V 4 — 1. 4 eee FPrache ugspreiſe 6 2 In Manndeim u. Umgebung wöchentlich Lenderug Die monatl. Bezieher verpflchten ſich bei eptl relserhsg d. wiriſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdend⸗ dungen anzuerkennen Poſtſchecktonto Nr. 17590 benude. Hauptgeſchã à geſchäftsſtelle 8, 2— Geſchäfts⸗ Aug 4 en Waldhofſir 6 Schwezingerſtr. 24. Gontarb⸗ Fernſpr Nr. 7041 7945,— Telegr.- Adreſſe Lelerclanztiger Mannheim Erſcheint wöchenik zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Engli Beſuch Chamberlains bei herriot Amtlich wird in Paris bekannt i 2 gegeben, daß der engliſche daſenminſer Chamberlain am Dienstag abend in Paris ein⸗ Rom wird. Er beabſichtigt, am Freitag abend ſeine Reiſe nach wir fortzuſetzen. Zu den Gegenſtänden der Beratungen lchungen Quai'Orſay erklärt, daß alle bisherigen Veröffent⸗ wie gen darüber als Kombinationen zu bezeichnen ſeien, daß aber, kührt düch alle ſchwebenden nonn werden dürften. Ein Programm ſei nicht in Ausſicht ge⸗ Ulnen. Es könne keine Rede davon ſein, daß die Frage der Pielen r Zone eine beſondere Rolle in der Unterhaltung deme werde. Endlich wird amtlicherſeits noch die Behauptung daue entiert, daß Frankreich eine Verlängerung der Beſetzungs⸗ r für Köln fordern wolle. Dagegen ſcheint die Frage der bolſchewiſtiſchen Proyaganda ge größere Rolle bei den Beſprechungen zu ſpielen. Hariſer Vertreter drahtet uns dazu: 8 Paris, 2. Dez. Ueber die Reiſe Chamberlains nach Paris heute noch mitgeteilt, daß ſich der engliſche Staatsſekretär des die wärtigen mit Herriot und einigen franzöſiſchen Miniſtern über 58 zunehmende Gefahr der bolſchewiſtiſchen Pro⸗ n ganda in Afrika und Aſien ausſprechen werden. Man Wdte, daß Chamberlain der franzöſiſchen Regierung ein ge⸗ einſames Vorgehen gegen die bolſchewiſtiſche Propaganda egypten, Tunis, Indochina und in Indien vorſchlagen werde. Unſer 75 8 7 ausdrücklich betont, daß die engliſche Regierung einen 85 dehummte Garantien zu erhalten, um die Ausbreitung der Propa⸗ ſich a in Afrika und Aſien einzuſtellen. Auch die Haltung des chine⸗ „Finden Repolutionärs Sun Jatſen wird einen Gegenſtand der Aus⸗ bilden. Entſpannung in Kairo Aegypten nimmt die engliſchen Forderungen reſtlos an Ae London, 2. Dez.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) In kdocd pten ſcheint vorläufig Ruhe zu herrſchen. Man befürchtet Puch in Londoner maßgebenden Kreiſen, daß Zaghlul und ſeine keistei Richt ſo leicht nachgeben, ſondern noch bedeutende Schwierig⸗ Amer, weranlaſſen köanten. Wie aus Kairo gemeldet wird, ſind näm Mitglieder des neuen Knabinetts zurückgetreten, lich der Kultusminiſter Khachama Bey und DOsman Bey r barrem, Miniſter der öffentlichen Bauten. Nach dem den inde ihres Rücktrittes befragt, ſchrieben die Miniſter dieſen kei fortwährend auftauchenden inneren und äußeren Schwierig⸗ derſtz zu. Mehr wollten ſie nicht ſagen. Britiſche Truppen⸗ nit ärkungen für den Sudan und große Quantitäten Mu⸗ nag on und Kriegsmaterial wurden durch den Suezkanal ter dem Sudan geführt. Geſtern nachmittag wurden neun wei⸗ ddach Verhaftungen vorgenommen. In Alexandrien be⸗ dez teten große Menſchenmengen das Schauſpiel der Räͤumung nung ollhauſes. Eine Abordnung wurde ſofort nach Anerken⸗ Lord der britiſchen Forderungen durch die ägyptiſche Regierung durch 5 llenby empfangen. er errei konſervative„Daily Expreß“ erklärte, daß, trotzdem alles derurht worden ſei, noch viel in Aegypten zu tun bliebe. Die For⸗ heno gen der britiſchen Regierung ſeien nur unter Nötigungen an⸗ gußen men worden, das ſei klar. Aber es wäre töricht, wenn man Paf, acht laſſe, daß Zaghlul ſich ruhig verhalte. Ziwar behrech a ſei nur ein Notbehelf. Seine Machtbefugniſſe ent⸗ vo der Unterſtützung durch das Volk. Zaghlul Paſcha wird noch Frunzöſiſche Zuſam — Fragen der Außenpolitik be⸗ 7 trages ſei, wobei z. B in Moskau vermeide, doch hofft man von Moskau J Leben mit Mannheimer Frauen⸗ nenarbeit Preſſeſtimmen Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ mel ⸗ det, daß die engliſche Räumung der Kölner Zone eine vorläufige Klärung erfahren werde. Eine endgültige Entſcheidung werde ſedoch wahrſcheinlich erſt nach den deutſchen Wahlen und nach Vorliegen des Berichts der Militärkontrollkommiſſton nach Wochenennde er⸗ folgen. Der Generalagent für die Reparationszahlungen habe be⸗ reits berichtet, daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen auf Grund des awesplanes pünktlich erfüllte. Im Falle, daß auch die Ent⸗ waffnungsklauſel befriedigend ausgeführt ſein wird, beſteht kein Grund zu einer weiteren engliſchen Beſetzung Kölns. Eine Verlänge⸗ rung der Beſetzung über den 10. Januar hinaus zur Aufrechterhal⸗ tung der Verbindung der Rheinarmee mit der franzöſiſchen Ruhr⸗ beſetzung könnte dann nur in der Form eines Kompromiſſes Auf⸗ gabe von Verhandlungen mit Deutſchland außerhalb des Friedensver⸗ die Verlängerung der Beſetzung von Köln mit einer Abkürzung der franzöſiſchen Ruhrbeſetzung auf ein mittleres Datum vereinbart werden könnte. Weiter wird in der Pariſer Aus⸗ ſprache auch die Lage in Nordafrikas in Bezug auf die Mohame⸗ daner und die Marokkofrage in den von den ſpaniſchen Truppen geräumten Zonen behandelt werden. Nach einer Londoner Drahtung der„Voſſ. Ztg.“ wird die Unter⸗ redung nach einer zwiſchen dem Pariſer engliſchen Botſchafter und Herriot getroffenen Vereinbarung das und den nahen Orient, Oſtaſien und die Räumungspro⸗ bleme betreffen. Verhandlungen über die Sicherungsfragen werden nicht geführt werden. Chamberlain dürfte Herriot nur eine allge⸗ mein gehaltene Erklärung abgeben, wonach die neue engliſche Regie⸗ rung ebenſo wie die frühere Regierung von der Notwendigkeit über⸗ zeugt ſei, auf Frankreichs Sicherungsbedürfniſſe Rückſicht zu nehmen. Es ſollen Richtlinien für eine engliſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit i arokko und Kleinaſien aufgeſtellt werden. Was die Lage in Oſtaſien anlangt, ſo habe Frankreich die Möglichkeit, entweder mit apan oder England und Amerika zu gehen. In der Angelegenheit der Räumungsfriſten dürfte Chamberlain den Standpunkt vertre⸗ ten, daß England nur auf Grund beſonderer Abmachungen mit Deutſchland über den 10. Januar 1925 hinaus in Köln bleiben könne. Dieſe Abmachungen würden nur einen reinen Zweckmäßigkeits⸗ charakter tragen. batte über die Programmrede vielleicht um zwei Tage bis zum An⸗ fang der darauf folgenden Woche vertagt werden. Die Außenpolitik ſoll einen hervorragenden Platz in der Programmrede einnehmen. Sie wird auf die Ereigniſſe in Aegypten und im Sudan Bezug nehmen und vielleicht in kurzen Zügen die Pläne der Regierung bezüglich dieſer Län⸗ der darlegen. Auch die durch die Ablehnung des ruſſiſchen Handelsvertrags geſchaffene Lage ſoll in der Programmrede dargelegt werden. Trotz des Proteſtes der ruſſiſchen Regierung iſt eine Abänderung der Entſcheidung des Kabinetts Baldwin nicht wahrſcheinlich. Die ſozialdemokratiſche Oppoſition wird aber jeden⸗ falls heftig gegen dieſelbe proteſtieren. Weiter wird die Thronrede, wie in politiſchen Kreiſen verlautet, wichtige Erklärungen über die Entwicklung enthalten, vornehmlich die Ankündigung, daß die Reichsvorzugszölle auf der Baſis der Beſchlüſſe der Reichskonferenz wieder hergeſtellt werden ſollen. Ein Plan zur Entwicklung der Hilfsquellen des Reichs ſoll Hand in Hand damit gehen. Auch die Prinzipien zum Geſetz zum Schutz der Induſtrie ſollen wieder eingeführt und die Einwanderung der Aus⸗ länder ſchärfer kontrolliert werden. Man ſagt, daß das Kabinett eine ausgeſprochene Reichspolitik betreiben wird. 52 84 Die gefürchtete deutſche Ronkurrenz (Spezialkabeldienſt der United Preß.) Waſhington, 1. Dez. Die deutſche Konkurrenz, die nach der Anſicht des Handelsdevartements keine Gefahr für die amerikaniſchen Fabrikanten bedeute, ſoweit Lateinamerika und der Orient in Frage kommen. wird in induſtriellen Kreiſen, ja auch vom Handelsdepartement ſelbſt mit ſteigender Unruhe beobachtet, ſo⸗ Land en ſtürmiſchen, fanatiſchen und wahnſinnigen Elementen des ſſchene unterſtützt. England müſſe ſeine Politit der unpartei⸗ keit Gerechtigkeit, der Unbeſcholtenheit und der unentwegten Feſtig⸗ ſich nbeugſem fortſetzen. Es ſei gut, daß Englands Außenpoliti“ Fabin n Händen eines Miniſters befinde, der ein ſtarkes neues Wa⸗ ett hinter ſich habe und weder zaudern noch ſchwanken werde Grundie Oppoſition anbetreffe, ſo habe Macdonald guten 5 Antennptens und Zaahluls Charakter zu verſtehen, gegen ſſen wußt maßungen er ſelbſt feſten Widerſtand an den Tag legen Jur Eröffnung des Unterhauſes Vor wichkigen außenpolifiſchen Debatten . 2 Ereignj London, 2. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die ier daſſe in Aegypten haben das Intereſſe erhöht. Man ſieht eute ſta Zuſammentritt des neuen Parlaments, der m N attfindet, mit großer Spannung entgegen. Die kritiſche Lage derden de des Nils und das Vorgehen des Kabinetts Baldwin luß geb zu bedeutend lebhafteren und wichtigeren Debatten An⸗ Seſſionen, als man urſprünglich während der kurzen mehr formellen durch di dor Weihnachten erwartet hatte. Dieſe Woche wird noch Haus e Formalitäten ausgefüllt werden. Am Dienstag wird das erige duerſt zur Wa hl des Sprechers ſchreiten. Der bis⸗ ehen Sprecher hat zugeſagt, das Amt vorläufig weiter zu ver⸗ ahl de. wird deshalb wieder gewählt werden. Nach der deſt de nSprechers wird das Haus auf Mittwoch vertagt. Der dermende, Loche wird dann zur Vereidigung der Abgeordneten werden. amp.doffizielle Eröffnung des Parlaments findet dann Seſton ezember ſtatt. Die Tagesordnung für die gegenwärtige dus Pa ſoll am Freitag vor Weihnachten beendet werden, ſo daß Aoherf rlament dann auf Februar vertagt werden könnte. Nach der Throgen Anordnung ſollen 5 Tage für die Debatte über die rede und der Reſt der Periode vor Weihnachten nur für Miich adminiſtrative Maßnahmen verwendet werden. Wahr⸗ ſtentz 0 Houſton Chamberlain bei Eröffnung des Parla⸗ ſaden ſ in Rom ſein. Um es ihm zu ermöglichen, der bevor⸗ dppoſition perſönlich entgegenzutreten. wird die De⸗ charfen Kritik der ägyptiſchen Aktion durch die ſozia⸗ weit es ſich um den fernöſtlichen, insbeſondere den indiſchen Markt handelt. Man weiſt darauf hin. daß Deutſchland jetzt die vierte Stelle einnimmt unter den Ländern, die nach Indien einführen, und daß nur Enaland, die Vereinigten Staaten und Ja⸗ van ihm vorangehen. Aber dies dürfte ſich in Bälde ändern und Deutſchland dürfte alsdann die zweite Stelle einnehmen. Dieſe Erfolae werden darauf zurückgeführt, daß der deutſche Handel ſorg⸗ fältige Unterſuchungen anſtellte über die Bedürfniſſe der eingebore⸗ nen Käufer. Man erwartet einen außerordentlichen Aufſchwung dosz deutſchen Handels. wenn erſt die deutſchen Firmen Erlaubnis erhal⸗ ten, ſich in Indien wieder niederzulaſſen. Trotz des Ausſchluſſes in den letzten Jahren, iſt es dem deutſchen Handel in Indien gelungen, indem er ſich fremder Mittelmänner bediente, ſeine Stellung außerordentlich zu feſtigen. Canadas Keparationsanteil Ottowa(Kanada), 2. Dez. Belcourt, der Vertreter Kana⸗ das auf der Konferenz der Alliierten, machte bekannt, daß Kanada für 30 Jahre jährlich 300 Millionen Dollar aus Zahlungen Deutſchlands unter dem Dawesplan erhalten wird. Bel⸗ court führte aus, daß Deutſchland bisher allen ſeinen Verpflichtun⸗ gen nachgekommen iſt. das Urteil gegen den Seipelattentäter In dem Prozeß gegen den Attentäter Jaworek erklärte der Angeklagte, daß er in jener Zeit in eine ſchwere un⸗ berſchuldete Notlage geraten geweſen ſei. In politiſchen Ver⸗ ſammlungen habe er immer wieder gehört, daß der Bundeskanzleꝛ Seipel ſchuld daran ſei, wenn die Arbeiter in ſchlechten Ver⸗ hältniſſen leben und er habe geglaubt, daß durch die Beſeitigung Seipels eine ſoziale Beſſerung für die Arbeiterſchaft kommen werde. Am 2. Oktober ſchrieb der Angeklagte an Seipel einen Brief, in dem er den Kanzler um Verzeihung und Gnade bat, wobei er die Tat ſchwer bereute. Politiſch gehörte Jaworek zur Sozial⸗ demokratie. Die Gerichtsärzte erklären Jaworek für einen Minderwertigen, aber keineswegs geiſteskranken nſchen. Das Gericht erkannte gegen Jaworek guf 3% Jahre ſchweren Kerker, e ier Seil Mannheimer Heneral Anzeiger u. Muſik-Jeitung Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Marokko⸗Problemſbe Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 360 Anzeigenpreiſe nach Tarzz. bei Borauszabiung pre eim⸗ palnge Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,4%0.. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tazen Stellen und Ausgaben wird keine Veramwortung übes⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſm. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von kn⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Monnheim. Der wahrhaſt Schuldige Wer Gelegenheit Pat in der gegenwärtigen Wahlagitation dis Redner verſchiedener Parteien zu hören, macht die eigenartige Be⸗ merkung, daß eh das Hauptthema des diesmaligen Wahlkampfes merklich verſchoben hat gegenüber den Angriffspunkten, die noch bei der letzten Wahl im Mai im Vordergrund ſtanden. Der gemeinſame Nenner lautet: Schuldfrage, nur daß ſich der Inhalt und der Begriff der Schuld geändert haben. Spielte 1919 bei der Wahl zur Nationalverſammlung und 1920 bei der Wahl zum erſten Reichstog noch die Kriegsſchuldfrage inſofern eine Rolle, als ſie von der radi⸗ kalen Linken als Hauptagitationswaffe gegen die„Reaktion“ und den angeblich cechts ſtehenden Feind benutzt wurde, wobei auch noch die Frage der Kriegsverlängerung mit herangezogen wurde, handelte er ſich im Mai d. Is. ſchon mehr um einen dolus eventualis einer anderen„Schuld“, falls nämlich die Deutſchnationalen das Dawesab⸗ kommen ablehnen würden. Nachdem durch die Abſtimmung am 29. Auguſt das Konzept der Linken wenigſtens zur Hälfte verdorben iſt, wird diesmal als Erſatz gewiſſermaßen die Frage nach dec Schuld an der ſtändigen Regierungskriſelei und im beſonderen der Auflöſung des Reichstages beſonders ausführlich und gehäſſig behandelt. Was bei derartigen Erörterungen herauskommt, iſt hinlänglich bekannt. Die üblichen Agitationscedner huldigen dem beliebten Reinwaſchver⸗ jahren, bei dem bekanntlich die eigene Partei in mackellos weißem Gewandte daſteht, während die übrigen mit Schmutz beworfen einen wenig erbaulichen Anblick bieten. Nun iſt es gewiß menſchlich begreiflich und im Wahlkampf fogar ſelbſtverſtändlich daß man ſich die Weißheit der eigenen Weſte ſelbſt zeugt. Aber man verliert dabei das Endziel aus den Augen und perwirrt ſich in gefährliches Unterholz. Man verwechſelt nur allzu⸗ leicht die Wirkung mit der Urſache und ſetzt dieſe unbeſehen mit der Schuld gleich. Lieſt man die Agitationsartikel der Parteipreſſe und hört man die Reden nicht nur der kleineren Geiſter, ſondern auch mancher Prominenten, hat man das eigentümliche Gefühl, daß Re⸗ gierung und Fraktion aus einer merkwürdigen Miſchung von „Ehrenmännern! beſtehen müſſen, bei denen lediglich die eigene Par⸗ tei ſo etwas wie eine Inſel der Entſühnten und Seeligen darſtellt. Eigenartig wie ſich bei nüchteener Betrachtung aller dieſer Entglei⸗ ſungen die Parallele über die Kriegs⸗Schuldfrage einſtellt. Die Patentlöſung des Art. 231 des Verſailler Vertrages iſt heute nicht mehr die Weltmeinung ſchlechthin, ſondern man hat ſich bereits auf die neue Formel geeinigt, daß die Schuld das ganze Geſchlecht treffe. Und ſo kann man mit Fug und Recht behaupten, daß nicht Parteien und Fraktionen, ehrgeizige Politiker und Auch⸗Stagtsmän⸗ ner die Schuld an den endloſen Reihen der Kriſen und an der zwei⸗ maligen Auflöſung des Reichstages in einem Jahre tragen, ſondern der wahrhaft Schuldige iſt die deutſche Wählerſchaft als Ganzes. Denn ſie allein hat es in der Hand, durch ihre Ab⸗ ſtimmung die Parteien ſo ſtark zu machen, von denen ſie wünſcht, daß ihnen die Bildung der Regierung anvectraut werde. Dieſer Vorwurf gegen die Wählerſchaft iſt nun zwar ſchon nach jeder Wuhl erhoben worden, aber ſtets ausſchließlich von der Linken, die über die wachſende Zahl der nichtſozialiſtiſchen Stimmen in Schrecken ge⸗ riet und wie ein greinendes Kind, das beim Spiel verloren hat, mit dem Fuße ſtampfte und trotzend rief:„Das gilt nicht, es muß noch einmal von vorne angefangen werden! Das Ganze nannte man dann weiſe Nutzanwendung demokratiſcher und freiheitlicher Grund⸗ ſätze. Die Gegenſeite iſt bisher dem gleichen Verfahren nicht ver⸗ fallen, obwohl ſie ebenſoviel Berechtigung dazu gehabt hätte. Dies alles ſei aber nur erwähnt, um das Folgende verſtändlicher zu machen. Ganz objektiv betrachtet, und losgelöſt von jeglicher parteipolitiſcher Einſtellung, mußte wenigſtens einmal vor der Wahl offen ausgeſprochen werden, daß nur das deutſche Volk, ſoweit es als Wählerſchaft in Betracht kommt, ſelber das parlamentariſche Unheil verſchuldet hat, unter dem wir ſo viel gelitten haben, denn es hat von dem ihm verliehenen freieſten Wahlrecht der Welt nicht den Gebrauch gemacht, der erwartet werden durfte. Doch hat der Angeklagte das Recht auf mildernde Umſtände. Der erſte iſt in der mangelhaften politiſchen Schulung des deutſchen Volkes im ganzen zu ſehen. Das engliſche Volk muß immer wieder als vorbild⸗ lich für politiſches Gebahren hingeſtellt werden. Gerade die engliſchen Wahlen im Oktober haben dies wieder einmal aller Welt gezeigt. Hat doch der engliſche Wähler in dem Beſtreben, das unfruchtbare Dreiparteienſyſtem zu beſeitigen, lieber die Mehr⸗ heit einer ihm vielleicht gar nicht ſymphatiſchen Partei mit in Kauf genommen, wenn nur der parlamentariſche Leerlauf dadurch be⸗ ſeitigt würde. Zu dieſer wirklich ſtaatsmänniſchen Auffaſſung hat ſich die überwiegende Mehrheit des deutſchen Volkes noch nicht durchgerungen. Das deutſche Nationalübel der Individualitäten⸗ betonung verbunden mit ödeſter Prinzipienreiterei, die ſich durch nichts von der angeblich„zielbewußten“ und„klaren“ Linje ab⸗ bringen läßt, auch wenn die Tatſachen und Ereigniſſe ſchon längſt uber die F des Parteiprogrammes hinweggeſchritten ſind, begünſtigt die Vielheit der Parteien, die ſtatt weniger zu werden ſich in beängſtigender Weiſe von Wahl zu Wahl noch vermehren. Aber auch hier ſind dem Angellgten mildernde Umſtände zuzu⸗ ſprechen: Die Quelle dieſes Uebels iſt die Ueberſpannung des Verhältniswahlrechtes, wie es in der Weimarer Verfaſſung feſtgelegt worden iſt, und das dem Parteibildungs⸗ und Gründungsbeſtreben Einzelner in geradezu bedenklicher Weiſe Vor⸗ ſchub leiſtet. Um richtig verſtanden zu werden, ſei ausdrücklich be⸗ tont: An dem Grundſatz des allgemeinen, geheimen, gleichen und direkten Wahlrechts ſoll ebenſowenig gerüttelt werden wie an der Gleichberechtigung der Geſchlechter, denn die Rückwärtsrevidie⸗ rung oder gar die Beſeitigung des Frauenſtimmrechts iſt heute eine Unmöglichkeit. Auch der an ſich geſunde Grundſatz, daß die Minder⸗ heiten ein Recht auf Vertretung und Gehör haben, ſoll nicht ver⸗ leugnet werden. Dem zügelloſen Eigennutz und der allem ſtaats⸗ männiſchen Ueberlegen ins Geſicht ſchlagenden Möglichkeit, daß jeder Dummkopf, vorausgeſetzt, daß er noch mehr Dumme findet. die ihm 117 Stimme geben, eine eigene Partei gründen kann, muß ein iegel vorgeſchoben werden. Dies gilt im beſonderen von den reinen Intereſſentenparteien, die überdies meiſt in ſich ſelbſt nicht einmal einig ſind. Gegenüber der einen Aufwertungs⸗ partei im Frühjahr haben wir diesmal gleich drei, die ſich, nebendei bemerkt, wie Hund und Katze gegenüberſtehen. Weiter ſehen wir die perſchiedenen Wirtſchaftsparteien, von denen die des Marburget Profeſſors Bredt wenigſtens noch auf einer gewiſſen wiſſenſchaft⸗ lichen Grundlage beruht. Bei den Parteien mit den geheimnisvollen Runenzeichen.F. J.(Frei⸗Geld frei⸗Land, frei Wirtſchaft) und V. M. B.