Montag, 29. Dezember Gezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 5 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Rebenſtellen Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Meerfeld⸗ ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. 2 2 die Auffaſſung in Berlin Berlin, 28. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Noch beſteht Un⸗ gewißheit über die Abwehrmaßnahmen, die von deutſcher 0 Seite zu ergreifen ſein werden, um dem in der Botſchafterkonferenz beſchloſſenen Vertragsbruch wenigſtens ſo weit zu begeg⸗ 3 als das bei der Schwäche unſerer Poſition überhaupt mög⸗ 7 11. ich iſt. . Zurzeit weilt ein Teil der Kabinettsmitglieder, dar⸗ 2¹ unter der Reichskanzler, noch außerhalb Berlins, doch dürfte Anfang der Woche das Kabinett wieder vollzählig beiſammen ſein. Die weiteren Entſchließungen der Reichsregierung werden dann davon abhängen, in welcher Form und mit welcher Begründung die Alli⸗ ierten Deutſchland von ihrer Abſicht unterrichten werden, die Räu⸗ mungefriſt der erſten Zone nicht innezuhalten. In der überaus trüben Situation iſt der amerikaniſche Widerſpruch der einzige ſchwache Licht⸗ blick, doch iſt man an maßgebender Stelle natürlich weit davon ent⸗ fernt, ſich irgendwelche Hoffnungen auf eine amerikaniſche Inter⸗ vention zu machen. Der amerikaniſche Einfluß könnte ſich nach Auf⸗ faſſung der hieſigen politiſchen Kreiſe doch wohl nur nach der Rich⸗ tung hin geltend machen, daß Deutſchland anempfohlen wird, gegen die Zuſicherung einer früheren Ruhrräumung der Verlängerung der Beſetzung der Kölner Zone zuzuſtimmen. Hätte man dieſe Löſung durch loyale Verhandlungen von vornherein ange⸗ ſtrebt, ſo wäre, wie wir an dieſer Stelle bereits betonten, vielleicht darüber zu reden geweſen. Jetzt ſcheint auch dieſer Weg verſchüttet zu ſein. Denn wie kann einer deutſchen Reglerung zugemutet wer⸗ den, einen offenkundigen Rechtsbruch zu ſanktionieren auf ein Ver⸗ ſprechen hin, das nach allem vorangegangenen höchſt frag⸗ würdig erſcheinen muß. Die Regierungsumbildung, die zuletzt ganz zu einer innerpolitiſchen Machtfrage geworden war, rückt jetzt von ſelber wieder unter den außenpolitiſchen Geſichts⸗ punkt. Daß von der Politik, die Herriot jetzt betreibt, lediglich die Deutſchnationalen einen Profit haben würden, liegt auf der Hand. In der Rechtspreſſe wird denn auch lauter denn je die alte Weisheit verkündet, daß die Außenpolitik der bisherigen Minderheitsregierung ein pölliges Fiasko gemacht habe und daß die Regierung nunmehr Männern in die Hand gelegt werden müſſe, die den Mut hätten, den vertragswidrigen Forderungen der Feinde ein„Nein“ entgegen⸗ zuſetzen. Umgekehrt freilich vertritt das ſozialdemokratiſche Zentral⸗ organ die Anſicht, daß der Zeitpunkt für die Hineinnahme der 9 Deutſchnationalen im jetzigen Augenblick denkbar ungeeignet ſei, da es 15 jetzt darauf ankomme, die Welt von der„ehrlichen Abrüſt⸗ 1 ungsabſicht der deutſchen Regierung zu überzeugen und dämit UN die Befreiung der Kölner Zone und des Ruhrgebiets ſo raſch wie möglich durchzuſetzen“. Aber ſelbſt der„Vorwärts“ kann doch nicht 15 ganz verbergen, daß das Vertrauen, das in weiten Kreiſen Deutſchlands der Politik Herriots entgegengebracht wurde, durch das 3 völlige Umſchwenken einen tödlichen Stoß erlitten hat. Ihn zbu verteidigen, unternimmt lediglich noch Georg Bernhard in der Voſſ. Ztg.“, der England als die eigentliche treibende Kraft bezeich⸗ net. die britiſche Regierung hätte ihr altes Kriegsziel, die deutſche Konkurrenz niederzuſchlagen, wieder aufgenommen. In einem Punkt ſtimmen ſämtliche Blätter überein, nämlich: daß eine neue Regie⸗ rung ſo ſchnell wie möglich auf die Beine geſtellt werden muß. Die Taktik Frankreichs V Paris, 28. Dez. Von unſ. Pariſer Mitarbeiter.) „Der Schritt des deutſchen Botſchafters von Hoeſch vor Beginn der am Samstag abgehaltenen Botſchafterkonferenz hatte zur Folge, daß er Vertreter Englands einen ausführlichen Bericht nach London ſchickte, in dem die Einwendung, die Herr von Hoeſch dem Präſidenten Cambon in ſchriftlicher Form zur Kenntnis brachte, übermittelt wurde.“ So äußerte ſich einer der Diplomaten, der an der vorgeſtrigen Botſchafterkonferenz teilnahm. Es wurde ſogar behauptet, daß der Schritt des deutſchen Votſchafters bei Herrn Cambon auf einen Wi nk des Lord'Abernon zurückzuführen ſei, der ſich be⸗ mühen ſoll, Verhandlungen über die Räumungsbedingungen zwiſchen London und Verlin in Gang zu bringen. Deshalb wird Lord'Aber⸗ non von den Leitartiklern der Regierungspreſſe und ſelbſtverſtändlich von den Federhelden der nationaliſtiſchen Blätter ſtark angegriffen und beſchuldigt, das ſog. deutſche Erpreſſungsmanöver gegenüber den Alliierten inſzeniert zu haben. Die Nervoſität, mit der man die angebliche Intrige des Lord d Abernon in hieſigen politi⸗ chen Kreiſen erörtert, beweiſt jedenfalls, daß man mit dem Ergebnis Ler am Samstag abgehaltenen Botſchafterkonferenz nicht zufrie⸗ en iſt. Obwohl mit großer Genugtuung von den Freunden Herriots erklärt wird, daß die alliierte Front gegenüber Deutſchland durch FFRFF r SSo 8 man ſich doch nicht ganz ſicher, und zwar aus folgenden ründen: Die am Mittwoch nach Verlin abgehende Note der Bot⸗ afterkonferenz iſt bloß eine vorläufige Stellungnahme der Okku⸗ dattonsmächte zur Räumungsfrage. Erſt nach Prüfung des end⸗ lligen Berichts der interalliierten Entwaffnungskommiſſion wird Botſchafterkonferenz in der Lage ſein, ihren definitiven Beſchluß ie Mitwirkung Italiens und Japans ſtärker denn jemals ſei, fühlt WMWorgen⸗Ausgabe 4 eue MannheimerSeit Mannheimer General Anzeiger Veilagen: Bilder der Woche ⸗ Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Zeitung Mannheimer Frauen-Seitung Unterhaltungs⸗Beilage mitzuteilen. Die am Mittwoch zu erwartende Note ſtellt einzig und allein die Antwort der Botſchafterkonferenz auf die deut⸗ ſche Note dar, die Ende November nähere Aufklärung über den Stand der Räumungsfrage verlangte. Bis zum Mittwoch wird noch zwiſchen London und Paris eifrig gearbeitet werden müſſen, um den Text der Antwortnote feſtzuſtellen. Das franzöſi⸗ ſche Kabinett, dem Einfluß des oberſten Generalſtabes willig Folge leiſtend, iſt bemüht, ſeine ſtark geſchwächte innerpoliti⸗ ſche Stellung durch Nachgiebigkeit gegenüber den Block⸗ nationaliſten einigermaßen zu kräftigen. Es ſucht daher einen großen diplomatiſchen Erfölg zu erringen. In erſter Linie möchte Herriot in der am Mittwoch abgehenden Note der Botſchafterkonferenz zum Ausdruck bringen, daß Deutſchland den Beſtimmungen des Verſailler Vertrages nicht nachgekommen ſei. Dieſe allgemein gehaltene Beſchuldigung ſoll im Laufe der weiteren Verhandlungen mit London dazu dienen, eine Debatte über die Verfehlungen Deutſchlands in der Entwaffnungsfrage zu verhindern. Es iſt dies eine geſchmackloſe und äußerſt bedenkliche Wiederholung der poincariſtiſchen Gewaltpolitik die bekanntlich darin beſtand, Beſchuldigungen aufzuſtellen und eine Ausſprache darüber abzulehnen unter Geltendmachung des Vor⸗ wandes, daß man mit Berlin nicht diskutieren dürfe, weil man ſonſt in Gefahr geriete, hineingelegt zu werden. Herriot erklärte bei ſeinem Regierungsantritt, daß er gegen⸗ über Deutſchland die Regel des fair play beachten wolle. Aus⸗ drücklich verurteilte er die brutalen Gewaltmaß⸗ nahmen ſeines Vorgängers. In London bekräftigte er in der Schlußſitzung der Reparationskonferenz ſeine Ueberzeugung, es ſolle nur auf dem Wege eines ſtändigen Meinungsaustauſches die Mög⸗ lichkeit geſchaffen werden, koxrrekte und⸗ vertrauens⸗ volle Beziehungen mit Deutſchland herzuſtellen. Weshalb erinnert man Herrn Herriot nicht an dieſe Verſicherungen, die das moraliſche Unterpfand für die Erfüllung des Dawes⸗ planes darſtellt? Weshalb ſpielen die linksrepublikaniſchen Blätter mit der poincariſtiſchen Karte und behaupten, daß man mit Deutſch⸗ land in der Entwaffnungsfrage nicht diskutieren dürfe? Einem derartigen Frontwechſel gegenüber iſt ſtärkſtes Mißtrauen angebracht. Vielleicht werden ſchon die nächſten Tage zeigen, wie gewiſſe Kartellpolitiker das Kabinett Herriot auf Koſten des ſo⸗ genannten Triumphes über Deutſchland retten wollen. Dieſe Politiker ſind auch jetzt mit der Haltung Chamber⸗ lains unzufrieden, weil ihnen der Leiter des britiſchen Außenamtes viel zu ſchwach gegenüber dem angeblichen deutſchen Manöver vorkommt. Das engliſche Kabinett wünſcht eine genaue Begründung der Weigerung der Alliierten, Köln am 10. Januar zu räumen. Der engliſche Botſchafter machte ſogar den Vorſchlag, den endgültigen Bericht der Entwaffnungskommiſſion zu veröffent⸗ lichen. Cambons Inſtruktionen lauteten jedoch dahin, von einer Publikation Abſtand zu nehmen. Trotzdem ſuchte die eng⸗ liſche Preſſe die Grundlage für eine Ausſprache mit der Keichsregierung herbeizuführen und zwar wollte ſie die Note der Botſchafter⸗ konferenz vom 22. September 1922, in welcher hauptſächlich die Reichswehrorganiſation behandelt wird, als Baſis für eine Aus⸗ ſprache mit Deutſchland benutzen. Hinter den Kuliſſen wünſchte die franzöſiſche Regierung auch die Sicherung Frankreichs und die künftige Entmilitariſierung des Rheinlandes zu behandeln. In Wirklichkeit handelte es ſich wahrſcheinlich für das Kabinett Herriot um einen Erfolg in der Sicherung. Doch iſt nicht anzu⸗ nehmen, daß ſich das Kabinett Baldwin⸗Chamberlain ſchon während des Monats Januar und anläßlich der interalliierten Finanz⸗ konferenz, die Ende der nächſten Woche beginnt, herbeilaſſen wird, dieſe problematiſchen Angelegenheiten mit der Räumungsfrage zu verknüpfen. Als Gegendruck benutzt jetzt die franzöſiſche Regierung die Ablehnung der gleichzeitigen Räumung des Kölner Brücken⸗ kopfes mit der militäriſchen Räumung der Ruhr. Auf jeden Fall läßt ſich die diplomatiſche Situation in der Weiſe zuſammenfaſſen, daß das Kabinett Herriot diesmal aufs Ganze loszugehen ſcheint und zwar einerfeits einen großen Erfolg ſelbſt auf Koſten des Verſailler Vertrages gegenüber Deutſch⸗ land zu erringen ſucht und andererſeits einen Triumph in der Sicherungsfrage, die bekanntlich von Briand während ſeiner Konferenz mit Chamberlain angeſchnitten wurde. Man erwertet von poincariſtiſcher Seite, daß ſich das Kabinett Herriot in dieſen ſchwierigen Verhandlungen ebenſo energiſch zeigen werde, wie Poincare ſelbſt. Der Leitartikler eines nationaliſtiſchen Abendblattes erinnert den Miniſterpräſidenten daran, daß Poincare am 11. Januar 1923 einen großen. Sieg über die engliſche Diplomatie errungen hat und zuſtande brachte, das Ruhrgebiet ohne Zuſtim⸗ mung doch unter der wohlwollenden Neutralität Englands zu be⸗ ſetzen. Einen ähnlichen Sieg ſucht man von poincariſtiſcher Seite franzöſiſche Kabinett unter dem Feuer der Poinca⸗ diesmal von Herriot zu erreichen. Man erſieht daraus, daß das Preis 10 Pfenuig 1924— Nr. 601 ing nach Tarif, bei Vorauszahlung pre eine Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr..Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Aus der Welt der Technik. Wandern u. RNeiſen ⸗Geſetz u. Rechk. nzeigenpreiſe page Kalonelgelle für Die Pariſer Preſſe beſchäfligt ſich mit dem Beſchluß der Botſchafterkonferenz und ſu ihn ſo darzuſtellen, als ob bereits das ſachliche Urteil über das Er⸗ gebnis der Militärkontrolle gefällt worden ſei. Dieſes taktiſche Vor⸗ gehen wird einigermaßen dementiert durch eine der Havasagentur aus London zugegangene Schilderung der augenblicklichen Lage. In dieſer Depeſche heißt es: Die Entſcheidung, die die Botſchafterkonferenz getroffen habe, beweiſe nür, daß die ekſte Phaſe beendet ſei. Die Note, die die Votſchafterkonferenz ausarbeite, ſtelle die Antwort dar auf den Proteſt der deutſchen Regierung gegen die Aufrechterhaltung der Beſetzung der Kölner Zone. Obwohl dieſe Note begründet ſei, ſeĩ ſie doch nur ein proviſoriſches Inſtrument, das in keiner Weiſe der Beurteilung der Frage in ihrer Geſamtheit vorgreife. Der Note werde alſo eine zweike Mitteilung an die Reichsregierung voranggehen, worüber erſt entſchieden wird, nachdem man in dem Beſitz des endgültigen Berichts der Kontrollkommiſſion ſei. In dieſem Bereich iſt die Frage zu beuntworten, ob Deutſchland die militäriſchen Verpflichtungen des Verſailler Vertrages erfüllt habe. Der endgültige Bericht, der von der Kontrollkommiſſion erwartet wird, wird dieſe Frage beantworten. Es iſt nicht unwahrſchein⸗ lich, daß hierüber vermutlich zwiſchen dem 5. und 10. Januar die Ratifizierung erfolgt. Die Havasdepeſche fügt hinzu, es unterliege keinem Zweifel, daß in London und Paris die diplomatiſchen und militäriſchen Au⸗ toritäten ſchon entſchieden hätten und daß man weder die Mili⸗ tärkontrolle, noch die Beſetzung der Kölner Zone aufgeben werde, ſolange nicht Deutſchland die fünf Punkte erfüllt habe die die Bot⸗ ſchafterkonferenz in dem Briefe vom September 1922 angeführt habe. 0 Nach dem„Petit Pariſien“ iſt es wahrſcheinlich, daß die an Deulſchland abzuſendende Note die Nichträumung der Kölner Zone ſowohl mit der Tatſache begründen wird, daß der Generalbericht der Kontrollkommiſſion nicht eingegangen ſei, als auch mit den jüngſt feſtgeſtellten Waffenfunden. Die Note wird jedoch der Reichs« regierung nicht jede Hoffnung auf eine Neuprüfung der Frage nehmen für den Fall, daß die noch ſtattfindenden Kon⸗ trollmeldungen befriedigendere Ergebniſſe zeitigen würden. Aebertreibungen als Vorwand Der„Eclair“, der vor kurzem das Protokoll von Chequers in einer für Herriot möglichſt nachteiligen Weiſe kommentiert hat, brachte am Samstag in beſonders auffälliger Aufmachung einen Artikel der interalliierten Militärkontrollkommiſſion vom 19. April 1924, mit einem Schreiben des damaligen Vorſitzenden der Kommiſſion, des Generals Nollet, vom 24. April an Marſchall Foch, worin geſchildert wird, wie weit fortgeſchritten ſchon damals die deutſche Organiſatign geweſen ſei. Bemerkenswert iſt nun, daß ſowohl Nollet ſelbſt als auch der Juſtizminiſter aus Gründen der Sicherheit des Staates gegen den„Eclair“ Anklage wegen Ver⸗ öffentlichung geheimer Dokumente erhoben haben. Der„Eclair“ proteſtiert dagegen, indem er ſchreibt: Der Ge⸗ heimbericht befand ſich weit mehr als 6 Monaten in den Händen zahlreicher Parlamentarier und Preſſevertreter. Es habe ihn ver⸗ öffentlicht, weil der Bericht 46 Stunden nach der Veröffentlichung des Protokolls über die Beratung von Chequers klar die Folgen der tragiſchen Juniberatung zwiſchen Herriot und Mac⸗ donald aufzeige Als Herriot und Nollet vor dem Führer der eng⸗ liſchen Arbeiterpartei kapituliert hätten, ſeien ſie, was der Bericht beweiſe, unterrichtet geweſen über die Gefahren, denen Frank⸗ reich ausgeſetzt ſei. Gegen die Strafverfolgung gegen den„Eclair“ erhebt übrigens zm„Matin“ auch Senator Henry de Jouvenel ſcharfen Proteſt. der Beſchluß der Botſchaſterkonferenz Die Gründe, die die Botſchafterkonferenz zu ihrer Entſchei⸗ dung, die Kölner Zone nicht zu räumen, veranlaßt haben, ſind bis zur Stunde nicht offiziell bekanntgegeben worden. Doch berichten die Blätter, daß folgende fünf Punkte, die die Botſchafter⸗ konferenz im September in einer Note an Deutſchland erwähnte, nicht erfüllt worden ſeien: 1 Ddie deutſche Polizei ſei eine Militärmacht geblieben und es ſeien ſogar noch Reſerven geſchaffen worden. 2. die Umwandlung von Munitionsfabriken in Werke, die friedlicher Arbeit dienen, ſei nicht geſchehen. 3. Deutſchland habe ſich geweigert, der Interalliierten Mili⸗ tärkommiſſion ein Inventarverzeichnis des unerlaubt vor⸗ handenen Kriegsmaterials zu übermitteln. 5 4. Deufſchland habe ſich geweigert, einen Beſcheid über das Vorhandenſein von Fabriken, die Kriegsmaterial her⸗ ſtellen, zu geben. 5 5. Deutſchland habe ſeit 1922 nichts dafür getan, um ſeine Handlungen mit den militäriſchen Klauſeln des Ver⸗ ſailler Vertrages in Einklang zu bringen. 5 Wie nachträglich mitgeteilt wird, iſt es noch nicht be ſt im mt, daß die Botſchafterkonferenz am kommenden Mittwoch eine Sitzung abhalten wird, um den endgültigen Text der Note feſtzu⸗ legen, die hinſichtlich der Frage der Kölner Zone an die deutſche Re⸗ gieruna gerichtet werden ſoll. Der Beratung der Botſchafterkonferenz wohnten nicht nur Marſchall Foch, ſondern ſämtliche militäriſche Sachverſtändige der in der Botſchafterkonferenz vertretenen Mächte bei. Das„Journal des Debats“ betont ausdrücklich, daß der Vor⸗ ſitzende der interalliierten Kontrollkommiſſion in Berlin, General Walſh, an den Beratungen nicht teilgenommen hat und nicht, riſten ſich befindet, die es anſpornen, diesmal zu beigen was guf bezüglich der Regelung der Räumungsfrage der deutſchen Regierung außenpolitiſchem Gebiete zu leiſten iſtt. 1 der Generalinſpettion nernommen wurde wie die Pariſer Morgenpreſſe voreilig berichtete, über das Ergebnza —————————— 2. Seife. Nr. 801 Neue Maunheimer Jeitung[Morgen⸗Rusgabe] Montag, den 29. Dezember 1924 Der Pariſer Vertreter der United Preß erfährt Cinzelheiten gus dem Gulachten des Marſchalls FJoch über die angeblichen„Verfehlungen“ Deutſchlands. Es erſcheint darnach ausgeſchloſſen, daß Deutſchland bis zum 10. Januar die Abrüſtungsklauſel des Verfailler Vertrages erfüllt. Es folgt dann eine vergleichende Darſtellung, die über die Lage im Dezember 1922 handelt und über den gegenwärtigen Stand der deutſchen Ab⸗ rüſtung. Die militäriſche Leiſtungsfähigkeit Deutſch⸗ lands ſei ohne jeden Zweifel durch die nachſtehenden Faktoren ver⸗ ſtärkt worden: 1. Reorganiſation des Kommandos, 2. Neubildung des 2. Generalſtabes, 3. Einſtellung und Ausbildung der Volksfrei⸗ willigen, 4. verſtärkte Werbetätigkeit der Geheimverbände. Weiber wird behauptet, daß in der Durchführung der Entwaffnung Deutſch⸗ lands kein bemerkenswerter Fortſchritt zu verzeichnen ſei, wenn andererſeits auch die Rüſtungen keine offenſichtliche Vermeh⸗ rung erfahren hätten. In der Produktionsfähigkeit von Kriegsmate⸗ nal ſei eine nennenswerte Zunahme feſtzuſtellen. Behauptungen und Wirklichkeit Aufklärungen des Reichswehrminiſters Reichswehrminiſter Dr. Geßler hat in einer Unterredung mit einem Vertreter des„Berl. Tagebl.“ über die brennenden Gegen⸗ wartsfragen u. a. folgendes mitgeteilt: „Die franzöſiſche Preſſe gebärdet ſich in den letzten Wochen, als uob tatſächlich eine Reihe ganz ſchwerer Verfehlungen von der Kom⸗ miſſion feſtgeſtellt worden ſei. Der Verſuch, dieſe Verfehlungen zu präziſieren, kann uns nur angenehm ſein, denn dadurch kön⸗ nen wir den ſogenannten Fällen nachgehen und ſie auf ihren Tat⸗ ſachenkern zurückführen. Die erſte ganz allgemeine Behauptung war die von einer Obſtruktion Deutſchlands gegen die Generalinſpek⸗ tion. Da nun faſt 1800 Kontrollbeſuche meiſtens ohne Reibung durchgeführt ſind und da die Interalliierte Mili⸗ tärkontrollkommiſſion zugeben muß, daß ſie in jede Kaſerne, jedes Gebäude, jede Fabrik und jeden Raum Zutritt gefunden hat, läßt ſich dieſe Erfindung wirklich nicht aufrechterhalten, Dann hat man ganz allgemein behauptet, es ſeien große heimliche Waffenlager aufgefun⸗ den worden. Die Wahrheit iſt, daß die Kommiſſion keinen Jund von irgendwelcher Bedeukung gemacht hat. Die erſte große Senſation war die Nachricht von einem großen Geſchützfund auf dem großen Truppenübungsplatz in Königsbrück. Es hat ſich hier herausgeſtellt, daß die angeblich verheimlichten Geſchütze vierzehn alte Zielgeſchütze waren, die ſeit langen Jahren als Zielſcheiben dienten und auch Spuren dieſes Gebrauchs zeigten. Die nächſte große Nachricht war ein angeblicher Fund von Ausrüſtungsmaterial für drei Diviſionen. Den Kern dieſer Sage bildete ein Fund von 20 alten Sätteln, 45 verroſteten Kara⸗ binern und Gewehren und 15 alten Maſchinengewehrgeſtellen ohne Gewehre und einigem Zubehör bei einem Dresdner Reiterregiment. Merkwürdigerweiſe wurde ein Fund von 277 Seitengewehren und 31 Läufen in Deſſau wenig ausgeſchlachtet; dagegen reizte es die Phantaſie der franzöſiſchen Berichterſtatter, daß in einem alten— man denke zugebauten— Gang der Schießſtände in Ruheleben ein Fund gemacht wurde. Es handelt ſich allerdings nur um verroſtete Waſſerkäſten für Maſchinengewehre, die nicht einmal mehr das Ein⸗ ſchmelzen lohnten. Daß ſich an Namen wie Krupp Legenden knüpfen würden, war zu erwarten. Die franzöſiſche Preſſe berichtete dann auch, in den letzten Tagen, daß dort 25 000 Gußſtücke für Gewehrläufe entdeckt wurden. Dieſe Gewehrläufe ſind tatſächlich bei Krupp. Sie ſind aber eine Beſtellung der Firma Simſon in Suhl, die uns als Waffenlieferant ſelbſt vorgeſchrieben wurde und die, eben⸗ falls nach den Beſtimmungen der Kontrollkommiſ⸗ Jion, dieſe Halbfabrikate bei der Firma Krupp zu beſtellen hatte. Im übrigen iſt es eine phantaſtiſche Vorſtellung, daß bei den Kruppſchen Werken im beſetzten Gebiet, in dem es bon franzöſi⸗ ſchen Truppen wimmelt, überhaupt eine heimliche Fabr'kation von Kriegsmaterial möglich ſei. Die Pariſer Preſſe beſchäftigt ſich ferner mit dem Fund einer größeren Anzahl Stahlflaſchen bei Borſig in Tegel. Ueber dieſe Angelegenheit ſchwebt zur Zeit ein Schriftwechſel zwiſchen der Interalliierten Militärkontrolkom⸗ mition und den zuſtändigen Stellen der Reichsregierung Eime We önack: süberraſchung bildate daunn ein angeblicher Rieſenfund von 40 000 Stahlſtäben für die Fabrikatigan von Gewehren und Maſchinengewehren. An dieſem Fall ift die Reichswehrüber⸗ haupt nicht beteiligt. Am 23. Dezember fand die Kon⸗ trollkommiſſion in den Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerken in Wit⸗ tenau in einem Lagerſchuppen 40—50 000 ſogenannte Rohlinge. Das ſind Stahlſtäbe, aus denen man Gewehrläufe machen kann. Nun fabriziert dieſe Fabrik aber Jag d⸗ und Sportwaffen. Irgend ein Indizium, daß geplant war, aus dieſen Rohlingen Militärgewehren und nicht Jagd⸗ und Sportwaffen zu machen, liegt nicht vor. Die Stäbe waren auch nicht etwa verſteckt, ſon⸗ dern lagen ſeit 1919 oder vielleicht noch länger in Latten⸗ und Holzverſchlägen, deren Türen nicht einmal verſchließbar waren, und die deshalb mit einem Nagel notdürftig zugeſchlagen waren. Rund 10000 von dieſen Nohlingen haben ein etwas größeres Format. Um dieſe Stäbe verwerten zu können, ſchickte die Firma ſchon vor längerer Zeit der Interalliierten Militärkontrollkom⸗ miſſion einige Muſterſtücke davon mit Vorſchlägen über eine Ver⸗ arbeitung in doppelläufigen Jagdflinten. Auch das ſpricht nicht. gerade für die Heimlichkeit dieſes Lagers. Das iſt der Tatſachenkern, der den Senſationsmeldungen der franzöſiſchen Preſſe zu Grunde liegt. Nicht orientiert wurde aber die franzöſiſche Preſſe darüber, daß eine große Anzahl von Ueber⸗ raſchungsbeſuchen nicht eine einzige Waffe zu Tage gefördert hat, ſo Beſuche in dem Fort Hahneberg und Küſtrin, verſchiedenen Potsdamer Kaſernen, Döberitz, Ingolſtadt, Taubenhof bei Allenſtein uſw. Geradezu unerfindlich iſt es mir, daß die Meldungen über das Fortbeſtehen einer organiſierten ge⸗ heimen Waffenfabrikation in Deutſchland nicht verſtummen wollen. Die Interalliierte Militärkontrollkommiſſion kennt jede Fabrik Deutſchlands. Ich möchte ſagen, ſie kennt jede Drehbank und jeden Schraubſtock. Sie würde ſich ſelbſt kein glänzen⸗ des Befähigungsgeugnis ausſtellen, wenn ſie behaupten würde, daß nach ihrer fünfjährigen Tätigkeit, während welcher ſie