Wdeseepe In Mannbelm u. umgebung wöchentiich Aende I8. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei ent! Tretsergg d. wiriſchaftl Nerhältniſſe notwendig werdend Jarl erzöhungen anzuerkennen Voſtſchecktonte Nr 1788 r. Hauptgeſchäftsſtelle E 8. 2 Geſchäfts⸗ blaz nſtellen Waldhoſſtr 6, Schweßzingerſtr. 24. Gontard Gen, Fernipr Ne ieen 10ts, Telsze nprele talanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl zwölfmal. Mannheimer Seneral Anzeiger Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 356 Rnztigenprelſe nach Taril, bel Borauszablung Pre eln⸗ pallige Kelenelzeile für Allgememe Anzeigen ,40.-M. Reklamen.— C. M. Füt Anzeigen an deſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird kelne Verantwertung uber · nommen. Höhere Sewalt, Streits. Petriebsſtsrungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für aus geſallene odet deſchränkte Ausgaben oder für verlpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Aufir.d. Fernſyr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Monnheim. Beilagen Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik⸗Jeitung Aus der Welt der Technik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Reiſen Indaneſen⸗ die Engländer Herren der Lave di London, 29. Nov.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) Su geſtrigen Abendblätter meldeten: Zwei Abteilungen des elften — meuterten und griffen das Militär⸗ ſpital in Chartum an. Ein britiſcher und zwei ſyriſche 55 röte wurden getötet. die britiſchen Truppen gingen darauf egen die Sudaneſen vor, die ſchwere Verluſte erlitten. Nach den en der engliſchen Regierung zugegangenen Meldungen ſind die iliſchen Militärbehörden im Sudan Herr der Lage. Die achrichten aus Chartum melden drahtlos über Kairo, daß nur ein 15 r Hundert Soldaten vom 11. ſudaneſiſchen Bataillon Der Reſt des Regimentes iſt loyal und hält zu den Eng⸗ ern bei der Niederwerfung des Aufſtandes. Der Spezialkorre⸗ des Daily Expreß kabelt aus Kairo, daß die meuternden oldaten in Chartum mit Geſchützen beſchoſſen wurden und ſehr ſchwere Verluſte erlitten. Die Verhaftungen unker den Nationaliſten In Kairo wird die Lage täglich ernſter. Die Verhaf⸗ ngen verurſachen große Erregung. Jede Frage iſt, wer der ächſte ſei. Gerüchten zufolge ſind die hervorragendſten Leute in efahr, verhaftet zu werden. die Aegypter erwarten eine chreckensherrſchaft. Sehr viele ſind aber froh, Zaghlul os zu ſein. Zaghluls Mafaspartei iſt intenſiv tätig und proteſtiert n das neue Kabinett. Dem Ziwar⸗Kabinett wird jegliche Achtung rweigert. Die ägyptiſche Preſſe ergeht ſich über die ſogenannten rregulären Verhaftungen durch die britiſchen Militärbehörden in Klagen. Die Ausführung der Verhaftungen wurde daher der ügyptiſchen Polizei übertragen. Im ganzen ſind bis jetzt 35 Per⸗ onen verhaftet worden. Die ägyptiſche Proteſtnote an den Völkerbund 5 Laut„Daily Herald“ hat der Sekretär des Völkerbun⸗ — ſich entſchloſſen, die ägyptiſche Proteſtnote dem Präſidenten de⸗ ölkerbundsrates, Hymans, zu übermitteln. Sir Drummond ſoll erklärt haben, es ſei nicht möglich, ſeſtzuſtellen, ob die Pro⸗ 190 an das Sekretariat oder an den Präſidenten des Völker⸗ undes gerichtet ſei. „Daily News“ will erfahren haben, daß die engliſche Re⸗ gierung beim Völkerbund demnächſt um die Erteilung des Man⸗ ats für die Verwaltung des Sudans nachſuchen werde. „ In Paris verlautet, daß Perſien die Abſicht hat, den engliſch⸗ Ouptiſchen Konflikt vor Nathuſius über ſeine Erlebniſſe N Berlin, 29. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) General v. athuſius, der nach Kaſſel heimgekehrt iſt, iſt dort, wie es ceint ſchier unerſchöpflichen Interviews der Scherlpreſſe zum pfer gefallen. Heute lieſt man in ihr von neuen Beſuchen und usfragungen des Generals, der dabei über ſeine Unterſuchungs⸗ aft folgendes berichtet: Er iſt Ende Oktober mit ſeiner Frau in zerlin geweſen, von wo aus er mit ihr nach Forbach fuhr, um 00 am Allerſeelentag das Grab des Schwiegervaters in Forbach 8 anſchließend daran das Grab ſeiner in Diedenhofen begrabe⸗ en Tochter zu beſuchen. Erſt nachher erfuhr er, daß ihm durch as franzöſiſche Generalkonſulat in Frankfurt ein viſierter 0 ausgeſtellt worden ſei. Bei Benutzung dieſes Paſſes 880 wahrſcheinlich die Verhaftung gar nicht erfolgt ſein. Da 8 aber von ſeiner Abweſenheits⸗Verurteilung nichts wußte, dat Nathuſius dem Bürgermeiſter von Forbach ordnungsgemäß mitgeteilt, er werde nach Forbach kommen und den ihm von Bei bach geſchickten Paß mit der Einreiſeerlaubnis benutzen. —5 ſeiner Ankunft in Forbach wurde er ſogleich an der Bahn⸗ ofsſperre angehalten und von einem franzöſiſchen Offizier ver⸗ el. Man brachte ihn ins Militärgefängnis von Metz und en ein ſehr ſchlechtes Zimmer. Man entſchuldigte ſich da⸗ 10 daß es durch die große Ueberſchwemmung nicht möglich wäre, m einen beſſeren Raum zuzuweiſen. Im Gefängnishof durfte kleine Spaziergänge machen, jedoch immer in Begleitung des 1e 65ſiſchen Wachſoldaten, der auch neben ſeinem Zimmer ſchlief. ſeh. franzöſiſchen Offiziere und Beamten benahmen ſich allerdings r liebenswürdig und entgegenkommend. Zu den Verhandlungen eim Kriegsgericht, ſagte er, ſei von allen Zeugen, die er in orbach und Diedenhofen uſw. angab, niemand herangezo⸗ dien worden. Sie alle hätte ſonſt bezeugen können, daß er ein twli zurückgezogenes Leben in Lothringen geführt hat und für 5 50 welche Requiſitionen im Feindesland gar keine Verwendung adabt hätte. Nach ſeiner Verurteilung wegen Raubs von Pri⸗ eigentum im Krieg ſei er ſeeliſch völlig zuſammen⸗ debrochen. Nach einigen Tagen ſei ein Major mit einem ergeanten zu ihm gekommen und habe ihm mitgeteilt, daß der riegsminiſter Nollet ſich beim Präſidenten der Republil verwandt 10 e und er durch einen Gnadenakt des Präſidenten Doumerque klä⸗ der Haft entlaſſen ſei. General v. Nathuſius hat dann er⸗ art, er werde alles daran ſetzen, um durch eine Reviſion vor Welt rehabilitiert zu ſein. Es hätte ihm aber 85 Krankheit wegen daran gelegen, ſo ſchnell als möglich Frank⸗ ſiſch zu verlaſſen. Er hätte deshalb alles andere ſeinem franzö⸗ chen Rechtsbeiſtand überlaſſen. U eeeeeeeeeeeeee aud»Die Lohnkriſe im Ruhrbergbau. Die„Voſſ. Zig.“ melde! 0 Boch um, daß die vier Bergarbeiterverbände geſtern in einen dem Völkerbund zur Sprache zu bringen. Reuterei in Charlum Verhinderte ägypkiſche Demonſtration in Berlin Geſtern beabſichtigten Mitglieder der Berliner ägyptiſchen Kolo⸗ nie zum Prateſt gegen das Vorgehen der engliſchen Regierung in Aegypten eine S traßendemonſtration. Zahlreiche Aegypter fanden ſich gegen mittag in der Gegend des Bahnhofes Zoologiſcher Garten mit feſtlichem Fahnenſchmuck ein. Es war beabſichtigt, in offenen Wazen einen Umzug durch die Hauptſtraßen Berlins außer⸗ halb der Bannmeile zu unternehmen und dabei Plakate mitzuführen mit Juſtzriften wie„Aegypten den Aegyptern“,„Der Sudan ein untrenndarer Teil Aegyptens“ uſw. Die Polizei hat jedoch den Um⸗ zug verboten. Amerikaniſche Preſſeſtimmen (Spezkalkabeldienſt der United Preß.) Newyork, 28. Nov. Die Preſſeſtimmen zum anglo⸗ägyptiſchen Konflikt werfen bezeichnende Streiflichter auf die amerikaniſche Auffaſſung der Lage. In einem Leitaufſatz ſchreibt die„New⸗York World“, daß die Probleme gelöſt werden können, wenn ſie als Fragen des Aufbaus und der Staatskunſt behandelt werden. Der New⸗Pork American“ ſchreibt, der Vorfall zeige, daß Amerika dem Völkerbund nicht beitreten dürfe.„Wir ſind“, ſagt das Blatt, der Hüter unſerer Brüder auf Grund der Monroedoktrin, aber wir ſind nicht der Hüter unſerer ägyptiſch⸗ſenegambiſchen und ſudane⸗ ſiſchen Brüder“. Die„Herald“ und„Tribune“ meint, daß Amerikas öffentliche Meinung vor jedem Plan zurückſchrecke, der Fragen der inneren Politik zum Gegenſtand internationaler Unterſuchungen und Entſcheidungen mache 48—.— In linruſen in Agnoten gegen oie Englinde &E 9 85 Rußland und England Handelsvertrag und Sinowjewbrief Geſtern wurde die Antwort der Sowietregierung auf die beiden britiſchen Noten vom 21. November im Foreign Office überreicht. In der erſten Note erklärte Rakowski: Die Sowietregierung bedauere die Ablehnung des allgemeinen Handelsvertrages vom 8. Auguſt auf das lebhafteſte. da der Abſchluß einen wichtigen Schritt zur Sicherung des allgemeinen Friedens und beſonders zur Stärkung der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den Völkern des britiſchen Reiches und der Sowietrepublik hergeſtellt haben würde. Die Sowjetregierung habe in ihren Zugeſtändniſſen das Höchſtmaß von autem Willen gezeiat und könne daher keinerlei Verantwortung für die Unzufriedenheit übernehmen. die der Be⸗ ſchluß der britiſchen Regierung in den beiden Ländern verurſachen werde. Die zweite Note Rakowskis weiſt darauf hin. daß der von dem letzten engliſchen Kabinett mit der Unterſuchuna des Sinowſewbriefes betraute Ausſchuß feſtaeſtellt habe, daß weder die Regierung noch irgend eines der Aemter das Oriainaldokument geſehen habe. Daber betrachtet die öffentliche Meinung der geſamten Welt den Sinowiew⸗ brief als eine unzweifelhafte Fälſchung. Dieſe Erklärung des maßgebenden britiſchen Ausſchuſſes habe den Boden zerſtört, auf die ſich die von Gregory gegen die Sowietregierung im Höhepunkte des Wahlfeldzuges erhobene Beſchuldiaung gegründet habe. Die Sowietregierung ſei geneigt geweſen, in dieſer Erklärung die tat⸗ ſächliche Zurückziehung der Beſchuldiaung zu ſehen. und ſei daher auf das Aeußerſte überraſcht darüber, daß die jetzige Regierung Großbritanniens unbewieſene und unbeſtimmte Erklärungen abgab. daß das Dokument echt ſei. Die Sowietregierung könne derartige Behauptungen nicht annehmen. Denn in einer Anzahl von euro⸗ päiſchen und amerikaniſchen Städten befinden ſich beſtimmte Organi⸗ ſationen, die ſich unter der Führung ruſſiſcher Gegenrevolutionäre und Emigranten, beſonders mit der Herſtellung falſcher Dokumente befaßten, um die internationale Stellung der Sowiet⸗ union zu untergraben. Im Namen der Sowjetregierung gibt Rakowski ſeinem tiefen Bedauern Ausdruck. daß die britiſche Regierung politiſche Hand⸗ lungen. die die ernſteſte Auswirkung auf die künftigen Be⸗ ziehungen zwiſchen Sowietrußland und Großbritannien hätten, auf unbeglaubigte und aus zweifelhaften Quellen ſtammende Dokumente gründe und ſo die Beziehungen zwiſchen den beiden Re⸗ aierungen auf eine ſehr unſichere Grundlage ſtellen. Die Sowiet⸗ reaierung bedauere ferner, daß die britiſche Note vom 21. November einer direkten Antwort auf die Frage des Schiedsger ichtes ausweiche. Weiter wiederholt die Note die Erklärung über die voll⸗ ſtändige volitiſche und adminiſtrative Unabbäng iakeit der kommuniſtiſchen Inkernationale von der Sowlet⸗ regierung. Die Sowietregierung könne weder der kommuniſti⸗ ſchen Internationale, noch einer anderen Arbeiterorganiſation das Aſolrecht verweigern. Noch weniger könne ſie es übernehmen, irgend einen Druck auf ſie auszuüben. Rakows ki ſchließt: Seine Regieruna babe ihn erſucht zu er⸗ klären, daß ſie die von ihr übernommenen Perpflichtungen loyal meinſamen Sttzung beſchlotte ben, den Lohnſchieds ruch für den Berghan oinee daen. rchgeführt habe und auch in Zukunft nach dem Grundſatze der Ge⸗ jgkeit durchführen werde. Elſaß⸗Lothringen und die deutſchen Wahlen Straßburger Brief Aus Straßburg wird uns geſchrieben: „Wenn es richtig iſt, daß bei dem Franzoſen die Außenpolitik das politiſche Leben beherrſcht, beim Deutſchen aber meiſt innen⸗ politiſche Erwägungen den Ausſchlag geben, dann haben wir Elfäſſer und Lothringer bei den franzöſiſchen Kammerwahlen vom 11. Mai d. J. durchaus den Beweis erbracht, daß wir— wenn auch vielleicht keine„guten“, ſo doch— echte Deutſche ſind. Vom Standpunkt der elſäſſiſchen und lothringiſchen Geſamtinter⸗ eſſen aus hätten wir nämlich damals unbedingt jene Politik unter⸗ ſtützen mäſſen, die auf eine möglichſt raſche Beendigung des Ruhr⸗ abenteuers hinzielt, die darauf ausgeht, den Krieg nicht noch in das ſiebte Friedensjahr hineinzuverlängern, und die eine möglichſte Verſöhnung und Annäherung zwiſchen Frankreich und Deutſchland anſtrebt. Denn die Beziehungen zwiſchen dieſen beiden Nachbar⸗ ſtaaten kommen bei uns, in dem neu eroberten bezw.„wiederge⸗ wonnenen“ Grenzland zu einer unmittelbaren, für die Gefamtheit und für den Einzelnen äußerſt fühlbaren Auswirkung. Je ſchäcſer die Gegenſätze ſind, um ſo ſtrenger werden hier die zum Schutze der„befreiten“ Bevölkerung gegen etwaige Einflüſſe vonſeiten der „boches“ oder der„bochissants“ eingeführten Maßnahmen ge⸗ handhabt. Umgekehrt aber iſt von einer Entſpannung der Beziehungen zwiſchen den beiden Nationen auch eine Entſpannung der Verhält⸗ niſſe in unſerem Lande zu So haben wir Elſäſſer und Lothringer das dringendſte Intereſſe daran, daß Friede und Freundſchaft herrſche zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Von dieſem Standpunkt aus hätten wir alle bei den letzten Wahlen in Frankreich dem Linksblock, der Oppoſition gegen Poincaré unſere Stimmen geben müſſen. Anſtatt deſſen hat— abgeſehen von drei Induſtriebezirken, in denen ſozialiſtiſch gewählt wurde— die Bevölkerung des ganzen Landes mit großer Mehrheit für die Liſte des nationalen Blocks ge⸗ ſtimmt, d. h. die Angehörigen derjenigen Parteien, die eine rück⸗ ſichtsloſe Fortſetzung des Ruhrunternehmens und der von Poin⸗ caré vertretenen unbegrenzten Reparations⸗ und Sanktionspolitit forderten. Und doch beſteht kein Zweifel darüber, daß die über⸗ wiegende Mehrzahl der Elſäſſer und Lothringer eine derartige Po⸗ litik nicht nur nicht wünſchen konnte, ſondern tatſächlich auch nicht gewünſcht hat. Maßgebend für den Ausfall der elſaß⸗loth⸗ ringiſchen Wahlen vom 11. Mai 1924 waren vielmehr folgende nicht in das Gebiet der Außenpolitik gehörende Geſichtspunkte: 1. Während die Parteien des nationalen Blocks unter Berück⸗ ſichtigung eines alten den Elſäſſern u. Lothringern gegebenen Ver⸗ ſprechens, an ihren kirchlichen Einrichtungen nicht zu rütteln, und in kluger Verechnung der zu erwartenden Wirkung davon abgeſehen hatten, für den Augenblick eine Gleich⸗ behandlung der Elſäſſer und Lothringer mit den übrigen Franzoſen inbezug auf das Verhältnis von Staat und Kirche zu fordern, hatten alle Linksparteien auf ihr Programmm die Forderung der Einführung der Laiengeſetze nach franzöſiſchem Muſter in Elſaß⸗Lothringen geſetzt. In dieſem Programmpunkt ſahen die katholiſche Mehrheit der Bevölkerung und die kirchlich geſinnten Proteſtanten eine feindliche Haltung gegen die Kirche und mittel⸗ bar auch gegen die Religion ſelbſt. Mochte im übrigen die Politik der Linksparteien auch noch ſo viel Verlockendes für den Elſäſſer und Lothringer haben, ſo war dieſer eine Punkt ein unüberwind⸗ liches Hindernis. Man konnte ſich nicht entſchließen, einer Partei zu folgen, die dieſe Forderung auf ihr Programm geſetzt hatte. Die Furcht vor der Trennung von Kirche und Staat und vor einer vermeintlich kirchenfeindlichen Regierung machte blind gegen alle Gefahren der Außenpolitik. 2. Man hoffte durch Erbringen eines neuen Beweiſes für die nationale Treue und Zuverläſſigkeit, wie er in einer Abſtimmung zugunſten des nationalen Blocks geſehen werden konnte, eine gün⸗ ſtige Vorbedingung zu ſchaffen für die Berückſichtigung mancher Sonderwünſche. Inbezug auf die Verwaltung des Landes, inbezug auf die Sprachenfrage, auf die Frage der Kirchen⸗ geſetzgebung, auf die Zoll⸗ und Paßfrage, kurzum in kultureller und in wirtſchaftlicher Hinſicht verlangten die Eigenart und Geſchichte des Landes und ſeiner Bewohner eine weitgehende Berückſichtigung und Sonderbehandlung, die noch geſichert und erkämpft werden mußte. So fürchtete man ſich, die Franzoſen vor den Kopf zu ſtoßen, denn ſie ſind die Sieger und von ihrem guten Willen hängt es ab, was dem Land und dem Volk an Lebensbedingungen noch gelaſſen werden ſoll. Auf die Gunſt und das Vertrauen der fran⸗ zöſiſchen Volksvertretung und der franzöſiſchen Regierung war man angewieſen, wenn man in allen dieſen Fragen etwas erreichen wollte. Dieſe Gunſt und dieſes Vertrauen durfte man deshalb nicht verſcherzen. Lieber die eigene Würde und die eigene Ueber⸗ zeugung preisgeben! So kam es, daß bei uns im Elſaß und in Lothringen die Liſte des nationalen Blocks mit überwiegender Mehrheit gewählt wurde, und daß gleichzeitig— o Grenzlands⸗Jroniei!— die Bevölkerung ſich innerlich über den Sieg der(von ihr nicht gewählten!) Linken gefreut hat. Wir erhofften tatſächlich von der Uebernahme der Re⸗ gierung durch die Linksparteien eine Befriedung Europas und damit eine Befriedung unſerer eigenen Hei⸗ mat, und als Herriot ſein Programm der Verſöhnung und Annähe⸗ rung verkündete, ging ein Aufatmen durch weite Kreiſe des ganzen Landes. Seither ſind 6 Monate verſtrichen. Es iſt in außenpoliti⸗ ſcher Richtung unermüdlich gearbeitet worden, Konferenz reihte ſich an Konferenz, Verhandlung an Verhandlung. Die erhoffte Wir⸗ kung iſt aber bisher nicht eingetreten, weder in den Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich, noch in den beſon⸗ deren Verhältniſſen Elſaß⸗Lothringens. Wenn man die Verhand⸗ lungen im Einzelnen verfolgt hat, konnte man ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß Herriot die Führung immer wieder aus der Hand verloren hat, und daß auch weiterhin dieſelben Kreiſe die politiſche Entwicklung beherrſchten, die einſt hinter Poincare ſtanden. Trotz⸗ dem haben viele nhänger Hecriots in Frankreich und auch im Elſaß heute noch ihre Hoffnung nicht aufgegeben. Die Schuld daran, daß bisher nicht mehr erreicht worden iſt, ſchreiben ſie der Haltung Deutſchlands zu. So ging kürzlich durch die linkegerichtete rankreichs ein Artikel— auch Straßburger Blätter haben ihn abgedruckt— wonach man mit einer großen Spannung den neuen Wahlen Deutſchlands entgegenſieht, und hofft, daß dieſe neuen len im Gegenſatz zu den letzten vom 4. Mai, die begreiflicherwei noch unter dem Jeichen der geſtanden hätten, nun auch der Beweis für die Friedens⸗ und Verſöhnungsbereitſchaft Deutſch⸗ lands liefern werden, und daß daan der Durchführung des Herriot aufgeſtellten Programms nichts mehr im Wege kann niemand darüber im Zweifel ſein, was für ein 2. Seite. Nr. 856 Aeue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgade) Samstag, den 29. November 1924 in 5 Arkikel der linksſtehenden franzöſiſchen Preſſe erwartet wir Die Eſſer und Lothringer aber, die bei den Wahlen vom 11. Mai aus Erwägungen der Außenpolitik mit den Linksparteien gegangen ſind, weil ſie erkannt haben, daß die Erſtrebung friedlicher und freundſchaftlicher Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich, daß eine grundſätzliche Aenderung der franzöſiſchen Außenpolitik die erſte und wichtigſte Forderun g der Zeit iſt, hinter der alle innerpolitiſchen Erwägungen zurücktreten müſſen, dieſe Kreiſe vermögen die Hoffnungen auf Herriot nicht mehr aufrecht zu ekhalten. Ganz abgeſehen davon, daß de Tage der Linksregierung in Frankreich gezählt ſein dürf⸗ ten— der Sturz Macdonalds und der Umſchwung in der engli⸗ ſchen Politik bleiben nicht ohne Wirkung auf die Verhältniſſe in Frankreich, und ſchon iſt hier eine neue Partei Millerand im Eni⸗ ſtehen begriffen, die ganz in den Fußtapfen des alten National⸗ blocks einhergeht und mehr ale die Partei Herriot geeignet erſcheint, das Einvernehmen mit der neuen engliſchen Gruppierung zu ner⸗ mitteln— abgeſehen davon iſt doch heute der Beweis erbracht, daß Herriot nicht die überragende Perſönlichkeit iſt und nicht die eiſerne Willenskraft hat, die ſich trotz aller Schwierig⸗ keit und Widerſtände durchſetzt. Bei dem Einfluß, den die Groß⸗ wirtſchaftskreiſe Frankreichs ſowohl unter Poincare wie unter Herriot gehabt haben und ſicher auch unter Millerand haben werden, kann es keine Grenze für die Fortſetzung der Sank⸗ tions⸗ und Entſchädigungspolitik geben, ſolange Deutſchlond imme wieder nachgibt. Wir vermögen deshalb von einem Ausgang der deutſchen Wahlen, wie ihn die Unks ſtehende Preſſe Frankreichs erhofft, keine Aenderung in den Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland und in deren Auswirkung auf die Verhältniſſe in unſerer Heimat zu erwarten Das allerdings iſt auch unſere Ueberzeugung, daß von der Haltung Deutſchlands, von dem Ausfall der nächſten Wahlen und von der Stellung der künftigen Regierung alles abhängt. Wir können des⸗ halb nur wünſchen, daß das deutſche Volk ſeinen Blick ganz auf die außenpolitiſche Frage richtet, alle parteipolitiſchen Er⸗ wägungen zurückſetzt und erkennt, daß es keinen Sinn hat, immer wieder darauf zu achten, ob man di⸗ Franzoſen nicht ent⸗ täuſcht und nicht vor den Kopf ſtößt. Denn je mehr Deutſch⸗ land von ſolchen Erwägungen ſich leiten läßt und je mehr es darauf bedacht iſt, den guten Willen zu zeigen, umſomehr ſtärkt es in Frankreich die Partei derzenigen, die im Fordern keine Grenze finden, und umſomehr ſchmächt es — der Partei, die eine Verſtändigung und Annäherung anſtrebt. Es gibt für Deutſchland nur Eins, im Wahlkampf vom 7. Dezem⸗ ber 1924 Zerſplitterung zum Ausdruck zu bringen, daß die Zeit der unbegrenzten Nachgiebigkeit und der politiſchen Würdeloſigkeitein Ende haben muß. Aus der franzöſiſchen Rammer Teuerung— Wechſelkurs— Wahlgelder In der geſtrigen franzöſiſchen Kammerſitzung wurde zu⸗ nächſt die Teuerung