Dienskag, 23. Dezember Oegzugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 85— Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl Aenderung 5. wiriſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende reiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr 17590 arlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2.— Geſchäfts⸗ Nedenſtellen Waldhoſſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Meerfeld⸗ ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abeud⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pflennig 1924— Nr. 597 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bel Voxauszahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Veramwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. verechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchtäntte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr.ohne Gewähr Gerichtsſt. Mannheim. Veilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſfik-Seitung Mannheimer Frauen-Geitung. Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht das Arteil im Magdeburger prozeß Drei Monate Gefängnis w. Magdeburg, 23. Dez. Der Angeklagte Rothard wurde wegen öffentlicher Beleidigung des Reichspräſidenten Ebert zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Monaten verurteilt. Dem beleidigten Reichspräſidenten wird die Befugnis zugeſprochen, die Verurteilung des Angeklagten auf deſſen Koſten binnen einem Monat in der„Mitteldeutſchen Preſſe“ auf der erſten Seite, in der„Magde⸗ burgiſchen Zeitung“ und im„Vorwärts“ durch einmaligen Abdruck des verfügenden Teils öffentlich bekannt zu machen. Alle Exemplare der„Mitteldeutſchen Preſſe“ vom 23. Februar und die zu ihrer Her⸗ ſtellung benutzten Platien und Formen ſind unbrauchbar zu machen. Die Koſten des Verfahrens fallen dem Angeklagten zur Laſt. *.* 55 Wem der Staat über die Staatsform geht, der hat den ſelt⸗ ſamen Beleidigungsprozeß, der in dieſen Tagen nvor den Magde⸗ burger Schöffen verhandelt wurde, nur der verfolgen können. Es war doch ein unbeh.⸗glicher Anblick, den erſten eamten des Reichs in das Kreuzfceuer von Zeugenausſagen geſtellt zu ſehen, die nicht immer jenen Höhen der Menſchheit entſtammten. der Dichter mit dem Fürſten und, wie wir ſeit den reichlichen Hauptmann⸗Ehrungen wiſſen, auch mit dem bürgerlichen Repräſen⸗ tanten der Staatsautorität geht. Und immer aufs neue drängt e unwillige Frage ſich auf die Linpen: mußte das wirklich ſein? ar niemand in der Umgebung und Freundſchaft des Reichspräſi⸗ denten, der ihn ſachgemäß und obfektiv zu beraten vermochte? Der Nichtfuriſten darlegte, daß der mit der Feder ſtolpernde Sitz. kedekteur irgend eines Radaublättchens ihm unter honetten Leuten eine Ehre ebenſowenig zu mindern vermochte, wie dem landesüb⸗ ichen Beleidigungsprozeß die Kraft innewohnt, ſofern ſie wirklich verletzt ward. dieſe Ehre wiederherzuſtellen? In Kriega und Nach⸗ krieg ging ſcheints die Erkenntnis uns verloren, die zwiſchen 1900 und 1910 nach und nach zum Allgemeirgut aller Verſtändigen ge⸗ worden war: daß der Beleidigunasprozeß nach reichsdeutſchem Recht das alleruntauglichſte Inſtrument darſtellt. Schädigungen perſönlicher Reputgtion wieder gutzumachen. Daß er in der Hand eines bös⸗ willioen Geaners(und in dieſen Stücken gibt es faſt ausſchließlich böswillige Gegner) ein unbequemes Mittel bedeutet, in der Form 5 ſogenannten Wahrheitsbeweiſes dem ohnehin Gekränkten neuen unerhörten Schimpf zuzufügen Reifere Naturen, die ihr Leben dazu benutzten, ſich und ändere ohne Selbftverliebtheit zu beobachten— zu deutſch alſo: Leute mit einiger pſychologiſcher Schulung aMwerden dem Verſuch widerſtehen, aus einer exregten Stunde und einer über alles enk⸗ nervenden Zeit. ein Charakterbild zu formen. Sie werden als recht unweſentlich und gleichgültig empfinden, was an dem Januar⸗ morgen vor nunmehr bald ſieben Jahren der damalige Abge⸗ ordnete Ebert von der Uferböſchung an der Oberſyree zu den murrenden Berliner Arbeitern geſagt haben ſoll. Männer, die in den Strom der Zeit geſtellt wurden, das Geſchick ihrer Volkheit mitzubeſtimmen, werden aus der Summe ihrer hiſtoriſchen Lei⸗ ſtung zu beurteilen ſein. Und ſo geſehen, verblaßt dieſe ganze Magdeburger Prozedur mit ihrem Aufgebot an ſenſationellen Zeu⸗ gen und liſtigen Reportern zu einer läppiſchen politiſchen Intrige. Wer zwei Söhne dem Vaterland zum Opfer brachte und trotzdem für den dritten wieder felddienſtfähig gewordenen ſich keine Gnade erbat, wer noch kurz vor der Revolution einem Wür⸗ denträger des alten Regimes in ehrlicher Beſorgnis bekannte, er wie ſeine Freunde wünſchten den Sturz der Monarchie zu ver⸗ meiden, weil ſie die Sozialdemokratie noch nicht für reif hielten zur Ergreifung der politiſchen Macht. der war kein Landesver⸗ räter und ſein Lebtag noch kein Vaterlandsverderber. Der dies ſchreibt, iſt ein geradezu leidenſchaftlicher Genger der Sozialdemokratie. Immer wird es deren Schuld bleiben, daß ſie der enthuſiaſtiſch geſtimmten intellektuellen Schicht, die aus der Schule des Kathederſozialismus ſtammte, den Glauben an die Menſchheit nahm. Jahrzehntelang hatte ſie uns eingeredet, daß ſie Freiheit, Recht und Gleichheit erſtrebte. Dieſe Drei: nichts weiter. Da ſie aber den Hebel der Macht in die Hand bekommen hatte, ward nur zu bald ſie ſelber der Sünde bloß. Auch ſie rauchte das Kreuz, um den eigenen Klan zu ſegnen. Die Frei⸗ eit aber, die ſie meinte, war noch keineswes die Freiheit auch r die anderen. Der idealiſtiſche Schimmer, der zwei Menſchen⸗ alter hindurch über der Bewegung des aufſtrebenden vierten Stan⸗ des gelagert hatte, iſt in den letzten ſechs Jahren gründlich zer⸗ ſtäubt. Das darf die Erkenntnis nicht mindern, daß dieſelbe So⸗ zialdemokratie, indem ſie dem direkt oder indirekt von Moskau aufgewühlten Mob ſich entgegenwarf und ihn zu zügeln half, um die Bewahrung der Kontinuität, vielleicht um die Eriſtenz des Staates ſelber ſich wohl verdient gemacht hat. Unter den Män⸗ nern aber, die die ſozialdemokratiſchen Maſſen in der Bahn der zeſetzmäßigkeit feſthielten und, wo ſie abzuirren drohten, ſie wie⸗ er in ſie zurückführten, ſteht der Reichspräſident oben an. Das bleibt unter allen Umſtänden ſein hiſtoriſches Verdienſt. Gefehlt wird daneben auch Herr Ebert haben. Wie wir alle. Es wird ſchon richtig ſein, daß der Reichspräſident den ſozial⸗ demokratiſchen Parteimann nie ganz aus gezogen hat. Das iſt ſein kragiſches Verhängnis wenn man will: ſeine tragiſche 1 uld. So gexiet er zwiſchen die beiden Mühlſteine. Dem Pro⸗ etariſt tat er nicht genug, weil er, wie nicht nur die Kommuniſten ihm porwerfen, Revolution und Republik„verbürgerlichte“. Und im Bürgertum grollt man ihm, daß er die Bande, die ihn mit der 'ozialdemokratie verknüpfen, nicht abzuſtreifen lernte. Vielleicht s einer Art innerer Verpflichtung heraus nicht einmal abſtrei⸗ en mochte. Indes die proletariſche Maſſe iſt undankbar und un⸗ wiſſedt von Natur. Das Bürgertum ſollte billiger zu urteilen en. die Kämpfe in Albanien Der Berichterſtatter des„Giornale'Italia“ berichtete aus urazzo in Beſtätigung der bisherigen Meldungen, daß die legenoffenſive der albaniſchen Truppen den auf⸗ ſtandiſchen Banden Krume wieder entriſſen habe und daß hierbei eine Menge ſerbiſcher Geſchütze erbeutet und drei ſerbiſche Sol⸗ aten gefangen genommen wurden, die geſtanden haben, von ihrem dmamndeur in Prizrend den Aufſtändiſchen für die Geſchützbedie⸗ nung zur Verfügung geſtellt worden zu ſein. Am 21 Dezember hat umter perſönlicher Leitung von Achmed Zagul ein überaus hef⸗ 85 iger Angriff in Richtung Tirana, das ſein Hauptziel zu ſein ſcheint, ktatigefunden. Er beſchießt die Stadt Piskapin. Die Gegenoffenſive der abaniſchen Regierungstruppen iſt im(ooge. mit wachſender Beklemmung die wirtſchaſtsverhandlungen Oppoſition gegen den deutſch⸗amerikaniſchen Verkrag eEWaſhington, 22. Dez. Die Börſe teilte dem Senat mit, daß ſie durchaus gegen die Ratifikation des deutſch⸗amerikani⸗ ſchen Handelsvertrages ſei, weil ſie wahrſcheinlich der Vor⸗ läufer von zahlreichen ähnlichen Vereinbarungen mit anderen ſchiff⸗ fahrttreibenden Staaten ſein wird. Ein ſolches Abkommen wiirde dazu führen, daß die amerikaniſche Schiffahrt in fremden Häfen ſchrittweiſe zerſtört werde. Obgleich die Börſe nicht dafür eintrete, daß augenblicklich die verſchiedenen Vergünſtigungen für die ameri⸗ kaniſche Schiffahrt, die im Geſetz über die Handelsmarine vorgeſehen ſind, eingeführt würden, ſo hält ſie es doch für unangebracht, daß die Vereinigten Staaten ſich auf 10 Jahre binden und ſich ver⸗ pflichten, keine ähnliche Vergünſtigung einzuführen. Die Börſe iſt vielnnehr der Anſicht, daß man eine einjährige Kündigungsfriſt für den Handelsvertrag feſtſetzen ſollte. Die Oppoſition gegen die Ratifikation des Handelsvertrages iſt überhaupt ſo ſtark, daß es unwahrſcheinlich erſcheint, daß der Vertrag unverändert in der kommenden Tagung ratifiziert wird. Die deulſch⸗ruſſiſchen Berhandlungen. Berlin, 23. Dez.(Von unſ. Verliner Büro). Die Mit⸗ glieder der deutſchen Delegation für die deutſch⸗ruſſiſchen [Verhandlungen ſind aus Moskau noch Berlin zurückge⸗ kehrt. Das von der deutſchen und ruſſiſchen Delegation vereinbarte Kommunique hat folgenden Wortlaut: Nachdem die deutſch⸗ ruſſiſchen Verhandlungen ſeit dem 12. November in Moskau geführt worden ſind, iſt nunmehr, wie von Anfang an in Ausſicht genommen war, während der Weihnachtszeit eine Pauſe eingetreten. Die Verhandlungen haben ſich in der Hauptſache auf die wirtſ vaftliche Materie des Niederlaſſungs⸗Abkommens und des Wirt⸗ ſchaftsabkommens erſtreckt. Wenn auch eine Anzahl dieſer Forderungen auf beiden Seiten noch zurückgeſtellt worden ſind, ſo iſt doch über eine Reihe von Fragen Uebereinſtimmuncd erzielt wor⸗ den. Ueber die unerledigt gebliebenen Punkte werden die Verhand⸗ lungen nach der Weihnachtspauſe fortgeſetzt werden. Die beiderſei⸗ tigen Delegationen glauben aus dem bisherigen Verlauf der Verhand⸗ lungen die Erwartung entnehmen zu können, daß die im Geiſte prak⸗ tiſcher Verſtändigung geführten Beſprechungen auch für die noch offenen Fragen eine angenehme Löſung finden werden. Aus dem Saargebiet Herriot an den Stadtrat von Saarlouis Wie aus Paris gemeldet wird, hat der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident Herriot ein Antworkſchreiben auf den Proteſt des Stadtrats von Saarlouis an den Präſidenten der Saarregie⸗ rungskommiſſion gerichtet. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut: Herr Präſidentl Ich erhalte durch Ihre Vermittelung ein Schrei⸗ den des Stadtrats von Saarlouis. Ich bitte Sie, unverzüglich und kategoriſch die Informationen zu dementieren, die ohne jede fachliche Grundlage ſind, ſowie dem Stadtrat von Saarlouis mein Er⸗ ſtaunen darüber auszudrücken, daß Leute, die ſich für Freunde des Friedens und Anhänger einer Verſöhnungspolitik erklären, ſo leicht⸗ 9 Nachricht, die ebenſo falſch wie tendenziös iſt, aufnehmen onnlen. Das Urteil im polizeiſkandalprozeß Dörffert In dem Prozeß gegen den ehemaligen Saarbrücker Polizei⸗ major Dörffert iſt geſtern das Urteil gefällt worden. Der an⸗ geklagte ehemalige Polizeimajſor Dörffert wurde wegen Nötigung im Amt, wegen paſſiver Beſtechung, wegen Flucht⸗ begünſtigung, wegen Beamtennötigung, öffentlicher Urkunden⸗ fälſchung zu einer Geſamtſtrafe von 2½ Jahren Gefäng⸗ nis, Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte und Unfähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von 5 Jahren ver⸗ urteilt. Die wegen einfacher Urkundenfälſchung mitangeklagte Frau Mack erhielt ein Monat Gefängnis. Der mitangeklagte Oberwachtmeiſter Reinsbacher erhielt wegen fahrläſſigen Falſcheids 6 Monate Gefängnis mit Bewährungs⸗ friſt. Der ebenfalls angeklagte Bordellwirt Böckner erhielt wegen aktiver Beſtechung 3 Monate Gefängnis In allen Fällen wurde Dörffert mildernde Umſtände zuerkannt. Wie wir hören, beabſichtigt Dörffert, Berufung einzulegen. Von der Anklage wegen Verleitung zum Meineid wurde Dörffert wegen mangelnder Beweiſe freige⸗ ſprochen. Ein Streik auf den Saarbahnen vermieden Die Lohnverhandlungen der Saareiſenbahnergewerkſchaften haben zu einer vorläufigen Einigung geführt. Die Re⸗ ierungskommiſſion hat eine Beihilfe für Ledige in Höhe von 35 ranken, für Verheiratete in Höhe von 70 Franken und eine Kin⸗ derzulage von je 15 Franken bewilligt, die nach Möglichkeit noch vor Weihnachten zur Auszahlung gelangen werden. Die endgültigen Perhandlungen ſollen im Januar wieder aufgenommen werden. Ein neuer Polizeifkandal Nachdem erſt geſtern der Foll des ehemaligen Kommandeurs der Saarbrücker Schutzmannſchaft Dörffert ſeine vorläufige Er⸗ ledigung gefunden hat, ſcheint ſich eine neue Polizeiſandalaffäre vorzubereften 5 Schon ſeit einiger Zeit werden in der Oeffentlichkeit gegen den Generalſekretär der oberſten Polizeiverwaltung Rollin mehr oder weniger deutlich ſchwere Vo würfe erhoben. Heute ſchreibt die„Saarbrücker Landeszeitung“ unter anderem: Es muß darauf aufmerkſam gemacht werden, daß Rollin ſich ſchwere Verfehlungen gegen das Strafgeſetz hat zuſchulden kommen laſſen. Die Fälſchung von Päſſen ſeien zweifellos ſchwere Ur⸗ kundenfälſchungen. Die Ausübung von Spionage für ein an⸗ deres Land, iſt nach dem im Saargebiet geltenden deutſchen Geſetz ebenfalls bei ſchwerer Zuchthausſtrafe verboten. Daß Rollin der⸗ artige Spionage ausgeübt hat, dürfte wohl auch dadurch er wie⸗ ſen ſein, daß in Bayern reichsdeutſche Perſonen, die Rollin zu Spionagezwecken Material geliefert haben, rechtskräftig verurteilt worden ſind. Es verlautet aber noch nichts, daß die Regierungs⸗ kommiſſion oder der Staatsanwalt eingeſchritten iſt. Rollin war auch zu Dörffert als Zeuge geladen, aber nicht erſchienen. Wie es heißt, hal er einen ſogenannten„Erholungsurlaub“ angetreten. Lothringer und war früher ein deutſcher mittlerer Poſt⸗ beamter. 5 N Rom, 23 Dez. Die italieniſche Regierung hat verfügt, daß die zum Jubel ahr nach R iſenden Pilger nicht mit Päſſe⸗ 5 1 8„ gerkarte als Ausweis an der Grenze genügt. Bei Reiſegeſellſchaften genügen ordnungsmäßig ausgeſtellte Micgerwerzeſchniee Iſt der Geiſt des verſailler vertrages tot! Von Francis Delaiſi⸗Paris II. Nun das andere Symptom der Beruhigung: die Handels⸗ vertragsbeſprechungen mit Deutſchland. Das Reich wird ſeine Zollfreiheit wieder erhalten. Die Errichtung von Han⸗ delsverträgen wird ſehr ſchwierig ſein, denn jeder wird verſuchen, ſich den deutſchen Markt zu eröffnen, gleichzeitig aber alle Anſtren⸗ gungen machen, die germaniſche Konkurrenz abzuwehren. Gleich⸗ wohl wird auf der Baſis des Meiſtbegünſtigungsrechtes unterhan⸗ delt. Es wird alſo keinen Zollkrieg mehr geben keine Wirtſchaftsallianz mit dem einen Lande gegen das andere. Das iſt das Ende aller im Verſailler Verkrag vorgeſehenen Maßnahmen und auch aller Vorkehrungen, die gegen das deutſche Valutadumping getroffen wurden. Wozu ſollte all das auch dienen, da ja die Goldmark wieder hergeſtellt iſt, die induſtriellen Verpflichtungen, wie ſie der Dawesplan vorſchreibt, geſchaffen, die erhöhten Eiſenbahn⸗ tarife zur Gleichheit und zum kair play zwiſchen den Induſtrie⸗ rivalen feſtgeſtellt ſind? Von dieſem Standpunkt aus geſehen, ſind die franzöſiſch⸗deutſchen Verhandlungen kennzeichnend. Sie werden noch viel Arbeit bringen; man kann nicht voraus wiſſen, wie der Handelsvertrag ausſehen wird, doch kann man wohl ſagen, wie er nicht ausſehen wird. Es iſt viel von einem deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Schwerinduſtrietruſt geſprochen worden. Die Tonne Gußſtahl koſtete im vergangenen Monat 75—77 Goldmark in Eng⸗ land und in den Vereinigten Staaten, dagegen 65—67 Goldmark in Frankreich, Velgien, Luxemburg und im Ruhrgebiet. Daraus er⸗ gab ſich ein gewaltiger Vorteil für die Exporteuere des Kontinents. Der Dawesplan mit ſeinen induſtriellen Belaſtungen, ſeinen Eiſen⸗ bahntarifen uſw. wird die deutſchen Preiſe dem engliſchen Preis⸗ niveau bedeutend näher bringen, doch die franzöſiſch⸗belgiſchen Preiſe werden ſehr tief bleiben, ſolange ber Franc nicht aufwärts geht. Wenn die Eiſen verarbeitenden Ruhrinduſtrien ihre Halbprodukte in Lothringen(dank einem geringen Zolltarif) kaufen, ſo werden ſie trotz dem Dawesplan ihre Fertigfebrikate unter dem engliſchen Preisniveau verkaufen können. Sie werden ihre ſiegreiche Konkur⸗ renz auf allen Märkten wieder aufnehmen, zur großen Freude der lothringiſchen Hochöfen, die gleichzeitig ihre Produktion und ihre Ge⸗ winne vermehren werden. Aber die unausbleibliche Folge eines ſolchen Truſts wäre ein Konflikt mit England. Whilipp Snowden hielt uns dieſe Eventualität ebenſo vor Augen wie Balt win. Es wäre der neue Stahlkrieg, nicht mehr zwiſchen den Lothringern und der Ruhr, ſondern zwiſchen der rheiniſch⸗lothringiſchen Induſtrie gegen Birmingham und Pittsbourgh. Glücklicherweiſe hat Herriot im kritiſchen Augenblick eingegriffen. Er brachte unſern Schwer⸗ induſtriellen zur Kenntnis, daß er eine franzöſiſch⸗deutſche Entente gegen England ebenſo zurückweiſen würde, wie eine franzöſiſch⸗eng⸗ liſche Entente gegen Deutſchland. Uebrigens, ſo fügt er hinzu, wäre der Augenblick für eine ſolche Tat ſehr ſchlecht gewählt, denn wir müßten ünſere Kriegsſchulden mit England und den Vereinigten Staaten einer Regelung zuführen und wäre naußerdem gezwungen, mit Hilfe der angelſächſiſchen Finanz unſern Franken wieder herzu⸗ ſtellen. All das zwingt uns zu einem Verzicht auf einen Kampf mit der angelſächſiſchen Induſtrie. 1 Andererſeits fehlt es der deutſchen Induſtrie, die während der Markkriſe ihre geſamten Hilfsquellen immobiliſierte, an Be⸗ kriebskapital. Die deutſche Induſtrie muß. wie bereits er⸗ wähnt, in London und in Newnork Geld borgen. Lord'Abernon hat in Berlin darauf hingewieſen, daß die City ihr Geld nicht her⸗ geben werde, wenn es dazu benützt werden ſollte, die enaliſche In⸗ duſtrie zu bekämpfen. Alſo: auf beiden Seiten des Rheins bemühen ſich die Regierungen. dem Ehraeiz ihrer Maanaten Zügel auf⸗ zuerlegen. Sie ſchreiben ihnen, ob ſie wollen oder nicht, die Richt⸗ linien vor. internationale Kartelle zu bilden in denen jedes Land ſeine Produktion im Verhältnis zur Macht ſeiner induſtriellen Rüſtung limitieren würde. Dieſe Overation iſt gewiß nicht leicht, denn ſie ſetzt voraus, daß in jedem Lande alle Induſtrien in nationalen Kartellen zuſammengeſchloſſen ſind. die über die Ver⸗ teilung der Aufträge entſcheiden und beſonders die genaue Einhal⸗ tuna der Verteilunasvorſchriften kontrollieren können. Dieſe Kar⸗ telle ſind gegenwärtia in Deutſchland in Bildung. Sie werden da⸗ gegen in Frankreich, wo der Individualismus ſtärker entwickelt iſt, ſchwieriger zuſtande kommen. Man darf ſedoch hoffen, daß unter dem Druck der finanziellen Schwieriakeiten der metallurgiſche Friede erſtehen wird. Schließlich werden alle dieſe temporären Opfer durch den Zuſtrom amerikaniſcher Kapitalien wett gemacht. Die Vereinig⸗ ten Staaten leiden an einem Ueberfluß von Rohſtoffen. Fabri⸗ katen und Kapitalien. Europa war ſtets Amerikas beſter Kunde. Deshalb würden die Vereinigten Staaten gern Geld hergeben wenn ſie ſicher wären. daß dieſe Kapitalien der Entwicklung ihres Handel mit Europa förderlich wären. Die Annahme des Dawesplans hat Amerika davon überzeugt. daß Europa wieder ein zahlunasfähiger Abnehmer werden kann. Die Newnorker Bankiers bereiten dem⸗ gemäß ein aroßſtiliges Unternehmen vor, um die Auswanderung amerikaniſcher Kavitalien nach Eurova einzuleiten. Es iſt bekannt, daß Waſhinaton über eine habe Milliarde Golddollars verfügt, die nicht in der Bilanz der Reſervebank fiaurieren und auch nicht als Deckung für den Paviergeldumlauf in Betracht kommen. Aber ſeit einigen Monaten kommt dieſes Gold lanaſam aus den Safes und geht in die Bankreſerve über. um zur Grundlage neuer Kredite ver⸗ wendet zu werden. Die vapierenen Zahlunasmittel haben ſich be⸗ deutend vermehrt. Verfüabare Kapitalien ſind in Ueberfluß. Der Bankzinsfuß ſinkt, Die amerikaniſchen Kapitaliſten, denen man vier Prozent Zins bietet, blicken nach der alten Welt, wo man ohne wei⸗ teres acht bis zehn Prozent bezahlt, ia in Frankreich ſelbſt bis dreizehn Prozent. Faſt vergeht kein Taa mehr, wo aus Newynork nicht iraend eine Anleihe für einen europäiſchen Staat. eine Stadt. eine Eiſenbahngeſellſchaft etc. gaemeldet wird. Der Goldſtrom, der ſich ſo lange von Europa nach Amerika hin beweate, kehrt aus den Vereiniaten Staaten nach Eurova zurück. Er wird in Frankreich den Bankzinsfuß vermindern, die Produktion anregen und vielleicht die Schäden heilen, welche gewiſſen Induſtrien durch die Hauſſe der entwerteten Geldmittel verurſacht wurden. Damit dieſe noch ſchwache Strömung breiter und ſtärker werde, iſt vonnöten, daß der amerikaniſche Geldgeber den Eindruck der Sicherheit gewinnt. Solange er in den Zeitungen von den Drohungen des Imperialismus, von geheimen Rü⸗ ſtungen Deutſchlands lieſt. wird er die großen Anleihen, die zur wirtſchaftlichen Wiederherſtellung Aller notwendig ſind, nicht be⸗ willigen. Der amerikaniſche Geldgeber verlangt den Friedenswillen 9 5 und Regelung der Konflikte durch das Schieds⸗ ge Daraus geht die Bedeutung kervor, die Amerik a. wenn⸗ gleich nicht Mitglied dem Völkerbunde beimißt. In Amerika wurde ein ſtarker Eindruck durch das Erſcheinen Herriots in Genf her⸗ ee franzöſiſche Miniſterpräſident brach mit der Tradi⸗ ſion Poincares, ſprach im Namen eines friedensgeſinnien Frorz⸗ 2. Seſte. Nr. 5927 Neue Maynheimer Jeitung(Abend⸗Rusgabe) Dienstag, den 23. Dezember— reichs und empfahl die Unterzeichnung des Protokolls. Dieſes Pro⸗ tokoll iſt zwar durch England abgelehnt worden, aber Chamberluin und Briand ſprechen heule von einem Garantie pakt, dem Deutſchland angehören ſoll. Ein langer Weg maa von dieſem Plane bis zur Berwirklichung führen Zuviele Kämpfe ſind im Gange, als daß eine Entente in naher Zukunft abgeſchloſſen werden könnte. Doch r Kaufmann in Boſton und der Farmer in Kanſas, deren Geld man perlangt, laſſen ſich durch die Bemühungen um eine Entente immer⸗ hin günſtig beeinfluſſen. Der Lärm, den man rings um den Völker⸗ bund pveranſtaltet, ſichert wohl noch nicht den Frieden, macht jedoch den Eindruck, daß man den Frieden will. Die zahlreichen Reden, ſeierlichen Sitzungen, prächtigen Pläne, die in Genf ausgearbeitet werden, bilden, abgeſehen von ihrem politiſchen Werte, ausgezeichnete Zeichnungseinladungen für eine Anleihe. Alles in allem: Wer die wirtſchaftlichen Realitäten unter der Hurch politiſche Ereigniſſe bewegten Oberfläche betrachtet, entdeckt niefe Strömungen, die unbedingt die Völker zür gemeinſchaftlichen Arbeit und internationalen Verſtändigung drängen. Die allgemeine Anſtrengung. erſchütlerte Geldſyſteme zu feſtigen, Handels⸗ und In⸗ duſtrieverträge zu ſchaffen, amerikani Kapftalien nach Europa zu lenken, beweiſen nebſt den oratoriſchen Kundgebungen der Regie⸗ rungen zu Gunſten friedlicher Entwirrung von Konflikten, daß Ge⸗ ſchäftsleute und Staatsmänner einen neuen Weg beſchritten haben. Nach dem Waffenſtillſtande dachten ſie bloß daran, ſich des deutſchen Konkurrenten zu entledigen, dem Feinde Eſen, Kohle Flotte, Ab az⸗ gebiete und Kapitalien zu entreißen. Fünf Jahre lang ſtritten ſie ſich um die Teilung der Beute, um die Reſte, prozentuale Verteilung, um Vorrechte, um Lieferungen uſw. Alles ging nach den groden lleber⸗ lieferungen der Diplomatſe des Fauſtrechts Bis zu dem Tage, wo der wirtſchaftliche Weltorganismus unter dem Einfluß Dieſer wahnſinnigen Selbſtſucht aus den Fugen geraten war. Die Beute verſchwand. Sieger und Beſiegte ſahen ſich mehr oder wenid er gegenüber dem Zuſammenbruch. Unker dem harten Druck der“⸗ beitsloſigreit, induſtrieller und finanzieller Kriſen haben ſich die 200 Perſonen, die, allein, nach Rathenau, die großen internationgſen Afſären berſtehen und lenken, einer neuen Richtung zugewagdt: ſie ſuchen heute den gemeinſchaftlichen Apparat, der zum Kapitals⸗ und Produktionsverkehr nötig iſt. in Ordnung zu bringen. Das Publikum merkt vorläufig noch nichts davon. Es fehlt den Völkern an Vorſtellungspermögen: ſie denken über die Zukunft um⸗ mer gemäß Ereigniſſen der Vergangenheit; unbewußt kräumen ſte von einer Rückkehr zur We Noch viele Jahre werden wir auf der einen Seite des Rheins Revancheruſe hören, auf der andern Forderungen nach neuen Grenzen, Entſchädigungen und Kontrollor⸗ gamctionen. Und alle diejenigen, denen der neue Kurs der Welt⸗ wirlſchaft Opfer auferlegen wird, werden nicht verfehlen, Streitig⸗ keiten vom Zaun zu brechen und den Haß anzuſchärfen. Während das unwiſſende Publikum unter dem Einfluß folcher Hetzverſuche ſteht fällt das ganze ökonomiſche Syſtem des Perfſail⸗ ler Vertrages. In einigen Johren wird nurmehr eine romantiſche Ruine in der Geſchichtslandſchaft davon vorhanden ſein, gleich den einſtigen Raubritterburgen mit Verließen und zerbrochenen Fall⸗ türen, gerade gut genug, um noch die Phantaſie der Touriſten an⸗ Zuregen. Der Verſailler n e noch, aber der Geiſt, der ihn geſchaffen hät, üſttot. 