des Verſailler Bertrages nichts zu tun. Die britiſche Regierung be⸗ währsmann bemerkt, in amerikaniſchen Kreiſen keine Beſtätigung wie die öffentliche Meinung in den Alliierten wegen der Kölner Räumungsfrage die alatte Ausfüh⸗ amerikaniſchen Kapitaliſten und des europäiſchen Friedens durch Be⸗ Dienstag, 30. Dezember Feueglan Mannheimer General Anzeiger Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Aluſitz⸗Seitung. Mannheimer Frauen⸗ Engliſche Bremsverſuche elp In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. enderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Fortserbähungen anzuerkennen. Poſtſcheckkonto Nr 17590 arlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Meerfeld⸗ ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Veilagen: der abweichende engliſche Standpunkt § London, 30. Dez.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) Die britiſche und die franzöſiſche Regierung ſind bisher noch zukeiner⸗ lei übereinſtimmender endgültiger Entſcheidung über die Kölner Zone gekommen. Bereits die Aufſetzung der Prä⸗ liminarnote hat große Schwierig keiten verurſacht. Wie die engliſchen Blätter melden, wird beabſichtigt, dieſe nach der mor⸗ gigen Sitzung der Botſchafterkonferenz an Deutſchland abzuſchicken. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Expreß“ erklärt, die bri⸗ tiſche Regierung glaube, daß, wenn Deutſchland die auf die Ent⸗ waffnung bezügliche Forderungen erfülle, die Räumung Kölns im Mal ſtattfinden könne. Dem diplomatiſchen Mitarbeiter des„Evening Standard“ zu⸗ folge iſt der Standpunkt der britiſchen Regierung folgender: Die baldige Räumung Kölns wird dringend gewünſcht. Es beſteht kein Wunſch, hart und übereilt gegenüber Deutſchland vorzugehen. Deutſchland müſſe die Alliierten überzeugen, daß es die Entwaffnungsparagraphen ihrem Sinne wie den Abſichten gemäß ausgeführt habe, und England ſei nicht be⸗ rechtigt, Köln zu räumen, ehe es dieſe getan hat. Auf Grund des Interimsberichtes der Kontrollkommiſſion ſeien weder Großbritan⸗ nien noch die übrigen Alliierten zu der Ueberzeugung gelangt, daß Deutſchland nicht vertragsbrüchig geworden ſei. Wahrſcheinlich werde die endgültige Note die Verfehlungen Deutſchlands dufzeichnen und die Alliierten würden dann dafür Sorge zu tragen haben, daß Deutſchland die Forderungen erfüllt. Was den Dawesplan anbetreffe, ſo befinde ſich Deutſchland im Irrtum. Er ſtehe mit der gegenwärtigen Lage in keiner Verbindun g. Die Räumung der Ruhr ſei nach dem übereinſtimmenden Ve⸗ ſchluß der Londoner Konferenz einzig und allein mit dem Dawes⸗ plan verknüpft und habe mit dem Entwaffnungsparagraphen abſichtigt, ke inen Kabinettsrat über die Angelegenheit abzu⸗ halten, da die Präliminarnote für die unmittelbaren Erforderniſſe genüge und bis zur endgültigen Note noch viel Zeit ſei. Churchill habe bei ſeinem Beſuch in Paris zur Finanzkonferenz die Sache mit Herriot und anderen führenden Perſönlichkeiten beſprochen, Die Inkrigue gegen Lord'Abernon 5 Berlin, 30, Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Aus⸗ land, nantentlich in Paris, wird die tendenziöſe Meldung verbreitet die auch in die deutſche Preſſe eingedrungen iſt, der hieſige engliſche Botſchafter Lord dAbernon habe in einem Bericht an ſeine Regierung auf die Verlängerung der Räumungsfriſt der Köl⸗ ner Zone gedrungen und zwar unter Hinweis darauf, daß das deutſche Volk zwar im allgemeinen friedfertig aber militäriſchen Ein⸗ flüſſen unterworfen ſei. So weit wir unkerrichtet ſind, iſt dieſe Darſtellung durchaus unzutreffend. Die Grundloſigkeit der in beſtimmter Abſicht in die Welt geſetzten Meldung geht ſchon daraus hervor, daß Lord'Abernon in der kritiſchen Zeit drei Wochen lang von Berlin abweſend war. 0 Der amerikaniſche Druck London, 30. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Mittler⸗ weile mehren ſich die Anzeichen, daß die amerikaniſche Regie⸗ rung die Verlängerung der Kölner Beſetzung nicht billigt und auf Frankreich einen Druck ausüben will, um es zu größerer Nachgiebigkeit zu bewegen. Inſpirierte Kabelmeldungen aus Waſhington beſagen, die Regierung ſei durch die Knausſchiebung der Räumung Kölns beunruhigt. Schwere Beſorgniſſe gründen ſich auf die Befürchtung, daß die verzögerte Räumung die Aus⸗ führung des Dawesplanes beeinträchtigen werde, und daß in Amerika als einziges Mittel angeſehen werde, in Europa ein gutes Einvernehmen herzuſtellen. Augenſcheinlich will die Waſhingtoner Regierung den Franzoſen ihr Mißfallen über ihre Hartnäckig⸗ keit in der Kölner Angelegenheit ausdrücken. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tel.“ regiſtriert das intereſſante Gerücht, daß Staatsſekretär Hughes die amerika⸗ niſchen Botſchafter in Europa und den Oberſten Logan inſtruiert habe, bei den in Betracht kommenden Mächten unformelle Vorſtellungen zu machen, daß ein freundſchaftliches Kompromiß über die Räumung Kölns wünſchenswert ſei. Man könnte, wie der Ge⸗ des Gerüchtes erhalten, aber das Staatsdepartement habe die ſel⸗ tene Fähigkeit, inofftziell und damit doch höchſt wirkſam zu handeln, ſodaß die Meldungen ſehr wohl auf dieſer Voraus⸗ ſetzung beruhen können. Die Waſhingtoner Regierung ſei ebenſo Amerika beſorgt, daß der Wieder⸗ ausbruch einer feindlichen Stimmung zwiſchen Deutſchland und rung des Dawesplanes und damit die wirtſchaftliche und finanzielle Stabilität ſowie die daraus entſpringende politiſche Anſpannung ge⸗ fährden könne. Amerika ſei nicht nur an dem Dawesplan intereſſiert, ſondern habe durch die Frankreich und Deutſchland gewährten pr i⸗ vaten Anleihen ein großes Intereſſe an der Aufrecht⸗ erhaltung der freundſchaftlichen Beziehungen. Es wäre daher nur natürlich, wenn die amerikaniſche Diplomatie die Intereſſen der teidiger dieſes Standpunktes. Er ſagte: Ich habe in Verlin die Rück⸗ Abend⸗Ausgabe nur eine Präliminarnote ſei. Wenn die genauen Verfehlungen Deutſchlands feſtgeſtellt ſeien, werde England darauf beſtehen, daß Deutſchland eine billige Friſt von wenigen Monaten gewährt verde, daß es die weſentlichen Verfehlungen abſtellen könne, und ſobald dies geſchehen ſei, werde Köln vertragsmäßig geräumt werden. Der Ausrede, daß noch keine der Vertragsfriſten zu laufen begonnen habe oder daß der eventuelle Mangel von moraliſcher Ent⸗ waffnung Deutſchlands die Verlängerung der Beſetzung rechtfertigen könne, erteilt England keine Unterſtützung. Man kann Im⸗ ponderabilien nicht abwägen, ſo ſagt der britiſche Kommentar über dieſen Punkt. Waſhington winkt ab (Spezialkabeldienſt der United Preiß) Waſhiugton. 30. Dez. Berliner Preſſeberichten zufolge macht lnan ſich in Deutſchlend übertriebene Vorſtellungen von Ameritas Intereſſe an der Kölner Frage. Dieſe irrtümliche Auf⸗ faſſung dürfte auf unzutreffende Berichte Berliner Blätter zurückzu⸗ führen ſein. Es wird deshalb in maßgebenden Kreiſen betont, daß die Vereinigten Staaten, da ſie nicht zu den Mächten gehören, die den Verſailler Vertrag unterzeichnet haben, keine offiziellen Schritte 10 unternehmen gedenken. Sie ſeien an dem neuen Konflikt nur ſoweit intereſſiert, als disſer geeignet ſei, den Wiederaufbau Euro⸗ bas zu ſtören und die Wirkunga des Dawesplanes zu behindern. Dieſer Geſichtspunkt ſei in inoffizieller Weiſe dargelegt worden. Eine weitere amerikaniſche Aktion würde nicht ſtattfinden. Die Ver⸗ einigten Stgaten hegten nach wie ver die Hoffnung, daß ein K ompromiß, gefunden werden würde. Sie ſeien jedoch gänzlich untinereſſiert daran, welcher Art dieſes Kompromiß ſei Letzten Endes ſei an und für ſich die Räumung der Kölner Zone eine für Amerika verhältnismäßig gleichgültige Angelegenheit. Es ſei daher aus interngtionalen wie aus Gründen der heimiſchen Politik gänz⸗ lich ausgeſchloſſen, daß Amerika Partei für Deutſchland ergreife. aKE** Das hat auch niemand erwartet. Der amerikangiſche Star iſt uns durch Welſon gründlich geſtochen worden. Die Verhanolungen in der Kammer Nollets Sktandpunkt V Paris, 30. Dez.(Von unſ. Pariſer Mitarbeiter.) Die geſtrige Kammerſitzung, in der einige Blocknationaliſten von der Regierung Aufklärung über die anhängig gemachten Preſſeproteſte verlangten, bot ein Bild politiſcher Verwirrung. Die Erklärungen des Juſtizminiſters, daß der Vericht des General Nollet ein die Sicherheit Frankreichs berührendes Dokument ſei, wurde von den Gegnern der Regierung zurückgewieſen, während ſich die Kartell⸗ deputierten auf den immderhin merkwürdigen Standpunkt ſtellten, daß durch die Veröffentlichung ein großer Schaden angexpichtet wor⸗ den ſei. Es iſt intereſſant feſtzuſtellen, daß die Blocknationaliſten eine freie Ausſprache über die Deutſchlond vorgeworfenen Verfehlungen for dern, während die Anhänger der Regierung eine Ausſpra che zurückweiſen. Sie behaupten nämlich, man dürfe in der Entwaffnunugsfrage nicht mit öffener Karte ſpielen, ſondern mittels Ueberraſchungen und Ueberrumpelungen den deut⸗ ſchen Generalſtab zu Geſtändniſſen zwingen. Insbeſondere der Kriegsminiſter Nollet machte ſich zum Ver⸗ wirkungen von unvorſichtigen Erklärungen, die gegen Frankreich von Frankreich gemacht wurden, ſehr oft feſtgeſtellt. Der deutſche Gene⸗ ralſtab kam auf ſeine Rechnung. Er wurde noch rechtzeitig über Unterſuchungen der Entwaffnungskommiſſion informiert und be⸗ reitete ſich darauf vor. In der Entwaffnungsfrage muß man dar⸗ auf verzichten, mit offenen Karten zu ſpielen, ſonſt verliert man die Partie. Auf den Inhalt des Berichts, den der Eclair“ veröffentlichte, ging Nollet nicht ein. Die Oppoſition zeigte ſich für diesmal dem Kriegsminiſter gegenüber ſehr kriegeriſch. Während ſie früher Nollet ruhig entgegenkamen, warf ſie diesmal in die Rede des Kriegsminiſters biſſige und ironiſche Zwiſchenrufe. Der Lärm ſteigerte ſich bis zu einem Tumult. Die Debatte führte zur Vertagung der Interpellation. Im Senat dürfte ſich die Regierung ausführlich äußern, denn auch dort droht die Gefahr. Die Beteiligung Italtens Die„Tribuna“ meldet aus Paris daß man dort zuerſt verſucht habe, Italien von den Beratungen über die Räumung der Köl⸗ ner Zone fern zu halten, weil Italien an der Beſetzung Deutſch⸗ londs nicht beteiligt ſei. Man habe aber Italien nachgegeben. Der italieniſche Botſchafter habe nämlich darauf hingewieſen, daß die Räumung der Kölner Zone nicht ausſchließlich von der Er⸗ füllung der militäriſchen Klauſeln abhängig gemacht werden dürfe, ſondern von der Erfüllung der durch das Dawesgutachten an⸗ genommenen Verpflichtungen. Auf Vorſchlag des italieniſchen Bot⸗ ſchafters hätte ſich die Konferenz ſchließlich auf die Formel geeiniat, daß kein Intereſſe beſtehe, die Beſetzung der Kölner Zone über ven Augenblick hinauszuſchieben, wo Deutſchland ſeinen hauptſächlichſten Verpflichtungen in der Entwaffnung nachgekommen ſei. 7 Lrankreichs Schulden im amerikaniſchen Senat Wie aus Waſhington gemeldet wird, erklärte während der Senatsdebatte über die franzöſiſchen Kriegs⸗ ſchulden der republikaniſche Senator Roed, Frankreich möge ernſtlich begreifen, daß es bezahlen müſſe. Er ſei veranlaßt wor⸗ den, dieſe Meldung auszuſprechen, weil der franzöſiſche Ausgaben⸗ voranſchlag die Schulden an Amerika nicht berückſichtige. Roed betonte, es ſei ſeine perſönliche Meinung, daß der franzöſiſche Finanzminiſter nicht beabſichtige, irgendwelche Schulden abzuzah⸗ len. Er glaube aber nicht, daß eine ſolche Politik die Anſicht des franzöſiſchen Volkes wiedergebe. Der Senator ſagte weiter, es ſei an der Zeit, daß ein Freund Frankreichs ihm klar mache, daß der gegenwärtige Kurs ein Fehler ſei, ſelbſt vom eigenen ſelbſt⸗ ſüchtigen Standpunkt aus. Gegen Frankreichs Rüſtungs aus⸗ gaben gegen eine Invaſſon ſei nichts einzuwenden, aber wenn die Invaſion kommen ſollte, brauche Frankreich Geld. Es ſtehen auf einer von Vorurteil und Feindſeligkeiten freien Beilegung berttele. England ſei auch entſchloſſen, daß die gegenwärtige Note er Seitung Preis 10. Pfennig 1924— Nr. 604 nzeigenpreiſe nach Tarif, del Vorauszahlung pro ein⸗ 1 Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 9,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ geigen. Auftr..Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. qwei Neujahrsprobleme für Baloͤwin (Von unſerem Londoner Vertreter) § London, 28. Dez. Die Regierung Baldwins hat ſich zum Jahreswechſel in z w ei Weſpenneſter geſetzt. Das eine iſt die Kölner Zone, das andere die ſogen. Tarif⸗Reform. Wie ſie aus ihnen ogne ernſte Stiche herauskommen wird, kann noch niemand ſagen. In der Angelegenheit der verſchobenen Räumung der Kölner Zone wartet die Oppoſition nur darauf, ihr ebenſo wie in der Behandlung Rußlands ein unrechtmäßiges und ungeſchick⸗ tes Vorgehen zum Vorwurf machen zu können. Wenn ſie ein⸗ fach den franzöſiſchen Standpunkt zu ihrem eigenen macht, ſo hat ie außer Acht gelaſſen, daß eine engliſche Regierung in ihrer aus⸗ wärtigen Politik ſtets den Schein des Rechtes wahren muß. Die franzöſiſche Regierung hat bei allen Vergewaltigungen Deutſch⸗ lands das Volk hinter ſich, mögen die rechtlichen Scheingründe auch noch ſo durchſichtig ſein. Dieſen Vorteil genießt die engliſche Regie⸗ rung nicht. Die vom Botſchafter Sthamer mit ſo viel Würde und Ruhe vorgetragenen Einwendungen der deutſchen Regierung gegen die rechtliche Zuläſſigkeit der verlängerten Beſetzung werden ſelbſt in der konſervativen Partei als„nicht ganz unberechtigt“ an⸗ erkannt. Ein einfaches Hinwegſetzen über den Rechtsſtandpunkt würde hier höchſt unangenehm berühren und Widerſpruch in den eigenen Reihen der Regierungspartei hervorrufen. Man hofft daher in hie⸗ ſigen diplomatiſchen Kreiſen, daß das Kabinett Baldwin in Anbe⸗ tracht des von einer engliſchen Regierung erwarteten höheren Rechts⸗ ſtandpunktes zu einer auch Deutſchland befriedigenden Löſung der Differenz kommen wird, was keine übermäßig großen Schwierig⸗ keiten bereiten ſollte. Es wäre demzufolge ratſam, mit einer allzu heftigen Kritik der engliſchen Regierung zurückzuhalten, um die ſchwebenden Verhandlungen nicht zu ſtören. Das andere Weſpenneſt. die Tarif⸗Reform, iſt viel heik⸗ lerer Natur. Die Oppoſition triumphiert ſchon. daß es Zwie⸗ ſpalt in die Reihen der ſo unerſchütterlich ſcheinenden Regierungs⸗ maiorität getragen habe. Seitdem die konſervative Partei vom Jahre 1903 an mit dem Schutzzoll geliebäugelt hat. ſagen liberale Preſſeſtimmen, ſind Verwirrung und Kataſtrophen ihr Lohn ge⸗ wefen. Und es hat wahrhaftig den Anſchein, als ob auch jetzt wieder ſchwere Differenzen in ihrer Gefolaſchaft bevorſtehen. Unter der konſervatven Partei befinden ſich viele Freihändler von Ueberzeu⸗ guna und Abaeordnete, die freihändleriſche Intereſſen vertreten. Schon wird ein Teil der konſervativen Preſſe aufſäſſig. Lord Beavorbrock, der einflußreiche konſervative Preſſemagnat und Beſitzer der aroßen, konſervativen Londoner Tageszeitung„The Dailn Erpreß“ und des verbreiteten Sonntaasblatts„The Sundan Expreß“ erklärt in einem von ihm gezeichneten Artikel im letzteren Journal, der Konſervatismus„torkele“ zwiſchen Schutzzoll und Frei⸗ handel hin und her. Joſeph Chamberlain, meint er. wäre über die Veränderungen, die ſeinem Plan für einen britiſchen Reichszoll⸗ verein widerfahren ſeien, entſetzt aeweſen. Voavorbrock prophezeit. daß. wenn die vom Kabinett Baldwin in Ausſicht geſtellte Tarif⸗ vorlage eingebracht würde. eine Anzahl Mitalieder der Regierung ungeheure Anſtrenaungen machen werden, ſie in eine Maßregel zu verwandeln, mit deven Hilfe ein allaemeiner Schutzzoll ein⸗ geführt werden könne. Andererſeits ſind die unjoniſtiſchen Frei⸗ händler bemüht. die Wirkungen der Induſtrie⸗Schuk⸗Vorlage mög⸗ lichſt zu beſchränken. Dies geht aus einem Artikel in einem andern großen konſervativen Sonntagsblatt„The Obſerver“, hervor, in dem gegen Lloyd Eeorges Unterhausrede gegen die Vorlage polemiſiert wird. Der Artikel macht viel Aufheben davon, daß die zu ſchützen⸗ den Induſtrieen in einer öffentlichen, unparteiiſchen Unterſuchung ihre Schutzbedürftigkeit nachweiſen müßten. Aber wie der liberale „Star“ hervorhebt, überageht der Verfaſſer mit Stillſchweigen, daß Baldwin zugegeben habe, wenn eine Induſtrie unbillige Konkurrenz durch niedrige Löhne in Japan nachweiſe, ſo könne ſie ſchützende Tarife auch gegen alle anderen Länder der Welt beanſpruchen, Dieſe Ausſicht bildet den Hauptanariffspunkt der liberalen Partei gegen Baldwins Plan, und hiermit können auch unioniſtiſche Freihändler unmöglich einverſtanden ſein. Aber das ſeltſamſte bei der ganzen Situation iſt, daß nicht nur freihändleriſche Weſpen aufgeſtochert ſind. ſondern daß ſogar ein Schwarm der allerkraſſeſten Brut von Schutzzoll⸗Horniſſen die Ohren des konſervativen Premiers wütend umſchwirrt. Den Anlaß bildet die Zucker⸗Induſtrie, dieſer alte Streithammel der Freihändler und Schutzzöllner. Die„Mornina Poſt“, das Oraan der„Die⸗Hards“, iſt aufs höchſte erbittert über Baldwins Pläne zur Förderung der bri⸗ tiſchen Zuckererzeugung. Sie meint, daß die in Ausſicht genommene Subvention der Zuckerrübenkultur in Enaland mit neuen britiſchen Zuckerfabriken eine ſchwere Schädiaung der bereits beſtehenden, alten Zuckerraffinerien in Enaland