45 8 — 2 1 V 2 * —— 8 2 eee eee eeee eeeee — —— rrr — Neue — Lend Mannheimer General Anzeiger Stettag, 12. Dezember reiſe: In Marmhelm ebun Fen 51. monatl. Dezieder 5· ie 21 0tl. Fernſpr. Rr. 7ol— 7945,— Telegr.-Adreſſe Leieelenzelaer Mannbelm Erſcheint wöchentl zwölfmal Mittag⸗Ausgabe Mannheimerö Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 578 eitung Anzeigenpreiſe nach Terz, bel Vereuszahlung pre cin- ale Aen e für Allgemeine Anzeigen.4%.-. Reklamen.—.-M. Für Anzeigen an beftimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Berantwortung der: nommen. Höhere Wewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſn verechtigen zu keinen Exſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An· zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Manmnßheim. Deilagen Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muſik⸗Jeitung Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs⸗Beilage Wandern u. Neiſen Nie Umbildung der Reichsregierung die Haltung des Fentrums 461 El Berun. 12. Pez,(Bon unf, Berl. Büro) Rachdem der Rüg. mutt des Kabinetts beſchloſſene Sache iſt, ſind die Hoff⸗ nuben. die man namentlich auf den linken Flügel des Zen⸗ —80 und wohl auch noch wo anders für die Beibehaltung der erigen Minderheitsregierung hegte, endgültig zerronnen. Entwicklung treibt, wie wir das vorausſahen, mit vollen Segeln eine rein bürgerliche Regierung zu. An den leitenden demo⸗ Heantilchen Stellen hat man ſich mit dem Gedanten, daß das ui trum vieſe Entwicklung, wenn auch nicht gerade enthuſiaſtiſch, weinachen wird, bereits völlig abgefunden. Hier und da w. rden zwar noch warnende Stimmen laut. So richtetee beiſpiels⸗ die„Voſſiſche Ztg.“ geſtern noch einen letzten Appell an die ausherigen Konlitionsfreunde, von der alten Bahn nicht abzuweichen. 5 r viel Erfolg werden ſich die Warner wohl ſelbſt kaum mehr van 2 chen moralichen Einwirkungsverſuchen verſprechen. Immerhin hält das B..“ für wahrſcheinlich, daß ſich ſehr ſtarte Kräfte gegen und deteiligung an einer Rechtsregierung geltend machen werden Nunzwar ſowohl innerhalb der neuen Reichstagsfraktion des Zen⸗ puns, als auch vermutlich ſchon vorher auf der Tagung des Partei⸗ dorſtandes, der heute zuſammentritt. Ge das mag ſchon ſein. Wir ſind indes der Meinung, daß dieſe kübenſtrömung den bereits begonnenen Brückenſchlag nach rechts dran wird zu hindern vermögen. Selbſt die„Germania“, ſo ver⸗ ſeeert ſie über den Verlauf iſt, den die Dinge zu nehmen ſich an⸗ chicgen, vermag ſich dem Zwang der Tatſachen nicht mehr zu ver⸗ ſhließen Das Zentrumsorgan bedauert zwar aufs lebhafteſte, daß 0 Verbleiben der Regierung Marx. die leicht durch Neubeſetzung der beiwerdenden Miniſterpoſten hätte erweitert werden können, durch Haltung der Volkspartei unmöglich gemacht worden iſt. Aber 600 dieſen verſpäteten Tränen kommt das Kanzlerblatt zu dem nun al unabweislichen Schluß, daß jetzt andere Kombinationen ge⸗ 1 werden müſſen und daß dieſe bei den in der Volkspartei herr⸗ Uez en Tendenz nach rechts weiſen. Es ſei keineswegs ohne wei⸗ Aoal verſtändlich, daß die Zentrumsfraktion ſich an einer ſolchen ition beteiligt, aber, ſo wird man ſich dieſen 1 01 wohl nzen müſſen, ausgeſchloſſen iſt es natürlich nicht, vielmehr, wil wiederholen, inhohem Grade wahrſcheinki ch. Mißtrauiſch 1 en, wie es aus jeder Zeile der„Germania“ ſpricht, iſt ja in lucher noch völlig unausgereiften Situation das Gegebene. Das gilt in aleichem Maße für die Deutſchnationalen⸗ wen Preſſe nach wie vor eifrig, faſt übereifria, den Gedanken eines Bͤrgerblocks“ propagiert, im übrigen aber mit beſtimmten For⸗ rungen noch nicht hervortritt: denn die des Herrn v. Freytag⸗ dorinaboven ſind einſtweilen ausdrücklich als in keiner Weiſe zarteſamtlich gekennzeichnet worden. Sich gegenſeitia Bedin⸗ ungen zu ſtellen, ein Reaierungsproaramm zu vereinbaren und was ble beißeſten Kampf koſten wird, die Miniſterſeſſel zu verteilen, da⸗ ein nun den Fraktionen vorbehalten. die ſa in der nächſten Woche rübrige Tätiakeit entfalten werden. e Viel Kopfzerbrechen verurſacht die Frage, wem die Reaſe⸗ ungsbildunca übertragen werden ſoll Der„Lokalanzeiger“ iſt Au Anſicht. daß der Reichspräſident zunächſt Herrn Marr mit dieſer ſeugabe betrauen werde. Das dürfte indeſſen eine reine Formſache ab„wie wir mehrfach bervorhoben. Marx kaum geneigt ſein ird eine ausgeſprochene bürgerliche Realeruna zu führen. Auch an glied erſion. daß alsdann ein anderes. weiter rechtsſtehendes Mit⸗ dierd des Zentrum die Kabinettsbildung übernehmen werde. wird — und da noch feſtaehalten. Wie eigentlich noch bei jeder Kriſe ba cht in dieſem Zuſammmehana auch wieder der Name des früheren 0 heriſchen Miniſtervräſidenten Graf Lerchenfeld auf, und ſelbſt Herr 80 der muß es ſich gefallen laſſen, als Kanzlerkandidat genannt zu Polden Wenn ein Spätabendblatt zu wiſſen alaubt. daß in der S. lksvartei keine Stimmung dafür vorhanden ſei. daß Hert Fürtteemann die neue Regierung zuſammenſtellen wird, ſo 8 efte dieſe Bekaurtung auf Authentizität kaum Anſpruch erheben. Lich Gegenteil halten wir es nach wie vor für ſehr wabhrſchein⸗ In b das neue Kabinett den Namen Streſemann tragen wird. erſt der Zeit“ wird freilich verſichert:„Die Deutſche'lksvartel marebt für ſichkeinesweas den Kanzlervoſten. Auch Dr. Streſe⸗ im un ſelber leat nicht den gerinaſten Wert darauf. die Kanzlerſchaf künftigen Kabinett zu übernehmen“ Sleudnawiſchen hat das Reichskabinett in ſeiner geſtriaen Wuna beſchloſſen, dem Reichspräſidenten zu Beainn der nächſten e ſein Rücktrittsageſuch zu überreichen. Der Reichs N ö 5 2 2 2 Nn dent wird. wie uns weiter berichtet wird. vormittaas dit Naer der bisherigen Koalitionsvarteien, am Nachmittag die emuſchnationalen und am Samstaa abend die Sozialdemokrater bfangen. Eine Unterredung mit Dr. Marx Vihen einer einem Vertreter des„Hamburger Fremdenblatts“ ge⸗ S aten Unterredung ſprach ſich der Kanzler ſeinem bisherigen Er ſidpunkt getreu für Beibehaltung der Koalition der Mitte aus. ſagt darin u..: Regle Nach meiner Ueberzeugung entſpricht die Erweiterung der blltteung durch Hinzuziehung der Parteien, welche die Regierungs· 1 0 bisher unterſtützt haben und bei den Wahlen am 7. Dezember Vahlaligung ihrer Wähler gefunden haben, dem logiſchen Sinne des der uusfalles. Ich verſtehe es 1— daß vielfach die Schaffung durch roßen Koalition, die ſchon vor einem Jahre erſtmalig als den damaligen Reichskanzler Streſemann erfolgt iſt, auch letzt ange oalitiſches Gebot und Vollzug des Willens der deutſchen Wähler renſehen wird. Eine Erweiterung der Regierung nach ewi 8, gegen die ich bei der gegenwärtigen außenpolitiſchen Lage dache Bedenken hege und ausgeſprochen habe, iſt zwar im neuen nögſtag auch ohne Einbeziehung der Demokraten ellith Ob ſie aber für die Fortführung der bisherigen ußen⸗ ſſchen die, wie ich ſtets betont habe, im Vordergrund des poll⸗ durüß. Intereſſes bleiben muß, erwünſcht oder auch nur tragbar iſt, a de er gehen die Meinungen auseinander. Ich perſönſich bin nicht Parage. dieſe Frage zu bejahen. Sollte es trotzdem dem Willen derde arteien entſprechen, auch dieſe Möglichkeit zu erſchöpfen, ſo „Unterſtützung nicht verſagt. Das Zentrum hat ſtets auf dem Stand⸗ Für Samstag iſt eine Beſprechung des Kanzlers mit den ſozial⸗ Auf die Frage, ob denn das Zentrum eine Rechtsregierung unterſtützen werde, erklärte der Reichskanzler: Das Zentrum hat ſeit 1919 auch in den ſchwierigſten Situationen der Regierung ſeine punkt geſtanden, daß lediglich ſachliche Gründe für die Frage der Koalitionsbildung entſcheidend ſein dürfen, daß jede Unterſtützung der bisher verfolgten Außenpolitik, komme ſie von rechts oder links, willkommen iſt, wenn die Gewähr dafür geboten iſt, daß der außen⸗ politiſche Kurs unbeirrt innegehalten wird. In dieſem Sinne hat noch jüngſt der Reichsparteitag des Zentrums einſtimmig einen Be⸗ ſchlum gefaßt, der aber auch der Erwartung Ausdruck gab, daß„der bewährten Politik der Mitte auch im zukünftigen Reichstage Geltung und Führung verſchafft werde“. Dieſer Beſchluß iſt auch heute noch maßgebend. Es wird Aufgabe der Zentrumsfraktion des neuen Reichstages ſein, dieſem Beſchluß entſprechend ihr Verhalten einzu⸗ richten.“ 2 5 In dieſem Interview bemerkt die„Germania“, der Reichs⸗ kanzler ſprach, wie er ausdrücklich hervorhebt, für ſeine Per⸗ ſon. Aber es könne keinem Zweifel unterliegen, daß ſein Be⸗ kenntnis für die Haltung der Zentrumsfraktion des Reichstages von höchſter Bedeutung ſein wird. Es ſteht in ſeinen Worten kein unbedingtes Nein für die Zentrumspartei gegenüber einer Rechtsrgterung. Aber wenn man darin ein unbedingtes Ja ſehen will, ſo ſind die Bedingungen für die Rechtsparteien von außer⸗ ordentlich ſchwerwiegender Natur. Darin wird die geſamte Frak⸗ tion des Zentrums mit dem Reichskanzler übereinſtimmen, daß es für ſie ausgeſchloſſen iſt, eine Rechtsregierung zu unterſtützen oder überhaupt zu ertragen, die von dem alten bewährten Kurs der Mitte abgeht. Das Blatt ſchließt ſeine Ausführungen mit den Worten, daß, wenn nach Meinung der Deutſchen Volkspartei die Zeit jetzt gekommen iſt, um ein inneres parteipolitiſches Experiment zu machen, es die Aufgabe der Zentrumspartei ſein werde, mit aller Vorſicht dafür zu ſorgen, daß, wenn überhaupt dieſes Experi⸗ ment unvermeidbar ſei, das Vaterland keinen Schaden erleidet. Empfang der Fraklionsführer Wie die Blätter melden, wird der Reichskanzler heute vormittag die Führer der bisherigen Koalitionparteien und am Nachmittag die Führer der deutſchnationglen Partei empfangen. demokratiſchen Führern vorgeſehen. Die deutſchnationale Reichstagsfraktion iſt zu einer kon ſtituierenden Sitzung auf Dienstag, den 16. Dezember, vorm. 11 Uhr, einberufen worden. An demſelben Tage tritt auch die demo⸗ kratiſche Reichstagsfraktion zuſammen. Bezüglich der Einberu⸗ fung des Reichstages iſt noch keine Entſcheidung getroffen. Wie die„Germania“ mitteilt, ſteht entgegen anders boutenden Meldungen der Zufammentritt der Reichstagsfraktion des Zentrums noch nicht feſt. Wahrſcheinlich aber wird die Frak⸗ tion am Donnerstag oder Mittwoch der nächſten Woche ihre erſte Sitzung abhalten. Der Rheiniſche Bauernverein zur Regierungsbildung Der Rheiniſche Bauernverein, deſſen Leitung führenden Einfluß in der Zentrumspartei beſitzt, nimmt in einer Zuſchrift an mehteren Tageszeitungen der Rheinprovinz zum Wahlergebn's wie folgt Stellung: „Für die Regierungsbildung entſcheidende Tatſache iſt, daß die ſogenannte Wirth⸗Kpalition eine parlamentariſche Mehrheit nicht annähernd erreicht haben, daß dagegen die parteien der erſtrehten Rechtskoalition gegenüber dem leßten Reichstag eine erhebliche Stärkung erfahren haben und mit ihren 271 Stimmen über eine reichliche und unbedingt tragfeſte parlamentariſche Mehrheit verfügt Die im Rheiniſchen Bauernverein organiſierte Landbevölkerung hat bereits vom letzten Reichstage mit allem Nachdruck gefordert, daß die Regierung auf einem Zuſammenſchluß jener bürger ⸗ lichen Parteien aufgebaut werde, welche im öffentlichen Le⸗ ben den chriſtlichen Grundſätzen führenden Einfluß einzuräu⸗ men bereit ſind. Die Forderung wird jetzt nach der Stärkung der in Betracht kommenden Parteien mit erhöhtem Nachdru ck er⸗ hoben. Die Linkskoalition iſt unmöglich. Die ſogenannte große Kaalition von Streſemann bis Scheidemann ſcheiert an der inneren Gegenſätzlichkeit der in Betracht kommenden Parteien. Für eine ernſte aufbauende Politik kommt nur der Zuf ammenſchluß der Rechtsparteien vom Dentrum über Bayeriſche und Deutſche Volkspartei bis zu den Deutſchnationalen in Frage. ꝓSSFFEFFTFTCCCCC ĩ ͤ TPTPPPGGGCGCCGTCGCTCCCCCCTTTTT—— Salòwin und Chamberloin zur Räumungsfrage Im Unterhanſe erklärte Premierminiſter Baldwin auf eine Frage Kenworthys betreffend das Kölner Gebiet; die Angelegenheit werde von der Regierung ſorgfältig geprüft, aber Kenworthy möchte ſich vergegenwärtigen, daß die Entſcheidung über die Tatſachenfrage, bis zu welcher Ausdehnung Deutſchland die der Räumung, wie ſie durch den Verſailler Vertrag feſtgelegt iſt, vor⸗ hergehenden Bedingungen erfüllt haben werde, einem Ueberein⸗ kommen zwiſchen den Alliierten unterworfen ſei. Auf die Frage Kenworthys, ob die Blättermeldungen, nach denen England auf un⸗ beſtimmte Zeit in Köln bleiben werde, falſch ſeien, erklärte Baldwin, daß alle Meldungen darüber, die. Kenworthy ge⸗ ſehen haben könnte, durchaus nicht autoriſiert und unbe⸗ gründet ſeien. Auf ein Anfrag engliſcher Journaliſten an Auſtin Chamber⸗ la in, ob England den Kölner Brückenkopf räumen werde, erwiderte der engliſche Außenminiſter:„Ich habe bis jetzt noch keine Gelegenheit gehabt, dieſe Angelegenheit zu beſprechen. Aber ich nehme an, daß es im Intereſſe Aller iſt, daß wir, ſolange eine Be⸗ ſatzung in Frage kommt, an ihr teilnehmen. „ zum Dertreter des Deu'ſchen Keichs bei der eſtulſcher e ſoll e e ſein. Morath nt /für di rüſtungskom 35 Niace in Albanten. Nach Berichten von der ſerbiſch⸗ albaniſchen Grenze ſollen in Albanien neue Unruhen aus⸗ n dg ich dieſem Ve keinerlei Schwierigkeiten in ve 118— aber 1220 önlich glaube ich nicht die Verant⸗ ung dafür übernehmen zu können. Schließt die Keihen! Von Dr. Cremer, M. d. R. Die Wahl am letzten Sonntag hat der Deutſchen Volks⸗ partei zwar nicht die Machtſtellung von 1920 wiedergebracht, aber doch einen anſehnlichen Zuwachs an Wählern und Mandaten. Darüber hinaus hat durch die Veränderung der Stärke der übrigen Parteien die Deutſche Volkspartei taktiſch eine Schlüſſel⸗ ſtellung erſten Ranges erhalten. Ohne ſie iſt weder nach rechts noch nach links eine Regierungsbildung möglich. Sie teilt ſich in dieſe Stellung mit der Zentrumspartei, während die demokratiſche Partei die Rolle des Züngleins an der Wage endgültig verloren hat. Dieſe taktiſche Stellung der Deutſchen Volks⸗ partei erfordert eine genaue Abwägung der Stärke der übrigen Gruppen. die Deutſchnationale Partei, die heute die Rechte repräſentiert, iſt zwar äußerlich ungeſchwächt aus der Wahl hervorgegangen, hat aber dennoch taktiſch eine ſchwere Nie⸗ derlage erlitten; denn, wenn ſie in die Oppoſition tritt, ſtehen ihr nicht wie im vorigen Reichstag 30 Nationalſozialiſten, 4 Kunze⸗ anhänger und 62 Kommuniſten als getreue Gefolgſchaft zur Ver⸗ fügung, ſondern dieſe ihre Gefolgſchaft iſt außerordentlich geſchwächt. Insbeſondere haben die Rechtsradikalen 20 Mandate verloren und die Kommuniſten ſind um 17 Mann ſchwächer geworden. Abzüglich dieſes Zuwachſes der Deutſchnationalen von 4 Stimmen, bedeutet 19 1 Schwächung einer von ihnen geführten Oppoſition um 33 öpfe. „Nur durch die Aufnahme enttäuſchter Maſſen nationalſozta⸗ liſtiſcher Wähler wird ferner die Tatſache verhüllt, daß aus dem wertvollſten Teil der deutſchnationalen Anhänger hunderttauſende den Weg zur Deutſchen Volkspartei zurückgefunden haben. Nur der rückſichtsvollen Behandlung der inneren Schwierigkeiten im deutſchnationalen Lager durch die Deutſche Volkspartei während des Wahlkampfes haben es die Deutſchnationalen zu verdanken, wenn die Bewegung nach der Mitte hin ſich nicht noch in ganz anderem Maße auswirkt. Die Deutſche Volkspartei hatte aber neben ihren eigenen Partefintereſſen das andere und größere Intereſſe der Geſamtheit wahrzunehmen, das darin beſtand, die deutſchnationalen Fraktionen des neuen Reichs⸗ und Landtags nicht von vornherein in die Gewalt des politiſchen Radikalismus zu bringen. Der Dank für dieſe politiſche Weitſicht der Deutſchen Volkspartei wird ihr vorläufig in der ſchon von früher her gewohnten Form darge⸗ boten, indem ein großer Teil dr deutſchnationalen Preſſe ſich zum Vormund der Deutſchen Volkspartei aufzuwerfen verſucht und ihr umutet, an die Stelle der bisherigen Politik der Mitte, die die utſche Volkspartei zum Segen des deutſchen Volkes bis zum Augenblick getrieben hat, eine ausgeſprochene Rechtspolitik zu ſetzen. Je eher ſich die Deutſchnationalen von der Illuſton befreien, daß ein derartiges Verlegen der bisherigen politiſchen Linie für die Deutſche Volkspartei in Frage kommt, umſo beſſer. Die Deutſch⸗ nationalen werden im neuen Reichs⸗ und Landtag ſich entweder mit einer Verlängerung der Mitte nach rechts zufrieden geben müſſen, die ihre poſitive Mitarbeit ermöglicht, oder in eine, für ihre Wähler⸗ ſchaft unerträgliche, weil völlig unfruchtbare und ausſichtsloſe Oppo⸗ ſition für weitere vier Jahre gedrängt ſein, an der ihre vielgeprieſene und äußerlich wiederhergeſtellte Einigkeit unter allen Umſtänden zu Grunde geht. 7 Der Linken hat die unter dem„Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗ Gold“ nur dürftig verhüllte Wahlgemeinſchaft der Demo⸗ kraten mit den Sozialdemokraten wenig genützt. Daß ein großer Teil der kommuniſtiſchen und auch bei der vorigen Wahl verdroſſen zu Hauſe gebliebenen ſozialiſtiſchen Wähler diesmal wieder ſozial⸗ demokratiſch wählen würde, war voraͤuszuſehen. Der äußerlich ſtarke Zuwachs der ſozialdemokratiſchen Mandate hat mit den dürftigen Erfolgen der marktſchreieriſchen Propaganda der Demo⸗ kraten nicht zu der Möglichkeit geführt, die erſtrebte Linksmehr⸗ heit zu verwirklichen, ſelbſt wenn, was garnicht anzunehmen iſt, das Zentrum ſich entſchließen würde, einer ſolchen Mehrheit beizu⸗ treten. Auch auf der Linken iſt daher zu Ruhmredigkeit durchaus keine Veranlaſſung, und beſonders die Demokraten müſſen ſich ſelbſt fragen, ob ihr dürftiger Erfolg es wert war, den Zankapfel zwi⸗ ſchen die bisherigen Regierungsparteien zu werfen, einen Teil ihrer wertvollſten Kräfte nach rechts hin zu verlieren und ſich zu⸗ gleich bedingugnslos unter das Wahlkommando von Theodor Wolf und Georg Bernhardt zu ſtellen. Ohne Zweifel würde das Schwergewicht der Mitte verſtärkt werden, wenn die demokratiſche Partei die Kraft zu dem Entſchluß fände, nach beendigtem Wahlgeſchäft ihre Haltung realpolitiſch zu revidieren. Gewiſſe Perſönlichkeiten, die in der demokra⸗ tiſchen Partei verblieben ſind, könnten dafür eine Hoffnung ſein. Für die Wahl der Stellung unſerer eigenen Partei werden wir zweckmäßig handeln, wenn wir dieſe Hoffnung nicht zu hoch be⸗ werten. Kern jeder Regierungsmehrheit, die im neuen Reichs⸗ und Landtag zu ſchaffen iſt. Ihre bisherige Politik hat bei den Wahlen die Juſtimmung von zwei Dritteſn der deutſchen Wäb er⸗ ſchaft hinſichtlich der außenpolitiſchen Linie gefunden. Das Lon⸗ doner Abkommen iſt nachträglich auch durch das Volk ſanktioniert worden, ohne daß es der Stimme der Deutſchnationalen dazu be⸗ durft hätte. Die am 29. Auguſt 1924 gegebenen Verſprechungen ſind durch die e des Reichstages erledigt und erfüllt. Die künftige Aufgabe der deutſchen Politik liegt nunmehr zunächſt auch fernerhin mit der durch das Londoner Abkommen betretenen außenpolitiſchen Linie ſteht. Die deutſche