+ reiſe: In Mannheim un. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evil. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſiſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2 Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhoſſtr 6, Schwegzingerſtr. 24. Meerfeld⸗ ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Abreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Autag-Auegebe Mlannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfeunig 1924 Nr. 605 eitung nzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung Pre eim⸗ 11757 Koloneizeile für Allgemeine Anzeigen 9,40..N. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſu. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche · Spott u. Spiel · Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Zeitung„Mannheimer Srauen-Jeitung: Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern u. Neiſen⸗ Geſetz u. Necht. Flreſemann zur mitteilungen an die ausländiſche preſſe Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann gab geſtern in Berlin vor den Vertretern der ausländiſchen Preſſe Erklärungen über den Standpunkt der Reichsregierung in der Räumungsfrage ab. Die Angelegenheit hätte nach ſeiner Meinung von den Alliierten früher in Fluß gebracht werden müſſen, um zu dem feſt⸗ geſetzten Termin eine endgültige Klarſtellung zu erreichen. Gering⸗ fügige Verſtöße, wenn ſie vorgekommen ſein ſollten, würden nichts an der Tatſache ändern, daß Deutſchland entwaffnet ſei. Der franzöſiſche Einſpruch gegen eine Verquickung der Räumungsfrage mit dem Sachverſtändigenplan ſei nicht gerechtfertigt, denn wenn London nur finanzielle und wirtſchaftliche Vereinbarungen gebracht habe, ſo hätte auch die Ruhrräumung mit ſolchen Verhandlungen nichts zu tun haben dürfen. Ebenſo hänge auch die Räumungs⸗ frage mit der Ausführung des Sachverſtändigenplans eng zuſammen. Für Deutſchland könnten nicht nur Pflichten übrig bleiben. Diejenigen würden bei einer Hinausſchiebung der Räumung unrecht haben, die für die Gutachtengeſetze ſtimmten, in der Hoffnung, daß endlich die Sanktionspolitit ein Ende nehme. die jetzige Ententepolitik in der Räumungsfrage ſchaffe eine ernſte politiſche Lage in Deutſchland. Alle angeblichen Verſtöße ſeien ſchon deshalb nichts anderes als Vorwände, weil ſie nach den Gepflogenheiten der Kontrollorgane ſchon längſt zum Gegenſtand von Proteſten gemacht worden ſein müßten. Vor einer Sanktionspolitik könne nicht ein⸗ dringlich genug gewarnt werden. Wenn der Vorwurf ge⸗ macht werde, die Reichswehr ſei ein Staat im Staate und der General von Seeckt könne ſich jeden Augenblick zur Diktatur aufſchwingen, ſo müſſe man ſich doch fragen, was General v. Seeckt mit ſeinen 100 000 „Mann anfangen könne. Die Entfremdung zwiſchen der Reichswehr und dem deutſchen Volke ſei die Folge der Beſtimmungen des Ver⸗ ſailler Vertrages. Niemals könne Deutſchland die Forderung der Entkaſernierung der Schutzpolizei annehmen. Das erſte Echo aus Paris FParis, 31. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Streſe⸗ manns Mitteilungen an die Vertreter der auswärtigen Preſſe wer⸗ den, wie zu erwarten, jetzt in der Boulevardpreſſe mit gut geſpielter Entrüſtung als aggreſſip bezeichnet. Der„Matin“ wirft dem Reichsaußenminiſter vor, daß er die Deutſchland zum Vorwurf gemachten Verfehlungen als bedeutungslos hinſtellt. Der Berliner Vertreter des Blattes, der an dem Preſſeempfang teilnahm, gibt als perſönlichen Eindruck wieder, daß Streſemann heftig und ausfallend geſprochen habe. Dagegen nimmt der Matin zu dem Vorwurf, den Dr. Streſemann gegen die franzöſiſche Regierung wegen ihres Front⸗ wechſels in der Räumungsfrage erhebt, nicht Stellung. Man be⸗ merkt aus dem gewundenen Text des Blattes die Verlegenheit, in der ſich offenbar die hieſige Regierung befindet. * ßhböſch bei herriot Der Deutſche Votſchafter von Höſch hat geſtern nachmittag um 4 Uhr mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Herriot in deſſen Krankenzimmer eine Unterredung gehabt, die eine Stunde dauerte. Die Beſprechung hatte das Preoblem der Räu⸗ mung der erſten Rheinlandzone zum Gegenſtand. Dazu meldet uns unſer Pariſer Vertreter: Der deutſche Botſchafter ſtattete geſtern Nachmittag dem fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten einen Beſuch ab und ſprach im Namen des deutſchen Kanzlers die Genugtuung darüber aus, daß Herriot wieder hergeſtellt ſei. In einem Expoſe machte Herr v. Höſch genaue Mitteilungen über die Vorgänge in Deutſchland und insbeſondere über die Rückwirkung der Nichträumung Kölns auf die deutſche Innenpolitik. Der von Dr. Streſemann klargeſtellte Standpunkt wurde auch in den Mitteilungen des deutſchen Bot⸗ ſchafters hervorgehoben. Wie in informierten Kreiſen verlautet, nahm Herriot die Erklärungen des Herrn von Hoeſch mit großem Intereſſe entgegen, behielt es ſich aber vor, unmittelbar vor dem Zuſammentritt der Botſchäfterkonfenrenz über den zu erwartenden interalliierten Schritt näheres mitzuteilen. Wahrſcheinlich wird Her⸗ riot nach Ausſprache mit ſeinen Kollegen auf die Erklärungen, die Herr v. Hoeſch im Auftrage der Berliner Regierung machte, eine aus⸗ führliche Antwort erteilen. Dem Botſchafter ſind bereits von maßgebender franzöſiſcher Stelle Informationen aus dem Inhalt der heute zu erwartenden Note gemacht worden. Dieſe Informationen lauten dahin, daß in der Note feſtgeſtellt wurde, daß es Deutſchland unmöglich wäre, vor dem 10. Januar die Verfehlungen zu beſeitigen, daß die Alliierten den endgültigen Bericht der Entwaffnungskommiſſion abwarten müßten, um ſich darüber klar zu werden, was von Deutſchland für die Zukunft erwartet werden könnte. In der Note wird auf den erſten Abſatz des Art. 429 des Verſailler Vertrages hingewieſen, der bei der weiteren Behandlung der Entwaffnungsfrag maßgebend ſein wird. die heutige Botſchaſterkönferenz „V Paris, 31. Dez.(Bon unſerem Pariſer Mitarbeiter). Den JDiouurnaliſten, die ſich im Quai d Orſay erkundigten, welche Aufnahme das brit iſche Kabinett dem franzöſiſchen Notenentwurf berei⸗ et hat, erteilte man die Antwort, daß nach Beratungen zwiſchen den unktionären des britiſchen Außenamtes und im Kriegsminiſterium der franzöſiſche Tept mit einigen Abänderungen zur Annahme gelangt iſt. Der Entwurf iſt gekürzt worden. Das eng⸗ Räumungsfrage liſche Kabinett gab zu verſtehen, daß jede politiſche Tendenz, die, wie anzunehmen iſt, im franzöſiſchen Text vorkommt, vermie⸗ den werden ſoll. Infolgedeſſen wird die Note in kurzer und bün⸗ diger Form erklären, daß die Kölner Zone am 10. Januar nicht geräumt werden kann, weil ſich Deutſchland in der Waffenfrage Ver⸗ fehlungen zuſchulden kommen ließ. Ausdrücklich wird der provi⸗ ſoriſche Charakter der Note hervorgehoben. Ebenſowenig wird von einem Datum der Räumung geſprochen. Der hieſige engliſche Votſchafter Lord Crewe machte über den Standpunkt der engliſchen Regierung dem franzöſiſchen Miniſterpräſi⸗ denten ausführliche Mitteilung. Herriot wird heute vormittag noch mit Cambon über die engliſchen Gegenvorſchläge ſprechen. So er⸗ klärte ein Diplomat des Qai'Orſay, daß ſich bis heute Nachmittag die Situation ſoweit aufklären wird, daß die Botſ chafter⸗Kon⸗ ferenz, deren Zuſammentritt um 3 Uhr ſtattfindet, imſtande ſein wird, den Text der interalliierten Note feſtzulegen. Der engliſche Standpunkt S London, 31. Dez.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) In enaliſchen politiſchen Kreiſen iſt bezüglich des Kölner Zwiſchenfalle⸗ eine Art Reaktion wahrnehmbar. Man bedauert jeetzt. daß man Frankreich zuliebe in eine Lage geraten iſt. aus der Eng' land beſtenfalls einen nur kleinen Nutzen ziehen kann. Die Differenzen mit Frankreich über den Text der an Deutſchland zu ſchickenden Präliminarnote ſind bisher nicht beſeitiat worden, ſondern haben ſich ſogar etwas verſtärkt. Man alaubt aber, daß Frank⸗ reich ſeinen Wunſch. Deutſchland ſchon in der Präliminarnote als vertraasbrüchig zu brandmarken, nicht durchſetzen werde. Enaland und Italien ſind nicht gewillt, den Fall zu präjudizieren, ſie wollen vielmehr ihn bis zu dem Vorliegen des endagültigen Berichts der Kon⸗ trollkommiſſion offen laſſen. Der Text der vom Sektretarfat der Pariſer Botſchafterkonferenz aufgeſetzten Note lag geſtern dem Foreian Office und dem Krieas⸗ miniſterſum vor. Wie der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tel.“ terklärt, zeichnet ſie ſich durch Kürze aus. Es ſei auch nicht wahrſchein⸗ lich. daß in dem Text die Ueberzeugung der Alliierten ausgeſprochen wirb. daß Deutſchland tatſächlich vertraasbrüchig⸗ſei⸗ Weder die bri⸗ ſtiſche noch die italieniſche Reaierung wolle verfrüht die daraus ſich ergebenden Folgen berückſichtigen. Der verbeſſerte Entwurf wird an die Konferenz zurückgeſchickt. Falls heute in der Botſchafterkonferenz noch einiges an dieſem Entwurf geändert werden ſollte, müßte er dem Londoner Kabinett noch einmal vorgelegt werden, ehe er nach Berlin abgeht. Mittlerweile ailt die Möalichkeit von Ve rhandlungen der Alliierten mit Deutſchlrand über die Räumuna der Kölner Zone noch nicht für ganz ausgeſchloſſen. Enaland wäre es er⸗ wünſcht, eine aütliche und rechtliche Baſis für die Verlängerung der Beſetzuna Kölns zu ſchaffen. Es iſt aber fraalich. ob es bei der fran⸗ zöſiſchen Mitarbeit ſoweit kommen wird. Das Datum der Räumung wird nach der Meinuna divplomatiſcher Kreiſe im weſentlichen davon abhängen, ob Enaland auf Grund des endaültigen Berichts der Kon⸗ trollkommiſſion und der von Deutſchland eventuell zu erareifenden Schritte ſeinen Alliierten Frankreich gegenüber den Standpunkt ver⸗ treten kann. daß Deutſchland vollkommen entwaffnet ſei. Das Foreian Office wäre, wie hier verſichert wird, herzlich froh. wenn es dies tun könnte, und Enaland werde dann Köln ſicher räumen, ſpäteſtens im Auauſt, falls Frankreich nicht. bewogen werden kann, die Ruhr ſchon vorher in Verbindung mit dem im Dawesabkommen feſtgeſetzten Datum zu räumen. Eine ſcharfe amerikaniſche Kritik (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 30. Dez. Die Preſſe iſt nach wie vor geteilter An⸗ ſicht über die Kölner Frage. Entſprechend der Schärfe, mit der die „Newyork World“ ſich über die Maßnahmen der„Politiker“ aus⸗ läßt— die alten Manieren Poincarés, Curzons und Lodges würden den Dawesplan gefährden, wenn nicht die Kräfte der Vernunft und des Liberalismus dieſe Manieren ſchnell und endgültig unterdrückten; der Geiſt des Dawesplanes werde von den Alliferten ignoriert uſw. — ſchließt die Abendausgabe der„World“, daß Deutſchland das Recht habe, die„Beweiſe für das Vorhandenſein heimlicher Waffen zu prüfen. Im„Journal of commerce“ dagegen wird ausgeführt daß Frankreich entſchloſſen ſei, ſeine Sicherheit zu wahren, ſelbſt auf die Gefahr hin, den Dawesplan zu torpedieren. neues Material gegen poincars Auguſtin Haman veröffentlicht in der„Ere Nouvelle“ einen Artikel über die Kriegsſchuldfrage, Er ſchreibt:„Kaymond Poincare iſt einer der verantwortlichen Urheber des Weltkrieges. Dieſe Tatſache ſteht heute für jeden außer Zweifel, der nicht vom Parteigeiſt beſeſſen iſt. Es liegen genügende Zeugniſſe vor, z. B. die Erinnerungen Paleologues, die Memoiren von Georges Louis, des Grafen von Witte, die offiziellen Dokumente, die die ruſſiſche Regierung in den Schwarzbüchern veröffentlicht hat uſw. Das ſind nach ſtreng wiſſenſchaftlicher Methode zuſammengeſtellte Dokumente. Poincare hat den Kriegvorbereitet; er wollte den Krieg, war alſo der Mitſchuldige von Iswolſki, Saſonow, Wilhelm II., den deutſchen Junkern und den internationalen Groß⸗ induſtriellen. Der Verfaſſer fügt ironiſch hinzu, man müſſe die Menſchen aber nach ihren Werken und nicht nach ihren Abſichten be⸗ ürteilen. Das Werk Poincares, der Weltkrieg, ſei, wenn man die Folgen, die ſich noch entwickeln könnten, ins Auge faſſe, für die Menſchen gut geweſen, trotz der ungeheueren Zahl ſeiner Opfer. Alle Völker ſeien aufgerüttelt worden. Monarchen ſeien geſtürzt, die kapitaliſtiſche Wirtſchaft ſei umgeſtürzt worden und ſtehe noch mitten in. l Der Geiſt der Revolte habe ſich über die Welt ausgedehnt. freiung erkannt. Das zariſtiſche Rußlond ſei in eine Sowjetrepublik umgewandelt worden. Das alles ſei das Werk Poincares; ja noch vielmehr, es ſei nur ein Teil ſeines Werkes, denn dank des Welt⸗ krieges ſei der Gedanke einer Föderation der Völker in dem Völker⸗ bund entſtanden. Auch die palitiſche und moraliſche Weltordnung. ja ſt Fortſchritte zu verzeichnen. Millionen von Menſchen hätten das Recht auf Be⸗ r die wiſſenſchaftliche und die induſtrielle Ordnung hätten die Näumungsfrage und die parlamentariſche Kriſis Von Dr. Alfred Gildemeiſter⸗Bremen, M. d. R Ddem deutſchen Volk gilt der Neujahrsgruß, daß es ſich ſeinem Schickſal gewachſen zeigt! Nicht nur in duldendem Ertragen, ſondern auch im Handeln, ſoweit ihm die Freiheit dazu verblieben oder erreichbar iſt. Vorausſetzung dazu aber iſt, daß Deutſchland zunächſt einmal den Mut hat, ſeine Lage zu ſehen, wie ſie i ſt. Schon der 10. Januar 1925 wird uns Gelegenheit zum Nach⸗ denken darüber geben, welchen Wert vertragliche Bindungen unſerer Feinde aus dem Kriege von 1914 und aus dem Frieden 1919 haben. Damit iſt nicht geſagk, daß ſie wertlos ſeien, aber daß ſich 0 deutung mit der jeweiligen politiſchen Situation wandelt. Ein Skeptiker könnte auf den Gedanken kommen, daß im Artikel 160 des Verſailler Friedensvertrages„zur Aufrechterhaltung der Ordnung innerhalb des deutſchen Gebietes und als Grenzſchutz“ verbliebene „Heer“ von 100 000 Mann ſei Deutſchland lediglich als Demon⸗ ſtrationsobjekt für Verfehlungen belaſſen und die Weisheit dieſer Beſtimmung bewähre ſich heute umſomehr, als nach Annahme des Dawesgutachtens wirtſchaftliche Verfehlungen nicht mehr gut feſtzuſtellen ſind. Man könnte fürchten, die Mitglieder der Militärkommiſſion würden von der Komik ihrer Rolle überwältigt, wenn ſie es unternehmen, aus den letzten kümmerlichen Spuren der einſtigen deutſchen Wehrmacht eine Verfehlung und eine Bedrohung ihrer ins Rieſenhafte gewachſenen abzuleiten, aber ſie werden das Geſicht zu wahren verſtehen, wiſſen ſie doch von einander ſehr gut, gegen wen ſie rüſten— in immer ſteigendem Maße, bis zur nächſten Exploſion! Auf dem Papier des Friedens⸗ vertrages in der Einleitung des Teiles 5 ſtehen die Worte, daß die Abrüſtung Deutſchlands erfolge,„um den Anfang einer allge⸗ meinen Beſchränkung der Rüſtungen aller Nationen zu ermög⸗ lichen.“ Es iſt nicht Deutſchlands Aufgabe, ſich über dieſe Formel luſtig zu machen, ſondern ſie im internationalen Verkehr mit vollem Ernſt zu behandeln. Ebenſo ernſt wie die Schuldfrage, die für die nie aus dem Auge zu laſſende endgültige Reviſion des Verſailler Vertrages als für die Feſtſetzung der Endſumme der im Wege des Dawesplanes zu zahlenden Reparation auch nach einem Ausſpruch von Poincare von maßgebender Bedeutung iſt— immer unter der oben erwähnten Vorausſetzung, daß die politiſche Situation für Deutſchland die Behandlung dieſer Frage im gegebenen Augen⸗ blick möglich macht. Gerade unter dieſem Geſichtspunkt gewinnt die Frage der Räu⸗ mung der Ruhr und der erſten Zone Süudn eine entſcheidende Bedeutung. Auf dieſem Gebiet wird Deutſchland nur Erfolge er⸗ reichen können, wenn es nach dem 10. Januar 1925 nicht nach wenig berühmten aber leider ſehr berüchtigten Muſtern die Gründe der Nichträumung wieder bei den eigenen Volksgenoſſen ſucht. Die Welt draußen iſt nicht ſo, daß der deutſche Michel mit einem treuherzigen Verſtändigungswillen weiter käme, ſintemal zur Verſtändigung zwei gehören. Aber dieſer Wille zur Verſtändigung ohne den Gedanken, worüber man ſich denn eigentlich verſtändigen will, iſt im weſentlichen doch nur das Anzeichen dafür, daß man der furchtbaren Wirklich⸗ keit nicht ins Geſicht zu ſehen wagt und ſich nicht geſtehen will, daß die Entente begründet und immer wieder zuſammengehalten worden iſt durch den Willen der wirtſchaftlichen Aus⸗ ſchlachtung und politiſchen Entmachtung Deutſch⸗ lands und daß dieſe Ziele mit einer Zähigkeit verfolgt werden, die wir in der Verteidigung bisher nicht entwickelt haben. Wird ein Lebeweſen unter Bedingungen verſetzt, ſo iſt es von tiefgehenden inneren Veränderungen bedroht— ſo auch der deutſche Staat. Wir ſind mit dem Reichstag ſeit dem November 1923 dank dem Parteigeiſt auf demtoten Punkt — die Parteien der Linken wollen das Grundgeſetz des parlamen⸗ tariſchen Syſtems, daß die Minderheit ſich einfügen muß, auch heute nach den zweimaligen Wahlen vom 4. Mai und vom 7. Dezember wiederum nicht anerkennen. Niemand, der die außen⸗ politiſche Lage und die gebieteriſchen Notwendigkeiten der deutſchen Staatsverwaltung erkannt hat, kann leugnen, daß eine Reichs⸗ regierung ohne ſichere Mehrheit nicht arbeitsfähig iſt. Einer Re⸗ gierung, die auf wechſelnde Mehrheit von rechts und links einge⸗ ſtellt iſt, bewegt ſich in dem Zickzackkurs, den die Demokratie bei uns vor der Kriegszeit ſehr verurteilte. Dem kann nicht dadurch abgeholfen werden, daß man etwa eine Minderheitsregierung der Rechten ſich bilden läßt, um ihr bei der erſten entſcheidenden Frage, die Verantwortung koſtet, parlamentariſch ein Bein zu ſtellen, und dann mit der„zugkräftigen Wahlparole“, auf die die Führung der Demokratie entſcheidenden Wert legt, wieder einmal eine Reichs⸗ tagsauflöſung herbeizuführen. Man weiß ganz genau, daß eine Reichsregierung ohne ſichere Mehrheit nicht arbeitsfähig iſt und daß die Mehrheit nur auf der breiten Grundlage der bürgerlichen Parteien N gewinnen iſt. Aber um mit Goethe zu ſprechen, da es zum Nützlichen nicht ausxreicht, ſo verſucht man ſich am Un⸗ nützen und legt ſo das parlamentariſche Syſtem lahm. Seit dem November 1923 befinden wir uns in dieſem Zuſtand parlämentariſcher Lähmung und können die Folgen dieſes Zu⸗ ſtandes deutlich beobachten. Das deutſche Volk wird, und mag ſich bei ſich ſelber darüber beklagen, von einem deſpotiſchen Büro⸗ kratismus beherrſcht, der uns auf der Grundlage der Ermächti⸗ gungsgeſetze und mit Hilfe des jeweils angerufenen Verordnungs⸗ rechtes des Reichspräſidenten ohne jede Einſchränkung und ohne jede parlamentariſche Kontrolle in der Hand hat. So iſt unter der Verfaſſung von Weimar das deutſche Volk, von dem„alle Ge⸗ walt ausgehen ſoll“, wirtſchaftlich zum wehrloſen Objekt der Finanzverwaltung geworden. Die Linke aber ſteht dabei und meint, es ſei der Rechten ganz recht, wenn dieſer Zu⸗ ſtand andaure, das deutſche Volk habe eben falſch gewählt: Das nennt man bei uns Demokratie! Während in Wirklichkeit alle Kräfte angeſpannt werden müßten, Deutſchland auf den höchſten Grad der Leiſtungsfähigkeit in Staat und Wirt⸗ ſchaft zu bringen, verſtreichen die Monate der Erholung, die die Dawesgeſetze uns laſſen, um uns für die Reparation in Stand zu ſetzen. Der im Januar zuſammentretende Reichstag droht von dem künſtlich aufgebauten Schwall geſetzgeberiſcher Arbeiten er⸗ drückt zu werden— bis wieder die anonyme Diktatur eines neuen Ermächtigungsgeſetzes Gelegenheit gibt, daß die Schreibtiſche der Geheimräte ſich öffnen und die abgelagerten Produkte des Refe⸗ rentenehrgeizes doch noch das Licht des Tages erblicken und Ge⸗ ſetzeskraft erlangen. Es iſt beſonders notwendig, auf die Gefahr dieſes Zuſtandes für die Volkswirtſchaft Anmee, Wir haben keine ſelbſt⸗ geſchaffene ſondern nur eine vom kusland geborgte Stabilität unſerer Währung und dieſe Leihgabe bewirkt bisher nicht den beab⸗ ſichtigten Exportüberſchuß, mit dem wir Reparation zahlen ſollen, ſondern einen gewaltig anſteigenden Ueberſchuß unſerer Einfuhren. Dieſer täuſcht wiederum, wenn auch in anderer Weiſe, als bei der Inflation, eine künſtliche Produktivität unſerer Volkswirtſchaft vor, ihre Be⸗ * ** — 2. Seite. Ar. 605 neue Mannheimee Feltung(Mittag⸗Nusgabe) Mittwoch, den 31. Dezember 1923 die eine ſich autonom fühlende Finanzrerwaltung in erhöhten Zoll⸗ einnahmen regiſtriert, während ſie gleichzeitig die Inflationsſteuern aus der Zeit vor der Stabiliſierung auf Goldbaſis munter weiter er⸗ hebt, um auf einer Volkswirtſchaft, die man nicht zur Erholung kommen läßt, eine jedenfalls relativ viel zu teure Staatswirtſchaft aufzublähen, was vielleicht den offenen und geheimen Feinden der Privatwirtſchaft Freude bereiten mag. Was aber ſteht am Ende? Der franzöſiſche Militarismus hat ſich mit der Beute des Dawesgutachtens zeitweiſe zurückgezogen. Wir müſſen aber politiſch mit der Möglichkeit rechnen, daß ein Zeit⸗ punkt eintritt, wo es ſich erweiſt, doß auf Grund des Dawesplanes die gewünſchten Erträge aus der deutſchen Volkswirtſchaft nicht zur Ablieſerung gebracht werden können. Dann beſteht die größte Ge⸗ fahr für deutſchland, wenn es nicht nachweiſen kann, daß d ſeine Staatswirtſchaft von vornherein und ſyſtematiſch darauf einge⸗ ſtellt geweſen iſt, nach Möglichkeit den Dawesplan in Tätigkeit zu ſetzen, denn den Beweis, den es in dieſem Prozeß führen muß, iſt der, daß der Nichteintritt des Erfolges lediglich darauf zurückzuführen iſt, daß der Dawesplan die Kräfte der deutſchen Volkswirtſchaft über⸗ ſchätzt und ein Syſtem befürwortet hat, das auch bei der größten Sparſamkeit im Haushalt den geforderten Ertrag nicht bringen konnte. Die größte Gefahr des Augenblicks aber iſt, daß Deutſchland die Monate, die ihn für die Inſtandſetzung ſeiner Wirtſchaft zum Zwecke der Reparation vergönnt ſind, nutzlos ve rſtreichen läßt, ſie vielmehr als ein paar ihm geſchenkte Monate der Entſpan⸗ nung genießt und im übrigen auf dem Wege der bürokratiſchen Routine verharrt. Vom Obrigkeitsſtaat zum Staatsvolk gelangt man nicht dadurch, daß man ſtaatliche Verantwortung in der Teilnahme an der Regierung betätigt. Nach unſerer heutigen Verfaſſug iſt der zentrale Motor unſeres ganzen Staatsbetriebes nicht mehr die monarchiſche Gewalt, ſondern der Reichstag. Mögen alle ſeine Mitglieder und alle ſeine Parteien und nicht zuletzt das ganze da⸗ binterſtehende deutſche Volk in allen ſeinen Schichten ſich der Verant⸗ wortung bewußt werden, die die Erfüllung der großen Aufgaben von ihm fordert, welche ungelöft dar uns liegen und an deren Löſung wir nach dieſem Winter des parlamentariſchen Mißvergnügens nun end⸗ lich in Verantwortungsfreudigkeit herangehen müſſen. Möge uns das Jahr 1925 auf dieſem Wege einen Schritt weiter führen, mehr dürfen wir nicht wünſchen, aber auch nicht weniger. die franzöſiſchen Schulden Die Nole Amerikas (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 30. Dez. Die Unzufriedenheit mit der fran⸗ zöſiſchen Haltung in der Frage der Regelung der fra nzöſiſchen Schulden, die ſich in heftigen Ausfällen gegen Frankreich im Senat, ſowohl als auch im Repräſentantenhaus ge⸗ äußert hat, und die ſich auch in der Preſſe dokumentiert, hat nun⸗ mehr zu einem Schritt der Regierung geführt. Wie die United Preß erfährt, wird die franzöſiſche Regierung um eine direkte offi⸗ zielle Erklärung über ihre Haltung in der Schuldenfrage erſucht werden. Man hält kinen ſolchen Schritt für erforderlich, nachdem durch das Ignorieren der Verpflichtungen an Amerika im fran⸗ zöſiſchen Budget, die franzöſiſche Regierung ſich anſcheinend offiziell dahin feſtgelegt hat, daß ſie mit einer direkten B egleichung dieſer Verpflichtungen nicht rechnet. Wie die Unfted Preß er⸗ fährt, ſoll die Anfrage in inoffizieller Weiſe erfolgen, um keinen peinlichen öffentlichen Notenwechſel hervorzurufen. Dennoch wird man dieſen Schritt der Waſhingtoner Regierung als eine deut⸗ liche Kundgebung der offtziellen Anſicht zu bewerten haben, daß man unbedingt an einer Regelung der fremden Verpflichtungen feſthält und in dieſer Frage ſich mit keinerlei Winkelzügen, Anregungen und Surrogaten zufrieden gibt. Befriedigung in England London, 31. Dez.