— en — — ee — 2 P Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. ervdesmehrbeit, aus der ſich 0 0 ü5 dahin behalten ſich die politiſchen Kreiſe der Oppoſition ihr Abendpreſſe als ein Sieg der gemäßigten Parteien über die Extremen költdruck den Sieg für Marx unter der Ueberſchrift„Deutſchland er⸗ fallen dem Da gteiſen beſonders groß, hortzuſc reiten und offen eine europäiſche Politik fortzuſetzen, die man Dienstag, 9. Dezember eue Gezgeprelſe; In Manndeim u. Umgebung wöcentlich 1 old⸗Big. Die monatl. Bezieher derpflichten ſich bei enll raderung d. wirilchaftl. Berhältniſſe astwensig werbende Aserhöhungen anzuerkennen Poſtſchecktonts Nt. 17500 Aeterude. Haupigeich fieſtene.„ Lilcheſre, 0 enſtellen Waldhoſſtr 6, Schwepingerſtr. 24. Gontard · ded 4— Fernſpr dt. io4l 1048,— Teltr-preſſe eneralanzeiger Manndeim Erſcheint woͤchentt zwölfmal Mlannheimer General Anzeiger Leben mit Mannheimer Srauen- u. Mulik-Seitung- Aus der Welt der Cechnik. Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Mittag⸗Ausgabe Das Ausland zur Reichstagswahl Fufriedenheit um herriot VParis, 9. Dez.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Das Er⸗ debnis der deutſchen Wahlen beherrſcht als das größte Ereignis s Tages die hieſige Preſſe und die öffentliche Meinung Frank⸗ beichs. Mit einem Triumphgefühl, das beſonders im jetzigen Augen⸗ lick in den Regierungskreiſen vorherrſchend iſt, wird das deutſche ahlergebnis als eine Niederlage der Extremiſten gekennzeichnet. „Deutſchland hat einen Sieg gefeiert, zu dem wir uns nur be⸗ ückwünſchen können.“ Dieſer Satz ſteht in großen Lettern an der Spitze des linksrepublikaniſchen„Deupre“. Er entſpricht r Meinung aller um Herriot geſcharten Politiker, In den Ueber⸗ hriften wird aber nicht alles geſagt. Im„Oeuvre“ lieſt man z.., bdie franzöſiſchen politiſchen Kreiſe einen ſtarken Ruck nac inks in Deutſchland gewünſcht hätten. Das Blatt bemerkt dewiſſermaßen als mildernden Umſtand, daß Deu'ſchland noch ein unge Republik ſei, weshalb ohne Schwierigkeiten ein vollkommener beda der republikaniſchen Parteien nicht erreichbar iſt. Jedenfalls edeute das Wahlergebnis einen Triumph des republikaniſchen edonkens, des Zentrums und der Deutſchen Volkspartei, le heute gleichfalls republikaniſchen Grundſätzen huldigten. Für ie maßgebenden Politiker iſt das Ergebnis der deutſchen Wahlen eshalb von ſo großer Bedeutung, weil darin zumAusdruck gelangt, ß die Anhänger des Londoner Paktes ungefähr 40 Sitze erobert aben. Das bedeute einen großen Sieg für die Aufbaupolitik Her⸗ kiots und laſſe ſich gleichzeitig als ein Wahlerfola Streſe⸗ manns erkennen. die Frage, welche Regierung in deutſchland ans Ruder kommen könnte, beſchäftigt jetzt die öffent⸗ ſche Meinung in beſonderem Maße. Durchgehend ſtellt man feſt, Nas ſich eine beſtimmte Regierungsmajorität aus den deutſcken Vahlen nicht ergeben hätte und daß die Urſache dieſer Situalion an der unerſchütterlich gebliebenen Stärke der Deutſchnationalen ge⸗ legen kabe„Alle Kombinationen ſind im Reichstag möglich“, ſvottet der Matin“ In den Berliner Depeſchen der franzöſchen Korreſpon⸗ denten wird die Meinung ausgeſprochen, daß ein Bürgerblock mit den Deutſchnationalen nicht ausgeſchloſſen wäre. Mit Ungeduld er⸗ artet man jſetzt die Nachricht von dem Zuſtandekommen einer Re⸗ das deutſche Kobinett ergeben ſoll. eil über das deutſche Wahlergebnis vor. die Auffaſſung in London „ Das Ergebnis der Reichstagswahlen wird von der geſtrigen Die Schwierigkeiten der Regierungs⸗ don rechts und links begrüßt. 5 Der„Star“ verkündet in dildung werden jedoch nicht verkannt. ärt ſich für die Stabilität.“ Die„Evening Standart“ führt aus, die Stabilität Europas werde aus dem Ergebnis der deutſchen Wahlen weitere Kraft erhalten. Die ertremen Flügel hätten ſchwere Verluſte erlitten. Die neue deutſche ſegierung werde, wie zu erwarten war, für die Erfüllung der Ver⸗ flichtungen aus dem Verſfailler Vertrag und dem Dawesplan ein⸗ teten. Auch der„Star betont, daß eine Mehrheit für die Durch⸗ ührung der Verpflichtungen gegenüber den Alliierten vorhanden ſei Erd betrachtet das Wahlergebnis als eine Entſcheidung gegen die rtreme von rechts Und links. Die in der Preſſe viel beachtete Reutermeldung aus Berlin be⸗ beat es ſei klar, daß die Republik über die Kräfte der Regktion und f s Monarchismus den Sieg davon getragen habe. Die Politik der d7 deulſchen Regierung werde eine Politit der Verſöhnung und da Erfüllung und Verpflichtungen aus dem Vertrag und dem awesplan ſein. Der Berichterſtatter weiſt auf die zahlreichen Ge⸗ winne der Sozialdemokraten hin, die die ſtärkſte Partei im Reichstag 155 wird. Als Hauptmerkmal der Wahlen verzeichnet er den voll⸗ ändigen Zuſammenbruch der Ludendorffpartei. ** 0 Schweizer Stimmen .( Baſel, 9. Dez.(Von unſerm Schweizer Vertreter.) Die ſchwei⸗ deriſche Preſſe begrüßt den Wahlerfolg der deutſchen Mittelparteien dalt großer Sympathie. Die„Neue Züricher Zeitung“ weiſt rauf hin, daß mit dieſem Ausgang im voraus habe gerechnet ſeiden können. Die„Baſeler Nachrichten“ ſtellen mit Genugtuung eel. daß die Völkiſchen und Kommuniſten eine ſchwere Niederlage delitten haben und betrachten das im Hinblick auf die Zukunft der utſchen Politik als ein gutes Omen. Die„Nationalzeitung“ findet, daß eine ſichere Mehrheit der republikaniſchen Parteien leider immer ſach zweiſelhaft ſei, wenn auch das Wahlergebnis die extremen Par⸗ 750 bedeutend geſchwächt habe. Die Rechte bleike ſedoch immer 'och ſtark, was in Anbetracht ihrer falſchen politiſchen Einſtellung zu bedauern ſei. Auch die weſtſchweizeriſchen Blätter ſtimmen in ieſe Tonart ein und hoffen, daß das endgültige Ergebnis der Wahl ach mehr zugunſten der republikaniſchen Staatsauffaſſung aus⸗ wird. 5 7 Befriedigung in Amerika (Spezialkabeldienſt der United Pre ß) „ Waſhington, 8. Dez. In Regierungs“, Kongreß⸗ und Handels⸗ deien ngz allgemein das Ergebnis der deutſchen Wahlen, man als einen Sieg der Gemäßigten betrachtet. Man ſieht in Wahlergebnis eine unzweifelhafte Anerkennung des deſſen 987Plans, nachdem das deutſche Volk Zeit gehabt habe, telſen Wirkungen zu erkennen. Die Befriedigung iſt in Regierungs · weil man in dem Ergebnis nicht nur eine deutſchen Auslandspolitik zu ſehen 18 ſondern auch zugleich eine Nechtfertigung für die Politik des 9 auſddenten Coolidge und des Staatsſekretärs Hughes. Die liberalen erlame dieſer Erfolg amerikaniſcher Politik die reini en werde, 255 dem eingeſchlagenen Wege ſet ende der bisherigen ntarier hoffen, buß ten Staaten ermutig orſichti walt“ beſti, begonnen habe. g unter dem Deckmantel der„pripaten amerikaniſchen Ge⸗ In Handelskreiſen iſt man beſonders deshalb ſche igt, weil man glaubt, daß nicht nur die Stabilität der deut⸗ ein Entwicklung geſichert ſei, ſondern das Wahlreſultat auch als 8 wichtiger Faktor für die ſchrittweiſe friedliche Wiederherſtellung europpäiſchen Gleichgewichts anzuſehen ſei. 12 große Publikum bringt der Niederlage Luden⸗ der zurückgebracht wird. Dieſe Das vorläufige amtliche Ergebnis ſtellt folgende Stimmenzahlen feſt: Sozialdemokraten 7788 250, Deutſchnationale 6 122 255, Zen⸗ trum 4061 593, Kommuniſten 2679 429, Deutſche Volkspar⸗ tei 3017 132, Nationalſozialiſten 891671, Demokraten 1902 646, Bayriſche Volkspartei 1111 786, Wirtſchaftsbund und Bayriſcher Bauernbund 995 723, Landbund 498 003, Deutſch⸗Hannoveraner 258 145. Larnach entfallen an Mandaten auf die Sozialdemokraten 130(100) Deutſchnationale 102(96) Zentrum 68(65) Kommuniſten 45(62) Deulſche Volksparkei 50(44) Nationalſozialiſten 14(32) Demokraten 32(28) Bayriſche Volkspartei 19(16) Wirtſchaftspartei und Bayr. Bauernbd. 17(10) Landbund 8(10) Hannoveraner 105) Deutſch⸗Soziale— 0 489(472) 16 badiſche Abgeoroͤnete Durch Liſtenverbindung mit Württemberg erhält das badiſche Zentrum mit Direktor Sonner das 6. Reichstagsmandat. Der Badiſche Landbund konnte nach neuerer Feſtſtellung ſeinen Sitz (Julier) mit Hilfe der württembergiſchn Reſtſtimmen behaup⸗ ten. Nachdem vom Zentrum noch Adam Röder und von den Demokraten Dr. Ludwig Haas aäuf der Reichsliſte gewählt wur⸗ den, entſendet das Land Baden insgeſamt 16 Abgeordnete in den Reichstag. Vergleichsſtatiſtik Landtagswahl Reichstagswahlen 30. Okt. 1921 6. Juni 1920 4. Mai 1924 dez. 1924 Soz. 204 416 190 298 142 801 198 504 D. Natl. 76 229 113 554 75 835 88 784 Ztr. 341 438 344027 325 645⁵5 343 619 Komm. 35 375 14 471 95 564 64 926 Dt. Bp. 54 426 64 653 74 887 97 731 Völk. Block—— 46 903 19 064 Dem. 76 264 116 398 73 882 92 595 W. Ver. 11 429— 21444 16 701 Landbd. 74 896— 71387 58 702 U. S. P. 27 197 102 965 6 218 6651 Haeuß.⸗B.—— 799 375 F. F. F.——— 3 530 Aufw. P.—— 6 981 4598 Rep. P.—— 1431— Völk. Rb.——— 3 181 die Wahlen in oraunſchweig Laut Braunſchweiger Landeszettung hatten die Landtagswah⸗ len in Braunſchweig ſolgendes Ergebnis: Sozialdemokraten 105⁵ 623 Stimmen und 18 Sitze, Deutſchnationale 55 494 Stimmen und 10 Sitze, Zentrum 4782 Stimmen und 9 Sitze, Kommuniſten 15 123 Slimmen und 2 Sitze, Deutſche Volkspartei 41784 Stim⸗ men und 10, Sitze, Wirtſchattsliſte 24 287 Stimmen und 4 Sitze. Wefen 9026 Stimmen und 1 Sitz. USpD. 1782 Stimmen und 9 Sitze. Der Bürgerblock(Deutſchnationale, Deutſche Volkspartei, Wirtſchaftsliſte und Welfen) hat mit 25 Sitzen die abſolute Mehrheil im Landtag. — ſ——— verſchiebung des Rölner Käumungstermins Gleichzeitige Räumung mit dem Kuhrgebiet Aufgenommen auf der eigenen Radidanlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ OcKondon, 9. Dez. Am Montag hat Reuter eine Verlaut⸗ baruna veröffentlicht. in der geſaat wurde, daß die Kölner Zone am 10. Januar wahrſcheinlich nicht aeräumt werde. Dieſe Verlautbarung iſt als Auffaſſung der enaliſchen Regierung zu bewerten, die in dem Verbleiben ihrer Truppen im Kölner Gebiet nicht etwa die Abſicht heat, ſich demonſtrierend gegen die rheiniſche Bepölkerung oder gar gegen Deutſchland zu wenden Es iſt bekannt. daß von der franzöſiſchen Reaierunag die Auffaſſung ver⸗ treten wird. daß die Beſetzung des Nuhrgebietes techniſch ohne die Beſetzung des Kölner Gebietes überhaupt kaum möalich iſt. Enaland ſcheint nun dieſer Auffaſſung Rechnung tragen zu wollen, indem nun ein Teil ſeiner Truppen bis 15. April im beſetzten Gebiet bleibt und dann gemeinſam mit dem Abzua der enaliſchen Soldaten aus dem Kölner Gebiet auch die Räu⸗ muna der nach dem 10. Januar 1923 beſetzten Gebietsteile an der Ru hr erfolat. Die Sicherdeiten für die tatfächliche Räumung ſollen während der Anweſenheit von Cbamberlain in Paris be⸗ ſprochen worden ſein. 2 Ktaſſins Amtsantritt V Paris, 9. Dez.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Der ruſſiſche Botſchafter Kraſſin wird im Elyſeepalaſt nicht mit dem üblichen Zeremoniell empfangen werden. Dieſes Zeremoniell beſteht darin, daß der diplomatiſche Vertreter einer Nation im Elyſeepalaſt von einer Abteilung der republikaniſchen Garde ab⸗ geholt und unter derſelben Eskorke nach dem Botſchafterpalais wie⸗ herkömmliche Ehrung wird Kraſſin nicht gewährt. Wie es ſcheint, legt der ruſſiſche Botſchafter darauf nicht den geringſten Wert. Im eigenen Automobil und mit ſeinem d darf f̃ s ganz beſonderes Intereſſe entgegen. Die Zeitungen ſehen Ren ein Symbol für die endgültige Zurüdweiſung des danchegedankens. Kraftwagenführer wird Kroſſin dem Präſtdenten Doumergue Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 572 Anzeigenpreiſe nach Tarn bei Bereuszahes pre an⸗ paltige Kslenelzelle fär Aügemeine Anzeigen 6..R. Reklamen.—-M. Für Anzeigen an beſttmmten Tagen Siellen und Ausgaben wird leme Berantwertung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſts. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene gdet veſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von kn⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Die Lage nach den Wahlen Was nun? Reichskanzler Marr kehrt am moraigen Mittwoch nach Berlin zurück und' am Nachmittaa wird das Reichskabinett ſeine erſte gemeinſame Sitzung nach den Wahlen abhalten. Es dürfte ſich in ihr wohl entſcheiden, ob das Kabinett formell ſeine Demiſſion dem Reichspräſidenten überreichen wird. Daß der Reichstaa vor dem verfaſſunasmäßig ſpäteſten Termin, dem 5. Januar, zuſammentritt⸗ erſcheint nach Lage der Dinge ſo aut wie ausgeſchloſſen. Die Lage. die der Kanzler in Berlin vorfindet, iſt im Grunde nicht ſehr viel durchſichtiger als ſie es vor der Auflöſung des Reichs⸗ taas war. Die Fraktionen haben nun zunächſt wieder das Wort, und was das bedeutet, wiſſen wir ja zur Genüge. Den Reigen eröffnet diesmal die Deutſche Valkspartei, deren Fraktionsvorſtand bereits am Mittwoch vormitkaa ſich verſammeln wird. Soweit wir über die Stimmung in den maßgebenden volksparteilichen Kreiſen unterrichtet ſind, hält man ein Zuſammengehen mit den So⸗ zialdemokraten nach dieſem Wahlkampf für ſchlechthin undenkbar. Damit wäre aber der Verſuch. die aroße Koa⸗ lition wieder zu beleben, für den bier und da ſchüchtern die Trom⸗ mel gerührt wird, von vornherein zu einem ausſichtsloſen Beginnen geſtempelt. Dagegen iſt der Gedanke des ſogenannten„Bürgerblocks“ ohnedie Demokraten durch die Umbildung der Parteiverhält⸗ niſſe mehr als zuvor in den Bereich der Möalichkeit gerückt. Aber wer nüchtern die Dinge betrachtet, wird auch auf dieſem Wege ſchwer⸗ lich die Löſung ſehen. Ohne das Zentrum iſt ſie mehr als fraglich. In Preußen, wo die Zentrumsfraktion beträchtlich mehr nach links orientiert iſt als im Reich, erſcheint uns dies ſo gut wie ausgeſchloſſen. Ob das Zentrum Neiauna verſpüren wird. ſeine Be⸗ ziehungen zur Linken aufzugeben und dafür zu den Deutſchnationa⸗ len zu knüpfen? Dieſe ſind zwar eifrige Befürworter des Bürger⸗ blocks, aber eines Bürgerblocks, wie ſie ihn eben verſtehen. Es heißt. daß man nur durch Schaden klua werde. Die Deutſchnationalen haben wider Erwarten aut abgeſchnitten, ſie ſind ſozuſagen gerade im Traum an den Abaründen der inneren Kriſis vorbeigekommen, und die Tonart ihrer Blätter zeigt bereits. daß ihnen der Kamm gehörig geſchwollen iſt. Als ſie noch an den Folaen der Niederlage krankten. die ſte ſich bei der Abſtimmung über die Dawesgeſetze zugezogen hatten, waren ſie aus Furcht vor der Wählerſchaft zu allerhand Kompromiſſen bereit. Werden ſie nach dieſem unverdienten Wahlalück nicht am Ende einen Rückfall in die alte Maßloſiakeit erleben? Daß das Zentrum nicht mitmachen würde, wenn man ihm mit einer Kandidakur Tirpitz oder anderen verſtiegenen Forderungen ins Geſicht ſpränge, iſt an den Fingern abzuzählen. Aber auch für die Volks vartei aibt es Grenzen über die ſie einfach nicht hinauskommen kann. Werden die Deutſchnationalen gewillt ſein, dieſe zu reſpektieren? Da die Deutſchnationalen eine Schwächuna der bisherigen Re⸗ gierunaspolitik der Mitte beſtimmt nicht tolerieren und nicht nur Oppoſition, ſondern— die„Kreuzzeitung“ droht es ſchon vernehmlich an— Obſtruktion agegen ſie treiben würde, ſpricht mancherlei dafür, daß man zunächſt einmal die Minderheitsregierung unter Duldung der Sozialdemokraten fortzufüh⸗ ren verſuchen wird. Der„Taa“ hat„einen der maßgebendſten Führer der deutſch⸗ nationalen Volkspartei“— wen ſaat er nicht— beſucht. um ihn über den Sinn der Wahlen und die künftige Haltung der deutſch⸗ natfpnalen Volkspartei im Reichstag zu befragen. Er hat den Pro⸗ minenten in offenkundiger Siegesſtimmung gefunden. Die aroße Koalition, d. h. von der Deutſchen Volkspartei bis zur So⸗ zialdemokratie, ſei völlig undenkbar. Aber auch mit der bisherigen Koalition mit ſtillſchweigender Unterſtützung der Sozialdemokratie ſei nicht weiter zu regieren. Es bleibt nur übrig. daß das Kabinett im Sinne einer Rechtserweiterung umaebildet wird. Im übrigen hätten die Deutſchnationalen Zeit und könnten warten. Sie würden ſich die arößte Zurückhaltung auferlegen und dächten gar nicht daran. ſich irgendwie aufzydrängen. Nach der Meinuna dieſes Deutſchnationalen ſei bei der Wahl zum Ausdruck gekommen. wie ſich das deutſche Volk bei einer etwaigen Wiederwahl Eberts als Reichspräſident ſtellen würde. In dieſer Frage hielte die Deutſche Volkspartei zur Rechten, ebenſo wie die Kommuniſten, ſo daß er nur noch von einer Minderheit geſtützt würde. Soweit der deutſchnatio⸗ nale Anonymus. Das Oraan des Herrn Laverenz veröffentlicht aber auch mit Namen agezeichnete Sinnſprüche deutſchnationaler Führer zur Wahl, darunter einen von Dr. Herat, deſſen wichtiaſte Sätze lau⸗ ten:„Ohne uns laſſen ſich die Geſchicke Deutſchlands nicht mehr entſcheiden. Nur ein ſo auf innerliche ideale Geſichtsvunkte eingeſtellte Partei wird letzten Endes berufen ſein. die Wieder⸗ erneuerung unſeres geliebten Naterlandes herbeizuführen.