— 85 —— Mikkwoch, 26. November Adugaßrelſe; In Manndeim u. Umgebung wöchentlich Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei eptl. enderung d. wirtſchaftl Verhäftniſſe notmendig werdende reiserhödungen anzuerkennen Poſtſchecktonts Nr 17590 Rettsrube.— Hauptgeſchaftsſtelle 6, 2 Geſchäfts⸗ ladenſtellen Waldhoſſtr 6, Schwetzingerſtr. 24. Gontard⸗ Ged 4 Fernſpr Nr 7941 7945,— Telegr.-Adreſſe enetalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentt zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Geit u. — Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muſik-Jeitung Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs⸗Beilage Wandern u. Neiſen Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 551 Anzeigenpreiſe nach Tariſ bei Bereuszehlung prs ein⸗ —.— Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40.. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Siellen und Ausgaben wird keine Verantwortung Aber⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſm. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene ader beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme don An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichisſt. Mannheim. Die engliſch-ägypti Der Proteſt der ägyptiſchen Kammer S; Der„Petit Pariſien“ veröffentlicht den am 24. November in der Sitzung der ägyptiſchen Kammer beſchloſſenen Proteſt gegen das Vorgehen der engliſchen Regierung, der dem Völker⸗ und und allen Parlameaten der Welt übermittelt worden iſt. Es heißt darin: „Trotz des von Aegypten für das bedauernswerte Verbrechen ausgeſprochenen Bedauerns, habs England die Gelegenheit be⸗ nutzt, die ſich ihm geboten habe, um ſeine imperialiſtiſche pokittk zu realiſieren und um auf ſeine Macht geſtützt, ſich an emem friedlichen Lande zu rächen, das einzig und allein ſich auf 5 Recht für die Verteidigung ſeiner Sache ſtütze. Die von England eigriffenen Maßnahmen berückſichtigen nicht die beſtehenden Ver⸗ ältniſſe. Sie richten ſich ſogar gegen die Wirtſchaft des Landes. Die engliſche Forderung habe nichts mit dem begangenen Verbrechen zu un. Die britiſhe Regierung habe ihre Drohung zur Ausführung ſebacht und außerdem die Zollbüros von Alexandrien beſetzt, indem le erkläre, daß das nur die erſte Maßnahme ſei von denjenigen, die ie vorzunehmen gedachte. Dieſe Eingriffe bedeuteten eine abſolute Verkennung der Rechte Aegyptens und taſteten ſeine Unabhängigkeit an. Sie ſtelle einen Fingriff in die inneren Angelegenheiten des Landes dar, eine Verletzung der Verfaſſung und eine Bedrohung ſeines Wirtſhafts⸗ lebens. Sie hätten keine Veziehungen zu den Verbrechern. Aus dieſem Grunde erhebe die Deputiertenkammer einen energiſchen Pro⸗ geſt gegen einen derartigen tatſächlichen und rechtlich unhaltbaren Akt und rufe alle ziviliſierten Nationen zu Zeugen gegen einen der⸗ artigen Imerialismus und gegen das mit dem Geiſt des Jahrhun⸗ derts und mit den geheiligten Rechten der Völker im Widerſpruch ehende Vorgehen auf. Sie richte ihren Proteſt an alle Parlamente r Welt und fordere den Völkerbund zum Eingreifen auf, um legypten gegen die engliſche Willkür zu verteidigen und ein unſchul⸗ diges Land in Schutz zu nehmen, das weiter nichts verlange als ſeine nabhängigkeit.“ Der Proteſt iſt unterzeichnet Ahned Mazlun. 5 vom Präſidenten der Kammer Der Fall Nathuſius verlin, 26. Nov.(Von unſ. Berk. Büro) Der Vertei⸗ diger des Eenerals v. Nathuüſſius hat, wie wir hören, ſich gafür eingeſetzt, daß der Repiſſonsantrag zurückgezogen, werden ſoll. Damit wäre die Vorausſetzung erfüllt, die nach fran⸗ zöſiſchem Recht für die Begnadigung beſteht. Nicht bekannt iſt hier, db der General v. Nathuſius ſelbſt ſich für dieſen Schritt ausge⸗ prochen hat. Von der deutſchen Regierung iſt jedenfalls, wie die zuſtändigen Stellen verſichern, keinerlei Druck weder nach der einen noch nach der andern Richtung auf die Entſchließung des Generals ausgeübt worden. Berückſichtigen wird man müſſen, daß s Reviſionsverfahren immerhin mehrere Monate dauern könnte, o daß bei dem hohen Alter des Generals es menſchlich durchaus verſtändlich wäre, wenn er ſich zur Zurücknahme ſeines Reviſions⸗ geſuchs entſchlöße. Die Regierung wird, ſoweit wir unterrichtet ind, vorausſichtlich weitere Schritte in Paris nicht unternehmen, 1 7 die Zurückziehung des Reviſionsantrags und die Begnadigung er olgen. Im übrigen iſt beim Reichsgericht ein Verfahreen an⸗ hängig gemacht worden, das Gelegenheit geben ſoll, die Un ſchuld es Generals einwandfrei feſtzuſtellen. das„Echo oͤu Rhin“ in Schwierigkeiten Das„Echo du Rhin“ teilt in ſeiner heuligen Nummer mit, daß es nach vierjährigem täalichen Erſcheinen aus materiellen Gründen gezwungen ſei, vom 1. Dezember ab ſein tägliches Er⸗ ſchein en einzuſtellen. Zur Begründung dieſer Mafnahme vderweiſt das Blatt vor allem auf die Tatſache, daß ſeit der Mark⸗ gabiliſierung Deutſchland das Land geworden ſei, wo die Lebenshal⸗ una die größten Ausaaben erfordere— ein Geſtändnis, das man ſich erken muß, wenn wieder einmal in der nationaliſtiſchen Preſſe Frankreichs von den allzu hohen Gehältern der Reichsbeamten und er Verſchwenduna der Reichsfinanzverwaltung die Rede iſt. Aandererſeits habe ſich mit dem Aufhören der Reaie und der inter⸗ tierten Pfänderverwaltuna der Abonnentenſtand des Blattes we⸗ entlich perringert. Das„Echdo du Rhin“ wird. wie es weiter mitteilt, dom 6. Dezember ab wöchentlich einmal als Wochenblatt in Koblenz erſcheinen. Um die Kückgabe der Wrangelflotte VParig, 26. Nov.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Wie das Echo de Paris“ aus Bijerta berichtet, hat ſich der dortige Marine⸗ präfekt, Admiral Exelmann, geweigert. einem Vertreter der Moskauer Regierung der ſich mit der Rückaabe der Wrangelflotte. die in Bijerta liegt, befaſſen wollte, zu em p fa naen Infolgedeſſen iſt der Admiral Exelman von der Pariſer Reaierung erufen worden. Der Admiral ſcheint den Standvunkt zu vertre⸗ en, daß in Tunis eine ſtarke bolſchewiſtiſche Bewegung herrſche, eshalb ſeine Weigerung gegenüber Vertretern Moskaus begreiflich rſcheint. Trotdem iſt er ohne weitere Begründung von ſeinem oſten abberufen worden. die franzöſiſchen Schulden in Amerika (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 25. Nov. Beamte des Schatzamtes erklärten, daß Sdantsfereikr Mellon in einem Viertelſahr die Wiederauf⸗ abme der Verhandlungen zur Fundierung der franzöſiſchen Schulde n. erwarte. Man weiſt darauf hin, daß dieſe Erwartung ſub auf die Beſſerung der franzöſiſchen Finanzen ſtützt. die man für 0 günſtia hält, daß man eine Balanzierung des Staats⸗ ˖ udgets für das Jahr 1925 für wahrſcheinlich hält. Es wird wei⸗ 18 darauf bingewieſen, daß Deutſchland nach dem Dawesyplan inner⸗ alb der erſten 5 Jahre verhältnismäßia geringe Jahreszahlungen zu leiſten habe und daß daher Frankreich eine Regelung verlangen ird, die praktiſch einem Moratorium für ſeine Krieasſchulden Aeichkommt. Man erwartet, daß die Kommiſſion der Vereinigten daaten ſich dieſen Araumenten nicht verſchließen würde. je Jpannung Eine Mahnung Jaghlul Paſchas Nach Londoner Meldungen hat der neue ägyptiſche Miniſter⸗ präſident Zirwa Paſcha geſtern dem engliſchen Oberkommiſſar Lord Allenby die Zuſage gemacht, daß die neue ägyptiſche Re⸗ gierung alles tun werde, um die Mordbanden, die verſuchen, den Konflikt mit England durch Terror zu löſen, auszurotten. In Anweſenheit des neuen ägyptiſchen Miniſterpräſidenten hielt der zurückgetretene Zaghlul Paſcha in Kairo eine Rede, in der er ſeine nationaliſtiſchen Anhänger aufforderte, ruhig an die Arbeit zu gehen, Demonſtrationen zu unterlaſſen und es der Re⸗ gierung zu überlaſſen, einen Ausweg aus den Schwierigkeiten zu ſuchen. Zaghlul Paſcha ſagte, daß er die Führung der nationali⸗ tiſchen Partei niederlegen werde, falls ſeine Anhänger ſeinen Rat nicht befolgten. Eine engliſche Geſandtſchaft in Kairo Nach einer Londoner Drahtung der„Voſſiſchen Zeitung“ ſoll bie engliſche Regierung beabſichtigen, den ehemaligen Geſchäfts⸗ lzäger in Konſtantinopel Henderſon mit dem Range eines Ge⸗ ſandten nach Kairo zur Unterſtützung Lord Allenbys zu entſenden, um damit zu bekunden, daß die engliſche Regierung ge⸗ willt ſei,„im Rahmen der üblichen diplomatiſchen Verhandlungen“ mnit Aegypten zu verkehren, wenn dieſes ſich füge. Ikalien und der Konflikt Der„Meſſagero“ ſchreibt: Italien werde, ſoweit man an⸗ nehmen könne, in der engliſch⸗ägyptiſchen Angelegenheit ſtrenge Reutralität beobachten. Italien werde den Völkerbund nicht damit beſchäftigen und denke auch nicht an ſeine Intervention, die die heute akute Kriſis verſchärfen könne. Obwohl Italien direkt an dem Vorgehen intereſſiert ſei, wolle es das engliſche Beiſpiel vom Porjahre nicht nachahmen, aber angeſichts der Herzlichkeit mit der es mit den beiden Streitenden verbunden ſei, wünſche es eine direkte Verſtändigung zwiſchen Aegypten und England und daß England ſeine internationale Verantwortlichkeit berück⸗ ſichtige. Im Feichen der Handelsverträge Gule Fortſchritte in London London, 26. Nov.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) Die Konferenz zwiſchen den deutſchen und engliſchen Sachver⸗ ſtändigen zur Auffetzung eines Handelsvertrages wurden geſtern fortgeſetzt. Dieſelbe nimmt einen dauernd freund⸗ ſchaftläichen. Verlauf und man erwartet in Konferenz⸗ kreiſen, daß ſie zu einem erfolgreichen Ziele führen werde. Die Frage des Handelsvertrages und der 26proz. Zölle wird getrennt behandelt. Es wurde den britiſchen Unterhänd⸗ lern klar gemacht, daß die deutſchen Delegierten den Handels⸗ vertrag nur dann unterzeichnen könnten, wenn die 20proz. Zölle abgeſchafft würden. Die britiſche Regierung hat hauptſächlich nur deshalb Intereſſe an dieſen Zöllen, weil ſie das einzige Mittel ſind, bares Geld für die Reparationen in die Hand zu bekommen. Die deutſche Delegation hofft, daß es hierüber zu einer Einigung kommen werde. Da aber die Angelegenheit ſehr komp⸗ liziert iſt, dürften die Verhandlungen noch einige Tage dauern, bis der Vertrag unterzeichnet werden kann. Verſtimmung in Polen Ueber die deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsver⸗ handlungen wird der„Frankf Ztg.“ aus Warſchau berichtet: Die lange Krankheit des zu den Verhandlungen mit Polen über den Handelsvertrag beſtimmten Herrn v. Skockhammer und die dadurch erforderliche Verſchleppung des Beginns der Verhand⸗ lungen verſtimmen in Polen ſehr. Man befürchtet, daß nicht mehr genügend Zeit zu Verhandlungen bleibt, da ſchon am 10. Januar 1925 die einſeitige Verpflichtung Deutſchlands, Polen als meiſt⸗ begünſtigte Nation zu behandeln, abläuft. Falls ein Vertrag bis dahin nicht zuſtandekommt, will Polen 100prozentige Maximal⸗ zölle auf die deutſchen Importwaren legen, was allerdings an⸗ geſichts der Gegenmaßnahmen, die dieſer Schritt hervorrufen würde, höchſt bedenklich iſt. Deutſchland und der völkerbund Berlin, 26. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Völkerbund rechnet man, wie in ſozialiſtiſchen Kreiſen verlautet, mit einem Aufnahmegeſuch Deutſchlands für die De⸗ zember⸗Tagung des Völkerbundsrats in Rom. Es heißt, daß ent⸗ ſprechende diplomatiſche Verhandlungen bereits zwiſchen Rom und den alliierten Hauptſtädten ſowie Berlin eingeleitet ſeien. Auf jeden Fall würden kongrete Vorbeſprechungen in Rom einſetzen, zu denen Deutſchlands Vertreter hinzugezogen werden dürften. Ddie Moſſulfrage Die vorn kurzem in Brüſſel ernannte Moſſularengkom⸗ miſſion hielt ihre zweite Sitzung unter Teilnahme von Be⸗ amten und Sachverſtändigen des Departements für den mittleren Oſten des Kolonialamtes im enaliſchen Foreian Office ab. Nach Beendigung der Sitzung werden die Kommiſſare wahr⸗ ſcheinlich am Freitaa nach Amerika und Moſſul abfahren. Loòͤges Nachfolger (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 26. Nov. In hieſigen politiſchen Kreiſen er⸗ wartet man, daß zum Nachfolger des verſtorbenen Senators Lodge der Senator für Kanſas, Charles Curtis als Führer der republi⸗ kaniſchen Partei im Senat beſtimmt wird. Curtis wurde 1860 in Topeka(Kanſas) geboren. Er iſt von Beruf Dem Kongreß gehörte er ohne Unterbrechung von 1898 bis 1907 an. Ehe ſein Mandat in der Legislaturperiode 1907—1909 erloſch, wurde er in den Senat gewählt, dem er mit kurzen Unterbrechungen ſeitdem angehörte. „Houghton wieder in Berlin. Dder amerfkaniſche Bot⸗ ſchafter Houahton iſt aus ſeinem Urlaub aus Paris nach Berlin zurückgekehrt und hat ſeine Amtsgeſchäfte bereits aufgenommen. Das Miniſterium Namek Das Spiel mit der Donauföderakion (Von unſerem Wiener Vertreter) Wien, 24. Nov. Neue Regierungen ſollen nach ihren Taten und nicht nach ihren Programmreden beurteilt werden. Lockende Worte ſind billig, aber nicht ſie, ſondern die praktiſchen Erfolge entſcheiden Deshalb beſagt es nichts, daß ſich das neue öſterreichiſche Miniſte⸗ rium nicht mit tönenden Verheißungen, ſondern mit einigen knappen Erklärungen eingeführt hat. Der Bundeskanzler Dr. Ramek, der wahrlich kein leichtes Erbe übernimmt, iſt jeder Reklame— auch der für ſich— abgeneigt und ein Mann der ruhigen, ſachlichen Ar⸗ beit. Deshalb hat er ſich im Nationalrat eigentlich auf die Beteue⸗ rung beſchränkt, daß er die Geſchäfte„im Geiſte der bisherigen Regierung“ fortführen werde, daß an dem Genfer Werk, an der Sanierung,„mit unverbrüchlicher Konſequenz“ feſtgehalten werden ſolle und daß er die„herrlichen Beziehungen zu allen Ländern, zu den Nachbarſtaaten und insbeſondere zum Deutſchen Reiche auch weiterhin zu vertiefen und auszugeſtalten“ gedenke In demſelben Sinne äußerte ſich der neue Bundeskanzler etwas ſpäter beim Empfange der Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe. Etwas verſchwommener lautete das, was Dr. Ramek zu dem in der letzten Zeit ſo bedeutſam gewordenen Problem vor⸗ brachte, wie das Verhältnis zwiſchen dem Bund und den neuen Ländern, die ihn bilden, zu geſtalten ſei.„Ich bin Föderaliſt“, rief er aus, allein er fügte hinzu:„Ich ſtehe auf dem Boden der Bun⸗ desverfaſſung“ und„ich bekenne mich zu dieſem Staat“. Die Oppo⸗ ſition nahm die Regierung Ramek auffallend freundlich auf. Dr. Renner, der frühere Kanzler, der im Namen der Sozialdemokraten ſprach, meinte:„Wir wollen abwarten“. Jedenfalls machte er das Zugeſtändnis, daß das Genfer Uebereinkommen ein Staatsvertrag und als ſolcher für Oeſterreich bindend ſei. 5 Der Auftakt war alſo vielverſprechend. Wie wird ſich aber das weitere Spiel geſtalten? Oeſterreich hat einen ſtarken Miniſter⸗ konſum. Auch wird es nicht leicht gelingen, den Platz des Dr. Seipel voll auszufüllen, denn dieſer Staatsmann iſt unbeſtritten einer der ſtärkſten Perſönlichkeiten, die in der Donaurepublik zu finden ſind, ſchlau und klug, kühl überlegend und zielbewußt⸗. Bundeskanzler Dr. Raniek, der allerdings ſchon zweimal auf Mi⸗ niſterfauteuils ſaß, gilt trotzdem noch als faſt unbeſchriebenes Blatt. Er wird erſt zeigen miüſſen, was er kann und ob er zu führen ver⸗ ſteht. An gutem Willen fehlt es ihm gewiß nicht. Jedenfalls dürfte es für Dr. Ramek, der bisher in Salzburg als Advokat wirkte, nicht ganz einfach ſein, ſich neben dem neuen Miniſter des Aeußeren Dr. Mataja und dem neuen Finanzminiſter Dr. Ahrer voll durchzuſetzen, denn beide genießen den Ruf einer nicht geringen Eigenwilligkeit und Entſchloſſenheit. Dr. Mataja, der ſchon einmal Miniſter des neuen Oeſterreich war, iſt ein beſchäftigter Wiener Advokat, ein Mann, der Beziehungen und als Heißſporn gefürchtet. Doch ſeiner Geſchicklichkeit dürfte es nicht allzu ſchwer fallen, nun den zugeknöpften Diplomaten vorzuſtellen. Dr. Heinrich Mataja hat einen Bruder, der im alten Oeſterreich Miniſter war; ſeine Schweſter hat als Schriftſtellerin— unter dem Decknamen Mariot — eine ziemlich enſehnliche Gemeinde von Verehrern und Ver⸗ ehrerinnen. Für Wien iſt Dr. Ahrer eine ziemlich fremde Figur. Dieſer Günſtling des mächtigen Landeshauptmanns der Steier⸗ mark Prof. Dr. Rintelen kommt aus Graz. Er der Führer der Föderaliſten ſoll jetzt zentraliſtiſche Finanzpolitik machen Es wird ſich aber erſt erweiſen müſſen, ob es nicht zu kühn geweſen iſt, den Bock zum Gärtner zu verwenden. Dr. Ahrer zählt erſt 37 Jahre; bisher gab es bloß einen etwas jüngeren Finanzminiſter Prof. Dr. Schumpeter, von dem die gegenwärtig heißumſtrittene Verordnung vom März 1919 mit der Formel„Krone iſt Krone“ ſtechmmt. Dr⸗ Ahrer hat überhaupt eine fabelhaft raſche Karriere hinter ſich. Kehrte er doch vor dem Kriegsende als politiſch völlig unbekannter Austauſchgefangener heim, was nicht hinderte, daß er im Mai 1919 bereits Landeshauptmann⸗Stellvertreter in Steiermark wurde. 1920 gründete er mit Rintelen zuſammen in Graz eine Bank, als deren Vizepräſident er miät dem wirtſchaftlichen und finanziellen Getriebe in Berührung trat. Schneidigkeit und Mut, verhalfen dem jetzigen Finanzminiſter zu ſeinem Aufſtieg. Um ſich auf der Höhe zu be⸗ haupten, wird es jedoch noch anderer Fähigkeiten bedürfen. Die Regierung Ramek ſtützt ſich gleich dem Kabinett Seipel auf die Chriſtlichſozialen und Großdeutſchen. Als das frühere Miniſterium fiel, ſchien es, als würde die großdeutſche Partei die Mitverantwortung nicht mehr übernehmen, zumal da ſie, wie ihr Führer Dr. Dinghofer bei der Debatte über die Programm⸗ rede im Parlament am Donnerstag beſonders betonte,„nicht nur für die Wahrung, ſondern für die Stärkung der Bundeseinheit“ ein⸗ tritt. Schließlich, ſiegte aber das Pflichtgefühl die Ver⸗ trauensmänner gaben ihre Zuſtimmung zum Eintritt Dr. Wabers (Vizekanzler) und Dr. Schürffs(Handelsminiſter). Und dies, ob⸗ wohl es parteipolitiſch viel bequemer geweſen wäre, die Hände in Unſchuld zu waſchen und es anderen zu überlaſſen, den Kampf für die Sanierung allen Schwierigkeiten und Tücken des Schickſals zum Trotz fortzuſetzen. Vor allem wäre es Sache jener Frondeure ge⸗ weſen, die das Kabinett Seipel zu Fall brachten, in den ſauren Apfel der Verantwortung, des Regierenmüſſens zu beißen. Doch die ungeſtümen Föderaliſten, die Prof. Dr. Rintelen, Dr. Stumpf, Dr. Kehrl zeigten keine Luft, im kritiſchen Augenblicke einzu⸗ ſpringen, weil ſie zu genau wußten, wie unmöglich es wäre, die Herrſchaft der Länder über den Bund, der Glieder über den Ge⸗ ſamtkörper in Oeſterreich zu verwirklichen. Jetzt gibt man ſich aller⸗ dings Mühe, den Mantel chriſtlicher Nächſtenliebe über die jüngſte Vergangenheit zu breiten und die Erzeugniſſe ſo darzuſtellen, als wäre Dr. Seipel nicht von eigenen Parteifreunden geſtürzt wor⸗ den, ſondern als hätte er den Platz des Bundeskanzlers freiwillig verlaſſen, um— wie das ſein Nachfolger ausdrückte— führend in der Heffentlichkeit zu wirken“. Als ob ein Miniſterpräſident dem Veilchen gliche, das im Verborgenen blüht, als ob der Parteiführer der Chriſtlichſozialen, der ſetzt Dr. Seipel wieder iſt, mehr Geltung hätte, als ein Bundeskanzler. Die neue Regierung wird bald zu einer Frage Stellung nehmen müſſen, die gegenwärtig die Oeffentlichkeit ſtark beſchäftigt, zur ſo⸗ genannten Donauföderation. Nach dem Umſturze herrſchte bei den Nachfolgeſtaaten das Beſtreben vor, alle Zuſammenhänge mit dem was war, zu zerſtören und auch in wirtſchaftlicher Hinſicht eigene Wege zu gehen. In Deutſch⸗Oeſterreich aber träumte man von dem Anſchluß an Deutſchland. In der letzten Zeit tauchten jedoch immer wieder Gerüchte auf, daß Dr. Beneſch an der Errichtung einer wirtſchaftlichen Donauföderation arbeite, das heißt die Er⸗ neuerung des einheitlichen Wirtſchaftsgebietes des alten Oeſter⸗ reich⸗Ungarn in irgend einer Form verſüche. Von Prag kamen frei⸗ lich die ſchärfſten Dementis und zuletzt ſprach, ein dem tſchecho⸗ flowakiſchen Miniſter des Aeußeren naheſtehendes Blatt von des Donauföderation als von einer„Dummheit“, Umſo auffälliger iß Paß erhalten, unter der Vorausſetzung der Beibringung aller Nach⸗ und glaubte ſie gut verwahrt. ſeicht eniſchließt du dich dann eher, zu helfen. Ich nehine m, deine eine, die ihm beſonders gefiel und die er mit hinunternehmen wollte, 2. Seite. Nr. 581 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗usgabe!] iſt es, daß die Idee nun gleichzeitig von der„Times“ und vom „Temps“ aufgegriffen und befürwortet wird, ja daß das große an leitender Stelle auf die Tſchecho⸗Slowakei ge⸗ radezu einen Druck auszuüben ſucht, dem Wirtſchaftskrieg der Nach⸗ folgeſtaaten, der noch verhüllt beſteht, ein Ende zu bereiten. Allerdings eine Donauföderation iſt keine ſo einfache Sache. Dr. Seipel hat ſie für Oeſterreich am 30. September d. J. abgelehnt und auch ſonſt fehlen derzeit alle praktiſchen Voraus⸗ ſezungen. Was not kut iſt eine verſtändige Wirtſchaftspolitik, ein Miederreißen der im vorigen und in dieſem Jahre aufgerichteten Zolltarifmauern und eine Abkehr vom Verbotsſyſtem. Ein neuer Geiſt iſt wünſchenswert, nicht eine neue Form. Was man in Paris und London mit der wirtſchaftlichen Donauföderation vorhat, läßt ſich bloß ahnen. Auch iſt nicht genau zu ſagen, wie ſich Dr. Beneſch wirklich zu dem Problem ſtellt. Ableugnungen ſind ja manchmal Beſtätigungen. Wie immer: die Aufrichtung irgend eines Protek⸗ korats über Mitteleuropa oder gar die Schaffung eines neuen Hlocks, der ſich vielleicht eines Tages gegen Deutſchland verwenden ließe, iſt eine Utopie und muß eine Utopie bleiben. N. Ch. 2 „Los Angeles (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſbington, 26. Nov. Die Taufe des„L. Z. 126“ auf den Namen„Los Angeles“ fand mit beinahe zweiſtündiger Verſpätung ſtatt, die durch die ſchwierigen Landuygsverhältaiſſe verurſacht wurde. Der Taufakt wurde ſofort nach der Landung von Frau Präſident Coglidge vorgenommen, die durch Ziehen einer Schnur eine Schar von Tauben, die ſich im Vorderteil des Luftſchiffes befanden in Freiheit ſetzte. Der Feier wohnte Präſident Egolidge, Narineminiſter Wilbur, das diplomatiſche Korps und hiele hohe Offiziere der Armee und der Marine bei. unter ihnen Kontreadmiral Maffett. Eine rieſige Zuſchauermenge wohnee der Taufe des Luftſchiffes bei, an deſſen ſilberglänzender Hülle der neue Name„Los Angeles“ in großen Lettern in den amerikaniſchen Farben angebracht war. Die Offiziere des„Los Angeles“.den hei den ſchwierigen Landungsmanövern von den an Bord befind⸗ lichen deutſchen Offizieren beraten und beſtens unterſtützt. Eine Rückſahrt mit Hinderniſſen Oakehurſt, 26. Nop. Ddas Wetter war der neuen„Ios Angeles! auf der Rückfahrt von den Tauffeſerlichkeiten nicht ganz ſo günſtig wie auf der Hinfahrt. Die Landung in Lake⸗ hurſt, die um 9½ Uhr amerikaniſche Zeit, been digt war, gelang wegen der widrigen Windvorhältniſſe erſt nach vier pergeb⸗ lichen Berſuchen. Unter den Paſſagieren befand ſich Kontre⸗ Admiiral Moffett, der Chef der äronautiſchen Abteilung des Marineminiſteriums. Moffett äußerte ſich enthuflaſtiſch über die Fahrt in der„Los Angeles“ und machte bekannt, daß das Luftſchiff gleichfalls ſhon während der erſten Wintermongte nach Panama fliegen würde. Für das Frühjahr 1925 iſt beabſichtigt mit der„Los Angeles“ eine weitere OZzean⸗-Ueberfliegung mit dem Ziele England zu machen. Eine Nordpolexpeöſtion im Jeppelin eBerlin, 26. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Der„B..“ wird aus Stockholm gedrahtet: Ein Berichterſtatter der„B..“ hatte eine Unterredung mit Fridſoff Nanſen über die geplante Nordpolerpedition, die der deutſche Luftſchiffkommandant Bruns mit einem Zeppelin durchführen will und an der ſich auch Nanſen beteiligen ſoll. Nanſen beſtätiate, daß es ſein Entſchluß ſei, an der geplanten Nordpolexpedition des deutſchen Luftſchiffkom⸗ mandanten Bruns teilzunehmen. Es handle ſich jedoch vorläufig um Jukunftspläne. da ein au ſolchen Erperimenten cgeeianetes Luftſchiff erſt beſonders gebaut werden müſſe und man auch aus anderem Grunde damit zu rechnen baobe. daß ſich die Erpedition krüheſtens im Sommer 1927 verwirklichen laſſe. Die Exvpedition ſei als ein internationales Unternehmen gedacht. AUrngewohntes polnſſches Entgegenkommen Der polniſche Innenminiſter hat, wie wir erfahren, eine Verordnung erlaſſen, die von außerordentlicher Bedeutung für die Beſſerung der deutſch⸗polniſchen Beziehungen iſt. Durch einen Kunderlaß hat der Miniſter den untergeordneten Behörden den Auftrag gegeben, ſchon heute por der Ratifi⸗ kation die zwiſchen Deutſchland und Polen in Wien geſchloſſene Konvention vom 30, Auguſt 1924 zu beachten, insbeſondere ſich aller Anordnungen zu enthalten, die mit der Konnention in Wider⸗ pruch ſtehen, Beſonders ſoll allen Perſonen gegenüber, die unter die Konvention fallen, jede behördliche Maßnghme unterbleiben, die hetrifft: Wegnahme von polniſchen Päſſen, Zwang zur Beſorgung deutſcher Päſſe, bezw. polniſcher Aufenthaltsgenehmigung, Aus⸗ weiſung von Optanken, ſofern ſie ſich nicht läſtig gemacht haben, Eiguidierung von Vermögen uſm. Außerdem ſollen Perſonen, die auf Grund der Konvention ater polniſche Staatsbürger werden, ſchon heute einen polniſchen weiſe, daß ſie die Bedingungen der Konvention erfüllen. Die Päſſe ſollen vorläufig aber nur auf etwa 3 Monate gegeben werden, da chließlich alle genannten Anordnungen von der erſt noch zu voll⸗ Marx und Streſemann Keine Differenzen hinſichllich der Außenpolitik Im überfüllten Trevixis⸗Scgal in Trier ſprach geſtern Reichskanz⸗ ler Dr. Mar ler ging unter anderem auf die Preſſe⸗ voröffentlichu ngeblche Mein ungsverſchiedenheiten im Kabinett bez f itek ein und betonte mit Nach⸗ druck, daß d⸗ einungsverſchiedenheiten in den wichtigen ar volitiſchen Fragen nicht beſtehen. Das Kabinett ſei in der B ilung der Ziele und in der Außenpolitik heute noch gegau ſo ein ſtets und wie auch die Delegierten auf der Lon⸗ enz einig geweſen ſeſen. Gewiß gebe er die Mög⸗ die MNotive, die für die einzelnen Kabinettsmitgliede: 1 der immer konequent hrten Außenpoltik zu entſchließen nicht immer die glei⸗ chen g⸗weſen ſeien. Man ſolle keine Meinungsverſchiedenheit kon⸗ ſtrui⸗ren, die tatſächlich in den grundlegenden Fragen der ußen⸗ rolitik nicht vorhanden ſeien. Das Dawesgabtommen wird von uns ebenſo loyal durchgeführt werden, wie wir es von unſeren anderen Partrien erwarten. Das ſei der Weg zum Ziele, zum vielleicht langfamen, aber ſicheren Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft und deutſchen Freiheit. Ueber die Aufwertungs⸗ frage äußerte der Kanzler, daß die Regierung alles tun werde, was in ihren Kräften ſtehe, daß aber nichts übermenſchliches von ihr verlangt werden könne. Die übrigen Ausführungen des Kanzlers decken ſich im allge⸗ meinen mit ſeinen Aeußerungen in Köln, über die wir berichtet haben. —* „Demokratiſche Außenpolitik Das demokratiſche Huldigungstelegramm an Wilſon Die deutſche demokratiſche Partei richtete am 27. November 1918 ein Huldigungstelegramm an Wilſon, in dem ſie jede Gemein⸗ ſchaft mit jenen deutſchen Volksgenoſſen ablehnte, die an ein ſtarkes Deutſchland geglaubt hatten. In dem Telegramm heißt es wörtlich: „Zu uns gehören diejenigen, die, ſoweit es bei der drückenden Zenſur irgendwie möglich war, den Militarismus und die Gewalt⸗ politik bekämpft haben, und es ſtehen uns alle fern, die als Agitatoren des Nationalismus u. der Croberungs⸗ gier und als Anſtifter des Unterfeebdotskriege; aufgetreten ſind. Wir haben den aufrichtigen Wunſch. gemeinſam mit den Demokraten aller Länder das neue Menſhheitsgebäude und den Völkerbund auf der Grundlage der Gerechtigkeit zu er⸗ richten, aber dieſes Beſtreben mird heute, wo die deutſchen Machthaber geſtürzt ſind, durch diejenigen unſerer Gegner geſtört, die niemals von Verſöhnung etwas miſſen wollten und den von uns immer bekämpften Alldeutſchen geiſtesverwandt ſind.“ Im November 1918 hat das deutſche Volk manches Beiſpiel eines plötzlichen würdeloſen Geſinnungswechſels er⸗ lebt. Das vorſtehende demokratiſche Hüldigungstelegramm iſt eines der auffälliaſten. Für ſeine innerliche Verlogenheit zeugen folgende Tatſachen: Am 22. März 1916 hatte der Demokrat von Payer dem zurückgetretenen Staatsſekretär von Tirpitz öffentlich den Dank „für ſeine Unermüdlichkeit und für ſein Streben, die Ueberzeugung von der Bedeutung der Flotte in weitere Volkskreiſe zu verbreiten.“ Der Demokrat Haußmann bezeichnete am 10. Oktober 1917 Wil⸗ ſon als den Hauptſchuldigen an der Verlängerung des Krie⸗ ges und der Demokrat Fiſchbeck erklärte im Hauptausſchuß des Reichstages noch am 24. Januat 1918:„Eine elſaß⸗lofh⸗ ringiſche Frage gibtes für uns nicht.“ Kaum waren 8 Letzte Meldungen Lohnkämpfe im elſäſſiſchen Kalibergbau 2: Saarbrücken. 26. Noy.(Eig. Meldung). Die Gewerkſchaften der oberelfäffiſchen Kalibergwerke beſchloſſen, wegen Nicht⸗ bewilliauna geſtellter Lohnforderungen in den Ausſtand zu treten. Der Streik umfaßt über 6000 Kalihergarbeietr. Verurteiller Kriegsverräler München, 26. April. der Strafſenat des Oberſten Landesgerichts München einen ehemali⸗ gen Kanonſer des 6. bayeriſchen Reſerpe⸗Feldartillerie⸗Regi⸗ ments zu 10 Jahren Zuchthaus, weil er im April 1918 aus der Beohachtungsſtelle ſeiner Batterie zu den Franzoſen übergelaufeg war und die deutſchen Batterieſtellungen nerraten hatte. Wegen Kriegsperrats verurteilte Labourführer Gompers wiedergewählt (Spezialkabeldienſt der United Preß) El Paos(Texas), 25. Nov. Der Kongreß der„american federgtion of labour“ der größten Spitzenorganiſation der qgmeri⸗ kaniſchen Gewerkſchaften, hat den bisherigen Präſidenten Samuel Aus der Reichskagswahlb mittwoch, den 26. November 1924 die deutſchen Machthaber geſtürzt, da ſandten die Demokraten eln Huldigungstelegramm an Wilſon, der ein c Jahr ſpäter ſeinen Namenszug als erſter unter das Verſailler Diktat ſetzte. Eine demokraliſche Glanzleiſtung Der„Lok.⸗Anz.“ Nr. 457 ſchreibt: Die Liga für Menſchen⸗ rechte verbreitete kürzlich in Weimar ein Flugblatt, das unter anderem folgende Sätze enthielt: „Jedermann, der wirtlich den Krieg mitgemacht hat, weiß ganz genau, wie die einfachen Soldaten Tag und Nacht durch die Unteroffiziere und durch die Offiziere bis zum General hinauf de. ſto en und betrogen worden ſind.“ Zum Vorſtand der Liga, die dieſe ſchamloſen Sätze von ſich gab, gehören unter anderem General Freiherr v. Schönaich und der Graf Harry Keßler— beide Spitzenkandidaten der Demakratiſchen Partei. Das enlhüllte Reichsbanner Eine volksparteiliche Verſammlung in Gera am letzten Mon⸗ tag. wurde mit einem Hoch auf das Vaterland geſchl ſſen. Die Angehörſgen des ſtark in Unjform vertretenen Reichs! banners ſchwarz⸗rot⸗gold ſchrien ſtatt hoch„Nieder!“ und ſtimm⸗ ten dann die Internationale an. I Kandidiert Ebert wieder? ( Berlin, 26. Nop.(Von unſerm Berliner Bürd.) Durch die Preſſe aina das Gerücht, daß der Reichspräſident Ebeyt der Reichs“ reagierung bekannt gegeben habe. daß er nicht mehr zu fand⸗ dieren gedenke. Dieſe Meldung iſt, wie wir hören, durchaus ün? zutreffend. Auch im Reichskabinett iſt die Frage. ob der Reichs präſident wieder kandidieren werde, oder wer an ſeine Stelle treten könne, und welche Parteien zuſammengehen werden. nicht angeſchnit⸗ ten worden. Die in Frage kommenden Stellen betrachten die An⸗ gelegenheit als zur Zeit nicht akut. Die Stadtverorödnetenwahlen in Oldenburg Am letzton Sonntag haben in der Stadt Oldenburg die Wahlen zun' Stadtrat ſtangefunden. Es ergaben ſich falgende Stimmen⸗ zühlen: 23. Nov. 4. Mai Deutſche Volkspartei 13 Sitze 3335 4779 Deutſchnationale 3078 5006 Zentrum 779 1049 Demokraten 3258 3609 Nationalſozialiſten 729 1646 Sozialdemokraten 8 3673 2455 Kommuniſten 991 2050 Außerdem wurden zwei Bauernvertreier in den vor kurzem eingemeindeten Stadtteilen gewählt. Wie die Stimmenzahlen be⸗ weiſen. hat von den bürgerlichen Parteien ganz allein die Deutſche Volkspartei eine Zunahme der Stimmen zu verzeichnen, trotz einer Wahlbeteiliaung, die geringer war als am 4. Mai. Wenn in einem Teil der Rechtspreſſe von einem deuiſc nationalen Wahlſieg oder in der Linkspreſſe von einem deme“ kratiſchen Siege() geſyrochen wird, ſo fehlen hierfür glle Grundlagen. Die Deutſche Volkspartei verllert nicht, ſondern ſie ſte mit einem Gewinn von 600 Stimmen an der Spitze der Gewinner dagegen haben die Demokroten an 300 Stimmen die Deutſch⸗ nationglen an 2000 Stimmen verloren. Gompers einſtimmig wiedergewählt. Gompers, der im Jahre 1886 gegründeten„federgtion of labour“ geweſen. Durch die Wiederwahl Gompers hat die federation ihren Willen bekundel, ſich auch in der Zukunft freie Hand in der Unterſtützung politiſchel Parteien vorzubehalten. Berlin, 26. Nov.(Von unſ. Berl. Büro). Der Leiter de⸗ Zoſſener Landeserziehungsheims Frhr n. Lütz o w, gegen den ſe längerer Zeit ein Verfahren wegen Mißhandlung und Ver⸗ gehungen an Schülern ſeiner. Anſtalt ſchwebt iſt geſtern nachmittag perhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis abge⸗ führt worden. Kopenhagen, 26. Nov. Bei Korför ſtießen im Nebel zwei große, vollbelaſtete Ciſenbahnfähren zuſammen. Die Schlafwagen waren voll beſetzt. Die Wagen rollten über die Hemmſchuhe hin⸗ weg, und nur dem Zufall, daß ſich der eine Wagen querlegte, war es zu danken, daß die Wagen nicht ins Meer ſtürzien. Ein Güter⸗ wagen war bereits über Bord gegangen. * 15 Pakis. 26. Nov. Geſtern nachmittag ſind an der Stadtarenze zwei Straßenbahnwagen zuſammenaeſtoßen. 40 Inſaſſen ziehenden Ratifikation der Wiener Konpention abhängen. erlitten zumeiſt leichtere Verletzungen. VVVCCCTTTVVTVTVTTVTVT''TbTbTbb 7 9 Der FLelſenbrunner Hof Eine Gutsgeſchichte von Anng Croiſſank-Ruſt Copyrighi bei Georg Müller, München. (Nachdruck verbolen. Gewiß juckte es ihn, hineinzuſchauen, was Heinrich Gretchen zu geben hatte; aber ebenſo ſtand doch felſenfeſt, daß er das Päckchen Ungngetaſtet ließ, das Päckchen„des dich liebenden Bruders Heinrich“. Peter wog das ſchmale Ding in der Hand, ſchüttelte es, legte es in die Schublade und holte es wieder heraus. Was konnte Heinich für Heimlichleiten mit Greichen haben? Wozu hatte er ihr Geſchenke zu geben? Das ärgerte ihn und der graue Tag ärgerte und verſtimmte ihn erſt recht. Ex wußte nichts mit ſich anzufangen und kam ſich wie ins Haus verhanat vor, während draußen der Regen niederging. Peter zog planlos durchs Haus, bis ihm einfiel, nach Büchern u ſtöhern. So geriet er in die Dachkammern und Manſarden, die Speicher und Winkel, und der ganze Streifzug machte ihm jett Spaß. Was es da alles gab! Alte Gewehre und Säbel, ver⸗ Piſtalen und Meſſer, Angeln und Netze, große Waſſerſtiefel; Mäntel und Stöcke. Auf einem Schranke enldeckte er ein paar Schatullen. Die 10) ſtak voll von Briefen. Er leerte ſie um, als ſeine Blicke auf ſeines Valers Handſchrift fielen. Sorglos und im guten Glauben, die Schatulle verſchloſſen zu haben, hatte er ſie wohl da heraufgeſtellt Peter ſtocherte gleichgültig darin herum, bis ihn ein Wort neu⸗ gierig machte:„der Weiher Sofort begang er zu leſen. Der Hrief war an ſeinen Großvater gerichtet und offenbar nach deſſen Tode an die Familie zurückgekommen. So lautete der Brief: „Lieber Papa! Icch ſehe mich genötigt, da ich nach all den Winkelzügen doch za keinem Reſultat kamme, dir reinen Wein einzuſchenken, viel⸗ Weigerung iſt nur auf eine etwas zu oberflächliche Kenntnis der Sachlage zurückzuführen, und du wirſt— vorurteilslos und groß, Du weißt, daß wir die letzten Jahre ſchlecht gewirtſchaftet haben. Du haſt ja Deinen Tadel nicht zurückgehalten; es waren auch miſerable Ernten— um es frei zu ſagen ich habe beträchtliche Schulden, die ich nicht weiß, womit ich ſie decken ſoll, darunter ſolche, die mir direkt auf die Nägel brennen Ich denke, das per⸗ ſtehſt du und biſt mitten in der Situation. Ich könnte ja wohl den Wald angreifen, aber dann griffe ich dir ans Herz und auch mir ginge es ſehr nahe; Grundſtücke ſoll ich keine verkgufen, bleibt nur der Weiher mit dem Waſſer⸗ und Fiſchrecht. Mit dem Weiher hatteſt du einmal große Pläne, Induſtrie⸗ pläne, nicht? Ich weiß nur nicht mehr genau, was; ich habe mich nie ernſthaft mit dieſem Projekt beſchäftigt; das ſiehſt du ſchon daraus, daß ich nicht einmal mehr weiß, was du verſchlugſt. Mir wäre es natürlich ſchmerzlich— warum denn auch nicht?- den ſchönen Weiher weggeben zu müſſen; er gehört nun einmal zum Felſenbrunner Hof und ſoll dabei bleiben. Allerdings würde ihn Thomann— unter uns geſagt, er iſt es, der mir das Geld vorgeſtreckt hat— ſehr gerne haben; ich vermute ſogar, er hat mir nur unter dieſem Spekulationsgeſichtswinkel gepumpt. Doch ich ſehe nicht ein, warum du mir nicht helfen könnteſt, ihm ſeinen ſchönen Traum zu zerſtören und den Weſher und die Waſſerkraft mir und deinen Enkeln zu erhalten. Gewiß, ich meiß, du haſt ſchon ein paarmal geholfen, doch lollte es diesmal das allerletztemal ſein. 1 0 Ich wäre freilich am beſten nicht zu fremden Leuten gegangen und hätte beſſer dir alles geſagt, aber verzeihe, du haſt in ſolchen Dingen allzu rigoroſe Anſichten und wirſt dich ſchwerlich ganz in meine Lage verſetzen können. Vielleicht iſt es dir in den nächſten Tagen möglich, die kleine Reiſe zu uns zu machen, wir, beſonders aber Angels und die Kinder, würden uns ſehr freuen; eder zum wenigſten gibſt du mir ſobald als es dir aur möglich iſt, Nachricht, denn die Situgtign wird etwas byenzlich ſonſt. Alſo auf Wiederſehen! Mit allen 1 dein Albert.“ Da ſaß Peter zund grübeltg. Warum hatte denn der Groß⸗ vater das Geld nicht hergegeben?“ Er wühlte erregt weiter in den Briefen, aber er ſand nur Dem Datum nach war es etwa geſchrieben. Peter las: „Lieber Schwiegervater! Da du nicht helfen wollteſt, bleibt mir nichts übrig, als dir die nackte Tatſache mitzuteilen; der Weiher mit der Waſſerkraft iſt an Thamann übergegangen. Du meinteſt, ich hätte aus dem W. Geld herausſchlagen ſollen; erſtens rühre ich den Wald nicht an, der nun einmeal mir zu ſehr ans Herz gewachſen iſt, und er geht mir über den Weiher, zweitens läßt ſich ſo eiwas nicht übers Knie abbrechen und meine Schulden waren Ehrenſchulden.— Du wirſt ſie anders nennen, ſie mußten an einem beſtimmten Termin zurlück⸗ gezahlt werden. Du ſagſt mir u.., es wäre gut, wenn Angele mehr Rückgrat hätte; ſch bin der Vorſehung dankbar, daß ſie es nicht hat. Du machſt ihr einen Vorwurf daraus, daß ſie mich blind liebt; ſie liebt mich eben, wie ich bin. Deine übrigen Vorwürfe, die ſich in ziemlich ſtarken Ausdrücken bewegen, Leichtſinn, Mangel an Energie, Lebſucht uſw., übergehe ich am beſten. Du findeſt ferner den Ton meines Briefes burſchikos und frivol ſalch ernſten Sachen gegenüber. Werden die Dinge anders, wenn ich ſie wie ein Spießer nehme? Erlaube mir, zu ſagen, daß ich dein Tun engherzig, ſa faſt rachfüchtig gefunden habe.„So, jetzt hat er'!“ Du zwingſt mich, dir jeden ferneren Einblick in meine Verhältniſſe zu verwehren. Du magſt mich alſo weiter ſiüiyx einen Verſchwender und Lumpen halten, nur möchte ich dich erſu⸗hen⸗ nicht auf Angele einzuwirken und ihr ähnliche Meiaung beizubrinzen ſuchen, denn deine Tochter liebt mich und ſoll mich ſtets lieben⸗ Angele und die Kinder ſind geſund. Albert.“ Peter ſprang auf. Unmöglich konnte der Großpater der Mann geweſen ſein, den ihm die Katzebergern geſchildert hatte! Er war hartherzig, er war abſcheulich, er war ganz wie Alwine! Man mußte ja Mitleid mit dem Vater haben! Er war ganz und aar auf ſeines Vaters Seite und die Härte des alten Pfarrers empörte ihn. Er ſteckte die beiden Briefe zu ſich und ein Hochgefühl überkam ihn, daß er ſich förmlich ſtreckte, als er die Stiege hinunterging und bei ſich ſagte:„Wartet nur, bis ich groß bin, wir kriegen ihn mieder, ich will dafür ſorgen!“ Jetzt wan er ein anderer geworden, alle ſollten noch ihre blauen zmei Monate nach dem erſten Brief Rechnungen, Notizen, Auzveichomeene, nichts, das er in duſammen⸗ heng u;„ bringe VV ein ick Papier in die Hand, das ausſah, als häule es ein Menſch Fenkend, wie du ſein kannſt— auch diesmol helfend einſpringen. Lzerknüllt. Peter glätiete es, weil es die Schrift des Vaters trug. 7 1 3 uindern„ Grtobanf wollte er, und es wurde gewiß ihs Großes, wehn er eenſilich won, Fortſekung falat 2—— 0 Jahre 1925 ſein 74 Lebensfahr vollendet, iſt mit Ausnahme des Jahres 1895 Präſidet der hauptſächlich durch ſeine Initiatiye im deru net. ber Zahl! mäß Mor folg dat 1925 ſich aus ihre vor aus ihr vor fol. Zuf ge 4— wberſekrelär Robert Kaſt mit ſeiner Ehefrau Eliſabeth geb. Traut⸗ ein, Güterballenſtraße 20. zeigte er dann, An Hand dieſer ſo geſchaffenen Grundlage darin ihre Haupturſache hat, Empfindungen bildeten. wie die ſexuelle Not 4 ite. Nr. 351 „Wittwoch, den 26. November 1924 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗fiusgabe! 