Wontag, 22. Dezember 0 Sez preiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 95 80„Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl Lenderung d. wiriſchaftl. Verhältniſſe notwenoig werdende serhöhungen anzuertennen. Poſiſchecktonto Nr 17590 Natterube.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ ebenſtellen Waldhoſſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Meerfeld⸗ kraße 11.— Fernipr. Nr. 7841—7945,— Telegr.-Adreſſe eneralanzeiger Mannbeim Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Veilagen: Bildei der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſfik⸗ Morgen⸗Ausgabe ſeue Maunbefmer Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 594 eil Aurgeigrarzee nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein· paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40 GM. 0 80 Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Veramwortung über⸗ * nommen. Höhere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnathme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr.ohne Gewähr Gerichtsſt. Mannheim. Suitung„Mannheimer Frauen⸗Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnik. Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht Der Räumungs-Aufſchub Eine Sitzung des Reichskabinetts Das Reichskabinett trat am Samstag nachmittag zu uner Sitzung zuſammen, die ſich mit der Frage der Näu. mung der Kölner Zone beſchäftigte. Die Möglichkeiten einer Einwirkung der deutſchen Regierung auf die Räumungsfrage ſind .dieſer Sitzung ausführlich zur Sprache gekommen, doch konnten zeſchlüſſe noch nicht gefaßt werden, da zunächſt das Ergebnis der iplomatiſchen Fühlungnahme abgewartet werden muß, die ponſeiten der deutſchen Regierung bereits ſeit 1 5 Zeit einge⸗ eitet worden iſt Auf Grund der laufenden Berichte der deut⸗ chen Botſchafter wird es dem Reichskabinett möglich ſein, dieſe Ent ⸗ cheidung zu treffen. Engliſche Bedenken Everlin, 22. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Wenn es nach den Wünſchen der franzöſiſchen Nationaliſten binge, ſo würde der Räumungsaufſchub für die erſte Zone 5 Sanktionsmaßnahmen verfügt werden unter Hinweis auf angebliche Verſtöße Deutſchlands gegen die So einfach, wie die franzöſiſche Chauviniſtenpreſſe es glauben machen will, liegen die Dinge aber nun keineswegs. Selbſt in den ondoner diplomatiſchen Kreiſen wird die juriſtiſche Halt⸗ arkeit eines ſolchen Vorgehens ſtark in Zweifel gezogen. azu kommt, daß man in Downing Street ernſte Befürch⸗ ungen hegt, Frankreich könnte ſich ähnlicher Argumente be⸗ 5 en, um die Beſtimmungen des Londoner Protokolls zu um⸗ Jurne wenn im Auguſt nächſten Jahres der Zeitpunkt für die urückziehung der Beſatzungstruppen aus dem Ruhrgebiet gekommen iſt. Ein Verbleiben der Franzoſen in der zweiten und ritten Zone über den vereinbarten Termin hinaus liefe aber den ntereſſen der engliſchen Politik zuwider. In Berlin verfolgt man die Entwicklung aller dieſer mil der Räumung Kölns zuſammenhängenden Fragen mit großer Auf⸗ merkſamkeit. an erwartet, daß die Deutſchen demnächſt in einer Note zu der Angelegenheit Stellung nehmen und die von der Militärkontrollkommiſſion erhobenen Beſchuldigungen im ein⸗ delnen zurückweiſen werden. Alarmgerüchte der Boulevaröblätter VParis, 21. Dez.(Von unſerem Pariſer Mitarpeiter.) Hier wird wieder don einer drohenden Verſchlechterung der anr, Beziehungen geſprochen. Die Regierung befindet ſich unter einem Trommelfeuer alarmierender Nachrichten u. Gerüchten, Herriot könnte durch Beeinfluſſung der Preſſe verſuchen, daß dieſe die öffentl. Meinung durch beunruhigende ſeldungen über außerpolitiſche Spannungen nicht ebenſo nervös mache, wie durch die bevorſtehenden Schilderungen über kommuni⸗ ſtiſche Putſche. Der Miniſterpräſident gleicht einem 1 5 in der Wüſte. Sein Expoſee an die Journaliſten der oppoſitionellen Preſſe, ſich doch an Tatſachen zu halten, bleibt fruchtlos. Heute abend platzte wieder eine Bombe in Form einer Alarmmeldung: Den Pariſern wurde von den Zeitungsverkäufern in die Ohren gebrüllt, daß der deutſche Botſchafter von Hoeſch Herrn Herriot gegenüber, ſelbſtverſtändlich unter vier Augen, eine ſehr ernſte Mit⸗ 9 machte, die gleichzeitig als eine Art Warnung anzunehmen ei. Herr v. Hoeſch ſoll nach den Verſicherungen des außenpoliti⸗ ſchen Mitarbeiters des„Intranſigeant“ und der„Liberts“, den bei⸗ den rechtsrepublikaniſchen Abendblättern, folgendes geſagt haben. „Wenn Köln nicht zur vorgeſchlagenen Friſt geräumt wer⸗ en ſollte, ſo iſt es unmöglich, in Berlin eine Regierung zuſammenzuſtellen, die die Durchführung des Dawes⸗ planes gewährleiſten könnte. Demgegenüber iſt feſlenſtellen, daß der deutſche Botſchafter mit Herriot perſönlich überhaupt nicht geſprochen hat. Die Bericht⸗ erſtatter befinden ſich in dieſem Punkte mit den Tatſachen im Wider⸗ ſpruch. Herr von Hoeſch hatte eine längere 80 Anterredung mit dem Kabinettsdirektor Laroche. as Geſpräch dauerle eine gute halbe Stunde und verlief in den mien einer diplomatiſchen Ausſprache, deren Grund⸗ Rammer-Neuwahlen in Italien Abänderung des italieniſchen Wahlgeſetzes 1 Am Schluß der italieniſchen Kammerſitzung am Sams⸗ We ereignete ſich eine gewaltige, aufſehenerregende politiſche die berraſchung. Muſſolini hat einen Geſetzentwurf für 55 Abänderung des politiſchen Wahlgeſetzes eingebracht, 98 dem Verlangen, daß die Kammer in die Weihnachtsferien ſofe und ſchon am 3. Januar wieder zuſammentreten ſolle, um delort dieſe Wahlreform zu behandeln. Der Vorſchlag wurde nach unz dten Verblüffung der Abgeordneten mit Beifall aufgenommen MNug,einmütig gebilligt. Dieſer unerwartete Entſchluß m uſſolinis die baldmöglichſte Auflöſung der Kam⸗ 01 und die Vornahme von Neuwahlen. Muſſolini macht mit einen entſcheidenden Schritt zur Entwirrung der politiſchen parlamentariſchen Lage. 10 Soviel man aus den römiſchen Regierungskreiſen erfährt, iſt waß unvermutete Entſchluß Muſſolinis 1 70 Vornahme von Neu⸗ ge hlen vorher von allen Miniſtern gebilligt worden, die ſich eer dem Miniſterpräſidenten eidlich verpflichtet hatten, nichts on verlauten zu laſſen. Die Ankündigung der Neuwahlen er⸗ mat im ganzen Lande ungeheures Aufſehen. Allgemein erwartet 9 die Neuwahlen für das Frühjahr. Die Zahl der Abgeord⸗ neuen Parlaments wird vermehrt und zwax von 535 Die Aufnahme im Lager der Parteien ſolzz Lle bolitiſchen Kreiſe ſind von dem plötzlichen Entſchruß 1235 77 zur Vorbereitung der Neuwahlen überraſcht Die faſ⸗ uulchen Abgeordneten ſelbſt haben die Kunde erſt aus dem tabelde Muſſolinis in der Kammer erfahren. Faſt alle Zeitungen Entin Extrablätter mit der? chricht hecaus. Allgemein findet der Muſſolinis eine günſtige Aufnahme und wird als hoch bedeuteſch für die friedliche Klärung der ernſten politiſchen Lage litih dem entſclluß, Mufſeunte werden die van de. Opvo. kefält u für ihre Rücktehr in die Kammer bebun⸗ indem die Oppoſitiontparteien in ihrer vorletzten Kund⸗ als eingige Höſfung die Vornahme von Neuwahlan wach — eſtellten Bedingungen lage die in Art. 429 vorgeſehenen Beſtimmungen des Verſailler Vertrages bildeten. Es muß betont werden, daß der Kabinettsdirektor Laroche auf die Fragen des deutſchen Botſchafters antwortete. Er konnte dies umſo leichter tun, als die 1 7— Entſcheidung über die Räumungsfrage nach franzöſiſcher Auffaſſung erſt dann getroffen werden kann, wenn die Entwaffnungsbedingungen genau erfüllt ſind. Es läßt ſich mit Beſtimmtheit ſagen, daß die Unterredung des deutſchen Botſchafters mit dem Kabinettsdirektor Laroche ein prak⸗ tiſſes Reſultat nicht gezeitigt hat. In dieſem Sinne iſt ich von ma⸗gebender 855 Seite aus Berlin berichtet worden. Die Gegner Herrioks beuten natürlich die Situation aus, um Zeder und Mortio zu ſchreien und das Kartell zu beſchuldigen, daß es alle Sicherungen gegenüber Deutſchland fallen laſſen. Herriot wird beſonders in der Entwaffnungsfrage und während des Gedankenaustauſchs mit London über den Zeitpunkt der Räumung Köln ſtarf unter dem Druck der Oppoſition ſtehen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß er ſich von ſeinen Gegnern ebenſo den Rücken ſteifen laſſen wird, wie während der Londoner Reparationskonferenz, wo Laroche hinter den Kuliſſen diktierte. die„Temps“-Märchen In einer offiziöſen Berliner Auslaſſung wird einer Reihe von Behauptungen des„Temps“ über den Stand der Entwaff⸗ nung Deutſchlands entgegengetreten. Gegenüber der Er⸗ klärung des franzöſiſchen Blattes, daß namentlich auf dem Gebiete der Kriegsinduſtrie eine Kontrolle überhaupt unmöglich ſei, kann nur immer wieder darauf hingewieſen werden, daß die Kontroll⸗ kommiſſion nunmehr faſt vier Monate hindurch ſich auf allen Gebieten davon überzeugen konnte, daß Deutſchland ſeinen Entwaffnungsverpflichtungen nachgekommen iſt. Sie hat von dieſer Möglichkeit reichen Gebrauch gemacht und bei der Reichswehr. Polizei und Induſtrie über 1700 Kontrollbeſuche vor⸗ genommen, wobei alle gewünſchten Unterlagen zur Verfügung ge⸗ ſtellt wurden. Da die Kontrolle faſt ausſchließlich von ſachverſtän⸗ digen Offizieren vorgenommen wurde, wird kein unbefangener Beurteiler glauben können, daß es nicht gelungen ſein ſoll, ein umfaſſendes Bild über den deutſchen Rüſtungsſtand zu gewinnen. Daß es dem„Temps“, ſo heißt es, auch nur darauf ankommt, haltloſe Verdächtigungen auszuſtreuen, ergibt ſich aus ſeiner Be⸗ hauptung, daß die Reichswehr mit ihren 100 000 Mann nur den feſten Rahmen zu der eigentlichen deutſchen Armee abgebe. Die Organiſation des 100 000⸗Mann⸗Heeres iſt bis ins kleinſte hinein nach den von den Alliierten gegebenen Vorſchriften durchgeführt worden. Was die fünf Punkte anbetriff, auf die der„Temps“ dann zu ſprechen kommt, ſo ergibt ſich aus dem Notenwechſel zwiſchen der deutſchen Regierung und der Botſchafterkonferenz, daß die Erledigung dieſer Punkte nicht in unmittelbarem Zuſam⸗ menhang mit der Generalinſpektion gedacht war, doch haben darüber im Laufe der Generalinſpektion auch Beſprechungen ſtattgefunden, die zum Teil noch im Gange ſind. Ein nicht geringer Teil der hierber gehörigen Forderungen iſt bereits erfüllt. Als völlig aus der Luft gegriffen muß ſchließlich die Behauptung bezeichnet werden, daß ſeit 1923 eine Vermeh⸗ rung der deutſchen Nilttärmacht Tattgefunden habe. Die Koblenzer Verhandlungen beendet Nach einer deutſchen offiziöſen Bekanntmachung hat die deut⸗ ſche Auordnung zur Durchführung der Londoner Ver⸗ einbarungen die in Koblenz und Düſſeldorf mit der Rheinlandkommiſſion bzw. den Vertretern der Beſatzungsbehörde verhandelte, ihre Arbeiten beendet. Die noch übrig bleiben⸗ den Punkte bleiben den Verhandlungen von Regierung zur Regie⸗ rung vorbehalten. Aus Anlaß der Beendigung der Arbeiten det deutſchen Abordnung haben der Reichspräſident und der Reichs⸗ kanzler an den Leiter der deutſchen Abordnung, Landeshauptmann Dr Morion Dankſchreiben gerichtet. einem neuen Wahlgeſetz verlangten. Man erwartet daher, daß am 3. Januar die Oppoſition in die Kammer zurückkehren wird, um an der Debatte über das neue Wahlgeſetz teilzunehmen. In der politiſchen Lage iſt ſofort eine Entſpannung einge⸗ freten und die Blätter meinen, die Wahlen würden zeigen, wer im Lande die Mehrheit beſitze. Die Oppoſitionsblätter ziehen be⸗ reits Schlüſſe über die Tragweite des neuen Wahlgeſetzes. Die Pariſer Wirtſchaſtsverhandͤlungen Schwierigkeiten Die deutſchen für die Handelsvertrags⸗ verhandlungen haben Paris zum größten Teil verlaſſen, Die Beſprechungen der Schwerinduſtrie beider Länder haben noch immer nicht zu einem abſchließenden Ecgebnis geführt. Zu einer Eini⸗ gung iſt es auf dem Gebiet der Seide und der Möbelinduſtrie ge⸗ kommen. Große 11 bereiten die Verhandlungen auf dem Gebiet der Teptilinduſtrie. Auch die allgemeinen wirtſchaftlichen Probleme, die außerhalb der eigentlichen Tarifver⸗ handlungen liegen, wie die Frage des Niederlaſſungsrechtes, der Seeſchiffahrt und der Errichtung von Konſulaten wurden angeſchnit⸗ ten. Deutſchland ſucht auf dieſen Gebieten eine gegenfſeitige Meiſtbegünſtigung zu erreichen, während Frankreich langfri⸗ ſtige Bindungen zu vermeiden ſucht. Die Baumwollverhandlungen vorläufig abgebrochen Die Sachverſtändigen für Baumwollartikel haben im Laufe die⸗ ſer Woche wiederholt Sitzungen abgehalten, um zu einer Verſtändi⸗ gung, namentlich über die Tarifterung der Baumwollgarne und über die wichtigen Baumwollgewebe zu gelangen. Angeſichts der Haltung der franzöſiſchen Sachverſtändigen, die für die deutſche Induſtrie unter keinen Umſtänden tragbare Forderungen ſtellten, war es notwendig, die Verhandlungen vorläufig abzubre⸗ chen, um ſie ſpäler, wieder aufzunehmen. Die deutſchen Sachver⸗ ſtändigen ſind am Samstag nach Deutſchland abgereiſt 8 dewpock, 21. Deibr. Eine Räuberbende hat in der Siadt E Diew(Texas) zwel Bank en überfallen und ausgeplündert. für 500000 Dollar Werie entwendet worden. Ddas„moraliſche Problem“ des Faſzismus Der„Prozeß gegen das Regime“— Der zweifelhafte Pair— Heftige Zwiſchenfälle in der Kammer— Eine zweite Sezeſſion? (Von unſerem römiſchen Vertreter) p. Rom, 18. Dez. Die Oppoſitionsparteien haben ſich wiederum auf das beſonnen, was ſie eigentlich zuſammengeführt hatte: auf den Fall Mat⸗ teotti. Die Unterſuchung diees Mordes,— über deren Ergebnis man übrigens noch recht wenig weiß,— nähert ſich ihrem Ende. Der Faſzismus hatte es eine 2— lang verſtanden, die öffentliche Meinung ein wenig von dieſer Hauptfrage abzulenken, und die Ver⸗ handlungen in Senat und Kammer hatten das Intereſſe wieder ſandie in Anſpruch genommen. Aber der Abſchluß der Sachver⸗ tändigengutachten im Fall Matteotti hat den Schatten des ermor⸗ deten Abgeordneten wieder heraufbeſchworen und die Oppoſition hat in der Zwiſchenzeit ihre ſtärkſte Waffe meſſerſcharf geſchliffen: das ſogenannte„moraliſche Problem“ des Faſzismus. Unter dem„moraliſchen Problem“ verſteht die Oppoſition die Frage, ob nach den Enthüllungen über die Beteiligung höchſter Führer des Faſzismus an der Vorbereitung des Mordes und der geringeren Gewalttaten(Nitti, Amendola, Forni uſw.), nach der Feſtſtellung, daß eine Art von„Tſcheka“ zur Beſeitigung und„Be⸗ ſtrafung“ mißliebiger Perſönlichkeiten im Dienſt der Partei und vielleicht ſogar der Regierung ſtand,— ob nach all dem der Faſzismus noch moraliſch berechtigt ſei, am Ruder zu bleiben. Die Oppoſition, die dieſe Frage verneint, ſucht daher, die Regierung vor der Oeffentlichkeit in den Anklagezuſtand zu ver⸗ ſetzen, den„Prozeß“ gegen das Regime“(il processo al regieie) zu machen; zu dieſem Zwecke führt ſie nun in der Preſſe eine Art von Unterſuchung, die zum wirklichen Prozeß und zur Verurteilung führen muß. Das Material, das in dieſem„Prozeß“ beigebracht wird, um die„moraliſche Unmöglichkeit des Regimes“ zu beweiſen, iſt unge⸗ heuer,— falſch und echt. Wir können hier nur die wichtigſten Fälle erwähnen. Nachdem der Oberſtkommandierende der Miliz General Italo Balbo, der Mann der„ſtilvollen Prügel“, auf etwas un⸗ rühmliche Weiſe ſeinen Poſten hatte verlaſſen müſſen, hat ſich auch die moraliſche Situation ſeines Vorgängers De Bono weſentlich verſchlechtert. De Bono, der zur Zeit des Falles Matteotti Leiter der geſamten italieniſchen Polizei und Oberſtkommandierender der Miliz war, hatte bekanntlich beibe Stellen unter dem Druck der öffentlichen Meinung nacheinander aufgeben müſſen, ohne daß ihm aber weiter etwas geſchehen wäre. Nun iſt We beim Präſi⸗ denten des Senats eine Anklageſchrift gegen den Senator De Bong oppoſttionellen katholiſchen„Popolo“, der durch ſeine Veröffent⸗ lichungen ſchon vorher bewieſen hatte, daß er in Angelegenheit Matteotti über beſonders zuverläſſiges Material verfügt. Ueber den Inhalt der Anklageſchrift iſt natürlich nichts Sicheres bekannt, doch eer ſie darin zu gipfeln, daß der faſt ſiebzigjährige General in einer Eigenſchaft als Polizeipräſident die Schuldigen in der Mat⸗ de zu ſchützen verſucht hätte. Und nach dem alten Grund⸗ ſatz, daß ein Pair des Reiches nur von ſeinesgleichen gerichtet wer⸗ den darf, hat ſich der Senat bereits als„Hoher Staatsgerichtshof“ konſtituiert und eine Kommiſſion von Senatoren mit der Unter⸗ ſuchung beauftragt. Damit iſt die ſchon des öfteren beſprochene Möglichkeit näher ge⸗ rückt, daß der geſamte Fall Matteotti mit den„Nebenprozeſſen“ nicht vor den gewöhnlichen Gerichten, ſondern vor dieſem höchſten, außerordentlichen Gerichtshof verhandelt werden könnte Die Ob⸗ jektivität dieſes Gerichtes iſt inſofern beſonders geſichert, als der Verfaſſung nach nur Senatoren, die ſeit mehr als zwei Jahren Mit⸗ glieder des Oberhauſes ſind, in die Unterſuchungskommiſſion gewählt nannten Senatoren. Nirgends,— ſo ſagt die Oppoſitionspreſſe,— läßt 15 der„Prozeß gegen das Regime“ objektiver durchführen. nzwiſchen iſt an die Präſidentſchaft des Abgeordnetenhauſes ein Geſuch des Mailänder Staatsanwaltes gelangt, darin um Auf⸗ hebung der Immunität des faſziſtiſchen Abgeordneten und Vizeprä⸗ ſidenten der Kammer Francesco Giunta gebeten wird. Giunta iſt angeklagt, zuſammen mit Roſſi, dem Hauptauftraggeber im Fall Matteotti, den mißlungenen Anſchlag auf den diſſidenten faſziſtiſchen Abgeordneten Forni vorbereitet zu haben, ein Anſchlag der dann e 9 852 und Volpi, den Mördrn Matteottis, ausgeführt wor⸗ en iſt. Der„Prozeß gegen das Regime“ nimmt alſo Woche für Woche ſeinen Fortgang; Woche für Woche werden andere faſziſtiſche Häupt⸗ linge angeklagt und durch die Fälle Balbo— de Bono— Giunta, die ſich alle innerhalb des Monats Dezember ereignet haben, wer⸗ den die kleineren Ereigniſſe wirkungsvoll eingerahmt. Giunta hat als Vizepräſident der Kammer ſofort demiſſioniert. Das war natür⸗ lich. Aber da hat bedeutungsvoll eine offenbar mit Muſſolinis Zu⸗ ſtimmung unternommene Aktion der Faſziſten eingeſetzt: die Zurück⸗ dieſer Demiſſion, die Abwehr des Prozeſſes gegen das egime. Schon wenige Tage nach dem Tode Matteottis wurden inner⸗ halb des Faſzismus Stimmen laut, die dieſen Prozeß für eine Unmöglichkeit erklärten. Man könne, ſo ſagten jene, einer Revolution nicht nachträglich den Prozeß machen. Trotzdem begann dieſer Pro⸗ zeß damals unter dem Drucke der öffentlichen Meinung tatſächlich. Er geht unaufhaltſam weiter— ſo ſagen die Mahner von damals— Schritt für Schritt. Muſſolini aber hält ſcheinbar den Augenblick für ihn— aufzuhalten.* Drano, der Redner der Faſziſten, der die Zurückweiſung von Giuntas Demiſſion vertrat, ſagte unter anderem:„Wir erklären, es iſt genug! Wir erklären der ganzen Welt, daß wir die Verantwor⸗ tung für die faſziſtiſche Revolution voll und ganz übernehmen.“ Es — einen Sturm der Begeiſterug. Der Giolittianer Boeri, der edner der Oppoſition innerhalb der Kammer, wurde nieder⸗ geſchrieen und zur Niederlegung ſeines Amtes aufgefordert. Ja, es kam zu einem Wortwechſel zwiſchen Boeri und Muſſolini, der zur Folge hatte, daß der Giolittianer tatſächlich ſeine Abgeordnetenkarte Die Demiſſion Giuntas ſowohl wie Boeris wurden von er Kammer zurückgewieſen. Zunächſt iſt die Lage unüberſichtlich und ſchwer entwirrbar. Will der Faſzismus ſich tatſächlich dem „Prozeß gegen das Regime“ entgegenwerfen? Will er. das„morg⸗ liſche Problem“ ungelöſt laſſen? Will er gar tatſächlich die volle Verautwortung für den Fall Matteotti übernehmen? Es iſt nicht unwahrſcheinlich. Die Freunde Giolittis und Orlandas aber, die Vertrter der Kriegsteilnehmer und der Kriegsverwundeten werden ihm auf dieſem 1754 nicht folgen. Denn, wie Boeri geſtern Muſ⸗ olini zugerufen hat, ſie wollen„wohl eine politiſche, aber keine trafrechtliche Mitverantwortung übernehmen.“ Malland, 21. Dezbr. Aus dem Friaul wird ein neues Erd⸗ bebe 1 9 bebr—9 2 bei Udine gene b8 einen Erdrutſch bedro infolge Erdbebens gro ſen galockert— eingegangen. Ihr Verfaſſer iſt Donatt, der Chefredakteur des werden dürfen,— alſo in dieſem Falle keine der von Muſſolini er⸗ 2. Seike. Mr. 394 Aeue Marnhelmer Jeitung[Morgen⸗Nusgabe) Moniag, den 22. Dezember 1924 Der Stand der Kegierungs briſis 21 Berlin. 22. Dez.(Von unſerm Berliner Bürd.) Ofſuazell iſt die Regierunaskriſe zwar in die Ferien geſchickt worden, aber es iſt kein Geheimnis daß Reichskanzler Marx unter der Hand ſeine Bemübungen um eine Klärung der parlamentariſchen Lage in der Zwiſchenzeit, ſoweit es geht, fortgeſetzt hat. In den Kreiſen der Rechten hat die Nachricht. daß Herr Marr mit dem demokratiſchen Parteiführer Koch in der Weihnachtswoche zu einet Beſprochung zuſammenkommen will. lebhafte Beunruhiaung hervorgeruſen, um⸗ ſomehr, als von angeblich unterrichteter Seite verſichert würd. daß der Kanzler auch mit leitenden Perſönlichkeiten der Soslal⸗ demokratie weſter im Kontakt geblieben iſt. Aus dſeſer Tat⸗ ſache ſchließt man im deutſchnationalen Lager, es ſei der Verkuch im Cange. die Herſtellunga eines Kabinetts von führenden Männern der Einken hinter den Kuliſſen zu betreiben. ſodaß bei der Auf⸗ nahme der offiziellen Verhandlungen der Kanzler ſozuſagen mit elner vollendeten Tatſache vor die Fraktionen treten werde. der Taa kündigt an. daß. wenn eine ſolche Linkskoalition, die offiziell if dem Wege über die Parteien nicht gebildet werden könnte,„von binten herum“ zuſtande gebracht werden ſollte. ſie ſich im Reichstage auf eine noch viel ſchärfere natlonale Oppofſition gefaßt zu machen habe. Man möchte meinen. daß es ſich bei allem um bloße Vermutuy⸗ gen bandelt. Im übrigen iſt anzunehmen. daß in Preußen die Dinge ſchnelſer in Fluß kommen werden als im Reiche. Das iſt nicht ohne Bedeutuna. Man nimmt an. daß aleich bei Wieder⸗ zuſammentritt des vreußtſchen Landtaas am 5. Januar. die Demiſ⸗ ſion des Kabinetts Braun erfolaen werde. Dadurch wäre die Bahn frei für eine Neubildung der Regierunga. Deulſchnalionale Beſchlüſſe Die deutſchnationale Reichstagsfraktion beſchloß am 19. Dezem ber. wie erſt ſetzt bekannt wird. die Löſung der Flagaen⸗ irage im Wege des Volksentſcheids zu verſuchen, da nach der Verfaſſung für die Einführung der Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot die nötige Zweldrittelmehrheit im Rcheistaa ſich nicht finde. Die Reichs⸗ taasfraktion bat- es ferner für dringend nötia erachtet, daß dle deutſcke Regierung ſofort Maßnabmen erareife, um das Recht Deutſchlands auf Räumung des Ruhrgebletes und der Kölner Zone zum 10. Januar zu wahren. das Fiasko der parteiwirtſchaſt ruft naturgemäß nicht nur in der Preſſe allein veinliche Kritik her⸗ vor, auch aus der deutſchen Wählerſchaft ſelbſt mehren ſich die Stim⸗ men. die mit dieſer Methode des überſpannten Parlamentarismus Schluß zu machen wünſchen. Aus den uns in den letzten Tagen zu⸗ gedangenen Briefen areifen wir zwei heraus, die beſonders charak⸗ teriſtiſch für die Stimmuna unter den Wählern ſind. Sie lauten: Der ideelle Juſammenbruch des deulſchen Parteiweſens 24 Parteien hat Deutſchland für die Reichstaaswahlen am 7. De⸗ zember aufgeſtellt. 7 Parteien von den Nationalſozialiſten bis zu den Kommaniſten haben dann die Wähler ſelbſt wieder herauskriſtalli⸗ ſtert. Wie es dann weiter ans Reaieren. an die Reaierungsbildung. aing, verſagten alle dleſe ſieben Parteien, weil jede Partei wohl etwas Wahrheit, nicht aber die volle nötige ideelle Wahrheit mehr beſitzt, um endlich eine dem deutſchen Volkswillen und Charakter ent⸗ ſprechende Vertrauen und Achtung abnökiagende deutſche würdevolle Reaierung zu bilden. Es muß darum eine neue weitere Verſchmel⸗ zung und Miſchung der Parteicharaktere ſtattfinden, bis das richtige bergus kommt. Einſtweilen hat man eine Weihnachtsvauſe ein⸗ treten laſſen. Aber aufaeſchoben iſt nicht aufgehoben. Von allen Parteien dürfte ſich die Deutſche Volkspartei am meiſten mit dem zu ſchaffenden Idealgebilde einer neuen deutſchen lebensfähigen Regierung decken. National und ſozial muß regiert werden: das iſt die Forderung der Stunde. Eine ſchwarz⸗weiß⸗rote, freie, unabhänaige deutſche nationgle und ſozlale Republik, das iſt die, neue einen Bismarck erfordernde deutſche Reichsſchöpfung aus dem Zuſammenbruch vom November 1918.