..: Louis mußte im Jahre 1913 abberufen werden, da Delcaſſe von Paris ferngehalten werden ſollte. Der Botſchafter Louis ſei dann mit der Fa⸗ milie Judet in nähere Verbindung getreten. Erneſt Judet ver⸗ öffentlichte danm kurz vor dem Krieg ziemlich zweideutige Artikel über die auswärtige Politik Rußlands und die unheilvolle Rolle Iswolskis. Bei ſeinen Anklagen gegen Poincars und Iswolkski während des Krieges habe ſich Judet immer auf Louis berufen. De Martial, der während des Krieges die Studiengeſell⸗ ſchaft über den Kriegsurſprung gründete, die eine ziemlich große Zahl Defcitiſten in jener Zeit vereinigte, habe Louis wiederholt kon⸗ ſultiert. Von dort aus habe de Martial ſeinen Feldzug begonnen, um Deutſchland reinzuwaſchen.()) Das Werkzeug de Veröffentlichung Louis ſei kein anderer als Judet. Der von Cle⸗ menceau unterbrochene Defaitiſtenfeldzug beginne nun wieder an dem Punkt, wo er 1917 ſtehen geblieben ſei, mit dem Willen, Re⸗ vanche zu nehmen. „Deupre“ beſchäftigt ſich mit dem Widerhall, den die Ver⸗ öffentlichungen in der deutſchen Pereſſe gefunden haben und erklärt dazu: Botſchafter Louis habe augenſcheinlich nur zeigen wollen, daß ſeine Abberufung von Petersburg mit einem Wechſel in der Außenpolitik Frankreichs zuſammengefallen ſei und durch dieſe Tatſache der Wechſel gewiſſermaßen gekennzeichnet werde. Die„Ere Nouvelle“ läßt ſich über die Wirkungen der Enthüllungen auf die deutſche Wahl aus und meint, daß man den Nationaliſten jenſeits des Rheines nicht Argumente geben ſollte. Die deutſche Wahl würde über das Schickſal der durch Her⸗ riot eingeleiteten Entſpannung entſcheiden. In dem Augenblick, wo Deutſchland ſich Frankreich zuwende, um dort den Krieg verab⸗ ſcheuen zu lernen, ſolle ihm doch nicht Gelegenheit gegeben werden, zu glauben, daß Frankreich für den Krieg gearbeitet habe. donald beſaß.„Daily News“ und„Weſtminſter Gazelte“ begrüßen, daß die britiſche Regierung den Völkerbundsrat um Verſchiebung der Erörterung des Genfer Protokolls erſuchte.„Daily News“ hebt her⸗ vor, daß gewiſſe Dominien ſtarke Einwände gegen verſchiedene Teile des Protokolls erheben. Völkerbund nicht beſſer täte, die Urſache der bisherigen Unruhe in Oſteuropa zu beſeitigen, anſtatt die Völkerbundsſatzung zur ſcheinbaren Sicherheit Frankreichs und Belaiens zu erweitern. Die„Times“ hebt hervor, daß bei einer Aen⸗ deruna oder Ablehnung des Protokolls die Intereſſen Frankreichs auf andere Weiſe geſichert würden. Wenn das Schiebsgerichts⸗ und Sicherheitsprotokoll abgeändert oder abgelehnt werden ſollte, ſo ſei die britiſche Reaierung entſchloſſen, dafür einzutreten, daß andere Vorſchläge an ſeine Stelle treten. Keine Konferenzabſichten Waſhingkons (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhingkon, 21. Nov. Das Staatsdepartement beſtreitet die aus Paris und Genf ſtammenden Gerüchte, wonach die Vereinigten Staaten für den Plan eintreten, eine neue Entwa ffnungs⸗ konferenz nach dem Haag einzuberufen. dung eines Delegierten mit der ſtarken Belaſtung durch die Wahl⸗ geſchäfte bearündet. Von den übrigen Parteien lagen überhaupt keine Antworten vor. Gewiß, der Wahlkampf ſtellt harte Anforderungen an die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Parteien und ihre Kandidaten. Immerhin war die ſammlung— und zwar mit Recht— ſichtlich erſtaunt und berſtimmt über das mangelnde Intereſſe, das ſich wie bei ſo vielen früheren Gelegenheiten wieder einmal in erſchreckendem Maße zeigte. Dieſe ilnahmsloſigkeit iſt ſellſamer als ſich 0 von dem deelen Meae deh ſee auch 550 nackten iſtandpunkt aus wohl hätte, um die Stimme der im Reich lebenden rund 500 000 Deutſch⸗ Oaſterrei⸗ erkälbdende Gleichgültigkeit reichsdeutſcher iſe bis in die höchſten Regier tellen grolſend zum Durch⸗ Weeengeee e den Beent Cesgdestctand 9 r is roßdeu lan der Schriſtführer des Bundes zum beſten. Ein V er— 2 — 5 zwed eee 91 e di 2 bent. er en an den Die ſche Städtenamen in behechſſch umgewandelt haben. 8 1 werben. Auch fonſt dam in der Verſammlung die alte Auele er die l Stunde eine Verſchiebung auf Montaa. den 24. November. 2. Demiſſion des kürkiſchen Kabinetis? Laut einem Sunkſee hat die Regierung Ismet in Angora als Folge elnes Miß ⸗ trauensvotums der Kammer demi f fioniert. *Um die Floktenbaſis in Singapore. Wie die„Daily Mail aus maßgebenden engliſchen Kreiſen erfährt, wird ein baldiger Beſchluß der britlſchen bezüglich der Fortführung des Baues einer Flottenbaſis in Singapore erwartet. 5 on des Da bdei der Abſtim⸗ Kabinetz in der Minderhell Hfieh, et ga ne Mi ergen Die„Weſtminſter Gazette“ fragt, ob der „Die franzöſiſche Anleite in Amertka ſoll am Samstag. 22. No· vember ausgegeben werden. Möglicherweiſe erfolat noch in letzter Die Schande von Lille t ſe 0 „Frankreichs Politik iſt zu Zeiten nich her w bſeri in ihren Mitteln geweſen, namentlich eren Vells im Auslande gegenüber iſt ſie ebenſo grauſam und tolal vez wie die engliſche. Dieſe Charakteriſterung verdanken win der ſie bei einem Tiſchgeſpräch zu Poſching faſt verſucht, dieſem Gelegenheitswort Ewi wenn man die Durchführung und den Ar gegen den General v. Nathuſius in Lille ſich hierbei um alles andere denn um e er war ein Mittel der Politik, ein po prozeß. Der franzöſiſche Militarismus iſt betan für ſich. Nicht daß er der Eigenſchaften entbehrt Militarismus ſchlechthin nachzuſagen pflegt, daß er n ſtumpfſinnig und grauſam ſei. Ihm haftet noch ei Eigenſchaft an, das Politikſpielen auf eigene F faſt von einem Naturgeſetz ſprechen, das eigens für d ſchoffen iſt. Politiſterende Generale hat es bisher in alle gegeben, und es gibt eigentlich auch keinen Umſturz Geſchichte berichtet, ohne Beteiligung aktiver Milit reich hat ſich aber eine beſondere Spezies entwickelt, der Konvent 1795 bittere Klage führt. Es iſt d höheren franzöſiſchen Militärs, die weniger auf VBo des Ranges oder der Kaſte bedacht ſind, als vielme rung einer abſoluten Solidarität, die die Unfehlbarkeit unz ähnlichkeit des im franzöſiſchen Heere verkörperten Etitegei allen Umſtänden dokumentieren muß. So, aber auch nur ſo, iſt das Urteil von Lille zu verſtehe fünf Jahren tagen an verſchiedenſten Orten Frankrei Krieasgerichte, von denen man weder die Zuſammen n Ankläger, noch das Verfahren kennt. Die Beſchuldigten u Verhör, ohne Vernehmung von Ent⸗ oder Belaſtung 2 koniſchen Strafen verurteilt. unter denen die Todesſtrafe, nung, lebenslänagliche Zwangsarbeit und ähnliche, dem franz Strafvollzua eigentümliche„Abſchreckungsmittel“ ſich ſtändig holen. Anfänglich in gehäufter Zahl, in der letzten Zeit ſeltener. dienten alle dieſe Urteile einem doppelten Zweck, nämlich einmal den durch Krieg und Beſatzuna leidenſchaftlich aufgepeitſchten Naliongſhaß der Franzoſen zu verewigen, zum anderen die Fiktion aufrecht zu er⸗ 8 halten, daß Frankreich allein dazu berufen und befugt ſei, Recht und Seien Gerechtigkeit zu wahren und deshalb zu richten und zu ſtrafen. wir ehrlich gegen uns ſelber. Anfänglich haben wir uns über der⸗ artige Contumazurteile entrüſtet. Dann aber haben wir uns daran gewöhnt, ſie nicht mehr ſonderlich ernſt zu nehmen. weil die Urteile ſchließlich doch nur auf dem Pavier ſtanden und niemals vollſtrockt wurden. Man iſt ſich auch der Gefahr, in der der einzelne Deutſche ſchwebte, wenn er von einem ſolchen Gericht verurteilt wurde, inſo⸗ fern nicht bewußt geworden, als es der franzöſiſchen Gepflogenheit entſprach, dieſe Urteile und die Namen der Verurteilten nicht auf amt⸗ lich-diplomatiſchem Wege der deutſchen Regierung zur Kenntnis zu bringen. So aibt es Dutzende, vielleicht Hunderte von Deutſchen, die bis beute noch nicht einmal wiſſen. daß ſie von irgend einem frau⸗ zöſiſchen Kriegsgericht im ehemals beſetzten Gebiet oder gar im Midi verurteilt worden ſind. Dennoch unterliegen ſie im Falle des Betre⸗ tens franzöſiſchen Gebietes den franzöſiſchen Strafgeſetzen. Der Fall des Generals v. Nathuſius iſt ein typiſches Beiſpiel für die Handhabuna der franzöſiſchen„Rechts“⸗Pflege. Es ſteht ein⸗ wandfrei feſt, daß der deutſche General bis zu ſeiner Verhaftung in Korbach von der Verurteilung durch ein franzöſiſches Kriegs⸗ gericht nicht unterrichtet war. Wohtl war ihm bekannt. daß ſ. At. ein Verfahren gegen ihn eingeleitet wurde. Er mußte aber mit Recht annehmen, daß dieſes auf Grund der im Jahre 1919 in Koblenz auf Antraa der franzöſiſchen Gerichtsbehörde durch die amerikaniſche Vo⸗ lizei durchgeführten ergebnisloſen Hausſuchung eingeſtellt worden ſei, zumal ein ihm außerordentlich günſtiges Protokoll über das Ergebnis ber Unterſuchung an die franzöſiſche Behörde abgegangen war. Die⸗ ſes Protokoll iſt nun gauf unerklärliche Weiſe verloren gegan⸗ gen, und nichts charakteriſiert die, ſagen wir einmal Mentalitöt. des franzöſiſchen Anklagevertreters in Lille beſſer als die Behauptung, daß grade das Protokoll„unerheblich“ ſei. Das Verhalten der franzöſiſchen Behörde iſt von Anfang an eine fortgeſetzte Veleidigung jealichen Rechtsgefühls und bar jeden Anſtands. Die Art und Weiſe, wie General v. Nuthuſius Forbach gelockt wurde, wo er lediglich der Pflicht begreifli am Grabe naher Angehöriger genügen wollte, und die Ve ſofort nach Verlaſſen des Zuges auf dem Bahnſteig if 2 tückerei ſondersgleichen, das Verfahren vor dem Kriegsgericht in Lille eine Farce und das Urteil eine Rechtsbeugung ſchlimm⸗ ſter Art. Aus dem Verhandlungsbericht geht deutlich hervor, daß das Kartenhaus der Anklage in ſich zuſammenſtürzte, als ſämtliche Belaſtungszeugen ausnahmslos verſagten Das berühmte„on ait“ der Franzoſen feierte Triumphe. Wirklich geſehen hatte niemand etwas, ſondern jeder hatte nur vom anderen gehört, und als es ans Beweiſen ging, konnte keiner etwas Poſitives unter Eid augfa⸗ Klatſch und Maſſenpfychoſe vereinigten ſich, um einen Mann ins Gefängnis zu bringen, üder den Zeugen aus Forbach und ſogor aus Lille ſelber nur das Beſte zu berichten wußten. Es erſcheint begreiflich, daß ſich das Kriegsgericht angeſichts dieſes Aue gangs des Verhörs in peinlichſter Verlegenheit befand. Die Ausf! des Anklagevertreters gipfelten in Tende nzanträgen ſchlimmſter Art, und wie ſehr auch das Gericht dieſes Empfinden teilte, geht onm beſten aus der Frageſtellung hervor, indem man nicht nach ſonſt juriſtiſchem Brauch die Frage nach Tateinheit oder Tatverſchieden⸗ heit ſtellte, ſondern die angeblich geſtohlenen Gegenſtände auf drei Gruppen verteilte und dann an der Hand dieſes ſäm⸗ merlichen und kläglichen Auskunftsmittels zwei Fragen verneinte und eine bejahte. Ausgerechnet ſtand aber gerade von dem Tafel⸗ ſervice, deſſen Verſchwinden dem deutſchen General zur Laft gelegt und um deſſentwillen ihm nun die Gefängnisſtrafe zudittiert wurde, einwandfrei feſt, daß es ſ. Z. von der deutſchen Kommandantur in Lille requiriert wurde. ſa, ein ordnungsgemäß ausgeſtellter Requi⸗ ſitionsſchein heute noch vorhanden iſt! Auf einem ſolchen bruͤchtigen„Rechtsgrund“ richt ſein Urteil aufgebaut. Es galt eben, wie oben geſagt, die Firtion aufrecht zu erhalten, daß die franzöſiſche Juſtiz unter allen Umſtänden ein Hort des Rechts iſt und deshald durfte man in Lille nicht desavouteren, was vo ein anderes Kriegsgericht für zRecht“ befunden hat. Es iſt alſo eine Preſtigeangelegen⸗ 4585 des franzöſiſchen Militarismus, der ſtiernackig und ſtur einen Weg verfolgt, 28 wenn er dabei das kunſtvolle und empfind⸗ hat alſo das Kriegs⸗ liche politiſche Gewebe der e erung zerreißt. Es läßt :ſo 7. 8 ee d + N ern 7 7 75 78% 5 Beue Naunheſmer Feilung(bend⸗Nusgad Freitag, den 21. November 1924 voin höheren Offizierkorps des ganzen franzöſi⸗ kreuzt und wenn es irgendwie angeht, ſaboliert n ſich auch ſelbſtoerſtändlicherweiſe in Paris nach s anmerken läßt, wird man dich in verſchi denen zetts die Hände über dem Kopf zuſammenge ſagen neuerliche Verlegenheit, in die das Kabinett durch Len Liller Urteilsſpruch geraten iſt. Die deutſch⸗franzöſiſchen Han⸗ ö(Sbeziehungen, die vorläufig doch noch ein ſehr zartes Pflänzlein Kühr⸗mich⸗nicht⸗an“ ſind, ſollen wie bekannt, durch einen Handels⸗ 0 g in geordnete Bahnen geleitet werden Die Pariſer Wirt⸗ geftsverhandlungen, deren momentane Unterbrechung für Frank⸗ Lich außerordentlich unangenehm war, weil es ſich bei dleſen Ver⸗ ingen in ſchwächerer Poſition befindet als Deutſchland, ſind hnet an dem Tage von Lille wieder aufgenommen worden Ilter der beiderſeitigen Beteuerung, daß nunmehr der Geiſt der „hglichtett und des Verſtändigungswillens über ihnen ſchweben dade in einem ſolchen Augenblick wird ein Dokument des und der Unverſöhnlichkeit unterzeichnet, das geeignet iſt, mit n Schlage das wieder zu nichte zu machen, was nach unſäg⸗ Bemühen in ein erſtes Anfangsſtadium geleitet worden iſt. zeiſe um Herriot— und ihre demokratiſchen Freunde in lonnd beten es täglich nach— befürworten den„neuen Geiſt“ in Deutſchland, der es Frankreich erſt ermögliche, die wahre Politik der Berföhnung und der Gerechtigkeit zu betreiben. Dieſem Zwecke me aber nur eine von nationaliſtiſchen Revancheinſtinkten freie epublikaniſche Mehrheit in Deutſchland dienen. Wir betrachten ar dieſe Theſe alos unangebracht und ſogar falſch, aber ſelbſt ihre gectztigung vorausgeſetzt, erreicht doch das Liller Urteil gerade das 0 nteil von dem, was die augenblicklichen Machthaber in Frank⸗ keich angeblich erſtreben. Gibt es heute in Deutſchland auch nur einen Menſchen, der den Juſtizſkandal von Lille nicht wie einen perfönlichen Schlag ins Geſicht empfängt? Iſt das der„neue Beiſt“ von London, muß man wieder einmal mit berechtigten Zweifel fragen? So geſehen, iſt der Spruch von Lille eine Nieder⸗ lage unſerer Pazifiſten und Demokratomanen, die im Hinblick auf die kommende Reichstagswahl nicht ohne Nachwirkung bleiben kann. Daß die Akten über den Fall Nathuſius noch nicht geſchloſſen ſind, iſt ſelbſtverſtändlich, Noch beſteht die Möglichkeit einer Repiſion, die von General v. Nathuſius unverzüglich eingelegt wurde, und da⸗ mit auch die Ausſicht, nachdem dem ſrunzöſiſchen aßmoloch Genüge gelan worden iſt, auf einen verſöhnlichen Ausgang. In ſeiner großen politiſchen Rede in der vorigen Woche in Dortmund hat der he Außenminiſter Steeſemann Herriot bereits eine goldene Brücke gebaut, indem er darauf verwies, daß es ſich offenſichtlich um den Uebereifer untergeordneter Organe handele. Herriot hat es jetzt in der Hand, den Fehler von Lille zu berichtigen. Hoffenllich geſchieht dies aber nicht in der Form der Begnadigung, ſondern in der Durchführung eines regelrechten und ordentlichen Rechtsverfah⸗ rens unter Ausſchaltung jeder politiſchen Tendenz. Das Liller Ur⸗ tail berechtigt uns zu dem Verlangen nach moraliſcher Reparation. Wird ſie uns nicht we. verhandlung das erſte Urteil, dann ſind die Folgen ſchlimmer für Frankreich als für uns. Was bis jetzt noch eine Auswirkung der Nriegspſychoſe war, würde ſich zu einek kapikalen politiſchen Dumm⸗ heit verwandeln. Vielleicht hat aber Herriot das eine aus der Ge. ſchichte ſeines Landes gelernt, daß neun Zehntel aller Regierungen über eine außenpolitiſche Dummheit geſtürzt ſind. K. P. 8** Die Stkellungnahme der Reichsregierung Berlin, 21. Nov.(Bon unſ. Verl. Büro). Die deutſche Reglerung wird, wie wir hören, ſelbſtverſtändlich die Angelegen⸗ heit Nathuſtus nicht auf ſich beruhen laſſen. Sie will den pel⸗ den Bericht des Vertreters der deutſchen Botſchaft abwarten, der bekannt⸗ lich den Verhandlungen in Lille perſönlich beiwohnte. Es 1 die Möglichkeit. gegen das Urteil Reviſion einzulegen und ſie wird ſelbſtverſtändlich benutzt werden. Der Grund iſt allein ſchon in der völlig unzuläſſigen Beſchränkung der Verteidigung ge⸗ geben. Die Regierung iſt in der ganzen Angelegenheit, wie wir 25 keits betonten, im Einvernehmen mit dem General Nathu⸗ ſius und deſſen Angehörigen vorgegangen. Sie hat den Wunſch des Generals, den Prozeß durchzuführen und in ihm die völlige Haltloſigkeit der Anſchuldigungen zu erbringen, keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Die Abſchrift des(erſten) contumaciam⸗Urteils iſt der deutſchen Regierung jedoch erſt vor 8 Tagen zugegangen. Durch die überſtürzte Anberaumung des Verhandlungstermins auf den 20, November wurde es ihr unmöglich gemacht, das nötige Be⸗ weismaterial und die Entlaſtungszeugen belzubringen, obwohl das Außenamt mit dem Reichswehrminiſterium und dem Juſtizmini⸗ ſterium alle Hebel angeſetz hat, um die nötigen Beweiſe herbeizu⸗ ſchaffen. Es iſt ohne weiteres klar, daß dies in der unerhört knap⸗ ven Friſt, die zur Verfügung ſtand, nur zum geringen Teil gelingen konnte. Im übrigen ſind die Berliner maßgebenden Kreiſe der An⸗ ſicht, daß ſich nach den bisher vorliegenden Berichten über die Ver⸗ eh in dieſer die völlige Unſchuld des Generals er⸗ geben hat. Fletiner beim Reichspräſidenten Berlin, 21. Nov. Reichspräſident Ebert empfing geſtern den Erxfinder des Flettnerruders und Rotorſchiffes, den Ingenjeur Anton Flettner zum Vortrag über ſeine Erfindungen und deren Bedeutung. Reichspräſident Ebert ſprach ihm im Namen des Reiches Dank und Anerkennung für ſeine Arbeiten aus. Der Freiburger Kommumniſtenprozeß 5 ung beſchloß das Gericht über die in der vorgeſtrigen ung von der Verteidigung und dem hsanwalt geſtellten neuen Be we anträge. So ſoll namenklich der mit der Vernehmung in der Vorunterſuchung betraute Beamte wegen der gegen ihn erhobenen Beſchuldigungen grhört werden. Die geſtrige Verhandlung hatte zum Zwecke, den Abtrans⸗ bort der Diebesbeute nach Lörrach aufzuklären. Der Ange⸗ klagte Rümmele leugnete, von dem weiteren Schickſal des ge⸗ ſtohlenen Sprengſtoffes Kenntnis erlangt und irgendwelche An⸗ weiſungen über deſſen Verwendung erhalten zu haben Nach der Anklage ſoll Steiner von der Wohnung des badiſchen Landtags⸗ abgeordneten Bock aus die Angeklagten Roth und Grimm be⸗ auftragt haben, nach Zell zu fahren, um den Sprengſtoff abzuholen. Der Angeklagte Langendorf, der ſog. Adjudant des Kampf⸗ leiters Steiner, wußte nicht, daß er dieſen Auftrag Steiners an Roth und Grimm weiterzugeben habe, was von den beiden letzt⸗ genannten Angeklagten beſtätigt wurde. Grimm hatte dann unter⸗ wegs den Angeklagten Schmierer getroffen und ihn nach der Wohnung mitgenommen. Jener brachte in Begleitung eines Un⸗ bekannten etwa 25 Kg. Sprengſtoff nach Lörrach. Es wurde nun eine Anzahl Briefe verleſen, die der Aageklagte Schmierer in der Unterſuchungshaft an Grimm geſchrieben hatte und die den Zweck hatten, auf die Ausſage des Grimm einzuwirken in dem Sinne, bei der eigenen Verteidigung und jener des Schmierer den mitangeklagten Roth fallen zu laſſen. Der Angeklagte Stoll aus Lörrach, der Schwager des Angeklagten Schmierer, fuhr darauf den beiden entgegen und nahm ihnen einen Teil der Laſt ab. Roth wurde benachrichtigt. wohin das Pulver gebracht werden ſollie. Da dieſer aber ſich weigerte, nahm es jeder mit nach Hauſe. Schließlich beſtimmte Steiner, daß der Angekſagte Büche ſich be⸗ reit erklären ſollte, das geſamte Pulver bei ſich aufzuheben. Bücher erklärte ſchließlich, daß das Pulver auf der Bauſtelle der Baugeſell⸗ ſchaft„Selbſtbilfe“ in einer Kiſte vergraben worden ſei. Die Nach⸗ vrüfung ergab, daß es ſich um nabezu 75 Kg. Vyrolit und ein kleines Quantum Jaadvulver bandelte, eine Menge, die gereicht hätte, die ganze Bauſtelle und deren Umgebung zu verwüſten. Der Angeklagte Wilhelm Sutter aus Zell will von dem flüchtigen Greter mit einem Revolver genötiat worden ſein, zu⸗ erſt bei dem Felſenkeller, in dem die Sprengſtoffe verwahrt wur⸗ den, Wache zu halten und dann ihm bei der Verpackung des Pulvers zu helfen. Der Angeklagte Zäh gab an daß man zwei volle und eine halbe Kiſte mit Syrengſtoffen im Keller gefunden habe. Er habe auch von dem Diebſtahl bei Faller ſchon vor deſſen Ausfſhrung Kenntnis gehabt. Durch dieſes Geſtändniz belaſtete ſich Zäh mit dieſer Straftat, zu der er an ſich noch nicht in Beziehung ge⸗ bracht worden war. In der Zu Beginn der geſt 8⸗ Nachmittagsſitzuug wurde die Verhandlung über den Sprengſtoffdiebſtahl in Zell fort⸗ geſetzt. Der Zeuge Kaufmann Wilhelm Friedrich Kiefer aus Zell, in deſſen Lager ein Spreugſtoffdiebſtahl verübt wurde, ſchil⸗ derte unter Eid den Diebſtahl. Der Zeuge ſoll nach Angabe der Angeklagten Gewehre aufbewahrt haben. Es ſoll ſich um ein ganzes Waffenlager der Deutſch⸗Völkiſchen Partei ge⸗ handelt haben. Der Zeuge erklärte, einige Tage vor dem Einbruch mehrere Gewehre beſeſſen zu haben, beſtritt aber das Vorhan⸗ denſein eines Deutſch⸗Völkiſchen Waffenlagers. Drei weitere Zeu⸗ gen machten über die Sprengſtoffdiebſtähle unerhebliche Ausſagen. Auf die Einvernahme der ührigen Zeugen wurde im Einverſtänd⸗ nis der Anklagebehörde und der Verteidigung verzichtet. Die Verhandlung wurde auf heute vormittag vertagt. Verurteilte Nationalſozialiſten Geſtern vormittag fand vor der Strafkammer Offenburg die Verhandlung wegen Vergehens gegen das Geſetz zum Schutze der Republik gegen 23 Perſonen, zumeiſt aus Lahr ſtatt. Die Augeklagten ſind beſchuldigt, im Laufe des Jahres 1923 in Lahr als Mitglieder der Nationalſotzialiſtiſchen Arbei⸗ terpartei, die für das Gebiet Baden durch Perordnung des Miniſteriums des Innern vom 5. Juni 1922 aufgelöſt worden war, ſowohl in ihrer Zugehörigkeit zu dieſer Partei als auch ſich an der von ihnen gebildeten örtlichen Vereinigung in Lahr, einer nach Paragr. 