3. Seile. 2 5 ſpielen Individuen eine unnormale Entwicklung vor ſich geht Städtiſche Nachrichten vereinsnachrichten d an den Gruud ſe Leen en e, Schlge bei in beſonders intereſſanter Weiſe auf 1 1 ; chi iſchi i spunkt glaubt 381„ Süngerhalle⸗Germania, Neckarau. Am vergangenen Sonn⸗ Maſochismus und Fetiſchismus, ein, Einen Geſ„ ein du den Steuerermäßigungen tag hotte die 1 ania, Neck arau“ zu der Redner 5 Ben inen 2i 1 den r eine ſche 0 Stand lich die Forderung, daß unter 1 8 de VE“%%r ,,,, 9 8055 vom 10. November 1924 bat der Reichspräſident andeord⸗ Siileinheit des Peg une, Leiſtengsfühiger Chor und zielſichere den ſtarken Beifall. Das außerordentliche en 1 „daß die nach der zweiten Steuernotverordnung vom 19. Dezem⸗ künſtleriſche Leiſtung. Das Programm leitete mit einem ſchönen legungen gefunden hatte, geitte en e piene Problem. +* 1923 zu entrichtenden Einkommen⸗ u. Körperſchaftsſteuervoraus⸗ Stück Muſikgeſchichte ein. Von Beethoven, dem, Vollender klaſſi⸗ eee behandeln. m ablungen der Landwirtſchaft und des Gewerbes um ein Viertel er⸗ſcher Tonkunſt, führte uns der Chormeiſter Karl durch weitere ge noch ein mäßigt werde Die Ermäßi f erſtmals an den für den über Schubert, der durch ſeine Auffaſſung des Liedes ſchon in die veiß ndt d F erfolat[Zeit der Romantik weiſt, zu Karl Maria von Weber, dem Bihn⸗ veranſtaltungen 55 end 1924 zu leiſtenden Vorauszahlungen. Es ſind dabei brecher dieſer Epoche, und zu Schumann, einem ihrer wpiſchſen e drei Fälle zu unterſcheiden: Vertreter. Ueber den Epigonen Franz Abt führte der Weg in die“. Die 5 12 ieſer Fülle S de 1 Lichtbilder-Bortrag über„Graf Spees letzte Jahrk“. 1. Gewerbetreibende mit monatlicher Voraus⸗ Gegenwart. Trotz dieſer Fülle war die Stileinheit gewahrt. S Mittelſtelle„Graf von Spee“, ſich dahlu 0. J. Hofmann hatte ſein Konzert unter die verbindende Idee geſtellt: 5 5— unb 1925 1 a. Die nach der 2. Steuernotverordnung am 10. Januar daß Meer. Er hat damit mit dem ſcharfen Blick des Kunſterziehers deren Leiter Fregattenkapitän a d. Hans f en ällige Vorauszahluna für den Monat Dezember 1924 ermäßiat einen der Mängel unſerer, im Zeichen der Zerſetzung ſtehenden gen Donnerstag abend auf Veranlaſſung der Ortsgruppe Mann, ſch um ein Viertel auf drei Viertel ihres Betrages. Zeit erkannt und mit ſeinem Konzert ſein Teil beizutragen zu heim der Bismarck⸗Jugend über„Graf Spees letzte Fahrt 2. Landwirtſchaft. Die am 15. November 1924 fällige Vor⸗ e 7275 ſ0 0 im Muſenſaal ſpricht, regen eee. e usza ür di ierteli äßiat ſi ölftel Sänger übergeſtrömt und bildete die Grundlage der ſchönen geiſtiger und wirtſchaftlicher Kräfte, der aus dem pulſterenden 9 en. ihr hluna für die 4. Vierteljahr 1924 ermäßüiat ſich um 80 Iwölftel Leiſtung. Man hörte einerſeits das ewige Lied des Meeres mit 0 e 5 88 Lande ſtrömt, von wo er be⸗ Die es Betrags, d. i. ebenfalls ein Viertel des von der Vierteljahres⸗ ſei neis teien delodie 181 immer wieder überraſchen⸗ jenſeits der Ozeane in 5 25 vor ſeiner ſtets neuen Melodie und ſeinen immer wieder überraſchen tet und befruchtend wieder in die Welt hinausfließt. Das 13* auszahlung auf den Monat Dezember 1924 entfallenden Teiles. den Harmonien, und andererſeits trugen die Vorträge viel von fruchtet un. önliche Erfo ig des Redners um⸗ 3. Gewerbetreibende mit viertelfährlicher Vor⸗jener Erdgelöſtheit in ſich, von jenem ſeeliſchen Etwas, das dem 7 5 8 Aduszahlu allia, Nar. Vortrag die ſpezifiſch künſtleriſche Note verleiht. Karl Hofmann gegründele d!: ſch naspflicht. Die auf 10. Januar 1925 fällige Vor⸗ 0 5 che. Ihr beſonderes Augenmerk gilt der Ausge⸗ au N ½hat mit dem Wiſſen des Künſtlers dem Chorkörper auch die tech⸗(der Landesſprache. Ihr beſonderes Augen gilt 12 szahluna für das 4. Vierteljahr 1924 ermäßiat ſich um ein Zwölftel niſchen Momente angezogen: der Chor erfreut durch ſeinen vollen ſtaltung des deutſchen Vortrags⸗ und Filmweſens in den über⸗ 5 Betrages. alſo ebenfalls ein Viertel des von der Vierteljahres- Chorklang, durch ſein dunamiſches Einfühlungsvermögen und ſeeiſchen Ländern. Admiral Graf von Spee war der in der ganzen j biauszahlung auf den Monat Dezember 1924 entfallenden Teiles. charakteriſierende Deklamation. Es handelt ſich hier nicht mehr Pelt geachtete letzte Führer eines ſeegehenden deutſchen Kreuzer⸗ 05 um ein techniſches Ringen mit dem Stoff, ſondern um künſtleri 9 2 lichterfüll die ſein Geſchwader um e 5 ee E ndes. Im Sinne treuer ichterfüllung, die ſein Geſchwa 1 9*„ ſcſches Geſtalten: die Sänger des Chores und des Halbchores uter Le ſol Einreiſeerlaubnis nach dem Elſaß. Der„Kebler Zeitung“ zu⸗ waren auch den ſchweren Aufgaben gewachſen. Das Tempo von tützt a felſeitige Be ziehun en und getra⸗ ge iſt in Straßburger Blättern zu leſen, daß infolge eines bei den der„Hut im Meer“ hätte etwas ſchneller genommen werden dür⸗ ſeiner Mitkämpfer, geſtützt auf vie ſei ige B it b—— 95 nafcändigen Behörden unternommenen Schrittes die Zureiſeerlaubnis fen. Zu dem Konzert war zals Soliſtin Frau Hohmann⸗ gen von dem Vertrauen der Ausland⸗ wie Heimat ꝛutſchen, 7270 —5 ach dem Elſaß in dieſem Jahre bereits vom 1. Dezember ab erteilt Webau verpflichtet; auch ein Chorgquartett wirkte mit. Das mählich ein Sammelpunkt praktiſcher, den Dingen auf den Grund 0 Eiſch Jeder Deutſche, der die Erlaubnis erhalte, werde vier Tage im Fonzert war ein ſchön Stück Arbeit. Chor und Cbormeiſter haben gehender Erfahrungen in der nationalen Propaganda werden. In in 5 bleiben können. iander alle Ehre gemacht. So lohnte denn auch reicher Beifall Tagen ſchwerſter ſeeliſcher, wirtſchaftlicher und nationaler Nat er⸗ Schn, Winterſporkſonderzua nach Kanderſteg. Nach den aus de!p e: F. H. K. richtet, will die Deutſch⸗Ueberſeeiſche Mittelſtelle Graf von Spee⸗ chweiz vorliegenden Ankündigungen der Winterſporwerantaaltun⸗* Spül'ahrskonzert des Sängerbund-⸗Harmonie Neckarau. Bei dem deutſchen Volke helfen, dem wachſenden Druck von außen einen ge 2 ei) dem deutſchen helfen, 0 5 verſpricht der vom Verkehrsverein Mannheim geplante Winter⸗ zahlreichem Beſuch abſolvierte der Sängerbund⸗Harmonie unter ſei⸗ ebenſolchen von innen entgegen zu ſetzen und dann mit einem zu⸗ ortſonderzug nach Kanderſtea ein reiſefrohes Weihnachtsereianis zu ſvem neuen ſchwungvoll führenden Dirigenten H. Kemm ſein Kon⸗ verſichtlihen Nun erſt recht! wie es abz Uleberſee herübert n en derden. Der Verkehrs⸗Verein Kanderſteg hat in dankenswerter Weiſe zert. Das ſorgſam zuſemmengeſtellte Programm vereinigte Volks⸗ ee 25 die Lüge feſtun der Feinde vorz n. Sportprogramm zuſammengeſtellt. das gerade an den Tagen. an lieder und 0 im Volkston 15 5 Motto:„Der 15 5 7175 zum ee e— 0 55 5 9 nen die Mannbeimer Gäſte anweſend ſind. eine Reihe beſonderer und Luſt“. In der denkbor kürzeſten Zeit vorbereitet, ieferte Herr gehen. em Vortrag iſt ein re⸗ arker Beſu⸗ ünſ hen. arbietungen vorſieht. Die Hauptveranſtaltungen der„Altjahrs⸗ Kemm den Beweis ſeines meiſterhaften Könnens und geſtalte e die Namentlich die Jugend ſollte ſich in Maſſen einfinden, denn ſie kann wie der Schweizer ſinnigerweiſe die letzte Woche des alten 1 a Ner 1 5 27 10. aus der Schilderung deutſcher Heldengröße viel lernen. Jahres nennt. ſind: Eiskarneval, Sprunakonkurrenz an der Loetſch⸗ Der Chor eröffnete den erſten Leil der Vortrags e. mn zwe f 5 angerluſt⸗ M im brinot in ſeinen eraſchanze, Curling. Bobileighrennen u. a. m. Nach dem alänzenden Madrigalen,„Innsbruck, ich muß dich laſſen“ von Jü gſt und„An 4 Der Geſangverein„Sängerluſt annheim brinat in ſeinem Verlauf. den die beden— Schweizer Sonderzüge genommen einem Bächlein“ von Waelvent, um ihn mit„Untreue“ und„Wir am kommenden Sonntag, 25 Roremdee im eenee, des aben und insbeſondere nach den mit den Kanderſteger Hoteliers ge⸗ ehn uns wieder“ von Liebe zu beenden. Dieſe vorzü⸗liche Weder⸗ Noſengartens ſtatkfindenden Konzert außer der erſten Symphonie troffenen eee darf ein wohlvorbereiteter Verlauf der gabe in Ausſprache. Tonreinheit und exaktem Einſatz ließ erkennen. für Männerchor„Sonnenregen von Adolf Prümers, Chöre von N ganzen Reiſe und insbeſonders Auch eine aut organiſterte und be⸗ daß der Chor der Eigenart ſeines Führers bereits erfolgverſprechend Lechner, Curti, Schüler, Brohms⸗Hegar und Schubert, letzterer mit aueme Unterbrinaung in Kanderſteg als geſichert gelten. Dazu iſt gefolgt war. Eine Verſtärkung der Tenöre könnte gegenüber den Tenorſolo, zum Vortrag. Als Soliſten ſind verpflichtet: Wa“da Fer. da die Hotelbeſſter in Kanderſteg nur bis zum 4. Dezember die fingewallſgen, ausgezetemgen Wiſſen wem haffen. Mitalge⸗ Spiegel vom Opernhaus Frankfurt a. M.(Alt!, Karl Erd, 1 vorgeſehenen Zi reſerviert halten können, erforderlich, daß die teilhafte Verbeſſerung in der Ausgeglichenheit verſchaffen. Mit allge⸗ Fammerſänger München(Tenor). Am Flügel Heinz Mayer⸗ U e ten, erſorderlen wabe meiner Spannung erwartet⸗ man das Auftreten unſerer einheimi⸗ Rannheim. unheimer Teilnehmer, die ſich und den Ihrigen die Weihnachts⸗ * keude einer Schweizer Reiſe nach einem der berühmteſten Winter⸗ ſchen Saliſtin, Frin. Kühe Haberacker, eine Novize des t⸗ wortplätze bereiten wollen, frübzeltig die Anmeldung vor. ſaales, die im Flugegieh n Abſc deſtrauh bn gicht 89 f or ſaberte.„Verbolene Liebe“ und„Abſchiedsſtrauß“ von Licht fanden K C 2 97—8 e e in ihr eine Interpretin, wie ſie ſich der Komponiſt nicht beſſer denken ommunag E ron! le beit 8 7 75 in der 7 5 5 konnte. Ihre prächtige, beſonders auch die hohen Lagen ſicher be⸗ Aleine Mittellungen . imerk en nür cpüſten ſſe ſich emen ondnemeene keits? herrſchende Sopranſtimme erfüllte gegen Schluß des erſten Teiles e n 5 und ein Viſum außerhalb des Sammelviſums beſorgen. Inn 5 1 de Haus bei der Wiederagbe d . i 5. 1 nochmals das andächtig lauſchende Haus bei der Wiederagbe der Wirtſchaf 1470 5 W 15 * n müßte die ertra bezahlt werden. Volksweiſe„Iſt denn Lieben ein Verbrechen“ und 85„ 105 5 en Berlekzungen erlegen iſt geſtern vormittaa im ſtädtiſchen Marſchner. Das„Doppelquartett“ präſentierte ſih mit Drei der 1 Krantenbaus der ledige, 55 Jahre alte Schiffsmaſchiniſt aus Weiler⸗ Reiter vorm Tore“ von Gebhardt und„O wie herbe iſt das Schei⸗ l deeſe⸗ 55 ſol 25 der auf Boot„Haniel IV“ am Tage zuvor beim Eingang den“ von Silcher und zeigte ſich damit ee 5 der Geſellſchaft 0 ee kaufmänniſche Vilanz zum Verbindungskanal ei en Höhe. Der Liebe Leid wechſelte ne er Pauſe mit der Liebe der Geſellſchaf eine broue 5 ntſ Burge m erbindungskaral einen Unfall erlitten hat. alten Höhe. 1 Liebe Leid en nach 10 zauf— 5 81 Auss legt werden. Auf Grund dieſer Blanz ſoll dann der Magiſtrat die 0»Zuſammenſtöße. Montaa nachmittag ließ in der Neckarauer⸗ Luſt. Es folgten die Chöre„Werbung“ von Silcher und„Die Aus ihen zur Mehrheit m ch ſehlenden Aklien antauſen und alsbann die JSCSC)SoFFGF»GGFTCFFGVC( erwählte“ von Keſer, wovon das letztere ganz beſonders gefiel, n dehrheit noch fehlenden Aktie—5 Fu deauffichtiat ftehen i Frlu. Haberäcker ſang hierauf„Das Lieben bringt groß Freud“ Auflöſung der Geſellſchaft herbeffüdren⸗ Sollten die anderen brwerk unbeaufſichtigt ſtel Durch end eranlaſſung J 9 9„ 9 ief da wudegeuiaet meene eee ede und„Mei Schatzerſ iſt hübſch“ von Weber und ſpöter„Mei Lieſel“, Aktzenbeſitzer hierzu nicht bereit ſein, dann ſoll das Konkursverfah⸗ 5 Pferd fort und rannte mit einem Straftenbahnwagen zu⸗ um alsdann mit„Phylis und die Mutter“, das ihr noch ein„Da ren eröffnet werden— Die Einführung des Stadtrats Dr. 7 men, wobei es umaeworſen wurde. Menſchen wurden nicht ver⸗ capo“ einbrachte, ihren glänzenden Erfolg unter rauſchendem Bei⸗ Landmann in ſein Amt als Oberbürgermeiſter von Frankfurt Nacht Das Fuhrwerk erlitt In der vergangenen fall zu beſchließen. Nachdem das Doppelquartett noch„Süß Liebe wurde dieſer Tage in feierlicher Weiſe durch den Regierungspräſi⸗ * und iſtießen en der Ecke§ und J 4 und 5 ein Perſonenkraftwagen ſiebt der Mai“ von Silcher und„Drei Wünſche“ von Othegraven, denten Dr. Haeniſſch⸗Wiesbaden vollzogen. Oberbürgermeiſter Dr. 7 em eine Bierdedreſchke wodurch zwei Fentterſcheiben an geſungen hatte, letztere, dem ſpontanen Verlangen der Zuhörer ge⸗ Landwann ſtellte in ſeiner„Antrittsrede“ als ſeine künftige Aufgabe trifft Perſonenkraftwagen zertrümmert wurden. Wen die Schuld horchend, wiederholend, beendete der Geſamtchor mit den wuch⸗ eine großzügige Wohnbaupolitik, eine umfaſſende Eingememdungs⸗ 4 muß die Unterſuchung eraeben. ſtigen Jägerchören„Jägers Morgenbeſuch“ von Jüngſt und„Horch politik im Intereſſe der heimiſchen Induſtrie, eine durchgreifende ba Feſtaenommen wurden 25 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf' auf du träumender Tannenforſt von Hirſch das in allen Teilen ſchön Sozielpolitik und eine energiſche Löſung aller kulturellen Fragen in „ ſrer Handlungen. darunter zwei Fabrikarbeiter wegen erſchwerten verlaufene Konzert, das dem Sängerbund⸗Harmonie zur hohen Ehre Ausſicht. Die Einführung Dr. Landmanns, der eine große Zu⸗ diebfzahls, ein Taglöhner und ein Kaufmann wegen Unterſchlaaung. gereicht und ihn weiterhin anſpornen möge, in der Pflege des Volks⸗ ſchauermenge auf den Tribünen beiwohnte, vollzog ſich ohne jeden ein 8 5 2 65 Kellner, der von der Staatsanwaltſchaft Freibura wegen Diebe liedes fortzufahren. wiſchenfall, obwohl zahlreiche Kommuniſten auf der Galerie an⸗ ſtahl ſchenfall, hl 3 e U ö 55 geſucht wird. 6 Perſonen wegen Bettels und 5 Frauensperſonen„Ergebniſſe der modernen Sexualforſchung. Im Verlauf der wſend weren. Die kommumiſtiſche Stadtverordnetenfraktion hatte den unſittlichen Lebenswandels. vom Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten veran⸗ ſich während der Einführung aus dem Saal entfernt. Der Verband 155* Speicherbrand. Infolage fahrläſſiger Aufbewahrung von alü- ſtalteten wiſſenſchaſtlichen Vortragsreihe ſprach am Montag im Mitteldeutſcher Induſtrieller hat durch eine Eingabe an den Ma⸗ ſerder Aſche. Pavier und alten Lumpen entſtand geſtern vormittag Saale der Schlaraaſka, Privatdozent Dr. Jul. Moſes über„Die giſtrat beantragt, der Magiſtrat wolle unnverzüglich der Stadt⸗ 10 1. 12 ein Speicherbrand, der ſich, wenn er nicht rechtzeitia be⸗ Ergebniſſe der modernen Sexualforſchung“. Der Reſerent verſtand verordnetenverſammlung eine Vorlage zugehen laſſen, nach der die nerkt worden wäre, zu einem arößeren Dachſtuhlbrand entwickelt es, trotz ſeinen von hohem wiſſenſchaftlichen Niveau aus gehaltenen Gewerbeſteuer auf 30 Prozent der Reichseinkommenſteuer ätte, bei dem Menſchenleben gefährdet worden wären. die um Ausführungen, dieſes ſchwierige Gebiet in allgemein verſtän dlicher ermäßigt wird und weiterhin die Lohnſummenſteuer .34 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr rückte nach einſtündiger Tä⸗ Form darzuſtellen. Ja großen Zügen ſtreifte er den bidlogiſchen von 2 auf 1 Prozent der gezahlten Lohnbeträge herabgeſetzt tigkel 0 Juf 9 9 92ʃ 9 akeit wieder ein. Der Schaden iſt unbedeutend. Entwicklungsgang, der dazu geführt hat, daß ſich Weſen mit über⸗ wird. Zur Begründung wird ausgeſührt, daß die derzeitige Art 8 9 ö il feiert Freitag Eiſ. wiegend männlichen und überwiegend weiblichen Zellen und der Beſteuerung der Gewerbebetriebe ſich immer mehr als uner⸗ Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am Freitag Eiſenbahn 9 9 träglich für die Steuerpflichtigen, insbeſondere auch für die Indu⸗ ſtrie, herausgeſtellt hat. Stil Von Dr. Hans Adalbert Berger(Karlsruhe) Stil hat einen ſehr beſonderen, ſehr perſönlichen Klang. Wenn trennt. Ob Handwerker oder Künſtler, das wird hier zur enr⸗ ſcheidenden Frage. Björnſon hat einmal das Weſen der berufenen Schriftſteller ſo umſchrieben, daß dieſer aus der Anzahl ihm zur Verfügung ſtehenden Worte für dieſelbe Sache das eine, ihm für den beſon⸗ Unterhaltungsbände, und die deutſchen Formkünſtler des Verſes, Hugo v Hoffmannsthal und Rainer Maria Rilke, werden immer⸗ dar dem Herzen des Aeſtheten näher ſein, als die gedanklich und ſozial tiefer, ſchürfenden Werke etwa Gerhart Hauptmanns— um nur einen dünnen Trennungsſtrich zwiſchen zwei Spielarten wir ̃ ö 1 1f 1 deren Fall am prägnanteſten erſcheinende Wort auswählte, wäh⸗des Stils zu ziehen. vom Stil rede erbinde eine beſtimmte Weſen⸗de 8 prügnanteſken erſch 85 heit, eine dachniſch gdar beliebig geiſtig e rend der Allerweltsſchriftſteller wahllos die geläufigſten, ihm ge⸗ Die ſcharfe Gegenüberſtellung von rein formaler und rein 5 9 5 6ile 1 krierte Eigentümlichkeit. Stil nichts Stoffliches, in geiſ en oder Gewichten ausdrückbares Konkretes, ſondern eine 0 tig perſönlich ausgerichtete Einheit, weswegen ſich daraus ja 10 die Vorſtellung des ſchön Geordneten, Ebenmäßigen, Voll⸗ menen ergibt. bedeutet rade in die Feder fließenden Ausdrücke hinſetzte. In der Tat iſt damit treffend der Weſensunterſchied zwiſchen den beiden Gat⸗ tungen gekennzeichnet. Zwar iſt mit einer gewählten, ſich weiſe beſchränkenden Sprache ſchon der„Meiſter“ des Stils, aber noch nicht unbedingt die Vorausſetzung des Dichters im tieferen Sinne ſtofflicher Kunſt wird natürlich nirgends ganz durchzuführen ſein. Zumal dem deutſchen Schrifttum iſt eine gewiſſe Amalgamierung dieſer beiden Weſenheiten eigen; übertriebene Formſtrenge, ſo daß ſie zu willkürlicher Spielerei ausartet, lehnt der auf Aus⸗ gleich und Harmonie bedachte deutſche Inſtinkt ebenſo entſchieden Di 1 2 dert gegeben. Da, wo der Schriftſteller ſchon zu Ende iſt— wenn äab wie plumpe Stofflichkeit, die ſich an wahlloſes Unterhaltungs⸗ ſeiner 25 Kunſtgeſchichte 3. B. lehrt uns, daß jedes Jahrhundert ſer, wie geſagt, ſich mit ſeinem alltäglichen Sprachſatz ausgegeben bedürfnis von urteilsloſen Leſern wendet. In der Mitte von haf meigenen Stil hat(wenn man nur nicht engherzig ſchablonen⸗ hat— fängt der Stilkünſtler und Dichter erſt an: nämlich mit beiden Extremen liegt jedoch die dem deutſchen Weſen angemeſſene, an der chronologiſchen Abmeſſung feſthält). Wir verſtehen 5 iter eine beſtimmte Art kultureller Lebenshaltung, die ſich in rein künſtleriſchen Ausdruck bis in die einfachſte alltägliche darur der retardierenden, von Gefühl und Verſtand gleicherweiſe ge⸗ leiteten Feder ſeine ſchöpferiſchen Gebilde zu umkoſen und ſie nicht genügend breite Linie beſeelter Form und edel geformter Unter⸗ haltſamkeit. erricht 15 e Eſſens und Trinenz eher wegzulegen, als bis die in Sätze, Kapitel und Bücher aus- Dieſe Wahrheit ausſprechen heißt indes nicht. ſie durchweg desz Wobn bis zu den Gewohnheiten des Eſſens und Trinkens, gezogenen Worte ſich ſo gut es gehen mag mit der erſten Konzep⸗ befolgt zu ſehen und leider geht den meiſten Bücherleſern jedes Efen Vohnens und der Kleidung fortſetzt. Stets bleibt ſich das tion decken. Am deutlichſten wird der Vorgang beim lyriſchen feinere Differenzierungsvermögen bei der Beurteilung des Ge⸗ ſſchentielle, das dinglich Erfaßbare gleich; nur die Geſtalt verändert der Hoch der Willkür der jeweiligen Kunſtrichtung, nach den Launen 9 de, nach den Beſonderheiten des Geſchmacks. Renaiſſance, e Barock ſind einſchneidende, ob ihrer geſchichtlichen Bedeut⸗ un keit und ihrer noch heute monumental ſichtbaren Fortwirkung wohlvertraute Stilarten. abſcherd gut wie objektivierte Kunſt und ein hiſtoriſcher Zeitab⸗ ſch hnitt ihren eigenen Stil haben(wenn auch beides Schöpfungen ener künſtleriſcher Perſönlichkeiten ſind), ſo gut kann ſie einen eigenen gar 1177 mar Umriſſ Siil von jeder einzelnen Perſönlichkeit ſagen, daß Dichter: daß die Endworte jedes Verſes zuſammen ein klang⸗ volles Reimbild ergeben, iſt ſozuſagen nur der Rohbau oder erſt der Aufriß; womit die Zeilen gefüllt ſind, ob mit trivialem „Füllſel“ oder mit wirklich poetiſchen Gedanken und Bildern, das erſt macht die gereimten Verſe zum Gedicht. Ein Stiefbruder des Schriftſtellers iſt der Journaliſt, der täglich