— Wie lange wird es noch dauern?.⸗Heidelberg Regierungsbildung und Partelweſen Was wir in Deutſchland als Regierungsmodus beſitzen, hat mit dem Gedanken des parlamentariſchen Syſtems nur wenig gemein⸗ ſam. Der Parlamentarismus beruht auf einer klaren Mehr⸗ heit als Regierungsgrundlage. Was man ſtatt deſſen dem deut⸗ ſchen Volke bletet, iſt ein Hängen und Würgen, ein Vorſtoßen und Fateelen. ein Drehen und Wenden, kurz, das ſyſtemloſe piel gänzlich unfertiger Parkeiverhältniſſe. Die von früher übernommenen Parteien haben bisher weder den Willen noch den Opfermut aufgebracht, ſich für ihre neuen Auf⸗ gaben, beſonders die der Regierungsbildung geſchickt zu machen. Sie konnten ſich nicht unter großen einigenden Geſichtspunkten zu⸗ ſammenfinden. Parteiintereſſen ſtanden ſtets hindernd im Wege. Doktrinäre Streltereien wurden zur Hauptſache gemacht. Nur ſo war es möglich, daß noch nahezu zwei Dutzend neue Parteien ent⸗ ſtehen konnten. Die Intereſſenpolitik der ſogenannten zöroßen“ Parteien war der Anreiz. Wir erleben es täglich, wohln das führt. Ehe alſo unſer Parteiweſen nicht derart vekeinfacht wird, daß klare Mehrhettsbildungen zwanglos möglich ſind,[el ja zein Menſch glauben, daß das erhebende Schauſpiel unſerer Regie⸗ rungsbildungen den Zeitgenoſſen verloren gehe. Man kann auch nicht ſagen, daß es ſich hierbef um„Kinderkrankheiten“ handle Schon mehr, verhocktes, chroniſches Leiden! Es ſage auch niemand, daß es unmöglich ſei, etwa zu einer Arl Zweiparteien⸗ ſyſtem zu gelangen, well die Gegenſätze zu ſcheoff ſe en, das Leben zu pielgeſtaltlg, um ein Volk unter zwei Hüte zu bringen, und was dergleichen Einwände mehr ſein mögen. Es iſt keine Kunſt hundert Einwünde gegen ein ſolches Syſtem anzuführen und Parteftheote⸗ küker könnten ſogar ganze Bücher dagegen ſchreiben. Man brauch! Dabei nur im kleinen, kleinlichen ſtecken bleiben, und eine ein fache 185 für ungeeignet halten, daß auch in ihr das reichſte Leben ich entfalten und enkwickeln kann. Den Beweis aber hat noch niemand erbracht, daß ein geſamtes Volks⸗ und Staatsleben unter Rieſem Syſtem verdorrt wäre oder auch nur gelitten hätte. Im Gegenteil! Man ſollte cuch nicht von ſauren Trauben reden, und weil ſte zu hoch hängen! Gewiß kann man den zweiten Schritt nicht vor dem erſten machen und ein Syſtem mechaniſch übertragen wollen. ſaber wie wollen denn die Leute zu einer Geſundung unferes Partei⸗ weſens kommen, wenn ſie vor lauter Bäumen den Wald nicht ſehen?! Auf jeden Fall kann man das Verfahren, möglichſt viele Par teien in eine Koalition zuſammenzufaſſen, un ebenſo viele„'genſätze zu neutroliſteren, nur als ſchädlich bezeichnen, wenn auch unver⸗ einbare Anſchauungen und Ziele auf dieſe Weſſe gefunden wer⸗ den. Das iſt kein Parlamentarismus mehr, ſondern eine üble Abart, denn zum Weſen des Parlamentarismus gehört ge⸗ rade die klare Scheidung. Nur ſo kann die Politik auch geſund ſein. Was hilft es, wenn die nicht ausgetragenen Streitpunkte glei hſam unter dem Mandel der Koalition weiter ſchweben? Für weite Kreiſe mögen Mammut⸗Koalitionen etwas Bezauberndes haben. Klar. heit iſt nicht jedermanns Sache. Die leßte Konſequenz dieſer un⸗ glücktichen Idee war die Marxſche Volksgemeinſchaft, ein wahrhaft abfurdes Gebilde. Wohl kommen wir einſtweilen ohne Koalitions⸗ regierungen aus, aber es ſind doch wohl Zweifel berecht gt, ob bel⸗ r die„große“ oder auch„kleine“ Koalition jenes aß innerer Feſtigkeit und innerer Ueberein⸗ ſtimmung bedeuten, wie es im Intereſſe einer geſunde einheitlichen Politik verlangt werden muß. Zentrum 15 Demokraten wollen dies aber nicht begreifen Ihre ſadenſchein Behauptung, es ſei gerade ihre Miſſion, Brücke zu ſein, iſt eine ohle Phraſe. Von wem ſtammt denn das Wort„Der 32 fnd ſtehtrechts“ und wer hat denn damit Parteigeſchäfte zu machen verſucht?! Doch wohl Zentrum und die Demokraten! Es kümmert ſie nicht, wenn die deutſchnationale Volkspartei wie⸗ derum in die Staatsverneinung hineingeſtoßen wird Nette Par⸗ wien„der Mitte die ihre Bewegungsfreihelt nach Achis verloren und ohne die Sozioldemokrotie icht mehr leben können. Man weiß warum de große konn man ſo ſchön„lau“ ſein, ſchwimmt ſo hübſch„in der Mine“ und die Koſten bezahlen gegebenenfalls die Flügel parteien. Dabei kann man dem Volke dieſe„Politik der Mkte“ noch als die richtige einreden. Elendeſte Demagogie aus reinen Parteiintereſſen! Beiſpiel blödeſter Volsverdummung iſt es, wenn die Linbe behauptet, eine Bürgerblockregierung müſſe reaktionäre Politik machen. Nur mit einem palitiſch unreifen Volke kann man der⸗ artiges Schindluder treiben! Auf keinen Fall darf die Deutſche Volkspartei in eine ſogenannte„Reglerung der Mitte“ eintreten. Das Zentrum mag dann deß Reichsbannerblock mit⸗ ftrmieren unter der freundlichen Zuneigung des Auslandes. Auf die Dauer wird das freilich nicht gehen. Man müßte am deutſchen Bolke verzweifeln wenn es dieſes Partei piel auf die Einge mit ſeineminneren Frieden und außenpolitiſcher Kneche ſeligkeit bezahlen wollte⸗ Dr. Maiſack⸗Aglaſterhauſen. der Magoͤeburger Prozeß Die Plaidoyers der Verkeidiger In der Samstagsſigung gab Rechtsanwalt Heine als Ver⸗ treter des Reichspräſidenten in ſeinem Plädohyer eine eingehende Darſtellung der Verhältniſſe zu Anfang 1518. Die Partei habe damals in Berlin nur noch wenig Einfluß beſeſſen, deshalb mußte die Partei einen anderen Weg gehen, dem Streik beizukom⸗ men. Die Unabhängigen und Sportakiſten wollten zu keinen Verhandlungen mit der Regierung kommen. Gerade die auf Grund des Streiks eingezogenen 50 000 Mann ſeien es geweſen, die, verbittert wie ſie waren, den Frontgeiſt unterwühlten. Es ſei kein Landesvorrat, wenn man den Landesverrat Anderer zu hin⸗ dern ſuche. Was die Geſtellungsbefehle anlange, ſo ſei von vieien Zeugen poſitiv bekundet worden, daß der Abgeordnete Ebert ent⸗ ſchieden vor der Nichtbefolgung ſolcher Befehle gewarnt habe lleber die Zeugen Syrig und Obert ſeien die Akten wohl ge⸗ ſchloſſen. Was von dem Zeugen von Ferſtner über die angeb⸗ lichen Folgen des Januarſtreiks geſagt wurde, laſſe ſich ſehr leicht als falſch erweiſen. Eventuell könnten darüber die Abgeordneten Noske und Krätzig ausſagen die damals im Reichsbagsaus⸗ ſchuß zur prüfung der Heeresaufträge ſaßen. Dort wurden die Gründe für das zu langſame Fortſchreiten des U⸗Bootbaues geprüft, aber dabei wurde mit keinem Wort der Streik erwähnt. Rechtsanwalt Bindewald wandde ſich nochnals gegen die Ausführungen der Staatsanwaltſchaft und der Vertreter des Nebenklägers. Die Förderung des Streiks durch die Sozialdemo⸗ kratie ſtände dokumentariſch feſt. Verteidiger Martin weiſt die Angriffe ace die Rechtsan⸗ walt Heine gegen die Zeugen, gegen die Verkeidigung wie gegen den Angeklagten erhoben hat. Rechtsanwalt Dr. Landsberg betonte dann nochmals, daß die So zialdemokratiſche Partei keine Schuld an dem Munikionsar⸗ beiterſtreik gehabt habe. Auch non den Vorbereitungen zu die ſem treik hae der Abgeordnete Ebert nichts gewußt. Weiter wandte ſich Dr. Land⸗berg gegen den Verſuch der Verteidigung des Ange · klegten, die Ausſage des Reichspräſidenten in Zweifel zu ziehen, und beſchäftigte ſich mit der Behauptung der Verteidigung, daß hin⸗ ter dem Angeklagten niemand ſtände. Er verwies dann darauf, daß der deulſchnationale Pfarrer Koch wiederholt öffentlich nach Zeugen für de Treptower Verſammlung gefraat und auch nach Syrigs eigener Bekundung mit dieſem ein Protokoll auf⸗ gefetzt habe. Die Partei des Pfarrers Koch ſtehe hinter dem An⸗ geklagen. Dabei ſäßen in dieſer Partei auch Männer, die heute nicht mehr leben würden, wenn Ebert nicht geweſen wäre. Nach kurzen Erklärungen des Rechtsanwalts Heine und des Rechtsanwalts Martin, der abermals verſicherte, dagß weder Pfar⸗ rer Koch noch ſeine Partei hinter dem Angeklagten ſichden, erteilte der Vorſitzende demungeklagten das Schlußwort. Rothardt erklärte lediglich:„Ich habe nichts auszuführen. Ich ſchließe mich den Ausführungen meiner Verteldiger an und bitte um meine Frei⸗ ſprechung.“ Der Vorſitßzende vertagte Dienstag vormittag 10 Uhr. Ein beſtimmter Termin für die Urteilsverkündung iſt nicht angeſetzt, doch wird das Urbeil wahrſch⸗inlich gleich zu Be⸗ ginn der Verhandlungen am Dienstag vormittag verkündet wer⸗ den. Nach Schſeß der geſtrigen Sitzung begann bereits die Bera⸗ tung des Gerichts. Eine geplante Nundgebung des Reichshanners Berlin. 22. Dez.(Von unſerem Berliner Büro). Der Gau Berlin des„Reichsbanners“ Schwarz⸗Rot⸗Gold plant, wie die„Rote Fahn:“ meldet, am kommenden Dienstag, am Tage der Urteilsfällung im Ebertprozeß, einen größeren Fackelzug, ver⸗ bunden mit einem Treugelödonis vor dem Palais des Reichspräſi⸗ denten in der Wilh amſtraße. Auf ein offizielles Stichwort haben alle Anhänger der Reichsbannerleute am Dienstag Abend en der Wilhelmſtraße, die bekanntlich zur Bannmeile zählt, zu erſchei⸗ ven. Szd⸗ würden aufmarſchieren„wie auch immer das Urteil aus⸗ fallen möge.“ hierauf die Verhandlung auf das Konkoròat in Gayern In Bahern ſteht der Kampf um das Konkordat(d. h. die Ver⸗ träge mit der römiſchen Kurie und mit den beiden evangeliſchen Landeskirchen) zurzeit im Mittelvunkt der Debatten. Wäßhrend die Vorlage von der Baheriſchen Volkspartei und den verwandten Gruppen warm verteidigt wird, verhalten ſich der„Völkiſche Block“ und die Deutſchnatſonalen überwiegend ablehnend. An ſich wird die Notwendigkeit einer Neuregelung des Verhältniiſes zwiſchen Staat und Kirche, nachdem der frühere ſtaatsrechtliche Zuſtand mit der Umwälzung von 1918 beendet iſt, nicht geleuanet. Ebenſo dürfte von keiner Seite beſtritten werden, daß der Wort⸗ laut der Vorlage, abgeſehen von den Beſtimmungen über das Beanſtandungsrecht kirchlicher Behörden gegenüber weltlichen Pro⸗ feſſuren der Landesuniverſitäten und von dem Artffel 8, der die Einrichtung konfeſſioneller Schulen ſelbſt dann zufäßt, wenn da⸗ durch der Ueberaang zu ungeteilten(d. h. einklaſſigen) Schulen nötig wird., an ſich keinen Anlaß zur Beanſtandung gißt. Die ge⸗ äußerten Bedenken entſpringen, wie der„Zeit“ aus München ge⸗ ſchrieben wird, denn auch faſt durchweg nicht einer ablehnenden Haltung gegenüber den materiell genau formulierten Vereinba⸗ rungen, ſondern der Tatſache, daß die Beſtimmungen des Kon⸗ kordats wie der Kirchenverträge in manchen Punkten ziemlich alt⸗ gemein gehalten ſind. Wenn nun auch Miniſterpräſident Held durch ſeine Erklärung im Ausſchuß Klarheit daßin geſchaffen hat, daß unter ſeinem Regime die praktiſche Ausführung dieſer Be⸗ ſtimmungen nicht in einer Weiſe erfolgen wird, die man als Ver⸗ letzung der Parität des Staates gegenüber den Konfeſſionen, als Aufgabe ſtaatlicher Lebensrechte zugunſten der Kirche oder als Verſtoß gegen die Grundlagen des deutſchen Schulweſens anſehen könnte, ſo befürchtet man doch in weiten Kreiſen, daß in Zukunfi bei anderen Mehrhbeitsverhältniſſen im Landtage und einer anderen Beſetzung der Miniſterien und Aemter die Durchfüßrung der Konkordatsbeſtimmungen weniger einwandfrei ſein könnte⸗ Dieſe Befürchtungen kamen in den Verhandlungen des Vorfaſ⸗ ſungsausſchuſſes bereits mehrfach zum Ausdruck, und aus ihnen heraus erklärt ſich wohl auch der Widerſtand, den ein Teil der proteſtantiſchen Kreiſe Bayerns dem Konkordat entgegenſetzt. Die ſchweren Bedenken, die auch von ſeiten der Deut⸗ ſchen Volkspartei gehegt werden ſind u. a. von dem Abg. Burger im Ausſchuß dargeſegt worden. Gleichwohl iſt mit der Annabme des Geſetzes zu rechnen, da die Oppoſition nicht in ſich geſchloſſen daſteht. die Münchener Freigelaſſenen Berſin, 22. Dezbr.(Von unſ. Verl. Büro). Dieaus Nie⸗ derfchönfelde entlaſſenen politiſchen Gefangenen versf⸗ fentlichen in der„Roten Fahne“ einen Aufru'f, in dem ſie er⸗ 7 Der von Niederſchönfelde entlaſſene Rätemann Sauher 17 in das Reichstagsmandat des kommuniſtiſchen Abg. Schloſſer 1a der zu ſeinen Gunſten zurückgetreten iſt. Erich Müh ſſa*—— geſtern Abend auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ein. Die muniſten veranſtalteten eine Demonſtration zu ſeinem Empfang, Wie das deutſche Friedenskartell behauptet, ſollen ſich ſords Erzbiſchaf Faulhaber wie der Nuntius Pacelli um dir 8 laſſung Fechenbachs eingeſetzt haben. Eine vlamenkundgebung Die Amſterdamer Morgenblätier bringen zum Teil zauaff liche Berichte ihrer belgiſchen Korreſpondenten über die 1s miſche ſtudentiſche Kundgebung, die am Donnerztag ahend in Löwen zum Proteſt gegen die Unterdrückung der g tiſchen Freiheit der blämiſchen Studenten und gegen Verweiſung von fünf Studenten von der Univerſität wegen ihrer vlämiſchen Geſinnung ſtattfand. Die Teilnehmer an der Kundgebung, nach dem„Nieuwe Rotterdamſchen Courant“ etwa 1000, zogen. von einem großen Teil der Einwohnerſchaft freudig begrüßt, unter Rufen „Hoch Oranien! Nieder mit Belgien! Wir fordern polfkiſche Frel⸗ heit!“ in einem langen Demonſtrationszug durch die Straßen der Stadt. Die Demonſtration endete mit einer Proteſtverſammlung Nach der Zeitung,Maasbode ſoll die Polizei ſtellenweiſe m hlanker Waffe eingegriffen haben, um ernſthafte Zwiſchenfälle zu verhindern. Lärmſzenen im polniſchen Sejm Bei der Diskuſion im polniſchen Seſm über die gegen die Min⸗ derheitenvertreter gerichteten Auslieferungsanträge kam 52 21 ungeheuren Skan dalſzenen. Als durch die Stimmen inks⸗ und Mittelparteien mit Einſchtuß der chriſtlichen Demokraten (Karfany) die Auslieferung der deutſchen Abaeordneten Graebe und Pankratz(Saz.) abgelehnt wurde, erhob die Rechte einen wilden Lärm. Die Aufhebung der Immunität des Kommuniſten Lancucki hatte eine Prügelei mit Geſang der Internationale vn Trommeln auf den Pulten zur Folge. Die Ükrainer und Weißruſſen traten für ihre Fraktionsgenoſſen mit dem lauten Abſingen gatto⸗ 1 25 Lieder ein, ohne jedoch den Abſtimmungsbeſchluß verhindern zu können. Die Wirren in Albanien Nach Meldungen aus Albanſen nahmen die Kämpfe aw. ſchen den Regierungstruppen und den Aufſtändiſchen an Heſtig keit zu. Zahlreiche Albanier haben ſich an Bord italieniſher Schiffe geflüchtet. Die Regierungskruppen ſollen den Aufſtändiſchen erfolgreichen Widerſtand leiſten. Engliſche Kriegsſchiffe ſind, aus Malta kommend, in Valona und Durazzo angekommen. Die Kämpfe ſind beſonders heftig in der Gegend von Dibra und Skutark, wo die Rebellen einige Erfolge erlangt haben. Die Regierung 7 55 über 10000 Mann, die zumeiſt ſchlecht mit Munilion verſehen ind. Nach einer Meldung aus Tirana hat die albaniſche Regierung dem Sowjetgeſandten Krakowicski, der am Mittwoch ange⸗ Perſonal zu verlaſſen. Der Geſandte iſt demzufolge nach kau abgereiſt. Der ulbaniſche Miniſterpräſident telegraphierte den römiſchen Blättern aus Tirana:„Die albaniſchen Truppen haben Krum a⸗ den Hauptort der Propinz Koſſowo, wieder beſetzt. Das Vorhanden⸗ ein von Geſchützen, Maſ hinengew'hren und ſerbiſchen Sol⸗ daten auf albaniſchem Gebiet iſt der klare Beweis dafür, daß dis⸗ Unruhen an der albaniſchen Nordgrenze don der ſerbiſchen Regie⸗ rung angeſtiftet werden. Die militäriſche Lage iſt befriedigend Badiſche Politik Ankräge und Aufragen im Candlag Dr. Baumgartner u. a. einen Antrag cuf Aende rung des Schulgeſetz vom 7. Juli 1910 eingebracht. In dieſem Antrag erhält:„Wenn an einer von Schülern verſchiedener Bekenntniſſe bo⸗ Lehrer des Bekenntniſſes der Minderheit geſetzte Lehrfielle in Weg⸗ fall zu kommen hat und eine Aushilfsleiſtung in der Erteilung des Religionsunterrichts an die Kinder dieſes Bekenniniſſes durch einen benachbarten Lehrer nicht möglich iſt, ſoll die Stelle, ſoſern der erhalten bleiben.“ Von der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktlon iſt ein Ankraß eingelaufen, wonach die Badiſche Regierung bei der Reichstegierung dahin wirken ſoll, daß die Verordnung über Erwerbsloſen⸗ fürſorge vom 16. Februar 1924 auf alle der Reichsverſicherunas⸗ ordnung unterliegenden Angeſtellten ausgedehnt wird. Ein wei erer ſozialdemokratiſcher Antrag wünſcht, daß den auf Grund der Perſonalabbauperordnung entlaſſenen, nicht krankenverſicherungs pflichtigen Angeſtelllen Erwerbsloſenunterſtützung in derſelben Höhs gewährt wird. wie denjenigen Reichsbeamten, die ohne laufende Be⸗ Unter den Förmlichen Anfragen befindet ſich eine ſolcht erholungsheim auf dem ehemaligen Truppenübusgsplaß Heuberg zum Gegenſtand hat. Eine weitere Förmliche Anfrage vom Zentrum hat die ſtarke Einfuhr von Zuchtpieh aus der Schwels zum Gegenſtand. Letzte Meldungen Bürgermeiſter Dr. Drach sek. Heidelberg, 21. Dezbr. Am Samstag ſtarb im Kranken⸗ haus in Zür ich nach ſchwerem Lerden der zweie Bürgermeiſter von Heidelberg Dr. ing. Drach, der in einem Erholungsurlaub im Auguſt erkrankte und ſeidem nicht wieder nach Heidelberg zurückkehren kon ꝛte. Bürgermeiſter Drach war der erſte Technker, der in Heidel⸗ berg einen Bürgermeiſterpoſten bekleidete. Als Regierungsbaumeiſter im Staatsdienſte leitete er die Siedelungsbauten in Wies⸗ loch, ging dann als Privatarchitekt nach München und kam 1914 als zweiter Bürgermeiſter nach Heidelberg. Drach, der im 51. Lebens“ jahre ſteht, hat ſich u. a. beſonders um die Ausarbeitung der Pläm für die künftige Erweiterung der Stadt Heidelberg verdient gemacht. Die Cohnkriſe im ſächſiſchen Bergbau Bis zum Samstaa batten ſich die beiden vertraasſchließenden Parteien zu dem von dem Schiedsrichter für Sachſen agefällten [Schiedsſpruch für den ſächſiſchen Kohlenberabau zu erklären⸗ Beide Parteien haben den Schiedsſpruch abgelehnt. Spaltung der ſächſiſchen Sozlaldemokratie Der radikal⸗ſozialiſtiſche Teil der ſozlaldemokratiſchen fächſiſchen Landtaasfraktion hat beim Landtaasvorſtand den Antrag auf Ju⸗ weiſung eines eigenes Frabtionszimmers geſtellt. der auch genehmiat wurde. Mit dieſer Bildung einer neuen ſozialdeme? kratiſchen Fraktion iſt der offene Bruch innerhalb der Sosialdemo⸗ kraten im ſächſiſchen Landtaa vollzogen. Dollarkredit der Aruppwerke (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newpotk. 21. Dezbr. Wie berichtet wird, hat eln klären, daß 199 ſechsjähriger Haft ſie ſich freuen, wieder in die ien dae Ideal non Zentrum und Parteidemoratie ſſt. Da Reihen des kämpfenden Proletariats⸗ kñ nen. kauiſches Konſortium der Firma Krupp in Eſſen einen K uvnn 10 Mitlionen Deller gewöhrt kommen iſt, den kaff gegeben, Albanien mit ſeinem geſamtes Im badiſchen Landtag haben die Zentrumsabgeordneten Rigel, wird u. a. gewünſcht, daß der§ 34 letzter Abſatz folgenden Zuſaz ſuchten Volksſchule infolge des Schülerrückgangs die einzige die einem Schülerrückgang nur vorübergehend iſt, elnſtweilen aufrecht zuge auf Grund der Perſonalabbauverordnung ausgeſchieden ſind⸗ meherer Zentrumsabgeordneten, die die Verhältniſſe im Kinder⸗ SStgaa 4 eee e 5— 4 Moutag. den 22. Dezember 1924 Vereine: Spiele: gew. unent.: verl.: Punkte Tore Bben Ludwigshafen 18 2 17 12 85 1 annheim 0 7 1 1 18 28 6 88 u. Turnd. Mannh.⸗Waldh. 10 5 2 21:14 pp 1898 Darmſtadt 11 4 2 5. 10 15 21 8 C. Pirma ens 10 3 2 5 9 17:19 5 L Neckarau 5 9 11.20 Bletd Gudregsbelen 82˙18 „. T. u R Feudenhelm 10— 8 5 5 10:23 Kreisliga Neckarkreis 3. Seite. Nr. 584 — —— neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Rusgabe! die geſteigen Fußballwettkämpfe 5 in Süddeutſchland Rheinbezirk Bezirksliga 2. Die Spiele des geſtrigen Tages verliefen erwartungsgemäß. Nur . R. Mannheim 17— in der Höhe des Reſullakes für eine Rirviſſe Ueberraſchung. Aber V. f. L. Neckarau iſt nicht mehr 5 Mannſchaft wie zu Beginn der Saiſon und wenn man ſich an 1. Kampf erinnert, den die Leute von der Altriper Fähre erſt derd zäher Gegenwehr:0 verloren, ſo bildet die geſtrige Leiſtung er Mannſchaft eine große Enttäuſchung. Die Raſenſpieler ſiegten 92 Belieben mit:1 Toren, ohne ſich ganz auszugeben. Die Ppöer Mannſchaft, die dem..R. ev. noch gefährlich werden kann, hönix Ludwigshafen landete den erwarteten Sieg au Abetem er Pfalz Ludwigshafen mit:1. Der gezirksmeiſter Waldhof begnügte ſich in Feudenheim mit — knappſten aller Sſege:0. Die Waldhöfer ſollen wieder für ſt Auge ein beſtechendes Spiel gezeigt haben, doch mit der Schuß⸗ cerheif war es recht ſchlecht beſtellt. Große Freude wird in der Hemaligen heſſiſchen Reſidenz herrſchen. Gelang es doch Spv. 2 armſtadt gegen J. C. Ninen mit einem 3: 2⸗Siege nen e unbezahlbare Punkte zu buchen. Darmſtadt hat ſich durch inen Sieg ſogar die 4, Tabellenſtelle erobert und kann ſich nun ziemlich als gerettet bekrachten. Die Leidtragenden ſind Feuden⸗ beim und Pfalz Ludwigshafen, deren Lage nun ziemlich ausſi his⸗ die iſt. Aber auch.f. L. Neckarau iſt nicht ganz geſichert, wenn 915 nächſten Spiele nicht mit ganzer Hinaabe erledigt werden, kann le Lage noch kritiſch werden. In der Meiſterſchaftsfrage iſt man geſtern nicht weiter gekommen...R. hat den 4⸗Punkteabſtand gegenüber Phönix Ludwigshafen gewahrt. Die Pfälzer müſſen alſo r auf andere hoffen, bei der geſtern gezeigten Form der Raſen⸗ anr dürſte dies aber faſt ausſichtslos ſein! Der neueſte Tabellen⸗ Das mit Spannung erwartete Lokaltreffen zwiſhen 1908 und Phönix führte zur Punkteteilung. Damit hat i) Phönir rehabi⸗ liert und wird weiter zu beachten ſein, für die Meiſterſchaft kommt der Spurt aber zu ſpät. Vorwärts Mannheim enttäuſchte un Heidelberg und konnte ſeinen Sieg gegen V. f. B. nicht mie⸗ derholen. Ma 42 im Nachtelle mußten die wehl zu ſelbſtbe⸗ Dußten Neckarvorſtädter wieder einmal die bittere Pille einer Nie⸗ derlage koſten. Das Spiel Plankſtadt gegen 1907 Mannheim fiel aus. Unerwartet hoch ſchlug Viktorla Neckarhauſen Hertha Mannheim.: 2 iſt allerhand. Die Leute von der Colliniſtraße ſcheinen in dieſer Saiſon von allen guten Geiſtern ver⸗ laſſen zu ſein. 98 Schwetzingen und Germanſa Fried⸗ taten einander nicht weh und trennten ſich beim Stande 121. Die geſtrigen Spiele haben die Tabelle nicht geändert. Bereine Spiele Gew. Unent. Verl. Tote Punkte 1857 Mannheim 11 9 2— 30:8 20⁰ 1907 Mannheim 9 6 2 1 21:13 14 Vo wärts Mannheim 11 6 1 4 25:22 13 pelvg. Plankſtadt 10 4 4 2 21:18 12 Ger 98 Schwetzingen 10 4 3 3 12:1 11 erm aen 10 4 3 3 28:2⁰0 11 Pbön Mannheim 11 4 2 18˙17 10 Bi.t. Neckarhzuſen 11 4 1 8 20.21 9 2. B Heidelberg 10 8 2 5 17217 8 „. B Waldhof 9 1 1 7 14 30 3 Herta Mannheim 10 05 1 9.40 1 Vorderpfalzkreis Fu. Frankenthal konnte auch geſtern ſeine kührende Stel⸗ lung bahaupten und brachte 1904 Ludwigshafen mit 420 ſr ſenſationelle Niederlage bei. Der vorjährige Meiſter iſt nun ins Hintertreffen geraten. Der Spitzenkollege Frankenthals pug. gewann ſein Spiel und beſiegte:1 den Ar Vertreter der Zuckerſtadt. Kickers 1903 Ludwigs⸗ Frten bahnt ſich 8 ſeinen Weg. 210 wurde V. f. R. Seteſen eim erledigt. Der:1⸗Sieg des Fy. Speyer in Agbepn gegen V. f. R. ie Formverbeſſerung der reishauptſtädte. Auch Arminia landete darder, elnmal einen Sieg und zwar mußte Herypheim mit 30 aranglauben. 