Freitag, 2. Jannar Bezugepreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus, Durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtell⸗ ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.⸗Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentt. zwölfmal geld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach ſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ ruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ 2— ſtellen Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ orõ Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 1 nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ für Allgemeine Anzeigen.40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Veramwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſm. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder fur verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. — 5 * 1 Veilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik⸗Oeitung Mannheimer Frauen⸗Seitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnik. Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht. Die alliierte Note an Deutſchland Der Beſchluß der Botſchaſterkonferenz Wie vorgeſehen, fand am Mittwoch nachmittag die Botſchafter⸗ konferenz ſtatt, worüber folgender Bericht ausgegeben wurde: „Die Botſchafterkonferenz hat um 4 Uhr 30 Minuten nach⸗ mittags unter dem Vorſitz von Jules Cambon eine Sitzung ab⸗ gehalten. Sie hat den alliierten Regierungen den Text der Note, den ſie nach ihren Inſtruktionen zwecks Mitteilung an die deutſche Regierung betreffs der Kölner Zone vorbereitet hat, über⸗ mittelt. Die Uebermittlung an die deutſche Regierung wird durch Vermittlung der alliierten Regierungen in Berlin erfolgen. Die Note wird erſt veröffentlicht, nachdem die Demarche ſtatt⸗ gefunden hat.“ Wie Hovas mitteilt, hat ſich die Botſchafterkonferenz ohne Schwierigkeiten über den Text der Note geeinigt. Da es ſich um eine Entſcheidung der alliierten Regierungen handele, würden ſie dieſe als Kollektivnote der deutſchen Regierung zuſtellen. Die Mitteilung ſei ſehr kurz und erkläre mit unwiderleglicher Klar⸗ heit, daß die Räumung der Kölner Zone am 10. Januar nicht erfolgen könne, weil Deutſchland ſeine Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag, namentlich hinſichtlich der Entwaffnung, offen⸗ kundig nicht ausgeführt habe. Nach weiteren Meldungen aus Paris wird die Note voraus⸗ ſichtlich am 6. Januar in Berlin übergeben werden. Ein deutſcher Gegenzug Der„Times“⸗Korreſpondent in Berlin will wiſſen, daß die deutſche Regierung die Abſicht habe, einen Vollbericht über die 1800 Kontrollbeſuche zu veröffentlichen, da nach ihrer An⸗ ſicht mit der Veröffentlichung von Auszügen der Wahrheit nicht ge⸗ ient db. Die Angelegenheit des„Eclair“ Der Pirettor des„Eclair“, Cmile Purc, wird vom Unter⸗ ſachüngsrichter angehört werden. Purc hat erklärt, daß er die volle Der Berliner Linanzſkandal Bloßſtellung der Sozlaldemokratie „ Vetlin, 1. Jan.(Von unſerem Berliner Büro) Mit der Ver⸗ haftung dr Leiter des Barmatkonzerns erhält der preußiſche Finanzſtandal eine neue polfitiſche Point e. In der bürgerlihen Preſſe iſt ſchon ſeit langem auf die frag w ür dige geſchäftliche Verbindung der Gebr. Varmat mit ge⸗ wiſſen amtlichen Stellen hingewieſen worden. Der Bar⸗ wmatkonzern, demgegenüber die Kutisker⸗Se, windelfirma in Szene geſett iſt, hit inſofern auch eine politiſche Rolle geſpielt, als er mit hergorrdgenden Perſönlichkeiten der Sozialdemo⸗ kratie eng alliiert war. Von der„Roten Fahne“ iſt ſchin vor den Wahlen die Behauptung aufgeſtellt worden, daß der Bar⸗ mat die kahitaliſtiſche Stütze der Sozialdemokra⸗ tiſchen Pürteil ſei. Die Enthüllungen des kommuniſtiſchen Blattes, mögſn ſie auch vielleicht in Einzelheiten vom Parteihaß ent⸗ ſtellt geweſen ſein, erweiſen ſich jetzt doch nicht ſo unbedeutend und unbeachtlich, wie der„Vorwärts“ ſie ſeinerzeit hinzuſtellen ſich be⸗ müßte. Geſchäft und Politik haben ſich hier in einer Form mit⸗ einander verſſhwiſtert, die als überaus verfänglich bezeichnet werden muß! Kein Wundet, daß die neue Wendung, die der Kutisterſtandal genommen hat, dem„Vorwärts“ außerordentlich auf die Nervch fällt. Das Zentralorgan der ſozialdemokratiſchen Parkei greift pie Staatsanwaltſchaft wegen ihres angeblich über⸗ haſteten Vorgchens gegen die Barmats an und rügt es insbeſondere, gaß, obwohl die Feſtnahme der Brüder bereits in den frühen Morgenſtunden des Mittwochs erfolgte, ſie bis zum Abend über⸗ haupt nicht veinommen wurden. Das Blatt verſteift ſich ferner zu dem Vorwurf, daß durch ein Zugreifen der Staatsanwaltſchaft non amtswegen ein; Zahlungsunfähigkeit des Konzerns künftlich provo⸗ ziert werde, dis vorher nicht beſtand. Wir möchtin demgegenüber doch meinen, daß es durchaus die Pflicht der ßolizeibehörde war, zuzugreifen, da, wie wohl anzunehnen iſt, ſich im Verlaufe der Unterſuchung gegen Kutisker auch derdächtige Momente gegen die Barmatleute ergeben, zumal ſicherlich die Gefahr der Verdunkelung in dieſem Falle be⸗ ſtand. Ob poſiſve Beweiſe über die Mitſchuld der Barmats bei⸗ zubringen ſind, pird ja die weitere Unterſuchung ergeben. Das guf⸗ geregte Gebaren d„Vorwärts“ iſt offenbar auf die Befürchtung zurückzuführen, daß auch prominente Perſönlichkeiten der ſozial⸗ demokratiſchen Mrtei durch die weiteren Erhebungen der Staats⸗ anwaltſchaft konpromittiert werden könnten. Weitere Berhaftungen Am Silveſteſabend ſind weitere führende Perſönlichkeiten des Barmatkonzerns perhaftet worden. Der Staatsanwaltſchaft iſt es gelungen, ſehr belaſtendes! Material in den Geſchäfts⸗ räumen des Riefnunternehmens zu heſchlagnahmen, ſo daß die Leitung der Ataatsbank hoffenklich in kürzeſter Friſt bin⸗ dende Erklärungeſ abgeben wird, wie es möglich geweſen ſei, daß dem Bariatkonzen Kredite ebenalls wie im Falle Kutisker ochne ſichere Unterlagen gegeben worden ſind. Das größte Aufſehen dürfte de Verhaftung des Miniſterialdirektors a. D. Kautz erregen, da am 1. Januar morgens in ſeiner Wohnung jeſt⸗ genommen wurde Kautz war zuletzt Direktor bei den Berlin— Burger Eiſenwerkh, die zum Bärmatkonzern gehören. Am letzten Abend des alten Zahres wurde ferner der frühere Direktor der n Verantwortung für die Veröffentlichung des Berichtes Nollets auf ſich nehme und alle Mitangeſchuldigten entlaſte. Die„Ere Nou⸗ velle“ erklärt, daß das Gerücht verbreitet geweſen ſei, daß der ehe⸗ malige Präſident der Republik Millerand ſich an der Verteidi⸗ gung des wegen Veröffentlichung von Geheimdokumenten ange⸗ klagten„Eclair“ beteiligen werde. deutſche proteſte Gewerkſchaftenaller Richtungen nahmen gegen die beabſichtigte Verlängerung der Beſetzung der Kölner Zone eine Ent⸗ ſchließung an, in der es u. a. heißt:„Der Gewerkſchaftsausſchuß hat ſich ſtets für die Erfüllung des Verſailler Vertrages eingeſetzt und ſich gegen alle völkerverhetzenden Beſtrebungen gewandt. Alle Hoffnungen auf eine weitere Entſpannung werden aber vernichtet, wenn die Räumung der erſten Zone im vertragsmäßigen Zeitpunkt nicht erfolgt. Die Gewerkſchaften empfinden dies als einen ſchweren Schlag für alle Verſtändigungsbeſtrebungen und ſind entſetzt, daß kleinliche Vorwände benutzt werden, das große Werk der Völker⸗ verſtändigung zu erſchweren. Sie bezeichnen die Verlängerung der Beſetzung als eine neue Sanktion, die nur geeignet iſt, der Bevölkerung des beſetzten Gebietes den Glauben an die Heiligkeit internationaler Verträge zu rauben. Die im Weſtausſchuß für Rhein, Saar, Ruhr und Pfalz vereinigten Rheinländer des unbeſetzten Gebietes ſandten an den Reichskanzler folgende Kundgebung: „Die im Weſtausſchuß zuſammengeſchloſſenen rheiniſchen lands⸗ mannſchaftlichen Verbände erhoben ſchärfſten Widerſpruch gegen den Beſchluß der Botſchafterkonferenz. Nicht allein iſt es das gebrochene Recht und die verletzte Moral, die uns hierzu veranlaßt, unſer Herz treibt uns dazu, unſeren ſchwer ringenden Brüdern und Schweſtern am Rhein in dieſer dunklen Stunde zur Seite zu treten. Wir for⸗ dern die Reichsregierung auf, für die baldige Befreiung des Rhein⸗ landes, zum wenigſten im Rahmen des von den Alliierten angeblich ſo heilig gehaltenen Verſailler Vertrages, mit allen zuläſſigen Mit⸗ teln zu wirken, und verſichern in dieſem bedeutungsvollen Augen⸗ blicke nochmals, daß die Trerle des rheiniſchen Volkes trotz aller Schickſalsſchläge unwandelbar bleibt.“ 0 —— eeeeeeeeee Staatsbank Geheimrat Dr. Hellwig in Kaſſel ver⸗ haftet und er iſt am Donnerstag nach Berlin gebracht worden Wie verlautet wird der Barmatkonzern in den nächſten Tagen vorausſichtlich für die einzelnen Unternehmungen die Geſchäfts⸗ zaufſicht beantragen. Wir erfahren ferner noch, daß die von anderer Seite gemachten Meldungen, daß ſich unter den jetzt Ver⸗ hafteten ein Juriſt von Weltruf befinde, nicht zutrifft. Ebenſo zn⸗ richtig iſt die Behauptung der„Roten Fahne“, daß im Zuſammen⸗ hang mit der Barmataffaire Reichskanzler a. D. Bauer und der Landtagsabg. Heilmann verhaftet ſeien. Berhaftung der Direkloren der Merkurbank Oberſtaatsanwalt Lindow ſowie die Staatsanwaltſchaftsräte Dr. Kußmann und Caſpari, die die Aktion perſönlich leite⸗ ten, haben, unterſtützt von einem Heer von Beamten der Kriminal⸗ polizei im Laufe des Mittwoch Nachmittags und der Nacht die Er⸗ mittelungen fortgeführt und die beiden Direktoren der Merkur⸗ Bank, die bekanntlich zum Barmat⸗Konzern gehört, Lichtenſtein und Leyy nach kurzer Vernehmung in den Bankräumen verhaf⸗ tet. Weiter wurden zahlreiche Prokuriſten und ſonſtige Angeſtellte der verſchiedenſten Unternehmungen des Barmat⸗Konzerns ein⸗ gehend vernommen. In ſämtlichen Barmat⸗Unternehmungen ſind die Geſchäftsbücher, die Korreſpondenzen und alle weiteren Belege beſchlagnahmt worden. Zum Teil wurden ſie nach dem Polizeipräſidium, zum anderen nach Moabit geſchafft, ein Teil ver⸗ blieb angeſichts des ungeheuren Umfangs des Materials unter amt⸗ lichem Siegel in derſchiedenen Geſchäftsräumen. Ifgak Barmat, der am Dienstag nicht in Berlin weilte, würde am Dienstag bei ſeiner Rückkehr von ſeinem Jagdausflug verhaftet und nach Moabit in Unterſuchungshaft überführt. Der fünfte der Brüder, David Barmat ſet zur Zeit in Hamburg. An die Hamburger Behörden wurde das Erſuchen gerichtet, David Varmat auf dem ſchnellſten Wege nach Berlin zu bringen. Die Ver⸗ haftungen haben damit ihr Ende noch nicht erreicht. Es iſt im Gegenteil damit zu rechnen, daß in den allernächſten Tagen noch eine ganze Reihe weiterer Verhaftungen ecfolgen wird, darunter ſolche, die wieder beträchtliches Auſſehen erregen dürften. ‚ Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, wird die Vorunte rfuch⸗ ung mindeſtens mehrere Monate in Anſpruch nehmen. An⸗ fang der nächſten Woche ſollen zahlreiche Sachverſtändige ernannt werden, die das geſamte rieſige Material bei der Seehandlung, bei Kutisker und Barmat prüfen ſollen, eine Arbeit, die gleichfalls viele Wochen in Anſpruch nehmen düßfte. Die Preußiſche Staatsbank dementiert in einer Ver⸗ öffentlichung die Preſſenachricht, wonach die Seehandlung an Ku⸗ tisker über 10 Millionen, an Michael 40 Millionen und an den Bar⸗ mat⸗Konzern 50 Millionen Mark geliehen habe. Die Nachricht ſei falſch. Die Summe der Forderungen an die drei Stellen betrage noch nicht 45 Millionen Mark. Dem„Lokalanzeiger“ zufolge iſt die Unterſuchung gegen den Finanzmann Michael nummehr abgeſchloſſen. Sie ergab, daß die gegen Michael und ſeinen Konzern gerichtelen Anſchuldig⸗ ungen unzutreffend ſind. 5 8 Wo iſt das Geld der Gebrüder Barmat? Berlin, 1. Jan. Bei den Durchſuchungen in den Wohnungen der Gebrüder Barm at iſt geſtern kein bares Geld und nichts an Wertſachen gefunden worden: Erſt eine nochmalige Unterſuchung des Schloſſes von Juluis Barmat auf der Inſel Schwanen⸗ werder förderte für etwa eine halbe Million Mark Schmuckſachen zu Tage. Es wird angenommen, daß die Bar⸗ mittel der Gebrüder Barmat au unbekannten Stellen hinterleg vier Wünſche für 1928 Von Dr. Moſt, M. d. R. Wenn ich alle Wünſche, die wir für Volk und Vaterland im Hinblick auf 1925 auf dem Herzen tragen, niederſchreiben wollte, würde das 1 Verfügung ſtehenden Raum weit überſchreiten. Wenn es nur um die wichtigſten geht, ſo ſind es folgende, die erwachſen ſind aus den Erfahrungen und Beobachtungen gerade auch der letzten Vergangenheit. 1. Auf ſozialem Gebiet wünſche ich: der in Deutſchlands größter Notzeit bewährte Gedanke der Gemeinſchaft von Ar⸗ beitgebern und Arbeitnehmern möge wieder kräftiger Wurzel ſchla⸗ gen und verhindern, daß die deutſche Lebensfrage, näm⸗ lich die Steigerung unſerer wirtſchaftlichen Produktion(ſiehe Lon⸗ doner Abkommen!), durch nie ablaſſende Kämpfe vernichtet wird, in denen die beiden Seiten nicht zu gemeinſamer Erreichung dieſes Zieles zuſammen⸗, ſondern, die Augen lediglich aufbeſtimmte Sonderintereſſen gerichtet, gegeneinander ſtehen. Geht die⸗ ſer Wunſch nicht in Erfüllung, dann wird auch der Einzelne all ſeine Hoffnungen für die Zukunft, die gerade jetzt wieder zu keimen beginnen, im Zuſammenbruch der Geſamtwirtſchaft und des Vater⸗ landes mit begraben müſſen. Andererſeits werden nur auf der hier gegebenen Linie trotz aller Belaſtung durch das Londoner Abkommen diejenigen Summen von der deutſchen Volkswirtſchaft beigebracht werden können, die nötig ſind, um die notwendigſten Maßnahmen zur Hilfe für die wirtſchaftlich, körperlich und auch ſittlich Schwachen zu ſchaffen und zu erhalten. 2. Auf wirtſchaftlichem Gebiet: das eben Angeführte wird nur dann ſich voll auswirken können, wenn nicht nur zwiſchen den ſozialen Klaſſen, ſondern auch zwiſchen den wirtſchaftkichen Ständen der„Kampf aller gegen alle“ zum Stillſtand kommt, der zur tiefſten Betrübnis jedes Einſichtigen wieder in vollem Gange iſt. Es ſcheint das unglückſelige Verhängnis Deutſch⸗ lands zu ſein, daß, ſobald wir nur den geringſten Boden wieder unter den Füßen haben, faſt jeder nur an das Heute und ſein eigenes Ich darin denkt— und vergißt, daß auf die Dauer dieſes ſein Ich auf Gedeih und Verderb mit dem Ganzen verknüßft iſt. Möge darum im neuen Jahr die deutſche Wirtſchaft ſich gerade angeſichts der enkſcheidenden Verhandlungen nach außen und der gur Konſolidierung des Ganzen erforderlichen Maßnahmen im Innern vor weiterer Zerſplitterung hüten! Möge Land⸗ wirtſchaft und Induſtrie, Kleingewerbe und Handel bei allen For⸗ derungen und Schritten deſſen eingedenk ſein, daß das eine auf Koſten des andern zwar vorübergehend einen Vorſprung erreichen, auf die Dauer aber ohne das andere nicht leben und vbrünkömmet kartt.“ 8— 2 be-eeeee e 3. Auf politiſchem Gebiet wünſche ich: es mögen alle die klare Einſicht in dem großen Ernſt der Entſcheidungen, um die es geht, gewinnen. Daß nach außen hin alles, was den Anſpruch auf Deutſchſein erhebt, zuſammenſtehen muß, iſt ſelbſtperſtändlich und bedeutet kein Verdienſt für den, der darnach handelt; um ſo betrüblicher freilich, daß trotzdem ſo viel dagegen geſündigt wird. Im Innern müſſen die nun einmal über die Wahl des rich⸗ tigen Weges vorhandenen Gegenſätze ehrlich ausgetragen werden; kaltloder warm, aber nicht ſo lau! Darüber hinaus iſt es, nicht zuletzt für die Lande am Rhein, zu deren Abgeordneten ich gehöre, ein ſchlechtweg nicht mehr zuertragender Zu⸗ ſtan d, daß alle paar Wochen eine Regierungskriſe entſteht und immer neue Unſiche''heit in die nicht zuletzt für das Schick⸗ ſal des deutſchen Rheins entſcheidende Politik getragen wird. Die baldige Schaffung einer Reichsregierung, die nicht auf dem ſchwankenden Boden einer jeden Tag vom Zuſammenbruch bedroh⸗ ten Minderheit beruht, ſondern ſich auf eine feſte Mehrheit des Reichstages gründet, iſt Lebenserfordernis für Volk, Staat und Wirtſchaft. Wer das auch im neuen Jahre verhindern will, verſündigt ſich am Vaterland. 4. Auf geiſtigem Gebiet, das iſt das A und das O, wünſche ich: nicht beugen und nicht biegen vor fremdem Weſen, ſondern der deutſche Geiſt ſei Herrſcher in deutſchen Landen! Jener deutſche Geiſt, der bei aller Einſicht in die Erforderniſſe einer neuen Zeit doch ſtets das Gute am Erbe unſerer Väter hochhält und nicht verleugnet; der deutſche Geiſt auch, der über alle Gegenſätze im Innern nie vergißt, daß nicht politiſche Gegnerſchaft oder poli⸗ tiſche Freundſchaft, ſondern der menſchliche Wert des Ein⸗ zelnen entſcheidend iſt für ſeinen vaterländiſchen Wert und da⸗ mit für die Achtung, die ihm entgegenzubringen iſt. Möge es Ende 1925 vergönnt ſein, rückblickend auf all dieſe Gebiete Fortſchritt und Gewinn buchen zu können. Aus Berliner Neujahrsbekrachtungen In den Neufahrsbetrachtungen der Berliner Preſſe kommt manche prominente Perſönlichkeit zu Wort. So zeichnet in der „Zeit“ der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann eine Bi⸗ lanz ſeiner außenpolitiſchen Tätigkeit. Er zählt die Erfolge auf, die unbeſtreitbar das verfloſſene Jahr gebracht hat und vertritt dann noch einmal in der Räumungsfrage die For⸗ derung, die er bereits den ausländiſchen Preſſevertretern gegenüber erhoben hat, nämlich, daß auf dem Wege der Verhandlungegn. in denen Deutſchland ſich nichts verſagen dürfe, eine Ueberbrückung der Gegenſſtze verſucht werden ſolle. Mit Recht weiſt Dr. Streſemann daxauf bin, daß eine Rückkehr zur Sanktionspolitſk auch Frankreich ſicherlich nicht zum Heile ausſchlagen werde. Er ſtellt feſt, daß die ganze Politik der Stellung von Ultimaten gegenüber Deutſchland zu Mißerfolgen verdammt war und daß die Politik der gleich⸗ berechtiaten Verhandlungen mit Deutſchland ſchon einen Erfolg, die Löſung der Reparationsfrage, gebracht hat, Im übrigen verwahrt ſich der Außenminiſter gegen den Vorwurf, daß er es in der Behandlung der Räumunasfrage an der nötigen Aktivität habe fehlen laſſen. Die Räumungsfrage habe im Mittelpunkt der diplomatiſchen Arbeit geſtanden, ſie konnte aber in der Praxis gegen⸗ über den Alliierten nicht ausgenützt werden, da dieſe auf dem Stand⸗ pünkt ſtanden, daß ſie einen Bericht der Militärkontrollkommiſſion abwarten müßten, ehe ſie ihrerſeiis zu einer Entſcheidung kommen könnten. Zur Regierunasbildung äußerte Dr. Streſemann, daß, wenn der Wea zur Zuſammenfaſſung der Fraktionen nicht ge⸗ länge, der Gedanke der Zuſammenfaſſung aller ſtaatsbejahenden bürgerlichen Kräfte auf andere Weiſe baldigſt in die Tat umgeſetzt werden müßte. Einige Blätter haben wie üblich zur Jahreswende Rundfragen veranſtaltet. ſo das„Verliner Tageblatt“ unter amerikaniſchen Staats⸗ und Finanzmännern über die zukünftige Geſtaltung unſerer Verhältniſſe zu Amerika.“ Mellon, der Staatsſekretär des Schatzamtes erklärte unter anderem, es beſtehe kein Grund zu irgendwelchen Befürchtungen, daß durch eine Erholung Deutſchlands Handel und Induſtrie anderer Länder bedroht werden könnten. Se⸗ nator Borah, der Vorſitzende des Auswärtigen Ausſchuſſes des worden ſind. Der fünfte Bruder, David Barmat, befindet ſich z. Zt, zur Erledigung von Geſchäften in Holland. Senats erhebt die Forderung, daß die Endſumme der deutſchen Schuld feſtaeſtellt werden müßte und zwar innerbalb der U *. die Silv die Geſchäftsräume und die Druckerei in Brand 5 2. Seile. Ar. 1 neue Mannheimer Jeitung(morgen⸗Nusgade) 5 5 teitag, den Freitag, den 2. Janua“ Grenzen der Vernunft ſonſt könne der Dawesplan keinen dauernden Erfola zeitiaen. Eine Reihe hervorragender Finanzleute brinat ihre Ueberzeuaung zum Ausdruck, daß Deutſchlands wirtſchaft⸗ licher Aufſtieg ſich binnen kurzem vollziehen werde. In der„Deutſchen Alla. ZIta.“ werden namhafte Perſönlichkeiten des innerpolitiſchen Lebens. u. a. die Reichstagsabag. v. Nreytaa⸗ lorinahoven. Gouperneur Schnee. Heck. Bredt, ſowie die früberen demokratiſchen Abaa. Schiffer und Gerland über ihre Stelluna zum Reichstaaswahlrecht befragt. Sämt⸗ liche Aeußerungen laſſen erkennen. daß über die Reformbedürf⸗ tiakeit des Reichstaaswahlrechts, was ja auch die letzte Wahl er⸗ wieſen hat. Uebereinſtimmung beſteht. Insbeſondere wird die He rau fſetzuna des Wahlalters und die Wiedereinführung des Einzelwahlverfahrens verlanat. Die ⸗Neue Täol. Rundſchau“ bat ſich bei einer Anzahl Bür⸗ germeiſter nach den Neufahrswünſchen der Kommunen erkun⸗ diat. Als Geſchäftsführer des deutſchen Städtetages verlanat Bür⸗ germeiſter Mitzlaw⸗Berlin eine vollſtändige Neueinſtellung der Ge⸗ ſetzgebung gegenüber der kommunalen Selbſtnerwaltung: die finan⸗ zielle Selbſtändiakeit müſſe den Gemeinden zurückgegeben werden, nachdem die Erabergerſche Steuerreform. nach der die Gemeinden auf Zuſchüſſe aus den Reichskaſſen angewieſen werden, ſich nicht be⸗ währt hätte. Reujahrsempfang bei Ddoumergue Paris, 1. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Bei dem Neufahrsempfang des diplomatiſchen Korps durch den Präſidenten der Republik hielt der Doyen Nuntius Perretti eine Anſprache, in der er darauf hinwies, daß der Friede eine der weſentlichſten Bedingungen des Glückes der Völker ſei u. daß man noch mehr als im vergangenen Jahre dieſen mahren Frieden herbeiſehne. einen Frieden, der begrilydet ſei in der Gerechtigkeit und der Sache des Rechts eines jeden Einzelnen. Nach 6 Jahren ſei es nicht überraſchend, daß der gute Wille der Menſchen, der bisher nicht gefehlt hat. noch nicht den völligen Frieden hat bringen können und daß der Friede noch nicht in dem Maße wie es wünſchenswert ſei, die Geiſter und Herzen be⸗ Herrſche. Jedoch hätten die Anſtrengungen der menſchlichen Soli⸗ darität bereits ihre Früchte et ſodaß es ſcheine, daß der Friede nach und nach ſich 50 er in der Welt einniſten wolle. Es bleibe jedoch noch vieles zu tun übrig, bis alle Ruinen wieder hergeſtellt feien. Müſſe man da nicht trotz aller Schwierigkeiten am Fortſchritt weiter arbeiten? Man müſſe in der Welt jenen Geiſt der Solidarität und Zuſam⸗ menarbeit oder beſſer geſagt der Nächſtenliebe, der Geiſt der gegenſeitigen Liebe, der ſo ſegensreich geweſen ſei, bewahren und entwickeln. Daß der wahre Fortſchritt, der das Glück der Indioi⸗ duen und der Völker ausmacht, nicht nur von den materiellen Kräften, ſondern vielmehr von den geiſtigen und moraliſchen ab⸗ hängt. müſſe man wünſchen. daß jeder Tag mehr die Beziehungen der Völker untereinander von dieſen Idealen durchdrungen würde. Der Präfident der Republik, Doumergue ant⸗ wortete, indem er erklärte, es gebe keine berechtigteren Neu⸗ jahrswünſche, als die, die der Nuntius ſoeben ausgeſprochen habe, denn alle Bölker ſehnten jenen Wiedergutmachungsfrieden herbei, der das Ende einer ſo langen Periode der Prüfungen ſein müſſe. Man müſſe den Frieden durch internationale Abkommen befeſtigen und den ſo furchtbaren Gedanken der Schiedsge⸗ richtsbarkeit nutzbar machen, damit die unvermeidlichen Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den unabhängigen Völkern nicht zu blutigen Konflikten führten. Man muß allen Natia⸗ nen die unerläßlichen Sicherungen für ihre Entwicklung gehen und den Reſpekt der Verträge, die die politiſche und wirtſchaft⸗ liche Charte der Welt ſeien, ſicherſtellen. Das ſei das Ideal Frankreichs. Um ſich mit Sicherheit gegen mögliche Konflikte zu ſchützen, ſei es notwendig, daß jſede Regierung an dieſer Aufgabe aufrichtig mitarbeitet, indem ſie entſchloſſen für ſich eine Friedens⸗ politik betreibe. Frankreich habe die Ueberzeugung im Laufe des abgelaufenen Jahres nach dieſer Richtung hin ein Beiſpiel ge⸗ geben zu haben(), indem es ſich bemüht hat, die Frage, die ſeine größten Intereſſen berührte, in einem Geiſte des Entgegenkom⸗ mens, der Gerechtigkeit und der menſchlichen Solidarität zu löſen. Frankreich hat das Recht darauf zu hoffen, daß ſeine Be⸗ mühungen nicht vergeblich bleiden würden und daß ein ähnlicher guter Wille dem ſeinigen entgegengebracht wird. Wenn das Jahr, deſſen Auſſtieg man begrüße, dies völlig realiſieren könnte, dann würde eine Lera der Arbeit und der Proſperität möglich ſein. * 1. dieſen ſalbungsvollen Phraſen paßt die augenblickliche Po⸗ . litik 3 wie die Fauſt aufs Auge! Annahme des franzöſiſchen Amneſtiegeſetzes Die Kammer hat das Amneſtiegeſetz mit den vom Senat beſchloſſenen Abänderungen mit 343 gegen 136 Stimmen ange⸗ nommen. Das Geſetz enthält die Amneſtierung von Cail⸗ 2—1 nunmehr ſeinen Wohnſitz wieder in Paris nehmen kann. Diann tagten Kammer und Senat, um die wichtige Vorlage über die Juſatzkredite über das Budgetſahr 1924 und die Bewilligung von zwei Budgetzwölfteln für Januar und Februar zu erledigen, eſternacht hindurch bis vormittags 6 Uhr. Die 3 ſehen in Anbetracht der Teuerung für die Beamten eine eihilfe von 500 Franken vor. Der Senat ſetzte die Summe auf W0 Franken herab und wollte außerdem einen Unterſchied zwiſchen den Eiſenbahnern, die bei den Staatseiſenbahnen un! Elſaß⸗Lothringen ſind und den Eiſenbahnern der Pri⸗ machen. Die Kammer lehnte einſtimmig ein der⸗ artiges Anſuchen ab. Der Senat beſchloß darauf entgegen dem Antrage ſeiner Finanzkommiſſion mit 148 gegen 186 Stimmen ge⸗ mäß dem Antrage der Regierung im Sinne der Kammer. Inm Laufe der Nacht wurde ein Geſetzentwurf angenommen, wadurch die Gründung eines internationalen In⸗ 5 für intelkektuelle Zuſammenarbeit unter ührung des Völkerbundes, deſſen Gründung die franzöſiſche Dele⸗ gation während der Septembertagung des Völkerbundes in Genf ungeboten hatte, erfolgt. Kammer und Senat wurden dann gegen .15 Uhr vormittags durch ein Dekret der Regierung, das der Repoult verlas, geſchloſſen. Die außerordentliche „Tagung iſt damit beendet. Die ordentliche Tagung 1925 beginnt 5 aſſungsgemäß am zweiten Dienstag des Januar, alſo am 13. Faſziſtiſche Gewalttätigkeiten dn Florenz iſt es geſtern zu ſchweren Aus ſchrei⸗ tungen von fafziſtiſcher Seite gegen ein oppoſitionelles Blatt und gegen das— Gebäude der Freimaurerloge gekommen. Die„Tribuna“ berichtet darüber, 0 die Fafziſten einen roßen Umzug veranſtalteten. Trotzdem die Behörden mit einem ſarben Militärgufgebot auftraten, gelang es der Menge, in das Ge⸗ häude des Blattes„N Giornale“ dan b fe wo 915 ſetzten. I0 herbeigeeilte Feuerwehr wurde von der Menge an den Löſchazbeſten Berhindert. Auch das Gebäude der Freimaurerloge und die Geſchäfts⸗ 55* ſozialiſtiſchen Rechtsanwaltes wurde von den Fafziſten Die geſtern durch den Miniſterrat angekündigten außerordent⸗ lichen Mäßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung 55 alsbald im ganzen Reiche in Kraft getreten, am ſichtbarſten ſind ie Maßnahmen gegen die Preſſe. Ueberall ſind die Blätter der Oppoſition kurz nach ihrem Erſcheinen oder noch in der Druckerei eſchlagnahmt worden, ſo in Turin die ee in Mailand der„Corriere della Sera“ und die ſozialiſtiſche 05 in Naom alle nichtfaſziſtiſchen Mittagsblätter und ſpäter auch die Abend⸗ geitungen. Die außerordentlichen Maßnahmen der Polizei erſtrecken ſich auch auf z dache Hausſuchungen bel führenden Mitgliedern der gegneriſchen Parteien. Jeilungs-Knebelungen Folgende Zeitungen wurden geſtern beſchlagnahmt: In Rom die Abendblätter Popolo, Monto 18 Cace und die beiden Witzblätter Peppa, Giallo und der Sereniſſimo, in Mailand wurde Corrlere della Sera, Avanti, Giuſticia und die Unita, in Turin die Stampa, ſerner noch in Rom die beiden Mittagsblätter Sereno und Piccolo. uavo J 7 u⸗ und Neujahrsempfang in Berlin Keichspräſident Ebert empfing am Neufahrstag in der üblichen Weiſe die Chefs der frem⸗ den diplomatiſchen Vertretungen. Die Glückwünſche des diploma⸗ tiſchen Korps brachte der apoſtoliſche Nuntius, Monſignore Pa⸗ celli als Doyen in einer Aaſprache zum Ausdruck, in der er u. a ausführte: „Ungeachtet der unabläſſig wieder auftauchenden Schwierigkeiten und Hinderniſſe ſcheint es, als ob der in den verfloſſenen Jahren zum Ausdruck gebrachte Wunſch nach einer Zukunft voll von Näch⸗ ſtenliebe, Gerechtigkeit und Friede ſich zu erfüllen begonnen habe Wir ſind glücklich, die Morgenröte dieſes neuen Jahres zu begrüßen als eine Morgenröte des Wiederaufbaus und des Fort⸗ ſchritts. In dem Jahre, das ſoeben zur Neige gegangen iſt, ſind ſehr ernſte und ſchwierige internationale Probleme ihrer Löſung ſehr nahegebracht worden. Mit neuer Kraft haben die Völker an die Arbeit gehen können, die für die geſittete Welt ruhmvollen Glanz und berechtigten Stolz bedeuten und in der gerade die Nation, deren höchſtes Amt Sie, Herr Reichspräſident, ausüben, ſich hervor⸗ ragend auszeichnet. Die herrlichen Luftfahrzeuge der verſchiedenen Länder erheben ſich ohne Furcht in den Weltenraum. Es ſchwinden die Entfernungen zwiſchen den fernſten Völkern und Ländern. Möch⸗ ten mit Hilfe der Vorſehung dieſe hervorragenden Erfolge das Unter⸗ pfand bilden für einen engeren Zuſammenhalt und eine herzlichere Brüderlichkeit zwiſchen den Völkern. Von dieſem Gedanken erfüllt, entbietet das vereinigte diplomatiſche Korps Ihrer Perſon und dem deutſchen Volke die wärmſten ⸗Wünſche für Gedeihen und Glück.“ Der Reichspräſident dankte für die Glückwünſche und führte dann aus:„Es iſt mir eine lebhafte Befriedigung, mit Ihnen feſtſtellen zu können, daß im vergangenen Jahre an der Behandlung ſchwerwiegender internationaler Fragen in einem Geiſte gear⸗ beitet worden iſt, der die Hoffnung auf eine Löſung im Wege der Verſöhnung und Verſtändigung neu belebt hat. Möge der Wille zur Gerechtigkeit und der Geiſt des Friedens auch im kommenden Jahre die Regierungen bei den noch der Löſung harrenden Ent⸗ ſcheidungen beſeelen und möge ſo das, was im vergangenen Jahre erfolgreich begonnen wurde, auch im kommenden glücklich weiter⸗ geführt werden. Auch die Fragen, deren Regelung noch offen ſteht und deren Löſung der nächſten Zeit vorbehalten iſt, ſind von ſchwermiegender und weittragender Bedeutung für die Zukunft nicht nur Deutſchlands, ſondern auch Europas und der Welt. Es wird der Anſtrengung aller Regierungen und aller Völker bedürfen., um auch hier den Geiſt des Rechtes und des Friedens den Weg beſtimmen zu laſſen, auf dem die euro⸗ päiſche Ordnung endgültig wiederhergeſtellt werden ſoll. Nur dann, wenn dieſe Aufgabe gelöſt wird, wird auch in den Herzen der Pölker der Friede tiefe und lebensſtarke Wurzeln faſſen können, nur dann werden die Vorhedingungen geſchaffen ſein, die unerläßlich ſind für den Wiederaufbau Europas und einer Welt, in der fried⸗ liche Völker in edlem Wettſtreit gemeinſam arbeiten am Fortſchritt der Geiſtesbildung und einer in den Dienſt des Friedens geſtellten Technik. Ddas deutſche Volk iſt gewillt, unter Einſetzung aller ſeiner Kräfte an dieſem Wiederaufbau mitzuarbeiten, und wünſcht, dazu beitragen zu können, daß für die ganze Welt eine neue Aera des Foriſchritts, der Freundſchaft und des Friedens anheben möge, die Sie, Herr Nuntius, für die Zukunft mit heißem Herzen erhoffen. Zum neuen Jahre ſpreche ich zugleich im Namen des deutſchen Volkes Ihnen, Herr Nuntius und Ihnen, meine Herren zugleich für Ihre Staatsoberhäupter, Regierungen und Völker meine herzlichſten und aufrichtigſten Wünſche aus.“ Hierauf begrüßte der Reichspräſident die einzelnen Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger und wechſelte mit ihnen Neufahrs⸗ wünſche. Bei dem Empfang war der Reichsminiſter Dr. Streſe⸗ mann und die Staatsſekretäre Dr. v. Schubert und Dr. Meiß⸗ ner, zugegen. Im Anſchluß dieran wurde der Reichskanzler, die Reichsmindſter und die Staatsſekreſäre empfangen. Der Reichskanzler hielt ſolgende Anſprache: die Wirtſchaſtsverhanoͤlungen Der Führer der deutſchen Wirtſchaftsdelegation in Paris, Staats⸗ ſekretär Trendelenbura hatte geſtern nachmittag eine Unter⸗ redung mit dem Vorſitzenden der franzöſiſchen Delegation, Handels⸗ miniſter Raynaldy. Darauf hielten die beiden Handelsvertraasdelegationen am Diens⸗ tag im Handelsminiſterium unter dem Vorſitz des Handelsminiſters Raynaldny eine Sitzung ab, die aber rein formalen Charakter hatte. Es wurde lediglich das Proaramm für die nächſten Tage feſtgeſetzt. Die Verhandlungen werden danach Mittwoch. Donners⸗ tag und Freitaa troß des Neufahrstages fortgeſetzt werden. Am Freitga ſoll eine Vollſitzung ſtattfinden. Auch in Italien werden die deutſch⸗italieniſchen Handelsvertragsverhandlungen am 3. Januar in Rom wieder aufaenommen werden. Die deutſche Delegation reiſt deshalb geſtern abend von Berlin nach Rom. Auf deutſcher Seite werden die Verhandlungen von Miniſterlalrat im Auswärtigen Amt v. Stockhamer, auf italieniſcher Seite von Staatsrat Lucioli geleitet. die franzöſiſchen Kriegsſchulden (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 31. Dez. Das Weiße Haus teilt mit, daß die Vereiniaten Stagaten ſich unbedinagt weigern, an irgend einer Er⸗ örterung über die interalliierten Schulden auf der Pariſer Konferenz zu beteiligen. Sie beſtehen vielmehr darauf. lediglich die Verteilung der deutſchen Zahlungen zu erörtern. Eine neue Konferenz der Alliierlen Die„Central News“ glauben zu wiſſen, daß eine Kon⸗ ferenz der Alliterten im kommenden Sommer geplant ſei. die ſich mit der Krieasſchuldenfraae befaſſen ſoll. Finanzminiſter Churchill werde ſich anläßlich der Konferenz der alliierten Finanzminiſter, die am nächſten Dienstaa in Paris eröffnet werden wird, darüber mit dem franzöſiſchen Finanzminiſter Clementel und dem belaiſchen Finanzminiſter Theunis in Verbindung ſetzen. Tilleſſen und Schulze wieder in Ungarn? OBudapeſt, 1. Jan. Az Eſt teilt mit, daß Tilleſſen und Schulze keine Einreiſeerlaubnis nach Rumänien und die Türkei bekommen hätten und deshalb nach Ungarn zurückgekehrt ſeien. Die Gerüchte, daß ſie in der Türkei Zuflucht finden würden, hätten ſich als falſch erwieſen und nur den Zweck gehabt, den Mör⸗ dern die Flucht vor den deutſchen Detektiven zu erleichtern. Die Polizei hat erfahren, daß ſeit einigen Tagen in der Redaktion des raſſenſchützleriſchen Blattes Scoſzat ſich zwei ſunge Deutſche einquar⸗ tiert hätten. Demgegenüber erklärte die Polizei, daß ihr der Aufent⸗ halt von Schulze und Tilleſſen nicht bekannt ſei. In der Redaktion des Scoſzat hätten zwar vor einigen Tagen zwei junge notleidende Deutſche vorgeſprochen und Aufnahme gefunden, ſie ſeien jedoch mit Schulze und Tilleſſen nicht identiſch. Bürgerkrieg in Südchina (Spezialkabeldienſt der United Preß) 0 Schanahai, 31. Dez. Der Bürgerkriea iſt in Südchina wieder aufgelebt. Tfanaſulins Truppen rücken gegen Nankina nor. In der Nähe von Pukau iſt die Eiſenbahnhrücke zerſtört worden, wodurch vier Mongte lana der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Peking und Schanahai unterbunden iſt. ——9 45 verſpr tige Pläne Verwirklich faſt von G Vor Jahresfriſt durfte ich hier den Wunſch ausſpret nur durch Jahr 1924 möge ein erfolgreiches ſein für den Wiederaufſungen— iſt ſeres Volkes und Reiches. Dieſer Wunſch hat ſich wenigſten nem Teil erfüllt. Leider ſcheinen die Erwartungen, die 18 ind dem Abſchluß der Londoner Verhandlungen hegen durften,Schar ſin ginn des neuen Jahres 1925 zunächſt nicht verwirklicht zu Nach den uns vorliegenden Nachrichten müſſen wir ammehmt ſitellen. die alliierten Mächte den im Verſailler Vertrag für die Rii feſ 18 5 der erſten Rheinkandzone vorgeſehenen Termin des 10. Janu e 105 nicht innehalten wollen und zwar aus Gründen, die wir nit 0 Un 1 kennen können. Dieſes Unrecht iſt für uns eine unerwarbe ſt Mit täuſchung und ſchafft zweifellos eine ernſte Lage. Ich la dringend der Hoffnung Ausdruck geben d,aß aus dieſer L. bnhel 1 ih ein Ausweg gefunden wird. Dies bann aber nur auf de ˖ 15 alle gegenſeitiger Verhandlungen und Verſtän Nadbrüch geſchehen. Im kommenden Jahre muß deshalb dieſer Wflic keite friedlichen Verſtändigung zwiſchen den Nationen, der in n mit Erfolg beſchritten wurde wieder gefunden werden. MölEin Gut auch das deutſche Volk deſſen ganze Kraft in den Dienſt dehat die U: deraufbaus geſtellt werden muß, ſich nicht in unnötigen un Deffentlich meidbaren Parteikämpfen entzweien. Dann werden die S. und lehr die im Augenblick das Jahr 1925 noch zu verdunkeln ſcheinel Ruperto! der ſchwinden und wir werden dem Ziele näher kommen 3 gege Sie, hochverehrter Herr Reichspräſident, ſtets Ihr beſtes ſe Männet und Wollen eingeſetzt haben, ein einiges und freies deuiſchee ma ven und Reich inmitlen eines friedlichen Europa.“ nalpro! 15 Reichspräſident erwiderte mit Worten des Dankes ueee inn fort: 7 i „Sie ſprachen, Herr Reichs kanzler, von der ernſten Sort cuneſ der das neue Jahr beginnt, von dem wir den Anfang der Be b 1 1188 des Rheinlandes erhofften. Alle Deutſchen, welcher Parteir ehr 12 ſie auch angehören mögen, ſind hier einig in dem Gefüh Wies e terer Enttäuſchung und dem Bewußtſein eimes u meniſch 0 getanen neuen ſchmerzlichen Unrechtes. Unter ein de⸗ Tal' gründung, die wir noch nicht kennen und noch nicht nachprüfe 50 ag 44 nen, von deren Haltloſigkeit wir aber alle überzeugt ſind, ſo dem einzigen mirklich entwoffneten Volke in einem ſonſt nochegt ein S ſenſtarrenden Europa das verſagt werden, was in dem ſo unent und d harten Friedensvertrag allein zu unſeren Gunſten enthalten i. Räumung deutſchen Bodens. Unſer aller erſter N am heutigen Neuſahrstage iſt der, daß der Geiſt der Berechcht aber und der Wille zur Verſtändigung der Völker obſiegen mögenrger Gaat die Idee der Macht und Gewalt und daß uns und unſeren Benkſchrift am Rhein und Ruhr das werde, worauf wir Anſpruch habenz hreit des und Ssdber päter übermittelten der Reichsta üident Wallraf u Wigeprüſtdenten De. Nieſer uch Düem ble Wunſche des Anals wer tags und der Miniſterialdirektor im preußiſchen Staatsminiſt Dr. Nobis, der thüringiſche Miniſter Dr. Mimzel und der 0 Staatsrat pon Wolf als Vertreter des Reichsrats die Gückw ch dieſer Körperſchaften. Generaldirektor Oeſer und die Etaat In eit käre Vogt und Kumbier brachten daran anſchließend die Glüchtion der ſche der Hauptverwaltung und des Perſonals der Reichsbahnſern bürot ſchaft dar. Für die Wehrmacht erſchienen General von S bberhaupt und Konteradmiral Kählert. ſcherung Ein Glückwunſch nach Wien Ean Der Reichspräſident hat dem öſterreichiſchen Bundespräſfidſch daun folgendes Telogramm zugeſandt:[kanmö „Zum Jahreswechſel ſpreche ich Ihnen und dem ſtampwerpils„Reſe ten öſterveichiſchen Volke die herzlichſten Glückwünſche aus ſſchen B hoffe, daß Oeſterreich und Deutſchland im kommenden Jahre zaterland dem ſchweren Wege zur endgültigen Wiederaufriehtung erfolg fortſchreiten werden.“ 15 Der öſterreichiſche Bundespräſident drahf An Mit den innigſten Wünſchen für das perſönliche Wohlergaarauf h Euerer Exzellenz verbinde ich an der Schwelle des neuen Jalsürtt. den Ausdruck der von gang Oeſterreich geteilten Hoffnung daß ſiert wer deutſchen Volke eine glückliche Zukunſt beſchieden ſein müge.“ Fannſtatt ſuf die Letzte Meldungen 1 Das amerikaniſche Echo mehr al daß wei (Spezialkabeldienſt der Unfted Puß) ichi Waſphington, 1. Jan. Die Anſprache Dr Str Foe de manns an die ausländiſche Preſſe über die Kölner Frage wehmen von der amerikaniſchen Preſſe in langen Auszigen vewendet öffentlicht. In amtlichen Kreiſen weigert man ſichaus begeedene lichen Gründen, ſich zu dieſer Rede zu äußern. Dockiſt die vlf che d herrſchende Meinung, daß aus taktiſchen Gründen dieungab“! In u b i 8 berger Deutſchland⸗ Rakungen ſtart übrtriebtzagd dieſe n Zeit ne Schlimme Silveſter⸗ Statiſtik— IBerlin, 1. Jan.(Von unſ. Berliner Redktion.) D 8 Silveſterabend und die Nacht zum Neujahrstag ud in Berl im allgemeinen ohne ernſte Zwiſchenfälle verlaufen. 253 Perſone wurden wegen groben Unfugs, Schlägereien, Trunkeheit, Sachbe 1 ſchädigung, Körperverletzung, Diebſtahl, Hausfriederbruch, Belef 82 15 digung. Zechprellerei uſw. zur Wache gebracht. 8 avon wurde ließ, im Polizeipräſidium eingeliefert, die übrigen nach Feſtellung ihre„Sonm Perſonalien wieder entlaſſen. Durch das Abbrenni von Feuer Tragb werkskörpern entſtanden viele Brände, die aber kmen größzerer an— Umfang annahmen. Trieb. von 9 Titelverleihung und Reichsverfaſſun Allger Die bayriſche Regierung hat auch zu dieſn Weihnachts Drant ſeſt wiederum eine Anzahl von Titeln verlſehen. Die Titelverleih vade ung, die formal⸗juriſtiſch im Widerſpruch mit de Reichsvet erfaß faſſung ſteht, hat erneut die Frgge einer Aendrung der Ver mus faſſung auftauchen laſſen. Die Reichsregierung hi bereits vol daß i einiger Zeit erwogen, einen Geſetzentwurf vorzulega, der die Ver! dem leihung von Auszeichnungen durch das Reichund die Länder wie neu regelt. Dem Reichstag wird in abſehbarer J4 eine Geſetzes“ lichen vorlage über dieſe Angelegenheit zugehen. 4 Als London, 1. Januar. Von offiziöſer Seit wird die Mel gi dung ſpaniſcher Zeitungen dementiert, wonach de Prinz von( 150 Wales in Kürze Madrid beſuchen werde. Doegen wird be⸗ 3 kannt, daß er an Bord des Kreuzers„Repuſo“ ar 25. März von acbe Portsmouth eine Reiſe nach Afrika und weiterhi nach Argen⸗ tinien antreten werde. Eſſen, 1. Jan. Am Silveſterabend beann um 6˙½ Uhr ein Unwetter mit Blitz, heftigem Donner, Reen und Schnee⸗ treiben, das eine halbe Stunde andauerte, bei iner Temperatur von 3 Grad Wärme. * grö „Fr * Rückzahlung belgiſcher Kriegsſchulden. De Regierung hat von an die Nationalbank 50 Mill. Franken als Abſhlagszahlung für ſen die nach dem Waffenſtillſtand geleiſteten Vorſchiſſe zurückgeführk. Lie 15 eſamt hat die Regierung bis jetzt 644 Mill. Franken der von wir ihr bei der Bank kontrahierten Schuld getilgt.„W „Ausſichtsreicher Verlauf der Konkordatverhandlungen. Wie ruf die„Münchener⸗Augsburger Abendzeitung“ erfährt, ſind weitere Verhandlungen im Gange, um zu einer Kompromißlöſung tur zu gelangen hinſichtlich der deutſchnationalen Forderung auf Ei Aufnahme bindender Interpretatſonen in das Mantelgeſetz. Dieſe gir Berhandlungen ſollen, wie die„Münchener⸗Augsburger kbendzeis an tung“ weiter orfährt, einen günſtigen Verlauf—.4* 111 und 3. Seife. Nr. 1 eitag, den 2. Januar 1925 en 2. Janua⸗ ee e eeeeee 1 tag eee 1925 in 41. 45 verſpricht für Heidelberg ein großes Jahr zu werden. tige Pläne harren in den nächſten Monaten der Ausführung. Verwirklichung iſt geeignet, das Leben und Treiben in Heidel⸗ dunſch ausſpret 0 ch ſene 155 Das wichtigſte Projekt— Wiederaufſ ſeine 5 menſionen, ſondern mehr noch durch die Aus⸗ ſich wenigſte ngen— iſt das Projekt des rtungen, die Neckarkanalbaues. hegen durften, Scharf ſind in dieſer Frage in den letzten Wochen die Gemüter berwirklicht zu mmander geraten. Die Stimmen der Kanalgegner ſind zahl⸗ en wir anmehmchter geworden, oh aber gewichtiger, das läßt ſich nicht ſo rag für die Rt feſtſtellen. Für den Heidelberger ſelbſt iſt es ſchwer, ſich von n des 10. Janutiments frei zu machen, hat doch ſchließlich jeder echte Heidel⸗ en, die wir nicher eine gute Doſis Sentimentalität aus der ſuggeſtiblen, roman⸗ eine unerwarteen Umwelt in ſich aufgenommen. Man wird aber auch unter Lage. Ich ka trammſten Kanalfreunden kaum einen finden, der es nicht aus dieſer Lc, verſtändlich findet, daß die Einwohnerſchaft Heidelbergs die nur auf atene ihrer Stadt und ihrer Umgebung verteidigt. Sie kuts ja Verſtändſt nur allein für ſich, ſondern mehr noch für alle die anderen, ub dieſer Walljährlich in dieſen„Jugendbronnen“ ſteigen, um ſich an ſeinen nen, der in klichkeiten zu laben. werden. MöEin Gutes hat der Widerſtreit der Meinungen bereits den Dienſt dehat die Unkverſität, die ſich ſehr wenig bisher mit unnötigen in Oeffentlichkeit beſchäftigt hat, aus nerden die St und lehrenden Wiſſenſchaft aufgerüttelt, bekannte Profeſſoren unkeln ſcheine Ruperto Carola haben ſich in die erſte Reihe derer geſtellt, die ber kommen ſpntgegen Kanalbau machen. In den letzten Tagen ſind Ihr beſtes ſe Männer mit einer von Univerſitätsprofeſſor Dr. Richard reies deuiſchoma verfaßten Denkſchrift„Zur Kritik des Neckar⸗ nalprojekts“ an die Offentlichkeit getreten. Der Verfaſſer es Dankes upäftigt ſich im erſten Hauptteil mit der Frage„Kanal und Land⸗ ft.. Er befürchtet, daß durch die Kanaliſterung die Tauſende von ernſten Sorknſchen, die früher nach Heidelberg ſtrömten, vertrieben würden. iong der Bef, Kanaliſterung werde alle Schiffahrt, die nicht dem Laſten⸗ ſcher Parfeirſkehr dient vernichten, perſchwinden müßten alle die kleinen Boote em Gefühſt ihren fröhlichen Inſaſſen, die bisher den Neckar befahren haben. ein eines uun, möge die„Schleuſen und ſonſtigen Bauten noch ſo ſchön und 2. Unter eineiſtleriſeh aufführen— immer werden ſie die einzigartige Schön⸗ cht nachprüfeſt des Tales zerſtören. eugt ſind, ſol Entgegen allen Verſprechungen, die gemacht worden ſind, weiſt m ſonſt no⸗ oma nach, daß die alte Brücke gefährdet iſt, die er mit dem ſo un t 135 Stück lebendigen Kulturbeſitzes des deutſchen Vaterlandes enthalten nt und die zu ſchützen und zu erhalten, eine ſer eiſter gemein⸗deulſche Angelegenheit, der Ferechcht aber die Ausgeburt„ängſtlicher Rückſtändigkeit der Heidel⸗ iegen mögenrger“(nach der Heilbronner Zeitung) iſt. Starke Zweifel ſetzt die unſeren 28 in die Rentabilktät des Kanals. Die Unwirtſchaft⸗ ruch habenz keit des Kanals ergebe ſich daraus, daß er in ſeinem ausführ⸗ zren Teil nichts anderes werde als ein provinzieller Sack⸗ Wallraf manal. Dur die vielen Schleuſen dieſez koſtſpieligen Treppen⸗ nals werden die Transportkoſten und damit die Frachten ſehr hoch ehabt: ragen der ſtillen Reſerve der Gelehrig⸗ mſche des Staatsminiſt rden. Führt man aber billige Tarife ein, ſo hat ein kleiner ind der baue der Schiffahrt intereſſierter Bepölkerungsteil den Vorteil, die All⸗ die Gückm meinheit muß aber die erhöhten Laſten tragen, denen dann auch die Stoat ch der eventuelle Ausfall bei den Reichsbahnen zuzurechnen iſt. d die Glüch Jn einem weiteren Abſchnitt nimmt die Denkſchrift die Kalku⸗ Reichtbahnton der Baukoſten unter die Lupe, die nicht kaufmänniſch, ſon⸗ al var Sern bürokratiſch ſei. Wer meine, daß man bei einem ſolchen Werke »berhaupt nicht auf Rentabilität rechnen dürfe, der müſſe die Ver⸗ cherung abgeben, daß diejenigen, die den Nutzen haben, auch die zubußen zahlen. Die Millionen, die jetzt in den Kanalbau geſteckt andespräſtdcerdon, könnten nutzbringender angewendet werden. Thoma befaßt ſch daun mit dem Heimatſchutzproblem und verlangt eine ſtamnwer lanmäßige Entſcheidung darüber, welche