gezwungen iſt, für ſeine Zeitung ſein Wiſſen und ſeinen meiſt handwerksmäßig erlernten„Stil“ einzuſetzen. Hier wird natürlich auch der anſpruchsvollere Leſer ſeine Erwartungen entſprechend zurückſchrauben, denn der Zeitungsartikel iſt nun ein⸗ leſenen ab. Wie viele Leſer beſitzen die Fähigkeit, die ſtoffliche Maſſe eines Romans, die mehr oder weniger„ſpannende“ Hand⸗ lung mit ihrem ſchachbrettartig bunten und wechſelnden Perſonen⸗ aufwand zu trennen von den formalen, ſtiliſtiſchen, ſchriftſtelle⸗ riſchen oder dichteriſchen Qualitäten des Verfaſſers? Iſt es nicht meiſtens ſo, daß ein Roman einfach„verſchlungen“ wird, weil der Blick des Leſers gar nicht in Gefahr gerät, durch einen tieferen Gedanken oder gar durch eine ſtiliſtiſche Feinheit aufgehalten und abgelenkt zu werden? Wer wundert ſich auch darüber, wenn er weiß, daß unſere ſtiliſtiſchen Meiſterwerke ſo ſelten den Weg mit habe. Grundverſchieden iſt die körperliche Phyſiognomie, mal kein ſtilkünſtleriſches Produkt, kann es auch ſeiner Natur zum heutigen Durchſchnittsleſer finden. Wer brinat heute 3z. B. ſpiel der ſich die launiſche Natur an jedem einzelnen Menſchen und ſeinem Zwecke nach nicht ſein. Höchſtens, daß„unter dem noch den Mut und die Zeit auf, zu Adalbert Stifter, dieſem leriſch verſucht, grundverſchieden iſt auch die ſeeliſch⸗geiſtige Strich“ der gepflegte Stil zu ſeinem Recht kommt, ſo ſei in einem vief Sanomie, die Menſchen, wie in ſo viel Individuen, in ſo Feuilleton, einer Plauderei oder einer Kritik, wie denn auch oft geruhſamen Wortkünſtler und beſchaulichen Naturſchilderer, zu greifen, einen von der Senſation des Salons und geſellſchaftlicher einzelne Charaktere krennt. In dieſem weit gefaßten Sinne die dieſen Teil der Zeitung verwaltenden Journaliſten zu ſolchem Eitelkeit weltweit abgewandten Dichter der einfachen, morgen⸗ man jedem ſeinen beſonderen Stil zuſprechen. Broterwerb gezwungene heimliche oder offene Dichter ſind. friſchen Lebensumſtände? Wer ſelbſt von unſeren Gebildeten? ra Ein Unterbegriff aus dieſem Weſensmerkmal ſei bier in lite⸗ Es gab eine Periode literariſcher Wertſchätzung— ſie nahm Und andere, ſehr moderne Schriftſteller gibt es. die verdienen zurſch⸗künſneriſcher Beziehung herausgehoben. Stil bedeutet hier ihren Urſprung im Frankreich Guſtave Flauberts, der vornatura⸗in unſerer Haus⸗, nicht nur Leihbibliothek dieſen Ehrenplatz zu 9 9 t in der ganz vulgären Vorſtellung die Eigenart der all⸗ liſtiſchen Epoche des vorigen Jahrhunderts—, da gab man die ſerhalten wegen ihrer doch ſo gar nicht weltfernen Stoffe und vor ein einen Schreibweiſe, enger gefaßt, in äſthetiſcher Betrachtung, Per künſtleriſches Kriterium, an dem der Grad einer literariſchen ſönlichteit zu erkennen iſt. In dieſem Falle iſt der Stil oft di 0 Shſtens ge Handhabe, die dem Literaturhiſtoriker dazu dient, ein Deviſe„bart pour bart“ aus; das war die Form, eben der Stil, alles, der Inhalt nichts. Und wenn dieſes Programm wie alle Programme auch nur einen ſehr bedingten konkreten Wert hat, ſo hat ſeine Aufſtellung und ſeine vorübergehend faſt pedantiſche allem wegen ihrer dennoch gepflegten Stilkunſt. Auch von dem „veralteten“ Gottfried Keller ſoll hier nicht einmal geſprochen wer⸗ den, der ſchrieb ja auch nicht einen einzigen„Geſellſchaftsroman“. Aber iſt nicht Thomas Mann mit ſeinen„Buddenbrooks“ ein em in ſeine Forſchung zu bringen, Zenſuren auszuteilen, for⸗ Befolgung doch zur Folge gehabt, daß es die kritiſchen Gewiſſen ganz unterhaltſamer Schriftſteller? Nein, der iſt nun wieder zu daale 0 Nace 5525 1 der Scheideweg, an geſchärft hat und bis zum heutigen Tage ſchärft. Dem in erſter anſpruchsvoll mit ſeinem ſtiliſtiſchen Tüfteleien und ſeiner Lang⸗ 95 ſich die ſchriftſtelleriſche Begoßung von dem gewandten Schrei⸗ Linie äſthetiſch eingeſtellten Menſchen wird dieſe reine Form⸗ kunſt immer mehr bedeuten, als die ſtofflich achtungswerteſten atmigkeit. Warum ſchrieb er dieſen eigentlich ganz a ten Roman nicht in einem, angenehm erregenden, Zuge herunter wis 4. Seite. Nr. 551 K 4.3 Mittwoch, den 26. November 1924 . Walldorf. 24. Nov. Die letzte Gemelnderatsſitzung der 21 Punkte zur Beratung vorlagen, faßte u. a. folgende Beſchüſſe, verſchtedene Afterpachtvertrüäge würden genehmigt. Dem Beſchluß des ſazialen Fürſorgeausſchuſſes, von einer Beitragserhebung ſelbens der Eſtern der zur Sch ulſpeiſung zugelaſſenen 100 Umgang zu nehmen, wurde beigetreten. Bezüglich des Geſuches hieſigen Apothekers zum Kbeinhandel mit Branntwein wurde di Dürfnisfrage beſaht. Eine Eingabe der Orts ruppe desLond bezüglich Uebernahme der Koſten der Baumgürte nng auf dis S kaſſe wurde ablehnend rer del ieden. Die Gemeindebeam'enſatzung wurde einſtimmig genehmigt Die miniſterielle Muſt⸗rſatzung für Erhebung einer Feuerlöſchabgabe ab 1. Jan. 25 wurde mit 23 fatzanträgen des Kommandos der Freiw, Feuerwehr angenomm Es werden 5 Abgabeſtufen in Beträge Mark zu Grunde gelegt. Als öffentliche Schäßer wurden die bisher Gemeindewaiſenräte und Mitglieder der örkl. Javenturbe Himmele und Bletſch beſtellt. Dem Anſuchen des Ratsdieners 9 mer auf Verſetzung in den dauernden Ruheſtand wurde entf (ob 1. Jan. 25.). Die vorgelegten Pläne über beabſichtigte platzumlegungen und Neuanlagen von Straßen zwecks Förder der Baatätigkeit werden gutgeheißen. Die beiden Induſtrielehr nen ſollen ſeitens der Gemeinde zur Krankenverſicherung angel werden. Die Beiträge werden rückerſtattet. Der ortsüt lohn für Gemeindearbeiter wurde mit Wirkung nom 24. d. M. folgt feſtgeſetz!: für Verheiratete auf 4 Mk., für Ledige iber Jahre auf 3,30 Mk., unter 25 Jahren auf 3 Mk. Die Vorlag⸗ betr, Darlehenzaufnahme bis zum Höchſtbetrag von 300 000 Mk. zwe Förderug der Baukätigkeit ön nächſten§ ö. Nn 9 elnſtimmig genehmigt. Den Notſtandsarbeftern ſoll aus ſtäd, des Be⸗ k⸗ 2 1⸗ 1⸗ 1 * teln die Möglichkeit zur Fortſetzung ihrer Invalidenverſſcherung durch Kleben der erforderlichen Marken geboten werden. Bowilligt wurden die Koſten für die im Jahre 1925 vorzunehmendo Hronzhe, ſichligung. Tagungen Hauptverſammlung des Ortenauer Minzerverrens Offenbu⸗-g. 25. Nov. Der O Generalverſammlung ab. Der Vo zer Renner⸗ Feſlenbach, aab zunächſt den Geſch das abgelaufene Jahr bekannt, das er als ein ſchwarzes Jahr bezeichn da manche Winzer ſchwere Schäden erlitten habe. Es wörde die Kellerkurſes und eines Rebveredelunaskurſes Förderung des Weinabſatzes ſoll ein Weinmarkt abgehalten den und zwar will der Winzerve allein vorgehen. on gerungen ſoll abgeſehen wer is die Lage ſich aeklärt he tor Faaneul emyfahl die Err 51 in Lok 2K wörtiae Weine ausſchenken. kontrollieren. Dieſe als ſollten v den Landwirten nicht mehr betreten werden, womeit ein Bonkott v hänat wäre. Der Vertreter der Wirteoraaniſation, Kalper, t dafür ein, ſich gegenſeitig zu helfen. Andere Redner(prachen ſich geden einen Bonkott aus. Reoierunasrat Schwi' vom Finanzamt Offenbura verbreitete ſich über Steuerfragen. Am Schluß der Ver⸗ ſammluna wurden vier Entſchließyngen angenommen. Die erſte hat den Abſchluß von Handelsverträgen zum Gegen und ſoricht ſich gegen alle Beſtrebungen aus, die den Intereſſen des deutſchen Wein⸗ baus zuwider loufen: ſolche Handelsverträge wie der deutſch⸗ſpapiſche Handelsvertraa ſeien abzulehnen. Die zweite Entſchließung fordert Erleichterungen in Steuerfragen und die dritte Ent⸗ ſchließung verlanat eine Neyeinſchätzung der Grundſtücke i» den Reh⸗ gemeinden und zwar nach dem Ertragswert. Die vierte Enutſchlie⸗ Fung brinat Wünſche aus den Kreiſen der Kleinbrenner, alten Rechte ordern und vor allem verlangen, daß das Nor Nachtzeit zu brennen, wieder aufgehoben werde ANAus dem Lande Durlach, 26 Nop. Hier wurden der 19jährige Landwi“: Karl Müller, deſſen Braut, Schweſter und Schwägerin verhaftet, hal, die in letzter Jeit eine Anzabl Gartenhäuſer auf der hieſi Ge⸗ markung erbrochen und ausgeraubt haben. Ferner wurden pwegen Fahrraddiebſtäye die Taglöhner Wilhelm Hertel und Georg Selbert von Aue verhaftet. Forchheim b. Karlsruhe, 26. Nov. Beand tiften wurde dor eg Hien hafte, verheiratete Gipſer Jakob Dambach verhaftet. Villingen, 26. Nop. Ein Unglücksfall ereignete ſich 45 te der Unter dem vohn⸗ en 1 h Verdach Zeſtern auf dem Fußballplatz dadurch, daß ein Schwennin Aer nach dem Ball ſtaßſen wollte, dabei aber den Fußbellſpieler Albin Döbelin von der Villinger Mannſchaft ſo unglücklich traf, daß dieſer einen doppelten Unterſchenkelbruch erlitt. FJorchheim bei Kenzingen, 25. Nov. Nachdem erſt vor einig Dagen Forchheim durch Feuer heimgeſucht wurde, iſt Abend das Anweſen des Landwirtes Hieronymus Buſch vollſtär ein Raub der Flammen geworden. Mit knapper Not konnte d Vieh gerettet werden. Auch in dieſem Falle wird Brandſtiftung ver⸗ mutet. ſodaß ſich der ganzen Einwohnerſchaft eine große Beunruhi⸗ gung bemächtigt hat. ſen 2 2 WarDN zerverein hielt ſeint Abhaltuna eipes beſchloſſen. Zur Neue mannbeimer Zeitung Abend⸗Rusgabe) Lahr, 25. Nop. Ein kleiner Eiſenbahnunfall hat ſich bei der Einfahrt des von Lahr⸗Sbadt kommenden Perfonenzuges Nummer 1448 in den Bahnhof Lahr⸗Dinglingen dadurch ereigmet, daß die drei lezzen Wagen des 3 ten. Perſonen ſind nicht verletzt; auch iſt keine Betrisbsſtörung eingatreten. Gütenba Noy. Alte Leute ſind hier zu verzeichnen. ub di Ratſchreibers Konſtamin Scherzinger ihren 9˙* 90, Gehur 9e Alter hat der Aliobergrundbauer ar leſtin Dold 3 Jahren ſteht der Altbreiteckbauer Max Se üſtig iſt und an ſeinen täglichen Spaziergan⸗ Nav. Die deutſche Grenzpaſſierſtelle verzichſet en darauf, die Grenzpaſſierkarten g0 der erung als ein erfreulicher Fo: net wird, Allerdin rden die Karten zuf Schweizer ſtempelt. * Konſtonz, 21. Noy. Die Handwerkskame ne 5 n Konſtonz hatte 2 1 a latzten Dienslag ihre 53. Vollperſammlung eircherufen, an de cls Segatskom zum erſten.J eh. Reg. Rat, Landrot De, als Vertreter de henRgierung Oberrs gie⸗ Hertmann ur 8 0 teile erſtaltete der us und furth den Gef berie 0 Weiſe ſch die Lage der Wirtſck rch das Londoner Auswir⸗ it worden er Würdigung ſeiner kungen für des k. Dos Dawesgutachten, worauf ich nt„ enthält uwerfüllbare Laſten, die Deutf ch nicht in ſeinen hſten T iedene n hätte u können, geſchn da die Welt ſich gegen ie mehr ſo 1 ah⸗ ah uhr mit 3 20 iſt, wie früher. An He 8 2 r die R dann 2ms 2mi, nd gena chtigkeit ſein⸗ noch anderen zu hohen deutſche stauſch ewieſen alng Faa a von Winzerſtuben und trat kams dafür ein. daß. falls man mit den Wirten nicht zuſammsnarbeiten könne, ein Kontrollorgan einoeführt werde, das die Lokole, die aus⸗ In ig der Vorkrie Hehot der No'we den drei Ant lüng des Lehrüng⸗ zungen der He üher die Ro⸗ derung werks“ vom 1. Januar 1925 Fördzrung des Wohn 2 mit Wirkung Zum Zwecke de Handwerkskammer mit einem A mm der un! ung der Hand⸗ worksſammer neuogr emmnü irghap A⸗G. Oberbodens“ einſtimmig 2 2 3 Gerichts zeitung Schwurgericht Frankenthal Der beſtigliſche Mord an dem 53 Jahre alten Fauftr un braham Löb aus Ludwigshafen am 23. März d. J. an der nichen Lagerhulle in den Rheinanlagen zu Lugwigshafen ge⸗ am 25, 5 chwu zu Frankenthal zur andlung. Jahr ie Kellnerin Juliape 7 mit an, daß ſio nur ere Male verlehrt „Löb bei den zuszurauben. * 4 Die mit Löb ſi n Möndern Verab zu überfallen u erichtet, daß ihm durch rdem hati: ſie Löb mit beid er Löb mit einem er dann umſank, rieß einer Li 1 * Die Sche pel gertr nem Geſt hat eine ſheſchlagen. * er einen Rippenbru en Armen feſtgehaſten, dann chlagring auf den Kopf üb! ider auf— — 05 * von W. her wurde je ein am Tatorte gefit dle ganz friſch hingefallen war un dolt s dem Rocke, die nur wenige. Baa bel elt in hat einer der Täter geſagt: Gebe ihm nac daß er ganz h in iſt. Der andere habe dann dem Daliegenden noch mit einem Knüp pel einen Hieb verſeßt. de hat dann nach ihrem Geſtändnis nicht weniger Angaben gemacht, um ſich ein Alibi zu ver⸗ ſiber dienten zu dieſem Zweck. Bis jetzt hatte Mörder zu ner ehte ſich eigentlich nur gekſggten die Namen zu erfahren. Zwei Stun⸗ den bemiſhte ſich der Vorſitzende, Landger.⸗Dir. Keßler und der Beiſitzende Landgerichtsrat Lehmann, die Angeklagte zu einem Geſtändnis zu beweg i zuſammenbrechend, b ch ſchaffen, au ſie ſich nicht dazu verſtanden, die eigentlichen Die ganze Verhandlung am Pormittag dr darum, von der An 5 0 Schneider Ernſt Mauer auz ſon wiſſen. Durch Kreuz⸗ und Querfragen gab ſie dann nach und nag zu, Löb in dem kritiſchen Abend an ſeinem Todesgange in ein; Entfernung von 20 Meter gefolgt zu ſein, dann aber in der N3 5 Tatortes, wollte ſie ihn aus den Augen verloren haben. Ein Reihe von Namen, die ſie bei ihren Geſtändniſſen angegebel en ihr vorgehalten, bis ſie immer mehr in die Enge getrieben bie⸗Hannos, der Taglöhner Johann Findt aus Lud⸗ gshafe“, ſei einer der Täter. Findt war einer der etwa 25 gen und wurde ſofort nsgeheim im Ze tzimmer unter 2 iterſchaft verdächtiger wochung geſtellt, ebenſo ein weiterer der Mit Beide wurden Zeuge, der Maler Seb. Jiel von Ludwigshafen. dann vernommen, ſie leugneten aber die Tat und gaben an, um dit f‚ che Zelt noch bei Findt geweſen zi ſein. Auf Antrag des zalts würde dann nach den onfrontierung der hinau? lagten mit den Zeugen und deren nochmaliger Be⸗ ndt als den Täter Verhandlung ausgeſetzt zu 9 neuen Anklage. Zeide Jeugen wurden verhaftel, Frausenthal, 25. Nonbr. Geſtern begannen im hieſigen Land. B. 0 gerichtsgebäͤude die bis einſchließlich nächſten Montag dauern 5 8 udlungen des Schwurgerichtes für dieſes Quartal ſtern wurden zwet Fälle aus dem nördlichen Stadtteil Lud⸗ wigshafens verhandelt. Der 22 Jahre alte Tagner Jakg Groß erſtach am Oſtermontag ſeinen eigenen Bruder frritz ſn Gegenwart deſſen Frau vor der Wohnung ſeiner Geliebten, der Witwe Barbara Mayer. Das Ehepaax war zu der Mayer gegangen, um dort von ihr ſelbſt zu hören, was der Angeklagte Uebles über ſeine Schwägerin ausgeſagt hatte. Dort kam es dann zu dem Zu⸗ ſammenſtotz. Zwei Tage ſväter erlag der Bruder an dem tödlichen Stiche in die Schlüſſelbeingader. Das Schwurgericht veruteilte den ſchon vorbeſtraften Angeklagten zu einer Zuchthausſtrafe von bvier Jahren.— Die zweite Anklage richtete ſich oegen den Jahre alten Spengler Karl Härle wegen verſuchten Totſchlagt an dem Maurer Hugo Rückert. Beim 66⸗Spielen in der Schneider ſchen Wirtſchaft waren die ehemaligen Freunde in Streit geraten und Härle gab draußen auf der Straße in einer Entfernung von nur.50 Meter einen Schuß auf Rückert ab, der vieſen in den Hals traf, ite Schuß aging fehl. Wochenlang ſchwebte del Verletzte zwiſchen Leben und Tod. Das Urteil lautete auf eine Gefängnulsſtrafe pon 2 Jahren. Heute wird eine Mordſache verhandelt; Die Anklage richtet ſich gegen die 2 85 Zme der Jahre alte Kellnerin Juliane Weimar von Lukwigs“afen. noch nicht ſeſigeſtellten Komplizen gegenüber hatte die Angeklagte be⸗ , in Mannheim den Kaufmann A. L. als be Opfer angegeben. Sie ſelbſt ſpielte bei dem am W. März, abends 8 Uhr, ſtattgehabten Rendezvous den Köder. Die Ko plizen der(kellnerin fielen dann aus dem Hinterhalt über de Mann ber und ſchlugen dermaßen auf ihn ein, daß er einen Bru Bis ſetzt Bis ſei im März ds raubenswer der Schädel baſis erlitt und am Mürz ſtar b. bat ſich die Angeklagte noch nicht herbeigelaſſen. die Namen der beiden Mordgeſellen richtig anzugeben. Die Verhandlung dürfte zwal Tage in Anſpruch nehmen. Amtsgericht Iweihröcken Wegen umfaugreicher Milchfälſchungen wurde der Land⸗ wird Ludwig Zuckweiler in St. Alban zu vier Müpnaten Gefänanis, 400 Mark Geldſtrafe und zur Tragung ſämt⸗ licher Gerichtskoſten verurteilt. Er hatte Milch mit 22 bis 27 Proßz⸗ Waſſer verfälſcht. Schöffengericht Konſtanz Ein gemeiner Geſelle iſt der vielfach und ſchwer vorbeſtrafte Freiburg. Er kam zu einer armen Kriegerwitwe und wußte das Mitleid der Frau zu erregen., ſo daß ſie ihm zu eſſen gab und ihn eine Nacht beherbergte. Aus Dank⸗ barkeit dafür beſtahl er die arme Frau. Unter Einrechnung einer Reihe anderer Strafen wurde der unverheſſerliche Dieb vom Schöf, fengericht Konſtanz zu 3 Jahren 3 Monaten Gefängn! verürteilt. Dreißig Jahre Gefängnis und Irrenhaus Ein Menſchenalter hat der Arbeiter Fritz Karow in Gefäng⸗ niſſen und Irrenhüuſern zugebracht. Von ſeinen 48 Lebensjahren het er nücht weniger als 30 Jahre hinter Gltterſtäben geſeſſen. Detzt war er wieder wagen ſchworen Einbruchdiebſtahks angeklagt. Nachdem er ſeine letzte Strafe verbüßt hatte, hatte er auf eigen⸗ artige Wielſe den Embruch verübt. Wie er ſelbſt geſtand, wurde er von einem gewiſſen Tietzmann in Berlin eines Tozes angeſprochem der ihm ſagte, ſeine Braut ſei ihm untreu geworden, er möchte ihm doch eſe ſenkten Einrichtu genſtnde wecholen. Karow beſ lange, ſondern erklärte,„er werde das Ding ſchon drehen.“ Ohne lange zu zaudern, begab er ſich nach der Woh⸗ nung, öffnzte mit einem Dietrich die Tür und begann auszuräumen Dabei wurde aber abgefaßt. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob er dieſes Leben nicht ſatt habe und ſeim Lebenswandel nicht än⸗ dern wolle, erwiderte der Angeklagte, daß ihm nichts weiter übrig⸗ blieben ſei. D .E 0 39 Als er aus dem Gefängnis herausbam, habe el lionen bekommen, und die Schrippe koſtete ſchon ebenſo⸗ viel Millzarden, ſo daß er für ſein Geld nur eine ſochſtel Schrippe erhalten hätte. Der als Belaſtungszeuge geladene eigentliche Anſtif⸗ ter ſpielte den Verrückten. Es war aus ihm nichts herauszu⸗ bekommen. Mit den Worten:„Guten Morgen, Kameraden“ be⸗ trat er, aus der Haft vorgeführt, den Gerichesſaal und wollte nicht einmal wiſſen, wann er geboren ſei. Als der Vorſitzende ihn fragte, ob er auf ſeinen Geiſteszuſtand beobochtet werde, erwiderte er:„Jo⸗ von Onkel Ernſt,“ Die Verhandlung endete mit der Verurteilung Karows zu 2 Jahren Gefängnis. Dem Angeklaagten wuürde der Rat gegeben, nun aber ernſtlich ſein Leben umzuſtellen und ſich, wenn er aus Gefüngnis herauskomme, an den Ge⸗ fangenenfürſorgeverei eine männliche Cvurths⸗Mahler und andere berühmte Zeitga⸗ noſſen? Freilich, der ſchematiſche Achſtundentag darf heute, in dieſen ſe gauz beränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſen, nicht mehr ale Iffentlicher Ankläger wider das ſchuldige große Leſepublikum auf⸗ ſtehen. Oder jetzt erſt recht? Ja, wenn die geiſtige und ſeeliſche Selbitbeſinnung in dem Maße der zunehmenden wirtſchaftlichen Sorgen und ſesliſchen Not gewachſen wäre! Aber es fehlt heute umal die geiſtige Vorar ung, die zweckloſe innere Bildung ſdalt der guf möglichſt a en materiellen Erwerb erpichten äußeren Finger⸗ und Verſtandsfertigkeit. Unperſönlich, aufgz⸗ hläht, techniſch geübt wie unſere ganze Zeit und die Menſchen in ihr ſind, iſt auch die Vorliebe des Leſers der fixen Mache, der tilloſigkeit der literariſchen Produktion zugewandt, wobei der naheliegende Schluß glücklicherweiſe nicht zutrifft, als ob der Stil⸗ Ioſigkeit der Zeit auch eine Stilloſigkeit der literariſchen Kunſt enkſpreche. Aus aller Verwilderung der Sitten und Verſchwom⸗ menheit der künſtleriſchen Begriffe hebt ſich doch da und dort das ſcharf geprägte Antlitz eines markanten Stiliſten heraus, und wer nur genügend geſchuftes Auge hat, bemerkt, daß auf ein Dußzend Könner mindeſtens ein wirklicher Künſtler kommt. Theater und Muſik om Karksruher Kunſtſeben. Unter ſtarkem äußeren Beiſol pollzog ſich im Landestheater die Erſtaufführung von Georg Kai⸗ ſes Luſtſpiel„Kolportage“. Der Name will die Art des tofſes treffen: ein Mittel zwiſchen Hintertreppenroman und Kino. o die beabſichtigte Parodie und Perſiflage gelungen herauskommt, Erzielt das Stück gewiß komiſche Effekte Im Uebrigen hat der Autor, namentlich im langatmigen Schluß verſäumt, bei ſeinem Ausflug ins Romantiſche Scherz und Ernſt reinlich zu ſcheiden und ſo fiel manches wirklich hintertreppenhaft aus und noch bedenklich nach Marlitt und anderen. Die Aufführung durch Mitglieder des Landestheaters war von ſichtlichem Splielwillen getragen: ſie gab dem an ſich ſchwachen Stück da und ort perſönliche Note. über die es nicht verfügt. Die weibliche Hauptrolle fand in Frau Ermarth rodiſtiſch hervorracende Momente Das Publikum, nur ganz elten zum Ernſt und Nachdenken ermuntert, war entzückt Braucht man doch bei dleſem ſpannenden und. amüſanten Roman nicht ein⸗ mal zu leſen— Einen guten Abend hatte das Bodiſche Trio. Gleich mit dem Auftakt, Beethaven op. 97 kam die richtig“ M ſizier⸗ ſtimmung über Spieler und Hörer, Ottomar Voigts Geige ent⸗ wickelte blühenden Ton, vor allem im dumkytrio von Doorak, in dem auch n Trautvetter reſche Gelegenheit fand, ſich als fylſſtiſchen Meiſter ſelnes ſüympathiſch klingenden Cellos zu erweiſen. Dos Bad. Trio, dem ſich im Straußquartett op. 10 H. Müllers ngeſpielt und dieſer Bor⸗ iola organiſch einfügte, 5 zug verlieh dem ganzen Abend beſonderen Charakter. Stephanie Pelliſſier(Mannheim) kommt dabei ein Hauptverdienſt zu: ihre ſochniſch ſaubere u. muſikaliſch hochſtehende Begleitung gab Ton und Führung, ohne ſich dynamiſch vorzudrängen, und ſo brachte ſie die klongrerſchisdenen Inſtrumente ungezwungen zu ſchöner Ein⸗ ſtimmigkeit. Man wird der begabten Pianiſtin unmer gerne be⸗ gegnen. Dr.K. K. Freiburger Theater. Jangceks Oper„Jenufa“ erlebte dieſer Tage die Erſtaufführung im hieſigen Stadtthꝛater. Der in den Bahnen Smetanas wandelnde 70jährige Komponiſt ſchildert mit in einem fließenden Stile, die ſich pon jeder Neuromantik ſern hält eine Dorfbegebenheit aus ſeiner Heimat, die jedoch des dramalſchen Zuges entbehrt. Kapellmeiſter Ewald Lindemann hatte das ſchwie⸗ rige Werk mit großer Sorgfalt einſtudiert. Die Leiſtungen der ein⸗ zelnen Vertreter aller Hauptpartien leiſteten vorzügliches, eine geiſtvolle Regie unterſtützte die Ahſichten des Dichters und deutſchen Ueberſetzers. 