— ˖·˙— — Lwählt deutſe 5 ainle In Manndeimn u. Amgebung wöchentllch Lend-Pig. Dle monatl. Bezieder verpflichten ſich del entl. Nardet d. wlrilchaftl Berhältniſſe nolwenolg werdende 255 chöhungen anzuerkennen Poftichecklonts Nt 17599 ebentel—Hauptgeichäftsſtele U 8. 2 SGeſchäfts 155 N Waldhoſſtr 6, Schmetzingerſtr. 24, Gontard⸗ Leme ale Fernſpt Ne 7041 7945,— Telegt-Adreſſe zalanzeiger Maunhelm Erſchein! wöchentl. zwölfmal. Beilagen Bilder det Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. 7 Leben mit Mannheimer Fra verſchwörung gegen Lord Allenby Senſationelle verhaſtungen in Kairo Senſationelle Gerüchte über eine Verſchwörung gegen engliſchen Oberkommiſſar Lord Allenby haben zu neuen ſichtsmaßnahmen der Engländer in Kairo geführt. Da man weitverzweigte Verſchwörung der ägyptiſchen Nationaliſten⸗ 5 glaubt, die Rache nehmen wolle für die Aegypten auf⸗ m en engliſchen Bedingungen, iſt die Leibwache des Aiſchen Oberkommiſſars verdoppelt worden. Die engliſchen . und Beamten erhielten den Befehl, ſich nur noch unter kngafknetem Schutz und ſelbſt bewaffnet auf der Straße zu 8 Patrouillen mit aufgepflanztem Seitengewehr durchziehen erre traßen der Stadt Kairo. Es wurden auch mehrere aufſehen⸗ 55 Verhaftungen vorgenommen. Es handelt ſich um vier N der Partei Zaghlul Paſchas, von denen zwei Kabinett Zaghlul Paſchas angehörten. Die Blätter melden, die vier Führer der Nationaliſten von der ägyptiſchen Regie⸗ bſt in Schutzhaft genommen worden ſeien. Die Verhaftungen beft ſeien aber durch die engliſche Militärbehörde in Kairo durch⸗ 0 hrt worden, die ſich bereit erklärte, die Verhafteten den hoptiſchen Behörden zu übergeben. Daraufhin haben die drei ktitglieder des Kabinetts Ziwar, die zum Proteſt gegen die eng⸗ —50 Maßnahmen ihre Demifſion einreichten, ihre Rücktritts⸗ 875 zurückgezogen. Nach den letzten Meldungen aus Kairo wird eſtätigt, daß es ſich bei den Verhaftungen der vier Nalionaliſten⸗ rer um Vorbeugungsmaßnahmen gehandelt habe. Bel, engliſcher Auffaſſung liege es im Intereſſe einer friedlichen egung der gegenwärtigen Kriſe, daß die vier Führer ſtändig den unter Beobachtung gehalten würden. Weitere ZJuſpitzung der Lage Uuns. London, 28. Nov.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) 1e Kairo wird gemeldet, daß den bisherigen Verhaftungen, 3 don britiſchen Behörden ausgeführt wurden, jedenfalls noch eine Anzahl anderer folgen werden. Es verlautet, daß das eue Kabinett Ziwar inſolge der Verhaftungen gemeinſchaftlich kurüctreten wolle, Zaghlul Paſcha hat um einen Paß rEuropa nachgeſucht. Er will ſehr bald abreiſen. Die Achar rrnee proteſtiert gegen die britiſchen Maßnahmen. Sie 05 581 ein Manifeſt, in dem alle Aegypter aufgefordert werden, ihrem Lande drohende Gefahr Widerſtand zu leiſten. Jeder⸗ 5 wird eingeladen, ſich zu einer Verſammlung in der Achar⸗ ſchee einzufinden, um die Lage zu beſprechen. dbe Die britiſchen Behörden ſandten einen Panzerzug aus, um r und Unterägypten abzupatroullieren. Dieſer kam geſtern nach ſoll aber wieder zu einer Tour ausgeſchickt werden. Man 5 die Verhängung des Kriegsrechts nicht für ausgeſchloſſen. würde die Verhaftung von Verſchwörern erleichtern. 88 britiſchen Behörden ſind jetzt auf Grund ihrer Nachfor⸗ ngen von der Exiſtenz einer weitverbreiteten Verſchwörung 4 Ermordung britiſcher Beamten und Offlziere 80 zur Beſeitigung der britiſchen Herrſchaft über⸗ igt. Sie haben Beweiſe in Händen, daß die Ermordung des nur ein einzelner Fall einer langen Reihe der von dieſer iſchwörung beſchloſſenen Attentate iſt. deß Die beiden Kriegsſchiffe„Malaya“ und„Caradoc“ gingen ern von Port Said nach Suez ab. erwartet, daß die ägyptiſchen Regimenter im a n, die ſich weigerten, abzumarſchieren und deshalb in Char⸗ zie von britiſchen Truppen umzingelt wurden, am Sonntag ab⸗ 950 n werden. König Fuad ſandte ihnen per Flugzeug er, dem ſtellvertretenden Generalgouverneur zu gehor chen. Zaghlul Paſcha zum Konflikt Mati Paris, 27. Nopbr.(Von unſerem Parlſer Vertreter.) Dem jmatin wird aus Kairo gemeldet: Zaghlul Paſcha, der ſich folgen Landhaus zurückgezogen hat, ſagte dem Matinvertreter Mei ndes:„Ich bin zu leidend, um mich nach Genf zu begeben. Paſe Partei hat über dieſe Reiſe nichts beſchloſſen. Ziwar zu hat mich bei der Vertagung des Parlaments erſucht, ihn lande terſtützen. Ich werde den Frieden im Intereſſe des Vater⸗ — predigen, obwohl meine Partei der Mitſchuld an einem Part anſchlag angeklagt wird, der ohne Zweifel den Ruin unſerer ei zur Folge haben wird.“ Die ägyptiſche Proteſtnote gefälſcht? er am Mittwoch vom Völkerbundsſekreiariat veröffentlichte daln der Proleſtnote der ägoptiſchen Kammer ent ⸗ ven keinen Appell an den Völkerbund um Inter⸗ lichten ieo n, dagegen befindel ſich in dem von Parie aus veröffent⸗ ventig Wortlaut ein Satz, in dem ausdrücklich die Bitte um Inter verſn ausgeſprochen wird. Dieſe außerordentliche Tert⸗ ſare hiedenheit hat begreiflicherweiſe im Völkerbunds⸗ tand wiat großes Befremden hervorgerufen und war Gegen⸗ ſich aller Geſpräche. Das Völkerbundsſekretariat ließ hierauf, um daiazu rechtfertigen, das aus Kairo an dae Sekretariat gerichtete fal de agen anſchlagen, in dem tatſächlich der wichtige Satz „Das Generalſekretariat wird ferner eine Unterſuchung 8 gefuber anſtellen, ob und wo die Streichung dieſes Satzes ſtatt⸗ unden hat. 5 Eygland und Frankreich V Paris, 27. Nov.(Von unſ. Pariſer Vertreter). Der geſtern abend beim Miniſterpräſidenten erfolgte Schrirt des engliſchen Botſchafters Lord Trewe hatte zum endgültigen Reſultat, daß Miniſterpräſident Herriot die Zuſi herung gab, Frankreich werde ſich nach wie vor ſtreng an die Abmachungen des engliſch⸗ franzöſiſchen Vertrages von 1904 halten, dahingehend, daß ſich Frank⸗ reich und England vollkommene Handlungsfreiheit in Marokko und Aegypten garantieren. Im Lauf der Beſprech⸗ ungen kamen auch die in der nächſten Zeit zu erörternden euro⸗ päiſchen Fragen aufs Tapet. Es ſind dies bekanntlich die Verteilung der Ruhrgewinne und der Jahreszahlungen aufgrund des Dawesplanes, ſowie die Räumung des Kölner Brückenkopfes Wie verlautet, hat der engliſche Botſchafter das Pr m für . Chamberlains am 5. Dezember in Parls feſt⸗ geſe 7 8 Aus dem inhalt der Werbenummer Die vorliegende Werbenummer umfaßft 64 Seiten. Aus ihrem reichen und vielseitigen Inhalt seien fol- gende allgemein interessierende Artikel her vorgehoben: Der Kampf um die Mehrheitsregierung— Von Dr. Julius Curtius. Handelsverträge— Von Handelskammer-Pràsident Rilchard Lenel. Mannbeim in der Geschichte des deutschen Liberalis- mus— Von Dr. Florlan Waldeck 4** Die kurpfälzische Gesellschaft in Mannheim— Von Dr. G. Jacob. „Mehr Kino-Kritik!— Von Dr. G. F. Hartlaub. Der Stand der deutschen Oper— Von Oskar Bie. * Zur Geschichte des Mannheimer Harmonlegebäudes Von Dr. Friedrich Walter. Der jugendliche Kriminelle— Von Amtsgerichts- direktor Dr. KIey. 9 Die augenblickliche Lage in der südwestdeutschen Industrie— Von Kommerzlenrat Spielmeyer. Mannheims Wirtschaft in der veränderten Welt— Von Oberverwaltungsrat Dr. Bartsch. Des weſteren enthält diese Nummer zahlreiche Beiträge politischen, geschichtlichen, unterhaltenden ſmreiger uen- u. Muſik-Jeitung Aus der Welt der Technik und belehrenden Inhalts. Ein 15 Millionen Dollarkredit der Keichsbahn Zwiſchen der deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft: und einem unter Führung von Speyer u. Co. ſtehenden New'⸗ horker Bankkonſortium, dem außer dieſer Firma die Chaſe Securities Corporation, the equitable Truſt Company of Newyork, Bank of the Manhattan Company und Henry Schröder Banking Corporation angehören und einer unter Führung von Henry Schröder and Co. ſtehenden Londoner Bankengruppe iſt ein Abkommien zuſtande gekommen, wonach die Banken der deut⸗ ſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft bis 31. Januar 1926 das Recht ein · räumen, einen Kredit in Höhe von 15 Millionen Dol⸗ lar, teils in Dollar, teils in Pfund Sterling für den Bedarfsfall in Anſpruch zu nehmen. Die Geſellſchaft legt Wert darauf, ſich dieſen Kredit zu ſichern, weil für unvorhergeſehene Fälle noch keine flüſſigen Mittel aus dem Bahnbetrieb zur Verfügung ſtehen. Berlin, 28. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) In der halb⸗ amtlichen Mitteilung über den 15 Millionen Dollar⸗ kredit der Reichsbahngeſellſchaft wird von„unvorhergeſehenen Fällen“ geſprochen, da einſtweilen noch keine flüſſigen Mittel aus dem Bahnbetrieb zur Verfügung ſtänden und deshalb der Weg der Anleihe beſchritten werden müſſe In der„Voſſiſchen Ztg.“ wird angedeutet, woran die Reichsbahngeſellſchaft bei dieſen beſon⸗ deren Fällen denkt. Es ſchweben ihr zur Erreichung der denkbar höchſten Rentabilität der Ausbau ſhrer eigenen Werk. betriebe vor. U. a. denkt ſie an den Aufkauf von Stahl⸗ werken, Holzſägereien und dergl. mehr. Ferner will ſie einen den internationalen Perſonenverkehr in Deutſchland, ſondern auch unſeren Güterperkehr heben ſoll. Zur Stärkung des Fremdenver⸗ kehrs ſchwebt ihr z. B. auch die komfortablere Au sſtattung der Eiſenbahnwagen vor. Alles das erfordert natürlich große Mittel, die der laufende Betrieb einſtweilen kaum darbietet. großzügigen Propagandaapparat ſchaffen, der nicht nur Preis 20 Plennig 1924— Nr. 554½55 Haptne ngene nach Tartz det Moraes zaztunt pte ei⸗ paltige Koloneizeile fur Allgemeine Anzeigen.4%. N. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an deſſimmien Tagen Siellen und Ausgaden wird teine Beranwertunz ader⸗ nommen. Höbere Gewalt, Streiks. Beiriebsſtörungen ulm. berechtigen zu keinen Erlatanſprüchen für ausgefallene odet beſchränkte Ausgaben oder für vertpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Untechaltungs- Be'lage Wandern u. Neiſen — Der KRamp/ um eine Mehrheitsregiesung Von Dr. Jullus Cuctius, volkspartetlichem Spitzentandidaten in Baden I. Das Ziel Seit Jahresfriſt ringt die Deutſche Volkspartel um Reichstag um Einſetzung einer bürgerlichen Mehrheitsreglerung zur Vermeidung des dauernden Kriſenzuſtandes der Reichsregierung, zur Sicherung der Außenpolitik zur Geſundung der Wirtſchaft und zur inn ren Feſtigung. Minderheitsregierungen, wie wir ſie ſett 1920 im Relchstag mel erlebt haben, widerſprechen dem Weſen des Parlamentarismus, ſi Urſachen dauernder Krifen und korrur⸗pieren durch das Spiel mit wechſelnden Majoritäten die Fraktionen, die öffentliche Meinung und die Wähler. Wir haben die Erweiterung nicht nach links, ſondern nach rechts geſucht. Das war nach dem Scheitern der„Großen Koalition“ der einzige Weg zur Konſolidierung. Nach unſerer Be⸗ teiligung an der„Großen Koalition“ liegt in dem Beſtreben der Rechtserweiterung der Reichsregierung kelne prinzipielle Zurückweiſung der Sozialdemokratie. Dieſe fordeen nicht einmal die Deutſchnationalen, wie ſich aus ihrer Haltung wäßh⸗ rend der Verhandlungen des Reichskanzlers Marz zur Herſtellung der„Koalition der Volksgemeinſchaft“ und aus früheren Aeuße⸗ rungen ihrer Führer Hergt und Helfferich ergibt. Die Sozialdemo⸗ kratie hat ſich aber ſelbſlausgeſchaltet. Sie hat auch die von uns geführte Außen⸗ und Innenpolitik nicht in dem Umfange unter⸗ ſtützt, wie es dem Volke vorgeredet wird: Der Widerſtand an der Ruhr, dem in erſter Linie die große Drehung in der Konſtellation der Weltmächte und die ſetzt beginnende Befreiung des beſetzten Gebietes zu verdanken iſt, wurde von der ſozialdemokratiſchen ührung er⸗ bittert bekämpft. Die Uebernahme der Reparationslaſten war für die Reichsregierung untrennbar mit Sicherung von Ehre, Freiheit und Leben als Kulturnation verbunden. Die Sozialdemo⸗ kratie hat jedoch bedingungsloſe Annahme des Dawes⸗Planes ge⸗ fordert und in ihrer Preſſe und den Reden ihrer Reichstagsver⸗ treter kein Gewicht auf die Räumung gelegt. Ihre Völ⸗ kerbundspolitik ſchließlich hätte beinahe die Reichsreglerunz in ein kopfloſes Abenteuer hineingeſtürzt. Innenpolitiſch treibt die Sozialedemokratie reine Konſumentenpolitik und kennt für Produktionspolitik nur das eine Rezept der Sozialiſterung und at ſich in Fragen der ſtaatlichen Ordnung außerſtande geseigt, Rei intereſſen den Paxteiintereſſen überzuordnen. Die Gegenſätze zwi⸗ ſchen der Sozialdemokratie und den Parteien, die bisher die Reichs⸗ politit geführt haben, ſind mithin weit größer als gemeinhin ange⸗ nommen wird. So muß die palamenkariſche und politiſche Kon⸗ ſolidierung ohne die Sozialdemokratie vollzogen werden. Man wirft uns Liebedlenere! gegenüder den Deutſchnatio⸗ nalen vor. Eher könnte man behaupten, daß dae, das wir erſtreben, der Deutſchnationalen Volkspartei nicht zu Liebe, ſondern zu Leidt gereichen wird. Wir wollen ſie innen⸗ und außenpolitiſch binden und in den Kreis der eeee die Regierungsgeſchäfte herein⸗ ziehen. Kein Zweifel, daß ihre Beteiligong an der Regierung für ſie als Partei eine ungeheure Belaſtung darſtellt. Vaterländiſche Pflicht aber fordert von ihnen und uns dieſes Opfer. Großzügige Produktionspolitik, die die Ausführung des Dawes⸗Planes erfordert, iſt ohne die ſtarken Wirtſchaftskräfte der Deutſchnationalen Volks⸗ partei ebenſo unmöglich, wie Wiederaufbau und Feſtigung de⸗ Staates als ſolchen, der immer noch aufs höchſte gefährdet iſt. Aut) außenpolitiſch liegen die Dinge umgekehrt, als es eine gewiſſe Preſſe darzuſtellen liebt. Der Entente kann die Einbeziehung der Deutſch⸗ nationalen in den von der Reichsregierung übernommenen Pfficgten⸗ kreis nur erwünſcht ſein. Gebunden in der Reichsregierung iſt die Deutſchnationale Volkspartei für das Ausland weniger ge fähr⸗ lich, als wenn ſie in hemmungsloſer Oppoſition und demagogiſcher Agitation verharrt. Uebrigens ſind ſolche Betrachtungen nur in Ab⸗ wehr der Linkspreſſe erträglich. Grundſätzlich lehnen wir da; Schielen nach dem Ausland ab und verbitten uns ſede De⸗ nunziation an die Entente. Koalitionsregierungen ſind Arbeitsgemeinſchaften, keine Geſin⸗ nungsgemeinſchaften. Wir haben zwar mit der Deutſchnationalen Volkspartei viele Programmpunkte, insbeſondere die Pflege de⸗ nationalen Gedankens, gemeinſam. Es iſt auch kein Zweifel, daz weite Schichten der Wirtſchaft und Geſellſchaft ſich auf beide Parteien verteilen. Dennoch ſind weltanſchauungsmäßige, politiſche und ſoziale Unterſchiede vorhanden, die, ſchlagwortartig geprägt immer noch am beſten als konſervatir und liberal bezeichnet werden. Wir haben eine Rechtserweiterung der Reichsregterung, eine eeneeng, der Deutſchnationalen, keine Neubildung der Re⸗ gierung, keinen Rechtsblock erſtrebt. Kanzler und Außenminiſter ſollten als ſtärkſte Gewähr für Fortfügrung der Grundlinien der Außen⸗ und Innenpolitik verbleiben. Wir haben von der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei die Anerkennung gefordert und erhalten, daß kein Kurswechſel eintreten und auf den gegebenen Nechtsgrundlagen der Verfaſſung und der Dawes⸗Geſetze die deutſche Politik als natio⸗ nale Realpolitik weitergeführt werden ſoll. Man glaubt, einen Widerſpruch darin zu erblicken, daß wir die Heranziehung der Deutſchnationalen unter Beibehaltung des Zie⸗ les der Volksgemeinſchaft fordern. Hier liegt eine Begriffsverwehe⸗ lung vor, die ſeit langem das ganze politiſche Leben verwirrt. Das Ziel aller Innenpolitik, dae Ziel aller bürgerlichen 5— nicht der Sozialdemokratie, weil ſie vor wie nach den Kloſſenkampf for⸗ dert— muß die Volksgemeinſchaßt ſein, das heißt letzten Endes die Wiederherſtellung der Deutſchen Nation ale Staat, als Wirtſchaft⸗⸗ organismus, als Kulturgemeinſchaft. Die Wege, die zu dieſem Zie e führen, können verſchiedene ſein. Regierungen, Koalitionen, Politik, ſind nur Mittel zum Zweck. Auch die Politik eines Diktators karn die Volksgemeinſchaft herſtellen. Der ſogen. Bürperblock iſt grund⸗ ſätzlich hierzu ebenſo geeignet wie die Graße Koalition“. Es komret nur auf geſunde Politik an. Ob die„Koolilion der Volks⸗ gemeinſchaft“ das geeignete Inſtrument wäre, kann fraglich erſweinen, weil in ihr bei dem Auseinanderſtreben der Flügel und der Rechls⸗ und Linkszerrung des Reichswagene die Gefahr der Verhinderung von Stabilität und Aktivität groß iſt. ———: 8 e volksparteil Liſte 5: Dr. Curtius 2. Seite. Nr. 354/88 Nene Maunheimer Jeltung[Mittag⸗ und Abend⸗Ausgade) 2. Etappen zur Verwirklichung dieſes Jieles. Aus den bekannten Verhandlungen zur Bildu iner Reg mit den Deutſchnationalen nach e alten zu werden, daß Zentrum und Demokratie damals grun dſät lich die Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit der erſtrebten Koalition aner⸗ kannt haben. Der Reichskanzler Marx hat in den lezten Stadien jene Verhandlungen ſelbſt geführt. Er und die Zentrumsführer waren ſogar bereit, die Koalition nötigenfalls ohne Demokra⸗ 1i che Partei zuſtande zu bringen. Den letzteren muß heute vorge⸗ halten werden, daß von ihrem Standpunkt aus die Heranziehung der Deutſchnationalen nach deren wildem Wahlkampf gegen den Dawesplan und vor dem Zuſammentritt der Londoner Konferenz viel bedenklicher und gefährlicher ſein mußte als nach dem Abſchluß de Konfrenz u. der Feſtlegung der Richtlinjen der deutſchen Außenpolitik. Jedenfalls iſt damals von Führern der Demokratiſchen Partei nicht geltend gemacht worden, daß die Zuziehung der Deutſchnationalen, Taie Aen der demokratiſchen Landes⸗ gani ayern hei in boti i 9 ßt, eine Sabotierung der Außenpolitik * 0* Wer die letzten Gründe für die Auflöſung des Reichstages, die wir mit allen Kräften verhindern e 75 die in 9— 70 Ge⸗ fährdung ruhiger Weiterentwicklung der deutſchen Politik bedeutet, erkennen will, der muß ſich folgendes vorſtellen: Nach der Revolution iſt die Sozialdemokratie zunächſt zur Alleinherrſchaft gelangt. Sie hat dieſe ſchon nach wenigen Monalen mit Zentrum und Demokratie teilen müſſen. Das politiſche Energiezentrum iſt ſchon damals vom äußerſten linken Flügel, auf den es ſich in der Revo⸗ lution verlagert hatte, nach der Mitte zu gewandert. In der Folgezeit hat ſich dieſe Bewegung fortgeſetzt. Ausdruck dafür waren die vier bürgerlichen Regierungen, die wir ſeit 1920 erlebt haben. Dieſe bürgerlichen Regierungen waren aber im ganzen mehr oder weniger von der Sozialdemokratie abhängig, weil die Deutſchnatio⸗ nale Volkspartei für die Mitarbeit in der Regiecung noch nicht reif war. In dem Augenblick, in dem die Möglichkeit eniſtand, daß die Deutſchnationalen in den Kreis der regierenden bürgerlichen Par⸗ teien eintraten, zog für die ſozialdemokratiſche Partei die Gefahr des Verluſtes alles ihres Einfluſſes herauf. Deshalb rüſtete ſie von dieſem Augenblick an zur Neuwahl und drängte auf Auflöſung des Reichstages, ein Drängen, deſſen ſie ſich in ihren Wahlaufrufen rühmt. Bei ihr wird man dieſe Einſtellung durchaus verſtändlich finden. Unverſtändlich iſt dagegen die Haltung der Demokratiſchen Partei, die ſich bisher eng an Zentrum und Deutſche Volkspartel angelehnt und in Verbindung mrr dieſen ſcheinbar endgültig von ihrer Weimarer Schwäche erholt hatte. Es iſt ihr Verhängnis, daß ihr radikaler linker Flügel von neuem wieder ausſchlaggebenden Einflu erhalten und die Partei ganz an die Seite der ſozialdemokratiſchen Partei gedrängt hat. Zur ſozialdemokratiſchen und demokratiſchen Agitation geſelte ſich der wiedererſtandene Dr. Wirth, der den linken Flügel des Zentrums dieſer Bewegung zuzuführen ſuchte. Das in den erſten Wochen des September nach dem Mißlingen der Auflöſung des Reichstages verfolgte Ziel dieſes Gegenſtoßes der Linken, die Herausdrängung der Deutſchen Volkspartei aus der Re⸗ gierungskoalition und ihr Erſatz durch die ſozialdemokratiſche Partel, war nicht gelungen. Deshalb die Hetze gegen Dr. Streſemann und die Verſuche, die Deutſche Volkspartei den Deutſchnationalen gegen⸗ über wortbrüchig zu machen. Die letzteren befanden ſich nach der Abſtimmung vom 29. Auguſt zunächſt in einem völligen Chaos. Es wour ungewiß, ob ſie bei Wie⸗ derzuſammentritt des Reichstages noch eine geſchloſſene Partei biiden würden, ebenſo, ob ſie die für ihre Heranziehung zur Regierung notwendige Vorausſetzung, Anerkennung der Fortführung der bis⸗ herigen Außenpolitik, erfüllen würden. Bekanntlich iſt der zunächſt unternommene Verſuch einer Bil⸗ dung der„Koalition der Volksgemeinſchaft“ geſcheltert. Das Grund⸗ lätzliche zu dieſem Problem iſt bereits oben geſagt worden. Wir konnten nicht von Anfang an ablehnen, weil wir bei der Einſtellung des Kanzlers damit unſeren ganzen Plan überhaupt vereitelt hätten. Es mußtle unſere Sorge ſein, das alsbald beginnende unwürdige * und Antwortſpiel zwiſchen den Fraktionen und zwiſchen dſe⸗ en und dem Kanzler ſo raſch wie möglich zu beendigen. Es kohnt ſich nicht, dem unwürdigen Spiel jener Tage nachzugehen. Tatſache iſt, daß die ſozialdemokratiſchen Unterhändler früher die Nerven verloren als die anderen. Auch der Reichskanzler Marx mußte feſt⸗ ſtellen, daß die Sozialdemokratie ihm zuerſt eine Abſage erteilt hätte. Als die Deutſche Volkspartei ſich der Fortführung der bisherigen Regierungskoalition endgültig verſagte, um das Ziel einer Konſoli⸗ dierung der Regierung, einer tragfähigen Mehrheitsregierung, nicht zu verlieren, trat der Kampf um die Erweiterung der Kabinetts nach rechts in ſein letztes Stadium. Nach langem Ringen erklärte ſich die Zentrumsfraktion mit 48 gegen 13 Stimmen 55 für die Rechtserweiterung, unter ierung der Bedingung allerdings, daß die demokratiſchen Miniſter im Kabi⸗ nett blieben. Die demokratiſche Fraktion aber lehnte die Beteili⸗ ung an einer Regierung mit den Deutſchnationalen, entgegen ihrer ltung im November 1923 und Mai 1924 und trotz der Ausſicht der Reichstagsauflöſung, ab. In der Entſcheidungsſtunde verſagte ſich die demokratiſche Frak⸗ tion endgültig und erklärte, nicht dulden zu können, daß eines ihrer Mitglieder, auch nicht der Reichswehrminiſter, in einem durch deutſch⸗ nationale Miniſter erweiterten Kabinett verbliebe. Damit hatte ſich der linke Flügel in der demokratiſchen Fraktion unter Führung von Erketenz durchgeſetzt. Die demokratiſche Partei, nicht Zentrum und Deutſche Volkspartei war aus der Arbeitsgemeinſchaft der Mitte aus⸗ gebrochen. Da eine andere Möglichkeit, die Rechtserweiterung noch durchzu⸗ ſetzen, nicht mehr beſtand, weitere Expecimente nach den wochen⸗ langen Verhandlungen aber vermieden werden mußten, blieb dem Kabinett nichts anderes übrig, als die Reichstagsauflöſung bei dem Reichspräſidenten zu beantragen. Dieſer erteilte die Auflöſungs⸗ ordre„wegen parlamentariſcher Schwierigkeiten“ unverzüglich. Wir betrachten auch den Wahlkampf als eine Etappe für die Erreichung unſeres Zieles. Einzelprobleme der Innen⸗ und Außenpolitik ſtehen nicht im Vordergrunde. Es handelt ſich viel⸗ mehr um Geſundung der parlamentariſchen Verhältniſſe, Beſeitigung des dauernden Kriſenzuſtandes, Herſtellung einer tragfähigen Mehrheitsregierung der bürgerlichen arkeien, letzten Endes um reine Machtfragen. Die Sozialdemokratie verſchiebt das ganze Problem. Sie gibt vor, den Wohlkampf für die Republik und ſchwarz⸗rot⸗gold zu führen, obwohl doch die Republik in keiner Weiſe gefährdet wird, im Gegenteil durch Zuziehung der Deutſchnationalen gerade vom Standpunkt der Republikaner erſt recht geſichert werden kann und obwohl ſchwarz⸗rot⸗gold in den Händen der Sozialdemokratie etwas nz anderes bedeutet, als der Reichskanzler in ſeiner Rede auf dem rteitag dargelegt hat. Nicht Verfaſſungsreformen, Repu⸗ plik und Fahne waren der Grund der Kriſe und der Reichstagsauf⸗ löfung, vielmehr letzten Endes das Streben der S. P.., wieder an die Macht zu gelangen und zu dieſem Zweck einen Linksblock zu ſchaffen. Der Kampf richtet 50 notgedrungen auch gegen die Demofra⸗ tiſche Partei, ſofern ſie die Erkelenzſche Nichtung weiter beibehalſen will. Auch das Zentrum ſchien eine Weile in Gefahr zu ſein, nach links hinüberzuneigen. Der Zentrumsparteitag hat das Gleich⸗ gewicht wieder hergeſtellt. Dr. Wirth iſt zurückgepfiffen worden und hat zugeſagt, ſich wieder der alten Zentrumspolitik der Mitte anſchließen zu wollen. Wenn dieſe Zentrumspolitik ſich in der Wahl Durchſetzt, ſo iſt das von uns erſtrebte Ziel nach der Wahl endlich zu erreichen. der Keichshaushalt für 1925 In der Berliner Morgenpreſſe ſind Nachrichten über den im Neichergt zur Beratung vorliegenden Reichshaushaltsentwurf für 1925 verbreitet worden, die geeignet ſind, ein völlig falſches Bild Üüber die Finanzlage des Reiches zu geben. Es wird darin u. a. behauptet, daß der Haushaltsentwurf der allgemeinen Reichsfinanz⸗ verwaltung mit einem Ueberſchuß von über 2% Milliarden Reichs⸗ mark abſchließe. Es handelt ſich jedoch hier nur, wie wir erfahren, um einen Ausſchnitt aus dem Geſamthaushalt. aus dem man keine Rückſchlüſſe auf das Geſamtbild des Haushalts ziehen könne. Der Entwurf für 1925 gleicht ſich im ordenſſichen Kausholt in Aus⸗ gaben un ß% 5 Recht, das England und Frankreich beanſpruchen, 26 Proz. des Handelsverträge Von RNichard Lenel, Präſident der Handelskammer Mannheim Die furchtbaren Laſten, die wir durch Annahme des Londoner (Dawes) Abkommens auf uns genommen haben, können, wenn über⸗ haupt, nur dann von uns bewältigt werden, wenn es uns gelingt, unfſere Handelsbilanz aktiv zu geſtalten, d. h. unſere Aus⸗ fuhr weit über das Vorkriegsmaß zu ſteigern. Wenn man bedenkt, daß, bislang unſer Export kaum 60 Proz. der Friedensausfuhr er⸗ reicht hat, ſo mag die Notwendigkeit, dieſe Zahl mehr als zu ver⸗ doppeln, wenn wir unſeren Verpflichtungen gerecht werden wollen, vielen und nicht den ſchlechteſten Kennern unſeres Wirtſchaftslebens als unerreichbar erſcheinen. Und doch muß es mit allen Mitteln und zäheſter Anſtrengung verſucht werden, nicht nur, weil wir das Lon⸗ doner Abkommen ratifiziert haben, ſondern weil nur eine unge⸗ heure Steigerung unſerer Ausfuhr den feiernden Ar⸗ beiterheeren produktive Arbeit bei auskömm⸗ licher Bezahlung unſeren abgebauten Beamten und Ange⸗ ſtellten neue Verdienſtmöglichkeit dauernd gewähr⸗ leiſten kann, weil nur ein ſtarker Export bei der Armut unſeres heimatlichen Bodens an den für ſeine Textil⸗ und Metallinduſtrie unentbehrlichen Rohmaterialien, bei dem Unvermögen unſerer deut⸗ ſchen Scholle, aus eigener Erzeugung alle ihre Kinder mit Brotfrucht zu verſorgen, unſere neue, teuer erkaufte Währung vor neuem Ver⸗ fall zu ſchützen vermag. Wichtigſte Hilfsmittel, dieſes uns geſteckte Ziel erreichen zu helfen, ſind gute Handelsverträge. Das Friedensdiktat von Verſailles hat uns die Pflicht auferlegt, bis zum 10. Januar 1925 allen ehemaligen Feindesſtaaten unſererſeits die Meiſtbegün⸗ ſtigung zu gewähren, während jene unſerer Einfuhr zu ihnen die ihnen gutdünkenden Zölle und ſonſtigen Veſchränkungen auferlegen durften. Am 10. Januar kommenden Jahres werden wir alſo wieder krei, d. h. wir haben das Recht, ſelbſt zu beſtimmen, unter welchen Bedingungen wir die Waren anderer Länder unſere Grenzen über⸗ ſchreiten laſſen wollen. Bislang wurden nur mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika, der Tchechoſlopakei feſte Verträge aßge⸗ ſchloſſen, mit Griechenland, Spanien und der Schweiz vorläufige Ab⸗ zommen getroffen, mit England, Frankreich, Belgien, Japan, Italien, Portugal, Oeſterreich und Rußland ſchweben die Verhandlungen. Am wichtigſten dürften für uns die Handelsverträge mit Eng⸗ land und Frankreich ſein. Bei beiden Verträgen ſpielt die ſogenannte 26proz. Recovery⸗Abgabe eine große Rolle, d. h. das Wertes der in ihre Länder eingeführten Waren vom Käufer zu er⸗ geben, der ſeinerſeits berechtigt iſt, den ſeiner Regierung bezahlten Betrag ſeinem deutſchen Lieferanten an der Rechnung zu kürzen. Der deutſchen Regierung bleibt es überlaſſen, den deutſchen Exporteur für dieſe ihm entgehende Summe zu entſchädigen. Wenn uns auch dieſe von der engliſchen und franzöſiſchen Regierung vorweg genom⸗ menen, bei ſteigender Ausfuhr ſehr beträchtlichen Beträge auf die Geſamtſummer der von uns nach dem Dawesplan zu leiſtenden Zah⸗ lungen angerechnet werden, ſo bedeutet doch die Beſchlagnahme eines Teils der dem deutſchen Kaufmann von rechtswegen zukommenden Rechnungsbeträge eine weſentliche Benachteiligung. Erſtens wird durch die notwendigen Formalitäten die Ausfuhr er⸗ ſchwert, ſodann die Bezahlung der Rechnungen verlangſamt, und die Depiſendecke gekürzt, weil 26 Proz. weniger zum Einfauf von Roh⸗ ſtoffen eingehen, in der Hauptſache aber werden dem Deutſchen Reiche neben all den ungeheuer drückenden Verpflichtungen, die uns der Dawesplan auferlegt, ſo große, mit ſteigendem Export ſich dauernd vermehrende Zahlungen auferlegt, daß, zumal wenn weitere ehemalige Feindesländer dem Beiſpiele Englands und Frankreichs folgen ſollten, die Erfüllung der uns aus dem Londoner Ab⸗ kommen obliegenden Leiſtungen ernſtlich in Frage geſtellt wird. Mit dem Grundſatz der Meiſtbegünſtigung, der allen Impor⸗ teuren aus meiſtbegünſtigten Ländern die gleich leichte Einfuhrmög⸗ lichkeit verbürgen ſoll, läßt ſich dieſe 26proz. Recovery⸗Abgabe ſchlech⸗ terdings nicht vereinbaren. Es kann daher nur dankbar be⸗ grüßt werden, daß deutſcherſeits zu Beginn der Verhandlungen mit England und Frankreich der Verſuch unternommen wurde, uns von dieſer läſtigen und ungerechten Abgabe zu befreien. Nach den bis⸗ her vorliegenden Nachrichten ſcheint es leider bislang nicht gelungen zu ſein, die engliſche und franzöſiſche Regierung von der Berechtigung des deutſchen Verlangens zu überzeugen. Die Handelsvertragsver⸗ handlungen, die wegen dieſes Streitpunktes ins Stocken geraten waren, ſollen jetzt aber fortgeſetzt und die Entſcheidung wegen der Recopery⸗Abgabe den Schlußverhandlungen vorbehalten werden. Die Verhandlungen mit England verſprechen verhältnismäßig glatt zu verlaufen, während dem Abſchluß eines Handelsvertrages mit Frankreich ganz außerordentliche Schwierig⸗ keiten entgegenſtehen. Der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag, die Spitzenvertretung ſämtlicher deutſcher Handelskammern, hat den Präſidenten der Mannheimer Handelskammer zu ſeinem Generalſachverſtändigen bei der deutſch⸗franzöſt⸗ ſchen Handelsdelegation gewählt, ein Wahl, in der das überwiegende Intereſſe Badens, als Grenzland, an dem deutſch⸗franzö⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Handelstages zum Ausdruck kommt. Nach dem Verſailler Diktat mußte bis zum 10. Januar 1925 eine für die verſchiedenſten elſaß⸗lothringiſchen Er⸗ zeugniſſe beſonders feſtgeſetzte, nach der Friedensausfuhr abge⸗ ſtufle Menge zollfrei in ſeine Grenzen hineinlaſſen. Dieſe in Kürze erlöſchende Verpflichtung möchte Frankreich für eine befriſtete Zeit ganz oder zum Teil weiter erſtreckt ſehen, während das deutſche In⸗ tereſſe verlangt, daß der franzöſiſche Wettbewerb in Deutſchland den gleichen Bedingungen unterliegt, wie der anderer Importländer. Iſt dieſe Frage ſchon nicht ſo einfach zu löſen, weil die e keit, ſa die Einfuhrnotwendigkeit der verſchiedenen elſaß⸗lothringi⸗ ſchen Erzeugniſſe für den deutſchen Markt ganz verſchieden iſt, ſo iſt die Frage der Regelung des Handelsverkehrs mit dem Saar⸗ lande noch ungleich ſchwieriger. Nach dem Friedensdiktat gehört das Saarland ab 10. Januar 1925 zolltechniſch zu Frankreich. Wir haben aber ſchon aus politiſchen Gründen, dann aber auch aus den wirtſchaftlichen Bedürfniſſen Deutſchlands und des Saarlandes ein lebhaftes Intereſſe, daß in den Handelsbeziehungen dieſes deutſchen Landes mit ſeinem Mutterlande möglichſt geringe Erſchwerungen eintreten. Frankreichs Landwirtſchaft, die im eigenen Lande keine auch nur annähernd genügende Abſatzfähigkeit findet, die franzö⸗ ſche Luxusinduſtrie, die in dem dichtbevölkerten, hochkulti⸗ vierten Nachbarlande einen aufnahmefähigen Kundenkreis hatte, ſind an dem baldigen Abſchluß eines für beide Teile erträg⸗ lichen Abkommens ebenſo intereſſiert, wie Deutſchlands Fertig⸗ induſtrie, die, wie eingangs aufgezeigt, unſerem Lande die Vertrags⸗ erfüllung und Lebensmöglichkeit zu ſchaffen ſuchen muß. Ange⸗ ſichts dieſes in beiden Ländern gleich ſtarken an einem Handelsvertrage und des in weiten Kreiſen beider Nationen vor⸗ handenen Verſtändniſſes für die ſchnelle und gerechte Löſung aller Schwierigkeiten, ſteht zu hoffen, daß es der deutſchen Delegation unter Führung des Herrn Staatsſekretär Dr. Trendelenburg, zu deſſen Geſchicklichteit die deutſchen Wirtſchaftskreiſe Abſchh Ver⸗ trauen hegen, gelingen wird, bis zum 10. Januar den Abſchluß des Uebereinkommens auf erträglicher Grundlage herbeizuführen. Wer die Größe der Schwierigkeiten, die Anzahl der Differenzpunkte, die Gegenſäßlichkeit der Auffaſſungen, nicht nur zwiſchen Frankreich und Deutſchland, ſondern 195 im deutſchen Vaterlande kennt, kann ſich der Erkenntnis nicht verſchließen, daß unſerer deutſchen Dele⸗ allon eine Aufgabe von gewaltigem Ausmaße geſtellt iſt. 1 flicht iſt es, die Verhandlungen mit Ruhe, Geduld und Ver⸗ trauen zu begleiten und uns gegenwärtig zu halten, daß jeder Ver⸗ trag ein Kompromiß iſt und ſeln muß und daß nur durch gegen⸗ ſeitige Opfer ein Uebereinkommen erzlelt werden kann. Iſt erſt der ade e Handelsvertrag unter Dach, ſo werden die übrigen Abkommen ſich leichter erledigen laſſen. Bei der unſicheren und ungeklärten Lage, in der ſich Deutſchland heute noch befindet, bei dem Mangel an einem deutſchen auto⸗ nomen Zolltarif und ähnlichen Verhültniſſen in Frankreich ſteht zu erwarten, daß das Abkommen verhält⸗ nismäßig kurz befriſtet ſein wird. Die Hauptſache iſt, daß wir wieder zu einer für Deutſchland annehmbaren Vertragsgrundlage dammen, daß dio duren den Kriep und ſeine FTolgen ein 1 705 eerk wordep un Frenag den 28. Novenber 127— ———— Ilſche Volte Wählerverſammlungen: Freitag, 28. November 1924, abends 8 Uhr: Edingen, im Ochfen. Redner: Stadtrat Haas und Ir Weickert. Feudenheim, im Rechtsanwalt Dr. Wal deck. abb Sandhofen, im Rebſtock. Redner: Stadtrat Zudwig und Shn kus Dr. Martin. au Stobtz Schwanen. Redner: Bezirksrat Mof e1 und u⸗ Wir fordern unſere Mitglieder auf, ſich als Begleiter anz ſchließen. Der Vorſtand. * Mannheim, 27. Noybr. Am 26. November abends fand 5 Neckarhauſen im Badiſchen Hof eine gut beſuchte Wähleree, ſammlung ſtatt. Stadtrat Haas⸗Mannheim ſprach über die u beit des Reichstages im letzten Jahre, indem er ausführte, da 105 auch in der inneren Geſundung doch ſchon etwas vorwärts 90 kommen ſind. zu löſen, wie z. B. die Aufwertung, um den Aermſten des zu ihrem Rechte zu verhelfen. Sodann kam er auf die in England zu ſprechen und ſtreifte weiter die Fragen der 1 notverordnung, des Dawesgeſetzes, ſowie die Arbeitszeit. Zun Schluß kam er auf die Flaggenfrage zu ſprechen, woran ſi 2n lebhafte Diskuſſion anſchloß. Zum Worte meldeten ſich Sozu, demokraten ſowie das Zentrum, denen durch den zweiten Rede, des Abends Herrn Dr. Waldeck in trefflich packenden Worten bbe widert wurde. Mit dem Wunſche, daß am 7. Dezember alle li ralen Bürger ihre Pflicht erfüllen, und dadurch beweiſen, daß Deutſche Volkspartet die Partei des Wiederaufbaues iſt, ſchle der Redner die angeregt verlaufene Verſammlung. Vol . gegenſeilige Handelsbeziehungen angewieſen ſind, in den Zuſtund des Wirtſchaftsfriedens wieder gelangen. Soweit ein kurzer Aufenthalt in Frankreich ein Urteil 75 ſtattet, ſcheint in maßgebenden franzöſiſchen Wirtſchaftskreiſen mil aufrichtige Wunſch nach möglichſt ausgedehntem Handelsverlehr 05 Deutſchland zu beſtehen und täglich die Einſicht zu wachſen, 11 nicht durch eine Gewaltpolitik, wie ſie Poincaré verſuchte, ſonde nur durch gegenſeitige Rückſichtnahme und ſtändigung das wünſchenswerte Verhältnis hergeſtellt 1 kann. Unſere Sache muß es ſein durch einſichtiges und würdl Verhalten die Aufgabe unſerer Unterhändler zu erleichtern, 10 Pflicht unſerer Preſſe, der eine große Verantwortung zukom 11 nicht durch unüberlegte Nachrichten und Tendenz⸗ oder Sen artikel die Kreiſe unſerer Regierung zu ſtören. Von aus gebender Bedeutung für Deutſchlands Zukunft wird es ſein, daß ine neue deutſche Reichstag unſerer künftigen Regierung ad zuverläſſige Stütze und die Sicherhelt bieten w i daß das deutſche Geſamtintereſſe ihn ausſchlieflich g⸗ ſeinen Entſcheidungen leiten und wohlüberlegte, durch miihſe 9 Verhandlungen erreichte Abkommen nicht Parteidog een oder einſeitigen Standesintereſſen geopfert 1 Das Wohl und die Zukunft unſerer Wirtſchaft ſteht auf dem Sp Nathuſtus wieder in Kaſſel Der General weiſt die Begnadigung mit Proteſt zurück Berlin, 28. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Ein gorreſſa dent des„Taa“ hatte eine Unterredung mit dem inzwiſ ſu⸗ nach Kaſſel zurückgekehrten General v. Nathuſius. Natbuſe, erklärte: Er hätte die Beanadiauna keineswegs an⸗ em nommen, im Gegenteil hätte er einen ſcharfen Proteſt bein Rechtsbeiſtand eingehändigt und gebeten, dieſen Proteſt H 17 et zu unterbreiten. In dem Proteſt habe Nathuſius dargelegt, da 900 unmöalich die Beanadigung annehmen könne und weder indirek net direkt ein Schuldbekenntnis ablegen würde. Er ſei ſich beren Schuld bewußt und beſtünde darauf. daß man ihm, der in un arau geworden ſei, ſeine Ehre wiedergebe, indem man das völlia gerechte Urteil aufhebe. Der General teilte dann noch mit, doort ein Schriftſtück unterzeichnet habe, in dem er feſtſtellt, daß er ſo b0 die Reviſion vor dem oberſten Krieasgericht beantraat der und jeden Augenblick bereit ſei, ſich wieder vor den Schranken ſranzöſiſchen Militärjuſtiz zu verantworten. Ueber den Empfang des Generals in Kaſſel werden hieſigen Blättern noch falgenge Einzelheiten gemeldet: Eine nach Tauſenden zäblende Me umſäumte ſchon etwa eine Stunde vor der Ankunft des Zugee 12 aroßen Bahnhof und füllte die Bahnſteige in beänaſtigender We 5 Reichs⸗ Staats⸗ und Kommunalbehörden batten ihre Vertretel ſieg ſandt. Als der Zug einfuhr und der General ſeinem Abteil enſſten murde er mit begeiſterten Hochrufen empfangen. Oberpräſihn Schwander, bekanntlich ein alter Elſäſſer. boarüsle d. er⸗ im Auftrag der Behörde und führte aus, daß die geſamte Bürg 10 ſchaft ohne Unterſchied des Standes, der Klaſſe und der var. ge⸗ ſchen Geſinnung ſich freiwillig eingefunden hätte, um dem ß, neral zu bezeugen, daß ſie ihn als einen zu Unrecht Geſchmand ten und Verurteilten chre und wieder in der Heimat bearüße, ric⸗ daß man ihm danken wollte, daß er alles Unagemach ſeiner Zuaebö e keit zum deutſchen Volke wegen erlitten habe. Die Ovation:gy⸗ die Menar ihm darbrachte, könnte dem General als Beweis der ſich ſammengeböriakeit aller Klaſſen in ſchwerer Zeit aelten, wenn es 10 darum handle. einen zu Unrecht Angegriffenen und Geſchmähten verteidigen. 10% Nathuſtus iſt ſoergriffen geweſen, daß er nur wine Worte hervorbringen konnte. Er dankte für die ſpontane Ouct und aab dann ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß das deutſche nicht innerlich trotz aller Gegenſätze verbunden ſei und die Fähiakeit n1 verloren habe, miteinander zu fühlen. Dieſe Geſinnung beweiſe! daß man nur in der Heimat leben könne. an⸗ Die Volksmenge ſtimmte dann das Deutſchlandlied ge⸗ Unter brauſenden Hochrufen der Menge fuhr dann der neral zu ſeiner in Wilhelmshöhe gelegenen Wohnuna. Die Nathuſius-Inkerpellation in der franzöſiſchen Kammer In der geſtrigen Pariſer Kammerſitzung wurde die n gekündiate Intervellation in der Angelegenbeit Nathuf! die eingebracht. Zwar kritiſterte der Abgeordnete Desfſardins ſei Begnadiauna und Freilaſfuna des Generals. Er betonte: bedauerlich, daß die, franzöſiſchen Eigentümern währen deutſchen Beſetzung abhanden gekommenen Gegenſtände, nicht ele, rückgefordert würden. Der Miniſter für die befreiten Gehteg⸗ D' Albiez erklärte: Er begreife nicht. was der General v. abe thuſius mit dem Budaget für die befreiten Gegenden zu kun 1210 Der Abgeordnete hatte nämlich ſeine Angriffe gegen die Regiere während der Debatte über das Budget für die befreiten Gebiet⸗ rd⸗ richtet. Der Miniſter für die befreiten Gebiete erklärte, daß der P 0 ſident der Republik aut daran aetan habe. von ſeinem Begig⸗ diaunasrecht Gebrauch zu machen. Als der Abgeordnete Desſard · weiter auf den ffall eingehen wollte, wurde er vom Vorſeene darauf aufmerkſam gemacht, daß es nicht üblich ſei, den Präſſdenah der Republik in die Debatte bineinzuziehen, wodurch der Zwiſchen erledigt war. tzung Die Räumung der Stadt Tanten. Die belgiſche Beſa be von Kanten iſt nach dem benachbarten Büderich verlegt wor die Kanten war ſei Ende 1918 beſetzt. Die Räumung bedeutet für d alte, weithin bekannte Stadt eine fühlbare Erleichterung. ſcht Condon, 28. Nov. In Großbritannien und im Kanal her ſtarker Stur m. Der Kreuzer„Kalliope“ iſt ausgelaufen, um 45 in Seench befindlichen Schiffen zü helfen. Pie Schiſſahn in aie eelr d der 1 —— Allerdings bleiben noch manche brennende Fraſe Parte Steuer, JJJ. ͤ 3 8 * — FC e — 1 ullen benden Sätzen ausgeſprochen hat: In Lamey wohnte die intuitive ———— Freltag, den 28. November 1924 neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗ und Abend⸗usgade) 3. Seite. Nr. 554/55 Mannheim in der Seſchichte des deutſchen Liberalismus Von Rechtsanwalt Dr. Florian Waldeck „Mit dem Namen der Liberalen bezeichnet man jetzt eine in 0„Läadern verbreitete Partei, welche die Volksfreiheit in dem 05 utze der individnellen Freiheit gegen beſchränkende Inſtitutionen n Stliten der Regierung, wie gegen die Gewalttätigkeit von Seiten r Maſſe ſucht, ſodaß ſich die rein menſchliche Exiſtenz ungeſtört entwickeln kann.“ Begriffsbeſtimmung ſteht in dem einſt berühmten Rotteck⸗ wiſſ erſchen Staatslexikon, dem 20bändigen Handbuch der Staats⸗ iſſenſchaften, das um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts Lehr⸗ iſt und Wegweiſer für Menſchen liberaler Weltauffaſſung geweſen Karl von Rotteck und Karl Welcker, die anerkannten Führer D 8 badiſchen Liberalismus, haben in dieſer Enzyklopädie verſucht, en Geiſt des Liberalismus, von dem ſie durchdrungen waren und We ſie beſeelte, in Wiſſenſchaft und Bürgertum hineinzutrogen. ö elcker und Rotteck haben im Anſchluß an Freiherrn von Lieben⸗ zeins Tätigkeit die Wege oeebnet für die liberale Suatsauffaſſung. ie das Großherzogtum Baden bis zu ſeinem Ende beherrſcht hat. kändte Baden das Muſterländle war, ſo war es das liberale Muſter⸗ e. Sibedt Baden eng verbunden mit der Geſchichte des deutſchen ralismus, ſo iſt es Mannheim erſt rocht. Bewiß waren nicht 2 Köpfe des badiſchen Liberalismus Mannheimer, die Genangten tten keine unmittelbaren Beziehungen zu dieſer Stadt. Ebenſo⸗ wenig Bluntſchli, während Ludwig Haeuſſer ſeine Jugend in Mann⸗ eim verbracht hat und auf den Bänken des Mannheimer Lnzeums hei Aber die ganze Kette der ſogenannten 48er waren Mann⸗ eimer oder in Mannheim anſäſſig. Adam von Itzſtein und Friedrich Hecker, Alexender von Soiron, Karl Mathy und Friedric 0 niel Baſſermann. Itzſtein und Hecker darf man, hiſtoriſch be⸗ kachtet. nicht zu den Liberalen rechnen, denn am Ende ihrer politi⸗ en Tätigkeit waren ſie im radikelen, demokratiſchen Loger. Vor m Jahr 1848 aber kannte man keine badiſche Demokrotie. Es war die Zeit, in der die badiſchen Liberclen oller Schattierungen einia und ungezeilf ſtanden und kämpften gegen die„Servilen“, ce en drention und Zenſur, gegen den Blittersdorf'ſchen Geiſt in der bodiſchen Stoatsverwaltung. Es gab eine Zeit, in der Hecker und ermann vertraute Freonde weren und auf du und du ſtanden, in der der ſchöne, hochgewachſene Advokat mit dem blonden Vollbart und der Löwenmähne, in ſeinem mit Schnüren reichb⸗ſetzten grünen Ro⸗ in Paſſermanns Garten kam und mit den Söhnen des Freun⸗ des ſpielte. Als am 22. Sertember 1842 das Itzſteinfeſt in Mann⸗ heim gefeiert wurde, als Robert Prutz und Hoffmann von Fallers⸗ eben in ihren Liedern Vater Itzſtein beſangen, war dieſer noch der Führer des einigen badiſchen Liberalismus, deſſen auseinander⸗ ſtrebende Kräfte er in ſeiner energiſchen Hand zuſammenhielt. Friedrich Daniel Baſſermann. Karl Mathy und Aleran⸗ der von Soiron, ſind die erſten Männer aroßen Forma's. die annbeim dem deutſchen Liberaliswus ſtellte, neben den Heſſen Heinrich von Gagern und vielleichk Eduard von Simſon. Die ſtärk⸗ ſten Triebkräfte beſonnenen Fortſchritts in der beute noch viel ver⸗ kannten Zeit der Jahre 1848 und 49. Deutſche Liberale ſind ſie ge⸗ weſen und auch dautſche Idealiſten. Tradition. Intelligenz und Cba⸗ rakter und eine alänzende Rednergabe bealeiteten Vaſſermann in das holitiſche Leben. Die ſtädtiſche Verwaltung war ſeine Vor⸗ ſchule. Als Lauer 1841 lein Landtaosmwandat niederleate, wurde der erſt 2gjährige Friedrich Baſſerwann ſein Nachfolger. Im Larlsruker tändehaus hat er dann manchen Strauß mit Blittersdorff und der eaktion gefochten. Dort wuchs der durch alückliche Lebensbedin⸗ gungen und äußere Prabhängiokeit oeſtärkte ſunge Mannbeimer rogenhändler zum voljtiſchen Führer. Zweimal begegnet ſein Name uns im Jabre 1848 in entſcheidenden Augenblicken urd an Orten böchſter volitiſcher Bedeutung. Das erſte Mal. ſo ſchreibt ſein Bio⸗ araph, Axel von Harnack, am 12. Febrvar, als er ſeine berühmte Motſon auf Einberufung einer deutſchen Natjonalverſammlung in er zweften badiſchen Kammer beoründete. Sein zweiter Schickſals⸗ taa war der 18. Nopember. an dem er in der Paulskirche nach ſeiner Nücktehr von politiſcher Miſſion in Berlin ſeine Rede über die dortige Situation hielt und ſene Geſtalten ſchilderte, die ſeiſdem als Baſſer⸗ mannſche, unverlierbares geflügeltes Wort und Allgemeinaut der deutſchen Syrache geworden ſind. Nüchterner, beſonnener und von kubigerem Geiſt war ſein perſönlicher Freund Karl Mathny, der pätere badiſche Staatsminiſter, dem Guſtav Frentaa ein bioara⸗ pbiſches Denkmal oeſetzt hat.„Der Freund dem Freunde, ein Jour⸗ naliſt dem andern, der Preuße dankbar dem Badenſer“, lautet die Vidmuna des Buches. Journaliſt iſt eine Etanpe ſeines Lebens: in einer Zeit, in der die Reaktion ihn aus Baden vertrieben batte. Auf en verſchiederartiaſten Gebieten hat er ſich tüchtig bewährt. Als ameralvraktikant und volkswirtſchaftlicher Schriftſteller, als Redak⸗ teur und Volksſchullehrer, ols Banfdirektor und Verlaosbuchhändler, als Abgeordneter und Miniſter. Mathy wor ein waßvoller Streiter, ein upgeſtümer Draufaönger. aber ein alühender. deutſcher Patriot. lexander von Sofron, der deitte der drei aroßen Mann⸗ ewer Liberalen um die Mitte des 19. Jab Hunderts, trat in der bad'ſchen Hammer hinter den älteren Führern das badiſchen Libera⸗ lismus beſcheiden zurück ſpielte aber in der deutſchen Beweaung eine Suwveorgagende Rofle. Wie kaum ein zweiter hat er ſeine eigenen Intereſſen dem Gemeinwohl untergeordnet, keine Widerwärtiakeit Macble ihn verdroſſen. Er batte die ſeltene Gabe. in ſchwierigen Verbandlungen das Weſortliche und Richtige zu erkennen und war ein zündender Redner. Vincke kat ihn einmal den Vertreter des ge⸗ benden Menſchenverbandes gengent. In der politiſchen Lehrzeit des euttcken Volkes erheben ſich die Geſtalten dieſer drei Männer. Keiner von ihnen bat die Gründuna des Deutſchen Reiches erlebt. Baſſer⸗ mapr vahm ſich 1850 das Leben und im oleichen Jahre ſtarb der um fünf Jahre ältere Soiron. Mathy ſah von ſeiner Höhe hinein noch in das Land der Verheißung. Bevor der Einigunaskriea kam, ſtarb er. „Der Träger des Badiſchen Liberalismus, der Staaismann mit deſſen Namen die Erinnerung an die glänzendſte Epoche des adiſchen Liberalismus berbunden bleibt, iſt Auguſt Lamey. amehy kam nach ſeiner Miniſterzeit nach Mannheim und blieb ſäßß eng berwachſen mit der Bevölkerung dreißig Jahre lang an⸗ äſſig, raſtlos tätig zur Verwirklichung ſeiner freiheitlichen Ziele. Pier war ſein Großvater, ein tüchtiger Gelehrter, Sekretär der ürpfälziſchen Akademie der Wiſſenſchaften geweſen. Der liberale Geiſt der Bürgerſchaft glich dem ſeinen. Hier zeigte er als Vor⸗ itender des Kreisausſchuſſes, daß er auch im Kleinen zu arbeiten erſtand, von hier aus fuhr er nach Karlsruhe, um den Landtag vräſtdieren. Mannbeim wählte ihn 1871 als ſeinen Vertreter n den erſten deutſen Reichstag. In Lamehs Temperament lebte beßes eom Pfälzer Humor. Seine Verſüönlichkeit kann man nicht eſſer würdigen, als ſein Biograph Ferdinand Lewald es in fol⸗ Staft der ganzen Reform der 60er Jahre, er war der geniale 5 aatsmann. unter deſſen Fübrung die Wondlung Badens aus zem alten Willkür⸗ und Polizeiſtaat in den modernen Rechtsſtaat vollzogen hat, und mit Stolz durfte er ausſprechen, daß die bis 1836 die glücklichſte Periode unſeres Heimatlandes gewoſen Als wahrßeft liberaler Mann und Patriot, als alängendſte erkörperung ſüddeutſch⸗badiſchen Weſens war er zugleich der olkstümlichſte Miniſter, den Baden je beſeſſen hat. So lebt ſein aladinken im Gedäcktnis unſeres Volkes fort. Neben Lamey ſtand 184 liberaler Führer Carl Eckpard, den der Weg des Lebens 5 nach Mannbeim fübrte. Die Reaftion hatte ihn aus dem 15 gatsdienſt geſtoßen. Am 10. Mai 1851 ſtand in einer öffent⸗ 75 Bekanntmachung des badiſchen Juſtizminiſterinms zu leſen. Fuaß dem Eckhard. im Einverſtändnis mit Großb. Miniſterium des Fnnern, jede Beſchäftigung bei Großh. Staatsbehörden, auf un⸗ Hitemte geit verſagt werde“. Es dauere talt en Jubr. bis 5 Suſpenſion wieder aufgehoben wurde. Eckhard ſiedelte dann ach Offenburg über. In Offenburg entfaltéte er eine reiche pold ⸗ ch Zeit ſei. 5 glce Tätigkeit und wurde der Füßrer des badiſchen nationalen ‚ beralismus. Sein Geiſt erfüllte die Fraktion der zweiten badi⸗ Nun Kammer, im erſten deutſchen Reichstag ſaß er neben Lamey. achdem er nach Mannheim zurückgekehrt war, wurde er Führer die Politik der deutſchen volkspartei Sauerwein befragt Rheinbaben V Paris, 27. Nov.(Von unf. Pariſer Vertreter). Der„Matin“⸗ vertreter Sauerwein, der ſich gegenwärtig in Verlin befindet, hatte Gelegenheit, mit dem Frhr. v. Rheinbabe nüber die Poli⸗ 0 Deutſchen Volkspartei zu ſprechen. Rheinbaben „Man darf nicht Regierungskombinationen ſuchen durch das Zu⸗ ſammenzählen von Stimmen, ſondern man muß beſtrebt ſein, die Frage zu löſen, welche Regierung am beſten geeignet iſt, Deutſchland geſund und zahlungsfähig zu machen. Was will Frankreich: Reparationen! Wir wollen, daß man uns unſere beſegz⸗ ten Gebiete zurückgibt! Was iſt notwendig, damit England und Amerika, die einzigen Mächte, die Geld beſitzen, die Zuſtimmung geben, unſere Induſtrie zu finanzieren, damit wir bezahlen können? Es iſt eine ſtarke deutſche Regierung notwendig, die die Ord⸗ nung aufrecht erhält und Vertrauen einflößt. Eine Regierung kann nur durch dieſenigen gebildet werden, die die Verantwor⸗ tung für eine ſolche Politik auf ſich zu nehmen entſchloſſen ſind. Denn wenn man verſucht, die Sozialdemokraten an die Macht zu bringen, werden ſie ſich nicht halten können. Die Sozialdemokraten und ihre Alliierten werden als Gegner alle Er⸗ zeuger des Landes haben: Die Induſtrie, weil die Gewerkſchaften der Induſtrie ſoziale Geſetze aufzwingen werden, die mit der Wieder⸗ herſtellung der Induſtrie unvereinbar ſind und die Landwirt⸗ ſchaft, weil die Sozialdemokraten ein Zollregime fordern werden, das den Landwirt ruinieren wird. Der Feldzug gegen das keure Brot iſt eine ſchwere Drohung für die Landwirtſchaft. Der 8⸗Stun⸗ dentag, ſo wie wir ihn in Deutſchland anwenden, macht die Ent⸗ wicklung der Produktion. ohne die wir unſre Verpflichtungen nicht erfüllen können, unmöglich. Wir denken uns, daß die gemeinſchaft⸗ liche Arbeit unter folgenden Bedingungen möglich iſt: 1. Die Deutſchnakionalen würden 2 oder 3 Miniſter⸗ poſten erhalten, unter Ausſchluß des Reichskanzlerpoſtens und des Miniſteriums des Auswärtigen. 2. Die Deuiſchnationalen müßten ihren Beſchluß vom 30. Se⸗ tember bekräftigen, in dem ſie erklärten, daß der Dawesplan Geſetz iſt, unter dem Vorbehalt der möglichen Reviſion. Wohl⸗ verſtanden müßten ſie jede Propaganda gegen die Staats⸗ verfaſſung aufgeben. Mit den Alliſerten, und insbeſondere mit Frankreich wünſchen wir uns auf der Baſis einer endgültia feſtgeſetzten Ent⸗ ſchädigungsſumme ein für alle Mal zu verſtändigen.“ *** Sauerwein fügt dieſen Erklärungen hinzu, daß Streſemann einer Politik wie ſie von Rheinbaben dargelegt wurde, nahe ſtehe. 23— 8 zwang, die Führung der Landespartei dem jüngeren Profeſſor der Rechte Georg Meier in Heidelberg abzutreten, ſo blieb er doch ein unentwegter Streiter und Führer der Partei, bis das Gret⸗ nalter ihn zwang, ſich ganz von der Politik zurückzuziehen. Neben Eckhard war in der örtlichen Organiſation Franz Thorbecke der Leiter der Partei, ein Wortführer des Manheimer Bürger⸗ tums. Hätte er nicht in einer ungewöhnlichen Uneigennützigkeit die Annahme ſedes Mandats ausgeſchlagen, ſo wäre er ſicherlich ein Führer im Reſche geworden. Das hat er nicht gewollt. Nur einmal trat ſeine Erſcheinung in den großen politiſchen Rahmen, als er 1892 die große Bismarckovation der Badener und Pfälzer, Frankfurter und Heſſen in Kiſſingen veranſtaltete, wo er als Sprecher der 7000 Teilnehmer Bismarck feierte. Wenige Monate darauf iſt er im blühenden Mannesalter geſtorben. Von den zahlreichen liberalen Vertretern der Stadt Mannheim im badiſchen Landtag und den nationalliberalen Mannhe mern im Reichstag iſt keiner eine politiſche Führererſcheinung geweſen. In ihren Verufen hervorragend tätige Männer hatten ſie Gemeinſinn genug, die Vaterſtadt im Parlament zu vertreten, oder das Mandaꝛ anderer Bezirke anzunehmen. Ddie Namen Chriſtian Heinrich Diffens, Philipp Arteria, Anton Baſſermann, Karl Laden.g. Philipp Difſens, Ferd'nand Scipio, mögen hier genannt ſein. Nur auf die Perfönlichkeit Guſtavb Hummels ſoll mit einem Wort ein⸗ gegangen werdan, weil die 100ſte Wiederkehr ſeines Geburtstages im Februar dieſes Jahres unbeachtet vorbei gegangen iſt. Er ver⸗ trat Mannheim in der 2. Kammer und ſaß ſpäter jahrelang in der Erſten Kammer der Landſtände. Ihn nennt Robert von Mohl in ſeinen Lebenserinnerungen einen äußerſt tätigen Politiker. Aus der liberalen Schule und Heinrich Hansjakob widmet ihm in ſeinen Land⸗ tagserinnerungen„In der Reſidenz“ ſchöne Worte des Gedenkens. Er war Wirtſchaftler und Politiker zugleich und Inhaber des weit⸗ aus bedeutendſten Mannheimer Speditionsgeſchäftes Hummel u. Eie., das bis 1875 beſtand. Seiner Tnitiative und ſeiner Tatkraft verdankt die Rheintalbahn ihre Entſtehung. Die dankbaren, Schwet⸗ zinger haben de⸗halb den Straßenzug am Bahnhof nach ihm Guſtar Hummelſtraße genannt. 1893 wurde Ernſt Baſſermann als Vertrster des Wahl⸗ kreiſes Mannheim in den Reichstag gewählt. Die Perſönlichkeit des jungen nationalliberalen Führers entriß der Sozialdemokratie wie⸗ der das 3 Jahre zuvor eroberte Mandat. Als Rudalf von Bennigſen aus dem politiſchen Leben ausſchied, wurde Baſſermann Vorſitzender der Reichskagsfraktion, als Hammacher ſtarb, wurde er auch Vor⸗ ſitzender des Zentralvorſtandes der nationalliheralen Partei Deutſch⸗ lands. Wer ſeine Führerſchaft miterlebt hat, dem fehlt die aus⸗ reichende Diſtanz um ſeine Erſcheinung unbeeinflußt und uem hiſtoriſchen Standpunkt zu beurteilen. Es mag aber hier auf die Ausführungen Streſemanns hingewieſen werden, die deſſen große, politiſche Rede auf dem Parteitag der Deutſchen Velkspartei in Dortmund abſchloſſen. Vor Taufenden hat Streſemann ſeinem politiſchen Lehrmeiſter gedankt, der in dieſem Jahre ſein 70. Lebens⸗ ſahr vollendet hätte. Er hat den Weſtfalen offen heraus geſagt, er wiſſe, daß ſie oft nicht mit Baſſermann einverſtar den geweſen wären, weil ſie ihn für einen„ſüddeutſchen Demokraten“ gehelten hätten. Er aber ſei der Meinung, es wäre manches beſſer geweſen, im alten deutſchen Reich wenn man Baſſermanns Ruf im Kampf⸗ gegen das perſönliche Regiment mehr Gehör geſchenkt hötte und wenn dieſer„ſüddeutſ he Demokratengeiſt“ ſich ſtärker hätte durch⸗ ſetzen können. Niemand habe liberaler gedacht und nationaber empfunden als Ernſt Baſſermann, ſein Vorgänger in der Führung der Partei. Und noch einer ſoll nicht vergeſſen werden, wenn von Mann⸗ heim und dem deutſchen Liberalismus geſprochen wird: der Mann⸗ heimer Adelbert Düringer. Auch er nahm, wie Ernſt Baſſer⸗ mann ſeine politiſche Geiſtesrichtung aus dem Elternhauſe mit. 8 1846 der„Neue Vaterländiſche Verein“ gegründet wurde. dem olle führenden Mannheimer Liberalen angehörten und deſſen Ter denz gegen die badiſche Reaktion ging, ſtand der Name von e Vater unter dem Gründungsaufruf. Düringer hat der Beruf Heimatboden entzogen aber er blieb trotz konſervativer Einſtellung in mancher Frage ein Mann des nationalen Liberalismus, in deſſen Ideen er aufgewachten war. Dies bewies er, als er die Partei ihn ſah, daß er ſeinen Geiſt in der Fraktion nicht zur Geltung bringen ſein Platz nur der weiſe. verließ. der er ſich nach der Revalution angeſchloſſen hatte. weil er konnte. Gerode weil er kein engherziger Parte politi'er war, konnte ſein, wo eine liberale Weltauffaſſeng herrſchend Aus der Reichstagswahlbewegung Dr. Streſemann in Königsberg Aus einer Rede des Reichsaußenminiſters Dr. Strefemann in der Stabtholle von Königsberg iſt erwähnenswert, daß Streſemann ſich bei ener Betrachtung der wirtſchaftlichen Entwicklung Deutcc⸗ lands ſeit der Stabiliſterung der Währung gegen die Behauptung wandte, der Demokrat Dr. Schacht habe die Rentenmark einge⸗ führt und die neue Währung ſei ſein Verdienſt. Dr. Streſe⸗ mann erinnerte an die Verdienſte Helfferch in dieſer Frage, ferner pesteidigte er den Reichsfinanzmimiſter Dr. Luther gegen die ahl⸗ loſen Angrifſe. Zur Aufwertungsfrage bemerkte der Mini⸗ ſter, der Grundſaß:„Mark gleich Mark“ ſei das größte Unrecht im Geſchäftsverkehr der Menſchen untereinander geweſen. Dem Problem müſſe jetzt energiſch zu Leibe gegangen werden. Die Auf⸗ wertung der Reichsanleihe müßte in einem Rahmen geſchehen der den Reichsfinanzen Rechnung trage. Die Aufwertung der Hypothe⸗ den müſſe zu einem höheren Prozentſatz erfolgen. Für die in der Inflationszeit abgelöſten Hypotheken müſſe der Termin rückdatiert werden. Zu der von den Deutſchnationalen erhobenen Forderung elner Machtpolſtik nach außen, äuserte ſich Streſemann in dem bereits bekannten Sinne. Bei der Durchführung des Sachverſtänd genqaut⸗ achtens wäre aber eine Hinzuziehung der Deutſchnationalen zur Mitverantwortung vorteilhaft. Die Reichswahlvorſchläge Auf Grund einer Veröffentlichung im Reichsanzeiger vom 28, November, Nr. 279, ſind entgegen allen bisherigen Nachrichten fol⸗ gende Reichswahlvorſchläge für die Reichstagswahlen zum 7 De⸗ zember vom Reichswahlausſchuß zugelaſſen: 1. Sozialdemofratiſche Partei Deutſchlands; 2. Deusſchnationale Volkspartei; 3. Deutſche Zentrumspartei: 4. Kommuniſten: 5. Deutſche Volksparkteiz 6, Nationalſozialiſche Freiheitsbewegung(pereinigte völk ſche Liſte); 7. Deutſchdemokratiſche Partei; 8. Bayeriche Volksrartel; g. Wirtſcheftspartei des deutſchen Mittelſtandes; 10. Lardhund; 11 Deulſchhannoverſche Partei:: 12. Häuſerbund; 13. Uncbßängige ſo⸗ zzaldemokratiſche Partei Deutſchlands,; 14. Stardbund: 15. frak⸗ kiansloſe Pertei: 16. Deutſche Aufwertungs⸗ und Aufbaupartei (Sp henkandidat Dr. Heine). 17. Freier Wirkſchaftsbund, 18. Deutſchſoziale Partei und Reichsbund für Aufwertu 19. Chriſtlich ſoztale Volksgzmeinſchaft Deutſchlands; 20. Natſonaſe Minderhei⸗ ten Deutſchſannds: 21. Deutſch⸗völkiſche Reichzwartei; 22. Aufwer⸗ tungs⸗ urd Wiederaufbaupartei(Spitzendandidat Brenneiſenn 23. Mieterportei Deutſchlands; 24. Partei für Volkswohlfahrt(Mieter⸗ ſchutz und Bodenreform). Herr Bernhard wird kätſich Chefredakteur Georg Bernhard von der„Voſſ. Ztg.“, der im Wahlkreis Halle als demokratiſcher Reichstaaskandidat aufaeſtellt iſt, ſprach am Dienstaa abend in einer öffentlichen Perſammlung in Halle. Als ein jungendlicher Deutſchvölkiſcher in der Diskuſſion Bern⸗ hard als einen„Verleumder“ bezeichnete, eilte dieſer auf den Tiſch des Diskuſſionsredners zu und verſetzte ihm eine ſchallende Ohrfeige. Es entſtand ein mächtiger Tumult, der ſich leate. als die Polizei die Ruheſtörer entfernt hatte. Bernhard erklärte. daß er fachlich gern Rede ſtehe, perſönliche Angriffe aber in gebührender Weiſe zurück⸗ 8 2 5 Deutſchland — 5 Oeſterreich und Von Dr. Heinrich Mataſa, Deſterreichiſchem Bundesminiſter für Aeußeres Der Außenminiſter der öſterreichiſchen Republik bleißt für das große Welttheater und ſelbſt für die ſchon weſentlich klein ꝛrs europäiſche Bühne das, was ihm auch als Privatmann freiſtand zu ſein: ein Zuſchauer. Die großen Gruppierungen berühren ſein Land nicht, er ergreift nicht Partei, er hat ſich nicht zwiſchen verſchiedenen Konſtellationen zu entſcheiden. Wohl aber hat Oeſterreich ein außerordentliches Intereſſe daran, daß Erſchütte⸗ rungen und Beunruhigungen auf der ganzen Gebiete des Erd⸗ balles vermieden werden. Die heutige Verknüpfung des wirtſchaft⸗ lichen Lebens der entfernteſten Staaten bringt es mit ſich, daß jede ſolche Erſchütterung ihre Wellen bis zu uns entſendet, und wir brauchen Ruhe für unſere wirtſchaftliche Erholung. Schon aus dieſem Grunde begrüßen wir jeden Fortſchritt in der fried⸗ lichen Entwicklung der Welt, wie er ſich insbeſondere in den Ab⸗ machungen von London kennzeichnet. Hier ſtimmen unſere JIn⸗ tereſſen ganz beſonders mit denen des Deutſchen Reiches überein. Wie herzlich unſere Sympathien für das deutſche Volk ſind, wie warm unſere Herzen für ſie ſchlagen, das brauche ich wohl nie⸗manden zu verſichern. Ich habe Gelegenheit gehabt, mit deutſchen Politikern faſt aller Parteien perſönlich zu verkehren und mit vielen Freund⸗ ſchaft zu ſchließen. Die neue Regierung ſetzt die Arbeit des Kabinetts Seipel mit voller werktätiger Unterſtützung des Parteiführers Seipel fort und iſt überzeugt, daß ſie dieſe Arbeft zum guten Ende führen wird. * 4 4* Vizekanzler Waber äußerte ſich u. a. wie folgt: Die neue Regierung wird auch nicht um einen Schritt von dem Weg abweſchen, den ihr Vorgänger gegangen iſt. Sie wird das begonnene Werk zu dem Ende führen, von dem uns nur noch eine kurze Zeitſpanne trennt. Sie iſt ſich wohl be⸗ wußt, datz es noch anſtrengende und opferwillige Arbeit brauchen wird, aber dieſe Arbeit muß geleiſtet werden und nichts wäre in dem letzten Abſchnitt der Sanierungsperiode verfehlter als eine Ungeduld, die uns um die günſtigen Auswirkungen unſerer bis⸗ herigen volkswirtſchaftlichen Leiſtung bringen könnte. Die end⸗ gültige Geſundung wird freilich erſt die Herſtellung eines groß⸗ deutſchen Wirtſchaftsgebietes ermöglichen. Letzte Meldungen Der endgüllige Vorſtand der Reichsbahn Der Verwaltungsrat der Reichs bahn hat auf Vor⸗ ſchlag des Generaldirektors über die endgültige Zuſammenſetzung des Vorſtandes der Reichsbahngeſellſchaft folgendes beſchloſſen; Außer einem Generaldirektor beſteht der Vorſtand aus folgenden Direktoren: Vogt, Verkehrs⸗ und Tarifabteilung ſowie Verwal⸗ tungsſtelle Preußen; Kumbier, Bettiebs⸗ und Bauabteilung; Dr. Anger, Maſchinentechniſche Abteilung; Jahn, Finanz⸗ und Rechtsabteilung; Hitzler, Perſonalabteilung; Dr. v. Frank⸗ Verwaltungsſtelle Bayern. München, 28. Nov. Bei der Brandkataſtrophe im Süd⸗ tiroler Dörſchen Karthaus im Schnalstal, dem das ganze Dorf mit Ausnahme von drei kleinen Objekten zum Opfer fiel, ſind z wei Infaſſen des Armenhauſes in den Flammn umgekom⸗ men. 36 Familien ſind obdachlos Die meiſten Bewohner konnten nur das nackte Leben retten Berlin, 28. Nor(Von unſ Berl Büro) Der Be liner Polkzei iſt es gelungen, den Leiter der Neukölner Fäl⸗ ſcherzentrale der kommuniſtiſchen Partei zu ver⸗ haften. Es handelt ſich um einen 30jähr gen Jef Lau f. mann. Auch dieſer Laufmann entſtammt der öſtlichen Vök⸗ kerwiege. ** Kuſel, 28. Nov. Durch einen herabſtürzenden Felſen ge⸗ iſt. Es gibt wenjg 8. nationalliberolen Partei. Wenn er avch keinen maßgebenden fluß in der Geſamtpartei hatte und ſeine berufliche Tätigkeit Draditionen beſtehen, als gerade verpflichtetl i eee e Städte in Deutſchland in denen ſtärkere liberale 1 2 in Mannheim. Traditlon tötet wurde am Montag der 58 Jahre alle, verheiratete Steine hauer Häuſer von Körrborm. 1 ⁵˙2— ̃ĩ———ñ— — — 2 — 1 7 4. Seite. Nr. 554/55 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗ und Abend⸗usgabe) Freitag, den 28. NMovember 1924 Unſere Bilder der Woche ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: Jahlreiche Aufnahmen der Beranſtaltungen beim Karl Theodor⸗Feſt des Mannheimer Altertumsvereins: Die Kurfürſtengruppe, die Verſchaffeltgruppe, die Kobellgruppe, Por⸗ zellauſiguren u. Sruppen— Bilder von dem Marokkaniſchen Kriegsſchauplatz— Aufnah⸗ men moderner Säuglingsgymnaſtin— Der große Bergrutſch in der Schweiz anf der Bahnſtrecke Vaſen⸗Chur— Ein Bild von dem großen Neichwehr⸗Patronillenritt: im Salopp über ein Hindernis— Der ehemals deutſche Dampfer„Vaterland“ heute Levia⸗ than„der amerikauiſchen Handelsflotte“, im Trockendock— König Alfons von Spanuien mit ſeinen Seneralen— Eine Abbildung der Wount Evereſt⸗Briefmarke— Seſamtaufnahme der John Hopkins-Univerſitätin Baltimore— Bilder aus neuen Filmen, Perſonenbildniſſe und zahlreiche andere intereſſante Aufnahmen. Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmäßig mit der Freitags Mittag⸗Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Aannheimer Seitung ein⸗ ſchließlich Bilderbeilage... wöchentlich 65 Pfg. Bezugszeit von Donnerstag bis Donnerstag. Die Weinbrob Von A. Weber(Mannheim) Secht der Küfermeeſchder: Kumm' mit in de Keller, Mar browiere heit emol de Musksdeller Un ſchun nimmt er's Schläuchl vun der Wand Un de Kellerſchliſſl in die Hand. Drunne licht in lange, lange Reihe Faß an Faß mit Alde un mit Neie. Schenkt der Meeſchder mir e Gläsche ein. „Alle Wedder, was iſch des e Wein! Voll un freirich und'rbei doch ſiffich.