Donnerstag, 11. Dezember 5. preiſe: In Mannbelm u. Umgebuntz wöchentlich Weae Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei ert 15 ſerung d. wirtſchaftt Verhältniſſe notwendig werdend serhöhungen anzuerkennen Poſtſcheckkonts Nr. 1750, Cene Fernſpr Nr. 7941 7945,— Telegr-Adreſſe ralanzeiger Manndeim Erſcheini wöchentt zwöljmal. eue Mann Abend⸗Ausgabe eee Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 577 Anzeigenprelſe nach Tarif, bel Vorausgahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile fär Algemeine Anzetgen.40.-N. Reklamen.—-M. Für Anzeigen an beſttmmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keme Verautwortung über⸗ nommen. Höhere Zewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſm. berechtigen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchrünkte Ausgaben oder für verpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Nannheim. Veilagen Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Deben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik⸗Jeitung Aus der Welt der Technik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen — Regierungswechſel Marx bei Ebert 5 Berlin, 11. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Be⸗ derechung zwiſchen dem Kanzler und dem Reichspräſi⸗ 1 nten hat heute vormittag um 10 Uhr ſtattgefunden. Marx er⸗ attete dem Reichspräſidenten Bericht über den Verlauf der geſtrigen Wbang. Es wurde ſodann die Frage beſprochen, wann früheſtens 80 Rücktritt des Kabinetts erfolgen könne. Maßgebend wird die kwägung ſein, wann es den Fraktionen möglich ſein wird, in erlin zuſammenzutreten. Es iſt anzunehmen, daß das zu Beginn 5 nächſten Woche der Fall ſein wird. Das Kabinett hält heute chmittag 5 Uhr noch eine Sitzung ab, in der die weiteren Schritte eraten werden ſollen. Ueber den Stand der Kriſe e vorausſichtliche weitere Entwicklung der Dinge, wird uns reiſen, die dem bisherigen Kanzler nahe ſtehen, berichtet: heu Dr. Marx wird, wie bereits in der Preſſe angedeutet, ſich noch de te mit dem Reichspräſidenten wegen des Zeitpunktes — Rücktritts ins Benehmen ſetzen. Dieſer Zeitpuntt wird wohl un abhängen, ob der Reichspräſident glaubt, jemand mit der Dir ung des neuen Kabinetts beauftragen zu können. Nach Lage der ade iſt das natürlich eine reine Zweckmäßigkeits⸗ ſeage. Wir möchten annehmen, daß Marx bereit geweſen wäre, 270 Kabinett nach links zu erweitern, oder auf der bisherigen Grund⸗ wo⸗ fortzuführen. Die Möglichkeit dazu wäre an ſich gegeben ge⸗ eſen, da im Augenblick genügend Sitze im Miniſterium frei ſind. 70 ſcheint ſich aber, da der Parteivorſtand der Deutſchen Volke⸗ beidede! eine Erweiterung nur nach rechts wünſcht, gegen dieſe iden Möglichkeiten geftern im Kabinett Widerſpruch erhoben zu 0 en und eine Erweiterung des Kabinetts nach rechts Herr Marx fenbar nicht mitmachen zu können glaubt. Eine ausge⸗ lübrochene Rechtsregierung wird, wie man uns verſichert, 1 der Führung des Zentrums überhaupt nicht zu realiſieren und di aus K un. Dabei mitzutun ſcheint wenigſtens im Augenblick das Zen⸗ 95 nicht geneigt zu ſein. Sodann darf es wohl als ausgeſchloſſen leten, daß der Reichspräſident Herrn Marx erneut mit der Kabi⸗ * ktsbildung. betraut. Auch an einen Vertreter der ſtärkſten Partei, 2 der Söztaldemokratie dürfte, wie man in dieſen Kreiſen meint, er Reichspräſident nicht herantreten, vielmehr nur jemand zum zuomo regius“ machen, von dem anzunehmen iſt, daß er eine dalition und ein Kabinett auch wirklich zuſtande bringt. In der Beziehung gilt Dr. Streſemann ganz allgemein nach wie vor als Favorit. Man bekräftigt uns, daß das Kabinett ſofort LJurücktreten werde, ſobald Ausſicht vorhanden iſt, daß ein neuer heeresreform in Frankreich General Nollet vor der Kammer de Der franzöſiſche Kriegsminiſter General Nollet erklärte vor ſeh, Kam mer, daß, wenn auch die augenblickliche Lage Frankreichs derke günſtig ſei, mon doch die Notwendigkeit des Friedens nicht 0 ennen dürfe. Frankreich müſſe daher mit einer militäriſchen 5 ganiſation ausgeſtattet werden, die der neuen Lage ange⸗ zaßt ſei. Die Regierung werde daher von der Kammer fordern, daß auf Grund eines Geſetzes die bewaffnete Nation organiſiere. Der ntwurf werde in den nächſten Tagen eingereicht werden. Die Reen müſſe den politiſchen, wirtſchaftlichen und geographiſchen 1 7 forderungen des Landes angepaßt ſein, da die kritiſche Perlode Frankreich im Jahre 1935 beginne, in dem Augenblick, in dem Melleäumung des linken Rheinufers zur Verhandlung ſtehe. ni et gab zu, daß für die eines Soldaten 18 Monate 8 erforderlich ſeien. Er wies auf die bedeutende Rolle hin, die e Zukunft die Reſerven ſpielen müßten. hie Im Anſchluß daran verlangt der ſozialiſtiſche Abg. Boncourt dechtuchführung der verſprochenen Herabſetzung der Dienſtzeit. Der don öſtehende Abg. Fabey verſprach eine loyale Mitarbeit an der Fr Nollet beabſichtigten Reform, verlangte aber, daß die Sicherung Mrankreichs unter keinen Umſtänden gefährdet werden dürfe. Poincare gegen Herriot 97 Paris, 11. Dez.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter). Auch Aretern care hat ſich jetzt entſchloſſen, aus ſeiner Reſecve herauszu⸗ ane und gegen die interngtionale Politik des Kartells Stel⸗ ſterg zu nehmen. Er bedient ſich hierzu ſeines früheren Finanzmini⸗ Ju 5 Delaſterye, um in Vortragsabenden vor einer auserleſenen 8 ahörerſchaft zu beweiſen, daß die gegenwärtige politiſche Lage nicht Heſterst ſei, eine Geſundung der 9 f 5 inanzen zu ſichern. Erſtern ſprach Delaſterye über die Inflation in Frankreich. achte dazu einige intereſſante Mitteilungen, aus denen hervor⸗ Pot, daß die franzöſiſche Staatsbank bis zum Jahre 1922 gewaltige gerkeermaſſen in Umlauf brachte. Das Defizit des Schatzamtes ſtei⸗ von ſich ſo raſch, daß es vorübergehend Ende 1922 die Geſamtſumme unt 42 Milliarden Franken erreichte. Delaſterye behauptet, daß wiler dem Kabinett Poincare eine weſentliche Beſſerung erzielt Fingr Seine Ausführungen gipfelten in der Erklärung, daß die 0 landen eines Landes nicht in Ordnung gebracht werden können, eange im Lande Unordnung herrſche. Damit wollte er gegen dieſe zote Politik Stellung nehmen. In der nächſten Zeit weeden 2 Vorträge unter dem Vorſitz Poincares fortgeſetzt werden. lei Das heute bekannt gewordene Reſultat der inneren An⸗ wſ be läßt ſich als„zufriedenſtellend“ aber keineswegs als günſtig, Vezeichne erhoffte, bezeichnen. Es wurden 4½ Milliarden Franken et. * Die Verſchiebung der Abrüſtungskonferenz Krezf. Genf, 10. Dez:(Von unſerem Schweizer Vertreter). In den der des Völkerbundes iſt man über die Verſchiebung wohl brüſtungskonferenz doch etwas enttäuſcht, ob⸗ wart dieſer Beſchluß nach dem Regierungswechſel in London er⸗ Laufe worden iſt. Es wird immer noch damit gerechnet, daß im köntle des Sommers die vorgeſehenen Konferenzen zuſammentreten kain nachdem der Pruck der engliſchen Wähler auf Chamber⸗ langt nachgelaſſen und dieſer etwas größere Bewegungsfreiheit er⸗ wuf wababen wird. Man ſetzt in Genf vor allem große Hoffnungen Anternenkan Amerifes zuaunſten der Abrüſtunaskonferenz. erſt nüchſte Woche Mann mit der Regierungsbildung betraut werden kann. Ob das ſchon heute, oder erſt morgen, oder übermorgen geſchieht, ſteht noch dahin. Es wäre ja denkbar, daß der Reichspräſident abwarten will, bis die Fraktionen in Berlin beiſammen ſind und zu den Problemen Stellung genommen haben. Mit dem Kanzler wird auch Miniſterialdirektor Dr. Spiecken zurücktreten. Die Reichspreſſeſtelle wird in ihm einen klugen und taktvollen Leiter verlieren. * Die würktembergiſch⸗badiſchen Reſtſtimmen haben diesmal Württemberg aus der Liftenverbindung keinen Ge⸗ winn gebracht. Dagegen haben die württembergiſchen Reſtſtimmen des Zentrums dem badiſchen Zentrum e Sitz (bisher 5) verſchafft. Die deutſchnationalen Reſtſtimmen in Würt⸗ temberg(9486), ebenſo wie die badiſchen(28 000) fallen der Reichs⸗ liſte der Deutſchnationalen Volkspartei zu, ebenſo wie die ſozial⸗ demokratiſchen Reſtſtimmen in Württemberg(821) und Baden (19 000) der ſozialdemokratiſchen Reichsliſte, die Reſtſtimmen der Deutſchen Volkspartei in Württemberg(7645) und Baden (37 000) der volksparteilichen Reichsliſte, der Kommuniſten in Würt⸗ temberg(36 167) und Baden(5000) der kommuniſtiſchen Reichsliſte, der Demokraten in Württemberg(8761) und Baden(31 000) der demokratiſchen Reichsliſte. Der Landbund in Baden erhielt für das Mandat Juliers 2000 Stimmen von Württemberg, der Württem⸗ bergiſche Bauern⸗ und Weingärtnerbund gibt 32 670 Stimmen auf⸗ die Reichsliſte des Reichslandbundes ab. gRonkordat und Regierungskriſe in Bayern „Die durch die Widerſtände gegen das Konkordat und die Staabsverträge mit den evangeliſchen Kirchen geſchaffene parlamen⸗ tariſche Lage in Bayern wird in parlamentariſchen Kreiſen als ktritiſch beurteilt. Für das Konkordat werden vorausſichtlich Bayeriſche Volkspartei, Bauernbund und die Zentrumsabgeordneten der Freien Vereinigung geſchloſſen eintreten. Sollten aber die Deutſchnationalen nicht zu einer geſchloſſenen Stimmabgabe für Konkordat und Staatsverträge zu haben ſein, ſo wäre eine An⸗ nahme der Verträge in Frage geſtellt. Für den Fall einer Ableh⸗ nung des Konkordats und der Verträge mit den evangeliſchen Landeskirchen, rechnet man in paclamentariſchen Kreiſen mit der Zurückziehung der Miniſter der Bayeriſchen Volks⸗ partei aus dem Kabinett. Da eine Regierungsbildung ohne Bayeriſche Volkspartei unter den gegenwärtigen Mehrheitsoerhält⸗ niſſen jedoch als unmöglich erſcheinnen muß, dürfte damit eine Lage geſchaffen ſein, die zwangsläufig zur Selbſtauflöſung des Landtages führen müßte. die Lage in Spanien Die Diktatur in der Sackgaſſe Paris, 11. Dez.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.)„Die ſpaniſche Diktatur hat ſich im Kampfe gegen Abdel Krim auf⸗ gerieben, doch niemand hat Luſt dazu, die Erbſchaft Primo de Riveras anzutreten.“ So betitelt der„Matin“ einen langen Madrider Situationsbericht, der offenbar die Zenſur paſſiert hat und dazu beſtimmt iſt, die kritiſche Lage in Spa⸗ nien den Umſtänden entſprechend mit einem gewiſſen Optimis⸗ mus hinzuſtellen. Der Berichterſtatter meldet, daß der Uebergang von der Dik⸗ tatur zu einem verfaſſungsmäßigen und parlamentariſchen Zuſtand vorbekeitet werde. Man wagt es aber nicht, das vor aller Welt einzugeſtehen und arbeitet im Dunkeln. Die politiſchen Kreiſe ſeien um das Schickſal des Königs beſorgt, der ſich mo⸗ mentan in der Ungunſt der öffentlichen Meinung befindet. Kein Politiker von Ruf beſaß die Entſchlußkraft, dem Rufe des Königs zu folgen und an einer Regierungsbildung teilzunehmen. Die Fol⸗ gen des unglücklichen Kampfes in Marokko laſſen auch befürch⸗ ten, daß Spaniens internationale Lage weſeptlich verſchlechtert werden könnte, ſobald ein erniedrigender Friedensvertrag mit Abdel Krim zur Unterzeichnung gelangt iſt. Die Luft iſt angefüllt mit Gerüchten über neue militäriſche Verſchwörungen. Man weiß aber nicht, gegen wen ſie ſich richten und kennt nicht die Männer, die ihr Leben opfern wollen, um an Stelle der jetzigen Diktatur eine neue zu ſetzen. Dieſe Kriſe kann ſich noch einige Zeit hinziehen, muß aber ſchließlich doch zu einer ſchweren Erſchütterung des Landes führen. Zu dieſer Depeſche des„Matin“ ſei bemerkt, daß auch in ande⸗ ren Blättern ähnliche Berichte aus Madrid enthalten. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe Berichte auf eine maßgebende franzöſiſche Quelle in Madrid ſelbſt zurückzuführen ſind. Dagegen läßt ſich feſt⸗ ſtellen, daß auch in ſpaniſchen Zeitungen eine offene Darſtellung der inneren Lage Spaniens gegeben wird, die ſich im großen und ganzen mit den Informationen des„Matin“ deckt. Alarmnachrichten aus dem Oſten Das„Kownoer Echo“ meldet. daß an der Sowfetarenze. die an Eſtland, Lettland und Polen ſtößt. der Krieaszuſtand erklärt ſei. Die Sowſets hätten ſtarke Truppenmaſſen zuſammen⸗ gezogen. Dieſe Nachricht wird aleichzeitia ergänzt durch eine Mel⸗ duna aus Warſchau, wonach volniſche Truppentransporte an die Oſt⸗ arenze gehen, um den Grenzſchutz zu verſtärken. Polniſche Blätter melden. daß die volniſche Reagierung entſchloſſen ſei, im Falle eines Anariffes Rußlands auf Eſt⸗ land, letzterem ſofort zur Hilfe zu kommen. In Warſchau wurden von der politiſchen Polizei fünf Studenten unter Beſchuldiauna der Sowjietpropaganda verhaftet. Wie wir hören, iſt imlettiſchen Außenminiſterium die Mitteilung eingetroffen, daß die Helſinaforſer Konferenz der baltiſchen Staaten in Anbetracht der augenblicklichen unſicheren Lage bis Ende Januar vertaat worden iſt. * Gberk an Hainiſch. Der Reichspräſident hat geſtern an den neugewählten Bundespräſidenten Hainiſch der Republik Oeſter⸗ reich folgendes Glückwunſchtelegramm gerichtet.„Mit aufrichtiger Freude begrüße ich Ihre Wiederwahl zum Bundes⸗ ee 8 8 8 Nörden d edut⸗ en Volkes here! ünſche für eine glückliche Amtsfüh'⸗ runne zum Seagen Seerealche gewiſſermaßen verflüchtigte Keichsbannerträume Wir haben den Streit darüber, wer der eigentliche Sieger der Sonntagswahlen iſt, bewußt nicht mitgemacht, weil mangels eines klaren Uebergewichts einer einzigen Partei, ja nicht einmal einer Parteigruppierung verwandter Richtungen jegliche Kombinations⸗ kritik ſchließlich auf müßige Zahlenſpielerei hinauskommt. Auch die wechſelſeitige Behauptung, daß der Ausgang der Wahlen eine Niederlage bezw. Sieg von Schwarz⸗Weiß⸗Rot und der Monarchie oder von Schwarz⸗Rot⸗Gold und damit der Republik ergeben habe, gehört in das Kapitel des groben politiſchen Unfugs, weil heute weder die Flaggenfrage noch die Staatsform zur Debatte ſteht. Da⸗ gegen handelt es ſich jetzt nur noch darum, ob mit dem neuge⸗ wählten Reichstag der Sinn dieſer Wahlen erfüllt und das Ziel er⸗ reicht werden kann, nämlich unter Führung der Mitte eine Regierungmehrheit zu ſchaffen, die Ausſicht auf etwas mehr als nur eine vierteljährliche Lebensdauer beſitzt. Wie kann dies nun geſchehen? Da ſteht vor allem im Vorder⸗ grund die Tatſache, von uns freudig begrüßt, von den anderen widerwillig zugegeben, daß die Deutſche Volkspartei die ausſchlaggebende Partei des Reichstags iſt. Dies iſt für ihre Gegner umſo peinlicher, als die Volkspartei und ihr Führer Streſemann während des Wahlkampfes die am meiſten umbrandeten Felſen in der politiſchen Flut darſtellten. Gerade gegen ſie iſt das Menſchenmöglichſte an Verleumdungen und Ver⸗ drehungen, Beſchimpfungen und Verläſterungen geleiſtet worden. Und dennoch wird heute die Volkspartei gerade von der Linken am meiſten umworben. Eben dieſelbe Volkspartei, die noch vor acht Tagen als der Ausbund aller politiſchen Verworfenheit hingeſtellt wurde, wird heute mit Erinnerungen an die Große Koalition be⸗ ſchworen, die nach Anſicht der Reichsbannerleitung und ihrer blind⸗ wütigen Nachbeter als die einzige Regierung in Frage kommt, die dem„Willen des Volkes“ entſpricht und der„Rückſicht auf das Aus⸗ land“ Rechnung trägt. Beſonders überraſchend iſt dieſes Geſtänd⸗ nies von der Sozialdemokratie, durch deren Schuld im Nodember des vorigen Jahres die Große Koalition in die Brüche ging. Köſt⸗ lich auch die Naivität, met welcher Selbſtverſtändlichkeit über die Volkspartei dabei verfügt wird, da män anſcheinend ohne weiteres annimmt, daß ſich auf dem Verhandlungswege Einigung über ge⸗ wiſſe von der Sozialdemokratie zu erhebenden Forderungen er⸗ zielen läßt. Ihr eigentlicher und auch wirklich ernſt zu nehmender Führer iſt jetzt der frühere und auch demnächſt als ſolcher wohl wieder amtierende Präſident des Reichstags Loebe. Er hat in dem Vreslauer ſozialdemokratiſchen Organ eine kleine Aeberſicht, einen ſozialdemokratiſchen Weihnachtswunſchzettel veröffentlicht, in dem ſich u. a. folgende Punkte befindenz 1. Beitritt Deutſchlands zum Völkerbund. 2. Ablehnung der hohen Schutzzölle für das Getreide Abſchluß günſtiger Handelsverträge mit den Nachbarſtaaten. 3. Vereinfachung und Neugeſtaltung des Steuerſyſtems. 4. Vollziehung des Achtſtundenabkommens von Wa⸗ ſhington, Beſchäftigung für Erwerbsloſe, Aufbeſſerung der Renten für Kriegsopfer und Sozialrentner. 5. Aufwertung für Sparer, Anleihebeſitzer und Hyvo⸗ thekengläubiger über den Rahmen der dritten Steuernotverord⸗ nung hinaus. 6. Energiſche Förderung des Wohnungsbaus und Siedlungs⸗ weſens in Gemeinſchaft mit den Länderregierungen. 7. Reform des Strafrechts. Daß derartige Dinge, noch dazu in dieſer Häufung, zunächſt nicht diskutierbar ſind, obwohl man natürlich im einzelnen darüber reden könnte, lieat auf der Hand. Die Sozialdemokratie verkennt aber den völligen Umſchwung der Lage, der allerdinas nicht durch die Reichstagswahl herbeigeführt iſt. ſondern durch den Ausfall der preußiſchen Landtaaswahlen. Hier iſt auch jene ſenſa⸗ tionelle Ueberraſchung zu finden, von der bereits in unſerer erſten Wahlbetrachtunga am Montaa Moraen die Rede war. Die preußiſchen Landtagswahlen haben einen derartia ſtarken Ruck nach Rechts ergeben, daß von der Fortführung der Großen Koalition in Preußen nicht mehr die Rede ſein kann. Das ungelöſte Problem„Reich und Preußen“. das immer agebieteriſcher die Forderung nach der inner⸗ politiſchen Flurbereinigung verlanat, tritt dadurch wieder in den Vordergrund. Das Nebeneinander der Reaierungen und Parlamente in derſelben Hauptſtadt, das in den veraangenen Jahren vielfach zu einem Gegeneinander ausgeartet iſt, weil das Reich heute eine andere Struktur hat als zur Zeit des Bundesſtaatenſuſtems, muß endlich von einer weniaſtens in den Grundzügen identiſchen Regierungs⸗ methode abgelöſt werden. Die Frage der preußiſchen Regierungs⸗ bildung iſt daher zweckbeſtimmend für die Löſung der Reaierungs⸗ kriſis im Reich. Vielleicht wäre das Verlangen nach der Großen Koalition und das ſchwärmeriſche Liebesbekenntnis zu ihr namentlich in der demokratiſchen Preſſe nicht ſo raſch entdeckt worden, wenn nicht die Wahlen eine weitere Stärkung der Deutſchnationalen er⸗ geben hätte. Daß dieſes Ergebnis nicht zuletzt auf die geradezu ver⸗ brecheriſche Taktik des Reichsbanners zurückzuführen iſt. unterliegt keinem Zweifel. Anderſeits ſind die Vorteile der unerhörten ſchwarz⸗ rot⸗goldenen Aagitation nur der Sozialdemokratie zuaute gekommen, denn der Gewinn von ganzen vier Mandaten, alſo etwa 250 000 Stimmen für die Demokraten iſt denn doch reichlich wager. Des weiteren iſt es nichts anderes als ein Taſchenſpielerkunſt⸗ ſtück, wenn das Zentrum in Bauſch und Bogen für die Reichs⸗ bonnerpolitik in Anſpruch genommen wird. Dies gilt wohl für Dr. Wirth und neuerdings auch für den bisherigen Kanzler Dr. Marx, der ſich namentlich in ſeinen letzten Wahlreden als ganz dem Ideenbannkreis des Reichsbanners verſchrieben zeigte. Aber faſt vier Fünftel des Zentrums ſind mit dieſer Linkseinſtellung Jicht einverſtanden. Man darf nicht vergeſſen, daß von der Zentrums⸗ fraktion in einer der letzten Sitzungen vor der Auflöſung des Reichs⸗ taas ſich 48 Stimmen für die Einbeziehung der Deutſchnatio⸗ nalen in die Regierung ausgeſprochen haben. Dieſe Mehrheit beſteht auch heute noch, iſt vielleicht noch größer geworden. Die Meinung der eigentlichen Reichsbannerparteien, daß das Zentrum mit ihnen durch Dick und Dünn gehen würde, iſt alſo durchaus abweaig und Dr. Marx konnte daher, nachdem er ſich mehr oder minder ſtark auf die Linke feſtgelegt hatte, nicht gut an der Spitze bleiben. Aber auch Dr Wirth iſt unmöglich. Der Gedanke, ihn mit der Neu⸗ bilduna eines Kabinetts der Großen Koalition ſchon ſetzt zu betrauen, wurde ſofort wieder verworfen, nachdem er kaum ſchüchtern auf⸗ getnucht war 9 Es bleibt daher tatſächlich nichts anderes übrig, als zu der Er⸗ weiterung der aus den beiden bisherigen Mittelparteien ge⸗ bildeten Regierung nachrechts zu areifen, nachdem ſich die Demo⸗ kraten endgültiß an die Soztaldemokraten angeſchloſſen haben, alſo eine reine Linkspartei geworden ſind. Die Politit dec Volks⸗ partei, der man auf der Linken ſchwankende Haltung und Charak⸗ terloßglei! vorgeworſen hat iſt nur konſequent, wenn ſie ſich jetzt an der Bildung einer trogfähicen bürgerlichen Koglition beteiligt. Der Beſchluß der Reichstagsfraktion vom 12. Jannar 1924 1 2, Seile. Nr. 577 neue Mannheimer Jeitung[Nbend⸗Rusgabe) Donnerstag, den 11. Dezember 1924 guerſt dieſe Forderung auf. die ſpäter durch Beſchlüſſe des Zentral⸗ vorſtandes und der Pertsitage von Hannover und Dortmund gebilligt wurden Die Erkläruna der volksparteilichen Verhandlungsführer am 21. Oktober beſteht auch heute noch zu Recht:„Seit dem Zuſam menbruch der Großen Koalition und der Ablehnung der Notgeſetz⸗ gebung iſt die Bildung einer tragfähigen Mehrheitsregierung aue den ſtaatsbejahenden bürgerlichen Parteien für die Fort⸗ führung gationcler Realpolitik, ſtaatlicher Konſolidierung und wirt⸗ ſchaftlicher Geſundung und zur Vermeidung dauernde Regierungskriſen das Kernproblem des Reichstags. Die Deutſche Volkspartei kämpft für dieſes Ziel ſeit Jahresfriſt und ha alle Mittel dafür eingeſetzt.“ Der Stimmenzuwachs ihrer ſelbſt, des Zentrums und der Deutſch⸗ Rakionalen rechtfertigen die Fortführung der bisherigen volkspartei⸗ lichen Politik duechaus. Denn 113 Deutſchnationale. 38 Zentrum, 51 Deuiſche Volkspgrtei, 19 Bayeriſche Volkspartei, 32 Demokraten, wenn ſie der Meinung Hamms und Geßlers folgen würden und 20 Wirtſchaftspartei würden 302 Mandate ergeben, denen folgende gegenüberſtehen: 131 Sozialiſten. 45 Kommuniſten, 15 National⸗ ſozialiſten, insgeſamt alſo nur 191 Mandate. Mit einer Dehrheit 2 Stimmen wäre eine derartige Regierung ohne weiteres ig, ſie würde es auch dann noch ſein, wenn. wae wahr⸗ iſt, die 32 Demokraten ſich nicht hieran beteiligen ſollten, Wodurch ein Verhältnis von 271 zu 222 ſich geſtalten, mithin immer noch eine Mehrheit van 49 Mandaten beſtehen würde. Die Sprache lebensfäh der demekratiſchen Blätter, namentlich der„Frankfurter Zeitung“ iſt bereits jetzt ſo herausfordernd. daß man ſich immer nur wieder wundern muß, wie wenig der Sinn für die Realitäten der Politik guf ſener Seite entwickelt zu ſein ſcheint. Die Demokratie täuſcht ſich ſelbſt eine Macht vor, die ſie nicht beſitzt und glaubt an eine Bedeu⸗ ktung, dir ihr nicht zukommt. Nicht minder groß iſt die Ueberheblich⸗ zeit, mit der ſie dem deutſchen Wähler ſchlechte Zenſuren erteilt, weil er noch nicht die genügende politiſche Reife bewieſen habe. Offenbar iſt in ihren Augen nur der reif, der demokratiſh wählt. Die fürch⸗ ſtelle in dieſer Beziehung ſehr wichtiae Grundſätze auf. Es beißt nichts. Wenzel habe ich jahrelang gekannt.“ terlihe Drohemng, daß die Demokraten entſchiedene Oppaſition be⸗ treiben würden, wirkt keineswegs, wie ſie vielleicht glauben. er⸗ ſchreckend, ſondern höchſtens nur noch lächerlich. Und wenn ſie etwa dermeint, auf die Volkspartei einen Druck ausüben zu können, irr! ſie ſich arnndlich. Der Weg der Volkspartei iſt ſo klar wie nur möglich. Sie wird ihr Ziel, die Deutſchnationalen zur Mitarbeit und damit auch zur Mitverantwortung an der Führung der Staatsgeſchäfte weiter verfolgen und zufſammen mit dem Zentrum und den oben genannten Parteien den Verſuch einer bürgerlichen Mehrheitsregia⸗ zung durchführen. Daß ihr dabei die Führung zufällt., iſt eigentlich nur ſelbſtverſtändlich. Das Zentrum kann und will nicht, nachdem es ſoeben erſt den Reichskanzler geſtellt hat, durch einen anderen Nentrumsangebörigen, der freilich zu den berühmten 48 gehören müßte, ſich ſelbſt beſcheinigen, daß es ſederzeit in der Lage ift, eine Schwenkung von 180 Grad auszufübren. Daß man die Deutſchnationglen ihrer Stärke nach berückſichtigt, iſt ebenſo ſeſbſt⸗ herſtändlich. Hier beſteht allerdinas die Gefahr. daß ihre Schen⸗ Happennolitiker mit dem frübheren Grundſatz des Alles⸗ oder Nicht politik, die ſo viel ſchuld trägt an den verworrenen Verhbältniſſen des letzten Jahres. noch nicht ganz gebrochen baben. Man wird ihnen daher bedeuten müſſen, daß nicht die radiſoſen Heißſporne, ſondern die wirklich ſtaatsmänniſch veranlagten Könfe ibrer Frak⸗ nion dazu berffen ſind. in die Regierung einzutreten. Man wird auſch vraktiſcharweiſe ihre Ehrgeize und Wünſche beſſer durch preußiſche Miniſterſißze erfüllen können. Für das Reich ſteht 8, bor gllem wegen der Wirkung auf die auswärtige Politik, außer Frgge, daß mangels einer weiteren noch in Frage kommenden Par⸗ tei nur der Deutſchen Volksvartei und damit Dr. Streſemann die Füßhrung gebührt. Denn wenn guch die kommende Regierung in ihrer Zuſammenſetzung eine ſtarke rechte Mitheteiliaung aufw'eiſt, kann ſie doch nur die Politik der Mitte betreiben und nach außen die bisherige Außenpolitik fortſeßen. Eine derartige Regierungs⸗ Joglition wäre ehenſowenig rein konſervatiy wie die der Großen Koglition rein ſozialiſtiſch war. Aſich hat die krfaßrung geleßrt, daln mit wechſender Regierungstätiokeit des Verantwortlichkeits⸗ gefüßl geſtärkt und dadurch Prinzipienreiterei und Programm⸗ Lefüllungsvolitik von ſelber aufhören. Naſt fünt Nahre baßen die deytechen Regjerungen in wechſeln⸗ der Zufammenſetzung nach den Methoden der Linken regiert. Mas Habet herausgekommen iſt, haben wir alle geſehen. Schon rein hiſtoriſch genommen iſt es eine Forderung der ausgleichenden Ge⸗ rechtigkeit, wenigſtens einmal den Verſuch der Rechtserweiterung zu machen, um endlich aus dem unglücklichen Syſtem der wechſeln. den Mehrheit herauszukommen. Wenn die Oppoſition der Linken Hegbſichtigt, ſich der bürgerlichen Mehrheitsregierung gegenüber rein doktrinär zu verhalten, kann ihr das natürlich nicht verwehrt wer⸗ den. Daß ſie damit aber allen demokratiſchen Ueberlieferungen ſelbſt ins Geſicht ſchlagen würde, muß heute ſchon geſagt werden. um ſpäteren Geſchichtsklitterungen vorzubeugen. Der Traum des Reichsbanners, ſeine Herrſchaft im Reich und in Preußen als einen demokratiſch⸗ſozialiſtiſchen Partei⸗Rocher de bronce zu ſtabiliſieren. iſt im Tageslicht dieſes Wahlergebniſſes verflogen. Die Zeit der ſozialiſtiſchen und halbſozialiſtiſchen Experimente iſt vorbei, jetzt muß die Wiederaufbauarbeit unter bürgerlicher Führung beginnen. 