8 9 I, 4 Neue 8 halten, um Dr. Streſemann in einiger Friſt die Annahme hat in ſeiner heutige! Sitzung die Dispoſition für die nüchſten *— Donnerskag, 8. Januar Sezugspreiſe: In Mannheim und Um gebung frei ine Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 eee geld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ ruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ ſtellen Waldhofſtraße ö, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 7941.—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abend⸗Ausgabe anuheimer eilung Mlannheimer General Anzeiger Preeis 10 Pfeunig 1925— Nr. 12 nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein · 75 Nen für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. 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In politiſchen Kreiſen neigt man jetzt allgemein der Auffaſſung zu. daß, wie die Dinge liegen das Beamten- oder Geſchäftskabinett zur Zeit die einzig mögliche Löſung der länger nicht hin⸗ zuziehenden Regierungskriſis im Reiche iſt. Ein ſolches Kabinett ruht, das iſt ſicher, auf tönernen Füßen. Aber wer es in dieſen ſturm⸗ bewegten Tagen zu ſtürzen unternimmt, wird dann auch die Konſe⸗ quenzen zu ziehen haben und ſich ſelbſt an das Steuerruder zu ſtellen. Mit der Negation allein, in der ſich alle Parteien ohne Ausnahme erſchöpfen, iſt verantwortungsvolle Politik nicht zu machen. Das Reichskabinett trat um 11 Uhr zu einer Sitzung zu⸗ ſammen, die zur Stunde noch andauert. Im Reichslage nimmt man mit ziemlicher Sicherheit an, daß das neue Kabinett noch bis heute Abendernannt ſein wird. Hie und da iſt an⸗ gedeutet worden, der Kanzler wolle das Außenminiſterium beibe⸗ auf den Poſten zu ermöglichen und es kann wohl ſein, daß derlet Erwägungen mitſpielen. Zunächſt aber dürfte auch Herr v. Schu⸗ bert aus dem auswärtigen Amt ſich wenig geneigt fühlen, im gegen⸗ wärtigen Moment die Verantwortung für die führenden Geſchäfte 5 übernehmen. Alle Einzelheiten des neuen Kabinetts ſtehen an⸗ cheinend noch nicht feſt. Von mancher Seite wird behauptet, daß die Bayeriſche Volkspartei gegen die Perſon Kochs als Vizekanz⸗ ler Einwendungen erheben, der ihr zu unitariſch gilt. Darüber wird ſie aber wohl noch hinwegkommen. Wir haben die Empfindung, daß das Geſamkminiſterium ernſthafte Oppoſition doch wohl nur in ge⸗ ringem Ausmaße zu erwarten hat. ee wird wohl wenig in das Kalkül einbezogen werden können. Der bayeriſche Deil in ihr(die bayeriſche Bauernpartei) tendiert immer mehr nach links. Es wird alſo wohl ſo ſein, daß bei allen wichtigen Abſtimmungen dieſe Gruppe in ihren Beſtandteilen auseinanderfällt. Noch einmal Beſprechungen? Aufgenommen auf der eigenen Radibanlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ Berlin, 8. Jan. Um 1 Uhr wird dem Lokalanzeiger mitge⸗ teilt, daß der Reichskanzler die Herren des Vorſtandes der Deut⸗ ſchen Volkpartei zu ſich gebeten habe. Nähere Mitteilungen liegen noch nicht vor. Doch heißt es gerüchtweiſe in den Wandeil⸗ gängen des Reichstages, es ſollten noch einmal Beſprech⸗ ungen mit ſämtlichen in Betracht kommenden Fraktionen gepflogen werden. Berliner Preſſeſtimmen Der„Berliner Lokalanzeiger“, die„Deutſche Zeitung“ und andere deutſchnationale Blätter richten anläßlich der Regierungsbildung ſcharfe Angriffe gegen das Zentrum. Die„Deutſche Zeitung“ erfährt, daß der Wirtſchaftsparteiler Bredt, der zur Bil⸗ dung der Regierung hinzugezogen werden ſollte, abgelehnt hat. Der „Lokalanzeiger“ warnt vor einer Ueberſchätzung aller Gerüchte über 15 Spaltung des Zentrums. Der„Tag“ ſchreibt über die Mög⸗ 99 des Beamtenkabinetts, falls es gebildet werde, ſei an ſeinem ch igen Sturz nicht zu zweifeln, da ſchon die erſten finanzpoliti⸗ hen und wirtſchaftspolitiſchen Fragen entweder das Kabinett in völlige Abhängigkeit von der Sozialdemokratie bringe oder die Ein⸗ heitlichkeit der bürgerlichen Fraktionen fordern werden. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ äußert ſich zu der Möglich⸗ keit einer„Notregierung“ ein derartiges Kabinett würde nichts anderes bedeuten als das Wiaderaufleben der alten Weimarer Koalition. Eine ſüberparteiliche Regierung ſei im parlamentariſchen Regime in jedem Falle eine Fiktion Das Blatt nenn“ die Haltung des Reichskanzlers„nachgerade ſtarrköpfta anmutend“. Marx ſei dazu durch das Bewußtſein des ſtarken Rückhaltes ermutiat word'n, den er am Reichspräſidenten habe. Das Zentrum hobe eine gefähr⸗ liche Bahn beſchritten, demgegenüber müßten alle Rückſichten fallen. Der Aelteſtenrat des Reichstags Tage getroffen. Am Freitag werden die Geſchäftsordnungs⸗ und Amneſtieanträge beraten, für die Samsta gsſitzung iſt die Regierxrungserklärung in Ausſicht genommen, weil er⸗ wartet wird, daß bis dahin die Bildung der Regierung vollzogen der Rölner vertragsbruch Eine vielſagende Gegenüberſtellung (Spezialkabeldienſt der United Preß) „Waſhingkon, 7. Jan. die Waſhington Poſt, die den Standpunkt der Regierung ee ſchrelh 2 einem ommentar zur deutſchen Entwaffnungsfrage:„Deutſchland iſt unfähig eine große Armee ins Feld zu ſtellen, während Frank⸗ 185 in der Lage iſt in längſtens 30—40 Tagen eine Armee von Million kriegsgeübten Soldaten mobiliſieren und ausrüſten zu onnen und ihr die denkbar beſte Artillerie beizugeben.“ Das Blatt, das nicht beſonders deutſchfreundlich genannt wer⸗ den kann vermeidet Schlüſſe 0 i ſſe zu ziehen, deutet aber doch an, daß die Aufrechterhaltung der Beſetzung der Kölner Zone Le⸗ wand ſei. Teeendelenburg in Berlin Berlin, 8. Jan.(Von unſerem Berliner Büro). In der beſchloſſen, das Parteiorgan, die Gruſtic ia, wieder erſcheinen Iazu laſſen. iſt. Am Montag ſoll dann die Ausſprache über die Regierungs⸗ erklärung beginnen. Im übrigen einigte ſich der Aelteſtenrat über die Wiedereinſetzung früherer Ausſchüſſe. Die Sozialdemokraten haben im Reichstag eine Interpellation eingebracht, in der ſie die Regierung um Auskunft über den Stand der Handelsvertragsverhand⸗ lungen und die Grundſätze, von denen ſie ſich dabei leiten läßt, erſucht. die Regierungsbilöͤung in Preußen Von volksparteilicher Seite geht der Preſſe folgende Erklärung zu:„Die Zentrumsfraktion des preußiſchen Landtags hat den Unterhändlern der Deutſchen Volkspartei Dr. v. Campe und Schwarzhaupt und Stendel die formelle Mitteilung gemacht, daß die Zentrumsfraktion in ihrer geſtrigen Sitzung den Beſchluß gefaßt habe, daß ſie die Auffaſſung des Staatsminiſte⸗ riums, wonach ein verfaſſungsrechtlicher Anlaß zum Rücktritt des Geſamtminiſteriums durch die Neuwahlen nicht gegeben ſei, bil⸗ lige. Die weitere Ausſprache ergab, daß das Zentrum auch für das Rumpfkabinett keinen Anlaß zur Demiſſion ſehe, daß man viel⸗ mehr vor weiteren Verhandlungen in Preußen die Entwickelung der Dinge im Reiche abwarten müſſe. Die volksparteilichen Ver⸗ treter haben dem Zentrumsvertreter darüber keinen Zweifel ge⸗ laſſen, daß das Rumpfkabinett im Landtag von der Deutſchen Volkspartei mit allen parlamentariſchen Mitteln be⸗ kämpft werde.“ Die maßgebenden Kreiſe der Deutſchen Volkspartei ſind, wie wir hören, der Auffaſſung, daß nach dieſer Mitteilung diejenigen ſich getäuſcht ſehen werden, die glauben, daß irgend ein Wandel in der bisher von der Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartet eingenommenen Stellung eintrete. Die ausweichende Haltung des Zentrums berge die Gefahr in ſich, daß durch die Austragung der Gegenſätze im Plenum des Landtages eine ſtarke Verſtim⸗ mung zwiſchen den Parteien eintrete, die für die Bildung der bürgerlichen Regierung in Frage kommen. Das Organ des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann, die„Zeit“, äußert ſich zu den Verhandlungen um das preußiſche Kabinett u..:„Hätten im Verlaufe der Verhandlungen, die am Montag nachmittag und geſtern geführt worden ſind, den Parteien der Linken das demokratiſche und parlamentariſche Gewiſſen geſchlagen ſo würden die Mikglieder der Deut⸗ ſchen Volkspartei nicht die Einzigen ſein, die ihre Aemter nieder⸗ legen. Es entſpricht der demokratiſchen Anſchauung, wenn man in der Volksvertretung den ſouveränen Volkswillen achtet und wenn man einem neugewählten Parlament das Recht, das ihm verfaſ⸗ ſungsmäßig zuſteht, auch ohne Feilſchen und Handeln wahrt. Es waren Sozialdemokraten und Demokraten, die im Laufe der Verhandlungen den Grundſatz aufſtellten: Die Regierung habe die Pflicht, gegenüber dem wechſelnden Parlament die Kontinuität zu wahren. Es hielt ſchwer, ſolche Aeußerungen ohne Satire zu behandeln, wenn ſie nicht ſchon eine geradezu ſchneidende Satire auf demokratiſche Geſinnungstüchtigkeit wäre. Immerhin verdient feſtgehalten zu werden, daß Demokraten autokratiſche Allüren an⸗ nehmen, wenn es ihnen nicht paßt, ein neugewähltes Parlament zu billigen, was verfaſſungsgemäß ſein höchſtes Recht iſt. Im Hinblick auf die Haltung des Zentrums bemerkt die „DaAZ.“ zu der preußiſchen Kabinettsfrage:„Es iſt eigentümlich, gerade die Partei, die von der geſinnungstüchtigen Linken als nicht ganz ſtubenrein auf dem parlamentariſchen Parkett der Verfaſſung mit Vorliebe verdächtigt wird, hat ſich wieder einmal als beſonderer Hüter des berechtigten Gedankens erwieſen, als die G. m. b. H. zum Vertrieb patentierter Verfaſſungstreue. Es iſt nun zu erwarten, daß nach dem Rücktritt der volksparteilichen Miniſter die preußiſche Regierung ihre Geſamtdemiſſion erklärt. Das Rechtskabinett, wie es heute beſteht, iſt eine politiſche Un. möglichkeit. Der bekannte Beſchluß des Zentrums, ſich an keiner Weimarer Koalition zu beteiligen, läßt ein Weiterbeſtehen im heu⸗ tigen Beſtande nicht zu. Die verwaiſten Miniſterien Der Vorwärts teilt mit, daß die Geſchäfte des preußiſchen Finanz⸗ und Unterrichtsminiſteriums von den Staatsſekretären weitergeführt werden ſollen. Opfer des Barmat alles Aufgenommen auf der eigenen Radioanlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ Berlin, 8. Jan. Reichspoſtminiſter Hoefle hat ſein Reichs⸗ tagsmandat niedergelegt. Der Abg. Lange⸗Hegermann iſt dem Beiſpiele Dr. Hoefles gefolgt. Der Rücktritt iſt den Abge⸗ ordneten in einer Sitzung des Parteivorſtandes der Zentrumspartei nahegelegt worden. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß die Verwickelung Hoefles und Hegermanns in der Barmataffäre für dieſen Schritt maßgebend gewefen iſt. 5 die neuwahlen in Italien Muſſokini teilte in der geſtrigen Miniſterratsſitzung mit, daß die auf den 12. Januar einberufene Kammer in der Haupt⸗ ſache nur die Wahlreform zu erledigen habe. Gleich darauf werde zum Schluß der Tagung und zu Neuwahlen ge⸗ ſchritten werden. Nach neunſtündiger Vernehmung wurde am Dienstag der ver⸗ haftete Vertreter der„Chicago Tribune“ Cianfarro wieder freigelaſſen. Cianfarro hatte ſeiner Zeitung die ſenſationelle Denkſchrift des verhafteten Roſſi telegraphiert, worin Muſſolini der Mitwiſſerſchaft und Anſtiftung zu den ſchwerſten faſziſtiſchen Ausſchreitungen, wie auch des Matteotti⸗Mordes be⸗ ſchuldigt wurde. Die Unterſuchung der Polizei ging dahin, zu ermitteln, wer die Veröffentlichung dieſer Muſſolini ſo ſchwer be⸗ laſtenden Dokumente(1) veranlaßt hat. Die Parteileitung der unitariſchen Sozialiſten hat die Nofionalſofialiſtiſche Reichstagsfraktion hat in ihrer Fraktionsſitzung den Abg. v. Gräfe zu ihrem Vorſitzenden und „Demokratiſche Außenpolitik“— der Anderen Die Stellung der franzöſiſchen Demokraten Bis zum Ueberdruß haben wir es während der Wahlagitation von demokratiſcher Seite zu hören bekommen, daß nur eine wahr⸗ haft„zielbewußte“ und von„demokratiſchem Geiſt“ erfüllte Links⸗ regierung in Deutſchland in der Lage wäre, demokratiſche Außen⸗ politik zu treiben. Schließlich wurden ſo viele Subſtantiva mit dem demokratiſchen Adjektiv belaſtet, daß man vor lauter Demokratie weder aus noch ein wußte. Nach den Wahlen wurde derſelbe Faden, wenn auch etwas weniger grob, weiter geſponnen mit der Begrün⸗ dung, daß man auf das Ausland Rückſicht nehmen und im beſon⸗ deren Herrn Herriot und ſeiner Partei zu Gefallen ſein müſſe, um wahrhaft demokratiſche Außenpolitik zu treiben. Wohl niemals hat ſich die Abſurdität einer ſolch verworrenen Gedankenlogik erwieſen, wie in der kurzen Zeit der drei Wochen nach der Wahl. Heute herrſcht in den Reihen der unentwegten Linken, um auch einmal das Adjektiv in Verbindung mit einem Subſtantiv zu verwerten, demo⸗ kratiſcher Katzenjammer, der bei ihnen durchaus begreiflich iſt, da uns andern, nicht demokratiſch Erleuchteten wenigſtens die Enttäu⸗ ſchung erſpart geblieben iſt, weil wir von vornherein Skeptiker waren. Das Erwachen aus den demokratiſchen Träumen iſt umſo unangenehmer, weil gerade Herriot und ſeine Freunde zu den lau⸗ teſten Rufern im Streit gegen Deutſchland gehören. Freilich iſt der erſte Aerger immer beſſer als der letzte, dafür geht er aber auch tiefer. Nicht um neue Wunden aufzureißen, aber um doch unſern demokratiſch Hynotiſierten den franzöſiſchen Star zu ſtechen und vor allem um einmal der Behauptung von der demokratiſchen. Solidarität auf die Spur zu gehen, ſei auf folgende eigen⸗ artigen Begleiterſcheinungen der füngſten Kampagne gegen Deutſch⸗ land verwieſen. Die merkwürdigen Auslaſſungen des linksrepublikaniſchen „Paris Soir“, der obendrein von einem ſozialiſtiſchen Politiker ge⸗ leitet wird, haben wir im Mittwoch⸗Mittagblatt bereits wieder⸗ gegeben. Daß ſelbſt ein ſonſt ſo ruhiges und für die franzöſiſche Mentalität auffallend objektives Blatt wie die„Ere Nouvelle“ ſich nicht ſcheut, wenn auch nicht ſo heftig, aber doch laut tönend genug mit in das Horn der Nationaliſten zu ſtoßen, zeigt denn doch zur Genüge, wie weit bereits die ſeeliſche Vergiftung der öffentlichen Meinung in Frankreich vorgeſchritten iſt. Nun hat die Pariſer Preſſe in außenpolitiſchen Fragen ſtets eine bewundernswürdige Diſziplin bewieſen. Man möchte fgſt 917 beſinnungslos iſt ſie regelmäßig auf jedes mot'or d e ds Buai d Orſay eingeſchwenkt, ſodaß man auch diesmal annehmen darf, daß ſie auf höhere Weiſung handelt. Infolgedeſſen drückt ſie ſich auch etwas diplomatiſcher aus, als die übrigen Blätter der Provinz, die allerdings bei der politiſchen Kon⸗ ſtruktion Frankreichs nicht im entfernteſten die Bedeutung haben, wie ſie der Pariſer Preſſe zukommt, die aber dafür den Vorzug be⸗ ſitzen, ungeſchminkter ihre wahre Herzensmeinung auszudrücken. Deshalb ſei beſonders auf eine Auslaſſung der„Dépeche de Mulhausel verwieſen, die in ihrer Nummer 1 gewiſſermaßen als Neujahrsbegrüßung die Haltung der radikal⸗ſozialiſtiſchen Partei in der deutſchen Frage charakteriſiert. Dem Blatt kommt inſofern noch beſondere Bedeutung bei, als es zweiſprachig erſcheint und ſein politiſcher Leiter der Führer der Radikalſozialiſten im Elſaß und ein intimer Freund Herriots iſt. Der mit der Ueberſchrift„Deutſch⸗ land und wir“ verſehene, in deutſcher Sprache verfaßte Artikel, ſtellt ſich nun ohne nähere Prüfung der Behauptungen aus der Note der Alliierten unbeſehen hinter die franzöſiſche Regierung und macht ſich die Argumentation der Blockpreſſe ohne weiteres zu eigen, indem es unter beſonderer Betonung hinzufügt: „Auch in dieſer Frage wird ſich die Linksmehrheit ent⸗ ſchloſſen hinter ihren Führer Herriot ſtellen. Die Schuld Deutſchlands, das hinterhältige Spiel eines Streſemann, die Charakterſchwäche gewiſſer demokratiſcher Kreiſe ſind ſo offenſichtlich, daß ein anderer Standpuakt nicht eingenommen werden kann. Wenn es um die Sicherheit Frankreichs geht, werden wir Linksdemokraten die Erſten ſein, um zur Unnachgiebigkeit bis zum Aeußerſten aufzufordern, denn die Gefährdung der Sicher⸗ heit Frankreichs iſt eine Gefährdungdes Weltfriedens.