Innenpolitik muß die Atempauſe von drei Jahren benutzen, die das Londoner Abkommen uns läßt, um die Grundlagen des deutſchen Wirtſchaftslebens wie⸗ der herzuſtellen, indem die volle Produktionskraft des deutſchen Volkes wieder in Gang gebracht wird. Das bedeutet: die Durchfüh⸗ rung einer Uheraien olitik, den Abbau der immer noch zu hohen Selbſtkoſten der deutſchen Wirtſchaft, den Neuaufbau des Steuer⸗ und Finanzweſens. Daneben aber auch den zielbe⸗ wußten Wiederaufbau der deutſchen Sozialpolitik und die ſchnelle Löſung der Fragen, die direkt und indirekt mit der Aufwertung und der Wiederherſtellung des deutſchen Real⸗ und Perſonalkredits zuſammenhängen. Wie ſich dieſe Fragen mit einer Mehrheit löſen laſſen ſollen, in der die Sozialdemokratie einen aus⸗ ſchlaggebenden Faktor bildet, iſt eine naheliegende Frage. Wie haben im November 1923 erleben müſſen, daß die Sozialdemokratie aus Mangel an Verantwortungsfreudigkeit gegenüber ihren Wih⸗ kern die große Koalition im Stich ſieß, obwohl ſie durch ihre Zu⸗ ſtimmung zu den Ermächtigungsgeſetzen zum Ausdruck brachte, daß ſie allen ihren Theorien zum Trotz das Sanierungsprogramm der Reichsregierung für ein unbedingtes Gebot der Stunde hielt, Die nunmehrige Sanierungspolitik, die do 2 Linie die gleichen Probleme vor ſich ſieht, wie ſie ſchon vor⸗ gebrochen ſein. die Aufſtändiſchen ſeien im Anmarſch gegen die Aieane unn des Regme Bun Nl u füsen 1 1 lagen, kenn nicht auf die Mitarbeit einer Partei geſtũtzt Volkspartei und Zentrum ſind der notwendige in der Innenpolitik, die freilich in engſtem Zuſammenhang Reue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Nusgade) Freitag, den 12. Dezember 192⁴ werden, die zur Unzeit aus dem Regierungswagen wie⸗ der herausſpringt, ſobald ſie Anzeichen der Seekrankheit ſpürt. Sache der Sozialdemokratie wäre es, ſich nunmehr ent⸗ ſchloſſen auf den Boden der Staatsnotwendigkeiten zu ſtellen und ihre ſozialiſtiſchen Theorien beiſeite zu ſchieben. Daß ſie innerlich heute dazu fähig und bereit iſt, iſt freilich ſehr unwahrſcheinlich. Auf der anderen Seite iſt feſtzuſtelen, daß das ſachliche Programm der Reichsregierung für die deutſchnationale Partei in ihrer großen Mehrheit kein Opfer des Intellekts fordert. Die Mög⸗ lichkeit, eine Regierungsmehrheit mit ihr zu formen, hängt lediglich devon ab, ob es die Deulſchnationale Partei fertig bringt, ihren un⸗ verbeſſerlichen rechtsradikalen Flügel, der ſich um die„Deutſche Neiunen und die„Kreuzzeitung“ gruppiert, zum Schweigen zu ringen. Die Deutſchnationalen werden ſich zu prüfen haben, ob ſie und die von ihnen vertretenen wirtſchaftlichen Schichten im Lande beſſer mit einer neuen Auflage unverantwortlicher und unfruchtbarer Oppoſition abſchneidet oder durch paſſive Mitarbeit auf dem Boden des Programms der Regierung. Denn aus der heutigen Zuſammen⸗ ſetzung, die die Parlamente durch die Neuwahlen erfahren haben, müſſen die Konſequenzen gezogen werden. Die kurze Geſundungs⸗ pauſe des deutſchen Volkes kann nicht mit Parteizank und Regie⸗ rungskriſen ausgefüllt werden. Wenn ſich die Deutſchnationalen dem Regierungsprogramm verſagen, ſo arbeiten ſie dami lediglich für den Gedanken der großen Koalition. Sie können im Ernſt nicht er⸗ warten, daß die Deutſche Volkspartei um ihrer ſchönen Augen willen auf poſitive Mitarbeit verzichtet, während ſie dazu berufen iſt, bei dieſer poſitiven Mitarbeit Hand in Hand mit der Zentrumspartei zu führen. Nicht rrchts noch links, ſonderg geradeaus, das war die Wahlparole der Deutſchen Volkspartei, die feſtgehalten iſt auch da, wo lokale oder provinzielle Taktik die Klarheit der Linie vorüber⸗ gehend verwiſcht haben mag. Hieran ſoll man rechts und links denken und nicht unbegründete Hoffnungen auf noch ſo freundliche Zureden ſetzen, durch die man die Deutſche Volkspartei von ihrem geraden Weg abbringen könnte. Unſer ernſtes Bemühen muß darauf gerichtet ſein, die arbeitsfähige Mehrheit zu ſchaffen, und ſo iſt es ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß wir angeſichts der nächſten Aufgaben ehrlich den Wunſch haben, daß die von uns der deutſchnationalen Partei gebau⸗ ten goldenen Brücken zur Mitarbeit nunmehr auch ehrlich von ihr betreten werden mögen. Die Deutſche Volkspartei, die in dem abgelaufenen Wahlkampf ihre volle innere Einheit betätigt hat und von Quer⸗ kreibereſen jeder Art verſchont geblieben iſt, kann die ihr nunmehr zufallende Aufgabe nur löſen, wenn ſie ihre innere Einheit auch weiterhin aufrecht erhält. Sie würde ihre ausſchlaggebende taktiſche Schlüſſelſtellung zum Schaden der Geſamtpolitik des Reiches auf⸗ geben, wenn ſie ſich neuerdings durch ſuggeſtive Einflüſterungen von rechts oder links zu einer erneuten Flügelbildung verleiten ließe und ſich ſelbſt zum Schauplatz des Kampfes widerſtreitender Mei⸗ nungen machen würde. Die Löſung für ſie kann heute nur heißen: „Schließt die Reihen!“ Dder Kampf gegen herriot Sonderbare Machenſchaften der Nocknallonaliſten VParis, 11. Dez.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Aufgrund des in der vorigen Woche erfolaten Parlamentsbeſchluſſes iſt eine aus den Vertretern aller Parteien zuſammengeſetzte Unterſu⸗ chunaskommiſſion aebildet worden, die ſich mit der Frage zu beſchäftigen haben wird, ob und durch welche Vermittlung den Kan⸗ didaten Gelder für Wahlpropaganda zur Verfüauna ge ſtellt wurden. Die Unterſuchung wird ſich auf ſämtliche Parteien erſtrecken und wahrſcheinlich bis auf die Wahl 1919 zurückgehen. Ob⸗ wohl im Augenblick durch die Kartelldeputierten Einſpruch erhoben wird, iſt heute der Unterſuchungskommiſſion die richterliche Machtbefugnis erteilt worden. Demagemäß wird die Kommif⸗ ſion Zeugen vorladen können. falls ſie es für nötig findet. Sie wird Perſönlichkeiten induſtrieller und finanzieller Kreiſe unter Eid ver⸗ nehmen können. Das iſt für die Blocknationaliſten ein empfind⸗ licher Schlaa, denn ſie waren nicht gerade darauf gefaßt, daß die Unterſuchung einen ähnlichen Umfang annehmen werde. wie das . Zt. bei der Rochette Affaire der Fall. war. Die„Liberte“, deren Chefredakteur, der Deputierte Tafttinger, begeiſtert für die Ein⸗ ſetzung der Unterſuchunaskommiſſion eingetreten iſt, fühlt ſich heute unter dem Druck der Tatſachen, daß die Kommiſſion Zeugen nach Wahl einvernehmen kann. ſehr bedrückt und ſaat folgendes:„Gewiß, wir haben nicht geleuanet, daß wir von Franzoſen Geld genommen haben, wie hätten wir ſonſt die Koſten des Wahlkampfes decken kön⸗ nen? Dieſenigen Perſönlichkeiten. die uns unterſtützten, waren von dem Wunſche beſeelt. die Sache der Ordnung triumphieren zu laſſen. Gans anders aber iſt es beim Block der Linken.“ Das Blatt ver⸗ öffentlicht eine aus der Redaktion der Londoner„Daily Mail“ ſtam⸗ mende und aus nicht feſtzuſtellendem Grunde bisher nicht veröffent⸗ lichtn ruſſiſche Geheimnote. Selbſtverſtändlich behauptet das Blatt, daß dieſe Geheimnote authentiſch iſt und ſtützt ſich darauf, daß der Sinowſewbrief von Baldwin im Unterhaus als echt erklärt wurde. Aus dieſer Angelegenheit geht hervor, daß das Organ der Liga für Menſchenrechte und Kartellblatt„Le Auotidien“, deſſen polftiſcher Leiter, der Deputierte Renaudel, aus Moskau durch Vermittlung einer franzöſiſchen Bank Gelderhalten hat. Die„Liberté“ behauptet. der„Qudtidien“ habe im Wahlkampf mehr als 20 Millionen Franken verbraucht und es ſei wahrſcheinlich, daß dieſes Geld aus dem Ausland gekommen ſei. Die angebliche echte Geheimnote ſoll ſich bereits vor einiger Zeit in der Hand enaliſcher Großbonkdirektoren befunden haben. Die Liberte zitiert aus dieſet Note folgende Stelle:„Miniſterpräſident Herriot fühlt ſich über die Veröffentlichung der Tagebücher des früheren Botſchafters George⸗ Louisſehr beunruhiat und befürchtet. daß dies von Caillaur gusgehende Manöver eine ſtarke Aktion gegen den Block der Linken bervorrufe. falls, was ſo aut als gewiß iſt, die Nichtauthentizität der Tagebücher bewieſen würde. Die Ovppoſitionsvarteien haben ſich bisber enthalten, über die finanzielle Hilfe, die die Sowietregierung dem Block„Quotidien“ zukommen ließ, Enthüllungen zu machen. Herriot befürchtet daß die Oppoſition, gereizt durch bas Vorgehen der Kartellmehrbeit. Beweiſe publizieren werde. aus denen hervorgeht, daß der„Quotidien“ durch das Propcgandabüro der Sowfetregie⸗ rung und durch Vermittluna einer franzöſiſchen Bank in Moskau in ——4 Beziebungen ſteht und regelmäßige monatliche Unterſlützung erhält.“ Der erſte Eindruck iſt ſedenfalls, daß es ſich hier um eine Näl⸗ ſchuna bandelt. denn es ſteht feſt. daß die Tagebücher des Bot⸗ ſchafters George Louis abſolutecht ſind und man erkennt aus den erſten Sätzen dieſer Geheimnote das Manöver der Block⸗ nationaliſten, die Fortſetzung der Veröffentlichungen aus die⸗ ſen Tagebüchern des verſtorbenen Botſchafters im voraus zu dis⸗ kreditieren. Mit allen Mitteln verteidigen jetzt die Blocknationaliſten Poincaré. der offenbar als Mann hinter der Tapete den Anariff auf Herriot und deſſen Mehrheit oraaniſiert. Man kann darauf gefaßt ſein. daß in der nächſten Zeit noch eine Reihe obſcurer Ge. dokumente geaen Herriot veröffentlichtet werden. Es⸗wäre intereſſant. berauszubekommen. wo ſich eigentlich die Fabrik dieſer Dokumente e mit denen der Kartellmehrheit ein Strick gedreht werden 0 Samuel Gomvors 7 „12 Dez. Nach einer Meldung aus Mexiko iſt dort der Pröſident des amerikaniſchen Arbeiterbundes, Samel Gom⸗ vers, einem Herzſchlag erlegen. Compers entſtammte einer nach England eingewanderten Spaniolenfamille und wurde 1870 in Londen geboren. 1863 wanderle er nach den Veeinigten Steaten aus Eine Rede, die Gompers im Jahre 1909 im Berſiner Gewerk⸗ ſchoftshaus hielt. gab den Anlaß zu entrüſteten Polemiken de„Vor⸗ wärts“ gegen Gompers. 1921 gab Gemvers bekannt'tß die amerfkanſſchen Gewerkſchaften ſich nicht mehr als zu der Gewerſchoft Internationale gehörig betrachteten, da deren politiſcher Chorakter auf die Sozialiſterung der Induſtrien ziele. Der neue Schweirer Bundesvräſident Das Schweizer Parlament wählte geſtern für das Amtsjohr 1925 zum neuen Bundespräſidenten den Vorſteber im eidgenöſſiſchen Finonzdepartement, Bundesrat Jean Maria Mury, mit 172 von 193 gültig abgegebenen Stimmen bei 25 Entheltungen. Bundesrat Heinrich Häberlin, der Leiter des Juſtizdepart ments wurde mit 182 von 296 gültig abgegebenen Stimmen und 24 Ent. hafre df Nioonräſtdenten gomählt Dder Magdoͤeburger Prozeß In der geſtrigen Vormittagsſitzung wurde u. a der ehe⸗ malige Maxine⸗Oberwerftinſpektor Lichnow vernommen, der im Kriege in Kiel war. Sichnow kann ſich nicht erinnern, daß der Streikbefehl von Verlin gekommen ſei. Den Namen Ebert habe er nicht gehört. Auch ein weiterer Zeuge ſagt ähnliches aus. Dann wurde Freiherr v. Forſtner als Zeuge vernommen, der jetzt Ge⸗ ſchäftsführer der Deutſchnationalen Volkspartei iſt und 1918 ſich als Offizier auf dem Kreuzer„Königsberg“ befand. Nach ſeiner Mei⸗ nung hat der Streik die Seekriegsführung außerordentlich geſchädigt und beſonders die Herſtellung der U⸗Bootde und Torpedeboote ge⸗ hemmt. Der Zeuge iſt der Meinung, daß ohne den Streik das be⸗ kannte Telegramm im September, das die Oberſte Heeresleitung nach Berlin richtete und in dem der ſofortige Waffenſtillſtand ver⸗ kangt wurde, nicht abgeſandt worden wäre. In der Nachmittagsſitzung wird als erſter Zeuge Oberbürger⸗ meiſter Scheidemann vernommen. Scheidemann kennzeichnet die Stimmung im Januar 1918. Die Arbeiterſchaft hätte den Ein⸗ ruck gemonnen, daß von der Reichsregierung damals alle Friedens⸗ möglichkeiten ſabotiert worden wären. Der Streik ſei ausgebrochen, ohne daß die Mehrheitsſozialiſten etwas davon gewußt hätten. Sie ſeien auf dringlichen Wunſch der zum Mitſtreiken genötigten Streik⸗ genoſſen in die Streikleitung mit der Abſicht eingelreten, den Streik ſo raſch wie möglich zu Ende zubringen und durch Ver⸗ handlungen mit der Regierung den Verſuch zu einer Verſtändigung zu machen. Man ſollte der Mehrheitsſozlaldemokratie dafür dank⸗ bar ſein, anſtatt ſie zu beſchimpfen. Scheidemann gibt als den Ter⸗ min des Eintritts den 29. Januar an. Sein Verſuch, die General⸗ kommiſſion der Gewerkſchaften an der Streikleitung zu beteiligen, ſei von den Radikalen in der Streikleitung abgelehnt worden. Scheide⸗ mann bezeichnet dann die Auffaſſung als völlig unrichtig, daß die Mehrheitsſozialdemokraten nur nach außen hin für den Streik ein⸗ traten. Die Sozialdemokraten hätten ſich während der Kriegsjahre immer für die Landesverteidigung Dann erklärte Scheide⸗ mann weiter: Wenn in dem Prozeß feſtgeſtellt werden follte, ob Ebert Landesverrat begangen habe, dann würde bei Fortſetzung der jeſigen Verhandlungen nach Art einer hiſtoriſchen Forſchungskom⸗ miſſion ſich eine Verhandlungsdauer von mehreren Monaten ergeben. Auf eine Anfrage des Vorſitzenden beſtätigte Scheidemann die Ausſagen des Reichspräſtdenten, daß es geradezu verbrecheriſch ge⸗ weſen wäre, den Einberufenen die Nichtbefolgung eines Geſtellungs⸗ befehls anzuraten. Der Verteidiger Rechtsanwalt Martin erklärte darauf, daß 110 1 und Scheidemann für den Streikausbruch nicht verantwort⸗ ich mache. Dann wird der ſozialdemokratiſche Abgeordnete und frühere Reichskanzler Bauer vernommen, der zur Zeit des Streiks Vor⸗ ſitzender der Generalkonnniſſion der Gewerkſchaften war. Bauer ſagte aus, daß die Sozialdemokraten in die Streikleitung einge⸗ treten ſeien, um den Streik ſo früh als möglich zu beenden. Das ſel die Auffaſſung Eberts geweſen, der ihm gegenüber wieder⸗ holt zum Ausdruck gebracht hatte, daß es ein verbrecheriſcher Unfug wäre, den Streikenden die Nichtbefolgung des Geſtellungs⸗ befehls anzüraten. Die Ausſagen des Reichspräſidenlen Dann gelangte das Protokoll der geſtrigen Nachmittags⸗ ſitzung in der Wohnung des Reichspräſidenten zur Verleſung. Syrig wiederholte dabei ſeine Bekundung, Abge⸗ ordneter Ebert ſei während ſeiner Rede ein Zettel hinaufgereicht worden und er habe dakauf inmitten der Rede geantwortet: Streit kann nur den Krieg verkürzen. Wer einen Geſtellungsbefehl be⸗ kommt, ſoll ihm nicht Folge leiſten. Ebert habe hinzugefügt, ſeine Partei werde auch dafür ſorgen, daß die Geſtellungsbefehle zurück⸗ gezogen würden. Dem gegenüber erklärte der Reichspräſident bei ſeiner Verneh⸗ mung insbeſondere, er könne mit aller Beſtimmtheit nach ſeiner Erinnerung ſagen, daß er den angeblichen Vorgang mit dem Zettel für unmöglich halte. Er würde einen ſolchen Zettel ohne Unterbrechung ſeiner Rede gar nicht habe leſen können, da er ſchon damals dazu einer Brille bedurft hätte. Es ſei ausge⸗ ſchloſſen, daß er die behauptete Aeußerung getan habe. Er ſei nie der Anſicht geweſen, daß Streik den Krieg verkürzen könne und er habe nie Einem geſagt, er ſolle einem Geſtellungs⸗ befehl nicht folgen, geſchweige denn öffentlich dazu aufgefordert. Er hätte ſich mit einer ſolchen Aeußerung zu ſeiner ganzen Stel⸗ lung zum Kriege in Widerſpruch geſetzt. Einmütig ſei man damals im Vorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei der Meinung ge⸗ weſen, daß dem Beſtreben, Geſtellungsbefehlen nicht zu folgen, falls dies auftrete, entſchieden entgegenzutreten wäre. Es ſei nich: ausgeſchloſſen, daß er bei ſeiner Rede in irgendeinem Zuſammen⸗ hang geſagt habe: Wenn Strafgeſtellungsbefehle er⸗ gehen würden, ſolle ſich ſeine Partei bemühen, daß ſie rückgängig gemacht würden. Auf Befragen beſtätigt der Reichspräſident, daß zwei Söhne im Kriege 1917 gefallen waren, daß der Aelteſte, der bereits ſchwer verwundet war, darauf von Amts wegen zum Garniſondienſt kom⸗ mandiert wurde, aber ſich mit väterlicher Genehmigung 1918 wieder zum Frontdienſt gemeldet und bis zum Schluß in Italien ge kämpft habe. Zeuge Abg. Dittmann ergänzte die Ausſagen dahin, er halte für möglich, daß Abg. Ebert in ſeiner Verſammlungsrede verſprochen habe, ſeine Freunde würden ſich für die Aufhebung von Strafgeſtellungsbefehlen einſetzen. Es ſei aber ganz ausge⸗ ſchloſſen, daß Ebert zur Nichthefolgung von Geſtellungsbefehlen aufgefordert habe. Der Vorſitzende verlieſt hierauf ein Schreiben Richard Müllers. Ebert habe an fünf Sitzungen der Streikleitung teilgenommen und ſich dabei nicht gegen den Streif ausgeſprochen. Seine Haltung wäre bielmehr dieſe geweſen: Wenn nach dem Januarſtreik Zuſtände eintreten wie im November 1918, ſo härte Abg. Ebert ſich auch im Januar an die Spitze der Bewegung ſtel⸗ len können. Die Mitglieder der Streikleitung waren einmütjig derſelben Anſicht. Das Gericht beſchließt, für nächſten Dienstag 125 der Zeugen Rich arr d Müller, Maltzahn und ard. die pariſer Runſigewerbeausſtellung 1925 Die Reichstegierung lehnt ab In der Mittwochs⸗Tagung des Reichskabinetts wurde über die am Samstag ene Einladung der fran⸗ zöſiſchen Regierung zu der Kunſft e ee e in Paris Beſchluß gefaßt. Mit Rückſicht auf die ſehr erheblichen finanziellen Mittel, die eine der Bedeutung des deutſchen Kunſt⸗ gewerbes entſprechende Beteiligung an der Ausſtellung erfordern würde, deren Bereitſtellung bei der gegenwärtigen Lage der Reichsfinanzen nicht verantwortet werden kann und im Hin⸗ blick auf die kurze Zeit, die. bei dem Vorhandenſein der er⸗ forderlichen Mittel für eine ſolgfältige Vorbereitung der Ausſtellung nicht hinreichen würde, hat ſig das Kabinett 8 den Verzicht auf die Beteiligung entſchieden. Der Botſchafter in Paris iſt angewieſen worden der franzöſiſchen Regierung den Dank der Reichsregierung für die Einladung auszudrücken und die Gründe darzulegen, aus denen ſte ſich leider eine Beſchickung der Ausſtellung verſagen muß. HBolksentſcheid in Thüringen. Die Sozialdemokratie beab⸗ ſichtigt, in Thüringen einen Volksentſcheid darüber herbeizuführen, ob die Bepölkerung die Auflöſung des thüringiſchen Land⸗ tags wünſcht oder nicht. Strafverfolgung kommuniſtiſcher Abgeordneter. Der ſächſiſche Landtag genehmigte auf Anſuchen des Oherreichsanwaltes die ſo⸗ fortige Verhaftung der kommuniſtiſchen Abgeordneten Schneller und Siewert mit 37 bürgerlichen en 35 ſozialdemokratiſche und kommuniſtiſche Sn en den be 5 10 Dder Haarmannprozeß Bis jetzt 22 Morde eingeſtanden 4 0 1 richt. )(Hannover, 12. Dez.