“ Un der Alde nickt un ſchmuazelt piffich, Schlebbt mich weider dann vun Faß zu Faß. „Liwwer Freind,“ ſag ich,„heit werr ich naß.“ Doch der Meeſchder meent: s hot nix zu ſage; Dann un wann e Schwibbsche heemzudrage, Iſch kei Sind, un zankt dei Alde dich, Schieb dann norr getroſcht die Schuld uff mich. Un ſo loß ich mich denn aach verführe. Doch die Folge muß ich ball verſchbüre. Als mer angelangt am allerledſchde Faß, Wackelt ſchun bedenklich in der Hand mir's Glas. Kinner, wie mir's weider noch iſch gange, Wie Fraa'rheem mich hot empfange, Des iſch e Kabidelche for ſich. Do verzeehl ich nix, ich'halt's for mich. Wirtſchaſtliches und Soziales Einberufung des badiſchen Landeseiſenbahnrats In den letzten Tagen iſt in einer Auslaſſung in der Tages⸗ preſſe bemängelt worden, daß der badiſche Eiſenbahnrat zu den ſchwebenden Verkehrsfragen, die Gegenſtand einer Reihe von Be⸗ ſprechungen waren, keine Stellung genommen hat. Hierzu wird von der Reichsbahndirektion Karlsruhe bemerkt: Vorausſichtlich Ende Januar und während des Monats Februar werden die üblichen Fahrplanbeſprechungen bei den badiſchen Handelskammern ſtatt⸗ finden. Nach der Fertigſtellung des Fahrplanentwurfs wird als⸗ dann der badiſche Landeseiſenbahnrat zu der Frühjahrs⸗ tagung einberufen werden. Die kurpfälziſche deutſche Geſellſchaſt in Mannheim Von Dr. Guſtav Jacob(Mannheim) Das kulturelle Wollen lag in Mannheim im 18. Jahrhundert nicht allein in den Schöpfungen pomphafter Palaſte und Kirchen, ſondern es fand auch ſeinen Ausdruck in wiſſenſchaftlichen Inſtituten, die unter der Regierungszeit des Kurfürſten Carl Theodor ins Leben gerufen wurden. Die Baukunſt, als Repräſentant der geſteigerten abſolutiſtiſchen Bedürfniſſe, nahm naturgemäß die erſte Stelle ein; trotzdem hat das Gefühlsleben jener Tage auch auf literariſchem und wiſſenſchaftlichem Gebiet nach Geſtaltung gerungen Mancherlei. Schwierigkeiten waren dabei zu überwinden. Schöpferiſche, geiſtige Umwälzungen waren in Mannheim ſehr erſchwert, weil der tiefere Zuſammenhalt mit der Volksſeele völlig fehlte. Außerdem war der franzöſiſche Einſchlag viel zu ſtark, als daß er ohne weiteres hätte beſeitigt werden können. So ſehr hatte man das kulturelle Gut der weſtlichen Nachbarn zu dem eigenen gemacht. Als am 13. Oktober 1775 82 855 Carl Theodor den Stiftungsbrief für die„Churpfäl⸗ ziſche Teutſche Geſellſchaft“ unterzeichnete, bot Mann⸗ heim kein Bild von allgemein hiſtoriſcher Bedeutung. Es war gunächſt die Perſönlichkeit eines Einzelnen, die ideele Vorſtellungen in praktiſcher Weiſe zu formulieren ſuchte. Anſtelle der kosmopoli⸗ tiſchen Tendenz trat der Individualismus, das perſönliche Gefühl. Mit dem Wegzug des Hofes nach München im Jahre 1778 begann ein neuer Menſchentyp Platz zu gewinnen. Man ſuchte Ideen zum Recht zu verhelfen, die aus einer gewiſſen Volksſtimmung heraus entſtanden, ein neues Element menſchlicher Bildung ausmachten. Ein junger Kopf, Stephan von Stengel, der geheime Kabinettsſekretär des Kurfürſten Carl Theodor, ſchwärmeriſch für ſeine Heimat begeiſtert, der Sohn Johann Georg von Stengel's, dem Mannheim im weſentlichen unter Mitwirkung des Straßburger Profeſſors Daniel Schoepflin die„Akademie der Wiſſenſchaften“ ver⸗ dankte, war der Gründer der deutſchen Geſellſchaft ge⸗ weſen. Die Verbeſſerung der Mutterſprache war eine der Haupt⸗ aufgaben, die ſich die Geſellſchaft zum Ziele ſetzte. Stephan von Stengel ſchrieb ſelbſt über die unhaltbaren Zuſtände jener Tage: „Die platteſte verdorbenſte Mundart war mit äußerſt weniger Aus⸗ nahmen allen Ständen gemein, die Schreibart war unrichtig, ohne Regeln, ſchleppend und ſchwülſtig, in dem Geſchäftsſtyle hatte der Hofkanzler von Reibeld ein Kauderwelſch eingeführt, welches von allen ſeinen Klienten oder die ſeiner Prodektion Bedürftigen nach⸗ geahmt wurde. Bey Hofe, unter dem Adel und bey Allen, welche ſich den Thon von vorzüglicher Bildung geben wollten, war die franzöſiſche Sprache die einzige im Gange. Unſere Opern waren Seit nunmehr hundert Jahren befindet ſich die Harmoniege⸗ ſellſchaft im Beſize des Anweſens in den Planken(D 2,). Was aber jetzt dort ſteht, iſt nicht mehr dasſelbe Haus, das die Harmonie⸗ geſellſchaft 1824 erwarb. Im 18. Jahrhundert ſtand hier an der Plankenecke des D 2⸗OQuadrats das Kaffeehaus von Caſimir Achenbach, das angeſehenſte unter den Kaffeehäuſern der Karl⸗ Theodor⸗Zeit. Die Achenbachs ſtammten aus der damals kurpfäl⸗ ziſchen Oberamtsſtadt Kreuznach, wohin ſie von Siegen einwanderten und waren mit angeſehenen Mannheimer Familien, z. B. der Rats⸗ herrnfamilie Fuchs, verwandt. 1745 wurde das Grundſtück von Frau Achenbach, der Tochter des Handelsmannes Johann Georg Bingner und ſeiner Ehefrau Roſing Katharina Grohe, gleichfalls aus einer alten und angeſehenen Mannheimer Familie, erworben. Ihr Gatte Karl Heinrich Achenbach erhielt 1767 von der Regie⸗ rung das Privileg zum Betrieb eines Kaffeehauſes. Er hatte in ſeiner Eingabe betont,„er wolle ein vornehmes Kaffeehaus eröffnen für lauter honette anſehnliche Leute mit Ausſchließung aller Haſ⸗ ſardſpiele“. Nach ſeinem Tode 1769 wurde dieſes Kaffeehausprivileg zu einer Realgerechtigkeit erweitert. Die badiſche Regierung be⸗ ſtätigte es im Jahre 1803 dem damaligen Inhaber Caſimir Achen⸗ bach, der ſeit 1795 mit ſeinen Schweſtern im Beſitze dieſes Hauſes war. Im Achenbach'ſchen Kaffeehaus wurde im gleichen Jahre 1803 die Geſellſchaft Caſino, die Vorläuferin der Harmonie⸗Geſellſchaft, gegründet. Aus dieſer Zeit ſtammt eines der bekannteſten Kunſt⸗ blätter des 1770 hier geborenen Malers und Kupferſtechers Karl Kuntz. Sein Aquatintablatt ſtellt einen Ausſchnitt aus dem be⸗ 5 haglichen Kleinſtadtleben des damaligen Mannheim dar. Im Vordergrund unter den Bäumen der Plankenpromenade hat ſich eine Bauernfamilie mit ihrem Wagen niedergelaſſen und bietet den Städtern ihre Erzeugniſſe an. Dieſe Genreſzene hat der Künſtler mit beſonderer Sorgfalt behandelt, während das Kaffeehaus mit den davor ſitzenden und luſtwandelnden Perſonen mehr als Staffage dient. Caſimir Achenbachs Kaffeehaus und, das Caſino waren der Sammelpunkt der vornehmen Kreiſe der damaligen Stadt, beſon⸗ ders der Beamten, Offiziere und des Adels. Auch Männer der Kunſt und Wiſſenſchaft gehörten zu den Gründern. Außer Spiel⸗ und Rauchzimmern bot ihnen das Caſino ein reichhaltiges Leſe⸗ kabinett und eine vorzügliche, auch wiſſenſchaftlichen Zwecken die⸗ nende Bücherei. Im Jahre 1808 entſtand über die Frage, ob man Damen in die Geſellſchaft zulaſſen und Bälle veranſtalten ſolle, heftige Meinungsverſchiedenheiten; ſie führten ſchließlich dazu, daß zahlreiche Mitglieder austraten und einen neuen Verein, das M u⸗ ſeum, gründeten. Das nach ſeinen Protektoren, dem nachmaligen Großherzog Karl und der Großherzogin Stephanie genannte Karl⸗ Stephanie⸗Muſeum ſchlug ſeinen Wohnſitz im ehemals gräflich Hilles heimſchen Palais in R 1 auf(etzt Gebäude der 1836 gegründeten neuen Kaſinogeſellſchaft). Pflege der Geſelligkeit, der Kunſt und Wiſſenſchaft unter Heranziehung der Damen, ſo lautete der Vereinszweck des Muſeums, das durch ſeine Konzerte nachhaltigen Einfluß auf die Entwicklung des hieſigen Muſiklebens ausgeübt hat. Nach längeren Verhandlungen über eine Ver⸗ einigung von Caſino und Muſeum kam dieſe im Herbſt 1814 zu⸗ ſtande. Die neue Geſellſchaft nannte ſich Harmonie. Ihr Heim war das Achenbach'ſche Kaffeehaus. An Stelle des 1819 ver⸗ ſtorbenen, allgemein beliebten Caſimir Achenbach führte der aus der hieſigen Poſthaltersfamilie ſtammende Karl Froehlich den Kaffeehausbetrieb noch einige Jahre weiter. Im Herbſt des Jahres 1823 wurde der Geſellſchaft dieſes Haus, das ſie zum größten Teil mietweiſe inne hate, zum Kauf ange⸗ boten. Es hatte den Vorzug günſtiger Lage, war aber für die Zwecke der Geſellſchaft zu klein. Leſe⸗ und Spielzimmer waren un⸗ zureichend untergebracht; eine Vergrößerung durch Aufbau eines dritten Stockwerkes ſchien in dieſer geldarmen Zeit jedoch zu koſt⸗ ſpielig. Ein Teil der Mitglieder ſprach ſich daher für Ankauf des Stumm'ſchen Hauſes in O 4(ietzt Badiſche Bank) aus; da dieſes aber inzwiſchen andere Kaufliebhaber fand— es ging 1828 an den Handelsmann Wilhelm Baſſermann über— kam nach längeren Verhandlungen der Kaufvertrag mit Fröhlich zuſtande. Er murde am 2. Auguſt 1824 unterzeichnet. Der Kaufpreis betrug 28 000 fl., wobei vier Billiards und einiges Mobiliar einbegriffen waren. Das hinten anſtoßende Haus D 2. 10 verblieb Fröhlich und murde anderweitig veräußert. Die Geſellſchaft beſchränkte ſich auf kleinere bauliche Herſtellungen; ſo mußte die Bibliothek neu einge⸗ richtet werden, da man den bisher dafür benützten Raum der Re⸗ ſtauration zuwies. Der Frage der Erbauung eines Saales glaubte man aus finanziellen Gründen noch nicht näher treten zu können. Die Wirtſchaft wurde an Jakob Ludin, dem Wirt des Mühlau⸗ ſchlößchens, verpachtet. Er erhielt den ganzen unteren Stotk mit den Hellern und übernahm die Heizung und Beleuchtung der für die Geſellſchaft vorbehaltenen Obergeſchoßräume, wofür er die Spiel⸗ gelder vom Billiard⸗ und Kartenſpiel bezog. Er hatte eine jähr⸗ liche Miete von 700 fl. zu entrichten. Italieniſch, und viele Jahre nebſt dieſer eine franzöſiſche Komödie das einzige Schauſpiel, das wir hatten. Selbſt die Werke der Akademie der Wiſſenſchaften waren meiſtens entweder in lateiniſcher oder franzöſiſcher Sprache geſchrieben, das Lateiniſche war ihre eigentliche Geſchäftsſprache.“ Die Ueberſchwemmung der Bühne mit franzöſiſchen Stücken vor allem mit denen Racine's, Ccerneille's, Molière's, mit Werken von Rotrou, Quinault, Campiſtron, Crébillon, la Foſſe, Piron, de la Noue, Montfleury, la Grange⸗Chancel, Bourſault, la Motte, Vol⸗ taire, Deſtouches, Fagan, la Chauſſée uſw. war ſo ſtark, daß der Kampf gegen ſie nicht leicht aufzunehmen war. Und wenn Stengel und ſeine nächſten Mitarbeiter, wie der Hof⸗ kaplan Jakob Hemmer und der Exjeſuit und Profeſſor der „ſchönen Wiſſenſchaften“ Anton von Klein ſich anſchickten, die Pfälzer„aufzumuntern“, den guten Geſchmack und die deutſche Sprache zu verbreiten, ſo waren ſie ſich von vornherein bewußt, daß ihre Aufgabe keine leichte war. Die Schriften, die die kurfürſt⸗ liche deutſche Geſellſchaft herausgab, glichen in gewiſſem Grade der „Hamburgiſchen Dramaturgie“ oder den„Antiquariſchen Briefen“ Leſſing's, die gegen den eleganten lateiniſchen Stiliſten Profeſſor Klotz in Halle gerichtet waren. In Mannheim war die Verbreitung dieſer Tendenzen keine Selbſtverſtändlichkeit, da die Stadt ſeit ihrer Gründung keinerlei literariſche oder ſtammesbrüderliche Tradition kannte. Indem das Deutſchtum auf den Schild gehoben wurde, ergab ſich von ſelbſt. daß die Bewegung über die Grenzen einer beſtimmten Klaſſe hinaus. auf den breiten Boden des Volkstums geſtellt werden mußte. Das iſt nur in geringem Maße in der Pfalz gealückt. Ungünſtige äußere Umſtände kamen hinzu. Stengel folate wenige Jahre nach der Grün⸗ duna der Geſellſchaft dem Kurfürſten nach München. Sein Nachfolger wurde Wolfaana Heribert von Dalbera, der Gründer und erſte Intendant des Mannheimer Nationaltheaters. Anton v. Klein wurde nach dem Tode Häfelins(1782) Geſchäftsver⸗ weſer der Geſellſchaft. Als Lehrer des kurfürſtlichen Gymnaſiums war er nicht nur um die Verbeſſerung der deutſchen Sprachlehre be⸗ müht, ſondern— Und das war das Aufſehen erregende— er als Jeſuit ſtellte proteſtantiſche Schriften in die Bibliotheken. Er ſchrieb ferner ein Trauerſpiel:„Das triumphierende Chriſtentum im groß⸗ mogoliſchen Kaiſertum“ in gereimten Alexandrinern, welches freilich keine Merkmale von Genialität zeigt. Man ſah in ihm allmählich einen Störenfried und verſetzte ihn ſchließlich nach Erfurt. Aber bald kehrte er„im Gewande des Weltmannes“ wieder nach Mannheim zurück. Die Bemühungen Hemmers und Schwans um die Ver⸗ beſſerung der Rechtſchreibung vollzogen ſich reibungsloſer. Sie ſetzten ſchon einige Jahre früher ein, bevor die deutſche Geſellſchaft zuſam⸗ Das Harmoniegebäude Ein Seitrag zur Mannheimer häuſergeſchichte Von Profeſſor Dr. Friedrich Walter Mit dem Anwachſen der Mitgliederzahl wurden der Harmonie die Räume im alten Hauſe zu enge. Der Mangel eines eigenen Saales machte ſich unangenehm bemerkbar. Die größeren Winter⸗ bälle mußten im Theaterſaale, die Sommerveranſtaltungen im Mühlauſchlößchen abgehalten werden. Aber erſt Ende der dreißiger Jahre kam die Uumbaufrage in Fluß. Am 20. April 1834 er⸗ nannte der Vorſtand eine Kommiſſion, beſtehend aus den Herren Fohr und von Hinkeldey, die unter Zuziehung der Herren Schmuckert und Dyckerhoff eine genau ſpezifizierte Berech⸗ nung der Koſten entwerfen ſollte, die durch den projektierten Harmoniebau zu erwarten wären. Dieſe Kommiſſion ſollte 11905 auch genau ermitteln, wie hoch ſich die Summe belaufe die die Ge⸗ ſellſchaft für den Bau aufzubringen imſtande ſei. Die auf 80 000 fl. geſchätzten Koſten ſchreckten von der weiteren Verfolgung des Planes ab. Das Vorſtandsprotokoll vom 17. Juni 1837 beſagk:„Da die Ausführung des von der Geſellſchaft mit überwiegender Stim⸗ menmehrheit beſchloſſenen Hausbaues aus dem Grunde unmögli gemacht iſt, daß von den Mitgliedern die erforderlichen Aktien ni unterzeichnet wurden und daher keine Geldmittel vorhauden ſin ſo dürfte ſich nunmehr die Geſellſchaft darauf beſchränken, die not⸗ Ausbeſſerungen in dem jetzigen Lokal vornehmen 2 ſaſſen. In den Bereich der Erwägungen trat 1836 auch die Frage den Ankaufs des Bretzenheimſchen Hauſes. Aber man ſend den Saal für zu klein, das Haus zu abgelegen und den Bauſtil nicht modern genug. In einem Gutachten des Rittmeiſters von Hinkeldey iſt beſonders darauf hingewieſen, daß der Saal im Bretzen heimſchen Hauſe für Ballfeſtlichkeiten nicht ausreiche, zumal auch die Möglichkeit einer Verbindung mit Speiſe⸗ und Spielſälen fehle. Nachdem ein Antrag der Harmonie 1838 aguf Ueberlaſſung des Ball⸗ hauſes von der Domänenverwaltung abgelehnt worden war, trat die Neubaufrage neuerdings in den Vordergrund. Gegen die Errichtung eines Ballſaales ſprach ſich ein merkwürdiges Schriftſtück der Hof⸗ theaterintendanz vom 20. Februar 1836 aus, das ſich bel den Harmonieakten befindet. Das Theater ſuchte— allerdings er⸗ folglos— gegen den Plan geltend zu machen, daß dadurch die im Theaterſaale während der Karnevalszeit veranſtalteten Bälle, Mas⸗ keraden und Redouten„zugrunde gerichtet würden, wenn der Bau vollendet werde und eigene Bälle der Harmonie zuſtande kommen Im Januar 1839 übernahm ein neugewählter Vorſtand die Geſchäfte(vom alten war nur Partikulier Nieſer verblieben); zum Präſidenten wurde Hofgerichtsrat Bayer gewählt. Neben ihm waren im Vorſtand tätig: Frhr v. Herding, Hofgerichtsaſſeſſor Stabel(der ſpätere Miniſter), Hauptmann Schulz, Profeſſor Eiſenlohr und als Repräſentanten Handelsmann Bürk und Rittmeiſter Wachs. In der erſten Sitzung des neuen Vorſtandes übergab Herr Nieſer eine Subſkriptionsliſte von Mitgliedern im Geſamtbetrag von 33 000 fl. für den Neubau eines Harmoniegebäu⸗ des. Das Vorſtandsprotokoll vom 12. Januar 1839 beſagt folgen: des:„Den Bau eines Ballſaales und die dadurch nötig wer⸗ dende Aufführung eines dritten Stockwerkes im Harmonie⸗ gebäude betreffend hat man heute dieſen Gegenſtand in Beratung gezogen, und nachdem der hierzu eingeladene Oberingenieur Herr Dyckerhoff, dem man die alteren Pläne vorgelegt hatte, über die vorzunehmende Baulichkeit geäußert und die Anſicht des Vorſtandes und Ausſchuſſes in der Art der Ausführung derſelben geteilt hatte, erfolgte Beſchluß: Iſt für dieſen Gegenſtand ein be⸗ ſonderes Protokoll aufzunehmen und ein eigener Faſzikel anzulegen. Leider ſind dieſe beſonderen Bauakten nicht mehr vorhanden, ſodaß ein genauer Einblick in die Entwicklung der Baugeſchichte nicht mõg⸗ lich iſt. Weiteren Aufſchluß gibt das Vorſtandsprotokoll vom 8. Febr, 1839:„Auf Vorlage der von Oberingenieur Herrn Dyckerhoff übergebenen Pläne nebſt Ueberſchlag, die Erbauung eines Ballſaales betr., erfolgte Beſchluß: Iſt das desfalls aufgenommene Protokoll dem Spezialfaſzikel über dieſen Gegenſtand beizuheften.“ Ferner am 28. Februar 1839: Die Erbauung eines Ballſaales betr. wird vor⸗ gelegt ein Schreiben des Oberingenieurs Dyckerhoff nebſt 10 Ueber⸗ ſchlägen von Handwerkern. Es erfolgte eine Abſtimmung der Geſell⸗ ſchaft, worüber das Protokoll vom 11. März 1839 zu den nicht mehr vorhandenen Spezialakten genommen wurde. Unter den Mitgliedern der Harmonie⸗Geſellſchaft, deren Zahl damals 370 betrug, befanden ſich auch die beiden Brüder Dycker⸗ hoff: Jakob Friedrich(geb. 1770), der Oberingenuer und 5 VOXHAUS EOOn Vinfer Gi Alleinverkauf det VOX-Schellpleftfen u. Sprechmasctinen A 0. Bem Vorführung u. Prosp. E ————.————— Schubert. La Roche und Schiller verkehrten, erwarb ſich aroße Ver⸗ dienſte um die Verbreitung eines auten, volkstümlichen Geſchnacks in ſeiner Heimat. Ein offizielles Organ gad die deutſche Geſellſchaft nicht deraus Die meiſten Mitglieder lieferten indes Abhandlungen zu den„Rbei⸗ niſchen Beiträgen zur Gelehrſamkeit“, die ſeit 1777 13 Jahre lang unter verſchiedenen Titeln erſchienen. Freilich ein Neuerer wie Heinſe ſchreibt:„Beim Anblick der Rheiniſchen Beiträge komm einem das Brechen an: die Leute ſchreiben wie Knaben und ſuchen Ruhm wie Kinder.“ Er vergaß, daß ein Fortſchritt in der poetiſchen Tagl. Konzett Form, ohne ein Mitwirken des Bürgertums reſtlos nicht mögli war. So beurteilen die„Göttinger Gelehrten Anzeigen“ richtiger, wenn ſie ſagen, die Beiträge ſeien auf ein Land berechnet, in dem die Liebe zum Leſen noch nicht verbreitet ſei. Und die auf das Volks⸗ tum gerichteten Beſtrebungen fanden nur bedinaten Beifall. Noch 1781 ſchrieb ein Geſellſchafter„von den Schatzaräbern aus der Junſt der ſchönen Geiſter, der Müßiagäßdaer, die nichts gelernt hätten. die nur Balladen und Gaſſenlieder in den Schnappfäcken reiſender Hand⸗ werksburſchen ſammelten.“ Hatte die deutſche Geſellſchaft nicht reſtlos ihre Ideen durch⸗ zuſetzen vermocht, ſo ging doch aus dem Kreiſe ihrer Mitalieder eine bedeutſame Schöpfung hervor: das Mannheimer National⸗ theater. Neben Dalberg und dem Freiherrn Otto Heinrich von Gemmingen halfen Klein, Maler Müller und Schwan eifrig an ſeinem Zuſtandekommen mit. Nun wurden au Klopſtock, Wieland und Leſſina zu Mitaliedern der deut⸗ ſchen Geſellſchaft gewählt, Jung Stilling und das Ehepaar La Roche wurden aufgenommen. und am 26. Juni 1784 hielt Schiller, ſeit Januar ordentliches Mitglied“ der Gefellſchaft. 155 Antrittsvorleſung:„Vom Wirken der Schaubühne auf das olk. So weitete ſich der Ideenkreis und ſeine Schöpfung. die nat!e⸗ nale Schaubübne. wurde das würdige Erbe der Carl Theodor⸗Zeit. ſtunſt und Wiſenſchaſt e röffnung der Werkbundausſtellung„Die Jorm“ in der ſtädtiſchen Kunſthalle. Die in Stuttgart und Frankfurt viel be⸗ ſprochene Wanderausſtellung des Werkbundes„Die Form“ i nunmehr durch die Kunſthalleleitung im weſtlichen Anbau aufgeſtellt worden und wird am kommenden Sonntag, 30. November, eröffnet. Die umfangreiche Schau bietet ausgewählte Beiſpiele ſchmuckloſer Geſtaltung in Kunſthandwerk und Kunſtinduſtrie. Sie will zeigen, wie die in der modernen Technik entwickelte reine Zweckform in mentrat. Chriſtian Friedrich Schwan, ein Mann, frei von jeder Enaherziakeit. in deſſen Hauſe Leſſina und Wieland. Goethe und ihrer knappen ſachlichen Schönheit beſtimmend für die Durchgeſtal⸗ tung unſerer geſamten Lebensumgebung werden kann. c ————.— c „„ , teitag. den 28. November 1924 Keue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗ und Abend⸗Ausgabe) 5. Deiie. Ntr. eb Norſtand der hieſt 17 er hieſigen Waſſerbauinſpektion, und Friedrich(geb. d. der Baurat und Vorſtand der hieſigen n. ſch 975 beiden Brüder, die beide im Geiſte der Weinbrenner⸗ genüger tätig waren, in ihren Architekturſchöpfungen bisher nicht nd auseinandergehalten worden ſind, muß hier ein 1 nderg 2 id, ie geſchaltet 919 daß der erſtgenannte der Eigentümer und wohl auch Er⸗ ſchen 35 nachmals Lameyſchen Hauſes R 7, 1 und des Baſſermann⸗ Bruder uſes am Marktplatz(1829) war, während von dem jüngeren chemal Friedrich das ehemalige evangeliſche Schulhaus in R 2, der aug lige„hoorige Ranze neben dem Rathaus(1829) und das Rat⸗ kgentlie Schwetzingen herſtammten. Friedrich Dyckerhoff wurde ge⸗ Ag 910 von der Harmoniegeſellſchaft als Bauſachverſtändiger zu en, Vorſchlägen uſw. herangezogen, wegen des Neubaues * nur mit ſeinem älteren Bruder, Jakob Friedrich, ver⸗ — einer entſcheidenden Wendung gibt das Vorſtandsprotokoll lber de 3. 1839 Kunde:„Die Erbauung eines Ballſagles betr. wurde gele n geſtern von Stadtbaumeiſter Greiff in Heidelberg vor⸗ Antauf zen neu gefertigten Plan und demnach über den ein 80 des Knippenberg'ſchen Hauſes beraten und ferner vorgelegt ſtatt Schreiben des Herrn Bauinſpektors(ſol aber wohl verſchrieben retl eringenieur Dyckerhoff worin er die von ihm gefertigten Pläne im(d. h. zurückfordert). Die Bauarbeiten begannen das Obeahr 1839. Während des Umbaues mi⸗tete die Harmonie wo ff ergeſchoß des damals in A 1, 4 gelegenen Kaffee Schüg, Gesell interimiſtiſch vom 1. Mai 1839 bis 20. September 1840 ihre 10 ſchaftsräume hatte. Die Bſicherei war vorübergehend in der Fſelf bardere aufgeſtellt. Am 7. Oktober 1839 erwarb die Harmonio⸗ in chaft zur Vergrößerung des Bauplatzes das Nachbargebäude Guſtar Straße gegen D 1, das damals dem Shuhmachermeiſter ulder Heinrich Knippenberg gehörige Hous D 2, 7 für 12 800 5 Einſchließlich dieſes Hauskaufes und der Rückzahlung der 29000 f alten Hauſe J) 2, 6 haftenden Hypothek, im Betrag von rund f. an Dr. Gentil beliefen ſich die geſarnten Neubaukoſten auf 120 124 000 fl., zu deren Aufbeingung die Mitglieder im ganzen 000 fl. Aktien zeichneten. Der bauleitende Architekt war nach den Rechnungen zweifel⸗ größe r Heidelberger Stadtbaumeiſter Greiff. der wiederholt erhi te Zahlungen an Honorar(„für den Baumeiſter“) und Diäten 5 10 Als Bauführer fungierte Architekt Wißler von Wertheim. gall igenieur Dyckerhoff, der bisher als Leiter des Harmoniebaues Na kommt in der Rechnung nur einmal vor: Er erhielt am 29. ſchädit0 150 fl. für Pläne. Dieſer Betrag darf wohl als die Ent⸗ igung für die von Dyckerhoff im erſten Stadium der Praofekt⸗ Be rbeitung geſertiaten Pläne gelten. Im Beſitz von Dr. J. A. ſindoer; der eine Arbeit über Jakob Friedrich Dyckerhoff vorbereitet, n ſich vier auf das Harmoniegebäude bezügliche Zeichnungen 50 es Architekten. Es ſind drei Faſſadenaufciſſe, zweifellos von 1839, 5 enen der nachſtehende unter 1) genannte zweiſtäckige Aufriß ſßenhendig unterſchrieben iſt:„Dyckerhoff“(der Oberingenieur), und — 8 Grundrißftizze(Theaterſaal, Mühlauſaal und Badener Saal, Vergleichung der Maße mit dem nicht vorhandenen Grundriß des Harmonieſaalprojefts). los 85 1) Faſſadenaufriß der Plankenfaſſade des Harmonieneu⸗ zweiſtöckig, fünfachſiger Mittelbau mit Einfahrt, vorgerückt „das Trottoir(„Nebenſtraße“), ſodaß auf dem Trottair ein ge⸗ ſater Durchgang entſteht. Auf ſechs Pfeilern ruht ein Balkon mit Smiedeiſernem Geländer; hohe Balkontüren mit Rundbogenabſchluß. fügtanke doriſche Säulen tragen einen Giebelaufbau, deſſen Dreieck⸗ 85 ein auf das Geſellſchaftsleben der Harmonie bezügliches Relief 2 8 Die Seitenbauten links und rechts weiſen je fünf Fenſter⸗ auf. a 2) Dreiſtöckige Plankenfaſſade, 13 Fenſter breit. Die Ueberſchrift „FJaſſade nach den Planken, wenn das alte Mauerwerk des Stockes ſtehen bleibt.“ Das fünfachſige Mittelriſalit iſt ſtark wi keitert, die Seiten nur noch vigrachſig. Der Miteltbau — drückend, beſonders auch durch die über beide Obergeſchaſſe 150 nden vier joniſchen Halbſäulen und zwei Pilaſter(außen), wieſchen denen die Fenſter angeordnet ſind. Der Balkon, der ſich erhebum auf einem in den Bürgerſteig vorſpringenden Unterbau 8 ebt und ein Eiſengitter der Weinbrennerſchule aufweiſt, nimmt die bende Breite des Mittelriſalits ein. Zwiſchen den Rundbogentüren zweiſerlten Obergeſchoſſes und den rechteckigen Fenſteröffnungen des eiten Obergeſchoſſes ſind fünf Reliefs eingefügt, die Szenen aus 5 Vereinsleben(Spielende, Leſende, Tanzende) zu enthalten ſchei⸗ Ueber dem Architrav ſteht in großen Kapitalbuchſtaben:„Hoar⸗ iſt eine ſchwere Baluſterkrönung mit ſechs Vaſen acht. dri 3) Faſſadenſtizze, der zeitlichen Entſtehung nach zweifellos das — 5 dieſer Blätter, Variante zum Entwurf). Sie ſucht den debtzr des allzuvordringlichen Mittelbaues dadurch zu beſeitigen, daß 5 Baluſterkrönung(flaches Dach) über die ganze Front gezogen M. die Breite des Mittelriſalits auf drei Achſen beſchränkt iſt. Der laſterlriſalit erhält durch vier über alle Stockwerke reichende Pi⸗ ſter einen ſtarken Vertikalakzent. Die Seitenteile ſind vierachſig, zwe loniſchen Pilaſtern durch beide Obergeſchoſſe. Die Fenſter des 5 eiten Obergeſchoſſes ſind kleiner, faſt quadratiſch geworden. Der orbau auf dem Bürgerſteig iſt fallen geloſſen. Das Ganze macht binen ruhigeren Eindruck und atmet mehr den Geiſt der Wein⸗ nner⸗Dyckerhoff⸗Schule, als die beiden anderen Entwürfe. wi Weshalb dieſe Dyckerhoffſchen Projekte verworfen wurden, zuſſen wir nicht. Vielleicht waren ſie den Harmonie⸗Mitgliedern 5 aufdringlich, zu reich und im Faſſadenſchmuck zu koſtſpielig, mög⸗ entſondeiſe auch in ihrer Formenſprache nicht modern genug. Vielleicht ütſprach aber auch die Grundrißlöſung, die wir nicht kennen, zu Belng den Wünſchen und Vedürfniſſen der Geſellſchaft. Die ſtarke 5 tonung des Mittelriſalfts durch Dyckerhoff könnte vermuten laſſen, a0 dorthin, mit den Hauptfenſtern gegen die Planken, den Feſt⸗ ſaal angeordnet hätte. Dies hätte allerdings große Schwierigkeiten für die Treppenanlage und die organiſche Verbindung der übrigen Geſellſchaftsräume zur Folge gehabt. Daß Dyckerhoff nachzuweiſen ſuchte, ſein Sgalprojekt ſtehe in einem richtigen Größenverhältnis zu dem von der Geſellſchaft für ihre Feſtlichkeiten benützten Theater⸗ ſaal/ und Mühlguſaal, ſcheint darauf hinzuweiſen, daß vielleicht die Zulänglichkeit der Größenmaße ſeines Saales angezweiſelt wurde. Ein Auswärtiger, der Heidelberger Stadtbaumeiſter Greiff, wurde zur endgültigen Planbearbeitung und Bauausführung herangezogen; er hob Dyckerhoff aus dem Sattel. Die Kellergewölbe ſtammen noch aus dem 18. Jahrhundert aus der Zeit des Kaffees Achenbach. Wie weit das Mauerwerk des Erd⸗ geſchöſſes beim Umbau mit benützt wurde, iſt nicht feſtgeſtellt. Die Fenſterachſen ſcheinen beihehalten zu ſein, aber unter Veränderung des architektoniſchen Aeußeren. Wenn die Wiedergabe auf dem Kuntz'ſchen Blatte der Wirklichkeit entſpricht, ſo hatte damals nur der an der Ecke gelegene Teil des Achenbachſchen Erdgeſchoſſes Rund⸗ bogenfenſter. Der Umbauarchitekt fühete im Erdgeſchoß rundweg Ründbogenfenſter ein(zum Teil jetzt durch die Schaufenſter beſei⸗ tigt), während die oberen Stockwerke gerade Fenſterſtürze haben. Die durch Liſenen bewirkte Gliederung der einfach gehaltenen Faſſade beträgt in der Plankenfront 3743, in der Seitenſtcaße 3+5+H˙3 Fenſterachſen. Ueber der durch den Balkon hervorgehobenen Ge⸗ bäudemitte erhebt ſich ein ſogen. Belvedere Einzelheiten der Archi⸗ tektur, vor allem der abgekanteten(„abgefaſten“) Profile ſind charak⸗ teriſtiſch für den Stil der Hübſch⸗Zeit. Dieſen von dem Oberbaudirektor Heinr. Hübſch, dem Erbauer des hieſigen Hauptzollamtes, vertretenen Stil trägt beſonders der Saal zur Schau. Man ſehe daraufhin beſonders die Kaſettendecke, die Geländer der Galexie u. die Stucco⸗Luſtro⸗Säulen an, die wieder⸗ um abgefaſt ſind. Der Kern dieſer Sävlen iſt Holz, wie ja auch die ganze Saglarchitektur in der Hauptſache aus Helz beſteht. Die Hübſch⸗Periode, für die die Innenausſtattung dieſes Saales ein gutes Pe Beiſpiel iſt, zeigt ſchon viel mehr Schmuckfreudigkeit als die voraus⸗ gegangene nüchterne und ſtrenge Weinbrennerzeit, aber ſie gibt ſich doch immer noch mit einer gewiſſen Herbheit. Der Schmuck des Saales hat vor etwa 20 Jahren bei einer Inſtandſetzung durch Be⸗ malung und aufgeſetzte Stuckverzierungen einige bereichernde Zutaten erfahren. Die Veleuchtungskörper und das von Bürk gelieferte Mobiliar ſtammen noch aus dem Jahre 1840. So iſt das Harmoniegebäude in ſeinem neuen ſchmucken Ge⸗ wande und insbefondere auch in ſeinem ſbönen Saale, der früher nur der Geſellſchaft diente, jetzt ganz der Oeffentlichkeit gehört und für Kammerkonzerte wie für Vorträge beſonders beliebt iſt, ein be⸗ merlenswertes Baudenkmal aus der Zeit, wo der bürgerliche und kommerzielle Auſſchwung Mannheims nachdrücklicher einſetzte und die nüchternen einfochen Verhältniſſe der beiden vorausgegangenen Jahrzehnte überwunden waren. Im Jahre der Fertigſtellung dieſes Hauſes wurde die Bahnlinie Mannheim⸗Heidelberg dem Betrieb übergeben und der Zollhafen eingeweiht. Jur religiöſen Kriſis der Gegenwart Von Profeſſor Dr. Brauß⸗Mannheim „Die Religion“, ſagt der Philoſoph Hegel einmal,„iſt der Ort, wo ein Volk ſich die Definition deſſen gibt, was es für das Wahre hält.“ Es iſt keine Frage, das Geſchlecht von heute gibt ſich dieſe Definition im allgemeinen nicht mehr. Denn das Wahre, die Wahrheit für Welt und Leben zu wollen, liegt ihm fern. Und wenn es überhaupt nach dem Wahren frägt, dann wird ſicherlich nicht die Religion, ſondern zuerſt das Wiſſen, die Erkenntnis um Rat gebeten. Bedeutet dieſe Geringſchätzung, dieſe Indifferenz gegenüber dem Religiöſen nicht ernſteſte Kriſis? Und wenn wir an die praktiſche Seite des Problems denken und fragen: Welche Geltung, welche das Leben und ſeine Not umwälzende und neugeſtaltende Bedeutung denn der Religion in der Gegen⸗ wart zukommt, dann bleibt, wenn man von der Religions- und Kirchenpolitik abſteht, zwar immerhin mancherlei Erwähnenswertes übrig, aber es wird niemand behaupten, daß im Staats⸗, im Wirt⸗ ſchafts⸗,„im Geſellſchafts⸗ und Familienleben religiöſe Motive und Tendenzen weſentlich und entſcheidend ſich auswirken. Es gelten da die Worte, die einmal Theobald Ziegler über das Ende des 19. Jahrhunderts ſchrieb:„Wir ſind zwieſpältig geworden guf allen Gebieten, zwieſpältig in Sitte und Sittlichkeit, zwieſpältig gegen Kirche und Religion, zwieſpältig gegen die Grundlagen unſerer Kultur überhaupt, denn hier findet ſich ein Sichanklammern und Feſthalten am Beſtehenden und dort ein Anſtürmen gegen dies Be⸗ ſtehende, als wäre es von allen guten Geiſtern der Vernunft ver⸗ laſſen. Wir ſind frei von Vorurteilen, kritiſch, ungläubig, kühl bis ans Herz hinan und daneben ergriffen von allerlei Neugier und Intereſſe für alles Rätſelhafte und Geheimnisvolle und ſelbſt die Wiſſenſchaft in den Dienſt des Aberglaubens herabziehend.“ Ja, zwie⸗ ſpältig gegen die Grundlagen unſerer Kultur! Wenn man aber nun weiß— und Oswald Spengler hat es uns wieder ſagen müſſen— daß jede Kultur aus der jeweiligen Religion, und unſere Kultur aus der Religion des Neuen Teſtaments hervorgegangen iſt, dann lautet die Frage: Bedeutet die Zwieſpältigkeit gegen die Grundlagen Kultur, alſo gegen das Chriſtentum, nicht ernſteſte religiöſe riſis? Niemand ſage, daß für dieſen Zuſtand die Kulturſpaltung des 16. Jahrhunderts verantwortlich ſei. Wer ſo redet, vergißt, daß jene gewaltige geiſtige Bewegung, die man Reformation nennt, wahrlich nicht willkürlich entſtanden, ſondern innerlich begründet, äußerlich bedingt und darum geſchichtlich unvermeidlich geweſen etwas gibt, was Bewegung, von ſtehung eines „verhindert ngen, die in iſt. Außerdem wird oft leicht überſehen, daß es man Gegenreformation nennt, alſo eine der man weiß, daß ſie gerade für Deutſchland die einheitlichen Kulturkreiſes, nämlich des proteſtant hat. Doch, ob einheitlich oder nicht, geiſtige Ber 0 einer Kultur oder in Kulturkreiſen ihren Niederſchla 1d Ausdruck finden, erleben, weil dieſer Ausdruck ein raum⸗zeitlicher iſt. immer wieder ihre Notzeiten, ihre Erſchütterungen, ihte Kriſen, ſe nach der Kraft oder Unkraft, mit der ſich das ſchöpferiſch Geiſtige durchzuſetzen vermag. Man denke an die große Erſchütterung, der die wer⸗ dende katholiſche Kirche durch die Gnoſis oder an die Kriſis, der die gewordene mittelalterliche Kirche durch die Neubelebung der Antike in der Renaiſſance und im Humanismus ausgeſetzt war. So iſt die religiöſe Kriſis der Gegenwart nur eine neben anderen, aber vielleicht ernſter als jede frühere, weil es um die„Grund⸗ lagen unſerer Kultur geht und zwar auf breiteſter Baſis und mit intenſivſter Wucht, einerlei, ob dieſe Grundlagen vom mittelalterlichen oder vom neuzeitlichen(reformatoriſchen) Kultur⸗ kreis vertreten werden. Denn beide bejahen ja die Ueberwelt, den Gottesglauben und das Erlöſungsdatum. Aber um dieſe chr. Fun⸗ damente geht ſeit langem ſchon, in unſerer Mitte der Kampf. Wer ſind die Gegner? Da iſt zunächſt zu nennen: die um die Wende des Mittelalters zur Neuzeit in das chriſtlich gewordene Abendland eindringende Ankike mit ihren beiden Polen, die Natur(Materie) und dem Menſchen (Bewußtſein). Um dieſe beiden Mittelpunkte ſchuf das erwachte antike Denken unter Ausnutzung der inzwiſchen veränderten geiſtigen Ge⸗ ſamtlage, Weltanſchauungskreiſe, für welche die alten Namen ver⸗ wendet werden konnten: Materialismus und Idealismus. Beide haben ſich freilich erſt im 18. und 19. Jahrhundert durchzuſetzen vermocht, weil im 16. und 17. die Probleme des Reformationszeit⸗ alters zur Debatte ſtanden. Um ſo größer war dann die Verwir⸗ hinterher. Zwar iſt der im Sein die ganze Wirklichkeit erblickende Materialismus wiſſenſchaftlich ſo gut wie erledigt und es mag be⸗ zeichnend ſein, daß gerade Hgeckels Nachfolger, Profeſſor Dr. Plate in Jena, einmal erklärte:„Ddie Naturwiſſenſchaft ſteht allen letzten Fragen hoffnungslos gegenüber. Sie regiſtriert nur die Tatſachen in ihrer gegenſeitigen Abhängigkeit, vermag aber den letzten Grund alles Geſchehens nicht aufzudecken. ſie läßt alſo dem philoſophiſchen und religiöſen Glauben volle Freiheit.“ Das klingt ſachlich und beruhigend. Wir wiſſen aber alle, wie bis zur Stunde der Materialismus in ſeiner mechaniſtiſch⸗darwiniſtiſchen Form das Evangelium Unzähliger iſt, beſonders in der Nietzſcheſchen Verkün⸗ digung, die im Zuſammenhang mit der Lehre vom zufälligen, alſo Schöpfer⸗ und Gott⸗loſen„Kampf ums Daſein“, nichts bejaht als den mitleidloſen Willen zum Leben und das heißt zur Macht. Hier gilt:„Gott iſt tot“, denn:„Wenn's Götter gäbe, wie hielte ich's aus, kein Gott zu ſein“? Und das Chriſtentum?„Ich heiße es die Eine große innerlichſte Verdorbenheit“! Nach Verſtändigung klingt das nicht. Haß gegen jene Fundamente iſt hier die Loſung ſo vieler. 1 Auch der Idealismus wurzelt in der Antike und ihrem gei⸗ ſtigen Schaffen, ſofern dieſes nicht nur Materialismus, nicht nur Seins⸗ ſondern auch Vewußtſeinsphiloſophie geweſen iſt. Und das Bewußtſein, die theoretiſche und die praktiſche Vernunft— um mit Kant zu reden— war ja auch für den deutſchen Idealismus, für den philoſophiſchen und den ethiſchen, Ausgangspunkt und Maßſtab für die Gewinnung der Welt⸗ und Lebensanſicht. Zu einer Ueber⸗ welt zu gelangen, war und iſt hier freilich unmöglich, wenn man nicht das„Ding an ſich“ in eine metaphyſiſche Größe verwandeln will, was aber ſyſtemwidrig iſt, weil ihm nur die Eigenſchaft eines „Grenzbegriffs“ zukommen ſoll. Und Gott? Er iſt ein Poſtulat, eine Idee der Vernunft., Daß zwiſchen dieſer Idee und dem„Vater und Herrn Himmels und Erde als der überweltlichen und außer⸗ ArHmollk Asthmmacigarefgen bringen Asthmatikern Linderung; der lãstige Schleim wird gelöst; zehr bequem und angenehm im Gebrauch. preis: ½ Schachtel Vk..50, ½ Schackhtel.30 Zu haben in Apotkeken und Drogerien. Calenus Chem. Industrie, G. m. b. HI., Frankiurt à. 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Die drei Trieb⸗ dr ſte der Oper haben ſich getrennt. Die Oper iſt weder der Aus⸗ uck der Zeit, noch der Perſönlichkeiten, wenn man ſie heute un Lanen ninemtt. Sie iſt bald dies, bald jenes. Wir leben in ihrer einerchie. Aber grade weil es Anarchie iſt, lohnt es ſich, einmal beiln ſyſtematiſchen Ueberblick 95 gewinnen. Als Pringip der Ein⸗ ung: nehmen wir jene drei Kat Zorien ner Den Typ der Bekenntnisoper vergegenwärtigt unbedingt Pfitz⸗ 5 am beſten. In ihm fließt noch das romantiſche Blut, das ſich 8 den Glauben opfert. War ſchon der Arme Heinrich und die Roſe ben Liebesgarten mit beſonderer perſönlicher Anteilnahme geſchrie⸗ für o wuürde der Paleſtrina das beſte moderne deutſche Zeugnis meides Bekenntnis in einer gedichteten und vertonten Geſtalt. Die iſten Bekenntnisopern ſind ſelbſt gedichtet, was man aus dem wird e ihrer Notwendigkeit, ihrer inneren Organiſation verſtehen Palef Dem äußeren Theater ſteht Pfitzner am fernſten. Grade der eſtrina beweiſt es durch den Kontraſt des zweiten Aktes, der eine di ſchteriſche Kontrapunktik, aber ein dramaturgiſcher Fehler iſt. 9 5 ſteht dem Theater näher. Auch ſeine Werke kann man in iſſem Sinne als Beienntnisopern anſprechen, inſofern ſie ein in den ruhendes Motiv, die Erlöſung von Leid und Sinnlichkeit durch aus, Jauber einer reinen muſikaliſchen Verzücktheit der Reihe nach ſtezarbeiten vom Fernen Klang an bis zu Irrelohs und zwar unter Schrerder Bedeutung des Theaters gegenüber dem Symbol. Auch hitdreter dichtet ſeloſt. Er dichtet nicht mehr ein. Selbſtportrat in als diſcher Verkleidung. ſondern er läßt ſeine Wünſche und Odeole eeben eimente der Bühne ſich dramatiſch konzentrieren, ganz hinge⸗ dem Klangreiz ſeiner muſikaliſchen Natur. 5 nichtch nenne nur die wichtigſten Künſtler, um den Zuſammenhang lend zu verlieren. Der Typ der reinen Theateroper iſt in Deutſch⸗ ſaſt verhältnismäßig wenig vertreten. Er gehört nach Italien und dgendle deutcchen Opern, die unter ihn zu rechnen ſind, ſtehen in We d einer Abhängigkeit vom modernen Italien. Hier wären die 0 von'Albert aufzuzählen als die beſten Tiefland und die en en Avgen, die ſicherlich kein Betenninis mehr darſtellen. ſondern er nuftkaliſches Drama auf Wirkung wollen. Höher im Range, er doch von derſelben Gattung, ſind Korngolds Opern, die vor⸗ läufig noch die geſamte Erfahrung der modernen Muſtk hüben und drüben ausnutzen, um ein Stück muſiktheatraliſch zu betleiden. Man ſoll das Theater nicht verachten. Es gibt uns Deutſchen, die wir leicht zur Problematik neigen, eine geſfunde Subſtanz. Am ſelb⸗ ſtändigſten erhebt ſich aus dieſem Genve die Repertoiroper Mona Liſa von Schillings, die trotz ihrem Stoffe am wenigſten Puccini huldigt. Einen intereſſanten Uebergang von der Theateroper zur Kunſtoper ſtellt Wolf⸗Ferrari dar, der bald mit ſtarken italienſſchen Effekten, bald mit einem ſo zarten und delikaten Kammerſtil arbeitet, daß er der würdigſte Nachfolger von Verdis Falſtaff geworden iſt, des reizendſten Anfangs der modernen artiſtiſchen Oper im beſten Sinne des Wortes. 5 Zu dieſer Gattung kämen wir jetzt. Ich ſagte ſchon, daß es ſich dabei nicht etwa bloß um preziöſe Zierlichkeit oder Afſektlertheit handelt, ſondern um den Ausfluß eines muſikantiſchen Weſens, das, ohne an Bekenntniſſe zu denken oder das Theater zu pouſſieren in der reinen Freude der tonlichen Geſtaltung lebt. Buſoni gehört hierher. Seine Brautwahl und fogar ſein neuer Doktor Fauſt ſind kein anderes Credo als das einer aparten einer ſezeſſioniſtiſchen Ausſprache in Muſik. Und wer noch hierher gehört? Kein Gerin⸗ gerer als Richard Strauß. In ihm lebte nie irgend ein ethiſieren⸗ der Wille, durch ſeine Werke innere Geſtändniſſe auszulöſen. Auch kein reiner Theaterwille ſtieß ihn in die Arena, da er ſonſt viel derbere Stoffe aufgegriffen hätte als es die geiſtige Literatur iſt, die ihn anzog. Er blieb ein Komponiſt. Salome, Elektra, Mar⸗ ſchallin, Ariadne, Färberin, Chriſtine— er hat dieſen Frauen ſeine heiße Liebe erklärt, er hat ſie immer wieder anders als Reiz empfunden, daß ſie die Tonwelten, die in ihm ruhten herauslockten. Aber das gute Glück at es gewollt, daß grade dieſer Komponiſt, den ich hier widerwillig eingliedere, ganz aus der Reihe gehoben wurde durch das Genie der Meiſterſchaft. das ſich gerade auf ihn nieder⸗ ſenkte. Seine Handſchrift, ſeine Partitur, ſeine ſcharfe Formulie⸗ rung, ſeine lebendige Deklamation, und nicht zuletzt ſeine Wirkungs⸗ klugheit, haben ihn zum Anreger einer ganzen Generation gemacht. Er iſt kein Wagnertyp, auch kein Liſzttyp, er iſt ein Berlioztyp. Gerade ſein Intermezzo beweiſt, was die Domeſtica bewies oder das Heldenleben: private Dinge werden in ſeinem Kunſtwerk aicht Bekenntnis ſondern Obſekt. Die Kunſt vergrößert oder erweitert zu haben, wird ſein Ruhm bleiben: Farbigkeit, Aufbau, Zartheit, Realiſtik, Archaismus, Konverſation, Stil aller Stile. Die Kunſtoper verzweigt ſich weiter, noch ängſtlich und unge⸗ wiß im Schatten ſeines Lichtes. Hindemith pflegt das freche Genre, Texte von Blei, Kokoſchla, Stramm, noch ſubſtantiell genug, witz'g illuſtrierend, raffiniert orcheſtral, ungefähr Strawinſkyſchne und auch in den Dialog zurückſchnappend, wie es vielen heute ſchon be⸗ ſiebt. Daneben die ſcharf naturaliſtiſche Oper, nicht Verismus, ſon⸗ dabei, lyriſch vor lauter Senſibilität, unerhört wahr in der Dekla⸗ mation, nämlich Schönbergs Monodramen, und in der gleichen Linſe Alban Bergs Wozgek. Endlich diametral dazu die neue metaphyſiſche Oper, kantatenhaft unden, modernſter Inhalt in alte Form ge⸗ ſetzt, wie etwa die Hofmannsthalſche Alkeſtis von Welleſz, oder die Werfelſche Zwingburg von Krenek. Es iſt der Verſuch, durch das Oratorium die Oper wieder möglich zu machen. Dabei bleibt Welleſz noch reine Kunſtoper, während Krenek ſich ſchon wieder zur Be⸗ kenntnisoper zurückentwickelt. Die Trennung ſoll nicht zu ſcharf ge⸗ nommen werden. In jedem Werk iſt ein bißchen Ich, ein⸗ bißchen Bühne, ein bißchen Nurkunſt. Aber der Kreis, ſcheinbar unge⸗ gliedert nebeneinander liegender Beſtrebungen, ſchließt ſich dennoch⸗ Organiſation entſcheidet nicht, nur Genie. „Taifun“ Oper von Theodor Szanto Einführung in Text und Muſik anläßlich der Uraufführung am 29. November im Mannheimer Nationaltheater. Von Dr. 5. Kayſer(Mannheim) Theodor Szan to iſt etwa a8 Jahre alt; er iſt Ungar, in Wien geboren, wo er ſeine erſten muſikaliſchen Lehrjahre verbrachte. Mit 18 Jahren kam er nach Berlin; hier lernte er durch einen Zufenl den damals 31jährigen Buſoni kemien, deſſen Schüler er wurde. Der Profeſſortitel, den er trägt, iſt noch königlich ungariſcher Herkunft⸗ Die Stätten ſeines Wirkens lagen, hauptſächlich dort, wo auch fün ihn Auslaad war: Paris, London, während des Krieges die Schweiz; hier entſtand auch der„Taifun“, ſein erſtes Bühnenwerk. Zunächſt hat er ſich als bedeutender Pianiſt einen Namen gemacht. Sein Spiel iſt etwa dem Alfred Höhns zu vergleichen, doch kann mam ſeinen Anſchlag faſt noch duftiger, poetiſcher nennen. Dieſe, dog reichen Erfolgen gekrönte, pianiſtiſche Acbeit— er iſt hauptſächlich Liſzt⸗Spieler— hat ihn offenbar immer mehr dazu geführt, ſich mit klanglichen Kombinationen und mit deren Verwertung als Ele⸗ mente einer Kompoſitionstechnik zu beſchäftigen die ſich zur Haupt⸗ aufgabe die Behandlung von Farbenproblemen geſetzt hat. So entſtanden auch die„Eſſais'Harmonie japonaiſes“, vier Klavier⸗ ſtücke, die gleichſam in nuce das neue Bühnenwerk entholten. Der„Taifun“ ſelbſt war gleich beim Entſtehen der Dich⸗ tuna für die Kompoſition Szantos gedacht; in verhältnismäßig kurzer Zeit von drei Monaten war dieſe vollendet. Eingehende Studien auf dem Gebiet der ſapaniſchen Muſik gingen voran. Das Hauptcharakteriſtikum dieſer Muſik iſt die fünfſtufige Scala der Töne, die an den Stellen, an denen wir einen Halbton ſetzen, Lücken läßt⸗ dern äußerſte Malerei kühnſter Konturen und Valeurs, rationaliſtiſch (Z..; d. i g a) Die hier in beſchränkter Anzahl zur Vert 8—————— ..———————— 6. Seite. Nr. 554/55 neue Mannheimer Jeltung(Mittag⸗ und Abend⸗Ausgabe) Freſtag, den WW. November 1921 menſchlichen Einen, letzten und abſoluten Größe ein nicht geringer Unterſchied beſteht, liegt auf der Hand. So ſind ſchon 2 E gelium und Idealismus zwei weſensverſchiedene Dinge. Und dies Verhältnis wird nicht freundlicher, wenn man den ethi⸗ ſchen Idealismus ins Auge faßt. beſtimmt. Er iſt autonom, er normiert das ſittliche Handeln und erklärt:„Du kannſt, denn du ſollſt“. Daß das ein Glaube iſt, ein Glaube an den Menſchen und ſeine ſittliche Potenz, weiß jeder. Wir wiſſen aber auch, daß dieſer ethiſche Optimismus im Widerſpruch ſteht mit der Lebens⸗ und Weltanſchauung des Neuen Teſtaments. Denn dieſes zerbricht dem Menſchen den Stab des autonomen Ge⸗ ſetzgebers, es zerſchlägt ihm das illuſoriſche„Du kannſt“ und es macht ihn zu dem, was er iſt: zum Sünder im Staub, der ein⸗ gnädiges Du braucht, damit er über Weltſchmerz und Lebens⸗Ekel hinauskommen und freudvoll leben kann, trotz Erdennot und Lebensnacht, und friedvoll ſterben kann, wenn„alles weicht und alles bricht“. Der Unterſchied iſt auch hier deutlich. Nicht anders verhält es ſich mit dem wiedererwachten Orient und ſeinen Geiſtesrichtungen, mag hierbei an die„Geheimwiſſen⸗ ſchaft“(Occultismus) oder an die Lehre von der Erkenntnismöcalich⸗ keit höhrer Welten(Anthropoſophie) gedacht werden. Zwar iſt hier die Ueberwelt Vorausſetzung, aber es geht im Uebrigen nicht nach dem alten Wort:„Wir wandeln im Glauben“ oder:„aus Gnaden ſeid ihr ſelig geworden“, ſondern es geht hier nach der alten Weisheit des Orients: durch Erkenntnis, durch Einſicht und Wiſſen. durch Uebuna und Verſenkung zur höheren Welt und dem ſpäteren Karma empor! Alſo das alte Lied, das durch die ganze außerbibliſche Welt hindurchklingt, das von alten und neuen Prometheusgeſtalten ge⸗ dichtet und geſungen wird, das aber im arundſätzlichen Widerſtreit lieat mit jener Weiſe:„Welt aing verloren, Chriſt iſt geboren. freue dich. o Chriſtenheit“! Mit dieſer letzteren Einſtellung trennt ſich nun aber auch das Evangelium von der ſogenannten Moderne. d. h. von dem geſamken religiöſen Gegenwarktsnaturalismus der die Religion der Jugend ſowohl, wie die Religion der„Dichter und Denker“, der Aeſtheten und Poeten ſein will. Eine geſchicht⸗ liche Religion iſt ihm jedenfalls zuwider, und wenn er ſie beiaht. dann nur in Anlehnung an Bodenſtändiges, an völkiſche Eigenart, an Alt⸗Germaniſches. Daß germaniſche Religion aber Naturmythologie geweſen iſt, die auf einer Perſonifikation von Naturkräften beruhte — alſo nichts als Naturalismus bedeutet— will man hier vielfach nicht ſehen vor lauter Verſtimmtheit gegen Undeutſches, Fremdes, Weſenswidriges, das mit dem Chriſtentum unſerer Seele zugemutet worden ſei. Als ob das Deutſchtum gerade in der Verbindung mit dem CEhriſtentum nicht das gezeitiat hätte, was man deutſche Kultur nennt! Und als ob der Franke Karl, der Niederſachſe Luther. der „Oſtelbier“ Bismarck etwas anderes geweſen wären als verkörperte Suntheſen von Deutſchtum und Chriſtentum! Doch andere verzichten ganz auf ſede geſchichtliche Anlehnuna. Raturalismus, der die alte Gleichung vollzieht: Gott⸗Natur. Sie aber, die ewige, gewordene und werdende Gott⸗Natur gewährt Er⸗ hebung, Bereicherung. Berauſchung und, horchend auf den Pulsſchlag des Alls, empfangen ihre Jünger Impulſe zum— genießeriſchen Er⸗ ſchauern und wonneſeligen Gefühlsgenuß. Damit iſt ſchon das andere Merkmal des religiöſen Naturalismus angedeutet: er iſt un⸗ perſönlich und wird ſo zur alten pantheiſtiſchen Myſtik. Dieſe Myſtik rinat zwar ernſt um die uralten Probleme des Seins, des Sollens und um die Löſuna der letzten Lebensſpannungen. So weiß ſie auch etwas von jenem erſchütternden Geſtändnis: ich elender Menſch, wer wird mich erlöſen von dieſem Todesleib? Das andere aber weiß und will ſie nicht wiſſen, nämlich:„All Sünd haſt du getragen. ſonſt müßten wir verzagen“— Kyrie eleis!“ Die Lage iſt klar. Wir befinden uns kampf, bei dem es ſich um die Fundamente, um die Grundlagen unſerer kulturellen Exiſtenz handelt, um das Beſte. was der Welt übertommen iſt: das Evangelium. Die aufaefriſchte Antike, der wiederbelebte Orient und die Verbindung beider in der Moderne— Das iſt die Frage unſerer Taae. werden ſie das Feld behalten? einerlei, ob ſie erkannt wird oder nicht, ob man ſich für ſie„intereſ⸗ ſiert“ oder nicht, ob man ſie zu einer perſönlichen Lebensfrage macht Der Wert der Antike ſoll nicht verkleinert werden, aber oder nicht. J „auf dem Standpunkt rein weltlicher Betrachtung muß man ſagen: gewaltiger, erhabener und heiliger hat die Weltgeſchichte nichts auf⸗ zuweiſen als Jeſu Leben, ſein Leiden und Sterben. Das Men⸗ ſchengeſchlecht hat keine Erinnerung, welche dieſer auch nur von ferne zu veraleichen wäre“, ſchrieb Leopold von Ranke und er dachte bei dieſem Urteil an die geſamte alte. und zuaängliche Welt auch an— Indien und ſeine Sehnſucht. Und die Moderne? Schelten wir ſie nicht, ſie hat viel gewollt, viel erfunden, viel geleiſtet und er—litten. Aber wo iſt ihr Sumbol, wo ſind ihre ſchöpferiſchen, ein ganzes Zeit⸗ alter in den Bann ziehenden ſittlichen und erneuernden Kräfte? Trägt nicht doch ſie mit die Schuld, daß wir ein zwieſpältiges. zeriſſenes, haltloſes und innerlich gebrochenes, weil Gott—loſes Geſchlecht ge⸗ worden ſind? Auf die Ueberwinduna dieſes Zuſtandes wird alles an⸗ kommen. Dabei werden kirchliche Sitten und Gebräuche nicht die Hauptſache ſein. Das alte Rom war„kirchlich“ bis zuletzt und zer⸗ brach am Vielerlei, am Sunkretismus. Sind die Vielen, oben an⸗ gedeuteten geiſtigen Strömungen auf dem Boden unſerer Kultur nicht ein ernſtes Menetekel für dieſe Kultur? Wer die Zeichen der Zeit ſieht, möge ernſt ſich fragen, wohin er aehört. Neutralität iſt hier Stärkung der Widerſacher. Völker Europas. Deutſchland. wahre deine heiliaſten Güter!„Wach auf, du Geiſt der erſten Zeugen“! — cher nus t. Auch hier iſt's der Menſch, das ſittliche Bewußtſein, der kategoriſche Imperativ, der entſcheidet und Religion iſt für ſie jener in einem Geiſtes⸗ Stäͤdtiſche Nachrichten vorort⸗politik und Hebung des wirtſchaſtlichen Auf baues oer Großſtadt Seit 10 Jahren iſt der Begriff„Vorort⸗Politik“ zu einem Schlagwort hinabgeſunken. Alle Verſprechungen und Vorſtellungen, die früher an dieſen Begriff geknüpft und mit ihm verbunden waren, ſind ſeit langem hinfällig geworden. Die billigen Woh⸗ nungsmieten ſind durch die Zwangswirtſchaft ad abſurdum ge⸗ führt, und der einſt verſprochene ſchnelle und billige Verkehr mit Mannheim bleibt ein Traum. Eine Zeitlang hatte es den An⸗ ſchein, als wenn eine wirkliche Vorort⸗Politik ſeitens der Groß⸗ ſtadt Mannheim den Vorortbewohnern gegenüber eine Gnade wäre, für Mannheim ein Opfer bedeutete und ſehr im Intereſſe der Vorort⸗Bewohner liege. Die veränderten wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe zwingen auf dieſem Gebiete zu einer Umſtellung. Zwar liegt Vorort⸗Politik ſehr im Intereſſe der Vororte und ihrer Be⸗ wohner, jedoch ebenſo ſehr iſt ſie eine Notwendigkeijt zum wirt⸗ ſchaftlichen Wiederaufbau der Großſtadt⸗Partei und zur kulturellen Hebung überhaupt. Früher war die Einwohnerſchaft Mannheims in ſich und aus ſich ſelbſt heraus leiſtungsfähig genug, die wirt⸗ ſchaftlichen und kulturellen Einrichtungen der Stadt Mannheim zu erhalten und aufzubauen. Die Inflation hat dieſe Grundlage tatſächlich zerſtört. In vielen Geſchäften ſitzen die Inhaber auf ihren Vorräten und können nicht den Abſatz erreichen, der zur Erhaltung ihrer kleineren oder größeren Betrieben notwendig iſt, der fernerhin erreicht werden muß, um genügend Perſonen Be⸗ ſchäftigung geben zu können. Ebenſo leiden die kulturellen Ein⸗ richtungen, Theater, Konzerte, Veranſtaltungen mancherlei Art unter Mangel an Beſuchern. Derjenige Teil der Bevölkerung Mannheims, der früher ſowohl den Geſchäftsleuten, als auch den kulturellen Einrichtungen feſte Kunden und ſicher erſcheinende Be⸗ ſucher⸗ ſtellte, iſt verarmt, nicht mehr kaufkräftig, in wirtſchaftlichen Beziehungen abſolut leiſtungsunfähig. Dieſe Zehntauſende, die früher als Konſumenten und zahlungskräftige Kulturträger alle Unterſtützungsbeſtrebungen ſo ganz mit trugen, müſſen heute ſelbſt getragen und vor der Not und Entbehrung durchs Daſein ge⸗ ſchleppt werden. Dieſe Zuſtände bedürfen einer Neuorganiſierung in⸗ bezug 9 die Vororts⸗Politik, nicht nur im Intereſſe der Vororte, ſondern vor allem im Intereſſe der Großſtadt Mannheim ſelbſt. In der Umgebung Mannheims befinden ſich eine ganze Reihe Vororte, die nicht nur zahlungskräftige Einwohner enthalten, ſondern deren Einwohner geradezu nach Verbindung mit den wirt⸗ ſchaftlichen und kulturellen Einrichtungen der Stadt Mannheim rufen. Da iſt einerſeits das 40.000 Einwohner umfaſſende Ge⸗ biet von Schwetzingen und den umliegenden Ortſchaften, andererſeits das nicht ſo zahlreich bewohnte, aber trotzdem kauf⸗ kräftige Gebiet von Schriesheim und Umgebung an der Berg⸗ ſtraße. Beide Gebiete hängen in. ihren Beziehungen zur Stadt Mannheim tatſächlich in der Luft. Die zur Zeit beſtehenden Ver⸗ bindungen ſind bei beiden Gebieten falſch eingeſtellt, indem ſie ſich lediglich nach dem Bedarf des Arbeiter⸗Verkehrs richten. Da⸗ mit ſoll nicht geſagt ſein, daß dieſe Einſtellung nachher aufhören muß, im Gegenteil, ſie ſoll bleiben, aber ſie genügt nicht. Die Perſonenzug⸗Verbindung zwiſchen Schwetzingen und Mannheim iſt eingeſtellt auf den Verkehr derjenigen, die als Angeſtellte und Ar⸗ beiter in Mannheim und Schwetzingen beſchäftigt ſind. Solchen, die Mannheim beſuchen wollen, um dort etwas zu kaufen, iſt das faſt unmöglich, weil jedesmal, infolge der ſchlechten Zuaver⸗ bindung, ein ganzer Tag draufgehen würde. Einwohner Schwet⸗ zingens und Umgebung, die in Mannheim das Theater, ein Kon⸗ zert, einen Vortrag oder dergleichen beſuchen wollen, iſt das un⸗ möglich, da ſie ebenfalls ihren Wohnort nicht mehr erreichen kön⸗ nen. Andererſeits ſind die wirtſchaftlichen Beziehungen mit die⸗ ſem Gebiet viel lockerer, als ſie der geographiſchen Berührung nach ſein dürften, und doch wäre Abhilfe ſo leicht zu ſchaffen. Die Mannheimer Straßenbahn reicht zur Zeit bis Rheinau. Von Schwetzingen aus beſteht eine Straßenbahn⸗ Verbindung mit Ketſch. Es wäre nur notwendig, die Straßen⸗ bahn⸗Verbin dung Rheinau—Schwetzingen bald⸗ möglichſt herzuſtellen und intenſiv zu betreiben. Dadurch würden dem Mannheimer Wirtſchaftsleben 40 000 zahlungsfähige Käufer zugeführt werden. Das Mannheimer Kulturleben und ſeine Bildungsbeſtrebungen würden ein neues, viel verſprechendes Feld ſich erſchließen. Genau dasſelbe, das für den Bezirk Schwet⸗ zingen gilt, trifft in noch reicherem Maße für den Betzirk Schries⸗ heim zu. Denn hier handelt es ſich auch darum, den wirtſchaft⸗ lichen Erzeugniſſen der Bergſtraße mehr als bisher Zufuhr nach Mannheim zu erleichtern. Dieſe Einſicht führte bereits vor 30 Jahren dahin, das Bahnprojekt Mannheim—Schries⸗ heim aufzunehmen. Vor 20 Jahren wurde bei der Feldbereini⸗ aung der Bahnbau berückſichtigt und vor 15 Jahren wurde das Gelände an die Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft abgegeben und ihr die Konzeſſion zum Bau der Bahn Mannbeim—Schries⸗ heim erteilt. Auch die O. E. G. ordnet ihren Verkehr lediglich nach dem Bedürfnis der arbeitenden Bevölkerung in Mannheim⸗ Weinheim und Heidelberg. Die übrigen Stände kommen beim Verkehr in jeder Beziehung zu kurgz, ihre Bedürfniſſe bleiben völlig unberückſichtigt. Bei allen Projekten. die in der Luft liegen: Ochnellbahn Mann⸗ heim—Heidelberg; Elektriſierung der O. G. G. Mannheim nigſter Inangriffnahme vor, Heidelberg—Weinbeim lieat nicht ein ſolches Bedſirfnis nach ſchſeu⸗ als bei den oben in Erinnerung ge brachten Verbindungen. Dieſe ſollten unverzüglich in Angriff eit nommen und fertiggeſtellt werden, zumal ſie reichlich Gelegenhe bieten, Notſtandsarbeiter zu beſchäftigen. Es könnte der auftauchen, daß hier ein Ausbau der Straßenbahn nicht wendig wäre, ſondern daß es genügen könnte, durch Auto⸗ omnibuſſe dieſe Verbindungen zu errichten. Für den Per ſonenverkehr nach Schwetzingen mag das eine zeitlang genügen, auf die Dauer jedoch nicht, denn das Faſſungsvermögen des Auto⸗ omnibuſſes ſteht der Straßenbahn nach. Außerdem ſtellt der Auto⸗ bus an die Fahrſtraße Anforderungen, die wahrſcheinlich mit der Zeit weit mehr Aufwendungen erfordern, als der Bau einer Stra⸗ ßenbahn. Ferner läßt der Autobus den Transport von Lebens⸗ mitteln in jeder Weiſe unberückſichtigt. Daher genügt eine Auto⸗ bus⸗Verbindung Feudenheim—Wallſtadt—Schriesheim bei weitem nicht, ſondern hier muß ſo ſchnell als möglich eine Straßenbahn, Verbindung für den Perſonen⸗ und Lebensmittelverkehr geſchaffen werden. Die Stadt Mannheim hat in den nächſten Jahren viele Aufgaben zu löſen, die während des Krieges und der Nachkriegs⸗ zeit lediglich ihrer Erledigung harrten. Zu dieſen Aufgaben ge⸗ hört, daß in erſter Linie die Verbindungen mit den Vororten Schwetzingen und Schriesheim möglichſt bald in Angriff genom' men werden. 15 P. E. S. * Die heutige Roman-Fortſetzung laſſen wir au sfallen, die vorliegende Nummer nur abgeſchloſſene Artikel enthält. „An der Handels-Hochſchule Mannheim findet die Schluf⸗ immatrikulation zum Winter⸗Semeſter 24/25 am Dienstac⸗ 2. Dezember, nachmittags 4 Uhr pünktlich in der Aula A 4, 1 ſtatt. Die neueintretenden Studierenden haben ſich bereits am Vormittag zur Einſchreibung im Sekretariat der Hochſchule einzufinden. * Glänzender Verlauf der RKeichsfahrt der Zugmaſchinen der Firma heinrich Lanz. Geſtern nachmittag iſt bei der Firma Heinrich Lanz folgendes Telegramm aus Berlin eingelaufen:„Reichs?“ Bulldog⸗Fahrt glücklich in Verlin unter größtem Intereſſe von Behörden, Preſſe und Bevölkerung 12 Uhr mittags und ohne den geringſten Defekt beendet. die Maſchine⸗ funk⸗ tionierten trotz größter Inanſpruchnahme während der ganzen Fahrt⸗ dauer einwandfrei.“ Die Maſchinen haben am 10. November die Deutſchlandfahrt angetreten. Wir beglückwünchen die heimiſche Firma zu dieſem ſchönen Erfolg. — Betinäſſen den Kleinen oft unangenehme Rötungen und Reizungen der aut. ä i weil — — Als zuverläſſigſtes Vorbeugungsmittel empfiehlt es ſich, be⸗ ſonders abends, auf die empfindlichen Stellen die Vaſenol⸗Wun und Kinder⸗Paſte aufzutragen und mit Vaſenol⸗Wund⸗ und Kinder⸗ Puder nachzupudern. Die Vaſenol⸗Wund⸗ und Kinder⸗Paſte iſt in allen Apotheken und Drogerien käuflich. — wendung kommenden Töne werden von Chineſen und Japanern in Zuinkbeziehung zueinander geſetzt. Dieſe ſogenannte halbtonloſe Pentatonik hat natürlich, beſonders auch in Japan, zu einer Er⸗ weiterung und Umbildung geführt; weſentlich bleibt jedoch, daß ſo⸗ wohl Bau wie Stimmungscbeiſe der Inſtrumente von alters her auf dieſem Fünftöneſyſtem aufgebaut ſind; zu ihnen gehört die ſoge⸗ nannte Kote(auch im Taifun gebraucht), ein flachliegendes Saiten⸗ inſtrument mit dreizehn Saiten, von dem es zwei in der Größe ver⸗ ſchiedene Arten gibt. Dieſe Pentatonik bildet die Grundlage der Muſik Szantos im„Taifun“, und zwar gehört, ſie hier vornehmlich den im Stück vorkommenden Japanern, die ſich auch in ihrem muſi⸗ kaliſchen Habitus von den Europäern unterſcheiden ſollen. Das Ge⸗ ſamtgepräge dieſer Muſik iſt auf den erſten Blick die Atonalität; bei der pianiſtiſchen Eigenart des Komponiſten kann dies nicht ver⸗ wundern, da ja mit gewiſſem Recht behauptet worden iſt, daß ins⸗ beſondere die Taſtinſtrumente im Gegenſatz zu den noch dem Natur⸗ ton unterworfenen Orcheſterinſtrumenten als die erſten Träger der Atonalität zu betrachten ſind. Dieſer Weg ſetzt Szanto allerdings in einen unbedingten Gegenſatz zu Buſoni; doch hierüber wird erſt das Hören des Werks entſcheiden können,— Wir vermögen uns in dieſem neuen Land lediglich an Hand der Karte, des Klavieraus⸗ zugs, zu orientieren; dies ſei ausdrücklich betont, wenn wir uns ſetzt bemühen, einen kurzen Ueberblick über Anlage und Aufbau zu geben, wobei wir, wohl im Sinne des Ganzen, Text und Muſik nicht trennen wollen Das Drama von Melchior Lengyel nennt ſich eine japaniſche Tragödie, was beſſer die Tragödie eines Ja⸗ paners heißen ſollte. Der erſte Akt führt in das Zimmer dieſes Japaners, des Doktors Tokeramo, der ſich in geheimer Miſſion in Paris aufhält. Helene la Roche verſchafft ſich trotz Wehren des dieners uit zwei Freundinnen Zugang zu dem Arbeitszimmer Tokeramos: eine in lebhaften Figuren gehaltene atonale Muſik begleitet dieſe Szene, bis dann im Geſpräch der drei Freundinnen zum erſten Mar das Thema des Japaners, wie man es nennen kann, erklingt, als Helene auf die Frage, ob ſie den Japaner liebt, antwortet:„Was weiß ich davon?“ Plötzlich tritt, unter charakteriſtiſcher Untermalung der Muſik Tokeramo ins Zimmer. Er hat wichtige Dinge mit den Freundinnen zu beſprechen, deshalb kann er Helene, die Geliebte, nicht bei ſich behalten; das Thema des Jaapners taucht mit eigenartigen Umkehrungen wieder auf. Die Damen entfernen ſich: drei Japaner treten auf, begleitet von Quintenoktaven, über denen ſie Tokeramo begrüßen.„Der älteſte kündet vom Taifun, dem grauſamen Sturm, der über die Heimat hinwegbrauſt und gipfelt ſeine Rede in einem Hymnus auf das Vaterland, den das Orcheſter ebenfalls in Quin⸗ ten, fortſetzt; deſſen zweiter Teil beendet die Rede Tokeramos, als er den Freunden auf Befragen verſichert, daß ihn mit dem Mädchen (Helenf) nichts verbinde, und er nur eine Sorge kenne, das Vater⸗ land. Es fol Geſang der Japaner, der dem Feſt der Maien gilt. Eine Gruppe Japaner dringt frohgemut herein; unter ihnen iſt Hironari, der Jüngling. Da wird die Geſellſchaft durch einen hereinſtürzenden Profeſſor, offenbar der Sinologie, geſtört, dem bald darauf der ſich gegen die Japaner wenig taktvoll benehmende, wegen Helene eifer⸗ füchtige Beinsky folgt:„Sie kam aus dieſem Hauſe.. Hierbei iſt die Art der Deklamation zu beachten, die durchaus nichts mit der Kantilenenform Puccinis und deſſen Reſten des Belcanto zu tun hat, vielmehr einen ganz eigenen Konverſationsſtil herauszubilden ſucht. Der etwas blaſierte Liebhaber und auch der Profeſſor entfernen ſich wieder, jetzt ſind die Japaner wieder unter ſich und wollen das Feſt der Blüten würdig begehen; ein Zwiſchenſpiel mit einem Orgelpunkt auf à geleitet ſie, während Tee ſerviert wird, in die Wunderwelt Japans hinüber: ſo verwandelt ſich das Zimmer. 1 ſingt eine Legende, deren Muſik der neapolitaniſchen Sexte das Gepräge ver⸗ dankt. In Bildern und Klängen der Heimat ſteigert ſich die Szene, bis Tokeramo zur Koto ein 1 Lied(a⸗moll und d⸗moll ge⸗ miſcht) ſingt, das der Chor eitet. Als es beendet iſt, kommt Helene, die eben eingetreten war, mit dem Ausdruck des Entzückens über Situation und Lied hervor. Die darob nicht ſehr entzückten Japaner entfernen ſich und überlaſſen die Bühne Helene und Toke⸗ ramo. Die folgende Liebesſzene, in der ſich Helene in die Rolle einer Japanerin hineinträumt, läßt in Tokeramo wiederum die Heimat er⸗ wachen, die er in glühenden Farben malt, dabei in der Muſik durch eine in der Ptaxis unſeres Wiſſens bisher nirgends zu findende Kombination von Klavier und Harfe unterſtützt. Das Weib gewinnt Gewalt über ihn, in ihrem Bann iſt er plötzlich drauf und dran, das Geheimnis ſeiner Miſſion zu verraten,— da ruft ihm der draußen erklingende Chor der Japaner ſeine Pflicht ins Be⸗ wußtſein zurück. Er ſpringt auf ſagt zur wütenden Helene„Ich habe, zu tun, gute Nacht! In einer mächtigen muſikaliſchen Wendung ſchließt der Akt. Mit der ſinnlichen Stimmung in der Muſtk der eben geſchilderten Szene hebt der nächſte an. Da kommen die drei Japaner wieder zu Tokeramo, denen Beinsky als Spion verdächtig iſt; ſie glauben auch die Ränke Helenens zu kennen. Beinsk ſein Liebesglück mit Helene aus; im muſikaliſchen Stil hat ſich dabei gegenüber dem Vorakt nichts geändert. Da erkennt Tokeramo die Gefahr, in der er ſchwebt; ſo geſtimmt entläßt er die Freunde. Er ruft Helene, die auf ihn wartet. Sie kommt ganz als Weihchen. Tokeramo bleibt kalt. Er will ſie nie wieder ſehen. Da läßt ſie die bekannten Künſte ſpielen, ſagt ihm, was ſie ihm bedeutet, ſie will ſich ganz an ihn ketten, wendet ſich ſchon ſchmerzerfüllt zum Gehen, — da ruft er ſie zurück. Er öffnet ihr ſein Herz völlig.(In der Muſik eigenartige ſtändige Verſchiebung von Akkordfolgen auf der Baſis der Quinte.) Da enthüllt Helene ſo langſam ihre wahre Natur. In einem Triumph der Brutalität wirft ſir ihm ſeine gelbe Farbe ein wiederum in Quinten hervorquellender a capella⸗ kommt und plaudert bis er ſie erwürgt. — vor, vor der ihr ekle, beſchimpft ihn, bringt ihn zur Raſerei, mit einem furchtbaren Schrei auf den Lippen packt und Der unheimlichen Szene hierzu verleihen die Bläſer die Eignart. 11 Tokeramo ruft die Japaner herbei; er will ſich ſelbſt der Gerechtigket überliefern die Freunde jedoch wollen ſich für ihn wegen ſeiner Miſ⸗ ſion opfern. Hironari wird ſein junges Leben dafür hingeben. Der zwiſchen 3, 4, 5 und ⸗Takt wechſelnde Chorgeſang, der den jungen Helden feiert, iſt durch ſeinen äußerlichen a⸗moll⸗Charakter nicht zu gekennzeichnet, er iſt eine Wiederholung der vom erſten Akt her ge⸗ wohnten Figurationen, jedoch diesmal ohne Vorzeichnung. Tokeramo kann ſeine Liebe und ſeinen Schmerz nicht verwinden.