Landſchaften nſche ants ſ e 5 und geheiligten ſee⸗ * gtums der Nation eſchü üſſen. Unſer den 0he ſaterland müſſe uns e e e 1 1 2 2* ung erfolg nicht nur Arbeitsſtätke, ſondern Heimaf ant draß. Whe An verſchiedenen Stellen weiſt die Denkſchrift immer wieder nelen Jasßg f hin, daß die Kanaliſierung des Neckars hauptſächlich von wung daß fi Uürttemberg— aus der Heilbronner Ecke— prova⸗ mige 10 ſert werde. Thoma bezweifelt aber, ob alle Induſtriellen zwiſchen Lannſtatt und Plochingen von dem Nutzen des Kanals überzeugt ten, wie die Heilbronner. Wenn jedoch der Kanal vorwie gend zuf die Heilbronner wirtſchaftlichen Intereſſen hinauskommen ſollte, un wären dieſe durch die immaleriellen und wirtſchafklichen Gegenintereſſen Heidelbergs und Mannheims mehr als eacdemegen. Thoma widerlegt dann auch die Argumente, 1* 50 2 aut werden müſſe, weil 8 5 1 0 Stre 5155 ebührenbeg aus Eigenſinn—, ein verfehlt kalkuliertes un nde Rückſichten auf ideelle Bedenken begonnenes Unter⸗ % gzait ungeheuren Koſten trotzdem zu Ende zu führen. Er gen vewendet ſich auch dagegen, daß Intereſſenten— ausführende zus begre, ufirmen, Ingenieure und Techniker(dieſe aus ideellen Gründen ſt die vides Betätigungswillens an den Wundern der Technik)— ent⸗ ſcheide Ad als Partei bei den weiteren Beſchlüſſen mitwirken. gah In ihrem Schlußteil wendet ſich die Denkſchrift an die Heidel⸗ triebiberger Stadtverwaltung, die viel wichtigeres zu tun habe, als die Hand dazu zu reichen, die Schönheit ihrer Stadt zu zerſtören. Ueber dieſe wichtigen Aufgaben der Stadt Heidelberg wird in nächſter Zeit noch mehr zu ſagen ſein. K. Frage wnehmen mit on.) rr 5 n ve Serliner Ur⸗ und Erſt⸗Aufführungen 0 Hermann Kienzl Sa mer von unſeren Jüngſten war ein Kommender. r kam 5, Beleſ gichk mußte, vierundgwanzigſährig ſterben. Das Trauerſpiel„Die wurde 7%„Idas der Oeſterreicher Hans Kaltneker hinter⸗ zürehe ließ, iſt das Werk eines Menſchen(eines Menſchenl), der nicht ing ihre Sonne“ aber eine Welt im ſen trug. Kaltneker ſchrieb die Feuer Tragödie eines jungen Mädchene 7 8 anima 1 8 einer größerer bebenden und ſelle n. um Ruths Innenſchickſal deutlicher zu begründen, ſtellte er das Mädchen unter den eigengeſchlechtlichen Trieb. Alſo doch etwa das ſentimentale Plaidoyer für eine Gattung von Menſchen, von denen nur wenige ihre Abſonderung von der Allgemeinheit ſchmerzlich empfinden? Nein, Kaltnekers höherer bbeaei dreng führte vorbei an der Soltdaritch der Pfeudo⸗Einſamen. Ge. lverleih vade in deren Mitte wird ſeine wahrhaßt einſame Ruth von Grauen bspei erfaßt. Grauen vor dem genußflchtigen und mitleidloſen Egois⸗ er Ven mus der Unfruchtbaren! Ruths Tragik beſteht nicht einfach darin, ts vol daß ihre Erotil eigengeſchlechtlich beſtimmt iſt; daß die Geliebte ſich ie Ver dem Manne zuwendet; daß ſie, Güte im Herzen vom Stiefvater Länder mie eine ſchmutzige Beſtie mißhandelt, ſchmachbedeckt aus dem elter⸗ zeſetzes lichen Haus gejagt wird. All das könnte ihr tapferer Sinn über⸗ winden. Ihre Tragik iſt das Erkennen, daß ſie wärklich anders iſt als die anderen Menſchen. Sie findet die verſtehende, verzeihende, gelſende Liebe mirgends. Unfruchtbar ſind ſie alle, auch die da Kinder zeugen, weil jeder nur ſein eigenes Schwelgen, keiner das Hlück des Geliebten ſucht. In nackter Starrheit grinſt ihr dieſes Zerrbild der Liebe aus der Orgie der Homoſexuellen entgegen. Von hier flieht ſie, und ſie wandelt den Weg, der ihrer Sehnſucht nach ddealer Hingebung allein übrig bleibt. Sie wird die nimmer er⸗ Mel⸗ bvon rd be⸗ r von gen⸗ Uhr mattende Pflegerin im Krankenhaus der verſeuchten Dirnen. Bei chnee⸗ der Krankenpflege ſchwer infiziert, wird ſie ohne Erbarmen auf die ratur Straße geſetzt. Man ſchleppt 15 dann in einer Nacht bewußtlos und todkrank in den Dirnenarrbſt. Ganz verkommene Weiber um⸗ gröblen und quälen die Sterbende. Da erkennt eimes das arme „Fräulein Ruth“, die ehemals jugendlich ſchöne Dame, die allein zon den Menſchen menſchlich mit den ſchlechteſten Dirmen gewe⸗ ſen... Erſchütternd, wie die Elenden die Elende mit hilfloſer Liebe betreuen. Alſo doch Güte auf Erden? Der troſtloſe Raum wird zum Tempel. Ruth ruft mit letztem Atem u Gott empor: „Was denn hab ich getan?“— und wie im„Fauſt“ das„Gerettet“, ruft hier die Stimme von oben das erlöſende:„Du haſt geliebt! „Kaltnekers„Schweſter“ wäre wirklich, wie des Dichters Irr⸗ tum ſagt, nur ein Myfterium, wäre nicht ein Drama, wenn die Einſam⸗Liebende mit reingebliebenen Sohlen durch die Kloake dinge. Kaltneker hat ſie aber mit doppelter Schuld beladen. Sie hat J für führk. bon Wie eitere ung auf Dieſe 2* Neue Mannheimer Jeſtung([Morgen⸗Nus gabe) Städtiſche Nachrichten Silveſter und Neujahr Der Abſchied vom alten Jahr hat ſich, ſoweit das Wetter in Be⸗ tracht kommt. völlig unzeitgemäß vollzogen. Den Weihnachtsfeier⸗ lagen fehlte zwar der Schnee, aber dafür ſuchte einſgermaßen der leichte Froſt zu entſchädigen. Das Silveſterwetter hat ſich noch ſchlim⸗ mer angelaſſen. Es reanete in der ſiebenten Abendſtunde und ſehr ſtark um Mitternacht. Denken Sie ſich, bemerkte ein Bekannter, mein ganzer Fröſchevorrat hat verſaat. Als die Dinger, an denen ich immer meine Freude habe. weil ſie ſo ſchön knallen, auf dem Pflaſter ankamen, hatte ſie der Regen ſchon ausgelöſcht. Ich habe den Herrn vergeblich darüber zu belehren verſucht, daß das Abbrennen von Feuerwerkskörpern verboten war. daß er ſich demnach eines Ver⸗ gehens ſchuldig gemacht hat. als er die„lieben Dinger“ aus dem Fenſter warf. Aber ſchließlich hat er ſich mit der Verſicherung ge⸗ tröſtet, daß ſeine Feuerwerkerei nicht vermißt wurde. Geknallt und hats noch übergenug, in allen Stadtteilen, ſelbſt in den okalen. Wer dem Rufe der Kirchenalocken folgte, hat viel Gewinn nach Hauſe getragen. Man ſchreitet mit mehr Zuverſicht durch das Tor des neuen Jahres. wenn man ſich an Gottes Wort erbaut hat. Und ſo waren denn auch alle Gotteshäuſer ſtark beſucht. In der Zeit von 11—12 Uhr ſpielte der neugegründete Poſaunenchor Lin⸗ denhof eine Reihe von Weihnachtsliedern und Chorälen vom Ein⸗ aana der Johanniskirche aus. Je näher die Mitternachtsſtunde heran⸗ rückte, deſto lebhafter wurde es in den Straßen. Kanonenſchläge donnerten. Fröſche knatterten, bengaliſches Licht flammte auf. Als die Zeiger der Uhr ſich auf der Zahl 12 deckten und feierlicher Glockenklana von allen Kirchtürmen über die Stadt zog, öffneten ſich überall die Fenſter. Das Verbotene lockt. Deshalb wurde diesmal beſonders viel Feuerwerk abgebrannt. Man beanüate ſich nicht mit Weniabeiten. Vielfach konnte man ſogar Raketen aufſteigen ſehen. Erſt als die Glocken ſchwiegen, ebbte der Lärm allmählich ab. Das reaneriſche Wetter verlockte auch nicht zu einem längeren Verweilen am Fenſter oder auf dem Balkon. Wer das neue Jahr im Familien⸗ kreis erwartete, hatte das beſſere Teil erwählt. In der kleinen Runde der Familienangehörigen und der nächſten Freunde laſſen ſich die letzten Stunden des alten und die erſten Stunden des neuen Jahres am angenehmſten verbringen. Trotz dieſer traditionellen Gepflogen⸗ heit hatten die Vergnügunaslokale nicht über Mangel an Zuſpruch zu klagen. Ueberall war nur ſchwer Platz zu bekommen. Ueberall herrſchte lärmende Fröhlichkeit, vor allem in den Konzertlokalen, wo der Trubel karnevaliſtiſche Formen annahm. Die Silveſterfeier im Roſengarten war von rund 2000 Perſonen beſucht. Man mußte früh kommen, wenn man ſeinen Platz nicht von Perſonen beſetzt ſehen wollte, die an dem Tiſche nichts zu ſuchen hatten. Die Platzanweiſung durch Tiſchkarten ließ ſehr zu wünſchen übrig. Mancher hat infolgedeſſen den letzten Aerger im alten Jahre ſchlucken müſſen. Als die Fried⸗ richshafener Ehrengäſte in Begleitung einer Anzahl Herren vom hieſigen Luftfahrerverein den Saal betraten, reichte die Ehrentafel nicht aus Dieſe Organiſationsfehler müſſen gerügt werden, weil ſie viel Mißſtimmung verurſachten. Im übrigen artete auch hier die gute Laune, die man mitgebracht hatte, in Faſchingsſtimmung aus, wozu allerdings der Umſtand beitrug, daß an den in der Kolonade untergebrachten Ständen außer Schokolade, Keks, Apfelſinen und Blumen, alle möglichen Karnevalartikel verkauft wurden. Kinder⸗ ballon und Luftſchlangen waren beſonders begehrt. An einem Tiſch konnte man glauben, ein Ballonhändler habe ſich hier nieder⸗ gelaſſen, da mindeſtens zehn dieſer Dinger über den Köpfen der fröhlichen Runde ſchwebten. Der Nibelungenſaal war geſchmackvoll geſchmückt. Das Podium hatte ſich in die Kommandobrücke eines Hapagdampfers verwandelt, über dem der„Z. R. 3“ in der ganzen Breite des Podiums ſchwebte. Zwei Maſten, die durch bunte Wim⸗ pelſchnüre verbunden waren, hakten einen mächtigen Schornſtein in die Mitte genommen. Die Emporebrüſtungen waren mit prächtigen Teppichen geſchmückt. Ein viereckiger wechſelte immer mit einem ſpitz zulaufenden ab. In den Bogenöffnungen der Empore reihten ſich Schiffsflaggen aller Länder aneinander. Bis um 9 Uhr wurde das Publikum, das um dieſe Zeit den Saal ſchon völlig beſetzt hielt, von der elektriſierenden Promenaden⸗ muſik der Kapelle der Vereinigung badiſcher Polizeimuſiker unter Obermuſikmeiſter Heiſigs Leitung unterhalten. Kurz nach 9 Uhr hielt die herzlich begrüßke Zeppelinmann ſchaft ihren Ein⸗ zug. Alsdann ſprach Willy Birgel vom hieſigen National⸗ theater einen von Fritz Droop verfaßten Prolog, der vornehmlich die kulturelle Bedeutung der e e hervorhob. Um halb 10 Uhr begann die Feſtpolonaiſe, die von den Friedrichs⸗ hafener Gäſten mit ihren Damen eröffnet wurde. Der Saal hätte noch viel größer ſein müſſen, um ein bequemes Tanzen zu ermög⸗ lichen. Die Tanzleitung lag bei Tanzmeiſter Schröder in den beſten Händen. Bei der Aufführung der„Schönen G alathee“, die von Alfred Landory in Szene geſetzt war, nahm das im hinteren Teil des Saales ſitzende Publikum ſo wenig vom den Vor⸗ gängen auf dem Podium Notiz, daß ſelbſt die in nächſter Nähe hinter den Tiſchreihen Stehenden aufpaſſen mußten, wenn ſie Alles genau verſtehen wollten. Hellmuth Neugebauer(Pygenalion), Friedl Dann(Ganymed), Hugo Voiſin(Midas) und Frl. Saccur aus Frankfurt(Galathee) machten ſich um die vorzüg⸗ liche Wiedergabe des dankbaren Einakters in gleicher Weiſe ver⸗ Kinder einer Mutter. Und neben dem Verbrechen gegen vererbtes Sittengeſetz erhebt ſich die Verantwortung vor dem Mitleid, an das Ruth endlich heranreifte. Hat ſie denn damals, als ihre Leidenſchaft früher Jugend ſprühte, nach Heil und Beſtimmung der Schweſter gefragt? Hier alſo ein Drama, das in den äußer⸗ ſten Grenzen von Gut und Schlecht, in den Grenzen des Menſchen⸗ tums ein Schickſal, eine Entwicklung, ein großes Leid umſpannt. Dieſe exzentriſchen Grenzen hätten einen minder ernſten Erleber, ekenner und Geſtalter Gelegenheit geboten, Senſationen aufzu⸗ peitſchen und die bei unfruchtbaren Dichterjünglingen ſo beliebten Ekſtaſen raſen zu laſſen. Es iſt mit Einſicht auf Kaltnekers jugendliches Alter geradezu erſtaunlich, wie ſtreng er ſich an ſeinen höheren Willen hielt. Darin war der Frühverſtorbene dem Wede⸗ kind überlegen, von dem er manchen Einſchlag empfing(übrigens nicht von Wedekind allein!). Die Schwächen des Werkes beſtätig⸗ ten des Begabten Kräfte, da tiefer Eindruck nicht verwehrt wurde. Ihn vermittelte Ida Roland aus Wien. Die bedeutende Schau⸗ ſpielerin hatte Augenblicke, in denen ſie nicht zur Schau ſpielte, ſondern, einſam wie Ruth, erlebte. Ein brauchbares Enſemble wurde von Berthold Viertel geleitet. Das Haus der Goethe⸗ Bühne kam zu Ehren. Zwei ſeltſame Stücke, don denen elnes bemerkenswert iſt, brachte die Volks bühne am Bülowplatz zum Sonntagsfrüh⸗ ſchoppen heraus. Beide erinnern mit der Wahl ihres exotiſchen Schauplatzes an eine Mode des achtzehnten Jahrhunderts, an die oon Rouſſeau eingeführte Sehnſucht nach den Wilden, den beſſeren Menſchen; meiſtens ſuchte man ſie auf einer Südſee⸗Inſel, wohin 3. B. auch Kotzebues„Bruder Moritz der Sonderling“ vor Europens übertünchter Höflichkeit entfloh. Vielleicht meinte es ſo auch Alfred Bruſt im„Südſeeſpiel“. Man kann nicht wiſſen! Nein, wiſſen kann keiner, wahrſcheinlich auch der Verfaſſer nicht, was der Verfaſſer wollte. Und wenn ers wußte, ſo hat ers jedenfalls nicht ſagen gekonnt. Im Zeitraum einer reblichen Viertelſtunde vergeht auf der Bühne ein Schock Jahre. Werden Hochzeiten und Ehebrüche perfektioniert, rituelle Nackttänze erledigt, mehrfach Kin⸗ der gezeugt und auch ſchon geboren und ſchließlich geſchlachtet(den Jetiſchen geopfert). Alles in einer Viertelſtunde! Die gzeitlichen Cäſuren übernimmt die Tag⸗ und Nachtrampe. Was dazu die Inſulaner an Weisheit von ſich geben, iſt in aller Telegramm⸗ kürze zu lang; denn es ſagt nichts. Ein kleines Meiſterwerk da⸗ gegen der breite Einakter: Unterm Karibiſchen Mond“ bon Eugen OReill, dem Amerifaner. Obwohl er nur ganz im Verborgenen ein dramatiſches Nerochen hat. Man erfährt ja nicht, marum bon den ausgedörrten, nach Rum und Weib durſtenden Matroſen des Ozeandampfers juſt der Eine, Junge, Blonde, traurig döels 13 and das Mädchen, das ſie grenzenlos liebte und an ſich riß, waren und Fit blelst und das ſchwarge Nädel, daß ſich in In berdeißt, der Idealiſt als Gegenſpieler. Doch der dient. Karl Eberts dirigierte die gehaltvolle Muſik mit ge⸗ wohnter Sicherheit. 825 Das neue Jahr wurde ſtimmungsvoller als das letztemal be⸗ arüßt. Der Saal verdunkelte ſich. Dafür flammten auf dem Podium zwei Lichterketten auf, von denen die eine den Zeppelin ſchmückte. Schauſvieler Sladeck, der ſich auf der Kommandobrücke als Schiffsoffizier ſehr ſtattlich ausnahm, verlas ein Schreiben des Nef⸗ fen des Grafen Zeppelin, der ſchon die erſten Fahrten ſeines Onkels müaemacht hat. in dem der Graf ſeiner Freude über die Einladung der Zeppelinmannſchaft Ausdruck aibt und Allen ein zukunftsfrohes alückliches neues Jahr wünſcht. Dazu läuteten feierlich die Glocken. Vor der Prämiieruna der ſchönſten Bubiköpfe die ſo garnicht in den Rahmen einer Silveſterſeier paſſen wollte. haben wir uns empfohlen. Die Poſt,die ſehr aut zu tun hatte, ließ den an der Ehrentafel ſitzenden Damen ein Päckchen überreichen, das ein von Herrn Wolff, dem Inhaber der Fa. Fiſcher⸗Riegel, geſtiftetes Parfümfläſchchen enthielt. Wie uns geſaat wurde. war noch um gehen dachten. Ueber die Silveſterfeier im Apollothealer lieat uns folgender Bericht vor: Wer das Veranügen hat, darf ſich über eine erleichterte Börſe nicht beklagen. Das iſt eine alte Lebens⸗ weisheit, die auch hier ihre Bedeutung hatte. inſofern nämlich. als man bei all den vielen Eindrücken, die ſich dem Auge, dem Ohr und— nicht zuletzt— dem Gaumen boten, gar keine Zeit hatte, über die „dunkle“ Seite des Lebens zu philoſophieren. Schon am Eingang ainas los. Da war ein netter brauner Bon, der mir für 20 Pfennig ein Blatt Papier überreichte. das man im gewöhnlichen Leben„Pro⸗ aramm“ nennt. Man hatte aber aleich die Ueberzeugung, daß es etwas„außergewöhnliches“ war, was darauf ſtand. reſp. angezeigt war. Natürlich ſchon deswegen, weil für den künſtleriſchen Teil des Abends der erprobte Reaiſſeur Brimo zeichnete.„Nur immer rein ins Veranügen!“ war meine Deviſe. Zuerſt ins Variete, wo der be⸗ gezeigt wurde. Dazwiſchen tanzten junge und alte Paare, die mit „Schwuna“ ins Jahr 1925 wollten. Denen es nicht raſch genug aing, probierten es im Goldſaal beim Klang einer„echt indiſchen“ Kapelle. Und hatten ſich die Gemüter erhitzt. ſo gab es im„ſchneeweißen“ Sil⸗ berſaal beim„zittern“ einer Bandonion perlenden Sekt. Und überall die féenhafte Beleuchtuna vieler bunter Lichter, unterſtützt durch das „Herumirren“ der von den Scheinwerfern in allen Räumen hinaus⸗ geworfenen roten,. arünen und weißen Strahlen. Als dann das alte Jahr gina und das Neue einzog, da war ein Jubel ohne aleichen, ein Schießen. Lachen. Gläſerklingen und Rufen aus allen„Winkeln und Ecken“. daß ich eilenden Schrittes von einem Saal in den anderen floh. Lange ainas noch ſo und als ich die gaſtliche Stätte verließ, wußte ich ſo aut wie die Beſucher und die Apollodirektion: das war einmal wieder frohes Silveſter! drm. kieine ſchweren Ausſchreitungen in der Silveſternacht Wir wir von maßgebender Stelle erfahren, iſt abgeſehen von dem üblichen Feuerwerkslärm, der ſich in der üblichen Weiſe beſon⸗ ders auf dem Marktplatz unangenehm bemerkbar machte, die Silveſternacht ohne größere Ausſchreitungen verlaufen. Eine Aus⸗ nahme macht lediglich eine Mefſerſtecherei in der Bürger⸗ meiſter⸗Fuchsſtraße, bei der einer der Beteiligten mehrere jedoch nicht lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Der Geſtochene mußte nach dem Krankenhauſe transportiert werden. Der Täter iſt feſt⸗ genommen. Zur Anzeige kamen 30 Perſonen wegen unerlaubten Abbrennens und 11 Geſchäfte wegen unerlaubten Verkaufs von Feuerwerk. Ferner gelangten zur Anzeige 32 Perſonen wegen Ruheſtörung, eine Perſon wegen Schießens mit einer Leucht⸗ piſtole, wobei einer Dame der Mantel verſengt wurde, und eine Perſon wegen Scharfſchießens mit einem Revolper. Die Schutzmann⸗ ſchaft, die ſich ſehr zurückhaltend verhielt, ſchritt nur in den Fällen ein, in denen gar zu ſehr über den Strang geſchlagen wurde. Man ſah auch nicht pünktlich um 3 Uhr in den Lokalen den Helm auf⸗ tauchen. Man drückte ausnahmsweiſe ein Auge, hin und wieder 157 beide Augen zu. Es iſt ja auch nur einmal Silveſter im Jahre. Der Neuſahrskag er Himmel ſtark bewölkt war. In der zwölften Stunde vermochte ſogar die Sonne ſich vorübergehend Geltung zu verſchaffen. In den Abendſtunden fegte ein eiſiges Lüftchen durch die Straßen. Die Vergnügungslokale waren wieder ſtark beſetzt, ſelbſtverſtändlich nicht in dem Maße, wie am vorher⸗ gehenden Abend, da gar mancher ſeinem Geldbeutel zu viel zuge⸗ mutet hatte. Die Aufführung der Schwank⸗Operette„Pſtl Pſt! Die Liebe kommt!“ war überraſchenderweiſe von 2500 Perſonen beſucht, ein beachtenswerter Kaſſenerfolg. Sch. * Ernannk wurden in Mann aſſeſſor Felix Weis, mann Wolff am Realgymnaſium I, zu Muſiklehrern die Muſik⸗ lehrkandidaten Ernſt Dappier an der Höheren Mädchenſchulabtei⸗ lung in D 7, 22 und Ludwig Gaber an der Oberrealſchule, zum Turnlehrer Turnlehrkandidat Fritz Kautz an der Leſſingſchule, zur blieb trocken, obwohl d heim: zum Staatsanwalt Gerichts⸗ ſabethſchule. In den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wurden Profeſſor Dr. Joſef Hirſch an der Oberxealſchule und die Hauptlehrerin Wal⸗ burga Emma Schick in Mannheim. ſtandhaft vom Schoß ſchüttelt. Man aßnt ploß— und daß es nicht ſentimental hingeſagt wird, iſt fein!— Man ahnt Gemüts⸗ hemmungen der Treue, ähnlich denen in Goethes von prüden Un⸗ keuſchen verſchrienem Tagebuchblatt. Blonden wird überwogt von den wil Matt und fiebrig liegen ſie auf dem ſtrand. Die heiße Lu den Brünſten der anderen. Verdeck, nahe dem Tropen⸗ 0 ft betäubt das Hirn, der volle Mond in des Südens blauer Nacht zehrt, und bis zum Wahnſinn reizt der un⸗ aufhörliche eintönige eſang der Neger am Strande. Ein halß Tutzend junger Negerinnen bringt Körbe mit Rum, unendlich viel Rum, bringt ſich. Was ſich als ſtampfender, brüllender Wut unſereiner nicht gekannt. troſen ſind nicht Neger; doch auf dem ſüdlichen brennt ihre Ziviliſation. Das Ganze: ein Taifun, der aufſchießt und niedergeht. Der Rauſch verſtummt. Wieder hält der Mond Wacht in ſtiller Nacht. Was iſt dem'Neill da geraten? Eine Smphonie aus grellſten Tönen abſoluter Realiſmen. Mit eben⸗ bürtiger Kunſt hat Regiſſeur Erwin Piſcator das koll ver⸗ ſchlungene animaliſche Chaos gemeiſtert. Unter den durchaus vor⸗ trefflichen menſchlichen Tiergeſtalten die Leidenſchaftlichſte: Fränze Roloff. Welch eine Glut der Stimme und der Glieder! Carl Sternheims Tragikomödie„1913“, geſchrieben knapp vor dm Krieg, bei der erſten Krieg, als vielſach beſtätigte Prophezie geſchüätzt, hat ſeither dieſe beſondere Note ziemlich eingebüßt. Denn wenn anno 1913 die Saat der Weltſpekulanten, Truſſmagnaten, Geldſackmäſter reif geweſen für die Sichel, was nützt? Neuer Börſen⸗ und Schieberſchwindel iſt aufgegangen. Sternheims Stücke behauptet andere Vorzüge. Es hat die intereſ⸗ ſante Geſtalt des körperlich zuſammenbrechenden alten Induſtrie⸗ königs, der noch klüger als ſchlau und im Stande iſt, das Auge auf⸗ zuſchließen vor der Vergeltung: ſeine Kinder ſind leils hoffnungs⸗ loſe Modeaffen, teils herzloſe Rebellen im kapitaliſtiſchen Reiche ihres Vaters, auf ſeinen Sturz bedacht. Glänzend iſt Sternheims barocke Parodie der vom Schneider gemachten jungen Leute. Aber in dieſem Stück, das Raubſucht und Menſchenherz in zwei Fronten ſtellt. fühlt man es erſt recht, daß Sternheim vom Herzen nur wie ein Beleſener von unbekannten Gegenden ſpricht. So mißlingt ihm ltenden Innen⸗ ſprache Albert Steinrücks war es bis zu einem beſtimmten Grade gegeben. Dem Alten Gefühlsregungen einzuflüſtern. Eine koſt⸗ bare der ju Hubert von Moyerincks! Stern⸗ Breitegrad ver⸗ hat die Mahd ge⸗ junge D. heim ſelbſt führte in den ee e die Regie. 8** Von feinem Wahlverwandten hotte uns der Krieg ſomeit ſchieden, wie In der reinen Luft finden wür dich wider Mastertuck! Pelleas und Mefiſande“, u Hauptlehrerin die Volksſchulkandidatin Marta Roſe an der Eli⸗ 3 Uhr nicht viel davon zu ſpüren, daß die Feſtbeſucher ans Heim⸗ kannte Spielplan in der ſchon an anderer Stelle beſprochenen Weiſe zum Zeichenlehrer Zeichenlehrkandidat Her⸗ Die ſchweigende Abkehr des bald entfeſſelt, hat in ſolcher Dieſe Ma⸗ Berliner Aufführung, knapp nach dem Volksausſauger und —5 —..—— ——————— — der Teil des Erfolges, Operette⸗(Geburtsjahr 1909), 4. Seite. Nr. 1 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Nusgabe] Ireitag, den 2. Jauuar 1921.— den 2 * Verſetzt wurden in gleicher Eigenſchaft Zeichenlehrer Wilhelm Maurer vom Realgymnaſium in Waldshut an das Gymnaſium in Mannheim, Muſiklehrer Karl Berger von der Oberrealſchule in Mannheim an das Bertholdgymnaſium in Freiburg und Straf⸗ anſtaltsaufſeher Friedrich Zapf in Mannheim nach Offenburg. dDie Berufsfeuerwehr wurde am Neujahrstag zweimal alar⸗ miert. In FE 6, 20 hatte jemand um 5 Uhr nachmittags au⸗ Mut⸗ willen die Scheibe des Feuermelders eingeſchlagen und damit die Feuerwehr alarmiert. Eine Stunde ſpäter wurde die Berufsfeuer⸗ wehr nach G 5, 2 gerufen, wo ein Pferd geſtürzt war. Die brave Feuerwehr leiſtete auch hier gerne Hilfe. *Seinen 70. Geburkstag feiert heute in voller Rüſtigkeit Herr Johann Götz, Werkmeiſter bei der Firma Adam Meſſerſchmitt, Induſtrieſtraße wohnhaft. *Jubilare im Dienſte der Induſirie. Am letzten Tage des alten Jahres fand im Verwaltungsgebäude der Firma Bopp u. Reuther in Mannheim⸗Waldhof eine eindrucksvolle Feier zur Ehrung der im Werke tätigen Jubilare ſtatt. Außer den Gefeierten. waren die In⸗ haber der Firma, die Direktoren, ſowie die Abteilungs⸗ und Betriebs⸗ leiter anweſend. Dr. Fritz Reuther bearüßte die Jubilare mit herzlichen Worten der Anerkennuna und ſprach den Dank aus für die dem Werke geleiſtete lanaiährige treue Mitarbeit. Es haben 50 Jahre Dienſtzeit: Meiſter Johann Schnappenberger. 