Freitag, 19. Oezember elle Gezuge reiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl 55 derung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Kartserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr 17590 Neeberube.— Hauptgeſchäfisſtee E 6, 2.— Geſchäfts⸗ 11 enſtellen Waldhofſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Meerfeld⸗ aße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.⸗Adreſſe eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 391 Rinzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro paltige ein⸗ Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Veramwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnähme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Veilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Seitung. Mannheimer Ftauen-Oeitung-Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern u. Neiſen. Geſetz u. Necht die verſchiebung des Räumungstermins Ein engliſch⸗franzöſiſches„Geſchäſt“ 2. London, 19. Dez.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Die „Times“ meldet über die Räumung der Kölner Zone: 18 Die britiſche und die franßöſiſche Regierung hätten 35 Frage der Räumung der Kölner Zone beſprochen Da aber ſte Kontrollkommiſſion noch nicht imſtande geweſen ſei, einen voll⸗ jändigen Bericht einzureichen, ſeien die beiden Regierungen noch zu keiner Entſcheidung gelangt. Die Annahme des Dawes⸗ planes ſchlöſſe die Frage der Verfehlungen Deutſchlands bezüglich r Reparationszahlungen aus Aber die Lage betr. der Entwaff⸗ bena Deutſchlands ſei verſchieden. Da die deutſche Regierung ehaupte, daß die Zone am 10. Januar geräumt werden müſſe, ſo ſei die Antwort der Alliierten die: Die Deutſchen hätten der Inſpek⸗ ion ſopiel Hinderniſſe in den Weg gelegt, daß es unmöglich geweſen wäre, die Arbeiten ſo früh zu beenden, wie es die Alliierten wünſchten. Es ſei jedoch gänzlich ausgeſchloſſen, daß der endgültige Bericht bis zum 10. Januar fertig würde. Es ſei ledoch betont, daß das Ergebnis der Inſpektion ausgeſprochen unbefriedigend fei. Die Kommiſſion habe genügend bewieſen, daß Deutſchland ſeine Vertragsberpflichtungen noch nicht voll ausgeführt habe. Im Licht der durch die jüngſte Inſpektion gewonnenen Eindrücke werde es offenbar werden, neue gemeinſame Bedingungen zu formulieren, denen Deutſchland nachkemmen müſſe, ehe die Kon⸗ doltonmiſſton durch eine kleine Inſpektionskommiſſion erſetzt wer⸗ n kann. Die„Times“ bemerkt hierzu in ihrem Leitartikel: Lord Cur⸗ zon könnte die Beibehaltung der britiſchen Beſatzung von Köln Nach dem 10. Januar nicht auf allgemeine Verfehlungen Deutſchlands, wie Poincare, ſondern auf ſpezielle Erfah⸗ rkungen in der Entwaffnung begründen. Die deutſche Regierung ei augenſcheinlich bereit geweſen, bei der Inſpektion zu elfen, aber ihre militäriſchen Untergebenen hätten der Komm iſ⸗ n überall Hinderniſſe in den Weg gelegt. Dieſe Obſtruktion ſei ir wunde Punkt bei der ganzen Sache. Das beweiſe das Vorhan⸗ genſein eines ſtarken militäriſchen Willens und einer weitver⸗ Zweigten äußerſt wirkſamen Organiſation in Deutſchland. Die Alliierten wünſchten keinen unbilligen Druck auf Deutſhland auszuüben. Aber die Fortdauer des militäriſchen Geiſtes in Deutſch⸗ end rufe in allen alliierten Ländern große Beunruhigung hervor. Wenn der Bericht der Kontrollkommiſſion daz Vorhanden⸗ ſein einer Organiſation in Deutſchland zur Vorbereitung des Krieges 45 Um den deutſch⸗amerikaniſchen Handelsvertrag Wachſende Oppoſikion in Amerika (Spezialkabeldienſt der United Pre 5) en t Waſhington, 18. Dez. Im Hinblick auf die ſich immer ſtärker ntwickelnde Oppoſition gegen ein deutſch⸗amerika⸗ iſches Handelsabkommen hat der Auswärtige Ausſchuß mit dtor Borah ermächtigt, eine Kommiſſion zu ernennen, die Jut Staatsſeretär Hughes über das Abkommen verhandeln ſoll. Augenblick herrſcht im Auswärtigen Ausſchuß die Meinung or daß Art. 23 und 32 des Shipping Act nicht in Einklang du⸗ bringen ſind mit der in dem Abkommen enthaltenen Stipalation r gegenſeitigen Meiſtbegünſtigungsklauſel in Bezug uf die Schiffahrt. bez Im Staatsdepartement hält man die Streichung dieſer eiden Artikel nicht für nötig, da der Präſident die Ermächtigung at, ſie zu fuſpendieren. Art. 28 des Shipping Act ſieht Vorzugs⸗ kife auf den amerikaniſchen Eiſenbahnen vor für Güter, die auf chiffen der Vereinigten Staaten verfrachtet werden. Art. 32 ſieht imodugszollſätze vor für Waren, die auf amerikaniſchen Schiffen Rportiert worden ſind. Dieſe beiden Artikel geben eine harte Stueß zu knacken. Es ſcheint, daß in der letzten Sitzung die reichung wie auch die Suſpendierung des Art. 32 auf ſtarken venlderſtand geſtoßen iſt, da man in ihnen das Mittel zur Sub⸗ ntionierung der amerikaniſchen Schiffahrt ſieht. miſ, Wie wir erfahren, wird es für möglich gehalten, daß die Kom⸗ d ſſion Schritte befürworten wird, die zur Wiederaufnahme der Verhandlungen führen werden. Und ſelbſt im Falle, daß gü Auswärtige Ausſchuß zu einer Einigung kommt und einen geſaſtigen Bericht herausgibt, wird es als ſehr zweifelhaft an⸗ naßden. daß ſich die nötige Zweidrittelmehrheit zur An⸗ hme im Senat findet. jooo Jahrfeier des Rheinlandes dab Berlin. 19. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) Im nächſten lande⸗ werden es tauſend Jahre ſein. daß ein aroßer Teil des Rhein⸗ es und faſt die aanze Rheinprovinz zum Deutſchen Reich lich ören. Die Rheinprpvinz hat die Abſicht, dieſen Anlaß feſt⸗ lich zulbegehen. Die Feier der Provinz ſelbſt wird vorausſicht⸗ tag im Monat Juni ſtattfinden. Der Provinzialausſchuß und Land⸗ Anſcherden außerdem noch verſchiedene örtliche Feiern veranſtalten. eiwchlieftend ſoll dann noch ein aroßer Feſtakt im Siebengebirage wird um die Mitte des Juli herum abaehalten werden. Außerdem und Ac Reihe rheiniſcher Städte. Köln. Trier, Koblenz usſt achen, beſondere Ausſtellungen ins Leben rufen. Die Kölner irtſchung. die ein aroßzügiges Bild von der geſamten Kultur⸗ und ſichtlichaftsentwicklung des Rheinlandes geben ſoll. dürfte voraus⸗ hlich am 1. Mai eröffnet werden. m. Jöbndon, 19. Dez. Nach einer Meldung aus Kapſtadt find dur 0 Mnteburg in Südafrika bei einem Bergwerksunglück eißen des Förderſeiles 31 Bergarbeiter getötet worden. dedeld Auflöſung des ägyptiſchen Parlaments. des det wird, beſchloß die ägyptiſche Regierung, Ende dieſes Jah⸗ zu 15 e Anfang des nächſten das ägyptiſche Parlament auf⸗ 2 en. ſche Der Rückgang des Kommunismus. Die zwei nordweſtdeut⸗ üy nmunſſtiſchen Tageszeitungen ⸗Welktribüne! und dehnbecker Arbeiterzeitung!, die bisher in Schwerin dicht ebn, des wage, Gafdschünfeviefkeiten eiv gsdangen. Wie aus Kairo beſtätigen ſollte, ſo würden die Alliierten Schutzmaßregeln dagegen treffen müſſen. Jedenfalls werde bei der jetzt noch herr⸗ ſchenden Ungewißheit die Kölner Zone nicht ge räumt werden. Das Beſte, was man hoffen könne, ſei, daß die deutſche Regierung bezüglich ihrer Militärorganiſation Maßnahmen treffen werde, die die Räumung der W Zone möglich mache. Ein franzöſiſcher Kommenkar „Petit Pariſien“ ſchreibt zu der geſtrigen Erklärung Lord Curzons im engliſchen Oberhaus: In der Unterredung, die Herriot und Chamberlain in Paris hatten, ſei die Frage der Räumung der Kölner Zone beſprochen worden. In dieſem Augenblick ſcheine es wahrſcheinlich, daß nach den Teilberich⸗ ten der Kontrollkommiſſion der Zeitpunkt der Räumung der Kölner Zone hinausgeſchoben werden müſſe. Die beiden Staats⸗ männer ſind übereingekommen, daß in dieſem Falle es am beſten wäre, die Räumung der Kölner Zone mit der Räumung des Ruhr⸗ gebietes durch die franzöſiſchen und belgiſchen Truppen zuſam⸗ menfallen zu laſſen. Das iſt die Entſcheidung, die jedenfalls die franzöſiſche, engliſche und belgiſche Regierung treffen werden, wenn die Botſchafterkonferenz nach der Kentrollkommiſſion und nach dem Militärkomitee von Verſailles ihre Anſicht über die Entwaffnung Deutſchlands kundgeben werde. Nach dem„Petit Pariſien“ wird alsdann zu beſtimmen ſein, welchen Teil der Rheinlande die engliſchen und belgiſchen Truppen beſetzen ſollen. Die Engländer hätten die Abſicht ausgeſprochen, den Bezirk von Koblenz zu beſetzen. Aus Gründen techniſcher Ord⸗ nung und aus moraliſchen Gründen, denn Koblenz ſei der Sitz der Rheinlandkommiſſion, würde man auf franzöſiſcher Seite es vor⸗ ziehen, daß der engliſche und belgiſche Kontingent in einem anderen Sektor, wie der„Petit Pariſien“ zu wiſſen glaubt, oberhalb des Brückenkopf Mainz untergebracht würde. Sotſchaſterkonferenz und Käumungsfrage V Paris, 19. Dez.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) In eini⸗ gen Togen wird ſich die Botſchafterkonferenz mit dem Vericht der Militärkontrollkommiſſion zu befaſſen haben. Wie bereits gemeldet, haben bisher nur vorbereitende Ver⸗ handlungen über dieſen Gegenſtand ſtattgefunden. Treczdem glaubt man, daß die Botſchefterkonferenz die Frage der Räumung des Kölner Brückenkopfes unlerſucht und im Einvernehmen mit ben militäriſchen Sachverſtändigen Englands den Eindruck gewonnen habe, daß die Räumung am 10. Januar nicht ſtättfinden könne Ddie neue Note an den völkerbund J Berlin, 19. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Ueber die neue Note, die die Regierung an den Vorſitzenden des Völkerbundsrats gerichtet hat, hören wir: Der Artikel 16 der Völkerbundsfatzung läßt die Möglichkeit einer Neutralität für den Fall, daß der Völkerbund eine Exekutive anordnen ſollte, nicht zu. Auf dieſen Punkt haben die 10 Mächte in ihren Antwortſchreiben an die deutſche Regierung bindende Antworklen nicht erteilt, ſondern haben ſich damit beggügt, darauf hinzuweiſen, daß die Völkerbundsſatzung den Fall einer Ausnahmeſtellung nicht zulaſſe. Die Betonung, daß die Auf⸗ nahme Deutſchlands ohne Privileg ſtattfinden müßte, geht an den deutſchen Einwänden vorbei. Die Reichsregierung verlangt kei⸗ nerlei bevorzugte Stellung, ſondern lediglich die Berück⸗ ſichtigung eines tatſächlichen Zuſtandes, nämlich unſerer pollkommenen Entwaffnung. Darauf erneut hinzuweiſen und um erſchöpfende Auskunft über dieſen Punkt zu erſuchen, iſt der Zweck dieſer neuen Note. Im übrigen iſt im Völkerbund ſelbſt der Artibel 16 ja ſtets um⸗ ſtritten geweſen. Es liegen auch verſchiedene Abänderungsanträge vor, über die indes die Entſcheidung noch ausſteht Von der Be⸗ antwortung der deutſchen Note werden die weiteren Schritte und Entſcheidungen abhängen, die Deutſchland in der Völkerbundsfrage treffen wird. Aus der Sitzung des Reichsrates In der geſtrigen Sitzung des Reichsrates machte der Regie⸗ rungsvertreter Mitteilung von dem Beſchluß des Reichskabinetts über die Umwandlung der Rentenbank in eine landwirt⸗ ſchaftliche Kreditanſtalt. Ein Geſetzentwurf betceffend Errichtung der Kreditanſtalt ſoll alsbald dem Reichsrat und dem Reichstag vor⸗ gelegt werden. Die zur Verfügung ſtehenden Mittel werden in aller⸗ kürzeſter Zeit den Inſtituten zugehen. Die Treuhandſtelle tritt be⸗ reits am nächſten Montag zuſammen. Genehmigt wurde der Geſetzentwurf betreffend ein deutſch⸗ polniſches Abkommen über Staatsangehörigkeits⸗ und Optionsfragen. Der Geſetzentwurf gründet ſich auf den in dieſen Fragen ergangenen Schiedsſpruch. Polen war von vornherein be⸗ müht, möglichſt wenig Deutſchen die polniſche Staatsangehörigkeit zuzuerkennen und daraufhin ihr Eigentum zu liquidieren, während die deutſche Regierung ſelbſtverſtändlich den entgegengeſetzten Ttand⸗ punkt einnahm. In der Frage der Staatszugehörigkeit iſt in dem Schiedsſpruch im weſentlichen der deutſche Standpun kt durch⸗ gedrungen, während hinſichtlich der Option leider das Gegen⸗ feil der Fall iſt. Namentlich iſt es dabei geblieben, daß Polen die⸗ jenigen Optanten, die für Deutſchland optieren, aus Polen ver⸗ treiben kann. Andererſeits hat Deutſchland die Möglichkeit, zur Vergeltung Polen aus ſeinem Gebiet auszuweiſen. Im Namen Preußens gab Miniſterialdirektor Sachs die Er⸗ klärung ab. Da durch die Abwanderung der Optanten der Staat Preußen erheblich belaſtet wird, müſſen Forderungen aus dieſem Geſichtspunkt an das Reich ausdrücklich vorbehalten werden. Der Reichsrat erklärte ſich weiterhin mit einer Verordnung über Neuregung der Konkurs⸗ und Geſchäftsaufſichts⸗ ſtatiſtik einverſtanden. Danach ſoll im Sinne einer Beſchleuni⸗ gung die Konkursſtatiſtik nicht mehr vierteljährlich, ſondern alle 14 Tage herausgegeben werden, damit der Stand des Wirtſchafte⸗ leben beſſer überſehen werden kann. Weiter wurde noch die neue Arzneitaxe angenommen, deven Sätze fich auf einer Mittel⸗ kinie zwiſchen den Forderungen der Apotheker und der Kranken⸗ kaſſen bewegen. 5 München, 19. Dez. Wie die Blätter melden, ſind die Arbeiten am Walchenſeekraftwerk nunmehr beendei. Die ſtaat liche Bauleitung ſoll mit Ende dieſes Jahres aufgelöſt werden. Der zweite Akt Aus Berlin wird uns von volksparteilicher Seite ge⸗ ſchrieben: Der erſte Verſuch, mit dem der Reichspräſident die Regie⸗ eungsildung anſtrebte, iſt geſcheitert. Nachdem Streſemann ſich zunachſt bereit erklärt hatte, die Verhandlungen gewiſſermaßen als Mittelsmann zwiſchen dem Reichspräſidenten und dem künftigen Kanzler zu führen, hat der ſchroff ablehnende Beſchluß der Zentrumsfraktion dann auch dieſer Bereitwilligkeit einen Riegel vorgeſchoben. Die Deutſche Volkspartei und ihr Führer haben bei dieſer Gelegenheit gezeigt, daß ſie ſich keineswegs ſcheuen, für ihren Gedanken auch aktiv einzutreten. Sie haben aber be⸗ greiflicherweiſe nicht die Abſicht, ſich für eine Aufgabe zu verbrauchen, die durch das Verhalten des Zentrums von vornherein unmöglich gemacht wird. Welcher Zweck bei der Berufung Streſemann be⸗ folgt wurde, iſt klar genug. Die taktiſche Abſicht, den Gedanken der Rechtskoalition auf das tote Gleis zu bringen, durchleuchtete ſchon ſeit Tagen die Artikel der demokratiſchen und ſozialdemokra⸗ tiſchen Preſſe. Und wenn die„Voſſiſche Zeitung“ bereits die Schluß⸗ folgerung zieht, daß man das Scheitern der Rechtskoglition nunmehr als endgültig anſehen könne, ſo wirft auch dieſe„Feſtſtellung“ ein bezeichnendes Licht auf geheime Abſichten. Sie verrät ferner die Genugtuung über das Gelingen des Planes. Man ſcheint auf der Linken der Anſicht zu ſein, daß es mit der bürgerlichen Regierungs⸗ mehrheit nun wirklich und endgültig aus und vorbei iſt. Vielleicht wäre es doch beſſer, wenn die Demokraten und ihre ſozialdemokratiſchen Mitkämpfer nicht zu früh teiumphier⸗ ten. Sie werden wohl ſelbſt zugeben, daß eine Regierung gebildet werden muß, wenn ſich der deutſche Parlamentarismus nicht auch noch um ſeinen letzten Kredit bringen ſoll. Und ſie mögen einmal abwarten, wie die Dinge laufen, wenn man die einzig mögliche Löſung, d. h. die Rechtskoalition, auf das tote Gleis ſchiebt. Der bisherige Reichskanzler Marx, der dem Reichspräſidenten von Streſemann für die weiteren Verhandlungen empfohlen und donn auch damit betraut worden iſt, hat wohl am Donnerstag ſchon ein⸗ geſehen, daß man dem Ziele nicht näher kommt, wenn man den Ge⸗ danken der bürgerlichen Mehrheitsregierung zu Tode manöveriert. Herr Marx hat geſtern die Vertreter der einzelnen Fraktionen em⸗ pfangen, um ſich über die Möglichkeiten zu orientieren, mit denen er rechnen kann. Die Demokraten und die Sozialdemokraten haben ſich ſelbſtverſtändlich beeilt, zu verſichern, daß ihnen die große Koa⸗ lition jetzt als die gegebene Grundlage erſcheint. Die Demokraten ſind auch mit der Wiederherſtellung der früheren Minderheitsregie⸗ rung einverſtanden, ſie rechnen dabei auf die wahlwollen de Neutralität der Sozialdemokraten. Daß dieſe Neutralität nichts andere wäreß als eine verſchleierte Abhängigkeit von der Sozialdemokratie, wiſſen ſie ganz genau, nehmen es aber gerne in den Kauf. Durch dieſe beiden Kombinationen iſt aber geſterg ſchon ein Strich gemacht worden. Scholz hat namens der Fraktion der Deutſchen Volkspartei erklärt. daß er die aroße Koalition ſtrikte ablehnen müſſe und daß auch von der Wiederherſtellung einer Minderheitsreaierung nicht die Rede ſein könne. Dieſe Antwort hätte man vorausſagen können. Die neue Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat am Mitt⸗ woch die bürgerliche Mehrheitsregierung als die einzig mögliche Lö⸗ ſung anerkannt, und zwar aus denſelben ſachlichen Gründen. die im alten Reichstaa zu derſelben Stellung geführt hatten. Die Minderheitsregierung der bürgerlichen Mitte aber kommt als Not⸗ behelf in keiner Weiſe in Betracht. Es wäre geradezu abſurd, zu dieſem. Aushilfsmittel zurückzukehren, nachdem die Reaie⸗ tung Marx—Streſemann den alten Reichstag aufgelöſt hat, weil ihr die Minderheitsregieruna unhaltbar und die Schaffuna von Mehrheitsverhältniſſen unbedinat notwendig erſchien. Ohne die Deutſche Volksvartei aber iſt weder die aroße Koalition noch die Minderheitsregierung auf die Beine zu bringen. Und ſo ſtehen die Demokraten und die Sozialdemokraten hilflos vor der Linkskoalition, wie vor dem verſchloſſe⸗ nen Paradies. Sie bietet die einzige Zuflucht. Aber da der Links⸗ block ſamt dem Zentrum zahlenmäßia zu ſchwach iſt. ſo können ſie die Tür nicht öffnen. „Das Zentrum und die beiden Parteien der Linken ſind alſo völlig außerſtande, an die Stelle ihres bisherigen nega⸗ tiven Verhaltens etwas Poſitives zu ſetzen. Sie werden daraus ſehen, daß man gar nicht weiterkommen kann, wenn man die Frage der Regierungsbildung als eine Kraftprobe zwiſchen rechts und links behandelt. Die Deutſche Volkspartei iſt weit davon entfernt, das zu tun. Sie hat auf ihrer Seite den ſtichhaltigen Grund, daß nur die bürgerliche Mehrheitsregierung imſtande iſt, wirklich poſitive und erſprießliche geſetzgeberiſche Arbeit zu leiſten. Und ſie ſteht allen in Betracht kommenden Parteien ohne jede Voreingenommenheit gegenüber. Wir können verſichern, daß die Fraktion der Deütſchen Volkspartei ein Zuſammenarbeften mit den D emokraten nicht nur erträglich findet, ſondern unter dem Geſichtspunkt der geſamtbürgerlichen Regierung ſogar for⸗ dert. Sie ſieht gar keine Veranlaſſung, den Wahlkampf auch jetzt noch fortzuſetzen. Es bängt allein von den Demokraten ab, ob ſie den Weg zum geſamtbürgerlichen Lager zurückfinden wollen, oder nicht. Vom Zentrum hoffen wir immer noch, daß es die nötige Einſicht beſitzen wird. Nach dem überſtürzten Beſchluß vom Mitt⸗ woch abend iſt die Zentrumsfraktion geſtern nachmittag wieder zu einer neuen Sitzung zuſammengetreten. Das berechtigt zu der Anſicht, daß ſie ſelbſt ihren Beſchluß für reviſionsbedürftig hält. . 