“ Ganz anders malt ſich in den anderen Köpfen die Welt. Man mag vom„Vorwärts“ abſehen, der für Schwarz⸗weiß⸗rot 22 241 Stimmen Plus herausrechnet, für Schwarz⸗rot⸗gold einen Zuwachs von über 2 Millionen. Das ſind kleine Rechenkunſtſtücke, mit denen man alles und auch nichts beweiſen kann. Bedeutſamer ſind Be⸗ trachtungen, die die„Germaniq“ vorträgt. Sie geht davon aus, daß das deutſche Volk in den Wahlen den bisherigen Regierungskur⸗ gutheißt, aber wünſche, daß er weiter geführt werde. Daraus folgert das führende Zentrumsorgan, Reichskanzler Marx werde zwar demnächſt mit ſeinem Kabinett demiſſionjeren, dann aber mit der Bildung auch des kommenden Kabinetts betraut werden, wobei ihm zugleich die volle Freiheit zu geben wäre, ſich die Mehrheit für ſeine Politik da zu ſuchen, wo er ſie findet. Es iſt die feſte Auf⸗ faſſung der bisherigen Reichsregierung geweſen, daß die alte Koali⸗ tion den feſten Kern auch jeder kommenden Regierung bilden muß. Der Ausgang der Wahl hat dieſe Auffaſſung beſtärkt. Die Regie⸗ rungsparteien ſeien zwar während der Wahl ein wenig durchein⸗ ander geraten, aber ihr in ſachlichen Gründen wurzelndes Bündnis müſſe neu bekräftigt werden, damit der klare Wille unſeres Volkes nach feſter Kontinuität zum Ausdruck kommt. Das ſind, wie wir in der letzten Woche mehrfach darlegten die Auffaſſungen, von denen man in der Umgebung des Kanzlers ſich die ganze Wahlzeit über hat leiten laſſen. Es iſt auch immer noch möglich, daß man zu irgend einer Friſt bei dem von der„Germanio“ gezeigten Ziele anlangt. Einſtweilen aber iſt, wie die beiden deutſch⸗ nationglen Zitate zeigen, der Abſtand der Meinungen noch ungemein groß. Dieſen Abſtand auszufüllen, wird vermutlich noch Wochen und Wochen dauern. Das Ganze aber wird man Kriſe nennen, die neue Kriſe, der wir nunmehr entgegengehen. N Belgrad, 6. Dez. Aus Gründen perſönlicher Natur gab eine junge Litauerin geſtern drei Revolverſchüſſe auf den Vi 3 ſeinen Beſuch abſtatten. e⸗ konſul der Verxeinigten Staaten, Henry Danyton, in 2 grad ab, der ſchwer verletzt wurde. Daruf tötete detc felb 2. Seite Nr. 572 99 5 die Völlert die Eröffnungsſitzung des völkerbundsrate (Bon unſerem römiſchen Vertreter) bD. Rom, 8. Dezember. Trotzdem im Augenblick nicht weniger als ſieben Außenminiſten der verſchiedenſten Stgaten in Rom anweſend ſind, mißt man in den Kreiſen, die dem Außenminiſterium naheſtehen und in der Preſſe, auch in der oppoſitionellen, der Konferenz des Völkebundsrales keine allzugroße Bedeutung bei. Man iſt durch die brennenden Fragen innerpolitiſcher Probleme zu ſehr in Anſpruch ge⸗ nommen. Außerdem betont man, daß durch den konſervativen Wahlſieg in England die Skeptiker innerhalb des Völkerbundes, denen auch Italien angehört, ſtärker geworden ſeien. Trotzdem wur⸗ den die ankommenden Delegationen natürlich mit allem faſziſtiſchen Zeremoniell empfangen. Die Räume des herrlichen Palazzo Doria, in denen die Konferenz tagt, boten heute bei der Eröffnungsfeier im reichen Schimmer der venetianiſchen Leuchter, dem Prunk der koſt⸗ baren Möbel und Stoffe einen außerordentlich prächtigen Anblick. Im übrigen hält man nicht nur bei den Engländern und Ita⸗ lienern, ſondern auch in den an ſich gegen die geſamte Völkerbunds⸗ inſtitution weniger fkeptiſchen anderen Delegationen die diesmalige Tagung für verhältnismäßig unwichtig. Briand erklärte einigen Journgliſten, unter denen ſich auch unſer Vertreter befand, daß die römiſche Tagung des Rates lediglich gewöhnliche Verwaltungsarbeit zu erledigen habe. Dem Wunſch Englands auf Aufſchub der Dis⸗ kuſſion über das Genfer Protokoll werde, ſo ſagte Briand, zu den italieniſchen Journaliſten, beſtimmt ſtattgegeben werden. Das engliſche Geſuch ſei durchaus berechtigt. Damit kommt das wichtigſte Thema in Wegfall. Die Abrüſtungs⸗ und Schisdsgerichtskonferenz, die für Juni 1925 vorgeſehen war, wird dadurch auf unbeſtimmte Zeit vertagt. Das Intereſſe bleibt daher auf Fragen von geringer Bedeu⸗ tung beſchränkt. Wie ich zuverläſſig erfahre, werden die Sitzungen ſchon am Samstag geſchloſſen werden. Den breiteſten Raum werden vermutlich die Erörterungen über die orientali⸗ ſchen Probleme, insbeſondere über die griechiſch⸗türkiſchen Streit⸗ fragen einnehmen. Sowohl die griechiſche wie die türkiſche Delegation ſind mit zahlreichem Perſonal und verſchiedenn Sachverſtändigen urſchienen. In Kreiſen der griechiſchen Delegation ſteht man den zu erwartenden Verhandlungen, die unter weſentlich günſtigeren Verhöltniſſen ſtattfinden, als in Brüſſel, mit einem gewiſſen Opti⸗ mismus gegenüber. Die Danziger Fragen die gleichfalls einen bedeutenden Raum einnehmen werden, kamen gleich in der erſten Sitzung zur Erörterung. In' deutſcher Sprache gab Staatspräſident Sahm eine Erklärung ab. zunächſt nur zu einigen rein formellen Fragen. Die entſcheidenden Danziger Probleme, wie die Anerkennung der Danziger Souveränität durch Polen und die der polniſchen Eiſenbahndirektion in Danzig werden, wie ich von Danziger Delegierten böre. erſt gegen Ende der Woche verkandelt werden. In der Zwiſchenzeit wird in beſonderen Beſpre⸗ chungen unter Mitwirkung der hier anweſenden Mitalieder des Völkerbundsſekretariats der Verſuch gemacht werden. eine Eintaung in verſchiedenen Streitfragen zu erzielen, um einen Schiedsſpruch des Rats zu vermeiden. Ueber das Saarmandat dürfte auch erſt gegen Ende der Sitzung verhandelt werden. Mehr Bedeutung als der Sitzung des Völkerbundsrats mißt man in offiziellen italieniſſen Kreiſen der Zuſammenkunft Muſſolinis mit Chamberlain bei aus der ſich nach einer „Stefani“⸗Meldung„die Möalichkeit der Einhaltung einer gewiſſen politiſchen Richtlinie und einer engeren Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Ländern ergeben wird.“ Auch mit Beneſch dürfte Muſſolini wichtige Beſprechungen haben. Mit Princic ſoll über die Wiederaufnahme der italieniſch⸗iugoſlaviſchen Beſprechungen von VBenebig verhandelt werden. Ilalien und das Genfer Prokokoll Paris, 9. Dez.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Nach einer Information des„Matin“ aus Rom. iſt in den Unterredungen zwi⸗ ſchen Chamberlain und Muſſolini bereits feſtgeſtellt worden, daß Italſen ebenſo wie Enaland das Genfer, Protokoll nicht unter⸗ geichnen werde. Außerdem iſt Italien bereit, in einer großzüai⸗ gen Verſtändiaung über die enaliſch⸗italieniſchen Mittelmeerintereſſen ſich entgegenkommend zu erweiſen. ee Die pariſer Wirtſchaſtsverhandlungen Im Rahmen der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsver⸗ dandlun gen hielt geſtern der franzöſiſche Handelsminiſter Ra!. naldy zu Beginn der Vollſitzung der beiden Delegationen eine An⸗ ſprache, in der er ſeiner Befriedigung darüber Ausdruck gah, daß die Einladung Deutſchlands zur Internationalen Kunſt⸗ ausſtellung endlich ergangen ſei. Er fügte hinzu, daß er be⸗ guftragt ſei, Deutſchland zur Teilnahme an der Internationalen Elektrizitätsäusſtellung in Grenoble einzuladen. In der geſtrigen Vollfitzung waren auch die landwirtſchaft⸗ lichen Sachrerſtändigen anweſend. Ein endgültiges Refultat in den Fragen des Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Weinbaues konnte noch nicht erziel werden, da ſich die Erörterung dieſer Fragen ſchwierig geſtaltete. Die ſtrittigen Fragen dürften in kurzer Zeit von den Mitgliedern dei Deſegation entſchieden werden. Die landwirtſchaftlichen Sachver⸗ ſtändigen werden am Mittwoch nach Deutſchland zurückkehren. Heute treffen in Paris die chemiſchen Sachverſtändigen ein, zu denen auch ein Vertreter der Höchſter Farbwerke, Herr Schnitzler, gehört. In Erwartung der Pariſer Finanzkon'erenz Die interalliierten Finanzſachverſtändigen, die S die für den 6. Januar vorgeſehene Finanzminiſterkonferenz vorbe⸗ reiten, die ſich bekanntlich mit der finanziellen Bilanzder Ruhr⸗ beſetzung und mit der Verteilung der Jahreszahlungen aus dem Dawesplan und der eventuellen Beteiligung der Vereinigten Staaten an dieſer Verteilung beſchäftigt, hat nach dem„Temps“ ihre Arbei⸗ ten nahezu vollendet. Die Sachverſtändigen hätten ſich nicht auf feſte Vorſchläge einigen können, ſodaß es alſo den Finanzminiſtern vorbehalten bleibe, ſelbſtändige Entſchlüſſe zu faſſen. Die interalliier⸗ ten Finanzſachverſtändigen würden ihr Protokoll der Finanzkon⸗ ſerenz als Unterlage für ihre Diskuſſion unterbreiten und ſih viel⸗ leicht auch noch einmal kurz vor dem Zuſammentritt der Finanz⸗ miniſter zu einer Beratung zuſammenfinden. Das öſterreichiſche Sanierungswerk Zur Frage des finanziellen Wiederaufbaues Oeſterreichs hat der frühere öſterreichiſche Außenminiſter Grünberger vor dem Rat namens der öſterreichiſchen Regie⸗ rung ein⸗ Erklärung abgegeben. daß Oeſterreich auch nach dem Rücktitt Seipels an dem Genfer Protokoll und an den ntit dem Völkerbund getroffenen Vereinharungen feſtf ilt. Die Re⸗ mierung wolle durch äußerſte Sparſamkeit das Gleichgewicht im Haushalt dauernd wiederherſtellen, und ſie ſei bereit, die er⸗ tungene Stabilität der öſterreichiſchen Währung aufrechtzuerhalten. Eine Erſchütterung der Grundſätze einer geordneten Volkswirt⸗ ſchaft werde ſie nicht zulaſſen. Die günſtige Beurteilung der öſterreichiſchen Verhältniſſe durch das Finanzkomitee des Völker⸗ bundes ſei durch die in den letzten Monaten eingetretene weitere Entwicklung durchaus gerechtfertigt. Die Konſolidierung der öſterreichiſch 1 Verhältniſſe ſchreit zufriedenſtellend fort. Die bedauerliche Zunahme der Arbeitsloſen in Oeſterreich beweiſe jedoch das Bedürfnis der öſterreichiſchen Volkswirtſchaft nach privaten Krediten. Die Erklärung wurde mit dem Hinweis geſchloſſen, daß die öſterreichiſche Regierung zum größten Teil die im Sep⸗ temßer in Genf vereinbarten Maßnahmen durchgeführt hat, und daß beſonders die vom Völkerbundsrat empfohlenen Steuererleich⸗ terungen bereits faſt alle in Kraft getreten ſind. Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗uszgabe] undskagung in Rom Der verlauf der Sitzung Die römiſche Taauna des Völkerbundsrates iſt im großen Saale des Palazzo Doria in Gegenwart des diplo⸗ matiſchen Korps und einiger Damen der Ariſtokratie vom Präſiden⸗ ten Mello⸗Franco eröffnet worden. der Salandra das Wort erteilte. Dieſer entbot namens der italieniſchen Delegation den Gruß der italieniſchen Regieruna. die dem Rat dankbar ſei, weil er ausnahmsweiſe die ruhmreiche Hauptſtadt des Königsreiches zum Sitze dieſer Seſſion erwählt habe, was für das italieniſche Na⸗ tionalgefühl eine aroße Ehrung bedeute. Regieruna und Volk regen in Italien einmütia den friedlichen Fortſchritt on. Sie erkennen den aroßen Wert der internationalen Solidarität, ohne die es für die Menſchheit keinen Fortſchritt gebe. Rom habe der ziviliſterten Welt die länaſte Friedensepoche der Welt gegeben. Der Präſident dankte für den Willkommaruß Salandras und die italieniſche Gaſtfreundſchaft. Er hob die bedeutunasvolle Tatſache hervor, daß Chamberlain in einem heiklen Augenblick der enaliſchen Politik London verlaſſen habe. um an den Sitzungen des Völkerbundsrates teilzunehmen. Alsdann erariff Chamberlain das Wort, um für die italie⸗ niſche Gaſtfreundſchaft zu danken und die Bedeutung des Völker⸗ bundes hervorzuheben, der eigens für die Erhaltung des Volkslebens geſchaffen werden müßte, wenn er nicht ſchon beſtände. Nach dieſen Eröffnungsreden und einem Bericht der jſapaniſchen Deleaierten wurde zur Erlediaung der Tagesordnuna ge⸗ ſchritten. Chamberlain bei Muſſolini In römiſchen politiſchen Kreiſen wird dem Beſuch Cham ⸗ berlains bei Mufſolini beſondere Vedeutung beigelegt. Die „Idea nazionale“ pflichtet der Anſicht von der hohen Bedeutung der Unterredung Chamberlains mit Muſſolinj bei. Ein offiziöſes römi⸗ ſches Blatt ſagt: Das engliſch⸗italieniſche Einvernehmen berühre beſonders die Abrüſtung d h. die deutſch⸗franzöſiſche Frage und da⸗ mit die ganze europäiſche Politik. Die„Tribung“ ſieht die Bedeutung der Tagung des Völkerbundsrates mehr in der Eigenart der Perſön⸗ lichkeiten. Da ſich die neue engliſche Regierung vom Genfer Proto⸗ koll zurückgezogen habe ſo käme der Tagesordnung in Rom nur eine ziemlich relative Bedeutung zu. Die Saarfrage. Zu der Tagung des Völkerbundes hat ſich eine Delegation aus dem Saargebiet, beſtehend aus den Herren Schmelzer und Kommerzienrat Röchling von der Deutſch⸗ſaarländiſchen Volkspartei ſowie aus Rechtsanwalt Levacher und Rektor Mar⸗ kin nach Rom begeben. Zur Verhandlung vor dem Völkerbunds⸗ frat werden von den Saarfragen bekanntlich die Schulangele⸗ genheiten gelangen. Man hofft, daß auch die Zollfrage infolge des an das Generalſekretgriats gerichteten dringenden Telegramms angeſchnitten wird. Ob die weiteren Anfragen wie die Anweſen⸗ zeit des franzöſiſchen Militärs erörtert werden, ſteht noch dahin. Jedenfalls iſt die gegenwärtige Völkerbundstagung von beſonderer Wichitgkeit für das Saargebiet, da ſich zu erweiſen haben wird, ub die Verſtändigungspolitik Herriots, von der man auch das Saar⸗ gebiet nicht ausnehmen darf, zur Auswirkung gelangt. Ein internatſonales Rechtsinſtitut in Rom Einem Angebot der jtalieniſchen Regierung entſprechend, wird der Völkerbund in Rom ein internationales Inſtitut für die Vereinheitlichung des Privatrechtes in Rom bilden. Muſ⸗ ſolini hat dem Miniſterrat einen Entwurf des Abkommens ued des Statuts vorgelegt, die dem Völkerbundsrat in der nächſten Woche unterbreitet werden. Die italieniſche Regierung wird ein ähnliches Uebereinkommen treffen wie zwiſchen dem Völkerbund und Frankreich für die Grün⸗ dung des Inſtituts für die geiſtige Zuſammenarbeit in Paris. 