Miittwoch, 7. Jauuar Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 10 — 9 7 0 2 7 8 8 eigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ 321 pder 173 die Poſt monall..-A. 280 uhne Beſtel⸗ 17 K 10 85 n der gebelee ae e. geld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhälfniſſe Nach⸗ Slelen urd uretgs docg keer e mbuleene Peae enee e Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ bae eee e e—4 nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. ſtellen Waſdhofſtraßze 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ weſer leenedeeeeeeeeee ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 7541—7945,— Telegr.-Adreſſe geleen Aafted Fernſpvehne erlbr Senge en. Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. zwölfmal. 5 1 Beilagen: Bildel der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Auſik-Zeitung. Mannheimer Srauen-Seitung. Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnit: Wandern u. 22 2 die interalliſerte Schuldenkonferenz 0 ein n 2 ex ri 18 Am heutigen Mittwoch wird in Paris eine Konferenz von Finanzminiſtern der Ententeſtaaten zuſammentreten, die ſich mit der Hoffnung auf Klärung eJ Berlin, 7. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) In Regierungs⸗ kreiſen hofft man, daß in der Frage der Regierungsbildung im Laufe des bheutigen Tages eine Klärung erzielt wird. Bekanntlich gehen die Aufträge des Reichskanzlers dahin, eine Regierung zu bil⸗ den ohne die Fraktlonen. Ob daher heute noch eniſcheidende Be⸗ ſprechungen mit den Fraktionen überhaupt ſtattfinden werden, iſt ſehr unwahrſcheinlich. Von einer Seite, die wir für unterrichtet zu halten allen Grund haben, wird uns erklärt, der Kanzler würde ſich heute endgültig über die Bildung des Kabifietts, geiauer über die Wege, die er zu dem Ende einſchlagen muß, zu entſcherden haben. Wir haben den Eindruck, daß Herr Marx nunmehr auf die Kombi⸗ mation der Mitte zurückzugreifen wünſcht, daß er vorhat, die Volkspartei vor die Entſcheidung zu ſtellen, ob ſie ein Kabinett, das auf ſolcher Baſis zuſtandekommen könnte. von vorn⸗ herein zunichte zu machen entſchloſſen iſt. Inzwiſchen hat im preußiſchen Landtag die Sitzung der Zentrumsfraktion begonnen, der ausſchlaggebendes Gewicht nicht nur für Preußen beizumeſſen ſein wird Aus Zentrumskreiſen wird uns erneut verſichert, daß das Zentrum ſeine Miniſter aus dem Kabinett Braun nicht zurückzuziehen gedenkt. Ueber die Sitzung der Zentrumsfraktion des preußiſchen Landtags wird von parlamentariſchen Nachrichtenbüro folgender Bericht aus⸗ gegeben: Inmitten der Ausſprache ſtand das Ergebnis der Sitzung des preußiſchen Staatsminiſteriums von geſtern. Die Beſvrechungen bewegten ſich, wie verlautet, in der Richtung, daß die Entwicklung im Reich weiter zu verfolgen ſei, daß aber das Zentrum für Preußen an einer ſelbſtändigen Politik feſthalten wird Um 1 Uhr wurde die Beratung unterbrochen, um 3 Uhr doll ſie fortgeſetzt wer⸗ den. Später ſoll dann ein parteioffizikſer Bericht herausgegeben werden. 5 Cine Erklärung der Volkspartei EJ. Berlin, 7. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Von der Deutſchen Volkspartei im Reichstag wird heute miktag folgende offiziöſe Erklärung herausgegeben: „Die Deutſche Volkspartei nimmt mit Genugtuung davon Kenntnis, daß die heutigen Zeitungsmeldungen über ein Ulti⸗ matum des Kanzlers an die Deutſchnationalen nicht den Tat⸗ hat an olgende Januar. Hiergegen Regierung, ſondern Proteſte gegen die Nichträumung Die vaterländiſche Arbeitsgemeinſchaft Ba⸗ den und die milttäriſche Vereinigung Karlsruhe haben folgende Entſchließung gefaßt: Die Kölner Zone wird am 10. Januar nicht geräumt. Das iſt die natürliche Folge alles deſſen, was ſeit Nobember 1918 geſchehen bezw. nicht geſchehen iſt. Da wir wehrlos ſind— nicht durch unſere Schuld— bleibt uns nur das eine: Wir erheben feierlichen Ginſpruch gegen dieſen erneuten Pertragsbruch und weiſen Volk ſowie Re⸗ gierung darauf hin, daß damit jede Verpflichtung für uns, er⸗ zwungene oder eingegangene Verträge noch länger zu erfüllen, wegfällt. Deutſches Volk, werde endlich hart! Der Badiſche Induſtrie⸗ und Handelsta die badiſche Regierung und an die Reichsregierung nachf Kundgebung gerichtet: „Die vertragswidrige verlängerte Beſetzung weiter Teile des NNe 5 r Teile des Gbbitterndes einſchließlich Kölns hat in le deutſchen Landen 111 Ain hervorgerufen. Nur unter der Vorausſetzung, daß wir ik endlich Ruhe finden, daß wir vor keine neuen deuſche Wirt ltimaten geſtellt würden, hat Deutſchland und die 1 85 955 ſcaft die Laſten des Dawes⸗Gutachten auf ſich genom⸗ 5 0 e die das Londoner Abkommen Wahe b 0 Dent zu erfüllen, wird die Welt in neue Un⸗ willfürlichen Akt der Botſchafternote vom Einſpruch zu erheben, iſt 1 nur Pflicht 5 auch der durch uns vertretenen Wirtſchaftskreiſe eines Landes, das durch den Krieg und ſeine Folgen ſchon ſo ſchwer gelitten 75 daß es weitere Belaſtungen kaum noch zu ertragen vermag Gleich⸗ zeitig ſprechen wir dem durch die Nichträumung betroffenen Ge⸗ giet unſer warmes Mitempfinden aus und geben der Hoffnung Ausdruck, daß das Weltgewiſſen ſtark genug ſein wird, um die .“ Reparation des Vertragsbruches baldigſt zu erzwing Engliſche Preſſeſtimmen Jan.(Von unſerm Londoner Mitarbeit⸗ bezeichnend iſt es, daß alle führenden konſ Faeg e Alütber lich weiter jeden Kommentars über die alliierte Note betr Köln enthalten. So hatte man eine gemäßigte, England nicht präjudizierende Erklärung in Ausſicht geſtellt. Dagegen äußern ſich lib erale Blätter ſehr deutlich in abſprechender Weiſe. Die„Weſtminſter G azette“ erklärt in einem Leitartikel: Der allgemeine Eindruck, den die Note hervorgerufen hat, iſt der üußer⸗ ſter Ueberraſchung. Die Entwaffnungsparagraphen bedingen Anen Zuſtand der Vorherrſchaft, die mit den elementaren Vorſchrif⸗ ten der Unabhängigkeit unvereinbar ſei. Sie ſei ſo un⸗ orträglich, daß nur eine Regierung von unerbittlicher Stärke ſie er⸗ 17 85 könnte, während die Alliierten nicht aufhörten, die deutſche F zu ſchwächen. Unter anderen Umſtänden wäre es 5 daß die Paragraphen kaſſiert würden. Die Alliierten hätten 5 ſtets einen Vo rwand gehabt, daß der Vertrag nicht er⸗ ſei. Unglücklicherweiſe habe ſich die gegenwärtige Regierung Vorwand zu eigen gemacht und in einem Dekret, das ebenſo erſcheine, wie es krivial ſei, hätten ſie die 8 ee e aihenen zuſammengefaßt. Nach jener nd vorhanden zu ſein, warum di ierte die jetzt beenden Jolkten.„„„„ 3% Die Entwaffnungsparagraphen ſeien eine ſchamloſe Unaufrich⸗ Kaund 1 buch ſt 91 icht n E 15 115 9 15„ Die Altiierten ſelen deren deutſchen Wesſnen en ſeien verantwortlich für die London, 7. * 4 ſachen entſpricht. Sie würde andernfalls verpflichtet geweſen Zur Käumung der Kölner Jone ſchland von neuem gedemütigt durch den ſein, dakauf hinzuweiſen, daß ein ſolches Ultimatum der unge⸗ 1 0 Weg ſein würde, um eine tragfähige Regie⸗ rung zuſtande zu bringen. Nach der Auffaſſung der Deutſchen Volkspartei müſſen die Verhandlungen weitergeführt werden. Die Deutſche Volkspartei legt entſchiedenen Wert darauf, feſtzuſtellen, daß ſie ein, wenn auch verſchleiertes Kabinett der Mitte nicht unter⸗ ſtützen wird, weil die gegenwärtigen großen außen⸗ und innenpoli⸗ tiſchen Aufgaben nur geleiſtet werden können, wenn die Regierung ſich auf eine feſte bürgerliche Mehrheit ſtützt.“ Vertagungsgerüchte In parlamentariſchen Kreiſen erzählt man ſich heute vormittag, daß die Vertagung des Reichstags unmittelbar bevor ſtehe, vorausſichtlich ſchon am Schluß der heutigen Sitzung, ſpäteſtens aber morgen ſoll ein entſprechender Antrag geſtellt werden. Vorher ſoll noch ein Ueberwachungsausſchuß eingeſetzt werden, der die Rechte des Reichstags in der Zeit, in der keine Vollſitzung ſtattfindet, wahrt. Aus den Kreiſen der Deutſchnationalen hören wir, daß dieſe ſich einer Vertagung mit aller Macht widerſetzen würden, unter der Vorausſetzung natürlich, daß nicht inzwiſchen die neue Regierung zuſtande kommt. Die Frage des Reichstagspräſidenten Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei wird für die Wahl des Reichstagspräſidenten v. Kardorff vor⸗ ſchlagen. Bei der Stichwahl zwiſchen Wallraff und Loebe wird die Fraktion für Wallraff ſtimmen. die Fraktion geht da⸗ bei von der Anſicht aus, daß in der gegenwärtigen Situation die Wahl des Präſidenten eine wichtige politiſche Angelegenheit ſei. Die Zentrumsfraktion wird bei der Stichwahl füir Loohe ſtimmen. Ob ſie im erſten Wahlgang ihre Stimmen für Fehrenbach abgeben werden, ſoll erſt im letzten Augenblick entſchieden werben. Die Reichstagsfraktion der bayeriſchen Volkspartei beſchloß, den Mit⸗ gliedern freizuſtellen, ob ſie für Wallraff oder Loebe ſtimmen wollen. Der Haushalt für 1925 Dem Reichstag iſt heute der Reichshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1925 zugegangen, der nunmehr auf Reichsmark abgeſtellt iſt. Unter den fortdauernden Ausgaben der allgemeinen Reichsverwaltung erſcheinen zum erſten Mal die Belaſtungen aus dem Sachverſtändigengutachten. Zu dieſem Zweck iſt zunächſt die von Vorzugsaktien der deutſchen Reichsbahn vorge⸗ ehen. würdig. Für Deutſchland bleibe nur der Verſailler Vertrag, der eine alleinige Berechtigung für das Deutſchland auferlegte Straf⸗ mandat bilde. Dieſer Ueberzeugung liege genügend Wahrheit zu Grunde, um den Ausdruck des Unwillens gegen die Alliierten zu rechtfertigen. Aus irgend einem Grunde ſcheine dieſe Regierung ebenſo wie die vorige von einer fixen Idee beſeſſen zu ſein, daß die Hauptregel für britiſche Politik gefügig gegenüber Frankreich bleibe. Es ſei falſch, daß England eine eigene europäiſche Politik entwickele, die vor der Kritik ernſthafter Männer Stand halte. Der parlamentariſche Berichterſtatter des„Daily Chro⸗ nicle“ ſchreibt, die Veröffentlichung des Wortlautes der alliierten Note an Deutſchland habe in vielen Kreiſen ein Gefühl des Un⸗ behgagens hervorgerufen. In liberalen Kreiſen ſei der Eindruck weit verbreitet, daß die ganze Frage verkehrt behandelt worden ſei. Die Mitalieder der Arbeiterpartei zeiaten ſich in aleicher Weiſe unbefriedigt. Sie ſcheinen einigermaßen in Ver⸗ legenheit über die Mitteilung zu ſein, daß Macdonald mit Herriot vereinbart haben ſoll, die britiſchen Truppen nach dem 10. Januar weiter in Köln zu belaſſen. Der Berichterſtatter betont, daß die Schöpfer des Dawesplanes in ihrem Bericht die Ueberzeu⸗ aung ausgeſprochen hätten, ſeine Wirkſamkeit hänge vollkommen von dem Geiſte ab. in dem er angewandt werde. Man halte es für ſehr unalücklich, daß das neue Kapitel der europäiſchen Geſchichte mit Verlängerung der alliierten Beſetzuna der Rhein⸗ lande eröffnet werden ſoll. Die in der Note angeführten deutſchen Verſtöße würden nicht für ausreichend gehalten, um eine Aktion zu begrüßen, die eine ſtarke Aehnlichkeit mit einer neuen Sanktion hätte. Ium Fall Barmat⸗Rutisker wird von amtlicher preußiſcher Seite mitgebeilt: Gegen die drei Brüder Barmat Julfus, Harry und Jaack iſt jetzt vich⸗ lerlicher Haftbefehl erlaſſen worden. Salomon Barmat iſt auf freien Fuß geſetzt, da wegen ſeines ſchlechten Geſund⸗ heitszuſtandes Fluchtverdacht nicht vorliegt. Gegen die vier Brü⸗ der Barmat, ſowie gegen Kautz, Hellwig, Rühe, Fritz Wolf⸗ Rabinowitſch, Alfred Staub und Klenzke iſt von der Staatsanwaltſchaft jetzt die Eröffnung der gerichtlichen Vorunter⸗ ſuchung beantragt worden. Auch gegen Rühe iſt richterlicher Haft⸗ befehl ergangen. Gegen Kautz, Rabinowitſch, Staub und Klenzke lag ein ſolcher Befehl ſchon früher vor. Schließlich iſt noch in der Angelegenheit Kutiſker die Eröffnung der gerichtlichen Vorunter⸗ ſuchung gegen die Beſchuldigten von der Staatsanwaltſchaft bean⸗ tragt worden. 5 Die Bremer Privatbank und die Bank Hoffmann und Friedländer, die wegen des ſtaatsanwaltſchaftlit Vorgehens in der Barmat⸗ Affaire ihre Kaſſen bis zum 7. Januan ſchloſſen ließen, haben ſich genöligt geſehen, dieſe Maßahme bis 12 9. Januar auszudehnen, um eine genaue Ueberſicht zu ſchaffen. Wie die„B..“ erfährt, zeigt ſich Julius Barmat ſehr zuverſichtlich und hat ſeinen geſamten holländiſchen Ve⸗ ſitz zur Dechung der Verbindlichkeiten der Staatsbank zur Verfü⸗ gung geſtellt. Freunde des Barmat⸗Kongerns ſollen zwecks Sanierung des Konzerns aus Holland in Berlin eingetroffen ſein. Auch gegen den bekannten Finanzier Jakob Michael waren zahlreiche Anzeigen wegen Zinswucher eingelaufen Die Staats⸗ anwaltſchaft hat ſich eingehend mit dieſen Angaben beſ 88 Es hat ſich ergeben, daß die von Michael geforderten Zinsſätze den jeweils auch von den Großbanken geforderten und von der Handels⸗ kammer anerkannten Wechſeln entſprachen, ſo daß die Vorunterſuchung gegen Michael eingeſtellt worden iſt. Die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte pedantiſche Note ſei England un⸗ Regelung der interalliierten Schulden befaßt. Ein heikles Problem!⸗ Es iſt zur Löſung reif geworden, nachdem die Entſchädigungsfrage zwiſchen Deutſchland und ſeinen Geſamigläubigern durch den Dawes⸗ plan geregelt worden iſt. Frankreich hatte bis dahin immer wieder verſucht, ſeine eigenen Schuldverpflichtungen gegenüber Eng⸗ land und Amerika mit den Entſchädigungsverpflichtungen Deutſch⸗ lands in einen Topf zu werfen. Dagegen hat ſich aber namentlich ſein amerikaniſcher Gläubiger ſtets mit Händen und Füßen gewehrt und immer darauf zwiſchen beiden eine klare Trennungslinie zu ziehen. Durch das Londoner Protokoll iſt feſtgeſetzt worden, was Deutſchland jährlich in die Kaſſen ſeiner Gläubigerſtaaten zahlen ſoll. Damit iſt die Grundlage für die Rege⸗ lung der interalliierten Schulden gewonnen, da Frankreich jetzt den Betrag, den es von Deutſchland erhalten ſoll, in ſeine Jahresbilanz als feſten Poſten einſetzen kann. Das Beſtreben Frankreichs iſt immer dahin gegangen, di Kriegsſchulden, die es bei den Vereinigten Staaten und bei Englan kontrahiert hat, ſo billig wie möglich loszuwerden, wenn ſich dieſes Streben auch hinter großen Worten verbarg. Es war in der fran⸗ zöſiſchen Preſſe immer viel die Rede davon, daß Frankreich ſich im Weltkriege für die gemeinſame Sache aufgeopfert habe und deshalb Schonung und Rückſicht verdiene. Der nüchterne Geſch äftsſinn der Engländer und Amerikaner hat ſich dadurch aber nicht blenden laſſen. Es iſt bezeichnend, daß kurz vor der Eröffnung der Pariſer Konferenz der amerikaniſche Senator Reed Frankreich das Kriegsſchuldenkonto noch einmal vorgerechnet hat. Die Vereinigten Staaten, ſo bemerkte der Senator, haben Frankreich in den Jahren 1917 und 1918 2,9 Milliarden Dollar geliehen. Sie haben weiter nach dem Waffenſtillſtand Frankreich Kriegsmaterial im Betrage von über 400 Millionen Dollar verkauft. Im letzteren Falle 155 Frank⸗ reich wenigſtens die Zinſen der ſchuldig gebliebenen Kaufſumme ge⸗ zahlt. Für die andere, die Hauptſchuld aber, iſt es jeden Pfennig auch an Zinſen ſchuldig geblieben. Dabei haben die Vereinigten Staaten, die jene 2,9 Milliarden Dollars durch eine Anleihe im eigenen Land ſelbſt aufbrachten, ihren Gläubigern die Zinſen zahlen müſſen. Und dieſe Summe, die der amerikaniſche Steuerzahler zur Verzinſung der Anleihe aufbringen mußte, belief ſich bis Ende vorigen Jahres auf annähernd 800 Millionen Dollar. Das iſt die Rechnung, die im 155 0 Senate aufgemacht worden iſt und ſie beweiſt, daß man die Frage der franzöſiſchen Schuldverpflich⸗ ſehrn aſl. geſchäftsmäßig betrachtet und geſchäftsmäßig gelöſt ehen will. 1 Frankreich ſchuldet Enaland nicht ſo viel wie den Vereinigten Staaten. Aber man wird ſeinem Finanzminiſter Cle⸗ mentel alauben müſſen, wenn er verſichert, daß die franzöſiſchen Krieasſchulden eine außerordentlich drückende Laſt darſtellen. Der franzöſiſche Franc iſt weit davon entfernt, ſtabil zu ſein und die Her⸗ ſtellung des Gleichgewichtes iſt im franzöſiſchen Haushalte nur mit Mühe erreicht worden. Die franzöſiſche Regierung hat ſich aber aleichwohl entſchließen müſſen, angeſichts der öffentlichen Meinung in Enaland und in den Vereinigten Staaten die frühere Hoffnung aufzugeben. als ob man die Kriegsſchulden in den Rauchfang ſchrei⸗ ben könne. Clementel hat ausdrücklich erklärt. Frankreich erkenne ſeine Schulden in voller Höhe an. Die Aufgabe der Finanzkonferenz wird es nun ſein, einen Jahlungsplan und eine Zahlungsart zu fin⸗ den. die den Gläubigern Frankreichs die Ausſicht eröffnen, wenn auch allmählich. zu ihrem Gelde zu kommen. Leicht iſt dieſe Aufgabe nicht zu löſen. England, das die Zu⸗ rückzahlung ſeiner Schulden an den amerikaniſchen Gläubiger mit aroßer Energie aufgenommen hat und durchführt, ſcheint ſich jedem Verſuch widerſetzen zu wollen, dem franzöſiſchen Schuldner eine aünſtige Ausnahmebehandlunga zu gewähren. Es will Amerika gegenüber bei dem ganzen Handel nicht ſchlechter weg⸗ kommen als Frankreich und es verlangt auf der andern Seite. daß Frankreich ſeine Schulden an England ebenſo zurückzahlt wie ſeine Schulden an die Vereiniaten Staaten. Frankreich ſelbſt hat. wie es ſcheint, die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, daß es doch nach eine gewiſſe Beziehung zwiſchen dem ſogenannten Dawesnlan und ſeinen eigenen Schuldverpflichtungen herſtellen kann. Es wird wohl den Verſuch machen, ſeinen Prozentanteil an den deutſchen Zahlun⸗ gen, der ſeinerzeit in Spa auf 52 feſtgeſetztsiſt. zu erhöhen. Ferner verlanat Frankreich, falls die gegenſeitigen Schuldverpflichtungen aufrecht erhalten werden. für ſeinen Teil eine Behandlung nach der Art des Dawesplanes, d. h. eine Verteilung der Geſamt⸗ ſicchuld auf einzelne Jahresraten unter Berückſichtigung der franzöſiſchen Zahlungsfähigkeit und des franzöſiſchen Währungs⸗ ſtandes. Ein letzter Plan, der die enaliſche Unterſtützung zu haben ſcheint, beſteht darin. die Kriegsſchulden der europäiſchen Entente⸗ ſtaaten gegeneinander aufzurechnen und dann die Geſamtſchulden an Amerika nach gemeinſchaftlichem Plan aus der deutſchen Jahres⸗ leiſtung zu beſtimmen. Dieſem Plan dient als Grundlage, daß Eng⸗ land den Vereiniaten Staaten.6 Milliarden Dollars ſchuldet, wäh⸗ rend es an europäiſche Ententeſtaaten 9,9 Millionen Dollars aus⸗ geliehen hat. Frankreichs Geſamtſchulden an Enaland und Amerika belaufen ſich auf rund 7 Milliarden Dollars, während es ſelbſt an Entente⸗Genoſſen 3,4 Milliarden ausgeliehen hat. Wie man es auch anfangen maa— leicht wird es nicht ſein, dieſe Häufung von Rieſen⸗ ſchulden aus dem Wege zu räumen. **. Ungünſtige Vorzeichen Der Waſhingtoner Berichterſtatter der„Morning Poſt“ ſchreiht, die amerikaniſche Regierung ſei aufgebracht gegenüber Frankreich und verſtimmt gegenüber England. Dieſe Verſtimmung ſei größer, als man im Volk der Geheimhaltung der Verhandlungen über den Anteil Amerikas an den Dawesein⸗ nahmen angenommen habe. Kellogg, Herrik und Logan hätten die energiſche Weiſung erhalten, feſt auf den amerikaniſchen Rechten an den deutſchen Annuitäten zu beharren und dieſelben Priori⸗ täten zu fordern, wie ſie die anderen Nationen erhielten. Es ſei ihnen nicht geſtattet, von dieſen Weiſungen abzugehen oder irgend einen Kompromißvorſchlag zu unterſtützen. 