—— ArAme¼˙—zn.— rrr 88* — · Müttwoch, 17. Dezember reiſe: In Manndelm u. Umgebung wöchenilich Aend 8. Die monatl. Bezieher verpflich ien ſich bei entl erung d. wirtſchaftl. Berhätiniſſe notwensig wordende Serterrdebungen anzuertennen Pofiſcheczente Nt 17590 Raternde.— Heupigeſchaftsſtele E 6, 2— SGeſchafts · naeen Waldhofftr. 6, Schwe zingerſtr. 24. Gontarb⸗ d4n. 4— Fernſyr 7541 7945,— Telegr.-Adreſſe eneralanzeiger Mannhelm Erſcheint wöchentl zwölfmal Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Mannheimer Genemal „Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muſik⸗Jeitung Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Miltag⸗Ausgabe Amzeiger Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 586 Zeil Anzeigenpreiſe nach T bei Bocerszahlang eier· paltige Kols Far erveine.-N. Reklamen.—.R. Für Anzeigen an Taßzen Stellen und eben wird bene Weuansssetung Bber· nommen. Hödere Gewalt, Sres Betriebsförungen uſm. verechtigen zu keinen Erſatzenſprüchen ſür ausgsfalleme adet beſchränkte Ausgaben oder für verpziele Aufnahme von An ⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr.ohne Sewäzr. Gerichteſt. Nammhenm. Reiſen Die Kriſe Führerempfänge Berlin, 17. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern 15 der Tag der Führerempfänge. Außer den Kommu⸗ giſten und Völkiſchen entſandte jede Partei ihre Vertreter zum eichspräſidenten, nur der Führer der Bayriſchen Volkspartei, der nicht in Berlin eingetroffen iſt, wird vorausſichtlich heute ſeinen Beſuch abſtatten. Mit jedem der Delegierten unterhielt ſich der eichspräſident knapp eine halbe Stunde und ließ ſich die Anſichten er verſchiedenen Parteivorſtände über die politiſche Lage vortragen. 352 einzelnen erfährt man über den Verlauf der Beſprechungen, daß Aulnemn Müller dem Reichspräſidenten zu verſtehen gab, nach diaffaſſung der Sozialdemokratie erfordere das Ergebnis der Wahl ſei FJortführung der bisherigen Außenpolitik. Seine Partei alſo bereit, das Kabinett Marx zu unterſtützen. Im übrigen ertrat Müller den Standpunkt, das parlamentariſche Syſtem be⸗ inge keineswegs, daß die ſtärkſte Partei mit dem Verſuch der gierungsbildung beauftragt würde. Für die Deutſchnatio⸗ alen betonte Herr Winckler, daß lediglich eine Rechts⸗ jegierung dem Willen der Wählerſchaft, wie es ſich am Dezember bekundet hat, entſpräche. Am Nachmittag iſt dann och der Abgeordnete Schiele beim Reichspräſidenten geweſen. —5 Für das Zentrum ſoll, wie man uns berichtet, Herr Feh⸗ enbach vorgeſchlagen haben, den Führer der Deutſchen Volks⸗ partei, Dr. Streſemann, mit der Neubildung des Kabinetts zu be⸗ etrauen, da dieſe Partei die Regierungskriſe heraufbeſchworen habe. zerr Scholz von der Volkspartei regte im Gegenſatz dazu an, zinem Vertreter des Zentrums das Mandat zu übertragen. Der orſitzende der demokratiſchen Reichstagsfraktion Koch gab im amen ſeiner Fraktion dem Reichspräſidenten die Erklärung ab, 5 ſeine Freunde die große Koalition als den einzig mög⸗ ichen Ausweg aus der gegenwärtigen Situation betrachten. Da⸗ wird erneut zum Ausdruck gebracht, daß die Demokraten die Beteiligung an einem Bürgerblock nach wie vor ablehnen. Anfangs hieß es, Herr Ebert würde noch geſtern, nachdem er ſich hinreichend über die Haltung der einzelnen Fraktionen unter⸗ richtet hatte, den Auftrag zur Kabinettsbildung vergeben. Dazu iſt es aber dann doch nicht gekommen. Nun ſoll, wie halbamtlich ver⸗ Peen wird, die Entſcheidung heute vormittag fallen. as wäre alſo vermutlich nach der bedeutſamen Fraktionsſitzung 20 Zentrums, das ſich um 11 Uhr im Reichstag verſammeln wird. Vielleicht wird man heute ein wenig klarer ſehen. Freilich darf man A5 Hoffnung daß ſo oder ſo es dem Reichspräſidenten gelingen önnte, die Kriſe zu beenden, nicht allzu hoch einſchätzen. Im Reichstag ſtößt man vielfach auf die Anſicht, daß es ſchließlich wieder auf die Koalition der Mitte herauskommen wird. as wäre alſo dann die Kriſe im Kreiſe. Wird Streſemann beauftragt? Allgemein erwartet man, daß der Reichspräſident heute zuerſt Dr. Streſemann, der bereits vormittags von ſeinem kurzen anatoriumsaufenthalt in Fürſtenberg in Mecklenburg zurückkehrt, die der Negiezungsbildung betraut wird. Das Streſemann⸗Organ, 1„„Jeit“, erklärt es aber ſchon heute als für„nicht wahrſchein⸗ ich“, daß Streſemann etwa an ihn ergehenden Auftrag annehmen Uurt, Er dürfte vielmehr dem Reichspräſidenten eine Perſönlichkeit orſchlagen, die nach ſeiner Anſicht für den Kanzlerpoſten beſonder⸗ Volgnet erſcheint. Es war vielfach der Abgeordnete der bayeriſchen olfspartei Graf Lerchenfeld, der frühere bayeriſche Miniſter⸗ präſident als Kanzlerkandidat der Deutſchen Volkspartei bezeichnet Aus der franzöſiſchen Kammer Amneſtiegeſetz und Wahlſchmiergelder de Bei der Abſtimmuna im Verlaufe der Amneſtiedebat te. in Ge geſtrigen franzöſiſchen Kammerſitzung wurde Artikel 2 des diedehes mit 347 gegen 196 Stimmen anaenommen und dadurch beſ Amneſtie für Malvy und Caillaux im Sinne des Senats⸗ ein woſles zum zweiten Male gebilliat. Verſchiedene Anfragen. die mit Abgeordneter an Malvy richtete, veranlaßten dieſen zu längeren, — arößter Lebhaftiakeit voragetragenen Aeußerungen. Malvy führte 05 Er babe Almeren vor dem Kriege nicht gekannt. Wenn ihm Ini erſtützunasgelder gezahlt worden ſeien, ſo ſei dies nicht auf ſeine im itative hin, ſondern infolge eines regelrechten Kabinettsbeſchluſſes Macimvernebmen mit Poincaré geſchehen. Zum Schluſſe erklärte de 99 85 Er brauche keine Amneſtie. er perlange Wahrheit und Ge⸗ 120 kakeit. Darauf wurde das ganze Amneſtiegeſetz mit 356 gegen Stimmen angenommen. 1 Ueber die geſtrige Sitzunga des Knammerausſchuſſes zur ber erſuchung der Herkunft der Wahlfondsgelder wird ichtet. daß der als erſter Zeuge vernommene Senator Billier. nd deleiſtung verweigerte und ſich vorbehielt, verſchie⸗ 15 Namen zu verſchweigen. Er lehnte dann auch die Beantwor⸗ eſchloeltimmter an ihn gerichteter Fragen ab. worauf der Ausſchuß kom oß. die Fortſetzung der Sitzung nach Laduna aller in Frage n Zeugen zwecks Erkundiaungen über die Oraaniſation des 5 erwähnten Verbandes Mittwoch nachmittaa eintreten zu laſſen⸗ Der„Temps“ zur Chamberlain⸗Rede u ün der Rede des britiuchen Staatsſetretärs Ebamgerlann Man nterhaus ſchreibt der Temps“ in ſeinem Leitartikel: ſichtn Lönne nicht darüber erſtaunt ſein. daß Ehamberlain ſich bin⸗ ü 15 der Beſprechungen, die er in Paris und Rom hatte, ſehr zu⸗ 5 Veſt babe. daß er nicht beabſichtige. aroße Prohleme während ſeiner 5 en chungen zu regeln, und daß man nicht verſucht habe. irgend⸗ ſen, ſontuen Vertraa einauaehen oder neue Entſcheidungen zu tref⸗ nelondern daß es aelungen ſei. gewiſſe Fragen die Anlaß zu beuen Reibungen hätten aeben können. zu löſen, ſcheine ſich beſonders ene zu haben, eine Atmoſphäre zu ſchaffen. die einer ver⸗ ſtia f ensvollen Zuſammenarbeit der Ententemächte gün⸗ und R. So begründet auch die Demarſchen Chamberlains in Paris Sunden eien. ſo ſeien doch gewiſſe Leute enttäuſtch, die in wenigen Nel Line neue improviſierte volitiſche Weltordnung erwartet e E de tu b. 8 altend geäußert habe. Staatsſekretär Chamberlain, der er⸗ glern,S n keien nichts anderes als die Peſtätiaung- daß die brikiſche ößten die Beziehungen unter den Mächten der Entente mit der n Gewiſſenhaftiakeit wieder enger geſtalten wolle. Die Worte ins müßten mit den Erklärungen in Verbindung gebracht MRuft. die am Montaa Briand über ſeine Unterredung mit olini abgegeben habe, in de er ertlärte, daß nach ſeiner er Vorſitzende des Verbandes der wirtſchaftlichen Intereſſen, die im Kreiſe worden. Der„Vorwärts“ will aus Kreiſen der bayeriſchen Volks⸗ partei hierzu erfahren haben, daß weder bei der Partei noch beim Grafen Lerchenfeld ſelbſt Neigung beſteht, einem ſolchen Ruf Folge zu leiſten. Der Unterredung Dr. Streſemanns mit dem Präſidenten Ebert wird eine Ausſprache mit dem volksparteilichen Fraktions⸗ vorſitzenden Dr. Scholez vorangehen, der geſtern die Entſcheidung über die Rolle der Volkspartei bei der Kriſenlöſung bis zum Ein⸗ treffen Dr. Streſemanns verſchoben wiſſen wollte. Viel Beachtung iſt im Reichstag der Unterrdung geſchenkt wor⸗ den, die nach dem deutſchnationalen Porteivorſitzenden Winckler der vorgeſehene Wirtſchaftsminiſter des Bürgerblocks, der deutſch⸗ nationale Abgeordnete Schiele mit dem Reichspräſidenten hatte. Die parteiamtliche deutſchnationale Preſſeſtelle hüllt ſich über den Inhalt dieſes Geſpräches, das am Nachmittag ſtattfand, in geheimnis⸗ volles Schweigen. Der W. T. B. berichtet ebenſo dunkel, daß es ſich um Erörterung einer am Vormittag„noch offen gebliebenen Frage“ gehandelt habe. Hier und da hat man vermutet, es ſei die Frage einer Zufammenarbeit mit den Sozialdemokraten beſprochen worden. Nach Informationen, die der„DA⸗3“ von deutſchnationaler Seite zugehen, iſt das nicht der Fall geweſen. Im Hinblick auf die Demo⸗ kraten ſoll der Reichspräſident erklärt haen, daß er demjenigen, dem er den Auftrag gebe, die Kabinettsbildung zu verſuchen, völlig freie Hand laſſe. Nachdem die verſchiedenen Möglichkeiten einer Kabinetts⸗ bildung durchgegangen waren, habe ſich nur die Löſung ergeben: Vil⸗ dung eines Vürgerblocks, der eventuell bei den Demokraten beginnt und bis zu den Deutſchnationalen reicht. Uebrigens wird die deutſchnationale Fraktion heute den neuen Vorſitzenden wählen. Naturgemäß iſt über den Ausgang dieſer Wahl mit Beſtimmtheit noch nichts zu ſagen, doch dürfte wahrſcheinlich Graf Weſtarp das Amt übertragen erhalten und wohl auch annehmen. Die Stellung des Jenkrums Beſondere Aufmerkſamkeit wird in politiſchen Kreiſen ſelbſtver⸗ ſtändlich der Fraktionsſitzung des Zentrums entgegen⸗ gebracht, das heute morgen tagt. Noch geſtern am Vorabend der Entſchedung hat die„Germania(ſehr heſtige Auseinanderſetzungen mit der Rechtspreſſe gehabt und heute erklärt das Blatt:„Das Zentrum muß nicht Regierungspartei ſein“. Neuerdings ſoll, wie die„Neue Tägliche Rundſchau“ behauptet, in Zentrumskreiſen ernſt⸗ lich die Möglichkeit erwogen werden, daß ein zweites Kabinett Marx ohne Mitglieder der Deutſchen Volkspartei vor den Reichstag trete. Die Volksparteiler ſollten darnach durch neu⸗ trale Fachperſönlichkeiten erſetzt werden. Für das Miniſterium des Auswärtigen hae man einen Verufsdiplomaten in Ausſicht genom⸗ men. Das würde alſo eine ausgeſprochene Minderheits⸗ regierung ſein. Man nimmt an, daß ein derartiges Miniſterium kein Mißtrauensvotum erhalten würde und ſo lange im Amte bleiben könnte, bis ſich die politiſchen Verhältniſſe einigermaßen geklärt hätten. Die Skillung der Demokralen Am Schluſſe einer gemeinſamen Sitzung der demokratiſchen Reichstagsfraktion und des demokratiſchen Parteivorſtandes wurde, wie aus parlamentariſchen Kreiſen verlautet, in einer Entſchließung zum Ausdruck gebracht, daß der Wahlausgang bewieſen habe, daß die große Mehrheit der deutſchen Wähler die Fortſetzung der bis⸗ herigen Außenpolitik und eine energiſche republikaniſche Innen⸗ politik wünſche. Dem entſpreche die Wiederherſtellung der großen Koalition. Eine Rechtskoalition entſpreche nicht dem Willen der Mehrheit der Wähler und noch weniger den außenpoli⸗ iſchen Intereſſen des Reiches. 2 Anſicht Enaland. Frankreich und Italien immer einig bleiben müß⸗ ten, damit der Friede aufrecht erhalten und der Wiederaufbau fort⸗ geſetzt werden könnte. Die Verſuche Chamberlains in Frankreich und Italien hätten alſo dazu beigetragen, die internationale Entſpannund zu verſtärken. die man ſeit der Londoner Kon⸗ ferenz habe feſtſtellen können. Die Oppoſition in Italien Nach dem„Nuovo Paeſe“ ſtellt ſich die italieniſche Bauern⸗ partei zur Oppoſition, weil die faſziſtiſche Partei die Organi⸗ ſationfreiheit in vielen Provinzen zu ſehr unterdrücke und die In⸗ duſtrie zum Schaden des Ackerbaues zu ſehr begünſtige. Wie die römiſchen Abendblätter melden, hat ſich Salandra auf dem„Avantin“ erkundigt, was die Oppoſition zu einer politiſchen Amneſtie ſagen würde, die zur Verſöhnnug der Par⸗ keien für alle im letzten Jahrzehnt begangenen politiſchen Vergehen die Strafe erlaſſen ſoll. Die Oppoſition wehrt ſich jedoch mit Händen und Füßen dagegen, weil ſie mit der Matteotti⸗ Affäre dem Paſzismus den Garaus zu machen hofft und mit der Anklage Donatis verſucht, de Bono und Muſſolini in die Angelegenheit zu verwickeln. Die Oppoſttion meint, von einer Amneſtie könne keine Rede ſein, ſolange Muſſolini die Regierung nicht verlaſſen habe. Der vor einigen Tagen wegen ſeiner ſcharfen Ausfälle beſchlag⸗ nahmte faſziſtiſche„Impero“ ſchreibt: Die Oppoſitionsruppen wollen von einer friedlichen Verſtändigung mit den Faſziſten nichts wiſſen. Sie wollen unſer Ende, nachdem ſie uns an den Pranger geſtellt haben. Der Kampf iſt ſo eingeſtellt, daß es zu einem blu⸗ zigen Abſchluß kommen wird, wenn nichts Neues eintritt. di latente Regierungskriſis in polen Die polmiſche Regierung erlitt im Budgetausſchuß des Seim eine Niederlage. Mit den Stimmen der Rechten, der Volkspartei und der nationalen Mindercheiten wurde nämlich beſchloſſen, ihr nur ein einmonatiges Budgetproviſorium und nicht, wie ſie es verlangt hatte, ein Proviſorium für drei Monate zu bewilligen. Nach dem Bekanntwerden dieſes Beſchluſſes erſchien der Miniſterpräſideen Grabski in der Kommiſſion und forderte ein zweimonatiges Budgetproviſorium, widrigenfalls die Regierung ge⸗ zwungen ſei, die Vertrauensfrage zu ſtellen. Zur Zeit der Berichterſtattung dauert die Beratung noch an. Es heißt, daß die Angelegenheit nicht vor das Plenum kommt, um der Regierung und den Parteien Gelegenheit zu geben, den Konflikt, wenn möglich, durch ein Kompromiß beizulegen. ſel Verln, 17. Dez.(Von unſ. Perl. Büro.) Der preußiſche Kultusminiſter hat die Genehrigung des Reichstags zu einem Diſziplinarverfahren wegen der publiziſtiſchen Tätigkeit des v. Freytag Loringhoven hauptſächlich in der. Deut · ſchen Zeitung, nachgeſucht völkerbund und Seheimdiplomatie Die Großmächte und das Mittelmeer (Von unſerm römiſchen Vertreter) p. Rom, 15. Dez. Das war ein klägliches Endel Schon rein äußerlich: Der Saal, in dem der Völkerbundsrat eine Woche lang getagt hatte, halb leer; eine phraſenhafte Rede des Präſidenten über„dieſe an nützlichen Ergebniſſen reiche Sitzung“; Gleichgültigkeit überall, be⸗ ſonders bei den Delegierten. Darüber, daß in den öffentlichen Sitzungen des Nates wenig Wichtiges beraten und beſchloſſen werden würde, war man ſich von vornherein im klaren. Aber auch in den„privaten“ und„geheimen“ Sitzungen iſt nichts Weſentliches geſchehen. Ein gewaltiger büro⸗ kratiſcher Apparat— den man mit großen Koſten aus Gerf hierher gebracht hatte— bemäntelt notdürftig dieſe Leere. Als ob es in der Welt nicht genug Bürokratien gäbe. Die Arbeit der Geheimdiplomatie iſt in Rom wieder völlig an die Stelle der Völkerbundsarbeit getreten. Gewiß, die Wilſonſche Idee von der Abſchaffung der Geheimdiplomatie iſt auch in Genf niemals verwirklicht worden. Aber auch die ſchärfſten Gegner des Genfer Protokolls können nicht leugnen daß im September in Genf, als Macdonald und Herriot ihre großen Reden hielte n, ein anderer Wind geweht hat, daß ein lebendiger Zug in dieſe größte Verwaltungsmaſchine aller Jeiten und Länder gekommen war: Man vergleiche die Reden von damals und die der vergangenen Woche und man wird ſich die Frage ernſtlich vorlegen müſſen, wo dieſer Lebenskeim denn eigentlich geblieben iſt. Das erſte Opfer dieſer Tagung waren ſelbſtverſtändlich die Deutſchen, die der Friedensvertrag von Verſailles vom Reiche gelöſt hat: die Danziger und die Saarländer. Von den Streitfragen zwiſchen der Ereien Stadt Danzig und der Republik Polen, die zur Verhandlung ſtanden, ſind alle wirklich wichtigen, entſcheidenden„vertagt“ worden, und was die Klagen des Saar⸗ gebiets betrifft, ſo hat man feſtgeſtellt, daß dort alles in der ſchön⸗ ſten Ordnung iſt. Auch die griechiſch⸗türkiſchen Streitfragen hat man verſchoben, an den Internationalen Schiedsgerichtshof nämlich. Und einiges andere hat man zu den Akten geſeat. Inzwiſchen aber hat die Geheimdiplomatie gearbeitet. Zunächſt fanden die Beſprechungen zwiſchen Chamberlain und Muſſolini ſtatt, die in der Welt ſo großes Aufſehen erregten und zu ſo vielerlei Gerüchten Anlaß gaben. Briand war dabei bis zu einem gewiſſen Grade ausgeſchaltet. Fühlungnahme zwiſchen den beiden Miniſtern, zwiſchen dem konſervativen und dem faſziſtiſchen. Ergebnis: Verſchiebung der Debatte über das Genfer Protokoll. Frankreich erhält dafür auch weiterhin den Vor⸗ ſitz in der Waffenkontrollkommiſſion in Deutſchland und Zuſiche⸗ rungen betreffend die Räumung Kölns. Kurz, ein glattes Geſchäft. Es iſt das übliche Geſchäft nach dem Prinzip, daß eine Hand die andere wäſcht. Und Muſſolini, der aus innenpolitiſchen Grün⸗ den ſo dringend außenvpolitiſche Erfolge braucht, hat dabei ſicherlich keinerlei Gewinn gemacht. So hat er verſucht. ſich bei den Verhandlungen über die Mittelmeerfragen ſchadlos zu halten. Aber er hat ſich da offenbar zwiſchen zwei Stühle geſetzt. Als er von der Möalichkeit ſprach, daß Spanien das Rif endaültig aufgeben könne, wird ihn Chamberlain darauf hingewieſen haben, daß Spanien einſt⸗ weilen immer noch im Rif ſteht und daß es dort wohl auch bleiben werde. Was ſoviel heißt wie: es wird dort bleiben und ſei es mit Enalands Hilfe. Plötzlich wollte Chamberlain auch nichts mehr von Verhandlungen ohne Beiſein der Franzoſen wiſſen. Denn vor den Beſprechungen in Rom haben die Beſprechungen in Paris ſtatt⸗ gefunden. Das wichtiaſte Ergebnis ſcheint nach wie vor: Enaland iſt und bleibt der Herr des Mittelmeeres. Chamberlain hat Herriot wieder einmal mit allem Nachdruck darauf hingewieſen, daß auch Frankreich eine mohammedaniſche Macht aller erſter Ordnung ſei: daß es alſo kein Intereſſe an einer Behinderung des enaliſchen Vorgehens in Aeaypten, keinerlei Intereſſe an einer Schwächuna der ſpaniſchen Stellunga im Rif habe. Beide Poſitionen kann Enaland nicht aufaeben— handelt es ſich doch um die Pforten des Mittelmeeres.