2 Zum 40. Todestag von Janny Elsler, 27. Nopember. Der unz, der ja augenhlicklich wieder ſo ſehr in die Erſcheinung in Deutſchland noch nicht alt, kaum 100 Jahre. Balletts Der Kunſttanz im engeren Sinn ſtammt jedoch erſt aus den Zeiten der Elsler und der Tagliori, d. h. aus den 30er, 40er Jahren des vorigen Jahrh Fanny Elsler und uUnzertrennlich von ihr die um 2 Jahre ältere Schwoeſter. Thereſe ſo⸗ mie der Name von Maria Tagliori waren einſt in der ganzen Welt gekannt und gefeiert. Beide Schweſtern wurden in Wien geboren, Fanny am 23. Juni 1810 und tanzten hier ſchon als Kinder am be⸗ fannten Kärntnertor⸗Theater; ſie waren dann in Italien auf dem damals in hohem Anſehen ſtehenden Ballett in Neapel. Von dort kamen ſie 1830 nach Berlin und feierten hier großortige Triumphe. Wir haben aus dieſer Zeit no hübſche Erinnerungen, z. B. einen „fingierten“ Theaterzettel des Königlichen Opernhauſes am 10. Jan. . Kunf trktt, iſt hat es ſchon vordem gegeben. 1832 zu ihrem Benefiz. Fanny ſtellte in der hier zum 1. Mol ge⸗ gebenen„Wienerinnen in Bexlin“ die 4 Figuren, die Anmut, den Liebreiz, die Schalkhaftigkeit, die Naivetät dar. Der Theaterzettel hat u. a. am Schluß folgende Notizen: Preiſe der Plätze unbozahl⸗ bar— Herr Tadel iſt heſßer— Madame Kabale und Herr Neid ſind krank— Anfang nicht früh genug. Und bei ihrem Scheiden, ſagt ein anderes Flugblatt, überreichten ihr die Berliner Hand⸗ ſchuhmacher eine Dankadreſſe:„Während Eures Hierſeins waren die alänzendſten Geſchäfte. Noch niemols haben wir ſo viel Hand⸗ ſchuhe abgeſetzt als in den ſetzten 3 Monaten. Ein Berliner Ele⸗ gont, der ſonſt im Jahr mit 3 Paaren auskommt, hat jetzt in jedem Monat ein Dutzend konſumſert..(Weddigen, Geſichte des Theoters). Ebenſo wurde ihre Kunſt in allen Hauptſtädten Euro. pos und gleichfalls in Amerika bewundert. Bei ihnen hat ſich die Kunſt wirklich einmal bezahlt gemacht, außerdem waren ſie haus⸗ hälteriſch. Fanny ſtarb ſehr begütert in Wien, am 27. Novemer 1884; Thereſe wurde Frau von Barnim, d. h. die„linke“ Ge⸗ mahlin des Prinzen Adalbert von Preußen. Ar. Literatur * Friedrich Wendel: Geſchichte in Anekdoten. Verlag W. Dietz Nachf,, Berlin. Von Platon und Alexander dem Großen über Cäſars Imperium, über den Untergang des antiken Denkens unbd das Aufkommen der chriſtlichen Kirchenherrſchaft, über die Refor“ mation und die großen Revolutionen hinweg, über Cromwell, Na⸗ poleon., Louis Philippe. Bismarck und Wilhelm bis hin zu Lenin werden alle markanten Ereigniſſe und Perſönlichkelten des welt⸗ geſchichtlichen Geſchehens im Spiegel der ſatiriſchen Volks⸗Auekdote vorgeführt. Es iſt ein luſtiges und höchſt unterhaltſames Buch. und doch wird jeder, der es lieſt, die ernſthafte Seite dieſer graziöſen Plauderei erfaſſen. Wie die Karikaturenforſchung wirft auch die Anekdotenforſchung ſcharfe Schlaglichter auf beſtimmte Partien des geſchichtlichen Hergangs, die oft genug in den Darſtellungen der Schulwiſſenſchaft dunkel bleiben. „Vom Mäuschen und Meitwürſtchen“ mit Zeichnungen von Elſa Efsgruber. Nürnberger Bilderbücher⸗Verlag Gerhard Stalling ⸗ Oldenburg i. O. Es gibt Dinge, die ſich ſchlecht beſchreiben laſſen⸗ Zu dieſen gehören die Feinheit der Phantaſie und der Zeichnung, die Elſa Eisgruber für die Illuſtrationen dieſes alten viel zu wenig bekannten Märchens aufgebracht hat, das das Zuſammenleben von Mäuschen und Meſtwürſtchen beſchreibt, die Sonntags immer um⸗ ſchicht in die Kirche gehen, während der zu Haus bleibende die Suppe locht. Mettwürſichen ſpringt durch die Suppe, um ſie ſchmach⸗ haft zu machen. Mäuschen verbrüht dabet, als es Mettwürſtchens Rezept nachahmen will. Da kommen die Tiere um Mäuschen zu be⸗ trauern, das Schwein, die Gans, die Kuh, die Ente uſw. und zum Schluß die Katze. Als dleſe ihre Klage erhebt, wird Mäuschen aus altem Mäuſe⸗Urinſtinkt vor Entſetzen wieder lebendig.— Ohne Ueber⸗ treibung kann man dieſes Buch ein kleines Bilderbuch⸗Juwel nennen, * Pflanzen und Jäien im Kinderherzen. Erlebtes und Erfah⸗ renes für Mütter und Erzieherinnen, erzählt von Marie Cop⸗ viugs. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin Ein wirkliches Schatzkäſtlein iſt dieſes Buch, in dem die Verfaſſerin mit⸗ teilt, was ſie in langlähriger Tätigkeit als Leiterin von Klein⸗ kindererziehungsanſtalten aus den an ſich ſo kleinen Erlebniſſen mit Kindern an pſychplogiſchen Bepbachtungen und päbagogiſchen Erfahrungen geſammelt hat. An einer Fülle mit ebenſoviel Liebe als zum Teil köſtlichem Humor dargeſtellter Fälle wird gezeigt⸗ wie man die bei allen Kindern zu Tage trenteden Schwierigkeiten und Unarten qm erfolgreichſten abſtellen kann und welche Mittel in Spiel und Beſchäftigung gegeben ſind, um die guten Charakte, efgenſchaften des Kindes zu entwickeln. ——— CE o — ch. den 26. November 1924 Neue Mannheimer Jeikung Abend⸗Rusgabe) 5. Seſte. Nr. 551 Unterhaltungs-Beilage 4 Abenobilder Von Kichard Joozmann Schau, wie das Wolkenheer auf müder Sohle Der Mutter Nacht weich in die Arme huſcht. Fern träumt ein Dörflein, wie mit ſchwarzer Kohle Aufs Blaupapier des Himmels hingetuſcht. Die Sonne ſchreitet durch die goldnen Türen Der Ewigkeit hinab in hohem Glanz, Und 25 und zitternd durch die Stille führen Die Sterne ſtreng und ſtumm den alten Tanz. * Wie der Mond die ſtummen Dächer Mit dem bleichen Licht verzinnt. Säuſelnd regt den ſamtnen Fächer Sanfter Sommerabendwind. Turmuhr mit verſchlafnem Munde Ruft von fern die ſpäte Stunde, Jedem Fenſter ſtirbt das Licht. Feierlich durch Sternenweiten Seh ich ſtill Gottvater ſchreiten, Der ſein großes Amen ſpricht. Die Stricknadein Von Hermann Wagner teſt Höce,“ ſagte meine Frau zu mir,„du heſt ja Zeit. Du könn⸗ 12 für mich in die Stadt gehen und fünf Stricknadeln kaufen. Ganz wöhnliche Stricknadeln aus Stahl. Verſtehſt du?“ hobeß 9 ſagte ich,„ich verſtehe. Aber wo ſind Stricknadeln zu „Ueberall,“ ſagte meine Frau,„du brauchſt nur zu fragen. gebe dir hundert Mark mit. Es ſind unſere letzten. Verliere deshalb nicht. werde ich denn,“ ſagte ich, ſetzte mir den Hut auf und J ſel 10 Ging in die Stadt, froh beſchwingten Schrittes, denn ich hatke 15 hundert Mark bei mir, wenn ſie auch unſere letzten waren. Ich 86 in fünf Läden, um nach Stricknadeln zu fragen, nach ganz ge⸗ daßenlichen Stricknadeln aus Stahl, verſteht ſich. Aber es zeigte ſich, in kein Laden da war, der welche führte. Ich war nacheinander einem Kolonialwarengeſchäft, einer Bettfedernhandlung, einem anufakturwarenladen, einem Blechwarengeſchäft und einer Spiel⸗ e renhandlung. Als ich in einem Blumengeſchäft nach Stricknadeln aus Stahl fragte, verwies mich das bedienende Fräulein an J. Peter Hollunder. fr J. Peter Hollunder,“ ſagte das Fräulein,„Ecke Motz⸗ und Lieb⸗ Sie im ⸗traße, führt alles. Alſo auch Stricknadeln. Gehen ſel Ich ging zu J. Peter Hollunder und hatte die Ehre, von ihm loſt empfangen zu werden. 14„Stricknadeln?“ ſagte er.„Stricknadeln aus Stahl? Nein, eider. Gerade ſtählerne Stricknadeln haben wir nicht. Aber wir zaben prachtpolle, im Preis ſtark herabgeſetzte Spucknäpfe aus Blech. arf ich mir erlauben, Ihnen einen vorzulegen?“ di Er ſagte das ſo väterlich⸗wohlwollend und freundlich, daß ich lrekt gerührt war. Ich dachte: Ein braver Mann! Nun ja, ich will ihm die Freude machen! Ni J. Peter Hollunder legte mir die Spucknäpfe aus Blech vor. jcht übel, dachte ich bei mir, ſolch einen Spucknapf, in der Tat! nd ich fragte nach dem Preis. „Vier Mark fünfzig,“ ſagte J. Peter Hollunder,„rein geſchenkt, wahrhaftig, Sie dürfen es mir glauben. Ich darf dach zwei ein⸗ packen, nicht wahr?“ „Nein,“ ſagte ich,„packen Sie mir drei ein!“ bl5„Gern“, ſagte J. Peter Hollunder in einem ſich ſtets gleich eibenden väterlichen Tone.„Aber ich täuſche mich wohl nicht, wean ich annehme, daß Sie auch Bedarf in ſchönen Nippes haben?“ „Nippes,— was iſt das?“ bene cippes? Nippes ſind Figmen. Figuren aus Ton, reizend Schäferinnen, die Kußhändchen austeilen, Jäger in Knie⸗ .ſen. entzückende kleine Amors mit Pfeil und Bogen und ſo ippes ſind ſtark gefragt. Ein jeder beſſerer Menſch hat Nippes.“ Ich fragte:„Was macht man mit Nippes?“ „Man ſteüt ſie auf die Kommode.“ „Eine Kommode haben wir nicht,“ ſagte ich voll Scham. „Man kann ſie auch auf die Anrichte ſtellen.“ „Auch eine Anrichte haben wir nicht.“ 0„Nun,“ ſagte J. Peter Hollunder,„dann ſtellen Sie ſie ruhig uf den Küchenſchrank. Ihre Küche wird durch die Nippes nu⸗ gewinnen.“ Ich dachte: Darf ich den Mann kränken, der ſich ſo ſehr um mich bemüht! Nein, dachte ich, kränken darf ich ihn nicht! Außer⸗ N gefielen mir die Nippes. Ich kaufte alſo zwei Dutzend. Worauf ſet eter Hollunder die Stirn runzelte und ein Fräulein herbeitief, eine erſte Verkäuferin, wie er erklärte, zu der er ſagte: Wi„Fräulein Cäcilie, führen Sie den Herrn in die Abteilung für interſport. Er hat Intereſſe für Schneeſchuhe. Aber bedienen Sie ihn recht aufmerkſam! Verſtanden?“ „D,“ ſagte Cäcilie und lächelte ſehr nett, darf ich Sie bitten?“ 8 ich mich von Damen nie bitten laſſe, ging ich mit. Ging in die Abteilung für Winterſport, wo mir Fräulein Cäcilie(ſie ar braun und hatte dunkle Hexenaugen) Schneeſchuhe zeigte. Ich tehe pon Schnepſchuhen gar nichts. Auch vom Sport verſtehe 0 nicht piel. lünd ich liebe auch nicht den Winter. Ich bin für f˖ N Sommer. Ein heißer Sommer, ein Wiener Schnitzel, etwas 875 eit und eine Zigarre— das geht mir über alles! Das iſt 0. „Trotzdem,“ ſagte Cäcilie,„gerade für Schneeſchuhe wären Sie Er rechte Mann. Sie haben die Figur dazu. Schneeſchuhe würden Sie prächtig kleiden!“ Sie meinen?“ Cäcilie ſagte:„Ja. Ich gäbe etwas darum, wenn ſch bei einer Tour Ihre Partnerin ſein könnte!“ „Aber,“ ſo wendete ich ein,„wir haben jetzt April, und es liegt Ski⸗ kein Schnee mehr.“ 5„Was tut das?“ ſagte Cäcilie.„Sie ölen die Schneeſchuhe gut und faſſen ſie dann liegen. Der Sommer iſt bald vorbei. Und für den Winter ſind ſie dann gerüſtet.“ ſü Nun weiß ich ſehr wohl, daß es ein ſehr ſchöne; Gefühl iſt, far den Winter gerüſtet zu ſein, und ich ſträubte mich deshalb nicht nd er Ich kaufte die Shhneeſchuhe. Ich kaufte eine Ski⸗Mütze d einen zitronengelben Ski⸗Schal. „Denn,“ ſo ſagte Cäcilje,„das gehört dazu.“. 0 Sſe ſind ein ganz entzückendes Mädchen,“ ſagte ich,„wie ich rer in meinem Leben nur ganz wenige getroffen habe,— ei ja!“ „Macht vierundfünfzig Mark ſechzig.“ ſagte Cäcilie. W„Ganz recht. Wenn Sie mir jetzt nur noch verraten können, man Stricknadeln feil hat. Ganz gewöhnliche aus Stahl.“ ſede Gehen Sie nebenan zu Zumpe. Zümpe hat Stricknadeln. In er Größe, Dicke und Qualität.“ danke.“ „Die Kaſſe iſt nebenan.“ Sehr wohl.“ unz Ich ging zur Kaſſe und zahlte. Meine Rechnung betrug neun⸗ miöneunzig Mark. Ich war erſtaunt. Nur mit Mühe konnte ſch Nis mit den vielen Paketen, die drei Spucknäp'e, zwei Dutzend ppes, ein paar Schneeſchuhe, eine Ski⸗Mütze und einen Ski⸗Schal gugielten, einen Weg durch den Laden bahnen. Herr J. Peter die Tür. ollunder öffnete mir perſönlich ſagte er in väterlich⸗wohlwollen⸗ de„Beehren Sie uns wieder,“ in, ſehr freundlichem Tone. nadefn? „Was koſten Sle?“ „Eie Mart zwalzig.“ „Hm,“ dachte ich bei mir,„da langt mein Geld nicht.“ Und verabſchiedete mich von Zumps, indem ich ſagte:„Ich danke. Ich wollte nur nach dem Preiſe fragen. Adieun,“ Ich ging nun heim. Als meine Frau mich mit den vielen keten kommen ſah, machte ſie große Augen. Ich lächelte ein wenig bänglich. Meine Frau fragte:„Haſt du die Stricknadeln mitgebracht?“ Ich ſagte:„Nein. Das Geld reichte nicht. Aber ich habe ſehr ſchöne Spucknäpfe gekauft, auf Vocrat. Und zwei Dutzend Nippes. Und ein paar Schneeſchuhe pickfein! Und eine Ski⸗Mütze und einen Ski⸗Schal,— oh du wirſt ſtaunen! Meine Frau ſtaunte. * Pa⸗ Liebe Bemerkungen von Raoul Auernheimer Es gibt Menſchen, Männer und Frauen, die es in der Liebe immer nur bis zu einem Verhältnis bringen. Es aibt andere, die es nur bis zur Freundſchaft bringen. Aber zur Liebe bringen es in der Liebe nur die allerweniaſten. Was man gemeinhin„Gegenliebe“ nennt, iſt meiſt nur das Spie⸗ gelbild einer Flamme. Die Frauen, die einen Mann kunſtvoll in ſich verliebt zu machen wiſſen, gleichen den Autoren, die einen auten erſten Luſtſpielakt zu ſchreiben imſtande ſind; die Frauen, die einen Mann, den ſie in ſich verliebt gemacht haben, dann auch feſtzuhalten wiſſen, denjenigen, die einen guten dritten Akt zu machen wiſſen. Das iſt unaleich ſchwerer Und doch hänat nur davon der Erfola des Stückes ab Nichts iſt hübſcher in einem Roman wie im Leben, als wenn wir ſehen, daß zwei ſich liebhaben. die ſelbſt noch gar nicht wiſſen. da ß ſie ſich liebhaben. 0 Die ſchönen Frauen ſterben zweimal: das zweite Mal im Alter, wenn ſie wirklich ſterben. Das was ein Mann einer Frau zu ſagen hat, hat er ihr immer nur unter vier Augen zu ſagen. ———.. Dder Löwe Legende von Kurt Münzer In einer Wüſte lebte einſt ein frommer Eremit, weitab von der Daſe. Und es war jedesmal— zu ſeines Herzens demütiger Zu⸗ friedenheit— ein Marterweg. wenn er durch Sand und Sonne, mit zerriſſenen Fußſohlen und gedörrter Kehle den Gang dahin um Waſſer und Früchte machen mußte. Aber ſo war es ſeiner Frömmigkeit und Leidensſehnſucht Genüge und Eitelkeit. Eines Nachts nun, indes er im Gebete vor ſeinem Felſenloche kniete, hörte er durch das lautloſe Schweigen der Wüſtennacht furcht⸗ bare und verzweifelte Stimmen. Aber es waren nicht menſchliche Laute, ſöndern Tiere ſtritten ſich da oder litten. So ungeheuer er⸗ regend klang das Brüllen und Schreien aus dem unendlichen Ab⸗ grunde der Finſternis herauf, daß der fromme Mann, ſein Gebet be⸗ endend und die Kutte ſchürzend, ſich anſchickte, dem gräßlichen Lärm nachzugehen. Er gina und ging, durch den noch immer alühenden Sand, der an ſeinen Beinen fraß, durch dicke Dunkelheit und Lufk dem Schreien ngch. Unermeßlich hoch funkelten wunderbar die Sterne, in einem Licht, zu berirdiſch, als daß es die Erde hätte erhellen können. Drei Stünden lang ging der Eremit, um einem Tiere beizuſtehen. Von all den Stimmen war ſchließlich nur noch eine übrig geblieben, eine tief klogende, verzweifeltſammernde. Schon begann die Nacht zu er⸗ blaſſen. Durch die Finſternis zog ſich oſtwärts ein blutrot flammen⸗ des Band, bleiche Hügel zeichneten weiche Linien gegen den erarauen⸗ den Himmel: und nun ſah der Wanderer. daß er ſich ſeiner Oaſe näherte, ſchon ſandten ihre Palmen, ihr VBrunnsn, ihr Raſen einen ſüßen, kühlen Hauch zu ihm. Da klang der Hilferuf dicht vor ſeinen Füßen, und unverſehens ſtand er vor den Knochen und Fellreſten eines Kameeles. und da⸗ neben lag ein junger Löwe, blutend. zerriſſen, gebrochenen Beines. in den Augen den agrenzenloſen Jammer hilfloſer Kreatur. Er ver⸗ ſtummte, ſobald er den unbekannten Menſchen erblickte. Spürte er Rettung, oder erſchrak er vor der fremden Geſtalt auf zwei Beinen? Der Erbmit erriet, wos vorgegangen. Die Tiere der Wüſte hatten ſich um die Beute geſtritten und dabei den jungen Bruder ſo übel zu⸗ gerichtet. Gänzlich ausgehungert, mußten ſie die ſonſt eingeborene Liebe zum Stammesgenoſſen vergeſſen haben, und das junge Tier war den Zähnen und Tatzen älterer Brüder erlegen. Schon während dieſer Ueberlegung hatte der Fromme ſich ge⸗ bückt und hob nun zart das ſchon ſchwere Tier auf. Es an ſich drückend— wie das zärtliche Lamm Gottes— trua er es in die Daſe hinüber, kühlte die Wunden und das Maul mit friſchem Waſſer. riß von ſeiner Kutte Streifen und band das gebrochene Bein mit einem ſtarken Aſt gergde. Und dann trua ex, im aufalühenden, ſengenden Tage, den Löwen hinüber in ſeine Klauſe, ermattend, aber nicht nach⸗ laſſend. ächzend, aber lächelnd, und bettete ihn dort auf ſein Lager. So bebielt er ihn als Gefährten ſeiner Einſamkeit. Er pfleate ihn. verſchaffte ihm mit Müh und Not Nahrung, heilte ſeine Wunden und den Bruch des Knochens und machte aus dem wilden Tiere alſo einen treuen und zahmen Genoſſen ſeines ſtillen Lebenswandels. Der Löwe ſprang bold wieder herum, folgte ſeinem Herrn, der ihm ein Diener in ſeiner Not geweſen war, aina nun ſelbſt um Nah⸗ rung aus, kehrte aber immer wieder zu ſeinem Retter, Arzt und Freunde zurück. Der gute Einſiedler liebte das unverſtäpdige Tier bald mehr, als er ſeiner Einſicht nach ſein Herz einem irdiſchen Ge⸗ ſchöpfe zuweiſen dürfte. Und darum ſprach er. deshalb, wie auch aus anderen Erwägungen, eines Tages zu dem Löwen: „Siehe, du biſt nun aroß und ſtark. und es wäre ein Unrecht von mir, dich freies Tier in meinem Kreiſe zu balten. wo Gott uns doch zu verſchiedenen Zwecken geſchaffen. Du gehörſt nicht zum Menſchen, ſondern zu deinesgleichen. Dort wirſt du alücklicher ſein. als du bei mir je werden könnteſt. So zieh denn hin und lebe in Freiheit.“ Der Löwe ſgote:„Aber es oelüſtet mich nach keinem anderen Leben. ſo ich es bei dir keypen gelernt. Warum willſt du mich nicht bei dir dulden? Liebe ich dicht nicht?“ Der Einſiedler ſprach mit Tränen in den Augen:„Geliebter Ge⸗ fährte, die Erde iſt zum Himmel oeworden, ſo der Löwe den Men⸗ ſchen liebet. Aber wiſſe, daß dieſe Zeit noch nicht gekommen iſt. Denn wie ſollte ſch Armer würdia deſſen ſein. daß an mir ſich die aroße Herrlichkeit erfüllt! Aus Liebe zu dir. Köwe. bitte ich dich: zieh hinaus. ſuche deinen Bruder und ſei frei. Aber eins verſprich mir aus Dank für die Heilung und Freyndſchaft. die du bei mir gefunden: vergreife dich nie an einem Menſchen!“ „Menſch.“ ſagte der Löwe. Menſchl Was iſt das: Menſch?“ „Der Menſch bin ich. Tier.“ „Und warum, mein Vater, ſollte ich mich wohl an einem Men⸗ ſchen vergrelfen?“ „Ach, du biſt unerfahren, und deine Brüder haben dich nicht be⸗ lehren können. Wiſſe denn, daß euch wilden Tieren das Fleiſch des Menſchen am zarteſten mundet. daß ſeine Knochen euch das ſüßeſte Füllſel kaben und ſeine Eingeweide das ſchwackbafteſte Arom.“ Der Löwe ſtarrte nachdenklich den Einſiedler an. „Und wie? Du ſaaſt. du ſeieſt ſolch ein Menſch?“ fraate er leiſe, und ſeine Stimme erbebte von der Seele ſeines Blutes. „Wehl“ ſagte der Fromwe:„Was funkelt in deinen Augen auf? Wie ſtarrſt du? Schone mich!