—— — Montag, 15. Dezember dezuge esperiſe: In Manndeim u. umgenun ceee Uun eld⸗Pig. Die monatl. Bezieher veryftichten ſich del entl J5 derung d. wiriſchaftl Berbäliniſſe netweneig Werdend Aaetserhöbungen anzuerkennenm Voſticheckkants Nt 17580 Aternde.: HauptgeGsſteſteu.. cente. Rat Atellen Maldbaſfftr&, Schwepingerſt. 24 Genterp. Len 4 Fernſpr Nu 7941 7945,— Telegr.-Adreſſe eialanzeiger Mannbeim Erſcheinl wöchentt zwölfmal Morgen⸗Ausgabe leue MannheimerGeilu Mannheimer Heneral Anzeiger Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 582 l9 2i relſe nach Tart del Boreuszahng vue d- v0 e ſar Allgemeime Anzeigen&0. Reklamen.—. M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird leme Verantworlung es⸗ nommen. Hößbere Wewalt, Streiks Betriebsfötungen ufn verechtigen zu keinen Exjatzanſprüchen für aus gefallene ader peſchränkte Ausgaben oder für verpäteie Aufnazme von Un⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewäßhr. Gerichtsſt. Menndeln. Beilagen Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer§rauen- u. Muſik-Zeitung Aus der Welt der Technik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Der Ausklang in Rom —— die Schlußſitzung ke, Am Samstag mittag 12.30 Uhr iſt die 32. Tagung des V5l. erbundes vom Präſidenten Mello Franco mit einer Rede leſchlofſen worden, in der er den italieniſchen Delegierten Sa⸗ bandra bat, der italieniſchen Regierung den Dank des Völker⸗ Rerdes auszuſprechen für die Gelegenheit, die ihm die italieniſche duden pa zu einer Beratung in dieſem glänzenden Rahmen ge⸗ n hat. n Nach der Würdigung der etwa 40 Gegenſtände der Tagesord⸗ gan kam der Präſident auf das Genfer Fratokolt au pre⸗ n. Er erklärte u..: Die Fragen der Schiedsgerichtsbarkeit, tal, Sicherheit und der Abrüßtung ſind an dieſer Tagung nicht be⸗ ten worden, aber ihre Vertagung war aus vernünftigen und berechten Gründen geboten. Sie kann durchaus nicht das Vertrauen 0 Völker erſchüttern, das durch das Genfer Protokoll geweckt mörden iſt. Die großen Reformen, die an die Grundlagen der gegen⸗ artigen Organiſation der Welt rühren, können nicht mit einem chlage verwirklicht werden. Nach der Rede des Präſidenten brachte der ſpaniſche Delegierte uinones de Leon eine Einladung der ſpaniſchen Tegierung vor, die den Rat bittet, er möge eine der nächſten agungen, die außerhalb von Geaf ſtaltfinden, in Madrid ab⸗ ladten. Die meiſten Ratsmitglieder erklären ſich mit dieſer Eia⸗ ung einverſtanden. da Ferner hat der Rat auf Antrag von Briand das Statut für Periwon der franzöſiſchen Regierung dem Völkerbund angebotene ariſer Inſtitut für die internationale geiſtige Zuſam⸗ Aenarbeit endgültig angenommen, Schließlich wurde auf enen von Salandra auch das Statut für das von der italieniſchen ligerung angebotene römiſche Jiſtitut für die Vereinheit⸗ chung des internatlonalen Privatrechts ange⸗ hbum men und beſchloſſen, dieſes Statut einem juriſtiſchen Komitee wie der Kommiſſion für geiſtige Zuſammenarbeit zur Begut⸗ Runa zu überweiſen. 5 des vertagte Genfer Prolokoll— Der„Berſailler Truſt“ derder Auslandsredakteur der„Baſler Nachrichren“, einer der keergiſchſten Vorkämpfer für den Völkerbundsgedan⸗ lan in der Schweiz und Befürworter des Eintritts Deutſch⸗ Kelid s in den Völkerbund, ſchreibt in einer Kritik über die römiſche 5 ion des Völkerbundsrats u..: Lehnt Großbritannien Altobl das Genfer Protokoll als auch die Sonder⸗ lianz mit Frankreich und Belgien ab, ſo iſt Frankreich ra jeder moraliſchen Pflicht zur Abrüſtung befreit und das ge⸗ ude den Dominiong ſo verhaßte Wettrüſten geht eben weiter. Für bele Fall, daß trotz dieſer Üeberlegung das Genfer Protokoll ab⸗ wirbnt würde, ſchreibt der Verfaſſer: Was aus dem Völkerbund uad wenn er auf ſeine große Hauptidee verzichtet, davon hat lzun während der römiſchen Tage auch eine Ahnung bekommen nen: Ein Inſtitut für internationale Wohlfahrtseinrichtungen N5 für Durchführurig gewiſſer Beſtimmungen des Verſailler Ver⸗ uns Wir ſehen nicht ein, weshalb dieſe Aufgabe einem Völkerbund Aierſtellt werden ſoll, wenn dieſer ſonſt nichts Beſſeres zu tun hat. die⸗ lebertragung an den Völkerbund iſt nur gerechtfertigt, wenn unſer das lebendige Organ für die allgemeine Abrüſtung 0 Friedensſicherung iſt. Verſagen ihm die Großmächte entgegen kran Satzungen dieſe Qualität, ſo haben die ehemaligen Neu⸗ 1 1 len nichts mehr in ihm zu ſuchen. Er kann dann ausel nander⸗ voen oder das werden, was ſeine Feinde fälſchlicherweiſe ſchon jetz ihm behaupten: Ein Verſailler Truſt. — Herriots Erkrankung Painlevé ſein Nachfolger 1i* Paris, 14. Dez. Von unſerem Pariſer Mitarbeiter) Her⸗ dund s Venenentzündung bedarf einer langwierigen Be⸗ dandlung Der Miniſterpräſſdent wird ſich erſt in zwei Wochen n ſeinem Krankenlager wieder erheben können, falls die Hei⸗ Hertiohne Komplikationen vor ſich gehen ſollte. Nachher wird ſich anf iot einer Kur unterziehen müſſen, die vielleicht vier Wochen be ⸗ bruchen wird. Ir Es iſt nur allzu begreifli ter ſol Umſtänden die greiflich, daß unter ſolchen Umf Dage der Nachfolgerſchaft ſowohl im Lager der Mehr⸗ 1 als auch in dem der Oppoſition eingehend erörtert wird. Die in Gnationaliſten bekunden eigentlich wenig Enthuſiasmus lchterwartung des Kabinettswechſels, denn ſie haben nicht die Mög⸗ der 8 einer Rechtsorientierung. Aus den Meinungsäußerungen Fartebpofitionspolitiker läßt ſich ſchließen, daß man vorläufig die in nollmehrheit weiter am Ruder laſſen möchte, um den Kampf veuenh ſtärkerer Weiſe, als bisher geſchehen, fortzuſetzen, alſo einem *a Miniſterium des Linksblocks die Regierungsarbeit uner⸗ urglbich zu machen. Als Endergebnis einer ſolchen Ob⸗ Frühſan würde man die Auflöſung der Kammer vor dem lahr betrachten. ie Fainleves Rede in Belfort zeigt ebenfalls, daß ich Kandzartellmehrheit das Heft nicht entgleiten läßt. Die ndidatur wi Painlevés als Nachfolger Herriots * i— 2 hburgn der linksrepublikaniſchen Preſſe, namentlich in der Cail⸗ lede 05„Ere Nouvelle“ bekannt gegeben. In Belfort trug Pain⸗ olitit Legende vor, daß die Linksrepublikaner in ihrer Militär⸗ lſten ſchwächer und unentſchloſſener ſeien, als die Blocknationa⸗ larten Da bekanntlich die Oppoſition ununterbrochen gegen das Künſtia Anklagen erhebt, Frankreichs Sicherheit durch eine un⸗ ſendige Ruſtungspolitit zu gefährden, ſo bält es Painlevs für not⸗ Jinkse s Gegenteil zu beweiſen. Er hob hervor, daß die Nankebublifaner vor dem Kriege ihr Beftes getan hätten, um dingen 5 Göber durch die Wiedergewinnung von Elſaß⸗Loth⸗ ſchützen. Helte Painlevs Herriots Poſten übernehmen, ſo wird die Rede für dicert jedenfalls eine programmatiſche Bedeutung 0ia feue Linksregierung in Frankreich erhalten. Die legen jebäſten ſind nach wie por feſt entſchloſſen, das Gegenteil igen fleden Vorſtoß der Oppoſition zu verteidigen. Deshalb bil⸗ auch die ſcharfe Unterdrückung der Kommuniſten in Frank⸗ en 5⸗ rei ſie einung. erwerben ſich dadurch die Vorteile der öffentlichen Chamberlains Heimkehr Ein zweites Inkermezzo in Paris Der britiſche Staatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten, Chamberlain, iſt am Samstag nachmittag 32 Uhr, von Rom kommend, auf dem Lyoner Bahnhof in Paris angekommen. Er wurde bei ſeiner Ankunft von Finanzminiſter Clementel und dem politiſchen Direktor im Miniſterium für auswärtige Angelegenheiten, Laroche, empfangen. Der britiſche Staatsſekrefär drückte ſein Be⸗ dauern darüber aus, daß Miniſterpräſident Herriot unpäßlich iſt. Ueber dieſen zweiten Pariſer Aufenthalt glaubt das„Journal“ zu wiſſen, daß bei den Verhandlungen Chamberlains mit Elementel der erſtere beſtätigte, daß die engliſche Regie⸗ rung ſich jede Entſchließung über das Genfer Protokol! vor⸗ behalten müſſe, bis ſie die Dominien befragt habe Die Frage der internationalen Schulden wurde ebenfalls ange⸗ ſchnitten, wobei Clementel darauf hinwies, daß es ſich bei den Er⸗ örterungen in Waſhington nur um Sondierungen handle. Frankreich denke nicht daran, ſeine Schulden an Amerika ohne vor⸗ herige Verſtändigung mit England zu bezahlen. Nach dem gleichen Blatt ſoll auch das zukünftige Kontroll⸗ ſyſtem des Völ erbundes über Deutſchland beſprochen worden ſein und in Verbindung damit natürlich auch die Frage der Räumung der Kölner Zone. Chamberlain habe geſagt, und das ſei ein Beweis für die Herzlichkeit der ſtattgefundenen Unterredung: Jede Nation habe Fragen, die ihr beſonders am Herzen liegen und es käme oft vor, daß dieſe Fragen für andere Länder nicht die gleiche Bedeutung hätten. Die große Kunſt der Diplomatie deſtehe darin, in nebenſächlichen Fragen nachzugeben, aber in wichtigen Fragen Genugtuung zu verlangen. Chamberlain„voll befriedigt“— Chamberlain, der Samstag nacht in London eintraf, lehnte esobei ſeinet Rückkehr von ſeinem Beſuche in Rom und Paris ab, Erklärungen zu geben, bevor er im Parlament geſprochen hätte. Er ſagte: er ſei von dem Ergebnis ſeiner Reiſe voll be⸗ friedigt. Das Echo in London Chamberlains Beſuch in Rom wird in London allgemein als außerſt bedeutſam betrachtet. Seine Teilnahme an den des Völkerbundsrats habe, wie der amtliche britiſche Funkdienſt dazu berichtet, gezeigt, welche Bedeutung die neue britiſche dem Völkerbund beimeſſe und habe dem Staatsſekretär überdies Ge⸗ legenheit gegeben, ſich in das Wirken des Völkerbundsrats per⸗ ſönlich einen Einblick zu verſchaffen, der beſonders wertvoll ſein dürfte im Hinblick auf die von ihm ausgeſprochene Abſicht, den künf⸗ tigen Tagungen des Völkerbunds, ſobald es ihm möglich ſei, als bri⸗ tiſcher Delegierter beizuwohnen. Die Reiſe habe Chamberlain ferner in den Stand geſetzt, mit Herriot, Muſſolini und anderen hervorragenden europäiſchen Staatsmännern perſönlich Fühlung zu nehmen und mit ihnen die großen Linien und die allgemeinen Strö⸗ mungen hinſichtlich der ſchwebenden und künftigen europäiſchen Fragen zu erörtern. Manche ſeiner Aeußerungen hätten allerdings durch die Preſſe eine zu beſtimmte Form erhalten, ſo beſonders ſeine Aeußerung über das Genfer Protokoll erſt dann Beſtimmtes ſagen, wenn die Dominions gehört worden ſeien und er erkenne die Notwendigkeit an, Frankreich das Maß von Sicherheit zu verſchaffen, das das Genfer Protokoll vermiſſen laſſe. Man erwartet, daß Cham⸗ berlain in der kommenden Woche gelegentlich der Debatte im Un⸗ terhaus über die auswärtige Politik genauere Aufklärungen über die in Rom gewonnenen Eindrücke geben wird. Erſt nach den Weihnachtsferien wird die Entſchei⸗ dungeüber die Umgeſtaltung des Kabinetts Herriots fallen. Ohne Zweifel wartet man hier noch das Ergebnis der Kabinetts⸗ bildung in Deutſchland ab. Die linksrepublikaniſchen Or⸗ gane werden nicht müde, die deutſche Sozialdemokratie zu einem energiſchen Eingreifen aufzufordern und den Eindruck zu erwecken. daß ein eventueller Regierungswechſel in Frankreich beſtimmt durch den Charakter der künftigen deutſchen Regierung beeinflußt würde. Aus der franzöſiſchen Rammer Die franzöſiſche Kammer hat am Samstag die Beratung des Budgeks über das Heeresweſen mit Ausnahme der Aus⸗ gaben für die Beſatzungsarmee in der Levante beendet. Bei dem Kapitel Körperausbildung ergriff der Oberkommiſſar. im Kriegsminiſterium, der Abg. Benazet das Wort, um ſich gegen die Abſtriche, die in dieſem Budget vorgenommen wurden, auszuſprechen. Viele Länder widmeten der Ausbildung der Jugend ihre beſondere Aufmerkſamkeit. Der ſoz. Abg. Paul Boncour: ruft dazwiſchen: Deutſchlandl, worauf Benazet von geradezu gigantiſchen Anſtrengungen Deutſchlands ſpricht, ſeine Jugend kör⸗ perlich zu ertüchtigen. Das deutſche Budget weiſt 38 Millionen Mark für dieſe Zwecke auf und zahlreiche Unterſtützungen würden an deutſche Städte zur Förderung des Sports gegeben; ſogar bei den Examinas an der Univerſität müßten ſich die Studenten einer Prüfung über ihre körperliche Ausbildung unterziehen. Selbſt deutſche Zeitungen hätten darüber ihr Erſtaunen ausgeſprochen. Deutſchland beſitze nicht nur 100 000 Mann eichswehr und 150 000 Mann Polizeitruppen, ſondern ſeine ganze Jugend ſei organiſiert, um von heute auf morgen ausgezeichnet ausgebildete Soldaten abzugeben. Frankreich wolle den Frieden, aber trotz ſeiner pazi⸗ fiſtiſchen(1) Anſtrengungen dürfe es die Wirkſamkeit der körper⸗ lichen Ausbildung der Jugend nicht. außer Acht laſſen. Ein litauiſches Schreckensurteil In dem Memeler Putſchprozeß wurde am Samstag abend um 9½ Uhr das Urteil gefällt. Von den 18 Angeklagten wurden neun zu Zwangsarbeit(Zuchthaus) verurkeilt und war erhiellen Blumenau 12 Jahre, Keßler, Boetticher, deſſen deutſche Staatsangehörigkeit nicht anerkannt wurde, je 8 Jahren, Otto, Balnus und Schwonzig je 2 Jahre und 8 Monate, Beck und Koralius je 2 Jahre und Ukſtins und Stuhlort je 5 Jahre und 4 Monate. Die übrigen Angeklagten wurden freigeſprochen, darunter auch Simonait, der Reichs⸗ deulſcher iſt. Die Unterſuchungshaft wurde den Angeklagten nicht an⸗ gerechnet. Lenins Irrtum Von Dr. de Laporte Ueber Lenins Materialismus ſoll hier nicht geſprochen werden. Der von ihm angebetete„wiſſenſchaftliche“ marpiſiſche Sozialismus iſt längſt von wiſſenſchaftlichen Sozialiſten(Reviſioniſten) in Ein⸗ zelheiten und im Ganzen widerlegt worden. Was übrig blieb dom „wiſſenſchaftlichen Marxismus“ iſt lediglich die ungeheure Sugge⸗ ſtionskraft der völlig unwiſſenſchaftlichen Prophetie von Marx über die wiſſenſchaftliche und ſoziale Entwicklung, die heute noch wie zur eit der Veröffentlichung des kommuniſtiſchen Manifeſtes 1848 die müter der Proletarier entflammt. Eine pikante Jronie des Schickſals: der Wiſſenſchaftler Marx wird längſt nicht mehr in Kreiſen der Wiſſenden ernſt genommen, der Pro⸗ phet und Schwärmer Marx Jiſt heute noch eine furchtbore Macht. Und Lenin, dieſer unentwegte Materialiſt ſchwur auf ihn vermittelſt der berühmten dialektiſchen Methode, von der Kant, wohl das ſchärfſte Denkerhirn, das die Menſchheit im letzten Jahs⸗ hundert hervorgebracht hat, mit Recht ſagt, daß ſie nur zu leicht zu einer Logik des ins wird, wenn ſie unternimmt, mit Hilfe ihrer Operationen den Inhalt der Erkenntnis erweitern zu wollen. Aber gerade auf ſeinen dialektiſchen Materialismus bildet ſich Lenin be⸗ ſonders viel ein, nur durch ihn glaubte er eine wiſſenſchaftliche Lö⸗ ſung der Fragen der Wechſelbeziehung zwiſchen abſoluter und rela⸗ tiver Wahrheit finden zu können.„Vom Standpunkt des moder⸗ nen Materialismus“(alias Marxismus), ſagte Lenin,„ſind die Grenzen der Annäherung unſeres Wiſſens an die objektive und ab⸗ ſolute Wahrheit hiſtoriſch bedingt, aber die Exiſtenz dieſer Wahr⸗ heit und die Tatſache, ß wir uns ihr nähern, iſt unbedingt. „Hiſtoriſch dedingt ſind die Konturen des Vildes, ll 5ue aber iſt es, daß dieſes Bild das objektiv beſtehende Modell darſtellt.“ Die ungeheure Naivität dieſes Standpunktes braucht dem einigermaßen philoſophiſch geſchulten Intellekt nicht mehr bewieſen zu werden. Venn der Phyſiker früher das Atom als unteilbar, jetzt als kleines Sonnenſyſtem mit poſitivem elektriſchen Kern und negativen Elek⸗ troden annimmt, ſo ſind beides doch nur Denkbilder, die unſerer geiſtigen Konſtitution auf Grund der bis jetzt gemachten wiſſenſchaft⸗ lichen Erfahrungen entſprechen. Alle die ſymboliſchen Hilfsgrif die z. B. die höhere Mathematik zu ihren kühnen Operationen auf⸗ ſtellt, ſind dach keine Bilder abſoluter Wahrheit, ſondern brauchbare temporäre Hilfsbegriffe aus der jeweiligen Bewußtſeinslage des Menſchenkonſtruiert. Aber ſelbſt, wenn Lenin als abſolute Richt⸗ ſchnur für ſein materialiſtiſches Handeln angenommen hätte, was augenblicklich als„Wahrheit“ gilt, ſo verſündigte er ſich gröhlich gegen einen Teil dieſer Wahrheit, nämlich gegen die moderne Bio⸗ logie. Hier offenbart ſich das ganze Widernatürliche ſeiner Auf⸗ faſſung, die deshalb ſo furchtbar dramatſche Formen in ihrer prak⸗ tiſchen Auswirkung annehmen ſollte, weil ſie von dem ungehener ſtarken Willen eines Fanatikers getragen wurde, deſſen ſchließliche Gehirnparalyſe(nach zuverläſſigen Nachrichten iſt Lenin dieſer Krankheit erlegen) jedes Erwachen der Kritik wieder in dem Taumel der Einheitlichkeit ſeines materialiſtiſchen Weltbildes erſtickte. Was war für Lenin die abſolute Wahrheit im geſellſchaftlichen Geſchehen? Nach Marx ſollte ſich das Kapital in immer weniger Händen einiger Expropriateure zuſammenballen, bis dieſe von dem allein zu dieſer Rolle berufenen klaſſenbewußten Proletariat ihrer⸗ ſeits expropriiert wurden und das Eigentum an den Produktions⸗ faktoren in die Hände der Geſellſchaft übergeführt wurde. Getreu dieſem, in Wirklichkeit ſich durchaus nicht vollziehenden Prozeß wurden die meiſten Induſtrieunternehmungen, Banken uſw. in Ruß⸗ land nationaliſiert und das Proletariat, d. h. möglichſt die ſozial auf tiefſter Stufe Stehenden, als die zur Verwaltung Berufenen, als lokale Sowjets uſw. eingeſetzt. Die Dorfarmen, Säufer und dDeklaſſierten, alles was ohne Halm und Ahr, wie wir ſagen würden, auf der unterſten Stufe der Geſellſchaft ſtand, wurde mit einem Schlage zum Herrſchen berufen. In Rußland gibt es etwa 4,8 Miklionen Pfycho⸗ pathen, die ſich meiſt aus den unterſten ſozialen Schichten rekru⸗ tieren. Die traurigen Wirtſchaftsverhältniſſe der Vorkriegszeit haben ſelbſtverſtändlich neben dem Schnaps und der ſchlechten Verwaltung. neben Volksſitten und Gebräuchen Schuld an dieſem Elend. Aber welche Unkenntnis, welches entſetzliche Mißverſtändnis gehört dazu, ſich irgendeinen Fortſchritt, irgendeine Beſſerung der wirtſchaftlichen oder geſellſchaftlichen Verhältniſſe von der Inthroniſierung dieſer Deklaſſierten, 10 und ſoziologiſch meiſt völlig Minderwertigen zu verſprechen. elche entſetzliche Verkennung biologiſcher Wahr⸗ heiten liegt darin, in ſinnloſeſter Weiſe geoen eine Klaſſe zu wüten, in der nun einmal nach alter Erfahrung die Träger der wertvollſten Erbmaſſen zu ſuchen ſind. In der Erhaltung der Träger der beſten Erbanlagen liegt nun einmal das Geheimnis des Blühens eines Volkes. Wahrſcheinlich ſind alle Kulturvölker des Altertums an dem Ausſterben dieſer Elemente zugrunde gegangen. Bekanntlich wirkt die Geburtenminderung der kulturell führenden Kreiſe gegenüber der Geburtenhäufigkeit der großen Maſſe der kulturell Tiefer⸗ ſtehenden wie„Raſſenſelbſtmord“. Ein verhängnisvoller Irrtum ſcheint noch immer anzunehmen, daß man in den tieferſtehenden Schichten eine unverſiegbare Kraftquelle für das Aufſteigen von kulturell hochſtehenden Perſönlichkeiten beſitze. Es iſt durchaus nachweisbar, daß durch Ausmerzung der guten Erb⸗ ſtämme die grundſätzliche Zuſammenſetzung einer Bevölkerung ſich vollkommen ändert, damit aber wird auch die Variationsmöglichkeit, die die Grundlage für das Aufſteigen der Träger hervorragender Erbanlagen bildet, grundſätzlich verſchlechtert. Ein Volk mit der⸗ artigem Ausleſeprozeß degeneriert ſehr raſch, weil die beſten Erb⸗ ſtämme in kurzer Zeit derartig ausgemerzt werden, daß ſie voll⸗ kommen verſchwinden. Deshalb muß jeder Staatsmann ſein Augen⸗ merk auf Unterſtützung und Erhaltung der kulturell führenden Schichten richten, wenn er auf lange Sicht an das Wahl ſeines Volkes denkt. Dieſe Schichten ſind überall in erſter Linie in dem Mittelſtande, bei den verhaßten„Bourgeois“ zu finden. Die groß⸗ zuügigen Unterſuchungen an 250 000 amerikaniſchen Schulkindern hinſichtlich Feſtſtellung der Begabungen bilden eine einwandfreie Beſtätigung dieſer Forderungen. ſich Was aber iſt in Rußland geſchehen? Die an und 72 ſchon dünne Mittelſchicht der kulturtragenden Bevölkerung iſt durch Maſſenmord und gewaltſame Unterdrückung derartig verringert, daß ſich die Wirkungen ſoziologiſch unbedingt für die Geſamtkultur Ruß⸗ lands zeigen werden. Und das alles zu Liebe einer reinen Ver⸗ ſtandeskonſtruktion, nämlich der durch marxiſtiſche Entwicklungs⸗ ideen angenommenen Rolle des Proletariats. Dieſe merkwürdige Verkennung biologiſcher und ſoziologiſcher Tatſachen geht ſoweit, daß an den vielen ruſſiſchen„Volksuniverſitäten“ nur eine ganz beſchränkte Zulaſſung von Studenten aus den Kreiſen der ver⸗ haßten Bourgeois erfolgt, während die Hauptmaſſe von Abkömm⸗ lingen des„Proletariats“ geſtellt werden muß. Mag das Syſtem des Terrors äußerlich Erfolg haben einem Volke gegenüber, deſſen kulturell führende Schichten durch Tod und gewaltſame Anter — ————f —— We — *— ——— 2. Seiie. Nr. 562 Neue Maunheimer FJeitung[Moegen⸗Nusgabe) Monkag, den 15. Dezember 192— drückung furchtbar geſchwächt ſind; dauernde Werte der Kultur kann weil es ſich gegen biologiſche Grundtatſachen es nicht ſchaffen, verfündigt. D *. Anruhen in Rußland? Berlin. 14. Dezbr.(Von unſerem Berliner Buxeau.) Die Bermania verzeichnet das Gerücht, daß blutige Unruhen in Sowjetrußland ausgebrochen ſeien. An ſich iſt das nicht gang unwahrſcheinlich, daß über den Sowjetwahnſinn die Götter⸗ dämmerung hereingebrochen ſein könnte. der Gerüchte war bisher nicht zu erlangen. die Kegierungskriſis im Keich Berüin, 14. Dez.(Von unſerm Berliner Bürb.) Die Kriſe be⸗ findet ſich auf dem alten Fleck. Man hat das unreine Waſſer ausgeſchüttet, aber niemand weiß. von wem und wann das friſche Waſſer geſchöpft werden wird. In der„Germanta“ wird derweilen noch einmal und weitausholend auseinander geſetzt, warum das Zentrum an einem bürgerlichen Kabinett mit maßgebendem deutſchnationalem Einfluß ſich nicht beteiligen könne. Die Frage, welche Stellung das Zentrum zu einem ſolchen Ka⸗ binett einnehmen ſolle, wird dabei mit Abſicht dilatoriſch be⸗ bandelt. Das würde, ſo meint das Zentrumsorgan,„ganz von der Politik abhängen. die dieſes Kabinett triebe.