5 eee 445 Rachklänge zu den„vorwärts“„Enthüllungen“ :: Bern. 9. Dez.(Von unſerm Schweizer Vertreter.) Die Un'er⸗ ſuchunga über die Enthüllungen des deutſchen ſozialdemo⸗ kratiſchen Preſſedienſtes war bereits zu einem für deſſen Behauptungen vernichtenden Abſchluß gelangt. Das ſchweizeriſche Militärdepartement, das die Unterſuchung aufgrund der Denunziationen des Sekretärs der katholiſch⸗konſervativen Partei durchgeſührt hat, teilte Oberſt Bircher durch zwei Mitglieder des Bundesrats das Ergebnis der Unterſuchung über ſeine angsblichen Beziehungen zu den Hitlerleuten mit. Dadurch erhielt Oberſt Bircher durch die oberſte Züricher Bundesbehörde völlige Satisfaktion. Sämtliche Verleumdungen haben ſich als unwahr herausgeſtellt. Wie der„Berner Bund“ meint. hat der fälſchlich denunzierte Oberſt gegen den Urheber der Anſchuldigungen rechtliche Schritte unternommen. Ein Amerikaner über die deutſche Armee 2 London, 9. Dez.(Von unſerem Londoener Mitarbeiter.) Aus Newyork wird die Stimme eines Predigers in der Wüſte vernom⸗ men. Generalmajor Robert Lee Bullard wendet ſich in einem Interviem gegen die allgemeine Annahme, daß der alliierle Soldat dem deutſchen Soldaten überlegen ſei.„Ich finde,“ ſo ſagt Bullard,„daß der deutſche Soldat nicht allein dem alliierten Sol⸗ daten gleichkommt, ſondern der deutſche Soldat war ſo be⸗ ſeelt von Diſziplin, daß er drei Feinde erledigte, ehe er ſelbſt kampfunfähig wurde. Er iſt,“ fügte er hinzu,„der beſ⸗ ſere Faktor der erfolgreichen Tätigkeit im Kriege wie im Frie⸗ den.“ Der General gelörte zur amerikaniſchen Armee im Kriege Er hefehligte nacheinander die zweite Brigade der erſten Diviſion und das dritte Armeekorps. Er hat auch in Kuba und auf den Philippinen gedient. Deutſches Keich Eine Lex Tirpitz in Vorbereitung Die hiſtoriſche Kommiſſion für das Reſchsarchiv hat in ihrer etzten ordentlichen Sitzung eine Entſchließung gefaßt, in der es u. a. heißt:„Die Kommiſſion benutzt die Gelegenheit, um an die geſamte Bevpölkerung, beſonders an alle Perſönlichkeiten, die amtlich oder militäriſch an verantwortlichen Stellen geſtanden haben, beziehungsweiſe an ihre Rechtsnachfolger, die dringende Bitte zu richten, alle geſchichtlich wertvollen Dienſtpapiere und Nachläſſe dem Reichsarchiv zuzuweiſen. Angeſichts der unlieb⸗ famen Vorfälle der Verſchleuderung wertvoller Papiere hält die heſto⸗ riſche Kommiſſion den baldigen Erlaß eines Archivgeſetzes für dringend notwendig!“ Dieſer Fall iſt 505 durch Tirpitz provozlert worden. Nach Profeſſor Hans Delbrücks neuerlichen Andeutungen darf man damit rechnen, daß ein ſolches Geſetz bereits auf dem Wege iſt. Warſchau, 9. Dez. Vor einigen Tagen wurde auf den War⸗ ſchauWiener Schnellzug in der Nähe von Kralup ein An ⸗ ſchlag verübt. An der Tunnebausfahrt waren zwei Balken quer über das Geleiſe gelegt worden. Der Voſſiſchen Zeitung zufolge iſt es nunmehr gelungen, den Täter, einen 25jährigen Vauernſohn zu perhaften. Er geſtand beabſichtigt zu haben, den Schnellzug zn Entgleiſung zu bringen und dann den Poſtwagen zu berauben. Dienskag, den 9. Dezember 1924 Die heſſiſchen Landtagswahlen Aus Darmſtadt wird uns geſchrieben: In Heſſen iſt dieemdt die Reichstags⸗ und Landtagswahl an einem Tage vorzern n worden. Hierbei iſt nun die auffällige Tatſache zu bemerken, 5 bei einigen Parteien nicht unweſentliche Stim menverſchſen bungen hervorgetreten ſind. Die Deutſchnationalen erhielten bei der Reichstagswahl rund 47 000 Stimmen, be: der Landtac wahl jedoch nur 43 000 Stimmen, die Deutſche Vo lksparte für den Reichstag rund 72000 Stimmen, für den Landtag 1 74000 Stimmen, der Bauernbund für den Reichstag rund 77 0 Stimmen und für den Landtag 76 100 Stimmen. Sogar bei den Nationalſozialiſten ſtehen 7700 Reichstagsſtimmen 8500 Landtags ſtimmen gegenüber. Dieſe Verſchiedenheiten in den Ziffern fin wohl in erſter Linie durch die Aufwertungsfrage veran⸗ laßt, Oberlandesgerichtspräſident Beſt war hier die Zugkraft 875 Deutſchnationalen für den Reichstag. Für die Beurteilung einer Partei darf nicht die Zahl der Mandate allein ausſchlaggebend ſein, denn die Stimmziffern beſa⸗ gen oft mehr, denn ſie geben ein zutreffenderes Bild von Stärke der Anhängerſchaft. Wenn man die Abſtimmungssziffern betrachtet, ſo haben die Sozialdemokratie, die Heſſiſche Volksparken das Zentrum, die Deutſche Volkspartei und die Demokratiſche Par⸗ tei eine mehr oder weniger ſtarkre Zunahme ſeit den Wahlen im Mai zu verzeichnen. Abgenommen hat die Stimmenzahl Kommuniſten, der Nationalſozialiſten und der Bauernbündler. nachdem, ob man bei einer Wahlbetrachtung die letzten Reichstags⸗ om wahlziffern vom 4. Mai 1924 oder die Landtagswahlziffern d 18 n 27. Nobember 1921 zugrund legt, kommt ein anderes Ergeb heraus. Ein richtiges Bild erhält man, wenn die Ziffern letzten Reichstagswahl zum Veroleich herangezogen werden. Dan⸗ wird der Mißerfole der zlügelparteien noch offenbarer. Die Kom? muniſten hätten, wenn am 4. Mai nicht chstag, ſondern zunn Landian ganihlt wordon mn;? 7 ihnen ſind indeſſen nur 4 zugefallen. Der Zuwachs von zivel Stimmen gegenüber der Landtagswahl von 1921 iſt alſo gewiſſer? maßen nurx ſcheinbar. Die Nationalſozialiſten(Völkiſche) konnten nach dem Ergebnis der Maiwahlen auf zwei Landtagsmanda hoffen; ſie haben aber keins erhalten. Betrachtet man die Mehrheitsverhältniſſe im neuen heſſiſchen Landtag, ſo iſt feſtzuſtellen, daß keine weſentliche Ner“ ſchiebung eingetreten iſt. Die im Jahre 1921 gebildete Mehr⸗ beit beſtand aus Sozialdemokratie(28 Sitze), Zentrum(13) u Demokratie(); ſie hatte insgeſamt 44 Parlamentsſitze inne. Ihr ſtand eine Minderheit gegenüber, die ſich aus folgenden Parteien zuſammenſetzte: Deutſchnationale Volkspartei(3 Sitze. Deutſ Volkspartei(100 und Bauernbund(11) mit insgeſamt 24 Sitzen.(Die Kommuniſten gehörten keiner Koalition an.) Legß man dem jetzt gewählten Landtag dieſelbe Mehrheitsbildung Zu⸗ arunde, ſo ergibt ſich folgendes Bild: Die Mehrheit verfügt fet über 43 Stimmen(Soz. 26, Zentrum 11, Demokr. 6) und di Minderheit(Dutl. 5, D. V. P. 9. Bbd. 9) über 23 Stimmen. Wenn alles ſo beim alten bleibt, Mehrbeit und Minderhei nur um je einen Sitz geſchwächt ſind, und die Mehrheit die bis“ herige Politik weitertreibt, ſo bedeutet dies nichts anderes als die Fortſetzuna der bisherigen Kriſenpolitik, unter der Heſſen 4 Jahre lang zu leiden hatte. Eine Aenderung könnte nur durch eine veränderte Stellungnahme des Zentrums herbet⸗ geführt werden. Das Zentrum hat zwei Mandate verloren. es alſo innerbalb der Koalition ſchwächer geworden, dagegen bat der Einfluß der Sozialdemokratie in ihr zugenommen. Die Sozzal⸗ demokratie verfüat innerhalb der Koalition faſt über zwei Dritte⸗ der Stimmen. Wenn alſo keine Aenderung in der Koalitionspoliti eintritt, ſo wird in den nächſten Jahren die Politik der Sozial⸗ demokratje in Heſſen Trumyf ſein, denn auch die Demokratie ha ſich bereits ganz in die Abhängigkeit der Sozialdemo⸗ kratie begeben. der Haarmannprozeß Fortgang der Jeugenvernehmung In der geſtrigen Nachmitzagsſitzung wurde die Vernehmung der allgemeinen Zeugen fortgeſetzt. Für die Vernehmung des zäbrigen Arbeiters Paul Sewig,. des 21jährigen Waldemars Maulert und des 21jährigen Otto Stelter, die mit Haar“ mann verkehrten, ebeno für die Vernehmung der 24jährigen Ei⸗ friede Zwinkmann, die die Braut von Grans war, wird die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Nach Wiederherſtellung der Heffentlichkeit wird der Zeuge Wiedemann vernommen, bei dem Haarmann und Grans län gere Zeit wohnten. Den Zeugen ſeien wiederholt Wäſcheſtücke ge⸗ ſtohlen worden; er habe die beiden aufgefordert, fortzuziehen; alle was Grans verzehrte, ebenſo die Wohnung bezahlte Haarmann⸗ Haarmann hielt ſich auch darüber auf, daß Grans ſein Geld ver⸗ jubelte. Die Zeugin Frau Koch, die Nichte Wiedemanns, gibt an, daß Haarmann und Grans ſich immer ſehr anſtändig benommen hätten⸗ Auf die Frage des Vorſitzenden, was die beiden getrieben hük' ten und ob Haarmann Verkehr mit jungen Leuten gehabt hätte⸗ antwortete die Zeugin: Haarmann habe Wäſche gekauft und ver⸗ kauft; von einem Verkehr mit jungen Leuten wiſſe ſie nichts. Fer⸗ ner ſoll Haarmann einmal zu ihr geſagt haben, daß er Grans aus dem Sumpfe zog: er wolle ihn bewahren, daß er nicht wieder unke die Räder komme. Später wolle er ihn einmal adoptieren, dam er immer jemanden bei ſich habe. 1 Die Zeuain Frau Dantels, die Mitinhaberin des Hauſes 65 der Neueſtraße, ſant aus, daß, als Grans allein in der Wadnun war, Frauen und Mädchen bei ihm aus und eingingen. Sie ſtreng 5 deshalb eine Räumungsklage bei dem Mieteinigungsamt an, da 10 dieſe Zuſtände nicht paßten. Inzwiſchen aber kam Haarmann es dem Gefängnis, erbrach die Wohnung und lebte dort mit dem jun gen Mann. Die Zeugin hörte einmal ſtöhnen in der Wohnung Hoarmanns. Eines Tages kam ſie mit Haarmann in Streit 17 05 wurde von ihm geichlagen. Di⸗ Zeuain erklärte weiter. wie Haar⸗ mann demernd Eimer in das Kloſſet ſchleypte. Eimnal ſah ſie au in dem Eimer eine rote Flüſſigkeit. Auf eine weiter⸗ Frage Vorſitzenden bekundete die Zeugin, daß ſie auch Klopfen Hacken aus der Wohnung Haarmanns hörte und zwar ſchon gens in aller Frühe. Die Zeugin will auch geſehen haben: und mor⸗ Grans junge Leute in die Wohnung brachte, worauf Grans er“ ſer klärte, daß es ſeine Freunde geweſen ſeien. Mit großer Weitſchweifig“eit erzählts der Jzgorrenhändte Globes, daß er geden Haarmann Verdacht gehegt habe und wi ein Wiekliv ihn beobachtete. beſonders als er den Inhalt ein Militärſandſackes beim Schloß in die Leine ſchüt!ete. 94 Um 4 Uhr wurde die Verhandlung auf heute Vormittag verka Letzte Meldungen 5. Heenemann Berlin, 9. Dez. Stadhrat H. Heeneman n⸗Berlin, der 5 ſtzend: des Deutſchen Buchdrucker Vereins iſt un Sonntag nach kurzer heftiger Krankheit verſtorben. Heene caf⸗ war eine markante Perſönlichkeit mit den beſten Führer⸗Eig men⸗ ten in feiner Art und in gewiſſem Sinne der Nachfolger Büreee ſteins. Mitte November kehrte er von einer Amerikareiſe, weren auf Einladung der„United Typo hetar of America! mit auüc. Buchdruckereibeſitzern unternommen hatte geſund und friſch zur er Eine Grippe warf ihn bald darauf aufs Krankenlager, von d rein ſich nicht mohr erheben ſollte. Der Deutſche Buchdrucker⸗Ve 30 ſteht trauernd an der Bahre eines ſeiner Führer, der Großes 9 leiſten verſprach und leider allzufrüh abberufen wurde. holm, daß über das Schickfal von 70 am Freitag aus Eſöbel gefahrenen Sul cherkuktern ſede Nachricht fehlt. Die Beſ der nermißten beläuft ſich auf 300 Mann. 4 Hamburg, 8. Dez. Der Fle.sburger Dampfer zaanal ee⸗ iſt auf der Reiſe von Hamburg nach Flensburg in einem ſchm Sturm in der Oſtſee geſunken. Die Mannſchaft konnte von aeg deutſchen Torpedobvot gerettet werden.. Berlin, 9. Dez. Die„Voſſiſche Zeitung“ meldet aus Steg⸗ ing 0 der or. 8— 228 2.—. reee err e „„63635.%0 ²˙. Wirenr ͤ n. FFaaa ̃ĩ·¾ ˙— r Ae e 88——— — „Denstag, den 8. Dezember 1924 RNeue Mannheimer Jeltung(Mittas⸗Nusgabe) 3. Seite. Nr. 872 Der hering Von Dr. W. Schnakenbeck(Hamburg) edenen Herings⸗Raſſen.— Angeheure Jänge.— Melho⸗ anges.— Die 7— des Herings.— Produkkivität an Eiern. die den des In mehr 25 55 10 hr als der wichtigſte Fiſch, und er zeigt in ſeinen Lebensgewohnheiten viel Eigenarten und bietet noch 0 viele ungelöſte Rätſel, daß ſich ſchäfti iſſenſchaft nicht ohne Grund eifrig mit ſeinem Studium be⸗ nur igt. Sein Verbreitungsgebiet iſt ſehr weit, es dehnt lich nicht die r die nordeuropäiſchen Meere aus, von der Oſtſee bis an zum nantiſchen Küſten Europas, von der Biskaya bis Island und ameri ißen Meer, ſondern auch jenſeits des Atlantik an den nord⸗ Ko rikaniſchen Küſten und ſelbſt auf der anderen Seite des neuen zontinents, an den amerikaniſchen und aſiatiſchen Küſten des Pacific ſtellerr Hering verbreitet. Nun dacf man es ſich aber nicht ſo vor⸗ 5700 als ob nun alle die in dieſem ungeheuren Gebiet vorkom⸗ Verhren Heringe einer Form angehörten und daß alle in ſtändiger nun indung und Vermiſchung miteinander ſtänden, und daß Heringe Wo ſo ohne weiteres von einem Gebiet in das andere wanderten. 55 bl iſt der Hering ein Fiſ.), bei dem Wanderungen übe⸗aus ſtark sgeprägt ſind, doch dehnen ſich dieſe nicht über ſo große Strecken genz wie man früher wohl anzunehmen geneigt war. Ezs gibt eine Wefe Zahl von Raſſen oder Lokalformen, deren jede mehr oder ſelbütder in ſich geſchloſſen und von anderen unterſcheidbar iſt. Ja, fol ſt in kleineren Gebieten, wie 3. B. der Nordſee, ſind mehrere Süher Raſſen vertreten. Und Ort und Zeit des Auftretens von Heri men dieſer Raſſen wirken beſtimmend auf Ort und Zeit der ngsfiſcherei. Dieſe Eigenart des Herings, in ungeheuren Schwär⸗ aufzutreten, ſtempelt ihn zum Maſſenfiſch. Er wird in 1 gewaltigen Mengen geſangen und bildet ſo einen wichtigen tor für Volkswirtſchaft ſund Ernährung. Wie groß dieſe jährlich erbeuteten Mengen ſind, die dem Ver⸗ wud zugeführt werden, zeigt die internationgie Statiſtik. Danach vo rden, um nur ein Jahr- als Beiſpiel anzuführen, im Jahre 1910 in Deutſchland, Holland, Großbritannien, Dänemark, Skandinavien, unland, Belgien, Frankreich, Färöern und Island zuſammen 1192 Müllonen Kilogramm Heringe gefangen, die einen Wert von 342 walionen Schilling entſprachen. An dieſer Ausbeute hatte Nar⸗ ſolatz e n. den ſtärkſten Anteil mit 495 Millionen Kilogramm, dann 1 5 Großbritannien mit 382 Millionen Kilogramm und Holland 80 127 Millionen Kilogramm. Für Deutſchland war das angeführte 2 ſehr ungünſtig, da es noch zu ſehr unter den Nachwirkungen gramerieges zu leiden hatte. Nur etwas über 9 Millionen Kllo⸗ —— betrug die deutſche Ausbeute, die aber 1920 ſchon wieder ſe 42 Millionen Kilogramra geſtiegen war. Aber noch nie hat un⸗ ue Fiſcherei den Bedarf Deutſchande an Heringen, der überaus Goß iſt, ſelbſt decken können, ſondern wir ſind noch immer im hohen rade auf die Einfuhr von Heringen angewieſen geweſen. Seit alten Zeiten wird der Heringsfang betrieben. Sehen wir den älteſten, ſchwer nachzuprüfenden Nachrichten ab, ſo haben 0 die erſte wirklich nachweisbare Heringsfiſcherei in der ſogenann⸗ 72 chonenfiſcherei, vor ſchwediſchen Südküſte. Auch in der weſt⸗ zuen Nordſee wurde der Heringsſang ſchon früh betrieben und Ber zunächſt in erſter Linie von den Holländern, die mit großen, den Kriegsſchiffen begleiteten Flotten ihrer ſpeziell dem Heringsfang derſenden ſahrzeuge, der Buiſen, dem ihnen von den Engländern Hertaclich zugeſicherten Fang nachgingen. Die Methoden, mit denen ichende gefangen werden, ſind überaus mannigfach. Die Herings⸗ Ucherei der weſtlichen Nordſee wird zur Hauptſache mit ſogenannten eibnetzen ausgeübt. Das ſind große Netzwände von 15 Meter Höhe dad.