8 Auch der Newyorker Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ meldet, trotz der Geheimhaltung des Notenaustauſches mit Groß⸗ britannien verlautet, daß Hughes nicht im mindeſten von ſeinem bisherigen Standpunkt abzugehen geneigt ſei. Der diplomatiſche Berichterſtatter des Blattes hält es für nötig, daß man Amerikas Entſchädigungsanſprüche einfach zu ſei⸗ nem Anſpruch auf die Beſatzungskoſten hinzurechnen werde. Der Pariſer Berichterſtatter der„Morningpoſt“ ſchreibt, die allgemeine Auffaſſung gehe dahin, daß der Konferenz ſtürmiſche Tage bevorſtänden. Wenn man nach den Aeußerungen ur⸗ teilen wolle, die von amerikaniſchen offiziellen Kreiſen in Paris gemacht wurden, Barmat⸗Konzern weder jetzt noch früher einen Ni teilt mit, daß ſie Kredit 8 0 7 Regierungen ſo laute die Loſung des Tages, daß den alliierten nahegelegt werden webſ, pch er Weren wertbe 2. Seite. Nr. 10 bewußt zu werden und daß jeder Verſuch einen weiteren Aufſchub zu erhalten, oder beſſere Bedingungen anzuſtreben als Amerika zu hewilligen bereit ſeſ, von der amerikaniſchen Delegation ſum⸗ mariſch verworfen werden würde. Der Waſhingtoner Berichterſtatter der„Times“ betont, daß hinter der amerikaniſchen Weigerung, die Forderung auf Veſtrei⸗ zung der amerikaniſchen gemiſchten Anſprüche auf die deutſchen Annuftäten aufzugeben, der Wunſch ſtecke, daß von dem amtlichen Verwalter beſchlagnahmte Eigentum und verwahrte Geld nicht zur Beſtreftung dieſer gemiſchten Forderungen zu benutzen. Miniſterptäſident Theunis hat vor ſeiner Abbeiſe nach Paris einem Vertreter der„Natſonal Belge“ erklärt, daß die auf der Finanzminiſterkonferenz zu behandelnden Fragen delikater Natur ſeien und daß eine Einigung nicht leicht zu verwirk⸗ lichen ſein würde, denn die mit den Vorarbeften betrauten alliierten Finanzſachverſtändigen hätten ſich noch nicht über ein Kompromiß einigen können. Frankteich ſoll ſeine Finanzen offenlegen RNaeuter meldet aus Newhor F. Sir Gen. Pafſh, der dort Einget zfen iſt, habe erklärt, Frankreich ſchulde der gan⸗ Welt eine vollſfändige Darlegun 3 über ſeine finan⸗ zielle Lage. Das franzöſiſche Volk betrüge ſich ſelbſt, indem es eins ſolche Darlegung vermeide. Das beſte Mittel ſei, wenn eine Unterſuchung beranſtaltet würde, um feſtzuſtellen, ob Fronkreich ſeine Schulden zahlen könne oder nicht, ohne ſich ſelbſt Schaden zuzufügen. Ein Waſſerſtrahl aus Waſhinglon (Spezlalkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 7. Jan. Das Staatsdepartement erklärte offiziell in kategoriſcher Weiſe, daß die Vereiniaten Staaten nicht an der von Churchill vorgeſchlagenen Brüfſeler Konferenz teilneh⸗ men werden. Eine Note zur Regelung des Luſtverkehrs Berlin, 7. Jan.(Von unſ Berl. Büro). Man erwartet in dieſen Tagen eine Note der Botſchafterkonferenz über die Frage des Luftverkehrs. Die deutſche Regierung hält nach wie vor an der Anſicht feſt, daß ſie dem Pariſer Abkom⸗ men über den Flugverkehr nur beitritt, wenn ihre völlige Glelchberechtigung zugeſtanden wird. Bisher iſt man be⸗ kanntlich auf der Gegenſeite lediglich bereit, einige Exleichterungen zu gewähren, die aber auf deutſcher Seite als völlig ungenügend an⸗ geſehen werden. So lange Deutſchland dem Pariſer Abkommen nicht beltritt, kann bekanntlich das deutſche Staatsgebiet für den fremden Luftverkehr geſperrt werden. Die Haltung Amerikas (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 7. Jan. Senator Gobeland der im Senat eine Reſolution eingebracht hat, wotach Deutſchland der Bau von 42 geſtattet werde, gewährte einem Vertreter der United Preß eine Uagterredung, in der er ſich über die Ausſichten ſeiner Reſolution äußerte. Gobeland zeigte ſichſkeptiſch hinſichtlich der Stellungnohme des auswärtigen Ausſchuſſes, der in dieſer Ange⸗ legenheft dem Senat Bericht erſtatten muß.„Wie auch das Schick⸗ ſal meiner Reſolution ſein werde,“ ſagte Gobeland,„ſo wird ſie jedenfalls das Gute haben, daß die Welt die Anſicht der Vereinig⸗ ten Staaten in dieſer Frage erfahren wird. In Amerſka wird es als ein Unrecht empfunden, wenn man der Frledrichshafener Werft nicht geſtattet, Luftſchiffe zu bauen. Die deutſchen Werften ſind in der Lage, billiger ols jede andere zu bauen. Die Behinderung ihrer Tätigkeit würde alſo einen Verlbuſt für die Flugzeugfabrikation der ganzen Welt bedeuten! Senator Gobelaud erklärte weiter, daß die Peziehungen der Good Vear Zeppelin⸗Geſell⸗ ſchaft in Akron zu der Friedrichshafener Geſellſchaft nicht unbekannt ſeten, doch ſehe er keinen Grund, weshalb Amerika auf dieſem Ge⸗ biete die deutſche Konkurrenz fürchten ſollte. Er betonte lebhaft, daß es ihm bei ſeiner Reſolution weniger darauf ankomme, das beſondere Gebiel der Luftſchiffahrt zu behandeln, weil er übrigens auch die Streichung der Gelder für Flugzeuge zu Kriegszwecken beantragte, als vielmehr darum, dem an einigen Stellen nochtmmer wahr⸗ zunehmenden Geiſt des Krieges entgegenzuarbeiten und dafür einzutreten, daß den früheren Feinden auf allen Gebieten eine Rehabilitation zuteil werde. Ich habe, ſagte er, von ſolchen Ge⸗ ſichtspunkten aus zwei Jahre lang eine Weltwirtſchaftskonferenz ähn⸗ lich der Senator Borahs vorgeſchlagen. Auf einer ſolchen Konferenz ſollte Deutſchland und die anderen früheren Gegner gleich⸗ berechtigt bertreten ſein. eine Liga gegen deutſche Kultur Wie dem„Patit Pariſien“ aus Straßburg gemeldet wird, hat ſich dort eine Liga gegen die deutſche Kultur und den deutſchen Gedanken in Elſaß⸗Lothringen gehildet. Es ſoll mit allen legalen Mitteln gegen alles angekämpft wWerden, was geeignet iſt, den deutſchen Geiſt zu fördern, und an⸗ dererſeits alles unferſtützt werden, um die Kenntnis der franzöſiſchen Sprache zu fördern. Man meint immer, man müſſe alt werden, um geſcheit zu ſein; im Grunde aber hat man bei zunehmenden Jahren zu tun, ſich ſo klug zu erhalten, als man geweſen iſt. Goethe. ** Doppelgänger und„Auverwandte“ Von Roda Roda Eigentlich eine rein perſönliche Angelegenheit; doch es wird gut ſein, dieſe Machenſchaften endlich zu enthüllen. Als vor etlichen Jahren mein Name zum erſtenmal in den Blättern auftauchte, da ging ein junger Mann in Brünn umher und erzählte: er wäre jener Roda Roda. Komiſcher Ehrgeiz das — nicht wahr?— eines Tuchfabrikanten. Jenun, ſolcher Käuze hat es zu allen Zeiten gegeben; Kaiſer Nero zum Beiſpiel liebte es, ſich für einen Komödianten auszugeben. Macht nichts, der Mann in Brünn ließ die Sache mit der Zeit wieder einſchlafen. Der Roßarzt in Hannover aber hielt die Mär, er wäre Roda Roda, durch Jahre aufrecht. Erſt als ſich in meinen Schriften deutlich Geſinnungen kriſtalliſierten, die mit der amtlichen Stellung des Roßarztes unvereinbar waren, da erklärte mein Hannoveraner ärgerlich: nein, das ſei ihm zu arg; nun rücke er ab; meine jüngſten Geſchichten ſeien nicht mehr von ihm. Ich kündigte einen Vortrag in Heidelberg an. Als ich dahin kam, ſagte man mir gleicht ich dürfe auf viel Beſuch nicht rechnen, denn ich hätte es im vorigen Jahr hier gar zu koll getrieben. Wie, bitte? Toll gettieben? Ich bin nie vorher in Heidelberg geweſen. Bald darauf gelang es mit, jenen Mann kennen zu lernen, der mich bei den Heidelbergern kompromittiert hatte— und das war ſo: Ich ſollte auch in Stuttgart einen Vortrag halten— Anfang 8 Uhr— und ſaß um 48 Uhr im Künſtlerzimmer. Da flog die Tür guf, ein Schrei und eine Dame ſtürzte auf mich zu. Die Dame blieb erſchreckt, wie angewurzelt ſtehen und ſtammelte: Aber das biſt du ſa gar nicht.“ „Verzeiten Sie, Gnüdigſte! Wer bin ich nicht?“ 0 edauerte, in der nicht rechtzeitig zugezogen worden zu ſein, bot das Fräulein aber, nach zehn nöchmals Wotgeſebe de Davon wollte ſie nichts wiſſen. Ich ſtellbe nun ein Verhör an und erfuhr: ein Herr namens Roda Roda hätte ſie ſo betört, daß ſie troßz einer auf keligſts⸗ſitllicher Grundſage unternomemenen Er⸗ ziehung uſw. 105 „Wie hat der und bewandernd n durc, Elende es fartig gebracht?“ ſragte ich neuglerig D 5 5 ordsterl Aug Gedichte Unß ich Cſel hotte meine Gedichte Neue Mannheimer Jeitung[übend⸗ Rusgabe! 2. Interualionale und Verſailles Das in Brüſſel tagende Exekutivkomitee der ſoziali⸗ ſtiſchen Internationale hat ſich geſtern nachmittag mit der Frage der beſetzten Gebiete beſchäftigt. In einer Tagesordnung wird feſtgeſtellt, daß die fortgeſezten Zwiſchenfälle, die ſich bei der Durchführung der Entwaffnungsklauſeln des Friedensderkrages von Verſailtes und der inter⸗ alliierten Militärkontrolle ereignet hätten, erſt ein Ende nehmen könnten, wenn die Verpflichtungen, die die Alliſerten Deutſch⸗ land auferlegt haben, aufhörten, einſsitig zu ſein und eine von allen Ländern auch durchgeführte internationale Kon⸗ trolle ſicher geſtellt ſei. Das Exekutiokomitee iſt der Anſicht, daß der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund als unerläßliche Bedingung für die internationale Entwaffnung und die Organſſatlon des Friedens zu betrachten ſei Das Komitee fordert, daß das Volk durch Veröffentſichung des Berichts der J.., K. K. darüber auf dem Laufenden gehalten werde, was die Sicherheit Europas bedrohe. Daher verürteilt das Komitee die Berzögerung der Räumung, die eine Gefahr für den Frie⸗ den bilde. Das Komitee hat alsdann davon Kenntnis genommen, daß die franzöſiſche und engliſche ſozialiſtiſche beztö. Arbeiterpartei bereit ſeien, Anſtrengungen zu machen, um den Militariſten ent⸗ gegenzutreten, gegen die Demokratle der ganzen Welt zu kämpfen. Denn ſſe lieferten, indem ſie den Frieden bedrohten, auch den Vorwand für diejenigen, die über die durch den Verſailler Ver⸗ trag vorgeſehene Grenze hinaus die Anwendung der Klauſeln des Vertrages verlängern wollten. Dder Kampf gegen die Oppoſition in Italien Nach dem„Meſſaggero“ werden in den Provinzen Florenz und Perugia die Hausſuchungen und Verhaftungen von An⸗ hängern der Oppoſttion, beſonders von Mitgliedern der Italia libete und der Freimauretei, fortgeſetzt. Ein Jahr ſelbſtändige Reichspoſt Der Syndikus der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammef zu Dulsburg⸗Weſel Oberhürger⸗ meiſter Dr. Moſt erſtattete als Mitglied des Verwaltungsrates der deutſchen Reichspoſt in der Vollverſammlung der Kammer auch Bericht über die Entwicklung der Reichspoſt im erſten Jahre ihrer Selbſtändigkeit. Aus ſeinen Mitteilungen ſei ols we⸗ ſentlich hervorgehoben, daß bei der Reichspoſt im erſten Haushaltjahr der zu erwartende Ueberſchußdreißig Milllonen Mark beträat. Diefſer Betrag macht ein Viertel bis ein Drittel des Ueber⸗ ſchuſſes aus, wie er zu günſtiaſten Zeiten der Reichspoſt erzielt worden iſt. Hierzu komumt noch, daß ſich dieſer Ueberſchuß ergab, nachdem die Reichspoſt ihre Schulden und früberen Verpflich⸗ tkungen an die Reichsbahnen, ebenſo wie ihre mit der Neuregelung des Poſtweſens zuſammenhängenden Verpflichtungen aon die ſüddeut⸗ ſchen Stagten abaetragen und einen namhaften Rücklage⸗ und Betriebsmittelbeſtand geſchaffen hat. Anträge im Reichstag Inm Reichstag hat die Bayeriſche Volkspartei einige Anträge eingebracht, in denen ſie die Vorlegung einer neuen Veamten⸗ beſoldungsordnung verlangt, die für die unteren und mittleren Be⸗ ſoldungegruppen eine gerechte und ſoziale Regelung der Beamten⸗ gehälter vorſieht. Ferner fordert ſie die Nachprüfung der Verord⸗ nung über den Wohnungsgeldzuſchuß und das Ortsklaſſenverzeichnis durch einen Ausſchuß des Reichstages. Sie tritt für die Wiederein⸗ führung der Dienſtolterszulage in den Reichsbetriehen ein. Endlich tritt ſie noch für die Kündigung des ſpaniſchen Handelsvertrages ein und fordert die Reichsregierung auf, in neuen Verhandlungen den deutſchen Weinbau durch entſprechende Zollſätze vor der Vernichtung zu ſchützen. Von der deutſchnatibnalen Reichstagsfraktion iſt der angekündigte Geſetzentwurf zur Aufwertungsfrage eingegangen, weiter ein Antrag, der eine Denkſchrift über die Preisbildung land⸗ wirtſchaftlicher Bedarfs⸗ und Verkaufsartikel fordert. Eine große Anzahl von Anträgen iſt von der Deutſchen Volkspartet eingebracht worden, darunter die bereits ange⸗ kündigten Geſetzentwürfe über die Aenderung der Reichsfarben in ſchwarz⸗weiß⸗rot, die Heraufſetzung des Wahl⸗ alters auf 25 Jahre, die Neuregelung der Dauer des Lehrganges der höheren Schulen, ferner über die Nachprüfung des Zuſt än⸗ digkeitsverhältniſſes zwiſchen Reich und Ländern durch einen Reichstagsausſchuß und über die Aufhebung des Artikels 18 der Reichsverfaſſung. Von der Deutſchen Volkspartei wird weiter u. d. die Wiedereinführung der Zulagen an Angehörige der ehe⸗ maligen Wehrmacht und an ehemalige Kolonialbeamte ſowie die Auszahlung der rückſtändigen Löhne an die Askariangeſtellten und Träger, die den Krieg in Deutſch⸗Oſtafrika mitgemacht haben, gefor⸗ dert. Beantragt wird ferner ein beſonderer Reichstagsausſchuß für die Aufwertungsfrage ſowie die Vorlegung von Geſetz⸗ entwürfen zur Aenderung der bisherigen Kriegsſchädengeſetze und des Liquidationsgeſetzes. * Hetriot geneſen. Miniſterpräſident Herriot hat geſtern zum erſten Mals aufſtehen und gehen können. In ſeiner Umgebung hofft man, daß er am Dienstag bel Eröffnung des Parlaments perſön⸗ lich anweſend ſein wird. den Jeſtungen geſchickt ſtatt. Ein andrer erſt muß mich auf die Kraft aufmerkſam machen, die darin ſteckt. 5 Sie hatte die Gedichte bei ſich. Doch welche herbe Enttäuſchung! Die Gedichte waren nicht von mir. Sie waren von Stephan Zweig. Inmmerhin, mußte den glücklichen Nebenbuhler ſehen, Un Angelika(die Verführte) fand ſich bereit, zu dieſem— nur zu allhof Zweck um 10 Uhr da zu ſein. Sie führte mich in einen Gaſthof, wo Roda Roda ſie„nach ſeinemn Vortrag“ treffen ſollte. Zum Vor⸗ trag zu gehen, hatte er ihr ausdrücklich verboten. ich fand einen Herrn von angenehmem Aeußern und Be⸗ nehmen. Auf meinen Vorhalt, er wäre doch nicht ich, entgegnete er ſo ſicher, daß ich ſelbſt irre wurde. Angelika ging triumphierend. Der Stuttgarter aber und ich einigten uns ſchließ ich folgendermaßen: In der Literatur bleibe ich Roda Roda; Angelika gegenüber er. Jeder auf ſeinem Gebiet. Nur mußte er ſich verpflichten in Zukunft von mör für ſeine Zwecke zu benutzen. Kurz vor dem Krieg machte ein Berliner Bankmann Autoreiſen mit einer Ruſſin. Seinen eigenen Namen ins Hotelfremdenbuch zu ſchreiben, ſcheute er ſich aus begreiflichen Gründen. Meinen Kredit, dachte er, würde es eher heben; und er meldete ſich übgrall als: R. R. und Frau. Bis Stuttgart kam er unangefochten. Dort aber ward er geſtellt: von N die ſich betrogen wähnte. Es kam zum Streit, und mein Sluttgarter Doppelgänger fiel aus der Rolle: er nel was ich nie getan hätte, die Hile der Staatsgewalten on. Die Polizei geriet keinen Augenblick in Verlegenheit: ſie ver⸗ kangte vom Berliner Vorlegung der Weſte; da er eine keine rote Weſte hatte, war er entlarpt; und der Stuttgarter, gewandt, wie er wat, verlobte ſich mit der Ruſſin. Ob nun der Stuttgarter Fall bekannt geworden war oder mein⸗ Perſon zu anrüchig— genug, fortan verſuchte nlemand Fremder mehr 0 b mich auszugeben. 8 Stott ſſen hatte ich nun um ſo mehr Vettern. Wohin ich auch kam, erzählten mir die Leute, ſie kennten einen Vetter von mir. Dieſer verbreitete Mißbrauch nötigt mich: eine Famillengeſchichte preiszugeben, die ich lieber verſchwiegen hälte. Mein Stammbaum geht auf die Urgroßmutter, Thereſe Fran⸗ ziska., zurück, ein Ding, das um 1780 in der Gegend ſüd⸗ lich von Budapeſt lebte. Sie machte die Bekanntſchaft eines k. k. eldwebelz. Was bei ihren Anverwandten lauter Aergernig und nk ertegte. Man ſchob einander die Schuld zu— Eltern, Kinder, Brüder, Schwweſtern verſtzeßen ſich gegenſeitig. Schlfeßlich gelobte ſie männiglich, zur Sühnung des Fehltrittes im ledigen Stande ver⸗ bleiben zu wollen. Das ward heilig gehalten für und für; Urguckahnin, Urgroßmutter und Großmutter ſind denn auch mit ge, ringen Ausnahren kinderlos perſtorben. Die Ausgahme hoteifft alles in allem Tante Amaſie. Sie ge⸗ JJJ%%%%-MHM ¼můͥ]]«, * u geriet der Schußfas, im ſtrahlenden Dur nahmnen Kinſtler don ung Müſche 527 85 Mmittwoch. den 7. Januar 1925 Oadiſche polltik Der Landesvorſtand der Deutſchnationalen Volkspartei in Baden hielt in Karlsruhe am Samstag eine Sitzung ab, in der die Erfahrungen im letzten Wahlkampf ausgetauſcht wurden. In finanzieller Hinſicht wurde die Aufrechterhaltung der bisheri⸗ gen Zuſchüſſe der Wahlkreisverbände zur Erhaltunz der Landes⸗ geſchäftsſtelle beſchloſſen, ferner die, Gründung eines Preſſefonds, zu der die Wahlkreiſe beiſteuern ſollen und der ausſchließlich der Landesleitung zur Verfügung ſtehen ſoll. Letzte Meldungen Löbe Reichstagspräſident (Rach Schluß der Redaktion eingetroffen) Verlin, 7. Jan.(Eig. Bet.) Bei der Wahl des Reichstagsprä⸗ ſidenten haben von den 493 Abgeordneten 447 ihre Stimme abge⸗ geben. Es erhielten: Löbe(Sozialdemekrat) 281, Wallraff (Deutſchnational) 112, o Kardorff(Deutſche Volkspartei) 51 Stimmen. Die übrigen Stimmen waren zerſplittert. Der Alters⸗ präſident ſteſtte feſt, daß Löbe ſomit ſchon im erſten Wahlgang zum Präſidenten gewählt worden iſt. Löbe gahm die Wahl an. . Heidelberger Chronik K. Heidelberg, 7. Jan.(Gig. Bericht.) Zur Frage der Be⸗ ſetzung des Heidelberger. Stadtſchulratspoſtens erklärte der Bezirkslehrerverein Heidelberg, daß Hofheinz der Kandidat der Lehrerſchaft ſei. Die Lehrerſchaft betrachte die ganze Ange⸗ legenheit nicht vom politiſchen, ſondern vom fachlichen Standpunkt aus. Wir wiſſen aber genau, daß ein großer Teil der Lehrerſchaft gerade aus ſäachlichen Gründen gegen Hofheinz iſt. und all die Punkte, die wir bereits gegen dieſe Kandidatur angeführt haben 0 gefug vollauf billigt. Am beſten wäre es, wenn das Kultusminiſterium dem ganzen Streit recht bald ein Ende macht, indem es dem Be⸗ ſchluß des Stadtrats die Genehmigung erteilt. Alle Quertreibereien hören damit von ſelbſt auf. Ein Heidelberger Radiomonteur Hugo Murſa hat mit ſeinem Vierröhrenapparat am 1. Januar einwandfrei die amerikaniſche Sta⸗ tion Detroit gehört. Eine UÜaterſtützungsſchwindlerin, Luſſe Kuſche von Freiburg, wurde geſtern nach vderübter Tat hier feſtgenom⸗ men. Die Schwindlerin iſt von der Staatsanwaliſchaft Karlsruhe wegen Betrugs und Unterſchlagung zur Verhaftung ausgeſchrieben. Wieder 5 Jahre Juchthaus in contumaciam Paris, 7. Jan. Das Kriegsgericht in Nancy hat den deutſchen Leutinant Eberlein vom 120. Infanterjeregiment in contumaciam zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Aufenhaltsver⸗ bot verurtellt wegen angeblicher Grauſamkeiten, die er am 17. Au⸗ guſt 1914 begangen haben ſoll. Leutnant Eberlein ſoll dieſe Tatſache ſelbſt am 7. Oktober 1919 in den„Münchner Neueſten Nachrichten“ geſchildert haben. Er wurde ferner beſchuldigt, am 8. und 9. Auguſt 1914 Soldaten des 99. franzöſiſchen Infanterieregiments St. Die er⸗ ſchoffen zu hoaben. Aber der Vertreter der Anklage ſelbſt hat dieſe Anſchuldigung fallen laſſen. Ein Flug nach Hawal (Spezlaltabeldienſt der Unkted Preß) Waſhington, 6. Jan. die„Shenandoah“ ſoll im Sommer einen Europaflug oder einen Flug nach Hawaf unter⸗ nehmen. Bevor dieſer Ozeanflug ſtattfindet, ſoll das Luftſchiff einige Ueberſeeprobeflüge machen, und zwar ſind Fahrten zu den Ber⸗ mudas⸗Inſeln und nach Portorico geplant. Breslau. 