„ 4 T 7 2 8 reiſe: Zn Manndeim u. Umgedung wöchentlich 1 old⸗ Big. Die monatl. Bez'eher verpflichten ſich bei enl enderung d. wiriſchaltl. Verhäliniſſe notwendig werdend⸗ Aarteerenbungen anzuerkennen Poſtſchecktonts Nr 17590 Reberube. Hauptgeſchäfisſtele k 8. 2 Geſchäfts⸗ ehenſtellen Waldhoſſtr 6, Schweßzingerſtr. 24. Gontard⸗ Aas 4 Fernſper Nr 7541 7945,— Telegt-Mdreſſe Seneralanzeiger Mannbeim Erſcheint wöchentl zwölfmal. Beilagen: Bilder Mannheimer General Anzeiger der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Mulik-Jeitung Aus der Welt der Cechn Das Liller Tendenzurteil Einlegung der Reviſion VParis, 22. Nov.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Aus Lille wird berichtet: General v. Nathuſius hüt das Revi⸗ lionsgef uch heute unterzeichnet. Im Falle, daß dieſes Geſuch derworfen werden ſollte, würde der Anwalt des Generals bei dem Präſidenten der Nepublik die Begnadigung des Generals anſuchen. In letzterem Falle würde der Schritt des Verteidigers eim Präſidenten Doumergue gleich am Ende der kommenden Woche ſtattfinden. 90 Weiter iſt noch zu berichten, daß über den Reviſtonsantrag der 5 ſſationshof in Paris zu entſcheiden hat. Falls er das Urteil auf⸗ Aben ſollte, kann eine zweite Verhandlung vor einem anderen ſetlagsgericht ſtattfinden. Die Reviſion, die nur wegen eines Form⸗ rs erfolgen kann, iſt von dem Verteidiger mit der unzuläſſigen ſetichränkung der Verteidigung, vor allem infolge der frühen An⸗ ezung des Verhandlungstermins begründet worden. Allzu große ſenen tungen wird man auf das Rechtsmittel der Reviſion nicht etzen können. Bislang hat das höchſte franzöfiſche Gericht der Will⸗ r der Kriegsgerichte kaum jemals einen Riegel vorgeſchoben. Ein ntrag des Verteidigers auf proviſoriſche Haftentlaſſung iſt vom Liller Kriegsgericht abgelehnt worden. Der Sonderberichterſtatter des Berliner„Lok.⸗Anz.“ meldet ſeinem Blatte: Rechtsanwalt Nikolai wird gegen das Urteil Reviſion einlegen mit folgender Begründung: Der Vorſitzende habe ganz willkürlich den Richtern zwei Serien von Fragen vorgelegt und ganz willkürlich die einzelnen angeblich geſtohlenen Gegenſtände nach eſtimmten Geſichtspunkten eingeteilt. In der letzten Frage war diglich die Rede von einem Küchengeſchirr! Nathuſtus hat ſelbſt ausgeſagt daß er die Küchengeräte beim Rückzug der Deutſchen ord⸗ nungsmäßig durch die Kommandantur Roubaix hätte requirieren und einpacken laſſen, weil ſie in den neuen Quartieren notwendig waren. Ein weiterer Reviſionsgrund ſei, daß der damalige Geſamt⸗ wert der„geſtohlenen“ Gegenſtände ſich auf 1831 Franken belief, Ur die jetzt als Gegenwerk vom Kriegsgericht ohne weiteres 500 ranken feſtgeſetzt worden ſind. Neben der Reviſion wird der Ver⸗ teidiger ein Gnadengeſuch an den Präſidenten Doumergue richten. Aeber den Prozeß leee, ſei noch nachgetragen, daß der General infolge der Erregung der dehten drei Wochen ſehr abgeſpannt war und ſich infolge⸗ eſſen wenig geſchickt verteidigte. Es wurde ihm vorge⸗ worfen, u. a. auch einen Kinderwagen, Teppiche, ver⸗ ſchiedene Wäſcheſtücke, ein Modejournal(), Küchengeſchirr und ein Porzellanſervice geſtohlen zu haben. Selbſt in Lile war man bei dem vollſtändigen Verſagen der Beweisführung von dem Urteil Uberraſcht und entrüſtet. Nathuſius verbleibt vorläufig in ſeiner aft in Lille. Ueber die Stimmung im Publikum beſagt ein Sonder⸗ bericht, daß das Publikum mehrfach die Verhandlung mit Zurufen unterbrochen habe. Die Richter ſeien durch die Zitierung von Jaurres und Herriot durch den Zivilverteidiger des Generals voreinge⸗ nommen geweſen. Während dieſes ganzen Teils der Verteidi⸗ gungsrede ſeien aus dem Publikum ironiſche Zurufe gekommen. das den Ausſagen der elſaß⸗lothringiſchen Zeugen, die bezeugten deß Nathuſius in Diedenhofen gerade bei dem franzöſiſchen Teil er Bevölkerung Sympathien genoſſen habe, hörte man im Zu⸗ brerraum den Ausdruck:„Wir haben ja ſchöne Freunde in Elſaß⸗ othringen!“ Die Zurufe unterblieben, als der Verteidiger feſtſtallte, aß dieſe Zeugen auf franzöſiſcher Seite mit franzöſiſchen Kriegs⸗ auszeichnungen gekämpft hätten. 5 Der„Vorwärts“, der geſtern noch es nur für wahrſcheinlich ielt, daß Nathuſius der franzöſiſchen Militärjuſtiz zum ge⸗ allen 30 kommt heute auf Grund eines ausführlichen Berichts eines Korreſpondenten zu der Feſtſtellung, daß die Unſchuld des jenerals ſich einwandfrei ergeben habe, aus den Aus⸗ lagen von Barth, der mit amerikaniſchen Offizieren und Geheim⸗ poliziſten in der Wohnung des Generals eine Hausſuchung nach an⸗ 8 F e 9 50 das Attentat in Rairo In Erwartung der engliſchen Repreſſalien uU De: London, 22. Nov.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) far Aegypten zieht ſich ein ſchweres Gewitter zu⸗ u en., doch wird von der Regierung ſtrengſte Zurückhaltung von Sn au treffenden Schritten bewahrt. Es verlautet, daß ſie erſt dnntag oder Montag bekunnt gegeben werden ſollen. Man ut allgemein, daß das konfervative Kabinett die Gelegenheit ſdutzen werde, den Halt Englands in Aegypten zu ver⸗ zu en und die antibritiſche Unabhängigkeitsbewequng im Keime ſin erſticken. Vorzeichen der Strenge der kommenden Maßregeln und bereits vorhanden. Sodann wird offiziös erklärt, daß die Re⸗ kderung ſehr aufgebracht ſei, daß die Maßregelungen nicht vorge⸗ Karznen werden ſollen, bevor Lord Allenby über den ihm vom abinett erleilten ſpeziellen Auftraa Bericht erſtattet habe. tr ittlerweile ſeien umfaſſende Vorſichtsmaßnahmen ge· vuifen; die der Lage entſprechen. Ein Schlachtſchiff ſei mit deller Beſatzung von 1200 Mann in Alexandrien eingetroffen, außer⸗ kle; 6. Kreuzer, 2 Fluazeugträger. 1 Zerſtörerkreuzer und 36 ſchene Herſtörer Viele dieſer Sckiffe liogen in der Nähe der ariecht⸗ Men, Küſte, von wo ſie Alexandrien ſchnell erreichen können. In kroftlta ſind bereits weitere Schiffe und Lazarettmaterial einge⸗ ffen. Auch Transvortſchiffe zwecks Ueberfahrt von Trur⸗ en aus Malta. Gibraltar und Enaland liegen berelit. Sämtliche duppenteile in Alderſhot und Woolwich erhielten Befehl, ſich für ſonderſeedienſt bereit zu hlten. Wenn Kapallerie nötig wird, U das 10. Hufarenregiment geſchickt werden. Wahrſcheinlich wer⸗ n auch Panzerautos und Tanks abgehen. un In den Miniſterdevartements namentlich im Foreian Office 5 im Krieas- und Marineminiſterium herrſcht fleberhafte Tätia⸗ zu Lord Vicky und Lord Cavan ſeien fortwährend anweſend 10 Beratungen mit den Miniſtern. Das Kabinett iſt erſucht glerden, ſich zu rlötzlichen Konferenzen bereitzuhalten. Die Lage Uret Beziehung der von 1882 beim Aufſtande von i Paſcha. ſpi Man glaubt hier, daß Zaghlul Paſcha die gleiche Rolle 95 Sein Organ, die„Liberty“, macht den Kreiſen Vorwürfe, Ne der äguptiſchen Regierung moraliſche Verantwortung für das rbrechen zuſchio hon. 17 geblich geſtohlenen Sachen vornahm, verdient noch eine Tatſache ganz beſonders hervorgehoben zu werden. Nach der ergebnisloſen Unterſuchung gab Barth dem General in Gegenwart aller Anweſen⸗ den eine Ehrenerklärung ab. Er hat geſagt:„Ich habe mich ge⸗ täuſcht, ich habe ſie für einen Dieb gehalten und muß mich entſchul⸗ digen.“ Vorſitzender:„Zeuge haben Sie hierauf etwas zu er⸗ widern?“ Zeuge:„Nichts!“ Ein charakteriſtiſcher Zwiſchenfall ereignete ſich, als auf Befragen Motte, der ſogenannte Großinduſtrielle von Roubaix, in der Ver⸗ handlung kleinlaut zugeben mußte, für 17000 Franken Requiſitionsbons erhalten zu haben. Die Tatſache, daß er dieſes bis zulekt verſchwiegen hatte, begründete er damit. daß ihm„außer den angeführten Sachen noch eine Reihe anderer Gegenſtände weggekom⸗ men ſeien.“— Wirklich, ein hervorragender Zeugel Berichlerſtattung in Berſin Das Mitglied der deutſchen Botſchaft in Paris, Legationsſekretär v. Rintelen, wird ſich, wie verlautet, zur mündlichen Bericht⸗ erſtattung vermutlich am heutigen Samstag nach Berlin begeben. Der Einoruck in paris VParis, 22. Nov.(Von unſ. Pariſer Vertreter). In den linksrepublikaniſchen Kreiſen wird das Urteil in Lille außerordentlich bedauert. Obgleich man es nicht wagt, das Urteil ſelbſt einer Kritik zu unterziehen, hält man es trotzdem für notwendig, im Intereſſe der bevorſtehenden deutſchen Wahlen die Begnadigung des Generals v. Nathuſius ſo ſchnell wie möglich anzuſtreben, um dadurch die Skandalaffäre aus der Welt zu ſchaffen. „Ere Nouvelle“, dem Organ Caillaux', hätte man erwartet, daß ſie ſich einen Kommentar mit dem Urteil ſelbſt erlauben würde. Aber merkwürdigerweiſe bleibt die„Ere Nouvelle“ ſtumm über das dem General v. Nathuſius angetane ſchwere Unrecht und begründet den Wunſch, daß Nathuſius begnadigt werde, ausſchließlich damit, daß es im Intereſſe des Friedens und der Kartellpolitik notwendig ſei. Das Blatt hegt die fonderbare Auffaſſung, daß man in offtziellen deutſchen Kreiſen die Verurteilung des Generals v. Nathuſtus mit größter Ruhe und mit einem gewiſſen Gleichmut beurteile. Die deut⸗ ſche Regierung würde ſich um die Reviſion des Prozeſſes bemühen, da ſie abſolut von der Unſchuld des Generals überzeugt ſel. Außerdem ſei eine Reihe von Entlaſtungszeugen nicht vernommen worden, da die Zeit dazu nicht vorhanden war, ſie nach Lille kommen zu laſſen. Der durch die„Ere Nouvelle“ vertretenen Anſicht, daß die hie⸗ ſigen amtlichen deutſchen Kreiſe die Angelegenheit phlegmatiſch be⸗ handeln werden, läßt ſich ein entſchiedenes Dementi entgegenfetzen. Es wird im Gegenteil an hieſigen deulſchen Stellen alles gelan, um der Berliner Regierung ein klares Bild über den Prozeß in Lille zu permitteln. In den hieſigen maßgebenden deutſchen Stellen erwartet man, daß der deutſche Votſchafter bereits am nächſten Montag einen Schritt bei Herriot in dieſem ernſten Falle unter ⸗ nehmen werde. Von ſonſtigen Preſſeſtimmen feien nur noch zwei wiedergegeben: Das„Eſcheo“ ſieht in Nathuſtus eine Perſon zweiten Ranges und iſt verärgert darüber, daß nicht der Oberkommandierende von Lille. von Graewitz. vor Gericht geſtanden habe, der offen die Bedrückung der Bevölkerung oraganiſiert hätte. In Lille würden alle Herzen vor Freude höher geſchlagen haben. Die„Information“ weiſt be⸗ ſonders auf den Sturm der Entrüſtung hin, den das Urteil in Deutſch⸗ land gefunden hat. Das Blatt kritiſiert außerdem den ſuriſtiſchen Wert der Urteilsbegründung. Reine verminderung der Beſatzung:? V Paris. 21. Nop.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Eine in⸗ teralltierte Kommiſſion, zu der auch Vertreter Deutſchlands zuge⸗ zogen werden, beſchäftigt ſich gegenwärtig im hieſigen auzwärtigen Amt mit dem Problem, wie die Beſatzungskoſten der alliierten Armeen am Rhein vermindert werden könnten. Dieſe Koſten, die bisher vom deutſchen Reiche getragen werden mußten, werden nach den Beſtimmungen des Dawesplans in Zukunft zu Laſten der einzelnen Beſatzungsmächte fallen. Aus dieſem Grunde möchten ſie die Alliierten möglichſtreduzieren. Nach der Auffaſſung der engliſchen und belgiſchen Vertreter wäre es am beſten, eine Herab⸗ ſetzung der Truppenbeſtände im beſetzten Gebiet vorzu⸗ nehmen. Herriot beauftragte deshalb den Kriegsminiſter Nollet, die Frage einer Verminderung der Truppenbeſtände näher zu prüfen. Soeben iſt nun dem Miniſterpräſidenten ein Memorandum des Chefs des franzöſiſchen Generalſtabs, General Debeney zugegangen, der ſich anſtelle Nollets mit der Angelegenheit beſchäftigte. Er kommt darin zu dem Schluß, daß im Rheinlanb gewiſſe Reformen durchgeführt werden könnten, daß aber von einer Verminde⸗ rung der Truppenbeſtände nicht die Rede ſein könne, denn nur die gegenwärtige Stärke der Beſatzungstruppen könne die Sicherheit Frankreichs garantieren. In nationali⸗ ſtiſchen Kreiſen begrüßt man den Entſcheid des Generalſtabschefs ſelbſtverſtändlich mit großer Genugtuung und drückt die Hoffnung aus, daß der Vertreter Frankreichs in der gegenwärtig tagenden Kommiſſion ſich jedem Verſuch, einen Teil der Truppen aus dem Rheinland zurückzuziehen, widerſetzen werde. Die Rheinarmee, ſo wird behauptet, ſei der einzige Schutz Frankreichs gegenüber dem Feinde, deſſen Rachegelüſte jeden Tag deutlicher zu Tage treten. Man wird abwarten müſſen, was die Budgetkommiſſion zu dieſem Plane ſagen wird. Die Koſten werden ſich nämlich im franzöſiſchen Staatshaushalt ſehr erheblich bemerkbar machen. Gerade von linksrepublikaniſchen Zeitungen, u. a. der Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 544 Bantde en nach Tarif. del Vorauszahlung pro ein⸗ pallige Kalonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40:M. Rekiamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Siellen und Ausgaben wird teine Verantwortung über⸗ nommen. Hönere Gewall, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Exſatzanſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme dan An⸗ zeigen. Aufir.d. Fernſur. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Monnheim. i Unterhaltun Js-Beilage Wandern u. Neiſen Worum der Rampf geht! Von Dr. Cremer, bish. Mitglied des Reichstags Die Parteien der Linken wittern Morgenluft. Der offen⸗ kundig gewordene Zuſammenbruch der kommuniſtiſchen Partei wird der Sozialdemokratie einen erheblichen Stimmenzuwachs bringen. Mit der zur Parteiorganiſation gewordenen Schutztruppe des„Reichsbanners ſchwarz⸗rot⸗gold“ hofft die Sozialdemokratie auch nach dr bürgerlichen Seite Anhänger zu werben und die demokratiſche Partei, berauſcht durch die Farbenpracht der Banner⸗ weihen von„Schwarz⸗xot⸗gold“, hofft dabei einige Kieſchen aus Nachbars Garten zu erhaſchen. Großer Lärm der demokratiſchen Hauptſtadtpreſſe macht aus den Mücken der ſogenannten Wahlerfolge in Hamburg und Anhalt Elefanten und verſucht den bürgerlichen Wählern zu ſuggerierieren, daß zur Abwechſelung im kommenden Reichstag eine Linksmehrheit neuerdings ans Ruder kommen müſſe. Der Mißbrauch der augenblicklichen amtlichen Reichsfarben zu Parteizwecken braucht nicht den gleichen Mißbrauch der Farben des Bismarckſchen Reichs zu Parteizwecken zur Folge zu haben. Es handelt ſich nicht darum, die ohnedies für Gefühlserwägungen ſo empfängliche deutſche Volksſeele jetzt in einen Wirbel der Gefühle 5 verſetzen und aus mißverſtandenen Schlagworten parteipolitiſchen achtzuwachs zu ernten, ſondern es handelt ſich darum, einzig und allein der von Streſemann im Sommer 1923 begonnenen und von dem Kabinett der bürgerlichen Mitte unter Führung des Reichs⸗ kanzlers Marx erfolgreich fortgeſetzte Polikik der inneren Geſundung nunmehr eine hinlänglich ſtarke Mehr⸗ heit zu ſchaffen, die es uns ermöglicht, innerhalb der; durch das Londoner Abkommen dem deutſchen Volk gewährleiſteten Atem⸗ pauſe unter loyaler Durchführung des internationalen Gutachtens mit ſeiner in London formulierten Prägung die deutſche Wirtſchaft und die deutſchen Reichsfinanzen wieder auf eigene Füge zu ſtellen und hiermit zugleich die ſozialen und kulturellen Aufgaben des deutſchen Volkes zu erfüllen, die in der Inflationszeit durch den Zuſammenbruch der Währung notleidend geworden waren. Der ſichere Kern der feſten Mehrheit müſſen die bisherigen Träger der Verantwortlichkeit bleiben; in erſter Linie die Deutſche Volkspartei und das Zentrum. Auch die Demokratiſche Partei wird ſich, wenn der Wahlrauſch ver⸗ flogen iſt, gern oder ungern in ihre bisherige Rolle zurückfinden müſſen, wenn ſie als ſelbſtändige Partei und nicht bloß al⸗ Anhängſel der Sozialdemokratie gewertet werden will Darüber 5 werden die beiden großen Warbeien auf den Flügeln ſich ent⸗ chließen müſſen, eine poſitive Einſtellung zu dem Programm der Regierung zu finden. Die Art, wie die Sozialdemokratie ſchon 2 dem 29. Auguſt der Reichsregierung Knüppel zwiſchen die eine wirft und die Maſſen mit Argwohn und Mißtrauen gegen das Regierungsprogramm zu erfüllen verſucht, zeigt leider nur zu deutlich, daß bei ihr eigentlich die poſitiven Kräfte von den negativen ſtark zurückgedrängt werden, und daß ihr der Jungbrunnen einer ſcharfen Oppoſition erſtrebenswerter erſcheint, als das trockene Brot einer Mitarbeit an der Durch⸗ führung des Regierungsprogramms. Innerhalb der Deutſchnationalen Partei iſt die Gärung auf ihrem Höhepunkt angelangt. Es ſcheint zu gelingen, bei der Aufſtellung der Kandidaten für den neuen Reichstag und Landtag den nötigen Spielraum für die zur Mitarbeit willigen und fähigen Elemente zu wahren Es wäre aber falſch, zu über⸗ ſehen, in wie ſtarkem Maße auch der radikale Flügel ſich neu er⸗ dings innerhalb der Deutſchnationalen Partei durchſetzt und an den hämiſchen und böswilligen Ausfällen der„Deutſchen Zeitung“ ſowie an den Vorbehalten der„Kreuzzeitungs“⸗Gruppe achtlos vorbei⸗ zugehen Wenn die Deutſchnationale Partei aus der kommenden Wahl nicht mit dem einmütigen Entſchluß hervorgeht, an dem Bekenntnis feſtzuhalten, das ihre Vertreter gegenüber der Reichs⸗ regierung zu dem Regierungsprogramm abgegeben haben, ſo bleibt auch nach rechts bin die Frage offen, ob die erſtrebte arbeitsfähige Regierungsmehrheit geſchaffen werden kann. Daraus ergibt ſich von ſelbſt. daß die Deutſche Volksvartei, die ihr da und dort angeſonnene Rolle desjenigen, der den Mantel der chriſtlichen Liebe über die Vorgänge des abgelaufenen Jahres be⸗ züglich der Deutſchnationalen Partei deckt keineswegs über⸗ nehmen kann, ohne ihre eigene Politik im kommen den Reichstag zu erſchweren. Es iſt im Gegenteil ihre Aufgabe, in dieſem Wahlkampf die Entwicklung des letzten Jahres mit aller Offenheit darzulegen und den Finger an die gewaltigen Wider⸗ ſprüche und unverzeihlichen Entgleifungen der deutſchnatipnalen Agt⸗ tation zu legen, die das Reich⸗ſchiff bis zum Hochſommer ſo außer⸗ ordentlich gefährdet haben. Mit aller Deutlichkeit muß die hisher deutſchnationale Wählerſchaft darüber aufgeklört werden, daß Rü ck⸗ fälle in die früheren Methoden des politiſchen Kampfes von deutſchnationaler Seite, mit dem geplanten Ziel der Bildung einer arbeitsfähigen Mehrheit im neuen Reichstaa unter Einbeziehung der Deutſchnationalen nicht vereinbar ſind. Nachdem die drakoniſchen Maßregeln der Reichsregierung zur Herſtellung des Gleichgewichts im Reichshaushalt geführt haben, iſt nunmehr die Stunde gekommen, das deutſche Steuerſyſtem nach den Grundſätzen der ausgleichenden Gerechtigkeit und unter Schonung der wirtſchaftlich Schwachen neu auszubauen und die vielfach rigoroſen Härten der Uebergangszeit zu beſeitigen. Der ſelbſtverſtändliche Grundſatz äußerſter Sparſamkeit kann nicht ver⸗ hindern, daß der Beamtenſchaft und Staatsarbeiterſchaft nunmehr entſprechend ihrem ſozialen Bedürfnis angemeſſene Bezüge bewil⸗ ligt werden. Ebenſo nötigt die Rückſicht auf die Volksgefundheit, die Aufrechterhaltung des Kulturſtandes, zu einer pfleglichen Behand⸗ lung und Wiederherſtellung der ſozialen Einrichtungen, insbeſondere im Punkte der vorwiegenden Bekämpfung der Voltsſeuchen und der angemeſſenen Fürſorge für die Kriegsbeſchädigten. Im Vordergrund der neuen Arbeiten des Reichstags wird die Wiederbelebung der deutſchen Wirtſchaft ſtehen. Die am 10. Januar 1925 in Erſcheinung tretende Befreiung Deutſchlands von den wirtſchaftspolitiſchen Ketten des Verſailler Friedens, muß der Auftakt zu einer neuen Aera von Handelsverträgen bilden. Die Wieder! deutſchen Exportes ſetzt zugleich die Verbilligung der deutſchen Produktion voraus, die nicht nur durch eine annaf⸗ fungsfähige des Problems der Arbeitszeil herbeigeflihet werden kann, ondern außerdem auch durch Verbreitung des lech⸗ niſchen Fortſchritts, verkehrspolitiſche Erleichterungen und Verbilli⸗ gungen des Bezuges von Rohſtoffen und von elektriſcher Kraft ge⸗ fördert werden muß. „Die Frage des Schutzes der deutſchen Landwirl⸗ ſchaft gegen Ueberfremdung in ihren engen Wechſelwirkungen mi den Koſten des Konſums der induſtriellen Berölkerung ſieht im Mittelpunkt ihres Problems und der Schutz der deutſchen Währung in Verbindung mit der Befriedigung des deutſchen Kreditbedürfniſſes ſtellt eine Aufgabe von umfaſſender Bedeutung dar Aſſe dieſe wich⸗ ———— — — ———é— 2 N 2 2. Seifke. Nr. 544 Aeue Mannheimer FJeſtung[Mittag⸗us gabe] Samskag, den 22. November 1924 tigen Intereſſen aber ſetzen die Aufrechterhaltung geordneter Zu⸗ ſtände hinſichtlich der öffentlichen Sicherheit und 5 mäßigen Ganges der öffentlichen Geſchäfte voraus. Um alle dieſe wichtigen Fragen müßte der Wahlkampf in erſter Linie geführt werden, wenn es gelänge, die deutſchen Parteien und die deutſchen Wähler auf eine ſachli he Behandlung der großen Fragen unſerer politiſchen Gegenwart einzuſtellen. enn irgend eine Partei, ſo haben die Parteien der bürgerlichen Mitte die Pflicht, in dieſer Beziehung voranzugehen und unter Verzicht auf parteipoli⸗ tiſches Geplänkel die großen Linien zu ziehen, in denen die deutſche Politik der nächſten Jahre ſich bewegen muß. Nach dem kläglichen Zuſammenbruch des Radikalismus rechts und links, den der vergangene Reichstag dem ganzen Volk vor Augen geführt hat, iſt die Stunde jetzt geeigneter als je zuvor, der Stimme der Vernunft und Sachlichkeit Geltung zu verſchaffen und hierdurch die Zuſammenſetzung und Richtung der großen Flügelpar⸗ teien rechts und links von der Mitte zu beeinfluſſen. die Pariſer Wirtſchaftsverhandlungen Am den deutſch⸗franzöſiſchen Ausgleich Geſtern nachmittag hatte der Führer der deutſchen Wirtſchafts⸗ delegation mit dem franzöſiſchen Handelsminiſter zur Feſtſtellung desz Programms der weiteren Verhandlungen eine Unterredung, über die ein kurzes amtliches Kommuniqus veröffentlicht wurde, in dem mitgeteilt wird, daß eine Einigung über das Verfah⸗ ren der in den nächſten Wochen abzuhaltenden Sitzungen und über die Berufung der Sachverſtändigen erzielt worden ſei. Was die Meldungen der franzöſiſchen Preſſe über die Unter⸗ redung des deutſchen Botſchafters mit Herriot an⸗ belangt, ſo iſt feſtzuſtellen, daß materielle Fragen nicht berührt wor⸗ den ſind. Die deutſche Regieruna hat entgegen den Pariſer Meldun⸗ gen die Forderunga auf Aufhebung der Ausfuhrabgabe nicht fal⸗ len gelaſſen. v. Höſch hat vielmehr auch am Donnerstaa mit allem Nachdruck betont, daß die Erhebung der Abgabe in Widerſpruch zu den Grundſätzen der Meiſtbegünſtigung ſtehe. Er hat darauf hin⸗ gewieſen, daß die deutſche Regierung mit dieſer Erklärung jedoch keinesweas einen Druck auf die franzöſiſche Regierung auszuüben ge⸗ denke. Deutſchland ſei damit einverſtanden, daß die Handelsvertrags⸗ verhandlungen ohne vorherige Beſprechuna der Abaabefrage weiter geführt werden und daß die Entſcheiduna über Reparations⸗ fragen dem Transferausſchuß überlaſſen bleibe. Während der techniſchen Verhandlungen wird der deutſche Botſchaf⸗ ter in Paris nicht eingreifen. In der geſtrigen Beſprechunga Trendelenburags mit dem franzöſiſchen Handelsminiſter wurde vereinbart. daß die nächſte Vollfitzung der beiden Delegationen nächſten Montag, nachmit⸗ tag 3 Uhr ſtattfinden ſoll. Die Namen der aus Berlin zu berufenden Sachverſtändigen ſind noch nicht bekannt. Womit die einzel⸗ — ſich beſchäftigen werden. iſt ebenfalls noch un⸗ iß. 25 4* Um den deutſch⸗engliſchen Handelsvertrag London, 22. Nov.