“ Auf alle Fälle würde„der Charakter eines ſolchen Kabinetts das Zentrum zu er⸗ hößter Wachſamkeit zwingen.“ Parteivolitiſch geſehen, fühle das Zentrum in der Rolle des Zuſchauers ſich vorläufta ganz wohl. Das iſt natürlich kein Standpunkt, den eine vaterländiſch ver⸗ antwortunasbewußte Partei auf die Dauer einnehmen kann und mit dem ſicher auch das Jentrum ſich nicht beanügen wird. Irgendwle wird. wenn die Wirren und Kriſen nicht verewigt werden ſollen, die Zentrumspartei aus ihrer Rolle des Zuſchauers herausgeshen müfſen. Schließlich bliebe, wenn Zentrum und Volkspartei ſich auf ihren Ablehnungen verſteifen. ſa immer noch die Mhalichkeit. daß der Reichspräſident eine nicht varteipolitiſch abgeſtemtelte Perſönlich⸗ keit mit der Kabinettsbildung betraute. Es müßte das freilich wirk⸗ lich eine Perſönlichkeit ſein. Ertrankung Streſemanns Der Reichsminiſter des Aeußern Dr. Streſemann iſt in⸗ folge der Anſtrengungen im Wahlkampf, an der Grippe leſcht erkrankt und hat ſich für etwa acht Tage in ein Sanatortum in der Nätze Berlins begeben. Das„Berliner Tageblatt“ zelgt den eigenartigen Geſchmack, das leicht erklärtiche Erholungsbedürfnis des Miniſters als eins Flucht vor der Verantwortung binzuſtellen, die ihm nach Rücktritt des Ka⸗ binetts durch Zuteilung des Auftraas zur Regierungsneubildung auf⸗ exleat werden könnte. Dieſe Verdächtigung durch das demokratiſche Blatt iſt um ſo törichter, als vor dem Zufammentritt der Fraktionen und ihrer Stellungnahme, die ſich bis in die zweite Hälfte der näch⸗ ſten Woche, alſo bis zur Rückkehr Streſemanns. hinziehen wird. an eine Neubildung des Kabinetts nicht gedacht werden kann und der Miniſter bereits unzweideutig erklärt hat. daß er die Uebernahme des Reichskanzlerpoſtens ablehnt. Drel Gegenwartsforderungen der Liberalen Vereinigung Die Liberale Vereinſlauna“ erläßt einen Aufruf. in dem ſie u. a. feſtſtellt, daß die Auflöſung des Reichstages und die Neuwahlen ihren Zweck nicht erreicht hätten. Die Parteiverhältniſſe hätten ſich durch bie Zuſpitzung der Gegenſätze noch zum Scklimmeren gewandelt. Die beiden liberalen Parteten hätten unter ſich die ſchärfften Kämpfe ausgefochten und ſie in der ashäſſiaſten Form ge⸗ fübrt. Weite Schichten unſeres Volkes ſähen mit Schrecken, daß, wenn es ſo weiter gehe, das liberale Bürgertum zur Ein⸗ lußloſiakelt verurteilt ſei. Die liberale Nereinlaung wolle keine neue Partel, aber eine Erneuerung des Liberalismus. ihr Epdaſel ſei die Schaffung der liberalen Einheit. Als nächſte Auf⸗ gobe ſtellt ſie drei Forderungen auf: 1. Die Beſtimmunga der Verfaſſung,. daß der Reichsyräſi⸗ dent den Reichskanzlerernennt und der Reichskanzler die Miniſter vorſchlägt, mit denen er vor den Reichstaa treten will, darf nicht zur bloßen Formpvorſchrift herabgewürdigt werden. 2. Umgeſtaltuna des Wahlrechts die von den libera⸗ len Parteien unverzllalich in der Richtung der Abkehr von dem ſtar⸗ ren und unverſönlichen Verhältniswahlrecht. der Heraufſetzung des Wahlalters, der Verminderung der Abgeordnetenzahl und der Neu⸗ regelung des Diätenweſens erledigt werden ſollte. 3. Neuordnuna der Geſchäftsführung des Reichs⸗ tages in dem Sinne, daß der Umfana der Verhandlungen ins⸗ beſondere Etatsberatungen, kontinoentiert und begrenst. die Zahl der Internellationen und Anfragen einoeſchränkt und das Plenum durch Abgabe geeiqgneter Geſchäfte an die Ausſchüſſe entlaſtet werden. Noch ein Mandat für die Bayeriſche Volkspartel Wie die Münchener„Allgemeine Zeitung“ erfährt, iſt der Baneriſchen Volksvartei. von der bekanntlich 19 Abgeordnete zum Reichstag gewählt worden ſind. auf Grund ihres Stimmenergebniſſe⸗s aſn welteres Mandat zugeteilt worden. die Wirtſchaſtsve handlungen Die pariſer Beratkungen Mit der heutigen Rückkehr der deutſchen Vertreter der Schwer⸗ induſtrietlen nach Paxis werden die deutſch⸗franzöſiſchen Verhand⸗ lungen in ein entſcheidendes Stadium eintreten. Von dem Ergebnis der Beratungen der beiderſeitigen ſchwerindu⸗ ſtriellen Sachverſtändigen wird es bis zu einem gewiſſen Grade ahhängen, ob eine deutſch„ franzöſiſche Wirtſchaftsverſtändigung überhaupt möglich 19 In Pariſer gut unterrichteten Kreiſen rech⸗ net man mit der Möglichkeit einer Vertreter der Eiſeninduſtrie Englands, Belgiens, Italiens, ſterreichs, Polens und der Tſchechoſlowakel zur Teilnahme an den privaten Beſpre⸗ chungen. Die deutſchen und franzöſiſchen Sachverſtändigen werden in nz der internen Beſprechungen ihrer Sachverſtändigen an die Erörterung der wichtigen allgemeinen Probleme, wie zum Beiſpiel des Niederlaſſungsrechtes und der Einrichtung deutſcher Konſulate in Frankreich herantreten. Am Samstag würden die Teytilfragen beſprochen und zwar wurde die Baumwollfrage erörtert, wobei wiederum erhebliche Schwierigkeiten hervorgetreten ſind, die jedoch eine Verſtändigung auch in dieſer Frage nicht ausſchließen. Ferner wurde am Sams⸗ tag über die Holzzölle beraten. Am Montag oder Dienstag werden die landwirtſchaftlichen Fragen in einer Vollſitzung behan⸗ delt werden. 8 Um den deutſch⸗italieniſchen Handelsvertrag Die beiden Dlegationen für die deutſch⸗italieniſchen Wirtſchaftsverhandlungen hielten in den letzton Tagen verſchiedene Sitzungen ab, während deren ſie ihre beiderſeitigen Anfichten über die Grundlagen austauſchten, auf denen der Han⸗ delgs und Schiffahrtsvertrag zwiſchen den beiden Staaten abgeſchloſſen werden kann Nachdem feſtgeſtellt wurde, daß grund⸗ ſätzlich keine Meinungsverſchiedenheiten hierüber beſtehen. haben ſie in der Samstags⸗Sitzung ihre Wünſche und ſowohl hin⸗ ſichtlich des Vertragstextes, als auch bezüglich der Grundſätze aus⸗ 4, Beide Delegationen behlelten ſich vor, die Wünſche und orſchläge der Gegenſeite zu prüfen und ſie in den folgenden Sitzungen zu erörtern, wobei mit der Beſprechung des Vertrags⸗ textes begonnen werden ſoll. * Eine innere deulſche Anleihe J Berlin, 14. Dez(Von unſerm Berliner Büro.) Eine kurz⸗ friſtige innere Anleſhe, die den Fehlbetraa von 137 Mill. Mk im neuen Reſchsetat decken ſoll, wird, wie die Neue Tägl. Rund⸗ ſchau“ mitteilt. um die Mitte des nächſten Jahres aufgeleat werden. Eine Beſtätigung lichkeit gehabt, gegen den Vorwärtsartikel für die Strei'forde»ungen Der Magdeburger Prozeß Die Verhandlung am Samstag wies eine Zeugenbank auf: Fehrenbach, Gröner, General Stein, den ehemaligen Miniſter David und General v. Wrisberg. Zuerſt wird ein Brief des Freiherrn v. Forſter verleſen, in dem dieſer dem Gericht mitteilt, er habe dem Reichsprüſtdenten bereits ſeit November 1920 auf die Angriffe aufmerkſam gemacht, die in der Oeffentlichkeit des Rüſtungsſtreiks gegen Herrn Ebert ge⸗ führt werden. Das Gericht beſchließt, auch dieſen Zeugen zu ver⸗ nehmen. Nun bekundet Reichstagspräfident Wallraf, der während des Januarſtreiks 1918 Staatsſekretär des Innern war, als Zeuge fol⸗ gendes: Ebert habe Ende Januar als Abgeordneter erklärt, daß das Auftreten des Generals Hoffmann in Breſt⸗Litowſt zum Streik der öſterreichiſchen Arbeiter geführt habe. Ebert habe ſich dagegen ge⸗ wandt, daß die deutſche Preſſe geknebelt und der„Vorwärts“ ver⸗ boten werde. Die ſozialiſtiſche tei begrüßte das Vorgehen der öſterreichiſchen Arbeiter und erklärte ſich folidariſch mit ihnen und wollte alles einfetzen, um einen Frieden des Rechts und der Ver⸗ ſtändigung herbeizuführen. Der Vorſitzende läßt eine Frage des Vertelbigers zu, die eigent⸗ lich eine Sachverſtändigenäußerung iſt. Rechtsanwalt Winde⸗ wald fragte nämlich, ob Wallraf glaubt, daß der Streik einge⸗ dämmt worden wäre, wenn die Sozialiſten ſich dagegen erklärt hätten. Wallraf antwortet: Ich bin der feſten Ueberzeugung, daß dann der Streik ſtark eingedämmt, wenn nicht gar verhindert wor⸗ den wäre. Darauf wurde General v. Stein, der ehemalige Kriegsminiſter vernommen. Die Frage des Vorſitzenden, ob die Sozialdemokratiſche Partei, wie die Verteidigung behauptet, ſeit 1916 zielbewußt die Maßnahmen der Landesverteidigung durchkreuzt habe, beantwortet der Zeuge dahin, daß er darüber nichts ſagen könne. Die Frage der Verteidigung. ob durch den Januarſtreik der Plan der Offenſive gegen Amiens verzögert worden ſei, vermag der Zeuge nicht zu beantwor⸗ ten. Er erklärt, das fei eine Entſcheidung, die die Oberſte Heeres⸗ leitung zu treffen gehabt habe. Rüſtungsinduſtrie ſel nicht mehr aufzuholen geweſen. Die Preſſe der vernommen, der 1918 daß allgemeine Kriegsdepartement im Kriegs⸗ miniſterium leitete. Er erklärte, ſeder Tag Arbeltsausfall in der Rüſtunsginduſtrie ſei nicht mehr aufzuholen geweſen. Die Preſſe der ſozlaldemokratiſchen Partei habe ſich während des Krieges jedes Ver⸗ ſuchs enthalten, die Stümmung zu heben. Der damalige Abge⸗⸗ ordnete David habe in der Unform eines Feldwebels gegen den Kriegsminiſter geſprochen. Das hätte die Disziplin erſchüttern müſſen. General v. Wrisberg geht dann noch auf eine Rede ein, die der damalige Abgeordnete Ebert im Hauptausſchuß des Reichs⸗ tages im Juli 1917 7 6 7 hat. Ebert habe damals über die Miß⸗ erfolge des U⸗Bootskrieges und die ſchlechten Ernährungsverhältuiſſe geſprochen und danit dem Lande geſchadet. Dder Einwurf des Staatsanwalts, daß die Rede Deutſchland doch nur hätte ſchaden können, wenn ſie verüffentlicht worden wäre, muß General von Wrisberg gelten laſſen, da er zugeben muß, daß die Rede tatſächlich nicht veröffentlicht wurde. Dann wurde der ehemalige Reichskanzler Fehrenbach als Zeuge vernommen, der während des Krieges und von Mitte 1917 bis Jult 1918 Vorſitzender des Hauptausſchuſſes des Reichstages war. Er ſchildert die Geſamtſituation im Juli 1917. Auf eine Frage der Verteidigung, ob die Politik der Sozialdemokratiſchen Partei der Landesverteidigung abträglich geweſen ſei, erwiderte der Zeuge: Ich kann nur ſagen, daß die Sozialdemokratie in ihrer großen Mehrheit — ich ſehesvon der Abſplitterung ab— ſo vaterlöndicch geſinnt ge⸗ weſen iſt, wie nur irgend eine andere Partei. Ich bin der Meinung, baß die ganze repolutionäre Stimmung im November 1918 nicht ge⸗ tragen war von der Mehrheitsſozialdemokratle. In der hierauf erfolgenden Vernehenung des früheren Kriegs⸗ miniſters und ſpäteren Reichsverkehrsminiſters Gröner, erklärt dieſer, daß er als Chef des Kriegsamtes in den Jahren 1916 und 1917 jederzeit vollſtes Verſtändnis für die Forderungen der Landes⸗ verteidigung bei der Sozialdemokratie und Ebert gefunden habe. Heber die Zeit nach dem Zufammenbruch ſagte Gröner auf Befragen, Ebert habe nach dem Zuſammenbruch die Forderungen der Oberſten Heeresleitung nachdrücklichſt unterſtützt und alles getan, um ihre Forderungen durychzuſetzen. Der Zeuge verlieſt ſodann einen Brlef vom 8. Auguſt 1918 des Generalſeldenarß halls v. Hinden⸗ burg an Ebert, in dom Ebert, der dem Feldmarſchall als treuer deutſcher Mann, der ſein Paterland über alles llebe, geſcheldert ſei, gebeten wind, mit an der Rettung des Volkes vor dem drohenden Zuſammenbruch zu arbeiten. Als nächſter Zeuge wird der ſozialdemokraliſche Abg. Dr. Davld vernommen, der darlegt, daß die Sozial demokratie ſtets, auch nach der ruſſiſchen Rs lution, am Prinzip der Landesverte di⸗ gung feſtgehalten habe. Ebert ſei Peſſimſſten in wirkſamen Reden entgegengetreten und habe betont, daß von einem Frieden um jeden Preis unter keinen Umſtänden die Rede ſein dürfte Vernommen wird alsdann der jetzt der deutſchnationalen Partei angehörige frühere Berſchterſtatter des„Vorwörts“, Emil Unger, der bekundet, der ſozialdemokratiſche Parteſvorſtand hätte die Mög⸗ eine Erklärung zu erlaſſen, wenn er den Streik nicht gebilligt habe. Rechtsanwalt Heine verlieſt ſodann einen Brief, den Ebert 1917 an ſeinen Sehn Georg ſchrieb, in dem inbezug auf den da⸗ maligen Strefk geſagt wird:„Salſche Narrenſtreſche dienen nicht dem Frieden, ſte geföhrden Euch draußen an der Front und ſteigern die Kampeegluſt der Feinde.“ Die Sitzung wurde dann auf Dienstag vormittags vertagt. Jugoſlawien und Itallen Der jugoflaw. Außenminiſter Nintſchit 0 empfing am Freitag vormittag die Vertreter der italieniſchen Preſſe, denen er erklärte, der Zweckſſeiner Reiſe nach Rom ſei vor allem geweſen, einen Meinungsaustauſch zwiſchen den beiden Ländern über die all⸗ gemeine politiſche Lage in Europa und über einige beide Staaten intereſſierende Sonderfragen herbeizuführen. Ein ſolcher Gedanken⸗ austauſch ſei beſonders zwiſchen zwei Ländern, die benachbart ſeien und ſo viel gemeinſame Intereſſen hätten, ein ganz natürliches Bedürfnis.„Ich konnte“, fuhr der Miniſter fort,„im Laufe der Be⸗ ſprechungen feſtſtellen, daß auf beiden Seiten der aufrichtige Wunſch beſteht“ die Bande der Freundſchaft und die durch den in Rom abgeſchloſſenen Freundſchaftsvertrag feierlich bekräftigte Allianz zu befeſtigen und enger zu knüpfen und zwiſchen den beiden Regie⸗ 2 eine enge Fühlungnahme aufrechtzuerhalten. Der größte Teil der Fragen, deren Beratung Gegenſtand der Konferenz von Venedig war, konnten den gegenſeitigen Wünſchen und Intereſſen entſprechend geregelt werden. Zwiſchen zwei Ländern, die in ſolchem Maße auf gegenſeftige Hilfe und Ergänzung angewieſen ſind, ſollte kein ernſtliches Mißverſtändnis beſtehen. Wir haben die albaniſche Fra 1 berührt und ſind übereingekommen, das vergangenen Jull abgeſchloſſene Uebereinkommen auftecht zu erhal⸗ ten und in dieſer Beziehung gegenüber allen inneren albaniſchen Ereigniſſen eine Politik der Nichtintervention zu führen, um auf dieſe Weiſe die Entwicklung eines unabhängigen Albaniens zu begünſtigen. die Rorruption in der Pariſer preſſe Der Direktor des„Quotidien“ Henra Dumah nimmt heute zu der Beſchuldigung, die die„Liberts“ gegen den„Quotidien“ erhoben hat, Stellung. Gr erklärt, der„Juotidien“ habe weder 20 Millionen noch 20 Franken noch 20 Centimes direkt oder indirekt von den Sowfets erhalten. Das fütr die Beſchuld herangezogene Zirku⸗ lor einer Gruppe engliſcher Gr ken ſel in irklichkeit das Schriftſtück eines gewiſſen Phillps geweſen. ie Abertel und der„Avenir hätten ſehr unrecht, von dieſem Birkular nur die Stellen anzuführen, die ſich auf den „Quotidien“ heziehen. Denn, wenn richtig zitiert worden wäre, hätte auch angeführt werden müſſen, daß die Beſchuldigung er⸗ hoben wurde, daß 15 Millionen vom Comité des Forges und ge⸗ wiſſen Verſicherungs geſellſchaften zwecks Unterſtützung des Abenir und ber neulich gegründeten nationalrepublikaniſchen Liga gezahlt Bis dahin ſoll die Aufwertunesfrage„in irgend einer Form“ bereiviht ſein. intereſſante Deutſches Reich 4 die angebliche Präſidentſchaftskandidatur Jartes . Die„Zeit“ beſtreitet, daß Dr. Jarres der Kandidat be ſchen Volkspartei für die Reichspräſidentſchaft ſei.— Frage des Erfatzes für Herrn Ebert.„da ſie ſa bald akn 1070 dürfte“, vom Parteivorſtand der Deutſchen Volksvartei 5— worden. Es iſt neben anderem auch der Name des Dr. Sunt a nannt worden aber feſtleaen dürfe man die Deutſche Volks va die Kandidatur Jarres nicht. Der Konkordalsſtreit in Bayern n5 Ueber den Stand der banyeriſchen Konkordatsfra 2 U0 die Stellung des Miniſterpräſidenten Dr. Held zu ihr. ſchre „Münchener Zeitung“ unter anderem: alerung Es hätte zunächſt den Anſchein. als ob die baveriſche Ne als ob durch den plötzlich entfachten Kampf überraſcht worden ſei 17. au be igen ſie infolaedeſſen ſich noch nicht ganz klar wäre Über die von ih folgende Taktik. Dieſe Auffaſſung wurde gefördert von übere—5 Parteigeanern. die nun mit allen möalichen Schlußfolgerungen ſer⸗ ten und ſo taten, als ob das Kabinett und insbeſondere der ledioen präſident die ganze Angelegenheit ſozuſagen mechaniſch zu erkenen entſchloſſen ſeien. Das wäre alſo auf Abſtimmung und iit do⸗ Rücktritt oder Auflöſung hinausgegangen. Glücklicherweiſe ſich aber nicht die Meinung des Kabinetts, deſſen ganze Stellung. ſchon weſentlich günſtiger geſtaltet hat durch die kluge Er⸗ Miniſterpräſidenten im Verfaſſungsausſchuß, der die authentiſ 1 ſo klärung des Dr. Held hinzufliat:-Ich denke aar nicht darn ohne weiteres zurückzutreten. Ich werde den Kamyf durchſetzen hoffe zuverſichtlich, ihn zu beſtehen.“ 0 del Berlin, 13. Dez. Wie gemeldet wirß, iſt in Bad Arsſes 49 älteſte der öſterreichiſchen Politiker Joh. Freiherr v. Chlum e im 91. Lebensſahre geſtorben. Trotz ſeiner Zugehsrigkeit Franz Deutſchliberalen Partei war er ein Vertrauter des Kaiſers 80 Joſeph. Er war Ackerbauminiſter, ſpäter Handelsminiſter un fel⸗ Präſident des Abgeordnetenhauſes u. Präſident der Südbahnge ſchaft geweſen. Badiſche Politik Zum Wiederzuſammentritt des Landtags Der Landtagsausſchuß für Rechtspflege und Wr, waltung erledigte den Entwurf einer Landesgebührenordnung E Rechtsanwälte und den Geſetzentwurf über die Jagdpachtb! 9 träge. Dieſer letztgenannte Geſetzenwurf ſieht vor, daß den pachtverträge, die vor dem 1. März 1924 abgeſchloſſen ſind und I denen der Pachtzins nicht in Goldmark, Rentenmark oder in ſol wertbeſtändiger Weiſe feſtgeſetzt iſt, auf 31. Januar 1928 gekün 8 werden können. Die Kündigung hat bis zum Ende des Ja 1924 zu erfolgen. Falls der Pächter ſich verpflichtet, den Frleden pachtpreis zu bezahlen, ſo ſoll eine Kündigung von ſeiten des 153 pächters nicht erfolgen können. In der Ausſprache über Geſetz im Rechtspflegeausſchuß wurde die Kündigungsmöglichte“ bis 8. Januar 1925 ausgedehnt, weil die Geſetzesvorlage ſo eingebracht worden iſt. Außerdem wurde Abſatz 8 des Geſebe geſttichen. Bei einer Stimmenthaltung wurde der Geſetzenwun mit den entſprechenden Aenderungen angenommen. Weite erörterte der Rechtspflegeausſchuß den kommuniſtiſchen Antrag a Erlaſſung einer allgemeinen Amneſtle, die Ausſprache wurde a nicht zu Ende geführt. Wie die„Sübddeutſche Zeitung“ hört, hat die Fraktion des Be, diſchen Landbundes beſchloſſen, mit der deutſchnat 1 nalen Fraktion eine engere Arbeitsgemeinſchaft für de Badiſchen Landtag einzugehen. Die Fraktion der Deutſchnationalen Volkspatte hat im Landtag eine förmliche Anfrage eingebracht, über das— der Regierung vor 14 Tagen erlaſſene Verbot des„Süddeutſchen Volksblattes“ in Bretten. Dieſes Zeitungsverbot wurde desha ausgeſprochen, weil in einem Gedicht eine Beleidigung der Rei farben Schwarz⸗Rot⸗Gold erblickt wurde. Zu den Vorlagen, die den Landtag demnöächſt beſchäfti werden, gehört auch eine von der Regierung eingebrachte Nachfot rung für die Neckarkanaliſierung, die ſich auf 300 Goldmark beläuft. Letzte Meldungen Samuel Gompers 7 1 et New Hork, 14. Dezbr. Samuel Gompere, der Präſident 75 amerikoniſchen Arbelterſederation, der an einer ſchweren dunesch entzündung erkrankt war, iſt geſtern geſtorben. Die Nach f gen „[Am Morgen des 12. Dezember wurden Erdſtöße u. o. in§ hat geſtern das Urteil im Prozeß der Bombenwerſe een ſprochen. Die Angeklagten Mary und Maroſy wurden els, des Bombenattentats am Bürgerkaſino des 7. Budapefter en wobel 8 Menſchen ums Leben kamen, und 23 ſchwere Verleb lagt erhielten, zum Tod durch den Strang verurteilt. Der Angen Rado wurde mit Rückſicht auf ſein jugendliches Alter Jahren Zuchthaus verurteilt. Miniſterrat hat beſchloſſen, die Anerkennung der union abzulehnen u e von ſeinem Tod war ſchon bereits vorgeſtern verbreitet, wurde 4 dann widerrufen. Die letzte Meldung ſcheint authentiſch zu ſein. Erdſtöße auch in Norditallen d⸗ Trieſt, 13. Dez. Anſcheimend im Zuſammenhang mit der 902 deutſchen Erdbebenwelle wurde am 11. 2*3 gegen Aben lnet Trieſt ein heftiger Erdſtoß verſpürt. Die Bewohner einze del Stadtteile flüchteten ins Freie. Schaden wurde nicht arge me⸗ Slädten Udine, Padug und Tolmezzo, ſowie in anderen Sigveen Nord'talſiens wahrgenommen. In den letzten genannten wurden einige Häuſer beſchädigt. 