wahrhaftig jede nur denkbare Möglichkeit unterſuchte, ſolche ge⸗ heime Waffenfabrikation in Deutſchland noch möglich wäre. *** Von der Firma Krupp wird uns mitgeteilt: Die Pariſer Meldung, daß 27 000 neue Gewehre bei Krupp ermittelt worden ſeten, iſt vollſtändig aus der Luft gegriffen. Krupp⸗Eſſen hat bekanntlich überhaupt nie Gewehre hergeſtellt. Das kleine Kruppſche Stahlwerk Annen(Weſtfalen) walzt von altersher Ge⸗ wehrlaufſtäbe namentlich für Jagdgewehre, iſt aber als Unter⸗ lieferant für den Bedarf der Reichswehr zugelaſſen. Dement⸗ ſprechend hat Annen 24—25 000 rohe ungebohrte Laufſtäbe für die von der Kontrollkommiſſion zugelaſſenen Laufftäbe gewalzt. Dies iſt auch der Kontrollkommiſſion niemals verheimlicht worden. Amerika unò die Käumungsfrage (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 28. Dez. Die Frage der Räumung Kölns wird in amtlichen Kreiſen noch immer mit einem gewiſſen ruhigen Optimismus betrachtet, da man der Anſicht iſt, daß ein Kom⸗ promiß in gleicher Weiſe einen Vorteil Frankreichs wie Deutſch⸗ lands und Enalands darſtellen würde. Man weiſt darauf hin, daß Frankreich einen Handelsvertrag benötigt, wenn am 10. Januar die auf dem Verſailler Vertrag beruhende Meiſtbegün⸗ ſtigunasklauſel ihre Geltung verliert. daß andererſeits Enaland Sicherungen dafür haben müſſe, daß Frankreich nach dem Ab⸗ zuge der Enaländer ſich nicht in Köln feſtſetzt und auf dieſe Weiſe einen Druck auf Deutſchland ausüben kann. Wenn trotz der Imit rechnet, daß ſeine Darleaungen der amerikaniſchen Auffaſſung als ein freundſchaftlicher Rat von den beteiligten Mächten aufgefaßt werde. Der Präſident beabſichtigt jedoch nicht, eine War⸗ nung zu erlaſſen. Er hofft aber, daß ſein Rat Beachtung fin⸗ den werde, da letzten Endes die in Frage ſtehenden Verhältniſſe den Dawesplan berühren, von deſſen getreulicher Ausführung wahr⸗ ſcheinlich die Fortſetzung von Amerikas hilfreicher Mitarbeit zum Wiederaufbau Europas abhänat. Während man daher die Hinderniſſe einer gütlichen Regelung immer noch nicht als unüberwindlich anſieht, erſcheinen die pſych o⸗ logiſchen Folgen bedenklicher. Die Behauptung von Deutſchlands angeblicher Rüſtung nimmt man ſkeptiſch auf, da ähn⸗ liche Vorwürfe ſtändig ſeit dem Verſailler Vertrag erhoben worden ſind. Man hält es ſelbſtverſtändlich für unvermeidlich, daß bei einer Bevölkerung von 60 Millionen eine Anzahl Waffen verſteckt ſind, doch glaubt man nicht, daß dies in einem außerordentlichen Ausmaß der Fall iſt. In dieſem Zuſammenhang iſt bemerkenswert, daß das Banken⸗ ſundikat, das für den 29. Dezember die Auflegung der Kruppſchen 10 Millionen Dollar⸗Anleihe ankündigt, gleichzeitig mitteilt, daß die Firma Krupp ſich lediglich mit der Herſtellung von Nicht⸗ kriegsmaterial befaßt. In dieſen von den Banken veröffent⸗ lichten Erklärungen wird ausdrücklich beſtritten, daß Krupp ſeit der Unterzeichnung des Verſailler Vertrages noch Kriegsmaterial her⸗ geſtellt habe, und auf Telegramme aus Deutſchland verwieſen, die den Banken auf ihre Anfragen, ob Deutſchland den Friedensvertrag erfülle, ihnen zugegangen ſind. Dennoch befürchten maßgebende Kreiſe, daß die gegen Deutſch⸗ land erhobenen Vorwürfe die ſeit dem Dawesplan friedlichere Atmoſphäre ſtören könnten, zumal die amerikaniſchen Zei⸗ tungen an hervorragender Stelle die Pariſer Meldungen drucken, ſo daß leicht in der amerikaniſchen öffentlichen Meinung der Verdacht wieder aufleben könnte, daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen nicht loyal erfüllen möchte. Schwediſche Stimmen Die ſchwediſchen Blätter areifen erneut die Politik der Entente in der Räumunasfrage an.„Aftonbladet“ ſchreibt unter der Ueberſchrift:„Ein Attentat auf den europäiſchen Frie⸗ den“:„Für einen ehrlichen Menſchen iſt es ſchwer, an die Aufrich⸗ tigkeit der franzöſiſchen Verleumdungskampagne zu glauben. Die enaliſche Schlappheit gegen die franzöſiſchen Aſpirationen auf den Rhein ſieht ſchon mehr aus wie eine diplomatiſche Niederlage. Man kann kaum die verhänanisvollen Folgen übertreiben, die ein der⸗ artiges ſouveränes Beiſeiteſchieben der von den Siegermächten ſelbſt entworfenen Verträge für den Frieden Europas hat.“„Nya Daa⸗ ligt Allehanda“ führt aus:„Es iſt wirklich ein erbaulicher Anblick, jetzt in Pariſer und Londoner Blättern die Vorwände zu leſen, auf die ſich Enaland und frrankreich für den flagranten Bruch ihrer feierlichen Berpflichtungen berufen: obwohl Deutſch⸗ land ohne jeden Zweifel ſo entwaffnet iſt, wie nie zuvor in der Welt eine Großmacht entwaffnet war, ſo iſt es doch den Militärs der Alliierten mit Mühe und Not gelungen, einiges Material für den Arawohn zuſammenzutragen. Dieſes ganze Geſchwätz wird jetzt als Vorwand benutzt, um die Beſetzung der Kölner Zone als Sanktion fortſetzen zu können. In dieſem Zuſammenhang dürften die Aeußerungen intereſſie⸗ ren, die der ſchwediſche Hauptmann Fahnehjelm mwachte, der ſoeben von einem 14monatigen Militärſtudium bei der franzöſiſchen Armee zurückgekehrt iſt. Er ſchreibt auf Grund ſeiner intimen Ein⸗ blicke in das franzöſiſche Militärweſen:„Eins iſt ſicher, daß Frank⸗ treich heute ein Militärſtaat iſt, wie nie zuvor. Spricht man von Abrüſtung, ſo zuckt man in Frankreich nur die Achſel, lächelt ironiſch und erklärt, die Frage ſei eigentlich nur aktuell für einen Kleinſtaat.“ Die politiſche Kriſe in Italien Beſchuldigungen Muſſolinis Die römiſchen Oppoſitionsblätter veröffentlichten geſtern die Denkſchrift. Ceſare Roſſis über die Organiſation der faſ⸗ ziſtiſchen Tſcheka, wodurch der frühere Vertrauensmann uſſolinis den Duce ſelbſt beſchuldigt, die am meiſten Aufſchen erregten Gewalttaten, wie die Ueberfälle auf die Villa Nittis und Amendola, Forni und Miſuri und die Zerſtörung der katholiſchen Vereinslokale in der Brienza entweder direktan⸗ ebrdnet oder doch von ihnen gewußt zu haben. Muſſolint t nach der Denkſchrift täglich den Ortsgruppen des Faſzio die Liſten der Leute zugehen laſſen, die die Oppoſitions⸗ reſſe durch Geldſummen unterſtützten, damit ſie von den Faſziſten mit Prügeln traktiert würden. Auch habe Muſſolini die⸗ ſelben Schergen, die ſpäter Matteotti ermordeten, darunter Dumin i, nach Paris um einen dort erfolgten Mord eines Fafziſten zu rächen. uſſolini las ſelbſt die von Dumini aus Paris einlaufenden Berichte und knüpfte an ſch entweder lahende oder tadelnde Bemerkungen, auch beglückwünſchte Muſſolin den Dumini nach deſſen Rückkehr in Rom. Als Teilnehmer an der Or⸗ ganiſation dieſer Staatsverbrechen nennt die Denkſchrift gerade in der letzten Zeit durch Prozeſſe und andere Dokumente kompromit⸗ tierten faſziſtiſchen Führer, die Milizgeneräle Daverno und Balbo, den bisherigen Vizepräſidenten der Kammer Monta, Finzi u. a. Nach der Denkſchrift hat Muſſolini mit ſeinen Wut⸗ ausbrüchen gegen ſeine Feinde ſeine Umgebung in ſtändiger Er⸗ regung gehalten, und mit dieſer Atmoſphäre erklärt Roſſi die Er⸗ mordung Matteottis, an der er perſönlich abſolut unbeteiligt ge⸗ weſen ſei und von deren Vorbereitung er nichts wiſſe. Die Oppoſitionspreſſe knüpft an dieſe Enthüllungen die For⸗ derung, Muſſolini müſſe baldigſt zurücktreten, damit die Juſtiz volles Licht in die Angelegenheit bringen könne. vom inodͤiſchen Nationalkongreß Auf dem indiſchen Nationalkongreß in Belgaum trat Gandhi für ein Zuſammengehen mit Groß⸗ britannien ein, ſofern es ſeine Verſprechungen gegenüber Indien halte. Der Boykott engliſcher Tuche ſoll weiter⸗ hin durchgeführt werden. Gandhi verurteilte den Mord an dem Sirdar von Aegypten, bezeichnete aber das daraufhin von England eingeſetzte Strafgericht als abſcheulich und als ein Verbrechen an der Menſchheit. Eine von der Kon⸗ ferenz angenommene Entſchließung begrüßt die Erfolge der Riffleute in Marokko und betont, daß eine Unterſtützung der Spanier durch die Engländer und Franzoſen für eine gegen den Islam gerichtete Feindſeligkeit angeſehen werden würde. Ranada wünſcht Einwanderer Nach einer des Miniſters für die Einwande⸗ rung wird die kanadiſche Regierung im Jahre 19285 eine große Ginwanderungskampagne in Großbritannien und Europa unternehmen. Von Holland erwartet man eine gute Einwanderung, Frankreich, Belgien, Ungarn, Polen, Jugoſlawien, Norwegen, Schweden und Dänemark zeigten auch ein beträcht⸗ liches Intereſſe. Auch aus Deutſchland ſei etwas Auswande⸗ rung wahrſcheinlich, aber Kanada ſei nicht darauf vorbereitet, die große Zahl Flüchtlinge aufzunehmen, die jetzt in Deutſchland aus den verſchiedenen Gebieten des Kontinents weilen. Damit meint die Kanadiſche Regierung offenbar die für die Vereinigten Staaten beſtimmt geweſenen Einwanderer, die über die Quote ihres Landes hinaus gebucht waren. Ihre Zahl in Deutſchland iſt übrigens nicht ſo groß. Nach neueren Nachrichten iſt eine roßzügige Unterſtützung der Einwanderung engliſcher Landarbei⸗ 12 in Vorbereitung. 30 000 ſollen mnit ihren Familien im Laufe des nächſten Jahres angeſiedelt werden. * Amerikaniſches Gold nach Deutſchland und Eugland. Eine Nachricht vom 22. Dezember beſagt, daß 2½ Millionen Dollars in Gold neu an die Reichsbank nach Verlin abgeſandt wurden und daß 1/ Millionen Dollars nach London in Eine ſaarwirtſchaſtliche delegation nach Paris „ 9˙( Saarbrücken, 27. Dez⸗ (Von unſerem Saar⸗Vertreter) Bis zur Stunde, wenige Tage vor dem kritiſchen 10. Januar 1925, ſchwebt das Saargebiet noch immer in völliger Un ſicher⸗ heit über die zukünftigen Handelsbeziehungen zum deutſchen Vater⸗ lande. Das geſamte Geſchäftsleben wird hierdurch in wachſendem Ausmaße unerträglich belaſtet. Die Wirtſchaftskreiſe des gebiets, die ſich 15 anfangs dieſes Monats mit Notrufen an Handelsvertragsunterhändler ſowie an den Völkerbund gewandt ha ten, ohne eine befriedigende Antwort zu erzielen, verſuchen, zumg Frankreich dem Saargebiet eine amtliche Teilnahme von Sachba, ſtändigen ablehnt, in zwölfter Stunde erneut, wenn nicht eine elld? gültige Löſung, ſo wenigſtens eine Uebergangsregelung herheizu⸗ führen. Die Handelskammer zu Saarbrücken beſchloß deshalb ihrer jüngſten Vollſitzung, durch eine Kommiſſion ihrer Vorſta ſchaft perſönlich bei der deutſchen und franzöſiſchel Delegation in Paris vorſtellig zu werden und die proyn ſoriſche Verlängerung des gegenwärtigen Zuſtam des um einige Monakte zu beantragen. 8 Vorläufig muß aber damit gerechnet werden, daß die im Ver⸗ ſailler Vertrag feſtgeſetzte Zjährige Uebergangsperkode für die zoll⸗ freie Einfuhr deutſcher Erzeugniſſe tatſächlich am 9. Januar 1925. 12 Uhr mitternachts, ihr Ende erreicht. Bezüglich der Ver⸗ zollung der bis dahin eingehenden deutſchen Waren ſtellt ſich die frangeſiſche Zolldirektion, unter Nichtberückſichtigung der Verſailler Vertragsbeſtimmungen, auf den Stand⸗ bisherigen Prinzip behandelt werden ſollen, nicht etwa nur die ſaor⸗ ländiſch⸗deutſche Grenze überſchritten haben, ſondern zu dem maß⸗ gebenden Zeitpunkt bereits am Ort der Deklaration angekommen und auch ſchon deklariert ſein müßten. Dagegen hat der Reichs⸗ finanzminiſter in entgegenkommender Weiſe durch Veror nung vom 17. Dezember beſtimmt, daß ſaarländiſche Erzeugniſſe, die nach dem 10. Januar zur zollamtlichen Schlußabfertigung ge⸗ ſtellt werden, beim Vorliegen der ſonſtigen Vorausſetzungen(Ur⸗ ſprungsnachweis uſw.) den Anſpruch auf zollfreie Ablaſſung haben, wenn einwandfrei nachgewieſen wird, daß ſie die Grenze vor Ablauf der erwähnten Friſt überſchritten haben. Die Reichseiſenbahn⸗ geſellſchaft hat ebenfalls verfügt, daß die Transporte nach der Saar bevorzugt in der Zwiſchenzeit bis zum 10. Januak zu behandeln ſeien. Die trübe Ausſicht, binnen kurzem der zollfrelen Ein; fuhr deutſcher Waren verluſtig zu gehen, hat begreiflicherweiſe die ſaarländiſche Geſchäftswelt veranlaßt, ſich nach Möglichkeit noch mit deutſchen Erzeugniſſen einzudecken. Dieſe geſteigerte Einfuht birgt indes die große Gefahr der Verſtopfung ſämtlicher ſaarländiſcher Zollbahnhöfe, insbeſondere aber des Hauptgüterbahn⸗ hofes Saarbrücken, in ſich, da die an und für ſich ſchon ſehr um⸗ ſtändliche Zollabfertigung im Hinblick auf die unmittelbar bevor⸗ ſtehende Beendigung der Uebergangsperiode mit jedem Tage ſchäcfer durchgeführt wird. Um die Gefahr zu verhüten, daß vor dem 10. Januar eingeführte deutſche Waren lediglich deshalb nachträglich noch mit Zoll belaſtet werden, weil ſie infolge Verſtopfung der Bahn⸗ höfe nicht mehr rechtzeitig abgefertigt werden konnten, macht die Eiſenbahndicektion des Saargebietes darauf aufmerkſam, daß bef Sendungen nach der Saar in keinem Falle mehr der Ork der zollamtlichen Abfertigung im Saargebiet. vom Ver⸗ ſender vorgeſchrieben werden möge. Eine Nachverzollung von deütſchen Waren, die auf Be⸗ ſtimmungsausweis zollfrel in das Saargebiet eingeführt wurden, iſt übrigens nach dem 10. Januae nicht zu befürchten. Deutſches Keich Keichszuſchüſſe für das Neichsbanner? J Berlin, 28. Dez.(Von unf. Berl. Büro). Die„Rote Fahne“ will erfahren haben, daß der Reichsminiſter des Innern bei dem Reichsbanner chwarz⸗Rot⸗Gold einen Zahlungs⸗ befehl über 3000 Mark beantragt habe und zwar für geliefer Fahnen und Kokarden. Das kommuniſtiſche Blatt zieht daraus den Schluß, daß das Reichsbanner mit Reichszuſchuß unterſtützt worden ſel.— Man wird gut tun, die amtliche Aufklärung abzuwar⸗ 17 denn es klingt nicht ſehr wahrſcheinlich, daß der ziemlich rech 1 ſtehende Herr Jarres geſchäftliche Beziehungen zum Reichsbanne gehabt haben ſoll. münchen, 28. Dez. Zwiſchen den Vertrauensmännern des ehemaligen Kronprinzen Rupprecht und des General Lude dorff haben ſeit einigen Tagen Beſprechungen ſtattgefunden, auf deren Grundlage nunmehr die Beilegung des Konfliktes zwiſchen beiden See München, 28. Dez. Der„Bayeriſche Kurier“ veröffentlicht ſeiner heutigen Ausgabe eine Zuſchrift, in der ausgeführt wird, daß bisher die Finanzämter der Pfal dem Landesfinanz⸗ amt Würzburg unterſtellt waren. Jetzt wolle mon die Pfalz ſteuerlich von Bayern loslöſen und dem Landesfinanzam' Ddarmſtdt unterſtellen. In Berlin habe man dazu beſchloſ⸗ ſen und in Würzburg ſei dieſer Plan bereits bekannt. Man 7 ſchon am Werke, um ihn auszuführen. Die Zuſchrift proteſtien gegen eine ſolche Abſicht und erklärt am Schluſſe: Um Deutſche zu bleiben, müſſen wir ganz bei Bayern bleiben. Letzte Meldungen Der Mörder von Münſterberg Breslau, 28. Dez. Ueber die Münſterberger Mord⸗ affäre wird noch folgende amtliche Mitteilung verbreitet: Da Denke ſich die Opfer anſcheinend nur aus Kreiſen wandernbe⸗ Handwerksburſchen geſucht hat, war es bisher ſchwer, eine 1eſ 8 loſe Aufklärung über das grauenvolle Treiben des Maſſen mörders zu bringen. Aus aufgefundenen Briefen iſt jedoch m Sicherheit jetzt feſtgeſtellt, daß fünf Handwrksburſchen die Opfer von Denke geworden ſind und zwar der Maſchinenbauer Kar! Seidel, geboren 1876 im Kreiſe Sprottau, Ackerkutſcher Hubaleck, geb. 1870 im Kreiſe Senftenberg, Konditor Arthn Salich, geb. 1855 im Kreiſe Leobſchütz, Schloſſer Herman 5 Müller ohne feſten Wohnſitz und der Tiſchlergeſelle Heinr! Bruch aus dem Kreiſe Schönau(Schleſien). Es wurden außer⸗ dem verſchiedene Ausweispapiere gefunden, aus denen die Nar ausgeriſſen waren, ſo daß damit zu rechnen iſt, daß außer den fü. obengenannten noch weitere Handwerksburſchen dem Morde⸗ zum Opfer fielen. Weiter wurden von der Polizei in der 12 mung des Mörders eine mit Blut beſudelte Säge, mehrere Aer 1⸗ und ein Hammer beſchlagnahmt, die ebenfalls als Mordwer euge gedient haben. Das Gerücht, daß auch ein 15jährige ädchen, das aus dem Kreiſe Münſterberg ſpur lo⸗ 935 ſchwudenm iſt, ſich unter den Opfern befinde, hat ſich bisher m nicht beſtätigt. Dard in Sofia Der abberufene franzöſiſche Geſandte George An ſeine Stelle tritt der bisherige Sofia, 28. Dez. 5 ud hat Sofia verlaſſen. eſandte in München, Dard. London, 28. Dez. Im Aermelkanal und in einem großen Teil Großbritanniens tobt ein fürchterlicher Sturm. Meß, rere Dampferlinien, die den Dienſt nach dem Feſtland verſehen, üt alle Luftſchiffahrtslinien haben den Verkehr eingeſtel!! Wolkenbruchartige Regengüſſe haben beſonders in Wales 955 Ueberſchwemmungen herbeigeführt, ſodaß in manchen Ortſchen die Einwohner in die oberen Stockwerke der Häuſer flüch mußten. 1 Wien, 28. Dez. Der Uebergang Heſterreichs zur Schillunß währung muß ſich naturgemäß auch bei den Briefmarken 75. ſonſtigen Poſtwertzeichen ausdrücken. Wie verlautet, wird nun 2 nächſt eine proviſoriſche Schillingwertausgabe veranſtaltet wer ol⸗ die dann ſpäter von einer definitiven abgelöſt werden ſoll. Es 55 ſen nämlich Anecht die gegenwärtig kurſierenden Poſtwertzeſcgt durch einen lleberdruck auf die neue Schillingwährung eingeſ Meldungen aus Paris dieſer Optimismus im Weißen Hauſe vor⸗ Hert ier ee enn Nis ee MWeattsd„ Ntdr N. Gold abgegangen ſind, die gegebenenfalls für Rußland beſtimmt ſein werdon werden. punkt des franzöſiſchen Zollrechts, wonach die Waren, die nach dem zuſtändigen Gericht gegen den Gauperband Berlin⸗Brandenburg des reeee Montag, den 29. Dezember 1924 neue Mannheimer Jeitung(Morgen ⸗Nusgabe) 3. Selke. Nr. 601 Sporfund Spiel vor den Entſcheidungen b. f..-waloͤhof 222— v. f. L. neckarau-darmſtadt:0— pfalz LudwigshafenFeudenheim:ð der Berliner Schlittſchuhklub gewinnt in Davos den Spengler⸗Pokal die geſtrigen Fußballwettkämpfe in Süoddeutſchland Rheinbezirk Bezirksliga Der geſtrige Sonntag brachte nun die vorausſichtliche Meiſter⸗ ſchaftsentſcheidung. V. f. R. Mannheim gewann auch das Rück⸗ ſpiel auf dem Waldhofplatze und ſtellte damit ſeine Meiſterſchaft ſicher, denn es iſt faſt ausgeſchloſſen, daß der Tabellenführer in den noch ausſtehenden 4 Spielen gegen Pfalz⸗Ludwigshafen, Feudenheim, Darmſtadt und Pirmaſens noch 4 Punkte einbüßt, ſo daß Phönix⸗ Ludwigshafen noch totes Rennen machen könnte. V f. R. war zwar geſtern nur glücklicher Sieger, und wenn Waldhof vollzählig hätte bleiben können, wäre der Sieg fraglich geweſen. In der Abſtiegs⸗ frage iſt man weiter gekommen. Die Lage von Pfalz Ludwigshafen und Feudenheim iſt nun ausſichtslos. Jeu denheim errang ſeinen erſten Sieg mit:0 gegen Pfalz Ludwishafen und raubte damit Pfalz Ludwigshafen vorausſichtlich die Möglichkeit zur Ret⸗ tung. V. f. L. Necka rau gewann durch den:0 Sieg gegen Darmſtadt 2 weitere wichtige Punkte. Darmſtadt und Neckarau haben einen ziemlichen Abſtand von den beiden Letzten der Tabelle umd dürften ſich die Bezirksliga erhalten haben, obwohl das letzte Wort noch nicht geſprochen iſt. Die Tabelle lautet: Vereine: Spiele: gew.: unent.: verl.: Punkte: Tore „ J. R. Mannheim 1 1 hönix Ludwigshafen 3 2 port⸗ u. Turnv. Mannh.⸗Waldh. B. f L. Neckarau 1 Spv. 1898 Darmſtadt F denhel „. T. u. R. Feudenheim Pfalz Ludwigshafen 0 Kreisliga. Die 2. Pokalrunde Wie immer, brachten die Pokalſpiele auch geſtern Ueberraſchun⸗ 47 Die bemerkenswerteſten ſind der:0 Sieg des Liganeulings F über die ſpielſtarke Spielbg. Plankſtadt, die im 0 arkreiſe zu den Führenden zählt. Auch von Mundenheim⸗ — te man nicht erwartet, daß ſie die Ludwigshafener 1903er aus m Wettbewerbe werfen würden. Die Frankenthaler Kickers ſcheinen allerhand Abſichten zu haben; nach dem Siege über ihren Ortsgegner ſpielten ſie nun auch gegen Fv. Kaiſerslautern 44; das Los muß nun den Sieger ermitteln. 1908 Mannheim konnte diesmal Phönix Mannheim:0 ſchlagen. Ein tor⸗ reiches Treffen gab es in Kaiſerslautern, wo Olympia dem Fr. Speyer:3 unterlag, auch Phönix Kaiſerslautern mußte die Ueberlegenheit des Vorderpfalzkreiſes a ꝛerkennen und unterlag 126 gegen Arminia Rheingönheim. Dagegen konnte der Tabellenführer des Hinterpfalzkreiſes, V. f. R. Kaiſers⸗ lautern, ſeinem Namensvetter aus Frieſenheim eine hohe +* 628 Niederlage beibringen. Zur 3. Runde haben ſich alſo qualifiziert: 1908 Mannheim, Viernheim, Speyer, Arminia Rheingönhei m⸗ denheim, Kickers Frankenthal oder Fy. eee.. ſerslautern, V. f. R. Pirmaſens. Das einzige Meiſterſchaftsſpiel im Vorderpfalz⸗ kreiſe brachte eine gewaltige Ueberraſchung, da einer der Führen⸗ den, Union Ludwigshafen, dem Neuling Viktoria Herrx⸗ he im beide Punkte laſſen mußte. Im Neckarkreiſe ſchlug er⸗ wartungsgemäß V. f. B. Heidelberg 210 Viktoria Neckar⸗ bauſen. 1907 Mannhei m meldete ſich aber wieder zur Be⸗ achtung. der:0 Sieg über Vorwärts Mannheim iſt eine ausgezeichnete Leiſtung. Die Tabellen haben ſich nur unweſentlich geündert. 1 8. Sporl- und Turnverein 1877 Waldhof— Verein für Raſen⸗ ſpiele Mannheim:2(:), Ecken:3 Trotzdem das geſtrige Spiel der beiden führenden Fußball⸗ mannſchaften unſerer Stadt nicht mehr die ausſchlaggebende Bedeu⸗ tung hatte wie in früheren Jahren, ſtand doch der? aldhofplatz im Mittelpunkt aller Fußballintereſſenten und beinahe 4000 Zuſchauer umſäumten die neue Kampfſtätte des Rheinbezirksmeiſters, als der in Mannheim ſo populäre Schiedsrichter Brucker(Stuttgart) das Zeichen zum Beginn des Kampfes gab. Der Bezirksmeiſter lieferte geſtern ſeinem vorausſichtlichen Nach⸗ ſolger in dieſer Würde wohl ſein beſtes Spiel und unterlag ehren⸗ poll dem glücklicheren Gegner. Im Können waren die Waldhöfer in dieſem Spiel nicht unterlegen und B. f, R. entging nur mit Glück einem Punktverluſte. Denn in der erſten Halbzeit dominierte ſaſt ausſchließlich Waldhof. Die Schwarzblauen hatten wunder⸗ bare Torgelegenheiten, die aber unausgenutzt blieben. Erſt als kurz vor der Pauſe der Mittelläufer Ph. Bauſch, der bis dahin ein großs Spiel geliefert hatte, ausſcheiden mußte, nachdem ſchon nor⸗ her Kohl kampfunfähig geworden war, wurde das Spiel mehr und mehr zu Gunſten von B. f. R. entſchieden. Die Waldhofmannſchaft hatte außer keinen ſchwachen Punkt in ihren Reihen. Witte⸗ mann hütete ſein Tor in alter Meiſterſchaft, ſeine beiden Vorder. leute, Lidy und vor allem Traude, waren kaum zu ſchlagen. Den härteſten Widerſtand bot aber die Läuferreihe, in der jeder ſein Beſtes hergab, dem gefürchteten Sturme. In der vorderen Reihe wurde Skutlarek viel zu wenig bedient, wenn er aber den Ball be⸗ kam, wurde er ſtets gefährlich vor dem V. f..⸗Tore. Das Innen⸗ trio geſiel durch ſeine beſtechende Kombination, ihm fehlt aber immer noch die Schußkanone, die die herausgearbeiteten Gelegen⸗ heiten auch vermertek. V. f. R. hatte in der Hintermannſchaft eben⸗ 1 0 keinen ſchwachen Punkt. Sehr gut waren Hügel, u und Deſchner. Im Sturm waren Herberger und Meißner wie⸗ der die treibenden Kräfte. Fleiſchmann konnte ſich inſolge ſeines mangelnden Angriffsgeiſtes nicht durchſetzen und Höger wurde von Schäfer ſtark gedeckt, nur die Flankenläufe Gehrings wurden des öſteren geſähriſch Die Mannſchaften ſtanden: Waldhof: Wittemann 9. Bauſd auſch Saf Bau Bau afer Kohl Deckert ſc. gelhardt Brück! Skutlarek Gehring mefe Herberger Fleiſchmann Höger u Deſchner Bleß Freiländer Engelhardt Hügel B. ſ. R. Nach dem Anſpfele verlor VB.. R. den Ball ſofort an Waldhof und Hügel hatte aleich Arbeit. Eine verwertbare Flanke Kohls ſchaffte die V. f..