„Ich habe ſie geliebt.... In unvollſtändigen Alkorden ſchließt der Akt. Der letzte Aufzug findet Helenes Freundin Thereſe bei Tokeramo, nach⸗ dem die zuerſt aufgetretenen Japaner ihn verlaſſen; es ſcheint, daß ſie ihm die Tote erſetzen will. Beinsky, mit dem er offenbar 9* Freund geworden iſt, geſellt ſich hinzu. Jener ahnt das Geheimni⸗ vom Tode Helenens. Der gepeinigte Tokeramo will ſich niedel. legen; er bleibt allein. Ein Zwiſchenſpiel, wiederum mit dem Orge. punkt auf a, zaubert ihm Helene als Geiſha auf phantaſtiſch⸗japen ſchem Hintergrund herauf, der Oſten erglänzt in ſeiner märchnhafte! Blütenpracht. Die Geiſha ſummt ein ſchwermütiges japaniſches Lied in der Quinte über dem begleitenden Engliſchhorn. Aus dem der wird Sehnen, Fieberglut... Helene neigt ſich zu ihm herab, de den Schatten greifen will; ſie küßt ihn gleich einem quälenden, vam⸗ pirhaften Geſpenſt... Draußen erklingt der Geſang der Japaner⸗ ſie kommen zu dem in Fieberkrämpfen zuſammenbrechenden ſterben den Tokeramo herein. Mit den Worten Helene iſt er ver chieden Blumen ſtreuen ſie auf den Toten.„Er ging von uns, das iſt nech wichtig. Wichtig iſt das Vaterland, die Arbeit und die Pflicht“. Wechſel von Es⸗dur und es⸗moll ſchließt das Werk. Soweit der Inhalt, der natürlich in dieſer Wiederagbe ſich eine unvollkommene Skizze des ganzen Bildes ſein kann, da⸗—5 am morgigen Abend entrollen wird. Auf das Werk ſelbſt werde wir an dieſer Stelle eingehend zurückkommen. * e Fund eines gigantiſchen Dinoſourters. Der Direttor d⸗ naturgeſchichtlichen Abkeilung des Britiſchen Muſeums erhielt 250 lich von der Cutlerſchen Forſchungsexpedition die Mitteilung du dieſe im Gebiet des Tanganfikaſees die Reſte eines Din o riers gefunden habe, deſſen Maße alles übertreffe, was bisher 2 prähiſtoriſchen Funden bekannt geworden ſei. Während das rößee Foſſil, der ſogenannte Diplodoccus, einen Rückenwirbel zeigt, ee, mit Schwanz 18 Meter Länge hat, erreichen die Maße de⸗ neu der fundenen Rieſen faſt das Doppelte. Man hofft, daß es 15 Expedition gelingen wird, das ganze Skelett des Dinoſauriers ich ſammenfügen zu können. Angeſichts der Ausmaße, um die es f. hier handelt, zerbricht man ſich im Britiſchen Muſeum den Kop wie man dieſes Rieſenfundſtück unterbringen ſoll. Lernag. den 28. Nodember 1524 7. Seite. Nr. 554/55 Damen- öaeuengaan amamnnigntnnnumme Bekleidung iche und Gardinen nmnnegnanmhnunmnumungudadtnnnundulungmenleecn lunmmenſmlunennmunnimnmmunnannmbbnmiunumuun Annmemeeeeeemnimeeneeneeneeneeeeeeeeeeeeenemeeeeeeemee IJeppi Aad Damen wäsc5z Aemu idtauduunnmun Tagßhemd frageroim mit Hohiům 2l EFFn Elſuamin ca. 150 om breil karieri ee 1496 gemd qus kreno. Senen 175 Manfel qus guem g0scpern. 1490 Halbsfore, Eiamhi mi Einscg„„ Siie m SchSner Sückere! 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Der jugendliche Kriminelle Von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, Mannheim In dieſen Tagen veranſtaltet der Bezirkslehrerverein Mannheim eine Jugendfürſorgewoche und gleichſam als Auftakt dazu hielt Staatspräſident Profeſſor Dr. Hellpach in der gleichen Vereinigung kurzlich einen Vortrag über jugendliche Entwicklungskriſen. Mit dieſer Veranſtaltung iſt auch die Frage des jugendlichen Kriminellen wieder in den Vordergrund des Intereſſes gerückt, eine Frage von außerordentlicher Bedeutung auf die ich bereits in meiner Abhandlung über Menſchentum und Verbrechen in Nr. 290 dieſer Zeitung hingewieſen habe. Ich habe dort dar⸗ gelegt, daß unter den Verbrechensurſachen Abſtammung und Er⸗ ziehung die wichtigſten ſind. Der Keim zum Verbrechen iſt alſo meiſt ſchon in das Kind gelegt. Wie aber mangelnde oder ſchlechte Erziehung urſächlich für das Verbrechen ſind, ſo wirkt anderſeits eine gute Erziehung auch vorbeugend und vorbeugen iſt wie in der Heiltunde, ſo auch in der Verbrechensbekämpfund beſſer als ab⸗ wehren. Dabei aber iſt wieder das kindliche Alter das geeignetſte, denn in der Jugend muß ſich die Erziehung auswirken, da iſt die Zeit, ſoziale Verhaltungsweiſen überzuleiten. Dieſelben Gründe aber, die das Kind leichter erziehbar machen wie den Erwachſenen/ nämlich ſeine größere Empfänglichkeit, Leitbarkeit, Beeinflußbarkeit, Suggeſtioilität, laſſen es auch kriminel! am gefährdeſten erſcheinen. Den die Suggeſtion, die ich früher nur geſtreift, ſpielt auch als Verbrechensurſache eine nicht geringe Rolle. Das Verbrechen iſt mit einem Bazillus vergleichbar, der eine Erkrankung am Volks⸗ körper hervorruft, und die wie eine anſteckende Krankheit übertrag⸗ bar iſt, allerdings nicht körperlich wie jene, ſondern ſeeliſch, pſychiſch, auf dem Wege über die ſuggeſtive Kraft des ſchlechten Beiſpiels und der Beeinfluſſung zum Böſen zur Nachahmung. Noch größere Wichtigkeit gewinnen alle dieſe Dinge, wenn man die Zahlen der Reichstriminalitätsſtatiſtik betrachtet. Die Zunahme aller Verurteilten betrug in den Jahren 1882 bis 1904 59,9 Proz., die der Erwachſenen 59,6 Proz., die der Jugendlichen 6 2,8 Proz. Dabei iſt die Zahl der ſtrafmündigen Jugendlichen nicht ſo geſtiegen wie die entſprechende Zahl der Erwachſenen. In der Folgezeit, ins⸗ beſondere den Kriegsjahren, haben ſich die Verhältniſſe noch mehr zu Ungunſten der jugendlichen Rachtsbrecher verſchoben. 1914 betrug ihre Zahl etwas über 54 000, 1916 bereits faſt 81 000. Die Dieb⸗ ſtähle Jugendlicher ſind in dieſen beiden Jahren von 24710 auf 48 950, alſo aaf faſt das Doppelte, geſtiegen. Auch früher war die große Beteiligung Jugendlicher an Diebſtählen, beſonders den ſchweren, aufgefallen. In den Jahren 1882 bis 1896 betrug die Zahl der erwachſenen Diebe auf je 100 00 der ſtrafmündigen Be⸗ völkerung 162 bis 242, die der Jugendlichen ſchwankte zwiſchen 216 und 3421! Bedenklich iſt auch die große Beteiligung der Jugend an den Sexualdelikten. Nach der gleichen Außſtellung ſchwanken die Zahlen der Erwachſenen zwiſchen 8 und 12, die der Jugendlichen zwiſchen 10 und 16! Und wenn man nun erſt die einzelnen Fälle von Verbrechen Jugendlicher überblickt, ſo findet man faſt keine Scheußlichkeit, die nicht erdacht, keine Untat, die nicht begangen worden wäre. Rechthaberei und Gewalt, Niedertracht und Bosheit, Lüge und Liſt machen ſich geltend. Haarſträubende Tierquälereien, Sachbeſchädigungen und falſche Anſchuldigungen beſchäftigten ſchon die Gerichte. Ein Vierzehnjähcriger ermordet einen 6jährigen Spiel⸗ kameraden, indem er ihm unter Waſſer den Kopf mehrmals auf einen Stein ſtößt. Ein 13jähriger legt ſich tagelang auf die Lauer und verübt mit einem Jagdgewehr einen Raubmord. Eine 15jährige Tochter aus gut bürgerlichem Hauſe erfindet ein ganzes Syſtem von, Gaunereien und Fälſchungen, um den Nachlaß einer verſtorbenen Bekannten zu verſilbern. Ein 10jähriger ſtiehlt, um Geld für un⸗ züchtige Zwecke zu erhalten. Eine 13jährige lockt Männer an und begeht an ihnen Erpreſſungen. Eine 15jährige iſt längere Zeit der Schrecken einer kleinen Stadt durch raffinierte Einbrüche. Schul⸗ mädchen ſchreiben anonyme Anzeigen gegen Lehrer wegen erdich⸗ teter unſittlicher Angriffe. Durchſtreift man mit den Augen des eingeroeihten Kriminaliſten die Straßen der Großſtadt, ſo ſieht man, daß Tauſende ünd Abertauſende halbwüchſige Mädchen und Burſchen einem unſittlichen Gewerbe nachgehen. Rehmen wir dieſe letzte Gruppe, bei denen zu ſehr ſoziale Momente mitſpielen, auch aus, ſo muß doch jeden bei der Betrach⸗ tung dieſer Zahlen un Fälle ein hanges Gefühl um die Zukuntf unſeres Geſchlechtes beſchleichen, das die Frage hervorlockt: Iſt unſere Jugend ſo verderbt, daß man an ihr verzweifeln müßte oder iſt irgendwo ein Lichtblick in dieſem Dunkel? Es ſind die Ergebniſſe, die die Erforſchung der Entwicklung der menſchlichen Raſſe und des ein⸗ zelnen Menſchen, der Phylogenie und Ontogenie gezeitigt haben und die in Verbindung mit den Erkenntniſſen der Seelenforſchung, der Pfſychologie, Antwort geben und zugleich den Weg weiſen, der aus dieſem Dunkel heraus und aufwärts führt: Jede menſchliche Lebensäußerung, jede gute wie böſe Tat hat einen gedanklichen Vorgang, ein ſeeliſches Werden zur Vorausſetzung. Sitz dieſer Vor⸗ gänge iſt das Gehirn, deſſen Entwicklung im Normalfalle erſt mit dem 21. Lebensjahre vollendet iſt. Dieſe Entwicklung braucht aber mit der körperlichen abſolut nicht Schritt zu halten und tut es auch in pielen Fällen nicht, und ebenſo entwickeln ſich die einzelnen pfychiſchen Beſtandteile, die die Motive abgeben, die wieder zu Ent⸗ ſchlüſſen und Taten führen oder zu Hemmungen befähigen, nicht gleichseitig und konfſorm. So kann Körper und Intellekt entwickelt, die Moral dagegen noch recht unentwickelt ſein und umgekehrt Hochſtehende Intelligenz bei unentwickelten ethiſchen Anſchauungen finden ſich ſogar noch weit über das jugendliche Alter hinaus. Ins⸗ beſondere rechtliche Begriffe und Verhaltungsweiſen, wie hinfichtlich des Eigentums, entwickeln ſich erſt almählich. Der ungariſche Jugendrichter und Kriminalpädagoge Kärman hat in ſeinem beachtenswerten Buche über die Diebſtähle der Kinder die Theſe vertreten, daß das Kind in ſeiner(ontogenetiſchen) Ent⸗ wicklung die(phylogenetiſche) Entwicklung(der Raſſe) relapituliere, und hat dies folgendermaßen begründet: Die Entwicklungsgeſchichte des Menſchengeſchlechtes(Stammesgeſchichte⸗Phylogenie) zeigt, daß ſich rechtliche Beg wie Eigentum erſt verhältnismäßig ſpät ent⸗ wickelt haben. Der Urmenſch, der kaum in Fühlung mit dem Nächſten kam, hatte keinen Anlaß, zwiſchen Mein und Dein zu unter⸗ ſcheiden. Was ihn umgab, konnte er ungehindert für ſich nehmen. Niemand hinderte ihn, ſeinem Selbſterhaltungs⸗ und Nahrungskrieb Genſige zu tun. Auch der Zuſammenſchluß zu Stämmen brachte noch kein Eigentum des Einzelnen, ſondern nur der Geſamtheit mit Nutzungsrechten der Einzelnen. Von da bis zu unſerem Eigentums⸗ begriff iſt dann noch ein weiter Weg, den diejenigen am erfolg⸗ en beſtanden, die den Selbſterhaltungstrieb am beſten be⸗ tätigten, denſelben Trieb, der weiterhin bei komplizierteren ſozialen Beziehungen ſich entartet zum Diebſtahl entwickelt hat. Karman folgert dann weiter: Da das Kind im embryonalen Zuſta ruch im Körperbau(z. B. dem Herzen) verſchiedene Ent⸗ ö hmacht, die nach der Annahme der Viologie auch die menſchliche Raſſe durchgemacht hat, iſt es naheliegend, daß das Kind auch in ſeiner pfychiſchen Entwicklung die gleichen Stadien durchläuft, ſo da das Verb n des Kindes kein Zeichen ſittlicher Verderbnis zu ſein braucht, ſondern ſehr wohl nur eine dem Stand ſeiner geiſtigen Entwicklung angepaßte Verhaltungsweiſe. Mag man den Standpunkt Karmans teilen oder nicht, ſo viel können wir zum Glück als ſicher annehmen, daß ein himmelweiter Unterſchied iſt zwiſchen dem kindlichen Kriminellen und dem er⸗ wachſenen Gewohnheitsverbrecher, der ſich bewußt eine aſoziale Verhaltungsweiſe geſchaffen hat und daß von einer jugendlichen verbrecheriſchen Veranlagung nur inſoweit geſprochen werden kann, als von dem jeweiligen Entwicklungsſtand eine richtige Einſtellung zur ſozialen Umwelt und Wertung der eigenen Handlung erwartet werden kann. Die erſten Lebensäußerungen des Kindes ent⸗ ſpringen ſeinen Naturtrieben(Inſtinkten), dem Nahrungstrieb, zu dem ſich der Manipulationstrieb geſellt. Eine höhere ſittliche Ent⸗ wicklung fängt erſt mit dem Erwachen altruiſtiſcher Regungen, Gefühlen der Nächſtenliebe, an, ſich zu vollenden. Dieſe ſetzt aber in der Regel erſt in den Pubertätsjahren ein. Bis dahin iſt ein langer Weg ſteter Entwicklung, unterbrochen durch Zeiten ruck⸗ artiger Entwicklung, wo alle Gefühle durcheinandergewirbelt werden, den Entwicklungskriſen, wie wir ſie in den Flegel⸗ und Pubertätsjahren erleben. Auf dieſem Wege das Kind zu führen und ſein Triebleben allmählich ins Gleichgewicht mit ſeiner ſozialen Umwelt zu bringen, das iſt Erziehung. Man geht nicht fehl, wenn man ihr in poſitiner und negativer Hinſicht den erſten Platz in der Kriminalität der Jugendlichen einräumt. Daß insbeſonders die gegenwärtige Nachkriegskriſe in der jugendlichen Kriminalität auf das engſte mit Erziehungsmängeln zuſammenhängt, bedarf kaum einer Hervorhebung. Sie wird mit fortſchreitender Geſundung unſeres Volkslebens überſtanden werden. Wie ein Kind zu erziehen iſt? Es iſt ſchwer für den, dem eines fehlt und dem ſie deshalb auch trotz aller pädago⸗ giſcher Kenntniſſe nicht gelingen wird, und leicht für den, der das eine beſitzt: Die wahre, verſtändige Liebe zu dem Kinde, die ſich hütet, in Verzärtelung und Verwöhnung, in Verziehung und Uebererziehung auszuarten, die zwiſchen Strenge und Milde die Mitte hält, die ſtrafen kann und objektiv genug läßt, die Seele des Kindes zu erforſchen. Verzärtelung, Uebererziehung und Ver⸗ prügelung ſind der Untererziehung gleichwertig. Wer kennt nicht Kinder, die durch ſolche Uebererziehung und Verwöhnung auf Ab⸗ wege gerieten? Haben die wahre Liebe genoſſen? Als Beiſpiel vom Gegenteil wurde im letzten Seminar über kindliche Kriminali⸗ tät und Verwahrloſung an der Handelshochſchule von Dr. Moſes und mir ein Junge vorgeſtellt, der von ſeinem Vater in unmenſch⸗ licher Weiſe durch Prügel„erzogen“ worden war und darum aus dem Fenſter ſprang. Im Kinderheim iſt man voll Lob über den Jungen. Ihm hat wohl zum erſten Mal aus dem Herzen der Fürſorgeſchweſter die Liebe gelacht. Wo iſt Heilung? Fragt Ch. M. Maſon in ihrer„Erziehung im Hauſe“, und gibt darauf die Antwort: Geſtattet dem Kinde freien Eintritt in das Reich des Scheins, laßt es reichlich und freudig darin leben! Je phantaſie⸗ voller jedoch ein Kind iſt, deſto weſentlicher iſt es, die Schranken des Reichs des Scheins klar feſtzuſtellen und in allem, was die engere Welt betrifft, in der die Erwachſenen leben, auf genauer Wahrhaftigkeit zu beſtehen.“ Wem kommt bei dieſen Worten nicht die Geſtalt des nordiſchen Dichters Peer Gynt in die Erinnerung? Der Vater, von Groß⸗ mannsſucht befallen, iſt zum Verſchwender und Trinker geworden. Die Mutter, zu ſchwach für den Kampf mit dem Mann und dem Daſein, iſt aus dem Leben gef das Reich des Scheins, ichtet in ... ͤ ͤ der Märchen, der Luftſchlöſſer und hat den kleinen Peer genommen, ohne ihm den Sinn für die Realitäten des Leben vermitteln. So ſteht dann Peer Gynt mit den Füßen auf tten Erde, mit der Naſe über den Wolken. Seinen ſtarken Juſten (Kampf mit dem Krummen) preisgegeben, geht er Hemmungen Widerſtänden aus dem Weg: Hin und zurück, s iſt derſelbe Weg Hinaus und hinein, s iſt derſelbe Steg. Die Zeit vergeht und der Bach verdorrt. Geh' drum rum, ſpricht der Krumme! Wahr Worki Das iſt ſeine Lebensweisheit. Dabei ſinkt er tiefer und tieſet das Reich niederer Begierden des Dovrealten und weiter und pe weg von Solvejg, ſeinem beſſeren Selbſt. Dabei wähnt er ſelbſt treu, glaubt ſeinem berechtigten Individualismus gema ich leben, und muß erſt am Ende ſeiner Tage erfahren, daß er N 1 ſich ſelbſt treu, ſondern ſich ſelbſt genug geweſen iſt, daß trotz altruiſtiſcher Veranlagung ein kraſſer Egoiſt war. Dieſe ſpdie Erkenntnis zwingt ihn zur Umkehr, erpreßt ihm aber auch 10 Klage:„Doch wenn man nie erfährt, was der Meiſter von eine gewollt?“— Die Antwert des Knopfaießers lautet:„Das Du ahnen!“ Auch den Dichter hat dieſes böſe Muß„ befriedigt, er läßt dem Sünder verzeihen, weil er„im Muttergem ſein Leben lang war urd darin wurzelte“. Er wurde ſo, wie 5 erzogen war. Sorgen wir dafür, daß unſerer Jugend dieſ Ihnenmüſſen erſpart bleikt durch Erziehung und, wo es no tut, durch Fürſorge. 45 itet e Eine verſchärfte Ausweis“enkrolle wird in den lekken Tagen an der Rheinbrücke, wie an den Grenzbahnhöfen im beſetzten Gebi vorgenommen. Dringend iſt anzuraten. nicht ohne Ausweis in beſetzte Gebiet zu gehen. P. zugdiebſtähle. In den letzten Tagen wurden. wie der„Kacle, Zta.“ von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird. wieder auf verſchte, denen badiſchen Strecken Reiſenden in den Schnellzügen aus än teln uſw. Brieftaſchen mit teilmeiſe erheblichem Inhalt an bare Gelde von unbekannten Taſchendieben geſtoblen. Es ſcheint wiede eine intervationale Geſellſchaft von D⸗Juadieben am Werke zu Alſo Vorſicht! ftohlenlagerbrand. Infolge Sel“ ſtentzündung ſind in einem Kohlenlager in der Holländerſtraße in Rheinau etwa 2000 Tonnen Stückkohlen zum Teil in Brand geraten. Die geſtern aben um 10,33 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr war bis Redaktions“ ſchluß noch mit den Ablöſchungsarbeiten beſchäftigt. Der Schaden iſt bedeutend. * Preistreiberel. Wegen Leiſtungswuchers gelangten An⸗ zeige: 1. Ein Schreinermeiſter aus Heppenheim, weil er für 2 An. fertigen eines Schrankes einen Betrag forderte, in dem ein über mäßiger Gewinn enthalten iſt. 2. Ein Ofenſetzer von hier, der fü das Ausmauern zweier Oeſen und Einſetzen eines neuen Noſtes den Betrag von 45 Mark verlangte, obwohl nur ein ſolcher vo⸗ höchſtens 20—25 Mark in Frage kommen dürfte. Freiwillig aus dem Leben gefhieden iſt heute früh in der Unteren Riedſtraße die 64. Jahre alte Witwe eines Fobrikarbelter? Die Lebensmüde hat ſich durch das Fenſter ihrer im 3. Stock legenen Wohnung auf den Gehweg geſtürzt und war ſofort 101. Ein unheilbares Leiden ſoll die Urſache der Tat ſein. *Juſammenſtoß. Geſtern vormittag ſtießen an der Ecke Bis⸗ marckſtraße und. 3 und 4 ein Perſonenkraftwagen mit einer 36 Jahre alten Radfahrerin zuſammen, ſodaß letztere zu Boden f ohne ſich dabei zu verletzen. Das Fahrrad wurde ſtart beſchädigt Die Schuld trifft den Lenkex des Kraftwagens, da er die nött Vorſicht außer Acht ließ. * Feſtgenommen wurden 18 Perſonen wegen verſchledener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Schloſſer und eine Kontarle wegen Vergehens gegen§ 218, ein Küfer wegen Vergehens gegen da⸗ Republikſchutzgeſetz und 5 Perſonen wegen Bettels. Schaukaſtendiebſtahl. Am 23. Nov,, früh.40 Uhr, wurde in der Schwetzingerſtraße aus einem Schaukaſten 40 Paar Herren, Damen⸗ und Kinderhandſchuhe aus ſchwarzer, grauer, weißer un! roter Wolle, ſowie einige Grimmerhandſchuhe entwendet. — Bei Neigung zu Feltanſaß ſollten Sie eine Zehrkur vornehmen. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 20 Gramm Toluba⸗Kerne 31 kaufen, die wirkſame, völlig unſchädli he, Stoffe enthalten. Em. 80/% — Selbst bei geringem Einkommen dürfen Sie niemals ihre Gesundheit vernachlässigen. Dazu gehört vor allem eine sinngemässe Hautpflege mit einer guten, teinen Seile. Verlangen Sie unsere Blumenseife mi dem„bfeildteieck“, Sie ist gut und büllg aus den besten 92 Rohstoffen gemacht und trei von schäduichen Bestandteilen Man meike sich dlie Marke „Pfeildreileck“. Hersteller: August Jacobi.-., Darmstadi Seifenfabrik, gegr. 1836. Zu beziehen duch alle einschlägigen Geschüfte. Moen verlange kostenlose Proben. Emil⸗ — Mehr Kino-Kritik Von Dr. G. F. Harklaub Leiter der ſtädtiſchen Kunſthalle in Mannheim Unterſuchen wir das Verhalten der verſchiedenen ſozialen Schich⸗ ten und Bildunasaruppen unſeres Volkes zu den Fraaen des Kinos, ſo laſſen ſich etwba vier verſchiedene Grundeinſtellungen unterſchei⸗ den. Zue rſt die Einſtellung der aroßen Kinobeſuchermaſſe. wir können ſie auch die„naive“ nennen. Freilich hat das Wort „naip“ dabei nicht jenen edlen Klang. der mit den Zeiten frühen Schöpfertums und urkräftigen Genießens verbunden iſt. Er bedeutet Kur die blinde und völlia kritikloſe Art des Aufnehmens. die allein durch den Hunger nach einer ſpannenden Unterhaltung und Ablen⸗ kung, nach Senſationen jeder Sorte bedinat iſt. Dennoch dürfen wir dieſen naiven Kinohunger nicht hochmütia ſanorieren. denn er ſtellt eine ökonomiſche und ſozialpſychiſche Tatſache von ungeheurer Größe dar, eine Tatſache, die man bedauern mag., aber mit der unbedingt gerechnet werden muß. Dieſem breiten geiſtigen Mittelſtand der Kinobeſaher gegenüber ſteht die zahlenmäßia aarnicht geringe Schar derjenigen, die das Kino, wie es auch immer ſei. arundſätzlichablehnen, ja mit einer äußerſten Verachtung, mit Ekel auf alles antworten. was mit Kino⸗ dingen zuſammenbänat. Es ſind das Menſchen meiſt der älteren Ge⸗ neration von auter büraerlich⸗klaſſiſcher Bildung. Menſchen, die viel⸗ leicht einmal in ihrem Leben ein miſerables Kinoſtück geſehen haben und ſeither mit ihrem Vernichtypasurteil endaültig fertig ſind. Eine Unteroruype mao vielleicht den belehrenden Film oder den reinen„Trickfilm“ zulaſſen und aus dieſen Kreiſen gehen alle jene wohlgemeinten, wenn auch ziemlich fruchtloſen Verſuche hervor. die aus dem Kinotbeater alle dramatiſchen und novelliſtiſchen Stoffe ent⸗ fernen möchten und ſtatt deſſen ihre harmloſen belehrenden Bild⸗ reihen ſetzen möchten. Endlich aibt es noch eine vierke Möglichkeit der Beurtei⸗ kung des Kinos und zu der nur kleinen Gruppe. die ſie vertritt, möchte ich mich ſelber zählen. Es ſind dieſenigen, die trotz ſchärfſter kritiicher Erkenntnis dennoch an das Kino und ſeine Entwicklunas⸗ möglichkeiten alauben. Die daran alauben wollen ſchon darum, weil der Gedanke entſetzlich wäre. das ſolche Rieſenmaſſen der zivili⸗ ſierten Menſchheit dauernd einem Genuſſe buldigen. der keinerlei Veredlungsmöglichkeit in ſich birat. Zu einem ſolchen kritilchen Kinoalauben gehört viel Entfagung. ja eine gewiſſe Aufopferung. Es gebört dazu. daß man zahlloſe Enttäuſchungen auf ſich nimmt,. daß man ein Kino faſt in der ſicheren Gewißheit aufſucht, viel Falales. Geſchmackloſes, ia Unerträg⸗ liches zu erleben. Aber der echte Kinoaläubige nimmt dieſes alles auf ſich, weil hie und da in einem Kinoſtück Auagenblicke ſind. die das Auge des Kenners derartia bealücken, ſein künſtleriſches Ge⸗ 1 fühl in ſo mächtige Schwingungen verſetzen, daß er um ihretwillen das Uebermaß an Mittelmäßigem, ja an Widerwärtigem mit in Kauf nimmt. Und geht er zwanziamal in das Kinotheater, ſo wird er viel⸗ leicht aucheinmal ein Kinoſtück erleben, in dem ſich ſolche Augen⸗ blicke mehren, ja treckenweiſe häufen. Solche Eindrücke ſucht er. an ihnen gewinnt er eine Vorahnuna und ein halbzufälliges Beiſpiel deſſen, was bei richtiger künſileriſcher Erkenntnis und Anwendung 15 verfüabaren Mittel einmal aus dem Kino gemacht werden önnte.— 2 Der tritiſche Kinogläubige gehört nicht zu den Anhängern jener Gruppe, die den Spielfilm am liebſten ganz durch den Lehrfilm verdrängen möchten. Er weiß, daß dieſes ausſichtslos wäre; denn er kennt die gewaltige Macht der echten Kinoinſtinkte, die unerhörte Schauluſt, den Erlebnishunger als mächtige Triebtatſache groß⸗ ſtädtiſcher Maſſe. Unmöglich, dieſen Triev mit einer Nahrung ab⸗ finden zu wollen, nach der er nicht begehrt. Möglich dagegen, wenn abzulenken. Julius Bab hat gewiß recht, wenn er den geiſtigen Zuſtand des heutigen Kinomaſſenpublikums vergleicht mit der Ver⸗ faſſung der Durchſchnittsbeſucher des Theaters zu Shakeſpeares Zeiten. Standen die Hörer von Schauerdramen von der Art des „Titus Andronicus“ höher als die Kinohungrigen von heute? Ge⸗ wiß war die„Naivität“ jener erſteren bei aller Roheit doch reicher, trächtiger an Keimen und Möglichkeiten. Der Begriff der Volks⸗ tümlichkeit war damals nicht großſtädtiſch vergiftet und banaliſiert. Dennoch trifft Babs Parallele im Ganzen und Großen zu. Und wie ſich das Theaterpublikum in den letzin Jahrhunderten— jedenfalls in gewiſſen Schichten unendlich veredelt hat, ſo muß man auch an eine innere Reinigung der Maſſeninſtinkte des Kinos glauben,— will man nicht einen Rieſenteil der zioiliſterten Erdbewohner überhaupt endgültig verloren geben für die Sache des Guten und Geiſtigen. Es gehört einige Kraft, ein gewiſſer Entſchluß zu ſolchem Glau⸗ ben. Was iſt zu tun, um ihn der Erfüllung auch nur einen erſten kleinen Schritt näher zu bringen? Theorie in künſt⸗ leriſchen Dingen iſt gewiß in ihrer Macht nicht zu überſchätzen. Aber in beſtimmten Entwicklungsſtadien ſcheint die reinigende Kraft theoretiſch äſthetiſcher Ueberlegungen doch nicht gering. Was uns heute nottut, iſt ein Leſſing des Films: eine ſcharfe und klare Lehre von den Möglichkeiten und Grenzen, von dem beſonderen, völlig eigenartigen, aus Zweck, Material und Technik bedingten Stil der Filmdichtung und Filmdarſtellung. Anſätze zu einer ſolchen Theorie ſind gemacht worden, aber ſie genügen nicht. Sie ſind vor allem nicht an die eigentlichen Maſſen herangebracht worden; auch jene Schicht der prinzipiellen Verneiner alles Filmweſens, jene gebildeten, klaſſiſch geſtimmten Vertreter des guten Geſchmacks ſind nicht von ihr erfaßt worden, die mit ihren edleren Anſprüchen doch unbedingt das Kinopublikum durchſetzen müßten, um es in ſeinem Geſchmack langſam zu verbeſſern. Es wäre nötig, mit allen Mitteln, vor allem durch Gegenüberſtllung des kinomäßig Guten um Schlechten, durch Beiſpiele und Gegenbeiſpiele die Kinobejaher un Kinoverneiner zur Erkenntnis deſſen zu befähigen, was eigentlich Stil der Kinodichtung und Kinodarſtellung gehört. Schon in den Schulen, auch in den Unperſitäten, und ſonſtigen Lehranſtalten müßte praktiſche Kinoäſthelik, dhene ſche Kinoerziehung dupch Vortrag mit Beiſpiel und Gegenbeiſn betrieben werden. Einfache klare Lehrbücher müßten jeden ieher mit den ſtiliſtiſchen Möglichkeiten und Grenzen, mit den 5 reg und den Aufgaben der Kinoderſtellung vertraut machen un ihn inſtandſetzen, dieſes Wiſſen weiterzugeben. Dazu gehört freilich nicht nur eine Empfänglichkeit für kinogemäße Schauſpielkunſt, richtige Kompoſition und Erfindung einer kinogemäßen Handlun ſondern vor allen Dingen eine ſehr geſteigerte künſtleriſche Augen empfindlichkeit. Bei manchem Kinoregiſſeur von heute iſt dieſe Empfindlichkeit vorhanden und mit ſtarker Produktivität verbunden, aber die Verhältniſſe zwingen ihn, ſein beſſeres Wiſſen nur me in kleinen Doſen zur Anwendung zu bringen. Die Erziehung auf Grund einer einigermaßen geſicherten Theorie hat beim Publikum anzufangen. Von ſelbſt werden dann auch mit den erhöhten Anſprüchen langſam die allzu perde ble⸗ Erſcheinungen der Filmdichtung, Filmregie und Fülmſchauſpieltunß verſchwinden. Die materiellen und menſchlichen Rieſenmittel, d dem Kino heute zur Verfügung ſtehen, wie keinem anderen niedere 1 oder höheren Unterhaltungsweſen, werden dann von ſelbſt zu einer beſſeren Ausnützung gelangen. Was uns vor allem nottut, iſt eine wirklich ſcharfe, mnerpitne konze gionsloſe Kinokritik in den Fachzeitungen und in 15 Tagespreſſe Inhaltsangaden mir vorſichlig andeuenden Lob un Tadel, alles vom Standpunkt eines„beſſeren“ Kin p wlikums 4 7 genügen ganz und gar nicht. Beginnt die Kinokritik ſich nicht 7 mählich auf ihre außerordentlichen Aufgaben zu beſinnen und diefe rücſichtslos zu verſechten— ungeachtet aller Schwierigk⸗ ten, die dem entgegenſtehen mögen— ſo wird es bald kein Halten mehr geben. Ein ungebildeter Kinopöbel wird den Geſchmack diktieren, die echten kritiſchen Kinogläubigen werden reſignieren, wenn ſie ſehen, daß der Film, ſtatt ſich zu ſeiner höheren künſtleriſchen Be rufung hinauf zu entwickeln, ſchon ſetzt in ſeinen Früh. und An⸗ fangszeiten endgültig degeneriert. Es iſt die höchſte Zeit! D letzten Jahre haben uns jedenfalls innerhalb Deutſchland im Fiun weſen nicht voran, ſondern außerordentlich zurückgebracht. Es i nicht unſere Aufgabe, die wirtſchaftlichen Gründe dafür zu unter⸗ ſuchen. Sie dürfen auch nicht als zwingend anerkannt werden. einzige Notwendige iſt, daß aus der Maſſe des Kine? publikums ſelbſt die Forderung nach Veredlung des Jim, weſens laut wirs und ihren wirtſchaftlichen Druck ausübt. Dazu kann uns, wie die Dinge heute liegen, vor allem eines verh, fend die Erziehung der Moſſen durch die Filmkritik 7 32227 27 N — 1aNn r r Jreitag, den 28. November 1924 ——— FTTT0T0T0T0T0TbT0T0T0T0TVTbTbTVTbT———— KNeue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗ und Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 554/55 Allerorten im auf, die entweder einladen. J 2H8SSFFFFFCFCCCGCCCTCCCcccCcccccccccccc — — untergebrachten Wanderlager Kein Teil der Wohnungseinrichtung ist so sehr Gegenstand des Vertrauens, wie der orlentalische Teppich. Wir raten deshalb, solche Teppiche nur bei zu kaufen, weil diese mit ihrem Rufe für Wert, Echtheit und angemessene Preisstellung dauernde Gewähr leisten. 9l scller Lenpich. I. Möbelstoffandler,.. Reiche tauchen jetzt land- oder stadtfremde Teppichhausierer bemittelte Bürger aufsuchen oder durch Zeitungsanzeigen zum Besuch ſhrer in einem Hotel auf kurze Zelt Orientalischer Teppiche Alfbekannfen ansässigen Firmen Nar Aclam Gontardplatz 1: Felefon 8891 Spezialgeschäft 9374 15 NHaus- u. 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Nt. 55/88 Jahlen, die Du nicht ahnſt! chtsſtunde einſt dadurch um es einen weſentlichen Zug belebte, Er ſoll ſu plötzlich in den Sinn ka-n, gen Griechenland zu zie 29 1 Oin ziehen. aüriich oidtertel Millionen Soldaten mitgenommen haben; ah enangabe ich alatrer Schwindel, wie Du überhaupt dieſen alten ahlen 55 5 ftewene gegenüberſtehen kannſt. Ja, die großen urchſchau ſeu haſt gewiß ſchon längſt ihren trügeriſchen Sinn tabilifatig ſeit der Zeit, als Du die nach unzen noch durch keine al haſt beſhränkten Millſorden in der Weſtentaſche herum⸗ ben daß ſeitdem die Nullen die größte Rache dafür genommen dber für deman ſie auf der einen Seite für ſo viel, auf der anderen die kein Sct. nichts hältl Aber es gibt auch Zahlen und Größen, ebatten ſind, die bloßer Wahn erzeugte, die, wenn auch lrtlichkei Dauer nach Taſios Wort, ſo doch eine ſehr ſtarke ulr ung 10 ſizen, und deren Haupteigenſchaft darin beſteht, daß 5 de eigentlichen Ausmaße gar nicht klar machen. n Bewels hälſt Ddu hler in der Hand. N 8 ere laß Dir einmal von der Hausfrau ein paar Kaffeebohnen 0 0, Ve 6N 5 lleicht erinnerſt Du Dich noch an den alten 75 der die ſedu zaneſt dabei verſichern daß Du ſie vollzähllg und in Af de 9 dökend wieder zurückliefern wirſt. Schütte Dir welche du wirſt and und verſuche ſie, mit einem einzigen Blick zu zählen. 5 en erſteunt ſein über de Spanne zreiſ hen der im Moment ohnen 5 der wirklichen Anzahl. Und nun, nachdem Du die blatt. G¹ ſpra hgemäaß rückerſtattet haſt, blick her auf dies Zeitungs⸗ Feeerelt Du wohl, daß hier auf dieſer Seite allein vier⸗ iFigtauſendfünfhundert Buchſtaben Platz 95 wenn dieſe ganze Zeitung überall gleichmäßig bedruckt r Buchſtaben nahezu zwei Millionen beherbergen 0 ach es einfach ſo wie mit den Kaffeebohnen, und Du wirſt Lr an Buchſtabenquantitäten Du gerade vor Dir haſt. umſſchen der einſtigen allzuinnigen Vertrautheit mit ſolchen aſtro⸗ den, 955 Aiffern kann es doch faſt ein wenig„ſchwindlig“ erſchei⸗ 5 für nb Uebeſeh feer Tat nach efahr 0 Rau⸗ flli opfzeilen und Ueberſchriften noch ungefähr anderthalb bner Buchſtaben in die Welt hinausträgt. aaggen ſind nun alles Ouant:täten, gewiß. Und der Satz vom Um⸗ mißbrau r Quantitäten in die Qualität will hierbei dur haus nicht werden. Aber, wenn Du, in dieſen Quantitätsangaben ſale 0 90— Willen zur Oualität herausſpürſt, rechtfertigſt Du in zu verwef 10 Nutz und Frommen noch ein wenig bei dieſen Zif⸗ en. vlcht 55 der„Schwere“ des hier Gebotenen mag Dir das Ge⸗ Seite 24 Kil Schriftmaterials dienen, das für eine einzige amilie ilogramm beträgt, jeſt ſoviel wie Du für eine fünfköpfige unfunddr. zeiner Woche an Kartoffeln brauchſt. Hierbei ſind ſämtliche eraug reißig Kartoffelgerichte des vom Badiſ hen Frauenverein pfſelkiekgebenen Kochbuches mit berückſichtigt, einſchließlich des Kar⸗ jhürſchkuchens, von dem mir meine Frau verſprochen hat, daß nie mehr in meiner Gegenwart arrangieren wird.— und heine Zeitung weiß ganz genau, was im Volksmund für Worte etenner gang und gäbe ſind: was ſie ſelbſt betrifft, iſt ihr nicht 8 nt und ſie iſt ſelbſt nicht ſo engherzig, an der Urwüchſigleit uml cchlägigen Redensarten Anſtoß zu nehmen Wenn Du alſo Ausga wiſſen willſt, was man alles mit dem Quantum der für dieſe eme d verwendeten Jarbe anſchmieren kannſt, ſo will ich Dir nenen. Die 250 Kilogramm Farbe, die dazu gebraucht wur⸗ Hauh eichen vollkommen hin, wenigſtens dem Gebrauch nach, 12 erft mit der normalen Durchſchnittsoberfläche von 200 am dzu f anzuſtreichen. Siehſt Du, ſopiel braucht Deine Zei ung unem ingen, von denen all die kaum etwas wiſſen, die in irgend⸗ U Zuſammenhang davon reden wollen. nnd nun bitte ich Dich, Deinen Blick in die lieb⸗ Nähe ſchweifen Denke Dir, wenn man die Papierrollen, die für Her⸗ dnen Zeitung notwendig ſind, auflegen würde, ſo gäbe das Bis 8 zufer von über 200 Kilometer Länge und.26 Meter Breite. Flä ceniburg könnte man ſo einen weißen Teppich legen, der einen Fenbalt von 252 Quadratkilometer beſäße. er, Du haſt ganz recht, die Zeitung iſt nicht dazu da, etwas Zu 5 glbeten. und wenn dies der Fall wäre, hätte man ſie auch ſchon dings aus ſolidem Pergamentpapier hergeſtellt; ob ſie dann aller⸗ eine n Deiner Hand von der gewohnten Nachgiebigkeit bliebe, iſt deltuandere Frage. Beobachte Dich nur einmal, was ſich Deine Leſenge von Dir alles gefallen laſſen muß, von der außerhalb des duldig. liegenden Verwendung ganz abgeſehen. Wie Du das ge⸗ ill ge Ding knitterſt und legſt, falteſt und ausbreiteſt. Ja. das Papiesrtragen ſein; und es wäre nicht ſo gut möglich, wenn das Dein zmaterial ein anderes ſein müßte. Du darfſt auch nicht von Uebur, Zeitung verlangen, daß Dein Sohn darauf kalligraphiſche daß ſden gar noch mit der Feder anſtellen kann. Du weißt doch, Samen, eigentlich von Holz iſt. daß ihr Urſprung ſozuſagen im Herſtentorn der Weißtanne legt die Stämme aber, die für die bedeglung des Papiers dieſer Ausgabe abgeholzt werden mußten, wird en einen Raum etwa in der Größe des Friedrichsplatzes; das lehi ſich vor allem der gerne vorſtellen können, der auf dem und dn. ſtolzen Platz ehemals mit den Kameraden ſich hinter Buſch maße aum zu frohem Spiel vereinte. Und wie ſo unſere Flächen⸗ ru mit Nennung dieſes Namens kleiner geworden ſind, ſo 12000 bt, gar die Jahl der für die Herſtellung dieſer erforderlichen ſmmen le Papier auf das geringe Maß von ſechs Stunden zu⸗ mal Da wir aber gerade beim Friedricheplatz ſind, wollen wir ein⸗ dap pier die ganze Ausgabe dieſer Zeitung auseinander⸗ eln. Wir kaben ſa einen guten Maßſtab, den Waſſerturm, dae Wahrzeichen unſerer Stadt, die dem feuchten Element Leben und Wirkungskreis verdankt. Ueber ſeine Höhe ſcheinen die Mel⸗ nungen auseinander zu gehen In einem Buch fand ich, daß er über 50 Meter hoch ſei. Die Zahl 69 Meter Höhe ſoll dagegen authentiſch ſein. Nun, wir brauchen ſie nicht zu fürchten; denn dreihundert Meter iſt unſere Ausgabe, gefalzt und überein⸗ andergetürmt hoch, über viermal ſo hoch als der Turm mitſamt der ihn krönenden Amphitritengeſtalt. So ſind wir denn weit über dieſe hinaus bel unſerem Spazier⸗ gang durch die gewöhnlichen Dimenſionen angelangt. Wo aber die der alles zuſammenfaſſenden Arbeit beginnt müſſen wir Halt machen. Und wenn uns das Bwußtſein dabei nicht trügen ſollte. Dir, lieber Leſer, den dargebrachten Zeitungsgruß unter einen nicht immer gewohnten Geſichtspunkt gerückt zu haben, ſo wird gewiß dieſer kleine Ausflug ins Reich ſtiefmütterlich behandelter Zahlen nicht ganz unnütz geweſen ſein E. Veranſtaltungen Theaternachricht. Samstag, den 29. November, erfolgt nun im Nationaltheater die Urcufführung der Oper„Taifun“ von Theodor Szanto. Das Tertbuch iſt von Melchior Lengyel nach ſeinem gleichnamigen Schauſpiel als Oper bearbeitet. Die Ueber⸗ traguna ins Deutſche beſorgte Eugen Moh eſi. Die muſikaliſche Lei⸗ tung des Werkes hat Richart Lert, die ſzeniſche Richard Meyer⸗ Walden.— Montag, den 1. Dezember, findet der ruſſiſche Ein⸗ akterabend ſtatt.—„Golo und Genoveva“, Schauſpiel von Meler Müller, bearbeitet von Ado von Achenbach, gelangt unter der ſzeniſchen Leitung von Francesco Sioli am 12. Dezember im Nationalth:ater zur Uraufführung. Den Proſa⸗Entwurf der„Geno⸗ veva“ veröffentlichte der Dichter 1775 in der von ihm geleiteten Zeitſchrift„Die Schreibtafel“. GJubiläum der Hoch chule für Muſik. Wie bereits vor einigen Tagen im Inſeratenteil mitgeteilt, findet heute abend das Feſt⸗ konzert der ſtädt. ſubv. Hochſchule für Muſik in Mannheim anläßlich der 25jährigen Wiederkehr des Gründungstages im Friedrichspark ſtatt. Zur Aufführung gelangen Kompoſitionen von dem früheren Direktor der Anſtalt, Herrn Muſikdirektor Karl Zuſchneid, dem derzeitigen Direktor Herrn Mar Welker und dem Lehrer für Theorie, Bad. Muſikdirektor Herrn A. Wernike. Mitwirkende ſind Frl. Liſa Brechter, Maria Mathes, Herr Max Schöttl, Herr Otto Spamer, großer Chor aus Lehrern und Schülern der Anſtalt und dem geſamten Pfälziſchen Symphonieorcheſter, zuſammen etwa 300 Mitglieder. Konzert der Sängerluſt Mannheim. In dem am Sonntaa. den 30. November im Nibelungenſaal ſtattfindenden Konzert brinat der Verein außer ſieben Chören die erſte Mäynerchorſymubovie à capella„Sonnenſegen“ von Adolf Prümers zum Vortrag. Maada Spiegel vom Opernbaus Frankfurt a. M. bringt die Arie der Nezia aus der Oper„Oberon“ und mehrere Lieder von Joſef Marx zu Gehör. Kammerſänger Karl Erb aus München, brinat Arien aus„Barbier von Baadad“. Eugen Oneain. Arioſo aus Alexanders⸗ feſt und Atalanta ſowie in dem Männerchor„Nachthelle“ von Schu⸗ bert das Tenorſolo.(Siehe Anzeige). Luiſe Henber findet mit einem Wolf⸗Lieder⸗Abend, der heulfe Freitag abend im Harmonieſagl ſtattfindet. ein bemerkens⸗ wertes Intereſſe. Am Flügel wird Elſe Drieſcher begleiten. Die ruſſiſche Truppe im NMibelungenſaal. Der Sonntag Abend im Nibelungenſaal bringt ein Bild echt ruſſiſchen Volkstums. Unter Dr. Swerkoffs Leituna werden ſich in Nationaltracht nicht nur ein Balaleika⸗Orcheſter, ſondern auch ein paar berühmte ruſſiſche Männerchöre nach Art der„Donkoſaken“ hören laſſen, deren klanalich herrliche Darbietungen überall ſtürmiſchen Bei⸗ ſall auslöſen und ſich der Bewunderung auch aller fachmänniſchen Zuhörer erfreuen. Natürlich wird es auch an Volkstänzen nich feblen: Orlik wirkt mit!— Es ſei ſchon heute darauf hinoewieſen, daß die nächſte Sonntaosveranſtaltung nicht am Wahlſonntag. ſon⸗ dern erſt am 14. Dezember ſtattfindet. +. Graf Spees letzte Jahrt. Am 8. Dezember jährt ſich zum zehnten Male der Tag, an dem unſer Oſtaſiengeſchwader unter ſei⸗ nem ruhmbedeckten Führer, dem Grafen Spee, der brutalen Ueber⸗ macht der vereinigten feindlichen Flotte fern der Heimat an der Südſpitze Amerikas unterlag. Monatelang hatte das Geſchwader den Nachſtellungen der Verfolger getrotzt, ja ihnen ſogar in offener Seeſchlacht manche ſchwere Schlappe beigebkacht. Am 8. Dezember mußte es dem ſowohl an Schiffszahl wie Geſchützbeſtückung weit überlegenen Gegner erliegen. Graf Spee und ſeine beiden Söhne und viele wackere deutſche Seelerte folgten der ſtolzen jungen Kriegsflagge in die Tiefe des Ozeans. Iſt es da nicht Ehrenpflicht für alle deutſch Denkenden, in dieſen Tagen dieſer heldenhaften Schar zu gedenken? Aus dieſer Geſinnung heraus hatte die hieſige Bismarckjugend die Mannheimer Bevölkerung zu einer ſchlichten Gedächtnisfeier im Muſenſaale eingeladen. Ein weihevolles Orgelſpiel nach Motiven deutſcher Lieder, die die Fahrt des Kreuzergeſchwaders ſymboliſterten, leitete die Feier in würde⸗ voller Weiſe ein. Ein Jungmann ſprach einen packenden Prolog, indem er die Lüge von der Kriegsſchuld Deutſchlands geißelte. Den Höhepunkt des Abends bildete der Lichtbildervortrag des Fregatten⸗ kapitäns Pochhammer, des eerſten Offiziers der„Gneiſe⸗ nau“. In reich! bewegten und von heiliger Vaterlandsliebe durchfluteten Worten ſang er das Lied vom Grafen Spee und ſeiner Heldenſchar. Das Leben und Treiben auf dem Oſtaſienge⸗ e Kritik Von Dr. Fritz hammes Fbinden mas ſich faſt 15 Jahre— nur durch die Kriegsjahre daran lhäftiarrt.— kritiſch mit den Theater und der Literatup be⸗ blättec hat., geſchieht es eines Tages. daß man bei zuſälligem Nach⸗ gebnis d ſeinen älteren Arbeiten nachdenklich wird. Und als Er⸗ Abſicht dieſes Nachdenkens feſtſtellt. daß man bei beſter und ernſteſter einen auweilen einen Irrwea geaangen iſt, oder zum mindeſten ſtrebe abſeitioen Weg. Denn das Ziel. dem der Jugendliche zuzu⸗ tere n ſich verpflichtet fühlte, beſteht auch heute noch für den Gereif⸗ reenverrückt fort. Der Weg geht über Kenntnis und Kenntniſſe künſt. euntnis der ktreibenden Kräfte und der Abſichten im lennesr ſchen Schaffen der Zeit, auch wo ſie ſich erſt in Anfängen er⸗ After laſſen, und es geht um die Scheidung von Kunſt und Gren rkunſt, von Ernſt und Unernſt, um die Abſteckuna der Gebſen zwiſchen Gewachſenem und Gezüchtetem. zwiſchen ung nem und Geboratem. Und es geht um die Vermitt⸗ ff eſer Erkenntviſſe an weitere Kreiſe, damit dem künſtleriſchen derde u die nötige Peſonanz ermöolicht und der Boden aufqelockert Allen dem, neuer Wuchs Wurzel ſchlagen ſoll. ·1ll e Kritik, die nur oder vorwiegend um ihrer ſelbſt ben. un da iſt, wird dazu verdammt ſein. unfruchtbar zu blei⸗ brer zenm ibrer felbſt willen viczleicht wenicer ibres Intalte ale bezeich orm megen. iſt aber jene Kritik da. die ich als die„literatiſche“ Kurſtanen möchte. Ihr kommt es weniger auf das Obfekt(den nicht gedenſtand) als auf das Subſekt(den Schrelbenden) an. der Unarttwendigerweiſe ein„Subiekt“ ſein muß! Sowohl in ſener tücſich bei der ſich der Kritiker aleich dem reklamedurſtigen Reaiſſeur in je tslos vor das Kunſtwerk ſchiebt. dem er dienen ſoll. als auch ſchätztem verblaſenen Feuilletonismus, der einen unbeſcheiden über⸗ und 95 ganz verſönlichen Augenblickseindruck„impreſſioniſtiſch Aritits-Erlebnis“ ſeſtzubalten voraibt. herrſcht die„teratiſche diche vor. Ueberflüſſia zu ſagen. daß ſie in dieſen beiden Fällen die. nderes iſt als Mache. um durch vorlauten Subſektivismus Aritit rſörlichteit vorzutäuſchen. ohne die eine löffentliche) auch ertles iſt. Dieſer Art Kritik fehlt in den meiſten Fällen mrüngſie Sachlichteit. die beileibe nichk in lederne Philologen. und eichkeit ausarten darf. Aber Sachlichkeit und Ernſt. die Hohn nicht diet keinesweas ausſchließen müſſen immer ſpürbar ſein. ſoll lereis Leichtiakeit der Bebandlung Leichtfertiakeit Sple ⸗ blige und Spiel an der Außenfläche bleiben. Hierin er⸗ Namend einen Grund dafür, daß manche unſerer Kritiker von den 8 neuen weſenbaft dichteriſchen oder geiſti⸗ vm chöpfungen gegenüber völlia verſagen Billi⸗ aturaltsmus und Impreſſionismus. auch der gekünſtelten Neu · L romantik. die ſelbſt mehr Hülle als Inhalt gaben, konnten ſie genügen. Vor künſtleriſchen Erſcheinungen von weiterem und tieferem Vor⸗ dringen in die Bezirke des Geiſtigen und Allgemeinmenſchlichen ſtan⸗ den ſie ratlos und halfen ſichmit Worten und Grimaſſen. Abwegia ſcheint mir auch jene Kritik, die ſich ſchon dadurch an einen engen Kreis„Zünftiger“ wendet, daß ſie ſich einer Art Geheim⸗ ſprache bedient(oder ſagen wir beſſer: Jargon?). Beſonders in den Beſprechungen von Fragen und Werken der bildenden Kunſt wird hier ein Grad von Schwerverſtändlichkeit erreicht. der auch dem Ge⸗ bildeten die Zugänge zu vielleicht wertvollen Erkenntniſſen ver ⸗ ſperrt. Aber weil man ſich klua weiß, hält man ſich vor ſich ſelbſt für verpflichtet, noch klüger erſcheinen zu müſſen. So wird in die⸗ ſem Falle aus Kritik ein Paradieren mit Geiſt, eine Selbſtverliebtheit in die eigene Geſcheitheit. eine durchaus eaozentriſche An⸗ gelegenheit: Intellekt als Metier. Die gehirnliche Ueberſpitzung führt dazu, daß Geiſt(oft nur Geiſtreichelei) das Gefühl abwürat und jede Blutwärme in der Kühle der Abſtraktion abſtirbt. Damit aber ver⸗ liert die Kritik die Möalichkeit einer Einwirkuna auch auf ſene wert⸗ vollen Schichten, denen Bildung und Erziehung die Vorbedin⸗ aungen der Erlebnisfähiakeit ageſchaffen haben. Sie drängen vielfach mit geſunden und unverbildet lebendigen Empfin⸗ dungen zur Kunſt heran und überlaſſen ſich dankbar und willia auch im ungewohnt Neuen einer Führung. zu der ſie Vertrauen haben. Aber ein Urteil. erwachſen in der Atmoſphäre eines aezüchteten Literatentums, dem ſeder Zuſammenhana mit dem natür⸗- lichen Volksempfinden fehlt, und die Anaſt, ſich vor ſeinesgleichen zu komvromittieren. Meinuna und Meinunasäußeruna beſtimmt. wer⸗ den dieſe Kreiſe kaum verſtehen— aanz abgeſehen von ſenen, die es heute ailt heran⸗ und heranzuerzlehen. Dieſer Aufgabe darf ſich— maa ſie ihm ſympathiſch oder unſumpathiſch ſein— kein Kritiker heute mehr entziehen. der ſich ſeiner Verantwortung gegen Kunſt und Künſtler und gegen das Volk bewußt iſt. Der geiſtige Hochmut des Literaten iſt mit die Urſache für die Zerfahrenheit unſeres Kunſt⸗ lebens und die Ratloſiakeit des„Publikums“ vor den verſchledenen Erſcheinungen. Ich ſpreche abſichtlich von ſenen„kritiſchen“ Aeuße⸗ rungen nicht. die nur der Förderuna von Cliquen und Richtungen dienen und ihre Urheber als Reklamechefe kennzeichnen: auch nicht die(nach irgendeiner Seite) zur varteiiſchen Propaganda gehören. 4 Die Sucht, an dem zu krifiſterenden Objekt die Schwächen auf⸗ zuſpüren, iſt ein hervorſtechendes Merkmal der literatiſchen Kritik. Zu ſagen, was nicht iſt, ſcheint ihr die geeianetſte Form. die eigene Kluaheit zur Schau zu ſtellen. an den Mängeln beweiſt dieſer Kritiker ſeinen Witz. Dieſe Einſtelluna iſt die natürliche Urſache einer aanz einſeitigen Betrachtunasweiſe. Ein derartig verneinendes Urteil aber ſchwader im fernen China und in der Südſee und dann die aben⸗ leuerlichen Kreuzerfahrten nach Kriegsbeginn, die Schlacht bei Co⸗ ronel und zuletzt der ruhmreiche Endkampf zogen im Geiſte an den Augen der gebannten Zuhörer vorüber. Mit einem zündenden Auf⸗ ruf an alle, der Taten unſerer Helden und Märtyrer zu gedenken und ſie zu beherzigen, ſchloß der Redner ſeine begeiſternden Aus⸗ führungen. Rauſchender, oft ſpontan ausbrechender Beifall zeigte, welch Nantbares Echo die Worte in der Verſammlung gefunden hatten. Das Deutſchlandlied bildete den weihevollen Ausklang der Feier. „Wieuer Muſik im Dalaſt-Kaffee. In der Reihe der Diriaenten⸗ Gaſtſviele, die im Palaſt⸗Kaffee veranſtaltet werden. iſt der K. u. K. Hofballmuſik⸗Direktor Jobann Strauß führend. Nicht in erſter Linie, weil er als Enkel des berßümten Walzerkönias einen Namen hat, ſondern weil er als eckter Wiener die Muſik der Donauſtadt in unübertrefflicher Weiſe interpretiert. Wenn man ſich vergegenwär⸗ tigt, welche Klanawirkungen er aus dem Kaffeehausorcheſter heraus⸗ holt. dann iſt es nicht verwunderlich, daß man Reſerveſtüßl⸗ bereit⸗ balten muß. obwohl Eirtritt erhoben wird. Als geſtern abeyd die Donauwellen erklangen, da fühlte man ſich bei dem leichtbeſchwing⸗ ſen, araziöfen Rhythmus dieſes köſtlichen Walzers völlja nach Wien verſekt. Das Publikum, das auch den anderen Myfifſtücken ſtarken Berfall ſpendete. war derwaßen enthuſiasmiert. daß Tick⸗ack aus der Flederwaus“ dreingeceven werden mußte. Da die für das Joßann Strauß⸗Gaſtſniel aufgeſtellte Vortragsfolae 88 Nummern umfaßt, kann in die Parbietungen reiche Abwechflung goebracht werden. Das allgemeine Urteil geht dabin. daß die Diricenten⸗Gaßſpiele des Palaſt⸗Kaffees nicht mebr ſteigerunesfähſa ſind. Jobann Strauß hat ſich in dem bisherigen Wettſtreit den erſten Preis errungen. » Die Keiſe ins beſente Gebiet. Zu den Beſtimmungen über den Verkehr zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet wird ergän⸗ zend mitgeteilt. daß für alle im unbeſetzten Deutſchland wohnenden Perſonen über 16 Jahre ein Perſonalausweis genüagt. der von der Heimatbehörde des Einreiſenden auszuſtellen iſt. Perſonalausweis DmkW enisſſſiſtßgen ſſſiſtßen ſſſiſtßen ſiſtßen ſiſtenn *Eiſenbahnverkehr mit der Schweiz. Vom 1. Dezember an wer⸗ den im Verkehr mit der Schweis Frankaturen und Frachtüberweiſun⸗ gen in beiden Richtungen wieder unbeſchränkt zugelaſſen. Vom alei⸗ chen Zeitpunkt an werden in der Richtung nach Deutſchland mit Nachnahwen und Varvorſchüſſen belaſtete Sendungen, jedoch nur in Höhe bis zu 200 Schwei⸗erfranken, zugelaſſen. * Spaniſche Fremdenlegion. Das ſpaniſche Krieasminiſterium hat die Entlaſſung aller deutſchen Legionäre, deren Minder⸗ jähriakeit durch Geburtsſcheine erwieſen worden iſt, aus der ſpaniſchen Fremdenlegion angeordnet. Den Intereſſenten wird empfoblen, Entlaſſungsanträge nebſt den beizufügenden Geburts⸗ unmittelbar an die Deutſche Botſchaft in Madrid gelangen zu laſſen. * Die Lebensmittelprei,: in den enzelnen Skädten. Die Klein⸗ handelspreiſe ſind in den einzelnen Gegenden und Städlen immer noch ſehr verſchieden. So koſtete am 29. Oktober 1 Kilogramm Roggenbrot in München und Königsberg 44 Pfg., in Aachen nur 32 Pfg., Weizenmehl in Hamburg 52, in Magdeburg 40, in Mainz 48, gelbe Erbſen in Frankfurt 60, in Königsberg und Mannheim 40, in Mainz 56, Kartoffeln in Berlin und Köniasberg 8, in Hambure, Eſſen, Aachen und Lübeck 14. in Mainz 10, Rindfleiſch in(hemnitz, Dortnund und Aachen 240, in Königsberg 170, in Mainz 200, Schweinefleiſch in Dortmund 320, in Berlin, Hamburg, Königsberg und Lübeck 240, in Mainz 260, Hammelfleiſch in Chemnitz 240, in München 150, in Mainz 190, Butter in Karlsruhe 560, in Königsberg 400. in Mainz 530, Margarine in Münchn 194, in Chemnitz und Aachen 140, in Mainz 152, ausländiſches Schweineſchmalz in Hamburg 230. in Berlin 192, in Mainz 200, Schellfiſche in Aachen 240, in Chemnitz 80, in Mainz 160, Zucker in Karlsruhe 88, ja Bres⸗ lau 65, in Mainz 88, Eler das Stück in Dortmund 23, in München, Königsberg und Auasburg 16. in Mainz 18, Vollmilch das Liter in Frankfurt a. M. 40. in Königsberg 26. in Mainz 38 Pfennig. Dn 2. e,, v aee, Le, eeeeee... Tabletten N m aſlen Apetheken u. 30* Drogerien erhaͤltlich für Jünger, Sportsleute, Raucher ——— eeenuesrctken——2 und Wert einer voſitiven und damit fruchtbaren Kritik haben. Vor allem auch, wenn ſie Zukünftigem den Wea frei macht über Altes hinaus: gekonntes Epigonenwerk iſt gefährlicher als unfertig Neues, in dem ſich Zukünftiges auf eine echte und wahrhaftige Weiſe ankün⸗ di Sie wird ſie in erhöhtem Maße baben, wenn neben äſthetſſchen auch ethiſche Momente mitſprechen. Die rein äſthetiſche Betrachtunas⸗ weiſe führt leicht zu einer ungerechten Beurteilunga von Kunſtwerken, die im Aeſthetiſchen Anariffsflächen bieten. ethiſch aber wertvoll ſind, während umgekehrt oft die artiſtiſche Vollkommen⸗ heit über die Brüchiakeit im Ethiſchen hinwegtäuſcht. Hier iſt Ge⸗ fahr inſoweit, als aroße Teile des Publikums dieſes Unterſchei⸗ dungsvermögen nicht beſitzen. Ethos iſt natürlich etwas ganz anderes als der konventionelle Sittlichkeltsbeariff des normalen Staatsbürgers: dieſer erſchöpft ſich meiſtens in einem Beariff des Schicklichen“. Ethos hat auch nichts mit ena gefaßter konfeſſioneller oder parteipolitiſcher Bindung zu tun. So nur kann die Kritik ſein, was ſie ebenſo notwendig wie de⸗ rechtiat erſcheinen läßt: fruchtbar für den Künſtler und die Kunſt und fruchtbar für ſene. die Kunſt und Künſtler als „Publikum“ brauchen. Ohne dieſe Wechſelbeziehungen, deren Makler der Kritiker ſein muß. iſt eine Blüte der Kunſt heute nicht denkbar. * Friedrich Kayßler über die Schauſpielkunſt Frtedrich Kayßler, der hervorragende pleler, wird am 1 8 auf Veranlaſſung— N der Bücherfreunde hier, aus klaſfiſchen und modernen Werten leſen Kaußlers Stellung ſetner erdtt mer Sen deee e ſonders kennzeichnend zitiert werden. 50. Geburtstages ſeines älteden Kollegen Oskar Sauer getan, deſ⸗ ſen er ſtets mit beſonderer Dankbarkeit gedacht hat. Kayßler 105 war noch blutjung, als Sauer durch Krankheit auf der Höhe des Lebens zum Ausruhen verurteilt wurde.„Es kann nicht meine Sache ſein“ ſo ſagt Kaußler„hier Perſönliches mitzuteilen, noch würde es mir anſtehen. eine Würdigung des Künſtlers zu verſuchen Ich kann nur von dem ſprechen was wir, die Jungen, von ihm, dem Aelteren. ausgehen fühlten, von ſener Atmoſphäre, die ſede Perſönlichkeit umgibt. und für deren Werkungen wohl der gerade das beſte Gefühl behält, der ſie nur ſtreifte, ohne daß er in ſie him⸗ eingezogen wurde. Denn Oskar Sauer iſt nicht der Mann, den man im Thaterverkehr perſönlich wirklich väher kennen lernen konnte, nach dazu. wenn man einer von den Jungen iſt. Aber ein ie erſte hat er anläljch des iſt weder fördernd für den Künſtler noch für das Publikum Selbſt⸗ verſtändlich kann auch eine Ablehnung. eine Verurteilung Bedeutung Gefü ss Kleinſte de A —. e eee Wie klungt Dein Name?, ſondern:„Wes —:—: ¾— 14. Seite. Nr. 554/55 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗ und Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 28. Nov Aus dem Lande UWeinheim, 28. Nov. Die Brandurſache bei dem gemeldete Großfeuer in der früher—— Obermühle Bir⸗ kenauer Talſtraße 4 iſt darauf zurückzuführen, daß im Iſolatoren⸗ werk der„Vulkanit G. m. b..“ beim Auffüllen des Ofens unbe⸗ merkt brennderrde Kohle herausgeſallen und leicht entzündliche Gegenſtände auf dem Boden entzündet hatte. Der durch Verſiche⸗ rung nur zum geringen Teil gedeckte Brandſchaden beträgt an Invendar 40 000 bis 50 000 Mark, der Gebäudeſchaden 20 000 Mark. Karlsruhe, 27. Nop. Aufgegriſſen wurden ein neun Jahre alter Volksſchüter und deſſen 11 Jahre alten Bruder von hier, weil ſie in einem Möbelwagen nächtigten. Die Knaben wurden zu⸗ nächſt nach der Polizeiwache verbracht und da ſie dort weder 5 ihren Eltern noch von ihrer Großmutter trotz Aufforderung nicht abgeholt wurden, dem Bezirksamte vorgeführt. Die Kinder befan⸗ den ſich in völlig verwahrloſtem Zuſtande. offenburg. 28. Nonv. Um dem Wanderbettel zu ſteuern, ſollen nach einer Ausſprache des Kreisrates Offenburg mit den Ge⸗ meindcvertretern bis zum 1. April 1925 in den Gemeinden Offen⸗ burg. Lahr, Ettenheim, Kehl, Oppe nau, Gengenbach, Haslach i.., Hornberg, Wolfach und Ichenheim oder Dundenheim Verpflegungs⸗ ſbationen für Wanderer auf Koſten der Gemeinden eingerichtet wer⸗ den. Der Kreis übernimmt von dem gemannten Zeitpunkt ab zwei Drittel des Verpflegung⸗aufwandes, während das reſtliche Drittel den Gemeinden zur Laſt bleibt. In dem Voranſchlag des Kreiſes für 1925 werden für den genannten Zweck 20 000 Mark eingeſtellt. BVillingen, 27. Nov. Auf der Strecke Kirnach—Villingen— Peterzell—Königsſeld der Schwarzwaldbahn wird zurzeit ein ein⸗ gleiſiger Bekrieb durchgeführt, weil die Eſſenkonſtruktionen der Eiſenbahmbrücken durch die Verlegung des Flußbettes der Brigach und durch die Untertunnelung des Fluſſes entbehrlich ge⸗ worden ſind, jetzt entfernt werden. Die Unterhaltung dieſer mehr⸗ ſachen, an ſich kleinen Brücken in dem gewundenen Brigachtal ver⸗ urſachte ſo hohe Koſten, daß die Bahnverwaltung ſich zu der Vr⸗ legung des Fluſſes u. Abtragung der Brücken entſchloſſen hot. Durch einen Schiewenbruch im r⸗chten Geleiſe nach Triberg unterhalb des Sommerautunnels wurde eine vorübergehende Verkehrsſtörung auf der Schwarzwaldbahn verurſacht. Aus der Pfalz : Ludwigshafen, 28. Nov. Nach den Berechnungen des Stati⸗ ſtiſchen Amtes Ludwigshafen beträgt die Inder ziffer am Mitt⸗ woch, den 26. Nop. 1924 1309 Milliarden. Gegen die Jiffer der Vorwoche 1314 Milliarden) iſt ein Rückgang von 4, zu be⸗ zeichnen.— Geſtern Abend ſtieß ein Laſtauto in der Mau⸗ dacherſtraße gegen ein Haus und beſchädigte dieſes. Das Fahrzeug felbſt kam auf das Geleiſe der Lobalbahn zu liegen und konnte erſt nach einer halben Stunde wieder weirerfahren, wodurch eine längere Verkehrsſtörung der Lokalbahn verurſacht wurde.— Zur An⸗ zeige gelangten mehrere Handlungsveiſende, die ohne im Be⸗ ſitze einer Gewerbelegitimation zu ſein, Beſtellungen von Textil⸗ waren von Haus zu Haus verſuchten.— Geſtohlen wurde in der Nacht vom 25. auf 26. aus eimem verſchloſſenen Keller in der Edwigſtraße mehrere Flaſchen Wein und verſchiedene Gläſer ein⸗ gemachter Früchbe. Die Täter ſind vermutlich durch das Keller⸗ loch eingeſtiegen.— Zur Anzeige gebracht wurden dieſer Tage drei ledige Schloſſer aus Frieſenheim wegen groben U 12 g 8. Sie hatten in der Friedrichſtraße an mehreren Häuſern die Fenſter⸗ läden ausgehängt und in die Gärten der Taichſtraße geworfen. — Wegen Uebertretung des Kvaftfahrzeugorſetzes, wurden 7 Kraft⸗ fahrer angezeigt. Angezeigt wurden mehrere Friſeure und Friſeuſen von hier, weil ſie, ohne Genehmigung zu haben, ihr Ge⸗ werbe an Sonntagen ausübten. :: Sauſenheim, 28. Nov. Ein bedauerlicher Unfall ereig⸗ mete ſich dieſer Tage hier dadurch, daß dem 39jährigen Knecht Sohn aus Frieſenheim beim Transportieren der Dreſchmaſchine der vechbe Arm gequelſcht wurde. Der Bedauern⸗werte wurde in das Bezirkskrankenhaus in Grünſtadt verbracht, wo ihm der Arm amputiert wurde. Inzwiſchen iſt er ſeinen Verletzungen erlegen. :: Zweibrücken, 28. Nov. Am 28. ſtieg ein Dieb durch ein offenes Fenſter in der Gutenbergſtraße und entwendete einen hel⸗ len Garbadenenmantel, einen braungeſtreiften Raglen⸗Mantel und eine graue Hoſe. Von dem Täber fehlt jede Spur. :: Waldfiſchbach, 28. Nov. Einon ſchweren Unfall erlitt ein 16jähriges Mädchen, indem es zwiſchen Steinalben und hier aus dem von der Richtung Kaiſerslaubern kommenden Zug her⸗ gusfiel. Nachdem man den Zug zum Stehen gebracht hatte, ſuchte man die Strecke ab, ohne jedoch von dem Mädchen, das aus Linden ſtammt, eine Spur zu finden. Auf Veranlaſſung des Zug⸗ perſonals ſuchten Arb⸗iter des hieſigen Bahnhofs die Strecke noch einmal ab und nun ſtellt es ſich heraus, daß das Mädchen die Böſchung herasgekollert war, wo es bewußtlos lag. Das Mäd⸗ chen hatte eine ſchwere Gehirnerſchütterung erlitten und hat bis auf dieſe Stunde das Bewußtſein noch nicht erlangt. —— einſt als Anfänger zum erſten Mal die Dämmerwelt einer bedeu⸗ tenden Großſbadtbühne betreben hat, auf der er nichts als ſein eigenes Nichts iſt. In dieſen erſten Jahren blutigen Kampfes zwiſchen Schan und Schaffensfreudigleit einem Mann wie Osbar Sauer auf der Bühne zu begegnen, das erzeugt eine tiefe, unauslöſchiſche Dank⸗ barbeit. Und doch kann man nicht ſagen: Dies oder das iſt er. Das Beſbe, was. uns zu ihm hinzog, haben wir wohl erſt ſpäter recht verſtehen gelernt. Wir fühlten eine erquickende Reinheit und Mann⸗ hafbigkent in ſeiner Nähe; aber warum ſie uns ſo erquickte, das ver⸗ ſtanden wir erſt, als wir die Häßlichkeiten und die Schönheiten der Bühne gründlicher unterſcheiden gelernt hatten. Er iſt einer von denen, die unantaſtbar feſt geblieben ſind gegen die vielerlei Geſpenſter der— 0 Einer, dem die Bühne kein Ziel iſt, ſondern ein Weg zur Kunſt. So habe ich bei Oskar Sauer ſtets mit ſtiller Ehrfurcht zwei Eigenſchaften vereinigt geſehen, deren Verchmel⸗ zung ſo umendlich ſelten iſt und die zuſämmen einen der edelſten Kriſballe bilden. zu dem Atome einer Seele zuſammerwachſen können: den Imperativ der Diſtanz und die herzgewinnendſte Lie⸗ benswürdigkeit. Der große Stern, bei dem es als ſelbſtver ſtänd⸗ lich gelt, daß der Menſch zwiſchen ſich und den Dingen der Welt eine feingemeſſene Entfernung wahre(wodurch Menſch wie Dinge eine ganz ungewöhnliche Veredelung erfahren ſollen), iſt weit von hier, und nur ſelbem verirrt ſich eine Seele von dort zu uns. Zu dieſen Wenigen gehört für mein Gefühl Oskar Sauer.“— Dieſe Worde könen in vieler Hinſicht auch von Friedrich Kayßber gelten. Wie anders als dieſe Beobachtungen eines im Grunde noch unreiſen Brauſekopfes lautet dagegen das, was Kayßler etwa im Rampenlicht“(1919) über den Schauſpielerberuf im allge⸗ meinen geäußert hat; dieſe Worte ſind ungemein charakberiſtiſch für die Kunſtauffaſſung des reifen Friedrich Kayßler.„Die Menſchen glauben“, ſo heißt es da,„der Beruf des Schauſpielers bedeute für den, der ihn ausübt, eine wohltuende Gefühlsentlaſtung. Im Ge⸗ genteil. Er bedeutet Selbſtbeherrſchung in höchſter Potenz. Glaubt ihr, an einem Spielabend kommt der innere Menſch ingendwie zum Austrag? Das Gefühlsleben wird aufgewühlt, in Rotation verſetzt; gew ſſe Elemenbe, die gerade die Rolle erfordert, werden hervor⸗ eee Die ganze übrige Maſſe bleibt in Aufruhr, ohne ſich usgleich ſchaffen zu können. Dieſen Aufruhr wiederzuhalten, dazu iſt eine Kraft nötig, von der der Nichtſchauſpieler nichts ahnt. Die⸗ ſer durch den Beruf dauernd wachgehaltene Gefühlsaufruhr ſpielt num unaufhörlich in das Privatleben des Schauſpielers hinein. Kleinſte, alltägliche Anläſſe entladen ſchwere innere Kämpfe. Man ſagt dem Schauſpieler ein leicht exploſtves Weſen nach. Man ſollte in Neſpekt ſein äußeres Leben ſchonen in der Erbennunis. daß er dauernd am Rande eines Abgrundes ſteht. Die Idee der Wieder⸗ geburt kehrt überall wieder, Keine Rolle iſt wahrhaft ſpielbar, uhne daß der Schaufpieler die Dichtung ganz empfangen, in ſich fel⸗ ber aufq Höſt und wieder neu aus dem eigenen Ich geboren hat. Kein Kunſtwerk iſt überhaupt ſchaffbar, wenn der Künſt⸗ ter den Stoff, das lebendige Mobivd, das er aus der Ung das tut wohl; wie wohl, das kann nur der verſtehen, der ſelbſt Gerichtszeitung Schwurgericht Heidelberg 13 Jahre Juchthaus für einen Vatermörder Die Schwurgerichtsverhandlung am 28. Nop. entrollte das Bild eines vollſtändig zerrütteten Fam ilienlebens. Die ſchwere Bluttat vom 1. Auguſt d. J. in Rottigheim ſollte ſeine Sühne erfahren. Auf der Ankbagebank ſaß der 30jährige Sohn Puls Reis. Die Ausſagen des Angeklagten ſtellten die Tat als einen Akt der Notwehr hin. Sein Vater ſei ein äußerſt gewalt⸗ zhiger Menſch geweſen. Der Angeklagten verließ früh das Eltern⸗ haus und verbrachbe Jahre auf der Landſtraße und als Taglöhner. Im Kriege zog er ſich durch einen Unglücksfall eine Verletzung am Kopfe zu. Nach dem Kriege trieb er ſich wieder im Lande herum, führbe ein unſtetes Leben, aber kehrte immer wieder zeitweiſe in das Elternhaus zurück. Mit ſeinem Vater und ſeinen Geſchwiſtern vertrug er ſich nicht, ſodaß er immer wieder gezwungen war, da⸗ Haus zu verlaſſen. Zu Anfang dieſes Jahres kehrte er von einer großen Wanderſahrt durch Südfrankreich und die Schweiz nach ſei⸗ ner Heimat zurück. Durch Vermittlung des Pfarrers war es ihm danm gelungen, wieder bei ſeinem Vater Aufnahme zu finden. Doch gab es täglich Zank und Streit zwiſchen Vatber und Sohn. Auch ſeine Geſchwiſter behandelten ihn als einen nichtsnutzigen Eindring⸗ lüng. Am 1. Auguſt bam es zur tätlichen Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen Vater und Sohn und zwar behauptete der Angeklagte, daß der Vaber nach einem vorangegangenen Wortwechſel über eine Kleinigkeit mit einer Miſtgabel auf ihn eingedrungen ſei. In der Notwehr habe er dem Vater die Mißgabel entriſſen und mit Neſer zwei Schläge auf den Kopf vollführt. Der eine Schlag, an deſſen Folgen der Vater verſtar b, traf auf den Kopf. Der An⸗ geklagte ſagte aus, nicht die Abſicht gehabt zu haben, ſeinen Vater ums Leben zu bringen. Die Ausſagen der Zeugen ließen die Dinge in einem andern Lichte erſcheiwen. Die Geſchwiſter des Angeklagten bezeichneten ſänitlich vor Gericht den Bruder als einen verlogenen und nichts⸗ würdigen Menſchen. Ueber ihren Vater ſagten ſie nichts ſchlechtes, aber auch nichts gutes aus. Der Sachverſtändige Medizinrat Dr. Holl ſagte über den Geiſteszuſtand des Angeklagten aus, daß die⸗ 5 ein geiſtig minderwertiger Menſch ſei, aber kein Geiſtes⸗ ranker. Das Urteil lautete auf 13 Jahre Zuchthaus, außerdem auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenvechte auf die Dauer von ach! Monaten. Die Amonatige Unterſuchungshaft wird angerechnet Der Gericht-hof erachtete es als erwieſen. daß der Angeklagte nicht in Notwehr gehandelt, ſondorn ſeinen Vater vorſätzlich getötet hab⸗. Dazu komme das ungeheuer ſchwerwiegende Moment, daß es Vatermord ſei. Schwurgericht Frankenthal Wiie leichtens Herzens namentlich auf dem Loande Meineide ge⸗ ſchworen werden, ergab wieder eine Verhandlun⸗ vor dem Schwur⸗ geicht Frankenthal am 27. November. In einer Bagatellſache— die Wütwe Ofenloch von Mutterſtadt hatte wegen einer Miet⸗ ſtreitigkeit am 16. April von ibhem Hausherrn Heinrich Schaelder einen Stoß erhalten, daß ſie hinfiel— beſchwor der 18 Jahre alte Landwirt Jakob Unterländer auf Anſtiften des Sohnes des Hausherrn Friedrich Unterhändber vor dem Schöffenge⸗ nicht am 22. Mat in Ludwigshafen, die Frau ſei wicht mißhandelt morden. obſchon überzeugende Beweiſe enggeenſtanden. Wegen Verdachts des Meineids abgeführt, ſagte der Verhaſtete ſofort dem Gerichtsdiener er habe eine falſche Aus age gemacht. In der mehr⸗ ſtündegen Zeugeneinvernahme wurden auch zwei Wethern des Aꝛ⸗ geklagten Schneider der Oberrealſchüler Wilhelm Schneider und Landwert Jabob Schneider vernommen, die trotz wiederholber Ver⸗ warnung in ihren Ausſtoen den übrigen Zeupen und jener der Anzeklagten dermaßen widerſprachen, daß auch ſie in der Verhand⸗ lung wegen Verdachts des Meineids feſtgenommen wurden. Nach beiwzhe einſtündiger Beratung wurde Jakob Unterländer zu einer Gefämanfsſtaafe von 9 Monaten, der Anſtifſter zum Meineide, Frirdrich Schweider zu 1 Jahre Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt'rurteilt, ferner wurde ſeine dauernde Unfähigkeit, als Zeude oder Sachverſtändiger vernommen zu werden, erklärt. Die beiden erwähnten jungen Leute waren ſchon vormittags in Haft genommem worden. Neues aus aller Welt — Eie Perlenkette geſtohlen. Bei einer Gold⸗ und Siber⸗ warenftrma in der Jeruſalemerſtraße in Berlin gab in den letzten Tagen ein Ladendieb ein Gaſtſpiel, das dem Geſchäfts⸗ inhober teuer zu ſtehen kauz. In dem fraglichen Geſchäft erſchien em Samstag ein elegant gekleideter Herr, der ſich Silber⸗ und Kriſtallſachen zur Auswahl vorlegen ließ. Nach langem Wähen entſchloß er ſich zum Kauf eines Gegenſtandes, der nach ſeiner An⸗ gabe an einen Herrn Zebeck in Frankfurt a. M. in der Silberſtr. 