5 Breslau, 15. Dezbr. Die„Breslauer Zeitung“ meldet 50 Neurode: Auf dem Dominium Kunzendorf(Kreis Neurbe eyplodierſe zurzeit, als zahlreiche Kinder und Erwachſen net Abholung der Milch auf dem Hofe weilten, der Keſſel Keſſel Kaxtoffeldämpfers. Beim Aufſchlag auf den Boden flog der in die Luft. Dadurch wurde ein Mann ſofort getötet un efaht Kinder ſo ſchwer verletzt, daß bei einigen ernſte Lebens zper beſteht. Man nimmt an, daß mit der Kohle ein Exploſiong, woll in die Feuerung gelangte. Der Keſſel wurde mit ungeheurer G aus der Mauer herausgeriſſen und auf den Hof geſchleudert rel⸗ Koltbus, 15. Dezbr. In Vetſchau(Niederlauſitz) iſt am 910 tag abend die Spinnerei und das Keſſelhaus der Te Die fabrit Blüthen u. Söhne niedergebrannt. ſolg⸗ Weberei und das Maſchinenhaus konnten gerettet werden. In e⸗ des Brandes wird die Belegſchaft von 230 Mann vorläuffg gel ſchäftigungslos. Die Hälfte wird nach dem Wiederaufbau des mutel hauſes in einigen Wochen wieder arbeiten können. Man ver Brandſtiftung. Perſonen kamen nicht zu Schaden. am „Baſel 13. Dez. Ein ſchrecklicher Anblick bet ſich che Mittwoch Morgen den Paſſanten, die bei Bollweiler die Vorbe el des Schnellzuges Baſel—Oſtende abgewartet hatten und das be d⸗ üborſchreiten wollten. Dort lagen die verſtümmelten G1 maßen eines Eiſenbahners, der von der Lokomotive e zermalmt worden war. nahen des Zuges infolge des dichten rfaßt u der Unglückliche hatte das Hers ebebs nicht bemerkt. Budapeſt, 15. Dezbr. Der Budapeſter Staatsgeri 9150 9 ge n0 4** 60 „ Sübſtawien erkenpt Rußland nicht an. Der apigeſe So m worden ſeien. nd bis auf weiteres mit Rußland keine Handelsbeziehungen anzuknüpfen. — —— — 28 — r ßc 1 A eeeeee 2 D SS er SK + 5 ön 115 en Monkag, den 15. Dezember 1924 Neue Mannheimer Jeitung morgen⸗Rusgabt) 3. Seite. Nr. 582 deutſchland Schweiz 111(orl) 75 unſerem nach Stuttgart entſandten Sonderberichterſtatter) preſſe et Optimismus, den nicht nur die deutſche Fach und Tages⸗ lenicinichlich des Ausganges gerade dieſes Spieles hegte, war Phu unberechtigt. Einmal fielen die letzten Länderkämpfe gegen ſcaſten t, Ungarn und Italien trotz der denkbar ſtärkſten Mann⸗ beim acen d für uns aus, zum anderen hatte die Schmeiz olympiſchen Fußballturnier in Paris den 2. muah und den Titel„Europameiſter“ exrungen, und zwar nach überein⸗ mender Anſicht verdient errungen. Selſch der Kampf in Stuttgart zeigte beſonders in der erſten ieamſe ſehr das Können der Schweſzer gewachſen iſt. Die Elf 20000 Auſch und taktiſch eine hervorragende Leiſtung und ließ derzw Zuſchauer an einem Sieg oder auch nur einem Unentſchieden eiftf eifeln. Die Eidgenoſſen waren ſchneller, ballſicherer und ſtelter ſchufen eine gefährliche Situation nach der andern und aß 15 das langſame deutſche Innentrio vollkommen ſchachmatt. she bis zur Pauſe nur mit:0 führten war lediglich der rragenden Abwehrarbeit beider Verteidiger und des Torwarts Jazuf m beſonderen auch bes Läufers Hagen zu verdanken, der 10 agen als dritter Verteidiger ſpielte. Nach dem Wechſel taute Wen der Obhut Breunigs ſtehende deutſche Elf auf, und zwar Da kt, daß die Schwelzei — ſeorfeblte Innenſpiel wurde fallen gelaſſen, die Flügel wurden den Stig beſchäfligt, die Läufer arbeiteten faſt ausſchließlich füt der Fauim und die Verteidigung hatte nur vor Durchbrüchen auf Tor ut zu ſein. Angriff auf Angriff rollte gegen das Schweizer zu die beiden Verteidiger hatten ine faſt übermenſchliche Arbeit hüte errichten und Pulper endlich mußte beweiſen, daß ex ein Tor⸗ —— internationalen oder olympiſchen Formates iſt. Das tat er ſchu auch, und außer einem von Jäger gut vorbereiteten Harder⸗ bet aſmeiſterte er alles in grandioſer Manſer. Außer den Stürmern aligten ſich ſogar die Läufer an den Torſchüſſen. Vom Schweizer eſcha ſtand nur noch Weiler vornen, alle übrigen waren damit 1 äftigt, den nicht wieder zu erkennenden deutſchen Sturm zu — Daß der gigantiſche Kampf ſcharfe Formen annahm, kannte 8 m Wunder nehmen, doch Mutters, der glänzende holländiſche ledsrichter, hatte den Kampf aber ſtets in Händen, er konnte 11 0 Ausartungen verhindern. Wenn die deutſche Elf auch nicht den dieenelich perdienten Sieg erringen konnte, ſo hat ſie ſich doch für 5 chwachen Spiele der letzten Zeit hinreichend rehabilitiert. Es In faſt, als wenn ſie vor der Pauſe zeigen wollte ie man es und nach der Pauſe, wie man es machen ſoll. Dick Leiſtungen ſi jederbeginn mußten auch den Verwöhnteſten befriedigen; ſie Sn ſelten von einer deutſchen Elf geboten worden. Jäger als urmführer verſtand es meiſterhaft. die Angriffe zu leiten, zu ver⸗ —9 und gefährlich zu geſtalten. Kalb in der Läuferreihe ſwielte zusgezeichnet, er hielt das ganze Spiel ſehr gut durch und ſnielte lehr überlegt und verteilte gut. Die Verteidigung hat ſich glänzend gefunden, ergänzt und verſtanden, wie man es nicht beſſer er⸗ rten konnte. 10 Die Schweizer waren ſichtlich von dem erwachten Gegner über⸗ nacht Die Zuſchauer glaubten anfänglich ihren Augen nicht. um achher die deutſche Vertretung mit einem faſt ſadlär diſchen Tempera⸗ llent anzufeuern. Das Tor löſte einen wahren Beifallsorkan aus. ku auch nach dem Schlußpfiff nahmen die freudigen Sympathie⸗ adgebungen für die Leiſtungen der zweiten Hälfte lein Ende, wo⸗ egen nach der erſten Halbzeit aller Beifall nur den ſympathiſchen aͤſten galt. Spielverlauf ſie Allen Gerüchten zum Trotz, die noch kurz vor Spielbeginn kur⸗ Arten und nach denen Träg anſtelle Harders und dieſer für Jäger — Mittelſtürmer antreten ſollten, kam die deutſche Mannſchaft in porgeſehenen Aufſtellung auf das Spielfeld: Stuhlfauth(1..⸗C. Nürnberg) Müller(Fürth) Beier(Hamburger S.) 95 Hagen(Fürth) Kalb(1..⸗C. N) Schmidt(1..⸗C..) ger(B. f. R.'heim) Franz(Fürth) Jäger(Altona 93) Harder(H. S..) Paulſen(V. f. B. Leipzig). ſ Die Schweizer Mannſchaft, die zuerſt in folgender Auf⸗ Aung mit Pulver(Young Boys Bern) dſt Romſeyer(Houng Boys Bern) Schneebeli(.⸗C. Bern) erwalder(F. C. Bern) Schmiedlin(.⸗C. Bern) Oberhauſer Eh(Nordſtern Baſel) denbolger(Rordſtern 5(Frankfurt) Dietrich 5 b. Gen Abegelen(Grosh. Zürich) Müller(Stuttgarter Kickers) 50 follte, hatte auf dem Rechtsaußenpoſten Erſatz für Ehren⸗ lger, fur den Weiler ſpielte. guf Deutſchland ſtößt an; vorerſt ſind beide Mannſchaften ziemlich in— t, dann aber finden ſich die Eidgenoſſen und erzielen bereite Abi r J. Minute nach einem gefährlichen Vorſtaß von Muller und Stusdgen ihre erſte Ecke, die ergebnislos verlauft. Der deutſche zu em iſt ſehr lang am und kommt bei ſeinen Angriffen kaum bis Mu Strafraum. In der Hintermannſchaft verſtehen ſich Beier und bleiter nicht zum beſten, ſo daß die Läuferreihe zur Sicherung zurück⸗ 955 muß und der Sturm vornen in der Luft hängt. Der ſtü weizer Angriff hingeben, von der Läuferreihe vortrefflich unter⸗ Mal kämpft ſchnell, ſorſch und mit feinem Verſtändnis von Mann zu keidün. Weniger zefallen kann das etwas robuſte Spiel der Ver⸗ De 15 die aber im allgemeinen ſehr ſicher abwehren. 2 Ecken für f in ſchland und 2 Ecken für die Schweiz werden mit Glück und Ge⸗ eb non beiden Seiten überwunden. Kalb rettet einmal in letzter dogunde auf der Torlinſe, Einmal wehrt Stuhlfaut zu ſchwach ab, N Uch verpaßt Dietrich den Ball. Hagen, vor der Pauſe der beſte Mann A8. dlands, iſt ganz in die Verteidigung zurückgegangen. In der dur inute holt ſich der Schweizer Linksaußen Müller den Ball, geht ſchend und ſchießt ſcharf auf das Tor. Stuhlfaut kann den Ball nur 15 abwehren, ſofort iſt Dietrich zur Stelle und erzielt im Nachſ uß Be den erſten Treffer für die Schweiz klommen ſchwei it de Schwei weigen die Maſſen ſie müſſen die Ueberlegenheit der Mzatied⸗ anerkennen und ſind mit ihrer eigenen Mann chaft recht gültieden. n, Die Schweiz bleibt weiterhin im Angriff, Deutſchland kommt 18 einmal zu einer Chance, nachdem Paulſen in der 28. hente einen Eäball über die Torlatte getreten halte. Alle Vor⸗ piel, der viel zu zaghaften deutſchen Stürmer kann die glänzend nd unde Schweizer ee, abwehren. Die deulſchen Flügel viel zu wenig beſchäftigt. Gegen Ende der erſten Halbzeit flaut r Kampf etwas ab. Nach der Pauſe dude deutſche Mannſchaft wie umgewandelt. daß zneuen deutſchen Niederlage gerechnet, und efer e Schweiz den Vorſprung erhöhen würde. Man hat bereits mit Mit einem Feuer⸗ niar war ſetzt Jedermann bei der Sache. Die Juſchauer wußten Daſt wie ihnen geſchah. Angriff auf Angriff le Scha Saem ſelhſt beteiligten ſich Jäger an teilte die Bälle ausgezeichnet und ſorgte für ein rau Flügelſpiel. Härte und das bekannte Abſeitsſyſtem können, Läuferreihe und Sturm wurden zurückgezogen, Rechtsaußen blieb vornen. Mutters konnte verhindern, daß der Kampf ausartete Bei einem Durchbruch Harders wurde er von Oberhauſer im letzten Augenb ick noch zu Fall gebracht. beängſtigendes Gedränge vor dem Schweizer Tor, Pulver noch knapp zur Ecke lenken. Die Schweiz kam langſam wie⸗ der auf, Pache ſtürzte und mußte durch Brandt erſetzt werden, Dann aber war der deutſche Sturm wieder im Angriff, die Schweizer ſind nahezu geſchloſſen vor ihrem Tor. aus dem ſich Jäger den Ball holt und über die Köpfe einiger Spieler hinweg zu Handen leitet. Der„lange Tull“ hart an Pulvper vorbei. grüßt. Selten hat man in Dautſchland ein gleicherweiſe begeiſter⸗ tes Publikum geſehen. unterbrochen anſtürmenden deutſchen Spieler anzufeuern, Hintermannſchaft der Schweiz verlegt ſich mehr und mehr darauf, den deutſchen Angriff abſeits zu ſtellen. Torgelegenheiten werden von den deutſchen Stürmern ausgelaſſen, aum noch zu Gegenangriffen kamen. Harder ſteht 6 Meter vor dem Tore und ſchießt darüher. Paulſen ſetzt einen Bombenſchuß an die Latle, dann kann P wartet nur daauf, ſchmell, flach und g vorgetragen rollte gegen das Tor der verblüfften Schweizer. ſch deutſchen Laufer hielten den gegneriſchen Angriff volllommen in ch und unterſtützten den eigenen vorbildlich. Im deutſchen den Angriffen auf das 0 n reiſendes größere Ausgleich vermeiden zu nur der Das Spiel nahm an Härte zu. aber Die ſchweizeriſche eeen glaubte dur n Eine Ecke in der 12 Minute verurſacht ein doch konnie Es enkſteht ein Gedräntzz, zum Ausgleich eingeſchoſſen. Das längſt verdiente Tor wird mit frenetiſchem Beifall be⸗ Es läßt auch weiterhin nicht nach, die un⸗ Die Eine Reihe von guten ſe 1 ulber einen ſcharfen Schuß von Franz aus etwa 11 Metern in hervorragender Weiſe unſchädlich machen. Mit verzweifelter Anſtrengung raffen ſich die Schweizer noch einmal auf und es gelingt ihnen, für die 8850 Spielminuten den Kampf in die Mitte des Feldes zu ver ⸗ egen. Die Maſſen fluten bom Platz, befriedigt vom Ausgang des Kampfes, begeiſtert vom Spiel der beiden Mannſchaften, ein wenig darüber ſchimpfend, daß die Deutſchen vor der Pauſe nicht mit dem gleichen Eifer und dem gleichen Zuſammenhang ſpielten. Kritik. „Wenn auch die erſte Halbzeit das Spiel den Schweſzern ge ⸗ hörte, ſo war ihre Ueberlegenheit doch nicht mit der zu vergleichen, die die Deutſchen nach der Pauſe zeigten. Die Schweizer Mann⸗ ſchaft war techniſch etwas unterlegen, auch der Zuſammenhang in der deutſchen Mannſchaft nach der Pauſe vollſtändiger. Ein 271 1 85 für Deutſchland wäre dem Spiel entſprechend gerecht geweſen. Die deutſche Mannſchoaft war, wie aus dem Spielver⸗ lauf ſchon hervorgeht, vor der Pouſe vecht mäßig. In dieſer Kampfphaſe konnten nur 2 Maun llen: Hagen in der Läufer⸗ reihe, als das Rückgrat der deutſchen Mannſchaft und im Sturm der ſchnelle Linksaußen Paulſen. Jäger vernachläſſigte anfäng ⸗ lich die Flügel viel zu ſehr, der geſamte Innenſtuem war zu weich, die Hintermannſchaft zu unſicher. Nach der Pauſe kämpfte die deutſche Elf wie aus einem Guß: ſie war dabei ſehr ſchneſt, kombinierte ausgezeichnet und ſchoß forſch⸗ Das raumopeifende Frügelſpiel zog die ſchweizeriſche Hintermannſchaft auseinander. Die Ahwehr der Deutſchen war ſicher und zeiote ßeſonders nach dem Wechſel ein gutes Verſtändnis. Stublfaut meiſterie die weni⸗ gen Sachen, die er zu halten hatte mit größter Ruhe und vielem Geſchick. Die Elf der Schweizer wurds nach dem Gviel der erſten Halbzeit von den Leiſtungen der deutſchen Mannſchaft völlig über⸗ raſcht. Den Anſturm verſuchte die Abwehr zeitweilig durch eine unangeneßme Härte abzuſtellen. Der beſte Mann der Schweiz war der Mittelläufer Schmiedlin, der eine Titanenarbeit verrichtete, Ausgezeichnet war auch die geſamte Hintermannſchaft des Europa⸗ meiſters. Die Außenläufer und der Anariff gefielen, der beſte Mann war vor der Pauſe Müller, nach dem Wechſel Dietrich. Die Spielleitung durch Mutters⸗Holland verdient ein beſonderes Loß. Er traf ſeine Entſchließungen mit erkreulicher Ruhe, größter Schnelligkeft und faſt fehlerfreier Korrektheit. Es iſt zu wünſchen, daß wir ihn bei ſolchen Länderſpielen noch häufi⸗ ger ſehzzn. Rückblick Bisher ſtanden ſich die beiden Ländermannſchaften neunmal gegenüber. Deutſchland konnte 5 Spiele gewinnen, 3 wurden ver⸗ loren und ein Unentſchieden erzielt. Das erſte Spiel fand am 3. April 1908 in Baſel ſtatt. Die Schweiz konnte mit:3 Toren Sieger bleiben. Am 4. April 1909 wurde das Spiel in der Fußbafl⸗ Hochburg Karlsruhe ausgetragen; es brachte den Deutſchen einen knappen:0⸗Sieg. Auch das J. Spiel am 3. April 1910 in Baſel ſah die Deutſchen mit:2 ſiegreich. Kataſtrophal war die Niederlage, die die im 4. Spiel am 25. März 1911 in Stuttgart rlitt. Mit biel Glück konnten die Deutſchen auf das 5. Spiel, das am 5. Mai 1912 in St. Gallen ſtattfand, mit 21 für ſich entſcheiden. Die beiden nächſten Spiele konnte die Schweiz für ſich ſiegreich geſtalten. Am 18. Mai 1913 gewann ſie in Freiburg mit 21, und 7 Jahre ſpäter im Jahre 1920—. hier lag der Krieg dazwiſchen— in Zürich gar mit 41. Am 28. März 1922 trennten ſich nach 9 0 Kampf die beiden Mann⸗ ſchaften m Frankfurt unentſchieden:2. Das 9. Spiel, das in Baſel ausgetragen wurde, konnte die deutſche Mannſchaft mit :1 für ſich entſcheiden. Außer den beiden großen Niederlagen, die ſich die Mannſchaften gegenſeitig beibrachten, waren die Er⸗ gebniſſe immer ſehr knapp. Es war bisher ein ziemlich gleich⸗ wertiges Spiel feſtzuſtellen. eeeeeeeee Die geſtrigen Fußballwettkämpfe in Süddeutſchland Rheinbezirk Bezirksliga Allmählich reift nun doch die Entſcheidung; konnte man nach der Niederlage des B. f. R. vom vorigen Sonntag immerhin noch drei Meiſterſcheflsanwärter zählen, ſo hat der geſtrige Sonntag dieſe auf zwei vermindert. Nur V. f. R. Mannheim und Phönix Ludwigshafen kommen noch für die Meiſterſchaft in Betracht. Der Bezirksmeiſter konnte Phönir Ludwigshafen nicht niederzwingen und mußte ſogar beide Punkte dem Gegner über⸗ laſſen.:0 blieben die Pfälzer Sieger und konnten damit die Ta⸗ bellenführung übernehmen. Die Ludwigshafener heben aber vie! Verluſtpunkte mehr als der Tabellenzweite V. f. R. Mannheim, und man ſollte dem B. f. R. eigentlich doch zutrauen, daß er in den Wald nächſten Spielen dieſen Vorſprung nicht vollſtändig einbüßt. Dach der vor 8 Tagen gezeigte Formrückgang der Mannſchaft gibt zu Bedenken Anlaß. zumel noch 6 Spiele ausſtehen, darunter die Spiele in Waldhof und in Pirmaſens! Phönix hat dagegen nur noch drei Spitele auf eigenem Platze gegen nicht allzu ſchwere—** zu er⸗ ledigen. Phönix wird alſo immer auf der Lauer ſein und ſede Blöße. die ſich B. f. R ey. gibt, kommt ihm zugute; aus eige vet Kraft können die Ludwigshafener allerdings dem FJavonten nicht mehr den. 9 Der.C. Pirmaſens bewies erneut, daß auf eigenem Platze nicht erwarteten Ausgang. Spv. D a e m ſt a Rheinbezirk 5 ee eeee ale auch von Abſtiegsſorgen befreit iſt Zu dieſer gehören zurzeit liegt mit einem getragen hat. Die Lage Feudenheims ſcheint bereits zu ſein und nur der 2 Abſteigende iſt noch ung wiß, Pfalz und Darmſtadt müſſen dies unter ſich ausmachen, die beſſeren Ausſichten zur Rettung. die Mannheimer Verei ie, ere die Mannheimer nur 1 Tor ſchießen und mußten 7 in Empfana nehmen! dafür ſtiea aber die 1. Pokalrunde. Heidelbera die erwartete Revanche. 1 5 4111 Deutſchland-Schweiz 11 die deutſche Elf rehabilitiert ſich— Ein ſchlechter finfang, ein gutes ende— das Drum und Dran alohof verliert gegen Phönx Ludwigshafen— Im Bezirk Rheinheſſen-Saar alle Spiele unentſchieden dt konnte in Feuden⸗ eim 110 ſiegen und damit ſeine bedrohte Lage ziemlich verbeſſern Nach den Ecgedniſſen der geſtrigen Spiele.l ſich nun auc im eine Mittelgruppe gebildet die ſowohl von Meiſter⸗ Waldhof, Neckarau und Pirmaſens. Dicht dahinter Punkte 58* 4 i t. da dwigshafe piele wenige och nicht geſicher Pfalz Ludwigshafen zurzeit hat Darmſtadt Das Fazit des geſtrigen Tages Es war ein ſchwar zer Tag für alle drei wurden geſchlagen. in 3 Spielen Der neueſte Tabellenſtand iſt folgender: Tabelle des Rheinbezirks Bereine: Spiele gem. unent. verl.: Punkte Torg Pbönix Ludmigshaſen 11 6 4 2 15 23.1¹ B. l. R. Mannheim 8 6 1 1 18 18. 5 Sport⸗ u. Turng. Mannh.⸗Waldh. 8 4 2 3 10 20. 14 i C. Pirma ens 9 3 2 4 9 18:16 B i V. Neckarau 10 3 8 4 9 13.16 Spo 1898 Darmſtadt 15 1 1 5 5 alz Ludwigshaſen 1 8 15 T. u. R Feudenheim 9— 5 45 5 10:22 Die Pokalſpiele in der Areislige Die Kreisliga“ hatte geſtern in den Meiſterſchaftskämpfen Rube. Im Neckarkreis brachte dieſe kaum Ueberraſchungen, wenn man vom:2⸗Sieg Hertha Mannheims über Schwetzingen 98 abſieht. Ziemlich doch fertiate 1908 Mannbeim ſeinen aufkommenden Meiſterſchaftsrivalen Vorwärts Mannheim ab. :0 für 08 war das Ergebnis. Phbönir Mannbeim nahm an V. i. B. In. Hockenheim iſt als aus⸗ gezeichneter Pokalkämpfer bekannt. die:2 RNiederlage von 1907 Mannheim war daher zu erwarten. B. f. B. Waldhof beſtätiat er⸗ neut ſeinen Formrückgang und kieß ſich von Germania Friedrichs⸗ ſeld:2 ſchlagen. Die Berechtiaung zur Teilnabme an der 2. Pokal⸗ runde haben ſich alſo 1908, Phönir. Hertha. Hockenheim und wahr⸗ ſcheinlich Plankſtadt erkämpft. Im Vorderpfalzkreiſe unterlag 1904 Ludwigshafen auch im Pokalfpiele der Spielva. Mundenheim, diesmal 221. Die Ger⸗ manen ſcheinen immer über Mundenheim zu ſtolpern. Dadoegen ge⸗ lang 1903 die Revanche an V. f B. Oagersheim, der diesmal:3 den kürzeren zog. Im Lokaltreffen in Frankenthal aelana dem Neulinge Kickers endlich der erſte Siea und ausgerechnet gegen den Tabellen ⸗ führer Fy. ffrankenthal. 8. Bezirk Bayern Im Bezirk Bayern fanden geſtern keine Spiele von eniſcheiden⸗ der Bedeutung ſtatt. da ſowohl der Meiſter als auch die Abſiiegs⸗ kandidaten bereits ſeſtſeben und die bedeutenden Vereine Spieler zu dem Länderkampf in Stuttaart hatten abſtellen müſſen. Bezirk Württemberg—Baden Wegen des Länderſpiels in Stuttgart fanden keine Spiele ſiatt Mainbezirk In dieſem Bezirk iſt nach der Feſtſtellung des Meiſters die Ab ſtieasfrage aktuell. Neben dem Sp. C. Bürgel kommen noch B. f. N. und Eintracht⸗Frankfurt in Frage. Beide Vereine haben heute zum Teit gegen ſchwere Geaner aewonnen, ſo daß der Kampf des nächſten Sonntaas Eintracht— V. f. R. Frankfurt die Entſcheldung bringen wird. Wenn Eintracht unentſchieden ſpielt. iſt ſie in Sicherheit. Die übrigen Vereine ſpielten: F. S. B. Frankfurt— Hanau 98:1. Mit viel Glück gewonnen. V. f. R. Frankfurt— Union Niederrad 3˙1; Sp. Cl. Bürgel— Kickers Offenbach:3. Bezirk Rheinheſſen—Sgar Sämtliche Spiele endeten hier unentſchieden. Es muß über⸗ raſchen. daß Wiesbaden und Höchſt nur:0 ſpielen konnten. Auch Wormatia⸗Worms brachte gegen Boruſſia⸗Neunkirchen nur ein 020 Eragebnis zuſlande,. während der Tabellenletzte Trier aegen Idar ein :3 und F. V. Saarbrücken— Saar Saarbrücken ein 11 beraus⸗ holen konnten, für Trier ein ſehr autes Ergebnis. Bezirksliga Sporti- und Turnverein 1877 Mannheim-Waldhof— J. C. Phönix Ludwigshafen:1(:1) Ecken:3 Sang⸗ und klanglos hat Waldhof ſeinen neuen Platz in Mee⸗ nutzung genommen. Doch mehr als der neue Platz mag die 5000 Sportanhänger das entſcheidungsvolle Treffen angezogen haben, mit dem die Kampfſtätte in Benutzung genommen wurde, Nun iſt die endgültige Entſcheidung gefallen. Der Bezirks⸗ meiſter kann ſeine Würde in dieſem Jahre nicht behaupten. Die Niederlage iſt auch diesmal dem Rechtsaußen Kohl zuzuſchreſden, der wieder der glatte Verſager war. Seft Saiſonbeginn konnts dieſer Rechtsaußen noch nie befriedigen und die Frage feiner Er⸗ etzung wäre ſchon lange akut geweſen. Neben ihm war dieſes al Schaefer der ſchwächſte Punkt in der Waldhofmannſchaft, en konnte Burckhardi faſt nie halten und verſchuldete auch unmittel⸗ bar das Tor der Gäſte. Weitaus der beſte in der Läuferreihe war Bauſch, der den gefährlichen Grünauer ziemlich in Schach Hielt, ie Verteidigung war in guter Jorm. Wittemann hielt ſehr ge⸗ fährliche Schüſſe, er war glänzend disponiert und ſeine Leiſtung riſſen wiederholt die Zuſchauer zu glänzenden Beifallsfundgebungen hin. Der Sturm, früher die ſchärfſte Waffe der Waldhöfer, zeigte nicht die Leiſtungen, wie gegneriſche Fünferreihe. Die Kombinatian iſt zu langſam geworden und wird zu ſehr in die Breite gezogen, Dazu wurde noch Skutlarek ſo wenig beſchäftigt, nach dem Ver⸗ ſagen Kohls hätte unbedingt die ganze Kampfkraft auf die linke Seite verlegt werden müſſen. Als Rechtsinnen debutierte Deckert aus der Jugendmannſchaft. Wenz er ſich einmal eingeſpielt hat, wird er ſicher eine Verſtärkung des Sturmes bedeuten. Für das geſtrige Spiel fehlte ihm doch noch die notwendige Kampfkraft. Phönix Ludwigshafen iſt zur Zeit wohl die ſtirkſte Mannſchaft unſeres Bezirks. Auch geſtern ſah man keine Niete in der Elf, auch Fillig hat ſich zurechtgefunden. Der Sturm hat eine ratio⸗ nellere Spielweiſe, als der der Waldköfer und iſt durch ſeine ſchnellen Flügelleute ſehr gefährlich. Dieſe finden aber durch dis techniſch ſehr guten Verbindungsſtürmer ſehr gute Unterſtützung. Die Läuferreihe arbeitet aufopfernd und unterſtützt den Sturm ſehr gut. Das Hauptverdienſt am Erfolg hat aber ohne Zweifel Ebert⸗Regele, die auch den ſchwierigſten Situationen Herr wurden. Das äußerſt ſpannende Treffen, das meiſt in leidenſchaftlicher Erregung ausgekämpft wurde, hatte in Herrn Weingärtner(Offen⸗ bach) einen vorzüglichen Leiter, der dem Spiele in jeder Hinſicht gewachſen war. In ſtärkſter Aufſtellung ſtellten ſich die beiden Teams elnander mie 15 gegenüber: Wittemann Traude Lidy H. Bauſch Ph. Bauſch Schäfer Kohl Deckert. Engelhardt, Brücl Skutlare Grünauer Weber 2, Nillig, Weber 1, Burkhardt Fuchs Schwah Maier Ebert Regele 8 en Bauer Das Anſpiel Waldhofs der Platzherren. brachte nach meni Minuten auf⸗ Skullartt erzwang die 1. Ecke, die abgewehrt murde. Den Gegen⸗ mit ihm nicht zu ſpaßen iſt, er ſchlua B.. 8. Redsaran ſen. ſationell hoch:1 und revanchierte ſich damit recht kräftig für die der Tor nicht, dafür war er zu ſch ſcharf bewacht, aber er ver⸗ 320⸗Niederlage im Vorſpiel. Auch das 3. Bezirksligaſpiel nahm einen Feldſpieles eine ziemliche Ueberlege angriff der Ludwigshafener ſtoppte Lidy ab. Daun brachte ein Durchſpiel Deckert⸗Brückel die erſte klare Torchance, doch Bauer 4. Seite. Nr. 582 KNeue Mannheimer Jeitung(Morgen⸗Rusgabe) Monkag. den 18. Dezember 1822 rettete bravouros. Innenſturm konnte die gegneriſche Verteidigung nicht überwinden. Aus einem Strafſtoß reſultierte die 2. Ecke Waldhofs, di kei Ergebnis hatte. Träger der Angriffe. Waldhof⸗Tor und Wittemann mußte des öfteren eingreifen. Nach und nach wurde das Spiel ziemlich verteilt, aber au⸗h aufgeregt. Phönix kam dann zeitweiſe ziemlich ſtark in Norteil. Die 3. Ecke Waldhofs wurde im Gedränge von Ph. Bauſch verſchoſſen, während Waldhof drängte in der Folge ſtark, doch der Bei Phönix war meiſt der rechte Sturmflügel der Burkhardt brachte wiederholt das.der vors dritten Erfolg verhilft. Einen Angriff Lamperts ſtoppt der.