(Eig. Be 4 25 In der geſtrigen Nachmittagsſitzung wurde der im Franke aus Verlin vernommen, deſſen Sohn Fritz im 1923 perſchwand. Sein Sohn ſei davongelaufen, erklärte 2 weil er ihn wegen verſchiedener Unregelmäßigkeiten gezücga habe Er ſei ſehr gut gekleidet geweſen. Ein Arbeiter Paul Schmi ibt ihn nach Hannover verſchſeppt. Der Arbeiter Paul fihl beſtreitet das, behauptet aber, daß der junge Franke ihn bernen habe, nach Hannover zu gehen. Auf dem dortigen Bahnhof ud un ſie Haarmann kennen. Franke ging ſchon am erſten Abe Haarmann, der ſich als Kriminalbeamter ausgab, nach Hauſe. da ab habe er ihn nicht mehr geſehen, und als er ihn 51 hobe ſpäter nach Franke gefragt habe, antwortete dieſer: Die Polize ihn aufgegriffen und wieder nach Berlin geſchickt. In großer Du regung ruft der Vater des Ermordeten dem Zeugen zu:“ Lump haſt mir meinen Jungen geraubt“. ilh Darauf wird Kriminalkommiſſär Müller, der bekan + vom Amt ſuspendiert worden iſt. weil ihm vorgeworfen wil elbſ habe nicht ſchnell genug zugegriffen, da er mit Haarmene eb⸗ verkehrt habe, venommen. Er gibt an, daß die beiden Ge chten, ten des Grans ihm eines Tages zwei Stück Fleiſch 25 das verdächtig erſchien. Der Gerichtsſachverſtändige bezeichne enhe als Schweinefleiſch. Der Beamte hat den beiden Mädchen ſnh⸗ Anweiſung gegeben, irgendwelche Beobachtungen ſofort eichen teilen. Er ſelbſt habe alles getan, um eine Aufklärung zu erre eem 1921 ſei Haarmann einmal zu ihm auf den Bahnhof geke ife und habe ihm einen Diebſtahl ongezeigt, ſo daß die Täter erg ſhe, werden konnten. Dabei habe Haarmann erzählt, daß er vo ſtraft ſei, daß er ſich aber beſſern wolle und bereits auch man Anſchluß an ſeine Angehörigen gefunden habe. Daß Hacr t mit Zuchthaus vorbeſtraft ſei, wußte der Beamte nicht. te eines Tages Haarmann eindringlich zugeredet habe, nur noch liche Wege zu gehen, habe Haarmann laut geweint. 1· Der Schloſſer Kirchhof hat mit Haarmann verkehrt. Als 1 bei einer kleinen Unwahrheit ertappt wird, ruf ihm Harma 1 „Denke daran, daß ich, wenn man mich zum Schafott füh zu: n dich in meiner letzten Stunde verfluchen werde.“ ulc In heftiger Erregung und unter ſchmerzlichen Träneg geln dann die Frau Schulze vernommen, deren Sohn Wi 55 im März 1923 verſchwand. Sie erkennt die ihr vorgezeigten der des Ermordeten ſofort wieder, ebenſo der Schneiderme der den Anzug anfertigte. 52 Dann wird der Apotheker Huch vernommen, deſſen S9 f Roland im Mai 1923 das Elternhaus verließ, als der Apothen mit ſeiner Gemahlin abends in einem Konzert war. Da der 4 7 große Neigung für die Marine hatte, glaubten die Eltern, er dig nach Bremen gefahren. Er habe einen Koffer und eine vollſtan neue Ausrüſtung bei ſich gehabt. Der Apotheker erkennt die der wieder. bel Dagegen beſtreitet Haarmann, daß dieſer junge Mann 1 ihm geweſen ſei und ſagt, man ſolle den Fall genau verkellhe⸗ iſter denn es wäre möglich, daß, wenn er ſpäter nicht mehr da ſei, Junge wieder käme. 9 Die Eltern des ermordeten Schülers Ehrenberg, er 15jährig im Januar 1923 verſchwand, erkennen die Hoſenkräß⸗ und die Mütze ihres Sohnes ſofort wieder, die herbeigeſchaff wurden. 11 Haarmann geſteht dieſen Mord zu, ebenſo den Mord 10 dem Bürogehilfen Struß, deſſen Mutter ebenfalls die Kleidun des Toten wiedererkennt. Auch dieſen Mord gibt Haarmann 5 Im ganzen hat er von den 27 ihm zur Laſt gelegten Morde ſe 22 eingeſtanden. 0 Es trat dann eine Vertagung auf heute morgen 9 Uhr e Badiſche Politik Wiederzuſammentritt des Landtags Der Präſident des badiſchen Landtaas hat auf Donnerstal. den 19. und Freitag. den 20. Dezember Plenarſitzungen heraumt. 3. Im Laufe des heutiaen Vormittaas bält der ans ha ausſchuß, der Ausſchuß für Rechtspflege und Verwal ro⸗ und der Geſchäftsordnunasausſchuß Sitzungen ab, um den Be tunasſtoff für die Plenarſitzungen fertia zu ſtellen. b0 Von der ſozialdemokratiſchen Landtaasfraktion win ein Antrag auf Bewilliaung von 500 000 Mark für einmalige Ein ſchußunterſtützung an Klein⸗, Sozial⸗ und Krieasrentner geſtellt. fän⸗ weiterer Antraa hat den Steuerabzua bei Lohn⸗ und Gehaltsempſen, gern zum Gegenſtand. Ein Zentrumsantraa tritt daffür daß die bodiſche Regierung bei der Reichsregierung für die alsba Wiederaufnahme de sim Jahre 1919 begonnenen, aber vor kurzen eingeſtellten Bahnbaus Oppenau⸗Griesbach ſich einſetzt. Von La ſeite wird die Vereitſtelluna von 300 000 Mark im Nachtrag uel⸗ Voranſchlag 1924/5 zur Förderung und Verbilligung der Haß verſicherung verlangt. Letzte Meldungen Arbeilszeitfragen im Neichskabinelt Wie halbamtlich mitaeteilt wird. beantraate in der oelrige Sitzung der Reichsregieruna der Reichsarbeitsmin Brauns den ſofortigen Erlaß einer Verordnung zur Ausfü ben. des 8 7 der Arbeitszeitordnung in Kokereien und Hochofenweſh⸗ Das Kabinett beſchloß jedoch. das Gutachten des vorläufiaen Aae, wirtſchaftsrates in dieſer Frage in der Vorausſetzung abzuws daß daß es ſpäteſtens Anfana Januar nächſten Jahres vorlieat, ſo eine Verordnung eptl. bis zum 1. März 1925 in Kraft geſetzt wer kann. Die Danziger Delegatlon beim Payſt Der Papſt empfing geſtern vormittag den Führer der Neng ziger Delegation, Präſident v. Sahm. in Privataeſ. Sahm hatte außerdem am Mittwoch abend anläßlich des von N ſolini gecebenen Banketts eine längere Ausſprache mit dem lieniſchen Miniſterpräſidenten über die Lage in Danzig. Erdſtoß in Baden und Schwelz Freiburg. 12. Dez. Geſtern nachmittag um halb 6 Uhr Fen. ein kurzer, aber heftiger Erdſtoß verſpürt, ſo daß die ſeiche terſcheiben erklirrten und die Türen gerüttelt wurden. Die Oowelt Beobachtung wurde auch in der näheren Umgebung und, der feſtgeſtellt werden konnte, auch auf den Hochſchwarzwald und in in⸗ wurd⸗ Rich ung Nauſtadt⸗Schwenningen nach Stuttgart hin ſowie in erg gen am Hohentwiel gemacht. Die Erdbebenwarte Heidel! igen verzeichnete in der Zeit von.55 Uhr einen kurzen, aber kröfti Erdſtoß. inem Jürich, 12. Dez. Geſtern Abend um.33 Uhr wurde in e Fo⸗ großen Teil der Oſt.Schweiz vom Bberwaldſtätter See bis zum der Dmſee ein ziemlich ſtarks Erdbeben verſpürt, das auch von Erdbebenwarte in Zürich regiſtriert warde. Nach weiteren Hef. dungen aus Frauenfeld hatte der Erdſtoß der von ziemlicher wat tiateit war, ein⸗ Richtung von Oſt nach Weſt; der zweite Sloß ſtärker als der erſte. aaſſel, 12. Pez. Der Seniorchef der Notemotivfirme Hef ft und Soſm in Kaſſel, Geh. Kommer⸗ienrat Dr. Karl Henſche von heute früh nach einem langen und ſchweren Leiden im Alter 52 Jahren geſtorben. hen. Wiederherſtellung der verſammungslfreiheit in Peceußhi Wie der amtliche preußiſche Preſſedienſt erfährt wird vom p bung ſchen Miniſter des Innern in den nächſten Tagen die Auſterelen der noch für VBerſammlungen und Umzüge unte, geb⸗n Hümmel beſtehenden Einſchränkungen bekanntg Mordeony K N ieder — — ——— eee ee — A An * aA AA — A N *8 D2N DA A — —— A Woſt nicht möglich innerhalb der Entwicklung der jungen Stadt. 1 beſtä⸗ neue Mannheimer Jeitung(mttag⸗Rusgade) 3. Seite. Nr. 578 Unſere Bilder der Woche ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: Vilder vom Wahlfountag in der Reichs⸗ hauptſtadt— Die Weihe der neuen Kölner Domglocke„St. Peter“— Beiſetzung des ermordeten Sirdars in Aegupten Schwimmende Klubhäuſer auf dem Ciber in Rom— Die größte Nadio⸗Ausſtellung der Welt— Ein Akrobatenkunſtſtück mit dem Slugzeug— Bilder vom Winterſport in Kanderſteg, wohin der Maunheimer Ver⸗ kehrsverein einen Sonderzug vom 25.—30. Dezember veranſtaltet— Purcini auf dem Cotenbett. Porträts vom Haarmaun⸗Prozeß — Cheater⸗, Sport⸗ und Modebilder jowie zahlreiche andere Aufnahmen Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmäßig mit der Freitags⸗Mittag⸗Ausgabe. Bezugspreis den Neuen Mannheimer Seitung ein⸗ chließlich Bilderbellage wöchentlich 65 Pfg. Bezugszeit von Dounerstag bis Donnerstag. Mannheim in den erſten Jahrzehnten ſeines Beſtehens Von Dr. Guſtav Jacob(Mannheim) 270 Kurfürſt Friedrich IV. am 17. Mai 1606 den Grundſtein Tnndiend und Feſtung Mannheim legte, ahnte wohl niemand. welche Ver Aeüng die Stadt im Wandel der Lahrhunderte nehmen werde. Mal ichen mit anderen Städten am Ahein, wie Worms, Speyer, geſchic Koln, die alle eine bedeutende Rolle in der deutſchen Kaiſer⸗ Eiwadte geſpielt haben, iſt Mannheim eine ſehr junge Stadt. wandl mehr als 300 Jahre iſt ihre Geſchichte, und doch welche Um⸗ duße lungen ſind mit ihr vorgegangen, teilweiſe bedingt durch ere und innere Umwälzungen. Das Emporſtreben eines ſelbſtändigen Bürgertums war zu⸗ bntig iſt, daß Mannheim ſchon in der Geburtswiege den eigent⸗ n Keim zu ſeiner urſprünglichen Geſtalt in ſich trug. Die Stadt in als Feſtung, als Bollwerk gedacht, das ſeine Aufgabe Frie n Kämpfen der proteſtantiſchen Union, an deren Spitze Kurfurſt E5 drich IV. ſeloſt ſtand, mit der katholiſchen Liga zu erfüllen hatte. Fralagen hier alſo andere Vorausſetzungen vor, wie etwa in Valltenthal, das ſich 1586 aus dem ehemaligen alten Kloſter zur Nanmenſtadt erhob. Schon der Name„Friedrichsburg“ deutet auf Aur eee als Feſtung deuͤtlich hin, zudem erklärte ſetelirſe Friedrich IV. ſelbſt unzweideutig,„er ſei entſchloſſen, ein und Kaſtell zu Mannheim aufzurichten, zu mehrerer Verſicherung wa Beſchützung unſerer Lande und getreuen Unterthanen“. Es phiſ vielleicht ein gewagtes Experiment, aber die günſtige geogra⸗ ſol che Lage, am Zuſammenfluß vom Rhein und Neckar ließ eine che Anlage angezeigt erſcheinen. bis Die Geſchichte der Pfalz von Kurfürſt Friedrich dem Frommen immen Friedrich dem Winterkönig. bietet ein wechſelvolles, nicht eln er 555 erfreuliches Bild, das durch die Stellungnahme ein⸗ Arer ürſten 7 den akuten religiöſen Bewegungen bedingt iſt. Wirdwerden bald erkennen, wie die junge Stadt Mannheim in den ſtalt el dieſer politiſchen Bewegungen hineingezogen wird. Die Ge⸗ Mitt der Stadt hat zunächſt nichts mit der Feudalſtadt des gotiſchen A elalters oder der Renaiſſance zu tun. Die völlige regelmäßige bewn e, die man erſtrebte, zeigt das Geborenſein aus einem Zweck⸗ a lſein heraus. Die Zitadelle Friedrichsburg iſt zunächſt durch⸗ Ode im Sinne einer Radialanlage gebaut, wie ſe zahlreiche Städte ſa manliens, beiſpielsweiſe das„Palma nuova“ von 1593 aufweiſt, nan an wird ſogar manche Beziehung feſtſtellen können mit der ſoge⸗ Fü nten Idealſtadt, wie ſie etwa ein Perret oder Speckle vertrat. erts n Bau der Feſtung waren hier die Ideen des 17. Jahrhun⸗ Jeſtu maßgebend, vor allem aber die holländiſche Stadt⸗ und die ngsanlage. Dieſer holländiſche Berührungspunkt iſt auch für Zweiteilung von Stadt und Feſtung beſtimmend geweſen. aeld es uns jemals wieder wohlergehen ſoll, dies hängt ganz Sonderprivilegien zu erteilen, der Werfen wir nun einen kurzen Blick auf die a e igen jungen Stadt. Die Anſiedlung war wohl zunächſt mit 0 Bauern gedacht, die wohl gar nicht abgeneigt waren, ihre zu verbeſſern. Aber der Charakter der Feſtung trat ſo ſeh Vordergrund, daß man zunächſt len, vielmehr mußten die Bauern dieſe vom Kurfürſten erbitten. Eingaben um Verleihung des Stadtrechis, der Leibesfreiheit, der Ablöſung der Rauchhühner um Aufhebung des Zehnten, um Ueberlaſſung der Fahrgerechtigkeit über Rhein und Neckar wurden gemacht, ferner wurden Schritte für die Er⸗ richtung eines Salzhauſes, für die Bewilligung einer Mehlſteuer und des Wegegeldes getan. Freilich die Forderungen der Bauern gingen reichlich weit, und die mit der Erbauung der Stadt betrauten Kom⸗ miſſare, der Marſchall Otto Graf von Solms und der Rat Dr. Johann Gernandt, hatten Mühe, dieſen Forderungen einen Riegel vorzuſchieben und die Bauern ſchließlich zur Räumung des Platzes zu bewegen. Und nun zieht ein neues Kontingent von Bewohnern in der jungen Stadt ein. Es waren Flüchtlinge und Vertriebene. die aus aller Welt zuſammenkamen und die das Band des gemein⸗ ſamen Glaubenseifers zuſammenhielt. Selbſtverſtändlich konnte es ſich in der Pfalz nur um den Zuſammenſchluß kalviniſtiſcher Glau⸗ bensgenoſſen handeln. 1607, ein Jahr nach der Gründung, erhielt die Stadt ihre Privilegien. Welcher Art dieſe waren. läßt ſich heute nicht endgültig ſagen. Jedenfalls hatten ſie noch nicht jenen Umfang, wie diejenigen Kurfürſt Karl Ludwigs vom Jahre 1652. Sicherung der Leibesfreiheit beſtand. Die Verwaltung der Stadt lag in Händen des Schultheißen. der vom Kurfürſt ernannt wurde. Die gewerbliche Produktion ging zunächſt nicht über jenes Maß hinaus, als ſie mit der Befeſtigung der Territorialſtaaten im 17. Jahrhundert allgemein im Zunehmen begriffen war. Eine poſi⸗ tive Verwirklichung war in den erſten Jahrzehnten von Mann⸗ heims Beſtehen überhaupt nicht möglich zumal ſehr bald krie⸗ geriſche Ereigniſſe das Aufblühen der Stadt unmöglich machten. Der 30jährige Krieg legte die kaum ſechzehnjährige Stadt in Schutt und Aſche. Kurfurſt Friedrich., der vom Kaifer ohne alle Formalität gegen die Vorſchriften der goldenen Bulle, der Wahl⸗ kapitulation und der Reichsgeſetze im Jahre 1621 ſeiner Erblande und Kurwürde beraubt und in Acht erklärt wurde, fand nur in dem Markgrafen Friedrich einen Helfer der ee Sache. Tilly eilt von Bayern heran und macht die Umgebung Mannheims zum Tummelplatz der kaiſerlichen Heere. Nach ein Aufſchub! Tilly's Baiern werden durch Mansfeld bei Wiesloch geworfen, aber ſchon wird Heidelberg erſtürmt und am 10. September 1622 ſteht Tilly vor Mannheim. Batterien werden gegen die Feſtung geſtellt, etwa an der Stelle, da heute die Planken ſind. Wälle, Baſtionen, Tore werden niedergeriſſen, notdürftig wird die Stadt und Feſtung wieder aufgebaut, aber ſchon am 29. Dezember 1631 fiel Mannheim in die Hände des Herzog⸗ Bernhard von Sachſen⸗Weimar. Friedrich ſelbſt überlebte die Schande nicht lange; er ſtarb am 19. November 1632. Wenig erfreulich enden ſo die erſten Jahrzehnte der Mann⸗ heimer Geſchichte. Erſt der Weſtphäliſche Friede vom 6. Auguſt 1648 hat auch für unſere Stadt wieder ruhigere Tage gebracht, ſodaß unter Kurfürſt Karl Ludwig, dem Nachfolger Friedrichs ein neuer Aufſchwung beginnen konnte. Städtiſche Nachrichten Jur Stromverſorgung Mannhe ms Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: In den letzten Monaten haben ſich ſchwere Störunaen in der Stromverſor⸗ gung Mannheims wiederholt, die zu ſcharfen Angriffen in den Zeitungen Anlaß geg⸗ben haben. Da nunmehr die Ur ſachen der Störungen als einigermaßen geklärt gelten können. ſei kurz darauf eingegangen. In den Monaten Juli, Auguſt und September ereianeten ſich pier Durchſchläge in den 1913 verlegten 20 000 Volt⸗Verbindunas⸗ kabeln. Die Urſache wurde darin gefunden, daß die Verbindungs⸗ klemmen noch in der früheren als allgemein richtig angeſehenen Art hergeſtellt waren und nicht mit den zugebörigen kupfernen Kabel⸗ ſeelen verlötet waren. Dieſe Axt der Verbindung äußerte ſich erſt nach der Inbetriebnahme des Großkraftwerks als Fehler, da die enorme Maſchinenleiſtung ganz andere Beanſpruchungen für die un⸗ perlöteten Verbindungsſiellen brachte, insbeſondere im Kurzſchluß⸗ falle, als vorher beim Betriebe mit den verkältnismäßia kleinen Maſchinen der beiden alten Zentralen. Sämtliche Verbindunas⸗ muffen wurden nach dieſer Feſtſtellung geaen neue dsgeeachſelt. Ferner ereigneten ſich in den Monaten Juli, Auguſt und Rovember drei Durchſchläge an den beiden reuen Ha pttran⸗⸗ formatoren von je 8000 Kva Leiſtung. Die Urſache konnte erſt nach langwierigen Studlen und Materialunterſechungen im Labo atorium feſtgeſtellt werden Es wurde gefunden daß ein bislang als ctes Iſoliermaterial bekanntes Material, das nicht zur If⸗-lierung, ſon⸗ dern nur zur Konſtruktion verwendet wurde, bei Erwärmung S ofſe ausſcheidet, die benachbarte iſolierte Stoffe zerſtören. Da dieſe Feſt⸗ ſtellungen erſt nach langen Unterſuchungen und nach zahlreichen Ver⸗ ſuchen gemacht wurde, erklärte es ſich ohne weiteres, daß der erſte Transformator, auch nach der Reparatur, die mit demſe ben Maleriel vorgenommen wurde, alsbald wieder durchichlug. Nunwehr iſt bezw. wird das mangelhafte Material durch ſolches, das als jahrelang erprobt bekannt iſt. erſetzt. der Legende von der ſchönen Pfalzgräfin Genoveva. die vor keiner uns 5 5 uns ab. Es wird ſicherlich nie wieder ein Wohlſein an ſed⸗ ommen. wenn wir nicht ſelbſt es uns verſchaffen, wenn nicht und einzelne unter uns in ſeiner Weiſe wirkt. als ob er allein ſei wube s ob ledialich auf ihm das Heil der künftigen Geſcklechter be⸗ * Aces Fur Uraufführun wvon„Golo u. Genovevaꝰ Ein Schauſpiel in fünf Akten von Maler Müller. Zehns Orteinal und national können wir nicht anders als durch Er⸗ unſeren der ſchlichten, unverdorbenen Natur und genauere Kenntnis eigene eigenen Sitten werden. Jedes Land und Volk hat feine welche Ideeninklination, Abſcheulichkeiten, Gebräuche vor dem andern, 8 der Dichter ſowohl als Autor in einem gewiſſen Lichte beob⸗ dichecten, die Engländer gegangen, und den ſede Nation bei Ein⸗ ung einer originalen Schaubühne gehen muß.“ elnes 0 leſen wir in der Schrift/ die Maler Müller zur Gründung Gule deutſchen Nationaltheaters in Mennheim verfaßte, kein bloße für dten. nein, ein Weckruf, der es ſich nicht verſagen konnte, auch bre 0 damals ſo verachteten Stand der Schauſpieler eine Lanze zu die ſem, Die Beſinnuna auf die Eigenart, auf das Bodenſtändige, heien dieſem Aufruf die Dominante bildet, hat keiner mehr bewahr⸗ beitet els ſein Verfeſſer ſelbſt, urd bierin mußte ihn das Mann⸗ zer Kulturleben, in das er gerade getreten war, noch beſonder⸗ und ken. Das war zur Zeit des Aufſchwungs der Wiſſenſchaften kndnunſte unter der Regierung Karl Thꝛodors. Gewiß iſt die Ver⸗ die ga Müllers mit Karl Theodor äußerlich und im Hinblick. baft daneit des Künſtlers für den Mannheimer Hof wenta vorteil⸗ heim arüber dürfen wir jedoch nicht vorceſſen, daß es das Mann⸗ in 45 Karl Tpeodors war, in dem Müllers künſtleriſchez Herz ſich Neit r vaterländiſch durch⸗lübten Kulturluft zu ſeinen aroßen. ſeiner doß und ihren Wertungen oft weit vorauseilenden Schönfunoen er⸗ 75 Mehr inrere Befriungen perſßalicher Natur, wie die Art und, derbalens ihres Schöpfers zu ahnen glauben machen könnte, nie 55 noch Werke reifer Formen. die bei allem Ungefügen eines Nal⸗unnen köngen: den echten Dichter! dez f ach einer alücklichen, ſonnicen Jugend, der friſchen Farben wie er rohen Klandes voll, war er in Mennheim eingezogen, nachdem ſichdie Landſchaft der ünksrheiniſchen Pfolz durch Bild und Wort geſt len zu eigen gemacht. Eins hatte er mitgebracht, ſeide Jugend⸗ die ſich vor ſeiner plaſtiſchen Seele immer mehr zur Greif⸗ beten t verdichteten, ihn nie verließen und ihn auch hinuntergelei⸗ nach Rom, deſſen verwirrende Fülle ihre Formung nicht zu ächtigen vermochte Es waren die altvertrauten Geſtalten aus ccten und wieder zurückſpiegeln ſoll. Dies iſt der Weg, den die füdlichen Sonne verblaſſen wollten Aber nicht nur die Früchte, die Maler Müller aus ſeiner Mann⸗ heimer Zeit mit in den Süden nahm, um ſie gleichſam dort in tre er Erinnerung an die Heimat ausreifen zu laſſen, dürfen wir als ein koſtbares heimiſches Gut bewahren,— uns liegt vor allem ob, der e Rolle eingedenk zu bleiben, die Müller während der Be⸗ freiurgszeit der Geiſter in unſerer Stadt geſpielt hat. Der Hinter⸗ rund für dieſe Taten bleibt die richtig verſtandene Zeit Karl heodors, die greifbaren Zeugen die Geſtalten aus„Golo und Genoveva“. Es iſt kein Zufall, wenn der Wegbahner für das Ver⸗ ſtändnis der Karl TherdorfZeit eins iſt mit dem Ernenerer des Malers Müller: Max Oeſer, deſſen Verdienſte um beide, mehr durch die Zeit als durch ein Schickſal, aber dennoch mit einer ge⸗ wiſſen Notwendigkeit des geſchichtlichen Ablaufs verknüpfte Männer auch an dieſer Stelle wieder in das allgemeine Bewußtſeen zurück⸗ gerufen ſei. In dieſem Sinn wird das Mannheimer Thegter mit der Auf⸗ nahme des Müllerſchen Dramas die Beſinnung auf die Zeit des vor 200 Jahren geborenen Regenten mit Recht unterſtützen nur, hoffen wir, daß dabei die über die Zeit weit hinausragende, auf einen ſelhſtändigen, vorgetückten Platz in der Geſchichte unſeres Dramas rein von ſich aus berechtigte Dichtung und ihre von allem Zeitbe⸗ dingten gelöſte künſtleriſche Wertung keine Beeinträchtigung erfährt! Vor ihrer Urkraft oerſchwindet die Zeit ihres Werdens ſpurlos. Von berufener Seite iſt in„Golo und Genoveva“ das bedeu⸗ tendſte Stück der Sturm⸗ und Drangperiode neben dem Gitz und don Räubern geſehen worden. Vom Götz muß es bei aller Verwandt⸗ ſchaft durch ſeinen legendenhaften Ausgang gegenüber der Hiſtorie unterſchieden werden. Gemeinſam iſt das Beſtroben, in der Sprache des Dramas auf das Volk ſelbſt zurückzugreifen. Alle Perſonen reden natürlich; jede nach ihtem Stand nach dem Kreis, dem ſie an⸗ gehört. Im Jahre 1778 trat Maler Müller ſeine Ramfahrt an: 1808 er⸗ ſchienen in Achim von Arnims„Tröſteinſamkeit“ einige Szenen aus dem Schauſpieſ das dann in ſeiner vollſtändigen Gebalt in der Be⸗ arbeitung von Tieck im dritten Band von Maler Müllers Werken (Heidelberg 1811) herauskam. „Mein Grab ſei unter Weiden Am ſtillen dunklen Bach.