7 E 0 60 0 Die„Erfolge“ des Reichsbanners ktenngeſchnet die„N. L..“ treffend mit folgender Kritik: „Für uns iſt es nicht überraſchend, daß die Deutſchnatio⸗ nalen ihre Stellung behauptet haben. Wir waren überzeugt, daß die Hoffnungen der Reichsbannerparteien, insbeſondere der Demokraten und Sozialdemokraten, auf einen Zerfall der D. N. V. P. falſch waren. Wer aber Zweifel in dieſer Hinſicht hatte, mußte gze in den letzten 14 Tagen vor den Wahlen aufgeben, als das Reichsbanner zu einer Offenſive gegen ſchwarz⸗weiß⸗rot überaing, die alle Grenzen des Anſtandes überſchritt und jſede politiſche Ueberlegung vermiſſen ließ. Die Agjitation des Reichsbanners, die jeben zum„Reaktionär“, zum„Verfaſſungsfeinde“,„Kulturfeinde“, „Brotperteuerer“ und„Lohndrücker“ ſtemvelte, der nicht wenigſtens preimal am Tage:„Es lebe die Republik!“ ſchrie dieſe Aaitation des Reichsbanners, die nur noch von einem„ſchwarz⸗weiß⸗roten Feliſch“ einem„ſchwarz⸗weiß⸗roten Wahn“ ſprach und nicht davor zürjckſchreckte, die alte ruhmbedeckte Flagge ſchwarz⸗weiß⸗rot als „Mörder⸗“ und„Hundefahne“ zu bezeichnen, mußte in einer un⸗ ausbleiblichen pfychalogiſchen Reaktion dazu führen, daß ein großer Teil der Kreiſe. die ſich von dieſer Aaftation in ihren heiligſten Gefühlen verletzt fühlten, in die Deutſchnationale Molksvartef hineinget rieben wurden. Ihr iſt desbalb auch in erſter Linie der faſt reſtloſe Zuſammenbruch der Völkiſchen zugutsegekommen! Es ſollte uns nicht wundern, wenn Herr Hör⸗ fing, der erſte Bundesvorſitzende des Reichsbonnors ſchwarg⸗rot⸗gold ein Schreiben des Inhalts erhält:„Dem Erhalter der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei der dankbare Porteivorſtand ſcez.) Winck; lex, Hergt.“ Ein ſolches Schreiben würde gewiß wie eine Fronie klingen, gleichwohl der ſachlichen Berechtigung nicht entbehren. Die De⸗ maikratiſche Partei hat ſich durch den Lärm und das Go⸗ räuſch irreführen laſſen, das der Rieſenapparat des Reichsbanners läglich vollführte. Dank ibrer illuſionären Veranlagung ſah die demokratiſche Partei und Preſſe nur demokratiſche Rie ſen ver⸗ ſammlungen und träumte von einem Rieſenzulauf. wie von einer erſtebenden demokratiſchen Rieſen partei. Statt deſſen it ſie eine kleine Partei geblieben, die ſich freuen muß. einen be⸗ ſcheidenen Mandatsgewinn buchen zu können. Wenn die notwendige Ernüchterung bei der Demokratiſchen Partei eingekehrt iſt, werden ſich die verantwortlichen Kreiſe ſagen müſſen, daß die gewannenen Mandate wahrlich teuer genug erkauft find. Jit es doch eine unbeſtreithare Tatſache, daß kaum eine andere NPartei— Höchſtens die Deutſchnatjonale— mit einem ſolchen Aufwand von Geld und Mitteln gearbeitet hat wie die Dentſche Demokratiſche Partei. Ob ſie noch einmal eine Wahl mit ſolchen ſchier unerſchöpf⸗ lichen finanziellen Mitteln führen kann, ſcheint uns mohr als frag ⸗ lich. Ihre Geldgeber dürften bei einer kritiſchen Würdigung des Wablausfalls den Unterſchied von Sckein und Sein nicht weiter Aberſeben kännen. Beſteßt doch der Erfolg der ſogenannten„demo⸗ Jratiſchen“ Agitation des Reichsbanners einzig und allein in einer Anhehlichen Zunahme der ſazialdemolratiſchen Mandate“ Die Pariſer Wirtſchaſtsverhandlungen V Paris, 10. Dez.(Von unſ. Pariſer Vertreter). Die für heute angeſetzte deutſch⸗franzöſiſche Vollſitzung zur Fortſetzung der Handelsvertrag beſprechungen konnte nicht abgehalten werden, weil die deutſchen Sachverſtändigen für chemiſche Produktion noch nicht in Paris eingetroffen ſind. Es wurden insbe⸗ ſondere Beſprechungen über Texytilfragen geführt. Man iſt berelts ſoweit gekommen, daß in den nächſten Tagen eine Abmachung zollpolitiſchen Inhalts zur Unterzeichnung gelangen kenn. Gegen⸗ wärtig wird auch zwiſchen den Delegierten für Lederinduſtrie und Kere mik verhandelt. Wie es heißt, ſind in dieſen Fragen die Be⸗ Dder Haarmannprozeß 0 Haunodet, 11. Dez.(Eig. Ber! Haarmann wider Grans Die Verhandlungen am Donnerstag werden zunächſt 15 Ausſchluß der Oeffentlichkeit fortgeſetzt. Die.8 aß des Gäſtebuches des Gaſthoſes Wiedemann hat ergeben, d.— 30. März 1921 ſich tatſächlich der betreffende Zeuge Bö hue Zeuge Haarmann im Gaſthof Wiedemann eingetragen hat, was der 3 Böhner geſtern mit aller Beſtimmtheit beſtrüten und auf ſeinen nehmen wollte, was ſich als wahr erwieſen. Dieſer Vor fall 20 och ſprechungen dem Abſchluß nahe. Dagegen geſtal en ſich die Ver⸗ wleder von dem guten Gedächtnis Haarmanns Es wird daun ſich kandlungen üter landwirtſchaftliche Fragen nach wie vor ſehr 80 ein weiterer Fall feſtgeſtellt, der geſtern unklar war und in dem 15 5 Enae ert 5 e ſund zur Eitibolung welzerer Jan⸗ eder die Ausſagen Haarmanns als richtig herausſtellten. ſtrukttoner Ut Berlin ab 2* 4 2 ſtruktionen nach Berlin abgexeif Vorſitzender:„Haarmann, Sie haben gelehn 817 Dawesplan und verſailler vertrag der In der franzöſiſchen Kammer hat der frühere Finanzminiſter Klotz an Herriot die Frage gerichtet, ob die Jahreszah⸗ lungen aus dem Dawesvlan nach dem Londoner Protokoll überhaupt in Frage geſtellt werden dürften. Herriot hat dieſe Frage verneint. Hierzu nahm geſtern abend die„D. A..“ in einem intereſſanten Artikel Stelluna. Sie bezeichnet die Erklärunag des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten als völlia unhaltbar. Das Lon⸗ doner Abkommen ändere nichts daran. daß das Verſailler Diktat nach wie vor in Kraft bleibt. Das ſei der Standrunkt. den ſa beſonders die franzöſiſche Regierung bisher immer mit dem arößten Nackhdruck betont habe. Selbſtverſtändlich bleibe dann auch der§ 234 in Kraft und gebe Deutſchland das Recht, eine Nachprüfuna ſeiner Leiſtunas⸗ fühiakeit zu verlangen. Aber auch der Plan der Sachverſtändigen [dort in Teil 1. Abſatz 8a:„Die Tatſache iſt zu beröckſichtigen. daß der deutſche Haushalt ſofort aus dem Gleichaewicht gebracht und auch die Währunasſtabilität wahrſcheinlich in Mitleidenſchaft gerdaen wird. wenn die an erſter Stelle ſtehenden Rerarationsveryflichtun⸗ gen, die Deutſchland begleichen ſoll. zuſammen mit einem nicht noch weiter einſchränkbaren Mindeſibetraa für ſeine eigenen inneren Aus⸗ gaben in einem beſtimmten Jabre eine Summe ausmacht. die ſeine Steuerkraft überſchreitet.“ In dieſem Falle iſt natürlich der einzia möaliche Auswea der, daß die Verpflichtunden aus dem Vertraa für das betr. Jahr dem angeraßt werden. Daher wird die Summe. die ohne Gefahr für die Rerarationszwecke angeſetzt werden kann, wehr ader weniger dem Unterſchied zwiſchen dem Höchſtbetraa der Ein⸗ nahmen und dem Mindeſtbetraa der Ausgaben für Deutſchlands eigene Bedürfniſſe entſprechen. Dieſen Paſſys kommentiert Harold G. Moulten, der bekannte Direktor des Inſtituts of Economics, Waſhington, in ſeiner Schrift„Der neue Reparationsplan“ dahin, daß im gegebenen Falle dieinneren Bedürfniſſe Deutſch⸗ lands den Vortritt erhalten müßten, andernfalls würde eine Gefahr für die Währung beſtehen. die Lage in Ne zypten VParis, 11. Dez.(Von unſevem Pariſer Mitarbeiter). Nach einer Information des„Petit Pariſten“ aus Kairg wird dae neue Vertrag mit England zuſtande kommen, wodurch ſich die Lage des Kabinetts Ziwar beſſern könnte. Amerika und die Ernennung Maltzahns (Spezialkabeldienſt der United Preß) EWaſhington, 11. Dez. In diplomatiſ hen Kreiſen äußert ſich die größte Befriedigung über die Ernennung p. Malßahns zum Nachfolger des Bolſchafters Wied fel d. Trotzdem das Schelden Wiedfelds allſeitig b⸗dauert, erkennt man an, daß Herr p. Maltzahn einer der erfahrendſten Diplomaten iſt. Die Tatſaſhe, daß er als Autor des Rapallovertrages angeſehen wird, wird nicht mit Voreingenommenheit gegen ihn führen, ohglei h der Vertrag ſ. Zt. eine unangenehme Ueberraſchung für Staatsſkretär Hughes in ſeiner Gegnerſchaft gegen die Anerkennung Rußlands darſtellt. Man ſieht die Sache weſenklich anders an und iſt überzeugt, daß der Vir⸗ trag nur eine ſtrategiſche Maßnahme war. um einen Druck auf die Entente auszuüben, nicht aber ein?: Manifeſtatian von Sympothlen für den Bolſchewismus in ſich ſchloß. Dieſer Glaube wurde durch die Tatſache erhärtet, daß Herr v. Maltzahn unter der konſervativen Regierung Cuno im Amde blieh. Amerikaniſche Luſtverkehrspläne „Dailn Telearaph“ meldet aus Newyork: Eine Gruppe von wohlhabenden amerikaniſchen Geſchäftsleuten habe beſchloſſen, in Verhandlungen einzutreten mit dem Zwecke. in Deutſchland acbaute Luftſchiffe zu erwerben, die für den transatlantiſchen Handelsverkehr geeignet ſeien. Dem ſtehe. zwar die botref⸗ ſende Beſtimmung des Verſailler Vertrages entgegen. aber man glaube, daß die Zeit gekommen ſei, ſie abzuändern. Die an dem Plan intereſſierten Perſonen hätten Schritte unternomwen, um ſich die Unterſtützuna des Staatsderartements bei der Eröffnung von Unterhandlungen mit dem Botſchafterrat zu ſichern, bei dem die Ent⸗ ſcheidung über dieſe Frage liege. Letzte Meldungen Grauſige Bluttat in Hamburg Hamburg. 11. Dez. Geſtern abend wurde hier der 40jährige in Siam geborene Kaufmann ffritz Weſtfeld verhaftet. Weſtfeld zatte in einem im Knickweg Nr. 8 gelegenen Grünwarengeſchäft eine Frau Heinemann, ibre 21 Jahre alte Tochter Harriot und ihren 14 Jahre alten Sohn durch Bauchſchüſſe ſchwer ver⸗ letzt. Die Tochter iſt bereits im Krankenhaus aeſtorben, wäh⸗ rend der Zuſtand von Mutter und Sohn beſoraniserregend iſt. Der Täter erklärte den Polizeibeamten, daß er ſeine Pflicht getan habe In ſeiner Wohnung liege ein gewiſſer Daliska, dem er den Schädeleingeſchlagen und durch Meſſerſtiche den Reſt ge⸗ geben habe. Kriminalbeamte fanden in einem Hinterzimmer der Wohnuna Weſtfelds den 37jährigen. in Serres geborenen Thomas Daliska ermordet auf. Die Leiche wies tiefe Schnittwun⸗ den am Hals auf. In der Bruſt ſteckte ein Dolchmeſſer. Weſtfeld hatte Daliska am Vormittag ermordet. Er verſchloß dann ſämtliche Türen und beagab ſich in das Grünwarengeſchäft. Weſtfeld ſtand mit der Familie Heinemann in Geſchäftsverbindung. Der Ermordete mar der Bräutigam der ermordeten Harriot. Der Mörder ſprach ſeine Befriediauna darüber aus. daß ihm ſeine Rache gelunann ſei. Heimkehr eines verſchollenen Forſchers Hamburg, 10. Dez. Mit dem Dampfer des Norddeutſchen Lloyd„Trier iſt in der vergangenen Nacht der 11 Jahre im ernen Oſten verſchollen geweſene deutf Ethnogrash Oskar JIden⸗Zeller in Hamburg eingetrofſen. Zeller tral im November 1913 eine wiſſenſchaftliche Erpedition in die Gegend des Baikalſees und Leung an. Nach Ausbruch des Krieges begannen die Jahre des Mißgeſchicks. Große Verk enſte erwarb ſich der Forſcher durch Vertretung der dertſchen Kiegsg fangenen, als deren Delegierter er zuletzt in lloiweſtok we 8te. Nach dem Abtransport der letzten Gefangenen wellle Heſler in Kamtſchatka, mo er Handelſtationen gründete. London 11. Dez. Nach einer Weldung aus Delhi iſt der 5 800 Leutnant Tapp im Kamaſe non Auf tändiſchen getöte! marden. [Grans ſo energiſch, Haarmann junge Leute zugefühet zu 8 Grans Sie nicht ſchont, auch Witkowfſki nicht, nun ſage doch einmal alles was Sie wiſſen.“ + Haarmann:„Fragen Sie doch Grons noch einmal obß mir niemals junge Leute zugeführt hat?“ Vorſitzendert„Grans, antworten Sie darauf!“ 10 Gran st Nicht, daß ich wüßte Es tann möglich ſein. daß, mal mit jemand bekannt geworden bin, den Haarmann dann mi 9 nommen hat.“ Oberſtaatsanwalt Dr. Wilde:„Warum beſtreiun haben? Granst„Haarmann ſuchte ſich ſeine Leute ſelber“ 15 Haärmann:„Grans hat mir viele zugeführt, ich will num den Namen Oskar Wenzel aufmerkſam machen, ihn hat Gren mir auch zugeführt.“ 1 bch Grans.„Davon, daß die beiden verkehrt haben, weiß Haarnmann:„Fragen Sie Grans, ob er nicht gewuß gab, daß ich junge Leute tötete, und ob er nie eine Leiche geſehen hat? Grans beſtreitet das ganz entſchieden. 4 Juſtizrat Benfeh:„Hat Grans von der Tötung dez Frſe⸗ riedel del Rothe gewußt?“ Grans:„Nein“. Hadrmann:„Ich habe Grans alles erklärt, was mit 8— Rothe paſſiert iſt. Die Nacht, als Franke getötet wurde, we Grans nicht da, nachher wußte weder Grans noch ich, was wil im fangen ſollten. Die Wrotzek hat richtig geſehen, daß Franke tot Bett lag. Grans hat davor geſeſſen und geſagt:„Die Weiher mu raus.“ Vorſitzender:„Wiſſen Sie etwas davon?“ Grans:„Nein, ich habe nie eine Leiche geſehen.“ Haarmann:„Fragen Sie ihn einmal, ob er die Leiche den Schrank gelegt hat.“ Grans:„Ich nicht.“ Haarmann:„Wir haben beide angefaßt und ſie hineinge ſchoben.“ Grans:„Haarmann will nur ſeine Au⸗ſagen glaubwürdg hinſtellen, er hat ſich belaſtet und will mich belaſten.“ 0 Auf die Frage des Vorſitzenden, ob Grans bei der Tele gung irgend einer Leiche zugegen geweſen wäre, erklärt Hag! mann:„Wenn ſo etwas paſſiert war, hat er ſich immer dünne ägyptiſche Parzauent am 25 Dezember zuſammentreten. Oie neue macht.“ Regierung wird ſich dem Parlament vorſtellen und das Vertrauens⸗ Vo rſitzender:„Bei wieviel Fällen iſt Grans bei der Tötun votum verlangen. Die Seſſian dürfte bis 2. Januar dauern. Sollte dabei geweſen?“ 2 7 8 das Vertrauensvotum nicht gegeben werden, ſo iſt eine Auflöſung Haarmann:„Bei der Tötung hat er nie geholfen.“ des Kahinetts zu erwarten. Das Kadinett Ziwar iſt feſt ent⸗ Hierauf wird in die ſckloſſen, ſo lange wie möglich ſeine Exiſtenz hinauszuſchieben. Der 5 der Anhänger Zaghluls, die noch immer eine Beweisaufnahme der einzelnen Fälle Mehrheit bilden, iſt groß. Es bilden ſich immer neue politiſche'᷑ü 1 it eingetreten. Grupzen. Während dieſer innerpolitiichen Verhandlungen ſoll der wae eee 5 N Leadebe, hoße, 7 daß ſein Sohn, der im September 1918 vermißt wurde, die vor dm Verſchwinden einen unſoliden Lebenswandel geführt 10 Er habe ſeinen Sohn mit Haarmann zuſammengeſehen und deahe eine Durchſuchung der Wohnung Haarmanns veranlaßt. Es wur! aber nichts gefunden. 7 Nach welteren Vernehmungen wird der Fall Rothe abgeſchis ſen, da Haarmann die Tötung ünumwunden zugiebt. 1 Es kommt dann noch ein Zeuge, der wegen Diebſtahl und Zuch haus beſtꝛafte Händler Johann Hartmann zur Vernehmme der von Grans wiederholt Kleider zum Kaufe angeboten betomm hat. Der Zeuge hat wiederholt geſehen, wie Grans jungs mihichleppte und mit ihnen in der Richtung„Rote Reihe“ gind. erinnerte ſich boſonders an einen Fall, daß Grans mit einem lungen Manne ging, der einen grauen Anzug irug. Einige Tage 11 25 hatte Grans dem Zeugen den Anzug auf der Sträße ang⸗ be Der Zeuse erinnert ſich ferner an einen Fall, wo er mit Graus einem Lokal war. Als er, Jeuge, einen Augenblick den Tiſch liek. bat er einen ſonderbaren Geſchmack gehabt. Dem Zeugen auch ühel geworden. Er hatte damals ganz neue Kleider an 5„ glaubt, dag Grans ihm etwas ins Bier getan habe. Der Jeun, erklärte ferner:„Ich kenne Grans ſehr gut und hade die Uuaberzen gung, daß aus ihm nichts herauszukri⸗gen iſt. Er verräte ke Grahs iſt ein ganz raffinierter Burſche.“ 1 Grans erklärte zu der Ausſage des Zeugen: Das ſei g Schwindel. Der Zeuge macht dann weiter die Mitzeilung. daß Gran⸗ vorſucht habe. ihn im Gerichesgefängnis zu besinfluſſen. Dei 90 Ggenüberſtellungen habe Grans den Finger auf den Mund 1 und ihm gedroht. Da ſei der vernehmende Boamte dazwiſchen Aprungen und habe zu Grans gefagt:„Grans, ſolche machen wir hier nicht.“ Die Herbeirufung des betreffenden Beamten wird ſofort angt⸗ ordnet. Darauf trat eine Miitagspaufe ein. Die Verhandlung wird nachmittags fortgeſetzt. Badiſche Polltik Der Kampf um das Heidelberger Stadtſchulrektorat sch. Heidelberg, 11. Dez. Die Frage der Neubceſetzung 0 Oſtern 1945 freiwendenden Heidelberger Stadtſchulratpoſtens iſt n. auch in der geſtrigen Sitzung vor den Stadtrat gekommen, dem Tae e für einen der vom Unterrichtsm miſterium an ſtellten Kandidaten obliegt. Die Liſte des Miniſteriuns weiſt Mann auf. An der Spitze den Vorſitzenden des Badiſchen Lohnig⸗ vereins Hauptlehrer Hofheinz⸗Heidelberg, ferner den heimer Krelsſchulrat Dr Mucckle und Schulinſpektor Dr La ſe Heidelberg. Die kürzlich abgehaltene Stadtkonferenz der ide. ger Lehrer ſprach ſich mit 125 Stimmen gegen 5 bei 6 Enthallſher für Hauptlehrer Hofheinz aus, der ſa zugleich demokra. i⸗ Landtagsabgeordneter iſt. Die im katholiſchen Lehrerverein org 25 ſierten Lehrer enthielten ſich der Abſtimmung. In der ſitzung ſollen von Zentrumsſelte aus die ſozlaldemokratiſchen n. räte von ihrer befürwortenden Stellung gegenüber der Kan dem Hofheinz abgewichen und dafür gewonnen worden ſein, daß ſie nn⸗ vom Zentrum in Vorſchlag gebrachten ſozialdemokraticchen Bor⸗ heimer Kreisſchulrat Dr uckle ihre Stimme gaben. Dieſem der ſchlage ſchloß ſich auch die Deutſche Volkspartei an, ſo daß intee Abſtimmung gegen Hofheinz Muckle die Mehrheit erhielt. Die 0g Entſcheidung ſteht nunmehr dem Unterrichtsminiſterium zu olls⸗ bleibt vorerſt noch abzuwarten. ob in der Stellungnahme der parteflichen Stadträte eine parteipolitiſche Einſtellung gegen Demokraten Hofheinz erblickt werden muß, wie jetzt don deme ſcher Seite angenommen wird. OBerlin, 11. Dez. Hier iſt am Mittwoch ein neuer Aktlenſchwindel aufgedeckt worden, der zur fofortigen Be tung des angeblichen Staatsanwalts a. D. Dr. Heelſchrt ki⸗ die Kriminalpolſzei führte. Hoelſ her wird des Beirugs und d kundenfälſchung ſowie des Aktienſ amindels beſchuldigt und ſtebt ter dem dringenden Verdacht des Meineids und der Verkeſſſen zum Meineid. Er war vor dem Kriege Bevollmächtigter des 7⁴ Henckel von Donnersmark und ſſt heute nach Vorſiee einer ganzen Reihe non Aufſichtsräten kleinerer und größerer G* ſchaften. Leue — 6777 X N r en 4 AAA * —r —— „c rr ree r )n2n2nͥͥ ĩðꝗdddd%ꝙdſ—. Venveret dunersfag, den 11. Dezember 1924 manaeue Mannheimer Jeitung Abend⸗Rusgabel 3. Seile. Nr. 577 Kartoffeln.—.555, Spinat 12—15, Wirſing 10—12, Weißkraut ſcher Werkſtudent längere Zeft in Spanten geſcha im ſic ſeiner Studien zu erwerben, in der 14 2 Wi S 3,8. Rotkraut 10—14, Meerrettich 30—90, Blumenkohl 20—130, duech die Mitiel zur Beendigun etſchaſtliches und oziales Roſenkohl 30—40. Gelbrüben—10, Schwarzwurzeln 4055, Rot⸗ ſtädtiſchen Kunſtpalle einen Lchtbildervortrag halten mit rüben—12, Endivtenſalat—15, Feldſalat 60—80, Kohlrabi, Stück dem Titel:„Spanien. gand und Leute“. Herr Prinzborn, Aeltere Angeſtellte in Not—8, Zwiebeln 15, Tomaten 70, Eier 14—22. Sißrahmbutter 240 der infolge der Inflationszelt gleich ſo vielen anderen ſeine Stu⸗ bie 260, Landbutter 220, Citronen—10, Orangen—15. Bünen den in Deutſchland botte abbrechen müſſen, trat die Reiſe nach fft hat, um ſich da⸗ Das Rei„5 beſonde eichsarbeitsminiſterium hat ſich mit einem 10—30, Aepfel 10—39, Kabliau 55—60, Schellfi Seelach ren Schreibe ie 1 ini e 30 Stackff ee„Schellfiſche 35—45, Seelachs Spanien im Spälſommer des Jahres 1922 infolge des Mangels an ebeltg* dir un Nareißann 95 ˖ 105 die 50, Stockfiſche 40, Goldbarſch 40.—5, Schleien 160—10, Hecht Reiſegeld als blinder Paſſagter auf einem Frachtdampfer doſckoſſenen me bei der Vornahme 50—60, Aake. Hahn, an und hat ſich mit ausgezeichnezer Energis und Tatkraft durchge⸗ on Entlaff niſationen ei birkt, um b 110 11 10e ebend 150—350, Hahn, ſeſchl. 200—600, Huhn, lebend 150—350, ſchiagen Die Zuhörer werden ſicherlich mit einer genußreichen teten ungen und Neueinſtellungen auf die älteren und ber heira⸗] Huhn, geſchlachtet 200—600, Gans, lebed 400—1100, Gans, eſchach⸗Sunde a in dieer 10 ulet naeſtellten weitgehende Rückſicht zu nehmen. Das Schreibendet 700—1200, Enten, lebend 350, Tauben geſchlachtet 80 Wa0 Stunde rechnen können.(Vergleiche Anzeige in dieſer Nummer). 2 Braten 180, Haſen⸗Ragout 120. 3„Pſt, Pſt. die Liebe kommt“ im Nibelungenſaal. In der onn⸗ täglichen Aufführung der Schwankoperette„Pſt. Pſt die Liebe goe, Von Arbeitnebmerverbänden iit in ſünaſter Zeit wiederholt kommt“. die Karl Lulen vom Frankfurter Schauſpielhaus in Szene Wöcken rüber geführt worden daß bei Entlaſſungen. nicht immer die men 5 Rückſicht auf Alter. Familienſtand und Dienſtzeit genom⸗ Vereinsnachrichten ſetzt. wird Alma Saccur, die bekannte. Operettenſängerin, die Unte erde. Es ſeien Arbeitnehmer. die jahrzehntelana demſelben 5 Sadarel der Bactenaedern Bunn ſee rnehmen angehört bätten, Verheiratete und Familienpäter mit*Der Geſangverein Sängerluſt hielt am pergangenen Sams⸗ reldencen Kindern entlaſſen worden. während jüngere ledige Arbeit⸗ tag abend im Vereinslokal„Zur Landkutſche“ bel gutem Beſuch ſeine er in den Betrieben behalten worden ſeien. Ich verngg die diesjährige Gene ralverſammlung ab Der erſte Vorſitzende, Feühzeitig einkaufen! alal danna dieſer Klagen nicht nachzuprüfen. Ich bin auch über⸗ Herr Adam Am maan; begrüßte die Anweſenden und gedachte der 5 nedlidaß von der Mehrheit der deutſchen Arbeitgeber bej unver⸗ in dieſem Jahre⸗ verſtorbenen Mitglieder: Gottfried Wolf, Heinrich Es iſt eine allbekannte Tatſache, daß ſelbſt Leute, die das Geld b0 5 zen Entlaſſungen in ſozialer Weiſe vorgegangen wird. Ich Werner, Georg Fiſcher und Albert Heilond, zu deren Gedächtnis ſich zuhauſe liegen haben. den Einkauf von Waren und Geſchenkarnkeln des 8 0 doch noch einmal darauf binweiſen daß die Aufhebung die Verſammelten von ihren Sitzen erhoben. Hierauf verlas Schrift⸗ bis auf die letzte Stunde hinauszögern. Dieſe Beovachtung lüßt ſich und der Verordnung vom 12. Februar 1920 über die Einſtellung führer Wilhelm Bau ſt die Protokolle und Kaſſierer Edwin Bau m insbeſondere im Weihnachtsmonat machen, wo ſich in den letzten er uunnune von Arbeitern und Angeſtellten nicht erfolat e ehhtattere den Kaſſenbericht. Die Ausführungen wurden von den Tagen und Stunden vor dem Feſte das kaufende Püblikum in man⸗ Geundieundlat dieſer Vorſchrift verlaſſen werden ſollte Dieer Mitgliedern durch Erheben non den Sitzen als zufriedenſtellend an⸗ chen Geſchäfben beinghe totdrückt, während noch wenige Tage vorher e lautet: Bei Entlaſſungen ſollen für die Auswahl der Ar⸗erkannt. Mit Rückſicht auf die wirtſchaftlichen Verhällniſſe kann der der normale Verkauf kaum überſchritten wurde. Daß eine derartige 950 zwar zunächſt die Betriebsverhältniſſe. insbeſondere die ſeronzieſle Abſchluß als befried gend bezeichnet werden. Herr Zeiteinteilung in mehr als einer Hinſicht unklug und ſchädigend iſt. Uurt arkeit des einzelnen Arbeitnehmers im Verhältnis zu der Ammann verbreitete ſich über die im verfloſſenen Vereinsjahrr liegt auf der Hand. Zunächſt ſchädigt ſich das kaufende Publikum zenſcdaſtlichkeit des Betriebes geprüft. dann aber das Lebens⸗ 5 würdig verlaufenen Veranſtaltungen und Feſtlichkeiten, insbeſondere felbſt, denn es iſt Har, daß die Auswahl unter den Verkaufsgegen⸗ rückſ alter ſowie der Familienſtand des Arbeitnehmers derart be⸗ des Wertungsſingen der Mannheimer Sängervereinigung das ſtönden und die Bedienung eine weit beſſere ſein kann wenn der 0 ichtiat werden daß die älteren und eingearbeiteten Arbeitnehmer Deutſche Sängervundesfeſt in Hannover mit auſchließender Reiſe Werkäufer eine oder nur einige wenige Perſonen zu bedienen hat, iür diejenigen mit unterhaltsbedürftigen Angehörigen möalichſt in nach Hamburg und Cuxhafen, wobei die Sänger! ſoll der Arbeitsſtelle belaſſen werden immer porausgaeſetzt natürlich,. war, und das zu Ehren 0 Sã luſt ſtark vertreten als wenn er ſeine Aufmerkſamkeit nach allen Seiten hin richten daß hren des 25fährigen Dirigenten⸗Jub läums des Das Publikum braucht in erſterem Falle auch nicht lange zu war 10 ſie das gleiche leiſten wie die Arbeitnebmer. die zur Entlaſſung Muſikdirektors Wilhelm Sieder m ir am 30. November im Nibelungen⸗ ten und es kann bel Sonderwünſchen mit Sicherheit darauf rechnen. daß 15 Die Aufbebuna dieſes 8 13 erfolgte in der Ueberbenguna⸗ ſaal gegebene Konzert, das mit Erfolg und verhältnismäßig gutem dieſe erfüllt zu bekommen, ſelbſt wenn es notwendig ſein ſollte das pfli ein Inhalt bereits allaemein anerkannter Grunda und N2 187 Abſchluß durchgeführt wurde. Nach Entlaſtung des Geſamtporſtan⸗ gewünſchte Stück erſt auswärts zu beſchaffen. Dies alles fällt natür⸗ cet jei. well bei ſeiner Verletzung eine unbilliae Härte im Sinne des erfolgte die Neuwahl des Vorſtandes, der ſich wie jolgt zu⸗ gemäß weg, wenn der Einkauf erſt in den letzten Tagen oder Zer wenn dz Nr. 4 des Betriebsrätegeſetzes vorlieat Ich wäre dandar⸗ ſfunmenſaßt: Adam Ammann, J. Borfſitzender Karl Gruber, 2. erſt in den letzten Stunden vor dem Feſt vollzogen werden ſoll. Da⸗ miede die Bereiniauna der deutichen Arbeitaeberwerbande, bbre Mit⸗ Vorſitzender, Wilhelm Bauſt, 1. Schriftführer, Bernhard Leyer, zu kommt ferner noch, daß durch die Verzögerung der Einkäufe auf er noch einmal auf dieſe Rechtslage hinweiſen wollte. 