⸗Ver⸗ teidiger mit der Hand, der von Edelbluth ſcharf geſchoſſene Elfmeter wird vom Torwart glänzend zur Ecke gewehrt. Zahlreiche Eckbälle lgen für 08, doch der Torhüter kann immer wieder klären. Kurz vor Schluß ſtellt Ander durch Bombenſchuß das Reſultat auf:0. Bei Vorwärts konnten der R⸗Außen, Halblinke und der Torwart gefallen, während 08 ſeine Beſten in Lampert, Altmann, Achtſtetter und Langenberger hatte. Der alte Haudegen Ander iſt zwar zu 1 langſam, aber er ſtellt immer noch ſeinen Mann. Verteidigung ohne Grünauer die gleiche Rolle bei der erſten für Phönix ſpielte. Doch Tadel. Schiedsrichter amtete zufrieden. M. St. in der 37. Minute des Spieles kam die entſcheidende Wendung. Im 1* Einzelkampfe mit Burkhardt verlor Schäfer den Ball, Burkhardt konnte ſo ungehindert vor das Tor laufen und Weber 1 drückte mühlos das Leder ins Tor.:0 für Phönix Ludwigshafen. Dieſes Tor ſollte der einzige Treffer des Tages ſein. Die nächſten Minuten bis zur Pauſe vergingen in wechſelnden An⸗ griffen und bei der Pauſe ſtand die Partie immer noch:0. Auch die 2. Halbzeit ſollte an dem Ergebniſſe keine Aenderung mehr bringen. Waldhof verfuchte zwar mit Macht den Ausgleich zu erzwingen, aber der Sturm konnte die Torgelegenheiten einfach nicht verwerten. Phönix verteidigte mit Geſchick und Glück und manch⸗ mal auch ſehr zahlreich. Außer Ecken konnte Waldhof nichts er⸗ reichen. Aber als ſo gut die Hälfte der zweiten Halbzeit verſtrichen war, ließ die Energie des Meiſters nach und gelaſſen fand man ſich ſche inbar mit der Niederlage ab. Nur ab und zu flackerte der An⸗ griffsgeiſt manchmal noch auf. In der letzten Viertelſtunde domi⸗ nierte dann meiſtens Phönix und Waldhofs Hintermannſchaft hatte ſich noch ſehr zu wehren. Beiderſeits reichte es nicht zu Toren und der Schlußpfiff des Schiedsrichters ſah die Phönixmannſchaft als knappen Sieger. S. * Verein für Turn⸗ und Raſenſport Jeudenheim— Spv. 98 Darmſtadt:0(:0) Ecken:3 Spärlich war die Anzahl der Zuſchauer als ſich obige Mann⸗ ſchaften zum fälligen Verbandsſpiele geſtern gegenüberſtanden. Feudenheim trat in ſtärkſter Beſetzung an, mit Müller Ueberrhein Gibfried Edelmann Timstag Voit Bühler Büchler Bingener Bentzinger Lipponer während Darmſ. igende( zur Stelle hatte: Frick Daab Becker Müllmerſtadt Berger Jakoby Takacz Rüppel Siephan Lammann ‚ Bärenz Darmſtadt gewinnt das Anſpiel, doch durch zu langes Ballbe⸗ halten wird eine ſchöne Cgance zerſtört. Ein Durchbruch Feuden⸗ heims fängt Bärenz gut ab. Schon in der 7. Minute ſollte das Spiel entſchieden werden. Ein geſchloſſener Angriff der Darmſtädter brachte das Feudenheimer Tor in höchſte Gefahr und in dem nun entſtehenden Gedränge gelang es Müllmerſtadt einzſenden.:0 für Darmſtadt. Nur wenige werden gedacht haben, daß dieſes Tor das einzige bleiben würde und ſo der Siegeskreffer ſei. Im Gegenſtoße gelingt Bentzinger ein prachtvoller Schräg⸗ ſchuß, der ſich leider im Aus verliert. Hierauf kommt Müllmerſtadt in glänzender Kombination vor Feudenheims Tor, ſchießt aber in ausfichtsreicher Stellung darüber. Ein weiterer Durchbruch Bentzinger Samstag wird durch abſeits unterbunden. Nun gibt Darmſtadts Linksaußen eine prachtvolle Flanke vor, Feudenheims rechter Verteidiger wehrt zur 1. Ecke für die Heſſen die nichts ein⸗ bringt. In einem Gedränge wird vor Feudenheims Tor faul ge⸗ ſpielt, der Strafſtoß zeitigt die 2. Ecke der Gäſte, auch vor dem gegneriſchen Tore wird ein Strafſtoß verlangt, Ueberrhein ſchien famos zu plazieren— doch nur in Aus. Darnach kommt Feuden⸗ heim zu ſeiner erſten Ecke, die ebenfalls ergebnislos verläuft. Wei⸗ ter ſieht man verteiltes Feldſpiel bis zur Halbzeit und die Partie ſteht noch immer:0 für Darmſtadt. Das Wiederanſpiel bringt den Heſſen die 3. Ecke, ohne Erfolg. Mit einem wundervollen Schrägſchuß verſucht ſich der Linksaußen Darmſtadts, der Ball jedoch prallt von der Latte ins Feld zurück. In wechſelvollem Angriffe kann Bentzinger ungefähr 4 Meter vorm Kaſten einen wuchtigen Schuß anbringen, den der Torwart durch Hinwerfen famos rettet. Nun ließ wiederum Bentzinger eine glatte Torchance aus, indem er den von Samstag gut getretenen Straf⸗ ſtoß nicht verwerten konnte. Feudenheim dominiert nun mehr und mehr, vermag ſich aber im gegneriſchen Strafraume nicht durchzu⸗ ſetzen, da es im Innenſturme ſehr an gegenſeitigem Verſtändniſſe fehlte. Ein Vorſtoß des rechten Flügel Feudenheims wird durch ab⸗ eits zerſtört. Darauf folot die 3. Ecke für die Gäſte, die zur 4. Ecke gewehrt wird. Müllmerſtadt ſchießt im Laufen, doch Feuden⸗ heims Torwart rettet durch Herauslaufen glänzend Die Platzherren haben weiterhin gute Torgelegenheiten, die alle ausgelaſſen werden Die letzten Minuten erſt zeigen beide Mannſchaften in Form. Beid lieferten ſich einen prachtvollen Endſpurt und nun erſt ſah man auch reifes Ligakönnen. Doch zu ſpät beſinnen ſich die Leute auf den eigentlichen Kampf. Nachdem wechſelvolle Angriffe vorgetragen wer⸗ den und es oft noch hart auf hart geht, beendigt der Schlußpfiff das Treffen, das Darmſtadt mit :0 für ſich gewann. Feudenheim hatte einen ſehr mäßicenll Tag, denn es war faſt kein Eifer und Siegeswillen in der Elf. In der Läufer⸗ und Stürmerreihe fehlte oft ſeder Angriffsgeiſt. Die Verteidiaung einſchließlich Torwart hielt ſich wacker. Samstag war mnermüdlich, jedoch fand er bei ſeinen Nebenleuten zu weni⸗n Verſtändnis. Im Sturme taten ſich Büchler und Bentzinger hervor Bei Darmſtadt herrſchte die aleiche Louheit, wo man doch erwartet hatte, daß ſie eifrig auf Siea kämpfen ſollten. Hervor⸗ zuheben iſt gur die Verteidigung Müllmerſtadt und Ruppel. Takacz enttäuſchte. Der Schiedsrichter, Herr Diehl⸗Rüſſelsheim, leitete das Treffen einwandfrei und zufriedenſtellend. M. 8. Pokalſpiele Mannheimer J. C. os— Mannheimer F. C. Vorwärls:0(:0) Ecken 11:1 Zu dem wenig intereſſanten Treffen der erſten Pokalrunde trafen ſich obige Gegner auf dem Lindenhoſplatz, der den Neckar⸗ ſtädtern eine empfindliche Niederlage brachte. Vorwärts, der mit ſtark erſatzgeſchwächter Mannſchaft antrat, hat die Niederlage vollauf verdient und ſcheidet ſomit aus dem weiteren Wettbewerb aus. Es iſt unverſtändlich von der Vereinsleitung, einem derart ſtarken Geg⸗ ner eine ſolch ſchwache Mannſchaft entgegenzuſtellen. Vorwärts kann noch froh ſein, daß die Niederlage nicht noch höher ausgefallen iſt, denn 08 mußte auf das Mitwirken Dollands verzichten, wodurch der Sturm der Roten ebenfalls geſchwächt war. Wenn ſich Vorwärts am kommenden Sonntag nicht gewaltig vorſieht, dürfte er im Ver⸗ bandsſpiel mit 08 wenig Ruhm ernten. Für 08 war der„Kampf“ eine ziemlich zahrne Sache. Während die Vorwärtsleute in der erſten Halbzeit noch annehmbaren Widerſtand leiſteten, hatten ſie nach dem Wechſel abſolut nichts mehr zu beſtellen und beſchränkten ſich dediglich auf Verteidigung. Die wenigen Durchbrüche konnten den Platzherren kaum gefährlich werden, wodurch das ſportliche Niveau ziemlich tief ſtand Zum Spiel: Gleich nach Anſpiel zeigt ſich die Ueberlegenheit der Lindenhöfer und bereits in der 7. Minute kann Altmann auf ſchöne Flanke Sold⸗ ners einſenden. Vorwärts gibt ſich redlich Mühe den Ausgleich zu erzwingen, die Außenſtürmer bringen das Leder immer wieder vor Spahrs Tor, doch der Sturm überbietet ſich im Danebenſchießen. Wirklich gefährliche Bälle meiſtert Spahr in gewohnter Manier. RNach der Pauſe ſitzt 08 vollſtändig in des Gegners Hälfte feſt, der jetzt zahlreich verteidigt. Bei einem Gedränge ſchießt Edelbluth aus Phönix Mannheim— B. f. B. Heidelberg 2·0(:0) In der erſten Runde zum Verbandspokal hatte Phönix geſtern den B. f. B. Heidelberg zum Gegner und konnte bei dieſer Gelegen⸗ heit Revanche für die in Heidelberg im Verbandsſpiele bezogene :0⸗Niederlage nehmen. Phönix gewann dieſes Spiel verdient, die Mannſchaft war ihrem Gegner ſowohl in Einzelkönnen als auch in Technik und Kombination überlegen. Natürlich hatte auch Phönix ſchwache Stellen, beſonders E. Schönig, der eben heute doch nicht mehr in die Mannſchaft paßt. Schwach war auch der Erſatzrechtsaußen. Dem Linksaußen mangelte ſehr der Angriffsgeiſt, ſeine Flanke und Schüſſe waren jedoch brauch⸗ bar. Die Stütze der Phönixelf waren Steudle als Mittelläufer, der alte Kämpe Durler ſowie Hering im Tore. Das Spiel Heidelbergs iſt recht primitiv, ein Kick and ruſh⸗Syſtem ohne die geringſten Fortſchritte. Die Stärke der Mannſchaft liegt in ihrer Schnelligkeit und in ihrer körperlichen Ueberlegenheit. Her⸗ vorzuheben iſt das Innentrio ſowie der Torwart. Da der beſtellte Schiedsrichter nicht erſchienen war, einigte man ſich auf Herrn Hüther(Waldhof), der mit reichlicher Verſpätung folgende Mannſchaften anſpielen ließ: hönix Mannheim: Hering: Koos, E. Schönig: Scherer, Steudle, Neter; Herbert, Durler, Wühler, Beckerle, Englert. V. f. B. Heidelberg: Freierich; Müller, Ernſt; Röſch, Lenz, Rupp; Grimm, Bäuerle, Wolf, Brunner, Müller. Schon in der 5. Minute des Spieles ging Phönix durch Durler, der ein Vorlage Englerts verwandelte, in Führung.:0 für Phönix. Phönix war dann meiſt im Angriffe, Heidelberg wurde aber eben⸗ falls durch ſchnelle Flügelangriffe gefährlich und ſtellte dabei die Un⸗ ſicherheit der Phönixverteidigung unter Beweis. Verſchiedene Eck⸗ ſtöße wurden beiderſeits nicht ausgenützt und Phönix vergab außer⸗ dem noch etliche Torgelegenheiten. Erſt kurz vor dem Wechſel ge⸗ lang Wühler das längſt fällige 2. Tor nach Flanke Englert. So ſtand beim Seitenwechſel die Partei:0 für Phönix, auch das Eckballver⸗ hältnis ſtand zu Gunſten der Platzherren nämlich:2. Ohne Pauſe ſpielte man weiter und der Kampf Aae ziemlich das gleiche Bild. Eine eintönige Ueberlegenheit der Roten, die von ſchnellen Durchbrüchen der Gäſte unterbrochen wurden. Nur eine knappe Viertelſtunde lang konnten die Heidelberger gegen Schluß das Feld beherrſchen, mußten dann aber wieder dem Endſpurt des Geg⸗ ners weichen. Aber auch dieſer erzielte keine Erfolge mehr. Mit dem Endreſultate:0 qualifizierte ſich die Phönixmannſchaft zur zweiten Pokalrunde. Ecken:5, Beſuch ſehr mäßig, Schiedsrichter einwandfrei. 8. * J. G. 1903 Ludwigshafen— B. f. R. Oggersheim:1(:0) BV. f. R. 1 war der erfte Gegner der 1903er auf deren neuem Platz an der Holzſchen Ziegelei. Die Gäſte ehrten dieſes Ereignis mit der Ueberreichung eines Blumenſtraußes. Als Erinnerung übergab 1903 jedem Oggersheimer Spieler und dem Schiedsrichter eine Vereinsnadel. 1903 hatte für Feſer, Scherzinger und den verletzten Breunig Erſatz eingeſtellt. Nach Anſpiel legt ſich Ludwigshafen ſofort vor das Tor der Gäſte. Die Schüſſe gehen jedoch am Tor vorbei. Ein flottes Vor⸗ ſpiel beſchließt Müller mit einem Schuß auf das Gäſtetor. Dder Torwart Oggersheims fängt zwar den Ball, läßt ihn aber ins Tor fallen. 1903 führt:0. Oggersheim behält weiterhin die Ruhe, kann aber nicht aufkommen. Im Alleingang ſtellt Bitſch von 03 das Reſultat auf:0. Gleich darauf iſt es derſelbe Spieler, der da⸗ dritte Tor erzielt. 1903 bleibt weiter im Vorteil, doch arbeitet die Gäſteverteidigung jetzt beſſer und kann ihr Heiligtum rein hal⸗ ten. Die Angriffe der Oggersheimer kommen nur bis zur gegne⸗ riſchen Verteidigung. Mit dieſem Reſultat geht es in die Pauſe. Nach Wiederanſpiel iſt Ludwigshafen weiter überlegen, kann aber an der verſtärkten Verteidigung nicht vorbeikommen. Gelingt einmal ein Schuß, ſo geht er daneben, oder er wird abgewehrt. Ein Durchbruch der linken Sturmreihe ergibt das erſte und zugleich das Ehrentor. on nun ab wird das Spiel gleichmäßig verteilt. 1903 läßt etwas nach. Bei ſchönen Flanken it niemand zur Stelle, der die Chancen ausnützt. Bei dieſem Reſultat bleibt es bis zum Schluß. Der Sieger konnte nur in der erſten Halbzeit gefallen. Der Halbrechte befriedigte, dagegen war der Halblinke heute ſchwach. Er beſitzt wohl Anlagen, muß aber noch viel üben. Am beſten war der Mittelſtürmer. Hoffmann und Bauer in der Ver⸗ teidigung waren gut.— Oggersheim iſt einen kleinen Platz ge⸗ wöhnt und konnte ſich auf dem großen Platz der 1903 nicht zu⸗ rechtfinden. Dder Sturm wurde dadurch auseinandergeriſſen und kam zu keinen Erfolgen. Die Läuferreihe war beſonders in der 2. Halbzeit gut. Ebenſo die Verteidigung. Schiedsrichter gut. ch. * Sp. Cl. Germania— 3p. Ug. Mundenheim Germania lieferte geſtern ihr ſchlechteſtes Spiel. Die Schnellig⸗ keit brachte den Gäſten den Siea. Germania hat Anſpiel. verliert aber den Ball an Mundenheim. wo der Halblinke in der erſten Minute bereits zum führenden Tor einſchieben kann. In der Folge wird das Spiel offener. Die Anariffe der 04er werden aber meiſtens von der Munderheimer Läuferreihe zerſtört. Germania findet ſich nun etwas beſſer zuſammen, kann aber zu keinem Erfola kommen. Die aute Abwehr des Gäſtemittelläufers und ſeine geſchickte Ballverteilung in den Sturm. geben den Munden⸗ heimern eine weitere Ueberlegenheit. In der 24. Minute errinat 04 ſeine erſte Ecke, die eine Beute des Torwächters wird. Auf der anderen Seite gleich darauf dasſelbe Fild. Ein Durchſpiel des Ger⸗ manenmittelſtürmers mit nachfolgendem Schuß endet in den Händen des Torwächters. Auf und ab woat der Kampf. Eine Ecke für die Gäſte geht binter das Tor. In der 41. Minute gelinat 04 durch ihren Halbrechten der Ausaleich. Mit:1 werden die Seiten ge⸗ wechſelt. Das Wiederanſpiel bringt eine Ecke für Germania, die aut ge⸗ treten, vom Mittelläufer über das Tor befördert wird. Ebenfalls geht eine nachfoldende Ecke über das Tor. Die ſchnelle rechte Sturm⸗ ſeite der Gäſte brinat immer noch des Geaners Tor in Gefahr. In der 24. Minute kommen aber die Mundenheimer trotzdem zum ſie a⸗ bringenden Tor. Weitere Anariffe bringen nichts mehr ein. Nun ſetzt 04 Dampf auf. doch die noch fehlenden 5 Minuten bis zum Schlußpfiff reichen nicht mehr aus, um etwas Zählbares zu erreichen. Beim Sieger war der beſte Mann der Mittelläufer. Ger⸗ mania ſpielte ſehr zerfahren. Verteidigung und Torwart waren der beſte Teil der Mannſchaft. ch. N⸗flaſſe Biktoria Neckarau— Sport-Club Käfertal:2, Halbzeit:0 Auf dem Viktoriaplatze traten ſich obige Mannſchaften in ſtärk⸗ ſter Aufſtellung gegenüber. Die Platzherren haben Anſtoß und liegen ſtark im Angriff. In der Folge findet ſich auch Käfertal zuſammen, doch vermögen ſie verſchiedene Chancen nicht auszzi⸗ nützen. Das Spiel wird ausgeglichener, wobei Neckarau den Gäſten mittels Eifer und Energie ſcharfen Widerſtand entgegenſetzt. Feuerſtein im Viktoriator beſtäticd abermals ſein gutes Können. indem er verſchiedene ſcharfe Schüſſe Käfertals gut meiſtert. Neckarau iſt auf der anderen Seite gut durchgekommen und den ſcharfen Schuß läßt der Gäſtetorwart aus den Händen rollen, ſo den Platzherren zum Führungstreffer verhelfend. 4 Minuten hier⸗ auf Halbzeit. Nach Wiederanſpiel ſucht Käfertal mit Macht den Ausgleich zu erzwingen. Eine Flanke von rechts köpft der Halb⸗ linke Weber in der 5. Minute unhaltbar für Feuerſtein ein. Die dem Hinterhalt zum zweiten Treffer ein. In der 15. Minute iſt es Ahlſtetter, der nach ſchönem Zuſammenſpiel mit Altmann zum Gäſte ſind nun nicht mehr zu halten und Angriff auf Angriff rollt gegen das gegneriſche Tor, wobei die ſchönſten Gelegenheiten ver⸗ 8 n⸗ paßt werden. Auch Wahl in der Neckarauer Verteidigung iſt 1 lberwindlich und kann jeden Erfolg des Gegners durch ganeee Spiel verhüten. Ein Strafſtoß Käfertals auf der Strafraum g2 verfehlt knapp ſein Ziel. Auch Neckarau antwortet mit ſehr 5 fährlichen Durchbrüchen, doch iſt zunächſt keiner Partei meße 5 Erfolg beſchieden. Beiderſeits müſſen die Torwächter abree eingreifen. In der 32. Minute fällt jedoch die Entſcheidung. 1755 tals rechte Seite hat ſich gut durchgeſpielt und die Flanke hin wandelt Halblinks zum führenden Treffer. Käfertal iſt weiter ſtark im Vorteil und einige weitere Chancen bleiben untergaſe⸗ Auch Neckarau ſucht noch einen Punkt zu retten, doch. 5 tals Hintermannſchaft ſchlägt ſich ſicher Das Spiel wird 28 55 ſchärfer, doch überſchreitet das Erlaubte nie. Nun bekommt Ne 405 au eine glänzende Gelegenheit zum Ausgleich. Der aricer diger Käfertals wehrt mit der Bruſt ab und der Schiedsrie 5 verhängt in der 4. Minute vor Schluß irrtümlich 11 Meter. 9 tals Spieler reklamieren beim Schiedsrichter, doch dieſer auf ſeinem Standpunkt. Ein Spieler Käfertals drückt ſich hier dem Schiedsrichter gegenüber etwas unſanft aus und wird 70 Spielfelds verwieſen. Es war gewiß auch eine ſehr harte u 7 dazu noch falſche Entſcheidung des Schiedsrichters, die den erregt Ausdruck des Spielers bedingte. Der 11 Meter kam zur Ausfielt rung und wurde von Wahl getreten, doch Käfertals Torwart—5 glänzend, ſo ſeinem Verein die Punkte rettend. Kurz hierauf Schlußpfiff. Käfertal war techniſch ſeinem Gegner überlegen, was 15 jedoch durch koloſſalen Eifer und Energie ausglich. Neckaraus Leute waren Wahl in der Verteidigung und die rechte Sturmſee⸗ Bei Käfertal war der Sturm der beſte Teil, während der Linte außen abfiel. Der Schiedsrichter war, abgeſehen von ſeiner Meter Fehlentſcheidung, dem Spiel ein gerechter und umſichtiges Leiter und gab das Spiel nie aus den Händen. 2. Mannſchaften:3 für Käfertal. 3. Mannſchaften:2 für Käfertal. Einkracht— Alemannia Rheinau:6(:2) Ein torreiches Treffen, welches die Plazherren meiſtens in dun runa ſah. und wobei es dem Tabellenführer erſt in den letzten Minuten gelang dadurch den Sieag und die Punkte herauszu— daß der Eintrachthüter 3 Tore geradezu verſchenkte. Alemannia w von dem Wiederſtand der Eintrachtleute überraſcht. die auch wirlli nb trotz mehrfachen Erſatzes. ein zielbewußtes Spiel vorführten. 1 erſt zum Schluß. wo ſich die ſtärkere Mannſchaft Rheinaus als 75 dauernder erwies, etwas nachließ. Der äußerſt lebhafte Spielverla iſt folgender: Eintrachts Anſtoß wird geſtoppt. Rheinau geht o 0 Der Mittelſtürmer ſchießt und der leicht haltbare Vall gebt deg Hüter über die Hand ins Tor.:0 für Rheinau. Anſpiel. Eintra 8 kommt in des Geganers Hälfte. Rinderknecht umſpielt die Verteidiſe ſein ſcharfer Schuß ſitzt im Tor und ſpritzt wieder ins Feld. ab Nach wenigen Minuten ſteht das Spiel durch Lell:1 für Eintrac 6 3 Tore innerhalb weniger Minuten. Nun dränat Eintract. Weile drängt Rheinau und der jugendliche Halbrechte ſtellt Fernſchuß die Partie remis 252. Das Spiel wird ſchärfer und ſchuel⸗ ler. Einen Elfer wegen Faulſpiels verwandelt Diael zum 3. Tor— Eintracht und nicht lange darauf verſchuldet Rheinaus Torwächn wegen gans ungehörigen Faulſpiels einen weiteren, den Kaſtl zu 4. Treffer verwandelt. Halbzeit. Nach dem Wechſel holt Rhei 9 ein Tor auf durch Wallerwein. Eintracht erwidert vrompt Reinhard ſtellt durch ſchönen Fernſchuß die Partie auf:3 für Ein tracht. Als⸗dann ein Spieler Rheinaus des Feldes verwieſen wi alaubt man das Spiel entſchieden. Rheinau holt jedoch in den lekte 5 Minuten 3 Tore auf und ſtellt dabei. durch den Eintrachthüte unterſtützt. mit:5 den Sieg zu ihren Gunſten. Bei beiden Mann⸗ ſchaften überraaten die Stürmerreihen. Rheinau entaina mit knappe Not ſeiner erſten Niederlage, die nach der Leiſtung der Eintrachtleute verdient geweſen wäre. Im übrigen iſt die Mannſchaft ziemlich aus“ gealichen. Eintracht kann ſeinem Torwächter die Niederlaae 15 ſchreiben. Die übrige Mannſchaft konnte reſtlos befriediaen un hätte den Siea verdient. Herr Hönia. M. F. C. Phönir, hatte das Spiel wohl in der Hand. konnte aber nicht immer befriedigen. 2. Nollmannſchaft— Rheinau II:2(vom Schiedsrichter ab⸗ gebrochen). 3. Mannſchaften 221 für Eintracht. Eintracht Jugend— Sp. Vg. 07 Jugend:2. Fußball in Karlsruhe K. J. B.— B. J. B. Gaggenau:0(:),:1 Das knappſte Reſultat, das.§. B. in der laufenden Spielſes auf eigenem Platze erzielte. Das Spiel ſelbſt bot wieder ein S beiſpiel dafür, was eine entſchloſſen verteidigende Mamnſchaft eine ſonſt ſehr ſtarken Gegner gegenüber erreichen kann, wenn de i der verfrühten Gewißheit des Sieges necht das getzte herdte Die erſte Hälfte war hierfür beſonders bezeichnend. Allerdings hat K. F. V. infolge Spielerverletzungen die Mannſchaft für dieſes S ü umſtellen müſſen, was ſich ebenfalls bemerkbar machte. Mit 27 Punkten Vorſprung iſt dem K. F. V. die Führung nun wohl n mehr ſtreitig zu machen. Sofort ſetzen die Karlsruher mit unermüdlichen Angriffen die Gaggenau immer mehr in ſeiner Spielhälfte feſtlegen. Die obe geſtreiften Umſtände ſtellen aber den Erfolg immer wieder in Fra und langſam kommt Gaggenau dann auch zu vereinzelten Vorſtößen ſeiner Flügel, die aber infolge zu verſteiften Einzelſpiels und beſon“ nenem Eingreifen des Karlsruher Torwarts regelmäßig geſtellt wer⸗ Unter der Ueberlegenheit Karlsruhes geht es in dis auſe. Die ſicheren Erwartungen auf den Sieg desſelben ſind durch de Verlauf der erſten Hälfte weſentlich herabgeſchraubt, wenn auch 0 weitere Entwicklung ein erneutes ungeſtümes Gedränge der 1 6— miſchen bringt. Gaggenaus reiche Verteidigung und nicht zuletzt de Torwart vereiteln jeden, mitunter ſicher ſcheinenden Erfolg. ür Ausſcheidn zweier Spieler der Karlsruher kehrt nun die Sache 0 dieſe direkt ins Kritiſaſe und nur dem ſicher berechnenden Eingreif⸗ des Karlsruher Torwarts gelingt es, die mit Wucht, die Schwächm 3 des Gegners ausnützenden Angriffe Gagoenaus auf des Meſſer⸗ Schneide noch zu ſtellen. Nach Vervollſtändigung der Karlsruhs gehen dieſe wieder zu verſchärften Anläufen über und nach ei en Reihe ergebnisloſer Eckbälle vermag der Rechtsaußen den knappe Siea mit entſchloſſenem Schlag an ſeine Meanſchaft zu bringe Nach Auslaſſen einer nochmaligen klaren Gelegenheit durch de Karlsruher Halbrechten ſchließt der hartnäckige Kampf. 