14, Abf. 2 des Geſetzes zum Schutze der Repu⸗ blik aufgelöſten Vereinigung, als Mitglieder beteiligt zu haben. Die Angeklagten Oſiander, Stolz und Gräbenteich haben es unterlaſſen, von dem Aufbewahrungsort eines bis dahin ver⸗ heimlichten Waffenlagers, das ſie in Eigentum oder Ge⸗ wahrſam hatten, der Behörde Kenntnis zu geben. Die Angeklagten Wilhelm Oſiander, Hermann Stolz, Karl Fraꝛk, Ernſt Frisd⸗ rich Hoog, Richard Knürr ſoſpie Amandus Feil und Hans Gerhardy wurde wegen Vergehens nach Paragr. 19, Abſ. 2 des Republikſchutzgeſetzes verurteilt und zwar Ofiander und Stolg zu 4 Monaten Gefängnis, die übrigen Angeklagten zu je 3 Monaten, die Angeklagten Gräbenteich, Oſiander und Stolz erhielten ferner eine Geldſtrafe von je 100 Mark oder 10 Tage Gefängnis, Gräbenteich eine ſolche von 30 Mark oder 8 Tagen Ge⸗ fängnis. Die beſchlagnahmten Waffen wurden eingezogen. Die hbrigen Angeklagten freigeſprochen. Die tagswahlen die Deutſche Volkspartei im Wahlkampf Die volkaparteiliche Liſie in Baden die in ihren Houptteilen bereits bekannt, enthält folgende 21 Namen: Eurtius, Julius, Rechtsanwal: Berlin⸗Dahlem. Bauer, Theodor, Oberregierungsrat Karlsruhe. Schaible, Alexander Landrat, Karlsruhe. Graff, Rechtsanwalt, Freiburg i. Br. Keppeler, Paul, Hotelbeſitzer, Baden⸗Baden. Stöffler, Carl Auguſt, ſtädt Arbeiter, Kalsruhe. Dr. Mattes, Wilhelm. Gutsbeſizer und Mitglied der Landwirtſchaftskammer, M. d.., Stockach. Dr. Koch, Fritz, Oberamtsrichter, Heldelberg. Hofheinz, Auguſt, Hauptlehrer, Freiburg i. Br. .Leiſt, Berta, kaufm. Angeſtellte, Karlsruhe. Wilſer, jung, Adolf, Kaufmann, M. d. L Karlsruhe. Dr. Graf zu Dohna, Alexander, Profeſſor der Nehte, Heidelberg. Frau Frech. Emma, Witwe, Raſtatt. Obkircher, Erich, Erſter Staatsanwalt. Freiburg i. Br Walther, Paul, Oberpoſtſekretär. Mannheim. Pfiſterer, Guſtap, Fabrikant, Lahr i. B. 4 Heinrich, Landwirt u. Wagnermeiſter, M. d.., Brühl. —— nede — d —2 28 18. Wintermantel, Rudolf, Landwirt und Mühlenbeſitzer, St. Georgen i. Schw. 19. Steinel, Eugen, Rechtsonwalt und Stadtrat, Pforzheim. 20. Koch, Heinrich, Stadtrat und Bankvorſteher, Heidelberg. 21. Weber, Max, Profeſſor am Gymnaſium, M. d.., Vaden⸗Paden. die Neuregelung der Beamtenbeſoldung Die Neuregelung der Beamkenbeſoldung J Berlin. 21. Nov.(Von unſerem Berliner Büro). In den geſtrigen Verhamzlungen über die Neuregelung der Beam⸗ tenbeſoldung hat, wie bereits angedeutet der Reichsſinanz⸗ minſter erklärt, daß ſich die Erhöhung in beſcheidenen Gren⸗ zen halten müßte, einmal mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Lage, dann aber auch mit Rückſicht auf die finanzielle Lage der Reichs bahn. Eine Pyveisſteigerung, die zweifellos de Folge geweſen wäre, auch eine Tariferhöhung der Eiſenbahn würde die Gefahr einer neuen Inflation heraufbeſchworen haben. Die neue Erhöhung wirkt ſich, an einzelnen Beiſpielen gezeigt, folgender⸗ maßen aus: Der ledige Schaffner in Gruppe 3, der bisher ein An⸗ famgsgehalt von 110 Mark bezog, wird jetzt monatlich 11 Mark mehr erhalten. Im Endgehalt bezieht jetzt der ledige Schaffner bei oiner Erhöhung um 14 Mark 156 Mark;: der verheiratete Schaffner mit Frau und zwei Kindern bei einer Erhöhung von 22 Mark ein Endgehalt von 208 Mark. Der Beamte in Gruppe 5(Aſſiſtent und Zugführer) ledig bezieht bei 18 Mark Erhöhung ein Endgehalt von 206 Mark, verheiratet mit 2 Kindern bei einer Erhöhung von 24 Mark ein Endgehalt von 259 Mark. Der mittlere Beamte in Gruppe 8(Inſpektor) ledig bei einer Erhöhung von 28 Mark ein ndgehalt von 364 Mark, verheiratet mit 2 Kindern ein Endgehalt von 422 Mark. Der Beamte in Gruppe 11(Regierungsräde) ledig erhalten bei einer Erhöhung von 47 Mark ein Endgehalt von 609 Mark, verheiratet mit 2 Kindern bei einer Erhöhung von 55 Mark ein Endgehalt von 676 Mark. Die Koſten der Erhöhung auf das aanze Jahr berechnet betragen 177 Millionen Mark ohne die der Poſt und Eiſenbahn. Die Aenderung der Ortsklaſſen und 750 eee macht im ganzen Jahr 69 Millionen rk aus. 2 Letzte Meloͤungen 2 Für die Hochwaſſergeſchädigten J Berlin. 21. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Die vreu⸗ giſiche Staatsregierung hat neuerdinas.65 Millionen Mark für die Hochwaſſerſchäden geſtiftet. Auch in der Berliner Stadt⸗ verordnetenverſammlung wurde ein Drinalichkeitsantrag, unverzüg⸗ lich Mittel für dieſen Zweck bereit zu ſtellen, angenommen. Eine deulſche Ehrung des Jeppelinführers Berlin, 21. Nov.(Von unf. Berl. Büro.) Zu Ehren des aus Amerika zurückkehrenden Führers des„L. Z.“, Dr. Eckener, veranſtaltet der Reichspräſident am Mittwoch, den 26. November, ein Frühſt ũ ck. = heidelberg, 21. Nop.(Eig. Bericht.) Der Apparat der Lan⸗ desſternwarte auf dem Königsſtuhl hat am Donnerstag abend ein ſtarkes Fernbeben von einer Entfernung von rund 2000 Kilometern Das Maximum der Bewegung fiel auf 9 Uhr 41 Min. 33 Sek. „Japan und Rußland. Daily Telegraph meldet aus Tokid, daß die japaniſche Regierun en habe, ihren Geſandten in Peking anzuweiſen, ſeine Verhandlungen mit Rußland fortzuſetzen, wenn eine Vereinbarung in den grundlegenden Fragen eN bbax erſcheine. Der Felſenbrunner Hof Eine Gutsgeſchichte von Anna Croiſſant-Ruſt 9 5 Copyright bei Georg Müller, München. 60(Nachdruck verboten.) „Genug, genug!“ rief die Mutter zitternd„Albert, du ſprichſt zu deinen Töchtern, ich bitte dich!“ Der Vater kam plötzlich zur Beſinnung. Er ſtrich ſich über die Stirne, ſetzte ſich und ſprach kein Wort mehr. Aus einem Fenſter des oberen Stockes zog ſich behutſam ein Kopf zurück. Es war Heinrich, der alles gehört hatte und nun, leiſe pfeifend mit einem matt überlegenen Lächeln am Kaffeetiſch erſchien, zugleich mit Peter, den der Hunger hergetrieben und der ſehr kalt empfangen wurde. Die Mutter machte ihm Platz und ver⸗ ſuchte ihm zuzulächeln, ihn zu ermutigen, damit er nicht der ſtum⸗ men Gelähmtheit des Kreſſes erliege. Aber Peter ſaß nur heiß⸗ hungrig über ſeine Taſſe gebeugt und ſchlenkerte nach Jungenart mit den Veinen. „Stl“ machte Alwine ſcharf, und Peter hielt erſchrocken inne. „Hat er wohl beim Gräfe⸗Hannes gelernt, dieſe guten Ma⸗ nieren!“ witzelte Heinrich und ſah den Jüngeren feindſelig an. „Ueberhaupt ein feiner Umgang, dieſer Gräfe⸗Hannes Ganz paſſend! Hört doch zu, was der Kerl für Lieder ſingt, wenn Peter zur Viſite kommt!“ Er begann mit heiſerer, gröhlender Stimme: „Ei, grüner Rhein, Madämke kum herein, Madämke ſitzt im Kellerloch And flickt de Krinolinerock.“ Peter ſtarrte Heinrich mit aufgeriſſenen Augen an, er ver⸗ ſtand nicht, was er wollte; aber die gröhlende Stimme erfüllte ihn mit Zorn und Widerwillen, und er ſtieß leidenſchaftlich heraus: „Hannes ſingt ganz andere Lieder, es iſt nicht wahr, daß er nur das ſingt! Er erzählt mir von früheren Zeiten, vom Gut. Vom Weiher ſoll er mir auch noch erzählen—“ ſein Kopf wurde dunkel⸗ rot,— da war er wieder bei der Frage angelangt, die ihn ſo ſehr beſchäftigte, und haſtig und verwirrt ſtieß er heraus:„Warum ge⸗ bört uns der Weiher nimmer?“ Alle ſaßen da mte von Stein 8— und blickten Peter entſetzt an, Je hßrl er daun Tho⸗ Blaurot im Geſicht und außer ſich ſprang ſein Vater auf, tat taumelnd einen Schritt auf Peter zu:„Fortl“ ſchrie er heiſer.„Mach, daß du mir aus den Fingern kommſt!“ Die Mutter hielt ſeinen Arm auf und Peter wich langſam zurück. Wie in einem wüſten Traum ſtapfte er die Treppe hinauf in ſein Zimmer. Warum hatte er das geſagt? Warum hatte er das ſeinem Vater geſagt? Und warum geriet ſein Vater in maßloſe Erregung, wenn davon geſprochen, wenn der Name Thothann ge⸗ nannt wurde? Peter warf ſich auf ſein Bett und ſprang, von Un⸗ ruhe gepeinigt, wieder auf. Was war das mit dem Weiher? Was ſteckt dahinter? Und warum ſollte man den Namen Thomann nicht nennen, der ſich mit dem Weiher verknüpfte? Er ſchlief unruhig und ſuchte am Morgen ſofort den alten Hannes auf. Der mußte doch wiſſen, und mußte es ihm ſagen.„Hannes, was iſt es mit dem Weiher?“ war ſeine erſte Frage. „eE Weiher? Was for e Weiher?— De Thomanns? Ich weeß vun nix, ich hab keen Zeit!“ wies ihn der Alte grämlich ab„Geh zu der alte Katzebergern, die weeß alles, die kann'r verzähle, du horchſcht nit ſo zu, wann ich verzähl.“ Peter ging beleidigt. Der Alte wollte ihm nichts ſagen, das war klar. Alſo ging er zur„Katzebergern“. Die wußte alles auf zehn Stunden im Umkreis und war froh, wenn ſie ihre Weisheit an den Mann brachte. Die„Katzebergern“ war Gretchens Mutter und hieß eigentlich Haſebergern. Doch alle Welt nonnte ſie hinter ihrem Rücken Katzebergern, weil ihr Kopf rund und breit geraten war, wie der einer Katze, und weil ſie leibhaftige Katzenaugen hatte, von denen noch dazu das eine gelbgrün und das andere grou war Der Vater hatte Peter nie verboten, nach Haſeberg zu gehen, er nannte die Katzebergern ſcherzweiſe ſeinen alten Schatz und wo⸗ guter Laune, wenn Peter Gretchen mitbrachte. Er hieß die kleir Rotblonde nur das Marquischen und erlaubte, daß ſie mit ar Teetiſch ſaß, wo ſie ſich geſittet und altklug benahm und zierli⸗ und kokett von den beſten Sachen ausſuchte. Die Haſebergern, alias Katzebergern, naunte ſich gern Witw⸗ und es ſollte ſogar ein paar Leute geben, die den ſeligen Haſeberge gekannt haben wollen. Tatſache war, daß ſie mit zwel Mädchen, Käthchen und Greichen, allein daſaß, auf ihrer Hände Arbeit angewieſen, durch die ſie ſich eordiems renteeich nnterſtſttzt von einem geſegneten Mundwerk Sie war Näherin und Peter kannte ihr Zimmer nicht anders, als mit einem Vorrat von Stoffen, die ſie auf dem einen Fenſter aufzuſtapeln pflegte. In dem kleinen Hauſe gab es nur eine win⸗ zige Küche und zwei große Stuben, alles blitzblank, die Fenſter mit weißen Gardinen, bunte Blumen davor, weißgeſcheuerte Tiſche und weißen Sand auf dem Boden. Peter war mürriſch von zu Hauſe weggegangen, ohne Kaffee zu trinken, und hoffte in Haſeberg zu einem Schälchen—„Dippche ſagte die Haſebergern— zu kommen. Ein„Dippche“ Kaffee in Haſeberg hatte ſeine beſonderen Reize, denn man bekam„Kandlzucker“ hinein anſtatt des gewöhnlichen Zuckers, und mußte erſt lange und beſchaulich rühren, ehe man an den Genuß denken konnte. Als Peter eintrat, ſaß Mutter„Katzeberger“ mit ihren Töchtern über die„Dippcher“ gebeugt. Gretchen lief, erſchrocken über ſein Kommen, fort; ſie hatte es ſich bequem gemacht und ſaß im weißen Röckchen und einem Leibchen über dem kurzärmeligen Hemd da. ˖ Gretel!“ rief Peter enttäuſcht.„Was läuft ſie denn or „Es kummt ſchunn widder; wiſſen Se, des'hört ſich net,“ belehrte die Alte wichtig,„es werd ſchunn zu groß, es is verzehn durch,“— Peter lachte.„Warum heißen Sie mich denn auf ein⸗ mal Sie?“ „Ach, du lieber Jott, es muß e Anfang gemacht werre, de⸗ geht nimmi; ich war mei Lebdag uff Bildung aus un weeß wohl, was'r zu dun hot. Sie ſin vum Felſenbrunner Hof und ich en armi Nähterin.“ Peter lachte noch immer. Mama Katzeberger kam ſhen heute nz beſonders komiſch und auch ganz beſonders befliſſen und dienſt ⸗ nig vor. Sie kommandierte: „Käthche, e Taſſ“ Kaffee for de Herr Peter; die doch nlt, die iſchtl die mitm Goldrändche, und was bringſchde dann ſo en zlätge Teller? E kleen foin Tellerche. Hier, Herr Peter, muſcht u ſage und nit„da“! Schämſcht dich nit? Es Gretche macht⸗ it ſo— es is e ſtrebſam Mädche! Ach Gott, entſchuldige Se, Herr Peter, es werd gleich kumme. Gretchel alla, alla, mach, mochl“ dang kannte ſie FeN der Redeſtrom ſchon ab: machte er es w ˖ dor und ſieß die Alte weiter ſchwüßen 50 ug 85 rr. — — f —8 uim. + — — ür t⸗ g ASAe — lich 1 keitag, den 21. November 1924 — 3. Seite. Nr. 543 Wirtſchaſtliches und Soziales Vorſtandsſitzung der Landwirkſchaftskammer Si Der Vorſtand hat in ſeiner geſtrigen in Karlruhe abgehaltenen Meeng wiederholt Stellung genommen zu dem Entwürfe eines denn d Feſetzes über das Anerbenrechl, ferner hat er ſich mit Zolltarif für bandwirkſchaftliche Erzeugwiſſe befaßt. Weitet Urde die Denkſchrift des Reichsminiſters der Finanzen über eine eventuelle Abänderung der Umſaßbeſteuerung be⸗ prochen, wobei unter Bezugnahme auf das frühere Steuerpro⸗ gramm der badiſchen Landwirtſchaft ein Abbau der Umſaßſteter perlangt wurde. Unter Zuſtinumung zu den Antrügen des Aus⸗ ſchuſſes für Forſtwirtſchaft wird eine Herabſetzung des Steuerkapi⸗ dals des Waldes für Grund⸗ und Gewerbeſteuer verlangt, da die letzigen Steuern aus dem Ertrage d. h. aus dem Zuwachs des Wal⸗ 3 micht aufgebracht werden können. Auch wird die Ausdehnung des forſtwirtſchaftlichen Unterrichts an den Winterſchulen in den aldgebieten gewünſcht. Um der zunehmenden Bedeutung der leh⸗ und Milchwirtſchaft gerecht zu werden, wurde be⸗ ſchloſſen die Ausbildung von jungen Landwirtsſöhnen, die ſich dem lkerberuf widinen wollen, auf dem Verſuchs⸗ und Lehrgute der adiſchen Landwirtſchaftskammer in Dorneck und in dem Gutsbe⸗ triebe des Dr. h. c. Graf Douglas in Langenſtein durchzuführen. Zur Unterſtützung der Deutſchen Nothilfe ſoll die badiſche Land⸗ wirtſchaft auf die im Dezember ſtattfindende Opferwoche durch eine Bekanntmachung hingewieſen werden. Ferner wurde, da die hlperiode der jetz gen Landwirtſcheftskammermitgſieder mit dem 22. Mai 1925 abläuft, als Wahltag für die neuen Wahlen Sonn⸗ tag, der 24. Mai 1925 vorgeſehen. 5 — Zum Abbau der pfeudo⸗Einkommenſteuer Von Dr. M. C. Gerard(Mannheim) Für Induſtrie und Handel bedeutet die neueſte Sbeuerminde⸗ rungs⸗Verordnung ein Dangergeſchenk. Die übermäßig hohen und abei ungerecht bemeſſenen Vorauszahlungen auf die Ein⸗ kommen⸗ und Körperſchaftsſteuer ſollen nicht, wie es in der zweiten teuernotverordnung ins Ausſicht genommen war, ſpäteſtens mit Jahresſchluß in Wegfall kommen. Sie werden vielmehr auch im hre 1025 vorerſt beibehalten und nur um ein Viertel herab⸗ geſetzt. Die ſo dringend notwendige Neuregelung der Einkommen⸗ zeſteuerung foll alſo nochmals auf die lange Bank geſchoben werden. man muß ſogar mit der Möglichkeit rechnen, daß für das Kalender⸗ lahr 1924 eine ordnungsmäßige Veranlagung des ſteuerbaren Ein⸗ kommens überhaupt nicht erfolgt hieue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) nungsjahres wohl kaum möglich. So läange können aber Handel und Induſtrie nicht zuwarten. Abhilfe könnte dagegen ſofort ge⸗ ſchaffen werden, wenn der Reichsfinanzminiſter von der Ermäcgti⸗ gung, die ihm im Arkikel 1,§ 5, Abſaßz 3, der zweiten Steuernotver⸗ ördnung erteilt worden iſt, alsbald einen ausreichenden Gebrauch machen würde. Hier iſt dem Reichsfinanzminiſter ausdrücklich zur Pflicht ge⸗ macht,„zum Zwecke der beſſeren Anpaſſung an das mutmaßliche tatſächliche Einkommen“ Anordnungen über den weiteren Abzug beſtinunter Arten von Betriebsausgaben zu treffen. Er hat aber dieſer Pflicht nur in allzu beſcheidensm Maße genügt. Insbeſondere hät er in ſeinen Durchführungs⸗Be⸗ ſtimmungen keinen Unterſchied gemacht zwiſchen den Gewerbetrei⸗ benden, die mit eigenem Kapital arbeiten und deuenigen, die zu einem weſentlichen Teil mit fremdem Gelde arbeiten müüſſen. Da⸗ durch iſt ein für die Leiſtungsfähigkeit ſehr wichtiger Umſtand außer Acht gelaſſen. Eine beſſere Anpaffung an das mutmaßliche datſäch⸗ liche Einkommen würde ſich deshalb ergeben, wenn den Steuer⸗ pfliehtigen geſtattst würde, an den Betriebseinnahmen auch die Schuldzinſen, Proviſionen und ſonſtigen Speſen für aufgenommene Kredite in Abzug zu bringen. Würden die Durchführungsbeſtimmungen durch die Zulaſſung eines ſolchen Abzugs ergänzt, dann würde dies eine ſehr fühlbare Milderung der jetht beſtehenden Härten bedeuten. Sie käme vor Allem denjenigen Kaufleuten und Induſtriellen zugute, die verhält⸗ nismäßig große Anlagekapitalien benötigen und ihr Betriebskapital nur langſam umſchlagen können und daher genötigt ſind, zur Zah lung der Löhne und Gehälter, wie zur Veſchaffung von Rohſtoffen und Waren beſonders hohe Krebite in Anſpruch zu nehmen. Die Kreditbeſchaffung und die Möglichkeit, auf Lager arbeiten zu laſſen würde dadurch erleichtert und der Arbeitsmarkt günſtig beeinflußt. Finanzpolitiſch wäré eine ſolche Maßnahme im Hinblick auf den großen Geſamtüberſchuß des Reichshaushalts ganz unbedenklich Aber Eile tut not! — Stäsdtiſche Nachrichten Moderne Kageiffe auf das Chriſtentum Ueber dieſen Gegenſtand hat die hieſige kirchlich⸗poſitive Vereinigung im Kaſinoſaal einen Vortrag halten laſſen, der außerordentlich gut beſucht war. Kein Wunder, denn Themen wie dieſe ſind zeitgemäß und ſie wecken manchen auf, der an falſchen Orten Grund ſucht in Tagen,„wo alles wankt und föllt“ Daß dieſer Grund ſchon gelegt iſt und es nur darauf ankommt, ihn zu ſuchen Dann wird aber wahrſcheinlich und zu ihm ſich zu bekennen, hob Stadtpfarrer Huß in ſeinen Be⸗ auch der vom Finanzminiſter in ſeinen erſten Durchführungs⸗Be⸗ grüßungsworten deutlich hervor. ſtimmungen ausdrücklich zugeſagte Rückerſatz der zu hoch oder zu Unrecht geleiſteten Vorauszählungen unkerbleibenl Daß die berufenen Vertretungen von Handel und Induſtrie gegen die Fortdauer der bishetigen Vorſchriften entſchiedenſte Ver⸗ wahrung einlegen und ihre weitere Auswirkung als untragbar be⸗ zeichnen, iſt ſehr begreiflich. Die Höhe der Vorauszahlungen wird eben nicht nach dem wirklichen Einkommen, ſondern nach dem Um⸗ ſag, bezw. dem Vermögen bemeſſen, ſelbſt wenn der ſteuerpflichtige werbetreibende tatfächlich nichts verdient oder ſogar mit großen Verluſten gearbeitet hat. Eine ſolche Regelung verſtößt aber gegon den wichtigſten Grundſatz einer gerechten Steuergeſetzgebung, daf ie Steuerlaſten vor Allem nach der Leiſtungsfähigkeit zu verteilen ſind. Auf unfere Volkswirtſchaft muß ſich dieſe Ungerechtig⸗ eit um ſo verhängnisvoller auswirken, als in einer Zeit der Kapi⸗ talknappheit, der Kreditnot und der Preisſenkungs⸗Beſtrebungen der Umſatz als ein Maßſtab für die Höhe des Einkommens bweeniger enn je in Betracht kommen kann. Dabei ſind dieſe Vorauszahlun⸗ gen weit höher bemeſſen als es der Finanzbedarf des Reiches er⸗ fordern würde. In der erſten Hälfte des Rechnungsſahres 1924 ſind bekämpfe. an Einkommenſteuern rund 1002 Milltonen Mark während im Etat der Ertrag für ein halbes Jaht nur auf 673 d illionen Mark veranſchlagt war. An Körperſchaftsſteuern ſind in S gleichen Zeit 143 078 000 Goldmärk eingegangen, während im Die für dieſes halbe Jahr nur 72 Millionen Mark eingeſtellt waren. 