⸗Verteidigung wea und bei einer ausſichtsreichen Fganee machte Deckert Hand. Der erſte Vorſtaß des V. f. R. bätte einahe Erfola gehabt, doch Herberger ſchoß zu ſchwach, ſo daß Salbemann noch halten konnte. Gleich darauf mußte Hügel einen 5 880 Deckerts varieren. Üleberbaupt war Waldbof ſtark im Vor⸗ le. doch konnten die Stürmer die beſten Gelegenheiten nicht aus⸗ 28 Enaelbardt ſchoß einmal ſogar am leeren Tar porbeil Die 2— e für B. f.., die Lidn verſchuldet batte, ſchoß Gebring hin⸗ bers Tor. Donn batte Waldbof wieder eine alänzende Chance. nach⸗ dem Brückl ſchon durchgekommen war. V. f. R. kam dann zeitweiſe ſtark auf. Waldhofs Hintermannſchaft wehrte ſich aber alänzend. be⸗ ſonders Traude und Wittemann retteten oft noch im letzten Moment. So kam die Halbzeit:0 Nach Wiederbeginn hatte Waldhof Schäfer als Mittelläufer, da Ph. Bauſch durch ſeine Verletzung ſtark behindert war. Als dann auch der verletzte Kohl aanz ausſchied, war der Kampf entſchieden. V. f. R. ſpielte nun ganz auf Sieg und drängte ſtark. Schon in der 8. Minute nach Wiederbeainn fiel der 1. Treffer für B. f. R. Meißner war es, der die Flanke Högers ins Waldhoftor beförderte. Weiterhin war V. f. R. ſtark überlegen und ſchon nach weiteren 8. Minuten brachte Herberger einen überraſchenden Schuß an und Wittemann war zum zweitenmale geſchlagen. :0 für B. f. R. Waldhof war in den nächſten Minuten ſtark deprimiert, fand ſich aber bald wieder zuſammen. Die 2. Ecke für V. f. R. wurde zur 3. gewehrt, die von Wittemann unſchädlich gaemacht wurde. Der End⸗ kampf wurde von beiden Seiten ſcharf durchgeführt. Die Raſenſpie⸗ ler waren aber meiſt im Vorteil, konnten aber die ſich zähe wehrende Hintermannſchaft des Geaners nicht mehr bezwingen. Auch die An⸗ ariffe der Waldhöfer führten nicht zu Toren. Skutlarek kam noch manchmal ſchön durch, ſchoß aber meiſt zu ſpät. Brauchbare Flan⸗ ken dieſes Spielers fanden das Innentrio nicht am Platze. So endete der Kampf mit dem vierten diesjährigen Siege der Raſen⸗ ſpieler über ihren ſchärfſten Gegner. 5* 4e** 2. Mannſchaft:2 für Waldhof. 3. Mannſchaft:1 für Waldhof. 4. Mannſchaft:2 für V. f. R. abgebrochen. S. * J. C. Pfalz Cudwigshafen— Verein für Turn⸗ und Naſen⸗ ſport Jeudenheim:3(:), Ecken:3 geſtern zum fälligen Verbandsſpiele obi ieds ge Gegner. Als Schieds⸗ 1 5 amtierte Herr Benz⸗Stuttgart ſehr 45 und zufriedenſtellend. Ihm ſtellte ſich Pfalz mit folgenden Mannen: Knäble Herr Weigel Rillig, Weiß, Tritſchler 5 Beſt, Straub, Schmitz, Habermehl, Walther während Feudenheim erſatzgeſchwächt antrat mit: Bentzinger, Büchler, Oswald, Eſchelbach, Lippaner Edelmann, Samstag, Voit Gibfried, Ueberrhein Müller Feudenheim hat Platzwahl und wählt zu ſeinem Vorteil den Wind zum Bundesgenoſſen. Das Anſpiel Pfalz verliert ſich bald an Samstag, der den Ball nach links brachte, den Lipponer er⸗ faßte und vors Tor gab, Oswald das Leder über den Kaſten agte. Gleich vom Torabſtoß weg kam der Ball zum Halbrechten, der gab an Beſt weiter, welcher in raſendem Flankenlaufe eine ſehr heikle Situation por dem Feudenheimer Tore ſchuf, die Mül⸗ eer nur durch entſchloſſenes Dazwiſchenwerfen klären konnte. Der Kampf wogte nun auf und ab. Beide Parteien ſchufen ſchöne Tor⸗ gelegenheiten, welche ſedoch immer an der glänzenden Verteidigung nicht vorbei kamen. Ungefähr in der 20. Minute konnte Oswald, durch exakte Flanke von Bentzinger unterſtützt, einen Schuß direkt aus der Luft auffangen und damit das 1. Tor erzielen. :0 für Feudenheim Diaurch dieſen Treffer ließ ſich Pfalz ſtark deprimieren und in der Folge dominierten die Gae Rnt. Einige Schüſſe von Büchler und Bentzinger meiſterte Knäble in gewohnter Manier. was miederholt lebhaften Beifall eintrug. Bis Halbzeit änderte ſich aber an dem Stande nichts mehr. 5 Nach Wiederbeginn riß Pfalz für die nächſten 10 Minuten as Spiel an ſich. Erſt als Lipponer II. durch ſchönen Flanken⸗ lauf ein 2. Tor vorbereitete, das Büchler einſchoß, das Reſultat alſo 20 für Feudenheim ſand, war der Kampfgeiſt der Pfälzer gebrochen, Nun war wieder Feudenheim dauernd in der Offenſte. Die Pfälzer Verteidigung hatte ſchwere Arbeit zu leiſten, um ſich der ungeſtümen Angriffe des Gegners zu erwehren. Doch aller Widerſtand nützte nichts. Feudenheim ſchoß 5 Minuten vor dem Schlußpfiff noch ein 3. Tor. Büchler war diesmal der Torſchütze. Die letzten Minuten ver⸗ ſtrichen bei gleichwertigem Kampfe und den wacker kämpfenden Pfälzern war es nicht vergönnt, das ſog. Ehrentor zu erzwingen. Beim Stand:0 für Feudenheim endete der Kampf, der den e 1 7 Verbandsſpielen brachte. Der iedsrichter leitete den manchma arfen Ka ut u war ſtets Herr der Lage. 17 Beim Sieger hatte Müller einen guten Tag. Ueberrhein und Samstag waren wieder in großer Form. Auch die Leiſtungen von Büchler Lipponer und Bentzinger, der ſich auf Rechtsaußen gut zurechtfand, überragte den Durchſchnitt. Pfalz hatte ſeine Stärke in der Hintermannſchaft. Knäble und Rilling leiſteten wieder hervorragende Abwehrarbeit. Auch Herr und vor allem der jugendliche Mittelläufer Weiß ſtellten die Feudenheimer vor eine ſchwere Aufgabe. Im Sturm gefiel nur Beſt. M. S. 1 B. f. L. Neckarau— Spielvereinigung 98 Darmftadt:0 (:), Ecken:2 Der heutige Sonntag ſtand im Zeichen ſtarken Regenwetters, das natürlich auch auf den Sport nicht ohne Einfluß war, ſowohl was das Gebotene anbelangt als auch betreffs der Beſucherzahl. Trotzdem hatten ſich auf dem.f..⸗Platz bei der Altriper Fähre zirka 1000 Zuſchauer eingefunden. Die Mannſchaften ſtellten ſich in folgender Aufſtellung: B. f. C. Neckarau Brucker Boroſe Rheinmuth Arnold, E. Zeilfelder Müllmerſtadt Becker Jacobi Tſchakaſch Stefan Blaumann Spielog. 98 Darmſtadt Behrends V. f. L. ſpielt an und kommt ſofort vor Darmſtadts Tor, doch der Ball wird zur Ecke abgelenkt. Dieſe wird von Kaiſer ſchön vors Tor gegeben, ſo daß Zeilfelder einköpfen kann. B. f. L. führt nun bereits in der erſten Minute. 120 Darmſtadt drängt nun um den Ausgleich herzuſtellen, doch die Hintermannſchaft der Neckarguer iſt guf der Hut. der Dern Gaſt Frey Süllner Eiſinger Rubel Kaiſer Berger Niſchwitz Heß Auf dem Sportplatze an der Lagerhausſtraße trafen 755 Elfmeter wird von Zeilfelder getreten, doch kann ihn der Torwart noch zur Ecke ablenken. Da, in der 40. Minute, meint man Darm⸗ ſtadt würde den Ausgleich erzielen. Brucker hatte den Ball zu lange in der Hand behalten(was er ſich jetzt endlich mal abgewöhnen könnte) und der Schiedsrichter mußte Strafſtoß geben, doch Dern, welcher heute aus der Verteidigung beſonders hervorſtach, konnte retten. In der 44. Minute kann Zeilfelder eine Flanke von Kaiſer zum zweiten Tor verwandeln. Gleich darauf Pauſe. 8 Nach Wiederanſpiel verteiltes Spiel, doch V. f. L. kommt bald wieder in Schwung und kann Darmſtadt wieder ziemlich in ſeine Hälfte drängen. Trotzdem laſſen die Darmſtädter den Kopf nicht hängen. Ihr Eifer iſt anzuerkennen, doch finden ſie ſich nicht recht zuſammen. Die 24. Minute ſieht V. f. L. erfolgreich. Gaſt hat ſich fein durchgeſpielt, gibt den Ball dann an Zeilfelder, welcher mühe⸗ los einſenden kann. 5 Das Spiel zeigte in der Folge ſehr ſchöne Momente offenen Feldſpieles. V. f. L. will eine höhere Torzahl erringen, was ihr aber nicht mehr gelingt. Kurz vor Schluß muß Arnold einer alten Verletzung wegen ausſcheiden, ſo daß Neckarau nur noch mit 10 Mann ſpielt, aber Darmſtadt kann trotzdem den Ehrentreffer nicht erzielen. Kritik: Müllmerſtadt, Becker und Tſchakaſch: gut. Das Hauptgewicht bei V. f. L. lag in der Verteidigung, wo Boroſe und Dern alle Angriffe abſchlugen. In der Läuferreihe ſtach Gaſt der Mittelläufer wieder hervor. Der Sturm dürfte noch etwas zug⸗ kräftiger ſein. Der Schiedsrichter, Herr Lenhardt(Stuttgarter Kickers), konnte befriedigen. 1 E Vorwärts Mannheim— Spielvgg. or Mannheim:5(:1) Nachdem das Vorſpiel der beiden Mannſchaften mit einer Tei⸗ lung der Punkte geendet hatte, konnten diesmal die Neuoſtheimer einen ſenſationellen hohen Sieg erringen. Sofort nach dem Anſpiele entwickelte ſich ein lebhafter abwechs⸗ lungsreicher Kampf, in dem beide Parteien keinen beſonderen Vor⸗ teil herausholen konnten. Die ſchlechten Bodenverhältniſſe machten ſich ſtark bemerkbar, wodurch die techniſchen Feinheiten des Fuß⸗ ballſpieles nicht zue Geltung kamen. In der 25. Minute des Spieles ing 07 durch Elfmeter in Führung und bei dem 10 Reſultat der euoſtheimer verblieb es bis zum Seitenwechſel. Nach Wiederbeginn war der Kampf auch weiterhin offen, erſtl als 07 durch Leichtſinn des Vorwürtshüters zu einem 2. billigen Erfolge gekommen war und die Leute aus der Neckarvorſtadt zwei Mann durch Verletzungen verloren hatten, klappte Vorwärts zu⸗ ſammen und 07 gelang es durch drei weitere Tore das Reſultat auf:0 zu ſtellen. Erſt gegen Schluß kam Vorwärts ſtark auf, ohne aber die gegneriſche Verteidigung ſchlagen zu können. Die ſiegreiche Mannſchaft vollbrachte eine gute Geſamtleiſtung. Sehr gut 10 die Verteidigung, der Mittelläufer Altmann ſowie Aſſer und Weigold im Sturme. Vorwärts ſpielte auch dieſen Kampf wieder unter der früheren Form, doch hätte man bei kompletter Aufſtellung beſſere Leiſtungen erwarten dürfen. Schiedsrichter war Herr Mülle * C. J. G. 1903 Cudwigshafen— Spp. Mundenheim:3(:1) Dieſes auf dem 1903er Platz ſtattgefundene Verbandspokalſpiel konnte Mundenheim infolge beſſerem Zuſammenſpiel im Sturm für ich entſcheiden und dadurch ſich die weitere Beteiligung an den Pokalſpielen ſichern. 5 Das Spiel beginnt mit einem raſchen Tempo. Auf und ah wandert der Ball, beide Tore abwechſelnd in Gefahr bringend. Bel einem ſolchen Vorſtoß der Ludwigshafener linken Sturmſeite gibt Koch zur Mitte, Scherzinger iſt zur Stelle und ſchießt, für den Tor⸗ wächter unhaltbar, das erſte Tor für ſeine Farben. 1903 führt 120. Mundenheim kämpft mutig weiter und läßt ſich nicht verblüffen. Ein Erfolg bleibt jedoch aus. Vielmehr iſt es der Gegner, bei dem der Halblinke Feſer eine Vorlage von Koch zum zweiten Tor verwan⸗ deln kann. In der Folge gewinnt Mundenheims Sturm mehr Durch⸗ ſchlagskraft, ſodaß die 1903 Verteidigung ſchwere Arbeit zu ver⸗ richten hat. Ein Strafſtoß für Mundenheim bringt ihnen den erſten Erfolg durch einen Kopfball ihres Halblinken. Die linke 190ger — kann ſich nicht mehr durchſetzen. Bald darauf Seiten⸗ wechſel. Die zweite Spielhälfte ſieht die Mundenheimer weiter im Vorkell, Durch A Start ſind ſie den Gelben über und ein Angriff löſt den anderen ab. Einzelne Vorſtöße der 1903er werden von der Munden⸗ heimer immer zum Stehen gebracht. Bei einem Durch⸗ ſpiel des Gäſtemittelſtürmers wird derſelbe im Strafraum der 1903er unfalr angegangen. Der gegebene Elfer führt zum Ausgleichstor. :2. Ein weiterer Angriff der Mundenheimer wird vom Schieds⸗ richter vor dem 1903er Tor unterbunden, da das Publikum ſeine Entſcheidungen mit louter Stimme erzwingen will. Nach Belehrung des Publikums durch den Schiedsrichter erringt Mundenheim aus dem erfolgten Niederwurf das ſiegbringende Tor. 1903 bekennt ſich noch nicht geſchlagen und geht zum Endſpurt über. Eine Umſtellung, Dauer auf den Mittelläuſerpoſten und Goller in die Verteidigung, bringt wieder Leben in die 190Z3er Mannſchaft. Mit Energie arbeitet —2 auch Mundenheimner Mannſchaft, ſo daß es bei dieſem Stande leibt. 792 Bei Mundenheim war die Läuferreihe der beſte Teil der Mann⸗ ſchaft. Der Sturm zeigte viel Energie und war ſchußfreudig.— 1903 hatte ſeine Stärke im linken Sturmflügel Koch—Jeſer. Der Mittel⸗ läufer war eine ſchwache Stelle. Die Hintermannſchaft war dadurch ſtark überlaſtet. Auch der rechte Läufer zeigte keine beſonderen Leiſtungen. Der Schiedsrichter überſah verſchiedene Abſeits, ſodaß das Publikum mit ſeinen Entſcheidungen nicht zufrieden war. ch. * Jußballverein Ladenburg— Jußballabteilung Alhl.-Spork⸗ verein Stuttgart-Botnang:2(:), Ecken:6 Am erſten Weihnachtsfeiertag hatte der Fußballverein Laden⸗ burg die Elf der Fußball⸗Abtlg. des Athl. Sportvereins Stuttgart⸗ Batnang 85 Gaſt. Eine wirklich prächtige Begegnung lieferten ſich auf dem Sportplatz in Ladenburg obige Mannſchaften. Mit dem Anſtoß Stuttgarts ſetzte ſofort ein ſtarker aber fafrer Kampf ein, wobei Stuttgart mehr vom Spiel hatte. Lange ſollte dies nicht an⸗ halten. Von nun an bekam man einen wirklich ſchön geſpielten Fußball zu ſehen. Der Kampf tobte auf und ab, ſehr oft wurden beide Tore gefährdet aber beide Hintermannſchaften klärten die Lage. In der 43. Minute konnte Ladenburg durch einen Durch⸗ bruch, der vom Halblinken durch Umſpielung der Verteidigung und des Torwächters für ſeine Farben in Führung gehen. Kurz darauf Halbzeit. Ladenburg führt:0. Bei Wiederbeginn legten beide Mannſchaften ein Tempo vor, beſonders die Stutlgarter, die den Ausgleich zu erzielen ſuchten. In der 13. Minute nach Halbzeit wurde Stuttgart ein Elfmeter(durch Hände) der vom Mittelſtürmer unhaltbar ei ſen wurde. im Anſpiel drängte Ladenburg ſehr, um die Füh⸗ rung an ſich zu ziehen. Die gute Hintermannſchaft vereitelte ſeden Durchbruch. In der 30. Minute unternahm Stuttgart einen Durch⸗ bruch, der abermals vom Mittelſtürmer durchgeführt wurde und für ſeine Farben die Führung erzielſe. Stuttgart führt:1. Der Aus⸗ 25 lag Ladenburg in den Händen, doch blieb der Glücklichere ieger. Das 2. Tor hätte verhütet werden können, wenn der ein⸗ 35.] Spiel wurde von Herrn Behwieſer Minute macht der rechte Verteidiger Darmſtadts Hände, der gegebene beimiſche Torwächter etwas entſchloſſener 12—— hätte. Das wüſtergilltg durchgefhel +. 4. Seite. Nr. 601 Keue Mannheimer Jeitung(Moegen⸗Rusgabe) Montag. den 29. Dezember 1924 Lußball in Karlsruhe K. J. B.— Boruſſia Neunkirchen:3(:), 10:2 Der zweite Weihnachtsfeiertag brachte mit dieſer Begegnun ein intereſſantes Spiel, das die nach Tauſenden zählende ae maſſe auf ihre Rechnung kommen ließ. Allerdings iſt Boruſſia von ihrer Höhe, die ſie jahrelang bis in die Schluß⸗Spiele der Süddeut⸗ ſchen Meiſterſchaft gelangen ließ, in dieſem Jahre herabgeſtiegen, aber was nach dem Ausſcheiden der bekannten Stützen Fiſchera und Dr. Neu und anderer in der Mannſchaft an Können verblieb, iſt immer noch ſtarke Leiſtung und muß auch der Umſtand, daß die Neun⸗ kirchner am erſten Feiertag gegen den F. Sp. V. Frankfurt ein ſchweres Spiel auszutragen hatten, bei dem obigen Reſultat mitge⸗ wirkt haben. K F. V. ſoll dadurch ſchmälert ſein, und iſt dieſes doppelt zu werten, in dem das Spiel nach Ausſcheiden eines Karlsruhers bis zu dem kritiſchen Stand von:1 für die Gäſte gelangt war. Noch vor der Pauſe gelingt es dem K. F. V.:2 zu ſtellen und nach dem Wechſel bringt es die einheimiſche Mannſchaft fertig, mit zum Teil hervorragend heraus⸗ kombinierten und geſchoſſenen Toren, den Sieg in klarer Weiſe her⸗ auszuholen. Das Beſte bei Neunkerchen war das Verteidigungstrio und die Läufer mit den Sturmflügeln, während bei Karlsrube jeder Mann anzuerkennen iſt, mit Ausnahme des ſchwachen Erſatztorwarts, der zwei Tore hätte verhindern müſſen. Die Spielleitung durch Müller⸗Baiertheim war ebenfalls gut. E Kreisliga. B. J. B. Karlsruhe— Phönix Alemannia Das Spiel am geſtrigen Sonntag mußte wegen ſchlechter Boden⸗ verhältniſſe bei noch unentſchiedenem Stande abgebrochen werden. Germania Daxlanden— F. V. Daxlanden 223. 3 August Müßle. Fußball in Gayern 1. J. C. Nürnberg— Bayern München:2(:1) Daß Bayern München unbedingt die beliebteſte Mannſchaft Bayerns Hauptſtadt in Nürnberg iſt, konnte man geſtern wieder deutlich wahrnehmen. Trotz des ſchlechten Wetters hatten ſich über 3000 Zuſchauer eingefunden, die voll befriedigt von dem Gebotenen den Heimweg angetreten haben dürften. Es war ein ſehr ſchöner, fairer, an ſpannenden Momenten und aufregenden Situationen reicher Kampf, der den Deutſchen Meiſter als verdienter Sieger ſah. Es war nur ſchade, daß die ſchlechten Bodenverhältniſſe beide Mann⸗ ſchaften nicht zu ihrer höchſten Form auflaufen ließen. Der deutſche Meiſter, obwohl mit nicht weniger als fünf Erſatzleuten antretend, hatte durchweg bedeutend mehr vom Spiel, und hätte bei halbwegs glücklicherem Schußglück den Sieg leicht verdoppeln können. Chancen dazu waren in Hülle und Fülle geboten. Trotzdem wußte Bayern auch dieſesmal ſehr gut zu gefallen und wahrte ſeinen Ruf aufs Beſte. Als Schiedsrichter konnte man wieder einmal Herrn Kenae, Stuttgart) begrüßen. Seine Entſcheidungen waren zwar nicht im⸗ mer einwandsfrei, dennoch konnte man mit ſeiner Leiſtung zu⸗ frieden ſein. Beim 1..⸗C. N. fehlten Stuhlfaut, Kugler, Träg, Strobel und Futor, während Bayern mit ſeiner ſtärkſten Mannſchaft antrat. Spielverlauf Der Spielverlauf ſieht von Anbeginn an in der erſten Viertel⸗ ſtunde den Klub als angreifenden Teil, der Bayern vollſtändig in ſeine Hälfte zurückdrängt Aber Bernſtein im Tor, im Verein mit der guten Verteidigung, verhindern alle noch ſo gut gemeinten An⸗ griffe Nürnbergs. Von der 15. Minute ab wird das Spiel dann etwas ausgeglichener und auch Nürnbergs Verteidigung hat mehr⸗ mals Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. NachdemeNürnberg drei Ecken nicht verwertet hatte, gelang es in der 30. Minute den Münchenern überraſchend den Führungstreffer zu erzielen. Dietl nimmt eine Vorlage von Pöttinger auf und ſchießt aus 15 Meter in die äußerſte Ecke ein. Bereits 5 Minuten ſpäter vermag dann Wieder durch einen fein plazierten Schuß den Ausgleich herzuſtellen. In der letzten Viertelſtunde hat Bayern München mehr vom Spiel aber Kalb und Popp halten den Angriffen ſtand, ſo daß es bei Halbzeit unentſchieden:1 ſteht Nach Wiederbeginn erzielt Bayern ſofort eine Ecke, die abge⸗ wehrt wird. Wieder geht mit der Vorlage durch, ſein Schuß wird abgewehrt, aber Riegel iſt zur Stelle und lenkt aus nächſter Nähe ein.:1 für Nürnberg. Wenige Minuten ſpäter hat dann Bayern Gelegenheit, den Ausgleich wieder herzuſtellen, aber Münchner auf dem rechten Flügel verſchießt aus völlig freier Lage. Dann ent⸗ ſtehen einige äußerſt gefährliche Augenblicke vor dem Bayern⸗Tor, aber Nürnbergs Stürmer haben Schußpech und vermögen die Chan⸗ cen nicht auszunutzen. Bei einem Durchbruch Wieder's macht der vechte Verteidiger Bayerns im Strafraum Hand, aber Herr Kenge gibt den glatten Elfmeter nicht. In der 30. Minute paßt Hochge⸗ 288 an den freigelaufenen Stern weiter, der mühelos zum dritten reffer einſchieben kann. Wenige Minuten ſpäter gelingt es Stro⸗ bel im Anſchluß an eine von Riegel fein zur Mitte gegebene Ecke den vierten Treffer für die Nürnberger zu buchen. In der letzten Viertelſtunde iſt das Spiel völlig ausgeglichen. Hüben wie drüben werden noch einige günſtige Situationen verſiebt. Man glaubt, es bleibt bei dem Stande von:1, da verurſacht Pöttinger in der letz⸗ ten Minute ein Selbſttor, ſo das Endergebnis herſtellend. Beim 1. F. C. N. war die Mannſchaft mit Ausnahme von Strobel 2, der ſeinen Bruder nur mäßig erſetzte, gut in Form. Im Sturm bildete der linke Flügel die treibende Kraft. Mitte und Halbrechte konnten ſich infolge des glatten Bodens nicht recht ent⸗ wickeln. In der Läuferreihe überragte der Erſatzmann Geiger, ein Spieler der Jugendmannſchaft, der Kalb vollauf erſetzte und zwei⸗ ellos einer der talentierſten Spieler im gangen Bezirk Bayern dar⸗ tellen dürfte. Er wird der kommende Mann als Mittel⸗Läufer ſein. In der Verteidigung ſtach Kalb durch ſein gutes Stellungs⸗ ſpiel hervor. Roſenmüller im Tor hielt auch dieſesmal in feiner Weiſe. Bei Bayern München war Treffinger die Seele des An⸗ griffs, nur konnte ſich der Innenſturm gegen die ſtarke Klub⸗Hinter⸗ mannſchaft nicht genügend durchſetzen. In der Läuferreihe zeigte Keller das beſte Können und in der Verteidigung ragte Kutterer durch ſeine befreienden Schüſſe hervor. Bernſtein war mit die Haupt⸗ ſtütze der Mannſchaft und bewahrte ſie vor einer höheren Niederlage. * Nürnberger Jv.— München 1860:0(:0) Der Nürnberger Fy. hat ſich für die im Vorſpiel erlittene Nie⸗ derlage glänzend revanchiert. Die Tore ſielen in der 5. Minute durch den Halbrechten Kotzenreuther und 10 Minuten ſpäter durch ein Selbſttor der Münchener Verteidigung. Kreisliga— Pokal. F. C. Pfeil—.C. Fürth:5 Spielvereinigung Fürth— Buer 92. * Zum Jußball-Länderkampf Deutſchland—Holland Amſterdam, 28. Dez.(Eig. Ber.) Es iſt nunmehr beſchloſſen worden, den nächſten Fußballkampf Veutſchland—Holland wiederum in Holland und zwar am 29. März im Stadion zu Amſterda m, wo auch das letzte Treffen dieſer Nationen ſtattfand, auszutragen.— In den Weihnachtstagen und am 28. Dezember fanden in Holland keine bemerkenswerten Spiele ſtatt und auch nur wenig bemerkenswerte Freundſchaftsſpiele. Herr Blank. B. f. R. Mannheim, als Schiedsrichker im Länder⸗ ſpiel Frankreich gegen Belgien. Wie wir erfahren, wurde Herr Blant. V. f. R. Mannheim. anläßlich des Spiels einer franzöſiſchen Mannſchaft in Mainz mit dem Schiedsrichteramt des am 25. Fe⸗ bruar in Paris ſtattfindenden Länderkampfes Frankreich gegen Belgien betraut. ſeine Leiſtung keineswegs ge⸗ T weitere Ergebniſſe Süddeukſchland Rheinbezirk Bezirksliga. Sp. u. Tv. 1877 Waldhof— V. f. R. Mannheim 02, V. f. L. Nek⸗ karau— Spv. 98 Darmſtadt:0, Pfalz Ludwigshafen— V. 1. u. R. Feudenheim:3. Kreisliga. 2. Runde um den Pokal des ſüddeulſchen Fußballverbandes. 1908 Mannheim— Phönix Mannheim:0, Sportv. Amicitia 09 Viernheim— Spielvg. Plankſtadt:0, 5 Kaiſerslautern— v. Speyer:6, Phönix Kaiſerslautern— Arminia Rheingönheim :6, 1903 Ludwigshafen— Spielvg. Mundenheim:3, Kickers Fran⸗ kenthal— Fv. Kaiſerslautern:4, V. f. R. Kaiſerslautern— V. f. R. Frieſenheim:3, Sp. Cl. 05 Pirmaſens— V. f. B. Pirmaſens :1, Viktoria Herxheim— Union Ludwigshafen(Meiſterſchaftsſpiel) :0, V. f. B. Heidelberg— Viktoria Meckesheim(Meiſterſchaftsſpiel) :0, Vorwärts Mannheim— Spielvg. 1907 Mannheim Meiſter⸗ ſchaftsſpiel):5. Meiſterſchaftsfpiele der Bezirksliga. Bezirk Bayern 1. F. Cl. Nürnberg— Bayern München:2, München 1860— Nürnberger F. V.:2. Bezirk Württemberg—Baden F. Cl. Freiburg— Stuttgarter Kickers:2, V. f. B. Stuttgart— F. Cl. Mühlburg:1, V. f. R. Heilbronn— F. Cl. Pforzheim:1, S. C. Stuttgart— S. C. Freiburg ausgefallen. Mainbezirk Helvetia Frankfurt— Offenbacher Kickers ausgefallen. Bezirk Rheinheſſen— Saar Keine Meiſterſchaftsſpiele. Privatkſpiele Eintracht Frankfurt— Vaſas Budapeſt:4. Weſtdeukſchland Meiſterſchaftsſpiele Ruhrgau. Schwarz⸗Weiß Eſſen—.V. Alteneſſen 11. Niederrheingau. Duisburg 99—.BB. 08 Duisburg:4; Meiderich 06— B. V. Beeck:0; Union Krefeld— Meidericher Sp.V. 21; Hamborn 07— V. f. L. Krefeld ausgef.; Raſenſport Mülheim— V. f. v. B. Ruhrort:0; Oberhauſen⸗Styrum— Preußen Duisburg:2; Union Hamborn— Duisburger Sp. J. ausgefallen. Berg.⸗Märk. Gau. B. V. 04 Düſſeldorf— F. Vgg. Düſſeldorf:1. Rheingau. Mülheimer.V.— TSV..⸗Gladbach⸗Lürrip:0; Germania Düren— Kölner.C.:1; Tura Bonn— Rhenania Köln;:3; Jugend Düren— Alemannia Aachen:0; Vonner.V. — Boruſſia.⸗Gladbach:3; S. C..⸗Gladbach— V. f. R. Köln :2; Rheydter Sp.V.— Dürener.C.:0; Cl. f. R. Köln—.C. Köln 99:2; V. f. B. Aachen— Koblenz 1900:4; Köln⸗Sülz 07 — Dürener.V.:1. Weſtfalen und Südweſtfalen: Keine Meiſterſchaftsſpiele. Heſſen⸗Hannover: TSV. Kaſſel 48— Sp. V. Kaſſel:1; V. f. B. Marburg— Sp. Vg. Göttingen:1; Gießen 1900— Göt⸗ tingen 05:5; F. C. Wetzlar— Oſterode ausgef. Privatſpiele: B. V. Buer 07— Sp. Vg. Neie:9 S. u. S. Elberfeld— M. T. K. Budapeſt:4; V. f. B. Bielefeld— Slavia Prag:3; Stadtmannſchaft Osnabrück— F. C. Teplitz 08 ausgef.; Mindener S. C.— Eintracht Hannover ausgef.; Victoria Recklinghauſen— Union Gelſenkirchen:03 e Sp. V.