Kerat 0 eſſterten Sbrsebretle In Mannheim u. umgebung wöchentlich Lenee Die monatl. Bezieher ſich bei evt Seaee d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwensig werdend ungen anzuerkennen Poſtſchecktonts Nr 17590 urlsruhe. Sauptgeſchäftsſteue k 8, 2 Geſchäfts a We Waldhaſſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ Jernſpr Nr. 7941 7945,— Telegr.-Adreſſe 0. eneralanzeiger Mannbeim Erſcheln! wöchentl zwölfmal Bellagen Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Abend⸗Ausgabe annheimer General Anzeiger annheimer Frauen⸗ u. Muſik⸗Zeitung Aus der Welt der Technik Unterhaltungs⸗Beilage Wandern u. Neſſen Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 587 Anzeigenpreiſe nach Tert bei Vorauszahlung prs ein⸗ wpaltige Kolanetzeile ſür Aüägemeine.⸗N. Reklamen.—.-M. Für Netzeigen an beſ Tagen Stellen und Ausgaben wird ſene Berammertung über⸗ nommen. Höhere Gewak, Streiks. Betriebsſtörungen ufe. verechtigen zu keinen Erſazanſprüchen flar austzefallene adet beſchränkte Ausgaben oder für verpätete Aufnahme gon An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewäßhr. Gerichtsſt. Mannzeim. Noch keine Entſcheioung Berlin, 17. Dez.(Von unſerem Berlinr Büro) Reichsaußen⸗ r, Dr. Streſemann, der heute vormittag nach Berlin ken gekehrt war, wurde gegen 12 Uhr vom Reichspräſiden⸗ 1 empfangen. leber den Verlauf der Beſprechung eklautet im Augenblick noch nichts. f. Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei, Abgeordneter wird u der noch nicht mit dem Reichspräſidenten verhandelt hat, in noch im Laufe des Tages bei Herrn Ebert vorſprechen. Fraktionsſitzungen ner Im Reichstag trat kurz nach 11 Uhr das Zentrum zu ſei⸗ wärtfelten Fraktionsſitzung zuſammen, der unter den gegen⸗ atigen Verhäliniſſen ganz beſondere Bedeutung beigemeſſen Kanzl Den Vorſitz führte der Abgeordnete Fehrenbach. Der Ulebe er Marx erſchien gegen Mitt⸗ der Sitzung und gab einen ec über die politiſche Lage. Er verbreſtete ſich im Anſchluß Aifden über die Ausſichten, die ſich für die Regierungsbildung er⸗ datte An die Ausführungen des Kanzlers ſchloß ſich eine De⸗ Wabi die nach einer Mittagspauſe noch fortgeſetzt werden ſoll. Die Zuſt⸗ des Fraktionsvorſtandes wird vorausſichtlich bis nach dem an adekommen der neuen Reichsregierung verſchoben werden, da Part, jetzt noch nicht weiß, welche führenden Perſönlichkeiten der Bet ei für Miniſterpoſten und welche für den Fraktionsvorſtand in 5 kracht kommen. Dieſer Beſchluß deutet darauf hin, daß ſich das utrum nach beiden Seiten die Türe offen halten will. mini Der Fankapfel Marokko die Wir wiſſen ſelbſt ein Lied davon zu ſingen, wie ſchwierig 01 Regelung der Marokkofrage geweſen iſt. Wir haben uns ekach nicht ganz mit Ruhm bedeckt, im November 1911 aus zurückgezogen. Das Land iſt aber auch ſpäter ein Zank⸗ el geblieben. Ein Jahr ſpäter, im Nobember 1912, wurden die 10 ſitzverhältniſſe durch einen Vertrag zwiſchen den zwei Haupt⸗ 0 kürrenten Spanien und Frankreich⸗geregelt.“ Das Gebiet 9 Tanger wurde internationäliſiert und Spanien ſein genau abgegrenztes Schutzgebiet ebenſo wie Frankreich. ter, auch England und Italien blieben lebhaft an Marokko tereſſiert, England als Herr von Gibraltar und Stalien als nord⸗ uiikaniſche Kolonialmacht, die den andern Kolonialmächten Frank⸗ 10 und Spanien eiferſüchtig gegenüberſtehen. Der unterirdiſche mpf ging aber in der Hauptſache zwiſchen Frankreich und aanen. die ſich in den marokkaniſchen Biſſen geteilt hatten. Dabei A r Frankreich von vornherein dank ſeiner Stellung in Tripolis und Marer überlegen. Es gelang ihm, ſich in Fez mit dem Sultan von n auf guten Fuß zu ſtellen und ſeiner Schutzherrſchaft eine Grundlage zu geben. galkz ſcheint, das Spanien die marokkaniſche Partie end⸗ wen ig verloren hat. Es konnte ſeine Poſition nur halten, Alle Be⸗ ihm gelang, ſein Schutzgebiet auch wirklich zu beherrſchen. toriu erſuche, dieſes Ziel zu erreichen, ſind geſcheitert. Das Direk⸗ Span des Generals Primo de Rivera hat die Diktatur in polititen errichtet, um die völlig zuſammengebrochene Marokko⸗ in ik der letzten verfaſſungsmäßigen ſpaniſchen Regierung wieder ma rdnung zu bringen. Der General hat große Anſtrengungen ge⸗ marof Er hat zuletzt ſelbſt den militäriſchen Oberbefehl in Nord⸗ nollo übernommen. Trotzdem ift auch ſeine Marokkopolitik ſſt he ſtändig geſcheitert. Die militäriſche Lage der Spanier eute in Nordmarokko verzweifelt. Selbſt Tetuan und die Kabiendungsftraßen nach Zeuta ſind durch die aufſtändiſchen Riff⸗ Ma en bedroht und gefährdet. Dieſer Fehlſchlag der ſpaniſchen kokkoexpedition wird weder für die innere noch für die äußere Politik ohne Folgen bleiben können. f 5 eneral Primo de Rivera hat vor ein paar Tagen einem Ame⸗ währtr auf dem marokkaniſchen Kampfboden eine Unterredung ge⸗ d F Er hat erklärt, er wiſſe, daß die Miniſterien in England ſich Jrankreich ſich ernſthaft mit den Konſequenzen beſchäftigten, die Das ür ihre eigene Politik aus dem ſpaniſchen Rückzug ergeben. — ſpaniſche Direktorium— ſo lautete das wichtige Zugeſtändnis e nichts dagegen, wenn man die internationale Er⸗ Abkonrung der Marokkofrage wieder aufnehme und das fügte zmen. des Jahres 1912 einer Reviſion unterziehe. Aber, ſo ——9 General hinzu, keine andere Nation habe das Recht außer Un ien, in deſſen marokkaniſcher Zone militäriſch einzugreifen. er bemerkte grollend, Spanien ſei um Tanger geprellt worden des Aun dieſem internationalen Boden aus habe man das Feuer ufruhrs in der ſpaniſchen Zone entfacht und unterhalten. Aber as ſind Winke mit dem Zaunpfahl an die Adreſſe Frankreichs. River alle ſolche Beſchwerden helfen jetzt nichts mehr. Primo de 8955 hat ſich ſicher ſchon damit abgefunden, daß Frankreich, um Aktioühe in der eigenen Zone zu wahren, irgend eine energiſche aroft in der ſpaniſchen Zone fordert und daß damit die ganze ambaofrage wieder aufgerollt wird. Bei dem Beſuche Auſten word erlains in Paris und Rom iſt dieſe Frage ſicher erörtert nation und man wird in der marokkaniſchen Frage eines der inter⸗ neuematen Probleme ſehen dürfen, das in der nächſten Zeit von „birkigroße Bedeutung gewinnt, Umſomehr, als auch die Rück⸗ erhältang des marokkaniſchen Zuſammenbruchs auf die inneren niſſe Spaniens nicht ausbleiben wird. Die franzöſiſch⸗ſpaniſchen Beſprechungen lunggach den letzten aus Paris und London vorliegenden Mel⸗ Gageſeh, wird die Lage in Marokko weiterhin als ſehr ernſt Gegend n. In Tanger ſoll man ſchon den Kanonendonner aus der Di von Tetuan hören. an und ranzöſiſchepaniſchen Beſprechungen dauern Nilische werden in freundſchaftlicher Art geführt. Die fran⸗ kalf preſſe tritt weiterhin für eineä engliſch⸗franzöſiſch⸗ afriteniſche Konferenz die, die bekan⸗tlich die nord⸗ deltir aniſchen Probleme vom Standpunkte der Mittelmeer⸗ und prüfen müßte. Jedenfalls ſteht das marokkaniſche Pro⸗ inund in weiteſtem Sinne die panfflamitiſche Bewegunng zur Mittelpunkt der Erörterungen der alliierten Diplomatle. Londoner„Daily Telegraph“ meint: Man könne die Lage doclfelle als eine internationale Gefahr anſehen, aber ſie ſei mit 55 delikat geworden. Die Mächte dürften nicht länger rten, dem Zuſtande ein Ende zu bereiten, der durch den Spanier entſtanden ſei und für alle in Nerdafrika Mächte gefährlich werden kö'mte⸗ r ni treſemann bei Ebert Eine Stunde ſpäter als das Zentrum verſammelte ſich die Fraktion der Deutſchnationalen zu einer Sitzung, um Vor⸗ ſchläge für die Wahl des Fraktionsvorſitzenden vorzubereiten. Die Beratungen darüber dauern zur Stunde noch an. Die Frage der Regierungsbildung ſoll erſt in einer Nachmittagsſitzung beſpro⸗ chen werden, da man wohl annimmt, daß dann inzwiſchen ſchon eine Entſcheidung von dem Reichspräſidenten über die Perſönlichkeit, der die Regierungsbildung übertragen werden ſoll, gefallen iſt. An der Nachmittagsſitzung wird ſich auch die preußiſche Land⸗ tagsfraktion der Deutſchnationalen Volkspartei beteiligen. Ueber die geſtrigen Beſprechungen des deutſchnationalen Unter⸗ händlers Schiele mit dem Reichspräſidenten, die in parlamen⸗ tariſchen Kreiſen einiges Aufſehen erregte, wird bekannt, daß es ſich in der Tat um die Frage einer Einbeziehung der Sozial⸗ demokraten in die Regierung drehte. Wie zu erwarten war, verlief die Ausſprache negativ. **5* Höſch bei Skreſemann Berlin, 17. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die „B..“ mitteilt, beſuchte der nach Berlin berufene deutſche Bot⸗ ſchafter in Paris, Herr v. Höſch, geſtern den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann im Senatorium Fürſtenberg. Er erſtattete ihm dort Bericht über die außenpolitiſchen Stimmungen und Aeuße⸗ rungen in Pariſer und ententiſtiſchen Regierungskreiſen im Zuſam⸗ menhang mit der deutſchen Wahlkriſe und den laufenden Vertrags⸗ fragen. Millerand klagt an Die Rede, die der ehemalige Präſident der Republik Mille⸗ rand geſtern abend auf einem Bankett der National⸗repu⸗ blikaniſchen Liga hielt, geht von dem Gedanken aus, daß er während ſeiner langen politiſchen Laufbahn niemals Frankreich und die Republik von einander getrennt habe, da beide heute be⸗ droht ſeien, habe er eine neue Liga gegründet. Die Verſammlung der Liga habe den Zweck, einen Alarmruf an alle Republikaner ohne Unterſchied der Partei und alle Katholiken ſowie an die Freidenker ergehen zu laſſen. Unter der Führung des Miniſteriums habe eme politiſche Partei ein Werk der Vernichtung begonnen, das das fran⸗ zöſiſche Heer, die franzöſiſchen Finanzen, und den franzöſiſchen Frie⸗ den bedrohe. Er ſtellte dann die Frage:„Wo ſtehen wir heute in der Außen⸗ politik?“ In Genf ſei ein Protokoll' unterzeichnet worden, das, wenn es durchgeführt würde, vielmehr eine Veiheißung als eine Friedensbürgſchaft bedeuten würde. In London habe Deutſch⸗ land den Dawesplan angenommen und ſogar mit ſeiner Durchfüh⸗ rung begonnen. Niemals ſei Deutſchland einmütiger geweſen in dem Gedanken, die Verantwortlichkeit für ſeinen An⸗ griff von 1914 abzuleugnen und wenn es dies tue, ſo geſchehe es nur, um die Verpflichtungen, die ſich daraus gründeten, abzuſchütteln. Sei das der Augenblick Frankreich zu ſchwächen? Einer freien Re⸗ gierung brauchte man dieſe Frage nicht zu ſtellen, aber die Regierung die jetzt beſtehe, ſei eine Gefangene und zwar eine Gefangene der revolutionären Sozialiſten- Der Redner entwickelte dieſen Ge⸗ danken näher, indem er hauptſächlich auf die innenpolitiſchen Fragen einging, vor allem auf das Beſtreben, den Militärdienſt zu verringern. Die Kommuniſtiſche Partei habe jüngſt Generalprobe abgehalten zwiſchen Frankreich und dem Bolſchewismus. Aber die jetzige Regierung habe gegen den jetzigen Bolſchewismus nichts aus⸗ richten können. Es ſei lächerlich, daß man neben der kommu⸗ niſtiſchen Gefahr von einer klerikalen Gefahr ſpreche. Die kommuniſtiſche Gefahr habe ſich in Aſien und Afrika breit ge⸗ macht, eine Regierung der Schande und des Verbrechens habe die franzöſiſche Regierung anerkannt. Das interalliierte Schuldenproblem Das Mitglied der amerikaniſchen Schuldenfundie⸗ rungs⸗Kommiſſion Criſp teilte im Repräſentanten⸗ hauſe offiziell mit, daß noch kein konkreter Vorſchlag für die Fundierung der franzöſiſchen Kriegsſchulden von irgendeinem amtlichen Vertreter Frankreichs der Kommiſſion vorgelegt worden ſei. Criſp ſetzte hinzu: Die Kommiſſion hoffe, daß irgendein Ver⸗ treter Frankreichs einen Vorſchlag machen werde, da ſie wünſche, über die Regelung zu verhandeln. Das Mitglied der Schuldenfundierungs⸗Kommiſſion Burton erklärte im Repräſentantenhauſe: Er ſei der Anſicht, die Vereinig⸗ ten Staaten ſollten ihren Schuldner gegenüber alle nur mögliche Mil de zeigen und in gewißfen Fällen bereit ſein, Moratorien zu gewähren und leichtere Zahlungsbedingungen. Burton beſtätigte den kürzlich von Churchill dargelegten britiſchen Standpunkt hin⸗ ſichtlich der Schuldenzahlungen. Der Demokrat Huddleſton betonte: Die Vereinigten Staa⸗ ten ſollten alle Schulden gemäß der Zahlungsfähigkeit der Schuldner einziehen. Er fügte hinzu, bei den Bedingungen, die wir gewähren, macht niemand ein Geſchäft. die Wirtſchaſtsverhanoͤlungen Badener als Sachverſtändige in Paris Wie wir hören, ſind Kommerzienrat A. Gütermann von der Firma Gütermann⸗Gutach bei Freiburg und Dr. Ing. W. Baum⸗ gartner von der erſten deutſchen Ramiegeſellſchaft in Emmendin⸗ gen, Porſitzender des Landesverbandes der badiſchen Textilinduſtrie, als Sachverſtändige zu den deutſch⸗franzöſiſchen Handelsver⸗ tragsverhandlungen nach Paris berufen worden. Der deutſch⸗engliſche Handelsvertrag Der Präſident des enaliſchen Handelsamtes hat eine Reſolution des Nationalverbandes der Seeleute und Heizer wie folgt beantwor⸗ tet: Der deutſch⸗enaliſche Vertraa ſieht die Möglichkeit der Gewährung der Meiſtbegünſtigung für die britiſche Schiffahrt und den britiſchen Handel vor. Wir können dieſe Veraünſtigung nicht in Anſpruch nehmen, wenn wir nicht bereit ſind. auch unſererſeits die Meiſtbegünſtigung zu gewähren. Wir beabſichtigen. die Deutſchen nicht ſchlechter zu behandeln als andere Ausländer. Die britiſche Re⸗ gierung wird weiter die volle Freiheit beſitzen. die Arbeit britiſcher Unternehmungen zu Waſſer und zu Lande gegen Ausländer zu ſchüben, handelt es ſich nun um Deutſche oder ſonſtige Ausländer. die Saarbevölkerung als Prügelknabe Seit langer Zeit bemüht ſich die Reichsregierung um Herbei⸗ führung gerechter Zuſtände im Saargebiet. Sie hat am 9. Auguſt eine Beſchwerde an den Völkerbund gerichtet über die Verſuche. durch Einrichtung franzöſiſcher Schulen auf die deulſche Be⸗ völkerung einzuwirken. Sie hat vor kurzem ein weiteres ausführ⸗ liches Memorandum über die Zuſtände im Saargebiet an denſelben Völkerbund gerichtet. Von den deutſchen Parteien des Saargebietes iſt eine Beſchwerde nach der anderen mit mannigfachen Klagen über die Verwaltungstätigkeit der franzöſiſchen Regierungskommiſſion nach Genf abgegangen. Seit Monaten wartete die Saarbevölkecung auf einen gerechten Entſcheid des Völkerbundes, ganz beſonders in der Schulfrage. Sie hoffte vergeblich, denn der Völkerbund verſchob die Entſcheidung von Monat zu Monat. Die eetzte Sitzung vom 19. September wurde eine ſchwere Enttäuſchung. Man hoffte dann auf die neue Tagung des Völkerbundrates, die dieſer Tage in Rom eröffnet wurde Dieſe Tagung hat ſich endlich mit den deutſchen Beſchwerden beſchäftigt, aber das Ergebnis iſt ein neuer Fehlſchlag für die Saarbevölkerung, ein neuer Schlag ins Geſicht desdeutſchen Volkes. Die Saar⸗ regierung hat eine Denkſchrift zur Widerlegung der Behauptungen der deutſchen Regierung ausgearbeitet. Dieſer Denkſchrift hat der Völkerbund offenbar mehr Glauben beigemeſſen als der der deutſchen Regierung. Nach den neueſten Meldungen iſt der Rat in eine ſach⸗ liche Erörterung der deutſchen Beſchwerden überhaupt nicht einge⸗ treten ſondern hat die Angaben der Saarregierung als wahr zu⸗ grunde gelegt. Er hat iediglich auf den Vorſchlag des engliſchen Außenminiſters Chamberlain der Saarregierung empfohlen, für eine „Beruhigung der erregten Bevölkerung des Saargebiets“ zu ſorgen. Dieſe Entſcheidung des Völkerbundes ſtellt nach der Entſcheidung über Oberſchleſien das Ungeheuerlichſte dar, was den Deutſchen in einem Grenzgebiet jemals zugemutet worden iſt. Sie beweiſt aufs neue den zweifelhaften Wert dieſes Bundes, für den ſich die am meiſten beteiligte Macht, nämlich die Vereinigten Staaten von Amerika, nach der politiſchen Erdroſſelung Wilſons niemals einzuſetzen gewagt hat. Wo bleibt da die Unparteilichkeit, 10. 5 Völkerbund nach dem Willen ſeines Stifters innewohnen ſollte Die Beſchwerden der Saarbevölkerung und der deutſchen Re⸗ gierung betreffen zwei wichtige Fragen, einmal die Schulfrage und ſodann die Frage der örtlichen Gendarmerie. Die franzöſiſche Bergwerksverwaltung hat franzöſiſche Schulen im Saar⸗ gebiet eingerichtet. Dieſe Schulen ſollen nicht nur für die Kinder der franzöſiſchen Vergwerksangeſtellten, ſondern auch für die Kinder der deutſchen Bergleute beſtimmt ſein. Mit allen Mitbeln des Druckes ſucht die franzöſiſche Verwaltung die deutſchen Ar⸗ beiterkinder in dieſe Schulen hineinzupreſſen. Deutſchen Bergleuten werden Wohnungen vorenthalten, wenn ſie ihre Kinder nicht in die franzöſiſchen Schulen ſchicken. Die franzöſiſche Re⸗ gierungskommiſſion unterſtützt dieſes Vorgehen und läßt kein Mittel unverſucht, um die franzöſiſchen Schulen im Saar⸗ gebiet einzubürgern und die deutſchen Schulen zu beſeitigen. Ihr Vorgehen läuft auf eine glatte Franzöſierung des Saargebietes hinaus. Es widerſpricht aufs ſchärfſte dem Ver⸗ ſailler Diktat, das in keiner Beſtimmung von einem Rechte der Re⸗ gierungskommiſſion, in die deutſche Schulverwaltung und»organi⸗ ſation einzugreifen, ſpricht. Sie unterhält obendrein noch einen Spitzel⸗ und Geheimdienſt, der, wie die Saarbrücker Zei⸗ tung ſchreibt, zum Schrecken der ganzen Bevölkerung geworden iſt. Die deutſche Saarbevölkerung kann in der Schulfrage nicht nach⸗ geben, ſie muß immer wieder eine gerechte Löſung verlangen. Wie ſteht es nun weiter mit der Frage der örtlichen Gen⸗ darmerie? Auch in dieſer Frage kämpft die Saarbevölkerung einen ausſichtsloſen Kampf um ihre Rechte. Nach dem Friedens⸗ diktat ſollten die franzöſiſchen Truppen nur ſolange im Saargebiet bleiben, bis eine örtliche Gendarmerie eingerichtet ſei und dieſe den Sicherheitsdienſt übernommen habe. Noch heute ſtehen die fran⸗ zöſiſchen Truppen in voller Stärke im Land und belaſten damit das ohnehin kümmerliche Budget des Saarſtaates aufs empfind⸗ lichſte! Selbſt der Völkerbundsrat hat ſich verſchiedentlich auf den Standpunkt geſtellt, daß die franzöſiſchen Truppen verſchwinden müſſen. Aber was geſchieht ſtatt deſſen? Die franzöſiſche Gen⸗ darmerie wird planmäßig vermehrt und zählt heute bereits—400 Mann. Niemand im Sagrgebiet verſteht es, warum eine ſo große Zahl von fremden Gendabmen für erforderlich erachtet wird. Der Verſailler Vertrag verlangt, daß die Gendarmerie aus Landes⸗ einwohnern gebildet wird. Die erforderliche Zahl könnte mit Leichtigkeit aufgebracht werden. Die Regierungskommiſſion hat bisher nichts getan, um dem Verſailler Vertrag gerecht zu werden. Sie betrachtet ſich offenbar als das ausführende Werkzeug der franzöſiſchen Machthaber. Deutſchland hat ein Recht, zu verlangen, daß dieſe Zuſtände nachgeprüft werden und daß feſtgeſtellt wird, ob die Regierung des Saargebietes im Geiſte des Scarſtatutes, alſo im Geiſte eines Treuhänders ausgeübt wird. Auch wenn der Völkerbund heute nicht hören will, wird das deutſche Volk nicht aufhören dürfen, den Ruf nach Gerechtigkeit zu erheben. Aus den RKandſtaaten Das litauiſche Kabinett Akel iſt zurückgetreten, Das Mitalied des Reichsplenums Jaakſon hat heute das Kabinett fol⸗ gendermaßen gebildet: Miniſterpräſident: Jaakſon(Volks⸗ partei), Inneres: Einbun(Agrarier. Aeußeres: Puſta(Un⸗ abhängiger), Krieg: General Scots(Aagrarier). Finanzen: Sepp(Unabhänagiger), Landwirtſchaft: Keren(Volkspartei). Unterricht: Profeſſor Rahamaeai(Chriſtlich), Juſti 3: Gabrel (Unabhängiger), Verkehr: Wirma(Sozialiſt), ſoziale Fürſorge: Kaarna(Arbeiterpartei), Miniſter ohne Portefeuille: Aſt(Sozialiſt). Das Handelsminiſterium iſt noch unbeſetzt. Drei Miniſter waren be⸗ reits Mitalieder des vorigen Kabinetts. Das Reichsplenum hat ein⸗ ſtimmig dem neuen Kabinett ſeine Zuſtimmung erteilt. Das neue letfländiſche Kabinelt Das neue lettländiſche Kabinett iſt gebildet. Es ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Miniſterpräſident und Landwirtſchaftsminiſter Hugo Zelnin. Außenminiſter Siea⸗ fried Meierowien. Finanzminiſter Blumberg. Perkehr Pau⸗ luk, Bildunasweſen Profeſſor Felsberg. Miniſter des Innern Oberſt Lainin. Arbeitsminiſter Kriewin. Kriegsminiſter Oberſt Bangerski. Das neue Kabinett hat vor dem Parlament eine Erklärung ab⸗ gegeben. in der die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung im Staate, Sicherung der beſtehenden demokratiſchen Einrichtungen. der Status quo der ſozialen Geſetzaebung und die Herſtellung des Gleichgewichts im Staatsbhaushalt verſprochen wird. Dieſe Erklärung iſt vom Parlament mit 47 geaen 87 Stimmen der Sozialiſten au⸗ genommer worden. 1 2. Seite. Nr. 587: Neue Mannheimer Zeitung[Rbend⸗usgabe) Mmittwoch, den 17. Dezember 1828 Die Probe aufs Exempel in Sachſen (Von unſerem ſächſiſchen Mitarbeiter) Die JDemokraten ſcheinen vor der Auflöſung des Reichs⸗ inzig und allein von ihrem Berliner und ihrem Frankfurter aten worden zu ſein. Der moderne Pythiaſpruch ſcheint ſ gelautet zu haben, daß ein großer Sieg errungen werden würde, wenn ſie, nämlich die Demokraten und Sozialdemokraten, zum Wahl⸗ kampfe ausziehen würden. Und ein Sieg iſt am 7. Dezember in Sachſen tatſächlich eefochten worden, jedoch von den anderen! Trotz offenbar reichen Geldmitteln, trotz geriſſener Werbung, trotz eines ſabelhaften Aufgebots von Rednern und Verſammlungen, haben ſie rückwärts geſtegt und zwar gerade in ihren beiden ſächſ. Hochburgen, in den Wahlkreiſen Chemnitz⸗Zwickau und Dresden⸗Bautzen, während ſie merkwürdigerweiſe in Leipzig ein wenig aufholen konnten. Immerhin iſt ein Verluſt von etwa 10 000 Stimmen bei dem ſchon arg zufammengeſchmolzenen Häuflein der Demokraten ſchon recht empfindlich. Hätten ſie nicht, was zweifellos der Fall war, Zuzug pon links erhalten, wäre ihnen auch nicht das Reichsbanner im Wahl⸗ kampfe zur Verfügung geſtellt worden, ſo würden ſie zweifellos einen noch größeren Rückſchlag erlebt haben. Auch ihren Halbbrüdern von links, den Sozialiſten, iſt„die Vernichtung der Kommuniſten“ nicht gelungen, wenn dieſk auch nächſt den völliſchen Verbänden die größte Einbuße erlitten haben. Gewiß konnten die Sozialdemokraten den Kommuniſten zwei Mandate abnehmen, was ihnen jedoch ohne Zuzug aus den rechtsradikaſen Kreiſen nicht gelungen wäre. Wäh⸗ rend die Rechtsparteien ausſchließlich Demokraten aus eigener Kraft, uhne Zuzug von rechts oder links, über 100 000 Stimmen gewinnen konnten, die ſich bei Einberechnung ſämtlicher Splitterparteien noch mehr erhöhen. Das drückt ſich auch darin aus, daß innerhalb der ſozialiſtiſchen Parteien nur eine Verſchiebung zu Gunſten der So⸗ zialdemokraten vor ſich ging, während die Rechtsparteien zwei Man⸗ date dazugewannen, ſodaß heute 21 nichtſozialiſtiſchen Abgeordneten 19 ſozialiſtiſche gegenüberſtehen, während gach dem 4. Mai das Verhältnis 19 zu 19 war. Die ſächſiſche Pröͤbe hat alſo ſchon hier die falſchen Vorausſetzungen der Demokraten und Sozialiſten er⸗ wieſen. Noch viel intereſſanter wirkt das Wahlergebnis vom 7. Dezem⸗ Her, wenn die Wahlziffern auf den ſächſiſchen Landtaa um⸗ gerechnet und mit den amtlichen Feſtſtellungen über die Partei⸗ verhältniſſe des ſächſiſchen Landtages nach dem Stande vom 6. Mai 1920 peralichen werden. Damals konnten die Mehrheitsſozigliſten 42 Abgeordnete muſtern, während die Demokraten an zweiter Stelle mit 22 Landtaasſitzen ranaierten. Da beide Parteien zuſammen 64 Ab⸗ geordnete zählten, verfügten ſie alatt über die Zweidrittelmehrheit im Landtag, da die Geſamtzahl der ſächſiſchen Abgeorducſen 96 beträat. Der Vollſtändiakeit balber ſoll noch hinzugefügt werden, daß die Un⸗ abhängigen 15. die Deutſchnationalen 13 und die Deutſche Volks⸗ vartei 4 Mann ſtark waren. Nach dem Wahlergebnis vom 7. Dezem⸗ ber würde, wenn auch aleichzeitia ſächſiſche Landtagswahlen ſtatt⸗ gefunden hätten. der beutige ſächſiſche Landtaa folgendermaßen aus⸗ ſehen: 34 Sozialiſten. 