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Die von der amerikaniſchen Regierung in der franzöſiſchen Schul⸗ denfrage erregt hier das lebhafteſte Intereſſe und große Be⸗ friedigung. Man entnimmt aus den offtziöſen und offiziellen Erklärungen des Staatsdepartements, daß die Anſprüche auf gleich⸗ geitige und proportionale Befriedigung der Gläubigerrechte gegen⸗ über Frankreich anerkannt werden. Der amerikaniſche Einfluß, Frankreich zu zeigen, daß es ſeine Schulden bezahlen müſſe, wird hier auf den ſchlechten Eindruck zurückgeführt, den der franzöſiſche Militatismus in der Union hervorgerufen und der ſetzt durch Frankreichs Verhalten betr. der Kölnen Räumungs⸗ frage ganz Europa beunruhigt hat. Die verminderung der Beſatzungskoſten Baris, 30. Dez.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Die in der erſten Neujahrswoche beginnende interalliierte Finanzkonferenz witd ſich auch mit der Prüfung der Beſatzungskoſten zu befaſſen haben, die aufgrund des Londoner Reparationsabkommens auf Rech⸗ Hung der deutſchen Jahreszahlungen zu ſtellen ſind. Je geringer die Koſten der Okkupation, deſto höher die Annultäten. Bereits vor einigen Monaten ſtellte die belgiſche Regierung dem Pariſer Kabinett einen großzügigen Plan zur Verfügung, der eine bedeutende Verminderung 15 Beſetzungskaſten mit Hilfe der Einſchränkung der Okkupationstruppen und des Zivilperſonals zur Grundloge hatte. Kriegsminiſter Bollet nahm den belgiſchen Plan nicht günſtig auf und ließ von dem Nachfolger es Marſchalls Degoutte, dem General Guillaumat und den franzöſiſchen Oberkommiſſar in Koblenz, Ttrard einen Gegenvorſchlag cgusarbeiten, der gegenwärtig von maßgebenden Sachverſtändigen geprüft wird. Die Konferenz begann am Montag und dürfte erſt Ende der Woche zum Abſchluß gelangen. Miniſterpräſident Herriot, General Nollet, Finanzminiſter Clementel nehmen an den Beratungen teil. Den bisher bekanntgegebenen Informationen läßt ſich entneh⸗ men, daß General Guillaumat eine Verminderung der fran⸗ zöſiſchen Beſatzungstruppen grundfätzlich füt verfr üht hält, alſo den belgiſchen Vorſchlag, ungefähr ein Drittel des franzöſiſch⸗bel⸗ giſchen Kontingents delaehen, ablehnt. General Guillaumat ſcheint ſelbſt die Befürchtung geäußert zu haben, daß die gegenwär⸗ lige Höhe der franzöſiſchen Kontingente nicht ausreichend iſt.() Ueber dieſen Punkt finden Sonderverhandlungen zwiſchen dem franzöſiſchen Oberkommandierenden der Rheinarmee und dem Kriegsminiſter ſtatt. Sobald zwiſchen dieſen beiden eine Verſtän⸗ digung vollzogen iſt, wird der alliierte Militärrat n Verſailles, deſſen Marſchall Foch iſt, zu der Angelegenheit Stellung nehmen. Die Erſparniſſe ſucht man durch Einſchränkungen des Ver⸗ waltungsperſomals zu erreichen, wobei vermutlich der Gedanke aus⸗ ſchlaggebend iſt, durch eine ſtärkere Heranziehung deutſcher Autori⸗ täten eine Verminderung der Koſten zu erpeichen. Nach gewiſſen Mitteilungen wird auch darnach geſtrebt aufgrund des Rheinlandab⸗ kommnes der deutſchen Bevölkerung mehr La ſten auf⸗ uerlegen. In dem erwähnten belgiſchen Plan wurde eine folche Regelung der adminiſtrative Beſetzungskoſten, die von den Deutſchen bezahlt werden ſollen angeregt. Mit begreiflichem Intereſſen nah⸗ men die franzöſiſchen Experten dieſen Vorſchlag auf. Im Laufe der interalliierten Finanzkonferenz wird infolge deſſen die M öglich⸗ keit erwogen werden, die Rheinlandbevölkerung mit einem neuen Verwaltungsſtatut zu beglücken. Zu dieſen Vorſchlägen die hauptſächlich von franzöſiſch⸗belgiſcher Seite zu erwarten ſind, dürfte die deutſche Reichsregierung im gegebenen Augenblick Stel⸗ lung nehmen. Ohne Zmeifel läßt ſich die Heranziehung einer deut⸗ ſchen Delegation erwarten, ſobald die neue Organiſation der Rheinlandperwaltung beſchloſſen und von der interalliſerten Kon⸗ fereng ausgegrbeitet worden iſt. der Kampf um Muſſolini Geſtern iſt der Miniſterrat unter dem Vorſitz Muſſolinis zuſammengetreten. An der Verſammlung haben alle Kabinetts⸗ mitalieder mit Ausnahme des zur Zeit nicht in Rom weilenden Kolonialminiſters und des erkrankten Wirtſchafts⸗ miniſters teilgenommen. Nach dreiſtündiger Beratung wurde folgendes offizielles Communiqus ausgegeben: Der Miniſterrat war einſtimmig in der Beurteiluna der durch unverantwortliche Elemente geſchaffenen Lage, ſowie deren Auswirkuna beſonders auf finanziel⸗ lem und wirtſchaftlichem Gebiet. Der Miniſterrat war ferner ein⸗ ſtimmia im Entſchluß, alle notwendigen Maßnahmen zur Wahrung der moraliſchen und materiellen Intereſſen des Landes zur Anwen⸗ una zu bringen. Wie die„Stefanie“ meldet. entbehren die Gerüchte über die Demiſſion einiger Miniſter jeder Begründung, was ſich auch im übrigen aus dem Communiaus des Miniſterrats von heute nachmittaa eraibt, nachdem alle Entſchließungen einſtim⸗ mig gefaßt wurden. Die letzten Ereigniſſe haben die Trennung zwiſchen der Re⸗ gieruna und der rechtsliberalen Gruppe, an deren Spitze Salandra ſteht. herbeigeführt, Die Demiſſion des liberalen Abgeordneten Riccio als Mitalied des Mehrheitsausſchuſſes iſt in einer Verſammlunag liberaler Abgeordneter gebilliat worden. Sa⸗ landra ſelbſt erklärte, er werde ſein Amt als Präſident des Bud⸗ getausſchuſſes niederlegen. Dieſem Schritt Salandras iſt eine erheb⸗ liche volitiſche Bedeutung beizumeſſen. Daraufhin waren in der Hauptſtadt die verſchiedenſten Gerüchte verbreitet. Man ſprach ſogar von Truppenkonzentrierun⸗ de n. Jedenfalls iſt der Kampf um Muſſolini in vollem Gange. Infolge des Rücktritts Salandras und der Veränderung der parla⸗ mentariſchen Laae fand ſofort ein außerordentlicher Mi⸗ niſterrat ſtatt. der vier Stunden dauerte. Die lange Dauer der Beratungen hatte den Kriſengerüchten noch mehr Wahrſcheinlichkeit gegeben. Ueber die Sitzung wurde ein Communiqus veröffentlicht, in dem es heißt, daß die Mitalieder der Regierung ſich in voll⸗ ſtändlaer Uebereinſtimmunga befanden in der Bewertung der Lage. welche durch unverantwortliche Elemente beſonders in Be⸗ zua auf ihre finanziellen und wirtſchaftlichen Auswirkungen entſtan⸗ den iſt. die Kabinettsmitalieder ſelen weiter darin einfa, daß alle notwendigen Maßnahmen zur Verteidigung der moraliſchen und materiellen Intereſſen des Landes ergriffen werden müſſen.— Aus dem Communiqus geht hervor. daß die Regierung unperändert am 3. Januar vor die Kammer zu treten gedenke, daß alſo die Kriſe vermieden worden iſt. Weiter geht aus dem In⸗ halt des Communiaués hervor, daß zur Erreichung einer Beſſerung der ece des Landes entſprechende Maßnahmen getroſ⸗ en werden. das panama der preußiſchen Staatsbank Die Affäre des Herrn Kutiſker und ſeines betrügeriſchen Anhanges entwickelt ſich immer mehr zu einer Affäre der Preußiſchen Staatsbank. Von den Schleiern, die dieſen Skandal bisher notdürftig verhüllten, fällt einer nach dem anderen. Ob mit der Verhaftung des Stagtsbankdirektors Dr. Fritz Rühe der letzte gefallen iſt, ſteht noch dahin. Jedenfalls iſt ſchon heute kein Zweifel mehr daran möglich, daß es Herrn Kutiſker gelungen iſt, die Preußiſche Staatsbank um viele Millionen zu be⸗ (rügen. Die Staatsbank hat ſelbſt vor einigen Wochen die Wechſelperbindlichkeiten Kutiſters auf 12 Millionen und die Ge⸗ ſamtſchuld auf annähernd 15 Millionen berechnet. Damals wurde aber behauptet, daß dieſe Schuldſumme im weſentlichen wohl ge⸗ deckt ſei und daß man erſt aus der allmählichen Abwicklung des Kreditgeſchäfts, d. h. aus der Verwertung der Wechfel und der verpfändeten Wertobjekte erkennen könne, ob überhaupt und wie weit der Staatsbank ein Verluſt erwachſe. Heute ſteht wohl ſchon ziemlich feſt, daß ziemlich der Geſamtbetra für di⸗ Preußiſche Staatsbank verloren iſt. Der preußiſche Steuer: zahler wird letzten Endes dafür aufzukommen haben. Wie erklärt ſich dieſes faſt unglaubliche Verſagen eines ſtaat⸗ lichen Bankinſtitutes? Man kann darauf hinweiſen, daß Herr Kutiſter offenbar in der Direktion der Staatsbanf ſelbſt einen Helfershelfer ſitzen hatte. Die Verhaftung des Staatsbankdirektors Dr. Rühe deutet darauf hin, daß die traditlonelle preußiſch Be⸗ Aber damit iſt eine Erklärung noch lange nicht gegeben. Erſt die amtentreue einer mächtigen Verſuchung in dieſem Falle erlegen iſt. weitere Unterſuchung wird ergeben, ob die Untreue eines Elaatz⸗ bankdirektors für Kutiſker der eigentliche Schlüſſel zu den Mil⸗ lionenſchätzen der Staatsbank war, oder ob ſie mehr epiſodenhafte Bedeutung hatte. Sicher iſt jedenfalls, daß bürokratiſche Unzulänglichkeit auf ſeiten der Staatsbank dem Betrugs⸗ manöver des Herrn Kutiſker ohne Wiſſen und Wollen das Spiel ſehr erleichtert hat. Man wird immer wieder daran erinnert, daß die Reichsbank es war, die unter der Leitung ihres damaligen Direktors Havenſtein auf Koſten des deutſchen Volksvermögens die Spekulation neben dem ehrlichen Geſchäft mit Papier⸗ markkrediten gefüttert hat, die in den Zeiten der Infla⸗ tion mehr und mehr zu einem reinen Geſchenke ausarteten. Aehn⸗ lich hat auch die preußiſche Staatsbank ihre Gelder in dem Falle Kutiſker verwirtſchaftet. Sie hat Sicherheiten für Millionenkre⸗ dite akzeptiert, die ſich heute bei näherem Zuſehen als ein wert⸗ loſes Stück Papier herausſtellen. Herr Kutiſker hat ſeinen 19⸗ jährigen Sohn zum Generaldirektor einer Tochter⸗Geſellſchaft er⸗ nannt, ſich von ihm Wechſel verſchreiben laſſen, für die nicht die geringſte Deckung vorhanden war und die Seehandlung hat dieſe Wechſel gutgläubig als vollwertig in ihre Treſors genommen. Wie weit Geheimrat Rühe dabei den Vermittler geſpielt hat, weiß man vorläufig nicht. In jedem geordneten Bankbetrieb aber wäre es vollkommen ausgeſchloſſen geweſen, daß ein einziger Mitverſchwo⸗ rener innerhalb der Direktion einen derartigen gigantiſchen Betrug ermöglichte In der feſten Ueberzeugung, daß man ihm ſofort auf die Finiger klopfen würde, hätte dort jeder die Hand aus einem ſolchen zweifelhaften Spiele gelaſſen. Wo blieb in der Staats⸗ bank die Aufſicht! Wo blieb die Kontrolle, die jahre⸗ lang ausgeſetzt haben muß, wenn ſolche Rieſenbetrugsmanöver überhaupt möglich ſein ſollen? Von den verlorenen Millionen wird wohl kaum noch etwas zu retten ſein. Es wird umſomehr dafür geſorgt werden müſſen, daß die teure Lektion nicht ganz ohne Nutzen bleibt. Soweit hürokratiſche Unzulänglichkeit die Schuld trägt, muß die Organi⸗ ſation der Bank mit aller Rückſichtsloſigkeit reformiert werden. Soweit aber ein ſtrafrechtliches oder ein fahrläſſiges Verſchulden feſtzuſtellen iſt, muß mit ebenſo großer Rückſichtsloſigkeit durch⸗ gegriffen werden. Hier haben Finanzminiſter und Parlament das Wort. 0 0 6 Gefälſchte Wechſel! [7] Berlin, 31. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.] Ueber den Verlauf der Unterſuchung gegen Kutisker wird berichtet, daß der in Unterſuchungshaft befindliche frühere Geſchäftsfreund Kutiskers, Holzmann, dieſen in der ſchwerſten Weiſe beſchuldigt und behauptet, daß ein Teil der Wechſel, die der Stoatsbank als Deckung übergeben worden waren, Fälſchungen ſeien. Als Fälſcher käme eine Anzahl Ruſſen und Rumänen in Frage, die jedoch Berlin inzwiſchen verlaſſen haben. Holzmann behauptet u.., daß einige Firmen, die als Ausſteller der Wechſel aufgetreten ſind, nur in der Phantaſie gewiſſer Perſonen beſtanden haben und daß für die Be⸗ ſchaffung ſolcher Wechſel Summen bis 5000 Mark für die Akzepte der Wechſel bezahlt worden ſind. Im übrigen hat ſich ergeben, daß Holzmann dieſe Beſchuldigungen bereits im Oktober dem Unterſuchungsrichter gemacht hat, doch hat die hohe Behörde, wie es ſcheint, damols nicht gewagt, in die geheiligte Perſon Kutiskers irgendwelche Zweifel zu ſetzen. Im preußiſchen Landtag haben bereits die Sozialdemokraten und Deutſchnationalen Anfragen an die Regierung über die Ge⸗ ſchäftsverbindungen Kutiskers mit der preußiſchen Staatsbank ge⸗ richtet. * Die öſterreichiſche Regierung hat die Gründung einer Zweig⸗ organiſation der kommuniſtiſchen internationalen Arbeiter⸗ hilſe aus Gründen der Staatsſicherheit verboten. Die parlamentariſche Lage - Berlin, 31. Dez.(Von unſ. Berl. Büro). Die Fra kee werden vorausſichtlich zumeiſt erſt am Tage des Juſammentritts 0 Reichstages, alſo am kommenden Montag ihre Beratungen wie 15 aufnehmen. Es dürfte ſich dabei ſehr bald herausſtellen, ob unte dem Eindruck der außenpolitiſchen Ereigniſſe ſich in der Haltung einzelnen Fraktionen zur Regierungsbildung gegen früher etwas ge ändert hat. Daß, wie es vielfach heißt, die Chancen des Rechts⸗ blocks um einige Grade geſtiegen ſeien, will uns als eine etwas 10 frühte Behauptung erſcheinen. Irgend welche poſitive Anhaltspun le dafür, daß im Zentrum ſich inzwiſchen eine Sin nesän 280 rung vollzogen habe, liegen nicht vor. Wenn hier und da die 2 lichkeit erwogen wird, daß als der Weisheit letzter Schluß ein Ka 1 nett aus Zentrum und Deutſcher Volkspartei unter Herrn Marx t Beibehaltung lediglich Geßlers als Fachminiſter erwogen wird, 0 10 das eine Kombination, die nicht viel mehr Wahrſcheinlichkeit für U 4 hat als jede andere, die bisher zum Heil des Vaterlandes von ſeren Reichstagsarithmetikern erwogen wurde. Die Volkspartei hebt nach wie vor die Forderung, die Deutſchnationalen zu der gierung heranzuziehen. In demokratiſchen Kreiſen iſt man der M nung, daß eine Rechtsregierung nur als ein Kampfblock gegen Frank⸗ reich aufgefaßt werden könnte, der die deutſch⸗franzöſiſchen Gegenſaze noch weiter verſchärfen würde, und man befürchtet, daß ein ſolchen Verſuch, der in der Praxis nur auf eine Wiederholung des Expeni⸗ ments Cuno hinauslaufe, zwangsläufig zu ähnlichen Fehlſchlägen führen müßte. Von demokratiſcher Seite wird auch gegen Dr. Streſe⸗ mann der Vorwurf erhoben, daß die deutſche Politik in der Räu⸗ mungsfrage nicht aktiv gaßuß geweſen ſei, wobei freilich offenbar nicht berückſichtigt wird, daß durch den Wahlkampf und die innek⸗ politiſchen Wirren, die im voraus gehen, die außenpolitiſche Aktions⸗ fähigkeit des Kabinetts während der letzten zwei Monate ohnehin erheblich beeinträchtigt war. Dieſe Momente ſollen bei den diploma⸗ tiſchen Auseinanderſetzungen mit den Vertretern der verſchiedenen Mächte ſich doch recht erſchwerend bemerkbar gemacht haben. Der demokratiſche Abgeordnete Erkelenz, der außenpolitiſchs Experte ſeiner Partei, beſchäftigt ſich in der ſoeben zur Ausgabe ge⸗ langten neueſten Nummer des demokratiſchen Zeitungsdienſtes ein⸗ gehend mit dem Räumungsproblem. Er fordert in erſter Linie die ſchleunige Bildung einer verantwortlichen Regierung, auch wenn guf eine zahlenmäßige Mehrheit ſich nicht ſtuͤtzen kann. Er ſchlägt ferner por, daß die neue Regierung, wie immer ſie ausſehen mag, unverzüglich die Initiative ergreiſen ſoll, um mündliche Beſprech⸗ ungen mit Poris und London anzubahnen, bei Leibe nicht in Foem einer offiziellen Konferenz, deren Vorbereitung viel zu lange 3 in Anſpruch nehmen würde, ſondern in der Art stwa, daß die Außen⸗ miniſter der drei Länder durch einen unverbindlichen perſönlchen dankenaustauſch eine Klärung der Lage herbeizuführen verſuchem Schließlich appelliert Erkelenz an die fälſchlich als„demokratiſcht Internationale“ bezeichnete, vor kurzem in Paris gegründete 9⸗ ganiſation damokratiſcher Par lamentarier, zugunſten einer ſolchen Verſtändigungsaktion tatkräftig zu bemühen⸗ Dieſer Vorſchlag dürfte freilich hüben wie drüben auf ſtarke Be⸗ denken ſtoßen. Mit Proteſtoktionen verbeſſern wir unſere Lage nicht; darüber ſollte man ſich allgemein klar ſein. Das berechtigte Gefühl der Empörung, dem derlei Kundgebungen gewiß enfſpringen, hal, wie die Erfahrung lehrt in der ganzen Welt kaum je Verſtändnis gefunden. Auf der anderen Seite aber haben wir kein Intereſſe da⸗ ran, ſolange es ſich vermeiden läßt, jſene Atmoſphäre des Noten⸗ krieges wieder erſtehen zu laſſen, die wir während der Aerg Poincar⸗ erlebten. Eine deulſchnationale Interpellakion Die deutſchnationale Reichstagsfraktion hat eine Inflerpel⸗ lation eingebracht, in der die Reichsregierung gefragt wi⸗d, ob ſie bereit ſei, in eine eingehende Unterſuchung der kritiſchen Lage der deutſchen Wirtſchaft unter Zuziehung des Reichstags ſowie einiger wirtſchaftlicher Sachverſtändiger einzutreten, ſchon vor! her aber und ohne den Abſchluß dieſer Unterſuchung abzuwarten, die ſchlimmſten Fehler in der FFinanz⸗ und Wirtlſchaftspolitit det Reichs abzuſtellen, namentlich in der Steuer⸗ und Kreditfrage ſofort beſſernd vorzugehen. Die Jukunft des Jenkrums In der„Germania“ beſchäftigt ſich im Zuſammenhang mit der Regierungsbildung A. Gottwald⸗Berlin mit der„Zukunft des Zentrums“, Der Artikel ſetzt die Unmöglichkeit dufee ander, daß das Zentrum eine Kampfregierung von rechts oder lin unterſtüe. Die Einordnung in einen Rechts⸗ oder Linksblock würde einen Zerfall des Zentrums bedeuten. Das Zentrum habe nur als Mittelpartei eine Zukunft. Wer es in ein Zweiparteienſyſtem ein⸗ ordnen will, vernichtet es. Als das Ziel der Zentrumspolitik bezeichnet der Artikel die Meidung des Parteikampfs, das ſei die Idee der vom Zentrum geforderten Regierung der Volksgemeinſchaft, Der Juſammenkritt des neuen Reichstags Der Präſident des Reichstages Wallraff teilt mit: Auf Grunß der Artikel 23 und 27 der Reichsverfaſſung wird der neu gewählte Reichstag berufen, am Montag, den 5. Janugr 1925, nachmit⸗ tags um 3 Uhr zuſammenzutreten. Letzte Meldungen die Pariſer Wirtſchaſtsverhandlungen Wie bereits angekündigt, ſind geſtern die deutſch⸗fran zöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen wieder auf⸗ genommen worden. Die beiden Delegationen haben ſich dahin verſtändigt, vom 2. Januar ab die Erörterung mit Sachve r ſt a:⸗ digen über die Poſitionen fortzüſetzen, über die bis ſetzt eine Verhandlung noch nicht ſtattgefunden hat, wie über die Poſttionen, wo ſich die Notwendigkeit einer nochmaligen Nachprüfung der in der erſten Ausſprache ergebenen Reſultate gezeigt hat. Ein neuer Hetzartikel Morgans Dex engliſche General Morgan hat in der„Saturdan Nenſem“ einen neuen Hetzartikel über die deutſchen Entwaffaungsmaßnahmen veröffentlicht. Wie das„Achtuhr⸗Abendblatt“ von gut unterrichteter Seite hört, wird die deutſhe Regierung ausführlich zu dieſen „Behauptungen“ Morgans Stellung nehmen. München, 31. Dez. Der Direbtor einer Geſellſchaft m. d. H. die aus dem Direktor und ſeiner Gattin beſteht, wurde wagen Dar⸗ lehensſchwindel verhaftet. Der Direktor nahm Darlehen auf un gab als Sicherheit Büroeinrichtungsgegenſtände und Schmuckſachen. Wenn nun die Gläubiger auf Rückzahlung ihrer Darlehen drängten, veranlaßte er die Leute, ihm die ausgeſtellten Verträge zurückzuge⸗ ben. Er ſtellte dann Wechſel aus, die jedoch nach den Erkundigun⸗ gen der Gläubiger wertlos ſind. Unter den Geſchädigten befin⸗ det ſich auch ein ehemaliger Beamter der Landespolizei, der einen großen Teil ſeiner Abfindungsſumme dem Direktor übergeben hatte⸗ London, 31. Dez. Wie der Korreſpondent der engliſchen