5 iſt die gewaltige Tat⸗ ſache, die uns das Jahr 1924 mit dem Zufammenbruch des gegen Deutſchland geführten Ruhrkrieges und dem Jarauf folgenden Er⸗ wachen des liberalen Franereichs gebracht hat. Das Jahr 1925 bat freie Bahn. um die ſchwierige Aufgabe des wirtſchaftlichen Wiederaufbaues ſortzuſetzen. Frankreich und die luxemburgiſche Oahn Unter der Ueberſchrift„Die luxemburgiſche Eiſenbahn und Frankreich“ wird der„Frankf. Zig.“ aus Luxemburg berichtet: Die vom Eſcher Tageblatt“ gebrachte Enthüllung, daß Frankreich ſich das Recht vorbehalten habe, im Streitfall oder in ollen Fällen, wo Frankreichs Wirtſchaftsintereſſen auf dem Spiele ſtehen wurden, die luxemburgiſche Bahn zu beſetzen und zu betreiben, hat in den politiſchen Kreiſen Luxemburgs Aufſehen erregt und die Oppoſition gegen die Annahme des Eiſenbahnvertrags verſtärkt. Die Zenkralſeklion ſprach ſich woht zugunſten der Annahme aus und die Regierung operiert beſonders mit dem Hinweis auf die finan⸗ ziellen Nachteile, die die Ablehnung des Vertrages nach ſich 1 f würden, aber auch unter der Regierungsmajorität befinden ſich ſchwankende Glemente, und Belgtens vertragswidrige Haltung in der Frage der Zuhilligung gleicher Tarife an die luxemburgiſche Eiſeninduſtrie hat keine annahmefreudige Stimmung erzeugt, ſpe⸗ ziell nicht unter den belgophilen Elementen. Trotzdem entſprechen die guswärtigen Meldungen über eine bevorſtehende Miniſter⸗ kriſis einſtweiſen nicht den Tatſachen Die Koſten der Rontꝛollkomm ſſion Die Ausgaben für die interalliierten Kontrollkommiſſionen in Deutſchland betragen im laufenden Jahre bis November einſchließ⸗ lich: Für die Entſchädigungskommiſſion 2,41 Mill. Mk. Für die Rheinlandkommifſion 3,75 Mill. Mk. Fſir die Militärkontrollkommiſſion 3,07 Mill. Mk. Zufammen 9,23 Mill. Mk. e! Berlin. 23. Dez.(Von unſerm Berliner Bürb.) Der„B..“ wird aus Warſchau agedrahtet: In Wilna entdeckten die polniſchen Bebhörden zwei geheime Radioſendeſtationen, die pon Kommuniſten zur Verbindung mit Sowfetrußland er⸗ kichtet waren. Die Beteillaten ſind verhaftet worden Ddas Sachalin⸗Abkommen ſtehenden Abſchluß eines ruſſiſch⸗ſapantſchen Abkom⸗ gehöria betrochten müſſen, der eine andere Gruppe, der Japan, gehöria betrachten müſſe. der eine andere ſtünde. Kreiſe teilen die Auffaſſung des„World“ nicht. Die am Donnerstag abgegebene Erklärung, daß keine Fragen in der Schwebe ſind, die die berslichen Beziehungen Jarans und Amerikas gefährden könnten. ſowie die letzten Aeußerungen des javaniſchen Botſchafters in Lon⸗ don und des neuen ſapaniſchen Botſchafters in Waſhinaton geben dem Vertrauen Ausdruck, das von der ſaraniſchen Regierung be⸗ züalich der Aufrechterhaltung der traditionellen Freundſchaft und der Stärkung derſelben gehegt wird. Der Sinowjewbrief Rakowſki nimmt in einem an Thamberlain Schreiben auf die Erklärungen des Innenminiſters im Unterhauſe vom 10. Dezember, daß die Beweiſe für die Echtheit des angeblichen Sinowjewhriefes nicht enthüllt werden könnten, da man fonſt für die Sicherheit der Perſon fürchten müſſe, die der britiſchen Regierung dieſes Dokument übergeben habe, bezug und teilt mit, Tſchitſcherin habe im Intereſſe der Wahrhelt und von dem Wunſche erfüllt, bei der Unterſuchung dieſer Angelegenheit mitzu⸗ wirken, Rakowſtki angewieſen, zu erklären, daß die Sowelregierung bereit ſei, die ungehinderte Abreiſe der betreffnden Perſon aus dem Gebiet der Sowietunſon zu garantieren. Deutſches Keich Das Notverordnungsgeſetz ſe] Betlin, 23. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Zu der Meldung einer Korreſpondenz, daß man beabſichtige, die Befugniſſe des Reichspräſidenten, die ihm aufgrund des§ 48 zuſtehen, zu erweitern, wird an maßgebender Stelle erklärt, daß es ſih nicht um weſentliche Erweiterungen dieſer Befugniſſe handle, ſondern um die Ausfüllung einer Lücke, die zwiſchen den ordentlichen und den außerordentlichen Geſetzeswegen beſtehen. Es iſt in der letzten Zeit bekanntlich vorgekommen, daß ein Handelsvertrag mit Oecſterreich nicht in Kraft geſetzt werden konnte, weil die Parlamente nicht tagten und infolgedeſſen die Natifikation nicht vollziehen konnten. In einem ſolchen Fall ſoll künftighin der Präſtdent berechtigt ſein, das Geſetz durch Verordnung in Kraft treten zu laſſen. Die Notoerord⸗ nung würde ſelbſtverſtä, dlich der Zuſtimmung des Reichsrats u. des Ueberwachungsausſchuſſes des Reichstags unterliegen. Hiklers nächſte polikiſche Aufgabe J Berlin, 23. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Von gut unterrichteter Seite verlautet, daß Hitler, der am Sonntag eine Zuſammenkunft mit Ludendorff hatte, ſeine ganze politiſche Tätigreit darauf richten will, von der bayeriſchen Regierung zu er⸗ reichen, daß ſie das Verbot der nationaliſtiſchen deutſchen Arbeiter⸗ partei aufhebe, damit auf dieſer Grundlage die völkiſche Bewegung wieder aufgebaut werden könne. Zu dieſem Zweck hat Hitler auch die Einladung einer ihm befreundeten Familie auf Rugen abge⸗ lehnt, da er für die nächſte Zeit München nicht perlaſſen will. Der Riß in der ſächſiſchen Sozialdemokratie J Verlin. 23. Dez(Von unſerm Berliner Büro.) In Berlin haben geſtern Verhandlungen zwiſchen dem ſozioldemokrati⸗ ſchen Parteivorſtand und den Vertretern beider Richtungen der ſächſiſchen ſozialdemokratiſchen Partei begonnen. Der Zweck der Berliner Verhandlungen iſt der, wenn auch nicht derade eine Einigung berbeizuführen, ſo doch weniaſtens den ſeit Jahr und Taa andauernden und neuerdinas verſchärften Konflikt in der ſächſiſchen Sozialdemokratie abzuſchwächen. Der Parteivorſtand wird, wie der„Vorwärts“ mitteilt. den Organiſationen einen formu⸗ lierten Einigunasvorſchlag unterbreiten. Die Kommuniſten berufen ſich auf das Londoner Protokoll E Berlin, 23. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Kom⸗ muniſten baben im Reichstag eine Intervellation ein⸗ gebracht. in der eine allgsmeine Reichsamneſtie gefordert wird. Die kommuniſtiſche Partei beruft ſich dabei bezeichnenderweiſe auf das Londoner Protokoll, das die Berliner Reaierung verpflichtet, „nicht nur die Separatiſten“, ſondern auch die übrigen volitiſchen Gefangenen frei zu geben, andernfalls mache ſie ſich des„Bruchs internationgler Verträge“ ſchuldig. Es iſt ſa nicht das erſtemal, daß die deutſchen Kommuniſten der Reichsregierung die Entente auf den Hals zu hetzen perſuchen. Reuter meldet aus London:„Newnork World“ erklärte in einem Londoner Telegramm über die Meldungen betreffend den bevor⸗ Beſoranis herrſche.— Der Londoner Korreſpondent des Blattes ſchreibt mit Rückſicht auf die Erklärungen Baldwins über den Flot⸗ tenſtützvunkt in Singapore er ſei der Meinung daß in Zukunft Großbritannien und die Vereiniaten Staaten ſich als zu einer Gruppe Gruppe, der Japan. Rußland und möglicherweiſe auch Ching angehören, gegenüber⸗ Eine Reutermeldung aus Waſhinaton beſaat: Amerikaniſche Tetzte Meldungen Eine unmenſchliche Tat Freiburg i.., 23. Dez. In den Tageszeitungen in Frei⸗ burg wird folgende Anzeige veröffentlicht:„Am Abend des 21 De⸗ zember 1924 zwiſchen 5 und 7 Uhr wurde in dem Wartehänschen im Rebengelände zwiſchen an A und Hügelheim die 26 Jahr⸗ alte Marle Schraub von Müllheim zu vergewaltigen veriucht und ſodann durch zahlreiche heftige Schläge mit einem Knüppel a den Kopf in unmenſchlicher Weiſe niedergeſchlagen. Der Täter flüchtete unter Zurücklaſſung von Hut und Taſchentuch. iſt etwo 38 Jahre alt. Infolge des heftigen Kampfes und ſtarken Blutvergießens ſeines Opfers muß der Täter an Händen und Ge⸗ ſicht beſonders an den Kleidern reichliche Blutſpuren davongetragen haben. Die Staatsanwaltſchaft erſucht nachdrücklichſt um Fahndung und um Benachrichtigung an die Staatsnwaltſchft des Anitsgerichts Müllheim oder an die nächſte Gendarmerieſtation. Belöhnaung wird zugeſichert.“ Kulisker verhaftei Berlin, 23. D(Von unſerem Berliner Büro). Die Ver⸗ haftung dis Generaldirektors Kutisker iſt, wie man hört, auf befondres Erſuchen des preußiſchen Innenminiſteriums als der vo⸗⸗ gefetzten Behörde der an Kutisker beſonders intereſſerten preußi⸗ ſchen Staatsank erfolgt. Kutisker wurde geſtern den ganzen Tag über vrernommen. Er wird bezichtigt des Betrugs an der preußf⸗ ſchen'gats zank und ferner aufgrund einer Ausſage Holz⸗ manns ouf Anſtiftung zur Abgabe einer falſchen eides ſtattlichen Verſichkrung. Kutisſer, den die Behörden immer noch mit Glaoeehandſchuhen anfaſſen, ſoll angeblich die Erlaubnis erhalten haben, ſeine laufenden Geſchäfte noch abwickeln zu dürfen Ein flüchtiger Generaldireklor e Berlin, 23 Dez. Von u⸗ſ. Berl Büro) Der in die aroße Spritſchiebung am Neuköllner Zollamt verwickelte Generaldirektor Weber iſt geſtern aus der Unterſuchungshaft geflüchtet. Er hat ſich, wie man vermytet, zunächſt nach Süddeutſchland gewandt, er wird verſuchen, über die Schweizer Grenze zu entkommen, hat. ſam gemacht worden. noch nicht paſſiert hat. Wie die Polizei ermittelt hat, muß ſein Fluchtplan von kapger Hand vorbereitet geweſen ſein Er hat zu ſeiner Flucht ein Auko⸗ mobil benutzt, das in ſeiner Villa in Schlachtenſee bereit Weber hat infolgedeſſen einen großen Vorſprung vor den ihn ver⸗ folgenden Polizeibeamten erhalten. Japan und Amerika Der japaniſche Botſchafter in London, Baron Hayaſhi nimmt in der„Sunday Times“ Stellung zur ſapa⸗ niſch⸗amerikaniſchen Politik und zum Ausbau der Flottenbaſis von Singapora. Der Botſchafter ſpricht ſich vertrauensvoll aus über die japaniſch⸗amerikaniſchen Beziehungen und gab der Ablehnung des Beſuches der amerikaniſchen Flatte durch Japan eine harmloſe Ausdeutung. Japan hätte der amerikaniſchen Flotte keine Häfen anbieten können, umſomehr. als der Hafen von Pokohama durch das Erd⸗ beben in Mitleidenſchaft gezogen ſei. Der Botſchafter ſaate weiter, daß er und ſeine Reaierung dapon überzeuat ſeien. daß nur freund⸗ ſchaftliche Zuſammenarbeit zwiſchen Enaland. Japan und den ande⸗ ren Mächten den Frieden aufrecht erhalten könne. Sehr intereſſant ſind Hayahis Aeußerungen über die japaniſche Stellungnahme zur Singapore⸗Frage. Der Botſchafter erklärte er⸗ Die Grenzbehörden ſind auf ſein. Signalement genau a fmerk⸗ Es iſt anzunehmen, daß Weber die Grenze der Bais einzuwenden habe. »Die Moſſulfrage. Nach einer„Times“ Meldeng wird ſie dis vom Völkerbund eingeſetzte dreigliedrige Kommiſſion zur Un⸗ terſuchung der Moſſulfrage in der zweiten Januarwoche von Beyrm nach Bagdad begeben. Ludwigshafen, 23. Dez. Geſtern nachmittag hat der neuge⸗ wählte Stadtrat die Wahl eines dritten Bürgermeiſtere porgenommen. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß ſtellte die Frage, oß ein dritter Berufsbürgermeiſter aufgeſtellt werden ſoll, was einſtimmig verneint wurde, während die Frage nach der Aufftellung eines dritten Bürgermeiſters im Ehrenamt einſtimmige Bejahung 18 Stadtrat Diſſinger gab namens der Zentrumsfraktion ie Erklärung ab, datz disſe das Recht, den 8. Bürgefmeiſter zu ihrer Fraktion Theodor Schäufele in Vorſchlag brachte. Von den abgegebenen 390 Stimmen entfielen auf Stadtrat Theodor Schäufele(Zentrum] 29 Stimmen, ſodaß dieſer als dritter Bür⸗ im Ehrenamt als gewählt gilt. Schäufele nahm di⸗ ahl an. Vasco da Gama Von Ernſt Edgar Reimerdes(Celle) In dieſer weihnachtlichen Zeit begeht ganz Portugal den 400. Todestag eines ſeiner größten Söhne, Vasco da Gamas Nachdem bekeits in der erſten Hälfte des 14. Jahrhunderts Heinrich der Seefahrer, ein Sohn Johonns 1. von Portugal, zu dem ſpäteren Welkhandel, der Kolonialmacht und der welthiſtoriſchen Bedeutung ſeines Vaterlandes den Grund gelegt und durch feine Unternehmun⸗ gen der Schiffahrt neue Bahnen gewieſen hatte, blieb es Gama vor⸗ behalten, den überaus wichtigen Seeweg nach Oſtindien zu enkdecken Geboren um 1469 zu Sines in der Provinz Alemtejo, erwarb Gama ſich bereits in jfungen Jahren den Ruf eines kühnen See⸗ manns, ſodaß König Manuel dem 28jährigen den ehrenvollen Auf⸗ trag erteilte, ſüdlich um Afrika herum das an der Oſtküſte gelegene Sofala zu erreichen und oon dort aus nach dem Gold⸗ und Gewürz⸗ lande Indien zu ſegeln. Mit 3 Fregatten und einem Laſtſchiff ver⸗ ließ Gama aom 8. Juli 1497 Liſſabon und gelangte, nachdem er 3 Monate hindurch an der Weſtüſte Afrikas ſchwere Kämpfe mit den Elementen zu beſtehen gehobt hatte, am 18. Nopember zur Südſpitze dieſes Landes. Unter lautem Jubel und Trompetenge⸗ ſchmetter umſegelt man das und erreichte am Weih⸗ nachtsfeſt eine ſchöne Küſte, die dem Tage zu Ehren den Namen Coſſa da Natal(Weihnachtsküſte) erhielt. An Land die Portugieſen bei den Eingeborenen gaſtliche Aufnahme, ſie nonnten deshalb ſene Gegend den„Waſſerplatz der guten Leute.“ Schlecht dagegen erging es ihnen in Mozambique, der Gründung der Ara⸗ ber, die in den abendländiſchen Fremdlingen inſtinkkiv die Feinde eines ausgedehnten Drienthandels witterten. Die eingeborenen Fürſten, von den Arabern aufgereizt, traten Gama und ſeiner Mannſchaft feindlich entgegen, ſodaß ſte mehrſach in große Gefahr gereten. Jahrzehntelang haben die Portugſeſen mit den Arabern ſchwere Kämpfe üm den Beſiß der indiſchen Gewäſſer zu beſtehen gehabt, bie das ziviliſterte Nolk den Sieg davontrug. Auf ſeinen Wwaeren Entdeckungsfahrten gelangte Gama, nachdem verräteriſche Loſen der Araber ihn wiederhoſt in die Irre iffhrt. am 7. Aprll nach Mombas, das mit ſeinen flachgedeckten weißen Häuſern die Portugieſen an die ferne Heimat erinnerte. Hier, wie in Ma⸗ linde, einer in einer fruchtbaren Ebene gelegenen, ſchönen großen Sadt nahm man ſie freundlich auf. Der Herrſcher dieſes Londes wer der einzige Maure, welcher den Fremdlingen von Anfang an Freundſchaft erwies, da er mit klugem Blick die Bedeutung de⸗ weltumwälzenden Exreigniſſes erkannt hatte, deſſen Zeude er war: der Verhindung mit dem ſernen Weſtlande. Von der Küſte Oſtafri⸗ Mai 1498 erblickte man das heißerfehnte Land und ging um 20. im Hafen von Calicut, einen der größten der Erde, vor Anker. Auch hier durchkreuzten wieder die Mauren, die ſeit altersher mit Cali⸗ cut Handel getrieben, die Pläne der Portugieſen, während der Herr⸗ ſcher des Landes, Kalſer Samudrin Radſcha, im Anfang ihrem Wunſch durchaus nicht abgeneigt war, indiſche Waren einzuhandeln. Von den Mauren aufgewiegelt, nahm der Pöbel Gama gegenüder eine feindliche Haltung an, was dieſen veranlaßte, ſchon nach kur⸗ zer Zeit den ungaſtlichen Ort zu verlaſſen, in dem ſeine Nachfolger noch manch harten Strauß beſtehen mußden, und die Heimreiſe an⸗ zutreten. In den erſten Tagen des September 1499 erxreichte das kbeine Geſchwader, das unterwegs mehrere Mann, darunter auch ein Bruder Gamas, am Skorbut verloren hatte, Liſſabon, wo man den Seehelden mit großen 2 885 empfing. Stlergefechte, Lanzen⸗ ſtechen, Prozeſſionen, Volksſeſte wechſelten miteinander ab und überall im Lande herrſchte Jubel. König Manuel ernannte Gama zum Admiral der indiſchen Meere mit einem rieſigen Jahresgehalt und erhob ihn und ſeine Brüder in den Adelsſtand. Im Lauf der nächſten Jahre ſetzten die Portugieſen ihre Be⸗ mühungen um die Erſchließung Indiens erfolgreich fort. Cabral führte eine neue Flotte dorthin und entdeckte, auf der Ueberfahrt nach Weſten verſchlagen, Braſilien. Da ihm die Begründung von Faktoreien in Indien nur an wenigen Orten gelang ünd in Calicu fogar 40 zurückgelaſſen: Portugieſen ermordet worden waren, ent⸗ andte der König im Frühling 1502 Gama von neuem(diesmal mit 20 Schiffen) nach Indien. In Mozambique begründete dieſer die erſte portugieſiſche Faklorei, fuhr dann nach Indien, zwang Samu⸗ drin durch Beſchießung Calicuts und Vernichtung ſeiner Krregs⸗ flotte zum Frieden und zu Entſchädigungen und kehrte Anfang September 1503 mit 13 reichbeladenen Schiffen in die Heimar zu⸗ rück. Während Gama von den gewaltigen Strapazen ausruhte, die ſeine Geſundheit untergraben hatten, regierten im Laufe der Jahre 5 Vizekön'ge nacheinander über die portugieſiſchen Beſitzungen in Indien. Da unter dem letzten, Eduard de Meneges. die Juſtände döllig unhaltbar geworden waren, entſandte Manuels Nachfolger, König Johann 3. im April Vasco da Gama noch einmal nach Ju⸗ dien. Obwohl frühzeitig gealtert, hatte er die Spannkraft ſeiner Jugend keineswegs verloren. Es gelang ihm denn auch bald Ord⸗ nung zu ſchaffen und dos Anſehen Portugals wiederherzuſtellen. Seine Gegenwart allein wirkte Wunder und der Zauber ſeines Namens verfehlte ſeine Wirkung nichl. Aber ſein Körper war den Anſtrengungen und Aufregungen nicht mahr gewachſen; inmitten ſeiner grocen E⸗folge erkrankte Vascb da Gama und am 24. De⸗ Fember 1524 ereilte ihn zu Cochin der Tod. Seine Gebelne wurden 1530 nach Poſmtugal gebracht und zunächſt in der Kirche von Pidi⸗ Theater und Muſik Generalmuſikdirektor Kleiber bleibt in Berfin. In Berin ſind ſeit einiger Zeit Gerüchte im Umlaufe, wonach Gensralmuſik⸗ dirertor Erich Kleiber dazu auserſehen ſei, als Nachfolger von Richard Strauß die Leitung der Wiener Staatsoper zu über⸗ nehmen. Richtig iſt, daß Kleiper kürzlich in Wien geweilt und eine Ausſprache mit Direktor Schalk gehabt hat. Er hat dabei jedac ere klärt, daß er vorläufig noch ein Fahr an Berlin gebunden ſei un auch abgeſehen davon, nur nach Wien kommen werde, wenn ihen die alleinige Direktion der Wiener Staatsoper übertragen we. de. Brief aus Baden-⸗Baden. Leute, die etwas auf ſich halten, pflegen um Weihnachten herum ihren Freunden Breeſe zu ſchrethen. Dabei erzählen ſie von Vorkommniſſen, die ſie beſunders merkwürdig dünken. Ich rechne ein Feuerwerk deshalb dazu, weil dieſer Sp kiakel im Winter ſtattfand. Im Sommer ſchlich ſieh bei der Ankündigung von Veranſtaltungen in hieſigen Blättern amüſanter Druct ler ein. Es hieß da, das Feuerwerk werde auf der Kurhausbühne ſratt⸗ finden. Sollte natürlich Kurhauswieſe heißen, wo es dann damal⸗ auch abgebrannt wurde. Damals! Ende November gab es aber d eines auf der Kurhausbühne; die„Raketen des Teufels“ ſollten hoch⸗ gehen— nun, darüber, daß ſie nicht aufſtiegen, habe ich ja ſchonm 8 einer Extrapoſt berichtet. Immerhin leitete dieſes verpaßte Ferer werk eine etwas lebhaftere Zeit auf unſerem Theater ein.* 155 lebten eine vortreffliche Aufführung von Ful das löſtlichem Luf ſpiel„Des Eſels Schatten“(Anfang 1922 in Mannheim Uraufgeführt) und die Erſtaufführung einer ſehr geſchickt und 92— ſchmackvoll verfertigten Rokokokomödle von Leo Lenz:„ e liche Brautfahrt“. Der Opernbetrieb, der durch die Orcheſte ferien eine Unterbrechung erfahren hatte, wird am 29. Dezembe⸗ mit„Madame Butterfly“ wieder aufgenommen. Von 5 fünt Sonderkonzerten des Städt. Orcheſtere, die a wichtigſte Konzertveranſtaltungen der Winterſaiſon angeſetzt We fand das erſte am 9. Dez. ſtatt. Die Glanzuummer des Orcheſte das unter der Leitung des Muſikdirektors Paul Hein ſtand, 15 Bruckners lyriſche 2 Sinfonie in C⸗moll. Als Soliſt erſchien, + 5 115 erſten Male, der Meiſter auf dem Violoncell Gulia Caſin eſſen geſchmackvolles ſtark geſtaltendes Spiel ſtarken Eindruck mae, Caſinis Programm beſtand aus Tſchaikowſkys Rokokoror aliene und Volkmanns A⸗moll⸗Konzert. Der neu gegründete Städt. Int⸗ miſchte Chor trat ebenfalls noch in dre Deſſen⸗ lichkeit und rechtfertigte durch eine von Karl Salomon Bg. endet einſtudierte. vortrefflich ausbalanzierte Aufführung das aus erreichte Gama, dem der König von Malinde einen küchti⸗ VCb ira, ſeiner Be„1880 in Liſſabonn, in der G der Herr⸗ ſeer dal Berdes, eiggten 2 195 15 8. Handne„Schöpfung“ aufs vornehmſte ſeine Gründung. Dte 0 ausſtellung im Kunceusſtelamgsgeube an der Li htontaler wurde von einer kleineren Gemäldeſchan abgelöſt. Ein Saal wi weil er in der Schweiz einen großen Teil ſeines Vermögens dep niert ſtande⸗ ſtellen, für ſich beanſpruche und für dieſe Stelle das Mitglied 1 ſtounlicherweiſe, daß Japan nicht das geringſte gegen den Ausbau D SSa ec — D SSD Scoee eeee ——————————— reeercc —. —— 2—————— Deseleg den 28. Dezenber 18— —— neue maasbelgee Zeitung ¶Mbenb- Anegebe? 3. Seite. Nr. 397 Städtiſche Nachrichten — Adventsgedanken 8 ſreies artauſende lang haben ſich unſere Urahnen nach einem Be⸗ geſehnt und Retter aus der Nacht und Finſternis des Heidentums 8 Mit all ihren abſonderlichen Gebräuchen und verſchieden⸗ 9 7 75 Meinungen waren ſie ein zerſprengtes Volk geworden. 5 ſplittert in ihren Anſichten und Urteilen über die unheilvolle 85 jener Zeit ſchauten ſie aus nach einer ſicheren Hilfe und Slem ſtarken Troſte in ihrer niederdrückenden Lebenshaltung. — 8 unſere Stammeltern trugen den Stempel der Entſündigung. wenn wir an Moſes, Elias und all die Propheten denken, ib auf das kommende Heil hinwieſen; an Cäſar, Alexander und e die mit ſehnſuchtsvollem Herzen nach der Erlöſung ge⸗ 1 dr hungerten, dann begreifen wir den Ruf:„Tauet ihr Him⸗ el den Gerechten“, der aus Tauſenden und Abertauſenden Her⸗ den kam. es Ddie Menſchen unſerer Tage ſind auch voll Sehnſucht. Aber nicht immer das rechte. Sehnen, das ſo ein Menſchenherz den rebt. Man ſehnt ſich nach allen möglichen Dingen und meint W. Erfüllung ſtille alles Hoffen in der menſchlichen Bruſt. Und dale enttäuſcht iſt man oft über die erfüllten Wünſche. Wie bitter ſchmeckt doch die Hefe in einem mit irdiſcher Luſt gefüllten Freuden⸗ Acber. Unſer Herz iſt eben ſo groß angelegt, daß es das rein eußere niemals ausfüllen kann. Nur ein Gott kann uns be⸗ aßedigen. Und in dieſer Befriedigung liegt ein Hauch, ein Vor⸗ 80 kommender Seligkeiten; es iſt uns in ſolchen Momenten, ob der Himmel ſich zu uns hernieder neige und wir empor⸗ gehoben würden zur Gottesnähe. Viele haben ſchon gelauſcht auf lene wunderſame Melodie, die in uns ſingt und ſchwingt und zen Akkord ausklingt in der Zentralſtelle des Ueberirdiſchen. icht immer wird uns dieſe Seligkeit, denn ſie will erſehnt und Sebient ſein. Und jetzt, wo wir— ich möchte ſagen— in der Heiberuchtsgeit vor einem lieblichen Feſte ſtehen. das ſelige Kind⸗ eitserinnerungen in uns wach ruft, jetzt muß dieſe e gatz beſonders in uns erglühen und wachſen und uns zu einer edeiſterten Hingabe befähigen. Wenn unſer Sinnen und Trach⸗ ——8— aufwärts gerichtet iſt, dann werden wir nie in Gefahr kom⸗ 9 enttäuſcht zu werden. Wie oft war dies gerade in den datzen Jahren der Fall! Faſt ſind wir ſehnſuchtsmüde. und doch 15 dieſe Sehnſuchtsflamme in unſeren Herzen nicht erlöſchen, wär ſte muß vielmehr zum Feuer werden, daß mit ſeiner er⸗ urmenden Glut imſtande iſt, eine ganze Welt für das Gute und Schöne zu entflammen. 5 And ſo harren wir denn— gleich den Vätern im alten Ran des Tages, an dem unſere Sehnſucht ihre Erfüllung 55 8 Aber wir wollen nicht kommen mit leeren Händen d müden Herzen. Sehnſuchtsblüten wollen wir vielmehr pflan⸗ 55 im Garten unſerer Seele und ſie hegen und pflegen, damit — Bir ke Strauß gebunden, vor der Krippe niederlegen Penr liegt 5 die heimliche Seligkeit, die in ſolchem Stre⸗ faßt 5„un muneres Weſeus Tiefen wurden längſt davon er⸗ elin 88 ſollte uns nicht auch das Höchſte und Herrlichſte gelengen, das anzuſtreben und zu vollenden uns geradezu Para⸗ dieſeswonnen⸗ vermittelt! uUnd darum ſei unſere Loſung:„Mit Sehnſucht beginnen,— beharrlich ſein im Wollen und vollenden an der Krippe. Maria Leitzig. Aus der verwaltungsratsſitzung des Verkehrs⸗Verein Anfang Januar wird der Verkehrs⸗Verein im Hauſe Stürmer, .7. 