“ „Charakterſchwäche gewiſſer demokratiſcher Kreiſel“ Und das trotz„B..“,„Voſſ.“ und„Frankf. Ztg.“! Zartere Regungen des demokratiſchen Gewiſſens werden durch folgende nicht ernſthaft zu nehmende Einſchränkungen beſänftigt: „Wir wiſſen leider auch, daß der abgedankte Nationalblock mitverantwortlich iſt an dieſen Schwierigkeiten. Das Ruhrunter⸗ nehmen hat den Deutſchen den Vorwand geliefert, die Entwaff⸗ nung zu ſabotieren! Während Monaten war jede Kontrolle un⸗ möglich. Die Ruhr erwies ſich als ein„Sicherheitspfand übelſter Sorte. Wir haben heute die Folgen zu tragen.“ Und nun tritt der Pferdefuß zutage. Die deutſche Kabinetts⸗ kriſis iſt nichts weiter als ein abſichtliches Manöver! In⸗ folgedeſſen ſei eine eneraiſche Haltung Frankreichs eine unbedinate Notwendiakeit.„Es iſt nicht unſere Sache, ſaat die„Depeche“, ſon⸗ dern Sache Deutſchlands, das erſchütterte Vertrauen wiederherzuſtel⸗ len und wir werden die erſten ſein. um alles daran zu ſetzen, die Wiederaufnahme normaler Beziehungen zu begünſtigen. Vorder⸗ hand warten wir ab.“ Aber wie kann Deutſchland das Vertrauen Frankreichs erwerden. indem es die Nationaliſten abſchüttelt und eine demokratiſche Regie ⸗ runa bildet. Zur Erhärtung dieſer Forderung beruft ſich das Blatt ausgerechnet auf den Pazifiſten Victor Baſch, der durch ſeine taktloſe Rede— während der er durch das Reichsbanner Schwarz⸗ rot⸗gold beſchützt wurdel— in Potsdam ſich beſonders berühmt ge⸗ macht hat. Und was hat Baſch in der„Ere Nouvelle“ geſaat? „Wenn den Nationaliſten und den Revanchards die Reichs⸗ regierung anvertraut wird, werden wir Pazifiſten, wir An⸗ hänger der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung, von Herrn Her⸗ riot verlangen einer ſolchen Reajeruna keinerlei Kon⸗ zeſſionen zu machen. die verſyrochene Stunde der Räumung der beſetzten Gebiete um keine Minute vorzurücken auf jede Herabſetzuna unſerer militäriſchen Kraft zu ver⸗ zichten und mit der arößten Aufmerkſamkeit über unſere, offen bedrohke Sicherheit zu wachen.“ So ſpricht ein franzöſiſcher Pazifiſt. Der deutſche Pazifiſt För⸗ ſter, der von der Schuld Deutſchlands ſelbſtverſtändlich überzeugk iſt, benimmt ſich in den Spalten der„Bafler Nachrichten“ derartig. daß er von dem Blatt, das ihm Gaſtfreundſchaft gewährt, unzwei⸗ deutig abgeſchüttelt wird. Und zu ſolcher Demokratie und zu ſolchem Pazifismus ſollen wir uns bekehren? Das ſollen die Wege ſein, auf denen wir zu Deutſchlands Heil gelangen? Wird unſern Demokra⸗ heutigen Kabinettsſizun, r. Trede . zettsſitzung erſtattete der Staatsſekretär Tredelen 158 88 die Pariſer andlungen e eee franzöſiſchen Handelsminiſter Renald 910 die Abgeordneten Graf Reventlow und Feder zu ſtellvertre tenden Vorſitzenden gewählt. ten, denen wir im übrigen vaterländiſche Geſinnung und vatertän⸗ diſches Empfinden in keiner Weiſe abſprechen wollen. nicht beimlich — n neue Mannbeimer Jeitung(Abend⸗Ausgabel Donnerskag, den 8. Januar 1925 bang vor einer ſolchen„demokratiſchen Außenvolitik“. wie ſie Herriot betreibt? Erfreulicherweiſe regen ſich auch in ihren Reihen Stim⸗ men des Proteſtes, die aleichzeitig zur Vernunft und zur Abkehr mahnen. Ein anerkannter Führer der früheren Fortſchrittlichen Volkspartei und auch heute noch angeſehener Demokrat, der ehe⸗ malige baueriſche Juſtizminiſter Dr. Müller⸗Meiningen ruft angeſichts des neuen Vertragsbruchs der Entente mit berechtigter Empörung aus: „Wea mit der Scheuklappen⸗Politik, die ſich ſtellt, als kennte ſie nicht genau die klare Abſicht der franzöſiſchen Politik. die unter Herriost nur in der Methode!nicht in der Sache von der nationaliſtiſchen Rheinpolitik ſich unterſcheidet: Eine deutſche Politik. die dem Schaden noch den Fluch der Lächer⸗ lichkeit hinzufüat! Niemand hat der deutſchen demokra⸗ tiſchen Republick ſolchen unendlichen Schaden beigebracht, wie die Politik der ſog. weſtlichen„Demo⸗ kratien“, die angeblich der„demokratiſchen Freiheit“ wegen den Kriea gegen uns geführt haben. Iſts Dummheit oder Abſicht? Jedenfalls iſts ihr Erfola, ſyſtematiſch die Grundlagen der deutſchen Republik mit dieſem ſadiſtiſchen Syſteme zu unter⸗ höhlen. Ihr Deutſchen aber. laßt den Streit über die Ver⸗ aangenbeit und zeiat Euch heute im Widerſtande gegen dieſe neue Schmachendlich einig!“ Wir brauchen dem kein Wort mehr hinzuzufügen. Man laſſe endlich das übertriebene Kokettieren mit demokratiſchen Dingen, die ſich in der Welt der Realitäten als Seifenblaſen erweiſen. Auch die Reaierunaskriſen im Reich und in Preußen können, das haben die jünaſten qualreichen Tage und Wochen bereits erwieſen. nicht mit Proarammgeſinnunasvunkten gelöſt werden. Immer wieder ſei daher der Ruf erhoben: Her mit der Regierung der natio⸗ nalen Bereitſchaft! KR. E. Finanzkonferenz und Schuldenregelung Sondierungen und Einzelempfänge VParis, 8. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die wich⸗ ligſten Ereigniſſe des erſten Konferenztages war eine längere Be⸗ ſprechung Churchills mit dem amerikaniſchen Beobachter Lo⸗ gan, der bekanntlich hier der Reparationskommiſſion angehört. Den Gegenſtand bilden die anglo⸗amerikaniſchen Meinungsdiffe⸗ renzen über die Zulaſſung des amerikaniſchen Standpunktes, daß die Vereinigten Staaten an den Daweszahlungen ein Anteil erhalten ſollen, um die Beſetzungskoſten hereinzubekommen. Die franzö⸗ ſiſchen, belgiſchen, italieniſchen und japaniſchen Experten lieferten, wie jetzt bekannt wird, vor Beginn der Finanzkonferenz ihre Gut⸗ achten ein und ſprachen ſich zugunſten des amerikaniſchen Standpunktes aus. In ſeiner geſtrigen Unterredung mit Logan kam Churchill zu einer grunſätzlichen Verſtändigung. Logiſcher⸗ weiſe würde von einem praktiſchen Reſultat der Finanzkonferenz keine Rede ſein können, wenn die engliſch⸗amerikaniſchen Differenzen nicht zu Beginn der Konferenz beigelegt würden. Es liegt nun die Möglichkeit vor, daß die von der Waſhingtoner Regierung verlangten Zahlungen über eine Periode von 30. Jahren anſtatt von 12 Jahren verteilt werden. Außerdem ſollen die finan⸗ ziellen Anſprüche Amerikas noch einmal einer Prüfung unterzogen werden In den geſtern begonnenen franzöſiſch⸗belgiſchen, italieni⸗ ſchen Beſprechungen wurde hauptſächlich die Feſtſetzung der Quote und die Reviſion des Abkommens von Spaa behandelt. Sowohl England als auch Frankreich zeigen ſich bereit, das belgiſche Vorzugsrecht auch in dem neu zu ſchaffenden Zahlungsſtatut aufzu⸗ nehmen und anzuerkennen. Da der Dawesplan erſt nach 3 Jahren zu einer Geldquelle und die Totaljahreszahlung von 2½% Milliarden Goldmark erſt in 15 Jahren erreicht werden wird, ſo hat Churchill den Vorſchlag gemacht, daß die Regierungsgläubiger ſchwere Opfer birngen, um einerſeits die Anſprüche der Staaten der kleinen Entente zu berückſichtigen, andererſeits zu den größten Erſparniſſen zu ge⸗ langen, weil ſonſt die Koſten des Dawesplanes mit den vorläufigen. Einkünften nicht in Einklang ſtänden. Wie Reuter aus Paris meldet, wird im Hinblick auf den amerikaniſchen Anſpruch, auf Reparationen wahrſcheinlich ſo ver⸗ fahren werden, daß die Frage nicht offiziell vor“eine Konferenz ge⸗ brachte werde und daß informelle engliſch⸗amerikaniſche Beſpre⸗ chungen ſtattfinden werden. Da Großbritannien die einzige Macht ſei, die gegen die amerikaniſchen Forderungen ſei, würde irgendeine amerikaniſch⸗engliſche Vereinbarung vorausſichtlich von den anderen Delegationen bereitwilligſt angenommen werden. Die Engländer ſeien der Meinung, daß der amerikaniſche Anſpruch eine Reviſion der Prozentſätze von Spaa einbegreife und eher geeignet ſei, als Zahlungsforderung zu den Dawesannuitäten behandelt zu werden. Wenn, wie vorgeſchlagen würde, Amerika einverſtanden ſei, die 475 von 1½ Milliarden Beſatzungskoſten auf eine längere eriode als 12 Jahre auszudehnen und den Jahresbeitrag zu ver⸗ mindern und eine jährliche Summe für die Reparationen und Be⸗ ſatzungskoſten anzunehmen, welche die Summe anſehnlich überſchreite, die für die Beſatzungskoſten allein zu bezahlen ſein würden, dann würde der zur Verteilung unter den Alliierten verbleibende Reſtbe⸗ trag nicht geringer ſein, als wenn das Raswortabkommen unver⸗ ändert geblieben wäre und Amerika keine neuen Forderungen geſtellr hätte. Eine ſolche Löſung würde wahrſcheinlich für alle Par⸗ leien annehmbar ſein. Oberſt Logan hatte geſtern abend eine Unterredung mit Sir Otto Niemayer, um die Einzelheiten die⸗ ſes Planes zu erörtern. Es verlautet, daß hierdurch die Zahlungen auf 24 bis 25 Jahre ausgedehnt werden ſollen. Danzigs Rampf Danzigs Proteſt gegen Polens Poſtübergriffe Wegen der ſ eigenmächtigen Einrichtung eines pol⸗ niſchen Poſtdienſtes in Danzia mit Briefträgern. Schalterdienſt und Briefkäſten im ganzen Gebiet der Stadtaemeinde Danzig hat jetzt der Danziger Staat eine ener⸗ aiſche Proteſtnote an die polniſche Reaſieruna bezw. deren Vertreter in Danzia gerichtet. Die Proteſtnote ſtellt feſt. daß dieſes Vorgehen dem Artikel 29 des Pariſer Vertrages widerſpricht und daß damit rechtskräftige Entſcheidungen des Völker⸗ bundskommiſſars direkt verletzt werden. Der Völker⸗ bundskommiſſar hatte in einer früheren Behandlunag dieſer Angelegenheit auf die Nachricht von Danziger Seite hin, daß Polen einen Poſtdienſt einrichten wolle, ausdrücklich betont., daß eine nochmalige Entſcheiduna ſicherübrige, da dieſe Ent⸗ ſcheiduna bereits gefällt ſei und daß er ſich nicht denken könne, daß Polen wirklich in der genannten Art vorgehen werde. Danzia hat es jetzt nur unterlaſſen, gegen das eigenmächtige Verhalten Polens auf dem Verwaltunaswege vorzugehen. da ſeinerzeit vor dem Völker⸗ bund der Wunſch geäußert wurde, daß alle direkten Maßnahmen un⸗ terbleiben ſollen. Danzia hat daher die Entſcheidung des Völker⸗ bundskommiſſars beantraat, verlanat aber von der polniſchen Regie⸗ rung. daß ſie ſofort den eigenmächtigen Poſtdienſt einſtellt und die aufgehänaten Briefkäſten entfernt. Bezeichnend dafür, daß ſich Polen der Unrechtmäßiakeit ſeines Vorgehens bewußt war und nur vollendete Tatſachen ſchaffen wollte, iſt übrigens, daß die Briefkäſten in der Dunkelheit aufgehänat wurden. Auf die Note der polniſchen Regierung an den Dan⸗ ziger Senat wegen Beſchmutzung polniſcher Briefkäſten hat der Senat von Danzia mit einer Note geantwortet, in der darauf hin⸗ gewieſen wird, daß der Betrieb der volniſchen Poſt auf dem Gebiet der Danziger Republik, auch wenn er ſich innerhalb der Grenzen der Verträge hielte, ein rein wirtſchaftliches Unternehmen ſei, womit keinerleiſouveräne Rechte verbunden ſeien. Es handele ſich in der Frage der Briefkäſten ledialich um eine Sach⸗ beſchädiaung im gewöhnlichen ſtrafrechtlichen Sinne. Die Danziger Reaierung bedaure dies und mißbillige es, daß bisher unbekannte Täter ſich an Privateigentum verariffen hätten: ſie ſehe ſich jedoch genötiat. darauf hinzuweiſen, daß derartige unliebſame Vor⸗ kommniſſe nicht hätten eintreten können, wenn die eigenmäch⸗ tige vertrgaaswidriae Anbrinaung der polniſchen Brief⸗ kaſten unterblieben wäre. Die erforderlichen Schritte, um die Täter zu ermitteln, zu beſtrafen und weitere Sachbeſchädiaungen zu ver⸗ hindern. ſeien eingeleitet. Inzwiſchen erſtattete der Senatspräſident im Haupt⸗ ausſchuß des Volkstages Bericht in der Angelegenheit der polniſchen Poſt in Danzig. Sämtliche im Hauptausſchuß vertre⸗ tenen Parteien des Volkstages mißbilliaten das Vorgehen —5 e Reaieruna und billiaten das Voragehen des Danziger enats. Zeitungsmeldungen aus Warſchau zufolge wird das poli⸗ tiſche Komitee des Miniſterrats heute abend über die nurch die jünaſten