6. Jan. Im Hauſe des Maſſenmörders Karl Denke wurde ein neuer bedeutender Fund gemacht. Bei der Durch⸗ ſuchung eines Ofens wurden fünfzehn blutbefleckſe und mit Menſchenhaut zuſammengebundene Weſten entdecht. Es handelt ſich anſcheinend hier ebenfalls um Sachen, die non den er⸗ mordeten Handwerksburſchen ſtammen. Bei der Poligzei laufen aus allen Teilen Schleſiens fortgeſetzt Anzeigen über Vermißte ein. Kiel, 6. Jan. Das Flettner Rotorſchiff„Buckau“ iſt in dieſen Tagen bei ſtarkem Winde ausgeprobt worden. Es be⸗ währte ſich in allen Böen wie auch in ſchwerer See aut und erreichle eine Durchſchnittsgeſchwindiateit von 9 Knoten(16 Kilometer). Die letzte Probefahrt foll am Donnerstaag nach Flensbura angetreten werden und alsdann die„Buckau“ von der Hanſeatiſchen Mo⸗ torſchiff A. G. in Hamburag übernommen werden. Amſterdam, 7. Jan. Nach einer Meldung des Nieuwe Rotter⸗ damſche Courant werden die holländiſch⸗belgiſchen Be⸗ ſprechungen in der Scheldefrage, die bereits vor einigen Wochen ſtattfanden und kurz vor Weihnachten unterbrochen wurden, morgen im Haag wieder aufgenommen werden. London, 7. Jan.„Daily Tele meldet aus Kan⸗ ſtantinopel: Muſtapha Kemal 0 d hat die Ernennung Dfiemal Beys, des Generalſekretärs der Volksparxtel, zum Nach⸗ folger Redfeb Bays als Miniſter des Innern genehmigt. Der Sohn, ſeines dunkeln Urſprungs ſich wohl bemußk, erklörte, er werde den Frevel, dem er ſein Daſein verdanke, auf ſeine Weiſe büßen: er werde, ſchwor er, niemandem, wer es auch ſei, und nie⸗ mals ein Darlehen verweigern. Hochverehrter Herr Leſer! Damit habe ich Ihnen ein Mittel an die Hand gegeben, meinen oberwähnten Vetter zu erkennen: Pumpen Sie ihn an! Ein grauſames, aber unfehlbares Mittel. Greift er ſo⸗ fort nach der Brieftaſche, ſo iſt ers. Sucht er Ausflüchte: glauben Sie ihm kein Wort; er iſt mein Vetter nicht. Theater und Muſik Konzert Adolf Berg— Karl Rinn. Im Verſammlungsſaal des Roſengartens war nur eine kleine Gemeinde verſammelt: zwet Künſtler ohne den eigentlichen Namen ſpielten uns Buſoni. Reger und Pfitzner vor. Ein milder Glanz erwärmte uns. Klavier und Violine hatten in Buſonis-Dur⸗Sonate einen Treubund echter Kunſt und jugendfroher Muſizierwonne geſchloſſen. Wie rund und voll klang der„Blüthner“ aus dem Klapiertager von K. Nerd. Heckel unter den Pianiſtenhänden von Karl Rinn! Er hat einſt ſeine arundlegenden Studien an unſerer Hochſchule für Muſik gemacht und iſt heute ein Klablerſpieler, der alle Hilfsquellen ſeiner Kunſt zur Verfügung hat. Er„ſpielt“ wirklich alles mit ſener Leichtigkeit, die nur echte Klapiertalente zeigen, er bat ſich ſelbſt den Stil für Bu⸗ fonſ geſchaffen. Kunſtverſtand und Seele des Vortraas ſind in der beſten Harmonie, kurz: wir haben uns gefreut. In der beſten Har⸗ monie iſt auch das Zuſammenſpiel von Kart Rinn und Adolf Bera. Ein Geiger, der ſehr viel weiß, ebenſo viel kann und obendrein edel empfindet. Der Ton ſeiner Violine iſt von auter Abſtammung. ge⸗ ſund und voll, von deutſcher Art.(Ohne zu winſeln und zu meckeen!) Adolf Berg kann uns aber auch Buſonis italieniſch⸗gefärbte Kan⸗ tilenen nahe bringen, und wenn er eine Italienexin aus Cremona ſein eigen nennte, könnte er neben nambaften Geigern mit allen Ehren beſtehen. Iſt es überhaupt nicht viel Imagination mit Künſt⸗ ſern von Namen und Reklamen? In ſedem Falle baben wir die Choralſonate des fünaſt verſtorbenen Meiſters ſo klar, ſo mufikaliſch. ſo poetiſch gehört, wie nur zwei junge Künſtler ſpielen, die noch aus voller Jugendkraft und mit ehrlicher Ueberzeuaung ſpielen. Und dieſes Werk Jda von Bufonit ſollte man ſich nicht oftmals an ſolchen ſmphoniſchen Dichtungen für Klavier und Violine. an ſolchen melodiereinen und echten Erzeuaniſſen modernen Geiſtes erfreuen? Reagers Soloſonote(Werk 91. P. ſo geiſtreich ſie Adolf Bern uns ausleate— und das will rein techniſch ſchon etwas bedeuten— konnte uns nach Buſoni wohl mit hoher Achtuna durchleuchten, aber 25 im dritten Satze zur rechten Freude werden. Haus Pfignor; „Moll⸗Sonate ſchloß den Abend: außerſt 0 und nN A. e- te er 1* 1 15 15. eeee geſchloſſen wurde, bergiſchen Landestheater Lauckner) Anfang Februar ſtatt. Mitktwoch, den 7. Januar 1925 Aeue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Nus gabe] 3. Seile. Nr. 10 Eine Reichsgeſundheitswoche Der Hauptverband deutſcher Krankenkaſſen iſt zurzeit mit der Organiſation einer Reichsgeſundheitswoche nach eng⸗ liſchem und amerikaniſchem Muſter beſchäftigt. Der Hauptverband wird ſich zu dieſem Zwecke in den nächſten Tagen mit den großen Krankenkaſſen ins Einvernehmen ſetzen, ebenſo mit den Geſellſchaften zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten, zur Bekämpfung der Tuberkuloſe, des Alkoholismus, weiter mit den Arbeiterparteien und Gewerkſchaften der verſchiedenſten politiſchen Richtungen, den Sport⸗, Spiel⸗ und Turnverbänden, den Organiſationen für Volksaufklärung, insbeſondere auf We e n Gebiete, Bodenreform⸗ und Siedlungs⸗ geſellſchaften, den Aerzten und Geſellſchaften für öffentliche Geſund⸗ heitspflege, kurz, mit allen Einrichtungen, die ſich mit den Problemen der Ertüchtigung und Wiederaufrichtung unſerer durch den Krieg zu⸗ ſammengebrochenen Volksgeſundheit befaſſen, um in Gemeinſchaft mit allen dieſen Inſtitutionen für Ende März dieſes Jahres eine ſolche Reichsgeſundheitswoche zu inſzenieren. In dieſer Woche ſollen in ganz Deutſchland, bis in das kleinſte Dorf hinein, Vorträge ver⸗ anſtaltet werden, unter Hinzuziehung von Ausſtellungen, Filmvor⸗ führungen, Sport⸗, Spiel⸗ und Turndarbietungen, die alle der Ver⸗ breitung hygieniſcher Volksaufklärung dienen, neben den Forderungen der öffentlichen Geſundheitspflege auch die private Geſundheitspflege propagieren, das hygieniſche Gewiſſen der Menſchen im allgemeinen wie im Einzelintereſſe ſchärfen, aber auch in Form von Reſolutionen ſich ebenſo an die Reichsregierung wie die Regierungen der einzelnen Länder und der Kommunen wie an alle Parlamente wenden, um in erhöhtem Maße wohlverſtandene Menſchenökonomie und Bevölke⸗ rungspolitik gerade jetzt nach dem Kriege betreiben. Die Regierungen der einzelnen Länder ſollen aufgefordert werden, rechtzeitig Vorbe⸗ reitungen zu treffen, damit auch die Schulen in dieſer Reichsge⸗ ſundheitswoche ſich in ganz beſonderem Maße in den Dienſt der hygieniſchen Aufklärung ſtellen. Auch mit den kirchlichen Organiſa⸗ tionen wird man in Verbindung treten müſſen, um ebenſo wie in England und Amerika in dieſer Woche von den Kanzeln herab den baen der allgemeinen wie privaten Geſundheitspflege predigen zu zaſſen. In England und Amerika hat man mit ſolchen„nationalen“ Geſundheitswochen die beſten Erfahrungen geſammlt. Auch in Deutſchland wird man den Verſuch machen müſſen, das ganze Volk dufzurütteln, um es allmählich dahin zu bringen, ſich in bberne derem Maße, als das bisher der Fall geweſen, um die Probleme der Geſundung und Geſunderhaltung der breiten Maſſen des Volkes zu kümmern:„Der Menſch iſt das größte Kapital des Staates“. Wenn dieſer Satz in das Bewußtſein des ganzen Volkes eindringt, und da⸗ ganze Volk danach ſeine Handlungen einrichtet, dann braucht man auch um den Wiederaufbau unſerer Volksgeſundheit und damit auch — 8 Kultur, nicht zuletzt auch unſerer Wirtſchaft, nicht bange zu ein. Wir werden von Zeit zu Zeit über den Fortgang der Verhand⸗ lungen und die Maßnahmen, die ergriffen werden ſollen, berichten. Städtiſche Nachrichten Unſer Heim Wie oft iſt in der gegenwärtigen Unraſt der Zeit das Heim zu einem ſtillen Friedensort geworden! Wenn wir in der Arbeit ſtecken und unſere Kräfte im Dienſt des Nebenmenſchen aufgehen, wie freuen wir uns da auf die ſtillen Stunden unſeres Heims, wo wir ausruhen von den Mühſalen des ſtaubigen Werktags und uns ſammeln und aufmuntern für das Leben draußen in der Welt. Doch es muß traut und heimiſch ſein in unſerem Stübchen, ſonſt gefällt es uns nicht. Deshalb müſſen wir unſere Wohnung zu be⸗ ſeelen ſuchen mit jenem Kräfteſtrahl, der auch im beſcheidenſten Raum Wunder wirken kann. Welchen Zauber vermag doch eine traute, lauſchige Zimmerecke auszuſtrahlen an beglückendem Frieden und beſeligender Harmonie! Und wie oft iſt es die Blume, die uns mit ihrem Dufte, als ob ſie mit uns redete und mit uns lachte, an unſerem Zimmer feſthält. Mit einem bißchen Schönheitsſinn können wir unſer Heim zu einem kleinen Königreich geſtalten, darin Friede und Freude ſich die Hände veichen. Nicht der Geldbeutel, ſondern die Geſinnung der Bewohner ſchafft letzten Endes die künſtleriſchen Wertunterſchiede zwiſchen den Wohnungen. Die Mittel ſind ein wichtiger Faktor, aber nicht der ausſchlaggebende. Liebe, Geiſt, aufmerkſame Prüfung, genaueſte Ueberlegung ſchaffen erſt da wahrhaft ſchöne Heim von vornehmer Prägung und dauerndem Wert. Als höchſtes Ziel iſt immer zu fordern. daß Perſönlich⸗ keit und Wohnung eine Einheit bilden, daß das Heim, als erweitertes Kleid und Spiegelbild der Seele, ſich in ſeiner Geſtaltung dem Charakter ſeines Beſitzers anpaßt. Von unſeren Vorahnen ſagte man, das Haus ſei ihre Welt ge⸗ weſen. Dieſes Wort trifft auf unſere heutige Zeit nicht mehr zu. Man hat vielfach verlernt, Freude und Glück in ſein Heim hinein⸗ zutragen, der Sinn für das Vehagliche ging in der Schroffheit einer harten, gefühlsarmen Zeit verloren. Wir müſſen wieder lernen, Frohſing und Heiterkeit in unſerem Heim feſtzuhalten, damit ein Fünkchen Sonnengold auch an denen hängen bleibt, die mit uns in unſerem Heim in Berührung kommen. Das Glück des Hauſes darf durch den Alltagsſtaub nicht erſtickt werden. Wohl bringen wir zuweilen Aerger, Mißhelligkeiten und Unfrieden vom Berufsleben mit nach Hauſe. Aber wie die aufgepeitſchte Flut verebbt, wenn Ruhe ſie umfängt, ſo müſſen alle Unebenheiten zum Frieden kommen, ſobald die Stille unſeres Heims uns umgibt. Kargen wir nicht um ein paar Pfennig, wenn es gilt, unſere Woh⸗ nuna zu einer gemütlichen zu geſtalten. Jede Mühe und Ausgab⸗ die ſolchen Zwecken dient, wird reichliche Früchte zeitigen. Doch die ſchönſten Dekorationen ſchafft erſt das Leben. Ein Einſchlag phanta⸗ ſtiſcher Märchenſtimmung tut dem nüchternen Raum zuweilen recht gut. Laßt den farbigen Hut an dem Nagel, die Strickjacke dazu, den roten Schal! Sie ſchmücken wie die Blumen, ſie ſchmücken mehr, denn ſie atmen Menſchenleben. Sie ſetzen erſt die Glanzlichter in das Bild des Raumes, ſie ſorgen, daß unſer Auge immer wieder ein Stück Farbe, ein Stück Freude findet. Das eigene Heim iſt und bleibt die Grundlage aller Geſittung. die ſtärkſte Stütze aller Arbeitsluſt und ⸗Fähigkeit. Schaffen wir Heimſtätten, fördern wir die Freude am Heim, die Hauptgrundlage für Glück und Zufriedenheit, eingedenk des Wortes unſerer Väter:„Eigener Herd iſt Goldes wert!“ Maria Leitzig. 185 f OBom Wetter. Die Temperatur iſt in vergangener Nacht unter den Gefrierpunkt geſunken. Wäßrend am geſtrigen Dienstag eine höchſte Wärme von 7,5 Grad herrſchte, ging das Queckſilber noch in den Abendſtunden auf.2 Grad zurück. In vergangener Nacht wurde 0,7 Grad Minus und heute früh 0,7 Grad Minus auf der Rheinbrücke gemeſſen. Das Baro⸗ meter iſt ſeit geſtern geſtiegen. Der Windd hat ſich vom geſtri⸗ gen Süd⸗Süd⸗Weſt genau nach Süden gedreht. Geht er weiter nach Oſten, ſo erhalten wir etwas kälteres aber beſſeres Weter * Die drei keuerſten Städte ſind nach wie vor Hagen, Solingen und Karlsruhe, wenn man nur die Teuterungszahlen, den vier⸗ wöchentlichen Aufwand für beſtimmte wichtitze Lebensbedürfniſſe, aus den Eildienſtgemeinden in Betracht zieht. Dieſe betrugen am 10. Dezember in Hagen 122,88 Mark, Solingen 122,47, Karlsruhe 12088. Es folgen Mannheim mit 148,37, Köln 117,41, Dort⸗ mund 115,54, Frankfurt a. M. 114,98, Koblenz 114,16, München 114.06, Hamburg 113,90, Ludwigshafen 112,38, Lahr 111,78, Leipzig 111,60, Auerbach 110,91, Augsburg 110,57, Stuttgart 110,23, neuſtrelitz 109,64, Mainz 169,46, Cwefeld 109,31, Aachen 109,02, Bremen 108,41, Gera 107,47, Darmſtadt 106,81, Berlin 106,59, Wer⸗ mar 106,97, Dresden 106,57, Zweibrücken 106,15, Gießen, 105,98, Chemnitz 105,97, Frankfurt a. d. O. 105,21, Heilbronn 104,99, Kor⸗ berg 104,80, Lübeck 104,03, Stettin und Kiel 103,53, Breslau 102,29, Halberſtadt 102,04, Erfurt 101,40, Hannover 101,01, Braunſchweig 100,52, Göttingen 100,09, Schwerin 98,47, Worms 97.92, Gleiwitz 97,31. Die billigſten waren u. a. Deſſau 95,54, Stolp 95,18, Magde⸗ burg 96,46, Oldenburg 91,01, Neuſtetkin 90,63, Demmin 90,61. * OLehrgang für weibliche Jugendpflege. Vom 12. bis 15. Januar veranſtaltet der Evangeliſche Verband für die weibliche Jugend in Baden in Boxberg einen Lehrgang zur Einführung in die weibliche Jugendpflege, an dem ſich alle, die für dieſe Arbeit Inter⸗ eſſe haben oder darin ſtehen, beteiligen können. An Mitwirkenden ſind his jetzt gewonnen: Pfarrer Haag⸗Boxberg, Diakoniſſenhaus⸗ an Scheel⸗Mannheim, Pfarrer Bender«⸗ Treſchklingen, der Vorſitzende des Verbands, Fräulein Janſon⸗Mannheim, Fräulein Spengler⸗Heidelberg. Für die Unterkunft ſtehen Freiqvartiere zur Verfügung. Pb. Berichtigung. Unterm 29. Dezember wurde wie der Polizei⸗ bericht meldet, vor einer unbekannten Frau gewarnt, die unter der Firma Drexler u. Offermann, S 1, 7 hier, Beſtellungen aufſuche und ſich Anzahlungen geben laſſe, ohne die Ware zu liefern. Nachträg⸗ lich hat ſich ergeben, daß der Name der genannten Firma nicht mißbräuchlich benutzt wurde. * Unfälle. Am geſtrigen Dienstag, fiel die Ehefrau eines Oberſtadtſekretärs in ihrer Wohnung in Feudenheim beim Kohlen⸗ holen die Kellertreppe hinunter und zog ſich einen linken Oberſchenkelbruch zu. Die Frau wurde mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus verbracht.— Im Laufe des geſtrigen Tages fiel ein 25 Jahre alter Taglöhner bei einer hieſigen Kohlenfirma beim Kohlenausladen von der Gangdiele herunter und erlitt am Kopf und an der linken Körperſeite Hautabſchürfungen. Auch er wurde in das Krankenhaus überführt. * Selbſttökungsverſuche. Geſtern vormittag verſuchte ein 21 Jahre alter Dreher in Käfertal in ſeiner elterlichen Wohnung ſich durch einen Schuß in die Herzgegend das Leben zu nehmen.— Geſtern abend verſuchte eine Schloſſersehefrau in ihrer Wohnung in der Kleinen Wallſtadtſtraße durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit ſich das Leben zu nehmen. Beide wurden mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus verbracht. * Wegen Leiſtungswucher gelangte ein verheirateter 64 Jahre alter Kaufmann, wohnhaft am Kaiſerring hier, zur Anzeige, weil er ſich für das Vermieten einer Wohnung von 5 Zimmern eine Abſtandsſumme von 2000 Mark geben ließ. Nach Feſtſtellung beim Wohnungsamt ſtellt der bezahlte Betrag Leiſtungs⸗ wucher dar. * Verhaftet wurde in Darmſtadt ein Bankbeamter, der in Mannheim 30 000 Mark unterſchlagen hatte. * Feſtgenommen wurden 39 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 4 wegen Betrugs, 2 wegen Ur⸗ kundenfälſchung, 4 wegen Bettels und 2 Frauensperſonen wegen ihres ſchlechten Lebenswandels. Veranſtaltungen 4 Kapitänleutnant Hellmuth von Mücke ſpricht am 16. Januar im Muſenſaal über das Thema„Die Kriegsfahrten de⸗ Landungszuges S. M. S. Emden /Ayeſha“. Kapitän⸗ leutnant Hellmuth von Mücke iſt jener berühmte Offizier der Emden, der das Landungskorps dieſes Schiffes in kampfreicher und aben⸗ teuerlicher Fahrt mit der Ayeſha von den Keeling⸗Inſeln im Indi⸗ ſchen Ozean über Hodeida am Roten Meer durch Arabien und die Türkei in die Heitnat zurückgeführt hat. Kapitänleutnant von Mücke ſpricht zu zahlreichen Lichtbildern und einem hochintereſſanten Film. 3Der Velocipediſten⸗Verein Mannheim, E. B. 1883 veran⸗ ſtaltete am verfloſſenen Samstag ſeine Weihnachtsfeier im Kaſinoſaale, wozu ſich die Vereinsmitglieder mit ihren Angehörigen, Sportsfreunde aus der Pfalz, Heidelberg, Weinheim und von hier zahlreich eingefunden hatten. Der Ehrenvorſitzende des Vereins, Carl Fr. Meyer, begrüßte die Anweſenden in längerer Anſprache, worin er auch die Schönheit und Geſundheit der verſchiedentlichen Arten des Radfahrſportes hervorhob und auf die Vorteile der Zuge⸗ hörigkeit zum Bund deutſcher Radfahrer(B. D..) insbeſondere durch die dadurch erworbene Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherung, hinwies. Herr Wellbrock⸗Heidelberg, ſtellvertretender Vor⸗ ſitzender des Gaues 99a des B. D.., überreichte für die 40jährige Zugehörigkeit des Velocipediſten⸗Vereins Mannheim zum B..R. in deſſen Auftrag eine künſtleriſche Ehrenplakette. Ddie Lei⸗ tung des unterhaltenden Teiles lag in den Händen von Richard Münch. Dieſer ſelbſt und Albert Weyrich warteten mit ein⸗ ſchlagenden humoriſtiſchen Vorträgen auf. Der Vereinsvorſitzende, Chriſtian Gehr, ſang einige ſchöne Lieder zur Laute. Das Ehren⸗ mitglied Valentin Manger hatte ein Weihnachtslied verfaßt. In einem Schwank:„Wie man Männer fängt“, zeigten die Damen Mack, Böckenhaupt und Toni Weidner und die Herren Münch. Wey⸗ rich und Gehr ihre theatraliſche Begabung. Herr Ueberrhein war ein gewandter Klavierbegleiter. Die muſikaliſchen Darbietungen der Hauskapelle der Liederhalle fanden beifällige Aufnahme. Eine reich ausgeſtattete Gabenverloſung fiel zur Zufriedenheit wohl aller Ver⸗ loſungsteilnehmer aus. Der anſchließende Tanz, der eine luſtige Tanzneuheit einſchloß, hielt die Feſtteilnehmer bis zur frühen Morgenſtunde beiſammen. R. „planwirtſchaſt“ im Haushalt Ein Rückblick und Ausblick Eine alte Tugend unſerer Väter iſt in den Inflationsjahren in die Brüche gegangen: die Kunſt der Rechnungsführung in Hausſtand und Haushalt. In den Jahrzehnten des deutſchen Aufſtiegs war dieſe Kunſt zu hoher Blüte gediehen. Vorbildliche Züge aus dem Leben der Männer, die Deutſchland groß gemacht haben, waren weiten Kreiſen des Volkes bekannt. Ein Moltke hielt es nicht unter ſeiner Würde, ſeinem Neffen die Notwendigkeit ſchuldenfreier Daſeinsgeſtaltung brieflich auseinander⸗ zuſetzen. Kultusminiſter wandten ſich in eingehenden Abhandlungen über die hauswirtſchaftliche Buchführung an das große Heer der Beamten. Und der Verlagsbuchhandel ſowohl wie das Papiergewerbe folgten dem Beiſpiele der leitenden Staatsmänner und boten Bücher und Hefte für eine überſichtliche und zweckmäßige Haushalts⸗Buch⸗ führung dar. So drang die Tugend, ſich auch im Kleinen von ſeinen Einnahmen und Ausgaben Rechenſchaft abzulegen, als eine immer ſelbſtverſtändlichere Pflicht in die weiteſten Kreiſe. Ja, die Erfüllung dieſer Pflicht wurde geradezu eig Kriterium für Leute, die cuf reel⸗ lem Wege vorwärtskommen wollten. 