11(Heidelbergerſtraße), eine Filiale ſeines Reiſe⸗ büros eröffnen, in der alle Fahrkarten, Vettkarten, Rundreiſe⸗ hefte, Proſpekte etc. erhältlich ſind. Mit der Inbetriebnahme der günſtig gelegenen Filiale wird einem Bedürfnis des reiſenden Publi⸗ kums entſprochen. Der Betrieb der Hauptgeſchäftsſtelle im Rathaus wird in vollem Umfang beibehalten. Von beſonderem Intereſſe dürfte es ſein, daß man küaftighin ſowohl im Reiſebüro im Rathaus, als auch in dem in der Heidelbergerſtraße die Sonntagskarten 15 vormittags löſen kann. Die Vorarbeiten zur Schaffura eines Mannheimer Luft⸗ ver be hrshaf ens ſchreiten ſehr gut voran. Wt einer ten Beteiligung einer Reihe benachbarter badiſcher und pfälziſcher Städte und führender Firmen wird demnächſt zu rechnen ſein. Die ſeitens des Einzelhandels beim gegenwärtigen Weihnachtsgeſchäft ge⸗ machte Feſtſtellung eines regen Zuſtromes von Küufern aus der Pfalz— an dem ſicherlich auch die umfangreiche Pfalz⸗ propaganda des Verkehrs⸗Vereins ihren Anteil hat—, legt den Gedanken nahe, künftighin zu Zeiten einer erhöhten Kaufbereitſchaft onderzüge aus der Pfalz, etwa von Kaiſerslautern über Neuſtadt direkt nach Mannheim, zu führen.— Hinſichtlich der Schaffung von Ausſtellungsmöglichkerten wurde betont daß bis zur endgültigen Errichtung von aroßen Ausſtellungshallen das Bedürfnis nach einem proviſoriſchen kauetellungsraum unbedingt gegeben und erwieſen ſei Meſche Lo⸗ alitöten hierfür in Frage kommen, ob beiſpielsweiſe die frühere Reithalle im Schloß oder der Friedrichspark geeignet ſei. wird z. Zt. näher geprüft. Es wird als dringend notwendig bezeichnet, daß die usſtellungs⸗Geſellſchaft ihre Arbeit ſo raſch als möglich aufaimmt. der Durch Motorſport⸗Intereſſenten wird gegenwärtig das Projekt er Errichtung einer großen Motorübungsbahn annheim verfolgt. Der Verkehrs⸗Verein beförwortet dieſen — Plan, da ſeine Verwirklichung, angeſichts der Bedeutung, die der Motorfahrerſport heute und künftighin einnimmt, geeignet wäre, eine groß Aaziehungskraft zu Gunſten unſerer Stadt im in⸗ und ausländiſchen Sportleben auszuüben.— Weiterhin regte der Ver⸗ kehrsverein bei den zuſtändigen Stellen an, die Verkehrsver⸗ mittlung zwiſchen Oſtſtadt und Stadtzentrum da⸗ durch zu verbeſſern, daß bis zur Einführung der leider immer noch fehlenden elektriſchen Straßenbahnline ein regelmäßiger Autobusdienſt zwiſchen dem oberen Luiſenpark und dem Paradeplatz(bezw. Hauptbahnhof) eingerichtet wird. Hieran iſt namentlich auch die Geſchäftswelt intereſſiert. Nachdem die„Mannheimer Woche“, die bislang eine Programm⸗ zuſammenſtellung der Mannheimer Veranſtaltungen brachte, einge⸗ gangen iſt, wäre es erwünſcht, wenn an ihre Stelle eine neue Wochenſchrift, die umfangreicher und in Form und Inhalt beſſer ausgeſtattet ſein ſoll, herausgegeben werden könnte Die Mög⸗ lichkeiten hierzu ſollen geprüft werden.— Anfang März wird durch den Verkehrs⸗Verein ein neuer aroßer Stadtführer, deſſen Bearbeitung z. Zt. erfolgt, in friedensmäßiger Ausſtattung zu⸗ Ausgabe gelangen. Dder Führer trägt den neueſten Aenderungen Rechnung, bringt in einem gutausgeſtatteten Illuſtrotionsteil hübſche Ausſchnitte aus dem Stadtbild und erhält im Anhang einen» ſtädt Tiefbauamt hergeſtellten großen Stadtplan(mit Ein⸗ ſchluß der Vororte, Induſtriegebiete etc.), der in vierfarbiger Aus⸗ führung die Aenderungen und neueſten Anlagen berückſichtigt. Von vielen Seiten wird lebhaft Klage darüber geführt, daß zu den Vorſtellungen des Nationaltheaters für Fremde keine Plätze zur Verfügung ſtehen. Bei der Tradition unſeres Theaters und bei der Bedeutung, die dasſelbe als Sehenswürdigkeit und Kul⸗ turfaktor unſerer Stadt einnimmt, wird mit Recht eine Abhilfe ver⸗ langt. Bis auf einige Plätze ſind im normalen Vorſtellungsbetrieb jeweils ſämtliche Karten an die Abonnenten bezw. Theatergemeinden vergeben. Die täglich an den Verkehrs⸗Verein gelangenden Anfragen bezw. Platzbeſtellungen können daher leider nicht berückſichtigt wer⸗ den. Die Intendanz ſoll erſucht werden. durch andere Abonnements⸗ verteilung oder ſonſtige geeignete Maßnahmen Plätze frei zu ma⸗ um ſo den anweſenden Fremden den Beſuch unſeres Nationaltheaters zun ermöglichen. Winterſportzug Mannheim⸗Offenburg Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat für die Sportvereine Karlsruhes einen Winterſportſonderzug vorgeſehen, der an Sonn⸗ und Feiertagen auf beſondere Anordnung, d.., wenn im Schwarzwald Schnee liegt, zu ermäßigten Preiſen verkehren ſoll. Der Verkehrsverein Mannheim hat ſich dafür verwendet, daß den Mannheimer Sportintereſſenten die gleiche Vergünſtigung zu⸗ teil wird, wie den Karlsruhern und hat erreicht, daß der Zug be⸗ reits von Mannheim aus mit durchlaufenden Wagen., 3. und 4. Klaſſe bis Offenburg als beſchleunigter Perſonenzug ge⸗ fahren wird. der Fahrplan dieſes Winterſportſonderzuges iſt folgender: Hinfahrt: Nückfahrt: Mannheim ab.10 vorm. Offenburg ab.35 abends Heidelberg„.34„ Appenweier„5 Bruchſal„.00„ Achern„ Durlach„ e di Karlsruhe„.30„ Baden⸗Oos Raſtatt an.55„ Raſtatt„„„ Baden⸗Oos an.07 Karlsruhe an.15, Bühl„ Burlach Achern„„ Brüchſal„ Appenweier„.55„ Heidelberg„ e Offenburg„.09„ Mannheim Zur Benützung berechtigen ſowohl die Fahrkarten des allge⸗ meinen Verkehrs als auch die ermäßigten Sonntagskarten, die nun⸗ mehr auch nach Stationen über 100 Kilometer von Mannheim ent⸗ fernt ausgegeben werden. Als neue Wanderkarte(bisher Karte Obertalſottenhöfen aufgelegt worden, ſodaß man bei Benützung dieſes Winterſportſonderzuges an einem Tage eine herr⸗ liche Skitour über das Hornisgrinde⸗ und Kniebisgebiet ohne allzu große Anſtrengung machen kann. Vorausſetzung für den Verkehr dieſes Zuges iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Zug eine gute Be⸗ ſetzung aufweiſt. Der Verkehrsverein wird jeweils nach Ein⸗ treffen der Schneeberichte von der Landeswetterwarte an Sams⸗ tagen und Tagen vor Feiertagen durch Aushang eines Plakats in ſeiner Geſchäftsſtelle bekannt geben, ob der Sportſonderzug am Sonntag verkehrt. Die einzelnen Sportgeſchäfte werden das Gleiche tun. »Ernannk wurde Polizeioberwachtmeiſter Maxr Taylor in Mannheim zum Polizeikommſſör. Brückengelderhebung. Trotz dringender Vorſtellungen aller Wirtſchaftskreiſe und der Preſſe, die anarenzenden Uferſtaaten Ba⸗ den und Bayern möchten die Inſtandhaltunaskoſten der Rheinbrücke üübernehmen, um die läſtige Brückengelderhebung durch die Reichs⸗ bahn zu beſeitigen, muß noch immer jedes Fuhrwerk, jedes Auto nach wie vor ſeinen Tribut für die Ueberſchreitung der Rheinbrücke entrichten. Es geht zwar das Gerücht, die beiden Reaierungen ſtän⸗ den der Forderuna nicht ablehnend gegenüber, doch ſteht die Ent⸗ ſchließung noch aus. Soviel wir erfahren, hat die Handels⸗ kammer Mannheim neuerdinas wiederholt Schritte unter⸗ nommen, um eine endliche Entſchließuna der Reaierungen zu Gun⸗ Gabelkarte genannt) iſt auf Veranlaſſung des Verkehrsvereins die ſten des Verkehrs zwiſchen Baden und Pfalz zu erreichen Wir möchten wünſchen. daß ſich die Reaierungen der Notwendtakeit der Erfüllung dieſer Forderuna nicht verſchließen und ſchnellſtens die Brückengeldſteuer aufbeben. * Ein Zimmerbrand entſtand geſtern nachmittag im zweiten Stock des Hauſes Wallſtadtſtraße 36 durch ein mit Streichhölzern ſpielendes Kind. Das Feuer war beim Eimtreffen der.38 Uhr alar⸗ mierten Berufsfeuerwehr durch Hausbewohner bereits gelöſcht. Der Schaden beträgt ungefähr 50. Die Vorhänge von zwei Fenſtern ſind verbrannt. Außerdem wurden ein Stuhl und die Wandver⸗ kleidung beſchädigt. * Ein Kaminbrand entſtand geſtern nachmittag im Küchenkamin des Vorderhauſes T 5, 1, infolge Glanzrußbildung. Die Gefahr wurde durch die um.01 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug beſeitigt. * Annötiger Feueralarm. Infolge ungenügender Reinigung de⸗ Ofenrohres in einer Küche im vierten Stock des Hauſes G 4, 1, drang geſtern nachmittag Rauch aus dem Ofen. Die um 456 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr trat nicht mehr in Tätigkeit. * Autokontrolle. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden auf der Relaisſtraße in Rheinau 16 Führer von Perſonenkraftwagen, 5 von Laſtkraftwagen und 3 von Großkrafträdern angezeigt, weil ſie die vorgeſchriebene Geſchwindigkeit(höchſtens 30 Kilometer in der Stunde) erheblich überſchritten. * Juſammenſtoß. Beim Ueberqueren der Kunſtſtraße bei N 6 und 0 7 ſtieß geſtern vormittag ein Perſonenkraftwagen mit einem Einſpännerfuhrwerk zuſammen, wobei erſterer leicht beſchädigt wurde. Perſonen wurden nicht verletzt. * Jeſtgenommen wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 2 wegen Bettels. *Betrug. Zur Anzeige durch die Wucherpolizei gelangt ein 28 Jahre alter Arbeiter, der am 18. Dez. in hieſiger Stadt mit Bri⸗ ketts hauſterte und anſtatt jeweils einen Zentner nur 95 Pfund lieferte. * Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiert am zweiten Weih nachtsfeiertaa der Fabrikarbeiter Peter Böhl mit ſeiner Ehefrau Katharina, geb. Volz. wohnbhaft in Neckarau. Germaniaſtraße 62. Der Ehemann wurde am 7. Februar 1850 in Neckarau. die Ehefrau am 18. Auauſt 1853 in Seckenheim geboren. Herr Böhl iſt ſchon 61 Jahre in ſeinem Beruf tätig und gegenwärtia bei der Firma Kaufmann u. Bensheim in Mannheim. 8 5. 1, als Sortierer tätig. Seiner Militärzeit genügte er von 1871 bis 1874 und wurde als Unteroffizier entlaſſen. Der Ehe entſtammen 11 Kinder, 6 Knaben und 5 Mädchen: davon ſtarben 5 in jugendlichem Alter und ein Sohn, Guſtav, iſt am 7. April 1918 als Vizefeldwebel auf dem Felde der Ehre gefallen. 10 Enkel dürfen ſich des Feſtes mit Eltern und Großeltern erfreuen. Wir wünſchen den alten Jubelleuten noch einen recht geſegneten Lebensabend und aute Geſundheit! Veranſtaltungen Weihnachtsfeier des Realgmnaſiums II Wer Gelegenheit halte, am letzten Donnerstag oder Frei⸗ tag im großen Saale des Ballhauſes der Weihnachtsfeier des Realgymnaſiums 2(Leſſingſchube) anzuwohnen, er⸗ lebte den Genuß einiger ſtimmungsvoller Stunden im Kreiſe weih⸗ nachtsfroher Jugend. Das ſinnige Zuſammenwirken einiger Lehr⸗ kräfte der Anſtalt, des Profeſſors Bühn(deklamatoriſcher Teil), des Muſiklehrers Eckert(muſikaliſcher Teil) und des Zeichenſeh⸗ rers Geiſel(Bühnenbilder und Koſtüme) hatte den Kernpunkt des Programms,„Ein deutſches Weihnachtsſpiel“ nach alten Volksſpie⸗ len und Volksweifen, geſchaffen. In 5 Bildern kam die Geſchichte von der Geburt Chriſti zur Darſtellung, wobei geſprochenes Wort, Einzel⸗ und Chorgeſang ſtimmungsvoll wechſelten. Die gebotenen Leiſtungen waren durchweg gut. Das eindrucksvolle Spiel des hl. Eldernpaares ſei als beſonders hervorſtechend und wohl durchdacht genannt. Mit Stolz dürfen die erwähnten Lehrkräfte ſowie ſämt⸗ liche Mitwirkende das Verdienſt in Anſpruch nehmen, der Schule zu einem neuen würdigen Erfolg verholfen zu haben. Sehr ſchön und ſeine Wirkung nicht verfehlend war das Schlußbild dem Bachſchen Chor„Gloria ſei Dir geſungen“ unter Orcheſtekbeglei⸗ tung. Eingeleitet wurde die Feier durch die„Hirtenmuſik“ von Bach für Orcheſter und den Acappella⸗Chor„Es iſt ein Ros' ent⸗ ſprungen.“ Beide waren von Muſiklehrer Eckert einſtudiert und wurden klangſchön zum Vortrag gebracht. Den Abſchluß bildete „O, du fröhliche, o, du ſelige“, das von den Zuhörern kräftig mitge⸗ ſungen wurde. Flügel und Harmonium waren in dankenswerker Weiſe aus dem Klavierlager Scharf und Hauk zur Verfügung ge⸗ ſtellt worden. Ebenſo bereitwilligſt hatte die Leitung des National⸗ Theaters die Koſtüme koſtenlos überlaſſen. Der Schleſier⸗Berein Mannheim (Ortsgruppe heimattreuer Oberſchleſier) vereinigte am Samstag abend ſeine Mitalieder und Freunde zu einer Weihnachts⸗ feier im aroßen Saale der Liedertafel. Im Mittelpunkt der von echt landsmänniſchem Geiſt durchpulſten Veranſtaltung ſtand dle Kinderbeſcherung die bei der ſtark vertretenen Jugend aro⸗ ßen Jubel hervorrief. Bekam doch jedes Kind vom Weihnachts⸗ mann(Herr Kusmah, der garnicht ſo ſchlimm war, wie er ausſac⸗ wenn er auch hin und wieder die Rute ſchwang. außer einem prak⸗ tiſchen Geſchenk etwas zum Knabbern. Der Beſcherung aina ein von der Gattin des Vorſitzenden. Frau Marta Kloſe, verfaßter ſtim⸗ zuer größeren Anzahl von Bildern des Bodenſeemalers Waldemar 5 alg eingeräumt, eines Malers im wahrſten Sinne des Wortes on tupiſchem Zeitausdruck. Im anderen Saal hängen Bilder 8 Künſtler, die an der guten Tradition der heimiſchen Land⸗ aftskunſt raumiſcher und farbenfroh feſthalten. Die in dieſer Rob Gung vertretenen Künſtler ſind H. v. Cloßmann, Prof. 85 Engelhorn, J. Engler, Elſe Kappler, E. v. Palmen⸗ B0. Vitus Staudacher, H. Tiebert und Alexander v. olborth. Im Bibliotheksſaal des Palais Hamilton hat Arthur je im m mehrere neue Gemälde und graphiſche Werke ausgeſtellt, Kü ihn nach ſeiner Löſung von der Malweiſe Trübners als reifen Künſtler von hohem Perſönlichkeitswert zeigen. A. M. St Ouraufführung in Jürich. In kühnem Flug durchmißt Albert effen in ſeinem Drama„Das Viergetier“ die von Hebbel tmulierten Stufen des„So kann es ſein; ſo iſt es; ſo muß es ſein!“ 8 2 ſubjektiv Lyriſchen über das Epiſche zum Dramatiſchen. In de lkten verſucht er ein Erlöſungsdrama der Menſchheit zu geben, E5 950 Urquell er im„Seelenkreiſe Rudolf Steiners, nicht im reinen Ehriſtentum. findet. Der reale Hintergrund des Dramas iſt einfach. heniltine, die Tochter des Prof. Sibelius will den durch den Krieg Iemtergekommenen und verrohten Ingenieur Großmann retten. 5 mehr dieſer ſich in gemeine Verbrechen verſtrickt, umſo näher iſt den dem Mitleid. Großmann ermordet ihren Vater und verſteht es, und Mordverdacht auf Chriſtine ebzuwälzen. Als er endlich gefaßt der berführt iſt, erhängt er ſich in ſeiner Zelle. Zu dieſem Kampf der Keiber, der nur Symbol für die innere Idee iſt, geſellt ſich noch 8 Hianf der Geiſter. Das Viergetier(Löwe, Adler, Stier und lun ange) greift als Verkörperung des böſen Gewiſſens in die Hand⸗ kiuss ein. Vergeltung fordernd tritt der Geiſt des ermordeten Sibe⸗ 0 den Plan, und zum Schluß verkündet der auferſtandene klinaſtus die Erlöſung des Mörders. Motive der jüngſten Dichtung 5 an: Der Menſch iſt gut! in tyrannos! Nicht der Mörder, der faf ordete iſt ſchuldig! Sibelius, der über die Zeitungen gebeugt, ge⸗ n dos große Wort ausſpricht:„Der Geiſt, der heute herrſcht, ſieht den Untergang des Abendlandes kommen. Und epiſoden⸗ Fuge de ace(Laternenmann, Magd) tragen die charakteriſti⸗ Züge der Geſtalten Strindbergs und Doſtojewſkys. Aus der uſternden Wirklichkeit gähnt ein Chaos ungeklärter Empfindun⸗ ddenen die Weihe der Kraft, die an Gott binder fehit. Aber ouch ſehr baos iſt Geiſt von Gott Die dramatiſche Piochologie erſcheint de Orüchig, da Steffens epiſche Berichterſtattung Weſentliches hinter im s verlegt. Lyriſche Intermezzi wie Chriſtines„Meditation“ Ehriſgten Akt hemmen die dramatiſche Zuſpitzung des Finale. deſtine iſt die Vertreterin von Chriſtus, gegen den das Tier im ßene den kämpft, bis die verſtehende Liebe ſiegt. In der Gefängnis⸗ trf des 6. Aktes leiſtet ſich der Autor einen amüſanten Reklame⸗ Eein Gefangener rebelliert gegen die Unterſuchungsmethode, te ſchen geſpe „ worauf Chriſtine dem Gefängnisdirektor im Vorbeigehen zuruft: „Geben Sie ihm ein Buch von Albert Steffen zu leſen!“ Auch„Das Viergetier“ ſtellt eher ein Leſedrama dar, da die gehäuften Gedank⸗ lichkeiten den nicht in die Steinerſche Lehre Eingeweihten unver⸗ ſtändlich bleiben. Die Aufführung des Schauſpielhauſes wurde von Direktor Wenzler geleitet. Friedl Haerlin als Chriſtine voll Demut in Blick und Gebärde, trug die Dornenkrone aufopfernder Hingabe. Karl Marx ſteigerte die Brutalität des Großmann ins Unmenſchliche. Otto Bauberger entwarf die Bühnenbilder mit farbenfroher, einen gemäßigten Expreſſionismus betonenden Phantaſiekraft. Der Uebergang aus der religiös ver⸗ ankerten Realität des Bewußten in die irrationale Welt der Viſionen mußte ſchon aus techniſchen Gründen ſcheitern. Steffen wurde von dein begeiſterten Beifall der zahlreich herbeigeeilten Anthropoſophen ungezählte Male hervorgerufen. Friedrich W. Herzog 9 Ziegfried⸗Wagner⸗Tage in Ecfurk. Siegfried Wagner iſt viel Unrecht geſchehen. Der Schatten ſeines großen Vaters wurde ohne Unterlaß gegen ihn ausgeſpielt. Freilich nicht ganz ohne ſeine Schuld. Er vermochte ſich in keinem ſeiner zahlreichen Werke ganz aus dem muſikaliſchen Vorſtellungskreis des Ringes der Nibelungen zu löſen und gar oft erſchien ſeine Technik nur als wenig gelungene Nachahmung der ſeines Vaters. Ueber dieſen Mängeln aber ver⸗ gaßen die meiſten Beurteiler ſeiner Werke anzuerkennen, daß ihm dennoch ſchöpferiſche Eigenſchaft von nicht alltäglicher Bedeutung innewohnt. Sie tritt aber nur dort zutage, wo die zwei Momente auftauchen, die den Kern des deutſchen Märchens bilden: Herzens⸗ einfalt und ſpukhaftes Geſchehen. Dieſe beiden gegenſätzlichen Mo⸗ tive erwecken in dem Muſiker Siegfried den Tondichter. Das iſt aber auch der Grund, warum ſeiner Natur ſinfoniſches Schaffen, und handle es ſich ſelbſt um„ſinfoniſche Dichtungen“ nach dem Muſter ſeines Großvaters Liſzt, fernzuliegen ſcheint. Wir hörten es in Erfurt. Ein von Siegfried Wagner geleitetes Feſtkonzert brachte das Vorſpiel zu ſeiner Oper„Der Friedensengel“, ein in ewigem Achtachteltakt dahinfließendes, ohne die ſzeniſche Erwar⸗ tung ſehr wenig genußreiches Stück, das an ein inſtrumentierte⸗ Orgelpräludium mahnt; ein Konzertſtück für Flöte und kleines Orcheſter, das meder beſondere Erfindung noch auch Ausnützung des ſpezifiſch Flötenmäßigen zeigt, und eine ſinfoniſche Dichtung„Glück“. Sie ſteht weſentlich höher als die beiden vorge⸗ nannten Werke, iſt aber thematiſch und rhythmiſch unintereſſant. Die Variationenform hat Wagner darin mit Glück verwertet. Ganz anders ſein muſikaliſches Märchenſpiel„An allem iſt Hütchen ſchuld“. Iſt auch die Expoſition etwas verworren und der dritte Akt aus dem Rahmen fallend, ſo weiß der zweite doch ſowohl dich⸗ teriſch wie muſikaliſch tiefe Wirkungen auszulöſen und zeigt Wag⸗ ners Begabung für poetiſche Schilderung märchenhaften Geſchehens 8 im beſten Lichte. Glanzpunkte der Dichtung wie der Partitur ſind die Szenen des Katerlieschens mit dem Tode und dem Königſohn ſowie die Szene des Frieder mit des Teufels Großmutter und dem Teufel ſelbſt, bei deſſen Zähmung freilich die Zauberflöte herhalten muß. Enſchließt ſich Siegfried Wagner, den endloſen dritten Akt im Sinne einer klaren und unverkünſtelten Entwirrung des Knoten⸗ umzuarbeiten, ſo kann dieſes Werk, trotzdem es zuviel bietet, gleich Humperdincks„Hänſel und Gretel“ ein Repertoireſtück der deutſchen Bühnen werden. Im Konzert und bei der zweiten Aufführung 8 Oper war Siegfried Wagner ein wenig temperamentvoller usdeuter ſeiner und der Werke ſeines Vaters, von denen das Sieg⸗ fried⸗Idyll und die Vorſpiele zum„Holländer und den„Meiſter⸗ ſingern“ zur Aufführung gelangten. Bei der Erſtaufführung der Oper zeichneten ſich Kapellmeiſter Hans Kracht und Spielleiter Dr. Schüler beſonders aus. Robert Hernried. 5 0 TCiteratur *Nicolai Gogol: Die Naſe. Deutſch von Alexander Elias⸗ berg, mit 20 Zeichnungen von W. Masjutin. Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart.— Denken wir an die geläufigſten Namen der ruſſiſchen Literatur, etwa an Turgenjew und Doſtojewski, ſo gilt es ſich bewußt bleiben, daß ſie alle auf eines Schultern ſtehen, der aus ſentimentaler Romantik herausfand in die Größe des ſpezifiſch ruſſiſchen Realismus: Nikolai Gogol. Dieſer Sproß aus kleinem Landadel, dieſer Schwärmer und Sinnierer wurde aber keineswegs bewußt der Ausgangspunkt jener gewaltigen„Literatur der Auflehnung“. Nur auf dem Weg zu ſeinem erträumten Ideal⸗ land ward er der erſte Ankläger gegen Korruption, Engherzigkeit und Unterdrückung. Sein echter Humor iſt ihm dabei ein weſent⸗ licher Helfer geworden, Werke der Tendenz in die Sphäre reiner Kunſt zu erheben. Ganz im Zeichen ſolcher liebenswürdiger Jronie ſpielt ſich der Spuk„Die Naſe ab, in der Kowaljow, der Spießer⸗ Kavalier, ſich eines ſchönen Morgens gezwungen ſieht, ſeinem ab⸗ handen gekommenen Riechorgan zu Fuß und im Omnibus, mittel⸗ Zeitungsanzeige und auf Polizeiſtationen nachzuſagen. Iſt es nur ein harmloſer Scherz? Ein Meiſter hat auch hierbei Gelegenheit, ſich zu zeigen: In aller Geſchwindigkeit wirft er auf jede Schicht des Petersburg der vierziger Jahre das Scheinwerferlicht ſeiner treffen⸗ den Charakteriſtik. Wo bleibt aber die Anklage, die Auflehnung? Nun, auch Kowaljow, unſer Held, käme in einem weniger korrum⸗ pierten Staatsweſen ſicher raſcher zu— ſeiner Naſe!l Was Mas⸗ zu ſagen hat, können nur die Bilder ſelbſt zeigen, die mit Fo jutin, der weſensverwandte ruſſiſche Zeichner, zu der tollen 9509 9 Schrift und Anordnung ein untrennbares Ganzes bilden. muß vechtzeitia das zuſtändige Arbeitsamt davon in Kenntnis ſeten. 1 Seite. Ne. 897 neue Mannhelmer Jeitung[Rbend⸗Rusgabe!] Dienstag, den 23. Dezember 192 munasvoller. feinſinniger Proloa voraus der von der Tochter, Frl. Melitta Ktoſe ſehr eindrucksvoſ und beſeelt vorgetragen wurde. Frl. Braitſch die in der Muſikſchule des Heren Färbach aus⸗ nebildet worden iſt. hat. ſeit wir ſie zum letztenmal hörten. ſehr be⸗ achtenswerte Fortſchritte gemacht. Der Vortraa iſt gereifter. die ſchöne Sopranſtimme klinat runder und voller. die Auffaſſung empfindungsreich und vornehm Es iſt infolgedeſſen beareiflich. daß die ſumvathſſche junoe Dame im Konzertſaal ſchon recht bemerkens⸗ werte Erfolge zu erzielen vermochte. Frl. Braltſch umrahmte die Kinderbeſcherung mit zwei reizenden Weihnachtsliedern von Cor⸗ nelius:„Das Chriſtkind“ und„Die Hirten“ und mit zwei dankbaren Kompoſitionen Mend⸗lsſohns:„Als i“ das erſte Veilchen erblickte“ und„Die linden Lüfte“. Nach dieſen beiden autgewählten Liedern war der Beſfaß ſo ſtark daß die Sängerin„Ich ſiebe dich“ von Griea zugeben mußte. Frl. Trude Willimski begleitete ſehr aut am Flſigel. Einen nicht minder aroßen Erfola hatte Herr Horn mit einer Romanze von Beetheven die ſo vorzüalich geſpielt wurde. daß der anhaltende Beifall zwei Zuaaben erzwana. Techniſch und in der geiſtigen Durchdrinauna erhebt ſich Herrn Horns Vortraaskunſt weit über den Durchſchnitt. Am Flüagel ſorate Frl. Schwabach für eine anſchmiegende VBealeituna. Ddas Doppelguartett der „Sängerhalle“ erfreute mit autaeſchulten ernſten und heiteren Vorträgen Herr Ernſt Heypner rezitierte die erſchütternde„Mette von Marienbura“ von Felir Dahn und Frl. Bertel Rüd bot an⸗ mutsvoll mehrere Verwandlunastänze. Der bekannte Lokalhumoriſt Feabeutel erzielte mit mebreren humoriſtiſchen Vorträgen einen nicht mehr zu übertreffenden Heiterkeitserfola. Den Abſchluß des reichbaltigen Proaramms bildete die friſche, flotte Aufführung des Welhnachtsſchwankes„Der verwechſelte Bräutiaam“, dem Frau Elfriede Schmiega Frl. Melitta Kloſe und die Herren Mura, Kusma Erich und Herm. Sachs zu aroßer Wirkuna verhalfen. Ein kleines Streichorcheſter, das die Vortragsfolage mit mehreren Mufikſtücken bereicherte. ſpielte alsdann flott und unermüdlich zum Tans auf. der die Landsleute noch lange einträchtia beiſammenhielt. Biel Freude rief der reich mit Spenden ausgeſtattete Verloſungs⸗ tiſch hervor. Gar mancher trua mehr als einen ſchönen Gewinn nach Hauſe. Der erſte Vorſitzende, Herr Kloſe, der die Erſchienenen mit der Hexzlichkeit des Landsmannes bearüßte. hat ſich mit mehre⸗ ren Vorſtandsmitaliedern um die Vorbereituna und Durchführun⸗ der eindrucksvollen Feier. bei der ſelbſtverſtändlich der hell ſtrahlende Weihnachtsbaum nicht fehlte. beſondere Verdienſte erworben. Die Veranſtaltung wird zweifellos dazu beitragen. das Band der Lands⸗ mannſchaft noch feſter um die Mitalieder zu ſchließen und der Ver⸗ einiaung noch manchen Schleſier, der hier ſeine zweite Heimat gefun⸗ den hat. zuzuführen. 15 Ju der Suveſter⸗Jeier im Roſengarten ſchreibt man uns fol⸗ 75 Allgemein begegnet der Mitteilung, daß die geſomte Amerika Mannſchaftedes Z. R. 3“ bei der Silveſter⸗ ler im Roſengarten anweſend ſein wird, größter Skepſis. Das Publikum ſelbſt hier erſcheinen wird. will nicht glauben, daß die Mannſchaft Daraufhin iſt zu ſagen, daß es ſich nicht um eine Finte oder um eine Vorſtellung handelt, ſondern daß tatſächlich die geſamte„Z. R.