11 Kommuniſten, 20 Deutſchnationale. 15 Deutſche Volksvartei. 8 Demokraten. 5 Wirtſchaftsvartei. 3 National⸗ ſozialiſten. Danach hätten alſo die ſozialiſtiſchen Parteien es nur auf Sitze gebracht. alſo nicht einmal die Hälfte aller Abgeordnetenſiße erreicht. während ſie früher zuſammen über 57 Sitze, alſo über eine ſtarke Mehrheit, verfüaten. Ihr Rückgana um 12 Abaeordnetenſitze iſt ſo ſtark. wie man es in der Tat nicht hätte vorausſehen können. Aber auch die Demokraten und Sozialiſten, ſelbſt wenn dieſe, was natürlich nicht der Fall iſt, als Mehrheitsſozialiſten hätten angeſpro⸗ chen werden müſſen, wären nicht in der Lage geweſen, zuſammen eine Regierung zu bilden und für eine Koglition mit Sozialiſten und Kommuniſten ſind wohl auch die Demokraten noch nicht reif. Es iſt alſo kein Zweifel, daß die ſchönen raten Tage in Sachſen zu Ende ſind und die Sozialiſten ſich auf der abſteigenden Linie be⸗ kinden. Das ſinnloſe Zickzack der Politik. das hyſteriſche Geſchrei ihrer Preſſe und der radikalen Hetze zeigt am beſten. daß die ſächſiſche Sosialdemokratie ein Koloß auf tönernen Füßen. ein Kinderſchreck iſt, der nur noch politiſch Einſichtsloſe ſchrecken kann. Die ſächſiſche So⸗ Rialbemokratie kann dem Lande nicht mehr ihr Diktat auferlegen, ſondern muß ſich entweder zu einer wirklich ſtaatserhaltenden Partei entwickeln, oder aber in den Schmollwinkel der Oppoſition zurück⸗ ziehen. Nach fünf Jahren ſozialiſtiſcher Mißwirtſchaft würde aber auch das nicht nur nicht mehr ziehen ſondern im Gegenteil, der Segen einer geordneten feſten Reaierung und Staatsgewalt. die da⸗ Allgemeinwohl und damit auch das Wohl der Arbeiterſchaft an erſter Stelle im Auge hat. würde und müßte ſchon ſetzt die Unterſchiede zwiſchen dem heilloſen Wahnſinn von einſt und der Vernunft, die jetzt in die Dinge eingezogen iſt. zeigen. Dieſes Ergebnis iſt in Sachſen erzielt worden, obwohl der Streit in der ſächſiſchen Sozialdemokratie völlig hintan geſtellt wurde. Trotz ihres anfänglichen Siegesgeſchreis ſind die rabikalen Genoſſen deshalb heute auch recht kleinlaut geworden und Jo söricht, ſelbſt in der Oeffentlichkeit zuzugeſtehen, daß die kleine Ver⸗ ſchiebung innerhalb der vadikalen Parteien zu ihren Gunſten nicht als ein Sieg gebucht werden könne, da ſie in Sachſen jetzt doch, als Ganzes genommen, in einer hoffnungsloſen Minderheit ſind. Wäre das ganze Kapitel der Zwietracht in den ſozialiſtiſchen Reihen in dieſen Wahlen aufgerollt worden, hätte man die Wahlpropaganda in Sachſen ganz unter ſächſiſchem Geſichkswinkel betrieben, ſo wären ſelbſt dieſe mageren Erfolge nicht möglich gewsſen. So iſt bei den rab kalen Sozialiſten heute auch der Schrei nach Neuwahlen ver⸗ ſtunemt, der vor dem 7. Dezember nicht laut genug erhoben werden konnte. Er wird erſt dann wieder ertönen, wenn die radikalen So⸗ zialiſten die Hoffnung haben, daß ſie dieſe Scharte wieder auswetzen können. Indeſſen, ſie werden ſich täuſchen. Das ſächſiſche Volk in ſeiner Geſamtheit, namentlich die Arbeiterſchaft, zeigt einen ſtark indolenten Zug. Es iſt ſchwer, ſie zu einer neuen Idee zu bekehren; ſie halten jedoch lange Zeit mit zäher Hartnäckigkeit an dem feſt, was einmal ihr geiſtiges Eigentum geworden iſt. Daher reſultieren die ſozialiſtiſchen Erfolge in Sachſen durch lange Jahre, daher war Sachſen die rote Hochburg, die nicht erſchüttert werden konnte. Aber ſie iſt durch den heilloſen Unſinn der letzten Jahre erſchüttert, und gerade dieſe Eigenſchaft des ſächſiſchen Volkes wird es den radikalen Sozialiſten unmöglich machen, noch eimmal Sachſen mit ihrer Farbe unzuſtreichen. D. Der„Erfolg“ der Splitterparteien Bei der Wahl zum Reichstage blieben folgende Parteien und Gruppen ohne Vertretung: Haeuſſerbund 10 168 Stimmen Unabhängige Sozialdemokratiſche Parteſ 98 538 0 Starkbund 198 5 Deutſche Aufwertungs⸗ und Aufbau⸗Partei 92 556 70 Freiwirtſchaftsbund Föß(Freiland— Freigeld) 39 162 Deutſchſoziale Partei und Reichsb. f. Aufwertung 157 835 05 Chriſtlichſoziale Volksgemeinſchaft Deutſchlands 41373— Nationale Minderheiten Deutſchlands 92 565 Deutſchvölkiſche Reichspartei 3 383 5 Aufwertungs⸗ und Wiederaufbau⸗Partei 22 281 8 Mieter⸗Partei Deutſchlands 283 1 Partei für Volkswohlfahrt 32 236 Deutſchchriſtliche Volkspartei 4842 8 594 910 Stimmen Hoffentlich wirkt dieſe Lehre derartig, daß hinfort die Hräfte⸗ vergeudung der Parteichen aufhört. Die Diskontpolitik der Keichsbank Dr. Schacht zur Ermäßigung des Diskonfſatzes Zur Frage der Herabſetzung des Reichsbank⸗ diskontfatzes führte der Reichsbankpräſident Dr. Schacht am Montag auf dem Feſtabend des Zentralverbandes des deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes aus:„Die Rückwirkung des langſamen Wiederanſteigens der deutſchen Kapital⸗ kraft, die in einer Erhöhung der Kreditorenziffern der Banken, Sparkaſſen, Genoſſenſchaften und der Reichspoſt auf ſchätzungsweiſe zuſammen 67: Milliarden 1 zum Ausdruck kommt, machte ſich auch in den Zinsſätzen, wenn auch noch in beſcheidenem Umfange, geltend und führte eine Annäherung derſelben an den Reichsbankdiskont herbei, die bereits die Frage einer Diskontermäßigung in den Bereich der Erörterung ge⸗ zogen hat. Da jedenfalls über den Jahreswechſel eine Aenderung des Diskontſatzes von niemand erwartet werden dürfte, iſt mir die Möglichkeit gegeben, darüber ruhig ein paar Worte zu ſagen. Die Reichshank ſteht noch immer im Zeichen der Kreditkontingen⸗ tierung, die allerdings gegenüber dem 7. April eine Erweiterung von mehr als 15 Prozent erfuhr. Theoretiſch würde man natürlich bei dem Syſtem der Kontingentierung auch einen Diskont von 5 Prozent anwenden können, abet es wird doch immer das Be⸗ ſtreben der Notenbank bleiben müſſen, den Diskontſatz in einem gewiſſen Verhältnis zu den Zinsſätzen des privaten Kapitalmarkte⸗ zu halten. Ich würde deshalb wünſchen, daß die Bemützungen der Reichsbank um die Schaffung des Privatdiskontmarktes etwas mehr Unterſtützung als hisher bei den Banken finden würden. Die Reichsbank wird ihrerſeits ihr möglichftes in der Richtung der Wiederherſtellung des Pripatdiskontmarktes tun, denn dann erſt wird ſich zeigen, ob die Frage einer Diskontherabſetzung aktuell iſt oder nicht. In jedem Falle wird die Frage der Er⸗ mäßigung der Zinsſätze und der Bankkonditionen nach wie vor das geihzinſchaftlich zu erſtrebende Ziel ſein und bleiben, um der Froduktivität der Wirtſchaft auch von dieſer Seite zu Hilfe zu kommen.“ Auslanòsrundſchau Direkte Telephonlinie London— Berlin Berlin. 17. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Geſtern abend wurde eine direkte Telephonlinie London⸗Berlin(über Emden) zumerſten Male in mehreren Geſprächen ausprobiert. Es han⸗ delt ſich lebiglich um erſte Verſuche. Die Fertigſtellung der direkten Telephonlinte London—Berlin wird erſt im Frühjahr vollendet ſein, daß die Linie dem praktiſchen Verkehr übergeben werden kann. Der Aegyptiologe Prof. Carter begibt ſich nach Luxor ondon, 17. Dez.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Der Londoner Korreſpondent des„Daily Expreß“ meldet zus Kairo daß der Entdecker des Pharaonengrabes Tut⸗anch⸗amen Profeſſor Hopard Carter nach Luxor gehen wird, um dort ſeine Arbeiten in den Pharaonengruften unabhängig fortzuſetzen. Er habe aber nicht die Abſicht, die Tut⸗anch⸗amen Mumie mitzu⸗ nehmen, das würde ſeinen Priazivien zuwiderlaufen. Er ſehe noch intereſſanten Arbeiten entgegen. Carter erklärte: Die aus Amerika ſtammenden Berichte, daß noch drei weitere Gräber vorhanden ſeien. entbehrten ſeder Grundlage. Sadiſche Politik Neugeſtaltung der Beamtkenbeſoldung Im Haushaltsausſchuß des Landtages begtes Finanzmimiſter Dr. Köhler im Namen der Staatsregterung dan daß es dem Lande Baden unmöglich ſei, die durchaus unge u Regelung der Beamtenbezüge vom November 1924 weiferh 8 auf Baden anzuwenden. Im Einvernehmen mit dem Geſamtda f⸗ nett ſchlug er vor, vom 1. Januar 1925 an die Bezüge der Be dungsgruppen 1 bis 6 nicht, wie im Reiche geſchehen. 15 12½ Prozent, ſondern um 20 Prozent zuerhöhen, wein die übrigen Gruppen eine 10prozentige Erhöhung erhalten ſollet Bei dieſem Vorſchlage rechnet das Land Baden beſtimmt dam daß der Reichstag die vom Reichsfinanzmimiſterium ongeocdneke 56 ſoldungsregelung alsbald nach ſeinem Zuſammentritt gründlich Be⸗ dern und durch eine normale Geſtaltung erſetzen werde. Das 1 ſoldungsſperrgeſetz könne heute überhaupt keine Ro ſpielen, weil die November⸗Regelung des Reiches jeder geſetzliche Ermächtigung entbehre. de Der Haushaltsausſchuß ſtellze ſich faſt geſchloſſen hinter Darlegungen des Finanzminiſters. Dementſprechend wird in nächſten Tagen eine Regelung der Bezüge der badiſchen Beamten im Sinne der dben angeführten Ausſprache mit Wirkung vom Januar 1925 herbeigeführt werden. Ferner kam im Haushaltsausſchuß der Geſ etzentwun über die Aufbeſſerung gering böſoldeter Pfarrer aus Staal⸗ mitteln zur Beratung der in ſeinem Artikel 1 für die evangeliſchen, römiſch⸗katholiſchen und altkatholiſchen Pfarrer die Aufbeſſungszu⸗ ſchüſſe im drelfachen Betrage des Jahres 1924— 900 000 160 die evangeliſchen, 1 050 900 für die römiſch katholiſchen und 2400 Mark für die altkatholiſchen Pforrer— beſtimmt. Dieſes Geſe ſollte Geltung haben bis einſchließlich 1928. Es wurde aber Berichterſtatter eine Befriſtung bis Ende 1926 beantragt. Endgu tige Beſchlüſſe wurden noch nicht herbeigeführt. Das endgültige Reichstagswahlergebnis in Baden Der Kreiswahfausſchuß hielt im Miniſterium des 8 nern eine Sitzung ab, in der die endgiltigen Abſtmmungsergekre der Reichstagswahlen vom 7. Dezember im 32. Wahlkreis(Baden! feſtgeſtellt wurden. Das bereits bekanntgegebeme vorläufige ſambergebnis hat inſofern eine Aenderung erfahren. als die ſomtzahl der abgegebenen gültigen Stimmen ſich um 464 Stimmen erhöhte. Es ſind demnach 996 627 gültige Stimmen aboegebe worden. Demnach ſind auf Grund der im badiſchen Reichstags wahlkreis abgegebenen Stimmen g⸗wählt: 3 Abgeordnete der So⸗ zialdemokratiſchen Partei, 1 Deutſchnationale Volkspartei, 5 Zen⸗ ktrum. 1 Kommuniſt, 1 Deutſche Volkspartei, 1 Deulſch demokratiſche Partei. Für die Zentrumspartei und den babſen Landbund kommen ſerner zur Wahl je 1 Abgeordneter noch Grund der Liſt nperbindung die enlhprechenden Neſtſtimmen aus dem 31.(württembergiſchen) Wahlkreis in Betracht. Letzte meldungen der haarmannprozeß vor ſeinem Abſchluß 70 1 17. Dez.(Eig. Ber.) Der Haarmann⸗Pr 11 nähert ſich ſeinem En de. Die Beweisaufnahme iſt geſe⸗ in allen weſentlichen Punkten apgeſchloſſen worden, nur eili⸗ unwichtige Punkte bleihen noch für die heutigen Verhandlungen, im übrigen mit dem Gutachten der 3 Sachverſtändige und den Plädoyers für Haarmann ausgefüllt werden wirde. Als erſter erhält Geh. Rat Profeſſor Schulze von der U verſitätsnervenklinik in Göttingen das Wort zur Erſtattung ſei Gutachtens. 5 Die Lage in Negypten 2. London, 17. Dez.(Von unf. Londoner Mitarbeiter.) Ae Kaix o wird gemeldet, daß bisher fünf der Mörder des Sirdel, von Augenzeugen rekognoſziert worden ſind. der Das Ergebnis der Wahlen für den Diſziplinarrat, 11 aus je zwei für ſeden Diſtrikt gewühlten Vertretern beſteht, bem daß die Anhänger Zaghluls an Einfluß verlieren. Im vo. Jahre waren alle erfolgreichen Kandidaten Zaghlul⸗Anhänger⸗ dieſem Jahre wurden keine Leute Zaghluls gewählt. * Auf der Spur der Drahfſeilattentäter Verlin, 17. Dez.(Von unf. Berkiner Bürd.) Die Masd⸗ burger Polizeibehörde ſcheint den Verbrechern, dis in den leßber, Wochen wiederholt Drahtfetlattenfate auf Automog liſten verübten, auf der Spur zu ſein. Die Kriminalpol9s hat zwei Männer verhaftet, über deren Perſonalſen indes, da 5 Vermutung beſteht, daß ſte zu einer Bande gehören, im Inters der Unterſuchung vorläufig noch nichts geſagt werden kann. Berlin, 17. Dez. die große Funkausſteltung, dee an letzten Sonntag geſchloſſen wurde, hat den Rieſenbeſuch ehe 170000 Beſuchern zu verzeichnen. Das Geſchäftsergebnis iſt e günſtig. Die Ausſteller haben zum überwiegenden Teil auf Mo mird hinaus irhe Produktion verkauft. Die nächſte Funkausſtellung vom 4. bis 13. September 1925 in Berlin ſtattfinden. Es iſt möglich, daß der Deutſche noch einmal von der Welt⸗ bühne berſchwindet, den er hat alle Eigenſchaften, ſich den Himmel zu erwerben, aber keine einzige, ſich auf der Erde zu behaupten, und alle Nationen haſſen ihn, wie die Böſen den Guten. Friedrich Hebbel⸗ * * 6¹ Ein Schülerrat im 18. Jahrhundert J. G. Fichte und Genoſſen an den Kekkor der Schulpfortc Zu den vielen„Räten“, die aus der Umwälzung von 1913 entſtanden, gehören auch die Schülerräte. Es iſt gewiß ein gevechtigter Gedanke, daß unſere Schuljugend ſich untereinander über ihte Nöte und Sorgen ausſpricht und ihre Wünſche der vor⸗ geſetzten Behörde in geziemender Form zur Kenntnis bringt. Daß dieſe Einrichtung aber keineswegs neu iſt, ja, daß ſie ſchon im 18. Jahrhundert und zwar vor der franzöſiſchen Revolution in Deutſchland beſtanden hat, das erſehen wir aus dem Briefwechſel des berühmten Philoſophen J. GüFichte. In dieſem Briefwechſel, der demnächſt in zwei Bänden, herausgegeben von Hans Schulz bei H. Haeſſel in Leipzig erſcheint, haben wir ein neues Monu⸗ mentalwerk deutſcher Literatur zu erblicken. J. G. Fichte war 19 Jahre alt, als er 1774 auf die Fürſtenſchule Pforta bei Naum⸗ burg geſandt wurde. Sechs Jahre ſpäter, am 23. Auguſt 1780 ließ er mit einigen Mitſchülern dem Rektor der Schule folgendes Schreiben zugehen, in dem er auf Mängel der Schulorga⸗ niſation hinweiſt und mehr Machtbefugniſſe für die zu In⸗ ſpektoren und Famuli ernannten älteren Schüler den jüngeken gegenüber fordert. Das Schreiben lautet: Wertheſter Herr Rektor! Wir unterſtehen uns, Ihnen einige Gedanken wegen hieſiger Schule vorzutragen. Sollte auch die innere Güte derſelben unſer Unternehmen nicht entſchuldigen, ſo hoffen wir, daß die Reinigkeit unſerer Abſichten, und Dero Gütigkeit dieſes thun werde. Hätten wirxr mit einem Manne von weniger Einſicht und Redlichkeit, und von weniger Liebe für⸗das Wohl ſeiner Untergebenen zu thun, ſo würden wir üble Eindrücke von dem Vortrage derſelben durch einen anonhymiſchen Brief befürchten. Aber faſt waren wir gezwungen, dieſen Vortrag zu erwehlen. Denn theils würden die Geſinnungen einiger unter unſern Vorgeſetzten, welche Herrſchſucht oder Heuche leh oder eitle Bewerbung um Gunſt, und vielleicht noch andere ungähliche Dinge zu Bewegungsgründen unſers Unternehmens hwürden gemacht haben, theils die Gedanken unſerer Mitſchüler, die wir wegen Ungewißheit des Erfolges noch unerforſcht laßen muß⸗ jen, es uns gemacht haben, öffentlich hervorzutreten: und hätten wir auch bey einem mündlichen Vastrage ſoviel Deut⸗ lichkeit und Behutſamkeit anwenden können? Dieſe Urſachen, und nicht der Mangel des Vertrauens zu dem Herrn Rektor, haben uns genötigt, dieſes im Verborgenen zu thun. Wir erwarten aber des Herrn Rektors Befehl durch den Ueberbringer dieſes, wenn wir vor Ihnen erſcheinen ſollten. Glauben der Herr Rektor, daß niemand weniger, als wir, gewiſſe gewaltthätige Handlungen billiget: glauben Sie auch, daß dergleichen Leute bon den Ebdlern allezeit verachtet, und verab⸗ ſcheuet werden. Aher, daß die Inſpektoren und Famuli Anſehen haben müßten, haben der Herr Rektor ſelbſt geſagt: erlauben Sie uns auch, Wertheſter Herr Rektor, hinzuzuſetzen, daß Anſehen ohne Macht nur bey geſitteten, wohldenkenden, und ſchon verſtändigen jungen Leuten Eindruck macht, welches uns unter den hieſigen Unterſten nicht alle zu ſehn ſcheinen. Sollte man nicht den In⸗ ſpektoren und übrigen, die Aufſicht haben ſollen, eine gewiſſe ge⸗ ſetzmäßige Gewalt, worunter wir aber nichts weniger, als Schläge verſtehen, geben können? könnte man dadurch nicht auf einmal der zuweitſchreitenden Gewaltthätigkeit einiger Obern und den Ungezogenheiten der Untern auf einmal Einhalt thun? Jetzt ſchon gehen die Unterſten im großen Schulgarten(wo⸗ hin, wegen Ausmachung unter einander, ſchon längſt kein Oberſter mehr kommt), reißen das noch unreiſe Obſt häufig ab und führen ſich auch ſonſt im Schulhauſe ſehr unordentlich und widerſpenſtig auf. Urtheilen hieraus der Herr Rektor, wie weit es noch in kurzer Zeit kommen kann, da einige unter ihnen noch von einer gewißen zurückgebliebenen Scheu abgehalten werden. Der Herr Rektor haben befohlen, alle Ausſchweifende anzugeben. Dieſes könnte, bey der täglichen Mange dergleichen Hiſtorien, Arbeit werden, und würden wir auch mit unſern Angaben bey jedem angenehm ſeyn? Dieſe Beſorgniße alle entſtehen aus Erfahrung unter dem ſeel. Herrn Rektor Grabener. Erlauben Sie einige Exempel davon anzuführen.— Es ſollten damals alle, die nicht in ihrer Ordnung wären, dem Inſpectori hebdomatario, von den 2 wochhabenden Tiſch⸗Inſpektoren aufoeſchrieben, übergeben werden. Es wurde alſo allezeit ein ziemlicher Zettel angefüllt, und faſt war es un⸗ möglich ſie alle zu beſtrafen.— Ebendamals gab ein Tiſchinſpektor, der bey allen Lehrern für einen Menſchen ohne Tadel paſſirte, bey einem noch jetzt lebenden Lehrer einen Ungehorſamen an und wurde dafür ins Karzer geſchickt. Der Schlüſſel zu dieſem Vorfalle gebietet uns die Ehrfurcht zu berſchweigen. Folgender Vorfall aber hob alles wieder auf. Es trat der wochhabende Inſpektor (Heydler, dieſe Begebenheit iſt allen Lehrern bekannt geworden) in den Speiſeſaal, gebot bey dem gewaltigen Lärm der Unterſten zillſchweigen und wurde ausgeziſcht und gusgepocht. Die Folgen hiervon waren die gräumcoſten Gewallthätigkeiten. Wie bald kann dieſes ni unz 2 ſind iſſe N 222C2T ˙ beſten durch Furcht vertrieben werden; die aber doch 8 ein ſolche Ahndung verdienen, daß man durch ihre Beſtrafung en Präceptoren beſchwerlich fallen ſollte. Der Untonſte ſoll 3z. E. en aufſtehen, ſich friſieren, und waſchen: wenn er es nioht thut. wird es ſelten Widerſpenſtigkeit, ſondern Bequemlichkeit ſeyn. 1— gleichen Sachen ſind das meiſte, was man beyh Angeben zu denken hätte. Könnte man wohl vernünftigen Inſpektoren eine gewiße f ſetzmäßige Gewalt in die Hände geben, wenn man wüßte, da 5 ſich derſelben wohl bedienen würden!? Hätte bey Setzung der 0 ſpektoren eine Auswahl ſtatt, welche mit der größten Sora die Aufnahme ſchlechter Leute verhinderte; ſo wäre dieſes viellen möglich. Und könnten nicht auch, um zu verhüten, daß nicht ⸗ einer aus Hitze unrecht thäte, die Inſpektoren und übrigen, 9515 Aufſicht vertraut iſt, etwan täglich zuſammenkommen und unkereinander abtun? Wie heilſam würde dieſes theils für ihre Oberſten ſyn, die alsdann ohne gewaltthätige Handlungen. Pflicht, die unterſten zur Ordnung anzuhalten, beobachten könn und wie heilſam auch für die Untern! 5 Wir haben bisher die Untern faſt gänzlich ihrem eigen Willen überlaſſen. Vielleicht wäre es möglich ſie ſo lange. bis 11 Herr Rektor ſich über dieſe Dinge erklärten, durch Zur regieren, daß ſie wenigſtens jene großen Ausſchweifungen Müß⸗ ließen. Wir wenigſtens verſprechen dem Herrn Rektor alle anzuwenden die Gemüther aller übrigen Oberſten zu dieſem zu vereinigen. fah⸗ Uebrigens verſichern wir heilig, und können es aus Eren rung verſichern, daß ſich auf alle Fälle niemand unter uns wol⸗ wird einfallen laſſen, Dero Entwürfen entgegenarbeiten zu inen len und daß wir alle verſichert ſind, daß wir in Ihnen epem Mann zum Führer haben, der uns alle wie Kinder liebt, und am unſerl Wohl aufrichktig am Herzen liegt, und der es immer beſten weiß, was uns und dieſer Schule zum Wohl gerei bitten nochmals um Vergeßung, daß wir uns unterſtanden dwohl dem Herrn Rektor Vorſchläge zu thun, da wir alle ſele poll⸗ wißen, daß Sie ſich dieſe Enkwürfe gewiß viel eher und vieh aben gedacht haben, als wir ſie uns jemahls haden önnen Möchten uns der Herr Rektor noch eine Bitte geväpfhef Sollte unſer Unternehmen Dero Misfallen verdienen, ſo 30 05 gehorſamſt, erſparen Sie uns die Scham unſere Namen wißen. Das Schreiben trägt keine Unterſchrift, iſt aber von Hand geſchrieben, die natürlich dem Rektor gut bekannt 15 85 Rektor hat darunter geſetzt:„Fichte, Biſchoff, Schuſter man, balten den 28. Au. 105 7 — ——ů— Fine der ſpre Kö bah. nah —F „eeeeene 7 1 15 1 ö ———. ˙— Jehe Die badiſche Regierung hat, wie ſchon de Aeue Mannheimer Feitung[Adend⸗Rusgabe] 3. Seiie. Nr. 587 woech, den 17. Dezember 1924 Naſserunſchlagslarife— notwendig für die badiſche Virtſchaſ Aern Montag nachmittag fand, wie mitgeteilt, im Mannheimer man ausſchußſaal auf Veranlaſſung der badiſchen Miniſterien der eter und des Innern eine Beſprechung der Regierung mit Ver⸗ badiſchen Wirtſchaftslebens über die dringliche Frage ben rbeiführung von Waſſerumſchlagstarifen ſtatt. An der Be⸗ zu der von der badiſchen Regierung Finanzmigiſter Dr. bahn und Innenminiſter Remmele und ſeitens der Reichs⸗ ElteR er Präſident der Reichsbahndirektion Karlsruhe Frhr. von ahm übenach mit den zuſtändigen Referenten erſchienen waren, be. t Vertreter von Handel, Induſtrie und Gewerbe, der Siadt⸗ 9 ltungen und der Handelskammern Mannheim, Karlsruhe und ahr teil. Finanzminiſter Dr. Köhler, der die Beſprechung leitete, gab bener einleitenden Anſprache zunächſt einen Ueberblick über Entwicklung der Tariffrage ſeit der Verreichlichung der badiſchen 8 und umriß dann Ziel und Zweck der Beſprechung. Er e dabei etwa Folgendes aus: Seit dem Uebergang der badi⸗ derkastaatseiſenbahnen auf das Reich iſt keine Frage des Staats⸗ 5 von ſo großer Bedeutung für das Wirtſchaftsleben unſeres Rage s wie die Frage der Eiſenba ntarife. Im 8 22 des Staatsver⸗ ges wurde vereinbart:„Die Reichseiſenbahnverwaltung wird die fehene unter Wahrung der Einheit und mit tunlicher Schonung be⸗ hender Verhältniſſe fortbilden und den Verkehrsbedürfniſſen der Möö 155 namentlich auf dem Gebiete der Rohſtoffverſorgung nach ſe nibichteit Rechnung tragen.