und die Frage der Stabiliſierung des Wechſelkurſes beſprochen. Dann verlas der Präſident einen Antrag der Sozialiſten. der der Reagierung volles Bertrauen ausſpricht. beſonders hinſichtlich der Fortführung ihrer Wirtſchafts⸗ pnlitik. durch die die Produktionskoſten ermäßiat und beſondere Aem⸗ ter zu dieſem Zwecke gebildet werden ſollen. Der Antrag wurde ohne Debatte angenommen. Im weiteren Verlauf der Sitzung kam es zu einer lebhaften De⸗ batte über die Veröffentlichungen des Abgeordneten Taittin⸗ ger gegen die Regierung in der„Liberte“. Taittinger wieder⸗ bolte in der Kammerſitzung ſeine Angriffe und teilte mit, daß Rannaldi im November vorigen Jabres zur Vorbereitung der dies jährigen Wahlen einen Scheck von 10 000 Franken angenommen babe. Dieſes Geld ſei damit der Regieruna Herriot zugute ge⸗ kommen. Darauf begründete der Abgeordnete Felix eine Interpellation über die Geſchäfte des Verbandes der wirtſchaftlichen Intereſſen, von dem bekanntlich die Wahlaelder herrühren ſollen. Felir verſuchte den Nachweis, daß im Jahre 1919 Mitalieder der radikalen Parteien die Geſchäfte des Verbandes der wirtſchaft⸗ lichen Intereſſen als ſehr gefährlich bezeichnet hätten. In dieſem Jahre hätten privpatwirtſchaftliche Unternehmungen einzelne Kandi⸗ daten, die ſich auf das Proaramm des Verbandes verpflichteten, un⸗ terſtützt. Auch die Sozialiſten erklärten ſich mit der Forderung des Abgeordneten Felir, eine Unterſuchunaskommiſſion einzuſetzen, einverſtanden. Der Handelsminiſter Rannaldi ſtimmte ebenfalls zu. Er bezeichnete den Abageordneten Taittinger als den Wortführer des Generals Caſtelnau. Niemals habe er Wahl⸗ gelder angenommen. Nur von einer Zeituna wiſſe er, daß ſie eine 8terſtützung von der Republikaniſch⸗demokratiſchen Allianz erhalten habe von der er ſich vollſtändig getrennt habe. Taittinger bezeichnete die letzten Ausfübrundgen des Miniſters als ein Einoeſtändnis. Miniſterpräſident Herriot erklärte im Namen der Regie⸗ rung, daß dieſe den Antrag auf Einſetzung einer Unterſuchungs⸗ kommiſſion lebhaft unterſtütze. Man werde dann ſehen, mit welch minimalen Geldbmitteln ſeine Partei den Wahlkampf be führen müſſen. Seine Nachprüfung habe ergeben, daß der Bruch Baynal⸗ dis mit der Republikaniſch⸗demokratiſchen Allianz ernſthaft ſei. Zum Schluſſe wurde ein ſozialiſtiſcher Antrag, die Kammer möge die Einſetzung des Unterſuchungsausſchuſſes beſchließen, um Klarheit zu ſchaffen, nach lebhafter Debatte über die Zuſatzanträge mit großer Mehrheit angenommen. Im Zeichen der Handelsverträge Die deulſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen Geſtern fand im Rahmen der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen ein weiterer Meinungs⸗ gugstauſch der beiderſeitigen Sachverſtändigen für die eiſen⸗ ſchaffende Schwerinduſtrie ſtatt; am Nachmittag folgte eine Voll⸗ ützung der beiden Delegationen mit den Sachverſtändigen. Die Berhandlungen am Nachmittag ſind noch nicht zum Abſchluß ge⸗ kommen; ſie werden in den nächſten Tagen fortgeſetzt werden. In der Vollſitzung wurde das Verhandlungsprogramm feſtgelegt. Außer⸗ dem wurde nach einer Mitteilung von deutſcher Seite„das Problem des Eiſens in ſeinen Grundlinien“ erörtert. Am heutigen Samstag wird die Beſprechung der deutſchen und ſranzöſiſchen Sachverſtändigen für die eiſenverarbeitende Induſtrie ſtattfinden, an die ſich am Montag eine Vollſitzung der Delegationen mit den betreffenden Sachverſtändigen anſchließen wird. Vor der Einigung in London Zu dem bevorſtehenden Abſchluß des deutſch⸗ engliſchen Handelsabkommens wird aus London be⸗ richtet, daß die Verhandlungen ſoweit gefördert ſind daß man die Unterzeichnung für Montag erwartet. ie bekannt, wird das Ab⸗ kommen keinen regelrechter Handelsvertrag darſtellen, wie die er⸗ ſtrebte— 1 Regelung mit Frankreich, ſondern nur ein vor⸗ läufiges Uebereinkommen zur Erleichterung der handels⸗ rechtlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und England für die Zeit nach dem 10.—— 1925. Nach weiteren Londoner Meldungen fand geſtern im Londoner Berkley⸗Hotel ein von der engliſchen Regierun 11 Ehren der deut⸗ ſchen Wirtſchaftsdelegation veranſtaltetes Frih üſck ſtatt, auf dem der Präſident des engliſchen Handelsamtes in Anweſenheit des Berliner engliſchen Botſchafters Lord'Abernon die deutſchen Ver⸗ treter begrüßte. Vondon, 29. Nov. In der Nähe von Swanſeg iſt Waſſer in emen Kohlenſchacht eingedrungen. 70 Bergleute gebang es ſich zu retten. Bisher wurde eine Leiche geborqen: 11 Perſo⸗ nen werden dermißt. Man nimmt an, daß ſie umgekommen Condon, 20. Nob. Der 2000 Tonnen große Dampfer Hart⸗ bey⸗ aus Barry, der ſich auf der Fahrt nach Gent befand. iſt in ——5. von 8 12 ung von Mann ſprang zwar Rettungsboot: U. berte jedoch und 17 Mann ſind dabei ertrunken* Deutſchland als Weltkonkurrent Waſhingkon, 28. Nov. Staatsſekretär Herbert Hoover er⸗ klärte bei einer Analyſe der Wirkungen des Dawesplans,. daß die Stahlinduſtrie der Welt bereits begimme, die deutſche Konkurrenz zu ſpüren. Dennoch dürfte die amerikaniſche Sbahlinduſtrüe von der deutſchen Ausdehnung kaum berührt werden bei dem ſtändigen Anwachſen der heipriſchen Nachfrage. Andere Sochverſtändige äußerten die Anſicht, daß die Konkurrenz der deutſchen Stahlproduzenten für den amerikaniſchen Markt kaum be⸗ unruhigend werden dürfte, da es ihnen nicht gelingen würde, über den Küſtenſtrich im atlantiſchen Ozzan hinaus ins Land einzudrin⸗ gon. Hoover meint, daß die deutſche Zuckerausfuhr nach den Vereinigten Slaaten den Vorkriegsumfang erreicht hat; dennoch dürfte dieſe für Deutſchland günſtige Lage nicht anhal⸗ ten und nach der Stabiliſterung des amerikaniſchen Zuckermarktes dürfte die deutſche Zuckereinfuhr nach Amerika keinen nennenswer⸗ ten Umfang erxeichen. Die geſtrige Repkoſtthung Parkers Verwallungsbericht Die Reparationskommiſſion hat geſtern eine Sitzung abgehalten. In dieſer hat der Generalagent für die Reparations⸗ zahlungen Parker Gilbert, der eigens von Berlin gekommen war, einen Bericht über ſeine Verwaltungstätigkeit gegeben. Die Sitzung war der Prüfung reiner Verwaltungsfragen gewidmet und bezog ſich hauptſächlich auf die Buchführung und die techniſche Einrichtung des Dienſtes des Generalagenten in Berlin. Der Generalagent gab der Kommiſſion Kenntnis von gewiſſen Schwierigkeiten, auf die er geſtoßen ſei, beſonders hinſichtlich der Abſchäzung des Wertes der Reparationslieferungen und der Ver⸗ teilung der Summen, die er bisher von Deutſchland in Ausführung des Dawesplanes eingenommen habe. Er hat die Reparations⸗ kommiſſion gebeten, ihm in dieſer Hinſicht einige Direktiven zu geben, bis die interalliierte Finanzkonferenz genau den prozentualen Anteil an den Reparationseinnahmen für die einzelnen Regierungen feſtgeſetzt haben wird. Der Generalagent wird am kommenden Montag in Berlin an einer Sitzung des Transferkomitees teilnehmen und begab ſich daher geſtern abend wieder nach Berlin. Die Repara⸗ tionskommiſſion hat ferner die Lieferung von 2500 Tonnen Stick⸗ ſtoff für die Monate November und Dezember genehmigt. Polens Rampf gegen das deutſchtum Heute findet in Stargard vor der polniſchen Strafkammer ein Rieſenprozeß gegen den Herausgeber der„Pom. Tapeblatt“, ſo⸗ wie gegen ſeine beiden Redakteure ſtatt. Etwa 40 Zeitungs⸗ artikel dieſes außerordentlich vorſichtigen und gemäßigten Blattes ſind vom Staatsanwalt beanſtandet und darin Vergehen erblickt wie: Verſuchter Landesverrat, Aufreizung zu Gewalt⸗ fätigkeiten, Aufforderung zum Ungehorſam gegen behördliche An⸗ ordnungen, Beleidigung der Regierung und Verübung graben Un⸗ fugz. Die 12 Seiten lange Anklageſchrift verrät die Abſicht, den Mangel an Stichhaltigkeit der Anklagepunkte durch Häu⸗ fung derſelben zu verdecken. Dieſer Prozeß verſpricht ein Schul⸗ beiſpiel zu werden für das Kapitel„Unterdrückung der eigenen Mei⸗ nung in der Minderheitspreſſe“. Trotzki auf dem Index Auf einer Sitzung des Moskauer Komitees der kommuniſtiſchen Partei wurde, wie die„Rigaſche Rundſchau“ berichtet, bon Ka⸗ menew ein Bericht verleſen, auf Grund deſſen die Entſchließung erfolgte, das Buch Trotzkis„Das Jahr 1917“ über die Ge⸗ ſchichte des bolſchewiſtiſchen Umſturzes als„gröbliche Fälſchung der Geſchichte des Bolſchewismus und der Oktoberrevolution“ an⸗ zuſehen. Trotzki untergrabe die Einheit der Partei und ſtelle diefe vor die Gefahr neuer Diskuſſionen, was beſonders jetzt unange⸗ bracht und ſchädlich ſei. Die Verſammlung wendet ſich an das Zentralkomitee mit der Forderung, erſchöpfende Maßregeln zu er⸗ greifen, um den breiteſten Maſſen ein richtiges Bild über die Ge⸗ ſchichte der Revolution zu geben, ſowie auch den Kampf der Parkei gegen Trotzki zu beleuchten. Gegen den Mißbrauch amtlicher Dokumente Der bekannte Publiziſt Dr. Thimme, der Mitherausgeber der Akten des Auswärtigen Amtes, führt z. It. in der Berliner Preſſe einen ſcharfen Kampf gegen Tirpitz, weil dieſer in ſeinem jüngſt veröffentlichten Buch über die deutſche Flottenpolitik Akten und Dokumente veröffentlicht hat, die ſich in ſeinem Privatbeſitz be⸗ Die deutſchnationale Preſſe hat ſich gegen dieſe Kritik in teilweiſe finden, von Rechtswegen aber in die Archive des Reiches gehörten. geradezu herausfordernder Form gewandt, ſodaß Dr Thimme fol⸗ gende drei, wie er ſich ausdrückt,„präziſen“ Fragen an Herrn v. Tirpitz richtet: 1. Erkennt Großadmiral v. Tirpitz an, daß er ſich ſtaat⸗ liche Dokumente in größerem Umfang perſönlich zuge⸗ eignet hat, und ſie zu perſönlichen Zwecken und perſönlichem Vorteil perwandt hat? 2. Erkennt Tirpitz an, daß er durch dieſes Verfahren ein wich⸗ tiges ſtaatliches und konſervatives Prinzip, das bisher auch von ſeiner Partei hochgehalten wurde, auf das ſchwerſte ge⸗ fährdet hat? 3. Wird Herr v. Tirpitz in Zukunft unterlaſſen, amt⸗ liches, ihm nicht gehöriges Dokumentenmaterial ohne Erlaub⸗ nis der zuſtändigen Behörden zu veröffentlichen? Dr. Thimme fügt hinzu:„Sollte der Großadmiral Tirpitz, der zu meinen Anklagen bisher geſchwiegen hat, nicht den per⸗ ſönlichen Mut finden, ſich ſelbſt zu den drei Fragen zu äußern, ſo wird alle Welt wiſſen, was ſie von ihm zu halten hat.“ In der Polemik egen Thimme war auch das vor 8 Tagen er⸗ ſchienene„Vorſpiel“ von Theodor Wolff herangezogen worden. In dem Buch von Wolff ſind nämlich auch Akten eingeſtreut. Insbeſondere handelt es ſich dabei um einen Brief des Kaiſers an den Fürſten Bülow, in dem der Kaiſer mit Selbſtmord droht. Im B. T. wird nun darauf hingewieſen, daß dieſer Brief hier nicht zum erſten Mal auszugsweiſe veröffentlicht wird, vielmehr ſchon in dem Buch von Profeſſor Brandenburg⸗Leipzig„Von Bismarck zum Kriegsausbruch“ ſei der Brief auszugsweiſe mitgeteilt worden. Im übrigen hat Theodor Wolff, wie er ſelber berichtet, die Erlaubnis des Auswärtigen Amtes zur Verwertung des Kaiſerbriefes eingeholt. *** Das Generalſtabswerk über den Weltkrieg wurde ſoeben vom Reichsarchiv mit Genehmigung des Miniſteriums des Innern der Oeffentlichkeit übergeben. Jahrelanger vorbereiten⸗ der Arbeit hatte es bedurft, um das umfangreiche Material zu ſich⸗ ten. Dem Reichsarchiv war bei ſeiner Gründung im Jahr 1919 u. a. die Aufgabe geſtellt worden, der Abfaſſung einer Geſchichte des Weltkrieges näher zu treten und ſomit einen beareiflichen Wunſch des deutſchen Volkes, möglichſt bald über die ſchickſalsſchweren Er⸗ eigniſſe der füngſten Vergangenheit durch eine wiſſenſchaftlich ein⸗ wandfreie Darſtellung zu verwirklichen. Neben den amtlichen Akten des Generalſtabs und behördlicher Urkunden bilden eingeholte Aus⸗ künfte in⸗ und ausländiſcher Behörden, u. a. des Kriegsarchivs Wien, der Hiſtorical Section, Committee of Imperial Defence in London und der Hiſtorical Section, The Army War Colleoe of U.., ſowie die Mitarbeit der Hiſtoriſchen Kommiſſion wertvolle Ergänzung und Unterſtützung. Die Stoffgruppierung iſt überflüſſig. Der Leſer erfährt zu⸗ nächſt nicht mehr, als der deutſchen Führung im betreffenden Zeit⸗ punkt bekannt war. Erſt nach Ahſchluß eines ganzen Operations⸗ abſchnittss werden ſedesmal die Vorgänge beim Gegner zuſam⸗ ragendem Maße be. menhängend Abbildungen, Skizzen und reichhaltiges Kartenmalerial tragen zur Illuſtration der Darſtellungen in hervor⸗ Sanlal STaalte daed Wählerverſammlungen: Samsfag, den 29. November getſch—„Hirſch“— abends 8 Uhr. Redner: Bezirksrat Moſes, Rechtsanwalt Dr. Reidel. Oberflockenbach—„Roſe“— abends 8 Uhr. f Redner: Stadtrat Haas, Walter Freudenber g⸗Weinheim.⸗ Wir bitten unſere Mitglieder, ſich zahlreich als Begleiter betel“ eigen zu wollen. 1 **. Zur Teilnahme an der morgen vormittag ſtattfinde nden Vaterländiſchen Kundgebung ſordern wir hiermit unſere Mitglieder und Freunde ſowde unſere Wähler mit der Bitte um zahlreiche Beteiligung auf. Treffpunkt: der Erwachſenen 10.15 Uhr am Schiller⸗ platz, B 3 Kleidung: möglichſt dunkler Anzug und dunkler Hut. Jugendgruppe Zamskag. 29. November, nachmittags 5 Uhr, Geſchäftsſtelle: Sa m⸗ meln aller Mitglieder. Sountag, 30. November, vorm. 8½ Uhr: Sammelnaller Mit⸗ glieder am Schlachthof. Der Vorſtand. Demokratiſche Staatsweisheit Sauerwein beim Nürnberger Oberbürgermeiſter yVParis, 29 Nov.(Von unſ. Pariſer Mitarbeiter.) Der Matinvertreter Sauerwein beſuchte in Nürnberg den erſten Bürgermeiſter, den bayeriſchen Demokraten Luppe, der ihn fol⸗ gendes mitteilte: Reichsbanners mitgeteilt hat, nämlich, daß eine Million Deutſcher dieſer Organiſation angehören, beruht vollkommen a Richtigkeit. Hier in Nürnberg allein haben wir 8000 junge Leute, die zu dieſer Organiſation deg Im Falle eines Staats ſtreiches werden dieſe jungen Leute bereit ſein, der Republik zu helfen. Ich glaube aber nicht, daß ein Staatsſtreich im Bereiche der Möglichkeit liegt. In Bayern haben ſich die Dinge ſeit einem Jahre ſehr verändert. Die Bevölkerung hat eingef hen, daß ſie ſich von Abenteurern manövrieren ließ, und läßt ſich nicht mehr von den beeinfluſſen. Es iſt nicht richtig, daß die bayerſſchen Bauern monar⸗ chiſtiſch geſinnt wären. Wenn heute Kronprinz Rupprecht wieder an die Regierung kommen ſollte, ſo we den die Bauern ni die Waffen ergreifen, um ihn daran zu hindern. aber ſie werden auch nichts mehr dazu tun, um ihm zu helfen. Man erweiſt we dem Kronprinzen Rupprecht königliche Ehren, nennt ihn im privaten Kreiſen und auch öffentlich Maſeſtät, aber es iſt bis dahin noch ein großer Schritt bis zur Wiederherſtellung einer bayeriſchen Monarchie, denn Zweidrittel von uns wünſcht die Republik. Wenn es jemals im Reiche zu einer ernſten monarchiſtiſchen Bewegung kommen ſollte, ſo wird ſie nur zu Gunſten der Hohenzollern eintreten. In Bayern iſt die Propaganda der katholiſchen Kirche ſehr ſtark und wird von der Münchner Regierung geför⸗ dert. Die Proteſtanten ſind ſichtbor ſehr beunruh'gt und du die Machtſtellung des katholiſchen Klerus ſehr gereizt. Man häh eine deutſche Zentrumsregierung ohne die Mitwirkung der Sozial⸗ demokratie für unmöglich. Deutſches Keich Um die Rentenbankkreditanſtalt Zur Frage der Umwandlung der Rentenbank in ein landwirtſchaftliches Kreditinſtitut will die„Voſſiſche Zeitung erfahren haben, daß die Reichsregierung zwar die alsbaldige Errichtung der Rentenbankkreditanſtalt für ſehr dringend halte, daß aber dafür der Weg der Verordnung nicht im Vordergrunde der Er⸗ wägungen ſtehe. Es werde vielmehr zurzeit die Frage geprüft, ob die Rentenbankkreditanſtalt nicht zunächſt in der Form einer pri⸗ vaten Aktiengeſellſchaft konſtituiert werden könnte, wobei die endgiltige Regelung auf geſetzlichem Wege vorbehalten bliebe. Eine Sitzung des Reichsrates werde ſich zu Beginn der nächſten Woche mit der Frage beſchäftigen. Die preußiſche Regierung hat beſchloſſen, ſich der be⸗ abſichtigten Umwandlung der Rentenbank durch die Reichs⸗ regiexung in der vorgeſchlagenen Form auf dem Wege über 8 der Verfaſſung zu widerſetzen. Der Entſcheidung des neuen Reichstages dürfe auf dem Verordnungswege nicht vorgegriffen wer⸗ den, beſonders bei finanzpolitiſchen Maßnahmen von ſolch wall⸗ tragender Bedeutung. Wie wir erfahren, hat die preußiſche Staatsbank beſtimmt, daß künftig Kredite über 30 000 Mark nur noch von der Direktion ſelbſt abgeſchloſſen werden können. Das Deulſchtum im Ausland In der Hauptausſchußſitzung des Vereins für das Deutſch⸗ tum im Auslande, die kürzlich in Berlin ſtattfand, wurden eine Reihe von Entſchließungen angenommen, ſo über die ſchwer⸗ bedrängten auslandsdeutſchen Studenten, die Auswanderungsfrage uſw. Der Landesverband Bayern wies darauf hin, daß die Deut⸗ ſchen in Südtirol, denen man erſt kürzlich wieder 51 deulſche Privat⸗ lieniſchen Kolonien gleichgeſtellt ſeien.— Zum Ort der nöchſten Hauptverſammlung wurde Kufſtein in Tirol gewählt. Letzte Meloͤungen Reue Ehrungen des Jeppelinführers Verlin, 20. Nov. Der Reichsverband der deutſchen 810 ſe veranſtaltete geſtern abend im Marmorſaal des Berliner oologiſchen Gartens eine Kundgebung zu Ehren Dr. Gckeners, an der Reichspräſident Gbert, der Reichsminiſter des Innern Dr⸗ Jarre 8, der Präſident der Reichsbahngeſellſchaft Kahſer, der Reichspreſſechef Dr. Spiecker, der Rektor der Berliner Univer⸗ ſität Profeſſor Hol! und andere teilnahmen. Nach einer grüßungsanſprache des Direktors des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe Richter hielt Dr. Eckener einen Vortrag, in dem er den Verlauf der Fahrt des Z. R. 3 und den überaus herzlichen Empfang ſchilderte, den die geſamte deutſche Zeppelinmannſchaft überall in den Vereinigten Staaten gefunden hat. Den Ausf rungen Dr. Eckeners folgte ein nicht enden wollender Beifalls⸗ ſturm. Als äußeres Zeichen der Anerkennung für ſeine gewaltige mic wurde Dr. Eckener ein goldener Lorbeerkranz über⸗ reicht. Dor dem Haarmann⸗-Prozeß Hannover, 29. Non. Für die Schwurgerichtsverhond⸗ lungen gegen Haarmann und Genoſſen hat der Landgerichts⸗ präſident die Landgerichtsrüte Harten und Dr. Kleineberg zu beiſitzenden Richtern ernannt. Als Geſchworene werden mitwir“ ken: Landwirt Weſch⸗Hüpede, Zimmermann Harre⸗Bodenwerder, Schmeidermeiſter Intof⸗Vyrmont. Schneidermeiſter Heiſe⸗Engelboſtel, Poſtaſſſſtent Ahrendts⸗Holzhauſen und Korbmacher A Kraienhogen. Mit Rückſicht auf die lange Dauer des Prozeſſez he der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Böckelmann, die Zuzie⸗ hung von zwei Ergänzungsgeſchworenen ongeorderel⸗ „Was ihm der General Schönaich über die Stärbe des ſchulen weggenommen habe, nicht einmal den Farbigen in den ic⸗ —— * — W —— —— Samskag, den 29. November 1924 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Ausgabe] 3. Seite. Nr. 556 Wirtſchaſtliches und Soziales Eingabe des Hanfa-Bundes in der Steuerfrage e zweite Verordnung des Reichspräſidenten über wirtſchaftlich dediez Steuermilderungen vom 10. November dieſes Jahres Vera aaſ Präſidenten des Hanſa⸗Bundes, Dr. Hermann Fiſcher, miniſt 3 5 gegeben, in einer Eingabe an den Reichsfinanz⸗ urchff auf die völlige Unzulänglichkeit der bisher zur 00 führung gebrachten Milderungen des auf die Dauer untrag⸗ mit ue benckes aufmerkſam zu machen. In der Eingabe wird i allem Nachdruck betont, daß eine Fortſetzung der gegenwärtigen nanzpolitik eine Entfremdung zwiſchen Staat und Wirtſchaft her⸗ 125 ten muß, die das Reich in ſchwere innerpolitiſche Konflikte, polit wirtſchaftliche Nöte und untragbare Hemmungen ſeiner außen⸗ —8 Uttionsfähigkeit ſtürzen werl. Nach den bisher ſpär⸗ —— Bekanntmachungen ſei feſtzuſtellen, daß Länder und Ge⸗ inden eine ernſthafte Einſchränkung ihrer Verwaltungen über⸗ die ⸗ nicht vorgenommen haben und der gegenwärtige Apparat für andnttſchaft döllig untragbar iſt. Im einzelnen wendet ſich der rundar Sund in ſeiner Eingabe ſchärſſtens gegen die von der Regie⸗ S95 beabſichtigte weitere Beibehaltung des wirtſchaftlich ungeſunden N der Borauszahlungen auf die ESinkommens⸗ 55 Fürderſchainlamer, In beſonderen Anſchreiben an 8 Neichskanzler und ſonſtige Mitglieder der Reichsregierung hat i Präſident des Hanſa⸗Bundes auch dieſe auf die ernſten Beſorg⸗ i e aufmerkſam gemacht, die durch die Fortſetzung der gegenwär⸗ gen Finanz⸗ und Steuerpolitik für die nächſte Zukunft unſerer wirt⸗ chaftlichen Entwickelung ausgelöſt werden müſſen. Neckarkanaliſterung und Heidelberg Von ſachperſtändiger Seite wird uns geſchrieben: di Heigelberg beſitzt in ſeinem Stadt⸗ und Landſchaftsbild Werte, g5 ihr die Welt zum Freund gemacht, die Dichter begeiſtert und Funſtler angefeuert haben. Die Sbadt voll Poeſie und Romantik gaobt die Bemunderor immer wieder in ihren Bann. Es iſt begreif⸗ ch. daß ſolche Natur⸗ und Heimatgüter ſorgſam gepflegt und be⸗ hützt werden müſſen. Es iſt verſtändlich, daß man der Schiffbar⸗ Ban hung des„Rauſchefluſſes“ u. der Einwirkung der hierbei nötigen f uten mit eintger Beſorgnis entgegenſieht und daß man ſchonende ſten kflegliche Behandlung von Stadt und Tal fordert. In der neue ⸗ n Zeit ſcheint jedoch in Heidelberg eine Bewegung entfacht zu Aurder, die ſtber das Ziel hinausſchießt und gänzliche ufgabe der Neckarkanaliſterung aufwärts Heidelberg verlangt. Die Kanaliſierung des Neckars iſt ein Unternehmen von ſo her⸗ ſaedend wirtſchaftlicher Bedeutung, daß es zum mindeſten einer achlichen Erörterung wert iſt. Man iſt nicht berechtigt. ohne deſſen gemeinwirtſchaftlichen Wert oder die geplanten Bauwerke im Be⸗ reiche von Heidelberg zu kennen, von„wirtſchaftlich unnötig“ oder von„Barbarei“ zu ſprechen. Der Neckar gehört nicht nur den Heidel⸗ dirgern. Auch andere haben ein heiliges Rocht, ſich deſſen zu be. denen und die in ihm enthaltenen Werte, ſei es zu Verkehrs oder aftzwecken, zu benutzen. Oberhalb Heidelberg wohnen Millionen 55 Menſchen, die ein Anrecht haben, ſich der möglichen wirtſchaft⸗ — Vorteile des Fluſſes zu bedienen. Württemberg vor allem hat Ind Recht und die Pflicht, ſeinen Bewohnern durch Hebung ſeiner nduſtrie die Möglichkeit zu geben, ſich im eigenen Lande zu er⸗ nähren, anſtatt in fremden Landen ihren Unterhalt ſuchen zu müſſen. 