—3000 Meter Länge, die abends ausgeſetzt werden und nun die Nacht über frei im Waſſer Die Heringe ſchwimmen gegen leſe Netze an, bleiben mit ihren Kiemen in den Maſchen hängen und nerden dann am nächſten Morgen mit dem Netz eingeholt. In keerer Zeit wird dort auch, beſonders von deutſcher Seite, mit einem deiens für den Heringsfang eingerichteten Schleppnetz gefiſcht. Auch Heeim Winter im Mündungsgebiet der Weſer und Elbe erſcheinende Ofeng wird mit einem Schleppgerät, dem Hamen, gefangen. In der ſtee ſind Waden, Stellnetze und Bundgarne in Gebrauch. Und dieder beſonders eingerichtete Netze verwendet man in Norwegen, wo ie Heringsſchwärme bis in die Fjorde eindringen. Bei den Wanderungen iſt es, wo man dem Hering nachſtellt, er iſt ein typiſcher Wanderfiſch. Entweder bewegen ſich Herf wärme nach ihren Laichplätzen, und der dann gefangene pleang iſt beſonders fett, oder ſie bewegen ſich von den Laich⸗ aben nach den Weideplätzen. Aber es iſt ſonderbar, daß man en dieſem ſo häufigen Fiſch noch ſo ungenau über die Laichplätze r einzelnen Raſſen unterrichtet iſt. Man kann ſie nur nach den 55 ammlungen jüngſter Larvenformen beſtimmen, den Laich ſelbſt, Fal die Heringe am Boden ankleben, hat man in den ſeltenſten des en gefunden. Auf indirekte Weiſe kann man das Vorkommen ſuch Laichs und damit die Lage der Laichplätze durch Magenunter⸗ 5 ungen an ſolchen Fiſchen feſtſtellen, die mit Vorliebe Herings⸗ Prob freſſen, beſonders von Schellfiſchen. Ungeheuer groß iſt die ſaht uktivität an Eiern. Sie muß es ſein, entſprechend den Ge⸗ und Nachſtellungen, denen die Brut und der Fiſch ſelbſt gehen ſebt iſt. Schon die Eier werden in Maſſen gefreſſen oder an, auf andere Weiſe zugrunde. Die Eier, die zu vollkommener de wicklung gelangen, laſſen kleine zarte Larven ausſchlüpfen, eriwiederum unzähligen Gefahren ausgeſetzt ſind, bis ſie zum fol 19 herangewachſen ſind. Und auch dieſer ſelbſt iſt ſtändig ver⸗ dt Wenn der Hering in ſeinen großen Schwärmen wandert, einer Beziehung verdient der Hering beſondere Er iſt in den nordeuropäiſchen Meeren wirtſchaftlichd ſo werden dieſe ſtändig von den verſchiedenſten Feinden be⸗ gleitet. Kabeljau, Blaufiſch, Thunfiſch und verſchiedene Haiarten folgen den Schwärmen. In den nordiſchen Gewäſſern geſellen ſich dagu noch Wale. Und die bei der Verfolgung„ſpringenden“ Wale und Raubfiſche verraten dadurch ſchon von weitem das Nahen eines Schmarmes. Das ſind die ſogenannten„Heringszeichen“. Dicht gedrängt kommt ſolch Schwarm oft bis an die Oberfläche, daß die zappelnden, glänzenden Leiber in der Sonne blinken, die Heringe„ſtümen“. Und oben in der Luft begleiten Vogelſcharen en Schwarm, um ſich ebenfalls ihren Teil zu holen. Und all dieſe Anzeichen ſieht der Menſch, der nun herannaht, um ſich den Löwenanteil zu holen. Große Betriebe beſchäftigen ſich mit dem Heringsfang, große Induſtrien ſind auf ſeinen Fang aufgebaut, und für zahl⸗ loſe Menſchen bedeutet der Heringsfang Exiſteng. Und bleibt der Hering aus, ſo bedeutet das Vernichtung all dieſer Betriebe und Eriſtenzen. Und das iſt das Eigenartige, das Rätſelhafte an dieſem Fiſch: nicht nur einmal iſt dies Ereignis eingetreten, daß die gro⸗ ßen Heringsſchwärme plötzlich ausblieben in einer Gegend, wo ſie jahrelang, jahrzehntelang regelmäßig, zu beſtimmten Zeiten er⸗ ſchienen. Die große Schonenfiſcherei an der Südſpitze Schwedens, früher ein Haupterwerb der Hanſa, hatte im 18. Jahrhundert ihre Blütezeit, hoͤrte aber im 16. Jahrhundert allmählich auf, weil die gewaltigen Heringsſchwärme ausblieben. Aehnliche Beiſpiele haben wir in der Heringsfiſcherei der ſüdöſtlichen Nordſee, von Bohuslän an der ſchwediſchen Weſtküſte und von Bergen. In dieſen beiden Gebieten erſchienen die Heringe dann ſpäter nach langer Pauſe wieder. Gerade dieſe Schwankungen in dem Auf⸗ treten und Ausbleiben der Schwärme bilden die großen Rätſel, die der Hering der Forſchung aufgibt. Es iſt kein Wunder, daß bei dieſen Eigenarten und bei ſeiner großen wirtſchaftlichen Be⸗ deutung ſich zahlreiche Gelehrte in allen nordeuropäiſchen Ländern mit ihm beſchäftigen, um ſeine Lebensweiſe zu erforſchen und letzten Endes die Ergebniſſe dieſer Forſchungen der praktiſchen Fiſcherei nutzbar zu machen. Städtiſche Nachrichten Ihr Leit, in Aweſe n Hunnertjähriger! Die Mannemer„Neu“ Die bringt uns bei Viel Neis vum Negger un vum Rheiln). Geſcht gar e Bild, ganz wunnerfeiln)! 'n ſeltner Greis Mit Hoor, ſchneeweiß, Ruft uns im edle Abbild zu: „Ihr Leit, in Aageblick jetzt Ruh! Des is eich klor, Mit hunnert Johr Kann eener eich e Wertl ſage, Wo eich aach nitzt in eire Dage. Lebt eefach, gut, Halt' feſcht de Mut Un loßt de liewe Herrgott walde, Der ſorgt forr die Junge un die Aldel Schont nit die Hend! Schafft, was ihr kennt, Dann, norr wer ſchafft, der kann gedeihe, Uff gude, alde Däg ſich freie. m Nochber trei! Schteht jedem bei, Daß's Vadderland aach fort kann bſchtehe Un ball derf beſſre Zeide ſehe!“— Ihr Leſer all Winſcht uff jeden Fall Viel Glick'im Glaſer Michael Heller Wie ſeller achtzigjährig Auguſt Göller. Erwerbsloſenfüͤrſorge Das Städtiſche Nachrichtenamt ſchreibt: Aus der vom badiſchen Landtaa zur Verfügung geſtellten Summe von 500 000 Mark zu Gewährung einmaliger Zuſchußunterſtützungen an die in Er⸗ werbsloſenfürſorge ſtehenden Erwerbsloſen ent⸗ fallen auf den Arbeitsnachweisbezirk Mannheim 164 424 Mark. Nach dem Beſchluß des Verwaltungsausſchuſſes für den hieſigen öffent⸗ lichen Arbeitsnachweis erhalten die Erwerbsloſen daraus ein⸗ nralige Unterſtützungen und zwar: a) männliche Erwerbsloſe im Alter von über 21 Jahren, die im Familienverband eines andern leben, bei einer Unterſtützungsdauer von unter 3 Monaten 16,50 Mk., von über 3 Monaten 22 Mk., von über 6 Monaten 27,50 Mk., von über Monaten 33 Mk.: )/ männliche Erwerbsloſe im Alter von über 21 Jahren, die nicht im Familienverband eines andern leben, 22 Mk. bezw. 27.50 Mark bezw. 33 Mk. bezw. 38,50 Mk.: e) Erwerbsloſe mit zuſchlaasberechtiaten Angehörigen außer den Sätzen unter Buchſtabe a) für jeden Angehörigen einen Zuſchlag von 5,70 Mk. bezw..60 Mk. bezw. 9,50 Mk. bezw. 11,40 Mk.: d) Erwerbsloſe im Alter von unter 21 Jahren 70 v. H. der für Erwerbsloſe im Alter von über 21 Jahren vorgeſehenen Sätze: e) weibliche Erwerbsloſe die aleichen Sätze wie die entſprechend⸗ Gruppe der männlichen Erwerbsloſen. Werksbeurlaubte, die wechſelweiſe etwa 2 Wochen arbeiten und ausſetzen, erhalten keine Beihilfe. Die Auszahlung der Beihllfe erfolgt an den ordentlichen Kaſſentagen des Arbeitsamts in der dritten Dezemberwoche, beain⸗ nend mit dem 15. Dezember. Anträge auf frühere Jablung ſind zwecklos. Erwerbsloſe, die nach geſetzlicher Vorſchrift deshalb nicht zur Erwerbsloſenfürſorge zugelaſſen werden konnten. weil ſie in den letzten 12 Monaten vor Eintritt ihrer Unterſtützungsbedürftigkeit weniger als 3 Monate hindurch eine Beſchäftigung ausgeübt haben. in der ſie gegen Krankheit pflichtverſichert waren, erhalten eine gleich⸗ wertige Unterſtützung, wie die in der Erwerbsloſenfürſorge ſtehen⸗ den Erwerbsloſen aus ſtädtiſchen Mitteln. Die aleiche Unterſtützung erhalten Erwerbsloſe, die von der Erwerbsloſenfürſorge ausgeſchie⸗ den werden mußten, weil ſie die zuläſſige Höchſtdauer der Unter⸗ ſtützung erreicht haben. In beiden Fällen iſt Vorausſetzung, daß Be⸗ dürftiakeit vorlieat, daß die Arbeitsloſigkeit noch in der dritten De⸗ zemberwoche andauert und daß der Arbeitsloſe beim Arbeitsamt als Arbeitſuchender gemeldet iſt. Die einmalige Unterſtützung aus ſtädti⸗ ſchen Mitteln wird nur auf Antrag gewährt. Die Anträge ſind beim „Arbeitsamt zu ſtellen: die Auszahluna erfolat früheſtens am 15. De⸗ zember. Anträge auf frühere Zahlung ſind auch in dieſem Falle zwecklos. Den bei den Notſtandsarbeiten im Luiſenpark beſchäftigten Er⸗ werbsloſen wird im Hinblick auf den beſonders ſtarken Verſchleiß an Kleidern und Schuhen, der dürch die ungünſtigen Witterungsverhält⸗ niſſe der letzten Monate verurſacht wurde, eine einmalige beſondere Entſchädiaung in der Art gewährt, daß bei einer ununterbrochenen Beſchäftigung von mindeſtens 8 Wochen eine einmalige Zahlung von 20 Mark, ſowie bei einer ſolchen von mindeſtens 4 Wochen von 10 Mark erfolat: falls der betreffende Notſtandsarbeiter die Beſchäf⸗ tiaunaszeit von ununterbrochen 8 Wochen vollendet hat, ſollen wei⸗ tere 10 Mark bezahlt werden. Das 32. Stiſtungsfeſt des Odenwaloͤklubs Mannheim⸗Ludwigshafen gehört zu den ſchönſten und gelungenſten Feſten die der große Verein bis dahin ſeinen Mitgliedern geboten hat. Etwa 2000 Beſucher, darunter 160 Vertreter verſchiedener Ortsgruppen, füllten den Saal, den Rundgang und zum Teil die Empore des Nibelungenſaales. Das Ereignis des Abends bildete das großzügig angelegte Feſtſpiel „Des Gründers Traum“, erdacht und geleitet von Dr. Max Müller. Schon die vornehme, zweckentſprechende Bühnenaus⸗ ſtattung(Baumüller und Theatermaler Lübenau), die das ganze Podium in Anſpruch nahm ſteigerte die Spannung. In Kürze ſeien Grundgedanke und Verlauf des Feſtſpiels wiedergegeben. Soeben hat die Gründung der Ortsgruppe ſtattgefunden. In einer Gartenlaube ſind die Gründer noch zu einem fröhlichen Ab⸗ ſchiedstrunk verſammelt. Einer der Teilnehmer(B. Jo ſt) hält noch eine kurze Anſprache über die Bedeutung der neuen Vereinsgründung Aber der Gaſtgeber hat nichts mehr davon gehört. Er iſt einge⸗ ſchlafen. Lächelnd verlaſſen ihn ſeine Freunde. Tiefe Nacht. Von magiſchem Lichte umfloſſen führen reizende Elfen ihre Reigen auf. Die Elfenkönigin(Frl. Gerlach) zeigt ſich auch als Königin des Tan⸗ zes. Sie bemerkt den Schlafenden. Ihren Elfen gibt ſie einen Wink, worauf dieſe den Schläfer mit dem Schleier der Nacht bedecken. Zu⸗ kunftsträume ſinds, die in dem Schläfer lebendig werden. Die Elfen verſchwinden. Es beginnt zu tagen. Im Hintergrund erhebt ſich wuchtig in die Wolken ragend der Turm guf dem Eichelberg. In großen Scharen ſtehen die Wanderer und Bauersleute aus der Um⸗ gebung vor dem Turm. Er iſt ſoeben eingeweiht worden. In ſeinen Schlußworten fordert der Porſitzende(Teickner) die Am⸗ weſenden auf, ſich im Walde zu lagern und ein kleines Picknick zu veranſtalten. Nun ſpielt ſich hier ein Waldfeſt ab, das durch ſeine Mannigfaltigkeit, ſeine Farbenbuntheit und ſeine dem wirklichen Wanderleben abgelauſchte Stimmung Bilder von beſtrickendem Reize bot. Die Mandolinenkapelle(Mandolinenklub Neckarau) ſpielte einen flotten Marſch, wandernde Schüler unter Führung ihres Lehrers(Nennu) kommen mit herzerfriſchendem Geſang den Berg herauf. Ueber 200 Perſonen waren gleichzeitig auf der Bühne. Die Ruckſäcke werden geöffnet. Da erſcheint auch ſchon der Wirt von Oberflockenbach(deßler) mit ſeinem Eſelgeſpann und reizende Kellnerinnen unterſtützen ihn in ſeinem ſchwierigen Werk. Ein Dialektdichter(Schneider) erzählt ſeine Erlebniſſe im Klub, ein Was ist die beste Schuh- qutzkreme voll Glanz sehr spaisam ſund bequem nur aus dem besten Terpentin? imin,. Ninsin. Jimis Eaꝰ82 —...)PPPPpPppppßßpßß Ü ̃¾—— — ̃ Im Dunkel der Geſchichte Maraf— ein Hochſtapler.— Das Ende Ludwig XVII. (Von unſerem Pariſer Mitarbeiter) Fmanm Jahre 1789 ſchrieb Marat in ſeinem Pamphlet gegen den ſich unzminiſter Ludwig XVI, Necker:„Der ehrenhafte Mann möge er Veigen, der gegen mich eine Anſchuldigung erheben könnte; wenn eweiſe beſäße, daß ich die höchſten Geſetze der Tugend verletzte, noch oge er ſie vorbringen.“ Einige Jahre ſpäter fordert Marat am einmal die„Menſchheit“ heraus.„Wer wagt es, meinen brin en in Zuſammenhang mit einer unehrlichen Handlung zu en Faer..2“ Die Geſchichtsforſchung kannte bisher zwei Marats: ſich evolutionshelden und den philoſophierenden Wiſſenſchaftler, der Veunuf dem Gebiete der Chemik und Phyſik eifrig betätigte und di underung des großen Benjamin Franklin erregte. Hiſto er dritte Marat iſt vor einem Vierteljahre von dem engliſchen in toriker Sydney L. Phipſon(„Jean Paul Marat“, His sareer Es ingland and Prance before the Revolution) entdeckt worden. Nebe Marat der Abenteurer und Betrüger. Das Dunkel, das der land utionär über ſeine Jugendjahre, die er in England und Ir⸗ der verbrachte, zu verbreiten wußte, iſt aufgehellt worden. Käme Laſt am du Peuple“ heute vor ſeine Richter, er würde unter der zwungenwiderleglicher Beweiſe zuſammenbrechen. Er wäre ge⸗ ſchildgen, ſeine Selbſtbiographie, in der er die Reiſen nach England ſchichtsſer als Dichtung ohne Wahrheit zu bezeichnen. Und die Ge⸗ ihre Bächreiber, die auf Marats Ehrenhaftigkeit ſchworen, würden Mar, ücher verbrennen müſſen. Zuerſt Michelet— der Verherrlicher licch ats, des ehrenhafteſten Mannes der Revolution.“ Ein eng⸗ kegiſte iſtoriker, der ſechs Jahre darauf verwendete die Polizei⸗ lebe rund Prozeßakten nordengliſcher und iriſcher Städte durchzu⸗ Maran gendhelden. Er zerſtört auch die Legende, daß ein gewiſſer wegen der in den ſiebziger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts mußte einer Reihe von Betrügereien Gefängnisſtrafen abſitzen „ein„Bruder“ des Revolutionärs geweſen ſei. 128 vollen 9 Februar 1776 wird Marat wegen Diebſtahls einer werk. kanen Medaille im Orforder Afhmelean Muſeum verhaftet. Er ent⸗ einem 9 dem Gefängniſſe und flüchtete nach Norwich, wo er von lin. Arzte erkannt wurde. Noch rechtzeitig gelangte er nach Dub⸗ auf 881 trat er als deutſcher Graf unter dem Namen Marack ſch did lebte einige Monate in den beſten Verhältniſſen. Er machte Nunderch„deutſche Heilmethoden“ bekannt übte den Beruf eines Ner anedoktors aus. Pald waren ihm die Behörden auf den Ferſen. Muſeunehliche deutſche Graf wurde nach Oxford befördert, dort wegen derurtei sdiebſtahls, Hochſtapelei zu ſechs Jahren Galeerenſtrafe lt und nach Woolwich eskortiert. ſo mö an, die Marat zwiſchen 1772 und 1787 beſucht hatte, entlarvt ſchlecht. Im April 1778 entfloh Marat mit ſechs Sträflingen. Acht Jähre ſpäter tauchte er wieder, diesmal unter dem engliſchen Namen John White auf, läßt ſich in Edinburg als Lehrer der fkanzöſiſ hen Sprache nieder, macht betrügeriſche Schulden, flüchtet nach Newcaſtle, wird dort gepackt und als der„Marat aus Oxford“ entlarvt. Nach einem Vierteljahre Haft entrinnt er und geht nach Briſtol. Dort gründet er unterm Namen Maratt eine Buchhandlung. Bald gerät er wieder in Schwierigkeiten. Anläßlich ſeiner Verhaftung wird in Erfahrung gebracht, daß er auch den Veruf eines Mediziners, auf Grund gefälſchter Diplome, ausübte. Dank einer philanthropiſchen, Geſellſchaft, die Verbrecher wieder auf den Pfad der Tugend bringen will, kommt er frei, ſeine Schulden werden bezahlt. Viel ſpäter paſſierte dem Maraß der Convention etwas Unangenehmes. Der Präſident der Briſtoler Menſchenfreunde kam nach Paris und er⸗ kannte den befreiten Häftling. Sidney Phipſon— in einem Bri⸗ ſtoler Wochenblatte dieſe Mitteilung. Der engliſche Hiſtoriker weiſt auch nach, daß das Doktordiplom Marats, mit deſſen Hilfe er bei dem Grafen d Artois eine Anſtellung fand, gefälſcht war. Er fand ferner Briefe des Hochſtaplers Marat mit einem gräflichen Wappen. Den Nachforſchungen Phipſons iſt zu verdanken, daß fünfzehn Jahre im Leben Marats etwas aufgehellt wurden. Die ultra⸗individualiſt⸗ iſche Theſe des Revolutionärs:„Der Menſch iſt frei nach Gutdünken zu handeln, um ſein eigenes Glück zu ſichern,“ findet in der Exiſtenz des bisher unbekannten„dritten Marat“ ihre praktiſche, wenn auch zweifelhafte Nutzanwendung. Den franzöſiſchen„Naundorffiſten“, die der Ueberzeugung hul⸗ digen, der Sohn Ludwig XVI. ſei dem Schuſter Simon entriſſen worden und habe in der Verborgenheit weitergelebt, iſt durch die Herausgabe der Erinnerungen des Comte de Vaiſons(1786—1878) eine empfindliche Enttäuſchung verurſacht worden. Der Memoiren⸗ band erſchien dieſer Tage; er verdankt ſeine Publikation dem Hiſtoriker Aubry und dem über die Grenzen Frankreichs hinaus berühmt gewordenen Lenötre, der vor zwei Jahren in dem Buche „Das Rätſel des Temple' die Anſicht vertrat, daß Ludwig XVII. durch Vertrauensmänner FFouchés entführt worden ſei. In den Memoiren des Grafen de Vaiſons wird, auf Grund einer im Auf⸗ ſtrage Ludwig XVIII. durchgeführten, geheimen Nachforſchung feſt⸗ geſtellt, daß der achtzehnjährige Sohn Ludwig XVII. nach San Domingo gebracht wurde und dort im April 1803 im Kampfe gegen Eingeborene fiel. Zwei Jahre hiekt man den„ſchwächlichen jungen Mann“ in Trieſt verborgen. Der Polizeiminiſter Fouchs ordnete die Reiſe des Königsſohnes nach San Domingo an und empfahl ihn der Bürgerin Rolland la Toſte, die ſpäter über das Ende Ludwig XVIIl. einen ausführlichen Brief an den Polizei⸗ miniſter ſchrjieb. Der Graf de Vaiſons zitierte aus dieſem Briefe folgende Stellen:„Charles(d. i. der Rufname des Bourbonen⸗ prinzen) iſt ein kräftiger junger Mann, der ſich ſeiner Miſſion, Die Bewachung war die er hier zu erfüllen hat, vollkommen bewußt iſt. Er ſoll hier Ordnung ſchaffen. Seine Freunde halten viel von ihm. Ich be⸗ fürchte aber, daß er zugrunde gehen wird, denn es ſteht hier ſchlecht um die Verteidigung.