50 orauszahlungen an Einkommenſteuern waren alſo um etwa ˖ Prozent und die Vorauszahlungen an Körperſchaftsſteuern um 100 Prozent höher bemeſſen als es notwendig geweſen wäre. Der Geſamtüberſchuß aus der Finanzgebarung des kichs ſeit 1. Aprll iſt infolgedeſſen bis jetzt bereits auf mehr als 200 Milllonen Goldmark angewachſen. Eine ſo weitgehende Ueberſchußwirtſchaft läßt ſich aber durch die immer wieder betonten Rückſichten auf die Stabilität unſerer Währung nicht ünger rechtfertigen. Ganz abgeſehen davon, daß ſie die Gefahr ſche nicht immer ſparſamen Verwendung der öffentlichen Gelder in ch birgt, entzieht ſie zu viel Volksvermögen der produktiven Ver⸗ 1 ndung und erſchwert dadurch den Wiederaufbau der Induſtrie nd die Einſchränkung der Arbeitsloſigkeit. Finanzpolitiſche und volkswirtſchaftliche Rückſichten gebieten daher, den Abbau der ſteueaus zahlungen auf die Einkommen⸗ und Körperſchafts⸗ U der als der ungerechteſten und drückendſten Abaaben nach Mög⸗ ichkeit zu beſchleunigen. Die Neuregelung der Einkommen⸗ deuerung, die ja zweifellos nur im Wege der Geſetzgebung erfol⸗ kann, iſt wahl früheſtens Ende Jenpar und die Abea“ der meater-Erklärungen früheſtens Ende März möglich. Eine Be⸗ degſang der Vorauszahlungen nach dem ſteuerbaren Einkommen Kalenderjahres 1924 iſt daher vor Beginn des neuen Rech⸗ Den Vortrag ſelbſt hielt Univerſitätsprofeſſor D. Jelke aus Heidelberg, der ſich aufs beſte orientiert gezeigt und eindrucksvoll ge⸗ ſprochen hat. Er ging aus von der Feſtſtellung, daß reformatoriſches Ehriſtentum Glaubensgerechtigkeit ſei, hervorgehend aus 99 per⸗ ſönlicher Entſcheidung für den Chriſtüs der Schrift. Dieſe freie Entſcheidungsmöglichkeit habe aber auch in unſeren Tagen zu mantherlei religiöſen Bildungen geführt, die dem alten Evangelium zuwiderlaufen. So ſei es zur modernen Myſtik gekommen als einem merkwürdigen Gehilde. Hier werde die Ueberwelt abgelehnt, aber andererſeits das Gefühl der Gebundenheit und Erlöſungsnotwen⸗ digkeit bejaht. Nur vollziehe ſich dieſer Erlöſungsprozeß in pantheiſtiſch⸗buddhiſtiſcher Weiſe und ſtelle ſo für das Abendland und ſeine Geiſtesgeſchichte ein Phänomen dar, das uns weſensfremd ſei und das dieſen Charakter nicht verliere dadurch, daß Männer wie Keyſerlingk, Bonſels, Vonus u. as für es eintreten, In den Mittelpunkt der Ausführungen ſtellte dann der Redner eine Auseinanderſetzung mit jener modernen Strömung, die unter dem Namen„Deutſche Kirche“,„Deutſche Religion“ das Chriſtentum So ſehr es verſtändlich ſei, daß es Leute gebe, die deut⸗ eingegangen, ſcher Eigenart und deutſchem Volkstum Soelbſtändigteik und Freiheit bon allem Undeuiſchen und Fremdem zurückerobern wollen, ſo ſei es doch eine Verblendung und widerſpreche es der geſchichtlichen Wahrheit doch aufs entſchiedenſte, wenn behauptet wird, das Chriſtentum habe unſer Weſen mißbildet, es habe uns mehr ge⸗ ſchadet als genützt, es habe uns durch Feſtholten am Alten Teſtament negatib beeinflüßt. Wer ſo redet, weiß entweder nichts von dem, was man deutſche Kultur nennt, die doch wahrlich in ihtem Geiſt auf das Chriſtentum zurückgeht oder hat keine Ahnung von jener wunder⸗ baren Verbindung, die das deutſche Weſen im Reformator und ſeiner Geiſteswelt mit dem Evangelium hergeſtellt hat. Was aber das Alte Teſtament betreffe, ſo iſt es ein Teil der Schrift, auf die Luther ſich geſtützt habe, und es iſt vor allem die Welt, aus der Jeſus heraus⸗ gewachſen ſei. Den Erlöſer vom Alten Teſtament trennen, heiße ſich kulturgeſchichtlich verſündigen. Zwar ſeien nicht alle Bücher gleich⸗ wertig, der klaſſiſche Wert der Propheten, der Pfalmen und des Buches Hiob liege aber auf der Hand. Wenn dann nun Franz v. Wendrin den Verſuch gemacht habe, jüdiſche Ueberlieferungen von germaniſchen Sagen abzuleiten, der⸗ art, daß z. B. mit Hilfe von ſprachlichen Manipulationen das Para⸗ dies nach Norddeutſchland verlegt wird, ſo ſeien das Dinge, über die man wiſſenſchaftlich nicht mehr reden könne. Aber ſchlimm genug, daß ſolch ein Buch bereits eine Auflage von 10 000 Exemplaren erlebt habe. Doch, auch dieſe Augriffe müßten über⸗ twunden werden, ſie haben ihre Zeit und werden mit der Zeit ver⸗ gehen. Das Evangelium habe ſchon biele Stürme ausgehalten und werde, wie einſt die Gnoſis, ſo auch die Anfeindungen der Gegen⸗ 5 3 7 ienſts det wart ſtegreich bezwingen. Mit dieſen warmen, glaubenſtärkenden und zuverſichtlichen Gedanken ſchloß der Redner ſeinen Vortrag. 15 22 4 0 3 1165 7 MNar. Leider muß noch zu einem Bericht über obſgen Vor⸗ rag Stellung ßenommen werden, der im„Maännheimer Tageblatt“ und in der„Nellen Badiſchen Landeszeitung offenbar aus gleicher Feder, zu leſen war. Es wird dort 1, a. behauptet:„Zunächſt charakteriſierte der Redner den gegenwärtigen Zuſtand der evängeliſchen Kirche. Das aber iſt unſer Zuſtand: Wir ſind krank, das Hrez unſerer evangeliſchen Kirche iſt krank, erkrankt durch falſche Ernährung, durch die Eigenwilligkeit und Launenhaftigkeit eines Kiudes, das nicht weiß, was ihm zuträg⸗ lich iſt. Freiheit iſt nicht Ungehundenheit und das Geſetz nur kann uns Freiheit geben.“ Es iſt ſchlechterdings unerfindlich, wie der Berichterſtatter dem Redner derartige Sütze in den Mund legen konnte. Es ſei hiermit nachdrücklichſt feſtgeſtellt, daß dieſe den beiden Zeitungen entnommenen Sätze von Anfang bis zu Eude frei erfunden ſind und mit den Ausführungen des Redners nſchts zu tun haben.. Rattenbekämpfung Im Auſchluß an unſere Ausführungen über dieſes Thema wird Uns von einem Fachmann u. a. geſchrieben: Durch das Hochwaſſer und die Kälte ſind die Ratten wieder in die Häuſer getrieben worden und dadurch in einzelnen Stadtteilen zu einer entſetzlichen Plage geworden. Eine energiſche Be⸗ kämpfung iſt umſomehr am Platze, als jetzt wieder die Wintervorräte an Kartoffeln, Obſt uſw. in den Kellern eingelagert ſind. Eine wirk⸗ ſame Bekämpfung dieſer ſchädlichen Nagetiere kann aber nur dann erfolgen, wenn überall in der ganzen Stadtaleichzeitig und von allen Haushaltungen vorgegangen wird. Es hat aar keinen Zweck. wenn einzelne Haushaltungsvorſtände Gift legen. Dieſe allgemeine Bekämpfung kann vom Miniſterium über die Stadtverwaltung angeordnet werden. Warum iſt dies nicht ſchon lange geſchehen? Vor zwei Jahren, als hier die Rattenplage eben⸗ falls ſehr aroß war. hat ſich der Bezirksverein Baden des Deutſchen Proaiſtenverbandes, vertreten durch ſeinen Vorſtand. Herrn A. Stoll⸗Mannheim, und veranlaßt durch die zahlreichen Klaren der hieſigen Einwohnerſchaft in den einſchlägigen Geſchäften, mit aus⸗ führlichem Material an das Städt. Unterſuchungsamt gewandt und dort die Angelegenheit eingehend beſprochen. Ddas Städt. Unter⸗ ſuchungsamt hat die Unterlagen ete, an das Miniſterium Kärlsruhe weltergegeben. Bis heute iſt noch nichts erfolgt. Braucht der amt⸗ liche Weg ſo lange, um eine für die hieſige Einwohnerſchaft derart wichtige Frage zu erledigen? Warum aeht die Sache in Berlin und bei uns in Baden, dem Muſterländle, ſoll es nicht gehen? Verlin hat voriges Jahr einmal, dieſes Jahr zweimal eine amtliche Rattenbekämpfung amtlich durch⸗ deführt und mit ſehr autem Erfolg. Eines iſt natürlich dabei vorweg zu nehmen: Die Kleintlerzucht innerhalb der Stadt muß zuerſt verſchwinden. Ohne dieſe Anordnung iſt eine in⸗ tenſive Rattenbekümpfung undurchführbar. Es mag ja für manchen hart ſein, ſich von ſeinen Lieblingen zu trennen, aber im Intereſſe des aroßen Ganzen iſt es unbedingt notwendig. Alſo, auf Regierung in Karlsruhe, ermanne dich! Die Verhältniſſe in Mannheim erhei⸗ ſchen es dringend! Zu dieſen Ausführungen iſt zu bemerken, daß in unſerm Artikel in Nr. 521 ſehr deutlich zum Ausdruck gebracht wurde, wer ſchuld daran, daß bisher eine wirkſame Bekämpfung der Rattenplage in Mannheim nicht erfolgen konnte. Der Ruf, der von dem Einſender nach Karlsruhe geſandt wird, iſt durchaus angebracht. Die Stadt⸗ verwaltung hätte ſchon länaſt eine ortspolizeiliche Vorſchrift nach Berliner Vorbild erlaſſen können, wenn das badiſche Miniſterium die Angelegenheit als drinalich betrachten würde. Das ſcheint aber nach unſeren Informationen nicht der Fall zu ſein. Die Stadtver⸗ waltung⸗hat alle erforderlichen Schritte ſchon läuaſt unternommen. Es iſt zu hoffen, daß die notwendigen Beſchlüſſe in Karlsrußhe nun⸗ mehr recht bhald gefaßt werden, da, wie aus der Zuſchrift hervorgeht, die Rattenplage in der letzten Zeit ſtark zugenommen hat. n * *Preistreiberel. Wegen Leiſtungswuchers gelangle der Beſiger eines Hauſes in der Meerfeldſtraße zur Anzeige. weil er für eine Wohnung., die er z. Zt. noch möbliert vermietet hat, eine Ab⸗ ſtandsſumme von 3500 Mark verlangte. Dieſe Abſtandsſumme ailt nur für die leerſtehende Wohnung.— Wegen Preiswuchers wird ein 46 Jahre alter Händler angezefgt, weil er in verſchiedenen Wirt⸗ ſchaften für ſog. Laufpuppen den Belrag von 15 bezw. 28 Mark for⸗ derte, obwohl ihn ein ſolcher Gegenſtand laut Geſtehungskoſten auf .51 Mk, bezw. 13,51 Mk. zu ſtehen kommt. Korpulenz— Jellleibigkeit Dr. Hoffbauer's Enlfellungs-Tableſlen — gsetzlich geſchützt— vollkommen unſchädlich und erfolgreich— ohne Drätzwang— Keine Schild⸗ drüſe— kein Abführmittel— Ausführliche Broſchüre gratis. Alleiniger Herſteller: Elefanten⸗Apotheke. Berlin SW., Leipziger Straße 74, Depots Mannheim: Einhorn⸗ Apotheke am Markt R l. 2, Hof⸗Apotheke C 14, Löwen⸗Apotheke an den Planken E 2, 16, Pellkan-Apothete O 1, 3 Mohten⸗Apotheke O 3, 5. Schwan⸗Apotheke E 3. 14(nächſt der Börſe)h. 891 JJJJ..( ⁵ ſfEEE ð Meoͤiziniſche Umſchau Krankheit und vererbung Von Dr. med. E. Nachtsheim(Königswinter) nächſwenn der Menſch irgendwie erkrankt, ſo iſt faſt ſtets ſein ge, oſter Gedanke:„Wie kommt es, daß ich mir dieſe Krankheit zu⸗ eagen habe?“ Bei dieſem Suchen näch der Urſache eines Leidens, Erb der Laie faſt unbewußt anſtellt, ſpielt nun der Gedanke der du lichkeit eine graße giolle. Wie manche Mutter läßt ſich ſelbſt 7 00 noch ſo eingehende und eindrinoliche Aufklärung des Arztes 975 davon abbringen, daß ihr Kind dieſe oder jene Krankheit von boder ihrem Manne geerbt habe. Und welch große Unklarheit Volt orſtellung, wieviel Wahres und wieviel Falſches liegt beim 0 dem Vererbungsgedanken zugrunde. Dies iſt ja auch voll⸗ wir gen verſtändlich, da trotz aller wiſſenſchaftlicher Theorien, die no heute im Zeitalter der modernen Erblichkeitsforſchung beſitzen, 555 immer nicht die wahre Quelle der Vererbung aufgedeckt iſt. wie tiſt uns dies alles nicht mehr gänzlich unerforſchtes Oepland wifß bor kaum zwanzig Jahren. Aber noch hat am Himmel der golſenſchaftlichen Medizin die Morgenrzte der Erkenntnis erſt be⸗ 10 nen anzubrechen. Lauſam Schritt für Schritt beginnen in unſe⸗ dieſe agen gerade in Deutſchland die Vererbungswiſſenſchaftler in dieſes allumfaſſende, äußerſt ſchwierige Gebiet vorzudringen. Alles ricſes möchte ich nur erwähnen, um dem Leſer zu zeſgen, wie ſchwie⸗ 5 das Studium der Vererbung iſt und wie wenig Licht noch genblicklich im Dunkel der Erblichkeitsforſchung herrſcht. beltsun zu dem, was wir wiſſen. Bei der Vererbung von Krank⸗ len bildern gibt es zwei Möglichkeiten, die wir an einzelnen Fäl⸗ beit aumer wieder beobachten und feſtſtellen können. Eine Krank⸗ ode kann ſich von den Eltern auf die Kinder übertragen, d. h. das 0 5 die Kinder kommen mit der Krankheit behaftet zur Welt. Mag gerf die Intenſttät, die Stärke der Krankheitsſymptome noch ſo ſolche ſein, das ſpielt, dabei keine Rolle. Ju, es kommt vor, daß be geringgradige Symptome von den Eltern überhaupt nicht heterkt werden. crſt nach und nach können dieſe kleinſten Krank⸗ ich derſcheinungen ſtärker und gusgeprägter werden, bis dann end⸗ ſcndas bolle Krankheitsbild vorhanden iſt. So können bei der Fiſch⸗ Abchdenkrankheit, einer Hautkrankheit, die in einer kleſenförmigen ſteht Gpung der Oberhaupt mit geringgradiger Entzſündung be⸗ zunt ganz wenige und ſehr Keine Stellen des Körpers bei Fauselurt befallen ſein. Und doch wird das be Auge des des Zites immer dſeſe Stellen bei genauer Körperbetrachtung Oft wird auch eine Generation überſprungen, ſodaß der Großvater oder die Großmutter väterlicher⸗ oder mütterlicherſeits dieſelbe Krankheit gehabt hat. Hierbei muß nun noch betont werden, daß angeboren durchaus nicht gleichzuſetzen iſt mit vererbt. Was angehoren iſt, braucht noch lange nicht vererbt zu ſein, hingegen iſt alles Vererbte natürlich angeboren. So gibt es keine erb⸗ liche Syphilis, ſondern eine angeborene. Das in ſeinen Anlagen ſchon fertige Kind wird nämlich im Mutterleibe erſt nachträglich ſyphilttiſch. Es findet alſo im Mutterleibe eine Infektion ſtatt. Shphilitiſch erkrankt kommt das Kind dann zur Welt. Hingegen iſt es anders bei der allſeits bekannten Blütkrankheit. Hier iſt der krankhafte Zuſtand von vornherein borhunden. Ei und Samen faden bergen in ſich das Material, aus dem dann die Krankheit entſteht. Solcher wirklich vererbbarer Krankheiten gibt es nun durchaus nicht ſo viele, wie man im Volke geneigt iſt, anzunehmen. Zu erwähnen wären hier noch die Muttermäler, Blutmäler und Tiermäler. Fernerhin eine auf der Inſel Meleda in Maſſen vorkommende abnorm ſtarke Verhornung der Fußſohlen und Hanßflächen bis zu einer Dicke von 5 Zentimetern. Dieſe Erkrankung, die der Medi⸗ gewiſſermaßen der Prototyp einer an ſich bererbbaren Krankheit. Man kann bei näherem Studium der Vererbungsverhältniſſe dieſer Hautkrankheit feſtſtellen, wie ſich dieſe von einer Generation auf die andere überträgt. Dabei geht die Vererbung nicht rein will⸗ kürlich vonſtatten, ſondern in einem ganz beſtimmten Verhältuis. So können Vater und Mutter äußerlich ganz geſund ſein und trotz⸗ dem erkranken ihre ſämtlichen Kinder. Das bebpeiſt uns dann, daß die Eltern nur ſcheinbar geſund waren. In ihnen waren die Anlagen zur Krankheit gleichſam nur ſchlummernd borhanden. Man ganz beſtimmten Geſetzen vollzieht, welche weitgehende Ueberein⸗ ſtimmung mit den bei Pflanzen ſchon ſeit langem bekannten Men⸗ delſchen Geſetzen zeigen. Die gweite Möglichkeit liegt nun darin, daß die Veranlagung oder Dispoſition von dieſer oder jener Krankheit im Laufe des Lebens befallen zu werden, vom Vater oder der Mutter auf das odet die Kinder übertragen wird. Bei der Geburt ſind dann ſolche Kinder noch gang geſund, aber der Bau ihres Körpers, die Zuſam. menſetzung i 5 bee bilden an ſich eine erböbte Ae heitsbereitſchaft. So ſind die Kinder tuberkulöſer Eltern bei der Geburt durchaus noch nicht tuberkulös Aber ihr muskelſchwacher Körperbau, beſonders die Form des Bruſtkorbes und mithin der Lunge iſt dann dergrtig, daß ſie beim Herannahen einer tuher⸗ zülsſen Infektion 5 aufs ſchwerſte betroffen werden. Der Argzt neunt dies kuberkulbſen Habitus(d.. ſchmaler, langer, flacher S 1 282. 2 2 Rin hes da. Fäuglings entdecken. Die Krankheit iſt eben von Geburk an a, Vater 115 Mukter leiden meiſtens an derſelben Erkrankung, Bruſtkorb, eingefunkene Schlüſſelbeingruben, eine abnorm kurze ziner Keratoma palmare et plantars hereditarlum nennt, 1 hat gefunden, daß bei bielen Krankheiten die Vererbung ſich nach erſte naber und weite Rippenzwiſchenräume. Aehnlich iſt es mit der Krebskrankheit. Einwandfreie Beobachtungen haben ergeben, daß es ganze Krebsfamilien gibt, daß Vater, Großvater und ſogar Urgroßvater an Krebs gelitten haben. Auch hier liegt wohl eine Veranlagung beſtimmter Organe vor, krebſig zu entarten. Weiter⸗ hin liegt beim Aſthma, bei der Nachtblindheit eine ererbte Veran⸗ lagung vor. Es würde zu weit führen, hier alle Krankheiten aufzu⸗ fihre, die als Grundurſache eine vererbte Dispoſition habeit können. Ich nenne noch: die konſtitutionelle Fettſucht, Zuckerkrank⸗ heit, Weißblütigkeit, die abſolut ſicher zum Tode führende Blut⸗ armut oder perniciöſe Biermerſche Anagemie, Heuſchnupfen, die echte Stinknaſe, Schuppenflechte, ſowie die Hauptzahl der Erkrankungen des Nervenſyſtems, wie z. B. progreſſive ſpinale Muskelatrophſe, hereditäre Friedreichſche Ataxie. Bef all dieſen Krankheſten handelt es ſich, um es nochmals hervorzuheben, nur um die Vererbung der Anlage zur Krankheit, nicht aber um die Erblichkeit der Krankheit an ſich. Sy iſt es ja durchaus möglich und auch durch prakkiſche Erfahrung hinlänglich erwieſen, daß Kinder, trotzdem ſie von ihreit Eltern aus die Dispoſition zur Tuberkuloſe in weitem Maße be⸗ ſitzen, doch geſund bleiben, falls ſie ſofort aus deren unmittelbaren Nähe entfernt werden und überhaupt alle Maßregeln zur Ver⸗ hütung einet 1 ergriffen werden. Die Vorbeugung pielt bei all dieſen Erkrankungen eine ausſchlaggebende Rolle. om Standvunkte der Vorbeugung, der Prophhlaxe aus ſind alk unſere heutigen modernen eugenetiſchen und rafſehygieni⸗ ſchen Beſtrebungen durchaus freudig zu begrüßen und zit unterſtützen. Gerade der Arzt muß hierin Erzieher des Volkes ſein und durch Rat und Tat aüfklärend zu wirken ſuchen. Die ein⸗ gehende und liebebolle Beratung Heiratsluſtiger wird ihm als wahrem Volksfreund zur Pflicht, die er nicht nur dem einzelnen Menſchen, ſondern ſeinem ganzen Volke gegenüber zu erfüllen be⸗ ufen iſt. Nur auf dieſem Wege wird es gelingen, jene int Feimplazing verankerten Kraukheiten und Krankheitsanlagen wirk⸗ ſam zu bekämpfen und in der Zukunft nach und nach auszurotten, was rauchen?