40 000 ſeiner beſten Landeskinder hat Württemberg in dem etzten Jahre nach Amerita geſchickt, weil es nicht imſtande war, ſie ſ5 ernähren. Die Württemberger Induſtrie abſeits der großen Roh⸗ 2 5 und Abſatzgebiete iſt ohne günſtige Frachten und ohne eine leiſtungsfähige Waſſerſtraße nicht mehr wettbewerbsfähig. da Unter Berückſichtigung dieſer Tatſachen, ganz abgeſehen davon, dus Regierungen und Wielſchaftskreiſe die Wiriſchaftlichkeit des Un⸗ ernehmens geprüft und anerkannt haben, erührigt ſich die Frage, ob die Neckarkanaliſierung wirtſchaftlich nötig iſt oder ob die Aus⸗ koſten durch den Ertrag der Kraftwerke gedeckt werden. Die chiffbarmachung des Neckars wird und muß kommen. Ob früher oder ſräter, iſt lepglich arde Frage der Beſchaffung der Mittel. An 0 lberg kann der Ausbau des Fluſſes nicht Halt machen und raucht es auch nicht im Hinblick auf die Naturſchönheiten und Bau⸗ nkmale, ohne von„Barbarei“ ſprechen zu müſſen. Die alte rücke hleibt unangetaſtet. Dieſe Zuſicherung haben Heidel⸗ berg die an der Neckarkanaliſterung bebeiligten Regierungen ge⸗ geben. Aber immer wieder wird die Bevölkerung mit dem„wenig⸗ ſtens ſoster“ erforderlichen Abbruch der Brücke beunruzig. Dee Brüche bildet nach Lage ſowie nach Höhe und Weite der Bogen kein Schiffahrtshindernis. Die Frage, oh eine Wehraglage in Höhe des arlstores ader weiter neckaraufwärts erſtellt wird, iſt noch nicht entſchieden. Allerdings ſprechen wirtſchaftliche, ſchiffahrtstechnſſche und nach der Meirnung maßgeblicher Kunſtſachverſtändiger auch ſchönheſtliche de gegen eine Wehranlage in dem empfindlichen Teile es Tales bei Stift Neuburg, deſſen idylliſche Reize weſentlich in ſeiner Unberührtheit beſtehen. Die wichtige Frage: Lage und Aus⸗ deſtaltung des Wehres aberhalb Heidelberg im Hinblick auf die Erhaltung des Landſchaftsbildes wird heſonders ſorg⸗ ſam behandelf. Eine eigens für dieſen Zweck berufene Kommiſſion aus Hochſchulprofeſſoren, Baukünſtlern und Kunſtſachverſtändigen ſdat die Intereſſen der Stadt Heidelberg himſichtlich Natur⸗ und Denkmalspflege zu wahren. Dieſe Kommiſſion hat bereits getagt u. Anzengruber, der Menſch und Kämpfer (Zur 85. Wiederkehr ſeines Geburtstages am 29. November.) Von Hanna Ribeaucourt(Berlin) 8 Ludwig Anzengruber, der, wenn er noch lebte, heute ſeinen fünfundachtzigſten Geburtstag feiern könnte, iſt unſtreitig einer ur Hrößten Dramatiker und Erzähler, der aus dem Volkstum Naſeres öſterreichiſchen Bruderſtammes hervorgegangen iſt. Sein de wird heute überall mit Anerkennung und Liebe genannt, — 85 zuletzt in ſeinem Vaterlande Oeſterreich. Zu ſeinen Lebzaiten 91K es anders. Er hat mehr Unglück als Glück gehabt. Sowohl Menſch wie als Künſtler. Mehr als einmal war er der Ver⸗ zweiflung nahe, wie er es ſelbſt beim Tode ſeines Söhnchens aus⸗ deſprochen:„Das Kind iſt vorzeitig an Lebensſchwäche geſtorben. dch denke, es iſt beneidenswerter als irgend ein anderer, der weiß 15 liebe oder nicht liebe Himmel was alles durchmachen muß, Kis es ihm gelingt, durch Altersſchwäche das zu erreichen, was das 5 auf kürzeſtem Wege erreichte.“ Aus fleinen, wenn auch nicht gerade ärmlichen Verhältniſſen er ſich mühſam hocharbeiten müſſen, um das zu werden, was Kimmer als den Sinn ſeines Lebens erſtrebte: ein Diener ſeiner Um von vornherein eine Beziehung zur Literatur zu be⸗ eitmen, fing er als Buchhandlungslehrling an. Dann kam die 15. der Schauſpielerei bei verſchiedenen Wanderbühnen, Jahre ſt; er Entbehrung und Enttäuſchung, aber auch voll ſo mancher She Freude. Bis er ſich von dem ſchwankenden Boden der Am iere hinüberrettete in das ſichere, wenn auch kläglich bezahlte niſſ eines Polizeiſchreibers. Am Tage ſchrieb er Leumundszeug · 5 und Vorſtrafen ab, in den freien Stunden arbeitete er am geltarrer von Kirchfeld“. Und als ihm dann der erſte große Wurf ichenen war, als er auf den hochtönenden Titel eines Theater⸗ da 00 ganze tauſend Gulden im Jahre bezog, wie gern ſagte er em langweiligen Trott ſeines Aemtchens Lebewohl, um ſich n ganz dem geliebten Stückeſchreiben widmen zu können Arbeiber jetzt erſt begann der eigentliche Kampf, die eigentliche er eit. Drama um Drama ſchrieb er aus ſich heraus. Bald hatte lc orhr, bald weniger Erfolg. Der Ueberarbeitete kam ſich ſchließ. ich vor wie„eine dramatiſche Schreihmaſchine, nichts als Konflikte ſeelenerſchütternde Reden im der Gegend des Zwerchfelles“. Abſcheu vor Tinte, Jeder und hat 5 i A. der Seele, Fi im K „Figuren im Kopfe, daßeen und anders erſchütternde in Naist batte er ſich in einen wahren nach er, vor ſtiliſtiſchen Gedanken hineingeſchrieben. Aber das war Geo nicht das Schlimmſte. Schlimmer noch war, daß er, der willbes plante, gezwungen war, Kleines um des lieben Brotes für 0 zu ſchaffen. Er mußte, was ihm von Herzen zuwider war, en Tag, für Zeitungen, Zeitſchriften und Kalender, ſchreiben, wird in den nächſten Tagen abermals zuſammentreten, um über die neuen Vorentwürfe der Neckarkanaliſterung in und bei Heidel⸗ berg zu beraten. Die Belange der Poeſie des Schloſſes, der Stadt, der Brücke und des Neckartales befinden ſich in guten Händen und es iſt vorerſt zwecklos, die Bevölkerung durch Vermutungen und blinden Alarm zu beunruhigen. Die Oeffentlichkeit hat ſelbſtperſtändlich ein Recht, von den Plä⸗ nen Kenntnis zu erhalten. Dies wird aber erſt der Fall ſein können, wenn die zuſtändigen Kreiſe über das, was werden ſoll, ſchlüſſig ſind. Man kann verſichert ſein, daß alles geſchehen wird, um dem Heidel⸗ berger Stadt⸗ und Landſchaftsbild nicht zu nahe zu treten und daß ſich das beſte Können der Baukünſtler in den Dienſt der Stadt und ihrer Denkmale ſtellen wird. H· Städtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 27. November 1924 Beteiligung der Stadigemeinde an der Ausſtellungsgeſellſchaft Die Stadt beteiligt ſich an einer zunächſt für Studien⸗ und Pro⸗ jektierungszwecke zu gründenden A usſtellungsgeſellſchaft. Keine Abwanderung der Motoreuwerke Mannheim.-⸗G. Zwiſchen der Stadt und den Motorenwerken Mannheim.⸗G. iſt eine Vereinbarung des Inhalts zuſtandegekommen, daß ſie ſo⸗ wahl ihren Betrieb an der Waldhofſtraße ſofart erweitern, als auch mit der Erſchließung ihres großen Geländebeſitzes im In⸗ duſtriehafengebiet demnächſt beginnen, und daß ſie ihre Pläne, ihren Betrieb teilweiſe nach anderen Orten zu verlegen, nicht weiter⸗ verfolgen. Jur Anſchaffung eines weiteren automobilen Desinſektionswagens ſind die Mittel im nächſtjährigen Haushaltsplan anzufordern. Ermäßigung der Gebühren für Ruherecht von Gräbern Die Gebühren für die Verlängerung des Ruherechts von Grä⸗ bern werden auf die Hälfte ihrer derzeitigen Süze ermäßigt: ſie betragen künftighin: für das Grab eines Erwachſenen 50 A, für ein Kindergrab 25 l. Im linken Flügel des vormaligen Stallgebäudes des Zeug⸗ hauſes iſt die erforderliche Dienſtwohnung für den Haus⸗ meiſter der ſtädtiſchen Sammlungen für Natur⸗ und Völkerkunde einzubauen. Die Mittel ſind im Vor⸗ anſchlag für das Rechnungsjahr 1925 vorzuſehen. vaterländiſche Kundgebung Die Leitung der Kundgebung teilt uns mit, daß der urſprünalich für Sonntag vormittag 10 Uhr geplante Feldgottesdienſt leider ausfallen muß. Der Grund hierfür iſt darin zu ſuchen, daß eine Abhaltung des Gottesdienſtes in einer Kirche ſich bei der Kürze der Zeit nicht mehr techniſch durchführen ließ und daß der einziae an dem Taa noch freie und dafür vorgeſebene Saal. der Friedrichspark. von der ſtaatlichen Domänenverwaltung nach Rückſprache mit deren vorgeſetzter Behörde, dem Finanzminiſterium. mit der Bearündung nicht zur Verfüaung geſtellt wurde, es handle ſich um eine politiſche Kungebung. Die Leitung bittet daher alle Verbände und Einzelperſonen, die nicht mehr benachrichtiat werden konnten. vünktlich 10 Uhr 30 auf dem Zeuahausplatz an den den Führern der Verbände mitaeteilten Stellen ſich einzufinden. Weitere Verbände, die ſich dem Zua anzu⸗ ſchließen wünſchen, wollen einen Herrn zwecks Eingruppierung zur Leitung auf den Kleinen Planken vor dem DQuadrat D 5 entſenden. Einzelperſonen werden gebeten, ſich der dritten Gruppe des Zuges am Rheintor anzuſchließen. die Aumelödung von Rufwertungsanſprüchen Von der Aufwertungsſtelle des Amtsgerichts Mannheim wird uns geſchrieben: Die nach der dritten Steuernotperordnung vorgeſehene Aufwer⸗ tungsſtelle iſt jetzt endgültig der Abteilung B. G. 3(Amtsrichter von Frankenberg, Gerichtsoberverwalter Maier) angeglie⸗ dert worden. Nach dem derzeitigen Stand der Geſetzgebung ind mit Friſt bis zum 31. Dezember 1924 bei der Aufwertungsſtelle die Anträge auf Herabſetzung des normalen Aufwertungsſatzes von 15 von Hundert des Goldmarkbetrages unter dieſen Betrag zu ſtellen, ſoweit es ſich handelt um: 1. Hypotheken, enndeeen und Rentenſchulden, 2. Reallaſten, 3. Pfandrechte an im chiffsregiſter eingetragenen Schiffen und an Bahneinheiten. Der Schuldner kann die Herabſetzung der Aufwertung verlangen, wenn dies mit Rückſicht auf ſeine Lage zur Abwendung einer groben Unbilligteit unabweisbar erſcheint. Die durch Hypbthek, Schiffs⸗ —ñ mußte als Witzblatt⸗ und Zeitſchriftenrsdakteur mühſam arbeiten, damit ſeine Familie ſich ſatteſſen und er ſeiner eigentlichen Aufgabe leben könne. All der Kampf, die Enttäuſchung und Bitterkeit haben dem reinen und gütigen Menſchentum Anzengrubers aber nicht geſchadet, im Gegenteil, er wurde nur geadelt und erhöhk. Das ſchönſte Zeug⸗ nis dafür iſt das Verhältnis, in dem er, der als Fünfjähriger den Vater verlor, ſein Leben lang zur Mutter ſtand. Aber was war das auch für eine Multer! Sie war dem Sohne im wahrſten Sinne des Wortes Ratgeberin und vertraute Gefährtin ſeines Strebens und Schaffens. Selbſt auf den beſchwerlichen Wanderungen ſeines gehetzten Komödiantendaſeins war ſie ihm eine treue Begleiterin. Sie war die einzige, die zuerſt und immer an den hohen Beruf des Sohnes glaubte, und das ſchönſte, was ihm der endlich erkämpfte Erfolg und Ruhm bedeutete, war die Freude der Mutter, dieſer „Abendſonnenſchein auf ihrem Greiſen⸗Scheitel“. Als ſie ſtard, ſchrieb er an ſeinen Freund Roſegger:„Ich habe nicht nur das Weib, das mich geboren, die Mutter, die für mich Unmündigen ge⸗ ſorgt, ich habe meine beſte Freundin verloren, ein Stück meines Herzens, meiner Secle.“ Und an ihrem Grabe gelobte er, ſeine Ehre zu wahren und ſo zu leben, als ſei ſie noch auf Erden und als gälte es, ihr Freude zu machen. Dieſelbe unendlich ſcheue Zartheit, die das Verhältnis zur Mat⸗ ter charakteriſierte, gilt auch für Anzengrubers ſonſtige Beziehungen zum anderen Geſchlecht. Selbſt in ſeinen Schauſpielerjahren blieb er der zaghafte und platoniſche Anbeter von Frauenſchönheit und er verſtieg ſich höchſtens ſoweit, den von ihm geliebten Soubretten und Sentimentalen Lieder und Albumverſe zu widmen. Und noch weniger vielleicht a das Wort:„Liebe“ auf die hauchzarten Ge⸗ fühle, die er in frühſter Jugend für die Töchter befreundeter Fa⸗ milien empfand. Genau ſo keuſch und wunſchlos wie die Mutter hat der Knabe auch die Geſpielinnen, vor allem Marie Wallner und die Schweſtern Kammeritſch verehrt und ſie in ſeinen Träumen höchſtens als Gattinnen, nie als Geliehte geſehen. Auch in ſeiner Komödiantenzeit hat er ſeine Jugendlieben nicht vergeſſen. In den Verſen, die er ſpäter Mathilde Kammeritſch ſchreibt, vergleicht er ſich mit einem Kaktusſtrauch,„über Nacht beblütet“. Der„ſtach⸗ lichte Geſelle“ kennt ſich ſelbſt nicht mehr in der neuen Pracht und angſtvoll harrt er der Sonne:„Du Mutter meiner Blüten, Du goldne Herrin mein— werd ich in Deinem Glühen nicht bald verdorrek ſein?“ Zuletzt machte er ſeiner Mathilde einen reger⸗ rechten Heiratsantrag. Mit rührender Offenheit legt er ihr ſeine troſtloſen Verhältniſſe dar und wußte ihr nichts anderes zu bieten, als ſeine Liebe, ſeine Kraft und ſein Vertrauen zur Zukunft. Die Angebetete antwortete überhaupt nicht auf ſeinen ſchriftlichen Hei⸗ ratsantrag. Er hat die Abſage nie verwunden und noch auf ſeinem Totenbette geſagt, wie weh ihm die Geſchichte mit Mathilde getan. pfandrecht oder Bahnpfandrecht geſicherten perſönlichen For⸗ derungen werden normalerweiſe ebenfalls auf 15 vom Hundert des Goldmarkbetrages aufgewertet. Auch hier kann eine Herab⸗ ſetzung unter 15 Proz. vom Schuldner unter den oben angeführten Vorausſetzungen verlangt werden. Ein höherer Aufwertungs⸗ ſatz kann nur gefordert werden, wenn die Forderung auf den Bezjehungen zwiſchen unterhaltsberech⸗ tigten und unterhaltsverpflichteten Perſonen beruht, wenn die Forderung auf den Beziehungen aus der Auseinanderſetzung Unter Miterben, zwiſchen Erben und Pflichtteilsberechtigten, unter geſchiedenen Ehegatten oder unter Eltern und Kindern beruht, ſo⸗ fern der Gläubiger zum Kreiſe der Auseinanderfetzungsbeteiligten oder ihrer Erben gehört; wenn es ſich um eine Reſtkaufgeldforderung(Reſtkaufgeld für den Erwerb des mit der Hypothek belaſteten Grundſtück's) benbelt die nach dem 31. Dezember 1918 hegründet worden iſt; dies gilt auch dann, wenn die Leeſtkaufgeldforderung bei ihrer Begründung in eine Darlehensforderung umgewandelt worden iſt, Die Anträge auf Heraufſetzung des Aufwertungsſatzes müſſen ebenfalls bis zum 31. Dezemder 1324 bei der Aufwertungs⸗ ſtelle eingereicht ſein. Zuſtändig iſt für Anträge auf Herauf⸗ oder Herabſetzung des Aufwertungsſatzen die Aufwertungsſtelle des Amtsgerichts, in deſſen Bezirk das betr. Grundſtück gelegen iſt, bezw. das Grundbuch geführt wird. Handelt es ſich um Hypotheken, Grundſchulden oder Reallaſten, die als Teilungsmaſſe für die Auf⸗ wertung der von Hypothekenbanken ausgegebenen Pfandbriefe und anderen Schuldverſchreibungen in Betrachk kommen, ſo iſt für dieſe Hypotheken die Aufwertungsſtelle zuſtändig, in deren Bezirk die betr. Hypothekenbank ihren Sitz hat. Eine Anmeldung der übrigen, nach§ 1 Abſ. 2 der dritten Steuer⸗ notverordnung aufzuwertenden Vermögenanlagen(Pfandbriefe, Rentenbriefe, Schuldverſchreibungen, Obligationen aller Art, An⸗ ſprüche aus Lebensverſicherungsverträgen) bei der Aufwertungsſtelle iſt zur Erhaltung der Rechte nicht erforderlich. Was insbeſondere Guthaben bei öffentlichen oder unter Staatsaufſicht ſtehenden Spar⸗ kaſſen betrifft, ſo iſt für Baden vom Juſtizminiſterium beſtimmt wor⸗ den, daß an Stelle der Amtsgerichte die Sparkaſſen ſeloſt für die Entgegennahme der Anmeldung(die bis zum 31. 12. 1924 erfolgen muß) zuſtändig ſind. Ob und inwieweit Sparguthaben bei privaten Sparkaſſen, Banken uſw. der Aufwertung unterliegen, muß von Fall zu Fall entſchieden werden, da die dritte Steuernotverordnung gur die Aufwertung von Guthaben bei öfffentlichen Sparkaſſen regelt. Das gleiche gilt von anderen Vermögensanlagen, insbeſon⸗ dere Darlehen. Die Aufwertungsſtelle iſt nach§ 9 der dritten Steuernotverord⸗ nung zur Entſcheidung nur zuſtändig, und zwar ausſchließlich, wenn Streit über die Höhe des Aufwertungsbetrages bei der Aufwertung der in 8 1 Abſ. 2 der Verordnung aufgeführten Vermögensanlagen beſteht; über die Aufwertung anderer Vermögensanlagen entſcheiden die ordentlichen Gerichte, doch kann die Zuſtän⸗ digkeit der Aufwertungsſtelle auch für ſolche Anſprüche von den Pärteien vereinbart werden. v. F. 28jähriges Jubiläum der Sänger⸗Riege des Turnverein Mannheim 18406 Dem am letzten Sonntag veranſtalteten Jubiläumskonzert, das dem Können der Sänger⸗Riege des Turnverein Mannheim von 1846 das günſtigſte Zeugnis ausſtellt, folgt am heutigen Samstag als mehr geſelliger Teil der Jubiläumsfeſtlichkeiten ein Feſt⸗ bankett mit Tanz, bei dem u. a. der dankbare Einakter„Der Hausſchlüſſel“ von Jakob Strauß zur Wiedergabe gelangt. An⸗ läßlich des Silberjubiläums der Sänger⸗Riege iſt eine reich illu⸗ ſtrierte Feſtſchrift erſchienen, der wir folgende Einzelheiten über den Werdegang der ſangesfrohen Vereinigung entnehmen: Turnen und Singen ſind zwei ſo eng verbundene Dinge, daß es ganz ſelbſtverſtändlich war, wenn in den deutſchen Turnvereinen Geſangsabteilungen gegründet wurden. Während das Turnen den Körper ſtählt, Mut und Gewandtheit iſt die Pflege des deut⸗ 055 Liedes dazu berufen, Gemüt, Herz und Seele des Menſchen roh und heiter zu Die Turnerlieder, die in der Regel ein⸗ auch zweiſtimmig geſungen wurden, erfuhren ſpäter eine vierſtim⸗ mige Vertonung und wurden in erſter Linie von den Geſangs⸗ abteilungen der Turnvereine aufgenommen. So war es naheliegend, daß dieſe Turner ſich auch mit andern Männerchören befaßten. Der Turnverein von 1846 hatte noch immer ſangesfrohe und ſtimmbe⸗ gabte Mitglieder, die ſich ſtets in uneigennütziger Weiſe zur Ver⸗ fügung ſtellten. Während der Herbſt⸗ und Wintermonate wurde in früheren Jahren neben dem Hallenturnen ganz beſonders die Kame⸗ radſchaft und Geſelligkeit gepflegt, indem alle 14 Tage im Vexeins⸗ lokal(früher Wirtſchäft Karl Maier, Roter Löwen und Landkutſche) ſogenannte Kneipen ſtattfanden, die ſtets mit einem Rieſenprogramm aufwarteten. Ganz vorzügliche Kräfte von Soliſten, Georg Roos, Jean de Lank, Wilhelm Müller, Philipp Leininger, Franz Winkler, ſowie ausgezeichnete Humoriſten, Heinrich Wern⸗ reich, J. Feix, Joſ. Schwendemann, Eichenherr, Fiſcher, Hch Roſt, und ferner eine trinkfeſte Hauskapelle ſtanden dem Verein zur Verfügung. Die Weihnachtsfeiern des Turnver⸗ eins Mannheim waren weit über die Grenzen 5 Vaterſtadt hinaus bekannt. Die Mitwirkenden waren ausſchließlich Mitglieder. Unſere im vollbeſetzten großen Saale der Liedertafel abgehaltenen Herrenabende waren eine Senſation und bildeten lange das Tages⸗ Frau in Grau vierlief das Leben des Dichters, der ſich kr zmpf⸗ haft bemühte, einen„Sonnenſtrahl“ einzufangen, der em wenig Schönheit und Wärme in ſein Daſein gebracht hätte. Nur ſo iſt es zu verſtehen, daß er, der 15 85 7 Grübler, ein Kind im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes zur ebensgefährtin erwählte, daß er die ſechzehnjährige Adeline Lipka heiratet⸗ Anzengrauber, der ſich eben erſt in ſeiner„Elfriede“ für die höchſten Perſönlichkeitsrechte der Frau eingeſetzt hatte, erkor ſich zum Weibe ein ungeformtes Kind, ein hübſches Lärvchen ſtatt einer Seele. Er gab ſich, wie Klein⸗ berg ſagt, mit der Tochter einer ſitten⸗ und haltloſen Lebedame, der ernſte Arbeiter mit einem verſpielten, unvernünftigen Ding,. der Verächter alles Nur⸗Sinnlichen mit einem„Weibchen“ zufrie⸗ den. Kein Wunder, daß aus dieſer Ehe nichts Gutes werden konnte, daß er die Gattin immer als ein„fremdes Element“ in ſeinem Leben betrachtete, daß er in ſeiner Familie nur ein trauriger Ein⸗ ſamer war und ſelbſt den Kindern nicht nahe kammen konnte. Trotzdem ſorgte und arbeitete er für Frau und Kinder wie kaum einer. Und als er endlich ſein heißerſehntes Ideal, ein Stückchen eigene Erde zu beſitzen, erfüllt ſah, ließ er den Beſitz ſeines Häus⸗ chens ſofort zur Hälfte auf die Frau überſchreiben. Und nur des⸗ halb, weil er ſich äußerlich ſo ſehr für die Seinen aufopferte, kam es ſeinen Freunden ſo ſehr überraſchend, als er ſich nach ſechzehn⸗ jähriger Ehe ſcheiden ließ. Mit der Scheidung kam, ebenſo ſehr überraſchend für die Welt, ein anderes Verhängnis, eine ſehr bösartige Zellgewebsentzündung. die immer ſchlimmer wurde und trotz mebrfacher Eingriffe ſe ließ⸗ lich zur Blutvergiftung ausartete und ſeine Todeskrankheit wurde. Bis zuletzt war er, der danafs den„Figaro“, das berühmte Wie⸗ ner Witzblatt redigierte, bei ſeiner Arbeit. Noch am Vortage ſeines Todes ſchrieb er mit zitternder Schrift an ſeinen Verleger:„Ich biite Sie, ſich mit dem Ueberſacz zu helfen, mir fällt nichts ein: ich bin ein armes Hunderl.“ Als er ſich entſchloß, am nächſten Tage ſein Teſtament zu machen, ſcherzte er noch:„Die Aerzte ſchneiden uns nur deshalb Löcher in den Bauch, damit die Seele leichter hinausfliegen kann.“ Er ſollte nicht mehr dazu kommen, ſein Teſta⸗ ment zu diktieren. In der achten Morgenſtunde des 10. Dezembertz 1889 uͤberraſchte ihn der Tod. Auf dem Tiſchchen neben dem Bett lag ein Zettel:„Ich gehe dorthin, wohin mir alle folgen müſſen.“ Lubwig Anzengruber, der in ſeinen Werken eine ſo große Vorliebe für die Dulder zeigte, für die Leidensgeſtalten aus dem Volke, war ſelbſt ein großer Dulder. Aber ebenſo groß war ſein Glaube, den er am ſchönſten ſeinem Steinklopferhanns in den Mund gelegt hat:„Es kann dir nix'ſcheh'n. Ob d jetzt gleich ſechs Schuh tief da unterm Boden liegſt oder ob d' das alles tauſend⸗ mal ſiehſt— es kann'r nix'ſchehn— du gehörſt zu dem allem und das alles'hört zu dir— es kann d' nix gſcheh'.