“ Die Rohſtoffverſorgung Badens 5 ſtark an die natürliche Lage des Landes an mit dem Rhein hei ubringer der Rohſtoffe. Daraus erklärt es ſich, daß Mann⸗ bahm als Anfangspunkt der badiſchen Staatseiſen⸗ chi nen und zugleich als vorläufiger Endpunkt der Rhein⸗ Di iffahrt eine ganz beſondere Bedeutung erlangte un badiſche Staatseiſenbahnverwaltung hatte früher dieſer Bedeu⸗ und annheims und der Entwicklung des Wirtſchaftslebens Badens Rei der Nachbarländer dadurch Rechnung getragen, daß ſie eine 75 bon Wafſerumſchlagstarifen ſchuf, um den Um⸗ oweh von Waren aller Ark vom Schiff zur Bahn in Mannheim fördel als auch von den übrigen badiſchen Rheinhäfen aus, zu teicern. Alle dieſe Ausnahmetarife ſind bekanntlich nach der Ver⸗ nehlichung der Bahnen verſchwunden, und es erfolgte ein völlig uer Tarifaufbau. Dieſer Aufbau aber wies, ſo dankens⸗ ſaſet die Einführung von Staffeltarifen empfunden wurde, doch in⸗ gern erbebliche Mängel auf, als er den beſonderen badiſchen Ver⸗ abnſſen hinſichtlich der Umſchla ife nicht i bad gstarife nicht Rechnung trug. Die bad e Regierung hat deshalb in den 4 Jahren, ſeitdem die Bemüh⸗ rhei n um Wiedergewährung der Waſſerumſchlagstarife für den Ober⸗ geſeg im Gange ſind, ſich ſtets für die Erreichung dieſes Zieles ein⸗ alge. Es wurde als ein begrüßenswerter Fortſchritt empfunden, am 21. März 1923 der Reichseiſenbahnrat den ihm vorgelegten n ahmetarif für Kohlen genehmigte. Es entbehrte nicht deſ bitteren Beigeſchmacks, daß ſchon in der gleichen Sitzung, in der 1 er Beſchluß gefaßt wurde, der Vorſitzende, Staatsſekretär Stie⸗ Schluß erklärte, er müſſe ſich mit Rülckſicht auf die Be⸗ lich Rhein und Ruhr noch den Zeitpunkt für die Veröffent⸗ ein an. des Tarifes vorbehalten. Auch in anderer Hinſicht blieb noch um Gefühl der Unbefriedigtheit zurück, weil nämlich der. Waſſer⸗ 45 chlagstarif zunächſt nur für Kohlen geſchloſſen war, während die Vesinſchiffahrt und die ganze bodiſch⸗ſüddeutſche Wirtſchaft gleiche rgünſtigungen auch für andere Güter benötigken. wi Inzwiſchen ſind wieder nahezu 2 Jahre vergangen, ohne daß das geſteckte Ziel erreicht haben. Wohl ſind ſeit dem 15. Junf Is. Vergünſtigungen für den Kohlentransport gewährt wor⸗ auch Frachterleichterungen zen, ein weiterer Ausnahmetarif 44 hat au bei der Regierung immer r andere Güter gebracht. Allein die mder lautwerdenden Stimmen laſſen erkennen. daß dei Tarif⸗ Abau noch erheblich vervollkommnet werden muß. Dies ſcheint 55 auch insbeſondere deshalb nötig, weil die beabſichtigte Uleber⸗ en ung von Seehafenausnahmetarifen an nicht deutſche Seshäfen N neues beſonders erſchwerendes Moment ergeben hat. Ob der deei chzeiſenbah nrat nochmals mit dieſer Frage befaßt wer⸗ 1 wird, weiß ich nicht. Preſſeſtimmen aus Mannheim haben 95 ja in Zweifel gezogen, ob der Reichseiſenbahnrat und die Lan⸗ eiſenbahnräke überhaupt noch leben. Die Eiſenbahnbefräte be⸗ chen auch künftig noch weiter, allerdings losgelöſt vom Eiſen⸗ Anunternehmen unter der unmittelbaren Leitung des Reichsver⸗ An zminiſteriums. Es wäre zu begrüßen, wenn ſie bald wieder daß Lebenszeichen von ſich geben würden, damit jeder Zweifel be⸗ Gben iſt. Jedenfalls mußten wir mit der Tatſache rechnen, daß dringende Frage der Waſſerumſchlagstarife anſcheinend nicht 4. rr* 4 5 2— 7 + weter Mitwirkung der Eiſenbahnräte weiter verfolgt wird, und ſo dar es naheliegend, daß wir ſelbſt eine Verſammlung der an der um uns darüber klar zu Frage intereſſierten Kreiſe einberiefen, 58 erbeſſerung und Er⸗ welche Wünſche noch hinſichtlich der erung diefer Ausnahmetarife beſtehen. bemerkt, der Frage von ſch die größte Aufmerkſamkeit gewidmet; ein neuer, Umſtand, bag da ür noch mehr zu intereſſieren, iſt dadurch eingetreten, daß 16 Staatsminiſterium ſich inzwiſchen entſchloſſen hat, die frühe⸗ K5* badiſchen Ciſenbahnhäfen von Mannheim⸗ ſonde n au und Kehl nicht an das Reich zu übergeben, gie ern ſie in der Verwaltung des Landes zu hehalten. Die Re⸗ kereſſag, iſt deshalb heute mit der Wirtſchaft zugleich als In⸗ dent an der Frage beteiligt. Freiburger Brief lan Im Kunſtverein erſcheinen in dieſem Monat die unzu⸗ Ensihen Produkte unter dem Deckmantel der Weihnachtsſtimmung. ſtele„Ruhe“ betitelte Plaftit, auf die, beim Belreten der Aus⸗ der ung der erſte Blic fällt, bedeutet Symbol dieſer Schau, aus erter wenige Namen durch Jualität hervorragen: Lembke, Jutz, kägecker Bei Straetz zeigt Adolf Gluntz Tierbilder eigener 10 aimg, in bildhafter Kompoſitton gut erfaßt. Leon Hornecker 180 in ſeinen Landſchaften die Fauſt eines nicht nur handwerklich Al ulten, ſondern auch urſprünglich ſchaffenden Könners erkennen. chwi Mez hat bei Brüſchwiler ausgeſtellt. Seine nervös imp ingende, leicht zerflatternde Malweiſe gibt ſich charakteriſtiſch in leicht oniſtiſchen Lichtwirkungen. Ein hinreißender Rhythmus im von Atmoſphäriſchen bewahrt ihn vor ſtärkeren Akzenten. Eine bart Heide Roſin geſchaffene Holzplaſtik„Kopf einer Nonne! offen⸗ t letzte Ausdrucksmöglichkeiten von ergreifender Innerlichkeit. (heg gebört zu den Eigentümlichteiten des Freiburger Stadt⸗ dierte ers, Schwachheiten ſeine beſten Kräfte Ju leihen. Als pu r⸗ Operette in dieſer Spielzeit erſchien das Weib in Pur⸗ heit„aus der Fabril Gilberts, während die Oper erſteine Neu⸗ heutbrachte. Mit Unrecht verwechſelt man die Probleme des Igurgen, Operettenwahnſinns mit künſtleriſchen. Seine Berech⸗ ſüche iſt ſchließlich nur aus den ermüdeten Nerven zu zerſtreuungs⸗ Rart Menſchen zu verſtehen. Einer Theaterleitung, die 465 000 dieſe(das iſt z der geſamten Umlage) Zuſchuß erhält, iſt aber aus Verg Gleichgültigkeit der Vorwurf des mangelnden künſtleriſchen morantwortungsbewußtſeins nicht zu erſparen. iäteein Kun ſt inſtikut oder keines. Ueber die künſtleriſchen Qua⸗ Aud des neuen Intendanten iſt noch wenig ſagen. Weder ſeine ith“⸗Inſzenierung nach ſeine„Hamlet“⸗Regie wieſen Plusſeiten auf. Seinen Vortrag über das moderne nenbild mußte ich verſumen Mir wird darüber berichtet, daß ſpött uger an der Hand bunt zuſammengewürfelter Lichtbilder mit kunttelnder Oberflächlichkeit allen Problemen aus dem Wege ging Aeußegendwelche für ihn als Intendanten typiſche programmatiſche ktrungen vermied. Janaceks Oper„Jenufa“ errang einen cherrſetenen Erfolg. Primitive Menſchen, deren Leben vom Trieb ſcht iſt, bewegen ſich in einer üſterin tötet das Kind ihrer Ziehtochter Jenufa um deren Preiß nicht zu zerſtören. Eine einfache Dorftragödie von Gabriele baene dichteriſcher Kraft geſtaltet, von Max Brod mit ein⸗ Pütterer Stimmung üherſetzt, die trotz kraſſeſter Brutalität Er⸗ Wicefz Sewelen in das Allgemeingültige Muſik betont den Farbenſtil und Reich mlichen notianalbfhmiſchen Melobif. Der Mholkhmus emporfluten läßt. ſtunm einer echt der ——— Sprache beherrſcht auch die Muſik. Entweder leitet! p Atmoſphäre knalliger Dramatik. grell Präſident Lenel von der Handelskammer Mannheim gab der Genugtuung der Mannheimer Wirtſchaftskreiſe darüber Ausdruck. daß die badiſche Regierung mit der heutigen Beſprechung ihre Ent⸗ ſchloſſenheit dartue, nicht nur mit der Wirtſchaft die Frage der Waſſerumſchlaastarife zu beraten, ſondern auch gemeinſam mit den Vertretungen der Wirtſchaft in eneraiſcher Weiſe dahin zu wirken, daß die Reichsbahnverwaltung endlich zu einer gründlichen Umſtel⸗ lung der gegenwärtigen Tarifverhältniſſe gebracht werde. Die ſüd⸗ weſtdeutſche Wirtſchaft wiſſe ſich frei von Neid auf die durch den Seehafendusnahmetarif außerordentlich begünſtiate Entwicklung der Hanſaſtädte, ſie müſſe aber unter allen Umſtänden eine wenigſtens einigermaßen befriedigende Regelundo der Tariffrage verlangen, die den Wiederaufſtieg der Mannheimer Wirtſchaft und der Rheinſchif⸗ fahrt ermögliche. Darnach erſtattete Direktor Reinhard ein mit einer Fülle überzeugenden ſachlichen Materials ausgeſtattetes Referat, in dem er zur Seehafenausnahmetarifpolitik der Reichsbahn Stellung nahm. Seine Forderungen, wie die des nächſten Referenten, Direktor Tillich(vom Kohlenkontor Mülheim⸗Ruhr) der für den rheiniſchen Kohlenhandel ſprach, fanden in einer von der Verſammluna ein⸗ ſtimmia angenommenen Entſchließung ihren Ausdruck, die von einer beſonderen Kommiſſion ausgearbeitet wurde. Die Entſchlie⸗ zung wurde in letzter Nummer veröffentlicht. In der anſchließenden Ausſprache forderte Stadtoberrechnungs⸗ rat Pfeiff(vom Hafenamt Karlsruhe), der ſeinerſeits die Wünſche der Rheinſchiffahrt und der badiſchen Wirtſchaft unterſtrich, die Wiederherſtellung ſtabiler Verhältniſſe in den Tarifmaßnahmen und die Rückkehr zur Friſtfeſt⸗ ſetzung für Tarifänderungen. Der Redner empfahl, die Weiterbetreibung der Herbeiführung von Waſſerumſchlagstarifen in die Hände der Regierung zu legen, deren ſeitheriges Eintreten für die Intereſſen der badiſchen Wirtſchaft vollſtes Vertrauen recht⸗ fertige. Der Präſident der Reichsbahndirektion Karlsruhe, Frhr. v. Eltz⸗Rübenach verſicherte, die Frage der Waſſerumſchlagstarife nur von dem Standpunkt aus zu behandeln, daß die Einnahmen der Bahn deſto größer ſind, je beſſer es der Wirtſchaft gehe. Die Reichsbahndirektion werde es an entſprechender Aufklärung der Hauptverwaltung nicht fehlen laſſen Andererſeits könne an der OSbjektivität der Arbeit der Ausſchüſſe der Hauptverwaltung, denen die Tariffrage augenblicklich vorliege, nicht gezweifelt werden. Während der Opferwoche der Deutſchen Nothilfe(14. bis 21. Dezember) frankiere mit wohlfahrts⸗Briefmarken! — ä Nachdem noch von ſeiten des Oel⸗, Zellſtoff⸗, Holz⸗, Getreide⸗ und Eiſenhandels die großen, exiſtenzgefährdenden Schwierigkeiten der gegenwärtigen Tarifverhältniſſe durch die Herren Brehme, Kommerzienrat Deſſauer, Allſtadt, Heymann, Nöther, Weingart und Kenzinger eingehend geſchildert und mit zahlenmäßigem Beweismaterial belegt worden waren, ergriff der Miniſter des Innern, Remmele, das Wort. In ſeinen bemerkens⸗ werten, grundſätzlichen Ausführungen betonte der Miniſter im An⸗ ſchluß an eine den badiſchen Reichsratsbevollmächtigten in Berlin er⸗ teilte Inſtruktion, die Frage der Waſſerumſchlagstarife ſei nicht nur eine badiſche Frage, ſondern eine Frage der ſüdweſtdeutſchen, ja der rcheiniſchen Wirtſchaft überhaupt Die von Baden vorge⸗ ſchlagene Regelung könne nicht abhängig gemacht werden von der Ge⸗ währung der Sechafenausnahmetarife für Belgien und Holland. So wie die Dinge jetzt liegen, müſſe man, ſo ſehr man es ablehne, von Neid gegenüber den Hanſaſtädten zu ſprechen, doch in aller Nüchtern⸗ heit feſtſtellen, daß der Erfolg der deutſchen Seehäfen in der Tarif⸗ frage ein Mißerfolg für die ſüdweſtdeutſche Wiriſchaft ſei. Der Rur⸗ kampf hobe zwar dazu beigetragen, die deutſchen Seehäfen beſonder⸗ vorzuſchieben und zu begünſtigen, es müſſe aber erkannt werden, daß die Begünſtigung der deütſchen Seehäfen in ihrer Konkurrenz mit Antwerpen und Rotterdam durch Ausnahnzetarife de geſamte rheiniſche Wirtſchaft zum Erliegen bringe. Die Seehafenausnahme⸗ tarife hätten keinesfalls im ganzen Reiche zur Anwendung kommen dürſen. Könne man auch zufammenhängende Wirtſchaftsgebiete in ihrer organiſchen Entwicklung durch Ausnahmebeſtimmungen wie die Seehafentarife nicht künſtlich trennen oder auf die Dauer lahm legen, ſo ſei doch der gegenwärtige Schaden ſo groß und gefährlich, daß auf allen Wegen dagegen angekämpft werden milſſe. Präſident Lenel dankte der badiſchen Regierung für die wert⸗ volle Bundesgenoſſenſchaft im Kampf um die Waſſerumſchlagstarife, worauf Finanzminiſter Dr. Köhler die Ausſprache mit dem Aus⸗ druck der Erwartung ſchloß, daß es der gemeinſamen Aktion von Regierung und Wirtſchaft gelingen möge, die Reichsbahnhauptver⸗ waltung zur Aufgabe ihrer einſeitigen Stellungnahme in der Tarif⸗ frage und zu gebührender Berückſichtigung der vitalſten Intereſſen der geſamten ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaft im Wege der»ndlichen Gewährung von ausreichenden Maſſerumſchlagstarffen zu een. 2 Die Wortmelodie“ des Werkes bedingt eine völlige Auflöſung des Muſikaliſchen in die Worte der Dichtung. Nur gelegentlich ſchwingt ſich die Singſtimme aus dem Sprechgeſang zu melodiſcher Selbſtändigkeit auf. Aus der ſtorken, warm durchglühten Fülle der Geſtalten ragt die beherrſchende Figur der Küſterin heraus. Sie trägt das Muſik⸗ drama. Marta Homann ſpielte ſie mit der Glut eines unbändi⸗ gen Temperaments, hinreißend in der feſſelloſen Leidenſchaft des dämoniſchen Triebweibes. Geſanglich überſteigerte ſie ihre Leiſtung durch forciertes Pathos. Die Bühnenbilder Kolters waren billiges Kunſtgewerbe, die die grellen Farben der kleinen Form vergröberten. Ewald Lindemann brachte die farbige Partitur mit leidenſchafk⸗ licher Hingabe zum Erklingen. Das Bild ſeiner Dirigentenperſön⸗ lichkeit wird allmählich deutlich. Ein ſtarker Intellektualismus ver⸗ bindet ſich mit weſcher Gefühlsſeligkeit. Dieſe erſcheint oft ins Sentimenkale getrieben, wobei das Emporwachſen ins Religiöſe ge⸗ lingt. So iſt auch die beſondere Eignung Lindemanns zum Bruckner⸗ Inſerpreten zu verſtehen.'Alberts„Ticfland“, deſſen muſi⸗ kaliſche Leitung Friedrich Hergfeld im zten Augenblick über⸗ nahm und geſchickt durchführte, ließ den Mangel an guten Stimmen erſchreckend zu Tage treten. Hadwigers Pedro beſaß darſtelleriſch einen raffinierten Stil, Hellers Sebaftiano blieb geſanglich undis⸗ kutterbar und Meta Webers Martha mühte ſich vergeblich, die Schatten ihres beſſeren Einſt heraufzubeſchwören.— Im Schauſpiel blieb Georg Kaiſers„Kolportage“ ohne die erhoffte Wirkung. Man ſpielte Sudermann, ſtatt deſſen Perſiflage, die der Regiſſeur E. Hart anſcheinend für ernſt nahm. Auch ließ das verſchleppte Tempo die beſten Einfälle im Schoß der Langeweile verdämmern. Die im⸗ ulſtwe Dramatik von Georg Büchners„Dantons Tod“ fand in dem Regiſſeur Paul Smolnyy einen vortrefflichen Mittler. Aber der beſte Wille mußte an dem unzulänglichen Enſemble ſcheitern. Danton muß die Atmoſphäre glühen machen, er muß— um mit Kleiſt zu ſprechen— vom„Kuß Gotfes geſchwängerk“ ſein. Karl Weſſels als Danton blieb unintereſſant und polterte mit Stimmge⸗ dröhn über die tiefſten Momente hinweg. Der Robeſpierre Ernſt Harts hatte bei ſeiner Rede das Buch vor ſich liegen und las ab! Sehr geſchickt erfaßt und aus einem Guß gab Ingolf Kuntze den St. Juſt: voll Aktivität raſte der Legendre von Theo Martin über die Bretter. Kolters Büßnenbilder blieben meiſt im Dunkel. Wo ſie 0 hervortraten, ſtieß die widerlich aufdringliche Mache ab und be⸗ leidigte jedes äſthetiſche Empfinden. Die Konzertflut dämmt ſich allmählich etwas ein. Das Feuer⸗ mann⸗Trio, Amar⸗Quartett und Panzer⸗Quartett ſorgten für reiche Abwechflung. Eine Schönberg⸗Morgenfeier des Stadttheater be⸗ deutete eine anpaſſende Verbeugung vor dieſem atonalen Häuptling, Städtiſche Nachrichten Einmalige Beihilfe für die Erwerbsloſen Die Erwerbsloſen des Arbeitsnachweisbezirk⸗ Mannheim er⸗ halten in der laufenden Woche neben der eigentlichen Erwerbsloſen⸗ unterſtützung eine einmalige Beihilfe aus Landes⸗ mittekn. Bei Feſtſetzung der Beihilfen wurde die Dauer der Erwerbsloſigkeit, der Familienſtand und die Zahl der unterſtützungs⸗ berechtigten Familienmitglieder berückſichtigt. Eine unterſchiedliche Behandlung zwiſchen männlichen und weiblichen Erwerbsloſen wird bei Zuerkennung der Beihilfe nicht gemacht. Erwerbsloſe im Alter von unter 21 Jahren erhalten 70 v. H. der Beihilfe eines Exwerbs⸗ loſen im Alter von über 21 Jahren. Im einzelnen kommen Be⸗ träge zur Auszahlung, die nicht unbeträchtlich ſind. So 3. B. er⸗ hält in der Stadt Mannheim ein verheirateter Erwerbsloſer mit drei zuſchlagsberechtigten Kindern in dieſer Woche ausbezahlt; Bei einer Unter⸗ Landesbei⸗ Erwerbslofen⸗ Milchbei⸗ zu⸗ ſtützungsdauer hilfe unterſtützung hilfe ſammen von: Mark Maärk Mark Maxk Unter drei Monaten 5¹ 13,75.— 65,75 lber drei Monaten 68 13.75.— 8³,75 Über ſechs Monaten 85 13,75.— 100,75 Über neun Monaten 10² 13,75.— 117,75 Daneben bekommen alle Unterſtützungsempfänger mit zu⸗ ſchlagsberechtigten Kindern für den Monat Dezember 3 Zentner Brennſtoffe, wovon 2 Zentner bereits zur Ausgabe gelangt ſind. Die Gutſcheine für den reſtlichen Zentner werden in der Weihnachtswoche ausgegeben, in der auch erſtmals die mit Wirkung vom 15. Dezember erhöhte Erwerbsloſenunterſtützung zur Zahlusg gelangt. die Milchbeihilfen, die nur Kindern im Alter von unter 10 Jahren zukommen, und die Brennſtoffe werden aus ſtädt Mitteln gewährt. * * Ungültiakeit von iſchechoflowakiſchen Jahlungsmitteln. Mie das Tſchechoſlowakiſche Konſulat der Handelskammer für den Kreis Maunheim mitteilt, pexlieren mit dem 31. Dezember 1924 die tſchechoſlowakiſchen Stäaatsnoten im Werte von— ſchechoflowak. Krone und von 50.— tſchechoſlowak. Kronen ihre Gül⸗ tiakeit als geſetzliches Zahlungsmittel. Von dieſem Tage an bis zum 31. Dezember 1926 werden die angeführten Staagtsnoten nur bei dem Bankamte des tſchechoſlowakiſchen Finanz⸗Miniſteriumss und zwor ſowohl bei deſſen Hauptamt in Prag ſowie bei allen ſeinen Filialen eingetauſcht. Nach dieſem Termin findet eine Einlöſung überhaupt nicht mehr ſtatt. Das Konſulat iſt bereit. die zum Umtauſch beſtimm⸗ ten Staatsnoten auf Grund eines genauen dreifach ausgefertigten zu übernehmen und den Umtauſch in die Wege zu eiten. „Die Jahl der Erwerbslofen. Laut Mitteiiung des Städt. Nachrichtenamts betrug am 9. Dezember die Jahl der beim Ar⸗ beitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amts⸗ bezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 8597(5891 männſiche, 1706 weiblicheß. Da am 2. Dezember die Zahl der Vollerwerhs⸗ loſen auf 8814 ſich belief, iſt ein weiterer Rückgang um 27 eingetreten Die am 9. teilen ſich auf die einzelnen Perufsgruppen wie folgt: Facharbeiter der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie 1581, Facharbeiter im Bauge werbe 120, Arbeiter im Verkehrsgewerbe 467, Hilfsarbeiter 5185, Angeſtellte im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben 1437,. ſonſtige Arbeitnehmer 1796. Gegenüber dem 2. Dezember iſt nur in der Gruppe der Angeſtellten im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben eine Erhöhung feſtzuftsſſen; alle übrigen Gruppen dagegen weiſen einen Rückgang auf. Großfeuer. Aus unbekannter Urſache gerist in der ver⸗ floſſenen Nacht in dem Lagerplatz der Baufirma Martin Fran; an der Waldhofſtraßs ein mit Dachpappe abgedeckter 26 Meter langer und 10 Meter breiter Lagerſchuppen in Brand, Mle⸗ ie um 2,43 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr eintraf, ſtand der Schuppen ſchon vollſtändig in Flammen. Branddirktor Vaulont ging mit gewohnter Umſicht und Energie mit zwei Schlauchlei⸗ tungen vor, die von einer Motorſpritze geſpeiſt wurden. Die in dem Schuppen lagernden beträchtlichen Materialien, wie Teer, Holzzement, Säcke, Rohrmatten, Latten uſw. ſind verbrannt oder ſtark beſchädigt. Der Schuppen wurden teilweiſe gerſtört. Der Schaden iſt infolgedeſſen bedeutend. Die Berufsfeuerwehr konnte erſt um 5,10 Uhr wieder einrücken. O 3, 2 im Hof, Seitenbau 100⁴8 Wieder eröffinei empfiehſt seine altbekannte Qualitätsware. Sute Kunſt für jedes Haus Mit dem Weihnachtsfeſte erwacht in unſeren Herzen das Be⸗ dürfnis Freude zu ſpenden, das entzückend geheimnisvoſſe Hin und Her, das ſchwierige Rätſelraten nach unausgeſprochenen Wünſchen und dabei, leider! auch meiſt das forgende Abwögen der Wünſche, ab man es nun diesmal wagen kann, den Weihnachtstiſch von dem reinen Nützlichkeitsgedanken loszulöſen, wieder ein gutes Buch darauf zu legen oder gar ein ſchönes Bild? Aber man hat in den letzten Jahren immer wieder verzichten müſſen und man möchte nun gar zu gern einmal wieder ſeiner Freude am Schönen, ſeiner Liebe zur Kunſt ſichtbaren Ausdruck verleihen. Wird da nicht mancher für einen guten Rat dankbar ſein, für einen Hinweis darauf, daß die herrlichen farbigen Künſtlerſteinzkichnungen, wie ſie z. B. der Verlag B. G. Teubner in Leipzig herausbring, eine wertvwolle und zugleich preiswerte Gabe ſein! Es ſind Bilder erſter deutſcher Meiſter— man denke an Namen wie Han⸗ von Volkmann, Bieſe. Ernſt Liebermann, Sieck, Hod ler, Trübner— von höchſtem Kunſtmert, Lithographien, die tat ächlich Origmalgemälden entſprechen, denn der Künſtler über⸗ trägt ja ſelbſt die Zeichnung auf den Stein und überwacht den Druck⸗ Dieſe Künſtlerſteinzeichnungen ſind nicht kalt und ſeelenlos, wie noch ſo gut gelungene photomechaniſche Farbendrucke, es geht ein eigen⸗ kümlicher Zauber von ihnen aus. blutwarmes Leben, ein ſurben⸗ frohes Leuchten. Das Zimmer iſt anheimelnder, iſt lichter gewor⸗ den, wenn ein ſolches Bild von der Wand grüst, wie ein liebes ver⸗ trautes Geſicht. Und dazu wird ſeder etwas ſeinem Geſchmack und Empfinden Gemäßes finden: Eine Landſchaft im Blühen de⸗ Früh⸗ lings, in ſchneeiger Winterpracht, den heimlichen Winkel einer alten maleriſchen Stadt, ein Blumenſtück, ein Tier⸗ oder Genrebild. Be⸗ ſonders reizvoll ſind auch die Frieſe für das Kinder zemmer, meiſt Märchenbilder in fröhlich leuchtenden Farben, zu denen jetzt zwei neue hinzugekommen ſind„Die Wanderfahrt der drei Wichtel⸗ männchen.