“. Mannſchaft. u. a. der Fahrtmeiſter, der Funker, der Steue mann, der Navigationsoffizier mit Angehörigen, d. h. mit Gattif oder Braut, anweſend ſein werden. Mannheim iſt ſomit die erſte und ein⸗ zige Stadt die auch die Mannſchaft zu einer Feier ein'adet und es ſich angelegen ſein laſſen wird, gemeinſchaftlich der Mannſchaft einige frohe, erlebnisreiche Stunden zu beſcheren. Aus Hamburg traf in⸗ zwiſchen eine große Anzahl von Fahnen und Ausſtattungsſtücken für den Saal ein, ſodaß auch damit die Dekoration geſichert ſein dürfte. Jedenfalls ein Abend, der viel Freude und Frohſinn bringen wird. Schiffskarten, die in den einzelnen Vorverkaufsſtellen ausgeſtellt ſind und die zum Eintritt berechtigen, können ſetzt ſchon in Empfang ge⸗ nommen werden. Der Sieg des Hochoͤrucks Alle Welt wartet mit der Uageduld des Kindes vor der Be⸗ ſcherung am Heiligen Abend. Alle Welt ſchilt, weil durch die Ver⸗ gerung des Schneefalls rechtzeitig vor dem Feſt alle Diſpoſit onen Erſihwert ſind. Wer will das Riſiko übernehmen, ſich für die Feier⸗ ſage ein zartes Kalb in die Hotelkühlkammer zu legen, wenn die fleiſchfreſſenden pflanzen und Pflänzchen ausblieben, wie man es beim Schnee befürchten zu müſſen glaubt? Sodaß das Kalb zur Schweinerei würde? Sportwelt knurrt, nicht weil der Magen auf dieſen Ton der Rübenzeit geſtimmt, den Vorſager machte, ſondern weil kein Menſch weiß, wie er ſich die Weihnachtstage ſportgerecht günſtig einteilen ſoll. Einer nur iſt ſtill, das iſt der Wetter⸗ maecher. allen Verwünſchungen, allen verzweiſelnden Geſten und beſchwörenden Hoffnungen zum Trotz. Er iſt der Weiſe: denn erſtens kommt es anders, und zweitens, als man denkt. Alſo warte man ab. Gibt nicht die Winterſonnenwende noch' die Hoffnung, daß ſich die Luftmaſſen endlich einmal durcheinander⸗ werfen, daß der Hochdruck vom Tiefdruck mit Nachdruck aus ſeiner beharrlichen Poſition über Polen, wo die Weiblichteit viel ſchöner als die Männlichkeit und das Land ſein ſoll, verdrängt wird, damit der durch den Alpdruck verurſachte Ueberdruck in Winterſportlers Herzen behaben wird? Es kann ſich in den nächſten Tagen noch veles ändern. Bislang iſt es natürlich ein ſchwacher Troſt, daß es anderen deutſchen Gebirgen genau ſo geht wie dem Schwarzwald. Was nützt uns das alles. die anderen brauchens ja auch nicht, wenn nur wir Wäre noch ſchöner, wenn die anderen hätten und wir nicht Nur in den Alpen kann man zurzeit von einer geſchloſſenen Schneedeck⸗ prechen und da nur mit einiger Bedingtheit Man muß auch da immerhin ſo an tauſend Meter hoch ſein, wenn man die Hölzer uner⸗ nehmen will, und in ſeinen Fahrten muß man ſich höch ichſt ein eilen, denn vierzig bis fünfzig Zentimeter Schnee ſind für die Alpen ſo wenig wie fünf für Gebirge Wird doch der Skilauf in den Alpen erſt dann ſchön und genußreich, wenn reiche Schneelage und Windwirkung die in alpinen Gelände ganz anders aufretenden Schroffheiten, Felſen, Löcher, Mulden, Wannen— und wie die Er⸗ *Becdinn des Sommerſemeſters 1925 am Badiſchen Skaatstech⸗ nikum. Nach einer Bekanntmachung der Direktion des Staatstech⸗ nikums beainnt das Sommerſemeſter 1925 mit dem Unterricht am Mittwoch. 25. März. Aufnahme und Nachprüfungen finden am 23. und 24. März ſtatt. Anmeldungen ſind ſpäteſtens am 31. Ja⸗ nuar einzureichen. Rommunale Chronik Gewerbekapikal oder Lohnſumme? Die Gemeinden werden noch vor Ablauf bes Jahres ſich darüber ſchlüſſia machen müſſen. ob ſie die Gewerbeſteuer im nächſten Kalen⸗ derjahr nach dem Gewerbekavital oder nach der Lohnſumme veran⸗ lagen wollen. So iſt es im Geſetz vorgeſchrieben; im Jahre 1924 war die Friſt allerdinas abweichend bis zum 31. März verlängert. Wel⸗ cher Beſteuerunasmodus vom Gemeindeſtandpunkt vorteilhafter iſt, läßt ſich nur von Fall zu Fall entſcheiden, wobei die gewerblichen Verhältniſſe in den einzelnen Gemeinden in Betracht zu ziehen ſind. Für die Beſteueruna nach der Lohnſumme ſwird ins Feld geführt. daß in ihrem Senken oder Steigen die wirtſchaftliche Lage treffender zum Ausdruck kommt. Der Beſchäftigunasarad im Gewerbeweſen der Gemeinden ſpiegelt ſich. wie behauptet wird in der Höhe der gezahl⸗ ten Löhne wieder. Die Lohnſummenſteuer erhält dadurch freilich einen ſchwankenden Charakter. während die Beſteuerung nach dem Gewerbekavital dem kommunalen Steuergläubiger eine ge⸗ wiſſe Stetiakeit verbürat, denn dieſe Steuer iſt auch dann zu zahlen, wenn der Betrieb ertraaglos wird oder Einſchränkungen in der Zahl der beſchäftigenden Arbeiter vornimmt. Dieſe allgemeinen Geſichts⸗ punkte können nicht allein maßgebend ſein. Für Gemeinden, in denen das Kleingewerbe vorherrſcht und das Betriebskapital gerina iſt, wird es aünſtiger ſein die Steuer nach der Lohnſumme zu bemeſſen; uUmgekehrt wird bei Großbetrieben die Beſteuerung nach dem Kapital vielleicht eraiebiger ſein. Die Leiſtungsfähiakeit in dem einen wle dem andern Falle wird übrigens bereits durch die Beſteuerung nach dem Ertrage exfaßt. die unabhängia von der Gewerbe⸗ ſteuer nach den Beſtimmungen des Reichseinkommenſteuergeſetzes erfolat. Die Wahl zwiſchen Betriebskapital und Lobnſumme iſt natür⸗ lich nicht zuletzt von den Steuerſätzen bedinat, die der Veranlaguna zuarunde zu legen ſind. Nach der geſetzgeberiſchen Vor⸗ ſchriften iſt die Steuerhöhe bei beiden Steuermethoden gegeneinander abgeſtimmt. Die Gemeinden werden trotzdem auf eine Nachprüfung der Ergebniſſe des Jahres 1924, um einen beſſeren Anhalt für die Haushaltsentwürfe 1925 zu gewinnen, nicht verzichten können. El Kleine Mitteilungen Nach einer dem Bürgerausſchuß Ettlingen zuge⸗ gangenen Vorlage ſoll der Gaspreis vom 1. Nov. ah rückwir⸗ kend von 19 auf 18 Pfg. herabgeſetzt werden. Bei Mehr⸗ berbrauch(von 500 Kubikmeter an) ermäßigt ſich der Preis auf 17 Pfg. und wäter progreſſiv bis 13 Pfg.(über 10 000 Kubikm. Die Duisburger Stadtverordnetenverſamm⸗ lung beſchäftigte ſich mit der Beſchaffung von Krafk⸗ wagen für die einzurichtenden Autobuslinien. Die ſol.⸗ len nach Hamborn, Oberhauſen und linksrheiniſch über Mörs bis Geldern führen. Der Autoverkehr iſt für die beiden erſtgenannten Städte in Verbindung mit den dortigen Stadtperwaltungen und am linken Niederrhein im Verein mit dem Kreiſe Mörs eingerich⸗ tet. Die Verſammlung ſtimmte dem Plane zu. Zur Beſchaffung von Wagen uſw, wurde der Betrag von 505 000 Mark bewilligt. Die Vorbereitung der Tarife, der Linienführung uſw. wurde dem Verkehrsausſchuß übertragen. Aus dem Lande U Weinheim, 22. Deg. In einer Beſprechung hieſiger Ver⸗ einsvorſtände, der auch Oberßürgermeiſter Huegel beiwohnte, wurde eindzin ig heſchloſſen, die in Schwaben, Bayern und ver⸗ einzelt auch in Baden beſtehende alte Sitte des Weihnachts⸗ ſingens auch hier einzuführen. Zwiſchen Weihnachten und Neujahr ſollen allabendlich umer einem im Kerzenglanze er⸗ ſtrahlenden Chriſtbaum auf dem Marktplatze Weihnachtslieder von den Männerchören abwechſelnd geſungen werden. Am Sylveſterabend findet das Weihnachtsſingen durch Maſſenchöre ſeinen Abſchluß. Es ſoll damit eine machtvolle Kundgebung des Chriſtentums bewirkt werden. L. Wiesloch, 23. Dez. In den Räumen der ſtädt. Turnhalle fin⸗ det am 24., 25. und 26. Dezember eine große Geflügelaus⸗ ſtellung des Gaues ſtatt. Damit verbunden iſt eine lokule Ka⸗ ninchenſchau. Zahlreiche Preiſe ſind ausgeſetzt, ſo daß eine rege Beteiligung als ſicher gelten kann, zumal für die Unterheltung ein Preisſchießen in Ausſicht geſtellt iſt. , Dielheim(Amt Wiegloch), 23. Dez. Seit etwa drei Wochen ſind hier die Maſern. Während ſie anfangs auf einzelne Fälle beſchränkt blieben, ſind ſie in letzter Zeit ſo ſtark aufgetreten,.ß die Kleinkinderſchule ganz geſchloſſen werden mußte, während die Volksſchule nur in den oberen Klaſſen den Unterricht fortſetzt. Freiburg, 23. Dez. In einem unbewachten Augenblick fiel ein 4jähriger Junge mittags in der Kſche in einen mit heißer Waſchbrühe gefüllten Kübel und verbrühde ſich derart, daß er zwei Tage darauf an den erlittenen Brandwunden verſtarb. * Furtwangen, 23. Dez. Die Badiſche Uhrmocherſchule begeht im nächſten Jahre die Feier ihres 75jährigen Beſtehens Aus dieſem Anlaß boabſichigt der Verband der Uhren- und ver⸗ wandden Induſtrien des Schwarzwaldes im Juli nächſten Jahres eine umfangreiche Ausſtellung in der hieſigen Stadt zu veranſtalten. Donaueſchingen, 23. Dez. Die ſchon ſeit längerer Zeit beobachtete Verſicker ung der Wutach ſoll in den nächſten ſcheinungen jenes Teils der Erdsberfläche alle heißen mögen— aus⸗ gefüllt. zugetoeht und überblaſen hahen. Vierzig Zentiweter Schnee zann in den Alpen meiſt nur kümmerliches Laufen bedeuten, wenn man ſich etwas weiter über ſeinen Standplatz auf Touren begeben aeuim mitteldeutſchen Gebirge aber ſind vierzig Zentimeter ſchon ein Wort. Wir haffen aber auf mehrere Male vierzig Zentimeter Schnee; alſo auf mehr als ein Wort, auf einen ganzen Satz, eine Valksrede, eiven ganzen Raman. Damit wir ſatt werden am Winter. Das heißt, nicht ganz ſatt, denn das wäre vom Uebel und der Beginn der Verdroff nheit, wenn nicht immer noch etwas, wenn der Winter wie⸗ der aus dem Land zieht, von der alten Skiläuferſehnſucht zurück⸗ bliebe. Wie lautet Skiläufers Gebet: Lieber Petrus mein, laß es tütig ſchnein uſw Damits gewißlich hilft; alle Mann an Vord. Niichtern zu der Wirklichkeit zurückkehrend: die leiſe Andeutung am Wochenwechſel, daß der Anſatz von Einſtrömen wärmerer Luftſchich⸗ zen über den kalten einen Umſchlag und die Einwirkung de⸗ allangti- ſchen Tliefs Niederſchläge bringen würden, hat ſich nicht zur Wirelich⸗ keit verdichtet Das ozeaniſche Tief hat vor dem polniſchen Hoh einen Kotau gemacht. ſeine Unzulänglichkeit bekundet und ſich ſtill⸗ ſchweigend verdrückt und— ſeine kümmerlichen Reſte beſchämt ob des misglückten Angriffs auf den Klatluftkörper ſch'eunigſt nach Nord⸗ oſt entweichen laſſen. Das Hoch hat bei ſteigendem Luftdruck eine Ausſchließliche Herchſchaft der Vorwoche fortgeſetzt und aus Freude einen wolkenloſen Himmel mit ſtrahlender Sonne und merklichen Nachtfröſten wieder aufgezougen Naßts vier Grad Költe die ſich bei länger onhaltender Ausſtrahlung noch verſchärfen dürften, tags⸗ üher in der Sanne angenehme Erwärmung Im Schatten aber kein Ueberſchreiten des Nullpunktes, das iſt ſo ungefähr das Bild des der⸗ geſſigen Wetters im Shmarzwald, von dem ausſchlretlich der Eis⸗ dauf einen Nutzen haben wird. W. Romberg ** Arbeiterwochenkarten. Zu den bevorſtebenden Weihnachts⸗ ſetertagen können Arbeiterrückahrkarten bereits am 23. Desbr. ge⸗ löſt und benutzt werden. Die Beſchäftſaung ausländiſcher Arbeſter aller Art iſt nur kattbaft wenn ſie durch Genehmiaunasſchein des Badiſchen Landes⸗ amts fuir Arbeitsvermittlung genehmfat oder aber wenn der Arbei⸗ der im Beſitz eines ſogenannten Befrelunasſcheins eines badiſchen Bzirksamts iſt Wer ausländiſche Arbeiter beſchäftſgen oder bisher Beſchäftiate über die genehmiate Friſt hinaus weiterbeſchäftigen will. Tagen in geeigneter Weiſe unterſucht werden. Auf der Gemar⸗ kung Ewattingen ſollen om kommenden Dienstag Farbver⸗ ſuche mit Uronin vorgenommen werden, die dem Waſſer eine goldgrüne Farbe geben. Der Farbſtoff iſt für Menſch und Tier alſo auch für Fiſche, völlig unſchädlich. Görwihl bei Waldshut, 23. Dez. Ende November ſtürzten hier bei einer Dachreparatur der Zimmermann Joſef Banholzer ab und erlitt ſchwere Verbetzungen. An den Folgen dieſes Unfalls iſt Banholzer am Donnerstag geſtorben. Blanfingen Amt Lörrach, 23. Dez. In den Kirchen von Höll⸗ ſtein und Blanſingen wurden guberhaltene Malereien aus got'ſcher Zeit entdeckt. Ueberlebensgroße Figuren, anſcheinend die vier Evpangeliſten darſtellend, ſchmückten in ſchöner Zeichnung die Chorwände in Höllſtein und die drei Wände des Langhauſes in Blanſingen ſind bedeckt mit Bilderfließen.m Leiden Ehriſti und anderen Darſtellungen in ſtarker Leuchtkraft. Die aufgefundenen Werke dürften bei der Seltenheit von Denkmälern der gotiſchen Ma⸗ lerei, für de Geſchichte der mittelalterlichen Malerei von großem Werte ſein. Für die Wiederherſtellung der Funde hat die Staats⸗ regierung bereits namhafte Zuſchüſſe zugeſichert. Aus der Pfalz : Frankenthal. 23. Dez. Ein bedauerlicher Unalücksfal! ereianete ſich auf dem Platze des Fußballvereins Frankenthal. wo der Torwächter Engerer das Bein brach. Er wurde mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus überführt. :1 Neuſtadt a.., 23. Dez. Neben der elektriſchen Oberlandbahn Neuſtadt—Landau, beabſichtiat deren Beſitzerin. die Deutſche Eiſen⸗ bahngeſellſchaft mit dem Sitz in Hambura, nun auch Autolinien auf der Strecke Neuſtadt—Lambrecht und Neuſtad.—VBad Dürkheim]! einzurichten. Die Reichsvoſtpverwaltung. der das Monopol zur Ein⸗ richtunga von Poſtkraftlinien zuſteht. bat auf ihr Einſpruchsrecht ver⸗ gichtet. ſodaß von dieſer Seite aus einer Eröffnung der Linien nichts mehr im Weoe ſteht. : Pirmaſens, 23. Dez. Nach einer Mittetlung der nland⸗ Degation iſt für die Dauer von 48 Stunden die ECinreiſe nach Gerichtszeitung Schöffengericht Walds ul Das Schöffengericht Waldshut verurteilte die beiden Ein⸗ brecher Oskar Schlageter und Emil Gaß mann, die am 2 5 rhein eine ganze Anzahl von Einbruchsdiebſtählen verſh ten zu 8S Jahcen Zuchthaus für Emil Gaßmann und 5 Jaht⸗ Zuchthaus für Oskar Schlageter. Großes Schöffengericht Pirmaſens Die in Pirmaſens während der Sepae; ſtenherrſchaft und der Schreckensherrſchaft der kommuniſtiſchen Rot⸗ gardiſten beſchäftigten nunmehr das Große Schöffengericht von Pir⸗ maſens, vor dem 6 der Plünderer, Fabrikarbeiter im Aller von bis 43 Jahren wogen erſchwerten Landfriedensbruches angeſla waren. Während der Separatiſtenzeit machten die Kommüniſten in Pirmaſens gemeinſame Bache mit den Seperatiſten nud beſetzten das Rathaus. Ddie Bevölkerung wurde von ihnen in ſchlimmſten Weiſe terroriſiert u. ausgeplündert. Mit am üdelſten wurde dem Kolonalwarenhändler Franz Kling mitg ſvielt, deſſen Lebensmittellager am 4. Februar 1924 von Kom⸗ muniſten und Separatiſten geſtürmt und zum größten Teil aus⸗ geräumt wurde. Da Kling ſchon vorher gezwungen worden war, herauszugeben, hatte er ſein Lager verſchloſſen und verbarrikadier und weigerte ſich, als wiederum Rotgardiſten Lebensmittel ver⸗ langten. dieſe ohne Bezahlung herauszugeben. Darauf hin wurde und das Geſchäftshaus des Kling von den Rotgardiſten geſtürmt. Kling verteidigte ſich damit, daß er zunächſt Eſſig⸗Spritfläſch⸗ chen gegen die Angreifer warf und zuletzt als das 12 chisbetor ſchon eine klaffende Oeffnung zeigte, einen Ballon Salmiak heraus⸗ ſchlouderte. Selbſt durch das Dach verſuchte man in das Haus ein⸗ Faee Schließlich mußte Kling kapituleren, nachdem ihm dir eierliche Verſicherung gegeben worden war, daß ihm nichts eſchehen werde. Trotz dieſer Verſicherung wurde Kling auf das Schwerſe mißhandelt und gezwungen auf einem„requirierten Auto“⸗ das die Lagervorräte in das von den Rotgardiſten in einer Turn⸗ halle eingerichtete Lebensmittellager abtransportierte, mitzufahren⸗ Er verſuchte mehreremale, aus einer ſchweren Kopfwunde blubend, die Flucht, wurde jedoch von dem Angeklagten S enger im A trage des Mitange lagten Müße ſo ſcharf bewocht, daß es ihm nach längerer Zeit gelang, in ſeinem Lagerraum durch das Dach zu entfliehen und ſich zu verſtecken bis er nachts auf Umwegen die Stadt verlaſſen u. ſich über den Rhein in Sicherheit bringen konnes Nach ſeiner Flucht wurde ſeine Frau von den Rotgardiſten 35 zwungen, an dem Abtransport der Lebensmittel teilzunehmen. ganzen wurden etwa u8 Laſtautos voll Lebensmütel abtransportierl. Die Ferendgen entrollte ein erſchütterndes Bild der Le⸗⸗ denszeit der Bepölkerung während der Herrſchaft der Separa⸗ tiſten und Kommuniſten. Durch die Beweisaufnahme würden ämk liche Angeklagten, die zum Teil die Beteiligung an den Plünderun⸗ gen leugneten, überführt. Der Staatsanwalt hrelt ſämtliche Ange⸗ klagte des erſchwerſen Landfriedensbruches ſchuldig, billigte ihnen zedoch in Anbetracht der damals herrſchenden Nat und der Längs der intzwiſchen verfloſfenen Zeit mildernde Umſtände zu. Trotzdem es ſich um gemeine Verbrechen handelt, die bekanntlich nicht Unter die im Londoner Abkommen vereinbarte Amneſtie fallen, berief ſich der Verteidiger, Rechtsanwalt Weil⸗Ludwigshafen auf das Lon⸗ doner Abkommen und behauptete, daß es ſich bei den Verbrechen der Angeklagten um eine politiſche Delikt handele, das im Auftrag der Separatiſten begangen worden ſei. Nach längerer Beratung wurd der Hauptangeklagte Müße wegen ſchweren Landfriedens⸗ bruchs zu 3 Jahren, 2 der Angeklagten zu 2½ Jahren, ein an —— Jahen Gefängnis derlt. Ein Teil der Unte ngshaft wurde den la ten auf die Strafe angerechnet.*— Schöffengericht Lübeck , Bom Komitee der Chriſtlichen Wihenſchaft für Verbffentlichungen ur Deulſchland wird uns geſchrieben:„Die Gekichlbnerhennh mecan Getuondbetung am 28. November ror dem Schöffen gericht in Lübeck, die zur Verurteklung einer Vertreterin der he! luerte, lero lebhaft in der Preſfe erörtert. % Zallderungen, die an die Prehe gelangen, entſprechen aber nicht immer und in allen Tetlen den gerichtlichen Feſiſtelungen und ſind vielfach geeignet, falſche Weinung über die Betätigung der Chriſtlichen Winenſchaft hervorzurufen. Hervorzuheben iſt die gerichtiiche Feſtſtellung, daß die Angeklagte, beror ſie den von der Mutter des verunglückten Knaben erbetenen Beiſtand gewährte, zu⸗ nächſt auf ärztliche Hilfe hinwies und die Krade ſtelfté, 9b auch der Bater und der verunglückte Sohn ſelbſt mit Chriſtlich wiſſenſchaftlichem Beiſtande einrerſtanden und. Sie wurde baun mehrere Stunden nach Stellung dleſer Frage gerufen. Die von ihr hinterlaſſenen Anordnungen wurden nicht befolgt, ſondern die Eltern wandten ſich ſpäter zum Arzt. Es laa vollkommen in der freien Eutſcheidung der Eltern. ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch zu nelmen. In der erſten Gerichtsverhandlung ſind viele zur Be⸗ urteilung wichtige Tatſachen ungeklärt geblieben. Der Jübecker General⸗Anzeiger“ eiht in ſeiner Nr. 280 Bericht über die Gerichts⸗ verhandlung und zieht ſelbſt in Zweifel, ob das Urteil, das weit üßer den Antrag des Staatsanwalts hirausgeht, bei einer Nach⸗ prſtfung aufrecht erbalten werden kann. Die Reviſſſon iſt be⸗ reits e und die Entſcheidung der nächſten Inſtanz iſt ab⸗ zuwarten. Verlobungs- Anzeigen inden zu Veihnechten in der Neuen Marmheimer Zeifung“ die grögfe Ver- brelfung und Beachfung. Der Verlobungs- Anzeiger rSschein am Niffwoch, den 24. Dezbr. in der Nſiffags- Alusgabe. Besfellungen Werden noch bis morgen vorm. 10% Uhr berüdtesichſigi Weißenburg erlaubt. Die Reiſenden müſſen ſich auf dem dor⸗ tigen Bahnhof vorſtellen, wo ſie gegen Entrichtung von 10 Frs die tigen Ausweispapiere erhalten. — —— , 2— N — 7 · K N N 2 + 7 4 774 7 2, 82 24 22 chre ſü Hott inder Höhek W. Weilt unter Preis aus der Liquidation einer ersten Fabrik erworben. 9 18. in schö-Farb inige hundert Steppdecken s Saes an lenen: 250 10 mntahetsse 20) 210 Utrlenten 0 Etamin-Betidecken el:; 1 Betidecken ube 7 Betten M AN N HEIMͤ's stalt. 22.50 20.50 Reise„Derken stan 73.0 90.00 15 00 nur 16.50 19.50 nur 57.50 68.50 85.00 1750 0 5855 1 em den Plcierrt neben der Haopfpost—2 8 1 5 Lüneum-Geschält ſör gaslſtats Manbfakturwaren und vörvandte Artiksl. 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NI 4 1 I J— 7 1 19 ae dbreu pog arbüne en Pung oe 1 e In dieſer weihevollen, hehren Stunde! i + Dann ruft ins Eedächtnis euch zurück Prels: Nk. 6. PRIzüuarenn D daß das Glück be e ee 85 Der Menſchheit dauernd doch erhalten bli 10 1 1 8 Als Abglanz von der Weihnachtsfröblichkeit Pruckerei Dr. Haes G. fHl. O. H. N Jeder Ari un üilslags. Und von des Chriſtkinds großer Menſchen⸗ 5 Poruielm E 6. 2 W 1 liebel arumeln E.“ +8 1. — 1 N 8 71 110 N gesi 18 60 10 In allen Abteilungen Besichtigen Sie 2 7 10 100 MWieihnachits-· Angebote Sie finden nur Qualitäts- von besonderer Waren in Preiswürdigkeit! Crobtes Sperialhaus für Dumen- und Rinder- Rleiduns unbegrenzter 2 kernepr. 758l. 1 Mannheim Furadeplat Austahl/ 48 N unsere Geschütis- Rdume.%% N An18ö schdi ume 0N 8 — c—— Dienstag, den 23. 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Die Sehnſucht nach dem Licht, die heute noch in bertragenem Sinne den Grundgedanken unſeres Weihnachtsfeſtes bildet und aus den Kerzen am Weihnachtsbaum ſprüht, tritt ſchon in den Feſten der heidniſchen Völker des Altertums zur Zeit der Winterſonnenwende hervor, die für unſere Vor⸗ Da begingen ſie das das des wiedergewonnenen odan, der bis dahin verzaubert in Bergeshut geſchlummert hatte, nahte, der Himmel öffnete ſich und die Sonne brachte der träumenden Menſchheit wieder läuternde Tage, ſodaß die Hoffnung auf den Früh⸗ ling von neuem erwachte. Befreit atmeten alle auf und begrüßten jubelnd die Rückkehr des Lichtes. Zwölf Tage hindurch herrſchte Feſtesfreude. Er⸗ wachſene und Kinder erhielten Geſchenke und in den mit Tannengrün und Miſtelzweigen geſchmück⸗ auf erhielten 188 aus Ton und Wachs ſowie u aufgeführt wurden und das brennende Julrad, das Symbol der Sonne rollte von den Hügeln ins Tal. In ähnlicher Weiſe wurde bei den Dänen, Schwe⸗ den und Norwegern, ſowie bei den Angelſachſen navier begingen das Julfeſt zu Ehren Freyas, des! ſonnenwende das Geburtsfeſt des Sonnengottes — zeichnungen wie Pule⸗block u. Yule⸗cake, in Schwe⸗ den Julgröf(Grütze), Juhlröd u. Julgalt(eine be⸗ ſondere Art Brot) u. bei uns Julklapp u. Julblaſen. — Einen Vorläufer unſeres Weihnachtsfeſtes haben wir weiterhin in den Saturnalien der Römer zu ſuchen, die anfänglich nur einen Tag(19. De⸗ zember), ſpäter 7 Tage(17.—23. Dezember) dauer⸗ ten. Man beging dies Feſt zu Ehren Saturns, der angeblich einſt als Menſch u. älteſter Herrſcher Ita⸗ ltens auf Erden weilte u. der Menſchheit das goldene Zeitalter brachte. Zu Ehren dieſes Gottes, der Be⸗ ſchützer der Saaten und Lichtbringer zugleich war, ſowie zu Ehren ſeiner Gemahlin Oſis entzündete man aus Freude über die Wiederkehr des Sonnen⸗ lichtes in den Tempeln zahlreiche Wachskerzen und und entfeſſelte die während der übrigen Zeit mit wollenen Binden umwundenen Füße Saturns. Alle Geſchäfte ruhten, die Schulen, Läden und Ge⸗ richte blieben geſchloſſen, ſelbſt der ärmſte Mann feierte und überall herrſchte Freude. Man be⸗ ſchenkte ſich mit mehr oder weniger koſtbaren Dingen, wobei die Wachskerze als Symbol des Sonnenlichtes niemals fehlen durfte. Die Kinder Aepfel, Nüſſe uſw. In dieſer heiligen Zeit hörten alle Standesunterſchiede auf, Herren und Sklaven feierten zuſammen und ſaßen beim Mahl an einer Tafel, wobei letztere von erſteren bedient wurden. Im Laufe der Zeit arteten die Saturnalien aus, ihr höherer Sinn ging völlig verloren. Die älteſten Perſer begingen um die Winter⸗ ithra. Eine Art Geheimdienſt vereinigte die Ver⸗ ehrer des Gottes, den man ſich in einer Felſen⸗ boren dachte.— Gleich den Römern feierten auch die Griechen um die Mitte des Dezember ein dem Dionyſos, dem Gott der Freude und Jugendluſt geweihtes Feſt. Man ſtellte ſich Dionyſos als Zeichen des Winters in Todesſchlaf verſunken dar. Im Tempel zu Delphi wurde 755 Grab gezeigt, bei dem die Prieſter am 20. Dezember opferten. Nachdem ſich vorher das ganze Volk der Klage um den entſchwundenen Gott, d. h. das Sterben in der Natur, hingegeben hatte, wurde Dionyſos zur Zeit der ee ee von Jungfrauen, die in Scharen den bei Delphi gelegenen heiligen Berg Parnaß beſtiegen, durch lautes Freudengeſchrei ge⸗ weckt, dabei zeigte man als Abbild des Gottes ein kleines Kind in einer Futterſchwinge:„Er lebt, er iſt wieder geboren!“ ſchallte es aus aller Munde und Jubel erfüllte das ganze Land. Anklänge an unſere Weihnacht finden wir— ſchließlich auch in einem Feſt, welches die heidni⸗ ſchen Bewohner Indiens heute noch begehen. Die Hindus des Gangestals feiern Ende Dezember das Wiedererwachen des ſchlafenden Wiſchnu, der das% belebende Prinzip des Weltalls perſonifiziert und urſprünglich nur als Sonnengott verehrt wurde. Schon Anfang Dezember bereitet ſich alles auf den Empfang des Leben und Licht ſpendenden Gottes vor, die Wohnungen werden geſäubert und ge⸗ ſchmückt, die Straßen gereinigt, brennende Lampen an den Häuſern aufgehängt, und vor dem Am⸗ monshorn, dem Abbild der Sonne, opfert der Haus⸗ herr die erſten Halme des Zuckerrohrs. Die Prie⸗ ſter verbringen die Zeit vor dem Feſt bei Gebet und Opfern mit ſtrengem Faſten, ſie ſchlagen Trom⸗ meln und Pauken, um den Gott aus ſeinem grotte, dem Abbild des nächtlichen Himmels ge⸗ 10 EIennn Schlummer zu erwecken, und ſingen dabei. — ‚ eendee..,. e Neue Mannheimer ZJeitung([Abend⸗Rusgabe] 7. Seite. Nr. 597 Heiz- u. 