(Volkswohlfahrt, Mieterſchutz, Wohnrecht) ſtoßen wir be⸗ reits auf ödeſte Theoretiſierei und Eigenſinn. Ihnen allen gemeinſam iſt die immerhin im Zeitalter ſchwerwiegendſter politiſcher Ereigniſſe etwas merkwürdige Auffaſſung, daß man derartige Ziele ohne Zu⸗ ſammenhang mit Staat, Politik und Wirtſchaft erreichen könne. And ſelbſt der Häuſſerbund, der für ein politiſches Volk geradezu einen Skandal bedeutet, ſo lange ſich noch deutſche Männer und Frauen inden, die einem halb: oder dreiviertel verrückten und notoriſchen Ge⸗ ebesübertreter ihre Stimme geben, iſt dem Spaltbazillus inſofarg 2. Seite. Nr. 560 nNeue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rusgabe) Dienstag, den 2. Dezember 19— verfallen, als ſich in Bayern eine Konkurrenzgruppe in dem Stark⸗ bund aufgetan hat, deſſen Prophet und bein cher Kaiſer an Ver⸗ ſtiegenheiten mit dem Führer des Häuſſerbundes wetteifert. Dieſem Parteiunfug muß ein Ende gemacht wer⸗ denl Um die Pole der Weltanſchauung, konſervativ, liberal und ſozialiſtiſch—,wozu noch das äußerlich konfeſſionell gebundene, innerlich verſchiedenen Anſchouungen Raum gebende Zentrum kommt— müſſen ſich die künftigen Parteigruppierungen bilden. Alle Anhöngſel, Abſplitterungen oder angebliche Bindebrücken ſind vom Hebel. Noch einmal müſſen wir unter dieſem verhängnisvollen Wahlſyſtem wählen. Es wird die Aufgabe des neuen Reichstags * die Abänderung des Reichstagswahlgeſetzes, ie bereits die Genehmigung des Reichsrats gefunden haben, nun⸗ mehr auch ſeinerſeits anzunehmen und wenn möglich noch weitere Verbeſſerungen in dem Sinne vorzunehmen, wie ſie oben ange⸗ deuket worden ſind. Nur ſo kommen wir auch rein äußerlich jenem Ziele näher, das wir durch dieſe Wahlen zu erreihen hoffen, zur Bildung einer konſtanten Regierungsmehrheit. Wer das will, gebe ſeine Stimme am 7. Dezember der Partei, die ſeit anderthalb Jahren in unzähligen Kundgebungen dieſe Gedanden verkreten und die in Erkenntnis der ſtaatspolitiſchen Natwendeg⸗ keit ſich nicht geſcheut hat, den Ruf der Unpopularität auf ſich zu pehmen und um des Staatsgedankenswillen Verluſte zu erleiden, der Deulſchen Volkspartei! K. F. die Wirtſchaſts verhandͤlungen Günſtiger Sktand der Pariſer VBeſprechungen V Paris, 2. Dez.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Wie von deutſcher Seite mitgeteilt wird, iſt der Stand der deutſch⸗ kranzöſiſchen Handelsvertrags⸗Beſprechungen als günſtia zu bezeichnen. Dieſen Eindruck mußte man nach der geſtrigen Vollſitzung der Delegierten gewinnen. Es zeigte ſich bei dieſer Gelegenheit, daß Vertreter der franzöſiſchen Schwerindu⸗ ſtrie in der Lage wären, Eiſenerz billiger zu liefern als Schweden. Heute und morgen finden weitere Vollſitzungen ſtatt. Man glaubt, daß bis Ende dieſer Woche ein beſtimmter Eindruck über den Stand der Beſprechungen ſich wird gewinen laſſen. Die Stimmung iſt momentan optimiſtiſch. Vor dem Ausgleich in London zz London, 2. Dez.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Man erwartet, daß der deutſch⸗engliſche Handelsvertrag und das Protokoll dazu heute noch unterzeichnet oder mit Initialen verſehen werden. Die deutſche Delegation würde dann heute abreiſen. Möglicherweiſe wird jedoch die eine oder andere Seite nur mit dem Vorbehalt unterzeichnen, daß die Ratifi⸗ fation des Vertrages durch die betr. Parlamente erſt erfolgen kann, wenn ſich die beiden Parteien über die 26proz. Zölle geeinigt haben. Man würde den Vertrag bis dahin als ein Mo dus vi⸗ vendi anſehen. Bezüglich der 26prozentigen Zölle fand geſtern eine neue Konferenz im Schatzamt ſtatt, bei der jedoch keine Einigung erzielt wurde. Man beſchloß eine weitere von Eng⸗ land angeregte Abäüderungsformel zur Sicherung aller eng⸗ liſchen auf den Verſailler Vertrag und den Dawesplan bezüglichen Rechte auf Deutſchland an die deutſche Regierung zu verweiſen Die deutſche Antwort wird heute vormittag erwartet. Sollte ſie zu einer Einigung führen, ſo könnte der betr. Inhalt erſt durch die Generalagenten in den Vertrag aufgenommen werden. Abſchluß der deutſch⸗japaniſchen Verhandlungen Wie wir erfahren, ſind die Handelsvertragsverhand⸗ lungen mit Japan zu einem Abſchluß gebracht worden. Die ſachlichen Beratungen in den Unterkommiſſionen dürften noch die ganze Woche in Anſpruch nehmen. Spanſens„Neutralität“ im Weltkriege Ein offenes Geſländnis des ſpaniſchen Königs 22 London, 1. Dez.(Von unſerm Londoner Vertreter.) In Spa⸗ nien ſcheint man in der heutigen Notlage hilfeſuchende Blicke nach den Alllierten zu werfen. Dieſen Eindruck macht ein von König Alfons von Spanien einem Vertreter der„Sundan Times“ erteiltes Interview, in dem der Monarch über die Gründe der Neutralität Spaniens im letzten Krieg folgendes bemerkt: Schon am Tage der Kriegserklärung, am 4. Auauſt 1914,. habe Spanien Frankreich die Verſicherung gegeben, daß es keine Beſoragniſſe wegen ſeiner Nachbarn im Süden zu haben brauche. Auf dieſe Ver⸗ ſſcherung hin hätten die Franzoſen ſofort ihre drei Armeekorps, die, nach der Mobiliſationsorder der pyrenäiſchen Grenze entlang auf⸗ geſtellt werden ſollten, nach der aktuellen Schlachtzone im Nor⸗ den überführt. Dieſe drei Armeekorps, die ſich dem erſten Anſturm der Deutſchen entgegenſtellten, ſeien in jenen Stunden fraglos viel mehr wert geweſen, als es das Mehrfache an Soldaten ſpäter bätte ſein können. Der Interviewer füat hinzu: Die Tatſache, daß das„neutrale Spanien“ gleich am erſten Tage des Krieas Frankreich ein Geſchenk von dreil Armeekorps gemacht habe, ſei bisher noch nicht veröffentlicht worden. Spaniens Handlungsweiſe ſei umſo bedeutſamer mit Rückſicht darauf, daß Frankreich die Armeekorps. die die italieniſche Grenze bewachten, nicht fortnahm. König Alfons erklärte weiter: Was Spaniens fortgeſetzte Neutralität an⸗ betreffe, beſonders nachdem ſein Nachbar Portugal in die Reihen der Allitierten getreten ſei, wolle er nur ſagen, daß er wirklich ein aro⸗ ger Pazifiſt ſei. Spanien habe von 1914—1918 ungebeuer proſperiert. 4 8 Rücktrittsabſichten des ſpaniſchen Diklators Der Sonderberichterſtatter des„Obſerver“ ſchreibt: Es verlaute, daß General Primo de Rivera ernſtlich ſeinen Rücktritt als Haupt des Direktoriums und die Uebernahme des Poſtens als berbefehlshaber der Truppen in Marokko erwäge. Allgemein werde Admiral De Maaaz als der Nachfolger gehalten. Ein Rommuniſtenputſch in Neval Aus Reval wird gemeldet: Geſtern morgen beſetzten he⸗ woffnete Bolſchewiſten den Hauptbahnhof und verſuchten weiter, ſich amtlicher Gebäude und der Telegraphen und Telephonen zu bemächtigen. Viele Poliziſten, die ſich den Aufrührern ent⸗ gegenſtellten, wurden getötet. Es kam zu vereinzelten Kämpfen, wobei von anaten und Maſchinengewehren Gebrauch ge⸗ macht wurde. r Hauptbahnhof wurde um acht Uhr von den Truppen beſetzt, die auch alle Amtsgebäude in der Hand haben Das Schloß Domberg iſt von den Truppen umzingelt. Der Ver⸗ kehrsminiſter Kark wurde auf dem Weg zum Bahnhof erſchoſ⸗ ſen Auch ſonſt ſind viele Perſonen umgekommen oder verwun⸗ det. Der Belagerungszuſtand iſt proklamiert worden General Lau⸗ donzer hot e Vollmacht und im allgemeinen die Ord⸗ nung wieder hergeſtellt. 92 den bereits gemeldeten kommuntſtiſchen Putſch⸗ ve 1 chen verlautet weiter, daß die Ordnung völlig wiederherge⸗ dellt ſei. In den Provinzſtädten ſei alles ruhig geblieben. Die — te auf Seiten der Truppen und der Polizei belaufen ſich auf 18 Tote, die Verluſte ſind weit größer, vorläufig aber noch nicht zahlenmäßig feſtzuſtellen. Etma 50 Kommuniſten ſind verhaſtet und dem Standgericht übergeben worden. der präſidentenwechſel in Mexiko Wie aus Meyiko gemeldet wird, wurde dort der Amts antritt des neuen Präſidenten General Calles feſtlich mit Fahnen, Illuminationen, Jeuerwerk und Paraden begangen. Zum zweiten Male in der Ge——5 Mexikos vollzieht ſich damit der e äſidentenwechſel im„Der zurückgetretene Obregon i — der wenfoen Präſidenten, die die Wereegbige⸗ Amtszeit 7 ſt Angriffe nicht für gerechtfertigt. Mauhinduned mit ſeiner Verſon geßbraucht wird. Aus der Reichsiagswahlbewegung Herriots„Sinowiewbrief“ Den Demokraten iſt großes Heil widerfahren. Die merkwürdige Geſchichte mit dem angeblichen Memorandum Herriots, in dem zur Stützung der deutſchen Demokraten verſchiedene außenpolitiſche Druck⸗ mittel in Anwendung kommen ſollen— unter anderem ſollte wegen arrgeblich unbefriedigender Ergebniſſe der Waffen⸗Kontrolle die Reichswehr vollkommen umorganiſiert und vor allem General von Seeckt abgeſetzt werden— hat ſich als das herausgeſtellt, das von vornherein wahrſcheinlich war, nämlich als ein Wahlmanöver, von dem man nur noch nicht weiß, wer der eigentliche Urheber iſt. Das angebliche Memorandum Herriots iſt nämlich urſprünglich in rüſſiſcher Sprache in Berlin verbreitet worden. Nach mancherlei Umwegen erblickte dieſer politiſche Wechſelbalg am Samstag in der „Börſenzeitung“ das Licht der politiſchen Welt, erwies ſich aber als ſolche Mißgeburt, daß niemand die Vaterſchaft übernehmen wollte. Da bereits om Samstag abend von deutſcher Seite das Vorhandenſein eines ſolchen Memorandums dementiert wurde und man auch aus anderen Gründen berechtigten Zweifel hegen konnte, daß es ſich um ein echtes Dokument handelt(vergl. geſtriges Morgenblatt), iſt es eigentlich nur ſelbſtverſtändlich, daß auch Herriot ſeinerſeits in einem an den Generalſekretär der franzöſi⸗ ſchen Liga für Menſchenrechte gerichteten Briefe das angebliche Memorandum für eine Fälſchung erklärt. Daß die deutſch⸗ ngationale Preſſe trotzdem fortfährt, mit dem angeblichen Memoran⸗ dum Handelsgeſchäfte zu machen, ſtellt ihrer politiſchen Urteilsfähig⸗ keit gerade kein hervorragendes Zeugnis aus. Das 8 iſt nichts weiter als einer der vielen Wahltriks, wie ſie bei jeder Wahl vorkommen. Hier liegt noch ein ſpeziell Berliner Einſchlag vor, über den man ſich nun wirklich nicht aufzuregen brauchte. Wenn nun heute die demokratiſche Preſſe ſo tut, als ob die Welt einſtürzte, weil die D. d. P. in dem angeblichen Schreiben mehrfach genannt werden, ſo braucht ſie darüber nicht 1555 0 erſtount zu ſein, denn ſchließlich iſt ja doch die demokratiſche Partei diejenige, die den Wahlkampf unter der Parole„Alles für Herriot!“ führt. Das Kokettieren mit der ge⸗ kränkten Unſchuld ſteht gerade den Demokraten am wenigſten, die dieſen Wahlkampf in einer Weiſe führen, die mehr als bedenkliches Kopfſchütteln hervorruft. Natürlich benutzt die„Neue Badiſche Landeszeitung“ die Gelegenheit, auf die Deutſche Volkspartei los⸗ zuſchlagen, weil in Karlsruhe— vermutlich noch in Unkenntnis des Dementis— Makatanſchläge das Herriotmemorandum für echt anſehen. Sie gebrauchen dabei Ausdrücke, die eine entſchiedene Antwort verlangen und die ihr morgen zuteil werden wird. Im übrigen wird man gut tun, dieſe deutſche Sinowjewbrief⸗ Parallele nur als das 10 behandeln, was ſie in Wirklichkeit iſt, nämlich als eine belangloſe Agitationsepiſode. Die Deutſche volkspartei im Wahlkampf Eine Aufforderung zu einem öffenklichen Redekampf hat der Spitzenkandidat der Deutſchen Volkspartei Dr. Curtius in Verbindung mit führenden Parlamentariern Badens an die Führer der gegneriſchen Parteien erlaſſen, um die bisherige Praxis der Wahlagitation gewiſſermaßen einem Veredelungsverfahren zu unterziehen, da man aus der politiſchen Verſumpfung nur heraus⸗ kommen könne, wenn die Kandidaten den Mut finden, ſich mit offenem Viſier vor den Wählern im Kampfe mit geiſtigen politiſchen Waffen zu meſſen, um ſo den Wählern ſelbſt die Bildung eines eigenen Urteils zu ermöglichen. Im beſonderen richtet ſich die Auf⸗ forderung an die Deutſchnationalen, von denen drei Prom⸗ nente herausgefordert werden. Sämtliche übrigen Parteien mit Ausnahme der Kommuniſten werden ebenfalls zu einem Rededuell herausgefordert, wobei die Redezeit gleichmäßig verteilt werden ſoll. Ob der eigenartige Gedanke, der vor allem dem jetzt leider ſo üblichen Aneinandervorbelreden ein Ende machen ſoll, praktiſchen Erfolg zeitigt, wird ſich trotz der Kürze der Zeit, die noch zur Ver⸗ fügung ſteht, erweiſen. Die Deutſchnationalen haben die Aufforderung bereits abgelehnt mit der Begründung, daß ihre Redner in den letzten Tagen vor der Wahl bereits vergeben ſeien. Dagegen hat die demokratiſche Partei mitteilen laſſen, daß ihr Spitzenkandidat Dietrich am 3. Dezember in Freiburg für den Fall, daß Dr. Curtius zugegen ſein ſollte, bereit ſei, ſich mit ihm auseinanderzuſezen. Am Donnerstag wird vorausſichtlich der zweite volksparteiliche Kandidat, Oberſtleutnant a. D. Bauer, dem völkiſchen Spitzenkandidat in Heidelberg entgegentreten. Eine Anpöbelung Streſemanns ſe Berlin, 2. Dez.(Von unf. Berl. Bürd.) Als Dr. Streſe⸗ mann geſtern in einer Rede, die er nachmittags in Breslau hielt, auf den Fall Nathuſius ſprechen kam, wurde durch einen Zwiſchenrufer die Frage der Dankerſtattung des Miniſters an Herriot berührt. Streſemann rechtfertigte ſich mit dem Hinweis auf die allgemeinen diplomatiſchen Gebräuche. Darauf ertönte von einem Zwiſchenrufer ein lautes„Pfui“. Streſemann unterbrach ſeine Ausführungen einige Augenblicke. Ein Vorſtandsmitglied der Deutſchen Volkspartei veranlaßte die ſofortige Abführung des Zwiſchenrufers durch Ordner. Eine Ankwort an das Reichsbanner In einer am Sonntag in Berlin gehaltenen Rede ſagte Streſe⸗ mann u..: Das Neihbenne wirft die Reichs farben in den Streit der Parteien. Gewiß habe ich als Student die Bur⸗ ſchenſarben ſchwarz⸗rot⸗gold mit Stolz getragen, aber unſere Bur⸗ ſchenſchafterfarben bedeuteten etwas ganz anderes als das Schwarz⸗Rot⸗Gold des Reichsbanners(ſtürmiſcher Beifall und Händeklatſchen). Gewiß waren dies auch die Farben der Lützower Jäger; wenn nur auch der Geiſt der Lützower Jäger im „Reichsbanner“ wäre. Lützow und Körner hätten ſich wohl nicht einen Profefſor aus Paris verſchrieben, um die Vorträge zu halben. Die alten ſchwarz⸗rot⸗goldenen Demokraten haben Gelder geſammelt für eime deutſche Flotte, aber das Reichs⸗ banner greift ſetzt an, was damals der Sinn dieſer Farben war. Die Liebe zum alten Deutſchland laſſen wir uns von nie⸗ mand verbieten(ſtürmiſcher Beifall). Ich verachte nicht das veue Deutſchland, aber wir brauchen die Brücke vom alten zum neuen Deutſchland. Wir grüßen das alte und arbeiten am neuen, das iſt unſere Aufgabe als Deutſche Volks partei“. Rochmals oͤle verſackungspolitik Zwiſchen Reichsminiſter Dr. Jarres und Juſtizrat Falk hat geſtern in Köln in Verfolg der ſeit längerer Zeit zwiſchen ihnen beſtehenden Beziehungen und ihrer gemeinſamen Arbeit in der Sache des Rheinlandes und insbeſondere in der Arbeitsgemein⸗ ſchaft des Rheiniſchen Provinziallandtages eine Ausſprache ſtatt. Herr Falk hat hierbei wie auch ſonſt ſtets anerkannt, daß ſich Herr Jarres in ſeiner Stellungnahme zu den rheiniſchen An⸗ gelegenheiten nur von ehrlicher Sorge für Vaterland und Heimat hätte leiten laſſen. Allerdings hält Herr Falt noch immer den Vorſchlag, den Herr Jarres ſeiner Zeit aus Anlaß des Abbruchs des Ruhrkampfs gemacht hat, für verfehlt, erachtet aber die hieran anknüpfenden gegen die Perſönlichkeit des Herrn Jarres gerichteten arres verwahrt ſich rſackungspolitik“ in Herr ſha 3 agwort„ A trägt entſchieden dagegen, daß da (Odeuſce Vollsparie Wählerverſammlungen: Dienskag, den 2. Dezember: Leutershauſen—„Hirſch“— abends 8 Uhr Redner: Bezirksrat Moſes. Rechtsanwalt Dr. Reidel Brühl—„Karpfen“— abends 8 Uhr Redner: Stadtvo. Walther. Syndikus Dr. Martin, Ilvesheim—„Adler“— abends 8 Uhr 13 Redner: Stadtrat Ludwig. Frau Stadtv. Welcker iligen Wir bitten unſere Mitglieder, ſich als Begle 20 55 5 E zu wollen.— dieſem Standpunkt Rechnung und gibt deshalb dem Wunſc, Ausdruck, daß in Zukunft gegen Herrn Jarres ein ſol er wurf nicht mehr erhoben wird. Herr Jarres erklärte, d 15 Angriffe auf die nationale Zuverläſſigkeit der Deutſchen de ud liſchen Partei, durch die dieſe ſich verletzt fühle, nicht billige⸗ ihnen völlig fern ſtehe, 1 Marx ein Jahr im Amt 120 et OVerlin, 2. Dez.(Von unſ. Berliner Büro.) Reichskauſe Marz iſt geſtern ein Jahr im Amt geweſen. Die„Germe widmet dieſem Anlaß eine längere Betrachtung, in der ſie der greiflichem Stolz Herrn Marx, der ja zugleich auch Vorſibende em Zentrumspartei iſt, als den„erfolgreichſten Kanzler“ feiert. deh wird ſich ſicherlich verſucht fühlen, hier und da die Verdienſte Kanzlers etwas kritiſcher einzuſchätzen, als das Zentrumsor 1505 tut. Eines Marx hat es verſtanden, ſich durn ſetzen und zwar nicht zuletzt auch nach außen hin. Das fftiſ umſo ſchwerer, als er von Haus aus ganz der Innenpe hingegeben war. Auf dem glatten Parkett der Londoner uſen ferenz hat er ſich über Erwarten vortrefflich gehalten und 70 Vertragspartner haben ſich, wie ſich ſpäterhin bei mancher Ge 27 heit zeigte, von ſeinem ehrlichen lauteren Charakter impon laſſen. Er iſt gewiß kein Staatsmann überagenden Forma⸗ erlih bildet ſich ſelbſt in ſeiner ſympathiſchen Beſcheidenheit ſi nih nicht ein es zu ſein. Aber er zählt zu den bei uns leiden dicht geſäten Talenten, in denen ſtaatspolitiſche Klugheit un ſ⸗ ſunder Urteilskraft ſich paaren. Die unbeirrbare Ruhe une nüchterne Sachlichkeit, mit der er die Dinge zu betrachten 15 10518 ſich zu wiederholten Malen recht günſtig für uns aue wirkt. ſtaht 170„τr die pläne der Rommuniſten Berlin, 2. 5(Von unſ. Berl. Büro.] Die Kenmnuſe⸗ hotten ſich für den November weite Ziele geſteckt. Der ⸗ wärts“ iſt in der Lage, ein Rundſchreiben vom 31 Aktober 600 öffentlichen, das die Kommuniſten zu intenſiver Wahlarbeil 90 fordert und der immerhin eigenartigen Auffaſſung Ausdruck grbe⸗ daß„große Wirtſchafkskämpfe die beſte Wahonen reitung ſeien“.„Gegen Ende November muß die Stimmung 1 ſe Betrieben ſo ſein, daß mit dem Ausbruch großer Wirtſchaftskal hen gerechnet werden kann“, Plan und Taktik entſprechen durchaus kommuniſtiſchen Uebungen, die uns allen vertraut ſind 7 der haben indes die kommuniſtiſchen Herrſchaften Pech 0 November iſt vorübergegangen, die großen Wirtſchaftskämpfe geblieben. Vielleicht darf man darin ein Zeichen ſehen, 0 Aahmunſten auch in der Wahlſchlacht die Felle fortſchwime werden. 17 2 Der Wahlleiter des 32. Reichstagswahlkreiſes veröffentlicht im Staatsanzeiger vom 1. Dezember die vom wablausſchuß zugelaſſenen Kreiswablporſchläge; die ger Verbandswahlleiter des XVI. Wahltreisverbandes zugelaſſenen t⸗ bindungserklärungen, ſowie die Neichswahl a ſchläge, denen ſich Kreiswablvorſchläge aus dem Wablkreis loſſen haben. Aebertriite Die deulſchnationnlen Mitglieder der Bütrgerſchaft mieſne⸗ Rinau und de ſa Roche ſind zu den Natiomalſoqialiſten überge gen und kandidieren für dieſe von neuem. 6 Die demokratiſche Ortsgruppe in Kahla(Thüringen) it ſchloſſen zur Deutſchen Volkspartei übergetreten. Letzte Meloͤungen Die ehemalige Münchener Infankerieſchule 7 ſel Berlin. 2. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) die gänge in Bayern während des Jahres 1923, in deren ſchließlich die Münchener Infanterteſchule ſich beſtelle neral Ludendorff zum Marſch nach Berlin zur Verfüaune auchen führte, wie erinnerlich, zu dem Beſchluß, die Schule von Mcge, nach Dresden zu verlegen. Die Schule kam dann zunächſt de ſoriſch nach Obrdruff in Thüringen. Nunmehr haben die g ſchen Reaierunasſtellen beantraat. daß die Schule wieder ael München zurückverleat würde. Mit dieſer Anagelece wird ſich heute der Reichs rat zu befaſſen bhaben. Brennende Oelfelder (Spezialkabeldlenſt der United Preß) den E Saula Je Springs(Kalifarnien), 1. Dez. Heute brach g⸗ Delfeldern von Santa Fe Sprinas ein rieſiges S cheſfelde⸗ feuer aus. das arößte in der Geſchichte der kaliforniſchen Oe brab Der Schaden wird auf 1 500 000 Dollar geſchätzt. Der Bran durch die Exploſion eines der aroßen Keſſel aus. wodurch da den Rohrleitungen herausſpritzende Petroleum entzündet Bisher wurde ein Toter und mebrere Schwerverletzte au Trümmern des Keſſelhauſes geborgen. Inkernationaler Luftverkehrskongreß Aopenhagen, 2. Dez. Am geſtrigen Sonntag fand im a des heute beginnenden Internationalen Luftderkehrs,“ greſſes eine Teilnehmer imiſte den Verhandlungen nahm als Vertreter des Reichsverkehrsme pe⸗ rüums Miniſterialrat Brandenburg keil, ferner Vertre emel deutſchen Aero, Llond und der Junker⸗Werke. Man iſt allar, die beſtrebt auf der Baſis des zwiſchenſtaatlichen Unionſyſtem be⸗ Entwicklung des europäiſchen Luftverkehrs günf einfluſſen. Berlin, 2. Dez. 10 Im Oellager der rumäniſchen oeh 7 port⸗Geſellſchaft brach geſtern Großfeuer aus. Große Ge⸗ gen Oel und Benzin wurden ein Raub der Flammen. Dar a bäude iſt vollſtanbig ausgebrannt. Zwei Feuerwehrleute 5 glückten durch Abſturz. Augsburg, 2. Dez. Geſtern abend 6,30 Uhr überfuht y⸗ Schnellzug Frankfurt—München das Einfahrtsſignal bei der aden tion Haſpelmoor und geriel hierbei einem eben asfagl Güterzug in die Fanke. Die Urſache wird auf Verſagen der in der Ueberlandleitung der Ankerwerke g g ſenen elektriſchen Signalbeleuchtung zurückgeführt. Nerſsch 8 Der 10 er mußte ei ſein en en. Vom Schne brei Reiſende leicht verletzt worden. 1 ol- — gehabt, ſind b EC Vccc. cc 2 2 * —— — — — — —— N * Serr 21 16 al⸗ * wir U lenstag. den 2. Dezember 1924 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Kusgade] 3. Seile. Nr. 550 Jur Lage des Mannheimer Kleingarkenweſens Von Hauptlehrer L. Cauppe, Mannheim, 1. Vorſitzender badiſcher Kleingarten. und Gartenbauvereine. I. Ab- oder Ausbau? ben er Jahresfriſt wurde die durch die Stadtverwaltung im Ein⸗ dieſi ehmen mit den Kleingartenvereinen getroffene Neuordnung dez igen Kleingartenweſens in die Tat umgeſetzt. Es dürfte ſich ſchein lohnen, über die Auswirkung, über die zutage getretenen Er⸗ beſſe ungen, über anhaftende Mängel, über Vorſchläge zu Var⸗ aerungen und über die anzuſtrebende Weiterentwicklung dieſer drüclide wequn die Oeffentlichkeit zu unterrichten. Es ſoll aus⸗ ich betont werden, daß die Befürchtungen ſtädtiſcher Organe ſiert n eytl eintretender Widerſtände ſeitens der bisher nicht organi⸗ i en Kleingärtner nur in Einzelfällen, begründet in der Unkennt⸗ 5 der Betreffenden, in die Erſcheinung traten; in den meiſten en vollzog ſich der Uebergang reibungslos. n Die Vereine, die, über das ganze Stadtgebiet verteilt, die Sache die Seddand nahmen, ſahen ſich vor ganz gewaltige Aufgaben, die geſtell lbſtnerroaltung von faſt 10 000 Kleingärten mit ſich bringt, loſth Sie löſten dieſe Aufgaben, geſtärkt durch ein erhöhte die Nurerantwortungsgefühl und überwanden die Schwierigkeiten, und* den noch immer andauernden Anſturm auf Gartengelände den—85 die mißlichen wirtſchaftlichen Verhältniſſe vermehrt wur⸗ Wid rotz der nach und nach mehr in die Erſcheinung tretenden werbeltände gewiſſer ſtädtiſcher Amtsſtellen. Es ſoll auch geſagt rü en, daß die Neuordnung in ganz Deutſchland als eine Tat anerkannt wurde, und es ſoll auch nicht verſchwiegen we Ruß daß die Sorge, die Stadt Mannheim könnte eines Tages dieſes üb mes verluſtig gehen, mit Veranlaſſung gab, die Oeffentlichkeit er die Lage aufzuklären. Von grundlegender Bedeutung für den weiteren Aufſtieg oder ſehenerfal des Kleingartenweſens iſt die Art des zur Verfügung na nden Geländes und das Bedürfnis der ſtädtiſchen Bevölkerung Halz zmtenbaulicher Tätigkeit. Wie ſieht es nun diesbezüglich aus? 15 man bis Ausbruch des Krieges zuſammenhängende Kolonien f. dach Schrebergärten genannt, denen infolge ihrer Lage eine ziem⸗ ma inge Lebensdauer zugeſprochen werden konnte, ja von denen — hoffen durfte, daß ſie als Dauer⸗ und Grünſchmuckanlagen be⸗ Biben bleiben könnten, ſo änderte ſich während des Krieges das 0 en nicht bloß Oedländereſen, Schutt⸗ und Müllabladeplätze, Nah rn auch die Baublöcke zu Gärten umgewandelt wurden. Die Aberungsmittelnot und die Angſt vor ihr ließen Tauſende und von dulende zu Spaten und Hacke greifen. Die große Mehrzahl den ihnen, die früher keine Ahnung von Gartenarbeit und von mö Segnungen des Verbundenſeins mit der Mutter Erde hatten, ſich heute nicht mehr von ihrem Gärtchen trennen, nicht behre die wirtſchaftlichen und ideellen Werte, die darin liegen, ent⸗ 10 en. Man muß nur die Ausbrüche des Schmerzes ſa des Zornes n denſenigen geſehen haben, denen plötzlich ihr Gärtchen genom⸗ and wurde, und die Freude, wenn'nen ihnen Erſatz dafür an erer Stelle bieten konnte(leider iſt dies nur in verſchwindend zigen Fällen ſeweils möglich), wenn ſie auch wieder von vorne ſangen mußten. we Es gibt ſelbſtredend auch ſolche, die nur materieller Vorteile ſügeen ren Garten bebauen, und die, wenn dieſe Vorteile bei gün⸗ arbelt⸗ Lage auf dem Nahrungsmittelmarkt ſchwinden, die„Zwangs⸗ it“ abſchütteln und ſich„ihren Kohl kaufen!. Waren es vor lunnsaurtege verkältnismäßig wenige, die den Bildungs⸗ und Verede⸗ Tries wert der Gartenarbeit zu ſchätzen wußten und die aus innexem a0— aus Sehnſucht nach kraft⸗ und ſegenſpendender Gartenarbeit mindeer übergingen, ſo erweckte die Kriegs⸗ und Nachkriegsnot, nicht Diebe auch die Woh ungsnot bei Tauſenden und Abertauſenden die Plag zum Gartenbau. Und wenn wir die Erſcheinungen eines ſo—— auf ganz Deutſchland ausdehnen und zahlenmäßig abſchätzen, it technen wir wenigſtens 1½ Millionen von Kleingärtnern, die luhren Familienangehörigen(rund 6 Millioneg) mit dem Klein⸗ dau in engſter Verbindung ſtehen. Klei Mit dieſen Jahlen dürfte auch der Beweis erbracht ſein, daß die di ingartenſache eine Kulturbewegung geworden iſt, und daß auch Charuntgeborene Kleingartenbewegung heute nicht mehr den Daſtentter einer vorübergehenden Erſcheinung an ſich trägt. Wohl Ei ihr noch allerhand Schlacken an, die mit der Beſſerung der Prn ommens⸗ und Ernährungsverhältniſſe abgeſtreift werden. Der woffekes der Reinigung hat bereits begonnen, die ſogenannten Kar⸗ lelgärmner verlaſſen uns, auch diejenigen, die den Wert des Gar⸗ Hah nur nach der materiellen Seite kennen oder einſchätzen. Ihre imſtanl aber verſchwindend klein, ſie iſt vielerorts nicht einmal rei de, den normalen Zugang zu befriedigen, geſchweige, den zahl⸗ geöze Gekündigten Erſatz zu bieten. Und ſelbſt dann. wenn ein für die Prozentſatz abſpringen würde, wo bliebe das Erſatzgelände leienigen, die infol“e baulicher Erſchließung ihren Garten räu⸗ n müſſen und nun Erſatz verlangen? eht d ir dürfen uns heute nicht an den Anfang eines Abbaues ver⸗ enken, ſondern wir müſſen uns vielmehr bewußt werden, daß teut b vor die Notwendigkeit eines Um⸗ und Ausbaues ge⸗ Abb. ſehen. Und wenn ſich dieſenigen ſtädtiſchen Oroane, die den Feing in möglichſt oroßem Umfange herbeiſehnen oder, was die daß gärtnerſchaft befürchtet, dieſen dodurch herbeizuführen ſuchen, lie die Bereitſtellung von Erſatz⸗ oder Dauergelände verhindern, an Frankfurter Brief ⸗Die katalauniſche Schlacht“ von Arnolt Bronnen (Urgufführung.) mehe aren die vielen Frankfurter Uraufführungen der letzten Wochen wauffger weniger e des Theaters, ſo kam nun mit der Sch Lübrung von Arnolt Bronners„Katalauniſcher ter. Hah te das erſte große Ereignis der Literatur in dieſem Win⸗ Hau as zeigte ſich auch ſchon rein äußerlich: in dem dicht gefüllten Neihe ſah man mehr Kritiker wie Publikum und auch eine ſtattliche der prominenten Berliner Premierenköpſe fiel auf. er zVer Titel„Katalauniſche Schlacht“ iſt ſymboliſch zu verſtehen, auf Niehe ſich auf die alte Sage, daß nach der erbitterten Schlacht Luft n katalauniſchen Gefilden die Geiſter der Toten noch in der wutverzerrt miteinander gerungen haben. 0 Bron d wutnerzerrt ging es auch im letzten großen Kriege zu und Graueun führt uns gleich mit ſeinem erſten Akt mitten in das keiege und Entſetzen hinein. Es iſt in den letzten Tagen des Welt⸗ ürde durch ſagelanges Trommelfeuer geiſtig und körperlich müde, Trüm und faſt wahnſinnig gemacht, warken die letzten Verwundeten, Tank mer der deutſchen Front, in einem Betogunterſtand auf die das e der Feinde, die im Begriff ſind das Chaos zu übe-rennen. Vundeſt Chateau⸗Thierry war. Voll Blut und Erde, voll Gas und merkt n erkennen ſich die Menſchen kaum noch. An der Stimme Frude ein Leutnant, daß der ihn neu befehlende Hauptmann ſeoin den die Kenned iſt. Er ſelbſt wird von ſeinem Burſchen begleitet, noch de anderen als ſeine Frau Hiddie entlarven. Sonſt lebt nur mache r Oberleutnant Mellermann und eine auch in der alles gleich nden Uniform noch dunkle Exiſtenz namens Wung. Uäßt eier nur durch ſeinen bombaſtiſchen Klana gerechtfertiate Titel Neler Jörtlich Höheres vermuten als das reichlich fragwürdige Girren Stüch Männer um ein huſteriſches Weib. denn das iſt der Inhalt des ſer dhes. wenn auch der erſte Akt einen beſſeren Anlauf nimmt. Die⸗ auch dungel. durch klotziges Theater nur ſcheinbar übertüncht. wird urch eine unalaubhafte Philoſophie nicht vermindert. iit: e letzten Leute erkennen, was nicht mehr ſchwer zu erkennen denneß er Krieg aus iſt, aus ſein muß. Nur der Hauptmann uud ſchz lelbſt feige und furchtſam, erteilt noch die Befehle wie früher affe ickt die Leute und den eigenen Bruder mit der aezogenen wede taus in das Trommelfeuer, trozdem er weiß. daß keiner Viten ebren wird. Sein Bruder Karl gebt auch nach vergeblichen einem die anderen Leute, mit ihnen ein gefangener Franzoſe. der bej Kenne der ſchrecklichen Stürme in den Unterſtand kiel, verſtecken ſich and fi aber entbrennt in wilder Gier zu dem Weibe des Bruders kawer obt mit ihr. Karl kommt wie durch ein Wunder erhalten. aben vermundet aus dem Eiſenregen zurück und fällt durch das ver⸗ ſo werden ſie die hieſigen Kleingärtner zu heftigſtem Kampfe auf den Plan rufen. Es darf von einer weitſichtigen Stadtverwaltung vielmehr erwartet werden, daß ſie den gezeichneten Umwandlungs⸗ und Reinigungsprozeß zur Förderung des Kleiagartenweſens tat⸗ kräftia unterſtützt. II. Schafft Dauergelände! Mit der Löſung der Geländefrage hängt die weitere Entwick⸗ lung der hieſigen Kleingartenbauſache aufs innigſte zuſammen. Darum muß es die dringendſte Aufgabe der Stadtverwaltung auf dieſem Gebiete ſein, die Bereitſtellung von geeignetem Gelände in ausreichendem Maße und für möglichſt lange Dauer ernſtlich ins Auge zu faſſen und durchzuführen. Die Lage vieler ſtädtiſcher Klein⸗ gärten iſt inſofern eine ungünſtige, als die meiſten Gebiete früher oder ſpäter bei dem Vorrücken der Bauzone verſchwinden müſſen. Beſonders ſchlimm daran ſind dieſenigen Kleingärtner, die auf bau⸗ reifem Gelände ſitzen oder in Gebieten, die raſcheſtens zur Stadt⸗ erweiterung benötigt werden. Es iſt im laufenden Jahre vorge⸗ kommen, daß ſolche ihre Grundſtücke von heute auf morgen räumen ſollten, oder daß man mir nichts, dir nichts davon Beſitz ergriff, unbekümmert darum, ob dem Pächter dadurch Schaden zugefügt wird oder nicht. Daß in ſolchen Fällen die Kleingärtner und ihre Or⸗ ganiſationsvertreter den heftigſten Widerſpruch erheben, iſt klar. Daß derartige Gärten über kurz oder lang verſchwinden müſſen, iſt jedem Einſichtigen klar, auch den Pächtern, und es wäre töricht, ſich gegen derartige Notwendigkeiten auflehnen zu wollen Was die Auflehnung verurſacht, iſt die Art der Durchführung der ſtadträk⸗ lichen Beſchlüſſe. Es darf wohl auch in drin⸗enden Fällen eine an⸗ gemeſſene Räumungsfriſt, eine entſprechende Entſchüdigung und, was das Wichtigſte iſt, die Bereitſtellung von Erſfatzgelände gefordert werden. Es muß weiterbin immer wieder die alte Forderung erhoben werden. die im Felde auf einzelnen Aeckern zerſtreut liegenden Gartenparzellen zuſammenzulegen, was durch Geländetauſch oder Umquartierung in Dauerkoloni⸗anlazen kewerkſtelligt werden könnte. Auch die meiſten älteren Gebiete, die ſogenannten Schreberoaärten. ſind in Gefahr. Mit Schrecken ſehen ihre Beſitzer dem Tag entaegen, wo auch ſie an die Reihe kommen, und ſie fragen ſich mit Recht, ob nicht die Möglichkeit beſtände, dieſe Anlagen mit ihren werwollen Obſtpflanzungen als Dauerkolonien, und ſei es auch auf eine be⸗ ſchränktere Zeitdauer, beſtehen bleiben könnten. Denn es würden dann heute, wo dieſe Anlagen, der Stolz und Kern der hieſigen Kleingartenwirtſchaft, in den Zeitabſchnitt des Vollertrages einge⸗ treten ſind. Werte vernichtet werden, von denen ſich Uneingeweihte keinen Begriff machen, Werte, ideelle wi⸗ materioſle, die die Klein⸗ gärtner in lanojähriger Tätiakeit mit Geduld und vielen Aufwo⸗ dungen geſchaffen haben. Wenn aber nichtsdeſtoweniger das eine oder andere dieſer Gebiete doch der Stadterweiterung zum Opfer fallen müßte, dann nicht von heute auf morgen, ſondern mit der gebotenen Gelegenheit, den Umzug in ein Dauergebiet bewerk⸗ ſtelligen zu können. Das oben geſagte gilt auch für diejenigen zuſammenhängenden Gebiete. die erſt in den letzten Jahren oder während des Krieges er⸗ öffnet wurden, wenn auch vorerſt in beſchränkterem Maße. Hier kann ſich der Pächter nur dann voll auswirken, wenn er nicht beſorat zu ſein braucht, in kurzer Zeit von ſeiner Scholle vertrieben zu wer⸗ den und der Früchte ſeiner Arbeit verluſtig gehen zu müſſen: denn nichts lähmt die Tätigkeit des Gärtners mehr, als die Ungewißheit über die Dauer des Beſitzes. Darum fordern wir auch hier: Schafft Dauergebiete! Die Kleinoärtnerſchaft weiß wohl. daß der Kleingarten. entfernt von der Wohnung. nicht das Ideal iſt, dem wir Auſtreben müſſen, ſondern daß dies vielmehr in der Vereinigung von Wohnuna und Garten, in der Wohnſiedelung, zu ſuchen iſt. Sie würde es mit Freuden begrüßen, wenn dieſe Wohnſiedelungen derart gefördert werden könnten, daß alle wirklichen Kleingärtner nd ſolche, die es werden wollen, darin untergebracht werden könn⸗ ten. Damit wäre die Kleingartenfrage in idealer Weiſe gelöſt. Aber dieſe Löſung iſt in abſehbarer Zeit, vielleicht auch niemals reſtlos möalich. und ſolange es Familien gibt, die gezwungen ſind. im In⸗ nern der Stadt in Wohnungen ohne Garten zu leben. ſolange aibt es eine Kleingartenfrage, und ſolange werden die Menſchen, die einen verfaſſungsrechtlichen Anſpruch auf Gartenland haben und gewillt ſind, ſich gärtneriſch zu betätigen, immer wieder an die Gemeinde⸗ verwaltungen und Staatsbehörden die Forderuna ſtellen: Gebt uns Gartengelände! Schafft Dauergärten! Wir wiſſen auch ſehr wohl, daß die Erfüllung unſerer Wünſch⸗ mit Schwieriakeiten verbunden iſt. Nicht jedes, eventuell zur Ver⸗ füaung ſtehendes Gelände eianet ſich, der Bodenverhältniſſe wegen, oder weil es im Ueberſchwemmungsgebiet liegt, für den Gartenbau, wieder anderes iſt in den Händen der Almendnutznießer, vieles in Privatbeſitz oder gehört dem Staat oder ſonſtigen öffentlich rechtlichen Körperſchaften. Aber wir ſind überzeuat, und der 8 5 der Klein⸗ aartenordnung zeigt den Weg. den eine zielbewußte Gemeindever⸗ waltung zu gehen hat, daß bei autem Willen und mit der nötigen Eneragie die Frage auch hier zu löſen iſt, und ſie muß gelöſt werden, ſelbſt wenn der Geſetzgeber weiterhin mit eingreifen müßte. gebliche Suchen und Rufen nach ſeiner geliebten Hiddie ganz zer⸗ mürbt und ohnmächtig zuſammen. Endlich kriechen auch die drel anderen aus ihren Verſtecken hervor, der deutſche Soldat zieht dem im Sterben liegenden Karl die Ringe vom Finger, raubt ihm die Ubr, während der gefangene Franzoſe den Armen bemitleidet und durch die ſcheußliche Tat Wunas abgeſtoßen wird. Dann krachen noch ein vaar beſonders dicke Bomben, die drei verlaſſen den Unter. ſtand, aleich darauf dringen die Franzoſen ein und finden nur dei aus ſeiner Ohnmacht erwachenden, beſtohlenen Karl. Der zweite Akt zeigt das weitere Geſchick der Ueberlebenden Karl hat ſich und Hiddie durch betrügeriſche Geſchäfte ruiniert. Der Gedanke an den toten Karl. deſſen Leichnam man indeſſen nirgende hat auffinden können und den ſie deshalb Nacht für Nacht lebendig im Traume erſcheinen ſieht, hat ſie ſeeliſch vollkommen ruiniert. In einer Kinologe in Paris erſchießt ſie Kenned endlich in voller Ver⸗ zweiflung. In der Loge nebenan ſitzen Mellermann und der einſ von ihm gefangen genommene Franzoſe Marain: Wuna iſt Portier, Kellner, Vermittler aller Art und Gelegenheit. Die drei hetzen nun endlich hinter der Frau her, die ſie im Unterſtand vom Chateau⸗ Thierry zum erſten Male ſahen. Endlich an Bord des Dampfers Pa⸗ tagonia im Atlantiſchen Ozean finden ſie ihrer Wünſche Ziel und Be⸗ friedigung. Die durch Philoſophemen nicht ſchmackhafter gemachte Hetze findet ihr Ende im Nirwana der Verzweiflung. Eine große Wirkung wird verpufft nur um des Puffs willen. Und dann: Dieſer qualvolle erſte Akt, der mit den derbſten Mitteln arbeitet, die darum nicht beſſer werden, daß wir ſolche Höllen im Felde erlebten, der ſpricht doch allen Geſetze einer noch ſo beſchei⸗ denen Aeſtethik Hohn. Daß vollends ein Deutſcher bei einer derartigen Typiſierung der Perſonen, die Bronnen doch anſtrebt, einen deutſchen Soldaten zeichnet, der noch Lebenden die Ringe vom Finger zieht und ihn mit Füßen tritt, während der gefangen⸗ Franzoſe daneben ſich vor Mitleid und Nächſtenliebe nicht halten kann, das ſtimmt nicht nur bedenklich, ſondern ſtößt a b. In Frankreich wäre ſo etwas wohl denn doch nicht möglich geweſen. Das Publikum nahm auch dieſe Stelle ausnahmsweiſe ſehr miß⸗ 1 5 auf, was jedem ernſteren Beſchauer auch herzlich von Nöten ien. Einen recht ſchundigen Anſtrich verlie)h Bronnen ſeinem Werk auch noch dadurch. daß im zweiten Akt, der in Paris ſpielt, die Darſteller möglichſt oft franzöſiſch reden, ſoweit ihre Sentenzen einfach und alltäglich ſind. Schwierigere Stoflen kommen naußlich Deutſch, denn ſoviel Verſtändnis wagt auch Bronnen nicht allge⸗ mein vorausſetzen zu dürfen. Das war nicht nur blutiger Natura⸗ lismus, das war beinahe Courts⸗Mahler. Uebereilige Propheten haben Bronnen nach ſeinem„Vater⸗ mord“ zum Prototyp der modernen dramatiſchen Literatur erklärt, nach ſeiner„Anorchie im Sillian“ wurde es allerdings ſchon etwas Und nun noch die Klarſtellung einer weiteren Frage. die Pacht⸗ preisfrage Nach dem Reichsgeſetz vom 31. Juli 1919. der „Kleingarten⸗ und Kleinvachtlandordnuna“, erfolat die Feſtſetzung der Preiſe für Kleingartenland„unter Berückſichtiaung der örtlichen Verhältniſſe und des Ertragswertes der Grundſtücke nach Anhörung von landwirtſchaftlichen, aärtneriſchen oder kleingärtneriſchen Sach⸗ verſtändigen.