1** Vertagt bis zum Reichstagsbeginn Berlin, 19. Dez.(Von unſ. Berliner Büro). Die Regie⸗ rungsſuche iſt vorläufig eingeſtellt worden. Der Kanzler hat heute vormittag, wie angekündigt, dem Reichspräſidenten Bericht über ſeine geſtrigen Verhandlungen mit den Parteiführern erſtattet, die ergeben haben, daß die Fraktionen an ihren Beſchlüſſen feſthalten und daher z. Zt. die Bildung einer Mehrheitsre⸗ gierung unmöglich iſt. Reichspräſident und Reichskanzler kamen bei dieſer Sachlage dahin überein, daß die Neubildung der Regierung bis kurz vor dem Zuſammentritt des Reichs⸗ tages hinausgeſchoben wird und das bisherige Kabinett bis da⸗ hin die Geſchäfte weiterführen will. Der Reichskanzler wird im Laufe des Tages in einer Sitzung des Reichsminiſteriums die Lage beſprechen. Die Behauptungen einzelner Blätter, daß der Kanzler in ſeiner geſtrigen Unterredung mit dem Führer der Wirtſchafts⸗ partei Bredt die Notwendigkeit einer Reichstagsauflöſung betont habe, iſt ſelbſtverſtändlich pure Erfindung. Herr Marx hat, wie ausdrücklich feſtgeſtellt werden ſoll, ungefähr das gerade Gegen⸗ teil erklärt, nämlich darauf hingewieſen, daß eine neue Auflöſung des Reichstages völlig unmöglich ſei. —— Neue Mannhelmer Jeitung bend⸗Rusgade) Freitag. den 19. Dezember 1924 2, Selte. Nr. 391 Das Urteil im haarmann⸗Prozeß Haarmann 24mal zum Tode verurkeilt.— Grans einmal Hannover, 19. Dez.(Eig. Ber.) Zur Urteilsverkündung im Haarmannprozeß iſt der Andrang ganz beſonders ſtark. Für die Urteilsverkündung ſind be⸗ ſondere Vorſichtsmaßnahmen getroffen worden, da bekannt geworden iſt, daß von gewiſſer Seite ein Attentat auf Hagrmann geplant iſt. Zum Schutze der Angeklagten iſt daher ein beſonderes Aufgehot pon Schußpoliziſten im Saale aufgeſtellt, das den Zuhörerraum von den übrigen Ein⸗ und Ausgängen des Saales trennt. Das Publikum wird hor dem Betreten des Sagles einer Waffendurchſuchung unter⸗ zogen. Um 411 Uhr betritt der Gerichtshof den Saal und ver⸗ kündet folgendes Urteil: Der angeklagte Händler Fritz Haarmänn wird wegen Mordes in 24 Fällen unter Freiſprechung von der Anklage des Mordes in drei Fällen zamal zum Tode verurteilt. Außerdem werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechie auf Lebenszeit aberkannt. Der angeklagte Aaufmann Grans wird wegen Anſtiftung zum Morde in einem Falle zum Tode ſowie wegen Beihilfe zum Morde zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Auch ihm werden die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf Lebengzeit aberkannt. Die Koſten des Verfahrens tragen, ſoweit Verurteilung erfolgt iſ, die Angeklagten, ſoweit Freiſprechung erfolgt iſt, die Staats⸗ kaſſe. Weiter wird das Verfahren gegen den Angeklagten Haar⸗ mann vorläufig eingeſtellt, ſoweit gegen ihn Klage wegen Unter⸗ ſchkagung erhoben iſt, und das Verfahren gegen Grans vor⸗ Hufig eingeſtellt, ſoweit gegen ihn Klage wegen gewerbo⸗ mäßiger Hehlerei erhoben iſt. 5 Dann beginnt der Vorſitzende mit der ausführlichen Begründung des Urkeils. Er ſagt: Das Gericht iſt in Uebereinſtimmung mit den Sach⸗ verſtändigen zu der lleberzeugung gekommen, daß Haarmann nicht geiſteskrank und guch nicht Epileptiker iſt. Das Gericht ſtehl auf dem Standpunkt, daß die Taten mit Vorſatz und Ueber⸗ gung ausgeführt wurden. Hagrmann iſt ein Menſch, der ſich ſchslte, ehrliche Arbeit zu leiſten. Erx hat gehettelt, geſtohlen, Spitzel⸗ Menſte geleiſtet und dabei durchaus überſegt g handelt, um ſich das Bertrauen der Beamten zu erringen. Daß Hagrmann im ſinnlichen Rauſch gehandelt hat, hält das Gericht für ausgeſchloſſen. Wenn er im Rauſch gehandelt hätte, dann wäre die Tat nicht ſa vorbereitet ge⸗ weſen Der Angeklagte hat nicht die reine Wahtrheit geſagt, er hat es ſelhſt in ſeinein Schlußwort betont, daß er plel verſchwiegen hat, und gazu gehört vor allen Dingen, daß er nicht ſagte, wie er ſeine Opfer getölet hat Es mögen in vielen Föllen fexuelle Gründe maß⸗ gebend geweſen ſein, aber in anderen hat das Gericht die Ueber⸗ zeugung gewonnen, daß auch Gewinnſucht die Triebfeder zu dieſen Verrhechen geweſen iſt. Der Vorſitzende kommt dann zu Grans. 5 Gericht habe in den heiden Fällen, in denen dem Angeklagten Anſtiftung zum Morde zur Laſt gelegt wird, einen ſolchen nur feſtgeſtellt im Falle Wittig, dagegen nicht im Falle Hannapel. Das Gericht iſt der Heberzeugung, daß Grans auch von den übrigen Morden wußte. Haarmann erbittet dann noch das Wort zu folgender Erklärung: „Das Urteil nehme ich voll und ganz an, trotzdem mir mahrere Fälle zur Laſt gelegt werden, an denen ich nicht ſchuldig bin.“ Damit ſind die Verhandlungen im Haarmann⸗Prozeß nach Latägiger Dauer beendet. Haarmann hahm das Urteil gefaßt ent⸗ gegen, Grans dagegen machte einen ſehr nie dergeſchlagenen Eindruck, e unter drückte nur mit Mühe die Tränen. 5 5** Dag Arteil entſpricht den Erwartungen. Vielleicht hat doch mancher im Stillen noch befürchtet, daß der berühmfe Pgraaraph 51 des Strafgefetzbuches Hagrmann und Grans eine Möalichkeit zum Enkſchlünfen bieten könne. die Sühne für fämtliche Nerbrechen Hagrmanns iſt jg, rein menſchlich genommen, in kejver Weiſe gus⸗ reſchend für afl das Leid. das er den Fgwilien ſeiner Oyfer zugefügt hal. Hoffentlich werden keine Formalfehler oder ſonſtige Förmal⸗ möglichketten zu einer völligen oder keilweiſen Wiederholung des Prozeſſes Veranlaſfung geben. Eine nochmalige Wiederaufrollung des furchtbaren Jrauerſpiels von Hannover wäre kaum noch erträg⸗ lich. Für die Oeffentlichkeit muß der Fall Haarmann ſo ſchnell wie müglich ſein Ende finden. Etwas anderes iſt es dagegen mit den Lehren die aus dieſem Prozeß zu zieben ſind. Sie geben natür⸗ lich in erſter Linie den Juriſten und den Pfuchiater an Dann aber werden noch die Fragen zu beantmorten ſein. die ſich gus der ffeſt⸗ ſtellung des mangelbaften Schutzes Minderfähriger gegenüber ſolchen menſchlichen Beſtien ergeben. Hier erwächſt Kirche und Schule eine neue Ayfeabe, ſomeit die moralſſche Seiſe in Frage ſteht, der Staaf bwird der polizeitechniſchen Seite ſeine Aufmerkſamkeit zuwenden müſſen. die vielleicht das wichtiaſte Prablem der mit dieſem Prozeß aufgerollten Fülle der Probleme darffellt. Dabef möchten wir der Hoffnung Ausdruck geben, daß es aklingen möge, dieſe unvermeidlſchen Exörterungen aus der Fages⸗ breſſe ſo weit wie möglich herauszubalten, denn die letzten Franer der Rinchietrie aehßren vur vor das Narum der Wſſſenſchaft. Und das letzte noch: Wenn, wie zu erwarten ſieht, bis zur Schaffung des neuen Strafaeſetzbuches eine Nopelle oder ein Erſatzvaraaraph in⸗ zwiſchen gewiſſermaßen als Notverordnung eingefügt wird. dann gebe man dieſer Geſetzesvorſchrift nicht den Namen einer Lex Haar⸗ mann. Wir haben an der Lex Heinze und der dadurch verurſachten Namensverewigung eines Verbrechers gergde genug. Badiſcher Landtag Karlsruhe, 19 Dez.(Eig. Bericht.) 3% In, der forigeſetzten Beratung des Dyotationsgeſetzes(Geſetz über die Aufbeſſerung gering beſoldeter Pfarer aus Staatsmitteln) brachte 8 Abg. Maier⸗Heidelberg(Soz.) Bedenken vor gegen das Do⸗ kationsſyſtem. Er gab der Meinung Ausdruck, daß das Dotations⸗ ſyſtem nur einen hragyiſariſchen Charakter habe und der Zeltpunkt getommen ſei, mif dieſem Syſtem zu brechen, zumal die firche das Steuerrecht habe und ihre finanziellen Angelegenheiten ſelbſt regeln künne. Sollte die Kirche zur Zeit nicht in der Lage ſein, ihre Gelder aufzubringen, ſo ſollten Mittel nur auf dem Darlehenswege gegeben werden. Das wolle ein entſprechen⸗ der ſozialdemokratiſchen Antrag. Daß aher den Kirehen bom Staals ein Zuſchuß gewährt wird, dazu könne die Sozialdemo⸗ kratte nicht ſtimmen. Abg. Mayer⸗Karlsruhe(Deutſchnational) ſtellt feſt, daß die Notlage der Kirchen allgemein anerkannt worden ſei. Die Kirchen haben nicht nur ihr polles Bermögen verloren, nach viel größer iſt der Schaden durch eing pollſtändige Zerrüttung des Steuerſpeſens. Es werden noch Jahre vergehen, bis die Kirche ein geregeltes Steuerweſen hat. e Kirchen ſind ohne Schulß in den Zuſtand wirtſchaftlicher Entkräftung gekommen und es ſteht dem Stagte wohl an, daß er ſich der Kirchen ſo lange gn⸗ nimmt, his ſie wieder auf eigenen Füßen ſtehen können und wirt⸗ ſchaftlich ſelhſtändig ſeien. Die durch das Dotationsgeſetz erfolgte Unterſtützung der Kirche liege auf der Linie der Staatsaufgaben, Es wird dem Zuſtand des Bittens und Bettelns durchs Dotations. geſetz ein Ende gemacht. Ein Antrag, das Dotationsgeſetz bis 1926 zu beſchränken, iſt abzulehnen. Abg. Klaiber(Landbund) tritt für den Geſetzentwurf ein und dankt dem ebangeliſchen Oberkirchenrat, daß er ſeine Geiſtlichen angewieſen hat, bei den jüngſten Reichstagswahlen ſich der öffenk⸗ lichen Wahlagitatian zu enthalten. Abg. Weber(D. Bp.] hält ſeinen Antrag, dem Geſetz nur bis zum Jahre 1926 Weltung zu verſchaffen, aufrecht. Mit einer der⸗ artig kurzen Geltungsdauer des Dotatignsgeſetzes wird die Frage der Dotisrung bald wieder akut. Klarheit muß in dieſer Frage bald geſchaffen werden, Abg. Ritter(Komm.) lehnt die Vorlage rundweg ab, Abg. Dr. Glockner(Dem.): Wir werden der Porlage in der Faſſung zuſtimmen, daß das Jahr 1926 als der Termin des Ge⸗ ö vorſieht. Wir anerfennen die Bedürfniſſe der Kirche zu die⸗ ſer Dotgtien. Abg. Wiermenn(Zentr): Bei der vorliegenden Angelegenhen laſſen wir die Rechtslage offen. Die Ausführungen des Abg. Rit⸗ ter über Geiſtlichkeit und Kirche verdienen en Pfun. Der Redner polemiſiert in Feegendem gegen die Ausführungen des Landbund⸗ redners und bemerkt, daß ſich eine Reihe evangeliſcher Geiſtlichen eanee bei den Wahlen zum Reichstag nicht hätten einſchränken aſſen. In der weiteren Ausſprache der Abg. Maier⸗Heidelberg(Soz.) Hofheinz(Dem.), Köhler(Ddem.) upd Dr. Schofer(Zentr.) komme guch! Schulfragen zur Erörterung, die den Abg. Mater(Soz) zu dem Zwicchenruf veranlaſſen: Jetzt kommt die Dolation in das rich⸗ tige Gleiſe.(Heiterkeil). Bei der Abſtimmung wurde der Anfrag auf rückläufige Wir⸗ kung des⸗Geſetzes ah 1. Oktober 1924 mit 4 gegen 34 Stimmen an⸗ genommen Abgelehnt wurde der Antrag das Geſetz bit zum Jaßre 1926 zu befriſten(40 Stimmen gegen 30 Stimmen). Darauf wurde die Geſetzporlage mit 50 gegen 20 Stimmen ange⸗ nommen. Der ſazigldemokratiſche Antrag, wonach es ſich nur um Dar⸗ lehen an die Kirche handeln ſoll, wurde mit großer Mehrhein ahgelehnt. Bevor die zweite Leſung des Geſetzes zu Ende ging polemi⸗ ſierte Abg. Moier⸗Heidelberg(Soz.) in ſcharfer Weiſe gegen einen kommunzſtiſchen Zuruf, für die Ekxwerbsloſen geſchahe nſchts und bezeichnete dieſe Art und Weſſe der Kommuniſten als Schindluder⸗ politik. Darauf wurde ahne Debatte das Notgeſetz vom 31. Oktober 1924 über die Aenderung des Ausführungsgeſetzes zum Landes ſteuergeſetz(Steuerverteilungsgeſetz) erledigt. Schluß der Sitzung 1 Uhr. Ffortſetzung der Beratung um halb hr. Jrau Unger mieder im Landtag Zu, der heutigen Sitzung erſchien auch die kommuniſtiſche Aha. Frau Unger wieder im Rondell Frau Inaar war bebanntlich ſofart bei Schluß der letzten Landt asſeſſign(Mitte Auguſt d..) berſchwunden, da mit dem gleichen Augeßblick ihre Immunität er⸗ loſch und damit der pom Staatsgerichtshof zum Schutze der Repu⸗ blike gegen ſie eingeb achte Strafantrag zur Auswirkung gefcenmen wäre. Frau Ungar ftoh aus Vaden und hielt ſich bis zum jetziben Zufammentritt des Lendtags nor dem Jugriff der Strofbehörde ver⸗ ſteckt. Sie entzog ſich dadurch der Verhaftung und der Vorführung beim Freiburger Kommuniſtenprozeß, bei dem ſie miit dem kom⸗ naturwiſſenſchaftliche Kundſchau Neue Beiträge zur Aſtronomie des Unſichtbaren Von Dr. 5. 5. Kritzinger(Dresden) Die Aſtronomje des Unſſchtbaren hat von ſeher den Freund der Himmelskunde beſonders gefeſſelt, weil ſich hier daßz Jufammen⸗ arbeiten zwiſchen theoretiſchen Berechnungen und dſreiten Beob⸗ achtungen am Himmel am intereſſanteſten verfolgen läßt. Eine der glänzendſten Leiſtungen auf dieſem Gebiet war die Errechnung des bisher äußerſten Wandelſternes unſeres Sgnnenreiches, des Meptun, dey gleichzeitig von dem Franzoſen Le Verrier und dem Englände Adams berechnet und vom deutſchen Aſtranem Galle zuerſt am Himmel beobachtet wurde. In ähnlicher Weiſe gelang auch die Bepechnung der Begleiter der hellen Firſterne Sirius und Procyon, die dann ebenfalls mit ſehr ſtarken optiſchen Hilfsmitteln heſtätigt werden konnten Ein anderes Gebiet der Aſtronomie des Unſichtbaren bietet der Nachweis kosmiſcher Nebelwelten. deren Strahluna unſer Auge ſonſt nicht zu erregen vermag. Ein Veiſpiel dafür iſt der ſogenannte Nordamerika⸗Nebel im Sternbilde des Schman, den Prof. Mex Wol zuerſt in ſeiner großen Ausdehnung photographiſch erkannte, der ſich aber ſpäter als ſelbſt für das unbewaffnete Auge ſichtbar ermies. In letzter Zeit hat nun die Aſtronomie des Unſichtbaren einen neuen Zwmeig inſofern entwickelt, als man ſich der Erforſchung det dunklen Rebelmaſſen gewidmet hat, die ſich dadurch verraten, daß in fonſt ſtergreſchen Gebieten, meſſt in der Milchſtraße, unerwartef duftkte Stellen guftreten. Es eniſtand das Nroblem, die hier ver⸗ muzeten lichtperſchluckenden Wolken näher zu erforſchen und beſon⸗ ders ihren Abſtand von uns zu beſtimmen. Geheimraf Wolf, der do exfolgreiche Leiter der Heidelberger Sternwarte auf dem Közigſtuhl, berichtete darüher auf dem Siiſlgen Aſtrenomen⸗ hat Paul Kornfelds„Falfunfalg“(nach Kallidapa] zur Erfſt⸗ Kemgreß, wobei er fieben ſolchen dunklen Stellen im Siernbilde des Einhorns und beſ dem Stern ze im Schwan ſſch auch der Nach⸗ barſchaft des obenerwähnten Nordamerika⸗Rebelg bei dem Ti m Schman zuwaad. Der ſchon im Jaur: 1850 pen irm uboferaetgaren Feſtgaben, die Wegener eſnen oſtpreußſichen Freunden und phierze Amerika⸗Rebel ſſt ſei dem vielſach aufgenommen warden Verehrern zu ſeinem eigenen 6 barbrachte. Das neue und im Jahre 1910 wurde auch erkannt, daß es ſich dabei un einen Gasnebel handelte. Damalz erf guf Molfs Veranlaſſung schtuß der Neſtvborſteunmna. Millt aukef ſprach im Namen ber geſamten dautſchen Sch Hedanke an eins lüchtablangende Winte auſtauchte Durch eing gabe der Mitglieder des Neuen Schaufpieauſes die wertyolle Prof Kapff die Slerne in der Mün:„ umerika⸗Nebele, wob ihre ſtagtsbürgerlichen Rechte durch den Erlaß des Enang. Ober⸗ 5 muniſtiſchen Abg. Bock im Vordergrunde der Verhandlungen geing den wäre. Mit dem Zuſammentritt des badiſchen Parlamentg 12 Frau Unger es wagen, zu betre ten, da ſie ſe unter dem Schutze der Immunität ſteht. 