“ 4. Selte. Nr. 556 Sumstag. den 29. November 1924 geſpräch der Mannheimer Bürger. Schlagern ausgeſtattet und wurden von erſten Kräften abgewikelt. Manche Künſtler benutzten den Turnverein als Sprungbrett für die Bühne, für die Bretter, die die Welt bedeuten. Ein ſtimmli ganz hervorragendes Quartett beſaß der Turnverein in den Mitgliedern Gg. Roo,s, Wilh. Müller, Jean de Lank und Ph. Lei⸗ niger, ein gutes humoriſtiſches Terzett in Franz Winkler, Karl Groß und Georg Lohnert, die ſämtlich bei den Feſtlich⸗ keiten mitwirkten. Viele unſerer älteren Vereinsmitglieder werden ſich noch gerne unſerer Faſtnacht⸗Montag⸗Kneipen erinnern, die in der Landkutſche von Kneipwart und ſPaerer Feuerio⸗Präſident Hch. Weinreich geleitet wurden. Die Vereinsgeſchichte erzählt aber auch von einer in den Sber Jahren beſtehende Geſangsabteilung, die ſpäter, nachdem ſie einen ziemlich ſtimmgewaltigen Männerchor bildete, wegen kleiner Diffe⸗ tenzen aus dem Turnverein austrat und den hieſigen Geſangnerein Sängerhalle gründen half. Ein bald darauf neu geſchaffenes Quartett bildeten die Mitglieder Georg Roos, Karl Rück,(ſpäter Leiter unſerer Männerabteilung) Jean de Lank und Philipp Leininger. Dasſelbe erhielt ſeinen erſten geſanglichen Unter⸗ richt von unſerer beliebten Schauſpielerin, damals noch Fräulein Eliſe de Lank. Dieſes Quartett war die eigentliche Veranlaſſung zur Gründung einer Sänger⸗Riege und Eliſe de Lank alſo die erſte Dirigentin. Im Frühfahr des Jahres 1899 geſellten ſich einige ſangesfrohe Mitglieder zu Roos und de Lank, die alsdann im Herbſt des gleichen Jahres die Genehmigung des Turnrates zur Gründung einer Sänger⸗Riege nach einigem Zögern erhielten. Die Gründer der Sängerriege waren zum großen Teil ſelbſt im Turn⸗ rat vertreten und derartig eingefleiſchte Turner, daß ſie lieber auf alles verzichteten als auf den Turnverein. Somit war es gänzlich ausgeſchloſſen, daß die Geſangsabteilung wieder einmal auf den Gedanken kommen konnte, einen eigenen Geſangverein zu gründen und dem Turnverein den Rücken zu kehren. Als Dirigent wurde Muſikdirektor Wilh. Sieder gewonnen, der heute noch als Chor⸗ meiſter der Sänger⸗Riege unermüdlich tätig iſt. Die eigentlichen Gründer waren: Georg Roos f, Jean de Lank, Wilhelm Müller, Franz Winkler f, 7920 Schwendemann, Heinrich Roſt, Karl Groß, Adolf Fuß, Ludwig Lohnert und Georg Lohnert, letzterer ſeit dem Jahre 1904 in Malaga. Ein verſtändnisvoller Fürſprecher für die Gründung der Sänger⸗Riege war der damalige erſte Turnwart und heutige Ehrenvorſitzende des Vereins Paul Kermas. Erſtmals trat die Sänger⸗Riege mit 16 Mann am 7. Oktober 1899 im Stadtpark⸗ ſaale anläßlich eines Familienabends auf. Im Frühjahr 1903 ſtarb unſer langjähriger Vereins⸗Kaſſenwart, Gründungsmitglied und eifrigſter Förderer unſerer Riege, Georg Roos, dem wir ſtets ein treues Gedenken bewahren werden. Er ſollte die am 10. Mai ſtattfindende Einweihung unſeres ſchönen Vereinshauſes nicht mehr exleben. Der feierliche Akt der Einweihung der Turnhalle wurde mit einem herrlichen Männerchor der Sänger⸗Riege mit ungefähr 60 Mann eröffnet. Das 60jährige Jubiläum des Vereins, das am 26 Maf 1906 mit einem Schauturnen und Feſtbankett ſtattfand, gab der Sänger⸗Riege wieder Veranlaſſung, das Bankett mit Männer⸗ chören zu bereichern. Der unglückſelige Krieg rief Neunzehntel unſe⸗ rer Sänger zu den Fahnen und entriß uns einige liebe Sanges⸗ brüder und Kameraden: F. Lüders, Robert Irſchlinger, Joſef Hauck, K. Waſſer, Fritz Fohmann, Wilh. Heußer, J. Diehl und ferner durch Krankheit unſern beliebten und lebensfrohen erſten Tenor Wilhelm Weide. Das 75jährige Jubiläum des Vereins im Jahre 1921 gab uns Anlaß, zu eifrigem Probenbeſuch, mit 90 Sängern traten wir beim Feſtbankett im Nibelungenſaal auf. Die Alljährlich im großen Turnſaale abgehaltenen Herbſt⸗Konzerte wur⸗ den bisher ſtets durch ein ausverkauftes Haus belohnt. 12 Die Sängerriege iſt eine derjenigen Abteilungen, die ſeit ihrer Jahre 1899 erfolgten Gründung im ureigenſten Intereſſe des Vereins arbeitet, ſie kennt keine Sonderbeſtrebungen, ſie lebt einzig und allein für den T. V. M. 1846. Erſt in zweiter Linie kommt die Riege ſelbſt. Sie beſteht in der Hauptſache aus aktiven Turnern, die neben dem Turnen das deutſche Lied bzw. den deutſchen Volks⸗ geſang pflegen. Bei allen Vereinsveranſtaltungen, ob ernſter oder iterer Natur war und iſt die Sänger⸗Riege zur Stelle. Der 70 ann ſtarke Männerchor darf ſich inbezug auf Leiſtungen ohne Zögern an die Seite der hieſigen Männergefangvereine ſtellen. Als Beweis für die beſtehende Kameradſchaft und die in der Riege herr⸗ ſchende Harmonie ſei die Tatſache angeführt, daß von den einſtigen 16 Gründungsmitgliedern heute noch 11 als aktive Sänger mit⸗ wirken; der muſikaliſche Leiter, wie erwähnt, ſeit Gründung heute noch tätig iſt, und der erſte Vorſitzende bisher nur zweimal wech⸗ ſelts. Die Abteilung könnte heute ohne große Anſtrengung 100 und mehr Sänger zählen; es wurde aber ahſichtlich unterlaſſen, auf dem Turnboden zu agitieren, um ihm nicht die Leute zu entziehen. Am Schluſſe des von dem Vorſitzenden Karl Groß verfaßten geſchicht⸗ lichen Rückblicks wird dem verdienten, ſeit der Gründung der Sänger⸗Riege unermüdlich wirkendem Chormeiſter, Muſikdirektor Wiſhelm Sieder herzlichen Dank geſagt. Durch ſeine zielbe⸗ wußte, energiſche Leitung war es möalich geworden, bei der Sän⸗ gerſchar das Intereſſe für deutſchen Männergeſang bis zum heu⸗ tigen Tage hoch zu halten. Und nicht zuletzt ſoll auch dem verehr⸗ lichen Vorſtand und Turnrat der aufrichtigſte Dank der Sänger⸗ Riege für ſeine freundliche Unterſtützung, ſowie das der Vereinigung jederzeit mit großem Verſtändnis entgegengebracht. Intereſſe ge⸗ ſagt ſein. Möge die ſchöne Harmonie und Kameradſchaft, ſowie die Liebe zum deutſchen Liede in der Sängerriege ſtets erhalten pleiben zum Wolls end eur Ebre des alten Turnvereins. Gyt Hoill ———— Die Programme waren mit Reue Mannheimer Jeitung mittas · nus gabe) —— Ernannt wurden die Schreibgehilfin Maria Junamann beim Notariat Mannheim zur Kanzliſtin und Rottenmeiſter Fritz Hei⸗ denreich in Mannheim zum planmäßigen Polizeiwachtmeiſter. Die ſtädliſchen Krankenanſtalten. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts befanden ſich am 24. November in den Städt. Kran⸗ kenanſtalten 903 Kranke(433 männliche, 470 weibliche) und zwar im Krankenhaus 773, im Spital für Lungenkranke 116 und im Ge⸗ neſungsheim Neckargemünd 14. Da am 24. November 1923 die Zahl der Kranken 602(312 männliche, 290 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer Städtiſchen Krankenanſtalten am 24 November 301 Kranke(121 männliche, 180 weibliche) mehr als am gleichen Tage des Vorſahres. Außerdem ſind in der Heimabteilung 138 Kin⸗ der untergebracht, die zwar nicht krank ſind, aber dort verpflegt wer⸗ den. Am 17. November war die Zahl der Kranken 880(Kranken⸗ haus 755, Spital für Lungenkranke 113, Geneſungsheim Neckarge⸗ münd 12). Hiernach war die Krankenzahl am 24. November um 23 höher als am 17. November. Ermäßigung der Beiträge bei der Allgemeinen Ortskranken⸗ kaſſe Mannheim. Die in den letzten Monaten wahrnehmbare leichte Beſſerung der Kaſſenfinanzen hat, wie aus dem Anzeigenteil zu ent⸗ nehmen iſt, es der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Maanheim er⸗ möglicht, mit Wirkung vom 1. Dezember ab eine Ermäßigung der Beiträge von 7,5 auf 6,6 Hundertſtel des wirlli hen Arbeitsverdienſtes eintreten zu laſſen. Eine Herabſetzung der Bei⸗ träge auf 6 Hundertſtel, wie ſie der vor einiger Zeit gefaßte Aus⸗ zur hieſigen Erſtaufführung. Es wird gegeben:„Er iſt 4 allem ſchuld“, Komödie von Leo Tolſtoi;„Der Bußgaagt Szene von Leonid Andrejew;„Der Heiratsantrag“, Luf ˖ ſpiel von Anton Tſchechow.— Sonntag, den 30. November gelang im Nationaltheater Mozarts„Zauberflöte“ zur Aufführung. Die muſikaliſche Leitung hat Richard Lert. Die Partie der („Königin der Nacht“ ſingt Maria Engel vom Stadttheater in Bern als Gaſt auf Anſtellung. Das Prager Jika-Quartett iſt zu ſeiner Konzertreiſe hier in Deutſchland eingetroffen und abſolvierte bereits geſtern und vok⸗ geſtern erfolgreiche Kammermuſik⸗Abende. Die Vortragsfolge, die die Vereinigung anläßlich ihres Konzertierens hier im Rahmen einet Veranſtaltung der„Geſellſchaftfür neue Muſik“ am Sonn⸗ tag vormittag in der Harmonie ſpielen wird, nennt uns Werke des jungen genialen Böhmen J. Slavenski⸗Stolzer ein Streich⸗ Quartett von Maurice Ravel, dem Franzoſen, der das moderne Muſikleben wohl mit am ſtärkſten befruchtete und J. Suk, dem auch in Mannheim nicht unbekannten 2. Geiger des alten böhmiſchen Quartetts. G Der erſte Nikolaus-Nachmittag findet am Nikolaustag, am 6. Dezember im feſtlich geſchmückten Verſammlungsſaal des Roſen⸗ gartens ſtatt. Lene Weiller Bruch— und Hans Bruch beſchließen mit einem Abend mit Werken für zwei Klaviere am Donnerstag, den 4. Dezbr. die Reihe der Meiſterklavier⸗Abende der Vereinigten Kon⸗ ſchußbeſchluß vorſah, konnte zunächſt nicht zur Durchführung kom⸗ men, weil die fimanziellen Belaſtungen der Kaſſe gegenſüber der Vorkriegszeit immer noch ſehr hoch ſind. So ſind infolge des fort⸗ geſetzt hohen Krankenſtandes wöchentlich etwa 36 000 Mark für Barunterſtützungen aufzuwenden. Aufwand von monatlich 80 000 Mark. Auch die übrigen Ausgaben weiſen ganz weſentliche Erhöhungen gegenüber früher auf. So ſehr es zu wünſchen wäre, daß die immer noch ſehr hohen Beitrüge eine Ermäßigung erfahren würden, ſo wird man aber, ſolange Arbeits⸗ loſigkeit und Kurzarbeit, die nur eine Teileinnahme an Beiträgen bringen, in dem derzeitigen Umfange anhalten, nicht hierzu ſchreiten können. * Wenteraufenthalt in der Schweiz. Die Nachrichten, die aus allen Winterſportplätzen der Schweiz bei der Schweizeriſchen Ver⸗ kehrszentrale einlaufen, zeigen, daß die Eisbahnen an den über J00 Meter gelegenen Sportplätzen bereits eröffnet wurden und in Betrieb ſtehen. Nach den vorliegenden Anmeldungen werden die Saiſonausſichten ſehr günſtig beurteilt; man erwartet ſchon auf Anfang Dezember einen ſtarken Zuſtrom von Gäſten. Eben hat in der Schweiz nach einer längeren Föhnperiode, die im Gebirge helle kalte Nächte ergab, die Niederſchlagstätigkeit eingeſetzt, ſodaß auch die Schneeverhältniſſe günſtig werden. Da für den Sonder⸗ zug Mannheim—Kanderſteg die Betten nur bis Anfang Dezember reſerviert werden können, iſt es angezeigt, daß ſich die Intereſſenten beim Verkehrsverein in die Teilnehmerliſten für die 4 Tage Winterſport nach Weihnachten möglichſt umgehend ein⸗ tragen. Bei dem zu erwartenden ſtarken Zuſtrom können die Betten nämlich nicht auf längere Zeit hinaus reſerviert bleiben. Die Teilnehmer an der Geſellſchaftsreiſe genießen bedeutende Ver⸗ günſtigungen in den Kurorten ſelbſt, wie bei den ſchweizeriſchen Verkehrsanſtalten. Einzelreiſende haben deshalb mit bedeutend höheren Koſten ihres Aufenthalts zu rechnen, ſodaß die Teilnahme an der ausgeſchriebenen Geſellſchaftsreiſe Mannheim—Kanderſteg bedeutende finanzielle Vorteile bietet. *Eiſenbahnunfall. Von der Betriebsinſpektion Mannheim er⸗ halten wir folaende Mitteilungen über einen Eiſenbahnunfall. der ſich geſtern abend auf der Rheintalbahn zwiſchen Friedrichstal und Graben ereignet hat: Am Freitag, 28. November fuhr um 211 Uhr abends Perſonenzua 759, der gegen 12 Uhr von Karlsruhe hier eintrifft, auf einen an der Blockſtelle Forlenſchlaa(zwiſchen Fried⸗ richstal und Graben) wegen Maſchinenſchadens haltenden Güter⸗ zua auf. Beim Perſonenzua wurde der binter der Lokomotive laufende unbemannte Poſtwagen, von dem Güterzua einige Güterwagen zertrümmert. Beide Gleiſe waren geſperrt. Die Reiſenden des Zuges 759 wurden nach Graben geleitet und mit Sonderzua nach der Richtung Mannheim weiter befördert. Der durchgehende Verkehr wurde über Bruchſal umgeleitet. Die Früh⸗ nerſonenzüge der Rheintalbahn verkehrten heute früh. nachdem ein Gleis um.45 Uhr freigemacht war, mit einigen Verſpätungen. Ernſtlich verletzt wurde von den Reiſenden und vom Zug⸗ verſonal niemand. ſtellerbrand. Durch fahrläſſiges Aufſtellen von offenem Licht gerieten geſtern vormittaa in einem Keller des Hauſes J 6. 15 Stühle und zum Trocknen aufgehänate Säcke in Brand. Das Feuer wurde durch die um 10,48 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Sonntag Verwaltungsdirektor Joh. Biſchmann mit ſeiner Gattin Katha⸗ rina geb. Hoffmann, Friedrichsring 28, wohnhaft. veranſtaltungen 8 Heute abend findet die Uraufführung der Oper„Taifun“ bon Theodor Szanto ſtatt. Der Komponiſt hat ſein Erſcheinen zugeſagt; die muſikaliſche Leitung hat Richard Lert, die ſzeniſche Richard Meyer⸗Walden.— Als nächſte Pre⸗ miere im Schauſpiel gelangen Montag, den 1. Dezember drei ruſſiſche Einakter unter der Spielleitung von Ado v. Achenbach zertleitungen. 1 Die Evangeliſations⸗Vorträge, die dieſe Woche von der Mefkhodiſten⸗Gemeinde im Jugendheim, F 4, 8(laut Dazu kommt an Arzih⸗norar ein Angeige) veranſtaltet wurden, waren am Sonntag abend beendet mit einem Vortrag von Prediger 2. Mann⸗Nürnberg über „Erſtes Chriſtentum“. Echte oder falſche Ware, echtes oder falſches Geld— wie wichtig iſt es im Lbeen, dafür ein Auge zu haben. Ungemein wichtiger— weil das innere Leben betreffend— iſt der klare Blick und das geſunde Urteil über echtes und falſches Chriſtentum. Darum wird obiger Vortrag ernſte Beachtung fin⸗ den und vielen willkommen ſein, die in dem Gewirr der religiöſen Strömungen unſerer Tage nach feſtem Grund für ihre Weltan⸗ ſchauung ſuchen.— Der Eintritt auch zum letzten Vortrag iſt frei und Jedermann willkommen. *Körperform und Seelenkunde. Noch immer gißt es viele Menſchen, die ſich zu den Gebildeten rechnen, die aber von der großen Bedeutung der Pſycho⸗Phyſiognomik noch nicht unterrichtet ſind. Was iſt die Pſocho⸗Phyſiognomik? Sie iſt dasjenige Wiſſens⸗ ebiet, das aus der äußeren Körper⸗, Kopf⸗ und Geſichtsform den eeliſchen Inhalt, die Talente, das Denkleben, die Willenskraft, ja ſogar die Krankheiten erkennen lehrt Wer den Wert dieſer Kenntniſſe zu ſchätzen weiß und ſich für dieſes Gebiet intereſſierk, beſuche die Vorträge von Herrn Hans Gregor, Frankfurt a.., die am Montag und Dienstag abend im„Kaſinoſaale“, R 1, 1, ſtattfinden. An Lichtbildern und am lebenden Menſchen werden die Ausführungen erläutert.(Näheres Anzeige und Plakate.) Kilm⸗Runoſchau sch. Die Alhambra-Lichtſpiele haben ſich in dem Zehnakter„Gö ſt a Berling“ ein Werk geſichert, das in ungewöhnlichem Maße feſſelt. 2% Stunden dauerte am Donnerstag die Sondervorführung, zu der die Direktion eingeladen hatte. Trotz dieſer außergewöhnlich langen Spieldauer— das Werk beſteht aus zwei Teilen zu je 5 Akten— konnte keine Ermüdung aufkommen, im Gegenteil, die in ſehr ge⸗ ſchickter Weiſe geſteigerte Spannung hält bis zum verſöhnenden Aus⸗ klang der dramatiſch reichbewegten Handlung an. Die Textunterlage lieſerte der bekannte Roman der beliebten nordiſchen Schriftſtellerin Selma Lagerlöff. Göſta Berling, ein wegen Trunkſucht mit Schimpf und Schande aus dem Amte gejagter Pfarrer, gehört zu einem Kreis von Kavalieren, die auf Schloß Ekeby in Värmland(Schweden) in Saus und Braus ihre Tage verbringen. Es iſt Sitte in Värmland, daß dieſe Schmarotzer auf den Herrenhöfen ein Luder⸗ leben führen dürfen. Die Majorin Samzelius, die Herrin von Ekeby, betäubt ihr Gewiſſen mit rauſchenden Feſten, die ihre Kavaliere arrangieren. Auf dem tief unglücklichen Weib laſtet der Fluch der Atter, die die ſchöne Tochter gezwungen hat, den ungeliebten ajor zu heiraten. Dieſem tragiſchen Frauenſchickſal iſt dasjenige Göſta Berlings gegenübergeſtellt, der zwei Frauen zum Verhängnis wird, bis ihn die dritte aus dem Abgrund der Verzweiflung empor zu Glück und Liebe führt. Bevor Göſta Berling, befreit von allen Sünden und Laſtern, an der Seite Eliſabeths, der Erretterin, in das aus den Flammen neu erſtandene Schloß Ekeby als Herr ein⸗ zieht, wird von der Majorin der Fluch der Mutter genommen. Durch ihren Mann aus dem Schloß in die eiſige Winternacht gejagt, voll⸗ zieht ſie die Sühne, die die Vorausſetzung für die Verzeihung der ſterbenden Mutter iſt, durch die Ausräucherung des Kavalierflügel⸗ des Schloſſes, das durch den unter ihrer Führung gelegten Brand vollſtändig vernichtet wird. Man darf bei der kritiſchen Würdigung des Rieſenwerkes von einem Triumphs der nordiſchen Filminduſtrie ſprechen. Vor allem iſt die. Auswahl der Hauptperſonen in einer Weiſe getroffen, daß die Darſtellung nicht mehr übertroffen werden kann. Die pſychologiſchen Feinheiten, die den Roman zu einem Meiſterwerk geſtalten, werden ſo prachtvoll herausgearbeitet, daß allein ſchon dadurch der Erfolg des Filmwerkes geſichert iſt. Bei den Darſtellerinnen vereinigen ſich Frauenſchönheit und ſchauſpie⸗ leriſche Kunſt zu ſelten harmoniſchem Zweiklang. Wir denken dabei ....ããũũ · — Frankfurter Brief ich das Geld jederzeit wieder verdienen könne, wenn ich über be⸗ ſagten Schwindel einfach ein Feuilleton ſchreiben würde. Nun es kam etwas unerwartet. Von Mario Mohr Es fällt mitunter recht ſchwer ſich die Senſationsluſt aus den Knochen zu gewöhnen nachdem wir in dieſer Beziehung die letzten zehn Lahre recht verwöhnt worden ſind. Erſt hatten wir Klieg, Dann Revolution, nach der Inflation verſuchten es einige gewitzte Geiſter noch einmal mit Kriegsanleihe, ſchließlich legte man ſich auf die Kunſt, ſchnallte ſich Kopfhorer an bis die Ohren bluteten. Aber elbſt Radio zieht heute ſchon nicht mehr. Zwar wird das tägliche rogramm auch am Frankfurter Sender immer abwechflungz⸗ reicher, das einzige, daß noch zieht ſind die Opernübertragungen, die indeß dem Theoter keinen Abbruch tun, vielmehr ſtets den Wunſch laut werden laſſen nach dieſer Uebertragung nun auch einmal die Oper wieder„richtig“ zu hören. 5 Allmählich will man auch daran gehen den„Saalbau“ anzu⸗ ſchließen, um die größeren Konzerte übertragen zu können. Das muß man aus Gründen der Billigkeit mehr als aus Gründen des Platzmangels begrütßen. Denn außer bei den Muſeums⸗ und den Simfonie⸗Orcheſterkonzerten, die Clemens Krauß und Hermann Wendel leitet, wird wohl teiner dieſen Winter abgewieſen wor⸗ den ſein, der ſich noch in letzter Minute einen Platz ſichern wollte. Auch hier hat ſich die Inflation auf die Konzerte beſchränkt und manches Mal ſieht man an ſoſchen Abenden nicht viel mehr Geſichter als die der bekannten Rezenſenten und ſonſtigen Unvermeidlichen. Selbſt Richard Strauß vermochte an ſeinem Liederabend, an dem. er Rehkemper am Flügel begleitete, den großen Saalbauſaal nich: zu füllen. Dafür war das, was erſchienen war umſo dankbarer. Nicht daß den Leuten trotz aller Arbeit der Sinn nicht nach Mufik oder Kunſt ſtehe, es iſt der heute alltägliche Grund, der auch hier den beſten Wünſchen einen zwingenden Riegel vorſchiebt. Denn das Intereſſe an der Kunſt war wohl nie größer als in unſeren Tagen. Das wird ſchon jeder Buchhändler zu beſtätigen wiſſen, jeder Theaterkaſſierer, der die langen Familienräte vor ſeinem Schalter 125 Genüge kennt. Denn die Thoater ſind heute die einzi⸗ gen Steſlen an denen es jede Wache einmal etwas Neues gibt. Aber auch die vielen Uraufführungen ſind keine Senſattionen. Das meiſte wird auch hier nur für neu ausgegeben und kommt reichlich be⸗ kannt vor. Ich war aber trotz allem ſenſationsdurſtig und ſtudierte in⸗ folgedeſſen ausführlich den Inſeratenteil des„Generalanzeigers“ der Samstagsnummer. In ſo einer Nummer ſteht alles drin, alle⸗ kann man haben, alles loswerden. Da zeigte einer einen fabelhaften Nebenverdienſt an, der mich innerhalb von zwei, drei Jahren zum reichen Mann hätte machen müſſen. Und das alles für drei Mark. Ich wußte das es Schwindel war, tröſte mich aber damit, daß Der liebenswürdige Herr ſchrieb mir einen liebenswürdigen Brief, in dem er mir empfahl, mich nebenberuflich der Schrift⸗ ſtellerei zu widmen, kleine Artikel, Plauderein zu ſchreiben, möglichſt keine Gedichte, Witze zu erfinden und das alles fein fäu⸗ berlich mehrere Male abzuſchreiben(notwendigenfalles würde er das auch billig für mich übernehmen) und an velſchiedene Zeitungen zu ſenden. Wenn es brauchbar wäre, würden die es dann gerne drucken(gegen eine kleine Gebühr ſei er bereit, meine Manufkripte zu prüfen), ich beköme ſoundſoviel und wenn ich unter eigenem Namen ſchriebe, dann würde ich überdies noch ſehr ſchnell be⸗ rühmt. Dann könnte ich meine Freunde veranlaſſen auch zu ſchreiben, ihre Manufkripte mit vertreiben und die Hälfte der Ein⸗ gänge für mich verwenden. So bräuchte ich ſchließlich garnicht zu arbeiten und würde doch dabei ſicherlich ein reicher Mann. Zumal ich eine ſehr geeignete Handſchrift für ſoſche Dinge hätte.