“ Dieſe Beſtimmung ſchließt obne weiteres die Ab⸗ wälzung der außerordentlichen Grundſtücksſteuern auf die Pächter aus, da ſie nicht im Ertraa der Grundſtücke begründet liegen. Die hieſigen Kleingärtner zahlen nach den Vereinbarungen zwiſchen Stadtverwaltung und Kleingartenoraaniſationen einen angemeſſenen Pachtzins. Wenn man nun meint, daß unter der Bedingung der Zablung eines—ßſachen Pachtsinſes ausreichendes Gelände zur Verfüauna geſtellt werden könnte. ſo wären demnach die Schwierig⸗ keiten zur Beſchaffuna nicht ſo aroß. wie ſtets betont wird— die Kleingärtner vermögen ſich aber auf einen ſolch unbilligen Handel nicht einzulaſſen. Nun beſteht hier als Bindeglied zwiſchen Stadtnerwaltung und Generalpächtern(Kleingartenvereine) der„Kleingartenausſchuß“ dem die Betreuuna der geſamten ſtädtiſchen Kleingartenſache obliegt. Er wird durch einen neutralen Vorſitzenden geleitet und beſteht aus den Vertretern des Stadtrats und verſchiedener ſtädtiſcher Amtsſtellen und den Vertretern der Kleingartenvereine. Wenn die Arbeiten des Ausſchuſſes fruchtbringend ſein ſollen. dann darf es nicht vorkommen, daß gerade die Abgeſandten des Stadtrats meiſtenteils nicht anweſend ſind. Es wären ſicher verſchiedene Fehler der Stadtverwaltung, die bei den Kleingärtnern ſehr böſes Blut gemacht haben, bei verſönlicher Information der Stadträte im Ausſchuß vermieden worden. III. Organiſakoriſches und Geſetzgeberiſches Beantworten wir zuerſt die Frage: Was wünſchen und erhoffen die Kleingärtner von Volksvertretung, Reaierung und Gemeindever⸗ waltung? Es iſt klar, daß eine Förderung der Kleingartenbauſache nicht ohne Anteilnahme dieſer möalich iſt. Dies erkennend. hat der Reichstaa am 31. Juli 1919 ein Geſetz„Die Kleingarten⸗ und Kleinpachtlandordnung:“ beſchloſſen, wodurch das Klein⸗ gartenweſen unter deren Schutz geſtellt wurde. Dieſes Geſetz mit ſeinen Beſtimmungen über Pachtrecht. Pachtſchutz. Pachtverträge, über die Feſtſetzunga der Pachtpreiſe und die Regelung von Pachtſtrei⸗ tiakeiten, öber Generalpacht. Beſchaffung von Gelände uſw. bildet den rechtlichen Grundpfeiler der Kleingartenbewegung. Andererſeits ſind die Kleingartenorganiſationen. die Vereine, Orts⸗ Provinzial⸗ und Landesverbände, und dieſe vereinigend der„Reichs⸗ verband der Kleingartenvereine Deutſchlands“ die Träger und För⸗ derer der Sache. Nach beiden Richtun-en. der geſetzlichen und organſſatoriſchen hin zielen die Wünſche der Kleingärtner: ſie laſſen ſich in Kürze fol⸗ gendermaßen zuſammenfaſſen: In erſter Linie iſt nicht bloß die Er⸗ haltung, ſondern auch der Ausbau der„Kleingarten⸗ und Kleinpachtlandordnunga“ zu fordern. Dabei erſcheint es zweckdienlich. aus dem Geſetz die Behandlung des Kleinvachtlandes auszuſcheiden und das Geſetz zu einem reinen Haus⸗ und Klein⸗ aartengeſetz zu erweitern. Es ſollte darin beſtimmt werden, daß allen hausgartenloſen Familien und andern Hausſtänden ein öffentlich rechtlicher Anſpruch auf eine Kleingartennutzung ein⸗ geräumt wird. und daß die Gemeinden verpflichtet werden, Klein⸗ gariengebiete bauplanmäßia zu beſchaffen und zu erhalten. Es ſollte alſo die Schaffung von Dauerkolonien und deren Einbau in die Be⸗ bauungsvpläne der Städte auf geſetzliche Grundloge geſtellt werden. In Anlehnung an das Reichsheimſtättengeſetz und die landesgeſetzliche Regeluna in Preußen wird für die einzelnen Länder ein„Landes⸗ Zu vermeidder 1t dlie Werwencduric vori Osrem-· Nifræ- ſtiller.„Die katalauniſche Schlacht“ hat jetzt gezeigt, daß auch hier beide Eytreme nicht im Rechte ſind. Wohl iſt Bronnen ihpiſch für unſere Zeit, aber er iſt nicht ihr Inbegriff. Er iſt das Muſter⸗ beiſpiel derer, die ihre Kunſt, ihren Janatismus und ihre ganze Ideenwelt ſo weit geſpannt und überſpannt haben, daß alles zer⸗ bricht, in ſeiner Uaberſteigerung gleicht er all den Stürmern und Drängern, von deren Größtem Goethe einſt geſagt hat, daß ihm Leben und Dichtung gleicherweiſe zerrann. Hier zerrinnt auch die Kunſt, zerrinnt und zerſtiebt in dieſen künſtlichen Feuereſſe zu einer lebensunfähigen Mache, die weiter nichts hat, als einen großen Namen, einen heißen Schrei und eine Verzerrung aller unſerer ethiſchen und äſtethiſchen Maßſtäbe. Dieſe ganze auf knallige Wirkung bedachte Richtung iſt natürlich für jeden Regiſſeur ein Eldor ido und Richard Weſcharß verſäumte weiter nichts, als eine Darſtellerin zu ſuchen, der es hätte gelingen können, die Hiddie richtig zu treffen. Ellen Dauß, eine begabte Junge, verſuchte es mit Innerlichkeit und da war natürlich nicht viel zu erreichen. Trefflich charakteriſtert waren die männlichen Rollen, in die ſich Franz Schneider, Fritz Odemar, Ben Spanier, Joſeph Keim, Karl Heinz Jaffs teilten. Im Ganzen: ein literariſches Ereignis, ein künſtleriſcher Ver⸗ ſager, eine intereſſierende Aufführung. Mehr Senſation als Ereignis. Stiller und„gedichteter“ wäre beſſer geweſen. Mario Mohr, National⸗Theater Mannheim Ruſſiſcher Einakter · Abend Soll man ſagen: dem japaniſchen Abend in der Oper iſt ein ruſſiſcher Abend im Schauſpiel gefolgt... oder ſoll man fragen, ob ſich auch die Leitung des Theaters der„Powerteh“ des gegen⸗ wärtigen Spielplans bewußt geworden iſt.. dann wieder müßte man ſagen, daß Füllſel nicht Bereicherung bedeutet. und fragen: wo iſt der Spielplan.. und ſagen, daß man ihn durch drei Monate einer Spielzeit, die zehn Monate umfaßt, noch nicht in ſeinem Ziel hat erkennen können Die drei Einakter ruſſiſcher Herkunft zeigen uns das ruſſiſche Antlitz dreimal verſchieden: jeder der Autoren iſt Ruſſe und ſeder ein anderer; und jeweils anders auch iſt das Antlitz des ruſſiſchen Volkes, das ſie belichten. Oder belichten ſie nur andere Züge im gleichen Antlitz? Leo Tolſtof hat den didaktiſchen Einakter: „Er iſt an allem ſchuld“ nachgelaſſen. Er iſt ſeinen munder⸗ ſchönen Volkserzählungen zuzurechnen und wendet ſich gegen den ſchädlichen Einfluß des Alkohols. Das klingt— müchtern. Aber i macht aus dem ganz undramatiſchen Vor eine am zwiſchen Humor und Ernſt verſchwebende Angelegenhell 8 5 —— 4. Seite. Nr. 560 neue Mannheimer Zeltuns(mittag⸗Rusgade) Dienskag, den 2. Dezember 192. Haus⸗ und Kleingartengeſetz“ nach den vom Reichsver⸗ band herausgegebenen Grundlinien gewünſcht. Die Errichtung von aemeindlichen und ſtaatlichen Kleingartenämtern unter An⸗ aliederung von Kleingärtnerbeiräten iſt zu fordern. wie auch an den Regierunasſtellen die Bildung von Landesaus⸗ ſchüſſen zur Beratuna und Pflege des Kleingartenweſens. Es ſteht außer Zweifel, daß nur ein verſtändnisvolles Zuſam⸗ menwirken der gemeindlichen und ſtaatlichen Amtsſtellen mit den Oraaniſationen der Kleinaärtner die Gewähr einer geſunden Weiter⸗ entwicklung des Kleingartenweſens bietet. Wenn einerſeits die ſtaats⸗ und gemeinderechtliche Grundlage gegeben iſt, ſo muß andererſeits die Kleingartenorganiſation von Staat und Gemeinde als rechtlicher Vertreter der Kleingärtner und ihrer Sache anerkannt werden. Ana⸗ log dem Vorgehen der preußiſchen Reaierung, die den Reichsverband der Kleingartenvereine Deutſchlands und deren Unteroraaniſationen als alleinige rechtliche Vertretung des Kleingartenbaues anerkennt, fordern auch die badiſchen Kleingärtner: 1. daß der„Verband Badiſcher Kleingarten⸗ und Gartenbau⸗ vereine“ als Unterverband des Reichsverbandes als alleiniger recht⸗ licher Vertreter des badiſchen Kleingartenbaues betrachtet, 2. daß nur den ihm angeſchloſſenen Vereinen unter ſonſt zutref⸗ ſenden Bedinaungen die Gemeinnütziakeit und die Fähiakeit zum Abſchluß von Generalpachten zuerkannt werde, und 3. daß die Stadtverwaltungen nur mit Vereinen. die obengenann⸗ ten Oraaniſationen angehören. Generalpachtverträge abſchließen und nur ſie, da gemeinnützia anerkannt, als Vertreter der Kleingärtner zur Verwaltung mit heranziehen. IV. Schlußbemerkung Wenn auch das hieſige ſtädtiſche Kleingartenweſen in eine teil⸗ weiſe Ordnung gebracht iſt, ſo krankt es doch noch ſichtlich an drei Stellen: einmal daran, daß die Vereine als Generalpächter und der Kleingartenausſchuß als Ordnunasinſtanz es jſeweils mit mehreren ſtädtiſchen Reſſorts zu tun haben(Gutsverwaltung. Vermeſſunasamt. Gartenverwaltung, Hoch⸗ und Tiefbauamt. Stadterweiterung. Stadt⸗ rat uſw.), deren Zuſammenwirken infolge des Fehlens einer Zentrale(Kleingartenamt) oft ſehr zu wünſchen übria läßt: fer⸗ ner daran, daß man zwei Kategorien von Kleingärtnern gegen den Willen der Vereine und gegen die Abſicht und das Verſprechen des betr. ſtadträtlichen Reſpizienten geſchaffen hat, nämlich Unter⸗ pächter der Vereine und Pächter des Tiefbauamts, ein Zuſtand, der jedes Maß von Einſicht in die Belange des Klein⸗ gartenweſens und jeden Weitblick und das Verſtändnis von dem Wert eines einheitlichen Zuſammenwirkens vermiſſen läßt: und drittens an dem Mangel jederzeit zur Verfüauna ſtehenden Dauergelän⸗ des. Wahrlich, nicht wenia und geringe Aufaaben, vor die ſich der Stadtrat geſtellt ſieht, die er aber, wie wir hoffen, zum Wohle vieler. pieler Tauſender von Mitbürgern löſen wird. Städtiſche Nachrichten Stäotiſche Fürſorgetätigkeit Stadtrat Böttaer, der Dezernent des ſtädtiſchen Fürſorge⸗ weſens, gab in einer Preſſebeſprechung die geſtern Mittag im Turm⸗ ſaal des Rathauſes ſtattfand, einen Ueberblick über die weitverzweigte Tätigkeit der verſchiedenen Aemter. die ſich der notleidenden Bevöl⸗ kerung annehmen. Man gewann hierbei die Ueberzeugung, daß zur Linderung von Not und Elend in unermüdlicher, ſyſtematiſcher Ar⸗ beit das menſchenmögliche getan wird. Der Beſprechung wohnten die Direktoren Kaſten(Arbeitsamt), Schumacher(Fürſorgeamt) und Köbele(Jugendamt), ſowie die Leiter der Familien⸗, Er⸗ werbsloſen⸗ Sozial⸗ und Kleinrentner⸗ und Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegshinterbliebenenfürſorge bei. Stadtrat Böttger verwies ein⸗ leitend auf den Erfola des vorjährigen Hilfswerkes, durch das Dank der Freigebigkeit weiter Kreiſe der Mannheimer Bevölkerung nicht nur aroße Geldſummen ſondern auch große Mengen von Wa⸗ ren der verſchiedenſten Art geſammelt werden konnten, die, von aanz verſchwindenden Ausnahmen abgeſehen, reſtlos den Erwerbs⸗ loſen zugute gekommen ſind. Von der Tätigkeit der einzelnen Woblfahrtsämter dringe gewöhnlich nicht viel in die Oeffentlichkeit. Ein altes Sprichwort ſage: Die Frauen, über die man am weniaſten ſpricht, ſind in der Regel die beſten. Damit wolle er nicht ſagen, daß die ſtädtiſchen Fürſorgeämter, weil von ihnen ſo wenig in der Oeffentlichkeit geſprochen werde, tadelloſe Organiſationen ſeien, bei denen Alles klappt und Alles ſich vorzüalich abwickelt. Es ſei ſelbſt⸗ verſtändlich, daß in einem ſolchen Rieſenapparat gewiſſe Unebenhei⸗ ten nicht zu vermeiden ſeien. Stadtrat Böttger verwies auf die außerordentlich un⸗ günſtige Lage des Arbeitsmarktes. Mannheim habe ſich von den Schlägen der Beſetzung des ganzen Hafengebietes und wichtiger Teile unſerer Stadt noch nicht erholt. Die Wiederauf⸗ nahme der über ein Jahr lana ſtillgelegten Betriebe gehe nur ganz langſam vonſtatten. Abgeſehen davon beſtünden eine ganze Reihe anderer Schwierigkeiten. die das Wiederaufblühen des Mannheimer Erwerbslebens hindern. Er möchte auf die Ausführungen des Ge⸗ neraldirektors Spielmenyer in der Werbenummer der„Neuen Mann⸗ heimer Ztg.“ aufmerkſam machen. Herr Spielmeyer habe in dem Artikel über die Lage der Mannheimer Induſtrie gezeiagt, welche Schwieriakeiten noch zu überwinden ſeien. Eine unſumme von Not und Elend ſei in der Stadt Mannbeim vorhanden, Not und Elend, die eingetreten ſind durch die Entwertung des Geldes. Zahl⸗ reiche Familien, die noch vor wenigen Jahren gealaubt haben, ſie ſeien reich, ihre Lebensexiſtenz ſei auf irgend eine Art und Weiſe ſichergeſtellt, ſind durch den Krieg und die Inflation bitter arm ge⸗ worden. Achtbare Mannheimer Bürgerfamilien, die früher ehren⸗ amtlich ſich in den Dienſt der Mannheimer Wohlfahrtspflege ſtellten, ſind heute ſo weit, daß ſie ſelbſt hilfsbedürftig geworden ſind und aus öffentlichen Mitteln unterſtützt werden müſſen. Daneben das aroße Heer der Arbeitsloſen, von denen einzelne über ein Jahr und noch länger trotz ernſten Arbeitswillens arbeitslos ſind und ſehr oft nicht wiſſen, wo ſie das Notwendiaſte hernehmen ſollen. um ihr eigenes nacktes Leben und das ihrer unterhaltungspflichtigen Angehörigen friſten zu können. Nach dieſen allgemeinen Ausfüh⸗ rungen wurden die einzelnen Tätiakeitsgebiete beſprochen, zuerſt das Arbeitsamt. Arbeilsvermitklung Das eigentliche Ziel der Erwerbslofenfürſorge iſt im einzelnen Fall die Beendigung der Erwerbsloſigkeit durch die Aufnahme von Arbeit. Der Arbeitsmarkt iſt indeſſen, wie bemerkt., ſeit langer Zeit äußerſt ungünſtig. Für etwa 7000 männliche Arbeitſuchende, die ſ. Zt. beim Arbeitsamt insgeſamt gemeldet ſind, ſtehen nur 120—130 als offen gemeldete Stellen zur Verfügung. Auf 1600 weibliche Arbeit⸗ ſuchende kamen auch nur 170—180 offene Stellen. Die Arbeitsver⸗ mittluna iſt für beſtimmte Gruppen der Arbeitſuchenden beſonders ſchwieria, weil in der Regel von den Arbeitgebern nur Männer im Alter von 23 bis 35 Jahren verlanat werden. während etwa 1500 Arbeitſuchende unter dieſer Altersarenze und 2200 Arbeitnehmer über dieſer Altersarenze ebenfalls ſchon lange Zeit ſich um Arbeit be⸗ mühen. Wenn die Arbeitaeberſchaft dazu beitragen würde oder könnte, bei Einſtellung von neuen Arbeitskräften auch dieſer beiden Altersklaſſen in ſtärkerem Maße zu gedenken, ſo würde das dankbar empfunden werden. Ein Reihe von Arbeitern wird von der Induſtrie eingeſtellt, ohne daß das Arbeitsamt etwas davon erfährt. Das erſchwece, wie Stadtrat Boettger ergänzend hinzufügte, die Tätigkeit des Amtes außerordentlich. Für die jugendlichen Arbeitskräfte iſt es nach Lage ves Arbeitsmarktes überhaupt ausgeſchloſſen, daß ſie Arbeit finden können. Die Arbeitgeber ſtellen infolge der Tarifvechältniſſe keine unproduktiven Kräfte ein. Außerordentlich ungünſtig iſt die Lage des Arbeitsmarktes für die kaufmänniſchen Angeſtellten. Er brauche nur an die große Zahl der abgebauten Angeſtellten im Bankgewerbe zu erinnern, ferner an die großen Induſtrieunternehmungen, die eine große Anzahl von kaufmänniſchen Angeſtellten in den letzten Mona⸗ ten entlaſſen haben. Eine große Anzahl dieſer Leute kann nicht durch die Erwerbsloſenfürſorge unterſtützt werden. Das iſt nicht auf den böſen Willen des Arbeitsamtes, ſondern auf einen ſehr fühlbaren Mangel des Geſetzes zurückzuführen. Derjenige nämlich, der mehr als 200 Mark Monatseinkommen gehabt hat, kann nicht zur Er⸗ werbsloſenfürſorge zugelaſſen werden. Wer nicht gewerkſchaftlich organiſiert iſt, iſt auf die öffentliche Armenpflege angewieſen. Es ſei deshalb Sache der Kaufleute, durch feſte gewerkſchaftliche Or⸗ ganifation dafür zu ſorgen, daß die Erwerbsloſenverordnung aus⸗ gebaut bezw ergänzt werde. Dem neuen Reichstag werde die Arbeits⸗ loſenverſicherung als erſte ſozialpolitiſche Aufgabe zugehen. Es müſſe dafür geſorgt werden, daß die jetzigen Mängel in der ſozialen Für⸗ ſorge beſeitigt werden. Nolffandsarbeilen Da die Arbeitsloſen auf dem freien Arbeitsmarkt nicht im aus⸗ reichenden Umfang Arbeit finden konnten, haben die Gemeinden des Arbeitsngchweisbezirks Mannheim Notſtandsarbeiten bereit ge⸗ ſtellt, zu denen jedoch nach den Beſtimmungen des Reichsarbeits⸗ miniſters nur Erwerbsloſe zugelaſſen werden können, die mindeſtens ſeit 2 Wochen Erwerbsloſenunterſtützung beziehen. Die Zahl der gegenwärtig bei Notſtandsarbeiten beſchäftigten Erwerbsloſen be⸗ trägt 757, davon etwa 70 Prozent in Mannheim. Ein verheirateter Notſtandsarbeiter mit 2 Kindern kann je nach ſeiner Fähigkeit bei 48ſtündiger Beſchäftigung in der Woche 22.90 Mk. bis 26.20 Mk. mit 4 Kindern 24.50 Mk. bis 28.20 Mk. erhalten. Ankerſtützende Erwerbsloſenfürforge. Ende November 1924 wurden in der Stadt Mannheim 4304 männliche und 322 weibliche Erwerbsloſe, im übrigen Arbeitsnach⸗ weisbezirk(Landbezirk Mannheim) 849 männliche und 70 weibliche Perſonen unterſtützt. Von der Arbeitsloſigkeit werden verhältnis⸗ mäßig am ungünſtigſten die Gruppe der Metallarbeiter und der An⸗ geſtellten betroffen. Ueber Art, Höhe und Dauer der Erwerbsloſen⸗ unterſtützung erläßt der Reichsarbeitsminiſter Anordnungen nach Benehmen mit dem Verwaltungsrat des Reichsamts für Arbeitsver⸗ mittlung. Auf die Feſtſetzung dieſer Unterſtützungsſätze hat das Ar⸗ beitsamt keinen Einfluß. Ein verheirateter erwerbsloſer Mann mit zwei Kindern VIImnm der Woche 12,12 Mart und ein ſolcher mit vier Kindern in der gleichen Zeit 15,36 Mk. Unterſtützung. Die unterſtützten Erwerbsloſen ſind während der Dauer ihrer Arbeitsloſigkeit durch die Erwerbsloſenfürſorge gegen Krankheit verſichert. Ausgeſteuerte männliche Erwerbs⸗ loſe, das ſind ſolche, die lediglich wegen Erreichung der äußerſt zu⸗ läſſigen Unterſtützungshöchſtdauer von 65 Wochen, gerechnet vom 1. Februar 1924 ab, aus der Erwerbsloſenfürſorge ausgeſchieden werden müſſen, ſind nicht vorhanden. Dagegen mußten etwa 30 weibliche Erwerbsloſe, weil ſie für eine Tätigkeit in der Haus⸗ wirtſchaft in Frage kamen, nach der für dieſe Gruppe feſtgeſetzten Höchſtdauer von 39 Wochen ausgeſchloſſen werden. Die Zahl der Unterſtützungsempfänger, die ſchon länger als 6 Monate unter⸗ ſtützt werden müſſen, beträgt 1400. Erwerbsloſenfürſorge Der Badiſche Landtag hat in ſeiner Sitzung vom 7. November einen Antrag einſtimmig angenommen, wonach die Regierung er⸗ ſucht worden iſt, bei der Reichsregierung dahin zu 5 7— derzeitigen Sätze der Erwerbsloſenunterſtützung, deren n Satz gegenwärtig 72 Pfg. iſt, um mindeſtens 50 v. H. erhöht wird, und daß die Zuſchläge für Verheiratete ebenfalls weſentlich geſteige werden; ferner, daß die Kurzarbeiter von den Beiträgen zur werbsloſenfürſorge befreit werden, ſolange die Kurzarbeiterunter ſtützung nicht allgemein gewährt wird. In der gleichen Sitzung 9. der Badiſche Landtag zu einer einmaligen Zuſchußunterſtützung die Erwerbsloſen 500 000 M. aus Landesmitteln bewilligt. dieſer Summe erhält der Arbeitsnachweisbezirk Mannheim na ſchlagsempfänger insgeſamt 164424 M. Bei Bemeſſung des de Erwerbsloſen zufallenden Teilbetrags iſt nach ſozialen Grundf zu verfahren und abzuſtufen zwiſchen: 1. ſchon mindeſtens 6 Monate lang in Unterſtützung ſtehenden Erwerbsloſen mit zuſchlagsberechtigten Angehörigen: 2. weniger 990 Seeee lang 5 ſbehenden br⸗ werbsloſen mit zuſchlagsberechtigten Angehörigen; 3. langfriſtigen Erwerbsloſen ohne zuſchlagsberechtigte Ange⸗ hörige; 4. ledigen Erwerbsloſen mit zuſchlagsberechtigten Angehöricen oder ſolche, die nicht im Familienverband eines andern leben; 5. den übrigen ledigen Erwerbsloſen und unterſtützten Che⸗ frauen ohne zuſchlagsberechtigte Angehörigen. Die Feſtſetzung der Teildeträge für die einzelnen Gruppen har durch den Verwaltungsausſchuß zu erfolgen. Er kann die Unter⸗ teilung noch erweitern. Die bei Notſtandsarbeiten beſchäftigten Er⸗ werbsloſen haben dann keinen Anſpruch auf dieſe einmalige U ſtützung, wenn ſie vom Auszahlungstag zurückgerechnet länger als 6 Wochen ununterbrochen bei Notſtandsarbeiten beſchäftigt ſind. Die Auszahlung der Zuſchußunterſtützung hat in der drib⸗ ten Dezemberwoche an die in der 3. Dezemberwoche ſtehenden Er⸗ werbsloſen, die den Vorausſetzungen entſprechen, zu erfolgen. Es iſt in das Ermeſſen des Vorſitzenden des öffentlichen Arbeits⸗ machweiſes geſtellt, an Stelle der Barleiſtungen Sachleiſtungen zu gewähren. Die öffentlichen Arbeitsnachweiſe ſind mit Erlaß de⸗ Badiſchen Miniſteriums des Innern vom 26. November h verfländigt worden. Der Verwaltungsausſchuß de⸗ hieſigen Ar⸗ beitsnachweiſes wird am 1. Dezember die auf die einzelnen Grup⸗ pen von Erwerbsloſen entfallenden Zuſchußbeträge ſeſheeten ſodaß die Erwerbsloſen rechtzeitig in deren Beſitz gelangen. Der Badiſche Städteverband hat am 19. November beim Deut⸗ ſchen Städtetag beantragt, bei der Reichsregierung mit Nachdru dahin vorſtellig zu werden, daß die Höchſtfriſt für die Ge⸗ währung von Un terſtützung allgemein und, wenn das nicht zu erreichen iſt, wenigſtens für die Berufsgruppen, die einen beſonders ungünſtigen Arbeitsmarkt aufweiſen, weſentlic verlängert wird. Weiter hält es der Städteverband für dringend nötig, wie dem Deutſchen Städtetag gleichzeitig mitge⸗ teilt worden iſt, daß die auch jetzt noch, notoriſch unzulänglichen Unterſtützungsſätze endlich auf eine Höhe gebracht werden, keit geſichert wird. Auch dieſerhalb ſolle der Deutſche Städtetas bei der Reichsregierung vorſtellig werden. In ähnlichem Sinm hat am 21. November der Badiſche Städteverband das Badiſch⸗ Miniſterium des Innern erſucht, nachdrücklichſt und dringend au das Reich einzuwirken. Der von dem Verwaltungsrat des Reichsamts für Arbeitsver⸗ mittlung eingeſetzte Ausſchuß für Erwerbsloſenfürſorge iſt am 28. November zuſammen geweſen, der Höchſtſätze in der Erwerbsloſenfürſorge zu beraten. Die Kurzarbeiterfürſorge iſt am 15. Nopembe⸗ außer Kraft geſetzt worden. Die Induſtrie beurlaubt nunmehr auf beſtimmte Zeit die Arbeiter, die ſie nicht voll beſchäftigen kann, ohne das Arbeitsverhältnis zu löſen. Die Beurlaubten werden unter gewiſſen Modalitäten von der Erwerbsloſenfürſorge unter ſtützt. Stadtrat Boettger wird im Stadtrat beantragen, au ſtädtiſchen Mitteln einen Zuſchlag zu den Reichsſätzen der Erwerbs⸗ loſenfürſorge zu bewilligen, damit den Arbeitsloſen in der dritten Dezemberwoche ein Betrag ausgezahlt werden kann, mit etwas anzufangen iſt. Stadtrat Boettger hat dem Arbeitsloſenrat immer erklären laſſen, daß er für die Erhöhung der Unterſtützungs“ ſätze eintreten werde, da es keinen Beweiſes bedürfe, daß die z. 81. gezahlten Unterſtützungen nicht ausreichen, um auch nur das not⸗ wendigſte beſtreiten zu können. Außerdem habe der Wohlfahrts⸗ dezernentt das allergrößte Intereſſe daran, daß die öffentli Armenfürſorge nicht durch die Arbeitsloſen in allzu ſtarkem Maße belaſtet werde.