— Turu Düſſeldorf:2; Union Hamborn 07— Kilia Kiel:6. Norddeukſchland Groß⸗Hamburg. T. V. Eimsbüttel— St. Pauli⸗S. V. Hamburg Union Altona— Polizei⸗Sp. V. Hamburg:1. Südkreis. Repräſentativſpiel Südkreis— Groß⸗Hamburg in Hannover 115. Schleswig-Holſtein. Holſtein Kiel— Viktoria Hamburg:1. Veſtkreis. Werder Bremen— Holtmershauſen:1. Union Bre⸗ men— Hemelingen:2. Eintracht Bremen— V. f. B. Oldenburg 3715 :1. V. f. B. Bremen— V. f. B. Wilhelmshaven:3. Stern Bremen— Friſia Oldenburg:8. Mitteldeutſchland Meiſterſchaftsſpiele Oſtſachſen. Dresden 06— V. f. B. Dresden:2: Ring— Sp. Va. Dresden:2: Ring Dresden— Brandenburg Dresden ausgef.: Dresdener S. C.— Dresden 93 ausgef.: Dresdenſia Dresden— Radebeuler B. C.:3. Mittelſachſen. National Chemnitz— V. f. L. Harthau:3: Preu⸗ ßen Chemnitz— V. f. B. Chemnitz:1: Mittweida 99— Viktoria Einſiedel:1: Hellas Chemnitz— Teutonia Chemnitz:4: B. S. C. Chemnitz— Stern Chemnitz 116. Saalegau. Sp. V. 98 Halle— Wacker Halle:1. Privatſpiele Sp. Va. Leipzia— Gradianski Agram:4: V. f. B. Leipzia— S. C. Erfurt:0: Stadtmannſchaft Salzwedel— V. V. Utrecht:4. Brandenburg Berliner Oberliga: Keine Meiſterſchaftsſpiele. Privatſpiele Hertha⸗Berliner S. C.— Preußen Stettin:2: Norden Nord⸗ weſt— Minerva:2(Samstag): Sp. V. Spandau— Tennis Bo⸗ ruſſia Berlin:3: Union Niederſchöneweide— Wacker 04:0. hockey Weſideutſchland Düſſeldorfer H. C.— Berliner H. C.:9. Eſſener T. u. Fechtklub— BVerliner H. C.:6. V. f. K. Hamm— Preußen Münſter:1. Arminia Bielefeld— Sp. u. Sp. Hamm 42. Berlin Neuköllner Sp. V.— Syp. C. Charlottenburg:1. Handball T. B. Pforzheim— T..m. 1846 Mannhelm 2. Mannſchaften Die Mannheimer, zu zwei Drittel Jugendſpieler, waren in allen Phaſen des Spieles betr. Technik und Schnelliakeit ihrem Gegner überlegen. Die Tore fielen in aleichen Abſtänden. Endreſultat:0. (Halbzeit:). 1. Mannſchaften In den erſten 10 Minuten führt 1846 ſchon:0 infolge raſchen Stürmerſpiels, doch durch Leichtſinn ihres Torwarts war der Vor⸗ ſprung bald dahin. Kurz vor dem Wechſel wird durch den Mittel⸗ läufer durch Strafſtoß der Führunastreffer erzielt. Nach Halbzeit wechſelt bei 1846 der Mittelſtürmer mit dem Mittelläufer. Die Ver⸗ bindung zwiſchen Sturm und Läuferreihe fehlt: Pforzheim wird nun tonangebend. Wiederum wechſeln bei 1846 Mittelſtürmer und Mit⸗ telläufer, das Spiel wird ausgealichener und bald wird durch den Halblinken das 4. Tor erzielt. Kurz vor Schluß wird nach verteiltem Spiel durch Strafſtoß ein 5. Tor erzielt. Pforzheim. Mittelſtürmer ihr beſter Mann, Mittelläufer und linker Läufer hervorragend. „ Mannheim. Die Mannſchaft ziemlich ausgeglichen, Linksaußen fiel etwas ab. .eEA KRadſport Radrennen im Berliner Sportpalaſt. Das gute Programm hatte am erſten Feiertage ſeine Anziehungskraft auf die Berliner Radſportgemeinde nicht verfehlt; wohl an 8000 Zuſchauer umſäumten die kleine Holzbahn und wurden Zeugen ſpannender Kämpfe. Zum internationalen Dreiertreffen war der Holländer Van Neck wegen Krankheit nicht erſchienen; an ſeiner Stelle ſtartete der italieniſche Meiſterfahrer Mori. Sieger blieb im Geſamtergebnis Lorenz, der den erſten und dritten Lauf knapp aber ſicher gewann. Im zweiten Lauf wurde er von Mori knapp auf dem Bande abgefangen. Für den Endlauf des großen Weihnachtspreiſes hatten ſich Hahn, Jäger, Hoffmann und Münzner qualifiziert, die auch in dieſer Reihenfolge das Ziel paſſierten. Das 50 Runden⸗Punktefahren gewunn der tapfer fahrende Neinas, dem es ebenſo wie den vier Nächſtplazierten ge⸗ lungen war, das Feld zu überrunden. Das 10 Meilen⸗Mannſchafts⸗ fahren nahm anfangs einen etwas eintönigen Verlauf. Erſt beim, 57. Kilometer entſeſſelte Osk. Tietz eine wilde Jagd, die ſich über faſt 5 Kilometer erſtreckte und in deren Verlauf es ihm, von ſeinem Partner Krupkat gut unterſtützt, gelang, das Feld zu überrunden⸗ Bei den Wertungsſpurts zeichneten ſich vor allem Tietz und die Amerikaner Lang und Jäger aus, die auch den zweiten Platz im Ge⸗ ſamtklaſſement errangen. Hahn—Lorenz gaben auf.— Die Er⸗ gebniſſe: 10 Meilen⸗Mannſchaftsfahren: 1. Tietz—Krupkot :49:44,2, 31 Punkte; eine Runde zurück; 2. Lang—Jäger 29.; 3. Rütt—Bauer 26.; 4. Carli—Minoretti 21.; 5. van Bever Huſchke 19 Punkte.— Internationales Dreiertreffem 1. Lorenz 4.; 2. Mori 7.; 3. v. Bever 7 Punkte.— Großer Weihnachtspreis für Flieger: 1. Hahn; 2. Jäger, Handbreite; 3. Hoffmann 3 Lg.; 4. Münzner.— 50 Runden Punktfahren: 1. Neinas 7.; 2. Naujokat 7.; 3. P. Schulz 4.; 4. Linſener 4.; 5. K. Müller 1.; eine Runde zu⸗ rück; 6. Alb. Meyer 8 Punkte. Tonani-Jerrario Sieger in Breslau. Als beſonderes Ereignis bei den Radrennen in Breslau am 1. Feiertag figuriert ein 100⸗Km.“ Mannſchaftsfahren, das einen überaus ſpannenden und ab⸗ wechſlungsreichen Verlauf nahm. Beſonders die Auslandsmannſchaf⸗ ten waren es, die ſtändig Leben in das Feld brachten. Als Sieger gingen die Italiener Tonani⸗Ferrario hervor, hart bedrängt von dem amerikaniſch⸗belgiſchen Paar Weber⸗Verraes. Eine Enttäuſchung be⸗ reiteten die Schweizer Gebrüder Suter, die ſich in den Wertungen nur ſelten placieren konnten. In der erſten Stunde wurden 41,040 Kilometer zurückgelegt. Bis dahin lagen die Italiener nach Punkten in Führung. Eine lange Jagd entfeſſelten die Straßenfahrer Pfiſter⸗ Remold. Sie lagen lange Zeit mit einer halben Runde Vorſprung vor dem Felde, bis Tonani die Meute heranführte. Auch Weber⸗ Verraes entfeſſelten eine längere Jagd, die damit endete, daß Pfiſter⸗ Remold eine Runde zurückfielen. Die zweite Stunde ſchloß mit 82,080 Kilometer. Die Entſcheidung des Rennens fiel in den Schluß⸗ wertungen zugunſten der Italiener. Nachſtehend das genaue Er⸗ gebnis: 1. Tonani⸗Ferrario:26:27,3, 39 Punkte; 2. Weber⸗ Varraes 37 Punkte; 3. Lowarow⸗Schrage 25.; 4. Kroll⸗Koch 21.; 5. Knappe⸗Feja 16.; 6. Stabe⸗Golle 10 Punkte.— Amateur⸗ Punktefahren: 1. Rieger 25., 2. Junge 10, 3. Skubinſti 6, 4. Nickel 6 Punkte. & Radrennen in paris— Länderkampf Italien—Frankreich:2 Paris, 28. Dez.(Eig. Ber.) Hier fand heute ein Radländerkampf Italien gegen Frankreich ſtatt, der mit:2 Punkten unentſchieden endete. Die Italiener ge⸗ wannen die Flieger⸗ und die Franzoſen die Steher⸗Rennen. Ergebniſſe: Flieger⸗Hauptfahren: 1. Via ni⸗dtalien vor Michard⸗ Frankreich(in beiden Läufen). Verfolgungsrennen über 5 Kilometer: 1. Italien Mannſchaft: Linari, Boteſchia, Beſtetta, Vortanati in der Zeit von 6,11,8; 2. Frankreich. Steher⸗Rennen: 1. Lavalare⸗Frankreich gewann alla drei Läufe gegen Toribelli⸗Italien. Einzelfahren über 15 Kilometer: 1. Frankreich. * * Mitteilungen der Deutſchen Radfahrer⸗Anjion Der„D en. ſchen Radfahrer⸗Union“ wurde es durch äußerſt günſtige Abſchlüſſe von Wirtſchaftsverhandlungen ermöglicht, den Verbands⸗ beitrag für erdentliche Mitglieder auf 3 Mark für das Jahr 1925 herabzuſetzen. Hierzu kommt noch an den Orten, wo mehrere Unions⸗ vereine eine Ortsgruppe bilden, ein lokaler Zuſchlag, jedoch höchſten⸗ von 1 Mark. Außerordentliche, d. h. Familien⸗ und Jugen glieder zahlen die Hälfte. Gegenüber dieſem geringen Beitrag er⸗ ſcheinen die hierfür gebotenen Vorteile geradezu erſtaunlich. Jedes Mitglied, ob ordentlich oder außerordentlich, iſt koſtenlos in der Haftpflichtverſicherung, wobei dieſe bei angerichteten Sachſchäden bis zu 5000 und bei Perſonenſchäden bis zu 50 000 Mark bezahlt. Die eigene Unfallverſicherung iſt freiwillig und kann zu einem äuße niedrigen Prämienſatz in Anſpruch genommen werden. Außerdem erhält jedes Mitglied die vom 1. Januar bis 1. April 14tägig und von da bis 1. Oktober wöchentlich erſcheinende Zeitſchrift„Rad⸗ Union“ koſtenlos durch die Poſt zugeſtellt. Ferner erhalten alla Mitglieder anfangs April einen über 150 Seiten ſtarken Taſchen⸗ kalender, der ihnen als wertvoller Führer dienen ſoll. Der zoll⸗ erlagsfreie Grenzverkehr wird im nächſten Jahre in gleicher Weiſs gepflegt werden. Beſonderes Augenmerk ſoll aber dem Touren⸗ und Wanderſport gewidmet werden. Hat ſich doch die alte..U. ſeiner⸗ zeit gebildet, um gerade dieſe Urart des Radſports zu hegen und zu pflegen. Und was gibt es eigentlich auch Schöneres, als mit dem leichten und flinken Stahlrößlein in kurzer Friſt durch die ſchönen eigenen und fremden Lande zu eilen und ſo einen großen Teil un⸗ ſerer ſo ſchönen Erde kennen zu lernen! Boxen vom Amateurboxſport Das Jahr 1924 hat den Amateur⸗Boxſport recht erfreulich weit nach vorn gebracht. Man kann ſogar ſagen, daß es jetzt um Jahres⸗ wende mindeſtens 50 Prozent mehr Borſporttreibende gibt, als zu Beginn des Jahres. Neu eingeführt wurde das Boxen in der Reichs⸗ wehr, da die„Militärs“ den Boxſport als den Sport erkannt der alle Teile des menſchlichen Körpers gleichmäßig ausbildet. B der Polizei kann man feſtſtellen, daß alle Polizeiſchulen Boxvereine haben. Die Wichtigkeit der allgemeinen Körperausbildung paart ſich hier mit dem praktiſchen Wert des Sports. Nicht zuletzt haben dis Stadtväter in richtiger Erkenntnis das Boxen als Wahlfach in den Berliner Schulen zugelaſſen. Hierin müſſen überhaupt alle Boxſporte freunde ihre Hauptaufgabe ſehen: die Heranbildung der Jugend. Nicht nur wir Männer, nein, auch die Jugend hat den Weltkrieg mitgemacht. Ihnen wird manches Gute und Kräftigende ge⸗ weſen ſein. Wir haben ein Jahrzehnt, in dem beſonders auf Wider⸗ ſtandsfähigkeit trainiert werden muß und hier iſt es das Boxen, das beſtens zum Erreichen dieſes Zieles beitragen kann. Auch die Sport⸗ ler anderer Gebiete haben indirekt anerkannt, daß Boxen als Er⸗ gänzungsſport ſehr wichtig iſt(Radfahrer, Fußballer, Jockeis etc.) weil, wie bereits erwähnt, es alle Organe gleichzeitig kräftigt. Wollen wir alſo einen geſunden und kräftigen Volksſtamm— oder beſſer eſagt, die durch den Krieg geſchwächte Generation wieder auf⸗ riſchen, ſo laſſe man die Jugend boxen bzw. in den erſten Jahren ämtliche vorbereitende Uebungen, wie Laufen, Seilſpringen, Keulen⸗ chwingen und hauptſächlich Borgymnaſtik betreiben. Dann habt Ihr, Eltern und Erzieher, dazu beigetragen, einen kräftigen und damit ge⸗ ſunden Nachfolgerſtamm heranzuziehen. Die Amateur⸗Boxverbände werden allen Körperſchaften hierzu mit Rat und Tat zur Seite ſtehen. Sämtliche Lehrer und Erzieher ſind eingeladen, ſich den Trainingsbetrieb in den Vereinen anzu⸗ ſehen, ſowie an den Uebungen ſelbſt teilzunehmen. Fachzeitungen bringen Artikelſerien, die dazu beitragen werden, den Unbewanden ten in unſern Sport einzuführen. Beteiligt Euch alle, es gilt daß Volksertüchtigung. Nicht nur die Quantität iſt der Erfolg des Jahres e d.& IUunſere Sportboper haben ſich häulig mit den Beſten des ae ſpiel angeſichts der nahenden letzten Stunde dieſes Jahres..., nun, — Montag, den 29. Dezember 1924 . Selte. Nt. S0 Montags⸗Moſaik Nicht zwei, ſondern vier Weihnachtsfeiertage hatten frühere Zeiten vorgeſehen, ſo daß alſo um das Jahr 1100 noch geſtern Feſt⸗ tag geweſen wäre. innerung an dieſen Tag noch erhalten; ferner konnten die Freunde der Kirchenmuſik kürzlich eine Kantate Bachs hören, die für den dritten Feſttag beſtimmt war. Wenn aber die heutige Zeit nur die Zweizahl übrig gelaſſen hat, ſo feiert die Jugend immer noch kräftig nach und ergötzt ſich an den Gaben des Feſtes, deren Spuren jeder einigermaßen aufmerkſame Beobachter allerorten verfolgen kann. Da gibt es überall neue Winterjacken und Halstücher, und zu keiner Zeit fällt das Bedürfnis der früheſten Jugend für Spazierſtöcke ſo auf wie in dieſen Tagen. Schon rüſtet man ſich dazu, das neue Jahr zu empfangen, dem wir, immer noch weihnächtlich geſtimmt, mit den Verſen aus Cäſar Flaiſchlens trotz aller Sonne im Herzen ſinnreicher Silveſterparaphraſe entgegengehen wollen: „Immer froher, Jahr um Jahr grüßt es mit Geſchenken immer voller um dich her blüht es auf... und umſo mehr lerne dich beſchränken!“ Lerne dich beſchränken.„ das iſt beſonders an Silveſter oft gar keine ſo unangebrachte Mahnung. Zwar behält der Spruch nicht immer recht, wonach ſich unentwegt in der Beſchränkung allein der Meiſter zeige. Es gibt ſo ganz gewiſſe Dinge, in denen die Meiſter⸗ ſchaft eben nicht allein in weiſem Zurückhalten liegt. So zum Vei⸗ ich denke, wir verſtehen uns. Gewiß, ein gut begrüßtes neues Jahr in Ehren wird niemand verwehren wollen und ſintemalen ſogar noch eine Ozeanreiſe in unſerer Stadt damit verknüpft iſt, wird jeder Teilnehmer mit und ohne Pagen⸗ und Bubikopf gut daran tun, einer Seekrankheit bei Zeiten kräftig vorzubeugen. Das Weſen der See⸗ krankheit beſteht bekanntlich darin, daß man von innen heraus empfindet, wie ſchlecht es mit den Balken im Waſſer beſtellt iſt; ge⸗ lehrte Leute ſagen, ſie ſei wahrſcheinlich bedingt durch die bei der freieren Bewegung in ungewünſcht graziöſe Pendelſchwingung verſetzten Magen⸗ und Darmnerven, die in ihrer Gehirnzentrale Proteſt gegen dieſe Behandlung einlegen. Was nützt alſo mehr, als eben dieſe Zentrale beizeiten für derartige Beſchwerden unempfind⸗ 92 zu machen! Aber bitte, die Flaiſchlenſche Beſchränkung nicht ver⸗ eſſen 5 Hoffentlich telefonieren die hochwohllöblichen Mägen nicht in eine falſche Zentrale; ſolche Verwechſlungen ſind gar nicht 10 ausge⸗ ſchloſſen. Man ziehe nur den Vergleich etwas weiter, und man wird einſehen, daß dies ſehr wohl möglich ſein kann.(Einem begabten Komödienſchreiber übrigens als Stoff empfohlen: die Folgen einer Silpeſterfeier, die nicht der Miſſetäter ſelbſt, ſondern ein ganz anderer zu tragen hat..) Verwechſlungen kommen bekanntlich überall vor, 95 telefoniert wird. Das kann man ſogar in Mannheim beobachten, eſonders ſeit die Zahl der Teilnehmer in dem ſoeben ver⸗ ba N Jahr die Zehntauſend bereits überſchritten 85 ſ aloß verſtändlic trifft das ſogenannte„Amt“ daran keinerlei und ich muß dieſes geplagte Ding, dem auch ich zuweilen im ffekt etwas mitgeteilt habe, was ich der Vertreterin von Ange⸗ ſicht zu Angeſicht niemals ſo geſagt hätte, entſchieden in Schutz nehmen, ſeit ich mich davon überzeugen konnte, in welcher„Be⸗ drängnis“ da gearbeitet wird. Aber oft habe ich mich ſchon gefragt, wenn ich da wartend und wartend mit dem Hörer am Ohr ſtand, was kann da inzwiſchen nicht wirklich alles geſchehen, wenn man einmal ſo eine Leitung ſehr dringend braucht. Dem ſoll ja in ab⸗ ſehbarer Zeit Abhilfe geſchaffen werden; die Voranzeige in Form von runden Scheiben beſitzt jeder bereits zuhauſe. Aber bis dahin iſt es vielleicht noch recht lange, und was geſchieht inzwiſchen? Soll ich mich wirklich, der ich das Pech habe, im Gegenſatz zu den realen den Zehntauſendern zu gehören, jeden Tag mehrfach anläuten laſſen, um enttäu Hö iede hinzulegen: bedaure, falſch Verbe Ein Vorſchlag für das Interregnum zur Güte. Man ma wie in anderen Städten, die ſich auch nicht den Luxus der Jeben tauſend leiſten konnten, und führe zwei verſchiedene Amts⸗ namen ein. Natürlich wähle man dabei die beiden Bezeichnungen möglichſt verwechſelbar, damit kein merklicher Unterſchied zum Vor⸗ her beſteht. Z. B.„Odenwald“ und„Roſengarten“. Oder„Waſſer⸗ turm“ und„Herſchelbad“. Am beſten„Kaufhaus“ und„Rathaus“, weil dann beſtimmt niemand das eine vom andern unterſcheiden kann. Wie man ſieht, iſt Auswahl genug vorhanden. Neckar, Rhein, Paradeplatz, das alles kann noch herangezogen werden. Das Amt Rathaus hätte natürlich zur Folge, daß die jetzige derart benannte Verbindung in Wegfall geriete; ſie durch ein anderes geeignetes Wort zu erſetzen, fällt gewiß nicht ſchwer.. 5*** Der Rückblick auf das dahinſchwindende Jahr wird wohl manche Hoffnung ſich erheben laſſen; und war es auch nicht in allem be⸗ gleligend, ſo iſt es doch möglich an ſeinem Ende etwas zukunfts⸗ froher, auf den nahenden Jahresabſchnitt zu blicken, als an den bis⸗ herigen Jahreswechſeln der Nachkriegszeit, ohne dabei auch nur einen Augenblick zu vergeſſen, daß noch unendlich viel des Wünſchens —— In der Sitte des„Pfefferns“ hat ſich die Er⸗ f neue Mannheimer Feitung mmorgen ⸗Nusgabe] Die Eigenart des ſcheidenden Jahres hier feſtzuhalten, iſt natür⸗ lich unmöglich, wir wollen deshalb als pars pro toto eine Er⸗ ſcheinung herausgreifen, die als eine Art Repräſentant für das Ver⸗ floſſene ſtehen möge, und gewiß auch ihrer allgemeinen Art nach einen beſtimmten Anſpruch darauf erheben kann. Der Kaffee⸗ iſt nämlich im vergangenen Jahr um die Hälfte teurer ge⸗ worden. Das will bei der allgemeinen Beliebtheit etwas bedeuten. Denen, die bei ſeinem Namen nur an eine gewiſſe, mit ihm ver⸗ knüpfte Schweſterlichkeit zu denken belieben, ſei geſagt, daß bekannt⸗ lich kein geringerer als Voltaire ein leidenſchaftlicher Kaffeeliebhaber war, und es iſt gewiß eine dankbare Aufgabe, einmal zu unter⸗ ſuchen, wie der ungeheure Reichtum ſeiner geiſtigen Produktion mit diefer Leidenſchaft zuſammenhängt. Sollte ſich herausſtellen, daß das viele Worte machen, wirklich damit urſächlich verknüpft werden kann, ſo wäre das allerdings eine Entdeckung, die zugleich ein ſchla⸗ gendes Licht auf die Erſcheinung des Kaffeerückganges in dieſem Johr werfen könnte Man hat ſich nämlich die volkswirtſchaftlichen Köpfe darüber zerbrochen, womit wohl die Kaffeeteuerung begründet wer⸗ den kann. Schädliche Inſekten in den braſilianiſchen Pflanzungen reichen zur Begründung der Hauſſe nicht aus. Dann wollte pian Valoriſationsbeſtrebungen der braſilianiſchen Regierung dahinter vermuten. 5 Nun iſt es zweifellos richtig, daß heute viel mehr denn früher auf Qualität geſehen wird. Das iſt überall ſo. Was den Kaffee betrifft, ſo hat ſich allerdings in dieſer Gefolgſchaft eine Manier herausgebildet, die das Anſehen des Kaffees zu gefährden in der Lage iſt. Ein Beiſpiel, das irgendwo im deutſchen Land ſpielt, aber der Wirklichkeit entſpricht. Zwei Damen beſtellen ſich nachmittags in einem Lokal„Mokka“. Wir haben hier nicht die Funktion des Herz⸗ und Nervenarztes und folglich auch nichts zu verbieten. Statt dieſe Beſtellung entgegenzunehmen, ſagt der menſchenfreundliche Kellner: die Damen ſollen ſich nur ruhig Kaffee beſtellen, der Unter⸗ ſchied ſei ſo gering, daß er faſt allein durch die geringe Preisdifferenz zum Ausdruck käme.— Ja, der Sinn für die arabiſche Heimat des „Mokka“ ſcheint ganz entſchwunden. Wir trinken ſtatt deſſen ge⸗ wohnheitsgemäß etwas verſtärkten Kaffee und meinen. Gibt es etwas charakteriſtiſcheres für das Jahr 1924 als dieſes„Meinen“21? Dieſer Mokkadunſt ſei Berliner Gewächs, ſagen durchaus zu⸗ ſtändige Hamburger Fachleute. Sie„meinen“ das nicht nur.. Nun hat man für Deutſchland einen Rückgang des Kaffeever⸗ brauchs feſtgeſtellt, der die gleiche Verhältnisziffer wie die Teuerung aufweiſt. Wir haben hier nicht nach der wirtſchaftlichen Urſache dieſes Zuſammenhanges zu fragen; wir erinnern uns vielmehr an die Verknüpfung der vielen Worte mit dem vielen Kaffee. In den Vereinigten Staaten war der Kaffeeverbrauch verdreifacht. Be⸗ ſinnen wir uns doch einmal, was war denn eigentlich los in der neuen Welt da drüben? Hat man nicht wieder einen Präſidenten ge⸗ wählt? Iſt da nicht wieder eine Menge geredet worden? Bei uns hat man entweder nicht mehr ſo viel Geld wie früher oder es ſind, wie wir als tiefſte Urſache auch bei uns annehmen wollen, nicht mehr ſo viel Worte gemacht worden. So etwas wie Wahlen iſt bei uns ſchon ſo zur Gewohnheit geworden, daß man ſchon längſt weiß, wie wenig es auf das bloße Reden dabei ankommt. Und vielleicht liegt hierin der letzte Grund, warum wir an der Kaffee⸗Hauſſe des Jahres 1924 mit einem Minus an Verbrauch beteiligt ſind. Vielleicht hat ſich das Pendel der Rederei auf andere Kaffeeverbraucher hin⸗ übergeſchwungen; uns kann das nur recht ſein. Was aber die Mokkageſchichte angeht, ſo darf ſie uns für das kommende Jahr wohl zur Lehre dienen: weniger Nervengetränke, die nicht einmal welche ſind, und nicht ſo viel meinen. Dann wird auch dieſes Jahr ein Aufwärts bringen! 8 Autolykus. Stäadtiſche Nachrichten warnung vor dem Rechtsſtudium Schon mehrfach wurde an dieſer Stelle wegen den ungünſtigen Ausſichten im höheren ſtaatlichen Juſtiz⸗ und Verwaltungsdienſt und im Rechtsanwaltsberuf vor dem juriſtiſchen Studium gewarnt. Dieſe Warnung ſowie die jährlich erfolgende Belehrung der Abiturienten durch die Direktionen der höheren Lehranſtalten haben eine zeitlang ihre Wirkung nicht verfehlt. Neuerdings aber macht ſich wieder eine erhebliche Zunahme der badiſchen Studierenden der Rechte bemerk⸗ bar. Die Zahl der an deutſchen Univerſitäten eingeſchriebenen badiſchen Rechtsſtudierenden beträgt nunmehr rund 600 gegenüber einem Stand von 286 unmittelbar vor dem Krieg. Dem⸗ entſprechend iſt auch die Zahl der Rechtskandidaten, die ſich in letzter Zeit der 5 juriſtiſchen Prüfung in Baden unterzogen haben, in einem den edarf weit überſteigenden Maße angewachſen. Dieſer Erſcheinung gegenüber muß erneut auf'die für die jungen Juriſten ungünſtigen Ausſichten hingewieſen werden, die ſich infolge des Perſonalabbaus noch erheblich verſchlechtert haben. So konnten aus der letzten zweiten juriſtiſchen Prüfung in der inneren Verwal⸗ tung überhaupt keine Anwärter aufgenommen werden und in der Juſtizverwaltung nur einige wenige, die infolge ihrer Teilnahme am früheren Prüfungsjahrgang der den ſind. Eine erhebliche Beſſe barer höheren ſtaatlichen Juſtiz⸗ und 7 menden Jahren nur ſehr gering ſein. füllt. Während die Zahl der bad des Jahres 1900 noch 214 betrug, ſtiegen. Sie hat ſich alſo in Auch die Rechtsanwaltſchaft fährdung der Exiſtenzbedingungen ertragen. Angeſichts dieſer Umſtän ſich dem juriſtiſchen Studium wi ganz ausgeſproch ruf beſitzen, von i einigen bedauernden Zeilen hinweggehen. Aſſeſſorenprüfung vorangeſtellt wor⸗ rung dieſer Verhältniſſe iſt in abſeh⸗ Der Bedarf an Anwärtern für den eit nicht zu erwarten. 