Zei⸗ tung Pioneer aus Besmod meldet, iſt die Bevölkberung an der perſiſch⸗afghaniſchen Grenze durch eine geheimnisvolle Epidemie außerordentlich beunruhigt, die ſeit 10 Tagen in der Gegend von Karez wütet. Bis jetzt ſollen 200 Perſonen geſtorben ſein, und zahlreiche weitere im Sterben liegen. Die Krankheit fange an mit heftigem Bluten aus Naſe, Mund und Augen, und alsbald blutet auch die Haut, die eine gelbe Farbe bekommt. Die Opfer ſterben unter heftigen Schmerzen. Looansfort(Indiana), 30. Dez. Ein Elternmord aus gekränkter Mutterliebe hat hier großes Auffehen erregt. Frau Mary Hoboogh erſchoß mit einem Jagdgewehr ihren Vater und ihre Mutter, weil dieſe ihrem Enkelkind, dem Baby der Mör⸗ derin keine Weihnachtsgeſchenke geſandt hatten. * Das Befinden des ſchwediſchen Miniſterpräſidenten Branking, das ſich in letzter Zeit zu beſſern ſchien. hat ſich geſtern derart verx? chtert, daß es erneut zu den ſchlimmſten Befürchtungen An⸗ laß aibt. * Der Streit um Trotzki. Rykoff hat in den Streit um Troßtzki eingegriffen und im Auftrag der Sowfietregierung entſchieden ſeine Beilegung verlangt mit der Begrümdung, dak die Stellung der Bolſchewiſten in Rußland ſonſt gefährdet ſei⸗ Mittwoch, den 31. Dezember 1924 neue Mannbeimer Jeltung(mittag · Ausgabej 3. Seife. Nr. 605 Die deutſchen Städte am Beginn des neuen Jahres Von Oberbürgermeiſter Dr. Külz, M. d. R. neuen ſchweren Sor⸗ die Schwelle des Jah⸗ hinter uns liegen⸗ Nur von wenia Sorgen befreit. aber mit gen belaſtet, treten die deutſchen Städte über des 1925. Wohl hat die ſtabile Währuna in dem den Jahre die deutſchen Gemeinden von ſenem kataſtrophalen Zu⸗ ſtande befreit, in dem ſie nicht wußten. wie ſie von heute zu morgen ibren notwendiaſten Bedarf decken und ihre zwingendſten Aufgaben erfüllen ſollten. wohl hat ſich das Reich im letzten Jahre entſchloſſen, ie Zuweiſungen, die es den Gemeinden aus Erträgniſſen der Reichs⸗ ſteuern gewährt, auskömmlicher zu geſtalten, aber die beiden Grund⸗ forderungen, die im Intereſſe eines geſunden und geſicherten kommu⸗ nalen Lebens erhoben werden müſſen, ſind auch heute noch uner⸗ füllt: Freibeit von zentraliſtiſcher Staatsbevor⸗ munduna und ſelbſtverantwortliche Bewirtſchaf⸗ eigener Steuereinnahmen für kommunale Zwecke. Regierung, Parlament und öffentliche Meinuna in Deutſchland haben auch heute noch nicht die Notwendiakeit einer freien und ſtarken Selbſtverwaltung als Staats⸗ notwendiakeit und als Vorausſetzung für einen allgemeinen Wiederaufſtieg in dem erforderlichen Umfana erkannt. Die Selbſt⸗ verwaltung ſteht nach wie vor vor der Notwendigkeit. ſich auch dem Staate gegenüber die Geltung zu verſchaffen. die ſie braucht, nicht nur um ihrer ſelbſt, ſondern um unſeres Volkes und um unſeres Va⸗ terlandes Willen. Der ſunge demokratiſche Staat hat es noch nicht verſtanden. moraliſche Eroberungen bei den Gemeinſchaftskörpern der deutſchen Städte zu machen und vielfache Hemmunas⸗ faktoren die ſich der Entwicklung gegenwärtig noch oft entgegen⸗ ſtellen, finden ihren Urſprung in der Politik des Reichs und der Ein⸗ gelſtaaten. Die Verhandlungen des letzten deutſchen Städtetages am 25. und 26. September 1924 in Hannover haben den Vertretern der deutſchen Städte Gelegenheit geboten. über die Notwendiakeit der Wiederherſtellung der Selbſtverwaltung ſich ausführlich auszuſpre⸗ chen. Es darf gehofft und gewünſcht werden. daß die Entwſcklung im Jahre 1925 weniaſtens die dringendſten der dort geäußerten Wünſche erfüllen wird. Die vom Reiche geplante aründliche Reform des Steuerweſens muß nunmehr unbedinat auch eine endaültige und arund⸗ fegende Regeluna des Verhältniſſes zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden auf ſteuerlichem Gebiete bringen. Das bisherige Syſtem der Ueberweiſung von Reichsſteuern an die Gemeinden unteraräbt immer mehr die finan⸗ zielle Selbſtverantwortlichkeit und verhindert eine planmäßige Finanzwirtſchaft der deutſchen Städte. Es muß von der Geſetzgebung unbedinat wieder als Grundſatz anerkannt werden, daß die Stelle, die die Mittelverwendung hat, auch das Recht und die Pflicht zur Mittelbeſchaffung haben muß. Bei der Abarenzung der Steuerquel⸗ len zwiſchen Reich und Gemeinden muß vom Reich und ſeiner Ge⸗ ſetzgebung darauf Rückſicht genommen werden, daß die richtig er⸗ kannte finanzielle Lage der deutſchen Städte eine materielle Be⸗ ſchränkung ihrer Einnahmen nicht verträgt. Wenn die Herſtell des Gleichgewichtes im Haushaltplan der deutſchen Städte im 0 floſſenen Jahre mehrfach gelungen iſt, ſo iſt dies doch nur mö 10 weſen durch übermäßiges Zurückſchrauben lebensnotwendi Au⸗ gaben und durch übermäfice Anſpannung einzelner Wneeahee 10. len. die auf die Dauer in wirtſchaftlicher und ſozialer Hinſicht 8 träalich ſein müßten. Man darf nicht an der Tatſache vorübergehen daß die deutſchen Städte ſchon ſeit 10 Jahren alle die Aufgaben zu⸗ rückſetzen mußten, die einer fortſchreitenden Entwicklung des deut⸗ ſchen Städteweſens dienen. Es eraibt ſich jetzt mit elementarer Ge⸗ walt die Notwendiakeit, das Verſäumte nachzuholen: das kann aber niemals geſchehen, wenn die Einnahmemöalichkeiten der Städte aus eigenen Steuerquellen zu enaherzig abgegrenzt werden. Neben endgültiger finanzieller Sich der Gemeinden muß das Jahr 1925 die eeeeeee der deutſchen Städte von der übertriebenen Sucht 2 Reichsinſtanzen bringen, die Städte oft bis in die tleinſten Verwaltungsangelegenheiten hinein bevormunden zu wollen Das Reich hat ſich vor allem durch ſeine Reichsfinanzgeſetzgebung, durch das Beſoldungsgeſetz, durch Richtlinien auf dem Gebiete der ſozialen Fürſorge und durch geſetzgeberiſche Maßnahmen mit eirer Hartnäckigkeit als Aufſichtsinſtanz über die Gemeinden eingeniſtet die wahrhaftig einer beſſeren Sache würdig wäre. Eine Auffſichts⸗ führung durch die Reichsinſtanzen entſpricht weder der Stellung des Reiches noch der der Selbſtverwaltungskörper; Aufſichtsſtellen können nach der ganzen Struktur des öffentlichen Gemeinſchaftslebens in Deutſchland nur die Länder ſein. Aber auch in den einzelnen Län⸗ dern wird ſich die Staatsbürokratie mehr als bisher an den Ge⸗ danken gewöhnen müſſen, daß die Selbſtverwaltungskörper aus eigener Fähigkeit und eigener Verantwortung auch ohne den beſee⸗ ligenden Einfluß der Staatsbüorkratie eine ordnungsgemäße Ver⸗ waltung führen können. Außer den Hemmungen, die ſich von außen her in der ick⸗ lungsperiode der letzten Zeit für die deutſche geben haben, müſſen mehr noch als bisher auch die Hemmungen aus dem Innern der Selbſtverwaltung überwunden werden. In der nachrevolutionären Zeit hat ſich 2 80 hier und da das Verantwortlichkeitsgefühl in einzelnen Selbſtverwaltungs⸗ körpern gelockert, und es ſind in dieſer Zeit auch Strömungen in die Vertretungskörper der deutſchen Städte gelangt, die noch ganz unter der politiſchen Pſychoſe und noch ganz unter der politiſchen Ekſtaſe 0 Silpeſter, letzter Tag des Jahr's, Du Bild des letzten Lebens! Lehr', o lehre mich, Daß nicht mein Leben einſt ſei Gefloh'n und verſchmunden Wie das verſchwundene Jahr! Klopſtock. * 1. Meine alte Freundin Lotte Von Dr. Th. Knollnerus⸗Meyer Unter dem Titel„Tiere im Zoo“! erſcheint ſoeben (Dr. Werner Klinkhardt, Leipzig ein intereſſantes Buch, das den Begründer und Direktor des Zoologiſchen Gartens in Rom Dr. Th. Knottnerus⸗Meyer, einen Deutſchen, zum. hat. Die Erinnerungen dieſes Tierfreundes und Zoologen bergen einen Schatz leſens⸗ werter und vielfach von ſchönſtem Humor erfüllter Einzel⸗ heiten und Studien aus den Tiergärten halb Europas. Wir entnehmen dem Werk des Verfaſſers, der ſich zu Hagen⸗ becks Schülern zählen darf, folgenden Abſchnitt: Die Gruppe der Graupapageien enthält die beſten „Sprecher unter allen Papageien, den Jako, den Graupapagei mit hellrotem und den dunkleren Tinmehpapagei mit kupferfarbenem Schwanze. Ich habe mehrere Graupapageien beſeſſen. Einige arben ſofort nach der Ankunft, zwei andere beſaß ich länger, hatte aber beide Male doch Unglück mit ihnen. Den erſten kaufte ich unter einem Dutzend. Die ſechs Käfige, die je zwei Vögel beher⸗ bergten, ſtanden in einer Reihe, auf jedem Käfig war ein Stock agngebracht, wo die Tiere, um mehr Raum zur Bewegung zu haben, 5 tagsüber meiſt ſich aufhielten. Nun bemerkte ich bei einem Beſuche dork etwas Merkwürdiges: Sobald mein zukünftiger Grauer an einer Seite am Käfig empor⸗ kletterte, kletterten alle elf an der anderen Seite hinunter. Er hatte einmal einen von ihnen in den Fuß gebiſſen. Das war des Rätſels böſung. Er wurde mir dann ein treuer und lieber Gefährte. Nach etwa dreiviertel Jahr ſchenkte ich das Tier meiner damals ſieben⸗ jährigen Schweſter und dort lebte er noch zwei Jahre, um dann an Maſtdarmvorfall elend zugrunde zu gehen. Leider und zugleich natürlich, eben aus Mangel an Praxis, ver⸗ lten die Tierärzte. Ein Papagei iſt ein ſeltener Patient, und hner und Gänſe ſind nicht Papageien. Er war ein Weibchen und nit allen gleich freundlich. Er ſprach nur ſehr wenig, pfiff aber ſehr ön. Mehr machte es ihm Spaß, zu gehen und dann die halter der Futternäpfe an ſeinem Käſig von außen hochzuſchieben 1* Pupille bis auf ein winziges ſchwarzes Sternchen zuſammen. ſtanden und denen die Selbſtverwaltung Neuland war, auf dem ſie ſich innerlich und äußerlich noch nicht reſtlos zurecht gefunden haben. Wir befinden uns hier noch zum Teil in einem Reifeprozeß, den es zu beſchleunigen gilt. Genau ſo muß die Neigung überwunden wer⸗ den, innerhalb r Selbſtverwaltungskörper die Gefahr der Uebecrſpannung politiſcher und parlamentariſcher Momente zu erliegen. Die Selbſtverwaltungskörper werden nach dem Gange der Entwicklung zweifellos einen ſtarken politiſchen Einſchlag behalten, das braucht an ſich keine Gefahr oder nichts Unnatürliches zu ſein, im Gegenteil; aber die parteipolitiſchen Strömungen innerhalb des Selbſtverwaltungskörpers dürfen nicht der Verſuchung unterliegen, — die Selbſtverwaltung ihrer Parteipolitik dienſtbar zu machen, ondern umgekehrt; die parteipolitiſchen Strömungen müſſen der Selbſtverwaltung und ihren Zwecken angepaßt und dienſtbar gemacht werden. Wir leben in einem Zeitalter demokratiſcher Orientierung des Gemeinſchaftslebens, und es iſt deshalb berechtigt und verſtänd⸗ lich, daß man auch die Selbſtperwaltungskörper zu ſicheren Trägern ſtarker Gemeinſchaftsideen machen will, aber niemals dürfen die Selbſtverwaltungskörper zum Tummelplatz parteipolitiſcher Wechſel⸗ fälle und parteipolitiſchen Ehrgeizes gemacht werden. Die innere Kraft der deutſchen Selbſtverwaltung erſchöpft ſich nicht in partei⸗ politiſcher Dogmatik, ſondern ſie hat ihre Wurzel in der Auswirkung der perſönlichen Kräfte und Werte aller derer, die ihm im Ehrenamte 1990 Lebensberuf dienen und in der Mitwirkung aller Schichten des olkes. Die Städte hoffen, daß das Jahr 1925 ihnen die Vorausſetzungen wieder bringen wird zu jener Erſtarkung des ſtädtiſchen Gemein⸗ weſens, die ſchon vor hundert Jahren einer der Grundpfeiler der Wiedererneuerung Deutſchlands war, die aber heute in ihrer aus⸗ ſchlaggebenden Bedeutung für das Volksganze nur an wenigen Stellen erkannt wird. Kl. Städtiſche Uachrichten Die Arbeitsvermittlung Wie das Städt. Nachrichtenamt mitteilt, betrug die Zabl der beim Arbeitsamt Mannheim. öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitſuchenden im Mo⸗ nat November 14 635(10 361 männliche. 4 274 weibliche). Dieſe ver⸗ teilen ſich auf folgende Berufsaruppen: Lohnarbeit wechſelnder Art 4 446(3 804 männliche, 642 weibliche): Metallverarbeitung und In⸗ duſtrie der Maſchinen, Inſtrumente und Apparate 2 706(2 562 männ⸗ liche, 144 weibliche): Häusliche Dienſte 1 332(nur weibliche): Kauf⸗ männiſche Angeſtellte 1 143(740 männliche. 403 weibliche): Gaſt⸗ und Schankwirtſchaft 744(372 männliche, 372 weibliche): Verkehrs⸗ gewerbe 731(704 männliche, 27 weibliche): Bekleidungsgewerbe 585 (233 männliche, 352 weibliche): Nahrunas⸗ und Genußmittelgewerbe 562(298 männliche. 264 weibliche): Büroangeſtellte 401(158 männ⸗ liche, 243 weibliche): Holz⸗ und Schnigſtoffgewerbe 332(326 männ⸗ liche. 6 weibliche): Baugewerbe 315(nur männliche): Techniker aller Art 213(210 männliche, 3 weibliche): Chemiſche Induſtrie und In⸗ duſtrie der forſtwirtſchaftlichen Nebenerzeuaniſſe 188(187 männliche, 1 weibliche): Spinnſtoffaewerbe 161(5 männliche. 156 weibliche): Geſundheits⸗ und Körperyflege. Reinigunasgewerbe 145(101 männ⸗ liche. 44 weibliche): Landwirtſchaft. Gärtnerei und Forſtwirtſchaft, Fiſcherei 138(131 männliche, 7 weibliche): Heizer und Maſchiniſten 129(nur männliche): Vervielfältigungsgewerbe 115(93 männliche. 22 weibliche): Theater. Muſik. Schauſtellungen aller Art 109(ö98 männliche, 11 weibliche): Zellſtoff⸗ und Papierherſtellung und Ver⸗ arbeitung 84(42 männliche, 42 weibliche): Lederinduſtrie und In⸗ duſtrie lederartiger Stoffe 35(26 männliche, 9 weibliche): Induſtrie der Steine und Erde 21(13 männliche. 8 weibliche). Dieſen 14635 Arbeitſuchenden ſtanden 3592 offene Stel⸗ le n(1929 für männliche. 1663 für weibliche Arbeitſuchende) gegen⸗ über. Beſetzt wurden 3 086 Stellen(1 749 von männlichen, 1337 von weiblichen Arbeitſuchenden. * Ernennungen und Verſetzungen im höheren Schuldienſk. Die Lehramtsaſſeſſoren Walter Autenrieth an der Oberrealſchule, Dr. Alfred Caroli am Gymnaſium, Dr. Otto Dannenberger an der Oberrealſchule, Walter Eyth an der Realſchule, Dr. Rudolf Fecht am Gymnaſium, Dr. Karl Fuchs, Dr. Richard Hünner⸗ kopf und Heinrich Lörz an der Realſchule, Dr. Rudolf Metz an der Oberrealſchule und Dr. Dora Ulm an der Eliſabethſchule in Mannheim zu Profeſſoren. Profeſſor Bilabel und Dr. Alfred Bock vom Gymnaſium in Maanheim wurden an das Gymnaſium in Heidelberg bezw. in Wertheim, Joſef Wolff von der Oberreal⸗ ſchule in Bruchſal an die Oberrealſchule in Mannheim. * Die Mannheimer Inderziffer. Nach Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts beträgt die für den 30. Dezember berechnete Teuerungszahl(Ernährung, Wohnung Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) 14191 Mark. Setzt man die entſprechende Vor⸗ kriegszahl(114,59 Mark gleich 100), ſo erhält man die Index⸗ iſt vom 23. bis 30. Dezember eine Erhöhung um 0,2 Prozent eingetreten. Die Skeigerung iſt auf das Anziehen des Preiſes für Braunkohlenbriketts zurückzuführen. Im Durchſchnitt des Monats Dezember beläuft ſich die Teuerungszahl auf 141,57 Mark, die In⸗ dexziffer auf 123,5. Da im November die Teuerungszahl 141,75 Mk., die Indexziffer 123,7 betrug, iſt vom November auf Dezember eine Abnahme von 0,1 Prozent feſtzuſtellen. *25 Jahre Amtsvollzieher. Am 1. Januar 1925 ſind 25 Jahre verfloſſen, ſeitdem der in allen Kreiſen der Bepölkerung bekannte und die Näpfe herauszuwerfen, oder ein Bild vom Käfig aus von der Wand hochzuheben und dann gegen dieſe 1 zu laſſen. Ein⸗ mal hatte er auch eine ganze Anzahl von Photographien in Steh⸗ rahmen aus dieſen nach ſeiner Art befreit und ſie dann„beſchnitten“. Oft auch wurde er von meiner Schweſter angekleidet, meiſt mit Um⸗ hang und Hut, oder er wurde als krank in den Puppenwagen gelegt. Alles ließ er ſich treulich gefallen. Nur wenn es etwas zu eſſen gab, wurde„Lotte“ ungemütlich und ließ den unangenehmen zirpenden Ton, den Graupapageien leider haben, hören, um etwas abzubekommen, Reis, alles Obſt, Zwieback in Kakco u. dergl. Der Anſicht, daß die Tiere zu warten haben, wenn Menſchen eſſen, ſchloß ſich Lotte niemals an. Wieder⸗ holt kam es vor, daß Lotte Futter verweigerte, anſcheinend unver⸗ ſtändlicherweiſe, bis wir merkten, daß es jedesmal dann geſchah, wenn der Kanarienvogel vor ihr etwas erhielt. Alſo Eifer⸗ ſucht! Ueberhaupt hatten Lotte und auch andere Graupapageien ge⸗ rade gegen Kanarienvögel eine große Abneigung. Denn während ſie ſich um andere kleine Vögel nicht kümmerten, kletterten ſie ſtets auf die Käfige der Kanarien und ſuchten ſie zu beißen. Es ſcheint, daß den Papageien die leuchtend gelbe Farbe unangenehm iſt. Nachts ſchlief Lotte in ihrem mit einer Schlafdecke zugehängten Käfig und dann beim Zudecken ſagte ſie jedesmal zum Abſchied „huch“, ganz leiſe und gedämpft. Eines Morgens, um Weihnachten herum, furchtbarer Radau. Meine Schweſter weint, Lotte iſt weg. Das Bauer ſteht leer da und ohne Schlafdecke, was war geſchehen? Alles Suchen war vergebens. Endlich entdeckte man den Ausreißer auf einer Fenſterbank. Hier hatte er eine angehende Krokosplan⸗ tage etwas inſtand geſetzt. Aber das machte nichts, nur gut, daß Lotte wieder da war. Ihre Vegrüßungen beſtanden darin, daß ſie ſofort am Arm her⸗ auf bis auf die Schulter kletterte und nun liebkoſte und ſich lieb⸗ koſen ließ. Beſonders gern ſaß ſie auf der Stuhllehne und legte dann ihr Köpfchen an meine Backe, während ich mich nach hinten beugte. Dann, beſonders in der Schlummerſtunde, konnte ſie nie genug davon haben, wenn man in dieſer Stellung ganz leiſe und zärtlich mit ihr ſprach. Eigentümlich, wie die weiche, leſe menſchliche Stimme auf alle Tiere einen ſo großen Einfluß hat. Die Erregungen des Gemützuſtandes gaben ſich bei Lotte wie bei allen Papageien durch ſehr ſchnelle Erweiterungen und Ver⸗ engerungen der Pupille kund. Fortgeſetzte Vergrößerung und Verkleinerung rät bei fremden Vögeln nach meinen Erfahrungen zur Vorſicht. Je enger die Pupille, deſto zufriedener und erfreuter das Tier. Bei meinem Ara zieht ſich im Falle großer Freude 5 1 dieſen Augenbewegungen trifft oft ein Sträuben des Kopf⸗ und Halsgefieders und leichtes Heben der Flügelbuge. ziffer 123,8. Da am 23. Dezember die Indexziffer 123,6 betrug, ſtützen.— Viktorio Gnecchis Oper Caſſandra“ und durch ſein biederes Weſen beliebte Herr Karl Dechant, Amts⸗ vollzieher beim hieſigen Gemeinde⸗ Gewerbe⸗ und Kaufmannsgericht, als Mahner bei der Stadtkaſſe in ſtädtiſche Dienſte trat. Der Jubi⸗ lar hat oft unter den ſchwierigſten Verhältniſſen in der Vor⸗ und Nachkriegszeit treu und gewiſſenhaft und mit dem zur Ausübung ſeines ſchwierigen Berufes erforderlichen Taktgefühl ſein Amt ver⸗ ſehen. In ſejner Perſon verkörpern ſich die Haupterforderaiſſe des Berufsbeamtentums: Treue, Unbeſtechlichkeit, Verſchwiegenheit, Ver⸗ antwortlichkeits⸗ und Pflichtgefühl. Möge es dem Jubilar vergönnt ſein, noch viele Jahre in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſeines Amtes zu walten. Veranſtaltungen Theaternachricht. Die Mieter werden darauf aufmerkſam gemacht, daß das Vorrecht für ſämtliche„Ringaufführun⸗ gen“ bis ſpäteſtens Samstag, 3. Januar ausgeübt werden muß. — Heute abend findet im Nationaltheater die Erſtaufführung der Operette von Lehar„Der Graf von Luxembur g“ ſtatt. Im Neuen Theater geht neu einſtudiert der Schwank„Penſion Schöller“ in Szene. Aus der Kunſthalle. 1. Januar 1925(Neujahr) zu 9 üblichen Sonntagsbeſuchszeiten geöffnet. * Der Karneval-Verein Mannheim E. B. veranſtaltet am Neu⸗ jahrstag im Stammhaus Eichbaum, P 5, 9, ſeine Eröffnungs⸗ ſitzung für das Jahr 1925. Es ſind wiederum die erſten Bütten⸗ redner vollzählig vertreten.(Weiteres Anzeige.) Abbau der Paßvorſchriſten Mit dem 1. Januar 1925 tritt für den Reiſeverkehr über die Reichsgrenze eine weſentliche Erleichterung ein. Wer das Reichsge⸗ biet verlaſſen will, braucht ſich hierwegen fortan nicht mehr an die Finanzbehörde zu wenden. die Unbedenklichkeitsver⸗ merke und beſcheinigungen der Finanzämter fallen weg. Für Reichsangehörige genügt zur Ausreiſe wie zur⸗ Einreiſe nach deutſchem Paßrechte der Reiſepaß. Auch nichtdeutſche Per⸗ ſonen können aus dem Reichsgebiet ohne Ausreiſeſichtvermerk aus⸗ reiſen, wenn ſie beim Grenzübertritt nachweiſen, daß ſie ihren Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt ien Inlande haben. Dieſer Nachweis kann entweder durch eine von der zuſtändigen Behörde im Inland, in Bayern von der Bezirkspolizeibehörde, erteilte Aufent⸗ haltsgenehmigung oder durch einen„Sichtvermerk zur Wiederein⸗ reiſe nach erfolgter Ausreiſe“ erbracht werde. Dieſer Sichtvermerk wird von der Sichtvermerksbehörde, in deren Bezirk der Sichtver⸗ merksbewerber ſeinen Wohnſitz, ſeinen ſtändigen Aufenthalt oder eine gewerbliche Niederlaſſung hat, erteilt. Nichtdeutſche Perſonen, die ihren Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt nicht im Reichsgebiete haben, erhalten den Sichtvermerk zur Ausreiſe in der Regel gleich⸗ zeitig mit dem Sichtvermerk zur Einreiſe ins Reichsgebiet durch die deutſche Vertretung im Auslande. Nötigenfalls kann auch die Sicht⸗ vermerksbehörde im Inland, in deren Bezirk das Bedürfnis hervor⸗ tritt, einer ſolchen Perſon einen Ausreiſeſichtvermerk erteiler. An den Einreiſeſichtvermerk der fremden Staaten änderk ſich nichts. Die Notwendigkeit, ein Einreiſeviſumſſ des Ziel⸗ ſtaates und gegebenenfalls ein Durchreiſeviſum für die Durchgangsländer einzuholen, beſteht doher fort. Die für beſtimmte begünſtigte Grenzgebiete eingeführten befonderen Paß⸗ vermerke Nahreiſeſichtvermerke, Ausflugsklauſeln) ſtellen zugleich die Einreiſeerlaubnis des fremden Landes dar und behalten inſofern auch weiterhin Bedeutung. Richtlinien für die erlernung der einheitskurzſchrift der Reichsminiſter des Innern hat nach Verhandlung mit den Spitzenorganiſationen folgende Richtlinien für die Verpflichtung der Reichsbeamten zur Erlernung der Einheitskurzſchrift bekanntge⸗ geben: 82 5 2 2 1. Von den am 1. Oktober 1925 oder ſpäter in den Reichsdienſt eintretenden Beamten, die ihre Eingangsſtellung von Beſoldungs⸗ gruppe 4 an aufwärts haben, iſt bei Eintritt in Vorbereitungs⸗ dienſt die Kenntnis der Einheitskurzſchrift zu verlangen. 