35 Am Schluß der heutigen Vormittagsſitzung des Badiſchen 1 tages teiſſe Prüſtdent Dr. Baumgartner dem Hauſe*5 bas ihm ein Schreſben des Generalſtaatsanwaltes zugegangen ſel, 1155 die Anweſenheit der kommuniſtſſchen Abgeordwaln grau wein, ſum Gegenſtand hags. In den Schreibhen wird dargelegt, da a5 Unger nach Schluß des Landfages im Auguſt d.. 125 Flucht ihßer Verhaftung und dadurch einer Sttafwefurtellang, 55 ogen habe, Nachdem Frau Unger heute wieder im Ba Ober⸗ adtag erſchtenen ſei, ſei der Genieralſtaatsanwalt von dem 2 reichsanwalt beauftragt worden, vom Landtage die Geneh m gung zur Verhaftung der Frau Unger zu erbitten. Der Geſchäftsordnungsausſchuß des Landiages trat ſofort 05 der Sitzung unter dem Varſitz des Abg. Dr. Maner(deulſchne zur Erörterung des Antrages zuſammen, um ſich darſger. zu werden, ob die Imunität die Frau Unger vor der Verhaftu ſchütze, aufgehoben werden ſoll gder nicht. Die Finanzlage Badens .6 Mill. Mark FJehlbetrag im Staalshaushalt 1924 Im Haushaltausſchuß des Landtags erſtattete geſtern Finanz miniſter Dr. Kohler Bericht über die gegenwärtige Fine lage Badens. Nach dem Rechnungsauszug für das erſte jahr 1924 betragen die Steuerüberweſſungen des Reiches an 6 gahmen⸗, Korperſchafts⸗ und Umfatzſtauer für die Monate April 4 September 38 Milllonen Mark. Für das zweite Halbſahr iſt an 43 Millionen Mark Steuerüberweiſung zu rechnen. Von der 0 ſamtſumme van 81 Millionen Mark fallen nach dem Verteilungs ſchlüſſel dem Lande Baden 40,2 Millionen und den Gemein den 911 Millionen zu. Im Staatsvoranſchlag war als Lande znten der zu überweiſenden Reichsſteuern der Betrag non 26,6 Millione Mark zugrunde gelegt. Baden hat ſomit eine Mehreinnahn⸗ van 13½ Millioanen Mark gegenüber dem Vorauſchlag zu ve zeichnen. Dieſen Mehreinnahmen ſtehen aber bis Mürz 1925 Min⸗ [dereinnahmen gegenüber und zwar aus der Grund⸗ und 72 werbeſteyer infolge Senkung der pierten Rate um 50 Prozent(Nin, dereinnahme 5 Millignen) ünd gußerdem Mehrausgaben dur die Aufbeſſerung geringbeſoldeter Pfarrer(40g 000 Mark), durch 1 Zuſchüſſe für die Erwerbsloſen(500 000 Mart), Mehraufn 1 der Beſoldung infolge Neueinteilung des Ortsklaſſennerzeich iſſe und Erhöhung des Wohnungsgeldzuüſchuſſes(1 Million), dur h die Beſoldungserhhhung(3 500 000 Mark) und durch Hebußeg für den Ausbau des Kaliwerks in Buggingen(670 U0 Marf). Hierzu kommt der ungdeckte Fehlbeffag' des Staatsan“ ſchlags von 4 Millionen Mark, ſodaß den Mehreinnahmen des Lon⸗ des in Höhe von 13,5 Millionen eine Mehrgusgabe bezw. eine Min dereinnahme in Höhe van 15,1 Millionen gegenüberſtegel Dazmit ſchljeßt der Voranſchlag mit einem Defizit bon 1,6 l Mark für das Jahr 1924 ah. 12 55 In ſeinen weiteren Ausführungen verwies der Finanzmin ſteß auf den für das Jahr 1925 bevorſtehenden neuen Fingnaane gleich, wodurch die Lage heute noch ganz unüberſſchtlich iſt und mahnte zur Zurückſtellung aller Ausgaben die nicht unbedingt nölig lind. Weiter betonte der Finanzminiſter, daß die Gemeinden gine viel umfaſſendere Steuerſenkung eintreten laſſen müßten Die Grund⸗ und Gewerbeſteuer gehe ſehr langfſam ein, wejf in großem Umfang Stundungen erfolgen mußten. 4* Karlsruhe, 19. Dez. Im Laufe der heutigen Landtagsſitzung teilte Finanzminiſter Jr. Köhler mit, daß dem in der zeeten Hälfte des Januar wieder zuſammentretenden Landiag ein Geſes⸗ entwurf der Regierung über die Sanierung des vierten Vier⸗ tels der Grund; und Gemerheſteuer vorgeſegt werde. Letzte Meldungen Vülkiſche und Deulſchnatſongle Der Aba. Wulle, der bekanntlich bei der Reichstagswahl durch⸗ gefallen iſt und den man zum Vorfitzenden der preußiſchen and; kaasfraktien der Nationalſozialiſtiſchen Freibeitsvartei erhoben hat, erklärt zu den Nachrichten über eine bevorſtehende Annäherun zwiſchen Deutſchnationgſen und Völkiſchen:„Eine Fühlung mit den Deutſchnationalen iſt bisher noch nicht geſucht worden. Wohl iſt man von neutraler Seite an uns und die Deutſchnationglen heérgngatreten. Zu Verhandlungen iſt es aber nuch nicht gekommen.“ Keine Vorausjahlung der Januargehälter J Berlin, 18. Dez.(Non unſ. Berl. Bürg.) Die zurch die Nach richt, daß das Reichsfinanzminiſterium bemüht ſein werde, die Januargehälter kurz nach den Feſttagen, allo vor dem 1. Januar auszuzahlen, wird al⸗ unzuftreffend be⸗ zeichnet. Den im Reichsfinanzminiſterium erſchienenen Beamten vertretern ſind vielmehr, wie uns erklärt wird, eingehende Gründe ausinandergeſetzt worden, die eine ſoſche frühere Vorau? zahlung verbieten. Auf Wunſch würde lediglich zu⸗eſagt daß die Frage dem Reichsfinanzminiſter nach ſeiner Rückkehr aue ſeinem Urfaub am 19. ds. Mts. nochmals porgelegt werde 5 Manita, 18. Daz. Ein ſtarßes Grdbeben wird au⸗ der 88. Suribao guf der Infsl Mindanah gemeldet. Bielt Gebäude ſind ſpurlos nom Erdboden verſchwunden. Die Berluſt⸗ an Menſchenleben werden bis jetzt auf 25 angegeden ane flaſſen der Sterne durchgeführt wurde, ergab ſich ein beſtimmtes Verhältnis der Anzahl der Sterne in dieſen beiden Pereichen. Man ſtaht. daß die„Leeren⸗Wirkung“ bei den Sternen neunter Größe heginnt, dann etwa bis zu den Sternen zwölfter Größe ſich gleich bleibt, wo erneut das Verhältnis der Sternfüllen zu den Sternleeren eine Vergrößerung erleidet. Die Wirkung der lichtabfangenden Wolke, die zunſchſt nur eine halbe Größenktlaſſe erteicht, ſteigt dabei ſchließlich auf über drei Größenklaſſen. Prof. Max Wolf wird auf Grund ſeiner Anſchauung über die dunklen Nebel zu der Annahme gedrängt, daß wir beuie zwei dunkle Wolken im Bereich der Milchſtracz anzunehmen haben, pon deren die eine im Abſtand der Sterne neeinter und die andere im Abſtand der Sterne zwölfter Größe beafunt. Dieſes hochintereſ⸗ neuer Aufgahen, denn wir müſſen uns gewiß ſragen, ab nicht auch an anderen Stellen des Himmels ſolche lichtabfangende Wolton vor⸗ handen ſein mögen. So zeigt ſich beiſpielsweiſe im Sternbilde des Adlers eine ausgeyräate kleine Höhle. deven Geſtalt etwa einem gedruckten kleinen kateiniſchen mentſwicht. Auch an onderen Stelten des Himwels ſind kolche dunklen Mecten vorhanden, ſiber dae bisher der Neſtor der Aſtronamen, Prof, Hagen von der batikoniſchon Sternwarte in Rom, erfolgreiche Siudien angeſtell“ hat. Die direßte Beobachtung dieſer dunklen Gepilde kommt jedoch weſentlich für die Auffindung derſelben in Betracht. ihre ſte tiſtiſche Durchforſchung iſt dagegen nur mit Hilfe der Himmelsphotographie möglich. Theater und Muſik Thegterrundſchau. Dr. Adam Kuckhoff wurde vom In⸗ tendanten Hartung eingeladen, das van ihm in Gemeinſchaft mit Mie Paulun verfaßie Volks, und Jugendſpfel„Till Culen⸗ ſpiege!“ für die bevorſtehende Kölner Uraufführung zu inſze⸗ nieren.— Die Generaldirekfion des Heſſiſchen Landeskheater⸗ aufführung erworben.— 1455 Wegener feierte als freuer Oſthreuße ſeinen 80. Geburksſag in der Hejmat Khnfgsberg. „Kollege Crampion“ und„Ghges und ſein Ring“(Kandaule Schaufplelhaus ehrte ſeinen größten Gaſt durch eine eſer nach ſauſpielgrſchaft und überreichie als Feſ⸗ dameg AbAblung der Sterns im Pereich der een a im Rraße daubaue 900 bon G. 1 tierer. Intendant Richard * N Rofenheim ſu Vereich dar Slorulerren, die ſtnfenweiſe entſhnerhand den irdßen Künſtſer zum Schluß die Gründungsurkunde einer Pauf ner Stiftung für alte und notleidende Schauſpfeler, 155 Geburtstag des Künſtlers ſelbſt, am 11, Dezember fand nach 116 Gyges⸗Aufführung ein Feſthanke der Stadt Könfgsberg ſtall, hei dem Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeher, Vizepräſident Dr. Herbſt für den verhinderten Oberpräſidenten. Dr. Goldſtein vom Goethe⸗ bund, Intendant Roſenheim und zum Schluß Paul Wegener das Wort ergriffen.— Das Hamborner Stadithecte; erfordert für die laufende Spielzeit einen ſtädtiſchen uſchuß bon 360 000 Mark. Da dieſer Zuſchuß die Mittel der Stabl zu ſtark in Anſpruch nimmt, ſind eingebende Erwägungen in Wang die Koſten des Theaterbetriebs und damit den bon der Stadt 37 leiſtenden Zuſchuß dadurch zu vermindern, daß mit Abfauf 27 Spielzeit der Opernbetrieb des Haiborner Stodftheaten ſante Ergebnis der Sternſtaliſtik eröffnet der Forſchung eine Meng Sufgelöſt wird. Das Operettenenſemble ſoll durch eſnige Opern⸗ kpäfte verſtärkt werden. Man geht auch mit der Abſſcht um, bis Tanzgruppe des Stadttheaters aufzulöſen. Nunſt und wiſſenſchaſt Peſtalozzis 100. Todestag. Zur Vorbereitung der Feie von Johann Heinrich Peſtalgzzis 100. Todestage(17. Fehruet 1927) tagte kürzlich in der„Waag“ in Züpich eine Delegierten ſitzung. Für das Departement des Innern hatte die Schweizerif Gemeinnützige Geſellſchaft eingeladen. Erziehungsſekretär—0 Zollinger, Zürich, hielt das einleitende Refergt, in dem 5 darquf hinwies, daß bereits ſeit längerer Zeit Vorbereitung durch die Neuhofkommiſſian und das Peſtalozzignum im Gie ſeien. Die Fejer ſoll eine Kundgebhung im Sinne und Geiſe Paſtalozzis werdenz nicht der kote Peſtalozzi ſall gefeſert mefaſe ſondern, was von ihm lebt: Die Förderung aller Erziehungzin tute, die ſogfalen Fürſorgeeinrichtungen ſeines Geiſtes der Huhaf nität und Nächſtenliebe, deſſen lebendiges Denkmal ſein Nen 10 iſt, der ſich ſeit 1914 prachtvoll entwickelf hat. Das Peſtalozzanen in Zürich ſoll auf den 17. Februgr 1927 ein eigenes Heim erha und als zentrale Forſchungsſtätte der ganzen Menſchheit diene⸗ Eine Geſamtausgabe der Peſtalozziſchen Werke. wie ſie jetzt 1275 Verlin aus geplant iſt, ſoll von Schweig gus kräftig un! ſtützt und zum Teil von ihr beſorgt werben. Auf den 17. 0 iber iſt in der Fenuie in Bruag eine genkenarfeier 165 geleheg, wäßrend Zürſch in dieſem Jahre eine Peſtataee Ausſtellung peranſtalten wird und im Augn odgr Seßtene gleichen Fahres eine Peſtaozzifeier, wozu Einladenoen ait ene Engfand, Frankreich, Deutſchland uſw. in Lusſian gengmeg 15 In den Schuſen, kei den Behörten und im Volſe herd eing e 15 das Schaffen eners und ſißergan bem Neine Samenlung berunſtalte, an Ertrag dern 1 Witter ſeinem Ausbau liefern uud auch 5 Peſtalaaz 0 Se. rerr e e er errrreeen Han, Jurchſchnittsleiſtung je Kopf und Jahr beirägt 52. Treitag. den 19. Dezember 1924 neue Mannheimer Jeltung(Abend⸗Rusgabe) 3. Seite. Nr. 591 Wirtſchaſtliches und Soziales Erhöhung der Aeberfahrtpreiſe nach Nordamerika Die an der Nordatlandiſchen Dampferkonferenz beteili 2 gten en⸗en delen des In⸗ und Auslandes haben gemäß den zwiſch in ris gefaßten Konferenzbeſchlüſſen die Ueberfahrtpreiſe der 705 europäiſchen und nordamerikaniſchen Häfen einſchließlich i anadiſchen erhöht. Die Erhöhungen betragen auf der af e von Hamburg oder Bremen nach drüben bis zu 15% ſah die bisherigen Tarife. Für die erſte Schiffsklaſſe ſind die Winter⸗ a. unverändert geblieben. Sie bemeſſen ſich je nach der Größe rhö laſſe des Dampfers. Für den Sommerfahrplan beträgt die der erſten Klaſſe rund 1070. Die Preisſteigerung für die 85 itel Jampferklaſſe und die ſogenannte Kafütklaſſe iſt auf durch⸗ gantllich 10 Dollar und die für die dritte Klaſſe(früher Zwiſchen⸗ 585 auf 15 Dollar bemeſſen worden(Ueberfahrtpreis in der dritten ſdſte bisher 100 Dollar, jetzt 115 Dollar). Die höheren Schiffsklaſſen 91 ſomit am ſchonendſten behandelt worden, weil für dieſe Klaſſen mäßiger Ausgleich als hinreichend erachtet worden iſt. Die ganz nucdwertigen Schiffsklaſſen(Luxuszimmer) ſind ſogar mit einer Er⸗ zusfaung um 25% bedacht worden, um mehr Verkehr auf ſie heran⸗ iudehen. Dagegen ſollen nach dem Konferenzbeſchluß die hochwer⸗ Räume nicht mehr zu Mindeſtpreiſen vergeben, vielmehr ſollen 98 für ſie geltenden Tarife ſtreng innegehalten werden. Preisver⸗ inſtigungen bis zu 20 Prozent werden gewährt, wenn die Rück⸗ ahrt gleich mitbezahlt wird. Die neuen Preiſe ſind mit dem 15. zegember in Kraft getreten, ausgenommen die Preisermäßigungen 15 Aeige Kammern, die erſt vom 1. Januar nächſten Jahres Städtiſche Nachrichten Handͤwerkerverſammlung faf Ernſte Zwiſtigkeiten ſind zwiſchen der„Kranken⸗ und Sterbe⸗ ſta 0 für ſelbſtändige Handwerker, Gewerbetreibende u. den Mittel⸗ (Sid in Regensburg und der badiſchen Handwerker⸗Krankenkaſſe li 90 Heidelberg) ausgebrochen. Die Regensburger Kafſe hat näm⸗ deut beſchloſſen, ihre Werbearbeit für ihre Kaſſe auf ganz Süd⸗ ſchland auszudehnen und hat bereits hier eine Bezirksperwal⸗ urd eingeſetzt. Am Montag fand eine Verſammlung der Regens⸗ rger Kaſſe im„Durlacher Hof“ ſtatt, in der es bereits zu einem Haſemmenſtoße zwiſchen einem Mitgliede des Gewerbevereins und geſttnwerkerverbandes und der Verſammlungsleitung kam. Die rige Verſammlung war zur Stellungnahme gegenüber der egensburger Kaſſe einberufen. He Der Vorſitzende des Gewerbevereins und Handwerkerverbandes, 21 0 Albert Wolf, eröffnete die Verſammlung und erteilte ſofort im Redner des Abends, Stadtrat Burkhardt⸗Heidelberg, das 8 9 Der Redner ſtreifte kurz die Entwicklungsgeſchichte der apalen Fürſorge für die unteren Schichten. Bis heute habe man noch nicht den Weg gefunden, die Fürſorge auch auf das et ndwerk; und das Gewerbe auszudehnen. Verſichert ſind Awa 18 Millionen, darunter 6 Millionen Frauen. 150 Millionen eiträge zahlen die Arbeitgeber, 250 Millionen die Arbeitnehmer. Im ſtüadwerk ſei man darum ſelbſtändig daran gegangen, eigne Unter⸗ ützungskaſſen zu gründen. Zunächſt wurden Sterbekaſſen, dann unenkenkaſſen ins Leben gerufen. Insgeſamt wurden bis 1920 nmter der Initiative des Präſidenten Niederbühl 9 Fürſorgekaſſen Ka das badiſche Handwerk gegründet. Der Krieg ſtellte an die maſſen große Schwierigkeiten und ſo entſchloß man ſich zum Zuſam⸗ tönſchluß in Verbänden. Insgeſamt waren an Vermögensbe⸗ ünden in den Kaſſen am 1. Januar 1914 342 177 vorhanden. m 1. Januar 1919 war das Vermögen bereits auf 466 984/ an⸗ ewachſen. Dann ging es durch die Inflation jäh bergab. Aber Gat der größten Schwierigkeiten wurde man Herr der Lage. Der laube an der Zukunft der Kaſſe hat ſich bewährt. Die Hauptſache ſcheint dem Redner die Schaffung der Re⸗ zu ſein. Am 15 Februar 1924 wurde 5 Tarif ge⸗ . Am 1. Mai ſei man noch etwas weiter gegangen und 5 1. Juli d. J. habe man einen Tarif, der ein ganz vorzüglicher nannt werden könne. Mit Stolz kann der Redner keſtſtellen, deß für die Aerztehonorare volle Deckung gegeben wird, ebenſo wer⸗ 5 die Arzneirechnungen bezahlt. Nur im Bezirk Mannheim iſt 1 kein Abkommen mit den Apothekern getroffen. Der Redner an rittden Standpunkt, in kein Vertragsverhältnis mit den Aerzten ee Infolge der unangenehmen Erfahrungen in der In⸗ ſoll ein Teil des Vermögens in Grund und Boden an⸗ erfolt werden. Beitragseinziehung und Regulierung der Unterſtützung ſufolgen auf das prompteſte. Der Durchſchnittsunkeſtenſatz hat ſich Aes der Werbearbeit nicht unbedeutend erhöht. Immer noch 0 eine gewiſſe Animoſität gegen die Handwerkerkaſſe. An der zation ſei doch die Leitung nicht ſchuld. Der Vorſtand habe ſich — 85 des Einbruchs der Regensburger Kaſſe an den Badiſchen le gewandt um Aufklärung der Mitglieder übei Handrore. Er meint, es ſchade gar nichts, daß ſich ein Teil der dieſe werker in der Regensburger Kaſſe verſichert, vielleicht würden dahe die beſte Reklame für die badiſche Kaſſe werden. Heute zahi ie Kaſſe 240 000 M. Goldreſerve und ſeit Dezember 15 461 ende Mitglieder. Der Tarif ſei auf das ſozialſte eingerichtet, beſon die Prämie für die Sterbekaſſe 1924 eingeht, iſt die Sterbegeldſumme fällig. Dieſer Zuſtand ſei in dieſem Jahre zweimal eingetreten. Pflicht der Mitglieder ſei es, der Kaſſe beizutreten. Eine neue Ver⸗ ſicherung ſolle in der nächſten Zeit in Kraft treten: eine Sparrenten⸗ verſicherung für das Alter. Der Vortragende demonſtrierte die Ver⸗ ſicherungsſätze an einer aufgehängten Tabelle. Weiter erwähnte Redner den Ausbau der Erholungsheime und die Be⸗ ſtrebungen, den Handwerkern die Thermalquellen von Bad⸗Sulzburg zugänglich zu machen. Wenn der Handwerker für Krankenkaſſe, An⸗ geſtelltenverſicherung, Verufsgenoſſenſchaften und Umlagen ins⸗ geſamt M..50 zahle, müſſe er doch 6 M. für ſich aufbringen können. Herr Strohm, der Bezirksleiter der Regensburger Kaſſe, be⸗ merkte in der Ausſprache, er müßte entſchieden beſtreiten, daß die Regensburger Kaſſe mit unlauteren Mitteln Werbearbeit treibe. Er ſelbſt habe von der Regensburger Vergleichstabelle keinen Gebrauch gemacht. Es liege durchaus kein Anlaß vor, auf die Regensburger Kaſſe zu ſchimpfen. Als der Redner damit beginnt, die Vorteile der Regensburger Kaſſe zu beleuchten, wird er wiederholt unterbrochen mit dem Hinweis, daß man keinen Vortrag der Regensburger Kaſſe hören wolle, er wird ihm jedoch geſtattet, weiter zu reden, bis Schlußrufe ertönen. Der BVorſitzende Wolf wendete ſich gegen die Verſchleierungsverſuche. Es ſei keine Heidelberger Kaſſe, ſondern eine badiſche Handwerkerkaſſe. Der Referent beſtreitet, daß er unrichtige Zahlen aus dem Regensburger Tarife angegeben habe, er habe auch nicht geſchimpft. Die Regensburger ſollten dort arbeiten, wo ſie beheimatet ſind. Die Handwerker ſeien beſſer aufgehoben in Organiſationen, deren Führer ſie kennen Er hofft, daß jader Handwerker ſo viel Ehre in ſich fühle, der Kaſſe zu der er gehört, ſreu zu bleiben. Damit ſchloß die Verſammlung. Pr- * *Vom Weihnachtsverkehr. Zum diesjährigen Weihnachtsfeſte gelten die von Dienstag. 23. Dezember. 12 Uhr mittaas ab, gelöſten Sonntagsrückfahrkarten bis Sonntag. 