0 1 Verwaltungsdienſt wird in den kom⸗ die Rechtsanwaltſchaft iſt ſchon ſeit Jahren über⸗ iſchen Rechtsanwälte zu Anfang iſt ſie gegenwärtig auf 495 ge⸗ dieſem Zeitraum mehr als verdoppelt. kann einen weiteren Zugang ohne Ge⸗ der Rechtsanwälte kaum mehr de kann den Abiturienten, welche dmen wollen, ſofern ſie nicht eine ene Neigung und Befähigung zum juriſtiſchen Be⸗ hrem Vorhaben nicht eindringlich genug abgeraten * *uAnſeren Beziehern wird heute vormittag zwiſchen 10 und 12 Uhr der Wandkalender der„Neuen Mannheimer Zeitung“ für 1925 durch unſere Trägerinnen beſonders zugeſtellt werden. Sollte der Kalender irgendwo nicht ankommen, erbitten wir gefl. Mitteilung an die Geſchäftsſtelle. * Ueber den letzten Sonntag des alten Jahres darf man mit Wer an den beiden Weihnachtsfeiertagen noch nicht auf Vorrat geſchlafen hatte, konnte geſtern das Verſäumte nachholen, denn der Himmel lud keines⸗ wegs zu einem Spaziergang ein. Es war regneriſch bis zum Abend. Dabei die Temperatur frühherbſtlich mild. Die Theater Kaffeehäuſer, Wein⸗ und Bierlokale hatten ſich wieder eines guten Zuſpruchs zu erfreuen. Dagegen war der Lichtbildervor⸗ trag, den Navigationsoffizier Hans v. Schiller abends im Nibelungenſaal hielt, nur mittelmäßig beſucht. Wir beſchränken uns auf die Feſtſtellung, daß Herr von Schiller, der ausdrücklich erklärte, daß er kein Freund der Preſſe ſei, in ſeine beinahe drei⸗ ſtündigen die viel längſt Bekanntes brachten, Be⸗ merkungen einflocht, die der Weiterentwicklung des Zeppelin⸗Luft⸗ ſchiffbaues durchaus nicht förderlich ſein können, ſoweit man dabei auf die propagandiſtiſche Mitwirkung der Preſſe rechnet. Das Weihnachtshochamt in der Franziskuskirche zu Baldhof hat ſich in dieſem Jahre beſonders feierlich dadurch geſtaltet, daß die Feuerwehrkapelle der Spiegelmanufaktur Wald⸗ hof ſich in uneigennütziger Weiſe zur Verfüauna geſtellt hat, um im Verein mit dem Kirchenchor eine feſttäaliche. andächtige Stim⸗ muna bei den zahlreichen Beſuchern zu wecken und zu vertiefen. Kirchenchor wie Kapelle zeiaten ſich aanz auf der Höhe ihres Kön⸗ nens. Die Gemeinde wird beiden dankbar ſein für die würdigen Darbietungen. * Die Eisbahnfrage. Aus dem Leſerkreiſe wird uns geſchrieben: In den Vetrachtungen über das diesjährige Weihnachtsfeſt wurde auch der Eisbahnfrage Erwähnung getan. Vielen haben Sie damit aus dem Herzen geſprochen. Die Eintrittspreiſe, wie ſie auf dem Tennisplatz verlangt werden(Erwachſene für einmaligen Eintritt 1 Mark, abends ſogar Mk..30, Kinder 50 Pfennig), ſind für 95 Prozent der Sportliebenden, insbeſondere für Familienväter, uner⸗ ſchwinglich. Plätze, die für geeignete öffentliche Eisbahnen in Frage kämen, gibt es viele. Man braucht nur die Parks, insbeſondere den oberen und den unteren Luiſenpark, in Betracht zu ziehen. Warum wird die Radrennbahn im Luiſenpark nicht unter Waſſer geſetzt? Vor drei Jahren erbarmte man ſich, wenn auch viel zu ſpät, der Allgemeinheit. In den folgenden Jahren bgann man Auch werden. — Enqeſhorn 07◻ Feiſun n und Wollens zu bleiben hat. Weihnachten in England „O du fröhliche, o du ſelige, gnadenbringende Weihnachtszeit“, das iſt deutſche Weihnacht, und allein deutſche Weihnacht auf der Eng d iſt Me n England iſt es:„Merry Chriſtmas“,„luſtige Weihnachten“. Man wünſcht ſich gegenſeitig:„A merry Chriſtmas 5 happy —8 Hear— vein luſtiges Weihnachben und ein glückliches, neues Jahr. Das deutſche Weihnachten iſt wohl einzigartig auf dieſer Erde. Der tief poetiſcher himmliche Glanz der deutſchen Weihnachtsbäume, der faſt überirdiſche Traum unſerer Kindheit, deſſen Schimmer felbſt auf den dunkelſten Lebenspfaden bis in's fernſte Alter hinauf nie⸗ mals erliſcht, bleibt beinahe allen anderen Nationen unbekannt. Er iſt der ſtrahlende Stern von Bethlehem, der uns Auslandsdeutſchen fern vom Vaterlande den Weg und die Liebe zur Heimat zuleuchtet. Solch ſeeliſche Erhebung bietet Weihnachten in England nicht. Aber es iſt auch nicht richtig, wenn man die engliſche Weihnacht bei uns und in andern Ländern als ein materieller Genuß u. beſonders Eß⸗Feſt verſchrieen hat. Dazu ſind die Engländer uns zu ſtamm⸗ verwandt, zu ſehr Söhne des ſchneebedeckben, nordiſchen Winters und zu feſthaltend an alten, religiöſen und volkstümlichen Uebe:⸗ lieferungen und Gebräuchen, um nicht ebenfalls die Romantik die⸗ ſes uralten Feſtes der Winterſonnenwende zu empfinden und zu lieben. Wer daran zweifelt, der leſe Dickens' und vieler anderer, großer, engliſcher Schriftſteller Beſchreibungen der Weihnachtsfeier in den alten engliſchen Schlöſſern ſowohl wie in den Häuschen und Hütten der beſcheideneren und ärmeren Klaſſen. Auch hier ſchim⸗ mert Weihnachtspoeſie als Nordlicht über der arktiſchen Nacht, in welche unſere Erdhalbkugel getaucht iſt. 2 Schon während der Adventszeit ziehen Weihnachtsſänger an den dunklen Abenden von Haus zu Haus und ſingen vor den Türen die altbekannten Weihnachtshymnen, die den Engländern ebenſo lieb und heimiſch klingen, wie uns die ſchönen Lieder und Choralen der Weihnachtszeit. Nur eins, das ſchönſte aller Weih⸗ nachtslieder„Stille Nacht“, gibt es hier nicht. Das iſt wohl auch einzigartig auf der Welt, wie das deutſche Weihnachten. Dann fehlt in England der„Heilige Abend“. Und es iſt wohl gerade die Feier der Weihnachtsnacht mit dem wunderboren Bilde der Krippe Zzu Bethlehem, dem Stern darüber und dem Glanz der himmliſchen Heerſcharen über den Hirten auf dunklem Felde, welche dio tief⸗ innige Romantik um unſer Weihnachtsfeſt weben. Das fehlt den Engländern. Hier iſt nicht die„heilige“ Nacht“, ſondern der Weih⸗ machtsmorgen der Höhepunkt des Feſtes. Am Weihnachtsmorgen werden die Geſchende verteilt. Nach alter Sitte hängen die Klei⸗ nen, wenn ſie mit ſchauernder Erwartung am Abend vor dem Feſt im die Bettchen ſchlupfen, eimen ihrer Strümpfe an den Bettpfoſten. Krieg die Prüfungen verſpätet abgelegt haben und deshalb in einen Dann ſtecken ſie ſchnell die Köpfchen unter die Decke, denn ſchon hören ſie durch das Ratteln des Sturmes und Regens den Schall der Renntierhufe auf den Dächern, die„Santa Claus“(Sankt Niko⸗ laus) den Weihnachtsmann, im Schlitten ſauſend dahinzi⸗hen, da⸗ mit er durch den Schornſtein kommend jedem Kinde ſeine Geſchenke in den Strumpf ſtecken kann. Früh im Dunkel des Wintermorgens wachen ſie dann auf und greifen jubelnd nach dem Strumpf. Armes Kind in den Höhlen der Elenden, wenn es ſein Strümpf⸗ chen leer findet! 8 Auch die Erwachſenen geben einander am Weihnachtsmorgen, Geſchenke. Sie legen ſie meiſt auf den Frühſtückstiſch. Alſo nicht untern Weihnachtsbaum, ſondern zu Eiern und Speck! Ein Weihnachtsbaum wird nur in manchen Häuſern für die Kinder angeſteckt, aber nur am Weihnachtstage, als etwas neben⸗ ſächliches. Mit dem allverbreiteten, wundervoll geſchmückten, deut⸗ ſchen Weihnachtsbaum ift er nicht zu vergleichen. Anſcden beiden Weihnachtstagen herrlich und in Freuden leben zu können, iſt der Traum jedes Engländers. Selbſt die Aermſten ſparen darauſhin Wochen und Monate zuvor. In den Reſtaurants und in Läden werden Sammelliſten geführt, in die auch der Aermſte ſeine Paar Kröten ſteckt, um zu Weihnachten einmal wenigſtens gut leben zu können! Welcher Jammer dann, wenn, wie es jedes Jahr vorkommt, ein ungetreuer Sammler mit dem Schatz durchgeht und ſelbſt im Namen aller Geprellten das Gut⸗ leben beſorgtl Die ſchönſte Weihnachtsfeier findet man in den alben, engliſchen Landhäuſern. Die oberen Klaſſen wenden zur Weihnachtszeit Lon⸗ don, das keine Winterſaiſon hat, den Rücken und ziehen auf ihre romantiſche Landſitze in England und Schottland mit den weiten Ritterſälen, den Vollkugeln Gromwells in den Mauern und Türmen und den Geiſterſpucken der Ahnen, die in den geheimnisvollen „Zwölf Nächten“ aus den Familiengruften ſteigen und jungen, lebensfrohen Paaren in den dunklen Schloßgängen erſcheinen, ſo⸗ daß ſich die zarte Mädchenblume erſchauernd in den Arm ihres Be⸗ ſchützers ſchmiegen muß. Wenn dann Abends in den hell erleuchteten Sälen fröhlich ge⸗ tanzt wird ſo bietet der an einem Kronleuchter und über der Türe befeſtigte Miſpelzweig dem modernen jungen Ritter eine noch beſ⸗ ſere Gelegenheit, die holde engliſche Maid in die Arme zu nehmen, als das modrige Geſpenſt aus dem Maſſengrab, denn nach alter engliſcher Sitte darf er ſie küſſen, wenn ſie unter dieſem myſtiſchen Symbol der ſchmiegenden Ranke ſteht. So breitet ſich zur Weihnachtszeit ein befriedigender Geiſt des Wohlwollens und der Menſchenliebe über das ganze, in Nebel ge⸗ hüllte Inſelreich aus, der ſefne ſeeliſch erhebenden Seiten hat. Auch über die Klippen Altenglands hinweg tönt der mahnende Geſang der himmliſchen Heerſchar en. 8 St. Berliner Tagebuch Von Oscar Bie Vom geiſtigen Leben Berlins wollen Sie etwas wiſſen? Gar⸗ nichts geht vor ſich, ich merke nichts. Könnte nicht von der Univer⸗ ſität ehwas ausgehen? Ein Bildungsgzauber, irgend eine Heils⸗ lehre, die Ausſtrahlung einer großen Perſönlichkeit? Ich weiß nichts. Ich ſuche vergeblich danach. Nur das Berufliche, nur das Techniſche wirkt. Draußen am Kaiſerdamm bildet ſich das neue Meßgelände Ber⸗ lins. Flaggen hängen an Ballons, Ströme von Menſchen ergießen ſich. Drei Rieſenhallen ſind ſchon fertig. Rumpler hat mich in ſeine Automobilausſtellung mitgenommen. Ich habe eine ſtille Be⸗ wunderung für dieſen Kopf, dieſe Pläne, die er mir entwickelt. Hier iſt das friſche Leben. Hier iſt die Zukunft. Eim junger Mann er⸗ klärt mir die Konſtruktion ſeines Tropfenautos. Ich verſtehe wenig aber ich nicke mit dem Kopf, um ihn nicht aus der Iluſion zu rei⸗ ßen. Wie ſchön muß das ſein, in dieſen Tatſachen zu leben, wo Probleme nichts gelten, wenn ſie ſich nicht in Praxis umſetzen. Schon dieſe Idee mit dem Tropfen, deſſen Form das Auto nach⸗ ahmt, ſcheint mir äußerſt wirkungsvoll. Wie einſt die Taube, die ſogar franzöſiſches Fremdwort wurde, hat Rumpler hier den Trop⸗ fen zum Plakat ſeiner Idee gemacht. Alles tropft, die Poſtkarten, die Reklamen, die Zeichnungen, alles ruft den Tropfen aus. Er ſagt, daß nvach dem Muſter des Tropfens ſein Fahrzeug die größte Geſchwindigkeit, den geringſten Widerſtand und die Faßerſte Leich⸗ tigkeit erreicht. In der Tat, wenn ich mit ſeinem Auto fahre, habe ich das wunderbare Gefühl eines Schwebens, wie ſonſt nie. Es fliegt wie ein Boot übers Waſſer. Die Hinderniſſe, die andere Autos ſchütteln, Pflaſter, Schienen, Löcher, nichts merkt man da⸗ von. Die Maſchine ſitzt hinten und verteilt das Gewicht ausgezeich⸗ net. Ein großes Reiſeauto war da ausgeſtellt, das die Löſung des ganzen Autoproblems bedeutete. Keine Spur mehr von Erinne⸗ rung an den Pferdewagen mit der Maſchine für das Pferd dem Chauffeur für den Kutſcher, ſondern der ganze Gegenſtand iſt als Einheit gefaßt, ein großes Oval, das den Chauffeur, die Fahrgäſte. das Gepäck und die Maſchine als ein Ganzes zuſammenfaßt. Aber das ſchlägt ſchon wieder ins Aeſthetiſche hinüber. Ich würde gern vermeiden, davon zu ſprechen, wenn nicht eben das Aeſthetiſche der letzte Ausdruck des Techniſchen wäre. Und ich muß ſagen, immer wird mir das Techniſche ſo äſthetiſch. Der Rieſenverkehr, unter dem Berlin jetzt ſtekt, hat mehr rhythmiſche Reize, als manche Tanzvorſtellung. Erſt ſeit dem Londoner Ab⸗ kommen iſt das ſo geworden. Die Raſerei wächſt von Monat zu Monat. Willſt du ins Theater mit einem zivilen Omnibus ſo kann les dir paſſieren, daß du fünf Stück davon vorbei läßt, on denen dixg 8. Seile. Ar. 501 Neue Mannheimer Jeitung(Morgen⸗Nusgabe) Monkag, den 29. Dezember 1924 die— als die kalte Jahreszeit vorbei war, und im ver⸗ „ ngenen Jahre tat man überhaupt nichts, obwohl wir viele Wochen alt hatten. Man kann tatſächlich von einer merkwürdigen Schwer⸗ älligkeit auf dem Rathaus ſprechen. Iſt denn wirklich niemand art, der dem berechtigten Verlangen der Einwohnerſchaft Rechnung 0 trägt? Noch kann man den guten Willen bezeugen, denn der Monat Januar dürfte doch aller Wahrſcheinlichkeit nach noch kalte Tage bringen Tiefbauamt, auf—— friſchen Tat! Trefft ſofort Vorkehrungen, damit keir bei eintretendem Froſt genügend Eisbahnen haben. Der Dank Tauſender iſt Euch gewiß. Ein Schlittſchuhläufer. Probefahrten mit einer in Mannheim erbauten elektriſchen Lokomotive. Im Jahre 1922 wurden von der Deutſchen Reichsbahn, ſetzt„Deutſche Reichsbahngeſellſchaft. Gruppenverwaltung Bayern“, für die elektriſche Zugförderung auf den bayeriſchen Strecken eine Reihe Lokomotiven bei verſchiedenen aroßen Elektrizitätsfirmen Deutſchlands beſtellt Als erſte hat nunmehr die Firma Brown, Boveri u. Cie.,.⸗G., Mannheim⸗Käfertal, den Probebetrieb mit einer 1 C 1⸗Lokomotive aufgenommen, der im Januar weitere folgen werden. Es handelt ſich hier um leichte Perſonenzuglokomo⸗ liven von 1200 PS Stundenleiſtuna. Um zu zeigen. was dieſe Loko⸗ motive zu leiſten imſtande iſt, ſei erwähnt, daß ſie bereits bei der erſten ffahrt anſtandslos einen Perſonenzug mit einer Geſchwindia⸗ 0 keit von 60 km von Weilheim in Oberbayern nach Garmiſch gefah⸗ 5 ren hat. Eine gewöhnliche Dampflokomotive hätte bier höchſtens ootet von 30 km erreichen können.(In Arbeit 29 10 Jubilare bei der Spiegelmanufaktur Waldhof.⸗G., Mann⸗ 15 heim-⸗Waldhof. Die Firma hat auch in dieſem Jahre im feſtlich 17 geſchmückten Saale des Schweſternhauſes der Spiegelfabrik eine keine, aber würdige Feier zu Ehren der Jubilare veranſtaltet. „Das iſt der Tag des Herrn von Kreutzer, geſpielt vom Bläſer⸗ 19 guartett der Feuerwehrkapelle der Sßiegelmanufaktur Waldhof, bildete die Einleitung. Im Anſchluß daran hielt der Direktor an die Jubilare eine herzlich gehaltene Anſprache, dankte allen für die der Firma geleiſteten treuen Dienſte und überreichte ihnen zum äußeren Neichen der Anerkennung ein Geldgeſchenk. Im Auftrage der Jubilare antwortete Betriebsleiter Tockert und gab für alle die Verſicherung ab, daß man⸗ auch in Zukunft daran feſthalten würde, im beſten Einvernehmen mit der Werksleitung die In⸗ tereſſen der Firma hochzuhalten. Weitere muſikaliſche Darbietun⸗ gen des Bläſerquartetts bildeten Fortſetzung und Schluß der Feier. Nachſtehend die Namen der 28 Jubilare: 45 Dienſtjahre: Kretz⸗ lex Jakob. 40 Dienſtjahre: Bitz Hermann, Bitz Karl, Dubail Joſef. 35 Dienſtjahre: Büttner Sebaſtian, Emmert Ferdinand, Gallier Andreas, Maier Philipp, Müller Franz, Ramſpeck Joſef, 10 Rapp 1 Franz, Simianer Philipp, Annamaier Peter, Phaind Juſtin, Tockert Heinrich, Rapp Edmund, Wormer Joſef. 30 Dienſtjahre: Beckenbach Theobald, Mayer Auguſt, Ripp Michael. 25 Dienſt⸗ jahre: Wagner Valentin, Jakob Jakob, Schall Gottlieb. *85. Geburkstag. Am geſtrigen Sonntaa konnte in Karlsruhe 1 Gendarmerie⸗Oberwachtmeiſter a. D. Karl Philipp Diemer in geiſtiger Friſche und körperlicher Rüſtiakeit ſeinen 85. Geburts⸗ taa feiern. Diemer machte den Feldzua 1870/71 als Feldgendarm mit. Bis 1900 war er in verſchiedenen Orten wie Adelsheim. Wert⸗ heim. Walldürn ſtationiert, in Mosbach allein 13 Jahre und in Nachts am Zeughausplatz ein braun polierter Tiſch aus Tannenholz mit 4 Füßen, 1,20 Mtr. lang, 0,60 Mtr. breit und 1 Mtr. hoch. Auf der Tiſchplatte befinden ſich ſechs ſchmale weiße Stoffbänder.— Nachts aus einem Hofe in E 4 dreißig Chriſtbäume verſchiedener Größe.— Aus einer Wohnung in M 7 ein Opernglas aus Perl⸗ mutter und mit Aluminium eingefaßt, eine Herrentaſchenuhr aus Tullametall, gelbes Ziffernblatt, arabiſche Zahlen, Sprungdeckel mit Verzierung, ein Uhrkette aus Tullametall.— Aus einem Auto in der Colliniſtraße eine Kamelhaardecke(hellbeige) und eine im⸗ prägnierte Decke, innen gefüttert.— Aus einem Hausgang in der Kornſtraße in Waldhof 3 Pakete mit 10 Mtr. Leinenſtoff, 5 Mtr. Wollſtoff und eine Damengarnitur(dreiteilig).— Aus einem im Herzogenriedgelände befindlichen Garten ein gußeiſerner Pump⸗ brunnen, 1 Mtr. hoch, grün.— In R 1 eine Fenſterputzleiter, 2½ Meter lang, gelblicher Anſtrich, ein Waſſereimer, gez. R.., ſchwarz. — Auf dem Marktplatz der Neckorſtadt 70—80 Chriſtbäume ver⸗ ſchiedener Größe.— Durch Oeffnen eines Büros in 0 6 der Betrag von etwa 550 Mark und aus einem Büro in E 2 der Betrag von 361 Mark. Das Geld beſtand aus Silber und Papier.— Abends aus einem Garderoberaum in B3 ein ſchwarzer Tuchmantel mit Sealpelzkragen, einen mit braun geſtromtem Biſampelz, gefüttert, einreihig, zwei Außentaſchen und eine ſchräge Innentaſche, ein ſilb. Zigarettenetui mit Monogram A. R. und dem eingravierten Namen „Otto Schule“. Veranſtaltungen Weihnachtsfeiern Die„Bereinigung für Hauspflege“ hielt ihre diesjährige Weihnachtsfeier in ihrem eigenen Geſchäfts⸗ zimmer R5, 5(altes Krankenhaus) 4. Stock, Zimmer 144, ab. Sieb⸗ zehn Pflegerinnen, die im Laufe des Jahres in zahlreichen pflege⸗ bedürftigen Familien den Hausſtand in Ordnung hielten, waren beim brennenden Chriſtbaum um den Vorſtand verſammelt. Frau Stadtpfarrer Dr. Lehmann, die 1. Vorſitzende des Vereins, dankte den Pflegerinnen für ihre aufopfernde Tätigkeit und wid⸗ mete auch der langjährigen Geſchäftsführerin, Frau Grütker, warme Worte der Anerkennung für ihre treue Hilfe. Die Pflege⸗ rinnen bekamen dann ihre Geſchenke, die ſie mit großem Dank und ebenſo großer Freude entgegennahmen; auch konnten mehrere alte, ehemalige Pflegerinnen mit Gaben bedacht werden. Dieſe einfache, ſchlichte Feier darf wohl dazu geführt haben, die Pflegerinnen umſo ſtärker an den Verein zu binden und durch die Anerkennung ihrer Leiſtungen bei ihnen den Vorſatz befeſtigt ha⸗ ben, umſo treuer und hingebender ihre Kräfte in den Dienſt einer guten Sache zu ſtellen. Der Verein, deſſen Aufgaben in der heuti⸗ gen Zeit umfaſſender geworden ſind und deſſen Beſtreben es iſt, immer mehr durch Erfüllung ſeiner ſozialen Aufgabe der Allge⸗ meinheit zu dienen, hält ſeine Sprechſtunden jeweils Montag, Mittwoch und Freitag von ½3—4 Uhr in R3, 5, 4. Stock, Ein⸗ gang gegenüber S5, ab. * gen zu haben. Der Aus dem Lande “ Ladenburg, 27. Dez. Die Bruderſchaft Ladenburg des Jung⸗ deutſchen Ordens beabſichtigt am 20. u. 21. Dez. eine Sachwerb⸗ ſammlung zu veranſtakten, um den Arbeitsloſen und der be⸗ dürftigen Bevölkerung eine Weihnachtsfreude bereiten zu können. Da das Bezirksamt Mannheim die Genehmigung verſagte, konnte das Vorhaben nicht durchgeführt werden. Es iſt dies, ſo wird uns geſchrieben, um ſo mehr zu bedauern, als nach Nachrichten aus den verſchtedenſten Teilen Deutſchlands derartige Sammlungen ſehr er⸗ folgreich geweſen ſind und beiſpielsweiſe in Weißenfels 140 Fami⸗ lien wirkſam unterſtützt werden konnten. *Waldshut, 26. Dez. Nach Durchberatung der wirtſchaftlichen Konzeſſionen für drei weitere Kraftwerke auf der Rheinſtrecke Baſel—Schaffhauſen und nach Feſtſtellung des Textes der Konzeſ⸗ ſionsentwürfe durch die badiſch⸗ſchweizeriſche Rheinkonzeſſion ſollen nun demnächſt, wie Schweizer Blätter melden, die Konzeſſio⸗ nenerteilt werden., Es handelt ſich um die Kraftwerke Nieder⸗ ſchwörſtadt, Ddogern und Reckingen. Von den drei Kraftwerken mützt das von Reckingen den Rhein vom Kraftwerk Egliſau bis Reckingan auf einer Länge von 11,8 Kilometer aus. Von der Ge⸗ fällſtrecke entfallen je 50 Prozent auf Baden und die Schweiz. Die Baukoſten ſind auf zirka 25 Mill. Franken veran⸗ ſchlagt. Das Kraftwerk Dagern ſoll den Rhein von der Aarmün⸗ dung bis zum Rückſtau des Kraftwerk⸗ Lauffenburg von einer Länge von 122 Kilometer ausnützen. Die Schiffahrt verbleibt im Rheinſtrom. Das Kraftwerk Niederſchwörſtadt nutzt den Rhein von Säckingen bis Riedmatt auf einer Länge von 13,5 Kilometer aus. Die mittlere Jahresleiſtung bei Vollausbau wird 96 58 betragen. Von dieſer Leiſtung entfällt f die Hälfte auf Baden und die Schweiz. Der ſpätere Großſchiffahrtsweg iſt auf der ſchweizeriſchen Seite projektiert. Aus der pfalz ! Laukerecken, 28. Dez. Wie aus hleſiger Gegend gemeldet wird, nimmt auch hier, wie in der ganzen Pfalz der Wildbe⸗ ſtand erheblich a b, ſodaß einige Jagögebiete vollſtändig wertlos geworden ſind. Man glaubt dieſe Erſcheinung hauptſächlich auf das vermehrte Auftreten von Wilderern und Schlingenſtellern zurückführen zu können, wozu noch eine große Anzahl wildernder Hunde und Katzen kommen. „2: Pirmaſens, 28. Dez. Die hieſige Poſthehörde beabſich⸗ tigt über der Drehſcheibe am Bahnhof eine Paketſtelle zu bauen. Sie ſoll der leichteren Verladung der Schuhpakete dienen und ſo einer ſchon lange erhofften Verbeſſerung der Verkehrsem⸗ richtung in Pirmaſens gerecht werden. 2: Jweſbrücken, 26. Dez. Verhaftet wurde der verheira⸗ tete Poſtbetriebsaſſiſtent Walter Lutz wegen Verbrechens im Amt, Es wird ihm zur Laſt gelegt zahlreiche Wertbr jefe unterſchla⸗ Mann, der im Dienſt als zuporkommender Mannheim 6 Jahre. Freiwillia aus dem Leben geſchieden iſt, wie uns aus Wein⸗ heim gemeldet wird, dort der verheiratete Gärtner Wilhelm Rei aus Mannheim, der ſich auf Gewann Feldriegel an einem Baume erhänate. Als Motiv werden Familienzwiſtiakeiten angegeben. eſchlagnahmte Jahrräder. rühren: Ein Herrenrad Marke Hedwiga, Monat März entwendet wurde, ein Herrenrad zer Rahmen, gelbe Felgen und Schutzbleche. ein Sicherheitsſchloß mit dem Schild Marke unbekannt, Nr. 255 538, ſchwarzer Rahmen, Schutzbleche, neue Bereifung, etwa im Mai geſtohlen. zwei Gummimäntel und eine Damenſtrickweſte abzuholen, ageſtohlen“. Ein Fahrrad, vor dem Weihnachtsfeſt eine ſehr eifrige Tätigkeit entwickelt. So wurde in einem Warenhaus eine Geldmappe aus braunem Leder mit 30 M. Inhalt, in einem Warenhaus ein ſchwarzlederger Geld⸗ beutel mit 3 Fächern und 10 M. Inhalt, in N 7 der Betrag ven 1500 M aus einer Puppentaſche entwendet Die Täter ſind in dieſem Fall zwei Unbekannte. Einer iſt 18—20 Jahre alt, 1,70 Mtr. aroß, bartlos, trug hellen Mantel und ſpricht gebrochen Deutſch. Der zweite iſt 23—25 Jahre alt, 1,70 Meter groß, bartlos, trug braunen Mantel, dunklen Hut, ſpricht gebrochen Deutſch. Auf dem Marktplatz wurde eine braune Brieftaſche aus Krokodilleder mit 2 Fächern und 112 M. Inhalt entwendet, in einem Warenhaus ein rotlederner Herrengeldbeutel mit zwei Föchern und Nickelverſchluß ſowie 50 M. Inhalt, in einem Warenhaus ein Handtäſchchen aus grauem Wild⸗ leder mit ovalem Perlmutterknopf, mit blauem Blumſeidenfutter, In⸗ halt 12., ein Füllfederhalter(der ebere Teil und die Feder aus Gold), ein Taſchenſpiegel, oval mit geſchliffenem Glas(die Rückſeite mit grauem Wildleder beſetzt), ei Geldtäſchchen aus grauem Wild⸗ leder, ein weißes Spitzentaſchentuch und zwei kleine Schlüſſel. Die Täterin iſt ein unbekanntes Mädchen, 18—20 Jahre alt, 1,50 Meter groß, mit dunklen Haaren, rundem Geſicht, trug dunkelblauen Rock, ebenſolche Jacke und dunkelbraunen Samthut. * Anaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurde u. a. in letzter Zeit: Aus einem Hausflur in der Zithenſtraße in Feudenheim ein brauner runder Tiſch aus Eichenholz mit einem gedrehten Fuß.— ——....—.————— Menſchen wie Trauben hängen, um dich dann ſchließlich doch in die Kette der Taxis einzureihen. Wenn jemand aus Wien zu uns kommt, glaubt er aus einem Dorfe hierher verſchlagen zu ſein. Ja dieſen Tagen, wo der weihnachtliche Kitſch auf den Straßen ruht, in den Schaufenſtern, auf den Geſichtern—, wer iſt dir lieber, die Eltern, die ſchenken, oder die Kinder, die warten? Immer ſind es die Kinder geweſen— in dieſen Tagen iſt es unheimlich. Nicht bloß auf dem Potsdamer Platz ſtrahlt der neue Verkehrsturm, ſondern an Ecken, die früher in einem ſtillen Frieden ſchliefen, ſtehen die Schutzleute und ſignaliſieren mit den Armen, und im Stauen und Weiterfahren rollt ſich rhythmiſch in Melodie und Pauſe das wahn⸗ ſinnige Leben ab. Was wollen ſie alle? Sie rollen um die Eckeg, die Weihnachtswälder ſimulieren, ſo daß die Schutzleute erſt recht aufpaſſen müſſen. Auf das, was ſie wollen, paßt niemand auf. Wo ſteckt die Berliner Geſellſchaft? Gibt es eine produktive Ge⸗ ſellſchaft, die kulturfördernd wirkt? Wer ſitzt im Theater? Wäh⸗ rend ſich das Publikum drängt, iſt der Betrieb mehr als fraglich ge⸗ worden. Man lißt wie auf einem hohlen Faß. Die heilige Johanna von war der größte Theatererfolg eines ernſten Stückes, der ſeit Jahren hier zu verzeichnen iſt. Die Sonnabende und Sonntage tragen für die ganze Woche. Aber es nützt nicht viel. Die Ausgaben ſind ſonſt zu groß. In zwei Opernhäuſern ſpielen ſie, ohne zu wiſſen, wie ſie den nächſten Tag leben ſollen. Bei Paul Caſſtrer iſt eine Auktion. Man hat ſie auf den Abend verlegt. Es bildet ſich Eleganz und Mondänität. Man lächelt und begrüßt ſich, als ob nichts wäre. Alles iſt 5 des Verkehrs und des Vergnügens, um ein Nichts. Wer ſitzt in den ſchönen Autos? Welches ſind die Geſchäfte, die ſie beſorgen. Es iſt das Leben einer Peripherie. In der Nacht bis 1 Uhr ſitze in einem jener 5 Tanzlokale, Barberina, in der Hardenbergſtraße. Unten ſpielt eine Matee die ein berühmtes Londoner Orcheſter ſein ſoll, und die Muſiker wett⸗ eifern in dem kläglichen Ausdruck der Saxophone und dem mannig⸗ Lärm der Trommeln, Klappern und Glockenſpiele. Dazu Bei der Kriminalpolizei befinden ſich folgende Fahrräder, die zweifellos von einem Diebſtahl her⸗ gut erhalten, das etwa im Marke Mars, ſchwar⸗ Am Gabelknopf iſt Felgen und Ferner ſind die im Frühjahr 1924 in der Handelshochſchule geſtohlen worden ſein ſollen. Taſchendiebſtähle. Die Langfinger haben in den letzten Tagen 4 Grethels Künſtlerſpiele. Heute Montag findet in Grethels Künſtlerſpielen ein Benefiz⸗ und Ehrenabend für die bei⸗ den Künſtler Baade und Gullbera ſtatt. Beide Künſtler boten im Monat Dezember allabendlich das Beſte auf dem Gebiete der Kleinkunſt. Sicher werden die vielen Freunde und Gönner durch zahlreichen Beſuch die Benefizianten erfreuen. Am 1. Januar iſt Perſonalwechſel. Namhafte Künſtler wurden durch Herrn Kerſe⸗ baum verpflichtet, der auch am 1. Januar die artiſtiſche Leitung von Grethels Künſtlerſpielen übernimmt. 