“ Zur pſychologie des Ballgeſprächs Von Eugen Iſolani Soll man während des Tanzens ſich unterhalten und was zn man ſprechen? Das iſt die Frage, die man wiſſen muß, wenn man zum Tanze geht, eine Frage, die man aber im vorhinein nicht ſummariſch beantworten kann. Wenn man gut tanzt, wird die Sprache der Füße die beſte Dolmetſcherin der Gefühle des tanzenden Paares ſein, di? den Mund vielleicht gar nicht zu Worte kommen läßt. Daß man Geſpräche über Politik oder über wiſſenſchafkliche Themen. die man nicht im„Umdrehen“ erledigen kann, lieber nicht vom Zaune bricht, iſt ſelbſtverſtändlich; es hört ſich ſchlecht an, wenn einem die Muſik in einer Unterhaltung über die Flottenmanöver der Amerikaner oder die Löſung des Rätſels des Nordlichts plötzlich den Faden abreißt. Schwer iſt es freilich, den Geſchmack der Tänzerim zu treffen, wenm man ihn nicht kennt. Vielleicht kann das nach⸗ folgende Ballerlebnis einige wertvolle Anhaltspunkte liefern. Es ſind erlauſchte Geſpräche von einem Ballfeſt. „Ach iſt dieſer Referendar Meuthe ein langweiliger Peterſ! Grete Lerſe, ein langaufgeſchoſſenes Mädel, ſagt's Mama, nachdem der Referendar ſie auf ihren Platz zurückgebracht hat. „Was hat er denn geſagt?“ fragt die Mama. „Kein vernünftiges Wort war aus ihm heraus zukriegen! Erſt fragt er natürlich, ob ich ſchon viel in dieſer Saiſon getanzt habe, und dann erzählt er mir von allen den Vällen, die er mitgemacht hat. Was mich das intiereſſiert! Und anſtatt zu tanzen, ſpricht er in einem fort!“—— „Na, dieſer Referendar Meuthe ſoll mich nur noch einmal auf⸗ fordern, dann danke ich ihm aber ganz ſicher!“ Die kleine Phi⸗ lippine Hupſer klagt's ihrer Mutter. „Aber warum denn! Hat er dir envas getan?“ die Mutter. „Langw klig einem im fragt beſorgt iſt er, Mama! Anſtatt zu tanzen, geht er mit al herum und erzählt fortwöhrend von Dingen, die einem nicht intereſſieren. Einen ganzen Mordprozeß hat er mir vorgeſchwabbelt, den er mitgemacht. Das kann ich allein in der Zeitung leſen. Deshalb geh' ich doch nicht auf den Ball!“— „Ach, iſt das ein reizender Menſchl“ ruft entzückt die kleine Anna Hirſekorn aus, ſo laut, daß die Mama ein beſchwichtigendes „Aber, Annal“ in den Jubel dieſes Entziſckens als Dämpfer wirft und dann erſt fragend leiſe hinzufügt:„Wer denn? Wen meinſt du, mein Kind?“ „Na den Referendar Meuthe, mit dem ich eben getanzt habe!“ „So nett iſt der?“ „Ach, ein entzückender Menſch!“ ruft Aennchen, und man merkt dabei, wie ihr Herzchen mitjubelt. „Urd ich dachte, du langweilſt dich mit ihm recht, weil ihr faſt gar nicht getanzt habt. Ihr gingt ja immer im Saal herum.“ „Na, ja! Tanzen, ſagt er, tut er ungern, wenn man ſo nett plaudert. Aber man braucht ja guch nicht immer banzen!“ „Alſo, er hat dich gut unterhalten!“ „Ach, ganz herrlich, Muttchen!“ „Na, wovon habt Ihr denn geſprochen?“ „Ach, eigenllich von nichts!“ ſagte Aennchen zögernd. „Na, etwas muß er doch wohl geſagt haben!“ dringt die Mun⸗ ter in ſie. „Na, ja, geſagt hat er ja auch was! Fräulein Aennchen, haß er geſagt, Sie ſehen heute wieder ganz reizend aus!“ „Und das war alles?“ „Nein, alles nicht. Aber nachher hat er's noch mal geſag Und das andere,— das andere hab ich nicht behalten!“ Zechen, Ankreiden und Schuldenmachen in früheren Jahrhunderten Ueber dieſes Thema und noch manches andere verwandte Ka⸗ pitel aus dem Gaſthaus⸗ und Wirtshausleben des frühen Mittelalters erfährt mag viel reizvolle Einzelheiten in einem kulturhiſtoriſch ſehr bedeutenden Werke von Johanna Kachel⸗ Merſt ſchrieb— ſe wird unter anderem in dem Buche erzählt— der Wirt während der Zeche die Schuld mit Kreide auf eine Tafel, mobei ſich faſt alle der gleichen Zeichen bedienten. So bedeutete ein Strich: ein Glas, trank der Gaſt aber ein zweites, ſo machte der Wirt aus dem Strich einen Winkel, beim dritten Glaſe änderte ſich dieſer zu einem nach einer Seite offenen Winkel, das Verab⸗ reichen des vierten Glaſes ſchloß dieſes Viereck; beim fünften wurde daraus eine Schnalle, die auch Ringlin oder Ring genannt wurde. Auch wurde die Zeche durch Kreuze, Krelſe und Halbkreiſe markiert, In ſeinem Colloquium über die„diverſoria“ ſchildert uns Exasmus den Vorgang beim Bezahlen.„Nun kommt jener Bärtige mit einem Teller, auf dem er mit Kreide Kreiſe gemalt hat. Den ſetzt er auf den Tiſch. Die die Melerei verſtehen, legen nacheinander ihr Geld darauf, bis der Teller voll iſt.“ Oftmals geſchah das Auf⸗ zeichnen auch einfſach an der Wand. So läßt Fiſchart den Wirt, als nach einem Gelage die Gäſte in der Trunkenheit aufeinander losfahren und ſich gegenſeitig mit Stühlen oder Gläſerg traktieren, ſchnell die Kreide in die Hand nehmen und den Verluſt an die Wand zeichnen. Wurde dieſe Zeche nicht gleich bezahlt, ſo blieb ſie als Schuld an der Wand ſtehen, die Thomas Murner erzählt. Auch 1 Schweiz und Frankreich war dieſe Sitte des Ankreidens üblich. Das Bezahlen der Zeche konnke in Geld und Pfand geſchehen. Der Wirt mußte im allgemeinen das Pfand annehmen. Weigerte ſich der Wirt, dem Gaſt auf Pfand Wein zu geben. ſo durfte ſich dieſer ſelbſt bedienen. Jedoch ſollte das Pfand wenigſtens doppelt ſo viel wert ſein, als die Zechſchuld betrug.„Verboten Pfand“ durfte der Wirt nicht annehmen. d. h. Dinge, die aus Diebſtählen oder anderen Verbrechen herrührten. Da durch das Borgen und Pfandnehmen der Verarmung der Gäſte Tür und Tor geöffnet war, ſo erließen die Stadträte, Ge⸗ meinden und Regierungen oftmals Verbote gegen das übermäßige Borgen. In St. Gallen wurde 1580 beſtimmt, daß die Wirte nur für 5 Batzen auf die Kreide geben dürften. Da die Geiſtlichen die „offene gaſt⸗ und wirtshaiſer ohne ſchaich beſucht, das ihrig hier⸗ durch verſchwendet und in ſchulden gerunnen“ ſind, ſo ſollten die Wirte ihnen nichts mehr borgen. Auch an Minderwerlige durfte der Wirt nichts auf Borg geben. Nach einem Tübinger Erlaß von 1575 brauchten die Eltern für die Zechſchulden ihrer ſtudferenden Söhne nicht aufzukommen(was ſich unſere heutige ſtudierende Ju⸗ gend ad notam nehmen mögel!). Meiſt zog der Wirt am Morgen nach der Zeche die Schuld ein. Wer nicht zahlen wollte wurde zu einer Geld⸗ oder Gefängnis⸗ ſtrafe verurteilt. Der ſaumſelige Zahler wurde 8 Tage aus der Stadt oewieſen, ſeine Schuld wurde eineezogen und er obendrein goch mit einer Buße von 5 Hellern beſtraft. Zechprellerei kam nicht ſolten vor, oft ſogar auch bei Feſten. So erzählt uns das Buch Weinsbera von dem Herzog von Liegnitz, daß er in Köln mit 30 Pferden in einer Herberge gelegen, ſich fürſtlich habe pflegen und hedienen laſſen; nachdem er„über tauſend daller verzert“, eineg Tags ohne Bezahlung davon wollte Der Wirt war geiſtesgegen⸗ wärtig, ſchlug Lärm und ließ den Herzog auf eigene Koſten in einer anderen Herberge unterbringen, verklaate ihn dann vor Gericht. „Doch nach langem Harren bequam der Hertzog etwas geldg, verſatt pferde. ſabt burgen. daß er nit ohne ſchaden des wirdes davon quam.“ War der Wirt gutmütig, ſo wurde er oft geprellt, wie es von einem Gaſtgeber am Weinwarkt zu Augsbura erzählt wird, bei dem ein Herzog mit ſeinen Leuten zechte und dann, als die Rechnuna eine ziemliche Höhe erreicht batte verſchwand „„Menſch,“ brüllte der Löwe auf,„Ich muß dich ſchmecken]“ „Immerhin,“ ſagte ich, als ich draußen ſtand. mit. die Strick⸗ nadeund ich ging nebengn zu Zumpe und ſagte:„Haben Sie Strick⸗ Ganz gewöhnliche Stricknadeln aus Stahl? n? Ganz gewöhnliche Stricknadeln aus Stahä? Und ſchon ſchlürfte er aus der Kehle des Menſchen das Blut. deſſen ſüßer Duft ſeinen erwachten Trieb berauſchte. So ſah es um das Wirtshausleben im Mittelalter aus. 44 hat ſich freilich auch bis heute noch nicht geündertt F. v... — ———— 8. Seite. N Seite. Nr. 551 Neue Mannheimer Zeſtung[Adend⸗Rusgabe) Mittwoch, den 26. November 1924 eue Mannhei Seit Handelsblatt 5 ſtand der ee Montan⸗ und Induſtrie re bis auf wenige all Ert Teil mit Verluſten f ſtriepapiere bis auf wenig gemeinen ohne jeden Ertrag, zum Teil mit großen Ve dev ſenmarkt Ausnahmen um—2 Bill. Prozent erneut erhöhte and die Ge⸗ arbeite, werde ſie um ein Vielfaches gegenüber der Friedenszeit zu Berliner Deviſen 8 ſchäftstätigkeit dabei verhältnismäßig lebhaft war. Intereſſe beſtand Steuern herangezog en. Wie dem Vericht weiter zu entnehmen iſt, ——.— wiederum für Montan⸗ und chemiſche Worte, von denen erſtere hat ſich die Geſellſchaft an der früher dem Bayeriſchen Lloyd ge⸗ Amtlich G. 25 B. 25 rr. G. 26. B. 26. rp. 5——⁊—— 0 5 1— angeblich ſteigen konnten. Berlin⸗ hörenden Donauwerft in Deggendorf, der„Deggendorfer Werft un 8 arlsruher Induſtrieaktien ſtiegen auf die unveränderte Kapital⸗ Eiſenbahnbau⸗Geſellſchaft m. b..“ maßgebend beteiligt. Hollane 169.63 14869.4 5 0 59 Beiſe e. 05 um Prozent und auch Textilaktien ſetzten ihre 7 rechnungsmäßige Ueberſchuß von 128 395 Bie, iſt Brüſſein. 20.95 20.45 20,335 3 ursſteigerungen for als Ausgleichspoſten unter Verbinclechkeiten eingeſetzt. Abſchrei⸗ 5 515 7 8 In Vorkriegsanleihen fand anfänglich auf erneute Liquidation] bungen wurden nicht vorgenommen. Das Aktienkapital beträgt Kopenhagen. 78.87 14.03 7 73.605 5 von verſchiedenen Firmen ein Kurseinbruch ſtatt, dem aber ſpäter unverändert 80 Mill. 1. In der Papiermarkbilanz werden weiter 5 5 13.60 8 135 5 8 0 eine Erholung folgte, ſo daß die Notierungen ungefähr den laufende Schulden in Höhe von 4 243 720 Bi ausgewieſen. Ihnen Helſingfors. 10.51 1 55 eſtrigen Schlußkurſen entſprachen. Die Umſätze auf dieſem Gebietſſtehen als Hauptaktivpoſten 4 223 661 Bi Guthaben in laufender Itallen. 18.15 18.,25 8 15.26 2 5 50 zeitweiſe bedeutender als geſtern. Rechnung gegenüber. Die figurieren mit 148 454 Bi. 5 1115 4 2 8 19,795 Am Geldmarkt iſt die Anſpannung noch nicht gewichen. Wertpapiere ſind mit 1. eingeſetzt. Die Anlagewerte von ins⸗ 2215 2420—. Sie hat aber eine Veränderung der Geldſätze noch nicht bewirkt. geſamt 4,86 Mill. ſind der ein heitlichen Verwaltung wegen an die Spanten. 3 290 9785 81˙ 8 Gutehoffnungshütte Oberhauſen.⸗G. verpachtet. anien 57,31 22 3755 Aeaen 7205 105 2 1355 5 Süddeutſche Drahtinduſtrie.⸗G., Mannheim⸗Waldvof 07.325 8.32 w⸗ r if⸗ Juta de Janeire 945.38 1 OIn der heute vormittag unter Vorſitz des.⸗A. Dr. J. ſich VV rke.-., Deſelin. Der Auß 1— 2 Roſenfeld abgehaltenen o..⸗V. wurden die üblichen Regu⸗ 2 05 2 5 Sihr Karlsruher⸗Induſtriewerce.⸗G. beſchloß in Jugueen 5.118.145•11 larien wie auch die Goldmark⸗Eröf knungsbilanz und ber af— drprn—— 55—— 12 Budapeſt..55 5,5451 56254 5 die Umſtellung einſtimmig und debattelos genehmigt. Darnach 9 d nauberufenden.⸗B. vorzuſchlagen, das Sofia.04.06 85 8,06 2 wird— wie von uns ſchon gemeldet— das Grundkapital von 15 0 bei Schaffung eines ordentlichen Reſerve⸗ — 3 Mill. A auf 900 000 6,/ dergeſtalt herabgeſetzt, daß der Renn⸗ von 3 Mill. auf 30 Mill. G% umzuſtellen. Bör'enbeclcht betrag der 3000 Aktien über je 1000„ auf 300 G, ermäßigt und Philipp Holzmann.-., Frankſurt a. M. Die Geſellſchaſt ör,en becichte 90 000 6. dem Reſerveſond⸗ ugeführt werden können. ſetzt ihr 5 Actie: niapital von 330 Miclionen Vapiermark Millionen Golomark Frankjurter Wertpaplerbörſe Tendenz ſeſt— Geringe Umſatztätigkeit Frankfurt a. Ml., 26. Novor.(Drahtb.) Während das Ge⸗ ſchäft in deutſchen Anleihen an der Börſe immer kleiner wi kann man um Dividendenmarkt ein ſtändiges Anwachſen der Käufer beobachten. Kriegsanleihe eröffnete mit 0,720, mußte dann aber auf Berliner Abgaben bis auf 0,695 nachgeben; dann machten ſich wieder Deckungen bemerkbar, ſo daß ſchließlith der erſte amtliche Kurs mit 0,7377 feſtgeſetzt werden kont te. Die Umſaßztätigkeit iſt verhältnismäßig gering. Auch auf dem Markt für ausländiſche Renten war das Geſchäft klein und eher etwas ſchwächer. Auf dem Induſtriemarkt dagegen iſt die Haltung ſehr feſt und die Nachfrage 1 Wie in den legten Tagen übe haupt, ſo ſind es auch heute namentlich die Montan und in zweiter Linie Ehemie⸗ und Elektrowerte, die das Haupt⸗ intereſſe in Anſpruch nehmen. Auf dem Montanmarkt ſind beſon⸗ ders Deutſch⸗Luxemburg, Harpener, Gelſenkirchen und Mannes⸗ mann—4 Bill. Prozent höher; auch die oberſchleſiſchen Werte konnten heute ſchöne Kursgewinne erzielen. Auf dem markt betragen die Kursgewinne wieder 1 BVill. Proze hier iſt beſonders die feſte Haltung der Deutſchen Gold⸗ und Silber⸗ ſcheideanſtalt erwähnenswert. Auch auf dem Elektromarkt überwiegen ſtark die Kursbeſſerungen, namentlich Siemens u. Halske liegen ſehr feſt. Auch alle anderen Gebiete des Induſtrie⸗ marktes haben Kursgewinne zu verzeichnen, beſonders der Markt der nur zu Einheitskurſen gehandelten Papiere. Der Freiverkehr iſt unverändert. Api 27, Becker Stahl 1,1, Benz Motoren 4., Growag 0,140, Hanſa Lloyd 1,25, Krügershall 7, Deutſche Petroleum 16, Raſtatter Waggon 4 und Ufa 1173. Dder Geldmarkt iſt weiter ſehr flüſſig. Im weiteren Verlaufe wurden einige Realiſationen vor⸗ genommen, die namentlich auf führende Montanwerte drückten, doch waren dieſe bald überwunden, ſo daß die erzielten Gewinne faſt vollkommen aufrechterhalten werden konnten. Kriegsanleihe ſtiegen im Verlaufe bis 0,770. An der Nachbörſe ſette erneut größere Nachfrage ein, ſo daß die Kurſe wiederum nach oben gingen, namentlich Kaſſapapiere waren weiter geſucht. Berliner Wertpapierbörſe Berlin, 26. Nopbr.(Drahtb.) Obwohl die Tendenz am Aktien⸗ markt verſchiedentlich ſchwächer war, kann ſie im großen und ganzen doch als bemerkenswert feſt bezeichnet werden, weil weil ſich der Kurs⸗ Kurszeltel Aktten und Auslandsanleihen in Billionen Pro zenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Siück. Eröf ffnungbilanz auf 1. Juli 1924 figurieren: Or runbſtücke mit 57 843, Gebäude mit 464019 /, Maſchinen mit 181243 A, Betriebsanlagen mit 155 097 J1, Wertpapiere mit 1., Beteiligung mit 500, Kaſſe mit 2253 1, Debitoren mit 233 490 und Warenvorräte mit 186 416„. Bei einem Aktienkapital von 900 000„ und Obligationen in Höhe von 26545/ beläuft ſich der Reſervefonds guf 90000 und die Kreditoren auf 264 317&l. In der Goldmar Verein ⸗ ulſcher Oelfabriken, Mannheim 26. November, in der 14 327 Aktien ver⸗ treten we gte ohne Erörterung die bereits veröffent⸗ lichte Goldme arkbilanz und die Umſtellung des Grund⸗ kapitals von 17 Mill. J. auf 680 Mill. Go durch Abſtempe⸗ lung je Actie von 1000 ouf 400 G. unter gleichzeitiger Zu⸗ führung von 340 000 G/ an den geſetzlichen Reſervefonds. r. nungzhülte.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Kürrberg Bekanntlich erfolgte am 1. Juli 1923 eine Abtrennung der im neteſegten Gebiet liegenden Grundſtücke und Betriebsanlagen und Uebertragung dieſer Werte auf die Gutehoffaungshütte Ober⸗ hauſen.⸗G., nachdem bereits Anfang Januar 1923 der Sitz der Mutterge ſca von Obe rhauſen nach verlegt wor⸗ den wa Inſolge der politiſchen Verhältniſſe iſt die Geſellſchaf erſt jetzt in der Lage, ihren Geſchäftsbericht für das Jahr 1922, 29 gleichzeitig mit jenem für 1923/24 vorzulegen. Nach dem Bericht für das Geſchäftsjahr 1923/ũ24 lagen die Werke im beſetzten Gebiet in den erſten Monaten im weſentlichen ſtill. Die Arbeiter wurden mit Notſtandsarbeiten beſchäftigt. Nach Einſtellung des paſſiven Widerſtandes Haben die Unternehmungen im beſetzten Gebiet alles getan, um auch unter den größten Opfern di Betriebe wieder möglichſt ſchnell in Gang zu ſetzen. Bereits am November 1923 kam zrwſſchen der Micum und der Tochtergeſell⸗ ſchaſt in Oberhauſen ein Abskommen zuſtande. Allmählich kamen dann die Betriebe im heſetzten Gebiet wieder in Gang. Es bedurſte aach der allergrözten Sparſamkeit, um während der Dauer der Micumverträge durchhalten zu können. Die Geſtaltung der Preiſe Nnch Stabiliſterung der Mark brachte allen angeſchloſſenen Unter⸗ nehmungen eine lreeend ihrer Lage. Die Preiſe ſanken auf der ganzen Linie. Der Bericht betont, daß Reich, Staat und Ge⸗ meinden die troſtloſe Lage der Induſtrie in ihrer Steuer⸗ 1150 20 herab unter Bilbung einer oſſenen Reſerve von 2 Miitionen Golomark. Argüntliez einem Bankkonſortium Stammaktien 30 Millionen Papiermark eingezogen werden, wäh⸗ rend rund 25 9 Millionen verwertbar bleiben, an deren Verkauf die eſellſchaft maßgebend intereſſiert iſt. Es ergibt ſich ſonach ein 2 umenleg gungsverhältnis von 15:1, ſo daß der Neunwert ei: 1 mmaktie von 1200 Papiermark künflig 80 Goldmark und eine n von 6000 künftig 400 beträgt. Die Verwalti ung 9 bisherigen Geſchäftsgang als befriedigend. *Hern ann Mehyer.⸗G. in Köln. In der ao..⸗V. machte eine Oppoſitionsgruppe, die mehr als ein Zehntel des geſamten Aktienkapitals vertrat, unter Führung der Internationalen Induſtrie⸗ und Handelsbank.⸗G. in Berlin Ein wend ungen Sagen. die vorgelegte Goldmarkbilanz für 1. Dezember 1923. Die Verſammlung genehmigte nach ſtu: idenlanger Aus ſprache die und beſch dloß die Umſtellung des Aktienkapitals von 95 Mill. auf 380 00 0 1 Stammaktien und von 5 Mill. auf 5000. dioreugsaltten, letztere mit 20 fachem Stimmrecht. Gegen die Um⸗ ſcellt lung gab die Oppoſition mit etwa 9000 S Stimmen Proteſt zu Protokoll. Die Verſammlung gene hmigte ſchließlich die Veräußerung Gleichzeitig ſollen von den zur Vercbertung überlafſenen der Kölner Warenverkaufsabteilung der Geſeillſchaft gleichfalls gegen die Stinmen und unter Proleſt der Oppoſition. w. Th. Golofch zmidt.-⸗G., Eſſen. In verſchiedenen Berliner Tageblättern findet ſich eine Notiz mit der Ueberſchrift„Aus⸗ dehnung de Th. Goldſchmidt Evag“, durch die die Ge⸗ ſchäfte und Be teiligungen der Erdöl⸗ und Kohle⸗.⸗G. waah in Berlin mit der Th. Goldſchmidt.⸗G. in Ver⸗ bindung gebracht werden. Th. Goldſchmidt.⸗G. 55 Wert auf die Feſtſtellung, daß ſie ihre Be; ziehungen zur Erdöl⸗ und Kohle⸗ A. 8 ſeit etwa Jahresfriſt gelöſt hat und en Beziehungen mehr zu ihr ſt 0 ſchmidt⸗Evag“ gibt es nicht. 9 eee e e -w. Dertiche Schachtaau A.-G. Der Aufſichtsrat 5 Deutſchen Schachtbau.⸗G. beſchloß, der am 18. Dezember Berlin ſtatt⸗ Faeden ao..⸗V. die Zuſammenlegung des 2 enkavitals im Berhältnis von:1 auf 2 Millionen Golhmark vorzuſchlagen ———ññ—ñ——̃ä—— — Herausgeber, Drucker und Verleges: Neue Mannbeimer Zeitung. G. m b. H. Direftion Ferdinand Heyme— Verantwortlich für den politiſchen Druckerei Dr. Haas Mannbeim. E 6. 2. Cbefrerakteur Kurt Fiſcher und volkswirtſchaftlichen Teil- Kurt 9 1 1 5 das Feuilleton: Dr Fritz Hammes: für Kommunalpolitif und 475 ale kichard Schönfelder: eün Spor und Neues aue aller Welt Welly Müller: für Handelsnachrichten Aus dem Lande. Nachbargebiete Gericht u. politit nicht berückſichtigten. Obwohl die Induſtrie im 75WCG rreeeeeeee= Frankfurter Didenden⸗Werte. Bauk⸗Aktien. 28 28. 25. 28 Allg. D. Creditbt. 2,.50 2,40] D. Hypothetenbn! 485.75 Rhein. Creditbank 2,.85 2,65 Badiſche Bank.. 33, 33.—„ Ueberſ.⸗Bant 90. 87,—Rhein. Hyp.⸗Bank 4,60.— Südd..⸗Cred.⸗B.„——, Südd. Discontog. 5 Wiener Bankver. 0,27 0,27 Wiibrg. Bankanſt.— Bank für Br. Ind⸗.75.75„Vereinsbant 0,29 0,29 Banr..⸗Cred. W Discont.⸗Geſellſch 14 65 15, „ Hyp. u. Wb 2,15 2. Dresdner Bant.95 VBormer Bandver..45 1,40 Frkfri. Hyp.⸗Bank.50 5— Berliner Handgeſ. 118,5 120.0] Metailb. u..⸗G. 14,25 14.75 Notenbant 75. Com u. Privatbk.80 5,90 Mitteld. Credit⸗B..85.80 Vereinsbant.10.95 Darmſt. u. Nat.⸗B. 10,80 11,30 Nürnberg..⸗B:—— Manng, Verſ.⸗ 3 che Bank 12, 12, Oeſter. Cred. Anſt..41 92 39 Frankf. All Verſ. 67.— 67. iatiſche Bank——.—Pfätzer Hyp.⸗ Bl 5,20.40 JOSberrh. Verſ.⸗Geſ.——.— 2 Effett u. Wert⸗ 3˙90— Reichsbank. 56.25 56.25 Frankf. R. u. Mitv.—.——— Bergwerkk⸗Aktien. Bochumer Bb.u. G 683. 71.[Harpen. Bergbau 98,— 104,0] Oberſchleſ.Ev.⸗Bd. 11,50 12,65 Buderus Eiſenw. 14,50 14,75 Kaliwert Aſchersl. 13,50 14,20 do. Eiſenind. 11,45 11 90 Phönix Bergbau. 43. 45,.— 3 D. Luxem. Bergw. 5 77,[Kaſfwrk. Salzdetf. Ph Eſchweil.——„112.0Kaliwerte Weſter 16. 2⁵ 18,—Ahein Braunkohle 30, Friedrichsh. B Lothr. H. u..⸗V. 50.——. 75 Salzw. Heilbronn 24.75 25,25 Gelfenk.—— 7.— 81.50 Mannesmannröh 49.— 52.45 Tellus Bergbau. 2,30 2,30 Geiſent Gußſtanf 18.—.K. u. Laurahütte 5,75.25 Trausport⸗Alctien. Schumungdahn.49 2,30 Nrodeutſch. Lloyd 3,75 3,75] Baltimore& Ohto 47.— 48.— Hög.⸗Amk. Patetf. 23.75 24.75] Oeſter.⸗Il. St.⸗B..—.——— Indußtrie ⸗Aktien. Eichb⸗ Mannheim. 65,— 65.— Bad. Anil. u. Soda 21,85 23.—] Cement Karlſtadt 9,80 10,50 H. Kempf⸗Sternb. 45,— 46,—Bad. Elettr.⸗Geſ.—.—.34 Lothr. Metz 8,13 8,65 Mainzer Stamm..25 8,30] Bad. Maſch. Durl. 15,50 15,15 Chamotte Annaw.——— Partbrauerei 38,75 Bad.UhrenFFurtw. 22,50 22,50 Chem. Wrk. Albert 39,.—„— Schöfferh. Bindg. 25,50 27, Bayriſch. Spiegel 5,85.57 Goldenberg 34,— 34.— Schwartz⸗Storch. 25,— 25.50 N Celluloſe 8,40.30 Griesheim 20. 