“ In einem zweiten Briefe ſchildert die Bürgerin das Ende des Prinzen. Bei Port⸗au⸗Prince wurde er von Schwarzen umringt und durch Lanzenſtiche tödlich verwundet. Zwei Tage lang konnte man ihm keine Hiife bringen. Er ſtarb im Wundfieber. Frau Rolland la Toſte ließ ihn auf dem kleinen Friedhof von Port⸗au⸗Prince be⸗ araben und einen Stein ſetzen, der die Namen Louis⸗Charles de Bourbon, nebſt Eeburts⸗ und Todesfahr, trägt. Sie ſchreibt:„Ich habe mir ein Grab an ſeiner Seite reſervieren laſſen. Er war ein wenia mein Kind geworden. und ich kann nicht alauben, daß es mei⸗ nem lieben Charles⸗Louis unangenehm ſein wird. wenn ich, ſeine Beſchützerin, an ſeiner Seite im Grabe ruhe, möge auch unſere Her⸗ kunft verſchieden ſein.— Diesmal— leider! iſt es mit unſerm guten Charles zu Ende, zu Ende. Er iſt uns entronnen, zum zweiten und letzten Male.“ Graf de Vaiſon bemerkt zu dieſem Briefe:„Er war alſo kot. Ich hoffte ihn zu finden. Das Schickſal wollte es, daß er den furchtbar⸗ ſten Leiden, die ein Kind erdulden kann. entriſſen wurde und— wie durch ein Wunder den Schrecken der Revolution entronnen— ſein Leben in einer Negerrevolte verlieren mußte. Die Briefe, die Frau Rolland de Toſte an Fouché richtete, waren ganz zerknittert: ich daß ſie Fouché ſtändig bei ſich trus, um das Geheimnis zu wahren.“ Wie zu erwarten, entſpinnt ſich um den Nachlaß des Grafen de Vaiſons ein Streit der Naundorffiſten. Es ſcheint aber, daß wir uns diesmal nahe der hiſtoriſchen Entſcheidung befinden. Lenötre wird noch weitere Belege für die Richtiakeit der Mitteilungen des Comte de Vaiſons bringen. Das dunkle Schickſal des„Gefangenen des Temple“ enthüllt ſich allmählich— nach mehr als hundertfünfzig Jahren Theater und Muſik OTodesfälle in der Muſikwelt. Der bekannte Klavierkünftler und Komponiſt Taver Scharwenka 15 in Berlin im Alter von faſt 75 Jahren an den Folgen einer Blinddarmoperation ge⸗ ſtorben. Scharwenka erregte ſchon in jugendlichem Alter durch ſein künſtleriſches Spiel Aufſehen und wurde bald in der ganzen Welt bekannt. Eine Zeit lang weilte er auch als Pianiſt ang r in Amerika, kehrte dann nach Berlin zurück und gründete mit ſeinem Freund Klindworth ein Konſervatorium für Muſik, das ſich bald einen großen Ruf errang und noch heute zu den führenden Inſtituten gehört. Scharwenka hat auch mehrere Klanierkonzerte komponiert und errang auch mit ſymphoniſchen Kompoſitionen und Kammer⸗ muſikſtücken Erfolge. Als Opernkomponiſt konnte er ſich dagegen nichg 1 Seite Nr. 572 Keue Mannhelmer Jeltung[Mittag⸗Nusgade) dienskag, den g. Dezember 1924 2 anderer beſingt die Wertbeſtändigkeit und die verdrehte Welt (Weinreich) eine üppige Bäuerin(Frau Homann⸗We bau) ſingt von der Freude, die ſie jedesmal beim Anblick der Wanderer hat und eine andere Bäuerin(Frl. Seubert) befragt in ent⸗ zückender Weiſe einen Kuckuck um die Dauer ihres Lebens Auch ein alter Lehrer(Lobertz) erfreut ſich an dem bunten Treiben und ſingt ein Lied von der Genügſamkeit. Unter Begleitung der Dorf⸗ kapelle zeigen vier Bauernpaare ihre einheimiſchen Tänze und ein ſteieriſches Ehepaar(Hofſtetter und Frl. Helle r) führen einen Schuhplattlertanz auf, der an Echtheit nichts zu wünſchen übrig ließ. Dabei ein ſtetes Wogen auf der Bühne. Förſter, Jäger und Dorfpoliziſt, Kräuterfrau, Brezelverkäuferin und Orgelſpieber, Schmetterlingsfänger und Photograph; alles das bot ein Bild von erfriſchendem Reiz, dem die Geſangsabteilung durch ihre prächtigen Lieder z. B.„Wer hat dich, du ſchöner Wald“. ſtimmungsvoll zu erhöhen wußte. Ein Pfiff des Führers(Fr. Schäfer) und die Wanderer ziehen unter fröhlichem Geſang der Heimat zu. Das zweite Bild bringt eine ernſte Stimmung. Wieder er⸗ ſcheinen die Wanderer; aber ernſten, feierlichen Schrittes ſteigen ſie bergan. Es gilt, das Denkmal für die gefallenen Mitglieder des Klubs zu enthüllen. Der Vorſitzende(Weißeri) hält eine ergrei⸗ ende Gedächtnisrede und legt einen Kranz aus Tannenreis am Turme nieder. Nach dem feierlichen„Sanktus“(Geſang⸗abte lung) Aimmt die Waldfrau(Frl. Seubert) in herrlich vorgetragenen Worten(Dichtung von J. Münch) das Ehrenmal in ihren beſon⸗ deren Schuz. Unter Orgelbegleitung(Kurt Tremmeh) erſchallt dis Niederländiſche Dankgebet, mitgefungen auch von den Zu⸗ ſchauern. Den Toten ward ihre Ehrung zu teil. Aber auch den Lebenden wird ihr Recht. Unter dem anfangs noch leiſe, dann aber ſtärler anſchwellenden Liede:„Freut euch des Lebens, ſo lang noch das Lämpchen glüht“ ziehen die Wanderer den Eichelberg hinab. Dieſes zweite Bild war zweifellos der Höhepunkt des Abends. Man wußte nicht mehr, iſt es Spiel oder Wirklichkeit, ſo überzeu⸗ gend und erhebend wirkte die Feier zu Ehren der gefallenen Helden. Eine nächtliche Wanderung befreundeter Ortsgruppen im Ver⸗ ein mit der Mannheimer zeigte das dritte Bild. Badener, Bayern, Preußen und Heſſen, ſie alle gehören dem großen Geſamt⸗ klub an. 200 Lampions in den Farben derLänder beleuchten die nächt⸗ liche Landſchaft. Der Vorſitzende der Mannheimer Ortsgruppe (Weißert) begrüßt die Wanderfreunde, insbeſondere die Vor⸗ ſizenden und vor allen das Haupt des Geſamtklubs Oberbürger⸗ meiſter Dr. Gläſing⸗Darmſtadt, der dann in ſeiner Erwiderung der ſchönen Ziele des Klubs gedenkt und auf das Blühen des Klubs und des Vaterlands ein beifällig aufgenommenes„Friſch auf“ aus⸗ bringt. Wieder wird die Bühne leer. Der Tag beginnt zu grauen. Noch einmal erſcheinen die reizenden Elfen und nehmen von dem Schläfer(Gelb) den Schleier der Nacht. Seine Frau(Lieſelotte Teickner) hat ihn im ganzen Hauſe geſucht und findet ihn ſchla⸗ ſend bei geleerten Flaſchen. Mit Unwillen bemerkt ſie, wie der noch vom ſchönen Traumbilde befangene Ehemann einer unſichtbaren Schönen Kußhände zuwirft. Empört rüttelt ſie ihn unſanft wach. Aber lächelnd erklärt er ihr den ganzen Sachverhalt, zeigt ihr das ſchöne Abzeichen des neuen Vereins und da ſie ſelbſt eine begeiſterte Wanderin iſt, ſo hält auch die Verſöhnung nicht ſchwer. Mit einem Epilog, der wie auch der erklärende Prolog von Herrn Lobertz geſprochen wurde, ſchloß das faſt drei Stunden dauernde, aber niemals ermüdend wirkende Feſtſpiel. Mit Aus⸗ nahme von einigen Soliſten wurde das ganze Spiel von Mitgliedeer des Odenwaldklubs ausgeführt. Es gereicht daher dem Spielleiter zur beſonderen Ehre, daß er aus allen den verſchiedenen Charak eren dennoch ein einheitliches Zuſammenſpiel hervorzuzaubern wußte von dem man nur mit hoher Befriedigung reden kann. Die Begleitung der Geſangsvorträge, die Zwiſchenſpiele, ſowie die Muſik zu dem nach der großen Pauſe folgenden Tanze wurde das 30 Mann ſtarke Konzert⸗Orcheſter Neckarau unter Leitung von Kapellmeiſter Homann⸗Webau in vorzüglicher Weiſe ausgeführt. Es war ein Abend, auf den der Odenwaldelub Mannheim⸗Ludwigshafen jederzeit mit Stolz zurückblicken darf.& * Verkehrszählung an der Friedrichsbrücke. Wie das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, beabſichtiat die Stadt am Donnerstag, 11. und FFreitag, 12. Dezember eine Zählung des geſamten Verkehrs der Friedrichsbrücke vorzunehmen. Hierbei wird bei ſämtlichen Fahr⸗ geugen, auch den Fahrrädern, Herkunft und Ziel der Fahrt feſt⸗ geſtellt werden. Die Stadtverwaltung will darnach nicht bloß den Geſamtverkehr auf der Friedrichsbrücke überhaupt feſtſtellen, ſondern auch ein Bild darüber gewinnen, inwieweit eine Brücke im Zuge der Kronprinzen⸗ und Renzſtraße die Friedrichsbrücke entlaſten könnte. Zur Feſtſtellung der Fahrtrichtung iſt nicht zu vermeiden, daß Fahr⸗ gZeuge angebalten werden müſſen. Durch entſprechende Perteilung der Jählpoſten aber iſt dafür Vorſorge getroffen, daß Verkehrsſtörungen nach Möalichkeit vermieden werden. kehrszählung für eine zweckmäßice Löſung der Brückenbaufrage wird gebeten. den Weiſungen der Zählvoſten Folge zu leiſten und durch Erteilung von klaren Auskünften das Zählaeſchäft unterſtützen zu wollen. Im übrigen wird auf die vom Bezirksamt erlaſſene poli⸗ Zeiliche Anordnung vom 5. Dezember aufmerkſam gemacht, wonach die Lenker von Fahrzeugen aller Art. auch Fahrrädern und Hand⸗ verpflichtet ſind, über Herkunft und Ziel der Fahrt Auskunft zu geben. Leihamt. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts betrug der Pfänderbeſtand beim Mannheimer Städtiſchen Leihamt Ende durchſetzen.— Prof. Reinhold Becker, der Dresdener Kom⸗ poniſt, iſt im Alter von 82 Jahren geſtorben. Am 11. Auguſt 1842 zu Adorf(Sachſen) geboren, bildete er ſich urſprüglich zum Geiger aus, war erſt Mitglied, dann Leiter eines Streichquarteltes, mußte aber wegen eines Muskelleidens der Geigerlaufbahn ent⸗ ſagen und widmete ſich von 1870 ab in Dresden vorwiegend der Kompoſition. Becker machte ſich beſonders durch ſeine vielen Lieder, deren hekannteſter Schlager das Stück„Wenn der Frühling auf die Berge ſteigt“ geworden iſt, und durch ſeine Männerchöre(„Hochamt im Walde„„Mahnruf“, mit Orcheſter:„Vor der Schlacht“,„Friedrich Rotbart“,„Der Choral von Leuthen“ u..) weithin bekannt, doch liegt auch eine Reihe Inſtrumentalwerke von ihm vor: darunter zwei Violinkonzerte, eine Symphonie, eine ſinfoniſche Dichtung, ferner eine dreiaktige Oper„Frauenlob“ und ſeine einaktige, betitelt„Rat⸗ bold“. Wie einige andere Tonſetzer, ſo hat Becker auch den Ver⸗ ſuch Beethovens Entwurf des„Erlkönig“ auszuführen. Die Dresdener Liedertafel ſtand unter ſeiner Leitung(1884—94) in be⸗ ſonders ſchöner Blüte. Becker war ein Komponiſt von großem Können klaſſiziſtiſch⸗romantiſcher Einſtellung, doch ohne ſonderliche Eigenart. Gegen Ende ſeines Lebens war er beinahe erblindet. U. Harkungs Stellung in Köln nicht erſchüttert. Zur Ange⸗ legenheit des von den katholiſchen Pfarrern Kölns gegen die ſtädti⸗ ſchen Theater erlaſſenen Aufrufs ſchreibt uns unſer Kölner Be⸗ richterſtatter: Ich wurde von maßgebender amtlicher Stelle autoriſiert, Ihnen zu melden, daß die zwiſchen der ſtädtiſchen Ver⸗ waltung und Intendant Hartung vom Schauſpielhauſe geführten Verhandlungen ſoeben zu einem beiderſeits befriedigenden Ergebniſſe geführt haben und daß Hartung nach wie vor das Vertrauen derx ſtädtiſchen Verwaltung hat. B. F Dresdner Araufführungen. Unſer Dresdner Berichterſtatter ſchreibt: Der Dresdner Kapellmeiſter Kurt Striegler an der Staatsoper, deſſen 2. und 4. Sinfonie Ernſt von Schuch zur Urauf⸗ führung brachte, deſſen Opern„Hand und Herz“ am 9. Dezember in Bei der Bedeutung der 55 ktober 14 729 Stück mit einem Wert von 124218 Mk. Im Novem⸗ ber belief ſich der Zugana auf 5 136 Stück im Werte von 39 625 Mk., der Abaana auf 5 036 Stück im Werte von 35 076 Mk., ſodaß ſich der Pfänderbeſtand Ende November auf 14829 Stück mit einem Werte von 128 767 Mk. ſtellte. Seit Beginn dieſes Jahres iſt der Pfänder⸗ beſtand von 1157 auf 14.829 Stück aeſtiegen. Indeſſen bleiben dieſe Zahlen hinter dem Vorkrieasſtand weit zurück: Ende November 1913 3. B. betrua der Pfänderbeſtand 63 124 Stück mit einem Werte von 449 370 Mark. Brand eines Laſtkraftwagens. Beim Andrehen des Motors des Laſtkraftwagens der Säcke⸗ und Deckenfabrik von Weißenn⸗ berger, Frieſenheimerſtraße 7a, entzündeten ſich geſtern vormit⸗ tag die Benzingaſe, die den Wagen in Brand ſetzten. Das Feuer wurde durch Arbeiter des Betriebes und die um.20 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 1000 M. * Anaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurden u. a. ent⸗ wendet: Auf der Straße vor H 1, 11 von einem Fuhrwerk eine Kiſte mit 15 Kg. Kaffee⸗Miſchung. Die Kiſte iſt 40 Ztm. lang, 20 Ztm. breit und hoch mit dem Zeichen„F. N. 1“ und der Auf⸗ ſchrift„Richard Greulich“.— Im Warteſaal 3. Klaſſe des Haupt⸗ bahnhofs ein braunlederner Geldbeutel mit 4 Fächern und 30 M. Inhalt.— Auf den Planken einer Dame eine braunlederne Hand⸗ taſche, etwa 30 Ztm. lang, 20 Ztm. hoch und mit Nickelſchloß. In der Taſche befanden ſich eine ſchwarzlederne Brieftaſche mit zwei Fächern, mit 2 Fünfzig⸗, 2 Zehn⸗ und einigen 1 Mark⸗Scheinen, verſchiedenen Anſichtskarten vom Feldberg und Partenkirchen, außerdem ein Paar Damenhandſchuhe aus braungelbem Leder, ge⸗ füttert, ein Lederriemen am Handgelenk mit 2 Druckknöpfen, ein Geldbeutel aus ſchwarzem Leder und Druckknopfverſchluß, 1 Paar ſilberne Manſchettenknöpfe mit blauem Stein, 1 Schlüſſelbund mit 4 Schlüſſeln, ſowie 2 weiße Taſchentücher, gez. L. L.— Aus dem Haupteingang eines Warenhauſes ein grüngeſtrichener Kinderklapp⸗ wagen mit ſchwarzen Rädern, Gummibereifung und ſchwarzen Be⸗ ſchlägen, ſowie dunkelgrünem Wachstuch.— Durch Ueberſteigen in ein ſtädtiſches Lager in der Inſelſtraße 1 Schraubſtock, etwa 6Kg. ſchwer, und eine gebrauchte Bruſtwinde. *Aeber das 25jährige Geſchäftsjubiläum der Firma Keſel und Maier(Inh. Otto Keſel) iſt noch zu berichten, daß nach den Vor⸗ trägen eines Geſangsquagrtetts die Angeſtellten ihrem Prinzipal eine Gedenktafel mit ihren Unterſchriften überreichten. Herr Keſel hat anläßlich des Jubiläums cuf die Schaufenſterdekoration beſondere Sorgfalt verwandt. So ſehen wir eine Büſte als Blumonkorb fri⸗ ſiert. ferner einen Bubikopf mit einem Naiurſcheitel, eine ſehr ſchöne weiße Perücke und einen ſchicken Modellhut, den eine Büſte trägt. Alles in allem für die Damenwelt eine äußerſt intereſſante Ausſtellung. *Seinen 80. Geburks'ag feiert am Mittwoch, 10. Dezember, der Invalidenrentner Auguſt Hunzinger, I 1, 11a wohahaft. Veranſtaltungen Theaternachricht. Als zweite diesjährige Veranſtaltung im Nibelungenſaal wird gegenwärtig von der Oper eine Neueinſtudie⸗ rung der Oper„Rienzi“ von Richard Wagner vorbereitet. Die ſzeniſche Leitung hat Richard Meyer⸗Walden, die muſikaltſche Werner von Bülow. Desgleichen finden gegenwärtig die Proben für„Nu ß⸗ knacker“, ein Ballett von Tſchaikowsky, ſtatt, das zuſammen mit Hänſel und Gretel“ als Weihnachtsnovität zur Aufführung kommen wird.