28. Dezember. Innerhalb der verlängerten Geltungsdauer können die Karten an jedem Taa zur Hin⸗ und Rückfahrt benutzt werden. * Gasbrand. Beim Abfüllen von Benzin aus einem Tankwagen der Firmo Olex tropfte geſtern nachmittag in der Waldhofſtraße, infolge Undichtigkeit der Verſchraubung, Benzin auf den Boden, wo⸗ durch ſich Gaſe entwickelten, die durch unvorſichtiges Hantieren mit einer Sturmlaterne in Brand gerieten. Das Feuer war beim Eintreffen der um.44 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr bereits ousgebrannt Schaden iſt nicht entſtanden. * Anfälle. Geſtern vormittag geriet ein 14 Jahre alter Volks⸗ ſchüler mit ſeinem Fahrrad, als er die Friedrichsbrücke überqueren wollte, in ein Gleis der Straßenbahn und ſtürzte zu Boden. Er blieb unverletzt, dagegen wurde ſein Fahrrad von einem nachkommen⸗ den Zweiſpännerfuͤhrwerk ſtark beſchädigt.— Geſtern nachmittag fiel auf der Karl Ludwigſtraße einem 23 Jahre alten Schloſſer ein Revolver, den er in der Manteltaſche trug, auf den Boden und ent⸗ kud ſich. Der Schuß ging dem Beſitzer der Waffe durch die rechle Wade. Das Sanitätsauto verbrachte den Verletzten in das allge⸗ meine Krankenhaus. * Verkehrsſtörung. Ecke Mittel⸗ und Waldhofſtraße brach geſtern vormittag an einem Laſtkraftwagen die Kuppelung. Da der Wagen auf dem Straßenbahngeleiſe ſtand, wurde der Verkehr auf etwa 10 Minuten unterbrochen. * Feſtgenommen wurden 31 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 8 Perſonen wegen Bettels. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. ent⸗ wendet: Vor E 7 ein zweirädriger Handwagen, neu hergerich⸗ tet, ungeſtrichen, am linken Rad an einer Speiche ein kleines Stück⸗ chen abgeſprungen.— In einem Warenhaus eine braunlederne Geldmappe mit vier Fächern und 40 Mark Inhalt.— Aus dem Hof H 5, 3 ein Faß holländiſche Salzheringe. Das Faß iſt 60 Zentimeter hoch und hat 30 Zentimeter Durchmeſſer.— Aus einem Schaukaſten in der Schwetzingerſtraße zwei Herrenhoſen und zwar eine graugeſtreifte und eine graue hellgeſtreifte. Der Täter iſt 17—18 Jahre alt, 1,60 Meter groß, ſchlank, trug dunkle Hoſe, graue Windjake und dunklen Hut.— Am 14. Dezember hat der nachbeſchriebene Unbekannte vor U1 einem Burſchen einen Kna⸗ benmantel aus blaugrauem Wollſtoff mit drei großen dunkel⸗ braunen Knöpfen, zwei ſchrägen Außen⸗ und einer Innentaſche und ein Paar graue Handſchuhe übergeben, worauf er verſchwand. Es iſt anzunehmen, daß der Mantel und die Handſchuhe geſtohlen ſind. Der Unbekannte iſt 23—25 Jahre alt, mittelgroß, ſchlank, trug grauen Rock, ſchwarze Hoſe und graue Sportmütze. Die linke Hand hatte er verbunden. 8 Veranſtaltungen 3 Märchenſpiel zu Gunſten armer Waiſenkinder. Auf Anregung ſchule mit ihren Schülerinnen am Samstag, 20. Dezember, nach⸗ mittags 3 Uhr, im großen Saal des Kaſinos, K 1, die Aufführung des Märchenſpiels„Marienkind“. Die Wiederholung geſchieht zu Gunſten der in den hieſigen Waiſenanſtalten untergebrachten 0 die unentgeltlich zum Beſuche des Märchenſpiels zugelaſſen werden. Das Sonnkagskonzert im Nibelungenſaal bringt als Doppel⸗ konzert im Weihnachtsſchmuck ein dreiteiliges Programm, in deſſen Leitung ſich die Herren Kapellmeiſter Becker und Obermuſikmeiſter Heiſig teilen. Die Titel der Hauptteile ſind„Weihnachtliches“, ders für die älteren Mitelieder; in dem Augeablick, in dem„Ernſtes“,„Heiteres und Märſche“. ——ͥ— in Zurr Peſticch zugute kommen ſoll. Auch eine populäre Schrift über Hand 555 und ſeinen Neuhof wird herausgegeben und ſoll in die Peſtal es Schülers gelegt werden. Eine volkstümlich geſchriebene ent O8gi⸗Biographie ſoll womöglich vor 1927 erſcheinen. Die im tralkommiſſion der Schweizeriſchen Gemeinnützigen Geſellſchaft ein Aktoindung mit deren Bildungskommiſſion erhält den Auftrag, ktionskomitee zu ernennen, das die vorläufigen Schritte berät. archdsl Neue Ausgrabungen in Indien. Der Generaldirektor für kürzlie ogiſche Forſchung in Indien Sir John Marſhall berichtete 195 über neue Ausgrabungen und Entdeckungen, die uralte Na ch menhänge zwiſchen Indien und Babylonien erkennen laſſen. ie vz em„Cicerone“ handelt es ſich um zwei Ausgrabungsſtätten, in arthundert engliſche Meilen von einander entfernt liegen, eine im Sieppa, im Süden des Pundſchab, die andere in Mchenjo⸗Daro des ind. Hier fand Banerft tief unter buddhiſtiſchen Baulichkeiten d rhunderts n. Chr. zwei weitere Schichten von Ziegel⸗ gte 3985 aus ſehr viel früheren Zeitenz in Harappa ten bl aha Ram Sahni ſieben oder acht aufeinanderfolgende Schich⸗ hrh oß, die die fortdauernde Beſiedelung des Ortes durch viele unſere aderte vor dem 3. Jahrhundert v. Chr. bewieſen. Bisher war d Kenntnis der indiſchen Altertümer kaum über das Jahr 200 9 7 Zurückgeführt worden. Die kleineren Funde an beiden Fimmie⸗ ie im allgemeinen in ihrem Charakter durchaus überein⸗ In umfaßten Töpferwaren, Spangen, Münzen oder Münz⸗ bwiert Steinringe, Würfel und Schachfiguren und als Wichtigſtes 1 rte Siegel. Die letzteren ſind mit einer unbekannten kisher chrift bedeckt, die keinerlei Aehnlichkeit mit irgendeinem Pn bekannten indiſchen Alphabet haben, die aber eine deutliche kbneentdeſchaft mit Bilderſchriften des mykeniſchen Jeitalters im Met⸗ dußert gebiet zeigen. Profeſſor Sayce, der ſich über dieſe Entdeckung wentſi ſchreibt dazu, daß die mit Schriftzeichen bedeckten Siegel Norgaß ſeien mit den proto⸗elamitiſchen Buchhaltungstafeln, die 0 ferne in Suſa entdeckt ha. Es ſei darntch augenſcheinlich, daß in guſch er Vergangenheit wie dem 3. Jahrtauſend v. Chr. ein Aus⸗ zwiſchen Suſa und dem Nordweſten Indiens ſtattgefunden St. Literatur 8 8 Art und Unart, ein Zeitſpiegel des guten Tons, von deiozig. Leichen. Ruwurm. Verlag von Carl Merſeburger, umer— Lange Kriege oder tiefe politiſche Erſchütterungen haben balge eine Verrohung und Verwilderung. der Anſtandsſitten zur rſche Das Empfinden für das was ſich ziemt ſtumpft ab, und höterta; eckiges Weſen, verbunden mit einem unangenehmen Kraft⸗ bürt zu macht ſich unliebſam breit. Der feinfühlige Menſch Mialic s bei ſeder Gelegenheit. Es iſt überall das Gleiche, das aujer auffällt— Mangel an Takt und Unkenninis guter en. Und doch ſind ſolche Dinge ebenſo unerläßlich wie zur Diättetik der Seele. Das ewiag gültige Alte mit dem erprobten würdigen Neuen zu verbinden, zu einer einheitlichen Philoſophie des Geſchmacks zu verſchmelzen und auf dieſe Weiſe einen modernen Knigge zu ſchaffen, war darum ein Erfordernis der Stunde. Nie⸗ mand iſt berufen zu dieſer Aufgabe als Alexander von Gleierchen⸗ Rußwurm, der gründliche Kenner geſellſchaftlicher Zuſtände aller Zeiten und Völker, ſowie feinſinnige Interpret guter Lebens⸗ formen. Und ſo erfüllt auch ſein eben veröffentlichtes Büchlein von„Art und Unart. Ein Zeitſpiegel des guten Tons“ den beab⸗ ſichtigten Zweck in gefälligſter Form. Wenn je ein Buch das Bei⸗ wort zeitgemäß verdient, ſo iſt es dies. Es iſt ein Buch für die ganze Familie, und gehört wirklich in jedes Haus. Die Aus⸗ ſtattung iſt tadellos, der Preis ſehr niedrig. Dr. V. T. Den Frennden des Verlags F. A. Brockhaus iſt die vierte Folge des Verlagsjahrbuches gewidmet. Das ſtarke Heft enthält diesmal 80 Seiten Text mit zahlreichen Abbildungen und 11 Bilder auf Tafeln, ſowie 43 Seiten Verlagsverzeichnis. Wieder finden ſich zahlreiche Textproben aus den wichtigeren Neuerſcheinungen der letzten Zeit: Spen Hedin iſt mit einem intereſſanten Auszug treten; aus dem Originalbericht des Entdeckers des Tut⸗ench⸗Amun⸗ Grabes, Howard Carter wird ein größerer Aboͤruck„Die Oeffnung der Grabkammer Tut⸗ench⸗Amuns“ geboten. Daneben kommen eine große Neihe anderer Forſcher zu Wort. So Andreas Reiſchek, der zwölf Jahre auf Neuſeeland gelebt hat, mit ſeinem Buche„Ster⸗ bende Welt“, ſo Dr. Alfred Nawrath, ein junger Bremer Studien⸗ rat, der als Erſter nach dem Kriege den Kaukaſus bereiſte und dort mit Genehmigung der Sowjetregierung wertvolle photographi⸗ ſche Aufnabmen machen konnte. Profeſſor Dr. Ernſt Schultze liefert einen Beitrag aus ſeinem Werk„Not und Verſchwendung“ das ſich eingehend mit den Krankheiten unſerer Wirtſchaft befaßt. Der Miſſionar Alberto de Agoſtini erzählt über ſeinen zehnjährigen Aufenthalt im geheimnisvollen Feuerland, F. W. Up de Graff ent⸗ hüllt das grauenerregende Geheimnis der indianiſchen Kopfjäger, das er als Gummiſammler am Amazonas kennenlernte, und noch viele andere feſſeln den Leſer durch die Schilderungen ihrer Erleb⸗ niſſe. Der Bericht über die Tätigkeit des Verlags zeigt) daß es der Firma trotz der Ungunſt der vergangenen zwölf Monate ge⸗ lungen iſt, ihre Pläne durchzuführen. Den Grundpfeiler des Ver⸗ lags bildete„Der Neue Brockhaus“, das Handͤbuch des Wiſſens in vier Bänden, das erſte größere Friedenslexikon. Die Kinderbücher des Seſam⸗Verlages. Wien, führen mutig der heranwachſenden Jugend. Es gibt Sammelbände von Märchen, Sagen und Gedichten, Geſchenkausgaben des Gulliver, des Robin⸗ ſon, es hibt gute Bilderbücher eine wertvolle Sammlung„Kleine Seſam⸗Bücher“, die aus der Weltliteratur Geeignetes für die Ju⸗ gend ſammeln, Kinderliederbücher, einen Kinderkalender für 1925 mit viel Abwechſlung und mancher Ueberraſchung. Eine Neuheit iſt die engliſche Kinderlektüre, deren Ausgaben in England und Amerika ſtarkes Intereſſe finden. u. 0 Sauberkeit. Wie dieſe zur Huaiene des Körvers gehören jene des Stadt⸗Jugendamtes hin wiederholt die So ziale Frauen⸗ aus ſeinem vielgenannten Werk„Von Peking nach Moskau“ ver⸗ und erſolgreich den Kampf gegen den Schund und für gute Lektüre enſce Belkepattel Jugendgruppe Morgen Samstag: Sonnwendfeier. Treffen: Abends 8 Uhr Hauptb ahnhof. Näheres Tel. 10219. Der Vorſtand. Lilm⸗Kunoſchau * Alhambra⸗Lichtſpiele.„Meſſalina“, die natürlich ſchon längſt einen Dramatiker gefunden hat, jedoch von dieſem nicht am Leben erhalten werden konnte, zog es jetzt vor, ſich auf ihre Tragit im Film zu beſinnen, nachdem ihr Name durch die Jahr tauſende hin⸗ dürch zwar mit keiner ſehr ehrenwerten, aber immerhin recht nach⸗ haltigen Berühmtheit ſich im allgemeinen Bewußtſein zu erhalten vermochte. Vielleicht kommt einmal eine Zeit, in der man die römi⸗ ſchen Schriftſteller mit etwas kritiſcheren Augen betrachtet als heute noch(in Frankreich und in Amerika ſoll dieſe Kritik ſchon teilweiſe eingeſetzt haben), dann wird vielleicht auch das Bild Meſſalinas etwas mildere Farben annehmen. Möglich, daß der Verfaſſer des neuen Films dies vorausgeſehen hat; denn ſeine Meſſalina können wir durchaus nicht bei all den Scheußlichkeiten antreffen, die ihr die Ge⸗ ſchichte nachſagt ja dieſer Frau eignet in dem neuen reſpektabeln Werk eine gewiſſe Größe, die nicht unſympathiſch berührt. Zwar bleibt ſie auch hier in ihren bekannten Laſtern verſtrickt, zieht alle Männer, die ihr begegnen in ihren Bann, ſucht nächtlicherweile trüben Stätten im Dienſte ihrer unbezähmbaren Leidenſchaft auf,— aber einmal kommt ſie an einen Mann, dem von Stund an ihr Herz gehören muß. Es iſt der Sklave und Wagenrenner Ennius, den zarte Bande mit der gepeinigten Sklavin Egle verknüpfen; er ſelbſt ein recht umworbener Held, dem ſich auch eine ägyptiſche Prinzeſſin mit heißem Begehren ergeben öchte. Es iſt ein ſehr feiner, wohldurchdachter und ausgenutzter Zug, in die Handlung den ägyptiſchen Kult, der ſich im damaligen Rom einer recht eifrigen Pflege erfreute, hineinzuberweben. Die Schickſale des Liebespaares, die ſich ohne den herkuliſchen Beiſtand Egles, Tigranes, nicht zum glücklichen Ende geſtaltet hätten, halten die Spannung bis zuletzt auf⸗ recht; den Schluß der elf Akte bildet in grandioſen Szenen der mit gewiſſer hiſtoriſcher Treue geſchilderte Tod Meſſalinas. Die Dar⸗ ſtellerin der Titelrolle, Ning de Liguoro iſt eine außerordentlich im⸗ ponierende Erſcheinung, eine unbedingt ſchöne Frau, in Haltung und Geſtalt von bezwingender Art und Größe. Auch die übrigen Figuren ſind mit feinſter Plaſtik herausgearbeitet, die ganze Aufmachung wieder eine Höchſtleiſtung der italieniſchen Filminduſtrie. Von prächtiger Anſchaulichkeit ſind die Bilder aus dem öffentlichen Leben im alten Rom. Die Straßenſzenen beſonders maleriſch und ganz der Art entſprechend, wie wir uns dieſe Dinge nach alten Bildzeugniſſen vorzuſtellen haben. Die Gladiatorenkämpfe und Wagenrennen feſſeln das Auge und bieten ihm zugleich einen nachhaltigen Genuß. Die Oeffentlichkeit des alten römiſchen Lebens, ſein ſtärkſtes Charak⸗ teriſtikum, iſt hier mit vortrefflichem Verſtändnis in den großen Volksſzenen mit Rednern und Gegenrednern zum Ausdruck gebracht. Das dankenswerteſte an dieſem Rieſenapparat iſt jedoch, daß er nie⸗ mals aufdringlich wirkt, vielmehr ganz im Dienſte der großen künſt⸗ leriſchen Wirkung bleibt, die dieſem Koloſſalgemälde aus vergangener Zeit denn auch bis zum Ende des Bildſtreifens anhaftet. Die Meſſalina, die ſich hier der Menge darſtellt, verdient es, mit künſt⸗ leriſchen Anſprüchen betrachtet zu werden.— *Abblendung von Scheinwerfern. Eine Reichsbahndirektion teilt mit, daß durch Nichtabblenden ſtark wirkender Scheinwerfer ſich kürzlich auf einem verkehrsreichen Eiſenbahnübergang in der Dunkel⸗ heit ein Unfall ereignete. Ein Kraftwagen mit ſtarken Scheinwerfern war vor der geſchloſſenen Schranke zum Halten gekommen. Aus entgegengeſetzter Richtung näherte ſich in vaſcher Fahrt ein Perſonen⸗ kraftwagen der durch die Scheinwerfer des haltenden Wagens ſo ge⸗ blendet wurde, daß er die herabgelaſſenen Schlagbäume nicht er⸗ kennen konnte. Er fuhr in die geſchloſſene Schranke hinein und wurde von dem gerade herankommenden Perſonenzug zertrümmert. Zur Erhöhung der Betriebsſicherheit auf den Wegübergängen iſt das Bahnperſonal angewieſen, jeden beobachteten Fall, in dem Kraft⸗ wagen bei Begegnung mit anderen Fahrzeugen in der Nähe von Wegübergängen ihre ſtark wirkenden Scheinwerfer nicht abblenden, der zuſtändigen Polizeibehörde, die ebenfalls ihr Augenmerk hierauf richten wird, anzuzeigen. * Beſtrafung unterlaſſener Anzeigen beim Skandesaml. Das Unterlaſſen der rechtzeitigen Anzeige⸗beim Standesamt hatte bisher eine Ahndung durch polizeiliche Strafverfügung nicht zur Folge. Die Handhabung ſtützt ſich auf einen entſprechenden Erlaß aus dem Jahre 1903. Nunmehr hat man ſich auf Grund einer erneuten Prüfung auf einen anderen Standpunkt geſtellt. Die Standes⸗ beamten können fortan Strafanzeigen wegen Uebertretungen der genannten Art der Ortspolizei vorlegen, die durch Strafverfügung eine Geldſtrafe bis zu 150 Reichsmark, im Falle des Unvermögens eine Haftſtrafe von 1 bis 14 Tagen feſtſetzen kann. Winter⸗Alſter breislage: Mt.55.-68. 82· höͤher Engelhorn& Sturm Nannheim O 3, 476 Sonntag von—6 Ahr geöffnet 4 Selte. Nr. 391 Neue Mannhe mer Jeitung[Adend⸗Rusgade] Freltag, den 19. Dezember 192. Rommunale Chronik Stüdlebundstagung In einer Berliner Tagung des Geſamtvorſtandes in Gemein⸗ ſchaft mit dem Finanzausſchuß des Reichsſtädtebundes, der Spizenorganiſatign von 1200 mittleren und kleineren deutſchen Städten, unter Vorſitz des Oberhürgermeiſters Dr. Belian ſtand im Mittelpunkt der Beratungen die Neuregelung des Finanzausgleichs zwiſchen Reich, Ländern, Ge⸗ meinden und Gemeindeverbänden. Es wurde be⸗ ſchloſſen, für den bewährten Grundgedanken der Miquelſchen Siever⸗ keſerm einzutreten: Grundſätzliche Aufteilung der Einzelſteuern unter die Steuergläubiger unter möglichſt gänzlicher Beſeitigung des bis⸗ Herigen Dotationsſuſteme und der Beteiligung mehrerer Steuer⸗ gläubiger an den Einzelſteuern, im einzelnen Ulbertragung der Ein⸗ kbinmen⸗ und Körperſchaftsſteuer an Länder und Gemeinden mit Zu⸗ ſchlagsrecht der letzteren zur Befrledigung des verſchiedenen örtlichen Finanzbedarfs und Entlaſtung der vielfach durch die Gemeindefinanz⸗ not überſpannten Realſteuern, beſtimmende Mitwirkung der Ge⸗ meindsvperwaltungen an der Veranlagung der Einkommen⸗ und Kör⸗ perſchaftsſteuer und Eiziehug dieſer Steuern durch die Gemei d.⸗ Die Realſteuern ſollen bei Aufteilung er Steuern wieder den Ge⸗ wmeinden ganz ütberlaſſen werden.— Eine leberſicht über die Finanzlage der mittleren und kleineren deutſchen Städte erglbt, daß trotz Beſchränkung der Ausgaben auf das Notwendige und mög⸗ lichſter Anſpannung der Realſteuern zum großen Teil die Stödie ihren Fehlbetrag für 1924 nicht decken können. Dem Grund edanken einer Reichsſtädteordnung als Rahmengeſetz wurde zuge⸗ ſtinunt. Die Schuldaufnahmen der Gemeinden genehmigungspflichtig R. Fraukenthal. 