2. Für die am 1. Oktober 1925 vorhandenen Beamten gilt fol⸗ gendes: Die Beamten, die eine Kurzſchrift auf Grund einer bereits CC]ðiVU?]½ pd èͤ Fernberd le Inhaber der goldenen Medaille für Tanzsport spielt nur auf ORK Fite Tanzplatten Sind unüdertroffen vox-HAu O 1. 1 Alleinverkauf 3 8 Egon Winter 0 1, 1 Das Sträuben des Gefieders iſt jedoch unter Umſtänden auch ein 10 von Wut oder der Abſicht, andere Tiere durch ſcheinbare rößenzunahme zu ſchrecken. So tat es Lotte, wenn ſie die Mäuſe anbellte. Auch ſträuben die Papageien das Gefieder, wenn ſie ſeſbſt bedroht werden. Denn jeder Papagei widerſetzt ſich der Mißhand⸗ lung und hackt nach Stock oder Hand, die ihn ſchlugen wollen. lebte denn Lotte als lieber Hausgenoſſe bei meiner Schweſter und bei meinen Eltern. Da wurde ſie eines Dages ſchwer krank und, um ſie nicht vor den Augen meiner Schweſter ſterben zu laſſen, nahm ich ſie mit nach Kiel. Nach wenigen Tagen begrub ich Lotte unter den ſchönen Buchen des Düſterbrooker Gehölzes. Die arme, brave Lotte, ein Tier, dem wir alle das verdiente treue Andenken bewahren, ſo wie es Tiere verdienen, die ihr alles ihrem Herrn geben, die lieben und die wieder geliebt zu werden verdienen. Ein dreiviertel Jahr nur war Lotte mein Hausgenoſſe, zwei nur der meiner Schweſter und Eltern geweſen! Theater und Muſik Ein neuer Spielleiter für das Mannheimer Nationalthealer? Wir leſen in der„Südd. Zeitung“ vom 30. Dez.: Spielleiter Heinz Dietrich Kenker am Württ. Landestheater wurde in gleicher Eigenſchaft vom Intendanten Sioli auf drei Jahre an das Nationaltheater in Mannheim verpflichtet.— Wie lange ſoll der Unfug noch dauern, daß die Mannheimer Preſſe von den zuſtändigen Behörden nicht rechtzeitig informiert wird und örtliche Nachrichten der auswärtigen Preſſe zu entnehmen gezwungen iſt? Reklamenotizen werden ja genug aus dem Theaterbüro herausgeſchickt, ſo könnte man auch Wiſſenswertes mitteilen.* 4% Theaterrundſchau. Der Konkurs über das Vermögen des den. Zum Konkursverwalter wurde der bereits für die Große Volksoper 1 5 Konkursverwalter Borchardt beſtellt. alles daran ſetzen, um den Betrieb des Opernhauſes in der bis⸗ herigen Weiſe fortzuſetzen, ſo daß die Vorſtellungen wie bisher ſtattfinden werden. Das Deutſche Opernhaus iſt Eigentum der Stadt Berlin. Die Kunſtdeputation des Magiſtrats hat geſtern 15 05 die Zukunft des Opernhausbetriebes beraten und zunächſt das ezirksamt ermächtigt, den durch Vermittlung des Konkursver⸗ walters einzuleitenden vorläufigen Betrieb zu unter⸗ Stadttheater in Dortmund zur deutſchen Uraufführun, nommen worden.— Der zuſtändige Landtag hat für da Die Kunſthalle iſt am Donnerstag, Deutſchen Opernhauſes in Charlottenburg iſt eröffnet wor⸗ Er wird 4. Seite. Nr. 605 Aeue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Nusgabe) Mittwoch, den 31. Dezember 1922 beſtehenden dienſtlichen Verpflichtung beherrſchen, haben ſich bis zum 1 Oktober 1925 die Kenntnis der Einheitskurzſchrift anzueignen. ba Treten die Beamten nach dem 1. April 1925 in den Reichsdienſt ein, ſo haben ſie zur Erlernung eine halbjährige Friſt. Die Beamten, die zur Beherrſchung einer Kurzſchrift bisher dienſtlich nicht verpflich⸗ tet ſind, haben ſich, ſofern ſie am 1. April 1926 das 30. Lebensſahr noch nicht vollendet haben, bis zu dieſem Tage die Kenntnis der Einheitskurzſchrift anzueignen; haben ſie am 1. April 1926 des 30. Lebensjahr bereits vollendet, ſo iſt ihnen die Erlernung der Ein⸗ heitskurzſchrift anzuempfehlen. 3. Die Angeſtellten, insbeſondere die Kanzleikräfte, ſind darauf aufmerkſam zu machen, daß vom 1. Oktober 1925 ab im Behörden⸗ betrieb die Einheitskurzſchrift verwendet und ihre Kenntnis insbeſon⸗ dere bei den Angeſtellten des Kanzleidienſtes vorausgeſetzt wird. 4. Die oberſten Reichsbehörden oder die von ihnen ermächtigten nachgeordneten Behörden können Ausnahmen und Erleichterungen von den Vorſchriften zu 1 bis 3 zulaſſen. Sie können insbeſondere Gruppen von Beamten oder Angeſtellten, die nur wenig zu ſchrei⸗ ben oder Akten uſw. zu leſen haben, von der Erlernung der Ein⸗ heitskurzſchrift befreien. Auf die Kriegsbeſchädigten iſt angemeſſene Rückſicht zu 5. Unter„Kenntnis der Einheitskurzſchrift“ iſt die Fähigkeit zu verſtehen, in der Einheitskurzſchrift gut leſerlich zu ſchreiben und in dieſer Handſchrift Geſchriebenes zu leſen; eine beſtimmte Schreib⸗ geſchwindigkeit wird nicht gefordert. 6. Soweit die dienſtlichen Bedürfniſſe es erfordern, bleibt es den oberſten Reichsbehörden oder den von ihnen ermächtigten nachge⸗ ordneten Behörden unbenommen, weitergehende Anforderungen in der Kenntnis der Einheitskurzſchrift an die Beamten und Angeſtell⸗ ten ihrer Geſchäftsbereiche insbeſondere für Neueinſtellungen im Kanzleidienſte zu ſtellen. 7. Die Behörden haben die Beſtrebungen der Beamten und Angeſtellten, die Einheitskurzſchrift zu erlernen, möglichſt zu fördern. Was iſt bei einem Todesfall im verkehr mit der Poſt zu beachten? Das Vorkommen eines Todesfalles iſt in den Vorſchriften der Deutſchen Reichspoſt an verſchiedenen Stellen berückſichtigt. Da dieſe für weitere Kreiſe wichtigen Vorſchriften nicht allgemein bekannt ſind, ſeien ſie im folgenden zuſammengeſtellt: Sendungen an Verſtorbene dürfen den Erben— Nachbarn ſind aber nicht als Erben in dieſem Sinne anzuſehen—aus⸗ gehändigt werden, wenn dieſe ſich durch Vorlegung des Teſtaments, des gerichtlichen Erbſcheines oder einer ſonſtigen, die Erbberechtigung unzweifelhaft beſtätigenden Urkunde ausweiſen. Solange dieſer Nachweis nicht erbracht iſt, dürfen gewöhnliche Briefſendungen nach den gewöhnlichen Beſtimmungen(Aushändigung an ein erwachſenes Familienmitglied oder einen ſonſtigen Angehörigen, an einen Haus⸗ (Geſchäfts⸗/ Beamten oder einen Hausangeſtellten) ausgehändigt werden. Iſt ein Teſtamentsvollſtrecker, ein Nachlaßpfleger oder Nachlaßverwalter ernannt, ſo werden die Sendungen ihm ausge⸗ händigt. Der Teſtamentsvollſtrecker, Nachlaßpfleger oder Nach⸗ laßverwalter muß ſich nötigenfalls durch Teſtamentsvollſtreckerzeug⸗ nis, andere öffentliche Urkunde oder Beſtallung ausweiſen. Zu dieſen Vorſchriften iſt folgendes zu bemerken: a) Wertbriefe, verſiegelte Wertpakete, Einſchreibebriefſendungen ſowie Poſt⸗ und Zahlungsanweiſungen an Verſtorbene mit dem Vermerk„Eigenhändig“ dürfen an die Erben uſw. nicht ausgehän⸗ digt werden und werden daher poſtſeitig als unbeſtellbar behandelt. b) Poſt⸗ und Zahlungsanweiſungen, die von Behörden aus⸗ gehen und mit dem Vermerk„Bezüge aus der Reichskaſſe„Bezüge aus der Staatskaſſe“ oder„Bezüge aus öffentlicher Kaſſe“ verſehen ſind, dürfen, wenn der Empfänger verſtorben iſt, ebenfalls nicht aus⸗ gehändigt werden. Sie müſſen poſtſeitig mit dem Vermerk„Empfän⸗ ger verſtorben“ zurückgeſandt werden. ) Bezeichnet der Name des Empfängers eine Geſchäftsfirma, ſo wird die Sendung, falls nicht aus ihrer Aufſchrift hervorgeht, daß ſie nur perſönliche Angelegenheiten des Verſtorbenen betrifft, der Perſon zugeſtellt, die zur Empfangnahme der an das Geſchäft ein⸗ gehenden Sendungen berechtigt iſt. d) Eine Perſon, die zur Empfangnahme von Sendungen an einen Verſtorbenen ermächtigt iſt(3. B. der Erbe, der Teſtamentsvoll⸗ ſtrecker, Nachlaßpfleger oder Nachlaßverwalter), kann eine andere Perſon zur Empfangnahme der für den Verſtorbenen eingehenden Sendungen bevollmächtigen. e) Hat der Verſtorbene einem Dritten Poſtvollmacht erteilt, ſo bleibt die Vollmacht ſolange gültig, bis ſie von den Erben des Ver⸗ ſtorbenen widerrufen wird. 2. Stirbt ein Schließfachinhober, ſo können ſeine Erben ſchon vor Ablauf der Ueberlaſſungsdauer aus ihrer Verbindlichkeit entlaſſen werden. Die gleiche Vorſchrift gilt beim Tode des Inhabers eines Fernſprechanſchluſſes; doch erſtreckt ſich im letzten Fall die Ver⸗ pflichtung zur Zahlung etwaiger laufender Gebühren bis zum Ende des Vierteljahres und die Verpflichtung zur Zahlung der Gebühr für die Mindeſtzahl der Ortsgeſpräche bis zum Ende des Monats. 3. Stirbt ein Poſtſcheckkun e, ſo ſind die von ihm zur Unterzeichnung von Ueberweiſungen und Schecken ermächtigten Per⸗ ſonen berechtjgt, das Konto weiterzuführen oder die Löſchung des Kontos zu beantragen und das Reſtguthaben abzuheben, wenn der Poſtſcheckkunde dieſe Befugniſſe im Unterſchriftblatt nicht beſchränkt oder ausgeſchloſſen hat. Dieſe Befugniſſe gelten ſo lange, bis ſie von den Erben oder anderen zur Verfügung über den Nachlaß be⸗ rechtigten Perſonen ſchriftlich widerrufen werden. Der Widerruf ſteht jedem einzelnen Erben zu. Sind über das Konto verfügungs⸗ berechtigte Perſonen nicht vorhanden, ſo ſperrt das Poſtſcheckamt, ſo⸗ ld es vom Tode des Poſtſcheckkunden Mitteilug erhält, das Konto ſolange für Auszahlungen, bis feſtſteht, ob das Konto weiterzuführen iſt oder nicht. Ueberweiſungen und Schecke, die von dem Verſtor⸗ benen bis zum Todestage ausgeſtellt waren, werden jedoch eingelöſt. Die Weiterführung des Kontos iſt auf Antrag bis zu 6 Monaten— vom Tode des Poſtſcheckkunden ab— zuläſſig. Zur Stellung des Antrags ſind die Erben berechtigt, die ſich durch Vorlegung des Teſta⸗ ments, der gerichtlichen Erbbeſcheinigung uſw. ausweiſen müſſen. Iſt auch nur ein Erbe mit der Weiterführung des Kontos nicht einver⸗ ſtanden, ſo wird dieſes geſchloſſen. Ueber die Friſt von 6 Monaten hinaus iſt die Weiterführung eines Kontos nur ſtatthaft, wenn es die Bezeichnung„Erben“ enthält. Eheſchließungen und Seburten im 2. vierteljahr 1924 Die Zahl der GEheſchließungen betrug im 2. Vierteljahr 1924 im Deutſchen Reich(ohne Saargebiet) 121987; d. ſ. auf 1000 Einwohner und auf ein volles Jahr bezogen 7,9 gegen 9,0 und 10,6 in den gleichen Vierteljahren 1913 bezw. 1923. Im erſten Vierteljahr 1924 betrug die Heiratsziffer 5,3; die Erhöhung auf 7˙9 entſpricht der faſt alljährlich beobachteten jahreszeitlichen Schwankung. Die höchſten Heiratsziffern wurden in Hamburg mit 10,0, Oldenburg 9,3, Berlin 9,2, die niedrigen im rechtsrhei⸗ niſchen Bahern mit 6,6, Hohenzollern mit 6,6, Oſtpreußen, 6,5 und in Oberſchleſien 5,7 verzeichnet. In dieſen Bezirken hat im Ver⸗ gleich zum 2. Vierteljahr 1913 die Heiratsziffer in Hamburg um 6,4 v. H. und in Oſtpreußen um 3,2 v. H. zugenommen, dagegen in Oberſchleſien um 28 v.., in Oldenburg um 27 v.., im rechtsrheiniſchen Bayern um 21 v.., in Berlin um 19 v. H. und in Hohenzollern um 14. v. H. abgenommen. Die Zahl der Geborenen(einſchl. Totgeborenen) betrug im 2. Vierteljahr 1924 im Deutſchen Reich 330 515 oder 21,3, auf 1000 der Bevölkerung und aufs Jahr bezogen. Dieſe Zahl be⸗ deutet einen Rückgang auf 77 v. H. der Geburtlichkeit im 2. Vierteljahr 1913. Die Verminderung gegen das erſte Vierteljahr 1924 um 0,9 auf 1000 der Bevölkerung iſt allerdings vorzugsweiſe als jahreszeitliche Schwankung zu deuten. Auch in den Jahren 1922 und 1923 haben die zweiten und vierten Vierteljahre, abge⸗ ſehen von jahreszeitlichen Schwankungen, keine Aenderungen der Geburtlichkeit gebracht. Am höchſten ſind die Geburtenziffern von Oberſchleſien mit 29,4, Oſtpreußen 25,5 und Weſtfalen 25,5, am niedrigſten für Schaumburg⸗Lippe mit 16,9, Hamburg 15,4 und Berlin 11,3. In Berlin iſt im Vergleich zum 2. Vierteljahr 1913 die Geburtenverminderung um 21 v. H. ſtärker als im Reichs⸗ durchſchnitt geweſen; die auf 1000 Einwohner bezogene Geburten⸗ ziffer in Berlin iſt anderſeits aber gegen das 2. Vierteljahr 1923 um 0,5 und gegen das 1. Vierteljahr 1924 um 0,2 geſtiegen. Kl. * Umlauſch ſtakiſtiſcher Stiempelmarken. Der Reichsminiſter der Finanzen hat folgende Verfügung an die Landesfinanzämter gerich⸗ tet:„Aus Anlaß mir vorgeleater Anträge auf Umtauſch ſtatiſtiſcher Stempelmarken oder auf Erſtattung des Wertes ſolcher Marken weiſe ich darauf hin, daß ein Umtauſch— und zwar ledialich ein ſolcher, eine Erſtattung kommt arundſätzlich nicht in Frage— gegen Heraabe neuer, aleichwertiger Marken nur dann zuläſſia iſt, wenn die zum Umtauſch angebotenen Wertzeichen unbrauchbar ge⸗ worden, aber noch nicht entwertet ſind. und wenn aleichzeitig der einwandfreie Nachweis erbracht wird, daß die umzutauſchenden Wertzeichen nach dem 13. Februar 1924 bei einer Vertriebsſtelle ge⸗ kauft ſind.“ Dieſe Beſtimmungen werden auch von den Poſtanſtal⸗ ten beachtet. Es ſei hierbei nochmals darauf hingewieſen, daß die Schalterſtellen keine ſtatiſtiſchen Marken umtauſchen dürfen, ſondern daß die Antraaſteller ſich an das Amtszimmer oder den Vorſteher des Poſtamts wenden müſſen. * Einführung der ärzllichen Unterfuchung der Skudierenden. mit en Voc des kommenden Winterſemeſters 1924/25 an der Tech⸗ niſchen Hochſchule Karksruhe die pflichtgemäße ärztliche Unterſuchung der Studierenden eingeführt. Jeder Studierende iſt verpflichtet, ſich einer auf Anordnung des Senats unter der Leitung beſonders hier⸗ für beſtimmte Aeczte ſtattfindenden Unterſuchung auf ſeinen Ge⸗ ſundheitszuſtand zu unterziehen.— In der betr. Verfügung heißt es u. d. noch: Ich verſpreche mir von der Durchführung der ärztlichen Unterſuchung der Studieenden nicht nur die Gewinnung wertvollen wiſſenſchaftlichen, ſtatiſtiſchen Materials, ſondern ſehe darin auch eine wirkſame Maßnahme zur Bekämpfung anſteckender Krankheiten und eine unerläßliche Vorausſetzung für eine fachgemäße Ausgeſtaltung der Leibesübungen. — Vom deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen wird obiger Erlaß freudig begrüßt und der Erwartung Ausdrück gegeben, doß auch die anderen deutſchen Länder dieſem Beiſpiel folgen werden. *Die Geſundheit der deutſchen Großſtädte hat ſich in der letzten Novemberwoche vom 23. bis zum 29. inſofern gebeſſert, als die Zahl der Städte mit ſteigender Sterblichkeit von 26 auf 21 zurückgegangen iſt, die mit fallender mit 0 gleich blieb, während in vier Städten keine Veränderung eintrat und aus Magdeburg die Zahl fehlt. Auf 1000 Einwohner und aufs Jahr ohne Ortsfremde berechnet ſtieg ſie in Köln auf 12,0, Düſſeldorf 8,5, Aachen 14,1 Hamburg 10, 1, Bremen 10,5, Königsberg i. Pr. 13,8, Kiel 9,3, Altong 13,4, Breslau 11,9, Braunſchweig 13,6, Dresden 10,1, Plauen i. V. 10,5, Frankfurt am Main 9,8, Karlsruhe 11,2, Wiesbaden 10,0, Ludwigshafen 10,8, Mainz 12,3, München 13,7, Nürnberg 11,0, Augsburg 13,4. Sie blieb gleich in Neu⸗Berlin mit 11,0, Münſter i. W. 8,2, Buer 6,8, Hannover 11,7 und Caſſel 9,0. Sie fiel in ganz Berlin Nach einer Verordnung des badiſchen Unterrichtsminiſteriums wird auf 11,8, Alt⸗Berlin 12,5, Eſſen 7,2, Dortmund 10,4, Duisburg 9,%6, Barmen 8,0, Gelſenkirchen 8,4, Elberfeld 7,6, Bochum 9,2, Hamborn 7,7, Krefeld 9,2, Stettin 10,5, Lübeck, 13,1, Halle a. S. 8,0, Erfurt 8,0, Chemnitz 11,2, Mannheim 8,8, Stuttgart 10,1. Kgk. Die Errichtung eines Reichskriegerdenkmals beſchäftigt erfreulicherweiſe immer wieder die beſten Köpfe unſeres Volkes⸗ Soll es doch endlich das Symbol unſerer nach harten Entbehrungen und ſchwerſten Opfern wiedererrungenen inneren Einigkeit werden. So dürfte auch eine gewiß bemerkenswerte Anregung die Aufmerk⸗ ſamkeit weiter Kreiſe auf ſich lenken, die jüngſt Prof. Fr. Schott müller der Deffentlichkeit unterbreitet hat. Danach ſoll die be⸗ kannte neue Wache, ein Meiſterwerk Schinkels, Unter den Linden in Berlin zu einer würdigen Gedächtnishalle beſtimmt wer⸗ den. Der Bau könnte dafür ganz ſo bleiben wie er iſt. das Innere, das architektoniſch belanglos iſt, wäre für den neuen Zuec anzupaſſen, durch Schaffung eines quadratiſchen Saales mit einen einfachen Sarkophage in der Mitte, dem Grab nicht des unbekanntel Soldaten, ſondern aller Deutſchen, die der Krieg uns nahm. Und die Mitte der Hauptwand müßte den einzigen Schmuck aufnehmen; Maria mit dem toten Sohn im Schoß, jene Gruppe, die ſeit alters in Deutſchland die Veſpergruppe heißt und in der deutſche Bild⸗ hauer das Ergreifendſte geſchaffen haben, lange ehe Michelangelo ſeine Pieta arbeitete. Ein Wettbewerb ſollte zeigen, wie Architek⸗ ten und Bildhauer den Raumeindruck und Gruppe harmoniſch zu⸗ ſammenklingen laſſen können. Die Herſtellung wäre mit verhältnis⸗ mäßig geringen Mitteln möglich, da der ſtille, ſchöne Rahmen an bedeutungsvoller Stätte ſchon vorhanden iſt. Rommunale Chronik Tagung des Reichsſtädtebundes In einer Berliner Tagung des Geſamtvorſtandes in Gemeinſch mit dem Finanzausſchuß des Reichsſtädtebundes, der Spitzenorgani⸗ ſation von 1200 mittleren und kleineren deutſchen Städten unter Vor⸗ ſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Belian ſtand im Mittelpunkt der Beratung die Neuregelung des Finanzausgleichs zwiſchen Reich, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden. Es wurde beſchloſſen, für den bewährten Grundgedanken der Miquelſchen Steuerreform einzutreten: Grundſätzliche Aufteilung der Einzel⸗ ſteuern unter die Steuergläubiger unter möglichſt gänzlicher Beſei⸗ tigung des bisherigen Dotations⸗Syſtems und Beteiligung mehrerer Steuergläubiger an den Einzelſteuern, im einzelnen Uebertragung der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer an Länder und Gemeinden mit Zuſchlagsrecht der letzteren zur Befriedigung des verſchiedenen örtlichen Finanzbedarfs und Entlaſtung der vielfach durch die Ge⸗ meindeverwaltungen an der Veranlagung der Einkommen⸗ u Körperſchaftsſteuer und Einziehung durch die Gemeinden. Die Real⸗ ſteuern ſollen bei Aufteilung der Steuern wieder den Gemeinden gang überlaſſen werden. Eine Ueberſicht über die Finanzlage der mitt⸗ leren und kleineren deutſchen Städte ergibt, daß ſie trotz Beſchränkung der Ausgaben auf das Notwendige und höchſter Anſpannung der Realſteuern zum großen Teil ihren Fehlbetrag für 1924 nicht decken können. Hieraus ergibt ſich die Unrichtigkeit der in der öffentlichen Meinung verbreiteten Anſchauung, daß die Gemeinden im allge⸗ meinen ihre Finanznot überwunden hätten. Ferner wurden ein⸗ gehend beraten: die Auslandskredite an Kommunen, die lediglich für werbende Anlagen aufgenommen werden ſollen, die Schwierigkeiten des Wohnungsbaues, beſonders die troſtloſe Lage im beſetzten Gebiet, für das eine Darlehenshilfe des Reichs ſofort beantragt wird, die Aufwertung der kommunalen Anleihen und der Sparkaſſenguthaben, die Landtags⸗ beſchlüſſe über die neue Gemeindeordnung für Stadt⸗ und Land⸗ gemeinden, die Finanzierung und Geſtaltung des Schulweſens und des Fürſorgeweſens. Dem Grundgedanken einer Reichsſtädte⸗ ordnung als Rahmengeſetz wurde zugeſtimmt. Die badiſchen Städte waren durch Oberbürgermeiſter Dr. Gugelmeier⸗Lön⸗ rach vertreten. Das ſtädtiſche Chriſtkind 8* R. Frankenthal, 29. Dez. Die Wirkungen der Aufzehrung um ſeres Volksvermögens durch die Inflation zeigen ſich auch in der heute völligen Wertloſigkeit der Vermächtniſſe, die einſt wohlhabende und edeldenkende Leute zugunſten der Ortsarmen und ſonſt Bedürftigen hinterlaſſen haben. Dies trat hier ſo re die Erſcheinung in der Entwertung der Vermächtniſſe, aus deren Weihnachtswoche der Armen gedachte, namentlich der Foltz⸗, der Back⸗ und der Perronſtiftung. Dieſe Erträgniſſe reichten in früheren Jahren zu einer angemeſſenen Weihnachtsgabe gut aus, während ſie nicht mehr der Rede wert ſind. In vorbildlicher Weiſe hat daher das ſtädtiſche Wohlfahrtsamt vor läagerer Zeit ſchon beim ſtädtiſchen Finanzausſchuß die Bereitſtellung von ſtädtiſchen Mitteln zur Be⸗ —— Husten Sie dann nehmen Sie die aus schleimlösenden Kräutern mit Malzextralct bereiteten Tussiba- Bonbons In Apotheken und Drogerien zu haben 8171 Hersteller: Eduard Palm,. Fabrik pharm. Präparate, Freiburg I. B. burger Feſtſpielhaus eine Subvention von vier Millionen Kronen für das Jahr 1925 bewilligt.— In der Mailänder Scala wurde dieſer Tage Giordanos neue Oper„Das Spötter⸗ mahl“ zur Uraufführung gebracht. Das Stück hatte einen ſehr ſtarken Erfolg, der ſich unter anderem in der Zahl von 24 Her⸗ vorrufen äußerte.— Die engliſche Theaterzenſur hat neue Richtlinien herausgegeben, nach denen ſie in Zukunft ihr Amt führen will. Darunter befindet ſich ein Verbot, in Zukunft in Theatern und Revuen führende Politiker aller Parteien zu karikieren.— Das Eiſenacher Stadttheater, das ſich unter Lei⸗ tung ſeines neuen Direktors Gorter mit Erfolg bemüht, ein künſt⸗ leriſch vollwertiges Programm einzuhalten, befindet ſich in einer ſchweren finanziellen Kriſe, die ſich durch die Teil⸗ nahmsloſigkeit des Eiſenacher Publikums von Tag zu Tag ver⸗ ſtärkt. Dieſer Tage mußte eine Vorſtellung von Wedekinds„Erd⸗ geiſt“ abgeſagt werden, da im ganzen nur 16 Karten verkauft wor⸗ den waren. Das Theater erforderte im vergangenen Monat einen ſtädtiſchen Extrazuſchuß von 5000, der ſich für dieſen Monat auf 10 000 Mark erhöhen wird.