“ Dieſe Worte Golos ſind dem Werk als Leitmoliv vorangeſtellt. Es beginnt mit vollkommener Klarheit in der Situation: Kriegszug, Ritter Golo reitet nicht mit. Der Shlobs hauptmann von Pfalzel, dem Burgſchloß Si⸗afrieds, Adolf, beſitzt eine ſchöne Tachter. die rührenden Abſchied nimmt von ihrem Geliebten Karl nimmt: mit Anne, die Ritter Golo heimlich liebt, iſt Julie zu⸗ 3 Dezember wie Poſition legten 20 000 Volt⸗Verbindungstabel Die r in den ſi gar nicht daran dachte, irgend welche Nach den bisherigen Unterſuchungen und Feſtſtellungen ſteht die dung in der zum Ausgeeßen der Ifollermaſſe zu ſuchen. und 21. November und am in einem im Vorjah ver⸗ Durchſchläge wi derholten demſelben Verbindungsmuff. Ferner e ſich am 20. rum drel Durchſchläge dreimal an derſelben Stelle d. h. in urchſchläge einigermaßen feſt: ſie iſt in Blaſen.al⸗ Verbindungsmuffen verwendeten Die Urſache für die Pla'enbildung ſſt noch nicht völlig aufgeklärt; vermutlich iſt irgend einer der die Jolier⸗ maſſe bildenden Stoffe— es ſind ihrer etwa zehn— fehlerhaft. Die Lab katoriums⸗Unterſuchungen ſind noch im Gange Inzwiſchen ſind zwei weitere Verbindungskabel beſtellt, deren Verlegung aber niht vor Ablauf der winterlichen Froſtperiode in Angriff genommen wer⸗ den kann. Bei den durch Kabelſchäden verurſachten Störurgen dauerten die Stromunterbrechungen in der Regel einige Zeit, da in e nem ſchweren Störungsfalle erſt Dampffeſſel der eigenen Zentrale In⸗ duſtriehafen hochgeheizt werden müſſen. Hierzu iſt fen zuſtellen, daß von der Direktion der ſtädt. Waſſer⸗„ Gas⸗ und'ektr zitßts werde von ſeher drei Verbindungskabel vorgeſehen geweſen ſind daß ader wegen der außerordentlichen Geldknappheit die Beſchaffnn enes dritten Kab ls zucückgeſtellt werden mußte. Es ſei noch erhin feſtgeſtellt, daß in der angegebenen Zeit keine einz'ige groß Störung infolge von Fehlſchaltungen ader dergl. des Perſonals vorg kommen iſt. Aus den vorſtehenden Feſtſtellungen geht einwordei hervor, daß keine der in den letzten Monaten vorgekomweren Störungen der geſamten Stromverſorgung Mannheims auf Fahrläſſigkeft ader Verfäumniſſe ſeitens der Direktion cder des Per⸗ ſonals zurückgeführt werden kann. Urſache für die wie ſchütze ich mein Anweſen vor dem ber all Das ewige Naturgeſetz des Werdens und Vergehens hat ſchon manche Geiſter nach der Ri htung beſchäftigt. wie der Natur Wider⸗ ſtand entgegenzuſetzen bezw. Einhalt zu gebieten iſt. Unſere Chemie konnte hierin ſhon manche Erfolg: erzielen. Ein noch wenig be⸗ ſchrittenes Gebiet iſt: Wie erhalte ich mein Wehnhaus im richtigen Sinne des Wortes? Wie erhält ein Volk das Haus ſeider Bäer;? Sind wir Nachkommen nicht verpflichtet. Kulturdenkmäler der Väter, als leuchtendes Symbol vergang ener Pracht, wieder unſeren Nach⸗ kommen zu überllefern? Es liegt nun an uns. din richtigen Meg zu finden, alte Kulturdenkmäler, auch im richtigen Charakter des h ſto⸗ riſchen Werbes, zu erhalten und nicht durch mederne Phantaſtik in der Farbenzuſammenſtellung ihren Ausdruck zu verwiſhen. Es iſt ja auf dieſem Gebiet in dieſer Zeitung ſchon zür Genüge darauf hin⸗ gewieſen worden. In Ergänzung meiner letzten Ausführungen über die Sandſteinerhaltung geſtatte ih mir noch folgendes nachzutragen: Wohl bis zu 60 Prozent unſeres inländiſchen Sandſteinmaterials iſt reichlich mit feinem Ton und Glimmer durchzogen. Durch Ein⸗ wirkung von Schlagregen und Froſt werden die weichen Teile ausge⸗ ſchwemmt. Somit hat die Zerſetzung des Steines begonnen. Es iſt hier nach meinen langjährigen Erkahrungen am zweckd jenlich!“en, den Sandſtein mit Stahlbürſten, Sandſteinſtücken und reinem W ſſer (ohne Säurez ſätze) bis auf den geſunden Stein abzuf loifen. Her⸗ nach müßte eine ſatthafte Tränkung mit Quarz⸗ bezw. Keiſtallöſung erfolgen. Was dem Sanoſtein auf netürlichem Woge verſagt bleibt, wird ihm auf chemiſ hem Wege zugeführt. Die Konſerv erung be⸗ zweckt. den Stein bedeutend zu härten, ſowie froſt⸗ und witterungs⸗ beſtändiger zu machen. Iſt dieſe Imprägnierung aufgetr⸗cknet, lſſe ich meiſtens den Sandſtein mit einer patentamtlich geſ hünten Kaut⸗ ſchuklöſung ſatthaft tränken, wodurch dec Stei! valſtändig waſſer⸗ abweiſend wirkt, ohne die ſo wihtige Luftdurchläſſigkeit zu verlieren, auch bleibt die Struktur des Steines rein bewahrt. Es iſt eine olt⸗ bekannte Tatſache, daß. fobald kein Waſſer mehr auf ein Lebeweſen eindringt, das bekanntlich au h der Sandſtein iſt, eine Zerſezung im Keime erſtickt wird. Heute noch kann man an den allen Peläſten der antiken Zeit die Wahrnehmung machen, daß deſſen erpornierte Stellen, Profile, Kapitäle, Gurten, Konſole uſw. üb'rall weſſerdieht abgedeckt ſind. Man erkannte auch hier ſJzon ganz richtio, daß Waſſer ollein den Stein zum Verfall gebracht hatte. Ich lege noch Wert darauf feſtzuſtellen, daß non öfterz der Kar⸗ dinalfehler begangen wird, Sendſteinf⸗ſſaden mit Säuce:uſäze reini⸗ gen zu laſſen. Durch die fälſhliche Behandlung mit Säure werden dem Steine die Naturfarbſtofſe entzogen, er erſcheint tot und leblos. Nicht zuletzt werden die auf natürlichem Wege dem Stei gegebenen Bindemittel aufgelöſt und entzogen. Es wäre zu begrüßen, wenn die Hausbeſitzer ſich bei Inſtandſetzungen ihrer Häuſer von fachänniſ her Seite beraten laſſen würden, wodurch für ſpäterhin viel Gelo und Verdruß erſpart bliebe. Auf dem Gebiet der Sendſteinfarben⸗Kon⸗ ſervierung habe ich ſchan ganz hervorragende Erfalge erzlelt. Noch meinem Verfahren konſerviere ch Sandſtein in ſedem Naturfarben⸗ ton, ſodaß der Stein nicht wie geſtrichen ausſteht. Notürlih wird ie ſo wichtige Luftdurchlöſſigkeit in keiner Weiſe unterbunden. Der Stein lebt wie vorher. Er lebt nicht dem Schein nach und zerfällt nicht von innen heraus, wie dies der Oelfarbenonſtrich nur zeitigen kann. Ich habe dieſes Verfahren in Mannheim vor 8 Jahren am viele Menſchen leiden an unangenehmer Schweißabſonderung, durch die ſie ſich feſbſt und anderen zur Laſt fallen! Das ſicherſte Mittel zur Beſeitigung aller unangenehmen Wirkungen des Fuß⸗, Hand⸗ und Ach' lſhweißes iſt nach ärztlicher Feſtſtellung und lobenden Ausſagen Unzähliger, die es ſeit Jahren gebrauchen,„Vaſenol⸗Sanitäts⸗Puder“. Erhältlich in jeder Apatheke und Drogerie. Lebewohl. In dieſer Szene ſind ſtarke Berüh spunkte mit Heb⸗ bels„Genovena“ unverk r, wenn dieſe auch nur auf äußere Umſtände beſchränkt bleiben. Der Nord deutſche Hebbel wird in ſeinem heimiſchen Charakter erſt eigentlich durch einen Vergieih mit Müller erkennbar; doch hat die rein literarhiſtoriſchen Wert, wes⸗ halb wir ſtatt der Urteile Hebbels über Müllers Drama wieder⸗ zugeben, nur auf den äußerlichen Berührungspunkt an dieſer Stelle hinweiſen.— Der Kriegszug beginnt. Golo iſt zurſickgebl eben: „Fort iſt nun Siegfried, ſetzt bin ich allen in Pfalzel. Mein Byſen iſt ganz rein. Lieb ich ſie denn? Und wärs auch: rein. Das ſchwör ich vor den Augen des Himmels. Kein anderer Gedanke be⸗ flecke je meine Seelel“ Dieſe Worte Galos loſſen deutlich erkennen, daß er der Ritter auch wirklich iſt, von dem man redet, ein Mann der das Schwert zu ſchwingen weiß, dem es an Mut nicht gebricht⸗ Nur bleibt er verſtrickt in den unzerreißbaren Fängen einer ver⸗ zehrenden Leidenſchatt. Ein Gedicht, das der ſtillen Anne in den Mund gelegt wird, ſagt von ihm: „Deines Lebens ſchönſte Blüten ſanken Auf des Morgens purpurnes Gewand: Räuberiſcher Stürme Wſihken Bog den Stamm, zerriß die Ranken— Die erſte Begegnung zwiſchen Galo und Genoveva nach der Ab⸗ fahrt des Pfalzgrafen läßt mit entſcheidender Deutlichkeit die Art der Gefühle erkennen, mit der Golo ihr gegenüberſtehl; eine wunder⸗ volle Symbolik mit einem Spiegel, den ihr Golo vorhält, läßt tief in ſein Herz blicken. Genoveva bittet ihn, ſeiner Beſ jüße in Mai⸗ hilde, der Schweſter Adolfs zu ſchreiben, daß ſie doch bald einmal nach Pfalzel kommen möge. Dieſe iſt Gelos Mutter, die er nur als ſeine Beſchützerin kennt, ein ehrgeizig, buhleriſch Weib, mit ihrer hochfahrenden Plänen vor keinem Mittel zurückſ Hreckend. Auch Galo ſoll ihr zur Erreichung ihrer Ziele dienen, da e⸗kennt ſie ſeine Ver⸗ liebtheit, die ſie nur beſeitigen kann, wenn ſie ihm hilſt, ſeine Lei⸗ denſchaft auf irgend einem Weg zu ſtillen. Wollrad von Sponheim verfolgt ſie in ſeiner Liebe zu ihr, doch weiß ſio auch ihn, der ob ſeiner Glut zum verlorenen Sohn wurde. in ihre Retze zu verſtricken. Dieſe Frau mit ihrer verzehrenden Seele muß zum Vorderben Golos werden; ſie redet ihm zu, weiß ihn mit alſen Mitteln zu reizen, immer in der Erwartung. Golos Leidenſchaft durch ihr Ueberſchäumen zum Schweigen zu bringen. Golo veranlaßt einen Nachtgeſang zu Ehren Genovevas im Garten der Burg.„Alle ſüße Schwermut, aller Schmerz. alle Sehnſucht, alle geiſterbafte Ahnung des von hoffnungsvoller Siebe zerriſſenen Herzens liengt in den Worten dieſes herrlichen Gedichts.“ So ſchrieb G. T. A. Hoffmann über dieſe Szene. der er ſein mufikaliſches Talent zu⸗ wandte.— Ein Brief warnt bereits Genoveva vor Golo. Sie glaubt ihm nicht. Da bricht das Verderben herein, als ſie nächtlicherweile in den Garten begibt; Golo fällt ihr zu Füßen, gleich die Geſellſchafterin Genovevens. Siegfried ſagt ſeinem Weibe bedrängt ſie immer wilder; Dragones, das unglückliche Opfer 4. Seite. Nr. 378 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗usgabe) Freitag, den 12. Dezember 1924 Direktionsgebäude der Zellſtoffabrik Mannheim⸗Waldhof angewandt, wo heute 55 trotz der ſäuregeſchwängerten Luft, alles noch in tadelloſem Zuſtande ſich befindet. Es iſt Herrn Gewerbelehrer Alexander Hartmann zu danken, daß er in ſeinem Referat„Die neue Farbigkeit und die Altmann⸗ heimer Barockbauten“ in ſachlicher Weiſe unſer Stadtbild auf hiſtori⸗ ſcher Grundlage beleuchet hat. Es iſt nun Aufgabe der zuſtändigen Stelle, die vielen gutgemeinten, fachmänniſch begründeten Vorſchläge bezw. Ratſchläge nicht außer Acht zu laſſen und alle kunſt⸗ und kul⸗ turhiſtoriſthen Bauten, der Würde unſerer lieben Heimatſtadt Mann⸗ eim entſprechend zu erhalten. Helmuth Stiefenhofec, Architekt. * Die ſtädtiſchen Krankenanſtalten. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts befanden ſich am 6. Dezember in den Städtiſchen Krankenanſtalten 890 Kranke(429 männliche, 461 weibliche) und zwar im Krankenhaus 760, im Spital für Lungenkranke 117 und im Geneſungsheim Neckargemünd 13. Von den im Krankenhaus befind⸗ lichen Kranken waren 277 in der mediziniſchen Abteilung, 181 in der chirurgiſchen Abteilung, 91 in der gynäkoloiſchen Abteilung und 69 im Säuglings⸗Krankenhaus. Da am 6. Dezember 1923 die Zahl der Kranken 630(330 männliche, 300 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer ſtädtiſchen Krankenanſtalten am 6. Dezember 260 Kranke(99 männliche, 161 weibliche) mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. Am 29. November war die Zahl der Kranken 875 (Frankenhaus 742, Spital für Lungenkranke 116, Genefungsheim Neckargemünd 17). Hiernach war die Krankenzahl am 6. Dezember um 15 höher als am 29. November d. Is. Veranſtaltungen Heute abend findet im Nationaltheater die Urauffüh rung des Schauſpiels„Golo und Geno⸗ veva“ von Maler Müller, in freier Bearheitung von Ado von Achenbach, ſtatt. Die Spielleitung hat Francesco Sioli, Heinz Grete hat die Bühnenbilder geſtaltet. Die Titelrollen ſind mit Maria Andor und Willy Birgel beſetzt.— Samstag, 13. Dezember findet nachmittags 3 Uhr eine Wiederholung von„Peterchend Mondfahrt“ ſtatt.— In der am Sonntag, den 14. ds. Mts. außer Miete ſtattfindenden Aufführung von Richard Wagners „Triſtan und Iſolde“ wird Kammerſänger Otto Wolf von den Staatstheatern München in der Partie des„Triſtan“, die er hier bereits mit großem Erfolg geſungen hat, ein einmaliges Gaſt⸗ ſpiel abſolvieren. In den weiteren Hauptpartien ſind beſchäftigt Anna Karaſek, Emilia Poſſzert, Hans Bahling, Wilhelm Fenten Die muſikaliſche Leitung hat Richard Lert. ermößigung der Roſten des Mahn- und Iwangsverfahrens Nachdem u. a. der Zentralverband de⸗ deutſchen Großhandels vor mehreren Wochen beim Reichsfinanzminiſterium ſchriftlich und mündlich eine kräftige Senkung ſowohl der auf 2 v. H. ſich belaufenden ſteuerlichen als auch der 4 v. H. der angemahnten Summe betragenden Koſten des ſteuer⸗ lichen Mahnverfahrens angeregt hatte, ſind ſchon durch Verordnung des Reichsfinanzminiſters vom 3. November 1924 die Verzugszuſchläge für Reichsſteuern mit Wirkung ab 16. November 1924 von 2 auf 1½ v. H. des Rückſtandes für jeden angefangenen halben Monat herabgeſetzt worden. Bezüglich der Koſten des Mahn⸗ und Zwangsverfahrens hatte die Regierung dagegen im Zu⸗ ſammenhang mit der neuen Steuerſenkungsaktion, die in der Steuermilderungsverordnung vom 10. November 1924 ihren Nie⸗ derſchlag gefunden hat, eine Herabſetzung auf durchweg ein Viertel der bisherigen Sätze in Erwägung gezogen und einen entſprechen⸗ den Vorſchlag dem Reichsrat unterbreitet. Die Reichsratausſchüſſe dagegen, deren Beſchlüſſen die Vollverſammlung beigetreten iſt, glaubte bedauerlicherweiſe— zum Nachteil der kleineren Rückſtands⸗ ſummen, die doch erfahrungsgemäß meiſt von den wirklich ſchwachen Steuerplfichtigen des Mittelſtandes geſchuldet werden— von der Regierungsvorlage abweichen zu müſſen, und hat demzufolge eine Staffelung folgender Art durchgeführt. Die Gebühren ſind a) bis zu einem Wert von 100 Mark auf die Hälfte, b) bis zu ei⸗ nem Wert von 1000 Mark auf drei Achtel, e) von einem Wert über 1000 Mark auf ein Viertel der bisherigen Summen herabgeſetzt worden.(Vergl. Reichsanzeiger., 276). Demzufolge hat der Reichsfinanzminiſter am 22. November 1924(Reichsanzeiger Nr 277 vom 24. November) eine Verordnung folgenden Inhalts er⸗ 1 Die Mahngebühr beträgt: 1. Von dem Betrag bis zu 1. Die Mahngebühr beträgt: 1. Betrag bi⸗ 100 Reichsmark 2 5 2. von dem Mehrbetrag bis 1000 Reichs⸗ mark 1½ v.., 3. von dem Mehrbetrag 1. v.., mindeſtens jedoch 0,20 Reichsmark. 8 5 52 Pfändungsgebühr beträgk: 1. Von dem Betrag bis zu 100 Reichsmark 3. v.., 2. von dem Mehrbetrag bis zu 1000 Reichsmark 27½ v.., 3. Von dem Mehrbetrag 1% b.., minde⸗ ſtens jedoch 0,60 Reichsmark. 3. Die Verſteigerungsgebühr beträgt: 1. Von dem Betrag bis zu 100 Reichsmark 4 v.., 2. von dem Mehrbetrag bis zu 1000 Reichsmark 3. v.., Z. von dem Mehrbetrag 2 v.., min⸗ deſtens jedoch 0,60 Reichsmart. Dieſe neuen Gebürenſätze finden erſt auf die nach dem 30. November 1924 entſtandenen Gebürenſchulden Anwendung. [Führer, ſondern vielmehr gegen die bedauerliche Tatſache, daß ſich die Gefahren mangelhaſter Statiſtik über oie Wohnungsnot Der Magiſtrat der Stadt Paderborn hat an Behörden und Parlamente wegen der Wohnungszwangswirtſchaft Eingaben gerich⸗ tet. In dieſer Eingabe wird u. a. feſtgeſtellt, die Wohnungsnot ſei in der Hauptſache eine Folge erhöhter Wohnungsan⸗ ſprüche. Dieſe neuerdings auch anderswo auftauchende Auffaſſung wird zumeiſt mit ſehr oberflächlich gehaltenen Statiſtiken belegt und hat die große Gefahr, die Wohnungslage in Deutſchland in ein völlig falſches Licht zu ſetzen. In der Paderborner Eingabe heißt es:„Wie bereits in anderen Städten(Kaſſel, Strelitz uſw.) feſtgeſtellt, haben ſich die Wohnungsanſprüche gegenüber der Vorkriegszeit ganz weſent⸗ lich gehoben. So ſehr dieſes Beſtreben vom Standpunkt der Volks⸗ geſundheit zu begrüßen iſt, läßt ſich dieſer Zuſtand aus rein wirt⸗ ſchaftlichen und finanziellen Gründen nicht rechtfertigen, zumal der kleine und beengt wohnende Bürger an dieſer Wohnraumaus⸗ dehnung nur ſehr gering beteiligt iſt! Folgende Zahlen mögen für Paderborn die Verhältniſſe beleuchten: Paderborn hat zurzeit 1097 Einwohner mehr als vor dem Kriege. Neu errichtet find ſeit dieſer Zeit 497 Wohnungen. Da ſchätzungsweiſe vor dem Kriege mindeſtens 100 Wohnungen leer ſtanden, ſo ſind hiernach für je zwei Neuein⸗ wohner eine neue Wohnung geſchaffen. Rechnet man je Wohnung im Durchſchnitt 5 Perſonen, ſo müßten in den 497 und 100 alſo rund 600 Wohnungen 3000 Neueinwohner Unterkunft finden.