— beide Steikungen muß es und wird es zunächſt balten. Daß Frankreich nicht odne Entſchädiaungen in dieſe Auf⸗ rechterhaltung der enaliſchen Schlüſſelſtellungen einwilliat, iſt ohne weiteres klar. Es kann aber kein Zweifel darüber beſtehen. daß dieſe Entſchädiaungen in Mitteleuropa liegen. in einer Verminderung der ausaleichenden Kraft des Völkerbundes. mit einem Wort: in Deutſch⸗ land. Weiter iſt in Rom über die Paläſtinafragen verhandelt wor⸗ den. Chamberlain war beim ſt, deſſen Forderungen betreffend eine größere Sicherheit und g. it der Katholiken in Jeruſalem Muſſolini aus innerpolitiſchen Gründen warm befürwortet hat Er ſcheint dabei einigen Erfolg gehabt zu haben, denn den Konſerva⸗ tiven iſt eine ſchärfer⸗ Diſgiptderrung der Araber und Zioniſten unter engliſcher Herrſchaft, wie ſie die Kurie wünſcht. durchaus willkommen. Das iſt für Italien gewiß nur ein mittelbarer Ge⸗ winn. Aber wenn es wenig nen hat, ſo hat es doch auch nichts verloren: Chamberlain wie es nicht anders zu erwarten war, die Abkommen ſeines eſ mit Italien über den Dode⸗ kannes und das Dſchubeland voll beſtätigt. Wenn die Beſprechungen Muſſolinis mit Beneſch and Nint⸗ ſchitſch überhaupt ein greifbares Ergebnis gehabt haben, ſo hat es ſich gewiß mehr um wirtſchaftliche Verſtändigung als um politiſche gehandelt. Beſonders mit Jugoflawien iſt noch lange nicht alles im Reinen, wie die Schwierigkeiten beweiſen, auf die man in Vene⸗ dig geſtoßen iſt. Das etwa ſind die Bahnen, in denen ſich die geheimdiploma⸗ tiſchen Verhandlungen von Rom bewegt haben dürften. Und trotz aller Feierlichkeiten und at ganz Italien die Verſammlungen im Palazzo Doria mit ſteigender Kälte verfolgt, denn die faſziſtiſchen Kreiſe ſind aus prinzipiellen Gründen der Schöpfung Wilſons abgeneigt, und auch die Oppoſition will von dieſem leeren Schauſpiel wenig wiſſen. um den poſten des Danziger Oberkommiſſars In Danzig wird bekannt, daß zwiſchen Briand und Cdam⸗ berlain in Rom eine Vereinbarung zuſtandegekommen ſei, der zufolge nach Ablauf der neuen Amtsperiode des Völkere bundskommiſſariats 1926 der Poſten des Danziger Oberkam⸗ miſſars nicht mehr von einem Engkländer beſetzt werden ſoll. Die Stellung des franzöſiſchen Oberkommiſſars würde nach der Auffaſſung Danziger polttiſcher Kreiſe einer ſyſtematiſchen Förderung der unberechtigten polniſchen durch den Völkerbund gleichkonnnen 5 2. Seite. Nr. 586 neue Mannheimer Jeltung[Mittag⸗usgabe] Mittwoch, den 17. Dezember 1924 Die Juſtände im beſetzten Gebiet Aus dem Rheinland wird uns geſchrieben: Die deutſche Vertretung bei der interalliierten Rhein⸗ kandkommiſſion in Coblenz iſt dieſer Tage aufgelöſt worden und 8 Mitglieder ſind abgereiſt e war auf Grund des Londoner Abkommens gebildet worden ſich an der Arbeit des technſchen Ausſchuſſes zu betelligen, der den früheren Zuſtand der deutſchen Steuerverwaltung und die deutſche Wirtſchaftseinheit wieder her⸗ ſtellen ſollte. Um dieſe Aufgabe zu erfüllen, mußte der ganze tech ſt werden, der im Zuſammenhang mit der Be⸗ n der deutſchen Verwaltung im beſetzten Gebiet N niſche Apparat aufge 7 R Die Aufgabe war in etwa zwei Monaten erledigt. Die deutſche Delegation iſt abe und Stelle geblieben, um die Lücke auszufüllen, die durch die Ausweiſung des früheren Reichskommiſſars für die be⸗ ſetzten Gebiete entſtanden iſt. Der Reichskommiſſiar diente bekannt⸗ lich als Vermittlung zwiſchen der Bepöllerung der beſetzten Gebiete und der interalliierten Kommiſſion. Bis der frühere Apparat wieder einigermaßen in Gang gebracht worden war, mußte jemand da ſein, der an ſeiner Stelle tätig war. Nach der Auflöſung der Delegation bleibt hier noch eine Lücke beſtehen, die aber bald durch die Wieder⸗ beſetzung des Poſtens ausgefüllt werden wird. Ganz ohne Reibungen iſt es bei der Wiederherſtellung der deut⸗ ſchen Berwaltungshoheit im beſetzten Gebiete nicht gegangen. Die lakalen franzöſiſchen Verwaltungskörper machten von Anfang an außerordentlich große Schwierlgkeiten und ſchienen ledig⸗ lich geneigt zu ſein, die Regle der Forſtverwaltung und äh. licher untergeordneter Körperſchaften eingehen zu laſſen, widerſetzte ſich aber allen Ernſtes der Abtretung der oberſten Verwaltungsbefug⸗ Vied die Kölner Zom geräumt? 25 8 4 uren 0 Jargtr 2 0 Iberf-Farmen * 75 Ckel. 7 Do Helsugf, * 22 LüNEMulRG urs + 7 3 5 K18 972⁰ Elve. Splancr Riſſe und vor allen Dingen der Freigabe argrufe frumesen und der der Gefangenen Wiederzulaſſung der Ausgewieſenen. Ein Drittel der Ausgewieſenen Wwollte man gewiſſermaßen zut Abſchreckung weiter fern vom He mat⸗ boden halten. Es bedurfte erſt ganz energiſcher Anwei⸗ ſun gen von Paris, um den Widerſtand der örtlichen franzöſiſchen Inſtanzen zu brechen. Die Anweiſungen waren aber ſo unmißrer⸗ ſtändlich und entſchieden, daß tatſächlich die Londoner Abmachungen on pollkommen durchgeführt worden ſind Mit ganz geringen Aus⸗ nahmen ſind fämtliche Ausgewieſenen wieder zurück und ſämtliche polttiſchen Gefangenen in Freiheit Die Reſtfälle wird ein Schiedsge⸗ richt 1 exledigen haben. an ſollte aber doch im unbeſetzten Gebiet nicht glauben, Haß nun wieder völlig normale Zuſtände herrſchen und daß die Zuft im beſetzten Gebſet gereinigt iſt. Das Londoner Abkommen Hat lediglich mit wirtſchaftlichen und finanziellen Schranken und Feſſeln aufgeräumt. Im übrigen aber iſt noch ſehr wenig geſchehen, um jene Parole der friedlichen Ent⸗ pannung zu verwirklichen, unter die der franzöſiſche Miniſter⸗ präfident angeblich ſeine Rheinlandpolitik geſtellt hat. Die fran⸗ zöſiſchen Ordonnanzen, die im etzten Gebiet in den letzten Jahren exlaſſen worden ſind und namentlich im Jahre des Ruhr⸗ frebels, atmen einen ganz anderen Geiſt. Und ſo iſt das beſetzte Gebiet auch heute noch von jener Preſſefreiheit, Vereinsfrelheit, Fretheit der Meinungsäußerung und der Ausübung jener ſouve⸗ ränen Rechte der 5 weit entfernt, die unbedingt nötig find, wenn von einet wirklichen Entſpannung die Rede ſein ſoll. Die Bebpölkerung fühlt in dieſer Beziehung das Joch der Beſetzung gerade ſo ſchwer wie früher. Im Januar wird die Räumung der Kölner Zone akut werben. Man erwarket im beſetzten Gebiet, daß die deutſchen Rechte nicht nur in dieſem Punkte gewahrt werden, ſondern daß die Reichsregierung auch ihre e Kraft einſetzt, um dem be⸗ ſetzten Gebiet die Freiheit zu ſen, die bei einer vertrag⸗ lichen Regelung der Entſchädigungsfrage unbedingt gewahrt wer⸗ den muß. Wie verkautet, ſoll ſich mit dieſer Frage eine beſondere Konferenz in London oder in Paris beſchäftigen. Das Deutſche Reich darf auf dieſer Konferenz nicht unvertreten ſein. die Parſſer Wirtſchaſtsverhandlungen Der franzöſiſche Handelsminiſter Rannaldy iſt von einem Mitarbeiter des„Excelſior“ gefraat worden, ob die peſſimi⸗ ſtiſchen Mitteilungen einiger franzöſiſcher Blätter über die Han⸗ delsvertragskonferenz und über neue Schwleriakeiten von ſeiten der deutſchen Delegierten zutreffend ſeien. Darau antwortete Ran⸗ naldiy:„Dementjeren Sie alle dieſe Gerüchte ſo entſchieden wie möglich. Die Arbeit nimmt einen normalen Berlauf. Das Publikum iſt nur deshalb ungeduldig. weil es von den Schwie⸗ rigkeiten der kompllzierten Probleme ſich keine richtige Vorſtellung machen kann.“ Dem Hinweis des Berichterſtatters auf den Abſchluß des deutſch⸗enaliſchen Abkommens beaeanete Rannaldy mit der Bemerkung:„Dieſe beiden Verträge ſind miteinander nicht zu veraleſchen. Unſere Wirtſchaft und unſer Handel würden in zwei Jahren zu Grunde gerichtet ſein. wenn jetzt ein ſolcher Vertrag zwi⸗ ſchen Krankreich und Deutſchland zuſtandekommen würde! Wir kön⸗ nen uns den Lurus des Freibandels nicht leiſten und müſſen nach einzelnen Artikeln und Poſitionen verhandeln, die lanawierige Vor⸗ arbeiten notwendig machen.“ Bubapeſt, 17. Dez. Die königliche Kurle hat 4 das Ur⸗ 1e if im Vermögenskonfiskattonsptozeß des Grafen aceel Karolyl verkündet und den Einſoruch des Rochts ver⸗ noch ein paar Wochen länger an Ort Der Beleidigungsprozeß des Keichs⸗ präſidenten rger Prozeß wurde am Dienstag Die Beweis⸗ an dlung im Magdebu nach zweitägtger Unterbrechung wieder aufgenommen. aufnahme zieht ſich endlos in die Länge. Profeſſor Alfred Weber⸗Heidelberg erklärt als Zeuge, daß er mit Herrn Ebert eine Unterredung gehabt habe, da er nach Ausbruch des Streiks neben anderen Herren zu vermitteln ſuchte. Ebert ſei außerordentlich ruhig geweſen. Er war das abſolute Gegenteil eines Mannes, der ein Intereſſe daran gehabt hätte, die Streiklage zu verſchärfen oder perſönlichen Nutzen daraus zu ziehen. Ebert wußte, daß ich den Inhalt unſerer Unterredung dem Staats⸗ ſekretär Graf Roedern mitteilen würde und er bemerkte, es kame alles darauf an, wenn der Streik ſchnell beendigt wäre, daß die Arbeiter bei der Regierung Gehör finden und daß man inbezug auf die wirtſchaftlichen Forderungen ein Zugeſtändnis mache. In dieſem Falle würde der Streik ſehr ſchnell zu Ende geführt werden können. heidemann erhob gegen dieſe Ausführungen keine Einwendungen. Der Zeuge erklärte auf Befragen, er habe ſich als Zeuge gemeldet, weil er es für weſentlich halte, daß jemand, der nicht zur Sozial⸗ demokratie gehört, über die Haltung des Reichspräſidenten hier Aus⸗ ſagen mache. Als weiterer Zeuge gibt Regierungsrat Honniger, der dis zur Revolution Chef der politiſchen Polizei in Berlin war, an, daß die Akten über den Munitionsarbeiterſtreik ſeinerzeit verbrannt worden ſeien, Als im„Vorwärts“ die Mitteilung erſchien, daß e ne Streikleitung mit Mitgliedern der Sozialdemokratiſchen Partei ge⸗ bildet war, verbot der Oberbefehlshaber ſowohl die Streikleitung wie den„Vorwärts“. Wir wollten vor allem die Hetzer und Führer be⸗ kommen und die Maſſen führerlos machen, da wir jeden Streik für Landesverrathlelten. Nach der Vernehmung des Arbeiters Kindler, der über die Treptower Verſammlung eine der Darſtellung des Zeugen Syrig entgegengeſetzte Schilderung gab, wurde in die ausführliche Verneh⸗ mung des Redaktzurs Franz Lenhoff eingetteten, der als Lei⸗ ter des„Berliner Tageblattes“ der Verſammlung beigewohnt hat. Lenhoff erklärte, Ebent habe ausgeführt, es ſei die Pflicht der Ar⸗ beiber daheim, ihre Brüder und Väber an der Fromt zu unterſtützen und ihnen nach beſtem Können Waffen zu liefern. Was es gäbe, die Arbeiter Frankreichs und Englands verlören auch nicht eine ein⸗ zige Arbeitsſtunde, um ihren Brüdern an der Front zu helfen. Dieſe Ausführungen Eberts haben ſtarken Widerſpruch gefunden. Ueber den Streik habe ſich Ebert nur zögernd verbreitet. Die von dem Zeugen Syrig angegebene Bemerkung des Reichspräſidenten, die Arbeiter ſollten ſich nicht ſtellen, habe beſtimmt nicht im Rahmen der Erklärungen gelegen. Auf einen Zwiſchenruf hin habe Ebert ge⸗ antwortet, die Partei werde dafür eintreten, daß die Geſtellungs⸗ befehle aufgehoben werden. Auch ein weiterer Zeuge bezeichnet die Ausſagen des Zeugen Syrig als unmöglich. Die Nachmittagsvernehmung des Arbeiters Ortzel brachte eine ſenſationelle Wendung, da dor Zeuge erklärte, er ſei ent⸗ gegen ſeiner bisherigen Ausſagen überhaupt nicht bei der Ver⸗ ſammlung'weſen. Alles was er darüber wiſſe, habe er von Syrig erfahren, der damals ſelhſt für den Streik agitiert habe, wo⸗ für er einen Geſtellungsbefehl erhielt. Ortzel bleibt allen Vorhal⸗ kungen gegenüber bei ſeiner Ausſage. Außerdem erklärte Ortzel, Syrig habe ihm auf ſeine Bemerkung hin, daß ſeiner Familie ſeine Ladung als Zeuge unangemehm ſei, geantworket, für ſeine, alſo Syrigs Familie, werde geſorgt, auch wann er die Arbeit ver⸗ lieren ſollte. Dann wurde der Geſchäftsführer des Deutſchen Bauernbundes, Dr. Böh me, vernommen, der ausſagte, er habe auf Grud ſeiner Zuſammenarbeit mit Ebert. Scheidemann und Wels im parlamen⸗ kariſchen Beirat des Kriegsernährungsamtes abſolut den Eindruck gehabt, daß die Sozialdemokraten immer beſtrebt waren, den Krieg zum glücklichen Ende zu führen. Auch der damalige Leiter der politiſchen Poligei, Geheimrat Henninger, betont nochmals, daß er die Aeußerung Eberts für böllig ausgeſchloſſen halte. Darnach wurde ein Verwandter des Zeugen Syrig vernom ⸗ men, der üher Syrig ausſagte, er ſei ein Menſch, der er mit der Wahrheit nicht genau nehme. Außerdem habe Syrig die Eiſenbahn dauernd beſtohlen, indem er Lederriemen und Gepäck⸗ netze mit nach Hauſe genommen habe. Auf die Frage, ob er die Diebſtähle begangen habe, verweigerte Syrig die Ausfſage. Die letzte Vernehmung war die des Vorſitzenden des SpS., Otto Wels, der die Sitzung des Streikkomitees ſchilderte. Am heutigen Mittwoch ſollen die Zeugen Müller, Maſtzahn und Gckardt Scheidemann gegenübergeſtellt werden. . Deutſchland und der neue öſterreichiſche Jolltarif Wie amtlich verlautbart, wird am 1. Januar 1925 ber neue öſterreichiſche Zolltarif in Kraft treter, der für die wichtigſten deutſchen Exportwaren ſehr erhebliche Zollerhöh⸗ ungen enthält. Für dieſe Waren ſind in dem am 12. Juli dieſes Jahres geſchloſſenen Zuſatzvertag zu dem deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Wirtſchaftsabkommen vom 1. September 1920 niedrigere Ver⸗ tragsſätze vereinbart worden, die auch nach dem Inkrafttteten das neuen öſterreichiſchen Tarlfs den weiteren Abſatz deutſcher Erzeug⸗ niſſe nach Oeſterreich ermöglichen. Infolge der Auflöſung Reichstages war es nicht möglich, die Ratifikation dieſes Zuſatzyer⸗ trages vor dem 1. Januar herbeizuführen. Der Reichspräſident hat auf Antrag der deutſchen Reichsregierung auf Grund des Artikels 48 am 14. Dezember eine Verordnung erlaſſen, nach der die deut⸗ ſchen Behörden vom 1. Januar 1925 ab vorläufig bereits die Be⸗ ſtimmungen des eben erwähnten Vertrages anwenden ſollen, um zu verhindern, daß inzwiſchen eine völlige Stockung des Abſatzes deutſcher Waren nach Oeſterreich eintritt. Die öſterreichiſche Re⸗ gierung wird entſprechend dem deutſchen Vorgehen auch ihrerſeits die Beſtimmungen des Vertrages vorläufig autonom zur Anwen⸗ dung bringen, ſo daß die Vertragszollſätze bereits beim Inkraft⸗ treten des neuen öſterreichiſchen Zolltarifs für die Einfuhr deutſther Waren nach Oeſterreich Geltung haben werden. * Arbertsloſendemonſtration in Wien Wien, 17. Dez. Geſtern vormittag hat in Wien wiederum eine Kundgebung der Arbeitsloſen ſtattgefunden, die eine 20prozen⸗ tige Erhöhung der Arbeitsloſenunterſtützung und die uneigeſchränkbe Gemähr ung der Unterſtützung an alle Arbeitsloſen ohne Unterſchied des Alters forderten. Die Arbeitsloſen ſammelten ſich vor dem Rathaus und zogen dann vor das Gebäude der Arbeitskammer, wo ſie lärmende Kundgebungen veranſtalteten. Eine kleine Polizei⸗ abteilumg wurde von den Demonſtranten umringt, bedroht und mit zerriſſenen und zerbrochenen Tafeln mit Aufſchriften, die im Zuge getragen worden waren, beworfen. Dann zogen die Arbeitsloſen vor das Parlament, wo ſich nachmittags 3 Uhr der Nationalrat ver⸗ ſammelte, und ſandten eine Abordnung hinein. Die Rämpfe in Marokke Nach einer Havasmeldung aus Tanger iſt die Garniſon Al⸗ garza⸗Segufr, die durch die Aufſtändiſchen angegriffen wurde, geſtern vormittag nach 48ſtündigem Widerſtand in die Hände der Rebellen gefallen. Die Eingeborenen habe erklärt, daß ihre Erhebung dadurch hervorgerufen worden ſei, daß ein ſpaniſches FFlugzeug das Haus ihres Führers Zellal bombardiert habe. Man hofft, mit einer Abteilung von zuſammen 20 000 Mann die Ordnung wisderherſtellen zu können. Die Sicherheit innerhalb der inter⸗ naklonglen Zone iſt vollkommen garantiert. Wie der Agence Havas aus Tetuan gemeldet wird. operiert eine ſtarke Abteilung dex Aufſtündiſchen auf dem rechten Ufer des Rio Martin⸗Fluſſes, wo die Feinde ſeit einigen Tagen eine lebhaffe Tätigkeit entfalten. Artillexio und Infanterie hatten den Eingeborenen ſchwere Verluſte beigebrocht. Dis ſponif hen Truppen 228 85 treters des Grafen derworfen. Damit iſt das Urteil der zwei⸗ den Inſtanz heſtätigt worden, wadurch ieſer rechtskräftig wir haben die befohlenen Stellungen beſetzt und fünf Blockhänſer, dar⸗ umter ein befeſtigtes, eingecichtet. Deutſches Neich Loeb beſtreitei rſuchungsausſchu⸗ heren bankpräſtdenten längerer Rede einen hiſte Er beſtrit In der geſtrigen Sitzung des Unte ſes in der Angelegenheit des fr Loeb wurde Loeb bernommen, der i! n0 riſchen Rückblick über die ganze Angelegenheit gab. e ſt ehlungen und ſuchte im legter r Laſt gelegten Verf dabei ſämtliche ihm zu 8 einzelnen nachzuweiſe die Anſicht entſtehen konnte, daß 4 1* 0 1338 5 Verfehlungen in b r. und anderer Beziehung begang en im Deviſenge er Staatsbank über⸗ haben ſollte. Vor alle: ſchäft, da er für d ſe! upf nicht gen Dies ſei das Reſſort, des Direktors Grempel geweſen, der dafür die 2 erantwortun? trüge. Locb äußerke ſich dann noch über eine angebliiche 29 ſchrift von Rechtsanwalt K ling und erklärte dazu: Er g 10 keinen Strafantrag gegen Kießling geſtellt, weil die Schmähſchr 5 keine Unterſchrift getragen habe. Es kam im Anſchluß hieren zu einem 3 indem die ſozialdemo tatiſchen—5 glieder des Ar ng des Vorſibendeg⸗ v. Thü m m ördnete Dr. Kiesz in ſchärfſter Form ür zwei Ordnunge rufe, worauf die b Ausſchußmitglien auf Auregung des Abgeordneten Frölich die weikere Teilnahn an den(usſchußverhandlungen ablehnte n. Dadurch wur der Vorſißende veranlaßt, die Sitzung abzubrechen. Aus dem fächſiſchen Landtag wurde ein ſozialdemokratiſcher 0 Amneſtie eingebracht, die Zeigner erſtrecken ſoll. Der Unterſuchungsan Angelegenheit Zeigner ha gab. Er erhielt aldemokratiſchen An⸗ Im ſächſiſ trag auf auch auf Dr ſchuß des ſächſiſchen Landtages in der feſtgeſtellt, daß durch das Gerichtsverfahren eine ausreichene Klürung erreicht worden ſei. Eine Mitwirkung von Beamte bei den Verfehlungen Zeigners habe ſich nicht feſtſtellen laſſen. Demokratiſche Geſtändniſſe Der alte demokratiſche Politiker Hermann Pachnicke ſchr im„Achtuhr⸗Abendblatt“: 10 „Der letzte Reichstag war unmöglich, er ſtellte keine Wehube wie man die Dinge auch drehen und wenden mochte. Der neu Reichstag würde eine regierungsfähige Mehrheit haben Deutſchnationale, Zentrum. Deutſche Volkspartei. Bayeriſche Volks, partei, Wirtſchaftspartei und Landliſte verfünen über eine Stim menzahl, die für eine einheitliche Liſte ausreicht.“ Und ähnlich äußert ſich ein anderer Vertreter dex alten freiſinm“ gen Tradition, Dr. G. Gothein in Nr. 289 desſelben Blattes: „Dabel kann offen zugegeben werden, daß die Löſuna der ars⸗ gen Aufgaben der Finanzreform und der Wirtſchaftsfragen ſeime durch ein Kabinett und eine Koalition, in denen die Sozialdemo⸗ kratie über 45 Prozent der Stimmen verfllat. erbebliche Bedenken hat. Ihren ſpezifiſchen Steuerſachverſtändigen in den letzten Reichs tagen, den Herren Dr. Herz und Keil geht nun einmal das Ver⸗ ſtändnis ab für das, was die Wirtſchaft ſteuerlich zu tragen ver⸗ mag, ebenſo das für die Notwendiakeit des Kapitals und ſeiner Neubildung. Die Steuerkompromiſſe, die mit den Sozialdemo' kraten gemacht werden mußten, waren wenia erfreulicher Natur⸗ Und ob künftige Steuerkompromiſſe, zu denen man ſich im La; binett mit den ſozialdemokratſſchen Mitaliedern bereit finden müßte⸗ auch die Zuſtimmung der Mehrheit des Reichstags finden würden, iſt ebenfalls recht zwelfelhaft.“ Wie Dr. Gothein es trotzdem mit der Sozialdemokratie verſuchen will— obwohl Pachnicke eine andere und beſſere Mehrheit kennt bleibt uns ein Rätſel. Die Umſtellung der Renkenbank Das preußiſche Staatsminiſterium nahm in ſeiner Diens tagsſitzung von dem Veſchluß des Reichskabinetts in der Frage der landwirtſchaftlichen Kredite der Rentenbank bezw. der Errichtung einer Rentenbonkkreditanſtalt Kenntnis Das Staatt⸗ miniſterium war dabei der Anſicht, daß dieſer Beſchluß im weſent⸗ lichen dem preußiſchen Standpunkt Rechnung trage, wie er von der preußiſchen Regierung im Reichsratsausſchuß ſtändig bei den Be⸗ ratungen über die Errichtung einer Rentenbankkreditanſtalt vertreten worden iſt. Letzte Meloͤungen Neue Wleren in China (Spezialkabeldienſt der United Preß) Peking 17. Dez, Eine große Meukeret iſt unter dan Truppen in Kalaan ausgebrochen. Während die Kommam— deure der dort ſtattonierten Truppen ſich nach Peking begeben hatten, plünderten die Soldaten das Geſchäftsviertel. Drei Straßen ſind vollkommen ausgeplündert. Unter den beſonders in Mitleiden⸗ ſchaft gezogenen Gebäuden befinden ſich mehrere Banken, ſowle das Poſtamt. Der aroße Schaden wurde noch vermebrt durch das euer, das die Plünderer in den heimaeſuchten Straßen anleaten, Unter den am ſchwerſten betroffenen Firmen bekinden ſich die chen Landta eibt und mehrere andere aroße Konzerne. Nach den bisberlgen Berichten iſt es den Fremden gelungen. ſich in Sicherbeit zu bringen. An Ver⸗ luſten werden nur einige Verwundete bei den chineſiſchen Truppen gemeldet. Die in Kalgan anſäſſigen Amerikaner haben ſich zur Ver⸗ teidigung zuſammengefunden. 