bedeute, die zu ihrer Erzeugung der Einfuhr von ausländiſchen Rohzucker bedürfen und keine Subvention erhalten. Was für Sinn hätte es, fraat das konſervative Blatt, neue Raffinerien einzurichten, wenn die ſchon beſtehenden nicht genug Zucker für ihre Bedürfniſſe erhielten. Das ſei die Antwort auf den Vorſchlag des Landwirtſchaftsminiſters, daß Zuckerfabrikanten ihre eigenen Raffinerien in den rübenbauenden Diſtrikten anlegen känn⸗ ten. Wenn ſie dies täten. würden ſie neue Anlagen lediglich dazu errichten, um ihre alten außer Tätiakeit zu ſetzen. Indem ſie dann für Arbeit in einem Diſtrikt ſoraten. würden ſie in einem andern Arbeitsloſigkeit ſchaffen! So hat das Kabinett Baldwin bereits mit ſeinen erſten all⸗ gemeinen Umriſſen der neuen Finanzvolitik ernſte Differenzen in ſeiner Gefolaſchaft hervorgerufen. Man darf geſpannt ſein, was die aktuellen Maßregeln noch für Ueberraſchungen bringen werden. — Frankreichs Stiefkind elſaß⸗Lothringen Der elſaß⸗lothringiſche Abgeordnete Weill hat nunmehr ſei⸗ nen Bericht dem Plenum über die Verwaltungsreform in Elſaß⸗ Lothringen erſtattet. Er tritt für ein vollſtändige⸗ Aufgehen von Elſaß⸗Lothringen in Frankreich ein. Er führt weiter cais, für Elſaß⸗Lothringen den Spezialſtatut beizubehalten, das würde dem Prinzip der Einheit entgegenſtehen, die jahr⸗ hundertelang die Grundlage der franzöſiſchen Politik geweſen ſei. Elſaß⸗Lothringen könne in einem Staatenbund, wie es das Deutſche Reich iſt, ſeine eigenen Geſetze und ſelbſt eine geſonderte Verwal⸗ tung haben. Aber Frankreich ſei kein Staatenbund wie das Deut⸗ ſch Reich. Es könne nicht, ohne an den Grundprinzipien ſeiner Verwaltung zu rühren, zugeben, daß der eine oder andere Gebiets⸗ teil ſeine eigenen Spezialgeſetze und ſeine eigenen Verwaltungsorgane habe. Die beiden Provinzen müßten immer mehr und mehr in den franzöſiſchen Staat eingeglieder wer⸗ den und an dem gemeinſamen Leben der Nation keilnehmen. An⸗ werde aber unmöglich Kredit erhalken, wenn es ſeine Ver⸗ pflichtungen nicht erfüle. dernfalls würden ſie intellektuell u. moraliſchiſoliert 2. Seile. Nr. 604 Reue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe) Dienslag, den 30. Dezember 122 Das faſziſtiſche Italien Politiſche Hochſpannung— Ermordete und verprügelte Abgeordneke Auf der Tagung der faſziſtiſchen Preſſe in Rom erklärte Miniſterpräſident Muſſolini in einer Rede, in der er die Notwendigkeit betonte, in der politiſchen Hochſpannung eine ſchlagkräftige Parteipreſſe zu haben. er habe durch die Einbriaggung der Wahlreform die Partei vor die Ausſicht ge⸗ ſtellt. eine neue Schlacht zu gewinnen, und zwar nicht nur der Ausdehnung nach, ſondern auch in der Tiefe des Volkes. Der Feld⸗ zug der Oppoſition, den Faſzismus zu bezwingen, ſei mi ß⸗ glückt und der Verſuch, ihn, Muſſolini, von dem Faſzismus zu trennen, ſei geſcheitert und werde immer ſcheitern. Inzwiſchen ſind auf Vorſchlag des Staatsanwalts die fünf Perſonen, die unter dem Verdacht der Mitſchuld ag der Ermordung des bekaanten faſziſtiſchen Abgeordneten CEafa⸗ Uüni verhaftet wurden, wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Die Oppoſitionsblätter begrüßen die Freilaſſung weil damit der Ver⸗ ſuch, die Ermordung Caſalinis derjenigen von Matteotti gleich⸗ bedeutend gegenüberzuſtellen, geſcheitert iſt. Dagegen hat der Rechts⸗ beiſtand des verprügelten Abgeordneten Miſuri auf Grund der Denkſchrift von Roſſi und unter Hinweis auf die in der Denkſchrift gemachten Angaben über Muſſolini und de Bond bezüg⸗ lich des Ueberfalls auf ſeinen Klienten die Wiederaufnahme des Prozeßverfahrens beantragt. 15 Die Oppoſitionsblätter laufen immer wieder Sturm gegen das weitere Beſtehen des Kabinetts Muſſolini und verlangen von ihm. daß es zurücktrete, um der Juſtiz freien und ungehinderten Lauf zu laſſen. Inzwiſchen ver⸗ öffentlichen ſie neue Enthüllungen, um die Maſſen aufzuregen. Da aber nach den Regierungsblättern Muſſolini durchaus nicht daran denkt, ſeinen Gegnern den Gefallen zu tun, zurückzutreten, und da auch die Krone, wie in einigen Blättern hervorgehoben wird, ſich nicht in den inneren Streit einmiſchen kann, ſolange die Regierung in Kammer und Senat eine große Mehrheit beſitzt, ſo ſucht ein Teil der Oppoſitienspreſſe, die Rechtsliberalen gegen das Miniſte⸗ rium mobil zu machen. Der Umſtand daß Salandro als Präſi⸗ dent der wichtigſten Kommiſſion der Kammer. nämlich der Etats⸗ kommiſſion. ſeine Entlaſſung genommen hat, wird bereits als Anzeichen für die Trennung der Rechtsliberalen von der Regie⸗ rung angeſehen Aber der„Meſſagero“ behauptet. daß eine ſolche Auslegung des Rücktritts Salandras irreführend ſei.„Cor⸗ riere d Italia“ erſucht die Rechtsliberalen, ihre Entlaſſung zu nehmen.* hohe Politik im franzöſiſchen Senats ausſchuß Im Senatsausſchuß für auswärtiae Angeleaen⸗ heiten wurden geſtern die auf präziſe Fragen ſeitens des Mi⸗ niſterpräſidenten erteilten Antworten bekannt gegeben. Es handelt ſich um zwei Fragen um die Fraoe der franzöſiſch⸗ enaliſchen Beziehungen und um die Fraae der ruſſiſchen Wrangelfflotte. Was die erſte Frage anlangt. ſtellte Miniſterpräſident Herriot feſt, daß die Herz icheit der Beziehungen zwiſchen den beiden Reoierungen fortbeſteht. ſoweit die Gemeinſam⸗ keit der Intereſſen und Anſicht in allen Fragen, beſonders denen, die das Mittelmeer und den nahen Oſten wie den fernen Oſten betreffen, in Frage käme Die diplomatiſchen Vertreter der beiden Reagierungen hätten die dringendſte Inſtruktion erhalten, in enger und intimer Zuſammenarbeit zu bleiben Cham ber⸗ Jain habe die Haltung der franzöſiſchen Diylomatie in der banp⸗ tiſchen Angelegenheit gelobt, und in Marokko ſetzte England ſeine Politik der Gegenſeitiakeit fort. Die franzöſiſche Regierung ſei ent⸗ ſchloſſen, alles zu permeiden, was irgendwie dazu führen könne. den jetzigen Stand der Angelegenbeit in eine internationale Diskuſſion zu bringen. Die Sicherheit der franzöſiſchen Ma⸗ rokkozone ſei vollkommen gewährleiſtet. Was die ruſſiſche Wrangelflotte anlange, ſo werde ſie rückgegeben. meil die Sowfetreaierung dle ſure anerkannt wörden ſej. Die näheren Be⸗ dinoungen. unter denen die Rückcgbe erfolge, würden geprüft. Die Frage der ruſſiſchen Flotte im Schwarzen Meer werde die Meſt⸗ mächte zwingen, ſich mit der Frage der Durchführuna des Abkom⸗ mens über die Meerengen zu beſchäftigen vor ſchweren Arbeitskriſen im Ruhrbergbau Der Alte Bergarbeiterberband kündiat in einem Ar⸗ likel des ſozialdemokratiſchen„Volksblattes“ in Bochum ſchwere Arbeitskriſen im Ruhrberabau an. In dem Artikel heißt es, daß die Nerbindlichkeitserklärung des Zwanasſchiedsſpruches eine Beruhiauna nicht gebracht habe. Es ſel damit zu rechnen, daß die Unternehmer durch neue Feier⸗ ſchichten die praktiſche Undurchführbarkeit des Schiedsſyruches kundtun würden. Die Gefahr weiterer Stilleaungen von Gruben ſei ebenfalls in die Nähe gerückt. Für die augenblickliche Lage im Ruhr⸗ berabau ſei beſonders ſchwerwiegend. daß die Frage der Arbeits⸗ zeit nicht geklärt ſei. Es ſei mit einer erneuten Kündiaung des Abkommens binſichtlich der UVeberarbeit in kurzer Friſt zu rechnen. Ende Februar laufe dieſes Abkowmen in der Metallinduſtrie ab. Es liege durchaus im Vereich der Möalichkeit, daß ein gemeinſamer Schiedsſpruch für die Arbeiteraruppen des Induſtriegebietes die Frgose dor Arheitasoif zur ſenticheſdung hringen würde. [worrenen Parteiverhältnäſſe in Deutſchland, und die Die Wirtſchaſts verhandlungen Die Methode Frankreichs Die deutſche Delegation für die Handelsver⸗ tragsverhandlu ngen, an deren Spitze Staatsſekretär von Trendelenburg ſteht, trifft heute vormittag um 11 Uhr in Paris ein. Vermutlich findet die erſte Sitzung mit den franzöſi⸗ ſchen Delegierten heute nachmittag um 3 Uhr ſtatt und zwar im Handelsminiſterium. Das Organ von Loucheur, das „Petit Journal“, glaubt die Gelegenheit benutzen zu können, um Anklage gegen die deutſche Regierung zu erheben. Nach ſeiner Anſicht iſt Deutſchland entſchloſſen, die Handelsvertragsverhand⸗ lungen bis zum Vorabend des 10. Januar zu verſchleppen, um in dieſem Augenblick eine Art Ultimatum zu ſtellen. Man dürfe ſich nicht verheimlichen, daß Deutſchland ſich jetzt auch be⸗ mühen werde, eine politiſche Waffe in der Frage der Räumung der Kölner Zone zu haben. Es werde verſuchen, ſich dieſer Waffe zu bedienen, um in den Augen der geſamten Welt den Abbruch der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsberhandlungen zu verkünden. Man werde noch einmal wieder den Mangel an Pſychologie der Deutſchen erkennen können. Allerdings müßten die Deutſchen be⸗ denken, daß ſich etwas geändert habe. Frankreich ſeites nicht allein, das die deutſchen Manöber begreife, dank der Stellung Frankreichs in London, die in Genf verſtärkt worden ſei. Keine einzige Na⸗ tion wäre mehr ſo gutgläubig, an die imperialiſtiſchen Ziele Frankreichs zu glauben(1) und es etwa anzuklagen, daß es eine politiſche und wirtſchaftliche Hegemonie anſtrebe. Die ver⸗ Unmöglichkeit, eine Regierung zu bilden, alles das werde den Be⸗ weis liefern, daß die Verwirrung, die der Niederlage in Deutſch⸗ land gefolgt ſei, noch kein Ende gefunden habe. Es ſei noch kein Mann in Deutſchland aufgeſtanden, den man für fähig ge⸗ halten habe, das Problem, das die Lage ſtelle, zu löſen. Frank⸗ reich werde wachſam bleiben, entgegenkommend und entſchloſſen, ohne brutal zu werden. Das ſei ſein Verhalten bis jetzt ge⸗ weſen. Dieſe Methode werde es beibehalten. Bund der Balkanſtaaten gegen den Kommunismus Die Regierungen der Balkanſtaaten haben ener⸗ giſch den Kampf gegen das Vordringen des Bolſchewismus auf dem Balkan aufgenommen. Nach den Verhandlungen mit dem in Belgrad eingetroffenen bulgariſchen Miniſter⸗ präſidenten Zankoff wird jetzt auch mit Griechenland verhandelt und zwar zwiſchen Nintſchitſch mit Veniſelos und Politis in Paris. In Belgrad ſoll eine Zuſammen⸗ kunft zwiſchen Paſitſch, Veniſelos und Bratianu ſtatt⸗ finden zur Bildung eines Balkandreibundes unter Hinzuziehung von Rumänien. IJIn Jugoſlawien iſt es anläßlich des Beſuches von Zako zwi⸗ ſchen der bulgariſchen und jugoſlawiſchen Regierung zu einem vollen Einvernehmen gekommen. Auch ſind Geheimverträge abgeſchloſſen worden. Alle Schwierigkeiten. die bisher dem Abſchluß eines antibolſchewiſtiſchen Bündniſſes ent⸗ gegenſtanden, ſeien überwunden worden. Agence Havas berichtet aus Belgrad, daß der bulgariſche Mi⸗ niſterpräſident Zankow nach Bukareſt abgereiſt ſei. Er hat er⸗ klärt, der Zweck ſeiner Reiſe nach der ſüdlaviſchen und rumäni⸗ ſchen Hauptſtadt ſei ein lebereinfommen zwiſchen den Bal⸗ kanſtaaten hinſichtlich der Bekämpfung kommuniſti⸗ ſcher Gefahr vorzubereiten. Miniſterpräſident Zankow hat nach der Meldung dargelegt, daß dieſe Agitation in gewiſſen länd⸗ lichen Gebieten Bulgariens vielmehr den Charakter eines Bauern⸗ aufſtandes trage, als den einer organiſterten bolſchewiſtiſchen Be⸗ wegung. Die Unterſuchungen der Polizei nach der Gefangennahme von 430 Kommuniſten, welche ſich an einer terroriſtiſchen Orgauiſation beteiligt hatten, haben ergehen, daß es ſich um drei Organiſationen handelte, die ſämtlich mit ſowjetruſſiſchem Geld aufrecht erhalten wurden. Es iſte der Polizei gelungen, ein umfangreiches Archiv, geheime Inſtruktionen, eine Druckerei und zahlreiche Beweiſe für die Beziehungen dieſer Organiſakionentzu denen in Maskait, Wien, Berlin, Sofia und Athen zu beſchlagnahmen. Von den 430 Ge⸗ fangenen werden 230 vor das Kriegsgericht geſtellt, 200 aus⸗ gewieſen. Gold für Europa (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 30. Dez. Der morgen in Deutſchland fällige Dampfer„Bremen“ führt für 2½ Millionen Dollars amerikaniſche Goldmünzen, meiſtens 20 Dollarſtücke für Deutſch⸗ land mit ſich. Damit haben die im Dezember begonnenen Gold⸗ ſchickungen den Betrag von 42 Millionen Dol lar erreicht, wovon etwa 20 für die Reichsbank, 10 für London und der Reſt für andere Empfänger, darunter Rußland beſtimmt waren. * Die Belohnung der Weltflieger (Spezialkabeldienſt der United Preß) — Maſhington, 30. Dez. Die Leiſtung der amerikaniſchen Welt⸗ flieger wird nunmehr auch offiziell belohnt werden. Die Flieger erhalten die Medaille für hervorragende Verdienſte und werden in ihren militäriſchen Dienſtverhältniſſen um—15 Jahre vor⸗ batentiert. wurde. Die Hhochſtapler Weber und Kutisker Berlin, 30. Dez.(Von unſ. Berl. Büro). Der geflüchlete Spiftſchieber Weber iſt anſcheinend nach der Tſchechoflowakeſ entkommen. Weber hat ſich nach ſeiner Flucht zweifellos noch einige Tage in Berlin aufgehalten, er hat dann Berlin in Beglei⸗ tung einer Dame und eines Herrn im Automobil verlaſſen. In dem märkiſchen Städtchen Luckau erlitt der Kraftwagen eine Panne. Einer der Herren bat darauf den Hotelbeſitzer, ihnen einen Wagen zu beſchaffen, der ihn und ſeine Begleiter weiter nach Gör⸗ litz bringen ſollte. Der Chauffeur blieb zurück und war an andern Morgen aus Luckau verſchwunden. Der Kraftwagen iſt in Luckar im Stich gelaſſen worden. Nach der Ankunft in Görlitz wurde der Kraftwagenführer erſucht, die Geſellſchaft weiter bis nach Wal⸗ denburg in Schleſien und von dort bis an eine der Greuz⸗ übergänge nach der Tſchechei zu führen. Der Führer hat aber das Angebot eines großen Honorars abgelehnt und iſt wieder nach Luckau zurückgefahren. Am anderen Morgen erzählte er urn dem Angebot ſeinem Dienſtherrn. Dieſer wurde argwöhniſch, zum er aus der Zeitung von der Flucht Webers erfahren hatte und ſetzl die Verliner Kriminalpolizei pon den Wahrnehmungen in Kenntnis, Wie wir weiter aus zuverläſſiger Quelle zur Angelegenhei Kutisker erfahren, hat der Generalſtaatsanwalt auf ſeinen Antrag hin vom preußiſchen Finanzminiſter die Genehmigung er⸗ halten, ſämtliche in Frage kommenden Aktenſtücke der preußiſchen Staatsbank, ſoweit ſie den Fall Kutisker und die damit. in Zuſammenhang ſtehenden Geſchäfte betreffen, zu he⸗ ſchlagnahmen. Der Generalſtaatsanwalt hat infolgedeſſen noch geſtern abend den Präſidenten der Staatsbank erſuchl, ihm das geſamte Material in kürzeſter Friſt zuſtellen zu läſſen. Eine Anzahl Beamten der Staatsbank war unter Mitwirkung von Be⸗ amten der Staatsanwaltſchaft ſeit geſtern vormittag damit beſchäf⸗ tigt, die verlangten Dokümiente, die zum Teil dicke Aktenſtück⸗ füllen, zuſammenzutragen und ſie nach Moabit zu überführen. Erſt nach Abſchluß dieſer Tätigkeit können die jetzt in Haft genommenen Mitglieder der Staatsbank ausführlich zur Sache vernommen werden. Heute morgen endlich hat, wie bereitz angekündigt, die Staats? anwaltſchaft mit der Prüfung der Ge ſch äftsbucher und det Korreſpondenz der unter der Leitung des Generaldirektors Kutis“ ker ſtehenden Borliner Niederlaſſung des Breslauet Bankhauſes R. von Stein begonnen. Dieſe Arbeit dürfte bei dem Umfang den ſelbſt das heute noch vorhandene Material in der genannten Bank beſitzt,mehrere Tage in Anſpruch nehmen,: Vor allem wird ſich die Unterſuchung natürlich auf die Unterlagen für die Kutiskerſchen Kreditgeſchäfte mit der Staatsbank beziehen. Intereſſant dürfte auch die Feſtſtellung ſein, zu welchen Zwecken und mit welchem, Gewinn Kutisker die in der Zeit drückendſter Kreditnot von der Staatsbanf erhaltenen Millionenkredite verwandt hat. Die Prüfung der Ge: ſchäftskorreſpondenz dürfte auch Aufſchluß über die von Kuͤtisker und ſeinen Freunden um das Hanauer Lager inſzenierten Intrigen und Machenſchaften bringen. Im übrigen pürfte für die nächſte Zeit mit irgendwelchen neueren Ereigniſſen im Falle Kutisker nicht zu rechnen ſein. Das angeſommelte Material wird von dem Spezialdezernenten der Staatsanwaltſchaft tunlichſt aufgearbeit»t. um ſobold als möglich wenigſtens einen Teil der Anklage gegen Kutisker und Genoſſen er⸗ heben zu können. Letzte Meloͤungen Die römiſche Ariſtokratie und das heilige Jahr Rom, 30. Dez. Die„Tribuna“ berichtet, daß infolge einel Audienz der römiſchen Ariſtokratie beim Papſte, der das Jubeljahr als Bußjahr erklärt hat, die Ariſtokratie keine offiziellen Bälle abhalten wird, ebenſo auch nicht der Hof und das diplo⸗ matiſche Korps. *Der Rattenfänger von Hammeln. In letzter Zeit trat in mehreren Städten Weſt⸗ und Sücweſtdeutſchlands ein Betrüge! aus Hammeln auf, der in zähixeichen Fällen dodurch Betrüge reien verübte, daß er vollwertige Mittel zur Vertügung von Ralt⸗ ten und ſonſtigem Ungeziefer anbot, welche Mittel ſich gher als vollſtändig wertlos erwieſen. In vielen Fällen bewegt ſich der erſchwindelte Betrag bis zu 60 Mark. Vor dem Schwindler wird gewarnt. * Bulgarien und das Genfer Prolokoll. Ddie Sobranje Tat das Genfer Protokoll über den Schutz der Minder⸗ heitenscatifiziert. Außer den Kommuniſten ſtimmten alle Parteien für die Ratifikation. 