“ Schon rein gefühlsmäßig hat man die Auffaſſung, daß wir in Deutſchland zu eng ſtatt zu weit wohnen. In Wirklichkeit geht die Paderborner Eingabe auch von falſchen Vorausſetzungen aus. Es kommt nämlich weniger auf die Zahl der Wohnuagen und der Ein⸗ wohner, als auf die Zahl der Haushaltungen an. Es iſt ferner zu berückſichtigen, daß in dem Verhältnis der Bevölke ungs⸗ teile mit verſchiedenem Raumbedürfnis eine Verſchiebung einge⸗ treten iſt. Die Zahl der Kinder, die einen geringeren Raum als erwachſene Menſchen beanſpruchen, iſt ſeit 1914 erheblich zurückge⸗ gangen. Eingehendere Unterſuchungen in einigen Städten mit guten ſtatiſtiſchen Aemtern zeigen, daß die kleinen Haushaltungen mit drei oder weniger Perſonen die ganze Vermehrung auf Koſten der kinderreichen Haushaltungen an ſich gezogen haben. Wo ein⸗ gehendere und ſachverſtändige Erhebungen vorgenommen wurden, haben ſie zu einem entgegengeſetzten Ergebnis als in Paderborn geführt. Während man beiſpielsweiſe in Hamburg am 1. November 1913 auf eine Wohnung 3,78 Einwohner 5 ſtellte man am 10. Oktober 1923 nur 3,72 Einwohner feſt. In Dresden zählte man am 1. Dezember 1910 auf eine Wohnung 3,95 Einwohner, am 1. Okt. 1922 dagegen nur noch 3,59. Doch ſelche ſchematiſche Statiſtik trügt. In Hamdurg waren am 1. Oktober 1913 nur 257 864 Haushaltungen, am 10. Oktober 1923 dagegen 300 186 vorhanden. Während man 1910 in Dresden 136 930 Haushaltungen zählte, war die Zahl 1919 auf 152 727 geſtiegen. Die Wohnungsnot hat alſo ihre weſentliche Urſache in der geſtiegenen Zahl der Haushaltungen. Wenn dieſe bei Wohnungsſtatiſtiken unberückſichtigt bleiben, haben die Statiſtiken nur geringen Wert. * Schutz vor faulen Jahlern. Für die Leſer unſerer Zeitung dürfte es von beſonderem Intereſſe ſein, zu hören, daß jeder, der den Offenbarungseid geleiſtet hat, in eine ſogen. ſchwarze Liſte beim Amtsgericht eingetragen wird, die jedem Intereſſuten zur Ein⸗ ſicht offen liegt. *Candſchaftsphokographien in den Schnellzügen. Einem ſchon lange in den wichtigeren Zügen der Schweiz und Heſterreich üblichen Brauche ſoll nun auch zur Verkehrswerbung in Deutſchland gefolgt werden. In allernächſter Zeit ſchon ſollen in den durchgehenden D⸗Zugwagen erſter und zweiter Klaſſe unter Glas gerahmte Photo⸗ graphien nach 120 deutſchen Landſchaftsmotiven aufgehängt werden. Die Herausgabe dieſer Bilder geſchieht ausſchließlich durch die Reichs⸗ zentrale für Verkehrswerbung in Berlin. Von der gleichen Stelle werden ferner weitere Propagandamaßnahmen vorbereitet, bei der hoffentlich unſer Schwarzwald mit ſeinen herrlichen Landſchaften nicht vergeſſen wird. Falſche Dollarnoten. Nach einer Mitteilung der amerikaniſchen Reagierunga befinden ſich gefälſchte 50 Gold⸗Zertifikate. Serie 1922, Buchſtabe B, in der Mitte Bildnis von General Grant. in Umlauf. Das verwendete Papier iſt echt und wurde durch Bleichung echter .00⸗Noten erworben. Jedoch hat es das Anſehen einer„gewaſche⸗ nen“ Banknote. Der Rückſeite mangelt es an Farbe: die Fälſchung iſt dadurch ſofort erkennbar. Die Farbe neigt ſehr ſtark zu rotgelb anſtatt aoldgelb. Ferner ſind auch gefälſchte 5,00⸗Noten der Federal Reſerve⸗Bank in Cleveland(Ohio) im Umlauf. Jedoch fallen dieſe Noten einem geübten Auge ſofort auf, da ſie auf Zink geätzt ſind und die ſeidenen Faſern durch Federſtriche erſetzt ſind. Tagungen Landesverſammlung der Kirchlich⸗liberalen Vereinigung am 8. Dezember 1924 in Karlsruhe f Wohl ſelten hat man einer Landesverſammlung der Kirchlich⸗ liberalen Vereinigung in Baden mit arößerer Spannung entgegen⸗ geſehen. wie der letzten. Sie war denn auch entſprechend aut beſucht. Galt es doch aus berufenem Munde Näheres über die Ereianiſſe der Landesſynode zu vernehmen. worüber wir bereits in No. 500 aus⸗ führlich berichtet hatten. Wir ſagten damals ſchon voraus, es werde auf der Landesſynode ein kräftia Wort geredet werden und ſo war es denn auch. Aber die Kritik richtete ſich nicht eigentlich gegen die lein anderer Ausweg kaum hatte finden laſſen. Die vergänantsvoe Seite dieſer nun einmal eingetretenen Löſuna iſt den Führern. unbekannt geblieben. Sie wußten, ſie würden auf Widerſtand 118 ſtoßen, aber ſie waren allezeit zur Verantwortu ereit. i Wer den tiefſchürfenden Bericht des Landesvorſitzenden. Plan Schulz aus Karlsruhe. und die Eraänzungen der andern Sue mitalieder hat vernehmen dürfen, der ſtand nicht nur unter dem e druck, es werde einem hier manches aus dem Hinterarund offen gelegt, ſondern man durfte ſich auch ſagen. bier wird kein Verſteck ae⸗ ſpielt, ſondern ehrlich zugeſtanden. was man erreicht und auch 5 man nicht erreicht hatte und vor allem in der Minderbeit auch 1115 erreichen konnte. Unter dieſen Umſtänden war es eigentlich el 1 verſtändlich, daß man bei aller offenen Ausſprache doch niemals de Zuſammenhana mit unſern Vertretern in der Sunode aus dem 11 ließ. Sie haben nach beſtem Können unſerer Sache und der Kir und damit dem Reiche Gottes gedient. Das einſtimmia angenommene Vertrauenszeuanis war denn eigentlich eine Sache von Selbſtver ſtändlichkeit. Eine neue Note brachte der Nachmittag. Hier galt es erſtmalk ſo recht nachdrücklich Stellung zu nehmen zu einer Sache. die die Vereinigung ſchon lange beſchäftigt. Es war das Verhältnis zwi⸗ ſchen ihrem bisherigen Stand und den bisherigen Grundlage überhaupt auf der einen Seite und der inneren Weiterentwicklung der religiöſen Lage, der Fragen und der Kriſen und Spannungen auf der andern Seite. Es iſt ungefähr das, was auch unter den „Poſitiven“ nichts anderes iſt. Die„Jungpoſitiven“ empfinden die religiöſe Geſamtlage ganz anders, wie die Alten und au mußte man ſich mit ihnen auseinanderſetzen. Nun iſt es ſchon immer ſo geweſen, daß die Jüngeren in den Kreis der Aelteren allmählich nur hineinwachſen und ſich hineinfinden konnten. 2 in unſerer Zeit iſt das doppelt ſchwer und der Krieg mit ſeinen ungeheuren Erſchütterungen und die Nachkriegszeit haben dieſe Schwierigkeiten vergrößert. Es war ein Meiſterſtück, was in Herausarbeitung dieſer Gegenſätze Pfarrer Lic. Kurt Lehman in Neuenweg, der Sohn des Mannheimer Pfarrers, vor uns 9 leiſtet hat. Gewiß, nicht jeder gab ihm in allem recht, nicht alle einzelnen Linien trafen das Richtige, aber das war gar nicht wichtig. In der Grundauffaſſung mußte man zugeben, das ein „liberal“ geheißene Geiſtesgut in unſerer Kirche hat ſeine großen wichtigen Dienſte getan. Als Ergebnis einer ausführlichen ſprache kam man einen bedeutenden Schritt vorwärts; man wir dieſen Schritt weiter gehen und ſchon im nächſten Monat wie eine Landesverſammlung zu dieſer Frage einberufen. Den Sch der Verſammlung bildete wieder einmal die Beratung eine? Katechismusentwurfes. Drei ſo tüchtige und erfahrene Männer, wie Dekan Becker aus Pforzheim, dann Pfarrer Emlein aus Schmieheim leinſt Stadtvikar in Mannheim) und der Ober⸗ lehrer Sexauer in Pforzheim, dazu auch andere Redner wieſen auf die Mängel des Katechismusentwurfes nachdrücklich hin. auch der Gedanke iſt erwägenswert, ob in unſerer gährenden Zei ein Katechismus überhaupt geſchrieben werden könne, der au nur den unbedingteſten Anforderungen entſpricht, die hier geſtellt werden müßten! So mußte man den Entwurf ablehnen und dis Liberalen ſtehen mit dieſer Ablehnung nicht allein. Wie die wertbolle Tagung mit einer herzerquickenden Andacht von Pfarrer Emlein begonnen worden iſt, ſo klang ſie auch aus in einem gemeinſamen Choral und dem Segen des Vorſitzenden. Si wird zu den wertvollſten Tagungen zählen und denen unvergeſſen bleiben, die haben anwohnen können. — Korpulenz iſt unſchön und ungeſund. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gramm echte Toluba⸗Kerne zu kaufen, die un⸗ ſchädliche Stoffe von fettzehrender Wirkung enthalten. Em. S0 /81. ——— Jlire Lerlopung AI IDeiſimacfifen telſen Sie hren Freunden u. Beflannten am zuechmãs- S/gsten und billigsten durch ene Anzejge in der Neuen Nannheimer Zeitung mit. S/e wird zur Bellannigabe von Famiſien-Freignissen , vorzugsweise beputt Der Veinnacfits- Derſuoßumas- Aneiger erscmeimt um Mittwoci Zu. Dezemßer. Mittaguaumsgaße. SSrSrr——————— rn——————— ch dort Mathildens, eilt herbei, Golo ſticht nach ihm, eilt hinweg; der Ver⸗ wundete und die ihrer Sinne beraubte Genoveva werden aufge⸗ funden. Mathilde weiß die Verdächtigungen ſogleich von Golo ab⸗ zuwälgen. Das Martyrium Genovevas beginnt. ⸗Julie und Adolf verkaſſen ſie darin nicht, ſo gut ſie es vermögen. Dragones wird durch Gift zum Schweigen gebracht, über Genoveva Gericht ge⸗ halten, falſches Zeugnis wider ſie ihrem wunden Gatten über ſandt, der dem Urteil über ſie zuſtimmt. Karl, Juliens Verlobter. iſt auf dem Wege nach der Heimat. Genoveva hat im Kerker einem Knaben das Leben geſchenkt. Mathildens Bemühen um Golo nimmt nicht ab. Er ſucht alsbald Genoveva im Kerker auf. Die Szene im Drama findet eine wertvolle Ergänzung durch eine Ausgeſtaltung in der Idulle„Ulrich von Coßheim!, wo die lyriſche Milderung ebenfalls zu finden, die der dramatiſchen Wirkſamkeit leinen Abbruch tut, vielmehr die gewaltige Legendengeſtalt Geno⸗ vevas erſt in ihrer ganzen Größe erſcheinen läßt. Karl iſt in Pfalzel. Im Zweikampf mit Golo, einem wirkungs⸗ pollen Ritterbild, ſtirbt er. Genobeva ſoll durch zwei Mörder be. ſeitigt werden. Der Gärtner Adam gewahrt es rechtzeitig und rettet die von allen totgeglaubte Herrin, die ihr Leben in der Wildnis beginnt. Ueber Golo bricht der Fluch ſeiner Taten herein, er verwundet in ſeinem Raſen Mathilde und muß erfahren, daß er nach ſeiner Mutter ſelbſt geſtochen hat. Er verfällt zeitweiſe dem Wahnſinn, und die tiefe Seelenkenntnis Müllers kann ſich nicht beſſer er · weiſen als in den Szenen, in denen ſich die Umnachtung Golos in ganz merkwürdigen Eigenheiten, wie in der Abſcheu vor grünen Hüten, kundgibt. Ganz moderne Vorſtellungen ſpielen hier herein. Julie, die der Schmerz um den verlorenen Karl am Rande des Todes vorbei in ein Kloſter gebracht hat, beſitzt einen wohl⸗ verwahrten Brief Genovevas an ihren Gemahl. Nun beginnen ſich nach der Rückkehr Siegfrieds ſo lonaſam die Schleier zu heben, die über der Vergangenheit liegen. Wundervoll iſt die Szene, in der Siegkried den Brief ſeines Weibes bei der auf dem Toten⸗ hett liehenden Julie findet: in dieſer Schlichtheit kann nur ein Dichter ſprechen! Das Verderben ziebt über Golo zuſammen. Seine Mutter, jetzt vermählt mit Georg von Schwaben. erliegt durch Gift den Nachſtellungen Wallrads, der ſich ihr im Tode eink. Ciie Jaod wird zur Hatz auf den Wolf Golo. Alles kindet ſich vor der Höhle Genovevas zuſammen. Und wäßhrend Gatte und Gattin ſich der Freude des Wiederſehens hingeben, ſchließt das Werk mit dem Gericht, das über Golo gehalten wird, der als Mann ſtirbt, nicht ohne durch Worte des Verzeihens, die ihm ſeine Richter nachrufen, auch in dem Bewußtſein des Zuſchauers mit dem Schickſal ausgeglichen zu ſein. So ſchließt auch im Wort ver⸗ Hebbel in dieſer Geſtalt den dramatiſchen Kern erblickte.— Nicht unerwähnt bleibe die wundervoll poetiſche Geſtalt Schmerzen⸗ reichs, des Sohnes Genovevas, der im grünen Wald aufwächſt, ein edles Bild reiner Kindlichkeit. Man merkt es den Geſtalten an, daß ihr Bildner ſie lange gehegt, daß er ſie lieb gewonnen, ja, daß er ſich oft geradezu in ſie verliebt hat. Und wenn ihnen manches genommen werden muß, um ihr Leben auch auf der Bühne fortzuſetzen, ſo wollen wir an dieſer Stelle nicht vergeſſen, daß ſie doch nicht trotz, ſondern wegen ihrer allgemeinen dichteriſchen Bedeutſamkeit von einem beredtes Zeugnis ablegen: von dem Urgrund ihrer pfälziſchen Hei⸗ mat, in der ſie nun, wie wir hoffen, zu dauerndem, beiſpielhaftem Leben auferſtehen werden. Theater und Mufik Heimatſtück Die beiden Babendieks“ von Wilhelm Neeſe. Der Dreiakter behandelt die Liebe eines Bauernſohnes zu der ter der Pächterin des Dorfkruges. Der Vater des jungen diek führt einen erbitterten Kampf weil er glaubt, die Mutter der Erwählten habe früher einen anperen aus Hochmut ihm vorgezogen. Als er erfährt, daß vielmehr dereg Vater die Tochter gezwungen hat, den anderen zu heiraten, 4 es zur ſtimmungsreichen Ausſöhnung und die jungen Leute komme 5 doch zuſammen. Neben dem Ernſt des Stückes ſteht ein urwüchſig Humor, und bei einem Erntefeſt im erſten Akt feiern die 4 Heimattänze, für deren Aufführung ſich die plattdeutſche Gilde Verfügung geſtellt hatte, eine Auferſtehung. Wie ſehr das platkden ſche Volksſtück noch die Herzen zu feſſeln vermag, bewies der ſtür⸗ miſche Beifall des ausverkauften Hauſes nach jedem Akt. 2 ul Ahrend. Araufführung am Staditheater in Frankfurt a. d. O. Die Komödie„Gro be Pa uſe“ von Franz Stayton hat ein nicht all. tägliches Thema. Nach 17 Jahren erweiſt ſich die Unſchuld eines wegen Mordes zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilten Mannes erſter engliſcher Geſellſchaftskreiſe. Ueberraſchend kehrt er zu ſeiner Familie zurück und findet drei erwachſene Kinder und einen Haus freund vor, der ſich ſeit zehn Jahren vergebens um die Gunſt der vermeintlichen Witwe bemüht. Während der Mann in den langen Kerkerjahren, von keinen anderen Gefühlseindrücken beeinflußt, ſeine Liebe an der täglich genährten Erinnerung lebendig erhielt, ſtand die Frau unter den Einflüſſen einer wechſelnden und drängenden Umgebung, die ſie ſelbſtbewußt und ſelbſtändig machte. Sie iſt daher nicht mehr die Frau von vor 17 Jahren, die der Mann wiederfindet. Nicht nur tritt in ſeinen Kindern eine neue Welt mit anderen An⸗ ſchauungen an ihn heran, auch ſeine Frau fordert von ihm eine Neu⸗ einſtellung, einen nochmaligen Kampf um ihren Beſitz, ehe ihre Liebe ſich zurückfindet und ihre Bindungskraft aufs neue erweiſt. Eigen⸗ artig iſt die Behandlung des intereſſanten Themas durch den Eng⸗ länder, der die Problematik in einer leichten Dialogführung ohne meſentliche Zündflächen aufzulöſen ſucht und quaſi den inveren Menſchen mit dem äußeren überwindet Wie Stayton den Konflikt löſt, iſt typiſch engliſch und intereſſant, wenn es manchmal auch, be⸗ ſonders im dritten Akt, unſern Widerſpruch herausfordert. Der Dialog, von Elſe Otten in gutes Deutſch gebracht, erinnert an Schnitzler, ohne daß er freilich deſſen geſchliffene Pointierung zu er⸗ reichen vermöchte. Die Aufführung unter der Leitung des Inten⸗ danten Brockmann war nahezu vollendet. Der Beifall war über⸗ aus ſtark. ng. Eine plaktdeutſche Uraufführung. Einen ungewöhnlich ſtarken Erfolg errang in der Uraufführung der Niederdeulſchen Aahle des zeihend das Drama, das eigentlich die Tragödie Golos iſt, wie auch Mecklenburgiſchen Landestheaters in Schwerin das platideutſche mit Rückſicht zu ſprechen. darin Heutiges als Zeitgenöſſiſches ſi O ein Ruf nach Wahrheit. Eugen Samlatin macht g; ſeiner Beſprechung der ruſſiſchen Literakur im„Rußki Sowreme (Der ruſſiſche Zeitgenoſſe“) den Dichtern von heute den Vorwinz mangelnder Wahrhaftigkeit.„Wahrheit— dagz tſt das, eit unſerer heutigen Literatur fehlt.“ Der Schriftſte 5 ift verlogen geworden, er hat ſich daran gewöhnt, mit Vorſicht Deshalb erfüllt der größte Teil heutigen Literatur nicht einmal ihre ureigenſte, geſchichtliche Aufcnen, unſere eigenartige, unnachahmliche Zeit zu ſpiegeln, ſie ſo zu ain 98. wie ſie iſt, mit allem Scheußlichen und allem Schönen. Das in⸗ heure, hundertjährige Jahrzehnt 1913—1923 iſt wie ein Traum: der mal wird der Menſch aufwachen, die Augen öffnen— und ret Traum wird ſchon vergeſſen ſein, nicht erzählt.. Wenn in unſe 50 Literatur alles weiter ſo bleiben wird wie jetzt, ſo werden die 10 menden Generationen unſere Zeit nur an flitterig bemellen ſie puppen ſtudieren müſſen. Den Körper unſerer Wahrheit werden 111 nicht erfahren, künſtleriſche Dokumente nicht erhalten. Das Wd. „heutige iſt das übliche Maß, mit dem die Kunſt gemeſſen W Heutiges— gut, nicht Heutiges— ſchlecht: oder: Zeitgenöſſif er. gut, nicht Zeilgenöſſiſches— ſchlecht. Aber„Heutiges“ und„eſg⸗ nöſſiſches“— das ſind Größen verſchiedener Maßſyſteme. Das Heutige hat praktiſch keine Zeitausdehnung, es ſtirbt morgen.— Zeitgenöſſiſche lebt in dem Zeitmaß. Das Heutige klamwert ſich et, allen Mitteln gierig an das Leben an: daher ſeine Geichme dgent Leichtigkeit, Gefälligkeit, Angſt in die Tiefe zu gehen, Augſt ht nackter Wahrheit: nur bis morgen zu leben! Das Zeitgenöſſiſche ‚ ite. über dem Heute, es kann mit ihm diſſonteren, es blice in die Beent Das Heutige nimmt von der Zeit: die Farbe, die Haut(nach dem Mimikrigeſetz), das Zeitgenöſſiſche— Herz und Gehirn(nach neue Vererbungsgeſetzz. Wenn man aber dieſen Maßſtab an die meht Literatur anlegt, ſo nimmt man erſchrect wahr, um wieviel m. findet. —— ſegen die Liebe des Sohnes, —x 23ͤ ˙AA ³ ò⅛”¹ojI ⁵ ³ ⁵¼cw,..! Errre — ree eeee eee reee e —0299—— 2322— ————— ———— 2——— rrrrr rrrreeeeree. e eeeeeeeerneeeeeeeeeeee eeeee 5 1 2 T 35 45 U 15 5 15 5 6 4 5 7 1 Ltellag, den 12. Dezember 1924 neue Marnhelmer Jeitung[Mttag⸗Rusgabe) 5. Seile. Nr. 578 Nus dem Lande St. Pebeddelberg. 11. Dez. Am kommenden Sonntag wird in der orcbirstirche eine Gedenktafel für den langfährigen und ——5 desnen Generalmuſikdirektor Dr. Philipp Wolfrum, den dali 8 Heidelberger Bachvereins, eingeweiht werden. Der muſi⸗ Aaß Teil der Feier iſt Werken Wolfrums entnommen.— Aus Dierie eines 25ährigen Geſchäftsſubiläums wurde der Gründer und . eines der Süddeutſchen Metallwerke, Richard Herbſt in duſtrie 58. um ſeiner Verdienſte in der Hebung der Walldorfer In ⸗ zum Ehrenbürger der Stadt Walldorf ernannt. Doſſenheim, 11. Dez. Der diesfährige Tabar wurde für den don 35 bis 40 Mk. pro Zentner je nach Ware verkauft. Aus der Pfalz : Ludwigshaf en, 12. Dez. Wie die Preſſeſtelle des Bürger⸗ deiſt ra.utes Lutwigshafen mitteilt, 1055 die am 1. Dezember An dahres vorg nommene Biehzählung die ſich quf Pferde A Li bun Schweine, Schafe, Ziegen und Federvieh erſtreckte, daß Ver 101 igshaſen in 3608 Haushaltungen Vieh gehalten wird. Ein euf deeich mit früheren Jah ungen iſt daber nicht möglich da dreie der 0 Grundlage erſtellt waren. Am Aufnahmetag betrug Veſta dand an Pferden 529 gegen 350 im Jahre 1922. Auch der Sthend des Rindoiehs änderre ſich nicht weſentlich. Gegen 282 derzez Rindvieh im Jahre 1922 zählte man diesmal 387. Dagegen d0 ichnet die Geſamtzahl der Schweine im Vergleich zum Vor⸗ * Preis 9 einen ſtarten Rückgang von 2782 auf 1949 Sbück. Pieſer Un⸗ Helober kommt aber daher, daß die Zählung im letzten Jahre im ſhachte war, ein Monat, in dem noch verhültntsmäße wenig ge⸗ Keſell t war. Ein ähnlicher Rückgang konnte bei den Schafen feſt⸗ dern werden, von denen 48 gezählt wurden, was einer Vermin⸗ gen d von 23 gegen das Vorzahr gleichomm. Die Zahl der Zie⸗ en im Vergleich zu 1923 um 435 auf 2035. In wie meit der 51 eriſche, futterarme Sommer einen Einfluß auf die 0 hat, 22 5295 nicht feſtſtellen. Ddie Geſamtzahl des Federviehs ſtieg von Sähe auf 37817. Mit der Viehzählung war dieſes Mal auch eine der zng der Hausſchlachtungen verbunden, die während Ge. Hen Iun 1. Dezemder 1923 bis 30. November 1924 ſtattfanden. Sch Lachtet wurden darnach während dieſer Zeitſpanne 867 125 ine, 137 Ziegen und 3 Schafe.