40 Jahre: Lohnbuchhalter Jakob Schweiker, Meiſter Joſef Muth. Meiſter Joſef Hemberger. Bohrmeiſter Chriſtian Rumpf. 25 Jahre: Meiſter Auauſt Roſenberger Werkzeuaſchmied Robert Mall. Hilfs⸗ dreher Martin Scheidel. Maſchinenformer Guſtav Born. Hilfsarbeiter Fabian Kretzler. Kernmacher Julius Leiſer, Hilfsarbeiter Valentin Gebhard,. Nachtwächter Adam Stuck. Preſſer Friedrich Bohn. Hilfs⸗ dreher Philipp Kling. Maſchinenformer Johannes Weiß, Bohrer Jo⸗ hann Kauffmann. Dreher Jakob Schmitt. Werkzeuaſchmied Philipp Schmitt. Former Peter Helfert, Bauſchreiner Wilhelm Rauh. Allen Jubilaren wurden namhafte Geſchenke, ſowie die Carl Reuther⸗Ge⸗ dächtnismedaille mit Urkunde zur Erinneruna an dieſen Taa 957 i t t. 5 FLaden⸗-, Büro- und Wohnungseinbrüche. Die in letzter Zeit während der Mittags⸗ u. Nachtzeit mehrfach verübten Laden⸗, Büro⸗ und Wohnungseinbrüche laſſen erkennen, daß dieſe Räume gegen Einbruch und Diebſtahl ungenügendgeſichert ſind. Es rprd daher wiederholt auf die amtliche Beratungsſtellle zum Schutze gegen Einbruch und Diebſtahl bei der hieſigen Polizeidirek⸗ tion, Zimmer 63—67, 2 Stock, aufmerkſam gemacht. Sie erteilt un⸗ entgeltlich Auskunft über Schutzvorrichtungen aller Art, an Hand ihrer ſpeziellen Einrichtungen, jeweils Montags, Dienstags und Mittwochs von 9 bis 12 Uhr vormittags, Donnerstags und Freitags von—6 Uhr nachmittags. Veranſtaltungen * Die Handelsſchule Mannheim, deren Hauptaufgabe in der Heranbildung und Erziehung des kaufmänniſchen Nachwuchſes be⸗ ſteht, ſucht daneben auch Einrichtungen zu ſchaffen, um den Nicht⸗ mehr⸗Schulpflichtigen Gelegenheit zur Aus⸗ und Weiterbildung zu geben. Es geſchieht dies in Abendkurſen, in denen gegen ge⸗ ringes Entgelt die wirtſchaftlichen und techniſchen Fächer in mog⸗ lichſt elementarer Darbietung zur Behandlung kommen.(Näheres ſiehe Anzeigel) Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Raſtatt genehmigte in ſeiner jüngſten Sitzung die Vorlage betr. Erhöhung der Bezüge der Be⸗ amben und Angeſbellten ohne Debatte mit einer Erweiterung durch den Stadtrat(Erhöhung der unteren Stufen auf 20 Prozent wie im Lande Baden). Zwiſchen Stadtverwaltung Kehl und Gaswerk Straßburg wurden ſei tlängerer Zeit Verhandlungen geführt über den Ankauf des Filial⸗Gaswerks in Kehl durch die Sbadlwer⸗ waltung. Der Kaufpreis betrügt zurzeit 300 000 Mark. Davon wären 120 000 Mark ſofont anzuzahlen, der Reſt würde gegen 7 Prozent Zinſen auf 4 Jahre geſtundet. Doch ſchließt das Gaswerk den Verkauf nicht ab, ohne einen Zuſatzvertrag, wonach die Stadt Kehl ſelbſt kein Gas produzieren ſoll, ſondern dasſelbe aus der neuen Kokerei von Straßburg bezieht. Dieſer Lieferungsvertrag wäre auf 25 Jahre abzuſchließen. Mit 44 gegen 9 Stimmen wurde von den Mitgliedern des Bürgerausſchuſſes nach längerer Beratung beſchloſſen, das Gaswerk anzukaufen und den Lieferungsvertrag vorbehaltlich der Nachprüfung durch Sachverſtändige abzuſchlie ßen. Der Vertragsentwurf geht jetzt an Sachverſtändige zur Überprüfung. Wie das Villinger Tageblatt„Der Schwarzwälder“ aus Bad Dürrheim meldet, iſt das dortige Kurhaus von der Firma Körber an die Württemberger Vereinigben Ortskrankenkaſſen um die Summe von 360 000 Mark verkauft worden. Demgegenüber beſteht, wie weiter berichtet wird, der Gemeinderat von Vad Dürr⸗ heim auf dem mit der betreffenden Firma geſchloſſenen Abkommen, daß das Kurhaus an keine Kaſſe oder ſonſtige Vereinigung ver⸗ äußert werden darf und daß das Kurhaus bei einem Beſitzwechſel nur als erſtklaſſiges Hotel weitergeführt werden ſoll. Die Gemeinde Hochemmingen beſitzt noch immer keine zeitgemäße Waſſerverſorgung, obwohl ſchon vor 30 Jahren das erſte Waſſerverſorgungsprojett ausgearbeitet wurde. Nunmehr hat der Bürgerausſchuß nach Erläuterungen durch Landrat Wöhrle und Baurat Bertold von Donaqueſchingen beſchloſſen, die Einrichtung einer modernen Waſſerverſorgung ſofort vornehmen zu laſſen. Die veranſchlagten Koſten von 60—65 000 Mark ſollen durch einen Holzhieb nebſt einem Beitrag des Staates und der Gebäudeverſicherungsanſtalt gedeckt werden. Es leben noch 8 Kriegsteilnehmer am Ort. u doellzut. vnrKnf. ſp7 et „Als Weinachtsgabe hat die Stadtverwaltung Triberg an die Veteranen des Feldzuges 1870/71 einen Betrag von 15 Mk. pro Kopf verteilt. Es leben noch 8 Kriegsteilnehmer am Orte. Auch der Bezirksinvalidenfond war durch beſonderes Entgegenkomen der Induſtrie und Banken ſowie eingzelner Bezirksgemeinden in der Lage, eine Weihnachtsgabe zu ſpenden und zwar 20 Mark für jeden Veberanen und 15 Mark für jede Witwe. Die Stadt Recklinghauſen will den Mitteln entſprechend, die verfügbar werden, nacheinander ein Krankenhaus, ein Säuglings⸗ heim, fünf Turnhallen und Spielplätze bauen. Die Stadt braucht noch ein neues Finanzamt und ein Oberlyzeum. Durch den Ausbau des Bahnnetzes am Stadtrande ſoll neues Induſtriegelände ge⸗ ſchaffen werden. Die Stadt Wilhelmshafen hat mit der Reichsregierung Verhandlungen aufgenommen zwecks Gründung einer Hafen⸗, Bau⸗ und Betriebs⸗Aktiengeſellſchaft. Dieſe ſoll ein Hafenbecken bauen von rund 200 Hektar mit 300 Hektar anliegenden Lagerplätzen. Mit dem bisherigen Eigentümer, der Marineverwaltung, ſind die Verhandlungen zugunſten der Aktiengeſellſchaft bereits abgeſchloſſen. Die United States Limes, die anfänglich die Abſicht hatten, in Wilhelmshafen eine Niederlaſſung zu ſchaffen, werden infolge gim⸗ ſtigeren Angebots aus Bremen wahrſcheinlich im Bremerhafen eine Niederlaſſung errichten. Aus dem Lande Perſonal-Beränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurden zu Profeſſoren und Lehramtsaſſeſſoren: Albert Bühler am Gymnaſtum Tauberbiſchofsheim, Chriſtian Caſelmann an der Oberrealſchule 1 in Karlsruhe, Dr. Rober: Eichelberger am Gymnaſium in Karlsruhe, Rudolf Etz el an der Realſchule in Ladenburg, Hans Fiſcher am Gymmaſium in Lörrach, Franz Flötzer an der Realſchule in Ueberlingen, Dr. Johanna Kohlund an der Höheren Mädchenſchule in Frei⸗ burg, Rudolf Kreß an der Realſchule in Archern, Dr. Robert Liehl an der Realſchule in Lörrach, Otto Mack am Realgymna⸗ ſium in Villingen, Dr. Alfred Maiſock an der Oberealſchule in Hehl, Karl Malzacher am Gymnaſium in Pforzheim, Dr. Gu⸗ ſtan Mittelſtraß am Gymnaſium in Karlsruühe, Hermann Nagel an der Obervealſchule in Pforzheim, Eugen Rieſe an der Oberrealſchule in Schopfheim, Anna Riſſe an der Fichteſchule in Karlsruhe, Albert Scheeder am Realgymnaſium in Weinheim, Joſef Schneble am Realgymnaſium in Mosbach, Friedrich Schneider an der Realſchule in Schwetziwaen, Dr. Hans Specht an der Realſchule in Waldkirch, Heinrich Stecher an der Höheren Mädchenſchule in Bruchſal, Wilhelm Stocker an der Realſchule in Raſtatt, Emil Vièrneiſel an der Oberrsalſchule in Heidel⸗ berg und Wilhelm Vögtle an der Oberrealſchule in Schopfheim. In gleicher Eigenſchaft verſetzt wurden die Profeſ⸗ ſoren: Dr. Artur Goebel vom Realgymmaſtum in Villingen an die Aufbau⸗Realſchule in Lahr, Wilhelm Häffner von der Ober⸗ realſchule in Kehl an die Realſchule in Neuſtadt, Auguſt Hart⸗ mann von der Oberrealſchule Pforzheim an die Realſchule in Pforzheim, Joſef Sautner vom Lehrerſeminar in Ettlingen an die Oberreolſchule in Bruchſal, Dr. Karl Schokt von der Real⸗ ſchule in Neuſtadt an das Gymnaſium in Konſtanz und Dr. Karl Worzel von der Höh. Mädchenſchule in Bruchſal an die Ober⸗ realſchule in Bruchſal. Gemäß Artikel 14.P. A. B. ſind ausgeſchieden: Hauptlehrerin Frau Olga Hettler in Raſtatt, Handelslbehrkandi⸗ datin Frau Anna Salomon an der Handelsſchule Freiburg, die Unterlehrerinnen Frau Anna Zimmer in Konſtanz, Mathrrde Rößle in Heiligenkreuzſteinach, Adeline Weißkopf, zuletzt in Karlsruhe und Handarbeitslehrerin Frau Barbara Werle in Bruchſal. * .. Itflingen bei Eppingen, 31. Dez. Der 18jährige Sohn des Landwirts Chriſtian Hege, der in der Scheune beſchäftigt war, glitt aus und ſtürzte ſo unglücklich auf die Tenne herab, daß er tot liegen blieb. Es iſt innerhalb von vier Wochen der zweite bödliche Unglücksfall, der ſich in ähnlicher Weiſe hier zugetragen hat. *. Aus dem Kechtsleben Die Aufwerkung des Grundſtückskaufpreiſes auch bei Ausübung des Vorkaufsrechts Der Anſpruch gilt nicht als Vermögensanlage im Sinne der 3. Steuernolverordnung Grundſätzliche Reichsgerichtsentſcheidung vom 12. November 1924. Durch Vertrag vom 16. Februar 1922 verkaufte der beklagte Architekt K. in Heidelberg dem Mitbeklagten S. ſein in Marburg an der Lahn gelegenes Grundſtück für 620 000 Mark. Als die Kläger im Juni 1922 davon erfuhren, machten ſie ihr Ver⸗ kaufsrecht geltend, das im Grundbuch eingetragen ſteht. Sie verlangen, daß ihnen das Grundſtück aufgelaſſen und die für den K. eingetragene Reſtkaufgeldhypothek über 300 000 Mark gelöſcht allem denjenigen Kaufpreis zu bezahlen, den der Dritte bewill werde. Das Landgericht hat nach dem Antrage der Kläger erka das Oberlandesgericht Caſſel die Berufung der Beklagten der Maßgabe zurückgewieſen, daß die Verurteilung der Bekla erfolge Zug um Zug gegen Zahlung von vier Fünfteln von 22% Mark aufgewertet nach der Reichsrichtzahl für Lebenshaltung Bekleidung vom 15. Juni 1922 im Verhältnis zur Reichsrichtzahl—⁊ Tage der Zahlung, außerdem gegen Eintragung einer in leie Weiſe aufgewerteten erſtſtelligen Reſtkaufgeldhypothek in Höhe vier Fünſteln von 300 000 Mark.— Gegen dieſes Urteil haben b At Reichsrichtzahl vom 15. Juni dürfe herangezogen werden als M ſtab für die*— 16. 50 dem Tage des Kaufabſchluſſes. ie Kläger wollen nur des Goldmarkwertes aufwerten. Das 855 Reviſion der Kläger als unbegründet zurückaewie 7 Auf die Reviſion der Beklagten iſt das Urteil des Oberlandesner Schwarz we aufgehaben und die Sache zur anderweitigen Verhandlung und E ſcheidung an das Oberlandesgericht zurückverwieſen worden. Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen iſt folgen! für die der Aufwertung bei Grundſtücksverträgen, unter§ 12 Abf. 2 der dritten Steuernotverordnung fallen, von deutung: Mit Recht iſt das Oberlandsgericht davon ausgeganger Jahreswechſe daß die vom Reichsgericht über die Notwendigkeit der A unach dem Kon wertung bei Kaufverträgen aufgeſtellten Grundſätze auch ſen haben die le den Fall gelten müſſen, daß ein Kaufvertrag durch die Ausübuen wir Veranla eines Vorkaufsrechtes zuſtande kommt. Regelmäßia iſt 3 die den W von auszugehen, daß der Vorkaufsberechtigte dem Vorkaufsverpfl. d teten einen angemeſſenen Gegenwert für die Kaufſ werden. zu gewähren hat. während der Vorkaufsverpflichtete keinen ſolch Slaal erhalten würde, wenn inzwiſchen der Geldwert geſunken iſt mäſident des Dei ihm ein Aufwertungsanſpruch verſagt bleibe. Entſcheidend iſt al Mitgl der§ 505 Abſ. 2 B0B. Der Vorkaufsberechtigte hat als Käufer a Ritg die Verbindlichkeiten zu erfüllen, welche der Dritte dem Verkäuſdie deutſche T gegenüber übernommen hat. Der Vorkaufsberechtigte hat alſo 8 E in das neue 9 hatte. Er hat dergeſtalt zu zahlen, daß der Verkäufer im Wege deichtathletik, in Aufwertung einen den am 15. Februar 1922 bedungenen 620 Geiſtungen von Mark(im Sinne des§ 242 BGB.) angeglichenen Betrag chöherdieſe Stellung Ziffer) erhält. Hierbei iſt grundſätzlich vom Tage des Vertrag Male wieder ſchluſſes auszugehen. Maßgebend iſt der Vertrag zwiſchen dem Vm Sportweſen; kaufsverpflichteten und dem Dritten. Das Oberlandsgericht hamkeit auf die alſo hinſichtlich der Aufwertung den Tag der Kaufpreiszahlung nihinden und Beh mit dem 15. Juni 1922, ſondern mit dem 16. Februar 1922 in Ve it gleich zu ſetzen. Gegen die Verwendung der Reichsrichtzahl ſind zuns weiteren ſich Bedenken nach Lage der Sache nicht zu erheben. es muß ab beachtet werden, ob ſie mit dem Moment der Teuerung unterlege iſt. Mit der dritten Steuernotverordnung ſteht das Vorderurte nicht in Widerſpruch. Bei der hier in Rede ſtehenden Aufwertuwrſtandsmitglie handelt es ſich nicht um Aufwertung einer Hppothek, auch nich um eine durch Hypothek„geſicherte“ Forderung, ſondern um ein. Forderung aus einem gegenſeitigen Vertrage, der unter§ 12 Abſ. Leibesübunge der Verordnung fällt. Daß ein Teil der aufzuwertenden Forderunraftvollen Me nach dem Vertrag hypothekariſch geſichert werden ſoll. macht ſie aufliters auf ein zu dieſem Teile noch nicht zu einer ſolchen, die als Vermögen zeibesübungen anlage unter§ 1 Nr. 4, 8 3 der Steuernotverordnung fiele. ſu Jahre ſich il n U w lt ch zur Tat ſch ues aus aller Welrt — Jum Raub bei der Bancg Commerciale. Zu dem areBefg 85 1 Kaſſeneinbruch in die Filiale der Banc a Commerſatie— ciale in Genua wird noch berichtet, daß die Einbrecher bohrüf 1—51 Anſt⸗ einer ungefähr 100 Meter entfernten Schenke ausgegangen ſinſn. n bring Der Inhaber der Schenke iſt verhaftet worden. Die Einen und die er brecher waren von dork aus in das Kanalſyſtem eingedrungen unſpiſchen Spie hatten nach der Tat das Loch wieder zugemauert. Es wurde einzu wahren, kleiner Teil des Raubes in einem Paket aufgefunden Turnen und ferner eine eiſerne Kaſette, welche wahrſcheinlich einen weiteren Teil des Diebſtahls enthalten dürfte. Die Einbrecher ließen in der Bank Namenspapiere in Höhe von 20 Millionen Lire zurückzatſigender Deutſch „Turnen unbedeutend llermeiſter beiden Par er geworbe Arbeitsloſi iſt zu verze man bei irſcheiden kö fehung wah t mit Wied Vaterlande kehr mit Au ränkt. So können es darauf ichgültigkeit keit gegen d r dem bem r äußeren dheit und vächen und idlichen Ge blichen Beg r Feind hpfen. Do 1 ſen und dan Parteſen Reviſion beim Reichsgericht eingelegt. Die klagten verlangen eine andere Aufwertung: nicht Leitgedat — — Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Monatsbezugspreis ab 1. Januar 1925 MI..50 täglich 2malige Zustellung Vor 21 Jahren Max Reinhardts traumſchöne Tat, feierte nunUrſtänd im volkstümlichen Wallnerthegter. Wir ſind nicht mehr ſo unbedingt empfänglich für den romantiſchen Schauder der mit dem Menſchen⸗ ſchickſal verwobenen düſteren Natur. Wir nehmen wahr die Tech⸗ nik ahnungsſchwangerer Unbewußtheit. Das ſtört und reizt ein wenig. Aber dann kommen die Wunder der faſt ſtummen Herzens⸗ ſprache, kommen die Augenblicke, in denen es in Menſchentiefe rauſcht, kommt der ſelige Liebesopfertod des Pelleas und der Me⸗ liſande. Ein Liebeslied voll Seeligkeit und Trauer! Emil Lind hatte die Maeterlinck⸗Melodie erlauſcht und die Imſtrumente, die nicht alle den ſchwärmeriſchen Jugendglanz der Ballade hatten, wenigſtens feinhörig abgeſtimmt. Eine Meliſande von holdeſtem Ernſt und zauberhaftem Klang,— und am Schauſpielhimmel Ber⸗ lins eine Entdeckung— war Grete Jacobſen. Ihr Pellean⸗ der Ernſt Deutſch) mußte an dem Krückſtock der Intelligenz die Jahre zurückwandern, die ſeine Reife von dem nordiſchen Romeo trennen. Theater am Silveſterabend Nationaltheater Nichts zu machen,— am Neufahrsabend raſt der See des Publikums nur, wenn er ſein gewahntes Opfer, die„Fledermaus“, haben kann. Alſo iſt es Brauch ſeit Großvaters Zeit, und keine Macht der Bretterwelt kommt hiergegen auf. Gewiß iſt es keine Pietät⸗ loſigkeit, wenn dieſe Tradition einmal durchbrochen wird, nein, der dahinter ſteckende Mut ſei vielmehr unumwunden anerkannt. Aber der greifbar übrig bleibt, mußte reuig vor der Fledermaus kapitulieren: der Beſuch war recht lückenhaft. Die Erſchienenen jedoch nahmen nach Kräften die Gelegenheit wahr, ihre Silveſterſtimmung ſo gut wie möglich vorzubereiten; eine recht flüſſige Aufführung kam ihnen dabei in beſtem Sinn entgegen. Der„Graf von Luxemburg“ iſt eine der wertbeſtändigen die durch Pikanterie in Stoff und Form einer ſtets friſchen Wirkung gewiß noch lange Zeit ſicher bleiben. Nicht umſonſt kohnte ein bekannter Muſikſchriftſteller über Franz Lehar jüngſt eine Monographie veröffentlichen,— der Macher dieſes Luxemburger Grafen übt ſein Handwerk mit einer unbedingt künſtleriſchen Grazie aus. Von der hausbackenen Sentimentalität ab⸗ geſehen, geht auch von der Handlung, trotzdem ſie längſt Zug um Zua ins allgemeine Bewußtſein einging, ein beſtimmter ungefähr⸗ licher Reiz aus, zumal, wenn ihm auch von der Bühne herunter entſprochen wird und da gehen wir gewiß nicht fehl, wenn wir zuerſt und zuoberſt des Fürſten Baſil von Hugo Voiſin gedenken. Ein⸗ ſach unvergleichlich! Die Prachtleiſtung eines allererſten Charakter⸗ komikers mit Geſchmack und 8 * Bühne betrat, war Stimmung da, und wenn der Vorabend des neuen Jahres mit einem herzlichen Lachen eingeleitet werden konnte, ſo werden es die Beſucher der Silveſtervorſtellung ohne Zweifel Beweglichkeit, der wir 50 Prozent der Röckchenſchmiſſe gerne zu Neu⸗ gebauer hat Frack und Gehaben für den Rens in Berlin ſchnei⸗ dern und bügeln laſſen, obwohl er auch ſchon vor ſeinem Sündenfall in die Operette dieſe Rolle vorzüglich vertrat. Er ſieht famos aus, ſpielt gediegen und elegant, und weiß geſanglich den Schmalz der Melodien mit dem Salz einer tretz allem unverkennbaren Begabung zu würzen. Die Angele gab Friedel Dann mit viel Charme und beneidenswerten Tofletten, von denen die anweſenden Damen gewiß die Erinnerung an das Kleid des erſten und den Pelzmantel des letzten Aktes mit gach Hauſe genommen haben. Für Weihnachts⸗ wünſche iſt es allerdings etwas zu ſpät, und wir nehmen auch nicht an, daß das Pelzhaus Kunze bis zum nächſten Feſt warten muß, ebenſowenig wie die Firma Fiſcher⸗Riegel, der auch einmal ein leidiger Opernreferent ein Kompliment machen kann. Und da wir doch ſo weit ſind, ſei auch das Wiener Modehaus, die Herkunft der Kopf⸗ und Fächerputze nicht vergeſſen, wie auch der geſangliche Teil der Dann'ſchen Diva, der ſchwungvoll in die hübſche Anlage der Partie hineingebaut war. Allerliebſt ſang und ſpielte Elſe Betz als Juliette unter der Dominante einer in beſtem Sinn routinierten Beweglichkeit, der wir 50 Prozent der Röckchenſchmiſſe gerne zu Neu⸗ jahr geſchenkt hätten. Mit Anmut, Energie und Würde vertrat Eliſe de Lank den jetzt allerdings etwas anders ſituierten Stand der ruſſiſchen Gräfin. Alfred Landory, der Operettenſpezialiſt, zugleich Leiter der Vorſtellung, war als Briſſard von Laune und Leben in gewohnter Liebenswürdigkeit mit mehrfachen Sondererfolgen. Die hier zu gebende Teilnehmerliſte wäre unvollſtändig ohne Hans Godecks urkomiſchen Hotelmanager. Doch mit der Operette Mächten... Unſern Opernchor in allen ernſthaften Ehren,— er hat es auch hier herzlich gut gemeint. Aber ſo weit kommt es, wenn der ſollde Stammchor einer Oper plötzlich das„ette“ angehängt bekommt und nun kosgelaſſen wird: Aus! Es ſind gewiß keine Widerſpenſtigen, die da gezähmt werden müſſen. Die muſikaliſche Leitung hatte Guſtar Mannebeck. Man kann ſehr vornehm dirigieren und braucht ſich doch keine allzu große Zurückhaltung aufzuerlegen. Wie ſoll denn da erſt das neue Jahr anfangen Für 1925 dem Theater alle guten Wünſche 4 1a Graf von Luxemburg. Nicht etwa, daß es alle Mittel verjuxt und ſo, das tut halben Million kommt; es braucht zu dieſem Zweck nur wie dieſer René einen Vertrag zu unterſchreiben. Und ſo etwas ſoll ſogar am Theater vorkommen 35 unerſchöpflichem Humor. Sobald er die Alle: Proſt Neulahrt N be x. es ohnedies nicht. Aber daß es durch irgendeinen Zufall zu ſo einer Im Neuen Theater im Roſengarten„Der del wohnte eine Handvoll Menſchen der Neueinſtudierung des W Schwankes„Penſion Schöller“ bei. Der Schwank lebt von eſſen Er einem luſtigen Einfall. Dieſer Einfall iſt zugleich die Pointe des es Wil Witzes. Es gibt Leute, die jede Pointe eines Witzes morden. 9520 Gli Exemplum docet! Herr Klapproth, der Aeltere, hält die Penſionäre neuk dez der Penſion Schöller für Geiſteskranke. Daraus ergeben ſich luſtige Imbol bes Situationen der verſchiedenſten Art. Aber wo bleibt der Witz, wenn dieſe Penſionäre ſich ſelbſt karrikieren, ſich ſelbſt nicht ernſt nehmen, tatfächlich den Eindruck von vollkommen Irrſinnigen machen? Und wenn kaum ein Unterſchied iſt zwiſchen dem biederen„An He Herrn Klapproth und dieſen Inſaſſen der vermeintlichen Heilanſtalt deutſche Schöller? Mit anderen Worten: es wurde wieder einmal überſpielt tendlich! und der harmloſe Schwank aufgezäumt, als gelte es Kaiſers Kol⸗ aat ſich d portage zu ſpielen. Und wls ſollte der hinlänglich abgenutzte er unent Scherz, eine Perſon ſtreitend im Zuſchauerraum einzuführen? Es Ganz be iſt nicht die Spur Begründung dafür im Stück gegeben. Das brave ſſerem ſch Schwänklein braucht ſolcher aufgeſetzten Dinge nicht, um zu er. 5 Anſchw heitern und zu unterhalten. Auf die einfachſte und natürlichſte Art imt es fi geſpielt, wird es die ſicherſte Wirkung tun. Hinzutun muß die Toges! Spiellitung nur etwas in dem nicht ſehr geſchickt gemachten erſten hr bei 1 Akte, der nicht ſo langweilig ſein braucht, wie er war. Die dank⸗ den An barſte Rolle hatte Langheinz. Er putzte ſie zur lauten Luſtig⸗» allem keit des Komikers auf, ohne ſie in allen Augenblicken von innen iſerer Le heraus mit Humor zu ſpeiſen. Sehr nett war Sladeck als Schau⸗ ranwach ſpielſünger mit dem Sprachfehler; Lene Blankenfeld war eine ſunde J ſehr energiſche Courths⸗Mahler, Gaugl ein überlebhafter Welten⸗ ng. bleil bummler. In dem bunten Drunter und Drüber(auch des Dac⸗ urz vor ſtellungsſtils und der ſtückfremden Dekorationen) bewährten ſich zendepun jeder in ſeiner Art: Helene Leydenius, Laura Wagner, Elvira Erd⸗ ründung mann, Julie Sanden, Willy Birgel, Joſef Renkert, Neumann⸗Hoditz, utſchen Walter Felſenſtein. Als Spielleiter fungierte E. Felber; e⸗ gibt e Idee Dinge, die ihm beſſer liegen. hs. 1 möch ift⸗ unz Runſt und Wiſſ enſchaſt agan Die Preisträger des beſten Romans für die„Kölniſche Jei. ortes, tung“. In einem von der„Köln. Zeitung“ erlaſſenen Preis⸗ den. 2 ausſchreiben für den beſten Roman wurden Preiſe zuerkannt: Hans ſamme Leip in Hamburg(10 000 Mk.), Robert Hohlbaum in Wien da vo (7500 Mk.), Paul Gurk in Berlin(5000 Mk.). Das em S kollegium beſtand u. a. aus Thomas Mann, Wilhelm Schäfer, Wil⸗ ſtiege helm Schmidtbonn und Prof, v. d. Leyen. Der Leipſche Roman 1 or! Ju heißt:„Godekes Knecht“. Hans Leip, der früher das Kunſt⸗ le 18 referat des Hamburger Anzeigers verſah, iſt auch als Graphiker ſe be hervorgetreten. * 0 zanuar 15210, den 2. Januar 1925 3. Seite. Ar. —— Kläger erka Beklagten g der Bekla teln von 32 denshaltung Aene Mannheimer Jeitung(Morgen⸗Rusgabe) p en eichsrichtzahl iner in gleie k in Höhe rteil haben b. elegt. Die g: nicht erden als b. Februar 1ʃ nur 15 5 richt hat ckgewieſ Unſere Führer zum neuen Jahr e neujahrsſpiele— der 1. F. C. N. gewinnt gegen vaſas⸗OSudapeſt M. T. K. Budapeſt von erlandesger Schwarz⸗weiß Eſſen einwandfrei beſiegt— 1. F. C. Freiburg gegen Graöjanski„Agram:3 Aung und G worden. t iſt folgen. 