„Der Nußknacker“ iſt von Richard Meyer⸗Walden in Szene geſetzt. Die choreographiſche Einſtudierung des Balletts und der Solo änze beſorgt Magda Bauer.— Freitag, 12. Dezember, findet die Uraufführung des Schauſpiels„Golo und Geno⸗ veva“ von Maler Müller, in freier Bearbeitung von Ado von Achenbach, ſtatt. Für die in 25 Bildern ſich abrollende Handlin hat Heinz Grete eine techniſche Löſung des Bühnenproblems geſchaf⸗ fen, durch die eine raſche Verwandlung der Szene ermöglicht wird. — Sonntag, den 14. Dezember, erfolgt ein einmaliges Gaſtſpiel des Kammerſängers Orto Wolf(München) in„Triſtan und Iſolde“. Die Vorſtellung, die unter der muſikaliſchen Leitung Richard Lerts ſteht, findet außer Miete ſtatt. 4. Akademie⸗Konzert. Heute Dienstag findet im Muſenſaal des Roſengarten das 4. Akademie⸗Konzert ſtatt, bei dem als Gaſt⸗ dirigent der von ſeiner früheren Tätigkeit her in Mannheim ge⸗ ſchätzte und bekannte 1. Kapellmeiſter des Staatstheater Dresden Hermann Kutzſchbach, die Leitung übernehmen wird. Die Vor⸗ tragsfolge nennt: Sinfonie Es⸗dur, Divertimento Nr. 11 für Orcheſter mit Solo⸗Oboe und zwei Hörnern und 3 aus den deu'ſchen Tänzen. 5 7 0 beim Divertimento wird Kammermuſiker Richard Lor⸗ er ſpielen. Die Wiederholung des Nikolausnachmiktags findet am Diens⸗ tag, den 9. Dezember im Verſammlungsſaal des Roſengartens ſtatt. Keichsbund deutſcher Technik. Die hieſige Ortsgruppe des Reichsbundes deutſcher Technik veranſtaltet am Donnerstag, 11. Dez., in der Aula der Handelshochſchule(A 4, 1) einen Lichtbildervortrag. Regierungs⸗ und Baurat Dr. Teubert ſpricht über„Techniſch⸗ wirtſchaftliche Zeitfragen der Rheinſchiffahrt“. Der Vortrag inter. eſſiert nicht nur Techniker, ſondern alle Kreiſe der Kaufemannſchaft, insbeſondere des Transportweſens. *Die Weihnachtsausſtellung, die gegenwärlig im Friedrichspark veranſtaltet wird, hat ſich eines guten Beſuches zu erfreuen, der eine meitere Steigerung verdient, da es viel Schönes und Neues zu ſehen gibt. Etwa 50 erſte Spezialgeſchäfte Mannheims haben, wie wir Wiener Bilder Von Wilhelmine Baltineſler Wieder einmal ſteht Oeſterreich unter einer Streikandrohung, und zwar diesmal der und Telephon⸗ angeſtellten, die in einem Ultimatum an die Regierung die Erhohung der Wirtſchaftsprämie von 29 000 auf 100 000 Kronen monatlich und einen dreizehnten Monatsgehalt fordern. Die Be⸗ antwortungsfriſt für dieſes Ultimatum läuft am 10. Dezember ab. Sollte, ſie ergebnislos verlaufen, ſo treten die Telegraphen⸗ und Telephonangeſtellten in den Streik. Eine weitere Annehmlichkeit im öffentlichen Leben bildet die Erhöhung des Straßenbahntarifes, die als Weih⸗ nachtsgabe den ohnehin materiell ſchon ſehr gedrückten Wienern zuteil wird. Der geringen Zahlungskraft der Wiener entſprechen auch die diesjährigen Vorbereitungen für den Faſching, die durch die e nicht ſehr erfreulichen Verhältniſſe enorm beeinträchtigt werden. Doch nicht nur der Faſching, auch die Theater leiden unter der allgemeinen Geldkriſe, die in dem Wanken des Carltheaters am beſten zum Ausdrucke kommt. Die Angeſtellten dieſer Bühne haben nach dem Rücktritte Direktor Bernaus, der die Barmittel zur Begleichung der Milliardenrückſtände an Luxus und Fürſorge⸗ abgaben nicht mehr aufbringen konnte, nach kurzer Unterbrechung am 1. Dezember das Theater mit der Lannerſchen Operette„Alt⸗ Wien“ wieder eröffnet. Die Hauptrolle ſpielt der Wiener Lieb⸗ ling Mizzi Zwerenz. Obwohl die Eintrittspreiſe auf die Hälfte herabgeſetzt wurden, iſt an dieſem Abend eine größere Einnahme erzielt worden als bisher. Vorläufig wird das Theater von den Angeſtellten weiter geführt. An berühmten Gäſten und Theaterlieblingen fehlt es auch heuer nicht. So beginnt am 25. Dezember Tilla DBurieux ihr ſchon feſtſtellten, im großen Saal und in der Veranda in reicher 55 wechslung alle möglichen Geſchenkartikel vom Kinderſpielzeug bis die⸗ kompletten Feſttafel zur Schau geſtellt. Das geſchmackvolle e ment, bei dem vor allem Herr Bergmann, der Vorſitzende Internationalen Erfinderſchutzverbandes, ſeine Erfahrungen zur fügung ſtellte, findet allgemeine Anerkennung. Der geſtrige b 11 Abend war ſo gut beſucht, daß die vorhandene Sitzgelegenheit weitem nicht ausreichte. Im Mittelpunkt ſtand die Modeſchau der Firma Fiſcher⸗Riegel, die mit einer Ausleſe von Abendkle⸗ dern, Wintermänteln und Sportkoſtümen von neuem ihre Leiſtung⸗ fähigkeit in der vorteilhafteſten Weiſe zeigte. Die Tanzdarbie⸗ tungen wurden mit einer von zwei Paaren(vier Damen) graziös ge⸗ kanzten Gavotte eingeleitet. Tanzmeiſter Jakob Stündebeen, der die Gayotte einſtudiert hatte, tanzte mit Frin. Maria Seitz ſehr elegant einen Boſton und Foxtrott, während Ruth von Hanen dorp in einer ruſſiſchen Revolutionsſzene durch beachtens veiit Technik und ausdrucksreiches Geberdenſpiel feſſelſe. Das gleiche iſ von Herrn Walter Roth zu ſagen, der mit zepei kloſſiſchen Tänzen recht individuell wirkte. Viel Heiſerkeit rief das Duo Mack⸗ Briefe mit einer parodiſtiſ hen Szene hervor. Die Fortrott⸗ Karikaturen waren ausgezeichnet. Das Landhäußer⸗Qugar⸗ tett erfreute mit mehrecen ausgezeichneten humoriſtiſhen Vor⸗ trägen, von denen die Pfälzer Lieder ſelbſtverſtändlich am beſten ge⸗ ſtelen. Eine Abteilung der Kapelle Petermann unter Kapeſl meiſter Beckers Leitung konzertierte. So geſtaltete ſich der„bunte Abend'“, der von Regiſſeur Brimo geleitet wuede, recht unterhaltſam. Heule nachmittag werden Märchen⸗Lichtſſpiele vorgeführt. Wir machen die Eltern, die mit ihrer Jugend den Weihnachtsmarkt be⸗ ſuchen wollen, hierauf ganz beſonders aufmerkſam. Neue Höchſtbeträge für die Erwerbsloſenunkerſtützung. Das Reichsarbeitsminiſterium hat nunmehr die neuen Höchſtſätze der Er⸗ werbsloſenunterſtützuna bekannt gegeben. Sie treten am 15. Dezem⸗ ber in Kraft. Die Erhöhuna beträat entſprechend den Aufbeſſe⸗ rungen der Beamtengehälter und der Reichsarbeiterlöhne 10—15. Frauen, die für Familienangehörige zu ſorgen haben, ſind den Män⸗ nern aleichgeſtellt Dem Wunſche des alten Relchstaas. die Gleich⸗ ſtellung für alle, auch für alleinſtekende Frauen auszuſprechen. ſich das Reichsarbeitsminiſterium nachzukommen bemüht, iſt aber denſelben ſchwerwiegenden finanz⸗ und wirtſchaftsvolitiſchen Bedenken begeanet wie ſchon früber. Um nicht die Erhöhung der Unterſtützung im übrigen zu verzögern. die auch für alleinſtehende Frauen eine fühlbare Verbeſſerung gegenüber dem bisherigen Zu⸗ ſtand brinat. hat das Reichsarbeitsminiſterium davon abfeben müſſen, die Frage gegenwärtia endaültig zu klären: es iſt beabſichtiat, ſie aber im Einvernehmen mit den beteiligten Reichsreſſorts unverzüa⸗ lich im neuen Reichstag zu erörtern. — ———— Ein bemerkenswerter Fund gelang dem Direktor der Alberlina, Joſef Meder, der einen Stich des berühmten Gemäldes von Dürer: Adam und Eva“ in ſeinem Erſtzuſtande gefunden hat. Der Stich iſt im Beſitze eines Schweizer Dürerſammlers. Für Italiens großen Toten, Puccini, veranſtaltet Wien ſowo eine Totenfeier in der Staatsoper mit der Aufführung von„Tosca, als auch eine Feier in der Volksoper mit einem anderen Merke des Meiſters, die gemeinſam mit der italieniſchen Geſandtſchaft und unter Leitung Mascagnis ſtattfinden dürften. Wien hat über einen Rekord zu berichten, der ſchwerlich von einer anderen Stadt überboten werden dürfte: es wurden vom 1. Jänner bis Ende Oktober dieſes Jahres über 2490 Ehe⸗ ſcheidungsprozeſſe verhandelt. Auch die Ehen leiden unter der Kriſe. Aus dem Gerichtsſaal kam eine Mitteilung über die in den letzten Jahren viel beſprochene Milica Vukobrankovich, die wegen Giftmordverſuches angeklagt war und ſeit dem 28. Juli 1922 ihre Strafe verbüßt. Dem Gerücht zufolge ſoll ſie ein Gnadengeſuch überreicht haben, was ihr Vertreter mit dem Bemerken dementiert, daß man ihm erſt für einen ſpäteren Zelt⸗ punkt die günſtige Erledigung eines ſolchen Geſuches in Ausſich geſtellt hätte. Wiens jüngſte Senſation bildet der Prozeß des Spinnerei⸗ arbeiters Karl Jaworek, der am 1. Juni dieſes Jahres auf dem Südbahnhofe in Wien ein Attentat gegen den damaligen Bundes⸗ kanzler Dr. Seipel verübt hat und dann die Waffe gegen ſi ſelbſt richtete. Die Bevölkerung erwartete mit Spannung dieſen Prozeß, der ſich jedoch ganz gegen die Erwartung nicht als Senſationsprozeß, ſondern als eine menſchliche Tragödie geſtaltete und mit der Verurteilung des Angeklagten zu dreieinhalb Jahren ſchweren, verſchärften Kerkers endete. Dr. Seipel, der als Zeuge vernommen wurde, zeiate dem Attentäter und ſeiner Tat gegenüber eine ſehr verſöhnliche Stim⸗ — — der Dresdner Staatsoper und„Der Thomas⸗Kantor“ im Januar in Lübeck zur Uraufführung kommen, hat in dem Dresdner Bühnen⸗ nolksbund, der ein Konzert Strieglerſcher Werke veranſtaltete, einen Gaſtſpiel am Raimundtheater in„Feodora“,„Medea“ und „Die Frau vom Meere“. 5 Noch ein erfreulicher Bericht über unſere Theater iſt die Ver⸗ mung, und man war auf eine Ausſprache zwiſchen dem Bundes, kanzler und Jaworek vorbereitet, doch ließ es der Vorſitzende ni dazu kommen. Der Angeklagte war ſichtlich von Reue übermann —̃— Förderer ſeiner Kunſt gefunden. Man hörte zunächſt die achtſtim⸗ mige Vokalmeſſe in Es⸗dur für gemiſchten Chor und Soli. Der Sinfoniechor und die führenden Soliſten unſerer Staatsoper liehen dem Werke unter Führung des Komponiſten ihre Kräfte. Die groß⸗ zügige Kompoſition hinterließ einen tiefen Eindruck. Es folgten die Ben⸗ Sinſonie für Orgel allein, ein Adagio religioſo ſür Violon⸗ cello und Orgel. Der Komponiſt iſt kein überwältigender Stürmer, aber ein geradezu blendender Techniker, der durch ſeine Melodien⸗ führung und den Klangreiz ſeiner Inſtrumentation in die Tiefen menſchlichen Erlebens zur Ergriffenheit führt. pflichtung ascagnis für die nächſten zwei Monate als Gaſtdirigent für italteniſche Werke an die Staatsoper. Hingegen kommen aus dem Burgtheater wieder kriſen⸗ hafte Gerüchte. Der bisherige Leiter Dr. Herterich ſoll angeb⸗ lich einem anderen Direktor den Platz räumen, da ſeine Kaſſen⸗ erfolge die in ihn geſetzten Hoffnungen enttäuſchten, und das Schön⸗ brunner Schloßtheater geſchloſſen werden mußte. Es ſoll bereits ein Nachfolger Herterichs in der Perſon eines kürzlich an das Burgtheater zurückgekehrten Mitgliedes gefunden worden ſein. Selbſtperſtändlich erhöht der oftmalige Wechſel in der Leitung des Burgtheaters nicht das Einvernehmen zwiſchen Direktor und Künſt⸗ Johannes Reichelt. lern, und beeinträchtigt auch das künſtleriſche Niveau dieſer Bühne. und bot nicht das Bild eines mit vorbedachter Schlauheit handeln⸗ den Mörders, ſondern das eines armen, von der Not völlig ben mungslos gewordenen und gebrochenen Menſchen, der über ſein elgene Tat ſelbſt erſtaunt iſt. Es wurde ein Menſch, wenn au milde, ſo doch verurteilt, der ſich ſelbſt richten wollte, um eimen, Leben der Not und des Elends den Rücken zu kehren, ſedoch de gehindert worden iſt. Eine perſönliche Unterredung Dr. Seive mit dem Angeklagten hätte gewiß zu einer rein menſchlichen Au l ſprache geführt und hätte vielleicht auch ein verſöhnlicheres Urt zur Folge gehabt. Karl Jaworek hätte das beruhigende Bewu ſein in ſeine Zelle mit hinübergenommen, daß derfenige, den töten wollte, ihm verziehen hat. 4 — — neue Mannhelmer Jeitung[Mtlag⸗Rusgabe) 5. Seife. Nr. 572 Dienstag, den 9. Dezember 1924 Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt die Entwickelung der Mühleninduſtrie und ihre Bedeulung für die Sicherſtellung Von Geh. Kommerzienrat II. der Brolverſorgung IJritz Artmann, Mannheim Mühlen eine Monopolſtellung in beſſeren Mehlen. Mit der tech⸗ n Es- mag in der Natur unſerer innerpolitiſchen Verhältniſſe und niſchen Entwicklung uno kommerziellen Ausgeſtaltung der deutſchen Beifol mit zuſammenhängenden häufigen Wechſel der mit der keite 5 der öffentlichen Angelegenheiten betrauten Perſonlich⸗ egründet ſein, daß man an leitenden Stellen die fl. Bedeulung unſerer Mühleninduſtrie das Vo LE Mühlen, die eine Folge des Mehlſchutzzolles war, hörte das auf und die Einfuhr ging bis auf kleine Reſte zurück. Die deutſche Mühleninduſtrie wurde zur mächtigen Export⸗ induſtrie. Deutſche Mehle gingen ins Ausland und die wert⸗ vollen Futterſtoffe verblieben der deutſchen Land⸗ sganze nicht richtig erkannte. Es mögen auch wirtſchaft. Kein Auslandsfabrikat konnte, weder im Pr. cherlei Perſöulichteiten in der Noiſstanosperiode Untertommen noch in der Qualität, mit den deutſchen Erzeugniſſen konkurrieren. ge dedeen und Einfluß gewonnen haven, denen die alsbaldige einführung normater Verhältniſſe Exiſtenzſorgen bereitete. nellen g ſich während der zwangsweiſen Ausſchaltung des e debelg wurtſchaftliches Durcheinander ein angenehmes Arbeitsſelo deiulan und die heute den Schutz ihrer mehr auf Augenblicks⸗ Mu donen eingeſtelten Tätigceit auf Koſten der eingeſeſſenen dagebenm duſtrie anſtreben. Man muß ſich dieſen Betrachtungen a um eine Erklärung für die bedauerlichen Tatſachen zu ic 10 daß nicht nur nichts geſchehen iſt, um dem Mühlengewerbe kigteit er. Zwangswirtſchaft oie Wiederaufnahme ſeiner Friedens⸗ it bei völlig veränbderten Finanzverhaltniſſen zu erleichtern, kündenan im Gegenteil das nicht unter ähnlichen traurigen Zu⸗ ewu beſonders nicht unter der Geldnot leibende Auslando 5 ußt begünſtigte. Schon die willkürliche und viel zu chrünworiffene Bemeſſung des laut Friedensvertrages Elſatz⸗ lich 5en zu gewährenden zollfreien Mehlkontingentes von jähr⸗ quch Tonnen, über deſſen Angemeſſenheit von deutſcher Seite iſ ee ein einziger ſachtundiger deutſcher Müller befragt worden eſſen. gte von einer bedauerlichen Geringſchätzung deuiſcher Inter⸗ chaft Die Wiedereinführung der freien Wirt⸗ Geldno fiel in die Zeit der allgemeinen Geldentwertung und der d. di Die freie Wirtſchaft bedeutete für die Mühleninduſtrie die Notwendigkeit der ohn Einfuhr großer Mengen Auslandsgekreides ige welche Deutſchlands Ernährung unmöglich war. Aber die löhnntapttalien der Mühlen waren— nach ungenügender Ent⸗ detloreg während der Zwangswirtſchaft— in der Inflationszeit deedite und die Privatbanken nicht mehr imſtande, genügende dienend zu gewähren. Während für mancherlei dem Luxus man de Einfuhrartikel genügend Deviſen vorhanden waren und e 5 die ſenzuteilung begünſtigte, wurden den deutſchen Mühlen die für Der deutſche Konſum war ohne jede, auch nur vorübergehende Störung aufs heſte verſorgt, die Mehlpreiſe waren wäh⸗ rend des Zollſchuͤtzes um ca. 25 Prozent niedriger als n Hanbels mancherlei Elemente im Handel eingeniſtet, heute. Die Anpaſſung des deutſchen Mühlenkaufmanns an die Weltmarktsverhältniſſe wirkte auch befruchtend auf die deutſche Mühlenbauinduſtrie in einem Umfange, daß die ausländiſchen Mühlen ſich ihrer bedienen mußten, um in techniſcher Hinſicht einigermaßen den deutſchen Muhlen gleichzuſtehen. Will man etwa heute die Leiſtungen ver⸗ eugnen, welche die deutſche Muhleninduſtrie in den langen Kriegs⸗ jahren unter bencvar großen Schwierigteiten im Intereſſe ber Volkswirtſchaft vollzogen hat? Soll heute das Ausland etwa der Dank für bie von der deutſchen