(Schluß folgt.) — Pfarrer Heumann? NHeilmittel stets auch vorrätig im Alleindepot Apotheker Einhorn-Apotheke[ernscher Mannheim, am Markt R 1, 2/ Tel. 71²⁵ Das große 1 Bfarrer leumann-Bu (20 Seiten, 200 Abbildungen) erhält jeder Leser, der seine Adresse einschickt, von der Firma Ludwig Heumann u. Co., 96 berg M 74 gratis und fanko zugesandt. Postkarte genügt. Emi etwas wie die ſchwermütige Melodie eines ruſſiſchen Bauernliedes geht. Tolſtoj iſt mahnender, gütiger Menſchenfreund in dieſem kleinen Stück, in dem ſoviel zwiſchen den Worten ungeſagt laut wird.. oder werden ſollte. Aber das iſt auf der Bühne ſchwer und wird ſelten, ganz ſelten gelingen. Hier gelang es nicht. Man ae in die Breite, ſtatt in die Tiefe; man machte robuſtes Volks⸗ ſtück mit gewichtigem ein wenig langweiligem Ernſt und ohne die Melodie des ruſſiſchen Liedes und Leides zu finden. Der Wander⸗ burſch: da müßte es ſein das humorige, das humorig⸗melancholiſche, das liedhafte. Eggarter ließ es nicht klingen. Das Leid iſt bei Marfa, der Bäurin. Bei Helene Leydenius war mehr die Gereiztheit aus Gequältſein, die Verhärtung aus Not. Michajla, den Bauern, gab Wittgen, nicht ganz glaubhaft die Gutmütigkeit aus der alkoholiſchen Polterei und dummen Roheit erlöſend. Die temperamentsberuhigte alte Akulina von Julie Sanden mußte noch einen Grad ſchlichter in der Diction ſein. Das Antlitz des Bauern: kindhaft gütig von Natur, bös und roh unter der Einwir⸗ kung des Alkohols zeigt Tolſto Leonid Andrejew iſt Ankläger. Er zeigt auf. Er deutet mit Fingern. Ein Menſch hat vor 22 Jahren einen Mord be⸗ gangen. Hat 22 Jahre in immer wachſender Gewiſſensnot gelebt, bis es ihn treibt, den Frevel zu geſtehen und die Strafe auf ſich zu nehmen.„Der Bußgang“, den er beſchreitet, führt den bis zum Irrſiun vom Gewiſſen Gefolterten vor die Amtsperſon. Aber das Geſetz erklärt die Tat für verjährt; mit dem Gewiſſen hat das Amt nichts zu tun. Iſt das Verbrechen verjährt, ſo iſt der Täter eine reſpektable Perſon; beläſtigt er den Staat mit ſeiner Privat⸗ angelegenheit der Gewiſſensnot, ſo macht er ſich mindeſtens unbe⸗ liebt, wenn nicht ſtrafbar. Das iſt die Antitheſe, die Andrejew in grotesker Steigerung zu einem hohnvollen Schluß führt. Gaugl gah dem Krasnuprinchow eine innere Gehetztheit von monomaner Leidenſchaft. Langheinz, ſchade, überlärmte ſich ſelbſt und nahm ſo der Groteske die ſatiriſche Schärfe. Andreſew zeigt das Antlitz des ruſſiſchen Ethikers und daneben die Frotze des ruſſiſchen Geſetzeswächters.——8 „Der Heiratsantrag“ von Anton Tſchechow iſt ein harmloſes Spiel von burlesker Luſtigkeit, jene rätſelhafte Luſtigkeit iſt darin, die im„Blauen Vogel“ ſo anſteckend wirkt. Der Nachbar kommt zur Freite und verzankt ſich mit der Tochter wegen des Beſigrechles einer Ochſenwieſe, bevor er den Antrag herausbringt. Der Vater miſcht ſich ein und wirft ihn hinaus. Die Tochter, die nun erſt die Abſicht des Nachbarn erfährt, läßt den Freier zurückholen. Zank beginnt von Neuem, eines Hundes wegen. Aber trotzdem wird die Verlobung geſtiftet und das„Familienleben“ beginnt mit neuem Zonk. Das parodiſtiſch zu ſpielen, war ganz am Platze. Hier war auch Tempo im Spiel, ſo daß die(allen drei Stücken gemeinſame) Breite gemildert ward. Fritz Linn war köſtlich; überaus drollig in ſeiner ein wenig deppenhaften Art, ein wenig pedantiſch und von tauſend Uebeln geplagt; höchſt lächerlich in ſeinem Gehaben und alles war mit feinen und niemals übertrieben gufgetragenen Mitteln einer fröhlichen Komik geſtaltet. Elvira Erdmann, die Um⸗ worbene, war ſtreitluſtig, derb und damit wirkungsvoll gegenſätzlich zu Linn und recht voll Luſtigkeit; Sladeck, der Herr Gutsbeſitzer, gab einen poltron ſpaſſiger Art. Er iſt das Antlitz der ruſſiſchen derben, urtümlich naiven Luſtigkeit, das Tſchechow zeigt. Den ſzeniſchen Rahmen hatte Grete beſonders im zweiten und im letzten Stück in geſchickter Anpaſſung an die grotesken Momente geſchaffen. Die Regie führte Ada v. Achenbach mit Geſchmack. Der Beifall war freundlich. hs. Sinfonie⸗Konzert des Ausſchuſſes für volksmuſikpflege Zu einer ganz prächtigen Konzertveranſtaltung hatte der rührige Ausſchuß geſtern in den Muſenſaal eladen. Nach der Ein⸗ führung von Karl Eberts, die ſtets das ſachliche und perſönliche Verſtändnis kontrapunktiſch fein verarbeitet, kam eine Suite, nach der dreigeteilten Einleitung Duvertüre genannt, von Johann Seba⸗ ſtian Bach zu Gehör. Streichorcheſter und Soloflöte vereinen oder trennen ſich in ihr beim Tanzſchritt aller Herren Länder, und wer wollte ſich dabei dieſer herzlichen Friſche und heiteren Anmut nicht freuen! Kammermuſiker Fühler ſpielte die Flöte mit größter Bravour und feinſtem Tonanſatz in den langſamen Stücken, bis ſchließlich der bewährte Künſtler in der entzückenden„Tändelei“ ſeine Gaben durch glänzend ausgeführte Paſſagen noch einmal vor den dankbaren Hörern zuſammenfaſſen konnte. Müßig zu ſagen, daß das Streichorcheſter, obwohl etwas dick beſetzt, ſeinen Part in äußerſter Klangſchönheit durchführte. Es folgte ein Orgelkonzert von Händel, das die übliche Form ſeiner zahlreichen Geſchwiſter nicht ganz beibehält, die Verwandtſchaft mit der dreiteiligen Sonatenform in herkömmlicher Geſtalt aber nicht perleugnet. Dieſe Orgelkonzerte waren für großes, für größtes Publi⸗ kum beſtimmt und warben, ganz ähnlich wie geſtern, in weiteſten Kreiſen für Muſik. Man muß ſich in die Zeit zurückverſetzen, in der Händels machtvolle Perſönlichkeit ſelbſt der Orgel waltete. Ein Gedicht gibt Zeugnis von dieſem ſtarken Eindruck; es heißt darin: „O ſeht, wenn er, der mächt'ge Mann, Der Orgel Kräfte läßt ertönen: Die Groll'nden ſelbſt bewegt es, dann „Mahnt tiefe Regung zum Verſöhnen Iſt es zuviel geſagt, wenn wir glauben, in der Vermittlung durch Kighennuiſtpeltee Lanbmann von dieſem, durch die — Jahrhunderte wehenden Geiſt nicht nur einen Hauch, vielmehr einen gewaltig mitreißenden Sturm allerſtärkſter Kongenialität zu ſpüren Wer vermag es noch, dieſen zweiten Satz zu 15 glühendem Leben reichſter Farben zu erwecken gleich unſerem verehrten Meiſterſpieler. Und dabei geht ein Duft durch dieſes ſtrahlende Spiel, weht zu⸗ gleich das Siegesbewußtſein eines ſouveränen Technikers de atemlos lauſchenden Hörer entgegen, daß die letzte Wirkung⸗ in Eindruck ſpielender Vollkommenhelt, jedes zergliedernde Bewußtſe auslöſcht. Arno Landmann hat mit dieſem Werk ſchon manchen 9 folg weit über unſere Stadt hinaus zu perzeichnen; der geſtrige wir Zuhörerſchaft erhalten ihm gewiß die Erinnerung einer dankbaren 1 haben. Die vorzügliche Eingliederung des Orcheſters hatte ei nicht geringen Anteil daran. Zum Schluß beſcherte uns Generalmuſikdirektor Lert die ſſeble Sinfonie Beethovens in einer Aufführung, die ſich würdig dem an⸗ reiht, was wir ihm an dieſer Stelle in dem Straußabend und 1— 7 lich wieder bei der Pathétique von Tſchaikowſky zu danken bemu h waren. Und ſelbſt auf die nicht ſehr große Gefahr hin, daß er dur irgendeinen Zufall unſern Eindruck des geſtrigen Abends zu 25 ſicht bekommt, geſtehen wir, daß es uns herzlich freute, den Glouben an ihn aufs neue durch dieſe hervorragende Leiſtung geſtärkt z haben. Mit einer ungeheuren, ſich geradezu dabei aufreibende Gedächtnis wieder vollkommen auswendig beherrſchend. Sponmacß ſogleich am Anfang. Dann drängte es, himmelanſtrebend, legt ſi wieder, die Anmut gewinnt Raum. So geht es weiter in ein ſo exakt und frei zugleich gehaltenen Rhythmus, daß es den be mitfortträgt. unwiderſtehlich, durch alle Wandlungen dieſes wunden baren Satzes, auch rein formal vielleicht eine der allerſchünſte Gaben des Genius, in ſeinem Reichtum durch keine Analyſe je e ſchöpfbar. Welche Stimmung lag im zweiten Satz ſogleich über den Suuch chern! Und ganz ſo auch der faſt weihevolle Ausklang. Im Preſt Feuer, Leben, dann plöglich geläutert in einer höheren Sphäre, be die Laune wieder lacht. Konnte danach noch der letzte Satz einec ſtarken Eindruck hoffen laſſen? Der Feldherr da oben will he meiter zum Sturm aufrufen; willig folgt die Schar. Und er und ſie zum Siege, mit einer erſtaunlichen Sicherheit im wägen au⸗ wagen bei all dem drauf und dran dieſes göttlichen Schluſſes. Das Plus an Wirkung über allem Vorangehenden hinaus iſt gändeng gelungen. Welche Modulationen des Lobes ſollen wir dann geh⸗ für unſer Orcheſter aufbringen, das mit ſeinem Führer in der Be⸗ ten Zeit Gewaltiges geleiſtet hall Tröſten wir uns mit dem Aner⸗ wußtſein, daß die Künſtlerſchar um die Herzlichkeit unſerer kennung weiß: ſie ſei zum Schluß mit erneuter Dankbarkeit 24 Ausdruck gebracht. Dr. K. ei Stichtag(15. November) für 5748 Vollerwerbsloſe und 6090 Zu- d den Erwerbsloſen wenigſtens einigermaßen eine Exiſtenzmöglich⸗ um auch über die Erhöhung nen Bildkraft arbeitete der Dirigent, das Werk mit ſeinem erſtaunliche. ert 7T. ̃ͤͤQ—! KT ̃—— e br e Fzaamg „55F;ͤͤͤ ——— / 3 Denstag. den 2. Dezember 1924 neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgade) 5. Seite. Nr. 550 en denamts betrug bei der Mannheimer Städtiſchen Sparkaſſe die Jahl Wochen vom 27. Oktober bis einſchließlich 23. November mit ein der Einlagen(Spar⸗, Scheck⸗ und Giroverkehr) 6263 75 von 2 489 412,15 M. Die Zahl der Rückzah⸗ gen belief ſich in derſelben Zeit auf 6565 mit einem Betrag von 2 108 6 09, 880 802,19 M. 82„ ſodaß ſich eine Mehreinlage von * 7 uhr Eine halbſtündige Stromſtörung, die einige Minuten vor Arbei eintrat, legte wieder alle Betriebe lahm, die früh mit der graphen eginnen. Die Störung war ſo vollkommen, daß das Tele⸗ traße 3525 keine Fernſprechverbindung herſtellen konnte. Die ſich 0 ahn, die ebenfalls zum Stillſtand verurteilt war, konnte trizitäts„15 Uhr wieder in Bewegung ſetzen. Wie uns vom Clek⸗ iſche werk mitgeteilt wird, wurde das ſtärkere Verbindungskabel jeber„Großkraftwerk und Elektrizitätswerk, durchſchlagen, alſo aſtung eine Störung in der Stromzufuhr, die bei der ſtarken Be⸗ g, die die beiden Verbindungskabel gegenwärtig aushalten wieder nicht verwunderlich iſt. Die Leidtragenden ſind immer te Betriebe, die zur Untätigkeit verurteilt werden. Ein Die Ster wenigſtens die verſtärkte Gasbeleuchtung funktioniert. egenſ raßen waren infolgedeſſen, als die Störung eintrat, im elektri atz zu den Betrieben und den Privatwohnungen, die nur * Rachri Der Geldverkehr der Sparkaſſe. Laut Mitteilung des Städt. in d gelegeng eleuchtung haben, nicht in Finſternis gehüllt. Wie wir bind lich der letzten Störung mitteilten, können die beiden Ver⸗ 19 ungskabel, die in Auftrag gegeben ſind, erſt im Frühjahr ge⸗ liebſamtden. Wir müſſen uns infolgedeſſen noch auf manche un⸗ rächt te Ueberaſchung in der Stromzufuhr gefaßt machen. Es die Mit nun eben in einer recht empfindlichen Weiſe, daß man ſchuß utel für die Anſchaffung der beiden Kabel beim Bürgeraus⸗ nicht früher angeforderk hat. * ſtelun Vaterländiſche Kundgebung. Es wird Wert auf die Feſt⸗ heuſche gelegt, daß die Reiter, die bei dem Umzuge dem Jung⸗ en Orden vorausritten, Mitglieder der Bruderſchaft Laden⸗ des Jungdeutſchen Ordens waren. deröffemer Mannheimer Hausfrauenbund hält, wie aus der ſchon ntlichten Anzeige hervorgeht, ſeine Sprechſtunden Mon⸗ Fauenwoch und Donnerstag von 11—12 und von—5 Uhr ab. eitelltd Auskunft in allen die Hauswirtſchaft betreffenden Fragen »Die Kurſe für Feinbäckerei finden allwöcheatlich ſtatt. veranſtaltungen Theaternachricht. Die Uraufführung von Maler Müllers heat, dund Genoveva“ findet am 12. Dezember im National⸗ führur ſtatt. Die Spielleitung hat Francesco Sioli. Die Urauf⸗ ar ung, der eine freie Bearbeitung von Ado von Achenbach zu⸗ unde lie 5 5 gt, iſt zugleich mit einer Karl Theodor⸗Feier verbunden. t d rama„Die Fahrt nach der Südſee“ von B. Blume Dies er Intendant des Nationaltheaters zur Uraufführung erworben cheal, Uraufführung findet gleichzeitig mit derjenigen am Staats⸗ Ipeserein Berlin ſtatt.— Mittwoch, den 3. Dezember, wird Szantos „Laifun“ erſtmalig wiederholt. am d Im Evangeliſchen Gemeindeverein der Konkordienkirche ſprach Themannerstaa Med.⸗Rat Dr. Schleid über das ſehr zeitgemäße Seele„Die Wirkungen des Alkohols auf Körper Veiſe und Geiſt“ in ſo klarer und wiſſenſchaftlich begründeter „daß man boffen darf, daß bei vielen der zahlreichen Zuhörer⸗ gen winanches auf fruchtbaren Biden gefallen iſt und Früchte zeiti⸗ (Dein d. Nach einer kurzen Erkläruna der Herſtellung des Alkoholz akut! oſt. Bier, Schnaps) ſchilderte der erfahrene Arzt die zum R Alkoholvergiftung. von der leichten Anreaung bis Fall. uſch. bezw. Delirium tremens. Veraiftung iſt es auf ſeden mung o nur gerötetes Geſicht und aläzende Augen. lebhafte Stim⸗ gehendedder ſtreitfüchtiae oder in weltſchmerzliche Webmut über⸗ Regel oder Tobſucht oder Lähmung. Die Nachwirkuna iſt in der auälen s Gegenteil des Erhofften: ſtatt Befreiung von Sorgen dann Felbſtanklagen und verdrießliche Stimmung. Leider areifen ſelhſttücle erneut zum Becher und werden immer willensſchwächer, zuletzt chtiger, brutaler und rückſichtsloſer, unzuverläſſigere Arbeiter, ihrer Farchtiae Trinker. Neben dem Elend, das dieſe Trinker auf di, amilie und nächſten Umaebuna zufügen. ſind die Wirkungen de Nachkommen meiſt noch ſchlimmer: häufig wieder Hang Zu reſehhnſucht Sprachfehler, Schwachſinn. Schwerhöriakeit, ſchwere barkeit. Verbrecher und Irrſinnige. Empfänglichkeit für Er⸗ kr deſchmcen, beſonders der Nerven, Lungen, Leber und Nieren. An⸗ entge 5 ſolcher Gefahren iſt es Pflicht aller, dem Alkoholmißbrauch zeſſionenzutreten durch Beiſpiel, Einſchränkuna der Wirtshauskon⸗ (Ainderf Verbote der Verabreichung von Alkohol an Jugendliche ker Ler ſollten nie Alkohol bekommen!), Erfaſſung notoriſcher Trin⸗ 78 Verſuch der Heilung daheim oder in Anſtalten: wenns nicht dehun erbrinauna in Irrenanſtalten. denn viele ſind in ſittlicher Be⸗ Nature(Geſchlechtskrankheiten) oder als aewalttätig. leicht reizbare Nörvern. eine ſtändige Gefahr für die Umgebung(75 Prozent aller allen Verletzungen oder Totſchläge werden im Rauſch verübtl). In tödten werden jetzt Trinkerfürſorgeſtellen errichtet. keiner Anbeim iſt ſie imalten Krankenhaus in R5. Wer in Jamilie unter Trinkerelend zu leiden hat, hole dort Rat, und er u dilſt, le oft wird er auch Hilfe finden.— Die Hörer folgten geſpannt den überzeugenden Ausführungen, und der Vorſitzende ſprach allen aus dem Herzen, als er Medizinalrat Dr. Schleid den wärmſten Dank ausſprach. Noch eine allgemein intereſſierende Sache wurde erlediat. Zu den vier evangeliſchen Krankenſchweſtern(Dia⸗ koniſſinnen) in U 3, 21, die unentgeltlich bei Erkrankungen in der Familie zu Hilfe gerufen werden können, kommt vom 1. Dezem⸗ ber ab eine fünfte. Die erforderlichen Mittel werden von den Ge⸗ meindevereinen der Konkordienkirche und Trinitatiskirche aufgebracht. Mit dem Hinweis. auf die am 10. Dezember ſtattfindende Weih⸗ nachtsfeier, bei der vor allem die Jugendbün de mitwirken 1— 5 ſchloß der Vorſitzende den anregend verlaufenen eee abend. 5 * Auwerbung für lokhringiſche und luxemburgiſche Zechen und Hütten. Wie wir in Erfahrung bringen, wird durch Agenten aus⸗ ländiſcher Bergwerksgeſellſchaften in letzter Zeit unter verlockenden Angeboten verſucht, gelernte Bergleute(Hauer) aus dem Ruhrgebiet für die Erzbergwerke und Hochöfen in Lothringen und Luxemburg anzuwerben. Nach einer Mitteilung des Arbeitsamts Eſſen wurden bei dieſem 100 Bergleuten(Hauer) für Lothringen angefordert. Den Bergleuten wurde ein Stundenlohn von 35 Franken nebſt freier Einreiſe verſprochen. Vor dieſem Angebot kann nur dringend gewarnt werden, da die auf das Angebot eingehenden Arbeiter neben dem Verluſt vonFahrgeld nurEnttäuſchungen erleben würden. Noch in den letzten Wochen haben Arbeiter aus Frankfurt a.., Hanau und Koblenz um Reiſeunterſtützung vorgeſprochen, die aus den geſchilderten Urſachen hilfsbedürftig geworden ſind. Ermittlun⸗ gen haben ergeben, daß es ſich um Arbeitsgelegenheit in den Erz⸗ bergwerken und Hochöfen Lothringens und Luxemburgs handelt. Es ſoll ein Taglohn von 24—35 Franken und das Einreiſeviſum von den einſtellenden Firmen bezahlt werden. Das Koſt⸗ und Schlafgeld ſoll 10 Franken täglich betragen. Im Hinblick darauf, daß die Ar⸗ beitsbedingungen für deutſche Arbeiter in den genannten Gebieten erfahrungsgemäß ungünſtig ſind, kann nur dann zur Arbeitsan⸗ nahme geraten werden, wenn die Arbeitſuchenden ſich vertraglich die Arbeitsbedingungen und Unterkunftsmöglichkeiten ſichern. * Mitnahme von Schneeſchuhen in den Zügen. Während der Dauer des Winterſportverkehrs werden in den Perſonenzügen der Höllental⸗ und Schwarzwaldbahn beſondere Wagen 4. Klaſſe für Reiſende mit Rodelſchlitten oder Schneeſchuhen gefahren. In die 2. Klaſſe dürfen derartige Geräte nicht mitgenommen werden, auf der Höllentalbahn auch nicht in die 3. Klaſſe, weil ſich im letzten Winter daraus Unzuträglichkeiten für die übrigen Reiſenden er⸗ geben haben. Kommunale Chronik Mehr Geld zum Bauen aus der Hauszinsſteuer Bei der Beratung der preußiſchen Steuernotverordnungen im Landtage wurde ein Entſchließungsantrag angenommen, das Staats⸗ miniſterium zu erſuchen: a) Sorgfältig darüber zu wachen, daß die aus der Hauszins⸗ ſteuer fließenden, zur Förderung der Neubautätigkeit beſtimmten Mittel auch in vollem Umfange und auf ſchnellſtem Wege dem Bau⸗ markte zugeführt werden; p) ſowie es die günſtigere Geſtaltung der Staats⸗ und Ge⸗ meindefinanzen zuläßt, für die Förderung des Wohnungsneubaues über den in§ 2 Abſ. 2 der zweiten preußiſchen Steuernotverord⸗ nung vom 19. Juni 1924 feſtgeſetzten Anteil hinaus weitere Mittel aus der Hauszinsſteuer zur Verfügung zu ſtellen. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Raſtatt hat den neuen Strom⸗ lieferungsvertrag mit dem Badenwerk nach kurzer Debatte genehmigt. Der Vertrag läuft 15 Jahre, was von der Stadtver⸗ waltung angeſtrebt und in langen Verhandlungen auch erreicht wurde. Das Badenwerk verpflichtet ſich in dieſem Vertrag, der Stadigemeinde zur Verſorgung der Stadt Raſtatt hochgeſpannten Drehſtrom bei einer Spannung von ungefähr dreimal 20 000 Volt und Weechſelſpiel von ungefähr 100 in der Sekunde in möglichſt gbeichbleibender Höhe bis zu einer Entnahme von 1000 Kw. Lolo der erſtellten 20 000 Uebernahme⸗Transformatoren⸗ und Meßſtation der Stadtgemeinde zu liefern. Wenn die Stadtgemeinde während der Vertragsdauer eine größere Leiſtung benötigt, ſo iſt das Baden⸗ werk verpflichtet, auch dieſe Mehrleiſtung auf Grund beſonderer Vereinbarung zu lieſern.— Des ferneren wurde der ſtadträtliche Antrag. die Stelle des 2. Bürgermeiſters nach Gruppe 12 und auf Grund eines von Zentrumsſeite eingebrachten Ergänzungs⸗ antrages nach dem Endgehalt der genannten Gruppe zu bezahlen. gegen die Stimmen der Kommuniſten, die verlangten, die Dienſt⸗ ſtelle des 2. Bürgermeiſters zu ſtreichen und die hierdurch freiwer⸗ denden Gelder für die Erwerbsloſenfürſorge zu verwenden, ange⸗ mommen.