0 Nach den Berichten der Veamten ſoll die Situationern ſein. Mit weiteren Plünderungen wird für die heutige Nacht ge⸗ rechnet. Die amerikaniſche Legion hat die Behörden in Peking erſucht, ſofort Truppen von dort nach Kalgan 40 entſenden, um die Ordarung wieder herzuſtellen. In der Nähe Kalgans ſtehen keine Truppen zur Verfügung die dieſer Aufgabe gewachſen wären. Die Zivil⸗Behörden Kalgans haben die Stadt verlaſſen. Ein weiteres Telegramm aus Peking meldet, daß die amerikaniſche Legation ſo⸗ fort 20 Mann Marinetruppen nach Kalgan beyrdent hat, obglei die chineſiſche Regierung erklärt, Herr der Lage zu ſein. * Jur Bluftat non Haiger Ange 1* Haiger, 17. Dez. Zu der Bluttat des Direktors N ſtein wird gemeldet, daß man im Kreiſen der Unterſuchungstichch⸗ den Eindruck hat, daß die bisherigen Ausſagen Angerſteins unt ie tig ſind. Jedenfalls erſcheint aber das⸗ was er als Grund zu de Mordtat angab, als ſo unbedeutend, daß aus dieſen Gründen ſchveckliche Verbrechen nicht ausgeführt werden konnte. Augenbli lich verfolgen die Behörden verſchiedene Spuren, von denen annimmt, daß ſie zur Klärſtellung der wirklichen Beweggründe vielfachen Mörders führen können. Angerſtein macht üorigens de, Eindruck eines raffinierten Menſchen. Irgendwelche Stör 5 gen geiſtiger Art konnten bei ihm nicht feſtgeſtellt werden. 10 denfalls hat der Mörder, deſſen Geſundheitszuſtand ſich mit jede Tage beſſert, den Richtern noch kein klares Bild über ſeine gründe gigeben. Jetzt wird auch bekannt, auf welche Weiſe Ang. ſtein ſein letztes Opfer tötete. Der Mörder rief den Gärtner Da 0 in das Haus, gab ihm ein Stück Kreide in die Hand, und for 15 ihn auf, auf dem Fußboden eine Skizze von der neu geplanten Ga 11 tenanlage zu machen. Hierauf hieb Angerſtein den ahnungslos a dem Boden Knienden rücklings meder. Vor der Freilaſſung Hitlers Eine Aeußerung des bayeriſchen Generalſtaatsan wal dun Sue der Bewährungsfelſt für Hitler iſt nummen Strafſenat des Oberſten Landesgerichts München 3 2* Der Strafſenat der am 17. Dez zuſammentritt wird eine 1 01⸗ dung in dieſer Angelegenheit treffen. Darous kann ge werden, daß die Frage bereits geklärt iſt, ob und inwieweit als⸗ bei der Fronthannangelegenheit, deren Vorunterſuchung den St richtshof in Leipzig noch beſchäftigt, beteiligt war oder eiter verlautet, daß in den nüchſten Tagen ouch die Engcheibens üder die Bewährunasfriſt jür Or. Weber fallen wird. Standard dil Tompann, die American Tabaco Compann 45 + — —— VP Awoch. den 17. Dezewber 1824 Reue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr.— Bom Urſprung der Thermalquellen und Zäuerlinge des Aheinlalgrabens und ſeiner Kandgebirge Von Prof. Dr. Burt, Heidelberg Quallen und Grundwaſſer wurden von jeher als etwas geheim⸗ angeſehen und ſpielen deshalz in Sage und Mythus eine auf, Rolle. Der Wiſſenſchaft geben ſie manches ſchwierige Rätſel in Vere wir find noch weit dävon entfernt, Quellen und Waſſer übe leſer Hinſicht völlig„ausgeſchöpft“ zu haben. Eine Umſchau der die geologiſche Bedingthelk der Thermalquellen und Es Fuerlinge in Südweſtdeutſchland lieferte reiches Material.“) 5 iſt nicht zu viel geſagt mit der Behauptung, daß ſich die geolo⸗ wiche Entwicklungsgeſchichte unſerer Heimat im Uerſprung der Ther⸗ guellen und der Säuerlinge im weiteſten Umfange widerſpiegelt. Die Thermalwaſſer im Terliär der Rheinebene Ale die Rheintalſenke zur Tertiärzeit 9 8 war, drang verſchiedenen Selten mit Ausnahme von Oſten, das Meer ein. es und auch abgeſchnürte Teile verdampften, und eine der Fol⸗ ic davon war Salzablagerung. Auf dieſe Schichten legten er infolge Fortdauer der Senkung und der Auffüllung immer wei⸗ Eis;„auch aus Süßwaſſerſeen ſtammende Maſſen, zuletzt in der ſeree nd bis in die Gegenwart, Kieſe, Sande u. Lehme, die ober⸗ weilich den Anblick einer wahren Ebene verleihen. Die Salzſchichten Fal n alſo infolge der erwähnten lleberlagerung in den meiſten die ech in einter 8 Tiefe erreicht, ſo auch neuerdings f don Dief lſalze des badiſchen Oberlandes bei elwa 700 Meter. Viel⸗ das Salz aufgelöſt, und es liegen Solen vor. Hierzu kommt 1010 eine Beſonderheit. Das iſt die mit der Salzbildung des Rhein⸗ an doene etwa gleichaltrige Entſtehung des Petroleums. In Gebie⸗ ſe die Erdöl enthalten, ſteigt die Wärme nicht wie ſonſt ſo, daß ſln auf ſe 100 Meter Tiefe um 3 Grad zunimmt, ſondern 3z. B. im kerelſaß um bis 7 Srad. Daraus iſt es zu verſtehen, daß die erbe waſſer als richtige, für Heilzwecke ſehr wertvolle Thermalſolen Rbehe werden; dieſe geſchah häufig in verſchiedenen Teilen der ndeinebene beim Schürfen nach Erdöl, deſſen Beziehungen zu Salz⸗ 20 r ſa bekannt ſind. Bisweilen veranlaßt der Druck von Erdöl⸗ Auf bisweilen ſchon geſtörte Lagerung(hydroſtatiſcher Diuck) das 7 ſſteigen ſolcher Wäſſer. hermalwaſſer in den Schichten des kieferen Unkergrundes unter dem Rheintal⸗Terllär Füll Der Untergrund für den Rheintalgraben und für deſſen Auf⸗ Einſer durch das gewaltig mächtige Tertfär wurde geſchaffen durch bentung und Einbruch der vorterkliären Schichten. Man dieſe bei Bohrungen durch das Tertiär hindurch in Geſtalt von Juc aſch ichten verfolgt, wie ſie vom Pfirter und Schweiger 15 aus allmählich immer tiefer unter das oberelſäſſiſche Kali⸗ Naeiſ tauchen. Auch im Oelgebiet des Unterelſaſſes hat man unter Fertlär Jura⸗ und darunter noch Trias(pon oben nach unten wünper, Muſchelkalk, Buntſandſtein) mehrmals durchſunken. Dabei e im letztgenannten Gebiet bei Pechelbronn eine Quelle von MeGrad angefroffen. Dieſe hohe, den Baden Badener heizeſten ſehermen ſo ſehr nahe Tempekatur darf uns nicht in Erſtaunen bhen, wenn wir bedenken, daß das Waſſer aus der tief einge⸗ ochenen Unterlage des ohnehin ſchon tiefen Tertſärs kommt. Aehn⸗ 47 ſedoch nicht ſo ſehr heiße Waſſer ſtiegen im bodiſchen Oberlande J Krozingen, im Oberelſaß bel Sierenz bei der Durchteufung von ſch ſchchen(unter Tertiär) auf; erſtere mit beträchtlichen, aus nicht entfernten vulkaniſchen Durchbruchsſtellon(Kaiſerſtuhl 2) ſtam⸗ Cenden Kohlenſäure⸗, letztere mit hohem Azgehalt. Auf gewiſſe elheiten, wie die Wanderungen ſolcher Thermalwäſſer bin ich dem oben erwähnſen Aufſatz eingegangen. Die Thermen am Abbruch der 6 irgsmaſſive 9 Die Einſenkung des Rheintalgrabens die gleichzeitige ochpreſſung der Gebirge erfolgte an Sprün, und Spalten von ewalliger horizontaler Erſtreckung und vertifaler Tiefe. Aus die⸗ en gefockerten Stellen ſteigen von jeher warme Waſſer auf, aber nicht überall. Bei einer Ueberſicht fällt es auf, daß es tur da geſchieht, wo quer zum Gebirgsrand ein wei⸗ ere, beſonders wichtige gebirgsbildende Linie gexläuft, d. h. alſo meiſt ein zweites Verwerfungsſpalten⸗Syſtem. 75 iſt es im Norden des Schwarzwaldes der Abbruch zum Stein⸗ ſo lenformationsbecken von Baden⸗Baden entlang einer nordöſtlich ES cden Linie. Im Süden haben wir den markanten Abbruch Nie gebirges zum Dinkelberg und daher die Quellen von Liel und Wödlingen, die wohl unte-irdiſch von Kandern her fließen drften; von der Nordweſtecke des her; an ſeiner Südoſt⸗ entſpringt die Kochſalztherme von Säckingen im Schnittpunkt bedeutender Verwerfungsſpalten. ei, Die Badenweiler warme Quelle begegnet uns da, wo wieder une bekannte, ſehr auffallende und mierkwürdige Stbrungslinie, dan Schichten der Steinkohlenzett begleitet, in.-Richtung aus bent Schwar wald herauskommend die Rheintalſpalte kreuzt. erner eſteht ein ölcher Schnitt der nördlich ſtreichenden Schwarzwald⸗ beuptverwerſung mit einer Richtung des uraſten Steinkohlenge⸗ irges N0) noch bei den Thermen von Erlenbad und Hub⸗ ebe ſehr 83 Ih. Buri: Ueber den Urſprung der Thermalguellen Süd⸗ in tdentſchlands. Schriften des Ver. f. Geſch. u. al!“, der Baar Donaueſchingen. Heft 15. 1924. bad unweit von Achern; wahrſcheinlich kommen dort noch weitere Sprünge(in NW) dazu. Am Weſtrand des Breisgaues entlang läuft noch eine ſehr ſtarke Verwerfung in.S⸗Richtung und trifft im Kaiſerſtuhl eine aus dem Höllental herauskommende und von vulkaniſchen Ausbrüchen mehrfach begleitete Störungslinie. Darauf iſt nicht nur der Kaiſerſtuhl ſelbſt, ſondern auch Thermalwaſſer in ihm, z. B. die Vadlochquelle, zurückzuführen. Das Merkwürdige an den Quellen dieſer Art iſt, daß ihr Ur⸗ ſprungsort zuſammenfällt mit Störungslinien in der Erdrinde, die bei einer Gebirgsbildung von viel höherem Alter entſtanden(Stein⸗ kohlenzeit und Perm), als es dem Rheintalgraben und den ihn be⸗ gleitenden Gebirgen zukommt. Als ſich aber ſeitdem Terttär dieſes letztere, neue Reltef bildete, brachen ſene alten Linien wieder auf und bewirkten in den Schnittpunkten mit den neuen Mheintal⸗ ſpalten den Aufſtieg der Thermalquellen. der Vogeſenab⸗ bruch zur Rheinebene iſt nicht ſo reich im Hervorbringen von Thermen, oder letztere ſind nicht ſo heiß wie auf der Oſteeite der Rheinebene; das entſpricht ja nur der mangelhaften Symmetrie des Grabenbruches. Entſprechend ſind dort die eben behan⸗ delten Geſetzmäßigkeiten nicht ſo ausgeprägt wie am Schwarzwald⸗ rand. Klar zur Geltung kommen ſie dagegen wieder bei Dürkheim, deſſen Solguellen an einem markanten Kreuzungspunkt liegen. Thermen und Säuerlinge im württembergiſchen Schwarz⸗ wald, im Reuchgebiet und auf der Alb. Beziehungen zu Erzgüngen Die Spalten in der Umgebung der Thermalquellen ſind faſt immer Quarz⸗, Schwerſpat⸗ oder Erzgänge. Wir dürfen annehmen, letztere ſeien vom Thermalwaſſer abgeſetzt; auch mit Säuerlingen ſtehen ſie in Verbindung, d. h. mit Quellen, die viel Kohlenſäure⸗ Gas führen. Die Sauerlinge der Schwäbiſchen Alb aber ſind wie⸗ der mit den dortigen, wohlbekannten und ſo ſehr verbreiteten vul⸗ kaniſchen Durchſchlagsſtellen verknüpft. Aehnliches dürfte auch für Jeinach und für die Säuerlinge des Renchgebietes gelten. Die letzteren ſind z. B. vom Baſalt von Hornberg durch das Kinzigtäler Erzrevier getrennt. Wir haben nun eine ganz klare Beziehung auch der Kniebis⸗ oder Renchhäder zur Richtung der karboniſchen und permiſchen Gebirgsbildungen, beſonders zu ſolchen der Steinkohlen⸗ zeit. Denn das Gebiet iſt von vorwiegend SW.-No) orientierten Granitporphyrgängen ganz durchſetzt und von Erzgängen mit der gleichen und mit SO- NW⸗Richtung(Rippoldsau). An dieſe Granit⸗ porphyre und an dieſe Erzgänge iſt das Auftreten der Eiſen⸗ ſäuerlinge ganz ſichtlich gebunden, was ſchon lange bekannt iſt. Granitporphyre und überhaupt das Grundgebirge ſind in der Schwäbiſchen Alb von Hunderten von Metern Deckgebirges(Trias und Jura, z. T. auch Rotliegendem) bedeckt. Es ſind dort alſo die Richtungen des alten, abgetragenen Slein⸗ kohlengebirges durchaus verhüllt. Wären ſie das nicht, ſo würden ſie vermutlich auch dort als wieder aufgelebte Leitlinien für das Auftreten der ſpäteren(tertiären) vulkäaniſchen Vorkommniſſe und deren Nachwirkungen erkennbar ſein, d. h. als Leitlinien auch für die Verbreitung der dortigen Säuerlinge. Das würde nicht nur vollkommen übereinſtimmen mit den Beobach⸗ tungen im Schwarzwald, ſondern auch mit der Richtung der be⸗ rühmten Thermalſpalten am Taunus⸗ und Erzge⸗ birasrand(Wiesbaden bezw. Karlsbad und deren begleitende Quellen). Gemiſchte Thermen Die Tatſache, daß aus Vulkangebieten Kohlenſäure auch in. Salzwaſſer und Solen hineinkommt, wie beiſpielsweiſe eine Ein⸗ wirkung des Vogelsberges mit vollem Recht für die herühmten Nauheimer Soleſprudel angenommen wird, erinnext an die be⸗ kannte Frage ob nicht mande Thermalwäſſer ihre Beſtandteile, ja ihr Waſſer ſelbſt, aus der Verdichtung von vulkaniſchen Dämpfen beziehen. E. Sueß hat ſolche Thermen angenommen, Katlsbad zu ihnen gerechnet und ſie„juveniln“ d. h. neugeborene genannt. Im Gegenſatz zu dieſen wären die Wäſſer, die wir in ünſern beiden orſten Abſchnitten behandelten,„padoſe“, d. h. wandernde. Denn jene Wäſſer drangen von der Erdoberfläche aus, ſagen wir bei⸗ ſpielsweiſe als Niederſchläge im Pfirler Jura, ein und„wanderten“ mit dem Gefälle dieſer Juraſchichten in die Tiefe der Rheinebene. Salomon und Ebler ſehen die Sole der Dürkheimer Max⸗ quelle als juvenil an; ihr Salz wäre dann zuerſt ein Teil vul⸗ kaniſchen Dampfes geweſen, der ſich näher der Erdoberfläche um⸗ ſetzte und durch Abkühlung verdichtete. In der Nähe eines Baſal⸗ tes dort kann man ebenſo wie in der ſtarken Zerrüttung der Erd⸗ rinde eine gewiſſe Stütze dieſer Auffaſſung finden. Zudem ſind sſcheidungen aus bulkaniſchen Dämpfen auf friſche Lava bekannt. zmmerhin ſprechen auch jene gewaltigen Salzwaſſerſtröme, die aus unterirdiſchen, einſtens aus Meeren und aus Salzſeen abgeſchiedenen Salzlagern ausgelaugt wurden, ein gewichtiges Wort für die Bedeutung der vadoſen Salzwaſſer. Und es wird in vielen Fällen eine ſichere Entſcheidung nicht möglich ſein, umſomehr als die unterirdiſchen Wäſſer ſicher oft komplizierte Wege zurütk⸗ legen und ſich daßei in mannigfaltiger Weiſe miſchen. Einem Waſſer z. B. von der Art der im erſten Abſchnitt beſprochenen teritären Solen als dürften ſich bei der Heidelberger Radfium⸗Thermalſohle unzweifel⸗ haft auch Waſſer aus der nahen, gewaltigen Odenwald⸗Randſpalte mit manchen wertvollen Beſtandteilen, wie etwas Radiumfalg, bel⸗ gemiſcht haben. Städtiſche Uachrichten Tarifforderungen der badͤiſchen Wirtſchaſt Am Montag fand hier auf Einladung der badiſchen Miniſterken der Finanzen und des Innern und in Aaweſenheit des Finanzmimi⸗ ſters Dr. Köhler und des Miniſters des Innern Remmele eine Berſammlung von Vertretern der geſamten badiſchen Wirtſchaft ſtatt. Nach eingehenden Berichten über die Wirkung der Seehafenausnahmetarife und über den Stand des Kohlenausnahmetarifs 6u wurde einſtimmig beſchloſſen: 1. Die Lebensbelange der geſamten badiſchen Wirtſchaft erfor⸗ dern, daß der Rheinſchiffahrt ſo raſch als möglich wieder mindeſtene die Leiſtungsfähigkeit der Vorkriegsſahre verſchafft wird. Unerlätz⸗ liche Vorbedingug hierzu iſt, daß der Rheinſchiffahrt der frühere Aktionsradius gewahrt bleibt. 2. Die Verſammlung ſtellt mit Bedauern feſt, daß die ſeitens der Reichsbahn im Lauf des letzten Jahres einſeitig zu Gunſten der deutſchen Seehäfen gehandhabte Ausnahmetarifpolitik zu empfind⸗ lichen Schädigungen der Rheinſchiffahrt und der geſamten füddeut⸗ ſchen Wirtſchaft durch Abwanderung von Transpoktmengen auf den Schienenmeg geführt hat, ohne daß ucdug en ſüddeutſchen Wirt⸗ ſchaft die Frachtverbilligungen verſchafft wurden, die ſie wegen ithrer expornierten Lage zur Erhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt nötig hat. 3. Die Verſammlung ſtellt weiter feſt, daß die Seehafenaus⸗ nahmetarifpolitik der Reichsbahn zu Berufungen Belgieng und Hol⸗ lands geführt hat, wodurch die Reichsbahn gezwungen wurde, auch für den Ein⸗ und Ausfuhrverkehr über die belgiſchen Seehäfen Aus⸗ nahmetarife auf den gleichen Grundlagen zu ſchaffen, wie im Ver⸗ kehr über die deutſchen Seehäfen. J. Die Verſammlung hält ferner zur Sicherung und Verbilligung der Kohlenverſorgung Süddeutſchlands den ſofortigen weiteren Ausbaudes Kohlenausnahmetarifs bu auf der Grund⸗ lage des Antrages des Kohlenkontors Mülheim(Ruhr) vom 16., Okt. 1924 für unerläßlich. Die Verſammlung richtet an die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft das dringende Erſuchen, in genauer Beachtung des§ 22 des Eiſen⸗ bahnſtaatsvertrags die ſchon ſo lange angeſtrebten Waſſerumſchlags⸗ tarife zu Gunſten der Oberrhein⸗ und Mainhäfen mit größter Be⸗ ſchleunigung einzuführen. Auch in der geſtrigen Verſammlung der Landesgruppe Baden des Süddeutſchen Kanalvereins und des Badiſchen Waſſer⸗ und Energiewirtſchaftsverbands kamen dieſe Tariffragen zur Sprache. Die Verſammlung ſtellte ſich wie mitgeteilt, einmütig auf dem oben wiedergegebenen Beſchluß. Der Vertreter des Finanzminiſteriums, Oberregierungsrat Seeger, wies dabei nachdrücklich darauf hin, wie Täriffragen und Wirtſchaftlichkeitsfragen auf das engſte ver⸗ bunden ſind. Er erklärte, daß nicht die Vadiſche Regierung ein⸗ Schuld treffe, die Schwierigkeiten vielmehr von Berlin aus bereitet würden. Die Verſammlung gab der Hoffnung Ausdruck, daß es der Badiſchen Regierung bei nachdrücklichem Eintreten gelinge, die Tarifwünſche der badiſchen Wirtſchaft in Berlin durchzuſetzen. eene — D— Ifire Derlobumt zu IDeifmacſiten lejſen Sje ſhren freunden u Belanmten am zwecimàs- sſgsten und billigsten qut ch eine Anzèſjge in der Neben Nannheimer Zeitung mit. S/e wimd æur Belanntgabe von Familiep-Ereignissen e uorgugsbejse benutet Der FVeinnacts- Derfuobunss- Amxeiger ersceimt um MNittoc 2Zu. Desemnßer, NMutagamsgabe. — Dem Andenken Philipp U erums Gedenkfeier in der Peterskirche zu Heidelberg Am 17. Dezember 1854 wurde Philipp Wolfrum geboren. doter Mann, auf den ſich der Ruf Heidelbergs al⸗ Muſikſtadt grün⸗ bet. Er, der Muſiker und Organiſator zugleich war, ſchuf in, ziel⸗ Narubler, raſtloſer Arbeit ſene große Tradition, die Heidelbergz ame els Ko“zertſtadt weit über ſeine eigentliche Größe hinaushob 0 an der es heute noch zehrt. Denn wenn irgend etwas die Be⸗ geutuna Wolfrums noch bätte dokumentieren können, ſo iſt es wohl ſehade die kritiſche Loge, in die Heizelbergs Kongeftleben nach hitem Tode gerlet. Sie bewies, wie nötig die von violen pielteicht derwellen als autokratiſch empfundene Zentraliſction wur und zeigie Jed, Weg, der in Zukunft wieber einmal eingeſchlagen werden muß. dedenfalls ſchulden Heidelberg und ſeine Muſikfreunde Philipp Wolf⸗ ſen großen Dank und es war faſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß 0 dieſem Dant auch ein äußeres Zeichen geben zu miiſſen glaubten. dun Freunden und Schülern iſt eiſe Gedenttafeh geſtſſet wor⸗ ln die das lebenswahre, von Bildhauer Kerzinger geſchaffene . defbildnis Wolfrums zeigt. Sie iſt an der Peterskirche, der Haupt⸗ bn kungsſtätte Wolfrums, angebracht worden und wurde am Sonn⸗ de rmittag in einer ſchlichten, eindrucksvollen Feier der Obhut r epangeliſchen Gemeinde übergeben. du Stadtpfarrer Prof. Frommel, ſelbſt dem Freundeskreis Wolf⸗ ſche ongehrrend, geeld die von fänſtem gerſeß öat⸗ zür den Mer, n und Muſiker Wolfrum getragene Gedächtnisrede. Er wies zuf hin, wie ena verknüpft der Name Wolfrums gerode mit Peterskirche ſel, an der er nicht nur als Organſſt wirkte, deren verſttütsgottesdienſte er im Verein mit ſeinem Freunde Baſſer⸗ zann zu wirklichen Weiheſtunden geſtaltete, ſondern in der er auch gelſtlichen Werke unſerer großen Tonkünſtler in einer Weiſe zu abör brachte, die ſelbſt einem Gottesdienſt glich. Darüber hinaus er ſich aber auch für den Ausbau der Kirche erngeſetzt, die neue gel. die erweiterte Orgelempore und Hans Thomas große Wand⸗ er derdankt die Kirche ſeiner Initiative. Und darum befindet d. denn auch ſein Bildnis in der Nachbarſchaft der von Richard 155 und Heinrich Boſſermann in der eichtigen Umgebung. Mit donders liebevollen unb weit über eine Durchſchnittsinterpretatlon ausgehenden Worten zeichnete Frommel Wolfrume„Weihnachts⸗ erſum“ nach und übergab bierauf die Relieftafel der evange⸗ cen Gemeinde in deren Namen Detan Schlier ſproch. Und der Muſiter Wolfrum ſelbſt nuch zu Gehör. Sein Nach⸗ er, Univerſitätsmufikdirektor Poppen, ſpielte in betbſt erlebender Form Wolfrums In Fenortap · der 2 Se 5 41 1, weil 2* ne Reuſch⸗Weiß mit klarer Entwicklung den erſten Saß Neeeee eee ee r ed e MRed⸗ diagtus, die Künſtlerin, deren Name mit der Wolfrum⸗Tradition eng verbunden iſt, ſang mit prachtvoller Stimme Maries Lob⸗ geſang aus dem„Weihnachlsmyſterium“ deſſen Schlußchor mit ſeinem ſubelnden„Ehre ſei Gott in der Höhe“ der Bachverelr zu Gehör brachte. Chorkonzert des Bachvereins. Am gleichen Nachmittag ehrte der Vachverein ſeinen einſtigen e Leiter mit einer im großen und ganzen wohlgelungenen ufführung ſeines„Weihnachtsmyſterilums“ 1913 er⸗ klang es zum letzten Male unter Wolfrums Stabführung. 