(Von unſ Londoner Mitarbeiter). Lord DAbernon ſtattete geſtern dem Präſidenten des Handelsamtes, Lord Crewe, einen Beſuch ab, wobei der deutſche Handels⸗ vertrag beſprochen wurde. Die deutſche Delegation wird am Sonntag hier erwartet und die Konferenz auf dem Handelsamt wird am Montag ſtattfinden können. Von engliſcher Seite wird wat Nachdruck erklärt, daß die Regierung bezüglich der Hauptpunkte des Vertrages unnachgiebig ſein dürfte. Gemeint ſind natürlich die 26prozentigen Zölle. Man glaubt hier nicht, daß die deulſche Delegatſon die Reduktion der Zölle, ſondern nur die Abände⸗ tung des Erhebungsmodus verlangen werde Die Abſicht Englands, die Meiſtbegünſtigung zu verweigern, ſei aufgegeben. Es ſind nur noch einige Detailfragen zu erledigen. Der„Times“ zufolge wird die deutſche Delegation folgende drei Punkte anregen: Ddie Eröffnung einer deutſchen Bank in England: die Einſtellung einer beſtimmten Anzahl deutſchen Schiffsperſonals in der britiſchen Handelsflotte und eine Modifikation der 26proz. Zölle. Man glaubt, ſo ſagt der diplomatiſche Mitarbeiter der„Times“, daß auch einigen dieſer Punkte Konzeſſionen gemacht werden könnten. Eine Modifikation der Zölle würde jedoch bei der britiſchen Regierung energiſchen Widerſtand ſinden, obwohl ſie bereit wäre, eine Vereinfachung der Erhebung zu beſprechen. Die„Times“ ſo⸗ wohl wie„Dally Mail“ ſchreiben, daß man das Geſuch der Eröff⸗ nung deutſcher Banken für gerecht anſehe. Der„Times“ zufolge würde auch gegen die Verwendung deutſchen Schiffsperſonals keine ernſten Einwendungen erhoben werden können. Der„Daily Tele⸗ graph“⸗Mitarbeiter iſt anderer Anſicht. Er glaubt, er würde auf ſchweren Widerſtand ſtoßen. Man befürchtet, dieſe Matroſer ſeſen entlaſſene Seeleute der früheren deutſchen Flotte. Dieſelben könnſen Spionage treiben oder auch mit engliſchen Seleuten Konflikte haben. Dann ſei auch die Stellungsloſigkeit engliſcher Seeoffiziere und die engliſcher Seeleute zu bedenken. Ein deukſch⸗amerikaniſcher Handelsverkragsentwurf Der Entwurf für einen neuen deutſch⸗amerikaniſchen Handelsvertrag liegt jetzt dem amerikaniſchen Senatsaus⸗ 0 1 vor. In ihm iſt zugunſten Deutſchlands die Aufhebung der eſtimmung vorgeſehen, daß die amerikaniſche Küſtenſchiffahrt nur von amerikaniſchen Schiffen unter amerikaniſcher Flagge ausgeführ! werden darf. Die amerikaniſche Preſſe kritiſtert dies mit der Be⸗ gründung, daß dieſer Paſſus unnötigerweiſe Amerika ein wichtiges Recht nehme. Die Marokko'raae England beantragt eine internatlonale Konferenz V Paris, 22. Nov.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) In hie⸗ ligen Regierungskreiſen verlautet, daß der engliſche Staatsſekretär Chamberlain tatſächlich deshalb nach Paris kommen werde, um in der Marokkofrage mit Herriot eine Ausſprache zu halten. In London ſind nämlich Mitteilungen eingetroffen dahin⸗ ehend, daß Frankreich beabſichtige, ſich auf Grund des paniſch⸗ 1 Marokkovertrages über die Zukunft des 1fN Einflußgebietes in Marokko direkt zu verſtändigen unter usſchaltung Englands. Die engliſche Regierung vertritt den Standpunkt, daß nach der Räumung der ſpaniſchen Zone eine neue Sachlage geſchaffen ſei, die es notwendig mache, das marokkaniſche Programm in einer internationalen Konfe⸗ renz zu unterſuchen und zu dieſem Zwecke auch Italien heranzu⸗ ziehen. Für dieſen engliſchen Standpunkt beſteht hier nicht die ge⸗ kringſte Neigung. Die erſten Verhandlungen werden ſich demgemäß nicht leicht geſtalten. Zur Neuordnung der deulſchen Währung Der Reichspräſident hat anläßlich der Umorganiſation der Deutſchen Rentenbank an deren Präſidenten Lentze fobgendes Schreiben gerichtet:„Hochverehrter Herr Präſident!! Die im Zuſammenhang mit dem Dawesplan erforderlich gewordene Neuordnung des Wäh ö hat auch eine allmähliche urückziehung der Rentenmark zur Folge. Die Aufgaben der utſchen Rentenbank, die am 16. Oktober 1923 gegründet wurde und am 16. November die erſten Rentenbankſcheine in den Verkehr brachte, ſind damit im Weſentlichen erfüllt. Vor einem Jahre, in der Zeit der höchſten Not, haben Sie, Herr Präſident, und der Vor⸗ — und der Verwaltungsrat der Deutſchen Rentenbank ſich dem zur Verfügung geſtellt. Sie ſelbſt wie der Verwaltungs⸗ vat haben durch die Unterzeichnung der Rentenbankſcheine den un⸗ erſchütterlichen Glauben an die Geſundung der deutſchen Währu 19 und der deutſchen Wirtſchaft bekundet und ſo zum Ge⸗ lingen des We katkräftög beigetragen. Nach der Umoroaniſa⸗ tion der Deutſchen Rentenbank iſt es mir eine beſondere Genug⸗ tuung, Ihnen hochverehrter Herr Präſident, dem Vorſtande der Bank, ſoie den Mitgliedern des Verwaltungsrates für die erfolg ⸗ reiche Tätigkeit der alten Rentenbank den Dank des Reicha; em Ausdruck zu bringen. Die Keichstagswahlen die deutſche volkspartei im Wahlkampf Oberregierungsrat Bauer über die politiſche Lage Am Donnerstag abend ſprach in Ladenburg auf Einladung der Deutſchen Volkspartei Oberregierungsrat Bauer⸗ Karlsruhe, Oberſtleurnant a. D. Nach kurzen Begrüßungsworten des Vorſitzenden Apotheker Hohn führte der Redner aus, daß auf keinem anderen Gebiete die zwei Begriffe, Wahrheit und Dichtung, ſo ſehr in Erſcheinung treten, wie beſonders in der Politik und zur Zeit des Wahlkampfes. In humorvollen Ausführungen beleuchtete der Redner unter dieſen beiden Geſichtspunkten das polltiſche Wer⸗ den und die politiſche Lage Deutſchlands. Wir können die Bemüh⸗ ungen um eine VV gar nicht ge⸗ nügend begrüßen. Es wäre herrlich, wenn wir wieder zu einer Ge⸗ meinſchaft des ganzen Volkes kommen könnten. Wir müſſen uns freuen, daß die Deutſchnationalen zur Realpolitik gekommen ſind, wenn ſie auch vorher in ſtarker Oppoſition geſtanden ſind. Daß dies gekommen iſt, war das beſondere Verdienſt des Abgeordneten Dr. Curtius. In der Politik gibt es keine Erbfoſoe Wir müſſen vielmehr weiterkommen und können uns nur freuen, wenn möglichſt weite Kreiſe an der Verantwortung teilnehmen. Auch muß man der Veränderung der Verhältniſſe Rechnung tragen. Die Neuwahl muß eine Mehrheitsregierung bringen, ein Verſuch, der vorher durch die Linke mißlungen iſt. Hauptſächlich auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biete iſt die Wahl zu bedauern, aber ſie war trotzdem natwendig. Jeder muß dieſes Mal an die Urne gebracht werden. Man darf aber nicht der Partei die Stimme geben, die nur Parteiintereſſen hat. Wir haben wohl den Krieg verloren, aber unſere Soldalen haben ihre Pflicht getan und das Ehrenſchild des alten deutſchen Heeres iſt rein geblieben. Der Achtſtundentag würde ge⸗ nügen und wäre zu begrüßen, wenn er tatſächlich Achtſtunden⸗Arbelt darſtellt. Was der neue Reichstag vor allen Dingen und als ſeine heiligſte Aufgabe betrachten muß, das ſind die Rentnerfür ⸗ ſorge und die Aufwertungsfrage. Die Vernachläſſigung der Kriegsverletzten iſt ein beſonderes Symptom der Ver⸗ hältniſſe. Wir müſſen vom deutſchen Volk wieder mehr Idealismus verlangen. Wenn auf einer Reichsbanne r⸗Veranſtaltung der Häuptling Deimling die Worte von„dem letzten Blutstropfen“ gebraucht hat, frägt der Redner mit Recht, wie dieſe Leute ſich das in der pazifiſtiſchen Republik denken. Der Kampf kann von Republi⸗ kanern nur gegen anders geſinnte Volksgenoſſen gedacht werden und vor allen Dingen ſollen Leute, die ſelbſt noch keine Opfer kennen, dieſe idealſte vaterländiſche Pflicht nicht beſchmutzen. Die Reichs⸗ bannerbewegung iſt vielmehr eine rein ſozialiſtiſche Bewegung, das Volk ſoll nur durch die Farben Schwarz⸗Rot⸗Gold irregeführt werden. Helſen kann uns nur der Weg der Gemeinſchaft, und dazu brauchen wir die Achtung des Deutſchen vor dem Deutſchen. Keine Partei iſt ſolch klaren Weg gegangen wie die Deutſche Volkspartei, ſie iſt die Partei der geſunden Mitte, ihr Weg führt„nicht rechts, nicht links, ſondern gerade ausl⸗ Die Außenvolitik des Parteiführers Streſemann war die einzig mögliche. Wenn wir das Londoner Abkommen auch nicht unbedingt loben können und die Dinge nehmen müſſen, wie ſie ſind, ſo müſſen wir doch ſagen, daß wir weitergekommen ſind. Deutſch ſein und zuſammenhalten, dere wird Gott waltenl Als zweiter Redner ſprach Stadtrat Haas⸗Mannheim über die Arbeit des Reichstages im letzten Jahre, indem er ausführte, daß wir auch in der inneren Geſundung doch ſchon etwas vorwärts ge⸗ kommen ſind. Allerdings bleibe noch manche brennende Frage zu löſen, wie z. B. die Aufwertung, um den Aermſten des Volkes zu ihrem Rechte zu verhelfen. alles an⸗ Unter einſtimmigem Beifall der Anweſenden ſchloß der Vor⸗ ſitzende die Verſammlung. In Schriesheim fand geſtern abend eine außerordentlich gut beſuchte Wahlver. ſammlung der Deutſchen Volkspartei ſbatt. Der Saal des Gaſthauſes„zum Hirſchen“ war überfüllt, ſodaß viebe ſtehen mußten. Zuerſt ſprach Bezirksrat Moſes⸗Monnheim über„Die Arbeit des Reichstages im letzben Jahre“. Der Redner ſchilderte unter dem Beifall der Zuhörer den Unterſchied zwiſchen der einſtigen Willfährigkeit und der ſetzigen fruchtbaren Willenspolitik. Darauf ſprach Oberregierungsrat Bauer⸗Karlsruhe, Oberſtleutnant a. 2 lüber das Thema: Nicht rechts, nicht links— gerade aus! Der Red⸗ ner gab in hinreißenden Ausführungen ein Geſamtbild der politi⸗ ſchen Lage Deutſchlands. Er ſchilderte den Werdegang des neuen Deutſchland und ſtellte feſt, daß es in dieſem Wahlkampfe nicht um die Staatsform geht, ſondern darum, das Deutſche Reich mit ehrlichem nationalen Geiſt zu erfüllen. Nicht um durch⸗ ſchlagende Reden geht es, ſondern um den Beweis realpolitiſcker Tat. In dieſe Dinge Wandel zu bringen zum weiteren Aufbau Deutſchlands, muß die Aufgabe des neuen Reichstages ſein. Stür⸗ miſcher Beifall folgte den markigen Ausführungen des Redners. Stadtverordneter Walther⸗Maanheim richtete an die An⸗ weſenden den dringenden Appell, gegen die Wahlmüdigkeit jeder an ſeiner Stelle anzukämpfen und am Wahltag ſeden Wahlberechtigten zur Urne zu bringen. Hierauf ſchloß Bezirksvat Baumann, der Vorſitzende des Ortsvereins Schriesheim, die in allen Teilen wohlgelungene Ver⸗ kammlung. Jarres und das beſetzle Gebiet 81 Berlin, 22. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) In einer Berliner Wahlverſammluna der Deutſchen Volksvarte! wandte ſich der Reichsinnenminiſter Dr. Jarres geagen den Vorwurf. er ſei im Herbſt vorigen Jahres nach dem Zu ammenbruch des paſſiven Wider⸗ ſtandes bereit geweſen,„Ruhr und Rhein an den Feind zu leiten“. Gewiß habe er vor ſeinem Eintritt in das Kabinett den Standpunkt vertreten, daß wir Frankreich und Belaien zwingen müßten, die Verantwortunaga für das Schickſal des Rheinlandes ſelbſt zu übernehmen, da der Feind trotz der Aufgabe des paſſiven Widerſtan⸗ des nicht aufbörte, Rhein und Ruhr wie feindliches Gebiet zu behan⸗ deln. Das Kabinett entſchied damals für die Erſchöpfung des Ver⸗ handlunasweges mit den Feinden. Dr. Jarres weiß aber heute nicht, welcher Wea der opferreichere geweſen wäre, der von ihm gewieſene oder derienige des Reichskabinetts. Als er trotz Ablehnuna ſeines Porſchlages dann in die Reagierung eintrat, ſei es ſein Werk geweſen. daß die Reichsregſerung davon Abſtand nahm. dem beſetzten Gebiet, wie es ſchon beſchloſſen war, die weiteren Subſiſtenzmittel zu ent⸗ i ziehen.* Kandidaluren Der Reichswahlvorſchlag der ſozialdemokratiſchen Par tel lieat jetzt völlig vor. Die erſten Namen der Liſte ſind: Her⸗ mann Müller, Wels, Crispien, Hilferding und Frau Juchacz. Die deutſchnatlonale Reichsliſte beajnnt mit folgen ⸗ den Namen: Dr. Herat, Fürſt Bismarck, Frau Behm, Lam⸗ bach, Tirpißtz, Beſt, Werner⸗Gießen. Die Behauptung einer Korreſpondenz, daß der Führer der All⸗ deutſchen, Juſtizrat Claß, eine eigene Partei zu aründen beabſichtige, weil dieſe Liſte den Forderungen ſeiner Anhänger nicht entſpreche, wird von der„Deuechen Zeitung“, die es doch eigentlich wiſſen müßte, in Abrede geſtellt. Der Reichsbundfür Aufwertuna ſtellt im aanzen Reich eigene Wahlkliſten auf. Er hat ſeine Kandidaten verpflichtet, keine Fraktionsbinduna im Reichstaa einzugehen und ſich für alle Beſtrebungen einzuſetzen, die auf Hinausführung eines Volks⸗ entſcheids in der Aufwertungsfrage abzielen. Die nationalliberale Reichs partei hielt in Berlin zum erſtenmal eine Wahlverſammfuna ab. Obermedizinalrat Strauß und der frühere Abaeordnete Fuhrmann volemiſier⸗ ten insbeſondere gegen die Demokraten. Berlin, 22. Nov. Geheimer Regierungsrat Dr. Alois Riehl, Profeſſor der Philoſophie an der Unjverſifät Berlin, iſt in Neu⸗ pabelsberg im Alter von 81 Jahren geſtorben. Die neue Erhöhung der Beamtenbezüge hat das ſoziale Unrecht nicht wieder gut gemacht, das bei der letzten Neuregelung der Beamtenbeſoldung den unteren Klaſſen zugefügt wurde. Es ſcheint, daß bei den Vertretern einiger Länder die neuen Sätze wegen ihrer Unzulänglichkeit ſcharfen Wider⸗ ſpruch gefunden haben. Dies gilt beſonders für Preußen und Württemberg. Die würktembergiſche Regierung ſoll nach dem „Vorwärts“ ihren Berliner Geſandten beauftragt haben, bei der Reichsregierung für die Beſoldungsgruppen—6 mindeſtens die doppelte Aufbeſſerung zu verlangen, als wie für die mittleren und höheren Gruppen vorgeſehen iſt. In der Beamtenſchaft ſelbſt hat die geringe ſoziale Rückſichtnahme auf die wirtſchaftliche Notlage der Klaſſen—6 tiefgehende Erbitterung ausgelöſt. Die Spitzen⸗ organiſationen der deutſchen Beamtenſchaft mit Ausnahme dez Reichsbundes der höheren Beamten haben beſchloſſen, an den Reichsrat ein Telegramm zu ſenden, in dem gegen die Beſoldungs⸗ regelung Einſpruch erhoben wird, weil die für die Beamten der unteren und mittleren Gruppen vorgeſehenen Zahlen völlig unzu⸗ reichend ſind, außerdem wollen die Vertreter der Spitzenorgani⸗ ſationen heute beim Reichskanzler und Reichsfinanzminiſter noch einmal perſönlich vorſtellig werden. Owen Noung wieder in Amerika (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 21. Nob. Owen Poung iſt geſtern auf der „Homeric“ angekommen. Den ihn exwartenden Journaliſten gegenüber drückte ſich Houng ſehr zuverſichtlich über die zukünftige Geſtaltung der Weltlage aus. Ueber ſeine Erfahrungen als Generalage nt befragt, erklärte er:„Deutſche, Engländer und Belgier haben ihr Möglichſtes getan, um mit mir zuſammenzu⸗ arbeiten und meine Arbeit zu erleichtern.“ Er fügte hinzu, daß der Dawesplan leicht und glatt funktioniere. Einen großen Fortſchritt ſieht Roung in der Einſtellung des deutſchen Volkes. Er erklärte, daß die Deutſchen das feſte Vertrauen haben, daß alle Probleme ihrer Löſung entgegengehen. Großes Lob ſpendete Joung den Franzoſen für die Räumung der Ruhr, die, wie er aus⸗ führte,„in einem Geiſt erfolgt ſei, der wahrſcheinlich dazu angetan ſein dürfte, die Gefühle der Deutſchen zu ſchonen.“ In der Be⸗ aleitung Owen Youngs befanden ſich Robinſon und Rufus Letzte Meloͤungen Aus dem Reichsrat Vom Reichsrat wurde geſtern ein proviſoriſches Handelsabkom⸗ men zwiſchen Deutſchland und Griechenlamd genehmigt, wo⸗ nach ſich beide Staaten gegenſeitig de facto die Meiſtbegünſti⸗ gung einräumen. Ferner wurde noch genehmigt die Satzungsän⸗ derung des Württembergiſchen Kreditvereins in Stuttgarrt. Eine deulſche Funkausſtellung 72 Berlin, 22. Nov. Am 4. Dezember wird die erſte deutſche Funkausſtellung in Berlin eröffnet. Die Beteiligung an der Ausſtellung umfaßt die geſamte deutſche Funkinduſtrie und über⸗ trifft die Beteiligung an der britiſchen Weltausſtellung in Wembley um das vierfache.* Pfalzreiſe bayeriſcher Miniſter Speyer 22. Nov. Der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held, der zuſommen mit dem bayeriſchen Innenminiſter Dr. Stützel, einem geborenen Pfälzer, eine Reiſe durch die Pfalz unterni umf, trifft heute auf pfälziſchem VBoden ein. Abends findet in Kaiſers⸗ lautern ein großer Empfang durch den Miniſterpräſidenten ſtatt. Da es ſeit zwei Jahren, ſeit dem paſſiven Widerſtand das erſte Mal iſt, daß der bayeriſche Miniſterpräſident die Pfalz beſucht, kommt der Pfalzreiſe des Miniſterpräſidenten und des Innen⸗ miniſters eine beſondere Bedeutung zu. Frau Harding 7 (Speziolkabeldienſt der Unkted Preß) Newyork, 21. Nov. Heute verſchied nach längerer Krankheit Frau Harding, die Gattin des am 2. uguſt 1923 verſtorbenen Präſidenten Warren G. Harding. Sie war ſeit dem plötzlichen Tod ihres Gatten fortgeſetzt kränklich geweſen. In der letzten Zeit hatte ſich ihr Zuſtand, der ſchon die Hoffnung auf Beſſerung auf⸗ kommen ließ, bedeutend verſchlimmert. Die Verſenkung der„Waſhington“ (Spezialkabeldienſt der United Preß) Norfolk, 21. Nov.(Virgina). Die Verſenkung des Schlacht⸗ ſchiffes„Waſhinaton“, die heute programmäßia vor ſich gehen ſollte, iſt erſt nach Ueberwindung manniafacher Schwieriakeiten ge⸗ lungen. Neun Treffer von den 14⸗Zollgeſchützen der„Texas“. die den Befehl zur Verſenkung hatte, genügten nicht, das rieſige Schlacht⸗ ſchef zum Sinken azu bringen. Erſt als ein Marjineflieger mehrere 2000 Pfund⸗Bomben auf die treibende„Waſhington“ abgewor⸗ fen hatte, verſchwand das Schiff in den Fluten. I Berlin, 2. Nov.(Von unſ. Berl. Vütro) Wie die„Deutſhe Zeitung“ erklärt, iſt zwiſchen der deutſchen und italieniſchen Reqie⸗ kung ein Abkommen geſchloſſen worden, wonach dem deutſch⸗ italieniſchen Schiedsgericht dem die Schlichtung der Forderun⸗ gen aus dem Verſailler Vertrag oblieg! auch die Repelung der Schadenerſatzanſprüche zugeteilt werden wird. bie deutſche Staat angehörige aus der Veſchlagnahme ihres Eigentums in Zild⸗ tirol herzuleiten. Halle, 22. Nov. In der mitteldeutſchen Metallinduſtrie ſtehen ſchwere Lohnkämpfe bevor. Der Deutſche Melall⸗ arbeiterverband hat für den Vezirk Halle⸗Merſeburg das Ueberzeit⸗ Abkammen für die mitteldeutſche Metallinduſtrie gekündigt. Gleichzeitig haben die Metallinduſtriellen den Manteltarif für An⸗ halt, Halle und Magdeburg zum 1. Januar gekündigt. Kachtrag zum lokalen Teil * Eine Störung in der Stromzufuhr trat geſtern abend gegen halb 10 Uhr ein. Die Unterbrechung, die ungefähr 10 Minuten dauerte, war auf einen Defekt in dem Hauptzuführungskabel des Großkraftwerk⸗Glektrizitätswerk zurückzuführen. In den Theatern, Kinos und Reſtaurants machte ſich die Störung ſehr unangenehm bemerkbar, da plötzlich alle Lichter erloſchen. Wo keine Notbeleuch⸗ tung vorhanden war, behalf man ſich mit Stearinkerzen, die auch in den Privatwohnungen, ſoweit ſie nur elektriſche Beleuchtung haben, hervorgeholt werden mußten. Die Straßenbahn wurde ebenfalls ſtillgelegt, da bei einer derartigen Störung Reſerpeſtrom nicht zur Verfügung ſteht. Als wir uns beim Elektrizitätswerk nach der Urſache der Störung erkundigten, erhielten wir auf unſere Frage, wie es mit der Legung der beiden neuen Kabel ſtehe, die Auskunft, daß mit der Legung nicht vor dem nächſten Früh⸗ jahr begonnen werden könne. Man bürfe die Lieferfirma nicht drängen, um ein ganz einwandfreies Fabrikat zu erhalten. Im Winter komme eine Legung wegen des Froſtes nicht in Frage. Die Mannbeimer Bevölkerung muß ſich demnach mit den jetzigen Zuſtänden bis zum kommenden Frühjahr abfinden. Eine ſehr be⸗ dauerliche Tatſache. Hoffentlich bleiben wir von allzulangen Stö⸗ rungen im Verlauf des Winters verſchont. *Tragiſches Ende einer Familie. In der Nacht zum 13. Nov. wurde vor einem Hauſe der Langſtraße ein 59 Jahre alter Tüncher aus den U⸗Quadraten in einer Blutlache bewußtlos aufgefunden. den Gehweg einen Schädelbruch zugezogen und wurde zunächſt auf die Polizeiwache und von da nach dem Krankenhaus verbracht. Dort iſt er in der Nacht zum 20. November geſtorben. Deſſen Er hatte ſich vermutlich in trunkenem Zuſtande durch Sturz auf 57 Jahre alte Ehefrau und die 27 Jahre alte einzige Tochten haben ſich vor einigen Tagen in ihrer Küche mit Leuchtgas vergiftet⸗ „ 22 14 m⸗ che der er⸗ ey it n n it rrnn, * Samstag, den 22. November 1924 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgade) 3. Seite. Nr. 544 Städtiſche Nachrichten Nus der Stadtratsſitzung vom 20. Rovember 1924 Veranſtaltung einer Landes⸗Gartenbau⸗Ausſtellung in Mannheim. Der Landesverband Baden vom Reichsberband für den deutſchen Gartenbau hat mitgeteilt, daß er aus Anlaß ſeines 25jährigen Ver⸗ bandsjubiläumg im nächſten Jahre in Mannheim eine Landes⸗ artenbau⸗Ausſtellung veranſtalten wolle. Der Stadt⸗ rat iſt bereit, das für die' Ausſtellung erforderliche Gelände zur Lerfügung zu ſtellen und ſich an der Zeichnung eines Garantie⸗ Jonds zu beteiligen, ſobald er über Art und Zeit der Ausſtellung und über die finanzielle Gründlage unterrichtet iſt. Sängerbeſuch aus Amerika. Der Geſangverein„Badiſche Harmonie“ New'⸗ 921: beabſichtigt im Mai 1925 eine Reiſe in die badiſche Deimat zu unternehmen. Als erſte deutſche Stadt ſoll Mann⸗ eim beſucht werden. Der Stadtrat nimmt mit großer Freude von dieſer Abſicht Kenntnis und plant für dieſen Anlaß verſchiedene eranſtaltungen und Darbietungen. Errichtung von Wohnbaracken 95 Zur Unterbringung obdachloſer Familien wer⸗ en an der Nordweſtſeite des früheren Exerzierplatzes Wohn⸗ aracken erſtellt, in denen bis zu 24 Familien vorübergehend Afnahme finden können. Die erforderlichen Mittel werden im nächſtjährigen Haushaltsplan angefordert. 