190 Auch in dieſem Kreiſe hat ſich die Tabelle kaum geändert. Nur ͤ 3 Lubwigshafen drängte weuer nach oben. Im übrigen, ſowohl 6 der Meiſterſchaft, als auch beim Abſtieg,„weiß man noch nichts ewiſſes“, Der Tabellenſtand iſt folgender: Vereine Spiele. Gew.: Unent.: Verl.: Tore Punkte: 8 Frankenthal TF*TCCTT pielvg. Mundenheim%%ͤͤͤͥĩð]ð˙ Union Ludwigshafen VVVTT v. Speyer))%%%% TT dwigshafen)%%%ͤ 15 1004 Ludwigshafen VVV .f. R Frieſenheim B. f. R Oggersheim Arminia Nheingönheim 12 3 2: let20 8 Dittoria Herzheim 6˙80 3 Kickers Frankenthal 13—: 1 885 2 Bezirk Bayern Die Ueberraſchung der Meiſterſchaftsſpiete des Bezirks Bayern Fat beuig dae Uneniſcheden von 22 mit dem drre Spier des 1. Ni. Rürnberg gegen Wacker München endete. Auch in Urnberg, wo die Sp. Vg. Fürth dem F. V. nur ein:1 ab⸗ kinen konnte, war die Ueberraſchung nicht gering. In München 125 beiden Ortsrivalen 18 60 und Teutonta unent⸗ n.:1 ſchie Mainbezirk Von den Spielen des Sonntags intereſſierten neben dem Pri⸗ Taſviel von F40 98 gegen die Budapeſter Waſas das uneffen Eintracht— VB. fſ. R Frankfurt, das mit einem Senllchedenen Ergebnes die Eintracht vor dem Abſtleg rettete F. B. Frankfurt hatte den B. f. B. Leipzig zu Gaſte und Ror gegen die beſſer ſvielenden Lelpeiger mit 08. Bezirk Württemberg—Baden Das wi Spiel im Bezirk war das Trefſen des Spitzen · 85 Kickers— Gy. Cl. 165 * Dem Ende entgegen v. f. R. gewinnt überlegen— waldhof ſiegt ſehr knapp— der J. F. C. Nürnberg ſpielt gegen Wacker⸗München unentſchieden:2 Triebfeder des Anariffes war Berk war durch ſeine Verletzung ſtark bronn ſeine Stellung in der Tabelle weſen(lich ve⸗“ ſſern, ohne jedoch den Kickers gefährlich zu werden..⸗C. Mühlburg und Sp. C. Stuttgart, bie Letzten der Tabelle trennten ſih mit 11 unentſchieden. Bezirksliga B. f. R. Mannheim— B. f. L. Neckarau:1(:0) Ecken:1 Die Anbänger des Meiſterſchaftsfaporiten werden geſtern wohl alle befriediat die Kampfſtätte verlaſſen baben. denn die Mannſchaft war geſtern wieder in aroßer Form und dokumentierte einen ſicht⸗ lichen Klaſſenunterſchied gegenüber ihrem Geaner. Vor allem war geſtern wieder der Mittellzufer Deſchner in großer Form. Auch die Außenſtürmer konnten ſich weit erfolareicher durchſetzen. da Neckarau Innenläufer ihnen entgegenſtellte, die Höger und Gehrina nicht hal⸗ ten konnten. Vom Innentrio gefiel beſonders Herberger, der die behindert, während Meißner ſeine Form noch nicht wieder erreicht hat. Hügel im Tore mußte nur ſelten einareifen, ſeine beiden Vor⸗ derleute hatten manchen ſchwachen Moment, den man noch vor eini⸗ gen Wochen an ihnen zu ſehen nicht gewohnt war. V. f. Neckarau konnte in Bezug auf Technik und Zuſam⸗ menſpiel nicht mebr befriedigen. Ledialich der Eifer und die Falrnis, mit denen die hohe Niederlage hingenommen wurde, iſt anzuerken⸗ nen. Gaſt war wieder die Stütze der Elf. Neben ihm konnten noch Zeilfelder und die beiden Verteidiger beſonders auffallen. Brucker im Tore zeigte nicht die ſonſt gewohnte Sicherheit. Sehr aut war die Leiſtuna des Schiedsrichters Herrn Schneider (Union⸗Niederrad), der den manchmal recht ſcharfen Kampf korrekt leitete. Ihm ſtellten ſich die Mannſchaften wie folgt: V. f. R. Hügel Engelhardt Freiländer Bleß Deſchner Au Höger Berk Herberger Meißner Gehring Kaiſer Arnold II Zeilfelder Arnold 1 Niſchwitz Rheinmut Gaſt Fren Brox Dern B. f. L. Brucker Nach dem Anſpiel der Raſenſpieler ſpielten zunächſt beide Mann⸗ ſchaften ſuſtemlos und aufgereat. V. f. R. fand ſich aber zuerſt zu⸗ ſammen und übervahm allmählich die Offenſive. Schon in der 10. Minute wurde dieſe Feldüberlegenheit zablenmäßig ausagebeutet und zwar war es Meißner, der nach genauer Flanke Högers den Ball einſchoß. 140 Nach dieſem Erfolge der Raſenſpieler kamen die Neckarauer zu⸗ nächſt etwas auf. Ein Fehlſchlag Freiländers ſchuf eine gefährliche Situatian vor dem V. f. R⸗Tore, die aber unausgenützt blieb. Doch die Raſenſpieler konnten die Inſtiative wieder an ſich reißen und in der 20. Minute des Spieles war es Herberger, der den 2. Treffer nach prächtigem Dribbeling einſchoß. Neckarau wurde nun ſtark in ſeine Hälfte zurück gedrängt. V. f. R. beherrſchte vollk⸗mmen die Lage. Nur in Flankenvorſtößen oder Sol⸗durchbrüchen Zeiſſe derns konnte Neckarau ob und zu geiährlich worden. Bis ur Pauſe wurde am Reſultate nichts mehr geändert. Nach Wiederbeeinn nahm der Kompf ſchärfere Forwen. V. f. R. drückte ſofort wieder ſtark aufs Tempo, eine hohe Niederlage Nekaraus ſchien unau⸗bleiblich. In⸗ zwiſchen mußte aber Verk kurze Zelt ausſcheiden und war auch nach ſeinem Miedereintrit“ ſehr behindert. Drotzdem fiel aber ſchon in der 8. Minute nach Wiederbeginn das 3. Tor für B. f. R. auf genau dieſelbe Weiſe, wie das erſte. Der Kampf zeigte auch weiterhin dasſelbe Bild: B. f R. faſt ſtändig im Argriff. Doch auch der Elfer Neckaraus wurde belohnt. ſchon in der 23. Minute ſchoß Zeilfelder, nach Flanke Niſchwitz den Ehrentreffer. Neckarau war zwar durch dieſen Erfolg angeſpornt, konnte aber die gegneriſche Hintermannſchaft nicht überwinden. Dagegen gelan B. f. R. noch ein eee 4. Tor durch Gehring. Die letzte Viertelſtunde ſah dann eine dauernde Bedrängnis des Neckarauer Tores, dieſer mochte die Uebe lege helt nicht ausnützen, da Berk infolge Verletzung nicht verwerten konnte und auch Herberger und Meißner beim Schileden kein Glück hatten. So endete der Kampf mit dem:1 Siege der Plotzherren. Die 2000 Zuſchauer, die dem Trefſen beiwohnten, verhlelten ſich mie Auch die Untermannſchaft 7055 gegen die gleichen araus ſiegreich.(2.:0: 3. 11:0; 4.:0) S. ** Berein für Turn⸗ und Raſenſport Jeudenheim— Spori· und Turnverein 1877 Waldhof:1(:), Ecken:2 Zum fälligen ſich in Feudenheim der vor⸗ jährige Bezirksmeiſter und die ſich in großer eee befind⸗ lichen Platzherren. Auch dieſes Mal gelang es Feudenheim nicht, den Sieg zu landen, denn ſie mußten nach einer knappen Nieder⸗ lage die Punkte den Gegnern überlaſſen. Als Schiedsrichter amtierte Herr Sauer(Sagrbrücken), der dem Spiele ein gerechter Lelter war. Ihm ſtellte ſich Feuden⸗ heim mit folgender Mannſchaft: Müller Ueberrhein Gibfried Edelmann Samstag Diehl, M. Plankert Büchler Oswald Bentzinge Eſchelbach, während Waldhof folgende Elf zur Stelle hatte: Schäfer Brückl Engelhardt, Decker Kohl Bauſch II. Bretzing Bauſch J. Lidy Traude Wittemann. Mit dem Anſpiel kommt Feudenheim nicht weit, denn der Ball verliert ſich bald im Aus. Darauf iſt Kohl gut durchgekommen, ſeine exakte Flanke fängt Müller gut. Ein gut durchdachter Angriff Schäfer⸗Brückl wird durch abſeits unterbunden. Nun erfaßt Brückl eine iit du e Gelegenheit, doch der Schuß geht darüber. Feuden⸗ heim iſt af ganz in ſeine Hälfte zurückgedrängt, doch die Vertei⸗ digung iſt auf der Hut und klärt manche ſchwierige Situation. So ſchlägt der Torwart einen ſcharfen Schuß Schäfers von der Latte ins geld zurück. Nun wird in glänzender Kombination ein Angriff Waldhofs vorgetragen, Engelhardt wird im Strafraume unfair ge⸗ 1 55— Elfmeter. Dieſen verſchießt 1— Trotz ſtarker Feld⸗ überlegenheit vermag 5 der Bezirksmeiſter nicht durchzuſetzen, Schüſſe ſchwirren nur ſo in der Luft herum, doch keiner findet ſein Ziel, da ſchönſten rhein vom P Nähe des Balles und ſpielt oft mitten im Sturme. Au wart 25 totſichere 888 5 Einen Fernſchuß D er noch im Hinwerfen. Auch Feudenheim verſucht ſl Angriffen. die ſedoch an der ſtabilen Verteidigung meiſt nie berechnet ſind und planlos oft man die tzverein in höchſter Not, er iſt immer in erreichbarer der Tor ⸗ erts rettet in forſchen ſte Taeen paſſieren läßt. Wiederholt rettet Ueber⸗ Sportgedanke und Weihnacht Von Auguſt Müßle, Karlsruhe. Sie gehören zuſammen—, der ewig⸗junge, immergrüne Tannen⸗ baum und die ſport⸗ und kampffrohe Jugend Der Schmuck. die Freude der Weihnacht verſchönen beide. Ob auf der Höhen des Schwarzwaldes das„Ski⸗Heil“ von den ſchne ebedockten Hängen widerhallt, ob unter dem lichterbeſäten Baum der ſtillfrohe Blick der Eltern auf den blühenden, ſportgeſtrafftenn Kindern ruht— es iſt da⸗ Bild der Kraft, der Zufriedenheit und des geſunden Glü ks. Alle echte, tiefe Freude wurzelt in der Krͤft Kraft ſpendet der Spvort. und ſo ſind Sport und Lebensfreude die Pole, unter deren Wechſel⸗ wirkung das Daſein freud⸗ und fruchtbrir gend geſtaltet wird. Gehet hinaus auf die winterlichen Auen, auf die Sportpläße, wo der ſchneidende Oſt Roſen auf die Wangen und Glanz in die Augen der Menſchenkinder zaubert; dort hört ihr noch das Lechen, das aus der Oede und dem Druck des Alltags herausreißt, dort mißt ſich der Lebensmut mit den Widerſtänden und Gefahren, ein Jauchzen ertönt, Rufe entreißen ſich den Lippen, die aus entlaſteten, befreiten Seelen quellen 4 Wie piele, die in den feſtfrohen Tagen der Weihnacht zu belner reinen Freude, zu keiner Erhebung kommen. Wund die Seele, wund der leidende Körper. Sorgen und Kummec als Weihnachtsgenoſſen der Nächte, zermürbt die Lebenskraft, der Quel der Lebensfreude verſiegt Sind es die Alten und Gebrechlichen, ſo laßt es als Mahnung dienen eure Kinder und Enkel dem ſtählenden Einfluß des Sports zuzuführen; ſind es die Jungen—— Dann heraus aus der engen Stube in Gottes freie Natur, dort trinkt ihr köſtlich⸗ Arznei, die eure Seelen und Körper aufrichtet, die die Quellen erſchließt, aus denen die Lieder und der Frohmut ſpeingen. Hart wird eure Bruſt gegen die Unbill des Lebens, und wie der wackre Schwimmer, ſchafft ihr euch durch die Wogen des Leids und der ſchwachen Weichlich⸗ keit! ** Und wenn die Glocken von den Türmen wieder die Weihnacht künden— dann— ja dann wird euer geſundetes Gemüt ſich auftun, ihr werdet den Glanz der Lichter, das Leuchten der Augen verſte⸗ hen und reichbeſchenkt und vollen Herzens die wundertätige Kraft des ſchönſten aller Feſte empfinden und es wird euch die Erkenntnis werden, daß Sportgedanke und Weihnacht ſich tiefer berühren als die Welt nur ahnt und jeder neue Chriſttag wird der Schlüſſel zu neuer Kraft und Freud: ſein! ſpielen mit vorbildlichem Eifer auf Sieg, doch torlos werden die Seiten gewechſelt. Bauſe:0. Das Wiederanſpiel Waldhof bringt erſt verteilte⸗ Feldſpiel. Feudenheim kommt etwas zur Geltung und bemüht ſich ſehr. etwas zu erreichen, doch auch ſie verfolgt das Pech. Eine glänzende Tor⸗ chance, ein Strafſtoß einige Meter vor dem Tore, weiß Benginger nicht cuezrnützen. Brückl, Engelhardt und Deskert erarbeiteg lich in auter Kombin tion eine gute Torgelegenheit. Doch Brückls Schuß in ausſichtsreicher Poſition iſt zu ſchwach. Endlich, die 75. Minute ſollte den erſten Treffer bringen. Brſckl gibt den Ball an Deckert, welcher den Ball verliert, Brückl iſt flink zur Slelle und ſein kräftigen Nachſchuß ſitzt im Kaſten. 1·0 für Weldhof. Die Platzherren legen nun ein mächtiges Tempo los und ver⸗ ſuchten mit Macht, wenigſtens den Ausgleich herzuſtellen. Aber die Wald hofhintermannſchaft ließ ſich nicht ſchl.gen. Die letzten Minuten gehörten wieder den Waldhöfern, die nochmals alles nach vom? (warſen, um das Reſultat zu erhöhen. Aber auch dem Bezirksmeiſter gele na nichts mehr. Das Spiel endete mit dem knappen Stege der Waldhöfer, der allerdings den gegebenen Chancen gemäß unbedingt hätze höher ausfallen müſſen. Beim Sieger klanpte alles bis auf die Schußunſicherheit. Dies iſt zur Zeit die Schwäche der Waldhofmannſchaft. Feudenbeim wer gezwungen, mit 4 Erfatzleuten anzutreten. Aber auch dieſe konnten die Geſamtleiſtuno der Elf nicht heben. dieſe erreichte nie die Klaſſe des Gegners und kam ſo noch glimpflich davon. Sehr gut waren wieder Ueberrhein, Samstaa und Bentzinger. 5 M. S. Pbönig eudwigshafen— Pfalz Cudwigshafen:1(=1) Ecken:2 Vor zirka 1300 Zuſchauern trugen Pfalz und Phöntx ihr zweie tes und bebeg en in dieſer Saiſon aus. Ob für 5 5 ütberhaupt“, ſo wird mancher Platzanhänger und ehrlich gegner aus dem„anderen“ Lager gefragt n. nn wenn mil⸗ umzer auch eine har“? Rivalttäl zwiſchen den beiden Ortspereiwen beſtand, de man als einen gemeſſen„Vereinsfanatesmus begeich⸗ wen kann, ſo hatte man ſich dach allmählich an das„Verhältnis 5 möhnt, abgeſehen davon, + dieſe ummer das größ Iwvereſſe und ebenſo„volle Häuſer“ brachten. Aber immerhid, was Pfolz betrifft, iſt ſie trotz der gaſtrigen Nederlage in der Bezirks⸗ lga noch nicht ganz aufzugeben Um es vorweg zu fagen, die aancchaft ſpielle eines ihter beſten Spiele in dieſer Spiel⸗ zeit! Durch Umſtellungen und Neueinſtellungen hat ſie als gemonnen, ſowohl an Durchſchlagskraft, wie im Zuſammen'. Sichverſtehen fehlte noch. Wenn dies er⸗ reicht wird und es keinen Rückſchlag mehr gibt, kann es ſehr wohl möglich ſein, daß mancher Pfalzgegner noch wird Haare laſſen müß⸗ ſen. Wenn man bedenkt, daß trotz des verdienten Sreges von önig, bei einigem„Glück“ das Reſultat auch umgekehrt hätte lou⸗ den können, ſo will das be einem Gegner, wie dem Exmeiſte: vteles ſogen! Phönix hatte troß ſetner altbekannten Spielweiſe manche Schwächen, die ſchon des öfberen in den Verbandsſpieten zum Scha· den gereichten. Ein gleicher, unbeugſamer Siegeswillen, muß eins Mannichaft an das helßerfehnte Ziel bringen. Ein inlul⸗ tentaſſen“ iſt für die einzelnen Spieler von größter Gefahrl So. wie aber die Mannſchaft in den letzten Spielen abſchnitt ermutigt zu den beſten Hoffnungen. Wenn ſie auch aus eigener Kraft hofſ⸗ nungslos im Rennen liegt, ſo iſt doch ſie es die den führenden 5 f. R. noch hart auf den Ne n iſt. Der geſtrige Tag zeigte aller⸗ dings„zur Abwechflung“ die Mannſchaft, bis auf den ndſpurt, dem ſie den Sieg verdankt, weder nicht in der an ihr gewohnten guten Form. VPlelleicht iſt dieſe Erſcheinung eine nach den letzten ſchweren Spielen eingetretene Ermüdung oder aber auch eine Un⸗ terſchäötzung des Gegners, die gerade bei Pfalz nicht angebracht ſein dürfte. eiß ſie doch genau die Stärke von Phönix zu ſchäützen, was ſich am beſten darin zeigt, daß ſie in dieſem Fall das Aeußerſte 2 um gut e nd nun zum Spielverlaufl Einige Minuten nach 2 Uhr ſtellen ſu dem Scheidsrichter Höchenberger aus Ulm die Mannſchaften n folgender Aufſtellung: Pfalz(ſchwarz⸗weißes ber das gegenſeitige Deuſchel Herr Rillig Weiß Weigel Beſt Straub Schmitz Bappert Habermehl Grünauer Weber II Rillig Weber 1 Burkhardt Maer Schwab Fuchs Ebert Regels Bauer Phönit J„ 8 0 önir hat Anſtuß, der von Pfalz abgefangen, kedoch nicht n 9 25 gebracht werden kann. Ein Vorſtaß Burkhardts endet mt. burg unte konnte durch deg über .. it eine terten. Einen glänzenden Moment ſchuf Brückl, der nach Vorlage Tab lle gewannen und damit einen ſicheren ereh ben Le erringen konnte rlag mit§:2. F. C. Frel,Schäfers auch dieſe große Torgelegenheit vorübe t, ohne Furg kruntg durch ſain gett e aenen. Jeht pde ſt d e tzt finden ſich die Platzherren zuſammen und Abſeits. Weber J verrichtet, zunächſt ohne Erfolg. gute Arbeit. Seite bringt 12 von FJuchs ve cſacher e 4. Seite. Ar. 594 Aeue Mannheimer Feitung Morgen-Rusgade] Montag, den 22. Dezember 1326 ebenfalls nichts ein. Im welteren Verlauf glänzen die beiden Ver⸗ nehme zeidigungen durch Abwehrarbeit und geſchicktes Abſeitsſtellen. So verteiltes Feſdſpiel. In der 9. Min rpfelft—5 5 einen ſchönen Angriff Grünauer⸗Rillig fur Phönix, in dem er eine erſte Torgelegenheit verhindert. Auch ein kürz darnach v Schwab getretener Hochſchuß elangt nicht zu ſeinem Ziel, da kein Knäbele vorbei den Schütze da war, der an dem Ball einſenden konnte. Kurz darauf kommt auch Pfalz in Schwu und erzwingt, hervorgerufen dur ungeſchickte Abwehr Regeles, der 19. Min. den erſten Cibal Hieſen uch 0 geht nach kurzer Abwehr ins Aus. Fehlentſcheidung des Schiedsrichters hervorgcrufen, im S Phönirangriff, der nicht verwertet werden kann. das Tempo zu. Intereſſante die Torwächter hüben wie drüben. dieſer ſchüſſen ſeinem Verein die Führung zu geben verſucht. für Pfalz. Eine ſchöne Flanke von fehlt Rillig(Pfalz) und Weber TI ſeinem Verein die Führung geben. In der Folgezeit hat Ph nix etwas mehr vom Spiel und leitet ſchöne Angriffe ein, die aber von der heute hervorragenden Pfalzverteidigung alle zu nichte 9 macht werden. geregt und durch vieles Schreien beiderſeits unangenehm Na dem in der 53. Min. Grünauer einen Eckball danebengetreten, und Beſt einen Bombenſchuß gegen die Latte gegeben hatte, Halbzeit. Gleich nach Beginn der zweiten Hälfte ſetzt Pfalz mit neuen, ſchönen Angriffen ein, um zunächſt ihr fällig gewordenes Tor Zeit mitunter reich⸗ lich unſicher und verdankt das Reinhalten ſeines Tores der Auf aufzuholen. Pbönix zeigt ſich während dieſer zenden Abwehrarbeit und taktiſchen Abſeitsſtellung Eberts. der andern Seite Jernſchuß Rillings, zur Ecke ablenkt. wandert ins Feld, wo geleiteten Angriffen vor das Pkönixtor bringt⸗ Schärfer un ſchärfer wird das Spiel, ohne, durch das energiſche Eingreifen de Schiedsrichters hervorgerufen, ſtrengere Formen anzunehmen. S haben kurz nacheinander die„feindlichen Brüder“ kontre, darauf Burkbardt und Bappert. meiſtert Knäbele in bravouröſer Art eitie den er im Hinwerfen im letzten Augenbli Schlägen den Sturm nach bringen wieder nichts ein. Beſt das Leder, vorne werfen. und mit Prachtſchuß von Schmitz ins Tor gelenkt wird. hat dabei den Vorteil, indem ſie in den letzten Pfalz faſt vollſtändig in ihre Hälfte einſchnürt. gelt auf das Pfalztor, ohne ſeinen Weg in das In Not und Gedränge verurſacht Rillig(Pfalz) kurz vor Strafraumgrenze Hand. 21. Minute zum zweiten und ſiegbringenden Tor eingetreten wird Kurz darnach Schluß Kritik. Bei Pfalz Knäbele und Deuſchel in der Verteidi⸗ Ein vielverſprechender Spieler Schuß und gute In der Verteidigung die Beſten Beſt und aber in der zweiten Halbzeit auf ſeinem Bei Phönix Weber II und Burkhardt in der Sturm⸗ reihe die treibenden Kräfte, während Weber 1 heute nicht befon⸗ Läuferreihe zeigte nicht den Ebert und Bauer wie immer Der gung die Beſten der Manncchaft. iſt der Mittelläufer Weiß, der manchen ſchönen Baällverteilung zeigte. Bappert, welch letzterer Poſten abfiel. ders gefallen konnte. Meier in der gewohnten Elan. Die Verteidigung Hervorragend, während Regele einen ſchwachen Tag hatte. Schiedsrichter, durch deſſen allzugroße Exaktheit die zwei Fehlent⸗ ſcheidungen hervorgerufen wurden, war über dem Durchſchnitt und Außerſt korrekt. Dr. M. Rreisliga Mannheimer J. C. as— Mannheimer J. C. Phönix:1(:0 Dem großen Lokaltreffen ſah man mit Spannung entgegen. Hatte doch Phönix vor, die Scharte vom Vorſpiel auszuwetzen. Es bätte auch nicht viel gefehlt. und das Meiſterſchaftsſchiff der Linden⸗ böfer wäre erſtmals geſtrandet. Jedenfalls darf der Tabellenführer mit dem Reſultat zufrieden ſein. Nur unter Aufbietung aller Eneraie gelana es der Elf, weniaſtens einen Punkt zu retten. denn kurs vor Schluß ſetzte Phönix mit einem Endſpurt ein. wie ich ihn bei dieſer Mannſchaft ſelten geſehen. Als dann der 08 Torwart auf 10 Minuten das Feld verließ. da alaubte man allcemein an eine Niederlage der Weißen. Durch Verletzuna ſchied dann noch Wieland Ph. aus ſodaß Achtſtetter in die Verteidiaung zurückgezogen werden mußte. Der Sturm. der ohnehin drei Erſatzleute in ſeinen Reihen Batte. war dadurch zur völligen Erfolaloſſakeit verurteilt, an der auch Dollonds und Lamvperts Eifer nichts ändern konnte. Phönir ſpielte mit einem Elan und einer vollendeten Technik, die den derzeitigen Tabellenplatz der Leute von der Ühlandſchule kaum begreifen läßt. Die Mannſchaft ſcheint ſich nun endlich aefunden zu haben und dürfte für die Folae einen der ſtärkſten Geaner abgeben. Zum Spiel⸗ verlauf: Dem Unparteliſchen ſtellten ſich die Mannſchaften: 08(Weiß) Spahr Wieland Ga. Wieland Ph. 9 Langenberger Edelbluth Löſch Soldner Achtſtätter Dolland Baumeiſter Lampert Englert Beckerle Sprenger Durler Wühler Nöther Steudle Scherer 5 Koos Schönig Phönir(Rot) Herina 08 hat Anſtoß und iſt zunächſt tonangebend. Wiederholt kommt Heringz Tor in Gefahr. Nur mit Mühe kann Schönig die Bälle wegbringen, denn die Durchbrüche Dollands, der gut bewacht iſt. ſind äußerſt gefährlich. Phönix ſtattet dem 08⸗Tor ebenfalls Beſuche ab, doch Spahr iſt auf der Hut. In der 10. Minute icht Lampert durch, die präziſe Flanke wird von dem VBall nicht ſchnell 9 wegbefördern, Dolland umſpielt den Reft der Ver⸗ teidigung, ſodaß ſein Bombenſchuß unhaltbar in den Maſchen ſitzt. 08 führt :0. Phönix legt ſich jetzt mächtig ins 10 angefeuert durch das Publikum, deſſen Leidenſchaft keine Grenzen kennk. iederholt muß der Schiedsrichter abpfeifen, um das ſich aus Phönix⸗ und 07⸗Anhängern zuſammenſetzende Publikum zur Ruhe zu gemahnen. Erſt die eintreffende Polizei kann die Ordnung wieder berſtenen Phönix hat jetzt das Heft in der Hand, die Zäuferreihe arbeitet vortrefflich der Sturm bringt 08˙38 Tor ſtändig in Auf. regung, doch die aufopfernde Verteidigung läßt ſich nicht ſchlagen. „Nach Halbzeit drängt 08, um den Vorſprung zu vergrößern, während Phönix 1981 nach dem e ſtrebt. Unaufhörlich rollen die An⸗ grifſe, blitzſchnel wechſeln die Situationen. doch die beiden Türhüter er⸗ veiſen ſich als unbezwingbar. Spahr übertrifft ſich ſelbſt. 10 Minuten vor Schluß naht für die Weißen das Verhängnis, das Tor lag ſchon lange der Suft. Durler tritt einen Strafſtoß genau aufs Tor, Wieland ver⸗ eder, vor dem Tor entſteht ein dichtes 8 ſodaß⸗Englert en Spe vorbei, dem die Ausſicht vollſtändig verſperrt iſt. mühelos zum Ausgl eindrücken kann. 08 iſt nieder lagen. Allein Dolland und Zampert raffen ſich auf, denen ſich Wielan rg zugeſellt, der mit Acht⸗ ſtätter den Platz wechſelt. Eine letzte Chance bietet ſich 08 Schönig läßt eine von Soldner ſcharf geſchoſſene Flanke durch die Füße laufen, im letzten ent kann der Torwart die Gefahr meiſtern. Bei energiſchem Nach⸗ ſetzen hätten die Weißen den Sieg ſicher ſtellen können. Die reſtliche Zeit ——5 Phönix das Feld, doch keiner Partet iſt ein Erfoſg mehr be⸗ eden. f. Pbanul war beute voll auf der Höze. Die Mannſchaft ſpielte wie aus einem Guß. Die Kombination war flüſſig und rationell; bei etwas mehr Energie vor dem Tore hätte es zum Siege gereicht. Die Beſten waren Beckerle. Durler. Steudle und Hering. Die anderen ſtanden dieſen jedoch wenig nach.— 09 hatte einen ſchwarzen Tag. Der Sturm mit ſeiren drel Erſatzleuten konnte ſich nicht durchſetzen, denn Dolland war ſtarr wodurch die Angriefsreihe ziewlirh fahmgelegt war Die fehl mann und Jöſt wurdenr. ißt. Langenberger in den 80%½ * fehlt das 2ihe iedsrichter Das Spiel wird mit Ende der erſten Halbzeit auf⸗ Dieſe hereingetreten bringt nichts ein. der Ball ihn Pfalz immer wieder in geſchickt ein⸗ Rilling ein Re⸗ Phönir läßt in der Folge⸗ Zeit nach während Pfalzverteidigung und Hafreihe in befreienden Zwei Ecken beiderſeits Endlich in der 28. Minute erwiſcht gibt nach einem glänzenden Flankenlauf den Ball zur Mitte wo er dem abweßrenden Bauer aus den Händen gleitet Phönix 20 Minuten zu einem glänzenden Endſpurt eingeſetzt und in hervorragenden Angriffen Schuß auf Schuß Netz zu finden. der Der von Regele getretene Ball fommt vor der Torlinie im Gedränge herein, wo er von Sckivah in der herbeieilenden Schönig geſtoppt, er känn aber den 5 1 72 durch vorzü auf d nſt ſo on ng in Dieſer von Beſt gut hereingetreten, 1 Ebenſo ergeht es einem zweiten, ſein vorgetragenen Vorſtoß, derſelben Partef, der ebenfalls durch ande ver⸗ läuft. Aus dem gegebenen Niederwurf entwickelt ſich wieder ein War das Spiel bisher nicht beſonders bewegend. ſo nimmt von der 25. Min. an Flankenläufe beiderſeits beſchäftigen Beſonders ragt auch während Zeit der neue Pfalzmittelläufer Weiß hervor, der mit Fern⸗ Nachdem in der Folgezeit beiderſeits durch Hände und Abſeits mancher ſchöne Angriff unterbunden iſt, kommt in der 30. Min das Verhängnis Weber J vors Tor gegeben, ver⸗ kann durch einen ſcharfen Schuß Spiel ſtellte. 