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(gegenũber Herschelbad) Blühende Weihnacht Von Harold Schubert So alt auch der Brauch iſt, die feſtliche Stube zu Weihnachten mit friſchem Grün zu ſchmücken, ſo jung iſt doch verhältnismäßig die Sitte, um dieſe Zeit einen mit Lichtern und Flitter geputzten Tan⸗ nenbaum aufzurichten. Erſt in der zweiten Hälfte des vorigen Behre ete verbreitete ſie ſich durch anz Deutſchland, und noch um 1860 war ſie bei⸗ e im Erzgebirge und im Vogtland nicht überall üblich. Der Vorgänger unſeres Weihnachtsbaumes iſt der blühende Buſch, der im 16. und vielleicht ſchon Ausgang des 15 Jahrhunderts in Süddeutſchland als Chriſtzweig in Aufnahme kam. Dieſer Brauch, der ſtatt einer Lichterweihnacht, wie wir ſie heute begehen, eine blühende Weihnacht in den Mittel⸗ punkt des Feſtes ſtellte, knüpft an den alten Volks⸗ glauben an, daß in den heiligen Nächten der Win⸗ keranfangszeit neues Blüheleben in die Natur komme. Als ſolche Nächte feierte man ehedem St. Martin, St. Andreas und St. Nikolaus, die früher weit feſtlicher begangen wurden als Weihnachten, auf das ſich ſpäter mancher mit ihnen verbundene Brauch und Glaube übertrug. Dieſe Volksanſchau⸗ ung fand in mancherlei örtlichen Legenden ihren Ausdruck. So ſoll ſich bei Mariaſtein im Elſaß in der Chriſtnacht ein Roſenſtock zu üppiger Blüten⸗ fülle entfalten und weithin Duft und leuchtenden Schein verbreiten. Vom Hopfen wird aus einigen Gegenden im Hannoverlande und in Weſtfalen be⸗ richtet, daß er in der Heiligen Nacht fingerlang aus dem Schnee hervorbreche und dem letzten Schlag der Mitternacht wieder in die Erde zurück⸗ kehre. ſeien, deſto reicher werde die Ernte im kommenden Jahre werden. Aehnliches wird aus verſchiedenen Landſchaften und einzelnen Orten von anderen Pflanzen erzählt. Aus dieſem Glauben heraus ſuchte man ſich ehe⸗ dem für das Weihnachtsfeſt blühende Zweige zu ſichern. Da Aeſte ren Fruchtbäumen, die man in der Andreasnacht brach, beſonders wunderbare Eigenſchaften haͤben ſollten, ſchnitt man ſolche an dieſem Tage und ſtellte ſie in Waſſer oder feuchter Erde in der Stube auf. Ein leiſer Schlag mit den nach etwa einem Monat blühenden Zweigen ſollte denen, die man damit ſegnen wollte, durch Zauber⸗ kraft Geſundheit und Fruchtbarkeit verleihen. Ehe das Weihnachtsfeſt ſeine heutige Bedeutung er⸗ langte, ſchnitt man dieſe Zweige wohl auch ſchon am St. Martinsabend, damit ſie bis zu St. Niko⸗ laus in Blüte ſtehen ſollten. Als ſich die Winter⸗ anfangszeit unter dem Einfluß der Kirche nach Weihnachten hin verſchob, brach man die Zweige auch ſpäter. Zunächſt am St. Andreasabend und dann, als im 16. Jahrbhundert auch beim Lond geheizte Stuben üblich wurden und die Aeſte in⸗ folgedeſſen nun ſchneller treiben konnten, am Bar⸗ bara⸗-, weiterhin am Lucien⸗ und ſchließlich am Thomastage 5 In Heſterreichiſch⸗Schleſien pflückten Frauen an einzelnen Orten am Andreastage um Mitternacht einen Weichſelzweig und ſtellten ihn in Waſſer. Mit dieſem um e blühenden Zweig ging man dann dort zur Ehriſtmette. Im Kobur⸗ iſchen tat man geg in der Mitte Jahr⸗ Aunderte Flieder⸗, Kirſchbaum⸗ oder mehrere Wochen vor dem Chriſtfeſt ins Waſſer und ———————— ſtolz darauf. indenäſte ließ ſie im warmen Zimmer treiben. Mit ihnen ſchlugen die Knaben die Mädchen am erſten Weih⸗% 50 nachtsfeiertage, während die Mädchen den Schlag am Neujahrstage ausführten. Aus Nördlingen be- richtet der dork 1786 geborene Maler Albrecht Adam:„In Nördlingen hat man nicht den düſteren ½ Tannenbaum für die Chriſtbeſcherung, ſondern man ſetzt ſchon monatelang vorher den jungen Stamm von einem Kirſch⸗ oder Weichſelbaum in einer Zimmerecke in einen großen Topf. Gewöhn⸗ lich ſtehen dieſe Bäume bis Weihnachten in voller Blüte und dehnen ſich weit an der Zimmerdecke aus. Eine Familie wetteifert mit der anderen, und die, die den ſchönſten blühenden Baum hat, iſt ſehr Aus der Zeit gegen Ende des 18. Jahrhunderts 7 gibt es eine Radierung von Joſeph Kellner über eine Weihnachtsfeier, wie ſie in Münchner Bürger⸗ kreiſen üblich war. Auf ihr ſieht man in einer Ecke des einen Birkenbaum ſtehen. Ein Chriſtengel daran trägt zwei Lichter, drei andere 7 ſtehen davor. 9859 2—„ Die Kerzen, die man auf dieſem Baum gewahrt,% entſprechen den Blumen des fonſt um Weihnachten 4% aufgeſtellten Blütenzweiges, bedeutet doch für das /% Gefühl des Mittelalters ein ſolches Leuchten des Baumes eine Art von Blühen. Durch Lichter brachte man gewiſſermaßen die Lebenskraft des Baumes zur Blüte. Darin drückt ſich auch der alte Volksglaube aus, in dem ſich Blüten und Lichte wechſelſeitig entſprechen und vertreten können; ſagte man doch Riewoalen vom leuchtenden Himmel:„Er blüht.“ Auch in den papierenen Rofen, mit denen nan ſpäter den Tannenbaum ſchmückte, findet ein Anklang an die blühenden Zweige der Weih⸗ Telephom Nr. 287 Puppen- Kinder- u. Klappwagen, Lelter- u. Kastenwagen, Hohe umklapppare und niedere Hinderstüe Sowie Tische, Relsctaschen,Llegestünle, Korbmödel aus Robr, Welde u. gepolstert, Nähständer U. Arbeltskörde garnlert, Rorbwaren aller Art. Gröte Auswahl am Platze. Bllligsteprelse H. 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Wie friſches Grün von Birken und blühenden Kirſchenbäumen Jugendkraft verleihen foll, ſo bringt der Volksglaube mit dem Immergrün an⸗ derer Bäume, wie beiſpielsweiſe des Tannenbaums langes Leben und Geſundheit in Verbindung. Aus dem Wunſche leitet ſich der Glaube an den Segen im bleibenden Grün her. So liegt auch unſerem Tannenbaum, wie wir ihn zu Weihnachten im Glanz der Lichter und bunten Flitters erſtrahlen laſſen, derſelbe Gedanke zugrunde wie den blühen⸗ den Zweigen der Altvorderen, die Auffaſſung von einem in der Winteranfangsfeſtzeit in der Natur neu aufſtrömendem Blüheleben. Nirgends aber findet dieſe einen zarteren und innigeren Ausdruck als in dem bekannten Weihnachtsliede„Es iſt ein Roſ' entſprungen“, in dem ſich die Botſchaft von der Geburt des Heilandes in das deenen Se deutſche Glauensgewand von den blühenden Zwei⸗ gen der Chriſtnacht kleidet. Kinderweihnachten Wenn die Dezembernebel ſich über das weite Land legen und alles in Schleier einkleiden, wenn das Mondlicht durch die Aeſte der entlaubten Eichen und Buchen zittert, wenn fernher aus dem Winterwalde ſo eigen die Stimmen der Tiere herüberklingen, dann 5 die Zeit gekommen, wo die kleine Menſchenſeele doppelt empfänglich wird für die Wunderwelt des Märchens, in der alle Märchen⸗ Wirklichkeit verſinkt und nur das Schöne vor dem innern Auge erſteht, was ſich an Herrlichkeiten ein Kinderherz erträumen kann. Das ſind die Zeiten, wo die Kinder ſich an den dunklen Nachmit⸗ tagen vor dem flackernden Feuer des Ofens um die alte Großmutter hocken und ſo artig zuhören, wenn die alte Frau ihnen aus dem Walde erzählt, wo jetzt nur noch die Tannen grünen, die den deutſchen Weihnachtstiſch überſchatten. Da wandern denn die Gedanken der Kleinen mit hinaus in den Weih⸗ nachtswald, wo Knecht Ruprecht den Schlitten mit ſeinen Gaben zieht, und die kleinen Engelein nicht müde werden, immer wieder die Gabenpakete auf⸗ zuſammeln, die ſein großer Schlitten verliert. Und am Wege lugen unter dem niedrigen Tannen⸗ ebüſch neugierig die kleinen Zwerge und Tiere des Waldes hervor, ja ſelbſt der böſe Fliegenpilz ſetzt ſein Käppchen kecker in den Nacken, um den wunder⸗ lichen Zug zu ſehen. So wird durch die ſchlichten Kindergedanken ein enges und unauflösliches Band zwiſchen der und Weihnachtswelt gezogen. Das deutſche Volkslied hat in ſeinen ſchönſten Weiſen dafür die feinſten Worte gefunden, während die großen deutſchen Dichter wie Goethe und Schiller dieſe Welt noch nicht entdeckten. Auch ſonſt dürfte es ſchwer fallen, irgend welche anderen literariſchen Zeugniſſe für dieſes letzte roße Feſt der Seele zu finden. Immer ſind es die rinnerungen der Kinderzeit, die auch in den Worten der Großen nachklingen, ſo, wenn Friedrich Hebbel erzählt, wie an dieſem einen einzigen Tage das Haus des Maurers Hebbel mit einem über⸗ dem kleinen Bäumchen brannten, wenn die bunten Kuchenteller mit den Märchengeſtalten auf dem Tiſche ſtanden, und die alten Weihnachtslieder er⸗ klangen. Nie wieder iſt ſo die Freude in ſein Leben zurückgekehrt. Gerade, weil noch kein großer Künſtler es vermocht hat, das Geheimnis der Kinderweihnachten in ſeine Kunſt zu bannen, weil dieſes nur lebt in der Dichtung des Volkes ſelbſt, in den Weihnachtsliedern und in alten Märchen, darum auch nur iſt Weihnachten bis heute ein lebendiges Feſt geblieben. Und gerade in den ein⸗ fachſten Formen, in den ſchlichteſten Familien, wo noch nicht nach dem Werte der Chriſtkindgaben ge⸗ fragt wird, lebt die Freude an dem Märchen⸗ wunder am hellſten. Wie eiſiger Wind aus frem⸗ dem Lande mutet es an, wenn ein Kind beim Auf⸗ ſtellen ſeines Wunſchzettels nicht mehr mit der Wunderwelt rechnet, ſondern mit der Gebefähigkeit der Eltern, wenn es ſeine ſchönſten Wünſche ſtreicht, weil es errechnet hat, daß die Eltern den Wunſch nicht erfüllen können. ̃ Schon heute iſt immer mehr Sitte geworden, daß die Kinder ſich unter einander und auch ihre Eltern nicht mehr mit ſelbſtgefertigten Freundlichlelten überraſchen, ſondern daß auch ſie glauben, mit er⸗ kauftem Gut größere Freude zu machen. Sie haben da von den Eltern gelernt, die auch nicht mehr wie früher die Gaben für ihre Kinder ſelbſt ver⸗ fertigen. Das iſt das Werk unſerer e ur materialiſtiſchen Zeit Darum iſt es Pflicht für alle die, welche dieſen Geiſt überwinden wollen, daß auch ſie wieder zu dem alten Gedanken des Mär⸗ chens zurückkehren, daß nicht Geldeswert den Wert der Gabe macht, ſondern die Liebe des Gebenden. Und dieſe Liebe k in irdiſch feſtlichen Glanze füllte, wenn die Lichter an 8 7 ausdrücken, die im Warenhauſe erhandelt wurden, ſondern nur in ſolchen Sachen, die mit Lederwaren Reiseartikel SchrankkKoffer Autokoffer Elnrichfungskoffer Necessalres Schreibhmappen NManicures Brieftaschen Zigarren-Etuis Leder-Kissen Die belieblen Weihnachitis-Geschenkel PImZEIP meines altbekannfen Heuses: Beste Qualitaisweare Niedrigste Preise Leonhard Weber Spezie heus telder Lederweren urid Nelse-Arflkel Steirrirrinets J, 8 Darchgebend SeSeffrdet Segruurdet 1881 Elgene Fabrikaficm Damentaschen Thealer-Taschen HBesuchs-Taschen Tanztäschchen Täglich Eingang von Neuhelten eriter Häuser der Branche Weigageschetft E 1. 16 Plenken kigene Nepererwerksffle Die spezialltkien meiner Firraa: Schulrenzen, Akientaschen, Nfiusikfaschen Figene Fabrikefionm irt besfer Sefflerarbeit. KARLKAHN Schweizingersirasse 111 Telephon 4026 —*„ „ Wollwaren Strümpffe Handschune Herren- und Damen-Wäsche. Sillige Preise. 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Mag auch die Verfertigung mit noch ſo viel Fehlern behaftet ſein, allein die Tat⸗ ſache, daß in der perſönlichen Arbeit auch ein per⸗ ſönliches Bekenntnis der Liebe zum andern ausge⸗ ſprochen wird, bedeutet für den Empfangenden mehr Freude als die köſtlichſten Gaben. Wenn erſt wieder auch die Vorweihnachtszeit unter dem Eindruck der deutſchen Märchenwelt ſteht, dann wird auch im Hauſe wieder jene ge⸗ heimnisvolle, liebereiche Zeit der weihnachtlichen Vorbereitung wirken, dann wird die Liebe wieder mächtig werden und in einem ſtarken Willen zum perſönlichen Ausdruck zurückfinden, dann wird au die e Weihnachten zu dem rechten Feſt der Kinder machen. Etwas über Weihnachtsgeſchenke Wiederum naht das Weihnachtsfeſt heran, und mit ihm die Zeit, in der man nach guter, alter deutſcher Sitte all ſeine Lieben zu beſchenken pflegt. Aber was ſoll man ſchenken? Das iſt die delikate und heikle Frage, die ſchon Manchem vor der Kriegszeit viel Kopfzerbrechen machte. Heutzutage aber denken gewiß viele mit tiefen Seufzern und trüben Gedanken an das Weihnachtsfeſt, und wie ſie es mit ihren Weihnachtsgeſchenken halten ſollen; ſie überzählen mit Sorge und Kummer die Gelder in ihrem dünnen Geldbeutel, um zu dem Ergebniſſe zu kommen, daß das, was ſie gern ſchenken möchten, viel zu teuer iſt. Zwar liegen in den Läden die ſchönſten und geſchmackvollſten Sachen im ſtrahlenden Glanze der künſtlichen Be⸗ leuchtung aus, gewiß ſind die Preiſe gegenüber der vergangenen Jahre erheblich zurückgegangen und auf das normale Friedensmaß zurückgekehrt. Allein die allgemeine Geldknappheit wirkt lähmend auf Verkäufer und Käufer derart, daß namentlich für die Letzteren die Auswahl der Geſchenke eine ſchwie⸗ rige und ungelöſte Frage iſt, ſo daß ſie betrübten Herzens vom Schenken überhaupt Abſtand nehmen möchten und leider manchmal auch wirklich nehmen. 5 Aber ehe man zu letzterem Entſchluſſe kommt, ſollte man doch noch einmal zuvor ernſtlich prüfen, ch ob man wirklich nicht in der Lage iſt, etwas zu ſchenken. Vielleicht helfen die nachſtehenden kleinen Winke und Ratſchläge dem Zögernden aus ſeinen Nöten, ſo daß er trotz ſchmalen Geldbeutels ſeine Lieben mit einem Geſchenke erfreuen kann. Ein Weihnachtsgeſchenk ſoll der ſichtbare Aus⸗ druck der Liebe oder der Dankbarkeit für uns er⸗ wieſene Liebe ſein. Aber muß es dann immer durchaus ein großes Geſchenk ſein, um die Größe der Liebe oder Dankbarkeit zu beweiſen? Keines⸗ wegs, im Gegenteil. Wenn Du nicht einen ſehr vollen Geldbeutel haſt, kaufe keine großen oder teuren Geſchenke, aber ſchenke auch keine minder⸗ wertigen Sachen oder gar Schund. Kleine Deinen Geldverhältniſſen angepaßte, reelle und nützliche Gaben erwecken meiſt mehr Freude und Anerken⸗ nung, als die koſtbarſten und teuerſten Sachen, di überflüſſig oder Luxus Sagt doch ſchon ein alter Pers: Kleine Geſchenke erhalten die Liebe, — Große ſind meiſt nur Herzensdiebe— die uns oftmals unter den Händen— das Beſte, die Liebe entwenden“.— Große Bedeutung hat die rich⸗ tige Wahl und Auswahl eines Geſchenkes ſelbſt. Schenke nur, was dem Schenknehmer, nicht was Dir Afelen denn nicht Du, ſondern er ſoll mit etwas ihm Angenehmen erfreut werden. Berückſichtige da⸗ her in erſter Linie die geäußerten Wünſche oder was Du ſonſt erfahren haſt, das der zu Beſchenkende ſich wünſcht. Sei namentlich in der Auswahl von Bucher bie 5 vorſichtig und verſchenke nur Bücher, die Du genau kennſt oder die Dir von ſach⸗ und fachverſtändigen Perſonen empfohlen ſind. Schenke auch nie etwas für den Schenknehmer Ueberflüſſiges. In dieſer Richtung wird namentlich von jungen Damen und Kindern viel geſündigt. Es muß durchaus eine ſelbſtgefertigte Handarbeit ſein in Geſtalt von Rückenkiſſen, Pantoffeln, Pulswär⸗ mern, Zigarrentaſchen, Laubſägearbeiten, Schnitzer⸗ eien uſw., und ſo kann es z. B. geſchehen, daß ein R mit zahlreichen Neffen und Nichten begabter Onkel oder eine ſolche Tante ſolche Sachen fünf⸗ oder Ein zehnmal enthält und nicht weiß, wohin damit. ine zuvorige Anfrage nach den Wünſchen hätte +5 dieſen Uebelſtand verhindert oder doch weſentlich gemildert. Manche ſagen: Was ſoll ich mich groß quälen? Ich ſchenke einfach eine Geldſumme; dafür kann der Beſchenkte ſich kaufen, was er will oder nötig hat oder ſie ſonſtwie verwenden. Das mag im Einzel⸗ falle ſehr angebracht und empfehlenswert ſein. Oft aber liegt nach der Meinung des Beſchenkten darin eine gewiſſe Kränkung und Nichtachtung, in dem er glaubt, man habe ſich ſeinetwegen keine Mühe% geben wollen und nur geſchenkt, weil man nun ein⸗ mal ſchenken muß. D 2 7 N f N De — — — — — — D J — — 2 NAr N 4 2 Diensiag, den 23. Dezember 1924 F. H. Esch B J. 3. Tel. 503 B I, d. Speꝛialgeschaſt in Oefen und Herde Gasherde CGasheizòfen Crudeherde, Badeeinrichtungen Praktische Weihnachitsgeschenke Cigarren⸗Haus J. Wilb. Bender Q2.7 Mannheim Lel. 2440 empfiehlt sein großes, reichhaltiges Lager in Cigarren Cigaretten und Tabake Vor nehme Geschenk-Artikel Erstes Marmheimer Dellkatfessen- Tel. 6793 Spezlal⸗Haus-E 2, 11- Ottamat Fecoenfefdl. Iraiteur 25 Feme StadiklIche 2 N 50. 8 Spezielliaf: Genseleber-Pasfefen,* Terinen, Crousfen, 40„* Perfaiis, Galenſinen, Ausfemm, 227 2 Leb. 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Weiter aber: Kaufe, was Du kaufen willſt, bei Zeiten und nicht in den letzten Tagen vor dem Feſte, in denen der Andrang ein großer iſt, und das Dich bedienende Perſonal keine Zeit hat, Dir mit Rat zur Seits zu ſtehen. Glaube auch nicht, daß je näher Weihnachten heranrückt, die Preiſe billiger werden, im Eegenteil pflegen ſie anzuziehen, da die Nachfrage größer wird. Kaufe das, was Du in Deinem Orte in ſoliden Geſchäften gut und preiswert erſtehen kannſt, nicht auswärts. Denn meiſtens bekommſt Du dort die Sachen nicht billiger, und ob beſſer, iſt noch ſehr die Frage. Denn der einheimiſche Kaufmann, dem ſehr viel daran liegen wird, ſich Deine dauernde Kundſchaft zu erhalten, wird ſich mehr bemühen, Deine Zufriedenheit zu erlangen, als die auswär⸗ tige, mit dem Du vielleicht nur ein Geſchäft machſt. Frage hinterher nie nach dem Verbleiben Deines Geſchenks. Denn manchmal kannſt Du dadurch den Beſchenkten in eine äußerſt peinliche Lage ver⸗ ſetzen, und Du haſt die unangenehme Empfindung, daß Dein Geſchenk nicht willkommen geweſen iſt. Verlange auch nicht allzugroßen und lange anhal⸗ tenden Dank. Ein von Herzen kommendes Dankes⸗ wort, ein 0 Händedruck iſt oft mehr ein Zeichen dafür, daß man den Beſchenkten erfreut hat, als hundert hochtönende Phraſen. N x Aehnlich liegt die Sache mit den ſog. Pflicht⸗ Und nun mit friſchem, fröhlichen Mute ans Werk und die Ceſchenke ausgeſucht! Einen fröh⸗ lichen Geber hat Gott lieb. Ihr werdet ſchon etwas finden, wodurch Ihr Euce Lieben erfreuen könnt, und empfinden, daß Geben ſeliger iſt als Nehmen. Im übrigen trotz aller ſchlechten Zeiten wünſcht allen lieben Leſerinnen und Leſern dieſer Zeilen ein geſegnetes, fröhliches Weihnachts⸗ f e ſt Der Verfaſſer L. G. In der Vorhalle Von Otto te Klook(Freiburg i..) Der Zug ſtieß über Weichen. Im Schneegewölk erſtickt ein Ruf: Freuung! Ausſteigen! Joſeph kam, die Wollmütze über die Ohren geſtülpt, Anna entgegen Er wollte tragen belfen. doch nein— das trug ſie ſelber. Nun in den Schlitten, Pelze, Decken, Joſeph ſchnalzte, die Pferde wärfen ſchnau⸗ bend die Köpfe hoch. Da kam aus dem Bahnhofsgebäude die hohe Geſtalt eines Bauernweibes. Anna erkannte ſte trotz der dicken Tücher, die ſie vermummten. Die Einödbäuerin von Störzing, in den Bergen drinnen. 8 „Freil'n Anna!“ ſagte die Bäuerin, vor dem Schlitten ſtehend,„wann i ſchön bitt'n derfat, ob's net a Platzl hätt'n für mi in eanan Schlitt'n? J 77 an wechan Fuaß und der Weg is goar ſo chiach und weit.“ „Aber doch— Bäuerin“, ſagte Anna, zur Seite . rückend. Dann fuhren ſie zwiſchen den nledern, dickbeſchneiten Häuſern des Orts. Die verwunſchene e — 8 in den Abend, im Wirtshaus ſtrahlte Zitherklang. Sie fuhren auf der Landſtraße, bogen dann in einen Hohlweg ein, der ſteil zum Grund niederdachte. Unter den Schlittenkufen kollerte es und brach. Es war Anna, als ſänke ſie zu fremder Welt hinab; hinter ihr die lichtervolle Stadt, vor ihr die ſtumme,—.— finſter ergebene Einſamkeit. Die Büſche am Wege ſtanden ianend wie die Bettler dieſer einſamen Welt; und als der Weg vom Grund ſteilkehrig bergan drängte, ſchlich ein leiſes heißes Mahnen an Annas Herz, das ſie nicht zu deuten wußte. Die Bäuerin ſtand auf, gewann mit unbehol⸗ fenem Sprung den Weg.„0 ſchnaufen die Röſſer“, ſagte ſie, indem ſie, die Hand an der Schlittenlehne, nanen nebenherſchritt. Anna hörte das Brauſen und Stöhnen ihrer Atem züge. „Das Freil'n werd ſich nimmer auskenna bei zuns da herinnet“ ſagte die Bäuerin.„In der Stadt, da is holt luſti, oba da— o mei!“ Eine Müdigkeit flog über Annas feines, junges Geſicht„Nein, nein, Bäuerin!“ ſagte ſie.„Die Stadt hat viele Menſchen, das Leben treibt auf den Straßen. Aber wenn die Stunde da iſt, geht man durch die Menſchen, geht man auf den Straßen und das Herz klagt. Da iſt's ſchön, klagt das Herz, leiſen Hauch der Welt, der das Eis und den Früh⸗ ling wachſen läßt“. der Bäuerin.„Is holt doch d Stadt“ ſagte ſie —— 7 22 0 M eeeee e zwiſchen dem Keuchen ihres Mundes.„Is a Leb'n do— wann hier a Menſch hin is worrn—.“ g —— S Süͤhouette des alten Böhmerſchloſſes hob ſich düſter üaſſen goar ſo arg wo man den Schnee hört, wie er fällt, und den Schwerer und wuchtiger ſtapften die Schritte e „Dlenskag, den 23. Dezember 1924 Neue Maunheimer Jeitung(Abend⸗Rusgadel Beleuchtunꝗs- Körper Sterhderlernper,Seicddepſcfurrne Heiz- UrNd Kochepperefe Gasbackherde Teilzablunggesfeffef NMaxKeller E Cę⁊.: Telephon 5885 NM1, 2 NAbe Schlof) Das passende Weinnachtsgeschenk FAFF fumadinen Unübertroffen im Nänen, Stopfen und Sticken„ Stickunterricht gratis Günstige Zahlungs-Bedingungen Martin Decker A3, 4 Nähmaschinen- und Fahrrad- Manufalctur Verkaufslokal: D I, 10 Verkaufsloktal: nöchs d Planken Lil Haelddt 5 Spezialgeschäft für in- u. ausländischie Welne- Lounat- Litäle und adle Soten Spirituosen. dadenb ntet Schzummene u. Chanpagner derzntzon beste Marken, renommieitei 7 tiäuser. 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Und— ihr habt, was ihr habt, das Feuer auf dem Herd, den Riegel an der Tür—— Ihr habt die Sterne, wir, wir haben keine Sterne——“ Die Augen der Bäuerin blitzten flüchtig zu ihr hin.„Konne Stiarn“ murmelte ſie,„koane Stiarn — Jo,'Stiarn hob'n wir ſcho, oba ſunſt ninn“— Sie ſchluckte in ſich hinein, verſank in Schweigen. „Wo biſt denn geweſen, Bäuerin?“ fragte Anna nach einer Pauſe. Der Kopf der Bäuerin fuhr em⸗ or, Anna ſah den geſenkten ſchroffen Strich der rauen über den Augen, der ſich zuckend empor⸗ häumte. „Lauterne Liab“ murmelte der Mund neben ihr.„Is holt lauterne Liab“— „Von wem ſprecht ihr?“ fragte Anna. „Lauterne Liab“ betonte die Bäuerin zum drittenmal.„Muaßt b1 Obacht geb'n auf des Herzl voller Liab, muaßt net ſchiach ſan.„Muada“, ſagt's,„fand net mehra Menſchen auf dera Welt, als der Voada und du und i? Na, na,“ ſog i,„s ſand ſcho mehra, Annamierl,'s ſand ſcho mehra Menſch'n auf der Welt“. „Annamierl“, fragte Anna, indes eine Freude ihre Stimme klingend machte.„Klein Annamierl?“ Die Hand der Frau preßte die Schlittenlehne, daß ſie krachte. Weich und ſüß verhalten klan ihre Stimme:„Bleamerl, Bleamerl in an Topf⸗ ſcherb'n Wer zählt die Bleamerl in dera Stadt, a Kindei is a Kindei— koana ſchaut ſi um, net wann's kimmt, net wann's geht... Hier herauſt——“ „Is denn'ſund das Deandl?“ fiel Anna ein. „Kommt denn das Chriſtkindl zum Annamierl?“ Heftig raffte ſich die hohe Geſtalt der Bäuerin empor. „Ob's'ſund is?“ fragte ſie ſchroff, mit einem Klappern der Zähne.„Ob's Chriſtkindl kemma tuat? Is net der heilig Abend heit, moanſt s Chriſttindl tät vergeſſn auf d Annamierl? War ſcho recht, mir in der Finſter da herauſt! Auf un⸗ ſerne ſchiach'n Weg'n kimmt's Chriſtkindl. Sad's alloani?“ ſagt's und putzt ſei Liacht, ſad's ganz alloani?“ Sie lief keuchend einige Schritte vor, blieb dann Ein mattes Glühen trübte den Spiegel ihrer ugen. „J bin eini bei der Stodt“, preßte ſie durch die Kehle.„Mei Mann hot'ſchaugt. Biſt noarrat woren? hot er'ſagt, was willſt'Paſſau drin? Vertuaſt 5 Geld! Red net, hon i'ſagt, und bin fort. Hob'n mer netes Deandl, is net heilig Abend und koan Menſch, der eini ſchaut beim Fenſter und koana der ſogt: Grüaß enk Gott, grüaß enk Gott an 91105 Abend und da is' Chriſtkindl für's Anna⸗ mierl?