1898 hob es der Bachverein aus der Taufe. Groß war die Anerkennung da⸗ mals und bedeutend auch der Widerhall, den es andernorts erfuhr. Heute haben wir zu ihm ſchon eine ge Diſtanz gewonnen. ſind durch andere Schulen gegangen und würden heute bei ſchärferer kritiſcher Einſtellung wohl auch zu einer ſchärferen Formulierung in einigen Einzelheiten gezwungen ſein, wenn nicht einmal gerade dieſe Aufführung und ihr Zweck, eine Gedächtnisfeier zu ſein, dies don vornherein verbieten würde und wenn nicht außerdem das Werk doch einigermaßen Lebensfäligkeit dadurch bewieſen hätte, daß auch heute noch der Geſamteindruſt ein ſtarker iſt. Es iſt ein Kind ſeiner Zeit, iſt eng verwachſen mit Liſzt und Wagner und ſelbſt der in einem Zwiſchenſtadium Wolfrums befehdete Brahms hat ſeine Spuren hinterlaſſen. Neben dieſen„Anklängen“, die aber eigentlich ſo ſelbſtverſtändlich ſind, daß man nicht darüber zu reden braucht, ſtehen Partien von wirklich ergreifender Schönheit, beſonders in den Soloſtimmen und im Orcheſter, weniger im Chor. Und über allem ſchweht doch immer die tiefe Gläubigkeit eines ernſthaft ſchaffenden Muſikers, eine ſichere Beherrſchung aller Mittel. Die Aufführung unter Dr. Poppens Leifung war, wie ſchon eſagt, im allgenſeinen zufriedenſtellend. Die Ahillesferſe des Fhoke iſt noch immer der Sopran, bei dem einige allzu ſehr hervor⸗ tretende Stimmen die nötige Reinheit vermiſſen laſſen. Außerdem ſehlen hier häufig die Auftakte. Vortrefflich iſt der Alt, der ſchöne Stimmen und ſichere Sängerinnen beſitzt, und ebenſo die beiden Herrenſtimmen. Aber ſonſt hielt ſich der Chor wacker und ließ ſich auch du⸗ch einige rhythmiſche Unebenheiten, die wohl aue dem Orcheſter kamen, nicht beirren. Dieſes hatie ſonſt ſeinen guten Tag und ſchien im memorlam Wolfrume mit wirklicher Liebe 1* ſpielen, ſodaß namenilich die Zwiſchenſpiele in ausgezeichneter Weiſe gebracht wurden. Von ſeltener Güte war die Beſetzung der Soloſtimmen. Frau N9feteNe d5n ius bewies, was wirkliche skultur heißt und war eine fiefempfundene, wundervoll Maric. Maben 4 iſt die bedeutenbſte Solopartje ber Evan⸗ geliſt, der bal Gunnar alls geliſt, lerb-tten Händen war. Dieſen beiden Stülſzen geſellten ſich ebenbürtig zur Seite die Frank⸗ Ferfer Aftiſtin Rutß rndt als Galrief ind Hohwnp, Nengas⸗ * und hat in ihrer baue r⸗Mannheim als Joſef, der ſich außerdem mit den Herren König und Weidt zu einem beweglich n enden Hirtentrio ver⸗ einte. Prächtig a0 die Stimme des Engels der Verkündigung, ge⸗ ſungen von Fran obſtein⸗Wirz. ie Orgel ſpielte Hexmine Reuſch⸗Weiß, zuverläſſig wie ſtets und mit jenem ſelbſtändigen Empfindungsgehalt, der ihr Orgelſpiel immer auszeichnet. Es ging wirklich eine große Weihe von dieſem Konzert aus, die wohl auch von der Mehrheit der zahlreichen Zuhörer empfun⸗ den wurde. Dr. Sch. National⸗Theater Mannheim „Alda“ Die hunderterſte Aufführung brachte einen Gaft in der Titelrolſe, den man mit Engagementsabſichten auftreten ließ. Da eine geeig⸗ nete Information der Preſſe nicht zu den beſonderen Eigenſchaften der derzeitigen Aera gehört, ſtehen wir vor der 15 ob die Ber⸗ treterin des geſtern umworbenen Fachs, alſo Fräulein Grilſch, akliv oder paſſiv mit der anzunehmenden Kündigung verknüpft iſt⸗ Sollte die zweite Möglichkeit zutreffen und des Theater ſich wirklich mit dem Gedanken tragen, die genannte Dame aus ſeinen Neihen zu entlaſſen, ſo verſtehen wir allerdings nicht, was es dazu bewegen mag, eine Künſtlerin, die anläßlich ihres„Taifun“⸗Erfolges rühmend in der geſamten deutſchen Preſſe und darüber hinaus genannt wurde, aufzugeben. Und da uns unter dem Geſichtspunkt det ge⸗ ſamten künſtleriſchen Eignung die taifuniſche Konſtellation durchaus nicht ausſchlaggebend iſt, verweiſen wir mit Nachdruck auf die Be⸗ währungsproben der Künſtlerin als Senta und Recha, die zeigten. daß ſte nicht nur die Saiten dämonkſcher Verführung zum Er⸗ klingen bringen kann. Es ſcheint, als ob neuerdings die Verſion eines alten Liedes engebracht wäre, wonach der ein ſchlechter Theaterleiter wäre, da niemals das Wandern ſeiner Mitglieder einftele Wie dem aber auch ſei,— wir haben hier über die geſtrige eiung zu berichten, die eine junge Künſtlerin von höchſt beaht⸗ ichen Zualitäten dem Mannheimer Publikum bekannt machte. Frl. Roſel Landwehr iſt, wenn wir nicht irren, ein Karlsruher Kind ir Heimat von ihren künſtleriſchen Anfängen an ſtete u intereſſieren ußt; ſte beſitzt eine hervorragende muſtkaliſche e die 1755 Sangeslaufbahn non Anfang an ſehr zugute kam. Jur Zelt wirkt ſie am Malnzer Stadttheater, der frihen Station unſeres augenblicklichen Opernregiſſeurs. Der Eindruc ihrer Aida war daufbax günſtig: in voller, wohlverdienter Publ'kums⸗ 2 fe ctrag weic die beaahts 1 entalten Die üöy! im en iet zuwellen eine gewiſſe Schärſe. dis beſaßß und gew ſekundäst, bebebbarer Nelur 2 der Ton ſitz i N vbel Geſchmack und rne zu mihees, * 4 Seite. Mr. 586 Reue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Rusgabe) mittwoch, den 17. Dezember 192 Eine kurze Bürgerausſchußſitzung Man batte da nur ein Punkt auf der Tagesordnuna der aeſtri ⸗ gen Bürgerausſchußſitzung ſtand. mit einer kurzen Verhandlungs⸗ dauer gerechnet. Aber daß die öffentliche Sitzung ſchon nach kaum 10 Minuten wieder geſchloſſen werden konnte, übertraf doch alle Er⸗ wartungen. Um 5,20 Uhr begann in der üblichen Weiſe der Namens⸗ aufruf. der die Beſchlußfähigkeit des Kollegiums feſtſtellte. Als erſter Punkt ſtanden„Mitteilungen“ auf der Tagesordnung. Der Vorſitzende bemerkte, daß er nichts zu berichten habe. Das Kolleaium nahm dieſe Feſtſtelluna ſtillſchweigend zur Kenntnis. weil ſich nach der Geſchäftsordnung an Mitteilungen keine Erörterung knüpfen darf. Infolgedeſſen konnten die Stadtverordneten 3. B. nicht fragen wie es mit dem gemiſchten Ausſchuß ſteht, der ſich über die Verteilung des vorjährigen Ueberſchuſſes ſchlüſſig werden ſoll. Wie verlautet. hat dieſer Ausſchuß noch die erſte Sitzung abzuhalten. Es iſt zuverſichtlich zu erwarten. daß er im alten Jahre noch zu⸗ ſammentritt. Als Bürgermeiſter Ritter die Vorlage, die zur Ergänzun des Wagenparkes der Straßenbahn 240 000 Mark an⸗ forderte, mit der Verleſung des ſtadträtlichen Antrages aufgerufen hatte, ſprach Sty.⸗V. Hahn einige empfehlende Worte. Das Kolle⸗ aium hatte noch viel weniger zu ſagen. Kein Redner meldete ſich zum Wort. obwohl auch bei dieſem Punkt ſo mancherlei auszuführen geweſen wäre. Doch halt. wir vergeſſen. daß nach der Geſchäfts⸗ ordnung keine Abſchweifungen vom Gegenſtand der Tagesordnung geduldet werden. Es hätte wirklich nichts geſchadet, wenn Straßen⸗ bahndirektor Löwit einige Mitteilungen über die in Ausſicht ge⸗ nommenen Betriebsverbeſſerungen, über die Rentabilität der Stra⸗ Fenbahn uſw. gemacht und ein wenia auf die Beſchwerden eingegan⸗ gen wäre. die in letzter Zeit von den Fahraäſten erhoben worden ſind. Man hätte dann weniaſtens den Eindruck bekommen. daß man auf die Fühlungnahme mit der Bevölkerung Wert legt. Nichts von alledem. Wie kann man aber auch derartig verwegene Wünſche äußern. Dazu iſt doch der Bürgerausſchuß nicht da. Es genügt, wenn er mit dem Kopfe nickt. Und ſo konnte ohne weiteres der Vorſitzende die einſtimmige Annahme der Vor⸗ laae feſtſtellen. Die Straßenbahndirektion iſt infolgedeſſen in der Lage, 20 neue Triebwagen und Maanetbremſen für 20 alte, in An⸗ hängewagen umzubauende Triebwagen anzuſchaffen Damit war nach knapp 10 Minuten die öffentliche Sitzung been⸗ det. Strahlende Geſichter blickten hinauf zur Berichterſtatterloge, als wollten ſie ſagen: Na. waren wir diesmal nicht außerordentlich brav? d Ihr ſchimaft doch immer, wenn wir zu lange uns unterhalten. Da die Geſchäftsordnuna nicht zuläßt. daß der Journaliſt das Wort er⸗ greifen darf. da er zur„Galerie“ gehört, ſo muß an dieſer Stelle betont werden, daß man nicht von einem Extrem ins andere pendeln darf. Der aute Mittelwea iſt immer der beſte. Man durfte erwarten, daß ein Stadtverordneter aufaeſtanden wäre und ſich wohlmeinend nach dem Ergehen der verehrlichen Straßenbahn erkundiat bätte. Vielleicht hätte der Vorſitzende das auf dieſe Weiſe verübte Attentat auf die Geſchäftsordnung nicht verhindert, da ihm doch auch daran liegen muß. daß über die Straßenbahn nur Gutes geſprochen wird. Auf der Tagesordnung der nichtöffentlichen Sitzung, die nach der„Räumuna der Galerie“ beaann, ſtanden noch zwei Punkte: Geländeerwerb im Lindenhof beim Waldpark und Ver⸗ äußeruna von Grundſtücken. Auch hierüber ſcheint es nicht zu auf⸗ regenden Debatten gekommen zu ſein, da die Stadtväter und Stadt⸗ mütter bald nach uns aus dem Rathauſe ſtrömten. Sch. Die dunklen Quadratſchilder Kommt man als Fremder nach Mannheim, ſo wird man an⸗ genehm überraſcht von der ſo überaus proktiſchen Einteilung der Stadt in die bekannten Quadrate; aber wohlgemerkt: nur am Tage! Ganz gewoltig verändert ſich indeſſen das Bild, wenn es Nacht iſt! Dann ſind die dunkelblauen Schilder derart ins Finſtere getaucht, daß ſie ſo gut wie nicht wahrgenommen werden können. Höchſtens fünf vom Hundert werden durch zufällig in der Nähe ſtehende Straßenlaternen, falls ſolche überhaupt brennen, oder durch Schaufenſterbeleuchtung, naturgsmäß nur zeitweilig, ſo erhellt, daß ſich jeder orjentieren kann. Bekanntlich täuſcht nichts mehr wie die Dunkelheit, vor allem mit Bezug auf die zu wählende Richtung. Hier ſteht nun der Fremde völlig hilflos dal Erſucht er einen Paſſanten um Auskunft, ſo bekommt der Suchende ſehr hänfig eine gänzlich irreführende Antwort und iſt ſo klug oder, vielleicht beſſer geſagt, ſo dumm wie zuvor Hierzu kommt nun noch, daß der Ge⸗ fragte ja auch ein Fremder ſein kann. Der Verirrte muß es alſo einem glücklichen Zufall überlaſſen ob er/ emand antrifft, der wirk⸗ lich ſo einheimiſch iſt, um richtige und vor allem kurze Auskunft zu geben Und das iſt ſehr ſchwer. Was iſt nun da zu tun? Die Antwort lautet: Die Schilder bei anbrechender Dunkelheit erleuchten und zwar ſo, daß dieſe Beleuchtung automatiſch, alſo von ſelbſt wirkt! Aber womit? Elektrizilät und Gas können nicht in Frage kommen wegen der großen Koſten. Auch müßte die Beleuchtung Io eingerichtet ſein, daß ſie Wind und Wetter Trotz bieten kaun Ferner darf ſie nicht zu teuer und nur ſelten und zwar in kleinerem Umfang als reparaturbedürftig ſich erweiſen Alles dies finden wir vereinigt in der Balmeinſchen Leumtfarbe! Dieſe ſaugt über Tag das Sonnenlicht ein. ſelbſt bei b⸗wölktem Him⸗ mel, und ſyendet bei einbrechender Dunkelheit eine Art von phos⸗ phoreſzierendem Licht, grünlich leuchtend und ſtark genuag, um die Qu drotſchilder ſo zu erheſlen, daß ſich jedermann völlia orien⸗ tien kann. Die Qpalität dieſer Keuchtfarbe wird luft⸗ und aſſer⸗ während die Schwierigkeiten der tieferen Noten geſchickt überwunden werden, wie das Duekt mit Radames im zweiten Akt zeigte. Vor⸗ züglich gelangen die Arien, beſonders ſchön auch das Duett mit Amonaſro, dem ſeine Tochter beim Wiederſehen ſichtlich gefiel. Es war aber auch in der Tat eine ganz entzückende, mit einer nicht all⸗ täglichen Zierlichkeit ausgezeichnete Aida, wie ſie nicht zum kend⸗ läufigen Gewohnheitsmaß gehört. Im Spiel fein durchdacht und ausdrucksreich geſtaltet. Die beſte Probe für die Zuverläſſigkeit der Sängerin war das mit ungewöhnlicher Plaſtik und Zartheit her⸗ ausgearbeitete Schlußduett. Sollte die Beſetzung des anſcheinend verwaiſenden Zwiſchenfachs unumgänglich ſein, ſo dürfte der Gaſt ſicherlich in die engere Wahl gezogen werden. Die Vorſtellung. die W. v. Bülow, im Orcheſter zuweilen etwas den Sängern vorauseilend, aber ſonſt mit dem gewohnten Schwung leitete, war wieder durch Färbachs, nach langer Pauſe geſungenen Radames verſchönt; eine der beſten Partien des ſympathiſchen Künſtlers, in der man ihm ſtets gerne begegnet. In der Szene am Nil weiß er ein Feuer zu entfachen, das immer aufs neue mit fortreißt. Sonſt zeigte der Abend wieder den Cres⸗ cendocharakter, der unſeren Opernaufführungen ſeit neueſtem das Gepräge gibt. Emilia Poßzert ſang die Amneris und Prachte durch ihre Detonationen— in den beiden Bedeutungen des Wortes, beſonders aber im intenſiven Sinn— ſelbſt die fern ⸗ ſten ätiopiſchen Feinde zur Strecke. Die prächtigen Momente, die dieſer Altiſtin zuweilen ſtimmlichen Frieden geben, wollen wir da⸗ bei nicht vergeſſen. Der Amonaſro iſt eine der markanteſten, un⸗ vergeßlichſten Schöpfungen Hans Bahlings, deſſen Erwähnung wir anläßlich der hundertſten Aufführung leider in nächtlicher Arbeit vergaßen, aber gewiß nur, weil uns dieſe Prachtfigur allzu nahe ſteht. Der Oberprieſter lag wieder in Fen te ns bewährten Händen. Der Beifall ſetzte alsbald nach dem erſten Bilde ein und ſteigerte ſich zuſehends. Mit dem Bemühen, den einen der Marſchbläſer zu vergeſſen, ſchieden wir von der Vorſtellung, die in der Länge der Pauſen wieder eine Rekordhöhe erreichte. Dr. K. Runſt uns Wißenſchaſt Ein ſpätrömiſches Kaſtell im Saargebiet aufgedeckt. Auf dem Saarbrücker Bann wurden vor einiger Jeit in dem bekannten zwi⸗ ſchen dem alten Brebacher Weg und der Saar liegenden Fundgebiet neue aus der ſpätrömiſchen Zeit herrührende Funde gemacht. Dem Konſervator der geſchichtlichen Denkmäler, Baurat Klein iſt es nun⸗ mehr gelungen, die Jundamentmauern eines ſpätrömiſchen Kaſtells aufzudecken und zugleich Reſte der Römerſtraße Metz— Wor 3 eizulegen. Das Kaſtell, deſſen Mauern eine Fläche von rund 9,6 ktar umſchließen, wurde wahrſcheinlich, wie alle derartigen Ka⸗ Chr. wurden die wichtigeren römiſchen Niederlaſſungen hinter der und 0,1 Gr. Natriumhypoſulfid auf 1 Gr. Schwefelcalcium. Dieſes Licht iſt ſehr ſtark und dauernd, dabei billig, während große Repara⸗ werden kann. 5 Ho. ch. Aeber die Beſichtigung des Großkraftwerkes Mannheim durch die Mitalieder des Kanalvereins, Landesarupre Ba⸗ den, iſt noch folaendes nachzutragen: Um 3 Uhr erfolate die Ab⸗ fahrt mit Sonderwagen der Elektriſchen vom Waſſerturm ab. Am Einaana zum Großkraftwerk bearüßte der Betriebsleiter, Direktor Dr. Marauerre, die Kanalvereinler, worauf die Beſichtiaung durch das großzügig angelegte Unternehmen in zebei Gruppen er⸗ folate. Bei jedem Teilnehmer der Exkurſion dränate ſich unwillkürlich der Gedanke auf, daß die Stadt Mannheim hier ein Kraftwerk beſitzt, wie es in ſolcher Ausdehnung und modernſter Einrichtung und Bau⸗ art nur wenige Städte im Reiche beſitzen. Das impoſante Werk iſt ausgeſtattet mit allen techniſchen und wiſſeyſchaftlichen Errungen⸗ ſchaften der Neuzeit. Die Räumlichkeiten ſind aroß. hell und luftia. Ueberall herrſchte auffallende Sauberkeit und peinliche Gründlichkeit Eigenſchaften. die zu den Haunterforderniſſen eines Betriebes von ſolcher Größe gehören. Die Beſichtiauna nahm ihren Anfang an dem direkt am Rhein gelegenen Kohlenlagerplatz. Durch maſchinellen Betrieb erfolat die Entleerung der Kohlenſchiffe. Durch die Förder⸗ anlage gelangen die Kohlen auf den Lagerplatz und von da aus durch das Kohlentunnel und den maſchinellen Schrägaufzua zum Keſſel⸗ haus., wo die Kohlen automatiſch gewogen und direkt in die Feuerunasanlagen entleert werden. Im Keſſelhaus ſtehen 14 rieſige Keſſel und im Maſchinenhaus drei rieſige Dampfturbinen und zwar zwei von B B Cund eine von der A. E. G. Vom Schalthaus aus wird der Strom an die verſchiedenen Großabnehmer geleitet. Am Schluſſe der Beſichtigung dankte der Präſident der Handelskammer Lahr, Kommerzienrat Heidlauff der Betriebsdirektion, ins⸗ beſonders Dr. Maraquerre, für die umſichtige Führung und eingehende Belehrung und bemerkte. daß die Stadtaemeinde Mannheim ſtolz auf dieſes ſchöne Kraftwerk ſein dürfe. Die Errichtung dieſes Werkes zeuge von Weitblick und Verſtändnis. Damit hatte die Exkurſion ihr Ende erreicht. Veranſtaltungen Theaternotiz. In der Samstag den 20. Dezember im Nibe⸗ lungenſaal ſtattfindenden Veranſtaltung des Nationaltheaters, bei er Wagners Oper„Rienzi“ neu einſtudiert und neu inſzeniert erſtmalig zur Aufführung gela⸗gt, hat Heinz Grete den Bühnen⸗ raum geſtaltet.— Als nächſte muſikaliſche Novität wird gegenwärtig unter der ſzeniſchen Leitung von Richard Meyer⸗Walden„Der Nußknacker“ von Tſchaikowsky vorbereitst. Das Werk, des ſich „Ballett⸗Feerie“ bezeichnet, iſt eine märchenhaft romantiſche Panto⸗ mime und handelt von der Weihnachtsbeſcherung zweier Kinder und den ſich daran anſchließenden Traumabenteuern Die Handlung gibt zu zahlreichen Solo⸗ und Gruppen⸗Tanzvorführungen Gelegen heit. deren Einſtudierung Magda Bauer beſorgte.— Als nächſte Schauſpielpremieren werden gegenwärtig zwei Werke vorbereitet Im Nationaltheater leitet Artur Holz die Proben zu einer Neu⸗ inſzenierung von Leſſinas„Nathan der Weiſe“, während Eugen Felber im Neuen Theater den Schwank„Penſion Schöl⸗ ler“ inſzeniert.— Es wird darauf hingewieſen, daß die Auffüh⸗ rungen des Weihnachtsmärchens in dieſem Jahre ſämtlich außer Miete ſtattfinden, da es bereits im vergangenen Spieljahre in allen Mietsabteilungen gegeben worden iſt. Weihnachtskonzerk im Nibelungenſaal. Der kommende Sonn⸗ tag abend beingt im Nibelungenſaal ein Doppelkonzert der Vereinigung badiſcher Polizeimuſiker unter Heiſigs Leitung und des Roſengarten Orcheſters. Es wird ein weihnachtliches Programm zur Durchführung gelangen.— Die erſte Wiederholung der erfolg⸗ reichen Schwankoperette„Pſt! Pſt! Die Liebe kommt“ it auf den Neujahrstag angeſetzt worden. * Im Apollotheater finden, wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, drei Nachmittags⸗Kindervorſtel⸗ lungen zu einem ſehr mäßigen Einheitspreis ſtatt. Weibnachtshilfe für die Kinder ſtellenloſer Angeſtellten. In der Weihnachtszeit ſoll nach Möalichkeit die Sorge und Not jenen zeiten arbeitslos ſind. Der Gewerkſchaftsbund der An⸗ geſtellten hat in Erſtrebuna dieſer Abſicht für die Kinder ſeiner tellenloſen geldempfangenden Mitalieder eine beſondere weihnacht⸗ liche Unterſtützunasmaßnahme beſchloſſen. die die Auszahlung von Welhnachtsſpenden jn Höhe pon 20 Mk. fär das erſte Hind den ſonſtinen Unterſtützungsſätzen zur Auszahlung gelangende Weih⸗ nachtshilfe ſand weit über die Mitaliederkreiſe der Einheitsgewerk⸗ ſchaft der Deutſchen Angeſtellten des Gewerkſchaftsbundes der An⸗ geſtellten hinaus anerkennende Zuſtimmung. 