5 Amerikaniſches Vermüchtnis 8 Der im Sommer 1919 verſtorbene Deutſch⸗Amerikaner Iſidor de ſcin ger in San Franzisko hat die Stadt zur Verwendung für e Armen und Bedürftigen mit einem Vermächtnie don 500 Dollar bedacht. Dieſe Zuwendung iſt von den Vereinigten taaten beſchlagnahmt, der Zeitpunft ihrer Ausfolgung in emem um erhebliche Steuern, Abgaben u. a. Unkoſten gekürztem f trage iſt noch nicht abzuſehen. Nunmehr hat der Bruder des Ver⸗ torbenen, Herr Samuel Biſſinger in San Franzisko, durch 5 ermittlung ſeines Verwandten, Kaufmann deax Weinberger, as Legat vorſchußweiſe an die Stadt ausbezahlt. Den Be⸗ eiligten wird für dieſen Beweis edelmütiger Geſtinnung der herz⸗ ichſte Dank ausgeſprochen. Marktverkehr mit vieh 0 Nach Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamtes wurden auf en 36 bedeutendſten Schlachtviehmärkten Deutſchlands im Oktober 139 723(im September 125 636) Rinder. 92 381(96 911) Kälber. 133 019(108 821) Schafe, 334 146(316 119) Schweine zugeführt. Ge⸗ genüber dem September haben ſich alſo die Zahlen bei den Rindern, chafen und Schweinen erhöht: dagegen iſt bei den Kälbern ein Rück⸗ gang feſtzuſtellen. Bei den Rindern hatte Berlin den größten Auf⸗ rieb mit 21 979 Stück, dann folgen: Hambura mit 14 208. Huſum mit 11968, München mit 11091 Köln mit 7448, Frankfurt a. M. mit 6 360. Brestau mit 4959, Stuttaart mit 4804, Mannheim mit 4722, Nürnbera mit 4260. Elberfeld mit 3 837. Eſſen mit 3 622, Dresden mit 3 382. Maadebura mit 3 265. Leipzig mit 3 061, Dort⸗ mund mit 3 057. Chemnitz mit 2 906, Hannover mit 2 724, Mainz mit 2427. Kiel mit 2 146, Köniasberg mit 2079. Bremen mit 1 939, Düſſeldorf mit 1363. Stettin mit 1 300 Koblens mit 1237. Wies⸗ baden mit 1225. Zwickau mit 1 186. Lübeck mit 1 124. Wür⸗bura mit 1095, Augsbura mit 1071, Karlsruhe mit 870, Aachen mit 828, Bar⸗ men mit 776, Kaſſel mit 575, Plauen mit 431 und Krefeld mit 398 Die Zahl der auf dem Mannheimer Viehhof aufgetriebenen Kälber betrug im Oktober 2 697(im September 2 706). die der Schafe 29(428) und die der Schweine 9 490(7813), Pem Menßeterer Schlachthof wurden im Oktober 1660 Render(gegenüber 1 421 E September) zugeführt. ferner 2 207(2 204) Kälber. 633(364) Schaße und 4 793(3 187) Schweine. A *Der Geldverkehr der Sparkaſſe. Laut Mitteilung des Städ! Nachrichtenamts betrug bei der Mannheimer Städtiſchen Sparkaſſe in den erſten 4 Wochen vom 20. Oktober bis einſchließlich 16. No⸗ dember die Zahl der Einlagen(Spar⸗, Scheck⸗ und Giroverkehr) 6102 mit einem Betrag von 2262 605.53 Mark. Die Sahl der Nü ckzahlungen belief ſich in derſelben Zeit auf 6322 mit einem etrag von 1841 104.95., ſodaß ſich eine Mehreinlage von 21 590.58 M. ergab. 5* Die Geſundheit der deulſchen Großſtädte hat ſich in der Woche om 19. bis 25. Oktober etwas verſchlechtert. Die Sterblichkeit iſt, auf 1000 Einwohner und aufs Jahr ohne Ortsfremde im Durch⸗ ſchnitt berechnet, von 9,3 wieder auf 9,4, wie vor 2 Wochen geſtie⸗ gen. Sie ſtieg in ganz Berlin auf 10.0, Neu⸗Verlin 9,5, Dutsburg baz Barmen 9,6, Hamborn 10,9, Mülheim a. d. N. 6,6,.⸗Glad⸗ ach 10,8, Barmen 10,5, Königsberg i. P. 11.3, Steſtin 113, Altong 15 Halle a. S. 10,44, Kaſſel 8,7, Braunſchweig 8,8, Leipzig 10,2, Miesden 9,9, Chemnitz 9,1, Plauen i. V..6, Mannheim 9,4, zesbaden 13,1, Mainz 13,3, Nürnberg 9,7. Se flel in Alt⸗ Horlin auf 10,6, Köln 9,0, Eſſen 9,2, Düſſeldorf 8,1, Gelſenkirchen 2. Bochum 6,9, Aachen 11,1, Oberhauſen 8,4, Münſter j. W. 8,2, ———————88 Buer 5,2, Hamburg 8,9, Kiel 7,2, Breslau 9,5, Hannover 8,6, Magdeburg 10,7, Erfurt 6,9, Frankfurt a. M. 7,2, Ludwigs⸗ hafen 5,4, Stuttgart 8,5. Sie blieb gleich in Dortmund mit 9,3, Krefeld 8,4, Lübeck 8,0, München 10,1, Augsburg 7,1. veranſtaltungen Theaternachricht. Heinz Grete, der künſtleriſche Beirat des Nationaltheaters, hat zu der Oper„Taifun“ von Szanto, deren Urcufführung im Nationaltheater am 29. November ſtatt⸗ findet, das Bühnenbild entworfen, deſſen techniſche Ausführung in den Werkſtätten des Nationaltheaters beſorgt wird.— Gelegentli r der am 1. Dezember im Nationaltheater ſtatefundenden Premiere des ruſſiſchen Cinakter⸗Abends gelangen folgende Stücke zur hieſigen Erſtaufführung. Zu Beginn„Er iſt an allem ſchuld“, Komödie in zwei Szenen von Leo Tolſtoi; es folgt„Der Buß⸗ gang“ von Leonid Andreſew, als letztes„Der Heiratsantrag“, ein Luſtſpiel von Tſchecho w. Alle drei Stücke werden in der Ueberſetzung von Auguſt Scholz gegeben. Die Werke ſind von Ade von Achenbach in Szene geſetzt. Konzert des Liederkranzes. In dem am Dienstag, den 25. Nopember, im Muſenſaal ſtattfindenden erſten Konzert des Lie⸗ derkranz wird Frau Cida Lau(Berlin) Liedergruppen von Pfitzner und Strauß., ſowie zwei Arien von Mozart ſingen; Frau Lau, der ein glänzender Ruf, insbeſondere als Interpretin der Pfitznerſchen Geſänge, vorausgeht, tritt bei dieſer Gelegenheit zum erſten Male in Mannheim auf. Alexander Roediger(Berlin) wird Werke von Schumann und Chopin, u. a, die große Fantaſie op. 17 von Schumann, zu Gehör bringen und ſich damit dem Mannheimer Publikum erſtmals vorſtellen. Der Chor wird Werke von Bruck⸗ ner und Grabner unter Leitung ſeines Dirigenten Kapell⸗ meiſter Maox Sinzhei mer zur Aufführung bringen, darunter zum erſten Male„Alt⸗Heidelberg“ von Hermann Grabner. 32rcc 70 Wählerliſte nachſehen! Alle Wahlberechtigten, denen durch das Bürgermeiſteramt keine Wahlkarte zugeſtellt wurde, ſind, wenn ſie ihr Wahlrecht am 7. Dezember ausüben wollen, verpflichtet, die Wählerliſte nach⸗ zuſehen, da ihr Name jedenſals nicht eingetragen wurde. Sonnkag, 23. November, iſt der letzle Tag! Wer bis zu dieſem Tage ſich nicht die Gewißheit verſchafft hat, daß er in die Wählerliſte eingetragen iſt, geht ſeines Wahlrechls verluſtig! 55 Der Männer⸗Geſangverein„Sängerkreis“ veranſtaltet am kommenden Sonntag, den 23. November, im Mufenſaale des Roſen⸗ gartens ſein Winterkonzert mit auserleſenem Programm. Vom Männerchor gelangen Geſänge von Nägeli, de la Hale, Donati, Reinthaler und Hanſen zum Vortrag. Die Soliſtin des Abends Fräulein Lotte Mäder aus Leipzig, wird die Vortragsfolge mit Arien und Liedern von Händel, Grieg und Göhler bereichern. Die Leitung der Chöre liegt erſtmalig in den Händen des neuen Diri⸗ genten Edgar Hanſen. Einen Valerländiſchen Abend veranſtaltet die Ortsgruppe des Großdeutſchen Jugendbundes, Ortegruppe Mann⸗ heim. am kommenden Montag, 24. November, im Nibelungenſaal des Roſengartens. Admiral Stölzel, der Kommandant des Pan⸗ zerkreuzers„Goeben“, wird über„Die Krieasfahrten des Panzer⸗ kreuzers Goeben“ einen Vortrag halten. Weiterhin werden Ann⸗ Karaſeck vom Nationaltheater und Hens Godeck den Abend bereichern. Den inſtrumentalen Teil übernahm die Kapelle der Ver⸗ einiaung Bad. Polizeimuſiker unter Leitung des Obermuſikmeiſters Heiſig. Die Kalakomben Roms haben noch je großes Intereſſe unter Chriſtenleuten gefunden. Ein Lichtbildervortrag, den Pre⸗ diger K. Schmidt am Sonntag abend im großen Saal des Ju⸗ gendheim, F 4, 8, halten wird(ſiehe Anzeige), ſoll über den ge⸗ ſchichtlichen Gegenſtand orientieren und auch ſonſt Einblicke in das Leben der erſten Chriſtengemeinden geben, wie es ſich in der allen Kaiſerſtadt Rom abſpielte. Es iſt das ein Thema, das ſchon viel Schriftſteller beſchäftigt hat und auf weite Kreie noch immer eine große Anziehung cusübt wegen des Frühlianshauches der erſten Liebe, der über dem jungen Chriſtentum ſo anmutig und begeiſternd ausgebreitet liegt. Auf die ſich von Montah bis Freitaa im aleichen Lochal anſckließenden Epanceliſations⸗Vorträge ſei gleichzeitig auf⸗ merkſam gemacht. Der Eintritt zu dieſen Veranſtaltungen iſt frei. Jede iſt willkommen. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten, Or sgruppe Mann⸗ heim, veranſtaltet am 24. Nopember einen Vortragsabend, in dem Dr. med. Julius Moſes, Privatdozent an der Handelshoch⸗ ſchule Mannheim, über die„-gebniſſe der neuzeitlichen Sernal⸗ forſchung“ ſprechen wird. Der Vortrag findet im Saale der Schla⸗ raffia, N 7, 8, ſtatt.(Näheres ſiehe Anzeige.) 5 4- Bellachini-Gaſtſpiel. Wer kennt ihn nicht, den großen Zau⸗ berkönig? Der Ruf ſeiner Magierkünſte klingt ja in faſt allen Städten der alten und neuen Welt. Kein Wunder, wenn auch ſein hieſiges Gaſtſpiel, das er geſtern abend im Kaſinoſaat eröffnete, Jugendgruppe Sonnkag, 23. November, in der Geſchäftsſtelle: vorm. 11 Uhr: Treffen der männlichen Mitglieder(Wander⸗ kleidung), vorm. 12. Uhr: Treffen der weiblichen Mitglieder. Abends 8 Uhr: Gemeinſamer Beſuch des Militärkonzerts im Nibelungenſaal.(Eintritt 60 Pfg. Karten vorher beſorgen!) Treffen 772 Uhr in der Wandelhalle. Anfragen: E 3, 1 II. Tel. 10219 oder Lu. 1771. Der Vorſtand. Hunderte herbeigelockt hatt. Ein Abend im Reiche der Wunder kann man das ungemein reichhaltige Programm betiteln, das er in kundenlanger„Sitzung“ abſolvierte. Ein Hexenmeiſter im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes und doch nur ein Kleinkünſtler, der es aller⸗ dings in ſeiner Fertigkeit bis auf die höchſten Stufen cebracht hat, der die Geſetze der Phyſik und Chemie wohl zu verſt hen und zu gebrauchen gelernt hat. Nicht nur das. Auch die okkulten Gebiete meiſtert der Vielgewandte. Er hyynotiſiert und ſusgeriert Men⸗ ichen und Tiere, feſſelt unheimliche Geiſter, läßt Menſchen⸗ und ſon⸗ ſtige Körper frei im Raume ſchweben und zeubert die Wunderwelt des Orients vor dem erſtaunten Publifum auf die Bühne. Kurzum es aibt kein Gebiet im Reiche der„Geheimwiſſenſchaften“, in dem Bellachinis Zauberſtab nicht herrſcht. Wer immer Inteveſſe hal. enen genußreichen Abend zu erleben und ſein Wiſſen von der magi⸗ ſchen Kunſt und Wiſſenſchaft zu bereichern, der verſäume nicht, Bellachini zu ſehen. Er wird ſtaunen und lachen. die Gewertung von Mietwohngrundſtücken zur Re chsvermögensſteuer in Gaden Vom Präſidenten des Landesfinanzamtes wer⸗ den wir um Aufnahme folgender Zuſchrift erſucht: Unter vorſtehender Ueberſchrift wird in Nr. 508 der„Neuen Mannheimer Zeitung“ die Vermögensſteuerveranlagung bei Gebäu⸗ den, die z. T. Mistwohnzwecken, z. T. gewerblichen Zwecken dienen, mit der Behauptung angegriffen, daß die Zerlegung des Steuerwer⸗ tes nach Geſchäftszwecken dem§ 137 der Reichsabgabenordnung widerſpreche und daß darin gleichzeitig eine Art Doppelbeſteuerung liege dadurch, daß bei der Zerlegung der Mietzins berückſi chtigk würde, obwohl die Geſchäftslage bereits durch die im Steuerwert zum Ausdruck kommenden Bodenpreiſe berückſichtigt ſei. Zum erſten Einwand iſt zu bemerken, daß er an ſich richtig iſt, inſofern das gerügte Verfahren mit§ 137 der Reichsabgabenord⸗ nung nicht übereinſtimmt. Da aber 8 3 des Art. II der zweiten Steuernotverordnung, der eine Bewertung als Einheit ausſchließt, dem§ 137 der Reichsabgabenordnung vorgeht, kann dieſer gegen das bemängelte Verfahren nicht ins Feld geführt werden. Auch ſtimmt dieſes nicht nur mit den Anweiſungen des Reichsfinanzmini⸗ ſteriums überein, ſondern es entſpricht auch dem in anderen Landes⸗ finanzamts⸗Bezirken geübten Verfahren. Vergl. ührigens auch him⸗ ſichtlich der Grundſtücke, die verſchiedenen Zwecken dienen,§ 28 der Durchführungsbeſtimmungen zum Vermöe gensſteuergeſetz. Was den anderen Einwurf betrifft, ſo ergibt ſich zunächſt fur das Grundvermögen aus der zuletzt genannten Beſtimmung für die Zerlegung des Wehrbeitragswertes eines zu erheblichen Teilen ver⸗ ſchiedenen Zwecken dienenden Grundſtückes und die für die einzer⸗ nen Teile verſchieden vorzunehmende Bemeſſung des Vermögens⸗ ſteuerwertes, daß dabei insbeſondere auch das Verhältnis der aus den einzelnen Räumen erzielten Mieterträge zu einander zu berſick⸗ ſichtigen iſt. Hieraus dürfte ßf hwer abzuleiten ſein, daß di⸗ An⸗ wendung dieſes Verteilungsmaßſtabes auch da gerechtfertigt iſt, wo ein Grundſtück(Gebäude) wegen ſeiner verſchiedenartigen Benü zung zum Teil als Grundvermögen und zum Teil als Betriebsvermögen zu beſteuern iſt. Inwiefern darin eine Doppelbeſteuerung liegen ſall, iſt nicht erſichtlich und in den Ausführungen in Nr. 508 dieſes Blattes auch nicht nachgewieſen. Frünling. Sommer. Rerbst und Winter bringen mit ibren lempeiatuschwankungen aleiſe Beschwe. den. Frisch und behaglich tihlt schummer, wei unsere Laven- delseite mit dem„Pfe dieieck gebraucht. Efsiklassige Rohstoffe dei sorgtältigster Veraibeitung er- geben den nęutialen. unschädlichen X Seſſenkörpei, welcher so heitlich—2 N MARKE Hersteller: August Jacobi.-., Darmsiadi Seikfenfabrik, gegr. 1836. schäumt und die Haul so erfrischend glät'et. Zu beziehen durch alle einschlägigen Geschäfte. Mon verlange kostenlose Proden. Man meike sich „Pfeildreieek“. Emit7 10 Es iſt eine falſche Nachgiebigkekt gegen die Menge, wenn man ſie die Empfindungen anregt, die ſie haben wollte und nicht, di⸗ haben ſollte. 4 Goethe. * der Wind als Kraſtquelle Von Dr. Georg Schmitz⸗Berlin Zu A. Flettners Nutzbarmachung der„blauen Kohle“ Af In rund 120 Jahren wird die letzte deutſche Braunkohle zu —7 geworden, in etwa der zehnfachen Zeit die letzte Steinkohn Kinddem Schoß der deutſchen Erde ans Licht geſtiegen ſein. Uns geb ern einer Zeit, deren geſamte Ziviliſation auf der Kohle auf⸗ der ut iſt, wird es ſchwer, uns porzuſtellen, was die Menſchheit ſind Zukunft einmal ohne Kohle anfangen wird. Gewiß, 1200 Jahre lig⸗ eine lange Zeit. aber im Leben der Erde doch nur ein flüch ⸗ Ocht Augenblick. Jahrzehnte haben wir, wie alle Völker, die das trefeckſal der Erſchöpfung ihrer Kohlengruben zumeiſt noch früher d ſfen wird als uns, Raubbau mit dem koſtbarſten Gut getrieben, ur die Erde birgt. Seit der Krieg das Geſetz der Wirtſchaftlichkeit ber Allen Nationen aufgerichtet hat, ſind Wiſſenſchaft und Technik 805 t, Mittel zur Schonung der Kohlenvorräte und zu ihrem 92 durch andere Naturkräfte zu finden. Ihr Blick richtet ſich alle allem auf die„weiße Kohle“, das Waſſer, das der Menſch von 9050 natürlichen Kräften der Erde am vollkommenſten bezwungen Verſ Sein Bruder, der Wind, dagegen hat bis vor kurzem allen Ma chen, die in ihm ſchlummernden gewoltigen Kräfte in großem Meßtabe auszunutzen, getrotzt. Seit Urzeiten zwar treibt er des aben chen Schiffe über die Fluten und dreht ſeine Windmühlen, 90 die Arbeit, die er dabef zu leiſten gezwungen wird, iſt ver⸗ dſend gering gegenüber ſeiner Geſamtkraft. Die bei mittlerer übe ſtärke berfügbare Leiſtung in einer Höhe von 10 his 20 Meter kraft em Erdboden wird gering gerechnet auf eine Zehntel Pferde⸗ lan für jeden Quabratmeter Luftquerſchnitt geſchätzt. Ein Deutſch⸗ und quer überſchneidender Luftſtreifen von 1000 Kilometer Länge Leiſt 10 bis 20 Meter Föhe würde demnach eine durchſchnittliche ende ng von einer Million Pferdeſtärken ergeben. Da man Tau⸗ b de Streifen über das Dentſche Reich legen könnte, läßt indke⸗ über Deutſchland durchſchnittlich zur Verfügung ſtehende lich dkraft auf mehrere Milliarden Pferdeſtärken berechnen. Frer⸗ umeider Wind iſt ein ſehr unſicherer Geſelle: bald brauſt er mit Die gerſtehlicher Kraft dahin, bald liegt er wochenlang im Schlafe. aufhezaachteile dieſer Unbeſtändigkeit laſſen ſich zum Teil dadurch ontreen, daß man durch die Windmotoren eleltriſche Generatoren daß eiben und dieſe dann Alkumulatorenbatterien aufladen läßt, ſo Thaftfean für die Zeiten der Windſtille einen Kraftvorrat hat. Wirt⸗ ch vorteilhafter iſt es, durch die Windmotoren Waſſer in Hoch⸗ behälter pumpen zu laſſen, das dann zum Antrieb von Turba⸗ dynamos benutzt wird. Eine ſyſtematiſche Ausnützung des Windes hat von allen Staa⸗ ten bisher nur das an Kohlen⸗ und Waſſerkräften arme Dänemark begonnen. Nach porbereitenden Studien des däniſchen Phyſikers La Cour iſt dort ein Windmotor erbaut worden, der außerordenr⸗ lich wirkſam iſt. Ueber 70 9 1 7 Windmotoren, deren jeder 150 Pferdeſtärken leiſtet, ſind über das Land verteilt und verſorgen, mit elektriſchen Generatoren und Akkumulatoren ausgerüſtet, weite Strecken mit Licht und Kraft. Dieſer däniſche Verſuch war ein vielverſprechender Anfang zur Ausnutzung der im Winde ſchlummernden Kräfte. Nun hat vor kurzem der deutſche Ingenieur Flettner, ein gebhorener Frank⸗ furter, die Welt mit der Kunde überraſcht, daß es ihm gelungen ſei, einen neuen, alle Erwartungen übertreffenden Windmotor zu erbauen, der bereits auf dem eigens für dieſen Zweck von der Ger⸗ mania⸗Werft in Kiel erbauten Windkraftſchiff„Buckau“ ſeine über⸗ raſchende Leiſtungsfähigkeit bewieſen hat. Die Windmotoren dieſes Schiffes werden von zwei je 20 Meter hohen und 3 Meter weiten drehbaren Metallzylindern gebildet. Lediglich 2 Prozent auf künſt⸗ lichem Wege erzeugte Hilfskraft iſt nötig, um die übrigen 98 Pro⸗ zent der Leiſtung den Winden zu entreißen. Selbſt die größten Wandampfer werden nur etwa 10 Prozent der bisherigen Brenn⸗ ſtoffmenge benötigen, da ſie mit Hilfe Flettnerſcher Windmotoren imſtande ſein werden, 10—20 000 Pferdeſtärken aus der Windkraft zu erzeugen. Natürlich läßt ſich die Erfindung auch für andere Gebiete nutzbar machen, z. B. für die Erzeugung von Elektrizitär. Wie es heißt, plant die Stadt Berlin bereits den Bau eines 100 Meter hohen Flettnerſchen ärodynamiſchen Transformators. Das alles klingt ſo wunderbar, daß man im erſten Augenblick dem Zweifel nicht zu wehren vermag. Aker Fletiner hat bereits einmal mit einer Erfindung für die Schiffahrt das Kopfſchütteln der Skeytiker beſiegt. Auf Grund genauer Studien und Verſuche hat er im Kriege ein Hilfsſteuer für Flugzeuge konſtrujert, das bei großen Maſchinen die Steuerung erheblich erleichterte. Dieſes Prinzip übertrug er auf Seeſchiffe und erreichte damit. allen dweif⸗ lern zum Trotz, daß die bisher umfangreichen üblichen Ruder⸗ maſchinen wegfallen konnten, da nur ein kleines, kaum ein Zehntei der Geſamtruderfläche aufweiſendes Hilfsruder verſtellt zu werden brauchte, das nun ſeinerſeits mit Hilſe der Strömungskräfte das Haupkruder ſelbſttätig einſtellte. Seit Ende des Jahres 1920 iſt das Flettner⸗Ruder in Gebrauch und hat ſeildem vielſach ſeine Vorzüge bewährt. Ohne Zweifel wird bei allem Ueberraſchenden, das ſie zunächſt bietet, auch dis neue Flettnerſche Erfindung halten, was ſie nach den erſten Verſuchen verſpricht: die induſtrielle Aus⸗ nützung der Windkraft und damit ein neues wertvolles Mittel zur Schonung unſerer Kohlenſchätze. Franz Liſzt und ſeine„Heilige Eliſabeth“ Zur bevorſtehenden Aufführung durch die Volksſingakademie. PVon Arkur Blaß(Mannheim) Zehn Jahre lang dauerten ſeine Triumphzüge durch Europa, Franz Liſzt, der große Klavier⸗Improviſator gewann„ſpielend“ vie Huldigungen einer ganzen Welt. Aber aller Glanz dieſer Wander⸗ jahre konnte den großen Künſtler nicht blenden. Was er über Klara Schumann einmal geſchrieben hat: ſie beſitze„tiefes, wahres Gefühl und eine beſtändige innere Erhebung“ iſt auch auf ihn ſelbſt zu beziehen. Selbſt Künftler wie Robert Schumann hörten ihm„mit Bewunderung“ zu. Aber auch die Gegner hatten ihr Recht, denn der große Improviſator verſtand nebenher die Kunſt, ſich in Szene zu ſetzen. Er wollte den großen Beethoven nicht dem profanen Konzertweſen preisgeben, ünd ſo ſpielte er lieber ſich ſelbſt, gab Fantaſien über Mode⸗Opern— wie Donizettis„Lucia“— und wirkte durch das Fascinium einer unerhörten Klavier⸗Technik, einer feurigen Natur und durch allerlei Launen.„Halb Caprice, halb Götteradel“... Um gerechtes Urteil zu gewinnen, muß man ver⸗ ſtehen. Und um zu verſtehen, muß man fühlen. So fühlte Hector Berlioz, dem Liſzt einſt Beethovens große B⸗dur⸗Sonate vor⸗ geſpielt hatte, daß hier das Ideal der Ausführung eines für unaus⸗ führbar gehaltenen Werkes erreicht, daß Liſzt der Pianiſt der Zu⸗ kunft ſei. Der Jüngling Liſzt ſchaute zu Beethoven empor, ſtrebte Paganinis dämoniſchen Pfaden nach und war nahe daran, in den eiſtlichen Stand einzutreten. Für innerlich zerriſſene Naturen wie Heine ganz unfaßbar. Und dach, auch Heine bekannte, daß dies Lechzen nach„Licht und Gottheit“, von dem Liſzt erfüllt ſei, immer lobenswert bleibe und für Liſzt und ſeinen Sinn für„das Heilige und Religisſe“ ſpreche. Die Kanonen der Pariſer Juli⸗Revolution, der Verkehr mit dem ſtreng⸗katholiſchen Adel von Frankreich und ſeine katholiſche Zugend wirkten zuſammen. Dies konnte Heinrich Heine, der Dichter, nicht mehr verſtehen, noch weniger mitfühlen. Aber heute, wo man es liebt, Liſzl's wahre Frömmeigkeit anzu⸗ zweifeln, mithin auch Liſzts Künſtlertum herabzuſetzen heute iſt dies Bal von Heine wichtig genug. on der Höhe ſeines Ruhmes ſtieg Franz Liſ⸗t hernieder und wurde Hofkapellmeiſter in Weimar. 