— Die Koſten der Le⸗ Aunte daltunz betragen nach der Berechnung des ſtatiſtiſchen 1 vom 10. Dez. ds. das 1307milliardenfache der Vorkriegsgeit. eent iſt gegen die Vorwoche eine kleine Steigerung von 0,4 Pro⸗ W9— Am Mittwoch abend mußten infolge eines Defekts an der Waſerleitung Ecke Ludwigs⸗ und Oggersheimerſtraße Arbeiter des In werks und der Berufsfeuerwehr als Hilfe aufgeboten werden. ſinede eines Rohrbruchs drückte das Waſſer die Pflaſter⸗ Stabe des Bodens in die Höhe und ergoß ſich über die anliegende Eigade. Die Reparaturen wurden ſoſort in Angriff genommen. ine Verkehrsſtörung entſtand nicht. neu RNeuſtadt a. d. 9dt. 11. Dez. Geſtern nachmittag wurde das iedeſchoffene Flurbereinigungsamt in Neuſtadt a. d. Hdt. durch wasd., Feſtakt eröffnet und ſeiner Beſtimmung übergeben. Anweſend den der auf einer Reiſe in det Pfalz befindliche bayer. Land⸗ N— Naltoe bsmin ſter Dr. Fehr, der Regierungspräſident der Pfalz heus und prominente Perſönlichkeiten aus der Landwirtſchaft duaft begrüßte Regierungspräſident 1 5 den Miniſter, dem Virlle das ſchöne Geſchenk dankte, das dieſer der pfälziſchen Land⸗ anzchaft bringe. Er gedenkt der Hilfe Dr. Fehrs in Ernährungs⸗ wee genheiten und hofft, daß dieſen Taten des Miniſters bald eitere ſegensreiche folgen werden. Miniſter Dr. Fehr kam in ſei⸗ 15 Ausführungen auf die forkſchrittliche Geſinnung gerade der lundlchen Lan' wirtſchaft zu ſprechen. Ihr allein ſel die Errich⸗ 900 des Amtes letzten Endes zu verdanken. In Bezug auf den endelsvertrag mit Spanien wandde ſich der Miniſter 19 die derzeitigen Abmachungen, die eine Velaſtung beſonders Erl die pfäcziſchen Landwirte und Weindauern bedeuteten. Eine lleichterung dieſer Bedingungen und ein erhöhter Schutzzoll müß⸗ müi ſich im günſtigſten Sinne auswirßen und ſeien das Ziel der Be⸗ 8 ühungen der bayer. Reglerung. Oberregierungsrat Waſem, als Leiter des Flurbereinigungsamts dankte den beiden Vor⸗ cha en für ihre Worte und ſtreifte dann die Wichtigkeit und wirt⸗ die ſtche Bedeutung der neuen Errungenſchaft, ſowie Lebensfragen, da ſeine Beamtenſchaft betreffen. Der Vorſitzende der Kreſsbauern⸗ in ader Seitz, und Oberbürgermeiſter Forthuber⸗Neuſtadt ſprachen doſtd en Schlußworten dem Miniſter und der Regierung den Dank ſor r aus, daß ſie in vorgenannter Weiſe für das Wohl der Pfalz ten Mit einem Feſtſpruch auf Amt und Beamte wurde der takt brendet. die: Kaiſerslaufern, 11. Dez. Gelegentlich ſeiner Rundreiſe durch ſter Pfalz beſuchte der bayer. Finanzminiſter Dr. Krausneck ge⸗ dchn das Beamtenerholungsheim. Nach einem herz⸗ wi n Empfang verſicherte der Finanzminiſter die Beamten ſeiner Aafenen Fürſorge für das Heim. Darauf wurde die Fahrt über tend rslautern nach dem Donnersberg fortgeſetzt, wo die wäh⸗ der Beſchlagnahmung ausgeführten Großkahlhiebe beſichtigt Mittags verlteß dann der Miniſtor die Pfalz, um ſich nach wur! 5 dem Speſſart zu begeben. Am 10. Januar tritt die alte Zoll⸗ inte Zwelbrücken. 12. Dez. Fob an der Saarlandgrenze wieder in Kraft. Schon jetzt iſt als de de dieſer Tatſache eine verſchärfte Kontrolle der Reiſen⸗ Jam hieſigen Bahnhof feſtzuſtellen. Jeder Zug wird gründlich böh eine größere Anzahl von Zollbeamten repidiert. Zollge⸗ bazeupfichtige Segenſtände werden ſofort behandelt. Für ver. auene Waren erhält der Saarländer einen Hinterlegungsſchein, mit ihm exlaubt und möglich iſt, die Gegenſtände innerhalb 8 Der wieder frei in's Saargebiet zurückzubringen. Daß bei der Härtench ung egenſeitigzr Intereſſen deutſcher Landſtriche es zu bern en kommt iſt nicht Schuld der Bramten, auf die ſich die Erbft⸗ nng der Bevölkerung auswirkt, ſondern die politiſchen Zuſtände. Gerichtszeitung Mannheimer Schwurgericht Mannheim, 11. Dez. ſi Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Bodenheimer. Bei · Neg, ider Lanögerichtsräte Dr. dtto Müller und Dr. ſtadt Seſchworenen: Seßler Karl Philipp, Kaufmann von Plank⸗ 900 Kaſſel Helene, Uhrenmachersehefrau von Mannheim; Frechg Karl, Kaufmann von Schwetzingen; Stirnlinger Karl. Frie zer von Mannheim Mülker Jakob 2. Spenglermeiſter von Kichsfeld; Klein Karl, Zollſekretör von Mannheim. 0 rtr ter der Ankbagebehörde: Erſtor Staatsanwalt Brettle. Ceichror Eintritt in die Tagesordnung fordert der die die Erorenen zu gemeinſamer Mitarbeit auf und weiſt ſodann auf ot gn genkümlichrelt der Zuſammenſetzung der diesmaligen Tages⸗ de kaig. de 5 Meineide enthalte, hin. Dies ſei eine recht be⸗ unrich Erſcheinung und müſſe 1 bekämpft werden, damit eAchee und falſch: Zivilurtelle, die ſich ſa letzten Endes auf di⸗ werden Ausſagen der beteiligten Perſonen ſtützen, vermieden 15nd e bedige 21ſährige Fabrikarbeiterin Anna Würz und der heim 25fähr ge Landwirt Johann Georg Seitz, beide aus Heppen beche hab en ſich wegen Meine ws zu verantworten. Das Gericht der Si die defſertiichteit der Verhandlung wegen der Gefährdung tilche't auszuſchlleßen. Vurz der beim Amtsgericht Mannheim anhängige Prozeßſache bolle geden Cär ner wegen Leiſtung eines Ernährungsbeilrags deweden Anna Würz als Zeugin gehört werden. Bei ihrer Ein⸗ ch Gere am 24. März aub ſ on, außer mii dem Beklaglen Hen⸗ rtmer keinen Verkehr mit anderen Männern gehabt zu haben. ma betraftiote dieie Ausſaren mit einem Eide. Einige Zeit fpäter ſtete die Würz ähnliche Ausſagen über einen weiteren Fall und Lach deauch hierüber einen Eid. In der gteichen Prazeßſache wurde Eeen Le ledige Johann Georg Seitz als Zeuge gehört. Er baſtritt ebt wil der Aune Wü ae eehe fine Mrgegen mit einem Eide. Da jedoch Zweifel über die Richtigkeit der eid⸗ lichen Ausſagen der Würz und der Seitz zu Tage traten, wurde gegen Beide gerichtliche Vorunberſuchung geführt, auf die ſich die heutige Anklage wegen Meineids ſtützt. Die Angeklagte Würz machte heute ausweichende Angaden und wollte nichts davon wiſ⸗ ſen, falſche Ausſagen gemacht zu haben. Seitz behauptet, nicht ge wußt zu haben, worauf es ankomme. Jedenfalls habe es bei ihm an der Abſicht gefehlt, falſch ſchwören zu wollen. Der Staatsanwalt hob in ſeiner Anklagebegründung hervor, daß'e Angeklagte Würz 2 mal durch wahrheitswidrige Ausſagen die Eidespflicht verletzt zu haben; ebenſo ſei dem Seiß durch das Ergebnis der Beweiserhebung der Meineid nachgewieſen. Der Staatsanwalt beantragt gegen die beiden Angeklagten eine Zuchthausſtrafe von je 1 Jahr 6 Monaten. Der Verteid ger der Angeklagten Würz wies darauf hin, daß der Würz der Strafmilderungsgrund des§ 157 St.⸗G.⸗B. zugebilligt und höchſtens auf eine geringe Gefängnisſtrafe erkannt werden dürfe. Rechtsanwalt Dr. Wertheimer betonte, daß der Angeklagte Seitz ſich nach der Beweisloge nur einer fahrläſſigen Verletzung der .despflicht ſchuldig gemacht haben könne und deshalb milde Beur⸗ teilung ſeiner Handlungsweiſe verdiene. Das. Gericht hat folgendes Urteil erlaſſen: Die Angeklagte Anna Würz wird wegen unber dem Strafmilderungsgrund des§ 157 St.⸗ .⸗B. verübten Meineids zu 1 Jahr Gefängnis, der Ange klagte Johann Georg Seitz wegen Meineids im Sinne des 8 154 St.⸗G.⸗B. zu 1 Jahr Zuchthaus verurteilt. Dem Seitz wer⸗ den die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt, auch wird die dauernde Unfähigkeit des Seitz ausgeſpro⸗ chen, als Zeuge oder Sachverſtändiger eidlich vernammen zu wer den. Beiden Angeklagtien wird je 1 Monat der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft auf die Serafe angerechnet. M. Wiederum ein Kommuniſtenprozeß * Mannheim, 11. Dezbr. Vorſitzender: Landgerichtsrat Roſt; im übrigen die Richter und Geſchworenen wie h te vormrttag.— Vertreter der Anklagebehörde: Oberſtaatsanwalt deickel. Der Schloner und frühere Schriftleiter der hieſigen„Arbeiter⸗ Zettung“, Johann Georg Klenzrer aus waunheim, iſt wegen Beleidigung durch die Preſſe und wegen Vergehens gegen § 110 St..B. angeklagt. Gegen Kenzler liegen 5 verſchtedene An⸗ klagen nor, die zwecks gleichzeitiger Verhandlungen und Entſchetdung miteinander rerbunden wurden. Alle Straftaten ſind durch Zeitungs⸗ artikel. die in der hieſigen kommuniſtiſchen„Arbeiter⸗Zeitung“ er⸗ ſchienen ſind, begangen. 1. In einem Artikel in der Nr. 72 vom 3. Junk 1924 iſt u. a. davon die Rede, daß bei gerichtlichen Vernehmungen aller Art. ſei es bei der Polizei, bei der Staatsanwaltſchaft oder bet Gericht, allen Mitgliedern der kommuniſtiſchen Partei Schweigepflicht ov⸗ liege. Di, er Schweigebefehl müſſe unbedingt durchgeführt werden. Der Angelagte erklärte heute, dag er keine Bedenken gehabt hätte, dieſen ihm von der Oberleitung der kommuniſtiſchen Partei Deutſch⸗ lands zugegangenen Parteibefehl in der hieſigen Zeitung zu ver⸗ öffentlichen. Allerdings ſei in den Berliner Zeitungen eine Ver⸗ öffentlichung des Befehls aus unbekannten Gründen unterblieben. In Stuttgart ſei der Befehl aber auch in der Zeitung geſtanden. 2. In einem Artikel mit der Ueberſchrift„Badiſche Kultur⸗ ſchande! in der Kummer 57 rom 26. Mai 1924 wird den Gen⸗ darmeriebeamten Freiburgs vorgeworfen, daß ſie ſich im Dezember 1923 bei dem Aufruhr in Ruſt(Amt Ettenheim) in roher Weiſe gegen einzerne Pperſonen benommen hätten und allzu gewalt⸗ kätig vorgegangen ſeien. Der gleiche Vorwurf treffe die Poltzet⸗ und Sicherheitsbeamten in Lahr, die ſelbſt werdende Mütter nicht verſchont hatten und mehrere Perſonen mit den Beinen auf den Kopf geſtellt hätten. Natürlich ſeien es nur Arbeiter geweſen. Auf dieſe Anklage erklärte Kenzler heute, daß es ihm nicht ge⸗ lungen ſei, den vollen Wahrheitsbeweis zu erbringen, da die Ar⸗ tikelſchreiberin, Frau Landtagsabgeordnete Unger, ſich jetzt an un⸗ bekannten Orten aufhalte. 9. In einem Artikel in Nr. 66 vom 2. Oktober 1924 find Schimpfworte über das Reichsbanner, über die Reichs⸗ ſarben und über die chriſtliche Religibon enthalten. Auch übte Kenzler abfällige Kritik an den in einer hieſigen Bürger⸗ ausſchußſitzunag zur Beſprechung gelangten Satzungen für Jugen.dfürſoraſe. Auch beklagte ſich in dieſem Artikel Kenzler über die ſchlechte Behandlung der Erwerbsloſen. Im übrigen könne den Vertretern der Fahne Schwarz⸗Rot-Gold kein Vertrauen entgegengebracht werden. 4. In einem Artikel, überſchrieben„Der Gerichtsſaal“ ſeien beſchimpfende Aeußerungen über die Polizei⸗ und Sicherheits⸗ organe in Lahr enthalten. In Nr. 154 der„Arbeiter⸗Zeitung“ iſt in dem Artikel„Galbppfuſtiz“ davon die Rede, paß die Juſtiz ſehr ſchnell arbeite, wenn es gegen die Arbeiter gehe. Da ſolle noch einmal jemand ſagen. daß die badiſche Juſtiz langſam arbeite. Der Oberſtaatsanwalt ergreiſt das Wort zu ſeiner Anklage⸗ begründung und führt u. a. aus: Es liegt ein ziemlich umfang⸗ reiches Matertal vor, das zum Gegenſtande der Anklage gemacht iſt. Vom letzten Schwurgericht ſei Kezeler wegen Vergehens gegen das Republik⸗Schutzgeſetz beſtraft worben. Auch vom Amtsgericht ſeien in dret Fällen Beſtrafungen wegen Beleidigungen erſolgt. Die kommuniſtiſche Partei ziel vor, einen Reichstagsabgeordneten als verantwortliche Perſon zu bezeichnen, um die wahren Urheber der Zeitungsartikel zu ſchützen, außerdem um die Erledigung ſchweben der Preſſevergehen möglichſt lange hinauszuzlehen. Im übrigen ſei es eine ſtehende Taktik der„Arbeiter⸗Zeitung“, mit giftigen Pfeilen zu ſchießen. Was die Aufſätze Kulturſchände u. Galoppjuſtiz anlange, ſo ſeien ſämtliche à Beleidigungen öffenttlich begangen. Es ſei daher zu prüfen, ob eine üble Nachrede darin enthalten ſei. Der Artikel Badiſche Kulturſchande“ ſei bereits im Badiſchen Landtag erörtert und als unwahr zurückgewieſen worden. Bei den Vorgängen im Ohberlande hätten die Beamten, denen die Schtmpfworte„wilde Koſacken und Gummihelden“ zugerufen worden ſeien, mit Gewalt gegen einzelne vorgehen müſſen. Im zweiten Artikel wurde Poli⸗ zeiinſpektor Fieſer angegriffen und ber Verachtung der Arbeiter⸗ ſchaft und dem Gerichte jede Auskunft zu verweigern. Nach§ 110 ſei ein ſolcher Vorfjall nicht ermittelt worden. Der Artikel ſei alſn unmahr und enthalte eine Beleidigung der badiſchen Juſtig⸗ behörde. Der Artikel über die Bürgerausſchuzſitzung enthalte ein Vergehen in Bezug auf die Religion. Eine Beſchimpfung der kirch⸗ lichen Organe liege zweifellos por.(§ 1866 St...) Außerdem liege ein Vergehen gegen§ 81 des Republikſchutzgeſetzes vor. Was nun den Parteibeſehl angebe, ſo werde darin von den Mitgliebern der kommuniſtiſchen Partei gefordert, der Polizet, der Staatsanwalt⸗ ſchaft und dem Gerichte ſelde Auskunft zu verweigern. Nach§ 110 St..B. liege hierin eine öffentliche Aufforderung zum Ungehor⸗ ſam gegen die Geſetze. Ueberdies ſoll durch derartige Aufforde⸗ rungen die Juſtiz ſabottert werden. In dieſem organiſierten Wider⸗ ſtand ſei ein Verſtoß gegen die Rechtsordnung zu erblicken. Der Oberſtaatsanwalt ſtellt folgende Strafanträge: Wegen des Artikels„Bad. Kulturſchande“ 300 4; wegen des Artikels„Im Gerichtsſaal“ 150 wegen des Artikels„Galoppfjuſtiz“ 100; wegen Vorgehens Geſen§ 166 St..B. 4 Wochen Gefängnuts, die in eine angemeſſene Geldſtrafe umzuwandeln wäxe; wegen des Artikels „Parteibefehl7 3 Monate Gefängnis. Der Verteidiger.⸗A. Dr. Pfeiffenberger führte u. a. aus: Ein Syſtem zur Bekämpfung der Juſtizbehörde kann in dem vom Oberſtaatsanwalt betonten Sinne nicht vorliegen. Dem An⸗ geklagten ſei es nicht möglich, die politiſchen Dinge mit der nötigen Genauiaketit zu prüfen. Wir füblen alle, daß hier viel zu viel mit Strafverfolgungen operiert wird. Der Verteidiger bittet, nur ganz geringe Strafen auszuſprechen. Gegen den Angeklagten Georg Johann Kenzler werden folgende Strafen ausgeſprochen: 800 Mark Geldſtrafe(wegen des Artikels Partelbefehl). 800 Mark Geldͤſtrafe(wegen Vergehens nach§ 166 des St. G..). 250 Mark Geldſtrafe(wegen des Artikels Badiſche Kultur⸗ ſchande). 8 110 Mark Geldſtrafe(wegen Beleidigung des Polizelinſpektors ieſer). 100 Mark Geldſtrafe(wegen des Arxtikels Galoppfuſtig). Die betreffenden Nummern der„Arbeiter⸗Zeitung“ und die dazu benützten Platten werden eingezogen. Den Miniſterien des Innern und der Juſtiz wird die Befugnis zugeſprochen, das Ur⸗ teil binnen 3 Wochen nach eingetreten'r Rechtzkraft in der hieſigen „Arbeiter-Zeitung“, in der„Karlsruher Zeitung“ und in der„Frei⸗ Zeitung“ auf Koſten des Verurteilten öffentlich en zu machen. II. Ameksgericht Mannheim Mannheim, 10. Dezbr. Der Wjährige verheiratete Arbeiter Friedrich Herzel aus Hockenheim war am 11. September ds. Is. mit anderen Arbeitern auf dem hieſigen Rangierbahnhof mit dem Anziehen locker gewordener Schrauben beſchäftigt. Während der Ar⸗ beit vermißte Herzel einen noch kurz vorher auf ſeinem Arbelts⸗ platz liegenben Schraubenſchlüſſel. Er ſtellte ſeinen Arbeitskollegen Kammerer über den Verbleib des Schlüſſels zur Rede. Es kam zu einem Wortſtreit, wobei Kammerer dem Herzel einen Stoß auf die Bruſt verſetzte. Herzel ſeinerſeits gertet in große Erregung und ſchlug dem Kammerer mit einem 17â Meter langen Stemmeiſen auf die rechte Schulter, ſtürzte zuſammen und mußte alsbald ins Krankenhaus überführt werden. Glücklicherweiſe hatte die Ver⸗ letzung keine weiteren Folgen, ſo daß Kammerer jetzt wieder ſeiner Arbeit nachgehen kann. Dem bis jetzt noch nicht vorbeſtraften An⸗ geklagten werden nach Lage der Sache mildernde Umſtände zu⸗ gebilligt. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Geldſtrafe von 70 Mark, wovon 30 Mark durch die erlittene Unterſuchungshaft verbüßt ſind. 5 Der Taglöhner Karl Friedrich Michel bach und der Kutſcher Karl Schroff, beide aus Neckarau, benutzten am 80. Mai ds. Js. die Straßenbahn. Linie 16 nach Neckarau, weigerten ſich aber, das Fahrgeld zu entrechten. Nachdem ſie endlich Zahlung geleiſtet hatten. drückten ſie den Wagenführer Geoxg Moll in die Ecke mit den Worten:„Was meinſt, wenn wir mal ſelber fahren?“ warfen ſie den Schaffner Straub in den Wagen hinein, wobei meh⸗ rere Fenſter zertrümmert wurden. Als wegen des Tumultes der Wagen ſtillſtand, gingen die Raufbolde gemeinſchaftlich mit Meſ⸗ ſern auf die beiden Beamten los, außerdem verſetzte Michel hach dem Straßenbahnführer einen Schlag ins Geſicht. Das Ge⸗ richt verurteilte die Angeklagten wegen Körperverletzung. Wider⸗ ſtands, Sachbeſchädigung u. Beleidigung zu Gefängutsſtrafen von je drei Monaten. M. Ueues aus aller Welt — Baupolizei im Mittelalter. Auch das Mittelalter hatte ſchon eine Baupolizei. Freilich arbeitete ſie mit ſehr einfachen Mitteln. Nach Fertigſtellung eines Neubaues war gerade wie heutzutage eine „Bauabnahme“ erforderlich. Dies geſchah nach den„Weistümern“ der Städte Straßburg und Baſel, die uns erhalten ſind, in der MWeiſe daß der Rat drei mit großen Haken bewaffnete Männer ſchickte, die ſich bemühten, das Haus umzureißen. Gelang ihnen dieſes gicht, ſo galt das Haus als feſt genug, um als menſchliche Wohnung dienen zu können, und es durfte dezogen werden. — Die Bevölkerungsziſſer der europäiſchen Hauplſtädte. In den Bevölkerungsziffern der europäiſchen Hauptſtädte ſind ſeit dem Kriege nicht unweſentliche Verſchiebungen eingetreten Die waſt⸗ lichen Hauptſtädte, Paris, London, Madrid, Rom, Ber⸗ Uin, haben außer dem normalen Bevölkerungszuwachs keine Ver⸗ aͤnderung ihrer Einwohnerzahl erlitten. Im Oſten jedoch ſind er⸗ hebliche Aenderungen eingetreten Prag, das im Jahre 1910 225 000 Einwohner hatte, hat heute 676 000 Athen iſt von 167 000 auf nahezu 300 000 geſtiegen. erhalten: von 800 000 auf 926 000. Einen Rückgang der Ein⸗ wohnerzahl dagegen hat Wien zu verzeichnen. Es iſt von über 2 Millionen auf 1841 000 zurückgegangen. Petersburg nun gar hat von ſeinen 2 Millionen Einwohnern nur 706 000 behalten, MNoskau von ſeiren 1 480 000 Einwohnern 1028 000. — Eine unglückliche Wette. Aus Jeſi in Südi alien, ſo ſchreibt uns unſer römiſcher p⸗Mitarbeiter, wird von einer unglücklichen Wette berichtet, die einem dortigen Fleiſchermeiſter das Leben ge⸗ koſtet hat. Dieſer hatte mit etlichen Freunden eine Wette über eine hohe Summe abgeſchloſſen, daß er in der Lage ſei 0 Pfund Kuttelen hintereinander zu verſpeiſen. Und er gewann tatſäch⸗ lich die unwahrſcheinliche Wette! Aber kurz darauf wurde er von entſetzlichen Magenkrämpfen befallen, denen er unter furchtbaren Schmerzen erlag. Der Fleiſchermeiſter hinterläßt ſeine Frau und fünf Kinder. — Weſches iſt die humanſte Hinrichtungsart? Mit dieſer Frage t ſich kürzlich die Juriſtiſch⸗mediziniſche Geſellſchaft in London be⸗ chäftigt. Lord Ruſſel machte den Vorſchlag, den Verbrecher in der Nacht durch Einführung von Kohlengas zu töten. Doch begeonete dieſer Vorſchlag ſtarkem Widerſpruch, da die Wahrſcheinlichbeit beſteht daher bei vollem Bewußtſein getötet wird. Auch der Stuhl fand keine Gnade. elektriſche richtungsart anzuſehen fei, da im Augenblick der Exekution bei dem Verurteilten Vewußtlaſigkeit eintrete. Eine Abſtimmung ergab nach der mediziniſchen Zeitſchrift„The Lancet“ eine große Mehrheit für dieſe Todesart. des Mordes an ihrem Geliebten Frederic Schneider überführt und zum Tode im elektriſchen Stuhl verurteilt worden war, iſt in einem wiederaufgenommenen Verfahren freigeſprochen und ſofort guf freien Fuß geſetzt worden. Sie haite bereits 11 Monate in Haft geſeſſen. waderſtandsbeobachtungen im Monat dezember Rbein⸗Peat J 5..8 10 11.11.rar-Meveif 5 6. 10 1. Schu teriniel“.61 9 67.58.57.80— MNannneim.35 2 38 2 44 2 89.892.29 el.13.78.2.72/1.711.78/ Deildrenn 1* 8 Maran.30.36.38.32.85.35 Mannbeim.38.29 234.27.232.2 kaub.. 180.87.81 184 168.6 „ain 157—11184 1821050 Nur Mark.25 kostet bel 2mal tägllcher freler Zustellung die Neue Mannheimer Zeitung für die Zeit vom 15. bis 31. Dez. 1924 Srade in der Weihnachtszeit bietet die Zeitung eine Fülle wertvoller Aufsätze üÜber alle Gebiets des täglichen Lebens, der Wirtschaft, der Kunst und der Wissenschaft. Der tägliche groge Anzeigenteil ist ge- wissermagen der Führer für alle praktischen und wert- vollen Weihnachts- Einkäufe. Der Betrag von.25 ist eine Bagatelle für das Gebotene. 