0* Weihnachtsfeier der Sozialen Frauenſchule. Eine lichte Weihnachtsmärchenſtimmung lag geſtern abend über dem großen Kaſinoſgale, wo die Schülerinnen der hieſigen Sozialen Frauen⸗ ſchule ihre Angehörigen und Freunde zu einer ſchlichten Weihnachts⸗ feier eingeladen hatten. Ein Geh von den Damen Liſa Hoffmann, Elſe Wolff und Marianne Wolf mit guter Technik und tiefem Empfinden vorgetragen, bildete ein wethevolles Präludium der Feier. Der Mittel⸗ und Höhepunkt des Abends war das Weihnachtsmärchenſpiel„Marienkind“, das Max Gümbel⸗Seiling nach dem gleichnamigen Grimmſchen Märchen neuen Grenze und im Binnenland durch Kaſtelle geſchützt, nament⸗ lich ſolche, die an den großen Verkehrsſtraßen lagen. Wie die Reſte der aus Kalkſteinen beſtehenden 4 Meter breiten Packlage beweiſen, führte die Straße mitten durch das Kaſtell hindurch, um die Saar auf der Brücke zu überſchreiten, deren Fundamentreſte aus Anlaß der Kanaliſterung der Saar 1852 und 1863 leider ohne vorherige Aufnahme beſeitigt worden ſind. Das Kaſtell hat eine unregel⸗ mäßige Form und zwar war es an der Saarſeite breiter als an der gegenüberliegenden Seite. Die 3 Meter breiten Fundamente laſſen nach der bisherigen Aufnahme erkennen, daß die Kaſtellmauern an 4 Stellen durch runde nach außen und innen vocſpringende Türme von —1 Meter Durchmeſſer verſtärkt waren. Die Auffindung dieſes Kaſtells iſt nicht nur für die Geſchichte der römiſchen Occupation Ger⸗ maniens von großer Bedeutung. Außer dieſem Kaſtell auf dem Bann von Saarbrücken iſt bisher im Saargebiet nur ein Kaſtell in Pachten an der Saar geſichert, wo das Trierer Provinzialmuſeum 1893 einzelne Teile eines ſpäten Kaſtells aufgedeckt hat. Welchen Namen die römiſche Niederlaſſung am Halberg führte, iſt bisher nicht feſtgeſtellt. Auf der Peutingerſchen Tafel und im Itinerar Antonius iſt der Name des Vicus nicht angegeben. Daß das mittelalterliche Saarbrücken nicht auf den Trümmern der römiſchen Niederlaſſung ſich erhob, liegt daran, daß die Nachfolger der Römer offenbar in der richtigen Erkenntnis, daß das Kaſtell am Halberg ſchwer zu verteidi⸗ gen ſei, ihre Burg an der Stelle des heutigen Schloſſes, alſo auf ei⸗ ner hochgelegenen, die Saar beherrſchenden Stelle errichtet haben. Die römiſche Niederlaſſung am Halberg war dadurch dem Zerfall preisgegeben und die neue Siedelung Saarbrücken entwickelte ſich in unmittelbarer Umgebung der Sarabrucca. H. Literatur * Hugo Salus:„Helle Träume“. Neue Gedichte. Umſchlag⸗ und Einbandzeichnung von Prof. Walter Tiemann. Verlag Albert Langen, München.— Als wir jung waren, liebten wir den ent⸗ zückenden„Ehefrühling“ des Dichters Hugo Salus, und die Zartheit und Innigkeit ſeiner Verſe folgte uns in das eigene Erleben hin⸗ ein. Ungekünſtelt und von der Made der Zeit unberührt, klar und Lug, lieb und innig wie ehedem ſind auch heute die Verſe dieſes Dichters, aber mauchmal ſchwingt eine tiefe Glocke mit, und dieſer dunkle Klang in der„hellen Träumen“, ex iſt uns lieb vor andern. Gedichte von Victor G. Wicke. Mit einem Geleitwort von Eduard Engel. Heſſe und Becker Verlag, Leipzig.— Wicke, ein amerikaniſcher Dichter deutſchen Blutes, ſteht als Pionier des Deutſchtums, als Leiter einer Kunſtglashütte am Ohio auf einfamem Poſten. Worte edelſten Deutſchtums und menſchlich ſchöner Geſin⸗ nung klingen aus ſeinen Dichtungen zu uns herüber und geben Kunde von der Lebens⸗ und Seelenbedrängnis unſerer Brüder im Auslande. Wicke hat als ſtarke, mannhafte Perſönlichkeit in Deutſch⸗ ſe. nach der Aufgabe des Limes errichtet. Damals, um 260 n. lands furchtbarſter Prüfungszeit tren zu ſeiner alten Heimat ge⸗ beſtändig gemacht durch Beimiſchung von 0,0013 Gr. Wismutoxyd Kreiſen genommen werden, die in dieſen ſchwierigen Wirtſchafts⸗ d und je 10 Mk. für das zweite und dritte Kind vorſieht. Dieſe neben 0˖ f ̃ ünſtlerin⸗ verfaßt hat. Man muß es der Regie und den jungen Künſtlern nen laſſen, ſie haben mit ihrem harmoniſchen Feſanmenppi en den ſtimmungsvollen Bühnenbildern, mit den Chören und ön⸗ eine Leiſtung vollbracht, mit der ſie ſich überall ſehen laſſen an nen. Eine neue Ermunterung, die künſtleriſche Volksbühne in den weiten Schichten des Publikums zu pflegen. Wir Ben keine Namen nennen, ſie haben alle tapfer geſpielt. Die„W edas nachtsfantaſie“ von Guſtav Lange, die wiederum 13 große muſikaliſche Können der oben genannten drei Damen 9 riet, bildete den eigentlichen Ausklang der wohlgelungenen 8 15 Verſchiedene Bauerntänze, in mannigfaltigen Trachten 995 tanzt, gaben der Veranſtaltung vielfarbiges Dekor Alles in adels ein ſchöner Abend, wie es auch der reichlich und herzlich geſpen Beifall des vielhundertköpfigen Publikums bewies. welche Forderungen verjähren am 31. dezember 1924 Mit Ablauf des 31. Dezember ds. Js. droht einer Reihe 55 Forderungen Verjährung. Gemäß 8 196 des Bürgerlichen 7 buches verjähren in zwei Jahren die Anſprüche der Kaufleute. Ña 5 kanten, Handwerker und derer. die ein Kunſtgewerbe betreihen. 11 Lieferuna von Waren. Ausführung von Arbeiten und Beſorgne fremder Geſchäfte mit Einſchluß der Auslagen, es ſei denn. Leiſtung für den Gewerbebetrieb des Schuldners erfolgt wo die 5 jährung erſt nach vier Jahren eintritt. Es verjähren ferner in + Jahren ſolche Anſprüche, die Land⸗ und Forſtwirtſchaft betreiben 5 Lieferung land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Erzeuaniſſen, ſofern die 55 ferung zur Verwendung im Haushalte des Schuldners erfolat, 17 die Anſprüche der Gaſtwirte und Hotelbeſitzer gegen ihre Gäſte 1 Gewähruna von Wohnung und Beköſtigaung. Nach 8 197 BGB. W jähren in pier Jahren die Anſprüche auf Rückſtände von Zinſen. 0 wie von Miet⸗ und Pachtzinſen. Am 31. Dezember 1924 veriäbte alle ſogenannten Anſprüche des täalichen Lebens. die ſeit dem Jahr 1922 entſtanden ſind und ebenſo Anſprüche auf Zinſen oder wieder⸗ kehrende Leiſtungen. die im Jahre 1920 fällia geworden ſind. Die Verfähruna kann nur dadurch unterbrochen wer⸗ den. daß der Schuldner den Anſpruch durch Abſchlaaszahlung. zahluna. Sicherheitsleiſtunga oder in anderer Weiſe erkennt oder Gläubiger auf Befriediaung oder auf Feſtſtellung des Anſpruchs. a Verteilung der Vollſtreckungsklauſel oder auf Erlaſſung des Vo 0 ſtreckungsurteils Klage erhebt. Bloße Mahnungen oder Rechtever wahrungen der Berechtiaten genügen nicht. Der Erhebung der Klaae ſind aleichgeſtellt die Zuſtellung eines Zahlunasbefehls, Anmeldung im Konkurſe. Geltendmachung der Aufrechnung im Prozeß. 7 verkündung in dem Prozeſſe, von deſſen Ausgange der Anſpruch ab? hänat. endlich die Vornahme einer Vollſtreckungshandluna durch 5 Gerichtsvollzieher, das Gericht oder eine andere Behörde. Sowei ſich von den Schuldnern nicht Abſchlaaszahlungen erreichen laſſen. bleibt für den Gläubiger als einfachſtes Mittel, um die Verjährung zu unterbrechen, die Erwirkung eines Zahlunasbefehl⸗ Es empfiehlt ſich. den Antraa auf Erlaß eines Zahlunasbefehls möa⸗ lichſt bald an das Amtsgericht zu richten. da erfahrungsgemäß die Gerichte im Dezember ſtark überlaſtet ſind und nach Ablauf de⸗ 31. Dezember der Einwand der Verjährung vom Schuldner erhoben wereden kann. Ho. * * Mit ermäßigten Sonntagskarten an Weihnachten in den Schwarzwald. Wie an Oſtern und Pfingſten wird die Gültigkeit der Sonntagskarten über die bevorſtehenden Weihnachten auf 4½ Tage ausgedehnt, ſie gelten von Dienstag, 23. Dezember mitlu bis einſchließlich Sonntag, 28. Dezember. Die Sonntagskarten bieten ſomit eine vorteilhafte Gelegenheit zu mehrtägigen Aus⸗ flügen, beſonders den vielen Schwarzwaldbeſuchern dürfte die Ausdehnung der Gültigkeit der Sonntagskarten ſehr zu ſtatten kommen. Der Badiſche Verkehrsverband hat an die Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe die Bitte gerichtet, die neu genehmigten Sonn⸗ tagskarten für größere Entfernungen noch rechtzeitig vor Weih⸗ nachten einführen zu wollen. Freier In der vielerörterten Frage der Beſei⸗ tigung des Paß⸗ und Biſumzwanges auch in Deutſchland im Be⸗ nehmen mit den anderen Staaten, wodurch erſt eine Entwicklun des Reiſeverkehrs wieder in Gang kommen würde, wird es intereſ⸗ ſteren, die Paßfreiheit, die die Schweiz mit anderen Staaten wie⸗ der eingeführt hat, zuſammengeſtellt zu ſehen. Danach benötigen ie Angehörigen folgender Staaten bei Einreiſe in die Schweiz das Viſum eines ſchweizeriſchen Konſuls nicht mehr: Großbritannien und Kolonien, Frankreich. Belgien und Kolonien, Holland und Kolo⸗ nien, Skandinavien, Lichtenſtein, Luxemburg, Spanien, alle Staaten von Nord⸗ und Südamerika, China, Japan. Man ſieht, eine lian liche Zahl von Staaten, die das Viſum als verkehrsfeindlich beſeitig aben. *Schule und Sparen. Das württembergiſche Unterrichtsmini⸗ ſterium fordert in einer Bekanntmachung dazu auf, die Schüler 40 den Zweck und Segen des Sparens hinzuweiſen, den Sparſinn de Schüler und Schülerinnen anzueifern, alle Schüler und Schülere nen zum ſparſamen Verbrauch und zur e Behandlung 05 Unterrichtsgegenſtände anzuhalten und Sparpfennige der Ochien kinder außerhalb der Unterrichtsſtunden entgegenzunehmen. Dieſer ſehr beherzigenswerte Erlaß ſollte ganz allgemein auch in allen ba diſchen Schulen zur Durchſetzung gelangen. Neines unveriälschtes Naturprodulſ ſeit 40 Jahren ſind Fays echte Sodener Mineral-Paſtillen her⸗ 2 2 20 1· geſtellt aus ech em Sodener Quellſalz in Verbi dung mit feinſte Zuckerraffinade. Bei Huſten und Heiſerkeit vorzüglich bewährt. halten. Dafür ſind ſeine Lieder ergreifende Zeugniſſe. Natur⸗ und Liebeslieder voll zarter Innigkeit, kurze treffſichere Sprüche, dichteriſche Proteſte für Gerechtigkeit gegenüber der deut i⸗ Sache zeugen für Wickes Sendung. Der bekannte Literaturhiſtort ker Eduard Engel iſt der Herausgeber. Er nennt Wicke einen ſchen Befreiungsdichter, da keiner herzbewegender als er dem unve ſchuldeten Verhängnis Deutſchlands Stimme verliehen hat. 8• Saat und Erute. Die deutſche Lyrik um 1925. In Selbſtan⸗ wahlen der Dichter und Dichterinnen. Mit kurzen Eigenbiogef phien und Angabe ihrer Werke. Herausgegeben und eingelein von Albert Sergel. Deutſches Verlagshaus Bong u. Co., Ber 75 und Leipzig.— Dr. Albert Sergel, der als Lyriker ſelbſt ereg⸗ guten Namen beſitzt, hat eine Sammlung„Saat und Ernte“ herau gegeben, die einen umfaſſenden Ausblick auf den heutigen Stee der deutſchen Lyrik bietet. Während die früheren Anthologien 8 ſubjektiven Geſchmack ihres Herausgebers in der Auswahl aufwi ſen, tritt hier kein Vermittler zwiſchen Dichter und Publikum. we⸗ß jeder Lyriker ſelbſt als ſein Eigenſtes, Beſtes erkannt und für diend Werk beſtimmt hat, wird wiedergegeben. Mehr als 120 Lyriker ſich in dem Buche vereinigt. Daß ein großer Teil der Gedichte nicht veröffentlicht iſt. verleiht„Saat und Ernte“ einen beſondee Wert. Die kurzen Lebensläufe der Autoren tragen dazu dei, 12 Einzelbilder lebensvoller zu geſtalten, und die Angaben ihrer 19 ſchen Werke weiſen jeden Leſer zu den Quellen hin. KK * Der eine Mann. Ein Roman aus der Notzeit deutſcher ma von Eilhard Erich Pauls. Heimatverlag für Schule und Beiſt⸗ HalleSaale.— In dieſem neueſten Werke des Lüßecker Schriſ⸗ ſtellers erſteht in wuchtigen Zügen ein Gemälde der Mark Brandeen gurg im 34. Jabrbunbert, die Jahrzebnte nach dem Tode des große Fürſten Waldemar gierigen Polen zur Beute fällt, und deſſ 8 Nachfahr!„Der eine Mann“ in ſchreckensvoller Zeit Retter ſſt Landes wird. Was in der Geſchichte der falſche Waldemar heißt, hier der eine Retter, den ein Volk in ſeiner Not erwartet. Heiben tum und Menſchentum ſind die Pole des Geſchehens. Die Geſſche wart ſpiegelt ſich in der Vergangenheit. Die Brandenburgifne Mark iſt unſer aller beutſches Vaterland in der Not. Der den Mann— wer wolle ihn nicht haben?— wird auch ihm erſehege Das iſt der Grundgedanke, nein, das deutſche Grunderlebnis dieſen Roman! zer Herbſtföhn. Roman von Hans Härlin, Volksverband 225 Bücherfreunde,(Wegweiſer⸗Verlag) Berlin W. 50.— In der Härlin macht der Volksverband der Bücherfreunde ſeine Mitolie mit einem ſchwäbiſchen Dichter bekannt, der mit ſeinem ppoetiſt ten Schaffen erſt verbältnismätig ſoät vor die Oeffentlichtkeit getrege⸗ iſt, dann aber mit einem Werk, das auf ſedem Blatt die Züge ale⸗ Meiſterſchaft aufweiſt. Er nimmt die beſten Ueberlieſerungen ö manniſcher Erzählungsweiſe auf und führt ſie in neuzeitlicher ⸗ weiter. Mit Freimut ſchildert er eine tragiſch zugeſpitzte irrung, die er mit tiefer Menſchenkenntnis und adliger wagten zu löſen verſtent. Ein Werk, dos nicht nur ſesſiſch kief reranteche⸗ Menſchen ein bedeuten n r5, ſondern ſedem, der Herz un fühl für menichtiche Dinge hat, etwas zu geben vermag. Gelinnnt ——— , ee RR!!—— Weerernn se Aittwoch, den 17. Dezember 1924 neue Mannheimer Zeltung(Mittag⸗Nusgabe) 5 8 8. Seite. Ar. 5888 Rommunale Chronitk kommunaliſierte Betriebe nicht arbeiten ſollen kubeiten Schulbeiſpiel dafür, wie kommunaliſierte Betriebe nicht De fentlz ſollen, wird von der Vergiſchen Zeitung ausführlich der ſte 55 ichkeit an Hand des Rechnungsabſchluſſes der kommunali⸗ ſations Sslinger Kleinbahn mitgeteilt. Die Bahn iſt in der In⸗ ſchi 8eit von dem R. W. E. an die Stadt Solingen und ver⸗ or ne Gemeinden des oberen Randkreiſes Solingen verkauft am Rud in einer Zeit, als noch überall ſoziariſtiſche Mehrheiten ſierte 15755 waren. Auch augenblicklich unterſteht das kommunali⸗ Deger nternehmen noch einem ſozialiſtiſchen Abgeordneten als bahn nenten. Der Geſamtüberſchuß der kommunaliſierten Klein⸗ 850 000 der Zeit vom 1. April bis 30 September beträgt rund untei Mark und dieſer Ueberſchuß wurde erzielt bei einer Ge⸗ agt 8 von 704770 Mark, mit anderen Worten alſo be⸗ ſeit Mor, Ueberſchuß annähernd 100 Prozent. Schon gewie onaten iſt von bürgerlicher Seite auf die Notwendigkeit hin⸗ ſi 75 worden, die Kleinbahntarife ſtark herabzuſetzen, wogegen die ſozialiſtiſche Leitung des Unternehmens ſträubte. Nach⸗ 5 jetzt eine bürgerliche Zeitung dieſe Dinge der Heffentlichkeit een hat, iſt gerade in der Arbeiterſchaft eine große Er⸗ vohl g entſtanden. Man legt ſich mit Recht die Frage vor, was dieſe mit Herrn Stinnes oder dem R. W. G— geſchehen wäre, wenn 50 als Beſitzer der Kleinbahn gewagt hätten, auch nur 50 Pro⸗ ban neberſchuß zu erzielen. Ein Beiſpiel für eine andere Ari Nheiniſ Arbeit gemeinwirtſchaftlicher Betriebe wurde, wie der Vaf-Weſtfällſchen Ztg.“ mitgeteilt wird, in der Sitzung des Die er Stadtverordnetenkollegiums aufgedeckt. gro ſozialiſterte Solinger Bauhütte hatte ſtädtiſche Arbeiten in nuem Maßſtabe übernommen und dieſe in einer Art und Weiſe ba geführt, daß die Baufachleute ſie als vollkommen unannehm⸗ lche bezeichneken. Nach langer Ausſprache beſchloß die bürger⸗ 92 Mehrheit, die Solinger Bauhütte für ein Jahr n den ſtädtiſchen Arbeiten auszuſchließen. Gegen eine ſtädtiſche Aukomobil-Verkehrsgeſellſchaft ba cht ſich eine Eingabe des Deutſchen Automobil⸗Händler⸗Ver⸗ lundes an die Berliner Stadtverordnetenverſamm⸗ duß 9 aus. Er wird darin auf die Nachricht Bezug genommen, An der Magiſtrat der Stadt Berlin beabſichtige, eine ſtädtiſche utomobilgeſellſchaft in Form eines gemiſchtwirtſchaft⸗ o Betriebes zu gründen, deren Hauptzweck in der E rrichtung Kral Garagen und Betriebsſtoffzapfſtellen für den Veiftwagenvertehr liegen ſoll. Der Deutſche Automobil⸗Händler⸗ rband weiſt darauf hin, daß es auf keinen Fall Sache der Stadt⸗ rwaltung ſein könne, den freien Wettbewerb im Betriebsſtoff⸗ End zu hemmen oder ſonſt irgendwie in ihn einzugreifen. Die wollte klung, die kommen würde, wenn die Stadt das doch tun leiebs ſei leicht vorauszuſehen. Da die Stadt über eigene Be⸗ iſ sſtofferzeugung nicht verfüge(der Anfall von Gaswerkbenzol unweſentlich), auch unmöglich beſondere Tanks für die vielen im undel befindlichen Benzin⸗, Benzol⸗ und Miſchſorten einrichten 8 ſo würde das ganze Unternehmen ſchließlich auf ein Mo⸗ pol eines oder zweier Großlieferanten hinauslaufen. Auch gegen ſtad Errichtung von Garagenunternehmungen durch eine derarkige 5 liſche Betriebsgeſellſchaft erhebt der Deutſche Automobil⸗Händ⸗ k⸗Verband die ernſteſten Bedenken. Wenn die Stadtverwaltung ſolle z für die Förderung des Automobilweſens tun wolle, dann 9 e ſie die veralteten und in keinem Lande mit fortgeſchrittener maftberkehrswirkſchaft wiederkehrenden baupolizeilichen Beſtim⸗ rungen über den Garagenbau moderniſieren und den Anforde⸗ ungen des Automobilverkehrs, wie er ſich allmählich auch in Ber⸗ n zu entwickeln beginnt, anpaſſen. Praktiſche Jörderung des Wohnungsbaues dhe Auf Anregung der Stadtbauverwaltung gibt die Städtiſche 9 arkaſſe in Flensburg ſeit einiger Zeit Hypotheken für inechbauten aus, und zwar in halber Höhe der aus der Haus⸗ nilsſteuer gewährten Hypotheken. Dadurch ſteht den Bauluſtigen zunmehr für jede Wohnung, die gebaut wird, ein Betraq von 9000 rk zur Verfügung. Hierdurch können auch Wohnungslofe ohne erhebliche eigene Mittel zu einer Unterkunft kommen. Kieine Mitteilungen 6 Vom Nürnberger Stadtrat wurden neue Mittel für die im werbsloſenfürfor e bereitgeſtellt, zum vierten Male N laufenden Jahre. Seit Mitte September werden dabei nicht nur Eotſtandsarbeiten im eigentlichen Sinn, Arbeiten mit Zuſchüſſen der beſwerbsloſenfürſorge, ſondern auch ſogenannte Ausgeſteuerten⸗Ar⸗ durchgeführt, Arbeiten für Erwerbsloſe, die nach den Vor⸗ wenſten nicht oder nicht mehr zu„Notſtandsarbeiten“ zugewieſen 1 dürfen; dabei hat die Stadigemeinde den Geſamtaufwand 0 irgendwelche Zuſchüſſe zu beſtreiten. Die Stadt hat in dlen ve für dieſe Zwecke bisher 1 109 000 Mark aufgewendet, wozu arb de, Zuſchüſſe der Erwerbsloſenfürforge für die„Notſtands⸗ in viten“ hinzutreten. Die neu genehmigben Mittel bebaufen ſich auf geſamt 130000„ und werden in den Voranſchlag des nächſten cbetabres eingeſtellt. Die„Notſtandserbeiten“ und Ausgeſteuerten⸗ wö iten in Nürnberg erſtrecken ſich in der Hauptfſache auf Ent⸗ Gelänungs⸗ und Bodenverbeſſerungs⸗Arbeiten auf dem ſtädtiſchen Stlände in Altenfurth, Umwandlung dee Zeppelinfeldes in einen rertport, Erweiterung des Südfriedhofes, Ausbau der Deutſch⸗ anlaawieſe zu einem Schaffung einer Spielplatz⸗ fri 990 im Luitpoldhain, Anlage von Grabfeldern auf dem Weſt⸗ biedgof uſw. Mit den neu bewilligten Mitteln ſollen dieſe Arbeiten Ende Januar fortgeführt werden. ————ůä—[ß ᷓꝗ—— Deu, Der eilerne Steg. Jahrbuch 1028. Frankfurter Societäts⸗ 1 kgrei G. m. b.., Abteilung Buchverlag, Frankfurt a. M.— gibt Buchverlag der Frankfurter Spcietäts⸗Druckerei G. m. b. H. in ſeinem Jahrbuch für 1925, das wiederum unter dem Titel reiche Eiſerne Steg“ erſchienen iſt, ein umfaſſendes Bild ſeiner Neſe Tgaerlagstätigkeit und ſeines erweiterten Autorenkreiſes. Auf Alma eiſe iſt ein Buch entſtanden, das aus der Reihe der übrigen inala ache dadurch heraustritt. daß es eine ganze Reihe von Ori⸗ Van artikeln enthält, und daß es, entſprechend dem Grundſatz des und 46, ſich im weſentlichen auf die mit den Bezeichnungen„Tag der Geſchichte“,„Wirtſchaft und Reiſe“ charakteriſierten Gruppen zeigen utſchen und Weltbuchproduktion beſchränkt. Klangvolle Namen n, daß der Qualitätsſinn, der die Ausſtattung des mit neun 5 wal ſeln, geſchmückten Bandes beſtimmte, ſich auch auf die Aus⸗ „ der Mitarbeiter erſtreckt. Luckner⸗Jahrbuch 1925. Verlag K. F. Kvehler, Leipzig, der ufre ige Kommandant des„Seeadler“, Graf Felix von Luckner, Arwüchſ ich heute noch großer Verehrung. Er erzählt in ſeiner Ferſchgen Ausdrucksweiſe„Neue Geſchichten aus ſeinem Leben“. Pienbiedene Bilder zeigen ihn in Uniform und in Zivil, mit der ung 7 Mund und im Schmuck der Orden anläßlich ſeiner Trau⸗ üge n Malmö, die ſonſt in Wort und Bild geſchildert iſt. Bei⸗ der Generale Graf v. d. Goltz und Maercker, abgerundete and aus neuen Büchern des Verlages vervollſtändigen den ſieſt. den man vom Anfang bis zum Ende mit großem Intereſſe ddde Oſidentſche Monatshefte. ddemal Herausgeber Carl Lange, Danzig⸗ Wöne Verlag Georg Stilke, Berlin.