1832 war Goethe geſtorben. Ein preußiſcher Fähnrich ſoll damals geſagt haben:„Da ift ein Herr von Zöthe ſeſtorben, und da machen die Leute ein Weſen da⸗ von, als oben Major jeſtorben wäre. Für den Fremdenverkehr von Weimar ein großer Verluſt. So lange Goethe noch lebie, da wallte alles zum„Parnaß“ von Weimar, zum Heliton an der Alm; elliche Muſenſöhne pilgerten noch gen Weimar gegen 1840, etma um in Goethes Garten einherzuſpazieren, aber dann verlief ſich der Schwarm. Wir ſind noch in der Zeit der gelben Paſtwagen, „—.:'ç ——...——— ——— —̃— —— ———— —— — 1 ————— — . Seite. Nr. 344 Nene manshelmer Zeilung tmitas · Nus gabe) Samslag. den 22. November 192 die Krankenziffern bei den Krankenkaſhen Die Krankenziffern bei den Krankenkaſſen ſind in der letzten Zeit gewaltig geſtiegen. Die auffallende Steigerung kann nicht daraus erklärt werden, daß in letzter Zeit der allgemeine Geſundheitszuſtand beſonders ſchlecht geweſen ſei. Regierungs⸗Baumeiſter Bolz, Char⸗ lottenburg, iſt auf Grund der Unterlagen einer Reihe von Kranken⸗ kaſſen den Urſachen der auffälligen Steigerung nachgegangen. Die Unterſuchungen haben zu folgenden Ergebniſſen geführt: Wenn auch vorläufig nicht damit zu rechnen ſei, daß die Krankenziffern auf den Stand vor dem Kriege zurückgehen können, ſo ſei doch die Steigerung um mehr als 100 v. H. noch auf andere Urſachen als die geſchwächte Volksgeſundheit zurückzuführen. Die Feſtſtellungen ergäben, daß bei hohen Barleiſtungen der Krankenkaſſen(Krankengeld) auch die Kran⸗ kenziffern hoch ſeien. In den Krankenziffern drücke ſich auch die all⸗ gemeine Wirtſchaftslage aus. Bei Betriebseinſchränkungen, Ent⸗ laſſungen und Kurzarbeit ſchnelle die Krankenkurve hinauf. Bei gutem Beſchäftigungsſtande fielen die Krankenziffern. Unter den heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen könne das Krankengeld der Krankenkaſſen im allgemeinen nicht als zu hoch bezeichnet werden, auch wenn es erheblich höher ſei, als vor dem Kriege. Man müſſe bedenken, daß der Arbeitswille gegenüber der Zeit vor dem Kriege vornehmlich durch die Erwerbsloſenfürſorge ſtark beein⸗ trächtiat worden ſei. Schwankungen in den Krankenziffern ſeien alſo kein vollgültiger Ausdruck des Geſundheitszuſtandes der Ar⸗ beiterſchaft. Es müſſe immer erſt unterſucht werden, welche Höhe das Krankengeld im Vergleich mit dem Lohn hat und ob volle Be⸗ ſchäftigung oder Kurzarbeit beſteht. Das Krankengeld müſſer daher ſo bemeſſen werden, daß es nicht unmittelbar einen Anreiz dazu bilde, die Arbeit auszuſetzen. Den Krankenkaſſen bliebe nichts anderes übrig. als gegebenenfalls durch weitgehende ärztliche Unter⸗ ſuchungen und Kontrollen dem Beſtreben, ſich ohne berechtigten Grund die Leiſtungen der Krankenkaſſen zu ſichern, entgegenzuwirken Das Wetter in Gaden im Oktober Der Monat Oktober hat die ungünſtigen Wirkungen des dies⸗ zährigen kalten und verregneten Sommers zu einem kleinen Teil durch relativ hohe Temperaturen und reichlicheren Sonnenſchein wieder ausgeglichen; die günſtigeren Witterungsverhältniſſe kamen dem Reifen der Feldfrüchte, beſonders aber den Reben ſehr zu ſtatten.— Zu Beginn des Monats lagen kräftige Tiefdruckgebiete über dem atlantiſchen Ozean, die aber in größerer Entfernung vor⸗ überzogen und nur gelegentlich mit Ausläufern und einzelnen, ſchwächeren Strichregen Deutſchland beeinflußten. Süddeutſchland wor dabei durch ein Hochdruckgebiet über den Alpen beſonders be⸗ günſtigt, das zu Föhnbildungen Veranlaſſung gab. Vom 10. Oktober ab würde ein kräftiges Hochdruckgebiet über Oſteuropa vorherrſchend, an deſſen Weſtrand trockene Witterung herrſchte. Die Ebene hatte vielſach Nebel, der Schwarzwald oberhalb etwa 500 Meter meiſt heiteren Himmel. Dieſer kurze Altweiberſommer dauerte bis zum 20., wo die Tätigkeit der atlantiſchen Zyklonen wieder ſtärker wurde Und gelegentliche Tiefdruckausläufer Regen brachten. Beſonders am 22. Oktober fielen ſtarke Niederſchläge in Begleitung eines von der Biscayaſee vorſtoßenden Sturmwirbels. Auf ſeiner Rückſeite dran⸗ gen kalte polare Luftmaſſen vor und es entwickelte ſich über Mittel⸗ europa vorübergehend ein Hochdruckgebiet, das aber bald wieder von ſtarken Sturmwirbeln verdrängt wurde, die vom Ozean vor⸗ ſtießen. Sie leiteten eine Periode von ausgeſprochenem Tiefdruck⸗ wetter ein, mit überaus ſtarken Regenfällen und ſtürmiſchen weſt⸗ lichen Winden, die erſt ihren Höhepunkt in den Sturm⸗ und Hoch⸗ waſſerlagen in der erſten Novemberwoche erreichte. Die midtlere Temperatur des Monats lag in Baden —1% Greg über der normalen Oktobertemperatur. Die Rhein⸗ ebene hatte jene Mittelwärme von 10—11 Grad(Mannheim 10.8) die Baar von etwa 7 Grad, der Hochſchwarzwalo—7 Grad. Die Temperaturabnahme mit der Höhe im Gebirge betrug etwa ½ Grad je 100 Meter Erhebung Die höchſten Temperaturen erreichten in der Ebene 20—21 Grad, während die tiefſten Temperaturen be⸗ reits nahe an den Nullpunkt ſanken und in Lagen, die der nächt lichen Wärmeausſtrahlung günſtig waren, bereits Nachtfröſte auf⸗ traten, beſonders auf der Baar, dem Hochſchwarzwald und in den Hochtälern(St. Blaſien). Der Geſamtniederſchlag des Monats war ziemlich normal. Es fielen im Mittel aller bad'ſchen Statianen etwa 90 Prozent des normalen Oktoberregens. Etwas zu naß waren der füdliche Odenwald und ſüdliche Schwarzwald, zu RKommunale Chronik Kleine Mitteilungen Vom Offenburger Stadtrat wurde kürzlich die Gas⸗ preisfrage behandelt, da aus verſchiedenen Bevölkerungskrei⸗ ſen Klage darüber geführt wurde, daß der Offenburger Gaspreis höher ſei als der anderer Städte. Die Werksleitung konnte ſich je⸗ doch nur zu einer Ermäßigung des Gaspreiſes auf 29 Pfg. pro Kubikmeter verſtehen. Sie erklärte, das Offenburger Gas ſei be⸗ deutend beſſer als das anderer Städte, wo der Gaspreis z. B. nur 17 Pfg. betrage. Wenn man den Heizwert des Offenburger Gaſes bei einem Preis von 22 Pfg. mit dem einer Stadt mit einem Gas⸗ preis von 17 Pfg. vergleiche, ſo ergebe ſich„daß der Offenburgeer Gaspreis, nach dem Heizungswert berechnet, nur 17,1 Pfg. betrage. — Der Hieb⸗ und Kulturplan der ſtädtiſchen Wälder wurde nach dem Vorſchlag des Forſtamtes genehmigt. Zu bemerken iſt hierbei, daß anſtelle der bisherigen Flächennutzung des Stadtwalde⸗ künftig die Maſſennutzung tritt. Auf Grund der angeſtellten Berechnungen können der Stadt in jedem Wirtſchaftsſahr 6000 Feſt⸗ meter Holz zugewieſen werden. Innerhalb der Bevölkerung von Kehl ſind ſtarke Strömun⸗ gen vorhanden, die noch vor der kommenden Bürgermeiſterwahl eine Auflöſung der ſtädtiſchen Körperſchaften— Gemeinderat und Gemeindeverordnetenkollegium— herbeizuführen wünſchen. Als Grund wird angegeben, daß der derzeitige Zuſammenſchluß der beiden Körperſchaften nicht wahr dem Mehrheitswillen der Ein⸗ wohnerſchaft entſpricht. Es ſoll eine Volksabſtimmung nach § 77 der Gemeindeverordnung herbeigeführt und eine Auflöſung des Bürgerausſchuſſes beantragt werden. Der Bürgerausſchuß Kehl wählte zur Vorbereitung der Bürgermeiſterwahl eine 13gliedrige Kommiſſion, der 6 Gemeinderäte und 7 Gemeindever⸗ ordnete angehören. Die Stadtgemeinde Säckingen hat zwecks Behe⸗ bung der Wohnungsnot und zur Förderung des Wohnungsbaues dieſes Jahr für Beamte 6 Vierzimmerwohnungen erbaut und in der jüngſten Bürgerausſchußſitzung die weitere Erſtellung von 6 Dreizimmer⸗ und 3 Vierzimmerwohnungen beſchloſſen, fernerhin zur Förderung des Kleinwohnumgsbaues einen Kredit von 60 000 Mark zur Hingabe von 5 Prozent Darlehen bis zu 4000 Mark nach den beſondeys aufgeſtellben Richtlinſen bewilligt. Außer dieſem Kredit erhalten Bauluſtige das Gelände bis zu 6 Ar unentgeltlich zur Verfügung geſtellt. Diefe in ſozialer Hmſicht anerkennens⸗ werte Beſchlüſſe verdienen Beachtung und Nachahmung. In der Konſtanzer Bürgerausſchußſitzung ge⸗ langte ein Antrag des Stadbrates gegen die Stimmen der Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten zur Anmahme, wonach die Erhebung der Fremdenſteuer bis zum 31. März 1925 in Wegfall kommen ſoll. Ferner lag ein Antrag des Sdadtrates vor, der dem Ankauf der Elſaß⸗Lothringer Häuſer um den Kaufpreis von 12 000 Mark empfiehlt. Die Vorlage wurde einſtimmig angenommen. Ein wei⸗ terer ſtädtiſcher Antrag beſchäftigt ſich mit der Vergrößerung der Uebergangsſtation Ergatshauſen, wozu 90 000 Mark angefordect wurden. Nach längerer Ausſprache wurde dieſem Antrag mit Mehrheit zugeſtimmt.„ Der im April von den Bonner Stadtverordneten genehmigte ſtädtiſche Haushaltsplan ſah 15 832000 Mark Geſamtausgaben vor, davon ſollten 5 013 000 Mark durch Steuern und Gebühren aufgebracht werden. Die Stadtverwaltung lann mit dem Steuern nicht auskommen, da ſich die Ausgaben erhöht haben und auch erheblich neue Ausgaben entſtanden find. Sie erxechnet einen ungedeckden Fehlbetrag von 846 000 Mark und ſchlägt vor ihn zu decken durch Preiserhöhungen für Gas von 16 auf 18 Pfg., Waſſer von 16 auf 19 Pfg. je Kubikmeter, Lichtſtrom von 45 auf 50 Pfg. und Kraftſtrom von 23 auf 25 Pfg. je Kilowattſtunde, ferner durch Erhöhung der Grundſteuer von 100 auf 140 v, H. und der Gewerbeſteuer von 500 auf 700 v. H. Die ſogenannte Beherbergungsſteuer ſoll vom 1. Dezember ab fortfallen, der Ausſall von 10000 Mark durch eine neue Wertzuwachs⸗ ſteuer wettgemacht werden. Die neue Stener ſoll erhoben wer⸗ den bei der Veräußerung von Grundſtücken, die nach dem 31. De⸗ zember 1919 erworden wurdm, ſie ſoll wenigſbens 10, höchſtens 50 v. H. des Wertzuwachſes(Inflotionsgewinnes) betragen. Ungedeckt bleiben noch etwa 200000 Mark, dieſe werden, ſo hofft man, aus den erwarteten Mehranteilen an der Reichseinkommenſteuer ein⸗ gehem. 5 I. Wiesloch, 20. Nov. Aus den letzten Gemeinderats⸗ ſitzungen iſt zu berichten: Zur Bekämpfung der Krähen⸗ krocken das Vodenſeegebiet, die Landſchaften öſtlich des Schwarz⸗ waldes und der Kaiſerſtuhl. bis 70 Prozent des normalen Regens. In der Ebene und tieferen Lagen des Gebirges fielen 40—60 Liter Waſſer je Quadrat⸗ ag im oberen Schwarzwald über 100, ſtellenweiſe ſogar faſt 200 Abgeſehen von den ſtarken Regenfällen der letzten Oktoberwoche iſt der Witterungscharakter des Monats als trocken zu bezeichnen, zumal faſt 24 des geſamten Niederſchlages vom 27.—31. Oktober fielen. 15—20 Tage hatten keinen oder nur ganz unbedeutenden Niederſchlag. Bewölkung und Sonnenſcheinverhältniſſe waren ziemlich normal. Da die Ebene häufig Nebel und tiefe Wolken hatte, während der Schwarzwald über die Nebeldecke hinausragte, war die Sonnenſcheindauer im Gebirge größer als in 15 80 Weimar war noch eine kleine Thüringiſche Reſidenz. Die alten Ueberlieferungen waren verklungen, verſunken und vergeſſen, das Hoftheater und die Hofkonzerte gingen dahin in den alten Schlender⸗ bahnen. Das wurde nun anders, als Franz Liſzt im Dezember 1848 ſein Amt antrat; da ſammelten ſich junge Pianiſten beiderlei Geſchlechts um den Meiſter, da gedieh der Fremdenverkehr wieder, da turde ein neues Leben der Tonkunſt. Es kam die neue Eiſen, bahn, Eiſenbahn und Eiſendraht verbanden Weimar mit großer Welt da draußen. Freilich, auch dieſer Fortſchritt ging mit Weile, denn wer in Jena ſtudieren wollte, mußte von Apolda bis Jena mit dem alten gelben„Eilwagen“ fahren. Dies war wohl ſchlimm für die Landes⸗Hochſchule, aber Weimar als„Hauptſtadt“ gedieh. Der jugendlich belebende Feuergeiſt Liſzt wirkte ſich zunächſt in den Hof⸗ konzerten aus, dann wandte er ſich der Oper zu. Es war kein Zu⸗ fall, daß ungefähr um dieſelbe Zeit, als Richard Wagner ſeine Hofkapellmeiſter⸗Stellung in Dresden verlor, als Richard Wagner in die Schweiz flüchten mußte, Liſzt die Fahne der neuen roman⸗ tiſchen Oper ergriff. Seine erſte Tat war nämlich, Wagners„Tann⸗ häuſer“ in Weimar zur Aufführung zu bringen. Unter den größten Schwierig⸗ und Widerwärtigkeiten! Jahrelang mußte man auch nach Weimar wandern, um„Lohengrin“ zu hören. Liſzt, der große Künſtler, ſchuf auch als Leiter von muſikaliſchen Akademien etwas ganz Neues: daß er Gluck wie Beethoven gleich⸗ ſam in Prachtausgaben herausbrachte, iſt uns genügend bezeugt. Der Urgrund iſt, daß ein jeder nur das heraushören kann, was er in ein Kunſtwerk hineinhört. Und Liſzt, der Tondichter, hörte aus Glucks und aus Beethovens Partituren„etwas“ heraus. Ge⸗ heimmis des Genius; heute ein wenig verſtändlicher geworden, weil wir den Tondichter Liſzt aus den aroßen Werken ſeiner Weimarer Zeit erkannt haben. Aus der Dante⸗Symphonie, aus den „Seligpreiſungen“(dem Vorklang des„Chriſtus⸗Orato⸗ riums“), aus den erſten Bildern der„Eliſabeth“. Wer ſym⸗ phoniſche Dichtungen wie Liſzts Verherrlichung von Schillers „Idealen“ liebt, wer die Dante⸗Symphonie mit dem herrlichen Magnificat⸗Schlußchore für Frauenſtimmen kennt, wird den Stil der„Heiligen Eliſabeth“ verſtehen. Er iſt mit Notwendiakeit er⸗ wachſen: eine dramatiſche Legende! Man hat dieſe„Eliſabeth“ bereits auf der Opernbühne dargeſtellt, und dieſe Möglichkeit iſt beute, wo man auf Händels Opern zurückgreift, von neuem gegeben. Man kann übrigenz den Tatbeſtand auch anders faſſen: So wenig Wagners„Lohenarin“ um 1850 noch eine Orer des alten Stils war, ſo wenia war 1865— im Jahre der Uraufkührung.— Liſzts„Eliſa⸗ beth“ ein Oratorium. Richard Pohl d olte Liſzt⸗Apoſtel, hat nennt, in welche ollelen ergeben ſich alſo recht, wenn er dies Werk eine epiſe d⸗ plage werden die Feldhüter mit Patronen verſehen. Zur Prü⸗ In dieſen Gegenden fielen nur 60 funa der einzelnen Angebote für das zu errichtende Volks bad den wird eine Kommiſſion von 4 Gemeinderäten beſtimmt, die mit dem Stadtbaumeiſter das Weitere verhandelt. Gemeinderat Franz Reiß aus Altwiesloch wird dem Amtsgericht an Stelle des verſtorbenen Vorpängers als öffentlicher Schätzer vorgeſchlagen. Die Aufſtellung von Reklametafeln durch einige Geſchäftsleute wird vorläufig abge⸗ lehnt, da dieſe Frage demnächſt grundſätzlich geregelt wird. Der Antraa eines Gärtners aus Speyer um Exteilung der Zuzugsgeneh⸗ migung wird neben Gründen der hier herrſchenden Wohnungsnot ſchon darum abgelehnt, weil die eingezogene Auskunft bei der Ge⸗ meindebehörde über ſein politiſches Verhalten nicht günſtig beſchieden. Genehmigt würde ferner die Durchführuna der Kaiſer⸗ ſtraße mit Hilfe von Erwerbsloſen und die Herſtellung eines Wald⸗ weges mit der gleichen Hilfe. Den Obſtbaumbeſitzern, die bis um⸗ *. beginnt, Erinnerungsmotive und Grundthemen, große Chorſätze im neuen Vollklang⸗Stil, dann Einzelſätze wle Eliſabeths Gebet— eine Cavatina mit bewegtem Mittelſatz, der zur Haupttonart zurückleitet — endlich die Verbindung romantiſcher Harmonik mit Themen und Modulationen aus der alten Kirchenmuſik: alles Wagners„Lohen⸗ grin“ verwandt. Daß Liſzt auf alte Weiſen zurückgreift, auf das alte Gloria⸗Motiv im Marſch der Kreuzfahrer, auf den„Mor⸗ genſtern“, auf eine alte Pilgerweiſe(die heute in erbaulichen Ge⸗ meinſchaften geſungen wird), nebenher. Wichtiger iſt der Aufbau der Dichtung von Otto Roquette: doch wozu wiederholen, was heute„Muſik für alle“ geworden, was im Heft Nr. 146 von Johan⸗ nes Doebber erläutert und in geſchmackvollen Klavierſatz zuſammen⸗ geſtellt iſt? Die Aufführung der Volks⸗Singakadem ie, bei⸗ nahe eine Neuheit für Mannheim, mag für Liſzt ſprechen! Theater und Muſik Die neue Mannheimer Triv⸗Bereinigung in Frankenthal. Im zweiten Konzert des rührigen Cäcilien⸗Vereins Fran⸗ kenthal ſtellte ſich eine neue Mannheimer Trio⸗Vereinigung, be⸗ ſtehend aus Frau Lene Heſſe⸗Sinzheimer(Violine), Herrn Otto Hüttenbach(Cello) und Herrn Kapellmeiſter Max Sinz⸗ heimer(Klavier) erſtmals Publikum und Kritik vor und zwar mit bemerkenswertem Erfolg. Nicht als ob Fertiges, Ausgereiftes geboten wurde, aber alle Vorbedingungen zu einer ernſtzunehmen⸗ den Trio⸗Vereinigung konnten wir mit Vergnügen feſtſtellen. Brahms-moll⸗Trio und Schumanns D⸗moll⸗Trio, zwei geiſtig ver⸗ wandte Werke wurden in einer Form geboten, die aufhorchen ließ. Die Seele des Trios iſt unverkennbar Max Sinzheimer, der die einzelnen Sätze geiſtvoll durchleuchtete, zwingend und mit echtem Stilgefühl formte. Er ſpielte auch ſehr ſauber und mit bemerkens⸗ werter Farbigkeit. Seine Gattin bewährte ſich auch im Enſemble⸗ ſpiel als techniſch weit geförderte und rhythmiſch ſcharf ausgeprägte Künſtlerin. Wir wünſchen ihrem Ton noch mehr Seelenadel und für das Enſembleſpiel noch mehr Einfühlung. Sie ſpielte manches doch zu rein ſachlich und zu ſelbſtändig, ſtatt als Glied des En⸗ ſembles. Die Begegnung— die erſte— mit dem Celliſten Otto Hüttenbach wirkte recht ſympathiſch. Er ſcheint der geborene Kam⸗ mermuſiker zu ſein. Sein Spiel atmete Adel, Diskretion und Seele. Dort, wo er ſoliſtiſch herdortrat, kennzeichnete ex ſich als geſchmack⸗ boller, muſikaliſch hochkultivierter Spieler. Der weiteren Entwick⸗ lung der Triovereinigung dürfen wir mit Intereſſe entgegenſehen. — Zwiſchen den beiden Trios ſang Frau Erna Groß⸗Bloch aus Frankfurt a. M. Lieder von Cornelis. Märr, Wolff und 'Albert. Die Künſtlerin verfügt über wertpolle ſtimmliche Mittel. dramatiſche Epiſoden eingebaut ſind. 7; von ſelbſt. Orcheſterſätze wie das Vorſy! i Lohengrin⸗Lagen Ihr Sopran iſt nicht groß, aber umfangreich, ſchlank und ſehr ge⸗ 1. Dezember ihre Bäume noch nicht mit den vorgeſchriebenen Kleb⸗ gürteln verſehen haben, erhalten dieſe Arbeit auf eigene Koſten von der Gemeinde abgenommen. Ddie Kranken⸗ und Kinderſchweſtern beider Konfeſſionen erhalten je 50 Zentner Kohlen auf Koſten der Gemeinde. Ein Antrag der hieſigen Gaſtwirte auf Aufhebung der Getränkeſteuer wurde abgelehnt. An Erwerbs⸗ loſen ſind noch 44 männliche und 27 weibliche vorhanden. Nus dem Lande Tr. Ladenburg, 21. Nov. Zwei Ladenburger Gewerbetrei⸗ bende, Bäckermeiſter Heinrich Trill und E. Paulus meldeten eine Erfindung beim Patentamt in Berlin an, die einen Fori⸗ ſchritt in der raſchen, hygieniſchen Herſtellung der Brötchen für die Bäckereien bedeutet. Durch einen ſinnreich konſtrujerten Former „Ruck⸗Zuck“ laſſen ſich in zirka 3½ Minuten 60 Brötchen formen— ſauber und gleichmäßig— hygieniſch alle Forderungen erfüllend: während der Bäckermeiſter mit der Hand in zirka 3 Minuten nur etwa 18—20 Brötchen formen dann. Mithim bedeutet dieſe Erfin⸗ dung einen Fortſchritt für das Bäckergewerbe, da ſie eine etwa 300prozentige Arbeitszeit eimſpart und dabei faſt gar keine Kraft noch Leiſtung erheiſcht, da die Bedienung des Apparates leicht und mühelos iſt. Z. Doſſenheim, 22. Nov. Heute und in der verfloſſenen VLoche wurde hier durch die Firma Oppenheimer die Sandblätter für eine Mannheimer Firma aufgekauft und nerwogen. Schon am letzten Verkaufstage wurden von Verkäufern ihre Sand⸗ blätter zum Teil wieder nach Hauſe gefahren, da für dieſe ein zu geringer Preis geboten wurde, teils wurden dieſelben gar nicht ge⸗ nommen. Heute beim abermaligen Verwiegen wurde ein Preis von 30—55 Mk. pro Ztr. je nach Ware bezahlt. Für die Sandblätter die durch Schloßenſchlag zum Teil durchlöchert und zerſchlagen wa⸗ ven, wurde nur ein geringer Preis bezahlt. Für den Tabak ſelbſt wird wie jetzt ſchon verlautet, kein hoher Preis bezahlt werden. 2. Doſſenheim, 22. Nov. Vikar Fleig, der ſeit 1 Jahren in der hieſigen evangel. Gemeinde tätig war, verließ geſtern Doſſen⸗ heim, um ſeine neue Stelle in Dundenheim bei Lahr anzutreten. Man ſieht den jungen Geiſtlichen ſehr ungern von hier ſcheiden. An ſeine Stelle tritt als Vikar Kandidat Lilli aus Bretten. * Offenburg, 22. Nov. Zu einem ſchweren Unglücksfall hat die leidige Gewohnheit vieler Radfahrer, ſich an fahrenden Laſt⸗ kraftwagen feſtzuhalten, um ihr Rad nicht treten zu müſſen, geführt. So hatte ſich am geſtern abend der ledige 23ſährige Schloſſer Auguſt Lamm von hier auf ſeinem Fahrrad ſitzend an einem Kraftwagen feſbgehalten. Beim Ueberſahren eiwes Schienenſtrardes einer In⸗ duſtriebahn kam das Fahrrad ins Rutſchen. Lamm ſtürzte gerun⸗ ter und kam unter das Laſtauto zu liegen, wobei ihm der linke Fuß am Kniegeſenk abgefahren wurde. Den Kraftwagenführer trifft keine Schuld. :: Ludwigshafen, 22. Nov. Die Nheinlandskommiſſion hal gegen den Dienſtantritt von 4 höheren Beamten der Reichs⸗ bahndirektion Ludwigshafen Einſpruch erhoben. Eingeleitete Verhandlungen, da eine ſolche Maßnahme bei der Uebernahme des pfälziſchen Eiſenbahnnetzes große Schwierigkeiten zur Folge hätte, ſind ergebnislos verlaufen. Nach der Entſcheidung der Rheinlands⸗ kommiſſion dürfen folgende Beamten ihren Dienſt nicht wieder auf⸗ nehmen: Oberreg ſerungsrat Dr. Roſſa, Oberregierungsbaurat Gie ßen, Oberregierungsbaurat Hey und Oberregierungstat Mattern. Den letzten beiden Beamten wunde jedoch zugeſtanden, für einige Wochen ihre Dienſtgeſchäfte bei der Reichsbahndireklion zu verſehen. Gründe für die Ablehnung der genannten Beamten hat die Rheinbandskommiſſion nicht angegeben. :: Ludwigshafen, 22. Novb. Selbſtmord durch Erhän⸗ gen im Abort einer Mirtſchaft in der Rohrlachſtraße verüdte der 51 Jahre alte, von ſeiner Frau getrennt lebende Fabrikarbeiter Jak. Groh von Eppenbrunn. Die Urſache dürfte in einer längeren Krankheit liegen.