— Die Reußiſche Anſtalt für Kunſt und Volkswohlfahrt, der die Verwaltung des Reußiſchen Theaters obliegt und deren Ehrenvorſitzender der ehemalige Fürſt Hein⸗ rich 27. Reuß j. L. iſt, hat den oberſten muſikaliſchen Leiter der Reußiſchen Oper, Dr. Ralph Meyer, zum Generalmuſikdirektor ernannt. Dr. Meyer war, bevor er an das Reußiſche Theater nach Gera kam, am Neuen Theater in Leipzig tätig. ſtunſt und Wiſenſchaſt Leon Bakſt f. Der bekannte ruſſiſche Maler, der im 58. Lebensjahr in Paris, wo er 23 Jahre lebte, an einem Lungen⸗ leiden geſtorben iſt, ſtammte aus Grodno. Schon als Kind fiel es auf, daß er ſich die Dekorationen für ſein Puppentheater ſelbſt malte, und daß dieſe Dekorationen einen guten Eindru⸗k machten. Er beſuchte das Gymnaſium in Petersburg, verließ es aber um in die Akademie der Künſte einzutreten, in der er es allerdings nicht lange aushielt. Der Wendepunkt ſeines künſt⸗ leriſchen Lebens war, als er zufällig in den Kreiſen Alexander Benuas und S. Djagilew Aufnahme fand, die ja beide der ruſſiſchen Malerei eine neue Richtung wieſen. Bakſts Bild„Terror antiquus“, ein Ergebnis ſeiner Reiſe nach Griechenland, brachte ihm 1911 die Goldene Medaille in Brüſſel. Die größte Stärke Bakſts lag aber auf dem Gebiet der Dekorationskunſt und der Kartons für Koſtüme, deren üppige Phantaſtik viel bewundezt wurde. Die ſzeniſchen Entwürfe für eine ganze Reihe der bekann⸗ teſten Balletts, ſo„Scheherezada“,„Cleopatra“,„Die ſchlafende Schöne“ und andere, ſtammen von ihm. In Berlin iſt Bakſt durch ſeine Leiſtungen für die Bühne und durch ſeine Ausſtellungen in der Sezeſſion bekannt geworden. Karlsruher Kunſtbericht. Mit Glück hat das Kunſthaus Sebald ſeine Ausſtellungsräume in die helle Karlſtraße ver⸗ legt. Mit ausgeſuchter Kunſt hat es die neue Wohnung einge⸗ weiht. Zwar, die Kontraſte platzen ſtark gegeneinander: Fried⸗ rich Kallmorgen f als impulſiv und lebenswahr empfinden⸗ der Künſtler des Impreſſionismus und A. Babberger als ur⸗ kräftig und ums Urteil des Kunſtpublikums unbekümmert ſchaffen⸗ der Expreſſioniſt. Beide dokumentieren ſich mit ihren Belegſtücken als Perſönlichkeiten, und damit verſchwindet das Schmerzhafte der Kontraſte: getrennte Welten, aber beide beſtehen zu Recht. Die Summe der Kallmorgen iſt das Kabinettſtück einer Ausſtel⸗ lung: wohl alle weſentlichen Malepochen erſcheinen in einigen tyhp ſchen Vertretern. Sorgfältig ausgearbeitete Bilder ohne him⸗ me ſtürmeriſchen Inhalt, ohne Marterungen einer grübelnden, pro lematiſchen Seele. Aber zielbewußt halten ſie das konzipierte Motip durch. Glänzende Beleuchtungen fallen auf: die legt ſo nur ein großer Könner hin. Perſonen als Ding an ſich wie als Staf⸗ fage wirken plaſtiſch, ſprechend, haben Seele und vor allem Ge⸗ müt: gemütvoll, ja mit einem Stich ins Gemütliche ſind Interieurs wie Komplexe erfaßt und vermittelt. Die reizvollen Kabinettſtücke, unter ihnen der ſtark wirkſame blinde Geiger, werden bald Lieb⸗ haber finden wie größere Werke, die dem„Gemälde“ nahkommen, der alte Akademiegarten früherer Periode und die alte Heidelberger Brücke bei Hochwaſſer, ſie aus jüngſter Zeit. Neben ſo boden⸗ ſtändiger Kunſt erſcheint Babbergers Schaffen faſt noch als gewagtes Experimentieren um hohen Preis. Ein perſönlichſtes Schwelgen und Verſinken im Rhythmus der Farbe, ein zwiſchen⸗ gliedloſes Hinwerfen ſeeliſcher Erlebniſſe des Künſtlerauges, eine Kompoſition von Farbentonmotiven. Aber auch dem Laien bleibt hier nicht alles verſchloſſen. Die Blumenſinfonien, der Gebirgs⸗ ſee, ſie befaſſen ſich mit Realitäten und vermögen den Schlüſſel fürs Myſterium der reinen Ideenwelt Babbergers zu liefern. Un⸗ mittelbar wirken die menſchlich ergreifenden Holzſchnitte Ernſt Würtenbergers. Klar, innig, germaniſch im Idealſinn des Wortes, faſt Taciteiſch, ſind dieſe Illuſtrationen zu deutſchen Mär⸗ chen und Sagen gezeichnet, frei von Manier und angekränkelter Künſtelei und Dunkelmannſucht. In Summa: eine wertvolle, feſſelnde Ausſtellung, die Zuſpruch von Schau⸗ und Kaufluſtigen von Anfang bis Ende verdient. Dr. K. Prz. Gutenberg⸗FJeiern in Mainz. Das Gutenberg⸗Mu⸗ ſeum in Mainz und die mit ihm verbündete internationale Gutenberg⸗Geſellſchaft, die beide ihr Entſtehen der Be⸗ geiſterung des glänzenden Mainzer Gutenbergfeſtes von 1900 ver⸗ danken; feiern im Jahre 1925 das erſte Vierteljahrhundert ihres Beſtehens. Zu dieſem Doppeljubiläum wird eine umfangreiche internationale Feſtſchrift herausgegeben, an der etwa 60 her⸗ vorragende Kenner des alten und modernen Buchdrucks aus faſt allen Kulturländern der Welt mitarbeiten. Außerdem ſoll in Maing eine große Ausſtellung über die Entwicklung des„ſchönen Buches ſeit 1900“ aufgebaut werden; bei der hohen Blüte des modernen deutſchen Buches dürfte dieſe Ausſtellung das ſtärkſte Intereſſe der Fachwelt, der Bücherliebhaber und der Kunſt⸗ freunde weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus erwecken. st. 1Bisherige Erfolge der Leipziger Bücher⸗Lotterie. Die zum Beſten der Deutſchen Bücherei in Leipzig veranſtaltete Bücherlotterie erfreut ſich eines regen Zuſpruchs, deſſen Grund vor allem darin zu ſehen ſein dürfte, daß die Wahl der Bücher dem Gewinner ſelbſt überlaſſen iſt, und daß je nach Belieben Bü⸗ cher, Noten oder Kunſtblätter gewählt werden können. Wie die Verwaltung der Deutſchen Bücherei mitteilt, ſind nach Verlauf von wenigen Tagen bereits über 60 000 Loſe abgeſetzt. Die Geneh⸗ migung iſt jetzt für Preußen, Sachſen, Oldenburg, Mecklenburg⸗ Schwerin, Mecklenburg⸗Strelitz, Hamburg, Lübeck, Braunſchweig, Schaumburg⸗Lippe und Lippe⸗Detmold erteilt. Bekanntlich koſten die Loſe 1,50 Mark und eröffnen Ausſicht auf Gewinne bis zu 38000 Mark. Das Schwergewicht iſt auf die mittleren Gewinne von 20—200 Mark gelegt. Wer Glück hat, wird alſo in die Lage verſetzt, ſich einige ſchöne Bücher anzuſchaffen, wer beſonders Glück hat, kann ſich ſogleich eine ganze Bibliothek leiſten, und alles nach eigener Wahl! 4 Eine unbekannte Sammlung von Kunſtwebereien des Mit⸗ telalters. Dr. Ulrich Nicolai' weiſt in der Antiquitäten⸗Rundſchau darauf hin, daß die Wartburg außer den„Sehenswürdigkeiten“, die allen Beſuchern gezeigt werden, noch große Sammlungen er⸗ leſener Kunſtwerke beſitzt, ſo vor allem eine Reihe namhafter Werke der Bildweberei des 13. bis 16. Jahrhunderts, unter denen be⸗ ſonders ein Wandteppich„Die Erſtürmung der Minneburg“ ausß dem 15. Jahrhundert bemerkenswert iſt. Ein anderer ſchöner Wandteppich gibt Szenen aus dem Leben der heiligen Eliſabeth wieder. Sehr eigenartig iſt ein gotiſcher Altarbehang, der bei Totenmeſſen verwendet wurde und die Familie des Verſtorbenen um die ſehr naturaliſtiſch dargeſtellte Leiche zeigt. Ein noch gan in romaniſchen Formen gehaltener Wirkteppich zeigt die Gebur Chriſti, das größte Stück der Sammlung, ein Wandteppich, eine Menge Tierfiguren in fünfzehn runden Feldern mit dem Reichs⸗ adler in der Mitte. sk. Kleine Chronik. Um die wertvolle Ludwig Spohrs ſchwebt ſchon ſeit längerer Zeit ein Prozeß. Die Gattin Spohrs hatte die Geige ſeinerzeit dem thüringiſchen Landesblinden⸗ heim geſchenkt, während die Erben Spohrs ſie für ſich beanſpruchten⸗ Nunmehr hat das Oberlandesgericht zu Jena als letzte Inſtanz dis Klage der Erben auf Herausgabe der Geige abgewieſen.— frühere Kunſtkritiker des„Hamburger Anzeigers“ Hans Leip, ere⸗ hielt bei dem Wettbewerb der„Kölniſchen Zeitung“, um den beſten + 14 Erträgniſſen in früheren Jahren das ſtädt. Wohlfahrtsamt in den %000000 ²˙ em„——⁰ —00o0oCccc — — ̃— 122—2. „ — S — ee ree. Leerrnr re Se NKSSS o 4 Mitttwoch, den 31. Dezember 1924 nNeue Mannheimer Jeitung mittag · Aus gabe] . Seite. Nr. 805 leſerung für die Aermſten beantragt und erreicht. Aus dieſen Mit⸗ konnten den Armen, d. h. den in ſtädtiſcher Fürſorge ſtehen⸗ n. in der Woche kleine Beträge, durchſchnittlich 3 Mark, natürlich 19 der Bedürftigkeit geſtuft, oder Kohlen im gleichen Wert ge⸗ werden. Außerdem bekam auch die Kriegsvete⸗ von 1866 und 1870 Spenden, jeder 10 Mark. Die von r Stadt hierfür aufgewendeten Mittel betrugen 1820., weitere zur Deckung dieſer Koſten verwendete 1200 M waren von Gönnern bereitgeſtellt worden, was ſehr dankenswert iſt. Den Kleinrentnern wurden Gutſcheine vorſchußweiſe zum Kohlenbezug gegeben. * 1 L. Walldorf, 27. Dez. In der letzten Gemeinderats⸗ ſitzung wurden u. a. folgende Beſchlüſſe gefaßt: Zur Kenntnis⸗ nahme und entſprechender Beſchlußfaſſung gelangte der Bericht des Bezirksarztes über die kürzlich ſtattgehabte Schulviſitation. Neu feſt⸗ geſetzt wurden die Mietzinſen für die Lehrerwohnungen. Dem am 1. Januar nach über 40jähriger Dienſtzeit aus dem Amt ſcheidenden Ratsdiener Hammer wurde ein monatliches Ruhegehalt bewilligt. Bezüglich des Wirtſchaftsgeſuchs des Adam Vorfelder(Frühſtücksſtube mit Wein⸗ und Spirituoſenausſchank) wurde die Bedürfnisfrage mit :1 Stimmen bei 3 Enthaltungen bejaht. Den Veteranen von 1866 und 70/71 ſowie den Witwen ſolcher wurde eine ſtädtiſche Beihilfe von je 10 M. bewilligt. Genehmigt wurde die Anſchaf⸗ fung von 200 Meter Schlauchmaterial für die Feuerwehr, ſowie eine Lötlampe zur Auftauung der Hydranten bei Froſtwetter. Die Er⸗ hebung von Verzugszinſen für Gemeindeausſtände ſoll in der gleichen Weiſe erfolgen, wie dies ſeitens des Staates üb⸗ lich iſt. Für Stundungen größerer Beträge werden die von der Girozentrale feſtgeſetzten Zinsſätze in Anrechnung gebracht. Ab⸗ lehnend verbeſchieden wurde die Beſchwerde gegen den Ausbau einer Dachſtockwohnung in einem Gemeindehaus. Hinſichtlich der Koſten der Obſtbaumgürtelung wurde der Beſchluß bezüglich der Rück⸗ erhebung der Koſten ſeitens der Baumbeſitzer aufrecht erhalten und das diesbezügliche Geſuch des Landbundes abgelehnt. Zu Unter⸗ richtszwecken für die Schule wurde ein aſtronomiſches Vild GHolz⸗ ſchnitt) des hieſigen Kunſtmalers Heß erworben. ., Nußloch, 28. Dez. Nach Beſchluß des Bürgeraus⸗ ſchuſſes wurde den Kranken⸗ und Kinderſchweſtern beider Kon⸗ feſſionen je 50 Zentner Kohlen nebſt vier Ster Holz auf Gemeinde⸗ koſten zugeſagt. die Kapitalaufnahme in Höhe von 50 000 Mark bei der Girozentrale Mannheim durch die hieſige Gemeinde⸗ ſparkaſſe zur Beſtreitung verſchiedener Bedürfniſſe wurde genehmigt. Die von einer Kontrollkommiſſion feſtgeſetzten Pachtpreiſe für die Gemeindegrundſtücke fanden Zuſtimmung, wie auch die den Holzarbeitern bewilligten Löhne, wonach für den Ster Brenn⸗ holz oder 25 Wellen.20 M. und für den Feſtmeter Tannenholz 2 M. bezahlt werden. Auch ſollen mit Hilfe von Erwerbsloſen einige neue Waldwege angelegt werden. Die Holzhauerarbeiten ſelbſt ſind an drei Akkordanten vergeben. Aus dem Lande Tr. Ladenburg, 30. Dez. Vor einiger Zeit ging das Gerü durch die Stadt, daß die Ladenburger Tochter, die ſich mit ruſſiſchen Kriegsgefangenen trauen ließ und dieſem nach Rußland in das Gouvernement Akmolinski folgte, ermordet worden ſei Wie eingeleitete Nachforſchungen ergeben haben, trifft dies nicht zu. „ Heddesheim, 30. Dez. Die Schützengeſellſchaft hielt im„Och⸗ ſen“ ihre dieezjährige Weihnachtsfeier ab mit Weihnachtsbaum, Ga⸗ benverlofung, Glückshafen uſw. Oberſchützenmeſſter Alles begrüßte die zahlreich erſchienenen Schützenbrüder u. Ehrengäſte und dankte für ihre Teilnahme. Oberlehrer a. D. Winter(Ehrenpräſident der Geſellſchaft) hielt eine Anſprache über die Geſchichte des Ver⸗ eins, beſonders auch über die Tätigkeit der Geſellſchaft während des Weltkrieges, erinnerte daran, wie die Schützen vor 10 Jahren mutig 15 een Meren der Gesele in den Weltkrieg und gedachte in eindringlichen Worten der Gefallenen. Nach dieſer Feier beg der übliche N ch. Neckarmühlbach, 30. Dez. Der im Laufe dieſes Jahres ent⸗ ſtandene Geſangverein„Eintracht“ hatte 5 23 haltung eingeladen. Die Gäſte waren überraſcht von dem reich⸗ haltigen Programm, das der Verein bot. Muſikaliſche und drama⸗ tiſche Darbietungen zeigte, daß der Verein gute Kräfte beſitzt, die zu ſchönen Hoffnungen berechtigen. Die Leitung lag in den Händen des Lehrers Oskar Bengel.— Beim Holzfällen wurde dem Chri⸗ ſtzan Wieland von dem Aſt eines ſtürzenden Baumes das rechte Bein unterhalb des Knies abgeſchlagen. Der Verunglückte machte ſchon ſeit 40 Jahren jedes Jahr Holz. * Pforzheim, 30. Dez. Die Ausnützung der Waſſerkräfte des oberen Enztales wurde in der letzten Sitzung der Bezirksverſamm⸗ lung in Neuenbürg beſprochen. Es wurde dabei mitgeteilt, daß die Stadt Stuttgart gemeinſam mit der Stadt Pforzheim im Bezirke Neuenbürg Talſperren und ein großes Kraftwerk er⸗ bauen will. In der Sitzung wurde anſchließend an die Mitteilung ausgeführt, daß durch dieſe Pläne die Lebensintereſſen des Bezirks, insbeſondere die für die Thermen Wildbads gefährdet würden. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, gegen das Vorhaben der Städte Stuttgart und Pforzheim R echtsverwahr ung einzulegen und die Ausnützung der noch unbenützten Waſſerkräfte des oberen Enz⸗ Roman, den erſten Preis in Höhe von 10 000 Mark. Der Roman Leips führt den Titel„Godekes Knecht“.— In Freiburg ſtarb im Alter von 76 Jahren der Freiburger Theologieprofeſſor, Pater Berthier. Er iſt beſonders bekannt geworden durch Arbeiten auf dem Gebiete der chriſtlichen Archäologie und durch ſeine Ueber⸗ ſetzung von Dantes„Göttlicher Komödie“.— Der Kölner Männerge⸗ ſangverein wählte in ſeiner außerordentlichen Hauptverſammlung für den wegen ſeines hohen Alters zurückgetretenen Profeſſor Joſef Schwartz den Münchener Tonkünſtler Richard Trunk zu ſeinem Dirigenten.— Um den Bamberger Dom iſt ein Streit ent⸗ brannt. Er ſoll nämlich im Innern ausgemalt werden und für dieſe Arbeit iſt bereits ein namhafter Münchener Künſtler auserſehen. Dieſe Tatſache hat eine Anzahl führender Perſönlichkeiten Münchens VBereiner Proteſtbewegung veranlaßt. Es fand eine große erſammlung ſtatt, in der Prof. Theodor Fiſcher und Prof. Hautt⸗ 510 von der Münchener Univerſität ſprachen. Unterzeichnet war ie Einladung u. a. von dem Kirchenhiſtoriker Dr. Karl Alexander v. üller, dem Generaldirektor des Bayeriſchen Nationalmuſeums Dr. m, dem Direktor der Pinakothek Prof. Dornhöfer, dem Ver⸗ agsbuchhändler Hugo Bruckmann, den Künſtlern Richard Riemer⸗ ſchmid und Emil Preetorius. In der Verſammlung wurde den Ge⸗ ladenen eine Kundgebung zur Unterzeichnung vorgelegt. Literatur 2 8* Gottlob Egelbaaf: Geſchichte der neueſten Zeit vom Bärdakzurter Frieden bis zur Gegenwart. Zwei ände; Verlag: Karl Krabbe, Erich Gußmann, Stuttgart.— Der tuttgarter Hiſtoriker Egelhaaf iſt am bekannteſten durch ſeine hiſtoriſch⸗politiſchen„Jahresüberſichten“ Gewefden, die daanentlich für den Politiker unentbehrlich ſind. ewiſſermaßen as wiſſenſchaftlich geordnete Ergebnis dieſer Ueberſichten iſt die berſchicge der neueſten Zeit, die bereits ihre neunte Auflage erlebt 21 Wenn ein wiſſenſchaftliches Werk es fertig bekommt, bis zum 85. Tauſend ſeiner Auflage zu ſteigen, ſo bedarf es eigentlich weiter keines empfehlenden Wortes mehr, weil dieſe Tatſache für ſich ſelbſt ſpricht. Egelhaaf iſt alter Nationalliberaler und volks⸗ parteilicher Politiker. Er gehört auch als Abgeordneter dem würt⸗ embergiſchen Landtage an. Damit iſt auch die Grundeinſtellung einer Geſchichte gegeben. Egelhaaf betrachtet die Geſchichte der neueſten Zeit vom Standpunkt der liberalen Weltanſchau⸗ ung aus, ohne jemals dabei einſeitig oder gar unobieftiv zu wer⸗ den. Der Ausgang des Krieges hat in weiteſten Kreiſen das In⸗ tereſſe an der Vorgeſchichte und der politiſchen Entwicklung bis 1914 geweckt. Egelhaaf, der nebenbei bemerkt, auch ein ausgezeich⸗ neter Bismarckkenner iſt, zieht die großen Linien in beweiskräftiger Weiſe und führt auch die Ereigniſſe nach dem Kriege bis zum Som⸗ mer 1933 fückenlys durch. Der Stil iſt klar, der warme vaterländiſche nterton erhebend. Ein Regiſter von 80 Seiten erleichtert das Nach⸗ ſchlagen dieſes Geſchichtswerkes, dem man namentlich in liberalen kKreiſen die weiteſte Verbreitung wünſchen muß. r. * Walter Cohen:„Hundert Jahre rheiniſcher Ma⸗ berei“, Verlag Fr. Cohen, Bonn. 1924.— Rheiniſche Malerei, tales unmittelbar durch die Amtskörperſchaft ſelbſt in die Hand zu nehmen. Es wurde die Ausführung der unteren Eyachſtufe mit Elektrizitäts⸗Waſſerkraftwerk an der Enz auf den Gemarkungen Calmbach und Höfen mit einem Koſtenaufwand von 250 000 Mark beſchloſſen. Sobald die Wirtſchaftlichkeit der Anlage nach em Eut⸗ achten des ſtaarnichen Waſſerkraftamts Stuttgart völlig geſichert er⸗ ſcheint, ſoll eine Schuld in obiger Höhe aufgenommen werden. Villingen, 30. Dez. Die Einrichtung des Nachtfernſprech⸗ dienſtes für Villingen iſt zuſtande gekommen und wird mit dem neuen Jahr in Wirkſamkeit treten. Der Betrieb wird ausgedehnt auf die Orte Bad Dürrheim, Königsfeld und St. Georgen, ſodaß Ferngeſpräche von dieſen Orten forkan bei Tag und Nacht geführt werden können. Bei dieſer Verbeſſerung iſt bemerkenswert, daß Orte mit mehr Verkehr als z. B. Königsfeld im gleichen Kreis ſich ſeit Jahr und Tag um den Nachtbetrieb bemühen, ohne aber bis⸗ her einen Erfolg zu ſehen. Vielleicht gibt dieſe Ausdehnung auf die vier genannten Orte den Anſtoß zu weiteren Verbeſſerungen, Unfall⸗, Brand⸗ und ähnlichen Meldungen dringend nötig er⸗ Donaueſchingen, 30. Dez. In der Uhreninduſtrie im badiſch⸗ württembergiſchen Schwarzwald hat ſich die geſchäftliche Lage kaum verändert. Das Weihnachtsgeſchäft hat die Erwartungen nicht voll erfüllt. Nach dem Abſchluß der deutſch⸗ſchweizeriſchen Verhandlun⸗ gen rechnet man auf eine Beſſerung am Taſchenuhrenmarkt. In der Induſtrie der Schwarzwälder Uhren ſcheint ſich eine lang⸗ ſame Beſſerung anzubahnen. In Armbanduhren glaubt man vor ſtehen ſcharfen Konkurrenzkampf mit den Schweizer Fabrikaten zu Lörrach, 31. Dez. Um eine Verminderung der Krähen herbeizuführen, gehen verſchiedene Gemeinden des Oberlandes gegen dieſe ſchädlichen Saatfreſſer mit Gift vor, da der Abſchuß wenig praktiſch Erfolge erwarten läßt. Der Verſuch wurde in den im Be⸗ zirk Lörrach gelegenen Gemeinden Kirchen und Fiſchingen zuerſt unternommen, wo man auf beſonderen Futterplätzen geronnenes Ochſenbl ut auslegte, das mit Phosphor gemiſcht war. Als unter den Krähen, die den Köder gierig verſchlangen, ein Maſſen⸗ ſterben einſetzte, verließen die Ueberlebenden die ihnen unheimlich gewordene Gegend. Aus der Pfalz 1: Ludwigshafen a. Rh. 31. Dez. Geſtern kam es auf dem iſenbahnviadukt zu einem Zuſammenſtoß, der eigentlich no h recht glimpflich verlaufen iſt. Ein Laſtkraftwagen mit Anhänger fuhr vom nördlichen Stadtteil über die Ueberführung, als aus ent⸗ gegengeſetzter Richtung eine Elektriſche kam. Um dieſer auszuwei⸗ chen, nahm der Führer des Kraftwagens eine zu große Kurve und fuhr an das an der Maxſtraße befindliche Treppengeländer. Wäh⸗ rend dieſes glücklicherweiſe ſtandhielt, wurde das Auto ſchwer be⸗ ſchädigt.— Luitpoldhafen entwendeten unbekannte Tä⸗ ter einen ſogenammten Dorſtenflieger von einem Schiffe, das dort vor Anker lag. Der Nachen hat einen Wert von zirka 360 Mark. Er iſt etwa 7 Meter lang und 1,70 Meter breit.— Wiederum wur⸗ den wegen Uebertretung der Kraftfahrordnung mehrere Kraftfahrzeugführer angezeigt. :: Frankenthal, 31. Dez. Die Fiſcherei auf den Alirhein⸗ armen iſt eingeſtellt. Der niedrige Waſſerſtand hat nämlich verur⸗ ſacht, daß Fiſch üge vollſtändig unrentabel geworden ſind. Dazu kommt, daß zahlreiche Raubfiſchſorten des Rheins wie Hechte u. a. den Fiſchſtand des Stromes in letzter Zeit ſtark dezimieren. :: Bellheim, 31. Dez. Letzter Dage fuhr der Kraftwagenführer Albert Sauer, bedienſtet bei Puſt in Landau, mit 0 e 3 8 e einer Kurve an einen Baum. nſaſſen trugen ſchwere Verletzungen davon, währen! ſelbſt verſchont blieb. 2 5 :: Kleinkarlbach, 26. Dez. In einem in der Nähe des Eis⸗ bachs gelegenen Anweſen des Küblers Seeger von hier brach Feuer aus, das den Stall des Hauſes vernichtete. Vor allem kam dabei der Händler Wilhelmy zu Schaden, der dort ſeine Kolo⸗ nialworen lagern hatte, die ſämtlich beſchädigt wurden. Da der Wilhelmy nicht verſichert iſt, erleidet der in beſcheidenen Verhält⸗ niſſen lebende Mann eine große Einbuße, die ihn in die ſchlimmſte Lage verſetzt. So kommt oft ein Ungkück„über Nach“. :: Waldmohr, 31. Dez. Unter dem Verdacht zahlreiche Un⸗ ker ſch! agungen gemacht zu haben, wurde der ehemalige ſepa⸗ raliſtiſche Alt⸗Bezirksmann Heinrich Biſchoff von Waldmohr ver⸗ haftet. Die Unterſchlagungen ſollen zum Nachteil einer Weinfirma in Haard bei Neuſtadt begangen worden ſein. Der Gefangene iſt im Amtsgefängnis in Haft. Nachbargebiete Griesheim bei Darmſtadt, 30. Dez. Der Geſangverein„Lie⸗ dertafel“ wird aus Anlaß ſeines 25jährigen e feſtes am 13., 14, und 15. Juni 1925 einen großen internationa⸗ len Geſangs Wettſtreit veranſtalten. Der Wettſtreit zer⸗ fällt in 9 Klaſſen, 3 Stadtklaſſen, 3 Landklaſſen, 2 Klaſſen nicht⸗ preisgekrönter Vereine uid eine Quartettklaſſe. Außer hohen Geld⸗ preiſen ſtehen noch wertvolle Kunſtgegenſtände, ſowie Ehrenpreiſe will ſagen Düſſeldorferei,— man hat es bis vor kurzem naſe⸗ rümpfend abgetan. Achenbach und Umkreis ſtand tief in Verachtung. Heute denkt man hierüber bereits anders. Das zeitlich ſich Ent⸗ fernende kommt uns näher.— Gerade zu rechter Zeit iſt nun ein beſinnliches Buch erſchienen, das die Düſſeldorfer und weit darüber hinausgreifend, die rheiniſche Malerei zu Ehren bringt, ein liebes, handliches Buch für die Hausbücherei. Der Verfaſſer, der ſich um die Rheinlandskunſt ſchon große Verbienſte erworben hat, insbeſon⸗ dere durch die ſchöne Romantikausſtellung 1922 in Wiesbaden, gibt in ſeinem neuen Buch ein fein abgeſtimmtes Entwicklungsbild, das er mit großem Geſchick durch berichtigende Züge und Hervorhebung vergeſſener Erſcheinungen aus der Verſchleierung der Zeiturteile herauszuſchälen weiß. Cohen unterſcheidet ſcharf zwiſchen den Schwächen„einer lange Jahre im Literariſchen ſtecken gebliebenen Malkunſt“, durch die Düſſeldorf in Verruf kam und jener ſtarken heimattreuen Kunſt des vergeſſenen Kolbe, des trefflichen, erſt in Berlin langweili gewordenen Begas, des ausgezeichneten Krafft, G. v. Reutern und vor allem des hochbedeutenden Schwingen, dieſer glänzenden Generation der 3ger und 40er Jahre, dann der Kunſt Schirmers, Leſſings, des liebens⸗ würdigen Scheuren und der beiden Achenbachz endlich Krö⸗ ners. Bachmanns und des an maleriſcher Kultur überragenden te Peerdt. Bekannt wird auch die irreführende Verallgemeine⸗ rung des Begriffs: Düſſeldorfer in rheiniſche Kunſt; denn die Künſtler aus Köln, Trier, Aachen, Koblenz haben ihren eigenen Stil.