— wie rauchen? Von Dr. W. Schweißhelmer(München) Der wirkſame Stoff im Tabar— im Sinne der Anre ing wie der— iſt das Nikotin. Sein Einfluß den menſchlichen und tieriſchen Körper wurde in ausgedehnten Unter⸗ ſuchungsreihen erforſcht. Aber vielfach fehlten doch noch genaue und ziffernmäßige Angaben, warum eſgentlich beiſpielsweiſe Pfei⸗ fenrauchen weniger ſchädlich ſein ſolle als das„Inhaljeren“(d. h. das gelen baß bei einer Zicgcrette. Es iſt daßer ſehr — Pharmakologt or R. begrüßen, he. Wieluner uches, beſe 2 ———— 4. Seite. Ar. 543 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe] Freitag, den 21. November 1923 KRückſichtsloſer Radfahrer. Am Mittwoch nachmittaa wurde vor dem Hauſe Q 2, 10 eine 28 Jahre alte Ehefrau mit ihrem Kinde pon einem Radfahrer, der zu nahe an dem Gehwea fuhr, angefahren, ſodaß die Frau mit dem Kinde rückwärts zu Boden fiel und be⸗ wußtlosliegen blieb. Vorübergehende Frauen nahmen ſich der Verunalückten an und verbrachten ſie zu einem in der Nähe woh⸗ nenden Arzt. der eine Gehirnerſchütteruna feſtſtellte. Der Radfahrer kümmerte ſich nicht um die Verletzte und entkam unerkannt. — 95 des Vorfalles wollen ſich auf der Polizeiwache R 1, 14 mel⸗ en. Anfälle. In einem Betriebe in Rö brachte am Mittwoch nach⸗ mittaa eine 18 Jahre alte Anlegerin ihre rechte Hand in eine Ma⸗ ſchine und erlitt eine erhebliche Quetſchun a. Mit dem Auto verbrachte man die Verunglückte in das Allgemeine Krankenhaus.— Geſtern vormittag ſtürzte an einem Neubau in der Dorfaärtenſtraße in Neckarau ein 43 Jahre alter Maurer beim Feſtnageln von Ziegeln aus ungefähr 8 Meter Höhe ab und verſtauchte ſich beide Füße. Seine Ueberführung in das Allagemeine Krankenhaus mil dem Sanitätsauto war notwendia. * Bermißk. Seit 7. November wird der am 5. Mai 1908 ge⸗ borene Keſſelſchmied Paul Schwan vermißt. Er hinterließ einen Brief, in dem er ſeinen Eltern mitteilte, daß er nach Afrika reiſe. Offenbar treibt er ſich in hieſiger Stadt umber. Er iſt.45 Meter aroß. hat blonde Haare, bleiches, ſchmales Geſicht. an einer Hand Warzen und auf dem Kopf eine ſchwarze Haarplatte. Er träat hell⸗ blauen Anzug, arün geſtrickte Weſte, ſchwarzen Mantel und blaue Schiffermütze. Jeſigenommen wurden 23 Perſonen weaen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. darunter ein 33 Jahre alter Fuhrmann wegen Straßenraubs, ein Kaufmann aus Merchingen, der vom Amts⸗ anwalt hier wegen Betruas geſucht wird. ein Arbeiter, der vom Amtsgericht Deſſau wegen Einbruchsdiebſtahls verfolat wird, vpier Perſonen wegen Bettels und vier Frauensperſonen wegen unſitt⸗ lichen Lebenswandels. Veranſtaltungen Konzerk in der Konkordienkirche. Am verfloſſenen Sonntag abend veranſtaltete der Neckarauer Evang. Mädchen⸗ und der Epang Männer⸗ und Jünglengsverein in der Kon⸗ kordienkirche ein geiſtliches Konzert. Die künſtleriſche Höhe des Gebotenen gab der wackeren Sängerſchar aus dem Vorort un⸗ zweifelhaft das gute Recht des Auftretens in einer Großſtadtkirche. Der Chor überraſchte vor Allem durch ein vorzügliches klangſchönes Pianp, wie man es ſelten zu hören bekommt. Sämtliche Vorträge würden in ſo feiner dynamiſcher Schattierung geboten, daß es ſchwer hält, ſich für den einen oder anderen zu bekennen. Trotzdem ſei dem Männerchor:„Heilig, heilig, heilig“ von Schubert wegen ſeiner duf⸗ tigen Wiedergabe und dem 84. Pfalm, einer Kompoſition des Diri⸗ genten, ein beſonderes Wort des Lobes geſpendet. Philipp Mein⸗ hardt weiß, was er will und ihm ſei daher der wohlverdiente Dank und Anerkennung für ſeine untadeligen Vorträge uneinge⸗ ſchränkt zuerkannt. Violin⸗Duos(Paul Richter und Adam Scheuermann) ſowie Orgelvorträge von Herbert Haag ſchuſen ſtimmungsvolle Abwechslung im Programm. 185 * Geſellſchaft der Freunde des Graphiſchen Kabinetts. Am Samstag, den 22. November, nachmittaas 5½ Uhr, hält die Geſell⸗ ſchaf der Freunde des araphiſchen Kabinetts im Leſeſaal der Kunſt⸗ halle ihre fünfte Mitaliederverſammlung ab. Zur Beſprechung ge⸗ langen die Zeichnungen Vincent van Goahs. Ausgewählte Brief⸗ ſtellen des Meiſters werden dazu verleſen. Bernhagen im Nibelungenſaal. Obermuſikmeiſter Bernhagen wird mit ſeiner Kapelle im Militärkonzert im Nibelungen⸗ ſaal am kommenden Sonntag ein abwechslungsrei ſes Programm zur Durchführung bringen, u. g. eine große Fantaſie für Glocken „Der Choral von Leuthen“, mehrere hiſtoriſche Märſche und Charakterſtücke mit mittelalterlichen Inſtrumenten, den großen Zapfenſtreich für Infanterie und Kavallerie und die bekannten elt⸗ niederländiſchen Volkslieder. Die Veranſtaltung findet bei Wirt⸗ ſchaftsbetrieb ſtatt. Karl Theodor Künſtlerſpiele. Anläßlich der Feier des 69. Ge⸗ burtstages von Herrn Fritz Kerſebaum findet am morgigen Samstaa in den Karl Theodor Künſtlerſpielen ein Be⸗ nefiz⸗ und Ehrenabend ſtatt. wozu erſte Kunſtkräfte ihre Mit⸗ wirkung zugeſagt haben. Paul Rochelly, der als Bauchredner im genannten Lokal mit aroßem Erfolge aaſtiert. brinat neue Schlager. Unter den weiteren Darbietungen erwähnen wir die Kloſter⸗ brüder. Den Beſuch empfehlen wir beſtens. 1 Keichsbund deutſcher Technik. Die hieſige Ortsgruppe des Reichsbundes deutſcher Technik veranſtalbet am Sonntag, 23. Nov. in dem Kammerlichtſpielen in D 2, 6 eine Film⸗Vorführung„Der ſtählerne Renner.“ Es wird bei dieſer Vorführung der voll⸗ ſtändige Vorgang der Herſtellung des Kraftwagens und des Motor⸗ rades ſowie die Funktion dieſer Maſchinen gezeigt und die entſpre⸗ chenden Erklärungen dazu gegeben werden.(Näheres ſiehe An⸗ zeige). Weinachtsausſiellung. Die Erfinderhälfe des Inter⸗ nafonalen Erfindevſchu zverbandes E. V. Mann⸗ heim D 1, 9, veranſtaltet am., 10. und 11. Dezember im Fried⸗ richspark eine Weihnachtsausſtellung. Die Geſchäftswelt hat dieſe Veranſtaltung, die nunmehr fährlich ſtattfinden wird, ſehr begrüßt und wird ſich zahlreich an der Ausſtellung beteiliaen. Die Firma Fiſcher⸗Risgel wird durch eine Spezial⸗Abteilung„Sport um Winter“ vertreten ſein. Der Befucher wird auf dieſem großen Weihnachtsmarkte alles vorfinden: das kleinſte Spielzeug, ſowie den teuerſten Luxusartikel.(Siehe Anzeige). Marine⸗Lichtſpiele: Die Seeſchlacht am Skagerrak iſt am kommenden Samstaa und Sonntaa im alten Rathausſaal im Film zu ſehen. Der frühere Leiter der Krieasmarine⸗Ausſtellung, Kapitänleutnant Mumm, hält den Begleitvortrag. Zur Orientie⸗ rung der Beſucher ſei über die Handluna folgendes mitgeteilt: Der Film beſteht aus einer Aneinanderfügung von ca. 10 000 Einzel⸗ phaſen der Schlacht. Der erſte Teil ſchildert die Vorbereitungen. Aufmarſch. Vorſtoß unſerer Flotte. Mit dem zweiten Teil beainn! die Darſtellung der eigentlichen Schlacht.„Indefatigeabel“ und „Queen Mary“ fliegen in die Luft: bald folgen ihnen„Invincibel“ und„Defence“.„Warrior“ brennt.„Warſpile“ wird ſchwer be⸗ ſché digt. Aber auch unſer Panzerkreuzer„Lützow“ muß die Schlacht⸗ linie verlaſſen und„Wiesbaden“ bleibt im ſchweren Feuer liegen. Wir ſehen den deutſchen Torpedoboots⸗Maſſenanariff, der unſere ſchwer bedränate Flotte vor der feindlichen Umklammeruna gerettet. Der dritte Teil wird durch Bilder eingeleitet, welche unſere Kämpfer im Brennpunkte der Schlacht zeigen. Die Dunkelheit macht der Tagesſchlacht ein Ende. Nachtagefechte beainnen, für beide Teile ver⸗ luſtreich. Wir erleben im Bilde die Vernichtung des auf nächſte Ent⸗ fernuna in Brand geſchoſſenen„Blackprince“, wir ſehen, wie Admiral Hipper auf„Moltke“ mitten zwiſchen die feindlichen Kolonnen ge⸗ rät.„Roſtock“ und„Frauenlob“ erhalten Torvedotreffer und ſinken während„Elbing“ mit„Poſen“ zuſammenſtößt. wobei erſtere ver⸗ loren geht. Auf enaliſcher Seite werden die Flottenführerſchiffe „Tinperary, und„Sparrowhaw“ zuſammengeſchoſſen. Das deutſche Syitzenſchiff„Weſtfalen“ rammt den feindlichen Jerſtörer„Tur⸗ bulent“. Unſere Flotte gerät im Dunkel der Nacht unverſehens zwi⸗ ſchen das britiſche Gros und die britiſche Nachhut und— bricht alſck⸗ lich durch. Die kampfunfähige„Lützow“ wird von der eigenen Be⸗ ſatzung in die Luft geſprenat. Wählerliſte nachſehen! Alle Wahlberechligten, denen durch das Bürgermeiſteramt keine Wahlkarte zugeſtellt wurde, ſind, wenn ſie ihr Wahlrecht am 7. Dezember ausüben wollen, verpflichtet, die Wählerliſte nach⸗ zuſehen, da ihr Name jedenfals nicht eingelragen wurde. Sonnkag, 23. November, iſt der letzte Tag! Wer bis zu dieſem Tage fich nicht die Gewißheit verſchafjt hal, daß er in die Wählerliſte eingetragen iſt, geht ſeines Wahlrech's verluſtig! Beginn der Schnee älle im Schwarzwald Aus Tribera wird uns gemeldet: Die in den erſten Tagen der laufenden Woche ſchon wahrnehmbar geweſenen Anſätze zum Eintrit von leichten Schneefällen haben um die Wochenmitte in ein⸗ zelnen Teilen des Gebirges, ſoweit ſie eine Wolkendecke tragen, ſich etwas ſtärker bemerkbar gemacht. Trotz des hohen Luftdrucks haben ſich im Gebirge Hochnebel und anſchließend eine Wolkendecke gebildet, die bei der inzwiſchen eingetretenen Windſtille oder nur geringen Luftbewegung ſich nicht mehr oder nur ganz wenig und vorübergehend lichtete. Die Kälte het dementſprechend er heb⸗ lich nachgelaſſen und iſt in mittleren Höhen auf Morgen⸗ temperaturen von maximal drei Grad unter Null geſtiegen. In der Nacht zum Donnerstag kam es dann zu den erſten Schnee⸗ fällen, die das Landſchaftsbild aus den ſtumpf gewordenen No⸗ vemberfarben in das winterlich helle Gewand kleideten, obwohl es ſich nur um kleine Niederſchlagsmengen in Form von Schnee han⸗ delt. Von einer Ausübung des Winterſports, der vom Schnee ab⸗ hängia iſt, wird vorerſt nicht die Rede ſein können, da bei dem hohen Barometerſtand mit Niederſchlägen von Belang zunächſt vi⸗ gerechnet werden kann. Vei den leichten verzeichneten Schneefällen dürfte es ſich in der Hauptſache wohl um regional begrenzte Erſchei⸗ nungen als Folge der vielfach örtlichen Nebel⸗ und Wolkenbildung handeln. Bei weiter anhaltendem Froſt hat lediglich der Eislauf Ausſichten, dem dann allerdings bei der ſchneefrei möglich ge⸗ weſenen Eisdeckenbildung eine vorzügliche Fläche zur Verfügung ſteht Im Lauf des Donnerstag.ben ſich die leichten Schneefälle der Nacht dann wiederholt und in ſtärkerem Maße fortgeſetzt. Inner⸗ hälb kurzer Zeit war das Bild wie im tiefen Winter geworden, ſo dicht kamen zeitweiſe die Flocken. Die Temperaturen ſind weiter geſtjegen und liegen tagsüber nur noch verhältnismäßia wenig unter dem Gefrierpunkt. An und für ſich könnte das Ausſehen, das die Bewölkung im Lauf des Tages angenommen hat, auf weitere Schneefälle ſchließen laſſen, doch ſteht dieſer Annchme der fortgeſetzt hohe Luftdruck, der am Vormittag des Donnerstag in wenigen Stunden abermals 3 Millimeter encnene hat, entgegen. W. R. * Der Tunnel durch den Schloßberg bei Heidelberg zeigt— ſo wird den„Heidelb. N..“ von der Reichsbahndirektion Karlsruhe mitaeteilt— wohl einiae naſſe Stellen, wie dies bei allen Tunnelen mit ähnlicher Ueberlagerung der Fall iſt. Die Aus⸗ mauerunga des Tunnels iſt aber bei ihrem Alter noch verhältnis⸗ mäßia aut imſtande. und nichts läßt auf Druckwirkungen ſchlie⸗ ßen, die den Tunnel gefährden könnten. Im übrigen ſteht der Tunnel. wie alle anderen im Lande, unter ſtändiger Beobachtung. 8 zu Befürchtungen irgendwelcher Art keine Veranlaſſung vor⸗ iegt.. „Die Biſamratte. Unter Bezuanahme auf die Mitteilung aus der badiſchen Taubergegend, in der auf das Auftreten der Biſam⸗ ratte in der Tauber mit dem Bemerken aufmerkſam gemacht wurde. daß dieſer gefährliche Fiſchräuber bereits in unſeren Ge⸗ wäſſern heimiſch aeworden ſei, wird uns von amtlicher Seite ae⸗ ſchrieben: Die ſofort angeſtellten Erhebungen haben nicht mit Sicher⸗ heit ergeben, daß es ſich bei dem einen beobachteten Tier um eine Biſamratte handelte: höchſt wahrſcheinlich war es eine aroße Waſſerratte. Es aibt ein ſicheres Merkmal zur Unterſcheidung der Biſamratte von der Waſſerratte. nämlich den Schwanz. der bei der Biſamratte ſeitlich und meſſerartig zuſammengedrückt. bei der Waſſerratte dagegen rund iſt. Die Bekämpfung der Biſamratte iſt bereits durch Verordnung vom 16. April 1919(G. u. V. Bl. S. 297) angeordnet, deren§S 2 die Verpflichtuna zur Anzeige an das zuſtändige Bezirksamt vorſieht, falls das Vorkommen dieſes Tieres feſtgeſtellt wird. Aus dem Lande r. Cadenburg, 21. Nov. Am Sonntag Abend beging die his⸗ ſige Freiwillige Feuerwehr ihren diesjährigen Fami⸗ lienabend, in deſſen Mittelpunkt die Ehrung des Kommandan⸗ ten Friedrich Agricola ſtand. In opferfreudiger Hingebung hatte der rührige Verwaltungsrat alles getan um Herrn Agricola, der 25 Jahre die Wehr als Kommandant geleitet, zu ehren und zu erfreuen, um ihm Liebe und Dank zu bekunden. Ein von Frau Ratſchreiber Luiſe Frey verfaßtes Vorſpiel leitete zur Ehrung ein. Darauf ſprach Fräulein Lina Stumpf, die Tochter eines verdien⸗ ten Verwaltungsratsmitgliedes in beſeelter Art einen von Frl. Eliſabeth W. Trippmacher verfaßten Prolog, der den Dank der Wehr und die Verdienſte des Jubilars hervorhob und das ein⸗ mütige Zuſammenwirken der Kameraden für die Feuerwehrſache feierte. Daraufhin wurde dem Jubilar ein prachtvolles Bild das Großfeuer der Gummiwerke Neckar darſtellend, das ein Hauptlehrer Sbelz gemalt hat, als ſichtbares Zeichen dankbarer Anerkennung überreicht. Dann gratulierte der Kreisausſchuß des 9. Feuerwehr⸗ kreiſes Herrn Agricola zum ſilbernen Kommandanten⸗ jubiläum. Im Namen des Kreisausſchuſſes überreichte der 2. Vorſitzende Kommandant Knebel— Kommandant der Fabrik⸗ feuerwehr der Zellſtoffabrik Mannheim⸗Waldhof— einen ſilbernen Becher. Der überraſcht⸗ und ſichklich bewende Jubilar dankte in herzlichen Worten den hieſigen Kameraden u. auch dem Kreisaqusſchuß für die lebevolle Ehrung, die ihn ſehr erfreute Er gelobte auch fernerhin für die freiwillige Feuerwehr— die ſein Vater jahrelang abs Kommandant geleitet hat, albes zu tun. Ein gut zufammenge⸗ ſtelltes Procbramm unterhlelt die große Feuerwehrfamilie aufs ange⸗ nehmſte. Einen großen Heiterkeitserfolg erntete auch die„Ali⸗ weibermühle“— die von Frau Luiſe Frey in humordurchdrängter Art verfaßt und gelungen zur Wiedergabe gelangte. 5 Freiburg, 20. Nov. Im Schnellzug Baſel— Freiburg nahm die Zollbehörde einen Ruſſan feſt, der 481 goldene Uhren aus der Schweiz in Schachteln verpackt herausgeſchmuggen hatte. Die Uhren ſollen einen Wert von etwa 50 000 Gm. haben. Der Schmuggler, der reichlich mit amerikaniſchen Dollarnoten ver⸗ ſehen war, ſoll die amerikaniſche Staatsangehörigkeit beſitzen. Korpulenz iſt unſchön und ungeſund. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gramm echte Toluba⸗Kerne zu kaufen, die un⸗ ſchädliche Stoffe von fettzehrender Wirkung enthalten. Em. 80/81. der regelmãssigen Zustelſung unseres Blattes haben unsere Postbezieher leb- haftes Iuteresse. Vorbedinguns hierfũr ist, daß dem Brieftrãger oder dem Post- amt des Wohnortes die Bestellung auf Unsere Zeitung für den nàchsten Monai frũh- zeitig übergeben wird. Gegen Ende jeden Monats häufen sich die Arbeiten bei den Postanstalten derart, sodaß bei allzu spãter Zeitungsbestellung die rechtzeitige Weiterleitung an den Verlag in Frage gestellt ist. Wir bitten deshalb unsere Se240 Posthezieher den Bestellantrag bis Montag, den 28. November bewirken zu wollen. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger — vauches, in mothodiſchen Arbeiten genauer feſtgeſtellt und dadurch die Grundlagen zu anſchaulicherem Verſtändnis gelegt hat. In jeiner im Verein mit Sikberbauer und Bogner durchgeführten Ar⸗ beiten, über die er in der„Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ berichtet, geht er davon aus, daß der Nikotingehalt der verſchiedenen Tabakpräparate verſchieden iſt. Aus Kautabak und Schnupftabak iſt das Nikotin großenteils entfernt, Pfeifentabak enthält weniger Nikotin als Zigarettentabak, Von Zigarren enthalten die öſterreichiſchen Virginias bis zu 7 Prozent Nikotin. Sie enthalten mehr Nikotin als Havannazigarren— eine Feſt⸗ ſtellung, die manchem überraſchend kommen wird. Wenn ſich krotzdem Nikotinvergiftungen berhältnismäßig häufiger beim Havannaraucher finden, ſo beruht das darauf, daß die Havanna⸗ gigarre möglichſt friſch(„grün“), d. h. feucht geraucht wird. Der Tabakrauch enthält nämlich ſehr verſchiedene Mengen Nikotin, je Hachdem dieſelbe Zigarre trocken oder feucht iſt. Heinz brachte Zigarren aus der gleichen Kiſte einerſeits in einen Exſikkator Apparat zur Austrocknung), andererſeits in eine feuchte Kammer. Der Rauch der feuchten Zigarre enthielt 50—75 Prozent mehr Nikotin als der der trockenen Zigarre. Unmittelbar hinter der Glühſtelle nimmt die Temperatur ſehr raſch ab. Es wird dann eine Temperatur erreicht bei der das Nikotin nicht mehr zerſtört, ſondern(durch Anſaugen nach dem Munde hin) deſtiliert wird. Die dünne Schicht, in der dieſe Temperatur herrſcht, iſt bei einer ſchlecht wärmeleitenden, trockenen Zigarre naturgemäß ſchmäler als bei der heſſer wärmeleitenden feuchten Zigare; infolgedeſſen wird hier mehr Nikotin mit dem Rauch in den Mund angeſogen. Durch eine geeignete Methode wurde nunmehr feſtgeſtellt, wie⸗ viel Nikotin in dem eingeſogenen Rauch jeweils enthalten iſt. Zu dieſem Zweck wurde der Rauch vor dem Eintreten in den Mund durch ein Glasrohr geleitet, das eine Weinſäurelöſung enthielt In letzterer wurde das Nikotin zurückgehalten und dann zahlen⸗ mäßig beſtimmt. Die Verſuche wurden angeſtellt mit einer gewöhnlichen Art von Pfeifentabak, mit kurzen„Schweizer Stumpen“ und drei Arten von Zigaretten, nämlich öſterreichiſcher Sport“, deutſcher„Pentheſilea“ Und einer engliſchen Zigarette. Dabei hat ſich ergeben, daß der Rauch des Pfeifentabaks bedeutend weniger Nikotin enthält. als der Rauch der Zigarren und Zigaretten. Der Rauch der öſter⸗ reichiſchen„Sport enthielt etwa 75 Prozent mehr Nikotin als der der„Schweizer Stumpen“. Am meiſten Nikotin enthielt die eng liſche Zigarette. während Opium— wie vielfach angenommen wird — in dieſer Zigarette nicht enthalten iſt. In weiteren Verſuchen wurde feſigeſtellt, wieviel von dem mik dem Rauch eingeſogenen Nikotin vom Körper aufgeſogen, alſo un⸗ mittelbar wirkſam wird. Wenn je 7 Zigaretten in verſchiedener Daeiſe bintereiander geraucht würden, zeigte ſic. daß beim In⸗ halieren“ achtmal mehr Nikotin vom Körper aufgeſogen wird als beim gewöhnlichen Mundrauchen. In 5 Gramm Zigaret⸗ tentabak waren 0,25 Gramm Nikotin enthalten. Bei gewöhnlichem Rauchen gingen davon 0,04 Gramm Nikdsßtin in den angeſogenen Rauch über. Bei„Mundrauchen“ wurden von den 0,04 Gramm Nikotin 0,007 Gramm in der Mundrachenhöhle aufgeſogen, beim „Inhalieren“ wurden 0,035 Gramm Nikotin im Körper zurück⸗ behalten. Dieſe großen Unterſchiede erklären ſich daraus, daß die Lunge eine außerordentlich ausgedehnte Aufſaugungsfläche dar⸗ ſtellt. So erklärt Heinz auch die ſchweren Schädigungen des Her⸗ zens bezw. der Kranzgefäße, die ſich bei leidenſchaftlichen Zigaretten⸗ (und jeder leidenſchaftliche Zigarettenraucher inhaliert!) finden. Theater und Muſik 4% Araufführung in Stettin. Das Stettiner Stadttheater(In⸗ tendant Otto Ocker) war von Dr. Bernhard Schwartz(Godes⸗ berg) auserſehen worden, ſein ſymboliſches Schauſpiel, das er Ein Narr des Lichts“ nennt, aus der Taufe zu heben. Der Autor nennt ſein Werk ſymboliſch. Mit Unrecht, denn was er behandelt, den Konflikt des abſoluten Machtbewußtſeins, des Imperialismu⸗s mit der allgemeinen, alles beglückenwollenden Menſchheitsidee iſt ſo klar, und mit ſo bewußter Abſichtlichkeit auf die Schickſale Deutſch⸗ lands gemünzt, das von Symbolik nicht mehr viel übrig bleibt. Der „Narr des Lichts“ heißt bei Schwartz Diogenes, der Imperator Alexander der Große. Der des Geſchehens ſowohl als auch die Führung der einzelnen Charaktere iſt nicht immer klar und grad⸗ linig, ganz davon abgeſehen, daß der Autor ſeine Idee ſelbſt tot⸗ ſchlägt, indem er am Schluſſe ſowohl den Imperator als auch den Pazifiſten untergehen läßt und das