5 Schwetzingen, 31.Dez. In der hieſigen Kunſtſeidefa! brik wurde in der Nacht vom Freitag auf Samstag ein groſſer Einbruchsdiebſtahl verübt. Diebe haben große Mengen ferkiger Kunſtſeide in hohem Werte entwendet. Der Diebſtahl, der umſo größeres Aufſehen erregt, als vor einigen Tagen, wie gemel⸗ det, in der Villa eines Direktors der Kunſtſeidefabrik eingebrochen und bei dieſem Einbruch 1 Schwein und 16 Enten abgeſchlachtet und mitgenommen wurden, hat ſchnell eine ſenſationelle und uner⸗ wartete Aufklärung gefunden. In Karlsruhe wurde einer der beiden Zuchthäusler, die kürzlich in Bruchſal entſprungen ſind, verhaftet. Es kann mit Sicherheitt angenommen werden, daß die beiden Komplizen den Diebſtahl in der Kunſtſeidefabrik ausgeführt haben, zumal bei dem Verhafteten die geſtohlene Seide gefunden Näheres wird die eingeleitete Unterſuchung ergeben. KRnud RNasmuſſens ergiebigſte arktiſche Lorſchungsreiſe Nachdruck verboten. Der däniſche arktiſche Fotſcher Knud Rasmuſſen, der vor kur⸗ zem nach dreifähriger Abweſenheit unter der Freude und dem Stolz ganz Tänemarks von ſeiner arktiſchen Forſchungsreiſe zu⸗ rückgekehrt iſt, hat einen ungeheuren Weg zurückgelegt und eine ungemein reiche wiſſenſchaftliche Beute mitgebracht. Die Expedition hat 40 000 engliſche Meilen hinter ſich, das iſt eine ein paar Mal um den Erdäguator herumgelegte Strecke. Die Reiſe ging von Grönland durch das nördliche Baffinland an der kanadiſchen Küſte entlang bis nach Alaska. Nicht weniger als 20000 verſchiedene Sachen von ethnographiſchem, archäologiſchem, zoblogiſchem, bota⸗ niſchem und geographiſchem Gebiet ſind es, die in Kopenhagen ausgeladen wurden und die der weiteren miſſenſchaftlichen Bearbei⸗ tung harren. Ein ganzes Muſeum kann damjit gefüllt werden. Dazu brachte Rasmuſſen 25 000 Fuß Film nach Hauſe. Die Filmaufnahmen wurden unter großen Schwierigkeiten gemacht. Oft mußten in Schneehütten die Aufnahmeapparate aufgetaut werden. Der Filmoperateur Leo Hanſen hatte in den Aufnahme⸗ tagen keine heile Haut an Händen und Naſe. Aber man hat jetzt die Genugtuung, daß man ein einzigartiges Filmwerk vom Leben der Eskimos beſitzt. Rasmuſſen bezeichnet es als eine Haupt⸗ aufgabe der Expedition, die Urheimat der Eskimos zu finden. Dieſe Urheimat hat man gefunden in dem von der kanadiſchen Küſte weſtlich gelegenen Barrenland an der Hudſon⸗Bay. Die dort getroffenen Eskimos, ein Stamm von einigen Hundert Menſchen, wohnen im Innern des Landes und haben nie eine Verbindung nach dem Meer hin gehabt. Dennoch haben ſie die Sprache gemein⸗ ſam mit den Grönländern, eine Unterſcheidung beſteht nur in mundartlicher Hinſicht, woraus auf Jahrhunderte zurückliegende, bisher unerforſchte Beziehungen der Eskimos untereinander ge⸗ ſchloſſen wird. Es wurde verſucht, verſchiedenen Problemen auf archädlogiſchem Wege beizukommen und deshalb an verſchiedenen Stellen im Lande der Ureskimos und in anderen arktiſchen Ge⸗ bieten Ausgrabungen vorgenommen. Im Gebiet der Ureskimos wurden denn auch bei den Ausgrabungen die Ruinen uralter An⸗ ſiedlungen gefunden. Auf der Expedition hat man auch Widerſtände der Es⸗ kimos zu überwinden gehabt, und zuweilen iſt man in Lebens. gefahr geweſen. Rasmuſſen ſagt in dieſer Hinſicht über den Cha⸗ krakter der Eskimos, in deren Schnee⸗ und Eisreich gelte das Recht des Stärkeren mehr als an irgend einer anderen Stelle, und der Mann, den der Eskimo nicht kennt, ſei ſein Feind. Es war nicht immer ungefährlich, ſich unbewaffnet zu den Eskimos zu begeben, Rasmuſſen pflegte mit erhobenen Händen zu den feindlich geſinnten Eskimos zu gehey, um ihr Zutrauen zu gewinnen, obſchon er wußte, daß auf des andern Seite der Schneebarrikade wohlbewaffnete Eskimos lagen Aber ſein den Eskimos geſchenktes Vertrauen iſt nicht getäuſcht worden, und man wurde bald Freund. Nur einmal mächte ein Eskimo einen Anſchlag auf Rasmuſſens Leben. Ras⸗ muſſen hatte ihm fünf ſeiner Hunde zur Pflege übergeben, aber der Eskimo verſäumte ſeine Pflicht, er paßte auf die Hunde nicht auf, und dieſe gingen ein. Darüber machte ihm Rasmuſſen Vor⸗ haltungen. Doch das faßte der Eskimo als Feindſeligkeit auf, und als Rasmuſſen abends ausging, verſuchte der Eskimo, ihn niederzuſtecheu. Es entſpann ſich ein aufregender, halbſtündiger Kampf.„Und wie endete dieſer Kampf?“ wurde der erzähleude Rasmuſſen gefragt.„Nun, ich ſtehe ja hier,“ lautete die Antwort. „Und wo liegt der Eskimo begraben?“ war die weilere Frage. „Begraben?“ erwiderte Rasmuſſen,„wir wurden hinterher Freunde auf Lebenszeit.“ So kann dies in den arktiſchen, Gegen⸗ den gehen, glücklicherweiſe! Von großem Intereſſe ſind auch Rasmuſſens Mitteilungen über die Eskimos in Alaska. Dieſe Menſchen, ſagte er, waren ein Volk ohne Zukunft und ohne hinxeichende Lebensbedin⸗ gungen. Aber nun ſind es die unabhängigſten und beſtgeſtellten Eskimo, mit denen ich in Verbindung getreten bin. Meine Er⸗ fahrungen werden den Verhältniſſen im däniſchen Grönland zu⸗ gute kommen können. Von der kanadiſchen Regierung wurde Rasmuſſen aufgefordert, teilzunehmen an offtiziellen Verhandlungen über die Verhältniſſe der Eskimos, welche jetzt keiner beſſer kennt, als er. Rasmuſſen wird der Aufforderung folgen. Auf der Heim⸗ reiſe iſt der däniſche Forſcher bei dem Präſidenten Coo⸗ lidge geweſen, der Tänemark zu. der glücklichen Expedition be⸗ glückwünſchte und die Ausſage Kundiger wiederholte, daß dieſe Exypedition die am meiſten epochemgchende ſel, die jemals unternommen wurde, um ein Volk zu ſtudieren. Natürlich iſt Rasmuſſen, der den großen Anteil ſeiner Kame⸗ raden an den Expeditionsergebniſſen hervorhebt, inzwiſchen ſchon beim däniſchen König als Gaſt geweſen, und er hat bereits 50 bis 60 Einladungen von wiſſenſchaftlichen amerikaniſchen Vereinigun⸗ die bis an die Zähne bewaffnet waren. gen in der Hand, vor denen er ſprechen ſoll. Die wiſſenſchaftliche Beute der Expedition iſt vorläufig in Kopenhagen in einer Reihe von Räumen untergebracht worden, weil das däniſche National⸗ muſeum infolge Platzſchwierigkeiten keine Unterkunft bieten kann. Es iſt auch ſchon der Gedanke in die Debatte gefallen, ein beſon⸗ deres Muſeum für die Unterbringung zu errichten. Die weitere wiſſenſchaftliche Behandlung der Beute dürfte ein paar Jahre in Ddie Bühne im Elſaß Von Kunz von Kaufſungen(Solln) Die Paſſivität, die die elſaß⸗lothringiſchen Zeitungen in den letz⸗ 1 Jahren in Theaterfragen an den Tag legten, ſchwindet mehr und mehr. Seitdem die„Elſäſſiſchen Theater“ eine rege Werbe⸗ tätigkeit entfälteten und mit ihr ſchöne Erfolge erzelten, beginet die Reſignation, ig die man die Elſäſſer durch das Verbot deutſcher Theaterſtücke trieb, allmählich faſt in das Gegenteil umzuſchlagen. Eines der bekannteſten lothringiſchen Blätter ſchrieb vor einigen Tagen etwa folgendes:„... Die Erlebniſſe in den vergemgenen ſechsz Jahren haben mit erſchreckender Deutlichkeit gezeigt, wie wenjg Ber⸗ ſtändnis man in Paris für das künſtleriſche Bedürfnis unſerer Hei⸗ mat hat. Wir ſtammesbewußten Elſaß⸗Lothringer haben nicht das geringſte Intereſſe an den ſeichten franzöſiſchen Kunſtbanauſen, mit deren Produkten mag uns überſchüttet. Und wenn man uns noch ſo viele„Abwechslungen“ bieten will, wir werden mit Macht und Energie uns dagegen wehren, daß man annimmt, wir würden von eute auf morgen nach der Pariſer Flöte tanzen“ Wollen wir objektiv den Grund zu dieſen kraſſen Sätzen ſuchen, ſo brauchen wir nur einen flüchtigen Blick in die Spielpläne der verſchiedenen elſaß⸗lothringiſchen Stadttheater zu werfen. Greifen wir ein paar Abende heraus. Ich erinnere mich da beſonders an zwei Stücke, deren Titel lauteten:„Lãa nuit avec petite Colette“ „Le boche et la bocherie“, und„Monusieur Degette dans la maison rouge.“ Zu dieſen drei„drames“, wie die vielverſprechen⸗ den Stücke auf den Theaterzetteln gegannt werden, iſt wohl jeder Kommentar überflüſſig. Da dieſe Sachen nun aber alle in franzö⸗ ſiſcher Sprache geſpielt werden und meine Landsleute zu 80 Prozent kein Franzöſiſch können, müßten die Vorſtellungen ſchon deshalb ſehr wenig beſucht ſein. So blieb ihr Bildungsbedürfnis inbezug auf die Bühne in jeder Beziehung unbefriedigt. Sie griffen alſo zur Selbſthilfe und gründeten die„Elſäßiſchen Theater.“ Straßburg, Metz, Kolmar, Rappoltsweiler, Forbach, Saaralben ſind ſtändige Sitze der Dialektbühnen. Vor mir liegt der Spielplan des„Theatre Alſacienne de Straßbourg“ In der diesjährigen Winterſpielzeit wurden bis jetzt u. a. aufgeführt:„Der Prophet“ von Stoßko pf. „Im Traumlande“, phantaſtiſches Märel von Baſtian,„D' Erb⸗ tante“ von Clement. Glueck mueß der Menſch han“ v. Baſtian und„D' Schmuggler“ von Dinter. Wiederholt gelangte zur Auf⸗ führung:'r Luftibüs“ von Stoßkopf, den dieſer gleich nach dem Kriege geſchrieben hat. Anſpruch nehmen. Große Verdienſte um die elſaß⸗lorhringiſche Dialektbühne erward ſich der Alſatia Verlag in Colmar, der im lehten Monat nicht went⸗ 94 7 neue mannheimer Zeitung AdendRusgabe] 3. Seite. Nr. 604 Dienstag. den 30. Dezember 1924 Dawesplan und Gemeindehaushalt Die Ausführung des Dawesplanes wirk ſich nicht nur im Reichs⸗ haushalt aus, ſondern berührt den Haushalt der Länder ebenſo wie den jeder Gemeinde. Auch der Dawesplan hat die Beſtimmung des Verſailler Vertrages unverändert gelaſſen, daß alle Reichseinnahmen dorweg für die Erfüllung haften. Auf der anderen Seite ſind aber die Gemeinden und Länder finanziell vom Reich abhängig, auch wenn im Finanzausgleichsgeſetz eine zweckmäßige Verteilung der Einkommenſteuer erfolgen ſollte. Es kann ſich künftig ereignen, daß das Reich vorweg ſeine Einnahmen und Mittel für die Ausführung des Dawesplanes braucht, ſodaß für die Gemeinden und Länder wenig oder garnichts übrig bleibt. Rechtzeitig Vorſorge zu treffen, daß dieſe oder ähnliche Fälle nicht eintreten, iſt unumgänglich. Ein anderer Weg als der, den Gemeinde wieder eigene und vom Reich unabhängige Einnahmen zu ſchaffen, iſt nicht gegeben. Je eher die Diskuſſion darüber einſetzt, deſto beſſer iſt es für die Gemeinden und das Reich. Das Leben der Gemeinde darf finanziell zu keiner Zeit in Frage geſtellt ſein. Weiter wird der Geemindehaushalt auch durch die Belaſtung der Induſtrie mit Obligationen in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Die den Gemeinden gehörenden gewerblichen Unternehmun⸗ gen ſind allerdings von der Belaſtung durch Obligationen befreit, da im Sinne des Belaſtungsgeſetzes als induſtrielle Betriebe nicht Be⸗ triebe des Reichs und der Länder, ſowie Betriebe gelten, deren Er träge ausſchließlich dem Reich oder den Ländern zufließen. Anderer⸗ ſeits kann aber die Regierung beſtimmen, ob und in welcher Weſe kommunale Betriebe zur Aufbringung der induſtriellen Laſten bei⸗ zutragen haben. Der Widerſpruch iſt nur ſcheinbar. Denn das Ge⸗ ſetz über die Induſtriebelaſtung iſt zrweiteilig. Nach ihm iſt zu unter⸗ ſcheiden zwiſchen der begrenzten Zahl der nduſtrieunternehmungen, die an der Ausgabe und Tilgung von Obligationen im Betrage von „fünf Milliarden Goldmark beteiligt ſind, und allen induſtriellen und gewerblichen Betrieben, ausgenommen nur die Landwirtſchaft, die zur Verzinſung und Tilgung der Obligationen herangezogen wer⸗ den können. Hierher gehören auf Grund des ſogenannten Aufbrin⸗ gungsgeſetzes auch die we rbenden Betriebe des Reiches, der Länder und der Gemeinden, ſowie ſolche werbenden Betriebe, deren Erträge ausſchließlich dem Reich, den Ländern oder den Gemeinden dufließen. 5 Als werbende Betriebe gelten auch öffentliche oder dem öffent⸗ lichen Verkehr dienende Sparkaſſen, wenn ſie ſich nicht auf die Pflege des eigentlichen Sparverkehrs beſchränken, alſo von der rein bankmäßigen Betätigung ſich fernhalten. Sollen die Unternehmun⸗ gen der Länder und Gemeinden(Bergwerke, Straßenbahnen, Lager⸗ häuſer, Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke uſto.) zur Mittragung der Obligationslaſt in Anſpruch genommen, werden, ſo liegt darin ein verhängnisvoller Eingriff in das Vermögen und die Einnahmen der Länder und Gemeinden. Die Einnahmen aus Herartigen Unter⸗ nehmungen bedeuten in dem Haushalt einzelner Länder einen ſo weſentlichen Poſten, daß der Ausfall durch Steuern oder ſonſtige Einnähmen nicht ausgeglichen werden kann. Man wendet ein daß die Betriebe des Staates und der Kommunen gegenüber den Be⸗ trieben der freien Wirtſchaft nicht bevorzugt werden dürften. Dem iſt entgegenzuhalten, daß die Einnahmen aus dieſen Werken häufig das Gleichgewicht im Gemeindehaushalt herſtellen müſſen, ſodaß auf die Zuſchüſſe von jener Seite nicht verzichtet werden kann, ſolange nicht andere Einnahmequellen ſich erſchließen laſſen. Und das iſt be⸗ kanntlich eine ſchwierige Sache. Zweiſchneidig wäre beiſpielsweiſe die Heraufſetzung der Tarife für die Entnahme von Streen und Gas, um die Mehrlaſt auf die Verbraucher abzuwälzen. Mit größerem Recht könnte vielleicht die Gleichſtellung von gemiſcht⸗wirt⸗ ſchaftlichen Betrieben mit anderen induſtriellen Unter⸗ nehmungen verlangt werden. Dadurch würde aber die erfreuliche Entwicklung zu freier wirtſchaftlicher Geſtaltung ſolcher Unternehmun⸗ gen unterbunden werden. Die kommunalen Finanzminiſter werden aber in der nächſten Zeit bei der Aufſtellung ihrer Gemeindeetats auch mit der Schmäle⸗ rung der geſamten Einnahmebaſis durch die mittelbaren Wir⸗ kungen der Reparationsleiſtungen zu rechnen haben. Es kann nicht ausbleiben, daß die unterſchiedlichen Belaſtungs⸗ faktoren der Wirtſchaft die Steuerkraft der Bevölkerung beeinträchti⸗ gen. Schon allein die Wertbelaſtung der Induſtrie wird den Steuer⸗ eingang z. B. bei der Gewerbeſteuer, empfindlich beeinfluſſen. Das Dawes⸗Gutachten erkennt zwar die Notwendigkeit an, auf die Erhaltung der Lebensfähigkeit der Länder Rückſicht zu nehmen, über⸗ ſchätzt aber die Steuerkraft des deutſchen Volkes, wie ſich aus den Steuervoranſchlägen im einzelnen ergibt. Die Reichsregierung iſt zwar nicht verpflichtet, die Forderungen auf ſteuerlichem Gebiet als bindend aufzunehmen, doch wird der Steuerplan, wie er auch be⸗ ſchaffen ſein mag, nicht ohne Rückwirkung auf die den Ländern und Gemeinden zugewieſenen Steuerquellen bleiben können. Die ſchweren Verpflichtungen des Dawes⸗Gutachtens werden nur dann kragbar ſein, wenn Reich, Länder und Gemeinden einen gerechten Kl. eeeee Ausgleich der Laſten finden Städtiſche Nachrichten Tabakbau ſeit dreihundertſechzig Jahren Columbus und die Mannſchaften ſeiner Expedition waren die erſten Europäer, die Gelegenheit hatten, das Tabakrauchen auf Kuha bei den Indianern kennen zu lernen. Man bezeichnete in Amerika nicht das Kraut aus der Familie der Nachtſchattengewächſe mit dem Namen Tabak, ſondern das Rauchwerkzeug. Der Eremit Romano Pano, den Columbus auf Hiſpaniola zurückgelaſſen hatte, war der erſte Beſchreiber der Tabakspflanze. Fernando Cortez, der Eroberer Mexikos, ſah die Mexikaner den Tabak teils in Form von Zigarren, teils aus verzierten Schilfrohren rauchen. In Nordamerika fand man in den älteſten Altar⸗ und Grabeshügeln Rauchpfeifen aus Tonerde. Jean Nicot, der franzöſiſche Geſandte in Liſſabon, erhielt 1560 Tabaksſamen und ſäte ihn aus. Mit den erhallenen Blättern machte er glückliche Kuren bei äußerlichen Krankheiten. Die Pflanze erhielt nach ihm den botaniſchen Gattungsnamen Nicotiana. Nicot ſchickte Tabaksſamen nach Frankreich an Katharina von Medici. In Spanien ſoll das Kraut noch früher bekannt geworden ſein. 1565 kam der Tabak nach Deutſchland. Als Heilmittel gegen Kopfſchmerz wurde Tabakspulver geſchnupft. In Spanien und Portugal wurde Tabak zuerſt geraucht. Durch Matroſen kam die Sitte auch nach England und verbreitete ſich ſehr ſchnell. Von See⸗ leuten wurde auch bald das Tabakkauen begonnen. Sie ſuchten ſich dadurch vor dem Skorbut zu bewahren. Der Skorbut(Schar⸗ bock) iſt eine Krankheit, die beſonders durch andauernden Genuß von Pökelfleiſch bei langen Seereiſen die Schiffer ergreift. Durch eng⸗ liſche Hilfstruppen, die 1620 nach Böhmen marſchierten, wurde das Rauchen in Deutſchland bekannt. Zwei Jahre darnach brachten eng⸗ eiſche und holländiſche Hilfstruppen das Rauchen nach der Rhein⸗ pfalz. Durch die Heere des dreißigjährigen Krieges fand es die weiteſte Verbreitung. Nach dem Krieg nahm das Rauchen immer mehr zu. Obwohl Staatsbehörden und Kirche Verbote dagegen er⸗ ließen, eroberte es ſich raſch ganz Europa. Gegen Ende des 17. ee lernte man in Deutſchland das Schnupfen von den Franzoſen. In Baden hob ſich der Tabakbau ſchon um die Mitte des 18. Jahrhunderts unter der Regierung Karl Friedrichs zunächſt in Friedrichsthal und in Durlach. roß war damals ſchon die Aufmerkſamkeit auf die Veredlung des Tabaksbaues. In der Pfalz, wo man im 19. Jahrhundert dazu kam, vielerorts ihn im großen zu betreiben, trug er weſentlich dazu bei, daß einzelne Dörfer ganz bedeutend emporkamen, z. B. Seckenheim, Neckarau und Wal ldorf. In den letzten Jahrzehnten hat man damit begonnen, auch in Dörfern Zigarrenfabrikation zu betreiben. Infolgedeſſen haben ſich die Gemeinden ganz bedeutend vergrößert. So hat z. B. das Dorf Dielheim, das 1833 nur 1028 Einwohner hatte, jetzt etwa 2000, Mühlhauſen ſtatt 931 jetzt über 1800, Rauen⸗ berg ſtatt 984 jetzt etwa 1580, Rettigheim ſtatt 503 jetzt etwa 750. Den Gemeinden ſind in den letzten ſo ſchlimmen Jahren daraus auch bedeutende Laſten erwachſen. So hatte z. B. die Gemeinde Rettigheim wegen Stillſtand der Fabriken etwa 50 Stellenloſe zu unterſtützen. Aehnlich verhielt es ſich auch in Dielheim und anderwärts. Im Bezirk Wiesloch betrug nach einer Mittei⸗ lung vom 10. Dez. der Höchftſtand an Erwerbsloſen über 2000. Da iſt es ein Glück für den Bezirk, daß der Beſchäftigungsgrad der Tabakinduſtrie endlich zu normalen Verhältniſſen zurückkehrt. Der Tabakbauer läßt auf dem Acker nur wenige Tabakpflanzen (Samenſtöcke) ſich vollſtändig entwickeln. Er bricht die Stengelſpitzen ab und entfernt auch die in den Blattachſeln ſtehenden Zweige (Speizen), ſo daß manche Städter die ganze, ſchöne Pflanze nicht kennen lernen. Deren Stengel und Zweige tragen am Ende große, roſenrote Sträuße von Röhrenblüten. Keines unſerer Kulturgewächſe behält Blüten ſo lange wie der Samentabakſtock. Noch ſpät im November kann man auf Aeckern ſolche, mit Blüten und mit Samen⸗ kapſeln beſetzt, kennen lernen. Die hieſige Schuljugend mag Ver⸗ treter des Gewächſes, das auch zum Emporkommen der Handels⸗ ſtadt Mannheim ganz bedeutend beigetragen hat, jediährlich auch im Schulgarten aufſuchen. A. GöIler. ** *Der ſtädtiſche Hundefänger hat heute ſeine Tätiakeit auf⸗ genommen. Alle Hundebeſitzer werden infolgedeſſen darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß kein Hund ohne Kontrollmarke auf der Straße herumlaufen darf. Die weagefangenen Hunde werden ins Tieraſyl eingeliefert und dort nach drei Tagen getötet. wenn ſich der Beſitzer nicht meldet. Es iſt deshalb zu empfehlen. ſich beim Tieraſnul ſofort zu erkundigen, wenn ein Hund vermißt wird. Das Weihnachtsliebeswerk. das diesmal mit ganz beſonderer Intenſität alle Bedürftigen zu erfaſſen verſuchte. hat auch die etwa 15 Rentenempfänger nicht vergeſſen, die in der Küche der Bereitſchaftspolizei in der ehemaligen Grenadierkaſerne unentgeltlich verpfleat werden. Die Polizeibeamten veranſtalteten unter ſich eine Geldſammlung. Ein Rentenempfänger bittet uns, auf dieſem Wege allen Spendern herzlich zu danken. * Ein Kaminbrand entſtand heute vormittag im Hauſe Keprler⸗ ſtraße 16 infolge Glanzrußbildung. Die Gefahr wurde durch die um 97 alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeua be⸗ ſeitigt. * Unfälle. Aus bis jetzt noch unbekaunter Urſache rutſchte geſtern vormittag auf dem Gehweg zwiſchen B und C 3 eine 69 Jahre alte Ehefrau aus und brach den rechten Unterarm. Ein Privatauto verbrachte die Verunglückte nach dem allgemeinen Krankenhaus.