— Schließlich gab der Bürgerausſchuß noch ſeine Zu⸗ ſtimmung zu den vorliegenden Satzungen bezüglich eines Stadt⸗ jugendamtes. Theater und Muſik ielg Araufführung in Baden⸗Baden. In den ſtädtiſchen Schau⸗ Luſtſp erlebte am 27. November das ungefähr achtzig Jahre alte 150 von Joſeph von uff„Die Raketen des Teufels“ do in bera bearbeitet und in Szene geſetzt von Dr. H. Grußen⸗ voriaeine Urauffübrung. Der Verfaſſer war in der erſten Hälfte des er hrhunderts Intendant in Karlsruhe. Ein kleines Talent, Auch mehrere Theaterſtücke geſchrieben, die ihn nicht überlebten. deſchich ie Raketen des Teufels“ werden das Urteil der Literatur⸗ lobnt über ihn nicht korrigieren: denn wie die Darſtellung bewies, um es eſes Luſtſpiel die Mühe nicht. die Dr. Grußendorf aufwandte. Stücke ſett das Bühnenlicht erhlicken zu laſſen. Die Satire dieſes Spitzes bleibt für uns heutige Menſchen wirkungslos. Die politiſchen Verfaß die Verhöhnuna der einzelnen Typen mögen zur Zeit des Beziehungen und Wirkungen gehabt haben, uns ſagen ſie oßmawenig. Wer für uns kleinſtädtiſche Beſchränktheit. volitiſche Auderem unsfucht. Eitelkeit und Dummzeit verſpotten will, muß mit Teufelge Mitteln arbeiten. als ſie Auffenbera in den„Raketen des vörterve anwendet. Der Witz dieſes Stückes kommt über Fremd⸗ die Ha rdrehungen und Prügelſzenen als Kaſperle nicht hinaus. ſü 0 ndlung iſt von rührender Unwahrſcheinlichkeit. an der die An⸗ dermau treffender Charakteriſtit einzelner Typen nichts zu ändern in der kn. Auch die Aufführuna als ſolche, mit Willy Meyer⸗Sanden der Held uptrolle. konnte für das Stück nicht beſonders intereſſieren: des Stückes blieb eine Tiradenfigur. Sievert hatte aparte ütnent; derſaſseder geſchaffen, bei denen er durch Farbe das Verſagen des die Aufre aufzuwiegen verſuchte. Sievert brauchte ſehr viel Farbe. nahme des Stückes war lau. A. M. Runſt und Wiſſenſchaſt dace dorltagsabend Friedrich kayßler. Der Volksverband der ſchwu 0 eunde, der ja in Jen letzten Jahren einen ſo gewaltigen Auf⸗ enen Woenommen hat, iſt nun dazu übergegangen, dem geſchrie⸗ en Küort auch durch den lebendigen Vortrag eines erſten deut⸗ rach deniſtlers zu unmittelbarer Wirkung zu verhelfen. So anßkan geſtern abend im dicht beſetzten Harmonieſaale Friedrich a r, der große Darſteller, zu den Mitgliedern des Volks⸗ Fueltauſer ür Bücherfreunde, die allein in unſerer Stadt ungefähr ſebeiſtan d zählen, und allen die gekommen waren, den Freund aale wa Morgenſterns zu hören und zu bewundern. In dem Vor⸗ ſuter eine Auslage von den Werken des Volksverbandes, die in Mrte und gediegener Aufmachung Klaſſiker und Moderne präſen⸗ mur eine n herrlichen Mappen alle Arten graphiſcher Kunſt zeigte. ſtn cheinen ſtörte den Abend und das war, daß man in Mannheim ücke 5 nie lernen wirb, pünktlich zu ſein. Kayßler las Bruch⸗ daſne 12 Goethes Werther, würdig ſeines genialen Dichters. 1 Vortragskunſt war ein Verzicht auf jegliche Effekt⸗ Eiſaſen leidenſchaftliches Dahinwirbeln, das ja ſo naheliegt, e, die der Selbſtvernichtung entgegenbrauſt, ondern ein Hervorheben des rein Seeliſchen, die den Hörer zur Andacht zwingt. Kayßlers Vortrag iſt vornehm im höchſten Sinne und hat ſich in der Gewalt im Uebermaß der Gefühle, wie in der Klage des größten Schmerzes. Die Verſe aus dem Nibelungenlied: Wie Rüdiger erſchlagen ward, brauſten in mächtiger Fülle dahin, gleich⸗ ſam auch wie mit Erz gewappnet, ſchwerterklirrend und ſchilde⸗ ſpellend, wehmütig klagend um die große Not, die die beſten Recken ſchlug. Aber auch in der Moderne bewies Kayßler, daß er ein Meiſter des Vortrags iſt und er brachte die Szene von„Agnes Eli⸗ ſabeths Verwirrung und Tod“ aus dem Roman„Die Schwe⸗ ſtern Hellwege“ von Otto Gyſae und Teile aus dem Epos „Weltenmär“ von Hans Offenbach zu erſchütternder u. eindring⸗ licher Wirkung. Kein Wunder, daß ſtürmiſcher Beifall dem Künſt⸗ ler dankte. Dem Volksverband für Bücherfreunde aber ſei Dank geſagt für dieſen einzigartigen Abend, der Kunſt, Belehrung und Andacht in ſich vereinigte.(Wäre Kayßler nicht auch einmal ein Gaſt für das Nationaltheater? Schriftl.) W. R. de Hochſchulnachrichten. Der Direktor des Anatomiſchen In⸗ ſtituts der Univerſität Würzbur g, Prof. Dr. Braus, iſt im 57. Lebensjahre geſtorben. Braus, der in Bonn, Jena, Berlin und Heidelberg ſtudierte, wurde 1896 Aſſiſtent an dem Anatomiſchen In⸗ ſtitut in Jena, habilitierte ſich dort und wurde 1899 als Proſektor nach Würzburg berufen, wo er unter Kölliker arbeitete. Von hier aus ging er zunächſt als außerordentlicher Profeſſor der Anatomie nach Heidelberg, wurde dort 1912 Ordinarius und kam in glei⸗ cher Eigenſchaft 1921 an ſeine alte Wirkungsſtätte nach Würzburg zurück. Seine Forſchungen umfaßten die Hiſtologie und die Ent⸗ wicklungsgeſchichte. Von beſonderer Bedeutung ſind ſeine Unter⸗ ſuchungen zur vergleichenden Hiſtologie der Leber der Wirbeltiere geworden. Als erſter hat er ſeinerzeit die Entdeckung der Röntgen⸗ ſtrahlen für anatomiſche Unterſuchungen nutzbar gemacht, insbeſon⸗ dere für das genauere Studium der Blutgefäßverteilung in den Or⸗ ganen. Die mikroſkopiſche Technik hat er in mehrfacher Weiſe aus⸗ gebaut.— Dem a. o. Profeſſor an der Univerſität Frankfurt g.., Dr. rer. nat. Walter Gerlach, der, wie bereits gemeldet, einen Ruf nach Tübingen als Nachfolger von Prof. Paſchen erhal⸗ ten hat, iſt nunmehr auch der Lehrſtuhl der theoretiſchen Phyſik an der Univerſität Königsberg i. Pr.(an Stelle von Geh. Rat P. Volkmann angeboten worden.— Dem Prof. Dr. Ing. Haueiſen an der Landeskunſtſchule Karlsruhe iſt ſeinem Anſuchen ent⸗ ſprechend mit Witkung vom 1. Dezember ds. Is. die Entlaſ⸗ fung aus dem Lehrkörper der Schule bewilligt worden. de„Vom Simpliciſſimus“. Jüngſt ging die auch von uns übernommene Nachricht durch die Preſſe, der„Simpliciſſimus“ ſei gepfändet worden. Bei dieſer von bayeriſch⸗klerikaler Seite in die Welt geſetzten Meldung war der Wunſch der Vater des Gedankens. Eine wirklich vorgenommene Pfändung richtete ſich lediglich gegen einen in den gleichen Verlagsräumen untergebrachten alpinen Verlag. Der„Simpliciſſimus“ iſt auch nicht aus dem Beſitz des Albert Langen Verlags in den des Verlegers Dr. Günther Langes übergegangen. Er ſtellt ſchon ſeit über einem Jahrzehnt eine Ingenieurbauten nach Darmſtadt zu bekommen. 1 einen intereſſanten Abriß der wichtigſten Ereigniſſe ſeit der Grün⸗ Tagungen 50jähriges Jubiläum des Mittelrhein. Architekten⸗ und Ingenieurvereins Der Mittelrhein. Architekten⸗ u. Ingenjeurverein feierte in Darm⸗ ſtadt ſein 50jähriges Beſtehen. Die Gründung des Vereins er⸗ folgte am 20. Mai 1874 in Mainz. Freitag mit einem Vortrag des Prof. Dr. Ing. Kleinlogel über ſeine Reiſeeindrücke in Amerika eröffnet. Eine alad. Feier fand in der Vereinigten Geſellſchaft ſtatt. weſentlichen in Begrüßungs⸗ und Glückwunſchanſprachen. Der Vor⸗ ſitzende Miniſterialrat Wagner dankte insbeſondere der Regie⸗ Die Veranſtaltung wurde am Die Feier beſtand im rung für ihre Unberſtützung, die es ermöglichte, die Ausſtellung für Es gab ſodang dung des Vereins. Von Mitgliedern, die dem Verein im Grün⸗ dungsjahr 1874 beigetreten ſind, gehören heute nach 50 Jahren noch 3 Herren dem Verein an Geh. Baurat Ldg. Frey, Miniſterialrat Reinh. Klinglhöffer und Geh. Baurat Ernſt Zimmermann. Die- ſen Herren wurde die Ehrenmitgliedſchaft verliehen. Geh. Baurat Walbe ergreift ſodann das Wort und dankte dem langjährigen Vorſitzenden Miniſterialrat Wagner für ſeine erſprießliche und för⸗ dernde Tätigkeit für den Verein. Es wurde beſchloſſen, auch ihm die Ehrenmitgliedſchaft zu verleihen. Hierauf erfolgte die Exöff⸗ nung der Ausſtellung von Ingenie urbauten. Dr. Ing. Lindner Verlin ergriff das Wort zu kurzem Hinweis auf die Aus⸗ ſtellung. Nur mit Hilfe der Induſtrie, des V. D. J. und des Ver⸗ bandes Deutſcher Architekten und Ingenieurvereine war dem Bund Heimatſchutz es möglich, die etwa 2000 Photos der Ausſtellung zu⸗ ſammen zu bringen. Am Nachmittag erfolgte eine Beſichti⸗ gung der Ausſtellung, die jeder ſachlichen Kritik ſtand hält. Von beſonderem Intereſſe iſt natürlich die Sonderausſtellung aus Heſſen. Die Ausſtellung wärd etwa 4 Wochen in Darmſtadt ver⸗ bleiben. Sw. Nus dem Lande * Karlsruhe, 30. Nopbr. Für das nächſte Jahr ſtehen hier eine Reihe von bedeutſamen Veranſtaltungen bevor. Das Programm. das noch kein endaültiges iſt, ſieht u. a. im Januar eine Süd⸗ deutſche Luftfahrtausſtellung, ſpäter eine betriebstechniſche Wanderausſtellung der Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher Be⸗ triebsingenieure, im März oder April eine Ausſtellung„Deutſche Frauenſchau“, im Mai eine Ausſtellung der Landwirtſchafts⸗ ſtelle für das badiſche Handwerk mit hiſtoriſchem Feſtzug, im Mai oder Juni einen ſüddeutſchen Zuverläſſigkeitsflug des Fliegerbundes Karlsruhe vor. Ferner iſt in Frühjahr eine zweite ſüdweſtdeutſche Jaadausſtellung in Verbindung mi⸗ r „Grünen Woche“, aroßem Jaadſchießen. Jagdhundeausſtellung uſw. vorgeſehen. Ferner finden ſtatt: Ende Mai der zweite ſüddeulſche Buchdruckerſängertaag mit hiſtoriſchem Feſtzug, in der erſten Hälfte des Juni die Tagung des Vereins der Badeſachmänner Deutſch⸗ lands in Gemeinſchaft mit der Geſellſchaft für Volksbäder, dem Reichsverband für Badebetriebe und dem Deutſchen Schwimmver⸗ band, weiter im Juni eine internationale Ausſtellung für Poli⸗ zeitechnik und Ende Juni ein Leibarenadiertaa ver⸗ bunden mit der Enthüllung des Leibgrenadierdenkmals. Vom 28. Juni bis 3. Auguſt findet eine ausländiſche Kunſtausſtellung ſtatt. Im September wird der Deutſche Verbandstag der Den⸗ tiſten abgehalten. Die Karlsruher Herbſtwoche folat Ende Sep⸗ tember und in ihrem Rahmen der ſüdweſtdeutſche Heimattag. Gleich⸗ falls im September iſt die Taaung des Reichsverbandes der Blech⸗ ner und Inſtallateure mit Ausſtellung und Ende Oktober wird das 100jährige der techniſchen Hochſchule begangen werden. * Flösheim bei Raſtatt, 30. Nov. Hier erſchoß ſich der in der Mitte der 20er Jahre ſtehende Landwirt Alois Weiler im Garten ſeines Vaters mit einem Flobertgewehr. Der Schwerver⸗ letzte verſtarb nach einigen Stunden. Ein unheilbares Leiden war der Grund zu der unſeligen Tat. * Gengenbach, 30. Nov. Eine vom Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ verein Gengenbach einberufene und von Vertretern aller Stände gut beſuchten Verſammlung im Adler in Gegenbach faßte einſtim⸗ mig den Beſchluß von Mithe Auguſt bis Mitte September nächſten Jahres eine„Schwarzwälder Gewerbeausſtellung“ umfaſ⸗ ſend Erzeugniſſe von Gewerbe, Kunſtgewerbe, Handwerk, Induſtrie und Landwirtſchaft(Garten⸗, Obſt⸗ und Weinbau) zu veranſtalten. Mit dieſer Ausſtellung ſoll gleichzeitig die Feier des 25jährigen Be⸗ ſtehens des Gewerbe⸗ und Handwerkervereins Gengenbach und Gauſchießen der Mittelbadiſchen Schützen⸗Vereine verbunden ſcim. Das herrlich gelegene Schwarzwaldſtädtchen, das nicht mit Unvecht Badiſch Nizza genannt wird, iſt für die Veranſtaltung einer Ausſtellung beſonders geeignet. * Schonach, 1. Dez. Zur Zeit kann man hier große, den Berg hinurherrollenden Holztransporte mit einem eigens dazu engeſtellten Laſtau to beobachten. Das neue Beförderungsmit⸗ tel, das mit einer Fuhre 30 Ster befördert, bedeutet einen großen Fortſchritt gegen früher, wo mit Schlitten oder Fuhrwerk mühſelig das Holz aus dem Walde geſchafft werden mußte. Was würde der Volksſchriftſteller Hansjakob, der in ſeinen Büchern ſo manches von der Flößerei und der ſchwierigen Fortſchaffung des Holzes auf den Schwarzwaldbergen erzählten zu dieſem neuen Verkehrsmittel ſagen, die Arbeit ſo ſehr erleichtert und weniger geſährlich macht. * Immendingen, 29. Nov. In der letzten Woche iſt der Waſ⸗ ſerſtand der Donau raſch zurückgegangen. Vor kurzem iſt nun auch die völlige Trockenlegung des Donaubettes zwiſchen Möhringen und Immendingen erfolgt. n eigene Verlag G. m. b. H. u. Co. dar; daran hat ſich nichts ge⸗ ändert und wird ſich auch nichts ändern.“ 25 — ——— 6 8. Seite. Nr. 560 Diensiag, den 2. Dezember 192— Aus der Pfalz 2 Ludwigshafen a. Rh., 2. Dez. Ohne die gewohnte Sonn⸗ agsſchlägerei ging es auch diesmal auf dem nördlichen badtteil nicht ab. So heftig waren Wirt und Gäſte aneinander raten, daß es Verwundete gab. Bei der Schlägerer, bei r Gläſer, Tiſche und Stühle in Trümmer gingen, wurde ein Gaſt heblich verletzt, ſodaß er in's Krankenhaus überführt werden zußte. Einem anderen wurde in der Hitze des Gefechtes der linke kaſenflügel abgebiſſen.— Ihr 25jähriges Jubelfeſt jerte die hieſige Zwangsinnung für das Sattler⸗ und Tapezier⸗ ewerbe im Beiſein ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden. Die Feſt⸗ ꝛde hielt dabei Konſenvator Zink vom Gewerbemuſeum Kaiſerslau⸗ rn.— 40 Mark und Perſonalausweis wurden am vergangenen zamstag abend einem Bäckergeſelle aus Zeiskam geſtohlen. Is er ſich ſeine Rückfahrkarte löſen wollte.— In den Räumen det Ath. Geſellenheims hielt der Landesverband Pfalz vom Reichever⸗ and deutſcher Gartenbaubetriebe e. V. am letzten Samstag eine zut beſuchte gußerordentliche Hauptverſammlung ab. Zur Zzehandlung ſtand vor allem die Frage der Beteiligung der einzel⸗ en Betriede an der von der Stadt Ludwigshafen im nächſten Jahre geplanten großen Gartenbauausſtellung. Das Intereſſ var groß, ſodaß volle Unterſtützung zugeſagt werden konnte 2: Pirmaſens, 2. Dez. Während eines Streites wurde der iöhrige Jofef Maurus von hier mit einem Stück Holz derartig gerletzt, daß er beim Transport in's Spital ſeinen Verletzungen er⸗ ag. * sww Lamverkheim, 30. Nov. Vor einiger Zeit wurde hier im Schuhhaus Mann eingebrochen. Die Täter entkamen mit ihrer Beute. Nunmehr iſt es gelungen, die Einbrecher zu verhaften. Gerichtszeitung Bezirksſchöffengericht Darmſtadt. 82 Eine große Verhandlung wegen Verbrechen nach Paragr. 2ʃ8 und Paragr. 219 fand vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt ſtatt. Die Ehefrau M. war wegen Verbrechen nach Paragr. 219 zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt, doch konnte die Strafe wegen einem ſchweren Lungenleiden der M. nicht vollſtreckt werden. Sie wurde daher auf freien Fuß geſetzt. Allein ſie nahm ihre perbrecheriſche Tätigkeit ſofort wieder auf und„behandelte“ etwa 12 Perſonen im Laufe dieſes Jahres. Dieſe wurden zu Gefäng⸗ nisſtrafen bis zu 3 Monaten berurteilt. Das Gericht nahm beꝛ M. nicht den Paragr. 219 an, ſondern nur Beihilfe zu 218 und erkannte unter Verſagung mildernder Umſtände auf 3 Jahre Gefängnis abz. 4 Monate Unterſuchungshaft. Die Angeklagte wurde vorläufig in Haft behalten. Jum Tode verurkeilt Vor dem Köniasberger Schwurgericht wurde gegen den Kaufmann Hölzke und die Schneiderin Anna Gelhaar verhan⸗ delt. Die Gelhaar wurde beſchuldigt, in der Nacht zum 6 Dezember 1923 die Ehefrau des Mitangeklaaten ermordet zu taben. Hölzke war angeklaat, den beabſichtiaten Mord, von dem er wußte nicht verhindert zu haben. Der Prozeß entrollt ein trauriges Ebeleben. Hölzke hatte vor Jahren eine Schweſter der Ermordeten neheiratet, ſich aber ſpäter von ihr ſcheiden laſſen. Schon damals ver⸗ kehrte er mit der Mitangeklaaten. Als er im Jahre 1912 ſeine geſchie⸗ dene Frau zum zweiten Male heiratete, gab er ſeine Beziehungen zu der Gelhaar nicht auf, ſondern ſorate teilweiſe für ſie. Da er ſich mil ihr auch öffentlich in Lokalen zeigte. kam es oft zu Zwiſtigkeiten. Im November 1922 beſuchte die Mitangeklaate die Schweſter Hölzkes Sie rühmte ſich dabei ihres Verhältniſſes zu Hölzke. und wurde daraufhbin gewaltſam entfernt. Seit dieſer Zeit haßte ſie Frau Hölzke. Sie entwendete von einem Manne, mit dem ſie ein ähnliches Ver⸗ Hältnis wie mit Hölszke unterhielt, einen Revolver und ſch o ß die Nebenbuhlerin in ihrer Wobnung nieder. Das Urteil lautete füt die Schneiderin Gelhaar auf Todesſtrafe. gegen Hölzke wegen Nichtabwenduna der Gefahr. die er kannte, auf ſechs Monate — Reue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgade) Sportliche Rundſchau Turnerſchwimmfeſt In der Herrenyalle 1 des Herſchelbades bielt der Turn⸗ bverein Manubeim von 1846 ein internes Feſt ſeiner ſtatt⸗ tich gebiehenengandmmriege an bderem Uebungsabeno, Donnerstugs, ab, odas den beſten Werlauf naym. Hür den alteingeseißten Schwimmſportler bieibt es lets ein leyrreiches und auregenoes Erlebnis, als ſtiuer Beobachter einer ſorchen Daroietung ſeiner nachgetommenen Weitbeſucher der Fluten beizuwoghnen. Waren es ſruher die jungen Arbeiterſchwimmer, ſo tnd es nunmeyr die noch jüngeren Jahnlunger, die enolich alles Ahnengut wieder„er⸗ werben, um es zu beſitzen“, natürlich davei jetzt die heutige Sport⸗ entwicklung ſorgiam nutzend. Immerhin, ſo raſch und leicht wie narhfiner o„ oricheinen ianen, goht dos noch viel zu richten und zu regeln, ehe der Wettſtreit in glatt⸗ geſchlifſener Form verläuft. Da ſieht das kundige Auge noch bis⸗ weilen mehr oder minder auffallige Stiunebenheiten, jelbſt Stil⸗ wiorigketten. Da zeigt ein Knabe beim Bruſtſchwimmen einen richtigen Scherenſchlag, der ihm zwar derart weniger fordert als der richtige Grätſchſtoß. Der Kenner ſieht ihm ſofort von weitem ſchon den geborenen Seiteſchwimmer mit Rechtslage an. Ein an⸗ verer krümmt ſich auch in Seitlage bei jedem Zug ganz ſeltſam ſeit⸗ lich zuſammen, ſelbſtverſtändlich merklich auf Koſten der Schneuig⸗ keit, wetl hierin nicht eines beſſeren belehrt. Ein Dritter maazt beim Hand über Hand noch auf jedem Stromzug einen beſon⸗ been Gratſchſtoß, ſogenannter„Spaniſch“, was ihm la meyr Kraft an verlorener Waſſerreibung koſtet. s ſich an Schnelle lohnt. Dauerndes Kopfwenden und halbes Hechttauchen beim Bruſtſtil wirkt auch unſchön, weil ſtilunrein. Immerhin meiſt Klei⸗ nigkeiten, leicht zu heheben. Auch der Starter hatte ſeine liebe Weühe, die Unruhe und Ungeduld ſeiner Leute vor dem gar nicht ſo ſeltenen Früh⸗ und Fehlſtarten zu bewahren., Die Wettkampf⸗ folge war zwar ſauber vervielfältigt vorhanden, doch war beim Fehlen von Startnummern den Zuſchauern trotz der(bei dem in ſolcher Halle kaum vermeiblichen Lärm zwar zeitweiſe ſchwer ver⸗ ſtändlichen Startanſage ohne nachträgliche Ergebnisbekanntgabe nicht immer, zumal bei vereinigten Läuſen, der Name des Sie⸗ gers erkennbar, worauf künftig beuer zu achten wäre, um auch äußerlich allen Anſprüchen gebührend Rechnung zu tragen. die geſchmeidigen Sport⸗ dach nient umn ao giht 8 Das Feſt hätte wohl eine größere Zuſchauerſchaft verdient, nicht nur aus Vereinstreiſen— etwa durch Einladung älterer Schüler, wie man dies in Wien jetzt wirkſam tut. Es begann um ½49 Uhr, nach den Begrüßungsworten des Schwimmriegen⸗ vorſtandes Stoll, mit einer Lagenſtaffel, wobei man autzer etwa teilweiſe in der Seitlage, dem bekannten Karnickel auch im Schwimmverband(ſo wurden beim Saarbrückener Schwimmfeſt jüngſt vier von ſieben Staffelmannſchaften wegen unreinen Seite⸗ ſtils„rausgedrängt“), ſonſt korrekte Lagen ſah. Die Aufſtehwende am eingelçaten Grenzhalfen wie auch die für Mannheim einzig⸗ artige Wellenbadgitter⸗Wende ließ manchen im Verlauf des Abends unnütz Zeit einbüßen, wogegen bei der Ablöſung gern wieder durch Frühſtart im wenn auch zunächſt begreiflichen Uebereifer unbefugt ſolche Sekunde„geſtohlen“ wurde. Die Turnerinnen kamen zy⸗ nächſt beim Bruſtſchwimmen gut zur Geltung, wie ſie überhaupt (für den Kenner käum verwunderlich) meiſt ſchon gewandten Stil zeigten. Als beachtliche Mehrkampfmeiſterin im Bruſtſtil, Tauchen vor allem und wenigſtens einem ſauberen Probeſprung vom hohen Brett erwies ſich da Frl. Haupt, wogegen im Freiſtil Frl. Biermann durch einen tadelloſen Kriechſtoß glänzte und dem⸗ gemäß überlegen ſiegte. Nicht minder befriedigendes leiſteten die weibliche Zugend und die Mädchen in ihren Bewerben; dasſelbe gailt von den Knabe bei denen indeſſen einige in der Bruſtlag: unkorrekt hudelig Schwim en, wie verdient, hinter ihren hübſch kunſtgerecht und rſchriftsmäßig langzügig losziehenden Kame⸗ raden zurückblieben. was ſie ſich merken müſſen. Wohlgelungen darf auch das Tauchen der Turner mit 40 Mtr. Pflichtleiſtung gelten, noch mehr die im Springen, worin ſich beſon⸗ ders dar Siener Bäuerle mit drei wirklich ſauber und ſicher ausgeführten Kürſprüngen gut einführte, wozu man gern noch Pflicht⸗ und Pfoſtenſprünge geſehen hätte, auch mehr Wett⸗ bewerber gerade von Turnern. Bei der Rückenlage hat man— im bemerkenswerten Gegenſatz zum bedauerlich undeutſchen Vor⸗ gehen des Deutſchen Schwimmverbandes— vernünftigerweiſe den bewährten Sprungſtart deutſcher Schöpfung beibehalten. Unter dem lbdutzend Riegenſtaffeln aller Art, ſiegte die— Sänger⸗ riege. Auch die Lange Strecke— zehn Bahnen 250 Mir.