2. Schriftführer, Edwin Bau m, Kaſſierer, Karl Bauſt, Archipver⸗ die letzten Tage und Stunden das Perſonal der Geſchäfte in einer walber, Karl Braun, akt. Beiſitzer, Geog Reibel paſſiv. Beiſitzer. Weiſe überlaſtet wird, die nach keiner Richtung hin wünſchenswert Der bisherige 2. Schriftführer Wilhelni Schrüder iſt wegen erſcheint. Es iſt nur natürlich, daß die Tage vor Weihnachten für 0 Kronkheit aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Die Monctsbe träge das Pirſongl beſondere Anſtrengungen bringen, aber das Publi⸗ Städtiſche Nachrichten wurden um 20 Pfg. erhöht. Nach prompter Erledigung der übrigen kum ſollte ſich doch mehr überlegen, daß die Leiſtungsfähigkeit jedes Punkte ſchloß der e dem Wunſche Wohler⸗ Menſchen eine Grenze hat 5 daß auch 0 1 gehens der Sängerluſt die harmoniſch verlaufene Verſammlung. Die Verkäuferin nicht üder dieſe Grenze hinauskonn, ohne ihre Geund⸗ 0 die Srockenſammlung der Notgemeinſchaft Akkivitöt ſang zum Zeichen der Einigkeit:„Das iſt der Tag des heit zu 0 Darum möge 55 der 5 ie geſtern moraen beaann und beute zu Ende geführt wurde erdielte Herrn.“ machen kann, in ſeinem und in des Perſonals mne eine Ein⸗ ſcon am erſten Tase ein ſelbſt ort iſtiſche Erwartungen Über⸗ käufe möglichſt frügzeitig vor dem Feſte erbedißen und insbeſondere n endes Ergebnts. An die Gebefreudlakeit der Mannheimer iſt, 5 erg uſt altungen 15 ec 75 W ¹ ich opelliert Die Geld⸗ 2 55 nd der Verkauf bekanntlich) in normaler 0 erworten wer. nicht veraeblcharber e e hafter iſt. Gute Ueberſicht, reichhaltige Auswahl, prompte und auf⸗ heit auf beiden Seiten werden e 2 e hergegebenen e dendee de ee be e emder Stadtverwaltung. teils von der Dereinauna der Mann⸗ Aim letzte'! Sonntag feierte der Allgemeine Taubſtum de unmittelbare Folge einer derart klugen Zeiteinteilung fein. Lerfüc Fubrberren zum Transport der Srenden, unencge uch den menverein Manaßheim im Saale der„Bäckerinnung! ſein Heandeime geſten wurden, digleg aag zladent anden möglicen Weihnachtsſet. Van nab und ſern moren de eanen dere das Wetter in Baden im November 1924 uſtänden. Außer ſehr viel Schu bwerk wurden den Unter⸗ man vor einigen Jahrhunderten noch auf dem Scheiterhaufen ver⸗ zanern der hieſigen höheren Schulen. die unermüdlich treppauf, brannte, oder als„vom Teufel beſeſſene“, im Waſſer ertränkle, her⸗ Der Monat November brachte zu Beginn außerordentlich ſtarke 700 wanderten und die Gaben in Empfang nahmen. hauptfäch⸗ beigeſtrömt und mit ihnen auch viele Hörende, die Anteil nahmen Niederſchläge die Hochwaſſer verurſachten war aber ſonſt mit auterhaltene Kleidunasſtücke verabfolat. Man gab an dem herben Geſchick ihrer Mitmenſchen. Kein Wunder alſo, wenn Ausnahme der leichten Schneefälle um den 20. faſt vollkommen r auch Möbel. loaar Betten und Sofas, ber. Jeder Wagen war der Saal bis zum Brechen gefüllt war, als das„Mandolinen⸗ trocken. Die gewaltigen Niederſchläge vom 1. bis 8. wurden ver⸗ 70 einem Schutzmann bealeitet. der dafür ſorgte, daß die Spenden guartet!„Rheingold' die Feier mit einem Morſch eröffnet⸗ urſacht durch ein kräftige; Niederdruckgebiet über Nordenropa, das icht vom Waaen verſchwanden—. Lanafinger ſind bei ſolchen Ge⸗ Nach den Begrüßungsworten des Parſitzenden. Herrn Schlegels, ſtürmiſche ozeaniſche Luftmaſſen über das Feſtland führte, die de ußeiten immer zur Stelle—, ſondern vollzählia in einer der in die leider von den Hörenden nicht verſtanden werden konnten, da ſie ihren. Waſſerreichtum beſonders an den Hängen der Mittelgebirge t Stadt errichteten drei Sammelſtellen abgeliefert wurden. Es iſt in der Sprache der Tauben, der Zelchenſprache, geſprochen wurde, entluden. Am 45 erſchien ein Hochdruckgebiet über den britiſchen ätterfreulich, daß ſich der bewährte Wohltätſakeitsſinn der Mann⸗ ergriff der zweite Vorſitzende des Vereins für badiſche Taubſtumme, Inſeln, begleitet von kalten polaren Luftmaſſen, das ſich über ganz mer Bevöfferung wieder ſo alänzend bewährt. Kann doch mit Herr Gaberdiel aus Wiesloch, das Wort zur Feſtrede. In Zentral⸗ und Oſteuropa ausbreitete und eine langandauernde dor mede⸗ Poriode von Hochdruckwetter einleitete. In dieſem winterlichen den Lvenden viel Not und Elend aemildert werden. ergreifenden Worten ſchilderte der Redier die Not ſeiner Schickſals⸗ Sochboaddehte dagerte am Voden kalte Luff, in der ſich Nebel ſenoſſen, die durch das Fehlen des Gehörſianes au verſtändlich Hochdrucdgern gerte am Boder te Luft, der ſich Nebel und 5 genalf 955 5 ſien hörf niedere Wolken bildeten, darüber wärmere, aus größeren Höhen hinler den Hörenden zurückſtehen müßten. Der Reduner gedachte de⸗ Suud Heidelberger Stadlſchulrat wurde geſtern pom HZeidel. fünfzigjährigen Jubfläums der Taubſtummenanſtalt Gerlachsheim, in abſinlende Luft, in die die Mittelgebirge keilweise hineinragten. * derger 8 8 5 3 rger S achfolge Ro rſt der Mann· b 7 f gennen Sie hatten daher viel meh Sonnenſchei ls die Eben d teil⸗ Fetder Sadtrar ak. Ngcfener cfe Uebeuntaks Rohehurſt de ben vpiele der Anweſenden erzogen wurden und übermittel e berdliete Sie hatten daber biel mehr Sonnenſchein als die cnteendiz 3 Kreisſchulrat Dr. Mucle gewählt. Grüße. Den Hörenden dankte Herr Gaberdiel in warmen Worten für weiſe 95 bünere Värde. In biaſer Beziebung glich die Witte⸗ 85 Der Brand im Klelderſchrank. Vermutlich durch ein mit die gezeigte Anteilnahme und ihre Mitwirkung und bat ſie, ſeinen mach der eee 5 Steichbölsern ſpielendes Kind geriet geſtern nachmittaa im zweiten Brüdern und Schweſtern in ihrer ſchweren Lage behilflich zu ſein. 95* Ae r Feſ 1 erhi 85 des Hauſes Parkring 9 ein Kleiderſchrank mit den darin auf⸗ Die Hörenden gelobten es ſtill in ihren Herzen. 7 ſenkte ſich der Laiſchickten e die jedoch dewa idern i Feuer war beim Eintreffen der Gei meeiknacht berab über all die ſchwer Geprüften wid die Streuge erreichte, da der Himmel pielfa e 5 wahrten Kleidern in Brand. Das Feller mar beim Eintreffen der]Geiſt der Weihnacht herab über all die ſchwer prüften und die Strenge errbichte, da der Himmel bielfach trüb blieb und eine um.04 Uh Haus Qi 5 Wei Fine 1 70 zr alarmierten Berufsfeuerwehr ſchon durch Hausbewoh⸗ Lichter am Weihnachtsbaum flammten auf. Eine große Familie Snee ee der gelöſcht. Der entſtandene Schaden beträat etwa 60 Mark. war beiſammen, verbunden durch gleicheg Schickſal und gemeinſcme e ür die Entwicklung bedeutendet Stratunge Not. und fraute ſich an den ſtrahlenden Lichtern des Gabenbaumes, 15 10 notwendig 0 5 358 5 nach Marktbericht an den mancherlei deklametortſchen und muſikaliſchen Darbietungen ß 1 2s erfolgte* er Mitteleuropa ein Ein⸗ Auf 2 eee ſpendete den Theaterſtücken die die Tauſtummen ſelbſt in ihrer Art fanen fe Luftmaſſen von Nordweſten, der ban Schnee⸗ tehr heutigen Merkke herrſchte wieder ein keohafteg maſe und mit gnen Wirkung aufführten, reichen Beifall und jubelte über 0 5 ohnte e. Gemüſe ü ächtigen Nikolau⸗ isbärti ick[DIm ganzen Lande, auch in der Ebene fiel der erſte Schnee. 9 müle über den prächtigen mikeaae den eisbärtigen Palznickel, der für Aber der Zufluß wärmerer atlantiſcher Luftſtröme brachte die daren 7585 ben zwar etwas ſchmächer angeboten, Ubernogen aber dennoch age Kiider der Tauben eine lleberreſchung hate. So wechſelten in dü 8 r Wit die Nachfrage. Obſt und Südlrüchte haben ſich nun auf den Folge Muſit a T ene ee 70 ne dünne Schneedecke auch in den Mittelgebirgen bald wieder zum ie darf eingeßßellt. Eier, Butter und Käſe waren mn immer pier waren, Zauberkunſtſtücke und Gabenverloſung, bei denen es Adec angebracht. Vebendes und geſchlachtetes, Geſtügel, ſowie ganz hübſche und nütliche Trefſer gab, ab. und ſo wurde die Feſer und 0 rogten aus dem Angebe 55 hervor. Rezes Saben zu einem wirklichen Feſt der Freude, an das jeder Beteiligte immer botti reiben herrſchte während des ganzen Morgens an den Fiſch⸗ wieder gern zurückdenken wird W. R. 95 Fluß⸗ gut 2255 ̃ N tren. Im Gegenſatz zum ngebot blieb die Nachfrage nur mael⸗ 2 Bage Die Preiſe zeigten keine merkbare Veränderung. Das(äd. eichtoildervgetrag. Am Samstag abend werd anz Anregung kichtenamt teillt uns die amtlich notierten Preiſo— in Gold⸗IUdes Vereins für das Deutſchtum im Ausland, Hert Walter Prinzhorn, der während der Inflationszeit als deut⸗ pfennig f. 7 ——————— eeeeeee——— befannt. Der Dänenkönig Harald Vlauzahn gründete ſie um 980 72 Aquis submersus in dem Lande Jom, dem Teil von een 85 55 Der unerhörte err Bi„Rätſels Dänen ſchon lange beſaßen. Nur Männer zwiſchen 18 u 0 2 die evfung des Bineenemitkel Jahren wurden in die Burg aufgenommen, wo ſie ein feſtgeregeltes Von Peter Scher(München) durften ihr Gebiel Endhalteſtelle. Wagen noch ziemlich leer. Fahrgäſte übel ge⸗ 5 Von Dr. Erich Zeuiſch Gönigsberg) Leben wie in einem Orden führten. Frauen de An der Küſte Pommerns vor der Inſel Uſedom zeigt man dem nicht betreten; Feige ſließ man aus der Gemeinſchaft aus. Die launt, erregen ſich über dicken Herrn, der im Wagen immer auf anden auf einem Riff unter dem Spiegel des Meeres große] Joms⸗Wikingerſage berichtet von dieſer Burg, daß zu ihr ein Hafen und ab geht. die nmaſſen als die Ueberreſte Vinetas, jener ſtolzen Handelsſtadt. gehörte, der Raum bot für 800 Langſchiffe und der ganz don der Amter auf und ab. einſt. wie die Sage erzählt, von den Fluten der See verſchlun⸗ Burg eingeſchloſſen war. Kunſtvoll war ſeine Einfahrt! Sie be⸗ Schaffner, ebenfalls übel gelaunt, ſieht durchs Türfenſter, von en ſein ſoll. Allerdings ſcheint die Sage, die aft dichteriſch ge, ſtand aus einem Tor und einer großen ſteinernen Brücke darſüber, draußen noch eine Weile zu Iſt zum Jerſpringen gewilt, einzu⸗ altet wurde— am belannteſten iſt wohl Heines Nordſee⸗Viſion—auf der ein Turm ſtand, welcher die Einfahrt ſchützte. ſchreiten. zum Zerſpringen wartet aber ab, weil Abfahrzeit 5 Jomswikinger zu weiten noch nicht erreicht. Chen unſagenhaften, wirklichen Kern in ſich zu bergen. Alte Todesmutige Abenteurerluſt trieb die 3 dordniken erzählen von einer Stadt Vineta, die man hier oder Fahrten. Wir hören von kriegeriſchen Unternehmungen gegen(Aber dann Bald nach dem Jabre 1000 müſſen die Dicker Herr marſcthiert, abweſenden Geſichts, auf und eb— erltnfeſtſtellen wollte. Auch in der Stadt Wollin iſt ſie wieder Lerwegen und Sczweden. At b dem n. 7 05 worden. Jetzt iſt das Rätſel, das jene Stadt der Jor⸗ Slawen in der Burg, die ihresgleſchen ⸗ Norden nicht hatte, immer auf und ab. Im Wagen Unerhört! ter 92 bot, wohl endgültig durch Car! Sch uchhardt, den Lei⸗ mächtig geworden ſein, denn nun ziehen däniſche Könige wiedere“ Alte Dame, grün vor Aerger, kann nicht mehr an ſich halten. b Berliner vorgeſchichtlichen Muſeums, gelöſt, der ſeine Er⸗ holt gegen die Jomsburg. Sogar von der Zerſtörung der Burg Ziſchelt mit Blick auf promenierenden Herrn.„Was die Leute ſich Viſſen den. in den neueſſen Sitzungsberichten der Akademie. der wird berichtet. Die Dänen konnten nämlich nicht dulden, daß die herausnehmen! 5 St bachaften veröffentlicht. So klar liegt nun das Schickſal jener Slawen hier mächtig wurden. Sie wollten den Zwiſchenhandel Alter Herr gegenüber, ebenfalls gereizt, aber nicht zum Sprechen 8 uns, daß wir ihre Geſchichte ſchreiben können. zwiſchen dem Orient und dem Norden, den die Slawen vermittel⸗ dewen 5 e Die stümli Anſicht, Vineta liege auf jenem Riff vor ten, in ihrer Hand behalten. Deshalb mußten ſie die Slawen e Dame, ſowohl über Unzu änglichkeit als auch über Aus⸗ 4 knt Zeit unterdrücken und ſie ihre Herrſchaft fühlenſpucken geärgert, zeigt entrüſtet auf Schild:„Nicht ausſpucken!“ Loſerom auf 5 eig liege auf jenem mifß der⸗ waauf Uſedom, iſt von der Wiſſenſchaft längſt ſchon wider⸗von Zeit zu 2 gt 15 Die der alten ſlawiſchen oder germaniſchen Burgen laſſen. 255 Dicker Herr miarſchiert auf und 40. zeſtanden nicht aus Felsblöcken, ſondern zumeiſt auls Holz und Jedenfalls entwickelte ſich Jomne damals zu der Handelsſtadt, Leberkranker Mann mit grünem Geſicht kann es nicht mehr Bremen rühmt. Um mit anſehen; macht Kopfbewegung und deutet mit Zeigefinger an auf dem Meeresgrund ſind Moränen⸗ deren Größe und deren Wunder Adam von m. Die Stei 2+ ie Steinmaſſen dort een Seee e Sn zeſte, Felstrü 5 8 485 1 strümmer, die in der Eiszeit nordiſche Gletſcher mit⸗ 1100 wurde ſte dann von einer jener gr t 5 2 ſchlebpfen und hier ablagerten. 5 nichtet, die an der Küſte Pommerns nicht ſelten ſind und die oft Frau gegenüber, beugt ſich vor, keift.„Dafür zahlt man So wurde im 14. Jahrhunders Steuern, daß man ſich das gefallen laſſen muß!“ Vineta, oder wie die Stadt eigentlich hieß, Jumne— Vineta große Veränderungen bewirken. ̃ Rügen durch die Gewalt der Wogen los⸗ Mann brummt Beifall. Junger Brüllaff wiehert los. Ater Jonachweislich durch Verſchreibung aus Jumneta, der latiniſiertendie Inſel Ruden von 0 ů 0 des Namens entſtanden— Jumne war freilich nicht allzu⸗geriſſen und auch im 19. Jahrhundert richteten die Sturmfluten] Herr ſpuckt aus. Alte Dame droht nach Plakat. Schwüle Situatian. d it von jenem Riff entfernt. Auf der Nordweſtſpitze von Uſedom, von 1872 und 1883 große Verheerungen an. Damals vor acht⸗ Dicker Herr marſchiert auf und ab. luten die Spitze des Schaffner luchſt durchs Fenſter, prall vor Energie; bebend vor em Penemünder Hafen, auf dem Teil, der jetzt von der See hundert Jahren überſpülten alſo die Meeresf weripült wird, lag die berühmte Stadt, von der Adam von Hremen Penemünder Hafens und riſſen Vineta mit ſich. Heute noch zeich⸗ Ungeduld: ſieht auf Uhr. Endlich! Caßre Wunder zu berichten weiß und die er gar die größte net ſich der überflutete Teil des Hafens deutlich in der Geſtaltung„Abfahren! ur Wagen ſetzt ſich in Bewegung. itholiſche Ruſſen in ihr ſich anſiedeln, ſofern ſie ihr Chriſtentum 920 auffällig zur Schau krügen In Sitte und Gaſtfreundſchaft daß von ihr eine Spur blieb gütigeres Volk. Waren aus allen gründet wurde. Nur in der Sage lebte die Erinnerung an Vineta Herr— ſehen Entſpannung lechzend, auf Schaffner. ees kein ehrlicheres und Rur iſche 12 7 1 70* 2 ien 2 4 n Ländern ſeien in ihr aufgeſtapelt und nichts gehe ihr fort, heute iſt nun auch dieſe aufgeflärt. Sie iſt uns jetzt ein S er ſtreicht Bart, glupſcht mit Au ö gen Settenheiten 2 0 Anneßmlichkeit. Auch ein Leuchtfeuer Beiſpiel dafür, wie ſich Sagen in hiſtoriſcher Zeit bilden. Die 3 ſoll das eea—— ſeten Ste wüe J die Stadt beſeſſen. Naturkataſtrophe, der Gegenſatz zwiſchen Heidentum und Chriſten⸗ Atem ſtockt. Aller Augen bohren ſich in dicken Herrn. 0d Schuchhardt entwirrt alle Rätſel. die ſich an Jumne⸗Vineta tum und jene rätſechaften Felsblöcke auf dem Grunde des Meeres Dicker Herr ſieht verwundert erſt Schaffner, daun Publikum on. ſtadt mit der Jom⸗ bilden die Elemente, aus deuen die Volksſeele und die Sprache Scheint zu erwachen— arglos— wie ein neugeborenes Kin 2 ma opas nennt. Slawen, die noch Heiden ſind, bilden die Haupt⸗ des Meeresbodens ab. Jallſe ihrer Bewohner, doch dürfen auch Deutſche und griechiſch⸗ Aaufs ſubmerſus— in den Fluten verſunken iſt die Stadt Dicker Herr— unerhörtl— verſucht, torkelnd, auf und ab alſo wirklich. Eine große blüßende Siedlung wurde vernichtet, ohne zu gehen. auf, und ab. ü und ohne daß ſie aufs neue ge⸗ Alle— alte Dame, leberkranker Mann, junger Brüllaff, alter 2 en, dadurch, dacß er die alle Slawen 5 lee,'d. um. in Verbindung bringt, jener berühmten Wikingerveſte, die der Sichter jene Sage ſchufen. deren poetiſche Wirkung durch die Spricht(mit treuem Geſicht):„N. at u aas Jahr 1000 in ganz Nordeuroba einen ſagenhaften Ruhm wiſſenſchaftliche Löſung des Vinete⸗Rätſels freilich bermindert wird. verdrdnet und 8 ˖ Die Geſchichte der Tomsburg iſt uns aus nordiſchen Sagas 27407 Rei 0 4. Seite. Nt. 577 Neue Mannhe'mer Jeitung[Abend⸗Rusgade) Donnerskag, den 11. Dezember 1924 ſchmelſzen. Ein neues Hochdruckgebiet folgte, das über Mittel⸗ europa nach Südrußland zog und von einem über dem Ozean er⸗ ſchienenen Sturmwirbel zurückgedrängt wurde. Auf der Vorder⸗ ſeite des Wirbels, der über den britiſchen Inſeln halt machte drangen warme ſüdliche Luftſtröme über Mitteleuropa vor, die beſonders in dem Gebirge ſtarke Temperaturerhöhung brachten. Tie Folge war Temperaturzunahme mit der Höhe, die z. B. zwi⸗ ſchen der Baar und dem Feldberg wiederholt 10 Grad betrug. Dieſe föhnartige, beſonders im Hochſchwarzwald ſehr milde Witterung erte es Ende des Monats an. Infolge der eigentümlichen Wär eſchichemneen ſao dis Witentdeeratur im Gebirge oberbalb ca. 600 Meter über der normalen Novembertempergtur, am meiſten auf den höchſten Erhebungen des Landes. Höhenſchwand war um 1½ Grad im Mittel zu warm. Die Eben⸗ und die tieferen, ab⸗ geſchloſſenen Lagen in den Gebirgen waren dagegen zu kalt, Pforz ⸗ heim und Buchen um ca. 1 Grad. Die mittlere Monatswärme betrug in der Ebene ca. 4 Grad, auf dem Hochſchwarzwald ca. 3 Grad. In der Rheinebene ſtiegen. die höchſten Temperaturen auf ca. 17 Grad, am badiſchen Bodenſeenfer, das im Herbſt von dem relativ warmen Bodenſeewaſſer profitierk, ſogar auf 19 Grad. Auch im Hochſchwarzwald ſtiega die Temperatur unter Nöhneinfluß noch auf 15 Grad. Die tiefſten Temyeraluren ſanken im ganzen Lande weit unter den Gefriervunkt. In der Ebene wurden Fröſte don— 5 Grad, auf dem Hochſchwarzwald von— 11 Grad erreicht Die Baar, das Bauland und die inneren Hochtäler des Schwarz⸗ waldes hatten ſchon über 20 Fraſttage die Rheinebene und das Bodenſeegebiet nur 10 bis 12. Mannbeſm batte eine mittſere Temperatur von 4½ Grad und war um 9½7 Grad zu kalt. Die Höchſte Temperatur betrug 18,6, die tiefſte— 53 Grad. Im Mittel aller badiſchen Stationen kielen ca. 118 Prozent des normalen Novemberniederſchlags. Die Regenperteilu n g über das Land war aber ſehr unregelmäßig. In ganz Baden nördlich der Kinzig war die Niederſchlagsſumme übernormal, beſonders im Odenwald. wo ſtellenweiſe üßer 200 Prozent fielen, ebenſo in einzelnen Teilen des Südſchwarzwaldes. Das Moden⸗ ſeegebiet, die Landſchaften ſüdlich der Kinzia, beſonders aher die badiſche Südweſtecke hatten unternormalen Niederſchlag. Im Ge⸗ biete des Klemmbaches und Neumagen fielen ſogar nur 10 bis 20 Prozent. Der geſamte Niederſchlag aina faſt gusſchließlich in den erſten Novembertagen nieder, die der Ende Oktober beginnen⸗ den Hochwaſſerveriode angebören, die in vielen Teilen des Lan⸗ des ſchwere Ueberſchwemmungen und Maſſerſchäden verurſachte So fielen an einzelnen Orten wie Rippoldgau am 1. in 24 Stunden über 100 Liter Waſſer je Onadratmeter, alſo ca. 2/ des geſamten normalen Nopemberniederſchlages. Inkolge dieſer Eiagentünnlich⸗ keit iſt der Charakter des Monats dach als krocken zu bezeichnen denn ca. 24 Tage brachten keine Niederſchläge. Da die Ehene hiel⸗ fach Peßel hatte, über den der Hochſchwerzwalfd binausreate hatte das Gebirge mehr Sonnenſchein als die Ebene. Sy ſchien auf dem Feldberg an 125 Stunden die Sonne. in Obeargieil am Kai⸗ ſerſtuhl nur an 590 Auch St. Rlaſien ſtand mit 102 Stunden nichl viel gegen den Feldberg zurück. W. P 1* »Nicht megfall der Faktur⸗nbeglaubiaung. mohl Wer Anf⸗ hebung der FakkurenheNaubigungsgebühr. Die Mitſoflun⸗ daß die von der franzöſiſchen Regierung verlangte konſuſariſche Fakturenbe⸗ glaubigung nicht mehr erforderlich ſei. iſt in dieſer Form nicht zu⸗ treffend. Nur die Gebühr für die Fakturenbeglaubigung iſt aufge⸗ hoben worden, wie aus einem veröffentlichten Auszug aus einem Rundſchreiben des franzöſiſchen Außenminiſters vom 13. Nov. 24 an die diplomatiſchen konfulariſchen Vextretungen Frankreichs in Europa hervorgeht. Danach ſind dieſe angewieſen worden, die Ge⸗ büßr für dis in den Roſtimmungen betr Erhebieg der 26brpeentiqen Abdahe auf deutſche Waren vorgelehene Begloubiaung von Fakturen und Belegen für Befreiungsgeſuche niederzuſchlagen. Ju einer Reiſe nach dem ſonnlgen Süden ladet. ähnlich wie vor dem Kriege, der Norddeutſche Lloyd ein. Der araße neue Dampfer München“ ſoll am 24. Februar 1925 nach den Inſeln des Atlantiſchen Dzeans, nach Spanfen und Portuaal fahren. Die Wunder der Atlantis werden ſich auftun: Ponta Deloada und die beißen Quellen und Geyſer von Furnas(Azoren), Madeiras un⸗ beſchreibliche Schönheit, Teneriffſa mit ſeinem Haupthafen Santa Cruz und dem in ſeiner gewaltigen Ausdehnüna einzia daſtehenden botaniſchen Garten von Orotava. Weiter aeht es nach Spanien. nach Malaga. Sevilla und Granada mit ihren architektoniſchen Wundern und ihrer landſchaftlichen Schönheit: dann von Cadiz an der vor⸗ tugieſiſchen Küſte entlano nach Liſſabon, von wo Ausflüge nach Eintra. Pena, Cascaes. Monſerate und Bocca de Inferno geplant ſind: ferner nach Oporto. Luſo und Buſſaco. Auch hier ailt das Sprichwort: Geteilte Freude— doppelte Freude, inſofern als, wie aus der Anzeige hervorgeht. ein Weihnachtsgeſchenk in Form einer Fahrkarte zunächſt Freude auslöſt und die dauernde Erinneruna an den Genuß der Reiſe wiederum Freude bereitet. Schlechte Großſtadtgeſundheit. Die Sterblichkeit war in den deutſchen Großſtädten in der Woche vom h. bis 15. Nopember größer als ſeit Monaten. Auf 1000 Einwohner aufs Jahr ohne Ortsfremde und im Durchſchnitt berechnet war ſie in der Vorwoche auf 9,5 zurückgegangen, ſtieg aber auf 10,4. mehr als ſeit vielen Wochen. Sie ſtieg in 32 Städten, in Groß⸗Berlin auf 11,3, Alt⸗ Berlin 12,1, Neu⸗Berlin 10,4, Köln 11,0, Eſſen 8,0, Duisburg 10,2, Barmen 10.5, Gelſenkirchen 6,9, Hamborn 10,9, Crefeld 10,8, Mül⸗ heim a. d. R. 10,3. Münſter i. W. 10,1, Buer 10,9, Hamburg 11,9, Theater und Muſik Erſtaufführungen in Kireſeld, Duisburg, Düſſeldorf. Luige Pirandellos„Sechs Perſonen ſuchen einen Autor“ erlebte an der Krefelder Bühne ſeine rheiniſche Erſtaufführung. Intendant Ernſt Martin ließ die Tragödie zwanglos aus der Probe her⸗ auswachfen. Der eiſerne Vorhang hob ſich und die Schauſpieler verſammeln ſich zur Probe, die beim Erſcheinen des Intendanten ihren Anfang nimmt. Da erſcheinen die ſechs Perſonen und ver⸗ langen zu Ende gedichtet zu werden. Das Spiel voller Tragik, voller Ironie, unwirklich⸗wirklich ſetzt ein und läßt den großen Gegenſatz zwiſchen Schein und Leben. Wollen und Verbringen lebendig werden. Das Publikum, zuerſt erſtaunt, vielleicht auch an einen Ulk glaubend, ward ſichtlich immer mehr gebannt und gat durch herzlichen Beifall ſeine Zuſtimmung kund.— Man mag zu Schreker ſtehen wie man will, ſeine Opern bieten des Intereſ⸗ ſanben ſoviel, daß eine Aufführung immer Berechtigung hat. Vor allem dann, wenn muſikaliſcher Leiter und Spielleiter es verſtehen, dem Werke ſolches Leben zu verlelhen, daß ſeine Wirkung eine ſtärkere wird, als ſie Partitur und Textbuch erwarten laſfen. Dieſe Glanztat vollbrachten Kapellmeiſter Wilhelm Grümmer und Ober⸗ ſpielleiter Dr. Schramm am Duisburger Stadttheater bei der Erſtaufführung von Schrokers Der feine Klang Das ſchwierige Werk vollzog ſich ſo glatt und reibungslos, daß einem Ferner⸗ ſtehenden gar nicht der Gedanke kam, welch gewaltige Schwierig⸗ keiten zu überwinden waren. bis dieſe Leitung zuſtande kommen konmte, die mit Recht durch ſtärkſten Beifall anerkannt wurde. Da⸗ Düſſeldorfer Stadtheater veranſtaltet eine Richard⸗Strauß⸗Woche. Auf eine Salome⸗Aufführung, die der Komponiſt ſelbſt dirigierte, der bei dem beifallsfreudigen Düſſeldorfer Sonntagspublikum ju⸗ belnden Beifall weckte, folgten, ebenfalls dupch äußeren Erfolg an- gelohnte Gaſtſpiele Max Semlers, Ami Schwaningers und Irail Gadescovs in Schlagober, der heiteren Ballettſchöpfung des Kom⸗ poniſten. Dr. Karl Lehmann. BVon der Kölner Oper. Aus Khln wird uns berichtet: Donizettis komiſche Oper„Don Pasquale“ feierte, nach⸗ dem ſie 20 Jahre im Archiv geruht, im ſtädtiſchen Opernhauſe ein⸗ fröhliche Auferſtehung. Otto Julius Bierbaum hat vor Jahren für das 1843 zuerſt aufgeführte Werk beſſere Texte geſchrieben, die, din Sinn der früheren beibehalbend, den Sängern ſind, während des gleichzeitig um die Muſik bemühten Wilhelm Kleefeld Beihilfe dahm gerichtet war, eine gewiſſe Verſtärkung der vielfach ſehr dünnen Orcheſtrierung durch Einfügung von Füll⸗ inſtrumenten herbeizuführen, Verkürzungen vorzunehmen und die Begleitung der Regitative prügnanter und farbiger zu geſtalten. In dieſer vorteilhaften Bearbeitung ſahen wir jetzt das Werk Stettin 9,7. Kiel 9,8, Altona 11,2, Lübeck 13,1, Breslau 10,1, Han⸗ noper 10,9, Halle a S. 12,8, Braunſchweig 14,4, Leipzig 9,4, Dres⸗ dedn 11,3, Chemnitz 11,5, Mannheim 10,5, Karlsruhe 12,6, Wies⸗ baden 12,6, Ludwigshafen 8,8, Mainz 12,8 München 12.7, Nürnberg 9,7, Stuttgart 10,0, Augsburg 10,6. Sie frel in Düſſel⸗ dorf auf 7,8, Dortmund 7,0, Elberfeld 6,6, Bochum 7,9, Aachen 7,7, .