— In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag wurde am hieſigen Bahnhofe ein 21jähriges Dienſtmädchen von Pforz, zurzeit ohne feſten Wohnſitz) vollſtändig mittellos und ver⸗ wahrloſt aufgegriffen. :: Gimmeldingen, 22. Nov. Das Wohnhaus und Büro der Weingroßhandlung Thriſtmann hier ging in den Beſitz des Weinkommiſſärs und Brennereibeſitzers Lang in Winzingen über. :: Albsheim a.., 22. Nov. Einen bedauerlicher Un talll er⸗ litt der 60 Jahre alte Bürgermeiſter von Albsheim, Landwirt Phil. Lauermann, der rücklings von einem hohen Strohhaufen her⸗ unterfiel und bewußtlos auf dem Boden liegen blieb. Der Verun⸗ glückte, der ſich einen doppelten Schädelbruch zugezogen hatte, ver⸗ ſtarb bald nach Verbringung in ſein Haus. Verbrüht— ſofort ſollte man eine Vaſenol⸗Wund⸗ und Brandbinde auf die ver⸗ brühten Stellen legen, die Schmerzen werden gelindert, die Heilung beſchleunigt. Der Verbandswechſel läßt ſich ohne Schmerzen vor⸗ nehmen. Die Vaſenol⸗Wund⸗ und Brandbinde vereinigt die Vor⸗ züge des Vaſenol⸗Wund⸗ und Kinder⸗Puders und der Vaſenol⸗Wund⸗ und Kinder⸗Paſte, die in der Therapie ſeit Jahren anerkannt ſind. ſchmeidig. Die Klangfarbe muß als apart betzeichnet werden. Die Tontechnik iſt auf gutem Wege, ebenſo Deklamation. Auch beſitzt Frau Groß⸗Bloch Temperament, Geſchmack und Vortragstalent. Sie ſang die Lieder nicht gleichwertig, am beſten jene, in denen ſich ihr leidenſchaftliches Temperament auswirken konnte. Trio und Sänge⸗ rin wurden warm gefeiert.—nn. 4% Franzöſiſches Gaſtſpiel in Baſel. Mit einer ganz auf edle Enſemblekunſt geſtellten Aufführung von Gabriele d Annunzios„La ville morte“ gab die Pariſer Karſenty⸗Truppe am Baſler Stadt⸗ theater ein Gaſtſpiel. Die 1898 entſtandene Tragödie. vom Dichter in italieniſcher und franzöſiſcher Sprache konziviert, bot einſtmals eine beliebte Paraderolle für die Duſe und Sarah Bernhard. Alles Geſchehen zerflattert in dem bunten Raketenfeuer der blümelnden Sprache, deren verführeriſche Muſik die entſetzlich lähmende Hand⸗ luna(mit obligater Blutſchande in den Ruinen von Athen) nicht mil⸗ dern kann.'Annunzio erweiſt ſich hier als ein Hoffmannsthal eben⸗ bürtiger Mißdeuter der Antike. Anaſt und Grauen durchzittert die Atmoſphäre. in der ſich als Protagoniſten Jeanne Delvair, Le Ron und Mdme. Dufrene bewegten. Der Beifall eines mäßig beſetzten Hauſes war enthuſiaſtiſch. 5 Frwh. 4 Aukographen aus Muſik und Theater. Eine Verſteigerung wertvoller Autographen aus den Gebieten der Muſik, des Thea⸗ ters und der bildenden Kunſt findet am 20. November, bei Karl Ernſt Henrici in Berlin ſtatt. Die Handſchriften ſtammen aus dem Nachlaß von Prof. Albert Köſter⸗Leipzig und aus altſächſiſchem Privatbeſitz. Es kommen erleſene Koſtbarkeiten und Seltenheiten unter den Hammer. Darunter befinden ſich ein wundervoller Brief Beethovens, in dem er ſich ausführlich über den Text zu ſeiner Meſſe in C⸗dur äußert, von Brahms ein eigenhändiges Muſik⸗ manufkript„Geſang der Parzen von Goethe“, ein Brief von Gluck an den Fürſten Kaunitz ein Brief Haydns an ſeinen Verleger Artaria in Wien über die in Vorbereitung befindlichen 6 Quartette. Von Mozart ſind ſchöne Familienbriefe an ſeinen Vater vorhan⸗ den, in denen er die Geburt eines Söhnchens meldet und ſich ber die Wahl eines Namens für den Neugeborenen ausläßt(das Knäb⸗ lein ſtarb noch im nämlichen Jahre). Wundervolle Stücke ſind von Franz Schubert vorhanden: eine Eingabe an die Stadthaupt⸗ mannſchaft in Laibach„ihm die erledigte Muſik⸗Direktor⸗Stelle in Gnaden zu verleihen“, das Manufkript der„Einſamkeit“, eines der hervorragendſten und längſten Liedkompoſitionen des Meiſters, das Manuſkript von„Thekla“.„Eine Geiſterſtimme“ und 23 Folioſeiten zum Magnificat in C⸗dur, dazu ein Fragment zur Vertonung von Schillers Taucher und kontrapunktiſtiſche Studien. Ferner Briefe ven Mendelsſohn, Meyerbeer, den Söhnen Vachs, von Franz Liſzt, Richard Wagner, Mahler, Reger und vielen anderen.— Unter den Theaterbriefen ſind beſonders bemerkenswert die Briefe Goethes aus der Zeit ſeiner Theaterleitung, ein Brief ſeiner Mutter an den — Vo hö; mi na mi . eer ——— · 1 742 3 er ee . be 25. ebember 1924 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Aus gabe) 5. Seile. Nr. 544 SGerichtszeitung Amksgericht Mannheim Vorſ Maunheim, 20. Non, ISitzung des Amtsgrichts. Abt. S. G. 4) 50 ſlißender: Oberamtsrichter Säger. Vertreter der Auklagebe⸗ e: Staastann alt Reinle. uiſcherr Aljäbrige frühere Friſeur und jetzige Juhaber eines che⸗ reibr Laboratoriums Philipp Müller aus Mannheim, erſt in höchſt bedenkliches Gewerbe. Allen Familien, deren Kin⸗ nach ſeiner Auffaſſung zu ſtark bevölkert iſt, wollte er hilf⸗ nahm natürlich gegen Entgeld, zur Seite ſtehen. Zn dieſem Zweck 5 Müller von Zeit zu Zeit auf den Standesämtern Einſicht mit Kiur jedermann offenſtehenden Geburtsregiſter und ſchrieb ſich 28 leuenfleiz die genauen Abreſſen der Familien, in denen ſich i0 vachs eingeſtellt hatte, heraus. Darauf ſuchte Müller perſönlich Un betreffenden Familten auf und empfahl ihnen, um weite res kiestenach zu verhüten, die Anwendung des von ihm ſelbſt präpa⸗ erklärn ſicher wirtenden Mittels„La fortuna“. Der Angeklagte l0 ärte heute, daß ſein Präparat einzig und allein ein„Antiſep⸗ um prophylacticum“ ſei und in der Hauptſache aus eſſigſaurer Bluner de beſtehe. Der Zweck des Mittels ſei, eine normale rat zirkulation herbeizuführen. Der Sachverſtänbige Medlzinal⸗ Mi r. Schleid bezeichnet es als ganz unverantwortlich, ſolche ittel, die meiſtens noch verunreinigt ſeien, zu verkaufen. was Mittel ſei angeblich darauf berechnet, gewiſſen Krankheiten abrznbeugen, verfolge aber den Zweck, weiteren Familienzuwachs zuhalten. Der Staatsanwalt betont die Gefährlichkeit des ſgeibens des Angeklaten und iſt der Anſicht, daß gegen ſolche Miß⸗ 18 ſcharf eingeſchritten werden müſſe. Das Gericht verurteilte 00 Angeklagten wegen unerlaubten Handels mit Arzneimitteln zu Haft Geldſtrafe von 200 Mark. hilfsweiſe zu 20 Tagen 0 Der 22jährige Schuhmacher Hermann Krug aus Waldhof enk⸗ endete im Kohlenlager der Firma Haniel in der Fruchtbahnhof⸗ Raße 19 aus dem Schranke zweſer Meiſter Geldbeträge von 5 und .Nork. Krug beſtreitet die Tat und gibt an, daß er bet der Firma Air Arbeit habe nachſuchen wollen und dabei verſebentlich in das immer der zwei Meiſter gekomemn ſei. Aber ein Arbeiter, der auf zem Kranen der Hochbahn ſaß und von da aus in das Meiſter⸗ dunmer ſehen konute, beobachtete den Krug, wie er die Schlüſſel um Srankhe herunternahm, den Schrank aufſchloß und ſich an den aladern zu ſchaffen machte. Der Kranenführer ſchlug Lärm und Is die beiden Meiſter ihr Zimmer betraten, ſtand Krua noch darin. guf Befragen, ob er das fehlende Geld genommen habe, leugnete geng den Diebſtahl. Trotz der beſtimmten Nusſagen von vier Taucen ſtellt der Angeklagte auch beute den Diebſtahl in Abrede. derr Staatsanwalt nannte den Angklagten, der die Zeugen ber Meineids beſchuldigte, einen jungen grünen Laus⸗ uben und beantragte eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr. 1 Das Gericht erkannte gegen den ſchon 5 mal wegen Diebſtahls Urbeſtraften Angeklagten auf eine Gefängnisſtrafe von 10 onaten— alzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. 90 Der 20jährige Metzger Peter Hörner aus Ruppertsberg([Amt Senſtadt a..) erwarb im Auguſt 1923 in Mannheim von dem Rud. fechönthaler vier Piſtolen, obwohl er aus der Perſönlich⸗ eit des Verkäufers, der Zahl der Waffen und dem Preis annehmen mußte, daß die Piſtolen— wie es auch der Fall war— Diebes⸗ waren. Hörner hat zahlreiche Vorſtrafen und iſt auch ſonſt übel ßeleumundet. Heute leuenet er die Straftat, obwohl die Aus⸗ ſage der Zeugen das Gegenteil beweiſen. Das Gericht ſpricht ge⸗ gen den Angeklagten eine Gefängnisſtraſe von fünf Mo⸗ aten aus. M. Mannheim. 21. Nov(Sitzung des Schöffengerichts Abt. SG. 6. Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley;: Schöffen: Jrau Lina Krug hier und Georg Hacker, Zugführer in ledarau: Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt uppold. Der 43jährige Schriftſetzer Karl Seipel aus Mannheim hat ſich wegen Urkundenfälſchung und Betrugs zu verant⸗ worten. Obwohl Seipel erſt im Jahre 1922 wegen bedeutender arlehensſchwindeleien zu einer lüngeren Gefängnisſtrafe verurteilt wurde und hieraus eine Lehre zu künftigem beſſeren Lebenswandel pätte ziehen können, fiel er gleichwohl wieder auf die Bahn der böſen Tat zurück. Im Juni d. J. befand ſich Seipel in Geſellſchaft zmes anderen Mannes namens Friedrich Späth im hieſigen Kran⸗ enhauſe. Eines Tages ſtellte Späth ſeiner Frau eine Vollmacht zur Empfangnahme des wöchentlichen Krankengeldes in Höhe von zWanzig Mark bei der Ortskrankenkaſſe aus. Seipel. der bald da⸗ rauf aus dem Krankenhauſe entlaſſen wurde, kam auf den Ge⸗ anken, auch einmal das Krankengeld des Späth zu holen, und ging mit einer gefälſchten Vollmacht des Späth zur Krankenkaſſe. Dort wurden ihm auch 20 Krankengeld des Späth ausbezahlt. Der Angeklegte erklärte heute, daß er infolge Erwerbsloſigkeit in einer gro zen Notlage befunden und nicht gewußt hätte, wie er ſein Leben friſten könne. Er iſt vollkommen geſtändig. Das Gericht ver⸗ urkeilte den ſchon mehrmals vordeſtraften Angeklagten unter Zu⸗ iligung mildernder Umſtände zu einer Gefängnisſtrafe von Unf Monaten— abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. M. Mannheim, 21. Nov.(Sitzung des Amtsgerichts SG..) Vorſitzender: Amtsrichter Dr. Leſer; Vertreter der Anklagebe⸗ börde: Referendar Gaber. 8 Der 22jährige Taglöhner Karl Böcher aus Frieſenheim drachte ſich eines Diebſtahls ſchuldig. Am Sonntag, 19. Oktober 8. Is. ſaß Böcher in der Wirtſchaft„Rheiniſcher Hof“ in Geſell⸗ ſcaft mehrerer Gäſte. Im Laufe der Unterhaltung frug Böcher znen am Tiſche ſitzenden Kaufmann, ob er bei dieſem Arbeit finden könne. Der Kaufmann erklärte ſich bereit, den Böcher als Ar⸗ beiter einzuſtellen, und bat dieſen ihn wegen der Dunkelheit in ſeine Wohnung zu begleiten. Zu Hauſe angelangt, merkte der Kauf⸗ mann, daß Böchr ihm ſeine Uhr wegnahm und in ſeine Hoſen⸗ taſche ſteckte. Böcher ſprang darauf eiligſt davon. Der Kaufmann verfolgte den Dieb und ſah, wie dieſer die Uhr wegwarf. Einem des Weges kommenden Schutzmann bezeichnete der Kaufmann den in der Nähe ſtehenden Böcher als Dieb, der kurz vorher die ge⸗ ſtohlene Uhr auf den Weg geworfen habe. Böcher leugnete in frecher Weiſe den Diebſtahl, doch wurde gleich darauf die Uhr in allernächſter Nähe aufgefunden. Böcher hat 8 Vorſtrafen, darunter 6 wegen Diebſtahls. Heute wurde gegen ihn wegen Diebſtahls im Rückfalle unter Annahme mildernder Umſtände eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 4 Monaten— abzüglich 1 Monat Unter⸗ uchungshaft— ausgeſprochen. Der 24jährige Bleilöter Julius Schreiner aus Geinsheim ent⸗ wendete am 15. Oktober ds. Is. im Amtsgefängniſſe hier dem Mit⸗ gefangenen Heinrich Hartmann aus deſſen Zelle ein Paar Herren⸗ ſchuhe. Der Angeklagte, welcher 6 Vorſtrafen wegen Diebſtahls hat, gibt heute die Straftat unumwunden zu. Die gegen ihn er⸗ kannte Gefängnisſtrafe lautet auf 5 Monate Gefängnis— abzüg⸗ lich 1 Monat Unterſuchungshaft. Schöffengericht München Der Mann mit den zwei Bräuten Ein Heiratsſchwindler der niedrigſten Sorte iſt wohl der ledige Kaufmann Karl Rockmann von Eisleben. Der Angeklagte. der bereits vom Landgericht Hannoper wegen Betrugs im Rückfall mit zwei Jahren ſechs Mongten, ferner vom Landgericht Hamburg mit drei Jahren Zuchthaus Verbrechen wider die Sittlichkeit uſw. beſtraft iſt, lernte im Auguſt 1921 in einem Gaſthauſe in der Nähe des Haupt⸗ bahnhofes in München eine 34 Jahre alte Kaſſierin kennen. Eines Tages erklärte exr ihr, daß er in Nürnberg einen Gaſthof um 72 000 Mark gekauft habe und daß er dieſen ſo bald als möglich übernehmen müſſe. weshalb er hierzu eine tüchtige Frau benötige, die er glaube in ihr gefunden zu haben. Da das Auftreten des Zukünftigen der Kaſſierin gefiel, ſchenkte ſie ihm volles Vertrauen. kündiate auf Wunſch ihres Bräutigams ihre Stelle, packte ihr Hab und Gut zuſam⸗ men und fuhr guf Einladung des Bräutigams mit ihm nach Nürn⸗ berg. wo ſie zunächſt bis zur Hochzeit als Haushälterin beziehungs⸗ weiſe Geſchäftsleiterin in ſeinem„Gaſthofe“ verbleiben ſollte. In Nürnberg angekommen, begaben ſich beide, nachdem der Bräutigam das Reiſegepäck im Gepäckbüro zur Aufbewahrung übergeben hatte, in ein Hotel. Am anderen Morgen erklärte der Hochzeiter ſeiner Braut, er habe zwei Fäſſer Schnaps gekauft, wozu er 500 Mark be⸗ nötige, welchen Betrag er ſofort von ihr ausgehändiat erhielt. Nach dem Empfana des Geldes machte er ihr vor, daß er jetzt verſchiedene Gänge zu machen habe, wenn er dann zurückkomme, gehen ſie auf ſeinen Beſitz. Als er nun von den„Geſchäftsaängen“ wieder in das Hotel zurückkam, befraate ihn ſei⸗t' Braut, wie es denn mit dem Ge⸗ päck ſtehe. Er erwiderte darauf, daß er noch weitere 200 Mark be⸗ nötige, das Gepäck habe er jedoch bereits durch einen Spediteur in ſeinen Gaſthof überbringen laſſen. Auch dieſen Betrag erhielt er aus⸗ bezahlt. Hierauf hieß er ſie noch einen Augenblick warten, da er noch etwas Geſchäftliches zu tun habe— der Herr Bräutigam kam jedoch nicht mehr. Nachdem die Braut vergebens auf ihren Zukünf⸗ tigen gewartet, aing ſie zum Bahnhof. wo ſie zu ihrem Schrecken er⸗ fuhr, daß Koffer und Reiſekörbe bereits abgeholt ſeien. Sie aing nun zur Polizei, wobei ſich herausſtellte, daß der Bräutigam die ſämt⸗ lichen Sachen verkauft und bereits aus Nürnbera ſpurlos verſchwun⸗ den war. Die Braut war um ihr ganzes Hab und Gut im Werte von 10 700 Mark geſchädiat. Sie hatte nur mehr das, was ſie am Leibe trug. Von Nürnbera aus lernte nun Rockmann in einem Eiſenbohnzug während der Fahrt eine Filialleiterin kennen, der er aleichfalls die Heirat verſprach. Auch dieſer erklärte er, er habe in Berlin ein arö⸗ ßeres Geſchäft, zu dem er eine tüchtige Frau brauche. Er erſchwin⸗ delte dabei einen Geldbetrag von 32 000 Mark. Außerdem ſtahl er ihr noch 120 Mark in Silbergeld. In der Verhandlung vor dem Schöffengericht München, vor dem ſich Rockmann wegen zweier Verbrechen des Betruges im Rückfall und wegen eines Vergebens des Diebſtahls zu verantworten hatte, wollte der Angeklagte geltend machen, daß er geiſtig nicht normal ſei, was jedoch der als Sachverſtändige geladene Arzt widerlegte. Unter Hinweis darauf, daß ſich der Angeklaate nicht geſcheut hat. arme Opfer um ihre ganzen Erſrarniſſe zu bringen. was ſedem menſch⸗ lichen Gefühl Hohn ſpreche. verurteilte das Gericht den Angeklagten zur Geſamtzuchthausſtrafe von ſechs Jahren und zur Geldſtrafe von 800 Goldmark, eventl. weiteren 40 Tagen Zuchtbaus. Mit Rüickſicht auf die Niedriakeit der Geſinnurg wurden dem Angeklaaten die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren aberkannt. * ):( Das Schwurgericht naiſerslaukern verurteilte den 21jährigen Emil Caſſelans Schellwaber wegen Moöneids zu 1 Jahr Zucht haus und 5 Jahre Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte ):( 10 Jahre Gefängnis für Mord und Raubmordverſuch. Der jugendliche Raubmörder Keßler aus Nürnberg, der ſeinerzeit in Berchtesgaden einen Mord an einem Profeſſor und einen Raubmordverſuch an einer Dame verübt halte, wurde vom Jugendgericht des Amtsgerichts Traunſtein wegen Mordes in Tat⸗ einheit mit ſchwerem Raub und Mordverſuch in Tateinheit mi ſchwerem Raub zur Höchſtſtrafe von 10 Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt. fecaufpeler Großmann über das Frankfurter Theater, von Leſ⸗ Hag über die Auffügrung ſeiner„Emilia Galotti“ in Wien von ebbel über ſeine Tragödien„Julia“ und„Herodes und Mari⸗ Dener eine Sammlung von Briefen der Schauſpielerfamille evrient u. a. st. Eruſt Barlach Empfänger des Kleiſtpreiſes. Der Vertrauens⸗ haunn der Kleiſtſtiftung für 1924, Profeſſor Fritz Strich⸗München, 15 den Preis dieſes Jahres Ernſt Barlach zuerkannt. Prof. Strich er ründet ſein Urteil mit dieſen Ausführungen:„Ich bin mir ſt wußt, hierbei ſcheinbor in etwas gegen die Bedingungen zu ver⸗ duben, weil Barlach in einem wörtlichen Sinn nicht mehr zu den dabeden, um Durchſetzung und Exiſtenz Ringenden gehört. Aber ich 5 be unter dieſen ſungen, trotz gewiſſenhafteſter und verantwortungs⸗⸗ dosdußteſter Prüfung wenn auch gewiß manch ſtarkes Talent, ſo und niemanden finden können, deſſen Weg ein zukunftsöffnender iſt wa von dem wir das Werk erhoffen könnten, auf das wir alle wärten. Ernſt Barlach allein ſechint mir die Jüngeren überragend, derr dig. mit dem großen Namen Kleiſt in Bezeehung geſetzt zu wer⸗ ſpöt Gehört er nicht mehr zu den Jungen, ſo trat er ja doch ſo S erſt in die Literatur ein und ſteht noch ſo mitten im heftigen 9 der Meinungen, daß er in einem tieferen Sinn doch zu ihnen ſſt echnet werden muß, und, was entſcheidend iſt: dem Geiſte nach 0 der Jüngſte, weil der Zukunftsreichſte. Ich kenne niemanden, der Veſee er aus eigener, innerer Notmendigkeit zum trag ſchen Dichter Heit Zeit wurde und deſſen Dichtung ſo zu einem Spiegel dieſer weſ wurde, in welchem ſie ſich, von Zufall und Willkür erlöſt, fo enhaft, ſo ewig ſpiegelt.“ werde Herz⸗Transplantationen. In einem Wiener Loboratorium und en genenwärtig Verſuche angeſtellt, um— nach den Drüſen neh en Augen— auch Herztransplantationen vorzu⸗ ne den Man hat bisher einiee Verſuche mit Froſchembryo⸗ zertlr aulquappen gemwacht, die intereſſante Ergebniſſe ge⸗ dt baben. Es ſtellte ſich heraus, daß das neu eingepflanzte, Fage Herz enorme Neränderungen des ganzen Organismus zur wi, gebabt hat. Pei einem Verfuch ſtand das eingepflanzte Herz „reine Beule aus dem Bauch heraus. Langſam gleicht ſich die Leig rfläche aus, die Beule verſchwindet, das Herz iſt tiefer in den an debineingezogen worden. Dabei wurde bemerkt, daß die Seite. wur er das neue Herz eingepffanzt worden iſt, abmagerte, ſchwächer Ore de und in der Entwicklung ſtehen blieb. Bei keinem anderen ſſ den als beim Herzen hat man eine ſolche Erfahrung gemacht. Es Schnund feſtgeſtellt worden, daß ſich beide Herzen wöhl in der im zeligkeit des Herzſchlages einander anpaßten, keineswegs ſedoch mus Ahnthmus: jedeg Herz ſchlug für ſich in ſeinem eigenen Rhyth⸗ der Einer der Kaulquappen wurde das Herz in den Kopf flonzt. ein Vorgang, der dieſes Tier in ein völliges Ner⸗ der Sache na⸗ 5 Stelle des Badehauſes keinen Spiegel ſondern nur eine alte, graue, venbündel verwandelte. Das Tier wurde bei der geringſten Bewe ⸗ gung des Aquariums beinahe tobſüchtig vor Angſt; während de übrigen Aquariumsbewohner ruhig weiterſchwanmen oder liegen blieben, raſte das geängſtigte Tier wie gepeitſcht von einer Ecke in die andere und es war lange nicht zu beruhigen. Einer anderen Kaulquappe, der ebenfalls das zweite Herz in den Kopf verpflanzt wurde ſchwanden mit der Zeit die Augen, die Knochen, die Muskeln: das neue Herz erwies ſich als Schmarotzer, dem alle Organeg des Tieres zum Opfer fielen. Dieſe Verſuche llen den Boden bereiten für neue wiſſenſchaftliche Verſuche, die der Medizin neue Wege in der Behandlung des menſchlichen Organgismus ſchaffen. Für die mediziniſche Forſchung ſollen ſie Aufſchlüſſe geben vor allem über das Verhältnis der Organe zum Organismus. % Zur Mond⸗Erforſchung. Dr. Seitz⸗München teilt der Deutſchen Optiſchen Wochenſchrift(Erfurt) folgende intereſſante Be⸗ obachtung mit: Manche Verſuche ſind gemacht worden, um die mineraliſchen Stoffe der Mondoberfläche auf Grund ihrer Lichtreflexionstätigkeit zu ermitteln. Man iſt nicht wenig erſtaunt daß der Mond, der uns ſo hell erſcheint, eigentlich ein dunkler Körper iſt, und ſeine Oberfläche reflektiert durch⸗ ſchnittlich nur 13 Prozent der ihn treffenden Sonnenſtrahlen. Unter 30 auf der Erde häufig vorkommenden Mineralien fanden ſich blos vier, welche dem Reflexionsvermögen des Mondes annähernd gleich⸗ kamen; es ſind dies vulkaniſche Aſche, Lava, Flußſand und Lehm. Namentlich würde die Annahme, daß die ſogenannten Meere aus Lava beſtehen, und die helleren Bergabhänge mit vulkaniſcher Aſche bedeckt ſeien, am beſten den Beobachtungen entſprechen. Unter den vulkaniſchen Steinen wären auch Trachyt und Baſalt oder von den Graniten der Quarzporphyr als in Betracht kommend zu er⸗ wähnen. Für jeden, der dieſe Geſteine kennt, erſcheint kaum glaublich, daß die gewiſſermaßen ein vulkaniſches Schlackenfeld dar⸗ de Mondſcheibe ſo hell erſcheinen könne. Voriges Jahr fand ich aber eine greiſuiche Beſtätigung dafür, daß dieſe Unterſuchungen richtige Werte liefern. Während eines Aufenthaltes am Eiemſee ſah ich an einer 2 Kilometer entfernten Stelle des Seeufers bei Sonne nachmittags einen glänzenden Lichtreflex, den ich als von einem ſonnenbeſchienenen Spiegel ausgehend annahm. Die Prüfung mit dem Fernrohr ergab, daß an einem Badehaus eine Tafel angebracht war, welche der Form nach nur ein Spiegel ſein konnte, den die Sonne unter einem beſtimmten Winkel beſchien, ſo daß der Reflex die Beobachtungsſtelle traf. Ich ging eines Tazes und fand an der mit dem Fernrohr ermittelten an der Oberfläche rauhe Holztafel; ein Irrtum war ausge⸗ ſchloſſen, und ſo fand ich eine ſehr üherzeugende Belehrung, daß dunkle Flächen bei Sonnenheleuchtung ſehr hel! Neues aus aller Welt — Die Gendarmenmörder Wiedemann und Köſtler gefaßßt. In der Nacht vom Montaa auf Dienstag wurde bei dem Oekonom Fried⸗ rich Heberle in Hofen bei Sonthofen ein Einbruchsdieb⸗ ſtahl verübt. Dieſes gab den Gendarmerieſtationen Sonthofen. Blaichach. Hindelang, ſowie der Schutzmannſchaft von Sonthofen Veranlaſſung. eine Streife durch das Sonthofer Gebiet zu unterneh⸗ men. Gegen Abend kam eine Patrouille an den Hellen ſtätter Hof, eine einſame in 1500 Meter Höhe gelegene Alphütte, wo ſie zunächſt niemand antraf. Es wurde jedoch mit Beſtimmtheit an⸗ genommen, daß ſich die geſuchten Einbrecher, in denen man die bei⸗ den Raubmörder Wiedemann und Köſtler vermutete, die ſ. Zt. den Stationskommandanten Junker aus Krumbach ermordeten, dort befinden. Mit Hilfe