— er⸗ gab einen ſpannenden RKampf zweier geeichwertiger Gegner bis ins Ziel. Das kurz vor 10 1 als Abſchluß begonnene Waſſer⸗ hallſpiel zweier gemiſchter Mannſchaften unter Schiedsrichteramt de⸗ 15 Aſpiel Starters verlief ſchon anſprechend flott. wiewohl Salare gen und Schußſicherheit noch zu wünſchen übrig läßt, und beleſti hier guten Geſamteindruck, den der unbefangene Beſucher pon rſte. gezeigten Arbeit des Schwimmwartes König mitnehmen 118 Nun haben ſeine Schutzbefohlenen beim Scha u ſchwi m in ˖ am Sonntag ja ſelbſt wieder beſte Lerngelegenheit! ber Nachſtehend die Ergebniſe, wobei freilich die Zꝛiten ob anz 1 ßemerkten gelegentlichen Startmängel u. dergl. nicht immer g genau ſtimmen mögen, was auch weniger wichtig iſt. Bahnlänge 25 Meter: 8. Lagenſtaffel 4 2 B. Sieger:83; Kurzſtrecke für Turner 2 1. Leinberger 82; Bruſtſtrecke für Turnerinnen 2.: 1. Elſe Haſ 0250f desgl. f. Knaben, bis 10 Jahre: 1. Fritz Hofmann dss 14 Jahre: 1. Engel:47,2; desgl. für Turner 4.: 1. Geiger 4. (); Rückenſtrecke desal.: 1. Karl Hoffmann 1239 Streckentauchen Turner: 1. Aubel 40 Mtr. in 39 Sek.; desgl. für Turnerinnen Elſe Haupt 32,70 Mtr. in 34 Sek.; Seiteſtrecke f. Turner. Furz⸗ erhel Leinberger:27; Bruſtſtrecke f. Jugend 4.: 1. Boſecker 1⸗43“ 05 en größ ſtrecke für Turnerinnen 2.: 1. Berta Biermann 048: Spre oder (3 Kürſprünge aus 3 Gruppen): 1. Bäuerle 24.: Beliebig⸗Stagz: wird 4 2B.: Sieger.58,3; Bruſtſtrecke für Jugendturnerinneſ 99 1. Erika Delank 0251; desgl. für Mädchen 1.: 1. Grethel Fel 575 0·25; Riegenſtaffel bel. 4 2.: Sieger Sängerriege:54½37 ſüt ages 2 B. für Turner über 85 Jahre: 1. Stengel:01: Kurzſtrecke Anfänger 2.: 1. Metzger 6145,3; Langſtrecke 10.: 4 Röder aus Bel, für Jugend 2.: 1. Boſecker:41. W. Mang, für hockey liſe V. f. R. 1—„Jahn“ München 1 250 N Die erſte Mannſchaft der Hocken⸗Abteilung des Vereins*— 1924 Raſenſpiele hat ihrer langen Reihe von Siegen einen weiteren 121 ein gefügt. Der Gegner„Jahn“ München hat gegenüber ſeiner gror. 15 Form frütherer Jahre nachgelaſſen, hat aber— wie das hochklaung luhe Spiel ſeiner Hintermannſchaft bewies— in ſeiner Verteibignn ung ſeine alte Stärke ſich erhalten. Die Münchener Läuſerreihe 1 Witt ebenfalls in der Abwehr ſehr erfolgreich und unterſtützte den Stus erwa der allerdings als der unausgeglichenſte Teil 1 wird nach Kräften. nie allzu gefährlich wer Mannſchaft dem Mannheimer VDor konnte. n er Bei V. f. R. Verteidigung und Läuferreihe, die beide keiſſh, Jelſ allzu ſchweren Stand hatten, wie gewohnt ſicher und zuverläſt der durch Erſatz ſtark geſchwächte Sturm aber nicht energiſch ge 35 um die zeitweilig ſtarke Ueberlegenheit Mannheims im Erfolg deſſ betätigen. 15 Das Spiel ſelbſt war trotz des nicht ganz einwandfreien Platg b ſchön und ſchnell und nur in der zweiten Halbzeit etwas einſen Bal zu Gunſten Mannheims, das ohne Mühe ein weit beyeres Reſu d hätte erzielen können, wenn nicht die rechte Sturmſeite inbel dr. rabezu charaktervoller Konſequenz am rechten Torpfoſten vor dlof geſchoſſen hätte. weit Handball 10 D..K. Schwetzingerſtadt 2.— D..K. Ladenburg 2. 170, abgeh er Schw. hat Anſpiel, doch der Ball wird gleich abgefaugen in flottem Tempo geht es vor das Tor Schw. Die ſichere Be, zur teidigung Schw. befördert den Ball mit ſchönem Zuſpiel in 10 Wa Front. Der Sturm dringt nun mit genauem Spiel vor des eds⸗ mitt ners Tor. Der Ball gelangte an den Halbrechten, doch der Sehem nack richter unterbindet wegen Abſelts des Rechtsaußen Wieder kaung wen Schw. aut durch, doch der rechte Verteidiger bringt den Suu die durch unfaires Spiel zum Stehen. Der Schiedsrichter gibt Str ˖ 1 ſtoß. Schmedding verwandelt glänzend. Bei dem Stande 110 ſer N 10 Schw. werden die Seiten gewechſelt. Nach Wiederanſpiel mußte 1* lc Schiedsrichter einen Mann von L. vom Platze verweiſen. Dut⸗ unſchönes Benehmen Ladenburgs ſah ſich der Schiedsrichter 75 zwungen, das Spiel abzubrechen. Es wäre angebracht, wenn* Arh Mannſchaften das Rufen unterlaſſen würden, beſonders im Iung zum ſturm bei Schw. Der Schiedsrichter konute im allgmeinen Erz friedigen. Bei Schw. war die Verteidigung die Stütze der Man, liche ſchaft, Läuferreihe und Sturm aut. Ladenburg hatte die Hant me ſiüte im Innenſturm, den 3 Mann von der erſten Mannſchaft 350 deten.— 1. Mannſchaft D..K. Schwetzingerſtadt— 1. Mannſche Ladenburg 42:0. E 0 Waßſerſtandsbeobachtungen im Monat dezember indt Mfeln-Fenel J 28.J 28. 27.28..TTar-iieT 26. A 5 10 ——— ö 0 Schuſterinſel“.75.580.58 2889.8.5 Manaben.60 259025850 52J0 Kel Kehl.90.88.86.851.53/1.75/Heilbronn 1 2 W Maran:„ 80.500.49.49.50.41 54 Je Mannbein:.8.92.44.41 280.37 1 ber, Raub.„ 194.91 187.78.79.68 eln..98.99.86.80.70 160 — Gefänanis. —.:?:—..—Tv—— Grö 5 dan lan Tabant der Dellachen ntaan Todes-Anzeige. Unselen Miigliedern die traulige Mit- tellung, daß unse! langfähriges treues Miglied, der Invalide August Schwarz im Alter von ca 78 Jahten nach längerem schweren Leiden am Samstag, den 29. November verschieden ist Wir verlieten in dem Entschlalenen einen Veibandsveteran, der 52 Jahre dem Vveibande die lieue wahrte und werden wir ihm ein dauerndes ehrendes Gedenken bewahren. Die 15 kindet heute Dienstag nachmiſiag 123 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus, auf Wunsch des Ver- Storbenen in aller Stille slatt. Mannheim, den 2 Dezember 1924. Der Bezirksvorstand. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem uns so schwer betroffenen Verluste lichen Dank. herz- 6880 sagen Faniie Mar Beiz Rheingönheim b. Ludwigshafen a. Rh. Pforzheim. Iuwelen Wwartes Lager Neuanfertigung Piaun Umänderung Goldwaren RNeparaturen H. Ape Hannhelm. 0 T. 13 Ladem Heidewergerstrane nächst dem Wassertum seit 1903 S264 Damenpuſz und Nioderrslerer felnet Demenhite— eucdh Pelzerbeiten Marfa Ademm Beehovenstrebe E, pl. 6891 Gem Lderi), b0 0 fn 4. felhere 7 aeeee e 1 0 1 Jetrt erspare lcn NM. 1, 50 an ſedem b0t pfund, wofur ich bisher M. 2, 50 1 10 beꝛahlte, und ⁊war durck Ver- 15 2— da wendung der Feinostmargarine 1 10 „Schwan im Blauband“. dal Wenn Sie ebenfalls einen Versuch machen, so werden Sie sich fra- 0 Ju gen: PFarum habe ich nichtschon 90 eher„Schwan im Blauband“ 20 verwendet? Das feine Aroma 9 beim Brotaufstrich und die vor-. 05 zuüglichen Eigenschaften beim hie Ausbraten verdankt„Schwan im Blauband“ dem nun- N0 vergleichlichen Rirnverfahren, nach welchem sie hergestellt ist. 0 Das Halbpfund · Paket 50 Pf. N da de ab b: 10 U 85 30 1 de 9 6 pr b0 8 e ——— — f Diensta Neue Mannheilmer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe) 7. Seiie. Nr. 560 eue Mann heimer Seitung DSDS—————————— Handelsblatt Re zellſtoffinduſtrie als vollswitlſchaftlicher Jaktor Von Kommerzienrat Dr. Hans Clemm, Direktor der Zellſtoffabrit Waldhof in Mannheim⸗Waldhof di eelt am obe Bedeutung, die heute die Zellſtoff⸗Induſtrie beſitzt, hrößten deutlichſten daraus, daß für die Herſtellung des weitaus oder eiles des täglich als Zeitungs⸗, Schreib⸗ und Packpapier wird. So i Buchform verarbeiteten Papiers Zellſtoff verwendet 8 iſt die Jellſtoff⸗Induſtrie gewiſſermaßen die Mutter tagenden bier⸗Induſtrie und beide haben ſich einen hervor⸗ Vor Platz in der deutſchen Export⸗Induſtrie geſichert. aus Jelnem Kriege betrug der jährliche Export an Zellſtoff für Erpoldland 180 000 Tonnen. In den infolge der Inflation dieſer in 15 beſonders günſtigen Nachkriegsjahren 1920/1923 iſt l eſtiel eiler Kurve wieder von 37 000 auf 98 500 Tonnen jähr⸗ ‚˖ Jen, hat alſo jetzt etwa 50 Prozent der Vorkriegszeit er⸗ Aude die währung⸗techniſchen Maßnahmen des Jahres eine weſe e der Wettbewerb mit dem Auslande erheblich erſchwert; daher ge Erhöhung der Exportziffer wird in dieſem Jahre 4350 erreicht werden. Bei der ausſchlaggebenden Bedeu⸗ ledoch ein Export⸗Ueberſchuß für die Geſundung unſerer und damit für die ganze Reparationsfrage hat, iſt zu ird, die aß auch von Reichswegen nichts unverſucht bleiben zu iaterſen wichtigen Zweig der Exportinduſtrie mit allen Mitteln Verte ſtützen, um ſich von dieſer Seite her den Zufluß großer Helſtoffzu, ſichern. Der bedeutendſte unter den Konzernen der ffinduſtrie iſt der deſen Waldhofkonzern ſabri frößtes und leiſtungsfähigſtes Werk, die Zellſtoff⸗ domme Waldhof, im Jahre 1884 von den Herren Geheimer Ladiſ rzienrat Dr. Carl Clemm, der auch Mitbegründer der Dr. Cart Anilin⸗ und Sodafabrik war, und Geh. Kommerzienrat Noßhaf, aas gegründet wurde. Im Norden Mannheims, am veithin en gelegen, durch iht Wahrzeichen, den hohen Laugeturm mit der kenntlich, iſt ſie eine Stätte regſter Arbeit, wo zuſammen über 30 benachbarten, auch zum Konzern gehörenden„Papyrus 000 Arbeiter und Angeſtellte Beſchäftigung finden. zur Beitge Mengen Holz, ca. 65 Waggon, kommen dort täglich ggon arbeitung, ebenſo Kaltſteine und Schwefelties, über 50 mittel. Kohlen liefern täglich Kraft und Licht. Alle Verkehrs⸗ nach dund ausgenutzt, um dieſe großen Mengen beizuſchaffen und we 8 Verarbeitung das fertige Produkt ſeinem weiteren Ver⸗ die ale O dwweck zuzuführen. Der Staat hat neben den Leiſtungen, infolg teuern entrichtet werden, ganz gewaltige Einnahmen ſolches 1 intenſiven Inanſpruchnahme ſeiner Eiſenbahn durch ein ernehmen. urch die Nebenprodukte rückt das Werk der chemi⸗ rbeit nduſtrie immer näher, wie es auch ſchon durch ſeine zum zerkategorien zu ihr enge Beziehungen unterhält. So wird Erzen eiſpiel ein hochprozentiger Spiritus gewonnen, deſſen licher gung im Kriege und heute noch von großer volkswirtſchaft⸗ nenſchigdeutung iſt, weil dadurch koſtbare Nahrungsmittel für den ochazichen und tieriſchen Bedarf erhalten bleiben; ferner eine ſeliſche Adſorptionskohle für techniſche und pharma⸗ und De Zwecke, deren Wirkung die bisher gebräuchlichen Knochen⸗ induſtrie kohlen bei weitem übertrifft, weiterhin ein in der Leder⸗ ie ſeit Jahren mit ſteigendem Erfolg verwendeter Gerbextrakt. maßgebn Waldhofkonzern gehören, bzw. es beſteht Beteiligung oder elheimender Einfluß bei den Jellſtoffabriten Tiſtt. Ragait, Loſel, eißer und Wangen, ſowie bei den Papierfabriken in Fockendorf, ber dts ſtein, Baienfurt, Alling, Marſtetten, Unterkochen und der Im genannten Papyrus in Waldhof. ſune! Jahre 1899 wurde mit dem Bau der ruſſiſchen Nieder⸗ Fröße in Pernau, im heutigen Eſtland, begonnen, die an dank e dem Mutterwerk in Waldhof kaum nachſtand. Sie lieferte land. ihrer günſtigen Lage die Hälfte ihrer Produktion nach Ruß⸗ Der ruſſiſche Verbrauch war vor dem Kriege fortlaufend im Steigen und erhöhte ſich jährlich um 2 Prozent. Die Vernichtung dieſer blühenden Anlage bedeutete einen ſchweren Schlag. In 260 Eiſen⸗ bahnzügen ſchafften die Ruſſen das bewegliche Material, Maſchinen und Apparaturen, in das Landinnere, wo es für immer verloren ſein dürfte. Bei der Beurteilung der Frage des 5 Wiederaufbaues dieſer Fabrik ſpielen die politiſchen Verhältniſſe in Rußland und die zukünftige Geſtaltung der Dinge in den Randſtaaten eine große Rolle, nicht zuletzt deren Beziehungen zu dem großen öſtlichen Nachbarn. Da das Hinterland in den Randſtaaten zu gering iſt, um für Rohſtoffbezug und als Abſatzgebiet für ein ſo gewaltiges Werk zu dienen, muß hierfür weit nach Sowjet⸗Rußland über⸗ gegriffen werden, was geſicherte politiſche Verhältniſſe zwiſchen dieſen Staaten und Rußland zur Vorausſetzung hat. Weiterhin beſaß der Konzern Holzeinkaufbüros in Petersburg, Sortavala am Ladogaſee und Archangel am weißen Meer mit ausgedehnten Flußflotten auf dem Ladogaſee und der nördlichen Dwina, ſowie umfangreiche eigene Wälder. Als Erſatz für den Verluſt all dieſer ruſſiſchen Werte, der ca. 100 Millionen Goldmark betrug, wurden vonſeiten des Reichs Ent⸗ ſchädigungen in Papiermark gewährt, die zuſammen kaum 0,7 Prozent des erlittenen Schadens ausmachten. Es bedurfte jahrelanger, gewaltiger Arbeitsleiſtung und unbeugſamer Energie, aller Beteiligten, um der gewaltigen Erſchütterungen, die jene Ver⸗ luſte brachten, Herr zu werden. Um ſich den Bezug eines der wichtigſten Rohſtoffe. des Schwefels, zu ſichern, wurde auf der Norwegen vorgelagerten Inſel Stordö eine ausgedehnte Schwefelkiesgrube er⸗ worben. In Rotterdam beſitzt der Konzern ein unter eigener Firma arbeitendes Transpork- und Speditions⸗Ankernehmen das in erſter Linie den eigenen großen Maſſenumſchlag an Holz, Schwefelkies und Kohle, dann aber auch den des fertigen Pro⸗ dukts, des Zellſtoffs, bewältigt, ſowie für fremde Rechnung Speditionen übernimmt. Wenn die deutſche Induſtrie allmählich wieder zu alter Blüte emporſteigen ſoll, iſt es unbedingt notwendig, daß im Deutſchen Reich die Arbeitsleiſtung in die Höhe geht. Ddie un⸗ erſchwinglichen Frachten, die Löhne, die auf 100 Kg. Produkt bezogen 70 Prozent höher ſind als im Frieden und die hohen Preiſe für Materialien, erſchweren den Wettbewerb mit dem Ausland außerordentlich. Es wird notwendig ſein, daß man, ſolange die Verhältniſſe infolge dieſer Belaſtungen ſo un⸗ günſtig liegen, ſich entſchließt, in den durchlaufenden Betrieben wieder zu zwei Schichten überzugehen, damit mehr, beſſer und billiger gearbeitet wird und jeder Arbeiter mehr Lohn erhält. Dies wird der einzig richtige Weg ſein, die Wirtſchaft wieder auf die Höhe zu bringen. Naturgemäß moſſen alle Maßnahmen ergriffen werden, die die längere Arbeitszeit erträglich machen. Die Anmarſchwege zur Arheitsſtätte müſſen durch moderne Verkehrsmittel verkürzt und in der Nähe des Betriebes müſſen Wohnungen erſtellt werden. Die früher beim Zweiſchichtenſyſtem am Wochenende beim Wechſel zwiſchen Tag⸗ und Nachtſchicht notwendig gewordene 24 ſtündige Arbeitszeit muß einer anderen beſſeren Art des Schicht⸗ wechſels weichen. Wenn alle beteiligten Kräfte, denen das Wohl und der Wieder⸗ aufſtieg des Vaterlandes wirklich am Herzen liegt, ſich dafür ein⸗ ſetzen, daß in der deutſchen Induſtrie nach den Grundſätzen der Wirtſchaftlichkeit gearbeitet wird, dann iſt zu hoffen, daß die Leiſtungen in die Höhe gehen und damit das vorgeſteckte Ziel e as Werk hatte den ruſſiſchen Markt maßgebend beherrſcht. erreicht wird. Lolobilanz der Mitteldeutſchen Kteditbank Aklienzuſammenlegung von 50: 1 huredie Mittemdeutſche Kreditbank, die in den letzten Inflations⸗ vorgen eine außerordentlich ſtarke Vermehrung ihres Aktienkapitals genöti umen hatte, iſt wegen dieſer Inflationserweiterung jetzt amme, bei der Umſtellung auf Gold ihr Aktienkapital ſcharf zu⸗ Milliongulegen. Das Geſamtkapital, das Ende 1923 aus 1100 hatte en Stammaktien und 20 Millionen Vorzugsaktien beſtanden und„wird auf 22 Millionen Goldmark Stammaktien Nlenlchen 0 Goldmark Vorzugsaktien umgeſtellt. Der Das zen Reſerve ſollen 2 220 000 Goldmark überwieſen werden delef ſgriegskapital hatte 60 Millonen 4 betragen, Ende 1922 durch ach das Kapital auf 170 Millionen. Anfang 1928 ftieg es davon ine damals durchgeführte Erhöhung auf 510 Millionen; Ficheruraren 370 Millionen ordentliche Stammaktien, 130 Mill. Jurzuge gerstammaktien mit 25 proz. Einzahlung und 10 Mill. Juni ſgaktien. Durch Generalverſammlungs⸗Beſchluß von Ende Atien 923 wurde die Ausgabe von 600 Mill. neuen Stamm⸗ Aüdurch n 10 Millionen 1 weiteren Vorzugsaktien beſchloſſen. 0 Mill ſtiegen das Geſamtkapital auf 1120 Millionen(darunter Jil. Vorzugsaktien) und die offenen Reſerven auf 13 268 Juſtitut ie Aktienzuſammenlegung beträgt demnach 50: 1. Das zu der Malt ſich entſchloſſen, die offene Reſerve— im Gegenſatz gicht al ehrzahl der andern Großbanken— bei der Goldumſtellung och zu normieren, ſondern lieber durch Schaffung ſtiller in der Bilanz den inneren Status zu ſtärken. Inbezug ereini apitalverhältniſſe iſt noch zu bemerken, daß die Treuhand⸗ Aten 0 in Frankfurt a. M. 285 Papier⸗Millionen Vorrats⸗ Ailien 05 Bank beſitzt, die im gleichen Verhältnis wie die andern tereini ſammengelegt werden. Dieſe Forderung an die Treuhand⸗ annen dong erſcheint unter den Debitoren. Die Vorratsaktien Aidahlu on der Mitteldeutſchen Kreditbank jederzeit zum Gold⸗ ktien ugswert zurückverlangt werden. Bei einem Verkauf dieſer feaſti 1 die Treuhand⸗Vereinigung, der im übrigen nur mit dann, iſt di0 der Mitteldeutſchen Kreditbank vorgenommen werden abn old-Ebreuhand Vereinigung verpflichtet, den Erlös abzüglich uführen f 1 1 7 2 Mlanz wichtigſten Zahlen der Goldmark⸗Eröffnungs⸗ ele fol ergeben mit den Zahlen der letzten Friedensbilanz(Ende ende loßendes Bild: Aktiva: Kaſſe J. Januar 1924 4080 216, 9061 815 39039 000), Wechſel 364 376(40 773 000), Noſtroguthaben desl(3 620 000), Reports 288 712(24 829 000), Warenvorſchüſſe cteflig 510 000), Wertpapiere 1046 300(13 535 000), Konſortial⸗ Conkgebäande 825(11 263 000), Debitoren 10 226 894(137 607 000), prre 000). 8 500 000 G 075 000), ſonſtige Grundſtücke 2 400 000 oſeonef Paſſiva: Kreditoren 16 299 067(130 770 000), davon: reie Einlagen 3 822 595(73 961 000). bers; In 47 Treits angelktivpoſten Wertpapiere und Beteiligungen liegen, wie —— innere Reſerpen. Die Effekten inzahlungswertes an die Mitteldeutſche Kreditbank ſind weit unter den niedrigſten Kurſen des Jahres 1923 aufgenom⸗ men. Bei den Bankgebäuden handelt es ſich um 12 Gebäude, bei den ſonſtigen Grundſtücken um Nachbarblocks, die zur Subſtanz⸗ erhaltung angekauft wurden. In den Kreditoren ſind, wie die Ver⸗ waltung betont, Auslandskredite für Rechnung der Kundſchaft nicht enthalten. Die Kreditoren ſelbſt ſind inzwiſchen um ein Mehr⸗ faches gewachſen, es handelt ſich allerdings hauptſächlich um Bereit⸗ ſchaftsgelder. Das laufende Geſchäft hat ſich gut entwickelt, ſo daß die Bank bereits für 1924 die Ausſchüttung einer angemeſſenen Dividende in Ausſicht ſtellen kann. Die Zahl der Beamten iſt von 4300 im Oktober 1923 auf 1400 zurückgegangen, ſie betrug im Frieden etwa 1000. Ho. Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗A.-G. Geſtern nachmittag fand im Hotel Heidelberger Hof zu Heidel⸗ berg die diesjährige o..⸗V. der Heidelberger Straßen⸗ und Berg⸗ bahn⸗A.⸗G. ſtatt. Aus dem Bericht des Vorſtandes iſt zu ent⸗ nehmen, daß der Währungsverfall alle Regeln der Geſchäftsführung umſtürzte und die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Bahn derart er⸗ ſchütterte, daß am 26. November 1923 die Betriebe ganz ſtillgelegt werden mußten, um den Fortbeſtand nicht in Frage zu ſtellen. Die Goldbilanz zeigt aber das Unternehmen als innerlich durch⸗ aus geſund, wenn auch die geſamten Rücklagen durch die Inflation verloren gegangen ſind. Dieſe Rücklagen ſollen in den kommenden Jahren in erſter Linie wieder geſchaffen werden. Auch im vergangenen Jahre wurde an der Beſeitigung der durch den Krieg entſtandenen Schäden an Anlagen und rollendem Material gearbeitet. Vorteilhaſt war, daß ſchon im Jahre 1922 das ge⸗ ſamte Gleismaterial beſchafft werden konnte. Zur Deckung der entſtandenen Unkoſten und zum Zwecke des Ankaufs der der Stadt Heidelberg gehörenden und von der Geſellſchaft bisher verwalteten Bahnen wurde das Aktienkapital um nominell 100 000 000 P. Stammaktien und 10 000 000 P. Vorzugsaktien mit 10 fachem Stimmrecht auf insgeſamt 101 235 000.% Stammaktien und 10 000 000.4 Vorzugsaktien erhöht. Die Stadtgemeinde Heidel⸗ berg erhielt als Kaufpreis für ihre Bahnen 80 000 000.4 Stammaktien und 10 000 000.4 Vorzugsaktien. Durch dieſen Erwerb bildet das Unternehmen jetzt ein geſchloſſenes Ganzes, das nach jeder Hinſicht einheitlich ausgeſtaltet und betrieben werden kann. Die.