Zwiſchenfälle in Danzig geſchaffene Lage beraten. Ungarn und Kroatien Nach Mitteilungen des in Belgrad erſcheinenden Blattes „Vreme“ wurde in dem Archiv des verhafteten Führers der kroatiſchen Bauernpartei, Stephan Raditſch, ein an⸗ geblich mit der ungariſchen Regierung im Jahre 1923 ob⸗ geſchloſſener Vertrag vorgefunden, in dem Raditſch für die Lostrennung Kroatiens vom jugoſlawiſchen Staate große territoriale Konzeſſionen in der Vojvodima an die un⸗ gariſche Regierung in Ausſicht geſtellt hätte. An zuſtändiger Stelle wird dem Ungariſchen Korreſpondenzbüro erklärt, daß die ungariſche Regierung mit Raditſch, der übrigens in ſeinen Preſſeäußerungen ſtändige Angriffe gegen Ungarn und die ungariſche Regierung ge⸗ richtet und Ungarn gegenüber ſtets einen feindlichen Standpunkt ein⸗ genommen habe, niemals und in keiner Form Verhand⸗ lungen geführt habe, und daß daher Verhandlungen und Ab⸗ machunen zwiſchen der ungariſchen Regierung und dem Führer der kroatiſchen Bauernpartei in keinerlei Richtung zuſtande kommen konnten. Die diesbezüglichen Gerüchte müſſen daher ohne Ausnahme als tendenziöſe Erfindungen betrachtet werden. Der Präſident des Vereins der Erwachenden Ungarn, Dr. Eckhardt, veröffentlicht in einer Korreſpondenz eine Erklärung, in der er das Gerücht, daß die erwachenden Ungarn 1923 mit Raditſch einen Vertrag geſchloſſen hätten, als entſchieden unwahr bezeichnet. Eine aufſehenerregende Entkdeckung (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 8. Jan. Profeſſor Gault von der North Weſtern Univerſität veröffentlicht die Ergebniſſe ſeiner wührend der letzten zwei Jahre gemachten Experimente. Gault glaubt, daß es ihm gelungen iſt, nachzuweiſen, daß Taube fähig ſind, das geſprochene Wort durch Uebermittlung der Laut⸗ bibration auf beſonders ſenſible Teile der Haut zu verſtehen. Gault behauptet, daß Taube, mit denen er Experimente machte, in der Lage ſeien, 20 verſchiedene Sätze zu fühlen und zu identifizie⸗ ren. Die Uebrmittlung des Lautes erfolgt nach der Gaultſchen Me⸗ thode auf mechaniſchem Wege. Der Berliner Finanzſkandal Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt die von der Staatsanwaltſchafk beantragte gerichtliche Vorunterſuchung ſowohl im Falle Barmat als auch im Falle Kutisker eröffnet worden. Bei dem Umfang, den die Angelegenheit angenommen hat, wird der Unter⸗ ſuchungsrichter einen großen Stab von Mitarbeitern erhalten. Der Oberſtaatsanwalt hat beantragt, ſämtl. Haftentlaſſungsbefehle abz u⸗ lehnen. Von unterrichteter Seite wird mitgeteilt, daß die Nach⸗ richten über angebliche Blankokreditangebote Barmats nicht den Tat⸗ ſachen entſprechen. Ebenſo unrichtig iſt es, daß finanzkräftige Freunde Barmats in Berlin eingetroffen ſein ſollen, um den Konzern zu ſtützen bezw. die Kredite abzudecken. Die Barmats haben gegen die richterlichen Haftbefehle Beſchwerde eingelegt. Die ütauiſche Ge⸗ ſandtſchaft in Berlin teilt mit, daß alle Meldungen über angebliche Geſchäftsbeziehungen der litauiſchen Regierung zu Kutisker jeder Grundlage entbehren. Zur Verhaftung Webers Das Tſchechoſlowakiſche Preſſebüro meldet: Bei den Nachforſch⸗ ungen nach dem flüchtigen Hermann Weber hat der Berliner Krimt⸗ nalbeamte Brumme in Baſel feſtgeſtellt, daß Weber ſeinem Sek⸗ retär Dr. Albert Cantrup telegraphierte, er möge ihm mit Geld nachfolgen. Cantrup verſchaffte ſich nach ſeiner Abreiſe aus Baſel in Zürich ein Viſum nach der Tſchechoſlowakei und reiſte nach Prag, wohin ihm Brumme folgte. Cantrup nahm im Hotel„Im⸗ perial“ Aufenthalt, wo er von zwei Geheimpoliziſten verhaftet wucrde. Cantrup hatte bei ſich einen größeren Geldbetrag in Bar und zwei Kreditbriefe auf 15000 Pfund Sterling. Außerdem hatte Cantrup Anweiſungen an Prager Banken und zwar eine aus Amſter⸗ dam über 30 000 Pfund und eine aus Rotterdam über 10 000 Pfund Sterling. Cantrup behauptet, daß das Geld einer engliſchen Geſell⸗ ſchaft gehöre, an der auch Weber beteiligt ſei. Weber und Cantrup werden morgen in das Landesſtrafgericht eingeliefert. Eroͤbeben im Oberrheingebiet Ueber ein heute vormittag wahrgenommenes Erdbeben, deſſen Gebiet wahrſcheinlich imbadiſchen Oberrheingebiet und der Schweiz liegt, liegen uns nachſtehende Drahtmeldungen vor: *Freiburg, 8. Jan. Hier und in ganz Oberbaden, ſowie in der Schweiz wurden heute vormittag von.50 bis.00 Uhr wuchtige Erdſtöße wahrgenommen, die von einem unter⸗ irdiſchen ſchwachen Donner begleitet waren. Die Erd⸗ bewegung war wellenförmig und verlief in ſüdnördlicher Richtung. Sachſchäden ſind nicht verurſacht worden. k heidelberg, 8. Jan.(Eigener Bericht.) Die Sternwarte auf dem Königſtuhl regiſtrierte in der verfloſſenen Nacht ein Fern⸗ beben. Der erſte Einſatz erfolgte um 3 Uhr 45 Min. 35 Sek. die langen Wellen um 3 Uhr 46 Min. 25 Sek., der ſtärkſte Stoß um 3 Uhr 46 Min. 30 Sek. Die Bewegung erloſch um 3 Uhr 50 Min. Die Entfernung beträgt ungefähr 400 Kilometer. Jrankfurt, 8. Jan. Heute früh um.46 Uhr M. E. Z. wurde von den Inſtrumenten der Reinachſchen Erdbebenwarte auf dem Kleinen Feldberg ein Nahbeben verzeichnet, deſſen Mittelpunkt in etwa 150 Kilometer Entfernung gelegen hat. Das Erſchütterungs⸗ geblet liegt wahrſcheinlich im Oberrheintal. Lauſanne, 8. Jan. Ein Erdbeben, das von größerer Hef⸗ tigkeit war, wurde heute früh von.45 bis 4 Uhr im ganzen Kanton Waadt, ſpeziell am Fuße des Jura verſpürt. In einer Ortſchaft verließen die Bewohner fluchtartig die Zimmer. Alle Einwohner des Ortes waren erwacht. Die Mauern der Häuſer weiſen Riſſe auf. Letzte Meldungen Heidelberger Chronik k Heidelberg, 8. Jan. Rektor Fritz Kayſer vom Heidelberger Friedrichsſtift wurde zum Leiter der Karlsruher Diakoniſſenanſtalt ernannt.— Der Straßenbahnſchaffner Kirchenlohr von Leimen geriet am Mittwoch, beim Rangieren am Hauptbahnhof mit einem Fuß unter den Wagen. Der Fuß wurde ihm abgedrückt.— Im benachbarten Nußloch haben die Maſern furchtbar um ſich egriffen, ſo daß die erſten fünf Klaſſen der Volksſchule geſchloſ⸗ 12 n werden mußten. „Waſhington, 7. Jan. Der Vorſchlag des Präſidenten Coo⸗ lidge für den Beitritt Amerikas zu dem Weltgerichtshof ſoll am 14. Januar durch den Senatsausſchuß für auswärtige An⸗ gelegenheiten erörtert werden. Bis jetzt iſt noch nicht entſchieden, ob der Ausſchuß die Frage in öffentlicher Sitzung diskutieren wird. Moskau, 7. Jan. Das Volkskommiſſariat für Acker⸗ bau wandte ſich mit einem Brief an den Ingenieur Flettner. Darin wird darauf hingewieſen, daß die von Flettner erfundenen Wündtürme in der Landwirtſchaft der Sowjetunion eine große Verbreitung finden können. Das Volkskommiſſariat für Acker⸗ bau bittet Flettner um genaue Informationen über ſeine Erfin⸗ dung und garantiert ihm den Schutz der Urheberrechte. Ganz er ſelbſt ſein, darf jeder nur, ſolange er allein iſt: Wer alſo nicht die Einſamkeit liebt, liebt auch nicht die Freiheit, denn nur wenn man allein iſt, iſt man frei. Schopenhauer. Der Menſch hat den Königsvorzug, mit hohem Haupte aufge⸗ richtet weit umherzuſchauen. Herder. *** Eine Betriebsſtörung Von Peter Robinſon(München) Es iſt gerade ſechs Uhr abends, als in dem Straßenbahnwagen Nummer 137, der auf Linie 12 Dienſt tut, auf eimmal ganz wider Erworten der Fahrgäſte ſowohl als auch der beiden Betriebsbeamten die elektriſchen Lampen erlöſchen. Gleichzeitig beginnt die Bewegung des Wagens ſich zu verlangſamen und ſchließlich ganz aufzuhören, — dies aber nicht mehr gegen das Erwarten der beiden Betriebs⸗ beamten und des intelligenteren Teils der Fahrgäſte. Bei den Be⸗ triebsbeamten hat das aber nichts mit der Intelligenz, ſondern mit der beruflichen Erfahrung zu tun. 8 Betriebsſtörung! Der Schaffner begibt ſich zum Wagenführer, um ſich mit ihm über die vermutliche Urſache des Ausbleibens des elektriſchen Stromes zu unterhalten. Unter den Fahrgäſten macht ſich der gleiche Wunſch geltend. Das heißt: nicht etwa auch zum Wagenführer zu gehen, dazu wäre gar nicht genug Platz auf der vorderen Plattform,— nein, auch üher dieſes Thema ſich zu unter⸗ halten.„Kurzſchluß!“ ſagen die meiſten, aber natürlich wiſſen drei Viertel von ihnen nicht genau. was Kurzſchluß eigentlich iſt. Ueh⸗ rigens erwartet jeder, daß im nächſten Augenblick die Beleuchturg wieder aufflammen und der Wagen weiter fahren wird. Das iſt auch wünſchenswert, denn es rehnet grade in wirklich gemeiner Weiſe. Trotzdem— natürlich we Nag üuf 28. ligen Regens wird dieſe Erwartung ni 0 nien enlſchteßt ſeh der Schoffner, duuch den Niegen zu palſchen und Erkundigungen einzuziehen, mittels des Fernſprechers. Mit ſehr vergnügtem Antlitz kommt er zurück. Es wäre aber ein Irrtum, daraus ſchließen zu wollen, daß nun der Betrieb gleich wieder losgehen kann. Selbſtoerſtändlich iſt das Gegenteil der Fall. Der Schaffner verkündet:„Im Elektrizitätswerk iſt was kaputt gegangen. Ipmei Stunden, ſagen ſie, dauerts mindeſtens.“ 0 Die Fahrgäſte verſchwinden einer nach dem anderen. Nur einer bleibt zurück. Zäpernick heißt dieſer Mann. äpernick wendet ſich an den Schaffner.„Es geht aſſo be⸗ 25 meiter? Dann 2 9 9 mir 1 Ja 75 ig Pfennige. Hier hal ie den Fahrſchein. Ich bin e ontfaeſtieaem“ Der Schaffner iſt überraſcht, aber nicht peinlich, denn es handelt ſich ja in keinem Fall um ſein eigenes Geld. Er ſchüttelt den Kopf. „Tut. mir leid, Herr, das giebts nicht. Bei den Betriebsſtörungen findet keine Ritckerſtattung des Fahrgeldes ſtatt.“ Zäpernicks Antlitz rötet ſich wahrſcheinſich. Es iſt zu dunkel im Wagen, als daß es wahrgenommen werden kann, aber aus ſeiwem Ton iſt es zu erraten.„So!“ knurrt. er, aſſo ouf dem Fahrſchein ſteht das. Das geht mich gar nichts an. Den Fahrſchein briege ich doch erſt nach Antritt der Fahrt. Wenn die Straßenbahn Geld nicht wieder herausgeben will, dann hat ſie auf ſolche Mög⸗ lichkeit mich gefälliaſt vor Antritt der Fahrt aufmerkſam zu machen. Dann ſoll ſie doch auf jeden Wagen aufmalen laſſen: Falls infolge von Naturereigniſſen oder menſchlicher Bummelei und Unachtſam⸗ keit,“— man merkt, Zäpernick redet ſich in ſteigende Gereiztheit hinein—„der Betrieb geſtört wird, ſind wir ſo unverſchämt, das gar nicht verdiente Geld zu behalten.“ „Ach was, Herr“, meint der Schaffner,„was auf dem Fahr⸗ ſchein ſteht, gilt!““ „Unſinn!“ kräht Zäpernick.“ Das könnte der Straßenbahn ſo paſſen. Dann könnte ſie ja auch auf den Fahrſchein drucken: der Fahrgaſt hat alle zwei Minuten eine Mark nachzuzahlen. Oder ſonſt eine blöſinnige Forderung. Ausgeſchloſſen, ganz ausgeſchloſſen! Die Eiſenbahn giebt ja auch Geld heraus, wenn die Fahrkarte nicht ausgenutzt werden kann.“ „Wir ſind hier nicht auf der Eiſenbahn!“ erklärt der Schaffner bedeutſam, als wenn er Zäpernick eine ganz neue Datſache mittteile. Und dann wendet er ſich zum Gehen.„Wenn Ihnen was nicht paßt, Herr, können Sie ſich ſa beſchweren. Und Sie können ja auch warten, bis der Wagen wieder fährt“/ „Das werde ich auch!“ ſchreit Zäpernick ihm nach.„Ich werde doch der nichts ſchenken. Und wenns eim Jahr dauert, — ich warte hier is iſt zweifellos eine Uebertreibung. Zäpernick würde ſicher⸗ lich nicht ein ganzes Jahr im Vagen ſitzen bleiben. Aber in der Aufregung läßt man ſich manchmal zu höchſt übertriebenen und nachher verdammt ſchwer zu erfüllenden Verſicherungen hinreißen. Der Schaffner verſchwindet in einer Kneipe, in deren Nähe der Wagen glücklicher Weiſe zum Siüllſtand gekommen iſt. Der Wagen⸗ führer iſt auch da, und nun entſpinnt ſich mit einigen anderen Gäſten und dem Kneipwirt eine gemütliche, leicht humoriſtiſche Un⸗ terhaltung über den hartnäckigen Fahrgaſt da draußen. Das Ver⸗ gnügen an dem Vorfall wird neu aufgefriſcht und erhöht, als um ſieben Uhr ein Junge von der Straße erſcheint, der ein Glas Bier ſowie ein Stück Schweinebraten nobſt Kartoffeln und Kompott holen kommt,— für einen Herrn draußen im Straßenbahnwagen. Der Kneipmirt erklärt nun, der Fährgaſt habe vollkommen recht und ſei em vernünftiger Manm, der ſich nichts gefallen laſſe. eeee ee Fünf Minuten, nachdem das Abendeſſen abgeſchickt worden iſt, erſcheint der Schaffner bei Zäpernick, der gerade im beſten Schmau⸗ ſen iſt, wobei ihm als Beleuchtung eine elektriſche Taſchenlaterne dient,„Sie, Herr, das gibt es nicht“, ſagt der Schaffner.„Mahl⸗ zeiten dürfen im Wagen nicht gehalten werden.“ Wenn der Menſch bei Schweinebraten iſt, neigt er zur Sauft⸗ mut und Milde. Zäpernick ift ſetzt ſanft und milſd.„Dies iſt freilich kein Speiſewagen, da haben Sie recht, erllärt er,„aber haben Sie denn noch nie im Straßenbahnwagen gegeſſen. Ich habe ſchon ſehr oft Schaffner und Wagenführer geſehen, die im Wagen ganze Mahl⸗ zeiten zu ſich genommen haben, an den Endhalteſtellen bei längerem Aufenthalt. Und wenn hier auch keine Endhalteſtelle iſt, der Auf⸗ enthalt iſt lang, ſehr bang.“ Der Schaffner kann ſich dieſen Gründen nicht verſchließen und zieht wieder ab. Um acht Uhr kommt er wieder an.„Sie, Herr, ich hab' noch mal telephoniert,— es dauert mindeſtens noch ne Stunde.“ Zäpernick iſt aber gar nicht böſe. gegen Bös und Grimm in der Hand: eine Flaſche mit Schnaps, eine ausgewachſene Flaſche, von der ſchon ein Drittel geleert iſt. Er zieht den Korken heraus und reibt damit an der Flaſche, was ein fröhlich piepſendes Geräuſch ergibt. Dann nimmt er einen tüchtigen Schluck.„Macht nichts, mein Lieber. Ich dann warten, ich be⸗ finde mich hier ſehr gemütlich. Proſt, mein Lieber!“ 5 Der Schaffner entfernt ſich mit ſtarkem Groll gegen Zäpernick; er ärgert ſich, daß Zäpernick ſo viel Schnaps trinken kann. Dieſe W durchaus zu verſtehen. Um neun Uhr baucht er wieder auf.