5⸗ B. Es bringt nbringt ck N 3 0 inden — flankt behält etwas S Sturm entſchli und L Mainz Höhe. für Sp VBei Die Ver kenthal J. B. ſcheidet er war treter aus dem Felde⸗ hauptſächlich am Verſagen der in der Luft hängen ließ. In der erſten außen d Nach glänzendem Stürmerſpiel vermag ſenden. ſammen iſt geitweiſe ſehr gut und füttert den Sturm mit Bällen. großes Pech läßt keine Erfole reifen. der Läuferreihe iſt es diesmal der Halblinke, der das dritte Tor erzielt. keine Er rechten Seite ſchießt der Halbrechte Nr. 4. Der Torwart hätte Aeſter Ball halten müſſen. An richter w innern an das Fußballſpiel vor 20 Jahren. B. f. teidigung Vorwärks⸗Linksgußen frei vorm Tor eine klare Chanoe. Ueberhaupt gehört die erſte indet ſich Heidelberg zuſammen und die Angriffe wechſeln ab Torwächter müſſen öfter eingreifen. V. f. B. Kohl einen Sirofſtoß, nachdem er im Strafraume unfair gelegt worden war. Führung ſpiele nichts geändert. Nach konnte aber durch eigennütze Spielweiſe nicht ausnützen. Dagegen gelingt e. B. f. B Reſultat auf:0 zu ſtellen. Borwärts aibt ſich Aigt mit Macht. Zoßger ſchen Nertodiger ren immer. 935 Eiſtete m Zerſtörungsſpiel Erſitlaniges. Die Verteidigun: der bente Teil, e anes eine Rizedte, iel buiften ter Gsbe Le d. 8. ron Müller bringt den 3. Treffer für Heidelberg. lpöter ſchießt glichen Schiedsrichter iſt es Beiſpiel nehmen. weg überlegen und landeten einen klaren von einer Biertelſtunde ſchoß Feſer nach Vorlage von Bitſch den erſten Treffer und auch bis zum Wechſel hatten die Gäſte das zweite Treffer durch Linnebacher, wegen unfairem Spiele verwandelte und damit den Sieg ſicher⸗ Schluſſe. 1903 war auf der ganzen Linie wannen ihre Spiele. 2.:1, 3. 14:0(), 4.:0. Das Spiel hätte für O dürfen, zumal ſie größere ch⸗ Oggersheim iſt vom 13. Minute durch einen ſtürmer, gzum ſtehen gebracht. In der 40. Minute gelin war wohl der Torwächter. Oggersheims Sturm kam wohl oft vor das Tor, doch bis es ſich zum krönenden Torſchuß Die Flügel waren gefährlich. Verteidigung den linken Läufer gut.— Schollmaier feſt durch, ſo daß das Spiel in den 5 ch. es dauerte immer zu lange, erlaubten Grenzen blieb. Sp. Bg. Mundenheim— Kickers Itankenthal:1(:0) dachten Spiel. griffe ab. Eine Flanke vom Re und ſchießt am Frankenthaler zum führenden Tor. ſind ſichtlich im Vorteil. Situatlonen. flügel der beſſere, während nach zur Geltung Läuferreihe konnte befriedſgen. Vom der rechte Flügel. Der Unparteiiſche, Herr Held⸗Kaiſerslautern führte ſeine Aufgabe gut durch. Beim Zuſammentreffen dieſer Gegner galt die Frage, wer trengungen fruchten nichts. Schlußpfiff. Die Frankenthaler Mannſchaft Jeder Mann gab ſein beſtes. Bei 04 iſt der Verluſt des Spieles hauptſächlich auf das Konto der Läuferreihe zu ſetzen. Der Schieds⸗ Vorwärts Mannheim, Reckarkreisliga zu zählen iſt, mußte geſtere die kleine Heidelberg antreten. dort unterbrochen.:2 geſchlagen mußten die Mannheimer wieder nach Hauſe fahren. heimer kommen dieſe ſofort vors Heidelberger Tor, n an den Tag, das dieſes Toben und Brüllen in einen Urwald verſetzt. ie Spieler übertrug. An deren Ruhe konnten ſich die Zuſchauer M. St. Lußball in der pfalz 1903 Cudwigshafen— B. f. R. Frieſenheim:0(:0) Ecken:2 Frieſenheim und konnte auch dieſes Zitronen waren faſt durch⸗ Sieg. Schon nach Verlauf 903 gaſtierte geſtern in u ſeinen Gunſten entſcheiden. Die Bei dieſem Ergebniſſe blieb es bis zum erfolgreich, auch die unteren Mannſchaften g 8. * f. R. Oggersheim— F. u. Speyer:4(:2) Ecken:5 Chancen hatten, als ihre Gäſte. den Ausgleich. Rechtsaußen gibt eine Flanke zum Mitte der den Ball einſchießt. Ein ſcharfer Schuß des Speyerer Halbrechte ihnen kurz vor Schiuß der Halbzeit die Führung. ach Wiederbeginn grei Leder zum drittenmal im Kaſten. Die nu keine Ausnützung. zum Mittelſtürmer, der das Reſultat auf:1 ſtellt. nun bis zum Schluß das Heft in Händen, zu erreichen. peyer zeigte war Bös und der rechte eßen konnte. äuferreihe bis auf als Spielleiter griff 1* Ecken:0 Sp. Vg. Mundenheim verdankt dieſen Sieg ſeinem gut durch⸗ Nur die Verteidigung ſtand nicht auf der gewohnten nach Beginn des Spieles wechſeln beiderſeits die An⸗ chtsaußen übernimmt der Halblinke Tormann vorbei den Ball ins Netz Die Einheimiſchen Beſonders die rechte Seite ſchafft brenzliche Der Mittelläufer leitet ſchöne Angriffe ein Eine Ecke Sache vor dem Tor der Gäſte. Der Schuß des Mittelſtürmers wird vom rechten Kickersverte diger ins eigene Tor gelenkt. Ihre Angriffe können rückgewieſen werden: Holbzzeit. Nach Wiederbeginn zei Sofort :0 für Mundenheim „Bg. ſchafft eine gefährliche Doch auch Frankenthal 8 von der gegneriſchen iſt nicht müßig :1 für Mundenheim. Jetzt wird es erſt recht Beide Parteien wollen das Refultat derſelbe zum dritten :1 für Mundenheim. Mundenheim war in der erſten Halbzeit der rechte Sturm⸗ der Pauſe mehr die linke Seite g kam. In der Läuferreihe war der Mittelläufer gut. deidigung war in der Abwehr ziemlich unſicher.— Bei Fran⸗ war die Verteidigung gut auf ihrem Poſten. Auch die Sturm gefiel die Mitte und ch. * Jrankenthal— Sp. Cl. 04 eudwigshafen:0(:0) als Anwärter der Meiſterſchaft dieſes Mal aus. Un⸗ tet hoch ſchlägt Frankenthal den Ludtvigshafener Ver⸗ Die Urſache dieſer hohen Niederlage liegt Läuferreihe von 04, die ihren Sturm Halbzeit erzielt der Rechts⸗ unhaltbar das erſte Tor. der Halbrechte Nr. 2 einzu⸗ Nach Wiederbeginn findet ſich 04 beſſer zu⸗ ein gleichwertiges Spiel vor. Die Läuferreihe Doch Bei ſchwachen Momenten urch einen wunderbaren Schuß Halbzeit. und führte 04 vermag wohl noch mehrmals zu drängen, erzielt aber folge. Frankenthal iſt flüſſiger. Bei einem Vorſtoß der Die Niederlage iſt beſiegelt. Weitere ſpielte wie aus ein em Gu 8. ar dem Spiel nicht gewachſen. Seine Entſcheidungen er⸗ * B. heidelberg— Vorwärts Maunheim 42(:0) der nun zu den Spitzenvereinen der Reiſe nach Die Siegeszug der Neckarſtädter wurde aber Zum Spielverlaufe: Nach dem Anſtoß der Mann⸗ wo die Ver⸗ gerade noch abwehren kann. In der 2. Minute vergibt der Viertelſtunde den Mannheimern. Erſt ide So verſchießt Halblinks von eine ſichere Gelegenheit und auf der Gegenſeite verſchießt In der 20 Minute des Spieles geht Heidelberg in und bis zur Pauſe wird am Ergebnis bei gleichem Feld⸗ Wiederbeginn ſtrebt Vorwärts ſtark nach dem Ausgleiche, des Linksaußen die Chancen durch Halbrechis, dos aber nicht geſchlagen Ingriffe ſind gefährlich doch die Ein überraſchender Je uß aufs ſchärſte zu berurteilen iſt. Man glaubte ſich Lediglich dem zu danken, daß ſich dieſe Stimmung nicht ein der einen Elfmeter ggersheim ein beſſeres Reſultat erbringen Anſpiel ab gefährlich und geht in der unverhofften Schuß ihres Halbrechten in Führung. Speyer geht nunmehr aus ſich heraus. Die 30. Minute In der Folge offenes Spiel. Auf der Gäſteſeite wird der Torwart reichlich beſchäftigt. Die Speyerer Angriffe werden auf der anderen Seite von dem Verteidigerpaar ft bel einem Angriff der Speyerer der rechte Oggersheimer Verteldiger zu ſpät an und vom geſchoſſen, ſigt das dabwechſelnden Angriffe briagen beiderſeits viele Vorteile, Mittelſtürmer doch ſie Oggersheim hat dabei mehr vom Spiel. gt Speyer ein Durchbruch, Linksaußen Speyer ohne jedoch noch im großen Ganzen gute Leiſtungen. Im Flügel das Beſte. Der beſte Mann mit dem Schuß zu lange gezögert wird. gt vorerſt Kickers ein offenes Spiel. Der Kickersſturm, gut mit Bällen vom Mittelläufer verſargt, gewinnt an Boden und kann in der 22. Minute durch ſeinen Mitte lſtürmer ein Tor erringen. lebendig auf beiden Seiten. verbeſſern. Mundenheim gewinnt dabei die Oberhand. Eine Flanke des Rechtsaußen zum Mittelſtürmer verwandelt und letzten Tor. 3 die Mannheimer doch zur Beſinnung gebracht zu haben. 8 herrſchen in der Folge das Feld. Kohl gelingt es nach Flanke 5755 das Ergebnis auf:1 zu ſtellen. Die letzten 10 Minuten 1771 92 einem kraftvellen Endſpurte der Neckarvorſtädter. Kohl geliaat es noch, das Reſultat auf:2 zu ſtellen. Damit iſt Schluß. Vor⸗ Schiedsrichter war Herr Walter(Ludwigshafen). durch wärts hette 2 Mann Erſatz einſtellen müſſen und zeigte da igene nicht die ſonſtige Form. Beſonders der Sturm liet ſich durch eigene Uneinigkeit aus dem Konzept bringen. Die Eüuſerreſhe tat ihr 1 5 lichſtes. In der Verteidigung überragte der linke ſeinen Tarl. Der Torwart Schluſſer ſpielte unter ſeiner ſonſtigen Form⸗ fte⸗ Bei Heldelberg war der Sturm der beſte Mannſcha⸗ teil Der Linksaußen beſonders gut. Die Läuferreihe erſetzte fehlende Technik durch Eifer. Die Verteidigung löſte ihre Aufgag Spiel in der Hand. Nach der Pauſe demonſtrierten die Ludwigs⸗ geſchickt, während der Torhüter ſich öfters unentſchloſſen zeigte. hafener weiterhin eine große Feldüberlegenheit, hatten aber Pech* beim Schießen. Erſt in der 75. Minute des Spieles fiel der Rheinbezirk Schülerſpiele 07 Mannheim— V. f. R. Mannheim 224. 75 B. f. L. Neckarau— Sp.Cl. Käfertal.1. Meiſterflaſſe: Spiele: gew.: verl.: unentſch: Punkte: Tore: V. f. R. Mannheim 5 FUFE B. f. L. Neckaraun 5 2 1 2 5 T. u. Sp. B. Waldhof 4 5 2 1 07 Mannheim 4 1 1 2 8 Phönix Ludwigshafen!—— 1 0 13 Sp.Cl. Käfertal 2 0 75 Sußball in Karlsruhe .C. Mühlburg— Sportklub Stuttgart:1(120):0 Mit dieſem letzten Bezirksliga⸗Spiel auf eigenem Boden dürfe ür den F. E. Mühlbucg leider die lette Ausſicht geſ gewunden ſeg⸗ n Unter ſchwerſten Kämpfen und andauernd gegen die ſtärkſten ner hatte er in den letzten Wochen die Sympathien der Karlsruhe errungen. Der endliche Sieg über Sportklub Freiburg vor 14 Ta⸗ geß ließ noch einen kleinen Lichtblick offen, unter der Vorausſezurh, aß auch das letzte Spiel Boden noch einmal einen vollen Erfolg und ſomit eine Punktgleichheit mit den übrigen Schluß⸗ mannſchaften der Tabelle bringen werde. Die geſtrige Begegnung hätte dies auch bringen können und bringen müſſen, wenn ni Mühlburg eine gar zu offene Spielweiſe vorgeführt und ſeine bere tigten Intereſſen vertreten hätte. Beide Mannſchaften brauchen längere Zeit um warm zu wer⸗ ie zuerſt ing Drängen kommen, doch den, ſich de die d 55 und igt ren Sturm zu wenig geſchloſfen und ſchußfertig, chon beginnt auch Mühlburg mit Gegenſtöhen zu antworten, die aus einem Strafſtoß mit entſchloſſenem Kurzſchuß des Mittelſtürmers zum Erfolg der Karlsruher führen. In der Folge zeigt ſih die Klaſſe des Schwabentorwarts, der wieberholt ſcharfe Bälle des Mühl⸗ burger Mittelſtürmers ausgezeichnet häll. Das Spiel iſt in Fluß, die Einheimiſchen werden Überlegen, können aber bei der ſehr guten Verteidigungs⸗ und Deckungsarbeit der Stuttgarter nichts mehr er⸗ Immerhin giaubt man an die Möglichteit des Sieges der Mühl⸗ burger, da den Schwaben der eigenmtliche Elan bisher im Angrei⸗ ſen ſehlte, doch ſteigen hierüber bald Bedenten auf, denn Mühlburg deigt die einkeitend erwähnte Unvorſichtigkeit, fein Tor zu wenig zu decken. Eine äußerſt brenzliche Situation iſt die erſte Folge, aber noch glückt es dem Mühlburger Torwart, die Sache einzurenken, doch ein aus ſpitzem Winkel kommender hoher Außenball findet überraſchend das Netz. Der Ausgleich iſt da und nun beginnen die Schwaben hart u arbeiten. Aber auch Mühlburg fetzt dann wieder ein, um das Verkorene aufzuholen, doch iſt die Konſequenz nicht auf äußerſte geſtelle, um in lotztem Anlaufen den Gang de⸗ Spieles einſchneidend zu ändern. Kurz vor dem Schlußpfiff kommt Sportklub zu einem gefährlichen Durchbruch, der aber infolge zu 8 beherrſchten Schuſſes vom Torwart Mühlburgs geſtellt wer⸗ ann. l* n Verteidigung zu⸗ Bei Sportkluv leiſteten Verteidigung und Torwart ſehr gutes, namentlich erſterer trug zum Ausgang des Spieles welent⸗ lich bei. Auch der Mittelläufer fiel durch gute Leiſtung auf. Mühl⸗ burg geigte periodiſch ein ſehr ſchußfreudiges Spiel, aber die falſche Taktzk ließ den verdienten Erfolg nicht reifen, oder den erreichten doch wieder zerrinnen. Torwart, Verkeidigung. Mittepäaufer, Rech⸗ der Läufer ſowie Mittelſtürmer und Linksaußen ſind hervorzuheben. Die Spielleitung war ſehr gut und der Verlauf der bedeut⸗ famen Veranſtaltung erfreulich ruhig. Areisliga K. F. V.— Niederbühl:0 Phönix Allemannia— F. C. Frankonia:3 August Müßle Fußball in Bayern Spogg. Fürth— Fy. Nürnberg:1(:). Wacker München— 1. F. C. Nürnberg:2(2:). 1860 München— Teutonia München:1(:). 8 0 Spogg. Fürth— Fu. Nürnberg:1(2: 0) Vor 2000 Zuſchauern lieferten ſich Spogg. Fürth und Fv. Nürn⸗ berg ein Spiel, das nur wenig befriedigen konnte. Beſonders war Spwogg, Fürth abſolut nicht auf der Höhe und kann ſich als glück⸗ licher Sieger bezeichnen. Beſonders in der zweiten Halbzeit war Nürnberg bedeutend überlegen und hätte ein beſſeres Ergebnis ver⸗ dient. Bei Spogg. fiel der Sturm faſt ganz aus dem Rahmen. In der Läuferreihe konnte nur Kleinlein befriedigen, dagegen war die Hintermannſchaft voll auf dem Poſten. Ihr vor a em iſt das günſtige Reſultat zu verdanken. Beſonders lieferten Müller und Gußner im Tor ein hervorragendes Spiel. Der N. Fy. hatte ſeine Stärke in der Läuferreihe, ſowie in der Hintermannſchaft, wenn auch die elbe den einen Erfolg der Fürther auf dem Gewiſſen hat. Der Sturm war in der Feldarbeit ſehr gut, verſagte aber vor dem Tor vollkommen, zumal die Innenſtürmer körperlich zu ſchwach waren, um ſich gegen die ſtarke Verte uge Fürths durchſetzen zu können. Schiedsrichter war ein Herr Fehl⸗ macher aus Nürnberg, der nur wenig befriedigen konnte. Das Spiel iſt am Anfang ziemlich gleichmäßig verteilt, ohne daß beide Mannſchaften beſondere Lei tungen bieten. Erſt als eine äußerſt gefährliche Lage vor dem Fürther Tor entſt ind, die Müller noch auf der Linie klären kann, beginnt das Spiel lebhaft zu wer⸗ den. In der Folgezeit wird der Kampf ziemlich ausgeglichen. Au beiden Seiten werden eine Anzahl gute Torgelegenheiten daune gearbeitet, die aber durch die ſchwache Stürmerreihe nicht verwerte werden können. Ueberraſchend fällt dann der erſte Treffer 0 Fürth, es war ein Selbſttod der Nürnberger Verteidigung, die ſi bei der Abwehr einer Flanke von Auer gegenſeitig hinderten den Ball ins eigene Neß lenkten. Kurz ror Haibzeit vermag 2 Gußner II durch einen Schuß aus dem Hintergrund den 2. Tref fer für Fürth zu erzielen, nachdem Rürnberg ganz wunderbare Tor⸗ gelegenheiten, die durch den ſehr guten Linksaußen Lang herausge“ arbeitet waren, nicht verwerten konnte. In der zweiten Hälfte iſt Nürnbera dauernd im Anariff, aber erſt in der 30. Minute gelinat es Scherm auf einen Durchbruch 5— den Ehrentreffer zu erzielen. N. F. V. dränat nun ſtark auf 0 Ausagleich, aber Fürths Hintermannichaft erwehrt ſich mit Erfola de Anariffe, ſodaß Sp. Va. Fürtb alücklicher Sieger bleibt. Wacker München— 1. J. C. Nürnberg:2(:1) Mit dieſem Spiel hat ſich der deutſche Meiſter. der 1. N. 1. Nürnberg nun endaültia die Meiſterſchaft geſichert. da er 205 keinem Verein mehr eingeholt werden kann. Das Spiel ſelbſt nicht den erwarteten Sport. zumal die Mannſchaft des deutſche Meiſters mit mehrfo hem Erſatz nach München gefahren war. 10 Wacker kommt bereits in der 10. Minute nach Spielbeginn du 10 Reubauer zum erſten Erkola. dem derſelbe Spieler nach ziemli Minuten en ſear Halbrechts ein 4. For. Jas bohe Stor ſchent —5 verteiltem Feldſpiel in der 30. Minute das zweite Tor an⸗ reihte. 2 3 5 5 299N — e E ee — gefunden. K. Seie. Nr. 804 „WMontag. den 22. Dezember 1924 Aeue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Nusgabe) Montags⸗Moſaik Und wieder kehrt die Zeit, da die Magier jenen einen Stern Morgenlande“, richtiger im Aufgang geſehen haben. Dieſer laube an die Sterne und an das Licht bildet die eigentliche an⸗ ſchauliche Quelle der durch das Dunkel der Nacht hindurchleuchtenden Weihnachtslegende. 0 Da iſt es vielleicht ganz angebracht, einmal an die nicht un⸗ Rrlle zu erinnern. die der Sternglaube, den keine iſſenſchaft noch zum Schweigen gebracht hat, heute ſpielt. Neben Stimmen ſchärfſten Widerſpruches gibt es Leute, die der Aſtrologie eine ungeahnt große Zukunft vorherſagen— allerdings nicht mit ihren Mitteln, das iſt höchſt merkwürdig, denn ſoviel ich weiß, hat noch kein Menſch daran gedacht, der Aſtrologie ſelbſt einmal das Horoskop zu ſtellen Nun werden mir ihre Jünger mit Recht ent⸗ gegenhalten, daß dies natürlich nicht geht und man nicht verlangen könnte, es ſolle ein Ding ſich mit eigenen Mitteln ſelbſt begründen. Sewiß das wäre der Münchhauſen, der ſich ſelbſt am Schopf aus dem Sumpf herauszieht. Was die Zukunft ia dieſer Beziehung alſo bringen ſoll, iſt ſelbſt von dem Eingeweihten ſchwer zu ſagen, nur iſt eines richtig, nämlich, daß heute das Intereſſe an aſtrologiſchen Dia⸗ gen außerordentlich groß iſt. Zu allen Zelten wollten die Menſchen gerne wiſſen, was im Schoß der Zukunft ruht, obwohl, wie der Dich⸗ der es ausſprach, nur der Irrtum das Leben und das Wiſſen der iſt. Aber, wie merkwürdig, wenn es dem Menſchen gut geht, und er alles hat, was das Herz begehrt, dann iſt der Wuaſch, in die Jukunft zu blicken, oft auffallend gering. Iſt das nicht verdächtig, wenn heute nun ſo viele, viele glauben. zur Deutung der Sterne flüchten zu müſſen?! Muß das kein Zeug⸗ nis über unſeren augenblicklichen Zuſtand ablegen?— Es komme mir aiemand und ſage, auch die, denen äußerlich nichts fehlt, glauben, ſich in dieſe okkulteren Regionen menſchlichen Forſchungsbranges be⸗ geben zu müſſen. Das iſt eher ein Beweis dafür als dagegen, daß eben irgendetwas Unbefriedigtes durch unfere Zeit hindurchgeht, daß ſte irgendrwie einer Erhebung aus ihrem ſetzigen Zuſtand bedarf. Da⸗ mit meinen wir gar nicht aur eine wirtſchaftliche Wohlfahrt derer und jener; wir wiſſen zu gut, daß die innere Größe einer Zeit nicht an ihrem Aufwand an Gütern des Tages hängt. Nein, ein Unbefriedigiſein zieht durch alles hinducch, das jedem fühlbar wird, der offenen Herzens und Sinnes durch die Welt geht. Und einer unter vielen Beweiſen dafür iſt die neuerliche Bedeutung der Aſtrologie. Wie und wann das eine mit dem andern aufhören wird, iſt ſchwer zu ſagen; der Glaube an die Sterne wird in irgendeiner Form fartbeſtehen, auch wenn die Zeit ſchon längſt wieder eine andere Maske aufgeſetzt hat; unguslöſchlich bleibt die mit dem Innerſten des Menſchen verbundene Lehre, daß das ganze Weltall mit allen ſeinen Sternen uad Monden in einem innigen Zuſammenhang von ſchickfalhafter Bedeutung verbunden iſt. Und man geſtehe, iſt es nicht verlockend, den eigentümlichen Zahlenverhäl'niſſen nachzuſpüren, die Geſtirne und Zeitläufte mite inander verbinden? Die Siebea: die Sterne in den beiden Bildern des Wagens oder Bären, im Orion und den Plejaden, ergibt die Anzahl der Planeten(mit Sonne und Mond) und die Anzahl der Tage eines Mondviertels nicht nur die Zahl der Tierkreisbilder, vielmehr auch die Summe der hre. in denen Jupiter ſeine Bahn durch den Tierkreis zurück⸗ legt. Dreißig— die Zahl der Tage eines Monats— iſt zugleich die Umlaufszeit der Bahn des Caturns durch den Tierkreis in Johren. Das ſind bloß Beiſpiele, die ſich beliebig vermehren laſſen und damit zu erkennen geben, wie verführeriſch dieſe Zahlen werden können. Desungeachtet bleiben wir aber bel der Meinung, daß der Sinn für dieſe geheimnisvollen Kräfte und Zuſammenhänge in ſeiner heutigen Ausbreitung nicht die Sache ſelbſt, ſondern durch außerhalb ihrer liegende Gründe bedingt iſt. Werden dieſe einmal wegfallen, dann wird auch die heute recht hochgradige aſtrologiſche Temperatur auf eine„normale“ Höhe zurückkehren. Und der Stern der Magier leuchtet mit altem Glanz durch die Ewigkeit. Er zwingt zu keiner Deutung mehr, er hat ſie ſchon längſt Sie aber wieder und wieder aufleben zu laſſen, iſt das Necht einer Partei, der ſtärkſten und zukunftsreichſten von allen: des Kindes. Das Weſen, das am meiſten vor der Zukunft ſteht, und das ſie deshalb vielleicht am allerwenigſten beachtet. Der ungekrönte König des Fieſtes, zu dem ſich eben auf dem ganzen Erdball Mil⸗ lionen und Millionen Häuſer und Hütten anſchicken. Der Stern des Kindes ſoll leuchten in dieſen Tagen, rein und zukunftsreich, zwin⸗ dend zu dem Glauben an ihn— dann werden vor ſeinem klaren Lichte alle Schatten der Finſternis zerrinnen, und die Trüb⸗ nis, die allem Okkulten anhaftet, verſchwinden vor ſener einzigartig großen Bedingung: wenn ihr nicht werdet wie die Kindr Und da wir einmal gerade in dieſen Zuſammenhängen ſtehen, möchte ich ganz kurz auf etwas zu ſprechen kommen, das vielleicht Zwölf iſt f die intereſſieren wird, die dieſer Tage auf den Plakatſäulen eine An⸗ kündigung laſen, wonach ein ehemaliger Franziskaner⸗ pater über ſeinen Weg aus der braunen Kutte zum Freidenker berichtet. Nicht wegen dieſes propagandahaflon Themas bin ich hingegangen, aber aus dem Grundſatz, nach öglichkeit alle Mei⸗ nungen über weſentliche Fragen unſeres Lebens zu hören. Ich will nicht von der Unerfreulichkeit einer demagogiſchen Rede berich⸗ ten, auch nicht von der anſchließenden Ausſprache, die man dazu be⸗ nutzte, ſeine kleinen Erlebniſſe an den Mann zu bringen, nein, ich will hier nur mitteilen, daß der ehemalige Franziskaner nicht mehr ullzu bibelfeſt geblieben iſt. Das iſt an ſich nicht weiter verwunder⸗ lich; aber, da er ſich manchmal herbeiläßt, das Epangelium immer noch in ſeinem Sinn auszulegen, ſo zitiert er auch zuweilen etwas mit der dazugehörigen Ouellenangabe. Peinlich, wenn einem ehe⸗ maligen Prieſter in ſolchem Falle nun das Malheur paſſtert, einen Kernſpruch des Lukasevangellums in den Römerbrief zu lazieren! Das ſchadet der Sache wenig, beweiſt aber die ganze Art dieſes mit der Glorie des muskulöſen Draufgängers ſich umgebenden Herrn, der von ſich Neazn kann, er beſiße einen ſo ſchacfen Verſtand uſw., uſw. Ich habe hier niemanden in Schutz zu nehmen, und will auch keine Polemik mit Leuten die nun einmal die Erkenntnis und letzte Löſung aller Rätſel mit ihren beneidenswert ausgeſtatte⸗ ten Zerebralien gepachtet haben,— aber das kann ich mir nicht verſagen, an dem einen Beiſpiel zu zeigen, wie die Leute ausge⸗ ſtattet ſind, die ihren durch geſchickte Mache nicht geringen Einfluß in das Volk tragen. Nicht den Bilderſturm felbſt bedaure ich dabei, ſondern die Art, wie er inſzeniert wird. Sie war tief deprimierend. Von den Sternen haben wir ſchon geſprochen. Mit ihnen ver⸗ binden ſich unſere Weihnachtswünſche. Wir meinen nun nicht die Sterne, die in deutſcher Ueberſetzung„Stars“ heißen, auch nicht die, deren Untergang in der Theaterkommiſſion jeder tief bedauern muß, wir hoffen auf die guten Sterne, die noch im Aufgehen be⸗ griffen ſind. Was gibt es nicht alles zu wünſchen! Was nicht alles zu hoffen! Von der neuen, ſtolz gedachten Bahnhofsanlage bis herunter auf das Straßenpflaſter, deſſen Qualität von den jüngſten Mitbürgern ſchwer beklagt wurde: von den kleinen Püppchen, die auf den Hauptſtraßen in den letzten Tagen zum Ergötzen aller Paſ⸗ anten ihre Gehverſuche machten, und dabei ihrer Deviſe treu zu bleiben verſuchten. „Erſtens lauf ich, Zweitens ſprech ich, Drittens bin ich unzerbrechlich Selbſt die wollden eine Eingabe an die Stadwerwaltung richten Wir wünſchen uns folgendes, etwas, mas vielleicht in gar nicht ſo weiter Ferne liegen könnte. Ein Mann muß kommen, ein gro⸗ ßer, gewaltiger, alles mit ſich fortreißender Dichter. Von irgend⸗ wohher, ganz gleich, von hier, von Süd oder Nord. Er muß nur groß ſein, mindeſtens wie Goethe ſo groß, aber ausgerechnet hier ⸗ her muß er kommen, bedingungslos. Der wird dann anfangen, alles Beſtehende auf ein Höchſtmaß der Vollkommenheit umzudich⸗ ten, was noch nicht iſt, wird er hinzu ſchaffen. Und ſein dichteriſches Wort wird ſo ſtark ſein, daß er im Dichten die Wirklichkeit ſelbſt heraufbeſchwört. Alle Umlagen und Steuern wird er nicht gerade weg.