Mullerei geleiſtete Kriegsarbeit ernten! Das Austano, das ſich ausgeſprochenermaßen die Aufgabe geſtellt hatte, die deutſche Bevölterung durch gewaltſame Abfper⸗ rungen jeder Zufuhr verhungern zu laſſen? Die deutſche Muhlen⸗ induſtrie bei hrer, den einheimiſchen Bedarf weit über⸗ ſteigenden techniſchen Leiſtungsfähigkeit ſehnt ſich mahrlich nicht nach einem„Ruhekiſſen“ wie der genannte Profeſſor befürchtet. Schon vor dem Kriege, als infolge von Zöllen ausländiſches Mehl ſo wenig wie gar nicht angeboten wurde, ge⸗ hörten die in der Müllerei angelegten Gelder zu den am ſchlech⸗ keſten verzinſten Kapitalanlagen, denn die Dividen⸗ den der Mühlen⸗Aktiengeſellſchaften betrugen in den Jahren 1910 bis 1913 im Durchſchnitt nur 5,4 Prozent. Die Konkurrenz im eigenen Lande macht raſtloſe Arbeit in allen Betrie⸗ ben, macht ſtetiges Ausſchauen nach techniſcher Vervollkommnung zur unbedingten Lebensnotwendigkeit. Soll das alles unterbunden werden durch Befolgung der von fach⸗ und ſachfremder Seite ver⸗ tretenen, deutſche Arbeit, deutſchen Arbeitswillen geradezu ver⸗ höhnenden Grundſätze, die lediglich darauf hinauslaufen, einem in auch die Einfuhr ausländiſchen Mehles durch entſprechende und durch Deutſchlands Not im Geldverdienen groß gewordenen, lediglich auf günſtige Tagesſpekulationen eingeſtellten, neuerſtan⸗ etreideeinfuhr erforderlichen Deviſen nur in völlig denen und vom altangeſeſſenen Handel ſich weſentlich unterſchei⸗ un 198 5 8 d zureichenden Beträgen zugeteilt, Während das denden Einfuhrhandel zu begünſtigen? Der deutſche Müller( muß kaaen über billiges Geld verfügte, mußten die deutſchen Mühlen e im Intereſſe der Erhaltung ſeiner mit deutſchem Erfindungsgeiſt inſen für die nur ſchwer zu beſchaffenden Kredite erbauten techniſchen Anlagen, an derem Beſtand wieder eine Reihe e 2 2 1+2 9 Miclen Anſtatt den deutſchen Mühlen, ohne deren aufopfernde von anderen deutſchen Induſtrien intereſſiert iſt, fortlaufend nach uſantbeit die Zwangswirtſchaft ſchon bald nach Kriegsausbruch regelmäßiger Beſchäftigung ſuchen, während die bebenmengebrochen wäre, Zeit zu laſſen und ihnen den ſchweren beſondere Art des Einfuhr⸗Handels, die ich im Auge habe, bekann⸗ 85 ergang in die vollſtändig veränderten Verhältniſſe zu erleichtern, termaßen in dem Augenblicke die Hände in den Schoß legt und die Selt ihnen Erleichterun währeſtandigkeit un Fier rſte ſli 1 erer Volksernährung zu ge⸗ en aller Art auch im Intereſſe der Verſorgung des Volkes anderen überläßt, in welchem die Ein⸗ ſtreichung leichter Gewinne nicht mehr möglich oder mit Riſiken u, begünſtigte man auch jetzt wieder das Ausland, inden man berbunden iſt. Es gehört wirklich ein reichliches Maß traurigen n völliger Zollſteiheit den Auslandsmehlen beim Mutes dazu, heute, wo es ſich darum handelt, deutſche Leiſtungen, mſatz in Deutſchland die recht erhebliche Umſatzſteuer deutſchen Arbeitswillen in den Dienſt des Wiederaufbaues unſerer del eß, mit der man die deutſche Produktion von vornherein Wirtſchaft zu ſtellen, wo es ſich darum handelt, die unlöslich drögſtete. Daß für die Einfuhr ausländiſcher Mehle ungleſchſverbundenen Wirtſchaftszweige wieder in ihrer volks⸗ des e Deviſenbeträge erforderlich waren, wie für die Einfuhr gewi etreides, da ausländiſche Arbeit, ausländiſcher Betriebs⸗ N ſcc. und Fleiſcherzeugung unentbehrlichen Futterſtoffe der deut⸗ dieder Landwirkſchaft verloren gingen und ebenfalls wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit erſtarken zu laſſen, wo alles darauf ankommt, die deutſche Wirtſchaft zuſammenhängend ſad inn, ausländiſche Steuern uſw. mikbezahlt werden müſſen, wieder auf eigene Füße zu ſtellen. nun in dieſem Augen⸗ dabei ſennilice bei der Mehlfabrikation entfallenden, für unſere blicke einen werktätigen Zweig der Wirtſchaft im Intereſſe des Auslandes verkümmern laſſen zu wollen. Hinſichtlich der Notwendigkeit eines Zollſchutzes für ſcheint zu hohem Preiſe vom Ausland bezogen werden mußten, Mehl können Zweifel nicht beſtehen. Die deutſche Müllerei kann, kaum bedacht worden zu ſein. Man ſucht natürlich auch das wenn ſie ihre Aufgabe im Rahmen der Ernährungswirtſchaft er⸗ Inkereſſe der Konſumenten füllen ſoll, es nicht länger ertragen, daß ihr durch die ſchranken⸗ loſe zollfreie Einfuhr die Möglichkeit genommen wird, die Betriebe an Nellekdrigen Mehl⸗ und Brotpreiſen für die Notwendigkeit der ausreichend und ſtetig zu beſchäftigen, zumal der Vorſprung der de infuhr mobil zu machen und ein im Sinne des erſt in ausländiſchen Mühlen ja gerade darin begründet iſt, daß ſie ihre datendlch an ds Not entſtandenen Mehl⸗Einfuhrhandels gut⸗ Einrichtungen ohne Unterbrechung und bis an die Grenze der lame der Profeſſor von Tyszka glaubt neuerdings die ganze bedeut⸗ Leiſtungsfähigkeit ausnützen können. Wenn die deutſche Mühlen⸗ ormel f. 10 abei um die Grundverſchiedenheit der internationalen rage, auch ſoweit ſie die Landwirtſchaft berührt, mit der induſtrie beſtehen ſoll, ſo kann ſie dies, ebenſo wie die übrige der„internationalen Arbeitsteilung“ abtun zu können, ohne Induſtrie, nur durch vermehrte Arbeitsleiſtung und regelmäßige Arbeit erreichen und das iſt nur möglich bei da uutsbedingungen und um die Tatſache zu kümmern, ausreichendem Zollſchutz gegen die planloſe Mehleinfuhr, umf us die auf„internationale Arbeitsteilung“ aufgebaute Hilfe] wie er auch in der Vorkriegszeit beſtanden hat. laſſen ftlichen Kräfte zum Vorteil des Auslandes verkümmern Die er bsſtand erhalten und mindeſtens durch ausreichende Ve⸗ 90 ae eang Erzeugniſſe geſchützt wird. Hat es nun preis men Zweck einen vorübergehenden niedrigen Brot⸗ 2 Nhundel es ſich ja überhaupt nur um Bruchteil eines Pfennigs gelaſſen. Zunächſt hatte man ziemlich hohe Häutepreiſe und e zoll d handeln könnte) dadurch herbeizuführen, daß man durch ſche Mfreie Mehleinfuhr, wie es ausgeſprochene Abſicht war, deut⸗ derab blen zwingen will, die Getreidepreiſe ſo weit ſind? Zudrücken bis die Vorteile des Auslandes ausgeglichen er de oll denn, worauf es doch ſchließlich hinauslaufen würde, Nlaſtundlſche Müller gezwungen werden, ſeine ganzen Mehr⸗ eparatſon wie Umſatzſteuer, allgemeine Steuern, Beiträge zur don urr ion uſw., weil er ſie bei der erdrückenden Auslands⸗ Herabdrenz ſelbſt nicht mehr zu tragen vermag, durch duf ie ckung der Getreidepreiſe auf die Landwirtſchaft abzuwälzen, der Landwirtſchaft, deren Erhaltung heute wohl als eines der deuredr inglichſten Probleme anzuſehen iſt?! Soll antern tſche Landwirt das Intereſſe am Körnerbau im Intereſſe dom gationaler Arbeitsterlung“ verlieren und unſere Abhängigkeit ſe lande etwa noch mehr geſteigert werdens Aieg⸗ war denn die Brotverſorgung Deutſchlands vor dem zuhrte. als noch kein Mehl⸗Importhändler die Finger Fhelend die deutſche Mühleninduſtrie ſich ohne Druck des ſaͤlte derdes frei entwickeln konnte? Bis in die zweite chen Meß vorigen Jahrhunderts hinein dominierten die ausländi⸗ Kehle in Deutſchland. miahee fährlicher werden muß, je mehr wir unſere eigenen die Mi Landwirtſchaft iſt zurzeit übel daran. Es fehlen ihr ſogar Ann für die notwendigſten Betriebsmaterialien. Es iſt an⸗ Erwer rmaßen notwendig, daß dieſer für unſer Volk ſo wichtige Mannheim abgehaltene.⸗B. tragen wir noch nachſtehende Insbeſondere hatten die ungariſchen Gebr. Jahr.⸗G., Pirmaſens In Ergänzung unſeres Berichts über die am 55 25 führungen des Vorſtandsmitgliedes Kommerzienrat Goetz üher die Geſchäftslage in der Lederinduſtrie und auf dem Häute⸗ markt nach: Das laufende Jahr hat ſich keineswegs vaſig an⸗ amit auch entſprechende Lederpreiſe. Im April⸗Mai kam, vom Wild⸗ häutemarkt ausgehend, ein ganz gewaltiger Preisſturz: in Süd⸗ amerika waren große Viehſeuchen ausgebrochen und die Eigentümer mußten ihre Viehbeſtände notſchlachten. Damit wurden die Preiſe auf dem Häutemarkt gedrückt und es kam ein gewaltiges Angebot. Dies dauerte—4 Monate und die Schuh⸗ und die Leder verarbeitende Induſtrie verloren viel Geld. Die Fahr⸗Geſellſchaft ſelbſt hatte zeitweiſe nur ganz geringe Umſähe zu derzeichnen und hatte durchaus keine leichte Poſition. Ihre Haupt⸗ abnehmer, ſtatt Leder zu beſtellen, kamen täglich, um Wechſel zu prolongieren. die Reichsbank aber hatte die Discont⸗ Kredite auf die Höhe feſtgelegt, in der ſie am 7. April in Anſpruch genommen worden waren, zu einer Zeit alſo, in der in der Pfalz und im beſetzten Gebiet das Geſchäft überhaupt vollſtändig„auf der Naſe“ lag und die Abnehmer der Geſellſchaft wie ſie ſelbſt waren dadurch in ihrer Diskontfähigkeit außerordentlich beſchränkt. Es galt die Ohren ſteif zu halten, um den Mut nicht ganz zu verlieren. Schließlich habe man dies fertiggebracht und wenn die Pirmaſenſer Induſtrie nicht noch mehr gelitten hat und nicht noch mehr Fallimente zu verzeichnen waren, ſo habe allein werden, ein gut Teil Verdienſt daran. Mit Opfern an Geld. Zeit, Mühe und Geduld habe ſie Wechſel für die Schuhinduſtrie untergebracht. Im Gefolge der Notſchlachtungen konnte es nicht ausbleiben, daß ſich im Herbſt Mangel an Vieh zeigte und daß entſprechende Fleiſchpreiſe eintraten, die ſich auf den Häutemarkt übertrugen. Selbſt die von Bürokratismus freie engliſche Regierung habe eine Enquete eingeſetzt, um die Urſachen und die Berechtigung der Fleiſchpreiſe zu ermitteln. Auf dem Häutemarkt erfolgten Preis⸗ aufſchläge von 40—50 rozent am Weltmarkt. Die Fabriken waren kaum noch in der Lage Rohware beizuſchaffen, weil die Leder⸗ preiſe nur ſehr langſam den gewaltigen Preisſteigerungen am Viehe⸗, Fleiſch⸗ und Häutemarkt folgen. Obwohl man immer wieder ver⸗ ſuchte, die Preiſe in die Höhe zu bringen ſtänden ſie auch heute noch lange nicht im Einklang mit der Rohmaterialſteigerung. Die Lederpreiſe müßten noch gewaltig ſteigen, wenn von einem lohnen⸗ den Verdienſt für die Lederfabriken die Rede ſein ſollte. Wenn irgend ein Artikel bei dieſer allgemeinen Steigerung nicht Schritt gehalten hat, ſo ſei dies Bodenleder. Es iſt ſelbſt heute noch nicht auf dem Punkte angekommen, der zur Jahreswende 1913/14 erreicht war. Es ſtelle ſich heute Bodenleder auf 90 Dollarcents 3,80.„ gegen—4,20„ Ende 1913/14. Die allgemeine Schreierei über hohe Lederpreiſe ſei für Bodenleder auf keinen Fall zutreffend. Die Geſellſchaft ſei nachhaltig bemüht, ihre Selbſtkoſten herunter⸗ zudrücken und man habe auch in der Kriegszeit und in der Nach⸗ kriegszeit in den Einrichtungen uſw. alle möglichen Fortſchritte gemacht, ſo daß er glaube, trotz allen Uebelſtänden und Schwierig⸗ keiten die Verteilung einer Dividende auf das ſetzt zuſommengelegte Kapital in Ausſicht ſtellen zu können. Die letzten Monate haben eine weſentliche Beſſerung des Ahſatzes gehracht und auch der eben begonnene Monat Dezember laſſe ſich nicht ſchlecht an. hr. m. Kreichgauer, Landbaumaſchinen⸗ u. Molorenwerke.G. Frankenthal(Pfalz) Nach dem uns erſt heute zugegangenen Geſchäftsbericht weiſt die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz ein Vermögen von 200 000 G4 aus. Das bisherige Kapital betrug 61 000 000 4, und zwar 60 000 000%„ Stammaktien und 1000 000% Vorzugs⸗ ſchloſſen, 6 000 000„ Stammaktien, deren Inhaber durch Verein⸗ barung mit der Geſellſchaft in der Verfügung über die Aktien ge⸗ bunden ſind(Vorratsaktien), einzuziehen. Auf die Erſtattung des Goldmarkwertes der auf dieſe Aktien geleiſteten Einlagen haben die Inhaber ausdrücklich verzichtet. der Goldmarkwert der Einlagen auf die Vorzugsaktien berechnet ſich auf insgeſamt 70. geſchriebene Mindeſtnennwert von 5000 G⸗, nicht erreicht wird, werden die Vorzugsaktien eingezogen. Ihre Rechte erlöſchen. Die Beſitzer der Vorzugsaktien haben auf die Rückzahlung des Gold⸗ markwertes der geleiſteten Einzahlung und auf die Ausſtellung von Genußſcheinen oder Anteilſcheinen ausdrücklich verzichtet. Dem Reſte des Aktienkapitals von 54 000 000 Stammaktien ſteht ſomit ein Eigenkapital von 200 000 G⸗% gegenüber. Hiervon entfallen entſprechend einem Zuſammenlegungsverhältnis von 300: 1 180 000 G% auf das Aktienkapital, während 20 000 Gel in die Reſerve geſtellt werden. Die Umſtellung ſoll in der Weiſe erfolgen, daß von je ſechs über 1000 lautenden Stammaktien fünf eingezogen werden, während die reſtliche Aktie auf 20 G= abgeſtempelt wird. In der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 ſtehen bei einem Aktienkapital von 180 000 die Reſerven mit 20 000 und Kreditoren mit 29 310„ zu Buch. Unter den Ver⸗ mögenswerten figurieren: Betrieb II1 mit 30 600, Gelände und Retrieb 111 mit 100 000, Maſchinen mit 45 000, Werkzeuge, Modelle, Mobilien, Fuhrpark, Patente, Gleisanlagen, Trans⸗ miſſionen und Transformator ſind je auf.— abgeſchrieben, Kaſſe enthält 329, Warenvorräte ſind mit 40 000„ und Deb'⸗ toren mit 13 373 1 ausgewieſen. ORheinmühlenwerke Mannheim. Wie wir erfahren, hat der Konzern Kampfmeyer⸗Berlin die Mehrzahl der Aktien der Rheinmühlenwerke Mannheim erworben. Deviſenmarkt 25 europäiſche Deviſenmarkt liegt verhältnismäßig wieder feſter. London gegen Paris 87 gegen geſtern 86,25 Franken, Kabel gegen Paris 18,50(18,40) Franken, Kabel gegen Holland 24676 (247), Kabel gegen Schweiz 516(51676), London gegen Holland 1161(1157), London gegen Schweiz 2427(2419), London gegen Kabel 4,70%(4,687), Parks gegen Schweiz 2790(2805), Paris gegen Holland 1335(1340), Holland gegen Schweiz 24958. In Goldmark ausgedrückt notierten: engl. Pfunde 19,75 (19,68), franz. Franten 22,70(22,80) 3, Schweizerfranken 81,40 (81,35) g, italien. Lire 18,20(18,25) 8, holländ. Gulden 1,70,15 (1,70/5), die Tſchechenkrone 12,70(12,66) 3, die norwegiſche Krone 63,40(63) J, die däniſche Krone 74,60(74.65) 3, die Schwedenkrone.13,25. der belgiſche Franken 20,88 3. O Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe . Mannheim. 8. Dezbr. Die heutige Börſe zeichnete ſich durch erhöhte Kursnotierungen auf allen Gebieten aus. Von chemiſchen Werten ſtanden im Verkehr: Badiſche Anilin zu 2756, Rhenania 8, ferner in Induſtrie⸗Aktien: Seilinduſtrie zu 6,9, Maikammer 3,9, Gebrüder Fahr 7,25, Neckarſulmer 7,4, Mez Söhne 1,75, Rhein⸗ elektra 898, Salzwerk Heilbronn 27, Freiburger Ziegel 3,1, Zell⸗ ſtoffabrik Waldhof 10,30, Zuckerfabrik Frankenthal 3,9 und Zucker⸗ fabrik Waghäuſel 3,40. Von Verſicherungs⸗Aktien ſtellten ſich Bad. Aſſekuranz auf 93 bz. u.., Mannheimer Verſicherung auf 77,50 bz. u. G. und Württ. Transport⸗Verſicherung auf 28,50 bz. u. G. Brauerei Eichbaum notierten 60 G. und Mannheimer Aktien⸗ brauerei(Mayerhoff) 37 G. wWaherſtandsbeobachtungen im Monat Dezember die Firma Gebrüder Fahr, das dürfe ohne Ueberhebung geſagt Mein⸗Wegt.]...6. 8 ſiertar-We e 2 8. 45. 8. Schu erintel- 9 55 0 80.819 81 067.88 aundem 2 382.40 2¼89 238 2 35,2 44 Kebl 15 1½.23 1 16 17 eitbtenn.— 68 Marau..41.49.38.86 8,36.35 Mannbeim.32.30.28.38 229 234 Kaub 168 163•82 160.87 1 81 ozlu 160—.58.57.51 Pueumette, die pat. pnenumatiſch⸗ Schuh⸗ einlage, das beſte Mittel gegen Fußſchmerzen, wird an Jedermaun abgegeben. Anch Ste müſſen die Pneumette verſuchen! ee 2 Niederlage für Mannheim: Hill& Müller, u 3, 1½1 Koſtenloſe fachmänniſche Fußunterſuchung. 