(Gegen eine geringe Gebühr würde er mir darüber Näheres gerne mitteilen.) Er ſchloß mit der liebenswürdigen Hoffnung, daß es mir nun bald recht gut gehen möge und er ſtände mir jederzeit gerne zur Ver⸗ fügung. Nun, ich muß ſagen, der Mann hat eine recht gute Idee, aber leider iſt ſie nicht für mich. Ich werde ſchon ſo ſteinreich und ſuchte doch nur etwas nebenbei. Aber ſo unrecht hat der Mann nicht, wer heute eine wirkliche Senſation findet, der kann ſie ſich in dieſen ſtabilen Zeiten ſchon gut bezahlen laſſen. Aber es iſt ſchwer, ſehr ſchwer. Selbſt mein Friſeur, ſonſt eine wahre Fundgrube für ſolche Dinge, weiß weiter nichts, als daß das Semeſter in der Univerſität bereits begonnen hat. Zu dieſer Zeit kann man ſchwer an ihn kommen. Dda muß er allen Profeſſoren die Haare ſchneiden, damit die Antrittsvor⸗ leſungen gehalten werden können. Jetzt iſt der Anſturm vorbei, auch hier iſt wieder geregeltes Leben, geregelte Arbeit. Ich mußte wo anders Stoff ſuchen. Draußen am Rebſtock da bin ich denn auch gelandet. Dort wo die Junkerflugzeuge ihren grünen Bahnhof haben, da hat ſich eine Südweſtdeutſche Fliegerſchule aufgetan, die unter der Leitung des aus den Kriegszeiten her bekannten Fliegers Heck und ſeines ihm auch jetzt treugebliebenen Freundes und Begleiters von Lechner ſteht. Dieſe Schule bildet junge Flieger aus, unterſtützt den Flugver⸗ kehr der Junkerwerke indem ſie Paſſagiere von abgelegeneren Städten an die Halteplätze bringt, fliegt und trudelt in der Luft her⸗ um, daß man ſeine helle Freude hat. Die kleinen Dietrich⸗Gobiet⸗ Maſchinen erinnern bedenklich an die alten Kampfflugzeuge und ſind von der gleichen Beweglichkeit und Leichtigkeit. ließen und es hat diesmal mir wie immer, wenn man nicht mitten drin iſt, gut gefallen. Wie Spielzeugſchachteln ſahen die Fabriten aus, wie kleiner Kinder Freude die Eiſenbahn. Ueber die winz. gen Häuſer ragten die Kirchen, der Dom, wir ſpukten herunter wie alberne Gänſe und wetteten, welche Straße es traf. Dann zog der Führer die Kreiſe enger und enger, am Ende des grünen Feldes ſetzte ſich das ſchlanke Schiff leicht auf den Boden und fuhr über da⸗ wellige Gelände bis an einen ſchmunzelnden, dicken Herrn, der uns aufforderte die kalte Naſe in ſeine erwärmenden Schnäpſe zu tunken. Der Nebel verdichtete ſich, die anderen Maſchinen kamen nach und nach zurück, es wurde dunkel und ein Wagen fuhr uns ratternd in die Staßt zurück, die ſich ſchon mit weihnachtlichem Glanze ſchmückt, früher denn ſonſt. Alle Geſchäfte locken ſchon mit ihren feſtlichen Auslagen, die Kinder drücken ſich die ſchmierigen Naſen an den Schaufenſtern der Bäckerläden und hinter dem Wunſche des Geldverdienens ſteht da⸗ Harren auf ein Feſt, auf das Feſt, das dem Frieden geweiht ſein ſoll und dem wieder erwachenden Licht. Möge uns heides bald beſchert ſein. Theaterſ kandal in Bielefeld In Bielefeld gab es anläßlich der Uraufführung des dramatiſchen Romans„Thomas Wendt“ von Lion Feuchtwanger einen Therrterſkandal. Es iſt ein Revolutionsdrama aus unſeren Tagen, aber bein revolutionäres Drama. Der Dichter Thomas Wendt glaubt an den Schrei des Volkes, der ihn von ſeinem Werk reißt, zum Führer macht, zur Tat zwingt. In einem langen Weg, aber grenzenloſen Leides erkennt er die Kluft zwiſchen Gedanken und Wirklichkeit, zwiſchen Streben und Erfüllung. Alles gruppiert ſich um dieſen Konflikt: Tun oder Betrachten? Und die Handlung ent⸗ wickelt ſich unter dem Sinn des Goethewortes, das Feuchtwanger ſich zum Motto gewählt hat:„Der Handelnde iſt immer gewiſſenſos. Es hat niemand Gewiſſen als der Betrachtende.“ Und die politi⸗ ſchen Gegenſpieler, der Kapitaliſt Georg Heinſius und der König, den die Revolution zur Abdankung zwingt, ſind viel menſchlicher dumpfen, ſüchtigem Drang ſchrejen nach Umſturz und Fieſſen. gezeichnet, ſind Thomas Wendt viel näher als die Maſſen, die in (Wäre der„Thomas Wendt“ nur Roman, nicht Drama, ſo würden die Dialoge, die Thomas Wendt mit Georg Heinſius dem Gegenpol, dem Vertreter des Kapibals, dem Aeſtheten— der ſich lieber tob⸗ ſchlagen läßt als ſich mit ſeinen Arbeitern an einen Tiſch zu fetzen —„Monologe fein.) Sehr quäbend endet das Stück. Mitten im Rauſch der Erfünung durch den Umſturz wird Thomas Wendt vom Ekel gepackt. Erkennt die Unmöglichkeit durch die Tat, durch die Idee, zu verwandeſn:„Ich wollte Jdeen treffen, und ich ſtieß immer auf Menſchen. Mein Weg iſt mit Kreuzen geſäumt. Er Da habe ich mir dann wieder einmal Frankfurt von außerhalb angeſehen, diesmal von oben, ſoweit dies die Novembernebel zu⸗ l ee ee de e de Len e en * —22 2.— ‚ rrr-errneee e ererrre —„ 0 ———————B———— ———— —— 2 22 — 4 — den 29. November 1924 neue Mannhe'mer Jeitung(Mittag⸗Nusgabe) 5. Seite. Nr. 558 0 bech un 95 Mona Martenſon(Ebba), Greta Garbo(Eliſa⸗verliehen. Sie ſind Gehilfinnen der ſtaatlichen Polizeidirektionen der mia Jenng Haſſelquiſt(Marianne). Das Lebensſchickſal e wird durch Gerd 9 zu erſchütternder an zalte. Auch jeder Hauptdarſteller iſt am richtigen Platze, breiflich elge Lars Hanſon, der nicht nur durch ſein Aeußeres be⸗ derbricht ſſcbeinen Üäßt, daß er ungewollt das Leben zweier Frauen nordiſche ondern der auch durch ſein Spiel beweiſt, daß er zu den Stoff d n Künſtlergrößen gehört. Die Regie hat den gewaltigen feſgiteren ſtärkſte Konzentration gemeiſterk. Die Bildwirkung iſt packende nd die Photographie überraſchend klar und ſchön. Von den und die Einzelbildern greifen wir nur den Brand des Schloſſes 8 dnächtliche Schliktenfahrt Göſta Gerlings mit Ellſabeth ölfe 9 ie aus Todesnot— der Schlitten wird von einem Rudel Wort: Dertolgt— zum Glück des Paares überleitet. Mit einem Achtung er Füm muß nach Anlage und Geſtaltung ſelbſt demjenigen ſteht. nötigen, der dem Kino prinzipiell ablehnend gegenüber⸗ die polizeifürſorgerin in Saden Von Regierungsrat Binz, im Miniſterium des Innern Ausbild vor kurzem bei der Polizeiſchule in Karlsruhe abgehaltener boten ungslehrgeng für ältere Polizeibeamte hat Gelegenheit ge Fürfor⸗ über die Organiſation des polizeilichen deiliche bgeweſens in Baden das für die Beamten des poli⸗ s, daß Exekutindienſtes Wiſſe iswerte zu übermitteln. Die Erkennt⸗ dwei ub bei der neugzeitlichen Entwicklung in einer Reihe von zu 0 der polizeilichen Betätigung der Staat eines Bindeglieds fürſorg von ihm oder anderen Organiſationen zu erfüllenden rein zorheriſchen Aufgaben nicht entbehren kann— und zwar umſo⸗ Polizes mehr der Geſichtspunkt der Provention für die moderne Kahme maßgebend iſt—, hat auch in Baden dazu geführt. im ien der allgemeinen Polizeiorganiſation weibliche Be⸗ lor den beſonderen Aufgaben der polizeilichen Für⸗ Auf 15 zu betrauen. Urſprünglich nur zur Durchführung einzelner eſchien beſtimmt. deren Erlebigung durch eine Frau zweckmäßig Prane iſt die Poltzeifürſorgerin aufgrund der Erfahrungen der izu einem außerordentlich umfangreichen Arbeitsgebiet gelangt. der Gei Vordergrund ſteht heute die Betätigung auf dem Gebiet liche dagenbadetenfürfo rge, beſonders die Fürſorge für weib⸗ der e zmte mit 10 Veendliche, die verwahrloſt oder ſitllich gefährdet ſind oder dier zwirwahrlofung zu befürchten iſt. Die Aufgeben ver eilen ſich nach zwiſchen der Polizeifürſorgerin und dem örtlichen Jugendamt geſeg frn landesrechtlichen Vorſchriften zum Reichs⸗Jugendwohlfahris⸗ in der G dei Weiſe, daß die Fürſorge für weibliche Jugendliche, die dez 18 tadt ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, bis zur Vollendung anſäsſig ebensjahres grundſätzlich dem Jugendamt, für ältere orts⸗ brgerne und für alle zugewanderten Jugendlichen der Polizeifür⸗ erſtän übertragen iſt. Enges Zuſammenarbeiten und gegenſeitige Sze ändigung üder die getroffenen Maßnahmen iſt den beiderſeitigen dendan gusdrücklich zur Pflicht gemacht. Im Sonderausſchuß„Ju⸗ berate des Bezirksfürſorgeverbands hat die Polizeifürſorgerir Stimme. Auch mit den Trägern der freien Wohlfahrts⸗ Gefan. den Arbeitsämtern, dem Bezirksverein für Jugendſchutz⸗ und Agenenfürſorge uſw. ſteht ſie in ſtändiger Fühlung. der Geſdahnenswert für die Betätigung der Polizeifürſorgerin in 3 efährdetenfürſorge ſind u. a: die Zurückführung Gefährdeter Ein n Eltern oder ſonſtigen Angehörigen(an Stelle polizeilichen b Neiſens), die Bergtung dieſer Angehörigen, die Unterbringung ſonſtiaeſorgeheimen oder Aſylen, die Verſchaffung von Arbeit oder vereinen geeigneten Unterkommen, Ueberweiſung an Wohltätigkeits⸗ Poliadz zoder Anſtalten, gegebenenfalls an die Armenfürſorge. Die aßdeifürlorgerin hat ferner beiſpielsweiſe die erſten fürſorgeriſchen de Hnahmen zu treffen bei von der Polizei aufgegriffenen Kindern, greſſern den Eltern verläſſen oder getrennt wurden, bis zum Ein⸗ gegebe der Jugendhilfe. Dieſer vorbeugenden Tätigkeit entſpricht VBeam nenfalls eine nachgehende Fürſorge, in deren Ausübung die geei tin das fernere Schickſal der von ihr betreuten Perſonen in gneter Weiſe zu verfolgen und durch perſönliche Einwirkung ſo⸗ behbrde⸗ rechtzeitige Verſtändigung der Angehörigen, Vormundſchafts⸗ Damit n uſw. zur Verhütung neuerlicher Fehltritte beizutragen hat Fällen die Fürſorgerin allen in der Stadt polizeilich behändelten gezoen nachgehen kann, wird ſie bei polizeilichen Vorführungen zu⸗ de dden und über weitere polizeiliche Feſtſtellungen auf dem Laufen⸗ n gehalten. lür Wenger Verbindung mit dieſen Aufgaben ſteht die Fürſorge poltzeilich aufgegriffene weibliche und jugendliche Geſchlechts⸗ r. mſtee die in Zuſammenarbeit mit den von der Landesverſicherungs⸗ di lt Baden errichteten Beratungsſtellen erfolgt. Außerdem wird tie Poltzeifürſorgerin verwendet in der Ueberwachung der Beſchäf⸗ deſong weiblicher Perſonen in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften, ins⸗ Erteit ere ſoweit nach der in Baden ergangenen Verordnung die 2 euung einer Erlaubnis für die Einſtellung von Kellnerinnen unter duverlcen oder die Entziehung der Erlaubnis wegen ſittlicher Un⸗ dört äſſigkeit des Betriebsinhabers in Frage kommt. Endlich ge⸗ der Benl Aufgabenkreis der Polizeifürſorgerin die Mitwirkung bei dez Liehlmpfung von Schmutz und Schund, bei der Ueberwachung Diotſpielweſens und dergl. mehr. Ralbege Kenntniſſe und Erfahrungen der Polizeifürſorgerin als So⸗ erfolg mtin und Wohlfahrtspflegerin müſſen in der Regel durch den dachehbeichen Beſuch einer ſtaatlich anerkannten ſozialen Frauenſchule berungneſen werden. In Würdigung der an ſie geſtell en Anfor⸗ eine gen iſt den Polizeifürſorgerinnen in Baden die Eigenſchaft atlichen Beamtin 5 im Sinne des badiſchen Beamtengeſetzes und als ſolche in die allgemeine Organiſation der Polizeidirektion eingecliedert; ſie ſind dagegen nicht Beamte des Polizei⸗ und Sicher⸗ heitsdienſtes im Sinne des Gerichtsverfeſſungsgeſetzes und der Strot⸗ prozeßordnung und damit auch nicht Hilfsbeamte der Staatsanwalt⸗ ſchaft. Ihr Dienſt iſt in Baden durch eine beſondere Dienſtweiſung geregelt, die ihnen in einzelnen Zweigen der Geſchäftsbehandlung eine in gewiſſem Umfang freiere Stellung gegenüber den übrigen Beamten des Polizeidienſtes einräumt. Sind auch im Hinblick auf das ſtändig wachſende Arbeitsgebiet Form und Inhalt der polizeilichen Fürſorge noch nicht endgültig ab⸗ geſchloſſen ſo haben ſedenfalls die bisherigen Erfahrungen bewieſen, daßz die in Baden beſtehende Organiſation ſich bewährt und einen weiteren Ausbau rechtfertigt. PA. 2* Erhöhung der Kriegsbeſchädigtenrenten. In Anlehnung an die Veränderung der Grundgehälter der Reichsbeamten tritt, wie der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten mitteilt, mite Wirkung vom 16. November auch bei den Renten nach dem Reichsver⸗ ſorgungsgeſetz eine Aenderung ein. Infolge der Kürze der Zetr kann bei der Dezemberzahlung ausgangs November die Erhöhung nicht mehr berückſichtigt werden Bei der Januorzahlung ſind daher zu gewähren: Grundbetrag für Januar nach dem Stande vom 1. Auguſt, 15 Prozent Erhöhung für Januar; 11 Prozent Nach⸗ zahlung für Dezember; 6 Prozent Nachzahlung für November, insgeſamt als Grundbetrag plus 32 Prozent Ren⸗ lenerhöhung. Reim Reichsarbeitsminiſterium hat der Reichsbund beantragt, die Verſorgungsgebührniſſe für Januar einſchließlich der rückſtändigen Erhöhungen ſchn vor dem Weihnachtsfeſt auszuzahlen. * Deutſcher Beſuch in Elſaß⸗Lothringen. In Ergänzuna unſerer geſtrigen kurzen Meldung ſei noch folgendes mitgeteilt: Wie bekannt. hat die Reaieruna in Elſaß⸗Lothringen ſchon im vorigen Jahre den Deutſchen gegen Weihnachten die Einreiſe ins Elſaß unter erleichter⸗ ten Bedingungen geſtattet. Infolge dieſer Maßnahmen kamen zahl⸗ reiche Käufer aus dem benachbarten Baden nach Straßburg, deſſen Geſchöftsaang durch dieſe Käufer ſehr günſtig beeinflußt wurde. Nachdem nun die deutſche Valuta ſich ſeit dem letzten Jahr ganz er⸗ heblich gebeſſert hat. lieat für Straßburg ein erhöhtes Intereſſe am deutſchen Weihnachtsbeſuch. Die Anweſenheit von Tauſenden Deut⸗ ſcher über die Allerheiliaentage hat ſich im Geſchäftsleben derart günſtig fühlbar gemacht, daß die Verwaltung ſich nunmehr ent⸗ ſchloſſen hat. bereits zum 1. Dezember die Einreſſeerlaubnis für die Deutſchen zu gewähren, ſodaß ſie während mehr als drei Wochen ziemlich ungehemmten Zugana nach Straßburg haben werden. Ab⸗ geſehen vom geſchäftlichen Vorteil, den für die Straßburger Ge⸗ ſchäftswelt dieſe Maßnahme hat, wird auch der volitiſche Ausgleich durch ſolche Maßnahmen zweifellos eine Förderung erfahren. * Weihnachksverkehr und Kraftpoſten. Eine wirkungsvolle Weihnachtsreklame hat die Ortsgruppe Pforzheim des badiſchen Einzelhandels ins Leben gerufen. om 7. Dezember ab läßt die Ortsgruppe auf der vom Würmtalverkehrsverband eingerichteten Linie Pforzheim—Wimsheim—Friolzheim—Heimsheim jeden Sonn⸗ und Dienstag vor Weihnachten Sonderfahrten verkehren, für die die Bewohner der genannten Orte einen ſehrermäßigten Fahrpreis bezahlen, der kaum die Hälfte des normalen baträgt. Der Fahrplan ſelbſt iſt ſo gut geſtaltet, daß er ſowohl zum Veſuch von Pforzheim ausreichende Zeit bietet. Daß dieſe billige Gelegen⸗ heit ſeitens der Bewohner der betreffenden Orte neben dem Beſoch der Stadt auch zur Wiederanknüpfung der früheren regen Ge⸗ ſchäftsbeziehungen, die durch die ſehr ſchlechten Verbindungen ſtark zurückgegangen waren, benützt und auch bei den Weihnachtsein⸗ käufen ins Gewicht fallen wird, iſt ſicher. Auch die Stadt Weilder⸗ ſtadt hat für ihr Nachbargebiet eine Vermehrung der Fahrten vor Weihnachten beantragt und wird der Würmtalverkehrsverband dieſe durchführen empfehlen! Warnung vor Zimmerbränden. Jeden Winter kommt es vor, daß Zimmerbrände infolge unvorſchriftsmäßig aufge⸗ ſtellter Oefen entſtehen. Eiſerne Oefen, die keinen Fuß haben, werden häufig direkt auf den Holzfußboden, häufig ſogar noch ohne Blechunterlage geſtellt. Solche Defen müſſen auf eine wenigſtens 6 Zentimeter ſtarke Steinplatte geſtellt werden. Nur bei Oefen, deren untere Seite von dem Fußboden wenioſtens 12 Zentimeter rei abſteht, genügt eide Unterlegplatte von Eiſen. Auch muß vor jedem Ofen eine genügend große Eiſenblechplatte angebracht ſein, damit eventuell herausfallende glühende Kohlen nicht den Holsfuß⸗ boden entzünden können. Oefen ſollen außerdem wenigſtens fünfzig Zentimeter von(Bettſtellen, Türen, Holzbekleidungen uſw.) entfernt bleiben. Wo Ofenrohre frei vor Holzwerk vorbeiziehen, ſollen ſie mindeſtens 20 Zentimeter vom Holzwerk entfernt bleiben und wo ſie durch Holzwände hindurch führen, muß alles Holzwerk mindeſtens 25 Zentimeter um das Rauchrohr herum ausgeſchnitten und der Zwiſchenraum mit feuerſicherem Material ausgefüllt ſein. Wo aus Mangel an Raum die vorbenannten 50 Dentimeter für Oefen nicht eingehalten werden können, muß mindeſtens ein ge⸗ nügend großer Blechſchirm(Ofenſchirm) zwiſchen Holz und Ofen ge⸗ ſtellt werden. Noch beſonders ſei auf die Gefahr der Aſche von Briketts hingewieſen, die außerordentlich lange in ihr innewoh⸗ Hitze behält, daher ja nicht in Holzbehälter entleert werden rf. laſſen. Zur Nachahmung für Mannheim ſehr zu Nus dem Lande Dampfſchiffahrtjubiläum auf dem Bodenſee R. Konſtanz, 27. Nov. Der Monat November bedeutet für die Bodenſzedampfſchiffahrt ein Jubiläumsſahr. Hundert Jahre ſind verfloſſen, ſeit das erſtee Dampfboot den See befuhr und damit die erſte raſchere Verbindung über das Schwäbiſche Meer zwiſchen den politiſch zwar getrennten, aber in Zunge und Kultur verwandten Ländern herſtellte. Der württembergiſche Staat hatte ſeiner zeit auf Veranlaſſung des Königs Wilhelm I. von dem amerikaniſchen Kon⸗ ſul Church in Friedrichshafen ein Dampfboot erbauen laſſen, daß dann von der Friedrichshafewer Fernſchiffahrtsgeſellſchaft, gegrün⸗ det am 3. Juli 1824, übernommen wurde. Das Schiff erhielt den Namen Wilhelm und führte am 10. November 1824 ſeine erſte Probefahrt zur Zufriedenheit aus. An dieſe nach Langenargen führende Fahrt ſchloſſen ſich dann die Kursfahrten wach Rorſchach. die am 26. November aufgenommen wurden und die Fahrtdauer des bisherigen Poſtſchäffes von ſieben auf dreieinhalb Stunden her⸗ abſetzbe. Dieſes erſte Bodenſoedampfſchiff war aus Holz gebaut und machbe in der Stunde zehn einhalb Kilometer. Die Tregkraft war 124 Perſonen und 550 Jentner Güter. Für den Beginn der Dampf⸗ ſchiffahrt waren die Hafenverhältniſſe in Friedrichshafen und Ror⸗ ſchach wenig günſtig, doch ging die Entwicklung vaſcher vonſtattag, nachdem die Vahn Heidelberg— Stuttgart— Ulm— Friedrichshaſen dem Verkehr übergeben wär. 30 Jahre nach der Eröffnung erfolgte die Veranſtaltung der Dampfſchiffahrt, ein Zuſtand, der bis auf den heutigen Tag noch geblieben iſt, nur daß die verſchiedenen Linſen und Schiffe der deutſchen Bodenſeeongrenzerſbaaden mit den Bahnen zuſammen in den Beſitz des Reiches übergegangen ſind. Zum Ver⸗ gleich mit dem Anfamng ſei noch erwähnt. daß die heutigen Boden⸗ ſeedampfer für die Aufwahme von 600 bis 700 Perſonen und von 60 Tonnen Güter gebaut ſind. Tr. Ladenburg, 29. Nop. Am heutigen Samstag begeht der Kriegerverein Ladenburg die Feier ſeines 50fährigen Beſtehens in feierlicher Weiſe. Am Nachmittag findet eine Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges 1914—18 auf dem Friedhoöfe am Ehrendenkmal ſtatt. Am Abend iſt der eigentliche Feſtakt am Kriegerdenkmal. Es wird Zapfenſtreich mit Gebet unter dem Geläute der Kirchenglocken abgehalten, Kanonen⸗ ſchläge ausgelöſt und Feuerwerk abgebrannt werden. Der weitere Feſtakt wickelt ſich im Saale des Bahnhof⸗Hotels ab. .. Eppingen, 27. Nov. Altbürgermeiſter Friedrich Stroh. der älteſte Einwohner und Bürger unſerer Stadt, vollendete ver⸗ gamgene Woche ſein 90. Lebensjahr in körperlicher und geiſtiger Friſche. Trotzdem ihm die Geldentwertung ſchwer getroffen hat, bewahrt er dennoch einen geſunden Humor.— Nach dem Vordild von anderen Gemeinden hat ſich auch hier eine gemeinnützige Bau⸗ genoſſenſchaft G. m. b. H. gebildet. Es ſteht zu erwarten, daß dieſe Neubildung wicht ohne fördernden Einfluß auf die Neubautätigkeit unſerer Gemeinde ſein wird, die dringend erforderlich iſt.— Am Frribag werden hier die Volkshochſchulkurſe mit einem Vortrag des Regierungsbaumeiſters Dr. ing. Eiſenlohr⸗Karlsruhe unler Vorführung von Lichtbildern wieder eröffnet werden. Vortvag wird über das Amerikaluftſchiff Z. R. 126 gehen.— Als Ueberſchuß vom vergangenen Jahr ſtehen noch 121,50 Mark zur Verfügung, die als Grundſtock für die weiteren Veranſtaltungen die⸗ nen. Der Eintrittspreis von 50 Pfg. bleibt der alte, während Dauer⸗ und Familienkarten, die für 6 Vorträge gelten, von 2 Mark auf.50 Mark erhöht werden. Hoffentlich begegnen die Vorträge dem Inbernſſe, das ſie verdienen, denn ſie ſind geignet, durch die vorzügliche Wahl der Redner, dem Volk in Kunſt, Wiſſenſchaft und Dechnik treffliche Grundlagen zu bieten. Aus der Pfalz :: Landau, 27. Nov. Unbekannte drangen in einer der letzten Nächte in den Laden der Firma Simon Mayer Söhne am Max⸗ Joſeph⸗Platz ein und ſtahben dort, verſchiedene Wertgegenſtände, nachdem ſie vorher die Fenſterſcheibe an der Eingangstür eingedrückt hattem. :: Iweibrücken, 28. Nov. In der vergangenen Nacht brach in der im Welſchbacher⸗Hof gelegenen Doppelſcheuer der Landwirte Marguet und Marſchall ein Schadenfeuer aus. Während die Erntevorräte und die landwirtſchaftlichen Maſchinen vernichtet wur⸗ den, konntbe das Vieh noch mit knpper Not gerettet werden. Der Schaden iſt ſehr gro ß u. nur teilweiſe durch Verſicherungen ge⸗ deckt. Man vermutet Brandſtftung.— Am Freitag nachanttag gegen halb 5 Uhr ereignete ſich in einer hieſigen Gärtnerei ein eigenartiger Unfall. Als das ungeführ 14jährige Lehrmädchen Abfälle im Freien ausleerte, gab es einen heftigen Knall, ſodaß alle Leute aus der Nachbarſchaft zuſammenliefen. Eine im Korb befind⸗ liche Jagdpatrone hatte ſich entladen, wobei dem Mädchen die Schrotladung in den Leib drang. : Schiersfeld, 27. Nov. Vor einiger Zeit kaufte Val. Neu⸗ brech von herumziehenden Leuten einen Hund, der ihm in einer der letzten Nächte ſeine ſämtlichen Hühner, 31 Stück, tok⸗ biß und vor die Haustüre hinlegte. Wahrſcheinlich war der Hund darauf abgerichtet, Geflügel zu fangen und ſeinem Herrn zu bringen. e den 12 dein revolutionäres Drama, nicht einmal eine politiſche, aber nteien oder Tagesſtreit ſich ausſetzende Angelegenheit. Das der lnußten die nicht, die ſich in Bielefeld einen würd'gen Verlauf ein raufführung dieſer Dichtung Am Tag zuvor wur⸗ ddrechf Flugblatt herumgegeben, in dem geſprochen wurde von dem Jungd ck Thomas Wenbt und in dem die„Wanderbrüder vom geſchr zutſchen Orden aufgefordert wurden„in Wanderdleidung, um⸗ Femtalt an der Erſtaufführung beilzunehmen, um nachher in uch her Stärke gegen eine weitere Aufführung des Stückes Ein⸗ leltilf zu rheben.„Laßt uns eintreten für Reinheft und Sauber⸗ Noltv, Fort mit den Theaterſtücken, die die Revolution, den großen Rußladat, verhimmeln. Wir leben noch nicht in Sowjet⸗(Juda) Deutend. Auf deutſchem Boden dulden wir Schande nicht! Treu⸗ kleidun allewege!l Euer Wanderwart.