2 9 iolenr aer; Leitgedanken zum neuen Jahre 1 doeagncr Jahreswechſel bildet die Zeit des Rückblickes und der Aus⸗ it 2 A Unach dem Kommenden. Gerade in den deutſchen Leibes⸗ 7 en haben die letzten Monate große Wandlungen gebracht und Ilmäßla iſt ſen wir Veranlaſſung genommen, die Führer um einige Worte kaufsverpfllen, die den Weg zeigen ſollen, den ſie im Laufe des Jahres die Kaufſa werden. keinen ſolch Slaatsſekretär Dr. Theodor Lewald, E. 2 idend 11 abälident des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen ls Käufer a Mitglied des Olympiſchen Komitees. deutſche Turn⸗ und Sportbewegung geht mit günſtigem ritte bewillk in das neue Jahr. Auf vielen Sportgedieten, insbeſondere in im Wege deichtathletik, im Schwimmen, im Tennis, im Skilauf, haben genen 60 Jeiſtungen von internationaler Höhe gezeigt; das nächſte Jahr es Wcb benddeſe Stellung Deutſchlands noch erhärten. Wir werden zum 5 dem 88 Male wieder in den internationalen Verhandlungen des ge⸗ dsgericht 15 Sportweſens mitwirkend auftreten. Die öffentliche Auf⸗ zahlung ni amkeit auf die Bedeutung unſerer Sache, die Förderung durch 1022 in Veinden und Behörden werden uns treu bleiben. Möge das Jahr tzahl ſind uns weiteren Aufſchwung bringen!“ es muß ab 4 J unterleg, gez.: Dr. Theodor Lewald. Vorderurte Oberbürgermeiſter Böß Aauch irſtandsmitglied des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibes 7 übungen rn um ein „Si2 Abſ. Leibesübungen ſind das Sehnen unſerer Ju ie F gend, die Freude acht ſ anſtafwollen Nannes, die immer mehr ſich erfüllende Hoffnung lters auf einen geſunden Nachwuchs in unſerem Volke. leibesübungen ſind ſittliche Volksverpflichtung. Möchten im h Jahre ſich immer weitere Kreiſe auf dieſe Pflicht beſinnen und ſch zur Tat ſchreiten. gez.: Böß, Oberbürgermeiſter.“ Dr. Carl Diem. n grogeflalſekretär des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen. om me rſ, Das Jahr 1924 hat den Stillſtand der Bewegung wieder in recher bolräftiges Anſteigen übergehen laſſen. Das Jahr 1925 wird darin ingen ſindn. Es bringt uns die Vorbereitung zu den Deutſchen Kampf⸗ Die Einen und die erſte Arbeit für die Teilnahme Deutſchlands an den ungen unſipiſchen Spielen in Holland. Nach innen gilt es, die Einig⸗ wurde einu wahren, nach außen, Deutſchlands Leiſtung auf dem Gebieke fiele. 1 fgefunden Turnen und Sport unwiderleglich zu beweiſen. „weiteren 0 gez.: Dr. Carl Diem.“ ließen in ire zurück Profeſſor Dr. Berger, orſitzender der Deutſchen Turnerſchaft, Vorſtandsmitglied des —— Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen. „Turnen und Sport haben im Laufe des Jahres 1924 bis unbedeutende Reſte ihre Mitglieder von einander in llermeiſter Fällen in ganz friedlicher Weiſe. Es zeigte ſich, daß beiden Parteien zum Vorteil ausgeſchlagen iſt. Beide haben er geworben und eifriger gearbeitet als je zuvor, ſo daß ſie Arbeitsloſigkeit und ſonſtiger Hemmungen keinen Mitglieder⸗ iſt zu verzeichnen haben Umfang und Inhalt der Betätigung man bei Sportbund und Deutſchere Turnerſchaft kaum noch rſcheiden können, beiden ſind ihre Leibesübungen Mittel zur ehung wahrer deutſcher Männer und Frauen, und der Sport mit Wiederanknüpfung früherer internationaler Beziehungen Vaterlande zu nützen, wie es die D. T. hofft, indem ſie ihren 2 Ausländern auf ſtammverwandte und„neutrale Völker So können beide Gruppen trotz getrennten Marſchierens überall, 2 darauf ankommt, vereint ſchlagen, ſei es gegenüber der ichgültigteit und Lauheit der Behörden, oder der großen Oeffent⸗ keit gegen die Leibesübungen und ihre Erforderniſſe, ſei es gegen⸗ r dem bewußten oder unbewußten Treiben der Handlanger un⸗ 5 äußeren Feinde. Dieſe ſuchen geheim und offen unſere Ge⸗ heit und Kraft, unſeren Lebens⸗ und Widerſtandswillen zu e und abzutöten, indem ſie unſere Jugend zu unnötigen und be Weenüſſen verlocken, oder ihnen einen falſchen und ver⸗ ichen Begriff von Freiheit und Recht beibringen. Hier ſteht r Feind, und wir müſſen und wollen ihn gemeinſam be⸗ ſpfen. Donn kann das Jahr 1925 der Beginn leiblichen, ſitt⸗ ſen und darum völkiſchen Aufſtiegs werdenl“ gez. Dr. Berger, 1. Vorſ. der D. T. Vörſthend Dr. Geiſow, wrſtzender des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes. . Sport müge deutſch werden: d.., er ſoll nicht des e e Weiſe ſich in körperlichen Höchſtleiſtungen er⸗ bt von aer 8 ern die Seele des„Volkes der Dichter und Denker“ nte des frailen. gillei uns die Quele einer neuen deulſchen Sillichteit, norden. den en zur Tat ſtärkt, in dem Einzelnen ſtets nur das ſionäre nende Glied der Allgemeinheit ſchaut und i ahn das — ernt Rechtsanwalt Lang. nnigen Vorſitender der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletil. iederen„An Deutſchlands Leichtathleten! Zu Beginn dieſes Jahres war anſtalt deutſche Wirtſchaft auf ihrem Tiefpunkt an 4 10 erſpielt bendlich wiedor ſeſten Boden unter den Füßen e Selden Kol. agt ſich die deutſche Zähigkeit und deutſcher Lebenswille langſam, enutzte er unentwegt zu den lichteren Seitem de⸗ 1? Es Ganz beſonders erfreulich aber ſind die Zeichen des Aufſtiegs in brave ſerem ſchönen deutſchen Sport zu erkennen. Ueberall fühlen wir u er⸗ s Anſchwellen von Lebenskraft und geſunder Lebensfreude, üiberall te Art ünt es friſch auf alten Stämmen und drängen junge Schößlinge 5 die Togeslicht.— Hervorragendes Können hot ſich im ahgelgufenen erſten ihr bei unſeren„Aktiven“ gezeigt, neue Höchſtleiſtungen konnten dank⸗ den Annalen dieſes erfolgreichen Jahres verzeichnet werden und uſtig⸗ r allem hat ſich gezeigt, wie ſtark ſich der„gute Durchſchnütt“ innen ſerer Leiſtungen gehoben. Ein packender Jugendtaa ſcharte unſere ſchau⸗ ranwachſenden Kräfte in Detmold um ihre Führer und ſenkte eine ſunde Ideen, erhebende Gedanken an Vaterland und Pflichterfül⸗ elten⸗ ng. bleibende Erinnerungsbilder in die empfänglichen Herzen.— Dar⸗ urz vor dem Jahresende trat für unſeren Sport ein bedeutſamer ſich lendepunkt ein: die Gründung des Deutſchen Sportbundes. Dieſe Erd⸗ ründung iſt ein entſcheidender Markſtein in der Geſchichte des oditz, utſchen Sports, bedeulet jedoch keine völlig neue, zuſammenhang⸗ gibt e Jdee, ſondern die eindrucksvolle Verwirklichung einer alten, 18. in möchte faſt ſagen, ſelbſtverſtändlichen Idee der Einheit und eines ift⸗ und zielbewußten Zuſammenſchlaſſes.— Weit über die Be⸗ Uuna des Augenblicks, ſa ſogar über die deutſchen Sportverbände Symbol des Einheitsgedankens gelten für alle Kreiſe deutſchen Jei- ortes, als Mahnung für alle Säumigen, als Warnung für alle teis- uen, Mißgünſtigen und Störenfriede. Es iſt ein Bekenntnis zum ans ſammenſchluß aller Kräfte und des ehrlichen Willens zur Förde⸗ zien a von deutſcher Volkskraft und deutſcher Volksgeſundheit. In ter« em Sinn kann der Sportbund ols ein erfreuliches Zeichen des Bil⸗ ſſtieges und der Geſundung angeſehen werden.— Das neue nan or! In greifbare Nähen rückt es uns die Gedanken an die Kampf⸗ nſt.e 1926 in Köln und an die Olympiade 1928 in Amſterdam. ker de beiden Zielvunkte vor Auagen werden wir unentwegt weiter Das 25 Stundenrennen in Berlin arbeiten an der Entwicklung und Ausbreitung unſerer Ideen, an der Förderung von Leiſtung und Organiſation. Unbeirrbar aber werden wir nach wie vor einem Leitgedanken folgen: Keine Kraft vergeuden an Zank, Hader und Uneinigkeit, ſondern allen Willen und alle Energie zuſammenraffen zur Arbeit, zur Leiſtung im In⸗ tereſſe unſerer geſunden Ideen, unſerer Jugend und unſeres ganzen Volkes.“ gez. F. P. Lang.“ Heinrich Stevens, Präſident des Bundes Deutſcher Radfahrer „Der Sport iſt als Idee nur dann vollendet, wenn er als Weg⸗ bahner das Gute ſelbſt unbewußt mit ſich reißt, das Schlechte je⸗ doch bewußt zerſchmettert. Dieſem Ziele ſind wir noch fern. Darum werde unſer Wille zur reſtloſen Erkenntnis härter und härter. Das iſt mein Neujahrswunſch.“ gez. Heinrich Stevens, Präſident des BDR. Dir. Oskar Ruperkti, Vorſitzender des Deutſchen Ruder⸗Verbandes, Mitglied des Olym⸗ piſchen Komitoes. „Auch der Sport kannte Inflationszeiten. Der damalige Zu⸗ ſtrom an Mitgliedern kann nur erhalten werden, wenn auch im Ruderſport der Grundſatz der Mehrarbeit geleiſtet wird. Plan⸗ volle Arbeit heißt organiſierte Arbeit. Daran hapert es noch viel So glänzend wie die ganze Uebungsarbeit z. B. früher im deutſchen Heer organiſiert war, mit ihrer Verthilung von Verantwortlichkeit und Freiheit, mit dem klaren Arbeitsprogramm und dem ſchnellen Ausſcheiden aller Verſager, ſo ſchlecht iſt ſte heute noch in den mei⸗ ſten Vereinen organiſiert. Sie muß organiſiert werden mit weit geſteckten Trainingszielen, und genauem Arbeitsplan und der Ein⸗ ſtellung zahlreicher Ausbildungs⸗ und Hilfskräfte, die im Rahmen ihrer Aufgabe beweglich und auch verantwortlich gemacht werden müſſen. Nötig iſt weiter ein auſgeklärter Deſpolismus, Verſamm⸗ lungen, Sitzungen, Reden, Beſchlüſſe, drohen die Arbeitskraft eines Herkules zu überwuchern. Und dann wählt in dieſe Arbeit nicht nur die Alten hinein, ſondern vor allem die Jugend. Solange Deutſchland die Angſt vor ſeiner friſchen Jugend behält, wird es die ſchönſten Möglichkeſten ver paſſen. gez. Ruperti. die geſtrigen Fußballwettkämpfe in Süddeutſchland Vaſas Budapeſt— 1. F. C. Nürnberg:1 Der Deutſche Meiſter gewinnt durch einen 11 Meter nach äußerſt unfairem Spiel der Gäſte Einen böſen Reinfall erlebten am Neujahrstage die 6000 Zu⸗ ſchauer, die gekommen waren, um die Mannſchaft des F. C. Vaſas⸗ Budapeſt im Kampf mit dem Deutſchen Meiſter zu ſehen. Das Er⸗ ſcheinen der Ungarn war mit aroßer Reklame angekündigt worden, ſo daß die Erwartungen auf die Leiſtungen der bisher in Nürnbera⸗ Fürth unbekannten Elf ziemlich hoch geſchraubt waren. Nach dem am Neujahrstaa Gezeigten. muß man die Verpflichtung der Magyaren als alotten Fehlgriff bezeichnen. Abgeſehen von der minimalen Spielſtärke der Budapeſter, deren Niveau ſich kaum über die einer mittelmäßigen Kreisligamannſchaft hinaushebt, benahmen ſich die Gäſte auf dem Spielfeld in einer derart ſkandalöſen Weiſe, wie man es bis jetzt noch von keiner ausländiſchen Mannſchaft geſehen hat. Im Foules⸗Spiel überboten ſie alles bisher Dageweſene. Das, was die Spieler gezeigt haben, ſollen und können ſie zu Hauſe machen, wir jedenfalls bedanken uns für ſolchen Beſuch. Hätte Herr Seiler⸗ Chemnitz ſich nicht von Rückſichten leiten laſſen, wie er es in Wirklichkeit tat, ſo hätte er mindeſtens 4 Mann alatt vom Platze weiſen müſſen. Wie die beiden Verteidiger an den Mann aingen, war direkt lebens⸗ gefährlich und man kann es den Klubſtürmern nicht verdenken, daß ihnen nach kurzer Zeit jegliche Luſt am Spiel verloren aing. Sich in einem Privatſpiel und überdies noch von Ausländern, die Beine ab⸗ ſchlagen zu laſſen, iſt zu viel verlangt. Auf alle Fälle ſeien dieſeni⸗ gen Vereine. die Vaſas noch zu Spielen verpflichten wollen, dringend gewarnt. Hoffentlich kommt das Verhalten der Budapeſter in Nürn⸗ bera auch dem unagariſchen Fußballverband zu Ohren, damit er Vor⸗ kehrungen trifft. daß das Anſehen des unaariſchen Fußballſportes durch diſziplinloſe Auchſportler, wie die Mannſchaft der Vaſas be⸗ zeichnet werden muß, nicht in den Schmutz gezogen wird. Das Treffen ſelbſt litt unter den ſehr ſchlechten Platzverhältniſſen. Die aroßen Waſſerlachen, die über das ganze Spielfeld verteilt waren, verhinderten das Zuſtandekommen der Kombination und ent⸗ zogen den Spielern ſealiches Standvermögen. Der Deutſche Meiſter zeigte zu Beginn des Kampfes ganz nette Leiſtungen. Sein Spiel wurde aber bald recht luſtlos, beſonders der Sturm ſpielte, nachdem die einzelnen Spieler von der unfairen Ver⸗ teidiaung der Budapeſter ziemlich mitgenommen wurden, recht be⸗ hutſam. In ihm war Träag wieder die treibende Kraft. Hochaeſang wartete mit einigen feinen Schüſſen auf. In der Läuferreihe, konnte der junge Geiger nicht ſo aut wie ſonſt gefallen, dagegen war Schmidt ſehr aut im Schwung. Ueberragend ſchaffte wieder Popp in der Ver⸗ teidigung, Roſenmüller hatte nur einigemale Gelegenheit zum ein⸗ greifen. was er in ſicherer Weiſe erledigte. Bei den Gäſten zeigte die linke Sturmſeite einſchließlich Mittel⸗ ſtürmer abgerundete Leiſtungen. Außerdem iſt noch die Arbeit des Mittelläufers zu erwähnen. Ueber die Verteidiguna iſt das Nötige bereits geſaat. Der Torwart dürfte der beſte Mann der Gäſte ge⸗ weſen ſein. Herr Seiler war zur allgemeinen Zufriedenheit tätig, nux hätte er unbedinat energiſcher gegen das unfaire Spiel einſchrei⸗ ten müſſen. * 1..C. Freiburg— Gradjanski Agram 223(:0) Die Jugoſlaven gewannen das Spiel durch ihre größere Schnel⸗ ligkeit und durch den größeren Elan. Die Freiburger zeigten ein recht gutes Spiel und konnten in der erſten Halbzeit bereits durch ihren Mittelſtürmer in Führung gehen. Nach dem Seitenwechſel konnte Agram bald ausgleichen und dann mit:1 in Führung gehen. Freiburg kämpft prächtig, konnte jedoch den ſiegbringenden Torſchuß nicht verhindern. Ddie Agramer Gäſte zeigten die größere Durchſchlagskraft und die größere Schnelligkeit. Sehr gut war die Verteidigung und der Mittelläufer. 0 Bei Freiburg trägt der Torwart, der zwei haltbare Bälle paſſieren ließ, die Hauptſchuld an der Niederlage, Der allſeits faire und intereſſante Kampf befriedigte ſehr. * Sp. B. Wiesbaden— C. Athlefſque Paris:0 Die Pariſer führten außer einer großen Schnelligkeit wenig Vorteile ins Feld. Sie kamen gegen das beſſere Spiel und die ſyſtemvollere Arbeit der Wiesbadener nicht auf. Das Spiel litt ſehr unter dem ungünſtigen Wetter. * J. G. 1903 Ludwigshafen— B. f. R. Oggersheim:0(:0) Ecken 11:3 Auf dem 190ger Platz ſtanden ſich im Rückſpiel der Varder⸗ pfalskreisliga obige Vereine gegenüber. Da nur dieſes eine Spiel in Ludwigshafen ſtattfand, hatte ſich eine große Zuſchauermenge eingefunden. Mit dem hohen:0 Reſultat konnte ſich 1903 gegen die im Vorſpiel erlittene:0 Niederlage glänzend revanchieten und durch dieſen Sieg an die zweite Stelle der Tabelle vorarbeiten. Bei Ausnützung aller Chancen hätke das Reſultat ſicher zweiſtellig werden können. Oggersheim kam, beſonders in der zweiten Hälfte, nie zur Geltung. Seine Durchbrüche waren immer Einzelleiſtun⸗ gen und verpufften vor dem Tor. Die erſte Halbzeit erbrachte, da 1903 gegen den Wind ſpielte ein offenes Spiel. Nach Seitenwechſel war Ludwigshafen Herr der Lage und ließ Oggersheim nicht zu Worte kommen. Fünf Tore ſind das Ergebnis des 1903er Sturmes in dieſer Zeit. Das Spiel ſelbſt wurde in einem flotten Tempo unter vorzüglicher Leitung des Schiedesrichters Herrn Bachmann⸗Frankfurt durchgeführt. Nach Anſpiel der Ludwigshafener entwickelte ſich ein offenes Spiel. Kaum hat der Oggersheimer Torwächter den erſten Schuß abgewehrt, endet ihr Angriff in einer Ecke, die aber nichts ein⸗ bringt. Der 1908er Sturm entpuppt ſich in der Folge als der gefährlichere, die linke Seite trägt die Angriffe vor des Gegners Tor. Die beiderſeitigen Angriffe gehen in der Hauptſache nur bis zu den Verteidigungen. Langſam erringt 1903 die Oberhand⸗ Die erſte Ecke endet nach einem Weitſchuß des rechten Näufers daneben. Endlich in der 22. Minute wird der Bann gebrochen Rechtsaußen von 1903 gelingt ein Flankenlaufz er ſpielt dem Halb⸗ rechten gut zu, der Torwächter ſtartet zu ſpät und der Schuß ſitzt im Kaſten.:0 für 1903. Die Platzherren bleiben weiter im Vor⸗ teil, doch iſt ihre linke Sturmſeite zu ſehr abgedeckt, um Erfolge erzielen zu können. Die Angriffe der Gäſte bringen nur zwei Ecken ein, die jedoch keine Verwertung finden. Mit:0 für 1903 werden die Seiten gewechſelt. Sofort nach Wiederbeginn ſtellt der Ludwigshafener Halblinke durch ſchönen Schuß das Reſultat auf:0. 1903 gewinnt nun dauernd an Ueberlegenheit. Der rechte Sturmflügel wird jetzt mehr beſchäftigt und hat die gegneriſche Verteidigung reichlich Arbeit, ihr Heiligtum rein zu halten. In der 15. Minute ſetzt der 1903er Linksaußen einen Schuß an die Querlatte, der Ball kommt zum Rechtsaußen, der ihn im Nachſchuß an den Torpfoſten jagt, von wo aus er ins Tor abprallt. Oggersheim kann ſich nicht mehr zu⸗ ſammenfinden und ſieht ſich in ſeine Hälfte zurückgedrängt. Seine Abwehr bringt dem Gegner einige Ecken ein, ohne daß an dem Re⸗ ſultat etwas geündert wurde. Erſt in der 26. Minute kann der Halblinke zum vierten Tor für 1903 verwandeln. Fünf Minuten ſpäter fängt der Oggersheimer Torwächter den Ball, zögert aber im Abſpiel, hart bedrängt vom 1908er Halbrechten, der ſich das Leder erkämpft und Nr. 5 ſitzt im Netz der Gäſte. Durchbrüche des Oggersheimer Linksaußen macht der Ludwigshafener Tor⸗ wächter unſchädlich. Die elfte Ecke für 1903 nützt ihr Halbrechter zum ſechſten und letzten Tor aus. Bald darauf Schluß. ch. Fußball in Weſtoͤeutſchland Schwarz⸗weiß Eſſen— M..A. Budapeſt:1 Der ungariſche Meiſter verliert das erſte Spiel ſeiner Reiſe— Schwarzweiß Eſſen in Höchſtform erringt einen verdienten Sieg Das Unglaubliche wurde zum Ereignis. M..., der 15malige ungariſche Meiſter und eine der beſten Mannſchaften des Kontin⸗ gents hat mit ſtärkſter Aufſtellung gegen Schwarz⸗weiß Eſſen, den Ruhrgaumeiſter verloren. Wenn das die Sportgemeinde geahnt hätte, wäre der Kampf trotz Neujahr und trotz des ſchlechten Wet⸗ ters beſſer als von 4000 Zuſchauern beſucht worden. Die hohe Fußballkunſt der Gäſte wurde ſchon in den erſten Spielminuten klar. Die Ungarn wurden ſelbſt den höchſten tech⸗ niſchen Anforderungen mit ſpielender Leichtigkeit gerecht. nach ganz kurzer Zett ſtellte ſich jedoch heraus, daß ihnen die Eſſe⸗ ner hierin kaum nachſtanden. Das Manko erſetzten ſie durch ver⸗ mehrten Eifer. Und als ſie merkten, wie flüſſig ihre Zuſammen⸗ arbeit war und wie ſehr alles klappte, ſtellte ſich bei ihnen auch die gewiſſe ſelbſtſichere Ruhe ein, die dann ſpäter zum Erfolg führen ſollte. Schon nach einer Viertelſtunde war es mit der Ueberſegen⸗ heit der Gäſte vörbei. Schwarz⸗weiß konnte den Kampf offen ge⸗ 5 8 0 Nach zähem Ringen beiderſeits verlief die erſte Halbzeit torlos. Kurz nach der Pauſe ging Eſſen durch den Rechtsaußen Sahm in Führung. Das Spiel zeigt jetzt eine Keberlegenzeit der Eſſener, jedoch konnte Budapeſt durch Molnar den Ausgleich erzielen. Schwarz⸗weiß ſpielte unentwegt weiter und es gelang der großen Energie des Ruhrgaumeiſters abermals das Führungstor zu er⸗ zielen. In den letzten 10 Minuten riſſen die Budapeſter die ganze Mannſchaft nach vornen. Aber Eſſen konnte auch dieſe Periode dank ſeiner vermehrten Arbeitsleiſtung gut überſtehen. Der Sieg der Eſſener iſt nach den Torgelegenheiten durchaus verdient. * S. u. S. Elberfeld— Slavia Prag:0(:0) Die Prager, die heute mit Erſatz antraten, lieferten ein Spiel, das dem der Elberfelder in punkto Technik weit überlegen war. Das aufopferrnde Spiel der Elberfelder Mannſchaft, die einen guten Tog hatte, brachte es jedoch fertig, dem Spiel einen offenen Verlauf zu geben. Die vielen Angriffe des vorzüglichen Prager Sturmes führ⸗ ten in der 17. Minute zum erſten Erfolg. Die weiteren An⸗ ſtrengungen der Gäſte ſcheiterten an der tapferen Elberfelder Ver⸗ teidigung, ſo daß es mit:0 für Prag in die Pauſe ging. Nach dem Seitenwechſel blieb das Spiel ſtets offen. Die(9. Minute brachte einen ſchönen Prager Vorſtoß, der mit einem un⸗ haltbaren Schuß durch den Halblinken der Gäſte zum 2. Erfolg fün Prag gekrönt wurde. Beide Mannſchaften verſuchten ohne Erfolg das Ergebnis beſſer zu geſtalten, aber es blieb bei dem 210, einem redlich verdienten Sieg der Prager Gäſte, die einen vorzüglichen Eindruck hinterließen. 5 Düſſeldorf 04/1910 kombiniert— Phönix Ludwigshafen:2 1·0) Das Spiel hatte unter ſchlechten Bodenverhältniſſen zu leiden. Man ſah zwei ebenbürtige Gegner im Kampf, der verdientermaßen unentſchieden endete. Die Ludwigshafener zeigten gutes Durch⸗ ſchnittskönnen, konnten ſich aber durch übertriebenes Kombinations⸗ ſpiel vor dem Tore des Gegners nicht durchſetzen. Die Düſſeldorfer Kombination fand ſich ſchneller zurecht und konnte in der erſten Halbzeit dem Spiel ihren Willen aufdrücken, ſo fiel auch in der 30. Minute das erſte Tor für Düſſeldorf nach einer Flanke, die der Mittelſtürmer entſchloſſen verwandelte. Alle Anſtrengungen der Gäſte, auszugleichen, blieben bis zur Pauſe vergeblich. Ludwigshafen drückt nach der Pauſe erheblich auf das Tempo und konnte auch in der 5. Minute den Ausgleich erzielen. Aber wenige Minuten ſpäter ging Düſſeldorf durch den Mitlelſtürmer in Führung. Erſt 15 Minuten vor Schluß gelang es dem Halbrechten von Phönix, eine ſchöne Flanke zu verwerten und das verdiente Aus⸗ gleichstor abermals zu erzielen. 9050 * ** Städteſpiel Prag—Dresden:0(:0) Dresden, 1. Jan.(Eig. Bericht.) In Dresden ſtanden ſich vor etwa 6000 Zuſchauern die Aus⸗ wahlmannſchaften von Dresden und Prag gegenüber. Prag hatte die Viktoria Ziskov mit der Vertretung beauftragt. Die Gäſte zeig⸗ ten ein ſehr gutes Spiel. Sie waren vor allen Dingen im Feld. ſpiel überlegen. Bis zum Seitenwechſel war der Ausgang des Sofe⸗ les noch vollkommen offen, zumal Presden gegen Ende der erſten Holbzeit eine Anzahl Torgelegenheiten hatte. Nach der Pauſe arbeitete der Dresdener Angriff mehr günſtige Torgelegenheiten heraus, jedoch verſtand der viel zu weiche Innen⸗ ſturm keine auszunützen. den Gipfelpunkt der Schußunſicherdoit Schon 4 zwei Mannſchaften. ball nur den Beſten und Reifſten geageben iſt. und Schlagkraft der Aktionen„einwickelt“, alſo Endes eben der Sieg ſchlechthin. 6. Seite. Nr. 1 Freſtag, den 2. Januor 1928 zeigte in der 80. Minute der Mittelſtürmer Dresdens, als er drei Meter vor dem Tore ſtehend, unbedrängt einen Ball vorbeiſchoß. Die Dresdener hatten ein Unentſchieden verdient. Wenn auch die ſpielkulturelle beſſere Leiſtung von den Pragern gezeigt wurde, ſo hatten die Sachſen doch die weitaus beſſeren Torgelegenheiten. Bei Dresden war die Abwehr der beſte Mannſchaftsteil, während der Angriff an einer beiſpielloſen Schußunſicherheit krankte. Bei Prag zeigten der rechte Verteidiger und der Mittelläufer die beſten Leiſtungen. Terminfeſtſetzung für den Fußballſpork. Der deutſche Fußball⸗ bund gibt amtlich einige Termine für bevorſtehende ger 1 8 i g⸗ niſſe bekannt. Am 22. ſteigt in Hamburg das Po⸗ kalſpiel zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland. Für die deutſche Fußballmeiſterſchaft 1924/25, die erſtmalig nach einem neuen Syſtem ausgetragen wird und ſechzehn Mannſchaften der ſieben Landesverbände im Kampf ſehen wird, ſtehen folgende Daten feſt: 1. Vorrunde am 3. Mai, 2. Vorrunde am 17. Mai, Zwiſchenrunde am 24. Mai, Schlußſpiel am 7. Juni. Süd⸗ und Weſt⸗ deutſchland ſtellen zur Meiſterſchaft je drei, Norddeutſchland, Mittel⸗ deutſchland, Berlin, Südoſtdeutſchland und der Baltenverband je n. Der Länderkampf Deutſchland⸗Holland findet am 29. März ſtatt. Gegen Schweden und Finland kommen wahrſcheinlich der 21. bezw. 28. Juni in Frage, während für das Län derſpiel mit der Schweiz bereits der 25. Oktober als Ter⸗ min feſtſteht. Aus Anlaß des 25jährigen Beſtehen des 5. Kreiſes des Deutſchen Fußballbundes finden unter Beteiligung aller Landes⸗ verbände Jubiläumsſpiele ſtatt. Die Vorrunde hierzu gelangt am 6. September zum Austrag. Zwiſchenrunde und Endſpiel werden in der Zeit vom 2. bis 4. Oktober in Leipzig zur Entſcheidung kammen, wo gleichzeitig große Jubiläumsfeſtlichkeiten ge⸗ plant ſind. * Inkernationaler FJußballſpork. Der Internationale Fußball⸗ Verband(F. J. F..) hat beſchloſſen, auf den 23. Mai d. Is. eine Schiedsrichterkonferenz nach Prag einzuberufen.