— Nachmittags wurde in der Viehhof traße ein 16 Jahre alter Hausburſche von einem Pferd, das infolge eines an⸗ fahrenden Laſtautos ſcheute, zu Boden geworfen und am Kopfe leicht verletzt.— Am Eingang zur Rheinbrücke wurde geſtern nach⸗ mittag ein 50 Jahre alter Buchbindermeiſter von einem Straßen⸗ bahnwagen der Linie 3 erfaßt und zu Boden geſchleudert. Er trug leichte Hautabſchürfungen am Arm und an der Hand dapon, konnte aber ſeinen Zachbauſeweg alleine antreten.— Abends fand eine Polizeiſtreife vor dem Hauſe Hafenſtraße 17 einen 42 Jahre alten Heizer bewußtlos auf dem Boden liegend vor. Man ver⸗ brachte ihn nach der zuſtändigen Polizeiwache, wo es ſich heraus⸗ ſtellte, daß der Heizer einen Schwindelanfall erlitten hat. Er erholte ſich bald wieder und konnte allein nach Hauſe gehen.— Ein 56 Jahre alter Gasarbeiter wurde abends mit dem Sanitäts⸗ auto in das allgemeine Krankenhaus verbracht, da er im Gaswerk Luzenburg ſchädliche Gaſe eingeatmet hatte. Die Urſache hierzu muß noch feſtgeſtellt werden. * Feſtgenommen wurden 20 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter eine Kellnerin wegen Diebſtahls. 4 Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. entwen⸗ det: In einem Kaffee in J1 eine Aktenmappe aus ſchwarzem Kro⸗ kodilleder und ein Schlafanzug, weiß mit blau⸗arauen Streifen gez. J. Die Täterin iſt eine unbekannte Frauensperſon. 24 bis 26 Jahre alt. 1,70 m aroß. ſchlank. mit dunklen Haaren, ſpricht bachdeutſch, trug dunkeln Stoffmantel, Pelz und hellroten Hut.— Im hieſiaen Hauptbahnhof eine braunlederne Handtaſche, gerippt. 50*40*30 em aroß. Lederhenkel, weißes Beſchläg und mit braunem Segeltuch ge⸗ füttert. mit folgendem Inhalt: 2% m grauer Anzugſtoff..40 m blauer Anzuaſtoff, ein Kiſtchen mit 25 Zigarren. ein Paar braun⸗ lederne Hausſchuhe, Größe 45, ein Paar arüne Herrenſocken. ein weißer Kragen, 6 weiße Taſchentücher, gez.§.., ein Kinderſpiel (Teddubär), ein Tabaksbeutel aus arünem Leder, eine Tabakspfeife. ein Buch.— Nachts in Feudenheim in der Hauptſtraße eine eiſerne Türe aus Winkeleiſen und Drahtaeflecht,.20 m hoch und 1 m breit. * Sein 40jähriges Dienſtjubiläum begeht heute Herr Jakob Schweiker, Lohnbuchhalter bei der Fa. Bopp u. Reuther, Wald⸗ hof in voller Rüſtigkeit. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen Mittwoch der bei der Stadt angeſtellte Oberbauaufſeher Peter Bickel mit ſeiner Gattin Eliſe geb. Württemberger. 5 Veranſtaltungen Weihnachtsſeier der„Sängerrunde“ Mannheim Mit der am Sonntog, 28. Dezember, in den Sälen des Ball⸗ hauſes abgehaltenen Weihnachtsfeier hat der Geſang⸗ verein„Sängerrunde“ aufs neue bewieſen, daß er nicht nur im Geſang auf achtbarer Höhe ſteht, ſonderg daß er auch ſchauſpie⸗ leriſche Kräfte in ſeinen Reihen birgt, die es ihm ermöglichen, Pro⸗ gramme herauszubringen, die einen vollen Erfolg erzielen müſſen. Was wir hier zu hören und zu ſehen bekamen, ging wecl über den Rahmen vieler Vereinsveranſtaltuagen hinaus. Der 1. Teil des Programms mit dem von allen Darſtellern hingebungsvoll und flott geſpielten Einakter„Der Brief an den lieben Gott“ im Mittelpunkt, war der„deutſchen Weih⸗ nacht“ gewidmet. Ein vorzügliches Muſikenſemble ſtreute ſinnreich herrliche Weihnachtsmelodien ein und der von Frl. Luiſe Schmoll mit Wärme vorgetragene Prolog klang in das Lied„Stille Nacht, heilige Nacht“ aus, das von allen Anweſenden unter Muſikbegleitung angeſichts des ſtrahlenden Tannenbaums in tiefer Ergriffenheit mit⸗ geſungen wurde. So war der feſtliche Rahmen für die markige Be⸗ grüßungsanſprache des 1. Vorſtandes Wilh. Specht geſchaffen, der die vielen Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins herzlich bewillkcenmnete, ihnen aber auch alle die Schwierigkeiten und harten Arbeiten vorzeichnete, die ein ſolches Feſt mit ſich bringt, und bat, dem Verein die finanzielle Mithilfe nicht zu verſagen. Prächtige und cufmunternde, Worte fand der geſchätzte Redner für die heutige ſchwere Leidenszeit unſeres Volkes, die tiefen Eindruck auf die Zu⸗ hörer machten. Wie ein Schwur klang darauf der Iſenmanaſche Männerchor„Steh feſt du deulſcher Eichenwald“. Frl. Ria Fiſcher, die beliebte Sopraniſtin, ſang zwei herzige Lieder:„Sandmännchen“ von Brahms und„Wiegenlied“ von Humperdinck und erntete damit reichen Beifall. Die„Nacht“ von Schubert und„Abendſtändchen“ von Schiebold beſchloſſen den erſten Teil wirkungsvoll. Was das bis jetzt ſchon Gehörte ſchon ein herrlicher Genuß für die Zuhörer, ſe brochte der folgende Teil eine ſolche Steigerung, daß alle Anweſenden der Ueberzeugung waren, ſelten ſo ſchöne Stunden genoſſen zu haben. Das oberbayriſche Singſpiel von Gompf „Hoamkehr“ wurde mit ſolcher Bravour geſpielt und geſungen, daß alle hingoriſſen waren. Alle gaben ihr Beſtes. Allen aber auch gebührt Dank und reſtloſe Anerkennung. Obwohl die Uhr ſchon gegen 9 Uhr ſtrebte, war das Publikum immer noch in geſpannter Erwartung auf die Darbietungen der beliebten Vereinshumoriſten, um die die Sängerrunde wirklich beneidet werden könnte. Mit war⸗ “ 0 5 2 2 2 ,, 72 2 7 „ Teee, n, 75 7 + ,,. in ger als 30 Dramen der verſchiedenſten elſaß⸗lothringiſchen Autoren auf den Bühnenmarkt brachte. Der Verlag übernahm in der Haupt⸗ ſache die von der„Vereinigung der elſaßelothringiſchen Dialekt⸗ bühnen“ preisgekrönten Werke. Verſchiedene hochdeutſch geſchriebene Stücke wurden auf Veranlaſſung der beſtehenden Theatervereine in den elſäßiſchen bezw. lothringiſchen Dialekt überſetzt und erſchienen in dem neuen Kleid auch hauptſächlichſt in dem genannten Verlag. mit klugem Sinn das Verbot deutſchen Theater⸗ ücke. 5 3 Auch wer Nicht⸗Elſäſſer iſt, aber das„Elſäſſer Ditſch“ nur eint⸗ germaßen verſtehen kann und einmal die Freude hatte, ein elſäſſi⸗ ſches„Stückl“ zu ſehen, der wird mit mir gleicher Meinung ſein, 5 in dieſen kleinen Werken Friſche, ſprudelnder Humor und Ge⸗ mütstiefe enthalten ſind. Drei Eigenſchaften, de bei den Franzoſen wohl ſelten und niemals in dieſer Anſpruchsloſigleit zu finden ſind. Und damit kommen wir zu dem logiſchen Schluß, daß dieſe ſich immer mehrenden und wachſenden Dialektbühnen, bewußt und un⸗ bewußt eine Rettung des deutſchen Geiſtes bedeuten enngleich wohl auch mitunter franzöſiſche Klaſſiker, wie Moliere, Corneille, Beaumarchais gegeben werden, ſo ſcheitern dieſe Vor⸗ ſtellungen eben immer an der oben angeführten Sprachunkenntnis. Obwohl nun die elſäſſiſchen Dialektſtücke einen gewiſſen Exſatz bieten, zu dem wahren Genuß einer deutſchen dramatiſchen Aufführung ge⸗ langen dabei die wenigſten. Nach den neueſten Meldungen Straß⸗ burgs haben die Straßburger Bürger es nach unendlich langen Kämpfen doch noch erreicht, daß ihnen eine„Don Carlos“⸗Auf⸗ führung geſtattet wurde. Wie ſehr dieſer Entſchluß des Straßburger Gemeinderats ein' Bedürfnis der weiteſten Kreiſe darſtellte, zeigen einige Ausführungen von Camille Dahlet, dem Hauptſchriftleiter der „Republique“ in Straßburg. Er ſchreibt unter Anderm:„Die Theater⸗ kommiſſion des Straßburger Gemeinderats hat ſich endlich dazu ent⸗ ſchloſſen, im Muſentempel unſerer Stadt wieder eine Vorſtellung in deutſcher Sprache zu geben und die Behörden haben ihre Zuſtimmung dazu erteilt. Die deutſche Kunſt wird den deutſchſprachigen Elſäſſern zwar vorläufig noch— wie ein Gift, das man in ſtärkeren Doſen nicht verträgt— mit dem Tropfenzähler zugemeſſen werden, aber in Anbetracht der bisherigen völligen Ausſchaltung ſeder öffentlichen deutſchen Aufführung, iſt das immerhin ein begrüßenswerter An⸗ fang, der zeigt, daß ſich auch im Elſaß ſeit dem 11. Mai etwas ge⸗ ändert hat. Das in der Nationalblock⸗Aera auf uns laſtende Regime!„Es iſt verboten!“ wird ſo auf dem Gebiete der Schauſpiel⸗ kunft allmählich abgebaut und die„Bretter, die die Welt bedeuten“, werden nicht mehr für uns eine Welt bedeuten, die mit Brettern zu⸗ genagelt iſt.“ j) 8 „ Theater und Muſtk Frankfurter Thealer. Die erſte Hälfte dieſer Spielzeit, die noch in das alte Jahr fiel, brachte auf dem deutſchen Theater zwei meue Werſe von Belang, die nicht an die Modernen und Jungen fielen, die nicht in annoch bekanntes Neuland vordrangen, ſon⸗ dern neue Würfe erprobder Hände waren: Schnitzlers„Komödie der Verführung“ und Bernard Shaws„Heilige Jo⸗ hanna“, eine große Freude und eine Enttäuſchung. Die Enttäuſchung war das Werk des Wieners. Nicht, daß die Komödie der Verführung„kein echter Schnitzler“ ſei. Aber ge⸗ rade, daß ſie garnichts von dem Geiſte der zehn letzten Jahre atmet, das iſt des Verhängnis. Spurlos ſind Krieg und Revolution an Schnitzler vorbei gegangen. Das Stück ſpielt neunzehnhundertund⸗ vierzehn und endet mit dem Ausbruch des Krieges, aber alle die Perſonen von Belang, wiſſen ſchon, daß ſie dieſe Zeit wie einen Winterſchlaf überdauern und dann weiterleben werden wie ehe⸗ dem. die Leichtigkeit und Flatterhaftigkeit, dieſes Fernſein von allen politiſchen und wirtſchaftlichen, ſozialen und ſtaatlichen Ideen, dieſer ungebundene Tanz in die Dekadenz, die uns ehedem bei Schnitzler entzückbe, empfindet man in dieſem Werk mit Kopfſchüt⸗ teln, weil ſie ſeine ganze Welt geblieben iſt. Aber Bernard Shaw hat uns dafür etwas beſchert, über das wir uns reſtlos freuen dür⸗ fen: die„heilige Johanna.“ So ſehr ein Vergleich mit Schiller auf der Hand zu liegen ſcheint, ſo iſt er doch vollkommen müßig und verfehlt. Achtzehntes und Zwanzigſtes Jahrhundert drückten auch ihre verſchiedenen Stempel auf. Anlaß zu der Entſtehung des Werkes gab die Heiligſprechune der Jungfrau im Jahre 1920, eine Tatſache, die im Epilog noch einmal kritiſch beleuchtet wird in ei⸗ ner Art Gläubigerverſammlung all derer, die an dem Tode Jo⸗ hannas ſchuldig ſind. Etwas von Wedekinds blutigem Spott und Hohn ſchwebt über dieſer ganzen Szene. Alle die Weiſen der Po⸗ litik, dieſe Unſterblichen der Geſchichte haben ſich phänomenal blamiert. Wie ſie das im Vollgefühl ihrer Würde tun, das iſt der weſentliche Inhalt von Shaws Werk. Johanna, eine geſchlechtsloſe, hellſeheriſche Jungfrau iſt das lebendige, lebens⸗ und kampfluſtige Element mit göttlicher Frechheit, die alle vom letzten Soldaten bis zum trottelhaften Dauphin gleich bei ihren Spitznamen nennt, das, Oberſte zu Unterſt behrt und zwiſchen dieſen Szenen der Heiterkeit von dieſem rührenden und ergreifenden Ernſt und einer Schlicht⸗ heit iſt. die Shaws Dichtkunſt wiederum im beſten Lichbe erſcheinen kläßt. Das Neue Theater brachte dieſe Aufführung mit viel Anſtrengung und ſchönem Erfolg heraus. Vieles geht freilich bei der Aufführung verloren, aber das lag nicht an Regie oder Dar⸗ ſtellung ſondern an dem Werke ſelbſt. Man muß es leſen um alle Feinheiten in Ruhe zu erfaſſen. Mario Mohr. —————— 4 Dresdner Uraufführung. Der Meiſtergeiger Adolf Buſch (geb. 1891 in Siegen) hat in der Dresdner Staatsoper nach ſeinem Violinkonzert und ſeiner Luſtſpielouvertüre auch ſein aroßes Kla⸗ vierkonzert in C Dur unter ſeines Bruders Leitung, des Ge⸗ neralmuſikdirektors Fritz Buſch, und unter Rudolf Serkins ſoliſtiſcher Mitwirkung zur Uraufführunga gebracht. Ein ſtark virtuoſes Werk. das ganz aus Regerſchem Geiſt erwächſt, das eine Fülle köſt⸗ licher Motive mit Regerſchem Geiſte und Muſikſinn urperſönlich ver⸗ arbeitet. Der zweite Satz iſt von charakteriſtiſchen Melodien getra⸗ gen. Der Beifall war ungewöhnlich ſtark. Runſt uns Wißſenſchaſt 4e1 Aus dem Geiſtesleben der Pfalz. Das Geiſtesleben der Pfalz hat in den letzten Jahren einen ſtarken Aufſchwung genommen. Einen aroßen Verdienſt daran träat der Literariſche Verein unter Leitung ſeines Ehrenvorſitzenden, des Oberſtudiendirektors Eid,⸗ und ſeines Vorſitzenden, des Direktors der pfälziſchen Landesbiblio⸗ thek. Dr. Reismüller. Durch die Errichtung der Pfälziſchen Landesbibliothek iſt ein geſicherter Mittelpvunkt für das Geiſtesleben der Pfals geſchafft worden, die den literariſchen und wiſſenſchaft⸗ lichen Beſtrebungen ſtarken Auftrieb gab. Die Bibliothek verfügt trotz der kurzen Zeit ihres Beſtehens über 70 000 Bände. dacu ter viel Heimatliteratur. Es gelang, den Handſchriftennachlaß des Dich⸗ ters Martin Greif zu erwerben. Außerdem wurde ihr die mehrere tauſend Bände umfaſſende Bücherei des verſtorbenen Ober⸗ reqierungsrates Dr. Merkle geſchenkt. Die Errichtung der Bibliothek hat auf die literariſche Tätigkeit der Pfalz auch mittelbar ſehr be⸗ fruchtend gewirkt. vor allem durch die mit dem Pfälziſchen Volks⸗ bildungsverband eingerichtete Beratungsſtelle für das pfälziſche Büchereiweſen. Durch dieſe Beratunasſtelle wurden in den letzten Jahren über 8000 Bände von 34 pfälziſchen Schriftſtellern weit über die Pfalz hinaus verbreitet. verband herausgegebene pfälziſche Heimatkalender„Der Jäger von Kurpfalz“ hat eine Auflage von 30 000 Stück, von denen ſchon 23 000 Exemplare umgeſetzt ſind. Der Literoriſche Verein hat trotz der Un⸗ aunſt der Zeit die Bioaraphie des Dichters Woll von Wolfgang Krämer mit finanzieller Unterſtützung der Heimatſtadt des Dichters, St. Inobert, als Jahresgabe für die Mitalieder herausgebracht Die Zeitſchrift„Pfälziſches Muſeum“. die der Literariſche Verein zuſammen mit dem Hiſtoriſchen Verein der Pfalz herausgibt, hat unter der Schriftleitung des Staatsoberarchivrats Dr. Pfeiffer einen bedeutenden Aufſchwung genommen. Der Literariſche Verein iſt auch beſtrebt. die von Roland Betſch herausgegebene pfälziſche Zeit⸗ ſchrift„Heimaterde“ in jeder Weiſe zu fördern. Durch das Zu⸗ ——.....————— Der vom Pfälziſchen Volksbildungs⸗ ſammenwirken aller Kräfte hat die pfälziſche Dichtung und Literatur Kana bekommen auch außerbelb des pfälziſchen Grenzaebiets. ——————————————— —— ———— 4. Selte. Mr. 604 RNeue mannheimer Jeitung Mbend ⸗Nus gabt) Dienstag, den 30. Dezember 1924 znem Veifall wurden Herr und Frau Stenger begrüßt. die in ihrem köſtlichen Duett:„Frieda und Karl“ die Lacher auf ihrer Seite hatten. Immer und immer wieder mußte das drollige Paar vor der Rampe erſcheinen, um ſich huldigen zu laſſen für ihr ergötzliches Spiel und als erſt unſer„Heiner“(Herr Heinrich Schäfer) vor dem Vorhang erſchien, da trat eine Ruhe und Stille ein, daß man ein Mäuschen hätte pfeifen hören. Sein„Phlegma“ war ſo ſtilecht und ſchlicht vorgetragen, daß ihn der beſte Fachmann nicht über⸗ hieten konnte.„Ich bin ſo beſcheiden“ und ſeine„Radiowellen“ ſtellten an die Lachmuskeln große Anforderungen. Seine ſtürmiſch gewünſchte Zugabe„Mei Pälzerſproch“ war ein mit Humor gewürz⸗ ter Schwur auf unſere kerndeutſche Heimat. „Junge Lieb und junger Wein“ von Angerer reihte ſich zum Schluſſe an. Der Vorſtand durfte dann aus vollem Herzen allen Mitwirkenden danken für dieſe wohlgelungene und genußreiche Tat. Aber auch ihm und ſeinen treuen Helfern gebührt uneingeſchränktes Lob für die in allen Teilen wohlvorbereitete Feſtlichkeit. Hoffenk⸗ lich blieb auch der klingende Erfolg nicht aus, damit der ſtrebſame Verein im kommenden Jahr ſeinen Platz behaupten kann. Wir aber. die Zuhörer und Genießer dieſer erhebenden Stunden, rufen dem Verein in Treue zu:„ „Wir ſchwören aufs neue unſerm Bund, Feſt und treu zur Sängerrund.