Prinzip des abſolut Böſen triumphiert. Schwartz ſcheint epiſche und bpriſche Qualitäten zu haben, Dramatiker iſt er jedoch nicht. Drei Akte öhne jeden wirk⸗ ſamen Schluß, ja ohne wirkliche Höhe verpuffen trotz einer edien, gewählten Sprache. Das Ganze iſt der Verſuch eines mit ehrlicher Kraft ringenden Menſchen, der aber die Form nicht meiſtert, da es ihm an dramatiſchem Geſtal tungsvermögen fehlt. Gerettet wurde das Stück durch die ſtraffe Regie Joſef Kandners, der mit unnach⸗ ſichtlicher Schärſe das Wenige, was man dramatiſch nennen kann, in den Vordergrund ſchob und mit ſeiner Inſzenierung wieder eine Probe großen Könnens gab. Ddas Publikum nahm die Angelegen⸗ heit freündlich auf und rief den Autor mehrere Male. R. Schmidt. eDIn Straßburg wird die Aufführung deulſcher Skücke ver⸗ bolen“ Kürzlich wurde gemeldet, daß zwiſchen der Stadt Straßburg und einer Baſeler Truppe ein Vertrag abgeſchloſſen worden ſei, wonach ſchon in dieſem Winter Theateraufführungen in 0 deutſcher Sprache endlich wieder gegeben werden würden. Nun hat Miniſterpräſident Herriot ſich perſönlich an die Baſeler Truppe gewandt und die vorgeſehenen deutſchen Aufführungen in Straßburg verboten. Das Straßburger Theater hat mit einem jährlichen Defizit von rund einer Million Franken zu rechnen, weil 85 v. H. der Einwohner infolge des rein franzöſiſchen Theaters von den Aufführungen ausgeſchloſſen ſind. Was aber den leitenden Stellen offenbar menig Kopfzerbrechen macht Wenn man den Straßburgern nur die Erinnerung an das deutſche Drama und wo⸗ möglich an die deutſche Sprache austreiben könnte, dann wäre ſchon alles nach Wunſch der Pariſer Offiziellen geregelt. ** 0 Starke Abnahme der Zahl der Studierenden. Das ak ꝛde⸗ miſche Auskunftsamt der Univerſität Berlin veröffentlicht ſoeben die Statiſtik des Univerſitätsbeſuchs im Sommerſemeſter 1924. Da⸗ nach hat wieder eine beträchtliche Abnahme der Zahl der Studieren⸗ den ſtattgefunden. Die Zahl der Studierenden betrug im Sommer 1924 68 736, während ſie im Winterſemeſter 1923—24 77 593, im Sommer 1923 ſogar rund 86 000 betrug. Auffallend iſt die ſtarke Abnahme bei den Medizinſtudierenden. Sie ſind von 12 588 auf 9376 zurückgegangen. Verhältnismäßig groß dagegen iſt die Zahl derer, die Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaften ſtudieren, nämlich 25 893. Die Philologen ſtellen gar die ſtattliche Zahl von 27 000 Studierenden, worunter ſich nahezu 5000 Frauen befinden. Die Zahl der ſtudierenden Frauen hat gleichfalls abgenommen; ſie iſt von 8734 auf 7493 geſunken. Die Zahl der Ausländer betrug 6069 gegen 8734 im Sommer 1923. Rovember Von Heinrich Leis(Wiesbaden) Lichtloſe Tage in Dunſt und Trübe verſchweben. Tauchen aus Dämmer, ſchwinden in Dämmer zurück. Nebel zäh wie feuchte Tücher ſich weben. Preſſen auf Bruſt und Atem und bannen den Blick. Irrende Schatten durchflattern hallende Weite. Häuſer ſchmelzen im Dunſt zu formloſen Blöcken. Geiſterhaft reckt ſich der Aeſte dürres Geſpreite. Mürriſch die Straßen, wie Wandrer in triefenden Nöcken. Alles ſteht düſter entſürbt und das Bunte verblichen. Kalt fährt der Wind und wirft mit tickendem Schlage Langſamen Regen ans Fenſter. Als wäre entwichen 1 Sonne und Gluͤck aus der Welt, ſo grau ſind die Tann. An S SSSZS 8 A ecb. 7 R M—annneasnne * 7 1 1ben — den 21. November 1924 Reue Mannheimer Jeitung[Rbend⸗usgabe) 5. Seite. Nr. 843 Tagungen Proteſtverſammlung des Badiſchen Gaſtwirte⸗ Berbandes difder Badiſche Gaſtwirteverband hielt geſtern nachmittaa in ffe ſeiner die Zeit teſti von ü Recht. 2 Offenbura und zugleich als Vertreter des Miniſteriums des In⸗ en Grüße. Karlsruhe nburg eine Landesproteſtverſammluna ab. In arüßungsanſprache hob der Landesvorſitzende Kopf⸗ hervor. daß die Taauna in Offenbura die Sympathie für efreiung zum Ausdruck bringen wolle. Trotz der ſchweren 5 die Verſammluna notwendia geweſen, um öffentlich zu pro⸗ en gegen die Sonderbeſteuerung und die Sonderverordnungen. 0 italieder ſeien im Verbande oraaniſiert. die ein Perſonal er 2 Millionen beſchäftigen. Dies gäbe dem Verband ein vom Staate zu verlangen, gehört zu werden. tsvorſtand Engler⸗Offenburg überbrachte vom Bezirks⸗ derauf aldent Emil Köſter vom Deutſchen Gaſtwirteverband hielt uf dewerbe ein Referat über die ſteuerlichen Belaſtungen des Gaſtwirts⸗ s durch das Reich. der Länder und Gemeinden, über das kſtättengeſetz und die Polizeiſtunde. Alle Regierungsmaßnah⸗ ae: müßten darauf be den Mittelſtand und damit derb G Dann aſtwirtsaewerbe wieder zum Blühen zu bringen. wandte ſich der Redner gegen die Beſtrebungen des Alkohol⸗ zokis und gegen die jetzige Polizeiſtundenregelung. Seit 25 Jah⸗ r er nun an der Spitze des Verbandes ſtehe, ſei dieſe Polizei⸗ in d. ei aber ſchließ wegte in ſchlu haftet. Ludwigshafen, 21. Nov. Mannheim wohnender Proviſionsreiſender aus Bonn unter⸗ Gegenſtand des Aergerniſſes geweſen. Die Polizeiſtunde ſei 1 8 ietigen Form unhaltbar. Die Steuern müßten der Wirtſchaft ießen. Die Getränkeſteuer müſſen Reichsſteuern werden. Das uſteuergeſetz müſſe beſeitigt werden. Der Badiſche Gaſtwirtever⸗ wird den politiſchen Parteien ihre Forderungen ſtellen, ſelbſt keinen Kandidaten aufſtellen. Zum Schluß wurde eine Ent⸗ ung. die ſich im Sinne der Ausführungen des Vorredners be⸗ einſtimmig angenommen. Aus der Pfalz Ein bisher flüchtiger und zuletz: zum Nachteile einer hieſigen Kolonialwarenhandlung einen Geldbes trag von 1875 Mark und wurde deshalb am Mittwoch ver⸗ Witteh Grünſtadt, 21. Nov. Als der Schriftſetzer Ouo Dohn am erfolgte 85 880 och morgen ſeine Küche mit einer Petroleumlampe betrat, im ſelben Augenblick eine heftige Exploſion. Die Ur⸗ dazu iſt wohl in einer undichten Stelle der Gasleitung zu n. da der Raum mit Gas gefüllt war. Dohn trug ſchwere er unden an der rechten Hand, am Hals und im Geſicht ſyo Nun Fün Maudach 21. Nor. Am Mittwoch nachmittag wollte der 17⸗ Püme Sohn des Landwirts Michdel Amberge mit einem Zwei⸗ Boner⸗Fuhrwerk ins Feld fahren. Beim llebergang von der deiteſtraße auf die Hauptſtrae, kam ihm gerade ein leerer Rü⸗ zug der Lokalbahn im raſchen Tempo aus der Richkung denheim entgegen. Durch die plötzliche Nähe des Zuges er⸗ Nech ſcheuten die Pferde. T 52 gleichen Augenblick hatte der ug ſchon das Gefäprt erfaßt und eüfte Pierde und Wewen un⸗ 20 Meter weit mit, bis der Zug zum Stehen kam. ühr Moend ein Pferd getötet wurde, dam das andere wie durch ein der unverſehrt davon. Der Wagen wurde vollſtändig zerkrüm⸗ ſund zund in den Hof des Arbeiber Jemes. deſſen Umzäumung voll⸗ ig eingedrückt wurde, geworfen. Wie der Junge vom Wagen m, kaun er ſeſbſt richt angeben. bale Neuſtadk d. d. Hdt., 18. Nov. Das neuerbaute Landes⸗ 5 für innere Miſſion wurde am Sonntag mittag durch eine n 1e Nerden letz . —. RTEEFC E IIII IIIIIII t. N. gebet. einer in dan gerat. Beamt. t Velhlſent durch eine kl. zu, helf. 9— „.9 uſchr u. d. d. äftsſt. ee Aieneen Mi e e Nichit mur Bifig sondern in erster Linie auch gut sind unsere Erzeugnisse. Sie verbinden mit der ausgesuchten Qualität d. Materials und einwandfreier, moderner Paßform Lrößte Preiswürdigkelt. Das sind Vorte le, welche zu bieten uns nur durch unsere elgene Tabrikatlon möglich ist. Wintermäntel Ulster, Raglans aus warmen Cheviots Flauschen u. Homespuns mit Abselte Mk. 35.—. bis 84.— Wintermäntel neueste Formen, aus Velour, Ratinee u. ähnlichen schweren Stoffen, auch auf Selde, Mk. 89.— bis 178.— Winterpaleiois ein- und zweireihig, teils mit Samt- kragen, aus marengo und schwarzen Eskimos usw. Mk 45.— bis 135.— gch- und Sporipelze Homespun-, Gabardine- u. 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Sand nahmen die Verbreter der kirchlichen Behörden in Speyer, dann die hieſigen Ortsgeiſtlichen das Wort, um die inmere Miſſon zu ihrem pfälziſchen Miſſionshaus zu beglückwünſchen. Namens der Stadt Neuſtadt überbrachte Amtmann Seiberth die beſten Wünſche der Sdadtgemeinde. Die wohldurchdachte Feſtrede hielt Pfarrer Eckhardt von Kriſchona in der Schweiz. Muſikvorträge und geſangliche Darbistungen gaben der Feier die rechbte Weihe. Der Andrang von Gläubigen war ſo groß, daß nicht nur die beiden Säle überfüllt, ſondern noch Hunderbe von Perſonen, die keinen Einlaß mehr finden konnten, auf der Straße ſtanden. Der eigent⸗ loche Feſtſaal zählt zu den ſchönſten unſerer Sbadt. Neuartig iſt die Verbindung zwiſchen dem eigentlichen Feſtfaal und dem darunter liegenden Sgal durch eine Art Schalltrichter, der vor dem Podium angebracht iſt und durch welchen die Beſucher des unteren Scaales Teil nehmen können an den Reden, Geſängen und der Muſik des oberen Saales. Die Akuſtik iſt eine ganz vorzügliche, ſo daß bei allen Darbietungen eine geradezu ideale Klangwirkung ſich ergibt. Der Geſamtbau iſt erſt im Mai begonnen worden und heute bis auf wenige Innenarbeiten vollendet. Architekt Kreuz⸗ berg hat hüdr einen ſchlicht vornehmen Bau errichbet, der in der Raumsv'erteilung eine vorbildliche Ausnützung erzielt hat. :: Schwegenheim, 21. Nov. Ein ſchweres Untounglück ereignete ſich am Dienstag mittdag kurz vor Schwegenheim. Beim Ausweichen vor einem ihm entgegenbommenden Fuhrwerk über⸗ ſchlug ſich durch zu ſchnelles Brennſen ein mit 2 Perſonen beſetztes Auto. Dabei kam der eine Inſaſſe ſo ſchwer zu Fall, daß ſeine Ueberführumg ins Krankenhaus Speyer nötig war. :: Queidersbach, 21. Nov. Durch unbekannte Urſache brach in dem Anweſen des Bürgermeiſters Otto Gundal Feuer aus, dem die Heu- und Strohvorräte zum Onfer fielen. Durch Nachbarsleute, die das Feuer rechtzeitig bemerkten, konnte es noch vor dem Ein⸗ treffen der Feuerwehr gelöſcht werden. Vachbargebiete ws. Pfungſtadkt, 21. Nov. Die Schilfrohrverſteigerung in den gem inth eitlichen Torfgruben hatte ein ſehr gutes Ergebnis Erlöſt wurden 14080 Mk. gegenüber einer ſchon hoch bemeſſenen VDapation von 8 170 Mk. sw. Darmſtadt, 20. Nov. Ein Schwindler treibt in unſerer Stadt ſein Unweſen. Er ſammelt für die Erziehungsanſtalt„Ohly⸗ ſtift“ in Gräfenhauſen Spenden, ohne dazu beauftragt zu ſein. Die Bevölkerung wird drängend gewarnt, dieſer Perſon Gaben aus⸗ zuhändigen. Auch boſteht die Möglichkeit, daß der Schwindler ver⸗ ſucht, in anderen Städden under gleichen oder ähnlichen Vorſpiegel⸗ ungen ſein verantwortungsloſes Treiben fortzuſetzen. Gerichtszeitung Ein kurzer Brautſtand Eine von ihrem Ehemann geſchiedene Kaffeehauspächterin ſah ſich mit Rückſicht auf ihr Geſchäft veranlaßt, wiederum zu heiraten. Um nun ihr Glück zu probieren, ließ ſie in einer Tageszeitung eine Heiratsannonce ergehen, mit dem Erfolge, daß ſie nicht weniger als 80 Heiratskandidaten zur Auswahl hatte. Als der erſte Brief einlief, dachte ſie ſich, dex erſte iſt der beſte, und teilte deshalb dem Antragſteller ihre Adreſſe mit. Am nächſten Tage ſtellte ſich ihr ein Mann als Guts⸗ und Brauereibeſitzer von Schloß Wart vor, der angab, daß er ſehr reich ſei, mehrere Häuſer beſitze und ein Landhaus in Erding kaufen werde. Um die Frau von ſeinen Be⸗ ſitzungen zu überzeugen, beſtellte er eine Kraftdroſchke und veran⸗ laßte den Chauffeur, durch perſchiedene Straßen Münchens zu fahren, wo er dann ab und zu vor einem Hauſe Halt machte, um angeblich nachzuſehen. Als ſie durch die Herzogſpitalſtraße fuhren, ſagte er zu der Frau:„Da ſehen Sie her, vor zwanzig Jahren habe ich noch da gebettelt und jetzt bin ich ein ſo reicher Mann geworden.“ Als nun das Paar in einem Lokal an der Sonnenſtraße angekommen war. ſtellte er die Frau dem Beſitzer als ſeine Braut vor, ließ Wein, Bier uſw. ſich vorſetzen, ſprach von der Hochzeit, die bald ſtattfinden müſe, und daß ſie ihr Geſchäft aufzugeben habe, um niis ihm auf das Lanbhaus ziehen zu können. Als nun der Chauffeur in vorgerückter Abendſtunde glaubte, daß ſeine Tätigkeit beendigt ſei, verlangte er die Bezahlung von 60,10 Goldmark. Darauf er⸗ klärte der„Hochzeiter“, er müſſe erſt wechſeln laſſen. Jetzt wurden auch Braut und Kaßierin mißtrauiſch. Die Kanierin verlangte die Bezahlung der Zeche, die ſich auf 42,45 Goldmark belief. Dabei ſtellte ſich heraus, daß der Hochzeiter ein Schwindler war, denn er hatte nur einige Pfennige in der Taſche. Während die Braut verdutzt das Lokal verließ, wurde der„Hochzeiter und Bräutigam“ von einem herbeigeholten Schutzmann verhaftet. Er entuppte ſich als der von der Strafkammer Ulm wegen Verbrechens des Betrugs im Rückfall mit zehn Monaten und von der Strafkammer Ravensburg wegen Verbrechens des Betrugs im Rückfall mit 1 Jahr 8 Monaten Zuchthaus beſtrafte verwitwete Baumeiſter Karl Zeh von Altdorf. Das Strafgericht München verurteilte den Angeklagten mit Rückſicht auf die Gewiſſenloſigkeit der Tat wegen zweier Vergehen des Betrugs zur Gefängnisſtraſe von neun Monaten. Neues aus aller welt — Eine gefährliche Denkmalsreinigung. Nach einem von der Akademie der Künſte eingeholten Gütachten, das von Prof. Man⸗ zel gemeinſam mit Prof. Aug. Kraus. Schüler und langiährigem Mit⸗ arbeiter von Reinhold Begas, Prof. Diederich, Lebrer für Steinbild⸗ hauerei an der früheren Hochſchule für bildende Künſte, erſtattet wurde, erlitt das Begasſche Schillerdenkmal auf dem Ber⸗ liner Gendarmenmarkt bei der Reiniaung, der es nach 16 Jah⸗ ren unterzogen worden war. einen ſchweren, nicht wieder aut⸗ zumachenden Schaden. Die Reiniaunasfirma aibt zu. daß bei der Reiniauna die raube Schicht ſo weit entfernt worden iſt, bis man auf feſten Marmor gekommen war. Am betrübendſten iſt nach dieſer Ab⸗ ſchleifung das Ausſehen der Köpfe der Sockelfiguren. Sie gleichen jetzt mit Sandpapier überarbeiteten Gipsbüſten. Um ähnlichen Vor⸗ kommniſſen für die Zukunft vorzubeugen. machten die Gutachter im Anſchluß an ihre Ausführungen über das Schiller⸗Denkmal den Auf⸗ ſichtsbehörden Vorſchläge für die ſdagemäße Beobachtung des Zu⸗ ſtandes der öffentlichen Denkmäler und für ihre Behandlung bei den Reinigungsarbeiten. — Ein Schildbürgerſtreich. Die Stodtverordneten in Wald haben in ihrer letzten Sitzung den Beſchluß gefaßt, die Sparkaſſen⸗ guthaben voll aufzuwerten. Und das kam ſo: Die Stadtverordneten aller Parteien hatten ſich mit der Frage zu beſchäftigen, wie weit man in der Aufwertunasfraqe gehen könne. Man verbandelte ein⸗ gehend darüber. ohne daß zunächſt ein voſitiver Antrag dazu vorlag. und konſtatierte. daß man den Rentnern je nach Lage der Finanzen entgegen kommen wolle. Schließlich aingen auch einige voſitive An⸗ träge ein, von denen der Bürgermeiſter den der Kommuniſten als den weitgehendſten— er lautete auf volle Aufwertung— zuerſt zur Abſtimmuna bringen ließ. Für dieſen Antraa ſtimmten natürlich die Antraaſteller geſchloſſen. Bei der Gegenprobe erhoben ſich keine Stimmen, ſodaß der Antraa angenommen wurde. Anſcheinend woll⸗ ten ſich weder Sozialdemokraten noch die Bürgerlichen, die die Mehr⸗ heit in der Stadtverordnetenverſammlung ausmachen, durch eine andere Stellunanahme bei den Wahlen die Symvathie bei den Wäh⸗ lern aus Kleinrentnerkreiſen verſcherzen. Der Beſchluß wird von dem Bürgermeiſter beanſtandet werden. denn es iſt auf der Spar⸗ kaſſe nicht einmal Geld für die Verzinſung der vor dem Kriege ein⸗ geleat geweſenen Kapitalien vorhanden, geſchweige denn das Geld für eine volle Aufwertung. 5 K., Sso Haben wir unse Der Andrang æu unseren Seꝛrlen- Tagen Iin Damen-Suſen war bisgher immer ein gewalliger. Er wird dieses Mal noch grösser werden, are Dreise gesfellf? Serie 2* J2 Serie 8 4+ Serie 6* II. * e. Serie 1 S LDI. Kaufgaus 8 8 N 8 8 8 8 8 N 8 N N 8 N 8 N 8 8 + N 8 N 8 8 8 N 8 Manngeim N 2 1* Hirs NRNNNrrrrrrrrrrrrrrrrrrs zaumm- bee e eee ee e e land An den Planken ——— —— — 6. Seite. Nr. 543 Neue Mannbeimer Jeitung[Abens-Nusgabe! Steitag, den 21. Nobember 132 Ma unh eimer§Srau en8 eitun 9 Ciebe Von Maria Ibele(München) Weiße Strandkörbe ſtehen in weißer Sonne auf weißem Sande. Mit weißen Armen langen Welſen an das Ufer heraus holen ie zum Spiele. Ebdit liegt im Schatten ihres Strandkorbes. Sie hat ein Buch im Schoße. Sie wartet auf ſemanden. Plötzlich ſteht er vor ihr, auf den ſie gewartet. Seine bronze⸗ farbene Stiene leuchtet. Seine blauſchwarzen Haare glänzen. Seine dunklen Augen flimmern und ſind dabei undurchdringlich wie die Nachtſchwärze. Editha ſpürt ihr Herz im Halſe. Wie er ſich über ihre Hand beugt, zittert es nurmehr. wie ex ſie in ſeine Arme nimmt, ſteht es ſlill. und wie er von feinet Abreiſe ſpricht, fühlt ſie, was ſterben heißt. Er ſetzt ſich dicht zu ihr. Ihr ſchwindelt. „Wirf alles von dir Hgeh' mit mir!“ flüſtert er mit ſeltſom ſchwingender Stimme, mit ſeiner Stimme. Editha hat die Augen geſchloſſen. Sie genießt es, wie er von den Schönheiten ſeiner Heimat erzählt mit Worten, wie nur er ſie findet, mit einer Lebhaftigkeit, wie ſie nur ihm eigen. Editha packt, geht mit ihm. lachend, glückfelig. Als ſie in ſeine Heimat kommt, begegnet ſie dort vielen, die in allem genau ſo ſind wie er, und— mit n e erkennt ſie, daß ſie ſich in eine Raſſe verliebt, nicht in einen Menſchen. helene Oöhlau Zum 65. Geburtstag, 22. November Von P. Berglar⸗Schröer(Darmſtadt) In einer um Klärungen ringenden Zeit, da die„Emanzipation der Frau in ihrer ſexual⸗ſoziologiſchen Unterſtrömung wach gewar⸗ den iſt und ſich kämpferiſch, d. h. mit dem viel gebrauchten und viel mißbrauchten Schlagwort„frauenrechtleriſch“ geheißen, einzuſtellen beginnt, ſtehen vier Dichterinnen, deren Namen auch heute noch gel⸗ ten, eng beieinander die Kurz, Huch, Reuter und— Helene Böhlau, deren 65, Geburtstag auf den 22. November fällt. Ihr damals friſch aufſteigender Ruhm ſpeiſte die Frauenbewe⸗ gung mit junger Kraft; und die Frauenbewegung ihrerſeits trug mieder den Teil des Ruhmes, der unter höherer Warte der dichterk⸗ ſchen Entwickelung großen Ausmaßes ein wenig vergänglich er⸗ ſcheint, weil er, wenn ich ſo ſagen ſoll,„aktuell gebunden“ iſt, ſodaß et mit der Einmündung des Karnpfes ins erteichte Ziel langeim ab⸗ zublättern beginnt, um einem Neuen Platz zu machen. Nur das, was unter höherer Warte ganz allgemein menſchlich und dichteriſch aufbricht, bleibt letzten Endes; und auch darin bleiben ga die genannten Vier eng verbunden, daß unter Schlacken letzte läu⸗ ternde Flamme erneut hervorleuchtet: Das Leuchten der Weisheil und der Güte geläuerten Frauenherzens! Wie bei der Huch, ſo ſehen wir 1 5 bei Helene Böhlau eine gewiſſe unverkennbare Wandlung ausreifen. Von Haus aus iſt ſie geſund humorvoll, gemüterſchloſſen; Zeug⸗ nis dafür find die„Ratsmädelgeſchichten“ und ſpäter das„Sommer⸗ buch“, oder die„Altweimarſchen Liebes⸗ und Ehegeſchichten“. Zwar findet ſie bei ihter Rückkehr in den beiden letztgenannten Werken 55 Weimar„mit den gemütsgrün geſtrichenen Fenſterläden, den roſa Mauern, den alten Gärten nicht wieder vor. Sie ſteht, ein wenig ſchon kritiſch eingeſtellt, in dem Weimar der Nachgoethezeit eine Epoche müder Verſchlafenheit, auch des Weibes. Aber die Sehnſucht nach„ihrem“ früheren Weimar klingt doch mit, wenn auch leiſe. Daun gelangt ſie in den Naturalismus und tritt gereizt in die Areng des Frauenkampfes im„Rangierbahnhof“, noch gereizter im „Halbtier“ oder im„Recht der Mutter“. Pietät vor ihrem weißen Haar und nun unkämpferiſch gewordenen, gütigen Frauenantlitz ver⸗ ſchleiert die Mängel dieſes Kampfes nicht, der nur von der verbitter⸗ ten Anklage gegen den Mann und gegen die Geſellſchaft lebt, von einem Kampf, der in ſeiner ſtereotypen Schrillheit, ja manchmal Maßloſigkeit faſt karikiert wirkt. Das„Heldentum“ in ihrem„Halbtier iſt nur ein halbes und wächſt keineswegs über das inkriminierte des Mannes hinaus. Die Frage des Kampfes. die Sehnſucht nach„etwas Königlichem, etwas Freſem“ wird nicht gelöſt daß die Heldin ſich nackend zeich⸗ nen läßt und endlich den großen Künſtler niederknallt. in rächenden Piſtolenſchüſſen hat mit ethiſch baſiertem Heldentum nichts gemeinſam. Das iſt eine Löſung die Senſationsbedürfnis, nicht aber gerade beſondere Kraft zur Freiheit beweiſt. Indes lernt Helene Böhlau allmählich Ueberwindung, findet zur Hareren Harmonie und da ſie„das Haus zur Flamme“ auſtut, ſtoßt ſie vor in Bezirke einer fruchtbringenden Erntereife und in „Iſebies“ endlich ſammelt ſie die Frucht in die Geborgenheit der Scheuer, die die heimliche Kraft aufnimmt und in der Gewor denes zaubethaft zurückfinnt auf ein Leben, das neuem Leben entgegen⸗ harrt. In der ſchönen Stcherheit bricht nun ein echt Weibliches durch, das Weibliche: Die tiefe, milde, wärmende Mükterlich⸗ zeit, die ihrem Lebensabend mit Sonnengold überleuchtet. Und — 955 Helene Böhlau neue, treuere Freunde, als ſie je zuvor Handarbeiten einſt und ſetzt Von Erna Reidel(Mannheim) Wieder hat die Zeit der Weihnachtshandarbeiten begonnen. Zweifellos iſt es eime ſchöne Sitte, einen Menſchen, der uns nahe⸗ ſteht, mit einer vielleicht ſogar ſelbſt geſchaffenen Arbeit zu be⸗ ſchenken, deren ſorgfältige Herſtellung uns meiſt in einem ſtetigen gedanklichen Kontakt mit dem, welchem ſie zugedacht iſt, erhält. U. d wenn wir uns bei ihrer Wahl von gediegenem Geſchmack und Zwack⸗ dienlichkeit leſten laſſen, werden wir ſichertich reich belohnt für unſere Mühe durch die Freude, welche wir damit erregen. Wann die Gepflogenheit, Handarbeiten zu Weihnachten zu verſchenlen, zuerſt aufkam, wird ſich wohl kaum genau feſtſtellen laſſen, jeden⸗ falls kann ſie aber erſt dann eingetreten ſein, als das Weihnachtsfeſt ſich zum Feſt des Schenkens ausgeſtalbete. Wer ſich heute in den Werkſtätten kunſtgewerblicher Handarbeitsgeſchäfte umſchaut, wird erſtaunt ſein ütber die Vielgeſtaltigbeit des beiſpielsweiſe an Sticke⸗ reien Gebotenen, das uns mannigfetige Formen, Stilarten und Technikten zeigt. Und man wird hinwiederum nicht überraſcht ſein, wenn man die hiſtoriſche Entwicklung der Stickkunſt kennt, denn man wird neben Neuem manche an alte Vorbilder angelehnten Muſter feſtſtellen können. ſchöne Purpurwolle zur Geltung zu bringen. 