5 K. F. V. konnte die Form des überlegen Führenden vor dem 755 des Gegners nicht finden. Im Felde war die Elf dagegen al. 0 Meiſter. Gagenau hat das knappe Ergebnis, wie eingangs erwü 9 in erſter Linie der ſehr einfachen Taktik der ſtarken Tordeckung — Lorenz, Raufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren au/ 812 NMifa-Rad ameeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeenmeee Mitteldeutsche Fahrraderke d... N. Sangerhausen · Berlin, im Harisbaa 6 Groß- Veririeb fur Nordbaden: Firma Peter Ludwig, Mannbeim- Neckarum — S rAee r ee uf SskFak ASsS 2SSARNDSrAFASAKSr A N „Tontag, den 18. Dezember 1924 Aeue Mannheimer Feitung[Morgen⸗Rusgabe] 5. Seite. Nr. 582 Montags⸗Moſail lebonmer um die Weihnachtszeit denke ich an das Töchterchen eines en Freundes. das einmal ungefähr in dieſen Tagen. in denen die döbte des Kindes aanz beſonders dazu aufgeleat iſt. in Reaionen 8 Zuſammenhänge aufzuſteigen. etwas ganz Beſonderes aus⸗ nendö,„Die kleine Grete—öſie iſt iezt ein aroßes ſogar Latein ler. une Mädchen— hat damals ein Wort ausgeſprochen, das mir Aben: wie eine Offenbarung vorkommen wird. Gewiß. die Kinder beien manches. wovon man ſagen kann, es ſei beſonders geſcheit. wo⸗ ſpi 1 50 den Febler begeht eine aroße Ueberleaung in das Gedanken⸗ Aunes Kindes hineinzulegen. die es aar nicht enthält. Auch die 2 ittelbare kindliche Schlaafertiakeit darf zu keinen falſchen Schlüſ⸗ che perleiten. So habe ich jünaſt von einem etwa zehnjährigen Mäd⸗ 0 gehört, daß es auf die Frage nach ſeiner volitiſchen Ueberzeu⸗ antwortete: Ich bin ein deutſches Mädchen und bab die Heimat längſt 5 ieſer Art iſt die Geſchichte von meiner kleinen Grete aber dab Sie war nämlich ſo: Grete erlediate immer mit Fleiß und Hin⸗ mal ibre Schularbeiten. und da manche Mutter vielleicht ſchon ein⸗ . Beobachtuna machen konnte. daß die Kurve des Fleißes be⸗ der rs vor Weihnachten bedeutend anſteiat, ſo iſt es auch nicht zu mi wundern. daß die Grete zu der Zeit, da unſere Geſchichte ſpielt, nac anz beſonderem Eifer an die Erfülluna ihrer Pflichten aing. i10 deren Warum ſie nie fraate. Im Gegenſatz zu vielen andern ern machte ihr das Rechnen immer großes Veranügen. Sie mal gerade in der Schule an die großen Zahlen gekommen, die da⸗ Klan, als man noch an keine Inflation dachte ihren alten auten 78 beſaßen. Da ſitzt nun unſere Grete über ihren vier⸗ und fünf⸗ lediaten Zahlen, ſitzt noch. als ſie ihr ſchriftliches Penſum länaſt er⸗ mehr hat und ſinnt. Sie malt immer arößere Zahlen. die ſie nicht * leſen kann. aufs Papier. Die Mutti kommt dazu und fraat. — ſie tue. Lanaes Schweigen. Dann endlich: wie das wohl ſei. man zählt und zählt. immer arößere Zahlen und arößere ſaat, beſſeres zu erwidern, als daß die Zahlen immer weiter fortaehen. ſo oß werden, daß wir es aar nicht mehr faſſen können. und wohl nie ſrienem Ende kommen. Grete iſt von dieſer Antwort aar nicht be⸗ für diat: man merkt es ihr aanz deutlich an, obwohl ſie nichts ſaat, Brusmen Augenblick den Finger ans Näschen leat und dann mit dem uder ſpielen geht. it. o wird es Abend. Grete iſt eben ins Bettchen geſchlüpft. Da Guten wie ſtets, die Mutter zu ihr. Und aerade als ſie ſich zum ultgachtkuf herabneiat, hält ſie Grete mit den Aermchen feſt:„Du, bör lilein. gelt. wenn wir einmal in den Himmel kommen. dann iſt 3 wir beſtimmt die letzte Zahl!“ Saat's, dreht ſich um und ald eingeſchlafen. an Die letzte Zahl.. Mich mutet es immer wie eine Offenbarung wen woenn ich daran denke. Und ich muß immer daran denken, un Weibnachten ins Land zieht. 8* Das„Erlebnis“ iſt neuerdinas in eine geradezu umwälzende loſertung eingetreten. Es wird jetzt mit einem vierzehntägigen koſten⸗ dun„Aufenthalt in Berlin mit freien Kunſtgenüſſen bezahlt. Wa⸗ —5 ein Erlebnis eigentlich iſt. weiß niemand ſo recht. Eine Zeit⸗ ſſpar ſedes kubiſtiſche Getue ein Erlebnis jeder Filmſtar ſede —5 füprung. jeder Vortrag über Pfychoanalyſe, jede Autoausſtel⸗ Aine. Dann geſellte ſich noch das ausdrucksreiche Wort fabelhaft ltienn. das einen weſentlichen Beſtandteil des Jargons der Nach⸗ Numzeit darſtellt und ſich ſtandhafter erwies als der Erlebnis⸗ nuß mel der eigentlich ſchon im Abflauen beariffen war. Und ich 5 geſtehen, noch lieber zu hören, es war fabelhaft, als: es war underd ein Erlebnis, trotzdem eins ſo nichtsſagend iſt wie das zu Jetzt aber ſcheint das Erlebnis ſich auf ſeine eigentliche Natur beſinnen; es will wieder das werden, was es war, etwas, was 1 erlebt hat. Wirklich erlebt hat, vor allen Dingen. Es nür Leute mit fabelhaften Erlebniſſen, bei denen man manchmal Ube, verſäumt, die„fabelhafte“ Eigenſchaft wörtlich zu nehmen. Redt diesmal ſoll es wirklich ſo ſein wie es war, von einer hohen Wocktion wird entſchieden, wer den Preis davon trägt und zwei der n lang, falls er verheiratet iſt, mit Frau(und wo bleiben inz weilen die Kinder??) nach Berlin kommen darf. Ddas kommt war un inſofern merkwürdig vor, als doch der, dem es vergönnt lin bretwas preisgekrönt zu erleben, doch gar nicht mehr nach Ber⸗ onde aucht; er hat doch ſchon etwas erlebt Vielmehr ſollte er einen — 80 in die Lage verſetzen, einmal zum dolce far niente nach klin zu dürfen, damit undſoweiter. Wir armen Erlebnisloſen Star wird demnächſt eine Interpellation wegen dieſes neueſten ndes einzureichen ſein— hätten doch auch einmal gerne gewußt, tiefmütterlich uns die ſchöne wilde Welt bisher behandelt hat Die 8 ſo iſt es nun einmal: wo nichts iſt, kommt nichts hin. 5 Erleßten werden nach Berlin fahren, und wir müſſen hübſch auſe bleiben. nich ur eins habe ich mir dabei überlegt: was macht einer, der denn oft Gelegenheit hat, aus Mannheim fortzukommen und ſich erlezoch am Preisausſchreiben beteiligen will? Was gibt es hier zu wiß en? Erlebniſſe, die wir vielleicht für ſolche halten, ſind es ge⸗ ein anderwärts längſt nicht mehr. Neulich habe ich geſehen, daß machtenger Mann einer älteren Dame in der Elektriſchen Platz war 7 das mar für mich ein ganz ungewohntes Erlebnis. Dann von 8 jüüngſt im Thbeater und wollte mir„Golo und Genoveva“ im Moter Millor onfoben mejil ſch dieſoen Mfäſzer unend⸗ un wird man denn damit einmal fertig? Die Mutti weiß nichts ha lich liebe. Ich mußte mich aber entſchieden geirrt haben; denn was man da ſpielte, war etwas ganz anderes, obwohl mir viele und der Theaterzettel dazu verſicherten, daß es das Stück des Malers Müller ſei. Das iſt doch unbedingt ein Erlebnis, nicht wahr? Nur be⸗ fürchte ich, man wird es in Berlin nicht verſtehen. Hab' da auch von einem Stück gehört:„Trommeln in der Nacht“; das habe ich hier nun ſchon ſoundſooft aufführen hören; denn es trommelte ſchon manchesmal in der Nacht, als ich mich gerade zur Ruhe begeben wollte. Nun wird mir jeder Sachverſtändige ſagen, daß dies das Stück keinesfalls war. Ich habe es aber doch gehört; das iſt ebenfalls ein Erlebnis. Weil ich gerade an den Maler Müller dachte, für den war, wie eine Idylle zeigt, ein Spaziergang nach Neckarau ein Erlebnis, aus dem er den Funken ſeiner Dichterbegabung ſchlug. Ich möchte faſt den Verſuch machen, einen Spaziergang nach Neckarau einzuſchicken, aber wer weiß, ob das, was ich dabei erlebe, bis zu einem vier⸗ zehntägigen Aufenthalt in Berlin reicht! Alſo: bleib im Land und erlebe deinen Alltag redlich Der Zwieſpalt in der Natur iſt eine ſeit dem Grafen Oerindur anerkannte Tatſache. Die Beweiſe erleben wir täglich. Aber der allergrößte Zwieſpalt, der durch alles hindurchgeht, iſt der zwiſchen Geſtalt und Vergänglichkeit. Dafür ſteht in einer Menge von Schau⸗ fenſtern der augenſcheinliche Beweis: Die Seifenpüppchen. Wer Gelegenheit hat, öfters mit Seife umzugehen, wird ſchon die Beobachtung gemacht haben, daß ſie die Eigenſchaft beſitzt, bei der ihrer Natur entſprechenden Anwendungsweiſe ihre Geſtalt ins immer Formloſere aufzulöſen. man kann ſagen, daß ſie in 98 n Verlieren ihres geformten Daſeins ihren ganzen Zweck indet. „Das bedarf nun ſeit geraumer Zeit einer ganz bedeutenden Ein⸗ ſchränkung. Im umgekehrten Verhältnis zu dem Sprichwort von dem Gold, das nicht alles iſt, was glänzt, ſind ſetzt nicht alles Geſtalt⸗ was aus Seife iſt. Wie ſoll man ſich nun dazu ver⸗ en? Eine kucze Geſchichte will ich zu dieſer wichtigen Frage erzählen. In einem liguriſchen Landſtädtchen erſtand ich elwa vor Jahresfriſt eine kleine Seifenbüſte, die nichts mehr und nichts weniger darſtellte, als Benito Muſſolini ſelbſt. Der Kopf war nicht unkünſtleriſch gebildet und hielt wirklich die 3185 des„Duce“ feſt, den ich kurz vorher in Mailand geſehen habe. Ich wollte dies Ding als eine Trophäe in die Heimat mitnehmen. Auf Reiſen trägt man bekanntlich wie der Dichter Pindar alles ſeinige mit, und dazu gehöct auch ganz ge⸗ wöhnliche geſtaltloſe Seife. Aber man trägt nicht nur alles bei ſich, ſondern läßt auch alles liegen. So ich die leidige Seife, wie ich eines Abends im Zimmer mit Bad feſtſtellen mußte. Was tun? Ich beſann mich auf„Mussolini saponetta“»ie der italieniſche Ausdruck für dieſe Seifenpuppe lautet, drehte den grundgeſcheit ous⸗ ſehenden Kopf in der ſich ſträubenden Hand, doch bald hatte jener zur Reinigung vom Staub der Reiſe beigetragen. Aber wie ſah er aus! Die Konturen waren verſchwunden, wie Banquos Geiſt blickte mich Italiens großer Führer an.„Alles Vergängliche Von dieſer Erinnerung kann ich mich nicht losmachen, wenn ich die Seifenkünſte alle die geſchmackloſen und die wirkl'ch künſtleriſch hochwertigen Produkte, deren der aufmerkſamere Be⸗ obachter eine ganze Reihe erkennen kann. Was wird Dein einſtig Schickſal ſein, 9 1 ckie Coogan, wie werden eure roſigen Wangen erbleichen müſſen, Hänſel und Gretel, wann beginnſt Du, Eule, einmal in der Flug ins von welcher Näſſe wirſt du einſt berichten, gelbkämmiger Kakadu!? Und du Charlie Chaplin aus ſeimniger Seife, wirſt deine Glieder noch einmal ganz anders verrenken, als du es auf der Leinwand bisher getan haſt! Aber, ſeid gewiß, zarte Hände werden euch, ſo lange ſie es vermögen, vor dem Untergang bewahren, werden eure Geſtalt höher halten als den Zweck, zu dem Natur euch reinigend beſtimmte! Und wenn ſonſt auch der Zweck die Mittel heiligt, ſo iſt es hier einmal umgekehrt. Ihr ſeid eben Seife und doch keine; wieder ein Beweis, daß unſere findige Zeit das Entgegengeſetzte unter eine Decke zu bringen verſteht. Autolykus. Städtiſche Nachrichten Der„ſilberne Sonntag“ begann mit Froſt und ſchloß mit Regen. Am ſchönſten waren die Stunden zwiſchen 10 und 2 Uhr. Vom wolkenloſen Himmel ſtrahlte die Sonne. Die ſtarkbereiften Dächer und Raſenflächen glitzerten. Die Luft war köſtlich friſch. Wer in dieſen Stunden einen Spazier⸗ gang durch die Anlagen oder einen Ausflug nach Heidelberg unter⸗ nahm, hatte das richtige getroffen. Der Nachmittag gehörte unſerer Geſchäftswelt, die diesmal nicht nur die Schaufenſter, ſondern auch die Verkaufslokalitäten bis 7 Uhr abends geöffnet hielt. In den Hauptſtraßen herrſchte ein ungewöhnlich ſtarker Verkehr. Vor den Schaufenſtern ſtaute ſich dermaßen die Menge, daß man einen großen Bogen machen mußte, wenn man nicht die Abſicht hatte, ſich unter die„Sehleute“ zu miſchen. In den Warenhäuſern ergoß ſich ununterbrochen ein Menſchenſtrom treppauf, treppab. Der Be⸗ ſuch von auswärts ſcheint ziemlich ſtark geweſen zu ſein. Hoffent⸗ 5 entſpricht der Umſatz in allen Geſchäftszweigen den Erwar⸗ ungen. Mit der hereinbrechenden Dunkelheit trat der von der Karls⸗ ruher Wetterwarte angekündigte Witterungsumſchlag ein. Man hatte allerdings nicht mit Regen, ſondern mit Schnee gerechnet. Im Schwarzwald hat ſicher Frau Holle Sonntagsarbeit geleiſtet. Die Bewohner der Rheinebene müſſen ſich das Sudelwetter gefal⸗ len laſſen, das auf den Geſundheitszuſtand einen ſo ungünſtigen Einfluß ausübt. Die Theater, Kaffeehäuſer und Wirtſchaften wie⸗ ſen abends den gewohnten ſtarken Beſuch auf. Im Nibelungen⸗ ſaal erzielte die Uraufführung der Schwankoperette„Pſt! Pſt! Die Liebe kommt!“ bei ſeyr gutem Beſuch einen guten Er⸗ folg. Der ſtarke Beifall zeigte, daß man mit der Tendenz der Nen⸗ heit, einen recht unterhaltenden Abend zu bieten, durchaus einver⸗ ſtanden war. Wir kommen auf die Aufführung, die weſentlich durch die vorzügliche Wiedergabe zu einem Erfolge geſtaltet wurde, noch zurück. Sch. Hausbeſitzer⸗verſammlung Der Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Verein Mannheim hielt vorgeſtern im Friedrichspark eine gut beſuchte Verſammlung ab. Der Vorſitzende, Stadtrat von Au, eröffnete die Verſammlung mit begrüßenden Worten und ſprach einleitend zur Gründung der Landesbank für Grund⸗ und Hausbeſitz, gleichzeitig be⸗ tonend, daß dieſe Gründung mit der vor einigen Wochen am hieſigen Platze errichteten lokalen Bank, die den Namen Bank für Grund⸗ und Hausbeſitz führt, nichts zu tun habe. Dieſe letztere Bank ſei ein Privatunternehmen und zwar eine Genoſſenſchaft mit unbe⸗ ſchränkter Haftung. Er erachte es als ſeine Pflicht nochmals darauf hinzuweiſen, daß bei einem derartigen Inſtitut mit unbe⸗ ſchränkter Haftung die Genoſſen mit ihrem ganzen Vermögen haften, im Gegenſatz zu der Landesbank für Grund⸗ und Hausbeſitz die eine Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftung ſei, ſodaß der Genoſſe nur für ſeinen gezeichneten Anteil hafte. Redner verlas hierauf ein Schreiben des Rechtsbeiſtandes der am hieſigen Platze ge⸗ gründeten Bank für Grund⸗ und Hausbeſitz, was ihn nicht abhalten könne, nochmals die Mitglieder des Vereins auf das Geſagte hinzu⸗ weiſen. Er könne nicht den Beitritt zu dieſer Privatbank empfehlen. Die Landesbank für Grund⸗ und Hausbeſitz ſei gegründet mit dem Sitz Karlsruhe. Mannheim habe eine Zweigſtelle, die ſich im Geſchäftszimmer des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins, C 2, 25 befinde. Der Aufſichtsrat beſtehe aus 7 Mitgliedern, ſowie dem Vorſitzenden des Landesverbandes bad. Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Vereine v. A u. Vorſitzender des Aufſichtsrates iſt Rechtsanwalt Dr Weingart, Mannheim. Als Direktor der Bank iſt Direktor Duſchmale⸗ Karlsruhe beſtimmt. Rechtsanwalt Dr. Weingart berichtet alsdann nochmals ein⸗ gehend über die Satzungen und über die juriſtiſchen Verhaltniſſe der Genoſſenſchaften in Bezug auf beſchränkte und unbeſchränkte Haf⸗ tung. In Baden ſeien gegenwärtig 90 Genoſſenſchaften, davon zwei Drittel beſchränkter und nur ein Dkrittel unbeſchränkter Haf⸗ tung. In kleinen Gemeinden, wo man jeden Nachbar kenne, ließe ſich ſchon eher unbeſchränkte Haftung einführen, aber in Großſtädten nicht. Er halte ſich für verpflichtet, als Führer des Hausbeſitzes auf dieſe Gefahren hinzuweiſen. Der Redner erläuterte hierauf die Satzungen. Der Name ſei Landesbank für Haus⸗ u. Grund⸗ beſitz e. G. m. b.., Sitz Karlsruhe. Ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben, wenn der Beitritt jetzt erfolgt. Stimmrecht für Gene⸗ ralverſammlung iſt bei allen gleich, ob er viel oder wenig Anteile beſizt. Die Verwaltung iſt der Vorſtand, Aufſichtsrat und die Generalverſammlung. Ein Anteil betrage M. 500, die Anzahlung M. 50. Der Geſchäftskreis beſteht in allen Arten von Bankgeſchäften aber nur für Mitglieder. Der Eintrag der Genoſſenſchaft ins Regiſter ſei vollzogen. Mitglieder des Aufſichtsrates ſind Architekt Deines⸗Karlsruhe, Kaufmann Keßler⸗Pforzheim, Herr Steger⸗Durlach und Mayer Enders⸗Kehl. Die vorbezeichneten Herren ſind die Vorſitzenden der dortigen Hausbeſitzer⸗Vereine. Ferner gehört der Direktor der Handwerkskammer Karlsruhe, Herr Endres, dem Aufſichtsrat an. Weiter iſt ein Sachverſtändiger der Verſicherungsbranche wegen Anlehnung für Kredite als Aufſichts⸗ ratsmitglied in Ausſicht genommen. Wenn die Bautätigkeit einſetzt, ſoll auch das Unternehmen ſich damit betätigen. rn MSeοο. GD%ðö 2 SUun SOOHHotsilun Monnheim GS e „die ſchöne Seele“ um 150. Todestage Suſanna von Klettenbergs am 15. Dezember. Von Hanns Martin Elſter(Berlin) Tuches der neunzehnjährige Goethe im Herbſt 1768 aus„dem ver⸗ die Ba ipzig“, wie er es nannte, krank an Leib und Seele in ſtart aterſtadt zur endgültigen Geneſung heimkehrte, erfolgte jene ſei religiöſe und ſentimentale Wandlung in ſeinem genußfrohen VBerſz durch die recht eigentlich die Grundlage zum Schöpfer des ſiniichper, und des„Fauſt“ gelegt wurde. Keine alltäglichen Per⸗ kehr Areden konnten es ſein, die den jungen Goethe zur inneren Ein⸗ runoe rachten. Er ſelbſt geſtand es ſpäter in ſeinen Lebenserinne⸗ Aäbrian es waren ſeine Mutter und deren damals fünfundvierzig⸗ Freundin Suſanna von Klettenberg:„An ihr und meiner hate ich zwei vortreffliche Begleiterinnen; ich nannte ſie nur Rat und Tat. Denn, wenn ſene einen heiteren, ja feeligen ge r mer Nlie v n über die irdiſchen Dinge warf, ſo entwirrte ſich vor ihr gar dechten das uns andere Erdenkinder verwirrte, und ſie wußte den oben berden gewöhnlich anzudeuten, eben weil ſie ins Labyrinth von Wer Herabſah und nicht ſelbſt darin befangen war; hatte man ſich caf chieden, ſo konnte man ſich auf die Bereitwilligkeit und die hieſer dewteiner Mutter verlaſſen. Wie jener das Schauen, ſo kam kelt berer Glaube zur Hilfe, und weil ſie in allen Dingen ihre Heiter⸗ beſehene eoßekede es ihr auch niemals an Hilfsmitteln, das Vor⸗ D. r Gewünſchte zu bewerkſtelligen“. die 00 Segen, den Goethe von dieſen ſeinen beiden Müttern, Fen Lelte aut einmal nannte, empfangen hatte, ſpürte der Dichter bm zu indurch immer neu: Suſanna von Klettenberg brachte und dem erſten Male das Erlebnis geiſtig⸗religiöſen Menſchentums zm m ens in edelſter reinſter Wahrhaftigkeit. Dieſem Menſchen⸗ ein Denen er noch Jahrzehnte nach dem Tode des Fräuleins mit 15 mal ſchafſen, als er„Wilhelm Meiſters Lehrjahre“ ſchrieb: dichtun„Bekenntniſſen einer ſchönen Seele“, in denen Wahrheit und dergs f des idealiſierten Porträt und Leben Suſanna von Kletten⸗ des fronrimten. Der Streit, ob autobiographiſche Aufzeichnungen 800 Fumen Fräuleins Goethe vorlagen, dürfte auf Grund ven Fufane ncks Arbeiten und Herausgabe der Schrifte und Briefe dan Gae(lim Inſelverlag 1911) und dahin entſchieden werden, dal Ditde aus ſeiner Erinnerung die Bekenntniſſe freigeſchaffen hres Geſe Bekenntniſſe“ erhalten gerade durch innere Echtheit Eur au halted ihre erſchütternde Kraft: Suſanna von Klettenberg 1 wigteiſ die ſchöne Seele, als die Goethe ſie der ilte. dandlang arff der„ſchönen Seele“ hat durch die Klaſſiker eine a iſt e mebr ins äſtbetiſche erfahren. Bei Suſanna von Kletten⸗ es aber rein reliaiös-menſchlich au verſteben. Dieſe zarte. feine Geſtalt, die durch die lebensfrohe Rokokoſtadt am Main wie eine Hüterin des Geiſtes Gottes geht, war durch ihr Leben ganz dem reinen Chriſtentum der brüderlichen Liebe, der Hingabe an Chriſtus zu gewachſen. Am. 19. Dezember 1723 als älteſte von drei Töchtern des Arztes Remiaius von Klettenbera geboren. erfuhr ſie die übliche, oberflächliche Erziehung der Zeit, die ſie für geſellſchaftliche Freuden und eheliche Ziele allein vorbereitete. Schon im Innern des Mäd⸗ chens war freilich die Stimme des Gewiſſens wach: als ſie durch Zu⸗ fall auf einer Abendgeſellſchaft des Schöffen Textor am 23. Septem⸗ ber 1742 Zuſchauerin einer blutigen Raufſzene zwiſchen dem nach⸗ mals berühmten Rechtsgelehrten Dr. Olenſchlager und dem Leutnant Lindheimer wurde, erwachte das Mitleid in ihr. Noch in der Form perſönlicher Liebe. Die Verlobunag mit Dr. Olenſchlager folate, aber dieſer als Lebemann bekannte, auf ſein ſiegesgewiſſes Beherrſchen ſtolze und eitle„Narziß“ genannte Dreißiaſährige, konnte die inneren Sehnſüchte des zarten Mädchens nicht befriedigen: eine quälende dreijährige Verlobungszeit endigte mit der Entlobung. da Dr. Olen⸗ ſchlager die weltlichen Forderungen an die zukünftige Frau ſeines Hauſes nicht einſchränken wollte. In dieſen drei Jahren war Su⸗ ſanna durch den ausgezeichneten Seelſorger D. Freſenius chriſtlich er⸗ weckt worden: ſeit 1747 rechnete ſie ihr chriſtliches Daſein. Suſanna von Klettenburg ward nun nach der Abkehr von aller Weltlichkeit zuſammen mit ihren Schweſtern Teilnehmerin an den chriſtlichen Bewegungen der Zeit, die vornehmlich im Halliſchen und im Herrenhuter Pietismus gipfelten. Sie nahm durch ein Frl. v. Oelsnitz und Frl. Iker Verbindung mit dem Stolbergſchen Hofe Wernigerode und mit den Fürſten von Saalfeld auf. In ihrer Heimatſtadt wurde ſie in die privaten Erbauungskonventikel ge⸗ bracht, in denen anfangs mehr die halliſche Bekehrungsmethode, der Bußkampf oder Bußkrampf, ſpäter das heitere Herzenschriſtentum der Herrenhuter triumphierte. Der württembergiſche Theologe F Chr. Steinhofer wurde ihr Führer und dadurch wurde ſie freige⸗ halten von der Gefahr, im Sektenweſen ſich zu verlieren. Sie hatte ihre„Viſion“ Chriſti; verkehrte unmittelbar mit Gott und ihrem Bräutigam Jeſus. blieb immer im lebendigen Bekenntnis des dat⸗ und ratfrohen Glaubens. Von herrenhuter Seite machte man ver⸗ zu gewinnen. Aber vergeblich, nachdem ſie einmal im heſſiſchen Marienborn beſondere Erfahrungen mit den Brüdern und Schwe⸗ ſtern gemacht hatte. Sie entwickelte ſich, aus hoher Kultur und tie⸗ fer perſönlichec Religioſität, zu einer beſtimmt umriſſenen Perſön⸗ lichkeit, im Mittelpunkt ihres Glaubens ſtand die Gnadenſtunde, in der ſie Chriſtus ſelbſt erſchaut hatte: von hier ging alle Kraft ſeligen Lebensüberwindens aus. Ihr Glaubensleben führte ſie mit einer ganzen Reihe bedeutender Perſönlichkeiten zuſammen, unter ihnen vor allem mit dem nachmaligen Staatsmann Friedrich Karl Moſer, mit dem gemeinſam ſie das ſchlichte Büchſein„Ver Chriſt ie ſchiedene Verſuche, die fromme Frau ganz für die Brüdergemeinde Freundſchaft“ ſchrieb, und mit Lavater im letzten Jahre ihres Le⸗ bens. Alle ſchweren Lebensereigniſſe, ſie verlor raſch nacheinander ihre Eltern und Schweſtern, konnten ſie in der Kraft ihres Glau⸗ bens nur feſtigen. So beſaß ſie die ſeeliſche Größe, den zuſammen⸗ gebrochenen Stürmer und Dränger Goethe den Weg ins wahre Le⸗ ben zu weiſen. Das hat ihr der Dichter nie vergeſſen Als ſie, die immer kränklich geweſen war, erſt fünfzig Jahre alt am 15. De⸗ zember 1774 ſtarb, klagte Goethe um die„edle Freunoin“,„Meine Klettenberg iſt tot. Tod, ehe ich eine Ahndung einer gefährlichen Krankheit hatte. Geſtorben, begraben in meiner Abweſenheit, die mir ſo lieb!, ſo viel war.