— aber ihren Evtrqag herdichten, dichtend wird ſich die Ver⸗ waltung der Stadt geſtalten, das Theater zumal wird durch ſeine Dichtergabe gelenkt, ſelbſt die Muſik erklingt aus ſeinem Geniu⸗ heraus. Und wenn dies dann ſo fortgeht etwa ein Jahr, und wir nach Jahresfriſt wieder einmal danach fragen, was es noch zu wün⸗ chen gibt, dann wird ſich hergusſtellen, daß gar nichts mehr übrig geblieben iſt, was Wünſchens und Wollens wert fei; denn es wird überhaupt nichts mehr übriggeblieben ſein. Nur noch eine Dichtermähne wohnt dann einſam und verlaſſen in dieſen Mauern, in denen jetzt noch Leben und Treiben herrſcht, und es wird ſich herausſtellen, daß alles ein verderblich Gaukelſpiel, aber keine Be⸗ freiung war. Und dann muß ein neuer Wunſch auftauchen Näm⸗ lich: der Dichter muß ſich nun ſelbſt wegdichten. Er wird ſich auf⸗ bäumen, er wird ſich erſt mit der ganzen Mähnenmacht ſeiner über⸗ ragenden Perſönlichkeit dagegen ſträuben, aber ſchließlich wird er ſich der Einſicht nicht verſchließen können: Stück für Stück ſeiner ge⸗ waltigen Statur wird verſchwinden unter der Macht ſeines Geſan⸗ 125 ganz zuletzt, wie der Untergang der Sonne wird die Mähne ſich ſelbſt aufgedichtet haben Und dann ſind wir gerade ſo weit wie jetzt. Es hilft nichts, wir müſſen dieſen Wunſch wieder zurinkziehen, wir müſſen uns be⸗ ſcheiden mit dem, was in der alltäglichen Menſchenmacht liegt, wir müſſen herunter vom Olymp, denn auch von dort kann das Heil nicht kommen. Im Schweiße des Angeſichts wird auch weiterhin unſer Leben ſeine Bahn ziehen müſſen. Nur zuweilen, wenn Fe⸗ ſtesklänge ſich erheben, wenn Wünſche ſich löſen dürfen aus dem Grunde des Herzens, wollen wir aufatmen und an der guten Sterne Macht glauben, aber nach beſten Kräften ihren Lauf in unferem eigenen Sinn zu unterſtützen verſuchen. Und wenn dann immer mancher Wunſch offen bleibt, ſo wiſſen wir, das iſt Men⸗ ſchenlos, allüberall muß es ſo bleiben, warum nicht auch in unſerer Stadt Mannheim, die ſich von je um das Schaffen r bemüht hat als ums bloße Wünſchen. Autolykus. Am Mittwoch., den 24. Dezember,(Heil. Abend) erſcheint nur eine Ausgabe gegen 1 Uhr nachmittags. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe bis ſpäteſiens Mittwoch vormittag 10% Uhr aufgeben zu wollen. Städtiſche Nachrichten von der Srockenſammlung Es iſt gelungen. die Lebensmittel. die in ſebr dankenswerter Weiſe in aroßen Menaen gegeben wurden. noch vor den Feſttagen zur Verteilung zu bringen. Fe nach der Zahl der Inſaſſen wurden die folgenden Heime und Anſtalten mit Lebensmitteln verſorat: Evangeliſches Altersheim. katholiſches Bürger⸗Hoſpital. evangeliſche⸗ Waiſenhaus für Mädchen, katholiſches Knabenweiſenbaus St. Anton, katholiſche Mädchenanſtalt St. Joſef Käfertal. epvangeliſches Lehr⸗ linasbeim Neckarau. Knabenwalſenbaus Weſpinſtift. Luiſe Schevyler⸗ heim Käfertal. altkatholiſcher Frauenverein. freireliaiöſer Frauen⸗ verein und jüdiſche Kinderſchule. Auch bei den Lebensmittelſrenden fand ſich viel berzerfreuendes: In einer aroßen Düte war. B. eine Kuchenform und alles, was zum Backen eines auten Kuchens er⸗ wünſcht iſt. dazu ein freundliches Verschen. Wer ſo mit Liebe aibt, darf die Ueberzeuaung baben, Freude in trauriqe Herzen geſenkt zu haben. Beſonderer Dank gebührt den bieſigen Detailliſten. Sie baben ſich nicht nur bei der Brockenſammluna betättiat. ſondern ſie hatten ſchon vorher der Notgemeinſchaft ſchöne Gaben an Klei⸗ dunasſtücken, Stoffen etc. geſpendet. Was von dieſen ſich für den engeren Kreis der von der Notaemeinſchaft betreuten Perſönlichkei⸗ ten nicht eianete, kam ebenfalls vor den Feſttagen zur Verteilung. Es wurden bedacht: Evangeliſches Altersbeim, Katholiſches Bürger⸗ Hoſpital. Lungenſpital und Fürſorgeamt. Mit der Sichtung und der Desinfektion der aroßen Menqe der geſpendeten Kleidungsſtücke wurde begonnen. Die Verteilung kann erſt in einiger Zeit ſtattfin⸗ den. Ein Rückblick auf die Brockenſammlung läßt immer wieder dem Gefühl heralichen Dankes Ausdruck geben: Den Dank an die Spen⸗ der und den Dank an alle diejenigen, die ſich ſo freundlich und opfer⸗ willia in den Dienſt der Sache geſtellt baben. * Der ‚goldene Sonntag“ brachte unſerer Stadt wieder einen großen Fremdenzufluß und damit unſerer Geſchäſtswelt gute Ein⸗ nahmen. Man hört, wenn man herumhorcht. über da⸗ Weihna hts⸗ geſchäft recht unterſchiedliche Urteile. Der eine iſt ſehr zufrieden, der andere meint, es könnte beſſer ſein. ifellos hat in der ver⸗ floſſenen Woche ein ſehr lebhafter Verkehr in den Waren⸗ und Kauf⸗ häufern ſowohl, wie in den Spezialgeſchäften geherrſcht. Man ſa auffallend viele Leute mit Paketen und Päckchen durch die Straßen eilen, ein deutliches dafür, daß man vom paſſiven Schauen und Betrachten zur Aktivität übergegangen war. W er⸗ warten, daß geſtern Abend beim Kaſſemachen im Allgemeinen die Mienen ſich nicht verfinſtert haben. Das Wetter war dem Weihnachts⸗ verkehr wieder ſehr förderlich. Die Sonne kam zwar geſtern den ganzen Tag über nicht zum Vorſchein, aber es blieb wenigſten⸗ trocken. Wetterkundige riechen ſchon ſeit Tagen Schnee. Dielleicht wirds wie voriges Jahr, daß er ſich erſt kurz vor dem Feſte ein⸗ ſtellt. Im Intereſſe unſerer Schwarzwald⸗Winterkurorte wäre ein wenig mehr zeitgemäße Witterung ſehr wünſchenswert. So mancher hat ſchon die Skier und den Rodelſchlitten bereit geſtellt. hoffentlich nicht vergeblich In den Hauptſtraßen herrſchte bis tief in den Abend hinein der ungewöhnlich ſtarke Verkehr, der dem„goldenen Sonn⸗ tag“ das charakteriſtiſche Gepräge gibt. In den Waren⸗ und Kauf⸗ häuſern war nur ſchwer durchzukommen. Man mußte mit dem Strom ſchwimmen, wenn man weiterkommen wollte. Auch der Chriſteindlesmarkt auf den Zeughausplatz war ſehr gut beſucht. Sowohl am Samstag als auch geſtern fanden zahlreiche VBer⸗ eins⸗Weihanachtsfeiern ſtatt. Im Mittelpunkt aller dieſer Veranſtaltungen ſtand die Beſcherung der Krieger⸗ waiſen, die der Bezirksverein Mannheim des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten. Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen geſtern nachmittag im Nibelungenſaal veranſtaltete. Wir werden über die Feier, bei der ein reizendes Märchenſpiel durch eine Abtei⸗ lung der Mollſchule zur Aufführung gelangte, noch eingehender he⸗ richten. Begreiflicherweiſe übte auf die Einhe miſchen und Fremden das in P 6, 20, am Samstag abend eröffnete Konditorei⸗Cafs Erſt probs, dann lobs Iſt das wohl heute noch nötig? wo Hunderttauſende täglich und ſtünd⸗ lich ſich der Vaſenol⸗Präparate bedienen? Biſt aber Du noch ſo ahnungslos über dieſe Weltartikel, dann merke Dir: Vaſenol⸗Wun und Kinder⸗Puder iſt gegen Wundſein; Vaſenol⸗Sanitäts⸗Körper⸗ Puder der buganſſche örper⸗Puder, Vaſenoloform⸗Fuß⸗Puder zu⸗ verläſſigſter ntiſchweiß⸗Puder(Vaſenol⸗Arne⸗Puder). Vaſenol⸗ Wund⸗ und Kinder⸗Paſte zur Wund⸗ und Säuglings⸗Pflege. Die Vaſenol⸗Wund⸗ und Brandbinde bei Verbrennungen und Verbrüh⸗ ungen uſw. unerſetzlich. Kaufe ſofort, dann wirſt Du des Lobes voll. (õũ ĩðVA ͤ National⸗Theater Mannheim „Rienzi“ im Nibelungenſaal Es gab einmal einen römiſchen Schenkwirtſohn, namens Nico⸗ aus Laurentius Gabrini; ein Fanatiker für die freiheitliche Ver⸗ ſtandenheie Roms. Als Cola Rienza gelang es ihm unter dem Bei⸗ and der Kirche den Adel zu vertreiben. Als Volkstribun ſtand er an r Spitze der neuen Republik. In rauſchenden Feſten ward der Friede mit den ital. Brüdern gefeiert. Erneut wurden die ſich er⸗ ſobenden Nobili geſchlagen, allein dieſer Kampf, der große Opfer ſerderte, dazu die neuen Laſten ließen Rienzi-bald aus Rom flüch⸗ en, nach mühevoller Irrfahrt kehrt er zurück, vertreibt nochmals die Napfte⸗ doch das Volk läßt ab von dem vermeintlichen Vaſallen des apſtes, er muß aus dem bedrängten Kapitol flüchten; ein Diener einer erbitterten Gegner erkennt den Vermummten und macht ihn grauſam nieder. Es gab ferner einen engliſchen Romanſchriftſteller, den eigent chen Schöpfer des Bildungsromans; der hat ſich dieſes Rienzi angenommen und deſſen Leben zu einem Roman verdichtet, der dem eſchehen in der Hauptſache folgt. Außer Adriano, der zwar hier 85 kein Colonna iſt, hat er ihm auch noch ein ſtolzes Weib, Nina, L55 Seite geſtellt. Ein ieng Katholik, Politiker, prunkſüchtiger tebhaber iſt dieſer Romanheld. In einer Leihbibliothek zu Riga ſtand der Roman. Der da⸗ balnde Muſikdirektor des Rigaer Stadttheaters, Nichard Wagner. 5 50 das Buch enkliehen, und da das Bücherleihen bekanntlich eine Giele Sache iſt, beſagter Richard Wagnet aber ohne Paß ſeinen es ubigern auf einer Meerfahrt von dritthalb Wochen entfloh, tam bleguch nicht mehr darauf an, der Bibliothel das Buch ſchuldig zu it ben; eine gewichtige Folge hatte das allerdings: der Bibliothekar 8 unentwegter Anti⸗Wagnerianer geblieben. Auch ein 0 Jene Meerfahrt mit dem Ziel Paris trennte den„Rienzi“, vuim ſeme Kompoſition in zwei, der inneren Struktur nach deutlich unterlchtedene Teile, die erſten beiden, Meverbeer vorgelegten Akte die letzten drei, die in der des dramatiſchen Rezitativs Wa„Hugenotten“ innerlich verwandt ſind Der Panegyrikus, den ſti gner auf dies Werk ſchrieb, iſt in ſeiner Entſtehungszeit nicht be⸗ übe t, aber er iſt der beſte Ausdruck ſeiner damaligen Gedanken babe die Oper; man begreift, daß er ihn ſpäter nicht mehr wahr mollte; das Thema„Wagner und die große Oper“ harrt im⸗ nicht noch der erſchöpfenden Behandlung. Wagner würde durchaus tacl ſchlecht dabei wegkommen. Den Beweis hatten wir am Sams⸗ d im Nibelungenſaal. die ſzean nebme einmel Meverbeer, von Halevn ganz zu ſchweigen. dur ch denrettenden Kuliſſen, laſſe ihn rein durch den Klang bloß Weice das. was er muſtkaliſch zu ſagen hat, wirken,— er wird un⸗ Neſesclich verſagen müſſen. PVor dem Rienzi in dem Saal von amn Ausmaßen. ohne die Wirkung der Szene des Forum roma⸗ Nen, mit den geborſtenen Säulen und Kavitälen. ohne die Pforte der Wszeh, anne Kanitel mar es uns offen geltanden ein wenie bange. Wo ſollte das ſtolze Rom bleiben, wo der letzte Römer, der boch zu Roß den Feinden entgegen reitetl? Das alles kam anders. Zwar war es ein anderer„Rienzi“, der da über Stufen und Stufen ſchritt, aber einer. der nicht weniger Reſpekt gebot. Im ganzen genommen war der Streich gelungen! Und das will viel beißen: denn auf dieſem geſtuften Podium— eine „Bühne“ iſt das doch wohl nicht— die Maſſen zu bewegen, die nicht nur darzuſtellen. vielmehr auch zu ſingen haben, iſt eine Aufgabe⸗ die verſtanden ſein will. Dieſer Erfola iſt dem Spielleſter Richard Meuner⸗Walden hoch anzurechnen. Was der Weafall der Bühne mit ſich fortaenommen hatte, das mußten dieſe lebendia beweaten Maſſen erſetzen: ihre Aufaabe war es. das Geſchehen vorwärts zu treiben, die Illuſion des Spieles mit allen Mitteln bervorzurufen. Das war gealückt. Dabei iſt auch der emſigen Arbeit des Chor⸗ meiſters mit beſonderer Anerkennung zu gedenken: die Früchte dieſes Fleißes waren in den außerordentlich eindrucksvollen Chorgeſängen deutlich areifbar. Ein unbedinates Verdienſt für alle Beteiliaten. 99 Rahmen war von Heinz Grete recht alücklich an⸗ gelegt. Die muſikaliſche Leitung hatde Werner von Bülow; die Tücken des Saales ſind zu bekannt, als daß der erfolgreiche Kampf des magemutigen Dirigenden nicht auch in dieſer Beziehung gewürdigi werden müßte. Er hat das Werk, das umfangreichſte Vagners, ſtark gekürzt, ohne ihm Weſentliches zu nehmen. Daß die Pan⸗ tomime des zweiten Aktes gefallen war,„ ſa ſchon ältere Konven⸗ tion, gegen die ſich Wagner ſelbſt vergebens wahrte. Wir können darauf verzichten, ohne ihre feine, über den Sinn“ des Ballette welt hingusgehende Beziehung zum Ganzen zu verkennen. Die muſtkaliſche Geſamtwirkung war und blieb mächtig; das var die Ueberraſchung, das Erſtaunliche für die, die glaubten mit dem her⸗ kömmlichen Gewand müßte auch der Rienzf felbſt verſchwinden. Schon die Duvertüre verfehlte trotz eines gewiſſen Mangels an Far⸗ bigkeit ihre Wirkung nicht; die Schwierigßeit der Trompetenſtöße ſei der Sache wegen nur hervorgehoben. Vorzüglich war der ſhake⸗ ſpeare ſche Anfang gelungen, wie auch der ganze Aufbau des ſchwie⸗ rigen erſten Aufzugs Dem Chor der Friedensboten,— er iſt die Urzelle aller weihevollen Chöre des ſpäteren Wagner—, hätte zu⸗ len noch ein wenig mehr Duft eignen dürfen, doch, was dit Hauptſache war, es ging auch von dieſem Teil des Werkes nicht⸗ verloren. Von unbedingter Wucht war der dritte Akt, deſſen Schlachtgeſang ch zu einem prachtvollen muſtkaliſchen Gemälde ge⸗ ſtaltete; diefer Teil war für den, der ſich von der alten Erinnerung an Roß und Reiter freimachen konnte, muſtkaliſch vielleicht das Ge⸗ lungenſte des Abends. Ohne einige Mängel geßt es natürlich bei einer ſolchen geſtuften Erneuerung auf ſtarrem Hintergrunde nicht ah Aber vielleicht ware es irgendwie zu vermeiden geweſen, den Schluß ſo heruagterfallen zu laſſen: merklich mußte ſich das Publikum von dieſem, Gegenteil von Wirkuna erſt befreten. um die Geſamtleiſtuna nach Gebühr würdigen zu können. Wir verkennen nicht, daß ein⸗ geeignete Löſunia unmöglich iſt; aber vielleicht beſinnt man ſich auf einen Ausmen: es foll ja an unſerem Theatr bewährte Spezioliſten für Umdichtungen von Dramen geben: Hie Rhodus. Weiterhin ſchlagen wir vor, die Bahre mit der Leiche Colonnas draußen zu laſſen; ſie wirkt ſtillos. Die für den Gang der Handlung nötige Plaſtik des Geſchehens iſt nicht erreichbar; als Erſatz dafür könnte der Theaterzettel ſehr gut einige kurze Andeutungen enthalten; man vergeſſe nicht, daß die über die ſogenannte Handlung unorientierten Theaterbeſucher einen hochprozentigen Beſtandteil des Publikums darſtellen.— Schließlich„ſtreiche man die nervenzerſtörenden An⸗ kündigungsſchläge mit Rückſicht auf die Schadenerfaßpflicht. Alfred Färbach ſang den Rienzi: was er dem letzten Römer der äußeren Vorausſetzung nach ſchuldig blieb, wußte er durch eine mutige, unverzagte geſangliche Leiſtung zu erſetzen. Das Durchhalten war erſtaunlich. In den Anſprachen lag Feuer des Vortrags und Kraft des Ausdrucks. Die ganze Partie war mit edlem Pathos ange⸗ legt, wenn auch die prunkhafte Seite ſeines Weſens in dieſen Treppen etwas zu kurz kommen mußte; von der Muſik iſt ſie ohnedies hin⸗ teichend charakteriſtert. In der Schlachthymne, wuchs dieſer Rienzi unverkennbar, ſang ſchließlich das Gebet mit reichem Ausdruck Den Adriano hatte man Emilia Poßzert zurechttransponierl, die Partie ſoll die durch den Mangel an„exotiſchen“ Elementen die füh⸗ rende Frauenſtimme erſetzen; ihre erſte Vertreterin war die Schrö⸗ der⸗Devrient, das Urbild aller Frauengeſtalten Wagners bis zum „Triſtan“. Man ſollte ſie vielleicht dem Mezzoſopranlaſſen, doch da⸗f die Wagnertreue nicht ſo weit gehen hieraus eine Forderung zu machen. Jedenfalls gab die jetzige Vertreterin den jungen Edeln mit viel Geſchick; daß ihre Stimme keine Schranken des Raumes kennt iſt ja längſt erwieſen und wurde hier entſprechend verwertet. Auch die Stufen fanden einen geeigneten Gebrauch. Aenne Geier gab eine anfangs etwas blaſſe Irene, die ſich zum Schluß aus der Schablone erhob. Die Robili Fenten und Voiſin bedärſen noch der Hervorhebung, und es wird ihrer Würde gewiß nichts ſcha⸗ den, wenn wir dabei zugleich der Bürger Mangs und Bergers, des letzteren mit einer gewiſſen Einſchränkung, gedenken. Als Führer der Friedensboten machte ſich Guſſa Heiken vperdient Matthieu Frank lieh dem päpſtlichen Legaten ſeine imponjerende Statur.— Die Liſte wäre unvollſtändig, wenn wir nicht auch des zu⸗ kunftsreichen Landmannjüngers Utz gedächten, der den in ſeiner Iſolierung doppelt ſchweren Orgelpart mit ſchönſtem Geliggen durch⸗ führte; dieſe Teile des Werkes kamen hier zu einer, weit über das Bühnenmäßige hinausgehenden Wirkung, die durch die Unmitteſbor⸗ keit des Bildes und den großen Raum bedingt war. Im Ganzen: Eine Achtung gebietende, bis auf weniges voll ge⸗ glückte Leiſtung, die ſich ihren Platz in den Veranſtaltungen deſes Winters erhalten wird. Nimmt man noch die endlich einmal ange⸗ meſſenen Preiſe hinzu, ſo darf man ſagen, daß hier eine Theaterauf⸗ gabe in dankenswerter Weiſe gelöſt iſt, deren Bedeutſamkeit nicht unterſchätzt werden ſollte Wag den alten„Rienzi“ angeht, ſo darf er getroſt ſeine hüg ⸗ Heimat mit dieſen Treppen vertauſchen und er ſich nicht daran ſtören, daß ihm das altgewohnte Kleid rüchſichtslos genommen wurde,— es iſt ihm hier in Deutſchlands mächtigſtem Saal eine weue Heimſtätte mit Liebe und Sorgfalt errichtet, auf der er in ungeahnter Weiſe zu alten Ehren kommen wird Dr. K. . Seite. Ar. 594 Neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Ausgabe) Monkag, den 22. Dezember 1924 „Cafaſß“ eine ungewöhnliche Anziehungskraft aus. ſchwindend kleiner Innere drängben, konnten Platz finden. Wir neue Mannheinier Sehenswürdigkeit an anderer Stelle. Das Doppelkonzert, das geſtern Abend im Nibelungenſaal von dem Roſengartenorcheſter unter Leitung des Kapellmeiſters Becker und der Vereinigung badiſcher Polizeimuſiker unter Obermuſikmeiſter Heiſigs Leitung veronſtaltet wurde, vermochte nur eine geringe Zugkraft auszuüben. Umſo beifallsfreudiger war das Publikum das eine ganze Anzahl Zugaben erzwang. Der allgemeine Vertrieb der Wohlfahrtsbriefmarken zu Sunſten der Deutſchen Nothülfe kann in der Stadt Mannheim in⸗ folge beſonderer Verhältniſſe erſt im Laufe des Januars ge⸗ 8 worüber noch beſondere Mitteilungen erfolgen werden. Die ieſigen örtlichen Organiſationen der Badiſchen Landesgemein⸗ ſchaft von Hauptverbänden der freien Wohlfahrtspflege nämlich: Caritasverband für die Erzdiözeſe Freiburg, Evangeliſcher Landes⸗ verband für innere Miſſion in PBaden, Verbond altkatholiſcher Frauenvereine Deutſchlands, Landesverband Baden, Bund Ifrae⸗ litiſcher Wohlfahrtsvereinigungen in Baden, Badiſches Rotes Kreuz, Badiſcher Frauenverein vom Roten Kreuz, Badiſcher Landesverband für Säuglings⸗ und Kleinkinderfürſorge, Badiſcher Landesverband zur Bekämpfung der Tuberkuloſe, Hauptausſchuß für Arbeiterwohl⸗ ſahrt, Landes wohlfahrtsausſchuß der chriſtlichen Arbeiterſchaft Badens, denen keil des Reinerlöſes zufällt, werden den Vertrieb dieſer Wohifoah, ſefmarken übernehmen. Nur ein ver⸗ Veranſtaltungen Cafaſb Was iſt das? Für ſeden Kenner Heidelberas eigentlich eine recht überflüſſige Frage. Den Nichtorientierten. die, wenn ſie die Nachbarſtadt aufſuchen, nur in Naturgenüſſen ſchwelgen, ſei ver⸗ raten. daß dieſen fremdländiſch klingenden Namen ein Konditorei⸗ Cafs in der Hauptſtraße träat. Was heißt Cafaſö'? Wenn wir hierauf antworten. daß das Heidelberger Unternehmen. das ſich weit und breit des beſten Renommes erfreut, von der Firma Carl Faß u. Söhne ins Leben gerufen wurde., ſo baben wir gleichzeitia die Erklärunag für das eigenartige Wort. das nunmehr auch an der Faſſade des Eckhauſes P 6, 20. der ehemaligen kurpfälziſchen Münze. leuchtet. Herr Carl Faß, der aroßzügige Leiter des Heidelberger Unternehmens, hat mit ſicherem Blick die hervorragend aünſtige Lage des Hauſes für ein großſtädtiſches, vornehm⸗aemütliches Konditorei⸗ Cafs erkannt. Und da Herr Faß zu den Perſönlichkeiten gehört. die nichts Halbes ſchaffen, ſo wurden keine Koſten geſcheut. um das recht unanſehnlich gewordene ehemelige kurpfälziſche Staatsgebäude in Parterreräumen einer aründlichen Umgeſtaltung unterziehen zu laſſen. Die geradezu verblüffende Schnelliakeit, mit der ſich die Umbau⸗ und Einrichtunasarbeiten vollzogen, wird am beſten durch einige Daten veranſchaulicht. Die einbeimiſche Architektenfir7ma Huge u. Boll, die mit dieſer Parforceleiſtung von neuem eine glänzende Probe ihres Könnens abgeleat hat. erhielt im erſten Drittel des Mo⸗ nats Oktober den Auftrag, das Erdaeſchoß des Hauſes P 6, 20 teil⸗ welſe umzubauen und zur Erweiterung der Erdgeſchoßräume eine teilweiſe Ueberbauuna des Hofes vorzunehmen. Die Geſchäftsräume ſollten in erſtklaſſiger Weiſe ausgeſtattet. die alte. ziemlich baufällige Faſſade renovpiert und das geſamte Erdaeſchoß dem Charakter des Unternehmens entſprechend architektoniſch ausdebildet werden. Dieſe gewaltiae Arbeit ſollte bis zum 20. Dezember bewöltiat ſein. eine ſchler vnmßaliche Forderung. die die Firma Huge u. Voll(B. D. A. und D. W..) nur übernehmen konnte, weil ſie ſich auf eine Schar tüchttaer Handwerker und künſtleriſch erſtklaſſiger Firmen zu ſtützen vermochte. Am 6. Nopember wurde der Eckladen geräumt und am 13. November der anſchließende Laden. Wir trafen. ſo betont Archi⸗ tekt Boll bei der Beſichtiguna. die der Eröffnung des Unterneh⸗ mens am Samstaa vorausaing, ein wüſtes Trümmerfeld an. GEs mußten konſtruktivde Veründerungen vorgenommen werden. bei denen dag ſchlechte Fundament hinderlich war. Taa und Nacht iſt gear⸗ beiſet worden. Die vorbereitenden Arbeiten haben uns acht Tage aufgehalten. Tronzdem konnte der Gröffnungstermin auf die Minute eingehalten werden. Zwei Minuten vor der für die Vorbeſichtiaung anbergumten Stunde hat die letzte Putzfrau die Räumlichkeſten ver⸗ laſſen. Keine Firma hal verſaat. Man babe auch nur die Zuver⸗ läſſiaſten nenommen. Und Herr Carl Faß war ein Bauherr. der die Bauleiter in allen künſtleriſchen Dingen reſtlos perſtanden hat Es ſſt das Verdienſt der Architekten, Künſtler und Handwerker, aber auch des Bauberrn daß das Merk ſo glänzend“lunoen iſt. Wenn wir die Eindrücke ſchildern, die wir dei einem Rundgange gewonnen haben, ſo iſt zunächſt die Faſſade zu erwähnen, die nummehr ein würdiges Pendant zu dem andern Eckbau am Eingang in den Planken⸗Engpoß bildet. Eine bis zum zweiten Stock reichende neuartige Verkleidung mit einem farbenfrohen Travertinſtéin Nehl vor Allem die Aufmerkſamkeit der Paſſanten ſofort auf ſich. Darüber lind die Wandflächen in fein abgeſtimmten grünen und geiben Tönen gehalten. Die bisherigen hohen und breiten Saufenprer wurden verkleinert. Durch die betonte Umrahmung bekommt die Auslage den Charakter eines in ſich abgeſ hloſſenen Bildes, das den Blick des Beſchauers unwillkürlich feſſeft, zumal wenn die füßen Lecdereſen der Firma in den in verſchiedenen Farben gehö⸗ltenen Auslagen unwiderſtehlich zunm Verſuchen einladen. Durch einen Riedrig gehaltenen Vorraum, der noch teilweiſe mit dem Matertal der Faſſade gusgeſtattet iſt und als Ausgang dient, gelan t man an der Ecke in ein kreisrundes Gardetobeveſtibül, das zur Vor⸗ bereitung der weiteren Raumentwicklung dient und ebenfalls niedrig Beſchränkten Menſchen iſt es eigen, daß ſie die wenigen Ideen. duie in dem engen Kreiſe ihrer Faſſungskraft lie jen, mit einer Harheit ergreifen, die uns in der Schätzung ihres Geiſtes oft irre macht. Sie ſind wie Bettler, die das Gepräge und die Jahres⸗ zahl jedes ihrer Kreuzer kennen. Börne. Münchener Bilder Von Richard Rieß Dezember 1924. Der Dezember iſt ein Monat der Erwartung. Am Ende ſeiner erſten Woche kommt der Nikolaus und am Anfange der letzten das liebe, gute Chriſtkind. Und vorher und zwiſchendürch iſt ein Jeder etwortungsvoll: das Kind, ob Nikolaus mit dem Obſtteller oder ſein Begleiter Krampus mit der Rute kommen werde, und ob das Chriſt⸗ kind den langen, langen Wunſchbrief denn auch wirklich erhalten habe und— ihn erfüllen werde; und die großen Leut ſind neugierig, mie ſich das Weihnachtsgeſchäft anlaſſen, wie es mit dem Wetter kommen und Fritz ſeiner Grete unter dem Baume denn nicht doch undlich die erwartete Erklärung abgeben werde Zunächſt alſo kam der Nikolaus. Was ſag ich? Der Niko⸗ laus? Hunderte Nikolauſe kamen. Wirklich, ganz auffallend niko⸗ lauſige Zeiten waren angebrochen, zumal in den Abendſtunden wim⸗ melte es vbon Buben mit Bärten und Larven. Der Nikolaustag iſt in München ja ſo eine Art Faſching der Kinder. Viele Straßen oder Häuſer haben ihre beſonderen Nikoläuſe, die von den Eltern lleineren Nachwuchſes gegen Honorar in bar oder Naturalien be⸗ ſtellt und zumeiſt vor dem Erſcheinen vor den angſtbebenden Kleinen gehörig inſtruiert werden. Kuchenteller, Obſtplatte und auch die— Rute werden ihnen vor der Tür ausgehändigt, und nun können ſie mit ihrem frommen Erziehungswerke beginnen. Zu uns kommen ſtets zwei Pracht⸗Nikoläuſe. Sie haben den berüchtigten Sack bei ſich und eine Kette, ſo dick, daß man einen Zwanzigtauſend⸗ ⸗Tons⸗Dampfer damit wertbeſtän ig anlegen könnte, und ſie reden ein Hockdeutſch, das den Ernſt der Situatſon mit deutlichſter Kraft veranſchaulicht. Marion, meine unglückliche Tochter, die zuvor einen höchſt vorlauten Mund riskiert hafte, ver⸗ kriecht ſich hinter einen Klubſeſſel, aber Inquiſitor Nikolaus enk⸗ deckt ſie doch. Er ſtellt die zudor ausbedungenen Fragen, aber ſchlietzlich gerät er in Feuer und ſpielt ein bißchen Unterſuchungs⸗ richter auf eigene Jauſt:„Fiiirſt Du no amal am Dau men nuühlſchen?