— Der uruguayiſche Fullballverband hat dem uruguayiſchen Meiſterklub Elub Nacional Montevideo die Erlaubnis zur Durchfüh⸗ rung einer Tournee nach Euro pa erteilt. Die bekannten tſchechi⸗ ſchen Fußball⸗Vereine Sparta⸗Prag, Slavia⸗Prag, D. F. C. Prag, A. F. K. Brſovice Zizkop, Liben, C. A. F. K. und Blue Star Brünn haben ſich als Profeſſionalklubs erklärt. Die engliſche Jußballmeiſterſchaft der Profeſſionalliga iſt mit den drei letzten Spieltagen von 25.—27. Dezember zur Hälfte er⸗ ledigt. In der Meiſterſchaft der erſten Diviſion ſteht Weſtbromwich Albion mit 32 Punkten aus 23 Spielen an der Spitze vor Hudders⸗ field Town mit 30, Birmingham mit 29 und Bolton Wanderers mit 28 Punkten. Die Meiſterſchaftsſpiele werden in den nächſten Wochen durch die bedeutenden Treffen um den engliſchen Pokal mehrfach unterbrochen. der Torſchuß Eine fußballſportliche Betrachtung von Auguft Müßle, Karlsruhe. Ohne Zweifel iſt es gerade die in neuerer Zeit durch die Ent⸗ wicklung auf natürlichem Wege zu reichſter Entfaltung kommende Technik des Fußballſpiels, die als Fertigkeits⸗ und Fähigkeits⸗ maßſtab für das Können einer Mannſchaft bezw. eines Landes dient, und auch vom äſthetiſchen Standpunkt aus nicht freudig genug begrüßt werden kann,— aber ſchließlich bleibt der Fußball in ſeinem Grundelement eben doch ein Kampfſpiel, und alle Fähigkeiten einer Mannſchaft, ſei es in techniſcher, taktiſcher oder überhaupt intellektueller Hinſicht, ſind nur Mittel zum eigentlichen Endzweck des Sieges, der nur wieder im zählenden Tor zum kontre⸗ ten Ausdruck kommt. Ein Mannſchaft kann techniſch ſo und ſo ⸗ mal beſſer ſein, im Feldſpiel entzücken, aber was ſchließlich— nach außen— doch den Ausſchlag gibt, iſt eben der Torerfolg, um den doch eigentlich in der Hauptſache gerungen wird! Wohl kann ſich der Zuſchauer am techniſch beſſeren, aber unterlegenen Gegner erbauen, ja. den größeren Genuß und die innere Befriedigung an ihm haben, aber nach außen tritt alles Schildern dieſer Tatſache vor dem wirklichen Zahlenergebnis des Kampfes zurück. Alles verblaßt vor dem Fernerſtehenden, das nackte Reſultat aber bleibt als Letztes. Und wenn wir in Wahrheit die wirkliche und ſpieleriſch gereifte Schußfähig keit im ſchärfſten Licht betrachten, ſo iſt der Moment des Schuſſes im Anſchluß an die techniſch und taktiſche raffinierte Vorarbeit im Felde eben doch der alle techniſche Fähiakeiten und ſeeliſche wie phyſiſche Kraft im Höchſtmoment erfordernde, zuſam⸗ menfaſſende und entſcheidende Augenblick des ganzn Mühens inner⸗ halb der zweimal 45 Minuten. Selbſt Nationalmannſchaften, in punkto Technik auf ſelbſtverſtändlicher Höhe ſtehend, verſagen im Schuß, was nur zu deutlich vor Augen führt, daß dieſes Moment der konzentrierten Spann⸗ und Schlagkraft im kampfesharten Fuß⸗ Selbſt die glänzend⸗ ſten Vertreter unſeres Sports— und im engeren Sinne des An⸗ griffſpiels— verfügen nicht immer über dieſen Gipfelpunkt voll⸗ endeter Reife, und auch der begeiſtertſte Anhänger der techniſchen Künſte erlahmt, wenn der zündende Funke des Schuſſes als geniale Krönungund Abſchluß der geſamten Vorarbeit auf die Dauer immer wieder ausbleibt; abgeſehen davon, daß auch die gefeiertſte Technik ihre Grenzen hat, und allzu überſpannt, die Urſprünglichkeit, Friſche ſchwächt. Auch hier zeigt die Beſchränkung wirklich den Meiſter. Daß das Tor⸗ ſchießen, das Torerzielen auch den packendſten und einſchlagendſten Augenblick— nicht nur beim Laien und Anfänger— in den wo⸗ genden Kampfſgenen darſtellt, zeigt die momentane Begeiſterung und Hingeriſſenbeit beim erzielen eines guten Treffers, hinter dem nicht ſelten die Spannkraft von Stunden liegt, und der erſt doku⸗ mentiert, daß der gegneriſche Wall der Technik und Taktik, des Willens und eiſernen Widerſtandes— in dieſem Augenblick wenig⸗ ſtens—, durchbrochen iſt. Hören wir das Toſen der heute ebenfalls zum großen Teil geſchulten Menge, ſehen wir das Leuchten im Ant⸗ litz der erfolgreichen Mannſchaft, nehmen wir den ſpontan beglück⸗ wünſchenden Händedruck der Kameraden im Felde als das, was ſie in Wirklichkeit ſind: die ungekünſtelte Spiegelung des Eindrucks der ſpieleriſchen Leiſtung! Und ſo wollen wir der Ge⸗ jahr aus dem Wege gehen, durch allzu einſeitiges Hervorheben und Feiern der rein techniſchen Seite unſeres Sports— die ja als eigentliche Gipfelleiüünng auch den gereiften Tarſchuß umſchließt—, in jene Bahnen zu gleiten, die vom eigentlichen Ziel des Kampfes im Fußballfelde ablenken und uns verweichlichenden, allzu ver⸗ feinerten Idealen entgegenführen. Verlieren wir das Natürliche wmicht aus dem Auge Wie srzieltan DTuore ſind und Rloihon ſakten Ein Spiel ohne Tore iſt eine Muſik ohne Schlagwerk; aber nur jener königliche Schlag, der dem gewandten Geaner im Zuſammenballen des Angriffswillens, auf der Höhe des Kampfmoments in letztem Zuſammenreißen, in blitz⸗ haftem Erfaſſen und Elan die Klinge niederſchlägt und jenes einzig⸗ artige Hochgefühl im Spieler und Zuſchauer erzeugt, wie keiner der unzähligen übrigen Spielmomente—— oder höchſtens nur die ebenbürtige Gegenleiſtung meiſterhafter Abwehr dieſes Entla⸗ dungsblitzes, die dieſen aber ſelbſt wieder in ſeiner ganzen Be⸗ deutung hervorhebt. Weitere Ergebniſſe Privatſpiele. 1. F. C. Nürnberg— Vaſas Budapeſt:0: F. C. Freiburg— Gradjanski Agram:3; Sp. V. Wiesbaden— C. A. Paris:0; Union Niederrad— Germania Frankfurt:3; Sp. V. Franken Nürnberg:0: Jahn Regensburg— F. V. Nürn⸗ erg:83. 0 Weſtdentſchland. Schwarz⸗Weiß Eſſen— M. T. K. Budapeſt:1; Städteſpiel Bochum— Düſſeldorf 2; S. u. S. Elberfeld— Slavia Prag:2; Stadtmannſchaft Barmen— Kiſpeſti Budapeſt:3; B. B. 04/ B. f. B. 1910 Düſſeldorf(komb.)— Phönix Ludwigshafen:2; Homburger Sp. V.— K. f. R. Köln 624. Mitteldeutſchland. Dresden: Städteſpiel Dresden— Prag :1: Paeus Mag.— Brandenburg Berlin:0. Spiele im Auslanò Oeſterreich: Florisdorf— Oſtmark Wien:0. Tſchecho⸗Slowakei. Sparta Prag— Admira Wien 710. Schweiz: F. C. Baſel— Simmering Wien:5. Elſaß. A. S. Straßburg— V. f. R. Frankfurt:1. Frankreich. 31. Dezbr.: Stade Francais Paris— Servette Genf, :3: Club Francais Paris— Willem 2 Tilburg(.):2. 1. Jan.: Stade Francais Paris— Willem 2 Tilburg:4; Club Francais Paris— Servette Genf:2. 5 Italien. F. C. Torino— Amateure Wien 01. Spanien. 31. Dezbr.: Real Madrid— F. C. Zürich:6; 1. Jan.: Juelg 2. bene— S. F. G. ee ci, Neat Baaß— 8 6. * RnReue Mannheimer Feitung[Morgen⸗Nusgabe) Rug by Rugby Länderkampf Frankreich Irland:12(:0) Paris. 1. Jan.(Eig. Ber.) In Paris fand heute ein Rugby Länderkampf ſtatt, den Irland mit 12:3 Zählern gewann, nachdem Frankreich bei der Pauſe nach einem Verſuch noch mit:3 führte. Handball Nus der Geſchichte des Hhandͤballſpiels Ueber die Entſtehung des Handballſpieles beſtehen mancherlei Unklarheiten und falſche Anſchauungen nachdem dieſes Spiel in den letzten Jahren einen alles übertreffenden ganz gewaltigen Aufſchwung genommen hakl. Mancher Fachſchriftſteller, ſelbſt ſolche, die Bücher⸗ über das Handballſpiel herausgegeben haben, ſind nicht darüber unterrichtet, wie das Spiel entſtanden iſt. Daher erſcheint von Wert, über den Werdegang des Handballſpieles das zu erfahren, was den geſchichtlichen Tatſachen entſpricht. Handball iſt das jüngſte Volkskampfſpiel das die Deutſche Turnerſchaft in ihr Arbeitsgebiet aufgenommen hat— eigentlich eins der älteſten, ſeit der verfloſſene Zentralausſchuß für Volks⸗ und Jugendſpiele in Deutſchland die machtvoll erhobene Forderung nach Leibesübungen im Freien zielbewußt in die Tat umſetzte. Raff⸗ ball, Korbball, Torball, Wiesbadenerball, Königs⸗ bergerball, alles Spiele, die dem Spielgedanken des Fußballſpiels auf auf ein Fangſpiel nur mit den Händen zu übertragen ſuchten, wur⸗ den in der Deutſchen Turnerſchaft erfunden und mehr oder weniger emſig gepflegt, vermochten ſich aber nicht durchzuſetzen, bis im Jahre 1917 der große Wurf gelang, dem heutigen Handballſpiel Form und Inhalt zu geben, und zwar dem leider zu früh verſtorbenen Frauen⸗ turnwart des„Berliner Tunraths“, Max Heiſer, dem ſpäteren Frauenturnwart des Kreiſes IIIb Brandenburg der Dd. T. Das Weſentliche in ſeinen Spielregeln war, daß zum Unterſchiede von Fußball der Ball nur mit der Hand geſpielt werden durfte, und daß ein Torraum geſchaffen wurde, der beim Torſchuß nicht betreten wer⸗ den darf, um den Angriff und der Abwehr gleiche Kampfkraft zu geben, ferner das große Feld, und das Vortragen des Angriffs als reines Fangſpiel. Die weitere Geſtaltung des Regelwerks zu ſeiner heutigen feſten, gedanklich klaren, reizvollen Art blieb gründlicher Arbeit in der D. T. vorbehalten. Daß dieſe Arbeit gut war und iſt, beweiſt die Tatſache, daß überall auf Vereins⸗ und Schulſpiel⸗ plätzen nach den Regeln der Deutſchen Turnerſchaft geſpielt wird, abgeſehen von einer kleinen Minderheit außerhalb der Deutſchen Turnerſchaft, die aus machtpolitiſchen Gründen anders will. Die erſte e d das Handballſpiel geſchah durch Heiſer in dem Kreisblatt des Turnkreiſes IIIb und in der Zeitſchrift „Damenſport und Damenturnen“. Heiſer hat noch während des Krieges mit aller Kraft das Handballſpiel verbreitet und Spiel⸗ reihen trotz der durch den Krieg bedingten Schwierigkeiten durchge⸗ führt. Wurde durch die Krie, szuſtände, weil die Männer im Felde waren, das Spiel anfänglich ein Frauenſpiel, ſo haben es jedoch nach dem Kriege die Männer aufgenommen. Es fand in ihren Kreiſen die ſtärkſte Verbreitung, und das Frauenſpiel trat erheblich zurück. Es ſcheint notwendig, einmal auf die oben geſchilderte klare ge⸗ ſchichtliche Linie hinzuweiſen, welche die Deutſche Turnerſchaft allein berechtigt, Urſprung und Patenſchaft für das Handballſpiel in An⸗ ſpruch zu nehmen angeſichts der ſchriftſtelleriſchen Kunſtgriffe ſolcher Kreiſe, die ſich durch Geſchichtsklitterung, wie z. B. auf dem Gebiete der volkstümlichen(leichtathletiſchen) Uebungen mit einer glatten Handbewegung als die gegenwärtigen Erfinder hinſtellen. Gewiß hat es auf dieſem Wege Berührungspunkte gegeben— nie hat die Deutſche Turnerſchaft verſchmäht, von anderen zu lernen—, aber ſchließlich iſt die Deutſche Turnerſchaft inbezug auf das Handball⸗ ſpiel ihren eigenen Weg gegangen, der zu ungeahnten Erfolgen führte. Dem Handballſpiel fügte ſich die glückliche Stunde, daß es zu einer Zeit auftrat, als die Deutſche Turnerſchaft den entſchiedenen Schritt tat, ihre Turnkampfziele: Schlagball, Schleuderball und Fauſtball zu Meiſterſchaften des Geſamtverbandes auszubauen Die achtzehn Turnkreiſe der Deutſchen Turnerſchaft waren das Mittel, auch im Handballſpiel die beſten Vereinsmannſchaften auszuſieben, deren Meiſter in Kreisgruppen zu Spitzenſpielen zu führen, wodurch ſchließlich im Endkampfe zweier Mannſchaften der Meiſter der Deutſchen Turnerſchaft ermittelt wurde. Das geſchah erſtmalig 1920 und wurde bisher in jedem Jahre wiederholt. Der Unterbau dieſer Spiele in der Deutſchen Turnerſchaft iſt gewaltig: 1921„„„„ 450 Mannſchaften, 1922 1 950 90 1923„„„ 1869 55 1924 9406 5 Dieſe Zahlen ſind durch genaueſte Zählung in den Turnkreiſen und deren Unterverbänden feſtgeſtellt. was bisher der Deutſchen Turnerſchaft in dieſer Genauigkeit kein Verband für Leibesübungen nachgemacht hat. Leben und Blut erhalten dieſe Mannſchaftszahlen erſt dann, wenn man bedenkt, daß die Mannſchaften nur eine Ausleſe dar⸗ ſtellen, weil ſie ſämtlich zu Wettkämpfen ausgeſondert werden. Der geſamte Handballſpielbetrieb in der Deutſchen Turnerſchaft kann deshalb mit Sicherheit auf das Doppelte an Mannſchaften veran⸗ ſchlagt werden. Was bedeuten dieſe Zahlen? Abertauſende von Srielen im Verlaufe eines Winterhalbjahres, annähernd Hundert⸗ tauſend von Spielern in der Deutſchen Turnerſchaft, die ihre Spannkraft in friſcher Luft und Sonnenlicht verjüngen, Opfer⸗ fähigkeit von Spielwarten und Schiedsrichtern bis an die Grenzen des Möglichen! In dieſer Arbeit wirkt ſich der tätige Gemeinſinn in der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft aus, der ihr ſtets die Bahn gewieſen hat und weiſen wird. Kaòdſport 25=Stundenrennen im Berliner Sporkpalaſt Berlin. 1. Jan.(Eig. Ber.) Zum Schluß des Jahres wartete der Berliner Sportpalaſt noch einmal mit einer aroßen radſportlichen Veranſtaltung, einem nach Art der 6 Tagerennen ausgetragenen 25⸗Stundenrennen auf. Mit 13 Mannſchaften der deutſchen und ausländiſchen Extraklaſſe fand das Rennen eine ausgezeichnete Beſetzung. Als Teilnehmer haben folgende 13 Mannſchaften die 25⸗Stundenfahrt ins neue Jahr an⸗ getreten: Lorenz⸗Krupkat, Golle⸗Tietz. Lewanow⸗Schrage, Huſchke⸗ Paul Kohl, Rütt⸗Verraes, van Neck⸗Bauer. Ferrario⸗Beſtetti, Lang⸗ Weber, Gebrüder Suter, Perſyn⸗Verſchelden, van Bever⸗Stellbrink. Münzner⸗Häusler und Stolz⸗Manthey. Die Veranſtaltung begann am Silveſterabend um 10 Uhr vor vollbeſetztem Haus. Einige klei⸗ nere Rennen leiteten den Abend ein. Eine mit Behrend—Sennecke— Techmer ſchwach beſetzte deutſche Mannſchaft verlor mit 29:34 Punk⸗ ten einen Länderkampf Deutſchland—Ausland gegen die auslän⸗ diſchen Fahrer Du Creter⸗Schweiz. Goller⸗Holland und Jenſen⸗ Dänemark. Neinas⸗Berlin holte ſich den Siea in einem Vorgabe⸗ fahren über 1000 Meter. während Paul Schmidt⸗Berlin in einem 30 Runden Prämienfahren ſiegreich blieb. Dann ſtellten ſich die 13 Paare des 25⸗Stundenrennens dem Starter. Nach einem ſchnellen Beainn ſetzte nach der dritten Wertung ein Vorſtoß der Gebrüder Suter⸗Schweiz das Feld in Unordnung. Die Spitzengruppe bildeten darnach die Paare Rütt— Verraes und Perſyn— Ver⸗ ſchelde mit einer Runde Vorſprung. Nach einer intereſſant ver⸗ laufenen Nacht hatte das Rennen um 7 Uhr morgens kurz nach dem dritten Sport folgendes Ausſehen: 1. Van Neck— Bauer 42 Punkte: 2. Tietz—Golle 33 Punkt: 3. Rütt—Verraes 25 Punkte: 4. Lana—Webert 1225 Herzhauſer,.K. Herkules Pirmaſens, hat letzterer Radrennen in Paris Paris. 1. Jan.(Elg. Ber.) Bei den heute im Wintervelodrom abagehaltenen, ſportlich ſeh intereſſanten Radrennen wurden folgende Ergebniſſe erzielt: Vierertreffer in drei Läufen: 1. Sergeant⸗Frankreich 5 2. Van Kempen⸗Holland 6 Punkte: 3. Giradengo⸗Italien 8 unkte. Das Stundenrennen hinter großen Motoren gewann Ganen⸗Frankreich mit 69,1 Kilometer vor Miquel. * *Für das 14. Berliner Sechstagerennen, das am 13. Januar in der neuen Halle am Kaiſerdamm ſeinen Anfang nimmt, ſtehen bereits zahlreiche Fahrerverpflichtungen feſt. Neben den Deutſchen Lorenz, Saldow, Krupkat, Hahn, Osk. Tietz, Bauer, Lewanow, Stabe und Techmer ſind auch ſchon eine Reihe hervorragender ausländiſcher Fahrer für die 144 Stundenfahrt ge⸗ wonnen worden, wie der ſchnelle Holländer Van Kempen, die Belgier Aerts und Perſyn der alte Sechstagekämpe Brocco⸗ Frankreich, der Schweizer Meiſterfahrer Oskar Egg und der Ita⸗ liener Giorgetti. Brüſſeler Sechskagerennen. Die Mannſchaften für das am 5. Januar beginnende Sechstagerennen in Brüſſel ſind jetzt komplett. Folgende 13 Paare werden am Start erſcheinen: Grenda-Mac Beath, Aerts—Van Kempen, C. Debaets—M. Buyſſe, Perſyn— Verſchelden, Budts—Van Aken, Pagnoul—Duray, Noel— Putzeis, Thysman—Van Meerberghen, A. Maes—Van Boxem, Van Nee— Dewolff, Rielens—Thollembeeck, Frederickr—Van Ruyſſeveldt, Stan⸗ daert—Vandevelde. Die Internationalität wird alſo nur durch Grenda, Mac Beath, Van Kempen und Van Nek gewahrt. * Schweizer Radſporttermine 1925. Die Führer der beiden Schweizer Radſportverbände(U..J. und S...) ſetzten ſich in Bern an den Verhandlungstiſch, um wichtige Fragen zu beſprechen und die Renndaten für 1925 feſtzulegen. Dem Frühjahrskongreß der USJ. in Paris ſoll ein Antrag zur Aufſtellung ſcharfer Amateur⸗ beſtimmungen für alle Verbände eingereicht werden, ebenſo eine Beſchwerde gegen den Verband Deutſcher Radrenn⸗ bahnen, da Forderungen der Fahrer Paul Suter und Wegmann an deutſche Bahnen noch unerledigt ſind.— Das Schweizer Sport⸗ programm wurde in großen Zügen wie folgt feſtgelegt: 24. März: Schweiz. Querfeldeinmeiſterſchaft; 26. April: Zentralſchweiz. Meiſter⸗ ſchaft;: 10. Mai: Meiſterſchaft von Zürich: 17. Mai: Zürich— München; 21. oder 24. Mai: Bahnmeiſterſchaften; 7. Juni: Luzern—Bern; 14. Juni: Rund um Zürich: 28. Juni: Nordoſtſchweiz. Rundfahrt; 12. Juli: Schweiz. Straßenmeiſterſchaften; 26. Juli: Meiſterſchaft im Mannſchaftsfahren; 28. Juli bis 2. Auguſt: Zürich— Berlin; 9. Auguſt: Zürich—La Chaux de Fonds: 16. Auguſt: Bündneriſche Bergmeiſterſchaften: 23. Auguſt: Meiſterſchaft Bern; 30. A t:—: 6. Sept 8 uguſt: Bern—Genf eptember: Oſtſchweiz Motorraòſport Genebmigte Motorrab⸗Weltrekords. Von der Federation Inter⸗ nationale des Clubs Motoeycliſtes ſind folgende Weltrekords, auf⸗ geſtellt von Richard auf einer Peugeotmaſchine mit ſtehen em Start, anerkannt worden: 50 Km. in 20:54,2(Stundenmittel 143,517 Km.); 100 Km. in 41:53,8(143,209 Km.): eine Stunde mit 142,344 Km.: 100. Meilen in:07:53.(143,216 Km.); 200 Km. in:24:41,6(141,888 7 75 Sämtliche Rekorde gehören in die Kategorie Motorräder 00 cem. Automobilſport Etwas über elektriſche Automobilheizung In den letzten Tagen erſcheinen in verſchiedenen Tages⸗ zeitungen Berichte über elektriſche Automobilheizungen, die den Automobilbeſitzern die Anſchaffung einer ſolchen Heizung nicht empfehlen. Als Nachteile werden einerſeits ein zu hoher Strom⸗ verbrauch und andererſeits Beſchädigungen der Lichtmaſchine us Batterie ins Feld geführt; auch ſollen öfters Kurzſchlüſſe bei der⸗ artigen Heizungen vorkommen. Die Patentanmelder und Fabrikanten der elektriſchen Autompbil⸗ heizungen Meteor und Helios bemerken zu dieſem Bericht folgendes: „Die elektriſchen Automobilheizungen Meteor und Helios ſind das Produkt jahrelanger Verſuche und iſt bei der Konſtruktion die⸗ ſer Heizungen in erſter Linie das Augenmerk darauf gerichtet wor⸗ den, ob auch die Lichtmaſchine tatſächlich in der Lnge ſei, den erfor⸗ derlichen Strom für die elektriſche Heizung aufzubringen. Die Ver⸗ ſuche haben ergeben, daß die Lichtmaſchine ohne weiteres den er⸗ forderl'chen Strom für die geſamte Beleuchtung, Anlaſſer, ſowie elektr. Signalhorn liefert, auch wenn die elektriſche Heizung im Be⸗ trieb iſt. Wir ſind in der Lage zu beweiſen, daß die elektriſche Heizung ſchon über 3 Monate bei einem größeren Werk unter ge⸗ naueſter Beobachtung im Betrieb iſt, und es ſich zeigte, daß die Bat⸗ terie keiner vorzeiligen Aufladung bedurfte, und es rollkommen ausgeſchloſſen iſt, daß die Lichtmaſchine durch den Anſchluß einer Heizung an die Batterie irgendwelchen Schaden überhaupt nicht erleiden kann. Durch die gepanzert gelagerten Wärmequellen in unſeren Heizungen iſt ein Kurzſchluß unmöglich. Größere Werke haben ſogar auf Grund vorausgegangener Probe⸗ lieferungen die bereits eingebauten Auspuffbeizungen wegen ihrer Nachteile herausgeriſſen und dieſe Wagen mit unſerer elektriſchen Heizung ausgeſtattet. Ein weiterer Vorteil bei unſeren Heizungen beſteht darin. daß die Heizkörper nicht allein für Schwachſtrom, ſondern auch für Starkſtrom eingerichtet ſind, ſo daß der Wagen ſchon in der Garage mit Starkſtrom vorgewärmt werden kann und außerdem die Boxe durch den Starkſtrom warmgehalten wird. Dem Artikelſchreiber gegen die elektriſche Automobilheizung empfehlen wir einmal einen Verſuch mit unſerer Heizung zu unternehmen.“ * *Das Kilomekerrennen um den Penya—Rhin Preis kam ror einer zahlreichen Zuſchauermenge in Sabadell bei Barcelona(Spa⸗ nien) zur Entſcheidung. In der Klaſſe der Rennwagen ſiegte de Vizcaya auf Bugatti in 25,8 Sek. Bei den Rennmotorrädern ging Macaya auf Indian in 27,2 Sek. als Sieger hervor, wäh⸗ rend in der Klaſſe der Motorräder mit Seitenwagen Fuendes ouf Harley⸗Davidſon in 28,4 Sek. den erſten Platz beſetzte. [Boxen Boxkämpfe in Pirmaſens Der 1. Athleten⸗Klub Pirmaſens batte nationale Pokal⸗Boxkämpfe in der Feder⸗ und Mittelgewichtsklaſſe ausgeſchrie⸗ ben, die troz der ungünſtigen Zeit eine rege Beteiliaung auter Kämpfer aus Baden. Pfalz und dem Saargebiet aufzuweiſen hatten. Etwa 1200 Zuſchauer waren am Montag, 15. Dezember in der Volksgartenhalle verſammelt, die an den Kämpfen mit lebhaftem Intereſſe teilnahmen. Es iſt dem 1. Athleten⸗Klub Pirmaſens ſehr anzuerkennen, daß er dieſe in vorbildlicher Weiſe oraganiſierte, ring⸗ reife Veranſtaltung getroffen hat. umſomehr, als er bis dahin eine Boxrabteilung nicht ſein eigen nennen konnte. Die techniſche Leitung laa wiederum in den Händen des Kreisboxwarts Crezeli⸗Mann⸗ heim. der mit gewohnter Umſicht auch hier als Rinarichter den Kämpfen vorſtand. Reichsborwart Weißleder⸗Eßlingen als Gaſt, war mit Herrn Lauer⸗Saarbrücken Punktrichter. während der Vorſitzende des Pfalzaaues, Herr Forſter⸗Pirmaſens. als Zeitnehmer fungierte, ſo daß für ein einwandfreies Kampfagericht wie üblich im Voraus Garantie geleiſtet war. Im Federgewicht kletterten als erſtes Paar L. Buch⸗ heit und Joſ. Germann, beide Sportverein für Leibesübungen Rodalben durch die Seile. B. zwang ſeinen Gegner bereits in der erſten Runde durch beſſere Arbeit zur Aufgabe. A. Weißgerber, AKl. Herkules Pirmaſens, kann gegen OD. Mann, Zweibrücken, nach heftigem Schlagwechſel einen Punktſieg herausholen. Im Kampfe Greg. Germann, Sp..f. L. Rodalben, Na8en 5 ie erſte Ruünde für ſich, während er in der 2. Runde bis 7 auf die Bretter muß. Nachdm auch die 3. Runde für Germann war, konnte dieſer einen knappen Punktſieg erreichen. Einen ſchönen Kampf lieferten ſich die Klubkollegen H. Ul me⸗ rich und der jugendliche K. Krauth, beide vom..K. 86 Mann⸗ heim. Leider muß K. in der 2. Runde infolge Handverletzung auß⸗ 2 4 geben und demzufolge U. den Sieg überlaſſen. —* ———— ˙ rnn n 99 — ——k Treitag, den 2. Jandar 1928 neue mannbeimer Jeituns IMoraen · Nus gabe) 7. Seite. Nr.—.. In der Zwiſchenrunde iſt H. Hafner,.K. Siegfried Pirma⸗ ſens im Nehmen ebenſo hart, wie ſein Gegner Buchheit, Rod⸗ alben, im Geben. Aus dem harten, wechſelreichen 3 Rundenkampf geht H. als knapper Punktſieger hervor, wobei 2 Verwarnungen für B. den Ausſchlag geben. Die Kampfesweiſe beider, war noch ziemlich unrein. Während Weißgerber, Pirmaſens, kampflos gegen Greg. Germann, Rodalben, Sieger wird, da letzterer durch Verletzung ge⸗ handicapt nicht antreten konnte, erhält H. Ulmerich, Mannheim, das Freilos. Den ſchönſten und härteſten Kampf des Abends lieferte Ul⸗ merich⸗Mannheim gegen Weißgerber, Pirmaſens, um die Ent⸗ ſcheidung. Beide kommen bei Punktgleichheit über 3 Runden in die 1. Zuſatzrunde. Nachdem auch dieſe unentſchteden endigte, gab U. nach einer Verwarnung in der 2. Zuſatzrunde den für ihn ſicher nicht ausſichtsloſen Kampf auf. U. der techniſch weit Ueberlegenere hatte in W. einen äußerſt harten Gegner, den er bei größerer Schlagkraft ſchon in den erſten 3 Runden hätte auspunkten müſſen. Im Mittelgewicht kreuzen als erſtes Paar Wilh. Lauer⸗ Saarbrücken und H. Germann(Spy. f. L. Rodalben) die Hand⸗ ſchuhe. Bereits in der erſten Runde wird Lauer wegen Nieren⸗ ſchlag disqualifiziert; Sieger: Germann. 