5 Die Zeit der allgemeinen Verarmung— die wir, wie ein häß⸗ liches Mädchen in einen Schleier, in den klangvollen Namen„In⸗ flation“ hüllten— hat dieſe Tugend ſchwer erſchüttert. Wer, ſpar⸗ ſam, empfangenes Geld nicht ſofort in Waren umſetzte, wurde zum Verſchwender. Alle Begriffe über das Geldausgeben, über Wirt ſchaftsführen ſtanden Kopf. Alle Wirtſchaft mit deutſchem Gelde war drauf und dran, von dem primitiven Kulturzuſtand des Tauſches Ohne Schnupien ins neue Jahr „RHINOSAN. Jfginad Dr. Ron(aydr. perox. J. fab.) „DHINOSAN“ ist kein Linderungsmittel, sondern das einzige, garantiert wikende Schnupfen- Heilmittel Wenige Spülungen genügen und Sie sind gesund. 2 Packungen zu& O. 90 u%.60 4 erhältlich in allen Apotheken oder bei 5 der Herstellertirma 276 chemische Fabrik Dr. Noll& Co. Unterschwarzach/Baden, Amt Ebeibach. eeeeeeee 5 e. ee die neue Jreie Bühne in Tokio. Seit dem 15. Juni vorigen 5 beſitzt Tokio ein kleines ſchmuckes Theaterchen, das ſeinen Hateldten nach dem Beiſpiel der Freien Bühnen in Deutſchland, N1 erreich. Rußland und England geſtaltet. Das Theater führt den 5 105 Mi Sho⸗Kekijio“ oder Kleines Theater von Tſukiſi. Es 5 0 7 der Stadt und kann 500 Zuſchauer aufnehmen 0 90 r iſt Graf Idiſayoski Hijikata, ein glühender rer und Schüler von Max Reinhardt. Im Gegenſatz zu an⸗ deren ee hat das Theater in Tokio eine große Bühne, —5 zehn 5 eter mißt in der Tieſe. In dieſem kleinen, mit aller 5 r Architektur und der dekorativen Kunſt des fernen ſtens ausgeſtatteten Theater ſpielt eine von drei Regiſſeuren be⸗ traute Geſellſchaft. Die aufgeführten Werke ſind den modernen Spielplänen der europäfſchen und japaniſchen Theater entnommen. Bei der Auswahl iſt der Geſichtspunkt der Originalität der Form und des Inhalts maßgebend. Es ſind deshalb auch bereits Arbeiten der vorgeſchrittenſten Dramatiker der modernen Weltbühne aufge⸗ Rer Darunter befinden ſich die„Wölfe“ von Romain Rol and, das vielgenannte Werk„Sechs Perſonen ſuchen einen 55 ben e 1 55 und„Von morgens bis Mitter⸗ 5 aiſer,„R. UI..“ von Capek,„Nachtaſyl“ e eee von Schnitzler. NVCN heaterrun u. Guſtavr Hartung gedenkt nächſt in Berlin den Schwechtenſaal umzubauen zu übernehmen. Er will dort jüngere Literatur ſpielen.— Nachdem Mitte November 17 der Wech e die„Gondel“ n ſcheiterte der Verſuch, das Kabarett i am Kurfürſtendamm am 1. Januar wieder zu eröffnen, ſchwierigleiten. Die Direktion hat ſich außerſtande erklärt, nachdem eine Woche ſchon geprobt wurde, die Gagen zu bezahlen.— Max 0 walfki, der bekannte Liederkomponiſt, hat zu einem von Adam E e Mie Paulun verfaßten Schelmenſpiel„Til! die Muſik geſchrieben. Das Werk wure von Guſtav Hartung für das Stadttheater in Köln erworben.— Richard 5 u eeilt in einem Brief mit, daß er bereit iſt, im Herbſt an 0 Wiener Staatsoper zurückzukehren. Er wolle ſundernf nicht mehr die Befugniſſe eines Direktors übernehmen ondern ſich in anderer Form dem Inſtitute verpflichten. Voraus⸗ ſetzung ſei jedoch, daß die Kapellmeiſterfrage im Einvernehmen mit An vorher gelöſt werde, und daß eine genaue Abgrenzung der in Zukunft Konflikte unter allen Umſtänden ausſchalte. 1 m Deutſchen Schauſpielhaus in Hamburg findet die Urauf⸗ des Schauſpiels Maria Orlowa“ von Otko Zoff in er Inſzenierung von Otto Werther ſtatt.— Im Württem⸗ findet „Oper„Die Frau im Stein“ e Simon(Text von Die Proben ſind in vollem Gange. in ſeiner bisherigen Stellung verbleiben zu können.— Der Leipziger die Uraufführung der Unrentabilität ſchließen mußte, eröffnet demnächſt als Vaudeville⸗ theater unter Direktor Kormann.— Direktor Arthur Hellmer, der im Herbſt das Leſſingtheater in Berlin übernimmt, hat den Regiſſeur Dr. Wolgang Hoffmann⸗Harniſch eingeladen, Strindbergs Hiſtorie Guſtav III. nach der erfolgreichen Urauf⸗ führung in Stuttgart auch in Berlin zu inſzenieren.— Das Stadt⸗ theater Vonn erwarb Otto Brües neueſtes dramatiſches Werk „Brüder“ zur alleinigen Uraufführung, die bereits Anfang Januar ſtattfinden wird.— Runſt und Wiſſenſchaſt 5 kileine Chronik. In der Zeit vom 11. bis 13. Mai wird in. Saarbrücken ein dreitägiges Reger⸗Feſt ſtattfinden. Zwei Tage ſind den Hauptwerken für Orcheſter, ein Tag der Kammermuſik des Meiſters gewidmet. Profeſſor Alexander Schmuller(Violine) hat ſeine ſoliſtiſche Mitwirkung bereits zugeſagt. Die Geſamtleitung des Feſtes hat Generalmuſikdirektor Felik Lederer.— Günther Ramin, der bekannte Organiſt und Leipziger Thomaskantor, hat eine Berufung an das Berliner Konſervatorſum abgelehnt, um Bildhauer Profeſſor Werner Stein, der Scköpfer des Mendels⸗ ſohn⸗Denkmals, des Graſſi⸗Denkmals, des Mägdebrunnens und des Froſchbrunnens in Leipzig vollendet am 10. Januar ſein 70. Lebens⸗ ſahr. Außer vielen Porträtbüſten und künſtleriſchen Grabfiguren ſchuf er für Bremerhaven das Bürgermeiſter Schmidt⸗Denkmal, ſo⸗ wie die bekannte Leſſingbüſte für Wolfenbüttel.— Das erſte Auf⸗ treten Wilhelm Furtwänglers in Amerika als Gaſtdirigent in der Philharmonie hatte einen gewaltigen Erfolg. Die große Car⸗ neggie Hall war ausverkauft. Der erſte Teil des Programms, der aus dem„Don Juan“ von Richard Strauß beſtand, entfeſſelte ſolche Beifallsſtürme, daß Furtwängler ſich immer wieder zeigen mußte. Der zweite Teil, die erſte Sinfonje von Brahms machte einen gewalti⸗ gen Eindruck auf die Zuhörerſchaft.— Prof. Rudolf Schulte im Hofe, der hervorragende Berliner Maler und Graphiker, kann am Freitag ſeinen 60. Geburtstag begehen. Seit langem gehört der Künſtler zu den angeſehenſten Mitgliedern der Berliner Malerſchaft, auf dem Gebiete des Bildniſſes, beſonders erfreut ſich ſeine vor⸗ nehme, männliche Kunſt des Rufes, ebenſo die Anſprüche der Porträt⸗ ähnlichkeit zu erfüllen wie ein Werk hervorzubringen, das repräſen⸗ tativ zu wirken vermag. Seit Menzel ihm ſaß und die Aehnlichkeit ſeines Vildniſſes anerkannte, haben viele der bedeutendſten Köpfe Berlins ſich von Schulte im Hofe malen laſſen. Lange Zeit war Schulte im Hofe erſter Vorſizender des Vereins Berliner Künſtler. Der Verein hat ſeine Verdienſte durch die Ernennung zum Ehrenmit⸗ gliede anerkannt. 1913 wählte ihn die Akademie der Künſte zu ihrem Mitgliede. Schulte im Hofe ſtammt aus Weſtfalen und iſt in 8 München beſonders durch die Schule des anregenden Schmid⸗Reutte Literatur * Palatina⸗Almanach für das Jahr 1925. Herausgegeben von Lorenz Wing erter und Erwin Kreiner, Künſtleriſche Lei⸗ tung Karl Graf. Im Palatina⸗Verlag der Dr. Jaegerſchen Buch⸗ handlung, Speyer.— Aller äußeren Bedrückung zum Trotz blüßt in der Pfalz ein reges geiſtiges Leben. Von ihm zeugen die wert⸗ vollen Monatshefte des„Pfälziſchen Muſenms“ mit ihrem viel⸗ ſeitigen volkskundlichen und landesgeſchichtlichen Inhalt: exinnert ſei nur an die letzte Erſcheinung„25 Jahre Hiſtoriſches Muſeum der Pfalz“(1924,—), deren Mitarbeiter auch zum Teil im Palatina⸗ Almanach wiederkehren. Dieſes vorzüglich ausgeſtattete Jahrbuch bedeutet einen weiteren untrüglichen Zeugen für den friſchen Geiſt der Pfalz von heute. Es bedeutet auch einen neuen Aufſchwung des ganzen Almanachunternehmens. Die beſten Pfälzer Namen be⸗ gegnen in ihm, es erfüllt die fünf Punkte, die Ludwig Eid, der Verfaſſer des lehrreichen Leitartikels, aus dem„Ffälziſchen Memorabile“ 1873—1886 für einen Muſteralmnach ableitet! Be⸗ währte Wiſſenſchaftler wie L. Eid, Alb. Pfeiffer, F. Klim m, G. Reismüller und der Senior der Pfälzer Forſcher, Lukas Grünenwald haben mit ihren tatſachenſtarken, gehaltvollen Aufſätzen zur Geſchichte der wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen in alter und neuer Pfalz dem Ganzen ſein feſtes Gerippe gegeben, eine aroße Anzahl von Novelliſten und Dichtern umkleiden es mit hei⸗ tern wie ernſten Erzählungen, Betrachtungen und Liedern, bik⸗ dende Künſtler, allen voran Alb. Haueiſen mit den Repreduk⸗ tionen ſeines genialen„Sommers“ und der„früchtetragenden Frauen“ haben ihm ſchönſten Schmuck verliehen. Ein Heft von blei⸗ benden Werten, geiſtigen wie künſtleriſchen. nicht begrenzt im engen Lokalpatriotismus, ſondern ein Buch für jedermann, wo er nuur leben mag, ſpricht und verſteht er nur deutſch. Man muß dieſem neuen Palatina⸗Almanach, der nach jeder Seite hin einen gewal⸗ tigen Fortſchritt gegen frühere Jahrgänge bedeutet, weiteſte Ver⸗ breitung wünſchen: iſt er doch auch ein Glied der Kette geworden, die deutſche Art rechts und links des Rheins verbindet. Dr. K. Pr. Tim Klein: Gerhard Terſteegen. Eine Auswahl aus ſeinen Schriften, Liedern und Sprüchen. Chr. Kaiſer, Verlag, Mün⸗ chen.— Dieſer Auswahlband von Klein iſt der erſte umfaſſende Verſuch, Terſteegen als Erweckungsredner, Seelſorger und Dichter zum Genoſſen des zu machen. Man nennt Terſteegen nicht umſonſt den bedeutendſten Myſtiker des neuen Proteſtantismus. Seine„myſtiſche Thevlogie“ iſt in einzigartiger Weiſe mit ſolcher Beſtimmtheit und Klarheit an das Evangelium angeknüpft, daß ſie in ihrer vollkommenſten Ausformung in die poſitive evangeliſche Verkündigung mit aufgenommen werden kann. Dazu war ihm eine hohe Dichtergabe verliehen, mancher Klana gemahnt an Goethe und an Novalis, Matthias Claudius iſt unmittelbar durch ihn be⸗ lebt. So möge den Terſteegen vielen in den Stürmen der Zeit zu jener„Meeresſtille“ des Gemütes belſen. zu jener Sicherheit und Geborgenheit der Seele im höchſten Gute, zu dem Frieden. der 4 — Das Kleine Tgegter in Leipzig das por kurzem wegen 15 2. 1 gegangen. Auch bei Ludwig Löfftz hot er gearbeitet. s höher iſt denn alle Vernunft. 18 4. Seite. Mr. 10 neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Rusgabe) abgelöſt zu werden. Daß aber auf dieſe Weiſe ſich in den breiten Schichten wenigſtens Sachvermögen bildete, das verhinderte die in ihrem reellen Wert zu geringe Höhe des Einkommens. Das reichte gerade zur Beſtreitung der allernatwendigſten Lebensbedürfniſſe. Kleiner und kleiner wurde die Schicht derer, die nicht„von der Hand in den Mund leben“ mußten. Da kam. im Dezember 1923, die Erlöſung aus dieſem Chaos. Zögernd beſann man ſich auf die Tugend der Väter. Doch aber fan⸗ den viele zu Beginn des vergangenen Jahres mit dem wertbeſtän⸗ digen Gelde auch den Entſchluß zur planpollen Wirtſchaft. Man machte ſich wieder ſeinen kleinen Haushaltplan. Strengte ſich an, ſich in ſeinen Grenzen zu halten, Miete. Nahrung, Kleidung und ſonſtige Bedürfniſſe, auch kleine Rücklagen, ins rechte Verhältnis zu ſeten. Wer trotz aller Verführung inflationszeitlicher Angewohn⸗ heiten ſich nach der Decke ſtreckte, der ſchaut jetzt auf das ver⸗ floſſene Jahr mit einiger Befriedigung zurück. Etwas zum Auf⸗ bau im Kleine. hat es heigetragen, ſo klein auch die Beträge woaren, dis man für Erneuerungsbedürſtiges auswerfen und ſchließlich an⸗ wenden konnte. Was allerdings iſt denn nach zehnjähriger. notge⸗ drungener Bernachläſſigung nicht erneuerungsbedürftig? Immerhin, der erſte Schritt iſt dank planvollem Wirtſchaften im vergangenen⸗ Jahre leidlich geglückt. Das gibt Mut, es im neuen Jahr weiter ſo zu machen. Ja, der beſcheide iſte Erfolg verpflichtet uns auf die bewährte Wirtſchaftstugend der Väter. 1* Die Not der Schulkandidaten. Am Sonntag tagte in Heidel⸗ bera im„Axtushof“ eine Verſammlung der Schulkandidaten mit ihren Eltern des Kreiſes Heidelberg. Der Referent, Haupt⸗ lehrer Lacroix, empfahl den Schulkandidaten, ſich eine Arbeit In ſuchen und dieſe ſo zu ergreifen, als wenn ſie in dieſer Arbeit verbleiben müßten. Weiter verwies er auf das Hochſchulſtudium zur Ergreifung eines höheren Berufes. Die Ausführungen löſten bei den Eltern und Kandidaten ſtürmiſche Entrüſtung aus. Da man in dieſen Kreiſen allgemein der Anſicht iſt, daß der Staat ſich der Kandidaten entledigen will, wurde der Beſchluß gefaßt, durch eine Maſſenkundgebung aller Kandidaten Badens und deren Eltern in Karlsruhe an den Landtag und die Regierung zu appellieren und beide an die moraliſchen Ver⸗ pflichtungen, die ſie den Schulkandidaten gegenüber hätlen, zu er⸗ innern. * Juſchläge jur Grunderwerbsſieuer. Aufgrund des§ 4 des Geſetzes über die Grunderwerbsſteuer vom 22. Juli 1920 wird an⸗ geord zet, daß die in 8 3 Ziffer 7 des genannten Geſetzes vorgeſchrie⸗ bene Mitteilung in Zukunft nur noch dem Landesfinanzamt Karls⸗ ruhe zu machen iſt. *Vom Poſtſcheckverkehr. Die Zahl der Poſtſchockkunden Ende Dezember betrug 40 290, im November 40 130, mithin ein Jugang im Dezember von 160, auf den Konten ſind im Dezember ausgeführt 1018 708 Gutſchriften über 189 689 142.K, 817 945 Loſtſchriften über 185 745 260.4, 1836653 Buchungen über 378 434 408 Reu; davon ſind bargeldlos beglichen 298 867 207 ReK. ftriegsgräberfürſorge. Der Landesvorſtand der Kriegeraräber⸗ Fürforde hielt in Offenbura eine Sitzung ab. Den Vorſitz führte Prälat Schmitthenner. Die Mitaliederzahl in den einzelnen Ortsaruppen iſt im Wachſen beariffen. was als ein Beweis ailt. daß das Intereſſe des Einzelnen an den Gräbern in fremden Landen zunimmt. Ueber die Kriegergräber im Elſaß berichtete Stadt⸗ baurat Kemmer an Hand zahlreicher Lichtbülder. Auch in Offenburg ſoll in Bälde ein Lichtbildervortraa über Kriegeraräberfürforge ſtatt⸗ kinden. Die Patenſchaft und damit die Unterhaltunaspflicht für den Ehrenfrledhof in Münſter im Oberelſaß hat der Landesverband ſelbſt übernommen und wird für baldige Ausſtattung des Friedhofes mit Eichenkreuzen ſorgen. Es wäre zu hoffen. wenn auch Ortsaruppen die Patenſchaften für einzelne Kriegeraräberfriedhöfe übernehmen könnten. um für deren Inſtandhaltung zu fſorgen. Mit der Garten⸗ beugusſtellung Karlsrube ſoll auch eine Ausſtellung für Krieger⸗ gräberfürſorde verbunden werden. Darlehensſchwindler. Unter den manniafachen unſauboren Exiſtenzen, die die augenblickliche Notlage der Landwirtſchaft aus⸗ zunützen verſuchen, nehmen die ſogenannten Darlehensſchwind⸗ ſer eine bedeutende Stellung ein. Troß mehrfachen Warnungen der landwirtſchaftlichen Organiſationen und der Tagespreſſe kommen dieſe Elemente aber dank der Gutgläubinkeit unſerer Landbevölke⸗ rung immer wieder auf ihre Rechnung. Dies zeigte ſich erſt kürzlich von neuem anläßlich der Schöffengerich“sverhandlung in Donau⸗ eſchingen, wo zwei ſolchen Betrübern 30 Fälle nachgewieſen werden konnten. Der Schwindlertrick beſteht darin daß durch(meiſtens chiffrierte) Anzeigen Landwirten, die in Geldverlegenheit geraten find Darlehen verſprochen werden Leute, die ſich daraufhin melden, müſſen den Betrlügern dann zuerſt eine Entſchädigung für Bemüh⸗ ungen uſw zahlen, das verſprochene Darlehen erhalten ſie aber nie. Es iſt anzunehmen. daßn gor manche Fälle überhaupt nicht bekannt werden, ſodaß die Unſchädlichmachung der Beirüger außerordentlich etſchwert iſt. Der Badiſche Bauern⸗Verein warnt in ſeiner Wochen⸗ ſchrift die Landwirte erneut vor dieſer Sorte von Betrügern. Es i im Intereſſe der ganzen Volksgemeinſchaft, wenn alle vorkom⸗ menden Fälle alsbald den Bebörden zur Kenntnis gebracht werden. Auf dieſe Weiſe kann dem ſträflichen Unweſen der Darlehensſchwind⸗ ler am eheſten beigekommen werden. Aus dem Lande pPerſonal-Beränderungen im badiſchen Staafsdienſt Auf Anſuchen in den einſtweiligen Ruheſtand nerſegt: Regierungsrat Guſtap Bleyer beim Bezirksamt —1. und Finanzinſpektor Albert Linnebach beim Domänen⸗ amt in Boden⸗Baden. Beſtandene Prüfung: Von den Prüflingen, die ſich der Obetſekretärprüfung 1924 in der Zeit pom 1. bis 5. Dezem⸗ ber v. J. unterzogen haben, werden für beſtanden erklärt: Enzenroß Georg, Finanzfekretär von Karlsruhe, Haaf Er⸗ Win, Finanzgehilfe don Wieden, Haller Joſef, Finonzgehiffe von Msersburg. Ban zer Johann, Finanzgehilfe von Lahr, Kiſſel Hans, Finanzgehilſe von Bruchfal, Lang Auguſt, Verwalenugs⸗ eberſekretär von Offenburg. Lenz Karl, Finanzgehilfe von Schön⸗ münzach Roß Fritz, Finanzgehilfe von Offenburg, Schmidt Walter, Finanzgehilfe von Karlsrühe, Schreck Joſef, Finanzgehilfe von Walſbſtadt, Wieber Karl, Finanzgehilfe von Freiburg. Entlaſſen auf Anſuchen: Finanzaſſiſtentin Luſſe Re⸗ delsperger beim Domänenamt Offenburg. * * Karlsruhe, 7. Januar. Ueber die Urſoache des Brandes in der Linoleumfabrit Maximiliansau iſt noch nichts bekannt geworden. Zuerſt erſchienen die eigene Fabrikfeuerwehr und die ——.— der umliegenden pfälziſchen Irte auf dem Brandplatz. K* nach Ausbruch des Feuers, etwa um 8 Uhr 15 Minuten abds, erbo die Direktion der Linoleumfabrik die Hilfe der Karlsruher Feuerwehr. Um 6 Uhr rückte zunächſt die Karksruher dach Maximiltansau ab. Um 9 Uhr 45 Min. wurde die Karlsruher Mecke rlinie alormiert. Der gemeinſamen ünermidlichen Tätigkeit fämtlicher am Brandplatz erſchienenen Feuerwe darunter die Automobil⸗Motorſpritzen der Landauer und Karlsruher Feuer⸗ wehren, gelang es, den Brand auf das Fabrikgebäude zu lokaliſieren. Die Bekämpfung wurde durch 30 Schlauchleitungen vorgenommen. Dieſe geſtaltet ſich zum Teil ſehr ſchwierig, da nicht genügend Waf⸗ ſerleitungen vorhanden waren, ſo daß die Motorſpritzen von Karls⸗ ruhe und Landau das benötigte Waſſer aus dem Rhein pumpen mußten Das neue im Jahre 1923 bezogene Verwaltungsgebäude der Fabrik rurde von dem Feuer in keiner Weiſe in Mitleidenſchaft 92 n. Selbſt abge be⸗ feudlache Keſſelhaus und das Maſchinenhaus ſind geblieben. Um 1 Uhr 15 nachte iſt die Karleruher Fewerwehr lt. „Bad. Pr.“ wieder abgerückt, nachdem die Gefahr des reifens die bei der Feuergefährlichkeit der in dem Fabrikgebäude gelagerten Vorräten ſehr groß war, vollkommen heſeitſgt worden mar. ſfenburg. 