8 Tage zur Probe Verlaugen Sie gratis das Buch:„Fuß und Beinſchmerzen“ von der Firma Kreuz⸗Berſand Alfred Klot, München 116 Calgd aktien. Der Vorſtand hat mit Zuſtimmung des Aufſichtsrates be⸗ Da ſomit der für die Erhaltung der Vorzugsaktien geſetzlich vor⸗ — — — ————— 2 —— —— 6. Seite Mr. 572 Aeue Mannheimer Jeitung[Mittag ⸗Rusgabe! Diensfag, den 9. Dezember 192 Kommunale Chronit Aus dem Heidelberger Stadtrat seh Heidelberg. 6. Dez.(Eig. Ber.) Der Stadtrat nimmt mit Dank Kenntnis, daß der deutſche Notarverein im nächſten Jahr den Notartag in Heidelbera abhalten will, verbunden mit der Feier des 251ährigen Beſtehens des Vereins.— Die Anſchaffung eines weiteren Sanitätswagens wird vorbehaltlich der Genehmigung des Bürgerausſchuſſes genehmigt.— Die neuen Satzungen der ſtädti⸗ ſchen Sparkaſſe werden gutaebeißen und dem Bürgerausſchuß vorgeleat.— Auch zur Neufeſtſetzung der Wochenmarkt⸗ und Lauer⸗ Gebühren ſoll die Zuſtimmuna des Bürgerausſchuſſes eingeholt wer⸗ den. Der Verleauna des Heckenmarktes ſtimmt der Stadtrat nicht zu. er iſt vielmehr der Anſicht, daß der Markt auf dem Wrede⸗Platz verbleiben ſoll. Aus dem Lande Karlsruhe, 9. Dez. In der Nacht zum Sonntag brach in der Schreinerei Huber in der Gartenſtraße und zwar in dem im Dachgeſchoß befindlichen Holzlager Feuer aus, durch das der Dachſtock völlig zerſtört wurde. Der Brandſchaden iſt ſehr erheblich Baden-Baden, 9. Dez. Als ein verheirateter Landwirt aus Eberſteinburg durch die Fürſtenbergallee mit ſeinem Rade kam, wurde er von hinten von einem in großer Geſchwindigkeit daher⸗ kommenden Automobil erfaßt, vom Rade geworfen und über⸗ ahren. Der Landwirt erlitt lebensgefährliche Verletzungen Ohne ſich um den Verunglückten zu kümmern, fuhren die Inſaſſen des Autos, das Fahrrad und das Auto eingeklemmt mit ſich führend, Aus der pfalz : Ludwig⸗hafen, 9. Dez. Letzten Freitag abend fiel einer Ehefrau von hüer, als ſie verbotenerweiſe unter einem Holzge⸗ rüſt ging, ein Stein auf den Kopf, ſodaß ſie ſich eine ſtarke blutende Wunde zuzog. Ein Anſtreicher war nämlich auf eine Fen⸗ ſterbank geſtiegen, wobei von dieſer ein Stück abbrach und herunter⸗ ſtürzte.— In der Nacht von Sonntag auf Montag gerieten zwei Tagner im Alter von 46 bezw. 20 Jahren in der Gräfenau⸗ ſtraße miteinander in Streit. Sie brachten ſich dabei Meſſer⸗ ſtiche in Oberſchenkel und Arme bei. Die Tochter des älteren er⸗ hielt, als ſie den Streit ſchlichten wollte, ebenfalls einen Stich in den Kopf. Alle drei mußten Aufnahme im Krankenhauſe ſuchen. Der Grund dieſer„Sonntagsſchlägerei“ war Trunkenheit.— In der gleichen Nacht wurde ein Stadtrat von hier auf dem Nach⸗ hauſeweg in der Hartmannſtraße von zwei Unbekannten angegr⸗ fen und durch Schläge mit einem harten Gegenſtand am Kopfe verletzt. 5 Landau, 9. Dez. Auf ſeiner Rundfahrt von Bergzabern aus berührte der bayeriſche Finanzminiſter Dr. Krausneck, der ſich gerade zum Beſuch in der Pfalz aufhält, des weiteren die Forſtver⸗ waltungen in Bobenthal, Erzgrube, Schönau, Fiſchbach, Reisler⸗ forſthaus und Eppenbrunn. Vor allem intereſſierte ſich der Mini⸗ ſter für die Lage des Forſtperſonals und die Wiederaufbaufrage der Staatsforſten. In der Nähe des Reislerforſthauſes an dem Ge⸗ denkſtein des im Kampfe mit Wilderern gefallenen Forſtaſſiſtenten Robert Hauck(1919) legte Dr. Krausneck einen Kranz nieder, als Ehrung für den in treuer Pflichterfüllung geſtorbenen Veamten. In Pirmaſens ſtattete er dem Finanzamt, der Staatsbank und dem Meſſungamt einen Beſuch ab. Anſchließend war dann Empfang beim Oberbürgermeiſter. :: Jiſchbach bei Hochſpeyer, 9. Dez. In der Waldabteilung „Zwanzig Morgen“ in der Nähe des Altenhofs ereignete ſich ver⸗ gangene Woche ein ſchrecklicher Unglücksfall. Der dort die Holzfällungsarbeiten beaufſichtigende Wärter Reimfelder hatte wäh⸗ rend der Kontrolle der Arbeiter ſein Jagdgewehr zur Seite an ei⸗ nen Baum geſtellt. Der Arbeiter Becker von Fiſchbach ging zur Waffe und hantierte vermutlich an ihr herum. Dabei ging ein Schuß los und traf den 19jährigen Fritz Schmitt, ebenfalls aus der bedauernswerte junge Mann auf Fiſchbach ſo unglücklich, daß dem Transport nach Hauſe ſtarb. : Edenkoben, 9. Dez. Ein Streit um die der Famili⸗ Wittelsbach gehörige Villa Ludwigshöhe geht um deren Benützung Zunächſt ſollte während des Krieges mit der Genehmigung de⸗ köm'gl. Hauſes ein Kriegererholungsheim eingerichtet werden. Den Plan konnte damals nicht mehr ausgeführt werden. In der Nach kriegszeit mieteten ſich infolge der Wohnungsnot Edenkobener Bür. ſer im Hauſe ein. Neuerdings nun wollte der Charitasverband der Diözeſe Speyer ein Kurhaus für kapitalſchwache Leute unter Ober⸗ aufſicht des Biſchofs von Speyer ſich der Kampfgenoſſenbund, in Verbindung mit der Preſſe. mäßigen Beſitzer erfolgen! Nachbargebiete sw. Heppenheim 9. Dez. Der Wiederaufbau des Burg⸗ Eine Anzahl Arbeitsloſer iſt mit dem Aufräumen der geſprengten Reſte beſchäf⸗ tigt und deren Bearbeitung zur Wiederverwendung beim Bau. Im Frühjahr wird dann mit den Bauarbeiten ſelbſt begonnen werden frieds auf der Starkenburg hat begonnen. können. = Alsbach. 9. Dez. Das Kurhaus Schloßberg, in dem ſich ein Sanatorium für Nervenkranke des Prof. ſtand heute nachmittag in Flammen. Die Patienten wurden gerettet nud in einen in der Nähe gelegenen Bau verbracht. Die Zwingenberg und Darmſtadt waren als⸗ Feuerwehren von Alsbach, bald zur Stelle und bekämpften unter großen ſonders wegen der Waſſerverhältniſſe 0 Sanatorium gelegen iſt, das Feuer. Der Dachſtock iſt vollſtändig abgebrannt. Durch das Einſtürzen des Schornſteines iſt der Scha⸗ den bedeutend vergrößert worden. Nach mehrſtündiger Arbei kannte die Darmſtädter Berufsfeuerwehr wieder abrücken. Die Auf⸗ räumungsarbeiten ſind im Gange. Der Schaden iſt durch Verſiche. rung gedeckt. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbebannt. Gerichtszeitung Schwurgericht Heilbronn Eine ummenſchliche Bluttat wurde vom Schwurgericht Heil⸗ bronn geſühnt. rich Rüger aus Talheim bei Heilbronn wegen geringfügiger Streitigkeiten von ſeinem 28jährigen Sohn vor den Augen ſeiner Mutter zu Boden e und gewürgt worden. Gleichzeitig ſchlu⸗ gen die 15jährige Tochter und zwei jüngere Söhne des Rüger mit Spazierſtöcken auf den nur mit einem Hemd beſleideten wehrloſen Schwierigkeiten, be⸗ Vater ein. Die Tochter griff dann zum Taſchenmeſſer und ſtieß dieſes ihrem Vater ſo heftig in den Hals, daß es ſtecken blieb. Kurz darauf ſtarb der Gequälte. Die Frau des Ermordeten ſah einige Zeit der ſcheußlichen Tat zu. Das Schwurgericht verurteilte den 28jähr'gen Sohn des Rüger, der ſchon wegen Sittlichkeitsverbrechens und Diebſtahls vorbeſtraft iſt, zu 12 Jahren Zu chthaus und 10 Jahren Ehrverluſt und ſeine 15jährjge Schweſter zu 5 Jahren Gefängnis. Eine Kleinrenkner⸗Tragödie Eine Kleinrentner⸗Tragödie entrollte eine Verhandlung vor dem Amtsgericht Schweidnitz. Angeklagt war der 75 Jahre alte Klein⸗ rentner und Haushbeſitzer Friedrich Gieſche, dem mehrere ſchmere und einfache Diebſtähle zur Laſt gelegt wurden. größeres Vermögen, das durch die Infiation ſchließlich in ein Nichts zerrann. Er marterte ſein altes, ſchwaches Gehirn und redete ſich ſchlioenlich ſnaar noch ein, des Hungers ſtergen zu müſſen. dieſem Zuſtande unternahm er mehrere Selbſtmordverſuche. In Im Gegenſatz hierzu ſuchte er aber auch, gleich einem Ertrinkenden, der an einen Strohhalm klammert, nach einem Ausweg, den er Er ging in der ſich ſchlielich anch gefunden zu haben glaubte. einrichten. Dem aber widerfetzte Die „Pfälzer Zeitung“ ſieht den Plan des Biſchofs als geſcheitert an. Eine letzte Entſcheidung kann erſt in Verbindung mit dem recht⸗ Waſſermayer befindet, aus dem Berge, auf dem da⸗ Mitte Auguſt war der 54jährige Taglöhner Fried⸗ Er beſaß einſt ein Nachtſtehlen. Aus dem Keller eines Mühlenbeſitzers holte 460 Kartoffeln und eingelegte Früchte, während er an anderen einen allerlei andere Gegenſtände an ſich brachte. So ſtahl er 12 Bauplatze Bretter, Bohlen, Stangen, Rüſtriegel und allerlei rb100 Gegenſtände. außerdem aus Baubuden, die er gewaltſam Mil allerlei Arbeitszeng. Bei dem Kartoffeldiebſtahl in der e eil konnte er abgefaßt werden, während die anderen Diebſicban ezer Hausſuchung beſtätigte. Vor Gericht gab der alte Mann, der holt weinte, an, ſich auf nichts mehr erinnern zu können. Tune richt trug den Umſtänden, die ihn zu den Diebſtählen vetaggg, habe, Rechnung und erkannte auf eine Geſamtſtrafe von 9 Ge⸗ naten Gefänanis. Um den alten Mann aber vor deßtuen fängnis zu bewahren, bewilligte ihm das Gericht barüber eine dreifährige Bewährungsfriſt. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. 93•4 Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6, Direktion: Ferdinand Heyme— Ehefredakteur: Kurt 21t Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil 15 Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpol Nl Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller We bich Müller: für Handelsnachrichten, Aus dem eee Anbar den ſübria fedaktionellen Teil: Fr Pircher: J Anzeigen: K.— —ä Geſchäſtliches Weihnachtsſtimmung im wWarenhaus Schmoller Bei Schmoller weihnachtets ſchon mächtig. Schon 50 Planken her wirſt du's gewahr. Die Eckfenſter des zweiten tragen buchſtäblich Farbe in die Front; ſind ſie doch prächtig 5 f worden und wenn abends die Beleuchtung einſetzt, dann ſind transparent und die weihnachtlichen Motive ſtrahlen in Nör empfängliche Herz. Und drinnen iſt das ſüße und wonnige chenreich der Jugend ſchon herniedergeſtiegen. Rieſige lan⸗ waldtannen mit vielfarbigen Lichtern und glitzerndem Tand fu kieren im Lichthof den Mittelgang, der vom Eingang zur! and treppe führt und wie entrückt ſchauen die Kinder, die an der de zon Vater oder Mutter hereinkommen, aus großen Augen t Herolde kommender Feſttage an. Und dann entdecken ſie iden Brüſtung des zweiten Stocks herrliche farbige Märchenbi Künſtlerhand hat dieſe reizende Galerie unſerer ſchönſten M per⸗ hingezaubert und mit Jubel entdecken Hans und Lieschen die en, trauten Geſtalten inmitten einprägſamer Szenen oder Landſchafſ Wenn eine Steigerung der Gefühle möglich iſt, dann bring len der Beſuch des Reichs der Spielwaren im zweiten und 1 Stockwerk. Ein von Tannengrün umrahmtes Schild ruft der Willkommen zu. Da geht den Kindern das Herz auf und an! Mund läuft über. Da bekommt Mutter was zu hören und 755 genau erfährt ſie, was die kleine Bande ſich wünſcht. Aber, auch mancher Wunſch bei dem ſchmäler gewordenen Geldheu unerfülkt bleibt, die Geſchäftsleitung war bemüht, Preiſe anzuſe 1 die ſich den veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſen anpaſſe das Kinderherz wird doch frohe Weihnachten erleben. W Aber auch außerhalb des Bezirks der Kinder bringt eine den derung durch das Warenhaus reiche Anregung für die Löſurg e, Geſchenkfrage. Siehe die Abteilung der Majoliken und Porug lane! Außs reichſte iſt ſie beſtellt! Von der Puppenküche bis! 72teiligen Tafelſervice findet der Beſucher fabelhafte Auswahl er kann feſtſtellen, daß auf gediegene Qualitätsware gehalten e doch niemand zur Rolle des nur Sehmanns verurteilt iſt. 7n Abteilung, von der ſich der Kulturmenſch nur ſchwer zu traaß vermag, iſt die Buchhandlung mit ihren reichen Schätzen an ſcher u. moderner Literatur. Wir finden hier geradezu köſtliche 1 ſikerausgaben, darunter einen monumentalen Fauſt, in Einbegz Papier, Druck und Illuſtration ein rechtes Feiertagsbuch. 01 Bilderabteilung nebenan beweiſt, daß hier ein guter Geſchm regiert. Diskrete Muſik begleitet uns auf unſerer Wanderung auf den Flügeln der Muſik ſchwimmen zahlreiche Ballons, ſchzuke des Warenhauſes an die Jugend zum Andenken 6105 Beſuch beim Weihnachtsmann.— Werkstütte für Instandsetzung von Planos, Flügel und Harmonfums ARTUR IROTZ MANNHEIM J7. 9 Konzert-Stimmungen 7535 Etste Referenzen achmünnische Arheit. 2 * 225 Den verehrtichen Einwohnern des Langen Röttergebiets und Wohlgelegen zur Kenntnis, daß ich ab heute 7557 Chrisbäume in allen Größen zum Verkauf bringe. Platz Uhlandstrasse 19. Um geneigten Zuppruch bittet höflichſt Jean Egner Amtliche Bekanntmachungen Bekauntmachung. Es ergeht auf Grund von§ 366 Ziffer 10 .⸗Str.⸗G.⸗B. und§ 23 bad. Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. nachfolgende Ortspolizeiliche Vorſchrift: § 1. Aus Anlaß emer Verkehrszählung ſind am Donnerstag, den 11. und Freitag, den 12. De⸗ zember 1924 ſämtliche die Friedrichsbrücke be⸗ nützenden Führer von Fahrzeugen aller Art, auch Fahrrädern und Handwagen, verpflichtet, auf Verlangen der mit der Zählung des Verkehrs be⸗ trauten Perſonen anzuhalten und über Herkunft und Ziel der Fahrt Auskunft zu geben. 2 § 2. Zuwiderhandelnde werden mit Geld bis zu 150 G. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 2 Mannheim, den 5. Dezember 1924. Bad Bezirksamt— Polizeidirektion. Hier lagertein zwelrädrigerklandkarren Falls der Empfangsberechtigte nicht innerhalb 6 Wochen ſein Recht geltend macht, wird der Karren öffentlich verſteigert. 7594 Stationsamt Mannheim-angierbahnhof. Imliche Veröltenthichnngen ter Stactremelnte. Mahnung ſtädtiſcher Forderungen. Aus dem Monat November 1924 ſind zur Zahlung fällig geworden: Vergnügungsſteuer Ge⸗ tränkeſteuer, Mieteinigungsamtsgebühren. Woh⸗ nungsamtsgebühren, Tiefbauamtsgebühren, Feuer⸗ verſicherungs⸗Gebühren, Desinfektionsgebühren, Wirtſchaftsſporteln, Baugebühren, Grundbuch⸗ amtsgebühren, Ortsgerichtsgebühren Wir erſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens 15. Dezember 1924. Wer dieſe Friſt verſäumt, hat die geordnete Ver⸗ ſäumnis⸗ und Pfändungsanordnungsgebühr zu entrichten und die Zwangsvollſtreckung zu erwar⸗ ten. Eine beſondere Mahnung eines jeden ein⸗ zelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszettel zu leiſten Die Zahlung kann durch Einzahlung mittels Zahlkarte oder Ueberweiſung auf das Konto 16600 der Stadtkaſſe beim Poſtſcheckamt Karlsruhe, auf das Girokonto bei der Städt. Sparkaſſe, auf das Girokonto bei der Bad. Girozentrale Mannheim, auf das Konto der Stadtkaſſe bei der Bad. Bank oder bei der Reichsbank in Mannheim und außer⸗ dem in bar an unſerer Kaſſe geleiſtet werden Schließlich können Zahlungen auch durch Scheck geleiſtet werden. Abbuchungen von Konten finden nicht ſtatt. Schalterſtunden von—61 Uhr und —4 Uhr, Samstags von—12 Uhr. 96 Stadtkaſſe. 9802 Morgen früh auf der Freibanf Kuhfleisch. Anfang⸗Nr. 1. 80 Nach jahrelangem Brauverbof kommt unser weliberühmtes Spezialbier alier Sitte und Herkommen gemäàß demnächst wieder zum Versand. Beginn des Aussfoßes Mifte Januar. Um sicher zu sein, auch wirklich„Salvafor“ und nichf etwa eine der vielfachen Nachahmungen desselben zu erhalten, beachte man die nachsfehend abgebildete, auf jedem Fasse und jeder Flasche angebrachfe Schutz- markæe, die wie die Bezeichnung, Salvator“ selbst uns patentamtlich geschũtzt ist. NMänchen Haupfverfrefung: Ueberle& Riizhaupi, Biergrosshandlung Heidelberg, Haupisir. 29, Fernspr. 124. Unfervertretung: Heinrich Hummel, Mannheim, D 3, 4. Um irrtümer zu vermeiden und Anfragen zu erwidern ist meine Firma fl. Kammermayer, Blergroßhandlung, mit A. 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