⸗V. genehmigte die vorgelegte Papiermarkbilanz und erteilte dem Aufſichtsrat und dem Vorſtand Entlaſtung. Für die Bahnanlagen ſind Schienen verſchiedenen Profils verlegt. Der Wert der Gleiſe, der Oberleitung uſw. iſt unter Berückſichtigung der Lebensdauer, getrennt nach den einzelnen Strecken, feſtgeſetzt und als Wert der Zeitwert am 1. Januar 1924 angenommen worden. Die Grundſtücke und Gebäude ſind zu dem Verkehrswert eingeſetzt, den ſie am 1. Januar 1924 hatten (Einſchätzung des Finanzamtes). Die Wagen ſind zum Anſchaf⸗ fungswert unter Berückſichtigung des Verſchließes aufgenommen. Es ſind vorhanden: 38 Motorwagen, 25 Anhängewagen und mehrere Arbeitswagen. Die Wertpapiere ſind mit dem Steuerkurs eingeſetzt. Das Lager an Materialien, die für den Betrieb be⸗ nötigt werden, iſt durch eine Inventur am Jahresſchluß genau Haus jauen backt nur mit feſtgeſetzt, wobei die Beſchaffungs⸗ und Herſtellungspreiſe vom 1. Januar 1924 zu Grunde gelegt worden ſind. Die Geſellſchaft beantragt, das Aktienkapital von nominell 111 235 000 Pe auf 4 449 400 G% umzuſtellen durch Ab⸗ ſtempelung der Aktien von dem Nominalbetrag 1000 4 auf einen Nominalbetrag von 40 Gl. Bei der Umſtellung ſind die Vorzugs⸗ aktien in gleicher Weiſe umgeſtellt wie die Stammaktien und zwar mit Rückſicht darauf, daß bei der am 23. Juli 1923 beſchloſſenen Kapitalerhöhung der Gegenwert für die Vorzugsaktien in gleicher Weiſe wie bei den Stammaktien durch Sacheinlagen geleiſtet wor⸗ den iſt. Die Umſtellung auf Goldmark und die damit zuſammen⸗ hängenden Satzungsänderungen wurden von der.⸗V. einſtimmig genehmigt. Der auf Antrag eines Aktionärs in die Tagesordnung auf⸗ genommene Punkt„Zuwahlen zum Aufſichtsrat“ wird auf Antrag bis zur nächſten.⸗V. vertagt. Der Antrag„Aufhebung der Vorzugsaktien“ wird, da er auf einem Mißverſtändnis beruht, ſallen gelaſſen. Aus der Verſammlung wurde noch die Frage aufge⸗ worfen, wie ſich der Betrieb nach der Umwandlung in eine.⸗G. ſtellt. Direktor Sprick von der Straßenbahn⸗Geſellſchaft erklärte, daß, wie aus der Goldmarkbilanz erſichtlich, das Unternehmen jetzt aus den Schwierigkeiten heraus iſt und relativ günſtig daſteht. Ferner wurde noch die Frage geſtellt, ob man nicht durch Ermäßigung der Tarife die Einnahmen erhöhen könne. Der Vorſitzende, Oberbürgermeiſter Walz, erklärte, daß dieſe Frage eigentlich nicht in eine.⸗V. gehöre. Die Frage der Tarifpolitik würde vom Aufſichtsrat ſtändig erörtert. Heidelberg habe niemals einen 10⸗Pfennig⸗Tarif gehabt. Der 15⸗Pfennig⸗Tarif habe der Heidelberger Straßenbahn das Leben ermöglicht, während andere Städte mit dem 10⸗Pfennig⸗Tarif die ſchlechteſten Erfahrungen gemacht haben. Außerdem bedeute ja die Benützung der Fahrtenheftchen eine weſentliche Verbilligung der Fahrpreiſe. Hierauf wurde die.⸗V. geſchloſſen. Sch. Pfälziſche Chamotke- u. Tonwerke(vorm. Schiffer u. Kircher) Grünſtadt(Pfalz) Die Generalverſammlung vom 29. November beſchloß den Ge⸗ winn aus 1923 mit 17 965 Bie in der Goldmarkbilanz zu verrech⸗ nen. Infolge des Ruhrkampfes, unter dem die vollſtändig im be⸗ ſetzten Gebiete liegende Geſellſchaft beſonders litt, lagen ihre Werke nahezu 4 Jahre ſtil!. Nach der Goldmarkbilanz vom 1. Januar 1924 beträgt das Aktienkapital 2 400 000 8% Stamm⸗ aktien und 120 000 G8% Vorzugsaktien mit doppeltem Stimmrecht; außerdem wurde ein Reſervefonds von 252 000 G⸗4 neugewählt. Der Nennwert der Stammaktien wird von 1000 Mark durch Ab⸗ ſtempelung auf 200 G⸗ ermäßigt. Anſtelle des verſtorbenen Bank⸗ direktors Emil Feibelmann wurde Bankdirektor Ludwig Traub von der Süddeutſchen Bank, Abt. der Rheiniſchen Credit⸗ bank in den Aufſichtsrat zugewählt; ferner wurde Diplomingenieur Walter Kircher⸗Stockholm neu als weiteres Aufſichtsratsmitglied gewählt. der Geſchäftsgang habe angefangen, ſich allmählich wieder etwas zu beleben und man hoffe im laufenden Jahr auf ein beſſeres Ergebnis. hr. Vom Gerling⸗Konzern Die in der Zentralausſchuß⸗Sitzung des Gerling⸗Konzerns vom 31. Oktober vorgeſehene Umſtellung erfuhr in der.⸗V. vom 28. November inſofern eine Aenderung, als aus verwaltungstech⸗ niſchen Gründen und auch wegen der Koſtenfrage von einer Ver⸗ ſchmelzung der Sachverſicherungsgeſellſchaften Abſtand genommen wurde. Das für die Kopfgeſellſchaft der Intereſſengemeinſchafts⸗ gruppe des Gerling⸗Konzerns und der Allgemeinen Verſicherungs⸗ .⸗G. vorgeſehene Kapital von 25 000 000 zuzüglich 1000 000 Kapital⸗Reſerve iſt nunmehr zu gleichen Teilen auf alle Tochtergeſellſchaften verteilt, ſo daß dieſe Tochtergeſellſchaften mit ihrem ganzen Verwaltungskörper unverändert beſtehen bleiben. Aus den gleichen Gründen nahm man von einer Verſchmelzung der Rückverſicherungsgeſellſchaften Abſtand und wird der Gerling⸗ Konzern das Rückverſicherungs⸗Aktienkapital(Papiermark) von 300 600 000 auf 25 000 000 Goldmark zuzüglich 1 000 000 Gold⸗ mark bei 4 Einzahlung zuſammenlegen. Bei der Verwaltungs⸗ geſellſchaft der Rheiniſchen Verſicherungsgruppe.⸗G. in Köln ver⸗ bleibt es bei dem voll eingezahlten Kapital von 1000 000„ zu⸗ züglich 500 000/ Kapitalreſerve. Unter Berückſichtigung der ſchon früher veröffentlichten Zahlen für die beiden ausländiſchen Rückverſicherungsgeſellſchaften in Amſterdam und Baſel ergibt ſich alsdann für die Sachverſicherungsgeſellſchaften folgende Geſamtbilanz. Die Verwaltung bemerkt ausdrücklich, daß die Geſchäfts⸗ entwicklung im laufenden Jahre trotz des bekannten Konkurrenz⸗ kampfes günſtig iſt, und mit einer angemeſſenen Dividend⸗ auf die neuen Goldkapitalien gerechnet werden darf, wenn das Geſchäft bis Ende des Jahres weiterhin normal verläuft. Die Geſamtbilanz des Gerlingkonzerns ohne die Lebensverſicherungs⸗ geſellſchaften per 1. Januar 1924 iſt dann: Aktiva: Forderungen an Aktionäre 37 875 000, Guthaben bei Banken und ſonſtige Barguthaben 7 355 517, Guthaben bei unſeren Geſchäftsſtellen 2 224 448, Wertpapiere und Beteiligungen 19 577 341 1, Grund⸗ beſitz 3 485 580, Einrichtungen 1022 219 l. Paſſiva: Aktien⸗ kapital 55 320 000 ½, Kapitalreſerven. 3 490 120, Prämien⸗ reſerven 6 476 166 1, Schädenreſerven 1027 803„, Guthaben anderer Geſellſchaften 3 630 325, verſchiedene fremde Guthaben 1595 690. Die Zahlen für die drei Lebensverſicherungsgeſell⸗ ſchaften ſind alſo in dieſen Zahlen nicht enthalten. In der in Frankfurt a. M. abgehaltei en.⸗V. wurden die vorſtehenden Vor⸗ ſchläge einſtimmig genehmigt. Deviſenmarkt Der Deviſenmarkt verharrt anregungslos. In London und Paris ſind Kurſe unverändert. London gegen Kabel 464, London gegen i 85, London gegen Schweiz 2402, London gegen Hol⸗ land 1149. In Mark ausgedrückt, notierten heute früh: England 19.49 K, Paris 2290 3, Schweiz 81,15 4, Italien 18,30 3, Holland.69,55 Mark, Prag 12,63 3, Chriſtiania 62,63 3. Kopenhagen 73,65 3, Stockholm 1,13,15 1, Brüſſel 20,95 3, Madrid 57,75 3, Buenos Aires 1,60,35(.60)% 93 Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrortk vom 1. Dezember Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 11 Pfg. ab Rhein⸗ und Ruhrhäfen 12 Pfg. ab Kanal. Exporkkohle nach Rolferdam: .50 fl. bei freiem Schleppen 1,60 fl. ohne Schleppen. Geſchäft ziemlich lebhaft. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt fiſcher, Verantwortlich für den polftiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Nurt Fiſcher; für das Feuflleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willi Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übria. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: Anzeigen: J. Bernhardt⸗ nmmrr— Unüber- treffliche ——-— — ——— — —— 8. Seite. Nr. 560 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe) Renskag, den 2.—— Aus den diesjahrigen Restbeständen eines bedeutenden Engros-Lagers kauften wit einen gtoßen Fosten Astrachan taupe und grau, ca. 120 ss breit 32„„„%%„„ 6 60 K Plũ 8 ch gepreßt schwalz. 120 em breit, für Jacken und Mäntel... Mtr. 6. 50 Warenhaus pelz-Fioffe Nur moderne erstklassige Qualitäten Lammfell grau 1722 ih 7 50 Sp ort-Slinks in Modelarben 7 50 130 em breit.„„„„ Mtr. Große Posten Kleider Stoffe gute Qualltäten, moderne Ein Posten 101 Krimmer große Farbenauswahl 180 em breit Maulwurf taupe, besonders für Jacken 9 50 geeignet, 120 em breit.. Mtr. eee,..0 bedruckt besonders ſüt Kasaks geeignet Mir. 5 5 Uuster, zum rel Unter den heutigen Fabrikpreisen Zur Häfte des bisherigen Preises und btingen zum Teil Einige Tibet-Katze 125 em breit 2 2„„„„10%%%%% 180 em breit 42 em ptelt Fohlen braun und schwarz ae. v. 12.30 80 em breit .50 Beispiele: Mtr.50 Der Fim vom Dichter M. Bang. 1 Natlonal-Theater Mannheim Dienstag, den L. Desember 19024 90. Vorstelſung, Miete C, Nr. 14 B. V. B. 4401—4528 u 476—5150 u. 16621 dis 16640.— P. V. B. 2001—2062. Der arme Konrad Tragödie aus der Bauernrevolte 1514 von Friedr. Wolf in 10 Zildern(5 Akte) In Szene gesetzt von Eugen Felder. Bühnendilder: Heinz Grete. Anfang 7% Uhr. Eude 10½ Uhr. Konz Rudolf Wittgen Geispeter 1 47 Anton Gaugl Schneckenherodes pt. J Ernst Lang neinz Bante nans leute osef Renkert —3 5 Fähnrich i tuder Arno Geor ler Ente Ernst Stadeckk Auerh Wihelm Kolmar 1 bündeAndres) YBundschuber(Karl Neumann-Hodi'z Ja, d. Breisgau(Walter Feisenstein UfH-TAEAITER 5 6 57 Bis einschlieglich Donnerstag: Motto: Es geht seinen Weg von Munde zu Munde! Wie das Leben doch wechselt in der Runde! Man bäumt sich auf gegen des Schieksals Tucken, Und kann doch keine großen Lorbeeren pllüeken! Hauptrolle: MARIA CORDA Hauptdatstellerin aus„Die oklavenkönigin“ Ein Spiegelbild des Lebens in 6 Akten. Buvleske in 2 Alttien. Fix und Fax als kindermäuchen Res Hedwig Lillie Anns Else von Seemen Herzog Uirieh Willy Birgel Ritter m Robe t Vogel ar von Weiler Hans Godecl 11⁰0 oltnarius Fritz Linn 2 Laura Wagner in Weih Elise de Lank Der Oesegner Geoig Köhler Der Einschreier Anton G ugl Der Narrenrogt Rudolf Wittgen Der Protoß Hants Jodec Fanonikus Plenuaventer Ernst Langheins Erster Bulze(Erns Slade ck —5 e rster icha ggarter Sweiler Stabllufer(Walter— nn ansin julie Sanden Hux Hermann Trembich Hans Hummel Alex Kökert Bantelhansin Lene Blankenfeld eldrauerei buraderabg.. Am. Hapen, Maundein. Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hier⸗ mit zu der am Montag, den 15. Dezember 1924, Sormittags 11 Uhr im Sitzungsſaale der Rheiniſchen Creditdank in Mannheim ſtattfind enden Wonnl. benaabeganmlag eingelaben. 55 Tagesordnun . Borlags des Geſchäſtsberi 5 der Bilanz und der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung per 30. September 1924. 2. Beſchlußfaſſung über Genehmigung der Bilanz nebſt Gewenn⸗ und Verluſtrechnung ſowie über Verwendung des Reingewinnes 8. Erteilung der Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrales. 4. Vorlage der Goldmarkeröffnungsbilanz per 1. Oktober 1924 und des Prüſungs⸗Berichſes des Vorſtandes und des Aufſichtsrates über die Goldmarkeröffnungsbilanz ſowie den Hergang der Umſtellung. 3. Beſchlußfaſſung über die Umſtellung des Aktlenkapitals und über entſprechende Aen⸗ derung des§ 4 der Satzungen(Höhe und Einteilung des Grundkapitals). 6. Erteilung der Ermächm gung an den Auf⸗ ſichtsrat zur Vornahme von Satzungs⸗ änderungen, die die Faſſung beneffen. Unter Bezugnahme auf§ 7 unſeres Statuts erſuchen wir dieſenigen Aktionäre die an unſerer Generalverſammlung teilnehmen wollen, behufs Ent⸗ eee der Eintritiskarten ihre Aktien bei der einiſchen Creditbank in Mannheim und deren Filialen oder auf dem Geſchäftszimmer der ſchaft zu hinterlegen. 548 Mannheim, 20. November 1924. Der Autsichtsrat der Berbragerel Uuriaczer Hof .U. konm. Hagen. Dr. Broſlen, Geh. Kommerzienrat. Borſitzender. Michael Der feinsinnige füm! 8 — 4½ 6½ und 8½ Uhr. gelesen Der Grai von Enna Die Gräfin von Enna Der junge Graf Rochus von Enna Judith Flaiter, Herrin vom Platterhof. Der Kaplan auf Schloß Enna Det Dienet Florlan Millionen Menschen der ganzen Welt haben diesen berühmten Roman Keiner dürtie es versäzumen, sich den nach dem Roman derühmt gewordenen Füm anzusehen Dle Einttittspreise sind geting demessen. Ufa-Theater Schauburg K 1, 5b Hauptdarsteller: Prof. Jacoby Ton Wittels Olaf Fjord 22„6„ Karl Ernst Fetrdinand Martini Heute bis einschl. Donnerstag um 4½, 6½¼ v. 8¼ Uhr Tuni Henschen Aeeee 7 Akte nach dem weltbekannten Roman von Richard voss. Gräfin Agnes Esterhazy Außerdem kann jeder Erwachsene 1 Find wochentags bis 6 Uhr frei einfühten Beiprogramm: Mölker u. Kulluren in Südost-Asien Sehr interessante Aufnahmen. 8119 Badenweile Hofel Rümerbad Dippoldsan 850 Dx. Doll. 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Belde Teile in einem Spielplan 1111116801i Anfang täglich .00.45.30 1iiiintne: lnfolge des starken Andranges zu der Abend-Vorstellung ist der Besuch der Nachmittags · Vor- stellungen zu empfehlen. n Spracherwerb auf pſychotechniſcher und ſuggeſtiver Grundlage Rein Wörterlernen— Kein Einüben von Regeln Wörterbücher überflüſſig! Uachſtezend geben wir von dieſer Auſſehen erregenden Sprachmelgodll, die ſich in der Peaxis glänzend bewänct hal— es mußten in wenigen Monaten 110 Auflagen gedruct werden— Anige bezeichnende Jachgulachten: Ohne Lerndrill und Kopfarben Mertner iſt es gelungen, durch entſprechende Gliederung des Stoffmaterials die ÜUbertragung einer Fremdſprache den mechaniſch⸗ ſuggeſtiven Vorgängen anzugleichen. die ſich in der Pfſyche des Kindes bei der unbewußten und müheloſen ſeiner Mutterſprache vollziehen. Wie das Kind nicht auf Grund einer der üblichen Schulgrammatiken in die Sprache hineingeführt wird. ſondern dieſen von Tag zu Tag als lebendigen Organismus in ſich hineinwachſen fühlt, ſo wird die Fremdſprache nach der Mert⸗ ner'ſchen Reform⸗Methode ohne Lerndrill und Kopfarbeit in das Bewußtſein des Erwachſenen verpflanzt und ſeinem Denkvermögen ſo feſt einverleibt, daß er in kürzeſter Zeit das erreicht, was ihm die veralteten Schul⸗ und Lernmethoden ſamt und ſonders nicht zu vermitteln vermochten: in der fremden Sprache idismatiſch richtig zu denken und zu ſprechen. Die Stoffanordnung der Me⸗ thode Mertner gibt die Gewähr, daß wirklich die lebendige Sprache und nicht eine wirklichkeitsfremde Literatur in das Sprachbewußt⸗ ſein des Studierenden übergeht. Zuerſt vermittelt ſpannender aktueller Stoff aus den bekannteſten engliſchen, franzöſiſchen und Zeitungen(ſoweit dieſe Sprachen in Betracht kommen) ie Bekanntſchaft mit einem reichen ſchatze, der dann durch berabee ausgewählte Erzählungen und Novellen vertieft und urch packend und flott geſchriebene Bühnenſtücke mit ihren aus chöpften Diologen zur gewandten Umgangs⸗ 11 55 geſchliffen wird, wie ſie ſonſt nur durch einen mehrjährigen ufenthalt im Auslande ſelbſt erworben werden kann. Dr. phil. Max Schumann. Börterbücher überflüſſig Den bisher erreichten Gipfelpunkt an Verfeinerung bedeutet die pſpchotechniſche Methode Mertner. Sie enthält keine Regeln, keine Lektionen, leine Uebungen, ſie macht den zeit⸗ und nerven⸗ raubenden Gebrauch eines Wörterbuches überflüſſig. Mertner macht ſich die Wortforſchung der Stenographieſyſteme zunutze, ebenſo die Ergebniſſe der experimentellen ſochel e. Die Wörter der fremden Sprache gehen auf mechaniſch ſuggeſtivem Wege ohne Lernen in das Gedächtnis über. 5 Dr. J. Meouſcher. Reſtloſe Verwerkung wiſſenſchafllicher Eiuſichlen Die reftloſe Verwertung der von der modernen Sprachwiſſen⸗ ſchaft exarbeiteten pſychologiſchen Einſichten in die Bedingungen erfolgreichen Sprachſtudiums hat ſich die Met Mertner zur Aufgabe gemacht, die von ihrem nder als die mechaniſch⸗ ſugaiſe bezeichnet wird. ertner hat das Verdienſt, die Er⸗ iſſe der expeximentellen Pſpchologie nach dem gegenwörtigen Ftanbe der Forſchung verwertet und mit 1 lick für die Bedürfniſſe der Zeit, in kühnem Wurf ein Werk auf die Beine geſtellt zu haben, das dat hilfreiche Prinzip der Taploriſierung auf das Sprachenſtudium überträgt. Dr. phil. Heinrich Müller, Studienrat. Zweifeln Sie noch, daß auch Sie mit Hilfe der dem vollen Leben techniſchen Methode Mertner die engliſche, franzöſiſche ——. Sie 7— bald völlige Gewißheil——7 Te Ein inlellelineller Hochgenuß Ich muß zu meinem freudigen Erſtaunen erklären, daß ez nicht nur möglich iſt, auch ohne Lernzwang ſich eine fremde Sprache bis zur ſouveränen Beherrſchung anzueignen, nein, daß der von Ohnen eingeſchlagene Weg überhaupt der einzig gangbare— weil natürliche— iſt, um an ſchnellſten und ſicherſten zum Ziele zu ge⸗ langen. Da das geiſttötende Auswendiglernen von Vokabeln und trocenen grammatiſchen Regeln, ſowie das läſtige Wälzen des Lexikons, ja jegliche bewußte Gedächtnistätigkeit gänzlich ausgeſchaltet iſt, ſo iſt es ein intellektueller Hochgenuß, nach Ihrem wahrhaft idealen Verfahren ſich der Erlernung einer fremden Sprache zu widmen, und das um ſo mehr, als man von Tag zu Tag raſch vorwärts ſchreitel. Dabei iſt die Auswahl und Anord⸗ nung des Stoffes ſo geſchickt und meiſterhaft getroffen, daß der Leſer— ganz im Gegenſatz zu den bisher erſchienenen Unterrichts⸗ werken— den intereſſanten Stoff mit ſtets ſich ſteigernder Spaff⸗ nung in ſich aufnimmt. Ich urteile auf Grund eigener Erfab⸗ rung, wenn ich behaupte, daß jeder, der ſich heute noch eine fremde Sprache nach einer anderen Methode als„Mertner“ aneignen will. fein Geld zum Fenſter hinauswirft. Dr. phil. Th. Böcker. die Sprache wird ſuggeſn übermitlelt Wie das Kind ſeine Mutterſprache nur vom Hören lernt. nichts von Regeln, Grammatik und dergleichen kennt, ſo werden dem Erwachſenen Wörter, deren Ansſprache und Bedeutung, Regeln uſw. vein ſuggeſtiv übermittelt. Dazu wurden Häufigkeitsſtatiſti⸗ ken benützt, wie ſie F. U. Kaeding zum Beiſpiel für die deutſche Sprache ausgearbeitet hat. Die Experimente der Pſychologen Prof, Dr. Müller und Dr. Pilzecker wieder brachten ſehr wichtige Ergebniſſe für das Sprachſtudium. Sie ſtellten feſt, wie oft ein Wort auftreten muß, damit es im Gedächtnis mühelos haften bleibt. Das Verdienſt Mertners liegt darin, nicht nur einen neuen Weg angedeutet, ſondern auch ſeine Idee durch die Herausgabe von Unterrichtswerken für die wichtigſten Kulturſprachen in die Tat umgeſetzt zu haben der das Lernen zur Zerſtreuung, zum Vergnüngen macht; ſodaß der Lernende eigentlich gar nicht merkt, daß er lernt, während er bloß zu leſen glaubt. Dr. Louis Stadlmann. Konzeulrierl das Aufnahmevermögen Pſychologiſch ſcheint mir das Mertenſche Verfahren durchaus ſinngemäß und wirkſam. Es konzentriert das Aufnahmevermögen ganz auf praktiſches Verſtehen und Aneignen. Ich habe die Hefte auch jugendlichen Anfängern vorgelegt, mit der Aufgabe, ſich ſelbſt e Das Ergebnis war überraſchend gut. Es wurden ſchon beim erſten Stück fehlerfreie ſchriftliche Ueberſetzungen ge⸗ liefert und das Vorleſen ergab ein Sprachbild, das nur in Fkein⸗ heiten der Nachhilfe bedurfte. Wer nach den Briefen Anfänger unterrichten will, wird raſche und gute Erfolge erzielen. Jeden⸗ falls iſt mir kein bequemeres, raſcher förderndes und leichter zu bewältigendes Hilfsmittel des Sprachenlernens bekannt. In kurzer Zeit und mit geringer Mühe wird hier ein exſtaunlicher Erfolg exreicht. Dr. Prof. R. Stübe. genial erdachten, hunderttanſendfach bewährten pſycho⸗ ſpaniſche oder italieniſche Sprache geläufig meiſtern llen Sie uns Ihre Adreſſe mit und wir ſenden Ihnen poſtwendend das Buch„Spracherwerb ohne Lernzwang“, das Ihuen zeigt, wie man fremde Sprachen beherrſchen lernt, ohne Wörter lernen zu müſſen. Dieſes intereſante Zuch erhalten Sie koſtenlos. Erwünſcht wären uns nur 50 hug in Marken für Porto und Speſen, Bedingung iſt dieſe kleine Zahlung jedoch nicht. Sie erhalten das „anch wenn Sie keine Marken mitſenden. 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