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Die ſtarken Anfeindungen, die dieſes Abkommen in einigen deutſchen Gewerbegruppen findet, können alſo an den Verhältniſſen zunächſt nichts ändern. Bei näherer Prüfung ſcheint es aber, daß die ungünſtige Beurteilung, die das neue Abkommen bisher gefunden hat, nicht gerechtfertigt iſt. Gewiß ſind nicht alle Wünſche Deutſchlands erfüllt. Aber das liegt eben im Weſen eines jeden Vertrags, daß beide Teile Zugeſtänd⸗ niſſe machen und es ſpricht jedenfalls für das Abkommen, daß auch die Schweizer nicht reſtlos befriedigt ſind. Beſonders ent⸗ täuſcht iſt man in Deutſchland vor allem darüber, daß die Schweiz die Einfuhrbeſchränkungen, die ſich allein gegen Deutſchland und Oeſterreich richten und durch die die Einfuhr Italiens und Frankreichs trotz des Meiſtbegünſtigungsverhältniſſes, in dem Deutſchland auf Grund des alten Vertrags im Jahre 1904 mit der Schweiz ſteht, bevorzugt wird, nicht ſofort beſeitigt hat. Um dieſe offenbare Ungerechtigkeit gegenüber deutſchen Waren zu beſeitigen, ſtanden der Schweiz zwei Wege offen, ſie konnte die Einfuhrbeſchränkungen abbauen, oder neue Einfuhrbeſchränkungen gegen Italien und Frankreich erlaſſen. Der zweite Weg war aber ungangbar, da Frankreich und Italien keine Einfuhrbeſchränkungen für ſchweizer Waren haben; er wäre aber auch außerdem höchſt unzweckmäßig geweſen, da die Einfuhrbeſchränkungen gegenüber Deutſchland und Oeſterreich von vornherein nur als vorübergehende Maßnahmen gedacht waren. Die Schweiz hat ſich deshalb zu dem erſten Weg entſchloſſen und iſt mit Deutſchland übereingekommen, alle Einfuhrbeſchränkungen nach und nach, ſpäteſtens bis zum 30. September nächſten Jahres abzubauen. Es beſteht vollkommene Uebereinſtimmung zwiſchen Deutſchland und der Schweiz darüber. daß die Einfuhrbeſchränkungen ſo ſchnell wie möglich ver⸗ ſchwinden müſſen, und die deutſche Delegation hat den Eindruck gehabt, daß die Schweiz tatſächlich in kürzeſter Friſt die Beſchrän⸗ kungen der deutſchen Einfuhr fallen läßt. Der weſentliche Erfolg der neuen Vereinbarung beſteht darin, daß das Syſtem der Einfuhr⸗ beſchränkung von beiden Ländern aufgegeben iſt. Das iſt ein Reſultat, das von grundſätzlicher Bedeutung iſt. Solange noch Beſchränkungen beſtehen bleiben, ſoll das Bewilligungsverfahren überdies ſo einfach wie möglich gehandhabt werden, damit den Handel treibenden Firmen Reibungen, wie ſie bisher vielfach vor⸗ gekommen ſind, in Zukunft erſpart bleiben. Mit dem neuen deutſch⸗ſchweizeriſchen Abkommen iſt der erſte Schritt getan, um den Handelsverkehr zwiſchen Deutſchland und der Schweiz von allen Feſſeln zu befreien. Daß dies nicht von heute auf morgen geſchehen kann, ſondern daß dieſe Ueber⸗ leitung in normale Bahnen ſowohl für Deutſchland, als für die Schweiz eine Uebergangsfriſt notwendig macht, in der ſich die Induſtrien umſtellen können, iſt eine Tatſache, an der Kritik zu üben ein müßiges Unterfangen darſtellt. Die deutſche und ſchweize⸗ riſche Delegation haben beſchloſſen, in engſter Fühlung miteinander zu bleiben und es iſt bereits feſtgeſetzt, daß im März 1925 neue Beſprechungen ſtattfinden ſollen, in denen auf Grund der neuen Erfahrungen weitere Erleichterungen durchgeführt werden ſollen. Ho. Gerettetes Goldkapital Eröffnungsbilanz der Berlin-Karlsruher Indufkrie⸗Werke.-G. Die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz weiſt neben der bereits gemeldeten Kapitalumſtellung:1 mit 30 Mill. G und 10 Prozent geſetzlicher Reſerve mit 3 Mill. 1 ein erhöhtes Kreditorenkonto von 1760 001.4(in der Papiermark⸗ Bilanz 1 245 103 Bill. 4) aus, wozu der Prüfungsbericht bemerkt, es enthalte Warenſchulden und Rückſtellungen für ſonſtige Verbind⸗ lichkeiten. Unter den Aktiven erſcheinen Grundſtücke und Gebäude mit 15 Mill. G„(12 Mill..), Maſchinen mit 5 Mill. G4 (1 Mill..), beide ſeien mit der durch die Verhältniſſe gebotenen Vorſicht bewertet. Kaſſe mit 36 694=. und Wechſel mit 52 014 G ſtellen die Umrechnungsziffern der Papiermark⸗Bilanz dar. Effekten und Beteiligungen ſind von 7 Mill. Pe4 auf 7 297 000 G 4 um⸗ geſtellt. Dieſes Konto enthält u. a. die Veteiligung bei den Mauſer⸗ Werken.⸗G., Oberndorf und bei den Dürener Metallwerken.⸗G., die bekanntlich:1 umſtellen, ferner an der Köln⸗Rottweil.⸗G. Auf die ſeit Januar eingetretenen Kursrückgänge ſei reichlich Rück⸗ ſicht genommen, die übrigen Beteiligungen ſeien unter dem Wert eingeſtellt, der ihnen nach den vorliegenden Goldmarkbilanzen zu⸗ komme. Debitoren von 717 968 Bill. PeI erſcheinen ebenfalls er⸗ höht mit 1124 229=, ebenſo Vorräte von 513 200 Bill. PI mit 6 250 063 G,, letztere Bewertung entſpreche der Marktlage unter Berückſichtigung der ſeit Januar eingetretenen Preisſenkungen. Auf beiden Seiten der Bilanz figurieren noch 647 000 G4 Avale(in der Papiermarkbilanz Rentenbankſchuldverſchreibungen bzw. ⸗grund⸗ ſchulden). Kaliwerk Krügershall.-⸗G., Halle a. d. S. Nach der Gegenüberſtellung der Aktiven und Paſſiven ergibt ſich ein Vermögen von 15 908 584 G. Hiervon entfüllt auf die Stammaktien ein Kapital von 14 400 000 G4, Schutz⸗Stamm⸗ aktien 40 000, Vorzugsaktien 22 000, zuſammen 14 462 000 GA. Es verbleibt ein Betrag von 1 446 584 G, der zur Bildung eines geſetzlichen Reſervefonds verwendet wird. Bezüglich der Stückelung der Aktien ergibt ſich aus den Kapitalbeträgen a) für die Stamm⸗ aktien je 80,.— Ge für die vorhandenen 180 000 Stück, b) für die Schutz⸗Stammaktien je.— G, für die vorhandenen 40 000 Stück, e) für die Vorzugsaktien je.— G für die vorhandenen 22 000 Stück. In der Bilanz ſind unter den Vermögenswerten aufgeführt: die Summe der Anlagewerte(Grundſtücke, Gebäude, Maſchinen uſw. mit 4 436 239 l1, Matorialien, Reſerveteile und Säcke mit 118 934 4, Fabrikationsbeſtände mit 243 645, Beteiligungen mit 12 473 176, Stammeinlagen bei der Verkaufsſyndikaten mit 4, Kaſſenbeſtand mit 4453, Wechſelbeſtand mit 294 1, Debitoren mit 95 145„ und Wertpapiere und Spareinlagen.— 4, Summe der Aktivpoſten mit 17 371896„. Als Saldo für die Umſtellung figurieren 226 135 169, Kreditoren belaufen ſich auf 1252 288 Die Metallhalbzeuginduſtrie im November Der Zentralverband der deutſchen Metall⸗Walzwerks⸗ und Hütten⸗Induſtrie E. V. berichtet: Die Beſchäftigung hat ſich gehoben. Die Kurzarbeit iſt größtenteils verſchwunden. Der Auftragsbeſtand gewährleiſtet noch für die nächſten Wochen normale Beſchäftigung. Die Neu⸗ beſtellungen werden hauptſächlich auf die Belebung des Geſchäftes in der Metallwarenfertiginduſtrie zurückgeführt, die im allgemeinen in den Wintermonaten einſetzt. Die Weihnachtsſaiſon ſptelt hierbei eine erhebliche Rolle. Es wird bezweifelt, ob die lebhaftere Ge⸗ ſchäftstätigkeit von Dauer iſt. Verſchiedentlich wurde in den letzten Tagen bereits bemerkt, daß die Beſtellungen nachließen. Anſcheinend hat auch die Preisſteigerung für Rohkupfer einen Anreiz zu Be⸗ ſtellungen gegeben. Auch die Drahtwerke ſind lebhafter beſchäf⸗ tigt, da für Telephon⸗ und Telegraphenkabel umfangreiche Aufträge vorliegen. die Preiſe ſind nach wie vor durchaus unbefriedigend; ſie decken vielfach kaum die Selbſtkoſten. Von einem Gewinn kann nicht die Rede ſein. Eher hat ſich die Lage gegen früher inſofern noch verſchlechtert, als die Verkaufspreiſe für Halbzeug mit der Steigerung der Rohmetallpreiſe nicht in genügendem Umfange mit⸗ gegangen ſind. Das Auslandsgeſchäft iſt nach wie vor unbefriedi⸗ Die ausländiſchen Walowerke machen Preiſe, die unter den eutſchen Selbſtkoſten liegen. unheimer Ge Keine Dividende bei Ehrhardt u. Sehmer.⸗G., Saarbrücken nene Mannheimer Jeitung(Mittas⸗NRusgabe) Die Maſchinenfabrik Ehrhardt u. Sehmer.⸗G., Saarbrücken, deren Aktienmehrheit ſich bekanntlich im Beſitze einer franzöſiſchen Geſellſchaft in Mülhauſen befindet, weiſt für das am 30. Juni abgeſchloſſene Geſchäftsjahr 1923/24 einen Rohgewinn von 3 976 821 Franken aus, der ſich zuſammenſetzt aus Bruttoüberſchuß 3 899 400 Franken, Licenzen 28 389 Franken und dem vorfährigen Vortrag von 51031 Fr. Nach Abzug der Handlungsunkoſten von 2 795 059 Franken, Zinſen 839 562 Fr. und Abſchreibungen von 214387 Fr. verbleibt ein Reingewinn von 127 822 Fr.(gegen 1 092 698 Franken im Vorjahre). 5 Die o..⸗V. beſchloß, entſprechend dem Verwaltungsvorſchlag, dieſen Betrag auf neue Rechnung vorzutragen und von der Aus⸗ ſchüttung einer Dividende abzuſehen(1922/23: 12 pCt. Dividende). In dem für die ſaarländiſchen Wirtſchaftsverhältniſſe charakteriſti⸗ ſchen Vorſtandsbericht wird an a. ausgeführt:„Das Geſchäftsjahr flußt. Die politiſchen Ereigniſſe beraubten uns des deut⸗ ſchen Marktes und führten gleichfalls eine ſtarke Steigerung unſerer Produktionskoſten herbei. Die ſchwierigen Verhältniſſe in der ſaarländiſchen und franzöſiſchen Hütteninduſtrie bewirkten äußerſte Zurückhaltung bei Neuanſchaffungen. es uns nicht möglich, einen ausreichenden Umſatz zu erzielen. Im laufenden Geſchäftsjahre ſind Anſätze zu einer Beſſerung vorhanden, insbeſondere konnte der Auftragsbeſtand beträchtlich erhöht werden.“ Hr. Hoffko, Marmelade- und Kunſthonigfabrik.⸗G., Mann⸗ heim. Die o..⸗V., in der 6 Aktionäre mit 46 808 000 P. Aktien vertreten waren, nahm den Bericht für das erſte Geſchäftsjahr ent⸗ gegen, das unter den Folgen der Ruhrbeſetzung und der Rheinzoll⸗ grenze beſonders zu leiden hatte, weil damit eine vollkommene Ab⸗ ſchnürung vom Hauptabſatzgebiet erfolgte, wozu eine förmliche Ueberſchwemmung der beſetzten und benachbarten Gebiete mit elſäſſiſchen, franzöſiſchein und belgiſchen Waren trat. Während der Handel in der erſten Hälfte 1923 enorme Mengen Marmelade gehamſtert hat, änderte ſich dies ſo⸗ fort mit der Einführung der Rentenmarkt; es trat ein faſt voll⸗ kommener Stillſtand im Verkauf ein. Im neuen Ge⸗ ſchäftsjahr hat der Umſatz in Konfitüren und Gelees langſam aber ſtetig von Monat zu Monat zugenommen. Auch der Abſatz in Kunſthonig befriedigt. Die Geſellſchaft hat den Handel mit Schokoladen⸗ und Zuckerwaren aufgenommen und richtet zurzeit eine Kaffee⸗Glroßröſſterei ein. Von den 60 Pe Millionen werden 10 Mill. eingezogen, reſtliche 50 Mill. auf 50 000 GM umgeſtellt. Vorzugsaktien hat die Geſellſchaft nicht. Dem neuen Grundkapital und 8751 Schulden ſtehen 30 608 Warenvorräte, 4684 Ausſtände, 4692„ Bankguthaben und u. a. 15 533„ Maſchinen gegenüber. Der Aufſichtsrat, Rechtsanwalt Dr. Weingart, Direktor Kinkel und Direktor Leininger. wurde wiedergewählt.*5 0 4 hr.„Sümap“ Südweſtdeutſche Mekallwaren⸗FJabrik.⸗G., Mannheim-Neckarau. Die Geſellſchaft legt ihr Kapital 200: 1 der⸗ art zuſammen, daß auf 4000⸗Pel⸗Aktien eine Goldmarkaktie zu 20,.— Ge gegeben wird. Dazu finden von den 64500 G4 Ver⸗ mögen 55 000 G Verwendung, reſtliche 9500 G% werden der Reſerve zugeführt. K heidelberger Privatbank.⸗G., Heidelberg. Die geſtrige .⸗V. beſchloß, das Aktienkapital von 10 Millionen Papiermark auf 150 000 Goldmark umzuſtellen, und erteilte dem Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung für das verfloſſene Geſchäftsjahr. 5 hr. finoeckel u. Schmidt u. Cie..⸗G., Cämbrecht(Pfalz). In der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz überſteigen die Aktiva die Paſſiva um 376 000 GA. Die 48000 Stammaktien werden von je 1000 P auf je 20 Gel umgeſtellt, die 2000 Vorzugsaktien gleichfalls auf je 20 G. Von dem Uleberſchuß werden 280 000 G% der Umſtellungs⸗ rücklage, 50 000 G& der geſetzlichen Rücklage und 46 000 G einem Konto für Steuern, Aufwertungsanſprüche uſw. zugeführt. Den 306 203 G4 Schulden ſtehen 132 496.% Außenſtände, 157715 G Warenbeſtände, 9810 G, bar und Wechſel gegenüber. Die Anlage⸗ konten weiſen Grundſtücke und Gebäude mit 712 000 G, Fabrik⸗ einrichtungen mit 670 00 G aquf. hr. Emil Paque.G. Pirmaſens. Der Aufſichtsrat beantragt, das Aktienkapital von 8 000 000 P4 auf 960 000 G% umzuſtellen, der geſetzlichen Rücklage 96 000 G&A4, der Umſtellungsreſerve 14151 G zuzuführen. In der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 1924 haben die Gläubiger 170 175.¼ zu fordern; ihnen ſtehen an Rohmaterialien, Halb⸗ und Fertigfabrikaten 316 135 G, an Außenſtänden, bar, Wertpapieren und Scheckguthaben 16 737 G gegenüber. e e Gruppe der Rhein-Elbe⸗Verſicherungs-Geſellſchaft in Hamburg. Die Hauptverſammlungen der zu Beginn des Vorjahres gegründeten und mit der Düſſeldorfer Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft in enger Intereſſengemeinſchaft arbeitenden Düſſeldorfer⸗Hamburgiſchen Mit⸗ un d Rückperſicherungs⸗Geſellſchaft, der Rhein⸗Heſſiſchen Verſiche⸗ rungs⸗A.⸗G., der Weſtdeutſchen Union, Rückverſicherungs⸗A.⸗G. und der Neuen deutſchen Rückverſicherungs⸗A.⸗G. beſchloſſen bekanntlich die Verſchmelzung mit der„Rhein⸗Elbe“ Verſiche⸗ rungs⸗A.⸗G. in Hamburg. Die Verſchmelzung erfolgt auf dem Wege des Aktientauſches im Verhältnis:1. Die,.⸗V. der Rhein⸗Elbe⸗Verſicherungs⸗A.⸗G. beſchloß zur Durchführung dieſer Verſchmelzung eine Kapitalerhöhung um 120 Mill. Papier⸗ mark(jede der vier Geſellſchaften hat 30 Mill. Aktienkapital). Die Geſellſchaft wird nach der Verſchmelzung im Zuſammenhang mit der Umſtellung ihr Kapital auf 1. Mill. Goldmark erhöhen. Weſtfäliſche Eiſen⸗ und Drahtwerke.-⸗G. in Werne, bei Langendreer. Das Aktienkapital ſoll von 42 Mill. Papiermark auf 10,5 Mill. Goldmark herabgeſetzt werden und zwar derart, daß die Stammaktien im Verhältnis von:1 auf 250 Goldmark umgeſtellt werden, unter Bildung eines Reſervefonds von 987 345. Die Goldmarkbilanz per 1. Juli 1924 verzeichnet ferner Anleihe mit 300 880 4, und Kreditoren mit 5 2417634. Auf der anderen Seite erſcheinen Debitoren mit 4329 585, Beteiligungen mit 230 002, Effekten mit 40 503, Kaſſe mit 6976, Halb⸗ und Fertigfabrikate mit 1 143 635„, Rohmaterialien mit 1 498 188 1, Grundſtücke ſind mit 1 024 605 4, Gebäude mit 3 111˙613., Maſchinen und Oefen mit 5 644745 und Inventar und Werk⸗ zeuge mit 6 eingeſetzt. 28 Deviſenmarkt Die europäiſchen Deviſen liegen gegenüber dem Dollar aus⸗ nahmsweiſe ſchwächer. London gegen Kabel 46976(469), London gegen Paris 88%½(87½), Dollar gegen Paris 1880(1860), Kabel gegen Schweiz 51674(51676), London gegen Schweiz 2424(2425), Paxis gegen Schweiz 2745(2780), Holland gegen Schweiz 20828(2087), Kabel gegen Holland 2477(24776)0, Paris gegen Holland 1315 (1330), London gegen Holland 1162(1161), Schweiz gegen Holland 4795(4790), Schweiz gegen Paris 364(360), Holland gegen Paris 760(752). In Goldmark ausgedrückt notierten: engliſche Pfund 19,72 (19,73) /, franzöſ. Franken abgeſchwächt 22,35(22,60) 3, Schweizer⸗ franken 81,35(81,40) 3, italien. Lire 18,10(18,15) 3, holländiſche Gulden ſchwächer 1,69,70(1,69,95), Tſchechenkrone 12,68(12,69) 4, norwegiſche Krone ſchwächer 63,50(63,95) 3, däniſche Krone 74 (74,20) 3, Schwedenkrone 1,13,20, belgiſche Franken ſchwächer 20,65(20,80) 3, ſpaniſch. Peſeta 58,85(58,80)§, argentin. Peſo 1,62,85(1,62,75) l. 8 Der franzöſiſche und der belgiſche Franken und der italieniſche Lire liegen ſeit geſtern recht ſchwach. Um einen weiteren Kurs⸗ rückgang des franzöſtſchen Franken zu verhindern, hat die franzö⸗ iſche Staatsbank den Wechſeldiskontſatz um ein weiteres rozent heraufgeſetzt. 1923/24 wurde durch verſchiedene Umſtände ſehr ungünſtig beein⸗ Infolgedeſſen war Bl zam 22. 12. ab Bremen; D. Hameln am 10. 1. 25. ab Bremen. Freitag. den 12. Dezember 1921 ſtung ⸗ Handelsblatt Börſenbeeichte Mannheimer Effektenbörſe 1 ·1 Mannheim, 11. Dez. An der heutigen Börſe lagen Induſteg Aktien ſchwächer. Es wurden Abſchlüſſe getätigt in Bad. zu 27, Seilinduſtrie.75, Dingler 6, Benz 5, Gebrüder Fahr 15 Waggonfabrik Fuchs 1,35, Mannheimer Gummi 2,25, 1 0,90, Neckarſulmer 7,35, Mez Söhne 1,75, Pfälz. Mühlenwer 103 Rheinelektra 8, Wayß u. Freytag 3, Zellſtoffabrik Waldhof 9B,.75 Ge⸗ Zuckerfabrik Waghäuſel 3,25. In Durlacher Hof⸗Aktien war icche ſchäft zu 28. Von Verſicherungs⸗Aktien notierten: Badi Aſſekuranz 94 bz. u.., Mannheimer Verſicherung 77,50 bz. u. und Württ. Transport⸗Verſicherung 28,50 bz. u. G. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 11. Dezember Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 10. 11. Aluͤmintum 10. 40.245 Elektrolytkupfer 135.— 135,50 in Barren.40•2,45 5153 25 Raffinadekupfer.241,25.24..25 inn, ausl. 5,15..25 83.15 ei.77.0,78.,79.0,80 üttenzinn 5,05.⸗5,½15 30.30 RohzinklBb.⸗BPr.)—.—. Nickel 720..194.0 do.(fr. Verk.) 0,71⸗0,72 0,72•0,73 Antimon.17.1,20 1. 95.— Plattenzink 0,62⸗0.63.83.0,64 Silber für 1 Gr. 85.50.06,50 95.——5 Aluminium.30⸗2,35.30.2,35 Platin v. Gr.— 2 London, 11. Dezember(WO) Metallmarkt.(In Eſt f. d. engl. t v. 10¹6 10. 11. 10 11. J Blei 38.25 515 Auneg Aache, 8 50 o80] dbeltteren. 188.— 108. Jue⸗ 35.J 11.— do. 3 Monat 65,50 65,50 Nickel 185. 165.— lueckſilber 11.25 65.— do. Elektol. 69.— 69.50] Zinn Kaſſa 256.85 258.50[ Regulus : NMürnberger Hopfenmarkt vom 10. Dezbr. Dem heutigen Hopfenmarkte wurden 50 Ballen zugefahren, bis zur S wurden 20 Ballen verkauft, für fränkiſche Landhopfen beweg ſich die Preiſe im Rahmen von 270—280 z0dling * Bremen, 11. Dezbr. Baumwolle. American Fully middli o. 28 g. mi loko per engl. Pfund 25,14(25,10) Dollarcents. 1 * Magdeburg, 11. Dezbr. Jucker prompt innerhalb 10 Tag 17.— Gl. Lieferung innerhalb 4 Wochen 17,.— Gel. Nuhig⸗ Melaſſe 3,50—3,45. Schiffahrt Frachkengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 11. Dezjember Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 12 Pfg. ab Kipper 12 Pfg. ab Kanal. Exporkkohle nach Notterdam: 1,70 fl. bei freiem Schleppen. Geſchäft ziemlich lebhaft. Nächſte Dampfer-Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen Bremen⸗Newyork: D. Columbus am 13. 12. ab Bremerhaven D. Hannover am 22. 12. ab Bremen; D. Preſident Rooſevelt 170 29. 12. ab Bremerhaven; D. Stuttgart am 3. 1. 25 ab Breme haven.— Bremen⸗Philadelphia⸗Baltimore⸗Norfolk: D. Hannove⸗ Bremen⸗Cuba: D. Raimund am 8. 1. 25 ab Bremen.— Bremen Braſilien: D. Hornſund am 31. 12. ab Bremen.— Bremen⸗ La Plata: D. Sierra Ventana am 13. 12. ab Bremerhapan. D. Werra am 28. 12. ab Bremen, am 1. 1. 25. ab Hamburg, 5 3. 1. 25 ab Bremerhaven; D. Sierra Morena am 10. 1. 2 8 Bremerhaven.— Bremen⸗Oſtaſien: D. Agapenor am 13. 12. 1 Bremen; MS. Münſterland am 20. 12. ab Bremen; D. Myrmido am 27. 12. ab Bremen.— Bremen⸗Auſtralien: D. Hamburg a 18. 12. ab Bremen. Literatur * Die Waſſerkraftanlage der Innwerk, Bayeriſche Aluminius, Aktiengeſellſchaft, das zurzeit größte Waſſerkraftwerk in Mitte europa, geht ſeiner Vollendung entgegen. Es wird vorausſichtli noch im Laufe dieſes Jahres in Betrieb genommen. Wie Ba direktor F. Kennerknecht in einem ſehr reich illuſtrierten Artikel 10 Heft 22 der Waſſerkraft(Richard Pflaum⸗Verlag.