12a geſandt werden ſollte. Geſtern nachmittag erſchien derſelbe Käufer abermals in dem Geſchäft und wünſchte Silberſachen vorg legt zu haben. Diesmal wählte er einen Beſteckkaſten für 12 Umwelt ſchöpfte, wie wie in ſich aufgelöſt, aus ſich ſelbſt herausgeſtalfet hat. Der Schauſpieler iſt nur ſolange Künſtler, als er Umzufröeden mit ſich, ſtrebt, ſich über ſich felbſt iaus zu entwickeln. In dem Augenblick, wo er beſchließt, dem Schlagworlſtempel, den Kvitik und Publkum ihm aufgedrückt haben, nachzuleben, ſich in deſen Stempel vergafft und befrioedigt auf ſeſner werten Natur zu fiedeln beginnt, erſtarrt er zum Virtuoſen und hört auf, an der Sache der Kunſt lebendig mitzuarbeiten. Reif genug, um Kritik zu üben, iſt in meinen Augem nur der, der gelernk hat, menſchliches Richter⸗ tum als Anmaßung zu betrachten. Der Wahllaut beim Schau⸗ ſpieler liegt nicht in der Stimme, ſondern in der Seele. Und die Seele iſt hörbar in der Stimme für alle Ohren, die Seelenkrang zu hören vermögen, für alle, die Sbimmenreiz von Seelenklang unter⸗ ſcheiden könmen.“ In gleicher Weiſe bezeichnend für den Künſtler und Menſchen Kayßler iſt auch eine Bemerkung, die ſich in einem Bändchen „Aphorismen“ befinder: Sobald die Schauſpieler aufhören, in ihrem Weſen außerhalb des ſogenannten Bürgertums zu ſtehen, hört auch ihve Kunſt auf, ſelbſtändig zu exiſtieren. Ein echter Künſt⸗ ler muß den Bürger als ſeinen makürlichen Feind betrachten, wie dieſer es trotz Heulchebet heute immer noch mit ihm ſelber tut, ſonſt kann er kein ſouveräner Beherrſcher der Bühnenkräfte ſein. Wie die Schauſpieler ſich ſchnell zanzen und wieder verſöhnen müſſen, ſo iſt auch ihr ganzes Sein und Weſen in der Kunſt wie im Leben eitel Regen und Sonnenſchein durcheiwander, und ſo wenig paßt ihre Art in das geordnete Triebwerk bürgerlicher Begriffe hinein!“ Theater und Muſtk er Theaterrundſchau. Mit ſeiner zweiten Inſzenierung, die Moliéres„Kranken in der Einbildung“ galt, hat Eugen Keller, der Schauſpieldirektor der Münchner Staatstheater, einen ebenſo berechtigten, wie unerwarteten Erfolg davongetragen. Nach Schluß des Abends ſetzte der Beifall mit größter W̃ ärme ein und rief Darſteller und Regiſſeur gegen 30 Mal vor die Rampe.—„Brüder“ von Otto Brües(Verlag des Bühnen · volksbundes, Frankfurt a.) kommt am Stadttheater Bonn am 2 Dezember zur Uraufführung— Der Intendant des braun ⸗ ſchweigiſchen Landestheaters, Dr. Hans Kaufmann, bar das Staatsminiſterium um Löſung ſeines Vertrages zum Ende der Spielzeit 1924/5 gebeten Kaufmann, deſſen Vertrag im Juli um zwei Jahre verlängert wurde, hat einen Ruf an das Stadttheater Bern(Schweiz) erhalten, deſſen Direktor Peppler mit Ablauf dieſer Spielzeit zurücktreten wird. Der Theaterausſchuß des Braun⸗ ſchweigiſchen Staatsminiſteriums hat dem Wunſch des Intendanten entſprochen.— Die Berliner Theaterdirektoren haben in der Kon⸗ vention, die ſie zur Regelung des Stargagenproblems abgeſchloſſen haben, nur elf Berliner Schauſpieler der höchſten Ge⸗ haltsklaſſe, in der„nur“ 300 Mark Gage für den Abend gezahlt werden dürſen, für würdia hefmden. Unter dieſen elf Schau · e r⸗ ſonen, alle Gegenſtände waren aus Zugleich gab der Käufer den Auftrag, dieſen an einen ſeiner Bekannten, der in der Kochſtra ſenden. Man ſollte dem Boten eine quittierte Rechnu damit der Kaſten ſofort bezahlt werden könne. käufer die Wünſche des Kunden notierte, betrachtete die gentlich eine Vitrine, in der beſonders werwolle und ſtücke ausgeſtellt ſind, u. a. auch eine äußerſ kette. Nachdem ſich der Kunde entfernt hatt Verkäufer, daß das Halsband ſtohlen war. Es handelt ſich um eine Kette, orientaliſchen Perlen beſteht eine neungränige Perle angebracht, d 00 Das Schloß beſteht aus Gold und Platin und b Brillanten und Noße L. e 1 war finclen dem Silberkaſten dorthin enſee ſtellen hat. den Seiten zwei Kalotten, die mit ſind. Der Wert der Kette beläuft ſich auf 10 000 Mk. Käufer angegebene Adreſſe des Hernn in der Kochſtraße der Bote der Firma, der mit wurde, kehrte unverrichteter Sache zurück. Der Dieb iſt ein von etwa 30 Jahren. Er iſt etwa 1,63 Meter groß und Das Deutſche ſprach er mit ruſſiſchem Die geſchädigte Firma hat auf die Wiederbeſchaffung des ko Schmuckſtückes eine hohe Belohnung ausgeſetzt. — Tödliches Fahrſtuhlunglück in Wien. In Wien Hauptzollamt ein Fahrſtuhl, in dem ſich vier Perſonen bef folge eines Defektes in die Tiefe. tötet, drei wurden ſchwer ver einen Laſtenaufzug, der von Perſonen nicht hätte benutzt Deſene elegant gekleidet. dürfen. — Eine neue Alpenſtraße. Uns wird geſchrieben: wird eine neue Alpenſtraße bauen, durchziehen wird und infolge ihrer Oeſterreich ſelbſt die kürzeſte Verbindung zwiſchen Tirot und Sl mark, für den internationalen Kraftwagen⸗Verkehr die 5i 29 Route zwiſchen Deutſchland und dem Adriati 902 Meere bringen wird. Die Straße wird von Bruck am*95 See dem Fahrweg im Tal der Fuſcher Ache aufwärts falgen Ferleiten am Fuß des Wiesbachhornes, dann über das Fuſcher, 200l und die Heiligenblutter Tauern(wo der Meter erreicht wird) in das Mölltal nach Heiligenblut hinab Die neue Straße wird 27 Kilometer lang werden. Die Straße 5 5 Monate lang im Jahr für Automobile 5 toriſtiſch bedeulet ſie ſehr viel, da ſie nahe am Oſtrand des Glace gebietes vorbeiführt. Mit dem Bau wird im nächſten Frah ee gonnen werden. Im Sommer 1927 wird ſie dem Verkehr 59 Silbenrätſel — e.— e.— ef.— eh.— er.— er.— fen.— ge. 50 heit.— bi.— 1d.— kar,— kreuz— lak.— In.— geben werden. rem Silber igeß Kaſten durch 55 + Ver⸗ ſer cueeh Schu Pert e, bemerkte eine. V 11 ine 150 die aus etwa Mitte der Keße ie an den Seiten kleine Glocknerge direkten Nordſüdrichtug höchſte Punkt 35 befahrbar ſein. ee 1924 —. erligt. angeſgden e, du — 1 . ſe 0 11 rzte auee Eine Perſon wurde letz. Es handelt ſich 95 werdes bie mar.— nau.— nec.— nie.— ren— rhein.— sang — tüm.— tor.— un. Aus obigen Wortteilen ſind 14 Wörter zu bilden, A⸗ deren de fangsbuchſtaben von oben nach unten, und deren Endduchſu von unten nach oben geleſen fünf Worte bilden, die eine Ein an die Bevölkerung enthalten. Die 14 Worte bedeuten: 1. Hymne. 2. Paradies.— 3. Städtchen im bad. Oberlan ndien. 6. Gedanke. 7. Orden. 8. füdden verſtand. 5. Stadt in J 0 cher Titel. 12. Muſieigg 17 Fluß. 9. Planet. 10. Untier. 11. türkiſ and. 100 tru⸗ ment. 13. Religionsſtifter. 14. Geographiſche Bezeichnung aus — deutſchland. eONTINORI5 Möbelpolitur Steinkrügel 120 Pfg. benutzen kluge Hausfrauen zur P Erhaltung ihrer koſtbaren Möbel⸗ Foidern Sie sie üderall!! Ca flege und 7 Bu Apotheken Hornhaut, Gchwielen und Warzen Kukirol 2AJerztiſch empfohlen. Minonenſach bewäbrt · und Orogerien erbä klich.— Gegen Fußſchweid, Brennen und Wundlaufen Kukirol⸗Fußb Adler⸗Apotheke 11(, 1. 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Es iſt ob ſie Erſolg haben werden.—„Marth Maria“, eine Liebeskomödie in 4 Akten von Hans Fran zweifelhaft, fnete Goethe⸗Bühne, in ſtarke Wie es heißt, betragen die wen, Monaten 400 000 Goldmark. 10 25 mirl f am 30. Nopember im Beiſein des Dichters an den vereinigten uf“ Bühnen Dortmund(Intendant: Karl Schäfer) zur Ura führung gebracht. 4% Kleine Chronik. ausfallen, weil die Die Verteilung der Nobelpreiſe 15 in den früheren Jahren mit einem großen Feſtakt verbunden. iden dieſem Jahre ſoll der Feſtakt beineg nd Nobelpreisträger, der Dichter Reymont wegen Erkrankung nach der Phyſiologe Einthoven wegen e Stockholm kommen können.— Generalmuſikdirektor Prof Volbach hat ſein Rücktrittsgeſuch als Dirigent iner Amerikareiſe an def Städtiſch Orcheſters und des Muſikvereins in Münſter i W. eingereich! it Anbetracht ſeiner durch ſchwere Erkrankung geſchwächten Geſun del — Voin öſterreichiſchen Unterrichtsminiſterium iſt der Frankfurter Oper, Profeſſor Clemens Krauß, als Direkt Dohen der Muſik an die ſtaatliche Hochſchule für Muſik berufen 8o gil Profeſſor Krauß, der ſeine Frankfurter Tätigkeit nicht aufgeber end hofft, der Berufung dadurch Folge leiſten zu können, daß er wäh de ſeiner Anweſenheit in Wien aus Anlaß von 16 Konzerten, u er verpflichtet worden iſt, an der Hochſchule Vorleſungen über gieren hält.— Bei einer in Berlin von alten und neuen Bildern, wurden beſonders für moderne iw hohe Preiſe erzielt. So wurde unter anderem für ein Bild M mit Hund“ von Paul Meyerheim ein Preis ven öbeg 3300 10 ſtattgehabten Verſdeigede all gezahlt. Ein anderes Bild von Karl Fr. Leſſing erhracht, 11 Mark.— Die Stadt Wernigerode hat beſchloſſen, edes daen Wernigerode ein Muſikfeſt Stolberg⸗Wernigerode hat das Protektorat über übernommen. Als ſtändiger Dirigent dieſer Feſte, zu veranſtalten. Der Fürſt et⸗ dleſe Muſt die alährte hen nen · Juni ſtattfinden ſollen, wurde der Kapellmeiſter des hann ve Stadttheaters, der bekannte Komponiſt Hans Stieber gewonn Das Muſikfeſt 1925 wird als Schubert⸗Feſt abgehalten werden g M. G. Conrad, der ſetzt im 80. Lebensjahre ſteht, it von mi⸗ Münchener Verein der auswärtigen Preſſe zun⸗ Gprta glied ernannt worden. In den ſchönen Barockräumen der Preyſing⸗Palais fand im kleinen Kreiſe die Feier ſtatt rad, immer gleich bewundernswert wegen ſeiner prächt und körperlichen Friſche, dankte mit bewegten und unen würdigen Worten für die Gh eln Feſumahl ichlaſſen den Abend rung. Künſtleriſche Con, M. G.%, 1 geiſt ⸗ Nach lieben bugen 1. * 2 Steitag, den 28. November 1924 Neue Mannhelmer Feitung(Mittag⸗ und bend⸗Rus gabe) 15. Seſte. Nr. 554/55 GROSSER benca abdenabne Ind mptedenz Dem verehrten Publikum und meimner geſchätzten Nachvarſchaft zur gefl. Kenntnis, daß ich die Tengggt üd Mact e les f. 10 Suder, ahnonffusstr. 27 übernommen habe und vitte, das dieſem geſchenkte Verträuen gefl auch auf mich über ragen zu wollen. Ich werde ſtets bemühr ſein, die Wünſche aller Ku⸗ den durch Lieferung von nur erſtkaſſigen Daman- Mäntel Fleisch- und Wurstwaren sowie erle g m Vein Serie ich. 5 Aufschniit n, O5o ff anen 1450 fiI f 1000 2 2 Au unp. Ua Auss f. 27 Velour-de-laine-Mäntel— eeee teils mit pelz, teils reich ausgeſtattet Spelser eSiahrant 1 jeder 200o⁰ 11 jeder 390⁰0 ff Ii ſeder Goo L. Dr eiKönige antel. Ilantel. Mantel Samstag, den 29. November 1924 brbszes Mocdell- Genre— oblachtkest teils halb, teils ganz auf reiner Seide, teils mit edlen pelzen 2 Den Gleichzeitig emplehle ich meinen guten Serle ſeder Serle ſeder Serle jeder 0 Mittag. u. Abenitisch 1 lantel. 680o⁰ Mantel, 840⁰⁰⁰ III Mantel 95⁰ Gut gepfleste Weine Ff. pezlalbier Urauerel Hoepfuer Karlsruhe. Es ladei freundllchſt ein 8532 Mäcchen Mäntel B—— aus Deldur de ſaine, in vielen Größen Serle Serie d Serle d Mantel 0 5 19⁰⁰ I 1 5 III mantel 9⁰⁰ mit Bleſen und Krab II 15 Mäntel e und Pyjaks in guter Derarbeitung 20⁰⁰ Lene jeder 9⁰⁰ Serle jeder 1 6⁰⁰ Serle feder 2 4⁰⁰ ipfelmus PundDose 40 8. J Hante. Mantel.. III fantel Tomatenmark-Tomatenpuste Kinder-Mantel eue bende- I. 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November, nachmiitags ½4 Uhr, von der hiesigen Fiiedholkapelle Heute abend ½ 8 Uhr verschied nach schwerem Leiden mein lieber guter Mann und treubesorgter Vater seiner Kinder Herr Karl Schmitt Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Anna Schmitt nebst Kindern Joh. Schmitt und geschwister. Mannheim, den 27. November 1924. Die Beerdigung findet am Samstag, den 29. nachm. + op de's Te 6584 10366 Kunststrasse 56588 Mein Grundsatz ist Aussehnelden. Noch ist es 10it die Bestellung auf die NMeue Mannheimer Zeitung für den Monat Dezember der Post zu übergeben. Der Bestellantrag kann auch noch nach dem 1. Dezember geschehen, mit Nach- lieferung für bereits erschienene Ausgaben Benũtzen Sie hierzu anhängenden Bestellschein s 1, 2 An das Leitungsbestellung Wenn Sie wissen wollen, warum ich So Billig verkaufe, dann diene Ihnen folgendes: Kleinster Nutzen, größter Umsatz! onenen: Ulster, Paletots, Anzüge Hauptpreislagen Mk.: 25. 30.- 42.- 48.- 56.- 65.- 78.- 68.- 95. 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Motto Es geht seinen Weg von Munde zu Mundel Wie das Leben dochi wechselt in der Runde! Man bäumt sicli auf gegen des Schicksals Tücken, Und kann doch keine großen Lol beeren pilücken! Hauptrolle: MARIA CORDA Hauptdarstellerin aus„Die Sklavenkönigin“ Ein Spiegelbild des Lebens in 6 Akten. 2. Fix und Fax als Mindermädchen Burleske. fur— ngenng— Surs. Inkärk ArEg 7 7 25 Wochentags: Anfangszeiten 4, 6 und 8 Uhr.— Sonntag ab 3 Uhr. im eekühriichen Alter; Das Problem einer Ehe in 5 Akten Stark in der Handlung und besonders liebevoll bei kleinen häuslichen Details verweilend, ist dieser Film geeignet, den Herrschaften älterer Semester einen blanken Spiegel ihres lieben Ichs vorzuhlalten. Vergnſigtes Schmunzeln aul der wännlichen Seite und VorwWurfswvolle Blicke und kleine Rippenstöße auf der weiblichen zeigen, dass det Film kräftige Wirkungen aut die Beschauer auszulösen veimag. Hier der alternde Mann mit dem jusgen Herzen, den sein Leichtsinn auf gefährliche Abwege führt, dort die treue hausbacken gewordene Frau— Ver- zeihung gewährend. Die Enten jagd Ein groteskes Lustspiel in 2 Akten [Der Gipfel der Komik! Ile Schule fles Schneeschul's Sportliche Ausführung ia 1 Akt Für alle Schneeschuhläufer und die es werden wollen: ein sportlicher und ästhetischer Genuß Vorführungen:.30.15.15 Unser Künstlerorchester ist unerreicht Eintritispreise:. 78,.10,.40,.95 Palast- Nach vollstãndiger Renovierung.umfangreichen Vergrõſerungsbauten iedler-Eröfnung nn Jamstaug. 29. Nor. 02u. abends UAm Zreitag, den 28. Moveinbet 1824 Erstklassige Küche/ Bestgepflegte Weine, offen und in Flaschen Iiv guobe interalonade hacreunen A der Bühne des NnIIS-Tkezters den 30. November 1924, nachmittaxs.30 Uhr Lonnfag; und abends 8 Unr mit denbetenfenitenBerulstakreri Oberleitung und Starter: Philpp Brückmann Am Start: WiIlly Arend, Hannover, Weltmelster Walter Jankowsky, Meisterfahrer von Magdeburg Adolf Weber, Berlin. Weltrekordmann Plet Vermeer, Holland, Internationale Dauerfahrer-Extraklasse Erich VInzelberz, Berlin. Weltrekordmann Georg Brückmann, Frankfurt a. M. siegrelcher Flleger Ludwig Brückmann, Frankf. a.., erfolgreicher Mannschaftsfahrer Jean Welk, Frankfurt a.., Sieger v. Dauerrennen im In- u. Ausld. Manager: Harry WIIden. Zilelrichter: Herren aus hlesigen Sportskrelsen. Obige Rennfahrer von Weltruf treten auf der Bühne des Apollo-Theaters vor das Publikum und wetteifern um den Sieg. 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Gerade die ſüdweſtdeutſche Induſtrie kann nur in ganz beſchränktem Maße eine Beſſerung aufweiſen und dies hängt viel⸗ ſach damit zuſammen, daß ſie durch den Krieg und ſeine Folgen im Verhaltnis zu der übrigen deutſchen Induſtrie viel ungünſtiger geſtellt war und auch noch heute geſtellt iſt, als vor dem Kriege. Einen großen Teil ihres deutſchen Abſatzgebietes hat ſie dadurch verloren, daß Elſaß⸗Lothringen jetzt zu Frankreich gehört und daß die Pfalz aus Mangel an Kaufkraft, verurſacht durch ihre Beſetzung und Abſchnürung, als Abnehmer viel weniger als früher in Frage kommen konnte. Aber nicht nur durch die politiſchen Veränderungen in ihrer Nachbarſchaft haben Südweſtdeutſchlands Induſtrie und Handel gelitten, ſondern ſie ſind auch künſtlich von ihrem bisherigen Abſatz⸗ gebiet im Norden und Oſten des Vaterlandes durch die unglückliche Frachtpolitik der deutſchen Reichsbahn mehr oder weniger abge⸗ ſchnitten und gegenüber der nord⸗ und oſtdeutſchen Indu⸗ ſtrie vielfach nicht mehr konkurrenzfähig. Dazu kommt weiter, daß die natürliche Waſſerſtraße lange Zeit hindurch nicht benutzt werden konnte. Dieſe Tatſachen haven auch inbezug auf den Export bedeutenden Schaden gebracht. Bekanntlich iſt bei Ausfuhrgeſchäf⸗ ten infolge der Auslandskonkurrenz nur mit ganz geringem Nutzen zu rechnen, wenn überhaupt ein ſolcher zu erzielen iſt, und da machen Differenzen in den Frachtkoſten, wie ſie zwiſchen Südweſt⸗ deutſchland und dem Norden ſowie Oſten beſtehen, häufig ſo viel vom Wert der Ware aus, daß der Export, beſonders nach dem „Norden und Oſten Europas, unmöglich geworden iſt. Zur Steigerung der Exportmöglichkeit bedarf die Induſtrie ins⸗ beſondere unterſtützender Ausnahmetarife. Es gibt zwar Seehafen⸗Ausnahmetarife, doch dieſe genügen nicht. Sie unter⸗ ſtügen wohl die Seehäfen, gelten aber vor allen Dingen nicht bei der Ausfuhr über die trockene Landesgrenze. Auch Umſchlagstarife zur Ausfuhr von Gütern über die Binnenwaſſerſtraßen ſind trotz Bemühungen der Handelskammern bisher nicht eingeführt worden. Die größte ſüdweſtdeutſche Handels⸗ und Induſtrieſtadt, Mannheim, ſollte überhaupt den Seehäfen inbezug auf Frachten gleichgeſtellt werden, ſo daß beſonders für Umſchlagsgüter die gleichen niedri⸗ geren Frachten für den Weitertransport in Frage kommen, wie bei den Seehäfen. Es ſei bei dieſer Gelegenheit an das erinnert, was Reichs⸗ miniſter von Raumer bei ſeiner kürzlichen Anweſenheit in Mann⸗ heim ausſprach. Er iſt der Meinung, daß die Reichsbahn ihre Aufgabe im Rahmen des Sachverſtändigengutachtens erfüllen, d. h. daß ſie die Ausfuhr nach jeder Richtung fördern müſſe. Sie kann gar keine andere Politik befolgen als die frühere Reichsbahn. Herr von Raumer bemerkte weiter, daß durch Tariferhöhungen in den Induſtriezentren Kriſen herbeigeführt und die Leiſtung der deutſchen Wirtſchaft aufs Schwerſte gefährdet würde. Ein Verkehrsunter⸗ nehmen müſſe auf den Verkehr belebend und nicht hemmend wirken und er habe die Zuverſicht, daß nach dieſem Grundſatz auch ver⸗ fahren werden würde. Noch heute liegen die Frachten der Reichshahn durch⸗ ſchnittlich etwa 35 bis 40 Prozent über den Friedens⸗ frachten und gerade die ſüddeutſche Induſtrie hat hierunter zu leſden, da ihre Rohſtoffe durch den langen Bezugsweg von Norden oder Oſten frachtlich ſtark vorbelaſtet ſind. Auch die durch die Valutaverhältniſſe beſonders niedrigen Auslands⸗Bahnfrachten machen es dem deutſchen Exporteur ſehr ſchwer ſich auf den Auslandsmärkten durchzuſetzen. Hierzu kommen noch erſchwerende Beſtimmungen im Auslandsverkehr, die auf den Mangel an direkten Tgtifen zurückzuführen ſind. Erwähnt ſei nur der Frankaturzwang bis zur deutſchen Grenze, der bei Lieferungen ab Fabrik den Ver⸗ ſender zwingt, die deutſche Fracht vorzulegen, was bei der großen Kapital⸗ und Kreditnot erſchwerend auf die Ausfuhr wirkt. Ein weiterer Grund für die nicht zufriedenſtellende Lage, ins⸗ heſondere der badiſchen Induſtrie, und nicht zum mindeſten der exportierenden, iſt in den ungerechten Staats-⸗ und Gemeindeſteuern zu ſuchen, die in Baden durchweg höher ſind als in den übrigen Teilen Deutſchlands. Die badiſche Regierung hat dies auch in letter Zeit eingeſehen und es iſt zu hoffen, daß recht bald eine günſtigere Wendung eintritt; die Induſtrie legt den größten Wert darxauf, daß der Ertrag und nicht das Vermögen, insbeſondere bei der Gewerbeſteuer zugrundegelegt wird. Sehr erſchwerend für den Erport nach Enoland und ſeit dem 1. Oftoher auch nach Frankreich wirkt die 76roz. Reparationsabgabe. e Mannheims Wirtſchaſt in der veränderten Welt Von ſtädt. Oberverwaltungsrat Dr. Barlſch(Mannheim) Sollte es Leute geben, denen der Verſuch, das Shickſal einer einzelnen deutſchen Stadt auf die neue Weltlage einzuſtellen, über⸗ 115 erſchiene und die darüber lächelten?— Wenn ja, dann wären ſe unter den ewigen Nichts⸗als⸗Kritikern, den unverbeſſerlichen eſſimiſten, den Tat⸗ und Widerſtandsloſen oder den wirklich Welt⸗ fremden zu ſuchen. Jedenfalls müſſen deutſche Wirtſchaftsfaktoren von einiger Maßgeblichkeit— und dazu gehört zweifellos eine In⸗ Duftrie⸗, Handels⸗ und Schiffahrtsſtadt von der Bedeutung Mann⸗ heims— die Richtpunkte, auf die ſie ihre künftige Wirtſchaft einzu⸗ ſtellen haben, aus einem ſehr hohen Standpunkt und einer ſehr wei⸗ ten Perſpektive aufſuchen, wenn ſie die richtigen Wege zu ihrem wirtſchaftlichen Aufſtieg finden wollen. Müßig zu betonen, daß ein ſolcher ſelbſtverſtändlich immer nur möglich iſt in enger Verbunden⸗ heit mit dem Schickſal des ganzen Vaterlandes und in völliger Unter⸗ ordnung unter die politiſchen und wirtſchaftl. Ziele des Volksganzen. Jetzt erſt. nach Krieg, Inflation, Ruhrkampf und Dawesgeſetzen, läßt ſich im Großen wie im Kleinen ung fähr überſehen, wie gründ⸗ lich ſich dos Kräfteverhältnis Deutſchlands zu den anderen politiſchen und wirtſchaftlichen Mächten der Welt geändert hat. Die Grund⸗ züge der deutſchen Volkswirtſchaft vor dem Kriege waren etwa folgende: Deutſchland war ſeit ſeiner Einigung durch Bismarck unter ſeiner überragenden Staatskunſt in ruhiger aber ſtell anſteigender Entwicklung durch Arbeiten und Sparen wohlhabend, ja, man kann ſagen reich geworden. Neben einer Landwirtſchaft, deren Kaufkraft im ganzen genommen, ſteiig zunahm, hatte es in viel ſtörkerem Grade eine Induſtrie entmickeſt, die bald über den heimiſchen Markt weit hinausgriff. Dieſe ſchied ſien hauptſächlich in einige Zmeige einer gewaltigen, zum großen Deit auf eigene Bodenſchätze(Kohle, Eiſenerze, Kali) aufge⸗ Danten und ſieh ſchließlie in mächtige Syndſikate zuſammenſchlieben⸗ Schwer⸗ und Schlüſſelinduſtrie(Kohlenbergbau, Vechüt⸗ tung, Großwafwinen⸗, elektriſche und chemiſche Induſtrie) und in eine vielgeſtoltige, der Herſtellung von verfeinerten Erzeuoniſſen aus in⸗ und ausländiſchen Rohſtoffen und Halbfabrikaten dienen⸗ den Fertiginduſtrie. Der Kern der Schwer⸗ und Schlüſſel⸗ induſtrie lag im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebſet, wo ſich im gleichen Schritt mit ihr auch eine mannigfaltiqe Fertiainduſtrie ent⸗ wickeſn konnte. die in jener zum großen Teil ihren Abnehmer fand. Schon bisher erwuchſen dem Exporteur erhebliche Umſtände und Nachteile durch die Erhebung dieſer Abgabe und der um 26 Prozent zungor[(ir 1 8 E inmiftri niel⸗— 2 geringere Eingang an Deviſen machen es der Exportinduſtrie viel(Kapital, deren Folge ein unerträglich hoher Kapitalzins wildt ſach unmöglich, ihr aus dem Ausland zu beziehendes Rohmaterial mit Deviſen zu bezahlen, auf jeden Fall gehen dem Reich dieſe Debiſenſummen verloren. Neuerdings iſt durch das Schreiben des Generalagenten für Reparationszahlungen eine große Unruhe in das Exportgeſchäft hineingetragen. Der Generalagent will dem Reich nicht ohne weiteres die vollen Beträge der Abgabe gut⸗ ſchreiben, ſondern er behält ſich die Höhe der jeweils gutzuſchrei⸗ benden Summe vor, ſo daß es durchaus möglich ſein kann, daß das Reich mehr an die Exporteure zu vergüten hat, als ihm auf Reparationskonto gutgeſchrieben wird. Es liegt alſo die Befürch⸗ tung nahe, daß das Reich bei ſchlechtem Stand der Finanzen eine Kürzung der Vergütung an die exportierenden Firmen pornehmen könnte. Wegen ſolcher Zweifel, Nachteile und Umſtände verzichtet mancher Fabrikant auf den Export nach den die Abgabe erhebenden Ländern, insbeſondere nach Frankreich, und der geſamte Export leidet ſelbſtredend darunter. Aus dieſem Grunde beſtehen auch unſere Unterhändler darauf, daß Frankreich die Abgabe wieder aufhebt und auch für England, das nach dem Dawes⸗Plan zur Erhebung der Abgabe berechtigt iſt, werden Erleichterungen an⸗ geſtrebt. Es geht ja auch nicht an, daß auf der einen Seite große Reparationszahlungen verlangt werden und auf der anderen Seite der Export in jeder möglichen Weiſe erſchwert wird, denn bekannt⸗ lich können wir nur durch den Export überhaupt Reparations⸗ zahlungen leiſten. Die Jollmauern des Auslandes die ſchon vor dem Kriege den Export Deutſchlands ſehr erſchwerten, ſind leider nach dem Kriege in vielen Auslandsſtaaten weiter bis zur Prohibitiv⸗Wirkung erhöht worden, ſo daß es nicht wunder nimmt, wenn auch dadurch eine Senkung der deutſchen Ausfuhr⸗ zahlen herbeigeführt wurde. Bei den bisherigen Verhandlungen und Abſchlüſſen unſerer Regierung ſind Deutſchland zum Teil die notwendigſten Zugeſtändniſſe gemacht und auch in die Einfuhr⸗ verbote iſt eine Breche geſchlagen, aber es muß immer wieder vetont werden, daß unſere Ausfuhr nicht durch ſolche in früheren Zeiten nicht vorhandene Beſtimmungen des Auslandes gehemmt werden darf. Die Rohmaterialverſorgung der ſüdweſtdeutſchen Induſtrie iſt erheblich ungünſtiger geworden als vor dem Kriege. Auf die ungünſtigen Frachtverhältniſſe wurde ſchon hingewieſen, das Schlimmſte iſt aber, daß die Rohſtoffe, deren Lieferant früher Elſaß⸗Lothringen oder das Saargebiet war, jetzt aus dem Ruhr⸗ gebiet oder ſogar aus Oberſchleſien bezogen werden müſſen. Viele induſtrielle Werke ſind vor dem Kriege in Südweſtdeutſchland errichtet, weil ſie dort günſtig für den Bezug der Rohſtoffe lagen, jetzt werden. ſie aber, weil ihre Rohſtoffbaſis ihnen genommen iſt, zum Teil gezwungen, eine Verlegung nach günſtiger gelegenen Orten ins Auge zu faſſen, wenn ſie überhaupt noch konkurrenz⸗ fähig bleiben wollen. Zu den vorſtehend behandelten, meiſtens durch die ungünſtige Lage der ſüdweſtdeutſchen Induſtrie hervorgerufenen, Schwierig⸗ keiten kommen aber weiter die Hemmniſſe, die auch in dem übrigen Deutſchland beſtehen. Hierzu gehört in erſter Linie der Mangel an Betriebskapital. Durch die Goldbilanzen iſt auch das große Publikum darauf aufmerkſam geworden, daß ein guter Teil der Kapitalien während des Krieges und nach demſelben ver⸗ ſchwunden ift und daß als Erſatz Kredit in Anſpruch genommen werden muß, der nur ſehr ſchwer und auch nur bei Zahlung hoher Zinſen gegeben wird. Auch die Reichsbank hat längere Zeit durch ihre Kredit⸗Reſtriktion hemmend auf den Wiederaufbau der Induſtrie gewirkt und Auslandskredit war nur in den wenigſten Fällen zu erlangen. Auch jetzt wird es der kleinen und mittleren Induſtrie noch ſehr ſchwer werden, das Ausland als Kredit⸗ geber heranzuziehen und auch hier wird mit mehr oder weniger hohen Zinſen auch in Zukunft gerechnet werden müſſen. Unſere Induſtrie- befindet ſich alſo in ſchwierigen Verhältniſſen. Sie verzweifelt aber nicht und will wieder aufbauen. Sie ſucht ſich neue Abſatzwege, wo ihr die alten verſperrt ſind und ſie will durch Einführung rationeller Arbeitsmethoden und Vervollkomm⸗ nung ihrer Einrichtungen ſich wieder konkurrenzfähig machen. Sie verlangt aber auch, daß ſie von den Reichs⸗, Staots⸗ und Gemeinde⸗ Behörden nicht gehemmt, ſondern in jeder Beziehung unterſtützt wird. Nur dann wird es ihr gelingen, wieder hoch zu kommen, nur dann werden die vielen Arbeitsloſen, die auch in der Südweſt⸗ ocke unſores Vaterlandes leider noch vorhanden ſind, wieder ihr Brot finden und nur dann werden wir auch wieder zu geſunden Zuftänden in unſerer geſamten deutſchen Wirtſchaft gelangen. eer . Ell wirtſchaftliche Entwicklung durch planmäßige und großzügige Erwei⸗ terung des Eiſenbahnnetzes, durch eine vernünftige Eiſenbahntarif⸗ politik und durch den Ausbau leiſtungsfähiger Waſſerſtraßen. Auf einer ſo günſtigen Grundlage entwickelte ſich Hand in Hand mit dem Bezug von immer größeren Mengen ausländiſcher Rohſtoffe ein ſteigender Export von Induſtrieerzeugniſſen, an dem beſonders die Verfeinerungs⸗ und Fertigindu⸗ ſtrien in zunehmendem Maße teilnahmen. Die Steigerung der Warenherſtellung und des Warenumſchlages ſowohl im Inland als guch im Ausland entſprach eine anſehnliche Entwicklung des Groß⸗ handels und eine großartige des Bankweſens und der Seeſchiffahrt. An dieſem Wachstum der deutſchen Volkswirtſchaft iſt Mann⸗ heim vor allem in folgenden Beziehungen beteiligt: Es genießt jahrzehntelang die Vorteile des Endpunktes der Groß⸗ ſchiffahrt auf dem Rhein und einer überaus günſtigen verkehrs⸗ geographiſchen Lage in Hinſicht auf die Handelsbeziehungen nach dem ſüdlichen und ſüdweſtlichen Deutſchland und wichtigen Teilen des Auslandes(Schweiz. Oeſterreich, Italien, Südfrankreich). In⸗ folgedeſſen dehnen ſich die Mannheimer Hafenanſagen ſtändig aus. Der Güterumſchlag von der Waſſerſtraße auf die Eiſenbahn und umgekehrt wächſt auf viele Millionen Tonnen an. Das Schiff⸗ fahrts⸗ und Speditionsgewerbe und beſtimmte Handelszweige (Kohle, Eiſen, Getreide. Holz— um nur die wichtigſten zu nennen) gelangen zu hoher Blüte. Auf der Grundlage der billigen Waſſer⸗ fracht für Rahftoffe und Halbfabrikate faſſen beſtimmte Induſtrie⸗ zweige in Mannheim immer breitere Wurzeln. Es entſteht in Mannheim eine Mühleninduſtrie von einem Umfange, wie ſonſt kaum in Deutſchland. die ihre Erzeugniſſe nicht nur in Süd⸗ deutſchland, ſondern auch in die Schweiz und weit nach Südfrank⸗ reich hinein abſetzen kann. Abex auch an der ſonſtigen induſtriellen ntwicklung nimmt Mannheim teil. Es entſtehen mächtige Be⸗ triebe der chemiſchen, der Zellſtoff⸗, der Papier⸗ der Holzinduſtrie, vor allem aber ſoſche der Maſchinen⸗ und Metallinduſtrie für land⸗ mirtſchaftl. Maſchinen, Motoren, Automobile, elektr. Maſchinen, Stromkabel, elektr. Bedarfsartikel, Eiſenbahnhbedarf, Heizkeſſel, Ver⸗ ladeanlagen, Brauereiartikel uſw. Auch die Tabakinduſtrie gewinnt graße Ausdehnung u. Bedentung. Ein weſentlicher Zug der in Mann. heim entſtehenden Induſtrie iſt ihre Einſtellung auf einen gewiſſen erhöhten und verfeinerten Lebens' oder Lurusbedarf der inländiſchen Beyölkerung und des Auslondes. Das hängt in ganz natürlicher Weiſe zuſammen mit der geſteigerten Kaufkraft und dem Reichtum, die ſich im Inlande entwickeln und mit der Nachfrage des Aus⸗ Die Erzeuoniſſe der geſamten deuſchen Induſtrie fanden zunächſt ſhren Abſatz in dem in alſen Bevölkerungsſchichten ſtändig kauf⸗ kräftiger werdenden Inland. Gefördert wurde dieſe ſandes nach deutſchen Qualitötswaren. Die Erzeugniſſe der Mann⸗ heimer Induſtrie werden in ſteigendem Mabße Erportartikel. Die⸗ war ungefähr das Bild vor dem Kriege. Wie ſieht es heute nach der 10 Jahren ſchwerſter Erſchütterungen aus? Die Grundzüge in b e N Volkswirtſchaft ſind ungel folgende: Das deutſche Volksvermögen iſt dezimiert. die 2 diſchen deutſchen Beſitzungen, Unternehmungen, Geſchäftsauteile 33 Guthaben ſind reſtlos den Siegerſtaaten anheimgefallen, die 225 kapitalien in Deutſchland ſelbſt ſind vernichtet, große deutſche L 5 desteile mit hochentwickelter Induſtrie und reichen Bodenſchig ſind Beute der Sieger geworden, desgleichen faſt die ganze den Handelsflotte Der geſamten deutſchen Wirtſchaft, vor allem 25 induſtriellen Unternehmungen iſt eine ſchwere Reparationslaſt gebürdet. Sie leidet dabei unter dem ungeheueren. iſt, dem Druck hoher Steuern, unter dem Rückgang der Produktion der 57 8 Lohnſummen und vor allem unter Abſaßſchue rigkeiten für die durch dieſe Momente unglücklich verteuerten zeugniſſe. de Die verfügbare Kaufkraft der inländiſchen Bevölkerung wen 80 ſich naturgemäß den im Verhältnis unentbehrlicheren Erzeugeuſſ der Schwer⸗ und Schlüſſelinduſtrien ſowie derjenigen Ferige duſtrien zu, die für den täglichen Lebensbedarf arbeiten. Dageg iſt bei den auf einen erhöhten Lebensbedarf und auf eine reichele Ausſtattung der Wirtſchaft mit Betriebsmitteln eingeſtell en Jen, und Verfeinerungsinduſtrien der inländiſche Abſatz durch die 900 armung viel ſtärker gehemmt Von einem Ausgleich durch Aben nach dem Ausla-de kann keine Rede ſein, wo die ausländiſchen delsbeziehungen Deutſchlands überhaupt erſt mühſam wieder gebaut werden müſſen. Der Rückgang in Beſchäftigung und Waren abſatz der Induſtrie macht ſich auch geltend in den Verkehrsunter nehmungen, vor allem bei der Eiſenbahn, die gerade jetzt einen e höhten Güterverkehr dringend nötig hötte, um die großen Sc⸗ der Regie abzudecken und die ihr auferlegte beſondere Meparafen laſt zu erfüllen. Der durchſchnittliche Stand der Eiſenbahntarife noch um mehr als 30 Prozent höher als im Frieden. Die beſondere Auswirkung der politiſchen und wirtichaf,⸗ lichen Erſchütterungen Deutſchlands auf Mannheim tritt folgenden Erſcheinungen zu Tage: die früher durcheus günſtig verkehrsgeographiſche und tarifartſche Lege Man heims iſt ins Gegenteil verkehrt. Baden iſt Grenz, land geworden. Mannheim befindet ſich in einer vorgeſche benen Poſition und iſt insbeſondere als Schiffahrts⸗ und Umſchlagsplatz durch die Konkurenz von Straßburg und Verankerung ſtarker franzöſiſcher Intereſſen in Kehl ſchwer ge⸗ fährdet. Seine früheren Handelsbeziehungen zu Elſaß⸗L ſhringen dem Saargebiet, der Schweiz und Südfrankreich ſind zum größ!e Teil lahmgelegt. Der Umſchlag ſeiner Häfen iſt infolge einer ven der Reichsbahn in den letzten Jahren befolgten neuen Tarſe politik, namentlich infolge der Einführung von Staffeltarifen 15 Maſſengüter auf weite Entfernungen und infolge der Abneigung Reichsbahn gegell die Wiedereinführung von niedrigen Waſſerun ſchlagtarifen für die oberrheiniſchen Häſen, in ſtarkem Rückgang griffen. Dadurch ſchwindet immer mehr der alte Vorrang Mam⸗ heims als oberrheiniſches Zentrum der Rheingroßſchiffahrt. Auch der auf den Vezug und Verſand über die Waſſerſtraße vielfach auf. gebaute Großhandel iſt daurch gefährdet. Mannheims 15 duſtrie aber mußte wegen ihr oben gekennzeichneten Art Fertiginduſtrie, die zum guten Teil auf einen erhöhten un verfeinerten Lebensbedarf einer wohlhabenden Inlandsbevölkern und auf den Abſatz im Auslande eingeſtellt war, naturge⸗ mäß am meiſten leiden. Wenn trotz der Ungunſt der Umſtände un, trotz der ruinöſen Art der Beſetzung von Mannheim während Ruhrkampfes die Mannheimer Induſtrie im ganzen ihre Lebene fähigkeit erwieſen und ſich im einzelnen ſchon andere Obotzgeb ele geſucht und ſich auf andere marktfähigere Fabrikate umgeſtellt 95 ſn iſt das nur ein Zeichen ihres geſunden Kerns, ohne daß darin ſchon allein die ſichere Gewähr für eine Kräftigung und Erneuerung läge. Wenn man nun die ja ſchon überreichlich erörterten Mittel zur Geſundung durchgeht, ſo beſteht darüber unter der große Mehrheit der politiſchen Parteien und wirtſchaftlichen Grupfen wohl jetzt Klarheit, daß infolge des ungeheueren Ausmaßes der Dienſtbarkeit der deutſchen Wirtſchaft gegen das Ausland künfſig eine noch viel intenſivere Verknüpfung Deutſchlands mit der Welt⸗ wirtſchaft, das heißt eine noch erheblich vielſeitigere Ausgeſtaltung der deutſchen Außenhandelsbeziehungen ſtatthaben muß als vor dem Kriege. Die Hereinnahme beträchtlicher Auslandskapitalien 3 Ausſtattung der deutſchen Induſtrie mit den nötigen Betriebs mitteln iſt unvermeidlich. Sobald ſich in Deutſchland ſelbſt Spar kapitalien wieder in einigermaßen nennenswertem Umfange an⸗ ſammeln, ſollten ſie vorzugsweiſe zu Anlagen Verwendung finden, die der Produktion weltmarktfähiger Waren dienen. Die Produk⸗ tionskoſten wird man durch möglichſte Beſchneidung unproduktiver Ausgaben, durch kechniſche Vervollkommnung und Rationaliſierund der Produktionsvorgänge verbilligen müſſen. Die gleichen Grund' ſätze werden auf das Verkehrsweſen, vor allem auf die Eiſenba anzuwenden ſein. Die Reichsbahngeſellſchaft wird ſich konſequenkez als früher und bis heute durch eine vernünftige Tarifpolitik de Waſſerſtraßen als eines der wertvollſten Naturgeſchenke zur Güter⸗ beförderung bedienen müſſen. Sie wird ſich auch nicht dadur entlaſten dürfen, daß ſie den Ausbau neuer, der Wirtſchaft dienen“ der Anlagen denjenigen Kreiſen überläßt, denen ſie in erſter Linie zu Gute kommen, ſondern ſie wird wie jedes Privatunternehmen die erforderlichen Kapitalien ſelbſt inveſtieren müſſen. Deut* land wird ſeine Lage im Herzon Europas als Durchgangslan für den Handel zwiſchen Weſten und Oſten, den nahen und de fernen, weit mehr als früher ausnutzen müſſen. Es wird alſo! verſtärktem Maße am Welthandel und vor allem an der Er⸗ ſchließung des europäiſchen und aſiatiſchen Rußland und des chmeſiſchen Rerches, für die beide ſich offenſichtlich eine neue Epochs anbahnt, teilnehmen müſſen. Mannheim wuß innerhalb dieſer neuen deutſchen Volls⸗ wirtſchaft vor allem ſeine Verkehrslage wieder günſtiger zu geſtalten ſuchen. Der Vorzug des Zentrums der Großſchiffahrt am Oberrheir ſich wieder durchſetzen. Durch entſprechende Tarifmaßnah men der Eiſenbahn(Waſſerumſchlagtarife) müſſen Umſchlag un Großhandel mit Maſſengütern nach Süddeutſchland, der Schweis, den alten öſterreichiſchen Landen und Italien wieder auf die Hon gebracht werden. Auch im Erſenbahnperſonenverke hat Mannheim als vorgeſchobener Poſten der deutſchen Wirtſchaf Anſpruch auf bevorzugte Behandlung. Das gleiche gilt für Anſchluß an den internationalen Luftverkehr. Demen⸗ ſprechend ſind die beſtehenden Verkehrseinrichtungen 55 Schiffahrt und Eiſenbahn zu verbeſſern und au? zubauen. Die Hafenanlagen bedürfen überdie unkedigt einer zeitgemäßen 115 n muß Umorganiſatie Mannheim muß auch mit weiter Sicht die Beſtrebungen um 5 Herſtellung neuer, nach den Balkanländern und dem Orient ſuß render Großſchiffahrtsſtraßen über den ⸗Neckar 1 dem Oberrhein zur Donau tatkräftig unterſtützen. Den, wenn einmal dieſes Werk gelingt, wird Mannheim der weſentlich Pol einer der großen internationalen Waſſerſtraße und der günſtig gelegene Binnenſchiffahrtsplatz zwiſchen Nordſee und Mittelmess ſein. Mannheim wird ſich auf ſeinen alten Ruf als 8 delsſtadt wieder beſinnen und tatkräftig an der 9 gekennzeichneten Vermittlertätigkeft des deutſchen Handels zwiichen Weſten und Oſten teilrebhmen müſſen. Seine Induſtrie kar, nicht daran denken, ſich ähnlich aufzubauen wie die rheiniſch⸗wen fäliſche. Dazu iſt der Standort der letzteren auf Bodenſ und ihre Verkehrslage zur See in Hinſicht auf den Bezug Rohſtoffen(Erze uſw.) viel zu günſtig. Mannheims Indu wird alſo ihren früheren Charakter als Fertig⸗ und Verfe vo! ſtrie nerungsinduſtrie im weſentlichen beibehalten und darauf bedacht ſein müſſen, noch mehr als vor dem aueg; in die Außenhandelsverbindungen einbezogen zu Dee n Hosenbes 1ent nene Maundekmtr Zettung[unhag- und Nbend-NAusgabe) de ſich wi ; wir geſagt mit Notwendigteit aus Deutſchlands Dienſt⸗der volle Goldmarkwert eingeſetzt und die Guthaben bei den it gegenüber den Ländern der Welt ergeben. IWerkfpartafſen mit 50 Prozent ihres Goldwertes auf⸗ 21. Zete. Nr. 0W Sörſenberichte barke 8* 2 ie eii bas Landeine ſelbſtverſtändliche Forderung, daß das Reich und efährdeten Baden dem Platz Mannheim als einer beſonders swirtſch aber auch beſonders wichtigen Stelle der deutſchen ſchaft in weiteſtem Maße zu Hilfe kommen. Das gilt vor annheimelich der Ausgeſtaltung und Neuorganiſierung der den Jahr er Verkehrsanlagen. Die Stadt muß wieder wie in Dinau en bor dem Kriege, vielleicht noch mehr als damals, ihre 74. Handel und J Wirtſchaftspoltiir auf die Förderung von Induſtrie, Volk 0 lichkeiten„Verkehr einſtellen, beſte und billigſte Anſiedlungsmög⸗ kragbar für Unternehmungen ſchaffen, Steuern und Abgaben Ertrag(8 halten ſuchen und die Tarife ſo erſtellen, daß ſich der 1 niedrigſten Sätzen aus einer auf das Höchſtmaß geſtet⸗ Schickſa Narsung ergibt. Vor allem aber liegt das künftige 9 annheims in der Rührigkeit und dem Wage⸗ er Mannhe imer Wirtſchaftskreiſe begründer. ihnen zu erwarten, daß ſie nicht nur ihre Unternehmun⸗ und organiſatoriſch auf das denkbar beſte ausſtatten die für die Einſtellung auf neue Erforderniſſe des in⸗ diſchen Marktes erforderliche Beweglichkeit zeigen, ſon⸗ auch bei aller Wahrung des Rechtes zur Kritik den er öffentlichen Verwaltung und Wirtſchaft Vertrauen deingen und, finanzielle Opfer nicht ſcheuend, mit der Kung an der Schaffung neuer Einrichtungen zuſammen⸗ „de dem wirtſchaftlichen Aufſchwung Mannheims dienen Geſchaz eſchäftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammerbezirk D Mannheim Ergän; Handelskammer für den Kreis Mannheim teilt. uns in unker Ge ihrer bisherigen 12 Veröffentlichungen der Liſte der ſülgendes huſtsaufſicht geſtellten bzw. in Konkurs geratenen Firmen nit:* 8 Angeordnete Geſchäftsaufſichten: Keine. Zigart zuſgehobene Geſchäftsaufſichten: Nr. 18. Johann Siebert, vom Faerit in Hockenheim(Beſchl. d. Amtsgerichts Schwetzingen krüft. 11. 1924), da Zwangsvergleich vom 15. 9. 1924 rechts⸗ in Hogeneworden⸗ Nr. 30. Georg Schneider, Zigarrenfabrik 15. 11 endeim. Laut Beſchluß des Amtsgerichts Schwetzingen vom 5 1924 auf Antrag der Firma aufgehoben. Nam Angeordnete Konkurſe: Nr. 52. Mechaniker Karl Seng in 0 dam, Prinz Wilhelmſtr. 10. Beſchluß vom 11. 11. 1924. bnfetnolbaeleonte Konkurſe: Nr. 19. Jakob Bernhard, Herren⸗ 5 1. J95heſchäft in Mannheim, K 1, 5 b. Laut Beſchluß vom ſprech, 1924 eingeſtellt, da eine den Koſten des Verfahrens ent⸗ chende Maſſe nicht vorhanden. Vortlland-Cementwerke Heidelberg⸗Mannheim⸗Skuktgart.G. dn. der geſtern nachmittag unter Vorſitz von Geheim⸗Rat riedrich Schott abgehaltenen ao..⸗V. wurden die Regu⸗ einſtimmig genehmigt und die aufgeſtellte Goldmark⸗ enthal nungsbilanz auf 1. Januar 1924 gutgetzeißen. Dieſe papiel. folgende Poſten: Kaſſe 79 248 /, Wechſel 22 365, Wert⸗ Patente 15 152, Beteiligungen 6 567 680 4, Hypotheken 10 462&l, 44 2% 1, 4% Bürgſchaften 36 400, Schuldner kaut Guthaben 9883 7, Banken 113 659, zuſammen 457 896 J, Vorräte 755, Grundſtücke 863 423 ½, Gebäude 5 819 951, erbinen 370 865% und Maſchinen 4 120 335 4. Unter den Noreindlichkeiten ſind aufgeführt: Stammaktien 19 800 000, bundugsaktien 100 000, Reſerven 804 870., Teilſchuldverſchrei⸗ Weren 304 200 /, Friedrich Schott⸗Stiftung 35 945, Wilhelm 283Sſtiftung 33 237 J, Hypotheken 246 560 /, Werkſparkaſſen anee 3% Bürgſchaſten 36 400, lauf. Schulden 505 657 4. Die 208 045, zuſammen 713 702 l. Stele Umſtellung erfolgt in der Weiſe, daß die bisherigen Voemmaktien von je 1000 auf 300 herabgeſetzt und die lari ien Eror gewertet. Auf Anfrage wurde von der Verwaltung mitgetellt, daß ſie urſprünglich für die Aufwertung der Obligationen einen Betrug in die Goldmark⸗Bilanz einſetzen wollte, wegen der erheblichen Steuern hierfür jedoch davon Abſtand genommen habe. In den Aufſichtsrat wurden neugewählt: Dr. SchneiderStutt⸗ gart; Dr. Freſe⸗Köln und Direktor Selk⸗Frankfurt. Auf eine Anfrage erklärt der Vorſitzende, daß die Ausſchüttung einer Dividende zurzeit noch fraglich ſcheine. O Salzwerk Heilbronn.⸗G., Heilbronn In der go..⸗V., in der 10 651 Aktien durch 17 Aktionäre vertreten waren, wurden die Anträge der Verwaltung, die Papier⸗ mark⸗Abſchlußbilanz auf 31. Dezember 1923 mit Gewinn⸗ und Verluſtrechnung und die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz auf 1. Januar 1924 einſtimmig genehmigt. Die Papiermark⸗Abſchlußbilanz auf 31. Dezember 1923 ſchließt mit einem Ueberſchuß von 4921 633 971 Papiermark ab und ſoll als Rückſtellung abgebucht werden. Auf Grund der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz ergibt ſich ein Ueberſchuß des Vermögens über die Verbindlichkeiten in Höhe von 3 101000%. Die Stamm⸗Aktien werden in der Weiſe um⸗ gewandelt, daß auf einen Nennbetrag von 1000 Papiermark⸗ Stammaktien ein Nennbetrag von 200 Goldmark entfällt. Der auf Goldmark umgerechnete Anzahlungswert der 700 Stück Vorzugsaktien beläuft ſich auf rund 21000 Goldmark, ſomit auf eine Aktie rund 30 Goldmark. In der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz auf den 1. Januar 1924 figurieren: Bergwerkseigentum mit 18 000„, Grundeigentum mit 193 000 ¼¼, Schachtbetriebsanlage mit 28 000 ½, Betriebs⸗, Verwal⸗ tungs⸗ und Wohngebäude mit 723 000, Maſchinen, Einrichtungen, Eiſenbahn und Hafen mit 703 002„, Patente mit 1 J/, Hofgut Laukenmühle mit 50 000%, Vorräte mit 85 534 /, Wertpapiere mit 663 362 /, Beteiligungen mit 750 000 ½, Schuldner mit 395 002 /, Kaſſa mit 2827. Bei einem Aktienkapital von 2 821000, einem Reſervefonds von 280 000, betrug die Salz⸗ ſteuer 85 499 /, der Penſions⸗ und Unterſtützungsfonds 40 000 und Gläubiger 373 725 l. O * Drilte und letzte Aufforderung. Wie aus dem Anzeigenteil der geſtrigen Abendausgabe unſeres Blattes erſichtlich, fordern die Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft und die Continentale Verſicherungsgeſellſchaft ihre Aktio⸗ näre auf, die Mäntel ihrer Aktien— ohne Gewinnanteil⸗ ſcheinbogen— unter Beifügung eines nach Nummernfolge geord⸗ neten Verzeichniſſes in doppelter Ausfertigung bis ſpäteſtens 31. Dezember 1924 zur Abſtempelung bei ihnen einzureichen. Näheres iſt aus der Anzeige erſichtlich. * Maſchinenbaugeſellſchaft Karlsruhe. In der ao..⸗V. wurde die Umſtellung einer Stammaktie von nom. 1000/ auf 50 Goldmark, und der Vorzugsaktien von je nom. 100 auf 14 Goldmark genehmigt. Chemiſche Werke vorm. H. u. E. Alberk in Amöneburg. In der ao..⸗V., in der 23 287 Stimmen vertreten waren, wovon 15 787 auf die Stammaktien entfielen, wurde die Bilanz und die Umſtellung auf Goldmark genehmigt. Das Grundkapital wurde auf 7542 750 Gell herabgeſetzt, ſo daß auf die Stammaktien 7,5 Mill.=/ und auf die Vorzugsaktien 42 750 G& entfallen. Deviſenmarkt Infolge des geſtrigen amerikaniſchen Nationalfeier⸗ Ufachugaktien einen Nennbetrag von 25 und wie bisher labes Stimmrecht erhalten. Bei den Stiftungen wurde Mannheimer Effektenbörſe 2. Mannheim, 27. Novbr. Die Tendenz der heutigen Börſe war recht freundlich. In Bad. Anilin⸗Aktien erfolgten Ab⸗ ſchlüſſe zu 237(rat.), Seilinduſtrie 7, Gebr. Fahr 6,25, Waggon⸗ fabrik Fuchs 1,2, Knorr, Heilbronn 3,3, Neckarſulmer 6,8, Rhein⸗ elektra 7,50, Rheinmühlenwerke 3, Salzwerk, Heilbronn 25986 und Wayß u. Freytag 2,75. Vor Verſicherungs⸗Aktien wurden um⸗ geſetzt: Frankfurter Allgemeine zu 64 und Oberrheiniſche Verſiche⸗ rung zu 77,50 Bi pro Stück. Waren und Märkte Mannheimer Proònktenbörſe m. Mannheim, 27. Novbr. Die Produktenbörſe war heute nicht ſo ſtark beſucht, wie ſonſt. Die Auslandsforderungen für Brotgetreide ſind hoch und direkte Abſchlüſſe finden nicht ſtatt, weil die zweite Hand noch immer weit unter den Goldmarkpreiſen als Verkäuferin am Markte iſt. Im Mehlgeſchäft iſt es fortgeſetzt ſehr ruhig. Futtermittel liegen unverändert. Man nannte gegen 12,45 Uhr: Weizen, inländ. mit 23,50, ausländ. 28—30,.— Roggen, inländ. 23,50, ausländ. 25—26,.—, Gerſte 26—28,.— Hafer, inländ. 18—20,50, ausländ. 19—22,.—, Mais, mit Sack, 21,50—21,75.IA, alles per 100 Kg. frei Waggon Mannheim. Für Weizenmehl(Baſis 0) bewegen ſich die Forderungen zwiſchen 36.— bis 38,50, für Roggenmehl zwiſchen 33—35,.— Rel für die 100 Kg., frei Waggon Mühle. Weizenkleie wird zu 12,75 und Roggenkleie zu 12,50.. frei Waggon Mühle offeriert. Schiffahrt Frachkengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrork vom 27. November Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 11 Pfg. ab Rhein⸗ und Ruhrhäfen 12 Pfg. ab Kanal. Exporlkohle nach Rolterdam: 1,40 fl. ab Kipper 1,70 fl. ab Kanal bei beſchränkter Lade⸗ und Löſchzeit. Geſchäft ſehr lebhaft, Schiffsräum ſehr knapp. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Unter Hochdruckeinfluß hält das trockene, im Gebirge teilweiſe heitere, in der Ebene meiſt nebelige Wetter an. Die Morgentempera⸗ turen liegen im Hochſchwarzwald bei etwa 8 Grad, in der Rhein⸗ ebene bei—4 Grad Wärme, nur die Baar und einzelne Hochtäler melden leichten Nachtfroſt. Vom weſtlichen Tiefdruckgebiet erſtreckt ſich eine Regenfront bis nahe an den Rhein. In ganz Frankreich ſind Nebel gefallen. Das weſtliche Regengebiet ſtreift ſüdweſtlich Deutſch⸗ 7 bringt vorübergehend ſtrichweiſe einzelne, meiſt leichte egenfälle. Vorausſichtliche Witterung für Samskag bis 12 Uhr nachts! Mild, meiſt bedeckt, einzelne meiſt leichte Regenfälle, beſonders in der Rheinebene und im Weſtrandgebiet. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein⸗Beget 21 22. 28. 28. 27.28. Nedar-Meaelf 21 J22J 25. 26Jf Schunterinſel“.94.809.75.58.58.65 Manntheim.66.50.80.50.582.80 Kehl....10.08.90.88.86.85 Heilbronn.—— Maxau.82.79.60.57.49.40 Mannbeim.79.73.55 2 49.44.41 Kaub.15—194.91 187.76 döln 22—.98.99.83.80 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6, Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur Kurk fpiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kuel Fiſcher; für daz Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willig tages(Thanksgiving-day, Unabhängigkeit von England) blieb der Deviſenmarkt ohne jede geſchäftliche Anregung. den übria ꝛedaktionellen Teil: Fr Kircher: k Anzeiaen:& Bernhardk⸗ — U 5 Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. 2 b VOENEHME DERUCRSACHEN sind die besten Empfehlungen einer jeden kaufmãnnischen Firma, die sich ihrer bedienf. Als soſche muß sie natfurgemaß in nobſem, des öfferen jedoch in auffallendem und originellem Gewande erscheinen. Wünschen Sie nun Ihre Druckarbeifen wirkungsvoll ausgestaffef, so biffen wir Sie höflichst, bei Bedarf in illustrierfen Katalogen, Mehrfarbendrucken, Druck von Aufofypien, Preislisfen, Broschũren, merkanfilen Arbeiten, fabel- larischen Werken, Massen-Auflagen von Prospekten efe. sich gũfigsf unserer Firma zu erinnern. Unsere Druckerel, mit den modernsfen Schriffen und Maschinen ausgesfaffet, sefzi uns in die Lage, auch den hõchsten Anforderungen der Neuzeit gerecht zu werden und unsere fifl. Auffraggeber rasch bedienen zu kõnnen. Mit unserer Akzidenzdruckerei ist eine sehr leistungsfãhige Lithographische Ansfalt verbunden, in welcher aparte Brieflcõpfe und Fakturen, mehrfarbige Prospekte und Plakafe hergesfelſt werden. 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Lon, 19895 von Sch Marle Andor Robert Vogel Karl Neumann Hoditz Cecit, Baron von e gu, Großschatzmeister Wühelm Koſmar Rudolf Wittgen Willy Birgel Hans Godeck Richard Eggarter Wunelm Vavison, Staatssekret Amias Paulet, Ritter. Hüũter der Maria Morumer. sein Neffe espine tranzöstscher Qeorg Köhler e, ausserordentl. An'on Gaug! 301 nafter in Fran reien Okeliy imers Freund Walter fel enstein Niev, lau notmeister der Königin M Fritz Linn Hanna Cenedy imre Amme julie à den 48 Therese Weidmann Alexander Kökeit Harry Bender Hedwig Lillie Emmi Schönkeld Burgoyn. Leibarzt fai/ier de 1 Leip rau ann-A Sonntag, den 30. Nov, abends 8 5 Bei kleinen Preisen: ussischer Abend Lenung Dt Swelkoff Balalekä- Ofcchester— Volkslieder Volkstanze in NMationaltraeht. Karten 95 80 Pig. bis.50 M. im Rosengarten 1 l,—4. Sonntegs—1. 3—5 Unt) und Ver——— Ludwigshafenb Waldem flenke * abi feoſ Fesfta⸗, aberd 7½ Ul. 0K 16 0 2, 9 Hugo Wolf-Lieger-Abend 85 en Honhop Al. 9402 8 0 Lulse Hebder am Fl. EB. 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Da ſtanden viel Lichter im Tannenhag Wie ein einziger leuchtender Roſentag, und leiſe, in Demut leiſe, begrüßten uns Meiſe und Fink. Ich ſollte im Haſſe verbrennen und muß es in Freuden bekennen: Liebe hat mich zur Chriſtnacht gewiegt im Garten, der über den Bergen liegt. Drum blüht in der Seele mir leiſe ein Lied wie von Fink und von Meiſe: „Laß. mich alltag', Jeſulein mein, Gaſt in deinem Garten ſein“ S eee ee n6 d g eee ee. Instrumente ſ. USIK-gaen Das schönste Geschenk Alleinverkauf voxk-HAUs Egeon Winter C1. 1 ſel. 63 C1,1 Täglich Konzerte/ Vorführung kostenlos Bequeme Teilzahlung. 8. In allen Abteilungen Weinnachts- Angebote von besonderer 5 Preiswürdigkeit. Größtes Spezialhaus für Damen · und Kinder- Kleidung Fernspr.: 7631, 8787 Mannheim Furadeplatz 8 Besichiigen Sie unsere Geschäfts- Räume. Sie finden nur Qualitäts- Waren in unbegrenzter Ausioahl. 2 F 28. Seite. 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Weder Oſtern noch Pfingſten geht eine ſo lange Zeit der Vorbereitung voraus, wie Weih⸗ nachten, dem Feſte der Liebe, der frohen Erwar⸗ tung und Erfüllung. Wenn die Glocken den erſten Adventsſonntag einläuten, dringt ihr Klang bis in die verhärtetſten Herzen, übertönt die materiellen Sorgen, weckt in kauſend Herzen die Erinnerung an das— ach ſo ferne— Weihnachtsfeſt der Kindheit im Eltern⸗ hauſe, und ein wunderſames Verlangen, deren Liebe wir erſehnen, etwas Liebes zu erweiſen, zieht in uns ein. Immer wieder beſchäftigt uns der Gedanke: wie kannſt Du Deine Lieben beſonders erfreuen? Wer nicht über die nötige Handfertig⸗ keit und Kunſt verfügt, die ſeinem Herzen nahe Stehenden durch eine ſelbſtgefertigte Arheit zu er⸗ freuen, der prüft die reichen Weihnachtsauslagen in den Schaufenſtern der Geſchäftsläden und ſpart ſich das Geld zur Weihnachtsüberraſchung ſchon wochenlang vorher am Munde ab. Mit Argus⸗ augen wacht das Töchterlein darüber, daß Vater, Mutter, Bruder und Schweſter ja nicht die wer⸗ dende Handarbeit entdecken, die blitzſchnell, wenn nahende Schritte hörbar werden, in der verhüllen⸗ den Tiſchſchublade verſchwindet; ein jedes der Familienmitglieder hat jetzt irgend etwas zu ver⸗ ſtecken, bis zu dem großen Augenblick, da man am heiligen Abend unterm blinkenden Tannenbaum Liebe gegen Liebe austauſcht. Die Kinder ver⸗ gnügen ſich beim Kleben der Papierketten für Lichterbaum und genießen beim Herſtellen des Baumſchmuckes die ſüße Vorfreude des Weihnachts⸗ feſtes. Abends ſpät aber, wenn ſie ſchon ſchlafen, mert ein Kaſperl⸗Theater, eine Puppenſtube oder gar eine Elektriſiermaſchine zurecht. Freude zu be⸗ reiten und Liebes zu erweiſen iſt die Grundſtim⸗ mung, die in der Adventszeit die Menſchheit durch⸗ dringt. Die Gotteshäuſer aber durchbrauſen, vom Geſange der frommen Beter begleitet, die Orgel⸗ klänge des alten Adventsliedes: Mit Ernſt, o Menſchenkinder, Das Herz in Euch beſtellt, Damit das Heil der Sünder, Der wunderſtarte Held, Den Gott aus Gnad' allein Der Welt zum Heil und Leben Verſprochen hat zu geben, Bei allen kehre ein! macht ſich Vater an den Werkzeugkaſten und zim⸗ vent gefeiert wurde und noch gefeiert wird Das Wort Advent bedeutet, ins Deutſche über⸗ tragen, Ankunft und bezeichnet die Zeit, die von der Kirche zur Vorbereitung auf die alljährliche% Feier der Geburt Chriſti feſtgeſetzt worden iſt. Sie war urſprünglich als eine durch Faſten und Beten eheiligte Zeit der Buße gedacht und ſoll um das e⸗ ahr 480 im Bistum Tours zuerſt eingeführt wor⸗ den ſein, von wo ſie ſich über Gallien verbreitete. Gegen Ende des 6. Jahrhunderts fand ſie Auf⸗ nahme in den römiſchen Kalender. Die Advents⸗ zeit begann anfänglich ſchon mit dem Tage des heiligen Martin und umfaßte dementſprechend fünf oder gar ſechs Sonntage. Aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach im 11. Jahrhundert wurde dann der Beginn der Adventszeit auf den zwiſchen den 26. November und 4. Dezember fallenden Sonntag ver⸗ legt. Bei den Griechen jedoch war ihr Anfang noch bis in die jüngſte Zeit hinein auf den 14. November feſtgeſetzt. Dem urſprünglichen Zwecke des Advents entſprechend mußten, während ſtreng gefaſtet und viel gebetet wurde, die lärmenden Volksbeluſti⸗ 9ot don fortfallen und die Synode zu Larida ver⸗ ot während der ganzen Zeit bis zum Weihnachts⸗ feſte ſogar die Abhaltung der Hochzeiten. Im zwölften Jahrhundert wurde das ſtrenge Faſten auf eine einfache Abſtinenz beſchränkt. Im vier⸗ zehnten Jahrhundert kam auch dieſe beinahe völlig 7 kaußer Gebrauch und in ſpäterer Zeit haben nur vereinzelte Biſchöfe die Gläubigen zum Faſten er⸗ mahnt. In einigen wenigen Diözeſen aber ſind auch heute noch, freilich nur zur Ablöſung der Wie das Ad — l Aene Mannheimer Jeltung[Mittag⸗ und wdens-Nusgadeh 5 i Badische Elektrizitäts Aktiengesellschaft 2, ,, Al SN 2 Helz- u. Kochapparate Bügelelsen Helzkissen Fönapparate Kafleemaschinen Zlgarrenanzünder Staubsauger MANNHEIM. Beleuchtungskörper Herrenzimmerkronen Speisezimmerkronen Schlafzimmerampeln Flurbeleuchtungen Nachttischlampen Stehlampen Vorfũhrungsraum und Stadtabteilung O 4, 1, Kunststrasse Radlo-Apparate Postempfänger Exportempfänger Audion-Röhron Einzeltelle Radio-Zubehôr : Fernsprecher 9049-9053 Teppichie Beltvorlagen Chaiselongue · Decken Felle Cocosteppiche u. 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Die Flamme der Sehnſucht nach der Ankunft Jeſu ſoll in den Herzen entzündet, die Notwendigkeit der Wegbereitung für den Herrn auf's eindringendſte gepredigt werden. Bereitet doch fein tüchtig Den Weg dem hohen Gaſt. Macht alle Stege richtig, Laß alles, was er haßl Macht alle Wege recht Die Tal' laßt ſein erhöhet, Macht niedrig, was hoch ſtehet, Was krumm iſt, gleich und ſchlicht. So heißt es in einem der ſchönſten evangeliſchen Adventlieder. Hier iſt es alter, geheiligter Brauch, daß ſich die Familienmitglieder vor Weihnachten zum Empfang des heiligen Abendmahls in den Gotteshäuſern vereinigen, wie auch in der katho⸗ liſchen Kirche der öftere Empfang der Sakramente in dieſer Zeit üblich geworden iſt. Die in der katholiſchen Kirche während der Adventszeit abgehaltenen Roratemeſſen tragen ihren Namen nach dem vierten Adventsſonntage und dem ihm voraufgehenden Mittwoch und ſind auch unter dem Namen„Engelämter“ bekannt. Dieſe Gottesdienſte finden gegen Tagesanbruch ſtatt und ſymboliſieren das die Finſternis des Sün⸗ denelends und der Seelennot durchdringende L der Sehnſucht und Hoffnung, das von der nahenden Geſtalt des Erlöſers ausſtrahlt. Mit ihnen iſt der an vielen Orten vorhandene Aberglaube an eine prophetiſche Offenbarung verknüpft. So glaubt man in manchen katholiſchen Gegenden, daß der⸗ jenige, der während der Oratemeſſe auf einem aus ſieben verſchiedenen Holzarten gezimmerten Schemel kniet, die Fähigkeit habe, die Geſichter von den Leuten aus ſeinem Verwandten⸗ und Be⸗ kanntenkreiſe zu erblicken, die im Laufe des kom⸗ menden Jahres aus dieſer Zeitlichkeit abgerufen werden. Anderswo iſt der Glaube verbreitet, daß jeder, der inmitten des Orates während der Wand⸗ lung den Stundenſchlag einer Uhr vernimmt, inner⸗ halb des Jahresumlaufs den Tod eines Familien⸗ mitgliedes oder eines ſonſtigen nahen Verwandten zu beklagen habe. Vom Advent leiten Übrigens auch die Adven⸗ tiſten, eine nordamerikaniſche Sekte, ihren Namen her. Im Jahre 1833 verkündete in Newyork und Boſton ein angeblicher Hellſeher namens William Miller den Weltuntergang für das Jahr 1843. Er fand eine große Zahl von Gläubigen, die von ihren ſkeptiſcher veranlagten Mitbürgern ironiſch „Die Himmelfahrenden“ genannt wurden. Als der kritiſche Zeitpunkt ohne das Hereinbrechen der Weltkataſtrophe vorübergegangen war, ſchob Miller dies auf einen Irrtum in ſeiner Berechnung, kün⸗ digte nun aber das Ereignis mit apodiktiſcher Sicherheit für den 23. Oktober 1847 an. Beim Herannahen dieſes Termins ließen ſeine Anhänger alle Arbeit ruhen, verkauften ihr Eigentum, um aus dem Erlös einen Tempel zu bauen, aus dem ſie ein Engel am Tage des Weltunterganges in den Himmel führen würde, und in den Kaufläden wur⸗ den„weiße Kleider zu billigſten Preiſen nach neueſter Mode für die Himmelfahrt am 23. Oktober“ angeboten und gekauft. Auch nach dem zwei Jahre* ſpäter erfolgten Tode Millers dauerte die Schwär⸗ merei fort. Noch im Jahre 1880 zählte man in der Union etwa 50 000 Adventiſten, die eigene Zeit⸗ ſchriften und eine Adventiſtenlehranſtalt mit Uni⸗ verſitätsrechten beſaßen und bis auf den heutigen Tag ſind ſie nicht ausgeſtorben. Eine Adventsgeſchichte Von Herberk Steinmann Machdruck verboten.) Die Adventszeit war da. In dichten weichen Flocken fiel der Schnee auf Dächer und Türme, Straßen und Plätze. Backen, heiter und emſig von Geſchäft zu Geſchäft eilten, um Vorſchau zu halten für die Einkäufe zum Weihnachtsfeſt. Drinnen in dem gemütlichen molligwarmen Wohnzimmer, in dem Herr und Frau Rieder beim Nachmittagskaffee ſaßen, merkte man nichts von Das kümmerte aber alle die fröhlichen Menſchen nicht, die, mit rotgefrorenen E ——— 7 1 , — Freitag, den 28. November 192 — N ISSS Neue Mannhelmer Jeitung[Mittag⸗ und Abend-Nusgabe) — 8 — 0 — ee Puppe Telephor Nr. 20 Horbmäbel aus Rohr, Weide u. gepolstert, Nähständer u. Arbeltskärbe garniert, Rorbwaren aller Art. Grägte Auswahl am Platze. Billigste Prelse H. Reichardif E 2, 10 Linger JiB. Hanmasdchinen Art. Bes. M1 Ir. 2 MARHNREIM gxseitestr. II bagende Meibnatzescenke!!! Telephon 3998 Telephon 3998 ereee Ne. mit un, ne rn en Eiurte. fesetsschen iu allen ftan Uigarron- und Tigarrettsnetuf Virginiaetui Re seschuhe Nähkörbe und Hosentrager Nähständer Schulranzen in guter Sattlerware und billigen Preisen .5 Karl Kaulmann 13,15 Eckhaus Sattlerei u. Lederwaren Eckhaus Koupskofſoer„„„ Bisekoffer„„„ Aebsssate und Nanleurs Damen-Einkaufsbeutel Zum Weihnachtsfest! 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Da genügte ein rauhes Schaukelpferd, ein Paket plumper grellbemalter Zinnſoldaten, eine Burg, die aus ein paar Holzklötzen beſtand, um uns reich und ſtolz zu machen wie Könige. Wenn's heute nicht ganze Menagerien von naturgetreu nach⸗ gemachten Teddybären und Schaukelpferden oder ganze Armeen künſtleriſch geſtalteter Zinnſoldaten ſind, ſind die Jungens nicht zufrieden.“—„Und“, ſetzte er mit einem ſchweren Seufzer hinzu,„unſere Liſelotte iſt ebenſo.“ „Na, na“, beſchwichtigte ſeine Frau und hob den Kopf über dem Strickſtruͤmpf, an dem ſie eifrig be⸗ ſchäftigt war.„Unſer Mädel hat ſich doch ſchon ſehr gebeſſert. Freilich war ſie in der böſen Jufla⸗ tionszeit etwas verwildert. Was Wunder, daß ſte damals mit ihrem Taſchengeld leichtſinnig geweſen iſt. Aber ſeit wir ihr im vorigen Herbſt das braune Tonſchwein als Sparbüchſe geſchenkt haben, iſt ſie direkt geizig geworden und tut jeden Renten⸗ pfennig, den ſie von ihrem Taſchengeld übrig be⸗ = 0 2 77—— ee, hält, hinein. Nein. Liſelott iſt jetzt wirklich brar und ſparſam geworden.“ „Na, Du nimmſt natürlich das Mädchen immer in Schutz. Ich will doch mal ſehen, was ſie ſich ſo zuſammengeſpart hat. Mit einer Haarnadel kann man das Geld wunderſchön daraus hervorholen, ſohne die Büchſe zu zerbrechen, das haben wir als Jungen auch ſchon gemacht.“ „Ah, da kommt es heraus,“ verteidigte Frau Rieder ihre Tochter,„wenn Lieſelott alſo leichtſinnig iſt, dann hat ſie es von Dir. Ich werde Dir aber gleich beweiſen, daß 10 es nicht iſt.“ Und damit ging ſie in das Schlafzimmer der Kleinen, um das braune Tonſchwein zu holen. Als ſie zurückkam, war Frau Rieder keines⸗ wegs mehr ſo kampfesmutig. „Nun, wo iſt die Büchſe?“ „Ich weiß nicht,“ kam die zaghafte Antwort, „Lieſelott muß ſie verſteckt haben, ich kann ſie nicht finden.“ „Zerſchlagen hat ſie das Tonſchwein und den Inhalt vernaſcht. Sie hat ja früher ſchon ſolche Streiche gemacht. Wo ſteckt ſie denn nur, die Nach⸗ mittagsſchule muß doch ſchon lange aus ſein.