„Sie, Herr,— noch ne halbe Stundel“ Zäpernick ſchwenkt fröhlich ſeine Schnapsflaſche, in der ſet mehr als die Hälfte fehlt.„Nu wenn ſchonl Proſt, Alterchen! Wollen Sie auch nen Schnaps? Sie können mit mir aus der Flaſche trinken, tommt mir nicht darauf an. Sie wollen nicht? Nanu, Sie ſind doch kein Amerikaner. Schnaps muß ſein Schnaps das Hauptelement. Schnaps iſt der Urſtoff! Paſſen Sie auf; luck—Gluck—Gluck—Gluck! Liebliche, zaubriſche Töne, ſie verſtehet der Mohn und Kalmuck. Hinunter rinnt's die Kehle, erquicket Leib und Seeſe. 8 Der Schaffner ab, ſchwarze Gedanten im Buſen. Aus dem Wagen tönt fröhlicher Geſang, und es ſammelt ſich ſchon einiges neugierige Voll an, denn der Regen hat inzwiſchen gufgehört. Dos flammen endlich die elektriſchen Lampen auf,— die Störung iſt behoben. Der Schaffner und der Wagenführer erſcheinen; j kann's weiter gehen. Zäpernick ſiegt ſang auf der Bank ausgeſtreckt. Die Flaſche iſt zum grüößten Teil geleert. Er ſtarrt aus ſen Augen 8. Lampen on der Wacgendecke an und oröpf: 28 7 — —— nn— — Er hält das beſte Mittel d, * ann SS en 4 er er 21. At Donnerslag, den 8. Jannar 1923 Reue Mannhbeimer Jeitung ÜAbend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 12 Prodͤuktive Fürjorge Am 1. Januar in Kraft getretene Reichsgrundſätze wollen die Zerſplitterung in der öffentlichen Wohlfahrts⸗ pflege in Geſetzgebung und Vollzug beſeitigen. An visher bewährten Grundſätzen ſoll feſtgehalten, im übrigen aber der Rahmen erweitert und dehnbar geſtaltet werden, in dem ſich die Fürſorge je nach den Verhältniſſen vollzieht. Nach⸗ ſtehend geben wir eine Ueberſicht über den weſentlichen In ⸗ halt der neuen Reichsverordnung. Die Schriftleitung. Pflichtaufgabe der Fürſorge ſoll ſein, dem Hilfsbedürftigen den notwendigen Lebensbedarf zu gewähren. Es ſoll nicht einförmig gebulſen, ſondern erſt die Eigenart der Notſtände ergrün⸗ det werden, um die geeigneten Mittel zur Abhilfe zu ſuchen. Die ſchematiſche Hilfe widerſpricht ſomit dieſen Grundſätzen. Das Ziel r Fürſorge iſt, den Hilfsbedürftigen in ſeinem Willen und ſeiner Kraft ſo zu ſtärken, daß er ſich durch eigenes Können, Mühen und Schaffen ſelbſt behaupten, insbeſondere für ſeine untechaltsberechtigte Familie ſelbſt ſorgen kann. Bei der wirtſchaftlichen Notlage, in der ſich das deutſche Volk befindet, iſt der produktive Gedanke der Fürſorge von großer Bedeutung. Die Fürſorgeverordnung ver⸗ pflichtet den Fürſorgeverband nur dann einzugreifen, wenn die Hilfs⸗ bedürftigkeit bereits beſteht. die große volkswirtſchaftliche Bedeutung der vorbeugenden Fürſorge, insbeſondere auf dem Gebiete der Ge⸗ ſundheits⸗ und Arbeitsfürforge, ließ es nützlich erſcheinen, auf dieſe vorbeugenden Maßnahmen ausdrücklich hinzuweiſen, ohne damit an eine Verpflichtung zu binden. Der Hilfsbedürftige ſoll nicht aus Un⸗ kenntnis oder Scheu der Hilfe verluſtig gehen. Die Fürſorge ſoll daher ihr Eingreifen nicht von einem Antrage abhängig machen, ſie ſoll erforderlichenfalls auch von Amts wegen einſetzen. Ein Verzicht der Hilfsbedürftigen auf Hilfe entbindet die Behörde nicht von dieſer Pflicht. Die Reichsbeſtimmungen wiederholen auch die Notwendig⸗ keit. Einrichtungen zu fördern, die den gemeinſamen Intereſſen der Hilfsbedürftigen dienen. Das gilt insbeſondere für die Einrich⸗ tungen, die der Beſchäftigung erwerbsbeſchränkter, oder Erwerbs⸗ ungewohnter dienen. Die Fürſorgegrundſätze ſprechen vom notwendigen Lebens⸗ bedarf, der für den Unterſtützungsbedürftigen ſichergeſtellt werden ſoll. Unter„notwendiger Lebensbedarf“ ſoll nicht lediglich das Zzum Lebensunterhalt Notwendige verſtanden werden, fondern darüber hinaus auch das, was zur Erhaltung der Geſundheit und Arbeitsfähigkeit geboten iſt. Zu der Beſtimmung„notwen⸗ diger Lebensbedarf“ gehört 3. B. bei dec Jugendfürſorge auch die ür den notwendigen Lebensbedarf erforderliche Erziehung und Erwerbsbefähigung. Die Erwerbsbefähigung zumfaßt nicht aur die Befähigung zu ungelernter Arbeit, ſondern in geeigneten Fällen auch die Ausbildung zu einem beſonderen Berufe. Auch bei Taubſtummen, Blinden und Krüppeln iſt die Erwerbsbefähigung in den Aufgabenkreis der Pflichtfürſorge geſtellt worden. Die Er⸗ fahrungen, beſonders in der ſozialen Kriegsbeſchädigtenfürſorge daben ergeben, daß es die wirkſamſte, würdigſte und in ihrem End⸗ ergebnis ſparſamſte Hilfe für die Schwererwerbsbeſchränkten iſt, ihre Kräfte dem Wirtſchaftsleben nutzbar zu machen. Die Fürſorge will das ſelbſtverantwortende Schaffen nicht lähmen. Es ſoll deshalb von jedem Hilfsbedürftigen verlangt wer⸗ den, daß er die ihm noch verbliebene Arbeitskraft zur Beſchaffung des„notwendigen Lebensbedarfs“ einſetzt, bevor die Fürſorge be⸗ ginnt. Beſondere Vorſchriften wollen ihn aber auch dagegen ſchützen, daß er unter Vorausſetzungen und in Formen zur Erwerbsarbeit gedrängt wird, die unwirtſchaftlich und unbillig wären. Dieſe Be⸗ e will insbeſondere verhüten, daß z. B. eine Mutter, die ihre Kinder ziehen kann und will, durch die Fürſorge gezwungen wird, einem Erwerbe nachzugehen und die Fürſorge für die Kinder anderen zu überlaſſen. Bevor die Fürſorge einſetzt, ſoll der Hilfsbedürftige ſeine eigenen Mittel einſetzen. Zu dieſen Mitteln zählt ias⸗ beſondere ein verwertbares Vermögen. Dieſe Verwertung wird aber nicht in einer Art und in einem Umfange verlangt, der unwirtſchaft⸗ lich und unbillig wäre, da er im Augenblick wohl eine Verringecung des Fürſorgeaufwandes, ſpäter aber eine größere und dauernde Laſt zur Folge hätte. Auf die Hingabe von Geld ſoll ſich die Für⸗ ſorge nicht beſchränken. Je nach den Umſtänden ſoll ſie auch in ſach⸗ lichen Leiſtungen und in perſönlicker Hilfe beſtehen. Deshalb kann die Fürſorge auch in offener oder Anſtaltspflege geleiſtet wer⸗ den. Der Hilfsbedürftige ſoll aber gegen eine nicht gebotene ihm unerwünſchte Unterbringung in einer Familie oder in einer Anſtalt angemeſſen geſchützt werden. Die Reichsverſicherung gewährt nicht nur werdenden Müttern und Wöchnerinnen, die ſelbſt verſichert ſind, Wochenhilfe, ſondern auch den Familienangehörigen Verſicherter. Die neuen Fürſorgegrundſätze ſtellen auch die Unterſtützung werden⸗ der Mütter und Wöchnerinnen ſicher, wenn ſie weder verſichert, noch Fomilienmitglieder eines Verſicherten ſind, ſich aber in einer hilfs⸗ bedürftigen Lage befinden. Den neuen Fürſorgegrundſätzen ſind auch Beſtimmungen über die Kleinrentnerfürſorge beigegeben. Sie ſchließen ſich im allgemeinen den bisherigen Grundſätzen über Vorausſetzung, Art und Maß der Unterſtützung an. Vorausſetzung der Kleinrentner⸗ eigenſchaft iſt, daß der Hilfsbedürftige infolge eigener oder fremder Fürſorge ohne die eingetretene Geldentwertung nicht auf die öffent⸗ liche Fürſorge angewieſen wäre. Zu den Perſonen, die ohne die eingetretene Geldentwertung nicht der öffentlichen Fürſorge anheim⸗ gefallen wären, werden auch die Flüchtlinge gezählt, die wäh⸗ rend des Krieges oder nachher ihre Vermögen im Auslande oder einem ehemals deutſchen Gebiete verloren haben, ohne daß ſie dafür ausreichend entſchädigt werden konnten. Die Kleinrentner ſollen da⸗ vor geſchützt werden, daß ſie noch den letzten Reſt des ihnen durch die Geldentwertung genommenen Vermögens angreifen müſſen, che die Fürſorge für ſie einſetzt. Verſtändnis für die volkswirtſchaftliche Bedeutung der Den Kleinrentnern ſind unter beſtimmten Vorausſetzungen die Sozialrentner der Invaliden⸗, Angeſtellten⸗, Knappſchafts⸗ und Unfallverſicherung gleichgeſtellt. Auch für die Kriegsbe⸗ beſchädigten und Hinterbliebenen gelten neue Beſtimmungen. Sie geben im weſentlichen die Grundſätze wieder, die der Reichsaus⸗ ſchuß der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen mit Zuſtim⸗ mung des Reichsarbeitsminiſteriums aufgeſtellt hat. Daneben wird auch der Auffaſſung Ausdruck gegeben, daß die Fürſorge auch Rück⸗ ſicht auf die zu nehmen hat, die der Allgemeinheit ihre Geſundheit geopfert, oder deren Ernährer im Dienſte der Allgemeinheit ge⸗ fallen iſt. Städtiſche Nachrichten Die Fahl der Erwerbsloſen Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts betrug am 30. Dezember v. J. die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffent⸗ licher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 9488(7288 männliche, 2200 wbeibliche). Da am 23. Dezember die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 9136 ſich belief, iſt eine Steigerung um 352 eingetreten. Die am 30. Dezember gemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufs⸗ gruppen wie folgt: Facharbeiter in der Induſtrie(Metall⸗, Maſchinen⸗ Holzinduſtrie uſw.) 1974, Facharbeiter im Baugewerbe 316, Fach⸗ arbeiter im Handwerk 673, Arbeiter im Verkehrsgewerbe 528, Hilfs⸗ arbeiter 3546, Gaſtwirtsgewerbe und Muſiker 350, Angeſtellte im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben 1425, ſonſtige Arbeit⸗ nehmer 676. Gegenüber dem 23. Dezember iſt nur in der Gruppe der Facharbeiter in der Metall⸗, Maſchinen⸗, Holzinduſtrie uſw. ein Rückgang feſtzuſtellen; alle übrigen Gruppen dagegen weiſen eine Erhöhung auf Jagòͤpachtverträge Vom Bund Badiſcher Jäger, Bezirksgrupppe Mann⸗ heim, wird uns geſchrieben: 1. Das Badiſche Geſetz über Jagdpachtverträge vom 18. Dezem⸗ ber 1924 ſcheint nach den mannigfachen Anfragen in ſeiner ganzen Tragweite nicht ermeſſen zu werden, ſelbſt über den Inhalt ſcheinen Unklarheiten zu beſtehen. Das Geſetz lautet „Jagdpachtverträge, die vor dem 1. März 1924 abgeſchloſſen ſind und bei denen der Pachtzins durch den urſprünglichen Ver⸗ trag oder durch nachmalige Vereinbarung nicht in einem feſt be⸗ ſtimmten Betrage nach Goldmark, Rentenmark, Reichsmark oder nach ausländiſcher Währung feſtgeſetzt iſt, können auf 31. Jan. 1925 von beiden Seiten gekündigt werden, falls eine Verein⸗ barung über den Pachtzins nach Goldmark oder Reichsmark für das laufende Pachtjahr und die künftigen Jahre der Pacht⸗ dauer bis zum Kündigungstage nicht erfolgt. Die Kündigung hat bis einſchließlich 8. Januar 1925 zu erfolgen.“ 2. Ueber die Gültigkeit dieſer Beſtimmungen ſind ver⸗ ſchiedentlich Zweifel geäußert worden, die aber nicht als begründet erachtet werden können. Nach Art. 69 des E. G. z. B. G. B. bleiben die landesgeſetzlichen Vorſchriften über Jagd unberührt. Es ſteht alſo in der Macht der Länder auf dem Gebtete des Jagdrechtes beliebige Vorſchriften zu erlaſſen. Landrecht bricht inſoweit Reichsrecht, da letzteres nur ſubſidiär gilt, wenn nämlich das Landrecht keine ab⸗ weichenden Beſtimmungen enthält. Die Vorſchriften des B. G. B. über Kündigung des Pachtrerhältniſſes(§ 595 ff.) können alſo durch Landrecht erſetzt werden und ſind auch durch das angeführte Geſetz geändert worden. Auch der Einwand, daß die Pachtſchutzordnung eine Reichsverordnung ſei und inſofern nachträglich dem Landrecht die Befugnis zur Geſetzgebung entzogen habe, iſt nicht ſtichhaltig, da die P. Sch. O. nicht ohne weiteres für Jagd gilt, ſondern nur dann, wenn ſie durch landrechtliche Beſtimmungen auf dieſe ausgedehnt worden iſt. Es iſt mithin auch von der P. Sch. O. die landesrechtliche Regelung vorbehalten. Die Neuregelung der Kündigungsfriſt durch Landesgeſetz kann umſo weniger in Frage geſtellt werden, als die P. Sch. O. von Kündigungsfriften überhaupt nicht handelt. 3. Was den Inhalt des neuen Geſetzes betrifft, ſo ſei beſon⸗ ders darauf hingewieſen, daß alle Jagdrvachtverträge, bezüglich deren nicht für die ganze Dauer des Jagdpachtvertrags der Pachtzins in Gold⸗, Reichs⸗ oder Rentenmark uſw. feſtgeſetzt iſt, bis 8. Januar einſchließlich von beiden Seiten auf 31. Januar 1925 gekündigt wer⸗ den können. Iſt alſo von einem Pächter nur für das laufende Pacht⸗ jahr oder für das laufende und folgende, nicht aber für die ganze Pachtdauer, eine Vereinbarung zuſtande gekommen, ſo kann der Pachtvertrag von beiden Teilen gekündigt werden. 5 4. Die Frage, welche von beiden Parteien die Einigungsverhand⸗ lungen über die Umſtellung des Jagdpachtzinſes in Reichsmark einzu⸗ leiten hat, beantwortet ſich aus der Faſſung des Geſetzes dahin, daß dies Sache des Pächters iſt. Der Nachſatz in dem Geſetz begründet eine Ausnahme, die derjenige zu beweiſen hat, der ſich auf ſie beruft. Mittelbar kommt alſo in der Faſſung zum Ausdruck, daß der Pächter ſich vor der Kündigung nur dadurch ſchützen kann, daß er die vorge ſehene Ausnahme für ſich erwirkt hat. 5. Der Regierungsentwurf ſah die Milderung vor, daß der Jagd⸗ pächter der Kündigung durch Angebot des letzten Friedens⸗Pacht⸗ zinſes entgehen konnte. Der Landtag hat dieſe Beſtimmung ge⸗ ſtrichen und damit in das Geſetz, namentlich gegenüber langjährig geſchonten Hochwild⸗ und Rehrevierbeſitzern, eine Härte und Un⸗ gerechtigkeit hineingetragen, wie ſie nur den Expropriationsbeſtim⸗ mungen der verhaßten dritten Steuernotverordnung vorbehalten ge⸗ blieben iſt. Es iſt jedoch von der Einſicht der Verpächter und ihrem Jaad zu er⸗ zEs fährt ſich ſo gemütlich Auf der Pferdebahn. Das eine Pferd, das zieht nicht, Das andre, das iſt lahm.“ Das Lied iſt jedenfalls eine Jugenderinnerung Zäper de. Auf den gegenwärtigen Fall trifft es aber nicht zu, denn Zäpernick befindet ſich ſa in der Elektriſchen. Wenn die Pferdebahn noch ginge, hätte dieſe ganze Störung nicht eintreten können und auch das nicht, was ſich 15 begibt. Der Schaffner grinſt, der Wagenführer grinſt auch. Beide chreiten auf Zäpernick zu.„Sie, jetzt müſſen Sie raus aus dem Wagen!“ ſagt der Schaffner.