— Ein ausgezeichneter wiffenſchaftlicher Katalog und ein reiches Abbildungsmaterial machen die hübſche Publikation zu einem angenehmen und lehrreichen Bilderbuch. M. E. *. Feldartillerie⸗Kegiment Nr. 65 im Weltkrieg 1914—1918. Von Hermann Neeff. Mit 90 Zeichnungen von Richard Sapper nebſt 86 photographiſchen Abbildungen und 22 Gefechtsſkizzen. Chr. Belſer .., Verlaasbuchhandlung, Stuttgart.— Ein ſchmucker Band— literariſch und künſtleriſch gleich wertvoll.„Es iſt keine mili⸗ täriſche Studie“, ſagt der Verfaſſer, Leutnant d. R. Profeſſor Neeff, im Vorwort,„es ſind Bilder und Skizzen.“ Und gerade darin liegt der Wert des Buches. Mit dem Auge des Dichters hat der Verfaſſer unſer Ringen, Siegen und Leiden geſehen. Die ſtille, ſchwere Arbeit am Geſchütz, der kecke Kampf aus offener Feuer⸗ ſtellung, Land und Leute im Oſten und Weſten erſtehen ildhaft deutlich vor uns. Wir ſtürmen, wie wenn's geſtern geweſen wäre, mit den Geſchützen des Regiments Meſſines, tragen den Kampf tief nach Rußland hinein, erobern Serbien, ſchlagen im Weſten die Ab⸗ wehrſchlachten des Jahres 1916 und 1917 und ringen um den End⸗ ſieg im Jahre 1918. In meiſterhafter Weiſe werden uns die Schickſale des Regiments geſchildert. Mit Humor ſind heitere Er⸗ lebniſſe gezeichnet, erſchütternder Ernſt redet von den Toten, die gefallen ſind. für den Ruhm und die Größe des Vaterlandes. Die Schilderungen werden aufs alücklichſte ergänzt durch die Künſtler⸗ hand des bekannten Münchener Malers Richard Sapper, auch eines Reſerveoffiziers des Regiments. In ungemein bewegter, techniſch gewandter Art der Zeichnung wechſeln reizvolle Stimmungsbilder mit dramatiſch empfundenen Kampfſzenen. Wir fühlen das Selbſt⸗ geſchaute, Selbſterlebte, das zwingend auf uns wirkt. Etwa hun⸗ dert ausgewählte, ſorgfältia zuſammengeſtellte Photographien, dazu ausgezeichnete Kartenfkizzen, entworfen von FLeutnant d. R. Re⸗ gierungsbaumeiſter Schneider, bilden einen Anhang zu der, Re⸗ gimentsgeſchichte. 38 und Dirigentenpreiſe zur ü dDer Reichs⸗ und Staatsprä⸗ ſidentenpreis ſteht in ſicherer Ausſicht * Heiningen(bei Göppingen) 81. Dez. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde der 46 Jahre alte Küfer Karl Mül⸗ ker von ſeinem 26 Jahre alten Sohn erſtochen. Die Familie war mit Ausnahme des Vaters bei einer Weihnachtsfeier, von der die Frau etwa um 2 Uhr nach Hauſe kam, von ihrem Mann aber keinen Einlaß erhielt und bei Verwandten die Nacht zubrachte. Die beiden Söhne, die etwas ſpäter nach Hauſe kamen, konnten durch einen beſonderen Zugang in ihr Schlafzimmer gelangen. Nun verlangte der Vater, in der Vermutung, ſeine Frau ſei in dem Zimmer ſeiner Söhne, die Oeffnung der verſchloſſenen Türe und drohte dieſe einzuſprengen. Der 26jährige Sohn, der öffnete, ſah ſeinen Vater mit der Laterne und einem ſtarken Prügel in der Hand vor der Türe ſtehen. Sie gerieten in Streit, in deſſen Ver⸗ lauf der Sohn zu ſeinem Taſchenmeſſer griff und den Vater in den Hals ſtach, was den ſofortigen Tod zur 859er hatte. Der Täter ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. Wie der„ öhenſtaufen“ be⸗ richtet, war der Getötete ein dem Trunke ergebener Menſch der ſeine Familie ſchon öfters bedroht hatte. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim * Mannheim, 30. Dez.(Sitzung des Schöffengerichts Abt. 8S67). Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard. Schöffen: Wilhelm Roth, Beamter hier und Frau Sophie Joh⸗ ner in Neckarau. Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsan⸗ walt Dr. Feiler. Der 40jährige verh. Schloſſer Karl Mittank aus Luzern die 16jährige Luiſe Mayer aus Ladenburg, die 39jährige Wirtin Sophie Katharina Mayer geb. Strecker, der 22jährige ledige Metz⸗ ger Karl Katzenmaier von hier, der 30jährige verh. Händler Otto Bauer aus Heidelberg u. der 29jährige verh. frühere Schloſ⸗ ſer und jetzige Landwirt Johann Georg Köhler aus Ladenburg ſitzen wegen Verbrechens nach 88 218, 219, 48, 49, 47 Str..⸗B. auf der Ankbagebank. Wegen Gefährdung der Sittlichkeit findet die Verhandlung unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Der Staats⸗ anwalt ſtellt folgende Strafanträge: Gegen Mittank 1 Jahr Zucht⸗ haus, gegen die übrigen Angeklagten Gefängnisſtrafen von 2 bis 6 Monaten. Der Verteidiger.⸗A. Dr. Schindler bezeichnet es als eine Ungerechtigkeit, den Angeklagten Mittank mit Zuchthaus zu beſtrafen, während den moraliſch Schuldigen eine viel mildere Beurteilung zuteil wird. Mittank habe ſich viele Jahre in Genf aufgehalten, wo eine freje Auffaſſung über Dinge, die heute zur ſtehen, herrſche. Auch dies ſpreche zugunſten des ittank. 27 Das Gericht fällte folgendes Urteil: Mittank erhält 1 Jahr Zuchthaus, abzüglich 1 Monat 2 Tage Underſuchungshaft, Luiſe Mayer, 1 Monat, Sophie K. Maper 3 Monate Katzenmaier 7 Mo⸗ nate und Bauer und Köhler je 1½ Monat Gefängnis Für den Verurteilten Mittank wird vom Gericht beim Sbaatsminiſterium Antrag auf gnadenweiſe Umwandlung der Zuchthausſtrafe in eine Gefängnisſtrafe von gleicher Dauer geſtellt werden. Außerdem er⸗ hält Mittank nach Verbüßung der Hälfte der Strafe für den noch verbleibenden Strafreſt Strafurlaub auf Wohlverhalten. Der Luiſe Mayer wird Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. 1. 1928 bewilligt. Die Hälfte der gegen Sophie Katharing Mayer erkannten dreimonatlichen Gefängnisſtrafe wird in eine Geldſtrafe von 60 Mark umgewandelt; für den Strafreſt wird Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. 1. 1928 erteilt. Die gegen Bauer und Köhler erkannten Strafen von je 1 Monat und 15 Tagen wurden zur Hälfte gnadenweiſe in Geldſtrafen von je 30 Mark umgewandelt, für den Strafreſt erhalten beide Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. 1. 1928. Der 30jährige verh. Taglöhner Jakob Satter aus Waldham⸗ bach(Pfalz) verübte am 21. Nov. d. J. im Hauſe M1, 2 einen [Einbruchdiebſtahl, wobei ihm 14 Mark in die Hände ſielen, Am 209. Nop. verſuchte er im Hauſe C1, 16, ebenfalls einen Ein⸗ bruchdiebſtahl, wurde hier aber auf friſcher Tat ertappt und feſt⸗ genommen. Satter iſt ein arbeitsſcheuer Menſch, der die Gelegen⸗ heit zum Arbeiten gern vorübergehen läßt und bisher nur von Dieb⸗ ſtahl gelebt hat. Er ſitzt nur in Wirtſchaften herum und ſpielt Kar⸗ ten:„Meine Tante, deine Tante.“ Nebenher bezieht er noch⸗Er⸗ werbsloſenunterſtützung. Der Staatsanwalt bezeichnet den Ange⸗ klagten als einen unverbefſerlichen Diebſtahlsverbrecher und ſozialen Schädling, der im Zuchthaus am beſten aufgehoben ſei. Der Staatsanwalt beantragt gegen ihn eine Zucht⸗ hausſtrafe von nicht unter 3 Jahren. Die vom Gericht erkannts Strafe lautet auf 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft, 5jähriger Ehrverluſt, ſowie Zuläſſigkeit von Polizeiaufſicht. Die 46jährige Marie Jäger geb. Martin aus Plankſtadt iſt eines Verbrechens nach 8 180 Str..⸗B. beſchuldigt. Wegen Beſorg⸗ nis der Gefährdung der Sittlichkeit findet die Verhandlung unter Ausſchluß der Oeffemlichkeit ſtatt. Unter den Zeugen, die gehört werden befindet ſich eine Frau Eva Dreſcher aus Ludwigshafen. Auf die Aufforderung, den Zeugeneid zu leiſten, erklärte die Ge⸗ nannte: Ich weigere mich zu ſchwören. Ich hahe aber die reine Wahrheit geſagt. Nach Belehren des Vorſitzenden, daß, jeder Zeuge nach dem Geſetze verpflichtet ſei, den Zeugeneid zu leiſten, erklärte die Zeugin weiter: Ich bin Mitglied der Geſellſchaft ernſter Bibelforſcher, und nach dem für dieſe Bibelforſchung gelten⸗ den Geſetz iſt es mir nicht geſtattet, zu ſchwören. Der Vorſitzende ſetzt der nochmals in eindringlichen Worten auseinander, daß niemand das Recht habe, ſich gegen Geſetz und Obrigkeit auf⸗ zulehnen und forderte die Zeugin nochmals auf zur Eidesleiſtung. Trotzdem erklärte die Zeugin, nicht ſchwören zu können. Der Fußballer müſſen mehr als Andere für ſorgſamſte Fußpflege ſorgen. Vor und nach dem Sport die Füße, den Kö Körper mit Vaſenol⸗Sanitäts⸗Puder eingepudert erfriſcht, erhält die Haut weich und widerſtandsfähig. Bet ſtarker Schweißabſonderung iſt der Vaſenoloform⸗Puder das ge⸗ gebene Mittel. Der Vaſenoloform⸗Puder iſt in jeder Apotheke und Drogerie am Lager. Auſdfahhnhancngancanandamnmgnmmanmmaamsamanmmnmnmpnnmnwp HEIDELBEHG. Hiermit geben wir bekennf, deß wir die Haupfverfreſung mseres Blaffes für Bezug und Anzeigen ab 1. Januer 1925 Herrn Julius Kraemer Heidelberg, Haupisir. 67, Tel. 182 Uberfragen haben. un allen unsere Zeifung beteffenden Ange- legenheiten biften wir, sich àn Herm Kraemer Wenden zu wollen. Geschäffssfunden: Aeeeemmmmmdddddddadmdadmmdddmddmad Vormniffags..—1 Uhr Nectuniſags.—6„ Neue Mannheimer zeiiung Nannheimer General-Anzeiger eeut daunuumanmummmmebnmlumnnenmnumnnmm 85 6. Seite. Nr. 605 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Nusgabe) Mittwoch, den 31. Dezember 1924 Staatsanwalt beantragt hierauf gegen die Zeugin Eva Dreſcher wegen Verweigerung des Zeugeneides eine Ordnungsſtrofe von 50 Mark auszuſprechen. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Jäger wird wegen Verbrechens nach§ 180 Str.⸗G.-B. zu 4 Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Zugleich wird gegen ſie Haft⸗ befehl erlaſſen, da ſie ſich meiſtens auf Schiffen aufhält und ſo⸗ mit fluchtverdächtig ſcheint. Gegen die Zeugin Eva Dreſcher wird wegen Verweigerung des Zeugeneides eine Ordnungsſtrafe von 50 Mark, hülfsweiſe eine Haftſtrafe von einer Woche ausge⸗ ſprochen. M. Schöffengericht Donaueſchingen Umfangreiche Betrügereien hatten ſich der Händler Kai⸗ ſer⸗Allmendshofen und ein gewiſſer Hopp aus Donaueſchingen zuſchulden kommen laſſen. die durch Zeitungsanzeigen Gelddarlehen anboten, über die ſie in Wirklichkeit garnicht verfügten. In der Schöffengerichtsverhandlung gegen die beiden Betrüger wurden über 30 Ffälle feſtgeſtellt, in denen Perſonen von den beiden Aageklagten dadurch geſchädigt wurden, daß ſie Sicherheitszahlungen auf die ihnen verſprochenen Darlehen leiſteten. Das Schöffengericht verurteilte Kaiſer zu 10 Monaten und Hopp zu 2 Jahren Gefängnis Sportliche Rundſchau der Sport am Neufahrstage Der erſte Tag des neuen Jahres war von jeher verhältnis. mäßig arm an ſportlichen Ereigniſſen. Die Stunden des Silveſter⸗ und Neufahrstages gehören der Geſelllligkeit, die einmal höhere Anſprüche als der Sport geltend macht. Magerer als ſonſt iſt heuer das ſportliche Programm des Neujahrstages. Man weiß lediglich don einigen größeren Fußballtreffen und etlichen winterſportlichen Beranſtaltungen zu berichten. Im Jußball ragen unter einer Reihe mehr oder weniger bedeutſamer Kämpfe Die Angeklagte Marie die Gaſtſpiele namhafter ausländiſcher Vereine gegen deutſche Mannſchaften hervor. So ſpielen in Weſtdeutſchland M. T. K. Budgpeſt und Slavia Prag gegen Schwarz⸗Weiß Eſſen bezw. S. u. S. Elberfeld. Die beiden Gäſtemannſchaften ſind zur Genüge be⸗ kannt, als daß man ihr wirklich erſtklaſſiges und vollendetes Fuß⸗ ballſpief noch weiter zu rühmen brauchte. Ihre Gegner ſtellen gute weſtdeutſche Klaſſe dar und werden ſich gewiß befleißigen, in Ehren zu unterliegen. Daß ſie unterliegen werden, daran iſt nun einmal bei dem großen ſpielkulturellen Unterſchied zwiſchen Anſeren beimiſchen und den ungariſchen bezw. tſchechiſchen Elite⸗ mannſchaften leider nicht zu zweifeln. Trotzdem freuen wir uns auf dieſe Spiele, weil wir wiſſen, daß ſie uns einen ſeltenen ſportlichen Genuß bringen werden. Für Weſtdeutſchland iſt ferner noch ein Städteſniel zwiſchen Bochum und Düſſeldorf von Belang. das in B. zum Austraa kommt.— Der Süden weiſt zwei bedeut⸗ jame Spiele auf. Der deutſche Meiſter, 1..⸗Cl. Nürnberg trifft auf ſeinem Gelände auf Vaſas Budapeſt, die gleich⸗ falls gute ungariſche Klaſſe ſind, ſich aber in Nürnberg gewaltig ſtrecken müſſen, wollen ſie ſich auch nur mit einem„Unentſchieden“ aus der Affäre ziehen. In Freiburg endlich ſteigt ein Spiel zwiſchen dem.⸗Cl. Freiburg und dem jugoflarhiſchen Meiſter Gradjanski Agram. In den übrigen deutſchen Landesver⸗ bänden wird mit Ausnahme von Berlin der Tag faſt völlig er⸗ eignislos bleiben. In Berlin ſpielt Norden⸗Nordweſt gegen B. T. E. Budapeſt, einen Verein der erſten ungariſchen Ligaklaſſe. Winkerſport Mit der Enttäuſchung, die die letzten Wochen des alten Jahres den Winterſportlern brachten, will das neue Jahr nun ſcheinbar aufräumen. Schon die letzten Dezembertage haben in etlichen deutſchen Winterſportplätzen den lange erwarteten Schnee gebracht. Es iſt alſo mit einiger Wahrſcheinlichkeit zu erwarten, daß am Neu⸗ jahrskage endlich die Saiſon beginnen kann. Der Terminkalender des Winterſports weiſt für Deutſchland neben einigen örtlichen Ver⸗ anſtaltungen in Schlierſee und Seidorf(Schleſien) ein Internatio⸗ nales Skiſpringen zu Oberhof/ Thür. auf. Sehr rege wird der winterſportliche Betrieb in der Schweiz ſein, wo unter der Teil⸗ nahme von Deutſchen einige größere Eishockey⸗ und Skiſport⸗Ver⸗ anſtaltungen zum Austrag kommen. Radſport Salveſterrennen im Berliner Sportpalaſt.— Außer dem hervorragend beſetzten 25 Stundenrennen, das am Silveſterabend um 10 Uhr mit 13 auserwählten Mannſchaften ſeinen Anfang nimmt und am 1. Januar 11 Uhr abends zu Ende geht, ſind als Einleitung noch einige intereſſante Fliegerrennen vorge⸗ ſehen, die ſich in der ZJeit von—10 Uhr am Silveſterabend ab⸗ ſpielen werden. Im Vordergrund des Intereſſes ſteht ein Länder⸗ kampf Deutſchland— Ausland, der in verſchiedenen Zweier⸗ treffen, einem Punktefahren und einem Verfolgungsrennen zur Ent⸗ ſcheidung gelangt. Das Ausland vertreten Kolles⸗Holland. Du⸗ erettet⸗Schweiz und Jenſen⸗Dänemark, denen drei Fahrer der erſten deutſchen Klaſſe gegenübergeſtellt werden. Ein Vorgabefahren ver⸗ vollſtändigt das Programm. Geſchichtliche Entwicklung des Schlagballſpiels Die Ballſpiele reichen bis ins tiefe Altertum zurück. Wir wiſſen, daß zu den Uebungen der ariechiſchen Gymnaſtik Schwimmen, Tanz und Bewegunasſpiele zählten. Unter den Spielen, die zur Erhöhung der körperlichen Gewandtheit dienen. war das Ballſpiel ohne Zweifel das vollendetſte. Es wird berichtet, daß dem Athener Ariſtonikos. der ſich durch beſondere Kunſt im Ballſpielen auszeichnete, das Bür⸗ gerrecht erteilt und ein Ehrenſtandbild geſetzt wurde. Wir dürfen annehmen. daß auch die germaniſchen Stämme eifrige Ballſpieler waren, wenn wir auch keine Ueberlieferungen haben, die uns über die Art der Spiele Aufſchluß geben könnten. Auch die Nachrichten über Spiele, die etwa bis zum Beainne des 2. Jahrtauſends unſerer Zeitrechnung zurückreichen können uns kaum Aufſchluß über Art und Svielweiſe der Spiele unſerer Vor⸗ fahren geben. Erſt der Brief eines italieniſchen Beſuchers des Kon⸗ ſtanzer Konzils(1414—1418) brinat uns einige Klarheit. Nach die⸗ ſem wurde der Ball gegenſeitig zugeworfen und von ſedem Mitſpieler verſucht. dieſen zu erhaſchen. Sieger war derienige, der den Ball am häufiaſten erlangen konnte. An dem Spiele beteiliaten ſich junge Leute beiderlei Geſchlechts, der Ball wurde alſo wohl beſonders nach Gunſt und Neigung zugeworfen.(Dr. H. Schnell. Handbuch der Ballſpiele I. Voiatländers Verlag. Leipzia). Wenn auch der Ball in der Regel geworfen wurde, ſo fehlt es doch auch nicht an Nachrichten, die darauf ſchließen laſſen, daß dieſer bei manchen Spielen geſchlagen wurde. Bei dem Minneſänger Ulrich von Lichtenſtein(wurde 1222 von Fürſt Leopold von Oeſterreich in Wien zum Ritter geſchlagen) finden wir den Namen„Slipal“, d. h. Schlagball. Das Ballwerfen war das Spiel der Erwachſenen, wäh⸗ rend Ballſchlagen in der Hauptſache wohl von der Jugend geübt wurde, womit es auch zuſammenhängen dürfte, daß des Ballſchgagens nur wenig gedacht wird. Wie aus Berichten alter mürſterſcher Chroniſten, die uns Win⸗ terhoff durch ſeine verdienſtvolle Unterſuchung zuerſt erſchloſſen hat, ervorgeht, war Schlagball ſchon in alten Zeiten ein ſehr geſchätztes ugendſpiel, wohl ihr Hauptſpiel. Bekannt iſt, daß auch die Wieder⸗ täufer die zur Zeit der Reformation(1532) in Münſter ihr König⸗ reich Zion aufgerichtet hatten, am Ballſchlagen große Freude hatten und wöchentlich einen beſonderen Spieltag e hatten, an dem ſie den Ball ſchlugen und volkstümliche Uebungen betrieben. Auch in Leipzig war das Ballſchlagen zu Hauſe. Am 1. und 2. März 1600 vergnügten ſich dort, wie Nachrichten befagen, 1 dem Markte viele hohe Herrſchaften durch Ballſchlagen, und 1631 fand in Leipzig im Stadtgraben ein großes Ballſchlagen ſtatt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war das Ballſchlagen in Holland ein beliebtes Nationalſpiel. Eine genaue Vorſtellung über die älteren Formen des Schlag⸗ ballſpieles haben wir leider nicht, da eine Niederſchrift des Schlag⸗ ballſpiels aus jener Zeit nicht vorhanden iſt. Das Verdienſt, erſt⸗ Wols eine Beſchreibung von ihm gegeben zu haben, gebührt Guts ballſpiel übernommen und auf ſeinem Turnplatze auf der Haſenheide bei Berlin(eröffnet 1811) gepflegt. Mannigfache Aenderungen der Spielweiſe ſind wohl im Laufe der Jahre vorgenommen worden. Zu dem vornehmen Parteiſpiel als welches es heute erſcheint, hat es Oberlehrer Dr. H. Schnell(1860—1901) gemacht durch ſeine mit außerordentlich praktiſchem Blicke bearbeiteten Spielregeln. Damit fand das Schlagballſpiel allgemein Eingang in den Schulen und bald auch in den Turnvereinen. Die letzten Jahre brachten einen weiteren Ausbau der Regeln und eine hervorragend verfeinerte Spieltechnik, ſo daß das Spiel die höchſten Anforderungen an Körper und Geiſt des Spielers ſtellt und einen ſtarken erzieheriſchen Wert beſitzt. Dem Schlagballſpiele iſt deshalb weite Verbreitung zu wünſchen. Unſere Spielweiſe, bei welcher der Spieler, nachdem er den Ball aus dem einen Male(Schlagmale) herausgeſchlagen hat, erſt dann wieder von neuem ſchlagen darf, wenn er zum andern Male(Lauf⸗ male) hin⸗ und wieder zurückgelaufen iſt, iſt deutſche Eigenart. Fr. Neuberth, Kreisſpielwart, Kreis X. Amateurismus Der im nächſten Jahre in Prag ſtattfindende wird ſich auch mit der Frage des Amateurismus beſchäftigen. Daß die bisher gebräuchliche Auffaſſung des Begriffes„Amateur“ durch die im Laufe der letzten Jahrzehnte, beſonders aber der letzten Jahre, eingetretene Um⸗ formung der Lebensverhältniſſe unhaltbar geworden, darüber iſt ſich ſo ziemlich alle Welt klar. Auf den verſchiedenſten Sportgebieten iſt man des⸗ halb ſchon ſeit längerer Zeit bemüht, eine den heutigen Verhältniſſen an⸗ gemeſſene Definition zu finden, und der Schritt, den jetzt das Olympiſche Komitee übernimmt, iſt nur eine Folge davon. Aber alle dieſe Verſuche, auch der des Olympiſchen Komitees, ſind von vornherein zur Unfruchtbar⸗ keit verdammt, weil ſie alle als Grundlage falſche Vorausſetzungen haben. Die jetzt geltende Auffaſſung des Begriffes„Amateur“ ſtammt aus den Zeiten, in denen der Sport ein Spezialvergnügen der wohlhabenden Klaſſen war, und dieſen Verhältniſſen iſt er angepaßt. Heute aber iſt der Sport Gottſeidank— überall Volksſport geworden, er wird ebenſo von den Wohlhabenden betrieben wie von den Armen, eigentlich von dieſen noch viel mehr, denn die großen Maſſen der Sporttreibenden rekrutieren ſich aus den Kreiſen der Arbeitenden und Schaffenden, und die zählen nur in Ausnahme⸗ fällen zu den Wohlhabenden. Dieſe grundlegende Umwälzung wird von all denen, die bei der Definition des Amateurbegriffes mitzureden haben nie⸗ mals voll gewürdigt, ſondern man bemüht ſich immer, durch kleine Abände⸗ rungen den überkommenen Begriff zurechtzuſtutzen. Daß darin ein gut Teil Unehrlichkeit liegt, daß dadurch Heuchelei und Unwahrheit im Sport groß⸗ gezogen werden, das geſtehen ſich die Wenigſten ſelbſt ein und öffentlich wagt es ſchon gar niemand zu ſagen. Würde man nach Ibſenſchem Begriff wahrhaft handeln wollen, ſo müßte man im Sinne des alten Amateur⸗ begriffes ſo ziemlich alle Größen faſt auf allen ſportlichen Gebieten, nicht bloß in Deutſchland, ſondern noch viel mehr in anderen Ländern, vor allem in denen, die von dem jetzigen heuchleriſchen Amateurbegriff nicht laſſen wollen, als Nicht⸗Amateure bezeichnen während ſie in Wirklichkeit unter den heutigen Verhältniſſen recht gute Amateure ſind. Will man eine ehrliche, den Verhältniſſen entſprechende Definition des Begriffes„Amateur“ geben, dann wird es zunächſt eine negative ſein müſſen. Amateur iſt, wer nicht Profeſſional iſt, Profeſſional aber iſt, wer den Sport um des Geldes willen betreibt. Wer in einem Sport gegen Bezahlung unterrichtet, iſt Profeſſional. Wer ſich für die Ausübung des Sports— wohl zu unterſcheiden von der Erſtattung tatſächlicher Unkoſten— bezahlen läßt und vom Sport lebt, iſt Profeſſional. Wer ſchließlich um einen Geld⸗ preis kämpft, iſt Profeſſional. Alles. was nicht in dieſe drei Kategorien gehört, iſt Amateur, und das entſcheidende Moment muß immer ſein, ob der Betreffende ſeinen Lebens⸗ unterhalt ganz oder teilweiſe aus der Ausübung des Sports zieht oder nicht Denn derjenige, der nur für den Sport und von ihm lebt, iſt immer im Vorteil gegen den, der tagsüber arbeitet, um den Lebensunterhalt zu ver⸗ dienen und nur ſeine freien Stunden dem Sport widmen kann. Und da ergibt ſich nun die poſitive Formel kurz und klar: Amateur iſt derjenige, der nicht um Geldpreiſe kämpft und ſich den Lebensunterhalt nicht durch ſportliche Betätigung, ſei es aktiv oder als Lehrer erwirbt. Dieſe Definition entſpricht zwar nicht den übernommenen Anſchauungen, ſie hat aber den Vorzug, daß ſie den beſtehenden Verhältniſſen gerecht wird und— ehrlich iſt. Was über dieſe berechtigte Einſchränkung hinaus geht, iſt unzeitgemäß und unehrlich Handball Mannheimer Turngeſellſchaft— Maunheimer FJ. C. Phönix Die in dieſer Saiſon noch ungeſchlagene Mannſchaft des Mann⸗ heimer F. El,„Phönix“ hatte am vergangenen Sonntag auf dem Platz der hieſigen Turngeſellſchaft eine ſchwere Aufgabe zu löſen. Dank ihrer techniſch beſſeren und rationelleren Spielweiſe gelang ihr dies, trotz aller Unkenrufe, vorzüglich. Um 3 Uhr eröffnet der Schiedsrichter das Spiel. M. T. G. drängt zunächſt, jedoch die Gäſte⸗Hintermannſchaft iſt nicht zu überwinden. Allmählich kommt auch der Phönix⸗Sturm in Schwung. Angriff auf Angriff rollt auf das M..