“ Auf jedem der beiden Frieſe ſind zwei Bilder zuſam⸗ mengeſtellt, die uns in die geheimnisvolle belebte bunte Wunder⸗ welt des Waldes führen: Auf dem erſten der wanderfrohe Abſchied vor der Fahrt und die Freuden einer wohlverdienten Raſt, auf dem zweiten eine feierliche Hochzeit im Walde und ein Tanz mit den leuchtenden Blumen des Kornfeldes. Eine bunte Märchenwelt iſt es, die Jung und Alt entzücken muß. Für ſämtliche Bilder kön⸗ nen auch vornehme, geſchmackvolle Rahmen aus den eigenen Werk⸗ ſtätten des Verlages B. G. Teubner bezogen werden. Zum Schluß wollen wir noch für Freunde der Schättenkunſt auf K. W. Diefen⸗ bachs Schattenbilder„Per Aſperg ad Aſtra und„Göttliche Ju⸗ gend“, auf die reizenden Biederntaier⸗Motive der Gerda Luiſe Schmidt kinmeifen. mit dem eine geſchäftstüchtice Klique noch immer deſtruk us Arbeit vexrichten Nißl. 155 IrwI. ———— Dezember gemeldeten Arbeitsloſen ver⸗ 4. Seite. Nr. 587 Neue Mannhelmer Jeitung Nbend⸗Nusgabe] Mittwoch, den 17. Dezember 1924 *Kellerbrand. Vermutlich durch Weawerfen eines brennenden Gegenſtandes gerieten geſtern mittaa in einem Kellerabteil des Hauſes Pumpwerkſtraße 8 lagernde Futtermittelſäcke in Brand. Das Feuer war beim Eintreffen der um 12.18 Uhr alarmierten Berufs⸗ feuerwehr ſchon durch Hausbewohner gelöſcht. * Sur Beſtrafung einer Anzahl Kraftfahrer wegen Ueberſchrei⸗ kung der Höchſtgeſchwindigkeit auf der Rhenaniaſtraße wird uns von einer an dieſer Straße gelegenen Firma geſchrieben: Als Anlieger verkehren wir faſt täglich auf dieſer Straße mit unſerem Kraftwagen. Es iſt uns ſeither nicht bekannt geweſen, daß für de Rhenaniaſtraße die Geſchwindigkeit von 30 Kilometer nicht überſchritten werden darf. Wir ſind überzeugt, daß auch die jetzt zur Anzeige gekommenen Kraftfſahrer nichts davon gewußt haben, daß die Rhenanlaſtraße al⸗ Stadtgebiet zu betrachten iſt, da an ihr keine Wohnhäuſer liegen, ſondern nur Fabriken und Lagerplätze. Außer den Verbotstafeln für den Durchgangsverkehr war weder am Eingang noch am Aus⸗ gang eine Warnungstafel angebracht. Wir hörten vor kurzem, daß auch Protokolle wegen Ueberſchreitung der Geſchwindigkeit von 30 Kilometer beim Befahren der Waldhofſtraße erfolgten, trotz⸗ dem die Straße vollſtändig menſchenleek geweſen ſein ſoll. Es kann nicht unſerxe Abſicht ſein, das zu ſchnelle Fahren der Autos in Schug zu nehmen, nach unſerer Anſicht iſt aber ein Auto etwas anderes als ein Kinderwagen. Infolgedeſſen dürfte die Maßnahme der Poli⸗ zeidirektion, eine vollſtändig ſchͤmatiſche Innchaltung der Höchſtgeſchwindigkeit von 30 Kilometer auch im erweiterten Stadi⸗ gebiet einſchließlich der Vororte, zumal bei vollſtändig unbelebten Straßen einzuhalten, wohl nicht das geeignete Mittel ſein, um den beklagenswerten Verkehrsſchwierigkeiten zu ſteuern. Auf alle Fälle ſollte eine genaue Bekanntmachung erfolgen, was als Stadtge⸗ biet gilt und was nicht, damit die Kraftfahrer ſich darnach richten können. Bis jetzt herrſcht darin jedenfalls die größte Unklarheit. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt in der Nacht zum 17. Dezember die 41 Jahre alte Ehefrau eines in Waldhof woh⸗ nenden Inſtallateurs Die Lebensmüde ſtürzte ſich kurz nach 2 Uhr aus einem Fenſter des 3. Stockes in den Hof, was ihren ſofortigen Tod zur Folge hatte. Der Grund zur Tat dürfte Krank⸗ heit geweſen ſein. * Fahrläſſige Körperverletzung. Montag Abend fuhr ein bis jetzt noch unbekannter Täter mit einem Fahrrad mit übermäßiger Geſchwindigkeit und ohne ein Warnungszeichen abzugeben auf dem erhöhten Gehweg der Mannheimer Straße zwiſchen Käfertal und Wohlgelegen, wobei er eine 60 Jahre alte Ehefrau anfuhr, zu Boden warf und ſie am Kopfe und rechten Knie erheblich verletzte. Die Frau mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben. Perſonen, die über das Vorkommnis Auskunft geben können, wollen ſich auf einer Polizeiwache melden. * Anfälle. Geſtern vormittag ſtürzte im Notarreſt der Zentral⸗ wache ein 21 Jahre alter Taglöhner von einer Bank herunter auf den Boden und verrenkte ſich dabei das Knie. Er mußte mit dem Sanitätsauto in das allgem. Krankenhaus verbracht werden.— Vor dem Hauſe Große Wallſtadtſtraße 21 glitt geſtern nachmittag ein 27 Jahre alter Schloſſer auf dem Gehweg aus und zog ſich eine Verſtauchung des rechten Knöchels zu. Man verbrachte den Verun⸗ glückten auf die nächſtgelegene Polizeiwache und von dort in ſeine Wohnung.— Abends wurde auf der Teufelsbrücke eine 27 Jahre alte Arbeiterin von einem Nervenanfall befallen. Auf der nächſt⸗ gelegenen Polizeiwache, wohin die Kranke verbracht wurde, erholte ſie ſich bald wieder und konnte allein ihren Heimweg antreten. * Feſtgenommen wurden 23 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ harer Handlungen, darunter 1 Arbeiter wegen Körperverletzung, 1 Fabrikarbeiter wegen Widerſtands und 7 Perſonen wegen Bettels. * Ihren 80. Geburtstag feiert am morgigen Donnerstag bei noch guter Geſundheit eine geborene Mannheimerin, Frau Mar⸗ garete Gerlach, Altveteranenwitwe und ehemalige Wirtin im „Habereckl“. Veranſtaltungen Der Evangeliſche Volksverein Mannheim hält am kommenden Freitag abend im Muſenſaale des Roſengartens ſeine Weih⸗ nachtsfeier ab, die wiederum in den weiteſten Kreiſen großem Intereſſe begegnet. Die Feſtrede hat in dieſem Jahre Diakoniſſen⸗ hauspfarrer Scheel⸗Mannheim übernommen. Als Soliſt des Abends iſt der bekannte Baritoniſt Georg Schölles gewonnen, der neben Weihnachtsliedern von Cornelius und Berger auch die große Paulusarie aus dem Oratoriun von Mendelsſohn ſingen wird: am Flügel Frl. Beate Li ſt. Den Feſtprolog zur Weihnachts⸗ feier wird auch in dieſem Jahre Frl. Wilma Berrer ſprechen. Da außerdem der Evangeliſche Männerchor unter der bewährten Ceitung ſeines Chormeiſters, Hauptlehrer A. Schübelin, ſowie der Evang. Stadtpoſaunenchor unter Albert Jahn ihre Mitwirkung in den Dienſt des Abends ſtellen werden, verſpricht die Weihnachts⸗ feier des Evang. Volksvereins allen Teilnehmern wiederum einige erhebende Stunden. Die ganze evangeliſche Gemeinde iſt herzlich eingeladen(Siehe Anzeige.) * Vertretertag ehemaliger Trainſoldaten. Auf Einladung des vorbereitenden Ausſchuſſes kam am Sonntag eine ſtattliche Zahl ehemaliger Angehöriger der bad. Trainabteilung Nr. 14 und ihrer Kriegsformationen, ſowie aller Feldverwaltungsbehörden und Sa⸗ nitätsformationen des ehemaligen 14. Armeekorps in Durlach zuſammen, um über den im nächſten Jahre geplanten Traintag und über die Denkmalsfrage Beratungen zu pflegen, insbe⸗ ſondere auch darüber, ob das Denkmal ſchon am erſten Traintag enthüllt werden kann. Von allen Seiten wurde das Projekt freudig begrüßt und weitgehendſte Ausſprache wurde einſtimmig der Be⸗ ſchluß gefaßt, den erſten bad. Traintag am., 10. und 11. Mai 1925 in Durlach abzuhalten. Der Ausſchuß wurde ermächtigt, die Frage zu prüfen, ob das geplante Denkmal bis zu dieſem Zeitpunkt eben⸗ ſalls fertiggeſtellt und enthüllt werden kann, evtl. wird mit dem Feſt die Ehrenmals⸗Grundſteinlegung verbunden. Alle ehemaligen Ka⸗ meraden ſind gebeten, ihre Adreſſen an den vorbereitenden Ausſchuß einzuſenden. In allen Bezirken ſollen Unterausſchüſſe gebildet werden. Jahlung der ſtaatlichen Grund⸗ und Sewerbeſteuer für das Rechnungsjahr 192⁴ In einer im Oktober in der Preſſe veröffentlichten Notiz wurde auf die vom badiſchen Finanzminiſter im Hinblick auf die gegen⸗ wärtige Wirtſchaftslage und zur Vermeiduna einer zu raſchen Folge von Zahlunasterminen genehmiaten Zahlunaserleichterungen für die Grund⸗ und Gewerbeſteuer aufmerkſam gemacht. Hiernach war. ſofern der Steuerbeſcheid bis 15. Oktober ds. Is. noch nicht zugeſtellt war. auf dieſen Taa wieder derſelbe Betraa voraus zuzahlen,. der auf 30. April und 15. Juli ds. Is. zu entrichten war. Sofern jedoch der Beſcheid am 15. Oktober ds. Is. bereits zugeſtellt war, war ein Viertel der in dem Beſcheid genannten Geſamtſteuerſchuld für 1924 auf dieſen Taa zu entrichten. Der Unterſchied zwiſchen den Vorauszahlungen auf 30. April,. 15. Juli, gegebenenfalls auch auf 15. Oktober und der Steuer. wie ſie ſich nach der endaültigen Feſt⸗ ſetzung für dieſe Termine eraibt. iſt erſt auf 15. Dezember nachzuzah⸗ len. Wird der Steuerbeſcheid erſt nach dem 15. November zugeſtellt. ſo iſt die Nachzahlung einen Monat nach Zuſtelluna des Beſcheids zu leiſten. Der Zahlunastermin für das vierte Viertel der Steuer für das Rechnunasſahr 1924 iſt allaemein vom 15. Januar auf 15. Fe⸗ bruar 1925 verleat worden. Zur beſſeren Veranſchaulichung werden nachſtehende Beiſpiele dienlich ſein: Vorauszahlung auf 30 April 1924 10 RM. Vorauszahlung auf 15. Juli 1924 10 Geſamtſteuerſchuld nach dem Steuerbeſcheid für 1924 88„ 1. Juſtellung des Steuerbeſcheids am 5. Oktober 1924. a) Zahlung auf 15. Oktober 1924(½ von 88 RM.) 22 RM b) Zahlung auf 18. Dezemher 1924 (Unterſchied zwiſchen der nach dem Steuerbeſcheid auf die verfloſſenen Termine zu zahlenden endgül⸗ tigen Steuer mit 2 22 44 RM. und der tatſächlich bezahlten Steuer mit 2 10 20 RM.) ) Zahlung auf 18. Febrt zr 1925(½ von 88 RM.) 2⁴ 22 2. Zuſtellung des Steuerbeſcheids am 25. Oktober 1924. a) Zahlung auf 15. Oktober 1924 10 RM. (wie auf 30. April und 15. Juli ds. Js.) b) Zahlung auf 15. Dezember 1924(Unterſchied zwi⸗ ſchen 3 X& 22 66 RM. und 3 10 30 RM.) 38 c) Zahlung auf 15 Februar 1925 2 3. Juſtellung des Steuerbeſcheids am 22. November 1924. a) Zahlung auf 15. Oktober 1924 10 b) Zahlung längſtens binnen eines Monats nach Zu⸗ ſtellung des Beſcheids, alſo bis mit Ablauf des 22. Dezember 1924(den gleichen Vetrag wie bei 2 b oben) 36„ c) Zahlung auf 15. Februar 1925 5 4 * * Neue Rückfahrkarten bei der Reichsbahn in der Pfalz. Seit einer Reihe von Tagen gibt die Reichsbahn neue Arten von Rück⸗ fahrkarten aus. Bisher waren die Rückfahrkarten in der Längs⸗ mitte in zwei Teile getrennt, deren einen der Fahrgaſt mit dem Ablauf der Hinfahrt abzugeben hatte. Die andere Hälfte erhielt er als Rückfahrkarte zurück. Das war eine geradezu verkehrs⸗ hindernde Einrichtung, wen das Abtrennen der zweiten Hälfte ſehr zeitraubend war, die kleinen Stückchen häufig hinfielen, ver⸗ loren gingen uſw. Infolagedeſſen hat die Reichsbahn neue Karten eingeführt, die von oben nach unten der Länge nach in zwei Hälf⸗ ten geteilt ſind, die aber nicht auseinandergenommen werden. Die eine Hälfte iſt weiß, die andere hat die Farbe der Fahrklaſſe. Der Fahrgaſt geht nach Beendigung der Hinfahrt an der Sperre nur durch, die Karte wird nicht geteilt und auch nicht gelocht. Erſt auf der Rückfahrt wird ſie wieder gelocht. Die Karte dürfte bald im ganzen Reich die alte Fahrkarte verdrängen. * Meteorfall. Aus verſchiedenen Gegenden des Landes, ſo aus Pforzheim, Lahr und vom Blauen, liegen Meldungen vor, wonach geſtern früh zwiſchen 6 und 77 Uhr ein hellleuchtender Meteor be⸗ obachtet wurde. Der Leuchtkörper erſchien doppelt ſo hell als der ſcchube und zog einen Schweif nach ſich. Er war—3 Minuten ichtbar. Rommunale Chronik Wiederanwachſen der Einwohnerzahl Berlins Während das wirtſchaftlich ſchlechte Jahr 1923 noch mit einem Bevölkerungsverluſt von 14 484 abſchloß, an dem der Sterbeüber⸗ ſchuß mit 10 908, der Mehrfortzug mit 3526 beteiligt war, ergibt die Bevölkerungsbewegung in den erſten 9 Monaten des Jahres 1924 wieder eine Zunahme der Einwohnerzahl. Es wur⸗ den nach der Bevölkerungsfortſchreibung jeweils am Monatsanfang ermittelt: Januar 4003 580, Februar 4005 048, März 4 009 079, April 4 012 859, Mai 4 018 225, Juni 4026 822, Juli 4 030 820, Aaguſt 4033 122, September 4037 006, Oktober 4046 456. Dieſe Zunahme um 42 885 Perſonen iſt allerdings lediglich eine Folge des Moehrzuzuges in Höhe von 48 204. Die natür⸗ liche Bevölkerungsbewegung ergab einen Sterbeüberſchuß von 5319 Perſonen. Nach dem bisherigen Verlauf der Bevölke⸗ rungsbewegung iſt alſo damit zu rechnen, daß das ganze Jahr 1924 mit einer freilich nur geringen und lediglich durch einen Ueberſchuß der Zuzüge über die Fortzüge herbeigeführten Zu⸗ nahme der Einwohnerzahl der Reichshauptſtadt abſchließen wird. * GOftersheim, 17. Dez. Am Freitag fand hier eine Bürger⸗ ausſchußſätzung ſtatt, die folgenden Verlauf nahm: Als erſter Punkt ſtand die Verkündung der Gemeinderechnungen der Jehre 1921. 1922 und 1923 auf der Tagesordnung. Der Bür⸗ gerausſchuß nahm die Rechnungen ohne Diskuſſion zur Kenntnis. 2* ne ines Anlehens von 30 000 Mark zur Erbauung eines Doppelwohnhauſes und zur Förderung von drei Privatbauten fänd nach kurzer Ausſprache einſtimmige Annahme. Der Verwen⸗ dung der Gebäudeſonderſteuer des Jahres 1924 zu Woh⸗ nungsbauzwecken wurde ohne Ausſprache einſtimmig zugeſtimmi Die Einführung einer Feuerſchutzabgabe nach der vom Miniſterium erlaſſene Muſterſatzung entfeſſelte eine lebhafte Aus⸗ ſprache für und wider. Die Vorlage wurde ſchließlich mit 25 gegen 17 Stimmen angenommen. Gemäß Reichsverordnung vom 10. April 1924 wurden die verſchiedenen Beſtimmungen der Ver⸗ gnügungsſteuerordnung geändert. Im weſentlichen wur⸗ den ſämtliche Steuer ätze gegen bisher auf die Hälfte ermäßigt. Auch dieſer Punkt regze eine lebhafte Ausſprache an. Die Abſtimmung ergab Annahme mit 40 gegen 2 Stimmen. OWeinh im a. d.., 16. Dez. Unter Vorſitz des Oberbürger⸗ meiſters Huegel fand im Rathauſe eine inoffizielle Beſprechung des Bürgerausſchuſſes über Schaffung von Notſtandsar⸗ beiten ſtatt, um die hieſigen Erwerbsloſen zu beſchäftigen Unter den vorliegenden Projekten iſt das bedeutendſte die Erbauung eines Weges nach dem Wachenberg. Vermeſſungsrat Karcher gab Auf⸗ ſchluß über Umfang und Zeitdauer des Wegebaues. Der Bürger⸗ ausſchuß war einmütig der Anſicht, daß unter allen Umſtänden ge⸗ eignete Notſtandsarbeiten geſchaffen werden müſſen. In Kürze ſoll in einer offiziellen Sitzung Beſchluß über die vorliegenden Projekte gefaßt werden. Aus dem Lande Tr. Ladenburg, 17. Dez. In der letzten Woche wurde eine der älteſten Mitbürgerin, Frau Gattung, die dieſes Jahr mit ihrem gleichfalls hochbetagten Gatten das ſt der goldenen Hochzeit feierte, im Alter von nahezu 90 Jahren zur Ruhe beſtattet. L. Eppingen, 14. Dez. Nach wurde allen Altveteranen von 1866 und 1870/%1 und den Witwen des in den gleichen Jahren Dienenden eine Ehrengabe von je 20 Mark be⸗ willigt.— Bei der im Birkenwald abgehaltenen Treibjagd wurden 30 Haſen und 4 Rehe erlegt, was unter Berückſichtigung des ſchlechten Wildſtandes in dieſem Jahre ein anſehnliches Ergeb⸗ nis iſt. Wie man hört, ſoll die Jagd zur Schonung nicht erſt im Februar auf Lichtmeß, ſondern ſchon im Januar geſchloſſen werden. *Baden-Baden, 17. Dez. Am letzten Sanntag nachmittag wurde am Wege bei der Ausſichtsplatte unterhalb des Merkurgipfels ein Mann bewußtlos aufgefunden. Er wurde in das Kraaken⸗ haus verbracht, wo er am folgenden Tage ſtarb. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. * Offenburg, 17. Dez. Am Sonntag Abend gab die ſeit Wochen gaſtierende Menagerie Fiſcher und Holzmüller ihre Abſchieds⸗ vorſtellung. In den Zeitungen war angekündigt, daß 2 Offenburger den Löwenkäfig während der Dreſſurvorführung betreten und mit dem Dompteur 66 ſpielen würden. Zu Beginn dieſer Vorſtellungen machte die Direktion bekannt, daß der Landeskommiſ⸗ ſar dieſes Vorhaben der beiden Offenburger nicht dulden wer⸗ den. Trotz des Polizeiaufgebots führten die 2 Offenburger ihr Vor⸗ haben durch. Die Löwen verhielten ſich ruhig. * Malſchſpüren bei Stockach, 17. Dez. Die Tochter der Fa⸗ milie Hettenbach von der Neumühle war mit einem Fugr⸗ werk unterwegs nach Ueberlingen. Plötzlich löſte ſich der Aufhalter, wodurch das Pferd ſcheute und in Galopp kam. Das Meäd⸗ chen rettete ſich durch Abſpringen. Der Lenker des Fuhrwerks ſtürzte ab, geriet unter den Wagen und wurde ſchwer verletzt. * Konſtanz, 17. Dez. Auf Schloß Arenenberg am Un⸗ terſee(Kanton Turgau) iſt ein ſchwerer Einbruchsdiebſtahl entdeckt worden, der vermutlich in der Nacht auf Sonntag verübt worden iſt. Der Täter hat eine ganze Anzahl wertvoller napolea⸗ niſcher Gegenſtände geſtohlen. Bekanntlich diente das Schloß wie⸗ derholt dem Kaiſer Napoleon 3. und insbeſondere lange Jahre hin⸗ durch der Kaiſerin Hortenſe zum Aufenthalt. Die Letztere ſchenkte das Schloß dem Kanton Thurgau. Soweit bisher feſtgeſtellt iſt, wurden zahlreiche Edelſteine und goldene und ſilberne Gegenſtände geſtohlen, jedoch ſcheint der Wert der geſtohlenen Kunſtgegenſtände nicht allzu hoch zu ſein. Der Täter war anſcheinend kein Kunſt⸗ kenner, weil er die Gegenſtände von größtem Wert liegen ließ Von ihm fehlt bis jetzt jede Spur. Unter den geſtohlenen Gegenſtänden befindet ſich auch ein ſehr wertvolles Bild, das Chriſtus am Kreuze darſtellt.(Schloß Arenenberg liegt auf der Höhe oberhalb Ermatin⸗ gens, gegenüber der Inſel Reſchenau.) oder ähnliche Sängerfeſte veranſtaltet haben. gewiß angenehm ſei, die„beregte Oertlichkeit“ Aus der Pfalz Pfälzer Sängerbund der Pfälzer Sängerbund tagte im Saalbau in Neu⸗ ſtadt unter dem Vorſitz des Dr. Gampf⸗Speyer, der mit Genug ung konſtatierte, daß der Sängerbund erfreuliche Fortſchri 5 gemacht hat, indem der Weſtpfälziſche Sängerbund un der Glan⸗Sängergau ſich dem Sängerbund angeſchloſſen zude und eine Reihe von Vereinen heute zum erſtenmal als Mitgliede begrüßt werden können. Weiter habe der Nordpfälzer Sängerbund ſich zum Beitritt bereit erklärt. Als ein erfren liches Zeichen neuer Tatkraft ſei es auch anzuſehen, daß die einzelnen Gaue fämtlich im Laufe des Sommers Gau⸗Sängerfe Die Einigungs⸗ beſtrebungen mit dem Speyergau⸗Sängerbund hätten bis letzt leider zu einem Ergebnis nicht geführt. Das deutſche Sänger⸗ feſt in Hannover habe infolge der wirtſchaftlichen Verhältniſſe leider nur von 400 Sängern des Pfälziſchen Sängerbundes beſucht* den können. Dieſe aber hätten gewiß unvergleichliche Eindrücke mi nach Hauſe genommen. Die Verhandlungen mit dem Landes Sym⸗ phonie⸗Orcheſter hätten zu einer Einigung dahingeführt, daß in Zu⸗ kunft ein friedliches Zuſammenarbeiten geſicherk iſt. Das Landes⸗ Symphonie⸗Orcheſter iſt bereit, mit den Vereinen zuſammenzuarbel ten, andererſeits hat ſich der Bund verpflichtet, den Vereinen nahe⸗ zulegen, ſich des Orcheſters zu bedienen. Druckereibeſitzer Zechner⸗ Speyer berichtete über die Kaſſenverhältniſſe des Bundes. Die Ein⸗ nahmen betragen 3959 Mark, die Ausgaben 2342 Mark, ſo daß ein Ueberſchuß von 1616 Mark vorhanden iſt. 77 Vereine ſind no mit dem Beitrag im Rückſtand. Die Verſammlung beſchließt, den Bundsbeitrag für 1925 auf 70 Pfg. feſtzulegen. Dem langfähri⸗ gen früheren Bibliothekar Betſch⸗Speyer wird die Ehrenmit⸗ gliedſchaft im Bunde verliehen. Eine lange Zeitſpanne nahm die Beratung der neuen Statuten in Anſpruch, für die ein Entwurf vorlag. Weiter wurde beſchloſſen, daß das Bundes! Sängerfeſt vom 13. bis 15. Juni in Ludwigshafen ab⸗ gehalten werden ſoll. Auf Antrag des Liederkranz Frankenthal will ſich die Vorſtandſchaft mit der Beſchaffung eines Bundesabz ichens be⸗ faſſen und auch ein Bundesbanner iſt für ſpäterhin in Ausſicht ge⸗ nommen. Mit den Tonſetzergenoſſenſchaften will man ſich dafü ins Benehmen ſetzen, daß anſtatt der Einzelgebühren eine Pauſchale gezahlt wird. 5 Weinfragen * NMeuſtadt a. d. Hdt, 16. Dez. Ueber den Stand der deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, ſoweit der Wein inbe; tracht kommt, erfahre ich von beſt unterrichteter Seite, daß die Ver handlungen nach einwöchiger in angenehmſten Formen verlaufen n Verhandlungen deshalb auf einem toten Punkt angelangt ſind, wen der deutſch⸗ſpaniſche Handelsvertrag im Wege ſteht. Die in Betracht kommenden Wirtſchaftsvertreter ſind der Anſicht, im Bezug auf den Wein nicht mehr bewilligen zu können, als die deutſche Reichsregie rung ſelbſt Spanien bewilligt habe. Der Fehler für das Stocken der Verhandlungen liegt eben, ſo weit der Wein inbetracht kommt, auf deutſcher Seite. Es iſt jedem Weinfachmann unverſtändlich, wie die deutſche Reichsregierung ſich für die Wirtſchaftsverhandlun“ gen mit über 20 Staaten ohne zwingende Gründe und ohne entſpre⸗ chende Anhörung der Weinbaufachberſtändigen eine derartige Platt⸗ form wie den Deutſch⸗ſpaniſchen Vertrag hat ſchaffen können. Die Weinßzauſachverſtändigen ſind daher der Anſicht, daß Deutſchland auf dieſem Weg bei den jetzigen Wirtſchaftsverhandlungen nich weiter kommen werde und daß es das allererſte Erfordernis ſei⸗ daß der ſpaniſche Vertrag in irgend einer Form bald möglichſt beſeitigt werde, ſei es, daß ihn die Reichsregierung zurückziehe, nachdem ſie ihn ohne Zuſtimmung des Reichstages in Kraft geſetzt und damit das Reich mit Weinen aus allen ausländi⸗ ſchen weinbautreibenden Ländern überſchwemmt habe, oder daß ihn der neue Reichstag ablehnt oder daß der Vertrag alsbald gekündigt die Weinbauſachverſtändigen keinem werde. Es unterliegt für Zweifel, daß bei Aufrechterhaltung des ſpaniſchen Vertrags die an⸗ deren großen Weinbauländer auf denſelben minimalen Weinzöllen beſtehen werden, womit der deutſche unter ganz andern Betriebs⸗ bedingungen arbeitende Weinbau insbeſondere der des kleinen Win⸗ zers zum Untergang verurteilt werde. Ueues aus aller Welt — Reues vom Sankt Bürokralismus. Die Hinterbühler haben vor einigen Jahren bei Bohrverſuchen eine Quelle gefunden, Eiſen, Arſen, Salz, Natrium, natürlich auch Radium, und noch ſchiedenes anderes enthält. 