“ Was ſie Goethe geweſen iſt, kann ſie als chriſtliche Perſönlichkeit und mit ihren Schriften und Briefen auch uns heute noch ſein: das Vorbild einer ſchönen Seele. National⸗Theater Mannheim „Triſtan und Iſolde“ Aus dem Ozean der Wagnerliteratur ragt ſeit kurzem ein ret⸗ tendes Eiland der Läuterung und Beſinnung empor: das große Werk von Paul Bekker über Richard Wagner. Die bisherigen Ver⸗ öffentlichungen dieſes ſcharf profilierten Schriftſtellers können wir durchaus nicht als letztes Wort über die behandelten Fragen an⸗ erken gen, ſein„Beethoven“ begegnet kaum zu Unrecht ſchon längſt nicht mehr dem anfänglichen Intereſſe, die äſthetiſchen Grundanſichten Bekkers ſind ein einziger prinzipieller Irrtum. Dies Wagnerbuch jedoch muß ihm die Herzen all derer gewinnen, denen Wagner ſtets von neuem zur Offenbarung wird: eins gibt das monumentale Werk unbedingt: den Glauben an die Zukunft Wagners, von dem gewiſſe ſchwachbrüſtige Moderne meinten, ihn„hiſtoriſch“ erledigen zu können. Bekker beweiſt in jeder Zeile, daß immer noch eine ganz neue Betrachtung Wagners möglich iſt.„Das Leben im Werk⸗ heißt der bedeutſame Untertitel! Die Vorausahnung des perſöylichen Erlebens in der dichteriſchen Konzeption des Dramas, dann tritt das lebendige Ereignis ſelbſt hinzu, und aus dieſem heraus wird die Muſik und damit erſt das Muſikdrama geboren.— Dieſe ſpezifiſche Art des Worden« ellor Magonerſchen Werke erlebt im Triſtan“ durch die hier geſchehene intenſivſte Kreuzung von Werk und Wirklichkeit ihren reinſten Ausdruck. Die Wirklichkeit des„Triſtan“ heißt Mathilde Weſendonk, und Bekkers Worte über dieſe Zuſammenhänge gehören zu dem Tiefſten, was darüber geſagt wurde Wir kennen das Augenzwinkern derer, die glauben, das Verſtändnis gepachtet zu haben; mit ihnen haben wir nichts zu tun. Aber vielleicht leſen ſie es doch einmal nach, was Bekker zeigt: wie Mathilde dem Künſtler Wagner nur ſo⸗ lange gehört, bis das Wiſſen um dieſe Zugehörigkeit gefahrdrohend Monkag, den 18. Dezember 1924 — 8. E Unfall de 255 Handelns ildeſte Beur⸗ 8. Seite. Nr. 582 Direttor Duſchmale⸗Karlsruhe behandelte nunmehr die Fragen. Die Notlage des Mittelſtandes oll durch Beſchaffung von Krediten behoben werden Durch Verbindungen ſeien ausſichtsreiche Zuſagen gegeben Beſchaf⸗ fung von Hypotheken ſei mit eine Aufgabe der Bank. Wer Aktien aus der Inflationszeit habe ſoll ſich ebenfalls an die Bank wenden. Perſonalkredite gegen Bürgſchaft ſollen gegeben werden, allerdings 2 im beſchräntten Maße. Der Konto⸗Korrent⸗ und Kreditverkehr ſei zu fördern, überhaupt alle Bankgeſchäfte zu er⸗ ledigen. In der hierauf zur Zirkulation gebrachten Einzeichnungs⸗ liſte zeichneten ſich eine erhebliche Anzahl der Anweſenden ein. Die ſämtlichen Ausführungen wurden mit Beifall aufgenommen. Rechtsanwalt Dr. Scharf referierte nunmehr in gedrängter Form über Aufwertungsfrage und 3. Steuernotver⸗ öordnung, über die perſönliche und dringliche Schuld, über wichtige gerichtliche Entſcheidung in Löſchungsfragen. An dieſe Ausführungen ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache. In all den vor⸗ ſtehenden da dieſe ſehr verſchiedener Form ſeien, empfohlen, die Sprechſtunden der Rechtsbeiſtände des Bereins in der Geſchäftsſtelle aufzuſuchen. Die Verſammlung wurde hierauf mit einem guten Wunſch für das neue Jahr ge⸗ ſchloſſen. 0—r. Seinen 60 cheburtstag beging am geſtrigen Sonntag eine be⸗ kannte und beliebte Perſönlichteit, Theatermaler Joſef Lubenau. Vor der Ueberſiedlung nach Mannheim, die im Jahre 1901 erfolgte, war Herr Lübenau im Atelier Angelo Quaglio und am Gärtnerplatz⸗ Theater in München, ſowie am Hoftheater in Hannover als Deko⸗ rationsmaler tätig. Er brachte infolgedeſſen reiche praltiſche Erfah⸗ Keue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Rusgabe) „Elternabend der Mollſchule. Freuag abend hielt die Moll⸗ ſchule einen Elternabend großen Stils in den Kagerfälen ab. Die großen Erwartungen, die die Elternſchaft in Exinnecrung an den vor einigen Moncten gebotenen Scheffelabend mitbrachte, wurden weit übertroſſen. Der Aoend war der Romankrik ge⸗ Widlet. Nach einer warmen Begrußung durch Oberlehrer Winter ſprach Herr Hupp einleilende Worte uber das Weſen der deutſchen Nontantik und ſchuf die Einſemmung zu ſeinem Märchenſpiel„Die blaue Blume.“ Nun entrollten ſich Bilder jener ſchwäreneriſchen Zeit voll Sehnfüchte und Träume. Fahrende Geſelen zlehen ſeigend durahs fonnterliche Land, zauberiſche Mondngcht, der Elfen Singen und Schweven, dem„Toupatſch“, dem Schwärmer. wird de blaue Blume zuteil. Frohliches Volk tanzt zu des Spielmanns Weiſen am Johannistag. Der alte Graubart erzählt die Mär von der verwunſchenen Prinzeſſin, die nur der zu erloſen vermag, der die blaue Blume beſitzt. Und der„Tollpatſch“ erloſt ſie in der Dohannisnacht, wird Konig, und im fröhlichen Hochzeitsreigen, unter Jubel des Volles, endet das Märchenſpiel. Alle Szenen ſind um⸗ rahmt und verflochten mit Gefängen und Streichmmuſik, de Herr Sütterlin in feinſinniger Weiſe zu Herrn Hupps Dichtung kom⸗ ponierte. Die Spieler, Muſikanten und Sänger, alles Schüler und Schülerinnen der Moillſchule, haben hervorragendes geleiſtet. Ins⸗ boſondere ſeien der Elſenreigen und die Voltstänze hervorg hoben, die von großer Hingabe, auch von Seiten der einübenden Lehrerin⸗ nen zeugten, Der große Saal war dicht beſetzt. Die Elternſchaft gab durch reichlich geſpendeten Beifall ihre Zufriedenheit mit dieſen zweiten, woh gelungenen Abend kund. Es iſt dies wohl bisher die größte Veranftaltung der Mannheimer Volksſchule dieſer Art ge⸗ weſen; müge es nicht die letzte bleiben, daß das Band zwiſchen Minderwertigkeit und den in jungen Jahren erlittene Angeklagten, die als haltloſe Perſon der Tragweite ihres nicht bewußt ſei. Der Verteidiger bittet daher um mildeſte teilung. Macle Das Gericht fällte, folgendes Urteil: Die Angeklagte 4 11 Philippine Freyler wird wegen fahrlöſſigen Meineids zu haſt Monaten Gefängnis abzüglich 1 Monat Unterſuchungs verurteilt. Der 37jährige verheiratete Schloſſer Anton Setzinger Lauda iſt ebenfalls wegen Meineids angeklagt. Gegen Eden, Schwetzingerſtraße 37 war im Sommor d. Js. beim Weeſſon amt hier ein Verfahren wegen Entziehung der Wirtſchaftskonzen, anhängig und zwar auf Antrag des Wilhelm Werner, des E— tümers des Hauſes. Eines Tages eröffnete das Bezirksamt Werner, daß die zum Baweiſe des Antrags angecufenen Zergic völlig verſagt hätten. Ferner hatte er Klage erh ben gegen am Eden auf Räumung der Wirtſchaft, die Klage wurde aber, u Landgericht zurückgewieſen. Nun ſtrebte Werner nach Kemit weiterer Zeugen für ſeinen beim Bezirksamt geſtellten Antrag. Wet⸗ ner fand hierfür einen gewiſſen Stephan und ſagte ihm. er— aiſe ner— würde 300 Mark bezehlen, wenn ſemand käme urd beweng daß Unſtttlichkeſten in der Wirtſchoft vorkamen. Stephan ſeiner den ermittelte den Zeugen Oberhaus, der am 2. September d. Js. 1 0 Anton Setzinger an der Bohapoſt hier kennenlernte. Oberhaus in dem Setzinger den geeigneten Mann für Werers unſaubet Plan und gab dieſen zunz⸗oſt 10 Mark, womit Seßzinger ſeine er in der Wirtſchaft Eden zahlen ſollte. Am 2. Sept gin⸗ Sebing auch wirklich in Begleitung der Zeugin Benzinger in die genann Wirtſchaft und beſtellte eine Fleſche Wein und Ziaaretten. Stepha und Oberhaus machten von dieſem Vorgang dem Werner Mitteilung Dieſer ſteckte dem Oberhaus nochmols 40 Mark als Bel haung Direktor jeſi ernſcha chaft ein immer feſteres werdel rungen mit, d. er unter Direltor Auers Leitung am hieſigen Elternſchaft und Lehrerſch irks 91 ie neue att be a1 f f Am 15, Oktober d. Is. fand vor dem Bezirksamt hier, die Nattonalthegtet erfolgreich verwerten konnte. Aber auch außerhalb Verhandlung ſtatt Ju dieſem Termin nahn Werner A. Setzinger unſeres Muſentempels bewährte ſich Lübenaus Maltalent, ſein feiner künſtleriſcher Geſchmack bei zahlreichen größeren Vereinsfeſtlichkeiten, denen er ſtets den wirkungsvollſten dekorativen Rahmen zu geben vermeochte Wir erinnern nur an die Damen⸗Fremdenſitzungen des „Feuerio“, die durch Herrn Lübenaus Können immer eine doriginelle Note erhielten. Während des Krieges verſah Herr Lübenau die Funktionen des Theatermeiſters und des Beleuchters im Neuen heafer. Ebenſo bediente er längere Zeit im Nationaltheater den Beleuchtungsregulatar. Nach Beendigung des Krieges, als die in das Perfonal geriſſenen Lücken wieder ausgefüllt waren widmete ſich Herr Kübenau ſeiner alten Tätigleit im Maler⸗Atelier des National⸗ theaters als erſter Maler und Vorſtand. Möge dem geſchätzten Mit⸗ bürger ein noch recht langes Wirken mit der Rüſtigkeit beſchieden ſein, mit der er die Schwelle des ſiebenten Jahrzehnts ſeines arbeits⸗ und erfolgreichen Lebens überſchritt. ahne daß dieſem eine Ladung zugeſtellt wurde kuczerhand als obe gen mit. Setzinger wurde vom zuſtändigen Beamten auf die Bedee kung des Eides und auf die ſtrafrechtlichen Folsen des Meien hingewieſen. Darauf leiſtete Setzinger den vorgeſchriebenen Eid u beteuerte, daß er am 2. September d. Is. im Nebenzimmer Wirtſchaft Eden mit der Benzinger Verkehr gevpflogen hebe. Der heute unbeeidigt gehörte Hausbeſitzer Werner machte 57 ſagen, die mit denen des Stephan und Oberhaus übe⸗einſtims 0 und gab beſonders an, daß er dem Stephan 300 Mark für den en wähnten Zweck verſprochen habe. Da die Betätigung einer ſol niederen Geſinnung von allen anſtändigen Leuten als eine geo 1f Unſittlichteit betrachtet wird, wies ihn der Geri htsporſitzende be⸗ die ſchmähliche Handlungsweiſe beſonders hin— und m deutete ihm, daß er die moraliſhe Verantwortung für das—— Seßinger zugeſtoßene Unglück zu tragen habe. Der Angeklagte leg heute ein unumwundenes Geſtändnis ab und bedauerte k⸗ Nus dem Lande »Weilheim bei Waldshut, 10. Dez In der Nacht auf Montag wurde der 31 Jahre alte Eugen Gunzenhauſer, Sohn des Landwirts Jakob Gunzeghauſer in der Neidlingerſtraße, in der eſterlichen Wohlung erſchoſſen. Nach der bi⸗herigen Erhebung kommt als Täter der lojähr ge Bruder Karl Gunzenhaufen in Betracht. Der Täber iſt vorläufig in Haft genommen. *Wollmalingen bei Konſtanz. 12. Dez. Die Tochter des Ober⸗ meiſters Gayer geriet auf der Wollmatingerſtraße mit ihrem Rad unter ein mit Langholz brlabenes Fuhrwerk. Mit ſchweren Verletzungen mußte ſie vom Pbatze getragen werden. In rückſichts⸗ loſer Weiſe hatte der Fuhrmann die Verunglückte ihrem Schickſal — überlaſſen. —TrTr'... ᷑.88..ñ̃——]—..᷑̃——.̃ ̃——— — — — 5 Veranſtaltungen Hs. Karl Jenmann Gedächtnisſeier. Aus Anlaß des 35. Todes⸗ tages des Komponiſten Kärl Iſenmann verweilte der von ihm gegründete Geſangverein„Arion Mannheim“ Iſen⸗ mann'ſcher Männerchor Sonntag vormittag am Grabe des Komponiſten auf dem hieſigen Friedhofe. Der Verein ſang den Chor„Heilig iſt der Herr“, worauf der Vorſitzende, Herr Bier⸗ wirth, die Gedächtnisrede hielt, in der er auf den Lebensgang Iſenmanns, ſeine muſtkaliſchen Schöpfungen(O Schwarzwald, 9 Heimat und verſchiedene andere deutſche Volkslieder) abhob. Iſen⸗ manns Liebe zum Männergeſang kam durch die Gründung und väterliche Pflege des Vereins„Arlon Mannheim“ zum Ausdruck. Nachdem der Schlußchor„Ueber den Sternen“ verklungen war, neigte ſich die Fahne nochmals zum ſtummen Gruß über das Grab und des verſtorbenen Meiſters Jünger traten den Heimweg an. eh Große Vogelausſt-Aung. Alljährlich vor Weihnochten ver⸗ onſtaltet der Verein Vereinigter Kanarienzüchter Mannheim im Lokal des„Grü en Hauſcs“, U1. 1, eine große Bogelausſtellung, die ſich jeweils eines guten Beſuchs der Bo elliebhaber erfreut. Zum Sängerwettſtreit waren allein 148 Ka⸗ narienſänger worunter ſich prachtvolles Materkal befand, ausgeſtellt. Die gelben Vögel ſchmeterten ihre Liedlein in allen Tonarten: vom hellſten und kräftigſten Forte ging's ins zarteſte und feinſte Pianiſſimo Es war ein Konzert eigener und ſeltſamſter Art, als all die virlen gefiederten Sänger ihren Melodienreichtum ſpendeten. Außer deſen 148 für die Prämiierung angemeldeten gefiederten Sänger gab es noch eine groß' Anzahl die vom Platz weg verkauft wurden als Chriſtgeſchenk für Vogelfreunde. Eine beſondere S⸗hens⸗ würdiokeit bildete die Ausſtellungn Artmeier⸗München, der eine Kollektion Holländer, Farben⸗ und Baſtardvögel mitasebracht habe, u d. Kreuzungen von Dieſt ifenken, Zeiſiden und Hänflingen. Di⸗ Holländer Kanarien imvonieren dor allem durch ihre Größe und durch ihren ſchlanken Wuchs. Eine baneriſche Eigentümlichkeit ſind weiße Kanarien. Ob ſich deſe Spielart einbürgert, iſt fraglich: vorläufig werden die gelben Tlerchen doch vorcezogen. Wie man uns mitteilt, iſt das woiße Gefieder cuf eine beſtimmte Sorte des Futters zurückzuführen. Die zum Verkauf ausgeſtellten Hahnen koſte⸗ ten durchſchnittlich 10—15 M. das Stück. Am Glückshafen war cber ſchon um 20 Pfg. ein guter Sänger zu erhalten. wenn das richtige Los gezogen wurde. Den 1. Ehrenpreis und den Ehrenpreis für beſte Schockel erhielt Joſebh Bechtler. Bellenſtr. 24, den 2. Ehrenpreis Grünenwald, Ludwigshafen. Haardtſtraße, den 3. Ehrenpreis und den Ehrenpreis für beſte Hohlroller bekam Adam Grimmer, R 8. 17, Ludwig Bohrmann, Holseſtr. 18, den 4. Ehrenvpreis. Herr Artmeier⸗Müncken erhielt für ſeine drei Kolleklionen eben⸗ falls je einen Preis. Die Ausſtellung iſt am heutigen Montag noch nfffnet Verteidiger Vachbargebiete sw. Darmſtadt, 13. Dez. Der Motorradſchwindler, der vor ei⸗ nigen Tagen in einem hoeſigen Giſchäft ein Motorrad kaufen wollſe, und von der Probefahrt nicht zurückkehrte, iſt auf Grund ei⸗ nes erlaſſenen Funkſpruches in der Nähe von Würzburg verhaftet worden, als er das Motorrad verkauften wollte.— De Fahrradſchwindler, der mit Frau und Kind hier auftrat und in 2 Fahrradgeſchäften gegen geringe Anzahlung Fahrräder er⸗ ſchwindelte, konnte in Offenburg(Baden) feſtgenommen wer⸗ den.— Weiter wurde u. a. ein Verſicherungsinſpektor verhaftet. der ſchwire Urkundemälſchungen begangen hat.— Eine Frau hatte ſich in einem hieſieen Haufe eingemie et. und verſchwand nach 2 Tagen unter Mitnahme allerlei Gegenſtände.— Die Wäſche⸗ diebſtähle mehren ſich in der letzten Zeit. Es empfiehlt ſich da ⸗ her, beſonders während der Nacht, in Wärten oder auf Balkons, keine Wäſche aufzuhängen.— Bei der Kriminalpolizei gingen in den letzten Ten Anzeigen ein von Perſonen, die auf eine Zei⸗ tusgso gzige Angebote für dawende Heimarbeit erhielten aus Dülſ⸗ ſelborf vin einer Firma W. Schumacher mit dem Anſinnen, Mk. 9 für die Meberſendung von Muſterarbeiten einzufenden. Es iſt an. daß es dem Schreiber nur auf den Erhalt der 2 Marl ankam. Gerichtszeitung Mannheimer Schwurgericht Erſchreckende Junahme der Falſcheide. Mannheim, 12. Dez. Vorſißender: Landgerichtsrat Ro ſt. Ver⸗ treter der Anklagebehörde: Oberſtaatsanwalt Mickel und erſter Staatsanwalt Luppold. Die Kellnerin Marie Philippine Fregler aus Mannheim hat ſich wegen Meineids zu verantworten, In einer Strafſache gegen eine hieſige Wirtsehefrau wegen Kuppelei wurde die Freyler als Zeugin gehört. Hierbei gab ſie nach Leiſtung des Zeureneides der Wahrheit zuwider an, niemals mit Männern in der Behauſung der Wirtsehefrau Verkehr gehabt zu haben. Während die Angeklagte im Laufe der gerichtlichen Vorunterſuchung den Meineid zugegeben hatte, beſtritt ſie heute die Tat. Eine Erklärung für die urſprünglich gemachten falſchen Ausſagen wird in dem Umſtand geſucht, daß die wohl befürchtete, ihr Bräutigam könnte das Vechältnis mit ihr löſen. Der Oberſtaatsanwalt hält den Schuldbeweis gegen die, Ange⸗ klagte für vollauf erbracht und beantragte die Erkennung einer Zuchthausſtrafe, dir über die Mindeſtſtrafe hinausgehen könne. Der .⸗A. Dr. eiffenberger betont die geiſtwe ihm zugeſtoßene ſchwere Verhängnis. Urſprünglich hatte Seuunge das Friſeurgeſchäft erlernt, dann ging er als Arbeiter zur Babet Nach ſeiner Entlaſſung aus dem Militärdienſt im Jahre 1919 ging wieder zur Bahn bis zum Jahre 1922. Von da an bezog er werbsloſenunterſtüßung. Der Staatsanwalt weiſt in der Anklagebegründung be⸗ ſchreckende Zunahme der Meineidsfölle hin und tant. daß hieraus ein moraliſcher Niedergang 1 Polkskreiſe hervorgehe. Hierdurch gerate unſer ganzes Rechtslebe ins Wanken, da ja alle Urteile in der Haupiſache ſih auf die e. 105 lichen Ausſagen der beteiligten Perſonen ſich ſtützen müſſen Der Angeklagte hat anfangs alles beſtritten, bis man ihm—55 Gegenteil bewieſen hat. Heute iſt Setzinger geſtärd'g, er hat a⸗ eine ganz niedere Geſinnung, denn er hat für Geld die Tat gangen. 95 Der Verteidiger,.⸗A. Dr. Großart hob die ungeſchm e Offenheit hervor, mit der der Angeklagte alles geſagt habe. Sezul konnte trotz vorhandener Arbeitsſtelle nicht eintreten und mußte ſein kümmerliches Leben als Erwerbsloſer weiterführen. Ein Zuchthausſtrafe von 1½ Jahren iſt zuviel für den Angeklagt en. e, Schaden iſt nicht entſtenden. Im Angeklagten ſteckt noch ein e Gedanke, er iſt noch ſittſicher Wandlungen fähig. Er iſt nicht de ſchlechte Kerl, er verdient noch milde Beurtellung. Infolge Alkoholgenuſſes hatte Setzinger nicht die nötige kalte Ueberlegung und hal zweifellos fahrläſſig gehandelt. Der Verteidiger bittet 1 dieſem Sinne das Urteil zu fällen. Das Gericht hat folgendes auf die ek⸗ — 2 2 n teil erlaſſen: Der Angeklagte Anton Setzinger wird wegen wa eids im Sinne der§8 153 und 154 d. St.⸗G.⸗B. zu einem Ja 1 Zuchthaus und zu 5jährigem Ehrverluſt verurteilt. Außer de wird die dauernde Unfähigkeit, als Zeuge oder Sachverſtändiger lich gehört zu werden, ausgeſprochen. Nach den Urteilsgründen g⸗ das glaubhafte Geſtändnis, die große Notlage und die geiſne, Minderwertigkeit des Verurteilten für die Strafzumeſſung en ſcheidend. M. ):( Mannheimer Schwurgericht. In den Berichten über im Sitzungen des Schwurgerichts am Donnerstag fungierte ſowohl alt Falle der Anna Würz als auch im Falle Kenzler Rechtsanme, Dr. h deſſen Name durch ein techniſches Verſehen nicht 9 nannt iſt. die in ders Menſchlich⸗Perſönliche übergreiſen wollle; das war das Ende Neſer Beziehung, die eines nur gebar, die Sehnſucht. Sehnſucht idie Welt des„Triſtan“, Sehnſucht und Wehmut, beides zur „Muſte an ſich geworden. Wie ein Ton, der erklingt, einen zweiten, Pritten forbert, ſo drängt dieſe Muſik weiter und weiter, wie Streben, Wollen. Wünſchen,— Haadlung. Bekker drückt dies prachtvoll aus indem er von einer„phyſiologiſchen Symbolik des Tonlebens“ ſpricht. Die Triſtanmuſik geht vollkommen auf im zeitlichen G⸗ſchehen des Goefühlsablaufs; ſo wird ſie zum Einheitlichſten, was Wagner ge⸗ ſchaffen hat, ſchon rein äußerlich das Zentralwerk ſeines Lebens. Ueber ſeiner Aufführung liegt ſtets eine eigene Weihe, anders als die des„Parſifal“ jeder ſpürt, hier wird Heimlichſtes, Inner⸗ lichſtes aufgewühlt. Wie packt doch dieſes gewaltige Werk den Häter immer wieder, bei aller Schlichtheit im äußeren Geſchehen, durch die unendliche Tiefe ſeiner alles verklärenden Seelenweite. Auch geſtern wieder hatte es eine begeiſterte Zuhörerſchaft, die ſich zu einer gegen Ende mächtig geſteigerten Aufführung zuſammen⸗ gefunden hatte. Otto Wolf, der Münchner, gab den Triſtan; in dieſer Rolle er nicht unbekannt. Das Rüſtzeug für das große Opernhaus läßt eim mit leuchtenden Farben ausgeſtattetes Organ bis in den letzten Winkel über alle Schranken hinweg dringen; dabei verleiht der baritonale Klang der Stimme einen beſonderen, gerade dieſer Par⸗ nie günſtigen + Der Vortrag des Sängers iſt ſichtlich durch⸗ dachk und weiß der liedartigen Grundform des Ganzn vortreff⸗ lich zu entſprechen. Und wenn auch das Herabſinken der Llebes⸗ nacht im zweiten Aufzug von dem Kobold einer kleinen Indispoſt⸗ tion beinahe geſtört wurde, ſo mußte doch auch hier die Tragkraft der Stimme entzücken. Ganz groß war der letzte Akt angelegt. Die Mimik ſelbſt bleibt im„Triſtan“ ausgeſchaltet, ſie hat bei dem rein auf die der Gefühlsmufit geſtel'ten Werk keinen rechten Sinn. Dafür aber muß dieſe Symbolik in der Gefangs⸗ —.—— iſt dieſe Zuſammenſetzung geſtattet?— zum Ausbruck ommen und darin wWar dieſer dritte Aufzug unerreicht an Wir⸗ kungskraft größter Geſtaltung, Triſtans Sterben in unvergeßlicher Tragik des Leidens. Der Kareol⸗Aufzug bleibt eine Großtat Lerts, über die noch einiges zu ſagen ſein wird. Auch ſonſt ſtand die muſikaliſche Wieder⸗ gabe unter der ſuggeſtiven Kraft des hingebungsvollen Führers. Bald war vergeſſen, was das Vorſpiel vielleicht noch ſchuldig ge⸗ blieben war. bei der ſchmerzlichen Schönheit, in der die Muſik er⸗ Hang. Die Schauer dez Tremolandos und die myſteriöſen Klänge der Poſaunen waren wohlgelungen. In der Wunderwelt des zweiten Aktes konnte ſich der Hörer wieder in einer Meeresſtille keinſter Sehnſucht perlieren; vpielleicht war da und dort eine unndtige Länge, wir blieben ergriffen, und dieſe Ergriffenheit nahm zu mit unbe⸗ als Größe. Die Sinfonie, von Dirigent und Orcheſter dingter Notwendigkeit. Die Szene iſt in dieſem Seelenbiſd Naben⸗ ſache; nur den erſten Akt ſoll der dafür nicht verantwortliche Spiel⸗ leitet Richard Meyer⸗Walden von den enſſetzlichen, ſzenen⸗ widrigen orangenen Fatzen 5 Für bie Farben des 800 es müſſen wir dem Regiſſeur danken: ſie entſprachen ganz dem Schöpfer des Werkegs, der ſeſbſt ſeine Muſik in violetter und fiefer Lilafarbe ſah“.