weiterer Patrouillen wurde die Alphütte um⸗ ſtellt. Es konnte nunmehr feſtgeſtellt werden. daß ſich die Geſuchten tatſächlich in der Hütte befanden. Auf Anruf erklärten die beiden, daß ſie jeden, der ſich ihnen nähere, erſchießen würden. Als ſie ſedoch erkannten. daß ſie umſtellt ſeien, ergab ſich Köſtler, Wiedemann mußte berausgeholt werden. Er leiſtete jedoch keinerlei Widerſtand. Die Mörder wurden nach Sonthofen transportiert und ins Gefängnis gebracht. Nach ibren eigenen Angaben ſuchten die beiden unmittelbar nach ihrer Bluttat bei Krumbach das Allgäu zu erreichen und haben ſich in der Gegend von Memmingen und Kempten, ſowie in der his⸗ ſigen Gegend aufgehalten. Am Sonntaa waren ſie durch Sonthofen gekommen. und hatten ſich in der Nacht in den Alpen aufgehalten. — Doppelmord aus Neid. In dem Vorort Schelldorf bei Kempten hatte ſich ſeit einigen Jahren ein ehemaliger Farmer aus Deutſch⸗Südweſtafrika mit Namen Eberhardt niedergelaſſen, ein Mann, der für die deutſche Sache und Wohltätigkeitsbeſtrebungen leder Art immer tatkräftig eingetreten iſt. Von einem gewiſſen Eiſenmann hatte er einen Gaſthof käuflich erworben. Eiſen⸗ mann war derüber aufgebracht, daß er zur Inflationszeit ſein An⸗ weſen im Vergleich mit heute zu billig verkauft habe und führte mit Abſicht einen Streit herbei, in deſſen Verlauf er den ahnungs⸗ loſen Eberhardt und ſeine Frau durch Revolverſchüſſe ermor⸗ dete, worauf er ſich ſelbſt der Polizei ſtellte. — Beim Spfelen ködlich verunglückt. Nach einer Blätermeldung gerieten zwei zehn⸗ bis 14jährige Kinder einer Fabrikaxbeiterſn auf dem Bahnhof Haßfurt in Unterfranken unter Baumſtäm me, auf denen ſie geſpielt und die ſie zum Rollen gebracht hatten. Beide Kinder wurden zu Tode gedrückt. — Die verhängnisvolle Krawaktennadel. In Weimar fand vor einigen Wochen der 17jährige Gymnaſiaſt Norbert Friedmann auf einem Spaziergang eine Krawattennadel, die aus einer Perle und zwei Brillanten beſtand. Er fragte ein zufällig in der Nähe befindliches Ehepaar, ob ihm die Krawattennadel gehöre und gab, als er einne bejahende Antwort erhielt, ſeinen Fund ab. In Wirk⸗ lichkeit hatle, wie ſich ſpäter herausſtellte, eine Frau beim Aus⸗ ſchütteln des Teppichs die Nadel zum Fenſter hinaus geworfen. Die volizeilichen Ermittelungen ergaben, daß Friedmann die Nadel ge⸗ funden hatte. Als man ſeiner wahrheitsgemäßen Ausſage keinen Glauben ſchenkte, nahm er ſich das ſo zu Herzen, daß er ſich in ſeinem Hauſe durch einen Schuß in den Kopf kötete. Jetzt, nach mehreren Wochen, hat ſich die Wahrheit ſeiner Ausſage heraus⸗ 42—8 Gegen das Ehepaar iſt ein Strafverfahren eingeleitet worden. — Schweres Aukounglück. Die Schleſiſche Zeitung ſchreibt: Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich am Sonntag in der Nacht auf der Chauſſee von Obermerck nach Breslau. Der dem Direktor des Thaliatheaters, Stöſſel, gehörende Wagen fuhr gegen einen Bretterzaun und wurde völlig zertrümmert. Dder Inkendant der Breslauer Vereinigten Theater, Paul Barnay, wurde aus dem Wagen geſchleudert und erlitt ſchwere Kopfwunden. Der Chauffeur und ein Neffe Barnays blieben unverletzt. — Liebeskomödie. Ein in Zürich wohnender Mann im Alter von 65 Jahren, der ſich durch den Tod ſeiner Frun vereinſamt fühlte, beſchloß, wieder zu heixaten. Dabei fielen ſeine Blicke auf ſeine 75⸗ jäbnige Schwiegermuster, die ſeit Verheiratung ihret Tochter bei ihren Kindern gelebt hatte. Leider hatte er mit ſeinem Antrag kein Glück, da die noch ſehr lebenskuſtige Schwiegermutter ihre Neigung bereits einem anderen zugewendet hafte. Nun kam der Mitleid ſeiner Erkorenen wachzurufen und ſie dadurch umzu⸗ ſtimmen. Eines Abends ertönten Hilferufe aus ſeinem Zimmer, und die herbeieilende Schwiegermutter fand ihn in einer furchtbaren Blutlache am Boden liegend. Herbeigerufene Polizei bemühte ſich vergebens, die Urſache der Blutung feſtzuſtellen, es konnte keinerlei Verletzung bei dem übrigens ſtark angetrunkenen Manne entdeckt werden, ſo daß nur noch die Möglichkeit eines Blutſturzes übrig blieb. Schon ſollte ſeine Ueberführung in das ee erfolgen, als ſich das Rätſel löſte. In einer Ecke des Zimmers fan man eine Literflaſche, die noch Reſte von Blut enthielt. Weitere Nachforſchungen ergaben, daß ſich der Heiratsluſtige das Blut vom ſtädtiſchen Schlachthof beſorgt hatte, um eine Verletzung zu ſimu⸗ lieren und dadurch das Herz ſeiner Auserwählten zu erweichen, die nunmehr nach dieſem Ausgang erſt recht nichts mehr von ihm wiſſen wollte. — Die männliche Wunderfrau. Die Polizei belagerte in einem Brüſſeler Vorort die Villa des„Pilgers und Apoſtel Ehriſti“, Georg Marascaux. Georg Marascaux hatte behauptet, vermöge götk⸗ licher Eingebung kranke Menſchen heilen zu können, indem er die Krankheit auf ſich nehme. Da verſchiedene Betrugsanzeigen gegen ihn eingingen, ſchritt die Polizei zu ſeiner Verhaftung, die ihr aber erſt nach einem längeren Kampfe mit den Alhängern des Propheten und Wundertäters gelang. Als man in die Villa eingedrungen wor, entdeckte man eine höchſt geheimnispoll ausge⸗ ſtattete Kapelle, in der Marascaux einen wunderlichen Kult zelebriert hatte. Noch merkwürdiger war das Reſultat, das die körperliche Unterſuchung des Wundertäters ergab. Es ſtellie ſich heraus, daß man eine Frau vor ſich hatte. Die Erhebungen er⸗ ſaben, daß Georg Marascaux in Wirklichkeit Berta Mrazek heißt, 33 Jahre alt und die Tochter eines mit einer Belgerin verheirateten Tſchechoflowaken iſt. Die Mrazel war früher Kabarettkünſt⸗ lerin und trat im Kabarett zum„Schwarzen Kater“ auf, Im Kriege betätigte ſie ſich als Spionin. Nach dem Kriege be⸗ hauptete ſie, ſie leide an Paralyſe, begab ſich in die Wallfahrtskirche Hal bei Brüſſel, wo ſie nach ekſtatiſcher Gebärde plötzlich erklärte, ge⸗ heilt zu ſein. Von da an begann ihre Laufbahn als Wundertäter. — Eine muſteriöſe Selbſtmordgeſchichke. Eine myſteriöſe Sel h ſl⸗ mordaffaire ſpielte ſich in der oberen Geſellſchaft des exkluſtwen Boſton ab. Kapitän John A. Smuts, der fünfte Gatte der frſi⸗ heren Schauſpielerin May Johe, ein Neffe General Smuts wurde mit Schußverletzungen om Kopfe bewußtlos aufgefunden. Als er im Krankenhaus das Bewußtſein wieder erlangte, erklärte ex, daß er ſich die Wunde ſelbſt bejgebracht habe und bat die Polizei von einer Vernehmung ſeiner Frau abzuſehen. May Johe, eine be⸗ rühmte Bühnenſchönheit, beiratete zuerſt Lord Hope, trotzdem ſie die Tochter eines armen Schneiders in Pennſylvanien iſt. Durch dieſe Heirat kam ſie auch in den Beſitz des berühmten Hopediaman⸗ ten, von dem die Saae geht, daß er ſeinem Beſitzer Unheil bringt. Der nächſte Beſitzer des Hopediamanten war dann Kapitän Putnam Bradlen Strona, bekannt unter dem Namen„der ſchönſte Mann der amerikaniſchen Armee“, der mit der ſchönen Johe floh und ſie dann ſpäter heiratete. Strona bat der Beſitz des Hovediamanten, von dem er ſich bald trennen mußte, da Johe ihn verließ, ſicherlich Unheil gebracht, denn ſeine Mutter enterbte ihn, der ſonſt zum min⸗ deſten eine halbe Million Dollar geerbt hätte. Wie weit Smuts unter dem Einfluß des Hopediamanten gehandelt hat, bedarf noch der Auf⸗ klärung. Magerkeit und welke Haut ſollten namentlich Frauen beſeſtigen. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gramm echte zu kaufen, die erprobte, unſchädliche Stoffe von anſaßzfördernder Wir⸗ kung enthalten. Em. 80181 Hehallers e im Verbrauch der biſſigste u. zugleich det feinsts ſ erſcheinen können. Die angeführten Unterſuchungen über die Mondoberfläche beſitzen alſo die größte Wahrſcheinlichkeit. 1 Bekennt feine NMiarke berall usuruen Can Sehenee ves hbhert Nartscube Vgadsd von Eiferſucht geplagte, abgewieſene Freier auf den Gedanken, dass —— — —— — — 5. Seite. Nr. 544 neue Mannheimer Zeituns(mittag · Nusgabe) Samskag, den 22. November 1924 Handelsblatt Von den füddeulſchen Waren⸗ u. Produklenmärklen Mannheim, 20. November. Nachdem in der vorausgegangenen Woche Berichte ungünſtiger⸗ Art über Argentiniens Ernte und Nachrichten von Ueberſchwem⸗ mungen in Auſtralien den Markt in Auslandsgetreide ziemlich ſcharf anziehen hatten laſſen, iſt es in dieſer Woche wieder um ſo ruhiger geweſen. Die Mühlen haben vor einigen Monaten ziemlich ſtark für ſpätere Lieferung gegen ihre Mehlvorverkäufe Eindeckungen in Weizen vorgenommen. Dieſe Getreidemengen ſind ziemlich flott, zum Teil prompter als erwartet, angeliefert worden und die zweite Hand, die ähnliche Engagements laufen hatte, findet nicht ſehr willige Käufer und iſt zur Abnahme und Lagerung gezwungen. Sie verſucht ſich deshalb zu erleichtern und das Ergebnis dieſer Beſtrebungen war in dieſer Woche, daß man bei der zweiten Hand in Mannheim befindlichen Weizen um einen vollen Gulden die 100 Kg. billiger kaufen kann, als das Ausland direkt für die gleiche Ware eif Rotterdam fordert. So koſtete zuletz' Kanſasweizen II prompt cif Rotterdam 16—16,20 Fl., die zweite Hand dagegen war dafür zu 16,30. Fl. ci Für Duluth⸗Weizen lautete die direkte Forderung 16,40 Fl. cif Rotterdam, die der zweiten Hand 16,50 Fl. cif Mannheim, für Roggen direkt 15 Fl. eif Rotterdam dagegen nur 14 Fl. cif Mann⸗ heim die 100 Kilogramm. Das Geſchäft vermochte unter dieſen Umſtänden nur geringen Umfang anzunehmen und verlief auch im Inlandgetreide ziemlich unregelmäßig. Solange die ausländiſchen Kontrakte ab⸗ zuwickeln ſind, wird die Nachfrage nach inländiſchem Weizen aicht groß werden und auch Roggen kaum erheblich anziehen. Gerſte dleibt in guter heller Beſchaffenheit für Brauzwecke geſucht und wurden von Brauern und Mälzern die ſeitherigen Preiſe weiter be⸗ willigt, da wirklich gute Ware nur wenig angeboten wird. Ge⸗ ringere Gerſten aus Baden, Württemberg und Bayern ſind bei abwärts gerichteten Preiſen ſtärker angeboten, da fur dieſe Quali⸗ täten wenig Aufnahmeneigung beſteht, zumal ſie vielfach ausge⸗ wachſen und feucht eingebracht worden ſind. Für Futterzwecke aber erſcheinen dieſe Gerſten bei dem heutigen Preiſe noch zu hoch; man rechnet deshalb damit, daß dieſe nicht für Brauzwecke geeig⸗ neten geringeren Gerſten in abſehbarer Zeit billiger eingekauft werden können. Mit den Vorwochenpreiſen vergleichen ſich die letztn amtlichen Notierungen wie folgt: Weizen 24,(24,50 bis 25,00„ in der Vorwoche); desgl, ausländiſcher 28—30. 41 (28—30,50); Roggen, inländiſcher, 24%(24—24,50); ausl. 25,50—25,75 4(25,50—26,00); Braugerſte 26—28,50 4(26 bis 28); Hafer, inl., 18—20,50(18,50—21; ausl. 19,50—24% (20—24,00); Mais mit Sack 21,75—22„(21,75—22 K) je 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim. Im Mehlgeſchäft fehlte jede Anregung. Die Verbraucher ſind noch gut vorausverſorgt und ſoweit Umſätze erfolgen, gehen ſie über die zweite Hand. Die Mühlen verlangen je nach Quali⸗ät für die 100 Kilogramm Weizenmehl, Spezial 0, 38—38,50(Vor⸗ woche 38,50); Roggenmehl 35—35,50(Vorwoche 36), die zweite Hand offeriert promptes Weizenmehl mit 35„, per De⸗ zember mit 36 und per Januar mit 36,50, Roggenmehl mit 32—93—33,50„(Vorwoche 33.50%). Vom Ausland wird erſt⸗ klaſſiges amerikaniſches Vollpatentmehl mit 9½ cif Mannheim, ge⸗ ringeres amerikaniſches Mehl mit gebote lagen diesmal nicht vor, Weizenmehl mit—8,10—8,25 F, Grenze an. Futterartikel blieben in der Bei Kleie ſprach dabei die geringe Produktion, als Folge des ſchleppenden Mehlgeſchäftes mit, Oelkuchen blieben von der Land⸗ wirtſchaft geſucht und konnten gegen die Vorwoche im Preiſe durch⸗ ſchnittlich 0,50 die 100 Kg. anziehen. Außerdem beſtand gute Nachfrage nach Biertrebern, die mit 66—17,.— ohne Sack ab bayeriſchen Stationen angeboten wurden. Für hier in Mannheim eingetroffene engliſche und argentiniſche Treber wurden mit Sack 20,.— die 100 Kg. bezahlt, für engliſche und franzöſiſche Malz⸗ keime 16—16,50„ mit Sack. Trockenſchnitzel wurden zwiſchen 11—12.— die 100 Kg. ab Zuckerfabrikſtation umgeſetzt; dagegen bok man franzöſiſches jugo⸗ flawiſche Trockenſchnitzel waren mit 10 die 100 Kg. ohne Sack ab Regensburg erhältlich. Melaſſefutter hatte wieder ruhigen Markt. Die zweite Hand bleibt hier immer—2,.— pro 100 K — Verein deulſcher Oelfabriken Mannheim Nach der Goldmarkbilanz belaufen ſich die Aktiva auf 9 401 795 G. 4, die Paſſiva auf 2 261 796 Gel, ſodaß ſich das Netto⸗ vermögen der Geſellſchaft auf 2 261796 G beläuft. Die Aktiven ſetzen ſich laut Geſchäftsbericht zuſammen: 1. aus Fabriken in Mannheim⸗Induſtriehafen, Mauer, Ham⸗ burg⸗Peute, Hamburg⸗Nothenburgsort und Spyck. Die dafür ein⸗ geſetzten Werte von 7 423 393 Gell entſprechen dem Anſchaffungs⸗ wert, abzüglich der der Entwertung entſprechenden Abſchreibungen. Für die Fabriken Mauer und Rothenburgsort ſind, da ſolche außer Betrieb geſetzt und nicht mehr in Betrieb genommen werden, Werte zu Grunde gelegt, zu denen dieſe vordusſichtlich abgeſtoßen. werden können; 2. aus Waren, Faſtagen und Betriebsmaterialien im Betrage von 702 531 Gel, die unter Berückſichtigung der ſtark rückgängigen Konjunktur in vorſichtigſter Weiſe bewertet ſind; 3. aus Keſſelwagen, Kaſſa, Wechſel, Effekten und Debitoren, die zu beſonderen Bemerkungen keinen Anlaß geben. Die Paſſiven beſtehen aus Kreditaren im Betrage von 2261 796%, unter denen die ſich aus der Natur des Geſchäfts ergebenden Riſiken verbucht ſind. Der auf den 26. November einberufenen do..⸗B wird der Vorſchlag unterbreitet, das Grundkapital von 17000.000/ gleich 17 000 Aktien zu je 1000 Nennwert auf ein Grundkapital von 6 800.000%4 umzuſtellen— und zwar durch Abſtempelung jeder 8— Gebrüder Jahr Aktiengeſellſchaft Lederfabrit) Pirmaſens Aktie von 1000 auf 400 G% per Aktie— und den verbleiben⸗ den Aktiv⸗Saldo von 340 000. G% dem geſetzlichen e zuzuführen. Rheiniſche Eiſengießerei u. Maſchinenfabrik.-., Mannheim hr. In der ao..⸗V. waren 2000 Vorzugs⸗ und 51127 Stamm⸗ attien mit 53927 Stimmen vertreten. Die vorgelegte Goldmark⸗ Eröffnungsbilanz und die beantragte Umſtellung des Aktienkapitals im Verhältnis von 100: 3 wurden genehmigt. Die den Paſſiven gegenübergeſtellten Goldmarkwerte der Aktiva ergeben ein Eigen⸗ kapital von 2245 000 G4 gegenüber dem bisherigen Aktien⸗ kapital von 68 000 000 Stamm⸗ und Vorzugsaktien. Der nach Ermäßigung des Kapitals auf 2040 000 G⸗&4 verbleibende Betrag von 205 000 G I dient zu Rückſtellungen. Das bisherige Stimmen⸗ Mannheim im Markte. 8,90 angeboten. Holländiſche An⸗ je nach Qualität, franko deutſcher Berichtswoche gut gefragt. unter dem Fabrikpreis Verkäufer. So werden z. B. für Torf⸗ melaſſe 8,50„ die 100 Kg. verlangt, während die zweite Hand die Ware mit 7,.— anbietet; Haferſchalenmelaſſe bedingt 11,.— l, zweithändig 9,50—10,.—, wobei es ſich meiſt um Ware aus früheren Abſchlüſſen handelt, die jetzt abgenommen werden müſſen und daher von den Käufern unter Preis abgeſtoßen werden. Manche Mühlen waren für Weizenkleie ſelbſt bei 13,25 4 nicht mehr am Markte, wofür durchſchnittlich 12,75 gefordert werden, während die zweite Hand noch mit 1112,50% abgab; für Roggen⸗ kleie lauteten die Mühlenforderungen auf 12,75 4. Futtermehl koſtete im Durchſchnitt 16—16,50%, die Mühlen verlangten je nach Qualität für Weizenfuttermehl 17,25„l und darunter, für Roggen⸗ dunſt 16,50—17,— K. Am Rauhfuttermarkt bedangen die 100 Kg. loſes Wieſenheu—9,50, Kleehen 9,50—10,50., Preßſtroh 5,40—5,90, gebundenes Stroh 3,80—4,60. In Hülſenfrüchten lag das Geſchäft ruhig. Verlangt wurden für die 100 Kg. Linſen 355—65,— 4, gelbe Viktoriaerbſen 35—40,— A, mittelgroße Erbſen 30—35,.—, kleine oder Futter⸗ erbſen 20—25,—„, weiße üngariſche Bohnen 38—42,.— fraako Mannheim im Großhandell,. 5 Für Kleeſaaten erhielt ſich feſte Tendenz trotz kleiner Umſätze. Verlangt wurden für die 100 Kg. Provence⸗Luzerne 200 bis 250 ¼, ftalieniſche Luzerne 220—240, franzöſiſcher Rotklee⸗ ſamen 260—280, deutſcher Rotkleeſamen 220—270, Wicken 21—23,.— ab ſüddeutſchen Stationen. 5 Malz hat unveränderten Markt bei etwa gleichgebliebenen Forderungen für prima Qualitätsware mit 47—50 die 100 Kg. und etwa 4,— darunter liegenden Preiſen für geringere Sorten. Für Brennereizwecke wurden einige Waggons Malz ab Verlade⸗ kationen, je nach Qualität, mit 32—38,.— die 100 Kg. gehandelt. Das Hopfengeſchäft bewegt ſich in ſehr ruhigen Bahnen bei gegenüber der Vorwoche meiter um 10—20,— ermäßigten Preiſen, ſodaß prima grünfarbige Hopfen mit 275 l angeboten wurden. Für dieſen Hopfen beſteht ſeitens des Kundſchaftshandels noch immer etwas Kaufneigung, wogegen mißfarbige Hopfen ſtark angeboten werden und ſich wenig Käufer dafür finden, zumal die Exportmöglichkeit darin fehlt. Einige Partien elſäſſiſche Hopfen wurden ab Unterelſaß mit 270 nach Baden gehandelt; ſonſt ſind nennenswerte Verkäufe nicht bekannt geworden. Bei den Pfanzern ſind in Baden und in der Pfalz nur noch vereinzelt zurückgehaltene Beſtände anzutreffen. Dieſe ſpekulativ veranlagten Pflanzer haben ſich bis jetzt enttäuſcht geſehen, denn es ſind nicht nur die Preiſe billiger geworden, ſondern die in dieſem Jahre ſehr feucht ge⸗ wachſene Ware hat inzwiſchen auch an Gewicht verloren. Der Tabakeinkauf geht ſchleppend weiter. Bezahlt wur⸗ den für den Zentner in Plankſtadt und Oftersheim je 44.— l, Leutershauſen 35—38,— 1, Viernheim 40—45,.—, Hasloch (Pfalz) 40—45,.—. In den genannten Orten wurde vielfach nur ein Teil der Ware zu den erwähnten Preiſen abgeſetzt. In der Rauchtabakfabrikation iſt es ſehr ruhig und auch bei den Zigarrenfabrikanten haben die Aufträge nachgelaſſen. Rippen ſtark angeboten, Preiſe weichend. Das Geſchäft in badiſchen Weinen will ſich nicht recht entwickeln. Der Weingroßhandel wehrt ſich gegen die Ver⸗ ſuche, zu kleine Mengen Wein und dieſe auch noch zu früh an den Markt zu bringen, in dem Beſtreben, die Weine direkt an Wirte und Hotelbetriebe abzuſetzen. Für oberbadiſche Weißweine ver⸗ langt man 450—600 4 die 1000 Liter, für rote 400., für beſte Sorten allerdings bis 800 A. Die württembergiſchen Weine ſind infolge der pätleſe in der Ernte gut in der Beſchaffen⸗ heit, aber nur mäßig in der Menge ausgefallen und erzielen bei den Verſteigerungen der Staatsdomänen 200—230„ je 100 Liter. Die Hochwaſſer des Rheines haben ſich ſehr raſch wieder verlaufen. Es wird zwar auf der ganzen Strecke wieder gefahren, doch muß im Gebirge auf 2,20—2,30 Meter gelichtert werden. Die Beſchäftigung im Getreide⸗ und Kohlentransport iſt ziemlich lebhaft geblieben. Die Schiffsmiete beträgt zurzeit etwa —10 Pfennige, in Rotterdam 5 holl. Cents pro Tonne und Tag, der Schlepplohn ſtellt ſich von Ruhrort nach Mannheim auf 1,75 A, von Mannheim nach Karlsruhe auf 0,70, von Mann⸗ beim nach Kehl⸗Straßburg auf 1,50—1,60 die Tonne. Georg Halker. verhältnis der Stamm⸗ und Vorzugsaktien zueinander bleibt ge⸗ wahrt. Danach gibt es bei der Geſellſchaft 28 000 Stammaktien zu 20 Ge, mit je einer Stimme, 500 Stammaktien zu je 300 G mit ſe 15 Stimmen, 900 Stammaktien zu je 600 G= mit je 30 Stim⸗ men, 300 Stammaktien zu je 1500 G% mia je 75 Stimmen, 14 000 Stammaktien über je 20 Ge mit ſe 1 Stimme werden zum Um⸗ tauſch gegen 28 000 Anteilſcheine zu 10 Gel neu geſchaffen; die 2000 Vorzugsaktien über je 1000 Pel werden auf je 30 G= mit je 30 Stimmen abgeſtempelt. Die Bilanz verzeichnet Schulden und Anzahlungen mit 321 114„, andererſeits die Außenſtände mit 76858=4, bar 17175.. Material und Halbfabrikate 130 250 G/, Beteiligungen und Wertpapiere 50 766 G, Grund⸗ ſtücke und Gebäude 1 400 000%, Maſchinen und Betriebseinrich⸗ tungen 91400 G% und Mobilien 25 000 G. Die Schuldver⸗ ſchreibungen erſcheinen unter den Paſſiven noch mit 21 600.&, Hypotheken mit 21 336.Kl. Porphorwerke Weinheim⸗Schriesheim.-G. In der geſtern, Freitag, ſtattgefundenen ao..⸗V. wurde ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, das Papiermark⸗Grundkapital von 5 400 000 ½ auf ein Goldmark⸗Gründkapital von 648 000 G% um⸗ zuſtellen. Die auf 1000 lautende Aktien⸗Urkunde wird auf 120 1 umgeſtempelt. 0˙ hr. Der Aufſichtsrat beſchloß, der auf den 6. Dezember ein⸗ berufenen.⸗V. eine Herabſetzung des Aktienkapitals von 60 Mill. auf 5 540 000 Goldſſark vorzuſchlagen(Borkriegskapital 5 Mill.). Hiervon entfallen auf die 55 Mill.„ Stammaktien 5,5 Mill. GA4 die Stammaktien werden alſo im Verhältnis von 10: 1 von 1000„ auf 100. G abgeſtempelt! Die 5000 Vorzugs⸗ aktien werden auf den Goldeinzahlungswert von 40 000 G, abgeſtempelt. Als offene Rerſerve werden 38 284 G in der Goldbilanz ausgewieſen. Die Aufſtellung der Bilanz hat unter weitgehender Berückſichtigung der geſamtens Geſchäftslage ſtatt⸗ gefunden, insbeſondere ſind die einzelnen Aktippoſten, wie Liegen⸗ ſchaften, Gebäude mit Einrichtungen, ſowie die Vorräte und Außen⸗ ſtände in ſehr vorſichtiger Weiſe bewertet worden. Großhandelsindex Die auf den Stichtag, 18. November, berechnete Großhandels⸗ indexziffer des ſtatiſtiſchen Reichsamtes iſt gegenüber dem Stande am 12. November(129,7) um 1,3 Prozent auf 128,4 zurück⸗ gegangen. Geſunken ſind vor allem die Preiſe für Fette, Getreide, Zucker, Baumwolle und Rohjute. Höher lagen nament; ſich die Preiſe für Fleiſch, ferner für Kalbfelle, mehrere Textil⸗ rohſtoffe und Halbwaren für Metalle, ſowie für Gasöl. Von den Hauptgruppen gaben Lebensmittel von 125,3 auf 123,4 nach. oder um 1,9 Prozent, während Induſtrieſtoffe von 137,1 auf 137,7 oder um 0,4 Prozent anzogen. Die Reichsindexziffer für Lebenshaltungs⸗ koſten für den Stichtag 18. November hat ſich gegenüber der Vor⸗ woche um 0,1(auf 122,5) erhöht. Die Feſtſtellungen erſtrecken ſich, wie bei jeder Veröffentlichung angegeben, auf Ausgaben für Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung. Die Frage der Erweiterung der Erhebungen auf ſonſtige Lebensbedürf⸗ niſſe wird zurzeit geprüft. „Maſchinenfabrik Buckau.