⸗Gladbach 9,5, Bremen 8,4, Königsberg i. P. 7,8, Magdeburg 11,0, Caſſel 6,2, Plauen i. V. 6,4, Frankfurt a. M. 7,3. Sie blieb gleich in Oberhauſen mit 8,4 und Erfurt 10,0. Spaniſche Jremdenlegion. Im Anſchluſſe an die kürzlich veröffentlichte Mitteilung wird darauf hingewieſen, daß die Spaniſche Regierung zum Nachweis der Minderjährig⸗ keit die Vorlage von Geburtsurkundn verlangt, die notariell be⸗ glaubigt und von dem zuſtändigen Spaniſchen Konſulat oder der Spaniſchen Botſchaft in Baden legaliſ rt ſind. Es beſteht Hoff⸗ nung, daß es angeſichts der durch die Beſchaffungen der Beglaubi⸗ gungen unvermeidlichen Verzögerungen gelingt, die unverzügliche der Minderjährigen aus der Kampffront herbeizu⸗ ühren. Kyk. Reqimentsdenkmäler auf dem Kyffhäuſer. Eine beachtens⸗ werte Anreaung veröffentlichte kürzlich Oberſt a. D. Krebs in der „Krieger⸗Zeitung“. der flluſtrierten Wochenſchrift des Deutſchen Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“ und der mit ihm zuſammenhän⸗ genden Organiſationen. Im Spätſommer dieſes Jahres hat das Reſ.⸗Inf.⸗Reat. Nr. 27 auf dem Kyffhäuſer ein Ehrenmal für leine Gefallenen eingeweiht. Dieſes Denkwal iſt das erſte für Ge⸗ fallene des Weltkrieges, das auf dem ſagenumwobenen hiſtoriſchen Boden des Kyffhäufer, den das Monumental⸗Denkmal des Reichs⸗ kriegerbundes krönt. errichtet wird. Es hat dort bodenſtändige Be⸗ deufung. weil das Reaiment zum auten Teil ſeinen Erfolg aus den Söhnen der Kuffhäuſeraegend, des Harzes und des Mansfelder Lan⸗ des gehaht hat. Dieſe Erwägunga war es aber nicht allein, die dem Urheber des Gedankens vorſchwebte, als er den Kyffhäuſer dem Denkmalsausſchuß empfahl. Das Reſ.⸗Inf.⸗Reat. Nr. 27 iſt ein Krieasreaiment und daher mit keiner Garniſonſtadt ver⸗ wachſen. Das Denkmal ſollte deshalb nicht in eine Stadt kommen, wo es dem Städter zur alltäglichen Gewohnheit wird, ſondern in Goſtes freier Natur ſtehen, auf einſamer Bergeshöhe. in ſtiller Wald⸗ einſamkeit. wo dem Menſchen aus der Natur neue Kräfte zuſtrömen. Den einſamen Wanderer ſoll es zur Nachdenklichkeit ſtimmen und ihn mahnen an das furchtbare Ringen im Weltkriege und an die für das deutſche Vaterland Gefallenen. Wie anders können die Freunde der Gefallenen, die mit ihnen zuſammengelebt, gelitten und gekämpft haben. hier in ſtiller Stunde ſich ſammeln und ihrer gedenken. als in der Haſt einer fremden Stadt! Dieſen Gedanken, die bei dem Denk⸗ malsausſchuß auf fruchtharen Boden fielen. hatte ſich auch der Vor⸗ ſtand des Deutſchen Reichskriegerbundes nicht verſchloſ⸗ ſen und bereitwilliaſt ſein Einverſtändnis dazu gegeben. daß das Ehrenmal des Reſ.⸗Inf.⸗Reots. Nr. 27 auf dem dem Kyffhäuſerbund in Erbpacht gegebenen Gelände errichtet werden durfte. Hieran iſt der dankenswerte Wunſch geknüpft. daß auch andere Reafmenter als Stötte für das Ehrenmal ihrer Gefallenen ſich den Kyffhäuſer aus⸗ wählen möchten. Es möge ſich daher das Augenmerk der Angeböri⸗ gen anderer Reaimenter. die noch keine endaültigen Entſchließungen gefaßt haben, auf den Kuffhäuſer lenken. In erſter Linje kommen bierfür in Betracht Reſerve⸗ Landwehrreaimenter und dieſenigen aktiven Reaimenter oder Truppenverbände, die in den uns vom Feinde geraubten Gebieten beheimatet waren. Von ſelbſt berſteht ſich allerdivas auch, daß die londſchaftliche und hiſtoriſche Be⸗ deutuna des Kyffhäuſers beſondere Rückſichten für den Bau ſolcher Ehrenmäler erfordert. Rommunale Chronik Nürnberger Gemeindewahl Die Wahlen zum Stadtrat hatten in Nürnberg folgendes Ergebnis: Sozialdemokraten bei 80 400 Stimmen 20 Sitze, Kom⸗ muniſten bei 14421 Stimmen 3 Sitze, Demokraten bei 12 865 Stim⸗ men 3 Sitze, Bahr. Volkspartei bei 14587 Stimmen 4 Stitze, Bahr. Mittelſtandspartei bei 16840 Stimmen 4 Sitze, Volksg. Schwarz⸗ Weiß⸗Rot bei 31.554 Stimmen 9 Sitze, Liſte Streicher bei 24972 6 Sitze und Chriſtl. Volksdienſt bei 5027 Stimmen Sitz. Aus dem Lande Aus dem heidelberger verkehrsverein Sch. Heidelberg, 10. Dez. In ſeiner letzten Sitzung befaßte ſich der Verkehrsverein wie derum eingehend mit der augenblicklich ja auch für Heidelberg bren nendſten Frage, der der Neckarkanaliſation. Es war bereits auf die höchſt verwunderliche und betrübliche Tatſache hingewieſen worden, daß ſich die Heidelberger Herren bei der Stuttgarter Sitzung von den Württembergiſchen Intereſſenten breitſchlagen ließen und halbe Zugeſtändniſſe machten, deren Folgen ſie— das wollen wir wenigſtens zu ihrer Entſchuldigung annehmen— nicht überblicken konnten. Beſonders bedenklich iſt es, daß das Oberhaupt der Stadt, Oberbürgermeiſter Walz, erklärt hat, daß gegen die Errichtung des Arztes Doktor Malateſta den alten Onkel Don Pasquale von ſeinen Heiratsabſichten zum eignen Glücke gründlich kuriert, in Donizetti eiwen trefflichen muſikaliſchen Illuſtrator hatte. Die an⸗ mutige, in ihrer friſch ſprudelnden Melodik ſo graziöſe Tonſprache, die in einer Fülle wirkſamer Einzel⸗ und Enſemblegeſänge den Dar⸗ ſtellern reiche Gelegenheit zur Betätigung von Kunſtgeſang und Hu⸗ mor bietet, geht ſo recht ins Ohr und läßt bei ihrer Urſprünglichkeit in keiner Weiſe ahnen, daß dieſe Oper das drittletzte von 64 Wer⸗ ken der Gattung war. Auffallend iſt es aber, daß die Don Pas⸗ quale⸗Muſik eine Aehnlichkeit mit den bekannten anderen Opern Danizettis lange nicht in dem Grade aufweiſt, wie mit Roſſinis 1816 erſchienenen„Barbier von Sevilla.“ Aller frohgemute Zau⸗ ber des Werkes erſtand jetzt in einer wahrhaft meiſterlich gediehenen Aufführung vor uns. Auf kleiner Bühne hatte Generalintendant Remond drei ſtilſchöne, von beha⸗ Eleganz erfüllte Ge⸗ mächer hergerichtet, dann aber in der Anordnung des luſtigen Spiels der Opernfiguren ſeine ganze künſtleriſche Ueberlegenheit eingeſetzt. Bewunderung verdient Generalmufikdirettor Szen⸗ kars muſtergültige Einſtudierung und Leitung. Duette und En⸗ ſemblerätze von folch köſtlicher filigranartiger Ausarbeitung wird man ſelten zu hören bekommen und aus dem Zufammenwirken des kleinen Orcheſters mit der in heller Freude an ihre dankbaren Auf⸗ gaben gehenden Sängergruppe ſprachen alle guten Geiſter der Gra⸗ zie und ſieghaften Humors. Unter den Soliſten ſicherte ſich der alle Sangeskünſte virtuos beherrſchende und ſeinen Doktor Malateſto mit vollendeter Eleganz ſpielende Knarl Hammes den Vorrang, doch gebührt auch der vielvermögenden Durchführung des Don Pasquale, des Erneſe'o und der Norina durch die Herren Mer⸗ tens und Niggemeier ſowie Fräulein Herwig alle Aner⸗ bennung. Das Publizum zeigte ſich von der Geſamtdarbietung ent⸗ zückt, es gab einen echten, großen Erfolg und mit den Darſtellern wurde Eugen Szenkar oftmals begeiſtert gerufen. Paul Hiller. Vom Oldenburger Landestheater. Unter der zielbewußten energieerfüllten Leitung von Richard Gſell, der früher am Mann⸗ heimer Nationaltheater war, das Oldenburger Landestheater einen neuen künſtleriſchen Nufſtieg genommen. Ein ab⸗ wechſlungsreicher Spielplan pflegt Schauſpiel, Oper, Tanz und Sinfomiekonzerte während die Operette aus dem Thoater verbannt iſt. Mit einer kühn genjaſen Inkzenierung von Schillers„Räuber“ und einer märchenhaften Offenbarung von Kleiſts„Kätchen von Heilbronn“ legte Gſell ſtarke Bekenntniſſe zur deutſchen Kunſt ab Daß er ein durchaus muſikalſſcher Regiſſeur iſt, bewies er in Giucks Oper„Orpheus und Curydike“; in edler Schönheit erſtand die keuſchherbe Größe der Antike. In der Oper iſt der werwolle Ge⸗ genpol Gſells, Muſikdirektor Werner Ladwig, ein junger taten⸗ froher tler, der in ekſtatiſcher Liebe und Inbrunſt vor jedem eines Stauwehres an der Hirſchgaſſe„unter den geänderten Verhal, niſſen“ nichts einzuwenden ſei. Worin beſtehen denn nun 0 dieſe„geänderten Verhältniſſe“'? Der Waſſerſpiegel wird 15 „höchſtens“.50 Meter gehoben und der Brückenſteg ſoll ſo nied gehalten werden, daß das Landſchaftsbild nicht geſtört würde. Obe bürgermeiſter Walz erhofft ſogar von dieſem Steg die Möglichket einer Verbreiterung der Uferſtraße. Dagegen muß nun immer iß betont werden, daß jeder Steg, gleichgültig ob hoch oder niedrig, Landſchaftsbild zerſchneidet un dunerſetzlichen Schaden bringt. der Verkehrsvereinsſitzung wurde mit Recht darauf hingewiele daß vor 20 Jahren beim erſtmaligen Auftauchen des Kanalproſe der Stadtrat unter Oberbürgermeiſter Wilckens die Errichtung„ Stauwehrs an dieſer Stelle einſtimmig mit Entrüſtung abgelehn hat. Die treibenden Kräfte für den ganzen Kanalbau ſitzen 5 Württemberg. In Stuttgart wurden die Pläne und Modelle ausg ſtellt, in Heidelberg blieben ſie unbekannt! Großmiitig i man in Stuttgart, das Heidelberger Landſchaftsbild„nach Mögli keit“ zu ſchonen. Mit einer ſolchen Formulierung aber kann 11 ſchließlich alles erreichen und durchſetzen. Das Lockmittel, Aebee loſen durch den Kanalbau Beſchäftigung zu gewähren, iſt doch zweiſchneidiges Schwert, wenn dadurch die Schönheit der Heide berger Landſchaft unwiederbringlich zerſtört wird!l Dazu konee noch, daß Fachleute die Renkabilität längſt in Zweie ſtellen, zumal in Anbetracht der ungeheuren Koſten. Daß jetzt di Entſcheidung in Berlin liegt, kompligiert die Angelegenheit noch 115 trächtlich. Und wenn jetzt auch verſichert wird, daß die Alte Brüc. erhalten bleibt, ſo iſt es doch mehr als zweifelhaft, ob man in ſpa⸗ teren Jahren ſich dieſes Verſprechens noch erinnern wird und Brücke nicht doch der Notwendigkeit zum Opfer fällt. Die erſte For“ derung iſt jetzt die, daß man auch in Heidelberg einmal die Pläne kennen lernt. Weiter aber faßte der Verkehrsverein folgende Entſchließung; Der Verkehrsverein Heidelberg ſteht nach wie vor auf ſeinem Standpunkt, daß innerhalb des Geſichtskreiſes der Alten Brücke kein Stauwehr erſtellt werden darf, und daß ein Uebergehen dieſer für Heidelberg lebenswichtigen For⸗ derung den bene di in eine gegenſätzliche Stellung treiben würde. Er begrüßt die Beſtrebungen bes von der Univerſität ins Leben gerufenen Schutzbundes zur Erhaltung der Brücke un des Neckartals.“ Ider gleichen Sitzung wurde auch über das zweitoe Sorgen⸗ kind der Stadt, den Theaterumbau, geſprochen. Sicher iſt dan nach dem Umbau beſonders der Zuſchauerraum ein geſchmack⸗ volles und anſprechendes Ausſehen erhalten wird. Bedauerlich iſt daß die Windfänge in den Vorraum hineingebaut werden müſſen, wodurch der ohnedies knapp bemeſſene Raum wiederum verkleine wird. Viel brennender iſt allerdings die Frage der Bühnenneben⸗ räume. Die Schauſpielergarderoben ſind unerfreuliche Löcher ungenügendem Licht und unzureichender Luft. Den Schauſpielern ſteht während der Aufführungen kein Raum zur Verfügung, in dem ſie ſich aufhalten können. Sie müſſen auf der Bühne herumſtehen, was auch bei den Umbauten ſehr ſtörend empfunden wird Ferner hat das Theater keinen richtigen Probenraum. Zweifellos hätten olle dieſe Umbauten, die, wenn ſie jetzt nicht ausgeführt werden können, in—3 Jahren unabwendbar ſind, von vornherein in Projekt mit hineinkalkuliert werden müſſen. Statt deſſen hat man ſich davor geſcheut, dem Bürgerausſchuß gleich mit einer höheren Vorlage zu kommen, hat bereits Nachforderungen für den Bühnen⸗ umbau einbringen müſſen und hat dadurch eine leicht begreifliche Mißſtimmung erzeugt. Der Bürgerausſchuß wird jetzt ſeine Zu⸗ ſtimmung zu neuen Forderungen nicht mehr geben. Deshalb ha ſich der Verkehrsverein entſchloſſen, die wichtiae Angelegenheit in die Hand zu nehmen und von ſich aus eine Bewegung zur Beſchaf⸗ fung der erforderlichen Geldmittel einzuleiten. Die Mitglieder des Vereins werden nach Weihnachten den Neubau, der bis dahin ab⸗ gerüſtet ſein wird, beſichtigen. — — Der Verlobungs-Anzeiger der Neuen Nannheimer Zeitung erschelnt em NAtttw/och, den 24. Dezember in der Niſttsgeusgebe und bringt wieder in elnem setz- technisch vortellheften und euffälligen Atrengement die Nannheimer Verlobungen den weltesten Krelsen zur Kenntnis. Dſe kEln- wohnerscheft von Hennnheim und Umgebung lst gewohnt, sich durch ihn über die Welnnechts- veflobungen zu unterrichten ———B2—2 Bestellung.werden heute schon entgegengenommen kaliſcher Erlebnisfähfgkeit beweiſt. Arthur Roſenſteln beſcht für die romaniſche Oper die funkelnde Technik Walter Giske? iſt ein Bühnenbildner von rauſchender Phantaſte und Geſtaltungs, kraft. Als Opernregiſſeur waltet mit Stilgefühl Wolfram 2 perdinck, der Sohn des Märchenkomponiſten. In der Oper Att ſtechen einige außerordentliche Stimmen: der warmblühende 5 von Erna Schlüter, der kultivierte lyriſche Tenor Willy Sperten⸗ (ein vornehmer Liederſänger!) und Michael Dietz' ſatter Bariat Daß das Theater einen deutſchen Spielplan pflegt, ſei 55 beſonderer Anertennung hervorgehoben. Marſchners„Hans 9 5 ling“ gelangte vollendet zur Aufführung. Jetzt ſolgt unter de⸗ Komponiſten ſzeniſcher und muſikaliſcher Leitung:„Chriſtelflein von Hans Pfizner. Und das Publikum geht freudig, mit und ter weiſt durch lebhafte Anteilnahme ſein Vertrauen zu dem Thea und ſeinen Führern. Heße, Araufführung eines deutſchböhmiſchen Autors in Prag. n begabte Deulſchböhme Paul Leppin, der ſich bisher nur 1 Namen als Lyriker und Erzähler zu machen verſtand, hat die 1 ger deutſche Oeffentlichkeit mit einem Drama überraſcht, deſſen er⸗ aufführung durch den„Literariſch künſtteriſchen Berein o mittelt, das aber in den Spielplan des Neuen deutſch iſt Theaters“ aufgenommen wurde.„Der blaue Zirkus m das Drama eines Dichters aber eines ſchwachen Dramatikers, Der ohne Zweifel Wedekind die ſtärkſten Jupulſe gegeben hat. mal Held des Dramas, der Kriegsgewinner Sdebenfältig, der die an⸗ nicht die gewohnte Moske dieſer Spezies trögt, ſucht der Inge ⸗ loſigkeit ſeines Daſeins ein Poſitives zu geben, indem er ein ſe 5 elles Hausthegter,„den blauen Zirkus“ gründet, das die Aufget hat, alle Möglichkeilen der menchlichen Erotir darzuſteuen, durck e⸗ Darſtellungskraft wahr und dem„Magiſter“(Siebenfällig) wi nt⸗ zugänglich zu machen. Aber die Komödiantinnen der Liebe 75 täuſchen ihn, auch ſeve die aus heißer Liebe zu ihm Selbſtren begeht u. ſein Liebestheater verſchafft ihm nur Haß, Haß bei 7—5 Partnerinnen, bei ſeinen bezahlten Freunden und bei der Wieghel die ihm ihre wirtſchaftliche Ausſaugung bei weitem nicht ſo blick nimimt als ſein, ſexuell literariſches Abenteuer. In dem Augenb da Siebenatig die Simmoſiakeit ſeines Unternehmens einſteht g er erkennt, daß er ſtatt Liebe gogründigen Haß und Veracht n⸗ geerntet hat. führt ihm das Schickſal ein unſchuldiges, ſiebze jährtzes Mädchen in den Weg zu dem er in echter Qiebe enttzeeſez und dies ihn aus dem erotiſchen Irrgarten herausführt. 1 ſexuelle Erlöungsdrama. das zum Teil einen ſchwachen Pi⸗ einige unbeholfene Längen hat, ürde durch Striche unt 0. ziehungen erheblich gewinnen und könnte, da es de wirklichen Dichters iſt, den Weg über deutſchen BB Das Stück, in Regie und Dorſtell kraftwoll hatte einen ſtarken Erfo⸗ Dr. Pau ſer ſehr luſtigs Handlung, in der eim junges Liebespaar mit e Kunſtwerk kniend m tieſen lezten Widerſchein muſt⸗ ——— — 777 1. cer d 2ü— ——— dell Donnerstag, den 11. Dezember 1924 neue Mannheimer Feituna[Abend⸗usgabe) 5. Seile. Nr. 577 * 2 Vahllodgdelberg. 11. Dez. Einen grauſigen Fund machte am in Vormittag der Waldhüker Emig aus Handſchuhsheim n ſeine Tannenſchlag oberhalb der Holdermannseiche. Dem Drän⸗ ort bot Hundes nachgebend, begab er ſich in das Tannengeſtrüpp de Bode ihm ein grauenerregendes Bild. Wenige Fuß über vermißten hing an einer Tanne die Leiche des ſeit etwa 7 Wochen heim. Ei elwa 50 Jahre alten Familienvaters aus Handſchuhs⸗ n Verbrechen ſcheint ausgeſchloſſen. Nühl rierheim, 11. Dez. Geſtern nachmittag brach in dem Carl Frand jg. gehörenden Anweſen in der Zerrennerſtraße 29/33 ein beſonde aus, der anfänglich ſehr bedrohliche Formen annahm und keabrit das nahe dabei befindliche große Fabrikanweſen der Doub⸗ linie Fr. Keunme rer gefährdete. Die raſch zu Hilfe geeilte Wecker⸗ Hinte dunte jedoch das Fener lokaliſteren. Der ganze Dachſtuhl des Dduſes in dem ſich Bilouteriefabriten befinden, fiel dem Feuer lich ner Eine ſeitliche Ausdehnung des Feuers die ſehr gefähr⸗ d 5 werden können, wurde durch die maſſiwen, das Gebäude ſchwer denden Brandmauern verhindert. Der Brandplatz ſelbſt iſt bekant zugänglich. Das Feuer, deſſen Entſtehungsurſache noch un⸗ wahrten iſt, brach im Dachſtock ſelbſt aus, wo es an den dort aufbe⸗ beſindſie Materialien reiche Nahrung fand. Ein auf dem Da thſtock den icher Inſtallateur erlitt eine Rauchvergiftung und Brandwun⸗ wwerl; Geſicht und an den Händen. Die Augen blieben zum Glück 7 eßt, er wurde ins Krankenhaus verbracht. bor Grüningen bei Villingen. 11. Dez. Die beiden Einbrecher, die einſger Zeit am hellen Mittag in die Wohnung des Landwirte die aber nur wenig begehrenswertes ſade Hirt eindrangen, ſich en wurden nunmehr ermittelt und feſtgenommen. Es handelt bür um zrwei geübte Einbrecher, die aus dem Gefängnis in Ludwigs⸗ ausbrachen. Einer danon iſt ſchon mehrfach vorbeſtraft. dud„Jreiburg, 11. Dez. Am letzten Sonntag iſt Geh. Rat Dr Nars g, Aſchoff von ſeiner Weltreiſe zurüßgekehrt. Am. 16. ſiche dieſes Jahres trat er dieſe Reiſe an, die ihn über den Atlan⸗ ien Ozean, durch die Vereinlgten Staaten von Nordamerika, den Stilen Ozean und China führte. dahr Schopfheim. 11. dez. Am Samstag Aband wollte die 32 welie alte Anna Albitz, die bei einer hieſigen Familie auf Beſuch Nöhlie die ebektriſche Leitung vom Heizoſen aus chalen, wobel ſie 5 ich bewußtlos zu Boden ſank. Der hinzugezogene Arzt konnte noch den Tod feſtſtellen. Es iſt noch ungklärt, ob die Frau 8˙ eulle den elektriſchen Strom oder durch einen Herzſchlag den Tod 0 die Haſtung des Fracht ührers nfolge von verwechs ung des Frachtautes Ve Die Klägerin, eine Aktiengeſellſchaft in Ha mburg, nimmt die ſeeinigken Elbeſchiffahrtsgeſellſchofken A G. resden und die Firma M. u. Co. in Hamburg aus abge⸗ tſchecho⸗lowaliſchen Geſellſchaft in Prag auf auf Schedenserſatz in Anſpruch: Poſten Zucker. nämlich 1100 Sack n. ſine Star und 600 Sack A..R. Star von Aaſſig nach Ham⸗ 55 an die Klägerin verſchifft werden. Die zunächſt beauftragte 35 agte übertrug die Befßörderung der Reuen deutſch⸗ der nichen Elbeſchiffahrt A. G. und deſe bedente ſih Mitwirkung des mitbeklagten Schiffers Otto., deſſen Kahn ſie ſunetet hatte. Nach Ankunft des Kahns in Hamburg beauf⸗ 1571 de Klö⸗erin den., 300 Sack fine Star an den na) Stock⸗ die m fahrenden Dompfer Ichanna abzuliefern. W. rerwechſelte 00 Jucerforten und führte der„Irhanna“ ſtatt 500 Sar fone':⸗ er Sack der Zuckerſorte Star zu. Der Zucker fehlle desheln. als hem 2. November im Auftrage der Klägerin an einen na⸗ Go e uween Dampfer gelbſcht werden ſollte Bel der Rückreiſe des gel pfers Johanna wurde der Zucker wieder nach Hamburg zurück⸗ Nahtch Der entſtandene Schaden wird in der Mirderung des 0 ſpreiſes infolge des in der Zwiſchenzeit eingettetenen Sinkens rü uckerpreiſe erblickt und in der Gewichtsverringe⸗ 1 ng und Beſchädioung des Zuckers infolge ſeiner irrtüm⸗ Beförderung von Hamburg nach Stockholm und zurück. Hamburg erkonnte auf Abweiſung der tretenen 5 Rechten einer du der folgenden Vorgänge AiArember 1921 ſollten zwei Alage s Landsgericht 1 Dagegen hat das Hanſeatiſche Oberlandesge⸗ fü t die Schadenserſatzanſprüche ſoweſt als de m Grunde nach ru gerechtfertigt anerkannt, als ſie auf verſpätete Abllefe⸗ ung und auf Verluft von 290 Kilogramm Zucker gegründet ſind. 10 Alögerin behauptet, daß weit mehr Zucker verloren gegongen Ail Sie beziffert de Fehlmenge in der Klsgeſchrift auf rund 717 den arun. Sie hat Reviſion beim Reichsgericht eingelegt und bd rſolg gehabt, daß der höchſte Gerichtshof das Urteil des Ober⸗ Desgerichts aufgehoben und das landg⸗richtiſch' Urteil dahin Uhzändert hat, daß der Klageanſpruch in vollem Umfange dem nach für gerechtſertigt erklärt wird. Zur Verhandlung öber bey VBetraa des Anſpruchs iſt die Sache an das Landgericht zurück⸗ keſen worden. unt In den reisgerſchtlichen Entſchefdungsgründen wird hierzu ſpöten anderem folgendes ausgeführt: Die Bellogte hat für die ver⸗ ſpöttte Ablieſerung des Zuckers einzuſtehen wenn nicht die Ver⸗ Fetung auf Ureſtänden berußt. die durch die Sorgfa't eines ordent⸗ ſtpo Frachtföhrers nicht abgewendet werden konnt' Soſche Um⸗ Netz ſind hier nicht nochgewieſen. Denn bei Löſchung der un⸗ die den Juckerſorte an den Dampfer Achanna hat der Schiffer W. verß ergiolt eipes ordentiichen NFrachteſthrers in erheblichem Maße eßt. Das die Frocht für die 3000 Sack Zucker voll bezaht war, fKunſt und wWiß enſchaſt des D Ein neu Werk von Konrad Witz. Das Werk Ferſnaßen Baſeler Meſſters Konrad Witz, der als die bedeutendſte Ur lonlichkeit aus den Anfängen unſerer Malerkunſt hervorragt, iſt Raeber ein ſehr wichtiges neues Gemälde bereichert worden, wie W. usſt im neueſten Heft des„Cicerone“ ausführt. Bei der taud telung der Schweizer Kunſt in Paris im vergangenen Sonmmer kun die ein bisher 3 unbekanntes Tafelbild auf, das ols Schen⸗ geld eines Dünkirchener Sammlers in das Stadtmuſeum von Dijon Wwurdemen war und zunächſt einem„Jean de Bruges“ zugeſchrieben und g Die Unterſuchung des Gemäldes durch zahlreiche Fochleute Vitz enner hat nun ergeben, daß es ſich um ein Werk des Konrad in de von außerordentlicher Schönheit handelt, und zwar haben wir ler 5 Dilde einen verlotren gegangenen Teil des berühmten Baſe⸗ denti ltarwerkes zu ſehen. Die doppelt bemalte Bildtafel ſt 103 gut erteter hoch und 81,5 Zentimeter breit. Die Vord rſeite iſt ſehr mit erhalben, nur der Goldgrund iſt ſchlecht erneuert. Es ſind zwei denen hobenen Geſichtern aufwärts ſchauende Figuren dargeſtellt, in wund man den Kaſſer Auguſtus und die Sibylle zu ſehen hat, die die n derbare Himmelserſcheinung des Jeſuskindes erblicken. Die bei⸗ blicestoßartigen. im reichſten Ferbenſchmuck prangenden Geſtalten 8 C eider ins Leere; denn die Himmelserſcheinung, wahrſcheintich Uer hriſteind auf dem Schoß ſeiner Mutter ſitzend, iſt bei der Er⸗ Nücſenng des Goldgrundes abgekratzt und zugedeckt worden. Die 555 de des Bildes ſtellt einen Biſchof im felerlichen Ornat in einem ch dar, deſſen weißlich graue Mauern durch Schlogſchatten und des dtelere belebt werden. Es handelt ſich in dieſer ehenſals auf Die Eridſte ausgeſchmückten Erſcheinung wohl um den hl. Auguſtin. ſeite Erhaltung der Rückſeite iſt ſohr viel ſchlechter als die der Border⸗ dicke Schmutzſchicht hindert die Leuchtkraft der Farben. Wo ine den dber, wie im Geſicht des Biſchefs dieſer Schmutz entfernt wer⸗ Die konnte, offenbart ſich eine Maſerei von höchſter Meiſterſchaft. und Hat Art der Arbeit, die Farbe und Zeichnung von Geſichtern ſprech nden zeigen nicht nur den Stil des Konrad Witz, ſondern durch de auch für die Zugehörigkeit zum Baſeler Altarwerk, die auch n Inhalt beſtätigt wird. ſwulen) Weriele Studenten ſtudierten auf den alkdeuſſchen Hoch⸗ daben Weit übertrieben ſind gewöhnlich die uns überlieferten An⸗ Aier. über die Beſucherzahl altdeutſcher Univerlitäten en Mittel⸗ 0 ju Eulenburg bringt uns in ſeinem intereſſanten Werke: Die 3 der deutſchen Univerſitäten von ihrer Gründung bis zur den drert(Leipzig 1904) genauere Angaben— Wir erfahren daß Aawerſtee 1886 bis etwa zur Reformation die älteſten deutſchen eine itcten— wenn wir von Prag und Leipzig abſehen— nur echt beſchei dene Bafucherzahl aufwisſen. Nur ehe die tſchecho⸗flowakiſche Geſellſchaft mit Entſchädigungsanſprüchen herantrat, iſt nicht bewieſen. Aus dem Abrechnungsverhältnis mit der Jahlung größerer Pauſchalbeträge kann das nicht entnommen werden. Das Unterbleiben der Feſdttellung des Schadens durch amtlich beſtellte Sachverſtändige iſt zu Gunſten der Beklagten ge⸗ ſchehen, weil der Zucker durch längeres Lagernlaſſen noch mehr im Preiſe geſunken und der Schaden noch größer geworden wäre Da⸗ her kann die Beklagte auch die hier zu ihren Gunſten lautenden Be⸗ ſtimmungen nicht geltend machen. js. Gerichtszeitung Im Dienſte erſchoſſen Am Nuchmittag des 12. Auguſt 19283 fuhr der ſetzt 40 Jahre alte Straßenbahnſchaffuer Heinrich Höld in München auf ſeinem Fahr⸗ rade, begleitet von ſeiner Frau und ſeinem neunjährigen Sohn, in die Gegand von Dornach bei Riem, um auf den dortigen Aeckern Feldfrüchte zu entwenden. Die Fahrräder ſtellten ſie in ein Wäld⸗ chen ein. Höld ſuchte zuerſt ein Kartofſelfeld heim, entwendete einige Pfund Kartoffel. dann ging er in ein Weizenfeld, und wäh⸗ rend er mit einem Holzhammer Aehren ausklopſte und dieſe ge wonnenon Körner ſamt der Spreu in einen mitgebrachten Ruckſack füllte, wurde er von du in der Gegend zum Flurſchutze abkom⸗ mandierten Unterwachtmeiſtern der Landespolizet Zeinz und Eigner betreten und von Zeinz feſtgenommen. Als dieſer ihn zur Feſt⸗ ſtellung der Perſonaljien nach Dornach verbringen wollte, ging Höld ein Stück mit, dann ergriff er die Flucht. Zeinz ſchoß nach ihm, fehlte, daun zog Höld eine geladene Walterpiſtole, die er vom Felde mit heimgebracht hatte, aus der inneren Rocktaſche her⸗ vor und gab auf Zeinz mehrere Schüſſe ab, von denen zwei trafen, ſo daß Zeinz an innerer Verblutung bald darauf ſtar b. Durch die Schüne aufmerkſam gemacht, nahm Landespoliziſt Eigner die Ver⸗ ſolgung auf. Höld drehte ſich um und ſchotz aus einer Entfernung voun Metern auf Eigner, ohne ihn jedoch zu kreffen und entkam dann. Erſt nach Jahresfriſt gelang es, Höld zu verhaften; er hatte ſich nun wegen Totſchlags und Totſchlegsrerſuchs vor dem Schwur⸗ gerichte zu verantwyrten In der Verhanblung gab Höld zunächſt an, daß er als Straßen⸗ bahnſchaffner in die Gehaltsſtuſe 4 eingereiht ſei, er ſei knopp mit ſeinem Gehalte ausgekommen, mugte aber zugeben, daß von einer eigenteichen Notlage bei ihm nicht geſprochen werden kann. Was neue Fahrrad ſeiner Frau war jedoch noch nicht bezahlt. Er ſei ver⸗ heiratet und Vater eines neunfährigen Knabens. Er habe nicht Feldſrüchte ſtehlen. ſondern nur Aehren leſen wollen. was erlaubt ſei. Als er bald darxauf den Schuß, den Zeinz auf ihn abgegeben, krachen und die Kugel an ſeinem Kopf vorbe'„eiſen hörte, habe er ſich gedacht, jetzt gehts ums Leben und in Lieſer Angſt habe er ne Piſtole herausgezogen, ſie entſichert und geſchonen, um die grohende Gefahr zu bannen. Eine Tötungsabſicht habe er nicht ge⸗ habt. Nach dem Wachtmeiſter Eigner habe er üherhaupt nicht ge⸗ ſchoſen, wohl ihn aber mit geſchwungener Piſtole ßedroht, um die Feſtnahme zu verhindern. Der als Zeuge vernommene Wachtmeiſter Eigner hat ſeinen Kameraden Zeinz, der Höld ſeſtgenommen hatte, allein gelaſſen, da er letzteren für ungefährlich hielt. Plötzlich hörte Eiener ruſen: „Halt oder ich ſchleß“, hörte auch mehtere Schüſſe und ſah dann, daß Höld in einer Entfernung von drei bis rier Meter auf Zeinz ge⸗ ſchoſen hat. Der Zeuge nahm dann die Verfolgung Hölds auf, gaß auch aus etwa 40 Meter Entfernung drei Schreckſchüſſe ab. Höld, der ſich einiige Male nach ibhm umdrehte. hat die Piſtole drobend auf ihn gerichtet und auch einmal geſchoſſen. Der Staatsanwalt beantragte, den Angeklagten wegen eines Verbrechens des erſchwerten Totſchlags, eines Verbrechens des Tot⸗ ſchlagsrerſuchs und Widerſtands gegen bie Staatsgewalt zu 14 Jahren Juchthaus zu verurteilen. Das Urteil lautete auf zehn Jahre drei Monate Zuchthaus. Blitzlichter aus Moabit e Hälfte und Drittel des sebens im Gefängnis, Chauffeur und Amts borſteher.