“ Die Weihnachtsfeier des Otto Perl⸗ Bundes ſtand untrüglich unter dem Zeichen eifrigen, aber auch erfolgreichen Schaffens und Wirkens ſeiner Mitglieder. Als viel zu klein erwies ſich der ſonſt geräumige Feſtſaal für die berzuſtrömenden Freunde und Mitglieder. Die Darbietungen zur Feier glichen einem Wett⸗ bewerb ſorgender teilnehmender, herzlicher Liebe. Der durch edle Wohltäter und Freunde der Sach reich bedachte Weihnachtsmann konnte viele alte und junge Arme und Notleidende reich beſchenken. Allen Wohltätern, die immer wieder zum Gelingen dieſes Werkes der Hilfe für Körperbehinderte beitragen, ſei auch an dieſer Stelle herzlich gedankt. Sch. * GDie großze Silveſter⸗Jeier im Roſengarten verſpricht ein Er⸗ eignis ganz beſonderer Art zu werden. Für dieſes Feſt„Mit dem „ R III“ und dem Havpaadampfer„Deutſchland“ ins neue Jahr“, ſind heute und morgen viele Hände om Werk. den Rahmen dazu nollenden zu helfen. Buntheit und Farbe Licht und Beweatheit. Muſik und heiterer Geſanck werden die notwendige Stimmuna und die Harmonie unter den Beſuchern herſtellen. Viele Fahnen und Wimvel und eine Menge von Dekorationsſtücken wurden verwendet. dem Saal den würdigen Schmuck für die Feier zu geben. Vier Muſikkavellen. die Aufführung der„Schönen Galathee“ ein Feſtboll, der die Gäſte bis um 3 Uhr in der Frühe zuſammenhalten wird, Feſtpolonaiſe, die emſiae Tätiakeit der aroßzügia aufaeſtellten Schiffspoſt(40 Beamte der Hauptvoſt Mannheim), eine Reihe von Verkaufsbuden werden dazu beitragen, Frohſinn und Heiterkeit zu erregen. Die Mannſchaft des„Z RIII“. die geſchloſſen an der Feier zeilnimmt, wird am Mittwoch mittaa in Mannheim eintreffen. Als Kleidung wird für den Abend Reiſeanzua oder Geſellſchaftsanzug ge⸗ wünſcht. Karten ſind noch in den einzelnen Vorverkaufsſtellen er⸗ hältlich. Die Silveſternacht⸗Beranſfaltung im Apollokheater rückt näher. Palais de Dance. Eispalaſt, Indiſcher Tempel. Münchner Kindl, Boccaceio⸗Bar. Trocadero⸗Tanzbar erſtrahlen in alänzender Pracht. Kaum ſind die Klänge der Tanzorcheſter im Theaterſaal verſtummt, taucht ein neuer Stern am Firmament des Pariete⸗Feſtyroaramms auf. Von Ferne locken die Töne einer Original⸗Banno⸗Kapelle, für Mannheim eine ebenſo alänzende wie aparte Neuheit. Die ge⸗ ſchmackvollen Präſente, die ſeder Beſucher aratis erhält(Silveſter⸗ Taler ufw.] ſollen ein Andenken an eine fröhliche Silveſter⸗Nacht ſein. Fortung wartet bei der Tombolg mit einem eleganten 4/0 PS⸗ Perſonenwagen auf, wöhrend ein Modellhut einer hieſigen bekann⸗ ten Modefirma auf die ſchöne Siegerin in der Prämiierung der ele⸗ ganteſten Geſellſchaftsrobe wartet. 5 Abkühlung im Sebirge— Schüchterne Schnecfälle Die allgemeine Uleberflutung des Schwarzwaldes und der Rhein⸗ ebene mit warmen Luftmaſſen, die im Lauf des Sonntages zu teil⸗ weiſe eraiebigen Regenfällen geführt hatte, ſcheint im Gebirge in der Hauptſache ſchon überwunden zu ſein. Wenigſtens ſetzte bereits in der Nacht zum Montag im Schwarzwald ein Rückgang der Tempe⸗ raturen ein, der gegen Sonntaa etwa ſechs bis ſieben Grad aus⸗ machte und das Queckſilber ſelbſt in mittleren Lagen von 700 Metern wieder an den Nullpunkt zurückführte. Die Folge der Abkühlung war, daß der in Form von Regen fallende Niederſchlaa ſich alsbald in Schnee verwandelte und gegen Morgen die Landſchaft mit einer leichten weißen Decke überzog. die aber im allgemeinen zwei bis drei Zentimeter nicht überſtieg. Im Lauf des Montaas kam es dann bei wechſelnder Bewölkung noch zu vereinzelten Schneefällen, uhne daß ſie aber nennenswerte Stärke annahmen, vielmehr den Eindruck ſchüchterner Verſuche machten. Allem Anſchein nach wird noch weiterer Niederſchlag kommen und ſich damit der Ausgleich zwiſchen warmen und kalten Luftwellen zu einer gleichmäßigen Ab⸗ küblung vollziehen, ſodaß ſich der Winterſport doch noch bald rüſten kann. Aber alles ohne Verbindlichkeit! W. R. * Wiedereinführung der mitteleuropälſchen Jeit im geſamten beſetzten Gebiet? Nach Bekanntmachung der Deutſchen Reichsbahn⸗ geſellſchaft werden die Beſatzungsbehörden der Einführung der mit⸗ teleurgpäiſchen Zeit im geſamten beſetzten Gebiet keine Schwierig⸗ keiten mehr bereiten. Es kann daher damit gerechnet werden, daß am 1. Febr. 1925 im geſamten beſetzten Gebiet die mitteleuropäiſche Zei wieder zur Einführung kommt. Merkwürdiges vom Kalender. Es hat wohl ſchon jeder mal einen Jahreskalender in der Hand gehabt, ohne daß ihm dabei mancherlei, das ganz intereſſant iſt, aufgefallen wäre. Ein nach⸗ denklicher Menſch findet aber auch auf einem Kolender allerlei Merk⸗ würdigkeiten. So z. B. fällt der erſte und der letzte Tag eines Jahres immer auf denſelben Wochentag, nur in den Schaltjahren nicht. Und ferner beginnen eine Reihe von Monatspaaoren ebenfalls ſtets mit demſelben Wochentag, wiedexum aber nur in Gemeinjahren, nicht in Schaltjahren. So der Januar und Oktober und der Septem⸗ ber und Dezember, ebenfalls das Trio Februar, März und Novem⸗ bher. Weniger ſchnell zu kontrollieren, aber durchaus richtig iſt, daß kein Johrhundert mit einem Mittwoch, Freitag oder Samstag be⸗ gint. Intereſſant für abergläubiſche Gemüter dürfte es ſein, daß das Jahr des Kriegsbeginnes mit einem Donnerstag begann, dem Tag des blitzeſchleudernden Gottes Thor oder Donar. Auch das neue Jahr 1925 beginnt wieder mit einem Donnerstag. Hoffentlich aber wird es ein friedliches Jahr. * Wann ehedem das neue Jahr begann. Im Mittelalter herrſchte hinſichtlich des Jahresanfangs die größte Verwirrung. Von einheitlichem Beginn eines neuen Jahres war keine Rede. Bald begann es am 25. Dezember, bald am 1. oder 25. Märg. weunn nicht noch ſpäter. Der Jahresanfang mit dem Tage der Geburt Chriſti(25. Dezember) war beſonders in Deutſchland weit vorherrſchend, in den ſkandinaviſchen Ländern erfreute ſich der ſogenannte„Nativitätsſtil“ ſchon aus dem Grunde großer Be⸗ liebtheit, weil er mit dem altheidniſchen Julfeſt zuſammenfiel. Dem Weihnachtstage darf jedenfalls für das Mittelalter eine jahr⸗ Hündertelange Geltung als Beginn eines neuen bürgerlichen Jahres zugeſchrieben werden. Allmählich drang jedoch in der bürgerlichen Praxis der 1. Jauuar als Jahresanfang, dem offiziellen zum Trotz, durch. Luther wollte von der Neuerung wegen des mit der Nenfahrsfeier verknüpften„Narrenwerks“ nichts wiſſen:„Man heißt dieſen Tag den neuen Jahrestäg nach der Römer Weiſe. Wir Chriſten ſahen unſeren neuen Jahrestag am heiligen Chriſttags, wie die Jahreszahl zeugt, daß man ſchreihet: Im Jahr nach Chriſti Geburt.“ Im Jahre 1564 befahl Karl V. ausdrücklich, das Jahr mit dem 1. Januar anzufangen. In Schottland wurde die neue Jeitrechnung erſt im Jahre 1600 eingeführt. Bis dahin hatte dort der 20. März als der erſte Tag eines neuen Jahres gegolten. In Holland datiert der 1. Januar als Jahresanfang ſeit 1575, in England erſt ſeit Mitte des 18. Jahrhunderts. epd. Ein holländiſches Hilfswerk eingeſtellt. Die Aktion des holländiſchen Komitees zur Unterſtützung bedürftiger Pfarrer⸗ familien in Deutſchland kann nicht weitergeführt werden, weil die Anforderungen des eigenen Lendes jetzt die in den letzten Jahren zur Linderung der deutſchen Not ſo reichlich bewieſenen Gabe⸗ freudigkeit der ausländiſchen Freunde zu ſtark in Anſpruch nehmen und die Aufrufe in den Zeitungen, die noch einmal um Gaben baten, ohne Erfolg bliehen. epd. In den Ruheſtand. Mit dem Ende dieſes Jahres tritt der Präſident des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuſſes und des Evangeliſchen Oberkirchenrates in Berlin Wirkl. Geh. Ober⸗ konſiſtorialrat D. Reinhard Moeller, nach 33jähriger Tätigkeit im Evang. Oberkirchenrat zu Berlin, in deren letztem Jahrfünft er die Leitung der oberſten Kirchenbehörde der altpreußiſchen Lan⸗ kirche und zugleich des Deutſchen Evang. Kirchenausſchuſſes führte, in den Ruheſtand. Die Amtszeit Präſident D. Moe fällt mit einer Epoche der entſcheidendſten Wendungen auf kirchen⸗ politiſchem Gebiet zuſammen, die man dauernd den beſonders denkwürdigen Abſchnitten preußiſcher und deutſcher Kirchengeſchichte zuzählen wird. Die Ueberführung der Kirche in die neuen Ver⸗ hältniſſe, die Ablöſung ihrer Verwaltung vom Staat, das müh⸗ ſame Werk der neuen Kirchenverfaſſung, mit der die größte der Feutſchen evangeliſchen Landeskirchen zugleich eine bedeutſame Wandlung ihres geſamten inneren Aufbaues erfuhr, haben ſich unter ſeiner Leitung vollzogen. Auch fütr den deutſchen Proteſtan⸗ tismus bedeutet das Jahrfünft ſeiner Amtsführung, während deſ⸗ ſen ſich der Zuſammenſchluß der deutſchen evangel. Landeskirchen zum Kirchenbund vollzog, einen gewich⸗ ligen Einſchnitt. Die Einberufung der Kaſſeler Vorkonferenz im Frühjahr 1919, der der Dresdener und der Stuttgarter Kirchen⸗ tag und im Jahre 1922 die denkwürdige Feier der Kirchenbund⸗ gründung in Wittenberg folgte, iſt unmittelbar auf ſeine Veran⸗ laſſung zurückzuführen. Als Leiter des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuſſes, als Vertretungsorgans des neu geſchaffenen Kirchenbundes, hat D. Moeller entſcheidenden Anteil gehabt an der Fülle bedeutſamer Aufgaben, die dem Bunde, auch auf dem Gebiet der ökonomiſchen Beſtrebungen 9 zufielen. Präſident PD. Moeller wird, wie wir hören, die Geſchäfte im Deutſchen Evang. Kirchenausſchuß und im Evang. Oberkirchenrat noch für kurze bis zur Regelung der Nachfolge weiterführen. Rommunale Chronik Inhaber von kommunalen Ehrenämtern in Konkurs Bei den in letzter Zeit ſich mehrenden Fällen der Konkurſe ſind hie und da auch Inhaber von kommunalen Ehrenämtern von wirt⸗ ſchaftlichem Mißgeſchick betroffen worden. Es tauchte die Frage auf, inwieweit die Konkurseröffnung auf die Ausübung des Ehren⸗ amts einen Einfluß habe. Im Preußiſchen Verwaltungsblatt (Nr. 6, S. 69) wird dieſe Frage von Dr. Schneider eingehend unter⸗ ſucht. Nach Prüfung der Beſtimmungen des heute geltenden Rechts beantwortet er die Frage dahin, daß die Konkurseröffnung über Inhaber von Ehrenämtern in Provinzial⸗, Kreis⸗, Stadt⸗ und Ge⸗ „ keinen Einfluß auf die Ausübung des Amtes hat. Kl. Hafen- und Induſtriebau in Aſchaffenburg Der Mainhafen nähert ſich bereits ſehr der Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit, ſo daß man damit rechnet, daß bald die beiden vorgeſehenen Erweiterungsbecken gebaut werden müſſen. Um neues Induſtriegelände zu ſchaffen, läßt die Stadt oberhalb des Hafens eine Lände von 1200 Meter anlegen. Das dahinter gelegene Ge⸗ lände wird hochwaſſerfrei angeſchüttet. Im Rücken des Hafens wird ein weiteres Induſtriegelände bei Nilkheim erſchloſſen von rund 1 Million Om. Hier ſoll ebenfalls eine Lände von 400 Meier Länge am Main geſchaffen werden. Von dem übrigbleibenden Gelände der großen Mainſchlinge von Leider ſoll noch ein Teil zu Induſtrie⸗ gelände verwertet werden. Der Reſt wird zu Wohnungsſiedlungen verwandt. KI. Wie man in Luxemburg die Wohnungsnot beſeitigte Auch dort war nach dem Krieg die Wohnungsnot außerordent⸗ lich groß, hervorgeruſen hauptſächlich durch einen ungewöhnlich ſtar⸗ ſten Zuſtrom von Fremden. Die Wohnungsnot konnte aber dank verſtändnisvoller Zuſammenarbeit leicht behoben werden. Als man erkannte, daß durch die Zwangsbewirtſchaftung die Wohnungsnot ſich imer mehr vergrößerte, erließ die Regierung 1921 felgende Be⸗ ſtimmung:„Die Mietſätze unterliegen von fetzt ab der freien Vereinbarung jedoch darf die Miete 5 Prozent des jeweiligen Wertes von dem betreffendean Anweſen nicht überſteigen. Vom 1. Oktober kommenden Jahres ab iſt die Zwangswirtſchaft aufgehoben.“ Nach dieſem Erlaß ſetzte ein raſendes Bauen ein: Regierung und Gemeinden gaben Bauluſtigen, Beamten, Hand⸗ werkern und Arbeitern, Gelder dazu. Trotzdem war es nicht mög⸗ lich, die Zwangswirtſchaft ſchon am 1. Oktober 1922 völlig aufzu⸗ heben. Aber ſeit 1. Oktober 1923 kennt man die Zwangswirtſchaft in Luxemburg nicht mehr, und alles geht wieder ſeinen geordneten Gana wie vor dem Krieg. Heute ſtehen ſchon eine Anzahl Wech⸗ nungen von—8 Zimmern in Luxemburg leer. * Heddesheim 29. Dez. Aus der jüngſten Sitzung des Ge⸗ meinderats iſt folgendes mitzuteilen: Die Ziegenbockverſteigerung vom 18. Dezember wird genehmigt.— Es ſollen folgende Orts⸗ ſtraßenlampen angebracht werden:„In der Mitte der Straßen⸗ heimerpfadſtraße, am Ende der Triebſtraße und am Ende des Fried⸗ hofwegs.— Dem Geſuch des Frl. Dr. Maas hier um Herſtellung einer Straßenrinne vor ihrem Wohnhauſe Triebſtr. kann nicht ent⸗ ſprochen werden.— Die hieſige Gemeindejagd Diſtrikt 2 ſoll gekün⸗ digt werden.— Die Errichtung einer Gemeindeſatzung wird abge⸗ lehnt.— Dem Geſuch des Johann Bolleyer hier um Gewährung eines Baudarlehens von 300 M. aus Mitteln der Gebäudeſonder⸗ ſteuer wurde entſprochen.— Dem Geſuch der Erwerbsloſen um Gewährung einer einmaligen Unterſtützung wurde nicht entſprochen.— Dem Geſuch der Hebamme a. D. Jöſt um Er⸗ höhung ihres Ruhegehalts von monatlich 25 M. auf 30 M. wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1925 an entſprochen. Neuſtadt a. Hdt., 29. Dez. Zu Beginn der heutigen letzten Sitzung des alten Stadtrats gab Bürgermeiſter Dr. Forthuber eine ſcharfe Pro teſterklärung gegen die Reichsvermßbaensverwaltung ab. Um der namentlich durch die ſtarke Beſatzung in Neuſtadt a. H. beſtehenden großen Wohnungsnot zu ſteuern, ſeien vom Reich Beſatzungsbauten er⸗ richtet worden. Davon ſeien 77 Wohnungen von der Beſatzung tatſächlich übernommen worden, 47 ſeien im Rohbau fertig und 60 Wohnungen ſeien überhaupt nicht begonnen worden. Es ſeien immer noch 180 Privatwohnungen durch die Beſatzung in Anſpruch genommen. Anſtatt nun auch die 47 im Rohbau fertigen Woh⸗ nungen für die Beſatzung zur Verfügung zu ſtellen, wolle die Reichsvermögensverwaltung dieſe Bauten nunmehr veräußern und zwar, wie es heiße, um die Mittel zur Fortſetzung ſtill ge⸗ legter Bauten zu bekommen. Noch dazu würden ſie veräußert au die Reichspoſt und an die Reichsbahn, von denen man doch erwarten könnte, daß ſie ſelbſt bauen. Auf die Beſchwerden der Stadtverwaltung ſei ihr geantwortet worden, ſie könne ja ſelbſt dieſe Bauten kaufen. Das hieße nichts anderes, als daß das Reich einer kleinen Stadt von 20 000 Einwohnern die Beſatzungs⸗ laſten aufbürden will, denn ſelbſt wenn die Stadt dieſe Bauten kaufen könnte, müſſe ſie dieſe ſelbſtverſtändlich der Beſatzung an⸗ bieten, da man die Privatwohnungen nicht auf die Dauer beſchlag⸗ nahmt laſſen klönne. Wie aber das Reich an die Stadt verkaufen wolle, gehe aus nachſtehendem Beiſpiel hervor: Für ein Gebäude von 18 Unteroffizierswohnungen zu je 3 Zimmer und Küche ver⸗ lange die Reichsvermögensverwaltung den horrenden Preis von 267 500 Goldmark. Dieſes Gebäude ſei vom Reich mit Papier⸗ mark gebaut. Das Grundſtück hierzu, das die. Stadt dem Reich für wenige Papiermark überlaſſen habe, ſei jetzt mit 21 440 Gold⸗ mark eingeſetzt worden. Der Bürgermeiſter bemerkt hierzu, daß er die Angelegenheit dem baheriſchen Miuiſterpräſidenten zur wei⸗ teren Verfolgung mitgeteilt habe. Der Stadtrat pflichtete dieſem Proteſt einmütig bei und beſchloß, die Sache dem neuen Reichstag vorzutragen.— Für die Anlegung eines neuen Trottoixs an der Lambrechter Straße im Schöntal wurden 7500, Mk. und 4500 Mk. genehmigt. Als Notſtandsarbeit ſoll die v. d. Tannſtraße herge⸗ Die ſtädt, ſollen auf ſechs Monatsraten per⸗ hlung den Betroffenen nicht ſo ſchwer richtet und die Hetzelanlagen moderniſiert werden. Umlagen für 1924—2 5 keilt werden, damit die 3 fällt. Zum Schluß warf Bürgermeiſter Dr. Forthuber einen Rückbl!