17. Dez. Im Hinblick auf die Auslegung des Markbegriffes vor der Einführung der Reichsmark als Werteinheit ſind bel zahlreichen Gemeinden und Einnehmereien Zweifel darüber enfſtanden, inwieweit Schuldaufnahmen genehmigungspflichtig ſind. Hierzu wird pon amtlicher Stelle darauf hingewieſen, daß nach Ark 14 das Selbſtverwaltungsgeſetzes die heutige Mark die alte Mark iſt und daher, ſolange dieſer Geſetzesartikel nicht abgeändert iſt, die Aufnahme von Schulden für Gemeinden, Bezirke und Kreiſe zurzeit in allen Fällen der ſtaatsaufſichtlichen Genehmigung bedarf. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Großeicholzheim hof nun⸗ mehr die bereiks längſt geplante Waſſerl eitung einſtimmig beſchloſſen. Die Herſtellung erforderten 120 000 Mark, eckung ſoll durch einen behördlicherſeits bereits genehmigten außerordenk⸗ lichen Holzhieb beſchafft werden. Die Pforzheimer Bürgerausſchußſitzung geneh⸗ miigte u. a. die neue Satzung der Sparkaſſe, die Aufnahme eines Drlehens von 150000 Mark zur Förderung des Wo)⸗ uüngsbaues und zwei wichtigere Bauvorlagen: die Erweite⸗ rung des Elektrizitätswerkes mit 296 000 Mk. Aufwand und Erweiterung der Goldſchmiedeſchule mit 270 000 Marf. Die Schülerzahl der letzteren iſt bereits auf 2 300 geſtiegen, üher 900 Neuanmeldungen liegen vor. 37 Lehrkräfle, wovon 16 nicht planmäßige, unterrichten an dieſer Schule. 6 weitere plan⸗ mäßige Stellen ſind angefordert. Durch den geplanten Anbau an die Goldſchmiedeſchule laſſen ſich 9 weitere Klaſſen unterbringen, wodurch dem Bedürfnis wieder auf Jahre hinaus gedient iſt. Die Ahegterfrage wurde bis zur reſtloſen Klärung zurückgeſtellt. Bel der Wahl des erſten Bürgermeiſters von Kuſel wurſſe mit as von 73 abgegebenen Stimmen Landwirt Jufius Henrſchvon der D. B. P. gewählt. Mit 11 Stimmen wurde Kommergienrat Juljus Zöliner von derſelben Partei 3. Bürgermeiſter. Der Frankfurter Magiſtrot hat den Neubau der allen Mainbrücke in einer Breite von 19 Metern beſchloſſen. Ein Hetras von 1 Millian 385 000 Mark wird im Haushaltplan 1925 porg ſehen. Nahen, während 942 800 Mark auf anderem Wege beſchafft werden⸗ Tagungen Tagung der badiſchen Archileklen Letzter Tage fanden ſich in Gengenbach die badiſchen Architskten zu einer Tagung zuſammen, um für das Bau⸗ jahr 1925/6 ein Bauprogramm zu entwerfen, das endlich der Wohnungsnot abhelfen ſoll. Die Tagung, die Architekt Beßel⸗Karlsruhe leitete, führte zu dem Ergeonis, as die ſelbſt⸗ ſtändige Architektenſchaft Badens einmütig die Wiedereinfüh⸗ rung der freien Wirtſchaft im Bauwefen fordert, da⸗ mit ſich die private Banctigkeit wieder frei betätigen kann. Eine weitere Forderung iſt die nterſtützung der Bauluſtigen in anderer großgügigerer Weiſe als bisher. Hierzu wurde eine Entſchließung folgenden Inhalts gefaßt: „Die in Gegenbach zur Bundestagung des B. D. A. verſam⸗ melten badiſchen Archftekten bitten ote Badiſche Regierung und die badiſchen Stadtverwaltungen dahin zu wirken, daß die Steuern und Abgaben, die hisher das dringend notw.nae Aufleben der privaten Bauunce en hemmten. alshald aufgehoben bezw er⸗ mäßigt werden. Beſonders gilt dies ar die Grunderwerbsſteuer, die vor dem Kriege bereits ſehr hoch war und mindeſtens wieder auf dieſen Saßz herabgeſetzt werden muß. Beſonders hemmend und verteuernd auf die private Bautätig⸗ keit wirken die unverhältnismäßig hohen öffentlichen Laſten und Gebühren, wie das Grundbuchamt, das Kataſter und die Baupoli⸗ zeigebühren, ferner die unverantwortlich hohen Hausanſchlußkoſten für Gas, Waſſer. Elektri; die lich die Selbſtkoſten decken dürfen. Die Erträ ebäudeſonderſteuer müſſen reſtlos dem privaten wie öffentlichen Wohnungsbau zugeführt wer⸗ den. Es wäre zu begrüßen, wenn die Erträgniſſe der Gebäudeſon⸗ derſteuer nicht nur als Baukapital, ſondern auch während dor Zeit des hohen Zinsfußes für Baugelder zur Zahlung der Zinsdifferenz verwendet würden.“ Dr. Ing. Detlef Röſiger, Aſſiſtent an der Techniſchen Hoch⸗ ſchuſe, hielt einen Vortrag über die dautſche Stadtentwickſung und ſtellte Richtlinien auf. wie die heutige Erweiterung der Städte, eine der wichtigſten Aufgaben von Stadt und Gemeinden den moderney Forberungen entſprechend vorgsnommen werden muß. Zur Lö, ſung dieſer wichtigen Frage müſſen vor allem die privaten Architek⸗ ten und Ingenieure zur Mitarbeit herangezogen werden. ANus dem Lande L. Wiesloch, 19. Dez. Um keine unnötige Beunruhigung der Bepölkerung zu v rurſachen, muß mitgeteilt werden, daß die ſeiner Deit berich eten Ueberfälle von Walldorf und Nußloch durch Nachforſchung der Gendarmerie ihre Aufflärung darin gefun⸗ den haben, daß es ſich beide Male um harmloſe, weit übertriebene Vorkommniſſe handelte, die nichts mit Ueberfällen zu tun haben. L. Rot(Amt Wiesloch), 19. Dez. Wie nicht anders zu erwar⸗ ten war, bi dem geringen Wildſtand in dieſem Jahr, wurden bei der VBerpachtung der hieſigen Jagd geringere Erlöſe erzielt, als der Anſchlag vorgeſehen hatte. Sie ging in 2 Teile für 1000 bezw. 800 Mark in die Hände des Herrn Scherer⸗Walldorf bezw. Heger⸗ St. Leon über. L. Walldorf, 19. Dez. Bei der am 1. Dezember vorgenomme⸗ nen Viehzählung wurden aufgenommen: 112 Pferde, 720 Stück Rindveh, 769 JZiegen, 506 Schweine, 6079 Stück Federvieh, 126 Bienenſtöcke und 292 Hunde, l Rok⸗Malſch. 19. Dez. Als der Wirt von der„Schnacken⸗ hütte“ zwei Burſchen aus St. Jigen Feierabend bot, leiſteten ſie Widerſtand und ſchlugen in der Wirtſchaft alles kurz und klein. Selbſt auf der Straße ſetzten ſie ihren groben Unfug fort und warfen dem Wirt ein leeres Bierfaß durch das Fenſter. Die belden Raufbolde kamen zur Anzeige und ſehen ihrer gerechten Beſtpafung entgegen. 442 500 Mark werden als Beitrag des Staates ein⸗JImurde zwiſchen Calmbach Pforzheim, 19. Dez. Eine ſchwere ich und Höfen bei Prügel, einige Kont Zugsgefährdung nammen, daß mehrere eeeeeeee Bremsſchuh auf die Schienen gelegt wurden. Ein Wenintee Bahenbeamte hatte die Hinderniſſe bemerkt und konnte wenig gei die Prügel und den Bremsſchuh entfernen, ſodaß der kurge 125 darauf die Strecke paſſterende Arbeiterzug vor der Entgleiſung in wahrt werden konnte. Die Täter wurden von der in der Perſon des 19jährigen Holzhauers Richard König un 105 dem 18 Jahre alten Fuhrmann Auguſt Rapp ermittelt uad haftet. * Fteiburg, 19. Dez. Die Handelskammer Freiburg iſt wegen des Bähnbaues Attiſee St. Blaſien beim Badiſchen 1 jag vorſtellig geworden. Bekanntlich wird die Bahn trotz wie 5 holter Aufforderung der Bevölkerung nicht in Betrieb genommen * Boll bei Vonnd„19. Dez. einer geologiſchen Exkurſion wurde auf einem Acker ſüdlich von Boll das Bruchſtücg einer A 5 aus der Sleinzeit gefunden. Das präh toriſche Werkzeug zeig beſonders intereſſanteMerkmale der Durchbohrung der die Kli haltenden Steinplatte zur Anbringung des Arthen eas. „ Skeißlingen Amt Radolfszell. 19. Dez. Dieſer Tage wurde hier bei einer Taufe zu viel von der Schußwaffe Gebrauch gemachl. Durch die Schießerei wurden die vor den Taufwagen geſpannten Pferde ſcheu und gallappierten davon. Die ganze Taufgefellſcbe, flog in großem Vogen aus dem Wagen und erlitt mehr ode weniger ſchwere Verletzungen. Aus der Pfalz :: Itankenthal, 19. Dez. In ſeiner letzten Sitzung beſchloß er Kreisverband pfälziſcher Ackerbauvereine eine Ve rein“ fachung des Vereinsweſens dadurch, daß eine engere Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen den beſtehenden techniſchen Organiſationen und der Kreisbauernkammer erreicht werden ſoll. Eine mehrglie⸗ drige Kommiſſion ſoll dieſe Aufgabe vorbereiten.— Gegen eine übermäßige Beteiligung der Jugend an ſportlichen Uebungen u. Feſtlichkeiten wendet ſich eine Entſchließung der Regierung. wird vor allem aufgefordert, die Jugendlichen von den Verein? feſten, die den Erwachſenen vorbehalten ſind, fernzuhalten da ſie nur ver zogen würden, abgeſehen von den ſeeliſchen u geſundheitlichen Schädigungen. Die Regierung weiſt ausdrückli darauf hin, daß Schulpflichtige, die bei Vereinen an Turnübungen, Spielen u. a. beilnehmen, nicht Milglieder der betreffenden Vereine werden dürfen. 2: Kaiſerslautern, 19. Dez. Der, wie ſchon gemeldet, vor kun zem bei einem Autounfall verunglückte Brauereldirektor Friedrich Marhoffer iſt an den Folgen der erlittenen Verletzungen ge ſtorben. Seine ebenfalls verunglückte Mutter befindet ſich au dem Wege der Beſſerung. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Hoher Druck über Mittel⸗ und Südoſteuropa erhält ſich, ſchon ſeit dem 5. November beſtehen ungewöhnlich langdauernde Trocke perioden. Die Wetterſchwankungen von Tag zu Tag ſind ſehr ge⸗ ring. In den Ebenen wechſelt Nebel mit gelegentlich heiterem Himmel, während der Schwarzwald ſehr viel Sonnenſchein aufzu weiſen hat. Heute früh liegen die Temperafuren in der Rheinebene bei 0 Grad, in den Hochtäſern und auf der Baar—8 Grad untel dem Gefrierpunkt. Dder Feldberg iſt froſtfrei bei wolkenloſem Himmel und guter Alpenſicht. Ueber Südeuropa hat ſich ein ſeht kräftiges Tiefdruckgebie gebilde, doch verhindert die mitteleuropziſche Hochdruckſperre eine ſtärkere Auswirkung auf unſere Witterung. Vorausſichtliche Witterung bis Samstag, nachts 12 Uhr: Ebene bedeckt bis neblig, Hochſchwarzwald meiſt heiter, leichle Fröſte, tracken. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion Ferdinond Heyme— Cbefrerakteur Kurt Fiſcher serantwortlich kür den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil! Kurt cher; für das freullleton: Dr Fritz Hammes; fütr Kommunalpolitit und oles: Richard Schönfelder; kü, Sport und Neues aus aller Welt WI⁰ eüller; für Handelsnachrichten Aus dem Lande. Nachbargebiete Gericht. den fübrig tebaktionellen Teil- Fr fircher: 1 Unzeigen: Bernbardt⸗ 2 9—2 8 Dder Felſenbrunner hoß Eine Gutsgeſchichte von Anng Crolſſant-Ruſt Copyright bei Georg Müller, München. (Rachdruck verboten.) Der junge Thomonn kam faſt jeden Tag, aber immer erſt gegen Abend auf kurze Zeit. Helene war immer da, im knappen Srauen Koſtum mit Pelz! ſie war eine ausgezeichnete Shlittſchuh⸗ länfszin, und ſelbſt Peter bewunderte ſie, wenn ſie mit Eugenie WMomann, die ebenſo elegant lief, übte. Die kleine dicke Mila fiel noch mehr, als ſie ſich auf den Schlitt⸗ ſchuben halten konnte; gewöhnlich ſtand ſie am Rand des Weihers und zaute ſehnfüntig nach einem Schlitten aus. „MNila ſtaht Schlittſchuhe, bemerkte Eugenie. Und Rolf, der Heintich nicht ausſtsehen konnte—„ex iſt ein Falſifikat von mir, aher ein ſehr ſchle hes, ex wird das Original nie errei hen, ſo ein aane ſar Faßke, äußerte er ſich— rief ihr zu:„Bitie, bleibe nicht 1 auf einer Stelle, wechſte etwas ab, das Eis ſchmilzt bereits, und bif guten Länfer wollen glatte Bähn. Wae du willſt, iſt deing Sachs, wir ſind aber die Maſoritaf.“ Peter ſprach mit niemandem auf der Eisbahn und ging ſofort, maun„der Lord“ anrückte. Aber eines Tages ſprach ihn Eugeni⸗ Thomann an. So klotzig und trotzig er ſich auch ſtellte, ſie brachte ihn zum Reden. Sie ſprach ruhig und ſachlich mit ihm, nicht mit der Ueberlegenheit der Aelteren, Weiſeren und Mächtigeren, wie immer mit ihm geredet wurde, ſon⸗ Dern ſo, wie wenn er ein Menſch wäre und ſie auch. Sie hatte eing zwingende Art dabei. die auf Peter etwas aggreſſiy wirkte, ober or ging doch ſofort auf ihre Reden ein. „Sie fahren ſehr gut, ausgezeichnet ſogar, aber wie Si⸗ das machen, ſieht nicht ſchön aus; es iſt zudem fehlerhaft. Entſchuldigen Sie, aber ein ausgezeichneter Schlittſchuhläufer ſoll ſich Ungriten ab⸗ gemöhnen.“ Sie fuhr ihm die Figuren vor. Einmal, zweimal. Peter wollte ihr erklören, daß es auch anders ginge, probierte es und war lin⸗ kiſcher als zuvor; ſie wurde eifriger, er zäher, und zuletzt übten ſie jofänge, bis Eugenie rief:„Brapo] So iſts recht! Schön haben Sie das gemacht! Sie ſind ein brillanter Läufer, aber zügellos. Sie müſſen in Grenzen gehalten werden und die ſchöne Linie reſpek⸗ tieren!“ Dabei lachte ſie, und Peter lachte mit! Wie merkwürdig! Welche Macht ging von dieſem großen, ſtolzen Mädchen aus? Wa⸗ rum konnte er ſprechen, wie er noch nie mit iegend jemandem ge⸗ ſprochen? Sie waren auf einmal mitten im Geſpräch. Eugenie er⸗ Zzählte von dem, was ſie las, was ſie arbvitete, ſprach dapon, wie froh ſie ſei, einmal einen Winter im Landhauſe verbringen zu dürfen— langſam kam Peter mit und kam immer näher, wurde keidenſchaftlicher; er ſprach auch von der Heimat, von dem lieben alten Hauſe, vom Hochwald— er ſchaute weg, als er davon ſprach, denn ſie war eine Thomann!— er redete, weiß Gatt, zuletzt von dem Hunde, den er ſo geliebt, von der Quälerei mit dem Lernen, und daß er etwas anderes möchte. Wenn er nur frei wäre, nur der Aelteſte; wenn er nur die Macht hätte, über alles zu verfügen! Eugenie hörte ihm ernſthaft zu und doch mit halbem Lächeln. Das koam alles heraus wie ein Sturzbach! „Mit dem Kandidaten ſallten Sie ſich freilich nicht herum⸗ ſchlagen und herumplagen müſſen. Er iſt ein geſcheiter und ehren⸗ werter Menſch, aber nichts für Sie. Sie müſſen ihre eigenen Wege gehen, Spielraum haben, Projekte machen können: in Ihnen wird ein igenieur oder ein Erfinder ſtecken. Sa ähnlich muß Ihr Großnater geweſen ſein, was mein Vater von ihm erzählt— Ihre Mutter hätte Ihnen viel helfen und viel werden können. aber ſie iſt zu müde dazu; ſie iſt gebrochen. Sie müſſen ſich ſelber hel⸗ ſen, Peter.“ 80 Peter kam mit heißem Kopf heim Konnte denn das ſein, daß 1 fremde Mädthen ſo in ihn hineinſap? Daß ſie die boch Fiel alter war, ſo mit ihm fühlte? Ganze Tage lang beſchäfflete 97 Da fing es zu ſchneien an und ſhneite Peter ſah mißmutig, wie die dicken Flocken fielen. Immer dichter wurden ſie und zuletzt lag das Haus zwiſchen hohen Schneewällen, und es ſchneite noch immer. Es wurde ein ausnahmsweiſe ſtrenger Winter für den Weſtrich. Unter den Schneewällen war das Haus in fieberhafter Tätigkeit. Alwine hatte diesmal alle Vorberei⸗ tungen für das Weihnachtsfeſt übernommen und vorläufig das ganze Haus unter Waſſer geſetzt. Es wurde gefegt, geklopft ge⸗ kehrt, geputzt, gewaſchen und gebügelt, daß einem ſrledlichen Men⸗ ſchen Angſt werden konnte. Der Salon war verſperrt und die rieſige Tanne ſchon aufgeſtellt. Es„roch“ ſchon acht Tage vorher nach Weihnachten. „Gib mir keine köſtbaren und unnötigen Geſchenke, Vater,“ bat Alwine,„gib mic praktiſche Sachen, Wäſche ader ſonſt Ge⸗ diegenes.“ „Nun, wie du willſt, Weihnachten iſt eigentlich nicht dafür da, daß man ſich nützliches ſchenkt, Unterröcke oder Leibbinden, nun, Helene will anderes.“ „Helene, machte Alroine gedehnt,„ich bin auch keine Lady.“ „Nein, keinesfalls, ſagte der Vater ernſthaft. Vor der Beſcherung ſaßen die Eltern im halhdunklen Zimnmer und warteten auf Alwines Klingeln. Die Mutter ſang ganz leiſe: „Nun wandre, Maxia“, und wuͤrde leiſer und leiſer. Ihr Mann ſtöhnte vor ſich hin, fuhr ſich mit aufgeregten Händen durch die Hanre, ohne auf ihren Geſang zu achten. Als ſie ſchwieg, mur⸗ melte er vor ſich hin, allmählich erſt wurden ſeine Reden lauter und verſtändlicher. „Was iſt das für eine Welt? Für ein Leben? Wie ein Sturz⸗ acker“ Man ſtolpert von Furche zu Furche in der Dunkelheit. Man hofft immer, auf den rechten Weg zu kommen, und gerät immer tiefer hinein, in Lehm und Dreck, und ſchleppt ſich weiter, verklebt und beſchmutzt, bis man ſtürzt. Dann bleibt man vine kurze Zeit liegen, rappelt ſich aber doch wieder auf; man iſt un⸗ ſinnig, ſo grenzenlos unſinnig, zu glauben, der gute Weg müſſe doch einmal kommen! Man wird älter und älter dabei, aber der Sturzacker nimmt kein Ende. Wie tröſtend hatte die Mutter die zage Melodie wieder auf⸗ genommen: es klang, als weine ſie ſtill mit, und doch war etwas Erlöſendes in dem Lied. Sie ſtreckte ihrem Manne die Hand hin und faßte die ſeine. Nun war ſie, die ſonſt Schwache, die Stützende, die Helferin, und ihres Mannes Hand lag hilflos in der ihren. Da klopfte es leſſe, und im Halbdunkel trat Ting ein, ſchon im ſchwarzen Feſtkleid mit der weißen Spitzenſchürze. Sie trug vorſichtig einen weißen Bündel. „Mein Geſchenk für dich,“ ſagte die Mutter,„gib mir's, Tina, und geh, Kind.— Dein kleines Mädel iſt's, Albert. Da neben mir ſoll es bleiben, und Tina will es pflegen. Niemand weiß noch davon als ſie und ich, und du— ſag auch du nichts. Ich weiß, es war dein ſehnlichſter Wunſch,“ und ganz leiſe ſagte ſie das— „auch der ihre.“ 0 „Und du?“— ihr Mann hielt ſie umſchlungen, hielt ihre Hände, aber ſein Kopf blieb gebeugt, er getraute ſich nicht, zu ſeiner Frap gufzuſehen.„Und du?“ Leicht iſt es mir nicht geworden, Albert, ich bin auch nur ein ſchwaches Herz. Verrate noch nichts den Kindern, ich fürchte mich vor ihnen; da müſſen wir zwei zuſammenhalten.