„Betrumfene ſind von der Fahrt ausgeſchloſſen. Und Sie ſind ſogar beſoffen. ſah 5 dann wird Zäpernick hinausgeſchmiſſen, und der Wagen ihrt los. Runſt und wißenſchaſt Neuerwerbungen des Germaniſchen Muſeums. Ber⸗ maniſche Nationalmuſeum in Nürnberg hat in letzter 8 75 ſete Sammlung von Bildwerken un eine Reihe erleſener Stücke be⸗ reichern können. An erſter Stelle unter dieſen Erwerbungen ſteht ein Werk des großen Bildſchnitzers von Würzburg, des Tilmann Riemenſchneide rDie Lindenholzfigur, die aus Privatbeſitz in Heuchelheim bei Schlüſſelfeld in Oberfranken erworben wurde, zeigte eine rohe Uebermalung des 19. Jahrhunderts. Als dieſe ent⸗ fernt wurde, kam eine diskretere Farbengebung des Schnitzwerkes eiwa vom Ende des 16. Jahrhunderts zum Vorſchein. die heilige Frau iſt eine typiſche Bürgerfrau der Spätgotik in ihrer kleidſamen Haubentracht, in ihrer ſentimentalen Haltung. Etwa um 1504/05 muß das Werk in die Entwicklung Riemenſchneiders eingegliedert we eon. Aus der erſt neuerdings künſtleriſch und wiſſenſchaftlich be⸗ achteten Schnitzkunſt des deutſchen Hochbarocks erwarb das Ger⸗ maniſche Muſelun eine Reihe von Figuren aus der Kirche von St. Georg in Augsburg. Die monumentalen, ausdrucksgewaltigen Ge⸗ ſtalten ſind Arbeiten des Bildhauers Ehrgott Bernhard Bendel für den man in letzter Zeit eine ganze Anzahl von pathetiſchen, fein ausgeführten Werken jener Gegend in Anſpruch nehmen konnte. — die Frühgotik führen zwei vom Nürnberger Muſeum erworbene 0 adonnenfiguren zurück. Die eine iſt ein Sandſteinwerk aus Strau⸗ aans. um 1280. die andere eineJ Maria aus Graß bei Regensburg, 1350 entſtanden. Zwei hervorragende Bildwerke der Altnürn⸗ gorger Kunſt konnten der Sammlung einverleibt werden. Von der der Kreuzwegſtationen vor dem Kirchhof von St. Johannes: Chriſtus und die drei ſchaffenden Jünger. Die Figuren werden um 1510 datiert. Von der Nürnberger Mohren⸗Apotheke ſtammt die Sand⸗ ſtein⸗Madonna, eine der lieblichen Schöpfungen der Frühzeit des 15. Jahrhunderts Hoch am Hauſe angebracht, blieb ſie faſt unbe⸗ achtet, bis vor einiger Zeit das eiſerne Szepter der Maria herunter⸗ fiel und mehrere Paſſanten verletzte. Als man jetzt das Werk im Muſeum in Sicherheit brachte, erwies ſich die Erhaltung als unbe⸗ dingt nötig da wenige Werke der Nürnberger Kunſt von gotiſcher Anmut ſo lieblich beſeelt ſind, wie dieſes Madonnenbild. Je Verſchwinden der alten ſeltenen Bücher. Die franzöſiſche Zeitung„Le Temps“ veröffentlicht kürzlich einen Artikel von einem Pariſer Buchhändler, der ſich mit dem Antiquariats⸗ und Auktions⸗ markt befaßt, und worin er feſtſtellt, daß immer ſeltener große Bibliotheken auf den Markt kommen und man ſchon den Tag nahen ſieht, wo die Verſteigerung einer Bibliothek ein großes Ereignis bilden wird.„Dieſe Tatſache“, ſagt er nach dem „Buchhändler Börſenblatt“,„die alle kennen, die beim Buchhändler verkehren, iſt charakteriſtiſch für unſere Zeit und verdient feſtge⸗ halten zu werden. Während des Krieges, als ſich zuerſt ein Man⸗ gel an Büchern bemerkbar machte, war es nicht ſchwer, Gründe dafür zu finden: die Abweſenheit der Beſitzer von Bibliotheken, die die Unmöglichkeit, umzuziehen, waren Gründe genug, das Ver⸗ ſchwinden der ſchönen Bücher oder der Bücher überhaupt zu er⸗ klären. Später, als reiche Ausländer as Land überſchwemm⸗ alle Vorzugsausgaben rieſige Erfolge: Ausgaben iuf Ching oder Japan mit keinem anderen Vorzug, als ihrem Papier und hohem Preis. Dieſe Leidenſchaft ſcheint etwas nachgelaſſen zu haben, aber der Mangel an alten und ſeltenen Büchern wird immer größer. Auch heute zieht man nicht häufiger um, als während des Krieges, und niemand hat daher das Bedürfnis ſich alter Bücher zu entledi⸗ gen, außerdem iſt das Buch ein Spekulationsobjekt geworden, genau wie Kunſtwerke. Zu den beſtehenden Urſachen des Büchermangels iſt eine neue gekommen. Es gibt nämlich gewiſſe Amerikaner, die beſonders alte in Kalbleder gebundene Bücher ſuchen, um ſie als Zimmerſchmuck zu verwenden. Doch behalten ſie nur die Einbanddecken und verwenden ſie als Attrappen oder laſſen allerhand Schachteln daraus anfertigen. So uner⸗ wartet und ſchmerzlich die Verwendung unſerer alten Autoren iſt, ſo muß man ſich doch langſam daran gewöhnen, daß alte Ausgaben immer ſeltener und daß in einem halben Jahrhundert vielleicht ge⸗ Clara⸗Kirche in Nürnberg ſtammen die Figu i kkrbeiden aus der Schule des Adam e dene Se gangener Nacht auf 1,9 Grad zurückzugehen. Unſicherheit der Geſchäfte, die Ungewißheit des Preiſes und endlich warten. daß ſie ſich im Intereſſe der Erhaltung des Wildſtandes über⸗ ſpannten Forderungen enthalten. Andererſeits iſt aber den betrof⸗ fenen Jaadpächtern zu raten, den Verpächtern Angebote zu machen. die im allgemeinen nicht weſentlich hinter der Friedenspacht zurück⸗ bleiben, ſofern nicht beſondere Verhältniſſe eine Ausnahme recht⸗ fertigen. 4 * Abgekühlte Temperatur. Während geſtern früh da⸗ Queck⸗ ſilber unter den Gefrierpunkt geſungen war, war geſtern in der Mittagszeit 4,3 Grad Wärme abgeleſen worden. In den Abend⸗ ſtunden betrug die Temperatur noch 3,2 Grad, um dann in ver⸗ Heute früh wurden 2,0 Grad Wärme feſtgeſtellt. Windrichtung iſt Südoſt. Das Barometer iſt ſeit geſtern um einige Millimeter geſtiegen und ſteht genau 9 Millindeter über normal. Am Paradeplatz herrſchte in vergangener Nacht ein Tiefſtand von 0 Grad. Wetterſachver⸗ ſtändige prophezeien eine unbedingt gute Witterung: klar und kalt. 3 Die Mannheimer Inderziffer. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamtes hat ſich die Mannheimer Indexziffer nicht ge⸗ ändert. Dieſe beträgt nach den Preiſen vom 7. Januar gleichfalls 123,8(1913/14 gleich 100) wie am 30. Dezember 1924. * Die Lage des kaufmänniſchen Stellenmarktes iſt gegen den Vormonat faſt in allen Teilen des Reiches unverändert geblieben. Der gemeinnützioen Stellenvermiktlung des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten. Geſchäftsſtelle Mannheim wird jedoch berichtet, daß in Berlin in der Metallinduſtrie, namentlich in der Automobil⸗ branche. eine leichte Beſſerung zu beobachten ſei und in Leipzig das Exvortaeſchäft ſich etwas gehoben habe: in Hambura ſeien von einigen Großbanken die ausgeſprochenen Kündiaungen zurückgenom⸗ men. des weiteren in Nürnbera von Induſtriebetrieben. Nach dem Berichte des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten werden in allen Großſtädten füngere Kontorkräfte beiderlei Geſchlechts geſucht, beſonders ſolche mit ſehr auter Fertiakeit in der Stenographie und auf der Schreibmaſchine. In Eſſen und Leipzia werden auch ſprach⸗ kundige Kontorkräfte verlangt. Außerdem werden noch immer Ver⸗ käufer aus der Textil⸗ vor allem aus der Manufakturwarenbranche in allen Teilen des Reiches geſucht. Auch Verkäufer der Lebens⸗ mittelbranche werden zum Teil lebhaft nachgefraat. z. B. in Berlin, Hambura. Hannover. Leipzia(in dieſer Stadt auch Eiſenverkäufer) und München. Reiſende., namentlich ſolche, die bereit ſind, gegen Proviſion auf die verkauften Waren tätig zu ſein, werden nach wie vor in aroßer Anzahl und überall verlanat. Freibank. Wie uns das Städ. Nachrichtenamt berichtet, wur⸗ den auf der Mannheimer Freibank im Monat November 2 545 Kilo Fleiſch verkauft(1 Farren, 8 Kühe, 2 Rinder, 1 Kalb, 1 Schaf und 53½ Schweine). Die Verbraucherpreiſe— für ſe 1 Pfund— waren folgende: Farrenfleiſch 50 Pfennig, Rindfleiſch 60 Pfennig, Kuhfleiſch 25 bis 45 Pfennig, Kalbfleiſch 35 Pfennig, Schweinefleiſch 60 bis 65 Pfennig, Hammelfleiſch 50 Pfennig und gekochtes Fleiſch 25 Pfennig. *Gegen Schmutz und Schund im Film. Auf Antrag des bad. Miniſteriums des Innern hat die Filmoberprüfſtelle in Berlin die Entfernung einzelner Teile des Films„Der Raub der Dollar⸗ prinzeſſin“(hergeſtellt von der Union⸗Film Co. m. b..) ver⸗ boten, weil in dieſen Teilen eine Verletzung des religiöſen Empfin⸗ dens erblickt werden muß. * Der Streik der Zimmerleute beim Neckarkanalbau. Wie uns auf unſere Erkundigung mitgeteilt wird, ſind die Zimmerleute Kraftwerk bei Schwabenheim in den Ausſtand getreten. Die übrigen Arbeiter arbeiten weiter. Da der Bau ſo ziemlich fertig iſt, entſteht durch den Ausſtand der Zimmerleute keinerlei Schaden und auch keinerlei Verzögerung. Die Urſache des Ausſtandes bildet die Zurückziehung einer Zulage, die ſzt. unter dem Druck der Verhältniſſe bewilligt wurde, die aber am 1. Januar 1925 wieder rückgängig gemacht werden mußte. * Juſammenſtoß. Am geſtrigen Mittwoch nachmittag ſtieß ein 27 Jahre alter Kraftwagenführer aus Neuſcheid mit ſeinem Laſt⸗ kraftwagen auf den Planken bei P 1 und 2, als er die Straße kreuzen wollte, mit einem Straßenbahnzug der..G. zu⸗ ſammen. Der Motorwagen des Straßenbahnzuges und auch der Laſtkraftwagen wurden leicht beſchädigt. Perſonen wurden dabei nicht verletzt. Tobſuchtsanfall. Heute früh 12.15 Uhr erlitt ein verheirateter Elektrotechniker von hier in einer Wirtſchaft in der Breiten⸗ ſtraße einen Tobſuchtsanfall. Mit dem Sanitätsauto wurde er nach dem allgemeinen Krankenhaus überführt. *Ttunkenheit. Am geſtrigen Nachmittag fiel ein verheirateter 36 Jahre alter Schloſſer, wohnhaft in Neckarau in ſinnlos be⸗ trunkenem Zuſtande auf dem Marktplatz 6 1 hier zu Boden und zog ſich am Hinterkopf eine erhebliche Verletzung zu. Auch er mußte mittelſt Sanitätsauto in das Krankenhaus überführt werden. * Jundunterſchlagung. Am 2. Januar wurde im neuen Krankenhauſe eine ſchwarzlederne Brieftaſche mit 51., einem Perſonalausweis und einem Lotterielos verloren. Diebſtahl im d⸗Jug. Am 5. Januar wurde einem Reiſenden im Schnellzuge Nr. 164 von KölnMannheim Hauptbahnhof eine Brieftaſche aus rotem Leder mit 4 bis 5 Fächern mit 1300 Rentenmark, 1000 däniſche Kronen, 40 holländiſche Gulden, verſchie⸗ dene Briefe und ein Reiſepaß entwendet. Diebſtahlschronik. Entwendet wurden: In der Nacht zum 30. Dez. 24 aus einem Neubau in Neckarau zwei Bund Latten von 1,60 und 3,50 Meter Länge und ein Balken, 4,50 Meter lang und 15 Ztm. Durchmeſſer. Am 31. Dez. in Sandhofen ein Hund, brauner Dobermann, mit weißen Füßen. In der Nacht zum 3. Jan. ebenfalls in Sandhofen eine Adlerſchreibmaſchine, ge⸗ braucht aber gut erhalten, 8 Kiſten je 10 Stück Muſter zigarren, zwei braune getragene Bürokutten u. a. m. Am 3. Jan. in einem Kaffeegeſchäft in H 1 ein in Papier verpackter Damenmantel mit hellbraunem Pelzkragen. Am 4. Jan. zwiſchen halb 9 und halb 11 Uhr abends aus einem hieſigen Tanzinſtitut ein Mantel, Brille und Handſchuhe, ein neuer Gabardinmantel, eine große ſchwarze Hornbrille und ein Paar graue Wildlederhandſchuhe. * Raubverſuch. Am 4. Januar, früh.15 Uhr wurde auf dem Hohwieſenweg hinter der Uhlandſchule ein Kranenführer von drei Unbekannten angehalten und ihm Geld und Zigaretten abverlangt, worauf ihm mit einem Prügel auf den Kopf ge⸗ ſchlagen wurde, daß er zu Boden fiel. Auf die Hilferufe gingen die Täter flüchtig. Dieſe werden wie folgt beſchrieben: 1. Täter: etwa 23 Jahre alt, 1,65 bis 1,70 Meter groß, ſtarker Schnurrbart, trug dunklen Mantel, blaue Schiffermütze und ſpricht Mannheimer Mundart. 2. Täter: 25 bis 27 Jahre alt, mittelgroß, ſchlank, bartlos, trug Gummimantel, war ohne Kopfbedeckung und ſpricht Mann⸗ heimer Mundart. Der 3. Täter kann nicht beſchrieben werden. * Jeſigenommen wurden 37 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 4 Perſonen wegen Bettels und 3 Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebenswandels. Marktbeeicht Der heutige Markttag war im großen und ganzen gut beſchickt. ten, wurden ſchöne Ausgaben immer ſeltener. Zur ſelben Zeit hatten] Beſonders ſtark angefahren war das geſamte Wintergemüſe und unter ihm beſonders feſter und ſchöner Blumen⸗ und Roſen⸗ kohl. Rot⸗ und Weißkraut bielten ſich die Bage wobei letzteres beſonders hervorſtach. Reichlich waren die verſchiedenſten Fiſcharten vom Hecht und Karpfen ab bis herunter zum Back⸗ fiſch vertreten. Eier und Butter waren genü⸗end vorhenden Kartoffelzufuhr gering, jedoch der Nachfrege nach gerũeend Außerdem ſah man Qualitätsbeſchickung in Obſt vor ollem in prima Aepfeln. Auch Südfrüchte waren in Fülle zu bemerken. Von Blumen ſtachen hervor Mimoſen und Treibhausflied r. Von Geflügel waren Gänſe und Hühner überwiegend. Der Beſuch und die Kaufluſt waren mäßig. Ihre Stuhlverſtopfung müſſen Sie ſchnellſtens beſeitigen, bevor die unausbleiblichen Folgen eintreten. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 2 Herber⸗ möhnliche Klaſſikerausgaben einen ziemlich: hohen Wert beſitzen werden. 5 1 93 st. 7 Kerne zu kaufen, die unſchädlich, aber von prompter Wirkung ſind. Verlangen Sie nur Herbex. beim Neckarkanalbau Wieblingen und dem Schleuſen⸗ und 4. Seife. Nr. 12 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgabe] 79 5 Donnersiag. den 8. Januar 1925 Das Preisprüfungsamt teilt uns folgende Preiſe mit: Kartoffel.—5,0, Spinat 20—25, Wirſing 10—15, Weißkraut—10, Rotkraut 14—15, Meerrettig 40—90, Blumenkohl 30—1,50, Gelb⸗ rüben 10, Roſenkohl 45—65, Schwarzwurzel 45—55, Roterüben 10—12, Endivien—30, Feldſalat 60—80, Zwiebel 15—16, Tomaten 90—.—, Eier 14—25, Süßrahmbutter.40—.60, Landbutter.—, Trauben.20, Zitronen—10, Orangen—15. Birnen 10—30, Aepfel 10—30, Kabeljau 60, Schellfiſch 40—50, Stockfiſch 40, Gold⸗ barſch 40, Schleien.80, Hecht.50—.60, Karpfen.70—1 80, Bar⸗ ben 80—.20, Backfiſche 50—60, Geflügel lebend: Hahn.50—.—. Hühner.80—.50, Gänſe.50—.—, geſchlachtet: Hahn.—.—, Hühner.80—.—, Gänſe 7—12.—, Reh(Ragcut) 80, Braten.80 bis.50, Haſen(Ragout].20, Braten.80. veranſtaltungen 3 Der Meiſterboxer im Nibelungenſaal. Bei der letzten Wie⸗ derholung des dreiaktigen Schwanks„Der Meiſterboxer“, die am kommenden Sonntag im Nibelungenſaal vom Enſemble des Heidelberger Stadttheaters zur Durchführung gelangt wird das Roſengartenorcheſter unter Leitung von Kapellmeiſter Becker mit⸗ wirken und angeeigneter Stelle einige dem Charakter des heiteren Abends entſprechende Vortragsnummern zu Gehör bringen.