“ Sie kamen„in Wander⸗ 8 55 umgeſchnallt“ und verſuchten Krakeel zu machen. Aber Arbeürgerpublikum Bielefelds— keineswegs etwa derkl. eld— ließ ſich einfach den Krakeel nicht gefallen. Die in Wan⸗ ein ſti ung wurde ſehr deutlich himausgeſetzt und der Dichtung wurde miſcher demonſtrativer, herzlicher Beifall. Jyſzenze danken dem Regiſſeur Hans Abrell eine ganz vortreffliche tiſchre nierung. Die unendliche Szenenfolge des dreiteiligen dramg⸗ eidte Romans wurde mit notwendiger Brutalität im ganzen recht miſchach zuſammengeſtrichen. Zum Schluß war es ein lauter, ſtür⸗ Darſtel— für Bielefeld enthuſiatſtiſcher Erfobg. Regiſſeur und eller wurden unzählige Male gerufen. r. A. Kant. Aus den Münchner Theatern Scaunler, Münchner Mitarbeiter ſchreibt uns: Der gekündigte Juschn zgeldirektor der Staatstheater, Eugen Keller, hat in einer ener it an die hieſigen Zeitungen den Verſuch beklagt, ihm nach i die nigen Leiſtung, dem verunglückten„Titus Andronicus“, Theater künſtleriſchen Fähigkeiten abzuſprechen und ſo ſeine weitere ſeine kLaufbahn zu gefährden. Er forderte mit Recht, man möge giete, Weiteren Leiſtungen abwarten. Nun liegt ſeine 141 75 Re⸗ Beide por, Molieres.„Der Kranke in der Einbildung.“ liereg Inſzenierungen irgendwie zu vergleichen, wäre verfehlt. Mo⸗ ſprder liebenswürdiger Dreiakter ſtellte kaum Probleme. Er er⸗ lebent eine Herausarbeitung des Chavakteriſtiſchen u. ein lebhaftes, dur swürdiges Zuſammenſpiel. Für beides hatte Keller geſorgt; Aage wube man in letzten Akte eine Sbeigerung. Durch breite Veſes der Epiſodenſzene mit dem falſchen Arzt wird die Spannung Nuch am eigentlicher Handlung ſo armen Stückes unnötig gelockert. peri dieſe Inſzenierung zeigt Kallers Freude am philologiſchen Ex⸗ Faneſe Webeerd Argan ſee Freu und dos luze Müdchen bischen gutes Hochdeutſch ſprachen, das von Argon bisweilen ein m neu⸗ſüddeutſch fiziert erſchien, wurde die Sprache der anderen Perſonen barock archläſtert. Das ergab nicht nur einen Bruch, es hatbe eine Überſpitzung gleichſam ins Parodiſtiſch zur Folge und führte ſo auf eine Nebenſpur. Das Bühnenbild ſtammte von Herrn v. Wecus, der am einer Bühne, die über den im künſtle⸗ viſchen Formate weit größeren Leo Paſetti verfügt, eigentlich über⸗ flüſſig,. iſt Er hatte himbeerroten Raum geſchaffen mit einer mächligen ſtiliſierten Lüſter darin. Die Löſung war, nicht ideal, aber der kubiſtiſche„Titus“⸗Rahmen hatte Schlimmeres befürchten laſſen. Gleichzeitig blieb die den Stil durchaus nicht treffende Muſik. Sie traf nicht den Stil der Zeit und den Molieres erſt 405 nicht, denn ſie war langweilig. Die Beſetzung feierte ihren ſriumph im Argon Waldaus. Das war eine Meiſterleiſtung. Hier bewährte ſich eine Charakterſierungskunſt und ein Humor, die im Herzen beheimatet ſind und damit zu kieſſten menſchlichen Wirkungen gelangen. Waldau iſt ein melancholiſcher„Komiker“, der die Tranſparan zur menſchlichen Tragi komödie immer wieder deut⸗ lich macht. So wurden gerade die Szenen des Stückes erwärmend fühlbar, in denen die Satire dem Gefühle weicht. Herta Hagen mühte ſich mit dem Takte ihrer kultivierten Darſtellungskunſt um die undankbare Aufgabe der ſalſchen, eigennützigen Ehefrau, Frau Biekowski war eine ſehr temperamentvolle, ſpringlebige Toinette und in den Herren Höfer und Kellerhals kam die burkeske Szene der beiden Aerzte zu höchſt eindrucksvoller Wirkung. Fehl am Orte war Herr Zäpfel in der Liebhaberrolle des Cleanthe, die er ſchon vein äußerlich nicht erfüllen konnte, und Frau Holtz(Angelique) iſt viel zu herb für die ſentimentalen Grundzüge dieſer Figur. Der Abend hatte einen großen äußeren Erfolg. Man rief mit den Darſtellern auch Herrn Keller. Die Scharte, die„Titus An⸗ dronicus“ ſchlug, iſt mit dieſer Leiſtung freilich noch nicht ausge⸗ wetzt. Keller hat noch nicht bewieſen, daß er zum Nachfolger ei⸗ nes Steinrück und Zeiß prädeſtiniert iſt. Warten wir weiter. Unter Kurt Stielers Regie hatte es vorige Woche eine gut⸗ gelungene Aufführung von Leſſings„Miß Sarah Sampfon“ eben.— Die„Kammerſpiele“ erzielbten mit Goetzens Burlesken⸗ Trio„Die tote Tante“ gute Heiterkeitserfolge, die nur ein wenig durch die nicht recht 20 Karikatur des Oberlehrers in dem Titelſtück beeinträchtigt werden. Immerhin gaben alle drei Stücke Gelegenheit feſtzuſtellen, daß München in dieſer Spielzeit um eine gute Schguſpielerin reicher geworden iſt. Sie heißt Maria Bard. Sie hat nicht das Innig⸗Lyriſche einer Annemarie Seild und auch Sybille Binders Durchſichtigkeit iſt ihr fremd. Dafür ent⸗ zückt ſie durch eine Anmut, die ganz aus Temperament geboren und ſehr erdgebunden iſt, eine naive Lebensfülle und Lebenskraft geht von ihr aus, eine Munterkeit ohne krampfhaftes Duliß, und ſie vermittelt den ehewe 72 das ſchön iſt. Was mancher begveiflicherweiſe vergeſſen N eeeee Richard Rieß. Theater und Muſfik Lieder⸗Abend Luiſe Heuber. Das Liedſchaffen des untzlück⸗ lichen öſterreichiſchen Tondichters Hugo Wolf füllte den ganzen Lie⸗ derabend dieſer aus Ludwigshafen ſtammenden Altiſtin. Ein erfreu⸗ liches Zeichen: denn Hugo Wolfs Lieder ſind noch lange nicht in dem Umfange zum Allgemeinbeſitz geworden, wie das ſeinem Werte nach zu wünſchen wäre. Ueber Luiſe Heuber, dieſer hier ſeit Jahren be⸗ kannten und beliebten Sängerin, iſt zu ſagen, daß ſie durch die hobe muſikaliſche Kultur ihres Vortraas und die daraus ſprechende kern⸗ geſunde, warme und weite Menſchlichkeit auch den anſpruchsvollen Hörer zu erareifen vermag. Sie iſt eine geſchmackvolle Künſtlerin. die den dichteriſchen Abſichten bis in Einzelheiten nachgeht. Ihre Stimme hat Umfana. iſt ausgeglichen und in der Höhe mühelos in⸗ toniert. Sie verſteht es, die Kopfreaiſter zu behandeln und die Kon⸗ ſonanten zum Klingen zu bringen. Immer klinat ein warmer Unter⸗ ton in die Vorträge hinein. Mörikelieder. dieſes begnadeten ſchwä⸗ biſchen Lyrikers, ſtanden am Anfana und am Schluſſe des Konzerts. „Der Geneſene an die Hoffnuna“, dieſes ernſte Stimmunasbild war neben dem„des verlaſſenen Mäadleins“ mit ſeinem tiefen Seelen⸗ ſchmerz rührend vorgetragen. der„Rat einer Alten“ eine durch ent⸗ zückenden Humor ausgedrückte Warnung,„auf ein altes Bild“ ein —„Harfenton“— im Ohr. Den Dank erntete Fräulein Heuber durch Scherz treffend erfüllte Lied der„Nixe Binſenfuß“. Die Sängerin brachte dieſe Lieder mit abgerundeter Ausgealichenheit zum Vortrag. Dann wechſelten die Geſänge des ſpaniſchen Liederbuchs mit denen des italieniſchen ab. Sie bewegten ſich auf derſelben Linie anmut⸗ voller Innigkeit; aus Geibels Worten:„Grimmiae Kälte ſauſt hernie⸗ der, womit nur deck ich des Kindleins Glieder?“ aber ſprach tragiſche Verzweiflung. die ein Mutterherz zum Weinen bringen konnte, Eichendorff folgte mit ſeinem von romantiſchem Zauber durchwehten Liede von der„verſchwiegenen Liebe“, vom„Muſikanten“, der zwar ſehr ſchalkhaft vorgetragen wurde, worüber es ſich aber doch diskutie⸗ ren lleß, ob es für den ffrauenmund ſtiliſtiſch zu rechtfertigen iſt. Es ſprach Goethe zu uns mit dem ruhig⸗ernſten„Anakreons Grab“. Ig, dieſe Auffaſſuna dürfte die allein richtige ſein. Ruhig und ernſt— keine Dramatik— keine Force.— Dieſe war in Kellers Worten„da⸗ Köhlerweib iſt trunken“ am rechten Platz. Von den Mörkkeliedern. die den Schluß bildeten, war das tiefernſte Memento„Denk' es, 0 Seele“ die leuchtendſte Perle. Aus dem Schlußlied„Er iſt's“ ein wülrdiaer Abgeſana. klinat mir jetzt noch das wunderſchöne Creſeendg „Harfenton“ im Ohr. Den Dank erntete Fräulein Heuber durch herrliche Blumen und begeiſterten Beifall, an dem auch Frau Elſe Drieſcher die mit verfeinerter vianiſtiſcher Einfühlung die Ge⸗ ſänge begleitete, mit Recht teilnehmen durfte. H. Lz. 4 ——* B. Seile. Nr. 556 nNeue Mannheimer Feitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 29. November 102 Gerichtszeitung Ein neuer Rommuniſtenprozeß *Mannheim. 28. Nov. Sitzung des Schöffengerichts(Abt. S. S..) Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley. Schöffen: Georg Lamerdin, Glaſermeiſter hier und Frau Marie Haas. hier. Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Brettle. Ein neuer Kommuniſtenprozeß. wie ſolche in letzter Zeit ſchon mehrfach vor dem hieſigen Schöffengericht ſtattgefunden haben, ſtand heute zur Verhandlung. Angeklagt ſind: Der 23jährige verheiratete Schloſſer Heinrich von Berg, der 52jährige verheiratete Fabrik⸗ arbeiter Joſef Bruſt, der 24jährige verheiratete Fabrikarbeiter Michagel Otto Schwarz, der 41jährige verheiratete Schloſſer Jo⸗ hann Specht der 39jährige verheiratete Schloſſer Johann Adam Kern, der 30jährige verheiratete Monteur Heinrich G6bel, alle in Mannheim wohnhaft. Sämtliche ſind angeklaat wegen Veraehens gegen das Geſetz zum Schutz der Republik, wegen Vergehens gegen die Verordnung des Reichspräſidenten vom 26. September 1923 in Verbindung mit der Verordnung des Chefs der Heeresleitung vom 25. November 1923(Verbot der kommuniſtiſchen Partei), wegen Ver⸗ gehens gegen das Geſetz gegen den verbrecheriſchen und gemein⸗ gefährlichen Gebrauch von Sprenaſtoffen, wegen unerlaubten Waffenbeſitzes und wegen Teilnahme an verbotenen Verſamm⸗ lungen. Sie ſind weiter beſchuldigt. ſich einer geheimen und ſtaats⸗ feindlichen Verbindung, deren Mitalieder unbefuat Waffen be⸗ ſaßen, angeſchloſſen und an einer ebenſolchen Verbindung, die das Ziel verfolgte, die verfaſſonasmäßig feſtgeſtellte republikaniſche Staatsform des Reiches zu untergraben, teilaenommen zu haben und den im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit erlaſſenen Anordnungen des Militärbefehlshabers zuwiderhandelnd der kommuniſtiſchen Par⸗ ten Deutſchlands während der verbotenen Zeit Vorſchuüb ageleiſtet zu haben. von Bera und Göbel ſind ferner angeklaat, gemeinſchaft⸗ lich Sprengſtoffe angeſchafft und in ihrem Beſitz gehabt zu haben, wobei ſie beabſichtigten, durch deren Anwendung Gefahr für das Eigentum oder die Geſundheit oder das Leben anderer berbei⸗ zuführen. Die Angeklagten erklärten heute auf die Anklage ſolgendes: Von Berg: Ich war Mitglied der kommuniſtiſchen Partei und war zeitweſſe Ordnungsdienſtleiter. Am 23. Auguſt wohnte ich der Verſammlung zur Bildung proletariſcher Hundertſchaften bei. Bruſt war 2. Obmann und, jedoch nur dem Namen nach, Hundert⸗ ſchaftsführer. Vom 17. 9. 23 bis 10. 2. 24. wohnte ich den Ver⸗ ſammlungen in der Zentralhalle und in der Wohnung des Bruſt bei. In der Verſammlung im Käfertaler Walde waren etwa 400 Perſonen beiſammen. Am 7. und 12. 2, 24 waren Ver⸗ ſammtungen bei Bruſt. Hierbei wurde die Demonſtration, die am 13. 3. ſtaltfinden ſollte, und die Waffenverteilung und die Beſchaffung der Handgranaten beſprochen. Ich ſelbſt wurde beauftragt, Handgranaten abzuholen. Inſtruktions⸗ briefe wurden vorgeleſen. Die Genoſſen der Schwetzin⸗ gerſtadt waren alle bewaffnet. In einer Funktionär⸗ ſitzung wurde ich beauftragt, bei einem Ernſt Oſtertag in Eberbach Schwarzmehl, das iſt Pulver zu holen. Oſtertag ſagte mir, er könne mir kein Pulver geben, da es geſtohlen worden ſei. Aber in Pleutersbach, das eine halbe Stunde von Eber⸗ bach wegliegt, ſei in einer Scheune Pulver verſteckt. Dort könndte ich holen. Ich ging aber nicht nach Pleutersbach, da mir die Sache zu gefährlich war. Ueberhaupt war es mir nicht ernſt in der ganzen Sache, was ich ſchon tagszuvor den Funktionären mitteilte. Bruſt wußte die ganze Sache aus der Funktionärſitzung, die tagszuvor ſtattfand. Bruſt: Ich war Mitglied der kommuniſtiſchen Partei und hierbez Ordnungsleiter. In meiner Wohnung waren nur zwei Verſammlungen. Wie die Leute in meine Wohnung kamen, weiß ich nicht. In der Verfammlung am 2. November 23 in der Jentralhalle wurde ich als Ordnungsleiter abgeſetzt. Später habe ich auch mein Amt als politiſcher Leiter niedergelegt. Schwarz: Bei der Gründungsverſammlung war ich nicht zu⸗ gegen. Ich wußte von Bruſt, daß ich zum Hundertſchaftsführer er⸗ nannt worden ſei. Ich war auch Kaſſter der Hundertſchaft. Als die Partei verboten wurde, kümmerte ich mich um nichts mehr und verbrunnte alles, was ich hatte. Im Seckenheimer Walde war ich nicht dabei. Eine Schreibmaſchine wurde in meine Woh⸗ nung gebracht, ich wußte aber nicht, woher ſie kam. Specht: Mitte September habe ich mein Amt als Obmann wegen Geſchäftsüberbäufung niedergelegt. Ich war verantwort⸗ licher Leiter der Sektion Innenſtadt. Ich warnte aber ſtets vor Gewaltakten und empfahl allen, ſich als geſittete Leute aufzufüh⸗ ren. Eine Verſammlung habe ich einberufen, ich ſorgte aber dafür, daß die Ordnung nicht geſtört wurde. In der Nobemberverſamm⸗ lung war ich nicht; es wurde in derſelben von anderen bekannt gegeben, daß ich mein Amt als Leiter niederlege. Kern: Ich gebe zu, daß ich drei Leute beherbergt habe, ich wußte aber nicht, was für Funktionen ſie ausübten. Auch Grimm war einmal bei mir, ich wußte aber nicht, daß er verfolgt werde. Göbel: Ich war bei der Gründungsverſammlung in der Zentralhalle. Ich war.⸗D.⸗Leiter, aber nur bis September. Auch ſammelte ich freiwillige Beiträge ein. Mit von Berg ging ich nach Eberbach, um Pulver zu holen. Wir beſannen uns aber anders und wir kehrten ohne Pulver nach Mannheim zurück. Ich war dabei, als die Liſten der Hundertſchaften auf⸗ geſtellt wurden. In einer ſpäteren Sitzung wurde der weitere Ausbau der Organiſation beſprochen, da der Kampf bald losgehe. In ſeiner Anklagerede hob der Staatsanwalt die Straf⸗ taten jedes Angeklagten hervor und ſtellte darauf folgende Straf⸗ anträge: Von Berg, Bruſt und Göbel je 1 Jahr 6 Monate, Schwarz 1 Jahr, Specht 8 Monate, Kern 4 Monate Gefängnis. Rechts⸗ anwalt Linz betont, daß der Angeklagte von Berg den günſtigſten Eindruck gemacht habe, da er alles der Wahrheit gemäß angegeben habe. Von Berg habe auch von der Abholung des Pulvers Ab⸗ ſtand genommen. Eine ſtrafbare Abſicht liege daher in dieſem Falle nicht vor, weshalb Freiſprechung beantraat werde. Der Ver⸗ teidiger der übrigen Angeklagten.⸗A. Dr. Pfeiffenberger weiſt auf den Umſtand bin, daß es ſich um kleine Leute handelt, die durch Verkettung von Umſtänden ſich zuſammengefunden hätten. Er beantragt die Freiſprechung der Angeklagten, höchſtenfalls um Erkennung ganz geringer Strafen. Das Urteil Hierauf erging Gerichtsbeſchluß: Die Sitzung wird unter⸗ brochen. Die Verkündung des Urteils findet heute abend 6 Uqhr ſtatt. Nach Wiederaufnahme der Sitzung abends 7 Uhr fällte das Gericht folgendes Urteil: von Berg zu 10 Monaten, Bruſt zu 8 Monaten, Schwarz zu 4 Monaten, Specht zu J Mo⸗ naten, Kern zu 6 Wochen und Göbel zu 4 Monaten Ge⸗ fängnis. Dem Anoeklagten v. Berg werden 7 Monate, dem Angeklagten Bruſt 3 Monate und 1 Woche der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft auf die Strafe angerechnet. M. Amksgericht Mannheim * Mannheim, 27. Nov.(Sitzung des Amtsgerichts S. G.). Vorſitzender Oberamtsrichter Säger. Vertreter der Anklagebe⸗ hörde Staatsanwalt Reinle. Ingenieur Karl Eſpenſtedt hier, iſt wegen unerlaubter Ein⸗ 27 angeklagt. Auf Erſuchen eines Bekannten vermittelte Eſpen⸗ tedt den Ankauf eines Perſonenkraftwagens bei der Automobil⸗ Handelsgeſellſchaft Rhein⸗Mofel G. m. b. G. in Saarbrücken. Nach⸗ dem dieſe dem Eſpenſtedt die erbetene Auskunft über die zum Ver⸗- kaufe ſtehende Auto⸗Typen erteilt hatte, ſchloß der Kaufliebhaber ſelbſt mit Schreiben vom 20. Mai ds. Is. direkt mit der Automobil⸗ geſellſchaft den Kauf eines Perſonenautos⸗Typ„Limouſine⸗Ver⸗ mörel“ zum Preiſe von 7000 Goldmark ab. Im Verlaufe der Kaufverhandlungen ging nun em Schreiben mit der Unterſchrift Karl Eſpenſtedt an die Verkäuferin, in welchem vom endgültigen Kaufabſchluß dee Rede war. Durch dieſes Schreiben ſtiegen Zwei⸗ fel auf, ob Eſpenſtedt oder der eigentliche Kaufliebhaber Franz Darmſtädter Eigentümer des Autos geworden und für die Beobachtung der deutſchen Einfuhrvorſchriften verantwortlich ſei. Die nötigen Ausfuhrpapiere wurden in prompter Weiſe bei der andsſilcden Zollkommiſſion erhoben, aber an Einholung der deut⸗ ſchen Einfuhrgenehmigung will weder Darmſtädter noch Eſpenſtedt gedacht haben. Die Frage, wer ſchuldig ſei, fand heute eingehende Erörterung, und nach dem Wortlaute der einſchlägigen Geſetzesbe⸗ ſtimmung ſteht einwandfrei feſt, daß Darmſtädder als Eigentümer des Autos die Pflicht hatte, bei der deutſchen Zollbehörde die Ein⸗ fuhrabgaben zu entrichten. Eſpenſtedt beſtritt die Echtheit der Un⸗ terſchrift unter dem oben erwähnten Schreiben. Auch von den ſon⸗ ſtigen erſchienenen Perſonen wollte niemand etwas über die Her⸗ kunft der myſteriöſen Unterſchrift wiſſen, Der Inhalt des Schrei⸗ bens mußte daher für die Beurteilung der Sache ausſcheiden. Es engab ſich ſonach die nicht mehr zu bezweifelnde Tatſache, daß Eſpenſtedt lediglich aus Gefälligdeit ſ. Zt. die einleitenden Schritte zum Ankauf des Autos unternommen hat. Es erging folgendes Urteil: Der Angeklagte wird freige⸗ ſprochen. Die Verfügung über Beſchlagnahme des Autos wird inſoweit gufgehoben, als ſie ſich auf den nunmehr freigeſprochenen Eſpenſtedt bezieht.(Vert..⸗A. Dr. Robert Katz). M. Sportliche Rundſchau Der Sport des Sonntags Jußball⸗Meiſterſchaſtsſpiele in allen Landesverbänden In etlichen von den ſieben weſtdeutſchen Gauen bringt der 80. November beoeutungsvolle Kampfie zwiſchen den Taveuen⸗ lührenden. So trefſen im Nieberryeingau der Spitzenreiter weei⸗ bericher Spielverein und der Altmeiner Duisburger Spielverein zu⸗ lammen. Wer tampf tann entſchecbend fſur ben weiteren Verlauf ber Vinge ſein.— Einen gleichſaus harten Kampf hat im zweſtsalen. gau der Altmeiſter Arminia Bieleſeld in Osnabruct gegen ben heuer pielſtarken S. u. S. zu beſtehen; geilingt es den Arminen nicht, bieſes Hindernis aus dem wege zu raumen, dann ſteyt es mit dem Titeltraum ſehr ſchlecht.— Im NRugrgau vegegnen die Spiele des Favoriten Schwarz⸗weiß Ehen gegen die techniſch gute Union Gelſentirchen und des.. Altenenen gegen den noch unge⸗ ſchlagenen.V. Ehrle ſtärkſtem Intereye.— Der ehemalige Wieiſter des Berg.⸗Märk. Waues Turn Dugeldorf hat zwar nur noch geringe Ausſichten, den Titel nochmals zu erringen, er iſt aber erſt jetzt zu ſeiner vollen Form aufgelaufen und dürfte am Sonntag dem S. u. S. Elberſeld eine ernſte Gefahr ſein.— Im ziheingau werocu die Meiſterſchafts⸗ und Pokalſpiele auf der ganzen Linie fortgeſetzt. Das beachtenswerteſte Spiel iſt das des zihgeydter Spielvereins gegen Cl. f. R. Köln.— HeyenſHannover und Sübweſtfalen haben nur wenige und ziemlich belangloſe Spiele auf dem Programm. In Süddeutſchland kann der Sonntag für zwei Bezirke von entſcheidender Bedentung werden. Der Bezirk Württemberg⸗ Baden ſieht den Kampf des Tabellenerſten V. f. R. Heilbronn gegen die Stuttgarter Kickers, die Meiſterin des Vorjahres, während im Bezirk Rheinheſſen⸗Saar Boruſſia Neunkirchen, die nun wieder mit dem S. V. Wiesbaden gleiche Punktzahl hat, auf den F. V. Saar⸗ brücken trifft, der am vergangenen Sonntag Wiesbaden ſchlug. In den übrigen Bezirten ſind die Spiele weniger bedeutend. Bemerkt werden kann noch dte Auslandsreiſe von zwei ſüddeutſchen Ver⸗ einen und zwar beſucht Wacker München die Slavia Prag und der Karlsruher Fußballverein fährt über die franzöſiſche Grenze nach Bordeaux. Die norddeutſche Liga ſteht nahezu vollſtändig im Kampf, jedoch verzeichnet der Terminkalender keine Kämpfe von Belang. Es ſind faſt allenthalben glatte Favoritenſiege zu erwarten, wie z. nder des Hambhurger SR. fiben den bei weitem ſchmächeren F. C. Wandsbeck oder den des F. C. Altona 93 über Blankenſee. Im Gebtet des Verbandes Mitteldeutſcher Ballſpiel⸗Ver⸗ eine beginnt am Sonntag die zweite Seri: der Punktekämpfe. Die Berliner Oberliga führt in der Abteilung A die Tabellenführerin Hertha gegen die Berliner Preußen und in der Abteilung B die führenden Alemannen gegen Weißenſee 1900 in den Kampf. Beide Spiele werden ſicher mit dem Siege der erſt⸗ genannten Mannſchaften enden. Die Leichkathletik hat ihr Winterereignis: Das 15. Berliner Hallenſport⸗ feſt. Die Meldungen zu dieſer ig ihrem ſportlichen Wert um⸗ ſtrittenen Veranſtaltung ſind äußerſté zahlreich eingetroffen. Man rechnet mit der Teilnahme von 2700 Sportlern, worunter ſich ſo be⸗ kannte Namen wie Peltzer, Troßbach, Gundel. Bedarff, Graßmann, Holz, Apfel, Wellenreuther, Dr. Reinhardt, Schlöeske, Walpert, Schömann uſw. beſinden. Ausgeſchrieben ſind u. a. Läufe über 60 Meter, 1000, 3000 Mtr., 60 Mtr.⸗Hürden, ferner Staffeln über 4 mal 100 Meter und 3 mal 1000 Meter. Dieſe Staffeln werden u. a. vom.C. Charlottenburg, Zehlendorf 88, Berliner S.., Ham⸗ burger.V. und..C. Berlin beſtritten. Das Feſt erſtreckt ſich über 2 Tage(Samstag und Sonntag) und bringt im Beiprogramm auch eine Reihe von ſehr intereſſanten Vorführungen auf anderen Sportgebieten. U. a. erweckt der Borkampf zwiſchen den dentſchen Meiſtern im Schwer⸗ und Halbſchwergewicht Haymann bezw. Nispel das ſtärkſte Intereſſe der weiteſten Sportkreiſe. Die ſüddeutſche Meiſterſchaft im 50 Km. Gehen kommt unter recht guter Beteiligung in Aſchaffenburg a. M. zum Austragq. Im Radſpori iſt das Zweiſtunden⸗Rennen in der Winterhalle zu Breslau von Be⸗ deutung. Einige Namen aus dem Programm bezeugen den ſport⸗ lichen Wert der Veranſtaltung. Es ſtarten: Vanek, Rütt, Lorenz, Saldow, Verraes. Huſchke. Krupkat, Hahn, Bauer, Kohl, Kroll, Weber, Jäger u. a. Der 8 Schwimmſpork wartet mit einer Reihe von kleinen, mittleren und zwei größeren, ſehr aut beſetzten Veranſtaltungen auf: dem Internationalen Schwimmfeſt des Spandaner SV. von 1904 und dem Verbands⸗ offenen“ der Sanitas Rheydt. Schau⸗ und Werbeſchwimmen in Mannheim Die diesjährige Schwimmſaiſon neigt ſich ihrem Ende zu und da verlohnt es ſich, über die Leiſtungen des Mannheimer Schwimm⸗ vereins einen kurzen Ueberblick zu halten. Der.