— Die ſchlauen Diebe. Di Der Zeichner Ludwig Dümmer iſt heute 36 Jahre alt und hat davon die Hälfte, nämlich 18 Jahre, im Gefängneis zu⸗ gebracht. Dieſes Verhältnis von 50 zu 50 Prozent wird ſich noeſ weiter zu ſeinen Ungunſten verſchieben, denn ſoeben aus dem Zucht⸗ haus entlaffen, wird er dort wieder verſchwinden. nachdem er ſich vier Wochen der goldenen Fretheit erſreute. Er hat ſich als Zeichner auf das FFälſchen von Urkunden geworfen, hat aber das Pech ge⸗ habt, jedesmal ſofurt erwiſcht zu werden. Auch diesmal hat er nur wenige Tage als Freiherr von Künzbur Schwindeleten verüben können, und wiederum ſchließen ſich die Zuchthausmanern. für zwer Jahr hinter ihm. Es iſt fraglich, ob das ewige Ein⸗ ſperren eines Menſchen, der ſich doch nicht beſſern kann und will, irgend einen Zweck hat, oder ob man ihn nicht lieber einem Ar⸗ beitshaus überweiſen ſollte? Leute wie Dümmer gibt es übri⸗ gens in Menge, es iſt ſicher zum mindeſten unpraktiſch, ſie pon Zeit zu Zeit ſtets wirꝛder auf die Menſchßeit loszulaſſen. 8 Durch die Ortſchaft Kalkberge fuhr gepen Abend ein Auto mit einer Seitennummer ohne Schlußnummer. Ein Mann hielt den Wagen an, fragte nach der Schlußnummer und wollte den Führer feſtnehmen laſſen. Mit welchem Recht? Nun. er ſei der Amtsvor⸗ ſteher. Der Ghauffeur ließ ſich das nicht gefallen, ſondern packte kurzerhand den angeblichen Amtsvorſteher in den Wagen und fuhr ihn zum Amtsbürv. Dort ſtellte ſich ſchnell hexaus, daß er tatſächlich Amtsvorſteher von Kalkberge war. Nun wendete ſich das Blatt, denn diefer ließ den Wagenführer einige Stunden ein⸗ ſperren und ließ Anklage wepen Widerſtands gegen die Staats⸗ dewakt erbeben. Das Gericht ſprach den Angeklagten frei, es ſtellte ſich nämiſch ßeraus, daß der Amtsvorſteber eine Leaitimation ver⸗ Erfurt und Wittenberg ergibt ſich mährend des genonnten Zeitab, ſchnittes eine Durchſchnittsfreguenz von 427 und 420 Studiekenden (auf das Jahr gerechnet)h. Aber auch Prag und Leipzig haben, nellen Forſchungen nach, nur eine Durchſchnittsbeſucherzahl von 500 gehabt. Mehr als 200 Studenten durchſchnittlich lagen ihren Studien in Köln, Roſtock, Ingolſtadt und Heidelberg ob. Tübingen,.ankfurt gan der Oder, 8 un Freiburg hatten noch nicht einmal 200 Muſenſöhne und das kleine, alte Städtchen Greifswald in Pommern beherbergte durchſchnittlich nur 80 Studenten in ſeinen Mauern. Viele deutſche Muſenſöhne zogen jedoch im Mittelalter auf die„Welt⸗ univerſitäten“ Bologna, Padua, Pavia und Paris. Denn hier war das Leben für die jungen Leute noch weit luſtiger und freier, als auf den deutſchen Hochſchuten. Mach Buſchin von Ebengreuth waren im 14., 15. und 16. Jahrhundert höchſtens ſe 2000 bis 3000 Studen⸗ ten alljührlich auf ſetztgenannten Univerſitäten. Bologna war zu Zeiten ſtärker beſucht; aber eine Zahl von 10900 Studenten und darüber, wie vielſach angenommen mird, iſt nicht zutreffend, Um die 15. Jahrhundertwende gab es, wie zum Schluß bemerkt ſein möge, auf deutſchen und ausländiſchen Hochſchulen höchſtens jährlich 10 000—11 000 reichsdeutſche Studenten, Literatur * Betrachtungen eines Spießbürgers. Aufgeſtöbert von Alice Berend. Umſchlag⸗ und e Prof. Walter Vie⸗ mann. Verlag: Albert Langen, München.— Ein behagliches Plauzer⸗ buch, das Buch der beliebten Erzählerin, deren Humor ſo bezwin end iſt, daß eine große Leſerſchar ſeit Jahren freudig nach ihren Büchern greift. Aber es iſt doch noch mehr als ein behagliches Plauderbuch! In dieſen Tagebuchaufzeichnungen eines Großpapas, der ſich ſelbſt einen Spießbürger zu nennen liebt, in dieſen Bemerkungen über Liebe, Ebe, Frauen und die große ſchwere Kunſt, aus Sorgen und Nöten des Lebens, die kleinen Freuden. die kleinen Siege heraus⸗ zuretten, damit man im Alter ein Eiland hat, auf dem man Fuß laſſen kann, es bringt eine Fülle von Lebensweisheit, von klugem, ſcharfſinnigem Betrachten des Lebens und der Dinge, es bringt den Hauch warmen Lebens und eines kief⸗ und ſeinempfindenden Menſchenherzens, das in Wahrheit nichts Spießbürgerliches an ſich hat. Allen denen dringend zu empfehlen, die, bedrückten Herzens, einmal ein wenig aufatmen wollen, ohne doch ſchwere Steine zu wälzen und obne in Sberflächlichkeit und Banalität zu verſinken. * Fames Hudfön Taylor. Ein Gläubenheld im Dienſte der Epangeliſation Chinas Evangel. Miſſtonsverlag, Stuttgart.— Das Buch ſchildert die vielleich längſt vergeſſenen oder bührend gewürdigten Anfangsſchwierigkeiten. die bei der Auf⸗ nahme ber Miſſionsarbeit im Chinas und bei ihrer Ausß⸗ geſtaltung zu überwinden waren. Es beſchreibt aber auch das Le⸗ ben und Wirken von ames Hubdſon Taylors, der furchtlos und treu fr Früne uon intereiſemten ſich der Miſſton als Lebenswerk wiömete. Das Buch enthält eine en ans dem Wiſſtonslehen. nämlich heute 50 Irrenhäuſern zugebracht. artig. der ihm mitteilte, ſeine Braut habe ihn betrogen und er möge doch deren ſeien. Das in ein Arbeitshaus, falls er für die ſgeführter Plan dar. Nuch dort brach einwal in ſeinem Hauſe Feuer aus. Angerſtein nie ge⸗ weigert hatke und, als der Chauffeur ihn mitnehmen wollte, einen Revolver zog, was dem änderen verdächtig erſcheinen mußte. Woraus zu lernen, daß jeder Beamte, ſo er eine Amtshandlung vornehmen will, einen Ausweis zu ſich ſtecken mag. Den aben erwähnten Rekord des Malers Dümmer hat der Ar⸗ beiter Fritz Karo bef weitem übertrumpft. Sein Prozentſatz lautet bisher 36 Prozent Freiheit, 64 Prozent Gefangenſchaft, er iſt Jahre alt und hat davon 30 Jahre in Zucht⸗ und Sein letzter Einbruch war mehr als eigen⸗ Kaum aus dem Zuchthaus entlaſſen, traf er einen Freund, Wohnung ausräumen, da ſämtliche Sachen ſein Eigentum tat denn Kary auch ſofort ohne Beſinnen, wurde ertappt und wandert jetzt wiederum für drei Jahre binter ſchwediſche Gardinen. Nachträglich wurde beſchlonen, ihn einmal auf ſeinen Geſundheitszuſtand zu unterſuchen, da man wohl annehmen darf, daß ein ſolcher Menſch nicht ganz normal iſt. Auch er gehört beſſer Irrenanſtalt nicht„zuſtändig“ ſein ſollte. Es geht doch nichts über die Gutgläubigkeit, das mußte auch ein Schutzmann erfahren, der eines Nachts zwei Männer im Vorgarten einer Villa überraſchte. Der Gärtner Wilhelm kletterte gerade die Faſfade des Hauſes empor, während ſein Freund drunten mit einem Handwagen wartete.„Was machen Sie da?“ fuhr ſie der Poliziſt an.„Unſer Freund Meier der hier wohnt, hat morgen Geburtstag, und da wollten wir ihm ein paar Blumentöpfe auf die Veranda ſtellen. damit er morgen früh eine Ueberraſchung hat.“ In der Nacht iſt ſo etwas verboten“ ſagte der Polizeigewaltige, „das müſſen ſie am Tage machen“.„Dann— müßten wir jſa— ſtotterte der eine der beiden.“„Ja. gewiß, nehmen Ste die Töpfe ah und bringen Sie ſie morgen wieder.“ Geſagt getan. Hurtig kletterte der Gärtner hoch, holte ſämtliche Töpfe fort. man ſtellte ſie in den Handwacen und fuhr dankbar arüßend davon. Wiedergebracht haben ſie die Blumen nicht, denn ſie zu ſtehlen war ſa der Zweck ſres Kommens, das bemerkten zu ihrem Schreck am anderen Tage der Inhaber der Villa— und der gutgläubige Schutzmann. U. E. Neues aus aller Welt — Reitung aus Seenot durch deutſche Torpedoboole. Das Reichswehrminiſterium teilt mit: Bei heftigem Südoſtſturm wurde am 5. Dezember 11 durch das„Torpedoboot G 11“ ſüdlich von Flensburg die Beſatzung aus dem Beiboot des durch Sturmſchäden geſunkenen deutſchen Dampfers„Kanal IV“ auf⸗ genommen. Dder Dampfer gehörte der Vereinigten Flensburger Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft. Weiter füdlich Breitgrund wurde das Wrack des däniſchen Motorſeglers„A ſt a“ aus Aalberg(Kapitän Madſen) durch die Torpedoboote„G 8“ und 10“ angetroffen. Der Segler war entmaſtet, Schraube unklar. Die ſehr ſchwierigen Schleppperſuche mißlangen infolge des ſchweren Seegangs. Gefahr der unmittelbaren Strandung bevorſtand, wurde die Be⸗ ſatzung auf Anfordern des Kapitäns durch„C8“ gerettet Das Wrack des ungeföhr 80 Tonnen großen eSglers mußte aufgegeben werden. Die geretteten Beſatzungen der beiden Fahrzeuge wurden abends in Kiel gelandet. — vom Maſſenmörder Angerſtein. Ueber den Maſſenmörder Angerſtein und die Motive zu ſeiner Bluttat erfährt die„Frankf. Ita.“ aus Haiger noch folgende Einzelheiten: Die Heilung der Wun⸗ den. dle ſich Angerſtein beigebracht batte. macht recht aute Fort⸗ ſchritte. ſo daß wohl in kurzer Zeit die Ueberfübrung des Mörders in das Gerichtsgefänanis nach Limbura erfolgen kann. Die An⸗ nabme, daß Angerſtein die Tat mit voller Ueberleaung ausgeführt kat, gewinnt immer mehr an Wahrſcheinlichkeit. Der Mann zeigt nicht die gerinaſten Spuren einer etwaigen Geiſtesverwirrung. Der Brand in der Villa ſtellt ſich ſekt als ein geradezu raffiniert aus⸗ Der Mörder wohnte früher in Niederſcheld. leiſtete damals, um ſich vom Strafrichter zu befreien. einen falſchen Eid. Dieſer Falſcheid wurde die Urſache zu einem ernſten Zerwürf⸗ nis, mit der Familie. Jetzt erinnert man ſich auch eines ungufe geklärten Mordes in Wiſſen, mit dem Anagerſtein jent auch in Ver⸗ binduna ödebracht wird. Die Unterſuchung wird ſich auch nach dieſer Richtung hin erſtrecken. Bekannt wird ietzt auch, daß Angerſtein am Nachmittaa des Mordtages den venſionierten Bahnbeamten Däm⸗ rich aus Haiger in ſeine Wohnung zu locken ſuchte. Der Beamte ſeiſtete der Aufforderung zunächſt Folge, kehrte aber, als ihm die un⸗ heimliche Stille im Haufe auffiel, im Hausflur um und entaing viel⸗ leicht lo ſeinem Tode. Leider wird das Drama von geſchäftigen Menſchen in der ſchlimmſten Weiſe ausgenutzt. Nicht weniger als drei Filmaeſellſchaften ſah man am Bearäbnistage in der Stadt und auf dem Friedhof an der Arbeit. Eine Filmaeſellſchaft iſt bereits am Werk und brivat den traurigen Fall in Form eines Dramas auf die Leinwand. Man hat ferner bei den Angehörigen. allerdinas ver⸗ deblich. verſucht. Bilder der beteiliaten Perſonen für Frilmzwecke zu bekommen. — Ilug über die Cordilleren. Zwei Verkehrsflugzeuge der Junkers⸗Expedition in Buenos Aires landeten am 4. Dezember nach lleberfliegen der Cordilleren in Santiago de Chile glatt. Dieſer 1250 Kilometer lange Flug iſt die erſte Ueberwindund der Anden im Fluge unweit ihrer höchſten Erhebung dem 7040 Meter hohen Aconcaguaglpfel. Landwirtſchaſt Pftanzenzüchterkurs in Naſtalt Die Badiſche Landwirtſchaftskammer veranſtaltet auch in dieſem Winter(vom.—11. Ja muar 1925) wieder einen Pflanzen⸗ züchterkurs in ihrer Saatzuchtanſtalt in Raſtatt. Das große Inter⸗ eſſe, das bei den drei vorhergehenden Kurſen von allen Seiten der Landwirtſchaft dieſen entgegengebracht wurde, läßt erwarten, daß auch in dieſem Jahre wieder der Pflanzenzüchterkurs zu einem Er⸗ folg führen wird, zumal anſchließend daran in Offenburg die dies⸗ jährige vierte ordentliche Generalverſammlung des Vereins bad ſcher Pflanzenzüchter ſtattfinden wird, verbunden mit Vorträgen und einer pflanzenzüchteriſchen Spezialausſtellung. Bäuerliche Ausſtellung Die von den derzeitigen und ehemaligen Schülern der Land⸗ wirtſchaftlichen Kreiswinterſchule Eppingen geplante bäuer⸗ liche Ausſtellung, die kurz vor Weihnachten ſtattfinden ſoll. kann als geſichert gelten. Die Anmeldungen der Erzeuger ſind ſo zahlreich eingelaufen, daß alle Plätze aufs äußerſte gausgenutzt wer⸗ den müſſen. U. a beteiligen ſich auch die verſchiedenen Abteilungen der Badiſchen Landwirtſchaftskammer, einzelne Mitglieder de⸗ Ver⸗ eins Badiſcher Pflanzenzuchtvereine des ehem. Bezirks Eppingen, des Bezirks Sinsheim und des Amtsgerichtsbezirks Neckarbiſchofs⸗ heim. der Landwirtſchaftsminiſter in der Pfalz Zur Zeit bereiſt der bayeriſche Landwirtſchaftsminiſter Dr. Fehr die Pfalz, um wieder Fühlung mit der pfälziſchen Landwirtſchaft zu nehmen. Aus dieſem Anlaß wird der Miniſter außer dem Landesgeſtüt Eichelſcheiderhof auch die ſibrigen ſtaatlichen Lehr⸗ und Verſuchsanſtalten beſuchen, die von kulturpoli⸗ tiſchem Intereſſe ſind. Am Freitag beſucht der Miniſter die Kreis⸗ bauernkammer in Kaiſerslautern. wetternachtichten der Karlsruher Landeswetterwarte Das troctene Hochdruckwetter hält an, doch iſt faft im ganzen Lande eine Hochnebeldecke vorhanden, die in der Rheinebene 200 Meter hoch liegt. An vielen Stellen hat der Hochnebel nur eine eee von 100 Meter(Königſtuhl meldet heiterez Wetter), der Schwarzwald liegt dagegen im Nebel. Stärkere Temperatur⸗ änderungen ſind in Deutſchland nicht vorgekommen, es herrſcht über⸗ all Froſt von—6 Grad Kälte, je nach der Ortslage. Die europäiſche Juftdruckverteilung deutet auf eine Wetteränderung noch nicht hin⸗ Vorausſichtliche Witterung 88 42 bis mäßziger Haben ſar reltng zis 12 uhe nachn Fenl. caen webett n i —————— ——— eimer Seitung neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗usabe] Donnerstag, den 11. Dezember 19824 Hande sblatt Schwächere Tendenz— Deutſche Anleihen feſter Frankfurt a.., 11. Dezbr.(Drahtb.) Die nunmehr nach den Wahlen auftretenden Schwierigkeiten um die Bildung der Regierung werfen bereits jetzt ihre Schatten voraus. Die Stimmung an der Börſe iſt mit Rückſicht darauf heute beſonders für die Induſtriewerte ſchwächer. Deutſche Anleihen ſind gegen geſtern aber noch weiter befeſtigt, weil auch jetzt verſchiedentlich die Frage einer Rechts⸗ regierung ventiliert wird. Man erlebt alſo den ſonderbaren Zu⸗ ſtand, daß die Anleihen aus dem gleichen Grunde feſt ſind, aus Gebieten die Kursabſchwächungen, namentlich auf dem Chemie⸗ markt. Auch der Montanmarkt blieb etwas ſchwächer, doch betrug hier der Kursverluſt ſelten mehr als eine Bill. Prozent, für Rheinſtahl iſt ſogar ein Gewinn von über 2 Billionen feſtzuſtellen. Auch der Kaſſa⸗Induſtriemarkt liegt heute etwas ſchwächer. Erwähnenswert iſt dagegen die feſte Haltung der Berliner Handelsgeſellſchaft, die bis auf 135 nach oben ging und damit nicht weniger als 5 Bill. Prozent gewann. Der Freiverkehr bleibt abgeſchwächt. Api 175, Becker Kohle 5,8, Benz 5,25, Growag 0,115, Krügershall 7,25, Petroleum 1675, Kabel Rheydt 5,50, Ufa 1376— Dder Geldmarkt iſt wieder ſehr flüſſig. Serliner Wertpapierbörſt Berlin, 11. Dezbr.(Drahtb.) Die ſchon geſtern auf dem Aktienmarkt hervorgetretene Realifationsneigung, die mit der Un⸗ ſicherheit der politiſchen Lage, namentlich wegen der Ungewißheit über die Bildung der Regierung, erklärt wurde, hielt auch an und Die.⸗V. vom 18. September 1924 hat ferner die Umwandlung der Süddeutſchen Feſtwertbank in eine Hypothekenbank im Sinne des Hypothekenbankgeſetzes beſchloſſen; der Reichsrat hat dieſe Um⸗ wandlung genehmigt. In der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz auf 1. Januar 1924 figurieren: Aktiva: wertbeſtänd. Darlehen mit 5 400 162, Kaſſenbeſtand mit 11350, Wertpapiere mit Börſenkurs mit 24 877 A1 und Guthaben mit 123 783„. Paſſiva: Aktienkapital 12 000, geſetzlicher Reſervefonds 7000., Goldobligationen 5 400 162, Goldobligationen⸗Zinſen 121842/ und Kreditoren Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik zur Au⸗nutzung norwegi⸗ ſcher Waſſerkräfte erfahren wir von unterrichteter Seite, daß zwar Erwägungen in dieſem Sinne gepflogen wurden, die aber noch zu keinem Reſultat geführt haben. :: Gebrüder Himmelsbach.⸗G. in Freiburg i. Br. Die Ende 1921 mit 40 Mill. Stamm⸗ und 2 Mill. ½ Vorzugsaktien um⸗ gegründete Holz⸗ und Imprägnierungsfirma ſtellte ſich, nachdem ſie Ende 1922 um 80 Mill. ½ Stammaktien erhöht hatte, auf 9,61 Mill. G, wobei 10 000 G% Vorzugsaktien beibehalten wurden. Dabei konnten auf 1. Januar 1924 nach Abwertung der Obligations⸗ ſchuld auf 55 000 G(1922: 35 Mill.) die Werke auf 6,68 Mill. G belaſſen werden, ſo daß die Abwertung nur die Umſatzkoſten betraf; den Kreditoren von 4,19 Mill. G ſtehen 4,88 Mill. Waren und 1,93 Mill. G% Außenſtände gegenüber. * Bamag⸗Meguin.⸗G., Frankfurt. Bei den ſchwierigen Ver⸗ handlungen innerhalb der Verwaltung der Bamag⸗Meguin.⸗G. iſt eine Verſtändigung dahin erzielt worden, daß gewiſſe Ver⸗ pflichtungen der Geſellſchaft gegenüber ihrem Konſortium aus dem 5 Das Geſchäft nahm einen größeren Umfang nicht an. Die z und Vorzugsaktie), der zurzeit 1000% beträgt, wird auf 2 G 5 Deviſenmarkt ſchent ſich 155 mehr Renten⸗ herabgeſeht. Je— Aktien werden zu einer Aktie zuſamme —4 Serliner Deviſen markt gezogen zu haben, an dem die Umſätze in Vorkriegs⸗ gelegt. 15 278 653„ werden durch den Schulderlaß der Gläubig n Billionen anleihen zeitweiſe einen größeren Umfang bei mäßigen Kursbeſſe⸗ beſeitigt. 17 14 6. 10 B. 10 b. G. 11.B. 1I. p. krungen annahmen. Das Intereſſe für ausländiſche Anleihen erhielt* Gebr. Böhler.⸗G., Berlin. Die Geſellſchaft weiſt in ſich bei behaupteten Kurſen. Südſeephoſphat⸗Aktien vermochten] Bilanz vom 30. Juni 1924 einen Gewinn von 257 000 Bill. 1 a Jauggee 483 le een e ihre geſtrige Steigerung nicht zu behaupten und gaben zeitweiſe aue dem 6 Prozent Dividende auf die Vorzugsaktien und 8 Prea Brüſſen. 20,79 20.85 8 20,64 20.70 bied nact auf die Stammaktien p. r.., das ſind 4 Prozent effektiv geõ 175 * 5 80 68,%7 83.93 Flüſſigkeit des Geldmarktes hat ſich nichts ver⸗ und 31 748 Bill.„4 zur Aufrundung der geſetzlichen Reſerve ich 4 fändert. Die Abſchwächung machte ſich auch in mäßigen Rück⸗ 28 Mill. Goldmark üͤberwieſen werden ſollen. Da die geſetzliche Aiſſabon 19.73 19,%77 5 19.73 19.77 gängen auf dem Markte der zu Einheitskurſen gehandelten Indu⸗ Rücklage in der ungewöhnlichen Höhe von 56 Prozent des eee 5—5 2 5 5 ſtriepapieren bemerkbar. 1 8 5 wird, een Auswelnſt bat. Fane 0 Jtalien. 13475 19,218„ 18.11 19.15 5 nis 10 1, das allgemein Ueberraſchung ausgelöſt hat, ka 1607 Jonden s is 1877 19.78 5„ Von der Berliner Börſe. Der Vörſenvorſtand der Berliner ſehr hoch. 1 2 Börſe beſchloß in ſeiner vorgeſtrigen Sitzung, vom 2. Januar 1925 50 Paſſage-Saufhaus.-. Sagrbrücken. Die im desengez 1 Schwelz 5127 8147 81,27 6747 ſab Vörſenverſammlungen auch am Samskag und zwar in der 1919 begründete Paſſage⸗Kaufhaus AgG., Saarbrücken(im äfts⸗ 490 1615 5161 eit von 11 bis 3 Uhr, ſtattfinden zu laſſen. Vorher ſoll jedoch Konzern, Köln) weiſt für das am 30. Junt abgeſchloſſene Geſchäße Konſtantinopel. 2529 2050 2 5 2805 fnoch mit den Provinzbörſen Fühlung genommen werden. lubr b0 255 Rio de Janeiro 0,488 0,490 9,488.490 5—— 8. e..⸗V. Wien. abg. 5510˙ 5,931 0 5,9074 5,9274 5 Süddeut eſtwerkbank.⸗G., Skuftgart Dividende von 7 Prozent(wie i..) auf die Stammaktien re 1925 15„ 155 ſche 3 9 5(Stammkapital 3 Millionen Franken) und von je 12 Franken auf .710 5,730*.724 9 740„ Das umgeſtellte Eigenkapital(Aktienkapital und geſetzlicher die 5000 Genußſcheine in Vorſchlag gebracht. In dem Vorſtands⸗ .065.075 8.065.075 Reſervefonds) überſteigt um mehr als 100 Prozent den Einzah⸗ bericht wird u. a. ausgeführt: Die Umſtellung des ſaarländiſchen lungswert des alten Papiermarkaktienkapitals. Mit Rückſicht auf Geldweſens auf den franzöſiſchen Franken, die ungefähr mit dem 86 beci den erheblichen Umlauf an Schuldverſchreibungen wurde in der Beginn des Berichtsjahres zuſammenfiel, brachte der Wirtſchaft de⸗ örſenbee ichte 925 vom 18. September 1024, die die Goldoilanz genehmigte, die Saargebiets nicht die mit der endgültigen Loslöſung von der Papier“ Frankfurter W jerbö Erhöhung des Altienkapitals um 228 000 6,% auf 240 000 6% mart erhoffte Stetigkeit. Angeſichts der ſo oft veränderten Beſtim. rankfueter Wertpapierbörſe beſchloſſen. Die Kapitalerhöhung iſt inzwiſchen durchgeführt worden, mungen für die Einfuhr deutſcher Waren und ferner mit Rückſicht die neuen Aktien wurden von den Gründerbanken übernommen. auf die im kommenden Jahre eintretende volle Loslöſung des Saarlandes vom deutſchen Zollgebiet hielten wir es für notwendig, die uns zur Verfügung ſtehenden Kontingente voll in Anſpruch zu nehmen und unſere Warenvorräte erheblich zu verſtärken. Im neuen Berichtsjahre iſt nach einer vorübergehenden Abſchwächung während der Sommermonate eine erfreuliche Be: lebung des Geſchäftsganges zu verzeichnen; es herrſcht zurzeit in allen Abteilungen ein reger Kundenverkehr und die bereits erzielten Umſätze laſſen ein günſtiges Ergebnis erhoffen. 5 Jord bleibt in Belgien. Die„Mißverſtändniſſe“ zwiſchen del Ford Motor Company of Belgium und der belgiſchen Zollverwal⸗ dem die übrigen Marktgruppen ſich abſchwächen. Deutſche Anleihen 19 168 Kl.. 5 5 er ſtiegen bis zum erſten Kurs auf 0,895, nachdem ſie vor⸗ 9 a e a ee e e—797 mlnder au her bereits bis auf 0,910 geſprungen waren. o- Badiſche Anilin- und Sodafabrik, eudwigshafen. Entgegen andererſeits ſoll die Errichtung des neuen Werks in Hemixem ni Auf dem Induſtriemarkt überwiegen auf faſt allen Nachrichten in verſchiedenen Tagesblättern über Projekte der eingeſtellt werden Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörſe m. Mannheim, 11. Dezbr.(Eigener Bericht.) Angeregt durch die fortgeſetzt amerikaniſchen Terminnotierungen hat ſich die Stim⸗ mung auch am hieſigen Platze etwas gebeſſert; beſonders zeigt der Konſum eine etwas beſſere Nachfrage. Die Umſatztätigkeit iſt aber noch immer eng begrenzt. Man nannte gegen 12,40 Uhr: Weizen, inländ. mit 23,—, ausländ. 29—30,50, Roggen, inländ. 22,50, ausländ. 25,50—26,.—, Gerſte 25,50—28,—, Hafer, inländ 17. bis 19.—, ausländ. 18,50—22,50, Mais, mit Sack, 21,25—21,50. Weizenkleie 12,75, Roggenkleie 12,50, Weizenmehl(Baſis 0) 37775 bis 38,25 und Roggenmehl 34,50—35,25 Gel, alles per 100 Kg⸗ bahnfrei Mannheim. Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe Dle Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waogonfrei Mannheim ohne Sack zahlber in Reeichsmark —— 1 Deutſche Bant. 11.,90 11,85 .⸗Aſiatiſche Bank—.——— D. Effekt u. Werte.—.— . Verſ.⸗Geſ.—.——.— berr!* Oeſter. Ered. Anſt. 10,20 10,10 —Frankf. R. u. Mitv.—.—.— Pfälzer Hyp. ⸗Bk. 6,80—, Rlicheband 63.25 63. Bergwerk⸗ Akktien. Harpen. Bergbau 107,0 109,5J Oberſchleſ.Eb.⸗Bd. 12,65 12,25 Kaliwerk Aſchersl. 15,90 15,— Kaliwrk. Salzdetf.—, Kaliwerke Weſter. 19.50 19, Lothr. H. u..⸗V. 60.75 62,900 Sal Mannesmannröh. 