(Näyh. ſiehe Anzeige.) Der Geſangverein„Sängerhalle“ E. B. beging am 1. Januar ds. Is. im ffriedrichspark ſeine Weihnachtsfeier. Die Aktivität brachte unter der Stabführunga von Chordirektor Franz Beierle „Stille Nacht“.„Ständchen“„Badnerland und Vaterland“ in ge⸗ wohnter fein abgetönter Weiſe zum Vortrag. Xylophon⸗Virtuos Hörner, von Fritz Fahſold am Flügel bealeitet. fand reichen Beifall. Hans Baumeiſter ſana zhei ſehr anſprechende Tenor⸗ ſoli. Hilde Gauger und Joſef Pa ul ernteten mit ihren Duetten ſtürmiſchen Beifall. Seniorbaſſiſt Louis Blochmann ſana in ge⸗ wohnter meiſterhafter Weiſe zwei herrliche Baßlieder. Hans Kraft gab alsdann Perlen ſeines reichen humoriſtiſchen Schatzes zum Beſten. Ebenſo wurde das humoriſtiſche Terzett, die drei Gebrüder Dick von der Reaimentsmuſik(Hotter ſen. und jr. und Godfroy) ſehr beifällia aufaenommen. Alsdann erfolate die Ehrung langjähriger verdienter Mitalieder. Es erbielten das Ehrendiplom: Für 50fjäh⸗ rige treue Mitaliedſchaft Jak. Koch: für 25fährige treue Mit⸗ aliedſchaft Ga. Schäfer. Anton Fränkle. K. Keſſelheim. Ant. Schlupp, Karl Fiſcher Ludw. Wohlfahrt und Joh. Zettler. Die goldene Sän⸗ gernadel für 15jährige aktive Mitaliedſchaft Reinh. Mangold. Auch Chormeiſter Franz Beierle wurde für ſeine aroßen Verdienſte mit einem nambaften Geſchenk erfreut. Mit einem Tänzchen fand die harmoniſch verlaufene Weihnachtsfeier ihr Ende. 3 Die Sanitätshauptkolonne Mannheim hielt dieſer Tage im Saale der Bäckerinnung im Kreiſe ihrer Angehörigen, Freunde und Gönner die Weihnachtsfeier ab. Zur Mitwirkung hatte ſich das Mandolinenquartett„Rheingold“ E. V. Mannheim(muſi⸗ kaliſcher Leiter Herr Emil Safferling) zur Verfügung geſtellt, das etliche Konzert⸗ und Unterhaltungsſtücke ſehr ſchwungvoll zum Vortrag brachte. Großen Beifall ernteten die Damen Baſſauer, Haſel und Reuter vom hieſigen National⸗Theater⸗Ballett mit ihren graziöſen Tänzen. Die Herren Fegbeutel, Kämmerer und Solton, die als Humoriſten und Jongleurkünſtler ſtarken Beifall ernteten, ſtellten den heiteren Teil des Programms. Auch Herr E. Nullmeyer jr. fand mit ſeinem Kylophon⸗Vortrag dankbare Zuhörer. Der langjährige Kolonnenarzt, Medizinalrat Dr. Wegerle, der anſtelle des durch Krankheit am Erſcheinen verhinderten Oberamtmann Eckhard die Begrüßungsanſprache hielt, wies in kurzen Worten auf die Entwicklung und Bedeutung der Sanitätskolonne hin. Die Dankesworte, die dem ſtellver⸗ tretenden Kolonnenführer Ohl und den geſamten aktiven Mitglie⸗ dern gewidmet wurden, die ſich Tag und Nacht in ſelbſtloſer Weiſe zur Verfügung ſtellen, klangen in einem Toaſt auf das fernere Gedeihen der Kolonne aus. Hierauf erfolgte die Ehrung der Mit⸗ lieder. Es erhielten 6 Mitglieder für 9jährige, 13 Mitglieder für 15jährige und 6 Mitglieder für 25jährige vorwurfsfreie Dienſt⸗ zeit eine vom Landesverband des Roten Kreuzes in Karlsruhe ausgeſtelltes Diplom. Herr Fallmann, der im Namen der Geehrten dankte, wies darauf hin, daß alle beſtrebt ſind, dem guten Beiſpiele der älteren Kameraden zu folgen, ſtets gegen jedermann hilfsbereit zu ſein und daß die Kolonne politiſch neutral dem Grundſatz des Genfer Abkommens vom Roten Kreuz diene. „Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut!“ das iſt die Parole ſtets geweſen und ſoll ſie immer bleiben. Spontaner Beifall dankte dem Redner. Ein gemütliches Tänzchen ſchloß die harmoniſch ver⸗ laufene Feier. Der„Benzſche Männerchor E. B. Mannheim“ hielt am erſten Weihnachtsfeiertaa im Saale der„Liedertafel“ ſeine diesjährige Weihnachtsfeier ab. Die Veranſtaltung hbatte einen guten Beſuch aufzuweiſen. Die Anweſenden kamen voll und ganz auf ihre Rechnung, denn der unter der Leitung des Hauptlehrers Ludwia Malſch. Mannheim ſtehende Vereinschor brachte einige Cböre, unter denen ſpeziell das„Heilige Nacht“.„Das Schifferſtändchen“ und„Gruß ans Ober⸗Inntal“ hervorzuheben ſind, ſehr aut zum Vor⸗ traa. Auch die Vorträge von„O gönne mir den Frühlinastraum“ und„O wie herbe iſt das Scheiden“ ſind als aute zu bezeichnen, woraus zu entnehmen war, daß der Verein auf einem hohen Niveau ſtoht, wie noch nie zupor. Als Soliſten wirkten mit Fräulein Emmy Mundinger(Sopran) und Herr Gottlieb Knauf(Bariton). Beider Leiſtungen ſind als aute zu bezeichnen. Der Humoriſt des Abends. Herr Emil Voat⸗Ludwiashafen, amüſierte durch ſeine ausgezeichneten Vorträge. Die von Mitaliedern des Vereins auf⸗ geführten beiden Theaterſtücke ernteten den wohlverdienten reichen Beifall. Wo bleibt die Entſchädigung der Auslandsdeulſchen? Eines der trauriaſten Kapiteln der Nachkrieagszeit iſt die Behandluna der hunderttauſend deutſchen Volksgenoſſen die durch den Krieg im Aus⸗ lande alles verloren haben. Unſäalich aroß iſt die wirtſchaftliche Notlaage dieſer ehemaligen Pioniere des Deutſchtums im Aus⸗ lande. Nicht weniger aroß in die Entrüſtung über die ſtiefmütter⸗ liche Behandluna, die ſie bei Geltendmachuna ihres verbrieften Rech⸗ tes auf Entſchädiaungen erdulden müſſen. Alle politiſchen Parteien ſind ſich nunmehr darüber einia. daß dieſen Aermſten unter den Krieasopfern endlich geholfen werden muß. wo doch das Reich Mil⸗ liarden Goldmark aus der Liquidation deutſchen Privateigentums im Auslande autgeſchrieben bekam. Dr. ſur. E. Bauknecht⸗Heidel⸗ berg. hat es übernommen. in einer am Montaa. den 12. Januar, abends 8 Uhr im Alten Rathaus. Mannheim, ſtattfindenden General⸗ verſammlung der„Freien Vereiniaung der Auslandsdeutſchen Mann⸗ heim“ die Frage neuer Bluff oder effektive Entſchä⸗ diauna“ in einem Referat zu behandeln. Sämtliche Geſchädigten werden hierzu eingeladen. Streiks in der Lanòwirtſchaft Von Dr. C. Scheuck(Karlsruhe) Was man früher in der Landwirtſchaft gar nicht für möglich gehalten hätte, was tatſächlich auch nie vorkam, größere gemein⸗ ſame, plonmäßige Arbeitsniederlegung, das haben wir ſeit der Revolution leider auch in dieſem Wirtſchaftszweig zu verzeichnen. Ja, nach einer intereſſanten Zuſammenſtellung des ſtatiſtiſchen Reichs⸗ amts müſſen wir ſogar eine ſehr ſtarke Streikſteigerung in der Landwirtſchaft in den letzten Jahren feſtſtellen. Nachfolgende Tabelle möge dies illuſtrieren: Streifs bezw. Beſtreikte Verlorene Jahr Ausſperrung. Betriebe Streitende Arbeitstage 1919 163 932 22.253 115,951 1920 366 3220 33,505 227.168 1921 302² 1876 36.770 353,809 1922 331 2853 56,228 468 207 1923 70 2526 123,540 1521,587 Urſachen des Streiks Erfolg v. Standpunkt d. Arbeiters Lohn Arbeitszeit Sonſtiges voll teilweiſe kein 1919 122 13 49 22 99 42 1920 315 22 148 69 162 135 1921 212 7 140 28 120 154 1922 285 4 61 24 132 175 1923 47 7 28 1¹ 23 36 Gegenüber dem Jahr 1922 ſehen wir allein 1923 faſt eine Ver⸗ dreifachung der Zahl der verlorenen Arbeitstage. Zu den angegebenen Zahlen der Streikenden kommen noch ins⸗ geſamt 22 333 gezwungen Feiernde hinzu mit 306 665 verlorenen 2 Arbeitstagen, wodurch ſich die Geſamtzahl der wertloſen Arbeitstage auf 1 828 252 erhöht. Was das aber für die Landwirtſchaft und da⸗ durch wieder für die Ernährung des ganzen Volkes bedeutet, kann nur der richtig bemeſſen, der weiß, daß ein verlorener Arbeitstag in der Landwirtſchaft oft gar nicht mehr einzuholen iſt. Was mag wohl in dieſen verlorenen 1 828 252 Arbeitstagen im Jahre 1923 allein an Lebensmitteln verdorben, wieviel weniger produziert worden ſein? Und das zu einer Zeit, wo Deutſchland ſoviel, als nur irgend möglich, aus ſeinem Grund und Boden herausholen ſollte, um die Einfuhr möglichſt nieder und dadurch wieder die Stabiliſierung ſeiner Währung halten zu können. Von Ausſperrungen wurde in der Landwirtſchaft nur ſehr wenig und ſehr ſelten Gebrauch gemacht; nach der Statiſtik wandte der Arbeitgeber dieſes Kampfmittel nur in 48 Betrieben an, wodurch 9 397 Arbeitstage verloren gingen. In Baden wurde während dieſer ganzen ſtatiſtiſch erfaßten Zeit überhaupt nicht oder nur in ſolch beſchränktem Maße geſtreikt, daß es gar nicht in Betracht kommt. Durch verſtändnisvolles, ſo⸗ fortiges Eingreifen und Zuſammenarbeiten der Betriebsleitungen und der beiderſeitigen Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerorganiſationen wurden die Unſtimmigkeiten in kürzeſter Zeit beſeitigt. Man darf es ruhig ausſprechen, daß zu dieſen erfreulichen Tatſachen das Be⸗ ſtehen der Organiſationen und eines Tarifvertrages viel beigetragen hat. Umſo erfreulicher iſt es auch, daß auch für das Jahr 1925 dieſe ſtreikverhindernden Momente vorhanden ſein werden. Ein gegen⸗ ſeitiges Sich Kennen⸗ und Verſtehenlernen iſt immer noch das beſte Mittel, derartige Wirtſchoftskämpfe entweder ganz unnötig zu machen oder doch auf ein Mindeſtmaß herabzudrücken. Möge dies Baden auch im Jahre 1925 beſchieden ſein! *Blumen im Januar. Die ungewöhnlich milde Temperatur hatte zur Folge, daß ſich das Leben in der Natur mächtig regte. So war ſowohl in der Rheinebene als auch im Schwarzwald ein früh⸗ zeitiges Erwachen der Pflanzenwelt feſtzuſtellen. Nun wird uns aus Lörrach gemeldet, daß dort in verſchiedenen Gärten ſchon die erſten Frühlingsblumen, Veilchen, Primeln und Stiefmüt⸗ terchen in allen Farbenarten blühen. Die Erdbeerpflanzen haben friſche grüne Blättchen. Die Krautpflanzen(Wirſing, Weiß⸗ kraut, Zuckerhut uſw.), welche im Spätherbſte verpflanzt wurden, ſtehen ſehr gut, desgleichen auch der Winterſalat(Eiskopf) und der Römiſch Kohl(Mangold). * Anfallverhütungspropaganda durch das Bild richtet die deutſche Zentralſtelle für Unfallverhütung ein. Zu dieſem Zwecke iſt bereits vor einigen Monaten eine beſondere Unfallverhütungs⸗ G. m. b. H. ins Leben gerufen worden. Sie hat die Aufgabe, fortlaufend gute Unfallbilder, von Künſtlerhand geſchaffen, her⸗ ſtellen zu laſſen und planmäßig zu verbreiten. Die erſten dieſer Bilder ſind inzwiſchen erſchienen. Bei dem einen handelt es ſich um ein allgemeines Bildplakat, das auf die noch immer allzu große Zahl der Unfälle hinweiſt und jeden im Vetrieb Stehenden mahnt, zur Verhütung und Verringerung des Unfalls das Seinige beizu⸗ tragen. Das zweite Bildplakat mahnt insbeſondere zum Schutze der Augen. Das wichtigſte Problem bei dieſer wie bei ſeder Unfallverhütungspropaganda iſt die Art der Verbreitung. Man hat ſich entſchloſſen. ſich der Hilfe der Berufsgenoſſenſchaften ſelbſt zu bedienen, die die Bilder und Plakate tunlichſt in jeden einzelnen Betrieb bringen können und ſollen. Sache des Arbeitgebers wie auch der Arbeitervertretungen wird es dann natürlich ſein, für die regelmäßige und möglichſt augenfällige Plakatierung der Bilder zu ſorgen, immer in dem Bewußtſei, daß damit das Intereſſe aller im Betrieb Tätigen und an dem Betrieb Bebeiligten gefördert wird: der Arbeiter und Angeſtellten, der Unternehmer und der Be⸗ rufsgenoſſenſchaft als Verſicherungsträgerin. 55 Warum werden wir im Winter ſtärker? Weil uns die Be⸗ wegung in friſcher Luft fehlt, auch unſere Nahrung eine hochwertigere iſt als im Sommer, weil ſchließlich auch der Körper von Natur aus gerade in der kalten Jahreszeit zum Fettanſotz neigt. Sind Sie korpulent oder beſitzen Sie Neigung hierzu, ſo müſſen Sie gerade jetzt im Winter eine Zehrkur vornehmen. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke Toluba⸗Kerne, 30 oder 60 Gramm, zu kaufen, dis völlig unſchädliche Stoffe von fettzehrender Wirkung enthalten. Verlangen Sie ausdrücklich in den Apotheken Toluba! Der Felſenbrunner hof Eine Gutsgeſchichte von Anng Croiſſank⸗Ruſt Copyright bei Georg Müller, München 43)(Nachdruck verboten.) „Tu'r ſe fort.“ N „Fort?“ Mama Katzeberger ſchaute die ſchöne Tochter faſſungs⸗ los an und ſchnellte empört ſo plötzlich von dem Sofa in die Höhe, daß es nicht nur grollte, ſondern im heroiſchſten Tone donnerte. „Fort? Wohin? Wuher nemme?“ „Das laß meine Sorge ſein,“ beruhigte ſie Gretchen, die ſtets große Worte in Bereitſchaft hatte.„Der Balg iſt mir ja ohnehin fort⸗ während im Wege.“ Madame Katzeberger warf unſichere und doch ſubelnde Blicke nach ihrer feinen und vornehmen Tochter und brachte einen kleinen Schrei zuſtande, der allen mütterlichen Stolz und alle müttertiche Liebe in ſich trug. Von nun an war es beſchloſſene Sache, daß Köth⸗ chen fortkam:„ins Inſtitut!“ Die Mutter zögerte noch, es dem arme Kind mitzuteilen; ſchwach, wie ſie ihren Töchtern gegenüber war, fand ſie nicht den Mut, ihr das Leid zuzufügen. Auch kannte ſie ihre Starrköpfigkeit und Widerſpenſtigkeit. Als ſie aber einmal in einer durch einige gute Tropfon verklärten Stunde ein Wörtlein vom Inſtitut ſollen ließ, griff Käthchen haſtig danach. Das paßte ihr! Kein Ton mehr: wir find arme Leut.“ ſie ſagte nur:„Herrgott, bin ich froh, wenn ich da raus komme!“ „Käthche, es gibt mir en Stich ins Herz, wann du ſo lieblos von deiner alte Mamme und von deiner liebe Schweſter redſcht.“ „Ich kann euer großartiges Getu nit mit angucke!“ Als Mamma Katzeberger dieſen Ausſpruch Käthchens Gretchen mitteilte, meinte die Schweſter:„Ach was, die wird ſchon noch anders.“ „Ich wees nit emol, ob ich's wünſche ſoll,“ greinte die Alte,„ſie is ſo e gediege Mädche!“ Gretchen drehte ſich pruſtend auf dem Abſatz herum, daß ſämt⸗ liche Röcke flogen— ſie trug jetzt nur mehr ſeidene oder ſeidenge⸗ fütterte—, fuhr ſich mit den weißen Händen durch den üppigen, rotblonden Haarſchopf und ſagte:„Blödſinn! Dann jammer und krächz auch nimmer:„Ach, e Aeckerle, nur noch e Aeckerle in meine alte Tage, e Kühle und e größer Häusche.“ Es kann ja noch alles kommen, warum denn nicht?