ſick auf die verfloſſene Stadtratsperiode. Trotz bhedeuten⸗ der Fortſchritte im Gemeinweſen konnte bei Abſchluß des Voran⸗ ſchlags 1924—25 der Bürgerſchaft eine Erhöhung der Umlagen erſpart bleiben und noch dazu auf die Lohnſummeſteuer völlig verzichtet, die Beherbergungsſteuer vom 1. Januar ab aufgehoben werden. Das Vermögen der Stadt iſt von 6 Millionen im Jahre 1914 auf 9 Millionen im Jahre 1924 geſtiegen. Die Meh⸗ rung iſt hauptſächlich auf die Erneuerung des Gaswerks, die Ex⸗ werbung des elektriſchen Ortsnetzes und beſonders die Errich⸗ tung des Elektrizitätswerkes zurückzuführen. Der Bürgermeiſter dankte dem Stadtrat für ſeine Mitarbeit, worauf Stadtrat Helfferich die Vordienſte des 1. Bürgermeiſters Dr⸗ Forthuber um die Entwicklung der Stadt unter dem Beifall des Kollegiums lobend hervorhob. Nus dem Cande *Heidelberg, 30. Dez. Der Umbau des Stodttheaters mit deſſen Ferligſtellung urſprünglich für Ende Dezember oder An⸗ fang Januar gerechnet worden war, dürfte ſich nach dem derzeitigen Stande noch etwa drei Monate hinziehen. Es wäre alſo, wenn nicht noch Wetter⸗ oder andere Störungen eintreten, mit der Wie⸗ dereröffnung für etwa Anfang April zu rechnen. — ſtätte„Vier Jahreszeiten“ an der alten Neckarbrücke iſt von dem bisherigen Inhaber, Herrn Müller an die frühere Be⸗ ſitzerin des Holels„Prinz Carl“, Frau Gärtner Ww., verkauft worden. N. Bon der Bergſtraße, 29. Dez. Der Weiſprachtsverkehr nach ber Bergſtraße war auch in dieſem Jahr recht annehmbar beſonders am zweilen Feiertag bei dem ſchönen Wetter. Wer ſollte nicht nach tage⸗ und vielleicht wochenlangem Stubenſitzen mal Luſt verſpüren zu einer kleinen Tour in unſere Gegend, um die reine Bergesluſt zu genießen? Büchenau(bei Bruchſal), 30. Dez. Beim Füttern der Farxen wurde der Farrenwärter Jakob Ebenbeck von einem der Tiere zu Tode gedrückt. *Karlsruhe, 30. Dez. Der Karlsruher Kriminalpolizei iſt mik Hilfe der Stuttgarter Polizei wiederum ein glücklicher Fang ge⸗ lungen. Am 17. Dezember wurden einem Lehrling, der für ſeinen Arbeitgeber auf dem hieſigen Poſtſcheckamt 5000 Mark abgehoben hatte, alsbald nach Verlaſſen des Poſtſcheckamts von zwei Burſchen der ganze, abgehobene Betrag gegen Aushändigung einer gefälſchten Quittung des Poſtſcheckamts abgeſchwindelt, unter der Angabe, ſie kämen im Auftrage des Poſtſcheckamts, der Scheck gehe nicht in Ordnung. Die beiden Täter ſind nun, vor einigen Tagen in Stutt⸗ gart feſtgenommen worden. Es handelt ſich um einen 19jäh⸗ rigen Ausläufer von hier und einem 24ſährigen Hilfsarbeiter au⸗ Dornſtett, de bereits am 15. Dezember in Stuttgart auf ähnliche Art einem jungen Mann Geld abgenommen, das vom Stuttgarter Poſtſcheckamt abgehoben worden war. Die beiden raffinierten Schwindler hatten ſich nach der Tat in Karksruhe mit dem abge⸗ ſchwindelten Geld in Durlach neue Kleider beſchafft und ihre abge⸗ legten Kleider nach Karlsruhe geſchickt. Durch ein Fahndungsaus⸗ ſchreiben ſtellte die Polizei die Namen der beiden Schwindler feſt und am 23. bezw. 24. Dezember erfolgte die Feſtnahme in Stutl⸗ gart. 5* Raftakt, 30. Dez. Die Gemarkung von Durmersheim und Vietigheim wird ſeit mehreren Jahren von einer ſchweren Wild⸗ ſchweinplage heimgeſucht, unter der beſonders die Kartoffel⸗ äcker zu leiden hatten. Etwa 80 Jäger aus Karlsruhe, Baden⸗Ba⸗ den und Raſtatt veranſtalteten ſchon lange Treibjagden, um dem ge⸗ führlichen Schwarzwild den Garaus zu machen. Ein alter gerie⸗ bener Baſſe verſtand es, ſich bis jetzt dem Schütpen zu entziehen. Der Eber wechſelt immer von einem Gebiet ins andere., Am zwei⸗ Flüchtling auf der Gemorkung Bietigheim zu ſtellen“ Ein aller Weidmann, Regiſtratur Kurt Rösner, ein ehemaliger Oberjiger brachte dos Tier durch einen Kapitalſchuß zur Strecke. Der Keiler wiegt über 3 Zentner. Dem tüchtigen Schützen Weidmannsheil! * Schillach, 30. Dez. Als das djährige Töchterchen des Braueret⸗ arbeiters Kernberger durch die hieſige Brauerei ging, wurde das Kind von einer Transmiſſion erfaßt und auf der Stelle getötel. *Bühl, 30. Dez. Eine großzügige Löſung in der Auf⸗ wertungsfrage unternahm die Druckereigeſellſchaft„Unita⸗ hier. Auf Anregung ihres Vorſitzenden, Geiſtl. Rat. Abg. Rückel wurde beſchloſſen, ſeine bei zwei Sparkaſſen während der Juflation getilgten Hypotheken freiwillig bis 50 Prozent aufzuwerten.„Dieſe Aufwertung ſoll aber ſozialen Charakter kragen, inſofern als die Unitas die Aufwertungsprozenſätze den Spareinlegern der Vor⸗ kriegszeit zufließen läßk, die durch die Inflation ihr Vermögen ver⸗ loren haben und in Not gekommen ſind. In Ausführung dieſes Be⸗ ſchluſſes hat die Direktion der Unitas ſich von der Städtiſchen Spar⸗ kaſſe Bühl 70 Spareinloger und von der Sparkaſſe Achern 30 Spar⸗ einleger namhaft machen laſſen, die am Dienstag je 50 Mark aus⸗ tezahlt erhielten bezw. die die nächſten Tage erhalten. Eine Aus⸗ wähl der Einleger wurde den Sparkaſſen überlaſſen. Konfeſſion und politiſche Richtung ſpielen dabei keine Rolle. * Pforzheim, 30,. Dez. Im Alter von 50 Jahren iſt hier an den Folgen eines Schlaganfalles Prof. Joſef Auguſt Würtele, der lange Jahre an der Oberrealſchule tätig war, geſtorben.— Der Mitinhaber der Firma Hummiel ul Siegele, Fabrikant Karl Hummel, iſt am 2. Weihnachtsfeiertage im Alter von 61 Jahren aus dem Leben geſchieden. „ Wolfach, 30. Dez. Beim Holzfahren gerket der 20fähr. Sohn des ÜUhlhofbauern im oberen Neuenbach unter den Wagen, wurde überfahren und getötet. 3. Freiburg, 30. Dez. Der in einem der Wieſentäler Aufruhr⸗ prozeſſe zu 2 Jahren Gefängnis verurteilte Vorarbeiter Möſch aus Lörrach war in Freiburg auf dem Wege zum Gerichtsſaale flüchtig gegangen. Möſch hielt ſich ſeither im Elſaß auf, kam aber über die Weihnachtstage heimlich zu ſeiner Familic nach Lörrach zu Beſuch, wo er dann verhaftet wurde. Breiſach, 30. Dez. In Kiechlinsbergen iſt das große aus der Kloſterzeit noch ſtammende Oekonomiegebäude des Schloſſes aus unbekannter Urſache niedergebrannt. „ Immendingen, 30. Dez. Der aus Leipferdingen im Jahre 1884 nach Amerika ausgewanderte Rupert Riedmüller iſt in Columbus in Nordamerika bei einem Automobilunfall ums Leben gekommen. Er hinterläßt Frau und acht Kinder. *Allensbach(Amt Konſtanz) 30. Dez. Am Bahnübergang bei der Gärtnerei Bieſinger ereignete ſich am Weihnachtsabend gegen 7 Uhr ein Unlfal. Ein Fuhrwerk wollte kurz vor dem Paſſieren des von Konſtanz kommenden Perſonenzuges den Bahnübergang über⸗ aueren, wobei der Wagen an der halbheruntergelaſſenen, Schranke hängen blieb und nicht mehr rechtzeitig gelöſt werden konnte. Der Zug erfaßte das Pferd und ſchleuderte es ſamt dem Wagen zur Seite. Das Pferd wurde ſo ſchwer verletzt, daß es ge⸗ tötet werden mußte. Das Fuhrwerk iſt völlig zertrümmert. Men⸗ ſchenleben kamen nicht zu Schaden. Der Unfall dürfte wohl auf den herrſchenden Nebel zurückzuführen ſein, bei dem der Fuhrmann in der Dunkelheit die Schranke nicht erkennen konnte. Pfarrer Heumann; Heilmittel stets auch vorrätig im Alleindepot⸗ Einhorn-Apotheke Lerarterg Mannhelm, am Markt R 1. 2/ Tel. 7125 Das grogße DIarrer Hleumarn-Zus SSFFFPFF (320 Selten, 200 Abbiſdungen) erhält jeder Leser, det seine Adresse einschickt. Von der Fma Ludwig Heumann u. Co, Nürn⸗ berg M 74 gratis und nanko zugesandt. Postkarte genügt. 7 zen Weihnachtsfeiertag gelang es aber einigen Raſtatter Jägern den EmIi98, K. heidelberg. 30. Dez.(Eig. Bericht.) Die bekannte Gaſt⸗ 36 14 5 1 Duunetag. den 30. Dezember 1924 Neue Maunbeimer Feituns Rbend⸗flus gabe! 5. Seite. Ar. 604 Sportliche KRundſchau Wiedererwachen des Eislaufes im Schwarzwald Es ſcheint ein Naturgeſ in ſportlichen Di 1 11* Naturgeſetz auch in ſportlichen Dingen zu ſein, daß etwas —51 einmal recht weit in die Ferne gerückt und kaum mehr vorſtellbar ſein 15 05 ſein Wert richtig erkannt werden ſoll, Der Eisſport im Schwarz⸗ gand gehört in dieſe Erſcheinungsreihe ganz zweifellos. Vergleicht man die te nach der Jahrhundertwende, ſo findet man allenthalben im und am ebirge imSchwarzwald eine noch hochentwickeltepflege desElsſports. Aieen aber geht das Intereſſe rapid zurück, und der Krieg hat ein Ueb⸗ Nchmen um durth das Fehlen der Vorbilder den letzten Anſporn noch wal men. Die ungemeine Entwicklung des Skiſports gerade im Schwarz⸗ d begünſtigte dieſes Bild zum Nachkeil des Eislaufes noch mehr. „Kein Zweifel beſteht, daß dem Eislauf damit bitter Unrecht geſcheben Einfache, leicht auszuübende Körperkulfur iſt damit in einen — Jube gedrängt und za pelt 15 e Andeſſen eint die Zeit des Abfeitsſtehens für dieſes 888 des Winterſportes 15 55 ſein. Es regen 10 vielfach die Hände, um die Schlacken des Vergeſſenſeins von eſem ſchönen Kind winterlicher Frenden zu löſen und es in kriſchem Gewanbe und im hellen Licht den Menſchenkindern, die es abgetan wähnten, wieder zu neuem Leben erwacht, vorzuführen. Schon der Verſuch kann als Verdienſt angeſprochen werden. den Fder belaunte Winterſportplatz Triberg im Sch w arzwald in dieſem Winter macht, um mit dem Deutſchen Eislaufverband auch em Etsſport in dieſem ſchönen Winkel des mittleren Schwarzwal⸗ des, der mit Hilfe der intereſſanten badiſchen Schwarzwaldbahn aus allen Teilen des Reſches leicht und bequem zu erreichen iſt, wieder das Heim zu bereiten, das er einſtmals gehabt hat. Man hat ſich darauf beſonnen, daß neben Skilauf, Bobfleigh und Rodel eben⸗ bürtig der Schlittſchub ſtebt. A. Die klimatiſch günſtige Lage Tribergs ſcheint für einen ſolchen Verſuch, ein ſolches Streben nicht unvorteilhaft. Der Windſchutz, den die Berarippen der Talſchaft bieten, die gleichmäßige Tempe⸗ ratur ohne erhebliche Tagesſchwankungen, die Lage der für den Eis⸗ lauf in Frage kommenden Eisfläche auf dem Bergſee, die für Kunſtlauflonkurrenzen wie aeraffen erſcheint, das ſtimmungsvolle landſchaftliche Bild, das ein gegen Süden ſich ſchließender Berg⸗ krkus ſchafft, alles das ſcheint für ein Beginnen von auter Vorbe⸗ dentung zu ſein Es ſind emſige Kräfte mit Exnſt an dex Arbeit, um ein Aufholen der Verfäumnis vergangener Jahre anzubahnen und den Erfolg zu verankern. In dieſem Herbſt iſt für die bevorſte⸗ henden Wintertage. die bereits benügzbares Eis infolge des Froſt⸗ wetters gebracht haken, in weiteſtem Maße Vorſorge getroffen wor⸗ den, daß alle Faktoren zuſammenklingen können, um dem Eislauf zu geben was des Etslaufes iſt. Die Fläche des Bergſees hat durch die Entfernung von zwei Inſeln und einer Landzunge weſentlich gewonnen, für unmittelbare Unterkunft iſt geſorgt, dem abendlichen Laufbedürfnis kommt eine neu geſchaffene Beleuchtungsanlage ent⸗ Tabr⸗ Als 15 8 5 Sch der Triberg. der ſich dieſe Mühe um die Sache macht, im Benehr mit 1— Deutſchen Eislaufverband eine Konkurrenz im Sauſeen ausſchreiben, die am 17. und 18. Jauuar ſtattfinden ſoll und von der man ſich den beſten Erfolg für die Werbung und Wiederbele⸗ bung im Eisſport verſpricht. Und der Winterſportverein Triberg hofft, daß man draußen bei den anderen Brudervereinen ſeinem Streben die richtige Würdigung entgegenbringt und die Abſichten im Intereſſe dez Eisſvortes durch tatkräftige Anteilnahme in Ge⸗ ſtalt vielfachen Erſcheſnens zu der ausgeſchriebenen Kankurrenz unterſtützen möge. Neues aus aller Welt Ein unterirdiſches Kaufhaus Das Leipziger Antergrundmeßhaus vor der Vollendung „Aus Leipzia wird uns geſchrieben: Um Ausſtellungsmöglichkeiten für die ſtändi de der Ausſteller der Leipziger Meſſe zu Ige e e Löffentlichen Stadtplätzen auch eine Anzahl großer Hallen gebaut worden, darunter auch die Meßhalle Markt. Die Benutzung dieſer Halle war von den ſtädtiſchen Behörden aber nur bis zum Jabre 1924 geſtattet worden. und eine Verlängerung dieſer Friſt ſchien ausſichtslos, da ein Teil der Leipziger Bepölkerung die Halle auf Der Felſenbrunner Hof Eine Gutsgeſchichte von Anng Croiſſant-Ruſt Copyright bei Georg Müller, München. 8(Nachdruck verboten.) Nun, do viele Lichter auftauchten, erkannte ſie ihn auch. „Iſt er tot?“ fragte ſie wie ein furchtſames Kind. Awine und Helene kamen die Treppe herauf und nahmen die Bebende in ihre Arme. „Komm, Mutter, komm in dein Zimmer, es iſt nichts, Heinrich iſt nur unwohl geworden; er iſt geſtürzt und blutet, aber es macht nichts. Komm nur!“ Dder Vater? Wo iſt der Vater?“ wiederholte ſie und ſchaute immer noch wie feſtgebannt hinunter. Plötzlich riß ſie ſich von ihren Töchtern los und, indem ſie mit wilden Augen umherblickte, klagte ſie laut:„Er iſt es doch! Ihr habt gelogen! Das iſt nicht 36) Heinrich. Er iſt es! Er liegt dort unten und iſt naß und ſchwarz, und das Waſſer rinnt von allen Seiten über die Bahre. Der Weiher!— es hat ihn in den Weiher gezagen!“ und mit weſt auf⸗ geriſſenen Augen blickte ſie ins Leere und ſagte geheimnſsvoll: „Der Weiher hat ſich gerächt!“ Dann näherte ſie ſich mit ganz viſionärem Ausdruck dem Treppengeländer und ſah wieder wie gebannt in den halbdunzlen Gang hinunter, auf deſſen Grund die mit einem Tuch bedeckte Bahre ruhte, von den unruhigen Lichtern förmlich hin und her gezerrt. Helene folgte mit offenem Munde, an allen Gliedern ztternd, den Blicken der Mutter und ihren Armen die anfingen, ſich wie Pumpenſchwengel zu heben und zu ſenken: allmählich boben und ſenkten ſich auch die Augen förmlich im Takt mit den Armes— Helene konnte es nicht känger mit anſehen, ſie wurde blaß und lag auch ſchon, ohne einen Laut ausgeſtoßen zu haben, am Boden. Nun wurde Alwine unwirſch; zuerſt ſchüttelte ſie ihre Mutter onergiſch am Arm, um ſie zu ſich zurückzubringen, rief ſie in den Flur hinunter:„Mehr Licht! Viel mehr Licht! Auch Lichter 50 herauf!“ Dann unterſti 15 und hob ſie Helene, die langſam auf L Knie kam und allmählich aufſtand. Als Alwine ſah, daß die utter ſich immer noch über das Geländer beugte, und ſich nicht von dem Bild da unten trennen konnte, ergriff ſie feſt ihre Hand und ſagte beſtimmt:„Nun ſollſt du's wiſſen, Heinrich iſt geſtochen worden im Wald oben.“ Aber die Mutter hörte nur halb hin, ihre Blicke wanderten ümmer wieder zurück, ihre Gedanten ſchienen weit fort zu ſein. „„Hörſt dus“ wiederholte Alwine„Heinrich iſt geſtochen worden im Wald, Peter hat ihn geſtochen. „Im Wald? Auch der Wald rächt ſich?“ fragte ſie furchtſam, nur einen Teil von Alwines Worten faſſend. „Tragt ihn ſetzt herauf!“ befahl Alwine, als ſie ſah, daß Lichter und Lampen genuüg unten waren. 9 0 0 „Vorſicht! Sachtel“ 0 90 Zu Helene:„Nimm dich doch zuſammen und führe die Mutter weg. Was ſeid ihr für Leute! Zu nichts zit gebrauchen. Fallt um mie die Mücken. Du ſiehſt ganz grünweiß aus. Muß man denn gleich ſo die Faſſung verlieron? Bleibe bei der Mütter, ich will für das übrige ſorgen!“ Helene zitterte noch immer, aber ſie kommte ſich ſoweit beherr⸗ ſchen, die Mutter wegzuführen. Sie ging auch willig, nur von Zeit ch Lu 15 ſchaute ſie nach der Treppe, auf der das Tappen von vor⸗ ſichiigen Füßen hörbar wurde. HPielene zu tröſten,„er ging ſebhr früh, ehe wir zien Heidefelſen dufbrachen. Er meinte, da Heinrich und Peter— erſt Alwines Worde gekommen, ha und ohne Ausdruck.„Das Kind!“ klagte ſie dann und wurde un⸗ „Der Vater war gar nicht mehr oben, als es geſchah,“ ſuchte Peber71“ rief die Mutzer dagwiſchen, wie wenn ihr plötzich Ib ee zwwar:„Was iſt das une Beter Wo iſt Peter Hoit Peteel Was bat er getan? Iſt er eine Berſchandelunga des Stadtbildes betrachtete. Um für die Meßhalle Erſatz zu ſchoffen, beſchloß die Leipziger Meſſe⸗ und Aus⸗ hat 4800 Tonnen Kies, 120 Tonnen Eiſen und 590 Tonnen Zement Das Innere des Hauſes zeiat eine große, von ſteinmemäßig bear⸗ verziert ſind. Die Decke iſt eine Eiſenbeton⸗Balkendecke mit unter⸗ Kaſſetten befinden ſich die elektriſchen Beleuchtunaskörper. hohlräume ſind aleichzeitig zu Heizkanälen ausgebildet. Aus den in der Alten Handelsbörſe am Naſchmarkt untergebrachten Heizanlagen wird der erhitzte Dampf durch Rohrleitungen unter dem Alten Durch Ventilatoren wird die friſch eingezogene Luft durch die Heiz⸗ körper in die Kanäle der Decke getrieben, von wo aus die erwärmte Friſchluft durch einzelne Oeffnungen in das Meßhaus gelanat. Die verbrauchte Luft wird durch Kanäle im Fußboden abgeſogen. Inner⸗ halb 12 Minuten findet eine vollſtändige Lufterneuerung des Hau⸗ ſes ſtatt. In dem Meßhaus ſind Ausſtellunaskoſen für 200 Ausſteller vorhanden. An beſonderen Einrichtungen weiſt das Meßhaus noch Büro⸗ und Erfriſchungsräume auf, ferner eine Küche mit beſonderer Anlage zur Erwärmung von Speiſen. Das Meßhaus hat vier Eingänge. nämlich einen Haupteingang an der, der Grimmaiſchen Straße zugekehrten Seite des Marktes und drei Notausgänge an den anderen Seiten des Morktes. Der Entwurf zum Haupteingang ſtammt von dem Leipziger Architekten Otto Droge. Den Eingona bildet eine zweiarmige Treype, deren Stu⸗ ſen aus Granit beſtehen. Auf der Oberfläche des Marktplatzes um⸗ fäumt den Eingang eine Brüſtung aus Rochlitzer Porphyr, der mit Marktplatz wird zur Zeit mit einem Kleinſteinpflaſter aus Granit verſehen, das in 45 einzelnen Felder eingeteilt iſt. Das mittlere Feld wird in Moſaikausführung das alte Leipziger Stadtwappen zeigen. St. 1* — Jur Geſchichte des Bartes. Dr. Hugo Mötkfindt weiſt in der„Umſchau“ darauf hin, wie häufig die Vartmode durch ein⸗ zelne Perſonen, vor allem Herrſcher, hervorgerufen wird. Im griechiſchen Altertum war bis auf Alexander den Großen der Voll⸗ bart die herrſchende Barttracht; dann wurde durch Alexander das glatte Geſicht in der ganzen helleniſtiſchen Welt Mode und herrſchte ununterbrochen 4 Jahrhunderte lang, bis der römiſche Kaiſor Hadrian den Vollbart wieder einführte. Daß es in neuerer Zeit nicht anders iſt, zeigt der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Bart in den Joiger Jahren, die„Es iſt erreicht“⸗Mode in den goiger Jahren, der Franz⸗Joſef⸗Bart im alten Deſterreich. Nach 1918 ging der Vollbart in Deutſchland zurück, wohl nicht ohne Einfluß der politiſchen Eregniſſe. Faſt ſcheint es, als od mancher mit dem Abraſieren des Vollbarts die Erinnerungen an keine Kriegsjahre ſchnell auslöſchen zu können meinte. Dann kam eine kurze Zeitſpanne, in der unter dem Einfluß der Revolutions⸗ größen Spitzbärte die führende Mode zu werden ſchienen. Von Scheidemann bis Ebert trugen alle damoligen Größen ſolche Spic bärte und fanden ſelbſtverſtändlich zahlreiche Nachmacher. Aber die Mode konnte ſich nicht durchſetzen, die glattraſierte Tracht gewann 5 00 Boden und auch Ebert ſelbſt trägt heute keinen Spitzbart mehr. Sbee 1795 e blaß und faſſungslos aus dem Nebenzimmer:„Das ind! „Das Kind,“ flüſterte die Mutter vor ſich him, mechaniſch ruhiger. Zutetzt brach ſie in Weinen aus.