⸗V. M. hat auch in dieſem Jahre ſeine Aufgabe in der beſten Weiſe gelöſt und auf dem Gebiete des Schwimmens eine anerkennenswerte Tätigkeit ent⸗ faltet. Im Laufe des Jahres wurden 158 Schwimmſchüle beiderlei Geſchlechts ausgebildet und zwar in der Hauptſache Ju⸗ gendliche. Auch in rein wortlicher Hinſicht hat der Verein glan zende Erfolge zu verzeichnen, konnte er doch den Mannbeine Schwimmſport weit über die Grenzen unſeres badiſchen Landes hinaus 59 Mal ſiegreich vertreten. Großes Intereſſe fanden die vom Verein verauſtalteten Klubwettkämpfe gegen Saarbrücken Offenbach, Heidelberg, Karlsruhe, Frankfurt und Bremen, die 7 Verein bis auf letzteren ſiegreich für ſich entſcheiden konnte. Dis Waſſerballſpiele gegen Heidelberg, Darmſtadt, Frankfurt und Karls⸗ ruhe und beſonders der Länderwettkampf Sachſen⸗Süddeutſchlan in Mannheim zeigten die vorzüglichen Leiſtungen ſeiner repräſen⸗ tiven Waſſerballmannſchaft, die auch im kommenden Jahre einen ernſten Gegner abgeben wird. Ihre Berliner Erfolge anläßlich der großen Waſſerballwoche dürften noch in friſcher Erinnerung ſtehen. Zum Abſchluß der diesjährigen Saiſon veranſtaltet der Schwimmverein Mannheim am Sonntag, den 30. November, im Herſchelbad ein großes Schau⸗ und Werbeſchwimmen und wird den Beſuchern mit einem aus gewählten Progrmm von der Vielſeitigkeit ſeines Könnens Zeuß⸗ nis geben. Die Veranſtaltung wird eröffnet mit einem Jugend⸗ reigen. dem ſich intereſſante Einzel⸗ und Staffelwettkämpfe aller Altersklaſſen für Herren und Damen anſchließyen werden. Kunſt⸗ ſpringen, Wanerballſpiele Kunſtreigen der Damen, Waperſpiel? der Jugend uſw. wechſeln in bunter Reihenfolge ab und ſo iſt ſo⸗ wohl für jeden Sportler als auch dem Sport noch abſeits ſtehenden Beſucher ein anregender und genußreicher Nachmittag gewährleiſtet, Hanoball * Hanbball⸗Verbaudsſpiele im Bezirk Unterbaden. Die Ver⸗ bandsſpiele am tommenden Sonntag buben den Auftatt zur Suhluß⸗ runde. Auf dem Platze der Raſenſpieler treſſen ſich die erſten Weaunſchaſten des V.. R. und des S p. u..⸗V. Mannheim⸗ Waldyof. Die Siegesauſichten beider Mannſchaften ſind gleich. V. f. R. hat den Vorteil des eigenen Platzes u. Waldhof den feſten Willen, die hohe Niederlage des Vorſpieles wieder gut zu machen. Jeooch werden die Raſenſpieler, nach ihrer, in den letzten Spielen gezeigten Form, gewinnen.— Polizeiſportverein Hei⸗ delberg empfängt den Tabellenführer, den..⸗Cl. Phöniz⸗ Die Mannheimer Vereine hatten bis jetzt in Hetderberg kein Glück und mußten von drei Spielen 5 Punkte der Heidelberger Polizel überlaſſen. Phönix wird ſich ledoch wenig um die Traditron küm⸗ mern und Sieg u. Punkte mit nach Mannheim bringen.— V. f. L. Neckarau muß den ſchweren Gang zum Mannheimer Poli⸗ zeiſportrerein antreten. Die Ausſichten der Nectarauer ſind 151 gering und werden kaum einer hohen Niederlage entgehen nnen. Neues aus aller Welt — Kieſen-Schnellzugslokomoliven. An die Eiſenbahndirektion Breslau werden zuür Zeit von den Linke⸗Hofmann, Lauchhamme⸗⸗ Werken neue Rieſen⸗Schnellzugslokomotiven(ſogen. Driuinge— drei Zylinder— Heißdampfmaſchinen) abgeliefert, die alle bisheri⸗ gen Schnellzugslokomotivotypen der Reichsbahn in bezug auf Aomeſ⸗ ſungen und veiſtungen in den Schatten ſteuen. Die Lokomotivben, deren gewaltige Keſſel ein Heizfläche von 30 Quadratmeter haben, laufen auf 12 Rädern(8 Triev⸗ und 4 Laufrädern). Sie ſind dazu beſtimmt, ſchwecſte Schnell⸗ und Perſonenzüge auf langen Strecken ohne Maſchinenwechſel und bei Stergungen in ſchwiecigem Gelände ohne Vorſpann⸗ oder Sehiebelokomotiven allein zu befördern. Da das Dienſtgewicht, 102, das Reibungsge⸗ wicht der Treibachſen 68 Tonnen beträgt, iſt die Anzugskraft dieſer Rieſenlokomotiven ganz gewaltig. Infolge ihrer außerordentli großen Ausmaße erregen die Maſchinen auf ihren Abnahme⸗ u Verſuchsfahrten begreifliches Aufſehen. — Verwechſelung oder Vervrechen? Das Bezirksamt Köpe⸗ nick ſandte geſtern zwei Kommunalangeſtellte nach Berlin, um auf der Stadtfinanzhauptkaſſe 250 000 Mark in Empfang zu nehmen. Die Beamten hatten Ledermappen mit, in denen ein Teil des Geldes untergebracht wurde. Der Reſt, der nicht mehr in die Aktentaſchen hineinging, 82 000 Mark, wurden den Voten auf der Stadthauptkaſſe in Berlin in Packpapier gepackt un mit Bindfaden verſchnürt. Mit ihrem Geld in den Taſchen und in dem Paket beſtiegen die beiden die Straßenbahn, wo ſie das Gel paket neben ſich auf den Boden ſtellten. Als einer der Boten ſich nach ſeinem Geldpaket umſah, mußte er zu ſeinem Schrecken ge⸗ wahr werden, daß es nicht mehr neben ſeinen Füßen ſtand, ſon⸗ dern ein anderes, ganz ähnliches. Die Boten nahmen ſofort die Hilfe des Schaffners in Anſpruch. Das Publikum auf dem vor⸗ deren Perron half ſuchen. Das Paket war im Wagen nicht zu finden. Das Raubdezernat der Kriminalpolizei wurde benach⸗ richtigt und nahm gleich die Ermittlungen auf. Das Paket, das anſtelle des Geldpaketes gelegt worden war, enthielt Bücher. O es ſich um eine zufällige Verwechſlung handelt, oder ob man es mit einem planmäßig vorbereiteten Verbrechen zu tun hat⸗, iſt noch nicht entſchieden. — Drei Schweſtern in den Tod gegangen. In Zzatmär in Ungarn wurde der Selbſtmord dreler Mädchen endeckt. Die Schweſtern: die 26jährige Maria, die 23jährige Julia und die 19jährige Eliſabeth Osväth haben ſich erhängt. Der Vater der Unglücklichen war im vorigen Jahr geſtorben. Die Mädchen, von denen die eine ein Lehrerinnendiplom erwarb, hatten das Küoſchnet gewerbe erlernt. Als im Dezember des vorigen Jahres auch die Mutter der Mädchen ſtarb, begannen ſie ein völlig zurückgezogenes Leben zu führen. Sie hatten ſeither ihren Bekannten gegenüber wiederholt erwähnt, daß ihre Mutter ihnen auf dem Totenbette zu⸗ gerufen habe, folgt mir baldl Die Mädchen erklärten denn auch, ihren Eltern bald folgen zu wollen. Vor einigen Tagen erzehlten ſie, nach Beßarabien reiſen zu wollen, um dort Felle einzukaufen. her wurden ſie nicht wieder geſehen. Ein Kürſchner, der geſtern in ihre Wohnung eintreten wollte, blickte, nachdem er vergeblich ge⸗ pocht hatte, durch das Schlüſſelloch und ſah im Zimmer die drei Leichen hängen. Er verſtändigte die Polizei, die die Wohnungstir aufbrechen ließ. Die Leichen der Mädchen trugen Trauerkleider um ſchwarze Handſchuhe. Nach Feſtſtellung der polizeilichen Kommiſſton dürfte die verzweifelte Tat ſchon vor mehreren Tagen erfolgt ſein, In einem gemeinſamen Brief geben die Mädchen die Urſache ihres Selbſtmordes an und verfügten, darin, in einem gemeinſamen Metallſarg beerdigt zu werden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rbein-Pegel J 22. 28.J 26. 27. 28. 25 egar-Hegelſ27. 28. 76 77.28. 24 Schuſterinſel“.90.75.580.88.650.88 Mannheim.80.602.59.85.52.0 Kebl..08.80.88.88.85.88 öeilbronn— Maxau..798.80.87.49.40.50 Mannbeim.732.58.49.44.41.39 Kaub.—.84.91187.78.79 Köln— 1888.89.88.80.70 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas Nene Mannteimer Zeituna, G. m. b. 5. Mannbeim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Hevme— Chefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den volktiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kuß, Fiſcher; für das Feuilleton: Dr Fritz Hammes; für Kommunalpolitik 0b Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt Müller: für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebtere. Gerichl., zden übria ſeönktionellen Teil: Fr Pircher: 4 Anzeigen: Nernbard Wasche dich mit Seifel 9 een E — ⏑ eeeeeee S rrneeen e rrrree S RDeoeee eeeenenee eee — ˖ͤ VPP K N. Das Zumslag, den 29. November 1924 neue Mannheimer FJeitung[Mittag⸗Rusgade) 7. Seife. Nr. 558 [Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt don den ſüddeulſchen Waren- u. Produktenmärkten Di Mannheim, 28. November. ſchem 6 Vorverſorgung des Handels und der Mühlen mit ausländi⸗ niſchen— 5 haben bewirkt, daß die Schwankungen der amerika⸗ weil ſich ärkte in dieſer Woche faſt ohne jeden Einfluß blieben, Die das Geſchäft an und für ſich in ſehr engen Bahnen bewegt. elzen und ſtreetmeldung über höhere ſichtbare Beſtände in niſchen Hafer und verminderte Maisbeſtände in den amerika⸗ wirkun agern im Vergleich zur ſelben Vorjahrswoche blieb ebenſo Ngeelde wie Froſtberichte aus Argentinien und immer eldungen aus Auſtralien. Die zweite Hand iſt noch Verkehr nter den Angeboten des Auslandes im Markte.— Im 5 mit inländiſchem Getreide beſtand wieder Nach⸗ die heller unverregneter Braugerſte beſter Beſchaffenheit, j 27—28,.— die 100 Kg. ab Stationen glatt verkäuflich 10 weil das Angebot darin ſehr kl in iſt, wogegen für geringere erziele 3. B. badiſche Gerſten mit Auswuchs, kaum 24—26,.— zu en waren, beregnete Sorten bis 23.—„ und darunter an⸗ e dolgnn wurden. In norddeutſchen, beſonders pommeriſchen Gerſten, hier 9 ſich wieder Geſchäft zu 27—28,.— 4 ab Mannheim. Die oehrliegenden Gebote in Auslandsgerſte ſtellen ſich viel Gerſte um irgendwie Rechnung zu laſſen. So ſollte z. B. polniſche guſtralfß d cif Rotterdam koſten, Chilegerſte 30—35, feine 5 iſche Chevaliergerſte 35,.— cif Mannheim. Ausländiſcher getroffe in guten Qualitäten iſt in zieml. anſehnl. Mengen hier ein⸗ begen n und wurde zu 19,50—23,.— die 100 Kg. gehandelt, da⸗ Hafer blieb inländiſcher mit 16—19,.—„ ab Stationen angebotener bis vernachläſſigt; ganz geringe Sorten waren ſelbſt zu 12.— Geſchäft die 100 Kg. nicht verkäuflich. Roggen hatte wenig derlanft Für inländiſche Ware wurden 23,50(Vorwoche 85 1 dhe ngt. Für Mais beſtand wieder etwas Nachfrage und Um⸗ vollzogen ſich zwiſchen 21,50—22,—„ die 100 Kg. ſorbedie Hoſtung im Mehlgeſchäft war flau. Die Mühlen⸗ 90 rungen blieben gegen die Vorwoche unverändert. Die zweite 31 80.5 diesmal Weizenmehl zu 35,50—36,.—, Roggenmehl mit das.3,—„. Auslandsmehle ſtellten ſich weiterhin für 8 hieſige Geſchäft zu teuer. ,75 kiniſches Man verlangte für gute Mehle ollar, für argentiniſches Brotmehl 17,50 Fl., für argen⸗ Weizenmehl 19,.— Fl. cif Mannheim die 100 Kg. Rae Futtermittelmarkt beſtand Nachfrage für Malz⸗ erzen und Biertreber, die in der Hauptſache von den Milch⸗ mit Lern ausging. Bezahlt wurden für die 100 Kg. Malzkeime An 508 16,50, Biertreber mit Sack 20,.— 4 ab Mannheim: und Brie ab Bayern und Württemberg lauteten für Malzkeime bzw tertreber, ohne Sack, je nach Frachtrelation, auf 13—14,.— 1 16—17,.— 4. Trockenſchnitzel koſteten ab Zuckerfabrikſtation — 4 die Wirtſchaſtslare der Brauereien von Mannheim und Umgebung Von Direktor Joſef Gſottſchneider⸗Mannheim Nieral Rückgrat jeder Brauerei iſt der Bierabſatz oder lich ausſtoß, er iſt der Regler des Geſchäftserträgniſſes. Bekannt⸗ niſſe ſ lede Brauerei auf beſtimmte Größen⸗ oder Ausſtoßverhält⸗ und eingerichtet, die ſich einander zwangsweiſe im Sudhaus, Gär⸗ Agerkeller anpaſſen. Mindert ſich nun durch Wenigerverkauf dan normale Abfatz, ſodaß der Leerlauf ſich bemerkbar macht, hen leiben wohl in der Hauptſache die allgemeinen Unkoſten beſte⸗ Steigt dd das Erträgnis auf das Hektoliter Abſatz wird geringer. trat aber der Abſatz, dann tritt eine erhebliche Beſſerung des alle Zuiſſes bei ſonſt gleichbleibenden Unkoſten ein. Daher trachten die rauereien, den Abſatz in der Höhe zu halten, wie er durch dieſ rößenverhältniſſe ihrer Einrichtungen beſtimmt wird. Aus wer Geſichtswinkel heraus iſt auch der überaus ſcharfe Wettbe⸗ er manche unheilvolle Blüte zeitigt, wohl zu verſtehen. unter er Bierabſatz iſt, gemeſſen an den Ziffern des Vorjahres und eie erückſichtigung des ſchlechten Sommerwetters, ein im allge⸗ Döſt n befriedigender geweſen. Berückſichtigt man, welche Unmengen naten G⸗ der Herbſt brachte, ſo iſt auch der Vierabſatz in den Mo⸗ word September, Oktober und November nicht beſonders beeinflußt en und iſt als ein befriedigender zu nennen. Die geme Abſatzverhältniſſe der Brauereien Asslten an den Ziffern der Vorkriegszeit dürften mit wenigen bauptepmen kaum 50 Prozent betragen, ja ich darf wohl be⸗ mit zen, daß dieſe Zahl hochgegriffen iſt. Die lange Kriegsdauer Bier bren Dünnbieren und vielen Erſatzgetränken für ehalt die Nachkriegszeit mit all ihren Beſchränkungen im Extract⸗ ewe er Biere und die vielerorts ſehr ſtark einſetzende Antialkohol⸗ zu veranlaßten manchen Biertrinker ſich des Biergenuſſes awpft wöhnen, ſodaß im allgemeinen weniger getrunken wird. Sehr dentaadlich traf den Bierabſatz die reſtloſe Einführung des 8⸗Stun⸗ Frühſt⸗ in den großen Fabrikkantinen, durch den Wegfall der urbeit ück. und Veſperpauſe. Erfahrungsgemäß iſt für den Schwer⸗ weil er das beſte Getränk immer noch das Bier, ſein flüſſiges Brot, Nahrun infolge ſeiner Zuſammenſetzung mithilft, ſchwerverdauliche auch ng leichter aufnahmefähig zu machen. Abſatzſchädigend war as Eingehen ungezählter Wirtſchaften in der In⸗ ngebodeit. Die Hausbeſitzer, gereizt durch die ſcheinbar hohen deren ote, verkauften oder vermieteten ihre Wirtſchaftshäuſer zu an⸗ 0 5 wecken. Den Brauereien ging damit der Abſatz verloren. behendeſchwanden insbeſondere in den guten Lagen die alten gut⸗ man en Wirtſchaften. Die unſicheren Verhältniſſe und die durch ir elnden Verdienſt geſchwächte Kaufkraft des Publikums taten riges, um den Abſatz ſinken zu laſſen. Erſt mit der Erlaub⸗ au: wieder Vollbier herſtellen zu dürfen iſt ein ſtetes, wenn darf ganz langſames Anſteigen des allgemeinen Bier bie⸗ ten Ge feſtzuſtellen. Daß in dem Darniederliegen und dem ſchlech⸗ des Geſchäftsgange der geſamten Induſtrie auch eine Haupturſache Fringeren Abſatzes liegt, iſt klar. Müht siſt eine feſtſtehende Tatſache, daß, wenn das Bauhandwerk Veſchrärs auch den Brauereien gut geht. Fallen alſo einmal die en dungen im Baugewerbe und wird die Kapitalnot behoben, werde die pielen Erwerbsloſen wieder beſchäftigt werden, dann die Ba auch die Abſatzziffern ſich heben. Allgemein hofft man, daß günſtianttätigkeit ſich im Frühjahr 1925 beleben wird und einen dusüähern Einfluß auf den Bierverkauf der einheimiſchen Brauereien derbund. dürfte. Bekanntlich ſind die Bauhandwerker und die damit Ha enen Gewerbe die beſten Abnehmer des einheimiſchen Bieres. dede 15 in Hand mit dem Abſatz geht naturgemäß der Kapital⸗ den Wi der Brauereien. Der Geldbedarf der Brauereien iſt in kurze? mtermonaten am größten, weil das Braugewerbe ſich in Gerſteze eit den Bedarf an Hopfen für das ganze Jahr und den ſchaffen darf in den Wintermonaten ebenſalls für ein Sudjahr be⸗ denguß. Bekanntlich iſt das Malz, das in der kälteren Jahres⸗ demälzt wird, von beſſerer Beſchaffenheit als das ſog. Sommer⸗ 11,50—12,75 zweithändig 1 billiger; Hafenſchalenmelaſſe 10—10,50; Torfmelaſſe 8,25„ ab Fabrik, bei der zweiten Hand darunter erhältlich. Bei einigem Geſchäft verkangte man ferner für Palmkuchen 12,50 Fl., Kokoskuchen 26,.—, Seſamkuchen 2650 bis 27, Rapskuchen 15,50—16,.— die 100 Kg. ab ſüddeutſchen Stationen. Die Forderungen für Hülſenfrüchte lauteten bei kleinem Geſchäft für je 100 Kg. weiße Donaubohnen 38,.—., farbige Bohnen 34,.—., fränkiſche Linſen 50,.—, Haferflocken, nord⸗ deutſches Erzeugnis, 39,.—„ ab ſüddeutſchen Stationen. Für Sämereien zeigte ſich noch wenig Kaufluſt. Die Preiſe ſtellten ſich etwas niedriger auf 260 für deutſchen Rot⸗ klee, 260—270 für franzöſiſchen Rotklee, 220 für Provence⸗ luzerne, 200. für italieniſche Luzerne, 55—60 für Eſparſette. Am Hopfenmarkt herrſchte kuſtloſe Stimmung. Für geringere Sorten ſind die Preiſe im Verlauf der letzten Woche weiter abgebröckelt und 100—150 für den Zentner roten Hopfen. Etwas ſtetiger verhielten ſich beſſere Sorten, die mit 180—200, und Prima⸗Sorten, die zu 240—280„ der Zentner umgingen. In Württemberg erwarb der Kundſchaftshandel einige Poſten zu Mittelpreiſen. In den letzten Tagen wurden in Südweſtdeutſch⸗ land auch wieder elſäſſiſche Hopfen mit 250 ½ der Zentner ab Hagenau angeboten; Geſchäft iſt darin jedoch nicht zuſtande gekommen. Da die Brauereien allem Anſchein nach ihren erſten Bedarf an Malz gedeckt haben, verhalten ſie ſich zuwartend und man glaubt nicht, daß es im Einkauf noch lebhafter werden wird, ehe das Neu⸗ jahr da iſt. Gefordert werden für gute erſtklaſſige Malze 47,.— bis 30,—„1, für geringere Sorten—4 weniger. An Brenne⸗ reien und für Malzmehlherſtellung wurden wieder alte Malze ver⸗ kauft, deren Preis ſich auf 34—36,.— die 100 Kg. ſtellte. » In der letzten Woche iſt es im Tabakeinkauf im badiſchen Unterland etwas lebhafter geworden. Es vollzogen ſich eine Anzahl von Umſätzen, wobei bezahlt wurden, je Zentner: in Plankſtadt 45—50.—, in Lampertheim 45,.—.; in beiden Orten wurden je 1500 Zentner verkauft; ferner in Ladenburg 40,.— l, Schriesheim 40.— /, Seckenheim 38,.— 1. Ilvesheim 35.—., Kirchheim bei Heidelberg 38, Nußloch 42.—. Dieſe Tabake aingen meiſtens an den Handel üßer. Faſt in allen genannten Ortſchaften liegt noch ein großer Teil Tabake unverkauft. Für Rippen zeigte ſich ſtärkeres Angebot, es iſt jedoch wenig Abſatz dafür vorhanden. Nach dem Bericht des badiſchen Arbeitsamtes hat ſich die Lage der Tabakinduſtrie etwas gebeſſert. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt zurückgegangen, da die bisher ſtillgelegten Betriebe in den Landgemeinden ihre Fabrikation wieder aufgenommen haben. Georg Haller. malz. Deshalb ſtellen ſowohl die Brauerei⸗Mälzereien, als auch die Malzfabriken zumeiſt mit dem Eintritt der wärmeren Jahreszeit ihren Betrieb ein. Erfahrungsſache beim Hopfen⸗ als auch Ger⸗ ſteneinkauf iſt es daß je weiter die Jahreszeit vorſchreitet, deſtomehr geht auch die Beſchaffenheit der Hauptrohſtoffe zurück, der Brauerei⸗ leiter trachtet daher mit Recht nach der rechtzeitigen Deckung des Bedarfes. Es hält ſonach der große Geldbedarf der Brauereien ſolange an, als ſie ihre Mälzereien im Betriebe haben. Hierzu kommt, daß die winterliche Kälte den Bierabſatz naturgemäß ein⸗ ſchränken hilft, die Haupteinnahmequelle der Brauerei alſo nicht ſo ergiebig fließt, wie in der wärmeren Jahreszeit. Erſt wenn die Brauerei⸗Mälzereien ihren Betrieb einſtellen, was zumeiſt im Mai, Juni der Fall iſt, hört das große Geldbedürfnis der Brauereien auf und ſie können daran denken, Rücklagen für den Herbſteinkauf zu ſammeln. Abhängig iſt jedoch das Anſammeln dieſer Rücklagen von der Höhe des Bierpreiſes. Dieſer war während des Krieges und in der Nachkriegszeit ſtets ein ungenügender, infolge der herrſchenden Zwangswirtſchaft, die ver⸗ meinte den Brauereien auch die Preiſe für ihre Erzeugniſſe vor⸗ ſchreiben zu müſſen. Die Folge dieſer unglücklichen Preispolitik war, da der Verkaufspreis infolge des Verfalles unſerer Währung und des großen Leerlaufes der Brauereien, der nie in Rechnung ge⸗ ſtellt wurde, den Einſtandspreis nicht deckte, ein ſtändiges Zehren an der Subſtanz. Dieſe Tatſache wird grell beleuchtet durch die vielen Zuſammenſchlüſſe in den Brauereien, ſodaß heute in Baden nicht einmal die Hälfte der in der Vorkriegszeit beſtandenen Braue⸗ reien noch vorhanden iſt. Erſtmals am 8. November 1923 machten die Bad. Brauereien den Verſuch bei ihrem Erzeugnis die Gold⸗ markpreiſe einzuführen; ſie verlangten für das Lagerbier 28,.— 1 und für das Export⸗ oder Spezialbier 35,.— A. Dieſe Preiſe waren im Vergleich zu denen in der Pfalz, dem Nordd. Brauſteuergebiet, Bayern und Württemberg ſehr beſcheiden, ſie boten aber immerhin die Gewähr, daß ſie, wenn auch nicht reichlich, ſo doch nicht verluſtbringend ſeien. Durch den Druck der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und infolge des allgemeinen Preis⸗ abbaues ſah ſich eine badiſche Großbrauerei, die noch ſehr gewinn⸗ bringende Nebenbetriebe bei ihrer Brauerei hat, veranlaßt, den Bierpreis auf 26,.—„ und 32,— herabzuſetzen. Die Folge davon war, daß auch Unterbaden dieſe Preiſe nehmen mußte, ohwohl die umliegenden Staaten ihre teilweiſe um 6 bis 8 höheren Bierpreiſe beibehalten haben. Es war bisher nicht möglich die Bierpreiſe denen anzugleichen, wie ſie in Karlsruhe, Freiburg, im ganzen Reich, in Württemberg und Bayern eingeführt ſind und Unterbaden kann für ſich die traurige Tatſache in Anſpruch nehmen, daß es bei gleicher Beſchaffenheit die allerniedrigſten Bierpreiſe im ganzen Reiche hat. Erwägt man, daß die Fabrikationsſteuer bei Durchſtaffelung auf das Hektoltter Bier etwa 6,— beträgt, daß die Hopfen⸗, Gerſten⸗ und Kohlenpreiſe ſich weit über denen der Vorkriegszeit bewegen, ſo bleibt nach Abzug der Steuer ein Bierpreis übrig, der weit unter dem der Vorkriegs⸗ zeit liegt. Trotz dieſes wenig Anreiz bietenden Bierpreiſes treibt der Wettbewerb am hieſigen Platze die tollſten Blüten, denn nicht weniger als 35 auswärtige Brauereien ſuchen ihr Erzeugnis unter allen Umſtänden in Mannheim abzuſetzen. Betrachtet man die Verhältniſſe in Karlsruhe, Freiburg oder in Ludwigshafen, ſo findet man ſolches dort nicht, weil der dortige Biertrinker wohl aus Lokalpatriotismus dem einheimiſchen Bier den Vorzug gibt. Man findet aber auch dort nicht, daß in den ſtädtiſchen Unter⸗ nehmungen, mit einer einzigen Ausnahme, nur auswärtiges Bier verzapft wird, trozdem die einheimiſchen Brauereien doch gewich⸗ tige Steuerzahler ſind. Wenn auch nach und nach die dem Brauergewerbe noch auf⸗ erlegten Feſſeln fallen werden und fallen müſſen— vom 1. Januar 1925 fällt wieder das Verbot des Verkaufes von Starkbier, d. h. Bier mit über 10 Prozent Extraktgehalt—, ſo bleibt doch auf Jahre hinaus noch die Kontingentierung des Bierabſatzes beſtehen. Dieſe Kontingentierung iſt ein äuberſt ſchwerer Achtung beim Einkauf! 