⸗G. Tor, deſſen Wächter jedoch auf der Hut iſt; verſchiedene Mal erweiſt ſich auch die Latte als Retter in höchſter Not. Endlich in der 18. Minute iſt der Linksaußen von Pbönix ſchön durchgekommen und ſein Bombenſchuß landet im Tor. Wenige Minuten darauf erhöht der Mittelſtürmer das Re⸗ ſultat auf Flanke von Rechts auf:0. Mit dieſem Reſultat geht es in die Pauſe. Nach Halbzeit hat Phönix die ſchlechtere Seite und zeigt lange nicht mehr das Spiel wie in der 1. Hälfte. Trotzdem gelingt ihr noch der 3. Treffer, M..⸗G. ſcheint allmählich zu erwachen. Vor dem Phönix⸗Tor entſtehen brenzliche Situationen, die jedoch nur unch mit Glück beſeitigt werden können. Kurz vor Schluß erzielt M..⸗G. durch einen 13 Meter⸗Ball das verdiente Ehrentor. Phönix ſpielte in der erſten Halbzeit einen vorbildlichen Hand⸗ ball, von dem jedoch in der 2. Spielhälfte nicht mehr viel zu entdecken war. M. T. G. wehrte ſich eifrig und war ſogar gegen Schluß manchmal leicht überlegen. Der Schiedsrichter waltete ein⸗ wandfrei. Phönix wird am kommenden Sonntag auf eigenem Platze gegen V. f. R. beweiſen müſſen. ob ſie auch fernerhin als ungeſchlagene Mannſchaft die Spitze der Tabelle ee Olympiſche Kongreß neues aus aller Welt — Einen Tennisball verſchluckt. Natürlich kann nur eine Kuh den Tennisball verſchluckt baben. Und zwar war es eine Kuh des Landmannes J. Holm in Wapefeld in Schleswig⸗Holſtein. Kinder hatten in dem Kuhſtall mit dem Ball geſpielt, und der Ball geriet ins Kuhfutter. Schließlich landete er im Halſe der Kuh und konnte weder vor⸗ noch rückwärts. Der Tierarzt, der gerufen wurde, mußte den Ball den Schlund hinab befördern. Die Kuh magerte ab in der Folgezeit und gab weniger Milch: man nahm an, daß ſie eingehen würde. Jetzt, nach ſieben Monaten lag der Ball eines Morgens am Dung. Er hat die lange Reiſe durch den Wiederkäuerkorpus unver⸗ ſehrt überſtanden und die Kuh iſt wieder wohlauf. — Das Jigarettenrauchen der Frauen hat dem franzöſiſchen Staate nach den Angaben des Monoroldirektors Leon Blondaux im Jahre 1924 eine beträchtliche Summe eingebracht. Die Geſamtein nahmen des Monopols belaufen ſich auf 2 Billionen Franken und wie der Direktor verſichert, iſt die Höhe dieſer Summe in der Haupt⸗ ſache darauf zurückzuführen, daß ſeit dem Krieasende das Rauchen der Frauen außerordentlich zugenommen hat. Dabei iſt dieſer Be⸗ amte der Anſicht, daß das Monopol in Zukunft noch weit mehr ab⸗ werfen wird. Nach ſeinen Verſicherungen wird z. B. in Holland auf den Kopf der Bevölkerung zweimal ſo viel Tabak perraucht wie in Frankreich. Außerdem hat nach ſeiner Anſicht auch das Ziaaretten⸗ rauchen der Frauen noch eine aroße Zukunft vor ſich. Bis jetzt rauchen die Frauen und Mädchen der arbeitenden Klaſſen nur aus⸗ nahmsweiſe Zigaxetten, die Bauernfrauen überhaupt noch nicht. Aber auch in dieſe Kreiſe wird nach der Anſicht des franzöſiſchen Monovoldirektors das Zigarettenrauchen bald ſeinen Einzug halten Wie der franzöſiſche Miniſter für Volksgeſundheit über dieſen Punkt denkt. wird nicht geſagt. — Der Teufel in Hapfal. Das kleine Städtchen Hapſal in Eſt⸗ land befand ſich vor einigen Wochen in nicht geringer Aufregung, da ein Spaßvogel unter denen, die nicht alle werden, die Nachricht in Umlauf geſetzt hatte, der— Teufel ſei erkrankt und befinde ſich im ſtädtiſchen Hoſpital! So unalaublich es klingt, eine aroße Menſchen⸗ menge eilte zum Krankenhauſe, um den ſo piel genannten Beherr⸗ ſcher der Hölle zu ſehen. Die Enttäuſchung war groß, als die Muths(1759—1839). Er hat es ſeines Wertes wegen ſehr geſchätzt (Guts Muths, Spiele zur Uebung und Erholung des Körpers und Geiſtes 1796). Von Guts Muths hat Jahn(1778—1852) das Schlag⸗ Hoſpitalwärter, nachdem ſie ſich von ihrer erſten Verblüffung erholt —Drahtlos rund um die Welt in 6 Sekunden. Einen inter⸗ eſſanten Verſuch hat die Radio Corporation of America während jetzt ſtattfindenden Funkausſtellung in Neuyork veranſtaltet.——— der Zeit vom 5. bis 7. November wurde von der Ausſtellung au jede Nacht um 1 Uhr 15 Minuten mitteleuropäiſche Zeit eine 7970 Notiz über die Großſtation Rocky Point der R. C. A. getaſtet un! nach dem Oſtwege Neuyork—.. Aſſiſe(Frankreich)—Saigin(Fran⸗ zöſiſch Hinterindien)— San Francisko— Neuhork geſandt; zu gleicher Zeit ging ein Funkſpruch in der Weſtrichtung Neuyork 4 San Franzisko— Honolulu— Nauen(Transradio⸗A.⸗G.) Neuyork. Die Anordnungen waren ſo getroffen, daß der Empfangsbeamte, ſobald er auf der betreffenden Station das Zeichen von der vorher⸗ gehenden Station aufgefangen hatte, ſofort den Sender durch Taſt⸗ druck zur Weitergabe der Nachricht an die nächſte Station betätigte⸗ Die Länge des Weges in der zuerſt erwähnten Richtung beträgt 33 000 Kilometer und wurde in ſechs Sekunden, die zweite Strecke, die 26 600 Kilometer betrug, in 3 Sekunden durchmeſſen. — Ein weiblicher Gorilla-Bändiger. In London wird zur geit ein rieſiger Gorilla gezeiat. der alle möglichen Dreſſurkunſtſtücke vor⸗ führt. Dieſer Affe hat durchweg menſchliche Lebensgewohnheile angenommen. Er nimmt Bäder und aut gekochte Speiſen zu ſich u. fährt Tag für Tag in einem Auto ſpazieren, das er wie jeder menſch liche Fahrgaſt beſteigt und verläßt. Auch das Pfeifenrauchen hat et ſich angewöhnt. Er wohnt in einer Baracke, in der man ihm ein Zimmer eingerichtet bat. Er ſchläft dort in einem Bett mit weißem Laken und weichem Kiſſen. Das Merkwürdige iſt. daß der Gorilla ſich nur von einer ſungen Frau namens Baines lenken und leiten läßt. Ihr folat er aufs Wort. während er ſich anderen Perſonen gegenüber in höchſtem Maße wild und widerſpenſtia zeigt. — Das Todesopfer»ner Mutter. In Madrid ereignete ſich ein Vorfall, der die Mutterliebe, aber ebenſo auch den dort noch herr⸗ ſchenden Aberalauben in hellem Lichte zeigt. Eine kürzlich verwit⸗ wete Einwohnerin der Stadt, Leonore Grau, befand ſich in ſtändiger Sorge um das Leben ihres einzigen Sohnes, der zum Militärdienſt in Marokko eingezogen war. In ihrer Anaſt legte die Fran der hei⸗ liaen Jungfrau das Gelübde ab, ihr eigenes Leben hinzugeben, wenn ihr Sohn ſicher aus dem Kriegsdienſt zurückkehre. Ende der vorigen Woche kam der Sohn zurück. Mutter und Sohn aßen zuſammen 3u Abend. Dann verabſchiedete ſich die Frau mit den Worten, daß ſie jetzt ihr Gelübde erfüllen müſſe. Sie beſuchte die Kirche Del Carmel, in der ſie das Gelübde abgeleat hatte. betete kurze Zeit und ſtürzte ſich dann in den Fluß. aus dem ſie am nächſten Morgen als Leiche geländet wurde. — Linen Taq vor dem aroßen Los geſtorben. Der Haupttreffer der ſpaniſchen Staatslotterie, beinahe zehn Millionen Mark, fiel bei der letzten Ziehung auf einen nahen Verwandten des Präſidenten der ſpaniſchen Kammer, Senor Alvarez. Der Gewinner hat ſich jedoch über ſein Glück nicht freuen können, da er am Tag vor der Ziehung ganz plötzlich ſtarb. — Die Kolonie der Ausſätzigen. Wie Newyorker Blätter berich⸗ ten, gibt es auf einer kleinen Philippineninſel, Culio n, eine Kolo⸗ nie von Ausſätzigen, die von jedem Verkehr mit der Welt abge⸗ ſchloſſen ſind. Sie erwerben ſich dort durch Ackerbau ſelbſt ihren Lebensunterhalt. Kürzlich hat man, um ihnen ihr Daſein erträglicher u machen, eine Rundfunkempfängeranlage auf der Inſel errichtet. ie Ausſätzigen, die zum Teil ſeit Jahrzehnten auf der Inſel leben, konnten die neue Exrungenſchaft kaum faſſen, und weinten Tränen der Rührung, als ſie ſich mit einem Mal an die Welt und das Leben angeſchloſſen fanden. Amerika, beſonders Südamerika, hat nächſt China, den höchſten Prozentſatz Ausſätziger zu verzeichnen. Meſſen und Ausſtellungen Dauer der Leipziger Textilmeſſe und der Deutſchen Schuh⸗ und Ledermeſſe Für die Leipziger Textilmeſſe und die Deutſche Schuh⸗ und Ledermeſſe in Leipzig iſt in Anbetracht der beſonderen Verhältniſſe in dieſen Induſtrien die Meßdauer zunächſt für die bevocſtehende Frühjahrsmeſſe verkürzt und auf die Zeit vom 1. bis 4. März angeſetzt wodden. Im üorigen dauert die Allgemeine Muſtermeſſe 95 15 März, die Techniſche Meſſe mit der Baumeſſe vom 1. bis 1. März. Ausſtellungsandrang zur Leipziger Techniſchen Meſſe „Obwohl die Leipziger Techniſche Meſſe durch die zur Früß⸗ jahrsmeſſe 1925 neu erſtehenden Hallenbauten eine Vergrößerung ihrer für Ausſtellungszwecke zur Verfügung ſtehenden Fläche von 80000 Qm. auf etwa 130 000 Om. erfährt, ſind ſämtliche Aus⸗ ſtellerplätze der Techniſchen Meſſe durch Mietabſchlüſſe mit der Ausſtellerſchaft heute bereits faſt reſtlos vergeben. Dem Verein Deutſcher Werkzeug⸗Maſchinenfabriken werden in der für ſeine großen Maſchinenausſtellungen errichteten gewaltigen Halle 9 rund 20 000 Om. Ausſtellungsraum zur Verfügung ſtehen; die zum zwei⸗ ten Male ſtattfindende Braunkohlenfachmeſſe und die erſtmalig auf⸗ tretende Wärmemeſſe werden ſchon nach den bisher vorliegenden Anmeldungen einen weit über Erwarken großen Ausſtellungs⸗ raum benötigen, für die neue Meßausſtellung Fördermeſſe ſind ca. 10 000 Qm. Gelände in Ausſicht genommen. Auch die übrigen, auf der Techniſchen Meſſe vorhandenen Induſtriegruppen, wie die Schwerinduſtrie, Elektrotechnik, Eiſen⸗ und Stahlwaren⸗Induſtrie, Schuh⸗ und Lederinduſtrie, Textilmaſchinen⸗Induſtrie, Bauweſen uſw., erfahren durchweg eine große Erweiterung. Außer drei neuen, monumentalen Ausſtellungshallen werden deshalb als Pro⸗ biſorium zur Frübjahrsmeſſe 1925 noch mehrere ſtabile Zelt⸗ Hallen errichtet, um dem Ausſtellungsdrang zu genügen. waſſerſtandsbeobachtungen im Monat dezember Rbeln-Bege J18. 18. 28. 24. 80.J 51 16 J19.22 24 30.fl. Schuſterinſel“.08.05.97 1 93 2 08.19 1——086.50— Meckar⸗Pegel Mannheim Heilbronn. Mannb U 0 10 5 agau„„ 8. eim 1 1 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Dirgktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller;: für Handelsnachrichten, Aus deyt Lande, Nachbargebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen. Teil: Fr. Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. 75 Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Monatsbezugspreis ab 1. Januar 1925 MI. 250 täglich 2malige Zustellung hatten. den Neuajerigen zu verſtehen gaben, daß ſie den Teufel am ſicherſten finden würden, wenn ſie ſich zum Teufel ſcheren wollten. 1955 5 — 1924 Neue M Mittwoch, den 31. Dezember annheimer Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) Iwiſchen den Jahren Von Georg Haller⸗Mannheim Der Leſer braucht nicht zu fürchten, daß ich ihm, etwa weil es h ütlich iſt, zum Jahresende einen langen wirtſchaftlichen Rückblick ringe. Warum ſoll ich ihm hier melden, was er ſelbſt erlebt und goch in friſcher Erinnerung hat? Wir wollen das Geweſene dem Fleiße der Wiſſenſchaft anvertrauen. Und das Kommende? Wir wiſſen, die Zukunft iſt verſchleiert; trotzdem fehlt es uns keineswegs an Gründen ſchwarz in dieſe Zukunft zu ſehen, wollten wir dieſe ründe in den Vordergrund ſtellen. Aber, maßhaltend in hoff⸗ nungsfroher Erwartung, möchte ich dennoch an den Jahresanfang le Zuverſicht ſtellen. Die Sylveſterglocken läuten Neues, Unbekanntes harmoniſch ein, und wenn uns auch Kommendes ver⸗ borgen iſt: wir wünſchen, daß das neue Jahr reicher an Freude ein möge, als das verfloſſene es war. Dier deutſche Kaufmann iſt gewöhnt, dem Erfolg der Stunde zu leben und dafür zu kämpfen, daß er den Erfolg des Tages gekrönt ſieht. Wir ſind aber immer noch nicht zu der Ruhe jener urbeit gekommen, die im Frieden einſt die geſicherte Grundlage ür gedeihliches Schaffen geboten hat. Immerhin, wenn wir den lick bis auf das Jahr 1923 mit ſeinem völligen Zuſammenbruch er deutſchen Währung unter dem Druck des Poincarismus, rück⸗ wärts wenden und damals und heute vergleichen, ſo zeigt ſich doch ein gewaltiger Unterſchied. Gegen Ende 1923 erreichte die Not der Wirtſchaft den höchſten Grad. Die Skabiliſierung der Mark bei welcher nach Anſicht der Wirtſchaft die Staatsregierung viel zu weit gegangen iſt, lähmte das ganze Geſchäft. Die großen Schäden, welche die Inflation den Wirtſchaftsbetrieben verurſacht hatte, traten in der Induſtrie offen zu Tage und viele Unternehmungen ſahen ſich vor dem Nichts.(Auf die Wirkungen für den Handel kommen wir ſpäter noch zu ſprechen.) Infolgedeſſen hörten die Beſtellungen ſozuſagen ganz auf; jeder beſchränkte ſich darauf, durch Verkauf vorrätigen Materials wenigſtens die Mittel zur Zahlung der Löhne und Gehälter herbeizuſchaffen. Kredite waren unerhältlich, weil die Banken nicht nur unter de ion in weitgehendem Maße gelitten hatten, ſondern Umſtellung auf Goldmark faſt aller Mittel entblößt waren. Eine Beſſerung brachte die Crichtung der Golddiskontbank im März 1924. Wenn auch durch dieſes Inſtitut zunächſt der Wirt⸗ ſchaft keine großen Mittel zur Verfügung geſtellt werden konnten weil das Kapital nur mit 10 Millionen Pfund Sterling beziffert war, kehrte doch allmählich etwas Vertrauen zurück. In der Wirt⸗ ſchaft begann die Erkenntnis Platz zu greifen, daß wir uns wieder und zwar gegenſeitig, auf das wirtſchaftliche Leiſtungs⸗ prinzip einſtellen müſſen. Unter dem Währungsverfall waren die Leiſtungen in den Hintergrund, die Anſprüche in den Vorder⸗ grund gerückt. Ein Ende dieſer Entwicklungstendenz zeigte ſich erſt, als wir in der Frage der Zahlungsmittel eine feſte Baſis erreicht hatten. Allerdings galt es, die Kriſe des Ueberganges zu geſunderen Verhältniſſen zu überwinden. Daß wir von einer Geſundung ſelbſt noch weit entfernt ſind braucht hier nicht erſt auseinandergeſetzt werden. Solange der eigene Staat Steuern einzieht, die häufig genug Opfer an der Wirtſchaftsſubſt. ten, kann keine wirtſchaftliche Geſundung 211055 155 ſolange die Fremdſtaaten ſich, wie jetzt in der Frage der Räumung der Kölner Zone, über ein dem deutſchen Volk vertragsmäßig zugeſichertes Recht hinweg⸗ ſetzen, iſt auch keine außenpolitiſche Geſundung möglich. Gut⸗ gläubig wie es iſt, hatte das deutſche Volk die Friedensbotſchaft Macdonalds und die franzöſiſche Ankündigung einer Abkehr von der Gewaltpolitik gehört und dieſen Illuſionen geglaubt. Man hat ſich im Volk und in der von ihm gewählten Vertretung, dem Deut⸗ ſchen Reichstag, mit allen Anordnungen der Daweskommiſſionen einverſtanden erklärt und damit Deutſchland gewiſſermaßen zu einer Kolonie der Siegerſtaaten gemacht in der Zuverſicht, damit endlich den Weg zu einer Verſtändigung geſichert zu haben. Man glaubte, daß die Räumung der beſetzten Gebiete pünktlich erfolgen werde. as wir aber gerade in dieſen Tagen erleben iſt ein gegen Deutſch⸗ land gerichteter gemeinſamer Vorſtoß des engliſchen Wirtſchafts⸗ und des franzoſiſchen Militär⸗Imperialismus in der Rheinfrage. Gerade als ob man uns beweiſen wollte, daß das waffenloſe Deutſchland lediglich ein willenloſes Objekt engliſch⸗franzöſiſcher Politik bleiben müſſe. Glaubt man jenſeits unſerer Grenzen wirk⸗ lich damit für Frieden und Völkerverſöhnung zu arbeiten? Uns will es ſcheinen, daß damit eher Vorarbeiten für eine neue Länder⸗ karte Europas geleiſtet werden. Als am 9. April das Dawes⸗ gutachten abgegeben, am 16. Auguſt das Londoner Protokoll unter⸗ zeichnet und am 10. Oktober die deutſche Dawesanleihe mit großem Erfolg zur Zeichnung aufgelegt worden war, war man überzeugt, daß eine neue Atmoſphäre des Vertrauens zu Deutſchlands Kraft und gutem Willen ſich eingeſtellt habe. Sollen jetzt einige tauſend der Entente niemals verborgene Eiſenſtäbe zur Herſtellung von Jagdgewehren an die Stelle der als Vorwand für den Ruhr⸗ einmarſch dienenden fehlenden Telegraphenſtangen treten, um ſremdes Militär widerrechtlich an Rhein und Ruhr ſtehen zu laſſen? ſt wirklich keine geiſtige Umſtellung bei unſeren Gegnern möglich? Kapikalmangel und Geldmarkt Die Umſtellung auf Goldmark führte zur Ausſcheidung zahl⸗ Elemente auch aus dem Handel, die vorher lediglich utznießer der Inflation geweſen waren und ſich in unproduktiver eiſe zwiſchen Erzeuger und Verbraucher gedrängt hatten, lemente, die mit dem eingeſeſſenen Handel in keiner Weiſe zu ver echſeln waren. Dieſer Ausſcheidungsprozeß wäre wohl noch raſcher vor ſich gegangen, wenn nicht, als die Beſtellungen auf⸗ hörten, mit Hilfe von Rentenmarkkrediten eine Art Frühſahrs⸗ konjunktur geſchaffen worden wäre in dem Beſtreben, eine Kriſis R dem Arbeitsmarkt zu verhüten. Dies änderte ſich, als die eichsbank am 7. Ap- 1924, nachdem ihre Wechſelkredite von de 1923 mit zuſammen 322 Millionen Goldmark(in Papier⸗ und entenmark) bis zum Ende der erſten Aprilwoche auf 1870 Mill. küoldmark angelaufen waren, eine faſt vollſtändige Abdroſſe⸗ ung der Kreditgewährung vornahm. Jetzt konnten ſe vielzu teueren Warenlager nicht mehr mit Kredit durchgehalten werden, die bisher durch den Zufluß der Rentenmarkkredite ver⸗ ſeleierte Kapitalarmut trat zu Tage, was wackelig war. konnte ac nicht mehr halten Die Zinsſätze zogen bis Ende April zu 2 pro Mille an, Monatsgeld bis auf 6 Prozent, Kontokorrent⸗ Fodite, je nach Bonität des Kreditnehmers, auf etwa 30.