„Der Vater! Der arme Vater!“ ein Weiher, ſein Wald. ſein Kind,“plötzlich verwirrten ſich ihre Eedanken:„Heinrich haz ihm alles genemmen, er ha: Peter aber Peter iſt ihm fortgelaufen! Beingt mir Peter! Holt den Vater! Ich will ſie beide haben!“ Doch ließ ſie ſich willig zum Sofo führen, und während ſte dort ruhte, floſſen immerfort ihre Tränen. Wie ſie ſo lag wit geſchloſſenen Augen und zuckendem Munde, die Hände raſtlos be⸗ wogend, fing ſie wiſpernd an zu ſprechen, Antworten zu geden, auf Stimmen zu hören—— Helene verſuchte ihre unruhigen Hände zu halten; vergsbens, ſie machte ſich immer wieder fpei, und ſofort wurde das halblaute Reden immer ſchneller und leidenſchaftlicher immer beſchwörender. Sie rief des Vaters Namen, ſie wollte ihn tröſten und klagte ihn an, ſie rief ihn von der Mutter des Kindes zurüch und ſtreckte doch abwehrend beide Hände aus.„Nicht! Komm nicht näher! Ich kann dich nicht ſehen. Dein Kind iſt tot, Albert, und das iſt gut. Nun ſollſt du weinen, weine nur! Ich habe ſo viele Nächte geweint, und du haſt es nicht gewußbl horch!“ So begann ein leidenſchaftliches Weinen, bei dem die Tränen ſchwer unter den geſchloſſenen Augendeckeln hervarrannen, und dem das Geſicht ruhig blieb, während der Körper unruhig Zuckte. Helenes Tränen floſſen mit denen der Kranken, Was hätte ſie auch tun ſollen? Erſchien ihr nicht heute das Leben ſo ſchwer, — wie ein Alp lag es über dem Haus. Das war nicht allein Hein⸗ richs wegen; der Arzt meinte ja, er würde bald aus ſeiner Bewußt⸗ loſigkeit aufwoachen— es ſollte nur der Blutverluſt ſein, der ihn ſo geſchwächt hatte, und eine direkto Lebensgefahr wäre eigentlich ausgeſchloſſen. Nein, alles war wüſt und kraus und wirr und dennoch leer ringsum. Sie hörte die Mutter nach dem Vater rufen— wenn ſie ihm nur heute geſehem hätte! Wie er wieder, ganz wie früher, zuviel getrunken und ſich ausgeloſſen gebärdet hätte; wie er dann in eine wütende Stimmung gegen das Leben und die Quälereien im Leben geraten und nach ein paar haſtig hinuntergegoſſenen Gläſern Kognak fortgeſtürzt war, dahin, wo ſie ihn ſchon einmal geſehen an jenem wundervollen Maimorgen oben am Andreaskreuz mit Rolf zuſammen. „Rolf!“ rief ſie leiſe en die wirren Reden der Kranken hinein und legte ihren Kopf neben den der Mutter, und rief nach ihm, der ſie heute wie eine Aufdringliche behandelt hatte. Bald weinte ſie mit der Weinenden, wöhrend Tina ratlos am Türpfoſten lehnte und nicht wagte, ihren Schmerz zu ſtören. Helene hatte, während ſich all die wirren Gedanken und dunklen Gefühle bei ihr drängten, eine merkwürdige Viſton. Es war ihr, als ſei ſie in einem ganz finſteren. aber bekannten Zimmer und bemühte ſich, von der Mitze des Raumes ausgehend, die Wände zu finden. Aber ob ſie auch nach links oder rechts, nach rückwärts oder vorwärts wendete und taſtend die Wand zu erreichen ſuchte, ſobald ſie mit dem Finger hineinſtieß, wichen die Wände zurlick, und ſie hielt mit einem Aufſchrei inne und mit dem Gefühl, ins Leere zu ſtürzen. Dabei wurde ihr Körper kalt vor Schrecken, und ſie brach in immer troſtloſeres und lauteres Weinen aus, bis end⸗ lich Alwine herbeikam. Schimpfend kam ſie und rüttelte Helene auf:„Iſt man denn in einem Narrenhaus hier? Niemand geht einem zur Hand, lauter verſtörte Geſichter und zittrige Finger! Schämt euch doch! Was tut ihr denn, wenn ein wirkliches großes Unglück geſchieht? Es wäre wahrlich anderes zu kun, als zu heulen. Niemand kümmert ſich um das Notwendigſte. Es ſind doch lauter fremde Leute im Haug außer dem alten Hannes; die anderen tanzen ja noch alle am Andreaskreuz, die Bande! Ich muß laufen und hetzen nach Arzt alles, und ihr greint und ſchneuzt euch! Was iſt denn ſo ſchlim tellungs⸗A.⸗G. gemejnſam mit der Ausſtellerſchaft der bisherigen heiteres Wetter gebracht. Halle Markt, ein eingeſchoſſiges Meßhaus unterhalb des Nachttemveraturen in der Rheinebene bis an Marktplatzes zu errichten. Nach ſchwierigen Bagger⸗ und Aus⸗J Schwarzwald und auf der Baar bis—6 Grad unter Null. Der ſchachtungsarbeiten wurde vor einem halben Jabre mit der Betonie⸗ ſüdliche Hochſchwarzwa rung des Fußbodens begonnen. Nunmehr iſt man ſo weit, daß dieſchneedecke, während vom Deckung der Halle beendiat iſt. Dieſes unterirdiſche Meß⸗] Schneehöhen gemeldet werden. baus iſt eine hervorraagende Leiſtung deutſcher Tech. Regengebiet lieat beute früh über dem Ke nikt und Baukunſt. Es iſt aus Eiſenbeton hergeſtellt undſein ſüdlicher Rand wird unſer Gebiet ſtreifen. 4 5 7 ichtliche Witkerung für Mittwoch bis 12 Uhr nachks: Nach erfordert. 3400 Ouadratmeter des Marktplatzes ſind unterkellert e und auf der Baar wieder milder. worden. Das Unterarund Meßhaus Markt— das iſt] zunehmende Bewölkung und ſpäter der offtzielle Name für die Halle— hat eine Länge von 89 Meter.] Hochſchwarzwald teilweiſe Schnee⸗ auffriſchende, ſüdweſtliche Winde⸗ eine arößte Breite von 40 Meter und eine lichte Höhe von 5 Meter..———— 4 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas., beiteten Betonſäulen getragene Halle, deren Wände mit Edelputz Mannheimer General⸗Anzeiger, G. u b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fi hänater Rabitzdecke. Si ziat Kaſſ innerhat er Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: kdecke. Sie zeiat Kaſſettenform, und innerhalb der Verantm ch f a8 Heuileton r. J Barne Richard Schönfelder; für Sport und Neues Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem ete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. ; Kurt Fiſcher; für d Die elektriſchen Leitungen für dieſe Beleuchtung und ſonſtigen polttik und egkal Anſchlüſſe befinden ſich in den Hohlräumen der Decke. Dieſe Decken⸗ dem Marktplatz teils als ein Verkehrsbemmni 5, keils als wetternachrichten der Rarisruher Landeswetterwarte Hoher Druck über den Alpen hat vorübergehend trockenes und Durch Wärmeausſtrablungen ſanken die den Gefrierpunkt. Im Id hat eine bis 10 Zentimeter ſtarke Neu⸗ ſüdlichen Schwarzwald erheblich geringere Ein ausgeſprochenes Sturm⸗ und Kanal und Nordfrankreich⸗ in tieferen Lagen Regen, im ſcher. gbatbaus und unter der Straße hindurch zu den Heizkammern des laſſen Sie ſich tagelang vom Huſten Meßhauſes geleitet, von wo er in die Kanäle der Decke gelanat. arum guälen? Holen Sie ſich in der nächſten einem Brunnen und ſteinernen Ruhebänken geſchmückt iſt. annſo Endlich waren ſie in der Wohnſtube der Mutter, da trat auch gefahndet werden. leiſe angeredet. — Alwine nahm Tina ra auf ihres Vaters Zimmer zu. 8 „Bleib zurück“, befahl ſie. Auch ſie wußte, wo der Vater niei⸗ ſtens die Schlüſſel aufbewahrte. Sie waren am rechten Ort. Aber da, der Schreibtiſch— er war, wie in der Haſt, vor dem Schloß ver⸗ „Laß doch je die Worte ſtoßweiſe, „Und das ſagſt Ich laſſe anſpannen, gehabt? Welchen Ar oder erinnerſt du di⸗ „Du rührſt di Wort! Ich will das Willen zu tun; nichts wie ſich der Vate alle verrückt im Haus. der junge Röder hinterbra zuraunte, nein, was man ofſen erzüählte! ranger ſtanden! Ein wahres Wunder, daß der noch und Verbandszeug und Waſſer und Watte, und wer 15 was 100 dewie ihn gleich ſuchenl“ bröſtete Helene,»gleich, Mit Heinrich ſtehts doch nicht ſchlecht. Rappelt euch auf, ich muß + haben werde und wel e Ar⸗ 6 7 Vs iſt mehr e Kapitall“ 5 Fortſetzung ſ0. 1 5 ————— Apotheke die tauſendfach bewährten Sagitta⸗Huſten⸗Bonbons. ber sicherste Weg allen seinen Bekannten und Geschàftsfreunden den Neu- jahrsgruss zu übermittein ist die Beteiligung im Neujahrswunsch- Anzeiger der Meuen Mannheimer Teltung Durch ihnerlangt er die wei- teste Verbreitung: niemand wird vergessen! Bestellun- gen nimmt entgegen die Hauptgeschäftsstelle E G, Rufen Sie bitis Mr. 7941-45 an Vor allem muß nach dem Galgenſtrick, dem Peter, Was? wandte ſie ſich barſch an Tina, die ſie Sie doch mit mir, Fräulein!“ bat das Mädchen. 1 5 iſt 1 5 1 „Ja—— und dann, i— 5 „Es iſt gut, Tina, laß es tot ſein. Was kann ich denn dabei 2“ Ich kann es nicht lebendig machen. „Ich— ich habe vorhin was da drin gehört.“— „So?— Wo? In Vaters Schreibzimmer?“ 85 ich war im Halbſchlaf. Ich habe doch ein paar Nächte gewacht. Aber nun, wo ich gehört hab', was der Peter getan hat, läßt mir's keine Ruh!.“ 5 „Ich habe keine Zeit!“ wehrte Alwine ungeduldig ab,„geh mit mir und hilf und pappel kein dummes Zeug.“ „Ach Fräulein, wär's nicht beſſer, wenn Sie mit mir gingen? Wiſſen Sie, jetzt fällt mir alles erſt ein; ich hab aufſchließen ge⸗ ſch das Licht aus der Hand und ging kurzen Augenblick zögerte Alwine, dann zog ſie ent⸗ ſchloſſen die Schublate auf und erſchrak, weil ſie raſche Schritte ſich nähern hörte. ſagte ſie entſchloſſen,„es iſt gut, daß du kommſt. Tina will jemanden hier gehört haben, mar der Schreibtiſch auch wirklich t1“ wies der Vater gegäult ab.„Wie kannſt du an dergleichen denken, wo es ſo viel Schweres und Trauriges gibt „Das iſt aber das Wichtigſte!“ erwiderte Alwine ſtreng.„Ich erſuche dich, ſchau ſofort nach; ich habe meine Gründe, das zu ver⸗ Peter iſt fort, man findet ihn auch wahrſcheinlich nicht— Unwillig und vorwurfsvoll zog der Vater die Lade auf; er wurde fahl und mußte ſich auf den Seſſel vor dem Schreibtiſch Mit ſtieren Augen ſah er auf die Goldrollen und begann ſie mechaniſch zu zählen; leiſe zuerſt und dann laut. Eine jede ein⸗ zelne tippte er mit dem Finger qn. Zählen, er ſank in ſich zuſammen⸗ Platte des Schreibtiſches, und 3 „Er hat es geſtohlen?“ fragte Ihr Vater antwortete lange nicht, daun 191 er endlich:„Er hat ſich ſein Erbteil genommen, weiter nichts.“ Wee L tigen ſähe, im donnernden Schnellzug mit ſeinem Raub in der Taſche, ſchaute ex in die Ferne. Nur einen Augenblick war Alwine wie gelähmt, dann kamen ſich überſtürzend: immer langſamer wurde das die Arme ſuchten Halt auf der Kapf fiel ſchwer auf die Arme. Alwine mit harter und blecherner e wenn er den Flüch⸗ Du mußt doch ſofort telegraphieren! nach allen Richtungen muß man depeſchieren! Jeden Dieb hält die Polizei auf. Man muß das anzeigen, ſofort einen Steckbrief muß erlaſſeg rarden. Daz dat er denn nur an⸗ 928 Tina foll unter den Kleidern nachſuchen, ch nicht, hörſt du? Keine Schritte weiter, kein Vor allem hüte dich, etwas gegen meinen zu Fremden, keine Anzeige. Er iſt fort, er iſt Er iſt gewefen, vielleicht iſt es ſo das Beſte.“ 105 Alwine war ganz krank vor Ingrimm, verhaltenem Taten⸗ durſt und vereitelter Rache. Es war ja vollſtändig unbegreiflich, ater benahm, verrückt einfach. Jeßt waren bald Sich einfach hinſetzen und die Hände in den Schoß legen, wenn ſopel auf dem Spiele ſtand! Das Geld laufen zu laſſen, wie wenn ein paar Tagen hatte i ch in der Pfalz über ſ ſie es nicht notwendig brauchten! Vor t, was man ee — FEFPFPTC ²˙O i. Ä(um7Xũ... Reue Wannbeimer Zeltung bend · Nusgabe) Neue Mannhei mer Jeitung» Handelsblalf Dennee— Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Billlonen Amtlicg G. 2. 8. 9 ryp. G. 30. B. 30. rp. Hoiland 1700 170.81 ooll 170.00 170,51 Duenos-Afres..884 17068 2.670.633 50 Brüſſei.. 2087 29.94 1 2008 21.08 4 Toriſtania. 83.27 62.53 83.32 62.48 Danzig 78.80.— 70.20 78.40 2 enhagen 74.45 7⁴¹64 5 74.21 74.89 2 Aſfabon 10.38 19.73 5 19.68 19.72 2 Stockholm.. 113.06 113.34 1 113.11 113.35 80 Heſſingfors. 10,54 10.58 2 10,54 10,525 7 Jiallen. 17.85 17.88 17.30 17.70 London 419.847 19.897 5 19.977 19.877 7 New. Hork.405 4205„ 4.205 8 Dartte 2269 22.75 24.74 22.60. Schwetzz 81.55 81.75 0 61.65 81.85 5 Spanien 58,68 88.92 8 58,60 53.34 5 Japan 10813 1817 8.816.670 8 Konſtantihopel..28 2,20 2,28.20 Rio de Janeito 0,468 08„.451.483 2 Wien abg.. 5024 86424 3.804 5022 4 12.89 12,78 5 14.962 12.782 3 Jugoſtadien 9,41 6,40 1 8,45 9,47 Dudapeſt.. 781 5,771 8,/71 875* 3 Sea„ 3⁰³5⁵.045.005.075 0 22 4 Börjenbecichte Frankfurter Wertpapierbörſe Schwächere Tendenz Jrankfurt a.., 30. Dezbr.(Drahtb.) Die Stimmung an der Börſe iſt auch heute abbröckelnd und ſtark zurückhaltend. Zum Jahresſchluß mehren ſich jetzt die Realiſfationen und durch die wenig befriedigenden politiſchen Verhältniſſe hinſichtlich der Räumung von Köln werden dieſe Glattſtellungen erſt recht gefördert. Auch heute ſind namentlich wieder die chemiſchen Werte und die Montanpapiere ſtark gedrückt. Die Kursverluſte betragen auf dieſen Gebieten bis zu 2 Bill. Prozent. Auf alle anderen Marktgebieten ſind die Kursverluſte in der Ueber zahl, doch ſind dieſe nicht ſehr erheblich; überhaupt iſt eine gewiſſe feſte Grundſtimmung immer noch feſtzuſtellen. Im Freiverkehr iſt die Tendenz etwas ſchwächer, doch waren heute hier die Umſätze etwas lebhafter. Api 1,75, Becker Stahl 1,2, Becker Kohle 774, Benz 476, Brown Boveri 90.9, Growag 0,110, Hanſa Lloyd 1,2, Krügershall 8986, Petroleum 1624, Raſtatter Waggon 57/6, Kadel Rheydt 5,50, Uſa 12,8. Auf dem Geldmarkt iſt der Bedarf zum Jahresſchluß etwas größer geworden, aber bisher konnten noch alle Anforde⸗ rungen glatt erledigt werden. Auf dem Deviſenmarkt vetrug die Nachfrage heute 50.000 engliſche Pfund; das Angebot beſtand aus 9000 engl. Pfund. An der Nachbörſe war es ſchließlich ſehr ſtill. Umgeſetzt wurde faſt nichts mehr. Die Tendenz war gegen Schluß gut behauptet. Berliner Wertpapierbseſe Luſiloſigkeit, Geldverſteifſung und mangelnde Ankernehmungsluft Berlin, 30. Dezbr.(Drahtb.) Zu Beginn des heutigen Ver⸗ kehrs herrſchte große Luſtloſigkeit. Die ſchwebenden außen⸗ und innerpolitiſchen Fragen, eine leichte Geldverſteifung und der Jahres⸗ ſchluß lähmten die Unternehmungsluſt. Das geringe Angebot fand nur zu etwas ermäßigten Kurſen Aufnahme. AAm Montanmarkte betrugen die Rückgänge bis zu 2 Prozent, ſo bei Stinnes⸗Riebeck und Hoeſch. Gut behauptet blieben jedoch Gelſenkirchener und auch Harpener. Von den übrigen. Induſtriewerten gaben über 4 Prozent nach Badiſche Anilin, Höchſter Farbwerke und Akkumulatoren. Auch Stöhr u. Co. gingen weite. zurück und büßten ziemlich 3 Prozent ein. Die Bankaktien blieben meift unverändert. Berliner Handels⸗ geſellſchaft verloren einen großen Teil ihrer geſtrigen Steigerung und ſtellten ſich 371 Prozent niedriger. Die Schiffahrts⸗ aktien neigten zur Abſchwächung. Am Bahnenmarkte ſtellten ſich Canada und Baltimore um 5 Prozent höher. Der Markt der deutſchen Anleihen war bei ſtillem Geſchäft gut behauptet. Auch ausländiſche Renten änderten ſich nicht in bemerkenswerter Weiſe. Im Verlaufe trat am Montan⸗ markte einige Kaufluſt, insbeſondere für Gelſenkirchener und Phönix hervor, die eine allgemeine leichte Beſſerung der Geſamttendenz zur Folge hatte, ohne jedoch die Geſchäftstätigkeit anzuregen. — Eiſen- und Bronzegießerei vorm. Carl Jlink, mannheim hr. Die ao..⸗V. vom 30. d.., in der 11 Aktionäre mit 19193 Stimmen vertreten waren, genehmigte einſtimmig die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz und die Umſtellung von 100: 1 auf 350 000 Goldmark Aktienkapital, ſo daß auf 2000 Aktien eine Aktie zu 20 G. entfällt. Die Eröffnungsbilanz bewer⸗ tet die an der Amerikaner⸗, Großen Wallſtadt⸗ und Friedrichsfelder⸗ ſtraße in Mannheim gelegenen Grundſtücke von etwa 12 000 Oudrat⸗ meter, mit 249 000; Gebäude, Maſchinen, Werzeuge, Modelle und Anſchlußgeleiſe mit 133 235 /, Vorräte mit 98 046 /, Kaſſe und Wechſel mit 1832, Debitoren mit 11948. Unter den Paſſiven erſcheint das Aktienkapital mit 350 000 J, die Reſerve mit 40 000, zuſammen 390 000% Eigenkapital als Ueberſchuß der Aktiven über die Paſſiven. Die Vorkriegshypothek von 300 000 iſt mit 15 Prozent auf 45 000 aufgewertet; Kreditoren haben 59 062 zu fordern. Im erſten Semeſter war der Ge⸗ ſchäftsgang ein ungünſtiger, hervorgerufen durch die Geld⸗ knappheit, die bis tief in den Sommer hinein andauerte und durch den 6 Wochen anhaltenden Streik in der ganzen füddeutſchen Metallinduſtrie. In den letzten Monaten dagegen war der Ge⸗ ſchäftsgang wieder ein verhältnismäßig recht günſtiger, ſo daß die letzten drei Monate die Scharte des erſten 4⸗Jahres ausgewetzt haben. Augenblicklich ſeien alle Abteilungen„ordentlich“ beſchäftigt. Der Iwangsvergleich beim Skahlwerk Becker Das Amtsgericht Krefeld hat, wie ſchon im heutigen Mittagsblatt von uns kurz berichtet, in der geſtern ſtattgefundenen Gläubigerverſammlung den Zwangsvergleich beim Stahlwerk Becker beſtätigt. Die ſanierende Gruppe Metz⸗Neu⸗ rath hatte bekanntlich für das Zuſtandekommen ihres Vergleichs⸗ vorſchlags zwei Bedingungen geſtellt: einmal ſollten die Ermag⸗Bank und die Indu⸗Bank auf ihre Regreßanſprüche gegen Becker Stahl verzichten und dann ſollte der Zwangsvergleich erſt dann bindend ſein, wenn die Beſchlüſſe der Hauptverſammlungen Rechtskraft er⸗ langt hätten. Dieſe beiden Bedingungen hatte Metz jetzt fallen laſſen. Nun ſchweben noch Anfechtungs⸗ und Nichtigkeitsklagen, aber für die Gläubiger iſt das ohne Belang, da durch das Fallen⸗ laſſen der Bedingungen die Friſten für die Auszahlung der Ver⸗ gleichsquoten ſofort zu laufen beginnen. * Weinbrennerei Scharlachberg.⸗G., Bingen am Rhein. Die geſtrige ao..