“ „Pielleicht ſchaut ſie ſich die Läden an. Das iſt ja ihr Hauptvergrügen“, entſchuldigte die Mutter. Aber ſie glaubte ſelber nicht recht daran. Herr Rieder warf die abgerauchte Zigarre ärgerlich in den Aſchbecher und begab ſich mit energiſchen Schritten in ſein Arbeitszimmer, Währenddes trabte die kleine Sünderin, die dieſen Streit unter den Eltern verurſacht hatte, e 0 10 ſchung zeigte. Dort ſteckte das bewußte Tonſchwein mit baumelnden Zöpfen, den Bücherranzen unterm Arm, durch die hellerleuchteten Straßen von Schau⸗ fenſter zu Schaufenſter. Ab und zu taſtete ihre freie rechte Hand nach der großen Taſche ihres Wintermäntelchens, die eine ungewöhnliche Bau⸗ mit dem klingenden Inhalt. Aber ach, der kleinen Lieſelotte war trotz dieſer Tatſache und trotz all der Pracht in den Schaufenſtern gar nicht ſo recht wohl zu Mute. In ihrem kleinen Herzen tobte ein mächtiger Kampf. So lange ſchon hatte ſich der Papa für ſein Mittagsſchläſchen ein neues Sofakiſſen ge⸗ wünſcht und Mutti klagte immer, daß ſie für ihre Strickſachen keinen richtigen Aufbewahrungsort habe. Nun wollte ſie zu Weihnachten Papa mit einem ſelbſtgefertigten Sofakiſſen und Mutti mit einem neuen Strickbeutel überraſchen. Aber ach, das bunte Garn und der Stoff, den ſie dazu brauchte, koſtete Geld, für ihre Kinderbegriffe ſogar viel Geld. Woher ſollte ſie es nehmen! Es blieb ihr nur die Schlachtung des braunen Tonſchweines übrig. Aber Papa hatte ihr doch ſo ſtreng ver⸗ boten, die Büchſe zu zerſchlagen. Mit Angſt dachte ſie daran, welche Schelte ſie einmal bekommen hatte, als er ſie dabei überraſchte, wie ſie fünf Rentenpfennige mit einer von Mutters Stricknadeln aus dem Tonſchwein herausangeln wollte. Er würde gewiß ſehr böſe ſein, wenn ſie die Spar⸗ büchſe zerſchlüge. Aber wollte ſie nicht ihren Eltern damit eine Weihnachtsfreude bereiten? Da konnte doch nichts Schlechtes dabei ſein, wenn ſie zu dieſem Zweck die Sparkaſſe leerte. — e Freſtag, den 28. November 1924 29. Seſte. Nr. 554/55 Aeue Mannheimer Jelkung[Mittag⸗ und Abend⸗Rusgabe) 1 Mannheimor Bauten AHule, Verwaltungsgebäude des Rhein. Braunkohlen-Syndlkaus, Mannhelm(Oito Beckſtr., Architekt: Prol. Martin Elſäßer, Köln. Der Stil im Hausbau (Zu den Bildern der Baunummer) Von Stadtbaudirektor Guſtav Adolf Platz. J. Stil iſt— vom Standpunkt des Künſtlers betrachtet— einheitlicher Niederſchlag eines ſchöpferiſchen Kunſt⸗ wollens, das ſich im Kampfe gegen Gebrauchszweck, Kon⸗ ſtruktion, Material und Herſtellungsprozeß durchſetzt. Er iſt weſentlich beſtimmt von den Lebensformen und dem Lebens⸗ gefühl einer Epoche und darum ihr Ausdruck und Sinn⸗ bild. Stil bedeutet anderſeits, auf das einzelne Bauwerk, ehenſo wie auf Lebensformen angewandt, Haltung, Ein⸗ beit, Ausglelch zwiſchen Wollen und Vollbringen. Ein Bauwerk hat„Stil“(ſeinen Stil), wenn es der Aufgabe und der Situation angemeſſen geſtaltet iſt. In ſolchem Sinne haben in unſerer von Gegenſätzen gerriſſenen, mit Spannung geladenen Zeit nicht allzuviele Bauwerke„Stil“. Zweiſellos gilt dies aber von einzelnen Heimſtätten, in denen ſtultur des Architekten mit dem Verſtänd⸗ nis des Bauherrn einen Bund geſchloſſen bat. II. Die Aufgabe des Baumeiſters iſt heute ſchwieriger denn je. Allzuoft ſtellt der Bau⸗ herr Anforderungen, die im Rahmen der ecedenen Mittel, im Rahmen der ſtädte⸗ baulichen Situation oder der künſtleriſchen Idee, nicht zu erfüllen ſind. Ein Kom⸗ bildet das Ergebnis, das bekannt ⸗ uch häufig„faul“ iſt. Und dennoch! Welcher Architekt muß nicht Kompromiſſe ſchlietzen, verblaßte Abbilder ſeiner neren Anſchauung verwirklichen! Darum ſollte Nachſicht und Vorſicht im Urteil an die Stelle der vorſchnellen„Ent⸗ ſcheidung · treten, die der Lale hinſichtlich der Leiſtungen der Architektur trifft. Wie ſchwer wurde beiſpielsweiſe Verwaltungsgebäude des raunkohlen⸗ Syndikats von Lalen und Fachleuten in Mannheim bekämpft und verurteiltl nd dennoch iſt es eine für unſere Zeit achtunggebietende 70 0 eines feinſinnigen Architekten von hohem künſt⸗ leriſchen Rang(Martin Elſäſſer, Köln). Wer unbefangen der dieſes die Umgebung beherrſchende Bauwerk hintritt, kann dem fremdartigen Reiz dieſes Werkes nicht entziehen, in em nordiſch⸗ſteife Grazie mit Selbſtverſtändlichkeit und ohne oſe auftritt. An einem umfriedeten Ehrenhof liegt das larstdebäude mit zwei niedrigeren Flügeln. Die kubiſche larheit der Maſſen, die rhythmiſche Reihung der Fenſter wirtt ſtark und zwingend. Der Backſtein(Clever geſandeter inter), der die niederdeutſche Herkunft der Bauherrin glück⸗ betont, iſt mit Liebe behandelt. Er gibt im Verein mit Beton⸗Werkſtein und Muſchelkalt der Zierglieder dem au die kantige, kriſtalliſche Form, die durch keinerlei Zutaten elbſt nicht einmal durch ein Kranzgeſims) geſtört wird. Für das ere Gegend mit ihrer chemiſch beeinflußten Luft iſt das Materlal wie geſchaffen. Der violett⸗rote, mit grauen Streifen durchſetzte Ton leuchtet wohltuend aus der Umgebung heraus. Darum ſind die Klagen über die fremde Erſcheinung des Bauwerks übertrieben. Kunſtwerke von hohem Gehalt wirken, wie ſtarke Perſönlichkeiten, zuerſt immer fremdartig, bis ſich die Umgebung ihnen angepaßt und untergenrdnet hat. Ganz allmählich beginnt ihr Einfluß in Breite und Tlefe zu wirke bis die Umwelt davon ergriffen wird. Das Perwaltungs⸗ gebäude des Braunkohlenſyndikates bedeutet— trotz einiger Unebenheiten— für Mannheim eine künſtleriſche Tat, die derſenigen des Roſengartens und der Kunſthalle an perſön⸗ lichem Wert mindeſtens gleichkommt. Dennoch ſteht dieſe Leiſtung auf einer anderen Ebene. Denn der 9 oſengorten, in der architektoniſchen Anlage meiſterhaft, wird durch ein fragwürdiges, zeitbedingtes Detail und durch Ornament aller⸗ perſönlichſter Färbung um einen erheblichen Teil ſeiner Wir⸗ kung gebracht; die Kunſthalle, in den Maßen wohlgeordnet, iſt durch merkwürdige Umſtände Fragment geblieben, und kehrt dem Friedrichsplatz die unſchöne Rückſeite zu, harrend der SNEνοα,et,t Eael VBerwaltungsgebäude des Nhein. Brounkohlen⸗Syndikats (Grundriß des Oberge choſſes) Architekt: Prof Martin Elfäßer, Köln. Exlöſung durch das Reiß⸗Volkshaus. Auch ſte lebt von dem dekorativen Reichtum eines Einzelnen, der mit dem Anſpruch auf allgemeine Geltung ohne überzeugende Kraft auftritt. Da⸗ rin liegt Größe und Tragik. III. Architektur in hohem Sinne iſt Kriſtal⸗ liſation einer überperſönlichen, abſtrakten Formenwelt. In der Arbeit vieler Generationen ſind Bauformen, Pfeiler und Säulen, Geſimſe, Kapitelle, Fuß⸗ glieder, Umrahmungen entſtanden. Jahrtauſende geſtalten die Symbole des Laſtens, Tragens, Schwebens, Ueberhängens, der freien Endigung. Welcher Künſtler iſt ſtark genug, dem doriſchen oder joniſchen Kapitell Ebenbürtiges an die Seite zu ſetzen? So leben jene Formen noch heute, ſich wandelnd unter dem Einfluß des Zeitempfindens, der Mode u. der Pexfönlichkeit. Umwälzend aber wirkt das Auftreten der Gewalt von Naturereigniſſen den Kanon zerſtören und aufbauen In der Zeit des Uebergangs, der Gärung, des Wanken⸗ aller Werte tritt der von echtem Kunſtverſtand geleitete Archl⸗ tekt mit größter Zurückhaltung auf. Der Schwulſt der ſchmückenden Form iſt unter dem nivellierenden Einfluß der n, Maſchine ohnehin geſchwunden. Die knappen Formen und Linien jedes Geräts, unſerer neuen Fahrzeuge, des Eiſenbahn⸗ wagens, Autos und Dampfers, ſagen uns mehr von unſerer Zeit als aufgedonnerte Faſſaden und prunkende Möbel. Jedenfalls ſind ſie ehrlicher und vornehmer, als die Fetzen fürſtlicher Pracht, mit denen ſich neuerdings die neuen Reichen behängen. IV. Von jenem Geiſte der Gedlegenheit beſeelt ſind die Bauwerke, die hier dargeſtellt werden. Gemeinſam iſt ihnen die Klarheit der Geſamtform, die dem Verſtand des Betrach⸗ ters leicht erfaßbar, dem Gefühl wohltuend erſcheinen Im heutigen Wohnhaus, das dem Leben der Famille, der Stille des Felerabends gewidmet iſt. erſcheint Fanfarengetön ſehr wenig angebracht. Mit knappen Mitteln errichtet, ſoll es ſich ſeiner Karghen nicht ſchämen. Iſt doch dem echten Künſtler die Kraft verliehen, durch de⸗ Macht der architektoniſchen Muſik auf Auge und Sinn zu wirken, durch Proportion, Rhythmus und Maßſtab den Zuſchauer zu bezaubern und zu be⸗ glücken. Ohnehin iſt der Typus des moder⸗ nen Wohnhauſes in der Vollendung be⸗ griffen. Hier allein dürfen wü ſchon von einer werdenden Tradition ſprechen. Denn hier konnten wir glücklicherweiſe nach an die letzte lebendige Ueberlieferung an⸗ knüpfen, ohne uns an unſerem Leben zu verſündigen. Von Schutt und Schlamm des 19. Jahrhunderts gereinigt, fließen friſch die Quellen der Anregung, die uns die Kunſt um 1800 noch heute bietet. Frei⸗ lich kann man nicht genug vor der billigen Routine der Biedermeierei warnen, die ſich in der Möbel⸗„Kunſt“ bis zur Nach⸗ ahmung des zweiten Roktoko verſtiegen hat. Anſtändlge Baugeſinnung iſt die letzte Lehre der Zopf⸗Empire⸗ und Biedermeierzeit. Die Luſt an großen Flächen, an klaren, ein⸗ fachen, kubiſchen Baukörpern, die Freude am edlen Rhythmu⸗ der Gliederung, an der Eurhythmie gereihter Fenſter, an dem eleganten und kühnen Schwung der Möbel, das ſind die An⸗ regungen jener Zeit, die noch für uns lebendig iſt, weil ſte den bürgerlichen Wohnhausbau in Reinkultur geſchaffen hat. Wenn man die unwägbaren Werte, die wir der letzten Ueberlieferung verdanken, mit einem Namen kennzeichnen will, ſo gibt es für Südweſtdeutſchland keinen Beſſeren als: Weinbrenner. Und doch: Behüte uns Gott vor ſeiner Nachahmung!(Wie öde iſt dieſe Nachahmung in Karlsruhe ausgefallen!) Was wir aus Weinbrenners Erbſchatz lernen können, iſt nur die Baugeſinnung; was wir meiden müſſen, iſt neuer Bauſtoffe und Konſtruktionen, die mit die platte Nachahmung ſeiner Formenwelt. Im Wohnhaus 30. Seite. Nr. 554/55 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗ und Abend-Nusgabe) ————ů——— ů Freitag, den 28. Jtovember 1924 namentlich iſt Beſchränkung auf das Notwendige heute ſo ſelbſtverſtändlich geworden, daß der Grundſatz nicht mehr be⸗ ſtritten werden kann: Lieber gar keine„Formen“ (ſchmückende Zutaten) als ſchlechte. Der echte moderne Künſtler wird das von ſelbſt empfinden, undin dergroßen Form des Ganzen ohne differenzierte Einzelheiten die Vollen⸗ dung erſtreben. eeeeeee S Wohnhaus Malth. Sunnes, Mannheim, Nietzeſtr. V. Die Beiſpiele, die hier gebracht werden, gehören zum Beſten, was in Mannheim in der Zeit nach dem Kriege ge⸗ ſchaffen wurde, ohne den Anſpruch auf Vollſtändigkeit. Sie zeugen von dieſer neuen Baugeſinnung, die allem Pomp ab⸗ hold, die Schönheit im Geſtalten des Notwendigen, in der Muſik der flächigen und körperlichen Verhältniſſe ſucht, ohne der Ueberlieferung doktrinär dort auszuweichen, wo ſie zum Notwendigen gehört. Das Haus Matthias Stinnes(von Schmechel für Beamte der Firma erbaut) zeigt eine zurückhaltende Vorderanſicht und eine aufgelöſte, dem Park ſich willig er⸗ ſchließende Gartenfront. Das ſind für das moderne Wohn⸗ haus ſelbſtverſtändliche Dinge. Aber die Art, wie ſie zur Darſtellung gebracht werden, iſt nicht ſelbſtverſtändlich. Eine vollendete Würfel⸗Form iſt an allen Fronten entſprechend der Himmelsrichtung und der Situation gegliedert— und dennoch eine gewachſene Einheit. Es iſt eine Freude eigener Art, dem feinen Reiz ſolcher Gebilde nachzuſpüren, wie ihn dieſes Haus und das Folgende (von Eſch für Roebel erbaute) auf den Betrachter ausübt. Dort ein herrſchaftliches, breit hingelagertes Wohngebäude hier ein beſcheidenes Landhaus, trotz ſeiner geringen Maße durch die Kraft der Geſtaltung vornehm und bedeutend. Aus⸗ gezeichnet iſt die Fläche der Vorderfront gegliedert; das Por⸗ tal, mit dem darüberliegenden Fenſter zu einem ſenkrechten Streifen verbunden, läßt zwei Seitenflächen frei, aus denen langgezogene Fenſter mit feinem Gefühl herausgeſchnitten ſind. Der Schmuck iſt nicht, wie man das vielfach ſieht, ver⸗ zettelt, und zur Deckung von Blößen benutzt, ſondern auf den Schlußſtein über der Haustür mit Abſicht konzentriert. Ein Juwel iſt dieſes Roſa⸗Häuschen, das dem Eupfindſamen ins Bewußtſein bringt, was an der Tradition von 1800 noch heute wirkſam iſt. Keine Aufgabe iſt ſo beſcheiden, als daß ſie nicht ihrem Meiſter Gelegenheit böte, ſein Können zu erweiſen. Das benachbarte Haus(von Schmechel für Stern er⸗ richtet) knüpft vielleicht noch allzuſtark und bewußt an jene letzte Tradition(von etwa 1770) an. Auch hier ſind große Flächen gegenüber dem ſonſt üblichen Schema(Pilaſter oder Quaderung) ein Vorzug. Auch hier wirkt der Rhythmus der Fenſter überzeugend. Dennoch kann man ſich für abgenutztes Detail— es mag noch ſo ſchön ſein— nicht begeiſtern. Immerhin: Der Gedanke der Qualität, der für unſer Bauſchaffen auf der ganzen Linie beſtimmend ſein ſollte, iſt auch hier verwirklicht. Ein Gleiches gilt vom Hauſe des Herrn R. W.(von Platen). Eine an das Haus Lamey(R 6) erinnernde Vor⸗ halle iſt dem Bau vorgeſetzt. Wohlklingende Proportionen Gartenanſicht. ſind auch hier das Geheimnis der Wirkung, deren Ausmaß ſich erſt nach Vollenduna des Baues ganz beurteilen läßt. Beſonders reizvoll erſcheint Mündel's Doppelhaus für Neu⸗Oſtheim. Hier galt es, unter einem Dach zwei kleine Miethäuſer zu errichten, von denen jedes je nach Bedarf zu einem Einfamilienhaus leicht umgeſtaltet werden kann. Der Gedanke hat in unſerer Zeit allgemeiner Armut viel Ver⸗ lockendes, da er dem Mittelſtand die Schaffung eines eigenen Heims ermöglicht. Der Architekt hat die Zweiteiligkeit des Architett: Oipl.⸗Ing. Ot. Schmechel. Hauſes glücklich dargeſtellt, indem er die Eingänge und Treppen als Vorbauten vorzieht, und mit individuellen Be⸗ krönungen verſieht. Anregungen aus dem engliſchen Land⸗ hausbau ſind hier ſelbſtändig verarbeitet, die Erforderniſſe des Zweckes an allen Fronten mit beſonderem Geſchick zum Anlaß reizvoller Geſtaltung verwendet. VI. Die Reihe erfreulicher Beiſpiele einer guten Bau⸗ geſinnung in Mannheim iſt keineswegs damit erſchöpft. Wir hoffen, von Zeit zu Zeit weitere Beiträge zu einer wieder⸗ erwachenden Baukultur zu bringen. Das Intereſſe an Fragen Wohnhaus Matth Stinnes, Mannheim, Nietzeſtr. der Baukunſt iſt im Steigen begriffen, das Urteil aber wird nicht immer durch die erforderliche Sachkenntnis unterſtützt. Man hört häufig, daß das Edle bekämpft wird, und das Zweifelhafte auf den Schild erhoben.„Geſchmack“ und„Ur⸗ teil“ ſind die Waffen des Publikums gegen den wehrloſen Künſtler; dem Kundigen aber erſcheinen ſie weſenlos. Denn er weiß, daß zum Nacherleben der Kunſt ein Organ gehört, wie zum Schaffen ſelbſt: Das Organ der künſtleriſchen Intuition. ae —— — Straßenanſicht. WMannheimer Brückenfrage Gedanken und Anregungen Von W. Platen, Architekt B. d. A. Herr Baurat Elſäſſer hat dankenswerter Weiſe in hie⸗ ſigen techniſchen Vereinen die Leitmotive für die bereits er⸗ folgten Planungen für die Erweiterung der Friedrichsbrücke, und die Erſtellung einer dritten Neckarbrücke bekannt gegeben. Er hat ſeinen Hörern auch alle wiſſenswerten Daten über den Verkehr gegeben. Auch ſprach er über notwendige Verbeſſe⸗ rungen der Zufahrtsſtraßen zur Jungbuſchbrücke. Meine nachſtehenden Ausführungen ſind Gedanken, deren Ausdruck mir als Fachmann geſtattet ſei. Die Friedrichs⸗ brücke liegt im Verkehrszuge Nord⸗ ⸗Süd. Sie gibt dem Ver⸗ tehr die Richtung in das Zentrum der Stadt, wo der Verkehr an ſich ſchon außerordentlich ſtark iſt. Der Krieg und die nachfolgenden für die Wirtſchaft ungünſtigen Jahre haben die Entwickelung Mannheinds lahmgelegt. Trotzdem iſt der Verkehr über die Friedrichsbrücke ſehr ſtark angewachſen. Bei normaler Entwickelung der Stadt wären die Verkehrsſchwierig' keiten auf genannter Brücke ſicherlich noch bedeutend größer⸗ Es iſt ſicher zu erwarten, daß nach Ueberwindung der Wirt⸗ ſchaftstriſe mit einer Ausdehnung der Stadt beſonders nach Norden und Nordoſten gerechnet werden muß. Hierdurch wird ein erneutes, ſtarkes Anſchwellen des Verkehrs verurſacht. Ich habe mich gefragt, ob es richtig ſei, den an ſich ſchon ſtarken Verkehr von der Neckarſtadt und den nördlich und öſtlich Mannheims gelegenen Vororten in die Altſtadt und nach Ludwigshafen durch den Trichter, den die Straßen um den Meßplatz und die Friedrichsbrücke bilden, zu zwängen⸗ einem ſtarken Verkehr entſprechend geſtaltet werden kann, ſo werden am Südufer dieſer Brücke, an der Kreuzung mit dem Ring, große Verkehrsſtockungen nicht zu vermeiden ſein. An eine wirkſame Erweiterung des ſüdlichen Brückenkopfes, etwa durch Niederlegung eines Teiles der Friedrichſchule und des Häuſerblocks K 2 iſt wohl der hohen Koſten wegen, nicht zu denken. Hieraus erhellt, daß eine Verbreiterung der Fried⸗ richsbrücke, ſo ſehr dieſelbe auch als notwendig anzuerkennen iſt, eine befriedigende und nachhaltige Löſung der Verkehrs⸗ ſchwierigkeiten nicht erwarten läßt. Die Friedrichsbrücke iſt für einen Verkehr von weit geringerer Dichte als der jetzige, zu ſchmal. Ihre Verbreiterung muß in abſehbarer Zeit erfolgen⸗ Ich bin der feſten Ueberzeugung, daß eine Ablenkung des Verkehrs von der Friedrichs⸗ brücke in allererſter Linie durchzuführen iſt⸗ Architekt: Dipl.⸗Ing. Or Schmechel. Die Jungbuſchbrücke, deren ungünſtige Verhältniſſe ich nicht zu beleuchten für notwendig erachte, könnte eine Ent⸗ laſtung der Friedrichsbrücke von dem Verkehr, den die weſtliche Neckarſtadt und der Induſtriehafen bringt, nur dann her⸗ beiführen, wenn nicht nur die nördliche Anfahrt verbeſſert würde, ſondern wenn auch die ſüdlichen Anſchlußwege, das iſt vor allem die Dalbergſtraße, in Formen gebracht würde, wie ſie ein ſtarker Verkehr erfordert. An die Durchführung der Verbreiterung der Dalbergſtraße wird jedoch in abſehbarer Zeit, ebenfalls der hohen Koſten wegen, nicht zu denken ſein. Wenn auch eine neue breite Brücke anſtelle der Friedrichsbrücke e jie⸗ er⸗ en. den ſſe⸗ ren hs⸗ er⸗ ehr die en zei ig⸗ er. rt⸗ 2 38 0/ „Trenag, den 28. November 1924 Neue Mannheſmer Jeitung[Mittag⸗ und Abend-Rusgabe) 31. Seite. Nr. 554/55 e ſtart füblbare Verkehrsablenkung von der Fried⸗ 85 iſt nach meiner Ueberzeugung durch die Erſtellung 48 ten n bei im Zuge der Kronprinzenſtraße zu en. 810 wird meiner Meinung zuſtimmen müſſen, N n man ſich vergegenwärtigt, daß eine Anzahl der langen Züge der O. E. G. die Straßenbahnlinien 10 und 16, zahlreiche Fahrzeuge aller Art und eine große Zahl von Fußgängern * die neue Brülcke geleitet werden können. Hterdurch würde auch die jetzt ſchon bemerkbare Verſchiebung des Ver⸗ lehrszentrums von Paradeplatz zum Waſſerturm meines Er⸗ achtens ſtark beſchleunigt. Es ſind jedoch noch andere Geſichtspunkte beſtimmend für meine Stellungnahme zur Brückenfrage. Der Neckar bedeutet für Mannheim dasſelbe, was der Main für Frankfurt, die Iſar für München und die Spree für Berlin bedeutet. Er trennt nicht zwei Städte, wie etwa der Rhein Mannheim von Ludwigshafen trennt. Er iſt als eine Ader zu betrachten, die inmitten eines Stadtbildes fließt. Die einzelnen Stadttelle gehören zuſammen; ſie ſind oft mit⸗ einander zu verbinden, damit große Umwege und Hemmungen vermieden werden. Durch die Erſtellung der dritten Neckar⸗ brücke würde nicht nur die Abneigung, nördlich des Neckars zu wohnen, beſeitigt, ſondern es würden auch Wohnviertel erſchloſſen, die ſich durch ihre ausgezeichnete Lage längs der Necarufer für die Erſtellung beſſerer Wohnungen eignen würden. Die Oſtſtadt wird bald ausgebaut ſein. Die Schaf⸗ weide und das füdliche Neckarufer zwiſchen der Frledrichsbrücke und der dritten Neckarbrücke dürften durch letztere derart an Wert gewinnen, daß ſich mit dem Wertzuwachs die Erſtel⸗ lungstoſten der neuen Brücke zum großen Teil decken ließen. Die Verlegung der ſtädt. Matertal⸗Lagerplätze und des Straßenbahn⸗Depots ſind Fragen einer nahen Zeit. Sie dürften für die Durchführung der oben genannten Gedanken keine Schwlerlgkeiten bilden. Was die neue Neckarbrücke für die Entwickelung des Lange Röttergebietes und für die Vor⸗ orte Feudenheim und Käfertal bedeutet, brauche ich wohl nicht näher zu erklären. Herr Baurat Elſäſſer entwickelte auch einen Gedanken, wonach die Friedrichsbrücke in den Zug der Kronprinzenſtraße ausgefahren werden ſoll, um einer neuen, breiten Brücke, an⸗ ſtelle der Friedrichsbrücke Platz zu machen. Nach meiner Meinung dürfte ſich die Friedrichsbrücke in ihrer jetzigen Form nicht dazu eignen, an genannter Stelle in das Stadtbild ein⸗ geſchoben zu werden. Ob eine Umgeſtaltung etwa durch Ent⸗ fernung der gußeiſernen Zierbogen die richtige Architektur⸗ form bringen wird, iſt ſehr fraglich. Einem freien Ausblick auf die Uferbauten und zur Bergſtraße ſollte unbedingt Rech⸗ nung getragen werden. Auf die neue Kölner Südbrücke möchte ich als Beiſpiel für eine gute Löſung für die Geſtaltung „ 8 * 5 880 4 * Wohnbause des Herrn R.., Manngelm Oenl. Stadterweitein der Brückenform hinweiſen. Durch ihre Durchſichtigkeit gibt ſie das Stadtbild nach jeber Richtung frei. „Swiſchen B 6 und B“. Eine Frage an Stadtrat und verkehrsverein. in Möchten Sie nicht lieber in der Mozartgaſſe wohnen, als d ar nicht 8 5 In jedem wuadlen können S55 das nachſehen. Aber aus unbegreiflichen en ſind die Straßenaufſchriften von den Ecken der Baublöcke zerſchwunden, und nicht wieder angebracht worden. Mannheim trägt den Spottnamen der„Ouadratſtadt„der ihm em angehängt wird, als daß es ſich dazu entſchlöſſe, Phan alten er Straße„zwiſchen B 6 und“? Das wäre .ſcwierig. Sie heiß tnämlich Mozartgaſſe, Orün 5 lieber willig St aßennamen wieder zu Ehren zu bringen. Pharus. Architekcturplaſtil Bon Hermann Eſch Man ſehe ſich die Schlußſteinköpfe und die übrigen plaſtiſchen Arbeiten von Prof. Wackerle am Siemenshauſe an. Gewiß eine der wenigen Gelegenheiten in unſerer Stadt, die eine Vorſtellung vermitteln, welche Bedeutung die Plaſtik in Tageslicht blickt ein ſolcher Schlußſteinkopf auf das Leben und Treiben der Straße herab. Statt im Muſeum von nur wenigen beachtet, wird er von jedem geſehen werden, den der Weg vorüberführt. Da ſolche Arbelten immerhin ſelten ſind, ſo kommt es den wenigſten zum Bewußtſein, welche reichen Möglichteiten die enge Verbindung von Architektur und Plaſtit in ſich ſchließt. Die Bilder alter Architekturen geben davon einen über⸗ 1— 2 ILe De . ** — 2 5 1 1 der Architektur haben kann. Doch möge man ſich vor allem über die Vorausſetzungen zu ſolcher Wirkung klar werden. An Stellen, die durch die Architektur ſo bedeutſam hervor⸗ gehoben ſind, wird nur beſonders gute plaſtiſche Arbeit das Auge befriedigen können. Doch ſelbſt die ſchönſte Plaſtit wird vollkommen wirkungslos bleiben, wenn ſie von einer ſchlechten Architektur umgeben wäre. In beiden Umſtänden liegt es begründet, warum man ſo viel Schlechtes auf dem Gebiete der Architekturplaſtik findet, ſodaß, wenn auch nicht gerade ein beſtimmtes Vorurteil, ſo doch meiſtens eine ziemliche Intereſſe⸗ loſigkeit ſich gegenüber dieſem ſo reichen und ſchönen Gebiet herausgebildet hat. 1 ö Man muß einer in wei⸗ ten Kreiſen verbreiteten Auffaſſung entgegentreten. Architektur ⸗Plaſtiten ſind nicht etwa untergeordnete Arbeiten, die man gering⸗ ſchätzig dekorative nennen könnte in dem Sinne, als käme es hier nicht ſo genau darauf an. Sie ſind im Gegenteil ganz beſonders ſchwierig, da ſie an den Bildhauer die Anforderung ſtellen, ſich der den Eigen⸗ tümlichkeiten des oft kompli⸗ zierten Formenbaus der Archltektur klar bewußt zu werden, um ſeine Plaſtit in richtiger Konſequenz zu formen. Nicht jedem, ſonſt noch ſo vorzüglichen Bild⸗ hauer iſt die eigentümliche Fähigkeit gegeben, architek⸗ toniſch zu fühlen. Sehr häufig ſind aber auch die Fälle, in denen die Archi⸗ tektur ſo ſchlecht und ver⸗ worren iſt, daß die Arbeit ng. Archtiekt: WIlh Platen. für den Bildhauer zur Qual wird und zu Kompromiſſen nötigt, die ſeine Arbeit jeder Wirkung berauben. Die Vorausſetzungen für eine gute Plaſtit müſſen in der Architektur des Gebäudes gegeben ſein. Gelingt es beide, Architettur und Plaſtik in eins zu ver⸗ ſchmelzen, dann werden die Schwierigtetten dem Bildhauer reichlich vergolten, denn die Wirkung einer gelungenen Archi⸗ tektur⸗Plaſtit iſt außerordentlich. Geſtelgert durch die Formen der umgebenden Architektur wird ſie wie ein Edelſtein ge⸗ faßt, während die Wirkung der Plaſtit ihrerſeits wieder das ganze Bauwerk belebt. Beleuchtet von dem vollen ſchönen Wohnhaus des Herrn R.., Mannheim, Oeſtl. Stadterweiterung. Straßenanſicht. Architekt: Wilhelm Platen. raſchenden Begriff, aber Sie zeigen auch, daß es nur dle beſten Kräfte waren, denen es gelang, die ganze Schönheit der Architekturplaſtik zum Ausdruck zu bringen. Jeder, der die Kolonnaden des Berninſ geſehen hat, wird die einzig⸗ artige Wirkung der auf dem Dachgeſims gegen die frei Luft ſtehenden Figuren nicht ſo leicht vergeſſen. Wie ſelten wird aber ein Haus mit Rückſicht auf eine ſolche Möglichkeit ge⸗ bildet, wie ſelten iſt aber auch das Bewußtſein, daß die Figuren von Kunſtwert ſein müſſen. Wo findet ſich in un⸗ ſeren Straßen ein Gebäude, deſſen einziger und beherrſchender Schmuck ein Relief iſt. Völlig ausgeſtorben ſcheint das gro⸗ teske Gebiet der Schlußſteinköpfe, deren Reiz nun erſt das Siemens⸗Haus wieder zur Anſchauung bringt. Welch eine Erſcheinung bilden die wunderbaren klaren Formen der Schmuckvaſen. Aber es bedarf nicht immer eines großen Aufwandes; ſelbſt am kleinen Hauſe kann der feine zierliche Blattſchmuck am Eingang die ſonſt einfache Architektur auf das reizvollſte beleben. Wie arm ſind in Wirklichkeit unſere Städtel Wenn ein⸗ mal die Möglichkeit, derartiges zu ſchaffen, in ſo guter Welſe wie am Siemenshauſe wahrgenommen wird, ſo iſt dies ein beſonderes Verdienſt des Bauherrn und des Architekten. Sie veredeln das Ausſehen des Hauſes und bereichern das Stadt⸗ bild in koſtbarer Weiſe. Was würde eine Stadt gewinnen, deren Straßen die Bildwerke unſerer beſten Bildhauer ſchmücken! Straßennamen Von Hermann Eſch Es wäre gewiß von großem Wert, wenn einmal die Bil⸗ dung neuer Straßennamen ausführlicher behandelt würde. Mit jedem Jahre werden in unſeren größeren Städten einige neue Straßen mit Namensbezeichnung verſehen und ihnen da⸗ mit der einzige Tharakter aufgeprägt, der bei dem Verſagen des architektoniſchen Straßenbildes allein noch die Straße dem Bewohner im Gedächtnis einprägen könnte. Die Namen, die bisher meiſt gewählt wurden, ſind ſo ganz und gar nicht ge⸗ eignet, das Troſtloſe des ſtädtiſchen Straßenbildes zu mildern. Welch häßliche Vorſtellung knüpfen ſich nicht an die„Bahn⸗ hofſtraße“,„Kaiſerſtraße“ u. a. Immerfort kommen neus Bezeichnungen hinzu und die Anreger ſolcher Namen ſind ge⸗ radezu ſtolz darauf, wenn ſie den mit den troſtloſeſten Vor⸗ ſtellungen behafteten Straßennamen einer Großſtadt nun auch für die eigene vorſchlagen. Und doch iſt gerade hier eine ſa leichte Möglichteit etwas Charakteriſtit in das Leben der Stadt zu bringen. Hier ſtehen ja nicht die Hinderniſſe im Wege, wie ſie bei der Ausbildung der archjitektoniſchen Straßenzüge der Eigenwille des Unternehmers und die harte Diktatur der Verhältniſſe entgegenſtehen. Da immerfort dieſe ———œ —— ‚— —— — — ——————— — — —— . ——̃—ä— 2——-— 32. Seite. Nr. 554/55 8 neue Mannheimer Zeitung(iittag⸗ und fibend-Nusgabe)) Jteitag, den 28. Dovembet 122— günſtige Gelegenheit verſäumt wird, ſo darf man es wohl als eine dringende Aufgabe betrachten, über die Bildung ſolcher Straßennamen das Nächſtnötige zu ſagen. Nachdem man, die wohl in jeder Stadt übliche Reihe der „Goethe“,„Schiller“,„Leſſing“,„Uhland“,„Wagner“ uſw.⸗ ſtraße glücklich erſchöpft hatte, kam man nach Hinzufügung der Namen einiger lokaler Größen in ziemliche Verlegenheit. Zum Glück drangen nun Vorſchläge durch, charakteriſtiſche wählen und dieſe allein verwenden oder mit gutklingenden Bezeichnungen zuſammenfügen, wie etwa Weg, Steg, Gaſſe,ſ Lauf u. a. m. Namen wie Türkenſchanze, im Ried, langer Schlag, Droſſelſteg, u. a.., finden ſich in großer Anzahl. In erſter Linie kommen bei Berückſichtigung der lokalen Eigentümlichkeiten die Ortsnamen in Betracht und da bieten die alten Namen der Gewanne, kleinen Gehölze, Niederungen, eine reiche Ausbeute. Schöne alte Worte werden dadurch ebneane αο οe αννειν, e eant. Ortsbezeichnung zu verwerten. Man knüpfte nun richtig an die alten ſchönen Namen der Gewanne an, um dieſe durch die neuen Straßenanlagen vernichteten alten Ueberlieferungen wenigſtens im Namen zu erhalten. Das iſt gewiß ein er⸗ freulicher Fortſchritt. Nun veranlaßte aber eine gewiſſe Pedanterie dieſen Namen ſchematiſch das Wort Straße anzu⸗ hängen. Wie ſchön iſt die Gewannbezeichnung„Pflügers⸗ grund“ und was entſteht daraus? Eine„Pflügersgrund⸗ ſtraße“! Fühlt man denn nicht, wie dieſes Wort durch das Anhängſel Straße geradezu hingerichtet wird, ganz abgeſehen davon, daß einem das Wort Straße nachgerade zum Halſe heraushängt. Es gibt doch ſo viele wohllautendere Bezeich⸗ nungen wie„Weg“,„Steg“ u. a. In dem Vorherrſchen des Wortes Straße zeigt ſich die ſubalterne Großmannſucht der Stadtbevölterung, die nicht etwa in einer Gaſſe wohnen will. Aber muß denn eine ſolche Bezeichnung angehängt wer⸗ den, zumal wenn dadurch das Wort zu einem Wortgüterzug ſich verlängert. Meint man wirklich, man müſſe dem Suchen⸗ den, der nach„am Sand 14“ läuft, vor dem Mißverſtändnis bewahren, es könnte damit eine Lokomotive gemeint ſein! Die Art, wie ſolche Straßennamen aufgeſtellt werden, führt dazu, daß die Bildung dieſer Namen oft ſolche beeinfluſſen, die nicht einmal ein äußeres, geſchweige denn ein inneres Ver⸗ hältnis zu Sprachſchöpfungen haben und denen die Geheim⸗ niſſe und Schönheiten des Sprachwerdens ein unbekanntes Land ſind. Gerade hierbei aber handelt es ſich um Dinge, bei deren Behandlung feiner Takt und hohe Subitilität nötig ſind, um Worte zu ſchaffen, die den Kindern ſich unauslöſchlich ein⸗ prägen und helfen, ihr bleibendes Sprachgefühl zu feſtigen, Nur innere Liebe zur Sprache— nicht Deutſchtümelei— ver⸗ mag auf die Dauer Wertvolles zu wirken. Es finden ſich doch in jeder Stadt geeignete Menſchen, denen eine ſolche Aufgabe am Herzen liegen ſollte. Durch die Erhaltung, und richtige Erhaltung alter Namen leiſten ſie der lebendigen Sprache einen großen Dienſt, denn dadurch wird unſere Sprache vor der Verarmung bewahrt, der ſie im modernen Geſchäftsleben fortdauernd ausgeſetzt iſt. In jeder Stadt würde es ſich empfehlen, durch Aufſtellung eines Namenverzeichniſſes, da⸗ die örtlichen Eigentümlichkeiten weitgehend berückſichtigt, dem jeweiligen Bedarf an Straßennamen vorzuarbeiten. klar zu werden. Entſcheidend iſt vor allem der Wohllaut des Wortes, nicht etwa der Begriff, ſondern der ſinnliche Klang. Das wird vielen wohl ſehr ſchwer eingehen. Von den alten Straßen⸗ und Ortsnamen wiſſen wir überhaupt nichts mehr, oder höch⸗ ſtens ſehr ungenau, was ſie bezeichnen ſollten. Und trotzdem erfreuen ſie uns durch Schönheit und Originalität ihres Klanges. Dem Kinde und den breiten Volksſchichten prägt ſich nur der Klang ein und hilft unmerklich das Sprachgefühl oft beſtimmte vorübergehende Erlebniſſe gleichſam als Ueber⸗ ſchrift den Namen der Straße erhalten, in dem ſie ſich zugs tragen haben. Die meiſten ahnen gar nicht, wie tief ſich ein ſolches Wort im Bewußtſein einprägt. Soll man da einer ſo bedeutungsvollen Sache nicht die größte Sorgfalt widmen? Die Ektlinger Tor⸗Frage in Karlsruhe J. Grundlagen. Die Behandlung dieſes Problems in einem Kreiſe von Mannheimer Architekten gibt folgender Bericht auszugsweiſe wieder. Die Karl Friedrichſtraße in Karlsruhe iſt eine der inter⸗ eſſanteſten ſtädtebaulichen Anlagen. Sie verdankt ihre Aus⸗ bildung dem architektoniſchen Können Weinbrenners und iſt auch— ein ſeltener Zufall— in der Hauptſache bis heute er⸗ halten geblieben. Einer der wichtigſten Eingriffe, die das Bild ordet eehe Alchiseit:„½e˙% nn Eſch. vor dem Untergang bewahrt. Auch die örtlichen Sprach⸗ eigenheiten können manches gute Wort bieten; doch darf man dabei nicht in blinder lokaler Eigenliebe unerträgliche Dialekt⸗ ſcherze verewigen. Ein ſolches Wort muß als Sprachſtück wertvoll genug ſein, daß man es erhält, wenn auch bei Ge⸗ legenheit ein luſtiges Dialektwort angebracht ſein mag. Doch was da oft geboten und genoſſen wird, mahnt zur Vorſicht. Auch mag man weiterhin die Erinnerung an bedeutſame Er⸗ eigniſſe feſthalten, wie das in anderen Ländern durch Benen⸗ nung der Straße nach dem Datum des Ereigniſſes vielfach ge⸗ geſchehen iſt. Das iſt jedoch nur möglich, wenn wirklich ein ge⸗ nießbares Wort entſteht, u. die Bewohner einer ſolchen Straße nicht Zeit ihres Lebens über eckige Silben ſtolpern n. der Straße in der neuen Zeit veränderten, war die Nieder⸗ legung ihres Abſchluſſes, des Ettlinger Tores. Dieſer e Torbau ſtand an jener Stelle der Straße, bei der ſich heute das Hotel Germania befindet. Es mußte aber bei zunehmen⸗ dem Anwachſen des Verkehrs leider niedergelegt werden⸗ Solange noch der alte Bahnhof beſtand, war kein Anlaß vor⸗ „anden, die Frage einer Weiterführung der Straße aufzu⸗ erfen. Erſt nach Verlegung des Bahnhofes trat die Not⸗ endigkeit heran, Altſtadt und Südſtadt baulich zuſammen! ſchließen und damit rückte das Problem, wie die Karl Fried⸗ ſtraße weitergeführt werden ſollte, in den Mittelpunkt der verlegungen. In welcher Weiſe dies nun zu geſchehen hat, außerordentlich ſchwierig. Schon zwei Jahrzehnte lang zrd dieſe Frage behandelt und unter Zuziehung einheimiſchel und auswärtiger Architekten von Ruf verſucht eine Klärung und endgültige Löſung herbeizuführen. Die Feſtlegung des in der Nachbarſchaft befindlichen Platzes vor der Feſthalle zeigte ſich jetzt als eine Voreiligkeit und hat in der Folge die Löſung nur erſchwert. Man hat die durch die Erſtellung des Konzerthauſes und der Ausſtellungshalle vorweggenommene Feſtlegung der Straßen ſchon ſchwer zu bereuen gehabt. Es iſt daher kein Wunder, wenn man bei der Löſung der Ettlinget Torfrage etwas vorſichtiger zu Werke ging. Vor einigen Monaten wurde nun bekannt, daß die Stadt⸗ verwaltung Karlsruhe ein Heft herausgegeben hat, das die letzten Vorarbeiten und zugleich die endgültig angenommene Löſung der Heffentlichkeit darlegt. Das von Billing bear⸗ beitete Projekt hat man bereits degonnen, der Ausführung zu Grunde zu legen. Für die Stadt Karlsruhe ſcheint damit ein der lang beſtehenden zu Vorher iſt es jedoch notwendig, ſich über die Bildung ſolcher Namen feſtigen. Man wird daher vor allem ſchönlautende Worte Wobnbaus Siern, Mannheim, Ouo Beckſtr. Regeln tann man nicht aufſtellen. Die Bildung der Worte erfordert Sprachgefühl, und man ſoll ſie dem über⸗ laſſen, der ſich auf dem Gebiete der Sprachphantaſie zu be⸗ wegen gewohnt iſt. Die Behörden ſollen vor allem die Be⸗ deutung dieſer Sache nicht unterſchätzen. Der Name der Straße, in der wir den größten Teil unſeres Lebens zuge⸗ bracht haben, verbindet ſich mit der Erinnerung an dort er⸗ lebte Freuden und Leiden, erklingt immer in unſerem Ohr, wie es ſchon das Sprachgefühl und die Phantaſie des Kindes belebt und gefeſtigt hat. Mag ſich jeder ſelbſt erinnern, wie Archuekt: Dipl.⸗Ing. Dr. Schmechel. ſein. Keineswegs iſt jedoch dadurch das Intereſſe weiter Kreiſe der Architekten erloſchen und es hat den Anſchein, al⸗ wenn die Zuverſicht, die man von Seiten der Stadtverwal⸗ tung dem Projekte entgegenbringt, durchaus nicht von den Fachleuten geteilt wird. Das war auch der Anlaß, weshalb bei einer Zuſammenkunft eines Kreiſes von Mannheimer Architekten dieſe Frage anhand der veröffentlichten Projekte zur Diskuſſion geſtellt wurde. „Man könnte meinen, die Auffaſſungen der Fachleult müßten ſo erheblich von einander abweichen, daß in ei ing des ille die Es jer dt⸗ die ne X r W eenleg, Len 28. Nebenber 1924 7 — — — — — —— + 90 In 0 Mecui N , , 2 55 W 6* 85 — ————————— — 50 12ͤ%„„——— Doppelh aus in Mannheim Geu · Oſtgeim). Vorderanſicht. Archuekt: Fer d. Münd lolchen Frage kaum eine einheitliche Meinung zu erzielen wäre. Das iſt nun keineswegs der Fall. Merkwürdiger Weiſe waren zunächſt gerade im entſcheidenden Punkte, in der Beurteilung des Projektes von Billing, alle einer Meinung und zwar, daß das zur Ausführung beſtimmte Projekt gerade eines der ungünſtigſten ſei. Es iſt dies um ſo ſeltſamer, als in der Veröffentlichung der Stadt Karlsruhe dieſes Projekt als das Ergebnis und der Höhepunkt ſämtlicher bisherigen Verſuche angeſehen wurde. Gerade die Hauptredner des bends kamen, durchaus von verſchiedener Auffaſſung aus⸗ gehend, doch zur gleichen Beurteilung des zur Ausführung beſtimmten Projektes, deſſen Wirkung infolge der perſpek⸗ tivierten Verzerrung ſeiner Schaubilder von Nichtfachleuten nur ſchwer nachzuprüfen iſt. Im übrigen iſt dieſes Projekt leineswegs formal ausgereift. Um zu zeigen, wie leicht es zu verbeſſern iſt, hatte ein hieſiger Architekt in einer flüchtigen Skizze die Baumaſſen zuſammengezogen, anders gruppiert und damit eine weit günſtigere Wirkung des Platzes erreicht. Die Diskuſſion bewegte ſich keines⸗ wegs nur im Rahmen der Kritik vorhandener Projekte. Vielmehr traten verſchiedene poſitive Vor⸗ ſchläge hervor, die deshalb beſondere eachtung fordern, als einer davon dor allem zeigte, wie bei den bisher dearbeiteten Projekten die Löſungen Ale nur nach einer ganz beſtimmten Richtung entwickelt ſind. Gerade aber dieſe Einſeitigkeit ſchien bisher eine vielſeitige Klärung des Prob⸗ lems gehindert zu haben. Ein wei⸗ terer Vorſchlag brachte ebenfalls eine sher gar nicht berückſichtigte Mög⸗ üchteit zur Sprache. Gerade die Dis⸗ ſſion hat gezeigt, daß, ſo viel äfte ſich auch bisher an der Löſun. der ſchwierigen Aufgabe verſucht haben, ſie doch alle merkwürdiger eiſe ſich in einer gewiſſen Einſeitig⸗ eit der Auffaſſung bewegten. Bei dichen wichtigen Aufgaben iſt es je⸗ 5 unbedingte Vorausſetzung, daß le Hauptfragen durch eine vielſeitige Behandlung zur Klar⸗ ben t geführt werden, ehe noch an eine genaue Bearbeitung ge⸗ dangen wird. Es iſt eine immer wieder beobachtete Tatſache, die Architekten viel zu raſch mit umfangreichen Projekten an koſtſpieligen Gebäuden bei der Hand ſind, bevor noch eine ärung der grundlegenden Fragen herbeigeführt iſt. Man nuß dem zuſtimmen, was ein Redner zum Schluſſe noch be⸗ nte, daß die Verantwortung der Durchführung eines ſolchen ee für eine Stadt deshalb von ſo außerordentlicher Trag⸗ weite iſt, weil eine ungenügende Löſung das Antlitz einer tadt auf unabſehbare Zeit hinaus entſtellt. Der Berichterſtatter: Architekt Waldſchütz. M. Der Ausgangspunkt für eine befriedigende Löſung. Der Entwurf ſtellt ſich kurz folgendermaßen dar: Ein Halbrundplatz von 135 Meter Durchmeſſer und 113 Meter Tiefe, alſo um ca. 45 Meter geſtelzt, führt, nach Süden zu ſich öffnend, die alte Weinbrenner'ſche Achſe weiter. In den Diagonalen fallen nach rechts und lints, vom Schloß her ge⸗ ſehen, 2 Nebenſtraßen aus, nach Weſten die bereits beſtehende Beiertheimer⸗Allee, nach Oſten die ſymmetriſch dazu anzu⸗ legende Neue Wilhelmſtraße. Die Karl Friedrich⸗Straße Weinbrenners iſt 17,5 Meter breit; ihre Verlängerung wurde 22,5 Meter breit angenommen; die beiden Diagonalſtraßen 16 Meter. Die dazwiſchen liegenden Halbrundblockwände ſind 54 bezw. 35 Meter lang; Straßenbreite und Blockwände verhalten ſich alſo wie:2½ bezw.:2½4. Die Idee des Halbrundplatzes wurde, wie es in einer a) Karl Friedrich⸗Straße, Ettlinger⸗Straße; d. h. nord ſüdliche Verbindung von Schloß—Marktplatz zum Bahnho und umgekehrt. b) Kriegsſtraße; d. h. Oſtweſtverkehr oder Verbindun Güterbahnhof zum Rheinhafen und umgekehrt. 993 Der Verkehr in den beiden Diagonalſtraßen iſt nur neben ſächlicher Art, zumal die zu Lebzeiten von Hans Schmidt noe beſtehende Fernbahnlinie Spöck.—Durmersheim, die durchd Beiertheimer⸗Allee gehen ſollte, inzwiſchen weggefallen Der Verkehr der Beiertheimer Allee und Neuen Wilhelmſtraß⸗ beſchränkt ſich alſo in der Hauptſache auf Fußgänger uns: Kleinwagen, wie ein Blick auf den Stadtplan zeigt! Schḿ!:;: hat den Platzverkehr durch Verkehrsinſeln, die Raum f; monumentalen Platzſchmuck bieten ſollen, jedenfalls überſich licher und klarer geordnet, als etwa der Billing'ſche Vorſchls durch die quergeſtellten zweigeſchoſſigen Langbauten! Was die zweite Frage der Platzwände anlangt““), ſo i vor einigen Monaten erſchienenen Schrift“) über das Ett⸗ — 70% 9 5— „ 5 „ 892 5 77—2* rress. uireerce —— Doppelhaus in Mannheim(Neu⸗Oſtheim). Grundriß. Architekt: Ferd. Mündel. linger Tor in Karlsruhe heißt, aus folgenden Gründen voll⸗ ſtändig aufgegeben. 1. Die Zuſammenführung mehrerer Strußen in einem Punkt(dem Mittelpunkt des Kreiſes) iſt vom Standpunkt der Verkehrsſicherheit auf alle Fälle unerwünſcht. 2. Die faſt abſolute Gleichwertigkeit der einzelnen ſchmalen Kreisſegmente läßt nur beſchränkte Möglichkeit des architektoniſchen Ausdrucks zu. Was den erſten Punkt an⸗ langt, ſo iſt die Löſung der Verkehrsführung allen anderen Pro⸗ jekten, die bis jetzt vorgeſchlagen wurden, gleichwertig! Der Hauptverkehr beſchräntt ſich auf zwei Richtungen: 2˙2 wie oben angedeutet, das Verhältnis von Straßenöffnung Blockwand durchaus nicht ungünt vielmehr wird bei einer Bebaun . 72—7. 2 7 —2* in vernünftiger, der Altſtadt ſich nähernder Bauhöhe ein ſicherlich c. zielt werden können. Jedenfalls darf eine Löſung dieſer Baſis,— wenn ſchon eine werden ſoll—, durch die beiden 1. haltbaren Einwände nicht von vo herein abgetan werden. Hat n ſchon Weinbrenner ſ. Zt. vor ſei! alten Ettlinger Tor durch Anpflau von Pappeln in Halbkreisform Endigung und Oeffnung ins d tung vor dem künſtleriſchen Erbe ſerer Vorfahren die Altſtadt mit neuen Teil zu verbinden, von No kommend den Verkehr nach Süde dem Bahnhof, her den Ankommenden in die Altſtadt zu lei Kurz, das Neue behutſam mit dem Alten organiſch zu ein einheitlichen Ganzen zu verbinden! Jedenfalls dürfte das klare und charaktervolle Somddt 5 ausgeſprochener Kompromißvorſchlag niemals zu einer vc kommenen Löſung führen kann. Der Berichterſtatter: Reg.⸗Baumſtr. ae ) Das Ettlinger Tor in Karlsruhe. F. Müllers Verlag. Karlsruhe 192. Tor⸗Platzes vom 15. 4. 14. F. Müllers Verlag. Karlsruhe. genehmer räumlicher Eindruck bauung an dieſer Stelle des Ste plans jetzt in Angriff genom; geſchaffen?! und uns Heutigen doch die Aufgabe geſtelt, voll lenken und zu verteilen. Von Sün Projekt in der Faſſung vom April 1914(Halbrundform Platzes) eine günſtigere Grundlage für die weitere Bearbeit: der Aufgabe bedeuten, als das Projekt von Billing, das %e) Erläuterungsbericht zu dem Grundrißplan eines halbrunden Ettling Keue— Selung kaennemne ee eeee 4— den 28— Rovember 10 188U+ Haus des Nheinischen Braunkohlen-— Syndikais Wurde von nachsfehenden Firmen erbe uf und eingeri fef: — FRITZ SEIDbLER JOHANNES ROTH HEINHICH NHEIN H.& J. LUDWIG Garienarchiſek! peꝛialgeschäfi furparkeii- Bauspenglerei und MANNHEIM- WAIDHOFT: und Stab-Fußbhöden:: Insiallafions-Geschäfi füir e Büro: Hebelstraße 19 saniſäre Anlagen Fernsprecher Nr. 7137 MANNHEIM Entwurt und Gesialfung E 7, 13 Tel. 6187 nohwiesenetr. 9 relephon 2393 von Garien-, Park- u. Friedhols- Anlagen, Splel- u. Sporiplätzen* 2 25 Ausführung sämilicher Hoſherstellungen EHgener Baumschul-Beirieb Lindenhol, Verl. Meerſeldsir. 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Trautmann Sreitestrasse Und da ſie gerade in der Auslage eines Poſa⸗ mentiergeſchäftes herrliche Stoffe und Garne er⸗ blickte, die ihr für ihr Unternehmen geeignet er⸗ ſchienen, ſo wiſchte ſich die kleine 11 8 ein Tränchen von der Backe, das ihr unverſehens aus den Augen gelaufen war und trat mutig in den Laden ein. Und als ſie wieder herauskam, da lagen in ihrem Ranzen wohlverpackt allerlei Stoffe und Garne, aber die Wöltung in der Taſche des Män⸗ telchens war verſchwunden und nur einige braune Scherben des ehemals ſo ſchönen Tonſchweinchens befanden ſich darin. Zu Hauſe wird die kleine Liſelotte nicht ſehr liebevoll empfangen. Der Vater ſelbſt. öffnet ihr mit einem bitterböſen Geſicht die Tür und beant⸗ wortet nicht einmal ihren ſchüchternen Gutenabend⸗ gruß: Er ſchiebt ſie gleich mit Mantel, Ränzel und vor Schnee triefenden Schuhen in das Wohn⸗ zimmer, wo die Mutter bekümmert und am nicht abgedeckten Kaffeetiſch ſitzt. „Wo kommſt Du her, zeig' mal Deine Taſchen“, fährt ſie der Vater jetzt grollend an, nachdem er einige Mal mit großen Schritten durch die gute Stube gelaufen iſt. Lieſelotte iſt bis ins Tiefſte erſchrocken. Schon ſtehen ihr die Tränen in den Augen.„Ich war,“ ſchluchzte ſie—„ich war— ja bloß— mit meiner — mit meiner Freundin die— die Läden beſehen“. „Was Du in den Taſchen haſt, will ich wiſſen“. Des Vaters Hand greift ſchon in ihre Manteltaſche und fühlt einige Tonreſte darin. „Das Tonſchwein haſt Du zerſchlagen und alles vernaſcht. Zur Strafe bekommſt Du kein Abend⸗ brot. Geh' an Deine Schularbeiten, dann reden wir weiter.“ Totenſtille herrſchte im Zimmer. Nur das Wei⸗ knen der kleinen Lieſelott ertönt und lockt einen Ad⸗ ventsengel heran, der von draußen durch die Vor⸗ hänge lugt, um zu ſehen, ob er nicht helfen kann. Aber als er die Mutter tief gebeugt mit kummer⸗ voller Miene über ihrem Strickſtrumpf ſieht, den wütend und ingrimmig ſich eine neue Zigarre an⸗ ſteckenden Vater und das weinende kleine Mädchen, da fliegt er traurig wieder davon. „Jetzt marſch, Schularbeiten gemacht!“ ertönt die harte Stimme des Vaters. Lieſelott geht ſtill und gehorſam an ihren Ran⸗ zen und öffnet ihn. Plötzlich aber purzelt ein rieſen⸗ großes Paket heraus, die Umhüllung öffnet ſich — Stoffe viele bunte Garne mitten in der Stube auf dem Teppich.„Was iſt denn das? Wo haſt Ddu das her? Was ſoll das?“ fragt der Vater erſtaunt. Doch klingt es ſchon wie abziehendes Gewitter. Die Mutter hebt den Kopf, die kleine Lieſelott aber ſchluckt und würgt, atmet dann tief und mit einem neuen Tränenſtrom bricht's aus ſchwer gekränkter Kinderſeele hervor:„Ich—— ich wollte Euch doch überraſchen— zu Weihnachten, und weil ich kein Geld hatte, da habe ich mein Tonſchwein zerſchla⸗ gen.“ Die weiteren Erklärungen macht ein erneu⸗ ter Tränenſtrom unverſtändlich. Vater iſt ganz ſtill und ſchweigſam geworden, Mutter aber ang freudig auf und ſchließt ihr Kind in die Arme. „Ich wußte es ja, daß meine Lieſelott brav iſt.“ Dem Manne iſt gar nicht wohl zu Mute. Er ſcheut und mit einem Mal liegen mit einem Bündel die Augen von Frau und Kind, geht bedächtig hinaus, nimmt Hut und Mantel und verläßt die Wohnung. Am nächſten Morgen aber, als die kleine Lkeſe⸗ lott erwacht, findet ſie auf dem Nachttiſchchen ein funkelnagelneues, viel ſchöneres Tonſchwein, das ihr der Vater am vergangenen Abend noch ſchnell als Sühne gekauft hatte. Und daneben liegen fünf blinkende Markſtücke. Der Dezember im Vollesbrauch und Wetterglauben. Von Ernſt Edgar Reimerdes(Celle) Der Dezember, heute der letzte Monat des Jahres, war bei den Römern vor Julius Cäſars Zeiten, als das Jahr noch mit dem März begann, der zehnte Monat(Decem— zehn). Obwohl be⸗ reits 153 v. Chr. auf den 12. Platz verdrängt, er⸗ hielt er dieſen geſetzlich erſt durch Cäſar, der dem Dezember, der, ebenſo wie Januat und Auguſt, 29 Tage hatte, noch 2 zulegte. Karl der Große nannte den Monat Heilmond(heiligmanoth), weil in ihn die Geburt Chriſti fällt: ſpäter erhielt er den Namen Chriſtmonat, Adventsmonat und Hart⸗ monat(wegen der harten Winterszeit, die die Erde mit einer harten Kruſte aus Schnee und Eis bedeckt). In Bayern nannte man den Dezember ehemals vielfach auch Blut⸗, Eber⸗, Schweins⸗ und Schlachtmonat; im Mittelalter hieß er Haſenmonat, 75 weil in ihm die Haſenjagd am eifrigſten betrieben — S t. 8 Dezember noch Tage: der St. Barbaratag(.), der St. Ni⸗ kolaustag(.), der(13.), der dvents⸗ Bevor Papſt Gregor der Große die Adventszeit auf 4 Wochen feſtſetzte, war 15 1 den St. Hie⸗ ronymus zählte 5 Adventsſonntage, St. Ambro⸗ ſius ſogar 6, die mit dem Sonntag nach Martini Am 4. Dezember, dem Gedächtnistage der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Artillerie, pflegt man nach altem Brauch heute noch, namentlich im Süden unſeres Vaterlandes, Kirſchbaumzweige, ſog. Barbarazweige, abzuſchnei⸗ den und im Waſſer im warmen Zimmer zum Blühen zu bringen. Gelingt dies bis zum heiligen Abend, ſo bedeutet es Glück vor allem in der Liebe, Dieſer Sitte liegt wahrſcheinlich die Anſchauung zugrunde, daß St. Barbara mit Donar, dem Herrn über Donner und Blitz, der gleichzeitig Beſchützer der Pflanzenwelt war, in Verbindung ſtehen. Die Legende berichtet Helligen, daß ihr Vater Dios⸗ F. H. Esch BJ, 3. Tel. 503 B1, 3. Spezialgeschdſt in: Oefen und Herde Gasherde Gasheizòen Grudeherde, Badeeinrichtungen Praktisehs Weihinachitsgeschenke Aal. Ihdteum- I. Lhetenba H 38, 7 Wilh. Oeder ſel. 3701 Spezialhaus für Linoleum Tapeten, Teppiche, Matten AMeueste Muster in Puppenstubentapsten Erstes Marmheimer DellKafessen- rel. 6793 Spezlel-· Haus · E 2, uu- Ottomat Scnoenfeſdl. Iraueur Feme 8 SediKüche SPezlelfat-:. dnseleber · Pasteſen 729 Terinen, Crousten, 77 Perſelts, Galanfnen, Ausben„ Leb. Hummer, Nelosol-Cevier, Samoedten, sowie alle 8als on-Neuhelfen. Was lt dus praktisebste Weih- nachts-Geschenk für unsere Frauen u. 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In Ländern mit vorwiegend katho⸗ liſcher Bevölkerung wie Oeſterreich, Spanien, Ita⸗ Einſt galt der 1. Dezember als Unglücks⸗ tag, wer an ihm geboren war, ſollte eines unnatür⸗ „Außer dem Weihnachtsfeſt fallen in den bedeutungsvolle ihn die Artillerieregimenter ehemals zu feiern. ten des Jahres. flüche chen Göttin Perchta getreten iſt. kunden zu können. nächſten Jahr viel Winde ſauſen.“ lien, Frankreich, wird der St. Barbaratag von der Artillerie feſtlich begangen, auch bei uns pflegten Während der 6. Dezember in manchen Gegen⸗ den heute noch ein Freudentag der Kinder iſt, an dem ſie vom guten Nikolaus Aepfel, Nüſſe, Kuchen etc. empfangen, gehört der St. Lucien⸗ tag bezw. die Nacht zu dieſem Tage nach uraltem Volksglauben zu den am meiſten gefürchteten Näch⸗ Man glaubt in ihr durch Hexen⸗ und Zauberſprüche beſonderen Gefahren ausgeſetzt zu ſein. Zum Schutz hiergegen betet man ur heiligen Lucie, die an die Stelle der germani⸗ Am Lucientage mußten früher der Heiligen zu Ehren alle Spinn⸗ räder ſtill ſtehen, eine Erinnerung aus heidniſcher Zeit. Um ſich vor böſen Geiſtern zu ſchützen, räucherte man am Lucientage das ganze Haus mit geweihten Kräutern aus. Der St. Thomastag, einer der bekannteſten Lostage, wird von Frauen und Mädchen zu allerlei Liebesorakeln benutzt, vor allem glaubt man in der Thomasnacht mit Hilfe von Zauberſprüchen den künftigen Bräutigam er⸗ Mit dem Dezember, dem Monat des Winter⸗ anfangs, ſind zahlreiche Bauernregeln ver⸗ knüpft, ſo ſagt man z. B. in Sachſen und Thü⸗ ringen:„Dezember mit recht viel Schnee,— gibt Korn und Gras auf jeder Höh.“— Weiterhin heißt es in verſchiedenen Gegenden Deutſchlands:„Wie der Dezember pfeift, tanzt der Juni.“—„Dezember veränderlich und lind, der ganze Winter nur ein Kind.“—„Wenn Donner im Dezember hauſen, im „Wenn im 0 — Dezembermond nicht Froſt kommen will, ſo kommt er gewiß im Monat April,“ oder:„Bleibt der Winter im Dezember fern, kommt im März und April der Nachwinter gern.“„Viel Schnee im De⸗ zember und fruchtbares Jahr, waren vereinigt ſchon immerdar.“ Iſt der Dezember feucht und nebelig, ſo gibt es natürlich viel Krankheiten, daher ſagt S das Sprichwort:„Dezemberwetter naß und weich,—— das macht den Kirchhof immer reich“, oder:„Grüne Weihnachten, fetter Friedhof.“ Von beſonderer Bedeutung ſoll das Weihnachtswetter ſein:„Weih⸗ nachten Schnee, Oſtern Klee.“„Helle Chriſtnacht, finſtere Scheuer; finſtere Chriſtnacht, helle Scheuer,“ oder:„Iſt's in der Heiligen Nacht hell und klar, ſo gibt's ein ſegensreiches Jahr,“ oder:„Weihnach⸗ ten klar, ein gutes Weinjahr.“„Hängt zu Weih⸗ nachten Eis an den Weiden, kannſt du Oſtern Palmen ſchneiden.“„Fallen in der Chriſtnacht Flocken, wird der Hopfen ſich gut beſtocken.“„Auf windige Weihnacht folgt ein gutes Obſtjahr.“ Knecht Nuprecht Von Profeſſor W. A. Hammer(Wien) Wie dei unſeren Jahresfeſten daden in dem Volksglauben an 5 Kaprege, der in den drei Rauhnächten vor Weihnacht, in manchen Gegenden zu Sankt Nikolaus(am 6. Dezember) oder an deſſen Vorabend zu den Kindern kommt, chriſtliche mit heidniſchen Anſchauungen vermiſcht. Er iſt in den meiſten Fällen ſowohl der Belohnende als der Beſtrafende. Auch erſcheint er dement⸗ 7 N 0 N Dis — L W + 7 U 1, 5 MODERNE NMUBEI. u1, 3 Nähtische Rauchflsche Flurgarderoben Kinderbetitsfellen Holz u. Eisen Glgognefische Frisferfolleften Klaviersfühle Nolenständer 2 5 Y Cheilselongue-Beiten Clubfische Clublampen PHrunkschränke HPassende Weihnachts-Geschenke in bestickter Bielefelder Bettwäsche, Damen- u. Herrenwäsche, Strickwesten, Soccen und Strümpfe, Taschentücher in groger Auswanl, rein leinen, Handarbelt, Kinderkleidehen usw. finden Sie in her- vorragenden Qualitàten zu ganz besonders billigen Preisen im METROPOLTL a2, 17 neben Meyerho? 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Im übrigen iſt„Knecht Ruprecht“ ebenſo wie der„ge⸗ treue Ekkard“ oder der Klabautermann längſt zu einer Geſtalt der deutſchen Sage geworden, und zahlreiche Mythen und Volksbräuche ſind von ihm nicht zu trennen. Die Uebereinſtimmung der bei faſt allen deutſchen Stämmen heute noch lebendigen Volksſitte, am 6. Dezember 105 am Vorabende dieſen Mummenſchanz aufzuführkn, läßt doch auf einen, gemeinſamen heidniſchen Urſprung ſchließen, der ſich denn auch in dem Glauben der Germanen an Wuotan und ſein„wütendes(Wotans) Heer“ bietet. In dieſem wilden Zuge leiſteten ihm näm⸗ lich, wie die Mythe ſagt, nicht bloß die auf der Walſtatt gefallenen Helden, die Walküren und Hol⸗ den Folge, ſondern auch Unholden, alſo böſe Geiſter, die den Menſchen allerhand Schabernack antun. Zu dieſen gehört auch die Todesgöttin Hellia oder Hel, von der unſer deutſches, Wort „Hölle“ kommt. So hat das religiöſe Empfinden der bereits chriſtianiſierten Germanen in Wotan ——..—TCTCCTCT—————.. ̃⅛—1—,—— und in ſeinen Begleitern hölliſche Geiſter erbli und in Wuotan ſelbſt den Fürſten der ſtrafenden Unterwelt, den Teufel. Dieſer erſcheint denn wirk⸗ lich am 6. Dezember oder am Vorabend in ſüd⸗ deutſchen(katholiſchen) Gegenden, auf das Schreck⸗ hafteſte ausgerüſtet, in wahrer Geſtalt, jedoch nicht allein, ſondern an der Seite eines ehrwürdigen Alten, im Biſchofsornat mit Inful und Krummſtab, des heiligen Nikolaus. Das abſchreckende Aeußere hat dem Böſen in ſüddeutſchen Gegenden, nament⸗ lich in Oeſterreich, den Namen„Krampus“(auch Krampes und Krampas) eingetragen, womit man ſonſt einen häßlichen, verkrüppelten Menſchen oder auch ein lendenlahmes, für den Schinder reifes Pferd(„der Krampen“) bezeichnet. Weshalb der heilige Nikolaus(in Oeſterreich:„Nikolo“, auch „Niglo“), deſſen Gedächtnistag auf den 6. Dezbr. fällt, zugleich als der Belohnende auftritt, findet wohl in der Legende ſeine Erklärung: Nikolaus war im 4. Jahrhundert Biſchof von Myra in Lykien(Kleinaſien) und iſt ſonſt bekannt als Geg⸗ ner der Arianer auf dem Konzil zu Nicäa. Es wird von ihm u. a. erzählt, daß er überaus wohltätig war und ſo die Stadt einſt durch Verteilen von Brot vor der Hungersnot errettete. einem verarmten Edelmann, der ſeinen Töchtern keine Mitgift geben konnte, dieſe geſchenkt und armen gefallenen Mädchen Nahrungsmittel zuge⸗ wendet haben, um ſie auf den Weg der Tugend zu⸗ rückzuführen. Namentlich in dem letzterwähnten Wirken glaubt man für den noch heute üblichen Brauch, daß der hl. Nikolaus braven Kindern Aepfel und Nüſſe bringt oder einlegt, eine Erklä⸗ rung zu finden. Auch ſoll er Mit dem Feſte des hl. Nikolaus oder des „Knechtes Ruprecht“ war in den Städten gewöhn⸗ lich ein Markt verbunden, auf dem in Buden aller⸗ hand Tand, Lebkuchen und auch Teufelszungen, manche aus gedörrten Pflaumen oder Birnen zu⸗ ſammengefügt, feilgeboten wurden und daher für die Kinderwelt ein wahres Eldorado bildeten. Dieſe Märkte gingen dem Krippenmarkt(in Wien „Chriſtkindelmarkt“) voran und endigten mit dem Nikolaustage. Auch hier hat unſere Zeit mit rauher Hand einen Zauber hinweggenommen, der einſt unſere wie unſerer Kinder Herzen entzückte. Was war da nicht alles um ein paar Pfennige zu haben! Und heute? Mag es auch noch ſolche Märkte und reiche Eltern geben, die keine ſolche Ausgabe, wenn ſie auch 100 Mark und darüber beträgt, zu ſcheuen brauchen, wie viele arme deutſche Kinder aber müſſen doch heute darauf verzichten, daß ihnen der „Knecht Ruprecht“ wie der heilige Chriſt die Schuhe mit Aepfeln und Nüſſen füllt. ——— Das Liebespaket Eine Weihnachtsgeſchichte Von Hermann Kienzl In der Zeit des Haſſes A die Menſchen voneinander, wie gut ſie ſind! Ja, im Haushalt der Natur iſt dafür geſorgt, daß die zerſtörenden und die aufbauenden Energien ſich irgendwie aus⸗ gleichen. Wär es nicht ſo, von einſeitigen böſen eidenſchaften vernichtet ſein. Feindliche Völker. Millionen Franzoſen, die Millionen Deutſchen den Tod wünſchen. Aus 272 die Welt müßte längſt Bellebie Geschenk-Arlikel Extra-Angefhbot n Damenßefleidung J. 5/6 gegenũb. ali. iaus Mammfelrm. Neinnmoſſene Strick- Nänte! gumper.53,.95 Veslen u. 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Eingeſcharrt in ſeine ungeweihte Erde eine reiche Geiſtesſaat, die auch den Völkern hinter fernen Grenzen ſprießen wollte. Und erfahren doch die Menſchen voneinander, wie gut ſie ſind. Die hungernden und ſterbenden Deutſchen haben ihr Elend nicht ausgeſchrien. Ihre Wohin es ſchwebte, rund um die Erde, dort traten Männer und Frauen aus ehedem verſchloſſenen Gehäuſen und grüßten ehrfurchtsvoll das dunkle Leid. Nicht ſo die nahen Nachbarn. Ihre Blicke glühten immer noch fieberhaft, ihre Mienen ver⸗ zerrte hyſteriſcher Krampf, ihre Seelen blieben taub. Die andern aber ſprachen:„Dort ſind Brüder, dort ſind Schweſtern, die darbend ver⸗ gehen.“ Innig ſcharten ſich, dem eigenen Blut zu Hilfe, die Deutſchen jenſeits des Reiches; doch nah 10 7. 42— 2 und ferne tönte auch in fremden Mutterlauten die 7 einige Sprache des Menſchenherzens. , Es ſind nur,— es können nur Balſamtropfen ſein. Die Spende rettet wenige: die Liebe ſtärkt alle! Wo ihr Leuchten quillt, erhellt ſich das Dunkel. Not, aus der die Liebe wiedergeboren wurde, war nicht vergebens erlitten! ſtumme Not nahm das Mitleid auf ihre Schwingen⸗ Völkerſchickſale ſind Menſchenſchickſale. Alles Vergängliche— das Erleben des Einzelnen— iſt nur ein Gleichnis. Bernhard und Pvonne, der Deutſche und die Franzöſin, hatten ſich unendlich geliebt. Unendlich geliebt! Und dann kam das Ende. In Zürich und Genf, auf den Hochſchulen des freien deutſchen und romaniſchen Landes, Ffin ſich ihre frühe Jugend. Kameraden im Kampf für ge⸗ meinſames Gut, zu zweien die Zinken des Geiſtes erſtürmend! Treugeſellen im trauten Kahn.— „Morgenwind umflügelt Die umſchattete Bucht, Und im See beſpiegelt Sich die reifende Frucht.: Da ſchmiegten ſich einander die Blonde und der Braune und hielten ſich ſchweigend an Händen. Schieden ſich ihre Jugendgefährten in blaue und rote und weiße Landsmannſchaften, die blickten ſich an und lächelten. Zwei Menſchen— wo wäre die andere Welt? und gereift, füllten ſie die Schale ihres vereinigten glücklichen Seins. Einmal wollten ſte kurze Wochen bei den Blutsverwandten verbringen— er bei den Seinen im Schwabenland, ſie bei der Mutter in der Pro⸗ vence. Länder hatten für ihren Glauben keinen Grenzwall. Als ſie einander ferne waren, brach der Krieg aus. Schwierige Hinderniſſe legten ſich zwiſchen die Getrennten. Endlich fanden ſie ſich ihrem ſchönen Jugendlande, in der Schweiz, und wieder, in da— fanden ſie ſich nicht mehr. Beide trugen ſie ſchwarze Kleidung. Ein Bruder Bernhards und ein Bruder Yvonnes waren gefallen. Sie hatten ſich unendlich geliebt. Nun aber, herabgeſtürzt von ihrer lichten Höhe über Leid und Hader, wurden ſie ſich der vererbten Triebe ihrer Völker bewußt. Dünſte von Mißtrauen und Miß⸗ gunſt, von Triumph und Demütigung ſtiegen von den Schlachtfeldern auf. Feindſchaft blitzte, Groll dröhnte lange nach. Da riſſen ſie ſich voneinander los. Wer von ihnen trug die erſte Schuld? Sie waren noch jetzt gerecht genug, es nicht zu wiſſen. Jahre dehnten ſich. Einſame Jahrel Der Krieg hatte ausgeblutet, der Friede ſchlug nicht die Brücke zwiſchen Bernhard und Pvonne. Doch wenn in ſtillen Nächten die Welle an das Ufer ſchlug— ob dort— fühlte das Herz Weh und Sehn⸗ ucht. Weihnachtswoche. Der Poſtbote, ein ſelten ge⸗ wordener Gaſt, pocht an Bernhards Tür. Ueber⸗ brachte dem Erſtaunten ein— Liebespaket. 18 Handſchtift der Adreſſe...? Gott! Die ri Sie hatten ſich unendlich geliebt. Dann, gekörnt Schrift Auf riß er die Hülle. Des Guten in Füllel. Aber... aber, hier obenauf ein Lichtbild. Der Zürcher Seel „Seit ich weiß, daß Du leideſt, iſt mir jeder Atem⸗ zug zur Schuld geworden, meine Torheit zum Ver⸗ brechen, meine Sehnſucht unerträglich. Darf ich kommen?“ Stunden vergingen. Dann hatte der Erſchüt⸗ ſchrelben Sammlung gefunden. der Geliebten zu reiben: „Haß iſt Krankheit. Ich liebe Dich.“ Und auf der Rückſeite dieſe Zeilen: 4 .. dd]⁰%⅛ Äꝛ.. ⅛•ͤl'1]—̃ͤ—————— 15 r„..... j Veihnack noch nicht recht weiß, was er ſchenken ſoll, dem wird unſer unt Arterban ein reichhaltiges Lager in Damen⸗ und Herrenwäſche, alle kanstds un Jahre 1872 in Straßburz 1. Elſaß gegründete Damen⸗ —————— Nenag. den 28. Nodemder 1924 Aens Mannheimer Jeltung[Mittag ⸗ und Adend-Nusgadt) 41. Seite. Nr. 554/55 Der Veihnere heutigen Ausgade unſeres Blattes iſt unſer diesſähriger aünn kzeanzeiger erſtmalig beigefügt. Er ſoll unſere Leſer 8 0 aunſtich na aß die Zeit der Vorbereitung für das Weihnachtsfeſt die ihren gerückt iſt und mithelfen, jene Stimmung zu ſchaffen, ſchlichte ſu usdruck in liebevoller Gebeluſt findet. Er will durch ledes ein Inen evolle Erzählungen und Plaudereien an die Seele muruhevoll ner rühren und ihn aus der engen Alltäglichkeit unſerer Liebe oh en Jew hinausführen in den Geiſt des Friedens und der kr das Chriſtfeſt keinen Sinn hätte. will ſedes aber auch einer praktiſchen Seite dienen. Schenken regungen und die Wünſche ſind faſt unzählbar. Da gilt es An⸗ chönſte 40 geben, wie man mit kleinen und großen Mitteln das Die 5 Beſte auf den Gabentiſch bringen kann. Nuhrigkeit narengeſchäfte haben wieder mit vorkriegszeitlicher erſehnte B und Umſicht alles bereitgeſtellt und hoffen hierdurch die miteinand elebung ihres Geſchäfts zu finden. Sie wetteifern wieder Ueberall ilt durch billigſte Preiſe die Kaufluſtigen an ſich zu reißen. 8 8 der Wille vorhanden, durch eine kraftvolle Steigerung arabes eine Verbilligung der Ware herbeizuführen. zeiger 1 iſt es auch zurückzuführen, daß unſer Weihnachts⸗An⸗ empfehlend mfang beträchtlich größer geworden iſt; die Zahl der ſich unſeren 89 75 Firmen hat ſich erhöht. Sie alle rufen gleichſam ühe toſteſe n zu: Kommt und kauft! Wir haben es uns große Ruft, danen laſſen und viel Geld für Euch angelegt. Kommt und dadurch mit wir das eingelegte Geld wieder für neue, größere und dieſen R illigere Einkäufe freibekommen. Wir bitten unſere Leſer, uf nicht ungehört verhallen zu laſſen. faeehene dien eine Fülle von Anregungen geben. Alte und ſaf alle irmen ſind in ihm vereinigt. Ihre Angebote umfaſſen daß ſie arengebiete und ihr guter Ruf verbürgt unſeren Leſern, einkaufe n dieſen eine zuvorkommende Bedienung finden und gut ganz werden. Wir bitten unſere Leſer, uns auf einem Rund⸗ überzen en den und ſich von der Reichhaltigkeit der Angebote zu Was die Firma ais 50 Fiſcher⸗Riegel, E 1, 174 fahrt⸗ ii ubte Spezialhaus Südweſtdeutſchlands in Damenkleidung dieſe et beachtenswert. Auffollend iſt, in welch glücklicher Weiſe dehme Fles bei all ihren Sachen höchſte Zweckmäßigkeit und vor⸗ Ausla eidſamkeit vereinigt. Es empfiehlt ſich, die Schaufenſter⸗ gen zu beſichtigen. ei der Firma beoba SGebr. Rolhſchild ene ſelen wir eine peinlich genau durchgeführte Organiſation und müht ſichne Reichhaltigteit in vorzüglicher Ware. Dieſe Firma be⸗ und 15 ihren Kunden zu außergewöhnlich mäßigen Preiſen gute großen— Ware zu liefern. Durch die Ausdehnung dieſes der Texti eſchäftes, durch die direkten Fabrikbezüge in allen Sparten Leſſtune ilbranche ſteht die Firma auf einer nicht zu übertreffenden eine gsfähigkeit; ganz beſonders iſt hervorzuheben, daß die Firma dgen Atethaniſchen Wertſtattbetrieh hat und daher die meiſten fer⸗ peztalgekel; die ſie zum Verkauf ſtellt, ſelbſt fabriziert. Als reines Betrie geſchäft der Textilbranche dürfte die Firma einer der größten behenden in badiſchen Lande ſein. Bei ihr können die weiteſt⸗ en Wünſche Berückſichtigung finden. Die beſonders in Frauenkreiſen beſtbekannte Firma Hermann Fuchs, O 3, 4(Planken) ur Beftoffe ete. Sie wird ihrem Grundſatz: bei niedrigſten Preiſen in 5 5 7 zu bieten, während der Zeit des Weihnachtseinkaufs noch Maße Rechnung tragen. Ein Beſuch ihrer Verkaufs⸗ uiit nur zu empfehlen. Die Firma ſch0 Ernſt Kramp, D 3, 7,. uterhen faſt unter dem Namen„Das Haus der Stoffe“ bekannt, woll⸗ t in ihren Lägern die denkbar größte Auswahl in Baum⸗ eſhenol⸗ und Seideſtoffen und bringt dieſe als Weihnachts⸗ ke zu vorteilhaften Preiſen zum Verkauf. kionshaus deſſen A. Pfiſter, q 1, 5/, nehme, Inhaber durch Vertreibung gezwungen war, ſein Unter⸗ hällnten nach Mannheim zu verlegen, hat ſich auch hier in ver⸗ preiswenüßig kurzer Zeit durch coulante Bedienung uns gediegene, wicelt le Ware zu einem bedeutenden Haus der Branche ent⸗ werden ſodaß durch Umbau die Berkaufsräume bedeutend vergrößert in de mußten. Da es der Firma nicht möglich iſt, alle Artikel en, im Verhältnis zum Umfang des Unternehmens, viel zu klei⸗ es ſch edem geſchmackvollen Schaufenſtern auszuſtellen, empfiehlt Uberraſceimen Vlick in das Geſchäftslokal ſelbſt zu tun. Man wird Abteil ſcht ſein von der Reichhaltigkeit der Läger in den einzelnen kleidernngen und findet neben vornehmen, gediegenen Straßen⸗ lleder„Röcken und Mänteln, hochelegante peldbeſetzte Jacken⸗ lleder und Mäntel, hochaparte Geſellſchaftskleider, entzückende Ball⸗ dugekl moderne Kaſacks und Jumper, kurz, alles, was ſich eine uch leidete Dame als Weihnachtsgeſchenk nur wünſchen kann. in Stei. der Strickwaren⸗Abteilung werden entzückende Neuheiten rickweſten, Jacken, Jumpern und Kleidern gezeigt. duch zne ſehr ſchöne Auswahl paſſender Weihnachtsgeſchenke zeigt die Firma mz Wilh. Bergdolt, H 1. 5 better er Auslage. Hier findet man bei ſehr billigen Preiſen und in Veſten Aualität Morgenröcke, Hausjoppen, Fantaſie⸗ und Strick⸗ M Krawatten in den neueſten Farben, zweireihige Ulſter in Anabe 90 und farbig, Schwedenmäntel, Herren⸗, Burſchen⸗ und Fabriea Anzüge und Hoſen. Durch die guten Oualitäten ihrer Lertrante und eine billigſte Preisſtellung hat ſich dieſe Firma das uen eines großen Kundenkreiſes erworben. ie ſeit nahezu einem halben Jahrhundert beſtehende Firma ſhrt S. Hirſch II warenin ibren deiden Geſchäften R 1, 1 und G 2, 21 Manuſaktur. beſonden nur bewährten Jualitäten und in größter Auswahl. Ganz bietet 0 Wert legt die Firma auf den Artikel Kleiderſtoffe. Sie bar biltete die neueſten und geſchmackvollſten Stoffe zu den denk⸗ broße zigſten Preiſen. Für den Weihnachtsverkauf hat die Firma den, di arenmengen bereitgeſtellt, welche zu Preiſen verkauft wer⸗ dantbar⸗ es jedermann ermöglichen, mit den beſcheidenſten Mitteln ire und praktiſche Weihnachtsgeſchenke zu erſtehen. mäntel f reichhaltige Auswahl geſchmackvoller Modelle in Regen⸗ e findet man in dem Spezialgeſchäft von Dieſe Hill& Müller. täten Firma hat von jeher den Hauptwert auf erſtklaſſige Quali⸗ Waregllegt und iſt dieſem Grundſatz, wie bei einer Beſichtigung des geblieben. Auch iun Wilagers leicht feſtgeſtellt werden kann, treu Wintenterſportartikeln haben H.& M. große Vorräte, ſodaß jedem tann portler der Beſuch dieſer Firma nur empfohlen werden ſchie Ochlafzinnmer⸗Einrichtungen, fertige Betten, Matrazen in der⸗ Fepphen usführungen, Deckbetten und Kiſſen, Bettfedern und Speziallten, Vorlagen uſw. kauft man am beſten in der als Betten⸗ haus überall bekannten Firma Di D. Liebhold. H 1, 4. H 1, 13 und 14. e Firma degenſtz Wilhelm Braun, M 1, 8 wgenener Kaufhaus, unterhält in ihrem im Jahre 1921 neu be⸗ zut ein und erweiterten Geſchäftsräumen neben ihrem bekannten debeſtengeführten Werkſtättenbetrieb für Neuanfertigungen, Um⸗ Judele und Reparaturen, auch ein apartes gut ſortiertes Lager in *, Gold⸗ und Silberwaren, Standuhren, Uhren aller Art. Oie ſeit dem Ende des 18. Jahrhunderts deſtehende Firma Carl Morje, die ſich von jeher eines hervorragenden Rufes als alteingeſeſſene⸗ Haus der Wäſchebranche erfreut, bietet für den Weihnachtstiſch Damen⸗ und Herrenwäſche, Tiſch. und Bettwäſche, Tiſchdecken, Wolldecken, Küchenwäſche und Frottierwaren. Die Firma unter⸗ hält in ihrem Stammhaus Q1, 17/18 ein umfangreiches Lager und für ihre hohe Leiſtungsfähigkeit zeugt die 920 e Beliebtheit, die ſich das Alt⸗Mannheimer Haus ſeit nahezu 17½ Jahrhunderten zu er⸗ ringen verſtanden hat. Großen Wert wird vor allem auf eine ſorg⸗ fältige Bedienung gelegt, die es im Verein mit dem wohlaſſortierten Lager ermöglicht auch den Anſprüchen einer verwöhnteſten Kund⸗ ſchaft gerecht zu werden. Die Firma Karl Kahn, Schwetzingerſtr. 