⸗G., München ausführt, iſt das bei Töging an der Inn gelegene Werk ſi 100 000.S. Höchſtleiſtung ausgebaut. Die im Jahresdurchſchn, erzeugte Energiemenge von 465 Mill. KWh. wird in der Hane ſache für die Gewinnung von Aluminium gebraucht werdg während ein Teil der Energie für die Stickſtoffinduſtrie Verwenduns finden ſoll. Aus dem Waſſerſchloß ſtrömt das Waſſer durch ſchmiedeeiſerne Druckrohre den Turbinen im Krafthauſe zu. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Nene Mannheimer Zeitung, G. m. h. 5. Mannheim. E 6. 7. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswiriſchaftlichen Teil: 15 Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitif u Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: 4. Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gertch den übria fedaktionellen Teil: Fr. Kircher: Anzelgen: Bernharb —̃ͤ— 5 48 Kunq. 12. b — in 5, ia id h0 n — SSANAA Vellag den 12. Dezember 1924 neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe) 7. Seite. Nr. 578 Sſportliche Rundſchau — — die Rufgaben des deutſchen Sports Es Die Wege zu einer neuen Volksgemeinſchaft. Sportgent, noch gar nicht lange her, daß man der jungen deutſchen eund töe einde den Vorwurf machte, ſie ahme fremde Sitten nach auch nicht der Jugend das Gefühl für deutſches Volkstum. Es iſt fremde zu leugnen, daß in der ernſten Zeit der Anlehnung an lund üße ewohnheiten ziemlich eng war, aber ſelden ſind in Deutſch⸗ deutſ n emmene Werte ſo ſchnell umgewandelt worden, wie im deutſche Sport. Mit vollem Recht kann heute von einem des in Sbort geſprochen werden, denn er hat mit dem des Aus⸗ mehr 7 der Hauptſache nur noch den Namen gemeinſam, immer⸗ de wir uns von unſern alten Lehrmeiſtern und geben iſt Aet Sachſt einfam, auch wir regiſtrieren noch Rekorde, aber das iſt nicht Srenzen ec des Sports in unſerem Verbande. Ueber unſeren dere machte man Carpentier, Dempſey, Kahanamoku und an⸗ ahes Nationalhelden. Auch wir freuen uns über die Leiſtungen desden, Rademacher, Prenzel, auch dem ſiegreichen Ueber⸗ Kelſtertere zz großen Waſſers, Dr. Eckener, bereiteten wir einen be⸗ punkte u Empfang, aber immer wieder ſtellten wir ideelle Geſichts⸗ deonder die gleiche Linie. Der deutſche Sport will nicht einzelne keine ers Bevorzugte zu Höchſtleiſtungen emporzüchten. Ja er ſoll Lerſedſenön liche Höchſtleiſtung zu erziehen verſuchen, die ihm des frü Zung verſchafft. Der deutſche Sport will die Umwertung üheren Wortes: Du mußt! in das freiere: Ich will! debesith.e eiſo w⸗Frantfurt a. M. ſtellte in der Hochſchule für rte ungen als die Grundſätze eines deutſchen Sportlers die 8 Ich will— ich kann— ich diene! Aus freiem len ſoll heraus foll der junge ſein Beſtes hereben, aus freiem Wil⸗ albeind. ſich den ſelbſt gegebenen Geſeßen unterwerfen. Der Er wi 0 Ich kann! ſoll ihm der Lohn für ſeine Mühe ſein. bauen aber auch ſein Selbſtvertrauen ſtärken. Dieſes Selbſtver⸗ wird er in den Beruf, in die Schule mit hinübernehmen. dug, nun übt der dritte der Erziehungsgrundſätze feine Wirkung nicht 520 auf der Kampfbahn, im ernſten Training Erlernte ſoll daß ur dem Sportjünger dienen, foll ihn nicht glauben machen, ben 0 alles nur für ſich erreichte. Nein Das hieße, die Aufga⸗ s deutſchen Sports verkennen. Das Wort: Ich diene! ſoll Thuencen Es muß ihn abhalten, überhebend auf die weniger mützub gefbigen herabzuſchauen, es wird ihn beſtimmen, überall ſene Leſ Auf der Kampfbahn hat er gelernt, daß nur die ei⸗ 1 eiſtung etwas gilt. Da half keine Protektion, kein Bank⸗ Nortei So wirkt der Sport für den ſozialen Ausgleich ohne einer dienſtbar zu ſein. uußgeſt ſo herangebildete Jugend wird ſich ein anderes Lebensideal mit ſi ellt haben, als die jetzige Generation, die völlig unzufrieden daß ſe ſelbſt, von einem Extrem in das andere verfällt, die fühlt, Sporte auf einer falſchen Bahn gewandelt iſt. Aus dem Boden des duch de wächſt eine neue Lebensgemeinſchaft heraus, die gelernt hat, lcheteitesner zu achten, der das„fair⸗play“ eine Selbſtverſtänd⸗ de neber die einzelne Perſon ſtellt der deutſche Sport bewußt berschr nnſchaftskämpfe. Sie werden noch mehr als bisher den Un⸗ lleided dem Ausland gegenüber zeigen. Wir leben in einer Findedangszeit auch im Sport. Er ſtreiſt die Kinderſchuhe ab. ben derkrankheiten klopfen leicht an, aber es geht mit Rieſenſchrit⸗ Ziele zu. Aus der Wettkampfpflege will man fetzt die Ein⸗ mpfe der Jugend ſtreichen und dadurch dem im Auslande zu Gefahr für den reinen Sport gewordenen„Crack⸗Tum“ ein hunnt achen, ehe es in Deutſchland zur richtigen Entwicklung en Der deutſche Junge ſoll den Gemeinſchaftsgedanken, die neg illige Unterordnung unter einem Banner dort unbewußt auf⸗ Fahrer wo er ſich am wohlſten fühlt: auf dem Sxrortplatz. Die keuet des deutſchen Sports betrachten ſich als Pioniere einer orl Lebensanſchauung und ſetzen ihre ganze Kraft ein, um den lem ahen Gedanten vor einer Verflachung zu bewahren. Es iſt ſde Jufal, wenn in allen Verbänden Jugendführertagungen ſtatt⸗ dben die alle Fragen der Jugenderziehung aufrollen. Wir wollen der mehr als nur Kanonen züchten. Freie Menſchen wollen wir Wwent ſchenken, die auch wiſſen, was ſie mit der Freiheil be⸗ ſollen. ku Deutſche Art und deutſcher Sport— ſei ſtets deutſcher Zu⸗ aſt Hortl Gustayv Putzke. Nadſport * umſtritteber 100 000 Mitglieder im B. D. R.— Die allgemein ſtark zerintene Mitaltederſtärke des BDundes Deutſcher Radfat⸗ Veimoat ſich inſofern geklärt, als die Bundeshauptverſammlung in mit dar diejenigen Mitglieder, die erſtmals ihren Beitrag für 1924 die 97: Milliarden gezahlt hatten, als Mitglieder ohne Rechte auf der Verſicherung, auf welche Leiſtung nur diejenigen Mitglieder mit hat. weitmaligen Beitragszahlung Anſpruch haben ſollen, anerkannt laben Da nach dem Geſchäftsbericht ſich 87e Mitglieder abnemeldet iiede, zu denen durch. Tod, Umzug und dgl. ausgeſchiedenen Mit⸗ Bunde hinzukommen, ſo iit z. Zt. der genaue Mitgliederbeſtand des 11% wie ihn das autheniſche Material ausweiſt, mit 102 902 edern zu beziffern. Nach Beendigung der Weimarer Ta⸗ nach Mitteilung der Hauptgeſchäftsſtelle bereits zahlreiche eldungen eingelaufen. duſam Wie Stundenrekorde der denutſchen Rabrennbahnen.— Eine Motanmenſtellung der Stundenhöchſtleiſtungen im Radfahren hinter ˖ als bichrittmachern zeiat, daß ſich die neue Bahn in Elberfeld 155 N weitaus ſchnellſte erwieſen hat, denn Saldow legte am 5. N „Sport“ einen anderen Inhalt. Der Wettkampfgedanke Oktober 85,060 Kilometer in einer Stunde zurück. Die bisher ſchnellſte deutſche Bahn, Dresden, ſteht mit 81,210 Kilometer, die ebenfalls von Saldow im Auguſt dieſes Jahres gefahren wurden, an zweiter Stelle. Danach folgen: Chemnitz mit 78,260 Km.(Saldow), Han⸗ nover mit 73,210 Km.(Wegmann), Eſſen mit 72,300 Km.(Bauer), Düſſeldorf mit 72.000 Km.(Wittig), Berlin Olympia mit 71,530 Km. (Wittig), Berlin Stadion mit 70.½8 Km.(Thomas), Nürnberg mit 70,400 Km.(Sawall), Köln⸗Riehl mit 67,800 Km.(Bauer), Breslau mit 67,250 Km.[Wegmann), Berlin⸗Treptow mit 63,460 Km.(Le⸗ wanom), Forſt i. L. mit 63,370 Km.(Sturm), Magdeburg mit 63,200 Km.(Weiß), Dortmund mit 58,830 Km.(Guignard) und Erfurt mit 56, m KFm.[Sturm!] 5 * Keine Radfahrer⸗Rekorde auf Aukobahnen. Die faſt täglich auf dem Autodram von Montlhery bei Paris unternommenen Ver⸗ ſuche, neue Weltrekorde hinter Motorführung zu ſchaffen. entwickeln ſich zu Auswüchſen, da in letzter Zeit auch Automobile als Füh⸗ rungsmaſchinen benutzt werden. Die Leiſtungen an ſich in Ehren, aber mit Weltrekorden hinter Motorſchrittmachern im eigentlichen Sinne haben dieſe Ergebniſſe nichts mehr zu tun. Selbſt wenn man Motorradſchrittmachern erzielt wurden, betrachtet, kann man dieſe als Radfahrweltrekorde nicht gutheißen, da ſie nicht auf einer Rad⸗ rennbahn, ſondern auf einem ganz andere Ausmaße aufweiſenden Autodrom aufgeſtellt wurden. Es iſt daher nicht wahrſcheinlich, daß die UCJ. die in Montlhery gefahrenen Zeiten als Weltrekorde an⸗ erkennt. So hat z. B. die Sportkommiſſion des franzöſiſchen Rad⸗ fahrer⸗Bundes ſich in ihrer letzten Sitzung eingehend mit der Aner⸗ kennung derjenigen Landes⸗ und Weltrekorde befaßt, die auf Auto⸗ rennbahnen aufgeſtellt wurden. Sie kam zum einſtimmigen Beſchluß, dem nächſten Kongreß der Union Cycliſte Internationale vorzu⸗ ſchlagen, nur Rekorde auf Bahnen anzuerkennen, die höchſtens eine Länge von 1000 Meter aufweiſen.— Aber auch dieſer Antrag iſt noch zu weitgehend, da die längſte Radrennbahn nur 666 Meter mißt. Autoſport * Ankomobilſtraßſen in Deutſchland. Mit dem ſtarken Anwach⸗ ſen des Automobilverkehes hat ſich herausgeſtellt, daß die Straßen, insbeſondere auf dem Lande, für den Verkehr nicht mehr aus⸗ reichen. Da die Zukunft zweifells dem Automobil gehören wird, als dem ſchnellſten Verkehrsmittel über Land, wird es notwendig ſein, große Ueberlandſtraßen für den Automobilverkehr zu bauen. In dieſen Tagen hat ſich in Berlin eine Studiengeſellſ haft gebildet, um wiſſenſchaftlich und praktiſch das Proſekt auszuarbeiten. Wie der Gründer der Geſellſchaft, Geheimrat Profeſſor Dr. Brix von der Techniſchen Hochſchule in Charlottenburg, exklärte, ſollen dieſe Straßen hauptſächlich einem großzügig angelegten Ferngüterverkehr auf Laſt⸗ automobilen dienen. Die Anſchaffung von Straßenbaumaſchinen, wie ſie in Amerika ſeit langem verwendet werden, dürfte zur Erſpar⸗ nis an Arbeitslöhnen und zur Verbilligung des Straßenbaues erfor⸗ derlich ſein. Das Reichsverkehrsminiſterium hat der Studiengeſell⸗ ſchaft weitgehende finanzielle Unterſtüßzung in Ausſicht geſtellt. Kuderſport * Die erfolgreichſten Nudervereine 1924. Die Jahresſtatiſtik des Deutſchen Ruder⸗Verbandes über die Erfolge der Rudervereine im abgelaufenen Jahr, auf Grund deren die Auszeichnung für beſon⸗ ders erfolgreiche Trainer verliehen wird, liegt jetzt vor. Man muß jedoch vorweg bemerken, daß das Punktwertungsſyſtem den ſport⸗ lichen Leiſtungen vieler Vereine nicht in dem Maße gerecht wird, da die Wertungstabelle wohl die Anzahl der Sieger berückſichtigt, ohne aber die Gewinne in den erſtklaſſigen Prüfungen beſonders zu be⸗ rückſichtigen. So ſtehen beiſpielsweiſe die Berliner Sport⸗Boruſſen mit 21 Punkten, die zumeiſt in erſtklaſſigen Rennen erzieltt wurden, erſt an ſiebenter Stelle. Nachſtehend die Punkttabelle: Kölner Cl. f. Waſſerſport und Mainzer RV. je 34, Frankfurter RG. Germania 27, Offenbacher RG. Undine 25, RV. Wratislavia Breslau 24, Kaſteler RöG. v. 1884 23, Dresdner RV. 22, Berliner RG. Sport⸗Boruſſig 21, Heidelberger RK. v. 1875 19. RC. Favorite⸗Hammonia⸗Ham⸗ burg 17, Berliner RK. am Wannſee, RG. Wiking⸗Leipzig, Waſſerſport⸗ verein Mülheim/R., Stuttgarter RGG. von 1899 je 16, Akad. RV. Han⸗ nover 15, Frankfurter RV.. 1865, Königsberger Rc. je 14, Ko⸗ blenzer RGG. von 1921, RR. des Eſſener T. u. FC., Rö5. v. 1874 Nelſon⸗ Halle, Kölner RV. v. 1877. Potsdamer RGc., RG. Worms je 13, Ber⸗ liner RK. Hellas, RC. Rhenania v. 1877/7 Koblenz je 12, Bremer NV. 1882, Danziger RV., Frankfurter RC. v. 1882 Frankfurt /O., Magdeburger RC., Münchener RG. n. 1880 je 11. RC. Viktoria⸗Dan⸗ zig, RC. Hanſa⸗Dortmund, Limburger RC. v. 1907, Lübecker RG. v. 1885 je 10, Erſter Breslauer RV., RVB. Kurheſſen⸗Kaſſel, RC. Deſſau, MG. Hannover⸗Linden!8 99, Linzer RV. Iſter, Ludwigshafener NG. Hannover⸗Linden 1899, Linzer RV. Iſter. Ludwigshafener Donau. RV. Villach je 9. RG. Wiking⸗Berlin, RC. Havel⸗Branden⸗ burg, Waſſerſportv. Düſſeldorf, RV. Wikino⸗Linz. Meiſſener RC. Neptun, Regensburger RC., RC. Triton⸗Stettin je 8. Winterſport Jur Rriſis im Alpenverein Jerſtörung des Sports durch Politik Von W. Romberg(Triberg) Es war in Landen deutſcher Zunge ein Stolz, daß aus den Verbänden, auf deren Fahnen Ziele des Wanderns und des Sports geſchrieben war, die Politik mit ihrer Gefahr der Zerſetzung unbe⸗ dingt fern zu halten ſei. Es gehörte zu den Grundbegriffen der Exiſtenz dieſer Verbände, daß Auseinanderſetzungen über derartige Fragen ins Parlament, in die Wahllokale, aber nicht in die Natur und die Schutzhütten der Berge gehöre? Es muß traurig ſtimmen, wenn der Deutſch⸗Sſterreichiſche Autscheine zum Weihnachisfest! e in den Vorkriegsjehren zu Geschenkzwecken benutzten Gut⸗- — haben wir auf vielseifigen Wunsch wieder eingeführt. Diese ve scheine haben Gdllfigkeit in unseren sämflichen 107 deuischen rkaufsstellen. Durch diese Freizügigkeit ist der Gutschein ein wert- 125 es Geschenk für an anderen Filialorfen wohnende Verwandte wenn Fußgröße und Geschmack nicht zeneau bekannt gind. Alnenverein ausgerechnet in ſeinem fünfzigſten Lebensjahr, nachdem der immer dem Gedanken der Einigung gedient hat, jetzt vor der N Schor. — die von Vanderſtuyft und Brunnier gefahrenen Zeiten, die hinter Gefahr ſteht, daß er infolge des Eindringen⸗ politiſcher Beſtrebun⸗ gen der Spaltung, ja der Zerſetzung anheim fällt. Der Kranz der enormen Verdienſte, die im Alpenverein verkörpert ſind, ſoll um antiſemitiſcher Teudenzen willen dem Welken, dem Verbleichen, dem Zerfallen ausgeliefert werden, wenn die Dinge auf der Anfang De⸗ zember nach München einberufenen außerordentlichen Mitgliederver⸗ ſammlung den zu befürchtenden Verlauf nehmen, nachdem der Hauptausſchuß, der drei Jahre lang den Treibereien aus Oſterreich die ſtarke Hand gezeigt hatte, auf der Hauptverſammlung im Juli dieſes Jahres in Roſenheim einer Kampfmüdigkeit. erblag und um⸗ iel. Man weiß, daß die Bewegung auf Ausſchluß der jüdiſchen Elemente in den Sektionen der Alpenvereine in Wien ſeinen Ur⸗ ſprung hatbe, als dort aus den etwas anders gearteten Verhältniſſen heraus ſich in der Sektion Auſtria völkiſche Tendenzen bemerkbar machten. Die Vermengung von Sport und Politik veranlaßte den Aüstritt einer großen Anzahl Mitglieder alber Bekenntniſſe, die die Sektion Donauland gründete, ein Glied imGeſamtverein, das in den drei verfloſſenen Jahren außerordentlich wertvolles geleiſtet hat. Wien betrieb danach den Ausſchluß von Donauland aus dem Ge⸗ ſamtverein, hatte aber bislang keinen Erfolg. Bis jſetzt der Haupt⸗ ausſchuß ſich anders beſann und zwar einen Ausſchluß von Donau⸗ land aus dem Weg ging, aber dieſe Sektion zum freiwilligen Aus⸗ ſcheiden aufforderte. Donauland tat das nicht, will vielmehr im Fall eines Zwangsausſchuſſes den Rechtsweg beſchreiten. Die Ent⸗ ſcheidung üder den Zwangsausſchluß hat die auf 14. Dezember ein⸗ berufene außerordentliche Mitgliederverſammlung in München zu treffen, mit der, wie es in der Einladung heißt, keine geſelligen Ver⸗ anſtaltungen verbunden ſind. 25 Die ausdrückliche Betonung dieſes Umſtandes härte ſich erübrigt, denn die Sachlage iſt viel zu ernſt, als daß man ſo oder ſo otwa Zu einer„Siegesfeier“ zuſammenkommen könnte. Die Dinge ſind ſo⸗ weit gediehen, daß man im Fall des Ausſchußfes von Donauband, alfſo im Fall eines Obſiegens des politiſchen Ariergedankens, in allem Ernſt mit einem Auseinanderfall des Geſamtvereins zu rech⸗ nen haben wird. Was das für die urſprünglich ideale Sache de⸗ Alpenvereins bedeutet, kann jeder ermeſſen, der mit innerer Anteil nahme dieſe bedauerliche Entwicklung verfolgt. Es wird an den einzelnen Sektionen liegen vor Toresſchluß die Sachlage bis in die letzten Konfequenzen durchzudenken. Man ſollte annehmen, daß die Mehrheit der Sektionen vor der ungeheuren Verantwortung, die jetzt auf ihrer Entſcheidung ruht, doch zurückſchrecken ſollten und nicht einer Maßnahme, der— gleich⸗viel, ob chriſtliche, jüdiſche buddhiſtiſche oder moslemitiſcheSektion inFrage ſtoht— eine Rechts⸗ grundlage durchaus fehlt, zuſtimmen könnten, Wer die Dinge ver⸗ folgt hat, dem wird nicht entgangen ſein, daß ſich das ſportliche Ge⸗ wiſſen doch teilweiſe ſchon regt, daß es wie ein Beſinnen auf die alten Grundſätze durch die Reihen geht. Es iſt wie ein Zeichen, daß die Sektlon Berlin in einer eigens wegen dieſen Fragen einberufenen Generalverſammlung ihren Vorſtand allein gelaſſen und die politiſche Tendenz, die in einem Ausſchluß der Donauland gipfelt, mit einem Stimmenverhältnis von fünf zu drei abgelehnt hat. Dern Alpenverein liegt es ob, eine weit über ſeinen Bereich hinausgehende grundſätzliche Entſcheidung zu treffen. Geht ſie im Sinn der öſterreichiſch⸗völtiſchen Tendenzen aus, ſo iſt damit mit dem geheiligten Grundſatz„Im Sport keine Politik“ ein für alle Mal gebrochen, und die Rückwirkungen auf andere Sportverbände ſind unabſehbar. * Skihütten im Deutſchen Skiverband. In der Frage der Er⸗ bauung von Unterkunftshütten im Deutſchen Skiverband dürfte jetzt auch eine kangſame Anbahnung erreicht ſein, nachdem für einen von dem Schneelaufverein Tegernſee zu erbauende, für alle Mit⸗ glieder des Deutſchen Skiverbands zugängliche Hütte vom Verband aus Mittel bereit geſtellt werden konnte. Der Deutſche Skiverband iſt in dieſer wichtigen Frage, die auch auf das Gebiet der Jugend⸗ pflege übergreift, bislang noch nicht recht voran gekommen. Landwirtſchaſt staud der Winterſaaten im Deutſchen Reich zu Anfaug Dezember 1924 Die Fortdauer des ungewöhnlich milden und trockenen Her bſt⸗ wetters auch im November dieſes Jahres— abgeſehen von der kurzen Kälteperiode zu Mitte des Monats— war ſowohl für die Beendigung der Herbſtfeldarbeiten, wie für die die Aus⸗ ſaat und die Entwicklung der Winterſaaten überaus vor⸗ teilhaft. Dank der günſtigen Witterung konnte die Aberntung der Rübenfelder reſtlos beendet und die Beſtellung der Winterſaaten zum allergrößten Teil zu Ende geführt werden. Soweit die jungen Saaten bereits aufgegangen ſind, zeigen dieſe allenthalben eine gute Entwicklung. Der Roggen iſt kräftig beſtockt und weiſt— namenk⸗ lich auf früher beſtellten Feldern— einen ſehr üppigen Beſtand auf. Für Weizen lauten die Begutachtungen nicht ganz ſo gün⸗ ſlig: dieſer iſt wegen ſpäterer Ausſaat zumeiſt noch im Rückſtand uud vielfach erſt im Auflaufen begriffen. Die Gerſte ſteht durch⸗ ſchnittlich gut und hat ſich, wie der Roggen, bereits kräftig und üppig entwickelt. Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 gut, 3— mittel, 4— gering, ergeben ſich im Reichsdurchſchnitt folgende Begutachtungen: Weizen 2,6(im Vormonat 2,7), Spelz 2,5(2,7), Roggen 2,5(2,6), Gerſte 2,5(2,5). Die Schneckenplage hat ſich jetzt infolge des Eintritts von Nachtfröſten erheblich verringert; dagegen wird nach wie vor noch über ſtarke Schädigungen durch Feldmäuſe geklagt, die ſich bei der milden und trockenen Witterung bereits in erſchreckendem Um⸗ Damen Halhschuhe, la. Roßchevreau, hochelegant Damen-Halbschuhe, ent- zückende haibspitze Form, mit halbhohem Absat: Damen- Halbschuhe, la Boxkalf, beste Verarbeitung Damen-Lacthalbschuhe, la Verarbenung, Fofm. 29/30.90, Gr. 2/8 fange vermehrt habey. 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