“ Sie nahm ihn bei der Hand. und ſo ging ſie mit ihm, ihr altes gütiges Lächeln um den Mund, fein anzuſthen in ihrem weißen Kleide, zu dem brennenden Tannenbaum im Salon. „Die Madam“, ſagten die Dienſtboten und wichen ehrerbietig zurück. Keines ſagte„Der Herr“. Auf langen Tiſchen waren wie in früh⸗ren Jahren die Ge⸗ ſchenke für daßs Geſinde aufgebaut. Die Mädchen in ihren Sonn⸗ tagskleidern, pomadiſtent und ſtraff gekämmt, die Knechte mit rot⸗ geſcheuerten Geſichtern und blendend weißen Kragen ſtanden ver⸗ legen da, ſchielten zwar danach, taten aber, als gingen ſie ie gente n hatte Greichen, er hatte den Ver⸗ 55 ba Haffet: en rß ie ihn vur 855 dur Sis F. K. weißgebeckten Tiſche Wchle an.,„ miie er windeſten⸗ zeyn chp⸗ N—— 7 Knechte und Mägde gingen endlich mit Mißtrauen an dos Ihre, da ſie wußten, daß Alwine es beſorgt hatte Einſam ſtand der Kandidat im langen Bratenrock und ſchaut beſtändig nach dem Herrn des Hauſes. Heute war Zeil und Oft, um enblich nachzuholen, was er bisher verſäumt. Doch der Haus herr ſchüttelte ihm nur liebenswürdig, aber mit ſehr zerſtzeute Miene die Hand, ſo wie er etwa dem Kund, dem alten Hannes und der alten Köchin mit der imponierenden weißen Haube ge ſchüttelt hatte. der Kandidat fand neben ſeinem Teller voll ausgeſuchlet Süßigkeiten und Delikateſſen ein paar Flaſchen elten Weines un ein Kuvert das er mit blaſſem G ſicht öffnete. Geldl Sie lohnten ihn mit Geld ab! Er war eiskalt geworden und ſeine Somme ſproſſen leuchteten förmlich in dem weißen Geſicht. Geld! und kein warmes Gedenken— nichts und von keinem. War er ein Portier, ein Hausknecht, ein Hundedreſſeur? Helene kam auf ihn zuetengttt ſie hielt den Kopf neckiſeh auf die linke Seite, ſtrahlle ihn mit ihrem verfühteriſchen Lä⸗ an, und ſah wunderboll aus in ihtem blaßgelben Liberty⸗Seiden kleid. Sie deückte ihm etwas in die Hand, in len heend arine⸗ Seidenpapier gewickelt:„Von mir extra für Sie gearbeltet“, ſagte ſie mit reizendem Lächeln, und dann ſchmollend ſriſfer:„War ſind Sie anders mit mir?“ Der Kandidat überhörte ihre Frage. Er verneigte ſich tiel. wickelte langſam das Geſchenk aus und ſagte:„Meinen ergebenſten Dank, gnädiges Fräulein, für den feinen Tabakbentel. aber i bin leider kein Raucher; wir ſprachen ſchon einmal darüber. „Nicht? Ach, das habe ich längſt vergeſſen! Nun, dann neb⸗ men Sie wenigſtens an, daß ich Ihrer gedacht.“ Er verneigte ſich wieder ſehr kühl und höflich und blieb ſtelf und wortlos neben ihr ſtehen, bis ſie mit einem kurzen. gereigte Nicken ihre Röcke zuſammenraffte und quet über den Salon Da kam Peter geſprungen. temlos, mit heißen Backen wik ein Kind, und ſchwenkte etwas in der Hand. „Eben erſt gekommen! Faſt zu ſpät! das ganze Weihng ten wäre mir verdorben geweſen! Hier, Herr Kandidat, Sie ha 1 einmal davon geſprochen—“ alles an ihm war eitel Freude, er hielt ſeinem Lehrer ein Buch hin, Petron, den er ſich lange ſchon gewünſcht und nicht haite kaufen können. 10 „Das iſt Weihnachten, Peter“, fagte der Kandidat und preh großen Jungen die Hände.„Ich werde Ihnen das nie ver⸗ geſſen. 5 1 Zum Eſſen blieb der Kandidat nicht, krotz der liebenswürdigen Einladung der Hausfrau; auch ein Glas Punſch lehnte er ab, ihm angeboten wurde, und empfahl ſich, ſobald es nur ging., be⸗ „Hoffentlich kauft ſich der ſchofle Kerl einen Ueberzit her. 25 merkte Heinrich,„daß man ihm wenigſtens auf der Straße dank kann, wenn er grüßt.“ er „Das Ekel,“ ergänzte Helene, und fühlte ſich verſtohlen in ich Taſche die wundervollen Opale, die ſie nicht offen auf den Ti legen durfte. 1* Ekel, gchote Alwine. Wo paſt du denn all dieſe gebildenge Wörter her?“ Dann horchte ſie auf. Was war das?— Sſe baihe noch einmal— eine Kinderſtimme? Im Nu war ſie an der Tür die Treppe hinauf in das kleine Zimmer geſtürzt, wo Ting mit dem weinenden Kinde auf und ab ging. aber Sie packte Tina am Arm und ſchrie erregt auf ſie ein— ub⸗ aus Ting war nichts herauszubringen; ſo lief ſie den Eltern ee gegen wieder zurück in das Zimmer und ſhrie:„So iſt es dahlt wahr? So ſſt es denn wirklich wahr? Ich habe kein Wort geglane Schämt ihr euch denn nicht? Schämt ihr euch denn nicht vor Was werden die Leute ſagen? Was denken denn die Dienſtbane — Ich ſchäme mich zu Todl Ihr habt kein Gefühl, ſa ſa 15 ſo mit uns unter ein Dach zu bringen! Es iſt gerode zu Dem gehörten die Straße. die Lumpen, der Vettel!“ 20 In einem Anfall von Wut zerriß ſie ihr Taf entuch und 400 ſich aufs Sofa, ſchreiend:„Das iſt Weihnachten! Das iſt mein We 1 5 deg 9 43 5 it der Dank.— es iſt Zeit, daß ic uch aus N Ferbegue& ft 1 5 wif unt em; ſche ein⸗ für * Reue Mannheimer Jeitung[Adend⸗Rusgabe] 5. Seite. Nr. 591 Freitag, den 19. Dezember 1924 [Aan nheimer Frauen⸗Seitun 94 Die Runſt des Schenkens Von P. Hoche viſ Es giht nüchterne Realiſten, dis vom Schenken überhaupt nichts 7 wollen Sie ſelbſt freuen ſich über keine Gabe— wenn man em Freude mehr verſteht, als die Luſt am materiellen Gewinn, ſie pfinden aber auch ebenſowenig den Trieb, and re durch ein Ge⸗ —05 Mücklich zu machen. Das iſt der wenig anziehende Standpunkt ür b Flatten poeſieloſen Lebensanſchauung. die nur das eine Gute Nrlatet et daß ſie wenigſtens auch zu keinen Fehlern des Schenlens Aber die Menge der Menſchen denkt doch anders, es will ſchen⸗ und wisder beſchenkt werden. Der Trieb, Gutes zu erweiſen, t zum Glück immer in uns lebendig. 0 Wenn die Frage erſt in uns lebendig wird: Was ſoll ich geben? un ſpüren wir ſchon deutlich die Schwierigkeit. Denn wir wollen 50 zu allernächſt, daß ſich der andere über unſere Gabe freut, dann er dabei auch an uns denken, gern ſich unſerer erinnern, von uns 0 etwas un Gebrauch verſpüren. Das läßt ſich aber nur er⸗ 0 wenn wir uns in des anderen Eigenart tlef hineinverſetzen, ͤ in ſein ganzes Weſen, in ſein Denken und Sinnen hineinfühlen, wir wirklich ſpüren, was zur Bereicherung ſeiner Perſönlich⸗ fahr zur Erhöhung ſeiner Daſeinsfreude beiträgt. Wie das zu er⸗ ahren wäre? Es gemügt dabei freilich nicht, erſt ein paar Tage oder Stunden die Frage nach dem Was aufzuwerfen, denn aufs Kommando ſolche Einfälle nicht heranmarſchiert. Da gilt es deshalb, mer freundlich zu erlauſchen, was den andern beglücken könnt 0 n guten Augenblick im Jahr, der uns die Eingebung bringt, benutzen und ſeinen Rat, wenn auch nicht gleich auszuführen, ſo im Herzen zu behalten. Auf dieſe Weiſe iſt man ſicher, durch und Schenken im Gemüt des anderen ein gutes Gefühl auszulöſen 15 zugleich fürs eigene Herz einen nicht zu unterſchätzenden Gewinn zuheimſen, der ſich mit der Gebefreudigkeit überhaupt ſo gern ver⸗ At, nämlich die Vorfreude. Faſt hat es den Anſchein, als gehöre ein beſonderes Organ dazu. Aeſe Kunſt des Schenkens recht auszuüben. Allein wie man von Menſchen verlangen kann, daß er taktvoll handeln ſoll, ſo kann . ſeder das Schenken lernen, wenn nur ein Wille dazu vorhanden gen zan denke nur einmal an Mutter und Kind. Wird ſie nicht ſinden überlegen, was ſie ſchenken ſoll, und wird ſie nicht ſicher etwas en, was erfreuen wird? Es gibt ſo viele konventionelle„Müßge⸗ 7 die himmelweit von der warmen Herzensgabe vperſchieden 85 die dem Geber meſſt nichts anderes als Qual und Verdr ſſenheit nesteen, den Empfänger aber gleichgiltig laſſen oder gar unange⸗ hme Gefühle in ſeiner Bruſt wachrufen. Das rechte Geſchenk iſt eine ſeine Brücke zwiſchen zwei Seelen, m denen in der Gabe die eine der anderen das Pexſönlich te dis achſte und Feinſte gibt. Die Made aber und die Gedankenloſigkeit darrägheit erniedrigen dieſes Mittel zur hohlen, bedeutungsloſen Aſe. 2 be Heute hat ſich eine gewiſſe Induſtrie füür„Geſchenksgegenſtände rausgehildet, und manche Geſchäfte führen weiter nichts als glolche“ Sachen. Das wäre ja an und für ſich auch nur ein löbliches eginnen, wena ſich dabei nicht unangenehme Begleiterſcheinungen 0 rtbar machten. Es tritt nämlich auch hier, wie ſo oft im Leben, d daß eine nach Effekt haſchende Vornehmtuerei zum oberſten kinzip wird Obwohl es bei einem Geſchenk doch wahrich nich Fden gemeinen Geldeswert ankommt oder ankommen ſollte, muß doch in erſter Linie darauf ankommen, daß es viel, recht viel ge⸗ öſtet hat Das führt wieder zu jener Verlogenheit, die Dinge als ken bleib Jiee anderes erſcheinen zu laſſen, als ſie in Wahrheit ſind und ellen. da muß der„Kunſtgegenſtand“, damit er auch wirllt „Kunſtgegenſt rauch wirklich ainen Schmuck abgeben kann, äußerlich recht herausgeputzt ſein: da wird das Material ſo lange bearbeitet, gepreßt, gefürbt, geglättet, his 3s ſeine Urſprünglichkeit nicht mehr verrät und dem oberflächlichen Dabs⸗ porkfäuſcht. etwas anderes, etwas Beſſeres zu ſein, als es iſt. a wird ſelbſt der einfachſte Gebrauchsgegenſtand ſo ſehr mit künſt⸗ riſhem Kram dekoriert, mit ſo unpaſſenden Symbolen ükerladen, aß er überhaupt ſeinen Zweck kaum noch erfüllen kann, wenn ihn 5 Empfänger überhaupt nicht gleich für zu vornehm ſchätzt, all⸗ glichem Gebrauch zu dienen, und ihm lieber einen Ehrenplatz unter anderen„Schmuckgegenſtänden“ in der„guten Stube“ anweiſt, Geſchenke auszuwählen und fortzugeben, das iſt eine erewagloſigkeit, von der man ſich befreien ſollte. Was wir zum kaufen, das ſei in ſeinem ganzen Weſen etwas Echtes, was Wahres. des Das Gebiet, aus dem ſich ſchenken läßt, iſt ſo unendich groß, e ſo groß., weil das Weſen der Menſchen ſo mannigfaltich iſt, 15 jeder etwas Beſonderes braucht. Wo daher ein Wille porhan⸗ 5 iſt, den anderen zu erfreuen, wird ſich bei einigem liebenollen aſinnen auch ein Weg dazu finden. Spitzen von heute und ehedem Von Erng Reidel(Mannheim) We—r ſich die ſchon weihnachtlich feſtlichen Auslagen unſerer Läden beſchaut, durſte wohl den Einorud geninren, daß man heute wieder in Verbindung mit weißen waſchbaren Stoffen vethäunis⸗ mäßig viel Spitzen verwendet. Zeigt doch die feſtliche weiße Liſch⸗ dede, die vielleicht bald unſeren Weihnachstiſch ſehmüct, reichen S. itzenſchmuck, gilt doch als feine, moderne Leedecke nur die mit Spitzen gezierte. Und man wird zugeben muſſen, daß das mit feinen, ſchönen Spitzen durchbrochene und ſpitzenbeſetzte Tafeltuch ungleich retzvoller wirkt als das gleichformige Damaſttuch. Auch die kleineren weißen Degen und Deccchen weiſen Spißenbeſatz und Spitzeneinſatz der verſchiedenſten Arten auf nicht ſelten in Verbin⸗ dung mit Weißſtickerei. Aber nicht nur als Ausputz der feinen Haus⸗ haltwäſche tritt die Spitze auf, ſondern auch, und damit iſt ſie an den Urſprung ihrer Verwendung zurückgekehrt, als Zierde der zar⸗ ten, duftigen Unterkleidung der eleganten Dame. Die zierliche Batiſtwäſche ſchmücken heute graziöſe Valencienneſpitzen oder feine Klöppelſpitzchen, mitunter auch Spitzen in Frivolitätenarbeit, die ſehr hübſch ausſehen, leider aber wenig halfbar ſein ſollen! Ge⸗ rade die Frivolitätenarbeit iſt eine in weiten Kreiſen der Damen⸗ welt beliebte Handarbeit, vielleicht ſo verbreitet als das Häkeln, jedenfalls aber verbreiteter als das Klöppeln wenn man vom Spitzenklöppeln als Hausinduſtrie abſieht. Wenn ich oben erwähnte, daß die Spitze als Schmuck der Damenwäſche zu ihrer urſprunglichſten Verwendung zuruückgekehet iſt, ſo will das beſagen, daß ſie in dieſer Verbindung wohl ihre erſte Erſcheinungsform erlebte. Denn zweifellos iſt ſie dem Schonheits⸗ gefühl der Frau entſproſſen, dem ein einfaches, ſchmugaloſes Säumen der Schnittkanten an der Wäſche auf die Dauer nicht genügen konnte, und das deshalb als anmutigen, faſt ſelbſtperſtändlichen Ab⸗ ſchluß die Spitze erfand, welche vornehmlich als Halsausſchnitt und Aermel der Damenunterkleidung ihre Anwendung fand. Sehr wahr⸗ ſcheinlich iſt es, daß der unſtreitig für Handarbeiten ſehr begabte Orient, welcher ja auch ſchon lange vor uns weiße Leinenwäſche be⸗ ſaß, auch die Spitze erſann, die vermutlich über die griechiſchen In⸗ ſein nach Europa kam. die älteſte Form der Spitze war, worauf alich die Bezeichnungen der verſchiedenen Sprachen: punto, deutelte, point, hindeuten, die Zacken⸗ bezw. Zäckchenform. Dieſe trat auch bdei dem„punto lirato“, der Ausziehſpitze, welche eine Uebergangs⸗ form zwiſchen Stickerei und Spitze bildete und eine Art Durchbruch⸗ arbeit in einfachen geometriſchen Formen mit ausgenähten Zäckchen als Abſchluß war, in Erſcheinung. Die Renaiſſance erſt brachte die eigentliche genähte 115 aus weißem Leinenfaden, die„Relicella“(Netzſpitze), welche als rund⸗ form den, Kreis bevorzugte, und wußte ſchon um 1600 mit ein⸗ fachen Mitteln ganz wündervolle, luftige Spitzengebilde zu ge⸗ ſtalten. Eigenartig mutet es an, daß ſich bei alten Spitzen etwas ſpäterer Zeit in ſparſamer Verwendung rotes oder blaues Garn oder farbige Perlen vorfinden; indeſſen zeigte ſich die Vorliebe für bunte Effekte bald nur noch bei den im Volte gearbeiteten Spitzen, wo ſie ſich allerdings auch im Wandel der Zeiten zu erhalten wußte. Neben der Nähſpitze tritt ſhr früte auch die ungleich raſcher und leichter herzuſtellende und ſomit auch billigere Klöppelſpitze auf und zwar wahrſcheinlich zuerſt in den Niederlanden, von wo aus ſie ſich wohl auch nach Deutſchland verbreitete. Soll doch ſchon zwiſchen 1550 und 1560 das Spitzenklöppeln durch die Witwe Barbara Utt⸗ mann im ſächſiſchen Erzgebirge eingeführt worden ſein, Faſt gleichzeitig wie in den Niederlanden kam auch in Italien das Spitzenklöppeln in Uebung und bald taten ſich auf dieſem Ge⸗ biete Maäfland, welches als Spezialität Spitzen aus Gold⸗ und Silberfäden klöppelte; und Genna hervor, das neben den weißen Hlöppelſpitzen, Spitzen aus Bändchen, unſtreitig Vorläufer von Pointlace, auf den Markt brachte. Schon in der Spätrenaiſſance nerließ man das einfache Kreis⸗ muſter der Relicella zugunſten größerer Rankenmuſter u. die kräf⸗ ligen, relatiy ſchweren und wuchtigen— wenn man dieſe Bezeich⸗ nüng für Spitzen gebrauchen darf— Spitzen des Barock zeigen als typiſche Erſcheinung kräftig und breit angelegte, klar gezeichnete Ranken⸗ und Blattformen in meiſt erhabener Arbeit, welche— und das iſt charakteriſtiſch für dieſe guipureartigen vornehmlich in Vene⸗ dig geſchaffenen Reliefſpitzen— mit Stäbchen oder kleinen oft mit Picots verzierten Stegen verbunden waren. In der Epoche des Barock und des Rokoko hat die Spitze bis heute ihre höchſte Ent⸗ wicklung und ſchönſte Blülte erlebt, denn immer mehr diente ſie als zlerer Schmuck der Herren⸗ und Damenkleidung, und ſelbſt Künſtler hielten ſich nicht für zu gut, die herrlichen Muſter jener Spitzen zu entwerfen. Zwar erhielten die kräftigen Spitzen des Barock ihre Beliebtheit, beſonders als Jabots der Herren, bis weit in die Zeit des Rokoko hinein, doch ſchuf„das Zeitalter der Frau“ für die graziöſe, elegante Dame jener Epoche wunderbar feine, duftige Spitzen, welche zu ihr weit beſſer paßten, und nicht nur ſolche aus Leinenfaden, ſondern auch aus Seide. Damals brachte auch Frank⸗ teich, das ſchon zu Anfang des 17. Jahrhunderts durch Cathérine de Rohan, Herzogin von Longueville, in Chantilly Spitzenſchuken erhalten hatte und dort als Beſonderheit ſchwarze Spitzen die be⸗ rühmten Chantillyſpitzen erzeugte, zarte genähte Roſalin⸗ Alencon⸗ Argentan⸗ und Sedanſpitzen auf den Markt. Dieſe genähten Roksko⸗ ſpitzen zeigten wie auch die geklöppelten im Gegenſatz zu den Guipureſpitzen des Barock(Venetianer und Points de France) das Muſter auf gleichmäßigem Netzgrund und heißen Reſeauſpitzen Die ſchönſten und wertpollſten Klöppelſpitzen des Rokoko waren die Brüſſeler, bei welchen die Figuren geſondert gearbeitet und dann durch Netzgrund miteinander verbunden wurden. Nach dieſen folg⸗ ten an Wertſchätzung die Mechelner(Malineſpitzen) und die Valen⸗ ciennes, welche ihre Blütezeit unter Ludwig XVI. erreichten. Ge⸗ rade die Valenciennes hielten ſich ſpäter zurzeit des Naturaltsmus, pon deſſen Geſchmackloſigkeiten fern und konnten deshalb die ſchön⸗ ſten Muſter aufweiſen. Schon relativ früh war man dazu übergegangen, Spitzen ma⸗ ſchinell anzufertigen und beiſpielsweiſe Deutſchland ahmte ſchon in 15. Jahrhundert in Nürnberg Klöppelſpitzen maſchinell nach Auch in Augsburg, Leipzig, Hamburg und Elberfeld beſaß es Spitzen⸗ manufakturen. während England in Nottingham ſeine ſchönſten und beſten Maſchinenſpitzen herſtellte. Und heute? Heute ſind wohl die meiſten verwendeten Spitzen Maſchinenſpitzen und unſere hochentwickelte Technik hat es erreicht. faſt alle Arten der ehemals handgearbeiteten Spitzen maſchinell zu erzeugen, freilich ohne deren Schönheit durchaus wiederzugeben. In der Entwicklung der Spitze an ſich ſind wir wohl kaum vtel weiter gekommen, denn wie bei ſo manchem anderen greift man auch hier immer wieder auf die herrlichen alten Muſter zurück, deren eigenartiger Reiz nicht ſelten unerreicht bleibt. Literatur * Du kannſt kochen! Ein Kochlehrbuch. Von Alma Hen⸗ ſchel, Lehrerin an der Städtiſchen Höheren Schule für Frauen⸗ berufe in Leipzig. Mit 5 ſchwarzen und 1 farbigen Taf. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig, Berlin.