8⁵ Man verlange stets ausdrücklich MAGGI- Würze und Eingriff in die Gewerbefreiheit im allgemeinen und in die Handlungsfreiheit der Brauereien im beſonderen. Es iſt jedoch aus techniſchen und volkswirtſchaftlichen Gründen wünſchenswert, daß dieſe vorübergehende Maßnahme, die einzig und allein im Intereſſe des Klein⸗ und Mittelbraugewerbes getroffen worden iſt, bis zum Ablauf dieſer Beſtimmung beſtehen bleibt. Ein wichtiges Moment bei der Beurteilung dieſer für das Klein⸗ und Mittelgewerbe ſo wichtigen, wirtſchaftlichen Frage iſt die Tatſache, daß das Braurecht für den Betriebsbrauer einen bedeutenden Wertgegenſtand darſtellt. Kommt der Brauer in die unangenehme Lage Kunden zu verlieren, und wird der Leerlauf des Betriebes dadurch zu groß, lohnt es ſich alſo nicht mehr im eigenen Betriebe zu brauen, ſo kann er doch wenigſtens ſein Braurecht mit der übriggebliebenen Kundſchaft zu einem an⸗ gemeſſenen Preis verkaufen und ſich aus dem erzielten Erlös wo⸗ möglich eine neue Exiſtenz ſichern. Was die Stärke oder den Extraktgehalt der heute zum Verkauf kommenden Biere anbetrifft, ſo kann wohl ruhig behauptet werden, daß dieſer über dem des Vorkriegsbieres liegt, d. h. die Biere ſind allgemein kräftiger geworden. Von 1. Januar 1925 ab gibt es wieder all die Arten Starkbiere, die in der Vor⸗ kriegszeit, entſprechend der Jahreszeit, zum Ausſchank gelangten. Neben der Gerſte und dem Hopfen ſpielen die Ausgaben für die Brennſtoffe eine gewichtige Rolle. Die Brennſtoffverſorgung hat ſich durch die völlige Aufhebung der Zwangswirtſchaft weſent⸗ lich gebeſſert, ſo daß heute im Handel jede gewünſchte Menge und Kohlenart zu erhalten iſt. Jedoch iſt der Preis, der für richtig⸗ gehende ſchwarze Kohlen bezahlt werden muß, immer noch über Weltmarktgleichheit. Da bei dem großen Wärmebedarf der Brauereien die Höhe der Kohlenpreiſe einen ſehr ſichtbaren Faktor in der Einſtandsberechnung ausmachten, ſo wäre im Intereſſe der Geſundung der geſamten Deutſchen Induſtrie eine baldige Ause gleichung an die Weltmarktpreiſe nur erwünſcht. Wie in der geſamten deutſchen Induſtrie, ſo iſt auch in den Brauereibetrieben die geſetzliche Arbeitszeit 8 Stunden, d. h. die Anweſenheitszeit der Arbeitnehmer in den Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Brauereien iſt 9½ Stunden einſchließlich 17 Stunden Mauſen für Frühſtück und Mittageſſen. Nach dem vom Landes⸗ ſchlichter verbindlich erklärten Schiedsſpruch vom 24. November 1924 betragen die Wochenlöhne der Brauereiarbeiter ab 16. Oktober 1924 38,.— für die 48 ſtündige Woche. Für die Angeſtellten gelten die durch das Arbeitgeberkgrtell Mannheim tariflich geregel⸗ ten Verhältniſſe hinſichtlich Arbeftszeit und Bezahlung. Im All⸗ gemeinen gibt es bei der Eigenſchaft des Brauereigewerbes wenig oder gar keinen Wechſel unter den Arbeitern. Die Zahl der ſtändigen Arbeiter ſchwankt denn auch das ganze Jahr hindurch nicht weſentlich, denn werden die Mälzer mit dem Eintritt der wärmereien Jahreszeit frei, ſo werden ſie nicht entlaſſen, ſondern infolge des beſſeren Biergeſchäftes in der wärmeren Jahreszeit in anderen Zweigen verwendet, und der reichliche Urlaub, der den Brauereiarbeitern tariflich gewährt werden muß, beanſprucht im Sommer auch manche Arbeitskraft. Was das Verhältnis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer anbetrifft, ſo iſt dieſes im großen und ganzen ein zufriedenſtellendes zu nennen, da in den Brauerei⸗ betrieben ſich zumeiſt ein Stamm alter Arbeiter befindet, der der ſtürmiſcheren Juagend rechtzeftig Einhalt gebietet. Wenn ab und zu doch eine Unſtimmigkeit in dem guten Einvernehmen eintritt. ſo ſind deren Urſachen zumeiſt auf Einwirkungen von auswärts zurückzuführen. Wie ſchon eingangs erwähnt, hoffen die Brauereien zuverſicht⸗ lich, daß im kommenden Frühfahr eine verſtärkte Bautätigkeit eintritt und damit auch ein dauernder, beſſerer Bierabſatz erzielt wird und das Braugewerbe ſich von den ſchweren Wunden, die die Zwangswirtſchaft ihm geſchlagen hat, wieder gründlich und dauernd erholen kann. Badiſche Anilin- und Soda⸗Fabrit, eudwigshafen a. Ah. In der Aufſichtsratsſitzung der Geſellſchaft vom 28. November 1924 wurde die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz auf den 1. Januar 1924 vorgelegt. Es wurde beſchloſſen, der auf den 19. Dezember ds. Is. einzuberufenden.⸗V. vorzuſchlagen, das Stammaktienkapital von 880 Millionen Papiermark im Verhältnis von:1 auf 176 Millionen Goldmark und das Vorzugsaktienkapital von 60 Millionen auf 1,2 Millionen Goldmark umzuſtellen. Großhandelsindex Die für den 26. November berechnete Großhandelsindexziffer iſt gegenüber dem Stande vom 18. Novbr.(128,4) um 0,5 Prozent auf 129,0 geſtiegen. Die Reichsinderziffer für die Lebens⸗ haltungskoſten ſtellt ſich für den 26. November auf 122,2 und blieb gegenüber der Vorwoche unverändert. -w- Hanſa Lloyd.-G. Die Geſellſchaft beabſichtigt, ihr Aktien⸗ kapital im Verhältnis von 50: 1 auf 4,2 Millionen Goldmark zuſammenzulegen. Waren und Märkte 2: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 28. Nopbr. 1 Kg. Gold 2807., 2812.; 1 Kg. Silber 95,50., 96,—.; 1 Gramm Platin 14,75., 14,90 B. 5 « Bremen, 28. Nopbr. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g imm loko per engl. Pfund 26,60(26,20) Dollarcents. Deviſenmarkt Der Deviſenmarkt verharrte weiter in feſter Tendenz. Beſonders Paris ſtellte ſich heute morgen ſehr feſt. Kabel gegen Paris 18,50 (18,90), London gegen Paris 85,95, London gegen Kabel 463,75, London gegen Holland 11,46. In Mark ausgedrückt: Schweiz 81,10, Italien 18,27, Holland 1,69,60(1,69,45), Prag 12,60, Kriſtiania 62,30, Kopenhagen 13,80 (13,50), Stockholm 1,13,05(1,12,95), Brüſſel 20,55, Madrid 57,55, Buenos Aires 1,60,20. Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe „:. Mannheim, 28. Nopbr. Auch heute verkehrte die Börſe⸗ beſonders für Induſtriewerte, in ſehr feſter Haltung. Die Umſätze erſtreckten ſich auf Badiſche Anilin zu den Kurſen von 24 auf 246, Germania Linoleum 12, Knorr, Heilbronn 3,4. Braun Konſerven 0,85, Mez Söhne 1,9, Pfälz. Mühlenwerke 3,75, Rhein⸗ elektra 750, Wayß u. Freytag 3, Zellſtoffabrik Waldhof 9,25 und Zuckerfabrik Frankenthal 378. Ferner war Geſchäft in Frankona zu 45, Frankfurter Allgemeine Verſicherung zu 67 und junge dergl, zu 63. Mannheimer Verſicherung notierten 78 G. und Oberrhein. Verſicherung 77,50 G. Von Brauereien ſtellten ſich Ludwigshafener Aktienbrauerei auf 80 bz. u.., Sinner 8,50., Schwartz, Speyer 27,50 bz. u. G. und Werger, Worms 23,50 G. Geldverkehr. achte auf den Namen NMaccGi und die gelb-roten Etiketten. 10 5000 Mark als 1. Hypothek geſ. Die beste Garantie der Echtheit ist der Einkauf einer großen Or:ginalflasche zu Am..—, deren Verschluß plombiert ist. Angeb. u. V. M. 90 an die Geſch. 6585 Die Mag.i Gesellschalt hat ihre Erzeugnisse der Kontrolle des Direktors des Hyrienischen Instituts der Unfversſtät Beflin, Gcheimat Proſessor Df. Mailtin Hahn, unterstellt. W 7 in jeder auf Geldss Schmidt, Dammſtr. 12.. 10—1 u. 28. Ba 1 — ——-— — Gutscheine S. Seite. Nr. 556 Reue Mannheimer FJeitung(Mittag⸗Nusgabe) Samslag, den 29. november 1924 Mannheimer Handelsregiſter Einträge zum Handelsregiſter A Rudolf Landes in Manuheim. Inhaber iſt Rudolf Landes. Kaufmann, Maunheim. Dem Otto Kieſer, Mannheim, und Rudolf Kurt Landes, Mannheim, iſt Einzelprokura erteilt. Seufert& Zeſelſogn in Manuzeim: Die Geſellſchaft iſt aufge⸗ löſt. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Papiven auf den bisherigen Gejellſchafter Keufmann Siegfried Jeielſohn. Mannheim, überge⸗ gangen, welcher es unter der Firma Siegfried Jeſelſohn weiter⸗ führt. Bernhard Kupfermann Nachf. in Manuheim: Die Kaufleute Jakob Kupfermann und Alexander Kupfermann. beide in Mann⸗ heim ſind in das Geſchäft als perſönlich haftende Geſellſchafter ein⸗ getreten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Jauuar 1924 begonnen. Die ffirma iſt geändert in: Kupfermann& Co. Richard Julius, Kaufmann, in Mannheim: Dem Richard Hört, Kaufmann, Mannheim⸗ und der Elly Koch, Mannheim iſt Geſamt⸗ prokuro erteilt, derart, datz jſeder Prokuriſt gemeinſam mit einem anderen Prokuriſten zeichnungsberechtigt iſt. Haus Fitzer in Maunheim: Das Geſchäft mit der Firma iſt auf die Alfred Hoffmeiſter Geſellſchaft m. b.., die jetzt in Hans Fitzer Geſellſchaft m. 5. H. in Mannheim geändert iſt, übergegangen. Süddeutſche Brauntwelubreunnerei& Liqueurfabrik Heurik An⸗ derlon in Maunbeim: Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Rüdesheim verlegt. In Mannheim iſt eine Zweigniederlaſſung. Max Jawetz in Mannbeim: Das Geſchäft iſt mit Aktiven und ſamt der Firma von Kaufmann Marx Jamwetz auf deſſen Ehefrau, lara geb. Goldmann, Mannheim, übergegngen, die es als allei⸗ nige Inbaberin unter der Firma Max Jawetz weiterführt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts begründeten Ver⸗ bindlichkeiten in bei dem Grmerha des Geſchäfts durch Nrou Jawetz ausgeſchloſſen. Magdalene Haas in Manuheim: Die Firmeninhaberin Magdalene geb. Haas iſt ſetzt die Ehefrau des Kaufmanns Heinrich Dörrhöfer, Maunheim. M. Böliunger& Sohn in Maunheim: Die Geſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt und die Firma erloſchen. Beierbach, Kappler& Weniger, Holz⸗ und Kohlenhandlung. in Mannheim: Perfſönlich haftende Geſellſchafter ſind die Kaufleute Jakob Beierbach, Richard Kappler und Kilian Weniger, Kohlen⸗ händler, alle in Mannbeim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am . Oktober 1924 begonnen. Die Geſellſchaft wird durch die beiden Geſellſchafter Jakob Beierbach und Richard Kappler gemeinſam ver⸗ treten. Nicht eingetragen: Geſchäftslokal: Lindenhofſtraße 90. Engelbardt Boſſong in Maunheim: Perlönlich haftende Geſell⸗ ſchafter ſind die Kaufleute Karl Friedrich Engelhardt, Mannheim, und Franz Boſſong, Mannheim⸗Käfertal. Die offene Handels⸗ geſenſchaft hat am 13. Jauar 1924 begonnen. Nicht eingetragen: Ge⸗ ſchäftszweig: Vertretungen in Eiſen⸗ und Metallwaren. Geſchäfts⸗ lokal: Große Wallſtabtſtr. 7. Ertiken Scheufler in Maunheim: Inhaber iſt Chriſtian Scheuf⸗ ler, Weinhändler, Mannheim. 7 Otto Zapf in Maunheim: Inhaber iſt Otto Zapf, Kaufmann, Mannheim. Philios Fiſcher in Maunheim: Inhaber iſt Philipp Fiſcher. Kauf⸗ mann, Mannheim. Schubert⸗Compagnie, Fabrit ſeiner Teigwaren in Maunheim: Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Caroline Schubert, ledig, Mainz, die Kaufleute Friedrich Knobel. Kurt Lemanczik, beide in Mannßeim und Walter Schaum, Köln. Dem Walter Schaum, Kaufmann, Köln und dem Kurt Lemanczik, Kaufmann, Mannhelm, iſt Prokura derart erteilt, daß ſie gemeinſchaftlich oder ſeder von ihnen mit dem Geſellſchafter Friedrich Knobel zur Zeich⸗ nung der Firma berechtigt ſind. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 3. Nopember 1921 begonnen. Zur Vertretung der Geſellſchaft iſt nur der Geſellſchafter Kaufmann Friedrich Knobel, Mannbeim, berechtigt. Philipp Lamade in Maunheim: Inhaber iſt Philipp Lamade, Kaufmann, Manunheim. Deſſen Ehefrau. Paula geb. Dippolter, Mannbeim iſt als Prokuriſtin beſtellt. Karl Meixrner, Mech. Bau⸗ und Möbelſchreinerei in Mannheim⸗ Neckarau: Inhaber iſt Karl Meixner, Schreinermeiſter, Mannheim⸗ Neckarau. Gottſchall Frohmann in Mannheim: Die Prokura der Hanne Au⸗ müller und des Wilhelm Treiber iſt erloſchen. Einkräge zum Handelsregiſter B Georg Horuig& Co., G. m. b.., in Mannheim: Durch Ge⸗ ſellſchafterbeſchluß vom 27. September 1924 iſt das Stammkapital non 500 000 Mark auf 500 Goldmark umgeſtellt und der Geſell⸗ ſchaftsvertrag in Paragraph 3 entſprechend der eingereichten Nie⸗ derſchrift, auf welche Bezug genommen wird, geändert worden. Karl Lenz& Co., m. b.., in Mannheim: Der Geſellſchafts⸗ vertraff der G. m. b. H. iſt am 20. Oktober 1924 feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt der Betrieb eines Speditionsgeſchäfts mit allen damit zuſammenhängenden Geſchäften. Die Geſellſchaft kann ſich an andern Unternehmungen gleicher oder ähnlicher Art beteiligen oder deren Vertretung übernehmen. Das Stammkapital beträgt 5000 Goldmark. Karl Lenz, Carl Ries, beide in Mann⸗ heim, ſind Geſchäftsſührer. Propaganda⸗ und Handelsgeſellſchaft m. b. H. in Maunheim: Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 21. Oktober 1924 iſt das Stamm⸗ kapital von 500 000 Mark in 5000 Goldmark umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der eingereichten Niederſchrift ge⸗ ändert worden. Durch die Geſellſchaftsbeſchlüſſe vom 4. Oktober, 8. Jult und 14. Februar 1924 iſt der Geſellſchaftsvertrag hinſichtlich der Firma u. in 8 2 hinſichtlich des Gegenſtandes des Unternehmens geändert worden. Die Firma iſt geändert in: Alfred Hoffmeiſter m. 5. H. Gegenſtand des Unternehmens iſt ſetzt: Die Aus⸗ führung von Handelsgeſchäften jeolicher Art. Die Geſellſchaft iſt ferner befugt. Handels⸗ oder Induſtrieunternehmen zu erwerben oder ſich an ſolchen zu betetligen. Sberrbeiniſche Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Maunheim: Durch den Beſchluß der Generalrerſammlung rom 8. September 1924 iſt das Grundkapital von 10 000 000 Mk. in 3 000 000 Goldmark um⸗ geſtellt und der Geſellſchaftsvertrag in den 88 5(Grundkapttal, Aktieneinteilung), 6(Einzahlungen auf die Aktien) und 20(Be⸗ fugniſſe des Auſſichtsrates) geändert worden. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt in 10 000 Aktien zu je 300 Goldmark eingeteilt. H. A. Bender Sühne. G. m. b.., in Maunheim: Durch Ge⸗ ſellſchafterbeſchluß vom 20. Oktober 1924 iſt das Stammkapital von 150 000 Mark auf 100 000 Goldmark umgeſtellt und der Geſellſchafts⸗ vertrag in§ 5, entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, geändert worden. Nheiniſche Gummi⸗ und Celluloid⸗Jabrik in Mannheim: Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 10. Oktober 1924 iſt der Geſellſchaftsvertrag in§ 18 geändert. Die Geſellſchaft wird, wenn der Vorſtand aus mehreren Perſonen beſteßht, von dem vom Auf⸗ ſichtsrat zur ſelbſtändigen Vertretung ermächtigten Vorſtandsmit⸗ altede oder von 2 Vorſtandsmitaliedern gemeinſam, oder von einem Vorſtandsmitaliede in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Stellvertretende Vorſtandsmitalieder haben dieſelbe Vertretungsbefug⸗ Alexander Gernandt iſt erloſchen. Dr. jur. Ernſt Alexander Ger⸗ Mannheim, iſt zum ſtellvertretenden Vorſtandsmitgliede beſtellt. Dr. Schünemaun& Co., m. b..; in Mannheim: Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag der Geſellſchaft m. b. H. iſt am 22. Auguſt 1924 feſt⸗ geſtellt. Gegenſtand des Unternehmens ſind ſämtliche unter den etrieb einer Treuhandgaeſellſchaft fallende Geſchäfte. Das Stamm⸗ kapital beträgt 5000 Goldmark. Dr. rer. pol. Erich Schünemann, Eduard Langer. Direktor. beide in Mannheim, ſind Geſchäftsführer. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer gemeinſam oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Der Geſell⸗ Geſamt⸗, ſondern Einzelprokura erteilt wurde. — ſchafter Dr. Erich Schünemann in Mannheim bringt bas non ien bisher betriebene Unternehmen, denen Gegenſtand die gleiche Tätigkeiten waren, wie ſie die Geſellſchaft m. b. H. ausüben mit Altiven und Paniven und mit ſamtlichem Mobiliar nach dem Stano vom 31. Auguſt 1924 bergeſtalt, in die Geſellchaft An, dat vas Geſchaft iſt vom 1. Septbr. 194 ab als auf ihre gtechnung gefk, angeſehen wird. Der Gelamtwert dieſer Sacheinlabe iſt nach zug ber Buchſchulben auf 60 Golomart feſtgeſetzt. Dieſer Setrag wiro auf die Stammeinage des Dr. Schuünemann augcketnet. Gomund Paener& Söhne, G. m. b.., in Maaabeld: Der Gelellichaltsvertrag der G. m. 9. H. iſt am 1. Octover 1834 ſe geſleut. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Großsvanvel, K Gdoritation uno Verarveitung von Stahlen und Eiſen aller Art, ſowie die Herneuung und ber Handel von Weaſchinen und Werk⸗ geugen. Die OGefeuſchaft iſt berectigt, nic au gleichartigen un ahnliden Unterneymungen in jeber Form zu beteulgen. Stammkapital berragt 00% Gotomark. Comund Haendler. Fabri⸗ tant, Wanngerm, it Geſchaftsſugrer und zur ſerbnandigen Wertre“ tlung ber Weſenſchaft erxmaächtigt. Water Weaercdein, Stuttgart, Deinrich Boeler, Weannheem⸗geubenheim und zu Gelamtproturiſten belleut. Als nicht eingetragen wirb veroffeutlicht: Vas Geſchaſts“ lrul bennoet uch am Wberen Lullenpark 14. Geirelbe⸗Areutt--G. in Maunbeim: Gemäß dem durchgeführten Beſacule der Generlrerſammung vom 30. Junt 144 in U Grunotapital von 1 200 000 0% weart in 100 000 Golomark unge⸗ telt worden. uls nicht eingetragen wird veroffentlucht: Grundrapital iſt eingeteut in ultien zu 20 Wolomart. dcheiniſche Wbve⸗wtaunfartur H. Schwalbach Sohne in Maun⸗ heim: Tie Geſellſchaft iſt aufgelöſt. das Geſchäft mit Aktiven und Paßgtiven auf Cowin Schwal bach, Kaufſmann, eannheim, als allei⸗ gaigen Inhaber übergegangen, welcher es unter der Firma H. Schwalbach Sohne weiterführt. Paul Beutard in Maungzelm: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft mit der Firma iſt auf den bisherigen Geſellſchafter Kauf⸗ mann Rudolf Benkard. Mannheim, übergegangen, welcher es unter der bisherigen Firma als alleiniger Ingaver ſortführt. Auguſt meönch in Mauuheim⸗Käſertar: Das Geſchäft ſamt Firms iſt durch Erbfolge auf Kaufmann Auguſt Mönch Witwe, Unng Maria geb. Eckert, Mannheim⸗Käfertal, übergegangen, die es unter der bisherigen Firma fortführt. Schröber& Durlacher, Zweiguieberlaſſung Maunheim in Maun⸗ heim, Sitz Hamburg: Die Prokura des Georg Kreuzinger iſt er⸗ loſchen. Die Zweignieberlanung Mannheim iſt aufgehoben. wirma iſt erloſchen. Cigarreuhaus Tatterſall Johaun Soeuning in Manunheim: Inhaber iſt Johann Soenning. Kaufmann, Mannheim. Karl Egg in Maunheim: Inhaber iſt Karl Egg. Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig: Buch⸗ und Kunſthandel. „ Eliſabetha Waſelowsky in Mannheim; Inhaber iſt Eduard Waſelowsky Chefrau. Eliſabetha geb. Weick, Mannheim. Eduard Waſelowsky, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. Bieruhard Nordmann in Maunheim: Inhaber iſt Bernhard Nord⸗ mann, Kaufmann, Mannheim. Deſſen Ehefau Lucie geb. Ebſtein, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. Nicht eingetragen: Geſchäfts⸗ zweig: Handel mit techniſchen Oelen, Fetten und Betriebsſtoffen. Deutſches Druck⸗ und Verlagshaus, G. m. b.., Zweignieder⸗ laſſung Mannbeim in Manuheim, Sitz Berlin: Der Geſellſchafts⸗ vertrag der G. m. b. H. iſt am 5. Januar 1895 feſtgeſtellt und am 30. Mai. 29. November 1921, 2. März und 28. Juni 1923 geändert. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb einer Druckerei ſowie der Verlag, die Herſtellung und der Vertrieb von Zettungen, Zeit⸗ 51 und anderen Gegenſtänden des Buchhandels und Kunſt⸗ handels. Buchhändler. Berlin, Verlagsdirektor Otto Trapper, Berlin, Kauf⸗ mann Willi Böcker, Berlin⸗Friedenau, Kaufmann Dr. Hans Strauß, Berlin⸗Steglitz ſind Geſchäfts führer. Berichligung. Unſere Wiedergabe des handelsgerichtlichen Eintrages der Firma Rudolf Landes in Mannheim(Nr. 514 der N. M. 3) iſt dahingehend richtig zu ſtellen, daß den beiden Prokuriſten Otto Kieſer und Rudolf Kurt Landes nicht Unser verblüffendes Ulfimoangeboi Damen-Halbschuhe nur anerkannt beste Ausführungen in modernsten Formen Originaldoodyeasf- Veit Damen und Herren- Schnürsflefel in ver⸗ schiedenen Ausführungen 12⁰ Friedens-Einheitspteis. beliebte Form Lady, in guter Lederverarbeitung. 8⁰ la. Roßchevreau, hoch- Hegamm Damen- und Herren- Schnürsfefel, in guter solider Ausfünrung Mädchen-Schulsfleſel, desgl., bequem in Form Or. 34/35 90 i Abs 8 980.80, 0 2% 2 enzuckende, helbspitze Form, halbhoher Absatz Kameihaarschuhe, Stoff- gamaschen, Gummischuhe in reichhaltigster Auswanl sehr preiswert am Lager atheitung. * Form, tescher Absatzg la. Boxkalf, beste Ver 10⁰ Ladthalbschuhe, rassige 12⁰ Vorzügl. Herren- Stietel, edu Nind box., strapazier- und wetterieste Ware SCie.AG Burg . MAGOESO Verkautzstelle Conred Tadt& Cie. G. m. b. H. 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Die Eintrittspreise sind geting 5 bemessen Außerdem kann jeder Erwachsene Kind wochentags bis 6 Uhr frei einfühten Beiprogramm: Aa L,lüduen u M de Seht interessante Aulnahmen. e Anfang 3 Uhr. Kassenöffnung ½ Std. vorher. Sbfi-mukurERZTG 9a Heute der neue Spielplan! Motto Es geht seinen Weg von Munde zu Munde! Wie das Leben doch wechselt in der Runde! Man bäumt siech auf gegen des Schicksals Tücken, Und kann doch keine großen Lorbeeren ptlücken! Hauptrolle: MARIA CORDA Hauptdarstellerin aus„Die oklavenkönigin“ Ein Spiegelbild des Lebens in 6 Akten. 2. Fix undd fax als Hindermädchen Burleske. Wochentags: Anfangszeiten 4, 6 und 8 Uhr.— Sonntag ab 3 Uhr. Gutsverwaltung. B5182 46620 L. 11. 26, 2. St. Budwigshafen am Khein UERBACHER eeemmcummccammmmmmmmmmme in unseren Beschäffsràumen am Sonntag, den 30. Movember 1924 von—6 Uhr nachmiftags mit NXuünsfler- Ronzeri SBudwigctraſse 30 Heute, Samstag abds. 8 Uhr Vortrags- saal der städt. Kuns:halle. 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