7 ſommunale Chronik Skraßenbahner⸗Konferenz In Karlsruhe wurde eine vom Deutſchen Verkehrsbund (Sektion Straßenbahner) einberufene Konferenz für das Fahrperſonal der Straßenbahnen Badens abgehal⸗ ten, die aus allen in Frage kommenden Städten durch Delegierte beſucht war. Die Tagesordnung umfaßte drei Punkte und behan⸗ delte ſämtliche zurzeit ſchwebenden Berufsfragen des Fahrperſonals. Einen hiſtoriſchen Rückblick über die Entwicklung der Straßenbahn gab Flößer ⸗Karlsruhe in ſeinem einleitenden Referat. Er kam dann auf die Folgen der Inflationsjahre für die Verkehrsbetriebe und die Straßenbahnen zu ſprechen. Auf dem Wege der Verhand⸗ lungen müßten alle in der Zeit der Not vorgenommenen Ver⸗ ſchlechterungen wieder beſeitigt werden. In der ſich hieran an⸗ ſchließenden Diskuſſion wurde eine durchgreifende Er⸗ höhung der unteren Beamtengehälter und Arbei⸗ terlöhne gefordert. Die Straßenbahnen haben ein Intereſſe daran, durch rationelle Dienſteinteilung und gute Bezahlung des Perſonals die größtmöglichſten Leiſtungen zu erzielen. In einer Entſchließung, die einſtimmige Annahme fand, wurde verlangt, daß dem Fahrperſonal wieder diejenigen Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen zugeſtanden werden, wie ſie vor der Inflation 1922 auf 1923 durch⸗ weg beſtanden haben. Der Deutſche Verkehrsbund, Abteilung Straßenbahner, wird aufgefordert, die nötigen Schritte zu unter⸗ nehmen, um dieſes Ziel auf dem ſchnellſten Wege zu erreichen. Nach einem Schlußworkt Flößers konnte die Konferenz geſchloſſen werden. nur auf dieſem Boden möglich. Blandine trägt ſie nicht bloß vor, ſondern mimt ſie, Karikatuxen der Poeſie, Miniatuxen der Plaſtik, geſprochener Tanz. Ihre Figur wird ſcharf und präziſe, wie Ber⸗ liner Arbeitsluft. Es iſt ein Kunſtwerk einzig in ſeiner Art, bis auf das kleinſte Symbol berechnet, ein wahrer Spiegel jener heimlichen, inneren Vorgänge einer Stadt, um die eine ahnungsloſe, lebens⸗ luſtige Geſellſchaft ihren Shimmm ſchiebt, ihr Autos kurbelt, ihre Freibilletts abſitzt. Beamter geſchildert wird, ſoll zu ſeinen Verfehlungen, durch ſeine geidenſchft zum Kartenſpiel ſoweit getrieben worden ſein. Lebhaftes Bedauern hat man vor allem mit ſeiner Familie, der er eine ſo nette Weihnachtsbeſcherung bereitet hat.— Ein aus einer Erziehungsanſtolt in Saarbrüchen entwichenes 18jähriges Mädchen trieb ſich in Männerkleidung hier herum. Als es in ſeiner Anſtoß erregenden Kleidung im Auto vergangener Nacht eine Diebesfahrt ausführte, wurde es von der Polizet auf⸗ gefangen und nach Saarbrücken zurückgebracht.— In der Nähe der Sbadtgrenze wurde ein von auswärts mit Fuhrwerk zurückkehren⸗ der Bierknecht durch einen ihn begleitenden zirko 25 Jahre alten Mann zu Boden geſchlagen. Dann raubte der Täter dem Bierknecht ſein einkaſſiertes Geld im Betrage von 40 Mark und ver⸗ ſchwand in der Dunkelheit. Der Dieb war vorher neben dem Ge⸗ fährt hergelaufen und hatte ſich erkundigt ob der Leiter des Wagen⸗ Geld einkaſſiert habe. Als dieſer bejahte, forderte der Täter den Fuhrmann auf. ihn ein Stücks Wegs zu begleiten und konnte ſo ſeinen Plan ungehindert ausführen. OnnesSdmupienin sneue jahr „NHINOSAN. difana gi. foll“(ydk. perox. I. ſab) „RINOSAN“ ist kein Linderungsmittel, sondern das einzige, garantiert wirkende Schnupien- Hell mittel. Wenige Spülungen genügen und Sie sind gesund. Packungen zu + 0. 90 u. +.60 erhältich in allen Apotheken oder bei der Herstellerfirma 10408 Tabri Dr. Noll 4 Co. UnterschwarzachBaden, Amt Eberbach. chemisch Nach altem Gebrauch ſoll die Feierlichkeit Punkt 11 Uhr begin⸗ nen. Atemloſe Spannung geht dieſem Augenblick voraus. Nur leiſes Flüſtern, feines Klirren der Säbel, das Rauſchen der weiten Seiden⸗ koſtüme der Geiſtlichkeit iſt börbar. Dann erſchallen plötzlich die Po⸗ ſaunen. Silberne Poſaunen ſpielen den Papſtmarſch, die Doppeltür zur Scala Reaia öffnet ſich weit und hoch auf dem Tragſtuhl, um⸗ geben von rieſigen Pfauenwedeln erſcheint der Papſt. Nach Hunder⸗ ten zählt die Geiſtlichkeit um ihn, nach Hunderten zählen die Kerzen⸗ „Anno Santo“ Veainn des Jubeljahres der katholiſchen Kirche— Die Oeffnung der Heiligen Pforte (Von unſerm römiſchen Korreſpondenten) Rom. Ende Dezember. Das„Anno Santo“, das Jubeljahr der katholiſchen Kißche, hat begonnen! Seit Monaten erwartete man hier in Rom dies Ereignis auf dieſen aroßen Taa vor. Nun iſt es da. Weihnachten iſt zu einem doppelten Feſte geworden für die Römer. Und mit ſtrahlender Sonne, mit leuchtend klarem Winterhimmel feierte auch die Natur dieſen Tag. Als am 22. Februar 1300 Papſt Bonifaz VIII. das erſte dieſer Jubeljahre verkündete, zum erſtenmal all denen Vergebung ihrer Sünden verhieß, die während dieſes Jahres wiederholt an den Grä⸗ bern der Apoſteln Peter und Paul ihre Andacht verrichten würden, folate kein Geringerer ſeinem Ruf als Dante. Und an ſeine Schil⸗ derung wurde ich geſtern erinnert, als ich zuſammen mit Hunderten und Tauſenden von der Stadt kommend über die Brücken bei der Engelsbura nach dem vatikaniſchen„Berge hinüberzog. Infanterie im Stahlhelm und ſchwarze Carabinieri bildeten überall Spalier, lti iebt eine dichtgepreßte Menge in ſogenannten Tänzen ſich durch⸗ ae und inder ein ſonderbares Vergnügen daran, in der heißen Luft ſich mit fum beſpritzen zu laſſen. Um uns knallt der Sekt. Und was wird morgen ſein? Morgen gehe ich zur Blandine Ebinger. Ihr Mann, Friedrich Holländer, hat neue Berliner Chanſons geſchrieben, die er mit ihr aufführt. Es gab franzöſiſche und es gab ungariſche Chanſons, blutige Leldenſchaften, mit dem naiven Refrain des Volksliebes vor⸗ tragen. Nun gibt es auch Berliner Chanſons. Die Tiefe der dt wird ein Ornament, gemiſcht aus Zille und George Groſz. Ab⸗ ehetzte Wunderkinder, verſchämte Mondlyrik, das Schickſal einer ngerkünſtlerin, Geſtändniſſe im Abendwind, und eine fromme Be⸗ trachtung„wenn ik mal tot bin“— die Lieder eines armen Mädchens blinkten die Waffen. Und im ſtrahlenden Licht des Tages trat an dem barocken Rieſendom jede Form, ſedes Ornament mit einer Deut⸗ 5—5 Feſtlichkeit zu Tage, die ſelbſt im endloſen Jubel auf⸗ gehen will. das Köniareich Italien will und kann da nicht ſehlen: ſeine Truppen die Schweizergarde in Michelangelos Koſtüm, mit Stulphelm und der päpſtliche Thron erxichtet, die Wände ſind rinas mit Purpur⸗ teppichen bedeckt. Tribünen, auf denen die vatikaniſche Diplomatie bnd Paraphraſen ſeelentiefer Schnoddrigkeit, eine Literatut für ſich, flammen, die ihn umgeben.* gerchor das„Tu es Petre“. Und bald iſt die Rieſenhalle überfüllt. terſtützt, lieſt einige Gebete und ſpricht bung verheißend. Dann ſchlägt er mit ihm die Biſchöfe der Welt zu dieſem holt gegen die vierundzwanzig Jahren klingende Hammerſchläge. fen, 10 b die ſchwere Pforte rückwärts, ſinkt auf einen bereitge⸗ mit ſtändig wachſender Spannung. ſeit Monaten bereitete man ſich ſtellten Wa Nare Menge 5 ſerſonen, die zu dieſer Feierlichkeit zugelaſſen worden woren, ins Innere der Kirche. Der Papſt ſegnet die iſt überall. Und dann bricht plö mächtige Hacſe, bli in der Tiara des die bald zu mächtigem Jubel, zu froher Begeiſterung werden»cöff⸗ nen im eigentlichen Sinne das Jubeljahr. troffen, auch ein erſter iſt ſchun da. Und nun ſoll es das Jahr über ſo wenigſtens hat ſich dazu gerüſtet. Die Paläſte und Häuſer ſind neu lenkten den Menſchenſtrom. Unter Verinis prunkvollen Kolonnaden eſtrichen worden, die Straßen hat man vielfa ſtädlicche Verwaltung rührt 3 ſind eigens Anlaß entſtanden. Auch ſonſt ſereitung getroffen worden, unter denen ein ſtändiges Steigen der Lebensmittelpreiſe und der anderen Lebenskoſten Ein großer Tag für Sankt Peter, für Rom, für die Kirchel Auchf lichſte iſt. Inzwiſchen ſinat der Sixtiniſche Sän⸗ Pius XI., von etlichen hohen geiſtlichen Würdenträgern un⸗ einen erſten Segen, Verge⸗ dem goldenen Hammer, den Tage geſchenkt haben, wieder⸗ „Porta Sonta“, die Heilige Pforte, die Leo 13. vor zum letzten Male geöffnet hatte. Leichte, Und wie von einem Zauberſtab getrof⸗ gen und der Weg in den Petersdom iſt frei, iſt geöffnet. Als erſter zieht Pius XI. dieſen Weg. Ihm folgt die auser⸗ der Würdenträger und der nicht gerade zahlreichen Menge. Stille Andacht löch herrliche Sonne herein in die in all dem Gold und Silber, ſpiegelt ſich ſelbſt ontifer. Und laute frohe Rufe:„eviva il papa“, Inzwiſchen ſind die er ſten Pilger bereits in Rom einge⸗ kleinerer Sonderzug mit deutſchen Pilgern weiter gehen. Rom ausgebeſſert, die otels, neue Gaſt⸗ iſt manche Vor⸗ ſich überall. Neue nicht die erfreu⸗ Man rechnet eben in Rom mit einem Rieſenandrang von Pilgern, und die Spekulation hat nicht verſäumt, dieſe Hoff⸗ ſcharen ſich bis dicht ans patikaniſche Broncetor. Dort übernimmtſ nung von ihrem Standpunkt aus auszunützen: M icht von an ſprich 5 Millionen, die in dieſem Jahre nach Rom kommen ſollen Hellebarde den Schutz. In der rieſigen Vorhalle des Domes aber iſt] dieſe Hoffnungen berechtigt ſind, wird allerdings erſt die Zukunft lehren müſſen.„Im Jahre 1300 wurden, nach dem Bericht des florentiner Chroniſten Giopanni Villiani, es wohl auch im Jahre 1925 werden? alle Römer reich.“ Ob ſie und der„ſchwarze Adel“ Platz genommen haben, ſind überall auf⸗ geftellt. „ 1 8 7 — gege erfe and will rege nun ſchu eine ſcha Ueb zum „WMontag, den 29. Dezember 1924 7. Seite. At. 501 Lelben können und dadurch einen letzten guten Schliff erhalten. 75 er konnten nicht alle Vereine hier mitmachen. Hohe Reiſe⸗ Miior haben hier die Einladung von guten nationalen und inter⸗ en Gegnern verboten. Schade, denn nur durch inter⸗ Meſſung können unſere Boxer lernen. Der Deutſche 5 chsverband für Amateur⸗Boxen ſandte im Laufe des Jahres zne Beſten des öfteren ins Ausland, reſp. ließ Meiſter anderer 85 zu ſich kommen. Eine deutſche Mannſchaft war im Sommer eſterreich und Ungarn und gewann beide Kämpfe 11:3. Der eſtdeutſche Verband kämpfte zweimal gegen Holland. Der erſte ampf endete unentſchieden, während der zweite Kampf gewonnen Re Außerdem kämpften deutſche Amateure mit wechſelndem rfolge gegen Luxemburger, Polen, Schweden und Dänen. gä Das Sportprogramm des nächſten Jahres iſt zur älfte bereits bekannt. Zunächſt ſtehen noch die Pokalkämpfe im ordergrund. Während die eine Zwiſchenrunde, Weſtdeutſchland— orddeutſchland bereits entſchieden iſt, müſſen Brandenburg und orddeutſchland noch dieſen Kampf austragen. Es iſt anzunehmen, Brandenburg und Weſtdeutſchland in die Entſcheidung kom⸗ Ben. Dann kommen im Januar und Februar die Landesmeiſter⸗ ſchaften zur Entſcheidung. Hierauf folgen am 9. und 10. März n Berlin die erſten Vor⸗ und Zwiſchenkämpfe um die Deutſche eiſterſchaft im Papier⸗, Fliegen⸗, Feder⸗, Welter⸗ und Halb⸗ chwergewicht. Die übrigen Klaſſen beſtreiten Vor⸗ und Zwiſchen⸗ ampfe in der zweiten Märzhälfte in Kaſſel. Die Endkämpfe inden am Karfreitag in Hannover ſtatt, wo zu Oſtern auch er Kongreß tagt. Dann ſind noch die Deutſche Mannſchafts⸗ Netſterf chaften in Durchführung begriffen. Einzelne Lan⸗ desverbände haben ihre Meiſter bereits feſtgeſtellt. Dieſe kämpfen ſchn im Pokalſyſtem gegeneinander, bis der Deutſche Mann⸗ aftsmeiſter feſtſteht. Favorit um dieſen Titel iſt Sport⸗ mann, Hamburg. Nicht nur der ſportliche Erfolg des Jahres, ſondern auch der Dr Verwaltung dürfte den Beifall des nächſten Kongreſſes finden. 98 wichtigſten Errungenſchaften ſind die Aufnahme in die Fiba, en internationalen Verband, und die Aufnahme in den Reichs⸗ ausſchuß für Leibesübungen. Die Aufnahme in die Fiba erfolgte auläßlich der Tagung während der Olympiade in Paris bedingt. a die geforderten Vorausſetzungen jetzt eingetreten ſind, bedarf es nur noch der Erfüllung einiger Formalitäten. In den Reichs⸗ ausſchuß für Leibesübungen iſt der DBe AB. zunächſt als An⸗ ſchlußverband aufgenommen worden, doch dürfte in der März⸗ itzung die Anerkennung als Stammverband erfolgen. Bom Erſten Mannheimer Boxklub, Mannheim, Verein für Körperpflege und Selbſtverteidigung Ein langgehegter Wunſch des Klubs iſt nun endlich in Erfüllung gegangen: ſeine Eintragung ins Vereinsregiſter iſt am 10. Dezember erfolgt. Er nimmt alſo jetzt im öffentlich⸗rechtlichen Leben eine andere Stellung als ſeither ein. Der Klub, der in letzter Zeit durch Lokalſchwierigkeiten unfrei⸗ willig zur Untätigkeit verdammt war, iſt nun wieder in der Lage, regelmäßig wie bisher dem Training zu obliegen, und zwar hält er 110 8 8 Uebungsabende Montags und Donnerstags in der Moll⸗ hule ab. iſt es nun gelungen, ne ſenr guten, vielverſprechenden Nachwuchs heranzuziehen, ſo⸗ daß die für Januar kommenden Jahres projektierten Mubenn ſe⸗ ſchaften, für die heute ſchon emſig gearbeitet wird, zwar keme Ueberraſchungen hinſichtlich der Titelträger, aber doch den Favoriten zum 1 ſabr Kämpfe bringen werden. inter den apiergewichtlern, den jüngſten und kleinſten Sproſſen des MBC,, ſticht beſonders ein 1 Kerlchen 50 der ſchon bedeutend größere und ſchwere Gegner erfolgreich boxte. Reuter, ſo heißt der junge Mann, bewies dies durch ſeine Siege in Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim. Auf die Klubmeiſter⸗ ſchaften im Papiergewicht hat er ein unumſtrittenes Anrecht. Stark verbeſſert hat ſich der Fliegengewichtler Falk, der bei den letzten Klubmeiſterſchaften dem Süddeutſchen Federgewichts⸗ meiſter Grokenberger in der erſten Runde durch einen k. o. zum Opfer fiel. Er hat jedoch in letzter Zeit einige Erfolge zu verzeichnen, Pie ihn in die erſte Reihe des jungen Nachwuchſes ſtellen. Im Federgewicht iſt Grokenberger in Klöpfer 1 ein nicht zu unterſchätzender Rivale entſtanden. Wenn es Gr. auch gelang, Kl. bei anderen Gelegenheiten entſcheidend zu ſchlagen, ſo bewies Kl. durch ſein in letzter Zeit im Training gezeigtes Können doch, daß er als guter Erſatz für Gr. angeſprochen werden kann, der das Federgewichtslimit(115) nicht mehr lange bringen kann. Einen wiederkommenden Mann ſieht das Welter gewicht in Werner, der bereits mit Leuten im Halb⸗ und Schwergewicht bedeutende Fights lieferte und ſich dabei als äußerſt kampfſtark er⸗ wies. Der Entſchluß Werners, der ſich einige Zeit aus dem Ring zurückgezogen hatte, nun wieder aktiv in den Gang der Ereigniſſe einzugreifen, iſt ſehr anerkennenswert. Sein Zuſammentreffen mit dem Süddeutſchen Meiſter im Leichtgewicht Hermann Frank(), der ebenfalls im Weltergewicht ſtartet, dürfte wohl den Clou der Klub⸗ kämpfe und ein ſeltener ſporklicher Genuß werden. Als neuer Anwärter auf den Mittelgewichtstitel iſt BDlum anzuſprechen, der durch ſeinen letzten in Ludwigshafen er⸗ Vain K..⸗Sieg in erſter Runde ſeine Entſchlußfähigkeit ins hellſte Licht rückte. Frank 2, ein prominenter Vertreter des Halbſchwerge⸗ ichts, wird ebenfalls im Ring einen kommenden Mann— Eſſig— antreffen. Ob es dem Letzteren jedoch gelingt, Frank mit ſeiner großen Ringerpraxis gefährlich zu werden oder gar um den Sieg zu bringen, iſt eine Guagze deren Beantwortung wohl aum zugunſten Eſſigs ausfallen wird. die ee Gewichtsklaſſen(Bantam und Leicht) bringen keine Veränderungen. Leinz hat keinen Konkurrenten zu fürchten und die beſte Anerkennung ſeiner hervorragenden ſport⸗ en Verdienſte für ihn iſt es, daß ihn der Reichsverband als ſüd⸗ deutſchen und zweiten deutſchen Meiſter in die Auswahlmannſchaft 3 ſch kinreihte, die am 6. Januar in Kopenhagen gegen den 1. F. Sparta rtet Fuchs wird, da Frank 1 nun im Welter kämpft, als Titel⸗ ler aufrücken. Ein ernſter Gegner iſt für ihn nicht vorhanden. Die Klubmeiſterſchaften ſtehen alſo heute ſchon unter dem Zeichen erordentlich intereſſanten Sports. Scharvogel. * *Breitenſträters nächſter Kampf. Der deutſche Ermeiſter im dichwergewicht hat das leichte Training wieder aufgenommen. Falls te ärztliche Unterſuchung nichts Nachteiliges mehr eraibt. wird Brei⸗ enſträter ſofort mit der ſchweren Arbeit beainnen und am 7. Ja⸗ teuanim Berliner Sportpalaſt den Hauptkampf beſtrei⸗ en. Als Geaner für ihn kommen der bolländiſche Meiſter Piet 5. der Veer oder der Belgier Humbeck in Betracht. Der ſſt eite Schwergewichtskampf zwiſchen Hans Wagner und Röſemann bereits ſeit einiger Zeit feſtaeſetzt. Eine ſportliche Delikateſſe ver⸗ pricht das Treffen Grimm—Herſe zu werden, wenn die Ver, intadlunaen auch mit Grimm, der jetzt erſt aus Paris zurückgekehrt arc zu dem gewünſchten Erfolg führen. Herſe hat durch ſeine drei andioſen Erfolge in Paris viel von ſich reden gemacht und dürfte eheſten dazu berufen ſein, dem deutſchen Weltergewichtsmeiſter Letzte abzufordern. 555 Sa Die Borxermeiſterſchaft des Orients im Mittelgewicht kam in Mloniti zwiſchen dem auch in Deutſchland beſtens bekannten Türken ſchenloum und dem Griechen Angelidis über 15 Runden zur Ent⸗ eneduna. Der ſehr monotone Kampf endete in der achten Runde mit em k..⸗Siege von Mazloum. Am die Europa-Boxmeiſterſchaft im Weltergewicht piet Hobin behält den Titel 9 Mailand, 28. Dez.(Eig. Ber.) or einer großen Zuſchauermenge fand heute in Mailand der Aunpf um die Veuegwelſe at im Weltergewicht zwiſchen dem Karlbalter Hobin⸗Belgien und dem Herausforderer Boſiſio ſtatt. Der Hobſof endete nach 20 Runden mit dem Ergebnis unentſchieden. Im bleibt damit im Beſitz ſeines Titels. das Ein ſchneller Sieg des Europameiſters Spalla im Boxen 7 9 7 Turin, 28. Dez.(Eig. Ber.) Na Europameiſter im Schwergewicht, Erminio Spalla, ſchlug in Turin den Engländer Williams bereits in der nde K 18 —0. Aeue Mannheimer Jeitung(Morgen⸗Ausgabe) Automobilſport Etwas über Automobilheizung Von maßgebender Seite wird uns zu dieſer Frage geſchrieben: Mit dem Eintritt kälterer Witterung werden auch wieder eine Reihe elektriſcher Heizvorrichtungen— Heizapparate, Heizkiſſen— für den Kraftwagen angeprieſen und zwar meiſt mit dem Hinweis auf einen äußerſt geringen Stromverbrauch. Der Anſchluß an die bereits vorhandene elektriſche Lichtanlage wird dabei als ſelbſt⸗ verſtändlich vorausgeſetzt, ja oft ſogar dem Käufer noch beſonders anempfohlen. Berückſichtigt man dabei den Stromverbrauch, der bei der im Wagen zur Verfügung ſtehenden niedrigen Spannung von 12 Volt nicht unter 4 oder 5 Amp. liegen kann, wenn überhaupt eine einigermaßen ausreichende Heizwirkung erreicht werden ſoll, meiſt aber bedeutend höher ſein wird, ſo bedeutet dieſer Betrag für die elektriſche Lichtanlage eine ganz beträchtliche Zuſatzbelaſtung, für die die Anlage urſprünglich gar nicht vorgeſehen war. Selbſt wenn die Lichtmaſchinen⸗Leiſtung 120—160 Watt beträgt, was jedoch nur für ſehr große Perſonenwagen, die zudem noch mit einem Anlaſſer ausgerüſtet ſind, zutrifft, iſt dieſer zuſätzliche Stromverbrauch ſo⸗ wohl für die Lichtmaſchine als auch für die Batterie auf die Dauer unerträglich hoch. 5 Die Lichtanlage eines Wagens iſt ſo bemeſſen, daß die Licht⸗ maſchine während der Tagfahrt, während der kein Lichtſtrom ge⸗ braucht wird, die Batterie auflädt, die durch das Anlaſſen und viel⸗ leicht auch bei längerem Stillſtand des Wagens mit brennenden Lampen entladen iſt; hierzu iſt die volle Maſchinenleiſtung erforder⸗ lich. Die Lichtmaſchine kann alſo während dieſer Zeit nicht auch noch eine Leiſtung von 50—60 Volt, wie ſie die Heizkörper verbrauchen, nebenher abgeben. Keine Lichtanlage, gleichgültig welcher Herkunft, kann eine ſolche Ueberlaſtung vertragen, ohne Schaden zu nehmen. Die Lichtmaſchine und die Batterie verſagen entweder vorzeitig oder werden gar zerſtört, ganz abgeſehen von Beſchädigungen durch Kurz⸗ ſchluß, die bei den Heizvorrichtungen, wie die Erfahrung zeigt, mehr oder weniger häufig vorkommen. Jede an die Lichtanlage eines Kraftfahrzeugs angeſchloſſene Heizvorrichtung, ſie mag noch ſo gut ausgeführt ſein, bedeutet alſo eine Gefährdung dieſer Anlage. Wie leicht kann eine Störung in der Lichtanlage die Fortſetzung einer Fahrt in Frage ſtellen! Hinzu kommt noch, daß das Ausſchalten der Heizvorrichtung ſehr oft ver⸗ geſſen wird; die Batterie wird dadurch ſehr bald erſchöpft ſein und keinen Strom mehr liefern, wenn der Motor wieder angelaſſen wer⸗ den ſoll, ja ſie kann ſogar dadurch völlig zerſtört werden. Wer auf die Annehmlichkeit einer elektriſchen Heizvorrichtung nicht verzichten will, muß daher unbedingt eine beſondere Strom⸗ quelle vorſehen, ſei es eine beſondere Batterie, die von einer ſtationären Stromquelle aus immer wieder geladen wird, oder eine beſondere Heizdynamo, die vom Motor angetrieben wird, oder beides. Auf dieſe Weiſe iſt jede ſchädliche Rückwirkung der Heiz⸗ vorrichtung auf die elektriſche Licht⸗ und Anlaſſer⸗Anlage ausge⸗ ſchloſſen. Jeder Automobilbeſitzer aber kann in ſeinem Intereſſe nicht dringend genug davor gewarnt werden, ſich durch Anpreiſun. gen in Proſpekten und Anzeigen, mögen ſie noch ſo verlockend ſein, dazu verleiten zu laſſen, derartige Heizvorrichtungen an die bereits im Wagen eingebaute Lichtanlage anzuſchließen, er würde es nach kurzer Zeit bereuen und durch Erſatz ſeiner Lichtmaſchine oder ſeiner Batterie zu büßen haben. Ausſchreibung für die Winkerfahrt 1925 des A. D. A. C. Als eine der erſten Veranſtaltungen im neuen Jahre wird der A. D. A. E. ſeine Winterfahrt in Garmiſch⸗Partenkirchen vom 13. bis 15. Februar abhalten. Meldeſchluß iſt auf Samstag, den 31. Januar 1925 feſtgeſetzt. Nachnennungen können in beſonders begründeten Fällen bis Samstag, den 7. Februar, genehmigt wer⸗ den, doch iſt dann die doppelte Gebühr zu entrichten. Die Nennungen ſind zu richten an die Sportabteilung des A. D. D. C. in München, me leee 9. Die Veranſtaltung iſt eine dreigliedrige. Jeder dieſer drei eile kann geſondert beſtritten werden: à) Anfahrt nach Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen am Freitag, den 13. Februar 1925, b) Zuver⸗ läſſigkeitsfahrt von München nach Garmiſch⸗Partenkirchen am Freitag, 13. Februar 1925 mit folgender Bergprüfungs⸗ fahrt bei Garmiſch am Samstag, den 14. Februar 1925, c) Ge⸗ ſchicklichkeitswettbewerb auf dem Riſſerſee am Sonntag, den 15. Feruar 1925. An der Veranſtaltung können ſämtliche A. D. d..⸗Mikglieder teilnehmen. Die Teilnahme iſt auch ſolchen Fahrern geſtattet, die bis zum Nennungsſchluß ihre ordnungsgemäße Auf⸗ nahme in den A. D. A. C. als Mitglied des Clubs bewirkt haben. Jeder Teilnekmer hat die A. D. A..