“ ö „Gretchen“ machte die Alte gerührt und blickte ihre reizende Tochter an, wie wenn ſie ſie zum erſten Male ſähe, dieſe ihre Tochter, die Toiletten von erſten Firmen trug, und der ſie nicht einmal die Unterröcke machen durfte. „Er will's nicht haben,“ proteſtierte ſie,„er haßt ſowas. Er haßt auch das Odeur, das ich gehabt hab. Engliſch, engliſch, eng⸗ liſch muß es ſein,“ trällerte ſie nach eigener Melodie, ſtützte, die Finger ausſpreizend, die Hände auf die Hüften und wiegte ſich lachend vor dem Spiegel hin und her. So kam Käthchen durch die Liebe und die Gunſt der Schweſter im vierzehnten Jahre fort, ohne eine weitere Regung zu verraten, als die der Freude, an einen fremden Ort zu kommen, und die der Geringſchätzung für die ihr ſehr fragwürdig und unbehaglich dünkende Heimat. Freundinnen hatte ſie auch als Kind nicht gehabt, nicht einmal Kameradinnen; ihr Schulweg war ſtets einſam geweſen. Lebewohl brauchte ſie eigentlich niemanden zu ſagen, außer einem, dem alten annes. 8 Seit Peters Verſchwinden war eine merkwürdige Freundſchaft zwiſchen den zweien entſtanden, eine Freundſchaft, die der Kuno beargwöhnte. Was braucht die Krott immer bei dem Alte zu ſtecke? MWas trieb das Mädchen her? Da kam ſie immer mit ihrem halb verdrießlichen, halb mürri⸗ ſchen Geſichtchen, das ſo kluge und ſcharfe Augen hatte, und pikant ausgeſehen hätte, wenn der finſtere Ausdruck nicht geweſen wäre, drückte ſich frech an ihm vorbei und verſchwand in des Hannes Stube. 5 111 Was tun die zwei beiſammen? ſagte ſich der Kund⸗ Was tat der Kuno?— Der Kuno horcht. Da hört er, daß ſie nur immer von Peter wiſpern, leiſe und zag, denn der Name darf im Haus nicht laut genannt werden.— Als damals der alte Tölpel, der Hannes, Peters Brief dem Herrn überbrachte und hinaus geworfen wurde, ſtand die kleine Katzenber⸗ gern in ſeiner Stube und, wenn er recht hörte, ſchniepſte und heulte laut über die Geſchichte und gab dem Alten etwas in die Hand: „ſchick's fort, daß der Peter wenigſtens noch was Liebes mit aufs Schiff kriegt,“ ſagte ſie—wenn er recht höcte. Als der Hannes ſpäter, zwar nicht glorreich, ſondern ſehr gebrech⸗ lich und marode, wieder einzog, hockten die beiden wieder und wußten nichts zu reden als von Peter. Natürlich glaubten ſie alle zwei nicht, daß er tot ſei, und ſchworen, er würde wiederkommen. Es konnte ihm ja„do drüwwe“ keine Ruhe laſſen, wenn's ſo zuging auf dem Felſenbrunner Hof! Alſo von dem alten Buſenfreunde allein nahm das Käthchen Ab⸗ ſchied, belauert und belacht von Kuno, der ihr zum Abſchied eine Fauſt nachmachte. Zu Haus ging das Adjeuſagen ſehr raſch pon ſtatten; Rührung wmar Käthchens Sache nicht, Gretchen war gerade abweſend, und die Begleitung der Mutter verbat ſie ſich. Sie ließ ſich nie gerne in Ge⸗ ſellſchaft der umfangreichen Krinoline ſehen, und es war ihr gleich unangenehm, die Mutter, angetan mit dem flachen Hut, an der Seite zu haben, der ausſah, als habe ſich jemand darauf geſetzt, oder mit der dreiſtöckigen Kapotte. Bei Käthchen mußte alles vernünftig und ordentlich ſein; Gretchen dagegen war es ganz gleichgültig, wie ihre Mutter ausſah. Mon ſchaute doch nur ſie an. Sie konnte es ver⸗ tragen, u. wenn die Alte in Fetzen herumlief, ſie blieb doch die ſchöne Katzebergern! So ſaß Kälhchen allein im Worteſaal, ctwas verängſtigt und klein⸗ mütig jedoch nach außen ließ ſich die Vierzehnjährige nichts anmer⸗ ken. Mit finſteren Augen und abwehrender Miene ſtieg ſie in den Zug, ordnete ſorgfältig ihr Gepäck, glättete die Falten ihres Kleides und war überzeugt, nun alles für ihr neues Leben getan zu haben. Als ſich der Zug in Bewegung ſetzte, ſtieß ſie einen Seufzer der Er⸗ leichterung aus; Katzeberg war vorderhand für ſie begraben. Im gleichen Zug mit Käthchen fuhr Eugenie Thomann. Ihr Bruder Rolf hatte ſie im Einſpänner nach der Station gebracht und ſich ſehr herzlich von ihr verabſchiedet. Käthchen ſaß ſchon im Wagen und fuhr eilig mit dem Kopf zurück, um nicht grüßen zu müſſen. Eugenie Thomann war ihr zu hochmütig,, und Rolf hatte ſie einmal in die Backen gekniffen, vor kurzem war es, und ſie einen netten, vielverſprechenden Käfer genannt; das vergaß ſie ihm nicht⸗ Als ſie an ihrem Ziel ankam und ausſtieg, hörte ſie Eugenie Tho⸗ mann rufen: „Käthchen! Ja wohin reiſt du denn?“ Aber ſie hivlt ſich ſteif, ſchleppte ihren Koffer und hätte um kei⸗ nen Preis der Welt ihren Kopf auch nur um eines Fingers Breite banr Sie wollte einfach nichts mit Eugenie Thomann zu tun haben! Eugenie war auf dem Wege nach England. Nach langem Kampfe hatte ſie es, hauptſächlich mit ihres Vaters und Rolfs Unter⸗ ſtützung, durchgeſetzt, nach England gehen zu dürfen, und zwar gleich für einige Jahre. Täglich hatte ihre Mutter die Hände über dem Kopf zuſammen⸗ geſchlagen und gerufen:„Poſſe! Poſſe! Zu meiner Zeit hat'ör ſich nit auf ſo koſchtſpielige Weiſ bilde müſſe! Was braucht'r die teure Reiſe? Sie hat doch ſonſcht alles!“ „Es ſind andere Zeiten, Mutter,“ ſagte der alte Thomann,„und jeden muß man auf ſeine Art ſich bilden und ausleben laſſen.“ „Ja, des is auch ſowas Neumodiſches, des Auslebe. Einlebe hat's zu unſerer Zeit geheiße! Sich in die Verhältniſſe ſchicke. Aus⸗ 2 Ja, wanns nor Geld koſcht, und die Leut hawwen en ſcheenes we.“ „Dir iſt es doch nicht ſchwer gemacht worden, dich in die Ver⸗ einzuleben,“ meinte Rolf. „Und dann, es klingt ja geradezu paradox, wenn du vom Guld Fien Wenn wir uns das nicht leiſten könnten! Schau doch unſe re ilanz an! „Ich will ſe nit ſehe, euer Bilanz,“ ſchrie erboſt die alte Dame und hielt ſich die Ohren Zu.„Gelebt wird freilich druff los, und der verſteht's am beſchde! Sie wies mit vorgeſtrecktem Kinn entrüſtet nach Rolf, und den⸗ noch leuchtete der unbändige Stolz aus ihren Augen, dieſen Sohn zu beſitzen, der der eleganteſte Kapalier weit und breit war, und der in der Tat wie ein kleiner Fürſt lebte. Ihm hätte ſie noch viel mehr vergeben, als das, was ſie von ihm wußte! So ſtreng ſie über Moral bei ihren Töchtern dachte, und ſo unerbittlich ſie über andere urteilte, das Leben dieſes von ihr vergötterten Sohnes be⸗ ſaß ſeine eigenen pikanten Reize für ſie. Wenn ſie ihren Mann in ſeinem kurzen, grauen Kontorrock aus Lüſter, den er jahraus, jahr⸗ ein in der Fabrik trug, aus der Schreibſtube übern Hof ſpringen ſah, klein, ſehnig, ausgedörrt, immer geſchäftig, immer in Eile, und doch jedem Rede ſtehend, voller Tatkraft, ſeufzte ſie auf, faltete ihre etwas fetten Hände, ihre Augen fielen auf die„Lieder einer Feuerſeele“, Wahrlich ſie hätte ein beſſeres Los verdient, als an der Seite Wee Zahlenmenſchen eine eigentlich unglückliche Ehs zu führen! Ein Mann wie Rolf— ja, das wäre ihr Ideal geweſen! 10 Doch wehe, wenn etwa eine ihrer Töchter es gewagt hätte, ſich klipp und klar für ein ſolches Ideal auszuſprechen oder gar von ihr zu verlangen, daß ſie ſich der Verbindung mit einem derartigen Ideal geneigt zeige! Von Mila erwarfete ſie ſa nach der Richtung hin keine Ueber⸗ raſchungen; die kleine kindiſche Geſchichte mit Heinrich ausges nommen, war ſie ſtets gediegene und einwandfreie Bahnen gewan?; delt, hatte Intereſſe für Herren gezeigt, die zweifellos„Partien? waren, und ſtand ſogar jetzt ziemlich nahe vor einer Verlobung, die ganz nach dem Herzen Mama Thomanns geweſen wäre. Nufß Rugeniens war ſie nicht ſicher! Bei ihr ſtieß man immer auf ſchwan⸗ kenden Boden, wußte nicht, wie man daran war, und konnte ihr mit landläufigen Begriffen abſolut nicht beikommen. 4 So lange Eugenie in England war, zitterte Mama Thomann davor, ſie könnte irgendeine extravagante Verlobung wie eine Bombe ins Haus ſchleudern. Anhaltspunkte hatte ſie keine für ihre Ahnungen. Eugenie hatte ſich zu Hauſe mit Herren ſehr kor⸗ rekt, nur faſt zu abweiſend benommen. Doch ihre Mutter hatte ein dumpfes Gefühl, daß Eugenie ihre ganz eigenen Anſichten und ihre ganz beſonderen Ideen über die Liebe hatte. Während Eugenie in England lebte, ſagte ihre Mutter eſtz nachdem ſie ihre Briefe geleſen:„Sie is e unbequem Mädche!!? Sie ſagte das ſehr verdrießlich und war ſtets für längece Zeik verſtimmt, wenn ein Brief aus England eintraf, ohne ſich eigentlich Rechenſchaft geben zu können, warum. Als Eugenie nach einigen Jahren unverlobt zurückkam, fiel ihr ein Stein vom Herzen; heimlich verlobt war ſie ſicher nicht, es wäre nicht Eugenies Art geweſen, derartiges zu verſchweigen. Nun war Milas Hochzeit nahe bevorſtehend, Sie hatte ſich nach einer Zeit„netter“ und korrekter Kur“ macherei, wie ſich's gehört, mit einem ſogenannten hübſchen Kerl, einem blonden, roſigen, vielbeſchäftigten Arzte verlobt und warn nun vollauf mit ihm, der Ausſteuer, ihren Toiletten und der Hoch? zeit beſchäftigt. Die Mutter war genau ſo glücklich wie Mila, alles ging in behaglichen Bahnen, ohne Ueberſchwang vor ſich; die Vermögensverhältniſſe des Bräutigams waren ſehr günſtige, er fügte ſich in Mamas Schrullen und überhaupt in den Rahmen den Familie Thomann ein; er lobte den Tiſch und der Schwieger, mutter Gedichte gleichmäßig; er hörte höflich zu, wenn Rolf und ſein Vater von Geſchäften ſprachen; er war lieb und zärtlich mil Mila.— Eugenies Ankunft ſtörte faſt. Sie war ſo überlegen und verſtändig, ſo unangenehm verſtändig in England geworden! A Milas Bräutigam empfand das, er deutete es Mila an, daß ihm Eugenie nicht ganz ſympathiſch ſei, und daß ſie es vielleicht be⸗ greifen werde, wenn er nicht ollzupiel mit ihr in Berührung kommen wolle. Mila begriff das ſehr gut; ja ſie gab ihren„Scha, einen Ertrakuß für ſeine zart vorgebrachte Beinerlung, die „ in ellem unterſchriebß. (Fortſekung folatj 1903 — Ere F n ir 0 7 8 ie t⸗ n 35 n, 8 ie ie RNeue Mannheimer Jeitung(Nbend⸗Ausgabe) 5. Seite. Ar. 12 Donnerstag, den 8. Januar 1925 ANus dem Lande Heddeaheim, 8. Jan. Ein Einbruch in das Rathaus, wo auch Gemeindekaſſe und Gemeindeſparkaſſe untergebracht ſind, wurde 8 der Nacht vom Montag auf Dienstag verübt, wobei den Ein⸗ einige Hundert Mark aus einer beſondern Sammel⸗ aſſe für Wagegelder uſw. in die Hände fielen. Wie man erfährt, 0 die Täter, von denen man noch keine Spur erlangen konnte, 99 das Abortfenſter eingedrungen ſein. Man vermutet, daß es Täter auf eine größere Summe abgeſehen hatten, nämlich die Arbeitsloſengelder, die der derzeitige Verrechner aber zu⸗ fällig mit nach Hauſe genommen und dort aufbewahrt hatte. K. geidelberg, 7. Jan. Ddie Freiwillige Sanitäts⸗ tolo nune und der Männerhilfsverein vom Roten Kreuz veranſtal⸗ teten einen größeren Unterhaltungsabend, bei dem die Ehrung ver⸗ dienter Mitglieder ſtattfand. Nach muſikaliſchen Vorträgen und Aus⸗ ſprachen des 1. Kolonnenführers, Altſtadtrat Ueberle und Bürgermeiſter Wielandts erhielten das Ehrenzeichen für 15⸗ jährige Dienſtzeit und beſondere Verdienſte die Herren Engelbert Schneider, Stadtrat Grün, Karl Peuner, K. Geiſer, E. Schneider, Franz Friedel, Wilhelm Baumann und Oberbürgermeiſter Dr. Walz. Ferner wurden noch mehrere Mit⸗ glieder für neunjährige Dienſtzeit ausgezeichnet. bFörrach, 8. Jan. Auf dem Lörracher Flugplatz, auf dem am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Schaufliegen ſtattfand und ſich in den letzten Tagen einige Probeflüge anſchloſſen, ereignete ſich geſtern Mittag ein ſchweres Fliegerunglück. Flieger Schepe, Flug⸗ lehrer der Frankfurter Fliegerſchule, ſtieg mit ſeinem Mechaniker Fleſch von den Bayerſſchen Motorenwerken München, zu einem Fluge auf. Kurz nach dem Start in einer Höhe von etwa 10 Meter mußte der Apparat durch einen Rückenwind niedergedrückt worden ſein, wobei er einen Baum ſtreifte. Dadunch wurde eine der unteren Tragflächen des Apparates abgeriſſen, ſtürzte zu Boden und begrub die beiden Inſaſſen unter ſich. Der Flieger Schepe wurde 1 ſchweren inneren und äußeren Verletzungen in hoffnungsloſem Zuſtand ins Lörracher Krankenhaus gebracht. Der Mechaniker Fleſch erlitt Verletzungen am Kopfe und im Geſicht. Der Apparat,. der geſtern nachmittag nach Friedrichshafen und von da noch Mün⸗ chen ſtarten ſollte, iſt ſchwer beſchädigt. *Konſtanz, 8. Jan. Als ein Zeichen der der normalen Verhältniſſe kann die Rückverlegung Ne Perſonalkommandos im Eiſenbahnbetrieb von Kreuz⸗ Kroen noch Konſtanz angeſehen werden. Dieſes Zugsperſonaldepot Kreuzlingen, beſtehend aus drei Zugführern, neun Kondukteuren und zwel Bremſern iſt mit Januarbeginn 1925 wieder in Konſtanz ſtationiert, nachdem infolge der Kriegszeit und beſonders wegen der Grenzverhältniſſe die Verlegung ſchon im Jahre 1915 nach Kreuz⸗ lingen erfolgt war. Aus der Pfalz 2: Ludwigshafen 8. Rh., 8. Jan. Die hieſige Stadtratsfraktion der deutſchen Volkspartei hat einen Antrag eimgebracht, nachdem, menn irgend möglich, eine Verbillig ung der Straßen⸗ bahnfahrten angeſtrebt wird.— Ab heute beträgt der Klein⸗ handelspreis für einen Liter Vollmilch 38 Pfg. 2: Bad Dürktzeim, 8. Jan. In der Iſenach wurde durch Kinder eine Kinderleiche aufgefunden, über deren Abkunft man ſich zunächſt im unklaren war. Die Kleinen glaubten es zuerſt mit einer Puppe zu tun zu haben. Es ſtellte ſich aber heraus, daß es ſich um eine Frühgeburt gandelte, für die man allerdings eine beſſere Beſtattungsart hätte wählen können. Um Kindsmord hondelt es ſich bei dem unheimlichen Fund alſo nicht. : Speyer, 8. Jan. Eine Nähmaſchine Marke„Gritzner“ wurde zwiſchen hier und Ludwigshafen aus einem Eilgüt erzug geſtohlen. Anſcheinend iſt die Nähmaſchine in der Nähe von Mundenheim bei der Einfahrt in den Güterbahnhof aus dem Wagen geworfen worden. 