7. Jonuar. Am 3. Februar beginnt hier nor dem den in umſangreicher Pro de ß. der ſich gege und Beſitz von mit Gewalt erbeubeten Waffen. Letztere murden bei einem Ausmarſch nach Durbach den Bauern und Militärver⸗ einsmiigliedern meggenemmen. Dobei wurde auch ein ſchwerer Exzeß verübt. Der lleberfall erfolgte im Herbſt 1923 und zwar gehörte der Schauplaßz damals zu dem von den Franzoſen beſetzten Gebiet. *Windſchläg bei Offenburg, 7. Januar. Der Verwaſtungsrat und der Verbandsausſchuß der Ortenauer Sparkaſſe hat be⸗ ſchloſſen, den Sitz der Kaſſe non Windſchlüg nach Bohlsbach in die Karlsburg zu verksgen. Dieſer Veſchluß bedarf der Genehmigung der bürgenden Gemeinden. Gegen die Verlegung ſtimmten die Vertreter der Gemeinden Urloſſen, Windſchläg, Appenweier und Griesheim. Für die Verlegung Ortenberg, Foſſenbach, Zell⸗Weier⸗ bach, Rammersweier, Weier, Waltersweier, Bühl, und Vohlsbach Unter Umſtänden muß mit der Auflöſung der Kaſſe gerechnet werdem. Auch ſeitens der Staatsbehörde dürfte das letzte Worl noch nicht geſprachen ſein. *Singen a.., 7. Januar. Eine Schar mutwilliger Buben verſetzte dieſer Tage die Einwohner Singens und Umgebung in Schrecken. Am Duchtlinger Berg zwiſchen Hohentwiehl und Hohen⸗ krähen laderte am Sonntag Abend plötzlich ein mächtiges Feuer auf, das den Anſchein erwechte, als brenne es in dem bekannten Kaffee „Dannenberg“ auf der Höhe des Duchtlinger Berges. Wie ſich bald darauf herausſtellle. brannte eine große, mit dürrem Gras und dichten Hecken beſtandene Halde, die von einigen halbwüchſigen Jungen in Brand geſteckt worden war. Zur Sicherheit griff die Singener Feuerwehr ein, um das Kaſſee„Tannenberg“ und den angrenzenden Wald vor dem bedrohlichen Element zu ſchützen. Aus der Pfalz 2: Frankenthal, 7. Jan. Auf Grund der Verordnungen über das Schlichtungsweſen und der Ergänzung der Verordnung durch das baheriſche Sazialminiſterium werden mit Wirkung ab 1. Jan. 1925 folgende arbeitsgerichtliche Kammern bei den Schlichtungs⸗ ausſchüſſen der Pfalz errichtet: in Ludwigshafen qg. Rh. für die Bezirksämter in Ludwigshafen und Frankenthal, in Neuſtadt für die Bezirksämter Neuſtadt und Dürkheim, ſowie für den Amts⸗ gerichtsbezirk Grünſtadt, in Kaiſerslautern für das dortige Bezirksamt, ſowie n Zweibrücken für den Amtsgerichtsbezirk Waldmohr. :: Hochſpeyer, 7. Jan. Die Entlaſſung der Arbeiter der hieſigen Holzverkohlungsinduſtrie iſt am 231. Dezember perfekt geworden Der Betrieb wurde vorher nollſtändig abgebaut und ſtellgelegt. Un⸗ rentebilität war der Grund, damit iſt ein alter Pfälzer Erwerbszweig und ſein Betrieb verſchwunden, der der Ernährer jener Gegend war. :: Schellweiler, 7. Jan. Der in den 30er Jahren ſtehende Dienſtknecht Stein, der bei der Witwe Klein bedienſtet iſt, wollte in der Gemarkung Winterhell Holz abfahren. An einem abgehaue⸗ nen Baumſtumpfen blieb er hängen und kam zu Fall, dabei wurde er von den Pforden am Hinterkopf ſo ſchwer verletzt, daß er hoffnungslos darniederliegt. 8 :: Speyer, 7. Jon. Die Lehrerwitwe Werron von hier, Mutter des in weiten Kreiſen der Pfalz bekannten Oberlehrers Werron⸗Pir⸗ maſens feierte am 6. Januar den 90. Geburtstag in geiſtiger und körperlicher Friſche. :: Kirchheimbolanden, 7. Jan. Ein jähes Lebensende er⸗ fuhr die 86 Jahre alte Witwe Charlatie Lewis. In ihrem Zimmer hatte ein Bruch der Gasleitung ſtattgefunden, wobei das 5 in das Schlafzimmer eindrang und die dort Liegende über⸗ raſchte. :: Candau, 7. Jan. Am letzten Sonntag brach während eines Frühgottesdienſtes in der Erziehungsanſtalt in Queichheim in den Ställen und Scheuern ein Feuer aus. Das Feuer, das auf die Oekonomie übergriff, vernichtete deren Dachſtuhl und große Futter⸗ vorräte. Nachdem die Alarmfeuerwehr auf dem Brandplatze ein⸗ getroffon war, konnte der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Gerichtszeitung Schöffengericht Main; Im Wiederaufnahmeverfahren freigeſprochen wurde eine Haus⸗ hälterin, die im Jahre 1923 ihrem Dienſtherrn einen Fünfzigtauſend⸗ markſchein entwendet haben ſollte. Es wurde auch damals ein Fünf⸗ zigtauſendmarkſchein bet ihr vorgefunden, den ſie ſich, wie ſie angab, aus der Wirtſchaft erſpart haben wollte. Sie wurde damals zu 500 000 Mart Strafe verurteilt und der Fünfzigtauſendmarkſchein beſchlagnahmt. Nun hat ein Schneiderlehrling das Geſtänd⸗ nis gemacht, daß er damals den Fünfzigtauſendmarkſchein geſtohlen hatte. Der Amtsanwalt beantragte die Freiſprechung der Angeklag⸗ ten, die auch erfolgte. Nun muß er Staat die gezahlten 500 000 Mk. und die beſchlagnahmten 50 000 Mk. der Unſchuldigen aufwerten.— Der 39jährige Händler Alois Becker ſoll einem Weinhändler, deſſen Keller an ſein Gebiet grenzt, im Jahre 1923 18 Flaſchen beſſeren Wein entwendet haben. Die Weine wurden bei dem Angeklagten porgefunden; er beſtreitet entſchieden den Diebſtahl. Den Wein will ex durch Hergabe non Zmiebeln und Kartoffeln von einem Händler Ludwig Kippel xrechtmäßig erworben haben. Von einem zugeworfe⸗ dan Brynnen auf dem iete des Angeklagten konnte man an den Lattenkeller des Weinhändlers herankommen und an den aufge⸗ brochenen Latten lagerten die geſtohlenen Flaſchenweine. Der Keller iſt inzwiſchen mit einer Mauer abgeſchloſſen worden. Nach längerer Beweisagufnahme kam das Gericht zu der Annahme, daß der Ange⸗ klagte den ſchweren Diebſtahl ausgeführt und verurteilte ihn zu 3 Monaten Gefängnis. Der Angeklagte erklärte ſich für unſchuldig, er werde Berufung gegen das Urteil einlegen.— Der 24jährige Schloſſer Anton Bauer aus Umenhofen hatte hier einen Mann aus Kaiſerslautern kennen gelernt und mit dieſem eine Bier⸗ reiſe angetreten Schließlich wurde die Sache dem Mann aus Kai⸗ ſerslautern unheimlich, er flüchtete in eine andere Wirtſchaft, der Angeklagte folgte ihm aber nach. Er gab ſich nun als franzöſiſcher Kriminalbeamter aus und nahm ihm ſeinen Paß ab. Auf der Straße ſchlug ihm der Angeklagte ins Geſicht und ſtahl ihm dabei ſeine Brief⸗ taſche. Der vorbeſtrafte Angeklagte wurde wegen Diebſtahls und Amtsanmaßung zu 6Monaten Gefängnis verurteilt. Schwurgericht Hhamburg Die erſte Schwurgerichtsverhandlung im neuen Jahre begann mit einer Anklageſache gegen den Schiffsbauhelfer Willi Netzbrand wegen Beihilfe zum Hochderrat. Dem 22 Jahre alten* lagten wurde Beihilfe an der Erſtürmung der an der Müggen⸗ 3 vorgeworfen. Nach ſeiner eigenen Angabe iſt er am 23. Oktober 1923, morgens gegen 5 Uhr, von ſeiner Wohnung fort⸗ gegangen, um ſich am Hafen um Arbeit zu bemühen. Es ſind ihm einige kommuniſtiſche Genoſſen entgegengetreten und hätten geſagt, arbeiten dürfe er nicht, die Regierung müſſe erſt etgn werden. Man habe ihm dann ein Gewehr mit Patronen in die Hand gedrückt und ihn aufgefordert, ſich am Sturm auf die Wache zu beteiligen. Nachdem ihm die Handhabung der Waffe gezeigt worden ſei, habe er den Sturm auf die Wache mitgemacht, einigemal ohne zu zielen in der betreffenden Richtung geſchoſſen und ſchließlich durch ein Fenſter in die Wache eingedrungen. Den Beamten ſei während ſeiner An⸗ weſenheit nichts paſſiert. Dann habe er ſich vor der Wache aufge⸗ halten. Als nach 10 Uhr Polizeimannſchaften zur Wiedereroberung der Wache vorgegangen ſeien, habe er auch da einige Schüſſe auf die Beamten abgegeben, ſich aber ſchließlich aus dem Staube gemacht und längere Zeit verborgen gehalten. Der Staatsanwalt hielt nicht Beihilfe, ſondern Teilnahme an der Erſtürmung der Wache mit dem Ziele des Sturzes von Regierung und Verfaſſung in Hamburg wie im Deutſchen Reich für vorliegend. Der Antrag lautete auf ſieben Jahre Zuchthaus und 1000 Mark Geldſtrafe oder weltere 100 Tage Zuchthaus. Der Verteidiger beantragte Feſtungshaft für eine erheblich geringere Zeit. Das Gericht erkannte auf drei Jahre Faſtungshaff. In der Begründung des Urteils führte der Vorſitzende aus, der Angeklagte habe ſich der Beihilfe zum Hoch⸗ berühmte e 00 Mittwoch, den 7. Januar 1925 Sportliche Runo ſchau Ruderſport „Auffahrt des Mannheimer Ruderklub. Es iſt ein alter Brauch beim Mannheimer Ruderklub mit einer Bootsauf⸗ fahrt ins neue Jahr einzutreten. So haben ſich denn auch trotz voraqusgegangener Silpeſternacht am Neujahrstag 57 Unentwegte im Bootshaus eingefunden, um im ſchlanken Boot dem Vater Rhein den Neujahrsgruß zu entbieten. Es war ein um dieſe Jahreszeit unge⸗ wohntes Bild, als gegen 4 Uhr die Bootsflottille der Rot⸗Weiß⸗ Käppler, beſtehend aus 3 Achtern und 6 Vierern, in geſchloſſener Staffel den Rhein herab kam. Gar manchen der zahlreichen Wald⸗ parkſpaziergänger mag es beim Anblick der nackbeinigen Waſſer⸗ tatten geſchüttelt haben, wer aber ſelbſt ſchon einmal hier mitgemacht hat, der weiß, welch Hochgefühl den Ruderer überkommt, wenn er erſt einmal ſich warm gerudert hat. Vor Wärmeverluſten ſchützt ja ſchließlich der wollene Sweagter. Und dann harrte überdies im gut⸗ geheizten Bootshaus der dampfende Glühwein, um etwa geſunkenen Lebensgeiſtern auf die Beine zu helfen. Der Mannheimer Ruder⸗ klub ſteht an der Schwelle ſeines goldenen Jubiläums Am 1 Juni werden es 50 Jahre, daß wackere Mannheimer Turner den Mann⸗ heimer Ruderklub gegründet und damit dern deutſchen Ruderſport in unſerer Vaterſtadt erſtmals eine Pflegeſtätte geſchaffen haben. Möchte es den Mannſchaften des Klubs, die im vergangenen Jahre trotz Krankheitsfällen und ſonſtiger mißlicher Umſtände 8 Siege auf offenen Regatten erringen konnten, gelingen, den Jubiläumsfeſtlich⸗ keiten durch größere Erfolge zu höherem Glanze zu verhelfen. Die Porausſetzungen für ein gutes Ruderjahr ſcheinen vorzuliegen. 8- Auffahrk der Maunheimer Rudergeſellſchaft. Am Neuſahrs⸗ tag fand unter großer Beteiligung die Auffahrt der Mann⸗ heimer Rudergeſell ſchaft ſtatt. Ein Achter und vier Vierer verließen um 3 Uhr das Bootshaus und ſteuerten Neckar auf⸗ wärts bis zur Eiſenbahnbrücke, wo gedreht wurde, um wieder nach dem Bootshaus zurück zu fahren. Ein Hip Hip Hurra beſchloß die wohlgelungene Auffahrt, die den Auftakt zu der in wenigen Wochen heginnenden Ruderſaiſon bildet. Die eifrige Winterarbeit auf dem Waſſer und in der Turnhalle berechtigt zu den beſten Hoff⸗ nungen für das neue Jahr. Allgemeines *Die Wettſalous in Preußen verboten. Das Unweſen der ſo⸗ genaunten„Wettſalons“, das in der letzten Zeit in Berlin immer mehr zunahm, iſt mit einem Schlage, wenigſtens in Preußen, be⸗ ſeitigt worden: das Preußiſche Miniſterium des Innern hat ab 1. Januar die Wettſalons aufgehoben und verfügt, daß die Buch⸗ macher in ihren Annahmeſtellen nur bis kurz por dem erſten Ren⸗ nen Wetten annehmen dürfen, ſo wie es vor dem Entſtehen der Wettſalans geſchehen iſt. Es war jedem Verſtändigen klar, daß das ſo kommen mußte, denn die Gelegenheit, ohne zum Rennen zu gehen, in der Stadt bei Bekanntgabe der Starter und ſofortiger Auszahlung der Gewinne für jedes Rennen wetten zu können, war zu verlockend, als daß ſie nicht gerade jene Kreiſe hätte ergreifen ſollen, die am wenigſten Geld zum Verlieren haben. Deshalb iſt die Aufhebung dieſer„Spieſhöllen“, denn etwas anderes waren dieſe Wettſalons nicht, nur zu begrüßen. Ueues aus aller Welt — Iſidora Duncan in roten Lederſtiefeln. Die Tänzerin Iſi⸗ dorg Duntan, die bekanntlich ein längeres Gaſtſpiel in Sowjet⸗ Rußland gegeben hat, verſucht vergebens die Erlaubnis für die Einreiſe nach Frankreich zu erlangen. Trotz der Hilfe von einfluß⸗ reichen franzöſiſchen Freunden iſt die Tänzern auch in den letzten Tagen wieder abſchlägig beſchieden worden. Sie hat von der bel⸗ giſchen Regierung die Erlaubnis bekommen, Brüſſel zu beſuchen und ſie hoffte von dort aus leichter unch Frankreich zu gelangen als von Berlin aus, wo ſie ſich vorher aufhielt. Die franzöſiſche Regierung blieb aber unerbittlich. In Frankreich herrſcht bekannt⸗ lich nach dem Einzug des Sowjet⸗Botſchafters Kraſſin ein großer Kommuniſtenſchreck und da man Iſidora Duncan immer noch für eine Agentin der bolſchewiſtiſchen Propaganda hält, ſo wagt die franzöſiſche Regterung es nicht, ſie zuzulaſſen. Die Abneigung gegen die Tänzerin iſt umſo größer, ſeitdem man weiß, ſte das früher getragene griechiſche Koſtüm abgelegt hat zugunſten der ruſſiſchen Bauerntracht. Sie trägt keine Sandalen, ſondern die rotſchaftigen ruſſiſchen Lederſtiefel. Die Tänzerin ſcheint übri⸗ gens in ärmlichen Verhältniſſen zu leben. Sie erklärt, daß der Aufenthalt in Rußland ihr nichts eingebracht, ſondern im Gegen⸗ teil viel Geld gekoſtet hat. — Die unſterbliche Seeſchlange. An der Küſte von Natal iſt ein Seeungeheuer beobachtet worden, das alle Züge der fabelhaften Seeſchlange an ſich trägt. Es trug einen langen ſchneeweißen Pelz ähnlich dem des Polarbären. eniger als eine Meile von der Küſte entfernt, wurde es von zwei rieſigen Walfiſchen ange⸗ griffen, gegen die es ſich heftig zur Wehr ſetzte. Kurz darauf wurde es bon den Wellen an die Küſte geſpült, und zwar im Zuſtand der Bewußtloſigkeit, den es ſich offenbar im Kampf mit den Walfiſchen zugezogen 55 Nunmehr konnte es näher beobachtet werden. Es atte keinen Kopf, ſondern eine röhrenartige Verlängerung des Rumpfes, die zugleich als Kopf und Hals dienten und in eine Schnanze ausliefen, die ſehr ſtark an die eines Ebers erinnerte. Von der Schnauze bis zum Schwanz maß das Tier etwa 47 Fuß. 8 der Nacht darauf verſchwand es, nachdem es offenbar das Bemußt⸗ ſein wiedererlangt hatte. Fiſcher ſahen es am nächſten Morgen nordwärts davon ſchwimmen. Sollte man hier endlich einmal die in greifbarer Nähe gehabt haben? Dann wäre es jammerſchade, daß man ſie nicht feſtgehalten hat, um ſie endlich aus dem Reich der Fabel in das der Wirklichkeit zu ver⸗ ſetzen. Einer der Beobachter des Fabelweſens behauptet, er habe eine photographiſche Aufnahme von dem Tier hergeſtellt. wird alſo die photographierte Seeſchlange demnächſt wohl ſehen bekommen. Leider werden aber auch dadurch noch nicht alle Zwei⸗ fel aus der Welt geſchafft. — Auf den Spuren einer alten Goldſtadt. Das Gebiet der alten Indianerhauptſtadt der Inkas, Cuzoo in Peru, hat für Schatzgräber immer einen geheimnisvollen Reiz gehabt, da man vermutet, daß die Reichtümer dieſer alten verſunkenen Goldſtadt noch lange nicht erſchöpft ſind. Neuerdings glaubt man die Gewiß⸗ heit gewonnen zu haben, daß Rieſervorräte von goldenem Zierrat in der Umgebung dieſer Stadt vergraben worden ſind, als die In⸗ kas mit den ſpaniſchen Eindringlingen im Kampf lagen. Daraufhin hat ſich ſofort eine amerikaniſche Geſellſchaft gebildet, die eine Ex⸗ pedition ausrüſtet und das ehemalige Stadtgebiet ſamt Umgebung gründlich durchforſchen laſſen will. Zu den Mitgliedern der Ex⸗ pedition gehört Frau Bandelier, die Witwe eines bekannten Altertumsforſchers, die ſelbſt auf dieſem Gebiete große Sachkunde be wetternachrichten der Rarlsruher CLandeswefterwarte Der Einbruch kalter Luftmaſſen auf der Rückſeite des Tief⸗ druckgebietes hat weitexe Abkühlung verurſacht und war begleitet von mehreren Böenfronten, die in Baden noch vielfach Nieder⸗ ſchläge 5 Gebirge Schnee) gebracht haben. Heute früß herrſcht im Hoch ſchwarzwald ſtärkerer Froſt und auch in der Ebene liegen die Temperaturen teilweiſe unter dem Gefrierpunkt. Zunächſt nimmt der Fpten des hohen Drucks noch zu. Es iſt daher weitere Abkühlung bei teilweiſe heiterem, trockenem Wetter zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung: Für Donnerstag bis 12 Uhr nachts: erausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredafteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und valkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: fün das feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunal⸗ e Teil der⸗ e. er 2 24 A715 Es liege ein eynſter Fall vor, andererſeits 05 — litit und Lokolez: Richard Schönfelder; für Sport und Neues 2205 1 4 ae o be e Grichſen. 5 5 ande, Na rgehle* ·r. Kircher für Auzeigen J. Mittwoch, den 7. Jauuar 1925 Neue Mannheimer Feitung Ndend⸗fiusgade) 5. Seife. At. 10 Schreckliche Folgen der Pedanterie Humoreske von A. M. Frey Herr Kok iſt ein MWann in mittleren Jahren und hätte es ſoweit ganz gut— wenn nicht die Ordnung wäre. Das heißl, die Ordnung ſtört ihn nicht, aber die Unordnung. Von ihr iſt die Welt beherrſcht und gegen ſie proteſtiert. Herr Kok im Großen wie im Kleinen Den graßen Unordnungen des Daſeins entgegenzutreten, gelingt ihm al⸗ lerdings nur theoretiſch, aber gegen die kleinen geht er tätig— manchmal kann man ſagen: tätſich vor. Ja, ihnen muß er ſo viel Stunden widmen, daß ſelten Zeit übrig bleibt für den Kampf gegen das eigentliche Chaos. Er iſt alſo, wie mon zu ſagen pflegt, ein Pedant, und weil er ſonſt keinen Beruf hat, gerät er immei mehr in Gefahr, auszuarten. Es kann geſchehen, daß er in den Anlagen ſtehen bleibt und die Muskeln anſpannt, weil da eine Bank nicht parallel zum Roſen⸗ beet verweilt. Es drängt ihn, von einer Anſchlagſäule den ſchief gellebten Theaterzettel loszulöſen— lieber gar keine als ſolch eine verwahrloſte Bekanntmachung!— wofür er Entrüſtungsrufe der⸗ Paſſanten erntet. die ihn für nichts weiter als zügellos halten— eime ſchlimme Verkennung, denn er handelt ja gerade im Auftrage der Zucht.— Könnte er nur an die Bogenlampen heran, ſie in eine hoargewaue Linie zu hängen!— und die liederlich ſchließenden Klappen der Briefkäſten ſind ihm ein Greuel, er muß ſie auszubeſ⸗ ſern verſuchen und entgeht oft mit knapper Not dem Mißtrauens⸗ notum der Schutzmänner. Aber heute hat ihn ein herrlich gepappter Theaterzettel ange⸗ zugen— kerzengerade klebt er und ohne Runzeln,— und dieſer be⸗ friedigende Anblick bringt ihn dahin, auch die Ankündigung ſelbſt zu leſen. Und als er ſie buchſtäblich bis zum letzten Wort(ganz unten und ganz klein: Druck von Bimſch und Söhnen) buchſtabzert bat, da beſchließt er, ſich das Stück anzuſehen. Selbſtredend iſt er am Abend ſo früh daran, daß er den Zu⸗ ſchauernaum als Erſter betritt,— ihm nicht unerwünſcht. denn o z ſich an der Symmetrie der Sitzreihen erfreuen die ſpäter doch nur unangenehm geſtört wird durch die wahlloſe Aneinander⸗ reihung von langen kurzen, dicken und dünnen Menſchen, und noch dazu verſchiedenen Geſchlechts And was für Menſchen! Da kommt ein Mann herein, dem das dritte Weſtenknopfloch offen ſteht, während dort gar einer herbei⸗ ſchießt, deſſen Kravatte ſo liederlich geſchlungen iſt, daß man glau⸗ hen kann, ſie wolle mit ungleichen Flügeln wie ein beſchädigter Schmetterling vom zerknitterten Kragen wegflattern.— Und erſt die Damen! Kein Kleid ſitzt regelrecht über den Achſeln, die Hals⸗ are ſind verrutſcht, die Gürtel ſchief zugezogen, die Ohrgehänge verdreht. Da ſetzt ſich eines dieſer Weſen unmittelbar vor ihn! Die Fri⸗ ſur ertragen zu müſſen, ohne mit den Händen korrigierend hineinzu⸗ fahren, iſt ſchwer. Ausſieht's, als habe man gelbes Geſpinſt durch⸗ einandergequirlt. Ein Kamm ſteckt zu hoch, der andere zu tief: die ungleiche Maſſe des Haarknotens bildet hier einen Wulſt, dort ein Loch. Und auf dem Pelz, der die Schultern unordentlich zudeckt treibt ſich gar ein dicker weißer Wollfaden herum, der nun wirklich keineswegs dorthin gehört.* Herr Kok ſieht den Faden voll tiefen Unwillens an. Da wird DR Raum dunkekl. das Stück beginnt. Aber Kok erfaßt nicht viel von den Geſchehniſſen auf der Bühne. Immer noch blinkt vor ihm, ſelbſt in faſt völliger Dunkelheit, weiß der wüſte Wollfaden. Ihn wenigſtens muß er beſeitigen, ſonſt kann er nie zur Aufmerkſamkeit gelangen, einfach darüber hinweg auf die Bühne ſehen, geht nicht. Und er greift vorſichtig nach ihm; ſo nah iſt er, daß er die Hand kaum zu heben braucht. Nun hält er ihn zwiſchen den Fingern und nimmt ihn weg. Daß heißt, er möchte ihn wegziehen, ober die Prozedur iſt nicht ſo einſach, denn es iſt ein langer Faden, es iſt ein recht langer Faden. Herr Kok zieht und zieht, unmer behut⸗ ſamer, damit ſeine Umgebung und die Dame ſelbſt nichts merken, — dann wieder ſchneller aus aufſteigender Verzweiflung, doch end⸗ lich ſertig zu werden. Aber es ſcheint ein endloſer Faden zu ſein. Unabläſſig aus dem Pelz hervor entwickelt er ſich weu. Dieſe un⸗ mögliche Perſon da hat eine ganze Wollſträhne aus ſchlampigem Verſehen mit in's Theater geſchleppt zwiſchen ihren Kleisern! Herr Kok muß, vor Beklemmung und Aerger ſchwitzend, eine Pauſe machen, denn min iſt nötig, erſt mal aus dem herbeigehaſpel⸗ tem Material ein Knäuel zu formen; die Fadenlängen liegen ſchon zum Häuſchen getürmt auf ſeinem Schoß. Er mut es:— und da wird's auf einmal hell im Raum: ein Akt iſt zu Ende. Atemlos hält Herr Kok das Knäuel notdürftig verbo⸗⸗ gen in Händen, die er auf die Rückenlehne der Dame legt, dicht neben ihren Schulterpelz, damit niemand von der geheimen Ver⸗ bindung zwiſchen ihm und ihr etwas merken kann. Unterhaltungs-Beilage Aber die Dame ſcheint das ſachte Gezupfe ihr im Rücken doch ingendwie wahrgenommen zu haben,— oder wird ihr zu warm!