—50% p. a. üů, jene Zeit fiel auch noch der Auslauf unglückſeliger Franken⸗ befulatfonen, wodurch die Zinsſätze, namentlich für Leih⸗ eviſen, gleichfalls beeinflußt wurden. Es folgte eine Serie von Zonkzuſammenbrüchen, die zu einer Vertrauenskriſe auch im Bankgewerbe führte, ſo daß kaum noch langfriſtige Darlehen gewährt wurden. Auch der bargeldloſe Zahlungsverkehr litt ſehr unter dieſen Erſcheinungen, da, namentlich im Scheckverkehr, as Mißtrauen um ſich griff, eine Folge der Unſicherheit der Ver⸗ hältniſſe, die von einem Tag zum anderen ſolvente Firmen in Lahlungsſchwierigkeiten brachte. Niemand wußte zuletzt, ob ſich ſe Ausſteller eines Schecks nicht morgen unter Geſchäftsaufſicht bellen werde, denn leider hatte auch die Geſchäftsmoral unter dem Hruck der Not ſtark gelitten. Die Börſe Die Geldverknappung zwang immer weitere Kreiſe zur Ab⸗ ſtoßung ihres Effektenbeſitzes, was ſchließlich zu außerordentlich niedrigen Kurſen führte. Die Mitglieder der Berliner Stempel⸗ vereinigung ſahen ſich ſchließlich genötigt, wollten ſie nicht ihren Portefeuillebeſtand gänzlich entwertet ſehen, ein Konſortium zur Stützung der Kurſe zu errichten. Inzwiſchen ließ auch die Nachfrage am Geldmarkt allmählich nach und die Zinsſätze gingen zurück. Im September nahm die Golddiskontbank eine Ermäßi⸗ gung, ihres Diskontſatzes von 10 auf 8 Prozent vor. Damit ging die Periode völlig abnormer Kreditverhältniſſe allmählich ihrem Ende entgegen, denn auch die Reichsbank ließ nach und nach eine gewiſſe Milderung in ihrer Kreditpolitik eintreten. Mehr als ein halbes Jahr hatte die Unmöglichkeit der Effektenbeleihung einen Teil des Publikums, neben den hohen Stempel⸗ und Bank⸗ proviſionen, von ſpekulativen Käufen zurückgehalten. Aber auch leichteres Geld brachte keine Neigung zu neuen Engagements, denn die Zinserträgniſſe waren immer noch lockender als die Kurs⸗ gewinne oder gar eine Verzinſung aus den Effekten in Form von Dividenden. Einmal hielten die meiſten Aktiengeſellſchaften mit ihren Goldbilanzen bis zum letzten Augenblick zurück, ſo daß es an jedem zuverläſſigen Einblick in die Verhältniſſe der Unternehmungen fehlte, zum andern⸗ mal waren Schätzungen über ein künftiges Dividendenerträgnis noch weniger vorzunehmen, zumal dieſes zum guten Teil auch von der Handhabung der Steuerpolitik abhängen wird. Dieſe Gründe und innerpolitiſche Schwierigkeiten aller Art genügten, um ſelbſt Ereigniſſe wie der große Erfolg der deutſchen Auslandsanleihe und die Umſtellung des Reichsbankkapitals auf Reichsmark ohne Wider⸗ hall vorübergehen zu laſſen. Selbſt die Ermäßigung der Börſen⸗ ſteuer, der Bankproviſionen und der Abbau der Deviſengeſetzgebung brachten nur eine recht mäßige Anregung, zumal die Goldmark⸗ bilanzen der Banken in den meiſten Fällen Enttäuſchungen hervor⸗ gerufen haben. Man hatte in weiten Kreiſen die Schäden, die der Währungsverfall ganz beſonders den außerhalb der Warenſubſtanz ſtehenden, faſt ausſchließlih mit der ſich ſelbſt verzehrenden Subſtanz Geld arbeitenden Banken zufügen mußte, vielfach erheblich geringer eingeſchätzt. Auch haben gerade dieſe Bilanzen unſere Ver⸗ armung als Volk deutlich aufgezeigt, da z. B. bei den ſämt⸗ lichen Berliner Großbanken allein die in den Kreditoren enthaltenen D epoſitengelder von 3800 Millionen am 31. Dezember 1913 in den jetzigen Goldbilanzen auf etwa ein Viertel, nämlich auf 1088 Millionen Goldmark zurückgegangen ſind. Es zeigt ſich auch immer mehr, daß die Eröffnungsbilanzen in Gold⸗ oder Reichsmark nicht nur den Eintritt in endgültige ſtabile Währungsverhältniſſe, ſondern den Beginn eines neuen Abſchnittes überhaupt bedeuten, in dem die Dividende wieder einen hervorragenden Faktor für die Kurs⸗ geſtaltung darſtellen wird. Wünſche und Ausblicke für das neue Jahr Unter dieſem Geſichtspunkt überſteht man natürlich keineswegs, daß für die deutſche Wirtſchaft noch ſchwierige Zeiten zu über⸗ winden ſein werden, daß es der ganzen Zähigkeit und Intelligenz des Unternehmers und der fleißigen Zuſammenarbeit von Arbeit⸗ nehmer und Arbeitgeber bedarf, um aus dieſer ſchwierigen Lage allmählich wieder zu geordneten Verhältniſſen in unſerer hinter den Stacheldrähten des Verſailler Kriegsverlängerungsvertrages ge⸗ fangen liegenden Volkswirtſchaft zu kommen. Dem neuen Reichstag iſt die Erkenntnis zu wünſchen, daß der deutſchen Ausfuhrindu ſtrie in der Preisbemeſſung durch die auf dem Weltmarkte erzielbaren Preiſe nach oben feſte Grenzen gezogen ſind, daß dieſe aber infolge der heutigen Geſtehungskoſten leider längſt überſchritten ſind. Selbſt nach der jüngſten 10 proz. Fracht⸗ ermäßigung beträgt die franzöſiſche Fracht nur 5575, die italieniſche nur 509“ und die belgiſche nur 439% der deutſchen Sätze und ſelbſt die Frachten ausgeſprochener Gebirgsländer, wie der Tſchechoſlowakei und Oeſterreichs, erreichen nur 727“ der deutſchen Güterfrachten. Auch eine Steuerbelaſtung von einem Drittel des Einkommens— 4 Mongt jährliche Fronarbeit für den Staat, iſt auf die Dauer unerträglich, in welcher Form und unter welchen Namen auch immer dieſe Steuern erhoben werden. Im erſten Stabiliſierungsjahr hat die deutſche Wirtſchaft faſt nur für die Auf⸗ bringung der Steuern arbeiten müſſen, mit dem Erfolge, daß ihre Wettbewerbsfähigkeit mit dem Auslande durch die Ueberbeſteuerung und durch die Art der Steuererhebung faſt gänzlich zum Erliegen gekommen iſt. Es iſt im neuen Jahre Sache des Reiches, einen wirklich großzügigen Steuerabbau in die Wege zu leiten und die dringenden Mahnungen, die auf dieſem Gebiet der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag erhoben hat, der eine völlige Abkehr von allen wirtſchaftsvernichtenden ſteuerlichen Subſtanz⸗Eingriffen for⸗ dert, auf keinen Fall zu überhören. Daß wir auch des Schutzes der nationalen Arbeit bedürfen, weil wir von Ländern mit Schutzzöllen umgeben ſind und daß bei dem Abſchluß der Handelsverträge hierauf Rückſicht zu nehmen iſt, erſcheint als wohlbegründeter Wunſch und Forderung. Schutz der natio⸗ nalen Arbeit iſt nicht gleichbedeutend mit Hochſchutzzoll, wenn unter Hochſchutzzoll Sätze verſtanden werden, die jeden Wettbewerb des Auslandes auf dem inneren Markt ausſchalten. Unſere an der Ausfuhr ſo ſtark beteiligte ſüddeutſche Induſtrie würde Hochſchutz⸗ zölle, namentlich wenn ſie ſogar auf Rohſtoffe ausgedehnt werden ſollen, wie dieſe manche Heißſporne wünſchen, unter allen Um⸗ ſtänden für verkehrt halten. Wir brauchen da nur an den Bezug franzöſiſch⸗lothringiſchen Roheiſens für unſere weiter⸗ verarbeitende Induſtrie zu erinnern! Auch ſonſt iſt es natürlich ein Widerſinn, die eigene Türe zu ſchließen und dem Nachbarn zu ſagen„öffne Deine Türe, damit ich hinein kann“. Aber, bei Verhandlungen, insbeſondere bei Handelsvertragsverhand⸗ lungen, heißt es fordere und gewähre! Eine beiderſeitig befrie⸗ digende Regelung der Handelsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und ſeinen Nachbarn iſt nur auf der Grundlage der allaemeinen Meiſt⸗ begünſtigung möglich. Da am 10. Januar 1925 Deutſchland ſeine Zollfreiheit endlich wiederbekommt, alſo gegen ſeinen eigenen Export gerichtete Maßnahmen anderer Länder mit Gegenmaßnahmen zu erwidern in der Lage ſein wird, was gegen die Alliiertenländer bisher durch den Verſailler Vertrag unterbunden war, brauchen wir uns, bei Erfüllung der obigen Wünſche durch den neuen Reichstag, den Blick dafür nicht trüben laſſen, daß für unſern Handel und unſere Induſtrie die Ausſichten im neuen Jahre beſſer geworden ſind. * %SSꝙõæ eudw. Oppenheimer Söhne.-., Mannheim hr. Die ao..⸗V. vom 30. Dezember in der Rheiniſchen Creditbank, Abt. Breiteſtraße, in der 4 Aktionäre 30 Mill. Stamm⸗ und 1 Mill. Vorzugsaktien vertraten, beſchloß die Vorzugsaktien mit 15 fachem Stimmrecht in Stammaktien umzuwandeln. die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz, ab⸗ ſchließend mit einem Vermögensüberſchuß von 22 000 Re wurde genehmigt. Die Umſtellung erfolgt durch Herabſetzung des Grundkapitals von 40 Mill.„ im Verhältnis von 2000: 1 auf 20 000 R⸗; reſtliche 2000.& werden der geſetzlichen Reſerve zu⸗ geführt. Ferner wurde eine Erhöhung des Grundkapi⸗ tals um 40000 R. durch Ausgabe von 400 Stück 10 proz. Vorzugsaktien von je 100.4, mit Gewinnanteilberechtigung ab 1. Januar 1925 und Recht auf Nachzahlung, mit 110 Prozent rück⸗ zahlbar, beſchloſſen. Durch.⸗V.⸗Beſchluß können dieſe Vorzugs⸗ aktien in Stammaktien umgewandelt werden. Die Geſellſchaft gibt T. Seite. Nr. 60⁵ Seitung» Handelsblatt ferner 700 Genußſcheine über je 100 Re mit gleichem Gewinnanſpruch wie ihn die Stammaktien haben, aus. Nach der in der.⸗B. vorgenommenen Neuwahl des Aufſichtsrates ſetzt ſich dieſer zuſammen aus dem neu hinzugewählten Mitglied Fabrikant Hugo Weil, Baden⸗Baden, Direktor Loui⸗ Hockenheimer, Rheini⸗ ſche Creditbank, Abt. Breite Straße, Mannheim und Rechtsanwalt Dr. Jeſelſohn, Mannheim. Saar⸗Eiſenpreiſe Unmittelbar vor dem vorausſichtlichen Zollabſchluß des Saar⸗ gebiets von Deutſchland iſt die Abſchlußtätigkeit in Anbetracht der ſeit Wochen obwaltenden Unſicherheit aufs äußerſte zuſam⸗ mengeſchrumpft. Die Ausfuhr nach Frankreich hält ſich in dem üblichen beſcheidenen Rahmen. Aus dem übrigen Ausland kommen faſt keine Aufträge herein. Durch das andauernde Mißverhältms zwiſchen Ablieferung und Auftragseingang leeren ſich die Beſtell⸗ bücher der Saarwerke raſch. Trotzdem verſuchen die Saarwerke ihre Anſtellungen auf dem nach den letztwöchigen Rückgängen redu⸗ zierten Niveau zu behaupten. Im Augenblick hört man folgende Richtpreiſe je Tonne: In Thomasqualität Blooms 420, Blöcke 400—420, Brammen 420, Knüppel 450—470, Platinen 500—520, alles frei Grenze; Stabeiſen ab Werk 550—580, frei Grenze 510 bis 535; Träger 540—550 ab Werk, 480—500 frei Grenze; Schienen (46 Kg.) 470—490 frei Grenze; Univerſaleiſen 625—640 ab Werk, 650—670 frei Grenze. Bleche 5 Millimeter und mehr 750 ab Werk, 700—720 frei Grenze; 4 Millimeter 770 ab Werk, 720—748 frei Grenze; 3 Millimeter 790 ab Werk, 740—760 frei Grenze; 2 Milli⸗ meter 950—980 ab Werk, 925—975 frei Grenze; 17 Millimeter 1000—1100 ab Werk, 1000 frei Grenze; 1 Millimeter 1100—1200 ab Werk, 1050—1075 frei Grenze; 0 Millimeter 1350—1400 ab Werk, 1300—1350 frei Grenze. Bandeiſen(warmgewalzt) 670—680, Walzdraht 550—570, Drahtſtifte 920—980, verzinkter 1000—1100, geglühter 850—950, blanker Draht 800—880 Franken frei Grenze. : Inkereſſengemeinſchaft Benz⸗Daimler. Am 1. Januar 1925 tritt die Intereſſengemeinſchaft der beiden großen Werke Benz⸗ Mannheim⸗Gaggenau und Daimler⸗Untertürkheim⸗Stuttgart in Kraft. Wie uns aus Gaggenau geſchrieben wird, hat das dortige Werk ſo große Aufträge, daß es die Arbeiter bis tief in den Sommer hinein beſchäftigen kann. :: Habermehl-Harlam.⸗G., Heidelberg. Die go..⸗V. ge⸗ nehmigte die Umſtellung des Aktienkapitals von 10 Mill. Pe (Gründungskapital April 1923) auf 10000 G4. Ebenſo wurde einſtimmig die Erhöhung des umgeſtellten Aktienkapitals auf 250 000 R genehmigt. Von den neuen 240 000 R⸗A, ab 1. Januar 1925 gewinnberechtigten Aktien je 100 R⸗I werden 125 000.„ von den Gründeraktionären übernommen, der Reſt von der Geſell⸗ ſchaft verwertet. Der Geſchäftszweig wurde auf Elektro⸗Großhandel durch ſtatutariſche Aenderungen beſchränkt. * Nähmaſchinenfabrik Karlsruhe vorm. Haid u. Neu.-G. In der vorgeſtrigen.⸗V. der Geſellſchaft wurden die Anträge der Verwaltung einſtimmig genehmigt. Hiernach wird das Aktien⸗ kapital von nom. 10 Millionen 1 auf 3 Millionen R⸗4 unter Bildung eines Reſervefonds von 450 000 R⸗4 4umgeſtellt. In den Aufſichtsrat wurde Heinrich Machenheimer, Direktor der Weil⸗ werke.⸗G., Frankfurt a..⸗Rödelheim, zugewählt. Auf Anfrage wurde mitgeteilt, daß der Abſatz im laufenden Geſchäftsjahr ſich erheblich geſteigert habe, wenn auch die Preiſe noch ungenügend ſeien. Deviſenmarkt Am europäiſchen Deviſenmarkt herrſchte zwar feſte Tendenz, jedoch war keinerlei Anregung vorhanden. 805 London gegen Kabel 47378, London gegen Paris 8755, London gegen Schweiz 2432, London gegen Holland 1168,50, Kabel gegen Paris 1850, Schweiz gegen Paris 360, Holland gegen Paris 749, Kabel gegen Schweiz 513,25, Holland gegen Schweiz 4805. In Goldpfennig ausgedrückt notierten: Engliſche Pfunde 19,89., Paris 22,72 J, Schweiz 81,80(81,70) 3, Italien 17,7 (17,79) 3, Holland 1,70,15, Tſchechenkrone ſchwächer 12,51 (12,70) J, Kriſtiania 63,50 3, Kopenhagen 74,25 J, Stockholm 1,13,25 /, Brüſſel 20,96 3, Madrid 58,80 3 und Buenos Aires 1,68,50(1,67,50) 4, feſter. Sörſenbeeichte Mannheimer effektenbörſe Mannheim, 30. Dezbr. Die Stimmung der heutigen Börſe geſtaltete ſich für Induſtrie⸗Aktien wieder ziemlich feſt. Chemiſche Werte ruhiger. Badiſche Anilin 31,75 G. 32., Rhenania 6,2 bz. und Weſteregeln 23,50 G. 24 B. Umgeſetzt wurden: Benz zu 475, Maikammer 3,6, Gebrüder Fahr 896, Waggonfabrik Fuchs.3, Mannheimer Gummi 2,50, Neckarſulmer 876, Unionwerke 8,25, Rheinelektra 876, Freiburger Ziegelwerke 3,2, Wayß u. Freytag 376, Zellſtoffabrik Waldhof 12,20 und Zuckerfabrik Waghäuſel 3,5. Von Brauereien ſtanden im Verkehr: Sinner 9,50, Ludwigshafener 82,50, gefragt, ebenſo Werger, Worms zu 24, ferner von Verſicherungs⸗ Aktien Badiſche Aſſekuranz zu 93 Goldmark pro Stück. Der Börſenverkehr findet morgen bereits um 1275 Uhr ſtatt. Waren und Märkte Berl ner Metallbörſe vom 30. Dezember Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. Aluminium in Barren inn, ausl. üttenzinn Nickel 8 24086 29. 30. Elektrolytkupfer 4¹— 142,50 8,50.8,80 5,405,50 Raffinadekupfer.33..34 Plel.854087 RohzinklVBb.⸗Pr.) 3,20.-8,0 9980 95 8 5 Sicer ſ N 8 attenzin„70.0, Silber für 1.——884.— Aluminium 2,0.2,35 Platin p. Gr.—.— London, 30. Dezember(WS5) Metallmarkt.(In Oſt. f. d. engl. t. v. 1016 K 29 29 30.] Blei 88,75 44,.— beſtſelect. 72,50 72,—— 38.2 do. 3 Monat 68,67 88,50 Nickel 185,— 165,— ueckſilber 11,28 12,80 do. Elektol. 72.25 71,75] Zinn Kaſſa 271.75 272,25 Regulus 70.— 70, o0. Frankfurker Gekreidebörſe vom 30. Dez. An der heutigen Frankfurter Getreidebörſe notierten bei ſtetiger Tendenz: Weizen, neuer 21,50—24,50, Roggen, inländ. 22—24,25, Sommergerſte 25,.— bis 30,50, Hafer, inländ. 18—22,50, ausländ. 21,25—22,50, Weizen⸗ mehl 39—41,75, Roggenmehl 34,50—38,50, Weizenkleie 13,75—14,.—5 Roggenkleie 12,75—13,.—, alles in G je 100 Kg. 2: Nürnberger Hopfenmarkt vom 29. Dezbr. Die Zufuhr auf dem Hopfenmarkt betrug 200 Ballen, es wurden davon 120 Ballen verkauft. Die Tendenz iſt ſehr feſt, bei ſteigenden Preiſen. Mittel ⸗ hopfen wurde zu 240—280, prima Hopfen zu 330& verkauft. Magdeburg, 30. Dezbr. Jucker prompt innerhalb 10 Tagen 17.— Gel. Lieferung innerhalb 4 Wochen 17 G. Ruhig. „ 30. Kupfer Kaſſa 67.50 67,25 « Bremen, 30. Dezbr. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm loko per engl. Pfund 26,96(26,87) Dollarcents. Schiffahrt Jrachlengeſchäft in Duisburg⸗Auhrork vom 29. Dezember Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Ta 9 und 10 Pfg. ab Kipper, 10 Pfg. ab Kanall. Exportkohle nach Rollerdam 15 1,70 fl. bei freiem Schleppen. G eſchäft etwas lebhafter. 8. Seile. Nr. 605 nNeue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rusgabe) 1924 Mmittwoch, den 31. Dezember 1924 Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. 31. Dezember 1924(Silveſter): In allen Gottesdienſten Kollekte für den hieſigen Pfarrwitwen⸗ und Waiſenfonds. Trinitatiskirche abos. 7 Predigt, Pfr. Ren Neckarſpitze abds. 8 Predigt, Pfz. Konkordienkirche abds. 6 Predigt, Kirchenrat von Schoepffer(Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik). abends 6 Uhr Predigt, Pfr. D. Klein.(Konzert m. eſſe). Friedenskirche: abends 8 Uhr Predigt, Pfr. Bender.(Kirchenchor). Jvhanniskirche: abends 6 Uhr, Schlußottesdienſt, Pfr. 8 Lutherkirche: abds. 8 Uhr Schlußgottesdienſt, Pfr. Huß.(Kirchenchor). hl. Abendmahl mit Einzelkelch.(Kirchenchor). abends 8 Uhr Predigt, Pfr. Rothenhöfer(Kir⸗ enchor). Neues Städt. Krankenhaus:.15 Uhr Silveſtergottesdienſt, Pfarr⸗ verwalter Rößger. Diakoniſſenhaus: abds. 8 Uhr Predigt, Pfr. Scheel(Schweſternchor). Jendenheim: abends 8 Uhr Schlußgottesdienſt, Pfr. Mu—— Neckarau: abends.30 Jahresſchlußgottesdienſt Pfr. Lamb. Kollekte f. unſere Gemeinde. 1. Januar 1925(Neufahr): Evangel.⸗luth. Gemeinde(Diakoniſſenhauskapelle F 7, 29). Donners⸗ tag. 1. Januar nachm. 5 Predigt, Pfr. Wagner. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Gemeindehaus der evangel. Gemeinſchaft u 3, 23. Mittwoch(Sil⸗ veſterabend) 9 Predigtgottesd., Abendmahlfeier bis 12 Uhr.— Neujahr. 10 Predigtgottesdienſt; 7 abds. Weihnachtsfeier des Jugendvereins Kultiſcher Predigtgottesdienſt: Neujahr: in der Lanz⸗Kapelle Linden⸗ hof Donnerstag, den 1. Januar,.30 Uhr abends, von Herrn von Skerſt, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche— Obere Pfarrei: Mittwoch: nachm.—.30 und nach der Silveſterandacht Beichtgelegenheit; 7 Jahresſchlußfeier mit Pradiat. Andacht. Foderm und Sogen,— Dnnnerstag (Neujahr): von 6 an Beicht; 6 Frühmeſſe:.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und levit. Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt:.30 Weihnachtsandacht. Liebfrauenkirche: Mittwoch:—7 Beicht: 7 Silveſterpredigt mit Andacht und Segen.— Donnerstag(Neufahr): von 6 an Beicht;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.30 levtt. Hoch⸗ amt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Veſper. Kathpliſches Bürgerſpital! Donnerstag(Neujahr):.30 Amt. Franziskuskirche in Waldhoft: Mittwoch: abends.30 Dank⸗ gottesdienſt mit Predigt, Andacht., Tedeum und Segen.— Don⸗ nerstag(Neujahr): 6 Beicht: 7 Kommunionmeſſe mit Früh⸗ predigt;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegel⸗ St. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt: Mittwoch: nachm. von 5 bis.30 Beicht;.30 Jahresſchlußfeier mit Predigt, Andacht. Tedeum und Segen. Donnerstag(Neufahr): Gottes⸗ dienſte am Vormittag wie an den Sonntagen: 7, 8,.30 und 11 Uhr;.30 Weihnachtsandacht. 7 Herz Jeſnkirche Neckarſtadt⸗Weſt: Mittwoch: ab 5 Beicht: Jahresſchlußfeier mit Predigt. Tedeum und Segen.— 9 5 nerstag(Neufahr): 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit;? hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hochamt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 feierl. Veſper. St. Peter⸗ und Paulskirche Fendenheim: Mittwoch: von 4— Beicht; abends.30 feierl. Jahresſchluß mit Prediat, Silreſter⸗ andacht, Tedeum und Segen. Donnerstag(Neujahr))! Gottesdienſtzeiten wie Sonntags: nachm. 2 feierl. Veſper. 90 St. Antoniuskirche in Rheinan: Mittwoch: 2 und 5 Beicht;? Silveſterandacht, Predigt und Segen.— Donnerstag(Mu⸗ jahr):.30 Beicht;.30 Frühmeſſe:.30 Hauptgottesdienſt; Veſper. St. Jakobskirche in Neckarau: Mittwoch: abends.30 Silveſte predigt mit Andacht.— Donnerstag(Neujahr): Goktes diel wie an Sonntagen;; 22 Weihnachtsandacht; 2, 5 und 7 Beicht. Hl. Geil⸗Pfarrei in Mannheim:—.30 Beicht; 7 Predigt un Jahresſclußandacht mit Tedeum und Segen, nachher Beicht.— Donkerstag(Neujahr): 6 Beicht und hl. Meſſe: 7 Frühmeſſe 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und levit. Hochamt; hl. Meſſe mit Predigt:.30 feierl. Veſper. Katholiſche Kirche in Seckenheim: Mittwoch: 2, 5 Beicht;.90 Silveſterandacht mit Jahresſchlußandacht. Donnerstag .30 Beicht:.30 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſtz 1 1 Amt und ee in ae(Neufahr): 0 5 8 Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Singmeſſe.30 Weihnachts veſper. (In allen Gottesdienſten 75 hieſigen Pfarrwitwen und und Predigt: 2 Weihnachtsandacht. gatholiſche Kirche in Käfertal: Mittwoch:—7 Beicht; 7 Pre⸗ 01 ſe 1 St. Joſefskirche Mannheim⸗Lindenhof: Mittwoch:—7 Beicht; digt mit Andacht und Segen und Tedeum.— Donnerstag Trinitatiskirche: 10 Uhr Predigt, Pfr. Schenkel. 7 Dankgottesdienſt mit Silveſterpredigt, Tedeum und Segen.—(Neujahr): Gotteszjenſt wie am Sonntag.) Konkordienkirche: 10 Uhr Predigt, Vik Bark. Donnerstag(Neujahr): 6 hl. Beicht;.15 Frühmeſſe: 7 f Di 5 l, 01f Pfr. Dr. Hoff: 11.15 Uhr Jugend⸗ Seinnen erenee Singmeſſe 0 55 1 155 Alt⸗Katholiſche Gemeinde. 0 gottedienſt, Pfr. Dr. Hoff. Feſtpredigt; Singmeſſe mit Predigt: 2 Veſper für die Weih⸗ 1ds Friedenskirche: 10 Uhr Predigt. Vik. Fiedler. nachtszeltz Beicht Sgig besſc gtkesbieng lult Pebigl, 7 75 18 76 25 Johanniskirche: 10 Ühr Predigt, Pfr. Sauerbrunn(Kirchenchor). St. Sebaſtianskirche— Untere Pfarrei: Mittwoch: Die hl. Meſ⸗(Donnersta vorm. 10 Uhr Hochamt mit Predigt 7* Lutherkirche: 10 Uhr Predigt, Pfr. Dr. Lehmann; 11 Uhr Kinder⸗ ſen ſind zur gewöhnlichen Zeit; nachm. von—.30 Beicht; 7 8, L. f N gottesdienſt, Pfr. Dr. Lehmann. Silveſterpredigt und feierl. Jahresſchlußgottesdienſt mit Tedeum Freireligiöſe Eemeinde. Melauchthonkirche: 10 Uhr Predigt, Pfarrverw. Rößger. und Segen.(Kollekte für arme Erſtkommunikanten.)— Don⸗ 4. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfr. Scheel. nerstag(Neujahr): 6 u. 7 bl. Meſſen; 8 Singmeſſe mit] Freireligiöſe Gemeinde. Mittwoch, 31. Dezbr. abds..30 Jahre M Seinrich Lauzkrankenhaus: 10.30 Uhr Predigt, Pfr. DD. Klein. Predigt;.30 Predigt und levit. Hochamt; 11 Kindergottesdienſt ſchlußfeier, Prediger Dr. K. Weiß über„Vom rechten Ausbli b Evang. Kirche Jeudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfr. Mutſchler. mit Predigt:.30 feierl. Weihnachtsveſper;—5 Beicht auf den in die Zukunft“, in der Aula des Realgomnaſiums. Tullaſtr. 5 Neckaran:.45 Uhr Predigt, Pfr. Jundt. Herz⸗Jeſu⸗Freitag. Unter Mitwirkung der„Sängervereinigung““. 10. Schloſſer Phil. Geiger e. T. Annelieſe Eliſabeth.] 11. Luiſe Sutor geb. Maier, 66 J. 9 M. 15. Katharing Eliſabeth Lehmann geb. Chriſt, 97 Sel I 14. Taglöhner Adam Kobliſchek e. T. Anna Gertrud. 11. Werkmeiſter Jakob Reffert 65 J. 11 M. J. 7 M. 5 N. Standesamlliche achrichten. 14. Schloſſer Lorenz Zöller e. S. Friedrich Karl. 11. led. berufloſe Hermann Salg, 19 J. 4 M. 14. Betriebsleiter a. D. Thomas Keßler, 78. 12. Oberpoſtſekr. Mich. Burg e. S. Roland Gerhard12. Fanny Mayer geb. Weil, 79 J. 3 M. 14. led. Kaufmann Alfred Sanders. 20 J. 4 M. 14. Magazinarb. Hrch. Chriſtian Franz Schuch e. S. 12. Erna Panter, 1 M. 21 T. 15. Kaufmann Karl Jüdel 67 J. 1 M. Geborene: Heinz Karl Chriſtian. 12. Margareta Dauch geb. Weiler, 19 J. 10 M. 14. Erna Erika Edith Fricke 2 M. 18 T. N. 9. Metzger Johann Hügel e. S. Karl Gottfried 14. Maurer Friebr. Kaiſer e. S. Franz Wilhelm. 13. Kaufmann Joh. Peter Holzhäuſer, 57 J. 5 M. 14. Eliſabeth Hohenadel geb. Gilhert, 58 J. 8 Ph Johann. 13. Poltzeibeamter a. D. Eduard Domek, 63 J. 5 M. 14. led. Schiffer Jakob Specht 54 J. 11 M. UI 7. Kaufm. Friedr. Wilh. Amrehn e. S. Normann Geſtorbene: 13. Aſſiſtenzarzt Dr. med. Adolf Heinrich Schulz 14. Rudolf Artur Neu 1 M. 11 T. Reinhold. Dezember 1924. 20 J. 1 M. 15. Frieda Groß, 2 T. 2 N Ide 1I. Keſſelſchmied Phil. Rude e. T. Irmgard Martha. 9. ledige Arbeiterin Roſa Köhnlein, 20 J. 19. Martha Vetter 24 T. 14. Margareta Thereſe Gering geb. Ott, 586 J. 2 M. Pr 10. Buchbinder Frdr. Leypoldt e. T. Gerda Helene. 10. Luiſe Joſefine Adam geb. Altfelix. 66 J. 0 M. 14. led. berufloſe Babette Heppel, 72 J. 7 M. 16. Wirt Georg Heinrich Geßner 42.1 R.—— 12. Heizer Anton Jakob Tritſchler e. S. Werner. I. led. Kaufmannslehrling Ad. Sauer, 17 J. 1 M. 14. Anna Maria Stumpf geb. Schnorrenberger,] 16. Anng Maria Bertſch gob. Boos, 57 J 5 M. 12. Schloſfer Willy Guſtav Emil Hörenberg e. T. 11. Wilhelmine Weiſer geb. Förſter, 74 J. 6 M. 70 J. 5 M. 12. led. Schuhmacher Joſef Walgenbach, 56 J. 5 75 Gertrud Marie Sofie. 10. Zollſekretär Franz Wagner, 52 J. 11 M. 13. Invalidenrentner Jakob Kobia 77 J. 11 M. 17. Margareta Düringer geb. Waffenſchmidt, 50 11. Kfm. Alfred Joſef Koch e. S. Alfred⸗Bernhard 11. Wagenführer Joh. Evangeliſt Biendl, 58 J. 2 M. 14. Karl Biſchler 2 T. nr Julius. 11. Hildegard Thron, 22 T. 15. Oberſchaffner Guſtay Seckler 43 J. 3 M. 17. KatharinaKlein, 1 J. 11 M. M. Sc 8. Kfm. Joſef Eyer e. T. Mechthilde Maria. 11. Elſa Emma Bräuninger, 5 M 24. T. 14. Arbeiter Theod. Bohn 50 J. 6 M. 16. Auguſte Schweitzer geb. Pfahler, 38 J. 1 Ar eeeeeee, 2 2 2 77 gergstrade Intiche krdttentiehnngen der Stadtzamelnle 5 88— 8 1 NRezirre 4 YD gheim Er ittel Ueber den beim Bezirksamt Maunhe 1 E NM 1 H Haus m. 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