“ Marion ſchüttelt ihren Bubifopf.„Firſt Du auch zimmer, wennſt fürn Vata 3 Bier beim Wirt holſt, aufn Weg ain S. nunterſaufn?? Marion ſchaut ängſtlich. Wann hette ie ja. Aber ſie ſchüttelt krampfhaft und erneut ihre Locken. Wenn er boech wir ichhn dranfen wör der gränsliche Nifolause, gehalten iſt. il der Beſucher, die ſich den ganzen Tag ins indirekte Beleuchtung helles und doch warmes Licht erhält, gelangt berſchten über de man in die Kondktorel, die von dem Verkaufsraum da⸗ Vom Veſtibül, das apfelgrün getönt iſt und durch durch geſchieden iſt, daß in er Mitte eine Glasvitrine dem Auge einen Ruhepunkt bietet. Ein weiterer Zugang zu dem Verkaufsraum be⸗ findet ſich in der engen Heidelbergerſtraße und iſt nur für das kaufende Publikum beſtimmt. Die Wände ſind bis in zwet Drittel Höhe hellgrau gehalten und roſa abgefaßt. Der obere Teil iſt nach den Entwürfen der in ganz Süddeutſland rühmlichſt be⸗ kannten Firma Sachſe u. Rothmann, die n Verein mit ihrem künſtleriſchen Mitarbeiter Prof. Möſſel⸗München die ihr über⸗ tragene dankbare Aufgabe mit dem gewohnten ſubtilen Farbenſinn gelöſt hat, mit einer lockeren vorwiegend in den gleichen Tönen ge⸗ haltenen Malerei geſchmückt, die etwas von der anmutsvollen Ge⸗ ſchmeidigkeit japaniſcher Malerei hat. Die dekorativen Motive zwiſchen einem matt und glänzend ſilbernen unregelmäßigen Netz ſind, dem Zweck angepaßt, in harmoniſcher Einheitlichkeit gehalten. Die Lüſter in Kriſtall und Silber ſind Kopien nach alten Originalen Der Boden iſt aus hygieniſchen Gründen mit Linoleum belegt. Das Innere der Ausſtellungsſchränke iſt in einem fein abgetönten Rof durchgeführt. Das anſchließende Damencafs ſtellt einen entzückenden Salon mit einer Barocktonnendecke dar. Zu einem milden Elfen⸗ beinton geſellt ſich das verwandte Gold. Die mit Rückſicht auf den benachbarten Hauptraum noch ziemlich zurückhaltenden Farben er⸗ halten in den Füllungen einen ſtärkeren Akzent durch bunte Vögel und Falter auf dunklem Grund. Von feinem eigenartigen Reiz iſt die Verbindung von Malerei und Plaſtik, die Profeſſor Möſ⸗ ſel geſchaffen hal. Lichtträger ſind hier neben Wandarmen zwei geiß einem Original in Schloß Schönbrunn bei Wien geferkigte Kriſtalllüſter. Der Boden iſt wie der des Hauptraumes mit Tep⸗ pichen in ſchöner Farbenwahl und geſchmackvoller Muſterung belegt. Die breiten Fenſter erlauben den Blick über die belebte Heidel⸗ bergerſtraße bis zum Waſſerturm. Der Hauptraum, das „Herrencafs“, den ſelbſtverſtändlich auch das zarte Geſchlecht be⸗ treten darf, verbreitet eine beſonders feſtlichfrohe Stimmun durch ein leuchtendes Kardinalrot. Der gleiche Ton klingt weiter in den ſchweren Damaſtvorhängen und in den Möbelbezügen. Grau, gold und ein paar dunklere Töne verbinden ſich zu einer Harmonie, die den vornehmen Geſchmack Prof. Möſſels von neuem beſtätigt. Die Deckenbemalung, ein kleines Wunderwerk, iſt durch die tep⸗ pichartige Behandlung von beſonderer Eigenart und trifft den Charakter einer neuartigen Renaiſſance auf das glücklichſte. Die in die Füllungen hineinkomponierten humorvollen Einfälle ſtrahlen Gemütlichkeit und Behaglichkeit aus. Bei dem Durchblick von einem Raum in den andern enthüllt ſich erſt die künſtleriſche Geſchloſſen⸗ heit der ganzen Anlage, für die„Kultur der Gaſtſtätte“ das Lo⸗ ſungswort bei der Raumgeſtaltung und Ausſchmückung war. Die Nebenräume und die erforderlichen gewerblichen Räume ſind ent⸗ ſprechend durchgebildet und für einen geſteigerten Betrieb völlig ausreichend. Bei der Umgeſtaltung der Parterreräumlichkeiten des Hauſes P 6, 20 ſind auch für das benachbarte NModehaus Sachs die profiſoriſchen in beträchtlich erweiterte definitive Lo⸗ kalitäten umgewandelt uorden, in denen ſich dieſe führende Damen⸗ konfektionsfirma nunmehr voll zu entfalten bermag. Bet der Einweihung des Cafaſs am Samstag abend, zu der an eine Anzahl prominenter Perſönlichkeiten Einladung ergangen war, dankte Herr Carl Faß allen an den Arbeiten Beteiligten von den Architekten Huge und Voll bis zu dem letzten Handwerks⸗ lehrling herunter für die Hingebung und den Fleiß, der in der verſchwindend kurzen Bauzeit an den Tag gelegt wurde. Hand⸗ werkskammerpräſident Groß ſprach ebenfalls dem Handwerk fün die unter ungewöhnlich ſchwierigen Verhältniſſen bekundete her⸗ vorragende Leiſtungsfähigkeit die wärmſte Anerkennung aus, wäh rend ein anderer Redner den Wunſch z nuck brachte, daß Faß u. Söhne in einet „ausmünzen“ möge. Zeh. ich der kühne Wagemut der Fa. C guten Rentabilität des Unternehmens * Die Silveſter-Nacht im Apollo⸗-Theater. Unter den Klängen von 6 Tanzorcheſtern wird der Reigen der mannigfaltigen Darbie⸗ 1 55 in den Geſamträumen des Apollo⸗Theaters in der Nacht vom 31. Dezember auf 1. Januar eröffnet. Im Palais de Dance(Theater⸗ ſaal) wird die Feſt⸗Vorſtellung mit Tanz vor ſich gehen, während im Münchner Bierſtübl(Cafs) der Beſucher durch originelle Neu⸗ heiten verblüfft wird. Dann folgt man durch die reizende Likör⸗ Stube„Feuchte Ecke“ hierauf ins Eispalais(Silberſaal), Silpeſter⸗ Nacht auf Java(Goldſaal). Von hier aus führt der Weg den Be⸗ 5 70 in die entzückende Boccacio⸗Diele, um zum Schluß in der rocadero⸗Tanz⸗Bar halt zu machen. Ueberall ſind reizende Ueber⸗ raſchungen vorbereitet, ſodaß jader Beſucher pöllig auf ſeine Koſten kommt. Die Entſcheidung des Orcheſter⸗Tanz⸗Wettſtreits liegt in den Händen des anweſenden Publikums, während durch ein Fach⸗ Komitee hieſiger Firmen die Prämiierung der eleganteſten Geſell⸗ ſchaftskleider vorgenommen wird. Außerdem ſind an der Ausführung der Geſamtdekorationen 8 bedeutende Mannheimer Geſchäftshäuſer beteiligt. das Geſamt⸗Arrangement liegt in den Händen der Herren Tanzmeiſter J. Stündebeek und Regiſſeur Brimo. Weihnachtsverkauf im Fri⸗drichspark. Wir werden um die Feſtſtellung erſucht, daß der Reichsverband Deutſcher Er⸗ finder E B. Mannheim(Geſchäftsſtelle K 3, 3) dem Weih⸗ nachtsverkauf, der kürzlich im Friedrichspark veranffaltet wurde, völlig fernſteht. Er tritt nur alljährlich mit einer großange⸗ lebßten Erfindungen⸗Meſſe an die Oeffentlichkeſt Seine rächſte Großwperkaufsmeſſe, die 3. Deutiche Erfindemgen⸗ Neuherten⸗ und Induſtrie, Meſſe, findet vom.—7. Mai 1995 im Roſenbarten ſart. Dl⸗ Vrehereitingen ſind beendiat; in den nächſten Tagon wer⸗ den die Werbedruckſachen zum Verſand gelangen. Voranmeldungen liegen bereits in beachtensworter Anzahl vor. der! Und er iſt es, Gott ſei Dank. Das Chriſtkind iſt ebe ein viel, viel natterer Beſuch.„Weißt, Vatl, wenn ich net gwußt hätt, daß der Bikolaus der Nikolaus wär, nacha hätt i gmeint, daß er der Meier Pepi gwen is. Der red gerad aſo, wenn d Bubn nämlich Schutzmann ſpieln, druntn im Hof Die alten Bräuche kammen ſa langſam wieder zu Ehren, und mit ihnen die ſprichwörtliche Münchnet Gemütlichkeit. Nur einez ſcheint nimmer wiederkehren zu wollen, die Münchner Boheme. Vielleicht iſt die Boheme, wie ſie vor dem Kriege noch beſtand, überhaupt eins überwundene Sach:. Man erzählt ja auch, daß in Paris der Montmartre ein neues— wenn auch nicht gerade ſchöne⸗ res— Geſicht bekommen habe. Und wenn man heule in jenes be⸗ rühmte„Cafe Stefanie“ kommt, das ſeinen alten Namen„Cafe Größenwahn“ nimmer mit Recht trägt.. Früher, da dampfte es port vor Geiſt und Willen. Nächtelang— von den Tagen ganz zu ſchweigen— beſprachen die Dichter die Werke, die ſie ſchreiben— wallben und die jungen Maler beſchimpften die Akademie. Alle aber nahmen den vom Kellner Julius fünfundzwanzigpfennig⸗weiſe gegebenen Vorſchuß auf den zukünftigen Ruhm. Hinten ſaßen, in den Vorabendſtunden, am Tiſche der„Arrivierten“ Guſtap Meyrink und der Maler Heterich, der Maler⸗Dichter Hofmann von Weſten⸗ hof, der bis ins Alter den Charme des k. k. Offiziers bewahrt hatte, und Väterchen Carl Rößler. Roda Rodas rote Weſte le uchtete und unber der buſchigen Braue fixierte dos goldene Monocle den letzten Schach⸗Zug Erich Mühſams, der als„Edelanarchiſt“ höchſt inkonſe⸗ guent, den Schach⸗König verteidigte(und zwiſchendurch, freundlich belächelt, von den Sitzungen des Revolutionärs⸗Klub„Tat“ berich⸗ tete.) Und allen war die böſe Politik höchſt wurſt. Indeſſen am Nebentiſche eine corona von Balkan⸗Stämmlingen die Pokerkar⸗ ten, nicht immer ganz ehrlich, miſchte. Um Hunderte ging der Kampf der Streit aber um die ſechs Mark Bar⸗Einſatz, die irgend ein Groenhorn ins Spiel gebracht hatte. Hier war nämlich die„Pa⸗ piermark“ längſt eingeführt, da alle umgeſetzten nur auf dem— Papier ſtanden. Jetzt aber ſieht das Cafe Stefanie gar mummmer recht größenwahnſinnig aus. Nur ein alter Stammgaſt ſizt noch immer am gleichen Tiſch, an dem ich ihn vor Jahren zum erſten Male geſehen habe: ein Mähnenmenſch. der käg⸗ lich zehn Stunden in ein myſteriöſes Tabellenheft Striche macht Ich glaube, er will ein neues Sternenſyſtem erfinden. Aber er iſt ſonſt ganz harmlos, und man läßt ihn frei herumlaufen. Beniger gut iſt es einem anderen Pröpheten Wnnen Herrn Stark, der für ſeine Lehre vor den 155 hiar Propa machen wolſte. Er hatte im Blütenſoal eine Verſammlung abdgehalten und Unter lebhaftem Gefuchtel wildbe Phraſen i mende Volk —— ihn bin 00. eee—4 in der n doch fürfzehn Aus dem Lande ch. Neckorbiſchofsheim, 20. Dez. Kirchenrat Schmitthen⸗ ner hielt in des hieſigen Kriegerbnnde⸗ einen feſſelnden Vortrag über ſeine Kriegserlebniſſe im 7oige Krieg. Reicher Beifall lohnte den Sprecher, den Dank ſprach Lehr amtspraktikant Schenck aus. 10 ch. Adersbach, 20. Dez. Der hieſtge Geſangvereln ſeſe 5 im kommenden Jahre ſein 80jähriges Beſtehen. Mit dem Jubelfef verbunden wird ein Preisſingen des Elſenz⸗Gau⸗Sän 5 des Gruppe Meckesheim. Der Feſttag iſt auf 7. Juni 25 eſtgeſetz ch. Sinsheim, 20. Dez. In Steinfurt wurden den isreali⸗ tiſchen Bewohnern während eines Balls die Türen geſperrt. dur Verſtopfen des Schlüſſellochs, ferner wurde ein Ctall angez Der Stagtsanwalt hat eine Belohnung von 300 Mark ausge ſetzt für die Ergreifung der Täter, von denen man keine Spur hal In Kirchardt wurde auf dem Rathaus eingebrochen und 25 aus der Portokaſſe entwendet. Den Tätern iſt man auf der Spuk. In Ittlingen verunglückte der frühere Mühlenbeſitzer Müller beim Getreideaufladen ſo ſchwer, daß er an den Folgen verſtarb. Aus der Pfalz ⸗ Cudwigshafen, 20. Dez. Die Unterbringung der zu⸗ rückkehrenden Ausgewieſenen in ihre früheren Dienſtwohnungen ſtößt mitunter auf große Schwierigkeiten, weil die jetzigen Vo nungsinhaber, die die Dienſtwohnungen nach der Ausweiſung der rechtmäßigen Inhaber bezogen haben, nicht freiwillig die Wohnun⸗ gen räumen wollen. Es handelt ſich bei um ſog. frühere Hilfsangeſtellte der Regiebahn, die nach Rückütbernahme des pfäl⸗ ziſchen Eiſenbahnnetzes von der pfälziſchen Reichsbahndirektion nicht übernommen worden ſind. So weigerten ſich auch in Grünſtaot 2 frühere Hilfsangeſtellte der Regiebahn die bahneigenen Wohnun gen zu räumen, ſodaß ſchließlich die zwangsweiſe Räumung erfol⸗ gen mußte. :: Rieſchweiler, 19. Dez. Ein eigenartiger Heilkundiger iſt der Homöopalh Adam Pfeiffer von Höhmülbach. Er ſchlug vor einigen 5 5 den Ackerer Jakob Nothaar auf dem Nachhaufe⸗ mege nieder und mißhandelte ihn, da Rothaar das Schultergebenk gebrochen hatte, mußte dieſer ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Wirklich eine ſonderbare Kur! Ganz abgeſehen davon, daß ſich ſein akademiſcher Kollege über dieſe„Kundenlieferung“ diebiſch ge⸗ freut haben wird, wird ſich der„fromme Heilige“ noch ſtrafrecht⸗ lich verantworten müſſen. :: Bergzabern, 19. Dez. Ein Kind unſerer Gemeinde der be⸗ kannte Erbauer des ſtilvollen Armee⸗Muſeums in München, Wirk⸗ licher Geheimer Baurat a. D. Ludwig Ritter von Mellinger feterte in der bayeriſchen Hauptſtadt ſeinen 75. Geburtstag. Herk v. Mellinger iſt 1849 in Bergzabern geboren. 1886 kam er in den Militärverwaltungsdienſt und wurde im Herbſt 1895 an die Spitze der 5. Sektion(Bauweſen) der Militärverwaltungs⸗Abteilung des bayer. Kriegsminiſteriums deſtellt. ⸗l.- flaſerslautern, 20. Dez. Die Elektrizitätsverſor⸗ gung der Pfalz wird dedurch eine wöſentliche Förderung erfoh⸗ ten, daß es der Elektrotechniſchen Beratungsſtelle des Pfälziſchen Gewerbemuſeums nach längeren Beratungen gelungen iſt, durch die Kayeriſche Staatsbank und die Giro-Zentrale München ein Därkehen von 450 000 Goldmark für die Unterſtützung pel⸗ ziſcher Gemeinden beim Anſchluß an das Ueberlandn'tz zu er⸗ wirken. Die Zuſchüſſe werden nach Begutachtung der Anträge durch die elektrotechniſchen Beratungsſtellen von der Regierung der Pfolz verteilt. — Ifire Verlobung m Weiſimarſiten teſſen Sie ſhren Freunden u. Belaannten am zuechmàs- siygsten und billigsten qutch ene Anzeige in de/ NVeben Jannheimer Zeitung mit. S/e wird z0 Bellanntgabe von Familien-Ereignissen , vorzugsweise benutzt* Der Veinnacfts- Derſohungs- Arnseiger erscEInftι MN⁰⁰ον,:,W— Ek. Dezenber, Mitiagausgabe. „57T7TTTTTbTTTT——— reszeit geirrt hat. Warum auch nicht? In der„Blüte“ gehts 15 8a Jaſchin ſtets hoch her. Herr Stark iſt eine Art Kenkurrenz Louis Häußer, den Reichstagskandidaten. Er hat ſegar ene eigene Zeitſchrift. Warum auch nicht? Es gibt ſa in England ein Irrenhaus⸗Journal, das durchaus nur von armen Irren geſchrieben und redigiert wird. Beim„Stark“, dem Blatte des göttliden Lron⸗ hard, fehlt leider ein diesbezüglicher Hinweis. Die Lektüre iſt ni t ohne Humor. Man gewinnt daraus einen tiefen Einblick in dis Prophetenwelt. Und dem Eindruck, daß auch bei den„Göttlichtu, mit höchſt irdiſchem Waſſer Ka wird. rr Leonhard Star aber iſt ein Gott der Rache. Er erläßt in ſeinem Blatte folgende be⸗ drohliche Mitteilung:„Aus Meinem Herzen für alle Zeiten ausge⸗ ſchloſſen ſind(Ausſchluß aus dern Herzen iſt gleichdedeutend mit Todesurteil): Franz Kaiſer, weil er die geiſtige Eigenſchaft zu Mir ſchon des öftern abgeleugnet hat. Clara Sterk, weil ſie als Meine Ehefrau es fertig brachte, ſich mit minderwertigen Männern einzu⸗ laſſen.... Louis Häußer, der aller Welt non ſeiner makelloſen Rein⸗ heit vorgaukelt, aber das denkbar niedrigſte Anſinnen an meine Frau Charlotte geſtellt hat, u. ſ..“ So erfährt man etwas über Leute, die„beinahe“ in den Reichstag gewählt worden wären? Olückliche. weiſe nur„beinahe. In München hat der„nied ige Anſt u ſtellende Häußer“ es immerhin auf 85 Stimmen gebracht. 5 8 hingegen, na ja, er kann ſich mit Schillern tröſten:„Der Stark am möchtigſten allein“, Im übrigen iſt Wahlkampf und Wahltag in München viel ruhi⸗ ger verlaufen als im Frühiahr. Und als man am Moraen erwachte, da erfuhr man, daß die ſozialiſtiſche Mehrheit im Münchener Sta rat. die doch ein böchſt ſchiefes Bild der Münchener Volksgeſinnung gegeben hatte, aebrochen und erlediat war. Und das iſt aut ſo. Immerbhin hat auch der alte Stadtrat manch nützlichen Beſchluß ge⸗ faßt, in letzter Zeit 1 or allem den der Hilfsaktion für notleidends geiſtige und künſtleriſche Berufe. 30 000 Mark erhielt. beiſpielsweiſe. der„Verein Münchner Studenten“, ſenes ſehr wichtige gemeinnüzice Unternehmen, dem es zu verdanken iſt, daß ein nicht kleiner zentſatz Münchner Studenten überhaupt lebens⸗ und arbeitsfähin bleibt. Etwa 10 vom Hundert der Immatrikulierten erhalten e. aanz Geringes ihre Mahlzeiten und jeder vierte Münchner Studen nimmt halbſtündiaes Warten in Sturm und Kälte auf ſich, um den ſehr preiswürdigen Mittaastiſchen des Vereins tellnehmen zu können. Erſchreckend iſt auch das Bild das man bel dar Gelegenbe der Stadtratshilfe von der wirtſchaftlichen Situation der Münche Malerſchaft erhielt. Ihr half man durch Ankauf von Gemälden⸗ die jeweils ein paar bundert Mark bezablt wurden. Namen paf autem internatlonalen Nuf haben ſich hier beworben, und won h lefder wicht aſlen gebecht werden können. — ——— . 1 · Am ĩðͤ Montag, den 22. Dezember 1924 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Rusgabe] ——.ñs]?;kyé⁵!uã!.k ͤͤꝛ ᷑ R.d ¼ ½ ½᷑¼᷑᷑——]):ᷓk—!!— à—— 7. Seite. Ar. 394 zeit Nürnbera iſt dadurch reichlich nervös und aufaereat und liefert Uweiſe ein ſcharfes Spiel, ſo daß ſich der Schiedsrichter genötiat zah, kurz vor der Pauſe Strobel vom Klub auszuſchließen. Kurs vor Pauſe gelinat es dann dem Meiſter einen Erfola aufzuholen. 21 Die zweite Hälfte ſeht Nürnberg trotz der 10 Mann ſtändig im nariff und in der 18. Minute gelinat es Hochaeſang auf einen urchbruch hin. den ausgaleichenden Treffer zu erzielen. Beide annſchaften haben von da an noch mehrfach Gelegenheit. zu Erfol⸗ gen zu kommen. aber die beiderſeitige aute Abwehr der Mannſchaſ⸗ den verhindert jeden zählbaren Treffer. 1860 München— Teukonia München:1(:0) Eine große Ueberraſchung für München. 1850 München war nernd überlegen, aber der Sturm verſaate vor dem Tore und onnte bis Halbzeit keinen Erfola erringen Ungefähr in der Mitte der zweiten Halbzeit kommt dann Teutonia durch einen Durchbruch überraſchend in Führung, dem 1860 erſt kurs vor Schluß den aus⸗ 3 gleichenden Treffer entgegenſetzen kann. Kreisliga in Bayern Pfeil Nürnbera— Bayern Erlangen:2. Eintracht Nürnbera— 83 Nürnbera:1. Franken Nürnberg— Banern Nürnberg:0. Mainbezirk Einkracht Frankfurt— B. f. R. Frankfurt:1(:0) Die Eintrachtmannſchaft zeigte ſich in dieſem Spiel von der beſten Seite und mit etwas mehr Glück hätte ſie den Sieg erringen müſſen. Eintracht erzielte 15 Minuten nach Spielbeginn das erſte or und kann bis zur Halbzeit dieſen Stand halten. Auch nach der Pauſe iſt der Kampf offen und erſt in der 25. Minute der zweiten Hälfte kann V. f. R. den Ausgleich erzielen. Offenbacher Kickers— Helvetig Frankfurk:0 Das Spliel zeigte zwei gleichwertige Mannſchaften, von denen Helvetia den beſſeren Sturm und Kickers die beſſere Verteidigung aufwieſen. Der Kampf verlief nicht ohne Zwiſchenfall, der zum offenen Krach hätte ausarten können. Der Schiedsrichter hatte überſehen, daß der Mittelſtürmer der Helvetia mit dem Torwart der ickers zuſammengeprallt war, ſo daß der Torwart ausſcheiden mußte. Die Zuſchauer gerleten dadurch in heftige Erregung, die ſich erſt legte, als der Mittelſtürmer der Helvetia freiwillig das Jeld verließ. Der Kampf tobte mit 10 Mann auf beiden Seiten hin und her, ohne daß es einer Partei gelang, einen Erfolg zu erzielen. Hanau 93— Waſas Budapeſt:2(:2) Die Budapeſter Gäſte führten ein techniſch hervorragendes Spiel vor, das die zahlreichen Zuſchauer zu Beifallsſtürmen begeiſterte. Der Sturm der Budapeſter zeigte glänzende techniſche und taktiſche Fertigkeiten. Die Hanauer hielten ſich gegen die allgemein überlegen ſpielenden Gäſte glänzend und konnten dem Spiel ſtets einen offenen Charakter ſichern. Bon den Budapeſtern erzielte der Internationale Takaſz ſchon kurz nach Beginn des Spieles das erſte Tor, dem kurz darauf der Hanauer Halbrechte Krebs den Ausgleich folgen ließ. Hanau kann nach wenigen Minuten nach gutem Zuſammenſpiel da⸗ auf:1 ſtellen, dann erzielt wiederum Takafz den Aus⸗ 9 In der 2. Halbzeit ſpielen die Ungarn durchweg überlegen, konnten aber gegen die ſichere Helvetia⸗Mannſchaft nichts erreichen. * Ddie holländiſche Ländermannſchaft gegen Deutſchland. An⸗ ſangs nächſten Jahres fpielt vorausſichtlich in Holland die deutſche Länderelf Zu dieſem Kampf hat der niederländiſche Fuſtbanbend folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Tor: van der Meulen, Verteidiger: Renis und Vermetten. Läufer: Hordyk, Hulsmann, Krupf. Skür⸗ mer: Hugronge, Wolker, Pylp, Koings, De Natris. Weitere Ergebniſſe Süddeulſchland Rheinbezirk Bezirksliga V. f. R. Mannheim— V. f. L. Neckarau:1; V. f. T. u. R. Feudenheim— Sp. u. Tp. 1877 Waldhof:1; Phönix Ludwigs⸗ 3 Pfalz Ludwigshafen:1; Sp. 98 Darmſtadt— F. C. Pirma⸗ Kreisliga Neckarkreis 1908 Mannheim— Phönix Mannheim 11; V. f. B. Heidel⸗ berg—. Vorwärts Mannheim.2; Spielpg. Plankſtadt— 1907 Mannheim ausgefallen; Viktorio Neckarhauſen— Hertha Mannheim 7·2 Vg. 98 Schwetzingen— Germania Friedrichsfeld 11. Vorderpfalzkreis V. f. R. Frieſenheim— 1903 Ludwigshafen:2: Fo. Franken⸗ t— 1904 Ludwigshafen:0; Kickers Frankenthal— Spielog. Mhindenheim:3; V. f. R. Oggersheim— Fv. Speyer:4: Arminia hingönheim— Viktoria Herxheim:0. As Klaſſe: Kickers Mannheim— Alemannia Rheinau:1. Bezirk Bayern. Wacker München— 1. F. C. Nürn⸗ — 5:2, Sp. Vg, Fürth— F. V. Nürnberg:1, 1860 München— nie München:1, Bahern München— D. S. V. München 1(Privat). e Württemberg⸗Baden. Stuttgarter Kickers— S. C. Netrarg:0, Freiburger F. C.— V. f. R. Heilbronn:1, F. C. Nühlburg— S. C. Stuttgart:1, V. f. B. Stuttgart— F. C. forgheim:1. Rheinbezirk. S. V. Darmſtadt— F. C. Pirmaſens:2, R. Feudenheim— TSV. Mannheim⸗Waldhof 01, V. f. R. Mannheim— V. f. L. Neckarau:1, Phönix Ludwigshafen— 0 Ludwigshafen:1. Rheinheſſen⸗Saar. F. V. Saarbrücken— Te. Föchſt ausgef., Trier o5— Wormotia Worms:2, S. B. Wies⸗ —— 85 Saar 05 Saarbrücken:1, Boruſſia Neunkirchen— F. C. 12. Mainbezirrk. V. f. R. Frankfurt— Eintracht Frankfurt 111. Gelfe ſe Frankfurt— Offenbacher Kickers:0. genGeſeilſchafkafpiele,, Se Frankfurt— V. f. d. Lipzig:8, Hanau 98— Vaſas Budapeſt:2. Weſtdeulſchland 1 Ruhrgau..C. Schwarz⸗Weiß Eſſen— TSV. Bochum:1; Srminic Marten— Buer 07:3; Union Gelſenkirchen— Sp. u. 14—(Privat):0; Preußen Eſſen— Preußen Duisburg iederrhein VfB. Bottrop— Duisburg 99:0,; VfL. Kre⸗ derd— Sp. V.:4; Meidericher Sp. V.— Union Ham⸗ 07 5 85 Raſenſport Mülheim— FV. 08 Duisburg:1: Hamborn —..v. B. Ruhrort:2. 0211 Märk. Gau. Stadtmannſchaft Neuß— Stadt Düſſeldorf Rheingau. Kölner BC.— Viktorta Köln:0; Tura Vonn ge⸗ gen Germania Düren 0⸗3; Alemannia Aachen— Rhenania Köln Lsgef: Azenania Sen 7— Jugend püren 1n: s.Jadbach Dd— Bonner 5B.:7: SC..⸗Gladbach— Kl. f. R. Köln:0; Ianer FC.— VfR. Köln:3: Rheydter Sp. B.— Kölner SC. 99 Wenfalen aleggan Stadtmannſchaft Osnabrück— Gaumannſchoft tſale 5 Südweſiſalengen Sportfreunde Siegen— SB. Wetter.8. RNorddeulſchland Altona 98— Hamburger S. B.(Geſ.