— Der Titel des Buches iſt vielberſprechend und ermutigend— anziehend ſowohl für er⸗ fahrene Hausfrauen, als auch für zaghafte Anfängerinnen und ſie werden es gewiß nicht hereuen, wenn ſie ſich von ihm locken laſſen! Das Buch hat als Kochlehrbuch für Schule und Haus ſchon eine weite Verbreitung gefunden und erſcheint eben Ain 8. Auflage infolge vielfacher Wünſche auch in einer für den praktiſchen Gebrauch der Hausfrau beſtimmten Ausgabe, weil es ſich offenbar vieler Vorzüge erfreut. Es bietet eine Fülle von erprobten Re⸗ zepten zum Kochen, Braten, Dämpfen, Backen, Konſervieren der Nahrungsmittel. Jedem Rezept ift eine Ueberſicht über die bend⸗ tigten Zutaten mit Mengenangabe vorangeſtellt. Ferner enthält das Kochbuch Spefſefolgen für den Familien⸗ und Geſellſchaftstiſch, eine Ueberſicht für Reſteverwendung, beſondere Beiſpiele für Kran⸗ kenkoſt, Anleitung zum Tiſchdecken u. Servieren, ein Kapitel„Erſte Hilfe bei Unglücksfällen“ u. die gebräuchlichſten mediziniſchen Hilfs⸗ mittel. Seinen beſonderen Werk erhält es durch den 1. Teil:„Be⸗ lehrungen auf dem Gebiet der Ernährungs⸗ und Nahrungsmittel⸗ lehre.“ Danach erſt kann jede Hausfrau rationell und geſundheik⸗ lich kochen. *„Die Frau und ihr Haus“, Monatsſchrift für Kleidung, Woh⸗ nung, Wirtſchaft, Körperpflege, Erziehung, Volkswohlfahrt. Her⸗ ausgegeben von der Werbeſtelle für Deutſche Frauen⸗Kultur, Köln. Verkag: G. Braun, G. m. b.., Karlsruhe i. B.— Das Weih⸗ nachtsheft bringt praktiſche und ſchöne Kleidabbildungen für Frauen, Mädchen und Kinder. Abbildungen und Beſchreibungeg zur Anfertigung eines Knuſperhäuschens, eines praktiſchen Blu⸗ mentopfſtänders aus Holz, eines beweglichen Büchergeſtells, allex⸗ lei praktiſche Täſchchen und Beutel, Tortenpapiere, Kinderſpiel⸗ ſachen: Puppenwagen, Püppenmöbel, Eſelswagen, Auto. Aus dem Textteil ſei hervorgehoben: Weihnachtskied, Vom Schenfen, Häus⸗ liche Arbeitsgemeinſchaft, Neue Geſelligkeit, Nachbarſchaft, Einfache Wirlſchaft, Die Frau im öffentlichen Leben, Die Heimak auf dem Lande. Für unſere Kinder, ein nützliches Bilderbuch. Vierkelfahres⸗ ſchrift. Herausgeberin Klara Sander, Köln. Verlag G. Braun, G. m. b. H. in Karlsruhe i. B. Noch rechtzeitig für die weihnacht⸗ lichen Vorbereitungen iſt ſoeben das Heft 2 der neuen Viertel⸗ jahresſchrift erſchienen. Wer das erſte Heft bereits kennt und ſchätzt, wird auch dem zweiten ſeinen Beifall nicht verſagen kött⸗ nen. Der Zweck der Neuerſcheinung, in anſpruchsloſem, aber ge⸗ ſchmackvollem Rahmen für Mutter und Kind Schönes, Nützliches und Unterhaltendes zu bieten, iſt erreicht. Als Weihnachtsgabe wird das Heft viele Freude machen.— Aus dem Bilderteil: 17 Kleidabbildungen(Mädchen⸗, Knabenkleidung, Mäntel, Nachtklei⸗ dung), Puppenſtubetapete zum Durchzeichnen, Gehäkelte Kinder⸗ mützen. Textteil: Der Winterſchlaf. Von Hermann Dreßler, Chemnitz.— Der Doktor ſpricht(nach der Peppenhochzeit!. Von Dr. Alice Schiff. Beſchreibung der Puppenſtubentapete zum Durchzeichnen. Von Berta Sander.— Kleidbeſchreibungen und Schnittmuſterabbildungen. Neue Kinderbücher. Für unſere Ander vom Chriſtbäumchen Von Eiſe Krauſe(Mannheim) pfiff lleper die Waldlichtung feate übermütia der Früßlinaswind und ff ſich eins dazu. auf Am Herentanzplatz begann der Hochwald und bier ſprana er hin, eine Gruppe ſchöner Bäume zu. 8— ſchlanke, geſchmeidiae Birke ſtand ihm zunächſt. Ihr ſchwarz⸗ mit es Rindenkleid leuchtete ſchoen von weitem. Dazu hatte ſie ſich eanunderhübſchen. goldarünen Hängekätzchen geſchmückt und bog en gewandt zur Seite, wenn der Unhold verſuchte, ſie ihr ab · zug ißen. In wenigen Tagen kam König Mai und bei ſeinem Ein⸗ „wollte ſie unbedinat die Schönſte ſein. Aentwas weiter kinter ihr reckte eine arauſtämmige Puche ihre Atterzen die Luft. Weiche helle Blättchen ſchmiegten ſich daran. Sie 1195 leiſe, wenn der Wind ſich mutwillig auf ihnen ſchaukelte. neben re dunkle Schweſter. die Blutbuche. liand fejerlich und ernſt u ihr und hielt die roten Blätter abwehrend nach oben aerichtet. windi uch vor der altehrwürdiaen Eiche ſchreckte der Uebermut des Höbe aen Geſellen nicht zurück. Bebende kletterte er an ihr in die von d ſprana die dicken Aeſte entlanag, riß die vielen roten Hülschen teteg Bläd welaen und freute ſich, wenn darunter ein ängſtlich behü⸗ 9 lättchen ſonnenhunarig neben den Blütenkänchen berausluate. üächzte ann ſchwana er ſich auf eine altersmorſche Kiefer, daß ſie Die tr. und ſtöbnte und erboſt ihre barzigen Zapfen nach ihm warf. munpen ihn jedoch nickt denn er mar ſchon wieder an dem Stamm vorn nergealitten, blies die welken Blätter des vergangenen Jahres Euch Fen auf und rief ſpöttiſch zu den Bäumen„bul, hui, wer von at nun eiaentlich der Schönſte?“ hat di ſaate die Birke und wieate ihre Käkchen,„mein Stamm erlichgſchönſte Färbung. Meine glanzarünen Blättchen ſind von der mich d ten Form. Ich bin das Sumbol des Frühlinas. Darum ſtellt mich ſehl Burſche heimlich vor das Haus ſeiner Liebſten und ohne ſamechlt dem Maienaltar der ſchönſte Schmuck Mein Saft iſt wohl⸗ Kopſeſſend und kundiae Hände bereiten daraus auch eine heilkräftige Den Aus meinem Holze macht wan belle, freundliche Möbel.“ iſt keine Birke ſchwieg und nun hob die Buche an:„So ſchön wie ich Sta von Euch gewachſen. Niemand haf einen ſolch glatten Meine cgaufzuweiſen. niemand die vrächtige Blätterkrone. Schaut ſchenGeſchwiſter an! Wenn ſie zuſamwenſteben, nennen die Men. und 5 855 Wald einen arönen Dom. Ich bin der Hort der Sinavögel Sckbör Liebling des Buchfinkchens. Meine Bucheckern ſchmecken dem Wilich aen und Homſter aut. und die Menſchen bogehren ſie für ein Hutten Hel. Uuch aus meinm Holze werden Möbel geſchnitten. Verelle asban urd wenn der Winter da iſt roit Els und Schnee. dann die Buchſchelie im Lamin mohliae Wörme⸗ ein winzioes Baumchert. welches ſthit der Blätter, arte, ſpitzarüne Nadeſy batte Der Wind hatte bisher immer noch ein wenia vor ſich hin⸗ Als jedoch die Pluthuche zu ſprechen beaann. ſchwieg er „Mich beſingen die Dichter und lieben die Jäger“ ſagte ſie, „meine Blütter zieren den ſchönſten Waldſtrauß und meine Zweige werden am Totentaa zu ſtimmungsvollen Kränzen geflochten. Meine kleinen Geſchwiſter pflanzt man in Gärten und auf Gräber. Sonſt habe ich alle Eigenſchaften meiner arünen Schweſter.“— Neugierig wandte ſich der Wind nach der Eiche hin, durch deren Rinde viele Altersrunen zogen. Was würde ſie zu ſagen baben? „Ich bin das Sinnbild der Kraft. Den alten Germanenvätern war ſch der heilige Baum. Unter mir brachten ſie ihre Opfer dar, ſchwuren ſich Treue, hielten Gericht über Leben und Tod. Hier brannten ihre Feuer, durch welche die ſunapermählten Paare hin⸗ durchſpringen mußten, hier wurden ihre kühnen Schwerttänze und Spiele aufgeführt. Mit meinem Laube ſchmückten ſie den ſieareichen Helden und unter mir gaben ſie ihm die letzte Ruheſtätte. Aus meen Aeſten fertioten ſie den Wurfſpeer für Bär und Auerochs, ſchnitten ſie den Griff ihrer Streitart, wenn es galt. die Heimat gegen den Gallier zu ſchützen. Bei Errichtung ihrer Edelſitze nahmen ſie mein Holz für Haus. Tiſch und Bänke: ſpäter bauten ſie ſtolze Schiffe daraus. Aus meinen Früchten wird der Eichelkaffe bereitet. Auch den Schweinen ſind ſie ein willkommenes Futter. Meine Rinde iſt die Gerberlohe der Lederwerke.“— In Erinneruna an veragangene Tage rauſchte die Eiche leiſe. Aus ihrem Geäſt ſchrie ein Häher Beifall und der Wind hielt bewundernd den Atem an.„Was für ein Baum“, dachte er. Da ſprach die Kiefer. Sie war kahl bis zur äußerſten Spitze, in der das Eichhörnchen ſein Reſtchen gebaut hatte. Ein Efeu hatte ſich mitleidia um ihren Stamm gelegt und im Wipfel bing ein dicker Miſtelbuſch. Sie könne keinen Anſpruch auf Schönhelt mehr erhehen, ſagte die Kſefer. denn ſie ſei nicht ſo widerſtandsfähig gegen das Aller wie die Eiche. Ihre Vorzüge habe ſie aber auch noch.—„Aus meinen Madeln werden den Kranken balſamiae, kräftigende Bäder bereitet. Mein Harz verbreitet brennend einen wohlriechenden Ozon und dient zur Herſtellunga von Terventin. Aus meinem Holze macht man beute das winziae, unentbehrliche Streichholz und vieles andere. In alten Zeiten ſteckten die Väter meine Aeſte in eſnen Rina, zündeten ſie an und hielten bei Kienſranbeleuchtuno ihre Kechaelage. Aber ich habe an Anſehen einaebüßt ſeit ich die Miſtel beherberge, mit der Gott Kockf den Baldur erſchlug.“— In wehmütiger Erinnerung ließ ſie wieder ein Aechzen hören. Der Wind war in Verlegenbeit. Den Schönheitspreis hätte er gerne der Birke zugeſtanden. Aber machten Vorzüge nicht auch ſchön? Und dieſe hatten die Bäume alleſamt. Hinter ſich hörte er ein Kniſtern. Er wandte ſich um und erblickte -Kʃʃ2——— 201 1 Du auch etwas, Du Knirvs? frug berablaſſend ber ind. „Ach, ich kabe agarnichts aufzuweiſen“— weimte das Bäumchen und zwiſchen den Aeſtchen liefen ihm die dicken Harztränen berunter. Das tat dem Wind leid.—„Ich werde meinen Brüdern von Euch erzählen“, ſagte er und ſprana burtia non dannen.—— Dick in Pels gehüllt ſtapfte mühſam und mißveranüat ein alter. weifbärtiger Mann durch den Wald, einen Schlitten binter ſich ber⸗ ziehend, auf dem allerhand dickgeſtopfte Säcke lagen. Die Aufaabe. die das Ebriſtkindchen ihm. dem Knecht Rupprecht. aeſtellt hatte, wor aber auch gar zu merkwürdia und ſchwierig. Es hatte ihm die Taſchen voll Himmelslichtlein geſteckt und ihm befoblen. er ſollte Umſchau halten nach etwas ganz beſonders Schönem, was der Kinder Fers erfreuen könnte. Ihn dafür hierher zu ſchicken, wos am frühen Nach⸗ mitttaa ſchon ſo dämmrig war, daß man bald mit der Laterne leuch⸗ ten mußte! Er war auch böſe auf den Nordwind. der neben ihm aing und dem er von ſeinen Nöten erzählt hatte. Der Nordwind batte auß⸗ merkſam zugehört und genau ſo ratlos ausgeſchaut. wie Knecht Ruvr⸗ recht ſelbſt. Aber auf einmal ariff er ſich an die Stirne. lächelte und puſtete ſo erfreut um ſich. daß von der dicken Schneedecke. die er ſorg⸗ ſam über ſedes Gräschen und Hälmchen, über ſedes kleine Moos und ſpäte Blättchen, ſa ſelbſt über Strauch und Baum gebreitet hatte, In Erinnerung einer Erzählung ſeines Bruders, dess Lenz⸗ windes, ſei ihm ein Gedanke gekommen. ſaate der Nordwind zu Knecht Rupprecht und nun führte er ihn dieſen fürchterlichen Weg. fFflöckchen in die Höhe ſtoben. Knecht Rupprecht war aanz atemlos, als der Nordwind hoch oben im Walde endlich Halt machte. Und ſehr enttäuſcht dazu. Was wollte er denn bier unter den kahlen Bäumen? Der Nordwind ſpäbie umher. Hier mußte es ſein! Die aroßen Bäume ſtanden alle in tlefem Schlafe. Nur die alke Kiefer war wach und ſah zu, was ſich begab. Sie mochte den Nord⸗ wind nicht leiden. Er war ihr zu kalt und bina ihr häufig noch Ets⸗ zapfen an die müden Aeſte. Jetzt ſchritt er eilta auf das Baum⸗ zwerachen zu, das im Frühling ſo geweint batte und nun. als der Nordwind vorſichtia die Schneedecke von ihm abzog. aanz friſcharün darunter zum Vorſchein kam. Der Nordwind winkte Knecht Rupp⸗ recht beran:„Das habe ich geſucht. Nun ſteck mal da Deine Lichtlein drauf“ gebot er. Knecht Rupprecht geborchte und ſeine finſtere Mſene heifte ſich immer mehr auf. Als die Lichtlein ſtrahlend kings auf den Aeſtchen ſaßen. da ſtrahlte auch er. Entzückend ſaßh da Tannenbäumchen aus. wie er es nun aus der Erde aushob und auf ſeinen Scklitten ſetzte. Das würde auch dem Chriſtkindchen aefalles und mehr noch den Kindern.—5 Auch die alte Hiefer ſtennte dies feſt und ächzte wieder vor. wundernne über das, was ſie ſchaute. Nun konnte ſie im Birke. Buche und Eiche erzühlen. daß das Tann ſchönſte von allen ſei. ——— Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Bllllonen Antich. 18. B. 1i8 w. G. 1. B. 19. w. Holland 189,24 109,68 ooll 169,44 169,88 voll Buenos-⸗Aires 1,623.627 1,829.833 Brüſſel. 20.85 20,71 20.79 20,85 Chriſnanſa. 68.47 63.63 5 63,52 63.68 Danzig 78.05 78.25 78,30 78,50 Kopenhagen 7³.81 73.90 5 74.41 74.59 Aſfabonn 19.68 19,72 18.69 19,72 Stockhom 113.04 113,.32 113.05 113.33 Helſingfors 10.55 10,89 8 10.545 10.585 8 Italien. 17.95 17.99 17.89 17.93 Londoen 19.675 19,725 19.745 19.795 New-⸗Hort.,195.205 0 4,195 4,205 Paris 22441 22.47 22.55 22.61 5 Schweiz 91.21 81.,40 8 81.26 84,46 2 Spanien 58,33 58,47 0 58,55 58,67 15 Japan.808.612.808 1612 0 Konſtantinopel. 2,29.80 2,28 2,29 5 Rio de Janeiro 0,478 0,480 3 0,478 6,480 8 Wien abg 5,074 5847U 0 5,307 5,8274 J 12,72 12,76 3 12.72 12,78 Jugoſlablen.255 6,275 6,265 6,285 Budapeſt... 57051 52 5,254% 5,75 Soſa.055.065.055.065 90 2 2 Börfenbeeichte Frankfurter Wertpapierbörſe Frankfurt a.., 19. Dezbr.(Drahtb.) Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe noch eine weitere Steigerung der Effektenkurſe eingetreten war, machte ſich heute mittag an⸗ geſichts der bevorſtehenden vielen Feiertage ein gewiſſes Realiſa⸗ tionsbedürfnis bemerkbar. Infolgedeſſen mußten die meiſten Werte einen Teil der geſtern bend erzielten Kursgewinne wieder hergeben, doch ſind die Kurſe immer noch etwas über denjenigen der geſtrigen Mittagsbörſe ſtehend. Am meiſten wurden die Monta werte in Mitleidenſchaft gezogen, während die meiſten andern Werte nur ganz geringe Verluſte erlitten. der Anleihe⸗ markt war dagegen heute etwas feſter und die Umſätze waren auch wieder etwas größer. Kriegsanleihe notierten zum erſten amtlichen Kurs 0,825. Im weiteren Verlauf erreichten die Kursabbröckelungen weitere Fortſchritte, denn es zeigte ſich mehr das Bedürfnis, vor den Feiertagen möglichſt glatt zu ſein. Im Freiverkehr war die Tendenz ziemlich feſt und die Kurſe konnten ſich faſt unverändert halten. Becker Stahl 1, Becker Kohle 6, Benz 4,8, Growag 0,11775, Hanſa Lloyd 0,260, Krügershall 6,75, Raſtatter Waggon 4,50 und Ufa 13,25. Berliner Wertpapierbörſt Berlin, 19. Dezbr(Drahtb.) Bei Beginn des heutigen Ver⸗ kehrs machte ſich Reauſationsneigung der Spekulation geltend, die durch die Verſtimmung über die Verſchärfung der Regierungs⸗ kriſis ausgelöſt und durch das Beſtreben zu Glattſtellungen vor den Feiertagen gefördert wurde. Aber ſelbſt ſchwere Montanwerte erfuhren nur ganz vereinzelt über 2 Prozent hinausgehende Rück⸗ gänge, während der allgemeine Kursſtand ſich gut behaupten konnte und mehrfach Beſſerungen gegen die geſtrigen amtlichen Schkußkurſe zu verzeichnen waren, ſo in erſter Linje Schleſiſche Zinkaktien, die 3,75 Prozent gewannen, ferner Rheinſtahl, Phönix, Stinnes Riebeck. Von anderen Induſtriewerten ſind Ober⸗ ſchleſiſche Kokswerke, Akkumulatoren, Schuckert, Siemens u. Halske und Felten u. Guilleaume als höher zu nennen. Deutſche Kali⸗ werke ſetzten um mehr als 2 Prozent niedriger ein. Die Haltung des Induſtriemarktes befeſtigte ſich nach Schwankungen wieder ent⸗ ſchieden, wobei anfängliche Verluſte zum Teil wieder eingeholt mürden. Dies gilt insbeſondere auch für Berlin⸗Karlsruher Indu⸗ ſtrieaktien. Deutſche Anleihen waren gebeſſert auf die Auf⸗ wertungsbeſchlüſſe der Deutſchen Volkspartei und des bayeriſchen Landtages. Geld war ſehr reichlich angeboten zu—13 Prozent Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen im Billionen Mark pro Stück. Frankfurter Dividenden⸗Werte. Bauk ⸗Aktien. 19. 18. 18. 19 Alig. D. Creditbt. 3,— 3,—D. Hypothetenbnt 670 6,300 Rhetn. Creditbank 3,20 3,20 Dabiſche Bank.. 34.— 33.50„ Ueberſ.⸗Bank 91.— 92.Rhein. Hyp.⸗Bank 6,30 6,20 Dank für Br Ind..75 1,75]„ Vereinsbant. 032 0,32 Südd..⸗Ered.⸗B.——.— Bayr..⸗Cred. W.———Discont.-Geſellſch 1,30 16,70 Südd. Discontog. 10,—.75 „ Hyp. u. Wb..35 3,80 Dresdner Bank.20 8,40 Wiener Bankver. 6,30 6,29 Barmer Bankver..40—.Frtfri. Hyp.⸗Bant 6,75 6,35 Wttbrg. Bankanſt.— Derliner Handgeſ. 138,0 139,0 Metallb. u..⸗G. 19,— 19,25 Notenbank—,— 70.25 Com. u. Privalhk. 8,— 6,—. Mitteld. Credit⸗B. 1,78 1,75„Vereinsbank 2,85 2,75 Darmſt. u. Nat.⸗B. 12,65 12,45 Nürnberg..⸗Bk. 10,.— 9, Mannh. Verſ.⸗Geſ.—,—,80 Deuiſche Bank 12,— 12.15 Oeſter. Cred. Anſt..70 9,70 Frankf. Allg. Verſ. 68,25 68,25 .Afiatiſche Bank—.——.—Ffätzer H9p.⸗Bt. 6,50 6,80 Sberrh. Berſ.-Geſ.———.— 80 D. Effekt u. Werte.—.—[Reichsbank 64.— 64.50 Frankf. R. u. Mitv.—.—— Vergwerk⸗Aktien. Dochumer Bb. u. G. 89,50 90,— Harpen. Bergbau 132,7 131.5 Oderſchleſ. Eb.⸗Bd. 12.— 12,25 Buderus Eiſenw. 16,70 18.20 Kaliwerk Aſchersl. 13,50 13,50 do. Eiſenind. 11,25 11,50 D. Luxem Bergw. 91.75 91.50 Kaliwrk. Salzdetf.—,.—— Nbeu Bergbau. 55,25 57,50 Eſchweil Bergwrk. 125.7—.— Kaliwerke Weſter. 19,25 19,75 Rhein Braunkohle 43.— 43,50 edrichah. Bagw.—.——, Lothr. H. u..⸗V. 63,40 63,50 Salzw. Heilbronn 32,10 33,10 elſenk. Bergwork. 98,50 90.45 Mannesmannröh. 67.25 69,50 Tellus Bergbau. 3,— 3,05 Gelſenk. Gußſtahl 28— 29 90 V. K. u. Laurahütte 6,60 6,75 Cransport-Akctien. Schantungdahn 3,25 3,50] Nrbdeutſch. Lloyd 3,75 3,75 Baltimore& Ohto 68.60 68,50 Hoz.⸗Aa Baket. 2850 Oeſter.⸗U. St⸗B..—.——.— 80 Induſtrie⸗Aktien. Eichb⸗Mannheim. 