59.78 58.40 Tellus V. K. u. Laurahütte 6,75.50 Trausport- Alkkien. 60 Schantungbayn 3,45 Lloyd 3,50 3,50l Baltimore& Ohto 61.25 60,.60 Höog.⸗Amk. Paketf. 25.85 25.50] Oeſter.⸗U. St.⸗B...— Induſtrie ⸗Alktien. Bochumer Bb. u. G. 78.— 76, Buderus Eiſenw. 16,30 18,.— D. Luxem. Bergw. 81.25 80,— Eſchweil. Bergwrk. 117.„— Fan 3w. elſenk. Bergwrk. 85.50 85. Gelſenk. Gußſtahl 28 50 26. Phönix Bergbau. 54.25—,— Rhein Braunkohle 38,— 37,75 w. Heilbronn 28,50 29,40 ergbau. 3,— 3,— Eichb⸗Mannheim. 60,.— 60.— H Kempf⸗Sternb. 51,.— 50.25 Mainzer Stamm.—.— 90.50 Varkbrauerei 33.— 77 50 Schöfferh. Bindg. 27.80 27.0 Schwartz⸗Storch. 26,.— 25, Werger.24,— 22,30 Adt, Gebr. Wächt. 2,75.80 Adler Oppenheim—, Adlerwerke Kley.75 2,70 A. E. G. Stamm 10,70 10.50 Angloccont. Guan.—, 12.20 Aſchaff. Buntpap.—.— 34 Aſchaff. Zellſtoff 25,— 26,75 Bahnbed. Darmſt..15.— Baden. Weingeim 0,80 0,90 Eſſenwerkskaiſrslt.07.50 Elberf. Jard v B 23,85 24.50 Elektr. Licht.Kr 7. Eiſ. Bad. Wolle 6,50 8, Emag Frantfurt. 90,27 0 Emaille St. Ullrich 3,70 3,.40 Enzinger Worms 8,.—.50 Khang& Sehmer 34.— 34,— Bad. Elektr.⸗Geſ. 0,32 0,32„ Lothr. Metz—.— 6 Bad. Maſch. Durl. 18,.— 17.60] ChamotteAnnaw..—, Bad.Uhren Furtw. 28,— 26,50 Chem. Wrk. Albert 42.80 42,.— Bayriſch. Spiegel 5,70 5,40] Goldenberg 33,50 34,.— Bayer. Celluloſe.10.40 Beck& Henkel 2,75 2,75 Bergmann Elektr. 17.95 17,25 Bing Metallwerte 3,55.55 Bl.⸗ u. S. Braubach—.—, Drem.⸗Beſigh. Oel 30,— 30.— Breuer Stamm—,——, Bro khues.⸗ W..85.40 Broncef Shlenk 39,50 38, Bürſtenf. Erlang. 2,75 2,75 Cem Heidelberg 24,60 24.50 eiſt Sect Frukfri. 3,40 J,50 lafabrit Fulda. 3,50 3,50 rankfurter Hof 18,— 17,50 rankf. Pok. KWit. 6,— 6,0 Holzmann, Phil. 5, uchswag Stamm 1,40.40 Holzverkohl.⸗Ind. 7, anz Ludw Mainz 0,19 0,19 Stamm 12,20 11 Geiling& Co. 40 1,35 Kammg Kaiſersl 11,40 10,80 Goldſchmidt Th. 19,50 19,10 Karlsr. Maſchin. Cont Nürnb Vzg—,— Daimler Motor 3,35 3,30 Dit Eiſenh. Berlin.75 5,35 D. Gold- u S. Anſt. 21,30.75 Deutſche Verlag.—, 44, Dyckerh.& Widm..05 4,0 Dingler Zweibrück. 5,50.— Dürrtoppwerk. St.———, Düſſeld Rat. Dürr.05.20 Hirſch Kupf u. Nier 18,20 18. Hoch⸗ und Tiefbau 1,80 1,95 Höchſter Farbwrle 24,75 24,30 2 do. Eiſenind. 11,— 10,80 — Ammend. Papier 6 Bad. Anil. u. Soda 27,70 27.80 Cement Karlſtadt 11,75 11,50 Amme Gieſ& Co. —Anglo⸗Ct. Guano 11, 50 Griesheim. 24.40 23,.75 Aa Zellſt.. 28, Weiler t. M. 22,75 21,—IAugsp⸗ Bank ſ. el. Werte 6,— 6,15 Barmer Bankver. 1,50 1,50 Berl. Hd. Geſ.. 32,50 32,75 [Com. u. Privatbt. 6,25 6,28 Darmſt u. Nt.⸗Bk. 12 50 12,25 Accumulat. Fabr. 48,85 47,75 Adler& Oppenh. 61,50 60,50 Adlerwerke 2,80 2,70 .⸗G f. Anilinfarb. 23,75 23,7 .⸗G f. Verkhrsw 62,25 81,80 Alexanderwert 4,20 4, Alfeld Delligſen 1,70 1,80 Allg Elektr.⸗Geſ. 10,60 10,50 50 61.,50 6. 5 Alſ. Portl. Zement 51,50 61. 4,40 4,40 9511.15 Anhalt. Kohlenw. 28,65 27,75 Annener Gußſtahl, 12.10 11.85 65 25,35 b. Maſch. 28, 28,. Dtſch. Aſiat. Bant 32,50 32,— Oeſt. Cred.⸗Anſt.. 10, 10,.— Deutſche Bank.— 11,90 Reichsbank... 63,78 62,30 Dt Ueberſee Bk.. 95,75 93,75 Rhein Creditbhank 3,20 3, 10 Disc. Commandit 16.50 16,50J Süddeutſch. Disc. 10,— 10,— Deutſche Kaliw. 31,30 82,70 Deutſche Maſch. 8,— 7,00 Deutſche Steinzg 11,10 10,60 Deutſche Wollw 6,45 6,45 Deutſch Eiſenh 5,50 5,50 Donners marckh. 103,0 103,0 Dürener Metal 110,0 110,0 Dürrkoppwerke 12,75 12,75 Düſſeld. Eiſenb. 22,50 20,75 Dynamit Nobel 11,50 11,50 Eckard Maſchin. 8,50 8,25 Eiſenw. L. Meyer 1,30.20 .95 Elberfelder Farb. 24.70 24,15 90 7,75 Elberfeld. Kupfer 90.55 0,50 50Ctektr. Lieferung 83,75 81. Elektr. Licht u. Kr 7,70.50 Gelſenk. Bergw. 86,— 34,25 Hackethal Drahn.80 2,80 Gelſenk. Gußſtahi 27,— 25,50 Halleſche Maſch. 10,40 10.25 9,.60 3,30Hammers. 1— 22,— 21,35 Hohenlohe⸗Werk.. 24, 40 23,50 Köln Rottweller 12,70 12,20 bewirkte mit geringen Ausnahmen eine weitere Senkung des Wege geräumt werden. i 1 77 snot.Dez 924. Kursſtandes.* Stahlwerk Becker. Zugleich mit der Goldmark⸗Eröffnungs⸗ Weizen, inlä C 25 0 5 N 85 90 Weizen, inländiſcher 23,00 23,50 J Roggenmehl 35,00—35. Die Kurseinbußen waren mit 2 Prozent am Montan⸗ bilanz legt die Geſellſchaft auch ihren Paoll⸗Abſchluß pet 30. Juni„ausläudiſcher 28,00—30,50 Weizenkleie mit Sack 13,00 18,25 markte die erheblichſten, weil dieſe ja auch an den Vortagen die] 1922 vor, der einen Verluſt von insgeſamt 20 258 688 Bill.„4 Meggen, aeandch— ſtärkſten Deckungen aufzuweiſen hatten. Gut behauptet waren bei ausweiſt, während für 1922/½3 noch ein Reingewinn von Pran-Gerſte 2550 28.00 Wiaſengel. loſe 960— 350 den Schwankungen Rheinſtahlaktien. Einſchließlich der chemi⸗ 3897234214 Pa ausgewieſen war. Den Berichten der Verwal⸗„„ 855„ Kotkleehen ſchen und Ekektrowerke betrugen die Kursermäßigungen ung iſt Neues nicht mehr zu entnehmen. Die Umſtellung wurde Haſes aalte 130.20 Srbesh 3 nicht mehr als 1 Prozent. Für Banken⸗ und Schiffahrts⸗ wie folgt beſchloſſen: 148 500 000% werden ausgeglichen: Das Mais geldes wit Sack 21.50—21.75 Gebeandenez Stroh 380—.60 werte zeigte ſich weniger Intereſſe. Handelsanteile aber verloren Grundkapital der Geſell chaft von 150 000 000 wird auf 1 500 000 Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 38.00—36.85[ Raps— 5 Prozent. Goldmark ermäßigt. er Nennwert einer jeden Aktie(Stamm⸗ Tendenz: ſtetig. 1 10. 11 10. I1, 10. 11 10 11 10. 11. 0 0 Tricotw. Beſigh...—— Ver. Ultramarinf. 22,— 21.— Iſchockew., Kirn. 1,15 110 Pyönir Bergbau 54,. 53,—. Rombach. Hütten 27.50 21,25 S 50 53060 Kurs ottel* herer e 1 150 ber e.. 505 J0 440 4h Ba öge 10 Roſſger Drnunk. 229 2425 Sezal Steumf 10 145 1 0 Üprenfahr. Furtw. 2,45 2,20 Vogtl. Maſch. St. 3,60 3,30„ Frankenthal 4,40 4,50 Rathgeder Wagg 6,50 6,20 Roſitzer Jucker 50,— 43, Siemens Elektr. 6,75 6,25 1 1 1 Ber. deutſch. Dele— 88, Voſgt& Häff. St. 1,65 1,84 eilbronn.,40 8,25 Reisbolz Papier. 12,80 19.85 Rückforth Nachf. 0,88 0,65 Stemens& Halste 69, 6750 W Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen ich Ind. Mainz 10,—.40.30.90. Offſtein.50 6,45 Nhein. Braunkohl. 38,— 37.90 Rütgerstoerkte 17.75 17,500 Sinner A⸗G.25 9,25 0 in Billionen Mart pro Stück. Ver. Faßf. Calſel 90 800 301& Freytag 948 8, Abeingan.55.40 Khein. Chamotte 84.— 88.—Sachſenwerk 18 2, Stettiner Bulkan.14.50 14 1 0 Ver. Pinſel Nürnb 18.— 18.40] Zellſt. Waldhof St. 10.10 10.20 Stuttgart.50 3,20 i 8,40 6,30 Säch). Gußſtahl 14.- 13,50 Stoehr Kammgrn. 47,90 1500 1 00 92 85 Rhein. Maſch Led..25 4,400 Salzdetfurth. 23,20 20,50 Stoewer Nähm. 17.25 16, Frankefurter Dividenden⸗Werte. Freiverkehrs ⸗Kurfe. Ahean. Mer go, 278 ½2 Sasern.. 4 79 Sgalte Hiacheen 48.80 48 1 Benz..,15 8,75 Kreichgauer.——,— Raſtatter Waggon.65——[Rhbein. Möbelſtoff 2,20 2,25 Scheidemandel 20,60 20.25 Südd Immobilien 8,90 7 90 Banke-Aktien. Elderfeld. Kupfer 0,58 0,60 Ren e 20 i ee 13,50 13,50 Rheinſtahl.. 45,— 6, Hugo Schneider 5,50 8,50 Teckl. Schiffsw. 21, 22½ 10. 11. 10. 11 10. 11. Entrepriſes.———- Mez Söhne..90—.—J Mhm. Kohlenanl. 9,40 9,250Rhenania Chem. 6,10 27,25J Schubert& Salz. 11,20 10.90] Teichgräber...25 5 Allg. D. Creditbt. 3,05 2,50 D. Hypothetendnt 8 50 6,40 Ahein. Credithant 3,8.28 713 Teleph, Berliner. 4,25 4,45 Y Glanzſtoff Elbf 78,.90 79,25 Weſtf. Elf dr..J 1840 Babiſch⸗ Bank. 36,— 36,„ Ueberſ.⸗Bank 98.—94.75 Ahein. Hyp.⸗Bank 6,50 670 Berliner Dipidenden⸗Werte. Thale Eiſenhütte.—.———Ver. Kalk.75 2,75 WBieſag⸗Lemen. 40.25 39.90 Bank für Br. Ind. 1,80 1,75 Bereinsbank.34 0,32 Südd..⸗Ered.⸗B.„ Cransport-Aktien. Thoerl Oelfabrit..65.50 P. Schubf Brn.— 2990. Wiesloch Tonwar. 15)80 13.80 10 Bayr.Cred. W——, Hiecont.⸗Geſellſch. 18,30 16,50] Südd. Discontog. 9,18 9½78 A Tbüring Salinen..0.4 B Stahlw..d J9p 120,0 120,0 Wildeltmsh. Eulau.60 6, e u. Bd.0.40J Dresdner Banf.35.38J Wiener Bankoer..60 6,50 Schanamababz 50.0f.85. uſtral, Oſch. 24.78 28.5= Norddiſch Lloyd.50.50lntonwerke Nhm 740.10 Ber. Ulltramarinf 21, 20, Wiſſener Stahl 10,— 19.59 1 Barmer Bantver 1,40.40 Feiſer Hop. Sant 8858 890 Witorg Bankan.—[Sngd. Ciſendaßn 72.— gb. Suben Paketf. 25,45 28.25 Noland⸗Linie 950.60 lnion⸗Gießerel..60 650 Vogel Telegr⸗Dr 2,68.70, Wittener Gußſtahl 42.— 39.65 Berliner Handgeſ. 130.0 134.0J Metallb. u..⸗G. 17,70 17,00 Notenbank 79,50—. Südd. Eiſenbahn—.— 72. ⸗Sübam.'ſch. 38,50 38.50] Verein. Eldeſchiff.40.40 Parziner Papier. 5,28 5,25 Vogtländ Waſch. 3,— 3,— Wolf, Buckau. 710.5 u. 1520 5 11 Mat 2,80 250 Baltimore 61.— 60.,45 Hanſa D ſchiff 11.80 11.85 Gunt 50 N Wanderer-Werke—.— 9,— Jellſtoff Verein 290 8 armſt u. Nat.-B. 12 ürnberg..-2 annh. Verſ.⸗Geſ. er. Chem Charl. 14,90 14,50 Weſer Akt⸗Geſ..— 7,15 Zellſtoff W. 10,40 10. ranff. Alg. Ver. 69.— 68.50 Bauk⸗Alktien. B. Diſc. Nicelw. 31.28 21,80J Weſterreg. Allal. 18.,5 1890l Bkef Waldbef Berliner Freiverkehrs⸗Kurſe. Dresdner Bank 8,50 8,50 Weſtbant..,35 0,45 Adler Kall 24,— 28,— Heidbur 48,— 49.—Pomo—— Mitteldk., Krebitb 1,85.85 15 09 5 Hochfteluenz 50.50 12—— 451 15 ecker⸗Kohle.. 5,„50 Int. Petr. Un. Jpu 35,— 30,— Ruſſenbank.,50 Induſtrie-Akktien. Detker⸗Stahl..75.75 Krügershall.. 725.80] Sichel 4 Co. 270 400 Badiſche Anilin 27,75 27.40J Bremer Vulkan.— 80,50]Benz⸗Motor...70 5,[Meyer Textil.. 9,125 0,125 Sloman Salpeter 12,50 11.70 Balcke Maſchin..85 4˙75 Buderus Eiſenw. 16,80 18,25 Deutſche Petr.. 15,10 18,75] Muldent. Papier 0,125.125 Südſee Phosphat 64.69 5665 5,30.50 Chem Griesbeim 24,16 24, Diamond 17.— 16,50 Petersb Int Hand 295 2,900 Ufaa. 13,50 13,15 3 P. Bemberg. 29, 45 28,500 Chem. Hyden.. 3,75 3,70 erlin⸗Anh Mſch. em. Gelſenk... 95,— 93, 0 j 12 1 Ber ⸗Gub. Hutfbr. 28,— 28, Chem. Albert. 43.75 48,25 Berliner Jeſtverzinsliche Werte. BerlinKarlsr Ind. 100,5 107,0 Concord. Spinner. 3,75 3,40 Baelte Be. 90 eſae 9a 30 3300 a) Reichs⸗ und Staatspapiere. erzellus Vergw. 6,60——Deſſauer Gas.. 39,15 89,90 Hotlarſchätze. 88,30 88,80J 34½% D. Reichsanl 0,980.990f 8% B. Kohlenanl. 9,94 968⸗ Saanenaen, 80 Seugc agen 6l, 50,8 Kaldeene 947%% 40 1405 5% Prenß Kalleni 730 460 B0 Gußſt. 79. 777 85615 uxemb.. 81, 80, 25 Reichsſchatz. IV. V 0,710 0,745 4% Prß. Konſols 1,100 1,045 Roggenwert..60 17 ochumer Gußht. 7, 19 d, Eſſend ugnal. 30 0 x 9629.0393% 15380.375J8/ Noggenrentb. 3. 470 Brangt Deiten 4605 Deun. Gatadi 10., e eeeeeeee ee Sch. Beuunt 10.— raunk. u. Brikets 47,— 48. Deutſch. Gußſtahl 5,10 5,15 5% H. Reichsant. 0,930 0,895 4% Vadiſche Anl. Vandſch. Rogg. 4,17 Br-Beſigb. Oell. 81.— 30.90] Deutſche Kabelw..30.304%.970.030 3¼0% Bayer. Anl. 1,45.47// W Emaille ri„„ erman. Portl.⸗Z.„75 zundi „ 15 Eſchw. Bergwer 3, 5 eſ. f. elektr. Unter. 130,„24% Mexikaner., 42, 4% Türk. unif Anl.————4% ior. aber Bleiſti. 1350 13, Gebr Goedhardt 13, 11.25 4% ½ Beſt Schaha. 720.284% lol 1911 10.75 10.50 Adends.8 787 70 ahl, Liſt& Co„15 5,15 Goldſchmidt. Th. 19,75 19, 4%„Goldrente 10.25 10.30„400-F⸗Los 28,— 23,402.80%„, neue Pr.— 90 eldmühle Papier 4,65 4,60 Goerz C. P. 6,.—4%„conv. Rte. 0,87 0,98 4½% l. St.⸗R1913 7,13.—5% Obligat. 7000 755 elten& Guill. 31,——Gothaer Waggon.40 3,304%„Silberrte..50—,4½%.„„ 1914 7,10.80 4½% Anat., Ser. 7,13 250 Flend Brückenb. 4,40 4,20 Greppiner Werke 42,25 42, 4%„ Papierrt.—„4%„„Goldrte— 7,184½%„ II 8,88.50 A Felſter..10 5, Grizner Maſchin 31,— 81, 4% rürt Ad.⸗Ant.88 9634%., Kronr.—,— 1480%%.1 6,— 1 5 725 1530 8 95 47%— 5 10,503% Oe.⸗U. Stb.alte 9,60.9050% Tehuantepee— 21. — 7, ebr. Goßmann 5, 10* 9. 5% Oe⸗. 9. Gang Ludwig.,175 0,178/ Grän& Bilfinger 15,15 14% eee Gebhard Textil 37,50 35,50 Gruſchwitz Textil. 8,.—.90 Frankfurter Feſtverzinsliche Werte. a) Inländiſche. inger Maſchin..55.50 Gritzner M. Durl. 31,50 30,— Kemp, Stettin 0,42 0,450Hannov. M. Egeſt.—— 70,[Philipp Holzmann 5, 3, Gebr. Körting. 7,80.10 Ettlinger 1—— lberun 5.15,75 15,90] Klein, Sch.& Becker 4,35 4,65 Hann. Waggonfab 8,80 9,— Horchwerke.. 12,25 12,15 Koſtheimer Cell.. 5,30 5,90 Dollarſchätze.—.———14% D Schgtsa 6,80 6,851 4% Bayr.Eiſ.-Anl.—7⸗ 1475 345. oh Bleiſtift 13.10 12.90 Hald Reu, Nähm. 22,75 22.25 Knort, Heilbronn 3,93 3,75[Hanſa Lloygd. 1,30 1,30 Humboldt Maſch. 28,50 27,45] Kötitzer Kunſtled. 2,50 2,49lGoldanleihe.—.——d½ do. 50. 1814 6˙80 685 3½% 9 doe. 156 aber& Schleich.75.25 Hammer Denabr. 22. 21,—Konſerven Braun 0,82 9 g0ſHög.⸗Wien Gumm 2,20 2,30 Httw. C. M. Kauyſer—— 35,25 Krauß Cie. Lok. 9,90 3,854½% Mhm.1914 Sparprämi 1919. 0810.510 30% 9 do. 105 7000 Fartwert Mühlh—,— anfwert. Füßen 17. 17.80 Krauß& Co, Eck. 3,75 3,55[Harkort Bergwrk. 6,— 5,50 Ilſe Bergbau. 28.90 28,— Kyffhäuſer Hütte 1,% 4% 1902—.——.—8% Pr. Schatanw. 4% Ba Pf. Eiſ. P.500•1 Fahr Gebr. Pirm..50.50 Heddernh. Kupfer 9,.—.80 Krumm, Otto 20.25[Harpen. Bergbau 107,3.107,3 M. Züdel& Co 6,30 6,40 Sahmever& Co. 12,85 12,93½%„ 1904%½ a de do, 8008%% 27555 33300 7000 Felt. Guill. arlis 31, 31.— Herzogp. München„ 5 75 Cahmener& Co. 13,10 12,75 Hartmann Maſch. 5,70 5,70 Gebr. Junghans 12, 12,18, Saurahütte..80 8,505% St Reichsanl..880.887 40% Preuß. Konſ..030 1,100 40%% Heſſ v. 99 u. 06 g 790 Jeinmech. Jetter 16,— 18,—Hilpert Armaturf. 4,35.50[Lech Augsburg.. 18.75 15, 10 Heckmann C.„ 69,0 Kahla Porzellan.60 1,90] Linde's Eismaſch 6,90 8,804% do unk.1928.990 55 31/% e 3˙%, abgeſt..060 1400 8. iaa mion 800 Schnellpr 4 30 J, W Hebwigsüne 2459 22, Kalm Aschers 18.0 18,. Lindendetd%%½%.Reichsanl 9,990 0,890 3¼% 15880 1,350%—„ 1,110 228. Ceic de 28 270 Pl. Nahm Kaſer 418.40 Sgren Sacf, 1. 4 lwer enc, 888 440 Saaci nend 287g 2879 Sarce Saautnd. 20 218% 1 86 1..450 5e„.400.170 4% Süch. St. A. i9 Seeee ee 8 ge 750 720 u. 6 0— kain Keern% 1 Flt Nen 2848 20 Nafe g Heelaon 10.78 10.30 p. Js ben 80 5 L. eeemolne 13, 2 Sen,Nenes L310 Lil0 855 icnen 2f. 2 78/Phiters..Jer 260 20SHucert Musng 50, 8 53, Zinſe Kupſer. 17 16 L.kene 4 d de cdemeen 10.75 300.% F. u. de 90) 972/2.% Pad kal 4eg.30 1822,7% Würt. 1818 240 Balche mer: 163 107 Aehngeeb 40 8ede 9en 200 2 Jc e, eer ee eee, dee e e e e eee de von 1368 15800 1 dainkraftwerte ebd„—Schußfabrit Herz 2. acht 99595 1 5 115 Met.⸗Aeg Münch.—.— 8850 Ahalet n Stamm 8,50.— Schu ſb. Leander.7˙ 004/950 Gi. u. St 79.50 75,35 Kollmr. EJourdan 23.25 22.75] Lothr. Portl.Cem 5,20 5,10 b) Ausländiſche(in Billionen). Metall Hannhorn— Ab. Maſch. Leud. 2,35 4. Seilinduſtr. Wolff 7,95.95 Lutau& Steſſen 2,75 2,80 Nech. eb Aaden.00 8,7/ Ncarſ. Fagrig 750 750 0 ile Miag Rahld.880.350 Nhenania Aachen 6,10 890JSich k00) Main) 2,5.70 endenſched Re..69.50] Webere Jittan.50 8,05 Niedlaul Koblen 80,50 88, ¼ Grmonigs.—Je Ruman 1903. 4e%d0 St..51800 74⁵ L Moenns Stamm.25 2,20 Riebeck Montan 43,75 41,90 Siem KHals., Berl—/— 69,50 Magirus., G. 3,65 8,.50 Fr. Meguin e Co. 8,55 8,40 Nordd. Wollkäm un 66,50 88,254/% DeſtSn1913 2,80 3,—4½% do Gold.am. 4,65.,70 3½% do.„.1897—,—— Motoren Deuz——— Rodberg Darmſt. 4,40 4, Sinalco Detmold 3,0 3,10 Mannesmanncöh. 58,85 59,25 Merkur Wolloar 27.— 26,75 Overſchl, Esb. 9. 12,0 12,25 4½% do. Schatz. 7,50 7,0 4% do. am. Rt.⸗BV.—.——.—5% Mex. am. Inn.———. — 55 Oberurf 20,78 20,75] Rülgers-Werks. 17.50 17,500 Sädd. Drahtindſt.—,——Ranefeld. Aktien.— 3,90 Mir& Geneſt..50 7,50 SEiſenindſt 19.30 10,35 4½% do Silberr..400.35 4% Trk. Bagb..! 10.75.204%„ Gold— Necke b.50 7,85 Schlinc& C. Hög.—.— an Sastd 6. Markt⸗u. Kühlhall. 152,5 18,— Motoren Deuß.. 24,90 24.25„ Kokswerke 47,99 48,—4% bo. Goldrente—. 4%„,„„.II 95.4¼%„Irrig. Anl.———. Miederrh. Sed. Sp. 80,— 20,— Schneib.& Hanan%0 Strohſt. B. Drad co 0,.0%½50 Mäßlhem Werg. 623— 80,— Obrenſtein Copp. 18,70 17,8804% do. einh. Rente 0,800.800 4% Ungar. Golbr. 9,— 6,80%ů Tepuantepee—1 — „ Tdd—/ T AA eeerre rrrrre Do Reue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Nusgabe) 7. Seite. Nr. 577 deulſche Ankomobil-Ausſtellung Die Eröffnung die Ausſtellung der perſonenwagen [Von unſerm Sonderberichterſtatter.) 1— Berlin. 10. Dez. in Veildahre iſt es her. ſeit die erſte deutſche Automobilausſtellung benann n ihre Pforten geöffnet hat. Dieſe Ausſtellung, die heute welche iſt alſo oleichſam eine Jubiläumsausſtelluna. Wunderſam. ſchaffe Fortſchritte die Kraftfahrzeuatechnik in dieſen Jabren ae⸗ dordenene Wer einſt den in letzter Woche achtzia Jahre alt ge⸗ Ben Benz auf ſeinem Erſtlinasauto geſehen bat und wer den ſubrzeng aaen oder alle anderen Autos dieſer Berliner Kraft⸗ ligen naſchau heute betrachtet, der wird gewiß werden des gewal⸗ an ungs. den die Kraftfahrzeuatechnik im Laufe dieſer dertpalb Jahrzehnte genommen hat. nendliche Menſchenmaſſen eraoſſen ſich in die Ausſtellung, ſo⸗ vor r Tore geöffnet wurden Schon am Dienstag. alſo am Taae ren 1 Ausſtellunaseröffnung. als nur Preſſe und Ausſteller und dum ilfskräfte die beiden Hallen bevölkerten. waren die aroßen 0 menſchengefüllt. In der Tat: für jeden ob Laie oder Fach⸗ wird ſich der Beſuch lohnen. entmich iſt ſelbſtverſtändlich. daß bei der heutigen bohen induſtriellen gebote lung techniſcher Neuerungen nicht mehr in Hülle und Fülle uloſchawerden können. Wer drum Senſationen auf der Berliner Aberzeuae au ſeben hofft, der bleibe zu Hauſe. Wer aber ſich davon ſchen ugen will, welche hohe techniſche Vervollkommnung im deut⸗ Auto ſteckt. der wird voll werden von aroßen Eindrücken. „der 55 ſei zunächſt erwähnt: bis vor kurzem hieß es allgemein die Alarte deutſche Wagen“. Dieſe Verliner Autoſchau beweiſt, daß Forderne über den zu teuren deutſchen Wagen überholt iſt. Den duſtri rungen der Zeit entſprechend hat Deutſchlands Automobil⸗In⸗ nallch umaeſtellt. Hat ſich bemübt. das Auto für Jeder⸗ 55 zu ſchaffen. Es iſt ihr gelungen. Ausagezeichnet gelungen. Maſſe lene im Preisniveau den amerikaniſchen und franzöſiſchen deutſcherroduktionswaaen aleichenden deutſchen Wagen ſind eben den ſch n Verhältniſſen angepaßt. Sie allein entſprechen deutſchem wir mack und deutſchen Anforderungen. Der billige deutſche Wagen traß auf den in der Nachkrieaszeit ara demolierten deutſchen Land⸗ Fahrte nicht aus den Fugen gehen. Er wird ftabil bleiben. auch bej Volk en im ſchärfſten Tempo. Das ſind die Vorzüge des deutſchen zautos gegenüber den Wagen ausländiſcher Rieſenfabriken. gen den zurneit billiaſten und doch hochqualifizierten deutſchen Wa⸗ ſabr abrizieren die Opel⸗Werke in Rüſſelsbeim Ihr im Früh⸗ wöhstielhe Jabres aeſchaffener 4 Ps Wagen bat ſich ſchon viel be⸗ und Auf der Ausſtellung finden wir ihn als Chaſſis als Zwei⸗ ſcmals Dreiſitzer, und jede dieſer Opel⸗Typen iſt dem deutſchen Ge⸗ Aglack, aber auch dem deutſchen Alltagsbedarf und vornehmlich den Wuaſteen Straßenverhältniſſen angeraßt. Auch die anderen Ovel⸗ mon ellungsobjekte, ein 9/30 PS, ein 10/35 PS, eine 14/48 PS Li⸗ Ahne und ein eleganter ſechsſitzioer Sechszylinder⸗Tourenwagen, Va⸗ Ps mit Vierradbremſe geben Zeuanis von gediegener deutſcher lmannsarbeit und hochwertigem Material. uch die Brennabor⸗Werke paaren autes Material mit dipie deutſcher Arbeit: der nach amerikaniſchem Herſtellunasvrin⸗ ſiaten geſchaffene 6/20 PS Brennabor⸗Wagen iſt in Art und Aus⸗ diederg vorbildlich. Die techniſchen Einrichtungen und die ſtreng ge⸗ eine rten Arbeitsgänge der Brennabor⸗Werke ſchaffen heute ſchon %20 kägliche Produktion von etwa 20 Wagen. Von ihren kleinen mit S⸗Typen zeigen die Brennabor⸗Werke ein braunes Phateon 10 brauner Lederpolſterung und einen Normalwagen dunkelarün wndert. der auch braun gevolſtert iſt. Wie die meiſten mittelſtarken Menl wen Wagen, ſo ſind auch die Brennabor⸗Wagen mit Con⸗ zeigt Ballonreifen verſehen. Das 6/20 PS Brennabor Chaſſis eine verbeſſerte Bremsanordnung. 10½30 Peg brinat den neuen 16/50 PS⸗Sechszulindertyv und den Neuf PS-Vierzylinder⸗Benz⸗Wagen. Der Sechszulinder ailt als eine Wesfüähnfuna der Benz⸗Werke, die hervorragend iſt in Leiſtung und ung. in gewe neue, aber auf vielen Erfahrungen in Tourenfahrten und Sie ſteorſten Wettbewerben beruhende Type hat N. A. G. geſchaffen. die ei t von den alten Typen nur einen Sportwagen aus, vor dem ten Zadrucksvollen Erfolge gebucht ſind. die N. A..⸗Wagen im len⸗ .— portjahre errungen haben. Hauptkennzeichen der neuen N. A. madbrore iſt ein Motor mit oben geſteuerten Ventilen und mit Vier⸗ emſe. Der Blockzylinder des neuen Motors hat einen abnehm⸗ Getriebe und Motor ſind zwecks leichterer Reparatur⸗ taroſſte von einander getrennt. Vorbildlich ſchön und vornehm Laßen rt ſind die N. A..⸗Wagen für den Fachmann wie für den eich eindrucksvolle Ausſtellunasobjekte. Ner roßſen Eindruck werden auf alle Ausſtellunasbeſucher die ercede des⸗Typen mit und ohne Karoſſerie machen. Der neue Edelſt es⸗Typ 24/100/140 PS. als Chaſſis ausgeſtellt. ſcheint mit das ſin 55 was ſich autotechniſch ſchaffen läßt. Alle Teile des Motors keicht ingekapſelt. wodurch ein ſtaubdichter Abſchluß aller Organe er⸗ iſt„und die Wartuna des Motors auf ein Mindeſtmaß beſchränkt Aniate Kompreſſor iſt zu einem geſondert montierbaren Block ver⸗ wie de eide Mereedes⸗Tuven ſind mit Vierradbremſe ausgerüſtet. Vierr. 5 überhaupt die Daimler⸗Werke alle ihre Wagen künftig mit adbremſe und Kompreſſor verſehen werden. Auch auf den aren ſetioteof as Solitude⸗Rennen die deutſche Targa Florio Erwerterung und Ausbau der Solitude-Rennſtrecke 8(Von unſerm Sonderberichterſtatter) ar 8 Deutſchland gab es bisher eine Auto⸗Flachrennſtrecke. Das Prüfftre rliner Avus, Nunmehr wird eine Bergrennſtrecke, die tagswa cke für den Tourenwagen, den Gebrauchswagen, den All⸗ in den gen, gebaut. Das iſt die Solitude⸗Strecke. Sie war ſchon des de letzten Jahren Prüfſtrecke für Deutſchlands beſte Fahrer, für Vird utſchen Reiches beſte Wagen. Jetzt aber wird ſie ausgebaut. berrten ängert, wird zur großen Dauerprüfungsſtreche eines ge⸗ deugen, offenen Rennens geſtaltet. Zu ihrer Beſichtigung hatte die doppWandele Solitude G. m. b. H. eingeladen... und der Dür⸗ Vom Stden der Oberleitung führte uns rund durchs Gelände. bewaſd tart des bisherigen Solitude⸗Rennens hinauf ins tannen⸗ (Noch ete Bergreich. Die ganze bisherige Solitudeſtrecke entlang. Solid ne hatte ich ſo viele Zuſchauer geſehen, wie beim diesjährigen ber iſt zwennen auf dieſer Skrecke.) Vom Schloſſe Solitude aus Zurven ſie erweitert. Führt von des Berges luftiger Höhe in vielen 104 Metergac. Verkäßt die Hauptſtraße fählings zu Füßen des Furden der hohen Studentenbäumle. Abwärts, in wilden, zackigen der St.abwärts. Viele, viele Arbeiter ſind hier mit der Erweiterung de Biraße beſchäftigt, Schütten den Straßengraben zi Holzen Neunſteme ab. Die Tannen, die Birken. Erweitern die ünftige duf keidlite die Autorennſtraße Deutſchlands. Dann gehts berab dand gerader Straße gegen Eltingen. Hier werden einſt,— Wage, dibem erſten großen, internationalen Solitude⸗Rennen die heeter Ges es können und die Fahrer die es wagen, mit 110 Kilo⸗ kark genschwindigkelt langpreſchen Wer es wagt, weſen Nerven Fetert ung dazu ſind, wird den andern überholen. Ver nicht alles des Fr. Wag m. Leben, der wird üb⸗rholt werden. Am Eingang dador 5 Eltingen ein Schulgebäude mit allerhand freiem Raum Aögekau ie neue Solitude G. m. b. H. hat ein Stück des Freiraums Fahrer 5 Hat die rechtwinklige Kurve abdämmen laſſen, damit die ſhren g mit 70, wer Mut hat, mit 80, 90 km. Geſchwindigkeit Wagen herumwerfen können. Der Ort ſelbſt wird nicht be⸗ Einzalteil, zeugt hier von techniſcher Kultur. 1 bereukandeftrede der Zukunft. Ständen einzelner Karoſſeriefabriken befinden ſich vorbildlich ſchöne Mercedes⸗Wagen, ſo z. B. auf dem Stande des Karoſſiers Kühlſtein u den Neuerſcheinungen unter den Perſonenwagen. die in letzter Zeit in Deutſlchand herausgebracht wurden, gehört der neue 10 50 P5S Mölkam p⸗Sechszylinder. Der Motor erreicht 2900 Umdrehungen in der Minute. Intereſſant iſt die eigenartige Steue⸗ rungskonſtruktion. Der 10½50 Mölkamp-Typ fällt durch ſeinen gro⸗ ßen 3480 Millimeter Radſtand und ſeine Spurweite von 1400 Millimeter auf. Viel Beachtung wird auch auf der Ausſtellung die leichte Mölkamp⸗Ceirano⸗Type von 6/30 PS finden. Mit zu den intereſſanteſten Ausſtellungsobjekten gehören die Dürkopp⸗Wagen. Auf dem Dürkop⸗Stand finden wir eine 12 PS Limouſine, ſowie drei karoſſierte Wagen und ein Chaſſis der be⸗ kannten 8 PS Dürkopp⸗Type. Auch hier keine ſenſationellen Neue⸗ rungen, die bei der Dürkopp⸗Qualität ja auch gar nicht nötig waren, ſondern Ausbau und Verfeinerung. Die Schaltung wurde als Kugelſchallung ausgebildet, auf die Mitte des Wechſelgetriebes ge⸗ ſetzt, ſodaß ſie nunmehr als Linksſchaltung in der Mitte des Wa⸗ gens liegt. Nun iſt bei den zur Schau geſtellten Dürkopp⸗Zweiliter · Sportchaſſis der Zoller⸗Kompreſſor und die Vierradbremſe. Der Zoller⸗Kompreſſor bringt die Dürkopp⸗Sporttype zu 80 Prozent hö⸗ herer Geſchwindigkeit als den normalen Tourenwagen gleiche⸗ Stärke. Der Zoller⸗Kompreſſor iſt ein Kapſel⸗Gebläſe mit geſteuer⸗ ten Flügeln. Er hat gegenüber anderen Kompreſſoren den Vorteil daß der von ihm entweckelte Ueberdruck faſt unabhchängig von der Umlaufzahl iſt, ſodaß er auch bei kleineren Umlaufzahlen, wie z. B. beim Anfahren, eine reichliche Ueberladung gewährleiſtet. Der Motor bekommt dadurch beim Anfahren verblüffend ſchnell Voll⸗ kraft. Der Dürkopp-Kompreſſor kann ſtändig mit dem Motor ver⸗ bunden ſein; ſein Antrieb erfolgt ohne Zahnräder durch direkte Kuppelung mit der Kurbelwelle. Schmuck und gefällig präſentiert ſich auch der N. S..