-G. zu Magdeburg. In der Goldbilanz per 1. Januar 1924 erſcheinen: Grundſtücke 672 487 1, Gebäude 1 742 169 ¼, Maſchinen uſw. 1 489 655 l, Modelle 1, Patente 1 /, Fabrikate 550 223, Arbeits⸗ materialien 2060 136 ¼, Bankguthaben und Schuldner 2033 147, Kaſſe 14267, Effekten 328 845 J, Aktienkapital 6 Mill. l, Reſervefonds 600 000, Unterſtützungsfonds 300 000 ½, Hypo⸗ theken 81900 und Bankſchulden und Gläubiger 1907 382 K. * Horchwerke.⸗G. in Zwickau i. 5. Wie wir hören, dürfte bei der Geſellſchaft die Zuſammenlegung derart erfolgen, daß jede Aktie über 1000 auf 180/ abgeſtempelt wird. * Bremen-Beſigheimer Oelfabriken in Bremen. Die 1000 A⸗ Aktie ſoll auf 340 G, abgeſtempelt werden. Bei der vorgeſchlage⸗ nen Bewertung der Bilanzpoſten ergibt ſich ein Ueberſchuß der Aktiven über die Paſſiven von 10 904 434. Im einzelnen er⸗ ſcheinen in der Goldbilanz: Grundſtücke 2 167 775 14, Gebäude 2 160 951 1, Maſchinen, Apparate, Gleisanlagen 3 034 380, Waggon⸗ und Auto, ark 46 392, Debitoren 949 487„1, Kaſſe 34 688, Effekten 4185 585„, Zwangsanleihe 1 4, Saaten 1 000 874, Oel, Kuchen, Fettſäure 942 986, Materialien 392 587., Aktienkapital 10 880 000, Reſerve 24 434, Obligationsanleihe 69 450, Hypothek 18 000„ und Kreditoren 3 928 824„. Der Effektenheſitz beſteht aus Aktien der Oelfabrik Groß⸗Gerau und des Vereins Deutſcher Oelfabriken Mannheim. Der Beſitz an Zwangsanleihe beträgt 47 642 000 Pel nominell. Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe . Mannheim, 21. Nov. Die Tendenz war für Induſtrie⸗ Aktien etwas ruhiger. Regere Nachfrage beſtand für Brauereien und ſtellten ſich Eichbaum auf 50., Ludwigshafener Aktien⸗ brauerei 60., Mannheimer Aktienbrauerei 30., Sinner 8786., Schwartz 24 G. und Brauerei Werger, Worms 22 G. In Badiſche Anilin⸗Aktien war Geſchäft zu 2176, ferner in Cementwerke Heidel⸗ berg 21,50, Rheinelektra 778, Freiburger Ziegelwerke 376, Zucker⸗ fabrik Frankenthal 3,3 und in Zuckerfabrik Waghäuſel zu 2,80. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 21. November Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 20. 21. Aluminium 20. 21. Elektrolytkupfer 133.50 132,75 in Barren 2,40-2,50 2, 40⸗2,50 Raffinadekupfer.23.1,24.22•.23 inn, ausl. 5,15.5,25.10.5,20 Blei.77.078.78.0,77 üttenzinn.05.5,5 5,00.-5,10 RohzinklBb.⸗Pr.)—.—. Nickel 3,15⸗3,25 3,15⸗3.25 do.(fr Verk.).69⸗9.70.,68.9,09 Antimon 1,101,12 1,10..12 Plattenzink 0,61⸗0,62 0,60⸗0,61 Silber für 1 Gr. 95,50.96,50 95.—.98.— Aluminium 2,30⸗2,40 2,302,40 Platin p. Gr.—.——.— London, 21 November(WBB) Metallmarkt.(In Oſt. f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 93. Blei 38.75 39,13 Kupfer Kaſſa 63,39 63.25 beſtſelect. 68,.75 68,.—] Zink 34.90 3475 do. 3 Monat 64,39 64,25 Nickel 185, 165,— meckſilber 11, 11,— do. Elektol. 68.25 67.75] Zinn Kaſſa 255.39 260,75[Regulus 60.— 65.— 2: Allgäuer Butter⸗ und Käſebörſe vom 19. Novbr. Die Preiſe ſind bei grünem Weichkäſe und ausgeheizter Rundkäſe Erzeuger⸗ preiſe, bei Butter, konſumreifer Weich⸗ und Rundkäſe Groß⸗ verkaufspreiſe, alſo Erzeugerpreiſe zuzüglich aller Handelszuſchläge ab Station des Börſengebietes ohne Verpackung. Marktlage: Butter 1,70—1,83, ruhig, Weichkäſe, grüne 55—60, ſehr ruhig, konſumreife 80—85, ruhig, Rundkäſe, ausgeheizte 1,05—1,25, unver⸗ ändert, konſumreife 1,25—1,50, ruhig. Schiffahrt Jrachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrork vom 20. November Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 8 Pfg. nach Rhein⸗ und Ruhrhäfen 9 ͤund 972 Pfg. ab Kanal. Exporkkohle nach Rolkerdam: 1,30 fl. bei freiem Schleppen und beſchränkter Lade⸗ und Löſchzeit. Geſchäft ziemlich ruhig. 85 Waßſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rbein-Pegel 15. 18.19. 20. 21 22, ſhedar-Hegelſ 18. 18.19. 20. 21.24. Schuſterinſel“.16.02.960.930.94.900 Mannhem.51.13 3 02.93.86 ſehl.47.23.20.15.10.08 beilbronn 660 Maxau.24.97.92.86.82.78 Mannbeim.42.06.972.86.79.73 Kaub 248..43.32.15— ſtöln.21.782.8— 232=— ———A———J————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues außs aller Welt: Wellt Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übria tedaktionellen Teil: Fr. Kircher: Anzeiaen: J. Bernhardt⸗ beseitigt sicher Ainnerduqen 7 ne Lebewolh Hornhaut a, d. Fußsohle verschwindet durch Lebewohl- Ballen-Scheiben 12 Kein Verrutschen, kein Festkleben am Strumpf— 8 In Drogerien u. Apotheken. 2 Man verlange ausdrücklich„Lebewohl“ — Schbrüh- Die Maggi-Gesellschaſt hat ifire Erzeugnisse dei Kontrolle des Di e Hy 1 Instituts der Universität Berlin, Geheimrat Protessor DI. Martin Hah are elt 8 5 Die aualitätsmarkel Achten Sie beim Einkauf genau auf den Mamen„MAGdl“ und die rot-gelbe Packung. Flelsehbrüß W eeeeeeee eee, ce be ie de en en nee o mod a00 Get meeee eeneet eee edeee cen iun eg pofqihnn eegdeeenen we avo! gog ueiumne ihee eeen de eueg znvacg pinned ugcpt dn c oce ei aut li ge gun uenpchlao ne Nunzng zaelun uoavg sunpaf„Iinue zusel Pang guvignzg I de eee eenee eeec ee ec wee eee ee e“ en a0g panegdoic latelonlo uhog zdgoad squvigngz J40%n sog daic nebzue eee eee eeen eee een eeee ieeee aedia squpign zape een eeeee ee eeen ee ee iee en oiqna dcd zpipe ecn ndeee e un Idupzgbung repuc e 8 Loaomoc Log guvignzg ueenaoſo uueg qun oucuoc soq uepidungchan mg gqupjignze usgteg usphlaig n eeen unnceneee eeeee eer e eſe eeeee et erg duho uclueu eih uo asn bunqecaegen zeuſe ands uöeicel 400 æpnp u162“ Aeihgg meee eneee eee een cenie ugcblihhnav zauel tpon iuvljjpglnvun ouusg bupag ac1 u 11 daelleg 2%8 Ueplihhng 250 i dachen eee eeee cebeee deugn ee guvianzg spninuebe Sog Sabpaog pdungdlan evg icu aapan — ege uunuggz muine ee neeene een“, Hunggzla aepgigna aunu gun Wolfueavzp daefanc detee e eeg ude Hunggcuug) 1% nupzg urr oludavzo deneu bunggaunſ) gun opol leapipa:usuubeg moenou uog jeide aiv svg oljv uunz 89 7 „uehppuogz „e eeee eeeeen ee ee eee le acee e e ee, zusgendge er ben aeheeeee ee e een eeee ee „eusce en eeeeee en ee e epeee e eeed“ n zung 4e föin ſreg zabue dbn ben„eee eee eee e nd zen ee eee ee e l aen ecee e ene Gebncp ueg een e enen kee ee e“ eee eeneg vẽ ee wee eeeeeeee aeeen wee ien ee eee 2048. 4%*padd„ung dze e ee eee eee e ne :eön eeee eeehe ene e e e uee 10 Uneazeudch uaeune cu ehc ee bern eecne a ec eee e ennece ee eene eceeee eeeee eeeeee ee n ben eeſeee een eceenegun Ae eeee pcſeeen eeee een eeee ee een en 0 eeeee eceeeeeee eene ees eieee otz) usuehe de ee een eeeeee eneu uoa Funſchgpe au aeen ee eeeeeee weeee de e been we c n eeeeeee e eend dee enee ee en ee eeeee e nn ee deee e eeeee eneee ee deng utsgerg an un— 85 buspng duppazze i ar e eee ee aee deeee deee ede en eee e eeeeeeee aie en e apne e eazoſs invda non usheenese eeeeeee eee ece 3% jl ee eceen ee e e ccce weueeeen wai zus Ind zen e iee de eee leeen ſe eec enen ee echee een eenen ee we eeen een, e:uenten ne ſe e ene ee eeeeeee ſ meeneeeee eeeeene een ed egungaqog 2 u uue en eee weee dec eee wee e eeede 61 un ue e e dee dunne eeeeebu e z 8 „ usqvg usgiel ne usgach un aeipd! 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Glaubt mir, es wird ſchließlich dazu kommen; alles weiſt ja darauf hin! Wenn erſt in der geiſtigen Würde der Menſchen Gleichheit herrſchen wird, und das wird man nur bei uns begreifen! Wenn erſt wir Brüder ein werden, ſo wird auch Brüderlichkeit ſein auf Erden! Bevor ſie aber herrſchen wird, wird man niemals Hab und Gut mit⸗ einander teilen.“ Wir alle, wir Nichtruſſen. wir eigentlichen Europäer an der Wende der Zeiten, wir alle warten auf das endliche Eintreten dieſer Gleichheit in der geiſtigen Würde des Menſchen,„von wo ſie auch“ kommen möge. Auch wir ſehen in ihr das Ziel. Tolſtoj in ſeinen Tagebüchern Von Dr. Georg Lange(München) Schon in ſeinem vor einiger Zeit erſchienenen autobiographiſchen Buche„Kindheit, Knabenalter, Jünglingsjahre“, das freilich Wahrheit und Dichtung vereinigte, konnten wir aus den Zügen des Kindes, des Knaben, des Jünglings. die Perfönlichlelt Tolſtojs ableſen, da er mit ruhiger, ſicherer Hand dieſe Erinne⸗ rungen aufgezeichnet hatte. Da war ſchon dleſe leicht zu Tränen bereite Weichheit, wie ſie noch dem Greiſe eignete, dieſelbe Gabe zu beobachten— andere und vor allem ſich ſelbſt, die zu einer roßen Bewußtheit in allen ſeinen Handlungen führte. Geradezu uymptomatiſch für Tolſtofs Art iſt damals das Vor⸗dem⸗Spiegel⸗ leben, wie er es als Jüngling trieb. Dieſelbe Spannung ſchon in leiner frühen Jugend, und gerade in ſeiner Jugend zwiſhen ſtarker elementarer Sinnlichkeit und überragender Geiſtigkeit wird hier ſhon angedeutet, die dann in ſeinem Mannesalter in umfangreichen Kunſt⸗ werken, in dem Romane:(beſonders„Krieg und Frieden“) met⸗ ſterlich zur Harmonie gebändigt, im Alter nach Erlöſung in der Religion verlangte. Am ſchönſten iſt der Sinn ſeines Lebens vor⸗ ausgedeutet in ſener Erzählung aus der Jünglingszeit, wo er, auf der Terraſſe des väterlichen Gutshauſes in warmer Mondnacht ruhend, heiße Sehnſucht nach Erfüllung ſinnlicher Liebe fühlt, zu⸗ gleich aber ſich bewußt iſt, daß ihn eine ſolche Liebe nie ganz be ⸗ friedigen kann, ſondern daß er ſich ſuchend in das Herz des Welt⸗ alls getrieben fühlt. Dieſes Schickſal des hervorragenden Menſchen, dieſes Ungenüũgen am Leben begegnet uns auch aus den Tagebüchern des Greiſes. In dieſen Tagebüchern liegen für uns allerlei Wege offen, die zur Erkenntnis des Problems„Tolſtoj“ hinführen. 8 Die Lehre des Greiſes wird darin vorgetragen, eines Greiſes, der ſein Greiſentum nicht als einen Verfall der Kräfte empfindet, ſondern als das mit dem Abwelken des Fleiſches beninnende wahre Leben, das über den Tod hinausdauert.„Leben iſt das Bewußt⸗ ſein“.. hebt er immer wieder an, rattonaltſtiſch von dem cogito⸗ ergo ſum des Descartes über Schopenhauers Weltverneinung vor⸗ ſchreitend zu der„Liebe“ als Aufhebung der Grenzen der„Indi⸗ viduation“(mit Schopenhauer zu— Als Greis ſchmäht Tol⸗ ſtoj die Kräfte der Jugend: Die Zeugung im Leben und in der Kunſt.(Siehe ſeine„Kreutzerſongte“, ſeine Schrift über die Kunſt uſw.). Und doch regt ſich immer noch und immer wieder zu ſeinem Kummer das Schöpferif he in ihm. und Werke wie„Auferſtehung“!, Hadſchl Murat“,„Das Eſcht ſcheinet in der Finſternis“ entſtehen in dieſer Zeit— faſt wider ſeinen Willen. Dieſem Menſchen iſt doch die Schönheit Lebenselement, und rührend iſt es zu ſehen, wie er 1902 in Catpra am ſchwarzen Meer von den Stufen eines Paloſtes inmitten köſt⸗ licher Gärten den Anblick des Meeres genießt⸗ und gleich darauf Reue empfindet und ſich anklagt, daß er auf Koſten der ondern dieſe Schönheit genoſſen hat.— Aber freilich treibt ihn einfach ſein Na⸗ turell— auch künſtleriſch— in die Sphäre der Bauern. Tolſtoj ſchon erlebt in ſich, kann man ſagen, den Zufammen⸗ bruch der Ziviliſation, wie er ſich heute voltzieht. In Rußland mußte dieſer Zuſammenbruch früher und furchtbarer er⸗ folgen, da hier am wenigſten die europäiſ he in der Kultur des Volkes begründet war und deshalb in der Geſellſchaft 5 groteske Formen angenommen hatte. Deshalb verfährt auch olſtef genau 1 wie ſein Lehrer Rouſſeau: er ſchüttet die Kultur mit der Zivili ation aus, er predigt romantiſch die Rückkehr zur Ratur, das heißt zu primitiven Zuſtänden. Er fordert die Aufhe⸗ bung des Eigentums— von Grund und Boden— als-· der Urſache von allem Böſen, ohne doch ſeinerſeits die Kraft zu haben, auf dies Eigentum zu verzichten— genau ſo wie der Er⸗ zieher Rouſſeau ſeine Kinder im Findelhaus aufwachſen lleß. Dies Unvermögen, den Luxus aufzugeben, war ja die eigentliche Qual ſeines Alters.„Es ift eine Schande, wie wir leben“, wiederholt er immer wieder. Dieſen Teufel ſchleppt er immer mit ſich fort in inen Tagebüchern, wie in dem Drama„Das Licht ſcheinet in der inſternis“. Er konnte ihn natürlich nicht auf ſeine Frau ob⸗ wälzen, ſo wenig Verſtändnis ſie für ihn haben mochte. Aus ſeiner Ehe hat ſich— 85 vernichtendes Urteill über das weibllche Geſchlecht ergeben, ſeine Flügek waren zu ſehr gelähmt, um ſich mit voller Kraft einem höheren Typus des Weibes zuzuwenden. Es bleibt nur bei Verſuchen dazu in den Tagebüchern. Sollte es nicht auch hier im Grunde ſo geweſen ſein wie bei den hervorragen⸗ den Dichtern des neunzehnten Jahrhunderts; bei Hebdel und bei Ibſen und bei Strindberg, daß ſie am Weibe ſchelterten? Deutlich hat Tolſtof die durch die Kultur der vergangenen Lahrhunderte begründete Herrſchaft des Weibes in der Gegenwart, zum Beiſpiel in der„öffentlichen Meinung“ erkannt und geſchrieben: nicht das Weib ſollte ſich emanzipieren, ſondern der Mann vom Welbe. Nun aber löſt und erköſt ihm alle Gegenſätze allein die reine chriſtliche Religlon mit ihrer Liebe zu Gott(den er in ſich erlebt) und der aus dieſer fließenden Nächſtenliebe, kurz geſagt: die Liebe zu dem Unendlichen, die alle erdhaften Grenzen hinwegſaugt. Dieſe Liebe, innerlichſt der Muſik verwandt(wie Tolſtof laut ſeinen Tage⸗ büchern tlef bewegt wurde von der Muſik— zu ſeinem Aerger—). im Gegenſatz zur Plaſtik, iſt weiblich, mütterlſch; und es iſt völlig begründet, daß gerade die Slawen, Doſtojewski und Tolſtof, als die weich, weiblich empfindenden, dieſe Religion, dieſe Seite des Chriſtentums wieder verkündet haben. Denn wenn ſie ſich auflehnen gegen die herrſchende Ziviliſation, Doftoſewſki und Tolſto], in ihren Hauptgeſtalten, die aus Libertins beſchtend chriſttiche Büßer geworden ſind, g⸗hen ſie zurück auf die alte ruſſiſche, das heißt religiöſe Kultur. Und hier bricht zugleich das Aſigtiſche aus ihnen hervor. Maßlos in ihrer Fretheit, maßlos in ihrer Reue, ihrem lauten Bekenntnis, maßlos ſind ſie in ihrem Zwang gegen ſich ſelbſt, in ihrem Deſpotismus gegen alle natürlichen Neigungen, gegen alle Sinnenfreude und Lebensherr⸗ lichkeit. Tolſtof verſteht nicht die andere, männliche Seite des Le⸗ bens, die in Nietzſche radikal ausgeſprochen iſt, ſie iſt ihm„Wahn⸗ ſinn“ imwörtlichen Verſtande. Aus Aſien entſprangen ſa alle welt⸗ verneinenden Religionen: der Buddhismus, das Brahmanentum, das Chriſtentum. Aber wenn wir Germanen auch wie die Griechen europäiſch fühlen und das Leben beſahen, gibt es doch in der Tiefe eine Einhelt der beiden Pole, eben in der Religion, in der Kraft, die dem Leben überlegen iſt.„Es gibt ein Mittel, Gott zu lieben: es be⸗ ſteht darin, daß man ſich liebt, das eigene göttliche„Selbſt“, daß man ſich im Leben nach deſſen Forderungen richtet, daß man ſich durch nichts betrüben läßt, daß man ſich vor nichts fürchtet und für ſich(für dieſes„Selbſt“) alles für erreichbar hält“. Dieſe Worte bauen die Brücke, über die er auch zu uns als Lehrer ommt. So liegen in ſeinen Tagebuchaufzeichnungen über Staat und Politik tlefe Wahrheiten und Werte ausgebreitet. Nach ihm kann der Kapftallsmus nicht durch den Marxiſtiſchen Soziallsmus abgelöſt werden. Zugegeben der Kopitalismus führt zum Sozialis⸗ mus; dann aber zu einem gewaltſamen. Die Arbeiter werden ge⸗ zwungen ſein, zuſammen zu arbeiten, arbeiten werden ſie weniger und der Lohn wird höher ſein. Es wäre notwendig, daß die Men⸗ ſchen in freier Gemeinſchaft arbeiteten, daß ſie lernten, viner für den andern zu arbeiten. Vom Kapitalismus lernen ſie das nicht, im Gegenteik, ſie lernen von ihm den Neid, die Gier, den Egois⸗ mus. Deshalb kann ſich durch den Zwangsverband, den der Ke pi⸗ talismus herbeiführt, nur die materbelle Lage der Arbeiter ver⸗ beſſern, aber es kann ſich durchaus kein inneres Genügen einſtellen.“ (I. 26.)„Der Deſpotismus würde aus den Händen der Kapitallſten in die Hände der Arbeiterführer übergehen.“ 5 143.) Der Feh⸗ ler der Marxiſten, wie aller polltiſchen Sozlaliſten und Kommu⸗ niſten, beſteht nach Tolſtof darin, daß ſie nicht ſehen, daß das Le⸗ ben der Menſchheit.. durch die Entfaltung der Religton bewegt wird— und nicht durch ökonomiſche Urſachen. Tolſtoj teilt das Schickſal vieler Propheten, daß die auf ſie folgende und ſich auf ſie berufende Bewegung ihnen Hohn ſpricht. Er will nicht Gewalt durch Gewalt zerſtören, ſondern durch mächtigere innere Kräfte. Er kämpft gegen den Dualismus von menſchlicher Moral und Po⸗ litik, und der Egolsmus der Völker iſt ihm nichts anderes als dyr Egoismus der einzelnen. Alle Organiſatlonen und Reformen hält er auf politiſchem wie ſozialem Gebiet für elendes Flickwerk. Ganz ernſt genommen, ols große Form des Lebens iſt er weder Sozialiſt noch Kommuniſt noch Pazifiſt, ebenſowenig wie Kant dem kategoriſchen Imperativ prak⸗ tiſche Verhaltungsregeln geben konnte, noch mit ſeinem„ewigen Frieden“ unbedingter Pazifiſt war. Tolſtof iſt rellgtöſer Denker. „Trachtet am erſten nach dem Reiche Gottes ſo wird ⸗% fol⸗ ches alles zufallen“, das iſt ſeine Lehre. Nur aus der religlöſen Tieſe kann alles Heil, alle Erneuerung quellen. Der Inhalt bildet ſich ſeine Form. Auch der Kommunismus, die Güterteflung kann nur freiwillige Oeiſtung ſein, ſonſt iſt er wertlos. Dasſelbe hat Nietzſche von feiner Seſte geſehen: nur die Beſitzenden können ver⸗ zichten, nur die Sieger können die Waffen niederlegen. Dieſe Wahrheit, die bei Tolſtof auf den letzten Grund aller Dinge geht, befreit auch die Erziehung von allem Ballaſt der Ueber⸗ lleferung. Die größte Gefahr der ſtaatlichen Erzlehung ſteht er da⸗ rin, daß man den Kindern durch Ermahnung und Zuſpruch Abſur⸗ ditäten in den Kopf ſetzt, die ſie zur Aufnahme weiterer Abſurditäten präparieren und ſie nicht nur geneigt machen, jeder Dummheit Ge⸗ ör zu ſchenken, ſondern das Aufkeimen des natürlichen Menſchen⸗ verſtandes verhindern.(21. Sept. 1902.) Er denkt dabel wohl hauptſächlich an den herkömmlichen Religionsunterricht, der die Kin⸗ der gewöhnt, ſich beſtimmte Formeln als ihre Wahrheit anzueignen und dadurch ihr wahres Empfinden überhaupt verfälſcht, ſie zur geiſtigen Unſelbſtändigkeit, wenn nicht zur Lüge und Heuchelel vor⸗ bereitet. Nach Tolſtof muß der Menſch— wie die Menf hheit— ſein religtöſes Empfinden in en e mit der leßten Ver⸗ nunfterkenntnis. Für den religiöſen Menſchen iſt eben die religlöſe Einſicht ſeine t Erkenntnis. 8 UAeus Maunbtimer Fenung(us FZeit und Leverd Aus den Tagebüchern erfährt nun auch Tolſtofs 5 zur Kunſt neue Beleuchtung. Er erkennt, daß die moderne Kunſt leinſchließlich der Literatur) ein„Amüſement für die„Paraſiten“ iſt, den eleganten Pöbel. Er vermißt in ihr den religiös⸗ethiſchen Ge⸗ halt. Er ſteht auf demſelben Punkt wie der greiſe Platen in ſeinem „Staat“. Wie Platon auf Homer und die Tragſter, ſchlägt auch er um derſelben„chriſtlichen“ Moral willen auf Beethovren und Shakeſpeare ein. Und iſt es nicht faſt dasſelbe, wenn der Zeitgenoſſe Nietzſche immer wiederholt:„Die Dichter kügen? Dabef waren ſie alle drei Künſtler.— Es iſt ein Jeichen der urwüchſigen Kraft, wenn Tolſtoj der Spätkunſt gegenüber, die Buchdruckerkunſt ver⸗ dammend, auf das Volkslied zurückdrängt; und abgeſehen von alten inhaltlichen Enigleiſungen bleibt doch eine formale Erkenninſs der Kunſt in den Tagebüchern beſtehen:„In einem Kunſtwerk iſt die Hauptſache— die Seele des Autors.“(20. Okt. 1896.) er fühlt doch die großen geiſtigen Wirkungen, die von einem anſteckenden“ Kunſtwerk ausgehen.„Jedes Menſhenleld iſt im Vergleich mit ihnen gering“, hat er einmal aufgeſchrieben. So wird auch eine ethiſch anders geartete Welt immer die Worte und Werke dieſer tiefreligiöſen Seele anerkennen. Denn über alle Inhalte des Lebens hinaus gibt es eben eine geiſtyge Form, und die allein iſt ewig. Die Ehetragödie p. J. Tſchafkowskys Senſationelle Enthüllungen aus dem Leben des berühmten ruf⸗ ſiſchen Komponiſten.— Der Schlüffel zum„Engen Onegin“ gefunden. Im Leben des berühmten ruſſiſchen Komponiſten Tſchai⸗ kowsky, des Schöpfers des„Eugen Onegin“, hat ſich eine er⸗ ſchütternde Ehe⸗ und Liebestragödie abgeſpielt, die auf ihn von ent⸗ ſcheidendem Einfluß geweſen iſt, die ihn bis ins Innerſte er⸗ ſchüttert hat, und über der bisher der Schleier eines kieſen, undurch⸗ ringlichen Geheimniſſes lag. In der von Modeſt Tſchaikowsky, dem Bruder des großen Kom⸗ poniſten, verfaßten Biographie finden ſich über Tſchaikowskys Ehe⸗ tragödie nur dieſe wenigen Zeilen:„Im Spätſommer 1877 verehe⸗ lichte ſich Peter Tſchaikowsky mit einer gewiſſen Antonina Iwa⸗ nowna Miljukowa, nach wenigen Wochen wurde die Ehe getrennk. Tſchaikowsky, der einen furchibaren Nervenanfall erlitt, wurde von ſeinem Bruder Modeſt ins Ausland nach Florenz gebracht wo er ſich nur ſehr langſam erholte; ſeine Frau hat er nie wieder⸗ geſehen.