“ Beklommen, ein Drückendes am Herzen, hörte Anna die laute, herriſche Stimme. Sie wollte etwas erwidern, aber der Wind, der plötzlich ſtöh⸗ nend einſetzte, nahm ihr die Worte vom Mund. Der Schlitten erklomm die letzte Kehre. Im traurigen Licht der Winternacht ſchweifte ihr Blick hinab über die fahle Einförmigkeit der Landſchaft. Hinter dem irren Hängen und Tropfen froſtig ſtiebender Dünſte ſchwammen die Bergkuppen, immet wiederholt in Linien und Formen, berieſelt vom Schaum des Schnees. Dazwiſchen kohlige Wäldermaſſen, ſo undurchdringlich, ſo düſter ver⸗ ſchloſſen, als habe nie eines Menſchen Fuß ſie und nie das Lied einer Quelle ſie durch⸗ Die Bäuerin ſtieg ein. Raſcher ging die Fahrt. Dann, als ſeitwärts vom Wege ein Lichtlein auf⸗ glimmte, rief die Bäuerin dem Sepp zu, zu halten. Mit in ſich gerafftem Gebaren verließ ſie ihren Sitz, warf ein trockenes Abſchiedswort zurück. Einen Augenblick flackerte ihre Geſtalt im Dunſt, dann horchte Anna dem Stapfen ihrer Schritte nach, das ſich entfernte. Die Sächelchen in ihrem Schoß begannen zu raſcheln. Der Wind griff in ihre Hüllen, daß es war, als längen ſie nackt und weinend vor aller Blicken. dem Schlitten, ging den verwehten Steig hinan, der auf das Lichtlein zuführte. Dda war das Häuschen, ohne Murren öffnete ſich die Tür. Dann drückte Anna leiſe die Klinke einer zweiten Tür 76 und ſchlüpfte hinein. Eine Bauernſtube. Bläulich getünchte Wände, bauchiges Tongeſchirr auf dem Wandbrett. Der Geruch naſſen, ſäuerlichen Strohs miſchte ſich mit den Rauchfäden, die unter dem klobigen Rauch⸗ fang vorquollen. Auf der Herdſtatt glimmendes Holz; daneben im züngelnden Flammenſchein ſaß ein Mann, das Geſicht verborgen in den Händen. Von der Balkendecke hing an eiſerner Kette eine Lampe, darunter ſtand eine Wiege, dunkel und warm. Im rotgewürfelten Bettzeug ein Kind, das Geſicht nach oben gekehrt. Es ſchlief. Kaum wiſſend warum, ſtieg Anna aus — — Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgade] Pienstag, den 23. Dezember 192 ee A. Misie Zzelgt in einer fast unerschöpflichen Auswyehl kerligebamenbeleidung Manhheim 1. 5/6 (Sreite Strasse) NäheMarktplatz aus guten Stollen 29.50, 14.95. 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Sie trat zurück, ſah groß zur Decke, griff einen Span vom Feuer, hielt ihn empor, ſtand feierlich mitten in der Stube. Das Schweigen rauſchte mit einer Stimme von Lehm. Das Schweigen breitete ſich aus und rollte von den Brauen der Bäuerin. Das Schweigen lag vor der Wiege auf den Knien und rührte ſie an— aber ſie regte ſich nicht. Das Schweigen fächelte Annas Augen, daß ſie äufgetan wurden und ſie ſahen das Kind. Es trieb ſie heran— das Kind. Ach, das war ————— Annas Herz erzitterte wie das Gebiß eines Tieres. Plötzlich ſah ſie die Bäuerin, wie ſie zur Stadt fuhr und ihr Kind lag tot in der Wiege und ſie holte die Dinge, die dem Leben gebühren. Holte den Ball, mit dem das Leben ſpielte, für ihr totes Kind. Warum tat ſie das? Hatte ſie den Glauben, der Berge verſetzt, den unbändigen, furchtbaren Trotz, vor dem der Tod ein Nichts und das Leben eine rauſchende Flamme, die des Menſchen Atem wunderweckend ſpeiſt? Sie hörte ein Krachen im Gebälk, die Einſamkeit rüttelte das Haus von ſeinen Grundfeſten. Aber hier drinnen ſah ſie die Bäuerin auf ſich zuwandeln, dieſes ingrimmig verſtarrte Geſicht, die Lippen weiß gefärbt, Schaum um den Mund— Eine Angſt faßte erſterbend nach Annas Herz. Sie wandte ſich ab und floh. An den Abhängen, den windüberbrauſten Kup⸗ pen wandern Sterne. Die Bauern der Berge an⸗ dern zur Chriſtmette. Kaum ſehen ſie einer den andern. Sie tauchen auf, Laternen in den ſchwie⸗ ligen Händen, die ſie wie ihre Seelen tragen über Berg und Tal. Aus dem kahlen Geſträuch treten Geſtalten. „Wohin geht ihr“? ruft Anna, als ſie vorüber⸗ fährt. Sie ſtarren mit verfärbten Augen, antworten nicht, gehen vorüber, mit Schritten, dampfend im Schnee. Sie gehen dem Frohen zu. dem Wunder, dem Kreiſen reifender Gewalten, der Siegglorie, in deren Mitte eine Taube ſchwebt, myſtiſch weiß. — D wie ein kalter Wind, der ſeit Tagen weht und färbt 2 ̃ das Fleiſch der Wangen blau und horcht am Herzen 2 V und ſagt zur Wiege: Still... Und ſagt zur Wiege und ſagt zur Mutter: Geht eures Weges, 4, gleichen Weges, geht ihn ſtille— holt den 7 roten, roten Ball— Mutter hol den Ball— 7 Mutter, Mutter hol den roten Ball,— hol das 5 Leben, denn ich und das Wieglein ſind—— tot. „Wohin eht ihr, wohin da der Schlitten ſe ſtreift. geht ihr?“ ruft Anna, gegangen. Ach, wie das tragen? Daß man ſterben Die Pferde traben, die Schatten bleiben zurück, Lichter wandern von den Bergen, neue Lichter, neue Schatten. Die Welt iſt von Tränen und Träu⸗ men erfüllt, die gerinnen an den Pfeilern des Wal⸗ des, der ungeheuern Vorhalle und fallen erſtarrt hernieder in den Schnee.„Wohin geht ihr?“ ruft „Wohin? Wohin?“ Da war das Vaterhaus. Mildes Licht an Fenſtern, Tannengezweig über der Tür. Anna ſchlupfte an der Magd vorüber, die öffnete. Haſtig lief ſie über den Gang, ſtand atmend in der dunklen Stube. Ach, welch eine düſtere Wucht, welch eine kleine, kleine Summe von Licht, das über die rieſenhaften Säulen der Wälder irrt. Weſen, die ihre Seelen in Laternen tragen,— wenn ſie aufblicken, ſehen ſie nur einen ärmlichen Lichtkegel, aus dem ſie ihre Füße heben, in den ſie ihre Füße ſenken, der ſie an⸗ zieht und der ſie weiter treibt—— ——— Aber es war eine unter ihnen, die hörte den 7 Tod rauſchen und eine Fackel wuchs in ihrer Hand. Sie fäßte den Zeiger der Uhr, ihn zurückzudrehen in bitterem Trotz. Aber es war zu ſpät, ihre Stunde, die Stunde ihres Wunder, die Stunde auferweckend das Leben, das von ihr geboren, war vorüber⸗ könnte, daß man ſterben könnte Anna ſchluchzte auf. Aus dem Nebenzimmer kam Kinderlachen, die Tür ſprang auf, und ein kleiner, glänzend roter Ball rollte vor ihre Füße. Hebe ihn auf, junges Herz! O du, hebe ihn auf, hebe ihn dennoch auf! Anna, da das Wunder ſie mit Schmerzen ergreift 4 — —— „Dienstag, den 23. Dezember 1924 327 85 ertappte ſich auf dem Wunſ he. das Wetter möge 13. Seite. Itr. 397 Sportliche Rundſchau der nächjährige Kraſt/ ahr/ port E Das Gemeinſchafts⸗Programm des A..A. C. und D. M. B. Die Berliner Automobil-⸗Ausſtellung bot den deutſchen Kraft⸗ 18 treibenden Verbänden— dem A..A.., A. v. D. und dem 05 B.— Anlaß, zuſammenzukommen, um über die ſportliche Be⸗ tigung im Jahre 1025 Vereinbarungen zu treffen. Entgegen anderen Mitteilungen, die von einem Skartverbot der A. v..⸗Mit⸗ glieder in den A..A..⸗Veranſtaltungen und umgekehrt wiſſen kounten, ſcheinen Boykott⸗Beſchlüſſe ſolcher Art nicht zuſtande ge⸗ ommen zu ſein. In einem Zuſammenſein mit Prenevertretern konnte der A...G. Präſident. r. Bruchmaper⸗Mänchen, ſogar mitteilen, daß die Arbeitsgemeinſchaft des A..A. C. mit dem D. M. B. durchaus harmoniſche Ergebniſſe zeitige. und daß auch zu hofſen ſei daß Differenzen mit dem A. v. D. nicht vorkommen. In 312 Tat erſcheine ſportlich ſa auch nichts widerſtuniger, als wenn ie beiden Autoſport treibenden deutſchen Verbände gegen⸗ einander zu Felde zögen. In den ſportlich geſinnten A. v..⸗ Kartellklubs ſchein, ſedenfals im Gegenſatz zu ſportlich durchaus paſſiven Kartellklubs keine Fehde⸗ oder Boykottſtimmung zu herrſchen. Zuüchſt hat es den Anſchein, als habe die deutſche Automobil induſtrie nicht mehr Luſt ſich in ſo regem Maße, wie in den letzten re! Jahren, on den Veranſtaltungen von 1925 zu beteiligen. Mercedes ſcheint rennmüde und auch andere Fabriken wollen nicht mehr mitmachen. Mögen auch einige Firmen ſich an den auto⸗ ſportlichen Veranſtaltungen des kommenden Jahres nicht mehr beteiligen wollen— andere werden an ihre Stelle treten. Ueber⸗ dies wäre es für den deutſchen Autoſport nicht ungeſund, wenn das Berufsfahrertum bei den Wettbewerben nicht mehr ſo ſcharf in Erſcheinung treren würde. Der A. D. A. C. plant ſeinerſeits Ein⸗ ſtellung der Fahrer in Qualitätsklaſſen. An kombinierten Veranſtaltungen für Kraftrad und Kraftwagen werden ſtattfinden: .—8. Februar: Winterfahrt nach Garmiſch⸗Partenkirchen und ſportliche Wettbewerbe daſelbſt. 20. Juli bis 1. Auguſt: Bergrennen und Rekordaufſtellung über 1 Kilometer. .—12. September: Reichsfahrt 1925. An Geſellſchaftsfahrten für Krafträder und Kraft⸗ wagen ſind geplant: 26. April bis 10. Mal: Stzllienfahrt anläßlich der Targa Jlorio. in Geſellſchaftsfahrt zur A..A..⸗Hauptverſammlung 28. Juni bis 11. Juli: Nordlandfährt. .42 dlage, zaborogtam n lautet: —12. irz: Deutſcht i 7 durchaeführ! dom.8 e(international): veränſtaltet und 17. Mal:„Grozer Preis von Deutſchland“ auf der Solitude⸗ Rennſtrecke bei Slutaark dinkernattonal, Beranſtalter: A. D. A. C. 57 Mat: Sechs Tage⸗Fahrt des D. M. V. nſang Juli: Opel⸗Bahnrennen des D. M. B. 21. Juni: Goldene A. C. 8 rein kinteznattöngf, Pokal des A..A. C. anläßlich des Gifel Ende Jult: Bäderrennen in Swinemünde(DMV.). 19. Juli: Deutſche 5* Schleiz Seri A. Bn E5. che Straßenmeiſterſchaft 1925 im Schleizer Ende Juli: Inſelbergrennen(D. MN..). 0. September: Internationales Motorradrennen mit Aus⸗ 9 8 der deutſchen Bahnmeiſterſchaft im Stabion. Elberfeld Ende September: Avusrennen(D. M..). Als neue und beſondere Veranſtaltung ſieht das Sinieroge eine r 4 ftchte3 u g im Harz für Per⸗ ſonen und Laſtkraftwagen vor. Wie die Preyeſtelle des A...C. mitteilt, ſind in vorgani⸗ ſotrriicker Besjehnea rom A. D...⸗Hauptrorſtand für Auto⸗ wie für Kraſtrabſport vorgeſehen, die anläßlich der Geſamt⸗ Sbortcerlamnaung des A...C. im Januar als allgemeine Richt⸗ kinien ſeſtgeſetzt werden ſollen. Für künftig die Beſtimmungen der Feberation internationale des clubs motocyeliſtes in Kraft. Für den Kraftwagenſport iſt eine Neu⸗ tel'nng vön Fahrern wie FFahrzeugen vorgefehen. den Kraſtradſport treten Die Fahrzeuge! neue Mannhermer Jeltung(fdend⸗ Nusgade! ſollen künſtig entſchieden werden in Tourenwage n, Sport⸗ wagen und Rennnwage n. Ant Waſſerſport, den er künftig noch mehr pflegen will, plant der A. D..C. folgende Veranſtaltungen: Motorbbot Wett⸗ bewerbe auf dem Starnberger See, auf dem Bodenſee, auf dem Tecernſee und auf dem Wannſee. Dia Wannſee⸗Veranſtaltungen ſouen beſonders großzügig aufgezogen werden. Geplant iſt ſerner eine achttägige Wanderſahrt mit der Ausſchreihung für das ſoge⸗ nannte 2000 Mark⸗Tourenboot des A...C. Im Fluagſport wird der A...C. ſeine Veranſtaltungen auf dem Bodenſee und bei Berlin wiederbolen. Lawnutennis Tagung des Deutſchen Teunisbundes.— Der Deutſche Ten⸗ nis⸗Bund hielt in den Räumen der Harmonie einen außzerordentli⸗ chen Bundestag ab, dem eine vorbereitende Sitzung voranging. Beide erfreuten ſich eines außerordentlich ſtarken Beſuches, obwohl in ber Hauptſache nur Satzungsänderungen auf der Tagesordnung ſtanden. Selbſt die Außenbezirke des D. T. B. hatten ihre Ver⸗ treter entſandt und bewieſen damit das Intereſſe, das auch im Tennisſport zu neuem Leben erwacht iſt. Die Haupttagung wurde ron dem bisherigen zweiten Präſidenten Schwarz⸗Magdeburg geleitet, da Vartels den Vorſitz niedergelegt hat. Die Satzungs⸗ komminion unter dem Porſitz des.⸗A. Weber hatte neue Satzunſen ausbearbeitet, die insbeſondere die ſtändige Austragung der deutſchen Meiſterſchaften durch die Tennisgilde Hamburg und der Pfinoſt⸗ turniere durch Rot⸗Weiß Berlin obändern ſollten. Die Vertreter der beiden Vereine legten ihren Standpunkt indes ſo geſchickt dar, daß die Aenderung mit 108 zu 89 Stimmen abgelehnt wurde. Bun⸗ desleiter und Beiſitzer werden zukünftig durch den Vorſtand be ſtimmt, jede von der Kemmipton vor⸗eſchlagene Perſon erhält eine Stimme, für ie 100 zählende Mitelieder eine Zuſatzſtimme. Der Sitz der Geſchäftsſtelle wird dauernd Berlin ſein. Den Bezirks⸗ präſtdenten wurde das Recht zugeſtanden, die in ihren Bezirken ſtattſindenden glloemeinen Orts⸗ und Verbandsturniere zu genehmi⸗ gen. Die Wettſpieſordnung konnte infolge der vorgerückten Zen nicht mehr behandelt werden. Eine neugewählte Kommiſſion ſoll der nächſten Haupttagung in München einen Entwurf vorlegen. Winterſport *Großer Dauerlauf des Skl⸗ Klub Schwarzwald. Die Lauf⸗ ſtrecke für den großen Dauerlauf des Ski⸗Klubs Schwarzwald, der für den 3. Januar vorgeſehen und wieder dem Gau Hoher Schwarz⸗ wald zur Durchführung übertragen iſt, ſoll in dieſem Winter mehr in den weſtlichen Teil des Gaugebietes gerückt werden, während im vergangenen Jahr mehr das Oſt⸗ und Südgehiet berückſichtigt war. VPorausſichtlich wird der Lauf in großen Zügen mit Start und Ziel in Triberg über folgende Strecke führen: Triberg (Geutſche)⸗ Moſenberg⸗Priſental⸗Gutenhöhe⸗ Obertal(Schönwald)⸗ Eſcheck⸗Furtwängle⸗Martinskapelle⸗RohrhardtsberolGipfeh⸗Rohr⸗ hardtsberg(Ochſen)⸗Fentzlingsweg(Elztal)⸗Wilhelmshöhe(Schonach) Vogelock⸗Triberg(Jägerhäusle). Die Rennſtrecke wird auf 30 Km. bemeſſen und würde bei meiſt welligem Gelände, wie es im mitt⸗ lerxen Schwarzwald für derartige Konkurrenzen vorbildlich vor⸗ handen iſt, eine ſehr ſchöne Abfahrt am Rohrhardtsberg einſchließen. Der Ablauf in Triberg iſt für elf Uhr vormittags vorgeſehen. * Der Rennſteig⸗Lauf in Thüringen, der über eine Strecke bon 33 Km. geht, iſt vom Thüringer Winterſportverband auf den 81. Dezember ds. Is. angeſetzt worden. Er gilt als Verbandsdanerlauf des Thüringer Winterſportrerbandes, der für alle Mitglieder des Deutſchen Skiverbandes offen iſt. Allgemeines Reichsverband für Jin⸗Jitſu. Jiu⸗Jitſu treibende Vereini⸗ gungen, Berufskämpfer und Sportlehrer haben in Berlin im Ok tober einen Reichsrerband für Jiu⸗Jitſu gegründet, der die Inte⸗ reſſen aller Jiu⸗Jitſu⸗Anhänger rertreten ſoll. Durch großzügige Propaganda, vor allem durch Veranſtaltungen von Jiu⸗Jitſu⸗Vor⸗ führungen ſoll das Verſtändnis aller Bevölkerungskreiſe für dieſe unvergleichliche Selbſtrerteidigungsmethode geweckt werden, um dem leider noch zu wenig bekannten Jiu⸗Jitſu neue Anhänger zu⸗ zuführen. Es iſt beabſichtigt, zu Beeinn des kommenden Jahres die von allen Sportkreiſen erwarteten Fiu⸗Jitſu⸗Meiſterſchaftskämpfe für Berufskämpfer und Amateure zum Austrag zu bringen. Da dle Anſchriſten aller Jiu⸗Jitſu⸗Vereine, Berufskämpſer und ⸗Sportlehrer nicht bekannt ſind, ergeht auf dieſem Wege die Auf⸗ ſtelle ſich in Berlin R. 65, Lütticher Straße 2 befindet. förderung zum Anſchluß an den Reichsrerband, deſſen Geſchäfts⸗ Ebene trüb bis neblig. bei Froſt, Höhe heiter und ziemlich mild. Neues aus aller Welt — der neue Führer der Duchoborzen. Die rund zehnkauſend Duchoborzen, Mitglieder einer urſprünglich ruſſiſchen Sekte, die in Kanada angeſiedelt ſind, haben kürzlich ihren langjährigen Führer, wie es heißt, durch einen Eiſenbahnunfall verloren. Peter Beregin — ſo hieß der Führer— wurde von der Sekte abergläubiſch al⸗ geiſtliches und weltliches Oberhaupt verehrt. Es entſtand die Frage, wer an ſeine Stelle treten ſolle Wie aus Vuncouver gemeldet wird, haben die Duchoborzen den Sohn des verſtorbenen Führers, Peter Veregin den Jüngeren, zum Nachfolger gewählt. Die Duchoborzen haben auch hier, wie es ihrer religiöſen Anſchau⸗ ung entſpricht, eine innere Erleuchtung geſucht. Sie hielten zum Andenken an den verſtorbenen Führer eine Gedächtnisfeier ab und enieten trotz Schee und Kälte ſcharenweiſe am Giabe Peter Vere⸗ gins. Sie beteten und ſangen faſt ununterbrochen drei Tage und drei Nächte lang, bis ihre Wahl auf den jungen Veregin fiel. Wo ſich der künftige Führer der Duchoborzen zurzeit befindet, iſt noch nicht genau bekannt. Die einen bel aupten, er ſei noch in Ruß⸗ land, die andern, er befinde ſich bereits im Hauptquartier der Duchoborzen in Brilliant. Meſſen und Ausſtellungen Aufkakt zur Wanderausſtellung Stuttgart 1925. Vor wenigen Tagen hat die Deutſche Landwirtſchafts⸗Geſell⸗ ſchaft unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Laute n⸗ ſchlager im großen Rathausſaale zu Stuttgart eine Verſamm⸗ bung abgehalten, um das Intereſſe der Ausſtellungsſtodt und des Ausſtellungsgaues auf ihre 31. Wanderausſtellung zu Stettgart im Jahre 1925 zu lenken. Vertreter der Behörden, der Preſſe und der intereſſierten Wirtſchafts⸗ und Geſchäftskreiſe hatten in großer Zahl der an ſie ergangenen Einladung Folge geleiſtet. Der Vorſitzende wies in ſeinen Begrüßungsworten auf die engen Beziehungen zwi⸗ ſchen der D. L. G. und dem Lande Württemberg hin. Vertreter der D. L. G. gaben dann einen Ueberblick über die Organfſation der Gefellſchaft, über den Umfang und Aufbau der nächſtjährigen Wan⸗ derausſtellung. Die D. L. G. kommt im nächſten Sommer zum dritten Mal mit einer Ausſtellung in das ſchöne Heimatland ihres Gründers Max von Eyth, dor die erſte D. L..⸗Schau in Schwaben 1896 noch perſönlich leitete. Der Schauplatz dieſer beiden Unternehmungen, der Cannſtatter Waſen, wird nun im nächſten Sommer in den Tagen vom 16. bis 21. Juni die dritte D. L. G⸗Ausſtellung aufnehmen. Der Zeitpunkt liegt mit— auf die Heuernte vielleicht 125 ſpät, aber die ungünſtige Lage des Pfingſtfeſtes und des Fronlei namstages zwangen zur Wahl dieſer Tage. Der ſpitere Zeitpun hat auf der anderen Seite den Vorteil, daß die mit der Ausſtellunig verbundenen Geſellſchaftsreiſen die zur Beſichtigung kommenden de in voller Entwicklung ihrer Kulturen zeigen werden. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwartt Die Wetterlage zeigt die bei kräftigen Hochdruckgebieten im Winter ſtets eintretenden Temperaturſchichtungen. Eine dünne, nur weniae 100 Meter mächtige Luftſcheibe iſt durch Ausſtrahlung unter dem Gefrierpunkt erkaltet. In der Rheinebene liegen die Morgen⸗ temperaturen bei 6 Grad, auf der Baar bei 10 Grad Kälte. In der kalten Luftſcheibe bilden ſich Nebel⸗ und Hochnebelſchichten. Darüber befinden ſich ausgedehnte Luftmaſſen in abſteigender Bewegung, wo⸗ bei rach cewiſſen phiſikaliſchen Geſetzen Erwärmung beil arößerer Lufttrockenheit eintritt. Der Feldberg hatte geſtern nachmittag Tem⸗ neraturen bis 13 Grad und auch in der Nacht blieben die Temperg⸗ turen noch 3 Grad über den Nullpunkt. Die relative Feuchtigkeſt beträgt im Hochſchvarzwald nur 19 Proz.— Ein milder, feuchter Süd ſtrömt über Weſteuropa, hat aber auf unſere Witterung noch keinen Einfluß. VBorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis nachts 12 Ulr⸗ Der Leſſenbrunner Hof Eine Gutsgeſchichte von Anng Croiſſant⸗Ruſt Copyrighi bei Georg Müner, München (Nachdruck verboten.) An einem der erſten Sepiember⸗Sonntage war ein Ausflug auf den Heidenſtein und nach dem Andreaskreuz geplant. Es flogen ſchon ſeit ein piar Tagen Brieflein zwiſchen der Stadt, dem Thomannſchen Landhaus und dem Felſenbrunner Hof hin und her. Helene, die den ganzen Sommer über ſtets in wech⸗ ſelnder Laune geweſen, bald übermütig und ausgelaſſen und bald mürriſch, zänkiſch und kopfhängeriſch, war ſehr aufgeregt durch das Prajekt, an dem auch der Vater Heinrich und Alwine teilneh nen wollten. Selbſt die ſonſt trockene und eee Alwine war uuis dem Gleichgewicht gebracht und ſchrieb Brieſchen und erwartete 5—0 0 5 wurde ein ſchwüler Morgen, ungewöhnlich drückend für einen Herbſttag. Am Himmel zogen üüber den Bergen ſchwere, ſchwarzgraue Volken auf, die ſich übereinander türmten. Die belden Sweſtern ſtanden unruhig an den Fenſtern oder traten aus dem aus, die drohenden Wolken zu betrachten, die ein Gew'tter ver⸗ leßen. Seit langer Jeit ſprachen ſie wieder wie früher. ohne Gehäſſigkeil. ja mit gewiſſem Einverſtändnis miteinander. Sie hatten ſchon am frühen Morgen, wie Peter geſehen, auf bren Betten ihre leichten Muſſelinkleider ausgebreißet. die großen weißen Hüte dazugelegt, und ſchauten nun bang nach dem Himmel, r ſich immer mehr verfinſterte. 4 Eine ſhwere Müdigkeit lag Peter in allen Gliedern: die Folge ner ſchlafloſen Nachl, in der er, halb fiebernd, von Abſchiedsweh zund Sehnſucht nay Gretchen gepeinigt wurde. Er ſhleypte ſich unluſtig und abgeſpannt in ſein Zimmer, das voll N Hitze 19 5 Zu müde. um ſich eine Erfriſchung zu holen. oder einen ühleren Raum aufzuſuchen, warf er ſich auf ſein Bett, umfaßte as Kiſſen mit beiden Armen und fing zu ſchluchzen an wie ein datloſes Kind. ſchlief dann auch bald wie ein Kind, mitten unter 5 im Schluchzen, tief und feſt ein. Er wachte erſt auf, als der ſetzte Donner im Tal verhallte. Re Friſche Luft kam in ſein Zimmer, draußen rauſchte noch der deden: er hörte den Tropfenfall ununterbrochen auf den Blättern r großen Kaſtanienbäume und auf den Platten vor dem Hauſe. ter lag auf dem Rücken und atmete mit Freude die kühle henf und ſhaute über die Bergkuppe des Heideſelſens weg, der zute das Ziel der Wanze rung ſein ſollte. Er fühlte ſich friſch, aſter Druck war von ihm gewichen; 5 ſſch ſchnell 15 ern, damit man gehen könne; denn ſetzt wollte auch er gehen: Gretchen wiederſehen, das er ſchon zu lange gemieden Mittag mußte ſchon vorbei ſein. Man hatte heute, des ge⸗ Hanten Ausfluges halber, früher gegeſſen: er hörte durch die ge⸗ Auaten Fenſter des Erdgeſchoſſes, wie der Tiſch abgeräumt . Ihn hatte niemand geweckt, aber es focht ihn in ſeiner ſetzigen Stimmung nicht an. and wieder da war. Er hörte, wie der Regen 1 10 wurde, wie das Rauſchen verlor, und nur mehr der ſachte Tropfenfall von n Bäumen ſickte. ˖i Vor dem Hauſe lärmten ſeine Schweſtern und rannten. als Sonne zu ſcheinen begann, Stieg auf. Stieg ab; er hörte ein Laſches Türenzuſchlagen und ein eifriges Plaudern unter ſich: die Trey 915 die Haustür ſchloß ſich, dann murde es ſtill. De Kingen ſie ſchon mit dem Vater den e dach der Straße führte. Ihn hatten ſie nicht gefragt, ob er welle auch geſtern, auch die Tage her niat, auf, er war dos and ſich gar nicht ein. deß=odom dorauf mehr wie kleine Flecken aus dem Grün der Wieſen tauchten. da wurden immer mehr helle und dunkle, bunte und leuchtende Er lag und ſah mit Vergnügen, wie ſih aie Wolken keilten, wie die Sonne plötzlich vorkam. verſ hwand ſchmalen Feldweg, zund daß ſtehſt du?“ an e gewartet hatte. Er ſah ihnen nach, bis ihre hellen Kleider 920 n Flecke, hintereinander, Flecke, die ſich vereinigten und wieder aus⸗ einanderſtrebten— eine Menge Veute mußten mit dem Zuge ge⸗ gekommen ſein und den Marſch nach dem Heidefelſen angetreten haben; vereinzelte Wagen rollten dazwiſchen. Er zauderte, er ſchreckte zurück vor alle dem Volk, und doch überfiel ihn der heiße Wunſch, auch dabei zu ſein; es war lange, ach, ſchon ſo lange, daß er Greichen nicht mehr allein geſehen! Seit jenem Regenabend wo ſie ihn ſo heiß und wild geküßt; er ſah ſeinen Bruder faſt jeden Tag den Weg dahin gehen, ſo blieb er zurück. Immer wieder 5 er ſich ihre Worte vor:„Du läßt mich zäppeln, und ich— ich hab' dich ſo gern! ſo gern! Du gehſt auch 925 den Thomanns— Wahrhaſtig, er hatte doch Eugenie ſeitdem nie mehr geſehen! Ob Greichen noch ſo dachte? Und ob ſie wußte und fühlte, daß er mit allen Faſern ſeines Herzens nach ihr verlangte? Heinrich war ſeit heute morgen in der Stadt. Wenn er nur dort hängen blieb! Wenn er nur nicht nachkam! Im plötzlichen Entſchluß rannte Peter die Treppe hinunter und, ahne etwas zu genießen, fort. Seine Mutter ſchlief, wie ſie ſeden Tag nach Tiſch ſchlief; er hatte auch gar keine Veranlaſſung, ihr Lebewohl zu ſagen; dennoch zauderte er einen Augenblick vor ihrer Türe, wie wenn er ein Unrecht täte, ſo ohne ein Wort, ohne Gruß von ihr zu gehen: da hörte er das Kind weinen,— ſchob ſich den Hut in die Stirn und lief weg. Er ging nicht den Weg, den die anderen genommen, denn er wußte jeden Pfad und jeden verborgenen Steg; ſo ſtieg er auf Um⸗ wegen bergan, und da es naß und ſchlüpfrig im Wald war, kam er erſt an, als all die Bänke auf dem großen, freien Platz vor der Wirtſchaft in Andreaskreuz ſchon beſetzt waren. Dort hatte die Sonne ſchon wieder alles trocknen können. Es war ein ꝛecht buntes Durcheinander, ein Rufen und Schreien und Verlangen ringsum. Die bedienenden Mädchen rannten durcheinander; man war nach dem Gewitter nicht auf den Andrang gefaßt geweſen, und nun ging es etwas konfus zu. Zwiſchen den Mädchen bedienten ängſtlich und behutſam ein paar Kinder, die man zur Aushilfe geholt, und die nun, verwirrt durch die Aufrufe und die Befehle und Gegenbefehle, den Wirrwar vermehrten. Peter hatte ſeinen Vater und ſeine Schweſtern ſofort entdeckt, aber er machte einen weiten Bogen um ſie herum. Er ſuchte ſich einen verborgenen Winkel unter einer Linde aus, der gemieden war, weil ſich noch alle Feuchtigkeit dort gehalten hatte. Er ſaß da, und kam ſich wie verloren vor unter den rufenden, ſhreienden, eif⸗ rigen und fröhlichen Menſchen; er hatte Hunger und bekam nichts zu eſſen, und Durſt und bekam nichts zu trinken. Sein alter Trotz kam über ihn. Er ſchlug herriſch mit dem Stock auf den Tiſ h. er ee bedient ſein. Er war kein Wegelagerer, er war ein ffelſen⸗ runner! Eines der Kinder, das eben Bier an einen Nebentiſch gebracht hatte, kam eingeſchüchtert näher, er erkannte es erſt, als er vor ihm ſtand: das war ſa Kätchen! Er wurde ſofort rot und ärgerte ſich darüber. War Gretchen am Ende auch da? Aber er nickte Kät⸗ chen zu, als ſie ſich halb zutraulich, und wie ihm ſchien, beobachtend neben ihn ſtellte. Was das Kind für geſcheite, blaue Augen hattel Wie die glitzern konnten! Es ſah wirklich nett aus in ſeinem weißen, geſtärkten Kleidchen; es war ſchon faſt ſo groß wie die Schweſter, nur trug es noch kurze Röcke, die es kleiner machten. Käthchens Art war grundverſchieden von der Gretchens; war geſchäftig, vernünftig, gediegen. fleißig und verſtändig, und wäre der eigentümlich ſcharfe, blanke Blick der raſchen Augen nicht ge⸗ weſen, hätte man ſie für den Typ eines Muſterkindes halten können. „Da drüben ſitzt Ihr Vater und die Mädchen,“ ſagte ſte und deutebe mit der Hand hinüber. 