⸗Sdand. Hier ſieht man keine Raffke⸗Typen, fondern gediegene, hochqualifi⸗ zierte Wagen für den Tagesbedarf in Stadt und Land. Ausgeſtellt N. S..⸗Typen von 5/15 PS, 8/24 PS und Die Wanderer⸗Werke ſind in der Perſonenwagen⸗Halle mit vier 3/15 PS Vierſitzern, dem vielverſprechenden Wanderer⸗Typ der Zukunft, und mit einem Chaſſis des 5/15 PS Typs vertreten Von den vier Sitzen ſind drei feſt, der Sitz neben dem Führer klapp⸗ bar. Die Konſtruktion des Chaſſis iſt annähernd die gleiche wie die der vielbewährten Wanderer dDreiſitzer, nur etwas verſtärkt. Einer dor Wanderer⸗Wagen hat Vorderradbremſe. Vielbeachtet werden die neuen Simſon⸗Typen 8/50 PS. Alle Simſon⸗Supra haben Vorderrad⸗Bremſe. Die Fabrik garan⸗ tiert für die äußerſt gediegen gearbeiteten Simſon⸗Supra⸗Wagen eine Geſchwindigeit von 120 Km. Der Motor kommt auf 4 000 Touren. Die Simſon⸗Supra⸗Wagen werden in zwei Ausführungen geliefort: als normaler Vierſitzer mit einem Radſtand von 3 000 mm. und als Sport⸗Zweiſitzer mit einem Radſtand von 2 400 mm. Auch Dixi braucht keine umſtürzleriſchen Neuerungen und kein Bluff zu bringen, denn der 6/24 PS Dixi⸗Wagen gilt mit als de: beſte Kleinwagen, den es in Deutſchlond, ja überhaupt auf der Weilt gibt. Auf dem Perſonenwagen⸗Stand finden wir außer einen blanken Fahrgeſtell einen offenen Sport-⸗Vierſitzer, einen Innen⸗ lenker, ein Coupe und ein Cabriolet. Auch die Aga hat keine umſtürzleriſchen Neuerungen, ſondern iſt ihven alten, vielbewährten Tyven treu geblieben. Die Karoſſerren machen in ihrer ruhigen Linienführung einen vornehmen Eindruck. Die Dux⸗Werke haben ihren 17/0 Ps Sechszylinder mit Vierradbremſe, der im Vorjahre beſonders bewundertes Ausſtellungs⸗ objekt war, verbeſſert und untadelig gemacht. Vornehm karoſſiert, machen die Dux⸗Wagen einen ausgezeichneten Eindruck und recht⸗ fertigen erneut ihren alten, hohen Ruf. Viel Beifall werden auch die Phänomen⸗Wagen de⸗ Guſtav Hiller A.., Zittau, finden. Ausgeſtellt iſt der Phänomen⸗ Typ 12/50 PS. Auch Phänomen hat die Vierradbremſe eingeführt Aus der Fülle der Ausſtellungsobjekte, unter denen ſich manche von öffentlich noch wenig hervorgetretenen Firmen befinden, mögen nur noch einzelne erwähnt ſein, die es wahrlich verdienen. So die Stoewer⸗Wagen, die bekannt ſind als Hochleiſtungen deutſcher Arbeit Von den Stoewer⸗Wagen tritt beſonders in Erſcheinung die 12/45 PS Sporttype, mit Sechszylinder⸗Motore u. die neue Sport⸗ type 10/50 PS mit Vierſitzer⸗Motor u. überaus ſchnittiger Sportkaroſ⸗ ſorde. Die Elite⸗Werke zeigen vier Wagen ihres vielbewährten Sechszylinders, die in techniſcher Konſtruttion wie auch in ihrer Ausſtattung Hochkultur verkörpert. Die haben ihren Touren⸗Wagen einen wunderhübſchen, überaus ſchmißigen Sport⸗Zweiſitzer mit Vierradbremſe vorangeſtellt. Mit zu den meiſt bewunderdſten Objekten in der Perſonen⸗ wagenhalle gehören die beiden Audi⸗Typen der 18/70 PS Sechszylinder und der 14/50 PS Vierzylinder. Das Chaſſis des Vierzylinder⸗Wagens hat gleichfalls Flachkühler; beide Audi⸗Typen werden mit Vierradbremſe geliefert. Chaſſis und Karoſſerie, jeder Snobismus und Überzüchtungen ſind vermieden. ber die Laſtwagen⸗Schau, über die Motorräder und Zubehör⸗ Exponate wird ſpäter mehr geſagt werden. Zuſammengefaßt ſei nür der erſte Eindruck der Ausſtellung: Hochqualttät und Zeitan⸗ paſſung. Kaum irgendwo Überladenes, ſondern auch im Karoſſerie⸗ bau zumeiſt Kultur, wirklich auter Geſchmack. Und das allein muß zum Erfolg dieſer Berliner Autoſchau führen. S. Doerschlag. rührt, nur dies Schulgebäude. Wie denn überhaupt das Solidute⸗ Rennen der Zukunft keinen Ort berühren wird. Nur Freiland. Auf dem das Fahrzeug ſein Können beweiſen kann. Und der der Fahrer ſeinen Mut. Von Eltingen an aber gehts aufwärts. Die Stpaße wird ſchmal. Und ſteil. Und ſteinig. Doch ſie ſoll anders werden. Denn wenige Kilometer aufwärts treffen wir Straßenbauarbeiter. Treffen wir Leute, die die Tannen zu Seiten der Straßen holzen, die die deutſche internationale Rennſtrecke der Zukunft ſchaffen. Planieren. Breiter machen. Am Frauenkreuz eine ſchlimme Kurve. Die dem, der Mut hat, noch ein 60 Km. Tempo wagen läßt. Nur den. Und nur den Vierradbremswagen. Und dann vorbei an wundervollen, tiefgebet⸗ teten Seen. Bis plötzlich die Straße breiter wird. Das iſt die zum Stadtbezirk Stuttgart gehörende Chauſſee. Am Schattendenkmal tolle, mutprüfende Kurven. Man beißt die Zähne zuſammen, jagt herum. zum Sport gehört Optimismus, gehört ſieghafte Zuver⸗ ſicht. Und dann, am Chriſtophsſtollen, wieder hinauf die alte So⸗ lüdute⸗Rennſtrecke. Kilometerlang eine ſchnurgerade Flachſtrecke ent⸗ lang. Herum um jene waghalſige Zielkurve, die in den Vorjahren das Solitude⸗Rennen beſchloß. Dann iſt das Solitudeſchloß er⸗ reicht. Vor deſſen Vorderfront ſich das Ziel befinden wird. Und der Start. Und die Zeitnahme jeder Runde Behörden und Kraftfahr⸗Sportklubs arbeiten hier Hand in Hand. Das ging aus den Anſprachen klar und deutlich hervor, die nach Abfahrt der Solitudeſtrecke droben im hiſtoriſchen Solitude⸗ Schloß von Sportvertretern und von Behörden gehalten wurden. Hier gibt es zwiſchen Sport und Behörden ein Gegeneinander Nur ein Füreirander. Hier im Württembergiſchen iſt die Autoinduſtrie heimiſch. Hier haben die Mercedes⸗Werke ihren Stz. Die Sbeiger⸗ Wrke. Und Boſch. Und die Zahnradfabrik Friedrichshafen, die Schöpferin des Sodengetriebes. hier kennt man das nutzbringende Zuſammenarbeiten von Kraftfahrſport, Induſtrie, Behörden Klamgvoll, eindrucksvoll für jedermann, betoaſtet von allen Parteien ſo endete die Rundfahrt um die künfkige Solitude. Um Deutſchlands Stand der ſüddeutſchen Bezirksliga Das Meiſterſchaftsrennen in den fünf Bezirken nähert ſich mehr und mehr ſeinem Ende. Schon ſind einige Favoriten in die Zielge⸗ raden eingebogen und haben nur noch ein oder zwei Hürden bis zum Ziele zu machen. Schon der letzte Sonntag hat zwei Meiſter gebracht. 1. F. C. Nürnberg und Fſpy. Frankfurt werden auch in dieſem Jahre ihren Bezirken in den Schlußſpielen um die Meiſterſchaft des S. F. V. vertreten. Der dritte des Trios der„ſog. bereits ſichere Meiſter“ V. f. R. Mannheim bezog letzten Sonntag von Phönix Ludwigshafen ſeine erſte Niederlage; dadurch iſt im Rheinbezirk die Lage wieder unklarer geworden und auch der 521 Sieg Waldhofs hat hewieſen, daß der Meiſter ſeine Würde noch ſtark zu verteidigen gedenkt. So werden alſo die nächſten Wochen noch entſcheidende Kämpfe bringen müſſen, ſowohl in unſerem Rheinbe⸗ zirke als auch in Württemberg—Baden und in Rheinheſſen—Saar. Bezirk Bayern Das Spiel der Spiele ſtand wieder einmal auf dem Programm. Und auch diesmal gelang dem Favoriten der Sieg.:1 ſiegte der Meiſter 1. F. C. Nürnberg gegen die Spielvg. Für th, nach⸗ dem er ſchon vor der Pauſe einen Vorſprung von zwei Toren heraus⸗ geholt hatte. Das andere Spiel in Bayern zwiſchen Bayern München und F. Nürnberg endete:1. Das Reſultat de⸗ Vorſpieles wurde alſo beſtätigt. Die Münchener hatten ſogar Glück, daß ſie noch kurz vor Schluß ausgleichen konnten und damit einen Punkt retteten. Das Spiel Schwaben Ulm— Teutonia München ſiel aus, ihm kommt allerdings nicht mehr die geringſte Bedeutung zu. Denn in keinem Bezirk iſt die Lage klarer als gerade in Bayern. Sicherer Meiſter iſt wieder der Club und ebenſo ſicher müſſen die Neulinge Schwaben Ulm und Teutonza München wieder die G filde der Bezirksliga verlaſſen. Für die anderen kann es ſich nur noch um Poſitionskämpfe handeln. Bezirk Württemberg Baden Auch der erſte Dezemberſonntag brachte die Meiſterſchaftsfrage nur wenig vorwärts. Zwar konnte Kickers Stuttgart ſeinen Kollegen in der Tabellenführung 1. F. C Pforzheim nach einem :2 Siege abſchütteln und ſich an die Spitze des Quartetts der Meiſterſchaftsfavoriten ſetzten. Aber auch die beiden anderen ſiegten. Der:0 Sieg des V. f. R. Heilbronn über V. f. B. Stuttgart kommt ſogar etwas überraſchend und zeugt für die Zähigkeit der Provinzler, die ſich nicht ſo leicht abſchütteln laſſen wollen. Auch der 1. F. C. Frelburg hat durch ſeinen:0 Sieg über Sport⸗ klub Stuttgart gezeigt, daß er noch mitzutun gedenkt und aller⸗ hand vor hat. So liegen alſo die vier Favoriten immer noch dicht beiſammen, geführt von Kickers Stuttgart mit 16 Punkten. an zweiter Stelle liegt wieder einmal Heilbronn mit 15, während Freiburg und Pforzheim mit je 14 Punkten dichtauf folgen. Die Entſcheidung ſpitzt ſich alſo auf den Kampf F. C. Freiburg—Kickers Stuttgart zu. Wenn nicht alles trügt, kommt in Württemberg—Baden die Entſchei⸗ dung auch in dieſem Jahre erſt wieder in einem Ausſcheidungs⸗ kampfe. Etwas klarer iſt die Lage im Tabellende. Auch ein:1 Sieg über Sportklub Freiburg wird den F. C. Mühlburg nicht vom Abſtiege bewahren können. Zweifelhafter wer den Lei⸗ densgenoſſen der Karlsruher Vorſtädter abgeben wird. Der V. f. B. Stuttgart hat gute Ausſichten ſich zu retten, er beſitzt bereits 10 Punkte. Sportklub Stuttgart und Sportklub Freiburg müſſen die Sache wahrſcheinlich unter ſich ausmachen. Allerdings können hier noch Ueberraſchungen eintreten, denn gerade in ſalchen Verzweif⸗ lungskämpfen kommt es öfters anders als man denkt. Mainbezirk Am Main kam am Sonntage die entſcheidende Wendung, Hel⸗ vetia Frankfurt und Hanau 93, die allein dem Meiſter noch hätten gefährlich werden können, büßten Punkte ein. Helvetia konnte gegen V. f. B. Frankfurt nur 111 ſpielen und hatte ſogar Mühe, dieſes Reſultat zu halten, nur einer verſtärkten Verteidigung ge⸗ lang dies. Hanau 93 mußte ſogar beide Punkte ihrem Gaſte Kickers Offenbach überlaſſen.:1 für Offenbach endete der Kampf, der ſchon bei der Pauſe dieſes Ergebnis hatte. Fſyv. Frankfurt beſtätigte ſeine Klaſſe durch einen:0⸗Sieg über Sp. Cl. Bürgel und konnte dadurch ſeine Würde als Bezirk⸗ meiſter endgültig beſtätigen. Der Ausgang des noch ausſtehenden Treffens gegen Hanau 93 iſt für die Meiſterſchaft nicht mehr aus⸗ ſchlaggebend. Eintracht Frankfurt, in früheren Jahren der ſchärfſte Rivale des Meiſters, befindet ſich nun in der Gefahrzone. Das Pech iſt in dieſem Jahre treuer Begleiter der Riederwälder und trotz weit beſſerem Spiele mußten ſie Union Niederrad durch einen Handelfmeter den Sieg überlaſſen, der dem Neuling wohl die Erhaltung der Bezirksliga gebracht hat. Sp. Cl. Bürgel muß nach langer Zugehörigkeit zur 1. Klaſſe des Verbandes, dieſe ſicher ver⸗ laſſen. Als 2. Abſteigender kommt Eintracht und V. f. B. Frank⸗ furt in Betracht und es iſt ſehr fraglich, ob die zwei Punkke, die Eintracht bisher mehr erzielt hat als V. f.., ausſchlaggebend ſein werden, da das:1⸗Reſultat der Raſenſportler gegen Helvetia ſehr zur Beachtung zwingt. Bezirk Rheinheſſen— Saar Am unklarſten iſt immer noch die Lage im einzigen rein links⸗ cheiniſchen Bezirke des Verbandes. Der derzeitige Tabeillenführer Sportverein Wiesbaden konnte den letzten Spn. 1 er nur mit viel Mühe:1 niederringen. Boruſſia Neunkirchen, die man vielfach ſchon totgeſagt hatte, vollbrachte eine aangeceedne Leiſtung und ſchlug die 51 eigenem Platz gefürchtete T u. S.⸗Gde. Höchſt ſicher mit:0, hätte dem Spielverlaufe entſprechend ſogar noch höher gewinnen müſſen. Auch die Leiſtung von Saar Saar⸗ brücken iſt ſehr zu beachten. In Idar müſſen die Gäſte meiſtens beide Punkte laſſen. Das:1 wird den Saarbrücker ſehr zu ſtatten kommen, wenn auch diesmal noch nicht zum Verlaſſen des zweit⸗ letzten Tabellenplatzes reichte. Z. Zt. hat alſo Spv. Wiesbaden die meiſten Chancen zur Meiſterſchaft. Aber auch Wormatia Worms. Fv. Saarbrücken und vor allem der vorfährige Meiſter Boruſſia Neunkirchen kommen noch in Betracht. Die Abſtiegsfrage iſt noch ähnlich ungeklärt. Am meiſten iſt Trier gefährdet, mit deſſen Ab⸗ ſtieg man bereits rechnen kann. Wer wird der 2. ſein? Saar Saarbrücken iſt auf dem beſten Wege, ſich zu halten und außer Wiesbaden und Boruſſia können alle anderen Mannſchaften de⸗ Bezirkes noch in die Gefahrzone kommen. Erſt die nächſten Spiel⸗ tage werden oben und unten etwas Klarheit bringen können. 8S. -Rlaſſe Gau Mannheim 1913— Käfertal:2 KRickers— Union Neckarau:0 Mit dieſen Spielen hat die A⸗Klaſſe, bis auf das Treffen Rheinau— Wallſtadt, die Vorrunde beendet. Aus den beiden ange⸗ ſetzt geweſenen Spielen gingen die Favoriten erwartungsgemäß als Sieger hervor. Auf dem Kickersplatz erzielten die Platzherren drei Tore, während auf dem 13er Platz Käfertal deren 2 erzielte. Keinem der Neulinge war es dagegen beſchieden, die gegneriſche Verteidigung zu überwinden. Dadurch, daß Rheinau ausſetzte, war es den beiden Siegern möglich, näher an den Tabellenführer zu rücken. Käfertal ſetzt ſich ſogar an die Spitze, während Kickers punktgleich mit Rheinau iſt. Allerdings ſind letztere ein Spiel zurück. Nach Verlüſtpunkten gerechnet ſteht Rheinau(1) am günſtigſten, gefolgt von Käfertal(2) und Kickers(). Dieſes Trio wird wohl die Meiſterſchaft unter ſich ausmachen, da die Mittelgruppe Wallſtadt und Vitoria Neckarau mit 6 bezw. 8 Verluſtpunkten zu ſehr im Hintertreffen liegt. Den Schluß der Tabelle bilden Union Neckarau, Eintracht Mannheim und M. F. G. 1913. Letztere ſind immer noch ohne Sieg, während der Alemannia Rheinau noch der Nimbus des Unbeſiegten anhaftet. Eigenartig iſt, daß nur die drei Spitzenvereine mehr Tore erzielten, als ſie hinnehmen mußten, während alle übrigen ihr Torverhöltnis im negativen Sinne belaſtet ſehen. Darnach beurteilt, müßte man Käfertal den beſten Sturm und Rheinau die beſte Verteidigung zu⸗ S. D Iſprechen und umgekehrt war bis jetzt bei 1913 der Sturm und bei — eii end „——.—.————— 8. Seite. Nr. 577 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Rusgabe) Donnerstag, den 11. Dezember 192. Union Neckarau die am wenigſten erfolgreich. Da jedoch gerade beim Fußballſport bei Erfolgen ſowohl, als auch bei Mißerfölgen, Faktoren mitſprechen, die neben der ſpieleriſchen Leiſtung einer Mannſchaft, nach dieſer oder jener Richtung hin in's Gewicht fallen, ſind dieſe Zahlenvergleiche wohl intereſſank, aber zu abſoluten Beurteilungen ungeeignet. Nach dem erſten Durchgang hat die Tabelle folgendes Bild: Vereine Spiele gew. un. verl. Tore Punkte S. C. Käfertal 7 6— 1 22:0 12 Alemannia Rheinau 6 5 1— 18:5 11 Kickers Mannheim 7 5 1 1 20:8 11 Viktoria Wallſtadt 6 3— 3 10:12 6 Viktoria Neckarau 5 3— 4 16:14 6 Union Neckarau 7 2— 5:24 4 Eintracht Mannheim 7 1 5 818 3 M. F. G. 1913 7— 1 6 619 1 Mit vollen Segeln geht es am kommenden Sonntag in die 2, Runde. Mährend Kickers außer Konkurrenz ſpielt, müſſen Käfertal und Rheinau auf des Gegners Platz, um ihre Poſition zu nerteldigen und ſtärken.— In Neckarau treffen ſich die Viktoria Käfertal. Im Vorſpiel trennten ſich die Gegner bei:1 für Käfertal. Auch dieſes Mal ſollte Käfertal Sieger bleiben doch wer⸗ den ſich die ehemaligen Ligaleute auf einen harten Kampf gefaßt machen müſſen.— Eintracht empfängt Rheinau, und wird der Meiſterſchaftsanwärter wohl leichter als im 1. Spiel(:1 für Rheingu) gewinnen: denn Eintracht war in letzter Zeit wenig er⸗ folgreich, oder ſollte gegen den ſtarken Gegner ein beſonderer Ehr⸗ geid exwachen?— Auf dem Unionplatz ſtehen ſich die beiden Neu⸗ linge Union und 1913 gegenüber. In der 1 Runde gewann Union:0. Auch in dieſem Treffen wird es hart auf hart gehen. Im Vorteil des eigenen Platzes wird Union den Anſchluß an die Mitte erzwingen wollen. während 1913 der erſte Sieg greifbar wird. Vielleicht teilt man ſich brüderlich in die Punkten.— Außer Kon⸗ ſpielen Kickers— V. f. R. und Waldhof—— 6 ſt a d t.*5 Die Spiele in Württemberg-Baden Stuttgort ſah am Sonntag einen Kampf um die Führung; auf dem Kickersplatz fiel die Entſcheidung, wer, von belden— Kickers oder Pforzheim— die Führung übernehmen ſollte. In großem Stil ſiagten die Stuttgarter Kickers über den F. C. Pfor z⸗ heim, bex viel zu ſpät die Gefahr erkannte. Schon nach 3 Mnu⸗ ten Spielzeit hieß das Ergebnis:0, unmittelbar vor der Pauſe:0. Beim Wiederbetreten des Platzes ließen die Pforzheimer den Kopf ſichtlich hängen. Einer der erſten Kickersangriffe führte auf einen Ecball(Wunderlich) duech Müller zum 3. Tor. Kaum 5 Minuten ſpäter ſtand Keßler(Kickers) vor der Elfmetermarke und ſchaß den Ball(Elfmeter wegen Handſpiels von Wetzel) neben das Tor. Weilter bliaben die Kickers im Angriff. Die Wendung brachte die Mitte der zwalten Spielhälfte als Wunderlich verletzt ausſcheiden mußte. Ein 4. Tor durch Keßler beſtegelte die Niederlage der Gäſte. Damit waren die Kickers am Ende ihrer Kraft. Pforzheim kam fehr ſtark auf. Ein Eckball wurde zum 1. Tor verwandelt und ein Weißen⸗ baſcherſcher Schuß ſtellte das Endergebnis her. Die letzten Minuten waren für die Stuttgarter äußerſt unangenehm, faſt ſch'en es, as malle Pforzheim noch ausgleichen. Glück auf der einen, Pech auf der anderen Seite verhinderte den Erfolg. Da der nächſtſtehende Meiſterſchaftsanwärter V. f. R. Heil⸗ bronn 80e V. f. B. Stuttgart nur unentſchieden:1 ſpielte, liegen die Kickers nun mit 2 Punkten Vorſprung in Führung, ge⸗ folgt von Pfarzheim, Heilbronn und F. C. Freiburg mit gleꝛcher 9 Der Frelburger Fußball⸗Club hat noch die beſten Ausſichten auf die Meiſterſchaft, da er noch auf heimiſchem Boden gegen die Kickers zu ſpielen hat und außerdem vorausſichtlich die zwel in Mühlburg verlorenen Punkte zuge prochen erhält. Am Sonntag ſchlugen dle Freilburger den Agerte Sport⸗ Elub 1900 überlegen mit:0. Der Sieg des F. F. C. ſtand ſchon nach wenigen Minuten außer Frage. Hart auf hart ging es in Mühlburg zu, wo der F. C. den Sport⸗Club Freiburg mit:1 beſtegie. Durch den Sieg rückt zwar Mühlburg näher an den Beſiegten und den mit gleicher Punktzahl daneben ſtehenden Sport⸗ Club Stuttgart heran, es wird aber für Mühlburg dennoch ausſichts⸗ los ſein. Wer die Karlsruher Vorſtädter auf dem Gang zur Kreis⸗ liga begleiten wird, iſt noch fraglich; ſaſt ſcheint es, als habe der Fra⸗⸗ bürger Sport⸗Club die zweifelhafte Ehre. Die Spitzongruppe iſt heule etwas geklärt, aber immerhin dürfen ſich die führenden Stutt⸗ garter Kickers nicht ſicher fühlen. Bel je 11 Spielern haben heute Punkte: die Stuttgarter Klckers 16, F. C. Pforzheim, V. f. R Hell⸗ bronn und F. C. Freiburg ſe 14, B. f. B. Stuttaart 11, Sport⸗Gub Freihurg und Sp.⸗Cl. Stuttgart je 7, der F. C. Mühlburg 5 Punkte. Am nächſten Sonntag ruht der Spielbetrieb der Bezirksliga in Württemberg⸗Baden wegen des Länderſpleles gegen dle Schweiz. Die Varbereitungen ſind getroffen, der Vorverkauf hat hereſts eingeſetzt. Sämtliche Sitzplätze waren ſchon am erſten Tage augverfouft. Das Splel beginnt am 14. Dezember, nachmit ags 2 Uhr, auf dem Sport⸗Club⸗Platz in Stuttgart⸗Gofsburg. Fſir aus⸗ wärtige Beſucher wird im Stuttgarter Hauptbahnhof eine Karten⸗ Vorperkaufsſtelle eingerichtet. I. Bayeriſche Kunodſchau 1. Jc. Rürnberg abermals Ateiſter von Bauyern In einem gigantiſchen Ringen, wie es noch immer zuſtande kaut, wenn ein geeigneter, mit der bei den beiden Gegnern not⸗ wenbigen Energie ausgeſtatteter Schiedsrichter zur Stelle war, Anöpfte der 1. F. C. Nürnberg ſeinem großen Rivalen der Sp V g. lea um zweitenmal in dieſer Saiſon die Punkte ab. Eine Selten 10. die bei den 77 Treffen. die ſich die Mannſchaften Bisher geliefert haben, zu zählen iſt, daß eine Mannſchaft Vor⸗ und Rüchſpiel gewinnt. So gut wie auch die Leiſtungen der beiden Mannſchaften. die zeitweiſe in beſtechendem Stil ſpielten, ſo ſetzte doch allem der Unparteiiſche Rttel bach⸗Ludwigshafen die Krone auf durch ſeine einwandfreie peinlich genaue Amtierung. Ex iſt der rechte Mann für derartige Spiele und hätte Zwieteren im Spiel Deutſchland—Italien nur 80 Prozent von Rettelbachs Konnen und Energie gezeigt, hätte Deutſchland nicht verloren. Es heißt etwas, ein Spial von der Bedeutung wie dieſes, umgeben von 18000 nicht immer einwandfreien, ja zum Teil fanatiſchen Zu⸗ ſchauern, und 22 Spielern, von benen ein Teil darauf bedacht iſt, em Gegner möglichſt unguffällig eins auszuwiſchen, zur vollſten Zufriedenheit zu leiten. Rettelbach hat aufs neue bewieſen, daß er gur Flite der kontinentalen Schiedsrichtergilde zu zählen iſt und het Spielen, wo es hart auf hart geht, von keinem andern über⸗ Ende ziemlich hart ſpielend. mit Fußballdelikateſſen aufwarteten, bewies die rege Anteilnahme des Publikums am Spiel. Einen Angriff, wie man ihn wohl nur ſelten zu ſehen bekommt und die Tauſende von Zuſchauern fiebernd machte, leitete der Klub ein, der mit einem Schuß von Trög um Millimeter über die Latte nicht den krönenden Abſchluß fand, den er verdient hatte. Auch eine; wohl von 4% der Zuſchauer noch heute umſtrittene Situation, wird mir zeitlebens im Gedächtnis haften bleiben. Der Durchbruch des J. F. C. N wird mit einem Schuß, wie er ſonſt nur dem Fuß⸗ ballkönſg Scheffer eigen war, abgeſchloſſen. Rein, raus— oder war er tatſächlich nicht im Tor das war ein Augen⸗ blick, der eine ewige Streitfrage ſein wird. Auf demſelben Platz, auf dem gleichen Tor und in der gleichen Ecke, nur hoch, während dieſer ziemlich flach kam, landete vor 4 Jahren ein Bombenſchuß Scheffers im Tor mit einer ſoſchen immenſen Wucht, daß 99 Pro⸗ zent und auch der Schiedsrichter nicht geſehen haben, daß der Ball am hinteren Torpfoſten abprallte. Doch der Beweis war er⸗ brächt, der etwas feuchte Ball war in Lebensgröße am hinteren Torpfoſten zu ſehen. Beinahe hätte dieſer Vorfall zum Spjielab⸗ hruch geführt, denn Scheffer und Szabo wollten bei Nichtanerken⸗ gung des Tores den Platz verlaſſen. Nur der Umſtand, daß der KMuß wie am Sonntag auch, ſeinerzeit ſchon mit:0 in Führerng ſag, berhinderte einen Spielabbruch. Diesmal war es harmloſer, do man an der gebogenen Eiſenſtange keinen ſichtlichen Beweis batte und tatſächlich die Spieler im Zweifel waren, weshalb man troffen wird. Daß die Mannſchaften, wenn auch von Anfang bis hab Widerſtand des Gegners zu brechen. verdient. ſport 1901. während das Ergebnis des Vorſpieles:2 gelautet hatte. Im üb⸗ rigen war es das fünfte Unentſchieden, das Helvetia in der dies⸗ jährigen Verbandsrunde heimbrachte. in den letzten 20 Minuten ſtack verteidigen, um zu können, woraus un bas Amtsblatt des M wvom Rie derwald. im Leben alles wiederholt, ſelbſt beim Fußballſpiel. Die Tore waren das Verdienſt guter Stürmerleiſtungen. In der 15. Minute fiel das erſte Tor durch Hochgeſang, der einen abprallenden Ball mit Pracht unter die Latte jagte. Kurz vor Halbzeit kommt der Klub noch zu ſeinem 2. Tor. Eine prächtige Flante Riegels vors Tor wird innen Trög vor die Füße geſpielt, der dann auch geiſtes⸗ gegenwärtig genug den Ball ins linke Eck plaziert. Mit Anſtoß ertönt auch zugleich der Halbzeitpfiff. Mit doppeltem Energieaufwand wird nun um weitere Tore gekämpft. Kießling ſtoßt von Linksaußen über zur Mitte, Popp und Stuhlfauth laſſen den Ball paſſieren und Franz hat Gelegen⸗ heit das Ehrentor zu erzielen, womit auch das Schlußreſultat 211 feſtſteht. Unter glücklichen Umſtänden wäre das Tor zu verhüten geweſen, doch war es redlich verdient, denn einige ſogenannte tot⸗ ſichere Chancen wurden von beiden Seiten ausgelaſſen. Wenn nun auch den Fürthern der Sieg nicht gelungen iſt, ſo hat das Spiel wenigſtens den einen Zweck erfüllt, daß die Kaſſe in ber ziemliche Ebbe war. wieder Flut zu verzeichnen hat. Es iſt näm⸗ lich chroniſch, daß beide Vereine immer ſchon auf die Platzeinnahme von dieſem Spiel im voraus ſündigen. Mit der Erringung der bayriſchen Meiſterſchaft durch den Klub haben wir zweifellos die ſpielſtärkſte Mannſchaft, die wir bei dieſer Form auch 1925 wiedet 57 den Endſpielen ſehen werden. Drum Glück auf zu neuen aten. Der Nürnberger Jußballverein in Sicherheit! Außer dem großen Kampf in Fürth war nur loch die Begeg⸗ nung Bayern München gegen Nüraberger Fußball⸗ verein fällig, da das Spiel Teutonia München gegen Schwaben Ulm nicht zum Austrag kam. Wie im Vorſpiel, ſo teilten ſich auch biesmal die beiden Mannſchaften die Punkte infolge eines:1⸗Er⸗ gebniſſes Durch ihre energiſchen Angriffe celingt es den Nürnbergern bereits in den erſten 5 Minuten, ihr erſtes und letztes Tor durch Göſſel zu erzielen. Die wiederholten Beſuche der Bayern vor dem .Fv führten zu nichts, da Sindel unüberwindſich war Erſt nach der Pauſe gelingt es den Platzherren, nachdem man ſich ſchon mit einer Niederlage abgefunden hatte, durch Pöttinger den Ausgleich zu erzielen und wenigſtens 1 Punkt zu retten. Hat auch dieſer Punf für Banern keine andere Bedeutung. als die Stellung in der Tabelle zu verbeſſern, ſo iſt er für den N. Fv. ausſchlacoebend für die G⸗ haltung dar Bezerksliga, da er nun von den beiden Tabellenletzten Teutonia und Schwaben Ulm nicht mehr eingeholt werden kann. Der Stand der Tabelle iſt nun folgender: Spiels gew. unentſch. verl. Punkte 1. F. C. Nürnberg 11 9 1 1 19 Sp.