9 ae welche Die heute ſo häuſig und gern geübte Kumſt des Stickens iſt ur⸗ alt und hat wie ſo manches andere ihren Urſprung im Orient und zwar in Phrygien als Goldſtickerei. Schon im alten luxuriöſen Babylon diente dieſe zum Schmuck der Kleidung von Königen und vorhehmen Leuten, breitete ſich bald weiter aus und kam durch de Perier nach Griechenland. Anſchefnend ſchätzten die Gie hen dieſe Kunſt tehr hoch, da ihnen Pallas Athene als deren Erfinderin galt. Bereits zu Homers Zeiten war auch dae Sticken mit bunter Wolle bekannt, das vornehmlich die Frauen Sidops, die damals im Rufe der beſten Stickerinnen ſtanden, bevorzugten, vielleſcht um ih e Die Römer lernten Stickereien durch Attalus von Pergamum kennen, insbeſondere Goldſtickereſen, während Silberſtickerei erſt unter den byzantiniſchen Kaiſern in Mode gekommen ſein ſoll. Jedenfalls baß dee Stickerei, welche ſich im Orient zu hoher künſtleriſck Eibenart geſtaltete, die uns auch heute noch immer wieber auf ihre Motſde zurückgreſſen läßt, ſich von dort nach Europa verbreitet, und ihre ſpeziell ſarazeniſche und byzankiniſche Ausge⸗ ſtaltung behält bis eiwa ins 12. Jahrhundert auch in Deutſchland ihren unverkennbaren Einfluß. In Deutſchland, wo maß wohl mit bumter Wolle auf grobes Leinen ſtickte, ſtellte bald die Kirche dieſe Kunſtfertigleit in in ihren Mönchs⸗ und Nonnenklöſtern zu Ane, tereet Entwicklung brachte. Sd ſaben ſich on um die 5 ee e eee F Klag 4 FVFVVV „Heldenlum“ war, das Schickſal eines Theaterſtückes entſchieden. Vor längeren keine Mäus, ſondern ein Marquis in der Baſtille und eine Spinne⸗ 32 877 e aen ſ e, Wende des 10. und 11. Jahrhunderts die Klöſter Sankt Gallen und Sankt Emmerau hervor, vermutlich beeinflußt durch die berühmten Arbeiten engliſcher Benediktinermönche(opus anglicanum). Schon in der romaniſchen Epoche ließen einige Nonnenklöſter in ihren Werkſtätten hübſche Arbeiten entſtehen, die mit Seide auf ee. Zatbtt Waren. Im 13. Jahrhundert wurde das Sticken ein bürgerliches Ge⸗ werbe, das von Männern und Frauen ausgeübt, ſeine Leiſtungen erheblich ſteigerte und in der Zeit der Gotik ſehr ſchöne Arbeſben deutſcher Eigenart ſchuf. Meiſt waren es Altarbekleidungen, Decken, aber auch Wandbehänge, welche nicht ſo ſehr als Wandſchmuck dienten, denn als Schutz gegen die Kälte der Steinmawern. Als Grundſtoff verwendete man Leinen, das entweder mit Seide beſtickt wurde, ſo daß der Leinenuntergrund frei blieb, oder auch mit bunter Wolle. In dieſem Falle pflegte man auch den Untergrund auszu⸗ ſticken, ſo daß das ganze keppichartig wirkte. Die Gegenſtände der Darſtellung bildeten mit Vorliebe Heflige, Wappen und heral diſch ſtiliſterte Tiere häufig in einem Rankenwerk, das Vierecke abteilte. So greifen wohl unſere Viereck⸗Tiſchdecken, die gerne ſtiliſierte Löwen verwenden, auf dieſe alten Vorbilder zurück, indeſſen häufig ohne deren eigenartigen Reiz zu erreichen. In jener Zeit waren wohl die geſtickten Wandbehänge und Decken nicht mehr ausſchließ⸗ lich religiöſen Zwecken vorbehalten, ſondern auch im bürgertichen Haushalt anzutreffen, ebenſo vermutlich auch ſchon die Leinenſtickerei mit blauem oder rotem Garn, die Volkskunſt war, und beſonders bei Tiſchtüchern ſich großer Beliebtheit erfreute. Dann kam eine Zeit, in der man die Aufgabe der Stickerei über⸗ ſchritt und die Figuren bildneriſch formte daburch, daß man ſie mit Watte unterlegte und ſolchermaßen Reliefſtickereien geſtaltete! Viel⸗ ſach wurde hierbei ſchon Aufnäharbeit angewendet, welche in der Renaiſſance eine beliebte Arbeitsweiſe wurde und ſehr ſchöne und feine Wirkungen zu erzielen wußte. Beſonders in Italien und Spanien, welches in der Spätrenaiſſanoe auch die Pigqueſtickerei pflegte, hat ſich eine künſtleriſch ausgeſtaltete Applikationsſtickerei bis zum Anfang des Barock zu halten gewußt. Das Barock ober und das Rokoko ließen die Stickkunſt eine hohe Blütezeit erleben. Vielerlei Arten der Sticktechnik wurden herangezogen, um jene prächtigen Stickereien zu ſchaffen, die heute noch unſer Endzücken und unſere Bewunderung erregen. Wer hat nicht ſchon die herr⸗ lichen Stickereien der Hoſgewänder jener geſchmackvollen und pracht⸗ liebenden Zeit geſehen oder die in feiner Farbenabſtimmung ge⸗ ſbickten Möbelſtoffe? Auch die vornehmen Damen übten damals gern die Kunſt des Stickens beſonders in der„Broderie en Tapiſſerie“ bei welcher man mit einer Art Kreuzſtich über ſtraminartiges Ge⸗ webe ſtickte, das man nach Fertigſtellung wieder auszog und in einer Aufnäharbeit aus geknoteten Schnüren. Dieſer Zeit der Blüte folgte eine längere Spanne des Nieder⸗ ungs, da diefer künſtleriſch empfindenden und kunſtfreudigen Zeit, eine ſolche ſchlichter bürgerlicher Einfachheit(Biedermeier) und ſpäterhin eine Epoche aufdringlicher Geſchmackſoſigkeit nachkam. (Naturalismus.) Wor Gelegenheit hat zu Einblicken in alte Haushaltungen, die pietätvoll Ererbtes bewahren, kann noch mancherlei aus ſener Zeit vorfinden. Ich ſah beiſpielsweiſe ein Kiſſen in Kreuzſtichſtickerei auf Canevas, das eine ſteife grauſchwarze Katze auf rötlichem Unter⸗ grund zeigt. Eine Art komiſcher Berühmtheit erbangten die ge⸗ ſtickten Reiſetaſchen mit einem ſpringenden Hund und dergl. Mancher hat vielleicht auch die geſtickten Straminpantoffel geſehen, die zur. Zeit unſerer Großeltern ein beliebtes Weihnachtsgeſchenk geweſen ſein ſollen, oder ein komiſches„Stülpkäppchen“ und eimde geſtrickte und beſtickte Schlummerrolle, vielleicht gar einen auf Siſberſtramin geſtikten Hausſegen oder ein Zigarrenetui mit grellblauen Ver⸗ gißmeinnicht und hartroſa Röschen. Wenn man die heutigen Arbeiten mit all den ch dloſen Dingen der Großwväterzeit vergleicht, freut man ſich des Auſſchwung⸗ welchen die Stickkunſt dank des ſtarken Einfluſſes unſeres auſſtreben, ſind den Kunſtgewerbes genommen hat. Liegen doch Shickeveien in einer Fülle und Vielgeſtalligkeit der Formen, Farben und Technfk vor die auch einen künſtleriſch geſchulten Geſchmack befriedigen könven. Nicht alles Gebotene iſt neuorginell, manches geht auf alte Vorbilder zurück ader iſt zum mindeſten ſtark dadurch beeinflußt, verſteht aber meiſt durchaus künſtleriſche Effekte zu erzielen. Freilich zeigt der Markt auch hier und dort geſchmackloſe Dußendware, deren beſte Ab⸗ lehnung die iſt, daß man ſie nicht kauft. Wer aber beim Einkauf nur einen Gegenſtand erſteht, der ſeine Aufgabe in künſtleriſcher und zweckmäßiger Weiſe löſt, wird immer damit Freude bereiten. Die Furcht der Frauen vor den Mäuſen Eine kleine Schwäche des weiblichen Geſchlechtes iſt die viel berſpottete Mäuſeangſt. Satiriſche Zeichner haben vielfach ergötzliche Bilder geliefert, die dieſe Idioſynkraſte zum Gegenſtande haben. Es iſt ſchwer, einen Grund anzugeben, weshalb gerade die Frauen ſich vor den Mäuſen ſo fürchten. Man könnte im erſten Augenblick denken, daß die weibliche Kleidung daran ſchuld iſt; das Mäuschen könnte unter den Kleidern Zuflucht ſuchen ünd da allerſei Allotria treiben. Aber warum ſollten da die Männer nicht auch ſolche Be⸗ ſorgniſſe hegen? Die Röhren der männlichen Hoſenbeine bieten eigentlich den Mäuſen noch beſſere Klettergelegenheit als der weib⸗ liche Rock. Wer eine plötzlich im Zimmer auftauchende Maus einmal geſehen hat, der weiß, daß das Tierchen gewiß eher Furcht vor den Menſchen hat, als es umgekehrt nötig wäre. Und trotzdem! ine engliſche Zeitſchrift brachte bor einigen Jahren eine Reihe von drolligen Bildern, welche die weibliche Mäuſefurcht verſpotteten. Auch in Deutſchland und in franzöſiſchen Blättern fand man Aehn⸗ liches. Bei uns ſind Anſichtskarten gemacht worden mit Abbildungen von Damen, die ſich vor Mäuſen verkriechen. Da eine mit dem Ausdruck größten Schreckens auf ein Mäuschen, das in der Ecke des Zimmers ſitzt und ebenſo gebannt auf die bedrohliche Menſchen⸗ erſcheinung hinblickt. Eine andere Dame ſtürzt Hals über Kopf ins Bett und reißt die Decken auseinander. Eine dritte iſt ſogar auf die höchſte Spitze einer Straßenlaterne geklettert, um dem Untierchen zu entgehen, aber ſie fühlt ſich auch da noch nicht ſicher, ſie winkt einem oben daherſauſenden Luftſchiff, das ſie mitnehmen ſoll! Wie ſie auf die Laterne hinaufgekommen iſt, bleibt ein Rätſel. Natür fehlt es auch nicht an Szenen, die an Wilhelm Buſch erinnern: in der Aligſt greift die Dame nach allen möglichen Gegenſtänden; Spiegel werden zerſchlagen, Nippfiguren, Buüſten, Blumentöpfe wirbeln durch die Luft, Tiſche und Stühle ſtehen Kopf. In Dresden hat eine Maus, wenn es überhaupt eine Maus Jahren ereignete es ſich bei einer Erſtaufführung, daß eine Dame im Parkett unter ſich ein Raſcheln vernahm. it einem Ent⸗ ſetzensſchrei fuhr ſie vom Sitze empor, die in der Nähe ſitzenden Damen folgten ihrem Beiſpiel, eine 119 drohte auszubrechen. Man ſuchte nach, und ſiehe da, eine leere Hüte, die einmal Konfekt enthal⸗ ten hatte, lag an der Erde. Es trat eine Beruhigung ein, aber im nächſten Akt raſchelte wieder etwas, vermutlich ein Theaterzettel. Die Mäuſefurcht war einmal da und wich keiner Ueberlegung. Es ging ſoweit, daß einige Damen wirklich eine Maus zu ſehen glaub⸗ ken, die durch einen Spalt in der Holzverkleidung verſchwunden ſein ſollte. Die Logenſchließer verſtopften den Spalt, aber es half nichts. Die Stimmung war hin, kein Menſch achtete mehr auf das Stück. Die Damen ſahen nur Mäuſe, und die 78 amüſierten ſich über die Damen. Kein Menſch wollte das Stück mehr ſehen, in dem eine Maus mitſpielte. Hagegen iſt es vorgekommen, daß Frauen ſich ſogar an Mäuſe wöhnk haben. Es war noch vor dem 9 und die Lon⸗ daner Sn fragetten liebten es, alle Woche einmal Lloyd George zu berprügeln. da war einmal eine dieſer Heldinnen ins Gefängns geſetzt worden. Ein Mäuschen, das in ihrem Kerker herumlief, ver⸗ krieb ihr die Zeit, ſie ſpielte mit dem Tier, fütterte es, und die Maus wurde ganz zahm. Aber Böſewichter behaupteten bald, die einem Handkuß verabſchiedete? ſtillſierten Berliner Modebrief So find die Männer!— Die Nächte von Berlin— Die großen Magneten der Bühne—„Bubi“ bleibk!— Dder Wettkampf der Figaros— Spielen Sie Mah-Jongg! Der öſtliche Einfluß auf die Kleidkunſt— Wunder in Perlen und Federn— Schimmernde Schön⸗ heit— Das Modehaus der Gräfin— Königin Mode empfängt ⸗ Roſengarten⸗Erinnerungen— Auf Wiederſehen Frau Eva“) Gnädigſte! War es nicht geſtern, als ich mich von Ihnen mit Im Roſengarten. Bei der Mode⸗ ſchau von Sachs. Wie doch die Zeit zerflaktert.„Eins, zwei, drei im Sauſeſchritt“— nach Wilhelm Buſch. Daß ich Ihnen damals verſprach, Ihnen wenigſtens einmal im Monat zu ſchreiben, Sie über alles, was modern iſt, zu informieren... daran mußten Sie mich erſt erinnernl? Pfui, das iſt nicht ſchön von mir. Zugegeben! Aber, ſo ſind die Männerl(auch Mannsleut meimwegen!) Dieweil Sie ſo gütig waren, meiner zu warten„im Roſengarten, im grünen Klee, im weißen Schnee“, ſind nun die erſten Kinometer des lebenden Films der Berliner Winterſaiſon 1924/25 bereits heruntergekurbelt. Premieren, Empfänge, Tanztees, Jours, Modeſchauen— das zieht wie ein bunter, blinkender Reigen vorüber, das reicht ſich von Abend zu Abend, von Nacht zu Nacht die Hände.„Denn das Aller⸗ Aller⸗ ſchönſte, das paſſiert nur in den Nächten, in der Nacht, in der Nacht⸗ 6001 ſo ſingt in der großen Revue des Admiralpalaſttheaters all⸗ abendlich die„Göttin der Nacht“ in beſonderer Würdigung der Nacht von Berlin. Und mit Recht. Nacht muß es nicht nur ſein,„wo Friedlands Sterne ſtrahlen“, ſondern auch im Zeichen der Berliner Sterne, Kometen und Sternſchnuppen. Wenn ſich dieſe Spätherbſt⸗ tage frühzeitig verabſchieden, dann machen all die ſchönen, begeh⸗ renswerten, bezaubernden Frauen, von denen man ſpricht, Toilette, um irgendwo dabei zu ſein. Und wo iſt man in Berlin nicht dabei? Man muß dabei ſein, wenn die Maſfary die neueſte Bombenrolle kreiert, man muß dabei ſein, wenn Krauß als Wallenſtein die Sterne befragt, man muß Shaws„Heilige Johanna“ erlebt und Sladeks farbenvolle Schau im Großen Schauſpielhaus genoſſen haben, man muß das Theater der„Oheren Fünfhundert“, das Max Reinhardt am Kurfürſtendamm eröffnete, beſucht haben und in der„Bar⸗ berina“ informiert worden ſein, daß... Sie, meine reizende Freun⸗ din, den Bubikopf bis auf weiteres beibehalten dürfen. Im ſcharfen Kontraſt zu Paris, wo ſich die Damen die Haare wieder wachſen laſſen. Sowohl in dem genannten mondänen Tanzpalaſt des Weſtens, als auch im Wirkungskreis der„Haarformer“⸗Zunft, wurde dem Bubikopf gehuldigt. Freilich nicht dem Typ, wie ihn die dicke Kommerzienrätin Meyer zu repräſentieren pflegt, die ſchon damals in ihrer Fülle als Dirndl von Garmiſch⸗Partenkirchen unbändige Heiterkeit erweckte. Eines ſchickt ſich nicht füt alle. So iſt's natürlich auch mit dem Bubikopf. Trotz ſeiner diverſen Spielarten. Was uns neulich die Figaros von Berlin im Geſellſchaftshaus der Freunde an Bubiköpfen ad oculos demonſtrierten, waren zwanzig wirklich ent⸗ zückende Friſuren dieſer Art: flott, feſch, liebreizend, apart. Dieſe Herren aber müſſen es wiſſen,„was geſpielt wird.“ Natürlich auch Mah⸗Jongg, Gnädigſte, das chineſiſche Spiel der Winde, von denen man nicht weiß, von wannen ſie wehen. Mah⸗Jongg iſt Trumpf! Es gibt ſchon einen Mah⸗Jongg⸗Klub und bei Adlon wir kaum noch Tee ſerviert, ohne dieſen goldenen Extrakt der aromatiſchen Pekkoblüten mit dem eigenartigen Spiel des fernen Oſtens in Ber⸗ bindung zu bringen. Dazu: chineſiſche Lyrik, chineſiſches Ballett und chineſiſche Muſik und das zeitgemäße Programm eines„Mah⸗Jongg⸗ Tees ddie er dem inventiöſen Kopf Koebners entſprang, iſt fertig. Ob ſich Mah⸗Jongg auch in der Kleidmode 1 macht, Gnä⸗ digſte r! 5 frellich. Richt nur auf den Repuebühnen wo man im tillfierten Mah⸗Jongg⸗Koſtüm A ſein will, ſondern ganz ernſthaft in den neueſten Modellkleidern und Hüten, deren dekorative Effekte dem vielgeſtaltigen Formenſchatz der Spielſteine entnommen . Die drei markanteſten Linien, in denen ſich Frau Mode ge⸗ fällt, finden im Direktoire, im Hemdkleid und im Stilkleid, je nach dem Geſchmack der Trägerin, beredten Ausdruck. In Stickereien, Perlen und Straußfedern ſchwelgen die Abendkleider. Auch auf dieſem Gebiet war die Bühne Pacemakerin, die ſich indeſſen in einer Ueberladenheit gefällt, die an den phantaſtiſchen Federſchmuck exotiſcher Fürſtlichkeiten erinnert. Durch ſämtliche Repuen— und man ſpielt deren wohl zur Zeit ein gutes halbes Dutzend— wim⸗ peln die Straußfedern, rieſeln endloſe Perlſchnüren, blitzen in metalliſchem Glanz die Wunderkleider der gefeierten Beautes. Zum Beiſpiel: die Kleider der Maſſary: ein Direktoirekleid in champagner⸗ farbenem gepreßtem Ottomane, eins in broncefarbenen Metallſpitzen, von Rubinen und Smaragden durchwoben, ein drittes in grauſchat⸗ tiertem Tüll über Silberlame mit Samtbändern in Flieder und Lavpendel.. dieſer Art ſind die ſenſationellen Kleidſchöpfungen, die nicht nur die Frauen in Parkett und Logen begeiſterten Herzens beſtaunen.„Die Frau ohne Schleier“, die allabendlich das Publikum des Neuen Theaters am Zos entzückt, braucht 50 ebenfalls nicht zu beklagen, daß ſie nichts anzuziehen habe. Da hat man Gelegenheit, die chickeſten Winterſportkoſtüme u. a. eine buntkarierte Kaſak über weißen Breeches mit Weißfuchs neben den eleganteſten Roben Belburs Chiffon mit Goldapplikation und goldfarbenem Moufflon, Blau Velours Chiffon mit en— zu bewundern. Wie eine Perlenkönigin ſteht die Diva der Komiſchen Oper Elſe Berna, auf den welt⸗ und geldbedeutenden Brettern James Kleins(„Das hat die Welt noch nicht geſehen!