⸗V., in der von insgeſamt 21 Millionen Papiermark 19 036 000 Pe vertreten waren, genehmigte die Papiermark⸗Bilanz per 31. März 1924. Eine Dividende gelangt nicht zur Ausſchüttung. Die Verſammlung beſchloß mit allen gegen zwei Aktionäre, die ins⸗ geſamt 810000 ½ Kapital vertraten, das Aktienkapital in der Weiſe umzuſtellen, daß je eine Papiermark⸗Aktie von 1000 P. auf 60 Gel umzuſtempeln iſt. Dabei ſollen Stamm⸗ und Vorzugs⸗ Akktien gleich behandelt werden. Das vergangene Geſchäftsjahr litt unter den Folgen der Inflation und der Ruhrbeſetzung. Das neue Geſchäftsjahr weiſt beſſere Erfolge auf und ſoll zu günſtigeren Er⸗ wartungen berechtigen, da ſich die Erzeugniſſe dank ihrer vorzüg⸗ lichen Qualität und guten Werbung immer größerer Beliebtheit erfreuen. e * Mechaniſche Baumwoll⸗Spinnerei und Weberei Kemplen, Kemplen i. Allgäu. Die Goldmark⸗Eröffnungsbilauz für 1. Januar 1924 verzeichnet u. a. folgende Poſten: Aktienkapital 1,55, Unter⸗ ſtützungs⸗ und Wohlfahrtsfonds 0,15, Rentenbankſchuldkonto 0,26, verſchiedene Verpflichtungen 0,64 Mill. Re, dagegen: Fabrik⸗ Schuldner 0,28, Vorräte 0,43 Mill. RA. 28. 30, 0. Tricotm. Beſigh..—.——.—Ver. Ultramarinf. 24.75 24. Zſchockew., Klien. 1,28 Kurs ottel Tbürg. Lief.Gotha 10.50 11.—Ver. Zeſlt. Berkin.—.20 Zuckerk. B. aado, 80.4 —.— 9 2 150 28 3 hal 1 8 4 Ver. deutſch. Dele 32,.75—.[Voigt äff. St..— 1 eilbronn 3, Aktten und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen 123 80 10.85 5 1 355 7 995 305 1 Ber. Faßt. Caſſol.25.15 Wanß& Freytag.30 3,* eingau 3.* 1 in Bilkenen Nark pro Stü..BBer. Pinſel Rürnb 18.90 18.90 Zeſlſt.Waldhof St..85 1— Sluttgart.55.50 kexu 20; Freiverkehrs⸗Kurſe. 2*— 5 Fran rter Dividenden⸗Werte. Benz..75.65 Kreichzauer..——,— Raſtatter Waggon—.—.15 Bank⸗Aktien. Eiderfeld. Kupfer.52 0,53 Mansſelder...33 4,38/ faa 19.25 12,80 29. 80 29. 80. 29. 80. 257 D. Creditbk. 3,20 3,25 D. Hypothetendn: 8 70 6,70l Nheln. Creditbank 3,20 3,20 Babiſche Bank.. 33,—83,. Uleberſ.⸗Dank 95.— 95. Ahein. Hyp.⸗Bank.80 7,80 Br. Jnd. 1,85.90, Vereinsvank..32 0,321 Südd..⸗Cred./B.—— apr..Creh. W..——.— Distom.-Geſellſch. 17.80 17,45 Südd. Discontog. 10,80 10. Sop. u. Bb..50 3,50 Dresdner Bank.70 8,45 Wiener Bankver. 6,55.60 Bermer Baukvetk..85 1⸗50 Frifrt. Hop.⸗Bank.30.50J Witorg. Bankanſt.—.——.— Derſſrer Handgef 153.0 157.0 Metallö. u..G. 19,90 19,25„Notenbank 76,— 78.— Com. u. Privatgk. 6,50 6,65 Mitteld. Crcedii⸗B..— 197 Vexeinsbant.— 3,— Darmſt 8. Nat.⸗B. 13.25 13.10 Nürnderg. VB.-Bk. 10.— 19,.— Mannh. Berſ.-Geſ. 70,.—— Deutſche Bank. 12.75 12.85 Oeſter. Cred. Anſt. 10,10.80J Franef. Eilg. Verl. 72.50 72,25 .Aauſche Bart—.— 80.— Ffälzer 50p. ⸗St..20.,10½ Oberrh. Verſ.-Jeſ.———.— D. Eftekt u. Werte.20.20 Neichsbank 62.5 62.25 Frantf. N. u. Mito.—.—— Vergwerk Aktlen. Bochumer Bd. u. G. 89,— 86.—Harpen. Bergdau 128,0 128.01 Oberſchlel. Eb.Bd. 12,83 12,25 Buderus Ekſenw. 20,40 21,20 Kaliwerk Aſchersl. 19.25 18.95 do. Eiſenind. 11.80 11,75 D. Luxem, Bergw. 86.75 87.— Koliwrk. Salzbetf.—.——Phöntr Bergbau. 88.50 57,25 Eſchweit Bergwrk. 124.5 119.5 Kaliwerke Weſter. 24,30 24. Rhbein Branatohle 45,25 42,75 Friedrichsh. Bgw...—,—Lothr. H. u..-B. 61.— 60,85 Salzw. Heilbronn„ 32,75 Mannesmannröh. 66.30 64,50 Tellus Bergoau. 3..— B. K. u. Laurahütte.80.50 Trauspork- Alktien. Schantungbahn.30.50 Arddeutſch Llond 8,90.95l Baltimore& Ohio 61.— 62.— Hdg,⸗Amt. Patetf. 27,25 26.25 Oeſtar.-II. St.⸗B..—.— 26.— Induftrie⸗Akkien. Eichb⸗ Mannhelm.—.— 68.— Bad. Anil. u. Soda 32.50 31.401 Cement Karlſtadt 11,89 11,90 Kempf⸗Sternb. 60,— 388.— Bad. Elektr.-Geſ. 0,31 0,32„ Lotgr. Metz—.——.— Mainzer Stamm.—,— 110.0 Bad. Maſch. Durl. 17.— 17.— ChamotteUnnaw.—,— 10, Parktrautrei. 35,— 35.— Bab.UhgrenFurtw. 28,— 28, Chem. Wrk. Albert 45,.— 47, Schöfferh. Bindg. 26,25 28,60 Bayriſch. Spiegel—.— 5,80]„ Goldenderg 43.— 42,50 Schwartz⸗Storch. 24.— 25.— Bager. Celluloſe.85.400 Griesheim. 28,— 23.65 Werger....25,— 23,.— Beck& Henkel 290 3,„Weiter t. M. 28,.— 25,85 Adz, Bebr. Wächt.95 3,—Vergmann Elettr. 19,80 19,25 Con'. Nürnb Vzg—.—— Adler Oppenheimg——,— Bing Metallmerke 3,90.30 Daimler Notor 3,50.40 Adlerwerke Kleß.70 2,55 Bl.- u. S. Braubach—,——.,[Dt Eiſeng. Berlin— 8, E. G Stomm 12.— 11.75 Brem.⸗Beſigh. Oel 29.— 28,40 D. Gold- u S. Anſt. 22.50 22,50 AngloCom. Guan. 13.— 12,75 Sreuer Stamm—,—, Deutſche Verlag. 30.50 80,30 Aſchaff. Banwpap. 35 50—.—Brotthues.-..25.— Dyckerh.& Widm. 4,10.95 Aſchaff Zellſtoff. 27,75 27.50 Bronceſ. Schlenk 40,25 40.—Dingler Zweibrück..80.60 Bahnded. Dormſt. 1,40.35 Bürſtenf. Erlang..50 2,50 Dürrtoppwerk. St.—,——, Vaden. Deindeim 0,90 90.90 Cem Heidelberg 24,15 24.10J Düſſeld Rat. Dürr.50.78 EſſenwerkKaſſrelt. 1,80.75 Feiſt Sect Frnkfrt..8).30 Hirſch Kupfu. Net 2150 19,75 Elberf. Aarv. o B. 27.83 26,55 Seenen Fulda, 3,50 3,50 Hoch⸗ und Tiefbau 1,85 1,90 Elettr. Licht u. Kr. 8,50.30 rankjurter Hof 21.50 22.50 Höchſter Fordwrie 2789 27,— Eiſ. Bad. Wode.—.—Frankf. Por KWit. 6,50 6,75 Holzmann, Phil.. 5,99.70 Emag Frankfurt..31 0,30 Fuchswog Stamm.31.28] Holzverkohl.⸗Ind. 9,75 9,50 Emailie St Uürich.50.80 Ganz Lubw Moalitz.12 9,1 Junghans Stamm 12.13 12.45 Enzinger Worms 9,— 3,50 Getling& Co..45 1,50 Kammg Kaiſersl. 10,50 10,50 Ehrnd& Sehmer 32,50—.—Goldſchmidt Th.. 22.00 22,—Karlst. Maſchin. 3,30 3,7 lünger Maſchin..25——Gritzner M. Durl. 30,30 29,90] Kemp, Stettin—,—.,43 25 Spinn. 60,.— 62.—Grün, Bilfinger. 15,75 1375 Klela, Sch. Becker 5,75.85 Joh. Sleiſtift—.— 13.25 Halds Neu, Rähm. 26,10 225 Knorr. Heilbronn 1 5 9⁰ 2 1 — 55 Bergwrk. 91.— 89, elenk. Gusſtabl 34 90 34.10 * — -gs 5 3·85 ſardwert Mühlbd.—.——,—[Hanfwerk. Füßen 17.45 10,75 Krauß& Co, Lck. 3,85 3,80 ute Jedr. Pirm..75.38 Heddernh. ſer 10,.—.75 Krumm, Otto.,25 1,29 felt. Gutü. Caris 34.50 33,38 Herzogp. München—,—.75 Lahmeyer& Co. 13,10 13,5 inmech. Jetter. 15 50 15,80[Hliperi Armaturf. 4,90.85 Lech Augsburg. 19.25 18.50 Ledermar. No Peler Union FFrkft..50.55 ſab. —& Schleich..—.— Ognabr. 20.50 21,60 Konſerven Braun 1, 05 Düffelb. Eiſenb. 21. 20,75 Flend Brückenb. 4,90 4,0 Greppiner Werke. 43,50 48, OHannov. M. Egeſt. 82,78 80,25 Philipp Halzmann•85 5,50 Schnellor. Jrauf 3,0 79007 Enteepriſes... 18,75—.— Mez Söhne. 195.85 Mhm. Kohlenanl. 10,— 10,— Verliner Dividenden⸗Werke. Transport-Aktien. Schantungbahn.—.—.—.-Auftral.'ſch. 20,25 29,.— Norddeſch. Lloyd.—.80 Allg. Lok. u. Str.—,— 84,30 Hb.⸗Amk. Paketf. 27.— 28,10 Roland⸗Linie... 11.75 11.85 Südd. Eiſenbahn 73,7 0.80 73 78.50)-Südam“.ſch. 41.25 40,25 Verein. Elbeſchiff.60 2. 61.30 82.— Hanſa D ſchiff. 11.85 11.80 Vank ⸗Aktien. Vant f. el. Werte.75.70] Ptſch. Aſiat. Bant 2, 50 30,78J Oeſt. Cred. Anſt...28 9,7 Ballimore, Berl. Hd. Geſ.. 58,73 54,. Dt Uederſee Bk. 94.— 92,30 Nheſn Creditgank 3,25 3,25 TCom. u. Privatbk..55 6,75 Disc. Commandit 17.50 17,7 Süddeutſch. Disc. 10.— 10, Darmft u. Ni.⸗Bk. 13 30 19,25 Dresdner Bank 3,75 8,75 Weſtbant. 0,83 0,2 5 Witktelbk.. Kreditb.—.— Induftrie⸗Aktien. Accumulat. Fabr. 57,90 58,— Badiſche Anilin. 32,75 31,350 Bremer Vulkan. 83.— 89.— Adler& Oppenh. 55, 558,— Balcke Maſchin..25 5,50 Buberus Eiſenw. 21,45 21,25 Adlerwerke.. 2,65 2,50 Bayr. Spiegelgls. 5,20 5,10] Chem Grlesbeim 26,— 25,,75 .⸗O f. Anillnfarb. 28,10 27,10 J P. Bemberg.. 28,. 27,75 Chem. Hyden. 4,25 4,25 1 ⸗ f. Berkhesw 65, 85, Bergmann Elektr. 19,90 19,50 Chem. Weiler. 25.60 25,75 Alepanderwerk Alfeld Delligſen..45 2,40 Ber-⸗Gub. Hutſbr. 34.— 35,— Chem. Albert.. 49.— 48.— Allg Elektr⸗Geſ. 12, 11.,75 Berlin Karlsr Ind. 110,3 118.9/ Concord. Spinner. 3,75 8,75 Amme Gieſ.& Co. 4,25 4,80 Berzellus Bergw. 7,20 7,25 Deſſauer Gas.——4,0 Ammend. Papier 7—.50 Bing Nürnberg. 3,90 3,90] OPtſch. Atl. Telegr. 22,78 21,75 Anglo-⸗Cꝛ. Guano 13,10 12,75 Bismarckhütte.—,„Deutſch-Lugemb.. 87,50 88, Anhalt. Kohlenw 31,50 30,[Bachumer Gußft. 87,- 88,39 D. Eiſenb.⸗Signal..25 7, Annener Gußtzahl, 11 85 11.10 Gebr Böhler& Co. 32,80 28.50J Deutſche Erdöl.. 52,70 54.— Aſchaffbg. Zellſt.. 27,50 27,90] Braunk. u. Britete 60,— 53.— Deutſch. Gußſtohl.10.20 Augsb ⸗Rb. Maſch. 28,50 28.—Br⸗Beſighy. Oelf. 28.83 29.30J Deutſche Kabelw..00.40 28,— 23,50 Genſchom& Co. 34,25 34,— German. Portl.⸗J. 13,.— 13, Deutſche Kaliw. 38,— 349)0Elsbach& Co. Deutſche Maſch.. 8,—.35 Emaille Ullrich. 4, Deuſſche Wollo.. 6,65 6,50 Eſch v. Bergwerk. 120,5 118,0 Geſ..elektr. Unter. 1274 128,0 Deutſch. Eiſeng.. 5,89 6,15 Jaber Bleiſtift.. 18,50 13,10 Gebr. Goedhardt. 11.50 12,50 Donnersmarckh. 109,7 112,0 555 Liſt&E Co.. 5,20 5,10 Goldſchmidt, Th.. 22,85 22,50 Dürener Metall 102,0 101,0 Feldmützle Papier 84,70 89,75] Goerz C.... 6,00.80 Dürrkoppwerke. 13,25 13.—Felten& Guill..35,———Gothaer Waggon 62.0 Dynamit Nobel 11,00 11,75 R Friſter....5 5,35 Gritzner Maſchin. 30,25 30,— Eckard Maſchin. 8,50 9,—-[FJuchs Waggon.30.,30/ Geßkraftwk. Mom. 10.— 10.— Eiſenw. O. Meyer 1,69 1,80 Gaggenan orz..50 6,40 Gebr. Großmann 6,20 6,10 Elberfelder Jarb. 27,80 26,65 Ganz Ludwig...15 0,15 Grün& Bilfing er 15.75 15,75 Elberfeld. Kupfer—,———Gebhard Textil 8,80 8,15 Gruſchwitz Tegtil. 9,25.— Elektr. Lieferung 94,.— 92, Elektr. Licht u. Kr 3,75 8,10 Gelſenk. Gußſtahl 34,75 34,80] Halleſche Maſch.. 12,09 11. Union⸗Giczetei. 6,75.85 Bogel Telegr⸗Dr 3,25 3,10 Wittener Gusſtahl 39.75 3 6. Barmer Bankver. 1,30 1,50 Deuiſche Bank.. 12.76 17,650 Reichsbank... 62,50 62,— 4,50 4,50 Perün⸗Anh Mſch..70 4,70]J Chem. Gelſenk... 106,.0 124,0] Alſ. Portl. Jement 70,— 71.50 Berliner Maſchb. 17.— 17.59] Daimler Motoren 3,40 3,40 Deutſche Steinzg 11.59 11,85 Enzinger Filter. 6, 00 9,10 Gerresheim. Glas 57.— 52,10 Gelſenk. Berge.. 91.50 90,50 Draht.10.— *Mannesmann Mulag(Moloren- und Caſtwagen, 2— 05 Aachen. Die Geſellſchaft bietet den Inhabern von 475 proz. 8 ſchuldverſchreibungen ihrer Anleihe vön 1920, abweichend von. r geſetzlichen Beſtimmungen, ſchon jetzt eine Einlöſung 1 5 Stücke mit 25 Prozent des Goldwertes, alſo(verloſte und nich verloſte) zum Kurſe von 2 Prozent des Nominalbetrages, d. ält 20 Reichsmark für jedes Stück über 1000. Die Geſellſchaft h ſich bis zum 31. Januar 1925 an dieſes Angebot gebunden. Deulſch-niederländiſche Bank,.-., Düſſeldorf. Die 2 waltung beantragt die Aufhebung des Beſchluſſes über die N höhung des Aktienkapitals und die Auflöſung der Geſellſchaft. Unſ Beteiligung holländiſcher Bank⸗ und Wirtſchaftskreiſe wurde Bank im Jahre 1920 gegründet und konnte auch ſpäter weſtdeutf Induſtriebeziehungen anknüpfen. Infolge der Kreditnot zu Begin dieſes Jahres geriet die Bank in Schwierigkeiten, ſo daß ſie ſi unter Geſchäftsaufſicht ſtellen mußte. Die.⸗B. ſtimmte damals der Umſtellung des Aktienkapitals auf 200 000 und der Wiedererhöhung auf 500.000 zu. Die Durchführung der Kapital⸗ erhöhung, die in der Hauptſache die Mittel zur Fortführung des Bankgeſchäftes bringen ſollte, hat ſich jedoch nicht in dem erwarteten Umfange ermöglichen laſſen. Nunmehr wird die Auflöſung der Bank dorgeſchlagen. Ausfälle für die Gläubiger dürften kaum zu erwarten ſein. Ob für die Aktionäre etwas verbleibl, bleibt fraglich. „Montania, Hartſtein.⸗G., Saarbrücken. Anſtelle des Vankiers A. Braun, Saarbrücken, wurde W. Bürklin(Bank⸗ haus Grohé⸗Henrich), Neuſtadt a. H. in den Aufſichtsrat gewählt. (Fahrradwerk-.-., Sdarbrücken. Anſtelle des Bankdirektors Paira(Bank für Saar⸗ und Rheinland), Saarbrücken und V. Meeß, Köln wurden neu in den Aufſichtsrat gewählt: Karl Heimanm, Düſſeldorf; Paul Weil, Saarbrücken; A. Göhler, Ensheim. Die Dollaranleihe der Skadt Saarbrücken. Die Anleihe der Stadt Saarbrücken bei dem amerikaniſchen Bankhaus Ames Emerich u. Cie. in New Pork⸗Chikago⸗Milwaukee hat in der vollen Höhe von 3 Millionen Dollax die Genehmigung der Regle⸗ rungskommiſſion gefunden. Die ſaarländiſche Jahlſtelle für Bonds und ausgeloſte Stücke iſt die Saar⸗Handelsbank⸗A.⸗G., Saarbrücken. durch deren Vermittlung dieſe Anleihe zuſtande gekommen iſt. Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer häfen In der Woche vom 20. bis 27. Dezember ſind angekommen: talwärts 2 beladene Dampfer mit 80 Tonnen, 5 leere Schleppkähne und 14 beladene mit 2012 To., bergwärts 1 leerer Dampfer und 8. beladene mit 1795 To., 95 beladene Schleppkähne mit 50 552 To, abgefahren ſind: talwärts 10 leere Dampfer und 9 beladene m 644 To., 44 leere Schleppkühne und 18 beladene mit 8970 Te. bergwärts 13 leere Schleppkähne und 6 beladene mit 1568 To, Auf dem Neckar ſind talwärts gekommen: 11 beladene Schleppkähn mit 1198 To., bergwärts abgefahren 14 leere Schleppkähne und 10 beladene mit 680 To. 1 Der Schiffsverkehr in der Zeit vom.—27. Dezember weiſt folgende Ziffern auf: Angekommen ſind: talwärts 6 beladene Dampfer mit 255 To., 22 leere Schleppkähne und 50 beladene mit 6949, To., bergwärts 1 leerer Dampfer und 59 beladene mit 8114 Tonnen, 491 beladene Schleppkähne mit 315 346,8 To. Abgefahren ſind: talwärts 10 leere Dampfer und 64 beladene mit 5448 To. 213 leere Schleppkähne und 88 beladene mit 48 588.7 To, bergwärte 3 beladene Dampfer mit 193 To, 31 leere Schleppkähne und 43 beladene mit 15009 To.— Auf dem Neckar ſind talwärts an⸗ gekommen: 82 beladene Schleppkähne mit 11003 To., bergwiß abgefahren 60 leere Schleppkähne und 41 beladene mit 3090 To. Der Geſamtverkehr in dieſer Zeit ſtellt ſich auf: Dampfer: 11 leere und 132 beladene mit 14009 To., Schlepp⸗ kähne: 266 leere und 672 beladene mit 385 893,5 To.— Auf anlagen 0,62, Maſchinen und Einrichtungen 1,17, Wertpapiere 0,13, dem Neckar: 60 leere und 123 beladene Schleppkähne mit 14.093 Tonnen. FFUFUUE ²˙AA 29. 30. 20. 30. 20. 90. Phönir Bergbau 33,35 57,60] Nombach, Hütten 29.70 29.25 Schuckert d Co. 62,78 62.— Hermann Pöge 1,04.40 Röſitzer Braunk. 24.90 24.25 Segall Strumpf.25 129 Rathgeder Wagg.20.10 Roſtzer Zucer.49 50 48.75 Siemens Elettr. 6,70.40 Neisdolz Pabler 14,55 14.35 Rückforth Nachf..5) 0,60 Siemens& Halske 73.83 71,15 Rhein. Braunkohl. 45,— 42,50 Kütgerswerke 15,88 19,130 Sinner A, G.— 9,50 Rhein. Chamotte 102.0 102.1 Sachſenwerk 2,— 2. Stettiner Bulkan. 15.50 15,— Mhein. Elektrizität.30.20! Sächſ. Gußttahl 15.— 14,50] Stoehr Kammgrn. 62.85 63, Rhein. Maſch Led..25 4,40 Salzdetfurtg 25,8) 24.65 Stoewet Nähm. 13.25 17 Rhein. Met Vorz.90 8,40 Sarotti!.30.95 Stollb. Zinkhütten 45,50 43.10 Rhein. Möbelſtoff 2,00 2,18 Scheidemandel. 22,90 22,30] Südd Immobilien.—.35 Rheinſtahl... 84, 53,90[Hugo Schneider 6, 5,35 Teckl. Schiſtsw. 20,60 21,7 Rhendnſa Chem..30 6,10 Schubert Salz. 11.35 11.70J Teichgraber..25 1 i [Teleph. Berliner 5,10 4,80 5 Glanzſtoff Elbf 7750 74,90 Weſtf. Eſſen Ogdr. 18.50 18.⁴⁵ Thale Eiſenhütte.—.———Ber. Hurzer Kalk.80.75 Wicking⸗Cement. 43. 42, Thoerl Belfabrik. 6,40 6,15 V Schuhf Ben W.99.75 Wiesloch Tonwar. 14,70 14.50 Thüring Salinen. 5.—.25 VStablw..d Jyp 127.0 128.0] Wilheltmsd Eulau 81.80— Untonwerke Mhm..50——Ver. Ultramarinf. 24,25 23,50J Wiſſener Stahl 14, 125 Barziner Popier. 5,15 5,.— Bogtlänb. Waſch. 3,— 3,—Wolf, Buckou. 80 10,75 Ver. B. Irkf. Gum..60.65] Wanderer⸗Werke 11.25 11,50 Zellſtoff Verein.30.20 Ver. Chem Charl. 14,40 14,40 Weſer Att.⸗Gef. 9,— 9, Zellſtoff Waldhof 11,85 12,25 V. Dtſch. Nickelw. 39.25 38,— Weſterreg. Alkali. 24,45 23,70 Verliuer Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kall. 28,— 26,— Heibddurg.. 49.59 59.—[Pomona.. Apz, Allg Betr. Znd 1,75 125 Hochfreguenz.. 625 6,30 Konnenderg. 1110 Becker⸗Kohle..50 7. 680 25 Int. Petr. Un. Ipu 30, 30, RNuſſendank Becker⸗Stahl.. 1,20 1,20Krügershall... 8,50 8,.75 Sichel& Co. 3,10.— Benz⸗Motor..75 4,75 Meyer Tertil... 0,08 0,08 Sloman Salpeter 10,— 10,— Deutſche Petr... 18,0 16,50 Muldenh. Bapler 002 9˙82 Slloſee Phosphat—— 175 Verliner Feſtverzinsliche Werte. 2) Neichs · und Staafspapiere. Dollarſchäge. 89.78 89,80 f81½% D. Reichsanl 0,970.9955 ½% B. Kohlenanl. 10,48 19.29 Goldanleihe. 94.75 94.753% 5.350.3305% Preuß-Kalianl 3,.95 392 Reichsſchaß. IV. V 0. 705 0,7304% Prß. Konſols.225.210„ Roggenwert., 5, 35 „ IV. IX.640 0,650 3½%„*.920 1,32003% Naggenrento..8 „ 1082er 0,420 0,480%%.„ 10030.2405% Sch. Braunk. 1 5% D. Reichsanl. 0,875 0,3804% Badiſche Anl.—.——.—]„Landſch. Rogg. 4 0,970 0,99513½% Baher. Anl..54 1,5 b) Aus ländiſche Nentenwerte. „ 4% Mexikaner..—. 40,25 4% Türk. unif Anl.—.——.4%„ Galprior..— 3½5 4% ½ Deſt Schatza. 68—. 4%„ Jollob 1911 10.— 10..80% Südö Ea. 8,20 8,18 7%„Goldtente 19.70 100 400.87e 210 22089%„ neue br..0 0 4%„ cond.Rte..63 0,88 4½%é U. St.⸗RI913 6,90 7,1015%„Obligat. 8,80 90 4%„ Silbercte..20 1,204½%„ 1914.— 7, 4½% Anat., Ser. 6 4%„ Papierrt.— 5 5 7,90 7,20 4 5 4% Türk. Ad.⸗Anl..— 8. 0%„Kronr.—.——.—14½%—* 4%„Magd.El1 11.50 1087 3/ Oe.U. Stb alte 9,55 9,505% Tehuantepet—— 21, 4%„„l.13.18J3%.UN.Stt7a) „„„ 1 JoDe/„Sl 0—— Hammers. Spinn. 21,— 20,80 Hohenlohe⸗Werk.. 45, 23,25J Köln Rottweller 13,10 12,80 Gehr. Körting.. 80,— 79,75 Hann. Waggonfab 8,80 9,70 Horchwerte... 15.23——Koſtheimer Cell.. 5,40 5,40 Hanſa Llond.. 1,15.25 Humdoldt Maſch. 24,25 24,15] Kötitzer Kunſtled. 2,40 2,50 Hbg.⸗Wien Gumm 2,30 2,30 Httw. C. M. Kagſer 33, 39, Krauß Cie, Lot. 3,80 Harkort Bergvork. J,05 3,15 Ilſe Bergbau 26,75 29,—Kyffhäuſer Hütte. 1,20.,20 arpen. Bergbau 125˙5 125,5 M. Jüdef& Co, 6, 3 5 artmann Maſch. 6,80.40] Gebr. Junghans 12.25 12,—Lauragütte. 6,75 6,35 eckmann... 72.00 70,10] Kahla Porzellan 12.10 11,59 Linde's Kismaſch. 10,60 10.40 Hedwigshütte.22.— 22, 75 Kaliw. 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