“ Jeden Kommentar indes lehnt Modeſt Tſchaikowsky ad. Nun hat der vor nicht langer Zeit verſtorbene ruſſ. Muſikſchrife⸗ ſteller Nikolai Dmitriewitſch Kaſchkin, der mit Tſchafkowsky eng befreundet geweſen war, Licht in das geheimnisvolle Dunkel von Tſchaikowskys Eheroman gebracht, unnd der deutſche Schriftſteller Oskar von Rieſemann teilt jetzt in der Zeitſchrift„Die Muſik“ (Deutſche Verlagsanſtalt, Stuttgart) die Einzelbeiten mit. die— und das iſt das Bedeutſame— zugleich den Schlüſſek für die Ge⸗ und Entſtehung des„Eugen Onegin“ ilden. Nachſtehend ſei auszugsweiſe das Wichtigſte davon mitgeteilt. Nikolai Dmitriewitſch Kaſchkin— ſo erfahren wir aus Rieſe⸗ manns Darſtellung dieſer ſeltſamen Angelegenheit— befand ſich einmal wieder zum Beſuche bei Tſchaifowsky auf einem Landgute bei Klin. Es war im zeitigen Frühjabr das Tſchairowsky ſo über alles liebte und das in Rußland tatfächlſch ſo ſchön iſt, wie keine andere Jahreszeit. Das ganze langſame, ſchlaftrunkene Er⸗ wachen der Natur unter dem ſchmelzenden Schnee iſt von unbe⸗ Reize. In dieſer weichen, ſehnſüchtigen Frühjahes⸗ ſtimmung dehnt ſich das Herz zum Zerſpringen. Die beiden Freunde waren von einem langen Spaziergang heimgekehrt und hatten ſich in zwei bequeme Lehnſtühle an den runden Tiſch des Wohnzimniers geſetzt. Schon brach die lange nordiſche Dämmerung herein. Obgleich es noch nicht ſpät war, wurde es doch ſchon allmählich dunkel im Zimmer. Man hatte die Poſt gebracht, Briefe und Zeitungen. Während Tſchaikowsky die Briefe durchlas— ſo erzählt Kaſch⸗ kin— griff ich nach den Zeitungen. Nach einer Weile bemerkte ich, daß Tſchaikowsky regungslos daſaß, den Blick ſtarr dor ſich hin⸗ gerichtet, augenſcheinlich in tiefes Nachdenken verſunken. Lange berharrten wir beide in Schweigen. Endlich wandte ſich Tſchar⸗ omsky gleichſam erwachend zu mir mit den Worten: Lies bikte dieſen Brief durch. Gleichzeitig reichte er mir die zuſammengefal⸗ teten Bogen, die er in der Hand hielt. Das erſte, was ich ſah, war die Unterſchrift:„Antonina Tſchaikowskaſa“. Der Brief war gut geſchrieben und enthielt eine Reihe glühender Beſchwörungen. Es wimmelte in ihm von Ausrufungs⸗ und Fragezeichen. Als ich den Brief bis zu Ende durchgeleſen hatte und Tſchaikowsky an⸗ blickte, ſagte er:„Nun, um alles in der Welt, wovon iſt in dieſem Brief die Rede?“ Die Frage war berechtigt, denn einen realen Inhalt hatte der Brief tatſächlich nicht. Darauf ließ Tſchaikowsky die Bemerkung fallen:„Solche Briefe ſchreiht ſie mir immer.“ Dar⸗ auf ſaßen wir noch einige Zeit ſchweigend da. Es war unterdeſſen ſo dunkel im Zimmer geworden, daß ich die Geſichtszüge meined Gegenübers kaum noch zu unterſcheiden vermochke. Ohne jede Linleitung, mit gleichmäßiger Stimme begann Tſchaikowskh nun völlig unvermittelt ſeine Erzählung die er in demſelben Toue fori⸗ führte, als folge er einem inneren Zwange. Am Anfang feiner Erzählung erwähnte Tſchaikowsky flüchtig, daß ihm im Frühling 1877 die Sängerin E. A. Lawrowskeja den Gedanken eingegehen hatte, eine Oper nach dem Stoffe des Puſchkin'ſchen Romanes „Eugen Onegin“ zu ſchreiben. Der tragiſche Konflikt dieſes Stoffes beſteht bekanntlich darin, daß der Held die Liebe eines ihm in un⸗ ſchuldvollem Vertrauen entgegenblühenden Mädchenherzens zurück⸗ ſtößt. Zu ſpät ſieht er ſeinen Irrtum ein. Als er die zur Fran herangereifte Tatjana wiederſieht und ſich nun ſeinerf befiu⸗ nungslos in ſie verliebt. weiſt ſie, die unterdeſſen die Gattin eines ungeliebten Mannes geworden iſt, ſein ſtürmiſches Werben kühl von ſich. Verzweiflung, Reue, Emſamkeit ſind das Los Oneains Im April oder Anfang Mar 1877— fuhr Tſchaikoosky aun fort— erhielt ich einen ziemlich langen Brief mit einer an mich gerichteten Liebeserklärung. Der Brief war A. Miljukowe unter⸗ zeichnet. Die Schreiberin geſtand daß die Litebe zu mir ſchon vor einigen Jahren in ihr erwacht ſei.— Ich war zu jener Zeit doll⸗ ſtändig im Banne des„Eugen Onegin“, d. h. eigentlich der.„Tat⸗ jaua“, denn ihr Brief war es hauptſächlich, der mich ſo unmider⸗ ſtehlich zur Kompoſition dieſes Stoffes hingezogen hatte. Ich be⸗ gann ſogleich damit, die Muſik zur Briefſgene zu ſchreiben. Ich folgte einer unüberwindlichen ſeeliſchen Nötigung. Ich mußte dieſe Muſik ſchreiben. In der Hitze der Arbeit vergaß ich nicht nur vollkommen das Fräulein Mikjukowa, ſondern hatte ſogar ihren Brief verloren Ich entſann mich ihrer erſt, als einiger Zeit einen zweiten Brief erhielt. Ich war ſo in meine Arbeit vertieft und hatte mich Seele der Tatjana eingefüßlt, daß dieſe Geſtalt vollſtändig! für mich geworden war. Ich liebte Tatiana und haßte Oue mir faltherzig, ja herzlos erſchien. Als ich den zweiten Brie Miljukowa erhielt, empfand ich ſo etwas wie Scham und wor zelolt entrüſtet über mein Verhalten gegen ſie. Sie beklagte es in ihrem zweiten Brief bitter, daß ſie keine Antwort erbakt und fügte hinzu, wenn ihrem zweiten Brief dasſelbe Sei ſchieden ſei, ſo bleibe ihr nichts anderes ührig, als ſich zu nehmen. In meinem Kopfe verband ſich das alles mit ſtellung von Tatjana. Mir ſchien, daß ich ſelbſt viel nicht handele als Onegin, ja ich war ebrlich entrüſtet über u. nehmen gegenüber einem Mädchen, das mich liebte. Da dem ziver⸗ ten Brief die Adreſſe der Miljukowa heigefüat war, begab ſeh mich ſofort zu ihr und ſo begann unſere Bekanntſchaft. In meiner neuen Bekannten fand ich ein beſcheidenes, nett ausſehendes Mädchen, das einen durchaus angenehmen Eindru⸗k machte. Gleich bei unſerem erſten Inſammentreffen ihr, daß ich ihre Liebe nicht erwidern könne, obaleich ſie i richtige Sympathie einflöße. Sie antwortete mir, daß jedes G fühk weinerfeits Fir ſie ihr teuer ſei und daß fte ſich gern zufrieden gähe, oder irgend etwas in dieſer Art. Ich ver; daß wir uns oft wiederſeh gehalten. In meiner Seele lebte noch immer eine aufrichtige C über das Benehmen Onegins Tatſana gegenßber. Aeßhnkſch wie Onegin zu handeln— das erſchien mir als Gipfel der Herzloſig⸗ keit... Ich war wie im Nießer. Ganz eingenommen vom Ge⸗ danken an meine Oper verbielt ſch mich allem übrigen gleichſam bewußtlos.. Ich entſinne mich genau, da durchdrungen davon war, ich dürfe niemand etwas von Beziehungen zu Antonina Iwanowna und den daraus wickelnden Abſichten ſagen Eines Abends begab ich mich zu ihr und ſagte ihr wochmals, daß ich ſie nicht liebe; wenn ſie mich jedoch trozdem geirgten wolle, ſo ſei ich bereit dazu. Sie willigte ein und unſere Hochzeit war eine beſchloſſene Sache. Ich ſagte Antonina Iwanowna, daß unſer Entſchluß ein tiefes Geheimnis bleſben müſſe Als ich den Entſchluß faßte, war ich mir weder ſeiner Tragweite bewußt, noch war mir ſein Sinn und ſeine Bedeutung klar. Ich mußte illes aus dem Wege räumen, was mich hinderte, mich reſtlos der Arbeit 50 der neuen Oper zu widmen die mein ganzes Weſen erfaß: 5 Die Petri⸗Pauli⸗Faſten näherten ſich ihrem Ende und ſch erhielt von Antonina Iwanowna die Nachricht, daß alle Vorheress tungen beendet ſeien und unſerer Vermählung nun nichts mehr im Wege ſtünde.. Ich handelte noch immer wie im Traume, Ich begab mich zu Dmitri Waſiljewitſch Raſumowskij und bat ihn, mich in ſeiner Kirche zu trauen. Seine gewohnte unendliche Gite wirkte dieſes Mal beſonders gut auf mich. Die Trauhandlung vol⸗ zog er in der ihm eigentümlichen geſchmackvollen künſtleriſch ſchönen Weiſe. Ich kam mir die ganze Zeit über wie ein völlig unbe⸗ teiligter Zuſchauer vor, bis Dmitri Waſiljewitſch nach Beendigung der Zeremonie uns aufforderte, uns einen Kuß zu geben. Dc⸗ ſpürte ich gleichſam einen ſchmerzhaften Schlag aufs Herz und micht ergriff plötzlich eine ſolche Aufregung, daß ich in Tränen Anatol, mein Bruder, bemerkte meinen Gemütszuſtand, deun ich entſinne mich, daß er mir einige aufmunternde Worte zuflüſterte. Am ſelben Abend reiſten wir nach Petersburg ab, wo wir gegen eine Woche verbrachten. Schon in dieſen Tagen wurde mir die ganze Tragweite des Geſchehenen klar und die Hoffnungskoſig⸗ VVVVVVVVVVVVVVVVTVVTVTTVVTVTVVVCCVCCGCGCCCCCcCCCcCcccCcCccCc Gdddz edun 2N Surh) Vunnde amcuuom znzn 332* r aases Laan mwr Saüce üuanee ancaunod dusun 1 den 22. Nobenber 1924 Keue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rusgabe) 9. Selte. Nr. 544 Sportliche Rundſchau der Sport des Sonntags Deulſchland— Italien ſch Im 51. Länderſpiele des Deutſchen Fußball⸗Bundes begegnen Wpaln Sonntag nachmittag im Duisburger Stadion die Na⸗ nigfa mannſchaften von Deutſchland und Italien. Nach den man⸗ Alrnen Mitzerfolgen, die der deutſche Fußball in ſeinen bisherigen pimationalen Repräſentativkämpfen, insbeſonders in den letzten liche en gegen Ungarn und Schweden erlidn mußte, iſt es ein ehr⸗ Kampf Junſch aller deutſchen Sportsleute, daß mit dem neuen ein pf eine neue Aera in der Geſchichte der D. F..⸗Länderſpiele etet werde. Das Mißgeſchick in den Repräſentativkämpfen hat ſchtefchentliche Spielſtärke des deutſchen Fußballsll in ein gänzlich iraſes Licht gebracht. Es wird hohe Zeit. daß es damit anders werde 85 unſere Stärke im Ausland überhaupt noch ernſt genommen gch der e weiß, daß es auch um ſeinen Kopf alle n. die„Pechſträhne“ nicht bald abreißt. Er hat darum ſpiel uſtrengungen gemacht, zum Spiel gegen Italien eine möglichſt anarte Mannſchaft herauszubringen. Zwar weiſt die neue wandtichaft gegenüber der in den letzten Jahren zumeiſt ange⸗ run ten Nürnbrg⸗Fürther Kombination nur inſofern eine Aende⸗ ne d auf, als vor die alte Hintermannſchaft und den alten Lauf ein ſchelr ngriff geſetzt worden iſt, aber gerade dieſe Aenderung er⸗ Aaufen uns von entſcheidender Bedeutung. Hintermannſchaft und lie.eihe in der Aufſtellung, wie ſie auch jetzt wieder vor uns un⸗ haben in der Vergangenheit ſelten oder nie enttäuſcht. Wir wallern ſofern wir„nebenbei“ auch noch auf Einheitlichkeit achten Gebot(was uns bei Repräſentativmannſchaften ſogar vornehmſtes ſchafte dünken will) kauf Beſſeres ſtellen. Vor dieſe alten Mann⸗ le chin le hat man alſo einen neuen Anariff geſtellt und zwar den det im außerordentlich erfolgreichen Sturm des V. f. R. Mann⸗ ſtarrm, den man durch Paulſen nom V. f. B. Leipzig ver⸗ ärkt hat. ein mit zig Paulſen fügt ſich in den Geſamtrahmen nicht nur durch gutes Rönnen, ſondern auch durch die Tatſache ein, daß er Meißner vom V. f. R. Mannheim, mit dem er früher in Leip⸗ einen Flügel bildete, gut eingeſpielt iſt. Tor⸗ e deutſche Mannſchaft ſpielt in dieſer Aufſtellung: ler gestuhlfauth(1. F. Cl. Nürnberg); Vert.: Müller(Fürth), Kug⸗ Fü Uürnberg); Lauf: Schmidt, Kalb(beide 1..⸗Cl..), Hagen 1 Sturm: Höger, Fleiſchmann, Herberger. Meißner lalle V. 9 MWannfeim]. MPoaulſen[Rf M Voinaioh, Unſere Elf, die nach den letzten amtlichen Nachrichten unverän⸗ bleiben ſoll, ſteht vor einer ſchweren Aufgabe. Die italie⸗ Nationalelf hat in ihren Kämpfen auf der Pariſer Olym⸗ zul im:2Spiel am Vorſonntag gegen Schweden und nicht ſca ja mit dem:1⸗Sieg in Mailand über unſere eigene Mann⸗ Augt bewieſen, daß ſie ſehr ſpielſtark iſt. Nicht allein Temperament, Aasauer und Schnelligkei ſind die Vorzüge, des italieniſchen Fuß⸗ eine ihn machen auch eine ſtetig voranſchreitende techniſche Ver⸗ gefzrrung und ein geſundes Handeln vor dem Tore des Geoners bat rlich. Auf die Aufſtellung der Mannſchaft geoen Deutſchland Men,man nach allen Meldungen, die uns erreichten, den größten 1 rraſeg. Die Wäſte ansd dem Süden morden in Dufshurg Du folgt eintreffen: De Pra; Callicaris, de Voechi; Barbierie, Nornne Alberti: Conti, Baloncieric, della Valla, Magnozzi, o. 10 Die Meiſterſchaftsſpiele am Sonntag gegenüber dem Länderkampf im Intreeſſe zu⸗ bderd Die Ausbeuter iſt auch nicht allzu groß. Zwar wird ſie in Hlez Zahl der Treffen gegenüber den Vorſonntagen kum zurück⸗ ſreiben. aber es mangelt an beſonders zugkräftigen Spielen. Kaum einem Landesverbande bringt der 23. November einen Kampf, bör in den Spitzengruppen iroendeine Aenderung hervorrufen eg nte. Nur in einigen Ganen Mittel⸗ und Südoſtdeutſchlands kann zu heftiaeren ozmnfen kammen, jedoch werden auch dieſe kaum ein Allgemeinintereſſe finden. Der dert niſche piade Schwimmſpork einem hochbedeutſamen Ereignis, dem Gefallenen⸗ teil immfeſt des.⸗Cl. 80 Berlin auf.(Totenſonntag). Die Be⸗ 0 igung an dieſer Veranſtaltung iſt ſowohl in der Qualität wie uch in der Quantität ſehr gut. Es gehen u. a. eine Reihe deut⸗ TLartet mit ſcher Meiſter wie Fröhlich⸗Magdeburg(der aus Perſien zurückge⸗ kehrt iſt), Cramer⸗Breslau, Sommer⸗Köln, Erna Murray, Alt⸗ meiſter Bathe, der öſterreichiſche Meiſter Friedberger, die Leute der Hellas Magdebug u. a. an den Start.— Eine gute ſportliche Aus⸗ beute verſpricht auch das„Verbandsoffene“ des.⸗V. Ruhrort 09, ebenfalls zahlreiche und gute Meldungen abgegeben worden ind.* m Gehſpork kommt ein 100 Km.⸗Gehen zu Mailand zum Austrag, das für uns durch die Beteiligung des deutſchen Meiſters und Rekord⸗ mannes Hähnel Intereſſe gewinnt. Hähnel ſtöößt in Mailand auf intrnationale Klaſſe, jedoch iſt unſer Meiſter von derart guter Klaſſe, daß man ſeinem Auslandsſtart mit Vertrauen entgegen⸗ ſehen kann. Der Boxſport weiſt ſeinem Terminkalender gemäß eine Reihe mehr oder we⸗ niger wichtige Veranſtaltungen auf, deren bedeutendſte jedoch wohl in Köln ſteigt. Dort ſtellt ſich unſerem famoſen Mittelgewichtler Hein⸗Domgörgen der dreifache däniſche Meiſter Chie Nel⸗ ſon zum Kampf. Der Däne iſt ein ganz hervorragender Techniker und Routinier. Domgörgen, den man heute das beſte deutſche Mitttelgewicht nennt, wird gegen den international außerordentlich erfolgreichen Nelſon ſein Beſtes geben müſſen. Am gleichen Ort kämpfen noch der deutſche Bantamgewichtsmeiſter Urban Graß und Enſel(Köln) gegen gute belgiſche Kräfte. Handball Verbandsſpiele im Bezirk Unterbaden. Am kommenden Sonn⸗ tag ſtehen ſich die vier Favoritenmannſchaften auf dem Phönix⸗ und V. f..⸗Platz ggenüber. Nach den bisher gezeigten Leiſtungen dieſer Mannſchaften kann man jeden Verein als Sieger erwarten. Da aber bekanntlich nur einer Sieger werden kann, falls nicht un⸗ entſchieden geſpielt wird. ſo wird das Glück entſcheiden. Der Sieg in dem Spiel Polizeiſportveren Heidelberg— M. T. G. wird den Mannheimern nicht zu nehmen ſein. Rugby. Rugby Main⸗Neckarkreis. Am Sonntag nachmittag finder auf dem R. G..⸗Feld in Heidelberg ein Wettſpiel zwiſchen Main⸗ und Neckarkreis ſtatt. Das bei dem ausgezeichneten Spilermateriat, das zur Verfügung ſteht, einen äußerſt intereſſanten und fairen Kampf zu werden verſpicht. H. pferdeſport »Siegreiche Hindernis⸗ und Herrenreiter. Die Liſte der ſieg⸗ reichen Hindernishockeys zeigt im allgemeinen das gleiche Bild wie im Vorjahre. Martin Oertel, der Champion von 1921 und 1923 hat auch diesmal dank des guten und zahlreichen Oswald⸗ ſchen Materials, das ihm zur Verfügung ſtand, in der Hauptſache aber durch ſeinen unbeugſamen Siegeswillen die Meiſterſchaft un⸗ ter ſeinen Kollegen darongetragen. In rund 175 Rennen ſteuerte er 53 als Sieger, alſo einen mehr als im Vorjahre, was der beſte Beweis für die gleichmäßig gute Form iſt, in der M. Oertel reitet. K. Edler hat zumeiſt in den grün⸗weißen Farben des Stalles Heinz Stahl 41 Rennen bei faſt gleicher Rittzahl wie Oertel ge⸗ wonnen. Seine ſchönſten Erfolge feierte er jedoch mit A. Gittler's Magnoli, die er allein ſechsmal zum Siege ſteuerte. H. Kuku⸗ lies, der im nächſten Jahre die Stellung von Oertel am Oswald⸗ ſchen Stall übernebmen wird, brachte es, ebenſo wie der Ungar J. Maté zu 26 Erfolgen im Sattel bei rund 85 bezw. 90 Ritten. Quglitatin ſind die Erfulage des Notzteren hüher oinzuſchätzen, der mit Eichwald und Denkſtein zahlreiche große Triumphe feiern konnte, durch den Sieg im Großen Preis von Karlshorſt auf Narr aber allem die Krone aufſetzte. H. Bismark, der Champion von 1922, iſt merklich in den Hinterarund getreten. Aus rund 80 Rennen kehrte er 20 mal als Sieger zur Wage zurück. Die Liſte zeigt weiter folgendes Bild: Eh. Schuldt 19, F. Lüder 18, R. Janek 15. Unter⸗ bolzuer, Walter Heuer, J. Stys je 14, A. Stolpe, K. Schuller, R. Klapper je 13, E. Grobbauer 12, K. Keim. E. Quade ie 10, E. Eich⸗ horn, W Köhnke. O. Wehe, E. Thalecke, O. Möller. R. Hartmanns⸗ bonn f 8, W. Ulbrich, W. Maſä, Willi Heuer, Ackermann und W. Fritſche je 7. L. Brillowski. A. Eichborn, H. Pfeiffer, H. Gröſchel, J. Burian, R. Hammer je 6. Die Herrenreiter riefen mehr⸗ fach wehmütige Erinnerungen an die glänzenden Leiſtungen der Vor⸗ v. Moßner, v. Herder uſw. das Szepter führten. Einerſeits fehlt die gute Schule, die unſere Kavallerieoffiziere in früherer Zeit durch⸗ machen mußten, andererſeits ſind die Verhältniſſe eben ganz andere geworden. Immerhin iſt es erfreulich, daß ſich diesmal ein Her⸗ renreiter bemerkbar machen konnte, der bisher wenig beachtet wurde, Herr J. v. Eckartsberg hat ſich zum erſten Male das Cham⸗ pionat erobert. Der aus Danzig herübergekommene talentierte Reiter, der über einen guten Sitz, eine weiche Hand und viel Nerv verfügt, hat die meiſten ſeiner 26 Erfolge auf Berliner Bahnen er⸗ rungen, aber inſofern viel Glück gehabt, als Herr G. Freeſe, der 18 Siege ſteuerte, durch einen ſchweren Sturz vorzeitig außer Ge⸗ fecht geſetzt wurde. Zwiſchen beiden hat ſich mit 21 Siegen, die zu⸗ meiſt im Halbblutrennen errungen wurden, Herr H. Bartels geſchoben. An vierter Stelle ſteht Herr A. v. Borcke mit 17 Erfolgen vor den Herren O. Hantke und F. Braun mit je 13, E. Staudinger mit 10, H. v. Herder, der als Trainer ſehr gutes leiſtete, W. v. Below und O. Wanmoſh mit je 9, H. Angern mit 8, Lt. v. Metſch, H. v. Peltzer, R. v. Falkenhayn und O. Könia mit je 7 Er⸗ folgen. Schwimmen * Reformen im deutſchen Schwimmſpork. Eine ſportliche Neuordnung, die auch in anderen Sportlagern große Beachtung findet, wird zurzeit im Deutſchen Schwimmverband eifrig erörtert. Man hat die Jahresbilanz gezogen und feſtgeſtellt, daß der deutſche Schwimmſport zwar in einigen Sondergebieten erfreu⸗ liche Fortſchritte gemacht hat, aber doch ſeit geraumer Zeit im inter⸗ nationalen Sinn nicht weiter gekommen iſt. Zwar hätten bei den Schwimmwettbewerben der letzten olympiſchen Spiele in Paris ein Rademacher⸗Hellas Magdeburg und ein Sommer⸗Rhenus Köln in der Bruſtlage ein ernſtes Wort für den Sieg mitgeſprochen, aber ſonſt hätten die teilnehmenden Deutſchen höchſtens auf einige Platzehren rechnen können. Während der deutſche Schwimmſport auf dem Gebiet der mittleren und langen Strecke namentlich durch die vorzüglichen Leiſtungen von Fr. Berges⸗Jungdeutſchland Darmſtadt etwas aufgekommen iſt, läßt der Vergleich mit der Extraklaſſe des Auslandes in der kurzen Strecke immer noch ſehr zu wünſchen übrig. Beiſpielsweiſe ſchwammen ſchon 1912 ein Bretting und ein Ramm beſſere Zeiten als die, in denen heute die deutſchen Meiſterſchaften gewonnen werden. Und für internationale Wettbewerbe muß man heute die 100 Meter⸗Freiſtil unter 1 Min. ſchwimmen, eine Zeit, die überhaupt noch kein Deutſcher erreicht hat! Als Abhilfsmittel, namentlich im Hinblick auf die kommenden olympiſchen Spiele in Amſterdam 1928, wird u. a. vorgeſchlagen: Verlängerung der Winterpauſe von drei auf vier Mo⸗ nate, um Zeit für Stilübungen, Ausruhen und ſachgemäßes Trainig zu finden, Verzicht auf alle Lagenkämpfe u. Lagen⸗ ſtaffeln, namentlich auf das Seiteſchwimmen des inter⸗ nal überhaupt ungebräuchlich iſt, Beſchränkung der Wettbewerbe auf die ſogenannten„olympiſchen“ Konkurrenzen: 100, 400, 1500 Meter⸗Freiſtil, Freiſtilſtaffel 4mal 200 Meter und Bruſtſchwimmen 200 Meter. Auch an eine zweckmäßigere Ausbildung der Jugendklaſſe und Verzicht auf die allzugroße Mannigfaltig⸗ keit der Wettſchwimmprogramme iſt gedacht worden. Der Deutſche Schwimmverband wird nicht umhin können, zu dieſen Reformen ſeines Sportbetriebes Stellung zu nehmen. Meſſen und Nusſtellungen Termin der Frankfurter Frühjahrsmeſſe Wir erfahren vom Meßamt Frankfurt a.., daß auf Grund ausführlicher Beratungen mit den Fachausſchüſſen das Datum der nächſten Frankfurter Meſſe ſowohl im Zeitpunkt als auch in der Wocheneinteilung geändert worden iſt. Die Techniſche Meſſe(Haus der Technik und Stände im Freien) wird diesmal ſchon am Freitag beginnen, und zwar am 17. April. Die allgemeine Meſſe beginnt, wie ſtets, am Sonntag, diesmal am 19. April, dauert aber nur bis einſchließlich Mittwoch, den 22. April. An dieſem Tage ſchließt auch die Techniſche Meſſe. Es ſei in dieſem Zuſammenhang darauf hin⸗ gewieſen, daß durch ein im Bau befindliches neues Ausſtel⸗ lungsgebäude, das größte und ſchönſte aller bisherigen Frank⸗ kriegszeit woch, in denen zuletzt die Herren y. Keller. Braune, v. Panen. Dr. Pieſe. Graf Holck. Frhr. v. Berchem, v. Egan⸗Krieger. — furter Meſſehäuſer, das Haus der Moden, endlich Gelegenheit ge⸗ boten ſein wird, weitere Ausſteller des Textilgewerbes aufzunehmen. Vugndangagn eemmmmmmememnn 3 Für jeden Geschmack und fùr jeden Geldbeutel 7 e, Weihnachtsgeschenkhe Meine 2 Schaufensler und meine neuen I2 Schaukasfen in der Hauspassage geben Innen einen kleinen Beweis meiner enormen Auswahl und meiner fabelhaſt billigen Preise. Porzellan Kaffeeservice fayence Krxistall Einige Beis piele: Gläser Metall Bestecke duz)) Hausvalt — 5 aur ö Pers, Cenorlert.90 Tafelservice .6 Pers., sc. ön. Dek. 26. Tafelservice tur 12 fetsonen.. 67.— Kuchenteller, 45 pl. Moccatassen dekoriert, von 50 Pl. an Steingut-Tafelserv. lür 6 Peisonen nut 14.50 Schalenkörbohen. 25.. Lannenuntersätee 85 ef Lonfektkörbehen...15 klerservius......90 Mursidose...45 Teekuchenplatten..40 gebäckdose 91 Deckel.25 Obstssrvics 6 Teller u. Schale 5460 Splegeluntersatz. 90 pf. 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November 1924 Vorstellung Nr. 41 Der Postillon von Lonjumeau Komische Oper in 3 Akten nach dem Französischen de Leuven und Srunswiek Musik von Adont Adam. Inszeniert: Karl Matx. Musika ische Leitung: Wernei von Bülow. Bünnenbilder von Hemz Grete. Anfang 7½ Uhr Ende gegen 10 Uhr. Personen des eisten Aktes: hapelou, Postillon Hellmutn Neugebauer Bijou, Wagenschmied Karl Mang Marquis de Corcy Hugo Voisin Madeleine, Wirtin Johanna Biesenbach Bauern u Bäue innen. Ott das Dorf Lonjumeau Zeit: 1756. Persouen des zweiten und diitten Aktes: Marquis de Corcy. Hugo Voisin Saint Phar erster Singer d. Königlichen Oper Hellmuſh Neeeene Memdor) Koryphäen der(Karl Mang 0 Karl Zöller ohanna Biesenbach Frau von Latour Rosa ihr Kemmermädcehen Helene Reffert Wo treften wir uns? , Aantterm Häbatater Mad HDortselbst kalte und warme Hetrünke zu jeder Tageszeit. Geheizte Räume! 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