5 Dem 2. Deutſchen Meiſter von 1923, Otto Lauer⸗Saarbrücken, ſteht der noch jugendliche und leichtere Gander(V. f. K. 86 Manheim) gegenüber. Die größere Ringerfahrung Lauers zwingt den trotzdem beherzt kämpfenden G. nach der erſten Runde zur Aufgabe. Die Entſcheidung brachte H. Hafer⸗Zweibrücken und Otto Laue r⸗Saarbrücken zuſammen; auch dieſer Kampf ſollte ein raſches Ende erfahren. Nach beiderſeitigem Schlagwechſel bringt Lauer den techniſch guten H. in der erſten Runde durch linken Kinnhaken über die Zeit zu Boden. Ergebniſſe: Federgewicht: Pokalſieger A. Weißgerber, A. K. Herku⸗ les Pirmaſens; 2. H. Ulmerich, V. f. K. 86 Mannheim; 3. Hafner, A. K. Siegfried, Pirmaſens; 4. L. Buchheit, Sp. V. f. L. Rodalben, 5. Greg. Germann, Sp. V. f. L. Rodalben. Mittelgewicht: Pokalſieger Otto Lauer, Borxklub Olympia, Saarbrücken; 2. Hofer, Zweibrücken; 3. Herm. Germann, Sp. f. L. Rodalben. 5 Die Endrund « Die deutſchen Voxmeiſterſchaften der Amateure. Die Endrunden um die deutſchen Meäſter 59 0 5 n des D. R. f. A. B. finden bekannt⸗ lich am Karfreitag in Hannover ſtatt. Ein Teil der Vorkämpfe fällt nach Berlin, wo ſie am 9. und 10. März bis auf die Schlußrunde ausge⸗ tragen werden. Es handelt ſich um die Rapier⸗, Fliegen⸗ Welter⸗ und Halbſchwergewichte, die in Berlin, im Kriegervereinshanſe, in den Ring gehen. Die anderen Gewichtsklaſſen werden in den Vorkämpfen in Kaſſel digt. 55 eoaymann als Berufsboxer im Berliner Sportpalaſt. Der Berliner Sportpalaſt kam, wie das Sportblatt meldet, zum Jahresſchluß noch mit einer ganz beſonderen Ueberraſchung heraus: Der deutſche Amateurmeiſter im Schwergewicht, Ludwig Haymann(München) ſtud. rer pol, iſt zu den Berufsboxern übergetreten, die damit einen ſehr wertvollen Zuwachs erhalten. Der erfolgreiche Amateurmeiſter verfügt über gute Anlagen und Mittel; es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß er auch im Berufslager eine bedeutende Rolle ſpielen wird. Der Ex⸗Amateurmeiſter erſcheint bereits am 7. Januar im Sportpalaſt⸗Ring, ſein erſter Gegner iſt Franz Diener, dem er ſchon in der letzten Amateurmeiſterſchaft gegenübergeſtanden hatte. « Breitenſträters Gegner Vanderveer verletzt. Die dem Abſchluß nahen Verhandlungen mit dem als Gegner für Breitenſträter in Ausſicht genom⸗ en holländi Meiſter Vanderveer haben ſich in letzter Stunde zer⸗ ——9 Der ellane hatte ſich im Kampf mit Nilles eine Handver⸗ letzung zugezogen, die nicht ausgeheilt iſt. Es ſind zurzeit Verhandlungen mit dem Belgier Humbeſc und auch mit Vanderveers Rartner Mareel Nilles im Gange, der ſchon als Gegner für Breitenſträters Pariſer Kampf in Ausſicht genommen war. Wie wir ſoeben erfahren iſt als Erſatz für den verletzten Holländer Piet Vanderveer der belgiſche Schwergewichts⸗ meiſter Humbeck zu einem Kampf mit Breitenſträter am 7. Januar im Berliner Sportpalaſt gewonnen worden. Funke ſiegt in England. Der in England weilende deutſche Ex⸗ Wektergewichtsmeiſter Walter Funke wurde als erſter deutſcher Boxer är einen engliſchen Ring verpflichtet. In Nottingham ſtellte man Ihm Pat MeAlliſter gegenüber, der aber gegen die gute Technik des Deutſchen nicht aufkam und in der 12. Runde durch Niederſchlag verlor.— Mit Walter Funke befindet ſich auch Erich Ziemdorf in England. Auch er hatte eine Kampfverpflichtung übernommen. die ihm aber nicht den gleichen Ruhm wie ſeinem Landsmanne brachte. Ziemdorf kämpfte gegen den erſtklaſſigen Italiener Vitale und mußte in der 6. Runde aufgeben. Winterſport Berliner Schlittſchuhklub— Aniverſität Orford Davos. 1. Jan.(Eig. Ber.) ſar wird hier ein intereſſanter Kampf im Eishocken Sieger aus dem Sypengler⸗Turnier, Berliner Schlitt⸗ ſchuhklub und dem Gewinner des Davos⸗Pokals. Univerſität Oxford, ſtattfinden.— Die beiden Mannſchaften haben ſich dieſen Winter bereits einen Kampf geliefert und zwar zu Beginn der Kämpfe um den Spengler⸗Pokal. Berlin trug damals ſeinen erſten Kampf in Davos aus, war noch nicht in voller Form und unterlaga knapp mit :2.** Die Europameiſterſchaft im Eishockey Frankreich verzichtet auf ſeine Teilnahme Jürich. 1. Jan.(Eig. Ber.) Wie uns ein Telegramm aus Praag meldet. hat Frankreich ſeine Nennungen zu den Europameiſterſchaften im Eishocken, die am 6. Januar in Prag beainnen, zurückgezogen, da es ihm nicht gelun⸗ gen iſt, eine aute Mannſchaft zuſammen zu bringen. * Europameiſterſchaften im Rollſchuhhockey. Der Montreux⸗ Roller⸗Hockey⸗Club hat im Auftrage des Internationalen Verban⸗ des die Organiſation der nächſtjährigen Europameiſterſchaften über⸗ nommen. Die Veranſtaltung wird im Mai 1925 in Montreux durchgeführt. Es werden ſich wiederum England, Frankreich, Italien, Belgien, Deutſchland und die Schweiz daran beteili⸗ gen. Die erſte derartige internationale Konkurrenz im Jahre 1 0 ſchaft e 18 ſtatt. Deutſcherſeits nahm eine annſchaft au uttgart daran teil, die je i ſpielen vermochte. ee Die Deutſchen Militär⸗Skiwettläufe, die vom 3. bis 5. Jan. in Schöneck i. Vogtl. ausgetragen werden ſollten, ſind aus Meangei an Schnee bis auf weiteres verſchoben worde 1 55 Das Endſpiel um du Davoſer Eishockenpokal Jürich, 1. Januar.(Eig. Ber.) f Im Endſpiel um den Davoſer Pokal im Eishocken ſchlug heüte ie Univerſität Orford Lion London mit:0 Toren und brachte ſich damit in den Beſitz des Pokals. Die Vorſchlußrunde am Silveſter hatte folgende Ergebniſſe gebracht: Sparta Prag— Oxford:2, Lion London— Wiener Eislaufverein:0. Um den 2. und 3. Platz des Turniers lieferten ſich Sparta Praa und Wiener Eislaufverein einen ebenbürtigen Kampf, der nach zweimaliger Verlängerung torlos endete. Ski-Sprungweltbewerbe in Davos Zürich, 1. Januar.(Eig. Ber.) 9 fanden 8 15 lle bedeutenderen Skiſprung⸗ r neuen Saiſon t. Ueber 2000 Zu r erlebten guten Sport. Die Ergebniſſe waren: Senioren: 1. Buol⸗Davos Note 1,633, 2. Pickel⸗Davos, 3. 5 Junioren: 1. Meißer⸗Davos Note 1,684. Meißer erzielte mit 35 Meter auch den weiteſt geſtandenen Sprung. 8 1 erlegung des Großen Dauerlaufs über dreißig Kilometer im Ski· Club Schwarzwald.„Das Schickſal des des Ski⸗Club Schwarzwald über dreißig Kilometer, der am 3. Januar im Gebiet des Gaues 4 Hoher Schwarzwald mit Start und Ziel in riberg ausgetragen werden ſollte, dürfte nun nach verſchiedenem Zögern für die Verſchiebung ſich entſcheiden. Das Aus⸗ bleiben der Schneefälle verhindert auch ein nur einigermaßen brauch⸗ bares Training der Läufer, ſodaß durch dieſe ungünſtigen Vorbeding⸗ leiſtete man ſich ſogar einen ſpielfreien Sonntag. Dieſe Maßnahme — ungen ſportlich beeinträchtigte Leiſtungen und möglicherweiſe auch geſundheitliche Gefahren zu erwarten ſind. Es ſoll daher dieſer Lauf gegen Ende des Monats und zwar am 25. Januar im vorgeſehenen biet um Triberg abgehalten werden, wenn auch dieſer Termin durch den Zuſammenfall mit anderen wichtigen Rennen wie Ski⸗ meiſterſchaft in Schwaben, das immer zahlreiche Teilnehmer zum Schwarzwalddauerlauf entſandt hatte, nicht eben günſtig erſcheint und ſicherlich zahlreiche Ausfälle in den Nennungen nach ſich ziehen' wird. Möglicherweiſe kommt dann beſſer noch ein Termin nach den Verbandsrennen auf dem Feldberg in Frage; wenn auch die Hinausziehung, die dann bis Mitte Februar ging, wohl am 8. Feb⸗ ruar die Deutſche Skimeiſterſchaft iſt, wieder klimatiſche Nachteile hat 155 bereits ein Erlahmen des allgemeinen Intereſſes mit ſich birngen önnte. — der Lauf um den Schwedenbecher. Da die deutſche Ski⸗ meiſterſchaft in dieſem Jahre in Kitzbühel auf öſterreichiſchem Gebiet ſtattfindet, wird der ſonſt mit ihr verbundene Militärlauf um den Schwedenbecher in dieſem Winter von ihr abgetrennt und mit den Verbandsrennen des Ski⸗Elub Schwarzwald auf dem Feldberg ver⸗ bunden. Der Stifter des Preiſes, das ſchwediſche Kriegsminiſterium, iſt vom Deutſchen Skiverband eingeladen worden, dem Wettbewerb beizuwohnen. Der Preis beſteht ſeit 1909 und hat die beſten Heeresläufer als Bewerber geſehen. Der Preis fällt dem Truppen⸗ teil zu, der ihn dreimal gewinnt. Im engſten Wettbewerb um den Preis ſtegen die Jäger in Goslar und die Jager in Kempten, die beide den Becher ſchon zweimal gewonnen hatten. Es iſt daher leicht möglich, daß er dieſes Jahr einem dieſer beiden hervorragenden Mannſchaften zufallen wird. Schwimmen Länderkampf Deutſchland— Angarn im Schwimmen Magdeburg, 1. Jan.(Eig. Ber.) Am 1. und 2. Auguſt 1925 ſoll in Magdeburg der nächſte Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Ungarn im Schwimmen ſtatt⸗ finden Den letzten Länderkampf in Budapeſt 1924 gewann bekannt⸗ lich Ungarn überlegen. Der Städtekampf Magdeburg—Budapeſt, ein Länderkampf im kleinen, findet vom.—8. September 1925 in Buda⸗ peſt ſtatt. 0 pferdeſport Alland und der Bonkott Deutſchlands. Die ausgezeichnete Tra⸗ berſtute Alland, die erſt am Sonntaa wieder gezeigt hat, wie aut ſie im Ganae iſt, ſollte, wie ſchon gemeldet, auch nach Paris gehen, um dort ihr Können an den franzöſiſchen Geanern zu erweiſen. Dieſer Plan iſt, obwohl die Anregung dazu von franzöſiſcher Seite aus⸗ gegangen iſt, unausführbar, da die maßgebenden franzöſiſchen Stel⸗ len ſich nicht dazu entſchließen kännen. den 1914 verhängteß Aus⸗ ſchluß deutſcher Pferde von den franzöſiſchen Rennen aufzuheben. * Vier Brüder Mills auf den Berliner Trabrennbahnen. Nach⸗ dem ſchon im Sommer Charlie Mills wieder ganz nach Berlin übergeſiedelt iſt, iſt nu- ſein jüngerer Bruder Eddie gleichfalls nach Deutſchland zurüchgekehrt und hat die Pferde des Stalles Lindt übernommen. Es werden alſo in der nächſten Saiſon, die vorausſichtlich am 1. März beginnt, vier Brüder Mills, Charlie, Johnny, Harry und Eddie auf den Berliner Trabrennbahnen tätig ſein. e Dempfey 1I.— Neben dem Boxweltmeiſter Jack Dempfey⸗ Amerika har 995 ein Auſtralier den. Namen Dempen berühmt ge⸗ macht, aber nicht ein Boper, ſondern der berühmteſte Jockeys Auſtra⸗ liens mit Vornamen Frank, der ſeit einigen Jahren der erfolgreichſte Jockey des jüngſten Erdteils iſt und den Melbourne Cup, das be⸗ kannteſte Renen Auſtraliens ſechsmal hintereinander gewonnen hat. In der nächſten Saiſon wird Frank Dempſey in England reiten, wo⸗ hin er ein Engagement angenommen hat. Kegelſport Siand der Bezirksſpiele um die verbandsmeiſterſchaft im Keglerverband Mannheim Bezirk 1 Klub Spiele Holzzahl Gew. Unentſch. Verl. kt ee e e Gib Ihm 4 8%% 3%— 1 6 Goldene Sieben 4 3718 2— 2 4 Edelweis 3 2699 1— 2 Zähe Brüder 3 2818—— 3— Bezirk II Rheinperle 2 1885 2—— 4 Alle Neinm 2 1854 1— 1 2 Wertbeſtändig 2 1795.—— 2— Bezirk III Kegelmörder 2 1693 2—— 4 Einigkeit 3 1232620 2— 4 Vorwärts 3 2526 1— 2 2 Frohſinn 2 1776ͤ—ü— 2— Bezirk IV Grottehoor 3 2494 3— 55 6 Bock 4 3427 3—— 6 Staw. Brieder 4 3515 2— 2 4 1908 Sandhofen 2 1406 1— 1 2 Fiedele Brüder 3 2363 1— 2 2 Fiedele Zwölf 4 3065—— 4— Eine Wander-Sportausſtellung Im Generalſekretariat des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen zu Berlin fand eine Beſprechung der Verbände mit dem Vorſtand des DRa. über die Gründung einer„Wanderaus⸗ ſtellung für Leibesübungen“ ſtatt. Generalſekretär Dr. Die m legte dar, daß die bisher gewählte Form, durch Zeichnungen und Pläne auf die Beſucher einwirken zu wollen, nicht den gewünſchten Erfolg bringen kann. Der DaA. will daher eine Reihe von Mo⸗ dellen anfertigen leJen, an denen gezeigt werden ſoll, wie ſich die einzelnen Glieder bei den einzelnen Bewegungen zwangsläufig ver⸗ halten. Modelle über den Waſſerwiderſtand bei den Schwimmern, den Lektwiderſtand bei den Läufern, die Verſchiebung des Schwer⸗ gewichlspunktes bei den Ring⸗ und Hebeübungen werden ihren Eindruck ebenſo vorteilhaft auf den Beſucher ausüben, wie der ſonſtige wiſſenſchaftliche Modellfond der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen. Muſterbauten von Turnhallen, Schwimmanſtalten, Sprungſchanzen, Bootshäuſern, Jugendherbergen, Ring⸗ und Bor⸗ plätzen ſollen auf die Gemeinden und die Induſtrie einwirken. Von hiſtoriſchen Geräten ſollen Duplikate und Abgüſſe hergeſtellt werden, ſo daß die Wanderausſtellung einen Ueberblick über das große Gebiet der Leibesübungen geben wird. Die Vertreter der Deutſchen Turnerſchaft und der Sportverbände gaben ebenſo ihrer Freude über den Plan zum Ausdruck wie der Vertreter der Wander⸗ bewegung und ſagten volle Unterſtützung zu. Die Ausſtellung wird erſtmalig bei der unter dem Protektorat von Staatsſekretär Lewald im März 1925 in Berlin ſtattfindenden„Volkskraft⸗Ausſtellung für Spiel, Turnen. Sport und Wandern“ in Erſcheinung treten. Die JWanderausſtellung wird den Gemeinden. Ortsgruppen und Ver⸗ eſtellt werden. Die vom DaA. gemeinſam bänden zur Verfügung allene Einrichtung dürfte von großer Be⸗ mit den Verbänden geſ deutung werden. 7 Stand der ſüdbeutſchen Bezieksliga Der letzte Sonntag des Jahres 1924 brachte zwei weitere Meiſter. Kickers Stuttgart und B. f. R. Mannheim haben ſich durch ihre Siege über 1. F. C. Freiburg und Spp. Waldhof die Meiſterſchaft geſicherk und werden gleich 1. F. C. Nürnberg und Fſpv. Frankfurt ihre Bezirke in den Kämpfen um die höchſte Würde, die der S. F. V. zu vergeben hat, vertreten. Der fünfte Teilnehmer in der ſüddeutſchen Meiſterſchaft, der Meiſter des Bezirkes Rhein⸗ heſſen—Saar ſteht noch nicht feſt. Nach allem, was man aber bis⸗ her von Rheinheſſen—Saar gehört und geleſen hat, dürfte deſſen Meiſter aber keine entſcheidende Rolle ſpieeln. Zum Ueberfluſſe entbehrt, da die Lage dort noch ſehr unklar iſt, jeder Begründung. Ueberhaupt war der Tag arm an Kämpfen um die Punkte in der Bezirksliga. Am Main und in Rheinheſſen—Saar gönnte man allen Mannſchaften Ruhe, allerdings iſt im Mainbezirke auch nur noch ein Kampf rückſtändig. In Bayern gab es nur zwei Spiele, die ſich nur um die Plätze drehten, nur in. Württemberg—Baden und bei uns am Rhein waren alle 3 ausgetragenen Spiele von ent⸗ ſcheidender Bedeutung. Bezirk Bayern Die beiden ausgetragenen Spiele hatten keine Bedeutung. Der Meiſter 1..C. Nürnberg trug ſein vorletztes Spiel aus. Trotz Schwächung durch verſchiedene Erſatzleute gelang es der Mannſchaft, die Münchener Bayern auf ihrem eigenen Felde in überzeugendem Stile:2 zu ſchlagen. Auch der andere Vertreter der Hochburg triumphierte über einen der Landeshauptſtadt. Fr. Nürnberg war es, der 1860 München:0 geſchlagen heimſchickte. Der Anſturm der Münchener Vertreter auf die Nürnberg—Fürther Hochburg iſt alſo in dieſem Jahre noch einmal mißglückt. Nach einem mäßigen Ab⸗ ſchneiden in der 1. Runde gelang es den Nürnberg—Fürthern, in den Rückſpielen ihre führende Poſition wieder zu erreichen, ſodaß nach Beendigung der Kämpfe wohl 1..C. Nürnberg und Spielpg. Fürth die erſten beiden Plätze einnehmen. Die drei Münchener bilden, geführt von Wacker, die Mittelgruppe, der Iv. Nürnberg dichtauf folgt. In weitem Abſtand folgen erſt die beiden Tabellen⸗ letzten Schwaben Ulm und Teutonia München, die nun nach ein⸗ jährigem Gaſtſpiele die Bezirksliga wieder berlaſſen müſſen. Bezirk Württemberg/ Baden Am Sonntage fiel nun die Meiſterſchaftsentſcheidung. Im vor letzten Spiele. Kickers Stuttgart ſchlug 1..E Freiburg auch im Rückſpiele. Mit einem:1⸗Siege entführten die Württem⸗ berger die Punkte. Da auch 1. F. C. Pforzheim überraſchender Weiſe in Heilbronn gegen V. f. R.:3 verlor, ſo brachte dieſer Tag dem Bezirksmeiſter einen Vorſprung von 4 Punkten und damit hat er ſeine Meiſterſchaft erfolgreich verteidigt. V. f. B. Stuttgart ſchlug .C. Mühlburg 21 und ſicherte ſich damit die Bezirksliga. Mühl⸗ burg iſt nun unrektbar verloren. Sp. Cl. Stuttgart und Sp. Cl. Frei⸗ burg ſind die beiden anderen, die noch in Gefahr ſind. Das noch aus⸗ ſtehende Spiel dieſer beiden muß die Klärung bringen. 8. Württemberg⸗Baden hat ſeinen Meiſter Wenn man mit Unerwartetem rechnet kann der 28. Dezember in Württemberg⸗Baden die Entſcheidung bringen; das war der Sinn der Vorſchau der letzten Woche. Das Unerwartete mußte V. f. R. Heilbronn ſchaffen und zwar durch einen Sieg über den F. C. Pforz⸗ heim. Nur hierdurch war es den Stuttgarter Kickers möglich, durch das:1 gegen F. C. Freiburg unumſtrittener Meiſter des Bezirkes zu werden. hatten, gingen in Erfüllung: Pforzheim unterlag gegen Heilbronn mit:1, die Stuttgarter Kickers ſiegten in Freiburg über F. F. C. mit:1; damit iſt die Meiſterſchaftsfrage für Württemberg⸗Baden geklärt. Die Kickers führen mit 20 Punkten vor Pforzheim, F. C. Freiburg und V. f. R. Heilbronn, die alle drei bei ebenfalls mit 13 Spielen nur 16 Punkte heimbringen konnten. 8 J. C. Freiburg— Kickers Stulkgark:2 Bei Freiburg fehlte der Verteidiger Böhler, die Kickers hatten Erſatz für den rechten Flügel Strähle⸗Wunderlich. Der Kickersſturm wurde daher umgeſtellt, die linke Sturmſeite Müller⸗Hartmann ſpielte auf der rechten Seite und auf dem linken Flügel ſtanden Reihing und Weiler aus den Reſerven. Die übrige Mannſchaft erſchien in ſtärkſter Beſetzung. Das Spiel verlief von Anfang bis Ende durch⸗ aus fair; Kleinigkeiten kann man in einem ſo wichtigen Kampf be⸗ greifen. Freiburg hatte zunächſt mehr vom Spiel, die Stürmer waren aber vor dem Tor zu unentſchloſſen. Beide Flügel ſpielten ſchwächer als ſonſt, Sigmund der beſſere. Bis zur Pauſe hätte Frei⸗ burg die Führung erringen können, wenn der Sturm mutiger ge⸗ weſen wäre. „Nach der Pauſe kämpften die Kickers mehr auf Sieg, der ihnen ſchließlich auch knapp aber doch verdient zuſallen ſollte. Hartmamm brachte bald nach Seitenwechſel einen ſcharfen Schuß an, der die Führ ung für Stuttgart brachte. Etwa 15 Minuten lang ſpielte Freiburg nun luſtlos; erſt als die Kickers durch Reihing einen zwei⸗ ten Erfolg errungen hatten, wachten die Freiburger wieder auf. Eine vom Torwart Götz leichtſinnigerweiſe verſchuldete Ecke führte zum einzigen Tor der Freiburger etwa 6 Minuten vor Spielende. Bis zum Schlußpfiff ſtand der Sieg der Stuttgarter in Frage; Mül⸗ und Glück den knappen Vorſprung. Auf Seiten des Siegers gab es keinen ſchwachen Punkt; jeder Einzelne ſpielte ſein gewohntes Spiel, nur Höſchle, der Verteidiger leiſtete außergewöhnlich Gutes. Auf Freiburgs Seite waren die Außenſtürmer und Außenläufer ſchwächer als ſonſt. Schiedsrichter Franz(V. f. R. Frankfurt) leitete ſehr korrekt. Die 5000 Zu⸗ ſchauer.... darüber ſchweigt des Sängers Höflichkeit. V. f. R. Heilbronn—.C. Pforzheim 311!:! Heilbronn ohne den Mittelläufer Epping, Pforzheim mit Er⸗ ſatz für den(heiratsluſtigen) Verteidiger Furch. Schon nach 4 Mi⸗ nuten Spielzeit lag Pforzheim in Führung; Weißenbacher ſchob ei⸗ nen ſchwach abgewehrten Ball ein. Bis zur Pauſe verlief das Spiel guf ſehr glattem Boden ausgeglichen. Bald nach Halbzeit erzielte Achermann den Ausgleich und wenige Minuten ſpäter(ebenfalls Ackermann) das Führungstor. Die Heil⸗ bronner ſchafften nun mächtig und ſtellten ſchließlich das Endergeb⸗ mis durch Ackermann feſt. Pforzheim enttäuſchte auch in dieſem Spiel wie in den letzten Verbandsſpielen. Die Mannſchaft iſt zu ſchwerfällig geworden. Heilbronn hat für ſeine unverdiente Nieder⸗ ſage im Vorſpiel bittere Rache genommen. V. f. B. Skulkgart—.C. Mühlburg:1 Für die Mühlburger bot ſich am Sonntag zum letzten Maſe Gelegenheit, gegen die drohende Abſtiegsgefahr anzukämpfen. Die Mannſchaft kämpfte auch dementſprechend bis zum letzten Augen⸗ blick... aber mit falſcher Taktik. Als V. f. B. 15 Minuten vor Spielende:1 führte, verſtärkte Mühlburg die Hintermannſchaftl! Man kann getroſt ſagen, daß Mühlburg ſehr leicht hätte ausgleichen, ſogar ſiegen können, die Mannſchaft war mindeſtens ebenſogut wie der Gegner. Am beſten gefiel die Verteidigung mit dem Senier Heller, der Mittelläufer Wenner und die Außenſtürmer. Im Innen⸗ trio klappte die Sache nicht immer. In der zweiten Spielhälfte hätten Tore für Mühlburg fallen müſſen, wenn der Angriff einigermaßen die Ruhe bewahrt hätte, etwa ſo wie der Schiedsrichter Bohn vom V. f. R. Mannheim. Er leitete das gewiß nicht leichte Spiel mit großer Ruhe. Fehler ſind ihm wohl keine unterlaufen. Daß der Kampf mehr als hart war, Die ſtillen Hoffnungen, die im Kickerslager ihre uelle ler ging als dritter Verteidiger zurück, die Kickers hielten mit Macht Lorenz, Haufmann Oskar Tietz, qensen und andere fahren auf 95 8122 NMiifa-Rad Aünmmmmmmmmennmnluenmgemunemnnnnmnunnuumunmunnnennmmnunen Mitteldeutsche Fahrradwerke d. n. b. Rñ. Sangerhausen- Berlin, Im Harlsbad 6 oroß· Vertrieb fur Vordbaden: Firma Peter Luduuig, Mannfieim · Neckaram * 2 75 8 —— 8. Seite. Nr. 1 neue Mannheimer Feitung IMs gen⸗Nusgabt) Freitag, den 2. Januar 1925 iſt begreiflich, zumal das aufgeweichte Spielfeld viel zum übermäßig harten Angehen beigetragen hat. Mehr als genug lagen die Spieler auf dem Boden, kein Wunder.. der Schiedsrichter war der erſte, dem die Füße entglitten! Der Beſuch war ziemlich ſchwach, etwa 2500 Köpfe, darunter zirka 1000, die für V. f. B. brüllten, etwa drei Dutzend Mühlburger und der Reſt, der auf dem zweiten Platz die Mühlburger anfeuerte und den Platzherrn verhöhnte das waren keine Mühlburger, ſondern die bodenſtändige Cannſtatter Gruppe, die„Freunde“ des V. f. B. Stuttgart. Der kommende Sonntag Am 4. Januar 1925 ſtehen drei Spiele auf dem Programm, die ohne beſendere Bedeutung ſind, da es ſich nur um Placierungen handelt: Kickers Stuttgart— V. f. B. Stuttgart, V f. R. Heilbronn — Sporiklub Stuttgart,.C. Pforzheim— Sportklub Freiburg. Die Platzbeſiter können durchweg als Sieger angeſprochen werden. Ueberraſchungen ſind ja heutzutage nicht nur nicht ausge⸗ ſchloſſen, ſondern ſogar an der Tagesordnung. Wenn unerwartete Ergebniſſe eintreten ſollten, ſo dürften die Kickers die erſten ſein, da ſie gegen V f. B. ſeit jeher die ſchlechteſten Spiele liefern(ſo auch im Vorſpiel, das V. f. B.:0 gewann). Auch eine Niederlage kann den Kickers nicht mehr ſchaden, da ſie immer noch zwei Puakte vor der Konkurrenz ſäßen Das am Tabellenende entſcheidende Spiel zwiſchen Sportklub Freibura und Sportklub Stuttgart ſteigt erſt am 18. Januar. Der Taa wird entſcheiden, wer von beiden den F. C. Mühlbura in die Kreisliga begleiten muß. Für die Stuttgarter genügt auf eigenem Platz ein Unentſchieden. S. Bayeriſche Kunoͤſchau Das Spiel der beiden deutſchen Meiſter— Weihnachts⸗ ſtimmung Das Weihnachtsfeſt, das Feſt der Liebe, brachte eine Fülle Mannſchaften der in⸗ und ausländiſchen Extraklaſſe auf den Plan, die die in ſie geſetzten Erwartungen erfüllten. Konnten die Zu⸗ ſchauer mit dem gebotenen Sport zufrieden ſein, ſo dürften die Kaſſiere der berſchtedenen Vereine ihre Erwartungen nicht ganz erfüllt geſehen haben, denn Maſſenbeſuch war nicht zu verzeichnen. Die Weihnachtsſtimmung hielt doch manchen vom Spielfelde fern. Ein großes Ereignis war das Spiel des Deutſchen Meiſters und des Meiſters von Deutſchböhmen. Schon lange wünſchte das Sportpublikum eine Begegnung des 1..C. Nürnberg und des D. F. C. Prag, die nun endlich am 1. Weihnachtsfeiertag zuſtande zam und zugleich das Weihnachtsgeſchenk des 1..C. Nürnberg für ſeine Anhänger war. Der Klub war gezwungen, mit Erſatz zu ſpielen für Stuhlfauth, Kugler, Riegel und Sutor, ſo daß die Ausſichten beim Beginn des Kampfes nicht die roſigſten