50 21. Werger 2 23,[Veck& Henkel.62 2,75 Weiler t. M. 19,75 19,75 Ade, Gebr Wächt.55.55 Bergmann Elektr. 15— 18,50J Cont Nürnd Bzg 23, Adler Oppenheim— Bing Metallwerke.24 3,30 Daimler Motor. 2,95.— 1⁰.10 Pl.⸗u. S. Braubach—, Dt Eiſenh. Berlin 5,— 5, .15 9,15 Brem.⸗Beſigh. Oel 5 5⁰ 26.50 D. Gold⸗ u S. Anſt. 15,— 17,2 Breuer Stamm 8,25 9,—Deutſche Verlag. 24.— 24. 5⁰ Aſchaff. Buntpap 35. 32.— Bro thues.⸗ W 7˙2⁵.40 Dyckerh.& Widm..30 4,40 Aſchaff. Zeuſtoff 20.80 20,75 Broncef. Schlent 33, 83 Dingler gweibrück. 5,30— Bahnbed. Darmſt..10 1,10] Bürſtenf. Erlang. 2,50 2,40 Dürrkoppwerk. St.———, Baden. Weinheim 0,56 0,56] Cem Heidelberg 21.,75 22.25 Düſſeld Rat. Dürr.80.50 EiſenwerkͤKaifrslt.25.49 Feiſt Sect Frnkfrt. 3,90.75] Hirſch Kupf. u. Met. 16,50 17, Elberf. Farb. v B. 20,70 21.30 Lilgabrit Fulda.—, 4,50 Hoch⸗ und Tiefbau 1,80.70 Elektr Licht u. Kr..30.40] Frantfurter Hof 16,50 13,—Höchſter Farbwrke 20,63 21.30 Ei. Bad. Wolle 6,50 6,75 Frankf. Pok.& Wit. 5,30 6,—Holzmann, Phil. 2587.00 Emag Frantfurt..26.28 Fuchswag Stamm.10 7¹5 Holzverkohl.⸗Ind..20.50 Emaflie St Ullrich.,50.30 Ganz Ludw Mainz 0,24 0,28 10. 25 1375 Enzinger Worms.25.—Geiling& Co..35.40 Kammg Kaiſersl. 9,60 9,75 Kley A. E. G. Stamm. Anglocont. Guan. 11.——, Egrnd& Sehmet 34.50 35,.—Goldſchmidt Th. 18,10 18,25 Karlsr. Maſchin. 3,—.75 Eßlinger Maſchin. 6,30 6,30 Gritzner M Durl. 25,25 26,— Kemp, Stettin. 0,40—4 Ettlinger Spinn. 67..— Grün, Bilfinger 16.— 16..25 Klein, Sch.& Becker.25.50 Fab. Joh Bleiſtift—.——,— Halde Reu, Nähm. 16,50 16,60 Knorr, Heilbronn 3,30.80 Faber& Schieich. 455.[Hammer Osnabr. 19,— 16.75 Konſerden Braun.80 0,80 525 80 Mühlb—- Hanfwert. Füßen 15,25 15,50 Krauß& Co., Lck..70.78 ahr Gebr Pirm.10 610 Heddernh. Kupfer 6,80 5,75 Krumm, Otto 1,11.20 Felt. Gulll. Carls 26,— 27,13 Herzogp. München——— Lahmeyer& Co. 11.50 11,50 Feinmech. Jetter 14. 25 14,25 Hilpert Armaturf. 4085.30 Lech Augsburg. 16.40 175 Lederwar. Rothe 58.— Peter Unton Fr'ft..50.50 Schnellpr. Frank. 6,— 6,25 Ted. Spich. Pr ⸗A. 29.50 Pi. Nähm. Kaufer.50.80 Schramm Lackf..75 4, Schriftg. St. Frff. Schuckert, Nürnb. 52,50 56.— Lutz Maſchinen Philihps.⸗G. rt 5,— 8. Lus iche Indult:.10 6. fel. 6,— 0,15 Sch. B. Weſſel St..30.50 + 1 Tudwi sh. Walzm 38.75 39.35 Pf. Puln S. Ingv.——. Porzellan Weſſel. Mainkraftwerke 5.75 Ryein. Vebb:Sch.20.20 Schuhfabri! Herz.50 2,60 Met⸗Aetz Münch..50.Rh.elek M Stamm.25,.50 Schuhfb. Leander—78—78 Metall aunborn Ry. Maſch. Teud.25.25 Seilinduftr. Wolff 5,75 6,40 Miag. Mühlb..85.575 Rhenania Aachen.10 5,f10 Sich&Cog. Mainz.85.85 Moenns Stamm- 2— 2— Riebert Montan 37.75 38,25 Siem KHals,,Berl 60,— 63,50 Motoren Deug.—[Rodderg Darmſt—50 10 Sinaleo Deimold.85.85 Motorf Oberurſ 15 75 18 Nigersemerke. 28,85 17.— Slod. Drahtindſt.—,— 29,— Necka„Fahrzg.—.— 6,85 Schlint& C. Hbg.—.— SDed. St. Ingbert——— Niederru 1 42— 42—Schneid.& Hanau.10.50 Strobſt. B. Presd.——.50 den übria fedaktjon Abrla ꝛcdaftlonellen Teil Fr Kircher: f Anzeigen: g Bernhardt. CCCCCC F —————̃ Augsb ⸗Nh. Maſch. 24.90 24,45 Br⸗Beſigh. Oelf. 28.— 26.25 Deutſche Kabelw..25.2 25. 25. 25. 28 25 266, 5 + 26 26 rrico w. Beſigh. 55,.—.Ver. Ultramarinf. 15,50 15,85 Iſchockew., Klten..05 1, 255 26 25. 26. Thurg. Eief Gotha 10.45 10.20] Ber. Zellſt. Berlin.41.41 Zutkerf. B. Wagh..10.10 5 Wige 41 25 5 25 ee ee 25 27 25 25, Schuckert& Co.—, 5489 eee e 710 MRathgeber Wagg 880 6. r Sager 18, Semers e 0e Oele 25 5 55 055 88 8 bronn 4— 1 eiedon on 00 Nach 8 5,80 475 8. e 230.45 Wogg& Frentan 270 20. Nhennen, 337 36 dein. Hraunkedt 2080 3225Küigerswerle 19.50 1850 Sinner. 6. 65 Ber. Piaſel Mürnd— 18— Zeul Weldhof S. 88.: Siatgut 449 995(Adein. panotte 7, 89.-Srcſenver?.90.80 Steitkner Vultan 13.79 1480 Ger dieknnd. eeel Stutzan 440 820 fein deeigeg, J2s 180 Sac Gan 19.71330 Sboehr Krrungen 480 89.39 Sreiverkehrs⸗Kurſe. 2585 5 15 40J Steewer Nähm. 43.80 49.50 9. roet Stollb Zinehn 89.— 9.20 4. h laner.2 9,½9 88 Mßbelſtoff.25.25 Scheidemandel Süpd nn 15 Kupfer.80 0,60 Mensde der.50 4,5)[Uf 1¹.15 11.85 Rheintad? 39.50 40 Hugo Schneider„—.,10 Teck. chif 19.19.60 E. trepr ſes— Mez Söhne 2,— 1,95 Mhm. Kohlenanl..70.— Nhenan a Chem.90 3. JSchub ert& Salz. 10,75 10.40 10 1—.— Tele Verſine N 0— Berliner Dividenden⸗Werte. 23332 8 55 0 40 545 Ee.5 80 Cransport- Akktien. Tgen Belrt 845 79905 Sn Len a 730 2700 bawar. 13.—.30 1 Toö en 5015 0„ FFFFFNTTTTTCCTTCT((00 Mne 900 888 Harae 1549 459 W8ſen 9 870 Allg. Sir 48,— 45,.—[ 85 E.— 25,— 1 ud⸗ 7.—.50 S59 Fene 250 2 55 1.85„. Südd. Eifendahn 61. 7580 Oſch 28 3 6 Verein. Elbeſchiff.30 260 Varziner Päpier.50.50 S Woglland Waſch 75 830 Wl P iſtahl 8 eenee, e eee deee Ver k Fre Gum„ 250 Wanderen⸗Werte.50.5 gellftof Ber, 260 880 Bank⸗Aktien. B. Deſg en 2 5—[Weſer A' ⸗e.40.6 Zellſtoff Waldhof.50.50 Diſch. 2 We 85. Bank f. el. Werte.10 5,18 Otſch. Aſtat. Bank 33, 33,30J Oeſt Cred.⸗Anſt.. 0,40 0,45 ſch. Rickelw. 28.2 27, J Weſterreg Alkall. 16.— 15,60 Barmer Bankvber. 5 1,45 95 ſche 9875 5 5—„ 556,28 56.70 Berl. Hd. Geſ. 25 t erſee—]Rhein Creditbank 2,70%„0 f bei Cem i Proahe Dise. Gerrne 188 15 20 Süddeulſch. Disc..90 8,30 liner Sreiverkehzs ⸗Kurſe. Darmſt u. Nt.⸗Bk. 10. 80 11 40 Dresdner Bank Weſtbant 0,45 0,80f Adler Kar 21,— Heidburg 851 43,—Pomona„„ Mitteldk., Kreditb 105 160 35 Hochfreguenn bcer⸗Kohte 5 5 Pete. Un. ou 30. 25 555 Rußſenoant.50•20 Induftrie-Alktien. 8 el— 852 Sichel& Co. 60. 2½75 Accumulat Fabr. 41.25 42,25 Badſſche Anilin 23, 23,70 Bremer Vulkan 70,— 73, 5 75 8 man Salveter 11. 11.— Adler& Oppenh. 7. 7⁵ 55.„Halcke Maſchin...20 4,50] Zuderus Eiſenw. 14,05 14,.90 Hamand eir. 17,75 47½50P ee! 41 48,.50 89.— 2 0 a 17*— 2,10 Bayr. Spiegelgls. 5,20 5,10 Chem Griesbeim 20,25—.——..17˙⁵ 175 Petrsb at Hand.2 11,40 11,75 2 TAnilinfarb. 25. 21, J P. Bemberg. 26, 27,—[Chem. Hyden... 3,10 3,15 .⸗G f. Verkhrsw.40 5,70 Elettr.* 77— 7 5 5 e 3,75 3,75 Berlin⸗Anh Mſch..30 4,80 Chem. Gelſenk. 11 ο οDν Alſeld Delligſen.60.90 Ber-Gud Hulfbe. 27. 27.25 Ehem. Albert. 30. 89.75 Verliner Feſlverfünsliche Werte. Allg Elektr⸗Beſ.. 9,— 9,20 BerlinKaclsr Ind. 75,25 88,50 85 cord Spinner. 3,25 8,40 5 II. Portl. Jement 50, 8717 05 1 5 1858 5 ler Haren.90 3,— a eichs⸗ und Staatspapiere. Amme Gief.& Co. 5,40 4,10 Berzellus Bergw. 8,50 5. eſſauer Gas. 27 25 28,25 Ooftarſch 7 Ammend. Papier—,—(,39 Bing Nürnderg. 3,45 3,40 Diſch Atl. Telegr. 10.50 20, W 75 9 15 530% 8 Anglo⸗Ct. Guano 10,25 14,45 Bismarckhürte—.—[Deutſch⸗Luxemb. 71,50 75, 50[Reichsſchatz. 10 7 vV0.830 0 4% Prß. Konſols 1 5 160 Anha t. Kohlenw 24,75 25,— Bochumer Gugſt. 65.50 70. D. Eiſenb.⸗„Signal. 460.,65 5*.548.5203%.5 Annener Gußſtahl 8,75 9,15 Gebr Böhter& Co. 24,75 28,50 Deutſche Erdol. 39,90 40, 5 9205 9400 3 5 185 7 79 Aſchaffbg. Zellſt.. 20,75 21,45 Braunt. u. Brikets 40,50 40. Deutſch. Gußſtayl.65 05 40% 5 agcge Ann. 05 925 H. Reichsanl. 0, 9%„10025.0005½ 9. 22,0 22,50 Genſchew& Co. 30, 32, 0 3,10 3,40 German. Portl.⸗ 3. 11 15 11,25 r„8,75 9,— Glas 45, 44, Deutſche Kaliw.„30,35.31,50 Elsbach& C Deutſche Maſch. 7,75 7,35 Emaitle Ullr: Steinzg 10,10 10,15 Fi 5 Deutſche Wollw. 8,65 5,70 Eſchw. Bergwerk. 105,0 113,0 Geſ. f. eſeckr. Unter. 115 90 125 Deutſch. Eiſenh.. 5,10 5,10 Faber Bleſſeift. 11, 40 11.60 Gebr. Goedhardt. 10. 25 10,25 Donnersmarckh. 99.—99,— 115 Liſt& Co.70.80 Goldſchmidt, Th.. 17,75 17,90 Dürener Metaill 79,60 83,25 eldmühle Papier.80 4,[Goerz C. P. 5,60 5,.60 Dürrkoppwerke 13,— 12,75 Felten& Guill. 25,83 26,50 Gothaer Waggon.80 3. Düſſeld. Eiſend. 14,— 16,50 Flend Brückenb. 4. 4, Greppiner Werke 38, 37.— Dynamit Nobel 10,10 10,30 Friſter... 2,90 2,80 Gritzner Maſchin. 25 80 25.90 Ecard Maſchin. 8,— 8,—-Juchs Waggon—,—.20 Mhm..90 10,— Eiſenw. L. Meyer 1,40.50 Gaggenau Vorz.75 5,75 Gebr. Großmann 5,25.25ʃ%4 Elberfelder Farb. 20,75 21,40 Ganz Ludwig...,20—,22 Grün& Bilfinger 155 25 15,50 Elberfeld. Kupfer 0,70—555 Gebharo Textil 1 30,—][Gruſchwitz Textil. 8.——7¹15 5Elektr. Lieferung 14.95 15,—Gelſent. Bergw. 73.75 78,25 Hackethal Draht.40 2,50 Elektr. Licht u. Kr 7,25.40 Gelſenk. Gußſtahi 14,50 15 75Halleſche Maſch.. 10,20 10.75 Hammers. Spinn. 17,80 17.50 Hohenlohe⸗Wect. 20,60 21.[Köln Roltweller 10,75 11, Hannov. M. Egeſt. 69.— 71, Philipp Holzmana 5, 4, 87 Gebr, Körting.. 6,15 6,25 Hann. Waggonfab 10.,35 10,10] Horchwerke.. 12,50 12, 50 Koſtheimer Cell..85 4,80 Hanſa Lloyd...15 1,15 Humboldt Maſch. 21. 10 21 65 Kötitzer Kunſtled..50.400C Hog.⸗Wien Gumm 2,10 2,10 Httw. C. M. Kayſe 34,75 37,75 Krauß Cie. Vok. 17— 3,75 Harkort Bergwrk. 4,20 4,50 Ilſe Bergbau 20,30 2 Kyffhäuſer Hütle. 555 Harpen. Bergbau 100,2 103,0 M. Jüdel& Co. 5,,30 5,59 Lahmeyer& Co. 1 585 11. 35 Hartmann Maſch..50 2 50 Gebr. Junghans 10.10 10,75 Caurahütte 6.— 6,50 Heckmann C. 53,75 52,[Kahla Porzellan.50—, Hinde's Eismaſch 70 5⁰ 8. Hedwigshütle 19,50 15, 35 Kaliw. Aſchersl. 145 13.87 Entennern, 44.50 46,— Hilpert Maſch..15.15 Karlsr. Maſchn. 290 2,— Carl Lindſtröm 17,— 17.70%3 Hindr.& Aufferm. 5,15 5,30 Kattowitz. Bergb. 20,75 25,— Lingel Schuhfabr..15 715 Hirſch Kupſer 16 50 17.C. M. Kemp. 0,45 0,45 Linke& Hoffmann 10 70 11, 5 Alrſchberg Leder 43,— 40,50 Klöcknerwerke 49, 52,50 Ludw. LoewesCo. 67, 5⁰ 720— Höchſter Farbw. 20.80 21. 40 C. H. Knorr.50 20 C. Lorenz.80 Hoeſch Ell u. St. 54.75 57,50 Kollmr.& Jourdan 20.30 22.—Lothr. Portl.-Cem.90 855 .80 2, 0 MNew. Veb. Einden 5,50 0,13 Neckarf Jagezg.78 Lutau& Seſſen 6,90 3.—.—Weberei Zittau..30 6,40 Niediauf. Kohlen 49,25 52,— Maximilliansau.20.20[ Man un Bera 80. 87.75 Ohrenſtein KKopp. 19.13 17,50 4% do. einh. Rente—, 0,850 4% Ungar. Goldr b aee Nentenwerte. o Mepikaner. 40,50 0, 504% Türk.unif Anl. 1 Schatzd. 7,30 8 4%„Goldrente 40%„conv. Rte.—..95 4% Silderrte 1,50.40 40% Papierrt. 4 4% Türk. Ad.⸗Anl.— 8. — 4% Wcd.i.75 450b 30% Oe. U Stb. alte II 8,50 8. 3% Oe-HIX. Srl7a) Fraukfurter Jeſtverzinsliche Werte. a) Inländiſche. Dollarſchäge...—,———4% D Schgtsg. 03.75.501 4% Bahr 050 Anl..337.337 Goldanleihe.—.———40% do. 80. 1914 6,75 650%% do—8 2500 4% 2% Mhmv.1914—— Sparprämi 1919. 0,595 0,520 40 do.—— 2800 41902——.5% Pr.Schaßzanw.„Bay. 55 Eif. P 9˙50 309 900 1904/5 4% do. de. 0650 08808% 5„.80 50% Ot Meichaal.790 0,7854 o Preuß. Konſ. 1,010.010 4% Hell. v. hn 06 1. 225 1, 475 4% do unk. b. 1925 0,900.959 3* 05 8½0%, abgeſt..250.320 89% 50 Reichsan 0 970.9403½% 1310.275 3⁰%.155.110 9% 3 0 30%„.,125 1100 4% Säch.-.9— 9 IN.Sghahe an——„44 oBad An 51919— 6% Nete. %% IV..V. do..600 3½% Bad Anlabg.300.300 4% Württ. k. 1913.300.400 504—2 10% VI.-IX do..570.580 3% do von 1898.800 2,000 b) Ausländiſche(in Villionen). 1/%„rManl8s7 5% Rumän. 1903„4% d0 St..v1910—.——. Lüdenſcheio Mei.——.— Magaene-G 2½0 2½5 Fr. Meguin& Co..59 8,100 Nordd Wollkämm 61.50 65, 4½%% deſtS N1913.05.13 4½% dochold.am..— 5, 3½% do.„ v. 1897 150.80 Mannesmannt zh. 49,— 52,50] Merkur Wollwar 28.5) 28.—Oberſchl. Esb. d.. 11, 4⁰ 125 504½% do. Schatz. 7725 7,25 4% do. am. Rt.⸗V.—.J 5% Mex. am. 15 40.——.— Mansfeld. Aktien.50 3,.50] Mi- d Geneſt..25.80 5 Eiſenindit 10.0 11.25 4½% do Silberr.—.—.550 4% Trk. Bagd..! 10. 9,7540, 0 Gold——— Plarkt⸗u Khlhall 14, 14, Mu or 1 Deuz. 20.— 19.25] Kokswerke 42.30 43.754% do, Golörente 10,— 10, 4% S 850 8754 ⸗rrig. An.———.— Tehuantepee——— 6,50 6,135%ĩ n — Aene Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgabe] 7. Seile. Nr. 551 Avoc, den 25. November 1924 Aus der Pfalz de R. Frankenthal, 2. Nop. In dem Schuhwarenlager Möller in zr Spehererſtraße brach Samstag nacht Feuer aus, Es konnte Fedach bald gelöſcht werden. Da dort in der Nachbarſchaft viele alte 1 uſer kliegen, namentlich in der Sterngaſſe auch landwirtſchaft⸗ 7 75 hätte leicht ein großes Schadenfeuer entſtehen können. Auch in weiteres kleines Feuer in der Weſtlichen Ringſtraße konnte ud geſöſcht werden.— Die hieſige Bezirkstierarztſtelle iſt nun 711 beſetzt worden und zwar mit der Perſon des Herrn De. jeilmaier. de. RMeuſtadt g. d. Hdt., 26, Non. Am Speyerdorſer Ubergang r Lokalbahn Neuſtadt⸗Geinsheim⸗Spever fand man die Leſche des 40 Jahre alten Arbeiters Andre“s Uhl. Ddem Mann waxen Be Füße abgefahren und auch am Kopf trug er Vorletzungen. ſe der Verunglückte unter den Zug gekommen iſt, wird erſt die Anterſuchung aufklären müſſen.— Beinahe ums Leben gekommen e in hieſiger Stadt ein Weinhändler, der auf dem Heimwege ſtürzt iſt. Jwiſchen 2 und J Uhr wurde er in der Näh⸗ des Saal⸗ ues von der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft aufgefunden. Die dichlogader an der linken Seite der Schläſe war beim Aufſchlagen durchſchnitten worden, ſo daß der Mann verblutet wär, wenn man ihn nicht aufgefunden hätte. : Herrheim, 26. Noy. Ein ſchwerer Autounfall ereigneie ſich am Sonntag Nachmittag. An der gefährlichen Kurve zwiſchen Jandau und Insheim geriet das Auto des Zigarrenfabrikanten Karl Fleſſin ger in die 50 em. tieſe Straßenböſchung. Bei dem Ver⸗ die Seraße wleder zu erreichen, üüherſchlug ſich der Wagen und rub die beiden Infaſſen unter ſich. Während der eine mit einigen Mperzhaftenguehſchungen davonkam, erlitt der andere einen ſchipe⸗ ben Schenkelbruch und mußte ins Lazareit nach Landau verbracht merden, wo er bis zum Abend das Beweßtjein noch nicht erlangt baßte. Sein Zuſtand gibt zu Befürchtung Anlaß. Ob der Führer die Schuld hat, weiß man jetzt noch nicht, Hochſpeyer, 26. Noyv. Aus der Brieftaſche, die er im Büfert⸗ kaum hatte ſſegen laſſen, wurde dem hieſigen Bahnhofwirt 800 Mk. geſtohlen. Täter ſind unbekannt. Kaiſerslautern, 26. Nov. Der bei der Bahnberaubung als Haupitäter in Betracht kommende J. Malter von Remmeldingen Uremburg) wurde in Trier ſeſtgenommen und in das Rierſuchungsgeſängnis Kaiſerslautern uͤherführt. 1 Blickweiler, 26. Nov. Wie die„Zw. Itg.“ meldet, hat der des Mordes an ſeiner Frau verdächtigte Barth ein Geſtänd⸗ uis abgelegt. Er gibt zu, ſeine Frau ſolange gewürgt zu haben, vis ſie keine Lebenszeichen wehr von ſich gab. : Eiſenberg. 26. Nov. Ins Ludwigshafener Krankenhau⸗ wurke der hieſige Apothekenbeſizer Knerz verbracht, der ſich beim c eſigegen einer Kellertreppe ſchwere innere Verletzungen zu⸗ () Aus der Pfalz, 26. Nov, Als Vertreter des Weinbaues bei den Mirtſchaftsperhandlungen in Poris iſt Dr. F. von Baſſer⸗ mann⸗Jordan in Deidesheim, Präſident des Bayeriſchen einbgu⸗Verbandes, ernanent worden. Sportliche Runoſchau Kommt zum Schwitzmen 5 Den Münſchen der Mannheimer Bevölkerung entſprechend, wur⸗ en durch Stadtratsbeſchluß die Preiſe im Herſchelbad weiter er⸗ wäßigt. Eine weitere Herabſetzung derſelben wurde aleichzeitig in lusſicht geſtellt. Die Beſucherzahl iſt nun auch in den letzten ochen hedeutend geſtiegen, ein Beweis dafür, wie dankbar die annheimer Bevölkerung ein Entgegenkommen in dieſer Hinſicht auf⸗ uimmt. Die ſielgende Frequenz ſſellt die erfreuliche Tatſache dar. aß das Bad⸗ und Schwimmbedürfnis ſich in unſerer Stadt weiter zu hehen beginnt. Dasſelbe ſteht jedoch zur Zeit im Verhältnis Wr Einwohnerzahl und zu dem Badebetrieb in anderen deutſchen Städten noch meif zurück. Die Lützlichkeit des Badens und Schwim⸗ meus hat ſich demnach ſcheinbar koch nicht in gllen Teilen der Be⸗ nölkexung Baßn gebrochen. 8 Ueber die Vorkeile des Schwimmens ſei kurz geſagt, daß das Aahwimmen nicht nur die wit dem Bade verbundene körpexliche Beinizung bewirkt, fondern in erſter Linie durch die gleichmäßige anſpruch der Arm⸗ und Beinmuskeln, des Herzens und der limungsorgane eine harmoniſche Ausbildung des Khrpers als Mit tel, zur körperlichen und geiſtigen Geſundung gewährleiſtet. Das wimmen iſt im hohen Maße zur Erholung des ſchnellebigen Groß⸗ ädters ſowie zur Abhärtung und Kräftigung ſeines Körpers geeig⸗ J, Außerdem ſind feſter Mut, hohe Ausdauer und ſtarke Willens⸗ kaft ideelle Exfolge des Schwimmſports. „ Der Schwimmverein Mannheim, ber ſich dieſe Beſtrebungen deyn ſeit eimg 25 Jahren zur Aufaabe geſtellt hat, wird dem Mann⸗ eimer Publifum am 30. November durch Veranſtaltung eines gerten Schau⸗ und Werßbeſchwimmens im Herſchel⸗ Balſd Gelegenheit geben, ſich für die ſportlichen und ſchwimmeriſchen eiſtungen ſeiner Mitglieder zu intereſieren. Die Zuſammenſtellung er Vorführungen iſt rielfejtic: ſie umfaßt Herren⸗ und Damen⸗ cbwimmſvort für alle Alterskläſſen. Durch dieſe Veranſtaltung ſol⸗ nän dem in den lesten Jahren klark aufgehlüßten Schwimmſport icht nur neue Anhanger zugeführt, ſondern auch dazu beitragen werden, die Mannheimer Bevölkerung auf die überaus wertvollen 05 allen Anforderungn der Neuzeit gerecht werdenden Einrich bengen unſeres ſchönen Herſchefbades für die allgemeine Volks⸗ Undune aufmerfſom zu machen, Pferde port *Die gewinnreichſten Hindernispſerde. Nach Form und Leiſtungen müßten die heiden hervorragenden inländiſchen Steepler Eichwald und Immelmann weitaus an der Spitze der gewinnreichſten Hindernispferde ſtehen. Leider haben ihre an und für ſich wackligen „Pedale“ die Anſtrengungen der ganzen Saiſon nicht durchgehalten. Den Ehrenplatz an der Spitze haben ſie einem Pferde einsiumen müſ⸗ ſen, das das ganze Jahr hindurch guf dem Poſten war, nämlich Narr mit einer Gewinnſumme von 66 160 Mk. Der olte Wallach, übrigens das einzige Pferd ſeines Beſitzers M. Liſſau, ſollte bereits vor Jahren die Gnadenkugel erhalten, aber ein gütiges Schickſol be⸗ wmahrte ihn davor. Trainer A. Reith verſtand es ausgezeichnet, den Siebenjährigen wieder in Schwung zu bringen, der mit den Großen Preiſen von Grunewald und Karlshorſt zwei Rennen von klaſſiſcher Bedeutung zu gewinnen vermochte. Mit Eichwald und noch einigen anderen Pferden iſt Narr ſedoch nicht in einem Atemzuge zu nennen, dern im Großen Preis von Grunewald, wo Eichwald den vierten Platz hinter Narr beſetzte, lag ein Gewichtsunterſchied pon 22 Pfd. zwiſchen beiden Pferden. Zu einer geuerlichen Beg⸗⸗nung Narr— Eichwald kam es leder nicht mehr, da der Henaſt vor dem Graßen Preis von Karlshorſt lahm wurde. Bis dahin wer Eichwald, der bereits zehn Lenze hinter ſich hat, und ſeinem Beſitzer A. Lenau 51.755 Mk. verdiente, in ſieben Rennen nur einmal von Fuchswaior geſchlagen worden. Eichwalds Stellgefährte Denkſtein(44255 Mark) konnte ebenfalls ſechs Rennen gewinnen und zwar mit einer Ausnehme alles Prüfungen auf der Hürden⸗ bahn. Seinen größten Erfola konnte aber der Steepler im Haupt⸗Jaodrennen der Pierjährigen erringen. Der Sechsjährige Immelmann geloppierte bis frühzeitig im Herhſt, wo er in die Brüche ging. 86 860 Mk. zuſammen. der gleichaltrige Mozart iſt mit 34270 Mk. das gewinnreichſte Pferd im Weſten. Fuchs⸗ major mußte bereits im Auauſt vom Schaupletz ſeiner Tätiakeit zurücktreten, nochdem er in 9 Rennen nur zweimal geſchlagen wor⸗ den war und ſeinem Beſitzer R. Oswald 33 380 Mk. eingebracht hatte. Wetterſcheſde, die Sieoerin im Parforce Jacdrennen, hrachte es auf 30 205 Mk., Loriſſa auf 29 725 Mk., Memling auf 29 500 Mk. und Lobredner. der alle fſinf Hürdenrennen, die er beſtritt, ſieg⸗ reich beendete und als das beſte älteſte Hürdenoferd cnazuſprachen iſt, auf oevau 26 000 Mk. Sein Stallgefährte Feirefis(früher Faogen⸗ ſoe) folgte mit 25 300 Mk. dicht auf vor Magnolié« mit 24255 Mark, die ſich als das weitaus ſchnellſte dreijährige Hürdenpferd enk⸗ buppt hat. Hinier Hiltrud mit 24035 Mk. und Herzog mit 23 415 Mark raneiert Labrador mit 22 805 Mk. der ſich als der beſte jüngſt⸗ Steepler des Johres erwieſen bat. Bis zu 15 000 Mk. aß⸗ märts gewanven weiterhin foleande Pferde: Leibfuchs 22 560 Mk., Auaur 2 gih ak.(Elfchen 1%% M Contrabent 20 840 Mk., Maratto 20330 Me. Cälar II 29 210 Mk., Arion 20 180 Mk. Der Soceenenerts 19 880 Mk.. Calbeng 19 175 Mk. Wiwig 18 890 Mk., Sedoſia 18 880 Mk., Likienſtein 1s ß5 Me., Pattazar 18 320 Mk., Tiuchtig 17 770 Mk., Tropper 15 638 Mfe. Perikles 15 495 Mk., Pro⸗ nulſar 15 400 Mk., Baldung 15 475 Mfk., Rappelkopf 15 380 Mk., Fabatiſt 15 200 Mk., und Rotgeber 15055 Mk. Schwere Reſt-afungen im Rennſport. Jocey R. Torke und Trainer A. Reith hotten am 2. Nopember zu Dortmund den Saifenſchluß zu früh geigiert. Beide kamen betwmken guf den Renn⸗ plaz und wurden desbalb von der Oberſten Rennbehörde wit ſe 1000 Galdmark heſtroft: Torke erhält außerdem für das nächſte Jahr nur eine beſchränkte Lizenz, was eine noch weit empfindlichere Strake bedeutet.