111 hat das am hieſigen Platze altbekannte Wollwarengeſchäft von Fritz Schultz, Schwetzingerſtr. 111, übernommen. Der neue In⸗ haber wird das Geſchäft nach dem alten ſoliden Grundſatze weiter⸗ führen. Für die Bewohner der Schwetzingerſtadt bietet ſich hier eine äußerſt vorteilhafte Bezugsquelle, die durch ihr reichhaltiges Lager, verbunden mit niedrigſten Preiſen, jeden Käufer in hohem Maße zu befriedigen geeignet iſt. Eine Fundgrube in Weihnachtsgeſchenken für die Damen ſtellt die Firma Emil Schulz, C 1, 18 daxr. Hier findet man fertige Damenwäſche, Bettwäſche, Halb⸗ und Reinleinen, Bettdamaſte, weiße Wäſcheſtoffe, Stickereien und Spitzen jeder Art bis zu den feinſten Qualitäten, Zephyr für Hem⸗ den und Bluſen, Handtücher, Küchen⸗ und Frotkierwäſche ſowie ein beſonders gut ſortiertes Lager in Taſchentücher. Seit einiger Zeit hat dieſe Firma auch Tiſchwäſche, beſonders feine und feinſte Bielefelder Tiſchwäſche in ihren Verkauf aufgenommen. Die vor kurzem eröffnete Firma Metropol, Inh. S. Biegeleiſen, Q 2, 17 hält in Hemden⸗ und Damenwäſche ſchöne Geſchenke am Lager, die zu vörteilhaften Preiſen zu erſtehen ſind. Empfehlenswerte Weihnachtsgeſchenke, wie Damenwäſche, Bluſen, Strickkleider und Weſten, Handſchuhe; Kragen, Taſchentücher, Seiden⸗ ſtoffe etc. findet man in dem altbekannten Modenwarenhaus A. Würzweiler Nachf., D 1, 5/6, die dieſe Artikel zu vorteilhaften Preiſen zum Verkauf bringt. Die Firma Gg. Scharrer Nachfig, Kaufhaus-Bogen 76 bezeichnet ihre Artikel mit Recht als„geſchmackvoll und praktiſche Weihnachtsgeſchenke“. Schon die Auslage bildet hier einen An⸗ ziehungspunkt der Damenwelt, die immer ſchon am Anblick der reizenden Decken und Kiſſen, der vornehmen Spitzen und Stores, der graziöſen Teepuppen und niedlichen Kinderkleidchen ihre Freude hat. Welche Dame hegt da nicht den Wunſch, auch ihr Heim mit dieſen Kunſtgebilden deutſcher Frauenhände zu ſchmücken. Auch in Taſchentüchern, dem zu jeder Gelegenheit beliebten Geſchenkartikel für Damen und Herren, bietet die Firma eine ſelten große Aus⸗ wahl ausgeſuchter Qualitäten. Manche erwünſchte Anregung kann ein Beſuch des Geſchäftes Carl Baur 8 in der Kunſtſtraße geben. Iſt doch gerade der Poſamenter in der Lage, durch einen hübſchen Ausputz dem Kleidungsſtück die apparte Wirkung zu geben oder durch die richtige Quaſte und Franſe an Kiſſen, Uebergardinen, Larnpenſchirmen uſw. der Wohnung die ge⸗ wünſchte Behaglichkeit zu verleihen. An Geſchenkartikeln findet man hier ſchöne ſeidene Tücher, Shals, Gürtel, Handſchuhe, Strümpfe und Socken, ſowie Nähkaſten und Nähtiſcheinrichtungen. Handſchuhe, Strumpfwaren und Herenartikel hält die Mech. Strickerei Ling Lutz u. Co., R 3, 5 im ausgefurht guten Qualitäten für den Gabentiſch berelt. Ihre Sportweſten eigener Fabrikation ſind hier als beſondere Leiſtungs⸗ fähigkeit dieſer Firma erwähnenswert. Wer Strumpfwaren als Weihnachtsgeſchenk vorgeſehen hat, beſuche das Chemnitzer Strumpſhaus.Modern“, 0 1. 4 das in dieſem Artikel als leiſtungsfähig zu empfehlen iſt. Im Wolſhaus Meyſiek E 2, T. werden die Kunden vorteilhaft und fachmännſſch dedlent. Eine große Auswahl ſehr preiswerter Strickweſten für Damen, Herren und Kinder in vielen Farben und Größen erleichtern es dem Käu⸗ fer, ſeine Wahl richtig zu treffen. Für ſtarke Damen und Herren werden Beſtellungen nach Maß ſorgfältig ausgeführt, wobei nur ein geringer Preisaufſchlag für Mehrverbrauch an Garn berechnet wird. Alle übrigen Wollweren und einſchlägigen Artikel ſind vorrätig. Pelze, Pelglacken, Pelzmäntet, Herrenſport. umd Gehpelze uſw. findet man bei der Firma Gauldo Pfeifer, 5 1. 3, in großer Auswahl und zu mäßigen Preiſen. Den gleichen Artikel hält die Firma Chr. Schwenzke am Markt in größter Auswahl und in jeder Preislage für den Weihnachts⸗ tiſch bereit Die Firma Pelzwaren⸗Etage Remmlinger, Jungbuſchſtraße G 3, 9, welche in den Jahren 1919—1922 ſchon einen vielſeitigen Zuſpruch zu verzeichnen hatte, hat vor kurzem den Wünſchen ihrer alten anhänglichen Kundſchaft folgend, ihren früher ſo beliebten Pelz⸗ waren⸗Etagen⸗Verkauf wieder aufgenommen und iſt beſtrebt, durch aufmerkſame Bedienung, billigſte Preiſe, ermöglicht durch geringſte Speſen, das ſich früher erworbene Wohlwollen auch weiterhin zu erhalten und den Kundenkreis zu vermehren. Da ein Pelzſtück zu den begehrteſten Weihnachtsgeſchenken der Damenwelt zählt, dürfte ſich bei dem Einkauf eines ſolchen ein Beſuch in der„Pelz⸗ waren⸗Etage Remmlinger“ wohl lohnen. In ihren vornehmen Ausſtellungs⸗ und Verkaufsräumen in O 4, 1(Kunſtſtraße), zeigt die Badiſche Elektrizitäts⸗Akkien⸗Geſellſchaft alles, was zur elektriſchen Einrichtung des modernen Heimes ge⸗ hört. Groß iſt die Auswahl in Beleuchtungskörpern, die dort in allen Stilarten und von der einfachſten bis zur koſtbarſten Aus⸗ führung geführt werden. Heiz⸗ und Kochapparate, Tee⸗ und Kaffeemaſchinen, Staubſauger und Rauchverzehrer, das alles ſind für den Weihnachtstiſch vielbegehrte Gegenſtände. An Neuheiten fallen dem Beſucher vor allem auf ein Fön für 2 Spannungen und ein ebenſo hübſcher wie praktiſcher Hochfrequenz⸗Zigarren⸗An⸗ zünder. Bemerkenswerk ſind fernerhin: eine Ständerlampe mit eingebautem Gramophon, ſowie elektriſche Chriſtbaum⸗Beleuchtun⸗ gen. Ferner zeigt die Badiſche Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaft in ihren Ausſtellungsräumen Radio⸗Empfangs⸗Apparate, ſowie alle Einzel⸗ und Zubehörteile. Auf dieſem Gebiet hat ſich dieſe Firma bereits weit über die Grenzen unſerer Stadt hinaus einen bedeu⸗ tenden Ruf erworben. Als Bezugsquelle für Bade⸗Einrichtungen, Beleuchtungskörper, Koch⸗, Heiz⸗ und ſanitäre Apparate bringt ſich die Firma 5. Barber, N 2, 10 in Erinnerung. Der gute Ruf, den dieſe Firma genleßt, bietet jedermann Gewähr für eine ſorgfältigſte Bedienung. Alle Arten Teppiche in ſchöner Auswahl bringt die Firma Alfons Brym, Eliſabelhſtraße 1 Veſchagech Realität, umſicht und unermüdlichen Fleiß, hat ſie ihr 88 auß kleinen Anfängen auf heutige Höhe gebracht. Unſer Weihnachts-Anzeiger es empfiehlt ſich, auch die Ausſtellungsräume der Firma Wilhelm Florſchütz, P 2, 7 zu beſuchen. Dieſe zeigen in gediegener Aufmachung komplette Wohn⸗, Schlaf⸗ und Speiſezimmer⸗Einrichtungen, ſowie Einzel⸗ möbel zu vorteilhaften Preiſen und kulanten Zahlungs⸗Be⸗ dingungen. Für die Ausſchmückung des Heims bietet die Firma garl Götz, D 2, 1 Teppiche, Bettvoelagen, Chaiſelonguedecken, Felle, Cocosteppiche und Läufer, Chinamatten etc. in vorzüglicher Qualität. Desgleichen ſei die Firma Bad. Linoleum- und Tapetenhaus Wilh. Oeder, H 3, 7 empfohlen, die ebenfalls ein gut ſortiertes Lager in Linoleum, Tapeten, Teppichen, Matten und im beſonderen Puppenſtuben⸗ tapeten unterhält. Eine vorzügliche Bezugsquelle praktiſcher Weihnachtsgeſchenke iſt auch die Firma 5. Reichard, E 2, 10 Dieſe Firma unterhält ein reichhaltiges Lager an Puppen⸗ und Kinderklappwagen, Kinderſtühle und Tiſche, Reiſetaſchen, Liege⸗ ſtühle, Korbmöbel ete. Der gute Ruf dieſes ſeit längerem beſtehenden Geſchäfts bietet Gewähr für vorteilhafte Bedienung. Wir kommen zum Kunſthaus Lill, B 5, 17/18 Wer kennt nicht den romantiſchen Hof von H. Lill in Mannheim, woſelbſt ſeit einem Jahre in den umfangreichen Geſchäftsräumen eine große Gemäldeausſtellung von hervorragenden Meiſtern arrangiert iſt. Das photographiſche Atelier, in dem mehrere Generationen ihren Weg mit Vorliebe genommen haben, wird in unveränderter Weiſe weitergeführt. Neuzeitliche Umbauten und Verbeſſerungen haben ſtattgefunden. Die Vereinigung eines Kunſt⸗ hauſes mit photographiſchem Atelier iſt ein glücklicher Gedanke— der künſtleriſche Genuß, den die Gemälde bieten, bringt den Be⸗ ſchauer in eine wohlige Stimmung. Von Kunſt umgeben hat man den Eindruck, daß das Atelier Lill ſeinen Kunden das Beſte zu geben bemüht iſt. Im vorjährigen Führer durch den Weihnachtsmarkt wieſen wir bereits kurz auf das Alter der Firma H. Wurtmann& Cie., Schirmfabrik, N 2, 8 hin. Nicht immer iſt das Alter einer Firma mit ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit ſo ſehr verknüpft als hier. Das höchſte Prinzip dieſer Firma war ſtets und iſt es heute mehr denn je: die Qualitäten und die Ausführung, die ſich durch Jahre hindurch als gut und erprobt erwieſen haben, derart auszubauen und zu vervollkommnen, daß man ſagen kann: Das Fabrikat dieſer Firma iſt fertig. Nicht mit Unrecht ſpricht man heute von Wurtmanns Spezial⸗Qualitäten. Nur der Güte der Qualitäten verdankt dieſes Haus ſeinen großen, alten und treuen Kundenkreis. Mit Recht genießt es den Ruf als ein auf ſolider und ſtreng reeller Baſis aufgebautes Unternehmen. Aber auch auf dem Gebiete der Schirmmode iſt dieſe Firma niemals rückſtändig geweſen, ſondern ſtets Bahnbrecher. In ihren. Neu⸗ heiten gibt ſie mit Vorliebe einem ruhigen, gediegenen Geſchmack den Vorzug. Die ſeit 1881 am hieſigen Platze beſtehende Firma Leonhard Weber Spezialhaus für feine Lederwaren und Reiſeartikel hat in beiden Geſchäften(Stammhaus E 3, 8 und Zweiggeſchäft E 1, 16, Planken) Vorſorge getroffen, zum Weihnachtsfeſt wie immer die beſten Erzeugniſſe der Branche zum Perkauf zu bringen. Die Leiſtungs⸗ fähigkeit dieſer Firma iſt bekannt. Ihre Weihnachts⸗Ausſtellungen in beiden Geſchäften bieten auch dieſes Jahr wieder allerbeſte Qualitätswaren zu billigſten Preiſen und zeigen im Kleinen, was die Firma im Großen leiſtet. In der hier gebotenen überaus großen Auswahl iſt es jedermann leicht gemacht, das Richtige zu finden. 1 Lohnend iſt ein Beſuch bei der Firma Karl Kaulmann, N 3, 15, die in reicher Auswahl Damentaſchen, Beſuchstaſchen, Akten⸗ taſchen, Zigarren⸗ und Zigaretten⸗Etuis, Nähkörbe, Lederkoffer, Coupékoffer, Hoſenträger, Schulranzen uſw. zu billigen Preiſen zum Verkauf bringt. Intereſſenten für Gummiwaren, Spielwaren, ſanitäre Ar⸗ tikel uſw. decken ihren Bedarf vorteilhaft bei Friedrich Kapf, O 2, 10. Sehr begehrte Weihnachtsgeſchenke findet man auch im Sporkhaus Nickel, Planken, E 2, 18 das in ſachkundiger Weiſe geleitet wird und die weiteſtgehenden Anſprüche in dieſer Hinſicht zu befriedigen in der Lage iſt. Lorgnetten, Operngläſer, Barometer etc. kauft man vorteilhaft in dem alten und gut eingeführten Spezialgeſchäft Bergmann& Mahland, E 1, 15 Die Firma Singer, Nähmaſchinen⸗Akl.⸗Gel. bringt eine Nähmaſchine auf den Markt, die zweifellos von zahl⸗ loſen Hausfrauen als Weihnachtsgeſchenk gewünſcht werden dürfes. Es handelt ſich hier um die bekannte Singermaſchine mit Motor und Nählicht. Mit dieſer Neuerung hat ſich auch die Näh⸗ maſchine den Forderungen der Geſundheitspflege angepaßt, indem ſie eine Einrichtung aufweiſt, die dem Augenlicht die größte Scho⸗ Auna ſichert. Als weitere Bezugsquelle dieſer Branche empfiehlt ſich die Firma Jof. Schieber, G 7, 16, 9 die als paſſendes Weihnachtsgeſchenk ein großes Lager Nähmaſchinen unterhält, die hier ſelbſt zu kulanten Zahlungsbedingungen zu er⸗ ſtehen ſind. Die Firma J. u. 9. Eſch, B 1. 3, das älteſte Spezialgeſchäft in Oefen und Herde am Platze, iſt be⸗ kannt durch die früheren Musgraves, jetzt Eſch⸗Original⸗Dauerbrand⸗ öfen, das eigene Erzeugnis der Firma Eſch u. Co. Die Fabrikate dieſer Firma genießen einen beſonders guten Ruf und ſind wegen ihrer Formſchönheit, ſoliden Bauart und ihres ſparſamen Material⸗ verbrauchs geſucht. Ebenſo bekannt ſind ihre Zentral⸗Warmluft⸗ Heizungen für Einfamilien⸗Häuſer und Stalleinrichtungen. Bei dieſer Gelegenheit darf nicht unerwähnt bleiben, daß neben dieſen Erzeug⸗ niſſen die Firma den Verkauf der bekannten anderen Heiz⸗ und Kochöfen und Herde pflegt. Gas. und Kohlenherde, Haus⸗ und Klchengerckte, alle Arten Eiſenwaren findet man bei dem altbekannten Spezialhaus Metzger u. Oppenheimer, E 2, 14. Dieſe Firma, die zugleich das größte Spezialgeſchäft Südweſt⸗ deutſchlands in Herden bildet, unterhält in dieſen Artikeln ein aus⸗ gedehntes und gutſortiertes Lager. Der alte Ruf der Firma bürgt in jedem Falle für vorteilhafte Bedienung und iſt daher ein Beſuch zu empfehlen. Die Firma Vox-Haus Egon Winter, C 1. 1 empfiehlt als äußerſt praktiſche Geſchenke die bekannten Vor⸗Appa⸗ rate, die täglich koſtenlos vorgeführt werden. Das Vox⸗Inſtrument iſt ein eleganter, vornehmer Muſikapparat, für das Haus und kleine Geſellſchaften, ein Wunderwerk der Technik wie der Ausſtattung und von einer faſzinierenden Wiedergabe des Geſangs wie der Muſik und der menſchlichen Stimme. Es ſind Muſiktönez weich und an⸗ ſchmiegend. Alle übrigen Muſikinſtrumente ſind in ſchöner Aus⸗ Verkauf. Sie pfl. 8 allem den eeee eeeeee wahl ebenfalls hier vorhanden. 22. Seite. Nr. 554738 A Reue Mannhelmer Jeitung[Mittag⸗ und Abend⸗Ausgabe) Zreftog, den 28. November 12— Die Firma Wohlmuth elektro-galvan. Inſtitut, O 6, 1, empfiehlt ihren elektro⸗galvan. Schwachſtromapparat„Wohlmuth“ als Weihnachtsgeſchenk. Dieſer Apparat ſpendet eine Elektrizität, die unfühlbar in den menſchlichen Körper fließt und keine Muskel⸗ und Nervenzuckungen hervorruft, der alſo kein gewöhnliches Elek⸗ triſieren darſtellt und daher ſchmerzlos iſt. Die ſchwach fließenden Ströme eignen ſich für Krankenbehandlung ganz hervorragend. In ſeinem reichhaltigen Lager an Weihnachts⸗Muſikalien, Pia⸗ nos, Harmonium etec. hält das Mannheimer Muſikhaus, P 7, 14 als Spezialität den als Qualitätsmarke bekannten Odeonſprechapparat nebſt Platten. Das Muſikhaus W. Aug. Keßler jun, C 2, 11 eines der älteſten Häuſer dieſer Branche am Platze, gegründet 1887 vom Geigenbauer Keßler, deſſen gute Inſtrumente weit über Mann⸗ heims Grenzen hinaus bekannt wurden, führt ein reichhaltiges Lager in Muſikalien für alle Inſtrumente, auch für Salon⸗Orcheſter, Kammer⸗Muſik und Zupfinſtrumente. Außerdem iſt dieſe Firma eine im höchſten Maße vertrauenswürdige Bezugsquelle in Violt⸗ nen, Lauten, Guitarren, Mandolinen, Grammophone, Grammo⸗ phon⸗Platten ſowie in allen Kleininſtrumenten und Requiſiten. Als weiteres Spezialgeſchäft in Muſikinſtrumenten und Noten iſt die Firma K. u. J. Schwab, K 1, 55 zun empfehlen. Jeder Muſikfreund findet hier in großer Reich⸗ haltigkeit Geigen, Mandolinen, Zitern, Lauten, Pianos uſw., wie alle dazugehörigen Noten. Schöne Weihnachtsgeſchenke für die Kinder finden Sie ßei der Firma Paul Grunewald, E 2, 16, Man ſieht dort in reichhaltiger Auswahl elektriſche Spielwaren (Eiſenbahnen, Kleinmotore, Dynamos, Induktionsapparate und Lehrmittel), mechaniſche Spielwaren(Dampfmaſchinen, Modelle und Metallbaukaſten) ſowie optiſche Spielwaren(Kinos mit Hand⸗ und und Motorbetrieb und Projektionsapparate). 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Sicher haben Sie ſchon in den Zeitungen Abhandlungen über Marylan⸗Creme geleſen, über dieſe vielgelobte, nach wiſſenſchaftlichen Grundſätzen zuſammengeſetzte Creme, die einen Triumph deutſcher Kosmetik darſtellt. Marylan⸗ Creme hat bewieſen, daß ſie faltgie, runzelige Geſichter jugendſchön ſtraffen kann, und daß ſie unſchöne, graue, pickelige und verblühte Haut rein und zart zu machen weiß, wie eine Apfelblüte, Auf jeden liebevoll aufgebauten Weihnachts⸗ und Geburts⸗ damit Sie wiſſen, was Sie ſchenken. Sie ſollen keinen Perccce geben, denn umſonſt und portofrei geben wir Ihnen eine 0 dieſer wunderſamen Marylan⸗Creme, und wir wollen ſogar 5* ein Büchlein über Schönheitspflege, ebenfalls ganz umſonſt 1 portofrei, beilegen. Auch Sie können unter'm Weihnachtsbaum neuer Jugend und Schönheit erſtrahlen. Und wenn alle Frepn über ſonſtige Geſchenke längſt verweht iſt, wird die Freude übel 1 großen Erfolg der Marylan⸗Creme inmner wieder neu aufleuchſe denn Marhlan⸗Creme wirkt gründlicher und verblüffender mil Wochen der Anwendung. 0 Damit Sie die koſtenloſe Probe dei dem großen Anden tagstiſch gehört Marylan⸗Creme, die auch bei Herren ausgezeichnetſte Wirkung hat. Probieren Sie die Creme porher an ſich ſelbſt aus, lan noch rechtzeitig erhalten, ſchreiben Sie bitte ſogleich an den 0 Meine alten Schuhe lehen wie neu aus, ſeitdem ich ſie nach er neuen Methode mit der wohl⸗ riechenden Schuh Edelcreme„Tuberan“ behandle(das Wort iſt leicht zu merlen: „ran mit der Tube“ furz„Tuberan“). 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In erſter Linie die männlichen Kol⸗ tn die Frauen laſſen es ſich leider gefallen, oder glauben 5 n dieſen Gebieten etwas zu leiſten und darum hineinzuge⸗ ören, ſi erſter ſollten aber anfangen Selbſtbeſtimmungsrecht zu üben. In ben weiſt; 8 ſind es die ſozialen Aufgaben, die man der Frau zu⸗ ha 5 als elf s iſt richig, dort gehört ſie unbedingt hin, aber nicht nur ahdalfern des Mannes, dort ſollte ſie Führekin ſein. Mit viel 8 Mut und S 48 4 0 vor) Selbſtbewußtſein muß die politiſch tätige Frau hier hper diegend ſich auch nicht durch taktiſche oder Fraktionsgründe von Räaſſchten ddergung abbringen laſſen. In dieſen Dingen dürften icht maße auf Stllung zur Oppoſition oder für die Regierung gar die 805 gebend ſein, hier kmn nur die ſoziale Notwendigkeit und mer Lage des Staates ausſchlaggebend ſein. Ein ver⸗ männiſch taat kann nicht alle unterſtützen; auch hier muß die ſtaats⸗ nein 5 Einſicht mit der politiſchen Energie verbunden werden, darunt ſagen, auch wenn Parteiprogramm oder Parteirückſichten er leiden. Vielleicht lernen wir es doch noch einmal, Volks⸗ int 7 über Parteiintereſſen zu ſtellen. dne Aufgaben und bevölkerungspolitiſche gibt man den ſchränk uch noch zur Mitarbeit frei, aber ſchon mit mehr Be⸗ zakungen; bei allen Schulfragen läßt man ſie mitreden, ſobald ſſt ſa 115 die Mädchenſchule und Mädchenbildung handelt. Das wenn Alledlich ſelbſtverſtändlich, aber nicht ſo ſelbſtverſtändlich iſt es, er Mann da überall mitreden will, ſeinen Einfluß geltend ma 5 85 muß, weil er als„Vater“ auch dieſe Intereſſen vertritt. Aber 5 noc einen utter“ wird bei Knabenſchulen nicht in Betracht gezogen, nur ſt ud lichen Gpeiblichen Einfluß in Knabenſchulen, aber ſehr vielen männ⸗ um l lende Stelluß in Mädchenſchulen. Da können keine Frauen in lei der tellen im Schulweſen kommen, weil es„den Männern in er den ſtehen“ braahl nicht zugemutet werden kann, unter einer Frau zu uchtel im 20. ſolche Anſichten werden noch von hohen Regierungsſtellen ilt den man mudabrhundert verkündet, geglaubt und nachgeſprochen. Aber orge uitet Frauen zu, unter mitunter ſehr eigenartigen männlichen idrang 85 gelebten zu arbeiten. In der Bepölkerungspolitik läßt man di Mar⸗ beſonde zu Worte kommen, aber ſie haben noch zu wenig Einfluß; regen ers in der wichtigen Alkoholfrage müßten ſie ſich noch mehr — und durchſetzen, namentlich in der Fürſorge für die heran⸗ zu Wernſicht geprüft werden. Viel weniger kommen die Frauen En⸗ ort auf volkswirtſchaftlichem Gebiet, Ernährungsfragen; die aber ſich Ausfuhr von notwendigen und Luxuslebensmitteln iſt doch eutu icher etwas, wobei die erfahrene Hausfrau von ungeheurer Be⸗ hedretf iſt ſicherlich mehr als der in dieſen Dingen doch mehr nur binzu, iſch arbeitende Mann; aber da zieht man die Frau ſelten es bei und ſie kommt auch von ſich aus nicht oft genug. Ebenſo iſt 15 0 den Rechtsfragen und doch wäre es gut, wenn die Geſetze nicht niger on Juriſten gemacht würden, ſie fallen dann vielleicht mal we⸗ 85 weltfrend aus. Ehe⸗ und Familienrecht iſt aber für die u ebenſo intereſſant und wichtig wie für den Mann. ſte dteuer⸗ und alle Finanzfragen erfordern mehr Vorkenntniſſe als 5 Durchſchnittsfrau haben kann, aber gerade deshalb ſoll ſie ſich lennen kümmern; denn, was man noch nicht kennt, muß man kom en zu lernen ſuchen, und nicht jeder Mann, der in der Steuer⸗ miſſion der Parlamente ſitzt, iſt ſachverſtändig. Ira. dieſe angedeuteten politiſchen Arbeitsgebiete berühren nur das gen der inneren Politik, ohne ſie natürlich erſchöpfen zu wollen, eht e im Rahmen eines kurzen Artikels auch nicht möglich. Wie 1 nun mit der auswärtigen Politik? Das ſehen die meiſten aſ glachen Parlamentarier als eine ausnahmsloſe Domäne ihre: man echts an, mit Ausnahme der Kommuniſten und Sozialiſten; es ſachd dabei eine gewiſſe Eitelkeit mitſprechen, daß ſie ſich allein für erſtändig halten, aber es iſt falſch, grundfalſch. immen Verſtändnis der auswärtigen Politik iſt eine gute Sprach⸗ in d is eine angenehme Vorausſetzung, und die haben die Frauen Würde Regel. Sie haben auch ein feines Gefühl für nationale deut e und ſind, namentlich in der jetzigen ſchwierigen Situation un ſchlande, beſſer in der Lage, dem Ausländer manche Wahrgeit geſchminkter ſagen zu können als es der Mann darf. Zur An⸗ ens mancher unauffälligen Beziehung iſt die Frau ebenfalls ge⸗ Krle er, ein Umſtand, den ſich England und Frankreich vor dem ſtellan ſehr zunütze gemacht haben. Die richtige Einſtellung und An⸗ würdes deutſcher Fürſorgebeamtinnen in den deutſchen Konſulaten Nind⸗ reichlich Früchte tragen, beſonders auch für die deutſchen noch erheiten in den fremden Ländern. Es ließe ſich das Gebiet mehr ausſpinnen, hier ſoll nur eine Andeutung gegeben werden. ib in Arbeitsgebiet bleibt aber den Frauen innerhalb und außer⸗ „fſan der Parlamente noch vorbehalten, an dem ſie unverzüglich an⸗ 1 80 ſollten zu arbeiten und unverdroſſen dabei bleiben, auch deutſchlanglichen Mißerfolgen, das iſt die politiſche Erziehung des damten Volkes zu einer notwendigen nationalen Einheit. Anfangen chul in der Famicje als Gattin und Mutter, als Lehrerin in der erſt 1 als berufstätige Frau in ihrem Vetrieb oder Büro daß jeder olk erne ein Deutſcher zu ſein; daß er als Angehöriger ſeines aſch geboren wird, aber nicht als Mitglied ſeiner Partei. Aller mit angebrachter und ſo überaus ſchädlicher Fanatismus wird da⸗ An winden und die hier nutzlos verſchwendete Energie wird der dehoffenllich in nicht zu ferner Zeit der Arbeit an dem Aufbau wendet ſcoen Nation und den Ausbau des deutſchen Staates zuge⸗ werden. lcheende Jugend. Alle Wohnungsfragen ſollten vielmehr mit weib⸗ Für unſere Kinder Die Nacht der puppen Von Elſe Krauſe(Mannheim) neſthn hellen Herbſtnächten. wenn die Vöglein ſich dian em warmen ſchon i zufammendrängen, denn von Baum und Strauch fielen nur die meiſten müden Blättchen zur Erde. wenn in den Gärten Janſche halten, wie's um ihre Spielſachen ſteht. ere weche mit. Setier lebendia. emſj Alenn Beärbeiten und Heilen. damt alle am britabend au nderm geen 4 Kind Zeſitzern auf die Erde zurücktebren können. Wehe aber dem 4 zu s ſeine Spielſachen zu ſehr kaput gemacht. ſeine Püppchen * e Punpenmama, die aut* nett mit ihnen iſt. ſde zdie kleine Edith laa in ibrem Bettchen. Nuvn ſich ven. antwortet.„Och. die können la cher nu. an die Glasſcheibe.— de ſe ſd zog ſich die Decke über den Kopf. och bequem hindurchaucken konnte. 7 4 ¹ der Meh Aſtern und Georainen ihre ſchönen Farben zeigen, wenn Engel ond voll am Himmel ſteht. da ſchickt das Chriſtkindchen die ſrahlenn auf die Erde. Hurtig aleiten ſie an den ſilbernen Mond⸗ digerlen hinunter, denn ſie haben eine gar wichtige Arheit zu erle⸗ Müſſen ſie doch allüberall, wo in den Häuſern Kinder woh⸗ n die Puppen, Hanswurſtel. Schaukelpferde und all daz Die Kranken führen die Engelchen ſorgſam empfab. die Geſunden müſſen alleine geben Oben an der Himmelstür Saal nat das Ehriſtkindchen die Armen und führt ſie in einen großen ier winkt es andere Engelchen beran und nun beainnt ein ſie Wetalt behandelt hatl Die heilt das Chriſtkindlein wohl auch aber anzdgeben dann nicht zu dem Kinde zurück, ſondern ſie bekommen eine üb Immer wieder mußte Ais ſier die Geſchichte nachdenken. die Mutti br beute erzühlt patte ſachen ihr dann die Ermahnung aab. Ordnung unter ihren Spiel⸗ lachendzu machen. ſonſt aingen die Püppchen von ihr fort. batte ſie garnicht. Es ſind doch 8 Nur die Kinder können fortaeben.“ Die Mutti batte ihr der ur bangemachen wollen. Nun erinnerte ſie ein heller Strahl. ſeben om Fenſter kam und das Zimmer ſo hell machte. daß man alles wirkſz Hante. an Muttis Erzählung. Und da— da vochte es auch Aber auf der Seite ließ Allerlei vom Brief Von Anna Kupferſchmid(Donaueſchingen) Zu unſeren verkannteſten Freunden gehört die Zeit. Zwar bringt ſie dem innerlich leeren Menſchen nur Falten und graue Haare; aber wie benimmt ſie ſich nicht gegen den edleren! Mit linder, leiſer Hand heilt ſie jede Wunde, die das Schickſal ſchlug, mit nachſichtigem Lächeln: Non è tanto(es iſt nicht ſo wichlig) nimmt ſie das ſtrappelnde, ſchreiende, ungeberdige Menſchenkind, dem das Glück gerade etwas Hübſches verſagte, bei der Hand und bringt ihm ſachte die große Lehre des Lebens von der Reſignation bei und wenn es zufällig ein geſcheites Exemplar ſeiner Gattung iſt, auch noch das Salomoniſche:„Alles iſt eitel und haſchen nach Wind“, und mit liebevoller Hand löſcht ſie aus den Bildern der Erinnerung alles Unſchöne, alles, was einſt Sorge machte, quälte oder ſchmerzte, weg und lest- nur Liebes, Schönes, Poetiſches be⸗ ſtehen. So komm' es, daß wir an eine„Zute alte Zeit“ unſerer Vorfahren glauben und um o vieles einen verklärenden Schim⸗ mer gewoben haben. Mit welcher Poeſie umgeben wir z. B. die alte gelbe Poſtkutſche und den blaſenden Poſtillon, wie überzeugt empfinden wir Lenaus wunderbar poetiſches Gedicht!„Lieblich war die Maiennacht“. Wer aber je in abgelegener Gegend in dem gelben Rumpelkaſten oder der„Beichaiſe“ gereiſt iſt, weiß es anders, und zahllos ſind die Beiſpiele, wo wir viel eher von einer„guten neuen Zeit“ reden ſollten So z. B. beim Briefverkehr. In der ganz alten, alſo ganz guten Zeit, d. h. bis zum 16. Jahrhundert, war der Briefverkehr ein bloßer Gelegenheitsverkehr. Im frühen Mittelalter ſchrieben ſich überhaupt nur die Klöſter, die Fürſten und Ritter. Reiſende Mönche beſtellten die Briefe ihrer Klöſter, auch wohl einen ſolchen eines hohen Herrn; doch ſandten dieſe im allgemeinen ihre eigenen Boten. Nur die Hanſaſtädte(13. Jahrhundert) mit ihrem großen Handels⸗ berkehr, der Deutſche Orden und nach dieſen Veiſpielen etwas ſpäter die Reichsſtädte, errichteten einen eigenen Botendienſt. Sie hielten reitende und laufende Boten(Stich von Albrecht Dürer). War Ant⸗ wort nötig, ſo brachten dieſe ſolche zurück. Dieſe Boten waren aber ſehr teuer, denn es mußte ihnen nicht allein der Botenlohn bezahlt werden, ſondern auch die ganze Verpflegung. Am billigſten war die Mönchpoſt. Für die Kloſterboten waren in allen unwirtlichen Gegenden und auf Gebirgspäſſen Mönchshoſpize angelegt, wo ſie unentgeltlich beherbergt wurden, und ein Brief z. B. von Marien⸗ burg nach Rom, durch einen Mönch befördert, koſtete einen Dukaten, während ein gewöhnlicher Bote 20 Dukaten anzuſprechen hatte. Auch die Bettelmönche beförderten auf ihren fortwährenden Wanderungen Briefe und hatten neben dem Bettelſack ſtets einen wohlgefüllten Briefſack. Ebenſo beſorgten hauſierende Juden Briefe, ſowie Metzger, und die Metzgerpoſt war namentlich in Süddeutſchland ſo allgemein, daß z. B. in Schwaben die Metzger ſich zu Votengängen verpflichten mußten, wofür ſie dann von den Gemeindelaſten befreit wurden. Um ihre Ankunft anzuzeigen, blieſen ſie in den Orten, welche ſie be⸗ rührten, auf einem kleinen Horn, woraus ſich der Gebrauch des Poſthorns entwickelt haben ſoll. Auch die„eingeſchworenen Boten“ der Hanſa⸗ und Reichsſtädte durften Privatbriefe mitnehmen, wenn deren Beſtimmungsort an ihrem Wege lag. Alle dieſe Gelegenheits⸗ poſten waren aber ſehr teuer und ſehr unregelmäßig, und man konnte 8 und 14 Tage ſuchen, bis man einen Boten fand. Zuver⸗ läſſig in der Beſorgung waren ſie überhaupt nicht, da man ſie nicht zur Rechenſchaft ziehen konnte. Da erbot ſich zu Anfang des 16. Jahrhunderts ein Edelmann am Hofe Kaiſer Maximilians I. in Wien, Franceſe de Taſſis, ge⸗ nannt Torreani, eine regelmäßige, ſtationsweiſe Beförderung von Briefſchaften durch uniformierte Reiter zwiſchen Wien und Brüſſel einzurichten und die kaiſerliche Korreſpondenz unentgeltlich zu be⸗ ſorgen, wenn ihm und ſeinen Nachkommen für immer die Einkünfte dieſer neuen Einrichtung geſichert würden, was auch 1516 geſchah. So entſtand die Thurn⸗ und Tapisſſche Poſt, die bald ihre Netze über ganz Deutſchland ſpannte. Jeder Landesherr bekam Portofrei⸗ heit und protegierte daher die Poſt, die ſchon 1588 hunderttauſend Dukaten Reingewinn abwarf. Natürlich erregte dies den Neid der Fürſten, die beſtändig gegen die kaiſerlichen Erlaſſe ankämpften, bis 1651 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürſt, kurz und bündig er⸗ klärte, er habe jetzt ſeine eigenen Poſten in ſeinem Lande errichtet, und ſeinem Beiſpiele folgten bald alle größeren Staaten. So trat an die Stelle der Thurn und Taxis ſchon die Landespoſt. Für den Briefſchreiber aber war das eine recht umſtändliche Sache. Man mußte für ſeinen Brief die richtige Poſtroute wählen, mußte ſich nach dem Abgang der richtigen Poſt den„Poſttag“ er⸗ kundigen, den Brief ſelbſt hintragen und zwar nicht ſo früh, damit er nicht unter eine andere Poſt gerate, und das Porto bezahlen, deſſen Berechnung immer eine äußerſt langwierige war. Auch war es ſehr teuer, ſo z. B. koſtete ein Brief von Frankfurt a. Main nach Danzig einen halben Taler! Briefe klamen immer noch ſicherer an, wenn der Empfänger das Porto zu tragen hatte. Der Gebrauch des ſo unendlich bequemen Briefkaſtens ſoll erſt⸗ mals unter Ludwig XIV. für die neu erfundene Pariſer Stadtpoſt in Aufnahme gekommen ſein. Man frankierte einen Stadtbrief mit 1 Sou, indem man„un billet de port paye“, wie man umſtändlich die Freimarke nannte, darauf klebte, die man aber erſt durch Aus⸗ füllen des Datums entwerten mußte. Für den allgemeinen Brief⸗ verkehr wurde die Briefmarke aber erſt 1849 in Frankreich, Belgien und Bayern, 1850 in Oeſterreich, Sachſen und Preußen eingeführt, ſpäter in allen Poſtverwaltungen. Briefkaſten für Lokalpoſten waren zu Ende des 17. Jahrhunderts ziemlich allgemein, wurden aber verſchieden beurteilt. So beklagte ſich ein durchreiſender Sachſe im„Hannoverſchen Volksblatt“, daß an der Hauptpoſt in Hannover kein Briefkaſten angebracht ſei, worauf im ſelben Blatte eine er⸗ Noch einmal pochte es— und noch einmal. dem Puppenbettchen erhob ſich der dicke, braune Bär. wiſchte ſich den Schlaf aus den bellblauen Knopfaugen und blickte ſich nach der Puppe Anna um die neben ihm laa. Er zupfte ſie an ihrer Haarſchleife, auf die ſie ſo ſtolz war, bis ſie erwachte. Sie ſtand auf. Aber ſie zitterte. Sie fror, denn Edith hatte ſie nur mit einem Hemdchen, das garnicht mehr ſauber war. ins Bettchen geleat und ihr nicht einmal Schuhe und Strümpfchen ausgezogen.— Jetzt reate ſich's auch im Puppenwagen. trud drin, der Edith die Augen eingedrückt hatte. Und der Werner, die aroße Celluloidpvuppe mit dem Grübchen im Kinn. Ihm hatte ſie ein Beinchen abgedreht. Der Malli wackelten alle Gliederchen. weil ſie immerfort baden mußte und ſoviel Schläge bekam, und die Tutta, die kleine, mit den treuen. großen Augen hatte hinter ihrer roſa Haarſchleife ſogar ein aroßes Loch im Kopf. Selbſt der Däumling, das Fritzchen, fehlte nicht. Er war ohne Aermchen. die Edith platt⸗ gebiſſen und abgeriſſen hatte. 8 Der Vär ſtellte ſich auf alle vier Beine und nahm Werner auf den Rücken. Anna nahm Fritzchen und Tutta auf den Arm und ſetzte die Malli auf Peter, den braunen Dackel, der auf Rädern aing.— Edith dachte:„Sie können doch nicht hinaus. Die Tür iſt ſa zu.“ — Aber die flog plötzlich auf, als wenn ein Windſtoß an ihr gerüttelt hätte. und die kleine Geſellſchaft zog davon. Ganz weinerlich ward Edith zumute. Nun kam auch noch die Grete⸗Puppe, ihr Liebling, die im Sport⸗ wagen ſchlief. Im blauen Kittelkleidchen mit der roten Spitze triv⸗ pelte ſie an Ediths Bettchen vorbei. Ein Schuhchen hina ihr loſe an dem kleinen Fuß. Die Naſe. vom vielen Waſchen faſt ohne Farbe. ſchimmerte ganz weiß im Mondlicht und über den Kopf zog eine breite Schramme. Die hatte ſie bekommen, als ſie in dem Schweizer Hotel bei Edith auf der Schaukel ſaß und herabfiel.—„Grete, Grete. bleib' bei mir“— wollte Edith rufen, aber da war die Gretepuppe ſchon zur Tür hinaus.— Edith hatte keine Ruhe mehr. Haſtia ſchlüpfte ſie in ihre Pan⸗ töffelchen und lief in weißem Nachtröckchen hinter ihren Puppen her. Auf der Diele war es faſt taahell. Die Balkontüre ſtand offen. Auf der Brüſtung ſah Edith ein Engelchen ſitzen. Es winkte den Puppen Ganz fein.— Aus Da lag dle blinde Ger⸗ ſaß in ſilberſchimmerndem Kleide auf einem Thronſeſſel. bitterte Erwiderung gegen den Briefkaſten erſchien: da könnte ja ſeder, der glaubte, von einem Poſtbeamten beleidigt zu ſein, einen Brief ohne Unterſchrift mit beleidigendem Inhalte in dieſen einwerfen; ganze Familien könnten durch anonome Briefe hintereinander gehetzt werden und das Allerärgſte— den Liebſchaften wäre Tür und Tor geöffnet,„als wenn wir nicht auch ohne Briefkaſten bisher der Liebe genug in unſern Mauern gehabt hätten.“ Man ſieht, Briefſchreiben war in der guten alten Zeit keine ſo einfache Sache, und wenn ein Schriftſteller des 16. Jchrhunderte „Die Erfindung der Poſten unter die Glückſeligkeiten jetziger Zeit“ rechnet, ſo gilt das in noch ganz anderem Maße von der unſrigen, wo jeder ſeinen Brief in die Kuverte ſteckt, die richtige Marke auf⸗ klebt und das Ganze gelegentlich in den Briefkaſten am Wege ſteckt, ſicher, daß nun alles in beſter Ordnung ſei. Auch das Aeußere des Brieſes bis zur Erfndung er Kuverte erfuhr mancherlei Wand⸗ langen. Im frühen Mittelalter ſchrieb man auf Pergament, ſeit dem 14. Jahrhundert auf Papier, ließ die letzte Seite frei, faltete den Brief zu einem länglichen Viereck und zog einen ſchmalen Perga⸗ ment⸗ oder Papierſtreifen in der Art hindurch, daß man auf der Adreſſenſeite zwei Einſchnitte machte, die auch die Rückſeite durch⸗ ſchnitten. Dieſe Streifen wurden mit einem Wachsſiegel geſchloſſen. Ein Siegel durfte ſeit dem 14. Jahrhundert jeder Privatmann führen, und im 15. Jahrhundert entſchuldigte man ſich ſogar, wenn man ſein Siegel nicht aufdrücken konnte. Später, vom 16. Jahrhundert an, zog man ſtatt des Papierſtreifens einen fertigen ſeidenen Faden durch den Brief, deſſen Ende man ſiegelte, durch Trauerbriefe einen ſchwarzen. Liebesbriefe umſchloß man mit einem Bande. Herder möchte das Bild ſeiner Karoline am blauen Briefbande auf der Bruſt tragen. Zum Siegeln beidente man ſich bis zum 18. Jahrhun⸗ dert des Wachſes in verſchiedenen Farben. Rot ſiegelten die Vor⸗ nehmen, gelb die Geringſten. Allmählich kam Siegellack auf. Ein Kaufmann, namens Rouſſeau, ſoll ihn aus Oſtindien eingeführt, und die Herzogin von Longueville ihn am Hofe Ludwigs XV. in die Mode gebracht haben. In der Regel war die Farbe braunrot, bei Trauer ſchwarz. 1624 kamen in Speyer Oolaten als Briefverſchluß auf, drangen aber nicht durch. Im 18. Jahrhundert fing man an, ſich zum Siegel eines Petſchafts mit Monogramm zu bedienen Ein apartes Siegel zu haben, war immer eine große Freude. Goethe ſchreibt am 30. Januar 1787 in einem Briefe aus Rom: Einen hüb⸗ ſchen, geſchnittenen Stein lege ich bei, ein Löwchen, dem eine Bremſe vor der Naſe ſchnurrt. Die Alten liebten dieſen Gegenſtand und haben ihn oft wiederholt. Ich wünſche, daß Ihr, damit künftig Eure Briefe ſiegelt, damit durch dieſe Kleinigkeit eine Art Kunſtecho von Euch zu mir herüberſchalle, und am 16. Februgr 1787: die glückliche Ankunft der Iphigenie ward mir auf eine überraſchende und angenehme Weiſe verkündet. Auf dem Wege nach der Oper brachte man mir einen Brief von wohlbekannter Hand und diesmal doppelt willkommen, mit dem Löwchen geſiegelt, als vorläufige⸗ Wahrzeichen des glücklich angelangten Pakets. Er ſelbſt ſiegelte nach ſeiner Rückkehr aus Italien mit einem ſchön geſchnittenen Stein, und Steine und Gemmen, welche Bilder, wie z. B. Venus Kallipygos dar⸗ ſtellten, waren in manchen Kreiſen Sitte.(Noch 1914 konnte man in Rom auf dem jeden Mittwoch ſtattfindenden Altertumsmarkte ſolche reizenden, kleinen Kunſtwerke zu annehmbarem Preiſe erhandeln.) Im 17. Jahrhundert falteten, abgsſehen von den offiziellen Schreiben, nur noch die gemeinen Leute ihre Briefe viereckig zu⸗ ſammen. Höflinge und Frauenzimmer lernten von den„Teller⸗ tücherbrechern“ täglich neue Arten der Zuſammenlegung und ver⸗ ſandten ihre Briefe in Form einer Roſe, eines Vogels, eines Herzens u. dgl. Dann fing man an, den Brief in einen Umſchlag, eine „Coperte“ zu ſtecken, die man ſich aber mühſam ſelbſt zuſammen⸗ machen mußte, was man hauptſächlich dann tat, wenn das ganze Briefpapier vollgeſchrieben war. So ſchreibt z. B. Goethe an Herder. Machen Sie künftig ein Couvert; es ſind einige Stellen verſiegelter als die Offenbarung Johannes. 1820 wurden die Brief⸗ couverte in England erfunden, aber erſt nach 1850 begann man in England und dann anderswo ſolche fabrikmäßig herzuſtellen. Mit der Einigung des Deutſchen Reiches 1870 und Einſetzung der Reichs⸗ poſt und mit der Gründung des Weltpoſtvereins(auf Initiative des deutſchen Reichspoſtmeiſters Dr. v Stephan trat am 15. Sep⸗ tember 1874 in Bern ein internationaler Kongreß zuſammen, der ſchon am 9. Oktober dank den ſcharfſinnigen, ſachkundigen Vor⸗ arbeiten die Schaffung des Weltpoſtvereins zuſtande brachte), geſtal⸗ tete ſich dann der Briefverkehr ſo unendlich bequem, wie er heute noch iſt. die hausfrau im Sprichwort und Sinnſpruch In einer Welt, in der alles ſchwankt, bedarf es eimes feſten Punktes, auf den man ſich ſtützen kann. Dieſer Punkt iſt der häusliche Herd; der Herd aber iſt kein ae Stein, wie die Leute ſagen, ſondern ein Herz, und zwar das Herz einer Frau. Jules Michelet. 8* Das Bild einer— Wane jungen Haus⸗ rau ſchleicht ſich in das kälbeſte Mannesherz ein. frau ſchleicht ſich 1 0 8 108— ſer h. ͤ enſter hinaus. ſacht die Freu 5 Gite Spen 8 Die Frau muß ſelber ſein die Magd, Solls ſo, wie es ihr behagt. Sprichwort. pforte. Die tat ſich auf und ſie ſtanden in einer weiten Halle mit vie⸗ len Türen. Auf eine derſelben ſchritt das Enaelchen zu.—»Ju darfſt nicht mit hinein“— ſagte es zu Edith.—„aber ich laſſe die Tür einen Spalt offenſtehen, da kannſt Du ein bißchen zuſehen und zuhören.“— Das aute Engelchen. Edith war ſehr, ſehr betrübt. als ihre Püppchen nun alle von ihr aingen. Durch den Svpalt konnte ſie aanz aut hineinſchauen. Die Augen taten einem faſt weh, ſo hell war es dort drinnen. Der Glanz kam von dem Chriſtkindchen ber. Das Daneben ſtand ein Engel an einem Tiſch, auf dem ein großes Buch lag. Das Chriſtkindchen rief jede der kranken Puppen mit Namen zu ſich heran. fraate liebreich, was ihnen fehle und ſedesmal ſchrieb es der Engel in in das große Buch. Darnach kam ein anderer Engel und führte oder trua die Püppchen hinweg. Edith börte ganz deutlich wie der Wer⸗ ner, die Gertrud, Malli, Tutta und das Fritzchen dem Chriſtkindchen erzählten, wie ſchlecht ſie von ihr behandelt worden ſeien und daß ſie mur davon ſo krank geworden wären. Das Chriſtkindchen ſah ſehr ernſt darein, und Edith hinter der Türe ſchämte ſich ſehr. Ganz bange wurde ihr, das Chriſtkindchen könnte ſie vielleicht in ihrem Verſteck entdecken. Doch vor dem ſtanden eben ihr Teddybär, der Dackel Peter und die Puppe Anna. Sie allein waren geſund und durften nachhauſe zurückkehren. Das aute, kleine Engelchen erſchien wieder. Vor ihnen herſchreitend, öffnete es die Tür. hinter der Edith ſtand, faßte ſie an der Hand und nun ainas auf der Mondbahn binab. nachhauſe. Ganz ſchnell kuſchelte ſich Edith in ihr warmes Bettchen.— Es war ſchon ganz beller Taa, da wachte Edith auf. Ihr erſter Blick fiel auf das Puppenbett. Teddy laa darin. breit und faul. ſo⸗ daß die Anna kaum Platz neben ihm fand. Aber Puppen- und Sportwagen waren leer.— „Von nun an war Edith ſehr liebevoll und vorſichtig mit ihren Spielſachen, ſodaß die Mutti ſich oft darüber freute, wie brav ihr Töchterchen ihre Ermahnung befolge.— Als das Chriſtfeſt kam. da wußte ſich Edith kaum zu faſſen vor Freude. denn alle ſah ſie wieder. Schön, geheilt, mit neuen, ſauberen Kleidchen ſaßen ſie da und ſchauten ihr entoeaen. Nur dgs Fritchen und die Tutta kamen nicht wieder. Die waren beim Chriſtkindchen rab. nahm ſie an der Hand und cheng 5 weit in der Höhe, daß ſie durch die Gitterſtäbe ihres Bett⸗] und als es Edith erblickte flaa es fort aina es nun auf der blinkenden geblieben. Das tat Edith recht leid, denn auch dieſe beiden hatte ſie gebabl. ndbahn, hinauf zur Himmels⸗ recht lieb —. —— 8 44. Seite. At. 554/55 2 nNeue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗ und Abenoͤ⸗Nusgabe) Freitag, den 28. Nobember 192— — 1 2 S p o E E Reſd 8 2 ———— Winterſportaktualitäten 1924-28 IJragen des Sports und der organiſation Von Wilhelm Romberg(Triberg) Es ſtellt ein Zuſammentreffen von Eigenart dar, wie man ſie ſelten ſelbſt unter dem Geſichtspunkt der Duplizität der Ereigniſſe findet, daß im laufenden Jahre in den drei führenden deutſchen Winterſportverbänden ſich, unabhängig von einander, die in gleichen Zielen ſtrebende Entwicklung angebahnt hat. Weit über den rein zufällig erſcheinenden und im äußeren Rahmen Halt machenden zeitlichen Zuſammenfall dieſer Beſtrebungen geht die tieſere Bedeu⸗ ung des Vorganges hinaus, indem ohne weiteres ein ſchlüſſiger Beweis darin erblickt werden, wie die geiſtige Linie im deutſchen Winterſport ſich auf parallelen Bahnen bewegt, die aber zum Uater⸗ ſchied von den Parallelen der Geometrie, die ſich erſt im Unendlichen ſchneiden, ſich im faßbaren Unendlichen treffen. Das Hauptmoment dieſer Entwicklung bildet die gleicherweiſe ſichtbar gewordene Erkenntnis, daß mit dem gewaltigen Aufſchwung im Winterſport in den jüngſten Jahren, die nur in dem Siegeszug des Skilaufs im erſten Jahrzehnt dieſes Jahrhunderts ein Seiten⸗ ſtück findet, die Gefahr einer ſportlichen Kumulierung einzutret drohte, unter deren Maſſe dieſe ſportliche Linie, die Leiſtung erſ könnte. Man braucht ſich nur an die Nennungen z. d. Meiſterſch rennen ins Gedächtnis zurückzurufen, wie ſie beim Deutſchen Ski⸗Ver⸗ band, beim Deutſchen Bobsleigh⸗Verband und beim Deutſchen Ro —— man kann förmlich ſagen, zu Klumpen geballt, eingeſt aben. Skigauwettläufe darſtellen, haben ſich dieſe Zeichen noch fortgepfl und die Welle des Sports hat Wogen geworfen, die im letzten Wi ter manches Mal Organiſation und Rennplatz fortzuſchwemmen ge⸗ droht haben. Es liegt auf der Hand, daß an ſich der Eifer und das Intereſſe, das in den Startziffern des letzten Winters zu erkennen waren, zweifellos eine erfreuliche Erſcheinung ſind, die nominell gar nicht hoch genug angeſchlagen werden können. Erweiſt ſich doch an dieſem Material, daß die tote Zeit, das Vacum im Winterſport, das die Kriegsjahre in Form des Fehlens des Nachwuchſes erzeugt hatten, ſich langſam aufzufüllen beginnt, daß die jüngeren Kreiſe dem Sport ein umſo höheres Intereſſe entgegenbringen, als die Zwiſchen⸗ jahrgänge leider für ihn unbrauchbar geworden ſind, zum Teil, das darf man ſich auch nicht verhehlen, durch Verſchulden der Winter⸗ ſportverbände, die ſich nach dem Krieg zu ſpät geregt und unter dem Einfluß der Inflation den gleichen Fehler gemacht haben, wie piele Gemeinden, indem ſie vor lauter Sorge vergaßen, auf Schul⸗ den Häuſer zu bauen. Das Haus der Jugend, das der Winterſport braucht, ſoll er weiter Blühen, ſcheint nun im Entſtehen zu ſein, möglichecweiſe ſchon weiter fortgeſchritten als ſich jetzt ſchon ohne weiteres erkennen läßt. Aber in dieſem Neubau ſind verſchiedene Unſchönheiten unter⸗ laufen, wie immer, wenn zu viele die Pfoten drinnen haben. Man weiß, viele Köche verderben den Brei. Und ſo liegt es nahe, daß der große Zuſtrom zum Winterſpoct eine Hochflut, im Skiſport ſogar eine Springflut in doppeltem Sinne, gebracht hat, die im Begriffe war, die Dämme des bishergen Laufes zu ſprengen, eine Gefahr, die umſo größer war, als die alten Flußbetten katſächlich da und dort vermorſcht und unzeitgemäß eng geworden waren. Anders ausgedrückt: die Maſſe, die ſich zu den Meiſterſchafts⸗ rennen drängte, drückte die Güte. Es war ehemals z. B. im deut⸗ ſchen Skiverband und in ſeinen nachgeordneten Landesverbänden der Stolz aller, der Veranſtalter wie der Teilnehmer, daß Qualität gezeigt wurde. Mit dem Zufluß billiger Ware lief das Spezial⸗ geſchäft Gefahr, ein Ramſchladen zu werden und zu enttäuſchen. Es muß anerkannt werden, daß erkannt worden iſt, es ſei hohe Zeit, hier vorbauend einzugreifen. Und ſpätere Jahre werden mehr als heute, wo durch Neuregelungen immer einige Härten unterlaufen müſſen, es den Führern dieſer Zeit zu Dank wiſſen, daß man ſich kurzerhand, ohne viel Beſinnen entſchloſſen hat, ganze Arbeit zu tun und den Weg der Ausleſe zu beſchreiten, den zu gehen neben dem Mut auch eine gute Portion Unverdroſſenheit und Idealismus gehört, mehr Idealismus, als heute mancher Unterverein ſeinem erband gegenüber als aufbringbar empfindet. Führend war der Deutſche Skiverband, in ihm wieder teilweiſe der Ski⸗Club Schwarzwald, dieſer vielleicht deshalb, weil er unter den qualitätspermindernden Nachwehen der Nachkriegsjahre wohl am meiſten zu leiden hatte. In den beiden Verbänden wird ſich in dieſem Winter zum erſten Mal die radikale Durchführung der Ausſcheidungsrennen in einer Staffelung, die als Muſter die⸗ nen kann, vollziehen. Bleibt man als Beiſpiel beim Schwarzwald, ſo bringt die Gaubildung— bisher ſchon in einzelnen Landesteilen in Form von Zuſammenfaſſung verwandter Ortsgruppen vochanden — die Klärung von unten her. Die Rennen werden in die Gaue verlegt, die die igneten Bewerber für die Meiſterſchaften des Landesverbandes feſtzuſtellen haben. Die bisher übliche Form der Einzelmeldung wird vollkommen unterbunden, jegliche Leiſtung, die in ein Rennen höherer Ordnung aufrücken will, muß von der Gaube⸗ hörde begutachtet und als wert befunden ſein, anſonſten folgt die unerbittliche Abweiſung beim Verbandswettlauf, Gleich verfahren die Landesverbände gegenüber dem Deutſchen Ski⸗Verband, ſodaß zu der Deutſchen Skimeiſterſchaft das Gemenge des letzten Jahres nicht wiederkehren kann. Schärfſte Siebung der Leiſtung auf jeder vorhergegangenen ſpoctlichen Halteſtation wird fortan als Leit⸗ ſitz innerhalb der Organiſation des Deutſchen Skiverbandes obenan ſtehen. ſich aus hat der Deutſche Bobsleigh⸗Verband auf ſeiner Erfurter Tagung ſich zum gleichen Grundſatz bekannt. Man hat den Widerſinn erkannt, der darin liegt, daß vielleicht 60 Schlitten(zu je vier Mann gleich 240 Perſonenl) am, Start erſchei⸗ nen, von denen gleich drei Fünftel ſchon nach einem Lauf ſich als un⸗ fähig erweiſen. Die Belaſtung durch ſolche Nennungen iſt für die Veranſtaltung und ihre Leiter pon einer Tragweite, die von den Mannf haften, die durch eine Neuregelung infolge ungenigender Eignung von der Meiſterſchaft zurückgewieſen werden, ſchon deshalb nicht ermeſſen werden kann, weil die Mannſchaft ſich ärgern wird. Statt daß ſie das Durchgreifen ihres Verhandes dankbar anerkennt, denn nur durch ſcharfe Maßnahmen dieſer Art wird der Anſporn zur Selbſt bei Läufen zweiter Ordnung, wie ſie beiſpi waren. eigenen ſportlichen Weiterbildung gegeben Der dritte im Bunde iſt der Deutſche Rodelbung. Sein Wiederaufbau iſt der jüngſte nach dem Krieg, nachdem allerhand Schwierigkeiten perſönlicher und materieller Natur zu überwinden Es iſt aber geglückt, auch dieſe Winterſportorganiſation aus dem Zickzackkurs wieder in die gerade Linie einzuführen. Als erſter großer Exfolg iſt die Gaueinteilung für ganz Deutſch⸗ land zu buchen und innerhalb dieſer die Durchſetzung der Maxime, daß die Wurſtelei aufzuhören hat. Die kleinen und kleinſten Meiſterſchaften, ehemals auch eine kranke Neigung in verwandten Verbänden, ſind gefallen und an ihrer Stelle iſt die Meiſterſchaft des. einen großen Bereich umfaſſenden Bezirkes getreten. In dem Bezirkswettrodeln hat man die Ausſcheidungsrennen zu erblicken, ähnlich wie oben angedeutet bei Skilauf, aus denen nur die beſten und durch die Rennleitung qualifizierten Teilnehmer in die höchſte Konkurrenz um die Deutſche Meiſterſchaft kommen können. Die ſportlich geſtraffte Organiſation, wie ſie jetzt in die Wege geleitet wird, geht auf die Geſundung im Winterſport aus. Es unterliegt keinem Zweifel, daß nunmehr bei automa⸗ tiſch eintretenden kleineren Feldern ſo mancher müſſige„Sports⸗ mann“, der zuſchaut, nicht mehr auf ſeine inflationell noch auf⸗ geblaſene Vorſtellung kommt. Es wird aber ſehr zu begrüßen ſein, wenn auf dieſem Wege die„Nullen“, wie ſie kamen, auch wieder verſchwinden. Die Maßnahmen der Sportverbände be⸗ zwecken auf dem Gebiet des Winterſports, der Aufblähung ein Ende zu bereiten, dafür die Stabiliſierung im Sport durchzuführen und wieder die gute feſte Währung früherer Jahre einzuführen. Die ausübenden Sportsleute ſind die Müntze der Sportberbände, ſie ſoll nicht durch eine übermäßige Zufuhr neuer Kräfte, teilweiſe mit billionenſchwerer— und ebenſo leich⸗ ter— Ueberhebung, verwäſſert und im Kurs gedrückt werden. Die Abſtoßung der„Nullen“ und die Schaffung von feſten Werten, die zwar wie die Rentenmark ſeinerzeit im Anfang rar ſind, iſt das ſportliche Ziel der jüngſten Entwicklung innerhalb der deutſchen Winterſportverbände. Liegen den Gedanken, die dieſen Zielen zuſtreben, ſportlich⸗ ideale Momente zugrunde, ſo tritt auf der Gegenſeite, auf der die materiellen zu ſuchen ſind, die Notwendigkeit zutage, daß die Glieder dem Haupt geben müſſen, was es benötigt, wenn ſich die idealen Ziele überhaupt als erreichbar erweiſen ſollen. Es iſt in den ganzen Jahren vor dem Krieg in den Winterſportverbän⸗ den viel zu viel theoretiſiert worden, ein Uebel, was auch nach dem Krieg nicht raſch überwunden wurde, war doch das Reden nach dem Feldzug allgemein billiger geworden. Wenn man ſich allein vor Augen hält, was innerhalb des Deutſchen Skiverbandes — ohne damit in Perſon oder Sache jemand zu nahe treten zu wollen— in der wichtigen Frage der Jugendpflege geredet worden iſt, während einzelne Ortsgruppen von Unterberbänden in einem Winter mehr geleiſtet haben, als der große Verband je für ſich zu hoffen wagte, ſo ergibt ſich für den Eingeweihten ohne wei⸗ teres die große Summe vergeudeter Kraft, verſäumter Zeit, ein Vorgang, der mit ſchuld iſt, daß im deutſchen Skilauf die Jugend⸗ bewegung heute nicht entfernt das iſt, was ſie ſein könnte. Die Zeichen des Umſchwunges in dieſen Dingen ſind indeſſen allgemach eingetreten und der Wechſel iſt mitten darin, ſich durchzuſetzen. Der Skilauf verfügt heute bereits über erhebliche Kräfte im Nach⸗ wuchs, auch im Rodelſport ſteht es nicht ungünſtig, anders da⸗ gegen wird die Sachlage wieder im Vobſport zu beurteilen ſein, wo der Nachwuchs ſich erſt vereinzelt zu regen beginnt, wo er es tut, allerdings mit Erfolg. Die Fragen dieſer Natur und ähnliche liegen letzten Endes alle in der Finanzkraßft der Reichsverbände, der Landesver⸗ bände und der Einzelvereine verankert. Das große Uebel, das vor dem Krieg alle Winterſportverbände in Deutſchland im Gegen⸗ ſatz zu anderen Sportarten beherrſchte, war das der ungenügenden finanziellen Leiſtungen der in den Organiſationen zuſammen⸗ gefaßten Mitglieder. Wer die Entwicklung der letzten zwanzig Jahre mitgemacht hat, weiß, was für eine oft mühſelige Arbeit es für die leitenden Stellen war, aus den geringfügigen Mitteln das Mögliche herauszuholen. Wie oft und in ſteter Wiederkehr hörte eine Verbandsleitung den Tadel, daß keine Sportgeräte be⸗ ſchafft ſeien uſw. Daß man dem Verband nie die Mittel gegeben hatte, iſt in keiner Verſammlung ehrlich und unumwunden aus⸗ geſprochen worden. Die Pfennigwirtſchaft im nachteiligen Sinne des Wortes hat ſich in vieler Hinſicht gerächt und es gehört in dieſem Zuſammenhang zu einem Hauptverſäumnis der Verbände, daß nur aus dieſen finanziellen Unzulänglichkeiten heraus keine billige Unterkunft für die Jugend durch Erſtellung von Unter⸗ kunftshäuſern geſchaffen worden iſt. Sollen die Anſätze beſſerer Entwicklung im deutſchen Winter⸗ ſport, vor allem bei dem an der Spitze ſtehenden Skilauf, ſich erhalten können, ſo ſteht es außer jedem Zweifel, daß in der Mentalität der noch immer großen Mehrheit der Einzelmitglie⸗ der in der Finangfrage ſich eine vollſtändige Umſtellung vollziehen muß. Man muß dem Verband geben, was er benötigt, um die Ziele durchzuführen, ⸗die er auf ſeinem Panier hat und die das Einzelmitglied durch ſeine Zugehörigkeit als die ſeinen anerkennt. Will man das nicht, ſo ſcheide man lieber aus, denn Mitläufer mit langen Geſichtern der Unzufriedenheit ſind gefähr⸗ licher als eine kleinere Mitgliederzahl, die ſich wieder anhaut. Die Winterſportverbände müſſen im Intereſſe ihrer Selbſtbehauptung dahin kommen, daß ihnen genügend Mittel zur Verfügung geſtellt werden. Es erſcheint durchaus als nicht in dieſer angedeuteten Richtung liegend, wenn zu Beginn dieſes Winters Beiträge vro Jahr in Höhe von acht Mark als eine unerträgliche Belaſtung empfunden werden, wohlbemerkt im Ginzel verein, alſo den Verbandsbeitrag eingeſchloſſen, ein Betrag, den auf den Monat umgelegt, wohl jeder wird leiſten können. Und von einem abſo⸗ luten Mangel an ſportlicher Einſicht dürfte es ſcheinen, wenn der Zwang, endlich etwas mehr zu leiſten als früher, mit der Drohung des Austrittes eines Einzelvereins beantwortet wird. Daß mit den Geldern keine Verſchwendung getrieben wird, dafür dürfte wohl genug Gewähr in den leitenden Perſönlichkeiten gegeben ſein, außerdem haben die Hauptverſammlungen jederzeit das Heft in dieſer Richtung in der Hand Dder Schieoͤsrichter Von Auguft Müßle(Karlsruhe) re⸗ Dem unverdrehbaren Wortſinn nach— die oberſte rechſteg chende Gewalt. Sie umgibt der Nimbus der Unantaſtbarkeit, iht abſoluten Autorität. Dieſe ſind ihr unentbehrlich, ſin bieten Lebensodem. Wo immer auf den verſchiedenſten Ge met ein„Schiedsrichter“ ſeines Amtes waltet— und überall iſt ſeine Entſcheidung unbedingt zu reſpektieren, n unabänderliche Tatſache zu nehmen. Er iſt die Scheidewand, der ain zaungen, wandelbare Pol im Zuſammenprall der verſchiedenſten Meinung riffe⸗ i5 Kräfte und Gewalten. Er zerteilt, ordnet, klärt— entſcheide iſt die feſtumriſſene, unerbittliche Sinnesdeutung des Beg „Schiedsrichter“ im Allgemeinen. Fehlt dieſem etwas, oder 15 ihm etwas wegdefiniert von dieſer abſoluten Autorität und Unen taſtbarkeit, dann wird ſeine— ſo notwendige und natürliche Monumentalität zerſtört, zerbröckelt; der über den Parteien ſe ſel bende Begriff desſelben herabgezogen und aufgelöſtt. Um die unantaſtbaren Autorität nun aber menſchlichen Halt zu geben, der Ausübende eine willensſtarke, in ſeinen Entſcheidungen ſtimmte, achtunggebietende, vor allemgerechte Perſönlichkeit d. h. vor allem wieder, er ſei ſachlich. Jede Unſicherheit, 1 Schwanken, insbeſondere jede, auch die leiſeſte Parteilichkeit vermieden werden, ſollen nicht Zweifel und Mißtrauen die J et mente ſchiedsrichterlicher Autoritit erſchüttern. Dazu gehört in 15 Linie für den Schiedsrichter das Ausſchalten nichtſachlicher, ſuhl 1 ver Momente. Er muß jederzeit über dem Objekt ſtehen. 05 auch nicht die geringſte Verbindung mit der Außenwelt, darf Entſcheidungen. beeinfluſſen. Für ihn gibt es nur diine entſcheidende Sache und den Entſcheid. Was darübel, iſt vom Uebel.— 0 Nehmen wir den an dieſer Stelle in erſter Linie in Bette kommenden Fall des Schiedsrichters bei m Fuß vankei Die Wichtigkeit des Schiedsrichteramts als mitwirkender Faktor großen Körper des Sports, iſt nicht genug zu würdigen und ein et ſchätzen. Allzuhäufig liegt der Ausgang eines Spieles in 2 Hand; auch die für die weitere Ausbreitung des Sports ſo wichg äſthetiſch⸗propagandiſtiſche Geſtaltung desſelben. Daher erforpe, dieſes Amt Perſönlichkeiten, die in erſter Linie von makell ſportlicher Denkart ſind. Ehrlichkeit, Entſchloſſenheit, Selbn, beherrſchung, Beſtimmtheit in den Anordnungen ſind die notwe digſten Erforderniſſe. Jede, auch nur die leiſeſte Unſicherheit en ſeinen Entſcheidungen löſt Unruhe, Unzufriedenheit und Mißtrann, aus, weckt Zweifel und mit dieſen die Widerſpruchsluſt. Jede deh läſſigkeit und Lauigkeit dagegen läßt leicht den Glauben an ſe 5. Unfähigkeit auftauchen. Zur richtigen Ausübung des Schiedsrichte amts beim Fußballſpiel gehört außerdem die ſelbſtverſtändliche 2⸗ herrſchung der ganzen Materien und— Taktgefühl. Lehteg, inſofern auch beſonders, als ſich der Schiedsrichter trotz ſeines 15 deutſamen Amtes doch niemals in den Vordergrund des Spie, drängen ſoll. Der Schiedsrichter iſt ja nicht um ſeiner ſelbſt willen ſondern des Spieles wegen und immer nur in deſſen Dienſt da. Sef Amt iſt in gewiſſem Sinne ein rein ſekundäres. Er ſoll an Spiel durch allzukleinliche Genauigkeit nicht hemmen und Zertei (3. B. geiſtloſes Abſeitspfeifen), anderſeits dasſelbe auch nicht 15 arten laſſen. Es iſt hier dem Intellekt eines jeden Schiedsrichte Spielraum gegeben, ſich gewiſſermaßen eine feſtumriſſene Norm ſchaffen. Derjenige Schiedsrichter, der in dieſer Norm dem meinempfinden, den wirklichen Geiſt und Sinn des Spieles 75 achtend, am nächſten kommt, wird ſich auch der größten Sympathi und Anerkennung erfreuen. Eine gewiſſe Rolle bei der Handhabung des Schiedsrichteramts ſpielt unter Umſtänden der bereits bekanm Charakter und die Spielweiſe der Parteien und die Pſyche 5 Publikums. Hier greift die Schiedsrichterfähigkeit alſo gar auf 5 chologiſches Gebiet über, darauf ſich ſicher zu bewegen aber nur—9 reifen und erfahrenen gegeben iſt. Für jeden aber gilt das Ein, bereits Angedeutete: Er halte ſich ſtets im Hintergrund, als retn lierende, das Spiel in ſeiner Vorwärtsbewegung un f ſtützende Kraft, als eine Art unſichtbarer Regiſſeur. Jengh protzenhafte, anmaßende Hervortreten wirkt abſtoßend, ja lächerteg und ſchädigt zum mindeſten den Sport. Iſt aber ſein Eingreiheſ erforderlich, ſo geſchehe es kurz und beſtimmt und laſſe ſich 115 keine langen Erklärungen ein. Theatraliſche Szenen und unde ſames, oft peinliches Aufſehen werden ſo am beſten vermieden. 17 eventuelle Parteinahme der Zuſchauer, ob für oder wider, reagte er garnicht! Nur ſo wird er ſich vor Schlingen und Fallſtricn verführeriſcher Publikumsgunſt bewahren, und behält auch dielen gegenüber die Zügel des Spiels. Läßt er einmal locker und dei, ſich ſchwach, dann wächſt ihm das„vielköpfige Ungeheuer“ der 510 regten Maſſe leicht über den Kopf und ſeiner Hand entgleitet 17 Herrſchaft. Mit einem Wort: Der Schiedsrichter ſoll gegen au Einflüſſe gefeit ſein, von welcher Seite und unter welchem Man ſie auch nahen mögen, immer nur die. Sache, das Ganze im Aug, behaltend. Jeder Vernünftige und Verſtändige weiß die oft 50 überwindlich ſcheinenden Schwierigkeiten des Schiedsrichteram wohl zu ſchätzen und wird nach Kräften deſſen Autorität zu förde und zu unterſtützen ſuchen. Es iſt ein Amt, das eben gan Perſönlichkeiten erfordert; Perſönlichkeiten, die vor allem ſich ſelbſt in der Gewalt haben und nicht wie ein ſchwankende⸗ Rohr ſich von den Geſchehniſſen hin⸗ und herwerfen laſſen. herrſche Dich ſelbſt, ſo beherrſcheſt Du andere!— 5 Das Schiedsrichteramt iſt ein Vertrauensamt! dedat Spieler, wie auch das Publikum muß ſich auf die Unbeſtechlichke (Unparteilichkeit) des Schiedsrichters unbedingt verlaſſen können. Und nochmals daher: Ganze Charaktere müſſen ſie ſein, Alles Halbe iſt aus Schiedsrichterkreiſen(namentlich auch betr⸗ der großen vom Publikum beſuchten Spiele) fernzuhalten, worau⸗ hervorgeht, daß gründliche Schulung der öffentlichen Aus übung vorhergehen muß, um dieſes wichtige Amt ſeiner wirkli hen Bedeutung und ſeinem begründeten und notwendigen Anſehe entſprechend, auszuüben. Gewiß iſt auf dieſem Felde bei uns no viel zu tun, aber die Zeit muß und wird auch hier allmähli Wandel ſchaffen. 7 E4 —50— vaeeee MANNHEINM= ERSONENMWAOR U 4 0 Nr eee ANNAEENA. uSkseHsCllAEle Zreitag, den 28. November 1924 2 45. Seite. Nr. 584/5 — Lelahren von: Deutscher Tlieger daandeh—ICSen daeeeee ſannacdaacagggamegce OSMaxr IiclI— Hroll Bler—Nem K. U 00 Woekerderg Bebrentt Mitteldeutsdſie Fufirrudmerfte 9. m. 5. N. Lungerſiausen-Berlin. 35, Am NMurlspAd 6 Vertreſung fr Messen: 90 georg Nauum, 6. m. 5.., ODurmstadt, Steinstrusse 8/9. —— —— —— 40. Sette. Nr. 8s 1 Neue Mannhelmer Jeltung[Mittag⸗ und Abend⸗Nusgabe) Arenag, den 28. Novemder 198 — n ec anh enen een ee T in 10 10 0 Ae f F W hfe A. c ia. an 1E Ae— Sehr Preiswerte eihnachtzg eenRe — 8— Tortenplatte m. 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Nr. 584/58 chern — der Lyriker Joſeph Schanderl Von milli Raupp „Don Joſeph Schanderl ſind im Verlag Georg Müller, München vier Bände Lyrik: Wurzeln, Erdreich, Stamm, Krone erſchienen; außer⸗ dem ein Ai'swahlbändchen„Hohe Weite Welt“. pehr üns Hau, der bekente Schriftſteller, vergleicht den nun⸗ ini: dünfzielährigen Joſeph Schanderl mit dem Maler Segan⸗ . Li enn gleichwie dem aler ſich Schouen und inneres Ecleben und und Farbe umſetzt, ſo iſt für Schanderl die Natur Ausdruck in fei eichnis ſein⸗s inneren Lebens. Eine große Sehnſucht ringt übel nen Liedern um Befreiung— noch dominiert das Leid, aber erio aller Nacht und allem Kampf leuchten ſchon die Strahlen der ung, ſteht der Schein göttlichen Lichts. 2Mein Leben drängt empor in Lebensſehnſucht, doch meine Sehr ucht ſinkt in ihre Qual; neu aus den Qualen ſteigt der Lebenswille, und ſchürft hinunter mit dem Kanken Stahl: So ward der Grund mir aufgeriſſen— mich ſchaudert nicht, was dort gebettet iſt, ich will den ganzen Mutterboden wiſſen, an den mein Lebensbaum gekettet iſt: da liegen zuckend ſeine feinſten Enden und bluten aus, und meine Härte wühlt durch all den Schmerz mit unverzagten Händen— bis purpurfriſches Blut die Faſern ſpült. Dann will ich erſt mein Späherauge heben, wenn alle Wurzeln nach Befreiung beben, wenn ſich das Wirrſal ineinanderrenkt; den Wurzelaſt, der ſich zum Tiefſten ſenkt, den zieh ich groß: der will, der muß zum Leben!“ (Prüfung) So leſtet der Dichter den Band,„Wurzeln“, ein. Alles nan ſich noch empor, überall noch ein Wachſen und Gären, das rei will zur Sonme. Aber es iſt kein Geſtrüpp, das da ins„Erd⸗ wil 00 hinauswächſt, kein krummer Baum, ſondern ſtark und ur⸗ Frelle entringt es ſich der Erde, ein Lob dem Schöpfer, eine dem Schauenden. ich möchte all die Kraft entfeſſeln,“ ruft der Dichter dedeeg 200 aß enfeſf f 0 »die in mir nach Erlöſung ringt: daß ſie aus dunklen Felſenkeſſeln, ein Wildbach in die Helle ſpringt; daß von den klingenden Stürzen nur Leben, Leben, Leben ſprüht, daß, wer ſich ſetzte, reicher wird und voller blüht und ſtolzer glüht: und will ein Mutiger trinken, ein fi am freibrauſenden Strahl— der ſoll ins Glöck verſinken tief, tiefer tauſendmal, als ich in meine Qual!“ (Quellen) Die Erde mit ihren Nöten und Wirren, mit ihren Sehnſüchten Speaßreuden, ihrem Haſſen und Lieben erfaßt den aufſtrebenden Stürens, Es gilt, ſich zu wappnen, hart und feſt zu werden, den n des Lebens zu trotzen. Zum„Stamm“ formt ſich das Henmelſtrebende. Weit iſt es noch zur Sonne. Aber ſchon ſchimmern ragenden Gipfel der wolkenumſäumten Berge. »Heut reck ich höher meinen blanken Knauf 5—9 Frühlingshimmel, blau und weiß umhangen zi das ſteigt ein Traum, die Eiswelt wieder auft Umkruſtet war ich, ſtarr, und voll Verlangen nrich auszudehnen. Und ich fror und fror, bis Riſſe wurden, Trümmer von mir ſprangen Mit Gletſchern rückte ich zu Klüſten vor. m Schnee, dem Hagel, Wolken, Stürmen, allen bot ich mich dar— ſie nahmen Ich verlor und ſuchte nimmer. Im Vorüberwallen Der Tage und Nächte ſchwand mir Stück um Stück So ward ich hart. Gemach verklang das Fallen. Mein höchſtes blieb, das Härteſte zurück. Ich träumte viel. Und meine Kräfte ſchliefen. Manchmal ein ferner Vogellaut voll Glück, n brockenüberſäte Buchten riefen: dann rollten meine ſteinerſſen Ströme breit die Hänge hin und ruͤhten in den Tiefen.— Mich glättete, den Ginfelfels, die Zeit. zinab wuchs Krume, Erdreich, warme Rinde flanzen umtröſten mir die Einfamkeit. Ihr Tannen mir zunächſt, ſeit ich empfinde: ihr habt mich dunkel, immergrün umſäumt, rin ſonuen Lärchenwipfel ſchon das linde, geflaumte Gelb. Von braunen Matten ſchäumt das Gold der Bluwen in das grüne Glänzen Der Hügel und Täler. Höber im Frühling bäumt s Lebens Woge ſich zu friſchen Tänzen, ſchwingt blütenweißen Kronenſchmuck und rauſcht: und Eichenwälder gehn mit ſungen Kränzen Morgenwinde, der ſich wölbt und bauſcht, und Birkenbaine laufen hin mit hellen gdieſelnden Zweigen— und mein Innres lauſcht: die blumigen Matten, Wälder und Hügelwellen fühl ich entſproſſen meinem. Urgeſtein. nzählioer Triebe, Keimen und Schwellen ut ſich in mir und will entfaltet ſein. Als Felſenknoſpe rag ich, ſchlank und vrall. Steig. Frühlingstonne, roteralübter Pall: Die Erde ſehnt ſich, aufzugehn im All (Felsgipfel) bwhend weiter empor ſtrebt der Stamm. Die Aeſte weiten und und ſt ſich und wölben ſich majfeſtätiſch zur„Krone“, die frei „dliolz don hoher Warte hinausragt in die Lande. Wir Kleintag der Bedrückten da unten lebt ſich ſchwer— Geh ſpüren zur entrückten Fels⸗Ewigkeit Begehr. Wiz mnisvolles Rufen lädt ein zur Wiederkehr. Wa gehn auf Tempelſtufen. Die Nacht iſt hoch und hehr. war je die Menſchenhülle von ſtrömendem Glück erfuhr, Gſeb aus der Sternenfülle ein winziger Tropfen nur. und daß wir größer werden, dil mächtige Natur— W5 iſt nicht Raum auf Erden, ſo nimm uns zun Azur! Die mklen Gipfelzinnen ragt auf dein Hochaltar. 