5 zu einem Bade⸗ und Kurort zu machen, der ſich regen Zuſpruch erfreut, weniger ſeiner Quelle, als ſeiner ſchönen Natur halber⸗ denn Hinterbühl liegt irgendwo in einem der maleriſchſten Schward, waldtäler. Auch das Bähnle, das von einer größeren Stadt aus 08 20 Kilometer bis Hinterbühl in einer ſogenannten„Geſchwindig keit“ von anderthalb Stunden„überwindet'“, iſt elektriſiert worden. Leider ſind die alten vorſintflutlichen Bahnwagen geblieben, Net pelkaſten mit ſteifen Marterbänken und ohne jede— Bequemlichkei. Auf eine Petition der Stadt⸗, Kur⸗ und Badeverwaltung von Hin terbühl, wenigſtens einen Wagen mit Abort in jeden Zug eingn⸗ ſtellen, wurde den Stadtvätern nach dreimonatiger Friſt ſeiten der Eiſenbahndirektion der Beſcheid zugeleitet,„daß es nicht lich ſei, den Hinterbühlern dieſe Wohltat zu erweiſen, obwohl 1 „diesſeits“ nicht verkennen wolle, daß es für die das Bad beſuchen den Kurgäſte— beſonders für alte oder kränkliche Perſonen im Zugle vorzu ver⸗ finden. Man wolle jedoch die Zugführer anweiſen, daß ſie heriger Meldung dem betreffenden Kurgaſk auf der nächſten Sia⸗ tion durch ein Haltenlaſſen des Zügles die genügende Zeit gewäß, ten, bis der Bedürftige ſein Verlangen geſtillt habe, worauf dan das Zügle weiter zu fahren habe.“ — Zwanzig Schulkinder durch Gas vergiftet. In der 241. Ge⸗ meindeſchule in der Wattſtraße in Berlin ereignete ſich ein 100 der glücklicherweiſe ohne ſchwere Folgen blieb. Als die Knaben 19 den Baderaum geführt wurden, erkrankten nach kurzer Zeit ranee von ihnen an einer Gasvergiftung. Die in der Nähe weie Schulärztin wurde ſofort herbeigerufen und die Feuerwehr al che miert. Mit Hilfe von Sauerſtoffapparaten gelang es, ſämtlich Knaben, von denen ſchon ein Teil bewußtlos war, wicder ins der zurückzurufen. Achtzehn von ihnen waren nach kurzer Zeit wie ſoweit hergeſtellt, daß ſie nach Hauſe entlaſſen werden konnten. ſie der Kinder befinden ſich noch in ärztlicher Behandlung, doch ſind 15 nicht mehr in Lebensgefahr. Wie wir von dem Magiſtrat erſahez iſt die Urſache dieſer Maſſengasvergiftung noch nicht oufgeklärk. N5 ſteht beſonders noch nicht feſt, ob die Vergiftungen durch ausſtreinoch des Heiz⸗ oder Leuchtgas verurſacht worden ſind. Weiter konnte il nicht ermittelt werden, auf welche Weiſe das Gas ausgeſtrömt rch Um Leuchtgas kann es ſich wohl kaum handeln, da ſich dieſe⸗ den den ſtarken Geruch bemerkbar gemacht hätte. Die Schulbehörde auch noch nicht feſtſtellen können, ob es etwa an der erforderli Auſſicht gefehlt hat. Eine genaue Unterſuchung der ganzen legenheit iſt bereits eingeleitet. ſc — Familiendrama in Graz. In der letzten Nacht ereignete ſi⸗ in der Ortſchaft Retz bei Judendorf in der Nähe von Graz ein er⸗ bares Familiendrama. Der Villenbeſitzer Paul Danners ſe ſchoß ſeine Frau Makhilde, ſeinen Sohn Er ich und ſe Tochter Eva. Darauf vergiftete er ſich. Seinen zweijähreden Sohn Peter ließ er am Leben. Um die Tat ungehindert aus 900 zu können, hatte Danners ſein Dienſtmädchen und die Dienerin men, Graz ins Theater geſchickt. Als die beiden nachts nach Hauſe kam fanden ſie die Villa verſperrt. Herbeigeeilte Gendarmerie Tür auf. Im Parterrezimmer fand man die Leichen der been Kinder in Salon ſag die ertcoſere Prau deten Leich an ee Teppich bedeckt war Im Vett lag die Leiche des Rittme ſheit. Danners lebte ſehr zurückgezogen und erfreute ſich großer Belieb über In einem Abſchiebsbriefe ſchreibt er, daß er aus Schwermut ue⸗ ſein Nervenleiden die Tat im Einverſtändnis mit ſeiner Frau gangen habe. Daraufhin iſt es gelungen, Hinterbühl nach vor⸗ Unfall, deE SS S S r ee — wWer Tecden Amittwoch, den 17. Dezember 1922 Neue Mannheimer Jeituna[Abend⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 587 Aus der Welt der Cechnil Reſſelſtein⸗Entfernung ſcen dn vielen induſtriellen Unternehmungen iſt es Sitte, daß zwi⸗ herl 1. ſe und Neujahr, wenn nicht gerade Hochkonjunktur rrſcht, di eſſelanlagen einer gründlichen Reviſion unterworfen und daß der Keſſelſtein enkfernt wird. Schon längſt hat die Keſſelſteins dienen und dieſe Arbeit, die von Hand ſchwierig und zeit⸗ raubend und mithin unwirtſchaftlich iſt, weſentlich erleichtert und verbilligt. In unſeren Bildern zeigen wir einen ſolchen Apparat, der ſich in der Praxis gut bewährt hat. nik Apparate entwickelt, die der Entfernung des ſchädlichen Techniſch⸗wirtſchaſtliche Jeitfragen der Binnenſchiffahrt R dieſes Thema behandelte in der jünaſten Verſammluna des del ichsbundes Deutſcher Technik in der Aula der Han⸗ bessbochſchule Regierunas⸗ und Baurat Dr. Ing. Teubertt⸗Mann⸗ Flusz Der Vortragende, der als Dozent für Binnenſchiffahrt und niſchchiſbau an der hieſigen Handels⸗Hochſchule und an der Tech⸗ deuten Hochſchule Karlsruhe wirkt. wies zunächſt auf die große Be⸗ fürtuna bin. die die Rheinſchiffahrt für den Mannheimer Hafen und 900 die Stadt Mannheim gehabt hat, und beleuchtete die ſchwierige . in die Mannheim durch die Auswirkungen des Verſailler Ver⸗ ages, das unfreiwillige Feierjahr der Rheinſchiffahrt, die Auswir⸗ ngen des Ruhrkampfes und nicht zuletzt durch die ſehr einſeitigen 5 ifmaßnahmen der Eiſenbahn gekommen iſt. Die Fortſchritte der gecnik, die im Luftverkehr(Zeppe in), im Seeverkehr(Flettners dettorſchiff; und im Landverkehr(Eiſenbahn⸗Ausſtellung) gerade in 5 letzten Monaten die überlegenen Leiſtungen Deutſchlands, beſon⸗ 25 im Verkehrsweſen, gezeigt haben. müſſen auch in der Binnen⸗ f kfabrt noch mehr als bisher Eingana in den praktiſchen Betrieb ſcen, Anders kann die Wettbewerbsfähiakeit der deutſchen Rhein⸗ eiffahrt, nicht nur mit der Eiſenbahn. ſondern vor allem auch mit 1 durch die Veränderung der politiſchen und wirtſchaftlichen Ver⸗ tniſſen ſtark gewordenen ausländiſchen Rheinflotte nicht gehoben Je n, als durch die Verminderung der Selbſtkoſten 8 etriebs. Deshalb hält Teubert die völlige Ausnützuna der en techniſchen Fortſchritten ſteckenden Möglichkeiten für die Haupt⸗ Jaſeabe der deutſchen Rheinſchiffahrt, mit deren Entwicklung die enſtadt Mannheim auf Gedeih und Verderb verbunden iſt. Nortus dem großen Gebiet der techniſchen Neuerungen hob der ſchraaende beſonders die Frage des Antriebs der Binnen⸗ mittel e hervor, d. h. die Antriebsmaſchine und das Fortbewegungs⸗ neueſt, den Propeller, deren Entwicklung und deren verſchiedenartige cai Anwendungsformen er an Hand zahlreicher Lichtbilder ver⸗ ehr ulichte. Den Mannheimer Reedereien gebührt in und als einer Beziehung beſondere Anerkennung für die Weitſicht angen n Mut. mit der ſie ſich der Erprobung wichtiger Neuerungen dam ee haben. Im laufenden Jahre iſt der erſte deutſche Rad⸗ der 80 mit Dampfturbinenbetrieb, der Dampfer„Dordrecht“, Alerſtär Maſchinenleiſtung von 2000 SP entwickelt und mit zu den Nede rkſten Schleppern des Rheins gehört, von einer Mannheimer Schlenzi in Dienſt geſtellt worden. Die auten Erfolge. die vorzüaliche Damupleiſtung und der ſehr geringe Koblenverbrauch weiſen der eine be irbine, die ſich in der Seeſchiffahrt großes Gebiet erobert hat, der a ſtimmte Aufaabe zu. Ihr iſt aber in dem Dieſelmotor. ein— See einen beiſpielloſen Siegeslauf hinter ſich hat, neuerdina⸗ die Narſer Wettbewerber erſtanden. Schon im vorigen Jahre hat von 1 sederei„Haniel“ einen Doppelſchrauben⸗Rheinſchlepper derüöſtet Ps in Betrieb genommen, der mit 2 Dieſelmotoren aus⸗ t iſt und der ſich in ſeder Hinſicht aut bewährt hat. des Duc ſchärfer als beim Schlepper tritt aber die Ueberlegenheit dervg eſelmotors gegenüber dem Damofbetrieb bei den Güterbooten *. bei denen die Erſparnis an Brennſtoff infolae des unter⸗ Cewicht 18 Betriebs dem Dampfer gegenüber beſonders ſtark ins delbetri fällt. Dazu kommen die verſchiedenen ſonſtigen Vorteile des Neede jebs gegenüber der Kohle. Auch hier hat eine Mannheimer Tonnevi den erſten Schritt auf dem Rhein getan. von 6 aroßen. 700 dutoren tragenden Güterbooten mit ſe zwei 250pferdigen Dieſel⸗ nach zm hat das erſte Boot vorige Woche zum erſtenmal eine Fahrt Ufer auf der Probefahrtsſtrecke Duisbura—Köln die Er⸗ doch naen der Werft und der Reederei übertroffen. Teubert wies Nototrauf bin, daß aerade in der Entwickluna des Dieſel⸗ Aeſten für die Binnenſchiffahrt eine Mannheimer Firma den N Ruhm beanſpruchen kann: die Motoren⸗Werke 0 urwen bheim.⸗G. vorm. Benz. Abteilung ſtationärer Mo⸗ Rotoren baben vor etwa 15 Jahren mit ihren Beſſelmann⸗Zweitakt⸗ biet n. dann mit ihren Viertaktmotoren, dem Dieſelmotor, das Ge⸗ Wölteichevinnenſchiffahrt erobert: nur haben merkwürdigerweiſe die der zei n Ausführungen. von denen der Vortragende auch Lichtbil⸗ duf dante mehr auf anderen Stromgebieten Eingang gefunden, als der Mot Rhein. In letzter Zeit haben ſehr gelungene Neuſchöpfungen die totoren⸗Werke Mannheim. die kompreſſorloſen Dieſelmotoren, Neen ſehsſentlich einfacherer Konſtruktion und leichterer Vedienung 18 un br geringen Brennſtoffverbrauch von weniger als 170 gr je bung dStunde erreichen, einen ſtarken Anſtoß für die weitere Be⸗ 1 8 Geſchäftes gebracht. Die Firma hat infolgedeſſen ihre er auenen Waldhof durch Erweiterung ihres dortigen Geländes wei⸗ den liebbaut und geht ſetzt daran. ihr auf der Frieſenbeimer Inſel en Ein ein liegendes Gelände für den Bau von Schiffsmotoren und fubauen u der Motoren in Rheinſchiffe in aroßzügiger Weiſe aus⸗ Famene Wenn auch ein wichtiges Gebiet der Motorenwerke im Zu⸗ krlsrudebeen mit der Reiherſtiea⸗Werft in Hamburg und der wwen und Maſchinenfabrik— letztere namentlich für Dieſellokomo⸗ ſnter Vortsfeſte Motoren— leat. ſo verdient doch dieſer, gerade n heutigen Umſtänden beſonders kühne Schritt zur Schaffung .Neuenlagen den beſonderen Dank der Mannbeimer Wirt⸗ mit d binfichtlich der einganas betonten Notwendiakeit, Mann⸗ er Rheinſchiffahrt ſo ena wie möalich zu verflechten. daen danngeim aemacht und mit einer Geſchwindiakeit von 12 km Aber auch die Kolbenmaſchine hat durch den Wettbewerb mit Turbine und Dieſelmotor angefeuert, ſich zu neuen Anſtrengungen aufgerafft. Eine andere Mannheimer Reederei hat durch die erſt⸗ malige Anwendung der Lentz⸗Ventilſteuerung bei einem 1300pferdigen Radſchlepper den Kohlenverbrauch ſtark herabſetzen können. Hinſichtlich der Entwicklung des Fortbewegungsmittels, d. h. des Propellers, der ja, was die Schraube anbetrifft, mancherlei Ver⸗ beſſerungen in letzter Zeit erfahren hat, wurde beſonders auf den großen Fortſchritt hingewieſen, den das in der Bin nenſchiffahrt im⸗ mer noch herrſchende Schaufelrad durch den neuen Loydantrieb er⸗ halten hat. Das Lloydrad, das die organiſche Fortentwicklung des Seitenrades und Heckrades zum Seitenheckrad darſtellt und von der Werft„Walſum“ gebaut wird, erreicht nach eingehenden Ver⸗ ſuchen eine Steigerung der Zugleiſtung, alſo eine Verbeſſerung des Wirkungsgrades um 25 Proz. gegenüber dem gewöhnlichen Seiten⸗ radſchlepper. Auch ſonſt ſind mit dieſem neuen Lloydſchleppertyp, der ſich auch beſonders zum Antrieb durch Dieſelmotoren eignet, verſchiedene ſchiffs⸗ und maſchinenbauliche Verbeſſerungen ver⸗ bunden. Schließlich wurde noch erwähnt, daß auf einem anderen Ge⸗ biete, nämlich dem des Be⸗ und Entladens der Schiffe, aus Mannheim ein wichtiger Schritt vorwärts getan wurde: das neue Schiffsentladeverfahren, Patent Stachel⸗ haus, das die Entladung nicht durch Greifer und Kranbetrieb, ſondern durch ein im Schiffe längslaufendes Förderband im Zuſam⸗ menarbeiten mit einem Becherwerk und einer Bandbrücke bewirkt, dient nicht nur der ſchnelleren Entladung, d. h. der beſſern Aus⸗ nützung des Schiffes durch Abkürzung der Liegezeiten und Vermeh⸗ rung der Zahl der jährlichen Reiſen, ſondern vor allem der ſchonen⸗ deren Behandlung des Ladegutes, die z. B. bei Braunkohlenbriketts eine Erhöhung des Preiſes zur Folge hat und damit imſtande ſein wird, dieſes Gut von der Eiſenbahn auf die Waſſerſtraße zu ziehen. Bezüglich des Einfluſſes der verſchiedenen von ihm beſproche⸗ nen Neuerungen auf die Wirtſchaftlichkeit des Betriebes legte der Vortragende zum Schluſſe ſeinen Standpunkt dahin feſt, daß zwei⸗ fellos der Dieſelmotor unter Berückſichtigung aller ſeiner Vorteile eine Herabſetzung der Selbſtkoſten ermöglicht, daß aber eine g. naue Wirtſchaftlichkeitsrechnung in der Binnenſchiffahrt nur dann zu einem einwandfreien Ergebnis führen kann, wenn alle Be⸗ dingungen: die Art der Waſſerſtraße, die Art des Gutes, die Größe der Schleppkähne, die Zahl der Liegetage, die Brennſtoff⸗ und Perſonalfragen berückſichtigt werden, was bei der Verſchieden⸗ artigkeit der deutſchen Binnenſchiffahrtsverhältniſſe immer nur durch eine für den beſonderen Einzelfall anzuſtellende Unterſuchung mög⸗ lich ſein wird. Der Vorſitzende des Reichsbundes deutſcher Technik, Ortsgruppe Mannheim, Stadtbaudirektor Platz, der dem Vortragenden für ſeine Ausführungen dankte, unterſtrich noch ſeinerſeits die große Bedeutung, die das Verkehrsweſen und insbeſondere die Rhein⸗ ſchiffahrt für die Gegenwart und die Zukunft Mannheims hat. Er wies auf die Notwendigkeit hin, nicht nur in den beteiligten Kreiſen, ſondern auch in weiteren Schichten der Bevölkerung die Erkenntnis zu verbreiten, daß die Rheinſchiffahrt zur Verbeſſerun⸗ ihrer derzeitigen ſchwierigen Lage nicht nur die Erfahrungen der Praxis, ſondern auch alle Erkenntniſſe der Theorie, die wiſſenſchaft⸗ liche Durchleuchtung der zahlreichen techniſch wirtſchaftlichen Zeit⸗ fragen ſich in jeder Weiſe zunutze machen müſſe. Techniſches Allerlei — der Enkdecker des Aluminjums. Als der Chemiker Wöhler das Aluminium zuerſt als Aluminiumchlorid 1827 als graues Pulver und 18 Jahre ſpäter als glänzende Metallkügelchen darſtellte, war dies das zweite Mal, daß man dieſes Metall entdeckte. Der erſte Entdecker des Aluminiums wäͤr ein römiſcher Goldſchmied, der dem Kaiſer Tiberius ein Gefäß aus einem ſilberähnlichen, ſehr leichten Metall brachte, das er aus Tonerde erſchmolzen zu haben behaup⸗ tete. Niemand kenne ſeine Zubereitung, ſagte er dem Kaiſer. Dieſer erkannte ſofort, wie ſehr dieſes neue Metall das Silber entwerten würde und ließ den Goldſchmied— hinrichten. Damals liebte man dieſes abgekürzte Verfahren, heute ſoll man den etwas längeren Weg bevorzugen, die Prüfung unbequemer Erfindungen einer Kom⸗ miſſion zu überlaſſen, die dann aber nicht einberufen wird. — Ankergrund⸗Garagen in Amerikg. Die noch immer fort⸗ dauernde Zunahme der Automobile in den amerikaniſchen Städten erſchwert das Unterbringen der Fahrzeuge in Garagen. Für den Bau mehrſtöckiger(fünf⸗ bis zehn Stockwerke)⸗Garagen iſt ſelten Platz vorhanden. In Chicago iſt die Errichtung einer unterirdiſchen Garage im Grand Park beſchloſſen worden. Sie ſoll 3000 Wagen faſſen und in 10 Bauabſchnitten erbaut werden. Die ſtädtiſchen Be⸗ hörden von Chicago unterſtützen den Plan, weil ſie hoffen, daß durch derartige unterirdiſche Garagen das für den Verkehr überaus läſtige Aufſtellen der Automobile in den Straßen vermieden werden kann. Auch in unſeren deutſchen Großſtädten macht ſich ein Ga⸗ ragenmangel außerordentlich fühlbar. Wie wäre es, wenn man bei uns der Löſung dieſes Problems ähnlich zu Leibe ginge wie in Amerikae N Kadiotechnik Leicht herzuſtellender Halter für oͤrei Spulen Mit dieſem Spulenhalter läßt ſich eine feine Kupplungsein⸗ ſtellung ermöglichen. Der Spulenhalter beſteht aus einer Boden⸗ platte für einen feſten und zwer beweglichen Spulenſockeln. Die Bodenplatte wird von einem Stück harten Holzes von 154641,5 Zentimeter gebildet. In der Mitte dieſer Platte iſt der feſte Sockel vorgeſehen, der aus einem Ebonitſtreifen von 2,5K1&K1 Zentimeter beſteht und zwei Lampenſockeln aufnehmen kann. Dieſe beiden Sockel ſind 2 Zentimeter voneinander ge⸗ trennt und ſind beide mit einer Klemmſchraube durch einen Draht verbunden, der in einer an der Unterſeite des Ebonits vorgeſehenen Nut liegt. Jeder bewegliche Spulenhalter beſteht aus einem Stück Ebonit von 743,5 K1 Zentimeter, daß an einem Ende die Spulenſockel und die Klemmſchrauben der Anſchlußdrähte enthält. Die Sockel ſind 2 Zentimeter von einander und 1 Zentimeter vom Ende des Streifens entfernt befeſtigt Der Ebonitſtreifen muß zur Aufnahme der mit Gewinde verſehenen Enden der Sockel und Klemmſchrau⸗ ben vorſichtig vorgebohrt und mit Gewinde verſehen werden. Die Verbindung zwiſchen den Sockeln und den Klemmſchrauben wird durch einem an der Unterſeite des Ebonits in einer Nut gezogenen Draht hergeſtellt. Die Bodenplatte dieſer Spulenhalter iſt mit einem Schlitz für die Einſetzung einer Schraube verſehen. Die nicht zu weiten Schlitze kann man durch Vorbohren einer Reihe von Löchern und darauffolgendes Durchfeilen der Trennwände herſtellen. In jede Bodenplatte wird dann ein Schraubbolzen als Drahtzapfen für die beweglichen Spulen eingeſchoben. Es iſt unbedingt erforderlich, eine große Unterlegſcheibe zwiſchen den Kopf und die Oberfläche der Halterplatte einzuſchieben und ferner eine gefederte Unterleg⸗ ſcheibe zwiſchen den Muttern und der Unterſeite der Bodenplatte einzufügen. Die Handgriffe zur Bewegung der Spulenhalter können aus kleinen, mit den Sockeln verſchraubten Holzpflöcken oder Ebonit⸗ ſtücken beſtehen. — Klemmſchraubenblock für Hörer. Wenn Kopfhörer anſtelle eines Lautſprechers benutzt werden, ſo muß ein Hauptſchalter vor⸗ geſehen ſein, an dem alle Telephonſchnüre befeſtigt werden kön⸗ nen. Da ſich die Anzahl der benutzten Kopfhörerpaare ändert, ſo muß für eine Art Schalter zum leichten Ausſchalten der nicht be⸗ nutzten Hörer geſorgt werden. Ein derartiger einfacher Schalter kann aus einer kreisrunden Holz⸗ und Ebonitſcheibe für ein Paar Kopfhörer mit den erforderlichen Klemmſchrauben oder Steckkon⸗ takten und einem fünfpoligen Schalter für ihre Einſchal⸗ tung hergeſtellt werden. Wird ein Lautſprecher benutzt, ſo kann noch ein doppelpoliger Schalter für denſelben vorgeſehen werden. — Verlötung von Erdleitungen. Eine der gebräuchlichſten Methoden zur Herſtellung einer Erdleitung beſteht in einer Be⸗ nutzung des Waſſerleitungsrohres. Infolge der Wärmeleitung des Rohres iſt die Verlötung eines Anſchlußdrahtes mit dieſem Rohr außerordentlich ſchwierig, wenn man nur nach gewöhnlichem Ver⸗ fahren arbeitet. Dieſe Schwierigkeit kann durch die Verwendung eines leicht ſchmelzbaren Lötmittels beſeitigg werden. Zu dieſem Zweck iſt eine Anzahl leicht ſchmelzbarer Legierungen geeignet, deren eine bereits erfolgreich zu dieſem Zweck benutzt wurde und folgendermaßen zuſammengeſetzt iſt, nämlich: Wismut 3, Zinn 5 und Blei 3 Teile. Es empfiehlt ſich, den Kupferdraht und den Lötkolben mit gewöhnlichem Lot zu verzinnen und den Kupferdraht an dem Waſſerleitungsrohr mit dünnem verzinntem Kupferdraht anzubinden. — Spulenhalter⸗Befeſtigung mit Schneckenradantrieb. Die hier beſchriebene einfache Vorrichtung kann ſehr leicht an verſchiedene Arten Spulenhalter befeſtigt werden und ergibt dann den erforder⸗ lichen Unterſchied zwiſchen ſchlechtem und gutem Empfang, da für gewöhnlich die Empfindlichkeit eines Apparates an der genauen Einſtellung der Induktionsſpulen zu einander abhängt. Zu dieſer Vorrichtung werden ein größeres Zahnrad und ein Schneckenrad, zwei Einſtellungsmuffen nebſt Klemmſchrauben und eine Spindel benötigt. Das Zahnrad wird auf der Spindel des beweglichen 105 Spulenhalters befeſtigt, während die Antriebs⸗Schnecke auf einer Meſſingſpindel ſitzt, die von einem, aus Blech beſtehenden Träger gaftüch wird. Da eine Benutzung des Schneckengetriebes nicht ur Grobeinſtellung beabſichtigt iſt, ſo ſetzt deshalb eine kleine Zugfeder das Schneckenrad von dem Zahnrad ab. Ein in dem Tragarm vorgeſehener Schlitz ermöglicht dann eine Kämmung beider Zahnräder, wodurch die erforderliche genaue Einſtellung er⸗ zielt wird. — Neuer Einlampen-Empfangsapparat. Dieſer Apparat be⸗ ſitzt verſchiedene bemerkenswerte Vorzüge: Wie aus der Figur er⸗ ſichtlich, wird der Antennenſtromkreis durch die Spule L und den Kondenſator C abgeſtimmt und iſt mit einer Windung mit dem geſchloſſenen Stromkreis A gekuppelt. Die Antennenſpule L. iſt mit dem Stromkreis A nicht gekuppelt. Zwiſchen dem Gitter und dem poſitivem Pole der Plattenbatterie iſt ein abgeſtimmter Ttromkreis B eingeſchaltet, der aus einer Spule Li und einem Kondenſator C beſteht. Die Spulen LIi und L2 ſind auf der⸗ V 8 + 1 2 0 +— MWM Nee er-& ſelben Form vorgeſehen, ſind aber voneinander getrennt. Strom⸗ kreis A wird nicht auf die Wellenſchläge des empfangenden Zei⸗ chens abgeſtimmt. In dem Plattenſtromkreis der Lampe iſt die gewöhnliche Rückkuppelungsſpule B vorgeſehen, die über das Ende der Spule L. gewickelt iſt. Die Spulen L 1 und L 2 ſind aus dickem Draht gewickelt, die Rückkuppelungsſpule aber aus dünnem. Es wird behauptet, daß ein nach dieſem Schema geſchalteter Apparat bedeutend beſſere Ergebniſſe als ein gewöhnlicher Lampen⸗ apparat aufweiſt. Moderne Fußpflege Fidees icher, zuverläſſig und erfolgreich mit Vaſenoloform ⸗ Fuß ⸗ Uder. nangenehmer Körpergeruch verſchwindet ſofort bei Ge⸗ brauch, der Körper wird erfriſcht und belebt. Einmal und der Vaſenoloform⸗Fuß⸗Puder iſt der Freund des iſes. 6. Seife. Ar, 587 Aeue Mannbeimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe) Mitkwoch, den 17. Dezember 1834 Seſetz un d Roe Dringende Notwendigkeit der Prozeß⸗ beſchleunigung Von Dr. jur. Hans Drexler(München) Der Klärungsprozeß im Wirtſchaftsleben, der im Verfolg der Markſtabiliſterung eingetreten iſt, hat ſein Ende noch nicht gefunden. Da die Geſchäftslage erſt nach dem Ausſcheiden aller nicht lebens⸗ fähigen Gebilde wieder die geſunde Konſtitutlon wird aufweiſen kön⸗ nen, die als normal in der Vorkrieaszeit galt, ſo lieat es im Intereſſe allex. die dieſen Normalzuſtand wünſchen, daß die Hemmniſſe beſei⸗ tigt werden, die ſich jenem Klärunasprozeß entgegenſtellen. Nicht immer vollzieht ſich die Elimination ungeſunder Elemente aus dem Wirtſchaftskörper in unmerklicher Weiſe. Oft beantwortet ſich die Frgge nach der Exiſtenzberechtiaung erſt in lanawierigen Prozeſſen, denn