“), während ſich die charmante Wie⸗ aen Emy Koſary als Gräfin Marizä im Melropoltheater mit einem trahlenkranz und Farbenſpiel berauſchender Toiletten zu umgeben verſteht. Und was die Bühne propagiert, erfüllt— die Geſellſchaft. Neben den längſt berühmten Namen der prominenten Modehäuſer, von denen jedes ſeine„Modenſchau“ oder ſeinen„Modentee ver⸗ anſtaltet, nennt man neue Firmen, deren Schöpfungen viel verlangt werden. Haben Sie etwas von der Firma Violet Daria gehört? Die Gräfin Dally Roedern verbirgt ſich hinter dieſem Pſeudonym und ſie hat mit ihren geſchmackvollen Kleidern nicht nur Glück im Krei⸗ der alten preußiſchen Ariſtakratie, ſondern auch bei den Damen der fremden Diplomaten, die ihre Erzeugniſſe ſehr zu ſchätzen wiſſen. Die Dienstage m„Maskotte“, die Donnerstage im„Hotel Adlon“, die Tanzabende im Alten en in der„Alten Geſellſchaft“ im „Rotweißklub“ ſtehen im Zeichen der neuen und neueſten Wunder⸗ werke der Mode. Hier ſind die mondänen Rendezvous⸗Schauplätze, auf denen die geheimnisvolle„Dame mit der Maske“, die nie zu ſtürzende Königin Mode(die auch Sie, meine Gnädige, an der chwelle der Saiſon im Mannheimer Roſengarten, Dauk des künſt⸗ leriſchen Ehrgeizes meines Freunds Friß Sachs in Audienz empfing). ihre getreueſten und faſzinierendſten Anhängerinnen um ſich verſam⸗ melt. So wie ſie ſich in meinem Modeſpiel zu Ihnen, Frau Eva, reſtlos bekannte:„Ich weiß, Frau Eva, was dich ſtets bedrückt, ich ſchaffe Arbeit für vieltauſend Hände. Die Frauen ſind beſeligt und entzückt und in den Herzen lodern helle Brände!l Dich ſchmück die Perle, wie der Edelſtein, der Alligator läßt ſich für Dich ledern, das Fell des Maulwurfs wie des Bären iſt Dein, der Vogel Strauß ſchenkt Dir die ſchönſten Federn. Der ſchlaue Fuchs läßt freudig einen Rock um Deine Schultern wärmend einzufaſſen es muß der eiher wie der Ziegenbock für Dich, o Weib, das liebe Leben läſſen. Dder Düfte Zauder zieht Herrn Adam an, es blüh'n berauſchend Gärten voller Roſen, Millionen Seidenraupen aber glaubten dran, als man gefertigt deine Spftzenhoſen!“ Daß aber Herr Adam da⸗ nötige 98 von Einſicht für die Bedürfniſſe ſeiner kleinen, ſüßen Frau hat, dafür wiſſen die Berlinerinnen ſchon zu ſorgen— hof⸗ fentlich auch meine verehrungswürdigen Mannheimerinnen— ſon würden ſie ſa wirklich nicht's anzuziehen haben. Und das wäre bei dieſer Temperatur denn doch etwas— peinlich. Womit ich Ihnen Gnädigſte, für heute in Verehrung die Handküſſe als Ihr verſtänd⸗ nisvoller Wilhelm Clobes, 4 Es iſt uns gelungen, den von ben ſo ausgezeichnet ge⸗ 1 80 7 Veranſtaltungen des Nodebaufes 5 her bekannten 1 9 Chefredakteur der„Eleganten Welt“ Wilbelm Ctobes als ſtän⸗ Ge e wärs gar nicht wahr, ſie hätten das ſchon in ihren Leſe⸗ 19 1 Keenzen 768 ſei keine Suffragette geweſen und e bigen Modeberichterſtatter zu ete Duro ſeine in re mäßigen Zeitabſtänden folgenden deplauderelen werden unſe Leſerinnen ſtändig auf dem Laufenbden erbalten Aeiben. r/// tals dige lich Zreitag, den 21. November 1824 PP ——— —— 5—— ²˙ 7. Seike. Ne. 543 att eer Otiden.-G. Die geſtern in Berlin unter Vor⸗ 7 Deutſche Ankeihen erfuhren im wejleren Verlaufe unter Schwan⸗ 0 85 Deviſenmarkt 1 kungen keine Erholung. Von Kolonlalpa pieren wurdenſitz von Krohne vom? eiceeee e Südſee⸗Phosphat zu weiter nachgebenden Kurſen realiſiert. abgehaltene.⸗B. genehmigte die Goldmarkbilanz und die n SBerliner Deviſen eee, nachgebenden Kurf abg 10 0 —— ſtellung des Grundkapitals auf 2,7 Millionen Goldmark. iue Amilt 8 Erhöhung des Grundkapitals auf 12 Mill. Goldnmärk da Treeeee. Joſeyh Vögele.-., Mantiheim ſoll bis a Märg 1925 durchgeführt ſein.. ouand 10982 l bi⸗ März 192 0 Saaee, ͤ e i lae Dn der geſtern ögehaltenen Aufſichtsratsſizung wurde des Clfaſiſch-Badiſche Wogfabriten Arch. in Perinn, In Saſanie. 5 4484 82855 42280 Aktivvermögen nach Abzug der laufenden und Obligationsſchulden Goldbilanz pe. 1. Januar 1924 erſcheinen unter Artiven: N Danng. 805 1744 2 7705 7744 fſauf 4 483 500 Goldmark ermittelt. Der auf 17, Dezender 1924 ein⸗ mobilien 1191 800, Maſchinen und Einrichtungen 805,100, Aſah 755 742 7405. Izuberufenden.⸗V. wird vorgeſchlagen, die Umſteliung aufWarenvorräte 368,180, Effekten und Beteiligungen 334 700 4. 27 77 7 1[Goldmart in der Weiſe vorzunehmen, daß die Stammaktien]Debitoren einſchl. Anzahlungen und Bantguthaben 852,017. tockholm 11247 113093 11247 112.08 ö Deb zahlung Zellagers...187878 1008s„ 10.8 10s(62 000 600 nominal) von 4000„ auf 80 Goldmark umgeſtem. Paſſiven: Stammaktienkapital 2 500 600%, Vorzugeg hen uallen 18,14 18,24 8 16,22 18.32 2 pelt werden. Es wird ſich dann das Stammkapital auf 3 720 000 kapital 50 000, Reſervefonds 255 000, Obligationen vonn Jahhse „„%„ ee 6000 Golbmark, die 1904: 5700„, vom Jahre 1920: 18 018, Kreditoren einſchlſegls ars 22,— 22.12 5 22.20 22.32„Reſerven ſollen auf 725 000 Goldmark bemeſſen und der Unter. Bankſchulden 764 508&. Spanten— 55 5 995 971„ſſtützungsfonds auf 50 000 Goldmark aufgefüllt werden. 1eahmeſchnen und Zehröder 38 7— 5 10 50, Nähmaſchinen- u er-Jabr zruh. Stewer dan 1585 10s%„ 150.81 0„ in Stellin. Die Goldoil eigt folgende Konten: Aonſtanti, 233 Ä 2 5 55 in Stellin. Die Goldbilanz zeigt folgende Kontel abe dee, e 4% ſie deutſche Skeinzeugwarenfabrir für Kanaliſation und chemiſche eice u. Galcune%0 week Wen c 8 ar abg. 57051 5%0„ 505U 5, 9884 Induſtrie in Friedrichsfeld/ Baden Debitoren 410 689, Wechſel 29 458, Kaſſe 6986, 0% ein 85 3 1611 4, Warenbeſtände 1908 768, Aktienkaptel 30 Mi Sufabe.... 888 56 3.630 S In der heutigen.⸗V. wurde die Goldmark⸗Eröff Reſerve 365 025 Obligationen 68 925„, Hypothefen 16 15 a e 35 37% 35 307„ nungsbilanz vorgelegt und genehmigt. Sie bewertet die Ton⸗ und Kreditoren 630 370 1. Die Fabrikgrundſtücke ſind mit des gruben mit 0,38 Millionen 4, die Grundſtücke mit 0,23 Mill.„l, gleichen Wert aufgenommen, wie ſie vor 27 Jahren erworbe Borſenberichte Srankfurter Wertpapierbörſe Tendenz gul behauptet— Sleines Geſchäft auf dem Anleihemarkt Leibhafte Umſatztätigkeit auf dem Induſtriemarkt 20 Srankfurt a.., 21. Nov.(Drahtb.) Die Stimmung an der rſe iſt auch heute wieder lebhaft und feſt. Nur auf dem Anleihe⸗ markt iſt das Geſchäft bedeutend kleiner geworden und hat nicht mehr den ſtürmiſchen Charakter der letzten Tage und Wochen. Der erſte Kurs für Kriegsanleihe wurde 0,945, für 375 proz. preußiſche Confols 1,53775; auf diefer Baſis wurden dann auch die weiteren Geſchäfte ein Anleihen abgeſchloſſen. Ausländiſche Renten ind ebenfalls ziemlich unverändert. Recht lebhaft war die Umſatztätigkeit auf dem Induſtrie⸗ markt. Wie geſtern ſind es auch heute wieder Montan⸗, Chemie⸗ geg und Elektrowerte, die das Hauptintereſſe auf ſich vereinigen; namentlich der Chemiemarkt zeichnete ſich wieder durch gleichmäßige rsgewinne aus, während die Kursgewinne auf dem Montan und Elektromarkt geringfügiger Natur ſind. Im Freiverkehr ſind namentlich Ufa ſehr feſt auf Gerüchte über die Vertellung einer Golddividende, der Kurs iſt 12,75 G. Api 2,1, Becker Stahl 1,05, Benz 4. Entrepriſe 21 B. Growag 0,125, Hanſa Lloyd.3, Kreichgauer 0,120, Krügershall 7, Petroleum 16,50. Im weteren Berlauf gingen die Kurſe meiſtens auf den geſtrigen Stand zurück, da infoige des Wochenendes Realiſationen vorgenommen wurden. 1 deelinet Wertyaylerbörſt Berlin, 21. Nov.(Drahtb.) Die andauernde Zurückhaltung Privatpublikums.5 die Mißſtimmung über das Umſtellungs⸗ verbaltnis für Erdölaktien, das man auf:1 ſtatt 241 ließen die Börſe in unſicherer Haltung eröffnen. deutſche Anleihen litten nach der geſtrigen Befeſtigung ich empfindlich. Riemlich Aum Montanmarkte ſtellten anfangs faſt nur die Derte der Nhein⸗Elbe-Iinion Elere beſer zogen um mehr als 2 Bill. Prozent an. Bochumer, Leucee e 50 kirchener gewannen—8 Bill. Prozent. Dieſer Aufwärts⸗ bewegung ſchloſſen ſſch im gleichen Ausmaß auf Grund der Inter⸗ auch Stemens u. Halske an. Schifſahrtswerte machte ſich nur wenig Intereſſe ede 1h bankanteile mit 0,09 Mill., Effekten mit 0,02 Mill.„, Gebäude gelehnt wurde. Zur Begründung wurde von der Oppoſition auf fonds vorgeſehenen 450 000 Goldmark Gebäude mit 2,10 Mill., Brennöfen mit 0,32 Mill. A, Maſchinen mit 1,20 Mill., Gleisanlage mit 0,05 Millll. 4, Gruben mit 0,03 Mill., Mobilien mit 0,02 Mill.„, Inventar mit 0,08 Mill. 1, Modelle und Formen mit 0,03 Mill., deutſche Renten⸗ mit 0,18 Mill., Vorräte mit 0,50 Mill. 4. Andererſeits iſt da⸗ Aktienkapital zuſammengelegt auf 4,50 Mill.. Verſchiedene Schulden werden verzeichnet mit 0,21 Mill.„ und deutſche Renten⸗ bankſchuldverſchreibungen wie unter Aktiven mit 0,09 Mill.,. Die vorgeſchlagene Umſtellung d. Grundkapitals von 30 auf 4,5 Mill. 150 Goldmark wurde für die Stammaktien einſtimmig genehmigt. Gegen die Gleichbewertung der Vorzugsaktien wurde nach längeren Ausführungen einer Aktiengruppe au⸗ Eſſen, die 5673 Stimmen der insgeſamt vertretenen 19759 Stamm⸗ und 962 Vorzugsaktien vertrat, Widerſpruch zu Protokoll eben. Es wurde der Gegenvorſchlag gemacht, die Vorzugsaktien nicht auf 150/ ſondern auf 95 Goldmark entſprechend dem Gold⸗ wert der Aktien abzüglich der ſpäter gewährten Vorzugsrechte ab zu⸗ ſtempeln, der mit allen Stimmen gegen die Eſſener Gruppe ab⸗ den ihrer Anſicht nach höheren Subſtanzwert der Aktiven und auf den ihrer Auffaſſung nach obligationsähnlichen Charakter dieſer Vorzugsaktien verwieſen. Die Verwaltung war in der Lage, eine gutachtliche Aeußerung des bekannten Kommentators des Handels⸗ geſegöuches, Rechtsanwalt Dr. Hachenburg in Mannheim oor⸗ zulegen, die den Vorzugsaktien einen ſolchen Charakter durchaus abſpricht. 15 Die.⸗V. beſchloß ferner ſtatt der für den geſetzlichen Reſerve⸗ 350 000 Goldmark in den geſeßlichen Reſervefonds zu legen und unter Erhöhung des Grundſtückskontos um 50 000 einen Reſervefonds 2 (Umſtellungsreſerve) von 150 000 zu ſchaffen. Der bisher von dem oppoſitionellen Aktionär⸗ und Aufſichtsratsmitglied Hahn aus Eſſen nicht unterſchriebene Umſtellungsbericht wurde von dieſem in der Verſammlung unter Vorbehalt ſeiner Rechte aus dem von ihm eingelegten Proteſt über die Frage der Bewertung der Vorzugsaktien unterzeichnet. Vom Vorſtand wurde mitgeteilt, daß die Geſellſchaft jetzt wieder gut beſchäftigt ſei. Wenn der Winter nicht allzu ſtreng ausfalle, dürfte man auch auf dem Baumarkte mit einer leb⸗ haften Tätigkeit und damit auf gute Beſchäftigung für die Geſellſchaft rechnen. Die Friedensproduktion habe man noch nicht. wieder erreicht, hoffe aber, daß dies im nächſten Jahr der Fall unter Abſtempelung der Stammaktien und Vorzugsaktien auf le würden. Das 1921 erworbene Gelände iſt ſehr vorſichlig bece get. Modelle, Patente, Lichtanlagen, Fuhrpark und Kontorutenſilien ſilid auf 1 1 abgeſchrieben. 6 Montanbank.⸗G., Saarbrücken. Die o..⸗V. vonn 17. November genehmigte die vorgelegte Bilanz per 31. Dezember 1923 und beſchloß nach Ueberweiſung von 10 000 Franken au die Spezialreſerve die Verteilung einer Dividende von 5 Prozent. In den Aufſichtsrat neugewählt wurden vier Herren aus Saar⸗ brücken. 8 * Chemiſche Fabrik Griesheim ⸗Elektron in Frankfurk a. M. Zu den Mitteilungen verſchiedener Blätter, wonach das Schwer⸗ gewicht der Verwaltung nach Bitterfeld verlegt werde, erfährt die Köln. Ztg., daß keinerlei Abſicht beſtehe, an der Verwa Ltunges⸗ organiſation von Griesheim⸗Elektron irgend etwas zu ändern. Das Werk Bitterfeld ſei ſchon ſeit langer Zeit das größte der Geſellſchaft. Man habe in der letzten Zeit mehrere Abteilungen in Griesheim ſtillgelegt, da ſie dort nicht mehr rentabel genieg arbeiten. Das hänge mit gewiſſen günſtigeren techniſchen Vor⸗ bedingungen in Bitterfeld zuſammen. Im Verfolg dieſer Tatſache werden demnächſt einige höhere Beamte von Griesheim nach Bittsr⸗ feld überſiedeln. Das habe aber nichts mit der Verwaltung zu kün, die keinerlei Aenderung erfahre. An der weiteren Meldung, daß Griesheim⸗Elektron beaoſichtige, mit amerikaniſchen Geſellſchaften zuſammen in Amerika ein Ammoniak⸗ und Sauerſtoffwerk zulek⸗ richten(es werden ſogar ſchon die Orte Chicago und Baltimore hierfür genannt) und daß die Reiſe einiger Direktoren des Frank⸗ furter Werks nach Nordamerika damit zuſammenhänge, iſt kein wahres Wort. Das geht ſchon daraus hervor, daß die Ammoniaſ⸗ erzeugung gar nicht zum Gebiet der Chemiſchen Fabrik Griesheim⸗ Elektron gehört, ſondern zu dem der Badiſchen Anilin⸗ und Sodg⸗ fabrik. Von den Direktoren Griesheim⸗Elektrons iſt überhauyt niemand nach Amerika gereiſt, ſondern es befand ſich vor kürzein ein Prokuriſt der Chlorkalkvereinigung zwecks Verhandlungen wegen einer Konvention auf dieſem Erzeugungsgebiet drüben, der im Auf⸗ trag aller an der Chlorkalkvereinigung beteiligten deutſchen Werke verhandelte. Dieſer Herr iſt bereits wieder auf der Heimreiſe. „Amperwerke Elektrizitäts⸗A.-., München. Beantragt wird die Verteilung einer Dividende von 4 G. pro Aktie für da; am 30. Juni 1924 abgelaufene Geſchäftsjahr, ſowie die Zuſammen⸗ legung des Stammakkienkapitals im Verhältnis von 40:1. „Neue Amperwerke.⸗G., München. Der Aufſichtsrat beau⸗ tragt die Verteilung einer Dividende von 2 Ge pro Aktie für das am 30. Juni 1924 abgelaufene Geſchäftsjahr(halbes ſein werde. In der Abteilung für chemiſche Induſtrie habe man * amerika verloren über 1 Bill. Prozent. Von adnen büßten Canada-Baeific⸗Aktien 3 Binl. Prozent ein. Kurszetteel ————— Frankefurter Dioldenden ⸗Werte. Vaule⸗Aletien. N D. Erediibk. 250 248 D. 9 echelespnt 4⁰ iſche Zank: 32.— 83, lie 0 .Bank 81.— 61. Ahein. Vereinsbank..30 0,30 Südd..Cred.⸗B. 4,— 8, Hiereneaſc 14.28 14,50 Südd. Discontog. 828 6, 40 307 art 40 450 e eee 1„Ban rg. Ba.—.—— Nalauv.. 14.20 14.— aotenbanf.0 672 — 845,865 Witteld. Erebit.B..70 180 mfreinsdanf 25—, Deun t. u, Nar-B. 10.85 10,70 Sele W Aeſ..0 9ll Mannh. Berſ.⸗Geſ88,— Deaen e Sank f 555 281—— eaſ geng me Verf. 65,— 66 ank—.— Hyp.⸗— 8. errh. Ve.—.—— „Effekt u. Werte 8,.60 9,70 Raichban. 88.40 54,48 Frankf. R. u. Mitv. dog Bergwerk⸗Alkten. Duchumer Bp. u. G. 61,— 62.50[Harpen. Bergbau 91,75 93,50 Oderſchle Eb.⸗Bd. 10,78 10,45 uderus Eiſenw. 14,4 14,45 Kallwert Aſchersl. 14.— 14,—— ſenind. 10,45 10,50 Luxem B. E em. Bergw. 66, 68,— Nedae Ven. 6,—[Lothr 5. u... 4,.45 w. Lothr. H. u..⸗B. 43.— 48,—Se — Nang ud 45,45 47,— Tellus Bergbau. 2,40 2. V. K. u. Caurahütte 6,— 5,80 Cransport-Aktien.— 280 2½0 Nrddeutſch. Lioyd 8,71 8,80 Baltimore& Obio—— 47.,50 imt Paketf. 25,— 2475 Heter l. 8t.. Der Eichd Induſtrie⸗Alclien. 9 Ne mennhelm. 48.— 45,.—].Bad. Ail.u. Seda 21 50 21.80 Cemene Karſſadt 970 7 abempfeSternb..—.— Had. Elettr-Geſ. 98—e Leie med—— arlher Stamm. 79, 79.— Dad. Maſch Durl. 13.20 15.— otterinnaw öſterne ez 9„—Bad.UhrenFurtm. 20,90—, Sdabend ing..25 80 28 Havalſc. Spiegei 2—.—. Seſdenen 1965 195 agersStorch. 2,50 2,— Tager Cellloſe 5 8 Griesheim. 18.65 1965 21, 22,[Beck& Hentel 2,85 2,5„ Weiler t. M 18,— 18, Wächt..— 3,90 Bergmann Eletr. 13.80 14,45 Cont Nürnb Bzg,—49 enheim—.——, Bing Metallwerke 3,05 3,16 Daimler Motor. 3,— Bl.- u. S. Braubach—.— Dt Berlin 8, Brem.⸗Beſigh. Oel 23,90 25.78.Gol„u S. Anſt. 15,.1 Breuer Stamm—,—.— Deutſche Verlag. 23,59 28, Bro khues.. W. 1,50.90 Dyckerh.& Widm 4,½10 Broncef. Schlenk 32.50 32,— Dingler Zweihrück. 3. Bürſtenf. Erlang. 2,50 2,50 Dürrroppwerk. St.— Kaliwrk. Salzdetf.—— 25 ſergbau. 44,75 44, Kaliwerke Weſter. 17.28 16.50 Rhe raunkoßle 80,15 30, Salzw. Hellbronn 23.90 28,90 S. Sednnsdn ſelſt Sect Frnkfrt..10 3,20 Hirſch Kupf u. Met. 17. 16,7 ilzfabrit Fulda..85 4, och⸗ und Tlefpvau.70 180 rantfurter Hof 17, 17.—Höchſter Farbwrke 19,63 19,87 rankf.Pok KWit. 4,87 8,87 Holzmann, Phil...13 8,10 uchswan Stamm.25.20 Holzverkohl.⸗Ind..60.70 anz Ludwainz.27.25 Junghans Stamm 10, 9 10, Geiling& Co..35.30 Kammg Kalſersl. 8,75.75 Goldſchmidt Th. 17.45 17.50 Karlsr. Maſchin.10 Gritzner M Durl. 25,13 25,25 Kemp, Stettin 74.Grün, Bilfinger.14.93 15,50 Klein, Sch.& Becker 4½5 11.75—— Haldt Neu, Nähm. 18,50— Knorr. ellbronn leich..—.—Hammer Osnabr. 18.59 18,13 Konſerden Braun id.., Hanfwerk. Füßen 14,75 14.75 Ktauß& Co., Lck. .90 6.— Heddernh. Kupfer 6,80.80 Krumm. Otto•2 Lahmeyer& Co e. Pi .Caxls 21.1 20. 2 48 alr Herenk 2,15 2,68 40⁰ 850Adler& Oppenh. 53 1„ 1 Cem Heidelberg 21.— 21,25 Düſſeld Rat. Dürr.75 2,700Düſſeld Pbg⸗Wien GBumm 2, noch gut zu tun. hr. 0 Oiſch⸗ Aſiat. Bank 34,40 34,25 Oeſt. Cred.⸗Anſt.. 0,40 0, .45 9 5 Bank 12,15 11,50 Reichsbank 52,05 88, 50 Dt Ueberſee Bk. 31, 81, Nhein. Creditbank.50.8 65 Dise, Commandit 14,40 14 60] Süddeutſch. Disc. 8,25 8,50 —Weſtbank 0,30 0,35 Com. u. Privatbk. 5,0 5, Darmſt u. Nt.⸗Bk. 10,75 10,75 Dresdner Bank. 8, 5 Mitteldk., Kreditb 1,75 2,.— Zuduſtrie ⸗Alkkien. Accumulat Fabr. 33,80 36,— 9052.— Balcke Maſchin, 4,— 4, Buderus Eiſenw. J8,00 J3, Bayr. Spiegelgls. 545 8½70Tdem Griesbeim 18,25 12,50 J P. 27.— 29, Chem. Hyden... 2,80 8, 5,50 Bergmann Elertr. 14,13 18,85 Chem. Weiler 189, 18.80 80 3,65 Berlün⸗Anh Mſch. 4,13 4,15 Chem. Geſſenk.. 60, 64,50 Ber Zub. Hutfbr. 27.25 26,—Chem. Albert Alfeld Delligſen.. 39, 75 Allg Elektr⸗Geſ. 74.—Concord. Spinner. 3,59 3,20 9,20 9,15 BerhinKarlsr Ind. 78, Alf. Porkl. Jement 46, 47,—Berliner Maſchb. 18.75 15,50 Daimler Motoren 8,10 3, Elberfeld. Kupfer—— 0,70] Gebhard Teztil 17.40 7,10 Gruſchwitz Textil. 6, Elektr. Lieferung 18,— 14,73 Gelſſene. Berg⸗ 0 68,70 70,—[Hackethal Draht 8 „ Anmmers, Spinn. 18.60 18,15 Hohenlohe⸗Werk. 21.25 20,50 Koln Rottweiler 10,25 10,35 annan de geſt. 60, 63, Phillpp Holzmann 5,30 5,20 Oebr. Körting.. 6,15.1 Hann Waggonfab 11,. 11,20 Horchwertke. 12,5) 13,25 Kothelmer Cell.— 45 mooldt Maſh 2159 21.10 0 Jw. G d. Kege s 5 95 1* Bergbau„15 20,35 Kgfgäuſer Hütte 1ſ½ ½. M. Hudeſ e Co 5030.50 Vahmever& Co. 11.25 11,38 Gebr. Junghans—,— 10.10 Saurahünte 2 —*—„ Einde's Eismaſch 780 750 a 52..60 420 kort Bergwrk. 2, 7 955 Bergbau 96,50 92,50 Hartmann Maſch..—.20 Hanſa Lloyd Badiſche Anilin. 21,50 21,835 Bremer Vulkan 67,75 1 Deuiſche Petr v. Elektr Licht u. Kr 7,40 7,45 Gelſenk. Gußſtahl 13.50 13,75] Halleſche Maſch 10.50 10.50 —5 80 Dolaeſchätze Kölher Kunſtled..50 2,0[Goldanleihe 1 4. 1004% 2530% Se Reichsanl. 0,990.9924% Preuß. Konſ. 1,340.345 40% Heſf. v. 99.0—— 1325 Betriebsjahr) und die Zuſammenlegung des Stammaktienkapitals im Verhältnis von 10: 1. 19 20. 20. 21. 20. 21. 20. 21. 20. 21. Tricotw. Beſigh. 51.— 51, Per. Ultramerinf. 14,25 13,25 Iſchocem, Zurn. 2JPböntg Bergbau. 44,13 44,18 Rombach. Hützen 21,18 21.54Schuckent 8 Co. 4859 485 Thürg. LiefGolha 10.— 10,25 Ver. e Berlin.60 2,90 Zuckerf. B. Wagh. 2,75 Hermann Pöge.,30.30Roſitzer Draunk.. 17,— 10,50 Sedad Strumpf 200 5 hrenfabr. Furtm. 2,25 2½25 2575 aſch. St. 2,80 2,900 ankenthal 3,7 Rathgeber Wagg. 5,50 5,30 Roſizer Zucker.48,— 50, Slemens Elektr. 880 880 Ver. deutſch Oele 27,25 27,25 Bofgt& Haß St. 1½0 1½0 ellbronn 00Reisbolz Papier 11.50 12,.— Rückforth Nachf..57 0,55 Siemens& Halske 55,— 89, B. ſich. Ind-Malnz 8,75.85 Polthom. Seil'.K.85 2,80]„ ffſtein 30,30 Rütgerswerke 16,50 18,50 Sinner.G. 80.89 er. Faßf. Taſſel 3,30 9,30 Wayß& Freytag.80 2,85„ Rheingau 20 Rhein. Chamotte—— 68,— Sachſenwerk 2132.10 Steteiner Bulkan. 14.80 43.50 J Ver. Pinſel Nürnd———,— ellſt. Waldhof Sk..25.—„ Stuttgart en. 55 2 8000 55 36,90 37.— n. Ma ed.„—Salzde⸗„10J Stoewer Nähm. 40,— Freiverkehrs ⸗Kurſe. Rhein. Met. Vorz. 8,—.84, Sarotti... 150.50 Stolld Zinthucke 35.80 38.50 Benz.— 4, Kreichgauer 0,11 0,12J Raſtatter Waggon 4,— 4, 2,.25 2,25 Scheidemandel.. 19,75 19,50 Südd Immobilten 3,30 8,20 Elberfeld. Kupfer 0,2%½7 Aen ae 40 1215 12.75 Rheinſtahl... 37,25 88,—Jugo Schneder.80 40 Teci Schifsw..10.— 10.— 1. Entrepriſes 21, Mez Söhne. 2,— 2,— Mhm. Kohlenanl. 9,75—.— Rhenania Chem. 5,— 4,80] Schubert& Salz. 10,70 10,80 Teichgräber... I l⸗ 2 2 2 Teleph. Berliner 4,30 4,30 VB Glanzſtoff Elbf 75,25 74.75 Weſtf. Eiſen Lgdr. 1.— 400 Berliner Dividenden⸗Werte. Fgale edenddne. o Snen 20 240 Wielng ement. 20,— 28— 5 Crausport„Aktien. Thoert Oelfabrir. 5,25 5,70 B Swuhf Bru& W.30.40 Wiesloch Tonwar. 13.50 18,8 1 3353 Thüring Salinen.—.——, Sta l 128,0 128.5 Wilheltmsd. Eulau.— 7. Schantungbahn.15.25] O. ⸗Auſtral Oſch. 27.80 23,59 Norddtſch. Lloyd.80 3,00 Unfonwerke Mym.— 8,60 Ber. Ültram. 