— Nur der Chor braucht auf dem Schiff nicht ſo herumzu⸗ ſtehen; ſelbſt in der Muſik zieht er an ein paar Schiffstauen. Die Brangäne ſang Emilia Poßzert mit höchſt klangvoller Tongebung, im erſten Akt von beſonders eindringlicher Wirkung. Der Marke Fentens iſt eine lebensvolle, weit über das gewohnte Maß durch die herrliche Deklamation des Künſtlers hinaus ragende Pigur, und Hans Bahling ſtellte den treuen Recken Kurwenal in gewohnter Meiſterſchaft vor uns hin. Mit der Hervorhebung des feinſtimmigen Hirten Bartlings ſchließen wir die Liſte der Ein⸗ zeldarſteller, um an deren Anfang mit der krönenden Ergänzung heranzutreten. Anna Karaſek als Iſolde. Dieſe Geſtalt kann nichts anderes ſein als Weib ſchlechthin, wenn ihr auch im erſten Akt eine ge⸗ wiſſe Jronie eignet, die ihre geſtrige Vertreterin noch berückſichtigen darf. In der Liebe aber wuchs dieſe Iſolde, die rein ſtimmlich eine ganz hervorragende Leiſtung war, zu ungeahnter Größe. Zur ſemeinſomen Probe mit dem Vertreter Triſtans wird wohl nicht vihl Zeit geweſen ſein; umſb erſtau-licher war dieſes geſangliche Zu⸗ ſammengehen. Das alles, der ſtimmliche Glanz, dem 5 nur noch die Verſtändlichkeit der Wart⸗ durchweg zugeſellen muß. die Wucht des Ausdrucks vergaßen wir beil dem Liebestodt Der Tod der Liebe die Verklärung des Lebens in Sehnſucht,— das war dieſe wun⸗ dervolle, unrergleichliche Gabe, der wir aus unſecer Erinnerung nichts beſſeres überordnen können. Die Keutſchheit Koldens, der Marke, wie er geſteht, nie zu nohen wagte, wurde hier Triumph. Alles verſonk nar bem in Mehrheſt wehenden Schall deſes Weltotems, und mit dieſer unveraleichlich ſchönen Verklärung wollenwir von dem reichen Abend Abſchied nehmen, der es rechtfertigte, bei ihm länger als ge⸗ wöhnlich zu verweſſen Dr. K. Theater und Muſtk Vom Bad. Landesthegter in Karlsruhe. Im dritten Sin⸗ ſontekonzert lernte Karlsruhe, vorerſt auf Gaftdirigenten angewieſen, Clemens Krauß Frankfurt kennen. In ruhiger Einfa hheſt führte er Schuberts Unvollendete durch, ohne ihr perſönliche Akzente zu gaben. Dadurch erhielt er Ircheſter und Publikum in Frlſchs für die gewaltige Achte Brucknera: ſhre Interpretatſon eice— 1 1 gläubigen Inbrunſt wie unirdiſchen Dämonie erſaßt, erwuchs zum wahren Koloſſolwerk. Luigl Pirandeflos Tracgvesse„Seche zu verzichten, ſozufagen tonal entfeſſelt. aus und weitet ſich in kluger Entwicklung zu geſchloſſenen Perſonen ſuchen einen Autor“ gehört zu den ſtheren Stücken, die Theater im Theater bringen. Noch nie. dieſer techniſche Trick ſo potenziert, ſo genialiſch Uebe. ſinnliches ſee Alltaggeſchehen verſchlingend angewandt worden, wie vom geſpie 15. ſten Pramatiker der Gegenwart. Der ſzeniſche Rahmen, dekorotit loſe Probebühne, bietet troſtloſe Nüchternheit, das e gene „Drama“— ſchlimmſte„Kolportage“. Und doch läßt det faſte Dämon, blitzgeladene Wetterwolke, Darſteller und Zuſchauer Freg⸗ Moment aus ſeinen Fängen. Sechs Perſonen, Rollen eines Ir f ment gebliebenen Stücks, fordern vom probenden Schauſpielpe ſee eines Theaters leidenſchaftlich, zu Ende gedichtet zu werden⸗ fiebernder Eile wird in erſtaunlicher Knappheit und gedanklichet balltheit ein Familiendrama erſchütternder Trogik ſkizziert und et⸗ geführt. Charlotte Berlow fand in greller Dirnenhafti keit 10 greifende Laute der Verzweiflung, vollendet zei hnete v. d Tren⸗ die„Traaik des alternden Mannes“, eine Gohafigur von Zynienen, war die Mad. Pace von Mel. Ermarth. dahlen ſchuf, ce zeugend als haßerfüflter Sohn ſchaurig wirkliche Unwirklihhkelt in Karlsruher Bühne ſah ſchon lange keine ſo„intereſſente“ Neuhen ſo vollendeter Wiedergabe. Dr. K.%% Ein Hauptſtudium der Jugend ſollte ſein, de Einſfratelng⸗ tragen zu lernen, well ſie eine Quelle des Glückes und der Gemi ruhe iſt. Schopenhauer Bertiner Araufführung neuer Kompoſilionen von Ernſt g. Mannheim. Im letzten Muſikabend der Verliner„N demb koke pelangten außer eWrken von Lendvay, Welleſz. Stravniky und + 0 0 piera„fünf Stücke für Kammeror-heſter“ op. 33 von Ernſt marnd zur Uraufffſhrung lieber die Stücke, die inzwiſchen bei Shet=N am erſchienen ſind. äußert ſich die Berliner Preſſe we fo'“:„B..440 Mittag“(Aduf Weißwann]:„Die Stücke zeiden E. T. erh 5 kühner, doch ohne Poſe. Es iſt gut, daß»iver, der ſein Ser ſt. ſondern ein bewußter Könner iſt. ſich ſo rd'vidrell emporenweaſt Berl Allg. Ztg.“: Jüngſt tom der in Mannkeim wirkend aen Toch, eine unſerer ſtärkſten Kammermuſikpotenzen, mit fünf 87975 für fleines Orcheſter zu Wort. Es iſt ſein bisher vaditalſtes Wſech mit dem er ſich er dgültig, ohne auf meiſterliches Muſtzleren ae „Verl. Tagbl“: toſten die Stücke von Ernſt Toch auf, vornehm ſtiltſterte Klanfandſeſer von unterſchtedlichem Stimmunesgehalt. Die beiden Nachbarn and begabten Komponiſten hatten ihen gegenũber einen ſchmeren 4 be⸗ „Deutſche Tagesztg.“:„Dieſe Muſik iſt in Form und ned ugang zwungen: ſie iſt nicht abſtrokt, geht immer von Motiv und Bilderl die in gleichem Maße Phantaſte und Kunſtverſtand bekunden“ — 2* * eeneenee 32 —/ cc 3 —— heinbezirk. Waldhof— Phöni Ludwigshafen:1; V. f. T. nisgef dweſtfalengan. Sportfreunde Siegen— V. f. B. Weidenau Aeng den 18. Dezember 1524 Neue Mannheimer Zeitung[Moegen⸗ANusgabe 1. Sette. Nr. 582 U daamten. Den Reſt beſorgte allerdings.F. V. ſelbſt. Das zeitweiſe 15 der Gäſte iſt aber zu verurteilen. Einen ſtarken Allen dat die Mannſchuft derſelben in ihrem überaus zähen Kampf⸗ fl Leitung durch Brenner⸗Stuttgart war eine energiſche, 70 das allzuviele Pfeifen, das das Spiel teilweiſe unterband. Nittonte Karlsruhe—.F. B. Karlsruhe:5. Wüsla dieſem Siege dürfte der Frankonia der Verbleib ia der iga geſichert ſein. Auguſt Müßle. Fußball in Gayern Dacker münchen— Teutonia München:1(:1) u. guf Wackermannſchaft lieferte ein recht mäßiges Spiel, in dem nid uſchauern nicht viel geboten wurde. Im allgemeinen hat Teu⸗ duuse 20 keine beſondere Leiſtung gezeigt. Wacker konnte bis zur kilt. 2 Erfolge erzielen. Nach der Pauſe war der Kampf ver⸗ s Sede Partei errang ein Tor. Gegen Schluß hatte Wacker piel vollkommen in der Hand. J. v. NMürnberg— Schwaben Ulm 013(:2) en ſe Ulmer gewannen durch ihren weit größeren Eifer, nach⸗ 4 durch einen Durchbruch des Halblinken in Führung ge⸗ Iuter. waren, verhalf ihnen ein grober Schnitzer der Nürnberger rmannſchaft zum 2. Erfolg. Nach Seitenwechſel erhielt jede dähre einen Elfmeter zugeſprochen, den Ulm verwandeln konnte, dplel 1d Nürnberg ihn verſchoß. Nürnberg hat durch das ſchlechte ſeines Sturmes und durch die mäßige Verteidigung verloren. Mainbezirk Eintracht Frankfurt— Helvetia Frankfurt:1(:0) er Tabellenzweite wurde von der Eintracht, die ſchwer um mn Exiſtenz kämpft nach hartem intereſſantem Kampf niederge⸗ eln n Nachdem das Treffen bei der Pauſe noch:0 ſtand, er⸗ duke, Eintrachts Holblinter, das erſte Tor nach dem Ausgleich Helvetia konnte derſelbe Spieler auch das Siegestor erzielen. * * 2 öſter die öſterreichiſche Cändermannſchaft gegen Spanien. Die MN keichiſche Ländermannſchaft die am kommenden Sonntag in wie fan gegen die ſpaniſche Nationalmannſchaft antritt, wurde heute Nai folgt zuſammengeſtellt: Tor: Saft(Rudolfshügel); Verteidiger: duſchn ienne), Tandler(Amateure); Läufer: Kure(Vienna), Heſhwe(WAC.) Nieſch(Rapid): Stürmer: Cutti(Amateure), M(Vienna), Horvath(Simmering), Wieſer(Amateure) und elp(Rapid). weitere Ergebniſſe Süddeulſchland Bezirksliga U f. Feudenheim— Spo. Darmſtadt:1;.C. Pirmaſens— Neckarau 511. Kreisliga lu demarkreis: Phönix Mannheim— V. f. B. Heidelberg 21:0; N8. 9 annheim— Vorwärts Mannheim:0; Hertha Mannheim— deme Schwetzingen:2; Jv. Hockenheim— 1907 Mannheim.2; ma— V. f. B. Waldhof.2. hem orderpfalzkreis: 1904 Ludwigshafen— Spielvg. Munden⸗ Lad 12; 1903 Ludwigshafen— V. f. R. Oggersheim.1; Union wioshafen— V. f. B. Frieſenheim:4; Kickers Frankenthal— Frankenthal 322. Meiſterſchaft der Bezirksligo dadezire Bayern. Nürnberger.V.— Schwaben Ulm 013; 1900 München— Wacker München:3. u ee.(Spielverbot anläßlich des Länderkampfes gart.) Vor Abeinheſſen /Saar. TScg. Höchſt—.B. Wiesbaden:0; Nardatia Worms— Boruſſia Neunkirchen:0; Trier 05—.C. r 33; Saar 05 Saarbrücken— F. V. Saarbrücken 11. Nic Mainbezirk. F. S. V. Frankfurt— Hanau 93:1;.C. Bürgel al. Offenbach:3; Eintra ht Frankfurt— Helvetia Frankfurt V. f. R. Frankfurt— Union Niederrad:1. Weſtdeutſchland Ruh N rgau. Schwarz⸗weiß Eſſen— T. Spv.:0. B. V. Alten⸗ Eſſener S. V. 99:2. S. C. Gelſenkirchen 07—. Erler Mima da:0. V. f. B. Dortmund— S. C. Dortmund 95:4. Ar⸗ wanm Narten— S. B. Dorunund 08:1. Langendreer 04— Ale⸗ ia Dortmund:1. dusglederrheingan. Union Krefeld— Hamborn 07:1. Preußen fe•79— Duisburg 99:0 Union Homborn— Preußen Kre⸗ ſport 15 Oberhauſen⸗Styrum— F. V. Duisburg 08:3. Raſen⸗ 8 ülheim— Meiderich 06:2. Warmen.ärt. Gau. Düſſeldorfer S. C. 99— Schwarz⸗weiß Nüln beingau. Mütheimer S. V.—. Kölner B. C.:1, Vittorig Tura Bonn ausgefallen; Alemania Aachen— Germania Nin. N. dündeutz:0; Boruſſia.⸗Gladbach— Rhenania 8:0; Jugend bach N Bonner F V.:1; Därener Sp.⸗V.— S. C..⸗Giad⸗ Seln Eintracht.⸗Sladbach— Dütener.ct..1; Kölner Sp. B 90— V. f. R. Köln— Koblenz 1900— Rheydter 18: Cl. f. R. Köln— B. f. B. Aachen:1. 8. iVeſtſalengau. Arminia Bielefeld—.C. Gronau 09:0, dauſe„Osnabrück— V. f. B. Bielefeld:2, Union Reckling⸗ Scherl— Weſtfalia Ahlen:1. S. u. S. Ahlen— Weſtfalia Reulſtebeck O1, Union Herford— S. B. 09 Greven 21, Viktoria nghauſen— Mindener.C. ausgef. daſebeſſen(Hannover. Göttingen 05— Kurheſſen Kaſſel:2, Sp. V. 158, Bor⸗.C. Wetzlar:0, Kurheſſen Marburg— Heſſen 09 Kaſſel Fe. 0g aſſia Fulda— V. f. B. Marburg:1, Mindener Sp. Vg.— 08 Kaſſel:2. Norddeutſchland meiſterſchaftsſpiele eegenro⸗Pamburg. Union Altona— Nienſtedten:1: Eimsbüttel egen olizei S. V. Hamburg:0; St. Pauli Sport Hamburg der billige Rraſtwagen— Ddie„Autos für Berlin. 12. Dez. Zwei Arten von Ausſtellungsſtänden finden den arößten Zu⸗ ſpruch. die Stände mit den intereſſanten Neukonſtruktionen und wirklich ſchönen hochwertigen Typen. und ſene Stände. die das billige Auto zeigen. Führend auf dem Gebiete des deutſchen Volksautos ſind Opel und Brennabor. Ueber ſie iſt ſchon genug geſagt worden. Die kleine 4 Steuer PS Opel⸗Tupe wird täalich in 28 Exem⸗ plaren fabriziert— die Brennabor⸗Type in etwa 20 Exemplaren. Außkr dieſen aber gibt es noch eine ganze Anzahl kleinerer Werke, die ſich bemühen. aleichfalls wirklich preiswerte Wagen zu ſchaffen, die den Anforderungen des deutſchen Straßenverkehrs entſprechen. Klein⸗Auto⸗Werke zur Herſtellung des billigen deutſchen Wagens ſind wie Pilze aus der Erde geſchoſſen.Nicht alles. was man auf der Berliner Ausftellung an billigen kleinen Wagen ſieht. kann befriedi⸗ gen. Manch Fahrzeug iſt noch im Anfanasſtadium und manches in ſeiner Aufmachung und techniſchen Durchführung nicht dergeſtalt, wie mans im deutſchen Autobau ſehen möchte. Da finden wir z. B. einen Wagen, deſſen Lackierung durchaus zweitklaſſig iſt. Schöpfun⸗ gen ſolcher Art gehören eigentlich nicht in die Hallen am Kaiſerdamm, die gerade von deutſcher Induſtrie⸗Kultur Zeugnis ablegen ſollen: unbeabſichtigt haben ſie aber den einen Vorteil, zu zeigen, wie tadel⸗ frei 85 anderen ſind. 8 5 iri und Aga gehören zwar noch zu den Kleinwagen, aber nicht mehr in jene Klaſſe des billigen Autos. Dazu ſind ſie ſchon zu raffiniert aufgemacht. Drum ſoll von dieſen Beiden heute nicht geſprochen werden, ſondern von denen, die im deutſchen Autoverkehr noch unbekannt ſind. Da iſt zum Beiſpiel in außerordentlich präziſer Ausführung ein Omnibus⸗Wagen zu lben⸗ deſſen techniſche Durch⸗ arbeitung ebenſo zweckentſprechend und gut iſt wie ſeine Karoſſerie. Die Omikron⸗Wagen haben ſich ſchon in vielen Wettbewerben ausgezeichnet und der Omikran⸗Konſtrukteur Ingenieur Singel hat ſeine Omikron⸗Wagen oft zum Sieg geſteuert. Die Omikron⸗Type mit elektriſchem Licht, Anlaſſer, Tachometer, Suchſcheinwerfer ver⸗ ſehen. Nahe beim Omikron⸗Stand finden wir einen Renfert⸗ Wagen, eine Neukonſtruktion der Renfert⸗Motorfahrzeug⸗Fabrik in Beckum bei Münſter. Der kleine Renfert⸗Wagen macht einen gan ausgezeichneten Eindruck. Für den Preis von 3000 M kann man ſich in der Tat nichts Komfortableres wünſchen. Der kleine Renfert⸗ Wagen 3/42 PS. läuft 60 Kilometer pro Stunde, bei einem Benzin⸗ verbrauch von 5 Kilogramm auf 100 Kilometer. Die Schaltung ver⸗ fügt über zwei Vorwärts⸗ und einen Rückwärtsgang. Auch Limouſine wird dies äußerſt geſchmackvolle Wägelchen geliefert und der Limouſinenpreis iſt nur unweſentlich teurer. ſchon bekannt. Die Ausſtellungstype zeigt ſteuerung auf. aus eindrucksvoll ſind die Remag⸗Wagen und Vierſitzer Tourenwagen etwa 75 bis 90 Kilometer ſchaffen Wirklich preiswert präſentieren ſich haben Auch bei Ego iſt man zur Vierradbre neues Fahrzeug, das, wie überhaupt mehrere der ganz motor Holſtein Kiel— Hamburger Sp. V.(Privat):0. Hannover— Gyslar ö8:0; Hannover 98— V. f. B. Peine 18 Mitteldeutſchland Mittelelbgau. Preußen Burg— Fortung Magdeburg 33; Ger Magdeburg 1900:2. Oſtſachſen. Brandenburg Dresden— Sp. Vg. Dresden 121 denſia Dresden— Ring Dresden 01. Nordweſtſachſen. Sp. Vg. Leipzig— Sportfreunde Leipzig:1. nal Chemnitz— Viktoria Einſiedel 38. furt— Arnſtadt 07:0. Brandenburg Meiſterſchaftsſpiele der Berliner Oberliga Abteikung A. B. V. Luckenwalde— Spandauer S. C.:1 weide:2; V. f. B. Pankow— Hertha Berltner S. C.:6. kerlen 14 org 1816 Hamburg:1; F. C. Blankeneſe— F. C. Norwärts:2. alsgeliefert werden. Schleswig⸗Holſtein. B. V. Gaarden— Olympia Neumünſter:8 Südkreis. Niederſachſen Hannover— Linden 07:0 Arminia Werder Hannover— B. f. B. Braunſchweig:1: Sport Rot⸗Weiß Hannover— Lehrte 00 18; Sp. Vg. Hildesheim— Hannoverſcher S. C.:7. Weſtkreis. S. C. Geſtemünde— Komet Bremen:2: Bremer S. V.— A. B. T. Bremen 10. mania Magdeburg— Cricket Viktoria Magdeburg 0˙8; S. Sp. Vg. Magdeburg— Preutzen 99 Magdebura:0; V. f. L. Genthin gegen Mittelſachſen. Chemnitzer B. C.— Hellas Chemnitz:0; Natio⸗ Frühſtück ein. Thüringen. S. C. Erfurt— S. C. Stadtilm:1; V. f.. Er⸗ Schöneberger Kickers— Union Potsdam:1: Norden⸗Nordweſt Ber⸗ lin— Preußen Berlin:4; Spandauer S. B.— Union Oberſchöne⸗ die deulſche Aukomobil⸗Ausſtellung Jeèermann“ auf der Berliner Ausſtellung (Von unſerem Sonderberichterſtatter.) koſtet nur 1600 Mark. Es ſſt ein Dreiradfahrzeug, das als Per⸗ ſonen⸗ oder Lieferwagen mit zwei Gangſchaltungen gefahren werden kann. Die Carolet⸗Type ſoll kein Renn⸗ oder Sportwagen ſein und erreicht deshalb nur ein 35 Kilometer⸗Tempo. Sehr anſprechend präſentiert ſich auch der Mas ne eger 4/14.., für den ein 70 Kilometer⸗Tempo garantiert wird. er Wagen iſt dreiſitzig. Das Dreigang⸗Getriebe hat Friktions⸗Konus⸗ Kupplung. Einen famoſen Eindruck machen auch die D⸗Wagen auf dem Stand der Deutſchen Werke. Der D⸗Wagen iſt eine Neu⸗ ſchöpfung mit Vierzylinder⸗Motor von 5,/25 PS. Das Dreigang⸗ Getriebe iſt mit dem Motor in einem Block vereinigt. Der 15 hat Linksſteuerung und Rechtsſchaltung. Auf m Stand der Maufer⸗Werke finden wir den 6/25.⸗S. Mauſer⸗Wagen, die in ihrer Ausführung und Durcharbeitung äußerſt gediegen e heinen. Das Mauſer⸗Einſpur⸗Auto iſt ja durch ſein Auftreten in den Wett · bewerben des letzten Jahres bekannt geworden, ſodaß ſich eine Schil⸗ derung erübrigt. Vierrädrig und für 1500 Mark als Zweiſitzer er⸗ hältlich, iſt auch ein Mollmobil, das ebenſo als Einſitzer⸗Coupe wie als Lieferwagen geliefert werden kann. Da⸗ Leichtaute wiegt nur 50—60 Kilogramm und dürfte das leichteſte Kraftfahrzeug außer Motorrädern ſein. Es iſt ein Unikum ſeiner Art und wer 3. B. ſeines Kraftrades überdrüſſig iſt, kann ſeinen Kraftradmotor in ein ſolches„Leichtauto“ einbauen laſſen. Schon als Stad R, als Lieferwagen, wie als Perſonenwagen bekannt ſin die 10 Volk Hama⸗Wagen. Die Perſonenwagen ſind mit Segeltuch⸗Verdeck und Windſchutzſcheiben ausgerüſtet. Auf die Felgen werden Motorrad⸗ reiſen 2K2 montiert. Die Höchſtgeſchwindigkeit iſt 22 Kilometer und wird allen denen, die den Wagen als Beförderungsmittel dey Großſtadt benützen wollen, genügen. 825 Auch die Hawa⸗Wagen ſind führerſcheinftei. Originell im Aus⸗ ſehen und Konſtruktion präſentieren ſich die Hawa⸗Wagen, decen Motor auf der Hinterachſe liegt. Die Karoſſerie hat Stromlinien⸗ form. Der Wagen iſt als Zweiſitzer konſtruiert. Der Motor läuft 4/16 PS hat alle Annehmlichkeiten eines argßen Wagens und iſt 2,42 PS. und hat drei Vorwärts⸗ und einen Rückwärtsgang mit Kuliſſenſchaltung. Der Brennſtoffverbrauch beträgt 4% Liter für 100 Kilometer. Die Höchſtgeſchwindigkeit iſt 60 Kilometer. Das Taſchenauto nennt ſich ein dreijähriger Kleinwagen der Onnach⸗ Motorfahrzeug⸗Fabrik in Köslin. Dieſes Auto für zwei bis drei Perſonen heißt deshalb Taſchenauto, weil es jeder aus ſeiner Taſche bezahlen kann, denn der 3½ PSS. ſteuerfreie Onnach⸗Wagen iſt für M. 1200, der 7,5 PS.⸗Wagen für M. 1800 zu baben. ir kleinere Type kann ohne Polizeinummer und ohne Führerſchein Sie erreicht eine Geſchwindigkeit von 35 PS. in der Stunde. Für die 75 PS.⸗Type wird ein 70 Kilometer⸗Tempe gerantiert. Die kleine Type wird angetrieben durch den Bekame Die Peter u. Moritz⸗Wagen ſind durch Sporterfolge auch Blockmotor, der ſich in Krafträdern ſchon oft bewährt hat. zahlreiche Vervoll⸗ kommnungen und Verfeinerungen einzelner Teile. Das Getriebe Morgan⸗Auto, eine in ihrer Aufmachung äußerſt eigenartige Nen⸗ iſt zweigängig, die Schaltung liegt in der Mitte. Ueberhaupt— bei erſcheinung der Kraftfahrzeugtechnik. Das Morgan⸗Auto 212 PS, vielen der billigen Kleinwagen füllt die Mittelſchaltung und Links⸗ iſt ein offener Zweiſitzer, hat ein mittleres Lenkrad vor, ein mitk⸗ Für 4950 Mark kann man auch einen 5/25 PS.⸗leres Treibrad hinten und zwei Seitenräder. Garbaty⸗Wagen mit Vierzylinder⸗Motor als Vierſitzer haben. Ueber⸗ auf eine hohe Tourenzahl, leiſtet er doch 3500 Umdrehungen in der 9 von 4/24 PS. Dieſe Minute. Der Wagen verfügt über drei Vorwärts⸗ und einen Rück⸗ Kleinwagen zeugen von äußerſt ſolider Konſtruktion, 12 aus denk⸗ wärtsgang und erreicht eine Höchſtgeſchwindigkeit von 60 Km. bar beſtem Material geſchaffen und haben fſogar ierradbremſe. Eine wunderhübſche dreiſitzige Limoſine koſtet 6000 Mark. Das iſt] mit Fleiß und Liebe geſchaffen ſind, ſo iſt der Fachmann doch der zwar ſchon weſentlich mehr als manch anderer Kleinwagen, aber da⸗ Ueberzeugung, daß nicht alle der neuen Klein⸗Auto⸗Fabriken ſich für ſind auch Konſtruktion und Ausſtattung weſentlich gehobener. werden behaupten können. Die Zweifitzer Remag⸗Sporttype iſt ein Sportwagen wie er ſein ſoll] die Berliner Auto⸗Ausſtellung nicht gebracht. und muß. Er läuft 115 Kilometer pro Stunde, während die Drei⸗ Denn jene deutſchen Autos, die auf der Berliner Autoſchau zu ſehen 0 Viel beſtaunt, viel beſprochen, mitunter auch belächelt wird das Der Motor kommk Wenn man auch bei allen dieſen kleinen Wagen ſieht, daß ſie Einen deutſchen Ford⸗Wagen hat uns Und das iſt gut ſo. ſind, entſprechen deutſchem Geſchmack u. vor allem auch die beiden Koco⸗Wagen den deutſchen Anforderungen(die weit döher ſind als 4/16 PS. Der Dreiſitzer iſt in ſeiner flotten Ausſtattung für 3500 die in Amerika) erheblich mehr. Man würde jeden deutſchen Auto⸗ Mark der Vierſitzer in ſeiner gediegenen Elegang für 4500 Mark zu Induſtriellen beleidigen, wenn man ſeinen Wagen mit einem Ford⸗ übergegangen. Die Wagen vergleichen würde. 5U25 PS.