ſene Firmen, entſtanden dank der Anormalität der Krieaszeit oder Inflationsepoche, in ihrem Beſtehen begünſtiat durch die fort⸗ ſchreitende Geldentwertung und am notwendigen Eingeſtändnis der eicenen Daſeinsunfähiakeit immer wieder durch neue ſtets arößer werdende Geldkataſtrophen gehindert. bedürfen der wirtſchaftlichen Diganoſe vor einem unvarteilichen Forum, das ſich nur im Gerichts⸗ ſacl findet, weil eben die Wirtſchaft ſelbſt noch nicht wieder ſo im Glsichgewicht lieat, daß ſie jene von ſelbſt erkennt und ausſcheldet. Mit der Liquidierung jenes Hypertrophismus', der Unternehmen und Firmen ſchuf, die nur im Abnormen Daſeinszweck hatten, deren Berſchwinden alſo nunmehr zur gebieteriſchen Forderung wird, läßt ſich erſt wieder ſener Zuſtand im Wirtſchaftsleben ſchaffen, der als normal angeſtrebt wird. Wie geſaat. iſt der Prozeß. die unfreiwillige Art der Liquidation alſo, das letzte, leider aber auch häufiaſte Mittel. jene zwar hartnäckia lebenswilligen aber daſeinsunfähigen Unterneh⸗ müngen, die oft aus nicht mehr als tönendem Namen beſtehen, aus⸗ zumerzen. Solanae dieſes Mittel, die Form der deutſchen Zipil⸗ brnzeßordnung. jene Schlaafertiakeit und Promptheit vermiſſen läßt, mit der die Wirtſchaftsgeſundung vor ſich gehen ſoll, ſolange iſt die Dauer der genenwärtigen Kriſis nicht abzuſehen. Schon mehren ſich guch im Auslande die Klagen über den lanaſamen Gana des deut⸗ ſchen Zivilprozeſſes, welcher von dem der Länder mit bekanntermaßen rückſtändiger Rechtspflege kaum mehr übertroffen wird. Auch im lande ſelbſt iſt bisher, beſonders ſeit der Einführung der neuen Zivilprozefſordnung vom 1. Juni eine Anzahl von Klagen laut ge⸗ woörden, ohne daß ſich ſedoch brauchbare Vorſchläge zur Verbeſſerung der bheſtehenden Prozeßordnung hören ließen. Tatſächlich iſt weit wöniger das beſtehende Geſetz, das den Prozeß regelt, Gegenſtand der Anoriffe, als vielmehr die Anwendung bezw. Handhabunag gel⸗ tender Rechtsſätze durch die Juſtizverwaltung und Anwälte. Es iſt jedenfalls nicht zu leugnen, daß die Beitreibung einer auch nur geringfügigen Summe— genauer geſagt, die Erlanaung eines rechtskräftigen Titels, auf Grund deſſen die Beitreibung erfolgen köhnte— mehr Zeit in Anſpruch nimmt, als ſich mit den Anfor⸗ derungen, die an eine moderne Prozeßordnunag geſtellt werden kön⸗ gen, vereinbaren läßt: das iſt um ſo bedauexlicher, als die beſtehende Prozeßordnung erſt knapp por fünf Monaten in Kraft gekreten iſt, und die damalige Aenderunga dem Wunſche entſprach, die prozeß⸗ regelnde Form den Bedürfniſſen des wirtſchaftlichen und finanziellen Lebens anzupaſſen. Das ⸗pbligatoriſche Mahn⸗ und Güteverfahren, welches die ſtrei⸗ tige Verbandluna beſeitigen ſollte und auf eine Verkürzung und Ver⸗ bifligung des Prozeſſes abzielte, iſt zu einer Inſtitution geworden, die dem böswilligen Schuldner erlaubt, dem Gläubiger auf Monate hingus die Zahlung zu perweigern. muß doch der Gläubiger in vie⸗ len FFällen dem böswilligen Schuldner Konzeſſionen machen, weil das Beſchreiten des Rechtsweges erfahrungsgemäß nach weit, aus⸗ ſichtsloſer iſt als Nachaeben. Dies findet ſeine Illuſtration beſonderz darin, daß dem Schuldner durch die Einleitung eines Prozeſſes ein längeres Moratorium geboten wird. als zu beanſpruchen er unter Anwendung der im Geſchäftsleben üblichen Friſten und Formen wagen darf. Gerade das Prozeßnerfahren ſichert ihn vor fortgeſetz⸗ ten Mahnungen auf längere Zeit, da er ſich ſa immer auf das lau⸗ fende Verfahren berufen kann. Die zahlxeichen Mittel zur Beſchleuniauna des Prozeſſes ſcheinen nur im Geſetz zu beſtehen, um den Profeſſoren Prüfunasſtoff für die Eramina zu bieten. In der Praxis vermißt man oft jede zielbewußte Prozeßleitung. Hauptaufgabe des Anwaltes war es früher, den Prozeß für das Urteil zu klären. Neuerdinas beſchränkt ſich die Tä⸗ kiakeit des Anwaltes in vielen Fällen auf die Ausarbeitung umfang⸗ reicher Schriftſätze und auf die Einbringaung von Vertagunasanträgen und trotzdem läßt oft die Darſtellung der Rechtslage in den Schrift⸗ lätzen es an erſchöpfender Klarheit fehlen. Riicht ſelten ſind endlich die Fälle, in denen ſich die Tätigkeit des Anwaltes auf Urteilsbegehrung aemäß Klageantraa beſchränkt. wobei zur Bearündund auf den Zahlunasbefehl, der in Forderungsſachen oßligatoriſch iſt, perwieſen wird. Im Landgerichtsprozeß iſt der Fall, daß der erſte angeſetzte Ter⸗ min zur Verhandlung führt, eine Seltenbeit, da meiſtens der Ab⸗ ſchluß der norbereitenden Schriftſätze fehlt, was um ſo befremdender Wirkt, als der erſte Termin meiſtens mehrere Wochen nach Klage⸗ einreichuna feſtaeſetzt wird. Faſt ſcheint es, als ob es überhaupt keine Rechtsfolgen für verſpätetes Parteivorbringen und verſpätete Be⸗ weisanträge mehr aibt. Der mündliche Prozeß zeigt die Neigung wieder auf den alten Sgtz„Quod non est in àctis, non est in mundo“. Der Fall iſt wirklich ſelten, daß vonſeiten des Richters ein Ver⸗ tagungsantrag auf ſeine Notwendigteit geprüft wird, dazu mangelt esan der Zurückweiſung von Beweisanerbieten die entweder ganz öffenſichtlich oder verſteckt, nur den Zweck haben, den Prozeßgang zu: verſchleppen. In vielen Fällen wird der Kläger des nicht enden⸗ wallenden Prozeſſierens müde, ſich zu einem Vergleich bewegen laſſen, deſſen Notwendigkeit in der Rechtslage ganz und gar nicht hegründet iſt. Dazu kommt die Ueberlaſtung der Gerichte und Ge⸗ kichtsſchreibereien. Deutſchland iſt, wie die Statiſtiken zeigen, das Land, in dem am meiſten prozeſſiert wird. In den Gerichtsferien maren z. B. in Mllnchen die Offiztanten beurlaubt, was zur Folge halte, daß in den Verhandlungsfälen jede Ordnung fehlte. Ein Knäuel von Parteien ſtand um den Richtertiſch, jeder wartete nur auf das Ende der gerade verhandelten Sache um ſofort eigen⸗ mächtig ſeine Angelegenheit aufzurufen. Ein würdeloſes Bild für einen Gerichtsſaal! Auch heute noch iſt der Gang der Geſchäftsord⸗ nung in einer fämmerlichen Verfaſſung. Bebauerlicherweiſe wirken ſich dieſe Tatſachen auch im Aus⸗ landsgeſchäft aus, denn die Zuſtände im deutſchen Prozeßverfahren werden dem Auslande nicht longe verborgen bleiben. Die aus⸗ Tndiſchen Handelsvertretungen in Deutſchland werden ſicherlich nicht weniger gut arbeiten als unſere eigenen Inſtitutionen dieſer Art und welche Wirkung ihre Berichte haben, können wir uns am beſten daraus ableiten, welche Vorſicht deutſche Berichte dieſer Art von unſerer Seite hervorrufen. Deutſchland, deſſen Wirtſchaft als wicht ungeſund bezeichnet werden kann, fehlt nur das nötige Be⸗ triebskapital zu einer großzügigen Entwicklung ſeiner Kräfte. Wie natwendig der Auslandskredit iſt, iſt von kompetenter Seite im⸗ mer und immer wieder betont worden und ein wie großes Zu⸗ trauen das auskändiſche Kapital in die deutſche Wirtſchaft ſetzt, hat erſt jüngſt die Ueberzeichnung der deutſchen Anleihe auf Grund des Datmesgütachtens im Auslande bewieſen, eine Tatſache, die ihre Erklärung nur darin findet, daß Sicherheiten in ausreichender Zahl varhanden waren. Es iſt unbeſtritten, daß die bisher nach Deutſch⸗ land gegangenen Kredite nicht ausreichen. Neue Kredite werden nur dann erzielt werden können, wenn ſich die Beitreibungsformen den Forderungen der modernen Wirtſchaft anpaſſen Wie läßt ſich helfen? Die zahlreichen und weſentlichen Ver⸗ ſpütungen, mit denen die Gerichtsſchreibereten arbeiten, die ver⸗ zögerte Zwangsvollſtreckung, der Perſonalmangel uſw. ſind nur durch die Juſtizverwaltung zu beh⸗ben. Der Geſetzgeber iſt hieran Neue Geſetze würden das Uebel nicht beſeitigen, es iſt viel⸗ mehr darauf zu achten, daß vonſeiten des Gerichtes ſämtliche pro⸗ zeßverzögernden Handlungen der Parteien nachdrücklichſt zurück⸗ gewieſen werden, daß die Leitung des Prozeſſes nach dem Grund⸗ ſatz arbeitet, daß eine ſchnell arbeitende Rechtsſprechung das oberſte Geſetz des Rechtsſtaates iſt. Hinſichtlich des Mahnverfahrens muß unbedingt verſucht werden, der Hinauszögerung der Zwangsvoll⸗ ſtreckung durch den böswilligen Schuldner einen Riegel vorzu⸗ ſchieben. Teilweiſe wäre dies dadurch zu eireichen, daß die Er⸗ hebung des Widerſpruches gegen den Zahlungsbefehl nur dann rechtskräftig iſt, wenn dem Widerſpruch unter gleichzeitigem Beweis⸗ anerbieten Gründe beigegeben ſind. Die Erlangung ausländiſcher Kredite hat aber nur nebenſäch⸗ liche Bedeutung. Tatſächlich iſt die Sanierung der Inlandwirt⸗ ſchaft überhaupt zum großen Teil an eine Prozeßreform— dieſe nicht etwa hinſichtlich der Geſetzesform, ſondern hinſichtlich der Anwendung der Rechtsſätze— gebunden. Der raſch arbeitende Gerichtsvollzieher iſt gegenwärtig einer der weſentlichſten Faktoren für den Geſundungsprozeß. Sein Auftreten hat aber eine ſchnell und exakt arbeitende Rechtsſprchung zur Vor⸗ ausſetzung. Die erſte und wichtigſte Vorbedingung iſt daher die Auswahl nur rſtklaſſiger Richter und Anwälte. In erſter Hinſicht iſt hier wieder die Juſtizverwaltung verantwortlich, in zweiter wer⸗ den die Parteien von ſich aus die notwendige Ausleſe trefſen müſſen. Nicht das Geſetz iſt die Urſache für ein ſchnelles oder langſames Funktionieren der gegenwärtigen deutſchen Rechtspflege, ſondern die Perſonen, denen die Handhabung des geltenden Rechtes anver⸗ traut iſt. Anmeloͤepflicht bei Aufwertungsanſprüchen Von Regierungsrat Dr. Selle⸗Berlin Durch die 3. Steuernotverordnung iſt bekangtlich das Aufwer⸗ tungsproblem nicht erſchöpfend geregelt, vielmehr ein großer Teil der Aufwertungsfragen entweder einer ſpäreren Regelung vorbe⸗ halten geblieben— ſo das geſamte Gebiet der öffentlichen Anleihen — oder der Regelung durch die Rechtſprechung der Gerichte über⸗ laſſen worden. Für die geſetzlich geregelten Aufwertungs⸗ anſprüche, von denen allein im Folgenden die Rede ſein wird, ſind in einer Reihe von Fällen Ausſchlußfriſten vorgeſehen, innerhalb deren die Rechte bei einer„Aufwertungsſtelle“ anzumelden ſind, und üher die in weiteſten Kreiſen noch Unklarheit herrſcht. Für eine ſolche Anmeldepflicht kommt ein großer Teil der in Art. I 8 1 der 3. Steuernotverordnung näher bezeichneten Rechtsverhältniſſe in Frage, bei denen es ſich immer um Rechtsanſprüche handelt, die vor dem Inkrafttreten der 3, Steuernotverordnung(14 2. 24) be⸗ gründet ſind, die Zahlung einer beſtimmten, in Reichswährung aus⸗ gedrückten Geldſumme zum Gegenſtand haben, ſoweit ſie Vermögens⸗ anlagen darſtellen, die durch den Währungsverfall entwertel ſind und ſoweit der verbliebene Geldwert des urſprünglichen Anſpruchs auf weniger als 15 Prozent des urſprünglichen Goldmarkbetrages geſunken iſt. Im einzelnen kommt eine Anmeldepflicht für folgende Anſprüche in Frage: Hypotheken, Grund⸗ und Rentenſchulden. Sie werden bekanntlich auf 15 Prozent ihres urſprünglichen Goldwertes aufgewertet und ſind bei allmählich anſteigender Per⸗ zinſung nicht vor dem 1. Januar 1932 xückzehlbar: Soweit Gläu⸗ biger oder Schuldner ſich mit dieſer- normalen Aufwertung von 15 Prozent zufrieden geben, haben ſie keine Anmeldung ihrer An⸗ ſprüche nötig. Ihre Hypothek, Grund⸗ oder Rentenſchuld bleibt nach wie vor im Grundbuch zur ſelben Stelle eingetragen und erhält lediglich einen neuen Wert, deſſen Betrag auf Antrag einer Partei im Grundbuch eingetragen werden muß, ohne daß aber von dieſer Eintragung des Aufwertungsbetrages die Aufwertung ſelbſt ab⸗ hängig wäre. Dieſe tritt vielmehr kraft Geſetzes von ſelbſt ein. Eine Abweichung von der normalen 15prozentigen Aufwertung iſt nur in wenigen geſetzlich feſtgelegten, praktiſch jedoch recht wich⸗ tigen Ausnahmefällen ſtatthaft. Für dieſe Ausnahmefälle kommt eine Anmekdepflicht in Frage. Derjenige nämlich, der eine höhere Aufwertung als 15 Prozent oder eine Herabſetzung des Schuld⸗ betraͤges auf einen geringeren Satz als 15 Prozent auf Grund ge⸗ ſetzlicher Vorſchrift beanſpruchen zu können glaußt, muß dieſe An⸗ ſprüche bis zum 31. 12. 24 bei Vermeidung ihres Verluſtes bei der„Aufwertungsſtelle“ anmelden. Die Fälle, in denen eine Ab⸗ weichung von der 15prozentigen Normalaufwertung möglich iſt, ſind tan8 2 des Art. 1 der 3. Steuernotverordnung und in§ 7 der 1. Durchführungsverordnung vom 1. 5. 24(Reichsgeſetzblatt 1924— J. S. 431—) erſchöpfend geregelt. Danach kann eine Hevabſetzung des 15prozentigen Betrages nur erfolgen, wenn dies mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Lage des Schuldners zur Abwendung einer großen Unbilligteit unabweisbar erſcheint. Eine Erhöhung des Auf⸗ wertungsſatzes iſt nur bei Hypotheken(nicht bei Grund⸗ und Renten⸗ ſchulden) und nur in drei in 8 7 der ebengenannten 1. Durchfüh⸗ rungsverordnung genau umſchriebenen Fällen zuläſſig, nämlich dann, wenn a) die der Hypothek zugrunde liegende perſönliche Forderung auf den Beziehungen zwiſchen unterhaltungsberechtigten und unterhaltsverpflichteten Perſonen beruht. b) die der Hypothek zugrunde liegende perſönliche Forderung auf den Beziehungen aus der Auseinanderſetzung unter Mit⸗ erben, zwiſchen Erben und Pflichtteilsberechtigten, unter geſchie⸗ denen Ehegatten oder unter Kindern und Eltern beruht, ſofern der Gläubiger zum Kreiſe der Auseinanderſetzungsbeteiligten oder ihrer Erben gehört. c) es ſich um eine Reſtkaufgeldforderung handelt, die nach dem 31. Dezember 1918 gegründet iſt. Wohl bemerkt, handelt es ſich in dieſen drei Fälken aber nur um die perſönliche Forderung, nicht um die Hypothek als ſolche, d. h. um das dingliche Recht; demgemäß iſt eine grundbuchliche Eintragung der Ehöhung des Aufwertungsſatzes nicht angängig, da im Grundbuch nur dingliche Rechte eingetragen werden können. Auch ſei darauf hingewjeſen, daß vielfach die Anſicht vertreten wird, daß die Reichsregierung mit dieſer in der J. Durchführunasverord⸗ nung angeordneten Beſchränkung einer erweiterten Aufwertung auf die oben unter à) bis c) genannten Fälle die Grenzen der ihr in der 3. Steuernotverordnung erteilten Ermächtigung zum Erlaß von Purchführungsverordnungen überſchritten habe, daß deshalb 8 7 der Durchführungsverordnung ungültig ſei und Hypothek⸗naläubiger gegebenenfalls auch aus anderen Rechtsgründen einer Aufwertung ihrer perſönlichen Forderung auf mehr als 15 Prozent verlangen künnten. Soweit ein Gläubiger oder Schuldner nach dem Vorſtehenden zu einer höheren oder geringeren Aufwertung als 15 Prozent be⸗ rechtigt zu ſein glaubt, hat er bis zum 31 Dezember 1924 einen enk⸗ ſprechenden Antrag bei der Aufwertungsſtelle einzureichen. Als Auf⸗ wertungsſtelle fungiert das Amtsgericht, in deſſen Bezirk das Grund⸗ buch geführt wird; gegen ſeine Entſcheidung iſt die ſofortige Be⸗ ſchwerde an das Oberlandesgericht(in Preußen an das Kammerge⸗ richt) zuläſſig. Der Aufwertungsantrag muß ſpäteſtens im Laufe des 31. Dezember 1924 bei der Aufwertungsſtelle eingegangen ſein; es empfiehlt ſich deshalb, ſoweit der Antrag nicht zu Protokoll des Ge⸗ richtsſchreibers Neheden wird, ihn ſpäteſtens am 30. Dezember 1924 mittels eingeſchriebenen Briefes zur Poſt zu geben. 72 0 Durch Schiffspfandrecht oder Bahnpfandrecht geſicherle Jaorderungen Hinſichtlich dieſer Forderungen gilt das oben bei Hypotheken⸗ Grund, und Rentenſchuld Ausgeführte entſprechend Aufwerlungs⸗ ſtelle iſt das Anitsgericht, in deſſen Bezirk das Schiffsregiſter oder geſlhrt wird, Ein reichungstermin ebenfalls ſpäte⸗ ſtens der 31. Dezeniber 1924. 1 Sparkaſſenguthaben Die 3. Steuernotperordnung regelt nur die Aufwertung von Guthaben bei öffentlichen oder unter Staatsaufſicht ſtehenden Span kaſſen, nicht dagegen auch eine ſolche bei privaten Sparkaſſen An ſparkaſſenähnlichen Inſtituten. Demgemäß kommt auch nur für Gläubiger der erſten Kathegorie eine Anmeldepflicht in Frage. haben nach§ 7, Art 1 und 3 Steuernotverordnung ihre Sparlaſſen⸗ guthaben bis zum 31. Dezember 1924 bei der Aufwertungsſtelle an⸗ zumelden; als Anmeldeſtelle ſind von den Regierungen der einzelnen Länder durchweg anſtelle der Amtsgerichte die Spaͤrkaſfen ſelbſt 5 zeichnet Handelt es ſich bei den Sparkaſſenguthaben um Mündel⸗ gelder oder um Gelder, die bei der Sparkaſſe auf Grund der Satzung einer inländiſchen ausſchließlich gemeinnützigen, mildtätigen, ethiſchen oder religibſen Zwecken dienenden Perſonenvereinigung, Körperſchaft oder Vermögensmaſſe angelegt ſind, ſo empfiehlt es ſich, die⸗ 15 der Anmeldung des Sparkaſſenguthabens beſonders zum Ausdru zu bringen, da dieſe Guthaben vorzugsweiſe Berückſichtigung finden müſſen. Lebensverſicherungen Bei der Aufwertung von Lebensverſicherungsanſprüchen komumt eine Antneldepflicht für die Verſicherten vorkäufig nicht in Frage. Die Höhe des auf den einzelnen Verſicherten entfollenden Aufwertungsbetrages richtet ſich hier bekanntlich nach der Höhe des aufgewerteten Vermögens der Verſicherungsgeſellſchaft, das in einen Aufwertungsſtock fließt und nach einem beſtimmten Verteilungspian den Verſicherten zugeführt werden muß. Bei dieſem ohne Zutum und Mitwirkung der Verſicherten vor ſich gehenden Aufwertungsver⸗ fahren kann auf Antrag der einzelnen Verſicherungzunternehmungen non der zuſtändigen ſtaatlichen Ausſchlußfriſt auf Antrag der Verſicherungsunternehmung eine Ausſchlußfriſt für die Anmeldung der Verſicherungsanſprüche feſtgeſetzt werden. Derartige Anträge ſind jed ch, ſoweit bekannt, bisher noch von keiner Verſicherungsge ſellſchaft geſtellt und auch aller Vorausſicht nach für die Zukunft nich zu erwarten. Die Verſicherungsnehmer haben demnach bezüglich einer Anmeldung ihrer Anſprüche vorerſt nichts zu veranlaſſen. der Eiſenbahn für verletzung eines Keiſenden im Warteſaal Nach§ 836 beſteht eine Schadenerſatzpflicht, wenn durch die A⸗ löſung von Teilen eines Gebäudes ein Menſch getötet, der Körpe oder die Geſundheit eines Menſchen verletzt oder eine Sache Haſtung ſchädigt wird, ſofern die Ablöſung die Folge fehlerhafter E nrich⸗ tung oder mangelhafter Unterhaltung iſt. Dieſe Vorſchrift iſt von Kammergericht in ſeiner Entſch. vom 23. September 1922(29. 1 2180/½2) auf einen Fall angewendet worden, wo eine Frau in ei⸗ nem Warteſaal von einer herabfallenden Gardinenſtange verleht wurde. Der Haken, in dem die Stange befeſttigt war, wies einen äußerlich nicht erkennbaren Stoffehler auf, nämlich eine hohle Stelle, die im Gegenſatz zu den übrigen Teilen zu ſchwach war und deshall baldigſt brechen mußte. Das Kammergericht unterſuchte zunächſt⸗ ob eine Schadenerſatzpflicht auf Grund des Reichshaftpflichtgeſetzes oder der Eiſenbahnverkehrsordnung beſtand, und verneime dies da ein Zuſammenhang mit dem Cſenbahnbetriebe nicht vorlag; die Frau war auf dem Bahnhof angebommen, hatte untet Abgabe ihrel⸗ Fahrkarte ſich in den Warteſgal begeben und wollte mit einem ſp teren Zug woiterfahren, ſodaß der alte Beförderungsvertrag erledigt und ein neuet noch nicht abgeſchloſſen war, die Frau alſo den Warte⸗ ſaal lediglich als Gaſtſtätte benutzte. Dagegen war der§ 836 an⸗ wendbar. Der Haken iſt ein Teil des von der Eiſenbahnverwaltung an den Bahnhofswirt verpachtetes Gebäude; allerdings war dit mangelhafte Stelle äußerlich nicht erkennbar, die ſtändigen El⸗ ſchütterungen aber, denen gerade Bahnhofsgebäude durch den Be trieb beſonders ausgeſetzt ſind, erfordern eine fortgeſetzte Aufſicht durch, Sachverſtändige. Die beklagte Eiſenbahnverwaltung konnte nicht beweiſen, daß die von dem ſehr zuverläſſigen Oberbahnmerſter vorgenommenen Nachprüfungen ſich wirklich auf den Haken um ſeine Beſchaffenheit erſtreckt haben. Der Umſtand, daß die Frau in einem Warteſal höherer Klaſſe, als ſie zur Reiſe benutzt. Plotz ge“ nommen, dadurch alſo den Unfall mit verurſacht habe, iſt unbbach lich, da es ſich um einen geringen Verſtoß gegen eine Ordnungs“ vorſchrift der Verwaltung handelt. Eine wichtige Entſcheioung für Mineralbrunnen Durch reichsgerichtliche Entſcheidung iſt ein Urteill des Vand gerichtes Darmſtadt beſtätigt worden, das für die Mineralbrunnen von größtem Intereſſe iſt: Der Hergang iſt ſolgender: Die Ilr „Windsheimer Quellenvertrieb G. m. b. H. in Dortmund“ brachte n g. ein Mineralwaſſer in den Handel, das aus Waſſerleitungswaſſer beſtand, dem Kohlenſäure und ein beſtimmter Praozentſatz zugeſetzt war, die aus einer Quelle in Windsheim in Bayern wonnen wurde. Dieſes Waſſer vertrieb ſie unter der Etikettierung „Windsheimer Tafelwaſſer“. Die Etiketten wieſen in gleicher zeichnung und Zuſatz von Windsheimer Sole auf, ſowie das Winds⸗ Stadtwappen. Die Unterabnehmer der genannten Firma etrieben den Abſatz dieſes Waſſers in gleicher Weiſe, ſie aus dem Leitungswaſſer ihres Wohnortes unter der gleichen Bezeichm und Zuſatz von Windsheimer Sole dasſelbe Getränk her, Etiketten und Sobe bezogen ſie von der Dortmunder Firma. Die Vereinigung mitteldeutſcher Mineralbrunnen e. V. erließ in verſchiedenen tungen Annoncen, worin ſie die Herſtellungsart dieſes er? ſchilderte und darauf hinwies, daß es ſich um ein aus Leitungswaſſer; hergeſtelltes minderwertiges Kunſtprodukt⸗ handele, das den 65 nehmern als natürliches Mineralwaſſer unterſchoben werde 9. Dortmunder Firma klagte gegen die Vereinigung mitteldeutſcher r Mincralbrunnen mit dem Antrage, derartige Annoncen oder Kund' machungen zu unterlaſſen; die genauntde Vereinigun, hab gegen die Firma Windsheimer Quellenpertrieb Widerkſage und beantragte, dieſe zu perurteilen, ihre eingangs geſchilderte Hand kungsweiſe bei Vormerkung einer namhaften Strafe zu unter 80 Die Klage der Dortmunder Firma wurde abgewieſen; ba⸗ Gericht entſched, das von ihr als Windsheimer Tafelwaſſer triebene Waſſer ſei kein nat rliches Mineralwaſſer, ſondern ein Kunſtprodukt; es—98 ſich dabei in Uebereinſti'mmung 27 früheren Urteilen andefer Gerichte auf den Standpunkt, unt „matütrlichem“ Mineralwaſſer ſei in der Auffafſung von Handel 115 Verkehr nur ein ſolches Mineralwaſſer zu verſtehen, das im weleg lichen ſo wie es dem Erdboden emſpringt zum Verkauf gebra werde. Die Bezeichnung: Windsheimer Tafelwaſſer, Windehein Mineralwaſſer oder Windsheimer Sprudel ſei daher irreführe 5 weil ſie den Anſchein erwecke, es handele ſich um ein natürliche⸗ Mineralwaſſer, oder doch zum mindeſten um ein Produkt, das Quellorte ſelbſt hergeſtellt werde. ihrerſeits en mit Sle Sodann ſtellte ſich das Gericht durchaus auf den Stonduneg die ganze Aufmachung der Etiketten, deren Text, Druck und Auſ⸗ zierung ſei darauf berechnet, das laufende Publikum zu der nde⸗ ſeſne zu bringen, es handele ſich um ein natürliches, in W. heim gewonnenes, oder doch zum mindeſtens dort abgefüülltes cher ſer und halte jedenfalls den weſtaus größten Teil der Verhraueſe⸗⸗ ab, ſich durch eingehendes Studium des übrigen, in weſentlich nerer Schrift gehaltenen Etiketteninhaltes weiter zu orientiere Der Widerklage der Vereinigung mitteldeutſcher Mineralbt nen e. V. wurde dahingehend ſtattgegeben, als es der Dortmume Firma auferlegt wurde, bei Meidung einer Geldſtrafe von 1500% für jeden Fall der Zuwiderhandlung die Anzeigen und den ſrie⸗ brauch von Etiketten zu unterlaſſen, auf dem das von ihr vertge⸗ bene Waſſer als Windsheimer Tafelwaſſer ohne den Zuſan ⸗ ſtellt am Verbrauchsort“ bezeichnet iſt. Bei aee bet chen Strafe für jeden Fall der Zuwiderhandlung wurde ihr boten, die Bezeichnung„Windsheimer Mineralmaſſer o Wortes„Sprudel in unmittelbarer Verhindung mii dem „Windsheim zu gebrauchen. Faak 15 l, dek — Aittwoch, den 17. Dezember 1924 Neue Mannh Deviſenmarkt Berliner Ddeviſen — in Billionen olland Zuennd..19,19 189.61 ooll 169.19 169.61 Feiſſel. ares 5320 1 VVVTf Forlſan 2040 235 20% 2077 Danzig a 88,42 63.58 8 53.42 38.58 Apendag:: 05.25 1 18.15 78.25 21 abon den. 18.52 73,70 4 73,74.92 19.85 1902 19.80.9 Hellnom... 