⸗Sp.) 572 910— Viktoria Hamburg:1; St. Georg 1816 Hamburg— S. V. Hamburg 81; Nienſtedten— F. C. Blankeneſe 224; Union Großz⸗ Ratebe Reichsverband die Disqualifikation brachte konnte der Vorfitzende Schleswig.Holſtein: Hohenzollern⸗Hertha Kiel— Olympia Neumünſter :9; Neumünſter 1910— Nordmark Flensburg(ausgef.); Boruſſia Kiel— Preußen Itzehoe(ausgef.); Holſtein Kiel— B. V. Gaarden:1. Weſtkreis: Werder Bremen— A. B. T. S. Bremen:4; Union Bremen — Komet Bremen:5; Friſta Oldenburg— Eintracht Bremen 21. Mitteldeulſchland Mittelelbgau: S. u. Sp. Vg. Magdeburg— Fortung Magdeburg 908; Viktoria 96 Magdeburg— Preußen 99 Magdeburg:1; Preußen Burg— Germania Magdeburg:2. Oſtſachſen. Keine Meiſterſchaftsſpiele. Mittelſachſen. Ausgefallen. Nordweſtfachfen: Sp. B. Leipzig— T. u. B Leipzig 9·2; Spfr. Leipzig — Eintracht Leipzig 324, Viktoria Leipzig— Pfeil Leipzig 38. Saalegau: Boruſſia Halle— Wacker Halle:5: Halle 98— V f. L. Merſeburg:1; Halle 98— Sp.⸗Brüder Halle:1; Spfrd. Halle— Merſe⸗ burg 99 41. Brandenburg Meiſterſchaſtsſpiele der Oberliga. Abteilung A: Spandauer S. C.— f. B. Pankow:2; Luckenwalder B. V.— Union Oberſchöneweide 00; Hertha⸗Berliner S. C.— Kickers Schöneberg:0; Spandauer S. V.— Preußen Berlin 113. Abteilung B: Alemannia Berlin— S. C. Niederſchönhauſen 61; Brandenburg Berlin— Berliner S. V. 92:1; Union 92 Berlin— Tennis Boruſſia Berlin:3; Union S. C. Charlottenburg— Vorwärts Berlin 111; Weißenſee 1900— Wacker Tegel 312. hockey Turn- u. Jechtklub Ludwigshafen— Mannh. Turn-Geſ.:1 Das in Ludwigshafen ſtattfindende Spiel ergab wie das Vor⸗ ſpiel ein Unentſchieden. Die beiden Tore fielen in der erſten Hälfte, ſpäter gelang es trotz äußerſt hartnäckigem Spiel niemand, nochmal zu einem Erfolg zu kommen und ſo den Sieg ſicher zu ſtellen. Körperlich war T. F. C. bedeutend überlegen und machte auch hiervon öfters Gebrauch. Mannheim gleicht dies durch beſſere Srock⸗ technik aus und hält das Spiel durch ſeine ſtabile Verteidigung ſicher. Eine Folge des ungewohnten ſehr großen Platzes war es, daß die M. T..⸗Läuferreihe ſich nicht voll und ganz zurechtfinden und ſo den Sturm nach vorn drücken konnte. Hockey⸗Ergebniſſe V. f. R. 1— T. V. 46 Mannheim 1:0. 2. Mannſchaft:2. V. f. R. Damen— T. V. 46 Damen:0. Am Samstag: V. f. R. Damen— 1880 Framkfurt Damen:3. Handball „Jahn“ Neckarau—.B Mannheim von 1846:0(:0) Auf dem Spielplatz im Luifenpark ſtellzen ſich beide Mannſchaf⸗ tenr mit Verſpätung einem Herrn aus Oftersheim, der gut leitete ſedoch, da er allzu genau war, das Spiel zerpfiff. In der erſten Halbzeit war eine kleine Ueberlegenheit des 1846 zu verzeichnen, wogegen in der zweiten Hälfte das Spiel ziemlich ausgeglichen war. Die beiden Tore fielen in den letzten 10 Minu⸗ ten. Nach Torgelegenheiten hätte der T. V. 46 knapp gewinwen müſſen. Bei 1846 Tormann und Verteidiger ſehr gut, Halbrechts und Mittelſtürmer angehend. Letzterer in der zweiten Halbzeit als Mit⸗ belläufer beſſer. Bei Neckarau ragten Torwart. L. Verteidiger, Halbrechts und Mettelläufer hervor. Letzterer der beſte Mann auf dem Platze. „Jahn“ Neckarau 1. Ing.— T. V. M. v. 1846 1. Ing.:2. J. R. Boxen Die Einigkeit im Reichsberbandslager wiederhergeſtellt Am Samstag weilte ein Vertreter des neugegründeten SWaABvV in Berlin, um über etwaige Meinungsverſchied rziden mit dem DRfAB zu verhandeln. Am grünen Tiſch ſtellte ſi., her⸗ aus, daß ſolche gar nicht beſtehen und daß die revolutionäre Ver⸗ ſammlung nur eine Folge davon war, daß einige Herien glaubten, Berlin wolle diktieren und aus dieſem Grunde nervös werden. Herr Strack⸗Offenbach a.., der als Beauftragter des Südweſt⸗ deutſchen Amateur⸗Boxverbandes erſchien, zeigte ebenſo wie der Deutſche Reichsverband für Amateur⸗Boxen Verhandlungswillen, und ſo war in kurzer Zeit alles erledigt. Es iſt anzunehmen, daß die Vorſchläge, denen auch Herr Strack zuſtimmte, ebenfalls von den oppoſitionellen Vereinen angenommen werden. Bekanntlich hat der zeue Verband am 15. Dezember ſeine Generalverſammlung und es dürfte der deutſche Borſport einen Weihnachtsfrieden erleben. Die Vorſchläge, die Herr Strack mit auf den Weg bekam, ſind die gleichen Forderungen, die der.⸗A. an den Verband ſtellte Man muß ſich darüber wundern, daß die Vereinsvertreter des Süddeutſchen Amateur⸗Boxverbandes auf die aufrühriſchen Worte eines Heidelberger Herrn hineinfielen, der dem Vertreter des Reichs⸗ verbandes das Wort im Munde umdrehte. Bei etwas mehr Ruhe wäre alles erſpart geblieben.— Einen humoriſtiſchen Abſchluß fand die Verſammlung. Bekanntlich tagte am gleichen Tage der Berltner Boxverband, man konnte ſich daher erſt gegen 22 Uhr in der Ge⸗ ſchäftsſtelle an dei Verhandlungstiſch ſetzen. Nach Schluß war man hungrig und durſtig, und da um dieſe Zeit die Reſtaurants nicht mehr geöffnet waren, entſchloß man ſich, nach einem Lokal zu gehen. das auch Herrn Walther⸗Hamburg, beſtens bekannt iſt. Alſo een einmütig verſammelt die Herren Strack, Milberg, Mandler und 14——5 im„Keller“ und man freute ſich. daß alles„ſo gut“ abge⸗ aufen. Bis hierher der Bericht über die„Verſtändigung mit Süddeutſch⸗ land“ im„Borſport“. Mancher wird ſich ſagen: Endlich kommt man auch zur Vernunft und ſieht ein, daß auch hier Einigkeit nur ſtark macht. Manch' anderer wird aber— und das ganz mit Recht— den Kopf ſchütteln und ſich fragen: Warum war denn nur jetzt die ganze Aufregung, die Suſpendierung des SABV.⸗ Vorſtandes, gar die Auflöſung des Süddeutſchen Verbandes und die Neugründung des SWABV? Und wer die näheren Umſtände des auch„Herrn Walter bekannten Keller“ kennt, in dem ausgerechnet der luſtige Aſchluß ſtattfand, wird ſich noch mehr wie perwundern. Aber immerhin, ſei ˖ auch wolle, eine gütliche Einigung dem, wie es war das Beſte, was in dieſem Falle anzuſtreben war und nun ſcheinbar auch erreicht iſt. Angeſichts des immer näher rückenden 15. Dezember, der den ſüddeutſchen Vereinen bei Nichtzahlung der Gebühren an den des SWABV. nichts beſſeres tun, als ſich direkt und perſönlich mit Berlin auseinander zu ſetzen. Der Wunſch aber, der alle, die an dem deutſchen Boxſport Intereſſe haben, beſeelen muß, iſt der, daß ſich ſolche Ereigniſſe wie im letzten Jahre nie mehr wieder⸗ holen und daß hier der Grundſatz gilt: Erſt wägen, dann wagen. Imel. * Die deulſche Auswahlmannſchaft in Kopenhagen. Am 6. Januar wird der Reichsverband einer Einladung des J. F. Sparta nach Kopenhagen mit ſeiner Auswahlmannſchaft Folge leiſten. Die Mannſchaft wird wahrſcheinlich folgendes Bild haben: Dübbers⸗ Mühlheim, Leinz⸗Maunheim, Domgörgen⸗Köln, Eckardt⸗Hamburg, Müller⸗Köln, Rieke⸗Hamburg, Nispel⸗Berlin und Haymann⸗Mün⸗ chen. Die deutſchen Farben ſind alſo vom Flieger⸗ bis zum Schwer⸗ ewicht beſtens vertreten. Erwähnt ſei noch, daß es ſich bei dieſem ampf nicht um einen Länderkampf handelt. Sch. Haymann ſchlagt Nispel ·Berlin München. 21. Dez.(Eia. Ber.) Das von der aganzen deutſchen Borxſportaemeinſchaft mit aro⸗ gem Intereſſe erwartete Auſammentreffen des deutſchen Schwer⸗ aewichts⸗ und Halbſchwergewichtsmeiſters im Amateurboxen wurde durch den T. V. 1860 München vor einer aroßen Zuſchauermenge olſatia orn:1. Hannoverſcher S. E.— V. f. B. Braunſchweig — Werder Haunover 21. tres kalſpiele): u5 Sh Branſde verwirklicht. Der Schweraewichtsmeiſter Ludwia Kaumann Mün⸗ konnte der Verliner durch ſeine bervorragende Kampfesweiſe in den erſten drei Runden dies überbrücken. ſodaß der Kampf beim regu⸗ lären Ende noch unentſchieden ſtand. Erſt die Zuſatzrunde brachte dem Münchener einen knappen Siea nach Punkten. Ernſt Grimm in Paris geſchlagen Baris. 21. Dez.(Eig. Ber.] Im Wintervelodram trat der deutſche Weltergewichtsmeiſter Ernſt Grimm gegen den ausgezeichneten Belaier Shaekels ſr. an. Der Deutſche verlor den ſpannenden und in jeder Runde intereſſan⸗ ten und außerordentlich ſchönen Kampf nach Punkten. Das Treffen wurde ſehr beifällia aufgenommen. Shaekels ailt als kommender Mann im Weltergewicht und hat bereits eine Anzahl Siege errun⸗ gen.— Anſtelle Breitenſträters. der ſich beim Kampf gegen Goddard eine Nierenverletzung zugezogen hatte, trat der bolländiſche Schwer⸗ gewichtsmeiſter Piet van der Veer der ſchon zweimal an den Titelkämpfen um die Europameiſterſchaft teilnahm. an. Er konnte gegen den Exſchwergewichtsmeiſter von Frankreich, Nilles, nur ein Unentſchieden erzielen.— Im Rückkampf ſchlua Molina den Mulatten Jack Walker wiederum nach Punkten. Der Belaier Humbeck mußte gegen den Spanier Paolino in der vierten Runde aufgeben. Rudi Wagener ſchlägt den Belgier Wils Bei den internatlonalen Berufsboxkämpfen in Hamburg erzielte Rudi Wagener einen ſchönen Erfolg über den belgiſchen Exmeiſter Wils. Wagener griff gleich ſtürmiſch an und konnte ſeinen Gegner ſchon in der erſten Runde zu Boden bringen. In der 2 Runde brach der Widerſtand des Belgiers unter dem Hagel gut ſitzender Treffer völlig zufammen, er gab den ausſichtsloſen Kampf auf. In dem ein⸗ leitenden Treffen erzielte Otto⸗Bochum einen knappen Sieg nach Punkten über Theiß⸗Bochum Matzke⸗Bochum und Kirſch⸗ baum⸗Kreſeld gingen mit einem Unentſchieden über die Diſtanz. das gleiche Urtell wurde in dem wechſelvollen Kampf zwiſchen Louis⸗Duisburg und Zapp“⸗Düſſeldorf gefällt. 5 Athletik Weltmeiſter Rheinftank⸗Mannhelm bringt 540 Pfd. zur Hochſtrecke! Eine äußerſt reſpektable Leiſtung brachte der Weltrekordmann Rheinfrank, ein Mannheimer Kind, zuwege. Er nahm am letzten Sonntag auf Einladung an dem Großkampftage der„Germania⸗ Sportfreunde“ Karlsruhe teil. Als Leichtgewichtler mit einem Körpergewicht von 133 Pfund bewältigte er im Gewichtsheben⸗Drei⸗ kampf(einarmig Reiſſen, beidarmig Drücken, beidarmig Stoßen) ein Geſamtgewicht von 540 Pfund. Wie hoch dieſe Leiſtung einzu⸗ ſchätzen iſt, geht daraus hervor, daß der Sieger im Schwergewicht Europameiſter Otto Oeſterlein⸗Karlsruhe, Rheinfrank nur mit 80 Pfund hinter ſich lleß, während der Karlsruher Mühlich von Rhein⸗ frank mit 45 Pfund Differenz an die zweite Stelle im Leichtgewicht verwieſen wurde. Sch. Aückkampf UfR.— Ufg. von 1886 am 3. Jauuar 1925 Der Rückkampf in der Vorrunde um die Vorherrſchaft in der -⸗Klaſſe des Rhein⸗Neckar⸗Gaues im Ringen(den i konnte VfR. bekanntlich mit 9 gegen 12 Punkte für ſich entſcheiden) findet, wie nun bekannt wird, am A n 3. Januar ſtatt. Der VfR. gedenkt mit bedeutend verſtärkter Mannſchaft anzutreten und auch der Bfok. wird ſicherlich nichts unverſucht laſſen, die Scharte wieder auszuwetzen. Der BfR. tritt dann, falls er auch dieſen Rückkam gewinnt, mit der Sportvereinigung von 1884 am 10. Januar 19 als nächſten Gegner an. Geht der Kampf für den BfR. verloren. dann wird er gleichwohl am 10. Januar einen bis jetzt noch nicht beſtimmten Gegner in den Kaiſerſälen als Gaſt empfangen Die Ringerabteilung des VfR., deren Leitung in den Händen des Herrn Pfeiffer liegt und die zurzeit über eine recht reſpektable Kampfmannſchaft verfüͤgt, die ſich zum Teil aus den vom BfR. über⸗ getretenen Leuten wie Weber(Mittel), Spaß(Mittel A) ͤund Denu(Leicht) zuſammenſetzt, zu denen ſich der kampfſtarke Rup de. ſellt, zählt gegenwärtig 30 Aktive. Eine 2. Kampfmannſchaft 0 reits im Werden begriffen und beſonders in den leichteren Gewichts⸗ klaſſen verfügt die Abteilung über ſehr autes Material Erwähnens⸗ wert ſind auch die kleinen Papiergewichtler, die für ihr Alter ſchon eine erſtaunliche Technik und Gewandthett an den Tag legen. Sch. pPferödeſport e In die„Oberſte Behörde für Vollblutzucht und Reunen“ wurde an ſüddeutſcher Vertreter der Rennvereine das Mitglied des Direktoriums des Badiſchen Rennvereins Mannheim, Herr Rechtsanwalt Anton Sindeck⸗ Mannheim gewähkt. Die Oberſte Rennbehörde, die in Verlin ihren Sik hat und in der auch die preußiſche Regierung durch einen Staatskommiſſar vertreten wird, iſt die höchſte Inſtanz des deutſchen Zucht⸗ u. Rennbetriebs, für deſſen Durchführung und Aufrechterhaltung ſie eingeſetzt iſt. Schwimmen hellas Magdeburg ſchlägt Waſſerfreunde Haunoder Magdeburg, 21. Dez.(Eig. Ber.) Der diesjährige Deutſche Waſſerballmeiſter Hellas Magdeburz hatte dem früheren Deutſchen Meiſter Waſſerfreunde Hannover zu Gaſte. Bis zur Pauſe ſtand der Kampf:2 für Hellas. Dann war es aber mit dem Widerſtand der Gäſte vorbei, die nur ein weiteres Tor erzielen konnten, aber 7 Tore hinnehmen mußten. Citeratur „ Deutſche Sportſchaet 1925. Für die vom.— 19. Apeil ftatt⸗ findende Ausſtellung in Nürnberg, die das geſamte Sportweſen in ſich ſchließt, ſind die Vorarbeiten bereits im beſten Gange. Die Nachfrage nach Ausſtellungsplätzen iſt über alles Erwarten groß. ſo daß die Ausſtellungsleitung ſich bereits mit dem Gedanken der Er⸗ richtung weiterer Hallen trägt und durch Aufſtellung bezw. Ausbau noch zirka 2000 Quadratmeter überdeckter Ausſtellungsplatz erzielt werden kann. Die dekorative Ausgeſtaltung der ganzen Ausſtellung. die in einem einheitlichen und geſchmackvollen Zuge gehalten ſein wird, liegt in Händen des bekannten Raumkünſtlers Architekt Mathias Billmann, der Gewähr dafür bieten wird, daß troßg einer vornehmen Linie die Koſten des einzelnen Ausſtellers für die Dekoration auf das Mindeſtmaß beſchränkt wird. Der Veranſtaltung wird heute aus allen Kreiſen des Sportes, der Behörden und dee Wiſſenſchaft, des Handels und der Tuduſtrie das größte Inteteſſe ert⸗ gegenbracht. So hat ſich 3. B. eine wifſenſchaftliche Stelle um einen Platz von 300 Quadratmeter beworben. Ebenſo ſind ver chiedgene Spitzenverbände des Sportes mit der Ausſtellungsleitung n Unte⸗ handlung und arößere Induſtrieunternehmungen beabſichigen ſie Frrichtung von Spezialbauten. — — — Lorenz, Raufmann Oskar Tietz, Jensen und andere faliren au/ 8122 NMifa-Rad kanmeeeeeeeeeeeeeememeeneeeeeeeneemeeeeeeeeeneeeeeneee ttdtktttttteeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Mitteldeutschie Fahrradwerke d m.. Sangerhausen · Berlin. Im Rarisbad 6 Groß-· Vertrieb für Norũbadem: Firma Peter Ludiuig, Mannheim-Mecharms Kispel⸗Berlin mit 152 Pfund ein ftarkes körverliches Plus, jedoch chen hatte mit 178 Pfund gegenüber dem Halbſchwergewichtsmeiſter Seike. Nt. 594 Neue Mannheimer Jeſtung[Morgen⸗Rusgabe)] be. eeee ee Moutag, den 22. Dezember 1924 der Wert planmäßigen Turnens für geſunde Entwicklung des Kindes Von Medizinalrat Dr. Welde, Stadtſchularzt in Letpzig. Viele Eltern ſehen nicht ein, warum mit planmäßigem Turnen ſchon in möglichſt frübem Kindesalter begonnen werden muß ſie halten das ungebundene freie Spiel für ausreichend zur Kräftizung, Dazu ſei folgendes bemerkt: Im freien Spiel macht das Kind nur dieſenigen Bewegungen, die ihm angenebm und bereits geläufig ſind. Beobachtet man da⸗ bei die Kinder genanuer, ſo ſieht man, daz ihre Körperhaltung meiſt vornübergeneigt iſt. Was aber den Menſchen vor allen Tieren aus⸗ zeichnet, iſt die aufrechte Körperhaltung und der zweibeinige auf⸗ rechtze Gang. Beides muß das Kind, das bekanntlich mit Krabbeln auf allen Vieren beginnt, erſt lernen und üben. Gute ſtraffe, gerade Körperhaltung iſt wichtig für ungeſtörte Entwicklung der inneren Organe, beſonders Lungen. des Herzens und der Sinnesorgane (8. B. Augen)]. Planmaßiges Turnen im Kindesalter hat alſo darauf zu achten, daß ſich der Oruſtrorb moglichſt weitet, daß die Wirbelſäule gerade gehaften und die beſanders auch für die Mädchen ſo wichtige Bauch⸗ muskulatur(wegen der ſpateren Geburt) geträftigt wird. Die Wiatigſten Uebungen ſind deshalb ſogenannte Haltungs⸗ und Atem⸗ übun en, ferner Geſchicklichteitsübungen, die dazu dienen, den gan⸗ zen Korper harmoniſch durchzubilden, ihn gelenkig und geſchmeioig zu machen, was auch auf die ganze Cyharakterbiloung gunſtigt ein⸗ wirktt. Auf Kraftübungen iſt kein Wert zu legen. Es kommt gar nicht darauf an, daß der eine oder andere Muskel, z. B. der grogze Armmuskel ober die Beinmuskel beſonders kräftig werden. wie bei jeder anderen Miſchine kommt es nicht darauf an, daß ein oder mehrere Peile Hervorragendes leiſten, ſondern daß die ganze Ma⸗ ſchine harmoniſch arbeitet, d. b. alle Teile gleich gut. Harmoniſche Durchbildung des ganzen Körpers wird am beſten erzielt burch geeignete Freiubungen und Schwimmen, Um beurtei⸗ leu zu tonnen, wie die Uebungen im einzernen geſtaltet werben nuhen, um die einzernen Wustelgeuppen ber meihe nach burchzu⸗ üben, muß der Turnulehrer genugende mogllchſt erügeyende Keunt⸗ nis von Bau und Piechanik des kinolichen Körpers haven. Die Ent⸗ wicklung des Kindes verläuft nicht in einer geraden Linie, ſonbern welenſormig, ſchubweiſe. Bald wächſt das eine Organ jchueller als das ansdere, bato tritit ein wachstumsſtillſtand ein. zebes Kind macht jeine Entwicklung durch, oft um Monate oder Jahre von der ſeiner gleichalterigen Mitſchüler abweichend. Die Knaben ent⸗ wickein ſich in einem weſentlich anderen Rhythmus als die wiädchen. Gemeinſames Turnen derſelben iſt deshalb falſch. Jedes Weichlecht braucht ſeine eigenen Turnübungen. benn der Knabe foll zum kräftizen mutigen Manne, das Mädchen zur anmutigen Frau er⸗ zogen werden. Für die Auswahl geeigneter Leibesübungen iſt nicht das Alter des Kindes maßgebend, ſondern ſeine jeweilige Ent⸗ wicklungsſtuſe, die der Turnlehrer kennen und beachten muß wenn er nicht Schaden ſtatt Nutzen ſtiften will, Das planmäßige Turnen im Kindesalter hat außer der geſund⸗ heitlichen noch eine enorme erzieheriſche Bedeutung. In der Schule mird Wiſſen beigebracht. Die Hauptaufgabe für das noch leicht bildſame Kindesalter iſt aber die Bildung des Cbarakters, der zwar in ſeinen Grundzügen angeboren aber doch noch beeinflugbar iſt. Was wäre geeigneter, im Kinde den Sinn für Orödnung, für ſelbſtgewollte Unterordnung, für Mut, Aus dauer, Gewanoheit, für Seluſtbeherrſchung und ouſtige Willensübung zu wecken und zu kräftigen als ein möglichſt frühzeitiges, ſchon vor der Schulzeit beginnendes, planmäßiges Turnen zuſammen mit anderen, gleich⸗ gearteten, gleichentwickelten, gleichkräftigen Kindern. Am beſten lät man die Kinder nackt— aber ſelbſtverſtändlich jebes Geſchlecht geſpnderk— oder nur in einer Badehoſe turnen, um ſederzeit die Haltung der Wirbelſäule, das Spiel der Muskulatur und die Atmung kontrolliexen zu können. Turnen im Freien iſt wegen der gleichzeitigen Stoffwechſelanregung der Haut durch das Tages⸗ licht und wegen Einatmens friſcher, ſtanbfreier Luft dem Hallen⸗ und Zimmerturnen rorzuziehen. —— Winterſporttage im mittleren Schwarzwald Eine günſtige Verkehrslage als Schnellzugsſtation der durch ihre landſchaftlichen Schönheiten und techniſchen Merkmale Mereſſanen und bekannten habiſchen Schwarzwaldbahn Ofſenburg-Konſtanz ſo⸗ wie die reiche ſich durchſchnittlich von Mitte Dezember bis Mitte März halten Schneedecke hat für das an der Vereinigung van vier älern liegenden Schwarzwaldſtädtchen Triberg die Vorbedin⸗ gungen geſchaffen, daß es zu einem Winterſportplatz von wachſender Bedeutung geworden iſt. Mit den Vorzügen der Natur und der e ſich das Bemühen um die Pflege des Winterſparts in ſeinen weſentlichen Formen, ſodaß heute Triberg als der einzige Platßz bezeichnet werden darf, mo im Schwarzwald alle vier Haupt⸗ ſportarten des Winters, Skiiauf, Bobsleigh, Rodel und Eislauf glei⸗ chexweiſe ſich liebepoller Pflege erfreuen. Dabei muß betant wer en, daß der ſportliche Charakter bei allen Veranſtaltungen den Ton an⸗ gibt, nicht eine vielleicht, wie es anderswo derFall iſt, eine inlleber⸗ triebenheiten. ausgelaufene und verſandende:ſellſchaftlichkeit, ſon⸗ dern eine zwangsloſe fröhliche kameradſchaftliche Geſelligkeit, die die Sportsleute und die Einheimiſchen nach des Tages Sport⸗ leiſtung abends zur Preisverteilung nach Belieben veteinigt. Die Schaffung von ſportgerechten Kunſtbahnen, vor allem auch die Krbanung der Bobsleighbahn, der einzigen Kunſt⸗ bahn dieſer Art in ganz Südzdeſtdeutſchland, hat für die Entwick⸗ lung des Sportes 1 3 Unterlagen geſchaffen. Es will piel hei⸗ n. wenn es trotz der Kriegsunterbrechung irnen iſt, ſeit dem dahrs 1911. dem Gründungeſahr des Bobelelghelub Schwarzwold, einen urſprünglich fremden Sport in Triberg und im Schwar zwald heimiſch 1 machen. Die Entwicklung fand eine natürliche und, wie die Ergebniſſe gezeigt haben ariffrichtige Fortſetzung in der im 5 1922/23 entſtandene Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen den Bobklub Schwar wald und dem Bobklub Taunus in Frankfurta.., die dazu führte, daß die allwinterlichen Konkurrenzen gemeinſam auf der Tri⸗ berger Bahn ausgefahren werden. Die ſportliche Bedeutung Tribergs wird bereits in dieſem Winter durch die Verbeſſerung der Verbindungen, wie ſih an Hand des Verſchwindens der Regiebahnen ergibt, eine erhebliche Stütze erfahren. Führen doch jetzt die beiden Schnellzugspaare wie⸗ der durchlaufenden Wagen nicht allein von Frankfurt, bezw. Voh⸗ winkel über Gießen nach Konſtanz, ſondern es iſt auf die alten Be⸗ ziehungen Schwarzwald und Rheinland Rückſicht genommen worden, indem in beiden Zügen, die gute Tages⸗ und Nachtperbindungen dar⸗ ſtellen ein Wagendurchlauf aller Klaſſen zwiſchen Dortmund über Köin⸗Mannhelm, bezw. Heldelberg nach Triberg und Konſtanz einge⸗ nichtet worden, ſodaß ein Wagenwechſel entfällt. Triberg als Sportplatz hat ſich fabig und ausgiebig für den Wizgerſport gerichtet. Es wurde viel gelächelt, als mit Winter⸗ rell due im Hochſommer begonnen wurde. Der Schritt hat ſich als richitt erwieſen. Triberg war auch der Ort im Schwarzwald, der mit binem interprogramm zuerſt herauskam. In neuer Form wir⸗teekler die Schönheit des Gebirgswinters in Wort und Bild vorgeführt, ſodaß die Vorbereitungen wohl als lückenlos bezeichnet we dürfen. Die Unterkunftsſtätten, die für jeden Anſpruch et⸗ mas bringen, ſind den ganzen Winter über geöffnet und rechnen ihre Penſionsfätze einſchließlich aller Abgaben, ſodaß der Gaſt genau ſeine Koſten überſchlagen kann und lediglich das Bedienungsgeld ge⸗ ſondert in Anſatz zu bringen hat, ein Verfahren, mit dem zweifellos der Allgemeinheit gedient iſt. Der Auftakt der Winterveranſtaltungen bildet zwiſchen Weih⸗ nachten und Neujahr ein Skikurs, für den drei am Oct anſäſſige amtlich geprüfte Skilehrer(Amateure) des Deutſchen Skiverbandes ur Berfügung ſtehen. Anſangs Januax folgen am 3. Januar der roße Dauerlauf des Landesverbandes Ski⸗Klub Schwarzwald über 30 Kilometer mit Start und Ziel in Triberg, am 4. Januar ſchließen — die Ski⸗Wettläufe des Gaus Hoher Schwarzwald an. Am 21. nuar und 1. Februar ſind dann noch interne Skiwettläufe vorge⸗ ſehen. Ueber die Mitte des Januuar iſt die Sportwoche mit den roßen Bobsleighrennen geſetzt. Zu Beginn ſtehen am 10. und 11. nar die offiziellen Rennen um die Gaumeiſterſchaft von Süd⸗ deutſhland im Zweterboh und im Viererbob. Anſchließend ſieht der 13. Januar das Viererbobrennen um den bekannten Wander⸗ prsis des Freiherrn von Venningen⸗Ulner, der 15. Januar das Zwalerbobrennen um den Pröſidentenpreis Rittmeiſter Griebel, Vor⸗ ſihender des Deutſchen Bobsleighnerbandes, und um den Oskar Bernſtein⸗Preis(Frankſfurt), der 16. Januar das Birerbobrennen um den Preis des Bobklub Taunus, der 18. Januar das Viererren⸗ nen um den Induſtriellen⸗Preis, der 22. Januar das Zwelerrennen des Bobklub Schwarzwald, der 25. Januar das Abichiedsrennen (vierer)) um den Preis der Stadt Triberg. Als Rahmen treten da⸗ zu am 6. und 8. Januar Eröffnungs⸗ und Zweierbobrennen, am 8. und 15. Februar zwei weitere Viexexrennen. Der Rodelſport bringt am Neujahrstag die Konkurrenz um den Silbernen Becher von Tri⸗ berg, zugleich Ausſcheidungsrennen zur Bezirksmeiſterſchaft Süd⸗ weſtdeutſchlands und zur Deutſchen Rodelmelſterſchaft, ferner am 28. Januar und 15. Februar zwei weitere Rodelt inen. Im Eislauf ſind Kunſtwettläufe in Verbindung mit dem Deutſchen Eislaufver⸗ band für den 17. und 18. Januar vorgeſehen. 