waren. Wenn es deshalb trotzdem gelang, das Spiel unentſchieden zu halten, ſo dürfte dies ſchon ein Erfolg des Deutſchen Meiſters ſein. In Bezug auf Technik waren die Prager noch eine Idee beſſer, als der Klub und gingen auch durch einen ſelten geſehenen Pracht⸗ ſchuß des Engländers Leß in Führung. Die Klubſtürmer hatten verſchiedene totſichere Gelegenheiten, konnten aber bis zur Pauſe keine verwerten. Nach dem Seitenwechſel kommt der Klub immer beſſer auf und drängt die Gäſte ziemlich in ihre eigene Spielhälfte zurück. In dieſer Zeit gelingt es auch dem F. C. Nürnberg durch Hochgeſang einen von Leß, der ſich in der Verteidigung aufhält, ſchlecht zurückgeſpielten Ball aufzunehmen und mühelos den Ausgleich herzuſtellen. Damit ſtand auch bereits das Endergebnis feſt. Die Gäſte kommen dann wieder beſſer zur Geltung und beide Tore ſchweben öfter in großer Gefahr, ein Erfolg wird aber nicht mehr erzielt, ſodaß der Unpar⸗ teiiſche Rettelbach, der wieder gut leitete, das Spiel beim Stande :1 abpfiff. Der jugoſlaviſche Meiſter Gradjanski Agram in München Der F. C. Wacker München, der in dieſem Jahr auch in den Punkteſpielen angenehm überraſchte und in der Tabelle die zweite Stelle einnimmt, beſcherte auch im Spirl gegen Gradjanski Agram, durch einen:1 Sieg ſeinen Anhängern eine angenehme Weihnachts⸗ überraſchung. Schon nach 15 Minuten Spieldauer lag Wacker:0 in Führung, da ſich die Gäſte am Anfang nicht zurechtfanden. Erſt nach den beiden Erfolgen Wackers kam mehr Schwung in die Mannſchaft, die bewies, daß der ihnen vorausgegangene Ruf zu Recht beſteht. Eine Minute vor der Halbzeit können die Gäſte das erſte und letzte Tor für ihre Farben erzielen. Wenn auch die Gäſte einen Vergleich mit M. O. K. Sparta oder Slavia nicht aushalten, ſo fand ihr Spiel viel Anerkennung. Die Agramer beabſichtigen, auf ihrer Rückreiſe ein Revancheſpiel gegen Wacker auszutragen. Der V f. R. Fürth abſolvierte gegen den alten und neuen Kreisligameiſter des Kreiſes Franken 2 Freundſchaftsſpiele. Konnte er gegen den neuen Meiſter dem 1 F. C. Bamberg am 1. Weih⸗ nachtsfeiertag:0 gewinnen, ſo mußte er, am 2. Feiertag von dem alten Meiſter dem F. C. Michelau eine:2⸗Niederlage hinnehmen In Regensburg hatte der F. C. Regensburg den F. C. Bayern Nürnberg und den M. T. V. Ingolſtadt zu einem Pokal⸗ turnier eingeladen. Im erſten Spiel Bayern gegen M. T. V. In⸗ golſtadt blieb Ingolſtadt nach Verlängerung, da das Spiel bei nor⸗ maler Zeit:1 ſtand, mit:1 Toren ſiegreich. Im Entſcheidungs⸗ ſpiel konnte dann Ingolſtadt auch gegen den F. C. Regensburg:1 gewinnen und die Trophäe mit nach Hauſe nehmen. die Würz⸗ burger Kickers hatten ſich den F. C. Hanau gz verpflichtet, mußten ſich aber:4(:2) geſchlagen bekennen, da die Hanauer nicht nur kechiſch, ſondern in Bezug auf Schnelligkeit überlegen waren. Der Endſpurt in den Punkteſpielen Am Sonntag nahmen die Punkteſpiele ihren Fortgang und brachten mit dem:2⸗Sieg des.C. Nürnberg gegen Bayern München den erwarteten Sieg des Meiſters. Der Klub ſiegte trotz des Erſatzes(Stern, Strobel II., Geiger, Roſen⸗ müller) ſicher und revidierte das:1 vom Porſpiel in ſicherer Ma⸗ nier. Auffallend war, daß die Erſatzleute gefälliger und rationeller ſpielten als die alten Kämpen, ſo daß man eigentlich von Erſatz nicht ſprechen kann. Banern hat damit ſeine Spiele beendet, wäh⸗ rend der Klub noch ein Spiel gegen Teutonia auszutragen hat. Unverhofft ham der Sieg des Nürnberger Fußball⸗ verein über den Spp. 1860 München.:0 dokumentiert die gute Leiſtung der Philippelf. 1860 kam nicht recht in Schwung und mußte ſich noch vor der Pauſe zweimal beugen. Das zweite Tor war ein Selbſttor. Beſondere Bedeutung erhält der Sieg dadurch, daß Nürnberg innerhalb 8 Tage 4 Spiele zum Austrag brachte. Im Pokalſpiel ſchlug der Ulmer Fy. den..n. Güns⸗ urg:0. In Augsburg holte ſich Schwaben gegen .Sp. C. Augsburg einen:2 Sieg. Viktoria Augsburg gegen v. V. Neuulm:2. M. T. V. Ingolſtadt gegen Fy. Neuhauſen 11 Straubing gegen Sportgemeinde 2: 2; D. S. V. gegen.S. 9 do do g¹ Frankfurter Brief Zunächſt iſt diesmal aus dem Mainbezirke über die Ver⸗ anſtaltungen der Weibnachtstage zu berichten. Frei von den Pflich⸗ ten der Verbandsſpiele hatten ſich die meiſten Vereine namhafte Geaner von auswärts kommen laſſen, ſodaß eine angenehme Ab⸗ wechſlung geboten war. Trotzdem aber muß feſtgeſtellt werden, daß das diesfährige Aufaebot in ſeiner Geſamtheit bei weitem nicht an die Darbietungen früherer Zeiten heranreichen konnte. Auch im Fußballſporte machen ſich die Nöte der Zeiten bemerkbar. Auswär⸗ tige Mannſchaften. und zwar nicht nur die ausländiſchen.(J) verlan⸗ neg Reiſeentſchädiaungen, die nachgerade unaufbrinalich ſind. So ſoll z. B. die Spielvereiniauna⸗Fürth die doch aar nicht mehr ſo zuakräftig iſt. wie vor etwa 3 oder 4 Jahren, für eine Reiſe nach Offenbach am Main 2500 Mk.(in Worten: zweitauſend⸗ fünfhundert Markl) verlangt baben. eine Forderung. die ich dem Verbande zur baldaefälligen Nachprüfung empfebhlen möchte. An Stelle der Spielvereinigung erſchien dann der Nürnberager Fußballverein. der die Sache für 900 Mark machte. Das ſind 15 Prozent des Fürther Tarifes! Submiſſionsblüten im Fußball⸗ vortel! In Hanau weilte am erſten Weihnachtstage die Schweizer Mann⸗ ſchaft Etoile⸗La Chaux de Fonds. die in mancher Hinſicht ihrem Geaner wohl überlegen war, trotzdem aber von den rieſia eifrigen Leuten des 1. Fußballklub 1893:2 geſchlagen wurde. Auch am folgenden Tage waren die ſchweizer Gäſte in Frankfurt ſehr wenig vom Glücke begünſtigt. denn ſie erzielten aegen Germania 1994 nur ein undankbares:1. Auch hier fiel das gediegene Können der Welſchen aufs angenehmſte auf. und ein Sieg wäre durchaus zu rechtfertigen geweſen. Trotzdem ſollen die auten Leiſtungen auch der heimiſchen Spieler nicht herabgewürdiat werden. zumal ſie wenig⸗ e rein äußerlich den Ausländern gegenüber die Ehre gerettet aben. Ueberhaupt ſchnitten diesmal die mainiſchen Mannſchaften an⸗ nehmbar gut ab und vertraten ihre heimatlichen Bezirke im allge⸗ meinen in achtbarer Weiſe. Vielleicht wird nun der berufene Ver⸗ treter des Bezirkes in den kommenden Verbandsſpielen, der Fuß⸗ ballſportperein, dem gegebenen Beiſpiele Folge leiſten, denn eine kann gewiß nichts ſchaden. Vorläufig verſuchte ſich der neue Meiſter in einem kleinen Probegalopp gegen Boruſſia Neunkirchen, die vom Fußballſportperein knapp, aber mit Recht 12 geſchlagen wurde. Den Wert des Sieges, ſo er⸗ freulich er iſt, darf man aber auch hier nicht überſchätzen, denn die Leute aus dem ſchwarzen Revier ſind nicht mehr die alten, waren auch wohl überhaupt nie ſo ſtark, wie ſie zeitweilig eingeſchätzt wurden. Bedenkt man, daß die Frankfurter für Heinig und Stier zwei Erſatzverteidiger aufgeſtellt hatten und nach den eben beendeten Verbandsſpielen nicht all ihr Können an die weniger wichtige Feier⸗ tagsaufgabe ſetzten, ſo hat man den richtigen Maßſtab für das er⸗ wähnte Ergebnis. Der Wille macht bekanntlich beim Spiele ſehr viel aus. Dies zeigte ſich auch in Offenbach. Dort wollten die Kickers gegen den Nürnberger Fußballverein durchaus einen Sieg er⸗ zielen und ſie ſchafften es auch mit:0, trotzdem ſie nicht ein Pünktchen beſſer waren als ihr Gegner, ſondern nur merklich eifriger und ehrgeiziger. Am zweiten Feſttage dagegen nahmen die Offen⸗ bacher die Sache weniger ernſt und verzeichneten demgemäß gegen Germania Bieber mur ein:2 in einem der Ueberlieferung entnommenen Freundſchaftsſpiele mit dem der Kreisliga angehören⸗ den Nachbarverein. Wenn Bezirksliga gegen Kreisliga ſteht, ſollte die Sache eigentlich auch nicht auf die leichte Schulter genommen Hier aber wurde nur in den letzten Minuten 11 Sieg ge⸗ pielt. Aus Hanau kommt noch die Kunde von einem bemerkens⸗ werten Siege des 1. Fußballklub 1893 über die Würzburger Kickers, die mit:4 geſchlagen das Feld verließen. Hanau ſpielte ſein drittes Treffen innerhalb weniger Tage unerwartet friſch und rana den ſtarken Gegner mit peinlich genauem Zuſammenſpiel nieder. Verein für Raſenſport 1901 Frankfurt war nach Worms gefahren und ließ ſich von Alemannia 112 ſchlagen. Die Mann⸗ ſchaft wäre wohl beſſer zu Hauſe geblieben, denn gerade ihre ſechs beſten Leute fehlten in der Elf. Unter dieſen Umſtänden haben ſich die Raſenſportler allerdings noch leidlich gut gehalten. Ich ſtehe jedoch aus grundſätzlichen Erwägungen auf dem Standpunkte, daß man möglichſt mit vollzähliger Mannſchaft auf Reiſen gehen ſoll. Der empfangende Verein und ſeine zahlenden Zuſchauer können ſich leicht getäuſcht fühlen. Man ſoll das vermeiden. Auch der Kreisligaverein, Sportverein Bergen hatte ſich auswärtigen Beſuch verſchrieben. Er ſchlug die Spielvereini⸗ gung Wiesbaden:3 und bewies in dem torreichen Kampfe, daß ſeine Manſchaft über recht achtbares Können verfügt. In Fechenheim trafen ſich zwei Leidensgenoſſen, die Spiel⸗ bereinigung 1903 und der Sportklub Bürgel. Beide haben in den Verbandskämpfen durch Richterſpruch ſo viel Punkte verloren, daß ſie von dem Platze verſchwanden, der ihnen rein ſpieleriſch vielleicht gehört hätte. Bürgel iſt an dem Vorfalle ge⸗ ſcheitert und wird künftig in der Kreisliga ſchwer arbeiten müſſen, um mit ſeiner durch Fahnenflucht erheblich geſchwächten Elf wie⸗ der. Oberwaſſer zu gewinnen. Fechenheim hat ſich noch einiger⸗ maßen aufraffen können und wird vom Abſtieg in die-⸗Klaſſe verſchont bleiben. Die Mannſchaft gewann das Treffen gegen Bürgel ſehr hoch.:1 lautete das Ergebnis, in dem die Wucht und der Eifer des Fechenheimer Sturmes richtig zum Ausdruck kommt. Vor dieſem Spiele waren übrigens die Jugendmann⸗ ſchaften von Fechenheim und Mannheim⸗Waldhof angetreten. Die Mannheimer waren ſichtlich beſſer, lieferten ein ſehr ſchönes Spiel und gewannen durchaus zu Recht:0. Als Erſatz für das ſeinerzeitige Verbandsſpiel trugen Spiel⸗ pereinigung Rückingen⸗Langendiebach und Sportfreunde Frankfurt das Geſellſchaftsſpiel aus, zu dem die Frankfurter durch richterlichen Entſcheid verpflichtet waren, nachdem ſie kürzlich auf Spiel und Punkte auf eigene Fauſt verzichtet hatren. Die Begeg ⸗ nung brachte dem Landverein einen knappen Erfolg mit:0 Toren. Der vergangene Sonntag brachte vor allem ungariſche Fußball⸗ äſte nach Frankfurt. Am Riederwald ſpielten die Budapeſter Va⸗ 185 gegen die Frankfurter Eintracht. Vaſas verfügt zweifellos über eine ſehr tüchtige Elf, die ſicherlich einen noch beſſeren Eindruck interlaſſen hätte, wenn Jellinek und Scentmikloczy, die beiden in ſarmen und Köln verletzten Stürmerkanonen mitgewirkt hätten. Die Ungarn ſind rieſig ſchnell, ihr Linksaußen Himer ſogar derart ſchnell, daß er hierdurch faſt dauernd in Abſeitsſtellung geriet. Stellungs⸗ und Zuſpiel der Gäſte war fehlerlos und trotzdem kann man Vaſas nicht zur allererſten ungariſchen Klaſſe rechnen. Ihr Spiel iſt nicht das Edelgewächs eines M. T. K. oder F. T. C. Es fehlt ihm der ganz feine Schliff, der die Mannſchaft Orths mit Recht ſo berühmt machte. Eintracht trat ohne Grünerwald, der ſich auf der Hochzeitsreiſe befindet, und ohne Pfeiffer und Oeſterling an. Auch Trumpp war infolge Krankheit nur ein halber Mann, und hätte im Vollbeſitze ſeines bekannten Könnens zweifellos nicht alle vier Tore durchgelaſſen. Trotz dieſer unverkennbaren Schwächen der Frankfurter Elf enttäuſchte dieſe jedoch ſehr angenehm. In den erſten fünf Minuten ſtand ſie ſogar nicht weniger als dreimal unmittelbar vor einem Erfolge, der nur durch die Ueberhaſtung der Stürmer verſagt blieb. Bei Halbzeit hatten die Ungarn drei Tore erzielt, da⸗ runter zwei Abſeitsfälle, Einracht war nur einmal erfolgkeich ge⸗ weſen, holte aber nach der Pauſe den Vorſprung auf. Schließlich erzwangen aber die doch etwas beſſeren Gäſte wieder die Führung, ſodaß das torreiche Ereignis mit:4 endete. Nach dieſem Ergebnis darf man gewiß geſpannt ſein, wie ſich Eintracht am kommenden „(gen deu jugoflaviſchen Meiſter, Gradjansky, Ag⸗ ram, verhalten wird. Während die ürigen Vereine der Bezirksliga ſich von den Anſtrengugen der Weihnachstage erholten, ſtanden die Mannſchaften der KHreisliga mit dem verbliebenen Reſte der unteren Klaſſen in den Pokalkämpfen, die auch diesmal nicht ohne die ge⸗ wohnten Ueberraſchungen ausgingen, wenn auch im allgemeinen die Mannſchaften teilnahmeberechtigt blieben, die man im großen und ganzen als die geeignetſten Vertreter der Kreisliga in den am 11. beginnenden Pokalſpielen mit der Bezirksliga betrachten darf. Germania Vieber hatte das:2⸗Spiel gegen die Offen⸗ bacher Kickers ſehr gut überſtanden und behaupteten ſich gegen die Spielvereinigung 1903 Fechenheim mit:0. Im Gegen⸗ ſatze zu den Spielen an den Feſttagen litten die Sonntagsveraa⸗ ſtaltungen unter der naſſen Witterung und dem glatten Boden. Fechenheim kam überhaupt nicht recht auf die Beine, und von ihrer großen Feiertagsform ſah man nichts. Dagegen reinigten ſich die Sportfreunde Frankfurt von ihrer Weihnachtsniederlage gegen Rückingen⸗Langendieach und ſchlu⸗ gen die hieſige Boruſſia:0. Boruſſia iſt wieder ganz aus Rand und Band. Kein Plan und Aufbau liegt in ihrer Arbeit. Da hatten die„Kameruner“ leichte Arbeit, die mit vier Toren eigentlich un⸗ genügend belohnt wurde. Viktoria Aſchaffenburg, der künftige Oſtmainkreis⸗ meiſter, die Mannſchaft mit den turmhohen Torziffern, geſchla⸗ gen! Geſchlagen von dem blutigen Außenſeiter, der Spielver⸗ einigung Langenſelbold. Geſchlagen mit:2. Geſchlagen mit Fug und Recht. Nach der hekannten Weiſe: Hochmut kommt vor dem Falle. Wer die Aſchaffenburger Verhältniſſe dennt, der weiß nur zu gut, daß dort des Bären Fell immer zu früh verteilt wird. Alljährlich im Auguſt, noch reiflich vor Beginn der Punktſpiele, hat Viktoria immer ſchon die Meiſterſchaft ganz ſichex in der Taſche. Im Munde viel mehr. Im bayeriſchen Nizza ſollte man ſich an das Kochen mit Waſſer gewöhnen. Der Hanauer Viktorig 1894 hatte auch ihre liebe Not mit dem Sportverein Offenbach, und mußte ſich mit einem Elfme⸗ terſiege:0 begnügen. In Verein für Leibesübungen Frankfurt am Main⸗ Süd, und der Fußballvereinigung 1909 Occhersheim, trafen ſich die beiden Pokalmeiſter des Nord⸗ und Südkreiſes. Beide Mannſchaften zeigten erbärmlich ſchlechte Leiſtungen und, wenn ſie tatſächlich nicht mehr können, muß man wünſchen, daß bei der nächſten Gelegenheit auch noch die Sachſenhäuſer aus dem Geſichts⸗ felde verſchwinden, die diesmal noch durch Glück über die Eſchers⸗ heimer mit:1 die Oberhand behielten. Sportperein 1905, Bad Homburg, holte ſich über Fuß⸗ bollſportverein, Bergen, einen Sieg in einer Höhe, wie ihn wohl niemand erwartet haben mag. Die zwei Erſatzleute auf Bergener Seite rechtfertigen die:5⸗Niederlage der Gäſte keineswgs. Die geſamte Hintermannſchaft einſchließlich des Torwartes darf ſich die Mitſchuld an der beſchämenden Pachung zuſchreiben. Auch Fußballverein, Sprendlingen, gewanm mit einem Ergebnis, das auf Klaſſenunterſchied ſchließen läßt, der auch tat⸗ ſächlich vorhanden war. Viktoria und 1912, Eckenheim, wurde mit:7 nach Verdienſt überfahren. Germania 1894, Frankfurt, traf bei Fußballſport⸗ verein Aſchaffenburg⸗Damm auf weit härteren Widerſtand, als ſie vermutet hatte.:0 gegen einen ſo ſchwachen Verein iſt keine Schmeichelei für einen Kreismeiſterſchaftsanwärter. Es ſoll jedoch verſchwiegen werden, daß ſich gerade hei dieſem Ergebnis wieder zeigt, daß mon nicht allein an den nackten Torziffern hängen ſoll. Di Art und Weiſe, wie die Germanen zeitweilig ſpielten, erinnerte an ihre beſten Zeiten. Der 1. Fußballklub 190 2, Rödelheim, gewann gegen die Frankfurter Olympia:0. Endlich leuchtet alſo auch einmal den Rödelheimern die Sonne des Glückes. Olympia ſtellte eine ſehr übermüdete Mannſchaft, die innerhalb acht Tagen vier Spiele hin⸗ ter ſich gebracht hatte. Dieſer Raubbau an den Kräften der Mann⸗ ſchaft blieb natürlich nicht ungeſtraft. Kickers⸗Viktoria, Mühlheim, hatte in den Pokolſpielen Freilos und benutzte den Tag, um Sportverein, Klein⸗Stein⸗ heim,:3 zu ſchlagen. Ganz einſach war die Sache aber nicht, enn der Platzverein lag noch bis zuletzt 31 im Vordergrunde, und zu dem Endſtoß der Gäſte gelang ſchließlich noch die knappe Ehren ⸗ rettung. aliquis. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Ffiſcher. Verantwortlich für den polittſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik und Lokales: Richard Schünfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Fr. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. 1 2 MANNMHEIMLpERSONENMWAOG GAGGSENAU-NUTZWASGEN SENZ CiE RAEINAlsCEt AUIOLOBIE UA IERENFABRIK AHUUENSESELLSCHAFELe HANNEEINN 0 · 6)——T 88 ee 1 „ 14 e ————————————————————————— eelag. den 2. Jannat 195 nene Maunhbeimer Jeitung[Morgen-Nusgade) 0 9. Seite. A. 1 *— . rr e eeee 2 4602 em 2. IaNUAR 1528. „, 8 eens o Uhr! u,,el,—— r Das soll der gewaltieste und umfassendste Verkeuf werden, den unsere Stadt je erlebt haf. Ein Riesenlager wundervoller, durchwee vollwertiger Sachen muß geräumt werden. 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Gabriele Thorbecke Maurer Max Frank und Eva Karle Geruüſtbauer Anton Zipf und Paula Junkert Arbeiter Heinr. Saß und Helena Diehl Spengler Lud. Krayer u. Anna Barczykowski Rottenmeiſter Rich. Hilpert u. Ida Hammel Kfm. Jakob Obersheimer u. Anna Schley Drahtzieher Karl Sickmeyer und Johanna Raſtätter Johannes Marquardt u. Henriette ohan Pol.⸗Wachtmſtr. Joſef König u. Adelheid Rüd Getrante: 18. Schloſſer„Hans Allespach u. Thekla Hannes Kaufm. Joh, Gollmart u. Chriſtina Kaufm. Wilhelm Henle und Elſe Stern Techniker Friedr. Ittemann u. Anna Schork Lokomotipführeranwärter Wilhelm Licht und Franziska Groh Prokuriſt Rich. Schumann u. Elſa Lichtenſtein Fabrikarb. Friedr. Boll u. Emma Kattermann Schloſſer Hermann David und Luiſe Schäfer Ageg vavgavgz n anc uhuswgz Andllag Tapezier Gotthilf Ebinger u. Cäcilia Ries Hilfsarbeiter Albis Feiß u. Wilhelmine Euler 23. Rangierer Adam Fitzer u. Margareta Sättler Arbeiter Froͤr. Hartmann u. Friederike Janſon Kaufm. Robert Herrmann u. Gertrude Katz Schloſſer Karl Höhn und Roſa Scheuermann Eiſendreher Karl Iſenmann u. Anna Richter Schreinerm. Jakob Kadel u. Magdalena Kölme Schloſſer Emil Krauß und Paula Seitz Bankbeamter Adolf Margott u. Frieda Konrad Kfm. Paul Marks und Amanda Herſchler Hauptlehrer Wilhelm Neef und Hilda Kramer Zeichner Karl Nenninger und Margareta Strubel Portier Wilh. Oehlſchläger u. Kathar. Scholl Kfm. Alfred u. Katharina Lang Lackierer Wilhelm Roth u. Barbara Godfroy Schmied Herm. Schüfer u. Maria Schweighofer Eiſendreher Otto Schmidt u. Katharina Wolf Müller Adam Scholl und Frieda Neumgyer Kaufm. Exuſt Steinle u. Helene Würz Schloſſer Lonis Weber u. Katharina Raſcher Hausmeiſter Herm. Wiederhold u. Mina Geiſer Bürvangeſtellter Lud. Wolff u. Barbara Eger Bürſtenmacher Joh. Heinr. Wühler u. Eliſabeth Amend Kfm. Karl Wühler und Marie Mangold Eiſenbohrer Adam Noe u. Berta Seiz Kfm. Jak. Schreckenberger u. Eliſe Reinwald Schiffsbauing. OttoBorrmann u. Paula Hackius Arb. Georg Reiſig und Gertrube Becher Lehrer Hugo Adler u. Selma Rothſchild Bankbeamter Rich. Bauer u. Eleonore Schork Fabrikarb. Auguſt Blöh u. Luiſe Miener Buchdrucker Joſ. Bohny u. Roſa Senftleber Ladewärter Engelbert Daubach u. Klaraſüller Kfm. Friedr. Eiermann u. Johanna Neuhäuſer Gärtner Wilh. Eitelwein u. Karolina Menk Kaufm. Auguſt Erythropel u. Hilda Hoppé Lehrer Ernſt Fleig u. Edith Weiß Metzger Friedrich Heiß u. Sofie Schubert Kaufm. Arnulf Hellinger u. Maria Förter — Joſef Huber u. Eliſabetha Baſtian immermann Karl Lummel und Margareta Dalmus geb. Strubel Techniker Karl Ilg u. Frieda Fatrenkopf Kfm. Heinr. Jutzi u. Eliſabethe Gerbig. Geborene: Dezember. 12. Schneidermſtr. Ludwig Biſchler e. S. Karl 13. Zollinſpektor Guſt. Ernſt Reichenbecher e. T Gertrude Hildegard 12. Lithograph Hrch. Emil Baus e. S. Emil 9. Pfr. Theodor Schenk e. S. Helmut Dieter 12. Techn. Heinr. Adolf Fuchs e, T. 2 Martha 14. 085 Friedr. Oskar Hechler e. T. Elfriede 14. b. Michner Gerhard Vögele e. T. Hildegard aria 11. Hauptlehrer Karl Bender e. S. Helmut Artur 13. Arb. Ambros Hermann e. S. Helinrich Lorenz 11. Kutſchereibeſitzer Karl Johann Hofmann e. S. Hermann Heinz 13. Heizer Heinrich Ludächer e. S. Karl 888 11. Kaufm. Max Wertheimer e. S. Ludw 12. Kernmacher Eduard Julius Göhrig e. 5 Inge⸗ borg Maria. 13. Eiſendreher Joh. Kirſtätter e. Hans Edgar 13. chan Heinrich Serdeene Schmitt ichard Heinrich 14. mege Guſtav Adolf Rathgeber e. S. Hugo riſtian 14. Schloſſer Adolf Götz e. S. Emil 14. Techniker Karl Auguſt Raquet e. T. Giſela Magdalena 14. Bankb. Otto Traxel e. T. Charlotte Emilie 12. Verwaltungsaſſiſtent Wilh. Brockmann e. T. Eleonore Wilhelmine 13. Kupferſchm. Karl Joh. Seyfried e. T. Irmgard Luiſe Eliſabeth 15. Schmied Daniel Scherrer e. T. Eliſabetha Margaretha 6. Taglöhner Stefan Keller 5 T. Maria 15. Metzger Albert Herbſt e. Elfrieda Eva 14. Schneider Jul. Anton Moler e. T. Ilſe Lore. 12. Schreiner Karl Pfau e. S. Karl Heinz 14. Poſthelfer Franz Müller e. S. Franz Exich 15. Kaufm. Heinrich Philippy Wilhelm Singhof e. S. Heinrich Wolfgang 14. Sattler Heinrich Georg Vogel e. T. Annemarie Hedwia 16. Schneider Jak. Stegmüller e. T. Anny Helene 16. Poſthilfsſchaffner Kurt Julius Gawran e. T Barbara Marie Katharing 14. Wirt Joſef Spang e. S. Herbert Joſef 16. Kfm. Rich. Waldemar Liebe e. T. Sibylle He⸗ lene Karoline 15. Poſtſchaffner Gg. Ludw. Huxel e. T. Karola una Maria 14. Apoth. Willi Brünner e. T. Julianne Barbara Frieda Margot 16. Fritz Heinrich Oskar Müller e. T. Erneſtine Elli Elſe 16. Schloſſer Karl Piechullek e. S. Helmut 16. Schmied Gottlob Karl Kurz e. T. Erika 18. Kupferſchmied Jak. Froͤr. Dörr e. T. Irmgard Philtppine 16. Arb. Friedr. Heinr. 25 e, T. Luiſe Anna 16., Kfm. Heinrich Fuchs e. Elsbeth 14. Konditor Johannes Götz e. T. Paulg Irmgard 15. Prokuriſt Rudolf Weiß e. T. Marliſe 16. Chemiker Dr. phil. Rudolf Wietzel e. T. Anne⸗ marie Hilda 19. Zimmermann Paul Gottlieb Weldig e. T. Eliſabeth Maria 17. er 5 Karl Seitter e. T. 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Die Feuerbestattun nachmittags 2 Uhr im Todes-Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerz- liche Nachricht, daß unsere liebe gute Mutter, Schwieger- mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Katharina Klein geb. Müller nach kurzer schwerer Krankheit am 31. 12. 24 vorm. 10 Uhr, im Alter von 76 Jahren sanft entschlafen ist. Mannheim Q4, 7, 1. Januar 1925. Die Hinterbliebenen 9309 In tiefer Trauer: findet am Freitag, den 2 januar ematorium statt. mit el. Licht u. ſof. zu vermiet Schwetzingerſtr. 9 27, 15 ſtr Namen u arge Balkonzimmer age uiſenrin + möbl Tmmer i e 165 amf z + Tel 84. Wenee Zimmer in gutem Hauſe, guter von ält. Herrn ge⸗ ſucht(Dauermieter), 12525. unter 597 X. U. 5 +. 4. 5 2 25. r0 ſtelle dſs. l. ecgg an beſſer. ſol. 12 rmieten. 2 Vogler Mannheim G deibmanchi * —— 5 * Neue Mannheimer Jeitung(Morgen⸗Nusgabt) Ar. 1 11. Seite. Ireltag, den 2. 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