304 3532 8 113.04.32 Aalen s. 12085 10.55 5 10.85.80 London 19,08 18,18 10.07.11 75 denorz 19,60 79.78 5 18,67.72 4,198 3205 2.185 7205 5 22.59 2265 5 2247.5 8 Spanien. 81½1 4141 8 5120.40 Nann 90405 38017 58.78 392 5 Fonſtantingpel 1008.812 5.805 612 Nie de anopel..405.305 2295 305 Wien dJaneito 94478 40 9416 30„ abg. 58075 210 58076 9274 ageſlavie 12060—73 12.725 Dubapenten.25.27 8.22 925 Softa—*.705% 5,7251 2.70.727 9025 3. 40%.035 0 2— Börſenbecichte Frankfurter Wertpapierbörſe Tendenz feſt— Monkanwerle ſehr gefragt h deankfurt a.., 17. Dezbr.(Drahtb.) Die Vörſe eröffnete we kate wieder in ſehr feſter Haltung, namentlich für Montan⸗ Rhei e, für die außerordentlich zahlreiche Aufträge aus dem 0 nland vorliegen. Harpener und Geljenkirchener ſollen nament⸗ für Ha franzöſiſche Rechnung ſtark gekauft werden. Der erſte Kurs geſtri arpener mit 123,50 lag nicht weniger als 5 Prozent über der 127 igen Notize ſie ſtiegen unter fortgeſetzten Käufen weiter bis Auch Gelſenkirchener ſtiegen bis auf)und ſpäter 92,50. Otaviminen ſind ebenfalls ſtart agt und faſt rozent höher. Elektrowerte ſind ſtark geſacht. Man iſt hinſichtlich der Regierungskriſe optimiſtiſcher geſtimmt und der rzeugung, daß die Ungewißheit hier bald zu Ende geht. Geſchäft Anleihemarkt iſt wieder etwas feſter, aber das 0 äft in Anleihen iſt ſehr klein. Kriegsanleihe wurde erſten amtliche Kurs mit 0,830 genannt. Necker Freiverkehr notierten: Api 1,75, Becker Stahl 0,900, rü r Kohle 5,8, Benz 4,9, Growag 0,115, Kreichgauer 0,130, und Ufs ball 76, Deutſche Petroleum 16, Raſtatter Waggon 4,75 ie Afa 13. Dder Geldmarkt iſt ſehr leicht und fördert dadurch ufwärtsbewegung der Kurſe. die A BSerliner Wertpaplerbörſt No Verlin, 17. Dezbr.(Drahtb.) Das lebhafte Intereſſe für An ntanwerte gab auch heute dem Börſenverkehr das Gepräge. Feterch vom Ausland kommende Kaufaufträge ſteigerten nach der 1 ſetzung des erſten amtlichen Kurſes Harpener um 6 Lrozent. Harpener Rheinſtahl und Selſenkirchener wurden lebhaft ge Elbe Bevorzugt wurden im ällgemeinen die Werte der Rhein⸗ f-Union. Die übrigen Umſatzgebiete der Induſtriewerte lagen liemein ſtill. Nur einzelne Werte zeichneten ſich durch beſondere ualäte aus, ſo Berlin⸗Karlsruher Induſtrie. 55 Prozent ge⸗ 5 unen ferner Norddeutſche Wolle, die mehrfachen Schwankungen sgeſetzt waren. Im allgemeinen aber war der Kursſtand der lnduſtrie werte. gut behauptet. Bankaktien zeigten eine erwiegend feſte Haltung. Schiffahrtsaktien zogen um sProzent an. 5 5 Deutſche Anleihen ſetzten in den Hauptpapieren zu etwas eſſerten Kurſen ein, bröckelten aber um Kleinigkeiten ab. Von öbsländiſchen Renten wurden Ungariſche Renten zu heren Kurſen aus dem Markte genommen. Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotie rungen in Billionen Mark pro Stück. Franukeſurter Dipidenden⸗Werte. Bauk ⸗Aktien. 16. 17. D. Hypothetenbnt 695 6,90 Rhein. Creditbant 3,05 „Ueberſ.⸗Bank 92,— 91.—Nhein. Hyp.⸗Bank 6,60 6, „ Vereinsbank. 0,33 0,32 Südd..⸗Ered.⸗B., Discont.⸗Geſellſch 16,25 16,25 Südd. Discontog. Dresdner Bank. 8.„40] Wiener Bankver. Frkfrt. Hyp.⸗Bank 7,10 7. Wttbrg. Bankanſt.—. Metallb. u..⸗G. 18,— 18,40 Mitteld. Credit⸗B.80.75 Nürnberg..⸗Bk. 10,.— 10, Oeſter. Cred. Anſt 9,40 9,45 Pfälzer Hyp. ⸗Bk. J, Reichsbank 63.50 64.20J Frankf. R. u. Mitv Bergwerk⸗Alkctien. 0 Harpen. Bergbau 118.5 125,0 Operſchleſ. Eb.⸗Bd. 12,50 12, „Luxem Eiſenw. 16,40 16,25 Kaliwerk Aſchersl. 14.20 13,75 do. Eiſenind. 10,80 10, 5 ll Becram. 85.75 85.75 Kaliwrk. Salzdetf.„Pyöniz Bergbau. 53,40 83, Faadriche ergwrk. 117,5 122,5 Kaliwerke Weſter. 18,25 18,25 Rhein Braunkohle 40,50 40,75 glfene Ae. Dar.„Fotbr. H. u. B. B. el.5 87,Sazw. Heilbronn 89,48 84.— 0 n Gutrert, 88.25 90,50] Mannesmannröh. 60.50 61,37 Tellus Bergbau 3,— 3,— ußſtabl 30.— 29.— V. K. u. Laurahütte 6,45 gar auf au 5 Adg. 16. 17 85 D. Kreditbt. 20.90 r. Ind. eene i Vermedg u. Bb.98.15 el 18800 135. Dann⸗ e 6,15 6,10 Notenbank—.— 70.25 „Vereinsbank 2,80 2,75 Mannh. Verſ.⸗Geſ.—,— 0 Allg. Verf. 68,.— 68,.— .80J Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.—— u. Werto'.—.— Do⸗ Jubenmer Br u. O. 8,50 g4,50 Crausport⸗Alctien. 3,20 Nrddeutſch. Lloyd 3,50 8,85 Daltimore& Ohio 68.— 67. 25.85 Oeſter.⸗U. St.⸗B..—. Schontn 909. gbdahn eimer Seitung ——————%pSʒfp]]§———.—— eJBer.Pinſel Rürnb 18.75 18 60 der badiſche Linanzminiſter über Rhein⸗ ſchiffahrt und Tariſpolitik der Reichsbahn hr. In den Generalverſammlungen des badiſchen Rhein⸗ ſchiffahrtskonzerns, der Rheinſchiffahrt.⸗G. vorm. Fendel und der Badiſchen.⸗G. für Rheinſchiffahrt und Seetransport in Mannheim bezeichnete der badiſche Finanzminiſter Dr. Köhler die vorgenommene Umſtellung auf Goldmark als den Abſchluß einer bedeutungsvollen Aera in der Rheinſchiff⸗ fahrt und als Ausblick in die neue Zeit. Gerade die Rhein⸗ ſchiffahrt ſei durch den Friedensvertrag, durch die Inflation und durch die Folgen des Ruhrkampfes mit ganz ungeheuerer Wucht getroffen worden. Auch fernerhin werde die Lage der Rheinſchiffahrt eine außerordentlich ſchwere ſein. Da es gelte wirt⸗ ſchaftliche und nationale Intereſſen am Rhein zu vertreten, gehe es nicht an, daß die Verwaltung der Reichseiſenbahn eine Tarifpolitik treibt, die keine Rückſicht auf die Lage der Dinge am Rhein nimmt. Der badiſche Staat ſei als Vertreter dieſer Intereſſen, ſei es als Aktionär, ſei es als Staat, auf das ſtärkſte beteiligt; er habe die Zurückgabe der Häfen von Mannheim, Rheinau und Kehl gefordert und ſie gehen wieder in den Beſitz des badiſchen Staates zurück. Von Berlin müſſe gefordert werden, daß es in der Frage der unbedingt erforderlichen Waſſer⸗ umſchlagtarife endlich aus den Reden und Erxwägungen herauskommt und daß endlich eine Politik auf dem Gebiet der Waſſerumſchlagtarife getrieben wird, die die Rheinſchiff⸗ fahrt nicht vollſtändig erdroſſelt. Die Rheinſchiffahrt habe un⸗ geheueres erduldet und die zwei Konzerngeſellſchaften könnten von einem Niederbruch erzählen, der eine Zeit lang die Meinung in Mannheim aufkommen ließ, daß man nie mehr in die Höhe kommen werde. Wenn man trotzdem in die Höhe gekommen ſei, ſo iſt es nicht der Tarifpolitik der Reichsbahn zu verdanken, ſondern krotz dieſer ſei es gelungen, ſich aus dem Unglück herauszuarbeiten. Aber es müſſe verlangt werden, daß man ſich in Verlin endlich entſchließt, die Wirtſchaft am Rhein als vollberechtigt anzuerkennen und zu Waſſerumſchlagtarifen zu kommen, die es auch der Rheinſchiffahrt ermöglichen, die Konkurrenz aufzunehmen und an ihrem Teil mit⸗ zuwirken und zu ſchaffen an allem, was es am Rhein zu erhalten und zu ſchaffen gibt. Die ao..⸗V. der Rheinſchiffahrt.⸗G. vor m. Fen⸗ del, in der 4 Aktionäre 3384 Stimmen vertraten, genehmigte die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz und die Umſtellung. Die Bewertung des Vermögens iſt bei beiden Konzerngeſellſchaften unter Berückſichtigung der vom Verein zur Wahrung der Rhein⸗ ſchiffahrtsintereſſen feſtgelegten Einheitswerte, wobei dem Alter der Schiffe entſprechende Abſchreibungen gemacht wurden, erfolgt. Da⸗ nach erſcheint der Schiffspark mit 2,83 Mill. Ge, Gebäude 0,71 Mill. G⸗l., Kranen, Gebäude, Wagen 0,32 Mill. G1, Grundſtücke .18 Mill. G,, Beteiligungen und Wertpapiere 0,41 Mill. G, Debitoren 1,04 Mill. Gel und anderſeits Kreditoren 1,54 Mill.&A. Das Aktienkapital wird von 4 Mill. P4 auf 4 Mill. G/ umgeſtellt. Bei der Badiſchen.⸗G. für Rheinſchiffahrt und Seetransport erfolgt die Umſtellung des Papiermark⸗Kapitals von 4 Millionen gleichfalls auf 4 Mill. Gel. Kreditoren haben 0,90 Mill. G% zu fordern. Als Vermögen wird ausgewieſen der Schiffspark mit 2,69 Mill. G 4, Gebäude 0,17 Mill. G,, Kranen, Geräte, Wagen 0,14 Mill. G/, Vorräte und Erſatzteile.03 Mill., Inventar 0,01 Mill.. Beteiligungen und Wertpapiere 0,25 Mill., Kaſſe 4326 Ge und Debitoren 1,58 Mill. G. In dieſer Ver⸗ ſammlung waren 8 Aktionäre mit 2976 Stimmen vertreten. In ſeiner zum Eingang wiedergegebenen Anſprache ſagte Finanzminiſter Dr. Köhler als Vertreter des badiſchen Staates dem Vorſtand und dem Aufſichtsrat Worte des Dankes für die Mitarbeit, die es ermöglicht hat, mit heiler Haut aus den drei Bedränoniſſen, dem Friedensvertrag, der Inflation und den Folgen des Ruhrkampfes, herauszukommen, ein Dank, den er mit Nachdruck auch auf die Angeſtellten und Arbeiter ausdehnte. Dieſer Dank werde keineswegs geſchmälert, wenn er zwei Herren noch beſonders erwähne, den Vorſitzenden des Aufſichtsrates, Geh. 18. ſchockew., Kln.,06 5/Juckerf. B. Wagh 3,40 „10 rankenthal 4,45 .„Heilbronn.15 „Offſtein.50 Wayß& Freytag 2,95 2,90 Rheinganu—— Zellſt. Waldbof Sk. 10.20 10.50 Stuttgart.20 Freiverkehrs⸗Kurſe. Kreichgauer———,138 Mansfelder..— 300 Uufunm Mez Söhne 16. 17. Thürg. Bief, Gothe 10.80 10,20 Uhrenfabr. Furtw..20 2,20 Ver. deutſch. Oele 33.75 38, 9,20 9,8 Ver. Jaßf. Caſſel.—.20 Tricotw. Beſi⸗ Ver. Ultramarinf. Ver. Zellſt. Berlin Vogtl. Maſch. St. Voigt& Häff. St. Volthom. Sell..K 2 7 8 Raſtatter Waggon 5,28 Ufa Benz.,85 4,90 Elderfeld. Kupfer 0,80.58 Entrepriſes.—, 8 —.—.75 Mhm. Kohlenanl. 3—.40 VBerliner Dividenden⸗Werte. Cransport- Aktien. D.. Auſtral..ſch.—, 28,15 Hb.⸗Amk. Paketf 25,30 75.85 5»Südam“ Diſch. 40,20 89.75 Hanſa D ſchiff. 11.45 11.50 Bank⸗Alktien. Norddtſch. Lloyd.50 3,70 Roland⸗Linie... 10,70 11.90 Verein. Elbeſchiff 2,30 2,25 Schanungbahn 3,10 3,50 Ig. Vok, u. Str. 48,50 48,50 Südd. Eiſenbahn 72,.—„ Baltimore 67.15 67,59 Bank ſ. el. Werte 6,75 7,85 Deuiſche Bank. 11.75 11,0 Reichsbank 63,75 63,85 Dit Ueberſee Bk.. 91.75 91,75 Rhein. Creditbank.——— Disc. Commandit 16,25 16,30] Süͤddeutſch. Disc. 10,.— 10,10 Dresdner Bank.50 6,50 Weſtbant.30 0, Mitteldk. Kreditb.75.75 Juduſtrie⸗Alctien. Com. u. Privatbt..15 6,25 Darmſt u. Nt-Bk. 12 15 12,75 Accumulat Fabr. 47,40 48,60 Adler& Oppenh. 57,— 57,50 Balcke Maſchin..60 4˙50 Buderus Eiſenw. Bayr. Spiegelgls. 5,20 5,10 Chem Griesbeim 2,85 J P. Bemberg. 26,80 28,50 Chem. Hyden... 4,— 3,90 Bergmann Elektr.), 17,40 Chem. Weiler 21,50 21,75 Berlin⸗Anh Mſch..25 4,25 Chem. Gelſenk..95,.— 96. Ber⸗Gub Hutfbr. 27,25 27,90 Chem. Albert. 41.50 40.25 BerlinKarler Ind. 103,2 109,1] Concord. Spinner. 3,50 3,50 „ Adlerwerte 2,658 2 .⸗G.f. Anilinfarb. 28,15 2 .⸗G. f. Verkhrsw. 59, 8 Alexanderwerk 4,40 4,30 Alfeld Delligſen 1,50 1,60 Allg Elektr.⸗Geſ. 10,50 11,— nk. Paketf, 25.10 Iuduſtrie ⸗Alekien. Bad. Anil. u. Soda 27,20 27.40 Cement Kartſtadt 10,25 10,50 Bad. Elektr.⸗Geſ. 0,32 0,32 Lothr. Metz—.— Bad. Maſch. Durl. 16.80 Bad.UhrenFurtw. 29,25 Bayriſch. Spiegel.20 5,20 Bayer. Telluloſe 6,28.50 — Beck& Henkel 3,.— 3,11 2,55 Vergmann Elektr. 17,— 17,50 Cont Nürnd Vzg „Bing Metallwerke 3,30 3,35 Daimler Motor 3,08 .60 2,60 Bl.- u. S. Braubach—,„IDt Eiſenh. Berlin 3,50 1 amm 10,30 10,95 Brem.⸗Beſigh. Oel 29.50 29.—.Gold⸗ u S. Anſt. 20,40 20,20 ArGuan.—, 10.60 Breuer Stamm 9880 10,. Deutſche Verlag 81,—81, Acchaff Jellftpav..— 338,.— Brockhues.- W. 7,40 7,40 Dyckerh.& Widm..88..30 Jadnded Duslſ 25,— 24,65 Broncef. Schlenk—.——, Dingler Zweibrück. 5,50 5,55 aden. Weiuarmſt..95.— Pürſtenf. Erlang..70.80] Dürrkoppwerk. St.. amdee ageim.35 0,90] Cem Heidelberg 24.—.90J Huſſeld Fberf fr Raſſrel.30—158 Ache 5 45 23.80 24.05 ntfurt. 0,31 0,32 er 5 760 — Meßmer 33.— 33,— er Jaſchin..10.25 ad 00 7 inn.——.50 fader& leiſtift 13.—12.78 re Mg.40 5˙60 l Gedr. Pirm. 7. deg Farte 30, Goldenberg 91,80 33, gloc 910 Co⸗ ilzfabrik Fulda 3,50 3 frankfurter Hof ranfſ. Pot K Wit. Ganz Ludm Nainz 0,18 och⸗ und Tiefbau Hobdnen Farbworke 24,— 24, 40 Holzmann, 5.90.90 Holzverkohl,Ind. 70 7,25 zunghans Stamm 12.80 12, Geiling& Co..85 140 Kammg Kaiſerst 10,00 11, Goldſchmidt Th. 18,40 19,25 Karlsr. Maſchin Gritzner M. Durl. 28,50 28.70 Kemp, Stettin..25—, Grün, 15,50 18,85 Klein, Sch. Becker 4,0 8, aldNeu, Nähm. 22,50 22,38 Knorr, lbronn 9,80 3,85 Hammer Osnabr. 21.50 21,—Konſerven Braun 1,— 1,20 Hanfwerk. Füßen 16,75 16,75 Krauß& Co., Lck, 8,60 3,50 ee er.05/ Krumm, Otto 5 2 130 130 .18 770 P 50.25 8 8 .25.1 herzogpy. München Zahmeyer K Co 12.30 12.10 —2— Bech Augsburg. 17,75 17.90 ſchnellpt. Frank, 7,20.10 2 . rkf. chucker. Nürnd. 72 88˙88 0 Nhein. Gebb& „Maſch.. Rhenanig Aachen 5. Niebeck Montan 41, ———„ Rodberg Barmſt. 3, Werke.. ,00 28 888 78⁰ 2 88 Nüt 187 Sut. d Schlince Se ee inck& C. Hög.—,———— 2 .0. bagd 7. 88908 die d al eaun N Anglo⸗Ct. Guano 10,25 10,75 5 21.—Anhalt. Koß len v. 26,75 20 2425 Sen et e 4425 4250 Annener Gußſahl, 11.25 1 „Griesheim. 23.50 23.750Augsb.-Nb. Naſch. 2080 2. Weiler t. M. 21.— 21, 5 Deutſche Kaliw. 30,50 30,50 Deutſche Maſch.0 7,30 Deutſche Steinzg 11, 5550 Deutſche Wollw. 6,50 8, Deutſch. Eiſenh. Donnersmarckh. Dürener Metall Dürrkoppwerke Düſſeld. Eiſenb. at. Dürr 3,15 3,0 Danamit Feſſt Sect Irnkfel..80 750 J0ch anb Mel..50 18, 10 Cgard Maſchin. Eiſenm, L. Elbe Elektr. Lieferung 81,.— Elektr. Licht u. Kr 1 11 5 65.600Hindr.& Auſferm. H 258 e Hirſchberg Leder. 84, 590„u. 87.1 855 Lukau 7 Steſfen 2. Lüdenſcheid Mei..80 Berliner Maſchb. 16,40 16,300 Daimler Motoren 3,.—.— Berzellus Bergw. 6,80—,— Deſſauer Gas 35,25 34,65 Bing Nürnberg Bismarckhütte Alſ. Portl. Zement 50.— 59,— Amme Gief K. 280.50 Ammend. Papier 6— 6,90 Deutſch⸗Luremb.. 84,50 .25 Aſchaffbg. Zellſt.. 24.90 24,35 5 ledte Malg 26,90 27. Gebr Böhler& Co. 22,90 24,50 Deutſ che Erdöl.. 47.,75 47.50 Braunk. u. Brikets—.— 47.—Deutſch. Gußſtahl 5,25 5, 3 —— Kommerzienrat Dr. Broſien und Generaſdirektor Jäger, die ihrs Arbeitskraft in vorbildlicher Weiſe zur Verfügung geſtellt hätten. Geheimrat Broſien dankte für die Worte der Anerkennung⸗ die ſoweit ſie für ihn gefallen ſeien, voll und ganz auf den Vor⸗ ſtand zurückzufallen hätten, insbeſondere aber auf Generaldirektor Jäger. Ganz beſonders aber möchte er ſeiner Freude Ausdruck geben über die warmen und energiſchen Worte, die der badiſche Finanzminiſter zugunſten der Rheinſchiffahrt gefunden habe; er hoffe in der Annahme nicht fehlzugehen, daß dieſer energiſchen Vertretung auch Taten im Gefolge haben werden, denn es ſei die höchſte Zeit, daß die Rheinſchiffahrt und alles, was damit zuſam⸗ menhänge, endlich aus den Bedrängniſſen herauskomme, eine Er⸗ leichterung erfahren und beſſeren Zeiten entgegengehen möge. OEin Demenki. Nach Blättermeldungen ſcheidet das bisherſge geſchaftsführende Präſidialmitglied des Reichsverbands der Deut⸗ ſchen Induſtrie, Geheimrat Dr. Bücher, ſchon Ende dieſes Monats nach freundſchaftlicher Verſtändigung mit dem Präſidium des Reichs⸗ verbandes aus dieſer Stellung aus, um einen leitenden Poſten in der Verwaltung der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, Ludwigs⸗ hafen, jedoch mit dem Sitz in Berlin, einzunehmen.— Auf unſere Anfrage bei der Preſſeſtelle der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabritk wird uns mitgeteilt, daß Geheimrat Dr. Bücher nicht in die Dienſte der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik eintritt, ſondern eine leitende Stelle in der Stickſtoffinduſtrie über⸗ nimmt. 90 O herrenmühle vorm. C. Genz, Heidelberg. In der heute vormittag abgehaltenen ao..⸗V. wurden die Vorſchläge der Ver⸗ waltung, insbeſondere die Kapitalumſtellung von 18 Mill. auf 720000 G% genehmigt. Aktien zu 1000 werden auf 60 Ge abgeſtempelt. Der verbleibende Betrag von 82 000 G wird als Referve verwendet. Beſchloſſen wurde ferner, das Kapital um 300 000„ Vorzugsaktien zu erhöhen. Auf Anfrage erklärte die Verwaltung, daß dieſe Summe zur Verſtärkung der Betriebsmittel und zum Ausbau der Mühle Verwendung finde. Die Vorzugsaktien werden den Stammaktien in der Weiſe angeboten, daß auf 6 Stammaktien eine neue Vorzugsaktie entfällt. Deutſche Eiſenbahnſignalwerke.-⸗G., vorm. Schnabel u. Henning, C. Stahmer, Zimmermann u. Buchloh in Bruchſal. Der ab..⸗V. ſoll eine Umſtellung des Aktienkapitals von 80 Mill. Papiermark auf 6,4 Mill. Goldmark unter Zuſammenlegung der Aktien von 12,5: 1(für 1000 Pe 80%) vorgeſchlagen werden. Die Vorzugsaktien ſollen unter entſprechender Zuzahlung auf 320 000 G% zuſammengelegt und 680 000 G% dem Rücklageſtock überwieſen werden. Für das abgelaufene Geſchäftsjahr wird die Gewinnausſchüttung wieder aufgenommen. hr. Emil Paqué.-., Pirmaſens. In der in Mannheim unter Vorſitz von Generalkonſul A. Reiſer(Rheiniſche Creditbank) abgehaltenen.⸗V., in der 7810 Stimmen vertreten waren, wurde die bereits veröffentlichte Umſtellung von 8 Mill. Pe auf 0,96 Mill. Goldmark und die Goldmarkeröffnungsbilanz einſtimmig und ohne Erörterung genehmigt. Der Vorſitzende betonte, daß es ſich im Vergleich mit anderen Schuhfabriken um ein recht günſtiges Zu⸗ ſammenlegungsverhältnis handle. In den Aufſichtrat wurden Bankdirektor Dr. Carl Fuchs(Rheiniſche Creditbank), Ludwigshafen a. Rh. und Fabrikant Carl Roos, Mannheim⸗Speyer neugewählt. Waren und Märkte 2: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 16. Dezbr. 1 Kg. Gold 2825., 2830.; 1 Kg. Silber 95,25., 95,50.; 1 Gramm Platin 14,70., 14,90 B. viehmarktbericht. Kartsruhe: Es wurde ber““ 50 Kg. Lebendgewicht(in%) für Ochſen 40—50, für Bullen 4450, für Kühe und Rinder 24—54, für Kälber 50—60, für Schweine 72—82 und für Sauen 68—70. :: Nürnberger Hopfenmarkt vom 15. Dezbr. Die Zufuhr auf dem heutigen Hopfenmarkt betrug 30 Ballen, der Umſatz bis zur Stunde 100 Ballen. Tendenz: befeſtigt. Geringer Hopfen 130 bis —9 22 17. 10 17 16. 105 Phönir Bergbau 32,75 59,58 Rombach. Hütten 28,75 3,55 Herma in Pöge .50 Rathgeber Wagg 5,90 5,90 Roßt Reisbolz Papier 13,25 14. Rhein Braunkohl. 40,50 41,75 Rütgersrerke Rhein. Chamotte 85,— 93,— Sachſenwerf Rhein. Elektrizität 7,75.75 Säch. Gußſtaz Rhein. Maſch Led. Rhein. Met. Vo 0 2 575—— Mödelſtoßß 2,13 2,25 Scheidemandel 3— el Rhenania Chem 170 1, guter Hopfen 170 bis 270&&. 1 Schuckert& Co. 80,.— 681,.— Segall Strumpf.25.28 Stemens Elektr. 8, Siemens& Halske 70,— 71,88 Sinner.⸗G..— Stettiner Bulkan. 14.— 18.80 Stoehr Kammgru. 47,80 68.— Stoewer Nähm. 13.50 18,80 Stollb. Zinkhütten 42,30 48,80 ——55 eg 2480 85 eckl. Schiffsw. Teichzräber...25 120 32 29, .30 1,30] Roſitzer Braunk—,— 20.10 er Zucker Nadſorth Nach .20 4,75J Salzdetfurth 90 9,— Sarotti inſtahl 49.75 50, 10 Hugo Schneider 5,75 5,20J Schubert& Salz. 9,20 10..— Telepy. Berliner Thale Eiſenhütte Thoerl Oelfabrik Thüring Salinen..0—. Unionwerke Mhm ur 5 arziner Paptier Ver. B. Frkf. Gum.—, 2, Ver. Chem Charl. 14,10 14, Diſch. Aſiat. Bant 30,78 50.,25J Oeſt. Cred-Anſt.. 9,50 9,80 B Dlſch. Nickelw. 34.80 38.75 5 Adler Kall 28.—, 23,50 Api, Allg Petr. Ind.75 175 Becker⸗Kohle Badiſche Anllin. 27,15 27,45J Bremer Vultan 1,— 80,25 Becker⸗Stahl 16,50 15,% Denz Motor 22.80 23,85 Deutſche Petr. Diamond 4, .50 9,40J Diſch Atl. Telegr. 21.28 20,65 Dollarſchätze 5 0 65,80 Goldanleihe Bochumer Gußft. 88.25 84,75 D. 3535.—.,80 Reichsſchatz. 80 2⁵ Br.⸗Beſigb. Oell. 29,90 28.10J Deutſche Kabelw..48 1. Elsbach 21650 20.— Fenſchom F Co. 8, Emaille Ullrich 3,75 3,500 German. Portl.⸗Z. 10,70 10,60 Enzinger Filter 7,90 7,75 Gerresheim. Glas 51,50 30 Eſchw. Vergwerk 119,0 120,0 Geſ. f. elektr. Unter. 126,0 Faber Bleiſtift. 13,. 13, Gebr. Goedhardt 10.80 1 Liſt& Co..99.90] Goldſchmidt, Tg. 19,20 10.— eldmühle Papier 4,80 4,50 Goerz C. P. elten& Guill 30,75 31,50J Gothaer Fiend Brückenb. Friſter* Jache Waggon.25 1,3 aggenau Vorz 6,50 6,88 Ganz Ludwig.178 0,175 Grün Gebhard Texlil 38,— 38,— Gruſchwitz Textil. 7,80 8, Gelſenk. Bergw. 88,50 90,80 Hackethal Draht.— 2,70 Gelſenk. Gußſtabi 28,— 29,25 Halleſche Maſch. 9,80 10. 3³ 105 70 1270 2 obel 1110 11, Grizner Maſchin. 20, Meyer 1,20 1,20 Gaggenau Vorz 6,50 6,85 Gebr. Großmann„— ſelder Jarb. 24, ſeld. Kupfer 0, Gebr. Großmann—„— 5, & Bilfinger 15,30 15,55 „50 82,50 .30.50 80% 5. 40% D. Reichsanl. 0, 1 11, 1004% Mexitaner. .10.10 4%„Goldterte Waggon.60.504%½. conv.Rie. 080.90 4,—[Greppiner Werke—.— 43,154% Grtraftwt, Mym..30 9 4 bct Ad t 760.25ʃ4 10 4% Nasb-f 10 4185 0 ammers. Spinn. 20, 20,25 b. M. 70, ann. Waggonfab 5,25 8,0 hanſa Ologd..20 1,20 bg.⸗Wien Zumm 2,1 2,15 Hohenlohe⸗- Berk., 28,30 78.10 Töln Rottweller 11.90 12.— Philipp Holzmann 4,90 4,80 Gebr. Kö⸗. 6,75 8 jorchwerte. 12,30 12,30 Koſtheimer Cell.. 5,40 zumboldt Maſch. 28,— 24,65 Köliter Kunſtled. 2,40 See Dollarſchäge Goldanleihe C. M. Koyfer 38,— arkort Bergwrk..85 3,85 Ilſe Bergbau 2885 2 harpen. 0 116, 126,T M. Jüdel& Co. Maſch. 