— Genug, ſie trägt Verlangen nach einer Aenderung und nimmt den Pelz von den Achſeln. Und jetzt erſt ſieht Kok, was er angeſtell: t 55 Unter einem unhörbaren Donner, der auf ihn niederſchlägt duckt er ſich zuſammen. Die Dame trägt eine weiße Jacke und von ihr kommt der unſelige Faden! Aus einer gelöſten Maſche hatte er ſich herausgeſtohlen!— und mm hat er. Kok, durch ſein beharr⸗ liches Ziehen viele, viele Maſchen gelöſt— ach du Allmächtiger, ganz entſetzlich viele! Ein guter Teil des Jackenrückens iſt ſchon als Wollknäuel in ſeinen Händen. Guter Gott, laß es wieder dunkel werden!— Und wirklich: der Zwiſchenakt iſt zu Ende, der Raum verfinſtert ſich, und Kok iſt vor⸗ erſt gerettet. 98 Doch was nun?— Dieſe Jacke muß aber auch verboten kon⸗ ſtrutert ſein— mit einem abgepaßten Rückenteil, der ſich ſo heim⸗ tückiſch auflöſt!— Ja, was nun? den Faden durchſchneiden? Er hat kein Scheerchen, kein Meſſer. Ex verſucht es zart und heimlich: große Kraftaufwände darf er nicht wagen...Die Wolle iſt von Einer vermaledeit guten Qualität, ſie gibt nicht nach. Und ſo beſchließt er— was bbeibt ihm übrig?— weiter zu zie⸗ hen und zu wickeln. Er tut es— ſchweißnaß vor verhaltenem Ent⸗ ſetzen— langſam, langſam— manchmal ſind Widerſtände zu über⸗ winden— endlos ſchleicht der Faden und die Zeit—— aber ſchließlich iſt das grauſame Spiel doch beendigt: kein Foden meh⸗ läuft durch ſeine zitternden Finger. Schnell bückt er ſich und legt den weißen wolligen Ball unter den Sitz ſeines Opfers.— Und da mird es auch wieder hell. Es iſt größere Pauſe, und die beklagenswerte Dame ſteht auf. Herr Kok hat ſich ſoweit gefaßt daß er ſie zu beobachten vermag. Sie ſteht und hantiert an ihrem Jäckchen; es erſcheint ſo ſeltſam ſchlaff über der Bruſt. Sie zupft in der Hüftengegend und dann will ſie auch hinten zupfen— und greift ins Leere. Ihr Blick er⸗ ſtarrt und bekommt gleichſam etwas Horchendes— drauf zerrt ſie an den Aermeln... und da fällt ihr dos ganze Kleidungsſtück, ſofern es überhaupt noch da iſt, ſozuſagen in den Schoß. Schon ſind umſitzende Beſucher aufmerkſam geworden, aber Kok überzeugt ſich, daß er keineswegs mit dieſer höchſt myſteriöſen Ge⸗ ſchichte in Zuſammenhang gebracht wird. Die Dame, bei der ab⸗ wechſelnd maßloſes Staunen und tiefſte Verlegenheit die Oberhand haben, wird beflagt und bepaten, belacht und bedauert,— und ſchließlich entdeckt ſie unter ihrem Klappſitz den fehlenden Teil ihrer Jacke in Form einer ſäuberlich gedrehten Kugel. Soll man an kein Wunder glauben— in dieſer Zeit der neu belebten okkulten Forſchung? Da hat ſich— offenbar ſelbſttättg— ein Teil ihres Jäckchens zurückgebildet in ſeinen Urbeſtand. Einer der Theaterbeſucher wagt die Erklürung, das alles habe ſich wohl unter dem Einfluß eines anweſenden verkappten, aber ſtarken Me⸗ diums zugetragen. Und in der Tat: es gibt keine wahrſcheinlichere Lesart. Herr Kok—: was ihn betrifft, er wartet weiteres nicht ab, ſondern er zieht ſich zurück und entweicht. Und beſchließt mit Nachdruck im Innern, zukünftig denn doch bei der Inordnunghaltung ſeiner Umwelt ein wenig ſkeptiſcher vor⸗ zugehen. das holde„Gegenüber“ Von Julius Kreis Vom Eſſen Woher kommt es doch, daß alle Menſchen im Eiſenbahnzua— kaum daß die Räder rollen— heißhungrig werden?— Noch bat der letzte Wagen die Bahnhofshalle nicht verlaſſen. da ſtürzt die Frau mir gegenüber wie der Tiger auf das Kalb auf ihren Koffer, reißt ihm den Bauch auf und wühlt in ſeinen Eingeweiden. Erbar⸗ munaslos wird dem Mitreiſenden Einblick geboten in die Intimi⸗ täten des Nachtlagers. Flanellärmel baumeln über den Kofferrand, Haorbürſte und Kamm quellen zwiſchen zermanſchten Birnen aus der Tiefe, und da angeln die Finger auch ſchon ein halbzerquetſchte⸗ Ei und eine noch leidlich erhaltene Butterſemmel aus einer zer⸗ knitterten Pappſchachtel. Aufatmend, wie ein vom Tode des Verſchmachtens gerade noch Erretteter macht ſichs darm die Frau in der Ecke beauem. den Koffer guf dem Schoß. und ſchindet dem Ei die zerdrückte Schale ab. Dann aber— jäh vom Geiſt erleuchtet, kramt ſie wiederum im Koffer nach einem Tütchen Salz. und als auch dieſes— gereiniat von Sicher⸗ den Mund verſtaut. Nichts wirkt ſo anſteckend als das Eſſen im Eiſenbahnzua. Leute, die den Magen noch knüppelpoll vom Früßſtück oder Mittageſſen haben, erinnern ſich angeſichts der eſſenden Frau ſofort an ihre Wurſtſtulle, an ihr Käſebrot, an ihre Schokoladetafel im Koffer, an Thermosflaſchen mit Kaffee und Tee. an Aepfel. Pflau⸗ men und Schmalznudeln. und nach wenigen Minuten raſcheln überall fettige Papiexe und knirſchen Zähne in altbackene Semmel. In der Eiſenbahn wird das Eſſen nicht nur gegen Hunger, fondern auch gegen die Langeweile geübt. und es aibt Leute, deren reger Geiſt verlanat über den Kofferproviant hinaus an ſeder Schnellzugsſtatſon mindeſtens zwei Paar Wienerwürſtel. um beſchäftigt zu ſein. Vom Leſen 8 Wenn aber der Mogen nicht mehr mag und ſich angewidert non einem halbangekauten Apfel wende t,dann iſt die Stunde des Buches, der Lektüre, der Bildung gekommen. Für nicht wenige gebildete Zeitgenoſſen iſt die Eiſenbahn die einzige Stätte, in der man ein Buch lieſt. Auch die beiden Damen gegenüber nehmen ſetzt, aus einer Gepäckſeitentaſche einen Schmöker heraus. Die mit dem Bußt⸗ kopf hat es ſchon heraus, daß zu dem ſchönen neuen Lederkoffer auch ein ſerizſer Autor gehört, und lieſt— weiß der Himmel, welcher ideologiſche Verehrer es ihr aufgenöligt hat— Gobineaus Renaif⸗ ſance. Die Freundin, die noch ohne Lederkoffer, mit Korbtaſche reiſt, gibts billiger. Sie darf leſen war ihr gefällt und ſie perfolgt voll Anteil die Schickſale des Rennreiters Harro von Wukenthin, die ihr in dem ſchönen Markbuch des Hephäſtosverlages repräſentiert mer⸗ den. Es heißt:„.. Die am Leben leiden“. Nach einer halben Stunde Blätterns legt der Bubikopf die„Renaiſſance“ beiſeite und ſchielt begehrlich nach Harro von Wukenthin. Um die ſetzte Nummer der„Illuſtrierten Zeitung“ göbe ſie gern den ganzen Gobineau ſamt ſeiner langſtieligen Renaiſſance. Es iſt überhaupt furchebar langweilig, ſich eine aparte Bildung anzueignen. Da hats die dicke Dame, die als erſte das Futterſignal gegeben hat, beſſer. Die braucht ſich nicht an ſeriöſe Lektüre zu halten. Sie hat von der Nachbarm einen gusgeſchnittenen Zeitungsroman mitgenommen:„Schuld und Sühne.“ Kriminalroman von H. Ebenſtein.(Sie, Frau Egelmaſor, dös is wirklich was Spannendes! Und wunderſchän geſchriebe'n. Direkt aus'im menſchlichen Leben!!)— Der Herr neben mir, Urlaubs⸗ peiſender aus Sachſen(Geſchaden Se kiedigſt!) löſt aus ſeinem Illu⸗ ſtrierten Blatt die Rebuſſe und den Röſſelſprung, Er ſchreibt an dan Rand alles, was er an Flüſſen, Städten, Feldherrn, Tieren und Pflanzen herausknobelt und denkt eben heftig über ein ausgeſtor⸗ benes Tier nach, das zwei M. hat. Der junge Mann, der in dem Beſtreben, ſeine Bügelfalten zu ſchonen, ſeine Hoſen bis dicht unters Knie hinaufgezogen hat, und dem Blick ein paar bildſchöne Lila Socken ſpendet, lieſt in der leßzten Nummer der„Feigen“, Bläter für galante Kunſt: Eine Eiſenbahn⸗ geſchichte in der ein junger Mann und eine junge, wahnwitzig hüb⸗ ſche Dame durch Zufall in ein Kupee kommen— bei Nacht, verſteht ſich.— Der Jüngling bedauert, bei ſich, daß ihm der Zufall nie ſolche Chancen ſpendet. Er kommt immer in ein Kupee, wo ihm niemaßs junge Damen, oft aber angejahrte Regiſtratorswitwen oder wenig bekannte Viehhändler gegenüberſitzen. Der Bubikopf blättert wieder im Gobineau. Wenn wenigſtens ein Bildl drin wäre. Dom Schlafen. Wenn gar nichts mehr hilft und die Fahrt kein Ende nehmen will, und der Magen kein belegtes Brot und das Hirn keine Zeile mehr aufnehmen will, dann ſchläft man. Eckplatzinhaber habens gut. Sie drücken ſich, als ob ſie die Ecke durchdrücken wollten, in ihren Platz hinein und hängen den Mantel über den Kopf. Dann bilden ſie ſich ein, ſie ſchlafen. Von 5 zu 5 Minuten lüftet die Hand den Mantel, die Augen gehen verſtört im Abteil herum, und dann fäöllt die Hülle wieder über den Kopf. Die an den Mittelpläßen ſitzen, habens ſchwer. Sie laſſen das Haupt hängen, ſo daß ſich ein halb Dutzend gefaltete Kinne bilden und ſtemmen die Füße gegen den gegenüber liegenden Heizkörper. Der Bubikopf nicht rhythmiſch im Räderrollen, und man wird in der Eiſenbahn die alte Wahrheit aufs neue inne, daß nichts ſo ſehr die Illuſion eines vergeiſtigten Antlitzes ſtört, als wenn es ſich im Zuſtand des Schlafes präſentiert. Seſoſt iſt ſelig entſchlummert.„Schuld und Sühne“ iſt auf den Boden ge⸗ rutſcht, ein zufriedenes Schnarcheln raſſelt leiſe aus dem vom Eigelb noch ein wenig gefärbten Mund. Auch dem Herrn aus Sachſen iſt der Bleiſtift aus der rätſellöſenden Hand geſunken, er murmeſt im e Magdeburg— Kamel— Wallenſtein— Krokodil — Kaktus. heitsnadeln und Wollwutzerln— gebrauchsfertig iſt, hebt das Tafeln an und das halbweiche Ei wird mit equilibriſtiſcher Geſchicklichkeit in Ja, man hats nicht leicht, hinter den Sinn des Lebens zu kommen. die Hherzogin von Genua Skizze aus der Zeit der Rengiſſance dboen Ilſe Charlolte Noack(Stettin.) Als die untergehende Soane einen perlmutterfarbenen Schein 0 dag tiefblaue Meer marf und die weißen Felſen vergoldete, züete Graf Wilmar von Urach im Kirchlein della Mäxia vor dem 4 12 gelobte der Muttergottes zehn Kerzen, wenn es ihm 8 e ſchönſte und beſte Frau zu befreien und für ſich zu Feſten Schrittes ging er hinaus, wo Junker B i es ging e er Berthold, ſei Begleiter, wartete.„Pleibt's bei der Vereinbarung, Herr 5 8 dir ſagte. Halte alles zur Abreiſe bereit.“ 5 raf!“ Dicht drängte ſich der junge Berthold an die rei ſchultrige Geſtalt ſeines Herrn.„Herr Graf! Im Palaſte des ein 57 00 um von Recken, die in der Herzogin zemächer hineingelangten und— nie wi an. Ve⸗ 7 5 eene e 25 5 1940 geſehen wurden. Von „Geſchwätz!“ Graf Wümar ſtieg den ſchmalen Bergpfad hi doch Berthold blieb ihm zur Seite.„Herr Graf, wir 88 en Ohm von Rom erzählte——-“ „In Genua iſt kein Ceſare Borgia. Sei 15 15 dir ſagte. vg Sei unbeſorgt! Und tu, Barthold blieb zurück und ſah der enteilenden na als nähme er Abſchied für immerdar—— 1 2 San üher die Stadt hin, als Wilmar durch piele Korridere und Ge⸗ mächer, über Treppen, an Zofen und Wachen vorbei i zimmer der Fürſtin gelangte. 5 ee Das Wort hatte alle Türen „„Donna Violetta erwartet mich!“ geöffnet. 146 Nun ſaß er vor der ſchönſten Frau, zu der je ſeine Au aufgeblickt, plauderte mit ihr über Malerei 1090 119 hoffte auf den Augenblick, wo ſein Herz ſprechen könnte. Als er 205 00 Onixbecher getrunken, lächelte Violetta erſtaunt und fragte:„Warum zaudertet icht, den Pokal an die Lippen ſetztet?“ —— 7 7 Eurer Hand wird mir nie Gift kommen, Donna Vio⸗ Vertiefte ſich das Staunen in Violettas Geſicht oder war es der Schein der Ampel, die zu Häupten des Ruhebettes hing und alles, was er traf, mit matter Röte fürbte? „Ich ſehe zu Euch auf, Donna Violetta, wie zu einer Heiligen,“ ſagte Wilmar mit leiſer, bewegter Stimme 5 Die ſchöne Frau lehnte ſich mit ſo ſchneller Bewegung zurück, aß die Goldketten um ihren ſchlanken Hals leiſe klirrten. 1„Sprecht weiter,“ ſagte ſie tonlos und ſtrich mit der Hand die dunklen Locken unter das goldgeſtickte Stirnband. Oder wollten ihre düſtere Gedanken verſcheuchen? . arum bin ich gekommen?“ ſagte Wilmar haſtig und leiſe. z Wader um mit Euch edlen Falerner zu trinken. noch 55 Uber Lorenzo hallten neun Glockenſchläge in Eurem Geſicht mit den Augen der Liebe; denn mein Herz ge⸗ hört Euch.“ um Violettas Mund ſpielte wieder ein Lächeln— ein ſelt⸗ ſames Lächeln.„Meint Ihr, daß nicht ſchon andere Mönner ſo zu mir ſprachen?“ „Ich glaube es, Donng Violetta. Aber hat einer Mut und Kraft gehabt, Euch zu befreien? In Schwaben ſteht auf ſonniger Höhe meiner Väter Burg. Laßt mich Euch dorthin geleiten!“ Mitleidig wurde das Lächeln der Fürſtin.„Armer Freund, wo wird Euer Mut bleiben, wenn ich Euch verrate, daß hinter der erſten Ecke»des Treppenganges Bewaffnete ſtehen, die jeden niederſtoßen, der aus meinen Gemächern kommt?— Warum ent⸗ ſetzt Ihr Euch nicht? Seid Ihr ſicher, daß ich Euch kein Leid ge⸗ ſchehen laſſe? Es gibt allerdings einen geheimnisvollen Gang, der 5 dem Palaſte auf die Stufen dicht ans Meer führt. Dort liegen Bocte———“ Wilmar richtete ſich auf und ſchlug an ſeine Bruſt, ſo daß der Schuppenpanzer unter dem violetten Samtrock klirrte.„Ich? Ich ſollte feige fliehen? Nicht umſonſt habe ich meine Waffen bei mir. Kämpfen will ich um Euch, wenn Ihr mir das Recht dazu gebt. Kämpfen...Hwenn es ſein muß mit dem Herzog auf Tod und Leben.“ Stolz ſtand er da— ein Sieger. .iolettas Geſicht veränderte ſich. Tief ſeufzte ſie auf. Ihre Bruſt hob ſich unter dem ſilbernen Brokatſtoff.„Wäret Ihr mir doch begegnet, ehe ich vermählt wurde!“ Dicht trat er an ſie heran.„Naoch iſt es nicht zu ſpät! Der Papſt wird Eure Ehe löſen, und ſind wir erſt in Schwaben Haſtiger und heißer ftrömten ſeine Worte, aber Violetta wa in Exinnerungen n.„Ach wäret Ihr damalss ſeufzte ſie. 5 Er ſah den feuchten Schimmer in ihren großen Augen und fragte. zart, wie ſemand, der eine Wunde anrührt und nicht weh tun will. Violetta ſah zur bemalten Decke empor.„Ehe ſie mich da⸗ mals in meiner Vaterſtadt Venedig dem Herzog vermählten, liebte ich einen jungen Er ſchwor, nicht von mir zu laſſen und wollte mich vor der Hochzeit im Nachen entführen. Verge⸗ bens habe ich auf ihn gewartet. Hatte ihn der Herzog ermorden laſſen? Oder, wie er mir ſpäter höhniſch ſagte, mit Gold beſtochen, daß er tteulos floh?— Ich habe es nie erfahren.“ Jäh richtete ſie ſich auf.„Aber gehaßt habe ich ihn, der mein Gemahl iſt. Ihre Augen flammten und ihr Körper bebte.„Gehaßt und mich an ihm gerächt. Und gerächt an dem ganzen Mannesgeſchlecht. Viele haben hier auf dieſem Teppich vor mir gekniet und dann, wenn ſie die Gefahr erkannten“— ſie lachte ſchrill—„dann wänl⸗ ten ſie den geheimnisvollen Gang zum Meere.“ In wilder Selbſt⸗ vergeſſenheit ſprang ſie auf„Nicht hat es ihnen genützt! Keiner, der ſeine Hand nach mir ausgeſtreckt, hat den nächſten Morgen ge⸗ ſehen!“ 5 Da iraf ihr Blick den blondkärtigen Mann, und ſie erſchrak. Dante zu plaudera. Weiß ich doch, daß Ihr unglücklich ſeid neben ee Nicht mehr Liebe ſpiegelte ſein bae Auge wieder, Stanen? *. Blaß geworden ſank Viole a auf das ſeidene Polſter. Schweigen... ein langes, ſchweres Schweigen. Dummpf hallten von San Lorenzo elf Glockentöne her. Da führ Wilmar auf wie aus tiefem, tieſem Traum.„Ihr habt mir einen Altar zerſchlagen, Herzogin,“ ſagte er heiſer.„Erlaubt mir, daß ich mich entferne!“ Welch ungekannter Schmerz durchzuckte Violetta! „Bleibt hier, Graf von Ürach!“ rief ſie mit erſtickter Stimihe⸗ Er ſtand ſchon an der Tür.„Lebt wohl, Herzogin!“ Im nächſten Augenblick preßte ſie ſich an ihn.„Ich laſſe Euch nicht allein an der Wache vorbei. Mit Euch gehe ich und Sanft ſchob er ſie zurück.„Soll ein Weib mich beſchirmen? An meinem Leben liegt mir wenig, aber ich bin Maans genug, es teuer zu verkaufen. In ehrlichem Kampfe töte ich, nicht durch feigen Meuchelmerd „Nicht ich! Der Herzog.. er hört das Zeichen der Tapeten⸗ tür.. er läßt die Falltür... Männer waren es ja nicht, die ſtarben, die Feiglinge „Die Euch aber gut genug waren, Euren Namen zu beſudeln,“ ſagte er kalt.„Traurig, daß auch ich Eure Ehre beflecke, wenn Genua morgen von meinem Kampfe mit Euren Wachen erführt!“ Da flammte ein lichter Gedanke in ihren düſteren Augen auf, „Graf, um meiner Ehre willen geht den geheimen Gang zum Meere!“ Zögernd ſtand er da und vermied ihren flehenden Blick.„Ich muß hart bleiben,“ fagte er dumpf. Inniger wurden ihre Worie, als ſie ſeinen Stolz ſchwinden fühlte. Gewann ſie ihn noch einmal zurück! 5 Da richtete er ſich auf.„Genug! Das eine will ich für Euch tun: mich zum erſten Male ſeige davon zu ſtehlen. Weh mir und Euch, daß ich nicht mehr tun kann!“ Da wußte ſie, daß ſeine Liebe erſtorben, als ihre erwacht war. Ein kurzer Kampf— ein ſeſter Entſchluß. „Folgt mir, Graf!“ 25 Sie nahm den ſilbernen Leuchter vom Kamin, reichte ihn Wil⸗ mar und öffnete eine verborgene Tapetentür, die einen hellen, klin⸗ genden Ton gab, als ſie ſich in den Angeln drehte. „Bleibt zehn Schritte hinter mir und geht unhörbar! Ich weiſe Euch den Weg!“ Dann ſah ſie ihn mit glücklichem, ſieghaftem Lächeln an, als wollte ſie ſagen:„Dein bin ich doch!“ und betrat den ſchmalen, dunk⸗ len Gang. Im Scheine der flackernden Kerze ſah Wilmar ſie feſten Schrittes vorauseilen. Langſam folate er. Plötzlich— ein knarren⸗ des Geräuſch und— Entſeßen lähmte ihn— Bioletta verſank vor ſeinen Augen. Lange ſtand Wilmar wie erſtarrt, bis er, den Tod erwarkend weiterging. Aber die Falltür öffnete ſich kein zweitesmal. Da verſtand er Violettas letztes Lächeln.—— 5 Als die Morgenſonne die Landſchaft in Purpur tauchte. noct Genua von dem Tode der Herzoßin wußte, hatte der Graf die Heimreiſe angetreten. Vor des Madonnenkapelle Fnoppe wärten Lange beiete Wilmat aun Mine, ganterzen brannten 10 ven Gobineau kann da nicht mindern. Die Frau mit dem Zeitungsroman 2 75 2 Alcheſ Buntpap. 48,— 5 e ſchin 10.— Wee⸗ Gritzner J55 Joß „Luß ſchimen 27.— 2. 5 Buf' ſche Induftr 795 ,75 ellan Weſſel ISch. B. Weſſel St..20 3,23 Aaldaftrrbe 1278 1265 Kocka Seses8c 270 470 89 d Herz.80.50 ſb. Leander 90,10 0,61oufau& Steſſen Metall Dannhorn-——— Moenne Stamm..—.10J Niebeck Montan 49, 0. Seite. Nr. 10 Neue Mann Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Blilienen Ams. 6, B. 6 rp.„ 2p. Holland 170,19 170 doll 1705 annee antes iee ie%% le ee Bröſſel. 83 20,90 20,96 20,94 4¹.00 Chelſtiama. 6³.62 69,78 63,87 64,03 Danzg 109.25 19,45 8 79.20 79.50 Jopenhagen 74.98 74.54 5 74.28 74.40 Sſabon...1329,49 19,47 5 10.78 19.77 Stockhom. 113.01 113,20 7 112.88 113.24 Helſingtors. 19.55 10,59 19—5 10.50 8 Arallen. 17.67 17.71 2 177¹ 17.75 f London 19 68 2005„ 19.99.04 Nem. Dork..185 725„ 44185 72„ 3 22756 22.62 5 22.64 24.70 8 cbweiz 81.74 8184 5 61.72 82.92 5 Soanſen.. 65368 30.82 59.68 50.03 Janas..619.615 1617 Zonfantnopel. 2ů485 2805 2205 2 Nie de Janeiro 05479 0,%411.478.451 0 Dien abg.. 55024 5 N 58044 92„ De 12.64 12.88 5 12.84 12.58 0 Saeenlen 0 0 5.795.875. Zubapeſt..781„4.7954 5610“0 Sof.a.065 8s.085 2075 Börſenbecichte Frankfurter Wertpaplerbörſe Tendenz feſter, Anleihen ſpäter ſchwächer FItankfurt a.., 7. Jan.