⸗Mitgliedskarte, ſeinen Führer⸗ ſchhre und die Zulaſſungsbeſcheinigung für ſein Fahrzug bei ſich zu ühren. Motorradſport * Internakionaler Mokorfahrerkongreß in Paris. In An⸗ weſenheit der Vertreter von Italien, England, Spanien, Belgien, Schweiz, Deutſchland, Tſchechoſlowakei, Jugoſlawien, Holland, Norwegen, Dänemark und Heſterreich hielt die Federation Inter⸗ nationale des Clubs motocycliſtes in Paris eine Vollverſammlung ab, die vom Präſidenten Graf Bonacoſſa⸗Italien geleitet wurde. Die umfangreiche Tagesordnung konnte erſt nach über ſiebenſtündi⸗ ger Verhandlungsdauer erledigt werden. Der Vorſtand wurde in der alten Zuſammenſetzung mit Graf Bonacoſſa⸗Italien als Pr' i⸗ denten und M. M. Reher⸗Schweiz als 2. Vorſitzenden wiedergewählt. Mit aufrichtiger Freude begrüßte der Präſident die Verbindung zwiſchen den beiden Motorradverbänden in Deutſchland(D M V. und A D AC), die durch je einen delegierten in Paris vertreten waren. Der öſterreichiſche Konflikt zwiſchen den beiden dort anſäſſigen Vereinigungen um die Anerkennung durch den internationalen Verband iſt durch Abſtimmung zugunſten des AC. von Heſterreich beigelegt worden, der mit ſieben Stimmen gegen die drei von Deutſchland, Italien und Spanien aufgenommen wurde. Einen breiten Raum in den Verhandlungen nahm das internationale Sportprogramm für 1925 ein. Insgeſamt fanden 36 Veranſtaltungen Aufnahme in den Terminkalender, davon folgende 6 deutſcherſeits:.—12. März Deutſchlandfahrt; Großer Preis von Deutſchland auf der Solitude-Rennſtrecke bei Stuttgart; 21. Juni Touriſt⸗Trophy in der Eifel; 28. Juni Swinemünder Bäderrennen: 29. Juli Zuverläſſigkeitsfahrt im Rahmen der Alpenfahrt; 20. Sep⸗ tember Avus⸗Rennen. Die nächſte Tagung des Verbandes findet am 20. und 21. April wiederum in Paris ſtatt. Hauptverſammlung des Deutſchen Mokorradfahrer⸗Verbandes in Karlsruhe. Die Leitung der Landesgruppe Südweſt des Deutſchen Motorradfahrer⸗Verbandes in Mannheim hat ihre Hauptverſamm⸗ lung der Landesgruppe auf den 11. Januar 1925 in Karlsruhe feſtgeſetzt Bei dieſer Gelegenheit wird auch der Sportkalender für 1925 feſtgeſetzt werden. Veranſtaltungen, die ſpäter gemeldet wer⸗ den, werden bei der ſtraffen Durchführung der Organiſation im Jahre 1925 wenig Ausſicht auf Genehmigung haben. Dem iſt es wohl auch zuzuſchreiben, daß in letzter Zeit verſchiedene bisher dem Verbande nicht angehörige Klubs, die ſich 1925 auch ſportlich betäligen wollen, um Aufnahme nachgeſucht haben. Weitere Veranſtaltungen, d. h. ſolche. die außerhalb des Terminkalenders abgehalten werden, wer⸗ den keine Unterſtützung finden. pferdeſport * Goldwährung im öſterreichiſchen Rennſpork. Der Wiener Trabrennverein iſt der erſte Verein im Nachbarlande, der die reine Goldwährung einführt. Da aber offiziell immer noch die Papierkrone gilt, und der Verein auch ſeine Einnahmen in Papiergeld erzielt, ſind die Preiſe, die er in Goldkronen ausſchrei⸗ ben kann, ſo niedrig, daß damit der Trabrennbetrieb in Oeſterreich um 40 Jahre zurügeworfen erſcheint. Das Derby, deſſen Preis vor dem Kriege 100 000 Kronen betrug, wurde für 1926 mit 10 000 Goldkronen ausgeſchrieben, von den großen Zuchtprüfungen des nächſten Jahres hat nur eine einen Wert von 10000 Goldkronen, die anderen wurden mit 3500 bis 6000 Gold⸗⸗ * Erfolgreiche Trainer. Ordnet man die erfolgreichen Trai⸗ ner des vergangenen Rennjahres nicht nach den Summen, die ihre Pflegebefohlenen gewonnen haben, ſondern nach der Zahl der er⸗ rungenen Siege, dann ergibt ſich als ſelbſtverſtändliche Folge der Dezentraliſation unſeres Rennbetriebes, daß nicht der Leiter einer erſerer großen Ställe oben an ſteht, ſondern ein Trainer der„Pro⸗ vinz“, der über eine ſtattliche Zahl von Schützlingen verfügt und mit dieſen die Bahnen eines Reviers„abgraſen“ kann. In den letzten Jahren war dies meiſt der in Münſter i. W. anſäſſige Trainer J. Blume, der aber diesmal von dem Oſtpreußen W. Kerpen„um eine Länge“ geſchlagen wurde. W. Kerpen konnte auf den Bahnen ſeiner Heimat nicht weniger als 64 Siege ab⸗ ſatteln, 20 in Flach⸗, 44 in Hindernisrennen. Selbſtverſtändlich ſind eine ganze Anzahl der Erfolge in Halbblutrennen errungen worden. J. Blume, deſſen Hauptſtütze die Pferde des Geſtüts Mydlinghoven waren, gewann 63 Rennen, darunter nur 8„zwi⸗ ſchen den Flachen“. Erſt an dritter Stelle kommt der erfolgreichſte Privattrainer F. Föſten, der mit dem Weinbergſchen Material 56 Rennen auf der Flachen gewann. Ihm zunächſt folgt der Mann, der berufen ſcheint, der„Tepper,Laski der Zukunft“ zu werden. Hr. v. Herder, der einſtige Champion⸗Herrenreiter, konnte gleich im erſten Jahre ſeiner Tätigkeit als Trainer in Flachrennen 275 in Hindernisrennen 28, alſo insgeſamt 55 Sieger ſtellen. Ueber 50 Rennen gewannen mit ihren Pflegebefohlenen nur noch der Hoppe⸗ gartener Hindernistrainer V. Roſak(52) und der weſtdeutſche Trainer J. Schunk(51), der die Pferde der Gebr, Rösler arbeitet. Zwiſchen 40 und 50 Rennen gewannen fünf Trainer. Obenan ſteht der Weiler Trainer J. Lippold mit 47 Erfolgen vor dem in Köln anſäſſigen A. Morawez und den Oppenheim⸗ ſchen Privattrainer G. Arnull mit je 45 gewonnenen Rennen. Der Magdburger P. Simon(Stall Gottſchalk) und Alb. Schläfke, der Privattrainer des jetzt aufgelöſten Sulzbergerſchen Rennſtalles beſchließen mit 42 bezw. 40 gewonnenen Rennen dieſe Gruppe. Als nächſte folgen Ch. Cooter(Stall Halma) und F. Horalek(Stall Lewin) mit je 38, M. Streit(Geſt. Starpel) mit 35, A. Winkler(H. v. Opel), F. v. Zobeltitz und W. Thiede mit je 33, A. v. Negelein und V. Bolek mit je 32, A. Reith mit 31, R. Robinſon und A. Stöſſel mit je 30, R. Scholz, Arth. Schläfke je 29, A. Althof, W. Blume, J. Cooter je 7, R. Mätzig 28, G. v. Moßner 25, K. Schmidt, G. Reinicke, St. Bencze, J. Campbell, C. Feller je 24, A. Richter 23, H. Hoffmann, E. Janſen je 22, F. Hecker, K. Scheffer je 21, P. Seiffert, H. Goff, P. Bobber, E. Chapman je 20 Siege. Winterſport Weihnachtswinterſpork ohne Schnee Ein vollkommen ſchneefreies Gebirge zu den Weihnachtstagen gehört ſeit Jahren zu den größteſt Beſonderheiten, die zu verzeich⸗ nen geweſen ſind. Das Hochdruckgebiet über den Kontinent hat den wiederholten Anariffen ozeaniſchen Tiefs immerfort widerſtanden und ſich in ſeinem Kern. in deſſen Bereich eben Süddeutſchland und der Schwarzwald liegen, erhalten. Die Folge für alle Freunde de⸗ Schneeſportes und für jeden mit dem Verkehr zuſammenhängenden Faktor ſchmerzlich, war das Ausbleiben der Schneefälle, auf die bis zuletzt gehofft worden war. Die kleinen Mengen. zum Sport unzu⸗ reichend. auf den höchſten Erhebungen, ſind unter dem Einfluß der handareiflichen Temperaturumkehr noch vor den Feiertagen den Wen irdiſchen Vergehens gegangen. Dieſe meteoroloaiſche Entwicklung wird in den Kreiſen des Win⸗ terſportes umſo mehr bedauert, als die aünſtige Lage der Feiertage dieſes Jahr eine aute Ausnützuna der gebotenen Zeit erlaubt hätte. Sie wird zwar im nächſten Jahre nochmals in ähnlicher Form wie⸗ derkehren, aber das iſt für Skiläuferherzen. die jede Stunde ohne Bretter als Verluſt um dieſe Jahreszeit buchen. ein kümmerlicher Troſt.„Diem perdidi“, in die rte Potenz erhoben, wird im Winter⸗ almanach über den Weihnachten 1924 ſtehen. 72 Und doch in etwas zu Unrecht. Iſt es nicht ein Geſchenk von be⸗ ſonderen Gnaden. daß die Möglichkeit über die Feiertage gegeben war, aus den Nebeltagen, ſa Wochen der Ebenen über die Wolken⸗ ſchichten hinauszukommen in die prachtalänzenden Strahlen der Höhenſonne, wie ſie die Schweizer Berae nicht ſchöner haben kön⸗ nen? Sollte die heitere Weihnachtswanderung morgens im nacht⸗ dabei in kerngeſunder trockener und reinen Luft, ohne die hohen Feuchtigkeitsarade, die das Laufen oftmals beeinträchtigen, abends ein Heimweg unter dem klaren froſtbringenden Glanz des Sternen⸗ himmels nicht auch eines Lobes, eines Dankes wert ſein? 5 5 Es ſind viele auch ohne Schnee in die Berae hinausgezogen, ſchon um wieder einmal die Sonne zu ſehen. Aus nahen und fer⸗ nen Rheinniederungen trafen die Weihnachtsgäſte im Gebirge ein vorſorglich mit allen Winterſportaeräten verſehen: denn man kann ja nicht wiſſen, ob der Schnee nicht über Nacht noch kommt. So gabs, zwar nicht ſo ausgiebig wie mit Schnee, aber doch anregend und weniaſtens etwas ausaleichend. immerhin Leben in dem ſonnen⸗ durchfluteten Gebirge. 5 Zur Eröffnung der Winterſaiſon mußte in Ermangelung etwas anderem dieſes Jahr der Eislauf heran. Vom ſportlichen Stand⸗ punkt aus iſt das, nachdem der Eislauf im Schwarzwald und ſeinen Randgebieten durch den. ſeit Jahren leider viel zu ſehr an die Wand gedrückt worden iſt, vielleicht begrüßenswert und man könnte ſogar dramatiſch werden und von der ausgleichenden Gerech⸗ tigkeit zu ſprechen verſucht ſein. Da in den Hochtälern und auf den Hochflächen des Gebirges die Nachtfröſte noch angehalten hatten— im Gegenſatz zu den höchſten Lagen, die froſtfrei geworden waren—, ſo ergab ſich allenthalben die Möglichkeit, ſchön gewachſenes Eis auf den n und Teichen zu benützen. Unmittelbar vor die Feiertage oder auf dieſe ſelbſt fielen denn auch die Eröffnungen der bekannten Eisbahnen, die im Schwarzwald gern beſucht werden. Namen wie Titiſee, Triberg, St. Georgen mögen nur einen Anhaltspunkt bedeu⸗ ten, der hervorſticht. Triberg hat ſeine Bahn auf dem Bergſee er⸗ heblich vergrößert und in beſondere Pflege genommen, ſodaß für Weihnachten eine tadelloſe Bahn zur Verfügung ſtand. Am erſten Feiertage fand ein Schaulaufen im Kunſtlauf ſtatt, wobei der für neu gewonnene Eislauftrainer Harry Weiß hervorragend mitwirkte. 75 7 Am zweiten Feiertag machte St. Georgen ſeine ſchöne Bahn auf dem Kloſterweiher auf wozu eine Abteilung Triberger Läufer in freundnachbarlichem Mitwirken erſchienen war. So wurde wei⸗ ter da und dort mit und ohne Konzert, in windſtiller und ſonniger Luft auf dieſe Art der Winter eingeläutet, begleitet von einem weit⸗ gehenden Intereſſe der reinen Zuſchauer oder Eislaufentwöhnten, 5 die die rege Wiederaufnahme des Eisſportes Anregung genug ot. Der Weihnachtsverkehr auf der Bahn brachte mancherlei Ver⸗ ſpätung bei den Fernzügen, die auf weite Strecken Anſchlüſſe zu übernehmen hatten. 93 Ein deutſcher Sieg im Spengler⸗Turnier in Davos Berliner Schliltſchuhklub Pokalſieger Jürich, 28. Dez.(Eig. Ber.) Im Endſpiel um den Spengler⸗Pokal ſtanden ſich heute der Berliner Schlittſchuhklub und der..K. Davos gegenüber. Die Ber⸗ liner lieferten ein glänzendes Spiel und ſiegten glatt mit:2. Da⸗ durch iſt Berlin in den Beſitz des Pokals gekommen. Die Vorſchlußrunde brachte folgende Ergebniſſe: Davos— Univerſität Oxford:0. Oxford— Wiener Eislaufverein:0. Berliner Schlittſchuhklub— Wiener Eislaufverein:2. Beginn des Turniers um den Davos⸗Pokal f Zürich, 28. Dez.(Eig. Ber.) Nach Ermittlung des Siegers um den Spengler⸗Pokal beginnen heute in Davos die Eishockeykämpfe um den Davos⸗Pokal. Die erſten Treffen brachten folgende Ergebniſſe: Univerſttät Chambridge— Sparta Prag:5. .C. Mailand— Akad. Eishockeyklub Zürich:7. Read Madrid— E. H. K. Davos 08. 0 *. Verbandswettläufe im Sauerland. Der Landesberband kronen dotiert, der kleinſte Siegerpreis wird 650 Goldkronen ſein. Wenn man bedenkt, daß die Goldkrone einen Wert von etwa 60 Pfg. hat, dann kann man den ungeheuren Rückſchlag ermeſſen. 15 Platz für ſeine Verbandsmeiſter⸗ finden am 17. und 18. des Skiklub Sauerland hat als ſchaft Winterberg heſti Di Januas ſtattz gefallenen Reif, taasüber unter der frühlinasmäßia warmen Sonne. . Seite. Nr. 601 Neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Ausgabe) Monkag, den 29. Dezember 1924 Schwäbiſche Skimeiſterſchafl. Die Verbandswettläufe des Schwäbiſchen Schneelaufbundes wird im kommenen Winter am 25. Januar abgehalten. Als Platz der Austragung iſt der württem⸗ bergiſche Algäu und zwar Ifny⸗Großholzleute gewählt, der gleiche 8 dem letztes Jahr die deutſche Meiſterſchaft ausgetragen rde. 80 Berbandsſkiweltläufe in Vorarlberg. Der Landesſkiverband Vorarlberg hält ſeine Verbandswettläufe nunmehr endgültig am 10. und 11. Januar am Bödele bei Dornbirn ab. Die Läufe ſind offen für Mitglieder des deutſchen Skiverbandes, des Oeſterreichiſchen Ski⸗ verbandes und des Hauptverbandes Deutſcher Winterſportvereine in Hohenelbe(Böhmen). Verbanswettläufe in Thüringen Die Verband⸗meiſterſchaft von Thüringen im Skilauf wird durch den Thüringer Winterſport⸗ verband am 17. und 18. Januar in Ilmenau⸗Stützerbach ausgetragen, wobei die Meiſterſchaft die Verbandszugehörigkeit bedingt, die Ein⸗ aber für Mitglieder des Deutſchen Skiverbands offen ind. *Oberharzer Skimeiſterſchaft. Der Oberharzer Skiklub hält ſeine Verbandswettläufe mit Meiſterſchaft am 24. und 25. Januar in Schierke ab, wobei die Meiſterſchaft nur für Mitglieder des 585 Skiklubs iſt. Die anderen Rennen ſind verbands⸗ offen. * Der Oſterſprunglauf auf dem Feldberg. Mit dem kommen⸗ den Winter wird der urſprünglich von der Ortsgruppe Freiburg des Ski⸗Klub Schwarzwald durchgeführte Oſterſprunglauf auf dem Feldberg im Schwarzwald vom Landesverband als eigenes Ren⸗ nen übernommen und für die internationale Konkurrenz ausge⸗ ſchrieben. Es dürfte damit dieſes Frühjahrsrennen, das ſich in den drei Jahren ſeines Beſtehens gut eingeführt hat, ſich das Intereſſe weiterer Kreiſe zuwenden. * Rennſteig⸗Staffellauf über 100 Kilometer. Der Thüringer Winterſportverband hat den Rennſteig⸗Staffellauf— nicht zu ver⸗ wechſeln mit dem Rennſteig⸗Dauerlauf über 33 Kilometer— auf den 15. Februckr angeſetzt. Die Strecke des Laufes geht über 100 Kilometer. * Ein neuer Landesverband im Deulſchen Skiverband. Mit der Beſſerung der Verhältniſſe im beſetzten Gebiet regt ſich auch dort wieder der ſbertiche Geiſt. So iſt es zum Zuſammenſchluß der Eifelſkwereine gekommen, die unter dem Namen„Skiverband Eifel“ zu einem Verband erfolgt iſt, der ſich dem Deutſchen Skiverband angeſchloſſen hat. Die Gründungsverſammlung hat in Euskirchen ſtattgefunden. Der Sitz des neuen Verbandes iſt Bonn. Der Verband zählt zunächſt zehn Untervereine, weitere ſind in Bildung begriffen. Die Geſamtzahl der Mitglieder der zehn Einzelvereine ſtellt ſich auf rund 400. Das Gebiet des Verbandes erſtreckt ſich von Aachen bis Trier und von der Weſtgrenze bis zum Rhein. Der Verband hat bei der Reichsbahndirektion Köln bereits die Führung von Winter⸗ ſportſonntagszügen erreicht. 5 Kegatta⸗Keformen Die Verhandlungen des Deutſchen Rudertages in Danzig ließen bei Vertretern der vier großen Regattaplätze Deutſchlands: Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg und Mannheim. den Wunſch aufkommen. über grundſätzliche Fragen des Regattabetriebes gemeinſam Stellung zu nehmen. Insbeſondere war es die Terminfrage und die von der Kaſteler.⸗G. und dem R. Kl. Alemannig angeſchnittene Frage der über⸗ aus hohen Einſätze, die namentlich die kleineren Regattaplätze von den meldenden Vereinen nahmen, über die man ſich ausſprechen und die Grund⸗ lage für gemeinſame Normen finden wollte. Zu dieſem Zwecke fand in Berlin eine Beſprechung ſtatt, zu der jeder der vier Regattaplätze je zwei Vertreter entſandt hatte. Den Vorſitz führte Alfred Oßwald⸗ Hamburg. Zunächſt wurden die auf drei Jahre feſtgelegten Termine der vier großen Regatten beſtätigt und aufs neue für dieſe Zeitdauer feſtgelegt. Die Regatten finden 1925 ſtatt in der Reihenfolge: Berlin 20./21. Juni. Frankfurt a. M. 27./28. Juni, Mannheim./5. Juli. Hamburg 11./2. Juli. Es ſoll auf die kleineren Regatten der Bezirke eingewirkt werden, dieſe Termine zu berückſichtigen. Bezüglich der lokalen Regatten ſollen die Unterverbände(Regattaverbände) der betreffenden Bezirke ver⸗ anlaßt werden, in jedem Jahr in ihrem Bezirk nur eine große Regatta abzuhalten. Dies ſoll dem Ausſchuß des Deutſchen Ruderverbandes und den betreffenden Bezirken mitgeteilt werden Die Regattavereine der vier Hauptregatten ſollen veranlaſſen, daß die Mannſchaften die Hauptregatten gegenſeitig beſchicken und nötigenfalls Beihilfe hierfür leiſten. Bezüglich der Einſätze ſoll der Satz von zehn Mark je Ruderer als Höchſtſatz für Rennen allererſter Ordnung gelten, für Rennen ge⸗ ringerer Klaſſe ſoll unter dieſen Satz heruntergegangen werden. In Bezug auf die Regattapreiſe ſoll von der Geſtellung von Diplomen und kleinen Plaketten in Zukunft abgeſehen werden. Die Stiftung von Induſtrie⸗ preiſen ſoll nur noch für 1925 zuläſſig ſein und dann nur in der Form im Programm vermerkt werden, daß es nicht als aufdringliche Reklame für die Stifter erſcheint. Die Exwähnung von Perſonen als Stifter ſoll zu⸗ läſſig ſein. Es ſoll eine Aufſtellung erfolgen über die Koſten, die die ein⸗ zelnen Regattaplätze für Ehrenpreiſe anlegen. Erwünſcht iſt die Anſchaffung von Preiſen entſprechend der für das betreffende Rennen eingehenden Meldegelder. Auf die Anfertigung von Statiſtiken ſoll Wert gelegt werden, beſonders in Hinblick auf Gewicht und Alter der Mannſchaften. Das Gewicht der Mannſchaften ſoll ſchon in den Meldebogen angegeben werden, ſodaß die meldenden Vereine ſchon ſelbſt die Wiegungen vornehmen. Die Gewichte der Steuerleute der letzten drei großen Regatten ſollen ein⸗ geſandt werden. Der Mißbrauch, der d9on vielen Vereinen getrieben wird, daß ſie zur Exlangung von Freikarten für die Regatten Steuerleute melden. die gar nicht in Tätigkeit treten, ſoll abgeſtellt werden. Wenn einzelne Ver⸗ eine Rudererkarten für nicht in Tätigkeit tretende Ruderer benötigen, ſo ſollen ihnen ſolche auf Anfordern überlaſſen werden, damit ſolche Falſch⸗ meldungen, wie ſie ſeither vielfach abgegeben wurden, vermieden werden. Ueber die Teilung ſtark beſetzter Rennen in mehrere ſelb⸗ ſtändige Rennen ſprach man ſich dahingehend aus, es zunächſt bei dem ſeit⸗ herigen Modus zu belaſſen, der erſt durch einen Rudertag, alſo früheſtens in zwei Jahren, geündert werden könne. Man ſprach ſich aber gegen eine Teilung ſolcher Rennen nach dem Gewicht der Mannſchaften aus. Für Schaffung einer Preſſezentrale zur Propagierung des Ruderſports wuürden Vorſchläge gemacht, die ernſter Beherzigung unterzogen werden ſollen. Der Verbilligung der Bootfrachten, Fahrpreisermäßigungen, Stel⸗ lung von Sonderzügen ſoll mit Rückſicht auf den nunmehr kaufmänniſchen Bettieb der Reichseiſenbahnen erhöhte Aufmerkſamkeit geſchenkt werden und mit den in Frage kommenden Bezirksdirektionen in Verbindung ge⸗ treten werden. Auch über die Zeitmeſſung bei den Regatten ſprach man ſich auz und man will vorſchlagen, die Zeiten der Vorrennen nicht mehr„offiziell feſtzuſtellen. Ueber die Weiterverfolgung der gemachten Vorſchläge und die Stellung der Regattavereine zu dieſen ſoll eine ſpätere Zuſammenkunft end⸗ gültige Beſchlüſſe faſſen. Untkerbilanz bei der Henley⸗Regatta. Aus dem Bericht, den die Veranſtalter der Henley⸗Regatta, wehl des berühmteſten Ruderkampfes der Welt, jüngſt vorlegten, geht hervor, daß ſich die Koſten der viertägigen Veranſtaltung in dieſem Jahre auf nicht weniger als 9652 Pfund Sterling(alſo faſt 20⁰ 000 Mk.) beliefen. Da die Einnahmen nur 8754 Pfund Sterling betrugen, ergibt ſich eine Unterbilanz, die allerdings durch den Ueber⸗ ſchuß des vorangegangenen Jahres gedeckt war. Im Jahre 1925 findet die Henley⸗Regatta vom 1. bis 5. Juli ſtatt das amerikaniſche vorbild Mariechen Wehſelau, eine reizende amerikaniſche Schwimmerin offenbar deutſcher Abſtammung hat bei den Olympiſchen Spielen in Paris das 100⸗Meter⸗Schwimmen in der neuen Weltbeſtzeit von 1 Minute 12.2 Sekunden gewonnen und zwei oder drei ihrer Lands⸗ leute waren ihr dicht auf den Ferſen. Anni Rehborn aus Bochum, unſere deutſche Meiſterin ſchwimmt dieſelbe Strecke in 1 Minute 20 Sekunden, aber ſie hat kaum eine ernſthafte Konkurrentin. Die 7 Sekunden Unterſchied zwiſchen den beiden Leiſtungen machen etwa 10 Meter Diſtanz aus und aller Vorausſicht nach wäre unſere Meiſterin nicht in den Zwiſchenlauf gekommen. Bisher konnte man ja ſchließlich noch glauben, die über den Ozean gedrahteten oder gekabelten Zeiten ſeien mit eigens konſtruierten tekorduhren ab⸗ geſtoppt worden. aber die 20 Mädels, die die Vereinigten Staaten nach Europa geſandt hatten, haben mit dieſer Irrlehre gründlich aufgeräumt. Der ſchon früher beliebte Einwand, daß dieſe Schwim⸗ merinnen eben halbe Männer ſeien, wie ja überhaupt der Sport die Frauen ſtark vermännliche. muß heute auch zum alten Eiſen gelegt werden, denn die Schwimmgirls Amerikas waren ſogar aus⸗ nehmend hübſche Weiblein, deren männlicher Einſchlag nicht weit über den Bubenkopf und die an ſich freieren Manieren der Evas⸗ töchter in Amerika hinausging. Im Uebrigen iſt man ſich heute ja auch in Deutſchland darüber einig, daß gerade der Schwimmſport auf die Körpergeſtaltung der Frau von allergünſtigſtem Einfluß iſt und die deutſchen Schwimmerinnen von Klaſſe brauchen ſich gewiß nicht zu verſtecken. Und doch auf einer Trainingsaufnahme aus dem Toureller Stadion iſt der Unterſchied zwiſchen der Deutſchen und der Amerikanerin deutlich erkennbar. Da ſtehen 11 Schwim⸗ merinnen am Baſſinrand und warten auf das Startzeichen. Die Knie leicht durchgebeugt, die Hände etwas oberhalb aufgeſtützt, ſodaß die Armmuskulatur leicht angeſpannt iſt. In dieſen 22 Armen liegt der Unterſchied, der deshalb ſofort in die Augen fällt, weil dieſe 22 Arme ein prachtvolles Muskelrelief aufweiſen. Natürlich keine Knollen und Muskelbündel, aber doch eine feine Maskelmodellie⸗ rung, die die 7 oder 8 Sekunden Unterſchied erklären. Zum Freiſtilſchwimmen— und nur von dieſem iſt die Rede— gehören kräftige Arm⸗ und Beinmuskeln, Leichtigkeit des Körpers und lange Arme ſind von Vorteil, kräftige Oberſchenkel und ein bewegliches Becken verſtehen ſich gleichfalls. In den meiſten Fällen iſt die Beinmuskulatur der deutſchen Schwimmerinnen gut ent⸗ wickelt, weniger günſtig ſteht es ſchon um die Beckenbeweglichkeit und ganz unzureichend ſind die Arme entwickelt.