— Das Novemberheſt dieſer lichen Zeitſchrift iſt„Oberſchleſien“, dem Lande unſerer ehemals der zen Induſtrie, gewidmet. Zwei Schleſtenhefte ſind bereits in dieg weibe der Sondernummern dieſer Zeitſchrift erſchienen; auch berilichete reiht ſich würdig den vorangegangenen in bildlicher und kabildeer Ausgeſtaltung an. Dr, Karl Konrad bringt einen reich uſtlemten Aufſatz über den ſchleſiſchen Maler Mar Odov, deſſen verfleriſches Schaffen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Des Jeteugz 28. feinen und ſtillen Dichters Brund Arndt gedenkt Dr. ofaff ocke in einem längeren Artikel, dem ſich unveröffentlichte Dr. izzen und Tagebuchblätter des Heimgegangenen anſchließen. Lichenzol David Mareus und Dr. Wilhelm Schuſter haben Joſef v. Fedicht orff in der Geſtalt ſeiner Helden und als Lyriker behandelt. Mtek e und Skizzen nvon Willibald Köhler, Alfred Hein, Rudolf krel und Robert Kurpiun ergänzen die wirtſchaftlichen und kul⸗ buter z Betrachtungen führender oberſchleſiſcher Perſönlichkeiten, läche Beien beſonders Dr. Johannes Chrzaſzez mit einem ausführ⸗ etszeitraa über die kirchenpolitiſche Zugehsrigkeit Oberſchleſiens ferſchken i. Auch die Rundſckan brinat inblice in das Scaſden een deliſcher Künſtler und zeigt in Novellen und Stimmungsbil⸗ us Leben und Treiben des Landes der Kohle. Eine Fülle uchbeſprechungen, die vor allen Dingen dſe neuen Kalender] Verſammlung gezeigte Geiſt Platz Haße 1s Lehand Ubegend verlaueme Sttzung ein, beſchli⸗zen dieſe Ansgabe. Aus dem Lande Perſonal-Beränderungen im badiſchen Staalsdienſt Ernannt wurden: Archivrat Dr. Baier am Generallandes⸗ archiv zum Oberarchivrat; Kanzleiaſſiſtent Jakob Demmer bem Juſtizminiſterium zum Juſtizaſſiſtent und Kanzliſtin Gertrud Schmitt daſelbſt zur Kanzleiaſſiſtentin. Verſetzt wurden die Juſtizoberfekretäre Karl Riegels⸗ berger bei der Staatsanwaltſchaft Offenburg zum dortigen Amts⸗ 5 Friedrich Streib beim Notariat Wiesloch zum dortigen mtsgericht und Wilhelm Hillenbrand beim Amtsgericht Wies⸗ loch zum dortigen Notariat; die Juſtizaſſiſtenten Alfred Spath beim Landgericht Offenburg zur dortigen Staatsanwaltſchaft, Ernſt Eßkorn beim Noſariat Bühl zum Notarjat Säckingen und Karl Möſel beim Notariat Säckingen zum Notariat Bühl; Kanzlei⸗ Guſtav Kaul beim Notariat Bruchfal zum dortigen Amts⸗ gericht. Zuruhegeſetzt wurde Handelsſchuldirektor Zivi an der Handelsſchule in Bruchſal. Heidelberger Sonntagskarten für den Fernverkehr nach dem Schwarzwald Heidelberg, 16. Dez. Am Samstag fand im Sitzungsſaale der Handelskammer Heidelberg unter dem Vorſitz des Ober⸗Regie⸗ rungsrats Schifferdecker von der Reichsbahndirektion Karlsruhe eine Beſtrechung uber Sonntagsrückfahrkarten ſtatt, an der Verbreter der Handelskammer, der Eiſenbahnbehörden und verſchie⸗ dener Verkehrs⸗ und Wandervereine des Bezirks teilnahmen. Als erſter Punkt wurde in ähnlicher Weiſe wie in der Karls⸗ ruher Konferenz die Aufhebung einer Reihe nicht gangbarer Sonn⸗ tagsrückfahrkarten beſprochen. Zur Aufhebung gelangen nur Kar⸗ ten, von denen faſt gar kein Gebrauch gemacht wurde. Kleinere Stationen, die nur wenige Sonntagsrückfahrkarten haben, behalten dieſe auch bei geringem Gebrauch. An zweiter Stelle wurde die verſuchsweiſe Aufhebung der bis⸗ her im allgemeinen eingehaltenen 100 Kilometer⸗Entfernungsgrenze behandelt, wodurch der Sonntagsausflugverkehr noch mehr geför⸗ dert werden ſoll. Während bisher für die Fahrt nach den großen Städten ſchon Karten für weitere Strecken als 100 Kilometer aus⸗ gegeben wurden, ſo ſollen jetzt auch Karten nach Ausflugsorten für weitere Strecken ausgegeben werden. So werden vorausſichtlich die Wünſche Heidelbergs auf Karten nach Bühl, Achern, Raumünzach, Titiſee, Hinterzarten und einigen anderen Plätzen und ähnliche Wünſche von Mannheim und Bruchſal berückſichtigt werder. Nach den Winterſportplätzen des Schwarzwaldes köanen wohl ſchon zu den Feiertagen neue Karten aufgelegt werden. Auch die von den Vertretern des Landbezirks mündlich oder ſchriftlich voc⸗ gebrachten Wünſche werden möglichſt erfüllt werden. Die Direktion nimmt auch ſchriftliche Anträge auf Ausgabe neuer Sonntagskarten immer noch entgegen. Wegen des Verkehrs mit Sonntagsrſickfahr⸗ karten von und nach der Pfalz wird die Direktion noch mit der Reichsbahndirektion Ludwigshafen verhandeln. Die zeitliche Grenze für die Benützung der Sonntagskarten kann vorausſichtlich nicht geändert werden, da ſonſt die Sonntagskarten zum Berufsver⸗ kehr mißbraucht werden könnten. Es iſt jedoch nicht ausgeſchloſſen, daß die Eilzüge für Fahrten über weitere Strecken freigegeben werden. Ausdrücklich zuzulaſſen iſt die Benützung der Wimerſportſonderzüge mit Sonntagsrückfahrkarten. Als letzter Punkt ſtand die Führung von Verwaltungs⸗ ſonderzügen auf weite Strecken ohne Feſtſ zung einer Eit⸗ fernungsgrenze zum Fahrpreis der Sonntagsfahrkarten auf der Tagesordnung. Die Direktion hat beſchloſſen, ſolche Sonderzlige von Zeit zu Zeit zu führen, um den Bewohnern des Unterlandes Gelegenheit zu geben, zu billigen Preiſen die Hauptverkehrsplätze des Sberkandes, wie Freiburg, Triberg, Konſtanz kennen zu lernen und umgekehrt den Beſuch von Heidelberg, Würzburg uſw. zu ermög⸗ lichen. Zum Beſuch der Winterſportveranſtaltungen bei Triberg u. im Feldberggebiet ſoll von Mannheim über Heidelberg ein ſolcher Zug gefahren werden. Dieſe ganzen Fahrpreisermäßigungen durch Ausgabe von Sonunbagsrückſuhrkarken ſind, nach dem„Heidelb. Tageblatt“ nur möglich, wenn der Ausfall, den die Bahn an der einzelnen Karte erleidet, durch die Maſſe der Benützer wieder ausgeglichen wird. Bernhard * Schwetzingen, 17. Dez. Am 11. Dezember nachmittags wurde, wie jetzt erſt bekannt wird, eine 25 Jahre alte verheiratete Frau aus achtbarer Familie auf badiſcher Seite gegenüber Speyer, von einem marokkaniſchen Poſten unter dem Vorwande der Paß⸗ kontrolle angehalten, unter die Rheinbrücke hinuntergezerrt, mit Er⸗ ſtechen bedroht und dann in willenloſem Zuſtande ein Ver⸗ brechen an ihr verübt. Der Bevölkerung hat ſich wegen der in letzter Zeit ſich immer mehr häufenden Ausſchreitungen der Be⸗ ſatzungstruppen große Erregung bemächtigt. L. Eppingen, 15. Dez. Im Rahmen der Volkshochſchul ⸗ kurſe fand hier im Schwanenſaal ein Liederabend ſtatt, für den Opernſänger Georg Wilhelm Rothaar(Tenor)⸗Maunnheim den Opernſänger Georg Wilhelm Ruthaar(Tenor)⸗Mannheim gewonnen waren. Vom erſten Augenblick an waren die Zuhörer im Banne des Sängers, der ſich am Schluß durch den begeiſteren Beifall zu einer Zugabe verſtehen mußte. Zu dem Programm ſelbſt kann nur geſagt werden, daß es eine feine und feinſte Aus⸗ leſe der Werke von den Liederkomponiſten Schubert, Schumann, Brahms, Richard Wagner, Wolf und Richard Strauß brachte. Es hat ſich gezeigt, daß mit dieſem Vortrag ſeiner Kunſt das Richtige getroffen war, um zu der Seele des Voltkes zu ſprechen und iſt eine Wiederholung darum nur zu begrüßen. ., Sulzfeld, 15. Dez. Dieſer Tage konnte hier Frau Juliane Guggolz, die älteſte Einwohnerin unſeres Ortes ihr 91. Lebens⸗ jahr feiern. Die Jubilarin iſt zwar ſchon ſeit Jahren leidend, iſt aber ſonſt noch im Beſitz eines geſunden Herzens und eines geſun⸗ %e(innes Ihr Mann iſt ſchon ſeit etwa einem Jahrzehnt tot, doch hat ſie bei einer ihrer Töchter liebevolle Aufnahme gefunden. * Dühren b. Sinsheim, 17. Dez. Hier fuhr das Laſtauto einer Sinsheimer Firma in eine Schafherde und über ſuh⸗ zehn Stück, die zum Teil gleich tot waren, teils ſofort geſchlach⸗ tet werden mußten. rr. Baden-Baden, 16. Dez. In den geſtrigen Abendſtunden verſchied hier im Alter von 71 Jahren Prinz Wilhelm Carl Bernhard Hermann von Sachſen⸗Weimar, Herzog zu Sachſen, königl. preuß. Oberſt a la ſuite der Armee Der Verftorbene war der Sohn des Prinzen Hermann Bernhard Georg von Sachſen⸗Weimar und der Prinzeſſin Auguſte von Württembera. Er wurde am 30. Dezember 1853 zu Stuttgart geboren und vermählte ſich am 11. April 1885 mit Gerta, Prinzeſſin zu Hen⸗ burg und Büdingen in Wächtersbach, die mit ihrem Sohn Hermann ſeinen Tod betrauert. Prinz Wilhelm hatte früher ſeinen Wohnſitz in Heidelberg und ſiedelte dann nach Baden⸗Baden über. Er zählte hier zu den bekannteſten Perfönlichkeiten unſerer Stadt „s, angcbus den Fraditfonen feiner Familie folgend, dem Sport und beſonders dem Badener Internationalen Rennen weitgehend⸗ ſbes Jitereſſe en.gegen. Aus der Pfalz :: Ludwigshafen, 17. Dez. Die am Sonntag ſtattgefundene Verſammlung des literariſchen Vereins der Pfalz nahm einen recht anregenden Verkauf. Bibliotheksdirektor Dr. Reismükler er⸗ ſtattete das Referat über die Tätigkeit des Vereins in den Jahren 1922 bis 1924. Der Kaſſenbeſtand beträgt z. It. 126.50 Mark⸗ der als Aktivpoſten für das Jahr 1925 gebucht wird. Redner hebl dann die für das pfälziſche Geiſtesweſen bedeutende Entwicklung der Landesbibliothek hervor, um zum Schluß der Toten des Vereins zu gedenken, die durch Erheben von den Plätzen geehrt werden Prof Haberle wird aus Anlaß ſeines 60. Geburtstages zum Ehren⸗ mitalied des Vereins ernannt. Bei der Neuwahl zum Vorſtand werden Dr. Reismüller und Bankdirektor Dacque einſtim⸗ mig wiedergewählt. Der weitere Verfauf der Tagung legte Zeug⸗ nis ab von d: künſtleriſchen Leben in unſerer engeren Hei⸗ mat. Mit dem Wunſch, daß auch in den Ortsgruppen, der in der greifen möge, wurde die an⸗ Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim * Mannheim, 15. Dez.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. Sc 40 Vorſitzender: Amtsrichter Strübel; Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Reinle. 8 Der 27jährige ledige Schloſſer Friedrich Friebi⸗ und der 37jährige verheiratete Mechaniker Max Klein aus Cuxenberg (Reg.⸗Bez. Bonn) ſitzen wegen Hehlerei und Diebſtahls guf der An⸗ klagebank. Friebis erwarb eine große Anzahl elektriſcher und mechaniſcher Artikel, die drei Arbeiter der Firma Lanz u. Cie., im Jahre 1921, ihrer Arbeitgeberin nach und nach entwendeten. Er konnte aber nach Lage der Sache über die Herkunft nicht im Un⸗ klaren ſein. Er hat für die Gegenſtände im Geſamtwert von 1000 Goldmark nur wenig bezahlt und war dadurch der Urheber der weiteren Diebſtähle, daß er ſtets zur Abnahme der Sachen berckt war. Friebis hat weiter im Auguſt 1924 einen Magnet von dem Motorrad des Schloſſers Adolf Lanz entwendet und ſchließlich im September 1924 der Frau Klein eine Handtaſche, die im Hausgang der Kleinſchen Wohnung an einem Fahrrad hing, heimlicherweiſe an ſich genommen. Friebis hat eine Vorſtrafe wegen Diebſtahls. Klein kaufte von Friebis ein Motorrad, das Friebis ſelbſt auf unehrliche Art erworben hatte. Klein mußte ſich indeſſen aus der ganzen Sach⸗ lage ſagen, daß der Erwerb hochſt bedenklicher Natur war. Es er⸗ ging Urteil: Friebis 9 Monate Gefängnis ab 7 Wochen Unter⸗ ſungshaft. Klein 150 Mark Geldſtrafe. 5 M. * Mannheim, 16. Dez. Sitzung des Schöffengerichts Abt. SG..) Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektgr Dr. Wolfhar d: Schöffen: Joh. Hch. Hartmann, Zimmermeiſter in Edingen; 3 ſef Burkart, Bahnbeamter in Ketſch. Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Dr. Feiler. Der 28jährige, verheiratete Kaufmann E. V. aus Frankfurt a. M. fertigte im Monat November d. Is. aus Zinn, Blei und Antimon 23 Dreimarkſtücke mit dem Münzzeichen F an und ver⸗ wendete dieſes falſche Geld zur Zahlung von Lebensmitteln. Dieſe kaufte er in vielen Läden ein, um jeweils ziemlich viel Geld heraus⸗ zubekommen. Der Angeklagte zahlte dann mit dem herausbekom⸗ menen echten Gelde ſeine Kohlen und andere Dinge der Haushaltung. Auch der Mietzins mußte damit bezahlt werden Aus Not will der Angeklagte auf den Gedanken gekommen ſein, falſches Geld zu machen, um ſich ſo eine Einnahmequelle Zu verſchaffen Erka nte Strafe: 6Monate Gefängnis, ab 5 Wochen Aueeee haft. M. Die geſchiedene Frau mit dem Revolver Der blutige Abſchluß einer Eze bildete den Gegenſtand einer Au⸗ klage wegen verſuchter Tötung, die vor dem Schwurgericht Berlin I gegen die Heizersfrau Maria Breſtrzynski zur Verhandlung kam. Die Motive, aus denen die Angeklagte die Tat verübt hat, blie⸗ ben unflar. Sie hatte gar keinen Anlaß, das Attentat gegen ihren geſchiedenen Mann zu verüben. Die Ehe war zu ihren Gunſten rechtsmäßig geſchieden worden, und der Mann war verpflichtet, für ſie und das Kind eine Unterhaltungsſumme zu zahlen. Dieſex Be⸗ trag wurde regelmäßig durch Lohnabzug eingetrieben. Der Mann, der Heizer Ladislaus Beſtrzynski, war dadurch in Ungelegenheit ge⸗ kommen; denn ſeinem Arbeitgeber wurde dieſer Lohnabzug ſchließ⸗ lich zu unbequem, ſo daß er B. entließ. Infolgedeſſen war B. meh⸗ rere Monate ohne Beſchäfttaung. Als er im Juli wieder Arbeit kand, ſuchte er die Angeklagte zu beſtimmen, daß ſie vorläufig auf den Lohnabzug verzichten ſolle. Es kam dabei zu heiti en drus⸗ einanderſetzungen; aber die Angeklagte ging ſchließlich auf den Vor⸗ ſchlag ein. Als das Paar dann über die Straße gina, um den echtsanwalt zu benachrichtigen, zoa die Angeklagte plötzlich einen Revolver und gab aus unmittelbrer Nähe mehrere Schſiſſe auf B. ab. Nur einem Zufall hat es B. zu danken, daß er mit dem Leben davon kam. Da die Schüſſe aus umittelbarer Nähe abgegeben worden waren. war das ganze Geſicht durch das Pulver verbrannt worden. Die Angeklagte hatte für ihre Tat keine andere⸗ Erklärung, als daß ſie ſich von ihrem Mann bedroht gefühlt bätte. Er hätte ſie ſtändig verfolgt und ſie habe ſich zum Schutz gegen ihn den Revolver be⸗ ſorgt. Auf dem Wege zum Rechtsanwalt hätte ihr Mann wieder Drohungen ausgeſtoßen, und da habe ſie drauflosgeſchoſſen. Wie ſie dazu gekommen ſei. wiſſe ſie ſelbſt nicht. Die Zeugenvernehmung ergab ein weſentlich anderes Bild. Die Zeugen wullen von einem Streit auf der Straße zwiſchen den Ehe⸗ keuten nichts wahroenommen haben. Die Frau ſoll, ebhe ſie die Schüſſe abaab, binter ihrem Mann zurückgeblieben ſein und direkt auf den Hinterkopf gezielt baben. Der Staatsanwalt war ebenfalls der Meinnna, daß die Angeklagte ihren Mann habe beſeitigen wol⸗ le. Das Urteil lautete wegen verſuchter Tötung auf ein Jahr und ſechs Monate Gefängnis. Ueues aus aller Welt — hennn Porken als G. m. b. 9. Die deutſche Filmwelt iſt in den letzten Tagen durch die Nachricht überraſcht worden, daß für Henny Porten eine Hennn Porten⸗Froelich⸗Produktion G. m. b. H. agearündet wurde, und daß damit Henny Porten in Ju⸗ kunft nur noch in den Filmen dieſer Geſellſchaft ſpielen darf. Seit ihrem Auftauchen als Filmſtern erſter Ordnuna war Hennn Porien in der Hauptſache in Filmen tätig, die ihrer Erſcheinung als ideale deutſche Mädchengeſtalt lagen. Dann aber begann eine Wanderung durch die verſchiedenſten Filmgefellſchaften, die ſich bemübten, die eigenartige Künſtlerin auch in hiſtoriſche oder moderniſtiſche Film⸗ werke einzuſpannen, deren Rollen zumeiſt Henny Portens Charakter und Ausſehen nur wenig entſprachen. Dieſem ziemlich zweck⸗ und zielloſen Experimentieren iſt nunmehr ein Ziel geſetzt. denn die neue Porten⸗Froelich G. m. b. H. hat ſchon mit ihrem erſten Schlager, dem degenwärtia in allen größeren Lichtſpieltheatern Deutſchlands lau⸗ fenden Film„Mutter und Kind“., dargetan. daß ſie einen ganz be⸗ ſtimmten Filmtyp. den der deutſchen Frau und iungen Mutter, durch Hennn Porten zu verkörpern gedenkt. Man hat erkannt, daß Hennn Porten eine der wenigen, vielleicht ſogar die einzige deutſche Film⸗ ſchauſpielerin iſt, in die man die ſtärkſten Aktionen bineinlegen kann. da ſie dieſe mit einer ganz ſeltenen Vertiefung in die Rolle aus⸗ zuſchöpfen verſteht. Ihre orößte Stärke aber iſt die Verkörperung der deutſchen Frau, wie ſie im In⸗ und Auslande als Ideal ailt und deren Wiedergabe ſtets den arößten Erfola der Künſtlerin bedeutete. In dieſer neuen G. m. b. H. iſt die führende Perſönlichkeit der be⸗ kannte FTilmreaiſſeur Carl Froelich, neben dem der Gatte von —230 Porten. Dr. v. Kaufmann die aeſchäftliche Leitung inne⸗ at. — Deutſche Flugzeuge am Verſiſchen Golf. Prakliſche Arbeil im ktranskonkinenkalen Luftverkehr. Wie aus Teheran gemeldet wird. hat fetzt das erſte Junkers⸗Flugzeuc von Teberan aus Buſcheir am Perſiſeſen Golf erreicht. Der 750 Kilo⸗ meter lange Flua wurde in ſechs Stunden Fluazeit zurückaeleat und dient der Verlängeruna der bisher von der Junkers⸗Luftverkehrs.⸗ G. von Baku über Enſeli bis Teheran betriebenen Verkehrsſtrecke, deren Endsiel es bekanntlich iſt. einen regelmäßigen Luftperkehr durch ganz Perſien vom Kaſviſchen Meer bis zum Perſiſchen Golf zu be⸗ treiben. Gerade in letzter Jeit ſind mehrere weitere Fluozeuge für dieſen Luftverkehr von Moskau. wo ſich bekanntlich eine Filiale der Junkers⸗Fluazeua⸗Werft.