60,— 60,50 Bad. Anil. u. Soda 27,80 28.30J Cement Karlſtadt 10,50 10,80 2 Kempf.Sternb. 58,— 59,— Bad. Elektr.-Geſ.—,— 0,2„ Lothr. Metz 5,.——.— Mainzer Stamm. 100.0 1000] Bad. Maſch. Durl. 16,50 16,50 Chamotte Annaw. 11,— 10,50 Parkdrauerei. 32,— 32, Bad. UhrenFurtw. 28,25 29,— Chem. Wrk. Albert 42,75 42, Schöfferh. Bindg. 2775 27,.95 Bayriſch. Spiegel—— 5,—„ Goldenberg—.— 35.— Schwartz⸗Storch. 23— 23.— Bayer. Celluloſe 6,40——], Sriesheim. 24,.28 24.40 Werger 23,— 23,.— Beck& Henkel J,15 3,.— Weiler t. M. 22,70 23,.— Adt Gebt. Wächt. 2,85.75 Bergmann Elektr. 17,20 18,25 Cont Nürnb Vzg 24,75—.— Ad„Bing Metallwerke 3,40 3,400 Daimler Motor.35.— Adlerwerke Kley.80 2,50] Bl.⸗ u. S. Braubach—.—,Dt Eiſenh. Berlin 5,50 5,30 A G. G. Stamm 11.20 11.20] Brem.⸗Beſigh. Oel 29.— 29.—.Gold. u S. Anſt. 20,— 20,40 Anglocont. Guan.—,. 11 50 Breuer Stamm—,„Deutſche Verlag. 30,50 30,50 Aſchaf Buntpap.—„—Brockhues.- W..35 7,20J Dyckerh.& Widm..90 3,35 Aſchaff. Zellſtoff 24,70 24,50 Broncef. Schlenk 37,25 38,50 Dingler Zweibrück. 5,55 5,75 Bahnbed Darmſt..05 1,10] Bürſtenf. Erlang. 2,60 2,65 Dürrkoppwerk. St.—.—— Babden. Weinheim 0,90 0,50] Cem Heidelberg 23,75 23.75 Düſſeld Rat. Dürr 3,45 3,40 — eue Mannheimer Jahreszinſen für tägliches Geld und 11—14 Proz. für Monatsgeld. Ubrenfabr. Furt.—, Aeue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgabe) Generalverſammlung im Zellſtoff-Ronzern Heute vormittag wurden im Sitzungsſaale der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., unter Vorſiz von Kommerzienrat Dr. Clemm, die Generalverſammlungen der zum Zellſtoff⸗Konzern gehörenden Geſellſchaften abgehalten, die ihre Goldmark⸗Eröffnungsbilanzen vorlegten und die Umſtellung auf Goldmark beanttagten. Bei der Immobilien-Geſellſchaft Waldhof i. L. wurde das bisherige Aktienkapital von 120000„ auf 120 000 G% und der bisherige Nennbetrag der Aktie von 200 auf 200 G umgeſtellt. In der Bilanz ſtehen Grundſtücke mit 175 712 l, Debitoren mit 5141, ioobei es ſich um eine Forderung für ein der Stadtgemeinde Mannheim überlaſſenes Straßengelände handelt. Die Creditoren ſtehen mit 5366 und das Liquidationskonto mit 175 488 zu Buch. Die Bahngeſellſchaft Waldhof, Mannheim⸗Waldhof weift bei einer Gegenüberſtellung des Goldmarkwertes der Aktiven und Paſſiven ein Eigenkapital von 346048 gegen bis⸗ herige 600 000% Stammaktien auf. Der Nennwert der Aktien wurde von 1000% auf 500 G ermäßigt, ſo daß jetzt das Aktienkapital 300 000 beträgt. In der Bilanz ſtehen Grund⸗ ſtücke mit 121 761„, Gebäude mit 112 055, Eiſenbahn⸗Anlage mit 166 927, Maſchinen und Wagen mit 115 435. Den Debitoren von 204 165 ſtehen 383 721 Kreditoren und 46 048 Reſerven gegenüber.— Bei einer Gegenüberſtellung des Vermögens und der Schulden der Papyrus,.-., Mannheim⸗Waldhof ergibt ſich als Eigenkapital ein Betraͤg von 3017 301 ½ gegen das bisherige Aktienkapital von 5 Millionen 4. Der Nenn⸗ wert der Aktie von 1000 wurde auf 600 ermäßigt, wodurch ſich das Aktienkapital auf 3 Millionen beläuft, während der Reſt von 17 301 der geſetzlichen Rücklage zugeführt wurde. In der Bilanz ſtehen Fabrik⸗Grundſtück und Straßenanlage mit 238 700, Eiſenbahnanlage mit 25 925 l, Gebäude, Waſſerwerks⸗ und Kanal⸗ anlagen mit 1 468 300 ½, Maſchinen, Apparate, Einrichtungs⸗ gegenſtände und Geräte mit 880 463% und Schuldner mit 433 313 Al. Die Simonius'ſche Celluloſefabriken.⸗G., Wangen im Allgän weiſt ein Eigenkapital von 1972 847 gegenüber bis⸗ herigen 30 Mill. Stammaktien. Der Nennwert der Aktien wird von 1000 auf 50 G, ermäßigt, womit das Aktienkapital ſich auf 1,5 Mill.„ beläuft, während der Reſt von 472 847 der geſetz⸗ lichen Reſerve zugeführt wird. In der Bilanz ſtehen Anlagen mit 2,3 Mill., Wertpapiere und Beteiligungen mit 117846 J, Kaſſenbeſtände mit 1180t, Vorräte mit 928 577 und Außen⸗ ſtände einſchließlich Bankguthaben mit 355 433 l. Andrerſeits ſtehen Gläubiger mit 1537 146„ zu Buch. Rheiniſche Creditbank, Mannheim hr. Die ao..⸗V. unter Vorſitz von Geheimrat Dr. Broſien, in der 69 Aktionäre 294 128 400 Aktienkapital vertraten, geneh⸗ migte einſtimmig die in ihren Einzelheiten bereits veröffentlichte Goldmarkbilanz und die Umſtellung des Aktienkapitals von 420 Mill. P auf 16,8 Mill, G⸗% bei gleichzeitiger Zuführung von 3,6 Mill. G% an die Reſerve. Ebenſo einſtimmig wurde die Erhöhung des umgeſtellten Aktienkapitals auf 24 Millionen 6% genehmigt. Die neuen ab 1. Januar 1925 gewinnanteilsberechtigten Aktien übernimmt die Deutſche Bank in Gemeinſchaft mit andern Freunden des Inſtituts zu 103 Prozent. Das geſetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bleibt ausgeſchloſſen. Ueber den Geſchäftsgang wurde mitgeteilt, daß er ſich im laufenden Jahre etwas gebeſſert hat und daß die Abſicht beſtehe, eine angemeſſene Dividende zu verteilen.* 18. 19. 18. 19. Tricotw. Beſigh..—.———Ver. Ultramarinf. 20,28 20,28 Thürg. Lief, Gotha 10,20 10,20 Ver. Zellſt. Berlin 2,80.75 1„—Vogtl. Maſch. St. 2,85 2,90 Ver. deutſch. Oele 32.— 31,25 Voigt& Häff. St. 15 1,55 B ch Ind. Mainz 9,30„—Volthom. Sell..K 280.90 Ver. Faßf. Caſſel.25 4,45 Wayß& Freytag 2,88 2,85 9 Ver. Pinſel Rürnb 18,50 18— Jellſt. Waldhof St. 10,80 10.45 Freiverkehrs ⸗Kurſe. Benz.. 5,— 4,80 Kreichgauer 9½12—,12 Naſtatter Waggon Elberfeld. Kupfer 0,50 0,56 Mansfelder. 18. 19. ſchockew, Kln.—,— 105 eilbronn 3,25 Rheingau Stuttgart Berliner Dididenden⸗Werte. Crausport- Aklien. Schantungbahn 3,45 3,40.⸗Auſtral. Diſch. 25,50 25,28 Llond.80 9,90 Allg. Lok. u. Stt.—,—,.Hb.⸗Amk. Paketf. 26,40 26,15 Noland⸗Linie 11,25 11,— Sübd. Eiſenbahn 72.— 70,75 ⸗Südam. Deſch. 39.50 40.—Verein. Elbeſchiff.45 2,40 Baltimore 68.75 66.—Hanſa D ſchiff. 11.90 11. Vaule⸗Aktien. Bank ſ. el. Werte 7,80.50 Diſch. Aſtat. Bank 30,78 91,— Oeſt. Cred.⸗Anſt.. 9,25 9,75 Barmer Bankver. 1,50 1,50 Deuſſche Bank 12,— 12,15 Reichsbank 64, 63,45 Berl. Hd. Geſ.. 38,— 35,75 Dt. Ueberſee Bk. 92, 92,—Rhein. Creditbank 3,20 3,25 Com. u. Privatok.—— 6,15 Disc. Commandit 16,30 18,18 Süddeu ſch. Disc. 9,85 9,8) Darmſt u. Nt. Bk. 1275 12.78 Dresdner Bank..50 8,50 Weſtbank.32.80 Mitteldk.. Kreditb.75.75 Juduſtrie⸗Aktien. Accumulat. Fabr. 49,— 81,75 Badiſche Anilin.28,— 29,40 Bremer Vulkan.88,— 83,50 Adler& Oppenh. 60,— 56,— Balcke Maſchin..50 Alſ. Portl. Zement 60,— 5,50 Berliner Maſchb. 16,90 16,40J Daimler Motoren 3,15.— Amme Gieſ& Co. 4,50 1,50 Berzellus Bergw. 6,75 6,3 Diſch d Gas. 34, 50 34,50 Anglo⸗Ct. Guano 10,75 11,25 Bismarckhütte.—.„ Anhalt. Kohlenw. 27,— 27,50] Bochumer Gußſt. 90,— 80,50] P. Eiſenb.⸗ ignal..— 3,90 AnnenerZußſtahl, 11.— 10,80 Gebr Böhler& Eo. 28.— 29,10 Deutſche Erdöl.. 48, 48,50 Aſchaffbg. Zellſt.. 24,65 24,90 Braunk. u. Brikets 47.— 49.—Deutſch. Gußſtahl 5,50 8,— Augsb.⸗Nb. Maſch. 27,50 27,90 Br.⸗Beſigb. Oell. Seitung» Handelsblatt uckerf. B. 1215 15 1 1 7 rankenthal 4,45 4,35 Rathgeber Wagg. 6.——RNoſißer Jucker 5 9,25 Neishuß 17 ſorth Oßfſtein.50 8,45Rhein. Braunkohl. 42.— 43.750 Rütgerswerke 9,10.— Rhein. Chamotte 102.0 100,0J Sachſenwerk 1 .50.15/Rhein. Elektrizität 7,75 8.—[Sächſ. Gußſtaul 14.50 14,90 Stoehr Kammgrn. 42.87 44, —Ahein. Möbdelſto Teleph. Berliner 465 Buderus Eiſenw. 16,70 18,— Benz⸗Motor..50 4, 3,90 3,90 Diamond Adlerwerke... 2,50 2,50 Bayr. Spiegelgls. 5,10——Chem Griesbeim—, 24,25 Deutſehe Petr.. 16, .⸗G. f. Anilinfarb. 23,50 23,85 J. Bemberg„. 26,— 25,50 Chem. Hyden .⸗G. f. Verkhrsw. 60,— 60,50 Elektr. 14 20 10,25 Chem. Weiler 23,— 28,25 Alexanderwerk 40 4,90 Berlün⸗Anh. Mſch..20 4,20 Chem. Gelſenk.. 98.— 99,.— Alfeld 1.50 2,30 Ber⸗Gub. Hutfbr. 28,— 30,Chem. Albert. 41.— 41,50 Allg Elektr⸗Geſ. 12,20 11,25 BerlinKarler Ind. 1140 111, Concord. Spinner. 3,50 3,40 Ammend. Papier 6 10.10 Bing Nürnberg. 3,30 3,40 Dtſch. Atl. Telegr. 21,25 20,50 Dotlarſchätze 0 Deengend 61.—50 Je Joldallenze. 4 75 945 26.75 28.75J Deutſche Kabelw..30.30 8% B. Seetgen 0 —— Freitag, den 19. Dezember 1924 Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik, Ludwigshafen a. Rh. 4 hr. In der heutigen ao..⸗V. waren 54 Aktionäre 5 296 687 400 Pe Stamm⸗ und 60 Mill. P Vorzugsaktien treten. Die vorgeſchlagene Umſtellung:1 wurde einſtimmig 11 nehmigt, ſo daß die Geſellſchaft jetzt über ein Goldmark-Kapies von 176 Mill. Stamm⸗ und 1,2 Mill. Vorzugsaktien be Geheimrat Dr. Boſch erklärte, daß der Abſchluß für das laufen Jahr noch nicht feſtſtehe, daß man aber glaube verſichern zu daß auf das umgeſtellte Aktienkapital eine angemeſſen Dividende ausgezahlt werden wird. Stand der Geſchäftsaufſichten Nach den fortlaufenden Feſtſtellungen des Zentralverbandes des Deutſchen Großhandels iſt die Zahl der im Monat Novembeg im Reichsanzeiger neu bekannt gemachten Geſchäftsaufſichten 21 geweſen(gegenüber 265 im Monat Oktober). Im Novembet ſind als aufgehoben bekannt gemacht worden 396(gegenüber 4¹ im Oktober). Die tägliche Zunahme war im November etwa (gegenüber etwa 10 im Oktober), während die täglichen Auf⸗ hebungen im November etwa 15(gegenüber etwa 16 im Oktobet) betragen haben. Im übrigen ergibt die Statiſtik des Zentral⸗ verbandes des Deutſchen Großhandels über die Geſchäftsaufſichten folgendes Bild: 1. Eröffnete Geſchäftsaufſichten Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Insgeſamt 973 484 301 265 219 Täglicher Durchſchnitt ca. id 1 9 Geſamtzahl d. eröff. Geſchäfts⸗ aufſichten Ende d. Mts. 2615 3099 3400 3665 3884 2. Aufgehobene Geſchäftsaufſichten Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Insgeſamt 414 460 527 418 396 Täglicher Durchſchnitt ca. 7 Geſamtzahl d. aufgeh. Geſchäfts⸗ aufſichten Ende d. Mts. 874 1401 1819 2215 -k. Böhler u. Co..-., Doſſenheim. Die erſte o..⸗V. in Heidelberg am heutigen 19. Dezember genehmigte nach Erledigung der üblichen Formalien die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz und faßte Beſchluß über die Goldumſtellung. Das bisherige Aktienkapital von 24 Mill. Stammaktien und 1 Mill. Vorzugsaktien wird in 280 000„ Stamm⸗ und 12 000 Vorzugsaktien um⸗ gewandelt derart, daß 14400 Stammaktien zu je 20„ und Vorzugsaktien zu je 20/ ausgegeben werden. In Abänderung der Satzungen erhalten die Vorzugsaktien bei einer Liquidation ein Vorrecht auf Befriedigung aus dem Liquidationserlös bis zum Nennwerte ihres Aktienbeſitzes. Kommerzienrat Betten⸗ hauſen⸗Dresden wurde in den Aufſichtsrat zugewählt. „k- Schroedel Brauereigeſellſchaft, Heidelberg. In der heutigen .⸗V. der Geſellſchaft wurde das Aktienkapital von bisher 550 Papiermark auf 192 500 Reichsmark umgewandelt. ⸗k. heidelberger Aklienbrauerei vorm. Kleinlein, Heidelberg. Die heutige.⸗V. beſchloß die Verteilung einer Dividend non 8 Prozent. *Telephon-Fabrik-.⸗G. vorm. J. Berliner. Der Abſchluß zum 30. Juni 1924 zeigt einen Rohgewinn von 1 499 826,3 Bill.. Nach Abzug der Generalunkoſten mit 150 863,3 Bill. verbleibt ein Ueberſchuß von 1349 143 Bill., aus dem eine Dividende nicht zur Verteilung gelangt(wie i..). Schiffahrt Neue Jutereſſengemeinſchaft in der Rheinſchiffahrt? Zu der in der Mittags⸗Ausgabe Nr. 576 enthaltenen Notiz über eine neue Intereſſen⸗Gemeinſchaft in der Rheinſchiffahrt wird uns berichtet, daß die Mitteilung auf einem Irrtum beruht, und daß die Rhein⸗ und See⸗Schiffahrts⸗Geſellſchaft in keinerlei Beziehungen zu den beiden anderen Geſellſchaften ſteht. 19. 18. 19. Phbönir Bergbau 55,— 57,40 Rombach. Hütten 29,70 30,25 Schuckert& Co. ermann Pöge.30 1,30 Koſizer Draunk—, Segall Strumpf 225 2. 47. 49, Siemens Elektr. 5,13 6, 0,80 9,80 Siemens& Halske 78,75 77.50 17.87 17.85 Sinner-G..80.60 .90 Stettiner Bulkan.305 13,09 20,— 20,65 Stoewer Nähm. 18.20 16,30 .80.25] Stollb. Zinkhütten 48.— 51.55 19,75 19,50 Südd Immobilien.70 8, Papier 14.— 14. Rückforth Nach ⁰ 8 — Rhein Maſch Led..30.25 Salzdetfurth Rhein. Met. Vorz. 9,25 9,25 Sarotti 2,10 2,25 Scheidemandel .25 4,0 fa. 2 18.180Abeinſtahl... 48, 43.Hugo Schneider 5,50.,60] Teckl. Schiffsw. 23.13 20.65 Entrepriſes Mez Söhne 190.80 Mhm. Kohlenanl..50 9,50 Rhenanta Chem. 5,75 5,— Schubert& Salz. 10,25 10.32 Tachgre.25.20 .65 4,80 J Glanzſtoff Elbf 71.80 74, Weſtf Eſſen Egbr. 18, 20, Tpale Eiſenhütte—. Ver. Harzer Kalk.80.60 Wicking⸗Cemem. 38,45 39.— Thoerl Oelfabrit 6,.— 6,150.Schubf Brn&W.75.75 Wiesloch Tonwar.—.— 13.— Thüring Salinen—,—.—B Stahlw. v. d. Zyp 124.7 127,0J Wilbeltmsb. Eulau.90 8, Unionwerke Mhm 6,80 6,25 Ver. Ültramarinf 20.10 21.—] Wiſſener Stahl 12.— 12, Union⸗Gießerel. 6,50 6,25 Vogel Telegr.⸗Dr.70 2,7/ Wittener Gußſtahl 37,.— 30,50 Barziner 7—5 4 90 Vogtländ Waſch. 2,70.80 Wolf, Buckau. 6,.20 8,30 Ver..Irkf. Gum 755 85 Wanderer⸗Werke 9,85 10.— Jellſtoff Verein. 290.80 2 VBer. Chem Charl. 12, Weſer Akt⸗Ge.. 8,— 8,—-Zeliſtoſt Waldhof 10,48 10,30 VB. Diſch. Nickeld.—.— 35,— Weſterreg. Alkall. 18,75 19,40 Berliner Freiverkehrs ⸗Kurſe. Adler Kali. 23,— 23,— Heidburg 49,— 44,— Pomonwa Bege. d. 8 18 15 Hochfrequenz.. 78 7,78 Ronnenberg..— 7 Becker⸗Kohle... 5,80 5,75 Int. Petr. Un, Ipu 90, 30, Nuſſenbank 8, 7½½ Hecker⸗Stahl....10 0,10 Nrügershall..75.90 Sichel Co. 270 470 50 Meyer Tertil... 0,10 0,10 Sloman Salpetet 11.— 10.— 15,90] Muldenh. Papier.015 0,015 Südſee Phosphat 61, 7750 . 16.75 15,75 Petersb. Int Hand 2,0.65Ufa. 12½78 12 Verliner Jeſtverzinsliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspapiere. ..69,25 89.25½% D. Reichsanl 9,910 09205% B. Kohlenanl. 10,— 955 3 J00.380 5% Preuß.Kaliant 3,.50 8 Reicheſchaz. n 9840 88882,% Prd Könſols 1090.00f. Roggenwer. 4½ 4 „ IV.N.540 0,580 3/%5,„1170 72005% Roggenrentb. 4,75 146 G24er.440.420% 7040.0305%ᷣ Sch Braunk. 1 11 9050 4% Badiſche un.———,„ Vandſch. Rogg..51 4 Seuſſche Kaliw.. 30,— 29,50 Elsbach& CTo. Deutſche Maſch.. 7,30 7,40 Emaille Aürich 9,80 3,50 German. Portl.⸗Z. 10,75 10,75 Deutſche Steinzg 11, 11,—E nzinger Filter.8,— 8,25 Gerresheim. Glas 60,— 61, EſſenwerkNalſre.35.35 Feiſ Seel Jrofer 375.88 Hirſch Kupfe Ner—.— 11.50 Elberf Farb. o B. 24,70 25,10 Filzfabrik Fulda.—.— 3,50 Hoch- und Tiefbau 2,.—.— Elektr Licht u. Kr..05.— Frankfurter Hof 18,— 19,— öchſter Farbwrre 25,— 25,25 Eil. Bad. Wolle 8,— 6,10 Frantf. Pok& Wit. 6,10 6,13/ Holzmann, Phil. 4,90.90 Emag Frankfurt. 9,32 9,32 Fuchswag Stamm 1,30 1,30 Holzverkohl.⸗Ind. 7,75 790 Eiſenw. L. Meyer 1,25 1,30 Elberfelder Fard. 24,90 28,15 Ganz Ludwig Elberfeld. Kupfer 0,50 0,50 Gebhard Textil. 3,60 7,90 Gruſchwiß Textil. 5,20 Elektr. Lieferung 61,— 81,50 Gelſenk. Bergw. 95,50 95,65 Hackethal Draht 2,65 2,75 Elektr. Hicht u. Kr 7,80 8,.—Gelſenk. Gußſtahi 29,— 29,500 Halleſche Maſch.. 10,— 10, . . 21.50 22,75 Genſchow& Co.. 338,75 33,254%„ 5765 4 0,920 0,9303½.% Baher. Anl..30.31 b) Ausländiſche Nentenwerte. Deutſche Wollw. 6,20 6,25 Eſchw. Bergwert 1240 123.5 Geſ. f. elektr. Unter.—.— 129,0.60 Deutſch Eiſenh.. 5,80 5,50 Faber Bleiſtift.. 12,80 1,80 Gebr. Goedhardt 11.40 10,854%8 Megikaner.„4% Türk. untf Anl.—.——.—4%„ Golprior. 3,09 77⁵ 8 103,2 Fahl, able 8 55 5,10 Sanrd. Th. 1 5 4% Heideng—.— 72 4%„ 00 895 55—481 3 55—— ürener Meta„80——Feldmühle er.65——Goerz C..„Goldrente—.— 10,.— 5„.⸗Los 23,75 23, 800/ neue Pr. 2 + Duürckoppwerte.—, 12.80 Felten& Gulll. 32,38 32.78 Gotbaer Waggon 359.884% conv. Rte..88 0,70.4½%. St.K1913.36.80 5%„ Obligat..15 74⁰ Düfſeld. Eiſenb. 20,10 20,75 Flend Brückenb..30 Oreppiner Werke. 43,25 44,754%„Silberrte.—.———4½%„ 1914 70 6,80 4½% Anat., Ser.] 7,25 440 Donamit Nobei 1130 14,50 N Friſten 5 130 Gesta Maßdin. 69 80 508f% e Haoteret e-Geldrte 638 70%„ 1 838 6 Eckard Maſchin. 8,10 3,25 Fuchs Waggon—— 1,800 Grßkraftwk. hm. 9,40 9,45% Türk. Ad.⸗Anl..50 8,504%„„ Kronr.———.—1.„III 6,25 05 on„ aggenau Vorz..65 6,25 Gebr. Großmann 5,10 5,104%„ Magd.⸗Elſl 11,25 11,.— 9% Oe. ⸗H. Stb.alte 9,50 9,30 5% Tehuantepet. .15 90,150 Grün& Bilfinger 15,50 5 4%„ II 6,75 8,50 8% Oe⸗ UIX. Sr74) 6,20 9,10 Emaiſle St Ulrich 3,65 3,45 Ganz Ludw Mainz 0,18 90.17J Junghans Stamm 11.,90 11,60 Enzinger Worms.0 8,[Geiling&4 Co.—— 1,40 ammg Kaiſersl. 10,75 11, Thend& Sehmer 34.— 34.— Goldſchmidt Th. 19.— 19,80 Karlsr. Maſchin. 3,45 3,30 er Maſchin..50 7,50 Gritzner M. Durl. 30,— 20,75 gemp, Stettin. 0,2 0,42 Etzünger Spinn. 51,——.—Grün, Bilfinger. 18,65 19,580 Klein, Sch.& Becker 5,20 5,40 ab. Bleiſtift—.——.— 22,80 22,85 Knorr, Heilbronn 3,63 3,53 aber& Schleich..— 5,900 Hammer Dsnabr. 20.50 20,90 Konſerven Braun 1,05.— dwerk Mühlb.—.——.— Füßen 17,20 16,80 Krauß& Co., Ock. 3,60., eddernh. Kupfer 9,50 9,50 Krumm, Otto.25.30 ſelt. Guill. Carls 32,— 92.75 Herzogp. München—,———Lahmeyer& Co. 12,10 10,50 5 r Gebr. Pirm..50 8, ſeinmech. Jetter. 15.— 15,45 Hilpert Armaturf. 4,35 40J Lech Augsburg.. 18.— 18.20 „30 Harpen. Bergbau 131,2 129 M. Jüdel 2 Co. — Spinn. 20,75 20,25 Hohenlohe⸗Werk. 23,70 24,— Köln Nottweiler 12,— 12,65 annov. M. Egeſt. 75,.— 74,— Horche olzmann 4,75 4,90 Gebr. 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