1 baus migen Quellen rinnen: hier liegt das Becken klar, inzels friſch die Sterne blinken. Wir flüchtig Menſchenpaar Num ſchauernd hin und trinken: es jüngt uns wunderbar. un wogt's von glühenden Träumen.— Sacht ſenkt—5 umn Flor Rieren Sternenräumen: es glänzt wie nie zuvor! ſund ſelbſt im Strahlenklede ziehn ein ins Himmelstor, junge Sterne beide und klingen mit im Chor. (Gipfel und Sterne) führt eine ſchöne, rhythmiſche Sprache, voll von Ge⸗ don Igsvermögen und eigenem Ausdruck. Er hebt ſich vorteſ haft dieſ 5 U en„Dichtern“ unſerer Zeit ab; er hat nichts von derer w er, oft kaum verſtehbarer Sprache. Seine Liebeslyrik, die Ghledervoll rein knaſpet und blütt, kontraſtſert wohltuend zu der 5 Erotik der Gegenwart. Höchſten Ausdruck, feinſtes Emp⸗ und 3 vollendete Form, zeichnet die Gedichte Schanderls aus, 5 lt ihn als einen Lyriker von außergewöhnlichem Ausmaße⸗ 11. Der Dichter * Hans Hheinrich Ehrler Von Hanns Martin Elſter(Berlin) Romantik und Muſit, Gefühlsſeligkeit und Melodik leben im Blut des Schwaben. Man braucht nür an Höldertin und Mörike zu erinnern, um zu wiſſen, wie lyriſch⸗muſikaliſch das Weſen des Schwaben angelegt iſt. Stille Verträumtheit und phantaſievolles, weltdurchſchweifendes Schauen beſtimmen ſeinen dichteriſchen Aus⸗ druck. Nicht allſeitig. Daneben beſteht noch die ſcharf⸗philoſophiſche, verſtandeskritiſche, dramatiſche und ſatiriſche Anlage, die etwa in Schillers und Viſchers Dichtungen und äſthetiſchen Schriften an den Tag gekommen iſt. Tiefe Herzensneigung, heiße Liebe ruft in allen Deutſchen der von ſeiner Innerlichkeit ganz erfüllte, nur ihr lebende, in ihr ſchaffende zus ihr ſchöpfende Schwabe wach. Zu dieſer Schwabenart gehört auch Hans Heinrich Ehrler. Man kann ihn noch nicht zu den bekannten füddeutſchen Dich⸗ tern zählen. Er hat nie einen lauten Bucherfolg ſein eigen genannt; er hat auch nie danach gegeizt. In der Stille und in der Tiefe zu wirken, war von jeher ſein Beſtreben. Er meldete ſich erſt zum Worte, als er das beruhmte Schwabenalter erreicht hatte, als er mit vierzig Jahren aus dem Lebenslärm der Welt ausſchied, ſich in die Einſamkeit zurückzog, um reife Ausſprache mit den Geſichten und Gedanken ſeiner Innenwelt zu ſuchen. Er hatte in einem unruhe⸗ vollen Journaliſten⸗ und Redakteurleben nach dem Einklang mit dem Daſein und deſſen Sinn deſucht, ehrlich geſucht, und er fand dieſen Einklag erſt, als er ſich loslöſte vom Alltagstrubel und nur dem wahrhaft Echten ſich hingab, deſſen Heiligkeit Schauer der Ehrfurcht erweckt. So war es denn eine geſchloſſene, abgeklärte Perſönlichkeit, die ſich 1911 zum erſtenmal meldete. Eine Perſfönlichkeit, die bei aller Reife und Weisheit der Gedankenwelt doch im Herzen jung, in den Gedanken friſch und in der Energie geſtrafft geblieben, der noch warm, ja leidenſchaftlich das Blut in den Adern rollte. Gerade dieſe beibehaltene Hugendkraft war ja der Quell ſeiner Kunſt, die aus dem Reich der Empfindungen, Phantaſiebilder und Illuſionen ihre Geſtalten, ihre Fabel und ihre Eigenart zog. Man ſpürte ſofort dem erſten Roman die Lyrikernatur an. So traten denn auch im weiteren Schaffen neben drei Proſawerken drei Versbücher, die er ergänzte durch zwei gutgeformte Auswahlbände aus der ſchwäbiſchen Lyrik: „Das ſchwäbiſche Liederbuch“ und„Das neue ſchwäbiſche Lieder⸗ buch“, durch eine fein durchempfundene Auswahl deutſcher Volks⸗ lieder„Wenn alle Brünnlein fließen“, Was aber aus eigenem Innern geboren wurde, bewahrte von Anfang an eigenes Geſicht. Ein Ehebruch üt Thema der„Briefe vom Land“(1911), und doch erſcheint das Wort„Ghebruch“ zu hart für die Vorgänge dieſes Romans, in dem nichts weiter geſchieht, als daß Nikolaus Köſtlin, der mit zweiundzwanzig Jahren in die Stadt geriet und mit vierzig Jahren wieder aufs Land zurückkehrt, nun ſeines Natur⸗ und Landerlebens Herrlichkeit in die Briefe gießt, die er an die Frau eines anderen, von der er ſich loslöſen wollte, ſchreibt. Aus der Schönheit ſeines Erlebens empfängt die Liebe der beiden nun aber eine neue Beſeligung, neuen Reichtum, bis die Getrennten zueinander finden, weil ſi einander gehören. Wundervoll iſt hier der Atem von Berg, Wald und See, Wieſen, Garten und Acker hin⸗ einverwoben in den ſüßen Duft zarter ſchickſalhafter Herzensleiden⸗ ſchaft. Nicht wie ein Roman, wie eine Dichtung voll melodiſcher Klangfülle, wie das Bild einer bezaubernden Landſchaft wirkt das Buch, in dem Ehrler ſich die Begründung ſeiner Flucht in die Ein⸗ ſamkeit von der Seele ſchrieb. Ebenſo aus eigenſtem Erleben geboren ward der zweite Roman „Die Reiſe ins Pfarrhaus“(1914). Der Handwerksſohn Jakob Meiſter hat einmal in vierzehn Pfarrhauswochen als Sechzehn⸗ jähriger erfahren, was Leben heißt: im Umgang mit einem weiſen und gütigen Mann, mit bedeutenden Menſchen war er ein hoff⸗ nungsvoll Lernender, dem die Welt in Glanz ſich Cuftat. Selige Ver⸗ heißung erblühte. Wenn ſie auch nicht zur Wirklichkeit reifte, ſie einmal erlebt zu haben, blieb das Glück ſpäterer Schiffsbruchtage, die Ruhe und Halt erhielten durch die Hilfe einer edlen Frau. Goethe⸗ ſche Stimmung und Weltanſchauung leuchtet aus dieſem Buche, das vor allem Ehrlers Kunſt, Frauen zu geſtalten, hervortreten läßt. Die tiefe Menſchlichkeit der„Reiſe ins Pfarrhaus“ macht dieſen in apho⸗ riſtiſcher“ Darſtellungsart gegebenen Roman zu einem Lebensbuch, aus dem eine innig durchfühlte Weltanſchauung leuchtet. Das beſtätigen die Novellen„Der Hof des Patrizierhauſes“ (1918) und die Lyrik, die Ehrler 1912 u. 1913 in ſeinen„Frühlings⸗ liedern“, in den„Liedern an ein Mädchen“ u. 1915 in„Die Liebe lei⸗ det keinen Tod“ an die Oeffentlichkeit gab. Als Novelliſt ſtellte er ſich in eine gewiſſe ſtiliſtiſche Nähe zu Gottfried Keller ohne die Eigen⸗ art ſeiner Erfindung, ſeiner klaren, edel gelaſſenen, durchſichtigen Sprache mit ihrem ſeidigen Glanz und ihrer fließenden Weichheit aufzugeben. Aber wie er die Muſik als Förderin der Liebe, als ihre Vermitlerin offenbarte, das iſt von Kellerſcher Kraft und Kunſt⸗ liebe. Ehrler hat gerade in ſeinen Novellen äſthetiſche Koſtbar⸗ keiten geſchaffen. Als Lyriker iſt er unbeirrt aufrichiger Offenbarer ſeiner einfach⸗ klaren Innenwelt. Sie iſt von der Liebe,„dieſer ſeligen Notwendig⸗ keit“, erfüllt und ihre Stimmungen, Beziehungen in Menſchentum und All, ihre Exlebnisgrade in Leid und Luſt werden mit natürlicher, lauterer Schlichtheit enthüllt. Nirgends meldet ſich eine Künſtlichkeit, eine fremde Stimme: ein Mann von eigener Seele und eigenem Sinn hält treu an ſeiner Eigenart feſt:„So bin ich und nicht anders“. Und daher tut er ſo wohl. Man bewegt ſich bei Ehrler in der Welt deutſcher Aufrichtigkeit. Sie iſt feſt gewurzelt in der Heimat:„Mein Weſen hat eine Heimat“ bekennt er einmal.„Da⸗ rum konnte mir im Leben nichts geſchehen, durch viele Trübſal und argen Irrweg hindurch. Das weiß ich darum tief: die Menſch⸗ heit und allzumal die Deutſchen ſind nicht zu erlöſen, wenn ihrer Seele eine Heimat zum Beſitz gegeben werden kann.“ Den Deutſchen die Heimat ihrer Seele und die Wirklichkeits⸗ heimat wiederzugeben, hat Hans Heinrich Ehrler ſich nun, da er ſein Volk im Zuſammenbruch erlebte, aufgemacht, durch ſein Buch dem Roman„Briefe aus meinem Kloſter“(1924) das ganz der Verinnerlichung dient. Franz v. Aſſiſis gottfröhliche Heiligkeit und Betrachtungsinnigkeit, Goethes klaſſiſche Klarheit und germa⸗ niſche Urtiefe, der deutſchen Romantik Seelenfülle und Verträumt⸗ heit, Schellings Naturevangelium und Spinozas Gottesbotſchaft ſtehen bei Ehrlers Lebenswerk hilfreich Pate. Wer dieſe Heilig⸗ keit des Geiſtes, der Lebens⸗ und eMſnchenliebe verehrt, wird auch von Ehrlers Epik und Lyrik erhoben und bereichert werden. * Liſelottens Briefſe Von Profeſſor Dr. Friedrich Walter(Mannheim) Man hat Liſelotte, die Pfälzerin, die am franzöſiſchen Hofe ihr Deutſchtum bewahrte, in der Urſprünglichkeit und Natürlichkeit ihrer brieflichen Aeußerungen mit Goethes Mutter verglichen. Eine Ueberfülle von Briefen hat ſie hinterlaſſen, verſchiedenartigſten In⸗ halts, mit vlelen bemerkenswerten kulturgeſchichtlichen und perſön⸗ lichen Einzelheiten. Immer wleder hat die Forſchung neue Brief⸗ funde aus den Archiven ans Licht gezogen. 3900 Stück als Frucht eines ſiebzigjährigen Lebens konnte Prof. Hans Helmolt 1908 in ſeinem kritiſchen Verzeichnis aller bekannten Briefe Liſelottens nachweiſen. 2205 Lebendiger als in allen blographiſchen Schilderungen, unter denen die von Jakob Wille immer noch obenan ſteht, tritt uns das Weſen der pfälziſchen Kurfürſtentochter in ihren Briefen ent⸗ gegen. Aber die verwirrende Ueberfülle dieſer brteflichen Aeier rungen und ihre Verſprengtheit in ſeltenen wiſſenſchaftlichen ise gaben und in Zeitſchriften macht es vielen ſchwierig, ihren Wunſch, zu den Originalen vorzudringen, zu befriedigen. Eine von Helmolt, dem kundigen Liſelotteforſcher, geſchaffene handliche Aus wahl liegt nur in dritter Auflage, umgearbeitet, geſichtet und mit neuen Funden bereichert, in einer vornehm ausgeſtatteten, einbändigen Ausgabe des Inſel⸗Verlags, Leipzig, vor. Während in der zwei. bändigen erſten Ausgabe von 1908 rund 600 Briefe abgedruckt waren, iſt die Zahl der ausgewählten Stücke jetzt auf rund 459 be⸗ ſchränkt. Der Herausgeber hat ſie nach ihrer kulturgeſchichtlüchen und perſonengeſchichtlichen Bedeutung ausgewählt. Er hat ſie mit einer Einleitung, mit erläuternden Anmerkungen und mit den n⸗ tigen Regiſtern verſehen. Soweit es die Ueberlieferung der Briefe geſtattete, iſt die urſprüngliche Faſſung mit allen ſprachlichen Eigen⸗ heiten und Eigenwilligkeiten wiedergegeben. Man muß ſich alſo in die Briefe einleſen; wenn man das aber getan hat, ſo hal man doppelten Genuß davon. Manche Derbheiten laufen belanntlich bei Liſelotte mit unter, und die muß der Leſer bei ihrer offenherzigen Art mit in Kauf nehmen. Der ſympathiſchſte Zug ihres Weſens, der auch aus dieſen Briefen immer wieder hervorleuchtet, iſt ihre guch in jahrzehntelanger Abweſenheit von der Pfalz ungeſchwächte kreue Anhänglichkeit an ihre Heimat, die ſich beſonders in den Briefen an die raugräflichen Kinder zu erkennen gibt. Bekanntlich iſt die 1652 in Heidelberg als Tochter des Kur⸗ fürſten Karl Ludwig geborene Pfalzgräfin Eliſabeth Charl einer kurzen fröhlichen Jugend, die ſie in ihrer geliebten J bei ihrer hannöverſchen Tante Sophie verlebte, ein Opfer der Pe geworden. Sie wurde dem Bruder Ludwigs XIV., dem Herzog Philipp von Orleans, angetraut und mußte es erlel daß angeblich um ihres Erbes willen die Truppen des frar ſchen Königs in ihre pfälziſche Heimat eindrangen und Städte und Dörfer in Aſche legten. Anfangs ſtand ſie in gutem Einvernehmen mit ihrem königlichen Schwager; dann erkalteten die Beziehungen, be⸗ ſonders als der Einfluß der von Liſelotte leidenſchaftlich gehaßten und geſchmähten Frau von Maintenon bei Ludwig XIV. wuchs. Nach dem Tode ihres Gatten(1701) fand zeitweiſe eine Wieder⸗ annäherung des Königs ſtatt. Im Grunde ihres Weſens war„Ma⸗ dame“, wie ſie offiziell hieß, keine politiſche Frau. In der Walt des politiſchen Ränkeſpiels, das ſie umgab, blieb ihr die Intrigue fremd. Ihr politiſcher Einfluß war gering; nur während der Regentſchaft ihres Sohnes(ſeit 1715) hatte ſie einigen Einfluß auf die politiſchen Geſchäfte. Wir wählen als Probe ihres Briefſtils die nachfolgende Stelle aus einem Schreiben, das ſie am 6. Mai 1700 an ihre Tante, Kur⸗ fürſtin Sophie von Hannover gerichtet hat. Sie erzählt darin von Jugendſtreichen, die ſie ihrer Erzieherin, der Jungfer Kolb, im Heidelberger Schloß geſpielt hat. „.. Die gutte jungfer Colb betrog ich oft in meinen jungen jahren mitt nachts zu eſſen, allein wir aßen nicht ſo delicatte ſachen alß wie chocolatte, caffé undt thé, ſondern wir fraßen einen gutten krautſalat mitt ſpeck. Ich erinnere mich, daß man einsmahl in meiner commer zu Heydelberg eine thür verendert undt dero⸗ wegen mein undt der Colbin bett in die cammer thate, ſo vor mei⸗ ner jungfern cammer war; die Colbin hatte mir verbotten, nachts in der jungfern cammer zu gehen, ich verſprach, ſticht über die ſchwelle zu kommen; ſie ſolte ſich nur zu bett begeben, ich könte noch nicht ſchlaffen, wolte die ſternen noch ein wenig ahm fenſter betrachten. Die Colbin wolte. mir nicht trawen, immer qhn ihrem nachtuch ſitzen; ich ſagt, ſie jammerte mich, ſie ſolte ſich doch zu bett legen undt den vorhang auffmachen, ſo könte ſie mich ja ſehen; das that ſie. Sohald ſie im bett war, machten die jungfern ihre thür auff undt ſetzten den theller mit dem ſpeckſalgt guff die ſchwell; ich that alß wenn mein ſchnuptuch gefahlen were, huß dahit den theller auff undt ging ſtracks aus feuſter: kaum hatte ich gutte maul voll geſchluckt, ſo ſchießt man auff einmaht das ſtche ſos, ſo auff der altan vor meine fenſter war, denn es war ein brandk in der ſtatt ahngangen. Die Colbin, ſo das feuer unerhökt fürcht, ſpringt auß dem bett, ich, aus forcht, ertapt zu werden, werfe ſſein ſerviet mitt ſambt dem ſilbern theller mitt ſalat zum fenſter nguß, hatte alſo nichts mehr, das maul abzuwiſchen. In dem höre ſch die höltzerne ſtiege herauff gehen, das war der Churfürſt unßer papa ſteelig), der kam in mein cammer, zu ſehen, wo der hrandt war, Wie er mich ſo mit dem fetten maul undt kinn ſahe, fing er ahn zu ſchwöhren:„Sacrement, Liſſelotte, ich glaub, ihr ſchmirt euch etwaß auff den geſicht.“ Ich ſagte:„Es iſt nur mundtpomade, die ich wegen der geſpaltenen leffzen geſchmirt habe.“ Papa ſleelig) ſagte: zihr ſeydt ſchmutzig.“ Da kam mir das lachen ahn, papa undt alle, ſo bey ihm waren, meinten, ich were närriſch worden, ſo zu lachen. Die raugräffin kam auch herauff undt ging durch meiner fung⸗ fern cammer, kam daher undt ſagte:„ah, wie richt's in der jungfern cammer nach ſpeckſalat.“ Da merckte der Churfürſt den poſſen undt ſagte:„Das iſt denn ewer mundtpomade, Liſſelotte.“ Wie ſch ſahe, daß der Churfürſt in gutter laun war, geſtundt ich die ſache undt verzehlte den gantzen handel, wie ich die hoffmeiſterin betrogen hette. Der Churfürſt ſl(eelig) lachte nun drüber, aber die Colbin hatt mir's lang nicht verziehen. Diß iſt eine alte hiſtorie, ſage ſie nur. umb E. L. zu erweißen, daß ich den ſpaß woll kene, ſo man in ſt⸗ gendt hatt, etwaß nachts gegen der hoffmeiſterin willen zu eſſen„ * Am Fuße des Purpurbergs von Nanking Von Margarete Dtieſch Durch das Entgegenkommen des Verlages Brockhaus, Leipzig, ſind wir in der angenehmen Lage, unſern Leſern einen intereſſanten Ab⸗ ſchnitt aus dem ſoeben erſchienenen, reich illn⸗ ſtrierten Buch„Fern⸗Oſt. Als Gäſte Jung⸗ Chinas“ von Haps und Margarete Drieſch zu bieten. Der bekannte Leipziger Philoſoph war mit ſeiner Gattin amtlich zu Vorträgen nach Ching und Japan eingeladen. Die beiden Verfaſſer haben dort viel Intereſſan⸗ tes und Bedeutendes erlebt und beobachtet, und das Buch iſt gerade ſetzt von beſonderem Wert, da in China mächtige politiſche Erſchütterun⸗ gen ſtattfinden. Wir empfehlen unſern Leſern das geſchmackvoll ausgeſtattete Buch aufs wärmſte. Er ſieht wirklich zu ſeder Tageszelt purpurn aus, manchmal ins Blaue, manchmal mehr ins Braune fließend. Seine Form iſt wie die des Veſuvs vor der letzten großen Eruption. und zu ſeinen Füßen liegt die Stadt der alten Chineſonkaiſer: Nanking. Als man meinen Mann bald nach unſerer Ankunft in Shanahai bat, vor Peking noch in Nankina eine Reihe von Vorträgen zu halten, bedeutete das, we⸗ niaſtens für mich. zuerſt eine Enttäuſchung. und ſie hielt auch noch eine Weile an, als wir nun wirklich dort waren. Ich hatte mich ſchon zu ſehr auf den Glanz Pekings eingeſtellt. Das herrliche warme Herbſtwetter. ſowie unfere behagliche Un⸗ terkunft in dem ſchönen füdchineſiſchen Haus eines amerfkaniſchen Profeſſors ließ mich bald die Umgebung des„purple mountain“ mit andern Augen anfeben und heute iſt es mir eine Freude dieſen Auf⸗ ſatz mit den Erinnerungen des letzten Herbſtes niederſchrelben zu können: Nankina iſt velleicht eine der merkwürdiacten Städte dieſes merk⸗ würdigen Reiches. Eine etwa 50 Kilometer lange Mauer, die über LSdael und Felder läuft. umaibt ein Areal von vielen Meilen, Auß dieſem Terrain liegen kleine Dörfer, einige kleine Städte mit einem „e NI N —— —. ͤ Ky 48. 8 Seite. Nr. 554/55 1 5 Jrettag. den 28. Nopember 182 Gewirr von engen Baſarſtraßen. zum Teil mit Reisſtrobmatten über dacht. weite Felder mit Gräbern, viele Gemüſepflanzungen, einzelne Gehöfte, Teiche, kleine Seen, Kanäle, und ſchließlich von einer beſon⸗ deren Mauer umgeben. das verödete Stück Land, welches einſt die Mandſchuſtadt war, die 1911 zerſtört wurde. Dann aber noch vor allem drei große Komplexe mit modernen Schul⸗ und Univerfitäts⸗ gebäuden und Hoſpitälern und endlich einige ſehr ſchöne alte dunkel⸗ rote s iſt Nanking. Und geht man auf der einen Seite der Stadt guf die dohe Mauer. dann ſieht man außerhalb dieſer auch die große Statuenallee, die zu dem Monumentalqrab des erſten Kaiſers der Minadynaſtie führt, mit ihren Steinlöwen. Elefanten und Man⸗ darinen. Das Landſchaftsbild dieſes ganzen Komplexes erhält dur den etwa 700 Meter hohen„purple mountain“, der ganz iſoliert 5 der Ebene aufſteigt. ſeine Charakteriſtik. Außzer dem ſchon erwähnten Kaiſergrab erinnert nichts mehr an die einſtiae Fürſten⸗Reſidenz. Man zieht nur gelegentlich Vergleiche mit Rom. meint. ſo wären römiſche Teile wohl im Mittelalter ge⸗ weſen. und denkt. wenn man aus dem öſtlichen Stadttor binausfährt, auch an die Campagna. J den dörflichen und ſtädtiſchen Teilen überwiegen ärmliche und ſchmutzige Straßen mit meiſtenteils armer Bevölkerung: dazwi⸗ ſchen dann ein gewiſſer Glanz, ſo z. B. in den Hauptſtraßen der Süd⸗ ſtadt, wo man unter anderm ſchön gewebte Seidenſtoffe und ſeit Winters Anfana die herrlichen langen chineſiſchen Pelzfutter be⸗ kommt. Es aibt Straßen, in denen man nur zwiſchen fenſterloſen Häuſern geht. die aber hinter dieſen Mauern aroße, aut gebaute chineſiſche Wohnhäuſer(Jamen) mit ausgedehnten Gärten verbergen. Eine Beſonderheit von Nanking ſind während der Winterszeit Taufende von Raben. Krähen und Elſtern, die dort überwintern. Auf. drei hoben Bäumen in unſerem Garten erſchienen früh um 6 Uhr auf die Minute etwa 1500 aroße ſchwarze Vögel, putzten und ſchüttelten ihr Gefieder und flogen nach 15 Minuten weiter. Dann kam ſtets ein einſamer Falke. der in„splendid isolation“ etwa eine balbe Stunde auf einem der nun leer gewordenen Bäume ſaß. In vielen andern Gärten und auf dem Felde konnte man die aleiche Be⸗ obachtung der großen Voaelſchwärme machen. Idyulliſch wirken in Nanking auch die Büffelherden und die Eſelkarawanen. In dieſor merkwürdigen Stadt entwic'elt ſich heute im republi⸗ kaniſchen China ein aroßes Erziehungszentrum. Verſchiedene chine⸗ ſiſche Schulen aab es dort ſchon immer. Vor allem ſanden bis zur Revolution von 1911 ſtets für Südchina die Examinationen der wer⸗ denden„Scholars“ in Nanking ſtatt. Dieſe Eramina wurden nach der Revolution als erſtes abgeſchafft. Die„examination boxes“, viele tauſend kleine Steinkaßinen, nebeneinanderliegend, halb offen, aber doch abſchließbar, zeugen von der Härte dieſer Einrichtung. Die jungen Leute wurden mehrere Tage darin eingeſperrt, um ihre Klauſurarbeit ohne ſede Beeinfluſſung fertiazuſtellen. Häufig ſollen Tödesfälle während dieſer Klauſurarbeit vorgekommen ſein. Die heutige„education“ in Nanking vollzieht ſich im Gegenſatz dazu in der denkbar modernſten Weiſe, für deutſche Auffaſſung etwas zu ſehr amerikaniſiert. indem alles zu ſehr auf eine nützliche Anwen⸗ duna binarbeitet. Aber ſchließlich iſt das nicht ſo wichtig, die Haupt⸗ gache iſt, daß den jſungen Chineſen ſyſtematiſch eine gründliche Bil⸗ dung übermittelt wird. Die Geſchichte dieſes Bildunaszentrums iſt noch ſung. Vor etwa zwölf Jahren aründeten die Amerikaner hier eine Miſſions⸗Univer⸗ ſſtät und damit verbunden eine Mittelſchule, wohl am beſten einer deutſchen Roalſchule zu veraleichen. die unmittelbar für die„Nankma⸗ Univerſität“ der Amerikaner vorbereitet. Daneben wurde von einem andern amerikaniſchen Miſſionsfonds das„Ginalina Colleg“ geſchaf⸗ ſen, das entſprechend den kleineren amerikaniſchen„Women Colleges“ Chineſinnen bis zum„B..“ bringt. Ausgehend wohl von dem Geſichtepunkte. daß eln ſo ſtarker gei⸗ ſtiger amerikaniſcher Einfluß auf die Dauer ein Gegengewicht haben müſſe. ſchuf vor ſieben Jahren die chineſiſche Reagieruna unter der Leitung des ſehr begabten Chineſen Dr. Kuo(ſeine akademiſche Bil⸗ dung erwarb er ſich in Amerika) die„National⸗South⸗Eaſtern⸗Uni⸗ verſity“(„S. E..“). Es wurde aleich ein aroßes Areal angekauft, guf dem nun nach und nach ein Gebäude nach dem andern entſteht. Die weſentlichſten Häuſer ſind ſchon fertig. Das arößte Gewicht wird vorläufja auf den Ausbau der philoſophiſch-naturwiſſenſchaftlichen Jakultät geleat. Beſonders ſtolz ift man auch auf den tadellos nach amerikaniſcher Art oraaniſierten„Kindergarten“.(Die enaliſche Sprache benutzt hier das deutſche Wort!) Er dient zum Teil für praktiſche Uebungen der ſich zu Kindergärtnerinnen ausbildenden Chineſinnen, zum andern Teil erfüllt er, was er ſein ſoll. für die kleine Bevölkerung der Nachbarſchaft. Er iſt nebſt einer Mittelſchule ein Annex der Univerſität. ** die Schollenbücher Von Dr. Fritz Hammes Nicht die„Deutſch“ und„Vaterland“ und„Raſſe“ durch die Gaſſen ſchreien, ſollen in dieſer neuen Bücherreihe, die der geſchätzte ſtfäliſche Kritiker Rolf Cunz in dem rührigen Otto chlingloff⸗Verlag, Eſſen, herausgibt, eine lärmige Zuſammenkunft halten dürfen, ſondern jene, die das Erlebnis der deutſchen Bluts⸗ und Schickſalsgemeinſchaft mit freudiger Entſchloſſenheit und dem Mute aufrechten Bekennertums durch unſere widrige Zeit dem Ziele eines wahrhaft deutſchen Volkstums entgegentragen, wollen hier eine ernſte Aufgabe erfüllen. Schollenbücher— das iſt nicht nur ein Kampfruf gegen Unechtes, gegen Spieleriſches, gegen Mode⸗ ſeichterei, gegen Phraſe, gegen das Literatenhaft⸗Internationale: das iſt zugleich das anders⸗⸗ein, das anders⸗wollen, das anders · m 7f en aus einer Kraft heraus, die ihre Wurzeln in den neus Mannbelmer Sellung lMittag⸗ und Abend · Ausgabe) Schollenbücher— das hat nichts zu tun mit„Heimat⸗ kunſt“ oder betulicher Familienlektüre. Es geht zuweilen 9155 und hitzig zu in dieſen Büchern. Aber es iſt eine natürliche Hitze aus der Wärme leidenſchaftlichen Blutes heraus, das im Kampfe mit Gott und dem Teufel in Erregung kommt. Und es iſt ein gutes Programm, das der Herausgeber den einzelnen Bänden als Motto vorausſchickt: gegen literariſche Ueberkultur, für zielſtarke Lebens⸗ geſtaltung aus verantwortungsfrohem Volksbewußtſein, für Selbſt⸗ beſinnung. Ein Programm, das ſoweit die erſten Bände erkennen laſſen, nicht Programm bleibt. Theoretiſch geweitet wird es in Hanns Johſts gedankenreicher kulturphiloſophiſcher Aufſatzreihe: „Wiſſen und Gewiſſen“. Johſt wendet ſich gegen den Zeit⸗ geiſt und gibt in dem ſchmalen Band das Bekenntnis eines, der, wie er ſelbſt ſagt, vom menſchheitlich orientierten Europäer zum be⸗ wußten Deutſchen wurde. Es ſind prachtvoll klare und durchgeiſtigte Aufſätze, Markſteine des Kampfes gegen undeutſche Zeit⸗ erſcheinungen und für die Treue zur Heimiat, Zeugniſſe deutſcher Sehnſucht und Wegeweiſer. Vier Aufſätze vereinigt der Band (Von Ethos der Begrenzung; Vom neuen Drama; Ueber das Schöne, Gute und Wahre; Vom Glauben) die Hanns Johſt„Den letzten Goten, den Kreuzfahrern, den Schwarmgeiſtern und Flagel⸗ lanten, den Freikorps und Sturmtrupps der deutſchen Sehn⸗ ſucht!“ widmet. Zwei Aufſätze vor den anderen ſollten immer und immer wieder geleſen werden: der Aufſatz„Vom Ethos der Begren⸗ zung“, der über unſere deutſche Sprache mit das Schönſte und Tiefſte ſagt, was geſagt werden kann; und der Aufſatz„Vom neuen Drama“. Das Theater iſt ihm nicht ſo ſehr eine ratio⸗ naliſtiſche Angelegenheit der Probleme, als vielmehr die letzte, aller⸗ dings nicht unberannte Stätte eines gemeinſamen Kultus der Han⸗ delnden und Aufnehmenden. Dienſt an der völkiſchen Gemein⸗ ſchaft muß das Dichten des Dramatikers ſein, der dem Schönen, Guten und Wahren eine Stätte der Verwirklichung auf der Bühne ſchafft Den Glauben daran hak Johſt und den ſtarken Willen nach ſeinen Kräften dazu beizutragen, indem er gleichen Glauben und gleichen Willen in andern zu wecken verſucht. Neben ihn brb ſich mit einem kräftigen Auftritt des ſicheren Fußes Vilmut Orb, ein bis daher Unbekannter, mit ſeinem Ro⸗ man„Morgenland'. Es iſt nicht ein Roman im landläufigen Sinn: Höhepunkte eines Lebenskampfes, durch eine faſt nur an⸗ deutende Schilderung des Dazwiſchenliegenden verknüpft, in hin⸗ reißenden Exploſionen hingeſtürmt von einem ungeberdigen Talent von ungewöhnlicher Stärke. In einer eigentümlich rhythmiſch be⸗ wegten Proſa gibt dieſes durch und durch dichteriſche Buch den Selbſtbehauptungs'ampf eines weſentlichen Menſchen deutſcher Art. Kampfluſt eines überſchäumend jungen Temperamentes tobt ſich in grimmiger Satire und in höhniſcher Verachtung aus. Er klagt, ein Dichter, die Literaten an: die wurzelloſen und überkulti⸗ vierten Snobiſten, die ihre geiſtige und künſtleriſche Dürftigkeit mit geborgtem Kram bemänteln, ohne ſich die Verlogenheit ihres Ge⸗ habens ſelbſt einzugeſtehen. Faſt dramatiſch prallen die Gegen⸗ ſätze aufeinander, auch im Exotiſchen. Aber durch alle Kämpfe hindurch trägt Marcard ſein ee und den Glauben an ſeine Ideale. Dieſes Bekenntnisbuch iſt geſchrieben von einem jungen Menſchen, deſſen(noch nicht ausgereifte) Begabung unter dem Nachwuchs kaum ihresgleichen hat.... Auch der andere neue Mann: Conrad Rieneck beweiſt ein ſtarkes Können. Seine Novellen„Der Gefangene“ und„Robbe“ ſind Aufſchreie der Sehnſucht, ſeeliſcher Verirrung und Verwirrung zu entfliehen, in die wir Heutige verſtrickt ſind. Rieneck ſchildert plaſtiſch, knapp ge⸗ drängt, in einer Sprache von durchaus eigener Prägung mit ein er leichten Neigung zum Gedanklichen, das indes von der Kraft dich⸗ teriſchen Geſtaltens immer wieder aufgeſogen wird. Robbe ſpielt im hohen Norden u. ſtellt zwiſchen zwei Freunde, die aus der Gegen⸗ wart in die Bergeinſamkeit fliehen, um in der herben Welt ihre eigene Art zu bewahren, ein verführeriſches Weib, das ihre Freund⸗ ſchaft zerbricht. Der Schluß— die Schwangere vergeht ſich an der Natur und wird getötet— mündet unaufdringlich ins Symboliſche. Auch in dem Gefangenen ſpielt die erotiſche Verſtrickung eine Rolle. Hier gibt ſich die Tochter eines Gutsbe 1090 einem Kriegsgefange⸗ nen hin; daraus leitet Rieneck einen Abſchluß her, der nicht ganz überzeugt und auf die Gefahr aufmerkſam macht, die das Schaffen dieſes ſehr Begabten bedroht: den Hang zum Grellen und ein wenig Aeußerlichen in den Höhepünkten. Das mag aber noch eine Schwäche des Anfängers ſein, der im übrigen kräftig geſtaltend zupackt, gut, mit einigem ironiſchen Lächeln um die Augen, beobachtet und den ſprachlichen Ausdruct ſehr glücklich und ſehr bezeichnend zu wählen weiß. Dichteriſch reicht Hans Hennig Freiherr Grote nicht ganz an dieſe zwei ſchon heute überragenden Erſcheinungen heran. Sein Buch von 1806/7„Heilige Saat“ erfreut durch die unge⸗ künſtelte Friſche einer balladesken Darſtellungsweiſe, durch einen ſympathiſchen Optimismus und das ſchöne Bekenntnis zu der Kraft einer männlichen Charakterſtärke. Grote ſchreibt wirkungsvoll, aber die Einzelheiten, ſo eindringlich ſie geſtaltet ſind, wollen ſich doch nicht zu der großen Tragödie des preußiſchen Zuſammenbruches uſammenſchließen. Die Form der Novelle ſcheint— vorläufig— Begabung noch gemäßer. Hingegen malt Dierck See⸗ berg in ſeinem Roman„Ddie Mauer um die Stadt“ ein Kulturbild aus dem Deutſchland der Vorkriegszeit mit breiten, ſiche⸗ ren Pinſelſtrichen; der Vortrag iſt der des Epikers, der ſeinen Stoff meiſtert und mit überlegener Ironie durch die kulturkritiſche Brille Ihm geht es dabei um den Gegenſatz: Künſtlertum und Maſſe... Ein Buch der Sehnſucht wieder iſt Chriſtoph Wie⸗ prechts, des Arbeiterdichters, erſter Roman„Nachtgeſang“. Der als Lyriker bekannte Wieprecht iſt eine aufrechte Perſönlichkeit, die ein lodernder Idealismus erfüllt. Der ee outobiogra⸗ phiſche Roman die Stigmen eines aufreibenden Lebens⸗ kampfes, aus der Welt des Alltags ſich hinaufzuringen in eine freiere, geiſtigere, menſchlichere Welt So ſchließt die Neihe der 6 Schollenbücher ſich zu einem fsſt⸗ Urnährboden der Heimat ſenkt. gefügten Ring zuſammen, deſſen Schmuckſtein„erlebtes Deutſchtum“ 1 in lichten Farben funkelt. Herausgeber wie Verlag dürfen m Sge ſeh kaſte Reihe der Schollenbücher hinweiſen. ehe in der Tat mehr als ein Programm und mehr als ein Werſee f in jedem dieſer ſechs artverwandten und doch höchſt perſön 17— Bücher iſt ein Stück deutſcher Seele Wort und Form gewor Mahnung und Vorbild zugleich. * Die verklärung des Rörpers Von Rudolf von Delius Wir ſind in der Lage, unſeren Leſern ſchen 5 heute einen Abſchnitt aus einem demna Verlag Carl Reisner, Dresden. erſcheine neuen gleichnamigen Werk mitzuteilen. 8 Der Irper des Menſchen behielt nun die feſte anatomiſche Form, die Seele dagegen wuchs ſchnell weiter. So entſtand zwiſchen beiden ein Riß und damit: Feindſchaft. Denn die Seele in erſten Verſuch der Selbſtändiakeit. noch kaum recht flüage, ſah in 5 alten ſchweren Triebkörper einen hemmenden Gegenſatz zu ihrer rungenen Leichte. Und da haßt ſie den Plumpen, Tieriſchen, cſe leumdet ihn, will ſede Beziehung abbrechen und behauptet gar. gaft allein ſei der wahre Menſch. der beginne erſt lichtgeboren äther jenſeits des Körpers. Die radikale Trennung der Seele und dieſe elgenſinnige 0 nung der Trennung iſt ja nun ein Schwächezeichen der noch ſicheren Seele. Sie glaubt jetzt, mit ſich ſelber allein auszukomm⸗ 4 Doch bald verfliegt ſie ſich in ein blaſſes, abſtraktes Scheinre en Und da bleibt ihr ſchließlich nichts anderes übrig, als umzukebre zum Körper. Denn Vollkraft hat nur der ganze Menſch. Die Seele muß noch weiter wachſen und noch ſtärker werden. Dann braucht ſie keine Furcht mehr zu haben vor der Tiermacht Körpers, dann kann ſie ihn bändigen, durchdringen und ſeine Sinn⸗ lichkeit zum Ausdruck ihrer neuen Feinheit machen. Dies iſt das Thema des modernen Menſchen: das Kbrperlig, wird vom Geiſt aus neu erobert und benutzt als Seelenträger. Bit, am Ende eine zweite Harmonie entſteht: die herrſchende Seele un der ſeeledurchlichtete Leib. Dann iſt nie wieder ein Riß möali denn nun maa die Seele weiterwachſen ſo viel ſie will. ſie wird den Körper zualeich mitverfeinern. ihn immer zarter belehren, ihn f allmählich zu einem Geiſtweſen umwandeln. Ganz neue Werte treten da auf: die von Anfang an geiſtgen Teile des Körpers übernehmen die Führung. Die Hand lernt zärtll ſein, ſie lernt geben und ſchenken, ſie wird ganz ſpirituelle Subſtans⸗ Die ſinnvolle Beweaung überflügelt die animaliſche Funktion, mag die auch noch ſo ſtrahlend ſein: anmutiges Neigen iſt jetzt veicher und koſtbarer als formale Schönheit, eine Menge ſüßer Linien en ſtehen und umaleiten den Leib, die wie eine Muſik über dem Feſten der Glieder ſchweben. Und der Mund wird umzuckt von verſteckten Ollte⸗Schatzen bealeitet die Rede und aibt ſedem Wort. nur der inniaſten Sum⸗ pathie ſichtbar, noch tauſend neue leiſe, unvergleichliche Tönungen Und das Auge lächelt. breitet ein Feuer um ſich, ſo lohend und 8 zend und beſeligend, daß der ganze harte Körper untergeht und er⸗ trinkt in dieſem Lächeln einer großen Seele. Auf der Stirn kann jetzt det weiße Glanz der Kraft liegen, dem alles zerſchellen muß, was nur Materie iſt. Adel. Vornehmheik, Stolz finden in Gang und Haltung einen Ausdruck. von dem das no ſo geſteigerte Tier nichts ahnte. Nirgends iſt der ſinnliche Reiz abgetötet: das Fleiſch wird in ſein volles Recht eingeſetzt. Aber es ſteht ein Licht hinter ihm. 4 iſt ein Mittel geworden einer feineren heißeren Eneraie. Die Lei⸗ denſchaft ſtarken Gefühls ſchafft in ſolchen Menſchen ganz Schönheiten. Die brennen auf, geboren im Augenblick. Und jetzt erſt beaglückt der Körper des Geliebten den Llebendag Zwar ſprach ſene abſtrakte verflogene Seele der Leibfeindſchaft au viel von Liebe. Aber dieſer kalten Bläſſe war der ſtarke Pulsſchlaß des Natürlichen ausgeſogen. Beſeligen kann aber nur ungeteilte⸗ wogendes Voll⸗Leben. Dieſe Harmonie von innen her iſt das Ziel. Der Geiſt macht 115 zum Zentrum und unterwirft neu das ganze Reich. Sinnlichket wird zum Seelenausdruck. Und dieſe durchſeelte Sinnlichkeit iſt dann alühender und gewaltiger als es je der alte Inſtinkttrieb ſein konnte. Bewußtheit erböht, der Geiſt einiat die Quelladern des Lebens unß läßt ſie nur ſchneller und herrlicher ſtrömen. Das iſt die Gipfelzeit der Geſtalt. Sie hat noch den alten Umri) der Arttypus Menſch. das Nützlich⸗Praktiſche bleibt in ſeiner ervrob⸗ ten Mechanik, aber hindurchſcheint eine zweite Geſtalt und tritt al Ausdruck, wo ſie will, hervor bis an die Haut. Ein maanetiſcher Geiſtleib zittert um die Form ſolcher Men ſchen. Es gehen Strahlungen von ihnen aus zu anderen Menſchen hin, ſie bilden um ſich eine elektriſch geſpannte Perſönlichkelt⸗ Atmoſphäre. Sie ſind ſouverän und ſchöpferiſch in ſeder ihrer Aeuße⸗ rungen. So wird die Menſchengeſtalt der Zukunft ſein. vom Büchermarkt „Wilhelm Koſch: Geſchichte der deutſchen Literatur im Splegel der nationalen Entwicklung von 1813—1918. 3. Lieferung. E. 1h. A. Hoffmann. Verlag Parcus u. Co. München.— Von dieſer großangelegten nationalen Literaturgeſchichte beginnt die dri Lieferung mit den Worten:„Romantik ohne ausgeſprochenes Na⸗ jonalgefühl iſt keine vollkommene Romantik“— damit iſt Koſ Stellung zu Hoffmann ſchon gegeben, der ihm als zur Barock⸗ Kultur gehörig erſcheint. Hoffmann iſt ihm ein großer Künſtler⸗ aber kein großes Abbild ſeines Volkes. Koſch vermißt das Boden⸗ ſtändige bei ihm und erklärt daraus die Ueberſchätzung Hoffmann' TPTPTTTTbTbTbTb „Gott wohnt in einem Licht, zu dem die Bahn gebricht; Wer es nicht ſelber wir d. den ſieht es ewig nicht. Ich ſelbſt muß Sonne ſein, und muß mit meinem Strahlen Das farbenloſe Meer der ganzen Gottheit malen.“ . Angelus Sileſius. Abend in Jelesz Von Vicki Baum Wir entnehmen dieſe reizende Novelle mit freundl. Erlaubnis des— 9— Ver⸗ lagsanſtalt Stuttgart⸗Berlin m Novellenband e der Verfaſſerin. Die alten Akazien ſchütteten die leichten gefiederten Schatten ihrer Blätter über den g, und ſchwere Wolken von Lindenduft nken auf die hohen Wieſen; ſchon kam die Dämmerung über den Perk. mit verſchlafenen Vogelſtimmen und ziehenden Nebeln weiter draußen beim Fluß nud mit dem roten Aufleuchten eines Fenſters im Schloß. Schubert griff mit beiden Armen in die blütenbeladenen Lin⸗ zweige über ſeinem Kopf und zog einen Aſt zu ſich herab; der brachte den Duft von Honig und ſommerlicher Stille; eine ganz kleine Seligkeit war es Den Weg herauf kam Gekicher und Getuſchel, und die kleinen Komteſſen bogen um den Jasminſtrauch, der weiter unten ſtand: ſie gingen mit ſpitzbübiſchen und ſcheinheiligen Geſichtern und mußz · ten lachen und lachen. „Der Herr Muſikmeiſter ſoll uns anſchauenk“ verkongte dunkelhaarige Marie und poſtierte ſich in einer ſchmachtenden Poſe an den Stamm der Linde;„ſind wir ſchön? Die kleine Karoline griff mit ſpitzen Fingern in die gebauſchte Seide ihres Röckchens und machte einen kiefen Knicks: die großen Augen hielt ſie geſenkt; die Wimpern warfen feine, zitternde Schat⸗ ten auf das unſchuldige Geſichht. „Schön— o ja,“ ſagte Schubert überzeugt. Aber das genügte „Sehr ſchön?“ fragten beide atemlos. „Sind die Komteſſen aber eitel!“ n. Sie uns einmal g Sie nichts? nen Komteſſen mußten ſie ihm erſt ganz genau erklären, dieſe große und aufregende Sache: daß ſie zum erſtenmal erwachſen friſtert waren, mit Schlu und Kämmen, und mit großen gepufften Locken an den Schläfen. Aber nachdem er es erſt begriffen hatte, fand er es ſehr ſchön, und ganz anders als früher, und ſo erwachſen, daß er ſich kaum mehr getrauen würde, bei der Klavierſtunde etwas auszuſetzen. Marie lachte und riß ſich plötzlich los und fegte den Weg hinunter, wo eben ein blauer Frack durch die Büſche ſchillerte; aber die kleine Karoline machte ein altklugs, damenhaftes Geſicht und ging langſam und manjerlich hinterher;„jetzt zeige ich mich dem Karl Schönſtein,“ ſagte ſie erwartungsvoll. Schubert ſah der kleinen, zierlichen Geſtalt nach, wie ſie in der grünen Dämmerung des Weges verſchwamm, und dann mußte er lächeln und ſeufzen zugleich. Er ging nach der anderen Seite und über die Wieſen, die hoch ſtanden und ſchon ein wenig feucht waren. Grillen ſchrillten ihr Lied, und das klang wie hundert eifrige kleine Sägen. An der niedrigen Parkmauer ſtand er ſtill und ſah dem Abend zu. Der kam ganz ſacht über die Wieſen und die grünen 9 5* daher, von dem blauen Strich des Waldes in der Ferne und von den Wolken, die dort in vielen ſonderbaren entſchliefen. Die Waag ſchimmerte bleigrau herauf, die Straße ging zwiſchen Obſt⸗ bäumen durch das flache Land, und ein Poſthorn klang, leiſe erſt, dann näher und immer näher, mit dem Rollen von Rädern un einem jäh aufſpringenden Hundegebell; und dann wieder ferner, ſerner, ſerner.. Der Abendwind wellte über die Wieſen, Efeu rankte die Mauer empor und zitterte in der ſanft bewegten Luft. Schön war die Welt Schubert wandte ſich und ging einem Lachen nach, das herdel⸗ geflattert kam, vor dem Schloß würde im letzten Schein des Tages mit Federbällen geſpielt. Die kleinen Gräfinnen flogen dahin und dorthin, den farbigen Bällen nach, und ein paar junge Leute waren da, in Fräcken und mit vielem feinen Leinengefältel an Bruſt und Manſchetten. Graf Eſterhazy, von einem Ritt durch die Felder heim⸗ etder ſaß auf dem Pferd und warf anfeuernde Rufe zu den Spie⸗ enden. An einen Baumſtamm gedrückt ſah Schubert eine Weile zu, bis der Baron Schönſtein ihn entdeckte und ein„Guten Abend durch die ſinkende Dunkelheit ſchickte.„Schubert, nach dem Souper ſoll geſungen werden!“ rief die Gräfin von der Terraſſe her; aber die kleine Komteſſe Karoline huſchte zu ihm hinüber und flüſterte: „Schaue Se Nein, er ſah nichts, der unbeſchigte; Muftnee und de klei⸗ „Wir wollen tan„Rnicht„ja? Sie haben mir neue Walzer wufprgchen Sheh ſe fergey 3h feue wic ſe brrell „Sie freuen ſich? Iſt das wahr, Komteß?“ Schubert nahm die kleine Kinderhand, die ſich ihm dringlich ent⸗ gegenſtreckte. „Ja, die deutſchen Tänze ſind fertig, und Sie müſſen mir ſageng Frauen Sie ſich denn wirklich?“ Aber da lief das Mädchen ſchon davon, rufend und ſingendi „Der Schubert hat neue Walzer, und heute wird getanzt!“ Es gab Geſchrei und Gelächter, und dann verloren ſich die Stimmen im Schloß, und Schubert ſtand allein zwiſchen den Roſen ſtämmchen, einſam und ein wenig enttäuſcht. Er griff ſich an die Bruſttaſche, in der er die neuen Walzer trug, die beſten, die er niedergeſchrieben hatte. Sie gehörten 1 kleinen Karoline, und es waren viele Dinge darin, von denen 5 ſelbſt nichts wußte: die Anmut der kleinen Komteſſe, ihr Ueberme und ihre großen Kinderaugen; der Duft von Linden und hohe⸗ ſummenden Wieſen, Geraſchel ſeidener Reifröcke, Neaerei und ſüß Traurigkeit. Und die Sehnſucht dieſer warmen Abende, in dene er ganz einſam war, ein wenig verliebt und ſo weit fort von Wiess Neben dem großen Herd flatkerte in einem kleineren ein offene Feuer, über dem der Spieß ſich drehte. Juleſa, die Magd, ſtan⸗ dorten mit langen, ſchwarzen Zöpfen und im kurzen, weiten Fallee rock über den der Schein des Feuers luſtig tanzte; das breitknochign, 5 ſentimentale Geſicht hielt ſie im Nacken zurückgebeugt, die Auge ſchlaſſen, und ſang. Schubert, der an der Küche vorbei zu ſein er⸗ en wollte, blieb an der Tür ſtehen und horchte. Sonder die waren dieſe ungariſchen Lieder— ſonderbar und traurig wie ſcſa Ebene und wieder aufflackernd wie das Herdfeuer, an dem Jule den Spieß drehte. die „Sing noch einmal!“ bat er: dann, als er ſich die Meton gemerkt hatte, ging er nickend und mit einem vergnügten Läche 5 indes er ſeine Brille putte, die im Küchendunſt trüb geworden wag Hinter ihm her kam durch den dunklen Gang das Getrappel nell Stöckelſchuhen, und Lieſel, das Stubenmädchen, rief:„Schnell, ſchn die Herrſchaften gehen ſchon in den Salon!“ Schubert fing die Zierliche, Schlanke ein, und gab ihr gaſel Kuß auf jede Wange und einen Naſenſtüber auf die kleine N dann ließ er ſie laufen und eilte ſelbſt in einem ſachten und haglichen Tempo davon. 1a⸗ Im blauen Salon wurden eben die Kerzen angeſteckt, am 15 vier lagen die Noten hergerichtet, und Baron Schönſtein lehnte den uud bigtecte in Maniſteipten. Er batte ein gant hunges Geſtdd e aa.—=en 323334 fF A eN And r 33 — er ae e den 2. Nesenber 1521 Leue Mannhelmet Jeikung(Mitgag⸗ und fdend.tusgade —— Aner 9 dichterr. Zeit des Chaos und des Zuſammenbruchs. Auch als Ton⸗ dure 26he er ihn zwiſchen Barock und Romantik ein. Der„Gol⸗ fens, 20 gilt Koſch als die ſchönſte Frucht Hoffmannſchen Schaf⸗ daar Zeit er bei aller Kritik doch hohe Anerkennung zollt. Ein Worte die noſſen, die heute zu Unrecht vergeſſen ſind, widmet er Karl Wil ihnen eine ehrenvolle Wiedergeburt vorbereiten könnten: hahn l em Salice⸗Conteſſa, deſſen Märchen„Haus⸗ Das G baradiesvogel oder die Gebirgsreiſe“ und(für Kinder) Weizffi mahl! Kunſtwerke von feinem Reiz ſind, und Karl icheln Dieſer 5 etwa ein Vorläufer von Heinrich Seidel euthalten em Raabe. Die„Spittelfreuden des Jeremias Käßlein“ bolution eine köſtliche, ein wenig biedermeierliche Satire auf Re⸗ ahmern 9 Republik. Dieſe drei mit einigen unbedeutenden Nach⸗ fan en eine geſonderte Gruppe unter den Romantikern zu Eichendorfz 19. Jahrhunderts, ſcharf getrennt von jener, für die res wird f Jouqué, Arnim, Görres, Brentano typiſch ſind. Gör⸗ erwarten 15 nächſte Lieferung behandeln, die man mit Spannung rf. Denn Koſch iſt ein eigener und feiner Kopf. bos. mer Ibetbeg Aheinreiſe mit Lavater und Baſedow im Som⸗ — Dokumente, Porträts Landſchaften, Kunſtwerke, Her⸗ Züri en von Adolf Baſch. Mit 19 Vollbildern. Verlag Seldwyla, 25 Dieſes wunderſchön ausgeſtattete Buch iſt eines der an⸗ mö Bücher über den jungen Goethe und verbindet auf eine, Forſch chte ſagen, faſt anmutige Weiſe die Ergebniſſe gelehrter tellug, die Erkenntniſſe reichen Wiſſens zu einer unterhaltenden ſellen Sie Dieſe wird indem Tagebuchblätter, Brief⸗ Notz tammbuchzitate, Verſe und alle erdenklichen Arten von dergerei und Nachrichten in urſächlichem Zuſammenhang aneinan⸗ Prophen werden. So entſteht, da vorwiegend Propete Baſedow, dringli Lavater und Weltkind Goethe ſprechen, ein Bild von ein⸗ merßluchſter Farbigkeit des unverfälſchten Jeitkolorits. In An⸗ lichteit en und in der Einleitung iſt der wiſſenſchaftlichen Gründ- Hoetheſenuge getan, ſo daß neben dem Goethefreund auch der dem erorlcher ſeine Freude an dem eigenartigen Buch haben wird, nzen noch manches Neue entnehmen kann. Die Illuſtrationen er⸗ aufs glücklichſte das Bild rheiniſchen Lebens vergangener blaſſend⸗ Goethe die mannigfaltigſten Anregungen eines nie ver⸗ nicht über Erlebniſſes verdankt. Das Buch iſt eines der wenigen deſſe mi rflüſſigen Bücher zu Goethe. Man ſoll es auf eine Rhein⸗ nurſchten ehmen um ſich an der Vergangenheit für die Vanen auf⸗ 4 8. 0 dongen auns Johſt, Lieder der Sehnſucht. Verlag Albert ihrem; München.— Wenn dichter ſein bedeutet, die Dinge aus ſo f0 Herzen heraus neu zu nennen— einer der Größten hat es und amultert—, ſo iſt Hanns Johſt ein echter Dichter. Langſam feinen nießeriſch ſchlürft man an dieſem köſtlichen Kelch Lyrik ſpürt Geiſte Duft in der Seele und ſeinen Vollgehalt an Gedanken im dugen. Neu, kief und geheimnisvoll itt die Welt, durch dieſe Dichter⸗ Hanns eſehenl Alle Dinge und alle Stimmungen der Natur werden Johſt Gleichniſſe für ſeine Seele. Wie weiß er ſich einem mauef brüderlich zu einen, Kraft von ihm zu empfangen! Oder das Daz Ade ſchöne:„Der Sternenbaum ſteht ganz in Blüte“ Feethhe muſik, we viele ſeiner Gedichte Muſit ſind. oft geraden von Juni keiſchem Klange, wie der„Choral“ oder von volksliedhafter Teil 9 500 wie„Am ſterngeſtickten Wiegenband.. Der zweite Fott dez Suches enthäl Gedichte des hymmiſchen und etſtalchen zu 1 rängens. Da iſt oft eine geradezu Angelus Sileſius⸗hafte ung Jelſ des Suchens und Erfaſſenwollens, und lange noch geht Schö ein Ruf nachzitternd durch die Seele:„Du mußt mich ſuchen, pfer, weil du mich geboren!“ dorwmeinrich Jerkaulen: Rund um die Frau. Verſag Franz bilde weher, Hildesheim.— Ein ſchmaler Band kleiner Stimmungs⸗ ſteht be ſe von Sentimentalität überhauchte Feuilletons. Es be⸗ ſie w. in Anlaß, ſolche Dinge in Buchform herauszugeben, wenn etnunterm Strich ihre Schuldigkeit getan haben. Es hat niemand von. Am wenigſten ihr Verfaſſer, auf den man durch an⸗ röffentlichungen ſchon aufmerkſam geworden iſt. hs. 0 nunge Hans Reyhing: Rund um Tübingen. Mit 26 Federzeich⸗ gen zen von Otto Übbelohde. Verlag Alexander Fiſcher. Tübin⸗ deren 5 In der reizvollen Sammlung„Schwäbiſche Bilderhefte“, liebeng ean⸗Pauliade„Walt in Tübingen“ den poetiſchen Reiz dieſer 115 fängen Neckarſtadt in wunderlichen und wunderſamen Klän⸗ mgs 10 ſchließt ſich, nicht ſo dichteriſch beſchwingt wie Martin Um 0 melodiereiches Werkchen, Reyhings Darſtellung der Tübinger Neeb dung. In den Zeichnungen Übbelohdes, die bis auf zwei ſcaft rei vortrefflich ſind, lebt der einzigartige Rhythmus der Land⸗ läuft in dem Winkel von Neckartal, Albhang und Schwarzwaldaus⸗ Otto Feuchts„Bäume in der Landſchaft“ wendet ſich Baßfalls an den Naturfreund, der von dem Reiz dieſer prächtigen Bilder n; 808 5 iſt meſſterhe 1. los kommt. Die Ausſtattung der ſchmalen bef 0 wiff⸗, Almanach 1925. S. Fiſcher, Verlag, Verlin. Mit einer ge⸗ wiede ehmut ſieht man in dieſen, wie ſeine vielen Vorgänger litho r prächtig ausgeſtatteten Almanach, deſſen Umſchlag eine Photo⸗ 20 Hraphie nach Daumier ziert. Wehmut, weil uns vor 15 bis Krauche en der Verlag S. Fiſcher unendlich viel bedeutete. Man Dehm nur an ſeine Autoren denken: Hauptmann, Ibſen, Shaw, ler, el. Thomas Mann, Fontane, E. Strauß, Waſſermann, Schnitz⸗ Vachfefmannsthal, Heſſe— Begleiter unſerer Jugend und unſeres künftſame. Heute ſind die Jungen nicht mehr bei ihm, die Ju⸗ deutunen. So wird der Verlag ſchon ein wenig hiſtoriſch; ſeine Be⸗ das B8 liegt vor dem Kriege. Wie überragend dieſe aber iſt, läst abnötierzeichnis der lieferbaren Werke erſehen, das höchſten Reſpekt weiſen t. Und die reichen Proben aus den verlegten Werken be⸗ lang ih daß die geiſtige und künſtleriſche Elite ſich hier jahrzehnte⸗ hr Stelldichein geben durfte. Einen beſonderen Reiz machen ildniſſe von Autoren aus. Köpfe, meine Lieben, Köpfe hs. *Dr. Auguſt Meſſer und Max. S. J. Pribilla: Katholiſches und modernes Denken. Ein Gedankenaustauſch über Gotterkennt⸗ nis und Sittlichkeit. Verlag Strecker u. Schröder, Stuttgart. Wir Deutſche brauchen heute vor allem innere Gemeinſchaft, wollen wir als einheitliches Volk weiterbeſtehen. Echte Gemeinſchaft aber wird nicht dadurch erreicht, daß man die Verſchiedenheit der Ueber⸗ zeugungen künſtlich abſchwächt oder totſchweigt und der Erörterung aller Streitfragen ängſtlich aus dem Wege geht. Das Durchfechten eines Meinungsſtreites in ſachlicher Strenge kann eher echte Liebes⸗ geſinnung bekunden, als das höfliche Ausweichen vor einer Aus⸗ einanderſetzung. Und wenn auch die Ausſprache nicht zu völliger Einigung führt, ſo wird ſie doch auf beiden Seiten die Ueberzeu⸗ gung wecken, daß trotz der Verſchiedenheiten der Anſichten ein Ver⸗ bindendes beſteht: die gemeinſame Schätzung des Wertes der Wahr⸗ heit. In dieſem Geiſte diskutieren in der vorliegenden Schrift Meſſer, der Univerſitätsprofeſſor und Pribilla, der Jeſuitenpater über Gotteserkenntnis und Sittlichkeit, Autonomie und Autoritär, Ethik und Metaphyſik. Kant und Thomas von Aquin, kritiſche Philoſophie und Scholaſtik ſtehen ſich gegenüber. Schritt um Schritt werden die zwei Weltanſchauungen einander nähergebracht, ſodap nicht nur die durchweg klare und gemeinverſtändliche Auseinander⸗ ſetzung über die letzten ſittlich⸗religiöſen Fragen intereſſiert, ſon⸗ dern der Leſer geradezu gefeſſelt wird durch die vornehme Art, mit der zwei Gegner ihre Klingen kreuzen. Himmel und Hölle. Beſchrieben nach Gehörtem und Ge⸗ ſehenem von Emanuel Swedenborg, nach der Ueberſetzung von Dr. Tafel, mit einem Vorwort von F. A Hrecht verſehen, iſt ſoeben im Verlag R. Halbeck, Berlin, erſchienen. Mit der Heraus⸗ gabe dieſes Werkes hat ſich der Verlag Halbeck ohne Zweifel ein Verdienſt erworben, das ihm kein Nörgler wird abſprechen können. Verdient ſchon der gute Wille hervorgehoben zu werden, die Werke des berühmten ſchwediſchen Zeitgenoſſen Kants der breiten, deut⸗ ſchen Oeffentlichkeit bekannt zu machen, ſo iſt die Herausgabe und Ueberſetzung des vorliegenden Buches eine kleine Kulturtat. In unſerer, auf materielle Erfolge eingeſtellten Zeit eine Gabe, die in jedes Haus gehört, in dem ſich der Sinn für höhere Werte er⸗ halten hat. 5 * Mereſchkowskij: Tut⸗ench⸗Amon auf Kreta. Die Geburt der Götter J. Ueberſetzt von A. Eliasberg und H. Ruoff. Allgemeine Verlagsanſtalt München.⸗G.— Uralter Kult beherrſcht Kreta, die heilige Inſel voll hoher Kultur. Der weiße Stier, das höchſte Weſen, anbetungswürdig und angebetet, heiſcht Opfer, die ihm ſein Kult, erfüllt von Schönheit und üppiger Phantaſie, darbringt. Tamuz, ein Chaldäer, auf die Inſel gekommen, um Geld zu er⸗ werben, verfällt der jugendlichen Prieſterin Dio in Liebe; ſie will und darf ihn nicht erhören, da ſie nur dem Dienſte des Gottes leben ſoll. In innigſter Gemeinſchaft iſt ſie mit ihrer Mittänzerin im Tempel, die ihre Schweſter iſt, Tamuz kann ſein Verlangen nichn bezähmen, ſinnloſe Begierde treibt ihn zu toller Tat. Der weiße Stier, trunken gemacht, tötet die tanzende Schweſter. Dio wird krank, bis ſie den Stier tötet. Als Opfer muß ſie jetzt ſelbſt fallen. Schon liegt ſie gebunden au dem Holzſtoß, da opfert ſich Tamugz für ſie, die befreit und erlöſt über das weite Meer nach Aegypten fährt, geleitet von Tut⸗ench⸗Amon, der, als Geſandter in Kreta weilend, die Tanz⸗Tragödie miterlebte. Sehr klug, ſehr ſkeptiſch, ſehr feinnervig ſieht Tut ſeine Zeit, ſehr wißbegierig und immer ſehr vorſichtig. Aegyptens in Jahrtauſende alter Tradition erſtarrte Kunſt vergleicht er mit dem neuen Willen auf Kreta, der überall vorwärts dringt. Tut wird in Aegypten das Viele, das er erlebt und geſehen hat, weiter bauen. Und wie dieſer Band des Lebens auf Kreta erfüllt iſt von farbenprächtigen, dramatiſchen Schilderungen, von zartem Liebeserleben, ſo wird der folgende zweite Teil die alte Wunderwelt Aegyptens wieder erſtehen laſſen. Max Darnbacher: Spiel und Ziel, Gedichte. Georg Ebinger Verlag, Stuttgart.— Max Darnbacher iſt ein kluger Kopf; das hat er in dem Eſſayband„Vom Weſen der Dichterphantaſie“ be⸗ wieſen, auf den an dieſer Stelle nachdrücklich gufmerkſam gemacht wurde. In dieſen Gedichten iſt er nicht ſo glücklich; ſie gerade laſſen das Dichteriſche, dem Darnbacher bei anderen mit ſo viel Finderglück nachſpürt, vermiſſen. Am beſten und am beſten ge⸗ formt ſind die kleinen Dinge mit ſatiriſchem Einſchlag und der Pointe einer zugeſpitzten Fabel oder Parabel. Friedrich der Große, unſer Held und Führer; von Oskar Fritſch. J F. Lehmanns Verlag, München— Es iſt eine dank⸗ bare Aufgabe, die ſich Oskar Fritſch geſtellt, eine Aufgabe, die er glänzend zu löſen verſtanden hat Er weiß nicht nur die an ſich ja ſo ziemlich bekannte Lebensgeſchichte König Friedrichs durch neue und und merkwürdige Züge zu beleben; er weiß vor allem des Königs Weſen, ſeinen Glauben, ſeine Weltanſchauung, ſeine An⸗ ſichten über Staat und Königtum lebendig zu machen und mit un⸗ ſeren heutigen Sorgen und Nöten zu verknüpfen. Der Verfaſſer iſt Bayer. Umſo überzeugender wirkt es, daß er nachdrücklich auf Friedrichs Rolle als Vorbereiter des künftigen Deutſchland hinweiſt und daß er fein und treffend die zurückweiſt, die in dieſem deut⸗ ſchen Fürſten„nur“ einen Preußen oder gar einen halben Franzoſen ſehen wollen. Die Ausſtattung desBuches iſt ausgezeichnet. Meben einer Anzahl der immer wieder neu wirkenden Bilder von Adolf Menzel, ſtehen 31 Tiefdrucktafeln, die Bildniſſe und Landſchoften darſtellen. Unſerer Jugend wird das Pflichtgefühl, die Opferbereit⸗ ſchaft, die Staatsgeſinnung und die abwägende Gerechtigkeit des Königs ein Vorbild bei ihrem vaterländiſchen Handeln ſein müſſen. * Lebenskultur. Vier Aufſätze von Julius Toldi. Im Ver⸗ lag der Buchhandlung Richard Lanyi. Wien. In einer feinkultti⸗ vierten Sprache plaudert der Verfaſſer vom Leben, über das Leben. Nicht ſo, wie es der Alltagsmenſch ſich träumt, ſondern ſo, wie es ſich dem Sehenden in ſeinen vielen Schattierungen gibt. Nicht be⸗ lehren ſoll dieſe äſthetiſch vornehme Schrift, ſondern erbauen, manchmal richten, da wo Erkenntnis und Licht iſt. Eine Paralelle vielleicht zu Schopenhauers Stil in ihrem Wollen und Endzweck t. —— Jugendbücher „ paul Enderling: Die Glocen von Danzig. Mit 4 ganzſeitigen Bildern von Berthold Hellingrath. K. Thienemanns Verlag, Stuttgart.— Der beliebte Schriftſteller Paul Enderling hat auch ſeiner Heichatſtadt, dem deutſchen Danzig, ein Buch gewidmet. Es ſpielt im Jahre 1577, wo die freie Stadt in heldenhaftem Kampfe gegen die geſamte Kriegsmacht des Polenkönigs Stephan Bathory ſiegreich blieb, ihre deutſche hrend. Von dieſem denkwürdigen geſchichtlichen Hintergrund hebt ſich die Geſchichte des jungen Jörg Gieſe ab, der, von abenteuerlicher Fahrt im neuentdeckten Weſten voll Heimweh nach der Vaterſtadt zurück⸗ kehrend, 5 durch tapfere Taten wieder das Herz des Vaters ge⸗ winnt. In einer Fülle von Nebengeſtalten, voran des getreuen Freundes Barthel Knoff, lebt jene ſtarke Zeit neu auf. Die Span⸗ nung der Handlung, die Fülle der Abenteuer, die echte Zeichnung der geſchichtlichen Ereigniſſe und das ſchlichte Bekenntnis zum Deutſchtum machen das ſchön ausgeſtattete Buch zu einem rech ten Geſchenk für unſere deutſche Jugend. Der bekannte Danziger Künſt⸗ ler Hellingrath war wie kein anderer dazu berufen, dieſes Buch ſeiner Heimat mit einfachen aber in ihrer Fchlichtheit wirkenden Bildern auszuſtatten. „Sophie Wilmanns: Von Surr und Schnurr und an⸗ deremkleinen Volk. Mit vielen Tondruckbildern von Valerie May⸗Hülsmann. K. Thienemanns Verlag, Stuttgart.— Thiene⸗ manns Verlag denkt an ſeinem 75jährigen Juhiläum auch an unſere Kleinſten. Was hören oder leſen Kinder von—9 Jahren am liebſten? Außer den alten deutſchen Märchen, Geſchichten von Kin⸗ dern und Tieren. Das weiß jede Mutter, die ihren Kleinen ſelbſt zu erzählen verſteht. Das weiß auch die bekannte Jugendſchriftſtellerin Sophie Wilmanns, deren„Familie Fröhlich“ Freude in manches Kinderherz getragen hat. Darum erzählt ſie den Kindern von den Fliegen Herrn Surr und Frau Schnürr, von Katzen und Kindern, von dem kleinen Ausreißer, der nach Amerika will und auf dem Wagen des Milchhändlers ſeine Reiſe beſchließt, von dem böſen Jochen, er ein braver Junge wurde, weil ſeine Spielſachen einen richtigen Streik machten. Wer ihren Worten zuhört, der fühlt den Klang echter Mütterlichkeit, die dem Kinde ernſt ins Auge ſchaut und es doch in fröhliche Liebe üllt. Das Kind wird an dem Buch den Ton ſpüren, der von Herzen kommt und deshalb zum Herzen dringt. Die Kindermalerin Valerie May⸗Hülsmann hat dieſes Buch mit reizenden Tondruck⸗Federzeichnungen für die ABC⸗Schützen au geſtattet. « Deutſches Mädchenbuch. Ein Jahrbuch der Unterhaltung, Be. lehrung und Beſchäftigung. Für unſere Mädchen von 12—17 Jahren. Band 27. K. Thienemans Verlag, Stuttgart.— Mit Freude be⸗ grüßen wir es, daß dieſes Jahr der Thienemannſche Verlag wieder ſeine altbekannten und beliebten Jahrbücher herausgebracht hat. Sis ſind im Gegenſatz zu dem allzubunten Durcheinander mancher an⸗ derer Jahrbücher nach einheitlichen Ideen zuſammengeſtellt. Sie bringen der gebildeten Jugend in einer beſchränkten Anzahl auser⸗ wählter Auffätze die Kulturbücher der Gegenwart und Vergangen⸗ heit näher. Das Deutſche Mädchenbuch iſt in der Ausſtattung her⸗ vorragend ausgefallen. Es enthält eine große Zahl Originalbeiträge von erſten Künſtlern Schriftſtellern und Männern der Wiſſenſchaft. Erwähnen müſſen wir noch, daß ſie dieſes Jahr zum erſtenmal mit prächtigen vielfarbigen Offfetbildern geſchmückt ſind. Jedes aufge⸗ weckte Mädchen wird an dieſem Buch ſeine helle Freude haben. „„Heut war es, wo der heil'ge Chriſt, ein Kind wie du ge⸗ worden iſt“ Die Erzählung von der Weihnachtskrippe von Vilma Mönckeberg⸗Kollmar, mit Bildern von Elſe Wenz⸗Vietor. Nürn⸗ berger Bilderbücher⸗Verlag, Gerhard Stalling, Oldenburg i. O. Die Namen der beiden Künſtlerinnen, die ſich zu dieſem Buch zü⸗ ſammengefunden haben, ſtehen an der Spitze der Bewegung, die das Bilderbuch aus der ſtiefmütterlichen Behandluna fabrikmäßiger Her⸗ ſtellung emporgehoben haben zum guten Buch. Vilma Mönckeberg⸗ Kollmar, die bekannte Märchenerzählerin hat alle Quellen der Krip⸗ die Evangelien. die Legendtg Aurea, die mittelalterlichen Krippenſpiele und die literariſche Be⸗ Unter Benutzung dieſes Ma. pengeſchichte ſorgfältig durchforſcht, handlung des Stoffes in der Neuzeit. 1 ieſes Ma tertals iſt eine nleue Proſaform der Krippengeſchichte entſtanden, die geſchmückt mit den unendlich feinen Aqnarellzeichnungen Elfs Wenz⸗Vietors eine bildliche und literariſche Darſtellung der Kripyen⸗ Geſchichte ergeben, die in ihrer Lieblichkett und Süße an altdeutſch! unh niederländiſche Marienbilder erinnert. Das Buch iſt auf köſt⸗ lichem blütenweißen Papier 7farbigem Offſetdruck unter Berwen⸗ dung einer alten Schwabacher Schrift gedruckt. Sicherlich iſt es eins der ſchönſten Kindergaben für den kommenden Weihnachtstiſch. * Die Wanderfahrt der drei Wichtelmännchen. Zwei farbt Wandfrieſe von Mathilde Ritter. 1. Abſchied— Kurze Raſt, 2. Ho zett— Tanz. Verlag B. G. Teubner, Leipzig, Berlin.— Dieſe bei⸗ den farbigen Wandfrieſe ſind eine entzückende Ueberraſchung. Es liegt in ihnen unendlich viel Zauber, Frohſinn und Farbenfreudig⸗ keit. Auf jedem der beiden Frieſe ſind zwei Bilder zuſammengeſtellt, auf dem erſten der wanderfrohe Abſchied vor der Fahrt und die Freuden einer wohlverdienten Raſt, auf dem zweiten eine feierliche Hochzeit im Walde und ein Tanz mit den leuchtenden Blumen des Kornfeldes. Die Bilder ſind gleich reizvoll in Zeichnung und Farbe — aus einer Fläche von ſchönſtem tiefen Blau leuchten ſie hervor. Die Bilder ſind dem Empfinden des Kindes, das Buntheit und Luſtigkeit liebt, nemäß und eine herzhafte Koſt, fern von allem Rührend⸗Weiblichen, das den Geſchmack verdirbt. 6 *„Der Heuſchreck und die Blumen“. Erzählung von Ernſt Dingler, mit Zeichnungen von Elſe Wenz⸗Vietor. Nürnberger Bil⸗ derbücher⸗Verlag, Gerhard Stalling, Oldenburg i. O. Dies fein durchdachte Bilderbuch bringt das Leben der Blumen und Inſekten im Wandel der Jahreszeiten den Kindern näher. Ernſt Dingler gibt wundervoll abgeſtimmte Schilderungen der Kleinwelt der Natur, die in ihrer Art den Natur⸗Schilderungen von Löns aleichkommen. Die Zeichnungen, die Elſe Wenz⸗Vietor zu dieſem Buch gemacht hat. ſind kleine Kabinettſtücke allererſten Ranges und können ruhig auf 1 eine Linie geſtellt werden mit den bekannten unerreichten Natur⸗ un ſwenten liebes Lächeln, mit dem er Schubert beide Hände entgegen⸗ tomtz omteſſe Marie ſagte, daß wir neue Walzer von Ihnen be⸗ nehmem wir alle freuen uns ſo ſehr!“ ſagte er mit ſeiner ange⸗ und Gelz herzlichen Stimme. Von der Terraſſe herein kam Reden hellere lächter, indes mehr und mehr Kerzen aufflammten und immer dunkelf Licht ergoſſen; Schönſtein trat zur Terraſſe, die in bläuliche⸗ heit lag, als Komteſſe Karoline hereinkam. hre Herr Muſikmeiſter,“ ſagte ſie mit einem tiefen Knix,„darf aüffordersbehe Schülerin Sie zu einem vierhändigen Klavirvoctrag ihn Sie parodierte einen Kratzfuß und bot Schubert den Arm, um dorguan Klavier zu führen. Aber er lief ihr mit geröteten Wangen Pult' Gelt, die Mozartſonaten ſpielen wirl“ rief er erfreut, klappte keſerend Deckel 457 und trug einen Polſter herbei.„Weil das Kom⸗ zmpört aoch ſo klein iſt!“ ſagte er, und Karoline ſchaute zuerſt ihn an und dann, mit einem ſchiefen Blick in den Spiegel, auf N chſene Friſur, die gar ſo ſchon war au ch wurde es ſtill auf der Terraſſe, noch klang ein Lachen Fonated verſtummte; einige drückten ſich raſch ins Zimmer, und die 1 ine begann. Schubert machte hinter ſeinen Brillengläſern ganz Takt dergnügte Augen, indes die Kleine achtſam und zierlich im Aber di dem Kopf nickte, ihre kleinen runden Kinderhände liefen Fingerte Taſten wie ſpielende weiße Kätzchen, und Schuberks breite leichtes hielten im Baß ſtramme Jucht und gaben der Sonate ein ſü 55 Wiegen, ein fröhliches Beſchwingtſein und dann wieder ein ſangen ehnen, ein Zögern, wie eine ſelige Erwartung. Die Töne ſonnige ſangen— ſchwamm nicht ein blumenbegränzter Kahn zwiſchen 505 glenn dahin? le lavier ſtand nahe dem Fenſter, und man uſe dee gedlu die Borhunge. und ſtrich kühl über Hände und Geſicht und fümmer hatte ſich während des Spiels mit Menſchen gefüllt, dardiine, da die Sonate zu Ende war, gab es Applaus genug füt biſttede die ſchaute fragend dem Lehrer ins Geſicht, und als er inter in nickte, ſprang ſie luſtig davon. Schubert, deſſen Augen m gleden Brillengläſern ganz dunkel geworden waren, während er wurzeette drüctte ſich in die Fenſterniſche, froh, daß er nicht beachte de B Draußen ſtrebten Stämme und grünes Aſtwerk empor, und Sch aume warfen ihre Wipfel weit über das Dach des niederen Led ſee ; der Brunnen neben der Terraſſe ſang ein verſchlafenes die Stille. Schubert trat hinaus und horchte; da war wieder jene Melodie, die er heute am Herdfeuer gehört hatte, ſon⸗ derbar, traurig und wild Drinnen rief man nach ihm; Baron Schönſtein wollte ſingen. Er lehnte ſchon am Klavier, empfing Schubert, der ungeſchickt auf ihn zuſteuerte, mit einem Blick, der voll herzlicher Freundſchaft war, und ſagte halblaut:„Die Geſänge des Harfners!“ Schubert, der ſich in Geſellſchaft nur ſicher und wohl fühlte, wenn er beim Klavier verankert war, hörte beglückt, wie die wunder⸗ volle Stimme Karl Schönſteins ſeine Lieder emporhob, ſie durch⸗ leuchtete mit einem leidenſchaftlichen Gefühl, ſie trug und hinaus⸗ ſchwingen ließ, weit über den nächtlichen Park. Aber nun war es genug, und die kleinen Gräfinnen und die jungen Leute mit den feinen Fräcken wollten tanzen, unbedingt tan⸗ zen; und ſchon hatte ein Diener Tiſche und Seſſel an die Wände gerückt, und der blanke Fußboden glänzte wie eine Einladung. Grä⸗ fin Eſterhazy blieb einen Augenblick bei Schubert ſtehen. „Schade, daß es ſchon vorbei iſt— ich hätte noch lange zu⸗ hören mögen—“ ſagte ſie mit einem ungewiſſen, verhaltenen Klang in der Stimme; Schubert drehte ſich raſch herum und ſpähte in ihre Augen; die aber lagen kühl und ſtolz unter den emporge⸗ hobenen Brauen; und das Lächeln, das einen Augenblick wie durch Tränen geſchimmert hatte, war wieder zur Maske gräflicher Herab⸗ laſſung geworden. Als er ſeine neuen„Deutſchen“ aus der Taſche holte, ſah er ſich verſtohlen nach Karoline um, die ungeduldig herumtrippelte un keine Augen hatte für den kleinen Muſikmeiſter mit den weiten, fal⸗ tigen Hoſen, und keine Ohren für das, was er muſtzierte Trotzdem lachte er, als er nun anfing zu ſpielen. Sein Herz hielt die kleine Geſtalt ganz feſt umſchlungen, drehte und wiegte ſich um Takte, über⸗ ſchüttete ſie mit Melodien wie mit Blumen; es klagte und züente ein bißſten— nun ging der Walzer unvermittelt und überraſchend in Moll— und ſchon war alles wieder gut und vergeſſen in einem ſeligen Einklang. Oh, wie ſeine runden, kurzen Hände über die Taſten liefen und luſtig waren und ſich freuten, wie ſie eilten, wenn die kleine Karoline vorbeiwicbelte, wie ſie dem Klavier ſchmei⸗ chelten, und wie ſie noch immer ſpielten, als ſchon die Tänzer er⸗ müdet waren und aufhörten zu tanzen und begannen, gute Nacht zu wünſchen. Die erwachſenen Friſuren der kleinen Komteſſen waren locker geworden, und wirre Ringel hingen um die kleinen Köpfchen. Draußen wurden ſchon die Pferde für die fortreitenden Gäſte vorgeführt, als die kleine Karoline den Muſtkmeiſter gus ſeinem Spiel aufſtörte, um artia„gute Nacht“ zu ſagen. „ſchnell, auf Ihr Zimmer! „Und luſtig und ſchön war's heute abend!“ fügte ſie dazu. Dann kam der Diener und verlöſchte langſam die Kerzen, indes Schubert eine Blume vom Boden aufhob und nachdenklich mit der linken Hand ein Thema anſchlug: das traurige Lied, das Julcſa am Herd geſungen hatte „Nun Schubert?