⸗Vg. Fürth 12 5 5 2 15 Wecker Mü-chen 12 6 3 3 15 Bayern München 12 4—7 1 15 1860 München 11 5 2 4 12 Nürnberger Fußballv. 11 4 2 5 10 Schwaben Ulm 11— 3 8 3 Teutonia München 10— 1 9 1 Die bayeriſche Kreisliga. Die Spieler in der mi telfränkiſchen Kreisliga waren ſpielfrei. Franken:.B. 04 Würzburg gegen.E. Michelau ausge⸗ fellen. Union Schweinfurt gegen Bayern Kitzingen 112. F. C. Lich⸗ kenfels gegen Jahn Schweinfurt:0..C. Bamberg gegen Würz⸗ burger Kickers:0. gegen Ballſ ielklub Augs⸗ Schwaben: Schwaben Augsburg burg:0. Altbayern: Roſenheim geſen.S. V. München:3 F. C. Straubing gegen Sportgem. München:4. F. V. Neuhauſen gegen Sportfreunde Müncken 321. Nordoſtbeyern; Beyern Hof gegen.V. Amberg 42. Sp.⸗Va Weiden gegen.C. Bayreuth:8. 1..C. Regensburg A e Hof 42. Wacker Marktredwitz gegen Jahn Regens⸗ bura:3. Vorſchau für kommenden Sonntag Wegen des Spieles Deutſchland gegen die Schweiz, das hoffent⸗ lich diesmal eine Wendung in der Pechſerie bringen wird, iſt der 1..C. Nürnberg und die Sp.⸗Vg. Fürth wegen Spielerabſtellung zu dieſem Spiel ſpielfrei. In München treffen ſich im Punktkampf Teutonia und Wacker München. Da die Teutonen nichts mehr retten können, ſo hat das Spiel keine weitere Bedeurung, als daß Teutonia vielleicht noch an die vorletzte Stelle kommt In Nitrnbera emyfängt der N. F. V. die Schwaben Ulm. Der Nürnberger Fußballverein wird wohl ſeine Punktzahl ver⸗ mehren, doch iſt dies bei dem bekannten Elan der Schwaben noch micht unterſchrieben. Frankfurter Brief Der Meiſter das Jahres 1924/½5 im Mainbe zirke ſteht nunmehr feſt. Selbſt, wenn der Frankfurter Fu ballſportver⸗ ein gegen N 18 93 perlieren ſollte, kann er von dem weiten der Tabelle, Helvetia, nicht mehr eingehelt werden, da ie Bockenheimer gegen die ebenfalls dem weſtlichen Stadlteile an⸗ gehörenden Raſenſpieler am vergangenen Sonntage einen wichtigen Punkt einbüßten und den Vorſprung des Meiſters nicht mehr auszugleichen vermögen, trotzdem ſie in den noch ausſtehenden drei letztan Spiele leine ſchlechten Ausſichten haben, ganze 6 Punkte u gewinnen. Nach oben hin 0 alſo die Lage geklärt, nur die bſtiegsfrage bleibt noch weiterhin offen. Die lederräber Union hat ebenſo mie die Offenbacher Klckere elnigermaßen in Si rheit gebracht, aber der Streit zwiſchen Ein⸗ tracht und dem erein für Raſenſport 1901 hat ſich in dem gleichen Maße Aee Einer von dieſen beiden Vereinen wird in den ſauren Apfel beißen müſſen. Vorläufig liegt zwar Eintracht noch mit 2 Punkten vor dem Nebenbuhler, aber hei dem bekannten Rieſenpech des Altmeiſters iſt er ierdurch noch nicht hinreichend geſchütz Möglicherweiſe fällt ſogar erſt die Ent⸗ ſcheidung in dem am 21. Dezember erfolgenden Zuſammentrefſen der beiden. Das Spiel, das am vergangenen Sonntag dem Fußball⸗ ortverein als bdem zweifellos würdigſten die dritte eiſter⸗ Haft in ununterbrochener Folge brachte, war eine ſehr zahme Sache. Die Meiſterelf hatte gegen die Rumpfmonnſchaft des Sportklub Bürgel, ſtets den Sieg in der Hand und brauchte ſich nicht im geringſten anzuſtrengen, um dem erſten Tore vor der Pauſe pier weitere nach Seitenwechſel hinzuzufügen. Es hötten guch einige mehr ſein können, ſowohl vor als nach Halbzeit, aber die Frank⸗ urter fühlten ſich in ihrer neuen Würde verpflichtet, der Bürgeler ugend den Spaß zu gönnen, ſich 45 Minuten 5 egen eine Meiſterelf einigermaßen ehrenwert geſchlagen und haülglet zu en. In Hanau erlebte der dortige 1. Fußballklub 1893 keine Frude in ſeinem Rückſpiel gegen die Offenbacher Kickers, die ſich bei der erſten Begegnung:2 hatten ſchlagen laſſen, nunmehr aber den Spieß umdrehten und als einwandfreie :1 Sieger in ihre Helmat zurückkehrten. Die erſte Hälfte des Kampfes war entſcheidend. Sie ſah die Offenbacher in jeder Hinſicht überlegen. Auch die Torzahl ſtand bei Seitenwechſel be⸗ reits feſt, und wenn auch ſpäterhin die Hanauer zeitweilig ſtark drängten, ſo genügte ihre Kraftentfaltung keineswegs, um den Dieſer gewann alſo durchaus In Frankfurt am Main⸗Weſt gab es das oben erwähnte Orts⸗ treffen zwiſchen Helvetia und dem Verein für Raſen⸗ Auch diesmal endete das Ringen unentſchieden,:1, Diesmal mußte ſie allerdings n einen Punkt erhellt, daß Raſenſport in guter— 1* am gewinnen war, ſodaß ſich Eintracht vor ihm tat⸗ ich aufs äußerſte in acht nehmen muß. Ja, Eintracht! Nicht ohne Fug und Recht überſchreibt bezirkes den Spielbericht:„Die Pechvd⸗ Man mag am liebſten üiber die Leldensgeſchichte chaft ſchon gac zichts mehr ſagen. Es bleibt in allen immer das gleiche Bild: meiſtens bebeutend beſſer, min⸗ lch erit ber Tatſache abfinden muß, als wäre der Ball dom Pfoſten dwdier ein neuer Beweis der Lehre Ben Mibas, daß ſich doch nun einmal waun gahärt, in Grund und s aber nicht ſchlechter als der Gegner, vom Glücke bas d Aaden nerflucht. kt, ſehr A egen Unlon⸗Frankfurt, volle 45 Minuten ſtark, ei⸗ ſtart 27 7 überlegen. Union aber machte ein Tor. Das eece einzige Tor des Tages.“ Ihm folgte der bekannte ſeeliſche für ſammenbruch der Eintrachtelf, die ſich faſt willenlos Sonntag Sonntag ihrem Verhängnis zu beugen hat. 5 171 In der Nordmainkreisliga hat der Spöne 19 0 7, Heddernheim, durch ſeinen 30 Sieg über die Frantize Sportfreunde einen Gegner abgeſchüttelt, der ihm 5 reiten Wege zur Meiſterſchaft noch manche Unannehmlichkeit hätte 95 können. Nur dem Umſtande, daß der Sieger in den erkenng Minuten forſch ins Zeug ging und ſih einen reichlichen Vorſp die ſicherte, haben die Sportfreunde die Niederlage zu verdanken. 1 letzten z der Geſamtſpielzeit gehörte ihnen, aber der Kräfteſch ſchen des Gegners war immerhin nicht derart, daß ihm mit erfolgre Torſchüſſen beizukommen war. 1 1 Germania 1894⸗Frankfult, nahm das ine Hilfe, um gegen Victoria 1912⸗Eckenheim,:0 zu ber Die Läuferreihe der Germanen iſt längſt nicht mehr auf 2555 b wohnten Höhe, ſodaß es dem Sturme an der erforderlichen Du chlagskraft fehlt und die Hintermannſchaft gelegentlich in die Ge⸗ ahr der Ueberlaſtung kommt. ſich Spielvereinigung 1903 Fechenheim beln e nach und nach wenn auch mit viel Mühe, wieder einige Pünk +5 zuſammen. So dieswal gegen den Tabellenletzten, den S p 9 ein⸗Homburg, der nar mit:0 verlor. Mit etwas mehr ſtändnis für Zuſammenſpiel im Sturme hätte das Ergebnis gan anders lauten können. Einen ganz unerwarteten Ausgang fand die Begzant Boruſſla⸗Frankfurt, und 1. Fußballklub 1902⸗ ſſen delheim, bei der wohl niemand an einen Sieg der Boru 1 geglaubt hätte. Ddie Schwächeanwandlung der Rödelheimer, nach anfangs guten Leiſtungen in gewohnter Weiſe in die Ex ſoen nung trat, machte es dem Gegner ziemlich leicht, zu drei Erfs ſie zu kommen, ſein eigenes Tor aber rein zu halten. Dorn macht übrigens zur Zeit nicht den hilfloſen Eindruck, den man dieſer /Elf ſo lange Zeit hatte. 10 Turn⸗ und Fußballpereinfgung 1861.0 berh ſel, und Fußballſportverein⸗Bergen, ſind als ziemum gleichwertige Gegner bekannt. Der Liganeuling gewann zwar 1 Vorſpiel, mußte ſich aber diesmal den Oberurſ lern mit:0 beugell, wobei dies eine Tor faſt mit dem Schlußpfiff fiel. Olyumpia⸗Frankfurt, war ohne Gegner. inige In der Südmainkreisliga ging es nicht ohne en robe Ueberraſchungen zu. Zunächſt verlor der Verein eibesübungen⸗Neu⸗Zſenbucg, mit:3 gegen de Fußball⸗Verein Sprendlingen, der ſich hierdurch an— zweiten Platz ſetzte, den ſeither ſein unterlegener Gegner eingenom men hatte. Die Iſenburger hatten bereits nah 45 Minuten teing Ausſichten mehr, zumal ihr Sturm derart hilflos war, daß ein An holen des verſ benkten Vorſprungs gar nicht erwartet werden konnd Auch die Niederlage des Sz. B. Offenbach gegen den Spen 1906 Heuſenſta m m, die obendrein mit:4»ch ſehr dick cusffg muß unbedingt ſtark verblüffen, denn die Offenbacher, die doh! erein unbedingt halten müſſen. Offenbach ſcheint aber gar 1 Selbſtvertrauen mehr zu haben und kam mit ſeiner Zaghaftigl gegen das forſche Spiel der anderen nicht auf. In Bieber ſtand der Sieg des.⸗V Germania 1901 über die Sportvereinigung 1911 Bürgel nicht eine Augenblick in Frage. Mit:0 wurden zwel ſi here Punfte 1 Dach und Fach gebracht. Biebers iſt in allen Mannſchaftsteiten d⸗ Gegner merklich überlegen geweſen, vor allem aber wußte de Sturm, was er im Strafraum zu tun hatte. 15 In Wixhauſen ſtanden ſich mit der dortigen Union u Teutonia Hauſen zwei ziemlich gleichwertige Gegner gegen über. Bis Halbzeit konnten ſie ſih auch gegeneitig nichts anun, Sclleßlich aber gewann der Platzbeſitzer dank ſeiner beſſeren Ber trautheit mit den örtlichen Vorhältniſſen 371, wodurch das Ergebni⸗ des Vorſpieles gerade umgekehrt wurde. Kickers Viktoria Mülheim und Sportzrub 1904 Ditzenhach trafen ſich auf dem Platze des erſteren. Shon einmg haben die Ditzenbacher:3 das Nachſehen gehabt, ſind alſo dies Vorfahre noch zur Oberliga gehörten, hötten ſih gegen den Land mit:4 nicht gerade wide Erwarten ſchlecht behandelt worden. Auf eigenem Grund und Boden iſt an die Mülheimer ſchwer heran, eee eine Erfahrung, die ich zufällig aus eigenem beſtätigen ann. Turn- und Sportverein Langen war ſplelfrei. In der Oſtmainkreisliga führt bekanntlich Biktorig Aſchaffenburg, die ihre Spiele haushoch zu gewinnen pfleg Diesmal hatte ſie es mit dem Fußballſportverein Dame tun, dem man auch ſo etwa ein halbes Dutzend Verluſttore zugerech net haben mag. Die Sache endete ſedoch gur mit:1 zu Gemſten 2 Aſchaffenburger, die in Erinnerung an ihren erſten Sieg mit 9* Toren recht lange Geſichter gemacht haben mögen. Anfangs lage die Dammer ſogar in Führung, konnten ſich ſedoch auf die Dal gegen das beſſere Können Victorias nicht halten und verketdigſ zum Schluſſe mit weit mehr Leuten als zu dieſem Zwecke eigentli vorgeſehen ſind. Ddaß Sport 1660 Hanau, nicht von ungefähr auf dritten Platze zu finden iſt, ſondern ſich auf Grund ſeiner Leiſtunge in den Vordergrund zu bringen wußte, kam erneut unter Bewei denn die Snlelvereinigung Rüdkingendangendiebeg hatte viel Mühe, um mit dem anſheinend Unterſchätzten Geaner 1· fertig zu werden. Allerdings trat Rückingen ohne die Gebr Wilhelm an, die wegen ungebührlichen Venehmens gegenſber 25 Vereinsleitung nicht aufgeſtellt waren. Das bedeutete eine Schw in der Elf, die unverkennbar zu Tage frat, und doch iſt es wi 5 eine Stärke der Vereinsführung, die ſich ihre Kanonen in halten will und hierdurch anderen Vereinen ein nachahmens Baiſpiel gibt. 0. Der Hanguer Victoria 1894 erlebte eine aroe Enttül, ſchung ſeitens ihrer Namensſchweſter aus Kahl. Dieſe Viktori hat es an ſich, gerade dann zu gewinnen, wenn kein Menſch an ihu Ueberlegenheit glauben mag. An beiden Mannſchaften laßt ſich 7 Grund dieſes einen Ergebnſſſes der Wandel des Schickſals feſtſtell Kahl iſt vorläufig aus der Abſtiegsgefahr, Honau perliert dagegen 4 Anſchluß an die Spitzengruppe in einem Maße, daß von Meiſte ſchaftsausſichten wohl nicht mehr geſprochen werden kann. im Verein 455 Bewegungsſpiele Grotz⸗Auhe der machte mit dem ſchwachen Gegner, der ihr diesmal gegeben war, 0 Sportgemeinde Damm nicht viel Umſtände und gewann 7 Die Bewegungsſpieler können ziemlich viel und hätten auch dieen. weit höher gewinnen können, wenn ihre Stürmer ein klein wenig uneigennütziger geweſen wären. in Germanſa Niederrodenbach hatte mit dem Sportverde, 1920 Hanau reichlich Laſt und gewann nur 322, troßdem 1750 Hanauer Mittelläufer bereits nach eiwa 15 Minuten ohne erſich lichen Grund ſeine Mannſchaft im Stiche ließ. 0 Auch Sportverein KleinSteinheim hatte borg, Minuten auszuſtehen, ehe ſie mit:1 die Punkte degen Kickenn Aſchaffenburg in Sicherheit wußte. Schließlich iſt aber llich Siegern die Freude umſo mehr zu gönnen, als ſie ſo außerordentli uͤberraſchend kam. Aliquis. Lorenz, Raufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahiren au 8122 Nlifa-Rad aeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehenenn Mitteldeutsche Fahrraduerke d. m b. R Sangerhansen- Barlin, Im Karisbad 6 groß· Veririeb fur Vardbodlen: fuma Peter Ludiuig, Mannhelm- Veckurun eee SSSS A A — a = e anberstag. den 11. Dezember 1924 Reue Mannbeimer Jeikung[Abend⸗Nusgabe] 9. Seite. Ar. 57 Der Feiſenbrunner Hof der 110 ſo der Hund. Einen Augenblick war er verwundert, als nach zütende ſich auf Peter ſtürzte, dann machte er einen Satz liebten m ihm unbekannten und verhaßten Peiniger ſeines ge⸗ im h rrn, fuhr kläffend an ſeine Beine und verſuchte, den Peini erabzuzerren, der ſo unbarmherzig drauflosſchlug. Als der und—5 nicht abließ, ſchoß er bebend vor Wut nach ſeiner Wade der Züchß ſich ſo heftig, daß Peters Vater mit einem Schrei in keideiſchof gung innehielt. Jetzt erſt ſah er das Tier, den kleinen üſchaftlichen Gegner, und ſchlua mit allen Kräften auf ihn ein. mu willſcdt nicht!“ ſchrie Peter außer ſich.„Schlag mich, ſo viel aber laß mir den Hundl“ ſerem 15 der Vater ſieß den Grauen nicht, der mit vor Wut hei⸗ und ellen, ſein prachtvolles Gebiß fletſchend, auf ihn eindrang dusſteßleßt, von einem harten Schlag getroffen, ein Wehgeheul Eb⸗ das Peter bis in das Innerſte drang. haßt r geriet außer ſich, er wußte nicht mehr, was er tat— wie — er ſeinen Vater jetzt!— er hatte nur das ſchmerzliche Ge⸗ weh es Hundes im Ohr, das nicht enden wollte, und das er nicht r hören konnte. datedie Hand zum Schlage erhoben, ſtürzte er auf den Bater los—a er zugeſchlogen oder nicht? den 9 flog der Hund an ihm vorbei, von ſeines Vaters Hand in of hinuntergeſchleudert. vor einen Augenblick ſtanden ſich Vater und Sohn, wie wenn ſie ſich 80 unheimlichen Abgrund ſtünden, gegenüber, dann drehte durück. Vater um und ging wortlos nach den Zimmern der Mutter An. ſbeter aber ſtolperte, vor Schrecken und übergroßer feiger e aſt, was er wohl ſehen würde, die Treppe hinab. Im of fand ſonder„ wie er gedacht, den Hund mit gebrochenen liedern, un nur den Gräfe Hannes, dem er keuchend zuſchrie: „Wo is er— wo is er?“ 5 90 gun„Fort is er,“ antwortete der Alte, der eine gewiſſe Pefriedi bole über die Flucht des Hundes nicht verbergen konnte:„dem nit'falle in dem Haus!“ der ers Herz füllte ſich mit Bitterkeit und Gram; alſo auch raue durfte nicht an ihn glauben und verließ ihn. Han icht einmal den Grauen durfte er haben! Sogar der alte nes hatte ihm den Hund mißgönnt! ſche er ſehrte dem eiferſüchngen Alten den Nucken, der dat, dle er Peter nicht. Er bemerkte wohl, daß der ſich im Heu der ſteceme verkroch. Nun, von ihm aus konnte er acht Tage darin den und länger, er verriet ihn nicht, er hatte nichts geſehen. beßer lag ſtill, und ſeine Gedanken ginge! wier und kraus und ein aigend immer rund um ihn. Von Zeit zu Zeit überfiel hn res Zittern; noch immer hatte er das ſchmerzliche Geheul des Tie⸗ mit in den Ohren. Er konnte es nicht hören, es überſchüttete ihn Hal Fieberhitze, das Blut ſtieg ihm in Wellen zu Kopf, die ihm in 8 und Schädel zu ſprengen drohten. Dann verſank er wieder tumpfheit. Jetzt war der Graue fort, und alles war aus, und halte war gleich. Da gab's ihm einen ſchmer'haften Stich. Er te ſeinen Vater geſchlagen— Wie war das? Er ſetzte ſich auf— in, es konnte nicht ſein! Eine fremde Macht mußte ihn getriehen kasen ein fremder Wille. Das war nicht er! Er duckte ſich. War s nicht die heiſere Stimme ſeines Vaters, die ſo hoch und ſchrill mit im höchſten Affekt wurde? Peter hielt den Atem an und keartete darauf, daß man ihn fortſchleppen würde. Doch niemand und nach und nach erſtarb auch das heiſere Schreien. ſich Der Vater hatte ausgetobt. Vorhin war er, blaurot im Ge⸗ und ſich vor Erregung überſchreiend zur Mutter gekommen: iſt zt gibt's keine Rückſichten, kein Vertuſchen mehr. Der Burſche lanteif für eine Korrektionsanſtalt!l“ Und er ſchrie das Wort ſo 8 Be„Er iſt ein Felſenbrunner,“ erwiderte ſie mit einer harten ſtimmtheit, die ihr ſonſt nicht eigen war. 2 Verlegen, wenn auch noch immer ſtark erregt und mit böſen 5 a plötzlich ernüchtert, betreten, ja faſt ſcheu nach ſeiner a n trat ihr Mang an ihr Bett und erwartete, ſie elend und hebrochen von dem Vorgefallenen zu ſehen. Nun ſaß ſie aber derkwürdig gefaßt, wenn auch ſehr blaß, aufrecht da und wartete, 8 ſeine Aufregung ſich gelegt hatte. Sie reichte ihm den Brief s Lehrers, den er ihr heraufgeſchickt und ſagte: 500„Lies dieſen Brief noch einmal, wenn du etwas cuhiger biſt. ſpatoverſtehe vollkommen, daß du dich aufgeregt haſt, wir können päter darüber reden, aber das Kind iſt bei dieſem Erzieher nicht ein Speichellecker ein Kriecher und im Grunde doch nur ein bru⸗ 0 roh, wie unterwürfig er balanzierte, fehltrat und wieder hinaufhüpfte, d wie ſich das Monſtrum freut, daß er Peter gede⸗ und hatte ihr gegenüber nicht das geringſte Zuſammengehörigkeits ſepeinigt hat! Ich werde es nicht dulden, daß Peter in] gefühl. ben bleibt! Bitte! Laß mich reden! Ich 90 wüßrend Nachdem ſie an einem langen Salatbeet mit Bravpour, ohne ein⸗ 5 5 nachzudenken; wir ſind mal ſch 1 ch gebe meinen Neigungen zu viel nach, von ſich geſtreckt, erinnerte ſie g. ſeiner. das 15 15 ſchlmme Nei.„Vielleicht biſt du jetzt präſentabler, meinte ſienachläſſig, ſchrikt Dabei ſind alle Petler voran ins Haus und wies ihn nach oben und ging ganz taler Schinder. Wie dünkelhaft, wie ſchreibt! Ur Eine Gutsgeſchichte von Anna Croiſſant-Ruſt mütigt und 229 Copyrighi bei Georg Müller. München meiner Krankheit ſo viel Zeit gehabt, (Nachdruck verboten.) ſchlechte Eltern, Albert! ich wehre alles ab, was mich ſtört; Aing⸗ iune e ſie beteh 0 dir. Kinder zu kurz gekommen, geſtehe du's nur zul Wiſſen wir wir⸗ ̃ 1 etwas on Pflicht und von e uns Mühe Sonnenlicht wie von einem goldeen Rahmen eingefaßt. unſere Kinder einzuwirken? Wie? Alwine?— Ja Linkiſch preßte Peter die Uoosroſenknoſpen in „iſt es ſo, daß nicht habe, es gutzumachen. kein Vertrauen mehr zu mir haben. und verbittert. in ihr gütiges Geſicht. zugeſtehen, wenn ich—, — und reichte ihn hin,— Der Mann nickte. Er nickte wieder. Peter wagte ſich nicht in das Haus zurück. + 5 Gegen Mittag rüttelte jemand ungeduldig, dann heftig an der Scheunentüre, wo Peter in dumpfem Es war Helene. Du brauchſt keine Angſt zu haben, ſie reißen dir den Kopf nicht ab, wenn ich's dir ſage! 5 Sie beſchnupperke Peters Kleider:„Du warſt im Stall oder im Heul Geh zuerſt in den Garten, die Mutter wird dieſen Duft Neue Mannheimer Zeitung So ſehr ihn ſein Gram beſchäftigte, ſah er 8 doch, wie ſchön ſeine Schweſter war, wie ihre Augen ſtrahlten, wie Mannheimer General-Anzeiger köſtlich ſich der braune Nacken aus dem durchſichtigen Kleide hob wie ihr Haar glänzte, durch das ſie ein rubinrotes Band geſchlungen hatte. Sie trug dieſelbe Farbe als Gürtelband und hielt eine dunkel 65 0 le 9 155 Piennig pro rote Roſe in der Hand. Peter wurde allmählich ruhiger; er durfte zuerſt zur Mutter. Im Garten fand er Heler 155555„„ die elene balanzierte auf der Kante der Bretter, 25 2* mit denen die Beete eingefaßt waren, hin und her, und ſummte täglich-malige Zustellung Immer wieder ſah Peter nach ihr, weil ſie ihm ſo 5 verändert erſchien, ſo fremd, gar nicht wie ſeine Schweſter. Nichts Bezugspreis für 4 Wochen.50 M. von dem Fahrigen und Haſtigen war mehr in ihr, nichts Mißlauni⸗ ſches, Wegwerfendes. Peter betrachtete ſie mit einer Miſchung aus Wohlgefallen und N Unbehagen; es war etwas an ihr, das ihn anzog, und etwas, dan Schmerz lag. X ſchickt mich, du ſollſt kommen. Sei doch nicht ſo feige und komm ſchnell!“ Bezugspreis nicht lieben!“ Peter gehorchte. 195 ſo laut und ſo heftig, bis er ſich an ſeinem Schreien er⸗ er für ſie pflückte. 8 den rechten Händen. Nein, bitte unterbrich mich nicht! Das iſt ihn abſtieß, und der Frühmorgen kam ihm in den Sinn, an dem Nein, auch die ſchöne ſie mit den Thomanns davongefahren war. S ie mit i den Röcken vor ihm auf der Kante Schweſter, die mit ihren rauſchenden gaogte ee u die ſchlanken Arme wei⸗ lich Friſche, Glück und Leben, dem Vater nach ins Eßzimmer, vom ſeinen Händen rknüllt und zerdrückt auf das daran wäre vielleicht nichts zu biegen geweſen, aber Helenel Sie und legte ſie dann ebenſo linkiſch, ze 2 0 0 iſt eindrucksfähig, aber trotz aller Vechalſchelung verwahrloſt. Weißt Bett der Mutter, die ihm ein blaſſes, ſunges Mädchen erſchien. Die du, wie's in ihr ausſieht? Und gar erſt Peter! Ihr wart glücklich, zarte, lichte Geſtalt, der helle ſonnige Raum hatten etwas r luſtig und froh ſein konntet.“ ch war glücklich,“ fuhr die kranke Frau nach einer die Augen aufzuſchlagen und machte in ſeinem unordentlichen Anzug, Atempauſe fort,„wenn ich von nichts wußte und in meinen den zerwühlten Haaren und dem unſicheren Blick ganz den Eindruck vier Wänden mein Leben beben konnte, und nun, klagte ſie bitter, eines verſtockten und bösartigen Kindes. Seine Mutter mußte ſich ich wohl alles Verfehite erkenne, aber die Kraft] Gewalt antun, gut mit ihm zu reden; ſie mußte an alles denken, Peter iſt nicht durch Püffe und Stöße, was ſie immer an ihm geliebt, an ſeine leuchtenden Augen, wenn er iſt nur durch Liebe zu erziehen. Du mußt nicht höniſch lachen, ſie ihm vorgeleſen oder ihm Bilder gezeigt hatte, an ſeine Verſunken⸗ Albert! Ich habe nicht die Kraft, ihn zu erzlehen; er würde auch] heit, wenn ſie ſang. Es wird ſehr ſchwer werden, War das noch derſelbe, der mit ſeinem kleinen Fingerchen Zeile ihn uns wieder näherzubringen, er iſt verſcheucht, er iſt einſam] für Zeile in den Märchenbüchern nachgefahren, der Schwind den Was iſt das für eine Jugend!“ Märchenonkel nannte und der von dem kleinen Schwindbild, wo dos Und als der Vater wieder aufbrauſen wollte, wehrte ſie kurz] junge Mäd den am offenen Fenſter ſtehend in die Morgenfriſche „Ich weiß, ich weiß. Er entbehrt— ſprich jetzt nicht weiter. ausſieht, ſagte„Es riecht nach Morgenfrühe.“ War das derſelbe d gehe nicht davon ab, Peter muß einen andern Lehrer erhalten.“] Stand er nicht vor ihr wie ein trotziger, verwahrloſter Gaſſenſunge, Nun war ſie wirklich erſchöpft und mußte ſich zurücklegen, und der im nächſten Augenblick die Zunge herausſtrecken würde, wenn Mann vergaß Anklagen und Verwünſchungen, die ſich ihm auff man ihn anredete? Lippen drängen wollten, und kam raſch zu ihr, ſie zu unter⸗ Er hatte ſeinen Vater geſchlagen. Um eines häßlichen. ſtruppigen remdes für Peter und machten ihn noch beklommener. Er getraute ſich nicht, Tieres willen, wen man ihr ſagte, aber— er hatte das Tier geliebt! Doch ſie wehrte ihm und ein faſt ſeindſeliger, harter Zua trat„Peter“, ſagte ſie und erſtaunte, wie er vor dem Klang ihrer „Ich verlange das, und du wirſt mir's Stimme ſchreckhaft zuſammenzuckte,„Peter, ſollen die Roſen mir ge⸗ ſie zögerte einen Augenblick, dann zog hören? ie einen Brief, den ſie unter dem Kopfkiſſen verborgen hatte, vot Der Junge nickte nur, ſein Geſicht war gerötet, er war unruhig „wenn ich dir das gebe.“ geworden. Der Mann nahm zögernd, befremdet von ihrem kalten Ge⸗ Das iſt lieb von dir. Wir wollen jetzt auch nicht von den häß⸗ ſichtsausdruck, was ſie ihm reichte, und trat zum Fenſter. Sein lichen Dingen reden, die vorgefallen ſind—“ Geſicht wurde dunkelrot. Regungslos ftand er, auch nachdem er den Sie ſah, daß des Jungen Augenbrauen ſich ſchmerzhaft zuſam⸗ Brief geleſen, immer noch mit dem Rücken gegen das Licht. Es menzogen.— war, wenn ſie beide den Atem anhielten und nichts zu ſagen„Der Hund!“ ſtieß er heraus. „Haſt du ihn ſo gern gehabt?“ „Iſt das wahr?“ fragte endlich die Frau leiſe. Peter blieb ſteif ſtehen, würgte und konnte nicht reden, der Hals 5 war ihm wie zugeſchnürt. „Und es iſt das Mädchen, das Heinrich?—“ 8(Fortſetuna folath Dann fragte die matte Stimme:„Wird es bold ſein?“ ggeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas D, das war das alte, liebe, verzeihende Geſicht. Der Mann Zelang, G. m. 9. 5. Mannheim. E 6, 2. kam ſchnell auf das Bett zu und ſchloß die kranke Frau heftig und Direktſon Ferdinand Hevme— Ebeftetakteur Kurt ffiſcher lange in die Arme, fühlte ihre Tränen auf ſeinen Haaren undVerantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil · Kurb weinte ſelber mit. Alles Schwere, alles Unbegreifliche und Quälende verſank wie Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aue aller Welt M⸗l auf auf einen Schlag vor der Wärme und dem Verſtehen, das wie Müller; für Handelsnachrichten Aus dem Lande. Nachbaraebieie Gericht u. ein mildtätiger Strom von ihr ausging. Fiſcher; für das Fenilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und zen übria redaftionellen Teil: Fr Kircher: 4 Anzetaen- Nernbarbt. — ist 27 ein überaus wohltätig wirkendes An- regungs · und Erfrischungs- mittel. Ihr feiner, kühler Hauch beruhigt die in der Genesungszeit besonders empfindlichen Nerven. Der durch lange Krank- heit verursachten Mattig- keit wird durch leichte Abreibungen mit 77 wirksam begegnet⸗ Man bediene sich indes nur der ges. gesch. 4l(Blau. 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