⸗G. befindet. in Teheran eingetroffen. Die Bedeutung dieſer Melduna wird erſt dann in das richtige Licht gerückt. wenn man ſie mit der ſonſtigen Tätiakeit und Stekllung dieſer deutſchen Firma im nahen Orient in Zuſammenbana brinat. Be⸗ reits ſeit zwei Jahren hat die Luftverkehrsgeſellſchaft Trans⸗Eurova Union. die mit Junkers zuſammenarbeitet. ihre Linien in ſüdöſtlicher Richtung bis nach Budaneſt herangeführt und hat bereits die notwendioen Vorarbeiten getroffen. um die Ver⸗ längeruna dieſer Linie bis Konſtantinopel ſicherzuſtellen. In der Fürkei beſtehen ſeit Jahresfriſt zwiſchen der Reoieruna und einer des Kirma Junkers nabeſtehenden Grunpe feſte Abmachungen über die Einrichtung des Luftverkehrs in Kleinaſſen. Man kann daraus ſchließen, daß wir in kurzer Zeit den Ausbau des mitteleuronäiſchen Kuftverkehrsnetzes in Richtung auf den nahen Orient ſich vollsjehen ſeben werden. Der von der Firma Junkers eingerichtete Stützvunkt in Buſchirr iſt für die Weiterfßhrung der fürkiinen Linien nach dem Perſiſchen Golf ſelbſtverſtäpdlich von orßßter Bedeufune. Sie huſten nun ſchon wochenlang. Wir reten Ihnen, in der Apotheke 50 Gramm echten Fagoſot⸗Ertrakt zu kaufen und durch Aufkochen mit 4Pfund Zucker und 4 Liter Waſſer eine prompt wirkende Huſtenmedizin ſelbſt— — 6. Seite. Ar. 586 Neue Mannheimer Jeitung[Mitiag⸗Rusgabe) mittwoch, den 17. Dezember 1924 [Neue Mannheimer Jeitung⸗ Handelsblaft Welches Inlereſſe hal das Ausland an einem erhöhlen induſtriellen Expork Deutſchlands Von Dr. J. Herle, Geſchäftsführer de Wenn man dem Auslande das eigene Intereſſe an einer erhöhten deutſchen induſtriellen Ausfuhr darlegen will, pflegt man im allgemeinen den Zuſammenhang mit den Repara⸗ tionslaſten in den Vordergrund zu ſtellen und zu betonen, daß eine Deyiſenbeſchaffung großen Umfangs eine ganz erhebliche Exnortſteigerung zur Vorausſetzung Es unterliegt keinem Ztdeifel, daß in der Tat das Intereſſe der Reparatlonsgläubiger an der Befriedigung ihrer durch das Landoner Protokoll geregten Anſprüche unlösbar mit der deutſchen Exportfrage verbunden iſt. Aher darüber hinausgehend und vor allem nicht mit der e⸗ ſchränkung auf die Gläubigerländer iſt für alle am Weltwaren⸗ verkehr beteiligten Staaten ein anderes viel größeres und all⸗ gemeineres Intereſſe an einer deutſchen induſtriellen Exportſteige⸗ kung gegeben: nämlich in der Bedeutung Deutſchlands als Kunde, als Käufer auf dem Weltmarkt. Die faſt beiſpielloſe Weltwirtſchaftskriſe des Jahres 1920/ 1 war nicht etwa eine Ueberpreduktionskriſe(bei der alſo die Produktion den Bedarf überſchritt), ſondern eine Unterkonſumtions⸗ kriſe: Der Bedarf war infolge der Kriegsunterbrechung des Woltwarenvperkehrs, der Verbrauchsſteigerung und der Vorrats⸗ erſchöpfung eher noch geſtiegen, aber es fehlte bei den beteiligten Wirkſhaftskomplexen, vor allem in Mittel⸗ und Oſteuropa, an den nötigen Mitteln, um den Bedarf durch Import zu decken. Kein Land der Erde iſt nachweisbar von der Abſatzkriſe verſchont worden, die ſich in Währungserſchütterungen, Preisſtürzen und Arbeitsloſig⸗ keit auswirkte. Zwar iſt in den Jahren 1922ù23 eine Erholung des Welthandels zu verzeichnen, aber im Jahre 1923 iſt das Welt⸗ handelsergebnis immer noch um bis hinter dem letztjährigen Vorkriegsergebnis zurückgeblieben. Auf Grund amtlicher Berech⸗ nungen, die auf ungefähr 80 Prozent der Welthandelsbeteiligung ahgeſtellt wurden, betrug der Welthandel(bei Ausſchaltung der Preisſteigerung mit Hilfe des Großhandelsindexes der Vereinigt Staaten) 1920: 83 Prozent, 1921: 75 Prozent von 1913. In den folgenden Jahren ergab ſich nur eine ſchwache Erholung auf: 1922: 79 Prozent, 1923: 84 Prozent von 1913. Deutſchland iſt an dieſet Schrumpfung in beſonders ausſchlag⸗ gebendem Maße beteiligt. Der Anteil Deutſchlands an der erfaßten Goldmarkwertſumme dreizehn führender Welthandelsländer fiel in der Ausfuhr von 18,2 Prozent(1913) auf 9,3 Prozent(1923), in der Einfuhr ſogar noch ſtärker, nämlich: non 17,3 Prozent(1913) auf 8,3 Prozent(1923). Dieſe Relationen weiſen den Weg, den die am Weltmarkt heteiligten Staaten in ihrem eigenen Intereſſe gehen müſſen, wenn ſie ihre Außenhandelsumſätze auf den Vorkriegsſtand bringen Wollen. Im Weltverkehr herrſcht nicht nur das ſtärkſte Gegen⸗ ſeitigkeitsprinzip, ſondern ein Land, deſſen Wohlſtand auf einem ſtarken Export aufgebaut iſt, hat einfach keine materielle Möglichkeit, verſtärkt als Käufer aufzutreten, wenn es nicht entſprechend als Lieferant berückſichtigt wird. Von Kanada abgeſehen, hat keines der führenden Welthandelsländer an Deutſchland Waren im Vorkriegsumfange abſetzen können. Die Verringerung der deutſchen Geſamteinfuhr von 11,2 Milliarden (1913) auf 6,1 Milliarden 4(1913)— unter Zugrundelegung von Vorkriegswerten ſogar auf 4,8 Milliarden 1— hat ſich überall in einer Schrumpfung der abſoluten Ausfuhrwertſummen und der deutſchen Quoten an den jeweiligen Geſamt⸗Landesausfuhren aus⸗ gewirkt. Um einige hervorragende Beiſpiele zu geben: Der Wert der Ausfuhr nach Deutſchland betrug(in Mill. Goldmark) 1913 1923 1924= 96 von 1913 in Belgien⸗Luxemburg 762 99 13,0% „Frankreich 70⁴ 277 393 „Italien 278 134 48,1, „ den Niederlanden 2398 307 12,8„ „Schweden 202 100 49,6 der Schweiz 2⁴8 94 3785 „Japan 27 1 „Argentinien 246 55 72,0„) „Braſtlien 188 78˙⁰⁷ 416, „Vereinigte Staaten 1447 1330 90,0„ Auſtralien 141 74 32,8„ Ziffern für 1922 ſtatt 1923. Zellſtoffkonzern „Nachdem wir im geſtrigen Mittagsblatt die Goldmark⸗ Erßffnungsbilanz der Zellſtofffabrik Waldhof veéröffentlichten, liegen heute weitere Goldmark⸗Umſtal⸗ lungen der zum Fellſtoffkonzern gehörenden Geſellſchaften vor: Papyrus.-., Mannheim⸗Waldhof „Nach der Goldmarkeröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 ſind unter den Vermögenswerten verzeichnet: Fabrik⸗ Grundſtücke 238 700 Gel, Eiſenbahn⸗Anlage 25 925 Ge, Gebäude, Waſſerwerks⸗ und Kanal⸗Anlagen 1 468 300 G, Maſchinen, Appa⸗ rate, Einrichtungsgegenſtände und Geräte 880 463 Gel, Schuldner 433 313,50 Gel. Teilſchuldverſchreibungen ſind mit 29 400 G, aus⸗ gewieſen, ſo daß ſich ein Ueberſchuß von 3 017 301,50 6 ergibt. Das Aktienkapital ſoll von 5 Mill. auf 3 Mill. Gf umgeſtellt, wobei 17 301,50 G, der Rücklag e überwieſen werden. Simenius ſche Celluloſefabriken.⸗G., Wangen im Allgäu Unter den Vermögensmerten der Goldmarkeröffnungs⸗ bilanz per 1. Januar ſtehen e Poſten: Anlagen 2304 018 Goldmark, Wertpapier und Beteiligungen 117 846,11 G4, Kaſſen⸗ beſtände 11 800,83 Ge, vorausbezahlte Verſicherungs⸗ Prämien 742%0., Vorräte 928 577,15 Gal, Außenſtände 355 932,36.l. Gläubiger ſind mit 1537 146,09 Ge und Schuldverſchreibungen mit 15 Prozent ihres Goldeinzahlungswertes mit 208 425.“ eingeſetzt. Stelſt man den Goldmarkwert der Aktiva dem der Paſſiva gegen⸗ Uber, ſo ergibt ſich ein Eigenkapital von 1972 846.66.K. Das gisherige Kapital von 30 Mill. ſoll auf 15 Mill..1 —— 5 werden, wobei 472 846,66 Ge der Reſerve zugeführt werden. Produzent auf dem Weltmarkt, s Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie Alle dieſe Länder haben gar keinen Anlaß, ſich über den Rückgang ihres Abſatzes nach Deutſchland zu wundern. Denn ſie ſelbſt haben Deutſchland nicht in dem Maße als Lieferant in An⸗ ſpruch genommen, zu dem“ kraft ſeiner inneren Kapazität befähigt war und das ihrem eigenen wohlverſtandenen Intereſſe an einem zahlungsfähigen Käufer entſprochen hätte. Nur Schweden, Japan und Aegypten haben ihre Vorkriegs⸗Aufnahmefähigkeit Deutſchland gegenüber bewahrt bzw. geſteigert. Alle übrigen Länder haben ihre Einfuhr aus Deutſchland beſchränkt, zum größten Teil ſogar ſtark herabgedrückt. Dies gilt hinſichtlich des abſoluten Wert⸗ ſummenrückgangs beſonders, von Belgien, Frankreich, Groß⸗ britannien, Italien, den Niederlanden, Braſilien und Kanada, wo der Rückgang 1923 gegen 1913 50—70 Prozent beträgt. Auſtralien drückte die Einfuhr aus Deutſchland 1920/1922 ſogar auf den hundertſten Teil von 1913 herab(1920: 0,2, 1921: 0,9, 1922: 1,6 Mill. gegen 143 Mill. 1913). Argentinien verminderte ſeine Auf⸗ nahmefähigkeit den deutſchen Waren gegenüber um 6 Prozent (1922), die Vereinigten Staaten um 12 Prozent(1923). Dieſe Länder haben allen Grund— wie geſagt, ganz abgeſehen von den Zuſammenhängen mit dem Reparationsproblem—, dem Streben Deutſchlands nach einer erhöhten Ausfuhr entgegen⸗ zukommen und umfangreiche Aufträge hierher zu legen. Die Zu⸗ ſammenſetzung des deutſchen Außenhandels, in dem ſich die Bedürf⸗ niſſe der deutſchen Wirtſchaftszweige als Abnehmer und ihre Kapazität als Lieferant für den Weltmarkt deutlich wiederſpiegeln, legt von der Bedeutung der deutſchen Induſtrie in dieſen weltwirtſchaftlichen Zuſammenhängen ein unmiderlegliches Zeugnis ab. Der induſtrielle Anteil an der deutſchen Einfuhr (Rohſtoffe und halbfertige Waren) iſt von 56 Prozent(1913) auf über 60 Prozent(1922½23) und der Anteil an der deutſchen Ausfuhr (Fertigwaren) von 66,5 Prozent(1913) auf nicht weniger als 84,5 Prozent(1923) geſtiegen. Die führenden deutſchen Exportinduſtrien(Eiſen und Stahl, Metalle und Maſchinen, Chemikalien, Textilien, Leder und Kautſchuk, Kraftfahrzeuge, Schiffbau, Elektrotechnif und Optik) ſind innerlich gerüſtet auf Auslandslieferungen größten Stils und auf beſte Qualitätsarbeit eingeſtellt. Eine größtmögliche Steigerung der Auf⸗ träge vonſeiten des Auslands würde nicht nur den Bedarf an Rohſtoffen und Halbfabrikaten zugunſten der aus⸗ ländiſchen Produktionsländer vermehren, ſondern auch kraft volks⸗ wirtſchaftlicher Rückwirkung(Verminderung der Alkbeitsloſigkeit, Steigerung der allgemeinen Lebenshaltung) Deutſchland befähigen, ſeine Vorkriegsſtellung als Käufer ausländiſcher Lebensmittel und der mannigfachſten Fertig⸗, vor allem auch Luxus⸗ waren wieder einzunehmen. Blindheit gegenüber den weltwirtſchaftlichen Wirkungen und politiſcher Haß und Konkurrenzneid ſind nicht die geeigneten Mittel, ein normales Gefüge der Weltwirtſchaft wiederherzuſtellen. Die Länder, die auf ihren unverkäuflichen Vorräten ſitzen und nach leiſtungsfähigen Käufern und Beſtellern ſpähen, würden ſich ins eigene Fleiſch ſchneiden, wenn ſie der deutſchen Induſtrie kraft ihrer autonomen Handels⸗ und Zollgeſetzgebung oder bei Handelsvertrags⸗ verhandlungen beſondere Hemmniſſe(Verſagen der allgemeinen Meiſtbegünſtigung, übertriebener Zollſchutz, Verkehrserſchwerungen wie die Reparationsabgabe u..) in den Weg legen. Deutſchland hat, als es in dem Zeitraum von 1886 bis 1912 ſeinen prozentuaglen Anteil am geſamten Welthandel von 10,3 auf 12,6 Prozent ſteigerte, während z. B. der engliſche Anteil von 20,8 auf 16,2 Prozent und der franzöſiſche von 12,5 auf 8,8 Prozent fiel(der amerikaniſche behauptete ſich unter Schwankungen auf der Baſis—10 Prozent), bewieſen, welche Rolle es im internationalen Warenaustauſch ſpielt. Es hat den Weltmarkt in ſteigendem Umfang mit guten und billigen Waren verſorgt und iſt ein von Jahr zu Jahr leiſtungsfähigerer Käufer geweſen. Solche Entwicklungen, die ſich nicht nach politiſchen Zielſetzungen ſondern nach ökonomiſchen Geſetzen richten, können wohl unterbrochen, aber nicht auf die Dauer in ihr Gegenteil verkehrt werden. Unterſtützt das Ausland die deutſche Induſtrie durch umfangreiche Beſtellungen, ſo unterſtützt es damit ſelber die eigenen, unter Abſatzkriſen leidenden Wirtſchafts⸗ zweige. Beſchreitet es den gekennzeichneten Weg nicht, dann. wird kein Kongreß und kein Manifeſt die von allen Ländern dringend gewünſchte völlige Reorganiſation des Weltmarktes herbei⸗ führen. Denn wie die Verhältniſſe heute liegen, fehlt nicht der ſondern der Käufer. Rheiniſche Creoitbank Die Rheiniſche Creditbank legt nunmehr ihre Goldmark⸗ Eröffnungsbilanz vom 1. Januar 1924 vor. In dieſer ſtehen: Kaſſe, fremde Geldſorten. Zinsſcheine und Guthaben bei Noten⸗ und Abrechnungsbanken mit 2801 290 /, Wechſel und un⸗ verzinsliche Schatzanweiſungen mit 2 214 945, Noſtroguthaben bei Banken und Bankfirmen mit 14971 564, eigene Wertpapiere und Konſortialbeteiligungen mit 10 300 000 /, dauernde Beteiligungen mit 74 424 /, Debitoren in laufender Rechnung: 3) gedeckte mit 4 420 958, b) ungedeckte mit 8 655 838„, Bankgebäude mit feſtgeſtellt. Die übrigen Poſten der Bilanz wurden ebenfalls einer Prüfung unterzogen wobei ſich Abweichungen von den Büchern nicht ergaben. Die Konſortialbeteiligungen und die dauernden Beteiligungen bei Banken uſw. wurden gleichfalls buchmäßig als richtig befunden. Der Beſitz an Bankgebäuden, Liegenſchaften uſw wurde an Hand der Unterlagen nachgeprüft. Die Bewertung der eigenen Wertpapiere und der Konſortialbeſtände hat in vorſichtiger Weiſe ſtattgefunden. Bei den Außenſtänden ſind auf Grund einer ſorgfältigen Prüfung die Poſten, deren Eingang zweifelhaft oder gefährdet erſcheint, ent⸗ ſprechend niedriger bewertet und ſoweit als nötig ausgeſchieden. Die dauernden Beteiligungen ſind unter Berückſichtigung des mut⸗ Der Wert der Bankgebände und anderen W wuck⸗ einzeln unter Berückſichtigung der Anſchaffungs⸗ bzw. erſtellune koſten, des Alters, des baulichen Zuſtandes, der Lage und 1 wendbarkeit berechnet und hierauf mit den jetzigen Grundſtücks⸗ Un Liegenſchaftspreiſen in Uebereinſtimmung gebracht. Der in— Bilanz eingeſetzte Wert der Liegenſchaften bleibt erheblich hinter d Selbſtkoſten zurück. 0 Zu der Umſtellung bemerkt der Bericht: Die Bilanz w ein Vermögen von 20 400 000.% aus. Die Umſtellung erfolg nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen durch Herabſetzung des Aktienkapitals von 420 Millionen auf 16 800 000 GA. Der Ueberſchuß von 3 600 000 G⸗% wird als geſetzlicher Reſervefonds nach§8 262 HGB. zurückgeſtellt. Die Einzahlungen ſind auf 2 Aktlen in völler Höhe geleiſtet. Verſchiedene Rechte für einzeln; Gattungen von Aktien beſtehen nicht. Die Aktien von 1000 5 Nennwert werden auf 40 G, die Aktien von 1200 Nennwer auf 48 Gel, die Aktien von 600 Nennwert auf 24 G= um⸗ geſtellt. Die Beſitzer der Aktien von 1200 und 600 erhalten für die Spitzenbeträge von 8 G, bzw. 4 G. auf den Inhaber lautende Anteieſcheine. Gegen die Ordnungsmäßigkeit des Her⸗ ganges der Umſtellung beſtehen keine Bedenken. Heidelberger Aktienbrauerei vorm. Kleinlein, Heidelberg Die Heidelberger Aktienbrauerei vorm. Kleinlein, Heidelber berichtet über ihr 41. Geſchäftsjahr 1923/4, daß ſie mit dem erqt ten Bierabſatz zufrieden ſei. Der Ertrag des erſten, wiedel mit ſtabiler Währung verlaufenen Jahres ſei auch ein cuter. Nachdem im vorigen Jahre die Aktionäre leer ausgingen und das Aktienkapital bei der Umwandlung in Goldmark auf 1 Million zuſammengelegt, alſo auf die Hälfte reduziert wurde, erhalten dieſem Jahre die Aktionäre 8 Prozent Dividende. Außerdem erfolgen Zuweiſungen an einen zu gründenden Beamten⸗Unter⸗ ſtützungsfonds und einen Arbeiter⸗Unterſtützungsfonds mit je 20 00 Mark, an den Bau⸗ und Erneuerungsfonds von 50 000 und die reſtlichen 20 704% werden auf neue Rechnung vorgetragen. Die Geſellſchaft benützt die ſtillere Jahreszeit zur weiteren Verbeſſeru ihrer Einrichtungen. 924 0( Inkereſſengemeinſchaft im Verſicherungs Konzern. Man ſchreibt uns: Zwiſchen dem„Lloyd⸗Konzern“ Berlin— beſtehend aus„Internationaler Llond“ Verſicherungs⸗A.⸗G. in Berlin,„Deut⸗ ſcher Llonyd“ Verſicherungs⸗A.⸗G. in Berlin,„Union“ Allgemeine Verſicherungs⸗A.⸗G. in Berlin,„Altonaer Feeeeee von 1830 in Beklin und„Univerſale“ Verſicherungs⸗A.⸗G. Berlin— einerſeits und der„Aſſicurazioni Generali in Trieſt andererſeit⸗ iſt der Abſchluß einer engen Intereſſengemeinſcha zuſtandegekommen. Dieſe wird ihren Ausdruck auch darin finden, daß gegenſeitig die beiden Generaldirektoren der genannten Geſell⸗ ſchaften in den Aufſichtsrat der anderen Geſellſchaft eintreten wer⸗ den. Die Auswirkung den Intereſſengemeinſchaft dürfte u. a. dur beſondere Wahrnehmung der„Generali“⸗Intereſſen in Deutſchla durch den Lloyd⸗Kanzern und umgekehrt der entſprechenden Aus⸗ lands⸗Intereſſen des„Lloyd⸗Konzern“ durch die„Generali“ in Er⸗ ſcheinung treten. deviſenmarkt Die Veränderungen in den europäiſchen Deviſenmärkten waren in den letzten Tagen nicht weſentlich. Die Goldmarkkurſe ſtellten ſich faſt unverändert. Heute früh notierten: London gegen Paris 875(87 London gegen Kabel 46976, London gegen Schweiz 2425(2423) und London gegen Holland 1164(1163). franz. Franken mit 22,60 J, der italien. Lire mit 18,10 J, die Schwedenkrone mit 1,13,20, der Schweizerfranken mit 81.˙0 krone mit 12,73(12,70) 3, die norweg. Krone mit 63,60(63,65) 37 die Dänenkrone mit 73,65(73,40) 3, der belgiſche Franken mit 20, (20,90) 3, der ſpaniſche Peſeta mit 59,10(59,25) 4 und der argentin. Peſo mit 1,62,60(1,62,70) l. O Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe . Mannheim, 16. Dezbr. Die Tendenz war heute für einzelne Induſtriewerte etwas feſter. So für Badiſche Anilin, die zu 27% umgingen, ferner wurden umgeſetzt: Benz zu 47, Gebr. Fahr 776, Braun Konſerven 1,1 Mannh. Gummi 278, Maſchinen⸗ fabrik Badenia 0,95, Mez Söhne 1,75, Pfälz. Nähmaſchinen)20, Rheinelektra 7786, Zellſtoffabrik Waldhof 10,2 Frankenthal zu 4,4. Frankong auf 50., Badiſche en bz. u.., Mann⸗ heimer Verſicherung 76,50 G. und Württ. Aktien auf 28 bz. u. G. und Zuckerfabrik Von Verſtcherungs⸗Aktien ſtellten ſich⸗ ransport⸗Verſicherungs“ Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 16. dezember Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 8 000 000, ſonſtige Immobilien mit 1 000 000 4. Andrerſeits b— 928 ſind verzeichnet: Aktienkapital mit 16 800 000, geſetzliche Reſerve Kolfenabekupſer 128127 127526 19——38 828855 2298 mit 3 600 000, Guthaben deutſcher Banken und Bankfirmen mit Plei.82..83.88..84 üttenzinn 540.520 520530 10 929 074. ſonſtige Kreditoren mit 21 084 445, noch nicht Weng aieere ces 0 d Auctmon 18 eingelöſte Schecks mit 25 499 l. Planeafen 19255 988255 Slann 0— Zu der Eröffnungsbilanz bemerkt der Bericht der Verwaltung Auminlum Neter 9 80 des Vantiaſte u. 85 Daz Vorhandenſein der Beſtände an 5 2 8 5* 15 1 fremden Geldſorten, Zinsſcheinen, Wechſeln, Schatzanweiſungen und aupfer Kaſſa 875 85.89 beſtſelet. 1850 Jl.— Ja 31.5 18 Wertpapieren und die Uebereinſtimmung mit den Büchern würde do. 3 Monat 88.80 68.75 Nickel 185. 188. neckſiber I11. do. Glektol. 70,50 70.50] Zinn gaſſa 288.88 261.50] Regulns— 70 Schiffahrt Jrachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 16. Dezember Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Lag 12 Pfg. ab Kipper 13 Pfg. ab Kanal. Exvorikohle nach Rofterdam: 2 fl. ab Kanal. MAGGE Wuürze, maßlichen beziehungsweiſe bereits feſtgeſtellten Goldwerts eingeſetzt. Geſchäft etwas ruhiger. — Praktisches Weihnachtsgeschenk: MAGGIL' Suppen in Warfein. MAGGIL Fleisch —:-% 0 es —. —— —— ——2—22——— —... ͤͤ ²˙— 3 1 erreee—·———2 In Goldmark notierten: engl. Pfunde mit 19,71, der (81,35) J, der holländ. Gulden mit 1,69,40(1,69,45), die Tſchechen⸗ — PFTCCc —— ——— „Autwoch, den 17. Dezember 1924 Aeut Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Aus gabe) 7. Seite. Ar. 380 Sportliche Rundſchau Was gibt es techniſch Neues! Techniſche Neubeiten auf der Berliner Auto⸗Ausſtellung In debmiche Vervollkommnungen gibt es die Hülle ünd Fülee⸗ Halle i Perſonenwagen⸗Halle wie in der Laſtwagen⸗ und Motorrad⸗ arbeit ſt kaum ein Objekt zu finden, das nicht irgendwelche Durch⸗ enthält oder Verbeſſerung im Verhältnis zur Vorfjahrsausſtellung 5 Am deutlichſten tritt der Fortſchritt der Kraftfahrzeugtechnik n Va Laſtwagen⸗Ausſtellung zu Tage. Sachverſtändige Beſucher, die Ftren und in London die dortigen Ausſtellungen beſucht hatten, übereinſtimmend: mag auch die Ausſtellung deutſcher und ſtehe eichiſcher Perſonenwagen etwa auf dem gleichen Hochniveau eutſe wie die internationalen Ausſtellungen alle, ſo iſt das auf der weit chen Laſtwagen⸗Ausſtellung gezeigte doch Paris und London iſ of überlegen. Die Ueberlegenbeit der deutſchen Laſtautotechnik 5 fenbar. Mag hierbei erwähnt ſein, daß ein deutſcher Konzern ſat n Vextreter nach Südamerika geſchickt hatte, um dort neue Ab⸗ ni. für deutſche Wagen zu erſchließen: Perſonenwagen waren 15 verkäuflich. Deutſche Laſtwagen aber wurden in Argentinien, iud nar, Braſilien verlangt, und wenn ſie auch erheblich teurer 75 als z. B. die nordamerikaniſchen, ſo gibt ihnen der Sübameri⸗ aner. der Qualität ſucht. doch den Vorzug. uebn der Laſtwagen⸗Ausſtellung bemerken wir gleichfalls den Vie ergang zur Vierradbremſe. Daß Lajlwagen mit Bederadbremſe geliefert werden, iſt eine techniſche Neuheit, deren ger ung nicht zu unterſchätzen iſt. Die Daimler Werke haben le 0 5⸗ To.