(Drahtb.) Unbeeinflußt von der wenig befriedigenden innerpolitiſchen Lage war die Stimmung an der Vörſe heute wieder feſter auf allen Gebieten. Gut erholt war namentlich der Montan⸗ und Bankenmarkt, während der Chemie⸗ und Elektromarkt nur als gut behauptet bezeichnet werden kann. Die Kursgewinne betragen auf dem Montan⸗ markt wieder bis 3 Prozent. Auf dem Anleihemarkt war die Stimmung anfangs ſehr feſt. Im weiteren Verlauf wurden aber auf dieſem Gebiet ſtarke Realiſationen vorgenommen, ſo daß der Kurs für Kriegs⸗ anleihe, der anfänglich 0,940 war, Lei der erſten amtlichen Notiz auf 0,915 fiel und ſpäter nur noch 0,890 war. Im Freiverkehr war die Stimmung durchweg feſt. Beſonders geſucht waren heute die Beckerwerte, nachdem namentlich die Becker Stahl.⸗G. wieder finanziell ziemlich flott geworden iſt und eine gute Beſchäftigung aufweiſt. Becker Stahl .750, Becker Kohle 8,50, Api 276, Benz 5,25, Brown Boveri 1,25, Srowag 0,145, Hanſabank 0,230, Hanſa Lloyd 1, Krügershall 117, Petroleum 1976, Raſtatter Waggon 6,75 und Ufa 14,25. Der Heldmarkt iſt ſehr leicht. Tägliches Geld iſt ziemlich ſtark angeboten. —— Berliner Wertpapierbörſr Amfangreiche Rück⸗ und Namenskäufe— Kursſteigerungen Berlin, 7. Jan.(Drahtb.) Die Börſe war durchweg feſt veranlagt. Bei dem anhaltenden recht flüſſigen Geldſtand nahm die Börſenſpekulation in Gefolgſchaft ſtarker rheiniſcher Konzern⸗ käufe ziemlich umfangreiche Rück⸗ und Namenskäufe vor, vor allen Dingen auf dem Markte der chemiſchen, elektrotechniſchen und Maſchinenfabrik⸗Aktien. Dies führte für einige führende Papiere bei der vorhandenen Materialknappheit zu bemerkens⸗ wert kräftigen Kursſteigerungen. Bei Stinneswerten, Elektr. Lieferungsgeſellſchaft, Geſ. f. elektr. Unternehmen, Ludwig Löwe, Berlin⸗Karksruher Induſtrie und Charlottenburger Waſſer betrugen die Kursſteigerungen—4 pCt., hei Harpener und Berliner Handelsanteile zeitweiſe 7 pCt. Für die Mehrzahl der Papiere waren Kursaufſchläge bis zu 1 pCt. zu verzeichnen. Zu erwähnen ſind noch die Papiere des ſogenannten Spritkonzerns mit ungefähr 2 pCt. Aufbeſſerungen und der Wintershallgruppe wegen der befriedigenden Kaliverſand⸗ ziffern im Dezember. Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billtonen Prozenten. Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. ereereeeee, Neue Mannhelmer Jeitung Abend⸗Rusgabe) 77———— heimer Zeitung Handelsblatt Mittwoch, den 7. Januar 1928 Stand der Reichsbank am 31. Dezember 1024 Da die Kreditanſprüche für den Dezemberultimo ſich teilweiſe bereits in den beiden Vorwochen geltend gemacht hatten, ſo waren die Anforderungen der Wirtſchaft an die Reichsbank in der letzten Dezemberwoche relativ mäßig. Nach dem Bank⸗ ausweis vom 31. Dezember ſtieg die Wechſel⸗ und Lombardanlage im ganzen um 97 auf 2081,1 Mill.„. Hiergegen ſind aufzu⸗ rechnen 70 Mill. R/ rediskontierter Wechſel, die in das Portefeuille der Reichsbank zurückfloſſen und um welche die Summe der rediskontierten Wechſel auf 492,8 Mill. R4 abnahm; andererſeits wurden 31,8 Mill. Rl. in landwirtſchaftlichen Wechſeln aus dem Portefeuille der Ban“ an die Rentenbank abgegeben, ſo daß ſich alſo als neuer Kreditbedarf der privaten Wirtſchaft 58,8 Mill. R⸗ ergaben. Das Darlehen der Reichsbank bei der Rentenbank ging durch die weitere Abtragung auf 456,5 Mill. R= zurück. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen floſſen 303,4 Mill. R4 während der Berichtswoche neu in den Verkehr. Der Banknotenumlauf wuchs dabei um 176,4 auf 1941,4 Mill..%, der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 127 auf etwa 1835 Mill. R 4. Einſchließlich des Umlaufs an Privatbank⸗ noten in Höhe von rund 120 Mill. Rel und an Scheidemünzen im Betrage von etwa 385 Mill..4 belief ſich der Zahlungsmittel⸗ umlauf in Deutſchland am Jahresſchluß auf 4,3 Milliarden Re (gegenüber 4,0 Ende November und 3,7 Ende September v. Js.) Im Zuſammenhang mit den erwähnten Abflüſſen an Geld⸗ zeichen gingen die Beſtände der fremden Gelder in der letzten Dezemberwoche um 144,9 auf 820,9 Mill. R zurück. Durch weitere Geldzugänge in Höhe von 42 Mill. R wurde der Goldbeſtand auf 759,6 Mill. Rell vermehrt; im einzelnen nahmen die in den Kaſſen der Bank befindlichen Beſtände um 51,4 auf 552,5 Mill../1 zu, die unbelaſteten Golddepots im Auslande um 9,4 auf 207,1 Mill.%“p ab. Die zur Golddeckung heran⸗ gezogenen Deviſenvorräte wurden um 14 auf 253,2 Mill. RI ver⸗ ſtärkt. Die Notendeckung durch Gold allein ſenkte ſich gering⸗ fügig von 40,7 Prozent am 23. Dezember auf 39,1 Prozent am 31. Dezember, die Deckung durch Gold und Deckungsdeviſen von Bank erhöhten ſich leicht um 1,5 auf 46,4 Mill. Raſl. Dr. Karl Schweitzer, Nährmittelwerk.-., Eßlingen a. N. Die Verwaltung ſchlägt vor, das Stammkapital von nom. 15 000 000.% im Verhältnis von 200:1 zu ermäßigen. Sämtliche bei der zweiten Emiſſion vom 22. Februar 1923 ausgegebenen Aktien mit nom. 10000.l werden gegen Stücke mit nom. 1000 Pe.⁵ koſtenlos umgetauſcht. Dementſprechend werden aus: 11000 Stück Stammaktien von je nom. 1000 Pι: 2750 von je 20 Ga.t, 290 Stück Stammaktien von je nom. 10 000 PA: 72,5 von je 200., 110 Stück Vorzugsaktien von je nom. 10 000 G+4: 27,5 Stück von je 200 G. Die ermäßigten Stammaktien erhalten je für 20 G 1 Stimme und die Vorzugsaktien je für 20 G4 20 Stimmen. 58 In der Goldmarkbilanz auf 1. Januar 1924 ſtehen unter Ver⸗ mögenswerten: Gebäude mit 50 000 /, Maſchinen und Einrichtung mit 20 000 /, Warenlager mit 12 764 /, Außenſtände mit 2447 J/, Kaſſe mit 214 J/, Poſtſcheckguthaben mit 1002, Effekten mit 1600; unter Verbindlichkeiten: Vankſchuld mit 10 624 l, Creditoren mit 2015, Reſerve⸗Konto mit 388„ und Aktien⸗ kapital mit 75 000 A. -k- Die Keichsmark in den Texkilkondikionen. Der Verband Deutſcher Herrenwäſche⸗Fabrikanten e. V. in Berlin hat neue Ver⸗ kaufs⸗ und Lieferungsbedingungen herausgegeben, in denen aus⸗ ſchließlich die Reichsmark für die Preisberechnung als maß⸗ gebend bezeichnet wird. Das Ziel beträgt vom Tage der Ausſtel⸗ lung 60 Tage netto ohne Reſpektfriſt. Bei Ueberſchreitung des Zahlungszieles ſind Zinſen in Höhe von„ Prozent über dem Satze, der von den D⸗Banken für Ueberziehung jeweils monatlich verlangt wird, zu zahlen. Die Nachlieferungsfriſt beträgt lt. Konf. Iranlefurter Dividenden⸗Werke. Bank⸗Aktien. 6. .60.50 D. Hypotgetendn! 730.— Nhein. Crebitbank 3,50 3,50 Allg. D. Freditdt 9 Babiſche Dank. 33.50 33,50, Uederſ.⸗Bank 112,0 111,0 Rhein. Hyp.⸗Bank 8, 6,50 Bank für Br. Ind 2,05.300, Vereinsbank.32.32 Südd..Cred.⸗B. Banr..Cred. W.——. Discont.-Geſellſch 18.— 18,45 Südd. Discontog. 10,89 10.75 Hop. u. Wb.85.75 Dresdner Bant.05.45 Wiener Bankver..80 6,90 ſarmer Dankoer.85 189] Frkfrt. Hyp.⸗Bank 8. 6. Witorg. Bankanſt.—-—. Berliner Handgeſ 168 0 174,0 Metallb. u..⸗G. 20,30 19,50 Notenbank 76. 75.50 Jom u. Privafbt 6,90.90] Mitteld. Credit⸗B.95.90„Vereinsbank.15 3,18 Darmſteu. Nat ⸗B 14..— 14, Nürnberg..-B 10. Mannh. Verſ.⸗Geſ. 103,0—, Deueſche Bank 13.40 13.45 Oeſter. Ered Anft 10,39 11.—, Frankf. Allg. Ber 87, DAllatiſche Zank—.——.—Pfätzer Hyp. ⸗Bt.70.95 Oberrh. Verſ.⸗Geſ.-.——.— D. Effekt u. Werte.80.60 Reichsbank 868. 66. Frantf. R. u. Mitv.—.——. 5 Vergwerk⸗ Aktien. Vochumer Bd. u. G. 90,50——Harpen. Bergbau 127,7 132,0] Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 14, 13,65 Buderus Eiſenw. 21.— 21.60 Kaliwert Aſchersl. 21,45 21,45 do. Eiſenind. 12,55 12,85 D Luxem. Bergw. 90.50 92,— Koliwrk. Salzdetf.—,——Phöniz Bergbau. 59,75 59,75 Eichweil Bergwrk. 123,0 128,0 Kaliwerte Weſter. 25,25 25.75 Rhein Braunkohle 45.— 45,50 gtedricheh. Bgw..—.—Lothr. H. u..-⸗B. 85.— 67,500 Salzw. Heilbronn 33,. 33,.— Aent. Bergwrk 94.— 88.25 Mannesmannröh 67.— 68.—Tellus Bergbau. 3,35 3,30 Gelfenk. Gußſtab! 35.——.— 1B. K. u. Laurahütte.15.15 1 CTrausport-Aktien. Schamungdayn—,.75 Nrddeutſch. Lloyd.— 4,101 Valzmore& Ohio 62.78 63,25 H8g.-Amt. Pazetf. 29,78 30,— Oeſter.I. St.-..—.—— —— Induſtrie⸗Aktien. Sichd⸗Mannbeim.—.——.— Bab. Anil. u. Sodd 33,28 34.50J Cement Karlſtadt 13.— 14,50 Kempf-Sternd. 68.— 60,.—Bad. Elektr.-Geſ. 0,40 0,35„ Lothr. Metz—.——.— Vartdrauerei— 39. Vad.UhrenFurtw. 31.90 29.90 Chem. Wrk. Albert 59,— 50, Schöfferz. Bindg. 39.— 32,50 Vayriſch Spiegel.90 8,900 Schwartz⸗Storch. 28.— 25,75 Bayer. Telluloſe 12,50 12.— Werger 23.— 24,—Beck& Henkel 393„ Adt Gedr. Wächt. 3,95 3,76 Bergmann Elektr. 21,75 21.50 Cont Nürnd Bzg—, 30. Adler Oppenheim—.——,— Bing Metallwerke.35.55 Daimler Motor.10.10 Adlerwerke Kley.— 3,Bl.- u. S. Braubach—, Dt Eiſenh. Berlin—.— 6,95 Goldenberg 42,28—„— 2 . E. G. Stamm 12.40 12.50 Brem.⸗Beſigh. Oel 34.75 35,D.Sold- u S. Anſt. 25,50 25,90 Deu. —eutſche Verlag. 35,— 34.— Donnersmarckh. 122.0 125,5 Brockhues.-W 10,25 9,50 Dyckerh.& Widm. 5,—.— Dürener Metall AngloTont. Guan. 18.——* Breuer Stamm 1 elſtof 38,— 38,25 Droncef. Schlenk 44.50 Seee 160.5.80 Sder EiſenwerkKaiſrslt.20 2,30 Elderſ. Jarb. v B. 27.13 27,88 Hedr., Licht u. Kr..95.87 Frankfurter Hof Dingler Zweibrück. 7. * 25 Holzmann, Phil.. 6,56 rankfurt 0,0.37] Fuchswag Stamm 1,63 1,65 Griesheim..75 28,75 Augeb-Ato. Mafch. 34.75 35.— Br.-Beſtgb. Oell. Weiler t. M. 26,25 23,97 9 4 5 Kaliw. tſch Bürſtenf. Erlang. 3,70—.—-[Dürrkoppwerk. St. 19,25—, Hüſſeld. Eiſend. einhetm.20.10][Cem Heidelberg 29.— 28.99 Düſſeld Rat. Dürr.—.30—5 Feiſt— 8.— 5,— 5*25—5 93 ilzfavril Fulda—,——,—[Hoch- und Tlefbau 2,„ 3 0 2— 28. Farbn Elberfelder Farb. 28,15 28,20 Ganz Ludwig 2825 Holban Byll...88.39 Clberſeld Kupfer 2— 115 Gebhard Tetl Berliner Dividenden⸗Werke. TCrousport-Aktien. Schantungdahn Talg. Lok. u. Str. 92.50 96, 5b.⸗Amk. Pakelf 29,45 20, Roland⸗CEinſe Sübd. Ciſendahn 79. 81.25 ⸗Südam.'ſch. 43,50 44.25 Verein. Eldeſchiff.— 8. Baltimor⸗ 63.75—Hanſa D ſchiſf Bauk⸗Alkkien. Bank f. el. Werte 8,— 8, Dtſch. Aſtat. Bane 32,75 38,0 Deſt Cred.⸗Anſt.. 10,75 11. Barmer Bantver..65 1,68 Deutſche Bant.13,25 13,45 Reichsbant. 65,156% Berl. Hd. Geſ.. 63, 74,—Dt Üeberſee Bk.. 08.50 08 50 Rhein Creditbank 3,50.4 Com. u Privatbk. 7,.—.—Disc. Commandit 18.15 16,30 Süddeutſch Disc. 10,50 10,0 Aleganderwerk 5,40 5,25 Berlin⸗Anh Mſch. 5,.40.500 Chem. Gelſenk... 128.0 128.2 Alfeld Delliglen.80 3,— Ber⸗Gub Hutfdr. 35.— 35.50 Chem. Albert.. 49.75 49.75 Allg. Elektr ⸗Geſ. 12,30 13,45 BerlinKarlsr Ind. 141,8 144.0 Concord. Spinner. 4,40 4,70 Alſ Portl. Zement 72,50—.—Berliner Maſchb. 20,45 21,75 Daimler Motoren 4,— 4,20 Amme Gieſ.& Co. 5,.—Berzellus Bergw. 8,60 3,85 Deſſauer Gas. 98, 75 40,65 Ammend. Papier 8—.15 Bing Nürnberg 4,40 4,40 Diſch. Atl. Telegr. 25, Anglo-CTt. Guano 13, 13,30 Bismarckhütte AnnenerGußſtahl, 13 20 13,20 Gebr Böhler& Co. 29.30 8 80 Deutſche Erdöl.. 59,4 Aſchaffhg. Zellſt.. 33, 33, Braunk. u. Brikets 965 8 Deutſch. Gußſtahl 135,0 137.0 ..15 0,½17 Grün& Silfinger 16.75 1745 .0 9,9) Gruſchwit Textil.10,50 10,50 Gelſenk. Bergw. 93,75 98,25 Hackethal Draht.40.60 Bad. Wolle 9,20.— Saeeee.25 10 e St. Ullrich.75.50 Ganz Subw Mainz 0,16 0,19, Junghans Stamm 13,25 13,2 er Worms 12,25 12,Geiling& Co..—.— Shrnd& Sehmer 31.— 31.50 Goldſchmidt Th. 24. 23,10] Kartsr. Maſchin. M. Durl. 37,75 37,50 Kemp, Stettin.—5 0,88 ünger Spinn. 68.— 84.—Grün, Bilfinger. 17.— 18,50 Klein, Sch.& Becker 8,— 7,70 leiſtin 17.— 17.—Halds Neu, Nähm. 29,——, Fnorr, Heilbronn 4,25 4,25 zidet& Schleich.—.38] Hammer Osnabr. 24. 2 athwert Mühlh—.——— Hanfwert. Füßen 93.25 90 er Gedr. Pirm. 9,25.38 Hedderng Kupfer 10.80„ erumm, Otto 155.40 — 4——.— 38.7. E Herzogp. München.80.5½% Lahmeyer& Co. 14.50 14.50 ſeter Unton Freft..90.—5 Frank 5,80 9,45 bine B. J. ger 80 8 Aüeng, 85,— 66,— N„89, R Led. Spich...— 3,10 Ludw 88 Wet. Nh. elek.Stamm.—.— Rh. Maſch. Leud. 5,.— 5,— Seilinduſte. Wolff.65.68 Rhenanig Aachen 9,15.15 Sich KCo⸗J. Malnz 3,25 2, 49,78 Siem. Hals., Berl 31,30 82.— 440 Sinaico Deimeld 3,60 8/70 Münch..75.30 Schu Miag, Möbld..80.70 —.——.—RNobberg Darmſt. 4,40 nabert e Stropft B. Hresd. 1,.14— Holzoerkohl.⸗Ind. 11.— 1355 Elettr. Lieferung 19 1 ammg Kalſersl. 14.75 18,500ammers. Spinn. 23,78 2,50 Hobenishe-Werk.. 25,50 25,90 Köln Notweiler 14,— 14 4,40.3ʃ— M. Egeſt. 81,— 92. 5 konſerven Braun 1,05 1,150Harkort Bergwrk..50.40 Jiſe Hergbau zauß& To. Lck. 4,55 5,100Harpen. Bergbau 127.7 131,5 M. Jüdel& Co, ch. Jetter. 17 45 12.— Hilpert Armaturf. 5,90 6,50[ Sech Augsburg. 22,10 22.50 Hſtpend Nac Ledermar. — W.. 27.9 Hoeſch Eil. u. St. 82.— 82.50 Kellmr. æ Jourdan 28,— 25,— 90 Magirus.⸗G. eutz..—,„ 4⁰ f N.22.75 22, 825555 20,85 20,500 Südd. Drahtindſt.—.—.— „0 8,78 uck K C. Hog.—.— 60,— S. ged. St.J 8 SeSn 5n 8— 5 8,751Gelſenk. Gußſtahl 8,— 38,—-[Halleſche Maſch.. 18,90 14.65 hilipp Holzmann 6,25 8,25 Gebr. Körtin, ann. Waggonfab 10,35 10,50 Horchwerke.. 13,75 15,75 Koſtheimer anſa Lloypd 1,80 Humboldt Maſch. 27,50 bg.⸗Wien Gumm 2,70 2,90 Htts. N. Kayſer 40,— 40,—Krauß Cie. Lek. 4,80 5,20 31,40 31.850 Kyffhäufer Hütte.30 1, .30.350 Lahmeiyer& Co.. 14,75 14,65 12,25 13,—[Laurahütte 7,— 7, 18 12,40 Linde's Eismaſch. 10.78 11,20 . 80,— 92,50 ell.. 6,50 6,10 8 artmann Maſch. 7,30 7,80 Gebr. Junghans 87.— 92,25 Katzla Porzellan 24,10 24,50 Kanw. Aſchersl. tpert Maſch. 4,50——Karksr. Maſchin. indr. Aufferm. 10,70 10,80 Kattowitz. Bergb. 28 „Kupfer. 28.00 2490 C. M. Kemp..325 0,50U .40 Klöcknerwerke 64,50 65,75 Ludw. Loewes To. 77,75 81,.— C. H. Knorr.. 4,25 4,25 C. Lorenz 550 6,50 Lothr. Portl.⸗Cem 5,50 5740 9,0 3,90 Mech. Web. Unden.50.50 Neckarſ, Fahrzg.25 9,.— Lüdenſcheid Met. 4,70.70 Weberel Zittau..90 10,— Niedlauſ. Kohlen 73.50 75,— . 4,10 4,25Fr. Meguin& Co..87 10.— Mannegmannröb. 68,25 67.10 Merkur Wollwar 31. 22.—Overſchl. Esb. d. 13,60 13,50 Mansfeld. Aktlen 8,.— 5.—[Mix& Geneſt.. 94.37 93,0 rkt⸗u.Kühlhall. 80,— 90.— Moteten Deutz. 23.80 24.50 azimilliansan—:— 10,80 RotorMannbeim 92,— 92.— Müßiheim „ eckmann C. 55 2 E 8 2 E „ Kokswerke 48,88 51,90 Ohrenſtein&Ropp. 20.38 21, 54,2 auf 52,2 Prozent.— Die Scheidemünzenbeſtände der⸗ Teleph. Berliner Thale Elſenhütte.—.——, Thoerl Oelfabrik Thüring Salinen. 2,90.50.- Auſtral.'ſch. 30,85),25 Norddtſch Lloyd.15 4,25 Untonwerke Mhm .19,0 13,75 Union⸗Gleßerei. A Papier 13.85 14.— Ver.B. PPVer. Chem Chart. 17,.— 16,60] Weſer Akt⸗Gef V Dtſch. Nickelw. 40.— 42, Deutſche Kabelw..65.705j% B. Reichsanl..930 0,8954% Badiſche Anl. 27.—[Kötitzer Kunſtled. 8,.— 2,90 Dollatf 50 Goldanleihe 4½% Mhm.1914 e 8 390%f, 224% do. 5% Di Reichsanl..930.895 4% Preuß. 4% do unk. b6.1925 1,226.2753/ 150%.Sben, D 4½% VI—IX. do..680 0,650 80/% 4½%% de Süberr..— 4% Ert. Sagd..1 1078—.—4% 84⁰ 4% 5e. Goldrente 1800.04%„„ E ll 8,750— 427 22 ee ds dab Nend.= O80f,g er Gotbe. g500 I, Keee mindeſtens 21 Werktage nach Inverzugſetzung. Warenſkonti und Umſatzvergütungen an die Verbände, Einzelfirmen und Einkaufs⸗ Vereinigungen und ähnliche beſondere Zuwendungen reſp. Rabatte oder unberechtigte Abzüge dürfen weder direkt noch indirekt gewährt werden. e- Frachterhöhung in Frankreich. Laut einer von der Pariſer Vertretung der Vertragsſpediteure des Eiſen⸗ und Stahlwaren⸗ Induſtriebundes, Elberfeld, dieſem zugegangenen Mitteilung haben die franzöſiſchen Bahnen die Güterfrachten ab 1. Januar 1925 um 20 Prozent erhöht. Seit dem gleichen Datum haben auch die Nebengebühren auf den franzöſiſchen Bahnen eine Erhöhung um 100 Prozent erfahren. Waren und Märkte Marktbericht über Kartoffelfabrikate von der Deutſchen Stärke⸗Verkaufsgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Kartoffelweßhl: In der letzten Berichtsſpanne blieb der Markt unverändert feſt. Von einem großen Geſchäft kann aller⸗ dings nicht geſprochen werden. Wie immer, blieben die Feſttage nicht ohne Einfluß auf die Umſätze, aber das herauskommende Material in Kartoffelmehl fand bei ſteigenden Preiſen ſchlank Unter⸗ kunft. Die Nachfrage, namentlich für ſpätere Lieferung, überſtieg das Angebot. Gute abfallende Qualitäten ſind geſucht, jedoch zer⸗ ſchlagen ſich die meiſten Geſchäfte an der zu hohen Forderung der Fabrikanten. Glukoſe: Vom In⸗ und Auslande liefen Aufträge, meiſt für baldige Lieferung, in befriedigendem Umfange ein und konnten auch kleinere Preisſteigerungen durchgeſetzt werden. Die Fabrikation von Glukoſe iſt nach wie vor nicht rentabel und ſtehen die erzielten Preiſe in keinem Verhältnis zum Preiſe des Rohmaterials. Einige der Gemiſchtfabriken ziehen daher in Erwägung, die Herſtellung von Glukoſe einzuſtellen. Die erhöhten Preiſe dürften das be⸗ ſtehende Mißverhältnis auch noch nicht voll ausgleichen. Holland und Polen unverändert. Wir notieren bei Waggonbezug: Frachtparität Berlin: hoch⸗ feine Marken über Notiz: Superior Kartoffelmehl 36,—, Prima Kartoffelmehl 35,—., ab Fabrikſtation: Superior Dextrin 49,.— l, Prima Dextrin 48,.—, je 100 Kg. brutto inkl. Sack; 44er Bonbon⸗ ſyrup 38,.— J, 42er Capillär⸗Syrup 36,—., 42er halbw. Syrup 35,.— 4, je 100 Kg. netto exkl. Faß und Zuckerſteuer; Trauben⸗ zucker 38,.—., je 100 Kg. brutto inkl. Sack exkl. Zuckerſteuer. *XK* m- Bom Metallmarkl.(Wochenbericht der Deutſchen Metall⸗ handel.⸗G., Berlin⸗Oberſchöneweide.) In der abgelaufenen Berichtswoche iſt eine weitere Steigerung der Londoner Kurſe zu verzeichnen. Beſonders Zinn konate gegenüber den Kurſen unſeres letzten Berichtes einen Gewinn von etwa 12 Lſtrl., Kupfer von ca. 2 Lſtrl. aber auch Zink und Blei einen ſolchen von etwa 1,50 Lſtrl. buchen. Obwohl infolge der Feiertage das Geſchäft recht ruhig war, wird damit gerechnet, daß in der nächſten Woche eine weitere Befeſtigung eintreten wird. Am deutſchen Metallmarkt kommt die Befeſtigung des Londoner Marktes zum Ausdruck, und zeigen die Kurſe ganz weſentliche Steigerungen gegenüber den Notierungen unſeres letzten Berichtes. Vor allen Dingen wird promptes Zink und Blei ſtark geſucht, da promptes Material niiht im Markte iſt. In Altmetallen war das Geſchäft infolge der Feiertage ruhig, doch iſt auch weiterhin die Nachfrage, abgeſehen von den eingeführten Auslandsmaterialien, verhältnismäßig größer als das Angebot. Der Londoner Metallmarkt ſchließt am 2. Januar mit folgenden Notierungen: Kupfer, prompt 6775, 3 Monate 6875 Lſtrl.; Zinn prompt 27474, 3 Monate 278, Lſtrl.; Blei, nahe Sichten 43/6, entfernte Sichten 40¼ Eſtrl.; Zink, nahe Sichten 3878, entfernte Sichten 38 ¼¾ Lſtrl. Die heutigen Notie⸗ rungen für Neumetalle ſtellen ſich ungefähr wie folgt: Raffinadekupfer 131—132 /, Hüttenweichblei 86—87., Hütten⸗ rohzink, Ziro Rat 78—80, Feinzink, Zero 88—90, Banka⸗ zinn 545—555, Hüttenzinn 535—545, Antimon regulus 132 bis 134 je 100 Kg. ....... ddddbddcßßcßcßßßdßGꝓßꝓpꝓßꝓßpßGßcꝓGßcßwcwCwcwGcGcGcGcGGGCcPWCGCcPcCcfccCGcGcGCGcccccccGcCCccCcccc——VVVVVVVVVVVVVVVTTVTVTVTFVFTFTFVCVCVVV—wTwTwTwTwVwTVVVVVVT— ppp.ßßßpß ß p 4 5. 5 7 8. 7 Tricotw. Beſi gh—, 60.—Ner. Ulttramarinf. 25, 25.