14 11.25 Wiſſener Stahl.80 9,75 8080 Lok. u. Stt. 47. 47,25 Hb.⸗Amk. Pake 24,75 24,75 Roland⸗Einie.. 8,50 Union⸗Gießerei. 6,50 6,25 Vogel 1 65 5 28..50 Wittener Gußſtahl 22,28 82 Sübd. Elſendahn 89.— 88,.— gane 8 iſch. 38,50 88, Berein. Elbeſchiſt 2⸗30 Varziner Papier. 4,80 4,70] Bogtländ Waſch..).50] Wolf, Zuckau. J 748 JJJUVV ee 3 er. Chem Charl. 14, er eſ. 5„ Zellſto 0.— 8, Bault⸗Aktien..50 Weſterreg. Alkall. 18,50 16,65 25 12 Berliner Freiverkehrs⸗Kurſe. 40,—[Pomona— Adler Kall. 21,— 20,50 Heidburg 42.— 4 Api, Allg Petr Ind 2,10 2,10 Hochfrequenz.. 4,80 5,10 Ronnenberg. 135.90 Becker⸗Kohle. 4,75 4,25 Int. Petr. Un. Ipu 35,—— Ruſſendan: 11.75 11.90 Beck r⸗Stahl... 0,90 1, rügershall.... 6,75 6,60] Sichel& Ca.„.690 2, Benz⸗Motor. 35.— Meyer Teptil... 0,15 0,15 Sloman Salpeter. 11.— 16.75 16,25 Muldenb Papier 0,125 0,125 Südſee Phosphat 51.— 5½ Diamond.. 17, 17,25 Petersb. Int Hand 4,—— 3,75[Uufa. 11½5 11689 Berliner Feſtverzinsliche Werte. à) Reichs⸗ und Staatspapiere. Amme Gieſ.& Co..— 4,10] Berzelbus Bergw..75 8,45 Oeſſauer Güs 28, 27 50 3— 89. 182½%% 8 7 Amend Papter 565 230 Biuz Nüenderg 440.5 Olic An, Tegegr. 20 29 25JHelbanteine 92 78 675J3% Neizent.89 408e% Preug Kallen 28*21 8 9 82 b. 68.25 68 Goldanleihe 94.75 94,753%„ 105 5155% Preuß.Kalianl 3. 7 5 Bismarchüe 8 854 5. 8 31. 410 440 Reichsſchaz. JV.50 0,7704% Prß. Konſols.325.270]„ Roggenwert., ½5 79 Vochumer Gußßt 62: ees Heerdcdge 42. 38. as..X.,785.6758%%„1850.4805% Roggenrentd. 4. 8 Annener Gußſtahl.75 8 Gebr Böhler& Co..— 29,45] Deutſche Erdal. 44 35,90 1924er.575.550 3%.350.300 5ů% Schl Braunk..70 175 Aſchalfeg Zellſt.. 20,18 2,0— Braunk. u. Brikets 38.— 39.85 Deuiſch. Gußſtahl 4,50.308% B. Reichsanl 0930 0925 40% Badiche 2 Se 800 Augsb ⸗Nb. Maſch. 23,75 28,.—] Br. Beſigh. Dell. 28.—.29. Deutſche Kabelw..25.20 4%„ 5.100 8½% B aher.Anl. 1700.800 iſche Kallw. 83,50 31,—Elsbach& Co.— 2250 Genſchow d Co. 28,80 29,50 e Maſch. 7,25 7,10 Emallt Ullrich 3,40.,40 German. Po. 10,20 10,50 b) Ausländiſche Rentenwerte. e Steinzg 10,40 10,25 Enzinger Filter 9,25 9, Gerresheim. Glas 44,50 43,90 5 0 e Wollw. 5,50 5,50 Eſchw. Bergwert. 98,25 100.0 Geſ. f. elektr Unter. 11.85 11,854% Mexikaner. 39,———4% Türk. unif Anl.—.———J4%„ Gotprior. 450 4, eulſch. Eiſenh.. 5,15 5,20 Faber Bleiſtift 12,— 11,50 Gebr. Goedhardt 10.25% /Heſt Schatza. 738—4%„ Zollob 1911 10,70 10,382.605% Südö Eaß 70.,— onnersmarckh. 5„— hl, Liſt 5 Co.. 4,40 18 10. 35 40%—.—— 4755 12 8 75 713 24,— Sl 5 2*. „— 73,50 Feldmühle ier 3,90 4, derz C. P. 4%„ conp. Rte.—.— 0, 20foli. St. 1 9 igat 7. 578 Dürrkoppwerke. 19, 12,15 Felten& Guill 26,25 25,90 Gothaer Waggon.— 4%„Silberrte. 1,70—%%„1914.13—, 4½%% Anat., Ser.].50 8,78 9 ⁊ 14.75 14,75 0 Brückenb..,30 3,80 Greppiner Wekke 34,55 4%„ Papierrt. 007— 4%.„Goldrte.90.,39 4/% Eckard Maſchin. 4,0 70 Juchs Waggon ds rßkraftwt Mhm. 9. 4%„Magd.⸗Elſel 11,— 10, oDe. 25 ſo Tehuantepec 20,— 19,— Eiſenw. L. Meyer 1,40 1,20 orz 5,85 5,85 Gebr. Großmann.25 52 225 7„13 8,% Oe⸗NIX. Srü74) 9,30 9,25 2 Elberfelder Farb. 19,70 19,59 Ganz Ludwig 20.22 Grün& Bilfinger 14,50 Franlefurter Feſtverzinsliche Werte. a) Suläudiſchne 4% O Schgtsg.0s 7,88.50J 4% Bayr.Eiſ Anl. 1887 2887 40 do. d9. 1917 788 750 8½¼% do..700.652 4½% Mhm v1 Sparprämi 1919..800 0,64585% do. 3,050 3, 3%„ 1902————f Pr.Schatzan. 4% Pob. Pf. 4000 3½, 4% do. do..150.63008½% doe.—— 4100 Aumech 25,87Herzogp. München, 78 0 2.16.20 1 nn C. 48,50 49, Kahla Porzellan 8,—.80 504% do unk..1928.175 1,1758/% Adere Jetter.15,——. Hilpert Armaturt..50.25 Lech Augsburg 1575 516 Jebigbün⸗ 20, 19.75 Sae ersl. 14,25 14, Lindenberg. 43,50.50 31½% D. Reichsanl 1430 1˙105 30 1350 1857 8 abgeſt..370 1380 Sab. Spic nolde—,— 50.— 5 Felft 705 150 Saen 390.0 Hltper! Maſh. 820.0] Facter. Meſchn,„89 2459 enel Schugiah 15.4⸗ 10093%% Fo.„ 1525.550 80 1272 1885 6 880 S 40 2 Ludf 55 Pr.⸗A. 260 2,70 Pf. Nähm. 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November 1924 Sportliche Rundſchau Deutſcher Sportbund Die Gründungsverſammlung des Deutſchen Sportbundes, deſſen Konſtituierung wir bereits veröfſentlichten, hat ſolgenden Wortlaut: „Die Vertreter der zwecks Gründung eines Deutſchen Sport⸗ bundes zuſammengetretenen Verbände, Deutſcher Fußballbund, Deutſche Sportbehorde für Leichtathletik, Deutſcher Schwimmverband, Bund Deutſcher Radfahrer und Deutſcher Athletikſportverbaub von 1891 ſind ſich in ihrer Auffaſſung über den Begriff des Sportes einig. — Sport iſt ihnen nicht Selbſtzweck, ſondern Mittel zum Zweck. Kör⸗ per, Geiſt und Seele ſind untrennbar. Dem lebendigen Menſchen mit allem, was an körperlichen, geiſtlichen und ſüittlichen Kräften in ihm wohnt, zu dienen und ihn zur Höchſtleiſtung zu heben, iſt das geſetzte Ziel des deutſchen Sportes. Die Kampfbahn iſt ein Symbol des Lebens ſelbſt; der ſportliche Wettkampf ein Abbild des Kampfes ums Daſein. Richt das bobjektive Beſte, ſondern ſein Beſtes ſoll der Wettkämpfer auf der Kampfbahn aus ſich herausholen, ritterliche Geſiunung, Ehrfurcht vor dem ſelbſtegebenen Geſetz und ſelbſt⸗ gewühlten Führer zeigen und in Jugendfriſche und Frohſinn den tieſen ſittlichen Ernſt der hohen Aufgabe, immer ſich ſelbſt zu ver⸗ vollkommnen und damit reſtlos ſeinem deutſchen Vaterland, zu dienen, ganz erfüllen.— Wohl will der deutſche Sport in die Maſſe mirken; ſein Ziel bleibt aber dabei Arbeit in die Tiefe, Arbeit am Einzelmenſchen, die ſich zu dieſer ſportlichen Auffaſſung bekennen, ſind uns im Deutſchen Sportbund willlommen.“ Die Gründung des Deutſchen Sportbundes, der demnach gegen 2 Millionen Mitglieder zählt, erfolgte am 9. November 24 in Berlin. Der vorläufige Arbeitsausſchuß ſetzt ſich zuſammen aus den Herren: Gottfried Hinze⸗Duisburg, F. P. Lang ⸗München, Dr Geiſow ⸗Mafukur⸗Fechenheim, J. Seek⸗Berlin. Aug. E: K mymann Canel. Der Spork der Darmſtädter Weche 19235 Für die Darmſtädter Woche cburben in Gemeinſchaft mit den Turn⸗ und Sport treibenden Körperſchaften folgenbe ſpostliche WVeranſtaltungen während der im Jahre 1928 feſtgelegten Darm⸗ ſtäster Wochen vereinbart: Mitte Mai Radrennen rund um die Lubwigshöhe, Belveipeb⸗Club. Ende Mai Stabtſtaffellauf, veran⸗ ſtaltet von ſämtlichen Turn⸗ und Srortvereinen Darmſtadts. An⸗ fang Juni: Tenntsturnier, veranſtaltet vom Darmſtädter Tennis⸗ klub. Mitte Juni: Deutſches Bundesfechten, veranſtaltet vom Darmſtädter Fechtklub. Ende Juni: Deutſches Meiſterſchafts⸗Schießen, veranſtaltet vom Kartell der Schützenvereine. Anfang Juli: Ge⸗ miichte Staffel, veranſtaltek von ſämtlichen Darmſtädter Vereinen; anſchließend Sommernachtfeſt am großen Worg(Amt für Leibes⸗ ſtbungen). Mitte Juli: Schulvorführungen und Tagung der Turn⸗ lehrer mit Vortkrägen. Ende Juli: Internationale Schchimmkämpfe der freien Waſſerſportvereine. Anfang Auauſt! Jugend⸗Sport Wett⸗ kämpfe Sp. V. 88. Mitte Auguſt: Nationales Sportfeſt der Hrch⸗ ſchule. Anfang Septemher: Sternenlauf der Turner des Rhein Maingaues. Mitte Feptember: Polizeſ-Sportfeſt verbunden mit Peitkämpfen und Fahrturniere(Heſſiſcher Polizei⸗Sportverein). Ende September: Straßenreunen, Velbetypedklub. Aufang Oktoßer: Stähtewetkkampf Frankfurt⸗-Mannheim.Darmſtadt und internatio⸗ nale Schwimmwektkämpfe. Leichtathletik * Ein neuer Langſtrecken⸗Weltrekord. Der klaſſiſche engliſche Lauf von Londen nach Brighton über 52 engl. Meilen wurde von dem Engländer Arthur E. Newton Sek. zurückgelegt, eine Zeit, ſprechen kann Eine noch größere Bedeutung erhält die Leiſtung wenn man hört, daß Newton im 42. Lebensjahre ſteht und die Strecke bai ſtarkem Regen zurüclegte.— Die bisher beſte Leiſtung für den latgen Weg war:41:04,. Ras por! * Stundenmannſchaftsfahren in Breslau. Der nächſte Radrenn⸗ tag auf der Breslauer Winterbahn bringt⸗ am Sonntag, 23. Nov., ein internationales Stundenmannſchaftsfſahren nach Sechstageart, zu dem folgende 14 Mannſchaften verpflichtet wurden: Hohn— Oek. in 5 Stunden 33 Min. 48 die man als einen Weltrekord an⸗ Tietz; Huſchke⸗Kohl; Minoretti-Carli, Behrend—Stolz, Bauer— Weber,— Lorenz.—Laug, Münzner—Schwab, Oſtermeier—Gott⸗ fried, Pohl-Martin, Neee Heſe, J. MeierBuchwald, A. Meyer—Kolles, Herbſt—-Häusler, Kirbach—Gieſewald. *Genter„Sechstage Nachſpiel. Wie faft jedes Jahr, zieht auch diesmal das Genter Sechstagerennen einen kleinen Skandal nach. Bekanntlich war ja Gent der Urſprung der Sechstage⸗Skandale, aber nachdem der Schwindel einmal aufgedeckt worden war, regnete es Verſicherungen des belgiſchen Verbandes, daß nun kein Grund zur Beunruhigung mehr vorliege, denn das Rennen werde von Verbandsfunktionäken kontrolliert. Wie ener⸗ giſch dieſe Kontrolle war, zeigt die Nachricht, daß auch diesmal wie⸗ der nach den Sprints von 1 Uhr früh fürchterlich gebummelt wurde und daß ſich zwiſchen 5 Uhr früh und 10 Uhr morgens faſt jeder⸗ mann in den Kabinen ſchlafen legte. Das hinderte ſogar die offi⸗ ziellen Funktionäre nicht, die gefährenen() Kilometer bekannt zu geben. Ueberdies ſollen ſich auch die Fahrer nicht im geringſten an⸗ geſtrengt haben, ſodaß noch nach dem halben Rennen alle Fahrer gleich gut lagen. Auch Ueberrundungen ſollen mehr theater⸗ mäßige Kinderſpiele geweſen ſein, ſodaß man nur hoffen donn, daß die.C. J. ſich einmal mit der Sache befaßt. Daß es auch anders geht, bewies das letzte Berliner Sechstagerennen, das von Anfang bis zu Ende in ſportlich einwändfreieſter Weiſe durchgeführt, Renn⸗ fahrern ſowohl wie Funktionären das beſte Zeugnis ausſteſlt und als nachähmenswerles Veiſpiel hervorgohoben zu werden verdient. Schwimmen Vom jugoſlawiſchen Schwimmſport. Der rührige führende Sportklub Biktorta zu Suſak hatte noch zu Salſonende unter Mitwirkung italieniſcher Schwimmter ein großes internationales Wettſchwimmen veranſtaltet. Dabei fielen eine Reihe Rekorde. Die 100 Meter holte Smokvitta(Suſak) in der beachtlichen Zeit 1 Min. 5,8 Sek.(Rekord), die 200 Mgter ſein Klubkamerad Arcanin in :53; beide ſchwammen beim Päriſer Olympia auch in der Na⸗ kionalmannſchaft u. a. die 4 mal 200 Metek⸗Staffes als vorletzte ihres Laufs in 12 Min. 2,4 Sek. immerhin noch faſt 20 Sekunden vor den Spaniern. Die 400 Meler⸗Bruſt gelangte an Pavelic (Agram) in.516(Rekord), der in Paris als letzter im 4. Vorlauf der 200 Meter⸗Bruſtſtrecke die Damenzeit:26,8 ſchwamm. Die 100 Meterx⸗Damenfreiſtilſtrecke ſah Frl. Podhopsky(Suſac) in :33,5(Rekord) ſiegreich. Von den weiteren Strecken nahmen die Italfſener durch Parezän die 400 Meter⸗Freiſtil in 6107 und die 100 Meter⸗Rücken durch Munz in 1126,4, wogegen im übrigen be⸗ zeichnenderweiſe die Einheimiſchen Sieger blieben agußer im Waſſerball, worin Trieſt den Feſtklub mit:0 überlegen ſchlug. Meſſen uns Ausſtellungen Die Jahrtauſendausſtellung der Rheinlande Das Jahr 1925 hat ſüir bie Nheinbande eine ganz beondere Be⸗ eutulng, da Hlsdann 1000 Jahre berfloſſen ſein werben, ſeitdem ſie niitk dem deulſchen Reſche dauernd verbunden wurden. Aus Anlaß Fbeſes hochwichligen Greigniſſes werden an den Rheinufern von Woems und Speher bis zur holländiſchen Grenze zahlreſche Veran⸗ ſbalknngen ſtattſinden, dis ſich auf die geſchichtliche, künſtleriſche und wirtſcheftliche Emtwickzung der Rhamende beziehen. — Die babeut⸗ ſamſte Erinnecumgsfeier wird in Köln, der Mebropole des ganzen Wieſtes, unter Dellnahme des Reichspräſtdenten und Zahlreſcher Reſelhs⸗ urd Sdcatsminiſter im Mal vor ſich gehn. In Perbindunz mit dieſer Feſblichkeit wird eine Jahrtäuſend⸗ Ausſtel⸗ lung veranſtaltet. U. a, ſollen Erinnerungszeichen an das vrömiſch⸗ deutſche Käaiſertum aufgeſtellt werden, wie ſie in dieſer Fülle ſert der Krönung des lethten römeſch⸗deutſchen Kaiſers vor an⸗ nähernd 150 Jahren nicht mehr geſammelt geſehen wurden. Die Darſtellug der kirchlichen Enkwickluug der Rheimlande wird Gele⸗ gauheit biedon, die herrlchſten Schätze kürchſſchör Kunſt vorzuführen. Auch Spoher, Warmts werden beſondere Koſen nt ihren Schätzen füllen. Auch das Kunſigewerbe mit ſeinen fainen Arbejten an kirchlichen Geräten und bürgerlichem Hausrat aller Art, wird eine Fule cerrbichſer Stlicke zur Schau ſtellen. Neben Kunſt, Theater, Wiſſenſchaft, Unterricht, Literatur und Politik werden da⸗ geſellige Leben, Jagd, Spiel und Turnier, Trachten uſw. ſorgfältigſte Boach⸗ tung finden. Naneben wird noch in einer beſonderen Abteilung die wirlſchaft liche und ſoziale Entwicklung der Rheinlarde votgeführt werden. Nach den bisher von den maßgebenden Stellen genachten Zuſagen, iſt mit einer ſolchen Fülle wertvollen Materials zu rechnen, daß mit Recht die im nächſten Jahre in Köln ſtattfindende Ausſtellung wohl als die wertvollſte und ſehen⸗werteſte bezeichnet werden darf, die in Weſtdeutſchland je veranſtaltet worden iſt. Landwirl ſchaſt Berkauf von Pfälzer Tabak Speyer, 21. Nov. Die vom Landesverband Bayeriſcher Tabak⸗ bouvereine in Speyer veranſtaltete Verkaufsſitzung von J Tabak(Hauptgut) iſt vollſtändig ergebnislos verlaufen, krotzdem geählreiche Intereſſenten enweſend waren. Es wurden aufgeboten 800 Ztr. Iggelheimer; verlangt 60 Mt. Mindeſtgebot, verkauſ Richds; 300 Itr. Hanhofner: verlangt 60 Mk. verkauft nichts; 40⁰ Schwegenheimer: berlangt 60 Mk., verkauft nichts; 150 Ztr Hoiligenſteiner: verlangt 65 Mk., verkauft nichts; 30 Ztr. Sandblaft Hußlocht verlangt 60 Mk., verßauſt nichts. Kaufgebote wurden ſuk Hanhofen und Iggelheim eingegeben. Nachdem kein Kauf zuſtande⸗ kam erklärte der Vorſißzende des Landesverbandes, Oekonomierat Hoffmann, daß in einſgen Togen die noch ausſtehenden Landge⸗ meinden wieder zuſammenkommen und daß dann viellelcht zwiſchen Küufer und Verkäufer eine Einigung zuſtande komme. Neue Vorſtandsmitglieder des Vauernvereins In Heidelberg verſamemelten ſich die Bozirkvorſtände des Badiſchen Bauernvereins aus den Kreiſen Heidelberg u. Monnheim, um die Wabl eines Miegliedes in den Hauptvorſtand des Bauern⸗ vereins vorzunehmen. Gewählt wurde für den Kreis Heidelberg Landwirt Spiegel aus Waicßſtadt und für den Kreis Mannheum Landwirt Weitzel in Brühl. Im Anſchluß an die Wahl fand eine Ausſprache über die Lage ge des Bauernvereins und de⸗ Bauernſtandes ſtatt, die durch einemp VBoptrag des Generaldirertors Dr. Aemgenheiſter eingebeſbet wurde. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Durch den Zufluß weeſtlicher Luftſtröme ſind die Temperaturen weiter angeſtiegen. Leichter Froſt herrſchte heute früh nur noch im Hochſchwarzwald und einigen Hochtälern. In den meiſten Landes⸗ teilen kum es geſtern und in der Nacht zu ſchwachen Regenfällen, abgeſehen von Polen, Rußland und einigen ſüdfranzöſiſden Gebisten iſt ganz Europa froſtfrei. Im Weſten herrſcht ſehr mildes Wetter, teilweiſe bis 11 Grad Wärme. Das ſtärke Fallen des Luftdruckes an den britiſchen Weſtküſten deutet auf Herannahen eines ozea⸗ niſchen Tiefdruckgebletes an, das ſtärkeren Einfluß auf das Wetter Mitteleuropas gewinnen und zunächſt weitere Erwärmung bringen wird, ſodaß die ſchwache, in vielen Teilen des Schwarzwaldes voc⸗ handene Schneedecke nicht von Beſtand iſt. BVorausſichtliche Witſerung für Samstag bis 12 Uhr nachts: Noch milder, meiſt bedeckt, tröcken, Sonntag Regen, mildere Witte⸗ tung für die nächſten Tage in Ausſicht. Schneebericht Kurhaus Sand: 9 Zentimeter, weicher Schnee, 1 Grad, Nebel, windſtill. 33 Herausgeber, Drücker und Verleger: Drucketei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m b. 5. Mannheim. E 6, 2. Direktion; Ferdinand Heyme— Cheftedakteur Kürt Fiſcher. Verantwortlich für den polftiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſchert flir das Feuilleton: Dr Fritz Hämmes; für Kommunalpolitik und Askales: Richard Schönſelder; fül Spoxt und Neues aus aller Welt: Willig Müller; für Handelsnachtichten. Aus dem Londe, Nächbargebtete. Gerſcht n⸗ henn bria ſebaktiönellen Teilf fer Kircher: Anzelaen: K. Bernhardt: Vaters und Schwiegervaters Herrn Dank. Mannkeim, 21. Noyember 192⁴. Luise Horn Ernst Frank Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme anläßlich des Hinscheidens meines lieben Gatten und treubesorgten Friedrich Horn sagen wit, zugleich im Namen der ganzen Familie, herzlichen Hermine Frank geb. Horn Danksagung. unseres Herrn wir hiermit unseren aufrichtigsten Dank. Mannheim, 21. November 1924. Für die uns anlässlich des Hinscheidens Friedrich Horn in so reichem Masse erwiesene Teilnahme sagen Woll& Horn. Sie koͤnnen sioh nient irren:, Schudn im Blauband“. lot ur in einen hacxung 2u haben und wird in ſedem Laden zum gleichen Hreise bon 50 Pfennig das Hulb. Pfund vefftaufl. Es bestent also keinè Sehwierigkoit, heim Einſcauf gleich das Beste zub wühlen. Hie Feinfostmargarinèe„Schwan im Blauband“ stellt das ldeal dar, nicht nur wegen der hygienischen Her. stellung, sondern auen duren unser Kirnverfuhren. Urteilen Siè selbet dureh elnen hersuen! Schwage und Onkel Das Seelenamt lindet am Montag 27 knche statt * Gott dem Allmäclnigen hat es gefalſem meinen lieben Galten, unseten guten Vater, Schwiegetvaler, Großvater, Michael Steimer Werkstäüttenvarsteher a. D. gestern miitag um 4 Uhr nach kulzem schwerem Leiden im Alter von 62% Jahfen, wohtversehen mit den helugen Ste besaktamenten, zu sich in die Bwigkeit abzututen. Mannheim,(Lindenhotstt. 22) 21 November 1924. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Luise Steimer WWe. geb Schurk. Die Beerdigung lindet am Sunen 15 155 Uhr 92 0 n der St. Josephs- FkIIk NAGEl. Kunst- u. Amliquffdfenhandlung Aelfesfes Geschäft àm plàlze p 7, 23 parferre (Ahambra- Lichuspiele) * B4989 2. Z. Aussfellung deutscher Fdyenden Arikauf aller Atfen Anfiquitstenl. Tel. 4471 5932 Selegenheit! Ca. 1000 ½ Pfund Doſen 5916 prima fanzösische Schwelnepasteten ſofort ſehr 0 zu berkaufen. Angebole von Inteteſſenten unter I. J 34 an die Geschaftsſtele dieſes 9 8 + Aulcte l. H m b., K 6, 2. lattes erbeten 5n eetn nne 1 — reitag. den 21. November 1924 Aeue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgabe] —— g. Seile. Ar. 543 1 Städt. subv. Liebsehuls adr Muik in Mannheim Aahheuns-Jeransgungen anläßlich der A Mederteht d. Aundunggtagps d. Augtalt Festakt am Sonntag, den 23. November 1924 vomittags 11 Uh m veisammungssaal des Rosengartens.(Oopian, Soio u Männerchöre) Festkonzert am Freitag, den 28. November 1924 abends ½8 Uh im FEriediichspak Ed240 K Zuschneid:„Unter den Sternen“ für Sopꝛan Solo, gem. Chor und Oichesſer Wernicke:„Chasver“ für Bariton mii Orch. und zwei Sätze aus dem Violin-· konzeit Urauffühiung). M. Weikei Symphonische Dichtungen flr Kavier. Orches:er, Soliu Chor Gesänge tür Sopran u Barton(Eistautffüntung) Zum Eestakt haben geladene Gäste, sowie ie Bnein und er vachsenen Angehöligen unseſer Schüſet und letztere, soweſt sie üder 14 lahie att sind, fleien Zuitut gegen Vor- a einer Karie, die aut dem Sekretariat 2, 9a kostenlos erhälilich ist Zum Pestkonzert ist der Eimritt 1 ei gegen orzeigung des Progamme zu „.— sind auf dem Sekietarſat I. 2, ga, öcnefgſ Vertresor für eine 14 tägig erſcheinende, Neue Illuſtrierte (Kriminal⸗Zeitung, pro Nr..15 Mk., für die Pfalz und das Slargebte iſt z uu vergeben. Nur. organiſatoriſch begabte Herren, die Maſſen⸗ umſätze verbürgen können u. über Mk. 1800.— bar berfägen, wollen ausführl. Angebote richten unt. M. 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