2 Winter mit'einem ſtarken Beſuch gelohnt würde. Von dem regen ſportlichen Leben in den Winterwochen in Tri⸗ berg zeugt ſtkndig⸗ Ausban der Sportbahnen und ihre An⸗ paffung an die neuzeitlichen Anforderungen. So werden die Ski⸗ ſprungläuſe des Gaus Hoher Schwarzwald am 4. Januar auf der neuen Fn bei der Geutſche ſtattfinden. Die Bob⸗ bahn iſt in dieſem Herbſt mit weſentlichen techalſchen Verbeſſerun⸗ gen wie unterirdiſchs Telephon⸗ und Zeitnahmeanlage verſehen wor⸗ den, der Bergſee iſt für den Eislauf vergrößert worden und dem Eisſchießen ſoll am Bergſee ein Platz geſchaffen werden, Allerſeits regen ſich die Kräfte und Arme in unermüdllcher Arbelk und es wärs zu wünſchen, daß all die Mühe durch einen günſtigen Meilage Nr. 36 Montag. dem 22. HBesember Der Bensheimer Schachwettkampf Schachklub Mannheim gegen Frankfurter Schachvereinigung. Wie schon kurz berichtet, fand am Sonntag, den 14. ds. Mts. in Bensheim im Hotel zum„Deutschen Kaiser ein Schachwettkampf zwischen dem Schachklub Mannheim und der zahlenmäßig bedeutend überlegenen Frankfurter Schach- vereinigging statt. Der Mannheimer Klub hat dieses Match nicht gesucht, sondern ist dazu herausgefordert worden und mullte der Einladung Folge geben. Offen gesagt: nicht all- zugern, nicht eiwa aus Furcht, sondern aus dem ganz ein⸗ lachen Grunde weil es dicht vor Weihnachten erfahrungs⸗ mäßlig schwer hält, die starken Spieler alle auf die Reise zu bringen. Diese Besorgnis war auch sehr gerechtfertigt, denn als man— auf dem Bensheimer Bahnhof angekommen das Häuflein der Kampfscharen prüfend überblickte, da kehlten von der ruhmbedeckten Mannheimer Miltelklasse, die stets noch in den Städtewettkämpfen den Ausschlag gegeben halte, die besten Kampen. Die erste Klasse war bloß durch vier Spieler vertreten, In einer ganz andern Situahlon be- kand sich die Frankfurter Schachvereinigung, der es mit ihren 300 Mitgliedern nicht schwer fiel, eine spielstarke, Wohl trainjerte Mannsäaft auf die Beine zu bringen. Sie Wartete mit nicht weniger als 15 Kräften ihrer ersten Klasse auf und hatte sich auf den von ihr gewünschten Waffengan mit dem gefürchteten, bisher unbesſegten Schachklub Mann⸗ heim ausgezeichnet vorbereitet. Bei verhälinis war es im vorhinein klar, daß der Mannheimer Klub seiner ersten Niederlage unvermeidlich entgegensah. Der Ausgang des sechsstündigen Kampfes an den 20 Breitern bestätigts in vollem Umfange diese Befürchtung. Die Frankfurter Schachvereinigung siegte mit 14½: 5. Das sieht bei oberflächlicher Beurteilung aus, wie eine kata- strophale Niederlage des Mannheimer Klubs. Wenn man aber das Ergebnis mehr von innen betrachtet, so findet man, 28. daß sich an den ersten zehn Brettern das Ergebnis auf 55 stellte, während an den letzten zebn Breitern mit 9½: der Ausschlag zufteinsten von Frankfurt entschieden würde. Daraus ist klar zu ersehen, daß die Mannbeimer zweite Klasse sich Wwacker und nicht ohne Erfolg gegea die Frank⸗ furter erste Klasse geschlagen hal, während wir an den letzten zehn Brettern den Frankfurtern aus den erwähnten äußeren Gründen keine entsprechende Klasse entgegenstellen konnten. Es liegt mir natürlich vollständig fern, den dies- maligen Mißerfolg irgendwie beschönigen zu Wollen; aber es erscheint doch angesichts der gfohen schachsportlichen Ereignisse, die für Mannheim I. J. 1925 bevorstehen, ange- Nack, darauf hinzuwelsen, daß für den Schachklub Mann- heim kein Grund zur Entmutigung vorliegt u. daß seine Schlagkraft auch gegenüber schr spielstarken Gegnern immer noch die alte ist, Bei den gegenseitigen freundschaftl. Schluſß ansprachen in Bensheim kündigte Dr. Staeble den Frank⸗ kurter Siegern eine Revanche für das Frühjahr 192353 an. Der Schachklub Mannheim kann dem Revanche-Wettkampf mit vollster Ruhe enteygensehen, wird aber selbstverständlich sich rechtzeitig zu vergewissern haben, daß im entscheiden- den Augenblick die streitbaren Mannen der ersten und zwei⸗ ten Klasse vollzählig auf der Bildfläche erscheinen. M. K. Partie Nr. 168. gespielt 1923ſ/4.) Weiß: H. Geist-München. SeRWwarz: Ormond-Vewey. Weiß Schwarz Weiß Schwarr 1 82.—d4 19. De-ds 50 Se4—16 2. Sg1—18—66 20. Pdavc86 He7 3. 2— 18g 21. Debxt/ KggNef/ 4. 82—83—0 22. fa— 00 Sel §.—82 97de 23. 88—64 00 bö-hb5) 6. Sbi-es Sbac 24 2 7 17 7744 7. d4=ds S0=b8 28. Lhözeg“ hSdeg 8.—0 Aes 26.—15(0 LeIes 9. dSNes LegNe5⁵ 27. Je1-d Tas-dũ 10, 813—d4 9c6 28. Td!—42 KHre 11. SdNKe DNe 29. Tds 62 118—b8 12, e2—e4 Sbs—a6 30, Tgzcg. Thöbche 18. 11-85 Dd8—e/ 31. fSon Ke7- 14. Tat-ct eß—es 32. 88—=7—8 15. Ddt-e2 Sas ves 33. Le8—5 60 ITdg-18 16. LS2-h3 9) h7—-h6) 34. f6—17. Kg8—g7 17 LSS—e8 ScsNel 35 LSa5—16 Aufgegeben. 18. Scddcel Sfoce 1) Tempoverlust, Besser war 8d2.— 2) Hier kam f7e0 in Betrachfl.— 3) Um Sch5—es zu verhindern— 4) Durch diesen Zug zerrüttet Schwarz seine Königsstellung. Er er Winnt scheinbar einen Bauern, den er aber alsbald un Verschlechterung der elgenen mull.— 5) Dies ist nicht gut. Nun bekommt Wein zwei verbundene Freibauern, womit die Partie zugunsten von Weig ent⸗ schieden ist. Partie Nr. 164. (Aus einem Wettkampf in St. Louis vom Jahre 1888.) Weiß: Zuekertort. Schwarz: Steinitz. Weiß Schwarz Weiß Schwarz 1. d2-d4 47ds 20. Lhaxe/ Deyxce7 2. e2—c4 e6 21. Lbseds Tdgeds 3. Sbi- es Sg8—16 22. cg8C Tds dg 4. 88113 dSNe 23. Teige3 De7-d 5. e2—e3 7 e5 24. Tei-di +7=le 6. LfINel eSd. 25. Tes—h3 hé 7. Sνd Li8—e7 26. Se5=g4 Dd6—f4 9 3.—0—0 27. Sga4-es Les—44 9 D4dl—-e2 Sba—d7 28. Th3—13 DfA—de 10. LœA—-b3 Sd7-bõ 29 1d1—dz Laâ4l-c6 11. Lei—f4 Sb6-d 30, 113—g3 16—15 12. L4-g8 DdGs—-a5 31. 183—86 Les-el. 13. Ta1—4 Legd7 32. 0d3 Kgü-h7 ͤ) 14. Sf3—es 18—dg 33. c4—e5 cdαν 15. De2—13 LdI-egß)! 34. Tgoces Tes5—ciꝗ⸗ 16. Lg3—h Sdseg 9 35. Se3—-d1 Ddé—14 17. bacad Das-c7 36. 0d3—b2 0 Tei—-bt 16. ITII—ei Tabß—e5 37. Dbꝛ2cs ITds-es(80 19. D13—48 9 816—d8 38 Tebce. Df4—e4 Aufgegeben. 1) Zuckertort ist durch den vereinzelten Bdd etwas in Nachteil. Der Angriffsplan von Steiniiz richtet sich im anzen ersten Teile der Partie gegen diesen schwachen Punkt, den indessen Dr. Tarrasch als einen starken Punkt erklärte.— 2) Dleser Abtausch kam der Abtauschabsicht des Gegners zuvor.) Hier kam Las in Batracht.— 4) Steinitz wendet sich nach Abwehr des gegnerisehen Angriffs erneul sofort gegen die Mittelbauern,— 5) Nicht f4 wegen cö, Tes und 36 Tes.— 6) Mit diesem Zuge beging Zuckertort ein Versehen. Es mußte Des geschehen, eeeeeeee em gegebenen Kräfte- 9. machle 3 unentschieden Aus dem Schachwettkampf Mannheim-Frankfurt a. M. Partie Nr. 165. (Gespielt am 14. Dezember in Bensheim am zweiten Brett bei dem Wettspiel zwischen dem Schachklub Mann- heim und Frankfurter Schachvereinigung.) Weih: Lipinski-Frankfurt a. M. Schwarz: Kadisch (Schachklub Mannheim.) Weis Schwarz Weiß Schwarz 1 8g1—13 8g8—16 33. 1Id3—d2 Tegxca 2. Sbi—eaã d7-ds. 34 1bi-bs JTeg=e4 3. d2—d4 eIe6 35. Sda= e2 15—14 10) 4. Lei- 5 Lf8—e7 36 34 Lgexc2 S. e2—es Sbg=d7 37. Iba- b2 L2- g6 6 IAi- d3 e5 38. f4N85 GNR5 7. ddc5 SecS 39,. Tb2—b3 bS—-4 8 St3—es—0 40. Se2—4 ES—et 9.—0 Sc 44 82—83 Jea4-el 10. Ddtxds 37— a6 42. 8d4-=4 KI7—16 11 Tat-di Ddgc7 43. Ib3—bꝰ 26—a5 12 Ses—13 Ie6=d7 44. TIdz—e2) Tei—cs 13. IIIi—ei II8—dß) 45 8Sf3—ei 25—24 14. Lg5 14 De7=bs 46. 1b2=d2 h4-ba 15. Lf4— es h7-h6=) 47. a2b aANh) 16, be—-h3 Tag—8 48 12—b2 Ld6—as 17. Lds e4 Db6-c7 49. 86 85 6) Lasbꝰ 18. 813—e5 Ld7—es 50. Te2bꝰ Lel—e2 19. Dd3—e2 9 Lel-b4 51. Kfz—e2 dõS—-d 1g 20. Ses=4 Stocgd 52. S6l—82 24—63. 21 PDeacs. 17—15(0 583. Ke2—2 103—08 22 D084—34 LEb4-e/ 54. ha—ed 2. 23, PD54—83 DerxKga 55. SSNEN—65 9 24. 125488 Lei-h5 56. S54—19. K35— 25, 191—42 Le7-d6 87. 818—d04 86—ef(0) 26, Kg=12 Tes=e 58. Sd4 bGe Tes—bs 27. Scas—e2 1d8C6 59 Tbzrez(9 da e2 28. Ld4—e 785 A 60. Kdzdcez Kl6—88 29. Se2-d- Tcbca Y 61. Sb3—d2 KRONE. 30. b2ca g8—7 62. Kca-da 158d8-· 31. 1J81—bf b7-bõ 63. Kd3—e2 Kg4—fs und gt 32. 1d2- d3 0) Lhs5—g6 wann nach 20 weiteren Zügen dis sechsstündige Partie.(Siehe Endspielstudien) 1) Hiermit lenkt Schwarz die unregelmäßig eröffnete Partie in das Damenbauernspiel hinüber.— 2) Um mit dem -Bauern vorzusteßen und die freie Turmlinie zu gewinnen. 3) Es ist wiehtig, da Schwarz diesen gefährlich postierten Läufer aus dem Wege schafft und selbst seine beiden Läufer behalt.— 4) Es drohte das Vorstoßen des-Bauern.— 5) Wegen der Drohung 813—85.— 6) Einleitung eines Angrifis auf den Königsflügel.— 7) Hier mußte Lf7 geschehen. Der Jexfzug kostet die Qualität.— 8) Schwarz machl aus der Not eine Tugend, indem es den Türm für den wichtigen Les abtauscht, die feindliche Bauernkette zerreißt und nun mit Turm und 2 Laẽufern immer noch ein aussichtsvolles Spiel behält.— 9) Dieser Zug wird von Schwarz widerlegt und bedeutet einen Tempoverlust,— 10) Schwarz gibt einen Bauern auf der Königsseite kreiwillig her, um freies Feld für seine Laufer zum Angriff auf der Damenseite zu bekom- men.— 11) Um Tei zu drohen.— 12) Hier kam a4—as in Betracht.— 13) Weiß hat keine rechte Verteldigung mehr.— 14) Um die Bauern auf der Königsseite zu erobern.— 15) Besser Tes—-cd.— 16) Um auf bö die Offiziere abzutauschen und dann mit e5—e4 die Partie zu entscheiden. Weiß gibt deshalb freiwillig die Qualität. * Partie Nr. 185. (Gespielt am 10. Brett in Bensheim am 14. Derember 1924.) Weiß: Dr. Minkel. Schwarz: Horst. (Frankfurter Schachvereinigung.)(Schachklub Mannheim.) Wels Schwarz Weiß Schwarz 1. e2—e 97-e8 24. Tbtdt Tdsdcd! 8 Sg113 Liees 28 Kezeedt Sea.bꝰ- ꝗ 3. Lii—ct Sbg—06 26. Fdſ— e2 Sb N 4.—0 9 S88—f6 27. Ke2—d3 Kes-d7 9 5. d2. d3 9 97 d5 28, Kdsc Kd7—-ds(ö) 6. SNs Sfecd 29. Ke4—=b b7=bs 7. be-h3 17—16 30. 82—84—ccs 8 32 283 Les—15 31. 819dz LbAda 9 Sbies Sdsdecg 32. Les cda S84—bs6 10. bꝰge5 Hdg—de 33. Id2—ca Sbö- ds 11. 813—92 9 90—0 34. Les- d2—c4 12. Letges Les-ds 35 Kbs—ba c4—C3+ 9 18,% 3d1—15 el h) 36. Ldzdcea Sdsdce 14 daNe Seb—es 37. Kbaxc3 Kd6ü—cs 15. 0139f5 Ddzpe5 38. h3—h4 hihs 16. e4 Sesel 39. 12—14 26—325 17 23—32 Tds d7 40. ba—hs Kes- ds(0 6. Jh2fg ThB.-dg) 41. 84—85 Kds e 0 ½0 19. Tfi—ei a7—ab 42. g5 86 Kedv 20. KgI—I Ldé- 383 9) 43. Nes=d4 KfAxcts 21. Tai-bf Las—b² 44 Kdd—cs 25—4 2. Kil—e2 bac 48. Kescbh 24—a8 28. Tei- di Td7d! Aufgegeben. 1) Besser—03.— Y. Auch jetzt verdiente c2-c den Vorzug.—. 3) Gefählich. Aber Schwarz trug sich schon hler mit der Absicht der Rochade nach der Damienseite hin.— Wein mußte aut angrikt spielen, statt sich rückwärts f konzentrieren.— 5) Durch dieses Bauernopfer vereinzel Schwarz ganz geschickt die-Bauern und tut gleichzeitig 25 Hinblick auf die offene-Linie gut daran, den Damentause zu foreieren.— 6) Jetzt hat Schwarz das bessere Spiel.— 7) Eine geschickte Kombination, durch die der Spielführer der schwarzen Stelne das Endspiel forciert.— 8) Dies ist entscheidende Pointe der Kombination. Herr Horst erwies sich hier als wackerer Kämpe, der den Gegner rasch überspielen vermochte.— 9) Schwarz opferte einen Bauer, um den lästigen Läufer ab-utauschen und dann den à. Bauern durchlaufen zu lassen.— 10) Der schwarze König ver jetzt in aller Gemütsruhe die feindlichen Bauern. Aus dem Schachleben Wettspiel Kaiserslautern— Ludwigshafen, Im Städte. kampf zwischen den Schachklubs Ludwigshafen und Kaiserz lautern siegte Kaiserslautern mit 4½8%. Das vorige da⸗ hatte Ludwiffzhafen mit 11½: 1½ einen gewaltigen 8 0 2 vongetragen. Diesmal waren Verschledene starke 85 el 5 aus Ludwigshafen verhindert mitzukämpfen. Dadurch e klärt sich überraschende Ausgang 12. Gimultan. Grosmeister Rubinstein geb in dliesen—5 gon in St. Ingbert in der Pfalz beim Schachklub„Andersse, eine Simultan-Vorstellung. Er 4 0 0 von 40 Partien und ver blobl 3 W— Monkag. den 22. Dezember 1824 Nene Mannhefmer Jeltuns[Morgen⸗NRuszabe) 4 Seme. XAr. zet Uachbargebiete Sw. Darmſtadt, 20. Dez. Ein Gänſedtebſtahl wurde ketzte 938 am Böllenfalltor nerübt. Die Täter entkamen unerkannt. Dee erſte Probefa rt auf der neuen Straßenbahnlinie nach der socksfabrik fand geſtern ſtatt. Es erfolgte dabei die landespoli⸗ Liliche Abnahme. Die Strecke wird heuſe dem öffentlichen Ber —4 übergeben.— Ein Hochſtapler konnde hier verhaftet wer⸗ n. Dieſer gab ſich als Kurt Cordbarlag uter der Deckadreſſe E. Zardtar n⸗ C. Cordbarlag aus und hatte in der Kahlertſtraße ein ſracensmittelgroßgeſchäft eröffnet. Er verſchaffte ſich unter. Vor⸗ Teung falſcher Tatſache bei Neleaen und auswärtigen Fumen uſten voll Lebensmittel und verkoufte dieſe unter Enkaufspreis, dare an die Bezahlung der Lieferanten zu denken.— In den letz⸗ —5 haben die Kleintierdrebſtähle, Haſen und Ge⸗ Aügel, ſehr überhand genommen. Bisher gelang es nicht, die Tü⸗ ter zu ermitteln— Ein Auto erſchwindell. Von einem hie⸗ en Automobilgeſchäft hat ein Unbekannter ein Auto herausge⸗ ſchwindelt. Es handelt ſich um einen vierſitzer Perfonenwagen : Waldrohrbach d. d. Queich, 19. Dez. Wie feſtgeſtellt wurde, iſt der 1. Bürgermeiſter, der der Bürgerpartei angehört. Arbei⸗ ter, während die Arkeiterpartei nur vermögende Landwirte an der Spitze hat. So hat ſich das Blatt gewendet. Gerichtszeitung Am Lörrach Rechtsonwalt Baumann⸗Lörrach, der bekanntlich wegen Ver⸗ weigerung des Dienſteides gegenüber der deutſchen Republik ols Am zann aus dem Amte ſcheide mußte, war wegen eines gegenüer dem Republikſchußzgeſetz angeklagt. Er wurde vom Amis⸗ gericht Lörrach freigeſprochen. Die Staatsanwaliſchaft legte jedoch Pade dieſes Urteil Berufung ein, das nun in einer erneuten handlung in Freiburg wiederum beſtätigt wurde. Ueues aus aller Welt „— Zigeunerhochzeit. das Ueberfallkommanda der Berliner Nante würde abends auf einen Bauplatz nach der Johannisthaler⸗ raße in Britz gerufen. Die Beamten ſahen dort, wie 30 Männer und Frauen mit Meſſern, Stöcken, Beilen, Zaunpfählen, Beſen, Eimern, Biergläſern, Weinftaſchen aufeinander losſchlugen, blutend am Boden lagen oder ſich erneut auf andere G gner warſen. Es woren Zigeuner, die neben ihrer Winterſtätte ein kleines Hochzeits⸗ jeſt gefeiert und im Laufe der Trinkſprüche Meinungsverſchieden⸗ beiten ausgetauſcht hatten. Auch einige Rettungswagen waren er⸗ ſchienen, um ſechs Schwervorletzte, alles Angehörige einer Familie, zum Krankenhaus zu bringen. Die Polizeibeamten mußſſen mit Waffengewalt gegen die anderen Zigeuner vorgehen, um wenigſtens die Berwundeten in Sicherheit zu ſchaffen. Am ſchwerſten war der 37 Jahre alte Zigeumer duenz Dülkat verletzt. Er hatte vrer bebensgefährliche Wunden am Kopf. Wegen Widerſtand gegen die Staategewalt wurde er verhaftet und als Polizeigefangener in de Charſte eingeliefert. Außerdem ſind noch ſechs mdere Perſonen feſt⸗ denommen worden. IGeßeimnlevoller Todesfall. In der Antwerpener Gefellſchaft erregt, wie aus Brfiüſſel gemeldet wird, eine geheſmnisvolle Ange⸗ legentheit großes Aufſehen. Ein bekannter Rechtsanwalt, der in den Meldungen nur mit dem Anfangsbuchftaben O. bezeſchnet wird, iſt vor einſgen Tagen geſtorben. Seine Familie hat ſetzt oerichtliche Unterſuchung dieſes Todesfalles beantragt, da Grund zu dem Ber⸗ dacht porliege, daß O. von ſeiner Frau ermordet wurde. Frau O. deh als Todesurſache Selbſtmord angegeben. O. hatte die Abſicht, ch von ſeiner Frau ſcheiden zu laſſen. 6720 P8 Brennabor u. 5200. Viersitzer %4 fs Brennabor 6950. Wer- bezw. Sechssttzer 9/%4 Ps Brennabor, 6800- Sechssitzer— IAmousine 6/4 P8 Brennabor, 5930. offener Lieferwagen 750 kg Nutzlast 8/4 P8 Brennabhor 6800.- geschlossener Lieferwazen 730 kg Nutzlast mit elekirischem Licht und Anlasser, echter Lederpolsterung, 10194 komplett ab Werk. 10198 Personenwagen„„Bkach ballonbereift Lelerungswagen fach luftbereéift die Preise verstehen leh bel Lieterung ab l. Januar 1025 Sudd, Krafwagan Verkaufsges..b. H. Mannheim D 4, 1, elephon 6011 Gr 0050 Auswanl 44 5— atiens. usee, Rus-⸗ Baggsnauer Gasbackherde Kochherde wenn die heutle abend d dbeien eeee bfſaubeischlſten Dinol ,e ee aubsteetantur Je ene Werkreugs Uulsen-Apvtnelte Iin ſchönſter Höhenlaze Platz zur Erſtellg, eineg d. Geſchäftsſt. 1981 Iunalngs- Anzüge zu verkaufen Anzuſehen — Eine Bärenjagd im Thäringer Wald In Ruhla muzte kürz⸗ lich eine regelrechte Bärenſagd veranſtaltet werden. Das Tier, das die Bevbtkerung, ſaweit ſie von dem Vorfall Kenntnis hatte, in Auf⸗ regung verfetzte, gehörte einer umherzjehenden Truppe an. Als mon es abends an einen nicht allzu ſicheren Pfahl band, riß es ſich los und entwich in die Ruhlaer Wälder. Drei Stunden lang wurde der Bär von feinen Veſitern vergeblich geſucht. Als män ſich in mitter Stunde an die Polſzei wenden wollte, erbot ſih ein Ruh⸗ laer Einwohner, mit ſeiner bayeriſchen Gebirgeſchweißh eind die Suche Der Hund wuürde auf die Thrte geſetzt und na anderthalbſtündiger Verfolgung verbellte er den Bären, der ſich au dem hohen Bermer, Bärenberg genannt, hinter einer Fichte eine Ruheſtatt zurechtgemacht hatte und nun den Weg in die Gefangen⸗ ſchaft wieder antreten mußte. — UAebet die kurze Haarkracht der Frauen hat der enaliſche Arzit Harper Roberts in London eine Vorleſung.halten, die manche zutreffende Bemerkungen enthält. Herr Roberts ſagte deſer Haar⸗ mode einer Dauer von noch vielen Jahren voraus. Ihr Vorteil be⸗ ſteht darin, daß kurzes Haar einen gewiſſen Frauentup fehr gut kleide. Das gelſe namentlich von Frauen mit runder& ſichtsform. Dagegen ſei der ſogen. Bubikopf nichts für Frauen mit langem und ſchmalem Geſicht. gut kleide, warum ſolle ſte dann nicht eine Tracht annehmen. die die Haarpflege in vieler weden außerorbentlich erleichtere. Ein Irrtum ſeſ es, anzunehmen. daß das Haar ſtärker werde und wachſe, wenn man es ſhneide. Der Hoarwuchs werde dadurch im Gegen⸗ teil in keiner ſſe beeinflußt. Auch könne man ſich einen be⸗ ſonderen Vorteil davon verſpre hen, daß bei kurzaeſchnittenem Haar die friſhe Luft mehr an die Haarwurzeln herandringen könne. Ein offenkundiger Nachteil der kurzen Haartracht liege darin. daß die bloße Haut des Nackens der unmittelbaren Berührung mit ge⸗ färbten Stoffen oder Pelzen ausgeſetzt ſei. Das dunklere Aus⸗ ſehen des Bubikopfes habe ſeine natürlichen Gründe, da das Haar non der Spitze bis zur Wurzel allmählich dunkler werde, langes Haar alſo an den Spiben etwas heller ſei. — Erſchreckende Unfallziffern. In Waſhington tagte eine Kon⸗ ferenz von Vertretern der Verkehrspollzei und der Verſi herungs⸗ geſellfchaften, die von der amerikanif hen Regierung einberufen war, um Maßnahmen für die Sicherung des Straßenberkehrs vorzu⸗ ſchlagen. Ddie Notwendigkeit einer ſolchen Maßnahme ergab ſich aus der erſchreckenden Zunahme der Straßenunfälle in den Ver⸗ einigten Staaten von Nardomerika. Derartige Unfälle hoben in de⸗ ſem Jahre bereits über 22000 Todesopfer gefordert, während über 670 000 Perſonen durch ſolche Unfälle verletzt worden ſiod. 5 der Konferenz herrſchte die Anſiht vor, daß die Vorſſhi⸗den⸗ rtigkeit der Verkehrsporſchriften in den einzelnen amerikaniſchen Städten ſehr viel Schuld an den Unfäflen krage. Man will dieſe Vorſchriften deshalb einheitlich ausgeſtalten. — Der Akkoholſchmwagel an der pa⸗ifiſ hen Küſt⸗ hat nach den Feſtſtellungen amerikanſſcher Blätter in der letzten Zeit einen Um⸗ fang erreicht, der jederzeit zu ernſten Auseinanderſetzungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Kanada führen kann. Die Ueber⸗ wachungsoffiziere der Vereinigten Stoaten haben bere hnet. daß in der letzten Zeit alkohsliſne Getränke im Werte von rurd 19 Mil⸗ lionen Dollar von Britiſch⸗Kolumbia aus nach Kalifornien und von da aus weiter in die anderen Staaten eingeſchmuggelt ſind. und zwar in der Haupſache auf dem Wege über die See. Nach der⸗ ſelben Quelle ſchänt man die Geſamtmenge der alkohaliſchen Ge⸗ fränke, die von Britiſch⸗Kolumbia aus eingeſchmuggelt wurden, in dieſem Jahr auf einen Wert von 120 Miſſionen Dollar. Kürzlich iſt ein Schmuggelſchiff an der Küſte von San Franzisko gekapert worden, das allein für eine halbe Million Alkhol an Bord hatte. Da die Schmuggelſchiffe ihrerſeits wieder van den„Hi⸗Jackers“ ge⸗ jagt werden, ſo bliiht eine neue Art von Steräuberei auf, die all⸗ täglich Mord und Totſchlaa im Gefolge hat. Die Spuren dieſes ganzen Treibens führen auf Vanvouver in Britiſch⸗Kolumbia als den kt des ganzen Schmugaſerunwefens zurück. Wenn aber kurzes Hrar eine Frau befonders. Hande'snachrech en Süddeulſches Eiſen ⸗ und Melall⸗ Werk, Maunheim · Wallſiadẽ Am Samstag Nachmittag fand die 2. o..B. der Geſellſchaft in Wallſtagt ſtatt, in der die Umſtellung des Aktien⸗ kapitals auf Goldmark erfolgte. Das Goldmarkfapital wurde auf 20 000 feſtgeſetzt und durch einen weiteren Beſchluß auf 40 000„ erhöht. Das Papiermark⸗ kapital betrug 150 Millionen. Das Umſtellungsverhältnis iſt dende nach 7500: 1. Wenn man berückſichtigt, daß weitaus der größzte Teil der Papiermarkaktien erſt im Sommer 1923 emiſſioniert wurde, ſo iſt die Umſtellung als durchaus normal zu bezeichnen. Im Jahre 1923 wurde nichts produziert, da die Geſellſchaft erſt in dieſem Jahre errichtet und die Werkanlagen gebaut wurden. Den Ausführungen des war jedoch zu entnehmen, daß für die näch ſten Monale genügend Beſchäftigung vorhanden iſt. Der Aufſichtsrat eib. ſich aus— 17 5 Herren zufammen: Oberreg.⸗Kat Dilger⸗Mannheim, Landtagsabg. Eberhardt Mannheim, Dr. Henſel, Kaufmann, Mannheim. Bürgermeiſter Kölmel⸗Wallſtadt, Dr. Miltner, Kaufmann, Doſſenheim, Direktor Dr. Neunhofer⸗Mannheim, Felir Stürmer, Kauf⸗ mann, Mannheim, Direktor Weißenfels⸗Mannheim. —.— pfätziſche Nähmaſchinen ⸗ und Fahrraͤder ⸗Jabrik, vorm. Gebrüder Kayſer, Kaiſerslaulern Wie wir hören, ſoll die Umſtellung des Geſellſchaftspermögens im Verhältnis von 20:1 für die Stammaktien und 16678: 1 für die Vorzugsaktien vorgenommen werden. Es werden alſo die 1000⸗Mark⸗Aktien auf 50=A reſp. 6.4 und. die 5000⸗Mark⸗Aktien auf 250.4 reſp. 30.A umgeſtemvelt. Bei dieſer Zuſammenlegung verbleibt für die neue Bilanz noch eine geſetzliche Reſerve von 225 000 4. Ferner iſt für das mit dem 30. September 1924 abgelaufene Geſchäftsjahr eine Divi⸗ dendenausſchüttung von 4 Prozent für 7 Jahr(gleich 5% Prozent pro Jahr) vorzuſchlagen in Ausſicht genommen. Direkte Abferktigung von Gütern nach Frankreich, Belgien und Luxemburg In der Veffenichkeit ſcheint vielfach noch die Anſicht zu de⸗ ſtehen, daß auch nach Uebernahme der linksrheiniſchen deutſchen Eiſenbahnen durch die Reichseiſenbahn⸗Geſellſchaft im Verkehr mit Frankreich, Belgien und Luxemburg direkte Abfertigung nicht mög⸗ lich ſei. Dies iſt ein Irrtum. Mit dem 16. November 1924 iſt der direkte Güterverkehr mit obigen Ländern wieder aufgenommen und zwar guf Grund der Beſtimmungen des Internationalen Ueberein⸗ kommens von Bern und der beſonderen Zuſatzbeſtimmungen, wenn auch z. Zt. noch mit der Beſchränkung, daß die Fracht bis zur Grenze ſtets vom Verſender und ab dort vom Empfänger 34 zahlen iſt. Die Sendungen können alſo wieder mit direktem internationalen rachtbriefe von der Verfand⸗ bis zur Beſtimmungsſtation abgefertigt werden. Abfertigung an eine Mittelsperſon an der Grenze, die die Weiterabfertigung mit neuem Frachtbrief vornimmt, wie dies z. Zt. der Regie der Fall war, iſt demnach nicht mehr erforderlich. Nene Mannkeimer Zeitung. G. m b. 5. Mannheim F 6. 2. Direktion Rerdinand Heyme— Cbefrekaktem Kur Kiſcher Verantwortlich üür den volitiſchen und volkswirtſchaitlichen Feil! Nurt Piſcher: für das Neuilleton: Dr Frit Hammes: für Kommunalpolieif und Lokales: Richard Schönfelder: kür Evor und Neueß aue aller Weſt.u Müller; für Hantelsnachrichten Aus dem Lande Nachbaraebtete Sericht u. den hria tedaftinnellen FTerl“ Nr Eirchert 4 Anetgen-& Nernbardt⸗ Gfundsſück Weinheims, ſehr geeign. Sommer Aufenthalts ⸗ Hauſes. zu verkaufen. Angeb. unt. M. 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