— Iſchockew., Klrn 1,70 150Phönir Bergbau 59.85 89,8“ Rombach. Hütten 29,35 29,75 Schuckert a Co 67.80 6778 Thürg. Lie Gotha 87. 86.— Berlin.30.60 Fuckerf, B. Wagh.30 4,0Hermann Pöge.60.75 Roſitzer Braunt 28.— 27. Segall Strumpf.40.35 Uhren'abr. Furtw..50 8,45 Vogtl. Maſch St. 3,80 4, Frankenthal 5,50 5,70]Rathgeber Waga.21.13 Roßzer Zucker 49 49.75 Siemens Elettr 8,50 894 Ver. deutſch Oele„ 38.25 Voigt& Häff. St. 2, 2, Heilbronn.15.10]Neishol Bapier 18,— 15.75 Rückfortd Nach!.700 0,70 Siemens& Halske 81.50 81.75 Biſch. Ind. Mainz 12,40 12,50 Bolthom. Sell,.K 4,.90 Offſtein.50.45Rhein,/ Braunkohl 45.25 48.25 Rütgerswerke 20,35 21,Sinner.-G. 12.— 11.83 Ver. Faßf. Caſſel.95.05] Wayß& Freytag 3,80.82 Rheingau.50.45Rhein. Chamotte 104.0 104.Sachſenwerf 2,30 2,30 Stettiner Vulkan. 17.80 17,75 Ver. Pinſel Nürnb 24 85 24 25 Zellſt. Waldhof St. 19.25 13.60 Siuttgart 4,45.35 Rhein. Elektrizitä“.10 10.50 Säch. Gußſtah 15,50 10. Stoehr Kammgrn. 61.— 6125 Freiverkehrs ⸗Kurj Ahein Maſch Led.50.60 Salzdetfurth 27,88 28,J5 Stoewer Nähm. 19,80 10,40 Freiverkehrs⸗Kurſe. Rhein. Met. Vorz 12,20 12.40 Sarottt.59 2,90 Skollb Zinkhütten 50,75 52,— Benz. 5,—.,29 Kreichgaur.—,——.—]Naftatter Waggon 6,45 6,45 Rhein. Mödelſtof 2,18 2,10 Scheidemandel 23.13 23,75 Südd Immobilien 5. 490 Ewerfeld. Kupfer.52—, Mansſelder 5. i nfaeae 12,15 14,25 Rzeinſtahl. 35,25 55.280 Hugo Schneider.75 7,[Teckl. Schiffsw.„24.— 26.— Entrepriſes—,[Mez Söhne 2,35.150 Mhm. Kohlenanl. 11.90 11.25][Rhenania Chem 8,525.20 Schubert& Salz 14,40 14,40 Teichgräber...50.60 5,50 5,/50f N Glanzſtoff Eldf 30.— 90,— Weſtf. Eſſen Sgdr..75 — VBer. Harzer Kalk 3,45 8,80 Wicking⸗E ment. 48,75 48,90 —=.45 B½ Schuhf Brn& W 3,45.47 Wiesloch Tonwar. 16,25 16,25 .50.— B Stablw..d Zyp 122,0 131.0 Wilbeltmsb. Eulau.50.75 .59 10,75 Ver. Ultramarinf 24,50 24,300 Wiſſener Stahl 13.50 13,75 9,10 8,70 Vogel Telegr⸗Or.50 3,70 Wittener Gußftahl 48.75 87,.— Vogtländ aſch 3,90 4, Wolf, Buckau..30.50 3,20 3,25 Wanderer⸗Werke 57 15. Zellſtoff Berein 3,30 370 25 9,—J Zellſtoff Waldhof 13,48 1 Weſterreg. Alkall. 25.25 25,50 ee Frkf. Gum. Berliner Freiverkehrs⸗Kurſe. Darmſt u. Nt.⸗Bk. 14— 14.25 Dresdner Bank. 9,25 9,20 Weſtbant.. 0,27 0,25 Adler Kan 29,80 32,—Heidburg. 57,28 80, Pomona—.—.— Mittelbk.. Krebitb.—.—-l. Alpi, Allg Petr Ind 2,10 2, Hochfreguenz... 775 8,— Ronnenderg. 115.0—,— Juduſtrie ⸗Aktien.* Becker⸗Kohle...50.25 Int. Petr. Un. Ipu 30, 30.[Ruſſenban: 689.— Becker · Stahl. 1,45 1,50 Krügershall. 10, 40 11,50J Sichel& Co..20.19 Accumulat Fabr. 62,— 62,25 Badiſche Anilin. 33,25 28,25 Bremer Vulkan.38,— 1020 Benz. Motor 475.— Meyſer Textil... 0,09 0,09J Sloman Salpeter 12.— 11. Adler& Oppeng. 59,— 49,.— Balcke Maſchin...50 6,50 Buderus Eiſenw. 21,50 21.90 Deutſ de Petr... 19, 19.,10 Muldenh. Papier.02 0,175 Südſee Phosppat 388. 83 5 Adlerwerke.. 3,10 3,10 J See 8,„5,90 Chem Griesbeim 38,30 28,50 Dlamond.. 18. 16,25] Petersb Int Hand 3,20 2,950 Hæa. 14·— 14.— .-G 25,90 26,20 J P. Bemberg. 35,— 35,[CThem. Hyden....50 4,50 2 .-G f. Verkyhrsw 72,— 72,— Bergmann Elektr. 21,25 21,50 Chem. Weiler 25,.— 25, Berliner Jeſtverzinsliche Werte. a) Reichs⸗ und Staatspaplere. 27.50 Pollarſchüge.. 69.90 90.20 J3/½½% H. Reichsant.220.150J 5 ½ B. Kohlenanl. 10,80 11.— —, Deuiſch⸗Suxemb. 91,— 91,75Goldanteihe. 9475 94.753%„ „Mainzer Stamm 1II.0 125.0J Bad. Maſch. Durl. 22,— 21.—— 10.500 Anhalt. Kohlenw 34.75 55,25 Bochumer Gußſt. 89.59 9 50 D. Eiſenb.⸗Signal. Reichsſchatz. IV. V.770 9,7554% Prß. Konſols 30%.570.4905% Preuß.Kalianl.70.89 ——.,„Roggenwert., 5,40.40 .,480.4205% Roggenrentb. —,—.,415[5% Schſ Braunk.— „Landſch. Rogg. 5,05 5,05 „ IV-I 0. 705 0,635 ½%„„ 1924e1 0,595 0,5303% 5 70 37680 3,—Elsbach K Cö. 25, 27,0 cenſchow& Co.,, 4% 15280 1,1503½% Baver. Ant 1,750.69 Deutſche Maſch.45 10,50 Emaille Ullrich. 4,90 4,0 German. Portl.⸗Z. 14, 14.40 90 2 Deutſche Steinzg 14.90 16, Enztnger Filter 12.23 12,75 Gerreshelm. Glas 62, 65,— b) Ausländiſche Nentenwerte. Vollw..25 7,20 Eſchw. Bergwert. 12,59 12.40, Geſ. f. elektr Unter, 187,0 135,8, 55 15 h. Eiſeng.. 6,85 6,80 Jaber Blei 17.25 Gebr. Goedhardt 14. 183,754% Mezikaner. 40,50 39.50 40% Türk.unif Anl. 18,— 16, 4%„ Golprior. 3,80 3,80 ahl, Liſt& Co. 5,45 5,0JGoldſchmidt, Th. 23.90 25,404%% Deſt Schata. 6,—.90 4%„ Jollog 1911 19.— 10,132.60„Südö Ea.50—.— 7209 124, Feldmüßle Papier 94,— 98, 0 Goerz K.....50 6, 10-Goldrente. 19.2500,.ges 250.—260%„ neue Br—„ .—[Düerkoppwerke 16,50 18,50 Felten& Gulll.. 38,50 36,180 Gotbaer Waggon.75.90%„onm Ate..87 387 44½l. St.RIg1 30 7, 5%„ Obligat. 3,30 8,30 24.— 72,50 FJtend Prückenb. 539 570 Greppinee Werke 48,— 4725%- Hllbertte 130%% ⸗ n 740.504½% Unat. Ser 7— J. obel—.— 13,20 R Friſter....80.70 Gritzner Maſchin. 38,80 39, 49%„ Papierrt. 9,904%„Goldrte 7480 7,50 4½%„1 6,25 6,50 50 95,— Gucze Waggon.80—, Grßkraftwk, Nhm. 12, 12,2504% Türk.Ad.-Anl.25 8,—4%„, Kronr.—,—.304½% II 8,.— 70.89 Gaggenau Porz—— Gebr. Großmann 1,10 7,7549% Magd.⸗Eſſr 11,— 13 een, Steae 5% Tehuantepee—— 21.80 .— 8,38J% Oe.IX. Srl74) 0,75 975 .o⸗-„„ Fraukfurter Seftverfinsliche Werte. 855) Juländiſche. ätzze.—1% D S.13 7,—J4% Bayr. Eif.-Anl. 1,787 1,728 ——— s do. b0. 1914 7,13.—8¼% do..790 1,725 —Sparprämi 1919. 0,350 0,50 3%*——.— 5% Pr.Schazanw.———4% eeee.20.— 00 do.—.——.—8½% do..90 3,60 10 onſ. 1,500.430%. 0——.600 .½½/⁰ Ne, LNen 5 abgeſt. 1,* %% d. Reichsanl 1,225 1,1503¼%.528 1,445 925 125 0 1460 5.590.5503%„„ 1400.2004% Säch.St.U. 10—,— ee 9% Ba zabg 1, 450 4 ürtt. k. 1915—.—1 do. von 1898.400.650 0 bb) Ausländiſche(in Bllllonen.). 2 22—— 1904/5 Nordd. Wollktämm 70.75 72,.451¾ũ%½ GrMonleg?———8% Rumän. 1903——— 4% do St..91910 7,.850—.— 5 4½%%e SeſtsRig18 2780 2,80 4½% bochold. am. 4,450.,803/½% d0.„ v. 80 „Eſſenindit 12.78 12.804½% 5 Kchn.250 6,50 4% b0, am. Rt.-B.— .V.—.——.— 200 eß. am. Inn.——— — benpeime7& Wöel n Menndem Mittwoch, den 7. Januar 1925 Neue mannbeimer Zeituna Abend⸗usgabte] 7. Seite. Ar. 10 Der Felſenbrunner hof Eine Gutsgeſchichte von Anna Croiſſank-Ruſt . Copyright bei Georg Müller, München 8 Nachdruck verboten.) 5 1Pflicht! Pflicht!“ rief außer ſich ihr Vater.„Wie ich das Wort haſſe! Tu nur deine Pflicht, damit die Leute ſagen: ſeht das iſt die einzige vom Felſenbrunnner Hof, die an ihre Fflicht denkt!“ Immer weniger kümmerte ſich der Herr um ſein Gut, unn Wald und FJeld, um Vieh und Hof. Der Kund gab alles an, und hinter ihm her ſchlich der alte Hannes und ſpuckte aus vor Ingrimm über die heilloſe Wirtſchaft. Wenn er hätte dreinfahcen dürfen! Ja, wenn er nur hätte reden — 505 Aber ihn hätte der Herr mit der Hundepeitſche vom Hofe geſogt! „Kaufer kamen und gingen wieder. Juden ſpuckten frech auf die ſchönen weitzeen Treppenſtufen und erfüllten die Ställe mit wider⸗ lichem Handel und Streit. Bald ging in der ganzen Gegend ein Munkeln, daß ganz im ſtiſten ein Stück Grund und Boden um das andere, ein Jeld nach dem anderen abgegeben würde. Da ein Fetzen, dort ein Fetzen. Waß um den Weiher herum lag, kam in Thomann⸗ ſchen N Gegen das Haus zu kriegten es die Juden und fremde Unterhändler. n Im„Schlößche wurde es immer ſtiller. Alwine war ohne Rüß ung, elskalt, walſtege gec, nachdem ſie geſehen, daß der unauf⸗ du me Ruin bevorſtehe. Es zerbröckelte Stück für Stück Erde * 42 unter ſedem Fußtritt und verſchwand wie in einem ungeheuren Loch. Nun war auch Alwine ausgelöſcht aus ihres Vaters Lebens;: non ihrer Hochzeit wollte er nichts wiſſen, ſa, er weſgerte ſich, ihre Verwandten kennen zu kernen; nicht einmal dem Schwiegerſohne öffnete er die Türe. Geh du nur zu deinen Leuten,“ bedeutete er Alwine, als ſie ihm Levewohl ſagte, um bis zur Hochzeit zu den neuen Verwandten Uberzuſiedeln. Von Zeit zu Zeit machte ihr Vater Reiſen und kam ſtets unzugänglicher und verſtörter zurück; ſo hörte Alwine. 10 ine Dienſtleute kannte er nicht mehr; das Dingen und Weg⸗ ſchicken üderließ er dem Kund, und ſogar ihm verweigerte er von JZeit zu Zeit den Eintritt. Im Garten wuchs das Unkraut; Gras Überwucherte die Beete und vergebens bemühte ſich der alte Hannes, der mit krummem Rücken ächzend Tag für Tag ſätete, die Wildnis kreundlicher zu iaen. Scheu ſah er auch jetzt zu den verhangenen Jenſtern auf, ebenſo ſcheu zu denen ſeines Herrn, knmer zitteend, es möchte ſich etwas Schreckliches da oben ereignen. ine wahre Gier war über ihn gekommen, zu erhalten. was zu erhalten war, zufammenzuraffen, an ſich zu reißen und zu ver⸗ bergen, damit es nicht weggeſpült würde, wenn die große Woge kam, die den Felſenbrunner Hof mit foctreißen mußte. 1 Alles für Peter aufheben, alles für Peber ſchützen, olles hüten, was ihm teuer war, woran er hing; denn Peter mußte wieder⸗ kommen, das war zur fixen Idee bei ihm geworden, er würde zommen, glorreich, als Sieger, und den Felſenbrunner Hof zu neuem Glanz führen. *.*. Von Helene gelangten nur ſpärliche Nachrichten in ihr Vater⸗ haus. Niemand hatte etwas einzuwenden gehabt, daß ſie ging; es ſchlen faſt, als ſei dies ſelbſtverſtändlich, zum mindeſten gleichgültig. Da ſte nie um Geld ſchrleb, ſondern innner nur in geſchäftlichem Ton von ihrer Stellung als Geſellſchafterin berichtete, die ſie aus teichend ernähre, kümmerte ſich ihr Vater um nichts weiteres. Auf ihre lauen Fragen nach der Mutter und nach ſeinem Ergehen hatte er nur laue oder gar keine Antworten. Den Namen ihrer Schree⸗ ſter Alwine nannte Helene nie in ihren Briefen, und Alwine, die Sichere, Kalte, war ſtets in Aufregung geraten, ſobald jemand Helenes Namen erwähnte. 8 Von der erregten und leidenſchaftlichen Unterredung, die Alwine kurz vor Helenes Abreiſe mit ihr hatte, erfuhr der Vater nie etwas. Wie ein Scherge, der Schweſter auf den Ferſen bleibend, hatte Alwine Helene zur Bahn gebracht, ihre Karte beſorgt und ſich von ihr, die halb beſinnungslos im Schnellzuge ſaß, das Verſprechen wiederholen laſſen, das ſie ihr ſchon zu Hauſe abpenommen, ſich innerhalb dreier Jahre nicht mehr in der Heimat blicken zu laſſen. Als ſie ihre Schweſter an dor Kreuzungsſtation in den direkten Zug gebracht, denſelben Zug, mit dem Peter gen Norden fuhr; und die Wagenreihe langſam ihren Augen entſchwand, atmete ſie tief auf. Niemand wußte etwas von dieſer fkandalöſen Geſchichte. Nie ⸗ mand hatte auch nur die leiſeſte Ahnung, warum Helene ging, und während ihre junge Schweſter mit ſtieren Augen, gelähmt vor Schmerz, in die Nacht hinaus fuhr, kehrte Alwine mit ruhigem Ge⸗ wiſſen nach Hauſe zurück. Sie hatte getan, was getan werden konnte. Schön und angenehm war es nicht, aber es gewährte Befriedigung, daß es geſchehen, und daß es ſo prompt geſchehen war. 5 Im Hauſe Thomann war Helenes plötzliche Abreiſe, ohne Ab⸗ ſchied. unlieb pbermerkt worden. Vor allem von Mila; die ſchob die Unkerlippe ſchmollend vor und ſagte, ganz im Tone eines gekränkten Backfiſches:„Guck, das hat'r davon! Nimmt man ſich um ſie an, weil alles mögliche über die Familie geredet wird, iſt lieb mit ihr, lädt ſie ein, und das iſt der Dank dafük!“ Frau Thomann zog noch ſchärfere Saiten auf:„Hab ich ſetzt recht gehabt, oder hab ich nit recht gehabt? Mei erſchter Inſchrinkt hat mich nit betroge! Hätt' ich in gefolgt; es is halt Pöbel. es hat kei Lebensart, des ſin ſo hergelaufene Leut!“ „Mama,“ ſexinnerte Eugenie,„die vom Felſenbrunner Hof ſitzen ſchon ein paar Jahrzehnte länger in der Gegend als wir. Mit beſ⸗ ſerem Recht können die uns die Hergelaufenen heißen!“ Sei mir ſtill,“ wies ſie ihre Mutter zurecht und wurde blaurot ob der Korrektur, deren Richtigkeit ſie im ſtiſten anerkennen mußte. „Wenn du denke wollſcht, müſcht du ſage, daß ich was anners mein! Is det nit genug, daß'r des Mädche protegiere will— und ich hätts prote ert, vielleicht wär' was aus'm zu mache geweſe. Weil all die wüſchde Geſchichte ſind, drum hätt' ich's getan! Jg. guck nur Rolf! Meinſcht du, ich weiß es nit, daß ihr, du und dein Vater, den alte Uhu aufem Felſenbrunner Hof Stück für Stück von ſeim Gut ab⸗ reißt? Drum hatt ich net ſein wolle mit dem Mädche!“ „Laß doch ben Vater aus dem Spiel!“ gab Rolf gereizt zurück. „So? So' Ei, des is alſo dein Projekt? Noch ſchöner!“ Proſekt?: Wenn wir's nicht kaufen, nimmm's ein anderer, viel⸗ läicht iſt es doch beſſer, der Alte hut es mit anſtändigen Leuten zu tun—“ „Ja mitm Kuno und dem annere Schmuſer, dem Löw!“ höhnte ſeine Mutter.„Meinet ihr, ich erfahr ſo was nit? Anſtändige Lout! zu tun—“ „Ja, mit'm Kuno und dem annere Schmuſer, dem Löwl“ höhnte ſeine Mutter.„Meint ihr, ich erfahr ſo was nit? Anſtändige Leut! s Fell wird in über die Ohren gezoge, mitem Weiher is angefange worde. Es is doch was recht Niedriges um ſo Geſchäftsleut,“ ſetzle bei. Intolge eines Ungitenstaiſes ist unde. Mitglied Alfred Dohmann mit seinet Familſe in taglscher Weise ums Leben gekommen. Ei war ein treuer Anhänger unserer Bewegung, dem wil stets ein gutes u, andenken dewahfen Werden. Ea 106 8 Die Beedigung lindet am Donneitstag, den 8, Januät, nachm, 2 Uhr, von der Leichenhalte aus stall. „ Wir bitten unsere Mitglieder, dem Verstorbenen die letzie Shre zu erweisen. Heutzehnetionaler Ranclupgsgehifen-Verhand. Tüchtiger Rolsender für Maunheim u. Ueng. von bekannter Kolonial⸗ warenhandlung geſucht. Angebote unter. J. F 60 5701. Alötze habhae alugocbanag ſucht zum Beſuch von Weinhandlungen, Feinkoſt⸗ Geſchäften und Wirten 22⁴ Vertreier in Baden und Würktemberg gegen Firum. 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Du beſtreiteſt deine deine fremden Weine, das behagliche Leben, deine 1 1 läßt deine Bücher damit drucken, das iſt natürlich dein 8058 5 15 Eugenie horchte 15 ſtreckte ſich förmlich; es ſah aus, als vitze ein Raſſepferd die Ohren. 265 So bag ſte Rolf noch nie geſehen! Niemals Derlaß e Kaltblütigkeit, niemals wurde er direkt ausfallend. Die Mutte 25 ſtickte ſa beinahe bor Wut! Aelle aus, wie wenn ſie em nächſt Augenblick der Schlag treffen ſollte. Jetzt alrſt Da h loch ungezoge? Rückſichten 9 1 5 Gefühl keins— Pfui tauſend! Wie die Leut geſagt hamwen? 5 machſcht dem Mädche de Hof, haft du zurückgezopvt. 8. 115 47 9 haſcht du! Und wiers ins Haus gekomme is, warſcht du 90 ſtoßend. Wann dich aber dar arine Ding wirklich gern gehe 95 80 was dann? Biſcht du vielleicht ſchuld, daß ſie eene, Kummer, weil du gleichgültig biſcht?— Natürlich en Schendlemen, wie du, geniert ſo was nit!“ Ehe Frau Wentenn nuch ausgeſprochen batte, war Rulf— 705 mit großen Schritten aus dem Zimmer fort und ſchmiß die 17 1 85 hinter ſich zu. daß es dröhnte. Etwas ſo Unglaubliches und lar. hörtes, daß Mutter und Schweſter faſſungslos nach dieſer zitterngen Türe ſahen, die der Bewels dafür war, daß auch Rolf Thormann ſich einmal nicht hatte beherrſchen können. Aehnlich wie im Hauſe Thomann wurde überall in der um- uegend über Helenes Abreiſe und die Verhältniſſe am Feſſenbrunner Hof gſeprochen, beſonders als auch Alwine wegging, um draußen inn„Gäh“ mit dem reichen Röder„Hochzeit“ zu machen. Ueberäll waren die Felſenbrunner das Tagesgeſprüch, beſonders aber bei Mama Katzeberger. 2 „Des Lewe war dene ihr Ruin,“ ader„daß die Helene fort is, do ſtickt was dehinner!“ ſagte ſie jeden Tag. 8 „Ach laß ſie fort ſein!“ meinte Gretchen gachläſſig. kann's egal ſein!“ 5 Aber die Alte beſchäftigten die ganzen Verhältniſſe ſo ſehr. daß ſie des öfteren ihre emſig raſſelnde Maſchine anhielt. oder ſich gar eine Viertelſtunde auf das erfahrene, grollende Kanapee zurückdog: „ich muß nieine Gedanke Audienz gemwe,“ meinte ſie.„wer weiß was noch alles werd.“ Das Kauapee grollte mit Recht. Es ſollte durch ein neumadi⸗ ſches erſetzt werden und trug nur mehr mürriſch und valler Em⸗ pörung die Laſten, die ihm aufgebürdet wurden. Der Wohlſtand auf dem Haſelberg hob ſich merklich: es geb keinen„Kandlzucker“ mehr in den Kaffee, es gab keine„Grumbeer⸗ mehr als einziges Gericht. Gretchen beſaß eine feine Garnitur zur Pflege ihrer Hände, einen eleganten Waſchtiſch und ſpihenbeſetzte Nachthemden. Käthchen war empört darüber, und konnte ſich gar nicht denken, woher der Segen auf einmal gekommen. 8 „Was braucht die Spitzenhemden und ſchneeweiße Reberzüge?“ ſchimpfte ſie. Und da ſie Anlagen zur Häuslichkeit, zum Gerecht. und Sparſamſein hatte, machte ſie ihrer Mutter alle Tage Vorwürfe eb der Verſchwendung.„Wir ſind doch arme Leut!“ ſagte ſie hundert⸗ mal am Tag. „Ach wart norre, bis du ſo alt biſcht, no kriegſcht es na ig „Ja, bis ich ſo alt bin, habt ihe alles vertan, widerſetzte ſich Käthchen. „Jetzt wird ſie aber wirklich unbequem!“ bemerkte Geetden mißlaunig und geärgert. „Es hat ſeine Augen überall,“ ſtimmte Madame Kaßzeberger wit einem Seufzer bei. „Zwar mir (ortſekuno fölat) ſafganen a eg d NModesqlon 1 Ella Howalski 2 Die neueſfen a Nn pte Beethobensſt. 5 7 ſielephon 80¹⁰ 955 7 NModeſch dpfungen 4 8 m eirfacher eleganfer 1 AuSführng * 8— 1. 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Getränkeſteuer, Mieteinigungsamts⸗ gebühren, Wohnungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicherungsgebühren. Desinſektionsgebühren, Wirtſchaftsſporteln, Baugebühren. Grundbuchamtsgebühren, Orts⸗ Wir erſuchen um Zahlung 1 ſpäteſtens 15. Januar 1925. Wer dieſe Friſt verſäumt, hat die geordnete Verſäum⸗ nis⸗ und Pfändungsanordnungsgebühr zu entrichten und die Zwangsvollſtreckung zu er⸗ warten. Eine beſondere Mahnung eines jeden Linzelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits„bebändigten Forderungs⸗ zettel zu leiſten. Die Zahlung kann durch Einzahlung mittels Zahlkarte oder Ueber⸗ weiſung auf das Konto Nr. 16 600 der Stadt⸗ kaſſe beim Poſtſcheckamt Karlsruhe, auf die Girokonten bei der Städtiſchen Sparkafſe, bei der Badiſchen Girozentrale, bei der Badiſchen Bank oder bei der Reichsbank in Mannheim und außerdem in bar an unſerer Kaſſe ge⸗ leiſtet werden. Schließlich können Zahlungen auch durchScheck gelelſtet werden.Abbuchungen von Konten finden nicht ſtatt. Schalterſtunden: —1 Uhr und 33—4 Uhr. Seee von 812 Uhr.(50) Stadtkaſſe. ſch Lanm E Mormen achtlet zum Ausſchank gelangt das Jan; knill Frledens Bodibier aus der Schrempp⸗ wozu ergebenſt einladet Carl Stein. 566 Schrittoroben können wieder eingeſandt werden zur Charakteri⸗ ſierung an Johann Huber(gen. Ben Ali) Graphologe, München, Leonrodstr. 10 5. Tr e nur gegen Voreinſendung von.— M. für jede ee eeee Feschäftshaus in Heidelberg mit kleinerem Laden oder größ. Nebenräumen und Toreinfahrt zu kaufen geſucht(auch Berg⸗ heimer Viertel). Angebote unter Q. 8S. 124 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. S253 1antiker Kleiderschrank Hantiker Wäscheschrank gegen Kaſſe zu kaufen gesucht. Angebote unter R. C. 134 an die Wiche dieſes Blattes erbeten. Ein gut erhaltener bastwagen degen Hasse zu Kaufen gesucht Schriftliche Angebote erbittet August Koegel G. m. b. H. Mannheim D 4. 1 Niet-Gesuche Wafnungs-Tausoſ Jüacne Hefaumige2 Timmer-Mohnung m. Jubel in der üübeinhauſergraße, zw. 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