-Typ mit Vierrabbremſe verſehen, und die Daag zeigen 0 Chauis ihrer drei Standart⸗Typen mit Vierradbremſe. Die der reLuftdruckbremſe, die bei Daag montiert iſt, wirkt auch auf wal gleichfalls vierradgebremſten Anhänger; ſollte dieſer ſich ein⸗ Einsreißen, ſo tritt dann die Bremſe des Anbängers ſelbſttätig tiſch ancbeinung. d. h. der losgeriſſene Anhänger bremſt ſich automa⸗ und In Laſtwagenhaus finden wir, beſcheiden zwiſchen Motorrädern 1 Zubehör eine vielverſprechende Neuheit: einen ſel bſttä⸗ re Vergaſerbrand⸗Löſcher. Beginnt der Vergaſer befi rennen, ſo ſchmilzt deſſen Stichflamme einen über dem Vergaſer Einndlichen Zelloloidſtreifen, wodurch dann mittels mechaniſcher Br richtung eine die Flamme ſofort löſchende Flühigkeit über die nichteo tele rinnt. Vergaſerbrände, die ſchon manchen Wagen ver⸗ wih et haben, werden alſo künftig bei dieſer Erfindung vom Fahrer der Fahrt garnicht bemerkt werden, ſondern erſt dann, unz er beim Abſtellen des Wagens einmal unter die Haube ſieht Vorzzan die Zelluloidſcheibe der über dem Vergaſer befindlichen orrichtung faßt. lche n der Motorrad⸗Ausſtellung fällt die ſtarke Anpaſſung an eng⸗ 5 aberonſtruktionen auf. Es gibt faſt keine Maſchine irgend eines tottats, die dem Ausſtellungsmodell 1923 gleicht. Im deutſchen 2990 orradbau iſt alſo ein auffallender Wandel zu ſpüren. Als Neue⸗ gibt es die WindhoffMotorräder mit Kompreſſor bieſlergeruglie Zweitakt⸗Kompreſſor⸗Motor). Für Sportsleute ſcheint keſ er FFortſchritt ideal. Ob ihm Bedeutung für den Allgemeinver⸗ r zukommen wird, ſoll erſt die Zukunft lehren. wir wiſchen der Laſtwagen⸗ und der Perſonenwagenhalle begegnen einer Limouſine mit neuartiger Karoſſerieanferti⸗ Nelt d Weil es ſich zunächſt um eine Auslandskonſtruktion han⸗ bieſ⸗ die erſt jetzt auch in Deutſchland heraeſtellt werden ſoll, iſt nicht neue Karoſſeriekonſtruktion nach dem Syſtem Weymann noch 8 it in den Hallen untergebracht: wohl aber werden Intereſſenten dem Wagen mit Weymann⸗Karoſſerie Probe gefahren. Die Firmen gar er. Beißbarth, Gläſer. Kühlſtein, Kruck und Reutter haben ſich oie gemeinſamen Einfükrung des Weymann,Syſtems(im Auslaude 191 es bereits fabriziert) zuſamengeſchloſſen. Die„elaſtiſche Wey⸗ ann⸗Konſtrukttion“ hat unter anderem den Vorteil ſtarker Verwin⸗ ung des Chaßis. In der Herſtellungsart wird die Weymann⸗ Inſtruktion billiger ſein, als die bisherigen Karpſſerien. 1 In der Perſonenwagenhalle findn wir auf manchen dcaswagen Pneus in ſchwarzer Farbe. Bisher e deutſchen Reifen für Perſonenwagden und Motorräder in hell⸗ rau geliefert. Im Auslande, beſonders in Amerika, hat ſich der eraueſchwarze Pneu ſchon eingebürgert, etwa in dem Maße. mie 9 bei uns Verwendung bei Laſtkraftwagen fand. Der dunkle wenſen ſoll in ſeiner Art etwas dauerhafter ſein. Wahrſcheinlich . wir bald viele Wagen, und beſonders Stadtwagen, mit iefen grauſchwarzen Reifen im Großſtadtrerkehr finden. Neu aſs Ausſtellungsobiekt iſt ſchlietzlich das in Praris ſchon melbewährte Sodengetriebe, das die bisber übliche Ganaſchal⸗ ung vermeidet und dem eine große Zukunkt blüßt, weil es beſon⸗ ers dem Herrenfahrer und der Dame am Steuer durch ſeine ur⸗ einfache Bedienung und durch die Schalt⸗Vermeidung zuſaen dürſt⸗ as Sodengetriebe iſt eine dentſche Erfindung— ſein Schöpkes iſt 5 af von Soden— und auf der Pariſer Autvausſtellung im Okty⸗ 658„dieſes Japres wurde es(trotzdem es deutſche Erfindung und Deernefluna, iſt) ähereus aünſtia beurteilt. — W Ausſtel⸗ wurden beim Ginbaiuſ sich an dem köstlich belebenden Duft der 44711 zu erquicken.— 44711.schũtztvorUeber- mũüdung und Abspan- nung und gibt rasch geistige Frische und Auf- nahmefähigkeit zurück. Man bediene sich indles nur der ges. gesch. 4711“ Siau-Geld-Etikette) Seit 1792 in stets der gleichen, hervorragenden Gũte nack altbewãhrtem QriginelRerept. im Säbel Beſchlag leate. ie angenehm ist es Um alle Ginzelheiten, von denen manche von ſchönen techniſchen Fortſchritten zeugen, zu erwähnen, würde der Raum einer Zeitung nicht auslangen. Drum ſollen dieſe Erwähnungen auch keinen Anſpruch auf Vollſtändigkeit erheben, ſonder nur kurz Ueberblick darüber geben, was von allgemeinen Neuerungen am prägnanteſten ſcheint. S. Doerschlag. Rugby. heidelberger B. S. C.— Karlsruher Ruderverein 22:0 Der Hetdelberger Ballſpielklub hatte am vergangenen Sonntag die Rugbymannſchaft des Karlsruher Rudervereins zu Gaſt. Lei⸗ der hatte Karlsruhe nur 12 Mann zur Stelle ſodaß die Vervoll⸗ ſtändigung durch Spieler vom Ballſpielklub erfolgen mußte. Die Mannſchaften ſtanden wie folgt: Karlsruhe: Koppel. Zimer, Dehoff, Moder 1, Fiſcher, Wambeganz, Dr. Ullmann, Heß, Herbert, Mühlſtätt, Dorner, Moder 2, Lauter, van der Ploeg, Müller. Heidelberg: Huber, Lautenſchläger, Zinſel 2, Zinſel 3, Friedel 2, Bonvier, Frey 2, Ihrig, Plate, Offenbach, Daiber, Kerber. Lange, Rupp, Schmidt. Gleich nach Antritt entwickelte ſich ein ſchnelles Spiel, wobei auf beiden Seiten beſonders in der Dreiviertelreihe rechts, nettes Zuſammenſpiel, aber in dem großen Eifer, den beide Mannſchaſten an den Tag legten, manch direkter Vorwurf oder ſchlechtes Abgeben, gezeigt wurde. Die Mallinie der Ruderer wurde in den erſten 10 Minuten mehr bedroht, jedoch verſtanden es dieſelben vorerſt mauch brenzliche Situation durch befreienden Tritt zu klären. Ein Heidelberg in der 18. Minute zugeſprochener Straftritt konnte ver⸗ wandelt werden. In der 25. und 30 Minute folgten durch H. zwei weitere Verſuche, die trotz guten Tretens nicht erhöht wurden. Bis zur Pauſe blieb es bei dem Reſultat:0, obgleich H. mehr Gelegenheit batte, einzulaufen. 8 In der zweiten Spielhälfte klappte die Zuſammenarbeit bei H. noch beſſer. Der Boden war inzwiſchen etwas trockener geworden, ſodaß auf beiden Seiten ſchöne Läuſe zu ſtande kommen Hereits in der 4. Minute konnte H. nach vorangegangenem Paß⸗ ſpiel einen weiteren Verſuch legen. Karlsruhe läßt ſich burm ee Erfolge nicht entmutigen. greift immer wieder an und kann ſich vorübergehend im Lager H. feſtſetzen. jedoch die Unentſchloſſenheit und ungenaues Zuſpiel verdarb manche ſichere Sache. Heidelberg nimmt nun das Spiel wieder mehr in die Hand und kann nach gut eingeleiteten Angriffen in der 10. und 20. Minute nochmals ein⸗ laufen. Die Erhöhung blieb wiederum verſagt. Das Spiel neigte ſich ſeinem Ende zu, als Heidelberg mit einem Sprungtreffer das Reſultat auf 22:0 ſtellen konnte. Karlsruhe ſtellte die körperlich ſchwerere Mannſchaft und hatte im Sturm, der ſich ſowohl im Gedränge als auch im Ball⸗ treiben gut anließ, die beſten Leute. Wenn auch im allsemeinen die Spielweiſe nicht ſo ſehr gefällig war, ſo wurden doch mitunter recht ſchöne Einzelleiſtungen gezeigt. Es fehlt der Mannſchalt eben noch die nütige Wettſpielerfahrung, um erfolgreich ſein, zu können. Ballſpielklub war heute gegen letzten Sonntag bedeutend beſſer. Die Bälle kamen teilweiſe vom Gedränge gut an die Drei⸗ niertelreihe, jedoch muß das Geben unbedingt ſchneller vor ſich gehen damit die Läuferreihe rechtzeitig in Aktion treten kann. Auch das Ballaufſnebmen bedarf noch der Uebung. Der Schiedsrichter, Herr Michael, leitete das äußerſt fair durchgeführte Spiel in zufrie den⸗ ſtellender Weiſe. Le. hockey Deutſchland— Frankreich— Holland— Italien.— Der Bund Deutſcher Radfahrer wartet am Sonntag, den 28. Dezember, mit hervorragend beſetzten Internationalen Amate ur⸗ Fliegerrennen im Berliner Sportpalaſt auf. Das Hauptintereſſe wird ſich dem internationalen Meiſterſchaftstreffen Deutſchland— Frankreich— Holland— Italien zuwenden. Dieſe Begegnung wird die beſten Amateure der gnannten Länder mit⸗ einander zuſammenführen. Die Rennfolge des Abends ſieht außer⸗ dem ein Vereins⸗Mannſchaftsfahren bis zu 30 Runden, ein 2⸗ Stunden⸗Punktefahren ſowie ein internationales Mannſchaftsren⸗ nen über 300 Runden vor. Lechten Deutſche Fechtmeiſterſchaften.— In Hannover fielen am Samstag die Entſcheidungen in den Deutſchen Meiſterſchaften im Mannſchaftsfechten. Neben dem Veranſtalter, dem Deutſchen Fecht⸗ klub Hannvver, beteiligten ſich noch Hermania⸗Frankfurt und der Offenbacher Fechtklub. Der 5. gaſtgebende Verein hatte jedoch nichts zu beſtellen und ſcheint nur in Loch einen Fechter von Qualität zu beſitzen. Umſo ſpannender waren die Kämpfe zwiſchen den Ver⸗ tretern von Frankfurt und Offenbach. Hermanta⸗Frankfurt vertei⸗ digte die Titel im Florett und Degen, hauptſächlich durch die bril⸗ lanten Leiſtungen von Casmir, Müller und Jack mit gutem Er⸗ folge, während der Ofſenbacher Fechtklub auf die Meifdrſchaft Reue Oücher. Beſprechuntz einzelner Werte nach Maßgade thret Oebeutuntg und des 1 zur Verfügung ſtebenden Raumes vorbehalten) Hans Baluſchek:„Oroßſtadtgeſchichten“. Verlaa Dietz Nachl. Berlin(615). Hilde Krüger:„Der Widiwondelwald“, Kinderbuch. Ebenda (616). Friebr. Wenbel:„Der Sozlalismus in der Karrikatur“ Ebenda(617). Albrecht Schaeffer:„Das Prisma“, Gedichte, Inſel⸗Berlag. Leip⸗ zig(618). Rubolf Metz:„Feben und Lehre. Verlag Fr. Frommann, Stuttgart(619). 5 Leo b. Kügelgen:„Gerhard v. Kügelaen“, ein Malerleben, Verlag Chr. Belſer.⸗G., Stuttgart(620). Börſtana, Börſenwitze, Verlag Leo Acterthum, Berlin(621). Albert Sergel:„Saat und Ernte“, Gedichtsſammlung. Deutſch. Verlagshaus Bong u. Co., Berlin(622). Roſa Luxemburg:„Cinführung in die Natlonalökons⸗ mie“. E. Laub'ſche Verlagsbuchhandlung. Berlin(623). Graf Eruſt Reventlow:„Völkiſch⸗Kommuniſtiſche Eini⸗ gun“. Verl. Leipziger Graphiſche Werke-G. Leirns 29 Kunt Hamſun:„Geſammelte Werke(Band 7 und Y, Verl. Albert Langen, München(626). Heinr.Meißner:„Wilhelm v. Hunboldts Briefe au eilng Freunoin“, Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig(6627). Das Sepp Summerlieberbuch, Duncker Verlag, Weimar(628). Helene Niehuſen:„Wer ſingt mit“. Verlag B. Teubner. Leip⸗ zig(620). Dr. Rud. Brun:„Das Leben der Ameiſen“, Berlag B. Teubner, Leipzig(680). E. Graf v. Wickenburg:„Fahrten und Ritte durch die La Plata Staaten und Chile“. Verlag f. Kultur⸗ politik. K. G. München(681). Päul Madfack:„Der ſchwarze Magter“, Roman, Holzwarth⸗ Verlag, Bad Rotbenkelde(632). Alfred Lorenz:„Der Rina des Nibelungen', Verlag Max Heſſe, Berlin(639). Vict. G. Wicke: Gedichte“. Verlag Heſſe u. Becker, Leipzig(6633). Dr. P. Bourfeind u. Dr. J. Gentges u. Dr. P. Joſ. Cremers: „Das deutſche Theater“, ein Jahrbuch, Berlag Kurt Schroeder, Bonn(685). Noda Noda: Roda Ro 9 as Roman“, Dreimasken⸗Verlat⸗ München(696). A. M. Frey:„Robinſonade zu Zwölft“, Roman, Ebenda 887). A. S. Kutſckinſon: Ebenda(638). Der eiſerne Steg. Jahrbuch, Verlag Frankfurter Sozietätsdruckerel G. m. b.., Frankfurt(899). Theod. Hehn: Wondrows Wilſons Werte“, Selbſtverlag des Verfaſſers Theod. Hahn, Heilbronn(640). „Wenn der Winter kommt“, Roman. W. Meuer:„Aus einem Künſtlerleben“, Verlag Georg Stilke. Berlin 641). Otta Brahm:„Brieſe und Erinnerungen“, Ebenda(642. A. Geieer: Die verſunkene Stadt“, Roman Verlag Mack⸗ lotſche Dryckerei.⸗GG., Karlsruße(643). n. Creuk:„Die Rbeinlande“, Delyßin⸗Nerlag, Mänchen(644) 5. Reuther:„Jiu Jitſu“, Verlag Joſ. Giehrl, München(645). Sriefkaſten F. Scha. 50 000 Papiermark entſprachen am 1. Oktober 1827 1686,74 Goldmark und am 15. Oktober 1402,33 Goldmark. Waßſerſtanssbesbachtungen im Monat dezember Mbein⸗Begef 10. 1I.II. 12.J18 If Jefar-Hecelf 10.] 1 2. 18. I,. Schugerinſel“.570.60 750175 750.40 Rannbeim.39.352.29.282.14.18 deln..721.1.131.72.87.64 beilsronn.—— Marau,.323.28.35.28.20.22 Mannbeim.27.22.2.22.10.08 Faub.64 188.88.45.42 nln 184 1521.50•48 124 120 DPPPPVPFVVPPVVPVPFVVVPVVVVVVVVV Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 8, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur Kurt ‚fiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen und volkswirtſchaftlichen Teile Kur! Fiſcher; für das Feuilleton: Dr Fritz Hammes; für Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den üßbrie fedaktionellen Teil: Fr Lircher: Anzelaen: Bernharbt. Freunden, Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß meine geliebte Frau, unsere herzensgute Mutter Marie Bertsch heute früh plötzlich und unerwartet verschieden ist. Mannheim(Schwetzingerstr. 152), den 16. Dezember 1924. Christian Bertsch u. Kinder. Die Beerdigung findet am Donnerstag, um ½3 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. 8337 In tiefem Schmerz: Heute nacht versckied mein treubesorgter Gatte, unser lieber Vater, Bruder, Schwager und Onkel Hlerr Heinrich Gegner 7 nachkurzem, schwerem Leiden im Alter von 42 Jahren. Valenlin Mannheim, 16. Dezember 1924 6. J4, 5 8311 fri— 1 Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Anna Gefſner nebst Kinder und Angehörigen. Die Beerdigung findet Donnerstag 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Wirt zur Linde (6— Dermen u. Herren —.18. 0 Ere. cbesl. 2 ger—— Onduliaeees Manik dt ea Eröffng Haus für ippoldsau SGerfarteese ————— Ticic- a Heizungen — eee eeeeeeee, RNeue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe) Dezember 192²³ 27 151 aeee J Gescben] fur frau u, Rind Eine eise ꝑit e 5 Verloren. Eine Brieftasche mit Geſchäftsgeld ver⸗ boren. Der ehrl. Fin⸗ der wird gebet,, dieſelbe geg hohe J elohnung bei Eug. Demling, Hafenſtr. Nr. 22 abzugeb. 35467 Jer boanlag- 5 0 Aiuend Bel kleinen Preisen Mk..80 bis.90. Srosses Weihnachts-Konzert Zwei Kapellen: Das Urchester des Rosengartens Ibermusikmelster feisig mit der 110 Napelle der Pereinigung dad. Pollzelmusiker. Anlang 8 Uhr. Karten im Rosenga ten und Verkehtsverein Theater (..) Tel. 867. „Dies Programm des Ufa- Theaters kann man auch an⸗- 50 spruchsvollen Besuchern vor- 5 behaltlos empfenlen“! So urteilt die„Landeszeitung“ 14. Degember am Schluß ihrer Kritik ſchreibt: 5 Der neue Spielplan des Ufa Theatergs (42.—18. Dezbr.) hat zwei prächtige Stücke, die den Vorzug der Originalität in der Auf⸗ machung und eines über das gewöhnl. che 4 Niveau hervorragenden Inhalt haben, erſte Stück Ahtoderne Ehen“ iſt nach No⸗ 3 pellen von Felix Salten, Buſſon und Bela Belaz ſehr intereſſant komponiert und in einen Buchrahmen geſpannt, der als Ein Heidung gemacht iſt und humoriſtiſche Wir⸗ kungen erzielt, die im Gegenſatz zu den auf einen tragiſchen Ton abgeſtimmten Einzel⸗ gen ſtehen. Der erſte Preis aller Fülme aber, die ſeit dem Golem erſchieuen, Febührt unſtreitig dem baktigen Drama„Wer war der Vater?“, für das Viktor Sjöſtröm als Regiſſeur zeichnet, das enbar engliſchen Urſprungs iſt. Dies S fällt aus dem Rahmen der üblichen Kinoliteratur heraus und iſt ſo vorzüglich in — 15 techniſchen Einzelheiten, daß auch der We. Kinobetrieb ſkeptiſch gegenüber⸗ ſtehende Beobachter davon gepackt wird. Das * hat Gehalt und Farbe und vor allem, es ſind Künſtler erſten Ranges, die es ge⸗ ſpielt haben. Das merkt man Kleinigkeit. Es iſt ein Stück engliſcher Kulturgeſchichte in dieſem Film und er kRietet einen intereſſanten Abſchnitt aus der pompöſen, etwas mittelalterlich antiqufert anmutenden engliſchen Rechtspflege. Dies Pregramm des Ufa. Theaters kann man euch anſpruchsvollen e⸗ 10 empfehl Dies Programm lann nur bis Densgerstag auf dem Spielplan bleiben. ſicheren Platz baben will, beſuche die Nachmittagsporftellung ab 4½½ Übr Alle 1 Stunden ein Füm vom Sie Erstes Spexialhaus für Korbmöbel und Korbwaren X. Hiaze-Werner, Mannheim, Q2, Nr.—10,(CCAhtinger Hoß) gegenüber Konkordienkitehe. B5430 Vertrieh der elektr. Tisch-Leucht-Fontänen. r obe Auswall laus- und Küchengeräte EAII Maler, antastung d 7, 9 an jeder in B5461 baggenauer Gasbackherde Lochherde eeeee einem Dbieten Liquldationslager stammend 9 onslager stammen fodelsohlitten 2. Ten * Laubsägegarnitur unter den heutigen Werkzeuge Fabrilkpreisen. Hebtandſche Vortrag Mittwoch. 17. Dez., abends 8 Uhr Alter Rathaussaal Iie Hollencung der Measchhel Redner: NM. Prüll, Augsburg. Jeden Mittwoch Vortrag. ApOlIIO Mitwoch. den 7 Dezember 9024 Heute nachmiftags.30 Uhr M Worsester, hervortägende Akrobatik. Little Lockie die jüngste Universalkünstletin Arno Gattl. Schauspiel schwarzer Wesen ½% Stunde Konzertsaal im Varieté Gastspiel der Violinvituosin Rosel Stei⸗ nitz und der Klaviervntuosin Alexandra Kurakin. 817³ Altredo Uferini Compagnie, wellberühmter Zaubef- und Illusionsakt Thora und Ingeborg Malmström, die lustigen Schwedinnen Rumpelstlelchen, Fülm-Märchenspiel, 3 Akte Einheitspreise für sämiliche Parkett- und Rangplälze füf Kinder unter 4 Jahren 70 Pfeunig, für Etwachsene bedeutend er- mähigte Pieise 8861 Eintritt frei. Tc ee iudleuweide. Kaumwele Aopeine. 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Herr Hetriehsleiter Thumas Rassler Wir beklagen in dem Heimgsgangenen, der bis 2u seiner im jahte 191/ erlolgten Pensſonſe ung in langjähriger, neuel Pillchterfüllung in untzetem Benjehs ſä ig War, den Verlust eines bewährten Mitalbeſters Wir werden dem Verstorbenen allezeit ein ehfendes Gedenken bewähten. Mannheim, den lé Dezember 1924. Jusenh Vägale.-B. Propisions- Reiscnde mölche 30 Mk Kaution ſtellen könuen, für leicht bebkäuflich. Artikel bel gutem 1—. ſofort 810559 Angebote unter 2³ d d d. Geſe äfts⸗ ſtelle dis 21. 5460 Erſaßrene Zuſchnelderin ſ 1 5 u. Damen⸗ 1465 ebildet, 05 en a. 5 ſucht Fabrikation küchlig Senſe mit etwas Kopital ars D. U deflame- Akqulsiteur laesucht. Angeb unt preisw. zu verk. E. U. 54— 9 9 85 Geſch. 5 Jüngere petſekie ahp zum Eintrut per 1. 8 geſucht. Angeb unt. N. G 95 Abt Transporigeräte au die Geſchäſtsſt d. Bl Fleißiges, ſelbſtändiges Ummermädchen das gut nähen, bügeln u. ſerbieren kann gegen hohen Lohn in Villen⸗ haushalt geſucht Ecke Colliniſtr 69—. 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Ein Märchenspiel in 7 Bildern von Gerdt.Bassewitz Musik von Clemens Schmalstieh In Szene gesetzt von Kall Jeumann Hoditz Musikalische Leitung: Hans Lenzer Choreogiaphische Leiiung: Magda Bauer Anfang 3 Uhr Ende geg 5½ Uhr 3 Lene Blankenfeld, eterchen; Justl Römer-Hahn Aneliese 3 die Ninder Lilli Münch Ninna das Dienstmädchen Luise Bötteher-Fuchs Der Maikäfer Anton Gaugl Das Sandmännchen Fritz Linn Peterchens dternchen Anelieses Sternchen Faula Bassauer Erika Knapp Erna Heiß Ottine Weidelich Else von Hagen Hedwig Lillie Georg Köhier Else von Seemen Elise de Lank Hans Godeck 3. Sternchen 4. Sternchen 5. Sternchen Die Nachifee Das Taumariechen Der Donnermann Die Blitzhexe Die Wolkenfrau Der Regenfritz Die Windliese Elvira Erdmann Der Wassermann Alexander Kökert Frau Hole Julie Sanden Der Milehstre Benmann Ernst Langheinz Die Sonne Laurfa Wagner Die Mor genröte Die Abendröte Der Morgenstern Der Abendstern Der Weihnachtsmann Der Pfefferkuchenmann Der Mann im Mond Der große Bär Helene Leydenius Inge Reuter Emil Egner Waſter Felsenstein Karl Neumann-Hoditz Ernst Sladeck Rudolf Wittgen Jak. Klingenfuß Mittwoch, den I7. Dezember 1024 Vorstellung Nr. 107, Miete B, Nr. 15 B. V. B. 201—1250 u 12451—12 475 u. 17471 bis 17 400.— F. V. B 343—406 R IGOLETT Oo Oper in 4 Akten nach dem Italienischen des Piave zen J G. G ünbaum. Musik von Giuseppe Verdi. Spielleit.: Karl Marx. Musik. Leitg.: Werner von uo ꝰ. Anfang 7½ Uhr. Der Herzog von Mantus Ende 10 Uhr. Hellmuth Neugebauer seln Hofnarr Carsten Oerner Gilda, dessen Tochter Johanna Blesenbach Sparalucile, ein Bravo Kal! Mang Maddalena, seine Schwester Fauline Strehl Gioxanna, Qildas Ges ellschaft. Beity Kofler Graf von Monterone M²athieu Frank 48 Sraf von Cepreno Hermann Trembich ——8 seine Gemahlin 1 5 arullo 1 ugo Voisin Borsa*(Alkren Landory Ein Huissier Frant Bartenstein Ein Page der Herzogin Margarete Ziehl von getragenen 27 Kleidern, Schuhen ete. J. Scheps, I I, 10, Tel. 4588 Einzige ofll Oie STHAt Sklxks HERRN MNMiet⸗Gesuche Wohnunsstausd Magdeburg-Mannheim. Riete: 2 große Zimmer mit Balkon, Küche, große Manſarde, hellen Keller, Gas u. Elektr., in neuem Hauſe. 8 Stche: 2 Zimmer mit Küche. 10070 Unaebote unter k. V. 177 an die Geichtfisſtelle. Elfr ede Imhoff 48 HWEII:& HAHZER WElN-x AAlNZ.NRHEIN SERLIN SW 68 reNNExE v UbRFASFIN General-Vertreter: Hax Wertheimer, Mannheim 30 Goethestrasse 10.— Telephon 8268. — bekannte Praktisches Weihnachts-Geschen Erika⸗Schreibmaschine FFPFCCͤ ˙bbTbbbbb Günstigste Zahlungsbedingungen— Ratenzahlung · W. 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