5,15 5,35 Gebr. Pean 125 69.50 69.—— 70 ellan 22,50 22,25 Kaliw. ersl. 4,0 4,70 Karlsr. Maſchin. .50 7,90 Kattowitz. Bergb 17,50 17,200 C. M. Kemp * Lae enben 24428 24 7 ech. Web. Ainden.80 8, .80 Weberei Zittau 9.— 0, Magirus.⸗OG. 380.70 eee Co. 8,10.75 Mannesmannröh. 60.75 63,30 Merkur Wollw Mansfeld. Aktien 3,90.65 Mir& Geneſt.— 14—— Markt⸗.Kühlhall. 14,— 8 Mototen Deuß 71,80.— Magiwntensas 6 10,— Motocctannbeim a. 80 heckmann G. hedwigshütte ſipert Maſch. Kupfer 85 2,75 a 72 Kohlen Nordd. Wollkämen 66,75 1 Le 488 e Opkenezn ddegg. 17,80 17,80 4% lbm 1914——— 477⁰ 86.551¼% SrWani88—.——1 2 17,—Oberſchl. Csb. ö. 12,90 11,90% Deſts 1913— do. Schaß 4½% do Silbern 4% do. Goldrent— o% Fo eind .80 4,25 580 5,— J Glanzſtoff Elbf 74, 72. Ver. Harzer Kal!.50.80 V. Schuhf Bru&W.75.70 V Stahlw. v. d aor 117.0 120.,0 Ver. Ültramarinf 20,— 20,— Vogel Telegr.⸗Dr 2,70 2,65 Vogtländ Waſch. 2,80 2,70 50 Wanderer⸗Werke 10,.—.80 Weſer Akt⸗Geſ. 7,80 7,60 Weſterreg. Alkali. 17.75 19,0 Weſtf. Eiſen Egdr. 20,— 10,80 Wicking⸗Cemem. 27.— 35,— Wiesloch Tonwar. 15,50— Wilbeltmsh. Eulau.— 780 Wiſſener Staht—.— 1 Wittener Gußſtahl 36,.— 38.— Wolf, Buckau. 680.85 Verein 2,.80 290 ellſtoff Waldhof 10,20 10,20 8,80 6,45 6,30 3,78—, Berliner Freiverkehrs ⸗Kurſe. Heidburg. 46,— 44,50 Pomona Hochfreguenzz. 8— 1,25 Ronnenberg Int. Petr. Un. Ipu 30,35 30, Ruſſenvank 2 Krügershall. 7, 6,75 Sichel& Co. e uldenh. Bapiet 0. ee at 58,— Petersb Int Hand.90 2,90] Ufa— 1280 12,0 5,75 58,½75 090 0,90 .60.8 16,25 16, 15.30 15,50 25 Berliner Jeſtverzinsliche Werte. a) Reichs⸗ und Staatspapiere. %%.Reichsan! 04940 0,918 5% B. Koßlenant. 10, 1088 75 94,753%„„ 13.40.320 7eeee 430 475 .y.670.3604% Prß. Konſols.030.035. RNeggenwert., 40 45 .IX.865 0,565 27% 1129 5689 527 Se aent 10 1 102427 0,445.445%.110 1,5505% Sch Braunk..70.70 805 0,825 4% Badiſche Anl..——.„ Landſch. Nogg.—— 458 930 0,3806½¼7% Baher. Anl. 138.81 b) Ausländiſche Nentenwerke. 4% Türeunif Anl.—.——, 4%„ Jollob 1911 10,4a 10,13 10,— 10.:J09-.-Los 22.— 22.25 4½%. St.⸗RI913 6,68 7,18 4½%,„1914%87 720 4%„„Goldrte 6,80 7,30 0 4o. * 4 4ůÿ Golprior. 200 Süds Eo.N .50%„ neue Pr. 5%„ Osligat. 44½% Anat, Ser.! 477 „Goldrente „Silberrte.—.— „„ Kronr.—. e „Oe.⸗U. Stb. alte.90 9,80 3% De⸗UiX. SrITa) 9,25 9˙20 .50 Frankefurter Seſtverzinsliche Werte. a) Inläudiſche. 4% D Schgtsg. 08 6,20 6,10J 4% Dayr. Eif⸗Anl. 40% do. 80. 1914.20 6,10½%/, do. Sparprämi 1919. 0,495 0,495 8% 7. Do.—.—..890 % Preuß. Konſ..100 35%%0— 90%0 en e ee f8e ie Sien 8s 888 858 9. u. V. do. ViaBad Anl.abe 1 . M de. 6860 5880l7% de von 1889 2400 L85% d) Ausländiſche in Vilſionen). 5% Rumän. 1903—.—%0 St. R. 81910 680.12 2½%% doBold. ar. 40 45½ 3 18 % 5b.. Rt.⸗B.—.——.—% Meg. am. Inn.. 40% Trk. Bagd. S.—. 10.04% aalebueede 28 Sal .3804%.⁰ n eeeeeeee e 125 5 —— 2— — 7,** 2 —4——— 9J.A ——. 775 705 25 9 Nene C89 8. Seite. Nr. 587 Neue Mannbeimer Jeftung Rbend⸗Rusgabe) mittwoch, den 17. Dezember 1822 Sportliche Rundſchau Herbſigautag Gau 99a Nordbaden des Bundes Deutſcher Radfahrer Die Tagung fand am 14. Dezember in Mannheim ſtatt. Um 2 Uhr eröffnete der 1. Vorſitzende, Generaldirektor Heppe⸗ kanſen, den Gautag mit begrüßenden Worten. Vertreten ſind 19 Vereine und 76 Einzelfahrer durch 17 Stimmführer. Es erfolgt nächſt die Verleſung des Protokolls der letzten Gauſitzung am 16, Märs in Heidelberg, das genehmigt wird. Dann berichtet der Gauvorſitzende über die Tätigkeit des Gauvorſtandes in eingehen⸗ der Weiſe, woraus hervorzuheben iſt, daß ſeit März 6 Vorſtands⸗ fungen ſtattfanden. Der Zahlmeiſter erörterte die Mitglieder⸗ bewegung, wonach 228 ordentliche, 47 Familien⸗ und 81 Jugendmit⸗ glieder insgeſamt 356 Mitglieder beſtehen. Die Kaſſenverhältniſſe ind der Zeitlage entſprechend günſtig. Die Rechnungsprüfer ha⸗ ben die Kaſſe in Ordnung befunden, worauf dem Kaſſier Eutlaſtung erteilt wurde. Der Fahrwart für Saalfahren teilt mit, daß auf dem Bundestag in Frankfurt a. M. der Radfahrer⸗Verein Wein⸗ heim von 1891 den 1. Preis in ſeiner Gruppe, der Veloeipedklub Heidelberg den 2. Preis im Schmuckkorſo und der Radfahrerverein Dillweißenſtein den 1. Preis in ſeiner Gruppe heimbrachte. Der Fahrwart für Wanderfahrten konnte 13 Becher an die verſchchiede⸗ nen Mitglieder zur Verteilung bringen; ferner wurden für 6 bezw. 12 Stundenfahrten 2 Mitglieder ausgezeichnet. 5 Herren ſehen auf eine Wjährige Mitgliedſchaft im B. D. R. zurück und erhielten aus dieſem Anulaß die Ehrennadel. Alsdann bringt der Bezirks⸗ vorſteher des Nordbezirks einen ſehr günſtigen Bericht und betont insbeſondere den harmoniſchen Verlauf und die zahlreiche Beteili⸗ Zung der Ausfahrten jeweils Mittwoch abends, ſowie die ſchöne Abwicklung des Bezirksfeſtes am 6. Juli in Weinheim. Der Stimm⸗ führer des Südbezirks beſpricht ausführlich die ſportlichen Veran⸗ ſtaltungen daſelbſt. Darauf referiert in ausführlicher Weiſe der 2. Borſitzende Herr Wellbrock über die Bundeshauptverſamm⸗ lung am 30. 11. und 1. 12. in Weimar, welcher er perſönlich als Gauvertreter beigewohnt hat. Erwähnenswert iſt, daß die Mit⸗ gliederzahl des B. D. R. 102 903 beträgt, der Bundesbeitrag für 1925 mit Rm..— für ordentliche Mitalieder feſtgeſetzt wurde. Der Gaubeitrag wurde heute auf/.— nominiert, ſodaß der Geſamt⸗ beitrag für 1925 Rm..— beträgt. Hierfür haben die Mitglieder die wöchentlich erſcheinende Bundeszeitung, Verſicherung gegen Haftpflicht und Unfall, koſtenloſe Ausſtellung von Grenzkarten, ko⸗ ſtenloſe Beratung in Rechtsſachen, Radfahren betreffend, bedeutend ermäßigte Preiſe für Kartenmaterial und Reiſebücher uſw. Fami⸗ lien⸗ und Jugendmitglieder zahlen für Bundes⸗ und Gaubeitrag insgeſamt Rm..— pro Jahr. Wenn man berückſichtigt, daß die Zeitung allein pro Mitglied Rm..— verſchlingt, wovon wieder Rm. 1,68 auf Poſtgebühren entfallen und die Verſicherung Rm. 0,80 abſorbiert, iſt der Beitrag ſehr niedrig zu neunen. Sodann kritiſiert der Vertreter des Südbezirks die teueren 13 Landesver⸗ bände und empfiehlt die früheren koſtenloſen Kartellverbindungen wieder an Stelle der erſteren aufleben zu laſſen. Radfahrer⸗Verein FJeudenheim beantragt ihm wieder die Ferufahrt Mannheim Frankfurt— Mannheim zu übertragen, was genehmigt wird. Ueber eine evtl. Preisſtiftung des Gaus ſoll der Frühjahrgautag beſchlie⸗ zen. Der 1. Vorſitzende kommt alsdaun auf die beabſichtigte Wie⸗ dervereiniguna von Gau 9ga(Nordbaden) und Gau 100(Pfalz) zu ſprechen. Eine ſolche Verſchmelzung, wie ſie früher beſtanden hat, wurde allgemein begrüßt. Aus dieſem Grunde wurde auch die Neuwahl des Vorſtandes ausgeſetzt, bis nach ſofortiger Rückſprache mit Gau 100 und Eingabe beim Bundesvorſtand dieſes definitir genehmigt iſt Alsdann ſollen in einer in aller Kürze vorzunehmen⸗ den gemeinſchaftlichen Verſammlung die Neuwahlen betätigt wer⸗ den. Nur für den verzogenen Straßenfahrwart wurde ein Erſatz⸗ mann beſtimmt. Im Uebrigen bleiben alle Vorſtandsmitglieder bis zur Neuwahl im Amt. Um 15 Uhr konnte die Verſammlung ge⸗ ſchloſſen werden. M. * Handball Polizeiſportverein Mannheim— Phönix Mannheim:2 Auf dem neu hergerichteten Sportplatz in der Kaſerne ſtanden ſich am Sonntag obige Manſchaften gegenüber. Vom Anſpiel weg zieht Phönixr vor das Tor des Platzinhabers, deſſen Hüter jedoch auf dem Poſten iſt und ſämtliche Schüſſe auf ſein Heiligtum in hervorragender Weiſe meiſtert. Trotzdem kann er nicht verhindern, daß in der 10. Minute ein vom Mittelläufer wuchtig auf Tor gege⸗ bener Ball den Weg ins Netz findet. Phönix drängt mächtig, kann jedoch bis Halbzeit nur noch ein Tor erzielen. Nach Halbzeit ſtrengt ſich der Polizeiſportverein ſichtlich an wenigſtens den Ehrentreffer zu erzielen, jedoch die aufeehalg Gäſte⸗Hintermannſchaft vereitelt jeden Erfolg. Nachdem Pho 255 nochmals ein Tor gelungen iſt, beendet der Schiedsrichter das fa Treffen beim Stande von:0 für Phönix. Phönix hat verdient gewonnen. Der Sieg ſand keien Augenblick in Frage. Die Mannſchaft des Poltzeiſportvereins ſpie mit großem Eifer und war ſtets bemüht das Spiel offen zu halten Die Hauptſtützen der Mannſchaft ſind der Torwächter und der telläufer. Der Schiedsrichter, Herr Kropp vom Sportveret Waldhof leitete zur allgemeinen Zufriedenheit. K. H. Wetternachrichten der Karlsruher Candeswetterwarte Der Tiefdruckausläufer über den britiſchen Inſeln iſt norbwärts abgezogen. und die gegen das Feſtland vordringenden warmen Luft⸗ maſſen haben keinen weſentlichen Einfluß auf die Witterung Mittel⸗ europas gewonnen. Auf Süddeutſchland ſind nur unerbebliche Nie“ derſchläge gefallen, über der Ebene lagern Nebel und niedrige Wol⸗ kenſchichten. während im Hochſchwarzwald und auf der Baar meif heiteres Wetter bei leichtem Froſt herrſcht. Da eine neue Störung zunächſt nicht bevorſteht, wird das teils heitere, teils neblige trockene Wetter fortdauern. Vorausſichkliche Witterung für Donnerstag bis 12 Uhr nachts Fortdauer der trockenen. in der Ebene meiſt nebligen, im Ho ſchwarzwald meiſt heiteren Witterung. Temperaturen wenig ver⸗ ändert. 7FFFFPPVVCVbCbCCbCCVCbVCVbVbVTbTbTbVTGTVTGTGCTGTéT'TbT''''''.'.'.'.'..——————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaktlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Will Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den ſtbria tedaktionellen Teil: r Rircher:“ Anzeigen:& Bernbarbt. Der Felſenbrunner hof Eine Gutsgeſchichte von Anng Croiſſant-Ruſt Copyright bei Georg Müller, München. (Nachdruck verboten.) Adieu, Herr von Felſenbrunn,“ rief ihm Gretchen geärgert und ſnöttiſch nach. as hatte Helene denn anderes am Weiher zu tun, als dieſen Kerl, den Thomann, zu erwarten? Peter lief raſch, wie wenn er verfolgt würde, dem Weiher zu. Es begann an dieſem frühen Herbſtabend bald zu dämmern. Der Hohlweg mit den Ginſterbüſchen und den Wachholderſtauden, die dort kauerten, kam ihm unheimlich vor, er fürchtete den ſtummen Wald an ſeiner Seite, der ihm die Aeſte drohend entgegenhielt. Ringsum ſtanden die Nebel und über den Nebeln die ſchwarzen Berge. Und immer kam der Weiher noch nicht; bis er auf einmal erſchrack: ein matter großer lichter Kreis tat ſich vor ihm auf, der Mond ſtand blaß hinter der dünnen. weißlichen Nebelſchjcht. Wie zarte, feuchte Schleier zog es an ihm vorbei— bläulich⸗grau, lang⸗ geſtreckt, groß und ſtill lag der Weiher vor ihm, in der Ferne hörte mam leiſe den Ablauf murren. Peter war ſo haſtig gerannt, daß ſein Herz mit wütenden Stößen gegen ſeine Bruſt ſchlug, bis er ſich verwirrt und mit dröhnenden Tönen im Ohr unter eine Weide kauerte. Nach und nach wurde er kuhiger und ſchaute um ſich. Der Mond kam gerade mit fahlem Licht aus den Wolken, und der Weiher ſah in der Mitte wie trübe Perlmutter aus; an den Rändern aber wie ſchwarze Tinte. Im leichten Stößen fuhr der Wind darüber, dann wellte ſich die Oberfläche ſchwach, lag aber bald wieder glatt da. Wie groß er war! Viel, viel größer als am Tag. Wenn der Mond hinter die Nebel kroch, ſchienen die Ufer zurückzuweichen; der Weiher ſah durch die darübergleitenden Nebel geſpenſtiſch aus, war ihm fremd— dem Jungen wurde es unheimlich. Regte ſich nicht etwas auf dem Waſſer? Da— vor ihm? Oder drxüben, über dem Waſſer? Dort ſah er ein Licht, ein zuckendes, röt⸗ liches Licht. Ganz plötzlich war es da, vorhin hatte er es nicht geſehen. Peter ſtrengte ſich an, die Richtung zu erraten. Dort lag doch kein Haus?— Oder doch!— Das Weiherhaus der Thomanus War ſemand an dieſem frühen Abend dort?— Seinc Schweſter! Peter ſtarrte nach dem zuckenden roten Licht, das ihm die Nebel verbargen, und das wieder aufflackerte, wenn ſie am Boden krochen. Seine Schweſter war dort, ja, gewiß war ſeine Schweſter dort! Da kam etwas Weißes, ein feiner, dünner Streifen hinter den Büſchen vor, er hörte ferne Schritte, das Lich! blakte weiter. Auf die Hände geſtützt, ſaß er plötzlich aufrecht und hielt den Hals gierig vorgeſtreckt; die Arme begannen zu zittern und ſchienen ihm einzuknicken, und doch ſtrafften ſie ſich wieder; ſeine Augen böſe, unſtät, und ein Ausdruck von Entſetzen trat in ſeme Züge Was da kam, war nichts Märchenhaftes, nichts Ueberirdiſches, e war ſeine Schweſter Helene, die einen dunklen Mantel über ihrem weißen Kleide trug. Sie kam immer näher und ſtand ploötz⸗ lich dicht vor Peter. Mit einem Manne— mit dem jungen Tho⸗ anmn. Die beiden vor ihm ſprachen kein Wort. Der Mann hielt Helene in den Armen und preßta ſie ſo an ſich, daß ſie den Kopf mit geſchloſſenen Augen nach rückwärts bog. Ein Strom wilden Lage 1 Leidenſchaft ging von dem ſtummen Paare aus s Geſicht brannte und ſein Herz tobte. Es trieb ihn, auf⸗ zuſpringen Verachtung ins Geſicht zu ſchleudern; aber er blieb zitternd kauern. Mit Fäuſten hätte er zuf dieſen Mund losſchlagen ſollen, der ſich nicht vom Munde des Mannes trennen konnte, dieſem lügneriſchen, heuchleriſchen Munde! Aber er blieb in dumpfer Wut, in ratloſer Verzweiflung ſitzen und ließ die beiden ihren Weg fortſetzen, während er fühlte, daß ſein Kopf heißer wurde und ſeine Glieder zu zittern anfingen. 27) und den beiden ſeine Prahtiſches Weihnachtsgeſcheub! Neu erſchienen Achte Nuflage Kochbuch der Koch⸗- and Haus hallungs ſchule bearbeitet von E. Wundt, R. Rothmund und M. Künzler. Preis:.5S0 Reichsmark. Wieder in Friedens ausſtattuug. Zu beziehen durch Ea216 die Buchhandlungen und non der fochſchule de⸗ Bad. Frauenvers ins, flarlsruhe, Otto Sachsſir. 1. Warum ging er ihnen nicht nach?— Da lag er auf der Erde, und ſeine Finger bohrten ſich in das naſſe Herbſtlaub; ſein Köeper brannte wie Feuer—„Gretchen!“ ſchrie es in ihm. Regungslos und gepeinigt lag er lange Zeit, bis ihn die Kühle auftrieb. Wie ein Verjagter, Flüchtling, nicht wie ein Anklagender kam er heim, mit wirrem Kopf und ratlos. Er zieh ſich der Feigheit und ſchämte ſich deshalb; er ſtachelte ſich an und biß die Zähne übereinander und wußte doch, daß er nichts ſagen würde, er ſchlich ſich ins Haus, wie wenn er auf etwas ertappt worden wäre. Die Trepenlampe brannte, das ſah heimlich aus; aber oben in dem mondhellen breiten Korridor überkam ihn ein Schrecken, als ſich die Tür öffnete und Helene, in einen weichen, weißen Schal gewickelt, das Haar offen, heraustrat. Sie ſah ihn ſtreng an und drohte mit dem Finger. Wo kommſt du ſo ſpät her? Wo treibſt du dich herum, du Tauge⸗ 11 05 Ganz naß ſind deine Kleider! Ich werd's dem Vater agen!“ 5 War alles nur ein Traum geweſen? Peters Kopf glühte wie im Fieber; er rannte von Helene weg wie ein Verbrecher und warf ſich auf ſein Bett in ratloſer Qual und ſtöhnte über das Neue, Juälende und Unbegreifliche, das über ihn gekommen war Er wälzte ſich unruhig herum und ſchlief zuletzt halb ein. In ſeinen Fieberträumen kamen Greichen und Helene und vermiſchten ſich zu einem Weſen, das ihn beängſtigte und verfolgte; die ge⸗ heimnisvolle Mondnacht, das rote Licht, der junge Thomann, der Helene im Arm hielt, Gretchen, die ihn küßte— küßte ⸗ Am Morgen erſchien ihm die Welt wie ein Wirrſal, in dem er ſich nicht mehr zurechtfinden konnte. War das Sünde, was er geſehen, und was er dabei empfunden? Auch das, was ihn jetzt immer an Gretchens Seite überfiel? Gretchen und Helene.— Die Nacht am Weiher und die Tage neben der kleinen Roten verbracht, vermiſchten ſich für ihn und peinigten ihn. Er getraute ſich nicht, ſeine Schweſter anzuſchauen! Ol er dachte nicht mehr an Anklageh; er fürchtete ſich, daß ſie ſprechen würde, wie wenn ſie in ſeine Seele hätte ſchauen können. Er ging die nächſte Zeit wie ein Betrunkener umher. Der Kandidat zankte, bat, beſchwor ihn— Peter ſah ihn ſcheu an—, wollte reden— und ſchwieg. Wie hätte er das, was ihn bedrückte und quälte, irgendeinem ſagen können! Der Kan⸗ didat frug gewiß nur, weil er ihn verändert und verſtört fand, und wurde gewiß wieder zufrieden, ſowie er wie früher war. Peter vermied jetzt Katzeberg. Er zuckte zurück, wie wenn er ſich gebrannt hätte, wenn er nur das Wort hörte. Aber er lief auf die Anhöhe und ſchaute von fern nach dem Dach von Katze⸗ berg und fühlte, wie ihm das Herz zuſammenkrampfte, wenn er an Gretchen dachte. Ach, die Mutter! Wenn ſie doch geahnt hätte, wie er ſich quälte; wenn ſie nur mit ihm geſprochen, ſich ſeiner erbarmt hätte. Wenn ſie nur gewußt hätte, wie oft er ſich in ſchlafloſen Nächten vorgenommen hatte, mit ihr zu reden, und wie er ſich ſchämte, wenn der Tag kam! Er taumelte nur ſo durch die Zeit, und Alwine, die ihn ein paarmal ſcharf beobachtet hotte, rief ſhm zu:„He, du! Stolper doch nicht über deine eigenen Gefühle!“ Eine wilde Bitterkeit überkam Peter, er kroch immer mehr in ſich zurück, ſeine Unſicherheit wuchs; er war wieder der Scheue und Verſtockte, und der Kandidat meinte kopfſchüttelnd:„Peter, Peter, die böſen Zeichen mehren ſich! Stehen wir vor einer Kri⸗ ſis? Sie ſind wie ausgewechſelt! Was iſt denn los? Haltung! Ein Mann werden wollen!“ Doch Peter wies ihn höhniſch zurück:„Ein Mann! Ich ſoll ja erſt ein Muſterknabe werden! Geben Sie mir doch das Rezept; wie macht man das? Wie haben Sie das gemacht?“ Der Kandidat ſah ihn mit hochgeſchnellten Augenbrauen er⸗ ſtaunt und beleidigt an, ſprach kein Wort mehr als unbedingt nötig und beachtete es auch nicht, daß Peter ſeine Schroffheit bereute und beengt und traurig war, und doch bei Gelegenheit ſein Füh⸗ len ſchier brutal abweiſend vor ihm verſteckte. 2* Eines Abends, der Herbſtwind ſtöhnte in den Zweigen, der Wald donnerte von der Höhe herunter, floh Peter aus Hauſe und rannte nach Katzeberg. Die Berge ſtanden in der be⸗ ginnenden Dämmerung ſo nah, ſo unverſchleiert, förmlich ſchamlo; ſahen ſie aus, zeigten alle ihre Riſſe und Schrunden. Etwe⸗ Höhniſches und zugleich Aufreizendes lag in der weichen und da heftig bewegten Luft, in den Wolken, die ſich förmlich vor Haſt ineinanderſchoben, in den wilden, johlenden Tönen, die über Nie öden Felder gellten und in den Föhren ihren Spuck trieben. Ein düſteres Abendrot hockte am Rand des Himmels und folgte Peter, bis er im Haus der Katzebergern war. der Sturm zeterte um die Mauern; aber es war ganz ſtill in dem kleinen, dunkſen Haus, nichts rührte ſich. Peter drückte erregt auf die Türklinke der Wohn⸗ ſtube; ſie war verſchloſſen, doch näherten ſich haſtig Schritt hen, und Gretchens Stimme fragte halb unwillig halb furchtſam:„Wer iſt denn draußen?“ „Ich—— der Peter.“ „Ach dul Wie kann man ſo ſpät kommen!“ „Mach auf!“ bat Peter heiſer. „Gleich, gleich!“ „Mach auf!“ Peter drückte wie raſend auf die Klinke. Endlich knirſchte der Riegel, die Tür gab nach, er fiel faſt ins Zimmer, in dem er vor dem düſter drohenden Abendrot die Silhſuette Gretchens gewahrte. Schon hatte er das Mädchen an ſich geriſſen, wortlos und faſt weinend vor Sehnſucht, ſchon hielt er es feſt an ſich gepreßt und ſuchte ihren Mund, und ſuchte ihre Worte und ihr Wehren mit Küſſen zu erſticken. „Nicht!“ ſchrie Gretchen, als ſie endlich ihren Mund von ſeinen Lippen trennen konnte, und ſtemmte ihre kleine, derb⸗ Fauſt auf ſeine Bruſt:„Ich will nicht, daß du ſo wild biſt. Nelg, ich will nicht!“ Und als Peter wieder nach ihr greifen wollte, biß und kratzte und ſtieß Gretchen nach ihm, der ſte immer wieder an ſich riß, bis ſie endlich in ein halb furchtſames, halb zorniges Weinen ausbrach. „Licht! Mach' Licht!“ ſchrie Peter und ſtieß das Mädchen von ſich,„ſchnell mach' Licht!“ 4 lind wie auf ein Stichwort erſchien Mama Katzeberger wi einer ſehr dünnen, ſehr unſchuldigen, ſehr unſicheren Kerze. *** Endlich kam Heinrich an. Größer und hagerer, mit einem müden, mokanten Lächeln, das jedes teilnehmende Wort ablehnte, ja faſt höhniſch zurückwies. Er faß mit einer Ruhe und Ueber⸗ legenheit am Tiſch, wie wenn er der Aelteſte und Erfahrenſte der Tafelrunde wäre; von Zeit zu Zeit befiel ihn eine kurz lärme Lebendigkeit, die zuſammen mit den hektiſch roten Bachen und den brennenden Augen beängſtigend wirkte. Sonſt machte er durchau⸗ nicht den Eindruck eines Kranken, lebte auch nicht ſo, nur wie einen der Ferien hat und ſich am Schlafen und gut Eſſen und Trinken wohl ſein läßt. 5 Die Abende machten nun faſt einen gemütlichen Eindruck. Das Feuer knatterte im Ofen, während der Wind an dieſen ſtürmiſchen Dezembertagen in den Kaminen des weißen Hauſes rumorte; Läden ſchlugen, und Alwine ſchimpfte über die Nachläſſigrent del Dienſtboten, die ſie niemals befeſtigten. „Ich finde im Gegenteil, das gibt Stimmung,“ ſagte Helen großartig,„ſo eine brauſende Spätherbſtnacht, die wilden Schlͤäge⸗ das Geſtöhne im Schornſtein; man denkt an allerlei Gruſeliges, Haus lihſer oder Aehnliches.“ Sie ſchmiegte ſich wohlig kiefer ihren Lehnſtuhl, wo ſie in einen großen weichen Schal gewi zwiſchen buntfarbigen Kiſſen in ihrem weißen engliſchen Kleide ruble. Sie hatte eben die Leſewut und las den ganzen Tag auf ihr Zimmer, das ſie heizen ließ. „Das Holz, das in umſerem Hauſe verbraucht wird“, ſchimpfi⸗ Alwine,„ein halbes Vermögen fliegt zum Schornſtein hinaus; um alberne Geſpenſtergeſchichten zu leſen, heizt man nicht den ganzen Tag extra ein Zimmer; daß du das geſtatteſt. Vater! Zuletzt Taunß du deinen ſchönen Wald ſchlagen laſſen, wenn es ſo weiter geht! (Fortſetzund folat) 1 Manmakpemu. ndn Aünbnad Gũastige Zahſungsbedingunges. ld Aahendrabt. Maunhein Teſephos 180. O 7, 5 Cleidelbetgeistr) 38. Delze sind vornehm! Im preiswerter, bester Auswahl bei Else Vinz, p3, 1/16, Tel. 2501 cotts Emulſion 5 Fabrſleat) lst seit Jahrzehnten in ollen Kultur⸗ ländern dos Nährmitiel für die Jugend reinigend. Bel zurudigebliebenen u. schwrsch- lcken Rindern let sie unenfbehrlich und dient 12 als Eruünzumg der itglichen Nahrung. 4 Nem hite sich vor Nachehmuntzen, da diese oft en Stelle des Originelpröperales empfohlen werden./ Scotff' Emulsfon 1 m allen Apoſheken und Drogerien zu haben. Niederlagen: Einbhorn Apotheke, Engel-Apotheke, Dr. Fentzling Hof-Apotheke, A. Merk. LöwvZ-en-Apotheke, Felix Alch, Neckar-Apoetheke, K. Schüts. 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