„Leberwürſte“ nennen die männlichen Kollegen ſie. Wenn alſo die dentſche Schwimmerin, was zu hoffen iſt, ob der Vormachtſtellung der Ame⸗ rikanerin nicht ſchlafen kann, dann ſoll ſie mit der Ausmerzung dieſes Kardinalfehlers anfangen. Es iſt leicht erklärlich, daß nicht geſteigertes Ueben im Waſſer dieſen Spezialfehler behebt, weil dann höchſt überflüſſiger Weiſe noch eine Unzahl anderer Muskelpartien beanſprucht werden. Wer etwas leiſten will. muß mit ſeinen Kräften ökonomiſch umzugehen verſtehen und gerade in der Oeko⸗ nomie der Krüfte iſt uns die Amerikanerin weit voraus. Ein großes Verdienſt hat ſich hier die amerikaniſche Aerztin Beß M. Menſendieck erworben, deren Syſtem ſich heute auch in Deutſchland ziemlicher Verbreitung erfreut und die Bewegungen des täglichen Lebens in ebenſo zweckmäßiger wie wirkſamer Weiſe geſtaltend LII auswertet. Daß ein ausgeglichener, geſunder Körper mit dene größtem Bewegungsumfang zu ganz anderen Taten befähigt, 85. der nur mit ererbten Veranlagungen arbeitende iſt auch bei un längſt erkannt. Warum richten ſich unſere Schwimmerinnen ni danach? eht Mit der gleichen Sorgfalt, die ſie ihrem Körper widmet die Amerikanerin auch ans Training. Sie begnügt ſich nicht ein oder zweimal in der Woche ihre Strecke durchzucrawlen u im Uebrigen den lieben Gott einen braven Mann ſein zu Tägliches Ueben gilt ihr eine Selbſtverſtändlichkeit und wie ſie u ie Stoßſchwimmen iſt das Alpha und Omega ihres Trainings und f raſtet nicht eher, bis der Trainer oder ſein ſachverſtändiger e mit ihrem Stil, den ſie ohne alle Haſt und um keinen Preis erer der Stoppuhr ſchwimmt, vollkommen einwandfrei iſt. Vom glatte Einſtechen der leicht gekrümmten Arme mit erhobhenem Ellboger⸗ rechtzeitiger Drehung der Handfläche zum Körper hin, dichter enen giſcher Führung am Körper vorbei, langſamen Ausgleitenlaſſen 5 gelockerter Vorbringung bis zum kräftigen Beinſchlag mit nach ein⸗ wärts gerichteten Fußſpitzen, ſorgfältiger und gut eingeteilter 10 und Ausatmung, Starten und Wenden und nochmals Starten 5 Wenden unterliegt alles ihrer fortgeſetzten Aufmerkſamkeit 922 Prüfung. Dieſes gewiſſenhafte Training vereint ſie bei aller Freude an den angenehmen Seiten des Daſeins mit einem du aus ſportgerechten und ſoliden Leben. Wenn man obendrein noch erwähnt, daß ſie ihrem Tratning, leiter geradezu blinden Gehorſam leiſtet und ſich nicht mit allen möglichen Ausreden um ein ernſthaftes Training herumdrückt, im Gegenteil oftmals von einem Zuviel halb mit Gewalt abgehalten werden muß, dann ſind die weſentlichſten Gründe für die Vorma ſtellung der amerikaniſchen Schwimmerinnen genannt. Ob es unſe⸗ ren Floſſenſchweſtern gelingt bis zur Olympiade 1928 ein wenig davon abzubröckeln? Bei dem ausgezeichneten Material unſeren Vereine kann es nur am guten Willen liegen. H. B. E Meilage Nr. 37 ———— Monfag., den 29. Dexenſbbet Aus dem Schachleben *Der Trefipunkt der Berliner Schachspieler ist jetzt Café König, Ecke Leipziger- und Friedrichstraße. Herr König ist ein großer Schachfreund und unterstützt jede schachliche Veranstaltung, und nur aus diesem Grunde war es Herrn Bernhard Kagan möglich, das bekannte Tournier zu veranstalten. Die Partien erscheinen drei Tage nach Be. endigung des Tourniers in Buchform und kosten 50 Pfg. * Untersuchungen über die italienische Partie. Der Schachverlag Bernhard Kagan hat gleich nach Erscheinen des Buches von Ritzen„Die italienische Partie“ drei Groß meister beapftragt, die Angaben von Ritzen zu prüfen, sodaß das Buüch im Zusammenhang mit den Untersuchungen von großem Wert sein wird. Die Kritik befindet sich im Heft J von Kagans Neuesten Schachnachrichten 1925, Partie Nr. 167. (Gespielt in Bensheim am 14. Dezember 1924). Weih: B. Müller Schwarz: Orbach (Schachklub Mannheim)(Frankfurter Schachvereinigung) Weiß Schwarz Weiß Schwarz 1.—-d4 8g6—16 14. Dc2cb Lb7-as 2. 8g1—13 9) 87—86 2) 15. Db2—e3 Ths-b5ß 7) 3. C2—604) 118—g7 16. Tai-bf d8—c7 4. Sbi-c8 d7-d 17. Se4—d Ibß bi 5. 82—g3 b7—-b6 18. IfINbi 1I8—bg 6. L11—82 Log—b7 19. Tbfbg Deycbs 7.—0 8b6—d7 20. Lga—h3 9) h7—h5 8. 0d1—02(71—5 21. S13—g5 Dbs—b4 9. d45 9 816—4 22. D008—02 Sd7—es 10. b2—b3 56—b5(ö) 23. e2—ed Sesc4 11. Lei-bꝰ bsc4 24. Sdz—13 Sca-es 12. ba ec4 0)—0 25. Sf3—-h4 9) Db4—elg 13. Scg3—e4 Lg7b2 Aufgegeben. 1) Dieser Zug ist gediegener als c2—A.— 2) Diese Ver- teidigung ist darauf berechnet, vorerst die Königsstellung zu befestigen.— 3. Hier bevorzugt die neueste Furnierpraxis den ruhigeren Zug Sc3.(Marschalls Zug).— 4) Capablanca hat hier die Rochade vorgezogen, und zwar nach dem Ge- sichtspunkt, den Königsflügel schleunigst zu entwickeln.— 5) Dieses Vorstoßen des-Bauern ist nachteilig für Weiß. Bes- ser war ddcc5.— 6) Jetzt ist der Bauer ed schwach gewor- den, und daran geht die weiße Partie zugrunde,— 7) Droht Tba als Beginn der Attacke auf den Bauern c4.— 8) Hier mußte e2—es mit nachfolgendem Lg2—I1 geschehen. Dann hätte sich Schwarz mit Remis zufrieden geben dürfen. Der Bauer c4 mußte unter allen Umständen gehalten werden.— 9) Dieser Zug führt zum sofortigen Untergang. Aber die Weiße Partie War schon wegen des Freibauern ch nicht mehr zu relten. Partie Nr. 168. (Gespielt in Bensheim am 14. Dezbr. 1924 am fünften Brett.) Weiß: Herrmann-Edingen. Schwar: Unger-Frankfurt. Weiß Schwarz Weiß Schwarz 1. 881—1g—e6 13, LegcSf6 g7NN6 2. d2—-dd d7-dõ 14. 0di-2 Th3-g8 3. C2—64 7 e5 15. 8d2—e4 Les-b4ꝗ- 4. e2—eg 888—16 16. Keſ—e Ibaãa-e7 3. b2—b3 SbB—c6 17. Se4—g3 Dhs—g6 6. Lei-b2 d7- 18. Le4-da 16—f5 7. 8b1-dz Leg=b7 19. Ldg-bõ Kes—fg 6. Lfi-d3 148—e7 20. Lbßxe5 TdS c8 9. SAds Ddgzkds 21. 83—e5 Dg6—hö6 10. 1Ld3s-c4 Dds-h5 22. Deꝛ2-cd())—16 11., Lb2—63) Taß-dg) 23. Ses-=e) Kf8—17 12. daee5 3) Le7αe Aufgegeben. 1) Besser Tal-eIl.—.2) Stärker war—0 und nachher Tf8—d8s bezw. Tas—c8.— 3) Auch jetzt noch war Tei besser. Durch den Textzug reißt Wein allerdings die Linje der Königsbauern auf, öffnet aber zugleich dem Turm hs die -Linie.— 4) Der Verlustzug. Mit Sescd7. konnte Weig gewinnen. Auf Kg7 antworlete Weiß mit Kca-bz und konnte dann auf f7-—16 den Lb7 ruhig einstecken.— 5) Jetzt ist das Springerschach nicht mehr gut. Der König hal jetzt das Feld f2 und der Springer auf d7 kann sich nicht reiten. Da auch der Läufer c6 verloren ist, so gibt Weiß die Partie, die er im Zuge vorher leicht gewinnen Konnte, als aussichis- los auf. Schade um die Gelegenheit. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wWie uns Fortuna beim Bensheimer Wett⸗ spiel abhold war. Aus dem Viermeister-Turnier Partie Nr. 169. (Gespielt Dezember 1924 in Berlin,) Weiß: Johner. Schwarz: Teichmann. Weiß Schwarz Weiß Schwarz 1. e2—e4—e5 17. Sbi—-d2 Dds d7 2. 8g1—13 Sba—e6 18. Sd2—11(ö) 118—e8) 3. LII—b5 a7—a6 19. De2—a2 Scõ-dg 4. Lbs—a4 8g8—16 20. Tai-di Lesb/ 5.—0 b7-bs 21. S8f1—g3 Sds—e5 6, Lad—bg Lis—e7 22. e4—e5 5) SfG-h7 7. 42— 4 b5—b4 23. SSd6 Lb7cig) 8. Ddi—e2—0 24. Teixe6 0˖8) Lfgd! 9. 34—aß ‚) d7-d 28. de Tegxe7 10.—08 h7—h6 2) 26. Te6—g6 Te7—eiꝗ· 11. d2—d4 baca 27. 883—11 8bi-g5 12. bꝛes Tag-b6) 28. Tg6cg7- Kg8—1g 13. IL.b3—64 Leg—g4 29. Da2—3a3(—=c5) 14 Lei—es eꝗd 30. Dasxcs- Ddr-e7 18. Ledcd—c8 31., Des—c6 Aufgegeben.) 16,. 11—el—-a. 1) Hier War Tas-—bS vorzuziehen. Der Textzu bringt Weil ins Uebergewicht.— 2) Besser bacc3; der extzüß schwächt den Königsflügel.— 3) Ein Tempoverlust. Bauer h6 muf durch den Turm beschützt bleiben.— Punkt f7 wird dadurch schwach. Besser war gleich Sch-=ds und—c5, um den Ldd aus seiner Angriffsposition heraus! zutreiben.— 5) Beginn der eigentlichen Angriffsoperatiol — 6) Kein glücklicher Gedanke. Besser Le7 Ndé.— 7) Hier⸗ gegen ist kein Kraut gewachsen.— 8) Schwarz hat nie Anderes. Andernfalls drohte Ldi-e5.— 9) Gegen die dop⸗ pelte Drohung DcG—-as-t- und Ldd—e5 konnte sich Schwarl nicht schützen, Partie Nr. 170. (In der zweiten Runde des Berliner Vormeisterturnfers am 10. Dezember 1924.) Weig: Mieses. Schwarz: Rubinsteim Weig Schwarz Weiß Schwarz 1. e2—e4 27—e5 20. LI3—e2(ö50 Dd6—es 0 2. 8g1—13 Sbg—c6 21. Tai—-di h7—h6 3. d2—da eSda 22. Le2—-da LISdà 4. Sfged4 888—16 23. Sοιda S46—94 5. Sd4c86 bycõ 24. g2—g3 Des—g4 6. I4i—dg d7-=dõ 25. Kg1—g2 Sgꝗ4ta 7. Sbi-e3 118—b4 26. Ddꝛ Dda c3 8. e4—e5 816—94 27. 1Jd1—1 Kgü—h5 9.—0—0 28. Df2—17 Teg—e2 10. Lc1—14 17—16 0˖00 29 Kg2—K3 Degeda 11. esSKf⁰ Sg 30. Df7—18- Kha—h7 12. 42—a3 Lba4-dõ 0˖) 31. 111—17 Dd3—g6 13. LIAd Disedõ 32,. 117—12 Dg6—e6 14. Lds—e2) c66—65 33. Kh3—2 De6—e4. 15. Le2—13 1=c 34, Kga—h3 Teaf2 16 ffI—ei Tagß—b5S 35, PDIB9t2 ꝗd5—d4 17. b2-b3 Le8—15 36. 43—24 d4-da 18. Ddi-d2 Ibg—eg 37. Df2—d2 Ded-ds 19. Telxe8 ITISe8 38. Aufgegeben. Endspielstudien Nr. 20. Weil: Kh2, Tga, dz, Ba2, c3, f4, ga, ha. Schwarz: Kcé, Tei, Leö, ed, Ba7, 2 h4. inen Die vorstehende Partiestellung war das Ergebnis ein im Mannheimer Klüb gespielten Vorgabepartie. Die 0 gabe des Führers der schwarzen Steine bestand darin, da er zu Beginn der Partie seinen König— anstatt auf das 00 schützte Peld es— mitten auf das Brett, nämlich auf stellte. Der Gegner entfaltete voller Erwartung eine lus ch Parforcejagd auf den schwarzen König, den er glaubte 1as 1 zur Strecke bringen zu können. Das Waidmannsheil aber auf Seiten des Führers der schwarzen. Steine, wie dia, obige Endstellung beweist, In dieser geschehen zuletzl gende Züge. Weih: P. Schwarz: W. Gudehus“, Weiß Schwarz 83833 87—85 9 Tdꝛ2—e2(2 Les—gIg( Aufgegeben 9 1 1) Hier hätte auf Leö—es rasch zum Ende geführt, abe der Führer der schwarzen Partie haite eine elegante 280. binatlon im Auge.—). Weiß hat nichts anderes Als 1782 Darauf folgt das vernichtende Tetve2=, Nr. 21. Weil: Kes, 8fz, Bes. Sohwarz: Kc4, 1g2, Weih: Lipinski-Frankfurt a. M. Beß. Schwarz: Kadisch. (Schachklub Mannheim) Weiß Schwarz 25—4 60. Ke2—. Tg2N2 ö) 81. KfNi2 Kc4—dg 82. Kf2—e1 Kdgceg 83. Keli—di Ke3—12 34. Aufgegeben, Schachliteratur Kagans Neueste Schachnachrichten. Von der internatich nalen Schachzeitung„Kagans Neueste Schachnachrichte (Schachverlag Bernhard Kagan, Berlin W. 8, Behrenstr. liegt Heft 1(Januar-April 1925) mit einem sehr reichen diet interessanten Inhalt vor. Aus diesem erwähnen wie an ers Stelle die eingehende und lehrreiche Untersuchung von e Nimzowitsch„Moderne Phantasie über ein Tschigorins die Theam“.(1.—ed; e7—eG. 2. De2). Ferner bietet das Heft Untersuchungen„Capablanca als Endspielkünstler“, 1 Partien mit Lasker“(Beitrag zum psychologischen Schen von Dr. Tartakower), sowie die Artikel„Die Weltmeiste schaft und der Weltschachbund“(J. Mieses) und„Einiz Neuerungen in Eröffnungen(Dr. Tarrasch). Hiermit ist Reichhalfigkeit des Inhaſtes noch keineswegs erschöpft! hie Wiener und Dr. Alfred Wiener plaudern über„Die Geschie einer Korrespondenzpartie“. Dr. Tarrasch macht Glose zum Damengambit; Meister Heinrich Wolf(Wien) erör! + das Thema„Schach-Produktionen“, Teichmann referiert Das Schach in England und in Amerika, B. Kagan über 30 Simultanspiel im Schach“. Poschauko berichtet über Schgie in Oberösterreich; Baranowski über Schach in Polen, och Reihe der Schachartikel dieser Nummer ist auch hiermit wnle keineswegs erschöpft. Wir begnügen uns aher für ger darauf hinzuweisen, daß das Heft 1 mit den Bildnissen Schachmeister Boris Kostitsch, Bogoljubow, Dr. Tartak 7 Samisch geschmückt isb 7 771. 2 e 9 2 ————— NN „„F rr Se rFF nelin — —1 — K Sae Fortſchaffung einiger Vermögensſtücke nur die Schadloshaltung eines licht, da im beſetzten Gebiet hatten die Erledigung ſehr verzögert. Der Gaſt⸗ Monkag, den 29. Dezember 1924 Neue Mannheimer ZJeitung(Morgen · Rus gabe) 9. Seite. Ar. 601 Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim Ma Maunheim, 22. Dez. Der Z34jähr. verh. Zigarrenfabrikant Karl beibe und der 43jähr. verh. Fabrikarbeiter Georg Joh. Köhler, ide aus Altlußheim, ſind wegen Konkursverbrechen und n e e hierzu angeklagt. Marx betrieb ſeit mehreren Jahren Altlußheim eine Zigarrenfabrik. In der Fabrik arbeiteten durch⸗ chnittlich 30 Arbeiter. Außer dem Fabrikherrn ſelbſt waren auf em Büry ein Buchhalter und zwei Maſchinenſchreiberinnen be⸗ ſchatigt. In normalen Zeiten war der Geſchäftsgang ein recht 80 und nutzbringender. Die wirtſchaftlichen Stürme des In⸗ Uetkonslabreß 1928 brachten jedoch der Tabakinduſtrie empfindliche erluſte, beſonders aber der 50prozentige Rückgang ber Tabak⸗ breiſe war ein vernichtender Schlag für viele Geſchäfte, die kurz uvor noch teuer eingekauft hatten und nun gezwungen waren, ihre Produkte unter Zugrundelegung der Hälfte der Einkaufspreiſe, mit⸗ in unter großen Einbußen, in den Handel zu bringen. Hierzu waren aber auf die Dauer nur durchaus kapitalkräftige Fabrikanten imſtande, piele mußten infolge Verſiegens der Geldmittel den Fabrikbetrieb ſtiuegen und die Arbeiter entlaſſen. Auch das Geſchäft es Karl Marx geriet ins Stocken. Im Sommer ſah er den Konkurs erankommen und um noch etwas für die ſpätere Nachkonkurszeit zu retten, faßte er den Gedanken, ſchnell eine Geſellſchaft m. b. H zu gründen. In dteſe ſollten vorerſt ſeine Frau ſowie der Fabrik⸗ arbeiter Georg Johann Köhler. der von Marx über den Stand er Dinge unterrichtet worden war und deſſen ganzes Vertrauen genoß, als Teilhaber eintreten. Das Gründungskapital ſollte den kleinen Reſtbeſtänden der bisherigen Marxſchen Zigarrenfabrik ent⸗ nommen werden. Auf dieſe Weiſe könne man, ſo rechnete Mark, die Sache retten. Nun gings an die Sicherſtellung und Ver⸗ ſchiehung der Tabakbeſtände. 30 000 Zigarren wurden an einen Geſchäftsfreund in Hannover zur vorläufigen Aufbewahrung ver⸗ ſandt. 25 000 Zigarren an einen Geſchäftsfreund Adler nach Frei⸗ burg. 15 Zentner Tabak wurden im Keller der Wirtſchaft Stern auf den Namen des Köhler untergebracht. Mehrere Wechſel wurden bei der Volksbank Hockenheim diskontiert, aber keiner gelangte zur Einlöfſung. Auch verpfändete Marx ſein auf Kredit gekauftes Kla⸗ vier, um dieſes dem Zugriff der Gläubiger zu entziehen. Am 6. Auguſt ds. Js. eröffnete das Amtsgericht Schwetzingen das Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Karl Marx. Auf die Anklage ewiderte heute Karl Marx, daß er mit der beſonders hart getroffenen Gläubigers habe erreichen wollen. Im ÜUbrigen legt Marx ein glaubwürdiges Geſtändnis ab, ebenſo der kitangeklagte Köhler. Der Zeuge Buchhalter Hoffmann gibt an, daß die Buchfüh⸗ zung bei Marr pielfach mangelhaft und unrichtig geweſen ſei. Eine Ausgabe von 1000 Mark habe er für bedenklich gehalten. Marx habe ihm jedoch die Sache auszureden geſucht. Der Zeuge Konkursver⸗ walter Dr. Katzenſtein bekundet, daß bei Ausbruch des Kon⸗ kurſes nur noch 2000 Zigarren vorhanden waren. Später ſeien 3000 Mark dazu gekommen. Für die bevorzugten Forderungen ſtanden 30 bis 40 Prozent zur Verfügung. Die Gläubiger der ſonſtigen Forderungen gingen leer aus. Der erſte Staatsanwalt betont in der Anklagebegründung, daß Marr bedeutende Vermögensſtücke beiſeite geſchafft hatte, als der Konkurs eröffnet wurde. Ein überzeugender Schluß beſtehe indeſſen nicht, daß eine betrügeriſche Abſicht vorliegt. Aber die Geſellſchaft m. b.., deren Gründung Marr beabſichtigte ſollte den verheim⸗ lichten Tabak erhalten, hierin liegt aber eine Beanachteiligung der Konkursgläubiger. Bel Aufſtellung der Bilanz wurde aber verheim⸗ 1 5 unzutreffende Beträge in die Geſchäftsbücher eingetragen ſin Der Staatsanwalt beantragt gezen Marz eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten, gegen Köhler eine ſolche von 5 Monaten. „FJolgendes Urteil wurde gerkündet: Der Angeklagte Karl Marx wird wegen Bankrott(J 280..) zu 8 Monaten Ge⸗ fängnis, abzüglich 3 Monate Unterfuchungshaft, der Angeklagte Köhler wegen Teilnahme am Bankryott(§ 242 K..)) zu vier Monaten Gefängnis, ab 1 Monat Unterſuchungshaft, ver⸗ urteilt.(Berteidiger:.⸗A. Maiſch für Marx und.⸗A. Hör⸗ M ner für Köhbler.) Schwurgericht Darmſtadt Das Schwurgerlkcht Darmſtadt wird ſich wohl im Monat Januar erneut mit dem Totſchlag ia Rüſſelsheim befaſſen müſſen, der ſich bereits im Jahre 1920 dort abgeſpielt hat. Die Verhältniſſe „[Nun hatte ſich der Angeklagte abermals wegen Betrügs zu verant⸗ wirt Karl Knauf aus Rüſſelsheim, jetzt in Boppard am Rhein wohnhaft, hatte im Verlaufe eines Streites mit Hausgenoſſen auf eine Frau mehrere Revolverſchüſſe abgefeuert und dieſe ſchwer ver⸗ letzt. Das Amtsgericht Groß⸗Gerau, vor dem die Angelegenheit wegen ſchwerer Körperverletzung verhaadelt werden ſollte, verwies die Sache als Totſchlagsverſuch unzuſtändigkeitshalber an das Be⸗ zirksſchöffengericht Darmſtadt. Dieſer Beſchluß war rechtsirrig und erfolgte Verweiſung an das Schwurgericht, wo am 22. September die Verhandlung ſtattfand. Die Verteidigung ſtützte ſich auf ver⸗ meintliche oder wirkliche Notwehr. Das Gericht erkannte unter Ver⸗ neinung des Tötungsvorſatzes wegen Körperverletzung(gemäß der erſten Anklage) auf 1 Jahr Gefängnis. Auf Berufung beim Reichs⸗ gericht wurde das Urteil wegen unzureichender Erörterung der Not⸗ wehrfrage aufgehoben und erneut an das Schwurgericht verwieſen. Schöffengericht München Am 7. Oktober 1924 wurde der von ſeiner Ehefrau getrennt lebende, mehrfach beſtrafte in Haft befindliche angebliche„Plan⸗ tagenbeſitzer“ Heinrich Weiſchedel von Cannſtadt wegen Be⸗ trugs, begangen durch Heiratsſchwindeleien, vom Schöffengericht München zur Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren verurteilt. worten. Am 29. Mai 1924 kam er in die Wohnung einer ihm be⸗ kannten Drogeriebeſitzerin und erzählte ihr, ſeine in England befind⸗ lichen Plantagen, die bisher beſchlagnahmt geweſen ſeien, ſeien nun⸗ mehr freigegeben, er benötige daher etwas Geld, um Stempel⸗ gebühren im britiſchen Konſulat bezahlen zu können. Dabei ver⸗ ſprach er ihr die Heirat und machte ihr vor, die Hochzeit müſſe in Bälde in Köln ſtattfinden. Er erwarte von ſeinem Vater 400 eng⸗ liſche Pfund uſw. Dem noblen Bräutigam Glauben ſchenkend, hän⸗ digte ihm die„Braut“ 500 Goldmark aus, kaufte ihm einen Anzug und Wäſche im Werte von 300 Mark und bezahlte Schulden in der Höhe von 230 Mark. Als der Bräutigam ſich nicht mehr ſehen ließ, mußte die getäuſchte Braut erkennen, daß ſie das Opfer eines Gau⸗ ners geworden war. Einige Tage ſpäter kam er in eine Wirtſchaft in Inning, deſſen Beſitzer er kannte. Auch dieſem ſtellte er ſich als Bräutigam vor, machte eine erhebliche Zeche und pumpte ihn zum Schluß um ein Darlehen von 20 Mark an. Auch dieſen Betrag bezahlte er nicht mehr zurück. Mit Rückſicht auf die gemeine Geſin⸗ nungsweiſe der Tat verurteilte das Gericht den Angeklagten unter Einrechnung der oben erwähnten Strafe zur Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von zwei Jahren vier Monaten. Neues aus aller Welt — Ein ruſſiſcher Großfürſt als Weinhändler. Die ruſſiſche Ari⸗ ſtokratie, die ſich in Paris angeſiedelt hat, iſt durchgängig ſo ver⸗ armt, daß ſie ſich auf irgend eine Weiſe ihren Lebensunterhalt ver⸗ dienen muß. Da namentlich die weiblichen Mitglieder der Ariſto⸗ kratie ſehr viel von Toiletten verſtehen, ſo ergab ſich meiſt von felbſt eine geſchäftliche Verbindung mit jenen Kreiſen, die Bekleidung ent⸗ weder herſtellen oder verkaufen. Ruſſiſche Prinzen und Prinzeſſin⸗ nen und ſelbſt Großfürſten und Großfürſtinnen ſind in dieſer Welt heimiſch geworden. Der erſte, der dieſe Regel durchbrochen hat, iſt der Großfürſt Dimitri, der das Weingeſchäft vorgezogen hat und ſich ſeinen Lebensunterhalt durch den Großverkauf von Wein und Champagner verdient. Außer ihm ſind in den letzten Wochen mehrere andere namhafte Mitglieder der ruſſiſchen Ariſto⸗ kratie zum Geſchäft übergegangen. So hat die Prinzeſſin Felis Juſſupoff zuſammen mit ihrem Mann ein Schneideratelier eröffnet. Der Großfürſt Boris hat als Zeichner in einem bekannten Mode⸗ atelier ſehr lohnende Beſchäftigung gefunden. Die Großfürſtin Marie, eine Schweſter des Großfürſten Dimitri, hat die geſchäftliche Ver⸗ tretung mehrerer Modehäuſer übernommen und ſoll eine außer⸗ erdentlich tüchtige Verkäuferin ſein. —»Bas Reichtum auch verſpricht, die Liebe kauft man nicht“, das hat zu ſeinem Leidweſen Edward J. Hillmann, der Sohn des Beſitzers der größten hieſigen Warenhäuſer, erfahren müſſen, lands, Kunstrodelbahn) ausgestattete Wiutersportplatz AF— ·²·:ůãͥ]!..!—...ñññ?ñ Steuerkarten 1925. Die neuen Steuerkarten ſind durch die Schutz⸗ mannſchaft den Hausbeſitzern zur Ausfolgung an ie bei ihnen wohnenden Arbeitnehmer übergeben worden. Die Karten ſind ausgeſtellt aufgrund der Einträge in die aeene der Per⸗ ſonenſtandsaufnahme vom 10. Oktober 1924; die Utzwiſchen erfolgten Aenderungen der Wohnungen Zum ſofortigen Eintritt geſucht: Ein im Verſith.⸗ Fach bewanderter Buchhafter Der an der badischen Schwarzwalddahn 700—1000 m hoch gelegene hetvorragende, intolge Windschutz, Nebelfreiheit und Sonne auch für Erholung geschätzte und mit mustergültigen Sportbahnen(Skisprunghügel, Kunstbobbahn, einzige Südwestdeutsch- Edward hatte in Newyork die hübſche Dorothu Martin, die kennen und lieben gelernt. Vor einem Monat wurden ſie ein Paar. Das Glück dauerte aber nicht lanae. Schon in den erſten Tagen ſtellten ſich„unüberbrückbare Charaktergegenſätze“ heraus. Schon nach einer Woche rückte die ſunge Frau zum erſten Male aus und kehrte, offenbar von unüberwindlichem Heimweh nach den berühm⸗ ten„Lichtern des Broadways“ erfaßt, heimlich nach Newnork zu⸗ rück. Man verſöhnte ſich aber wieder. Und die Verſöhnung hielt für eine gaanze Woche. Abermals verſchwand die Holde. Wieder Verſöhnung, der junge Ehemann überſchüttete ſeine wiedergewon⸗ nene Schöne mit Geſchenken. Diesmal aina es vierzehn Tage lana aut. Seit ein paar Tagen iſt ſie wieder fort. In Bealeitung einer Freundin, die Ehrenſunafrau bei der Hochzeit geweſen war, hat ſie das eheliche Heim in Hillmans Automobil verlaſſen. Der Gatte, der inzwiſchen doch etwas mißtrauiſch aeworden war, batte ſie freilich durch Detektive verfolgen laſſen. denen es aber nur gelana, der Aus⸗ reißerin das Automobil abzunehmen, die ſie ſelbſt aber ohne Haft⸗ befehl, zu dem natürlich kein Grund vorlag, nicht feſthalten konnten. In einer Taxameterdroſchke ſetzte ſie die Flucht fort zur nächſten Station außerhalb von Chicago, wo ſie trotz des unvorhergeſehenen Aufenthaltes gerade noch den Newyvorker Zuag erwiſchte. obwohl in⸗ zwiſchen der Ehemann die Behörden mobil gemacht hatte, unter der Anſchuldiaung, daß die junge Frau einen Diebſtahlsverſuch begangen habe, indem ſie ſein Automobil nahm. Die junge Frau blieb aber bisher unauffindbar. Als der Zua in Newyork ankam, war ſie nicht unter den Paſſaaieren, oder wurde weniaſtens nicht erkannt. Es hieß, ſie wolle nach Europa fahren. aber ſoweit feſtgeſtellt werden konnte. hat ſie bei keiner Geſellſchaft Paſſage genommen. Und ihre Freunde zweifeln auch daran, daß ſie ſolche Abſichten habe: ſie alau⸗ ben, daß es nur der unüberwindliche Hang zur Bühne, und zwar zur Newyorker Bühne geweſen iſt, der die Frau aus dem luxuriöſen Heim in Chicaao fortgelockt hat. Sie nehmen an, daß ſie ſich in Newyork, wo es leicht iſt, zu verſchwinden, eine Weile verborgen halten wird, bis ſich der Schmerz des Verlaſſenen einigermaßen ge⸗ leat hat. Der hat inzwiſchen zum Schaden auch noch den Spott. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b. E5 Mannheim, B 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher, Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. Mee⸗ Heslet 2 Elit neilen Saßee entbꝛeleni Nescichſtsſliamen, Jast. ꝛorrle aund ¶Aipade am billegsten un æuberldssrgsten durot den NMeisjaſswumsdi-¶Angeiger der Neuen ¶Nannſeimer(Se erlung Hlvester-¶ Ausgabel. Qeslel. lungen werdlen ſeute scſon ent- gegengenommen. ¶ Nigſen Sle bitle Nummier ru-pgds an. als„Little Jeſſie James“ allabendlich am Broadway bejubelt wurde, schaften des 8119 Tüchtiges Madehen od. Fraulein zur Stütze im Haushalt per ſofort geſucht. 8957 E 2. 3, 1 Tr Suche ſof. wirkl. in⸗ telligent., gew Fräulein E 18 nzI XIstenz! 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Bei den genann⸗ ten Stellen ſind auch die Anträge auf Berichti⸗ gung der Steuerkarten wegen Schreibfehlern und b) ähnlichen offenbaren Unrichtigkeiten, ſowie wegen nachgewieſener erungen des Familienſtandes zu ſtellen. Es empfiehlt ſich perſönliches Er⸗ einen weil die ſchriftlichen Anträge erfahrungs⸗ Nmäß meiſt unvollſtändig ſind und umſtändliche 1 ückfragen erfordern. Die Eintragung mittel⸗ aſer Angehöriger, wie auch die Erböhung der erbungskoſtenpauſchſätze in den Steuerkarten ge⸗ ieht nicht bei den ſtädtiſchen Steuerbuchſtellen, Swern beim örtlich zuſtändigen Finanzamt tadtteile diesſeits des Neckars f 6. 20. jenſeits eckars Kronprinzenſtraße 93). 1 Mannheim, den 27. Dezember 1924. Der Oberbürgermeiſter. u g Hlacd. en zn funge Das fidelſte u. ſpaſſigste Buch heißt: Kiche e bunte Sammlung ſpaſſigſter Witze, amüſe ber erzfragen, fideler Kalauer u. zwerch eierſchüttern⸗ „Herrenabend“. 50 neueſte Couplets ꝛc. 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