4 »„Laß dasl' knurrte Peter und hielt den ausgeſtreckten Arm feſt, t. daß ich bin! Per⸗ 4. ſie w „„Warum ſchauſt du mich ſo an? Bin ich ſchmutzig, oder was iſt denn an mir? Stell dich lieber nicht her, ſondern mach, daß ich was zu eſſen und zu trinken krieg, ſchnell! Peter war jetzt ſehr mißvergnügt und bereute es, unter die Men⸗ ſchen geraten zu ſein. Das ſummte wie ein Bienenſchwarm um in und drückte ſich herum wie eine Herde. All die rohgezimmerten Bänke, die große offene Veranda, ſogar alle Zimmer waren beſeßt. Von Zeit zu Zeit ſchüttelten ſich die großen Väume, und ein tüchtiger Guß kam von den Blättern herunter. Dann kreiſchten die dummen Mädchen und ſchrien die Weiber; bald waren ſie aber wieder im Pappeln und Lachen. Was hatte ſich denn das dumme Volk nur zu ſagen? Weshalb das Gerede und Gelächter?„Greichen iſt ni da! Gretchen iſt nicht da!“ ſummte es in ſeinen Ohren; dann dachle er an die Mutter, die allein zu Hauſe war. Dies Kind! Er knirſchte mit den Zähnen— er durfte nicht daran denken— und doch, die Mutter wollte ihm nicht aus dem Sinne heute. Er glaubte das Lachen ſeines Vaters herüberzuhören, dies helle, und ſcheinbar ſo ſargloſe junge Lachen.— Verſtohlen ſah er hinüber, der Vater hatte den Kopf zurück⸗ geworfen, rauchte und ſchenkte fleißig von dem Wein ein, den er vor ſich ſtehen hatte. Eine Geſellſchaft ſunger Männer ſaß mitſ em Tiſſhe, die ſich um die beiden hübſchen Schweſtern bemühten. Alreine in ihrem blühenden Kolorit, in ihrer banalen Hübſchheit, mit dem etwas porlauten und treffſicheren, witzigen Mundwerk geffel ſcheinlich der Männerwelt weit beſſer als Helene, die blaſſtert, kis und ohne Miene zu verziehen oder ſich am Geſpräch zu betefligen, wie eine Lady in ihrem duftigen Kleide daſaß. Reben ihr der funge Röder, aber er hatte nur Augen für Alwine. Herrgott. das war dar „Gähbauer, der Schwollkopp“, von dem Helene mit Verachtimg ſprach? Seinetwegen konnte Alwine den Dickkopf heiratenn Helenes Augen ſuchten, ſte hob auf einmal wie witternd den Kopf, und nun folgte Peter der Richtung ihrer Blicke. Natürzich, da ſaßen die Thomanns! Die Alte gemütlich, eingebildet, ſelbſtzu⸗ frieden und hochfahrend zu gleich. Sie trug einen normen Kopoti⸗ hut mit violetten Schleifen, ihr Geſicht hatte faſt di⸗ſelbe Farbe wie ihre Bindebänder. Mila und Eugenje waren in eleganten Spißen⸗ toiletten da, ſie waren im Wagen gekommden und hatten ſetzt Mübe, ihre Schleppen auf dem feuchten Voden vor der Näſſe zu ſchützen. Peter drückte ſich tiefer in ſeine Ecke, auch von den Thomanns wollte er nicht geſehen werden. Sein Herz klapfte, wenn er dewan da nie, daß ihn Eugenie anreden könnte. Rolf, der Lord, konnte gerade⸗ wegs zu Helene hinüberſchauen; aber obwohl ſie fortwährend und unruhig ſeinem Blick zu begegnen trachtete, ſah er geiſtesabweſend an ihr vorbei, wie wenn ſie eine fremde Perſon wäre. Peter ſah Helene immer unruhiger werden, immer häufiger nach dem Tiſche der Thomanns blicken, aber Rolf rührie ſich nicht. Er war wohl herauf geritten; er trug ſeinen enaliſchen Reitanzug und eine eng⸗ liſche Mütze. Er ſaß mit einer Miene überlegener Langweile da und ſprach kein Wort. Auch als im Pavillon die Muſik zum Tanze rief, blieb er unbeweglich ſigen. Neben ihm wurden die Schweſtern weggeholt,, ſte ſchlangen ihre weißen Schleppen über den Arm. Milo ihr mit ziemlich gleichgültigem, ja faſt hochmütigem Geſicht. hatte ein junger Forſtmann gewöhlt; während ſie an ſeſnem Arm nach dem Tanzplatz ging, hatte ſie verſucht, Rolf verſtohlen zuzu⸗ nicken, aber er ſah in die Luft, und die alte die das Lorgnon vor den Augen, ihren Töchtern nachſchaute, nickte endlich gönnerhaft zurück. 4 ter fühlte ihre Verachtung und ihren Hochmut, genau, wie 1115 les⸗ lane en dule de fe e 12 g N wenze ene en Knix, den ſie gemacht ſie denn kein Schanneflühl? Sab das der Baler ne, oer e, Peter ſprach ſeit Wochen kein Wort mehr mit Heinrich: die Em⸗ pörung über ſein gleichgültioes, egoiftiſches, leichtſin uges e eee imm ausgefaſten. Er ſa! 15 Anbedrelfüc. mie der Bater alles ſo gehen laſſen kanne. daß du mir da drüben nicht ſe da 1 Die Kleine zwinkerte ſchlau. „orisshinte felü trippelte in ihrer bekannten„ſchußligen“ Manier weg. 9 lene Nr. 59 Nene Maunbeimer Jeltungs[Abens⸗Nusgabe) Dienskag, den 23. Dezember 1924 14 Seite. Cechüilk [DAus der Welt der die Bedeutung der Handfertigkeit für Inòͤuſtrie und Technik Es mehren ſich die Beſtrebungen, auch wieder der Handgeſchick⸗ lichkeit zu der Beachtung zu verhelfen. die ſie tatſächlich verdient. Als die Großinduſtrie und der Fabrikbetrieb emporblühte, ſagte man dem Handwerk ſein baldiges Ende voraus. Ueberall konnte man die Meinuna äußern hören, daß ſetzt die Maſchine alles beſorage, der Menſch und ſeine Handarbeit würden dadurch völlia überflüſſig. Dieſe Propheten haben nun allerdinas nicht Recht behalten. Die allgemeine Berwendung der Maſchine brachte nur eine Verſchiebung der menſch⸗ lichen Tätiakeit, eine neue Arbeitseinteilung und Arbeitsleiſtung, die man bisher nicht gekannt hatte, aber der menſchliche Arbeiter war nach wie vor durchaus unentbehrlich geblieben, ohne ihn hätten ſämtliche Maſchinen ſofort ſtillſtehen müſſen. Aber eine ſehr ſchäd⸗ liche Rückwirkung zeigte ſich doch und zwar beſonders dadurch, daß man auf die Heranbildung einer gewiſſen Handfertigkeit, wie das e im alten Handwerk geſchehen war, faſt gar keinen Wert mehr egte. An ſich wird ſa tatſächlich von den Arbeitern, die unter Zuhilfe⸗ nahme von Maſchinen arbeiten, anſcheinend weniger Handfertiakeit verlangt. als in früheren Zeiten, als noch keine Spezialmaſchinen exiſtierten, und der Handwerker einen Gegenſtand ſelbſtändia aus dem Robmaterial von den erſten Anfängen an herſtellen mußte. Heute erlediat der einzelne Arbeiter an ſeiner Maſchine nur einen Teilvorgang der ganzen Herſtellunasarbeit, er bekommt ſeine Ar⸗ beitsſtücke in einem gewiſſen Stadium des Erzeuqungsprozeſſes, fügt das ihn betreffende Penſum der maſchinellen Bearbeitung hinzu und aibt das Arbeitsſtück. das er meiſt nie vollendet zu ſehen bekommt, an die nächſte Bearbeitungsſtelle weiter. Nun haben ſich aber auch hier im Laufe der Zeit ſo aroße Leiſtungsunterſchiede zwiſchen den einzelnen Arbeitern herausgeſtellt. daß man hieraus ſchließen muß, die Handfertiakeit ſpielt auch in der Fabrik noch immer eine größere Rolle, als man anzunehmen pfleat. Seit man neuerdinas die Ar⸗ beitsgänge nach dem Taxlorſchen Syſtem auf wiſſenſchaftlicher Grundlage zu vereinfachen ſucht, erkennt man immer mehr, daß Handfertiakeit von ganz ausſchlaggebender Bedeutung iſt. Es gibt aber in den Fabriken nicht nur maſchinelle Arbeiten, es werden dort auch Tätiakeiten ausgeübt, die durchaus nur mit den Händen erlediat werden und darum einzig und allein von der Hand⸗ fertigkeit abhängen. Es ſei hier nur auf die Montageabteilungen in Lokomotiv⸗ Maſchinen⸗, Motoren⸗ und Automobilfabriken hingewie⸗ ſen. für die richtige Zuſammenſetzuna der Einzelteile zu einem fer⸗ tigen Motor oder zu einem ganzen Kraftwagen aibt es keine Maſchi⸗ nen, hier müſſen immer noch die menſchlichen Hände unter Benutzung des althergebrachten Werkzeugs das Werk verrichten. Leider werden, ehen infolge mangelnder Handaeſchicklichkeit, bei dieſer Montage oft recht bedenkliche Fehler gemacht. die von ſchweren Folgen ſein können. Denn die Verwenduna beſten Materials und die ſorgfäl⸗ tiaſte Bearbeitung der Einzelteile ſind völlig durch Hand erfolgenden Zuſammenſetzung unachtſam oder ungeſchickt verfahren wird. Lager⸗ und Achſenbrüche, Heißlaufen, Ausſetzen der Zündung, Verſagen der Bremſen, mangelhaftes Arbeiten des Ver⸗ gaſers. Bruch der Steuerung und viele andere ſchwere Störungen ſind beim läſſig montierten Automobil die notwendige Folge. In guten und zuverläſſiaen Automobilfabriken werden allerdings alle Motoren ohne Ausnahme einer gewiſſen Dauerprobe und Belaſtung unterworfen, ebe ſie die Fabrik verlaſſen, ebenſo alle Kraftwagen üder eine längere Strecke eingefahren. Die meiſten durch ſchlechte Montaae entſtandenen Störungen werden dadurch entdeckt und be⸗ hoben werden. Aber ſelbſt dann erhöhen ſich auf dieſe Weiſe die Herſtellungskoſten ganz erheblich, ohne daß die eigentliche Fabrika⸗ tion eine Schuld trifft. Manche Montagefehler treten aber erſt nach längerem Gebrauch in die Erſcheinung. wenn Motor und Kraftwagen ſchon länaſt im Gebrauch des Abnehmers ſtehen, und dann entſtehen unangenehme Reklamationen, Garantieſtreitigkeiten, und vor allem wird der Ruf der Fabrik unter Umſtänden ſchwer geſchädiat. Was hier vom Kraftwagen geſagt wird. ailt auch für Lokomo⸗ tiven und alle anderen Maſchinen. Darum ſollte der Förderung der Handgeſchicklichkeit viel mehr Wert beigeleat werden als dies bisher geſchieht. Bei den Mädchen haben wir den Handarbeitsunterricht, der alle Gebiete umfaßt, die für eine tüchtige Hausfrau in Betracht kommen. Bei den Knaben finden wir eine ähnliche Paralleleinrichtung nur in aanz beſcheidenen und meiſt unzulänalichen Anſätzen bei einzelnen, fortſchrittlich gelei⸗ teten Schulen. Man überläßt dieſe Ausbildung meiſt der Lehrlings⸗ Jeit. über deren ſachgemäße Ausnutzuna heute viel geklagt wird. Dieſe Verſchiebung auf ſpätere Jahre. mindeſtens alſo aufs 15. oder 16. Lebensjahr, iſt aber verfehlt. In den meiſten Knaben regt ſich der Drang zur Betätigung der Handfertiakeit ſchon viel früher. So kommen dann jene bekannten Kinderarbeiten wie Laubſägen, Holz⸗ brand. Krebsſchnitt, Nagelarbeiten, Ziermalerei uſw. zuſtande, die aber im allgemeinen wenia praktiſchen Wert beſitzen. Es fehlt dabei meiſt am geeianeten Werkzeua und an einem ordentlichen organiſier⸗ ten Unterricht. ſodaß vorwiegend Pfuſchereien entſtehen. Ganz andere Arbeiten mit weſentlich praktiſcherem Hinter⸗ grunde könnten entſtehen, wenn man die Knaben an richtige Hobel⸗ und Drehbänke und an Schraubſtöcke ſtellen würde, wenn man ihnen Bedeutung und Gebrauch der verſchiedenen Arten von Häm⸗ mrn, Schraubenziehern, Zangen, Feilen, Sägen, Meißeln, Schrau⸗ benſchlüſſeln und anderen Werkzeugen erklären und lehren würde. Jeder Menſch, ganz gleichgültig, welchen Beruf er ſpäter einmal er⸗ greifen will, ſollte in der Führung des gewöhnlichen Werkzeugs einmal gründlich unterwieſen werden. Dadurch wird das Ver⸗ ſtändnis für Technik und Induſtrie geweckt und gefördert, und der⸗ jenige, der einmal ſelbſt ſich mit der Herſtellung oder Ausbeſſerung von mechaniſchen Einrichtungen befaßt hat, wird nie mehr ſo acht⸗ los und ohne Verſtändnis an den techniſchen Einrichtungen unſerer Heit vorübergehen wie dies leider jetzt noch immer bei vielen Mil⸗ lionen der Fall iſt. Eine wirklich praktiſche Ausbildung der Hand⸗ fertigkeit in der Jugend iſt der beſte Weg, in einem Volke Liebe und Verſtändnis für die Technik zu wecken, die iſt genau ſo not⸗ wendig wie die geiſtige Schulung, ſie fördert bas Anſchauungsver⸗ mögen oft in viel höherem Maße als alle theoretiſchen Formeln und Lehrſätze der Mathematik und Phyſik, weil ſie den einzelnen ſofort mit dem Weſen der betreffenden Sache vertraut macht und ihm die Vorgänge praktiſch vor Augen ſtellt. Auch der geiſtige Arbeiter, der ſpäter beruflich die erworbene Handfertigkeit nicht ausübt, wird trotzoem viele Vorteile dadurch haben. elchen Beruf er auch immer ausüben mag, er wird ſtets mit Dingen und Vorfällen in Berührung kommen, die mit Fragen der Technik, der Handfertigkeit zuſammenhängen, und da iſt dann ſein Urteilsvermögen ein weſentlich anderes, wenn er ſelbſt einmal mit ſolchen Arbeiten zu tun gehabt hat, als wenn er nie in ſeinem Leben lernte, mit feinen Haͤnden und einigen Werkzeugen einen Gegenſtand anzufertigen. In dieſer Hinſicht iſt uns das Ausland, beſonders England und Amerika, noch weit voraus, wir müſſen die⸗ ſen ſchon in nächſter Zukunft möglichſt auszugleichen ſuchen. Die geiſtige höchſt einſeitige Ueberlaſtung unſerer Zeit kann ſehr wohltätig dadurch ausgeglichen werden, daß auch der geiſtige Arbeiter in ſeinen Mußeſtunden Handfertigkeiten ausübt, die neben⸗ bei recht nützlich ſein und ſparen helfen können. Die Induſtrie aber hat natürlich das weitaus größte Intereſſe an einer nachdrücklichen Betonung der Handfertigkeit im Rahmen des allgemeinen Unterrichtes Denn ſie erhält auf dieſe Weiſe einen ganz anders porgebildeten Arbeiterſtamm als das bisher der Fall war. Die Mängel der Lehrlingsausbildung, die ſich oft ſo em⸗ pfindlich bemerkbar machen, werden dann ganz bedeutend gemil⸗ dert, weil der Lehrling eine Reihe der wichligſten Handfertigkeiten ſchon mit in die Lehre bringt. Es wird denn auch ſchwer fallen, wertlos, ſowie bei der Viele maßgebende Schulbehörden haben die Wichtigkeit der hier behandelten Frage ſchon ſeit Jahren durchaus richtig erkannt und es auch nicht an Beſtrebungen in dieſem Sinne fehlen laſſen. Leider fanden ſie nicht immer volles Verſtändnis bei der Allge⸗ meinheit, und vor allem blieb die großzügige matertelle Unter⸗ ſtützung durch Staat und Gemeinde aus, ſo daß es bei ſchwachen Verſuchen blieb. Hier muß die Reform einſetzen; die breiteſte Oef⸗ fentlichkeit darf ſich der Erkenntnis nicht länger verſchließen, daß es ſich hier um ſehr wichtige Zukunftsfragen handelt. Dabei kommen keineswegs außerordentlich hohe Koſten in Betracht, bei ſachge⸗ mäßer Durchführung werden derartige Unterrichte in Handfertig⸗ keiten ihre Koſten faſt ſelbſt aufbringen, wenn einmal der Grund⸗ ſtock gelegt iſt. Wir leben nun einmal im Zeitalter der Technik, der Induſtrie, der Maſchinen, des Vexkehrs, und darauf müſſen wir unſer ganzes Schulſyſtem einſtellen. In der nächſten Zukunft werden wir mehr denn je praktiſche, greifbare Nutzarbeit leiſten und damit verdienen müſſen, felbſt wenn dahinter für einige Zeit der geiſtige Fortſchrit etwas zurückſtehen müßte. Techniſches Allerlei — Keſſelſteinentfernung durch Kohrklopfapparat. In vielen induſtriellen Unternehmungen iſt es Sitte, daß zwiſchen Weih⸗ nachten und Neujahr, wenn nicht gerade Hochkonjunktur herrſcht, die Keſſelanlagen einer gründlichen Reviſion unterworfen werden und der Keſſelſtein entfernt wird. Schon längſt hatte die Technik Apparate entwickelt, die der Entfernung des ſchädlichen Keſſel⸗ ſteins dienen und dieſe Arbeit, die von Hand ſchwierig und zeit⸗ raubend und mithin unwirtſchaftlich iſt, weſentlich erleichtert und verbilligt. Neuerdings iſt eine Vorrichtung auf den Markt gekom⸗ men, die ſich außerordentlich bewährt haben ſoll. Die Vorrichtung beſteht in der Hauptſache aus dem Gehäuſe mit Kugelhalbgelenk⸗ arm und daran geſchraubten Schlagkopf, einer 15 Millimeter ſtar⸗ N Royrtlopfapparat Anſireichbürſte ken Federwelle und dazu gehörigem Schutzſchlauch, dem ein ½ PS- Antriebsmotor mit Anlaſſer bezw. Schalter und der Aufhängvor⸗ richtung, Laufkatze mit Aufhängekaſten und dazu gehöriger zauf⸗ ſchiene. Der Schlagkopf macht in der Minute etwa 6000 kräftige Schläge an den Innenrohrwänden. Die Aufhängevorrichtung iſt derart einfach, daß zur Bedienung des ganzen Apparates nur ein Mann nötig iſt. Der Apparat iſt außerdem mit Werkzeug zum Nachreinigen, einem Anſtreichapparat, Flächenreinigern für ſtar⸗ ken und ſchwachen Keſſelſtein und einer Drahtbürſte verſehen, ſodaß wir hier ein vielſeitiges Werkzeug beſitzen. Die Abnutzung iſt ge⸗ ring, ebenſo ſind die Unterhaltungskoſten bei der einfachen Bedie⸗ nung, der ſchnellen Demontage und bequemen Auswechſelung der normaliſierten Einzelteile unerheblich, auch der Kraftverbrauch be⸗ trägt nur PS. — Der Schutzmann auf der heizplatte. Der Poltziſt, der auf öffentlicher Straße ſeinen ſchweren Dienſt vier Stunden ununter⸗ brochen hintereinander im Winter verſehen muß, ſteht in Amſterdam auf einer Wärmeplatte und fühlt ſich jedenfalls dabei ſehr behaglich. Die Verkaufsſtände z. B. der Heringshändler auf der Straße haben elektriſches Licht, einen elektriſchen Kochapparat und ebenfalls elek⸗ tiſche Fußplatten, die ſie vor der Kälte ſchützen. — Vergiftungen durch Kohlenoxyd. Vergiftungen durch Kohlen⸗ oxyd treten viel häufiger auf, als ſie bekannt werden. Es iſt des⸗ halb nicht unnütz, von Zeit zu Zeit zu wiederholen, was die Behör⸗ den zur Aufklärung der Bevölkerung über dieſe Gefahren mitteilen. Die Haupturſache von Kohlenoxydvergiftungen bildet das Austreten von Leuchtgas aus undichten Rohrleitungen, beſonders aus alten Gummiſchläuchen, ſowie das Eindringen von Rauch aus den Feue⸗ rungsanlagen in die Wohn⸗, Bad⸗ und Schlaſzimmer. Das äußerſt giftige Kohlenoxyg iſt ein geruchloſes Gas. Der Eintritt einer Ver⸗ giftung macht ſich meiſtens durch Kopfweh, Würgen, Erbrechen, Ohrenſauſen, Schwierigkeit im Gehen und Sprechen und ſchließlich durch Bewußtloſigkeit geltend. Die erſte Hilfe und Abwendung einer Gefahr erfordert die Zufuhr friſcher Luft. —. Exyloſionsgefahr bei elektriſchen Glühlampen. Durch Ver ſuche im Nürnberger ſtädtiſchen Elektrizitswerk wurde feſtgeſtellt, daß Glühlampen der gebräuchlichen Kerzenſtärken auch fünfkerzige Lampen, bei Umhüllung mit Stoffen, die als ſchlechte Wärmeleiter bekanmt ſind(z. B. mit Watte), wenige Minuten nach dem Einſchalten ſo heiß werden, daß die Stoffe glimmen und das Glas Schmelztemperatur erreicht. In dieſem Augenblick zerſpringen dann die Glühlampen, gewöhnlich unter exploſionsartiger Erſchei⸗ nung. wobei leicht die Stoffe in Flammen aufgehen. Bei farbi⸗ gen Glühlampen iſt dieſe Gefahr wegen des Lacküberzuges noch größer. Es wird daher davor gewarnt, elektriſche Glühlampen mit brennbaren Stoffen in unmittelbare Berührung zu bringen, ins⸗ beſondere Glühlampen durch Ueberdecken mit Stoffen oder Einhüllen in Watte, wie es hie und da zur Erzielung beſonderer Beleuchtungs⸗ effekte geſchieht, unſichtbar machen zu wollen. Auch die imprägnierte von ihm niedrige Arbeitsverrichtungen zu verlangen, die ſeiner beſſeren Vorbildung nicht entſprechen. Kadͤiotechnik — Hilfsvorrichtung zum Spulenwickeln. Bei der Wickluna 11 Induktionsſpulen. die von dem gebräuchlichen. dünnen Draht 35 Baumwolle⸗ oder Seidenbeſpinnung gewickelt werden. iſt Er⸗ Streckung des Drabtes und ſeine Straffſetzung oft für eine alatte lediaung des Verfahrens ſchwierig. Desbalb wird folgendes einfa und billige Hilfsmittel empfohlen und angewendet. Es ſind hierz nur 6 kleine Porzellaniſolatoren und ein Brett erforderlich. Die Iſolatoren werden loſe auf dem Brett aufgeſchraubt, ſodaß ſich 55 ſelben kegquem drehen können. Die Drabtſpule wird ebenſo au einem Ende des Brettes befeſtigt und der Draht darauf von ihr—— die einzelnen Iſolatoren geleitet. Dieſes Verfahren wird den Drah ſtraffhalten und gleichzeitig alle Knickungen und Bieaungen aus⸗ gleichen. — Verwendung einer Rahmenantenne mit unabgeſtimmter Pri⸗ märſpule. Die meiſten Rahmenempfanasavparate können nur mit einer Rahmenantenne benutzt werden. wenn eine beſondere Abſtim⸗ munasvorrichtung eingeſchaltet wird. Eine derartige Abſtimmungs⸗ vorrichtuna iſt ſedoch in den meiſten Fällen unbequem und deswegen kann man den Vorteil einer Außenantenne nicht geyießen. Die ein⸗ fache Löſung dieſer Aufgabe liegt in der Wicklung einer primären Spule auf dem Rahmen als Induktion für die eigentliche Rahmen⸗ wicklung. Dieſe primäre Wicklung wird aus ca drei Windungen aus ziemlich ſchweren Drahtlitzen innerhalb der eigentlichen Rabmen⸗ antenne gewickelt. Dieſe Wicklung muß 2⸗5 bis 75 em von der Rah⸗ menwicklung entfernt bleiben. ſe nach der gewünſchten Elaſtizität. Je weiter dieſe Wicklung von der Rahmenantenne entfernt iſt. deſto arößer iſt die Elaſtizität. aber auch deſto ſchwächer das Zeichen. Dieſe primäre Wickluna kann unmittelbar mit der Antenne und der Erde, die Rahmenantenne aber mit dem Empfanasapparat in gewöhnlicher Weiſe verbunden werden. Es wird ſich dann herausſtellen, daß die Stärke der Zeichen bedeutend dieienige einer einfachen Rahmen⸗ antenne übertrifft. Mitunter wird eine arößere Sianalſtärke durch Verwenduna von ſechs oder ſieben Windilngen für dieſe primäre Wicklung und durch Einſchaltung eines feſten Kondenſators von .0025 Mikrofarad in den Antennenſtromkreis erzielt. — Eine gute Erdleitung, d. h. eine olche mit möglichſt ge⸗ ringem Widerſtand, iſt ebenſo, wie eine tadellos iſolierte Anten⸗ nenanlage Haupterfordernis einer leiſtungsfähigen Empfangsein⸗ richtung. Wo keine Waſſerleitung vorhanden iſt, alſo namentlich auf dem Lande, koſtet es viel Zeit und Mühe, einen hrauchbaren Erſatz für die Waſſerleitungserde zu finden; denn die Güte der Erde hängt doch von mancherlei Faktoren ab; da vermißt dann der Funkfreund in der Funkliteratur bitter einige Worte, die den verſchiedenen Erdungen eigen ſind. Deshalb wird manchem ge⸗ dient ſein, wenn er hier Widerſtandswerte gebräuchlicher Erſatz⸗ erden findet, die durch Verſuche ermittelt ſourden. Im Sandboden beſaß eine Kupferplatte von etwa 60 Zentimeter im Quadrat, die mit Gartenerde umgeben war, einen Widerſtand von 100—163 Ohm. Dieſelbe Platte bot, ftatt mit Gartenerde mit Holzkohle umgeben, 154—264 Ohm Widerſtand. Ein Kupferband von 18 Meter Länge und 3 Millimeter Breite zeigte in derſelben Garten⸗ erde den viel geringeren Widerſtandswert von 25 bis 61 Ohm. Die beiden erwähnten Arten von Erdleitungen wurden alsdann in Lehmboden geprüft, wo naturlich Unterſchiede in den Widerſtands⸗ werten zu erwarten waren. Die Abweichungen erwieſen ſich ſogar erheblich größer als vermutet; denn die Kupferplatte mit Holz⸗ platte umgeben, zeigte nur 11—17 Ohm, das lange Kupferband nur 3,.25—5 Ohm. Eine Erdleitung aus drei 1,8 Meter langen Eiſenſtangen, die in ihrer ganzen Länge ſo in die Erde getrieben wurden, daß ſie die Eckpunkte eines Dreiecks von 1,8 Meter Sei⸗ tenlänge bildeten, brachte einen Widerſtand von 4,5—7 Ohm. Diefe Form erwies ſich inzwiſchen als ſehr vorteilhaft, weil ſte am wenigſten zu Störungen Anlaß gab. — Was ſind Trägerwellen? Als„Trägerwellen“ bezeichnet man in der Wellentelephonie die„unverzerrten“ der„Nichtmodu⸗ lierten“ Wellen, die der Telephonieſender ausſtrahlt, ſolange das Mikrophon nicht beſprochen wird. Sie ſind das Element, dem beim Beſprechen des Mikrophons die Tonwellen aufgeprägt oder über⸗ lagert werden. Durch die Ueberlagerung der Tonwellen werden die Trägerwellen in beſtimmter Weiſe„verzerrt“ oder„moduliert“. In dieſer Form„tragen“ ſie die dem Sender zugeführte Sprache oder Muſik uſw. durch den Raum. — Flüſſigkeitsröhren? In der techniſchen Preſſe tauchen im⸗ mer wieder Berichte über eine Flüſſigkeitsröhre auf, von der in Anſpruch genommen wird, ſie verſtärke, wirke als Detektor und habe auch ſonſt alle Eigenſchaften der Vakuumröhren. Um dieſe Be⸗ hauptungen nachzuprüfen, ſind kürzlich Verſuche mit ſolchen Röh⸗ ren angeſtellt worden. Sie haben aber keine der erwähnten Lei⸗ ſtungen nachweiſen können. Auch namhafte Fachleute, bei denen eine Umfrage veranſtaltet wurde, beſtreiten die Möglichkeit der⸗ artiger Wirkungen. Es iſt darum zu empfehlen, den Nachrichten über den eigenartigen Röhrentyp keinen Glauben zu ſchenken. In dieſem Zuſammenhange ſei erwähnt, daß man bereits vor 20 Jahren einen Detektor kannte, der aus Metallelektroden beſtand, die in ein Elektrolyt getaucht wurden. Eine verſtärkende Eigenſchaft iſt dieſem Detektor doch nicht eigen. — Radis vom Eiffelturm in Paris. Die vom Eiffelturm unternommenen Telegraphieverſuche mit kurzen Wellen ſind fort⸗ geſetzt worden. Ein vorläufiger Bericht ſtellt feſt, daß man die beſten Ergebniſſe auf der 110 Meter⸗Welle erzielt hat, die ſowohl in England, wie in den Vereinigten Staaten in großem Umfang mit einfachen Detektorapparaten gehört worden iſt. Mit den kür⸗ zeren Wellen waren die Erfolge ſchlecht. Die 50 Meter⸗Welle wurde nur von 8 franzöſiſchen Amateuren und in Nizza ganz ſchwach gehört(mit Einröhren⸗Empfängern); auf der 25 Meter⸗ Welle wurde überhaupt kein Empfang gemeldet. Schuld an dieſem völligen Verſagen der 25 Meter⸗Welle iſt allerdings möglicher⸗ weiſe die Tatſache, daß die Abſtimmittel der verwendeten Apparate auf ſo kurze Wellen nicht eingerichtet waren. In Deutſchland hat Teltow die Verſuchswellen aufgenommen. — Neue Leiſtung im Verkehr mit Schiffen. Die in Liver⸗ pool auf dem Dampfer„Europa“ mit einem neuen Radioempfän⸗ ger angeſtellten Verſuche haben mit Sicherheit ergeben, daß man in Zukunft bis auf eine Entfernung von 2400 Kilometer Reden, Konzerte uſw. des Feſtlandes den Paſſagieren der Ozeandampfer wird vorführen können. — Radivverbindungen zwiſchen Neuſeeland und England. Die Entfernung von über 20 000 Meilen zwiſchen London und Neuſee⸗ land wurden zum erſten Male durch eine Radioverbindung über⸗ ſpannt, die zwiſchen zwei engliſchen und einer Sende⸗ ſtation in Neuſeeland hergeſtellt wurde. Die Engländer benutzten dabei Empfangsapparate von der üblichen Stärke. Dieſe Tatſache wurde durch die engliſche Radiogeſellſchaft feſtgeſtellt. Der erſte Engländer, der die Verbindung aufnahm, ein Herr E. J. Symonds, hörte zufällig in ſeinem Londoner Heim in der Frühe das ihm be⸗ kannte Rufzeichen der Sendeſtationen auf Neuſeeland, die eine Ver⸗ bindung mit den Vereinigten Staaten ſuchte. Der Engländer nahm das Geſpräch auf und wurde, wie inzwiſchen ein Kabeltelegramm beſtätigt hat in Neuſeeland verſtanden. Am nächſten Tage hörte ein anderer Engländer namens Goyder einen Radioamateur in— ſeeland, der Verbindung mit England ſuchte. Er konnte folgende Mitteilung aufnehmen: Uebermitteln Sie bitte der engliſ 15 Radiogeſellſchaft Grüße aus Neuſeeland. Der Neuſeeländer, der ſich mit dem Namen Bell vorſtellte, teilte ſeinem engliſchen 750 — Radio in Auſtralien. Zwiſchen Sydney und Merboni wurden Sendeverſuche unternommen, deren Zweck es war, 15 für die Ueberbrückung der Entfernung zwiſchen den beiden Städt nötige Mindeſtenergie feſtzuſtellen. Man begann mit 7 Watt, 9 8 gang allmählich bis auf 9,078 Watt herunter, fand dann, daf ma⸗ mit 0,012 Watt auch noch auskam und endete ſchließlich bei.005 Watt, womit die Entfernung Sydney—Melbourne tadellos über⸗ ſogenannte Thriſtbaumwatte bietet in dieſer Beziehung keine genügende Feuerſicherheit. 