“ fragte Schönſtein halblaut von der Tür her, — heute nicht ſchlafen gehen? Können Sie nicht genug riegen „Genug? Nein,“— ſagte Schubert aus vollem Herzen. Und ſchon begannen ſeine Finger eine Beethovenſche Sonate. „Du lieber, närriſcher Muſikant—“ dachte Schönſtein; und laut ſagte er:„Gute Nacht“. Aber Schubert hörte ihn nicht: nun waren nur die deiden Kerzen am Klavier noch wach und zuckten hin und her in dem Lufthauch, der vom Fenſter kam; zögernd entſchlief das Adagio. In die Stille rannten viele verworrene Stimmen; Pferdegetrappel verlor ſich hügelabwärts, der Brunnen ſang, die Stimmen der kiei⸗ nen Gräfinnen flatterten irgendwo aus einem Fenſter; nun rauſchten die Bäume auf und der Wind brachte von weit, weit den verlorenen —2 05 einer Geige. Da war die Melodie wieder, die traurige, dis wilde In der Türe ſtand das Stubenmädchen Lieſel mit einer Kerze in der Hand. „Da ſitzt er noch immer beim Klavier, der Narr,“ ſagte ſie, Die gräflichen Gnaden geruhen Ruhs befohlen zu haben und wünſchen keine Muſik mehr im Hauſe.“ Auf den Zehen aue ſich Schubert durch den Gang: Lieſel gng mit hocherhobener Kerze voraus, preßt: ihr feiner, zierlicher Schatten li wiederholte die behutſame Gebärde. In ſie die Kerze auf den Tiſch und wartete. „„Hat der Herr Schubert noch einen Wunſch?“ „Wunſch?“ ſagte er:„acht Gott— einen Walzer hätt' ich gern getanzt— einen einzigen Walzer „So?“ ſagte Lieſel und hob die kleine Naſe empor;„und ſonſ! Schuberts Zimmer ſtellte nichts? Da ſind ſie ein glücklicher Menſchl“ „Wie man's nimmt, Lieſel“ Als er allein war, lief er ein paarmal aufgeregt in dem kleinen Zimmer hin und her, und dann, zwiſchen Lachen und Weinen, be⸗ nn er, über die Kerze gebückt, Noten nie derzuſchreiben, ein nur, eine bonderbare, traurige, wilde Melodie——4 Art und ihre Freiheit trutzig wahrend. den Finger an die Lippen ge⸗ an der Mauer mit und ——— Hermann⸗ Buchhandlung B J, 2 Breite Strasse Weinnachtsgeschenke Moderne und klassische Literatur Jugendschriften;-: Bilderbücher. Soeben erſchien: BANDNERLANU Ein Heimatbuch von Hans Adalbert Serger Mit Federzeichnungen von Wilhelm Müller und einer Kunſtbeilage nach einem Gemälde von Hans Thoma 4/7 S. gr. 8. In Leinen gebunden in Künſtlerband 5,50 Al. „Badnerland iſt ein echtes rechtes badiſches Familien⸗ buch. Es enthält das Beſte was heimiſche Dichter und Schriftſteller in gebundener und ungebundener Dichtung von der Heimat zu erzählen haben und eignet ſich ganz belonders als Sabe auf den Weihnachtstiſch. Verlag von Friedrich Brandſtetter Leipiig. in unserem Verlag ist in neuer Bearbeitung wieder erschienen: NMannheim in Sage und Geschichte Volkstümliche Erzählungen Gustav Wiederkehr —vVierte reich illustrierte Auflage Preis: NMk. 6 Zu haben in allen Buchhandlungen. Druckerei Dr. Haas G. m. b. H. Mannheim E 6, 2 Zwei neue Romane bedeutender Dichterinnen VICEKI BAUM Ulle der Zwerg Roman. In Ganzleinen gebunden M.— Der Roman feſſelt nicht nur durch die Buntheit des äußeren Geſchehens, ſondern mehr noch durch den ſee⸗ liſchen Grundton, die ergreifende Sprache des zu tiefſt Einſamen. National⸗Zeitung, Baſel. IRENE FORRES-MOSSE Gabriele Alweyden oder Geben und Nebmen Roman. In Ganzleinen M 4. Wir beſitzen in der Enkelin der Bettina von Arnim eine der feinſten Dichterperſönlichkeiten der Gegenwort. Henburgiſc 9 Durb alle Buchendlangen i beitehen eeeeeete Deutſche Verlags⸗Anſtalt Stuttgart Berlin prachtvolle Weihnachts⸗Geſchenkwerke ſind die wertvollen Neuerſcheinungen E. VON HANDEL-MAZZETTI Das Koſenwun der Ein deutſcher Roman 86, 420 Seiten In Ganzleinen Gm 3,80 In dem neuen Werke führt uns Handel⸗Majzeitt in die nach⸗ napoeoniſche Epoche Zeit und Milien ſind farbe ſatt, die Geſtalten brennend plaſtiſch. Wir ſehen das von teligiöſen und politiſchen Kämpfen aufgeregſe ſtegreiche Deutichlano von 1819 vor uns Die Tat des natlonaliſtiſch übethitzten Theologen Sand an dem antideutſchen Kotzebue bildet den Kern des neuen Wertes. 2. PETER DORELER Siegried im Allgan Eine alamanniſche Mär 86, 160 Seiten In Ganzleinen 3 Gm. 80 im Heimatboden wur zelnd findet Peter Dörfler in dem chatz ſchwähiſchvayriſcher Voltsſagen heuen Anreiz zu dich · teriſcher Geſtaltung Hell leuchiend ragt aus den vielen Lokalſagen die Heiligen⸗ und Reckengeſlalt des St. Mang * 1 95 HANS ROSELIEB Meiſter Michels wotſeldaftte Geſichter oman 85. 405 Seiten. In Ganzleinen Om 38,80 Bel Aufklärung eines VBerbtechens wird ein Kriminalkommiſſar von dem Geheimnis dunkler Kräfte erfaßt u. wunderbar geleitet Er erkennt, daß une Erfindung nichts iſt als das phantaſtiſche Werk des lieben deutſchen Michels Der Kreis glänzend geſchuderter Geſtalten zeigt die meiſterhafte Technik des Dichters. * FNEDF H. KRXAZE Dies war Mariebell Plaudereien um eine Frau 8 137 Seuen. In Ganzleinen, om.80 Der Name läutet ſilbern, und dieſe Silberton begleitet uns burch das Buch reifer Künſtlerſchaft Mariebell iſt ein wunder bar ſfeiner Menſch, der ſich ſatt ſchenkt, bis in den letzten Herbſt. XARI. LNVZEx zug der Geſtalten Eſſays 86, 284 Seiien In Ganzleinen m.60 Große Zeiten und große Männer leben auf Das tragiſche Wieder piel von Sieg und Umerliegen, oon Leben und Tod hinterlätzt einen ttefen Eindruck Wohliuend iſt die vornehme Kultiviertheit des Werkes. 27 GFEORO TERRAMARE Stimmen am wege Ein Juch um Franz von Aſſiſi 8e, 116 Seiten In Gan zlenen Gm..50 Eine munderbar franziskaniſche Stimmunz erfüllt das Werk, eine Sprache von vollendeter Schönhen ſpegelt die rührende Geſtalt und das Leden des großen Heiligen. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen ERLAG ROSE,L& PUSTEFT K G. MUNCHEN VERLAGSABTETLLUNU XMPTEN. II Badnerland. Als 17. Band von Brandſtetters per⸗ dienſtpoller Sammlung von Heimatbüchern deutſcher Landſchaften erſcheint ſoeben„Badnerland“, ein Heimatbuch von Hans Adalbert Berger, 422 Sei⸗ ten Oktap mit Federzeichnungen von Wilhelm Müller und einer Kunſtbeilage nach einem Gemälde von Hans Thoma. Wez Friedrich Brandſtetter Leipzig. Die Sammlung ſucht alles feſtzuhalten, was heimiſche Dich⸗ ter, lebende und verſtorbene, in charakteriſtiſchen Strichen und Linien von Erde und heimatlicher Art erzählen. Es miſchen ſich in dem Band„Badner⸗ land“, dar ſosben noch rechtzeitig für Weihnachten auf den Büchermarkt kommt, geſchichſliche, kulturgeſchichtliche, eographiſche, volkspſychologiſche und ſittengeſchichtliche Beiträge in gebundener und ungebundener Rede zu einem duftenden Blütenſtrauß und wohlabgerundeten Geſamtbildern, welchs in die drei Ahſchnitte: Am Neckar und am Rheine(Schwarzwaldrauſchen) und Wo der Bodenſee glänzt, zuſummengefaßt wurden. Es war eine ſchwierige Aufgabe für den Herausgeber, den jungen badiſchen Schriftſteller, aus dem reichen Schatze badi⸗ ſchen Schrifttums die landſchaftliche Schönheil und kul⸗ Produktionsformen zum modernen Großkapitalismus, HBücherbeſprechung. turelle Eigenart des Badnerlandes in ihren weſentlichen Teilen in einem knappen Bande feſtzuhalten. Nach unſerem Dafürhalten iſt der Wurf geglückt. So grund⸗ verſchieden auch die Eindruckswirkung des Schriſttums iſt, über den Odenwald mit ſeinem lieblichen Neckartal, den Schwarzwald mit ſeiner klöſterlichen Tanneneinſam⸗ keit und endlich über den Bodenſee mit ſeinem offenen Geſtade, ſo umſchließt ſie doch der Faden wahrer Hei⸗ matliebe. Die Liebe zur Heimat hat dieſes Buch ge⸗ ſchaffen. Von ihr geleitet, geht es ſeinen Weg ins Land, hinaus in deutſches Land, dem Heimatliebe und die da⸗ raus entſpringende Vaterlandsliebe heute notwendiger ſind als je. lUind allen, die das echte, rechte badiſche in die Hand nehmen, werde daraus das erz warm und die Heimat lieb. Paul Kampffmeyer:„Vom Zunftgeſellen zum freien Arbeiter“. Verlag W. Dietz, Nachf., Berlin.— Paul Kampffmeyer gibt in dieſem Bändchen reizvolle Wiſen ad Minaturen, geſtützt auf unge⸗ wöhnliches Wiſſen und ſicherſte Beherrſchung des Stof⸗ fes. Der dramatiſche Prozeß der Entwicklung alter der das Handwerk niederwalzt und aus dem alten Zunftgeſellen den modernen Proletarier entſtehen läßt, wird in der Form reizpoller Kleinſchilderung dargelegt. Keine trockene Daten⸗Aufzählung enthält das mit gut Bildermaterial ausgeſtattete geſchmackvolle uch, ſondern lebendigſte Veranſchaulichung pergangener Kulturepochen, deren Struktur jeder kennen muß, der unſere Zelt verſtehen will. P. G. 838. Selbſterlebtes aus der franzöſiſchen Ge⸗ kargenchaft. von Max Schröder, Stahlhelm⸗Verlag, agdeburg.— Mit ſchlichten Worten erzählt ein ein⸗ facher Mann aus der in dieſem Puch ſeine Er⸗ lebniſſe in der franzöſiſchen Gefangenſchaft. Was der Verfaſſer berichtet, iſt inhaltlich leider nichts Ungewöhn⸗ liches. Neu iſt die Art der Darſtellung; die knappe Sach⸗ lichkeit, die und— nicht zuletzt — der goldene Humor, mit dem der Erzähler das ſchwere Erieben jener Zeit wiedergibt. Beredter als dickbändige Denkſchriften kündet er von der Rachſucht der „grande Nation“ und von dem Heldentum unſerer un⸗ glücklichſten und tapferſten Soldaten. —— ernezsgsrrrasagrsr2 ̃ͤ— n 7 eue den. Nevenber 165t nene Maundeimer Jeitung Mittag⸗ vund Nbend · NusE,,⏑iu 1 Wand n. U ern u nd Reiſen Eindrücke aus pfalzſtädten Von Gg. Wülhelm Rapp(Frankenthal) III. Kalſerslaukern im Gaalerklautern bieß urſprünalich einfach Lautern und bekam erſt Mordbr e einer langen und aar nicht unintereſſanten Geſchichte in der Hoftlel nerei. Krieg und Totſchlag eine aroße Rolle ſpielten. den dyfer a⸗ Dieſen Ereianiſſen iſt auch das einſtige Wahrzeichen zum Es f tefallen das Wahrzeichen der Kaiſerſtadt, die Burg Barbaroſſas. innert eigentlich kaum noch was vorhanden. was ſichtbar an ihn er⸗ dem ſantem hieß die Stadt nach dem kleinen Flüßchen Lauter. an ein 115 liegt und das zwar keinen geographiſchen Ruf hat. aber dafür udene Tal mit Landſchaftsbildern von abgelegener. ſtiller gelagerri, Es entſpring nahe der Stadt die ia überhaupt ſehr boch iennzei iſt— an der Waſſerſcheide zwiſchen Rhein und Saar, ge⸗ wigshactnet durch den langen Heiligenberatunnel der Strecke Lud⸗ abeien.—Scarbrücken— und bringt im Lautertal reizende Natur⸗ r Pfaten. ſo vor allem das niedliche Wolfſtein, das den Kurgäſten falz nicht unbekannt iſt. baen etadt ziebe ſic amiſchen dwel dreuer Köpenfugen bin. anf ſictet üdlichem. dem Humbera. ein maſſiver. hoher. ſteinerner Aus⸗ Falte urm weithin in die Lande ſchaut. Man ſieht von da tief in das ünſtinaewand des Pfälzer Waldes im Süden und: bis an die blau⸗ en 00 Höhenränder des Donnersberamaſſivs im Norden. Wie ieblich bunter Teppich lieat zu den Füßen die Stadt mit ihrem ihr an wen Rahmen. Kaum eine Stadt der deutſchen Gaue, kommt in 10 dieſem Waldreichtum aleich. Wo man die Stadt auch verläßt. lenm nigen Minuten umfänat der duftige, würzige. ozonreiche, mei⸗ dicht eit ſich hinſtreckende Wald den Wanderer. Dieſer Wald iſt ſo lange man ſchon weit laufen muß, um in eine Ortſchaft zu ge⸗ 8 Faſt 10 Kilometer im Umkreis liegen keine arößeren Sied⸗ 0 im Bann der Stadt. Ein Ideal des Wanderers, der die reine 5 ur genjeßen will, aber kein Jdeal während der Zwanaswirtſchaft. mufte um hamſtern zu können, weniaſtens 15 Kilometer weit anbee, ür die Stadt ſelbit iit der Waldreichtum auch non in ſchderer Beziehung eine Freude. Er iſt zu einem aroßen Teil ſtädti⸗ 5 Beſitz. Aus dieſen Wäldern zieht die Stadt bedeutſame Einnah⸗ dern Aber auch agewaltige Rotſandſteinbrüche liegen in dieſen Wäl⸗ u verſteckt und in dieſem roten Sandſtein ſind denn auch die mei⸗ lten Baulichkeiten ausgeführt. ſallt Was dem Fremden. dem Reiſenden. am meiſten und eheſten auf⸗ fin zſt daß die Stadt, die mit ihren rund ös 000 Einwobnern nur 0 Mittelſtadt iſt. drei Bahnhöfe beſitzt. Das erklärt ſich aus der Straß, Auseinanderlagerung der Stadt. zwiſchen deren ausgebauten aunen weite unbebaute Flächen. ſogenannte Löcher. wie der Städte⸗ weiſe ſaat. liegen. Das war teilweiſe ein ſtädtebaulicher Fehler. teil⸗ det e auch lag es in der natürlichen Entwicklung der Stadt bearün⸗ „Erſt in fünaſter Zeit hat man begonnen. mit der Belebuna der utätiakeit Beſtrebungen zu verbinden, dieſe Löcher zuzubauen. im Siund architektoniſch prächtige Straßen entſtanden, ſo namentlich kaut Seiner wald- und daher bolzreichen Umaebung dankt Kaiſers⸗ troß bn, einen aroßen Teil ſeines wirtſchaftlichen Aufſchwunas. Denn 25 ſeiner verkehrstechniſchen Lage. die keinesweas mit der von Lud⸗ ein sbafen, Frankenthal und Landau veralichen werden kann, hat es zme blübende Induſtrie. Es ſind meiſt die Erzeuaniſſe der Holz⸗ 85 uſtrie. die den Namen der Stadt in alle Gaue Deutſchlands tragen geh ins Ausland. Nähmaſchinen, Kühlwerke, daneben viel Fahrräder völker von hier in alle Lande und geben einem aroßen Teil der Be⸗ if erung Brot und Obdach. Neben der Holzinduſtrie iſt auch viel turenderarbeituna da. beſonders Zentralbeizungen. Guß und Arma⸗ en. gehen von bier auf den Weltmarkt. Pfl Das Gewerbe und Kunſthandwerk hat hier eine alte eisgeſtätte und in dem Pfälziſchen Gewerbemuſeum iſt ihnen ein im erſtanden, das nicht nur Erinnerungen aufbewahrt und Kunſt⸗ erke pfleat, ſondern auch eine fachliche Beratung aller Zweige ge⸗ und dichen Fleißes darſtellt. die in Bezua auf die Weckung. Pfleae Förderung des neuen Geiſtes qualitativ bochſtehender Arbeit on ganz Bedeutendes aeleiſtet hat. Hau Ein ſchönes Bild bietet die Stadt dem Reikenden. der auf der 0 uptverkehrsader der Pfalz, der Bahn Mannheim—Saarbrücken, herantritt. Das Dächermeer der Stadt mit ihren vielen Schlo⸗ me und Türmen iſt ein dankbares Panorama. Unter den Monu⸗ prächtlasbänden feſſelt vor allem die Stiftskirche am Marktplatz. ihre n tigen Fenſter⸗ und Turmformen, ihr geſchmackvoll ſtiliſiertes den Beſchauer. Geſchichtlich weniger intereſſant, weil neuen if 55 85 aber ein Prachtbau mit hochſtrebendem Turm iſt die katho⸗ Auf Marienkirche, an der Köniaſtraße im Weſten der Stadt errichtet. ürzem bohes Alter ſieht die Martinskirche am Kloſter zurück, ehr⸗ une, wenn auch außen ſehr nüchtern im Eindruck. Die neuerbaute nö telkirche an der Panſerſtraße dürfte eine der hervorrdgendſten d alücklichſten Löſungen der Form einer Kreuzkirche ſein. dleder arößte Feſtſaal der Stadt it die Fruchtballe; unten 9 05 in früheren Jahren. wie das auch in anderen Pfalsſtädten Rär. die Fruchtbörſe abgehalten zu werden. Die unteren 0 8 wurden ſgäter anderen Zwecken dienſtbar gemacht. nament⸗ ſchä während des Weltkrieas fanden ſie als Verteilungasſtellen ſehr ae⸗ Aufate Verwendung. Neuerdinas hat man unten die Entrées und deſ Ar zu den Feſtſälen ausgebaut und verſchönert. die im Ober⸗ Sü oß liegen. Der aroße Konzertſaal mit ſeinen Emvoren und üulen iſt einer der arößten und ſchönſten Südweſtdeutſchlands. 3 chöne Erinnerung an dieſen Saal iſt für die älteren Lautringer 5 einſtige, hoffentlich bald in altem Glanz wieder auflebende Roſen⸗ ntetagsbal, der ein geſellſchaftlicher Glanzpunkt war, aber im Kriea au er die Räder kam. Ein ſchöner Rathausbau war vor dem Kriege Krie,aeplant, es wurden auch mehrere Anläufe genommen, aber der auſt und die Inflation drehte allen Projekten den Hals um. So id t denn die hohe Obrigkeit in drei verſchiedenen. keinesweas ealen Domizilen. L0 Dem edlen Sinn eines Spenders. der auch ſonſt viel für ſein Andsern getan, verdankt die Stadt ein kleines. außen etwas wenia rucksvolles, aber innen ſehr inimes und freundlich wirkendez dnerdttheater das in den letzten Jahren. namentlich ſeitdem es Ha m wirklichen Fachmann, dem früheren badiſchen Kammerſänger Eins Keller in die Hände kam. ſowohl bühnentechniſch(z, B. durch deſſeeh eines Kuppelhorizonts) und innen⸗architektoniſch(durch Per⸗ ich eruna der Verhältniſſe im Zuſchauerraum ufw.) als auch hinſicht. böh ſeiner künſtleriſchen Leiſtungsfähiakeit auf ein ganz bedeutend en r Niveau gekommen iſt, als es früher unter anderer, teilweiſe die Srziger und wenia ſeriöſer Leitung ſtand. Die Verwaltung hat inf tadt in eigene Reaie genommen. ſtädtiſcher Dezernent iſt Ober. Oprertor Candidus. Der Intendant pfleat nur die Over und beaette. das Schaufpiel die aus dem Volksbildungsverein hervor⸗ Skalſne Künſtleriſche Volksbühne der Pfalz. Leiter: Intendant don Auch außer der tändicen Schaupiel,. und Opernlvnalreit wande gen eber künſtleriſch viel geboten. Intelliaent geleitete Vereine brin⸗ abar Cbor⸗ und Kammermuſik. das Stadtorcheſter auch Volksmuſik⸗ nde. die leider in allen anderen pfälziſchen Städten noch feblen. hie Herrlich iſt die Umgebuna der Stadt. Neben den Wäldern zieden thrr die Buraen viele Veſucher an. Bei dem naben Frankenſtein al at auf hohem Felsvorſpruna. den die Bahn durchtunneliert, die zu ſnomiae. verfallene, aber hochromantiſche Bura(der ſteile Weg hr iſt eine vorzüaliche Entfettunaskurl). im Süden lieat 1 Stunde pittover, Stadt an der 1913 eröffneten Bahn nach Pirmaſens die altereske Ruine Hohenecken. eine der arößten Burgen mit aut er⸗ ſtolenen Reſten und einem hoben Turm Im Wotten erhebt ſich rei die noch beſſer erhaltene, ſehr aroße Buraruine Nanſtein bei dem Renden Talſtädtchen Landſtuhl. In dieſer Bura hat Franz von gecingen ſein Leben ausgehaucht in düſterm Keller, der noch beute zeigt wird. Die unterirdiſchen Wohnräume ſind noch tadellos und in Ien vom Burawart gezeiat. Herrlich iſt der Blick vom Berafried n Pfälzer Wald. Bevor wir das gaſtfrobe Lautern verlaſſen, ſeben wir uns noch die muſteraültia angeleate Kaſerne des ehemaligen 29. bayeriſchen Inf.⸗Reats. an. Sie und das Garniſonlazarett(beide ſind jetzt von den Beſatzunastruppen in Gebrauch) liegen ideal im Wald. Die noch neue, breitſpurige elektriſche Straßenbahn. die unter aroßen Wehen(im Kriegl) geboren wurde, führt uns auf einem, den genießenden Beſchauer erfreuenden, aber den eiligen Reiſenden zur Verzweiflung bringenden Umweg an den Hauptbahnhof zurück. Und in ſteilem Hinanſteigen auf die Waſſerſcheide ſchnauft der Zug zum Heiligenbergtunnel empor, verſinkt mit mit ihrem breiten Lichter · kranz im Abendnebel die einſtige Reſidenz Barbaroſſas. Am Herzen der Heimat Guſtav Heybach(Unterſchwarzach) Noch eine hohe Saͤule Zeugt von verſchwund' ner Pracht. (Uhland.)] Zwingenberg am Neckar Es iſt ein eigenartiges Bild, das ſich uns auf der kurzen Weg⸗ ſtrecke zwiſchen Neckarelz und Eberbach bietet, neben vier Buragruinen und Burgtrümmern die ſtattliche, wehrhafte und ſtolze Feſte Zwin⸗ genberg. Neben Trümmern kraftſtrotzendes Gemäuer. wuchtendes Getürm, prachtvolle Wohnräume. Es war kein Zufall, daß die Anlage an dieſem Platze erſtand. ſo aünſtia lag ſelten ein Ort im ganzen Tal. Von weiter Ferne ſchon konnte man die Schiffe beobachten. denen man ſchweres Geld ab⸗ knöpfen konnte, hatte man Händel mit dem Nachbarn. ſo konnte man ſich da oben männialich wehren und manchen Sturm abwehren. Man iſt verſucht zu ſagen. in militäriſcher Hinſicht iſt die Anlage„ideal“ zu nennen, wenn wir das abgedroſchene Wort verwenden wollen. Wer den Grundſtein zur Vura leate. in welcher Zeit ſie gebaut wurde, wer die Veranlaſſung gab. daß ſie überhaupt gebaut wurde. das kündet uns keine Urkunde, keine Inſchrift. In düſterem Schwei⸗ gen liegt der Bura Geburt Die Herren von Hohenlohe waren die Herren von Grund und Boden und überließen den Zwingenbergern als Lehen die Burg unter Verpflichtung auf ihre Dienſtbarkeit. So wehten denn von den Zinnen die Farden der Zwingen⸗ berger: auf blauem Grunde drei Schwanenhälſe. die Ritter batten noch einen Schwanenhals als Helmzier. Sie ſind nicht verwandt mit den Herren von Zwingenbera an der Beraſtraße, deren Wappen drei rote Herzen auf Goldarund hat und darüber den halben Löwen der Grafen von Kallenellenbogen. Es war ein armes Geſchlecht, die Dynaſten don Zwingenberg, die Güter lagen meiſt auf dem rauhen unwirtlichen Winterhauch, ſo daß in dieſer Hinſicht die wirtſchaftliche Lage der Herren keine allzu roſige war. Was lag dann näher, als ſeine Lage zu ver⸗ beſſern durch Raubzüge und Beutemachen, durch Einzug von Steuern und Zöllen, durch Jagd und Fiſcherel. Es mag ein ähnlich Treiben geweſen ſein, als auf der benach⸗ barten„Stolzeneck“, wo Hans Horneck von Hochhauſen ähnlichen „Gewerben“ oblag. Durch ſolches Gebaren derſcherzten ſich die Zwingenberger, unter denen ſich zwei beſonders hervortaten: Wyprecht mit der Naſe und ſein Bruder Wilhelm der Kurze, die wenigen Sympathien, die ſie beſaßen, und die ſchwäbiſchen Handelsherren und die Städte verlangten die ſtrengſte Beſtrafung der Zwingenberger vom Pfalz⸗ grafen Rupprecht. An einem Sonntag, es war um Michaelis 1863, da traten die Herren, die die Uebeltäter zu ſtrafen gedachten, zuſammen: der Pfalzgraf Rupprecht, der Erzbiſchof von Mainz und der Graf von Würktemberg. Schloſſen einen Vertrag, wonach keiner der Ver⸗ ohne die andern mit dem Uebeltäter Frieden ſchließen ürfe. 5 Damit war der Verderb der Zwingenberger beſiegelt. Das nächſte Jahr ſieht Trümmer, wo zuvor die ſtolze Burg geſtanden. Das Geſchlecht, ſeiner Heimat beraubt, arm und ſcheinbar kampſmüde, ſucht Frieden hinter Kloſtermauern. Das Kloſter Amorbach weiſt einige Namen auf, derer von Zwingenberg und die Lobenfelder Nonnen gehorchten um 1472 einer Aebtiſſin Eliſabeth aus dem Geſchlechte der Zwingenberger. Kaum hatten die Bezwinger die D niedergeriſſen, als der Kaiſer gebeten wurde, zu genehmigen,—5 der Erzbiſchof Gerlach von Mainz und der Pfalzgraf die Feſte wieder aufbauen dürfen. Langſam— längere Zeit ſtockte die Bautätigkeit— wuchs die Burg, aber erſt, nachdem ſie in andere Hände übergegangen war, nämlich in die Hände der Hirſchhorn. Die Herren von Hirſchhorn, insbeſondere Hans von Hirſch⸗ horn, der Reiche geheißen, lieh dem Pfalzgrafen, der des öfteren in Geldverlegenheiten war, eine größere Summe Geldes und erhielt dafür die Burg Zwingenberg zu Lehen. Auch der Biſchof von Mainz belehnte mit der mainziſchen Hälfte die Hirſchhorner, ſo daß nun— nachdem Hohenlohe auf ſeinen Beſitz verzichtet hatte, der ihm ſcheinbar nach der Zerſtörung wenig wert war— die Her⸗ ren von Hirſchhorn die alleinigen Herren der Burg waren. Immer tätig und für die Vergrößerung des Beſitzes bemilht, erwerben die Herren von Hirſchhorn die Beſitztümer der Zwingen⸗ berger. Die Pfälger, der Beſitztum die Zwingenberg und ſhre Beſitztümer umſchloß, hatten längſt ein Auge auf die Güter ge⸗ worfen und kauften die Herrſchaft dem Hirſchhorner ab. Jetzt wehte auf dem Turm die Fahne der Pfalsgrafen. Aber nicht allzulange dauerte dieſer Zuſtand. Der bayriſch⸗ pfälziſche Erbfolgekrieg brachte viele Nöte, ſo daß die Herrſchaft Zwingenberg wieder verkauft werden mußte. Um 12 100 Gulden rheiniſcher Währung brachte Hans von Hirſchhorn als Erb⸗ und Kunkellehen die Herrſchaft Zwingenberg Geſchleghe ſein Haus, wobei es blieb bis zum Untergang de 12 8.: 1682 fiel der letzte der Hirſchhorn im Zweikampf, damit endete das ſtolzeſte Geſchlecht, und für die Herrſ nen 08 kamen trübe Zeiten. Endloſe Erbſtreitigkeiten gab es, r 100 Jahre zogen ſich die Prozeſſe hin, auch ein Beweis für die glorreichen Zeiten der Vergangenheit, bis Karl Theodor von der Pfalg den Streit ſchlichtete, die Burg den Herren von Gölern zuſprach. Dieſe verkauften die Burg an die Pfalz. Karl Auguſt von Bretzenheim, ein natürlicher Sohn des Pfalzgrafen, war mit der Herrſchaft be⸗ gabt, bis der große Kehraus der napoleoniſchen Zeit die Herrſchaft an Baden brachte für 300 000 Gulden. So gand der das ſchönſte Schloß des Neckartals in den Befitz Badens und deren Fürſten, der Herren von Heute iſt das Schloß des ehemaligen 1 erzogs Friedrich II., der ſehr gerne in dieſem Schloß weilte, das ihm auch in den —— 5 Zeiten der Revolution von anno 1918 ein Aſyl ge⸗· weſen war. Ein gigantiſcher Bau in vetem Sandſtatu vegt ſich ber den Häuſern von Zwingenberg. Man muß einmal in dem weiten Schloßhof geſtanden haben, um zu ſchauen.. Man muß durch die einzelnen Burgteile gehen, und die Augen werden viel Schön⸗ heit trinken dürfen. Voll Romantik iſt das Getürm von Efeu um⸗ koſt, voll Anmut die Anlage mit dem Hintergrund vertraut. Man würde das ſchönſte Fleckchen des mittleren Tales verkennen, ſtiege man nicht empor zum Schloß... durchſchritte man nicht die wildromantiſche Schlucht und me man nicht ſeine Fahrt hin zum heiligen Berge der Chatten, ſo weithin ſchauen kann Drum Wanderer, wenn du ins Tal 10 ſteige hinauf, trete in den Schatten der Burg, laſſe die Geſchichte an deinem Auge vorüberziehen, du haſt keinen unnützen Tag verbracht, ſo viel Schönes bot dir ein Heines Stückchen deiner Heimat Eine Wanderung durch den Schwarzwald Von Direktor Dr. Erich Grill, Worms 1 Gibt es etwas Höheres als Natur ⸗ und Kunſtgenuß? Menſchen können uns enttäuſchen, ärgern, kränken, zur Verzweiflung treiben. Der Anblick erhabener Natur und wahrer Kunſt wird ſtets ergreifen, die Seele aufrütteln oder das bekümmerte Herz tröſten, das Gemüt erheitern, die Bruſt weiten. Allerdings gehört dazu eine gewiſſe Empfänglichkeit. Arm und zu bedauern ſind alle Weſen, denen eine ſolche Veranlagung fehlt, denen keine gütige Fee dieſe Gabe in die Wiege legde. Denn ihnen entgeht unendlich viel reine Lebensfreude. Was bedeuten dagegen alle Vergnügungen der Großſtadt, die am Ende doch nur ein Gefühl der Ernüchterung, des Ueberdruſſes, einen moraliſchen Katzenjammer zurücklaſſen? Nervenpeitſche— raſch wechſelnde und ebenſo raſch wieder verblaſſende Eindrücke. Aber eine Landſchaft und ein Kunſtwerk muß man erleben. Ihre Bilder ſten in der Erinnerung und ſpiegeln ſich noch nach Jahren darin wider, plötzlich vor dem geiſtigen Auge auftauchend, wie eine Fata Morgana, greifbar in allen Einzelheiten, in leuchtender Farben⸗ pracht.— Stille Betrachtung, richtiger: liebevolles Sichverſenken in folche Wunder iſt zudem der einzige„Luxus“, den man ſich heute noch geſtatten kann, auf dem noch keine Steuer ruht— wenigſtens keine direkte. Freilich, ſo billig wie einſt iſt das Reiſen jetzt nicht mehr, noch dürfen wir gleich f s und unbekümmert„in die weite, weite Welt“ hinausziehen. Abgeſehen davon, daß gerade uns Deutſchen mit dem ausgeſprochenen Wandertrieb und jener un⸗ ſtillbaren Sehnſucht nach der lockenden Ferne gegenwärtig recht enge Grenzen geſetzt ſind. Aber vielleicht hat dies auch ſeine Vorzüge? Jedenfalls ſollten wir nun aus der Not eine Tugend machen und unſere liebe Heimat erſt einmal richtig kennen lernen, um, ſoweit wir es noch nicht wußten, mit Befriedigung feſtzuſtellen, daß ſie es an Naturſchönheit und Kunſtreichtum nicht allein mit anderen Ländern aufnehmen kann, ſondern gar manche von ihnen in dieſer Beziehung weit übertrifft. Wer mit Genuß reiſen will, ſollte ſich zunächſt einen wohl durch⸗ dachten Plan machen. Kein bis ins Einzelne ausgearbeitetez Pro⸗ gramm, das ſtreng eingehalten werden muß, ſondern eine in großen Zügen aufgezeichnete Richtlinie, der man zu folgen beabſichtigt und die doch biegſam und dehnbar genug bleibt, um die Bewegungs⸗ freiheit nicht einzuſchränken und entſprechenden Spielraum zu laſſen. Von einer ſo vorbereiteten Ferienwanderung durch den herr⸗ lichen Schwarzwald will ich nun erzählen. Sie begann an einem ſchönen Auguſttage bei heiterem Sonnenſchein in Pforzheim, das nach mehrſtündiger Bahnfahrt gegen Mittag erreicht war. Ein eurzer Aufenthalt in der geſchäftigen Goldarbeiterſtadt ge⸗ n zur Beſichtigung ihrer einzigen künſtleriſchen Sehenswürdig⸗ keit: der ſpätromaniſchen Schloßkirche mit den Renaiſſancegrabmälern badiſcher Markgrafen, die ſo protzig und in deilweiſe recht geſpreizter Haltung in dem hübſchen gotiſchen Stiftschor ſtehen, höchſt unvor⸗ teilhaft abſtechend von der ernſten und gediegenen Architektur des Gebäudes. Mögen dieſe Skulpturen immerhin in techniſcher Hinſicht eine Leiſtung bedeuten, man wird nicht warm bei ihrem Anblick, weil ſie in Stil und Empfindung zuviel undeutſches Weſen verraten. Zu Fuß geht's dann über waldige Höhen nach Tiefen⸗ bronn. Ein nüchternes Dorf, das wahrhaftig keinen Beſuch loh⸗ nen möchte, wenn es im ſeiner beſcheidenen Pfarrkirche nicht zwel Wunderwerke altdeutſcher Kunſt bergen würde: die beiden Schnitz⸗ altäre mit den köſtlichen gemalten Flügeln des Lucas Moſer von 55(Weil der Stadt) und des Hans Schüchlin(Schühlm) von Ulm. Was ſoll ich zu hrem Ruhme ſagen? Es dſt ſchon ſo vfel dar⸗ über geſchrieben worden— Richtiges und Falſches, Tiefgründige⸗ und Oberflächliches— man mag es in der be Lite⸗ ratur nachleſen, oder noch beſſer, ſich vor den Tafeln ſelbſt ſein eigenes Urteil bilden. Ich bezweifele nur, daß jemand ſo tief in alle Feinheiten dieſer herrlichen Schöpfungen eindringen wird, wie der Ortspfarrer Wäldle, der ſie uns in aufopferndſter Weiſe vier Stunden lang bis in die letzten Ecken und Winkel zeigte und er⸗ läuterte, mit einer Liebe und Begeiſterung für die Sache, die ſeine dankbaren Zuhörer immer wieder mitriß und ſie keine Ermüdung ſpüren ließ. Jede fachwiſſenſchaftliche Schulung erſcheint gegen. ſtandslos bei ſolcher Art des Einfühlens. Wandervorſchläge Tageswanderung Zwingenberg— Volfsſchlucht— Bildeiche— Weller Poſt— Ober⸗ dielbach— Waldkatzenbach— bee— Ruine Burghelde a Sonntagsſahrkarte nach Zwingenberg 4. Kl. M..40. Maum⸗ heim Hauptbahnhof ab.05, Zwingenberg an.20. Vom Bahnhof Zwingenberg mit der Hauptlinle 17— roter Rhombus— kurz weſtlich, dann nordweſtlich zum nahen Wald und auf zum Schloß. Links ſchöner Blick auf Zwingenberg. Rechts um das Schloß in die wildromantiſche Wolfsſchlucht, ſo genannt, weil in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein verirrter Wolf ſein kurzes Unweſen trieb und beſonders den Schafherden arg zu⸗ ſetzte. Im Rathaus in Eberbach iſt er heute noch zu ſehen. Auf Pfad die ſteile Schlucht aufwärts, bis dieſer bei der Bildeiche links in einen Weg mündet. Nun auf Waldweg noch einige Zeit auf, nach 1 Stunde der Weiler Poſt. Jetzt rechts Wald, ſpäter Feld, nach St. wird die Straße von Schollbrunn—Oberdielbach über⸗ ſchritten und auf die Hauptlinie 18— weißes Viereck— überge⸗ gangen. Gleich Oberdielbach. In nördlicher Richtung durch den Ort. Bei einem Brunnen im Dorf links etwas ab(auf die Weg⸗ bezeichnung achtenl) und etwas auf, nun Hochebene bis Wald⸗ katzenbach, ½ St. In Waldkatzenbach links Uebergang auf die Hauptlinie 19— blauer Rhombus—, in nordweſtlicher Richtung im Feld aufwärts, rechts ein Steinbruch, hierauf Tannenwald. Vor⸗ her ſchöner Rückblick auf Waldkatzenbach und Dielbach. Im Walde noch bergan, nach 20 Minuten der Turm des Katzenbuckels, des größten Berges des Odenwalds, 628 Meter hoch. Auf dem Turm umfaſſende Rundſicht über den ganzen Odenwald, links ſchöner Blick ins Itterbachtal. Vom Turm rechts, weſtlich mit der gleichen Mar⸗ kierung hinunter zur Freyaquelle. In gleicher Richtung auf der Hochebene weiter, bis nach etwa St der Weg eine Schwen⸗ kuna nach links hinaus aufs Dielbacher Feld macht, um ſofort wieder rechts abzubiegen. Hier Vorſicht, weil auf der kurzen Strecke des Feldwegs die Wegbezeichnung ſchlecht anzubringen war. Bald ge⸗ mächlich bergab, nach ½ St. rechts drüben das Jagdhaus Emichs⸗ burg. Von da auf verwachſenem Weg eben weiter zur Ruine Burghelde. Die Burg wurde wahrſcheinlich im Zeitalter Karl des Großen von Wormſer Biſchöfen erbaut und 1227 vom Bertam Worms an König Heiarich, Sohn des Hohenſtaufenkaiſers Heinrich I, gegen 1300 Mark feinen Silbers gleichzeitig mit der Stadt Wimpfen zu Lehen gegebe. Weiteres iſt über das Schickſal nicht bekannt, als daß ſie wahrſcheinlich dem Zahn der Zeit zum Opfer fiel. Von der ehemals nicht unbedeutenden Burg ſind ſetzt nur noch wenige eee ee 9 0 50 8b 1 uem Zickzackpfa nter na er ba erbach iſt auch ſchon ſehr alt und wird ſchon 1328 in einer Urkunde als könialicher Flecken und 1330 als Stadt genannt. König Ludwig von Bayern verpfändete Bura und Stadt Eberbach an ſeine Vettern, die Pfalz⸗ grafen Rudolf uid Ruprecht. Im 15. Jahrhundert vorübergehend an Konrad Schenk von Erbach verpfändet, war Eberbach pfälziſch bis 1801. Im Frieden von Luneville erhielten es dje Fürſten von Leiningen und 1806 kam es an Baden. Im Mittelalter war Eber⸗ bach ſtark befeſtigt und von einer hohen und ſtarken Mauer um⸗ geben, von der heute noch Ueberreſte und verſchiedene Türme vor⸗ handen ſind. Eberbach ab:.48,.12, Mannheim an:.42, 10.42. Eine ſchöne Höhen⸗ und Herbſtwanderung. Wanderzeit nicht üben 5 Stunden.— F. Sch. 1 eine brennende geworden; die herrſchende Meinung iſt Freitag, den 28. November 192⁴ 52. Seite. Nr. 554/55 12 neue Mannheſmer Jeitung[Mittag ⸗ und Abend-Nusgade) GeſetzZ und Recht 45 genen die Aufwertung gewöhnlicher Geloͤforderungen Von Staatsſekretär a. D. Exz. Dr. Mügel Die Frage, in welcher Weiſe die Aufwertung der otheken⸗ der öffentlichen Anleihen, insbeſondece 1er e Wfand⸗ briefe und anderen Schuldverſchreibungen, der Anſprüche und Lebens⸗ verſicherungsanträgen und der Sparkaſſenguthaben zu regeln iſt, wird zur Zeit im Reichstage beraten. Mit dieſen Geldforderungen be⸗ ſchäftigt ſich dieſer Aufſatz nicht, vielmehr behandelt er nur die Auf⸗ wertung der ſonſtigen Geldforderungen, die man als gewöhnliche Geldforderungen bezeichnen kann. In der Rechtſprechung des Reichsgerichts haben ſich in allmäh⸗ licher Entwickelung zwei Gedanken durchgeſetzt: einmal der Gedanke, daß der Schuldner, der nicht rechtzeitig zahlt, dem Gläubiger für den Schaden aufkommen muß, den dieſer durch eine nach der Fällig⸗ keit eingetretene Entwertung des Geldes erlitten hat(Verzugs⸗ ſchoden), ſodann der Gedanke, daß auch dann, wenn der Schuldner rechtzeitig zahlt, die Menge der zur Zahlung aufzuwendenden Pa⸗ piermark nicht ohne weiteres durch den Nennbetrag der Forderung beſtimmt wicd, daß vielmehr in jedem einzelnen Falle auf Grund der Vorſchriften der 88 157, 242 des Bürgerlichen Geſetzbuches noch den Geſichtspunkten von Teeu und Glauben unter Berückſich⸗ tigung der Verkehrsſitte zu prüfen iſt, ob und inwiefern die Billig⸗ keit eine über den Nennbetrag der Forderung hinausgehende Lei⸗ ſtung erfordert(Aufwertung). In welcher Weiſe der Rechts⸗ gedanke der Aufwertung bei den einzelnen Gattungen der Geldſor⸗ derungen durchgeführt wird, ſoll nachſtehend erörtert werden. Vor⸗ auszuſchicken iſt, daß eine Aufwertung nicht in Frage kommt, wenn eins Geidforderung in wertbeſtändiger Weiſe begründet iſt und daß ſie ausgeſchloſſen iſt, wenn anzunehmen iſt, daß der Gläubiger die Gefahr der Geldentwertung übernommen hat. Der Juriſt bezeichnet als gegenſeitige Verträge diejenigen, in welchen beide Vertragſchließendn Verpflichtungen übernehmen, die gegeneinander ausgetauſcht werden. Die wichtigſten Verrräge dieſet Art ſind Kauf⸗ und Lieferungsverträge. Hier hat die Rechtſprechung aus der Tatſache, daß nach der Abſicht der Vertrag⸗ ſchließenden ein Austauſch der beiden Leiſtungen ſtattfinden ſoll, die Folgerung gezogen, daß dem Verkäufer die Lieferung nicht zu⸗ gemutet werden kann, wenn die Gegenleiſtung in Geld infolge der Geldentwertung ſo an Wert verloren hat, daß ſie als ein Entgelt für die Leiſtung nicht mehr angeſehen werden kann. Der Verkäufer kann dann eine angemeſſene Auſwertung des Preiſes, durch die ein billiger Ausgleich der entgegenſtehenden Intereſſen herbeigeführt wird, berlangen und, wenn dieſe vom Käufer verweigert wirſ, vom Vertrage zurücktreten. Wenn jemand das Recht eingeräumt iſt, den künftigen Verkauf einer Sache zu einem beſtimmten Preiſe zu ver⸗ langen, ſo muß dieſer Preis ſo aufgewertet werden, daß er ein an⸗ gemeſſenes Entgelt darſtellt. Von den für einzelne langfriſtige gegenſeitige Verträge getroffenen Sonderregelungen iſt als bedeutſam zu erwähnen, daß bei Pachtverträgen die Faen e in der Lage ſind, auf Antrag des Verpächters den Pachtzins nach billigem Ermeſſen mit Rückſicht auf die Geldentwertung zu erhöhen. Für Mietberträge erledigt ſich die Frage der Aufwertung durch die Einrichtung der geſetzlichen Miete. Auch für Dienſtverträge wird eine Aufwertung wegen der meiſt kurzen Kündigungsfriſten in der Regel nicht praktiſch werden. Die Frage der Aufwertung von Lebensverſicherungen iſt in der dritten Steuernotverordnung geregelt; für andere Verſicherungsanträge ſind bisher beſtimmte Grundſätze nicht aufgeſtellt worden. Meiſt haben ſich die Verſicherten damit abgefunden, daß ſie die Rechte, welche ſie durch ihre in gutem Gelde gezahlten Prämien erworben hatten, durch die Geldentwertung verloren haben, und haben neue Verträge abgeſchloſſen. Wenn eine Geldleiſtung, insbeſondere eine fortlaufende Rente, zu dem Zwecke bedungen worden iſt, um dem Gläubiger zum Un⸗ terhalte zu dienen ſo wird allgemein anerkannt, daß um dieſer Zweckbeſtimmung willen der Nennbetrag der Forderung angemeſſen zu erhöhen iſt, falls der Zweck der Unterhaltungsgewährung wegen der Geldentwertung nicht mehr erreicht werden kann. Dies gilt ins⸗ Heſondere für Renlen, die unehelichen Kindern als Unterhalt zuge⸗ ſichert worden ſind; dagegen iſt, wenn eine Kapitalabſindung gewährt iſt, damit die Sache exledigt und es kann nicht hinterher eine we tere Leiſtung verlangt werden, wenn es dem Abgefundenen nicht grlun⸗ gen iſt, das erhaltene Geld in werlbeſtändiger Weiſe anzulegen. Geſetzlich näher geregelt ift das Recht der Altenteiler auf Aufwer⸗ tung ihrer Geldbezüge. Bei ſog. reinen Geldſchulden, d. h. insbeſon⸗ dere bei Darlehen hat ſich die Rechtſprechung am ſpäteſten dazu ent⸗ ſchloſſen, eine Aufwertung zuzubilligen. Von entſcheidender Bedeu⸗ tung war in dieſer Hinſicht das Urteil des Reichsgerichts vom 28. November 1923, durch das die Aufwertung hypothekariſch geſicherter Darlehnsforderungen anerkannt worden iſt. Nach den Erwägungen dieſes Urteils muß auch die Aufwertung nicht hypothekariſch geſicher⸗ ter Darlehnsforderungen grundſätzlich anerkannt werden. Was das Maß der Aufwertung verlangt, ſo tritt neuerdings die ſog. Deckungs⸗ thebrie in den Vordergrund, nach der es darauf ankommt, ob das Darlehn in wirtſchaftlicher Hinſicht in Beziehung zu beſtimmten Ver⸗ mögenswerten ſteht. Insbeſondere wird ſich dann, wenn ein Pfand peſtellt iſt, die Annohme rechtfertigen, daß das Daflehn in der Regel in demſelben Verhältniſſe aufzuwerten iſt, in dem der Wert des Pfandes, wenn man ihn in Papiermark ausdrückt, ſeit der Pfand⸗ beſtellung geſtiegen iſt oder, was auf dasſelbe hinauskommt, daß ſo viel Hundertteile des Goldmarkwertes des Darlehns zu zahlen ſind, als der gegenwärtige in Gold berechnete Wert des Pfandes in Hun⸗ Dertteilen ſeines urſprünglichen Goldmarkwertes ausmacht. Die 3. Steuernotvecordnung hat aber die Rechte des Gläubigers dahin eingeſchränkt, daß niemals mehr als 15 v. H des Goldmarkwertes des Darlehns gefordert werden können. Dieſe Beſchränkung gilt nicht für Anſprüche aus einem Beteiligungsverhältniſſe, namentlich nicht für Anſprüche eines ſtillen Geſellſchafters. Für Geſell⸗ ee iſt aus Anlaß der ſetzt vorzunehmenden Um⸗ tellung des Geſellſchaftsvermögens auf Goldmark die Frage der der offenen ie, daß die Einzahlungen und Entnahmen nach ihren jeweiligen Goldwerten umzurechnen ſind und das dieſer Umrechnung der Umſtand nicht ent⸗ gegenſteht, daß Bilanzen, die auf Grund der Papiermarkkonten auf⸗ geſtellt find, genehmigt ſind. Ausgeſchloſſen wird durch Artikel J 512 der 3. Steuernotverordnung die Aufwertung der ſich aus einem Kontokorrent oder laufenden Rechnung ergebenden An⸗ ſprü he auf den Saldo, eine Vorſchrift, über deren Tragweite Ein⸗ verſtändnis noch nicht erzielt iſt. denfalls kann nach dieſer Vor⸗ ſchrift, wenn der aus dem Kontoauszug einer Bank ſith ergebende Saldo von dem Kunden anerkannt iſt, von keiner Seite eine Auf⸗ wertung dieſes Saldos verlangt werden. Bei Wechſeln neigt die Rechtſprechung dazu, wegen ihrer Eigenart jede Aufwertung aus⸗ zuſchließen; jedoch iſt die Frage ſtreitig. Feſtſtellung der Kapitalsanteile Die Bedeutuna des 31. dezember 1024 in der Auſwertungsſrage Von Dr. Kleinjohann, Diplom⸗Kaufmann(Köln) In der Anmeldepflicht zur Aufwertung der in der 3. Stersr. notverordnung vom 14. Februar 1924 f 1(2) bezeichneten Ver⸗ mögensanlagen beſtehen ſelbſt unter den am meiſten Intereſſierten noch große Unklarheiten, troßdem die grundlegenden Beſtimmungen ſchon über einem halben Jahre bekannt ſind. Es dürfte daher ange⸗ bracht und von allgemeinem Intereſſe ſein, nochmals in Kürze auf folgendes hinzuweiſen: Nach der 3. St.N. V. gelten grundſätzlich die Amtsgerichte als Aufwertungsſtellen, und zwar iſt bei Hypotheken, Grund⸗ u. Renten⸗ — Reallaſten und der durch Hypothek geſicherten Forderungen as Amtsgericht zuſtändig, in deſſen Bezirk das Grundbuch geführt wird, in dem das beſtimmte Grundſtück eingetragen iſt, Bei den FEbrigen in der Verordnung geregelten Anſprüchen, insbeſondere bei Pfandbriefen, Obligationen, Sparkaſſen⸗Guthaben und Lebensver · ſicherungen iſt das Amtsgericht in deſſen Bezirk der Schuldner ſeinen Wohnſitz hat. Bei Pfandbriefen können dagegen auch die Hypothekenbanken, bei Sparkaſſenforderungen die Spar⸗ kaſſen, bei Lebensverſicherungsanſprüchen die betr. Lebensverſiche⸗ rungs⸗Anſtalt Aufwertungsſtelle ſein. Gegen die Entſcheidung der Aufwertungsſtellen iſt ſofortige Beſchwerde möglich, und zwar beim Oberlandesgericht. Das Aufwertungsverfahren beim Amtsgericht iſt gebührenpflichtig, jedoch werden Veſcheinigungen darüber, ob bis zum 31. Dezember 1924 ein Antrag auf Herabſetzung des Auf⸗ wertungsbetrages eingelaufen ſei, gebührenfrei von der Aufwer⸗ tungsſtelle aufgeſtellt. Dieſe Aufwertungsſtellen entſcheiden grund⸗ ſätzlich nur über die Höhe der Auſwertung, d. h. über Feſtſetzung von 15 Proz. des Geldwertes, oder über etwaige Herabſetzung des Sazzes von 15 Proz., wenn der Schuldner nachweislich nicht in der Lage iſt, ohne weſentliche Schädigung ſeines Betriebes oder Lebensweiſe den Betrag von 15 Prozent aufzubringen. Ebenfalls entſcheiden die Aufwertungsſtellen über eine Erhöhung über 15 Prozent, vor allen bei den der 1. 2 zur Durchführung des Art. 1 der 3. St..V. vom 1. Mai 1924 bezeichneten Vermögensanlagen. Um jetzt keine Nachteile zu erleiden, muß der Aufwertungsſchuldner, ſoweit es ſich um Hypotheken, Grundſchulden, Rentenſchulden, Real⸗ laſten uſw. handelt, ſeine früher eingegangene Schuld bis zum 31. Dezember 1924 bei der Aufwertungsſtelle anmelden. Erſcheint bei beſonders ſchlecht gelagerten wirtſchaftlichen Verhältniſſen eine Auf⸗ wertung von 15 Prozent als zu hoch, ſo hat der Schuldner die Herabſetzung unter 15 Prozent ebenfalls bis zu dieſem Datum beim Amtsgericht anzumelden, in deſſen Bezirk das Grundbuch der ein⸗ getragenen Schuld geführt wird. Eine weitere Verpflichtung für den Schuldner beſteht darin, daß die Verzinſung bei oben genannten Vermögensanlagen, die bis zum 31. Dezember 1924 ruhte, vom 1. Januar 1925 mit 2 Proz., ab 1. Januar 1926 3 Proz., ab 1. Januar 1927 4 Proz. und ab 1. Januar 1928 u ſ. f. 5 Proz. zu erfolgen hat.§ 10 der 3. St. N. V. be⸗ ſtimmt, daß die Zinſen, ſolange der Zinsſatz weniger als 4 Proz. be⸗ trägt(alſo bis Ende 1926) jährlich und zwar am 1. Juli jeden Jahres zu entrichten ſind. Das aufgewertete Kapital iſt vom Schuldner ab 1. Januar 1932, und zwar entſprechend ſeiner„ ent⸗ weder ganz oder in angemeſſenen Raten abzutragen. eſche Rechte hat der Gläubiger? Eine Anmeldepflicht ſeinerſeits zur Aufwertung der Hypotheken oder hypothekariſch geſicherter For⸗ derungen und dergl. bis zum 31. Dezember 1924 beſteht nicht, er tut aber gut, zu Anfang des nächſten Jahres bei der Aufwertungs⸗ ſtelle anzufragen, ob ein Antrag auf Herabſetzung des Aufwertungs⸗ betrages vom Schuldner geſtellt iſt. Wie oben bemerkt, hat er am 1. Januar 1925 ein Anrecht auf die geſetzlich geregelte Verzinſung, ab 1. Januar 1932 auf Abzahlung des Betrages. Ferner kann der Gläubiger in einzelnen Fällen z. B. bei durch Hypothek geſicherten perſönlichen Forderungen eine höhere Aufwer⸗ tung verlangen als 15 Proz., und dieſe Heraufſetzung iſt an einen ausdrücklichen Antrag an die Aufwertungsſtelle bis zum 31. Dezem⸗ ber 1924 gebunden. Nach 8 7 der 1. Verordnung zur Durchführung des Art. 1 der 3. St.N. V. kommt hiérnach eine höhere Aufwertung als 15 Prozent in Frage: 1. wenn die Forderungen auf den Beziehungen zwiſchen unter⸗ haltsberechtigten und unterhaltsverpflichteten Perſonen beruht; 2. wenn die Forderungen auf den Beziehungen aus der Ausein⸗ anderſetzung unter Miterben, zwiſchen Erben und Pflichtteilsbe⸗ rechtigten, unter geſchiedenen Ehegatten oder unter Eltern und Kinder beruht, ſofern der Gläubiger zum Kreiſe der Auseinander⸗ ſezungsbeteiligten oder ihrer Erben gehört; 3. wenn es ſich um eine Reſtkaufforderung(Reſtkaufgeld für den Exwerb des mit der Hypothek belaſteten Grundſtücke) handelt, die nach dem 31. Januar 1918 begründet worden iſt; dies gilt auch dann, wenn die Reſtkaufgeldforderung bei ihrer Begründung in eine Darlehnsforderung umgewandelt worden iſt. Peſondere Aufmerkſamkeit verdient für den Gläubiger 8 5 (3. der St...), wonach wiederkehrende Leiſtungen, die auf Grund einer Reallaſt oder Rentenſchuld geſchuldet werden im Jahre 1925 mit 40 Proz. zu bewirken ſind; in jedem weiteren Jahre erhöht ſich der Satßz um 20 Proz. bis der aufgewertete Betrag der Jahres⸗ leiſtung erreicht iſt. Bei Sparkaſſenguthaben muß die Aufwertungsforderung vom Gläubiger bei der Aufwertungsſtelle bis zum 31. Dezember 1924 an⸗ gemeldet ſein, um berückſichtigt zu werden(8 7 der 3. St. N..). Die Aufwertung der Anſprüche aus Lebensverſicherungen geht automatiſch ohne Anmeldung der Verſicherten vor ſich, doch empfiehlt es ſich auch hier bei der Verſicherungsanſtalt einen Antrag auf Auf⸗ wertung bis zum 31. Dezember 1924 zu ſtellen. Hierbei unterliegen der Aufwertung ſämtliche Anſprüche der Verſicherten, ſoweit ſie vor dem 14. Februar 1924 begründet ſind und die Zahlung einer be⸗ ſtimmten in Reichswährung ausgedrückten Geldſumme zum Gegen⸗ ſtand hatten. Dieſe Anſprüche werden nach Maßgabe der auf ſie entfallenden Reſerven aufgewertet. Keine Anwendung finden die geſetzlichen Beſtimmungen auf Lebensverſicherungsverträge, die mit ausländiſchen Unternehmungen abgeſchloſſen ſind. Hier kann die Aufwertung nur nach Treu und Glauben vor ſich gehen. In vielen Fällen wird ſogar eine 100prozentige Rückzahlung ſtattfinden, da die ausländiſchen Geſellſchaften durch die Inflation nicht unter die Räder gekommen ſind und zum größten Teil ihre Vermögensſub⸗ ſtanz— wenn auch nicht vergrößert— ſo doch in der Höhe von 1914 beibehalten haben. Aus dem vereinsrecht 1. Ein Arzt wurde nach mehr als einjähriger Zugehöriakeit zu einem eingetragenen Kaſſenarztverein durch eine Mitaliederverſamm⸗ lung ausgeſchloſſen. Seine die Ausſchließung anfechtende Klage wurde vom Landgericht und Oberlandesgericht abgewieſen, das Reichsgericht hob am 20. Dezember 1923(IV 836/22) das Urteil auf. Die Zugehöriakeit zum Verein war nach den mit der Ortskran⸗ kenkaſſe getroffenen Vereinbarungen die notwendige Vorausſetzung für die Zulaſſung zur Kaſſenpraxis. Allerdinas darf in der Frage der Ausſchließung von Mitaliedern in die Selbſtändiakeit der Ver⸗ einsverwaltung nicht eingegriffen werden, deshalb hat das Gericht die ſachliche Richtiakeit des Ausſchluſſes nicht nachzuprüfen. Dieſer Grundſatz bedarf jedoch wegen der Entwicklung des Vereinsweſen⸗ in neuerer Zeit, namentlich betreffs der ärztlichen Vereine und ihrer Beziehungen zum Krankenkaſſenweſen der Einſchränkung. Die Aerzte an jenem Ort ſind ſowohl bei dem Kaſſenarztperein als auch bei dem ärztlichen Bezirksverein Mitalieder. Letzterer pfleat die verſönlichen und die allgemeinen Berufsbelange, erſterer verfolat dagegen aus⸗ ſchließlich geſchäftliche Zwecke, nämlich den Verkehr mit der Orts⸗ krankenkaſſe und die Regeluna der Kaſſenpraxis. Hier nach nähert ſich der Kaſſenarztverein, wenn auch nicht in ſeiner rechtlichen Geſtaltung. ſo doch in ſeiner Wirkſamkeit den Erwerbsgenoſſenſchaften, bei denen das Gericht die Ausſchließunasbeſchlüſſe ſachlich nachzuprüfen hat. Iſt ferner die Zugehöriakeit zum Kaſſenarztverein eine nofwendige Vor⸗ ausſetzung für die Gewinnuna des Lebensunterhaltes, dann verſagt die für die Verneinung des gerichtlichen Nachprüfungsrechts maß⸗ gebende Erwäaung, daß das Mitalied durch den in ſeinem freien Be⸗ lieben ſtehenden Eintritt ſich der Vereinsgewalt freilwillia und vor⸗ behaltslos unterworfen habe und deshalb gegen die darauf geſtützten Maßnahmen des Vereins gerichtliches Einſchrelten nicht verlangen könne. Vielmehr muß. in Fällen. wo die Zugehöriakeit zum Verein geradezu eine Lebensfrage für die Mitalſeder bildet, dem Gericht eine klachllche Rachvrüfuna des Ausſchließunasbeſchluſſes nach der Richtung zuſtehen, ob nicht in dem Vorgehen des Vereins gegen das Mitalied eine offenbare Unbilliakeit zu finden iſt, Dazu bedarf es gegenſeitiger Abwäaung des der Ausſchlleßung zu⸗ grundegelegenen ſatzungswidrigen Verhaltens einerſeits und der aus der Ausſchließund für das Mitalfed entſpringenden Folgen anderer⸗ ſeits. Es iſt auch zu prüfen, ob die anderen Vereinsmitalieder ihm das entſprechende Maß kolleglalen Entgegenkommens gezeigt haben und ob nicht eine Einwirkung auf ihn auch durch weniger ſtrenge Mittel zu erreichen geweſen wäre: endlich, ob der Kläger angeſichts der wenig beſtimmten Faſſung der einſchlägigen Vorſchriften der Satzuna ſich über einen von idm begangenen Verſtoß del⸗ Saßung klar ſein mußte. Auch kann der§ 846 BGB. über 5 An⸗ zufüauna in einer gegen die auten Sitten verſtoßſenden Weiſe Kläaers wendung kommen. Der Verein bat nach der Behaurtuna des alen, mit der Ausſchließung bezweckt. ihn als Mitbewerber auszuſch h insbeſondere ſoll der Vereinsvorſitzende offenſichtlich auf die 5 auna des Klägers und ſeine wirtſchaftliche Vernichtung hingentne und dabei die Unterſtützung der übrigen Vereinsmitalieder u Krankenkaſſenvorſtandes gefunden haben. Es iſt anerkannten R 80 daß Maßnahmen eines Vereins, durch welche das wirtſchaftliche nlet ſtehen des Betroffenen ganz oder nahezu unteraraben wird, 5— den 8 826 fallen können. Deſſen Anwenduna wird auch nicht Vor⸗ weiteres dadurch ausgeſchloſſen, daß die. Vereinsmitalieder ibr ſſach⸗ gehen als berechtiat angeſehen haben. vielmehr genügt ein ia licher Verſtoß gegen die auten Sitten. Auch tanen, keinen Unterſchied machen, ob die Maßnahme ſich gegen einen Au ſtebenden oder gegen ein Mitalied richtet der Geſichtsvunkt 5 das Mitalied ſich freiwillia der Vereinsgewalt unterworfen in dieſem Zuſammenhange aleichfalls unerheblich.* be 2. Als gegen ein Mitalied eines zahnärztlichen Verelnz ielt Ehrenaericht eine Klage erhoben wurde. erklärte er in einem Bal an den Vorſitzenden ſeinen Austritt. worauf ihn dieſer* Satzungsbeſtimmung hinwies daß während eines ehrenager!* lichen Verfahrens freiwilliges Ausſcheiden— zuläſſia ſei. Das Ehrengericht erkannte auf Verweis und Kof pflicht. Als das Mitalied trog Aufforderung dieſe Koſten nicht 10 zahlte, erkannte das Ehrengericht auf ſeine Ausſchließung 900 ließ dieſen Veſchluß in der Vereinsseituna bekanntmachen. en Mitalied erhob Klaoe und verlanate Feſtſtellung, daß es durch 1 freiwillia erklärten Austritt aus dem Verein ausgeſchieden ſei, 1 die beiden Beſchlüſſe des Ehrengerichts unagültia ſeien und et 1 Koſtentraauna nicht vernflichtet ſei, ferner Verurteilung des 9 zur Unterlaſſung der Behauptung, daß das Mitalied vom Eune gericht zu einem Verweis verurteilt und ſnäter aus dem Verein geſchloſſen worden ſei. Die Klage batte Erfola. Eine Klaas g Feſtſtellungüber die Artder Beendlauna der Min aliedſchaft iſt unzuläſſia. Nach§ 39 Abſatz 2 B8B. 5 durch die Satzung beſtimmt werden, daß der Austritt nur am Sckle eines Geſchäftsjahres oder erſt nach dem Ablauf einer Kündiaung friſt zuläſſig iſt: die Kündiaungsfriſt kann höchſtens zwei Jahre tragen. Hiernach ſind andere Beſchränkungen des Austritts aalt einem Verein unzuläſſia, die obige Beſtimmuna der Satzung iſt § 39 Abſaßz 2 nicht vereinbar und deshalb unaültia. Es iſt eiwa, weſentlich Vorſchiedenes, ob für die Wirkſamkeiteiner trittserklärung eine zeitliche Friſt feſtaeſetzt oder ob die ſamkeit von ſachlichen Bedingungen abbänagig gemacht wird. ergibt ſich auch aus der Ungewißheit darüber, zu welchem Zeity nach der oben angeführten Beſtimmung die Austrittserklärung 75 Mitaliedes wirkſam wird: es bleibt unklar, wann das den Auskt hindernde ehrengerichſliche Verfahren ſein Ende erreicht, ob mit 5 Urteil auf Verweis oder mit der Zahlung der Koſten oder detr 1 zeren Ausſchlleßung.(Entſch. des Reichsgerichts vom 5. Mal 1 IV 767%/3). Wichtige Entſcheidungen in Mietſachen 1. In einem Mietshauſe waren die Fahrſtühle, deren 1 nutzung im Mietpertrage ausbedungen war, außer Gebrauch, 5 der Motor, der ſie in Betrieb ſetzte, ſchadhaft geworden war. 1 Mieter erhoben gegen die Eigentümerin Klage auf Inbetriebſetzulg des Fahrſtuhles und drangen damit durch. Zuſtändig für die Rechtsſtreit ſind die Gerichte und nicht die Gemeindebehörde 9 das Mieteinigungsamt, denn Paragr. 8 des Reichsmietengeſe 0 gilt nur für ſolche große Inſtandſetzungsarbeiten, 125 zur Erhaltung des Hauſes und ſeiner Bewohnbarkeit behördlicher ſeits für notwendig befunden und angeordnet worden ſind, dere Vornahme aber der Vermietex unter Verletzung der ihm obliegen, den öffentlich⸗rechtlichen Pflicht unterläßt. Ein ſolcher Fall 12 hier nicht vor. Nach Paragr. 9 des Reichsmietengeſetzes darf uf Eigentümer des Hauſes der Inſtandſetzung des Fahrſtuhls nicht 50 die Mieter abwälzen, da es ſich um große Inſtandſetzungsarbeite zur Beſeitigung von Mängeln handelt, die bei dem erſt na 5 1. April 1920 erfolgten Erwerb des Gebäudes vorhanden ware und welche die Eigentümerin gekannt hat oder hätte kennen müſſen Unter Kennenmüſſen iſt das Nichtkennen infolge von Fahrläſſigke zu verſtehen, Eine ſolche iſt von der Eigentümerin begangen waß den. Der Erwerber eines Hauſes muß ſich davon überzeugen, 1 es in ſeinem baulichen Zuſtande und beſonders in ſeiner techniſche. Einrichtung keine Gefahren für die Sicherheit der Mieter 1 dritter Perſonen birgt. Kommt er dieſer Pflicht nicht nach, 15 handelt er fahrläſſig. Die mangelhafte Beſchaffenheit der Faht ſtühle zur Zeit des Erwerbes des Grundſtückes hat der Eigentümer! bei ordnungsmäßiger Prüfung nicht verborgen bleiben können. (Entſch. des Reichsgerichts vom 6. Mai 1924, 11 711/8.) 2. Die Frage, ob das Reichsmietengeſetz auf einen Garken, der neben einer Wohnung Gegenſtand eines einheitlichen Mietve trages iſt, anwendbar und das Mieteinigungsamt zur eſe ſetzung der Friedensmiete für Wohnung und Garten zuffänbeg iſt, hat das Kammergericht(Entſch. vom 8. Mai 1924, 17 9 10ſ verneint. Das Reichsmietengeſetz entſpringt dem Bedürfnis,— dem ungleichen Spiel der Kräfte zu bewahrer das infolge des Ueberwiegens der Nachfrage nach Mieträumen übe das Angebot zu befürchten war. Nach der Begründung des Geſes, entwurfs ſollen Mietpreisſteigerungen nur inſoweif zugela werden, als ſie durch Steigerung der für das Haus aufzuwenden 0 Ausgaben notwendig geworden ſind. Weiter heißt es dort, grun ſätlich werde der bürgerlich⸗rechtliche Mietvertrag durch das Rei mietengeſetz nur inſoweit berührt. als es ſich um die Höhe der bo dem Mieter als Entgelt für den Mietraum zu bewirkenden Leiſtung handele. Demgemäß ſpricht Paragr. 1 des Geſetzes nur von eine 1 Gebäude oder Gebändeteil, nur für ſie iſt die Bildung der geſez, lichen Miete zugelaſſen. Der Umſtand, daß andere Sachen, 07 beſondere Gärten mit Gebäuden, den einheitlichen Gegenſtand eine, Mietvertrages bilden, kann nicht dazu führen, die Zwangsbewi ſchaftung erweiternd auf jene Sachen auszudehnen, zuma 15 Geſetzgeber den Willen, die Zwangsbewirtſchaftung nur auf 8 bäude und Gebäudeteile zu erſtrecken, im Reichsmietengeſetz un zweideutig zum Ausdruck gebracht hat. die In derſelben Entſcheidung heißt es, daß die Frage, ob 1 Ueberlaſſung eines Gartens von etwa ½ bis 4 Morgen, 70 neben einer Wohnung Gegenſtand eines einheitlichen Mietvertragg iſt, eine geldwerte Sonderverpflichtung im Sinne des Paragr. ile des Reichsmietengeſetzes darſtellt, beim Streit der Vertragskel von dem ordentlichen Mieteinigungsamt zu entſcheiden iſt. Die Berückſichligung der Amfasſteuerſenkung bei vertragß ſchlüſſen. Durch die zweite Verordnung des Rel hepräfldenten 150 wirtſchaftlich notwendige Steuermilderungen vom 10. Novemben tz⸗ mit Wirkung vom 1. Januar 1925 der Satz der allgemeinen Umſas ſteuer von 5556 vom Hundekt auf einundeinhalb vom Hundert, dert Satz der erhöhten Umſatzſteuer von fünfzehn auf zehn vom Hun in herabgeſetzt worden. In den Durchführungsbeſtimmungen wird n entſprechender Weiſe wie bei der Ermäßigung der Umſfatzſteuer zuin 1. Oktober 1924 ein zivilrechtlicher Anſpruch auf Preisna hla Häöhe von einhalb vom Hundert oder fünf vom Hundert für ſtungen aus ſolchen Verträgen g⸗währt werden, die vor dem Er der Verordnung des Reichspräſidenten abgeſchloſſen worden at⸗ aber erſt nach dem 31. Dezember ausgeführt werden. Die Geſcte, welt wird jedoch ſchon— darauf hingewieſen, daß dieſer Anſpr⸗ ſelbſtverſtändlich nicht für Leiſtungen aus Verträgen eingerän werden kann, die zu einer Zeit abgeſchloſſen worden ſind, zu de K Vertragſchließenden bei der Preisverei i kung des Steuerſätze bekannt geweſen bn— 2 8 15 4 ee, — SSeA 2— Treitag, den 28. November 1924 inumee eeeeeeeeeeeeeeee — — — — — — — — — — — — —. — — — — — — — 25 — — — — — — 2 53. Seite. Nr. 554 55 eeeeee e 7 7 7 EKTROTECHRN fUr Alle VSrWSNun SgSiefe I Haus, Herdwerk, Irdusfrie Urid 3 DROJEKRTIERUNG UND AUSF DEIRUN G ELEKTR. LICIETT- u. KRAFTANLAGEN Generatoren, Moforen und Transformaforen Fernleitungen Starkstromkabel und Garniturfeile Leitungen, Rohrdrähie, Peschel- und Isolierrohre Installalionsmaferial Schaltanlagen, Schaltsatfionen ISCHE ERZEUGNISSE Kormpletffer Ausrüstung für Hrane, Verladeanlagen und Aufzüge Elektro-Lasſlarren Elektrische Antriebe von Werkzeugmaschinen Kompleffe Lüfter-, Pumpen- u. 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Alice 5 28 J 6. Dipl.⸗Ing. Hans Nikolaus Ehlers e. S. Klaus 5 Geſtorbene: Kaſſeninſpektor Joſef Breitenbacher u. Maria Jürgen. ovember 1924. 8 2 74 aſhtehner. 10. Pol.⸗Wachtm. Herm. Karl 85 e. T. Martha. 11. Anna Maria Herd geb. 0 J.*⁰ M. kandesamiliche Uachrichten. Ingenteur Karl Futterer und Paula Egner. 6. Malermſtr. Phil. Oswald e. S. Werner Hein⸗ Elſa Anna Hehn geb. Beck, 3. J. 11 M. Taglöhner Adam Gruber u. Anng Vollgärtner rich Adolf. Rudolf Ernſt Karl Banzer, 11¹ J. 8 M. Verkündete: November 1924. „Metzger Friebrich Ehinger u. Mathilde Groß. chloyer Hans Allespach und Thekla Hannes. Arbeiter Gg. Reiſig und Gertrube Becher. 1 Ing. Otto Johannßen und Ottilie Bardelang. 4. anzlehrer Anton Rommeiß und Roſa Greß. talermeiſter Herm. Page u. Anna Wandrey. 15. Pol.⸗Wachtmſtr. Hugobuber u. Joſeſine Schwarz Kaufm. Herm. Schmitt und Eliſabetha Georgi. Bankbeamter Rich. Bauer u. Eleonore Schork. chreiner Robert Schneider und Pauline Wollenſchläger. Schloſſer Joh. Zander und Thereſe Müller. abrikarb. Friedr. Boll u. Emma Kattermann. Ladewärter Engelbert Danbach und Klara Müller. 1. Arbeiter Franz Seubert und Vexrta Zeller. Hausmeiſter Herm. Wiederhold u. Mina Geiſer. oſthilfsſchaffner Paul Laier u. Anna Krauth. Schneidermeiſter Ludw. Steinmetz u. Eliſabetha »Moosbrugger. 1 Magazinarb. Ferd. Bär u. Marka Kalbrunner. 8. Bürſtenmacher Joh. Wühler u. Eliſabeth Amend Heinrich Stegmann u. Anna auſer agazinier Wilh. Hofmann und Anna Staud. Hilfsarb. Karl Dolch und Marie Sieber. 9* Getraute: ovember 1924. 1 Schloſſer Karl Fiſcher und Emilie Söhner. treckenwärter Georg Amail und Katharina Winterkorn. Hoteldiener Fr. Bechtold u. Elſa Adelsheimer. Schloſſer Friebr. Groß und Maria Eiſenhauer. aufmann Ludwig Häffner u. Emilte Siegel. Eiklußer Wilhelm Knochel und Hedwig Keeſer. Eiſendreher Karl Mayer und Emma Walter. Portier Friebrich Morlock u. Maria Ziegler. Schuhmacher Georg Müller u. Auna Sedtz. Kenfmann Karl Münz und Anna Heß. Kfm. Bernhard Silberberg und Auna Heiler. Taglöhner Georg Söhnlein und Anna Boch. etzger Karl Steuber und Maria Minor. Eiſendreher Wilhelm Tillmann u. Emma Ruf Foren, Neu. — Karl Weigel und— Bock. Former Emil Haßler und Maria Schulz geb. Ehret. Eiſenbohrer Karl Heller u. Johanna Stumpf. Kaſter Emil Weber und Berta Roß. Taglöhner Karl Fickelſcher u. Auguſte Mayer. Kraftwagenführer Friedr. Trinſch und Wil⸗ helmine Göbel. Betriebsſchreiber Joſef Albert u. Berta Keller. Werkzeugſchloſſer Karl Becker und Margareta Floethe. Inſtallateur Franz Gärtner und Ida Wörner. 18. Gerichtsaſſeſſor Dr. jur. Wilhelm Buchsweiler und Johanna Maier. Koch Ernſt Koeppe u. Marta Eppelsheimer. Fabrikarb. Heinr. Kraft u. Katharina Abdorf geb. Muntz. Schreiner Albert Kübler und Katharina Jene geb. Schmitt. Ing. Norbert Lechleiter und Maria Rückert. Kaufmann Alfred Maier und Lufſe Keller. Betriebsbeamter Herbert Schmiedel und Ka⸗ tharina Schulz. Kaufmann Willy Steinberger und Lufſe Dann. 1 Friebr. Capelle u. Wilhelmine autter. Geborene: November 1924. 6. Arbeiter Otto Emil Stader e. T. Maria Luiſe. 6. Metallſchleifer Friedr. Karl Nägele e. S. Karl Heinrich. 7. Müller Friedr. Wilh. Amann e. S. Kurt. 7. Hauptlehrer Karl Auguſt Wagner e. S. Ger⸗ hard Karl. 7. Stadtarbeiter Franz Joſef Brenneis e. S. Karl Heinz, 7. Schreibgeh. Phil. e. S. Erich Peter. 6. Architekt Jean Jochem e. Emil Walter. 6. Bauführer Georg Böoll 25 S. Friedrich 7. Bankbeamter Robert Mayer e. T. Maria Luiſe. 9. Schloſſer Karl Ludw. Becherer e. T. Eleonore. 9. Jng. Friedrich Wilh. Pugo Kurt Daueruheim e. T. Helene Käthe Annelieſe. 9. Gärtner Robert Meiſezahl e. T. Kunigunde. 11. Mech. Hrch. Kunz e. S. Werner Jakob Friedr. 9. Portier Wilhelm Fiedrich Altvater e. S. Wal ter Hermann Alfred. 7. prakt. Arzt Dr. med. Friedrich Kauffmann e. S. Hugo Hermann. 8. Schaffner Johann Nikolaus e. S. Friedrich. 9. Schloſſermſtr. Heinr. Ballweg e. S. Werner. 7. Techn. Aug. Friedr. Wenzel e. S. Günter Wilhelm Friedrich. 10. Taglöhner Karl Knodel e. T. Elfriede Maria. 11. Fuhrm. Karl Merkle e. T. Hilda Greta. 9. Karl Heinr. Schmid e. S. Karl Heinrich 11. Küchenchef Alfred Motz e. S. Walter Alfred. 10. Bücherreviſor Friedr. Wilh. Karl Grone e. S. Hellmut Heinrich Paul. 18. Elektromonteur Gottlob Häuſermann e. T. Lors. 11. Arbeiter Auguſt Wunderlich e. Erich. 11. Eiſendr. Max Emil Siefert e. Erna Emilie 12. Reallehrer Guſt. Schließler e. 2 Gife la Katha⸗ rina Lillt. 10. Autodroſchkenbeſitzer Friedr. Gg. Joſ. Zimmer⸗ mann e. T. Reintraud. 12. Poſtſchaffner Karl Leonh. Schmitt e. T. Lieſe⸗ lotte Katharina. 13. Flaſchenbierhändler Wilh. Maier e. T. Lore Urſula. 14. Schreiner Ernſt Auguſt Franz Wulff e. S. Gerhard. 14. Schloſſer Joh. Fr. Stolz e. S. Friedrich Herm. 18. Holzarb. Heinrich Seitz e. T. Hedwig Liddy. 12. Jngenieur Haus Held e. S. Chriſtof Walter. 13. Gipſer Joſef Ehmann e. S. Artur. 11. Kfm. Franz Ludw. Rich. Englert e. T. Elly Eltſabeth Berta. 11. Former Philipp Jakob Körner e. S. Rudi Franz Markin. 11. Ingen. Johannes Oſtertag e. S. Woffgang Hans Günther. 8. Ing. Wilh. Adolf Müller e. T. 8 Eliſabeth 11. Kfim. Ludw. Alfred Heller e. T. Ida Ottilie Gertrud. 15. Schloſſer Georg Mater e. S. Fritz. 15. Kraftwagenf. Joſ. Lüber e. T. Auguſte Klara. 15. Kraftwagenf. Joſ. Lüber e. T. Elfriede Elſa. 15. Spengler Peter Keller e. T. Lina. 13. Schuhmacher Emil Scheidt e. S. Alfred Karl. 11. Werkmſtr. Joſ. Wilh. Heiler e. S. Karl Heinz. 16. Kfm. Jak. Aug. Schwarz e. T. Magdalena Ur⸗ ſula Katharina. Kaufmann Friedrich Horn, 62 J. 4 M. 12. Glaſer Julius Breidinger, 71 71 11 M. Arbeiter Adolf Müller 24 J. 6 M 11. led. Schneid. Paukine Hagenbuch, 51 J. 8 9. Auguſta Flatter geb. Wendling, 59 J. 97 12. Rentenempfänger Valt. Derſcheid, 74 J. 2 M. Privatm. Chriſtian Jak. Schneider, 81 J. 4 M. 13. Kaufmann Joh. Joſef Joſt, 68 J. 7 M. Eliſabeth Magdalena Reichert geb. Wolz, 50 J. 7 Monate. Margareta Katharina 51 8. geb. Münch, 80 J. 12. Erich Wunderlin, 5 Std 13. Friebrich Brinkmann, 2 M. 22 Tg. Anna Müller geb. Krieger, 78 J. 2 M. Hedwia Seitz geb. Kögel. 24 J. 6 M. 15. Emma Karolina Voß, 2 M. 20 5 14. Emma Frieda Müller geb. Riedel, 32 J. 3 M. 5. led, berufl. Roſa Philipp. Heiler, 15 J. 10 M. 15. Taglöhner Wendelin Gg. Joſ. Schäfer, ledig, 1 J. 7 M. Juſeſine Schermann geb. May, 50 J. 9 M. Schriftſetzer Franz Hätty, 64 J. 1 M. 14. g e Theuerkauf geb. Schwarz, 48 J. 4 15. Chretiana Kreiner geb. Gerſtenäcker 55 J. 2 M. Magazinverw. Jah. Joſef Müller, 50 J. 10 M. Kaufmann Max Holleczek, 46 J. 7 M. 16. led, Kaufm. Wilhelm Gerner, 29 J. 1 M. 15. Lina Keller, 1 Std. 16. Maria Sturm, 15 Min. 17. Kitty Luiſe Dach geb. Wettich, 3 J. 11 led. Privatmann Karl Buſch, 68 J. 3 M. 15. led. Taglöhner Otto Dörr, 28 J. 9 M. Eiſendreher Wilhelm Joh. Stumpf. 25 J. 0 M. Schriftſetzer Konrad Ludwig, 53 J. 8 M. Martha Wann geb. Philipp. 64 J. 8 M. 16. 2 Pauline Viertler geb. Stabroth, 80 17. Kaſernenwärter a. D. Johann Guſt. Friedrich Schulz. 69 J. 1 M. 18. Glaſer Franz Robert Richter, 60 J. 1. Kaufmann Jpaauin Joy, 51 J. 2 M. 16. Philipp Brenner, 1 Tg. 17. Peter Schubach, 15 J. 7 M. 18. Magdalena Weiner geb. Krämer, 72 J. 8 M. 13. Profeſſor Chriſtian Richter, 53 J. 9 M. Robert Hermann Schneider, 10 J. 4 M. Das e jedermanns ist Se sparen 6010 Fochtenberger —— in der EmI24 neuen Weihnachtspackung Ueberall bei Scherz u Klang, Ueberall bei Tanz und Sang, 3 man Kode as VLas süße Geheimnis!“ 1 re e welche in Vergnügungslokal, aller Art kenn eeis, Konſitürengeſch wirkl gut eingef. ſind, nen obig, konkurtengl geſetzl. geſchüßzt. Artik den Prooff mirnehm„Kein Automah. Ed04 Eut Automaten-Gesellsch, Berlin 8. 0 36 mit ab0 ſſen ünm lalt erhält man deim 85 brauch meiner Rosen- milech. Macht die Haut tein und zait in jugend · licher Frische; beseitigt Leberflecken, Oesichts⸗ 10te, Mitesser. Fl...50. Kurfürsten-Drogerie Th. v. Bichstedt. N A. 13/1 Inh. 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