— Dem Altmeiſter Jackey Raſtenberger wurd⸗ ſogar die Reitlizenz ganz entzogen, weil er in einem Rennen auf der Grunewoldbahn ſein Pford nicht nallſtöndig auf Sieg ausritt. Im Infereſſe des Anſehems des Pierdeſports upd de⸗ wefenden Publikums iſt dieſes ſcharfe Vorgehen der Oberſten Rennbehörde nur zu begrüßen. Radſport * Reue Sportausweſs⸗Entziehungen. Die Mitglieder Ernſt Schugk, Rudolf Diaſt, Ernſt Plath, Hermann Meier, Alfred Glodeck, Otto Reimann und Kurt Kroeher vom Leipziger R. C.„Tornado“ ſind vom Sportausſchuß des BDR.) mit dauernder Ligenzentziehung beſtraft worden, weil ſie in einem Dresdener Monnſchaftsrennen verſucht hatten, ſich auf unreelle Weiſe Vorteiſe zu verſchaffen. Die Genonnten käuſchten nicht nur die Veranſtalſer des„Großen Germania⸗Preiſes“, ſondern auch den Sportausſchuß des Bundes Deutſcher Radfahrer und den Vorſtand ihres Vereins. Mit Schugk, Plath und Doſt werden hierdurch drei leiſtungsfähige Amateure aus den Reihen der Straßenfahrer des BDR. ausge⸗ ſchloſſen. Die vom Sportausſchuß des BDR. gegen den Weltrekord⸗ mann Werner Miethe durchgeführte Unterſuchung hat ergeben, daß der Berliner ſich ſchwerer Verſtöße gegen die Amateurbeſtim⸗ mungen des BDR. hat zuſchulden kommen laſſen, zufolge deren Miethe nach Abſchluß des Verfahrens nunmehr zum Berufs⸗ fahrer erklärt worden iſt. * Eröffnung der Berliner Winker⸗Radrennbahn. 6. Dezember. Nachdem Breslau Anfang des Monats die erſten Radrennen über deas Parkett hat rollen laſſen, ſchreibt jetzt auch die ſtändige Berliner Winferbahn im Sportpalaſt ihre erſten Radrennen für Samstag. 6 Dezember aus. Nach Abſchluß des Reit⸗ und Fahrturniers wird am Montag ſgofrt mit der Legung des Bodens begonnen, der für das Hallenſportfeſt am 29.—30. November fertig ſein muß. Unmittelbar darauf wird die Bahn eingebaut, die am 4. Dezer ber fertig ſein muß, da am 5. Dezember der große Boxkampf zwiſchen Breitenſträter und dem engliſchen Meiſter Frank Goddard in S geht. Am Tage darauf finden dann die erſten Radrennen ſtatt. Ob in der neuen Halle am Kaiſerdamm ebenfalls Radrennen ſtatt⸗ finden werden, iſt zweifelhaft, da die Halle nur im Januar drei Wochen verfügbar iſt und ſich für dieſe kurze Zeit kaum ein Unter⸗ nehmen finden dürfte. * Der Bund Deuiſcher Radfahrer in Weimar. Die genauen Termine für die Haupttagung des Bundes Deutſcher Radfahrer und die vorgusgehenden Nebenkonferenzen ſind nunmehr endgültig ſeſt⸗ gelegt worden, Den Auftakt zur Bundes⸗Hauptverſamm⸗ kung bild⸗t der am 29. November, 8 lihr abends im„Fürſtenhof“ zu Weimar beginnende Begrüßungskonmiers, deſſen Leitung in den Händen des Herrn Oito Becker⸗Veiwar liegt.— Am Samstag, 29. Nov., finet vorm, um 9½ Uhr eine Sitzung des geſointen Bundesvorſtandes im Hotel„Katſerin Auguſte“ ſtatt. Abends um 6 Uhr ſchließt ſich dieſer Sitzung eine Beſprechung mit den Vor⸗ ſitzenden der Landesverbände an gleicher Stelle an. Die Bundes⸗ Hauptverſommlung ſelbſt beginnt am Sonntag, 30. Nop., vorm, 9 Uhr, im Etabliſſement„Armbruſt“ zu Weimar. Winteriport Abnahme der Rodelbahn für die Deutſche Rodelmeiſterſchaft 1925. Der Deutſche Rodelbund hat für den kommenden Winter dis Austragung der deutſchen Rodelmeiſterſchaft nach dem Schwarzwald gegeben, wo ſie in Titiſee ausgetragen wird. Die dortige Rodelhahn hat. um den damit an ſſie geſtellten Bedingungen gerecht zu werden, erhebliche Aenderungen und vor allem ſportgerechten Ausbau erfah⸗ ren müſſen. Dieſe Arbeiten ſind jetzt beendet und die ſoweit fertig geſtellte Bahn wurde dieſer Tage von einer vom Deutſchen Rodel⸗ bund beſtellten Kommiſſton, beſtehend aus den Herren Kunz⸗Frank⸗ furt, Stadthaumeiſter Möſt⸗Tribera und Barthel⸗Triberg. beſichtigt und in ihren Einzelheiten zwecks Abnahene durchgeprüft. Die Bahn führt vom Hochfirſt nach Titiſee hinab und benützt in der Hauptſache die bekannte alte Straße von Saig nach Titiſee, die teilweiſe ziemlich ſtarkes Gefäll und mehrere ſcharfe Kurven aufweiſt. Die Bahn iſt in der Hauptſache nordorientiert und genſeßt auf dem größten Teil der Strecke Sonnenſchutz. Die Länge iſt auf 1540 Meter gebracht worden. Der Start liegt in einer Höhe von 1045 Meter, das Ziel von 854 Metern, ſodaß ein Höhenunterſchied von 191 Metern vor⸗ handen iſt. Geſtartet wird von einem Anlaufbock, der pier Meter hoch und bei 22 Meter Länge ein Gefäll von 20 Prozent aufweiſt. Das größte Gefälle der Bahn iſt 19 Prozent. das Durchſchnittgefälle 13.4 Prozent. Mehrere große Kurpen und verſchiedene Schleuder⸗ kurven machen die Bahn abwechflungsreich. Hervorzubeben iſt das aroße Gefäll innerhalb der Kurven, das ſich aus der Benützung der erwähnten alten Straße ergibt, und zwar haben die Haupfkurven —11eine Neigung von 15, 8,16. 18.8 und 16 Prozent, was mithin ein raſches Durchfahren der Kurven erlaubt. Eine am Schluß por⸗ handene Unterführung unter die neue Bahn Titiſee—Schluchſee wird durch beſondere Polſterung geſichert. Der Auslauf liegt unmittelbar am Titiſee. Die Koſten für den Umbau der Bahn belaufen ſich auf etwa 7000 Mark. wetternachrichten der Korlsruher Landeswetterwarte Auf der Vorderſeite des weſtlichen Tiefdruckgebietes, deſſen Zentrum bei Irland lagert, hält in Deutſchland das trockene, ſeilz heitere, teils neblige Wettar an. Durch warme Ausſt ghlurgen iſt in Baden nachts die Temperatur nur in den unterſten Luftſchichten unter dem Gefrierpunkt(Rheinebene und Hochtäler—3 Grad Kälte) in den Höhen in der Regel wärmer(Feldverg heute 7 Graß, Baden liegt ſeit den letzten Tagen dauernd in der Herrſchaft dez weſtlichen warmen Luftaebietes. n Frankreich und England herrſcht für dieſe Jahreszeit überaus mildes Wetter bei Morgen⸗ temperaturen von 11 Grad, in Südfrankreich bis 18 Grad. Auch ganz England und Mitteldeutſchland ſind froſtfrei, nur pon Süd⸗ polen und Ungarn wird etwas ſchärferer Froſt gemeldet. Mutmaßliches Wekter am Donnerstag bis nachts 12 Uhr: Teils bewölkt, teils neblig. Geringer Regenfall, mild. 4 5 X Bezugsprels Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger 55 Pfennig pro Woche täglieh-malige Zustellung Berugspreis für 4 Wochen.50 M. 4 e,. Ober gοοο εοtνahe anerennungen, She I78 Lenheere, fiue ſibe. bcl. g. e eeee Ment ger Neis ddes læts. ſoneſerm cſer reis cdes fariigen Hßses iſt mosgæbendl ee eeeee eeeeeeeeee Daa Tagesgespläch Wol. Maunbein püdet die Kreolen- Revue ubas Leben u. Telben auf den Negerfarmen“ welche nur noch bis Samstag dleser Woche im Apollo-Theater gastiert. 17 Beginn der Vorstellung iäglich abends 8 Uhr. e. Fert chs— Henv, 1889. ——.....—————————————— Honig- und Wa aötede. LlönE Weld WWWIH AAHAHER Welk⸗ ee FasR NMANZ AMHEI 8 9* r Senersl-Verireter: Max Wertheimer, Haunneim Pelze sind vornehm! in preiswerier, bester Auswahl bel Else vVinz, P5, 13/16, Tel. 201 eN 2 prüg 5 7400 AR. 10000 aute Sicherheit und evtl. meyr ſuche ich tätige Beteiligung an de zu leihen gelacht nur ſer. Unternehmen. Fabrik devorzug 58304 ngebote unt. J. 2. 93 Angebote unter T. G. 52 on die Geſch. 8. N. Goethestrasse 10.— Telephon 8368. Eu⸗ u. d, Geſchäftsſt. B5122 Nee —— — —— —— .2 — —— ——— S8. Seite. Nr. 551 Mittwoch, den 26. Rovember 1924 Jagdverpachiung Am Donnerstag, den 27. Norember 1324, nachmittags 4 uhr, wird im Rathaus in Plankſtadt, Zimmer Nr. 1, die Jagd hieſiger Gemarkung für die Zeit vom 1. Febr. 1924 bis 31. Januar 1933 verpachtet. Der Jagd Hezirk umfaßt zirka 2400 Margen. Es kom⸗ men Haſen, Rebhuhn⸗Wild in Betracht. Als Bieter werden nur ſolche Perkonen zugelaſ⸗ ſen, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden oder durch ein ſchriftliches Zeug⸗ nis der zuſtändigen Behörde(Bezirksamt) nachweiſen, daß gegen die Erteilung Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwaltet. Der Entwurf des Jagdpachtvertrages ltegt von heute an bis zum Verpachtungstage im Rat⸗ haus zur Einſichtnahme durch die Beteiligten auf. Plankſtadt, den 22. Nopember 1924. Wemeinderat: Ahlhe im 9132 Ein prakt. Weihnachtsgeschenk! Pelzwaren aller Art kaufen Sie am besten u. billigsten heim Fachmann im Etagengeschäft JAa, 10 3 Treppen Tn. Runst, Kürschner Langjährigei eister ene dei Fa. Guido Pteifer Reelle Bedienung—5⁴ Wunsche finden Berücksichtigung Velzur de zine erſtkl jächſiſches Fabrikat in velen Farben, 130 em breit Meier nur 11.50 M Dafelbſt werden Herren⸗ hemden nach Maß angeferligt.*6362 HKurt Schtett, Max⸗Joſefſtr. 33 ptr ,Felzenkeller“ H Matest morgen und ibermorgen Doppelsclachffzst%7 von 9 Uhr vormiſtags ab: Frima Schweinspfeffer Welltleisch mi Saueik aut Rippehen mt da erkrau! von abends 6 Uhr ab: Me ne bekann en Spez täten. Große Schlachtplatte.60 Schveinspfeffer mit Karto teiklöfen.— und die gioße Abendkalte. Den ganzen Tag Vame Käche. Gute Blere: Pfälzer Weine! Es ladei heundich Jos. Schmitt. Wit Weinhaus Haeberlein Heidelherg Anlage 35— felephon 774 u. 98. —.80 —.80 —.9 52* Jeden Dienstag und Donneistag nachmittag von 425 bis ½7 Uhr Tanztee und abends ab 8 Uhr Tanz Couvert Mk.—, Das aromatisch feinste Schwarzwälder Niz-SAzza88 8 Vorspeisen Fleischgang Dessect. 9252 K N ce⸗ 4 jährige, milde Ware Geist und Gemũt anregend Magen u. Verdauung regulierend 6398 Schwärzwaldhaus E 2,-5 und am Tattersall und Mittelstrage 52. Hauptvertrieb der echten Schwarz- Wald-Erzeugnisse.— Harter Schwarz- wald-speck und Griesewässerle. Schwarzw. Tannen- u. Blüten-Honig. zu haben nur im Ich liefere franko Mannheim Schlafzimmer eichen, kompl. mit 3türigem Spiegelſchrank, echtem weſßem Marmor. Schnitzereien, 2 Stühlen und Handtuchhalter, in zwei verichled Ausführungen zu Mk. 460.— bei günſtigen Zahlungsbedingungen. Zur Entgegen⸗ nahme von Aufträgen bin ich Donueèrstag und Freitag v.—7 Ugr, Bachstr. 4 part. links, woſelbſt zmei Muſterzimmer anzu ehen ſind os Ad. Streib, Möbelſchreinerei. Neidenstein Telephon Nr. 2, Walbſtadt. Beslecke n Alpacca, echt Silbe u versideri. n den neuesten Mustern linden Sie mmef doch am billgsten be 319 CLudute Gron, F 2, 48. fleißige Frau uiinit Wagehen b. Potzen 56251 fufen Sie mir zwenn Ihre Nähmaſchine nicht geht. Reparatfuren Anſtänd. mutter und Schwieg dermutter Wihelm.ster Fritz Pister u. Familie 28. Nov. 1924, 3½ Uhl von der Leichenbe Männheim aus stait Statt besonderer Anzeige. Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Groß- Hu NRaIharina Pister gun Fünde wurde heute nacht, im Alter von 68 Jahren, von einem schweren Leiden durch den Tod erlöst. Mannheim, Kehl, 25. Nov. 1924. Die trauernden Hinterhliebenen: Jakob Kieber u. Frau Aina geb. Pister Hans jungmark u. Frau Ida geb. Pister. Die Beerdigung indet am Freitag nachmitlag, den alle Hauptfriedhot *6305 Ofener Briei an 8* in Mannheim und Ofſiere neymen von Ihrer Abſicht, bei der krat ſind, aber eines iſt fi Der die wir nicht verantwortlich ſind. Flaggenwechfel nicht möglich nicht wenigſtens auch das Ihnen von der ſchwarz⸗ verliehen worden iſt, abgelegt! von Ihnen ab? RHerrn Admiral V. Truppel. Umgebung zahlreich anfſäſſigen ehemaligen Kaiſer lichen Marine· mit tiefſtem Bedauern Deutſch⸗Demo⸗ kratiſchen Partei zu ſprechen, Kenntnis. Wir wollen nicht mit Ihnen darüber rechten, ob Sie Monarchiſt oder Republikaner und Demo⸗ für uns alle unverſtänd⸗ lich, daß ein alter See⸗Offizier, dem die Bedeu⸗ tung der Flagge im Ausland bekannt ſein mußz, nunmehr unter den Farben der außerdem jahrelang Courerneur Schutzgebietes war, ſchw ot⸗gold ſprechen kann. ſogenannte Friedensvertrag von versdihes isteine Schande. die uns die Siegerſtaaten zugefügt haben, für Der Flaggenwechsel wird von vielen Millionen Deutſcher als eine Schande em- pfunden, die wir uns ſelbſt zugefügt haben und Sie, Herr Admiral, ſtehen nunmehr in der Reihe derjenigen, ohne deren Zuſtimmung der geweſen wäre. Warum haben Sie konſequenterweiſe dann Adelsprädikat, weiß⸗roten Monarchie Ihre ehemaligen Kameraden wenden ſich Elsässer Korveitenkapifän d. D. Marnheim, den 26. November 1924. jegl. Berufes für den Verkauf eines neuheit- lichen Küchenartikels an Private bei 80 bis 100% Verdienst gesucht. 912 und—5 Uhr, 9 6 S. I. Nürnberger Neuheit! Reisende, Vertreter, Hausierer und Leute Vorzustellen von 6403 Intelligenter, aufgeweckter Junge mit guter Schulbildung als kauf. männischer 9204 Eesucht. Nur schriftliche Angebote an f. in n f. U. Maangeim Aeinan Luftschiffwerft. 2pgg. Naufm. Lehrstelie in Grosshandlung für aufgeweckten Jungen sofort zu besetzen. Angebote unt. UI. 74 an 25 5 Eine jüngere eines das Telephon 180. Hamenbödkebmasche Günstige Zahlungsbedingungen. Diio Aaendpabt. Manabein nachtsseschenk. O 7,5(Heidelbeigeisti. Tweols Kautionsstellune suchen wir efsfassigen wr oder 10000 Aaldmalk in bar od. Papielen gegen gute Verzinſung. Gewinnanteil u Sicherheit. Eintritt als ſtiller Teilhaber oder als Angeſtellter mit Prokura mögl. Gofl. Angebote unter R. P 10 an die dieees Blattes 25123 alal, nattpbictt. Ind Casno Velaicherung. Alte eingeführte Gegzellſchaft. für Baden tüchtigen Ea212 Inspektor mit feſtem Gehalt, auskömmlichen Speſen und Proo ſion. Nur erſtklaſſige Fachleute, die die Sparten beherrſchen und Gewähr für Erfolge in Organiſation und Werbung bieten, belieben ausführliche Angebote mögl: chſt mit Lichtbild unt M21 an Ala Haasenstein&KVog- ler Karlsruhe, einzureichen. enr föbrisreipel für neu einzurichtende Möbel⸗Reparatur⸗Werkſtärte zum baldigen Eintritt gesucht. Derſelbe muß ſämtliche vorkommenden Möbel⸗Reparaturen aus⸗ führen und beizen können Solche, die auf Büro⸗ möbel ſchon gearveitet haben, bevorzugt. Männer in den mittleren Jahren, die auch Transportarbeiten übernehmen und gute Empfehlungen beſitzen, wollen ſich melden bei: 9240 mit Garantie. S192 Oine, 7 Neir an Adreſſe in der * Frisdmann d, gumer Mitelzhieiſung 1 5 Tiiskenr Für gewinnbring. Unter⸗ nehmen bei gut Sicher⸗ heit ſtiller, ſpät. tätiger Teilhaberlin) m. 5000 ½¼ Einlage ſof, geſucht. An⸗ gebote erb. unt. +5 P. 60 à. d. Geſchäftsſt. B5139 Für halbtägige Beſchä ſofort ſelbſtändige Schreibhilfe mit guter Schulbildung geſucht(keine Anfänger.) Oek.⸗Rat Gilch, 6349 L 15 4, Mederpekiuter für wunderbar. Maſſen⸗ artikel(Neuheit) bei hoh. Verdienſt ſofort geſucht. Adreſſe in der Geſche ifts⸗ ſtelle dſs. Bl. Einkom men für Damen die Bezieh. 3. beſſ. Privatkundſchaft haben, durch d. Verkauf von Filet⸗Handarbeiten. Angebote unt. U. A. 71 a. d. Geſchäftsſt. per Sof, gesucht eine flotte Ue die auch in den übrigen Büroarbeiten erfahr. iſt. Gute Zeugniſſe über längere Tät gung. Aus sführl. geſchrieb. Angebote Gehaltsanſprüchen hand⸗ mit mul. F. D. 160 an die Ge⸗ Ns ſtelle. 1187 Nur ſaubere ehrliche tan üg. Ronme. pun- und Waschfran geſu cht*6364 7 7 Vvarterre llvatsekretärin 15300 za, d. Geſchäftsſt. 6341 NNN gkeit Bedin. Sicnoigpistin für angenehme Dauerstellung bei gutem Gehalt gesucht. Angebote erbeten unter E V. 155 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. 9206 Or dent! iches, ſänberts Afleimädechen Eu guten Zeugniſſen u. Empfehlungen p. ſofort od. 1. Dez br. geſucht. L. Reinhardt, E 2. 7. B5127 anatsst 100 Aabene ig. Frau Mädchen in beſtten Haushalt täg⸗ lich mehrere S zunden geſucht. 6372 Frau Ingen. Preußger, A 3. 7a, part. Pianet prima Fabrikate. Kleine Anzahlung, bequeme Ab⸗ zahlung. S249 Muſikhaus F. Schwab, Maunßein K. 1. öb und 'hafen Wredeſtr. 10a. Dianes Tlügel nur beſte Qualitätsmark. Billige Preiſe, auch bei Teilzahlung. B5026 Carl Hauk, O 1. 14. Lanownab ſteuerfrei, 2½ PS., mit Vorſicherung 180 zu verkaufen. E 7 2 3. S *6371 links. Motorrad „Boge“ 2 PS., 2 Gang, Getriebemaſchine, engl. Japmotor faſt neu, bill. zu verkaufen. B5186 Fohr, P 4. 6. 2. Stock. Neugebaute elelmole 40 Zentr. Tragkraft, zu verkauf. Brandt, Secken⸗ heimerſtr. 118. B5117 +. Herr.-Zimmer neuste Modelle Daniel Aberle. G3, 19 5 72 Neuer zweirädriger 9 ft der Handwaen preisw. zu verk. B5084 Zweidinger, 8 4. 3. Diamant- Fahrräder ſempfiehlt — 25—8. der gute Schuhpufz! Hekro-Werke Chem. Fabrik G m. b. H. DORTMUND. Tahntccniter sucht Stellung bei Zahnarzt oder Dentiſt evtl. zur Aushilfſe Angebote unter U B. 72 an die Geſchäftsſtelle d Bl.*6344 Junge akadem. gebild. Dame beſter Familie mit ſeyr guter Allgemeinbildung, Primareiſe Dipl. der Handels⸗Hochſchule Mannheim, fließend fran⸗ zöſiſch und engluch ſprechend. Stenographie und Schretbmaſchine beherrſchend, ſucht Stellung als N Angebote unter R IJ. 14 an die weice ſtelle dieſes Blattes. 2622 Suche die Tüchtige Vekiretung Frau einer größeren und ſucht tagsüber Haus⸗ leiſtungsfähigen haltungsarbeiten irgend⸗ Tgerfenfabrik ſofort zu übernehmen. welcher Art geg. mäßig. Großer eingef. Kunden⸗ Lohn. Adreſſe in der kreis iſt vorhand. Gefl.] Geſchäftsſtelle.*6352 umgehende Angebote an 1 7855 am—— ura am Harz, ein⸗ weg g, erbete ten. 1751 Somesteun J0od. Pflegerin f. Privat⸗ Fräulein und Wochenpflege ſind 22 J. alt, ſuchf Stelle, jederzeit zu haben im am liebſt. in Hbtel als Zimmermädchen od Bei⸗ köchin. Ang. u. U. K. 80 6357 Schweſternheim Sanitas Mh., Schwetzingerſtr. 53, Teleph. 4403. 6328 3 komplette Bauzüge für mittleren u leichten Betrieb beſtehend aus 2 Lokomotiven, 504600 1 Lokomotive. 204500 40 Kastenkipper. /¼ C00 30 Muldenkippwagen, 600 —5000 m Schienen, 80er —2000 m Brigadegleis preiswert in der Geſamtheit oder einzeln zu verkaufen oder zu vermieten. 9202 Analbahnen, AMauubeim malbahnen 2 ſchwere Arbeitspferde mit Geſchirr, 1 Feder⸗ rolle 80 Ztr. Tragkraft, 1 Einſpänner⸗Rolle zu verkaufen.*6323 Steinmann, H 1. 12, Fuhrunternehmer, Tel. 6614. Ein 2türiger Bücherschrank Schreibtiſch, Ausziehtiſch Hausapotheke bill z. vk. Anton Miltenberger, 6321 R 3. 4. Kinderbettſtelle weiß, Puppenwagen u. Stall, alles gut erhalten, zu verkaufen. 6369 Cauf-Gesbche Stadt od Neckatstadtl mit Werkstätis Haus und Sahnt zu kaufen gesucht., Ang. u, V K 5 a. Gesech, *6394 iel Has pat für getr. Herreulleid der, Schuhe, Wäſche. Poſte karte Eenigt. B5 129 Salat, +T 6. 4. Alle Ale Geblsse kauftsamuel 2Bra 0 4. 13—315 geſucht 250 600.— auf erſte Geſchäftshäuſer. 400 000.— auf forſt⸗ wirtſchaftl. Anweſen. Angebote m. Bedingung unt, K.., 4 27 an Al Haaſenſtein u. Nogez Karlsruhe.— ſ. Jopo0- 1 Hypothek auf prima Objekt in der Oſtſtadt geſucht. Zuſchrift. unter V. A. 96 d. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B5¹50 Wer beteiligt ſich an Toclahufng 10 Anfäng. u. Forige ch pro Stunde 30 G. 15 Angeu g M 186a..Gich. S1⁴ Gründl. ſchnellfördernd, Privat⸗Unterricht na beſter Lehrmethode in französischer Grammatik und Konperfation wird erteilt. Std. 2 4 Anfragen unt. T. 0 50 a. d. Geſchäftsſt. 85138 Abiturientin ſuch 5 t tüchtiden Paukef für Engliſch u. Franzöſ⸗ (abends). Angebote 5 Stundenprs. u T. ³6 a. d. Geſchäftsſt. . wWill, le ht od. kauit preis· wWert seinen Hochzeits- oder(iesellschaftsanzug im Kaufhaus für tterren- BekleidungJaxob Ringel Mannteim Plenken 0 3, 4a. 1. fult neb. d. 0 Apotheke deeee e eeeeee iangs teiche Auswahl, ee, wert bei 837 Heckel Plauo-Lager 0 3, 10. Theaterplatz geſucht. Angeb. unt. L. R. 87 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 6374 lagdhund wird unter Garantie in gewiſſenhafte Dreſſur genomm. Erfolgreichſter Gebrauchsſuchen⸗Führer Leininger, Landau, Pf., E 7. 15, 3. St. rechts. Linienſtr. 6. 6300 un kienge iunt detle Bubi bummelt ken langſam durch den in 1. Gedanken verſun⸗ Stadtpark bis die verſchwiegenſten Winkel, die ſonſt nur von liebesbedürftigen Leutchen auf⸗ geſucht werden. er dahin, bis ihn Wie er aufſchaut, ein ſemmelblonder Ahnungslos ſtolpert Stimmen aufſchrecken. ſſeht und bört er, wie Jüngling einer ſchwarzhaarſgen Mzid feine Liebe knie⸗ fällia beteuert. ſagt: Doch dieſe wehrt ab un „Mein Herr, der Mann, den 115 exwähie, muß eleganter ſein als Sie Wie ein begoſſener Pudel ſchleicht der Abgeblitzte davon. ondoliert Dieſer gefolat von Bubi. ihm mit froniſcher Miene und ſaat: Pen höch⸗ ſten Stiefelglanz! Den ſchönſten Hoch⸗ glanz erzielen Sie im Nu mit der Flaſſigen Terpentinölereme Bu Ihre Schuhe werden durch dieſelbe wie neu und erhalten elegantes Ausſehen⸗ Auch ſparen Sie mit, enn das Leder „Büdo“ viel Geld. wird weich und ge⸗ der Schuh hält nochmal ſe lang. e merken Sie ſich: erpentinöl⸗Creme 1 Immer für die Schuhe nehme. Bübowerk. Gem. Fabtt. Schweun ingen