8 brückt wurde. Diensfad, den 28. Pebenber 192 neue Monnbelmer Zeltung Ibend⸗Rusgaobe) mer Zeitung Handelsblatt [Neue Aannhei 2 Deviſenmarkt Berliner Deviſen Amtuh 0 —. 8 25 —— 1696%y 170411 469%%% Beusos Atres 1 e 1015 Fbeen 2887 4405* 20%% Hanwaata. 88.22 8 8802— 18,35 18.55 5 78.0 daßenagen. 13.78 73.81 188 19.80 19.72 5 1868 lerbem. 113.04 13.32 110% Zaalen ore 929 10.858 10.5985 10.55 855 17.08 10,12 2 17. 19.768 19.813 19,745 5 des. Vor..185.205.195 5 arn: e 22.70 3 220 8 eee.28 81.48 5 81.20 55 Idumen. 88.2 88.68 7 50,9 eaene 160.80% 1 Ralanginopel. 12.90.285 22 2 Fdae. Janerrs„475 1IIcE 949 5 n abg. 3507. 8,9274.070 12.30 13,73 15 12.%%„ Aueanten 255 6,30 32 5 6,850 Saapef.. 975 1.75.451 3045.0585.8 5 2— Börjenbecichte Frankfurter Wertpaplerbörſe Jeſte und zuverſichtliche Tendenz— Größere Nachfrage auüf dem Anleihemarkt 85 Frankfurt a.., 23. Dezbr.(Drahtb.) Die Stimmung an der ürſe war auch heute wieder ſehr feſt. Anfänglich hatte der gahresbericht der Elberfelder Farbwerke etwas verſtimmt, nament⸗ ich die Szelle, an der von der ſchlechten Beſchäftigung des Werkes etw 1 aher anfänglich 1 as ſchwächer. Im weiteren Verlaufe aber wurden weitere ſtarke Weckungen in Farbwerten vorgenommen, ſo daß ſchließlich die zu ginn des Verkehrs feſtgeſtellten Verluſte bald wieder aufgeholt geſprochen wird. Beſonders Anilinwerte waren rden konnten. wert amtlichen Kurs 0,790. Krügershall 756, Tiag 0,350 und Ufa 13. Berliner Wertpaplerbörſt werte waren gut gehalten. Fuſen ein. Die letzteren gewannen 6 Prosent. teigerung ein. Hiervon ausgehend beſſert Kurszettel in Billionen Mark pro Stick. Elektrowerte waxen ſehr feſt. Auch Schiffahrts⸗ e und Banken liegen höher und auch der Einheits⸗ zeigt eine ſtramme Tendenz. Auf dem deutſchen macht ſich ebenfalls eine etwas größere Nach⸗ age bemerkbar. Deutſche Krie gsanleſhe notierte zum erſten Sehr feſt war die Tenden udenz auf dem Freiperkehr. Hter e Api mit 75, Becker Stahl 1,1, Becker Kohle 658, Fenders, Srowag 0,112 Hanſa Bank 0,270, Hanſa Lloyd.175. Berlin. 23. Dezbr.(Drahtb.) Bel Begkun des heutigen Vei 5 355 5 Bec eutigen Ver⸗ kehrs ſtellten ſicham Monkanmarkt die wichtigſten Papiere infolge von Glattſtellungen der hieſigen Spekulation etwas wäßrend auf den andern Umſatzgebieten für Induſtriewerte ſich non vornherein eine feſte Haltung kundgab. Namentlich Kalfaktien waren gebeſſert, weil wegen der Braunkohlenintereſſen der meiſten erke die Papiere als preiswert angeſehen werden. Auch Farh⸗ Am Maſchinenfabrikaktienmarkt- ſetzten Verkin⸗ Karlsruher Induſtrie und Gebr. Körting mit weſentlich erhöhten 15 Von Terfil⸗ Jenten büßten Gebr. Stöhr u. Co. 4 Prozent der geſtrigen Einen kräftigen Anßoß zur Belebung erfuhr das Geſchäf MNontanmarkt durch Auslandskäufe in Aböntrattten, bie Stand von 60 erreichten. e übrigen Montanwerte gingen über den geſtrigen Stand in die Höbe, wie Rheinſtähl und Deutſch⸗Lur. en ſich auch die wichtigſten ˖ chemiſchen Tricotw. Beſigh.— 1,10 Thürg. Lief Gotha 10.50 10.50 Ver. Zellſt. Berlin 2,78.80 3⁰0 übrenabr. Furtw..30.10 f 0 945 Atten und Auslandsanlehen in Binonen Pro zenten. Stückenollerungen 8. 4 Ju ein 0 10, Jelt ee Sel Naſten 945 345 9 15 3,25 Frankefurter O videnden ⸗Werte. Bauk ⸗Aletien. 2⁴ 5 A Crebitt.15.0 D. Heseitetenbn! 8 60 6,30 Mheln Grebitbank 80 320 Babſech 88.50 33,.300. Heberl.⸗Bank 92, 92.50 Rhein Hyp. —47 Br. Ind 180.85]. Vereinsbank 0,32.32 Sidd B. Ered W. Diecont.- Geſellſch 18,65 1710ſ Südd. Piscontog 10, 10 Hyp u. Wöü.50.30] Dresdner Ban:!.40.85 Wiener Bankper. 6,10 10] Wetbrg. 86 0 165—. 28(Sübd. Eißend 75 dtenban züdd. Eifenbahn 73. 2 Prwolt! 6,1s.88 Mitteld. Credit⸗B.75.800 1970 1 Balkimoöne 125 2. Verſ.Geſ. 80 5 mer Bankver 1430.25 Frkfrt. Hop.⸗Bank.90 7. 10* Handgeſ 188.0 141.0 Metallb u..⸗G 19.25 19.,75 1715 ait u Rot.-B 18.78 18.-[ Nürnberg.⸗Btk„ 585 Fant.28 1280 Detzer Ered. Aaßt.50 n Bank——.Pfälzer Hyp Bt.50 ſeft u. Werte 440 420 Keichsbank 63.— 63. 2 Bergwerk-Abttien. u 10. 9 cumer Bb. u. G.——— Harpen. Bergbau 127.0 12859 Oberſchlel.Eb.„Bd. 12,80 01 Eb. Bd. 12.80 12.30 derue Eiſenw 19,—.60 Kalitsert Aſcherel. 18.35 15,29 8 ilenind. 11.80 11.50 4 Adure Suus 87,75 88. Kafiwrk. Salzdetf... Bhö Felede Bergwr. 128 8 Kallwerte Weſter 20,48 21,85 Abein riched. Vaw dahenz eidet 82. enk Susſtabi 80 28 8328 5 8 Crausport⸗ Aletlen. Paketf. 27.0 27,85] Oeſter„U. St.B ——.— Induſtrie ⸗Aketien. 0 aunn Seend ⸗Had eietn Sn. 937 931 besraueret. 82 34,75 Bad Uhten zt e erd Bindg 27.78 20.75 Segen 85 1 [Zayer. Celluloſe—— Beck& Henkel 2 „Bank.75 7,75 Mann Jeurg Hen e 1 errh. Ver Frankf. N. u. M 5 5 57,45 60.50 raunkohle 48,— 46,70 Lotht. H. u..⸗B. 63.80 64,28 Salzw Heilbronn 2 25 98.15 Mannesmannröh 68.25 69, r Tellus Bergbau.05 3,— V. K u. Jaurahütte.70.80 Wbebepen.30 28 Seberele 825 408 aesſ baltmonea oro + 880 Ammend. Papier N 5 n 80.—.— Bad. Anil. u. Soda 31,90 33 30J Cement Ka Stamm 10 30 110.0] Sad. Maſch. Durl. 18. 17,.— ChamotteAnnaw.—,— piegel 8.— 48 SGoldenberg 37. „SGriesheim 26,15.5 Weilert M 24,50 26,— Deutſche Kallw.. 29,— 30. 85,. Heutſche Maſch 7,45 73) Emaille Ulrich.85 3,835 German. Portl.⸗J. 11,30 12,1 Hauſhe Seus 165 1025 5 e 118 St e unen 7280 725 eütſche Wollw„„25* 105 113. 2ſ. f. elektr. Unter. 7. ſtift. 12,9) 18,—Gebr. Goedhardt 11. 11,18% Baftener. 0.„ 4% Türt.unif Anl.—.—%„ Golprior..88 8 2 1% e aene..30.304%„ Jollob 1911 10,28 10,18 58 56 Ce. 325 80 90 28„ Aale der wae. 260 285 Heragann Een 1809 18,(Cean Kdea 88 e yckerh. K Widm 38.98 4 Hürener Metal 10 61,0 Feldmühle Papier 79.5) 80 oerz„„*. Dingler Zweldrück.55 88) Dürrxkaopwerke 13,5 12,15 Felten&K Gufll 33,65 34,85 Gotbaer Wezton.50.504%„egnv. Rte. 9,83 0,88%% ü S. Jaen 6,.87.87 8%„ Obligat..75 77 20,48 21,05 Flend Brückenb 175 4,8) Greppiner Werke 43,50 43,504%„Sllberrte.30, 7. Daſſeld. Eiſenb.—4 e 804%. Papterrt..75 083 10„„Golbete—, 70% 880 600 al Dürt 3,.50 36 Dinamit Nobel 11,70 14.0 K Friſter 0 UdlerDopengeim„Sing Metaulwerte.50.65 Daimler Moto 1•2 K 250.55 Bl.-u. S. Braubach—, 10 Or Eiſenh. Berin 50„57 2 lCo tamm 1I.70 12,50] Brem.⸗Beſigh. Oei 29.30——D Gold- u S. Anſt. 2175 24 0 deutſch Eiſeng. 5,5 5,30 Faber Ble A 23 Guan 1850 3 Dreuet Stamm—,— Heutſche Vorlag 80.80 51 doe danwar d. 8. Pro khuee R. W.50 8. 5 Aaeb. d 2 115 9 80 5 89.85 den u armf 5 ürſtenf. Erlang. 3,60 4,50 Dürr! tSt. 2 1 ed ede 6,.90 Cem Heidelberg 28.80 24.15 Düſeld 0 88 18 97 85 77 0 5 50 11 S0 755.30 Bol Kee i 0„ 5 apri + och⸗ und Tiefbau 1,80 l. l.icnugr.88 9045 2491015 Ho, 189. 135 Fuae Wole 210.10 Srantſ. Pof& Wi. 9 .„Gafkfan..32.82 Fuchswag Stamm 1,3 lrich.10.50 Hanz Ludw Main! 0, 4 Worme 8 40.90 Geiling& Co. 4 5 Salchin.85.65 Gritzner M Durl. 29,75 29.5 ad 00 583. 53 Grün, Aae.— e 4 zeiſtin 13 20 12 89] Halds Reu, Nähm 28,—24. Knorr Jiber ed 30 ahr enrt Mühld Carle 33.78 34 50 Herzogp. München Höchſter Farbwrle 27,40 28, Faee. 505.03 Holzuerkohl.⸗Ind..40.25 Clektr. Kieferung 88, 89,65 Gelſent Berg v., 8869 7 77 50 Draht.80 8,10 een ee Elektr Gich u. Kr 812.75]Gelſent. Gug tahi 32,—83.25 Papiere und Elektrowerte. Akkumulatoren gewannen 2 Proz. Weſentlich ſtiller ging es am Bankenmarkt zu, wo Berliner Handelsgeſellſchaft die bemerkenswerte Beſſerung von 2 Prozent erfuhr. Schiffahrtsaktien waren faſt ohne erhebliche Kurs⸗ veränderungen. Auf dem Bahnenmarkte beſſerten ſich Balti⸗ more um 1 Prozent. Der Kursſtand der deutſchen Anleihen änderte ſich nicht. Tägliches Geld etwas ſteifer.— Morgen findet nur von 11 bis 1 Uhr Börſenverkehr ſtatt. Der Halbzeugverbaud Der Halbzeugverband tritt, wie bekannt, am 1. Januar 1925 in Kraft und iſt auf drei Jahre geſchloſſen. Ueber die Jahres⸗ beteiligung(Gewicht in Rohſtahl) der einzelnen Werke, die zuſammen 587 500 To. beträgt, teilt die R. W. Z. mit: 1. Bochumer Berein 50 600 To., 2. Deuiſch⸗Luxemburg 30 000 To., 3. Hoeſch 96 000 To., 4. Krupp 120 000 To., 5. Phönix 24000 To., 6. Rhein⸗ ſtahl 104 000 To., 7. Thyſſen 100 000 To., 8. van der Zypen⸗Wiſſen 8000 To., 9. Ilſeder Hütle(Abteilung Peine) 11000 To., 10. Geis⸗ weider Eiſenwerke.⸗G. 27 500 To., 11. Storch u. Schöneberg .⸗G.(Abteilung Bremerhütte) 4000 To., 12. Bergbau⸗ und Hütten .⸗G. Friedrichhütte(Abteilung Karl Stein) 8000 To., 13. Maxi⸗ milianshütte 5000 To. Der Bochumer Verein und Deutſch⸗Luxem⸗ burg ſind berechtigt, ihre Beteiligungen zuſammenzulegen. Die Beteiligung von Hoeſch ſoll vom J. Juli 1925 an 60 000 To. und vom 1. Oktober 1925 an 38 000 To. betragen. Rheinſtahl iſt ge⸗ ſtattet, ſeine Beteiligung nach Bedarf bis auf 24 000 To. zu er⸗ mäßigen. Den Werken Geisweider Eiſenwerke, Bremerhütte und Friedrichhütte in Wehbach iſt zugeſtanden worden, daß die Erlöſe für ihre durch die Verkaufsſtelle zu verkaufenden Halbzeugmengen ihnen voll zufließen. Dieſe Mengen ſcheiden damit aus der all⸗ gemeinen Geldabrechnung aus, tragen äber zur Deckung der Ge⸗ ſchäftskoſten anteilsmäßig bei. Die Klöcknerwerke.⸗G., Rom⸗ bacher Hüttenwerke, Gelſenkirchener Bergwerks.⸗G. und die Linke⸗Hofmann⸗Lauchhammer.⸗G. haben ſich verpflichtet, während der Dauer des Halbzeugverbands Halbzeuge im freien Markt nicht zu verkaufen. 7 — „. Wegfall der Jollerleichterungen in Eupen⸗Malmedu. Wie uns die Außenhandelsabteilung der Handelskammer fur den Kreis Mannheim mitteilt, fallen die in den Krelſen Eupen und Malmeoh unter dem Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufs zu⸗ geſtandenen Zollerleichterungen(Zollerlaß aus Billigkeitsgründen für Waren, die ſich zur Zeit des Inkkrafttretens des Verſailler Diktats in den genannten Kreiſen im freien Verkehr befanden, und für Erzeugniſſe, die nachweisleich in dieſen Kreiſen aus deutſchen Rohſtoffen hergeſtellt ſind) mit Ablauf des 10. Januar 1925 ſort. Waren der genannten Art, die nach dieſem Zeitpunkt zur Zollabfertigung geſtellt werden, unterliegen der tarifmäßigen Behandlung. 7c. Obligationenſteuer. Gegen die kurzfriſtige und die Wirt⸗ ſchaft ungerechtfertigt ſchwer belaſtende Einforderung der Oktober⸗ zahlung der Obligationsſteuer ſeitens der Finanzämter hat der Induſtrie⸗ und Handelstammerverband Niederſachſen⸗Caſſel beim Reichsfinanzminiſterlum Vorſtellungen erhoben und dabei die Auffaſſung vertreten, daß die Negelung durch den Erlaß des Reichs⸗ ftnanzminiſters vom 4. Oktober d.., der auf Antrag des Steuer⸗ pflichtigen die Möglichkeit der Stundung der am 1. Oktober 1924 fälligen Obligationsſteuer bis zu 50 Prozent des Steuerbetrage⸗ bis zum 1. Dezember 1924 in den Fällen vorſieht, in denen die Schuldverſchreibungen dinglich geſichert ſind, für die erforderliche Entlaſtung der Wirtſchaft nicht ausreiche. Es müſſe vielmehr eine allgemeine Stundung der Obligationenſteuer bis zu dem Zeit⸗ punkt erwartet werden, wo der Reichsfinanzhof über die Rechls⸗ gültigkeit des 8˙8 Abf. 2 der Durchführungsbeſtimmungen zur bligationenſteuer entſchieden habe. 2; Anhaltende Steigerung der Lebenshaltungskoſteu. Der Lebenshaltungskoſtenindexr der„Induſtrie, und Handelszeitung“ hat in der Woche vom 13.—19. Dezember eine Steigerung ven 21,1 auf 122,1 mithin um 8 Prozent erfahren. 22. 28. 22 83 2 Ver. Ultramarinf. 21,30 29,50 Zſchockew, Kirn.55, 80 Juckerſ. B. fch 3,2 8, hal Vogtl. Maſch. St..78„Frankent 4,25 4 Crausporkt⸗Aktien. u. Str—, 2, 478 3„Südam 7 62.25 64.28 Hanſa D ſchiff 1180 11.80 Bauk⸗Aktienu. Bank f. el. Werte.68.78 Hiſch. Aſiagt. Bant 80,28 30, Oeßt Ered.⸗Anſt.. 9,50 0,80, B. Oiſch. Nick Barmer Bankper..80 1,50 Deulſe VBank 1,48 12,30 Neichsbant 63,48 62,85 Berl. Hd. Geſ. 39.50 48. Dt keberſee Bk. 93. 83.— Rhein ECreditbank 8,28 3. Com u Privatbk. 6,25„ 0 Dise. Commandit 18.85 17,30 Süddeutſch Disc..80 10,15 Darmft u. Nt⸗Be. 12 90 1,— Dresbner Bam 8 65 Weſtbank Mitteldk., Kredltb.80.80 Induſtrie ⸗Aktien. .⸗G Berehrsw 61, 61, Bergmann Elektr. 15,90 19,— EChem Wefler 25.25 26,80 Aexanderwerk.30 4,30] Verlün⸗Anh Mſch..45 4,20 Chem. Gelſenk.. 100,0 192.0 Alfeld Delliglen 2,25 2,25 Ver⸗Gub Hutfbr. 35, 34. Chem Albert. 43.50 48, Allg Elektr⸗Gel. 11,75 12,40 VerlinKarler Ind. 111 111.8 Concord. Spinner. 3,40 3, Alſ Portl Zement 64,50—Berliner Maoſchb. 16,70 18.90% Daimler Motoren 3,15.1 Amme Gieſ.& Co 4,50 6,80 11 55 8 1705 5 2 2 80 n ruberg„80 tl. Telegr. 29,15 21.50 Doltarſchätze 39,80 88.503½%.Reichsant 0,920.9 Na 1 95 17 0 2 See 0 98.30 Geldandate 94f 847% 280.2 Aaha t. Kodlenc 288, 29,— Bochumer Guzſt. 87.70 89,50 D Eiſend.⸗Signal.—,. 6,30 Reichsſchag. IV. V.845 0,338 40% Konſols 1,020.04 Aiener Gußſtahl, 1060 ,„[Geber Böhler& Co. 31.30 32,— Heauſc Erdal. 49,25„ e 5 ees Aſchaffbg. Jellſt. 28,— 26,78 Braunk u. Brikets 52.50 58 78/ Deu Auasb⸗Rb. Maſch. 27.— 28.25 Br⸗Beſigh. Dell 28.10.75 Deutſche Kabelw..40.80 „Gußſtahl.10.90 Elsdach TTo 2240 2 Fenſche v K Co,, 35.— .25 5,25 Gritzner Maſchin. 29, zarb Maſchi 10 810 Fuch⸗.0.30 Grgkrattwk. Mam 9,30 8,94% Türk.Ad.⸗Anl..28 8, Erfar aſchin. 8,10 8, 0 Waggon.30J Srgkraitwk. Nzym 9,50 9, 1 4 8 aggenau Vorz.25 6,40/ Sebr. Großmann 6. .80 gheſe Farb. 27,48 29, Ganz Ludwig.. 0,15 0,18] Srän& Bilflnger 15,15 15,60% el eld. Kupfer 0,50 0,45 Gebhord Textiil 8,— 8,—Gruſchwitz Textit, 8,40 8,50 alleſche Maſch 10,80 11. Deuiſche Hanſubank.-⸗G., München. Die ao..⸗B. am 19. Dezember, in der 394091 Stimmen vertreten waren, die Umſtellung des nach Einziehung von 132,.5 Mill. Pe Vorratsaktien verbleibenden Stammkapitals von 542,50 Mill. P im Verhältnis von 350: 1 auf 1,55 Mill. R4 und des Vorzugs⸗ kapitals auf 55 000.4 Wunter Bildung einer Umſtellungsreſerne won 395 000 Re mit 393 834 gegen 257 Stimmen, ebenſo die Gold⸗ markeröffnungsbilanz. Ddie Oppoſition, die ſich aus, Klein aktionären bezw. Vertretern von ſolchen zuſammenſetzte, bemängelte die Poſten: Debitoren, Beteiligungen und Bankgebäude, die nach ihrer Anſicht zu niedrig, und den Poſten Umſtellungereſerve, der zu hoch eingeſtellt ſei. Ihre beiden Anträge, von denen der eine dahin ging. durch entſprechende Bewertung eine Umſtellung im Verbältnis von nur 250: 1 vorzunehmen, der andere ohne Rückſicht auf eine Abänderung des vorgeſchlagenen Umſtellungsverhältniſſes gegebe⸗ nenfalls unter Benützung der Umſtellungsreſerve eine Sonder⸗ berückſichtigaung der Kleinaktionäre erſtrebte, wurden mit dem aleichen Stimmenverhältnis abgelehnt. Ferner wurde von einem Aktionär angeregt, die Svareinlagen bei der Geſellſchaft weniaſten⸗ teilweiſe aufzuwerten. Gegen die Umſtellung gab ein Aktionär mit 65 Stimmen Protoſt zu Protokoll. *Golſenkirchener Gußſtahl⸗ und Eiſenwerke.⸗G. in Gelfen⸗ klechen. Der Aufſichtsrat der zum Stinnes⸗Konzern gehörigen Ge⸗ ſellſchaft hat beſchloſſen, der auf den 24. Januar einberufenen.V. die Umſtellung des Aktienkavitals von 30 Mill. auf 12 Mill. G. vorzuſchlagen. Der Nennwert der Aktie wird von 1000 P⸗& auf 400.% herabgeſetzt. 5 *Beramaun Elektrisitätswerke.⸗G. in Berlin. Die.⸗V. ge⸗ nehmigte die Goldmarkeröffnungsbilanz und ſchloß ſich dem Antrage der Verwaltung an, das Kapital von 165 Mill..4 im Verhältnis von:1 auf 33 Mill.., unter gleichzeitiger Bildung eines ordentlichen Reſervefonds von 3,3 Mill..ſ, zu ermäßigen. Zur Geſchäftslage wurde mitgeteilt, daß die Werke zurzeit inbezug auf die Umſätze zufriedenſtellend beſchäftigt ſeſen. Man habe ſchen Friedensumſätze erreicht. Die Preiſe ließen aber noch zu wünſchen übrig. In das Geſchäftsjahr 1925 könne man mit beſſeren Aus⸗ ſichten eintreten, als ſie 1924 gegeben waren. Das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr hätte ſich bereits günſtiger entwickelt als das Vorjahr. *.⸗G. für Anilinfabrikation in Berlin. In der go..⸗B. würde die Goldumſtellung der Stammaktien von 51, d. i. von 288 Mill. 4 auf 47,6 Mill. G⸗l genehmigt, ebenſo die der Vorzugs⸗ aktien pon 20 Mill. 4 auf 400 000. Die Ausſichten fſr das laufende Jahr ſeien noch wenig geklärt. Immerhin hoffe nian eine angemeſſene Dividende gewähren zu können. „ Der Erkrag der Tabakfſeuer. Die Tabakſteuer erbrachte im leßten Monat kaut Zigarren⸗ u. Zigaretten⸗Spezialiſt(Dresden) 43% Millionen 1, das iſt der höchſte Ertrag aller Verbrauchs⸗ ſteuern. Bierſteuer und Zuckerſteuer zuſammen erbrachten nur 58 Millionen 1. Waren und Märkte »o Preisſtillſtand am Garn- und Gewebe Markt. Auf der am 17. Dezember in Stuttgart abgehaltenen Induſtrie, und Händelsbörſe blieben, nach einer Meldung des Konfektionär die Preiſe für Baumwollgarne und Baumwollgewebe durchweg unver⸗ andert. Im einzelnen notierten Baumwollgarne: Nr. 20 engl. Troſſel per Kg. 93—95, Nr. 30 105—107, Nr. 36 107—109 Doltar⸗ cent; Baumwollgewebe: 88 Zentimeter Cretonnes 16/16 aus 20 dler per Mtr. 16—16,50, desgl. 18/18 aus 30/30er 14—14,50, 92 Zentimtr. glatte Kattune 18/19 aus 36/42 per Meter 12,30—13,— Dsllaxeent. Der Marktpreis boſtert auf einem Dollaxkurs von 4,2 Bill.„ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas Neue Mannteimer Zeitung, G. m b. 5. Mannheim. F 8. 2. Ditektion: Ferdinand Heyme— Cbefretakteur Kurt Niſcher Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Feil“ Kurt Fiſcher; für das Feuilleton Dr Fritz Hammes: für Kommunalpolitif und 5 Lokales: Richard Schönfelrer: für Sport und Neues aue aller Welt Wün den ſibrig teda 23. beerg Bergbau 5 1 55 geber Wagg..78 6,50 Roſizer Zucker Refsholz Papier 14,25 14. Rückforth Nachf. 80.80 Rhein Braunkohl. 48.25 48.50 Nütgerswerkde 18 18,50 Sinner A ⸗ Müller; für Handelsnachrichten Aus dem Lande. Nachbargebiete Gericht k. ktionellen Teiſ: Fr Kircher: 4 Anzeigen: 1 Bernhardt 2 2 15 7 2 7 8,50 70,—[Romdah Hünen 30.25 80.78 Schuckert& Co 64,78 64,20 48,25 Siemens Elektr..80 880 Siemens& Hals 78.50 Hermann Pöge.40.35 Roſiger Braunk 47 0 23.75 Segall Strumd!“ 180 185 .80 Api,Allg Betr Ind 1,80 1,75 Hochfreguenz. 675.7 Becker⸗Kohle. 6,.—.28 5% B. Reichsanl..780 0,79 4% Badiſche Un.—— 4%„„ 930 0,9308¼% Bager. Anl 130 4 5Kammg Kaiſersl 11,— 10,75 Hammers. Spinn. 20,28 40.75 Hogenloges⸗ Bert.. 28,0 20,50 Köln Rottweiler 12,78 11.30 Aalnnger Mebmet 38.— 34,Goldſchmidt Ty. 21.80 23.75 Farler Moſchin 2 80 1 AKemp. Stettin „15.60 Klein, Sch.& Becket 5,55 5 Hog.⸗Wien Bumm 2,10 2,15 Httch. C. M. Kay'e Hammer Osnadbt 20.30 20.600 Konſerven Braun 1. arkor“ Bergwrk. 3,50 3,50 5.„ Hanmwert Füßen 16.63 17.Krauß& Co. Ock 3,63 Ouil Birm..78 6 75 Heddernh Kupſer.40.95 Krum m. d Lahmeyer& Co „ W. Jettet 15 15.40[Hilper! Armaturl..40.63J Sech Augsburg 19.20 18. Hedwigsgütte 728 22,25 Kallw Aſchersl. 5 1 N Lindenverg 48. 48,½75 Jeo ar Rothe 30 dacendich Pr A. 230 2. Na We. Belun 475 Pf. Nähm TKayſer.50 24. 25.Philipps.⸗G.Frtk 5.— Nh.eler M Stamm 8. .55 Nhenanig Nachen 8,60.50 Sth 4 50 Hilpert Raſch Feietſor Ja e s ee lädr. 4 Auferm 870 800,Katte vig. Sergb 2, 20.75 Ainge! S bubfab. 160.753⸗ 25 5 50.95 e e Pulo St Ingd—— riftg. St. Frey .80 Shafer, Nirnb 65 „Porzellen Weſſel..50.59 S 5. 8. Weſel S..78 Nbeln. Gebd&8 280 2,0 Sbuhlabrie Herz 280 .Sbußhfb Leander.73 Rh. Maſch. Leud 8,—.10 8 . 22 8 95 Lutau& Ste ſen 9 Cüdenſcheig Me 3,84 3,80 Weberei Jittan Nazirus.⸗G..41 3,30 Jr. Mezufß& To 7,28 Nannesmönmroh 67.78 68.50 Merkur Wollvar 28.— 8. Nansfeld. Aktien 4,80 25 Nir& Geneſt. 74, Merkt⸗ u. ühldtell.—— 82. 1 85 17 Mariinltansau ic5 10,25 Moror Rannbein g8, 90 0 KNlebeck Montan)/, 40 Siem KHals. Ber 7, 785 5 ee, e ee ü t 15 dd. Dra 850 808 82 52 5 8 ene . 70* n 7 95 8 9780 Sahit N Prgad annov. M Ggeſt. 77.— 80, Philipp Holzmann 5,1 5,50 Gebr. 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Reichsam.890.10½½.200 1478075 95 Sden ene b Klöckner verke.5) 89.88J Zud v. Aoewen Co 83.4) 80,30 ůõ 65 185 2 5 3¹ 2 Bad Hal ae.189 1. %% VI.-K de.%0%½ d0 von 1898.880 4% do. einh. Rente 0,780 0, Der. Faßf Caſſel.45.35 Wanß& Freytag.90.1 Nheingan 3,18 3,35 Rhein Thamotte 150,0 98. Sachſenwerk 80 2, Stettiner Vultan 13.89 1,— Ver.Pinſel Nürnb 18 75 Zellſt Waldhof St 10.75 11.30 Stuttgar:.80 3,30Rhein. ae 8. 68.20 Säch ZJußſtaht 14. 15.78 Sroeh eenee Sreiperkehrs⸗ Kurſe Rhein Maſch Led.35.40J Salzdetfurth 21.75 24.68 Stoewer Nähm 13.73 955 Rhein. Met. Vorz..40 40,20 Sarottt.90.— Stolle Zinthütten 48.85 48,50 Denz...0.90 Kreichgauer—.——,— Naſtatter Waggon Ahein. Möbelſtoß ,10 225 Scheibemandet 29.75 23.85 Südd Jetmobilten 480 8˙78 Eiberſeld Kupfer ,50 0,58 Nansfelder..30.40/ ufas 13.25 18.— Kbeinſtahl. 88, 87. Juge Schnelder 8&. Tect Schtew. 18.88 20. Entrepriſes[Mez Söhne.80.80. Dehm. Koßlenanl..50.60 Rhenanig chem.75.½700 Schuden& Salz 18.35 10.80l Teichgräber..20 125 ff 91 Teleph. 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Ausnahme kindet nur statt bei Veranstaltungen von nationaler und kultureller Bedeutung, wenn es sich um Wohltätigkeits-Veranstaltung handelt. 1 Husendungen von Behörden zwecks Umgehung des 3. jede direkte oder versteckte Geschäftsreklame im redaktionellen Teile abzulehnen. Zur eee, von Auseinandersetzun mit dem schäftsstelle und der wir unsere Leser von diesen Grundsätzen Kenntnis zu nehmen und weitergehende Wünsche, deren Erfüllung uns unmöglich ist, nicht zu àussern. VUannheimer Tageblatt Neue Bad. Landeszeltung NMeues Mannheimer Volksblatt Volksstimme. enthalten. Eine Geſchäftsſtelle die es Vlattes 8792 Wohnungstausch verſoren f 15 2 125 27 TNKA n 1 Am Samstag weihze 0 15 8 5 1, Geboten:. Kinderpelzkrase U 0 8 0 L 1 55 F d 0 K 5 Zimmer, Bad. Langſtraße. B5527 veroren. Abzugebe Gesuent: gegen Belohnung. e een 4 Jimmer, Innenſtadt möglichſ Bahnhofsnähe C 3, 5, III. von-=10000 Mk. sofort zu Angebote unter N. 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