⸗Wagen werden als Zwei⸗ und als Fünſſitzer geliefert und willens ſind, ein populäres deutſches Volksaute zu zeugen von ſolider Durcharbeſtung. Carolet nennt ſich ein kleines ſchaffen, das hat die Klein⸗Wagenſchau mit der 21 ein · Daß aber deutſche Auto⸗Induſtrielle „drucksvoll gezeigt. Das billige deutſche Klein⸗Auto ſchwachen Kleinwagen, ohne Führerſchein gefahren werden darf. iſt geboren und hat ſich in ſeiner erſten Jugend Solch kleiner Carolet(ſteuerfrei und ohne Polizeinummer benutzbar)[ſchonausgezeichnet entwickelt. S Doerschlag. pfalzfahrt des Rheiniſchen Automobil⸗Clubs Mannheim 4 Als man in London über das Dawes⸗Gutachten bzw. Ab⸗ kommen verhandelte, da war uns am Rheine haarſcharf an der äußerſten Grenze des beſetzten Gebietes, teilweiſe ſogar beſetzt, wie das Mannheimer Hafengebiet, das Herz ſchwer ob des Reſultates, das uns die Verhandlungen bringen ſollte. Und was wir erſehn⸗ ten, mit unſeren Brüdern jenſeits des Rheines wieder ungehindert, befreit von den ſcharfen Maßnahmen der Beſatzungsbehörden, ver⸗ kehren und uns ohne Sorgen in die ſonnige Pfalz begeben zu können, hat ſich erfüllt. Als die Feſſeln gefallen waren, betrachtete es der Rheiniſchs Automobil⸗Club als ſeine vornehmſte Pflicht, eine Clubfahrt in die Landes ſeine Mitglieder diesſeits des Stromes genießen zu laſſen. B. f. B. Leipzig— Pfeil Leipzia:1; Vik⸗ So war der Ruf zur Pfalzfahrt auch nicht vergebens erklungen toria Leipzig— Svortfreunde Markranſtädt:1; Fortung Leipzig und nicht weniger als 36 Fahrzeuge beſetzt bis auf den letzten Plaß gegen Eintracht Leipzia:0; Wacker Leipzig— T. u. B. Leipzig 425 fanden ſich am 26. Oktober d. J. vormittags nach einer Stern⸗ fahrt nach Hambach(Pfalz) bei Herrn Weingutsbeſitzer Hörner zum Doch nicht lange war des Verweilens und der Leiter der Fahrt, der Pfalzkenner und das verdiente Mitglied des Elubs Geh. Kommerzienrat Anton Faſig gab den Teilnehmern das Zeichen zur Weiterfahrt. Herrlich lagen die Weinberge in tauſend Farben links und rechts der Straße nach Neuſtadt und in wundervoller Färbung lag der Pfälzer Wald, als die Fahrt weiterzog über Lambrecht, Frankenſtein durch das Iſenachtal nach Bad Dürkheim, der Petle der Pfalz. Hier handenen Räume konnten die Teilnehmer kaum faſſen. Ein gutes Mahl, gewürzt durch herrlichen Pfälzer Wein und unterbrochen von Abtellang B. S. C. Niederſchönhausen— Wacker Tegel 22; ten Reden ſo der Begrüßungzkede des Prößdenten de deube. Union Berlin— Weißenſee 1900:8; Union S. C. Charlotten- Baurat Or. Nallinger, mundete herrlich. Daß auch burg— B. C. Brandenburg Berlin:1; Alemannia Berlin gegen der Tan nicht fehlte, iſt ſelbſtverſtändlich und zu früh ſchlug die Abfahrtsstunde⸗ Aber nicht alle ſteuerten ihren heimatlichen Gefilden zu. Böſe — SNz& CiE. RfHENISCfE AUTOICSICuridTOf TN EN-FABNHN. AKTIENSESFLLSCHAFT. HANNNEIN ——— — ———— Pfalz zu veranſtalten, einmal um ſich mit ſeinen Clubmitgliedern Dresden 00— Guts Muts Dresden.2; Nadebeuler B. E. gegen jenſeits des Rheinſtromes in deren engeren Heimat zu treffen da⸗ Dresden 93:0; V. f. B. Dresden— Dresdener S. C.:8; Dres- andere mal um mit vollen Zügen die herrliche Natur des Pfälzer war im Kurhaus ein gemeinſames Mittageſſen beſtellt und die vor⸗ ——— 8. Seite, Nr. 582 ANeue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Rusgabe) Montag, den 15. Dezember 12— Zungen behaupten, daß es manchem Krafwagen genau ſo gehe, wie dem bewußten Pferd, das vor jeder Schenke halten bleibt, wenn drinnen ein guter Tropfen verzapft wird. Wohl manches Fahrzeug dürfte nicht vor Mitternacht ſeine Garage erreicht haben, was nicht beſagt, daß der R.C. von einer Fahrt in die herrliche Weingegend der Pfalz nicht mehr nach Hauſe kommt, ſondern es iſt ein Beweis dafür, wie glänzend die Stimmung bei der Fahrt geweſen iſt. Auch der am ſpäten Abend leicht Regen kongte der guten Stimmung keinen Abbruch tun. Küche und Keller des Kurhauſes in Bad Dürkheim gaben ihr Beſtes. Weitere Fahrten nach den Rebenhiigeln der Pfalz und dem Pfätzer Wald wird uns das Jahr 1925 bringen. Das Jahr 1924, inſofern von Bedeutung als der Rheiniſche Automobil⸗Club in demſelben ſein 258ähriges Jubſlaum — 5 ſollte nicht zu Ende gehen, ohne daß der Tlub ſeine Mitglie⸗ r und Freunde noch einmal in Form des üblichen Geſellſchaft⸗Abends in ſeſtlichem Kreiſe vereinte. Die Räume des Parkhotels in Mann⸗ heim ſahen denn auch am Samstag(22. November) eine feſtfrohe Geſellſchaft von Damen und Herren. Wohl 200 Perſonen füllten die Räume, ſo daß es bei der Tafel enger als bei den früheren Ge⸗ fellſchaftsabenden zuging. Trotzdem war bereits bei dem gemein⸗ ſamen Eſſen eine glänzende Stimmung feſtzuſtellen, die im Laufe des Ahends durch geſangliche und deklamatorſſche Vorträge einheimi⸗ ſcher Künſtlerinnen und Künſtler vom Mannheimer Natlonal⸗ thegter noch gehoben wurde. Die Begrüßungsrede hielt der Präſident des Clubs Baurat Dr. Nallinger. Seinen Höhepunkt erreichte das Feſt als der Präſt⸗ dent des Clubs in ſchwunavoller Rede derer gedachte die im April 1899 den Club in Mannheim aründeten. Mit Fua und Recht konnte der Redner beſonders betonen, daß gerade der Rheiniſche Automobil⸗ Club an dem Aufſchwung der Automobil⸗Induſtrie einen ganz beſon⸗ deren Anteil hat. hat doch der Rheiniſche Automobil⸗Club weniae Wochen nach ſeinem Beſtehen vereits ein Automobilrennen veran⸗ ſtaltet. Der Club war demnach eine der erſten ſportlichen Vereiniaun⸗ gen, die dem Automobil den Weg ebnete zu dem aglorreichen Auf⸗ ſchwung. den es bis ſetzt genommen hat. Viele der Gründer weilen noch in der Mitte des Clubs, ſo die Herren Dr. he. Carl Benz. Richard Benz. Eugen Benz, Dr. he. Brecht. Fritz Held und Dipl. Ina. Philipp Reis. Der Redner bedauerte außerordentlich, daß es dem Pionier der deutſchen Automobilinduſtrie und Ehrenmitalied des Rheiniſchen Automobil⸗Clubs. dem Erfinder des deutſchen Kraft⸗ wagens. Herrn Dr. Carl Benz, leider nicht möalich war. in der Mitte der Clubmitalieder zu verweilen. Die Rede aipfelte in dem Wunſch, daß es Dr. Carl Benz noch lange Jahre veraönnt ſein möge, an geiſtiger Friſche und Geſundheit ſeinen Lebensabend zu verbrin⸗ gen. Das dreifache Hoch galt Dr. Carl Benz. Der Präſident über⸗ reichte daraufhin den genannten Herren für 25ſährige Zugehörigkeit 88 Ehrendiplome. Herr Eugen Benz dankte im Namen der ubilgre. Eine beſondere Ausſchmückung erfuhr der Abenb durch die Vor⸗ führung des Films„Aus eigener Kraft“ der im weſenllichen durch⸗ ochten von einem kleinen Herzensroman den We degang des Kraft; fahrzeugs den aufmerkſam beobachtenden Teilnehmern zeigte. Der üübliche Tanz, der das Feſt bis in die Morgenſtunden douern ließ und niemand an das Nachhaufegehen dachte, bildete den Schluß deß Ge⸗ ſellſchaftsabends. Mit dieſem Geſellſchaftsabend, der auch, wie ſo manches Feſt und Veranſtaltung von dem Schriftführer des Clubs Herrn Diſchinger geleitet wurde, bildete den Abſchluß der dies⸗ jährigen Feſte und Veranſtaltungen des R A. C. Das Jahr 1925 dem wir ja alle in Deutſchland mit großen Hoff⸗ Kungen entgegengehen dürfte ſportlich und geſellſchaftlich ein noch regetes Clubleben bringen. Athletik T. f. R. ſiegt gegen Verein für Körperpflege Im Apolletheater fanden am Sonntag vormiitag 11 Uhr die Mannſchaftskämpfe im Ringen um die Vorherrſchaft in der A⸗Klaſſe des Rhein⸗Neckargaues zwiſche nder neugegründeten Ringerabteilung des Vereins für.ſenſpiele Mannheim und dem Virein ſür Körper⸗ pflee von 1886, e. V. Mannheim ſtatt. Gleichzeitig wurden Heraus⸗ forderungskämpfe im Gewichtheben ausgetragen, die auch den Welt⸗ rekordmann Zinner⸗Würzburg in den Schranken ſahen. Des hier Gebotene mar außerorden lich ſehenswert und beſonders die Gewicht⸗ heber machten alle Anſtrengungen, die von ihnen zum Teil ſelbſt aufgeſtellten Weltrekorde zu überbieten. Die Ringkampfkonkurrenz wurde von beiden Seiten mit äußerſter Kraftentfaltung ausgefochten, und mancher Kampf bot außerordentlich intereſſante und abwech⸗ ſelnde Bilder. Trotzdem und trotz guter Reklame war die Veranſtal⸗ ung dermußen ſchlecht beſucht, daß die Veranſtalter kaum zu einem Bruchteil auf ihre Koſten kamen, was dem Intereſſe weiteſter Kreiſe der ſonſt ſo eifrigen Mannheimer Sportbevölkerung das ſchlechteſte Zeuguis ausſtellte. 8 Vor Eintritt in die Ringkampfkonkurrenzen warteten die Ge⸗ michtheber mit ſtaunengwerten Leiſtungen auf. Die Uebungs⸗ arten im Gewichtheben vereinigte vier Mann am Start, Seckel, V. f. K. und Kühner⸗Durlach, Bantem, Haier⸗V..K. und Zinner⸗Würz⸗ burg. Im einarmig Reißen brachte Seckel 110, Kühner 120 Pfund zur Hochſtrecke lein Verſuch des letzteren, den von ihm ſelbſt aufge⸗ ſtellten Weltrekord mit 130 Pfund zu überbieten, mißlang), während Zinner 160 Pfund einwandfrei bewältigte. Das einarmige Stoßen ſah Zinner mit 170 Pig, gegen Haier mit 140 Pfund als den Beſſeren. Die beiden Bantamgewichtler ſtießen beidarmig 180(1) Haier brachte es auf 210 und Zinner ſchoß mit 240 1 den Bogel ab. Ein Verſuch Zinners, im beiarmigen Reißen ſeinen eigenen Weltrekord miü 200 um 5 +— ſchlagen, mißglückte nach zweimaliger An⸗ ſtrengu Zum S ub brachte es Seckel im beidarmign Drücken auf 120, ater auf 135 und Haier auf 190 Pfund. Bei den Mannſchaftsringkämpfen erbrachte die durch den Leichtmittelgemichtler Karl Weber lehemals.f..) ins Leben gerufene junge Ringerabteilung den beſten Beweis dafür, daß man auch in dieſem harten Kampfſport durch eifriges Training ſchöne Erfolge erzielen kann. Merberich(...) und Münch(...) ſind noch nicht über alle Klippen der Technik hinweg, bemühen ſich ſedoch, ihr Beſtes zu zeigen. Merberich, von Anfang an überlegen, bringt ſeinem Berein den erſten Sieg. Der zweite Kampf ſcheint für den..K. enden zu wollen, doch wendet ſich das Blatt und nach einem forſchen Angriff erliegt Thumm dem.f..⸗Mann Mundſchenk. Murbeck(...) bringt Reichert(...) nach hart ⸗ näckigem Kampf auf beide Schultern und ſeinem Verein die erſte Hoffnung, Der Weltrekordmann Rheinfrank von Vf., der ſich nun auch mit Ringen beſchäftigt, ſucht ſeinen Gegner Denu vom Pfſk. gleich bei Beginn durch ſtärkſte Kraftentfaltung zum Erliegen zu bringen. Bei einem Anftrum bringt er ihn außer die Matte, wobet dieſer kampfunfähig wird. Nach lurzer Pauſe geigt ſich doch, daß Denn techniſch beſſer iſt. Die Kampfbilder ſind äußerſt intereſſant und wechſeln ſtets. Beide kommen viel am Rande der Matte in die entſcheidende Lage und durch Ueberrollen auf beiden Schultern eht Denu des Sieges verluſtig. Bei weiterem Training dürfte heinfrank einen vorzüglichen Ringer abgeben. Spatz(BfR) und Herweck(Ufc) zeigen einen ſchönen und en Technit nicht mangelnden Kampf, bis ſeßt den beſten. Das Reſaltat dieſes Treffens, das wie die anderen auf 20 Minuten ange⸗ ſetzt war, iſt eine Momentniederlage für den PfK. Der Gründer der VfR⸗Ringer⸗Abtlg. We ber hat in Bögeln (Bfc) einen äußerſt hartnäckigen und zähen Gegner, mit dem er nicht leicht fertig wird. Luch hier ſchönſte Kampfſzenen. Keinem ge⸗ Ungt es zunächſt, ſeinen Riwalen aus dem Stand herauszubringen, bei ernſthaften Angriffen landen dann beide am Ma ienrande. Eindrücken der Brücke reißt Weber den Sieg dieſes Kampfes an ſich. Das letzte Trefſen im Schwergewicht war eine ſichere Sache für den BfR.⸗Mann Rupp. Gleich bei Kampfbeginn zwingt er ſeinen Gegner Haier in die Bodenlage, hält ihn dort zäh und unwiderſtehlich feſt. Trotz verzweifeltſter Gegenwehr muß auch Hater 3 Brücke eindrücken laſſen. Geſamtergebnis für den Das Planetentrio, beſtehend aus den Herren Schneiber, Ll⸗ breilt und Engel. fämtliche B. f.., erniet mit ſeiner hervorragen⸗ zen Gewichts⸗Kongleur Pantomime und teilweiſe neuen Tricks rei⸗ den und wohlverbienten Beiſall, Schaz9 66. Jaliacſt — Beilage Nr. 35 Montag. den 15. Hesemb Unregelmägige Spieleröffnungen. Partie Nr. 159. Weiß: J. Schenkein. Sekhwarm Spielmann. Weiß Schwarz Weiß Schwarz 1. S2—es 10. 8d4.—9 Ses)ct 2. Sb1es Sg8—16 11 eN DdSfs 3. Sgi- 13 Sb8—66 12. Thi=1 Iig-es-. 4 d2—d4 SSNd 13 Lel-es Tesxes 5 Staed“ Lis—-bsg 14. laes DisNes-- 6. Ddſ—d3(% 90 15. De2—e2 Iba4es- 4 755 55 95 5 r 151 Deseñ — ulgegeben. 9. eNKds Y Badeag 1925 1) Hier sollte Lei-g5 oder ebes gesehehen. Der Text- zug ist ein grober Fehler.—- 2) Richlig war ez—eg. Der Teklzug schéltert an der Erwiderung des Gegners.— 3) Jetzt mußie folgerichtlig LfI—-g2 geéschehen. Durch den Textzug wird die Rochade vereftelt und der 1 schut⸗- los dem leindliehen Angriff preisgegeben. Die Partie ist jetzt nicht mehr zu halten. ** Partie Nr. 160. Weih: J. Schenkein. Schwarz' Spielmann. Weiß Schwarz Weiß Schwarz 1. 12—14 e7es 12 Sgn! Thßcht) 2. fde5 4746 13 g3b4 Ddsoch4⸗ 3. eddg Laig ed 14 Reid2 Les—15 4. Sg1 18 87—85 185 32 23 37——0 * 82—83 0 85—84 1 Rdz Lde es 08 6 Sfs h4 S88 ef 17. berrb4 Seo—d4 7 42—44 887—86 18 Sde 400 Sb4- g2 0 Sbs-e6 19. Sbi-dz d4 d 9. S2—e3 BRIehS 20. Kes—4 4 83+ 10 LI—d8—4 0 21 Kel-=b5 15 87. 11. Ldaxcg6 7¹ 22. Kbs—=a5 Td3-ds Aufgegeben. 1) Auf Sh44gs Wwäre h24g3 geschehen.— 2) Es drohte Scö&dd und— falls die Dame Wieder nahm, Ldecg3-F. 3) Durch dieses OQualitätsopfer erlangt Schwarz einen ver⸗ nichtenden Angriff.— 4) Hier mußte mindestens Ddli-el ge- schehen. Nach dem Textzuge bricht die weiße Partie bald zusammen. ** Partie Nr. 161. Weihß: C. Karls. Schwarz Spielmann. Weiß Schwars Weiß Schwarz 1. 22—64 e7-es 14. Stsdcd esNdt 2 Sbiwes Sbs= 158. Ses—08 80—85 9 3. 82—83 87—80 16 12—14—15 0 4. I4—2 Sgg—-e 17. fAKg5 6 g5 5. d2—d3 146—87 18. De2d2 e7ct 6. Lel-=85 H7-hõ 19. Dadgego 0 cα 7. Lg5—63—0 20. c4ds Les-7 8. Ddi-dz) Se7=1 21 TffNs Tis.—-eg 9. Sg1—13 47—d6 22.82—24 Tege/ 10,—0 Leñes 23. Tal-i Dd7.eg 11 Tatet Dds=d7 24 h2-b4 00 17—86 9 12 4d2—62 Scbd 25. IIs 18-4 Lgixia i] 13. Les d. Stsdt 26. Le4=g6 Des-d8 Weil kündigt in drei Zügen mait an.“) 1) Dieser Zug scheitert an 8f8. Besser War gleich De2 zu ziehen.— 2) Besser Tf8—e8.— 3) Um f4—ib zu ver- hindern.— 4) Um zu verhindern, daß Weiß h5 und hö zieht. — 5) Oder D18, TI8, KN&I8. Dann wäre Dg6—“Leß, sowie 9 Usw. gefolgt.— 6) Nämlich 27. Lgö-7r KgS-h7. „ Dgi—86-— Khi-hg. 29. Dg6—g8 +,. ** Partie Nr. 162. Welß: Zuckertort. Schwarz: Blackburne. Weiß Schwarz Weiß Schwarz 1.—el-eb 18. e3—e Tag—-c8 2. e2—e3 8g8—16 19, e4=es Sto ·es 3. 861—13 by-=bG 20. 13—14 g7—g6 4..fIi—e2 Leg=hꝰ 21, Tei—es 17—15 9 5.—0 d7.-dõ 22 esNg Sedoete 6. d2—d4 LIa-dõ 23. 14—15 Stö=e4 7. Sbi—-ca——0 24. Lda æe dSel. 8. b2—b3 SbB-d7 25. 1546 00 107—92) 9. Lei—bz Dd6 e7 9 26. gOh7 Kg3—18 10. Sc3—b5(00) Sfö—e4 27. d4-ds 6 e5 11. Sbsedoõ cd 26. D092- bi( TJes—c5) 12. 8t3—02 84d7—16 29. TI i) Khgch? 13.—88 Sedvd3 30. Dheel-. Fhig) 14. B4a940; 950.⁰4 J1. Lbaes.. Pgixid 158 Pegdcd 86—d5 32. Les—gI Kis—86 9 16. Led=ds Tise 883. Detde Aulgegzebes. 17. Taſ-e es /9 7 1) Besser ces.)) Um im Tentrum verzurücken und dadurch beide Lauferdiagonalen für den Angriff frei zu machen.— 3) Die Verdeppelung der Türme auf der-Linie soll den Gegenangriff einleiten, aber der Gegner kommt durch eine überragende Kombinatioen zuvor.— 4 Blackburne laubt sich zu retien, indem er mit dem Springer das Feld e setzt. Indessen wird dadurch der König seines Bauern- schutzes beraubl.— 5) Dies ist der Effekt des Giegen- angriffes, der sich indessen durch die Gegenkompination Zuckertorts als bloße IIlusion erweist.— 6) Auf Dd7ba wWürde Zuckertort in spätestens 7 Zügen matt setzen.— 7) Auf De7eg7 folgt natürlich Dei—e8--. Partiestellungen Nr. 17. Weiß: Kgl, Le2, Bis, g2. Schwarz: Kgs, Led, Bea, h4. Weiß: Kaiser.„Schwarz: Dr. E. Lasker. Weiß Schwarz 44. 0* 0 0 Le4A-b5 45—hf LbB—1. 46. K5—gi Liidcrz 47.—1 ha—h3 48. 14—15 hà—-h2 1* Nr. 18. wWel b: Rer, Lh7, B. a8, c& 18. bö. Schwarz: Ke7, Ldö, B. a, bꝰ, g7. Weiß: Mieses. Scehwarz: Gunsberg. Well Schwars S4. LnT* K 86. es—c Led-dB 57. Kb7.-b6 Re/—e 38. 15—16 89. BS—k6 Eine überraschende Gewinnkombination.—)) Bei Ldö5—5 würde Lgs-ei mit der Drohung Le4daG Taate sein.—) Gegen getrennte Freibauern ist der Läulfer Endspielstudien Nr. 18,. Weiß: Kd, Be2, e2. Sehwarz: Ke5, Bd7. Weiß Schwarz 1. Kdz=c xU0Y d7-=ds 2. e2 eg Kcses6 3. Kc—-d4 Kcb-d 4. ce3 Kdö6 5S. c3—604 dSõο 6. KdAc Kc6— dõ Kea- d und Weiß hat die Opposition.) 1 ) Wenn Wein die Enigegenstellung des Königs dueht diesen Zug versäumt hätte, Könnte das Weiße Ends lel 11 zum Gewinne geführt werden.— 2) Jetzt ist es lar, Weig gewinne n muß, eben weil er die Opposition hat * Nr. 19. Weil: Kdg, Bdd, ds5. Sehwarz: Kds, Bd7. Weiß, Schwarz 1 d8—de Rds eß i) 2 Kds- c4 Kes17 3 Ked—b5) K7e 4 Kbs—es Keb f7) 5 Kes-böß und gewinnt mit Ke7. 190 1) Wenn Schwarz am Anzuge gewesen wäre, 80 w in. mit d7—d6 das Ends unentschlieden gemacht worden 55 2) Zetzi ist die Pa für Schwarz verloren, da Wel Kef den Bauer Kd7 gewinnt. Aus dem Schachleben Simultanspiel im Karlsruher Schachklub. Am 3. Deseſg ber sollte der Schachgroßmeister A. Rubinstein im Kaf ruher Schachklub ein Simulltanspiel geben. Eine Schar von Schachfreunden war zu diesem Zwecke vef melt; da kam in letzter Stunde die Absage des Meisier Anstelle desselben gab nun der Klubmeister des Karlsrü Schachklubs Herr Pheo Meiginger eine Simuftan-c stollung, und zwär mit dem ansehn ichen Erfolge, daß 0gen 3 Stunden von 2 Partien 15 gewann, 5 unentschie machte und nur 5 verlor. Gründung eines Schachklubs in St. Georgen. Am 16 November Wurde der Schachklub St. Georgen bei Freibt 1. Breisgau ins Leben gerufen. Zum Vorsitzenden waaſe man Herrn G. Schmalz, zum Kassierer Herrn 0. Kel zum Schrififührer A. Tritschler. Spielabend jeden Dienste im Café Schmalz. Grolimeister A. Rubinstein kämpfie in Magdeburg gleleg zeitig gegen 28 Spieler mit dem Resultal 21.—1, remis Bei einem Berliner Schachturnier im Rahmen des 170 Uner Schachverbandes siegten die Schachvereine des Westen mit 35: 29 gegen den Osten. Am gleichen Tage veransta! 10 der Berliner Arbeiter-Schachklub einen Massenkampf“ gegen Süd, den der Norden mit 55: 34 gewinn. Ein viermeisterturnier hat in Berlin, zwischen 14 Meistern Johner, Mieses, Rubinstein und Teichmann acten Anfang genommen. In der ersten Runde verlor Rubins der die Bedenkzeit überschrilt, gegen Teichmann. Mies verlor in einer unregelmäßigen Eröffinung gygen Johner folge eines Versehens. 5 Groſmeister Spielmann gab in Koltbus eine Reihenspf Vorstellung. Er halte mit 33 Gegnern zu kämpfen und gen wann in fünf Runden 21 Partien, machte 9 unenlschié und veclor 3. ein Ein Schachkongreſ in Wien. Der deutsche Schachvefes, Wien hat beschlossen, den Deutschen Schachbund um Uebe lassung eines auflerordentlichen Schachkongresses 2u feg suchen. Im Deutschen Schachbund findet diese Absicht ein sympathischen Widerhall, sodaß mit der Verwirklichung rechnen ist. be⸗ Die Kosten des Newyorker Weltmeisterturniers 1924 15 trugen 13 509 Dollars(56 700 Mark). Dabei sind nicht 4n. gerechnet die Kosten für Unterkunft und Unterhalt, die Hotel Alamak übernommen hatte. Schachliteratur Veits kleine Schachbücherei cherausgegeben von Br. 0 Palitzsch 8 8 Faller de Gruyter u. Ce., Berlin Nne Genthinerstrabe 38), Mit der Herausgabe von Veits klelgig Schachbücherei wird ein Werk begonnen, das für ſget⸗ Schachliteratur als neuarlig und bedeutungsvoll zu hal. Wird es doch damit, Wie der Herausgeber zutreffeneags seinem Vorwort bemerkt, zum ersten Mal unternommen anze, mächtig angewachsene Gebiet des Schachwisselgag auter kleinen Einzeldarstellungen zu behandeln, die dh⸗ in ihrer Gesamtheit sich zu einem einheitlichen Ganzen bu⸗ runden und einen systematischen Bau bilden sollen. Hehe⸗ lich den auf anderen Gebieten bestehenden Taschenbüte eſt reien(z. B. Sammlung Göschen, Aus Natur und Geistes im usw.) soll Veits kleine Schachhücherei(jedes Bändchen Umfang von ca. 4 Bogen etwa.0 Goldmark) ein zuver hiz siger Führer durch alle Zweige des Schachspiels sein es Zerteilung des Stoffes in lauter Einzelthemen ermöglie mit jedes einzelne Thema gründlich abzuhandeln, ohne 15ʃ den Leser zu sehr zu belasten und abzuschrecken. 5505 Sorge getragen, daß die einzelnen Bändchen nach demporem dernsten Wissensstande und in moderner, fesselnder abgefaßt werden, sodaß der Sstoff dem Leser in denkhaf ½ quemster und übersichlichster Form dargeboten wird. gaß Friedrich Palitzsch hegt die zuversichtliche Hoffnung gch· der Gedanke der„Kleinen Schachbücherei“ in der 8044 welt auf günstigen Boden fallen und daß die Herauszſcc. weiterer Bändchen in rascher Folge vonstatten gehen iſcht Dieser Erwartung schlieben wir uns an und zweifeln nden an dem vollen Erfolge des in besten Händen hadena Unternehmens. Es liegen bisher Band 1(Die Bede hun des Schachs) von Dr. H. V. Klein und Dr. F. Pallitzach von Band 2(Das Damengambit und Damenbauernspiel; or⸗ Kurt Emmrich(mit 30 Parlien und 75 Diagrammen) Neu- Auf den Inhalt dieser beachtenswerten schachlichen am- erscheinungen werden wir gelegentlich noch zurüchziſer- men haben! Schon heute aber sei festgestellt. daf die 4. ausgabe dieser beiden Bändchen ein überaus glücklicher ſang der„Rleinen Schachbücherei“ war, die— wereun weiter solche Treffer herausgibt, bald jedem Schachfrelh unentbehrlich sein wird.. Berausgeber. Drucker und Verleger: Druckerel Dr 000 Nene Mannteimer Zeituna, G. m b. H. Mannheim Direktion! Ferdinand Heyme— Cbeftedakteur Kurt Feiſchen eun Setantwortlich tür den bolitichen und volkewirtſchaftlichen Te Fiſcher: für das feulllieten: Dr Fritz Hammes: für Kommunalpolitg Lelales: Richard Schönfeſter: ſür Sport und Neuss aus aller 1 0% Müller: für Hanvelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. raben ben Bbrig. 1cbaktionellen Teil: Gr. Kircher: l. Anzelaen:. Be — AqUUPPP———wTccc—T—/ ——ñĩ2ðö77,0 S „ rr—————————————— Montag, den 18. Dezember 1924 neue— Zeitung 9. Seite. Ar. 582 Vetwandten, Freunden und Beka 148 — Statt besonderer Anzeige. Jadie traurige Nachricht, dass 5 lebe— T O— S E 0 85 er Frau, undere herzensgute, treubesorgte 45 1 Gestern abend entschlief sanft nach kurzer Mutter, Grossmutter, Schwester und Tame, rancheit unser lieber Bruder, Schwager und 2 Onkel ö Ffau Rosa dering Vverw. aumaunn 52 0 Pro nach langem Leiden, gestern Sonntag,(o morgens 5 Uhr, sanſt entschlafen ist.* Priiz casnarl;,, en 15. Dezember 1924. im 62. Lebensjahre. in Ttauer: 91 1 an Nakabenlal 0 deoh D 1 7 Frelburg I.., 12. Dezember 1924. nelurtch Gertag 9— 7 Elsn Borghesani Wwe. im Namen der trauernden Hinterbliebenen: usbet Renate u. Adolie f f W. Caspari Paalls brun Waler Seghenswerte Auslagen im Eingang. eeeee. à. D. Familie Feltx Groß 85 1.0020 Familze W. Lothman e e A E dis Beerdigung iindet Dlenstag. mittegs f 5 11 9 7 ersg ee e. 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Ich biete meinen von Ado von Achenbach. in Szene tet von 25 3 7 Ig i 0 0 7 1———5 Bängen von flee aee verehrten Gästen ee 1 gl- Un niang nde gegen 10%½ Uhr gutgepflegte Weine, offen und in Flaschen, Kaffee zu jeder Iageszeit usw. 1 fala Mathilde Else von Seemen U dfungsveisamm ſ Senovevs M Ar d Slegfried, ur Oemahl Rulelt Vittgen 48 der Kranken⸗ und Sterbekaſſe für ſelbſt. 81. Seln weiel, deren Nind 1 Birgel II ö Hungs dgd 2108808 0 ꝗ0 98 werker und Gewerbetreibende, Sitz Regen ſand affenen Isef Renfert 5 8 ade deatſaden. 0 Fede Vater feessten In Jatereſe fö mtricher gendwete ereſſe Ulrren Oeorg Könler Um geneigten Zuspruch bittet 6 Cewerbe rebener ſowie aller ſonſtigen 25 * VI Ih 2 hörigen des Mittelſtandes iſt es gelegen. 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