8 Niederkirchen, 8. Jan. Einer Inſpektion wurde die hieſige Feuerwehr unterzogen. Anweſend war der Feuerwehr⸗ bezirksvorſtand Franz Schneider⸗Bad Dürkheim, der gleichzeitig die neue, durch die Firma J. Vögel in Speyer gelieferte, vierräderige Spritze mit Saugewerk auf Tauglichkeit prüfte. Die Unterſuchung verlief zu Gunſten der Firma. :: Mauſchbach, 8. Jam. Hier iſt der ſicherlich ſeltene Fall vor⸗ gekommen, daß die zu Friedensſchluß 1870 gepflanzte Linde durch die Axt des Holzfällers umgelegt worden iſt. Der Bevölkerung hat ſich darauf große Erregung bemächtigt. Wer den Auftrag zu dieſer Tat erteilte, iſt noch nicht feſtgeſtellt. :: Waldfiſchbach, 8. Jan. Am Dienstag früh entſtand in der Kolterſchen Sägemühle an der Heltersberger Straße, in der ſich ſeit längerer Zeit die Schuhfabrik von Petry befindet, Feuer. Die ganze Einrichtung mit den Maſchinen, Fertigfabrikate und Rohſtoffe derbrennten vollſtändig. Die Feuerwehr konnte nichts mehr retten. Die Brandurſache iſt unbekonnk. Der Schaden dann nicht vollſtändig ls verſichert gelten. Annweiler, 8. Jan. Am Samstag brach gegen 8 Uhr im Trifelswalde auf 60 Meter Breite ein Waldbrand aus, der weithin ſichtbar war. Freiwillige begaben ſich ſofort an Ort Wiederkehr und Stelle und konnten durch aufopfernde Arbeit das Feuer auf Der beſte Retter war diesmal Freund entgegengeſetzten ſeinen Herd beſchränken. Wind, der das uer nach der Waldes trieh. e 0 Seite des Gerichtszeitung Die Annweiler Ausſchreitungen vor Gericht J. Dem großen Landfriedensbruchprozeß, der vor dem Großen Schöffengericht in Landau begann, liegen die ſchweren Ausſchreit⸗ ungen von Mitgliedern der Sozialdemokratiſchen Partei gegen mehrere Deutſchpölkiſche in Annweiler vor den Maiwahlen des vorigen Jahres zugrunde. Es ſind 20 Ein⸗ wohner von Annweiler darunter eine Frau angeklagt. Die Aaklage lautet auf Verbrechen des Landfriedensbruchs bei mehreren der An⸗ geklagten in rechtlichem Zuſammentreffen mit erſchwertem Haus⸗ friedensbruch. Die Angeklagten ſind ſämtlich Arbeiter. Einer der Hauptangeklagten, der Bauorbeiter Jakob Krieg, iſt der erſte Vorſitzende der Sozialdemokratiſchen Partei in Annweiler. Am erſten Mai kamen mehrere Deutſchvölkiſche, unter denen ſich auch Ein⸗ wohner von Annweiler befanden, mit einem Laſtauto und Agita⸗ tionsmaterial der Deutſch⸗Völkiſchen Partei zur Wahlagita⸗ tion nach Annweiler und kehrten im Hotel Schwan ein. Abends kamen der 1. Vorſitzende der Sozialdemokraten Krieg mit 2 anderen Parteigenoſſen in die Wirtſchaft des Hotels und riefen Stichel⸗ reden zu dem Tiſch der Völkiſchen hinüber. Das ganze Verhalten der 3 Sozialdemokraten ließ ſofort vermuten, daß ein Zuſam⸗ menſtoß mit den Völkiſchen geplant war, ſodaß ſich der Hotel⸗ beſitzer veranlaßt ſah, die Völkiſchen zu warnen und zu erſuchen, ſich auf ihre Zimmer zu begeben, zumal immer mehr Sozialdemo⸗ kraten in das Lokal kamen. Als die Deutſch⸗Vökkiſchen das Wirts⸗ lokal verließen, wurden ſie auf ein Zeichen des Angeklagten Bach⸗ mann von den im Lokal anweſenden Sozialdemoakraten verfolgt, und überfallen. Während es 2 von ihnen gelang ſich in ihre Zimmer zu flüchten, wurde einem Deutſchvölkiſchen namens Wie⸗ nand der Rückzug abgeſchnitten. Er wurde von einer mit Prü⸗ geln und Knüppeln bewaffneten großen Menſchenmenge ver⸗ folgt, flüchtete zunächſt zum Polizeilokal und als er dieſes ver⸗ ſchloſſen fand, auf den Speicher des Schulhauſes, wo er nur durch die Drohung, daß er jeden Angreifer erſchießen werde, die Menge von weiteren tätlichen Angriffen abhalten konnte. Dieſe zog daraufhin wieder ins Hotel Schwan zurück. Alle Bemühungen des Hotelbeſitzers, die Menge zu beruhigen, waren vergebens. Et murde beſchimpft, der Beherberger der Mörderzentrale zu ſein und geſchlagen, worauf etwa 20 mit Prügeln bewaff⸗ nete Leute mit Gewalt das Hotel ſtürmten und unter der Drohung, alles in Brand zu ſtecken, den Schwager des Ho⸗ telbeſitzers zwangen, die Schlüſſel zu den Hotelzimmern herauszu⸗ geben. Das geſamte Hotel murde daraufhim von der Bande gewalt⸗ ſam durpchſucht; ſämtliche Hotelinſaſſen wurden unter ſchweren Dro⸗ hungen gezwungen, die Türen zu öffnen. Die Reiſenden mußten ſich unter Bedrohung mit Totſchlagen und unber dem Ruf„Hände hoch“ legitimieren. Selbſt die Priwatwohnung des Hoteliers wurde durchfucht, wobei der Schwager des Hotelbeſitzers ſchwer mißhan⸗ delt wurde. Die geſuchten Deutſch⸗Völbiſchen wurden jedoch nicht gefunden. Jetzt erſt erſchien die vom Hotelbeſitzer herbeigeholte Polizei unter Führung des erſten Bürgermeiſters Breß, der ebenfalls Sozialdemokrat iſt. Die Poltzeibeamten wurden bedroht und zum Abzug aufgefordert. Ddem Zureden der Polizei und des erſten Bürgermeiſters gelang es ſchlie ßlich, die Menge zum Abziehen zu bewegen, ſie kam jedoch ſoſort wieder zurück, nachdem die Polizei ſich entfernt hatte, und drang unter dem Ruf:„Steckt das Haus in Brand“ erneut durch das Hoftor in das Hotel ein. Das Laſtauto der Pölkiſchen wurde ſamt dem Agitationsmoterial von der johlenden und wild tobenden Menſchenmenge in Brand geſteckt und ein Gaſt, der zur Beſonnenheit mahnte, mit Prügeln mißhandelt. Schließlich gelang es dem 1. Bürgermeiſter, der Gendarmerie und der Feuerwehr, das Feuer zu löſchen und ein Uebergreifen de; Brandes auf das Hotel zu verhüten. Das Auto wurde vollſtändig vernichtet, die Zubehörteile, Lichtmaſchine uſw. und einige Privat⸗ ſachen des Wagenführers geſtohlen. Dieſem und den Deutſch⸗ Völkiſchen, die noch rechtzeitig aus dem Hotel hatten flüchten kön⸗ nen, war es unmöglich dorthin zurückzukehren. Als ſie auf Anraten beſonnener Einwohner Annweiler mit dem Zug verlaſſen wollten, wurden ſie in der Nähe des Bahnhofes vdn Sozialdemokraten um⸗ zingelt, wobei 2 von ihnen niedergeſchlagen und ſchwer mißhandelt wurden. Beſonders roh wurde mit einem Deutſch Völkiſchen na⸗ mens Weſner umgegangen, der unter dem„Schlagt ihn tot“ mit Prügeln ſo ſchwer mißhandelt wurde, daß er ohnmächtig wurde. Sobald er ſich wieder einigermaßeen erholte, wurde er aufs neue mißhandelt. bis es ihm ſchließlich gelang, ſich in Sicherheit zu bringen. Für die Verhandlung ſind 3 Tage in Ausſicht genommen. Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeukung und des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten.) Dr. med. R. Braun:„Das Leben der Ameiſen“, Verlag: B. G. Teubner, Leipzig.(630) E. Graf v. Wickenburg: Fahrten und Ritte durch die La Palata⸗Staaten und Chile“. Verlag für Kulturpolitik, München.(631) Paul Madſack:„Der ſchwarze Magier“, Roman. Verlag. Bad Rothenfelde.(692) Alfred Lorenz:„Der Ring des Nibelungen“, Max Heſſe, Berlin.(633) V. G. Wicke:„Gedichte“. Verlag: Heſſe u. Becker, Leipzig.(634) Dr. P. Bourfeind, Dr. P. J. Cremers, Dr. J. Gentges:„Das deutſche Theater“, Jahrbuch für Drama u. Bühne 1923/4. Verlag: Kurt Schröder, Bonn.(635) Holzwart⸗ Verlag: Roda Noda:„Roda Rodas“, Roman. Dreismasken⸗Verlag, Mitn⸗ chen.(636) A. M. Frey: 3wölft“, Roman. Drei⸗ masken⸗Verlag, München.(637 A. S. Huichinlen We n der Winter kommt“, Roman. Dreſ⸗ masken⸗Berlag, München.(638) „Der eiſerne Stez⸗, Jahrbuch. Frankſurter Sozietäts⸗Druckerei, Frankſurt a. M.(680) W. Meper:„Aus einem Kün 55 0 rleben“, Erinnerungen⸗ Verlag: Geora Stilke, Berlin.(640 Otto Brahm:„Briefe und Erinnerungen“. Verlas: Geyrg Stilke, Berlin.(641) Theobor Hahn; Boodroms Wilſons Bortel. ells Rec fertigung der Reviſion des 5 6 8 Bertrages.) Selbſt⸗Verlag des Verfaſſers, Heilbronn.(642 A. Geiger:„Die verſun 2 e 495 dt“. Roman. Verlag: Mack⸗ lot'ſche Druckerei, Karlsruhe.(643 M. Creutz:„D ie Rheinlande“. Delphin⸗Verlag, München. H. Neuter: Jiu Jitſu“, Lehrbuch. Verlag: Jofef Kiehrl, Mün⸗ chen.(645) W. Claffen:„Das Zeitalter Bismarcks“. Hanſeatiſche Ber⸗ lagsanſtalt, Hamburg.(648) J. Maria Becker: Geſtürzt 25 1 bi 1 5 Ber⸗ lag: Wailandſche Druckerei Aſchaffenburg.(847 C. Friedr. 1 n 18 r m D—5 er Welt“, Gedichte.“ Ver⸗ lag: Grethlein., Leipzig.( 9 5 Kalidafa⸗Lauckner:„Sakunt al“, Drama. Volksbühnen⸗Berlags⸗ und Vertriebs⸗G. m. b.., Berlin.(649) 8 K. B. Heinrich.„Florian“, Roman. Verlag: Dr. F. A. Pfeifſer, München.(650) Irmgard Spangenberg:„Die Tränenmam ſell“, Roman. Verlag: J. Engelhorns Nachf., Stuttgart.(631) Karl E. Knatz:„Der Polterabend im Hauſe Goeter“, Ro⸗ man Movlag! ugelfarns Pochf. Stuftgort,.(ana) Franz Schneller: Barbara Iſelin“, Roman. Urban⸗BVerlag, Freiburg,(653) 8 Freiherr v. Lempruch:,„Der König der deutſchen Alpen und ſeine Helden“. Verlag: Chr, Belſer. Stuttgart(654) Meyers Converſatious⸗Lexikon, Band 1. Verlag: Bibliographiſches Inſtitut, Leipzig.(8585) 8 Houben:„J. P. Eckermann. ſein Leben für Goethel. H. Häßel, Verlag, Leipzig.(656) Zeitſchriften Muſikpäbagogiſche Zeitſchrift. Oktober/ Dezember. Berlag des. Muſik⸗ pädagogiſchen Verbands, Wien. „Die Fahue“, ein Führer zu Dichtern und Denkern. 5. Jahrg. Heft 5. Walter Seifert, Verlag, Stuttgart, Heilbronn. „Oſtdeutſche Monatsheſte“. Herausgegeben von Carl Lange, Oliva. 3. Jahrg., Heft 9, Verlag: Georg Stilke. Danzig, Berlin. „Elſaß⸗Loihringen“, Heimatſtimmen, 2. Jahrg., 12. Heft. Heraus⸗ gegeben Dr. R. Ernſt. Berlin W. 30. Zeitſchrift für Kulturgeſchichtliche und biologiſche Familienkunde. Heft 6. Herausgegeben: Willy Hornſchuh. Lorenz Spindler, Ver⸗ lag, Nürnberg. „Phönix“, Zeitſchrift für deutſche Geiſtesarbeit in Südamerika. Her⸗ ansgegeben vom Deutſchen Wiſſenſchaftlichen Vexein in Buenos 10. Jahrg., Neue Folge IV. Heft 5. Verlag: Dietrich Reimer, Berlin. Zeitſchrift für Ruſiftk; gegr. v. Rob. Schumann. 91 Jahrg., 12. Heft⸗ Verlag der Zeitſchrift für Muſik, Leipzig. „Dar Drache“, eine republikaniſch⸗ſatyriſche Wochenſchrift, 8. Jahrg., Heft 12/14. Verlag„Der Drache“, Leipzig. Deutſches Volkstum“. Monatsſchrift fün das deutſche Geiſtesleßen. Herausgeber Wilhelm Stapel. Dezemberheft. Hanſeatſſche Verlagsanſtalt, Hamburg. „Masken“, Zeitſchrift für deutſche Theaterkultur. 18. Jahrg., Heft 6. Herausgegeben vom Schauſpielhaus in Düſſeldorf. „Mein Heimatland“. Badiſche Blätter für Volkskunde, ländl. Wohl⸗ fahrtspflege. Heimat⸗ und Denkmalſchutz, im Auftrag des Landes⸗ vereins Badiſche Heimat. Herausgegeben von H. E. Buſſe. 11. Jahrgang, Heft 6. Verlag: G. Braun, Kralsruhe. „Der Freiburger Figarv“, Oberbadiſche Wochenſchrift für Theater, Konzert, Film und kulturelle Angelegenheiten, Humor und Satire. Heft 12/⁰15. Verlag: Mors und Singler, Freiburg i. Br. „Fauſt“, eine Monatsſchrift für Kunſt, Literatur und Muſik, mit dem Sammlerkabinett. 3. Jahrg., Heft 7. Verlag: Erich Reiß⸗ Berlin. Aires. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Im Bereich des Hochdruckgebiets, deſſen Kern heute über Süd ⸗ deutſchland lagert, dauert das trockene. teilweiſe beitere Wetter in Baden fort. Die Temperaturen ſind wenia verändert. Im Gebirge herrſcht ſtärkerer, in der Ebene nur ſchwächerer Froſt. Neuerdings iſt über den britiſchen Inſeln der Luftdruck ſtark gefallen und es drin⸗ gen wärmere Luftſtröme gegen das Feſtland vor, ſo daß wieder mil⸗ deres Wetter zu erwarten iſt. Vorausſichkliche Witterung für Freitaa bis 12 Uhe nachts: Zu⸗ nächſt noch trocken, teilweiſe heiter und vielfach Froſt, ſpäter allmäh⸗ lich Erwärmung und Trübuna, doch keine erheblichen Niederſchläge. (Temperaturumkehr im Gebirge.) Schneebericht aus dem Schwarzwald Hochſchwarzwald bei 15 bis 20 Zentimeter Pulverſchnee, ſchar⸗ fer Kälteeinfall.— 11 Grad. Skibahn über 800 Meter fahrbar. Rodel⸗ bahnen mäßia. Eisbahnen aut. Veſtändiges wolkenloſes Wetter. !!!! TVddVTdßdßdßdßddßdſdꝓddßꝓdꝓdꝓdÿ:Ci„ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei! Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teiſ: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik und Lokales: RNichard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller: für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Fr. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. 1 4 Die Maggi-Gesellschalt hat inte Erzeug nisse der Kont Di nischen Instituts der Universität Berlin, Geheimrat 20 be Keren ae e bessern oder Verlängern Danksagung. Für die zahlreichen Beweise aufrichtiger Teil- nahme an dem uns betroffenen Verluste sagen wir Allen von Herzen Dank, insbesondere Herrn Kirchen- rat v. Schoepffer für die überaus trostreichen Worte, sowie den Herren Beamten der städt. Straßenbabn und deren Gesangsabteilung. Mannheim, 8. f Januar 1925 000 Frau Sophie Thoma Wwe. Familie Jak. Thoma, Bleicherode Familie Karl Thoma, Worms Willy Thoma u. Frau Jakob Kreiselmaier u. Frau geb. Thoma. Drueksachen Einfach mit kochendem Wasser übergossen, ergibt der Würfel kräftige Fleischbrühe zum Trinken und Kochen, zum Ver- liefert schnell und billig. Dmcherel Ox. Noss, G. m. b.., E b. 2 von Suppen und Soben aller Art. 86 4 Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Tode unserer lieben Mutter m la Uen nn In guter Lage Stadtmitte, dreiſtöckiges Wohn⸗ haus, in ſehr gutem Zuſtande mit freiwerdender 4 Zimmerwohnung zu verkaufen. M. 45 000.—, Anzahlung mindeſtens die Hͤlfte. Angebote nur von Selbſtreflektanten unt. O. P. 78 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. B113 Dalmler-Lastwagen 4 Tonnen, vollſtändig neu überholl, läuft o 55 wie jabrikneu, alles in tadelloſem Zuſtande günſtig abzugeben. Angebote bef. unt. R N 144 die Geſchäftzſt d. 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Nr. 12 Aeue mannheimer Zeitung(Abend⸗Kusgabe!] Donnerskag, den 8. Janner 1928 S p o r. uen d S 5 1 Fußball⸗Rückſchau FN.-Klaſſe Sau Mannheim Wallſtadt— Kickers(abgeſetzh) Käfertal— Anion Neckarau 10:0(Borſpiel:2) 1913— Eintracht:1(Vorſpiel:9 Die letzten Spielſonntage haben auch, wie die untenſtehende Tabelle zeigt, in der K Klaſſe eine gewiſſe Klärung gebracht, ſodaß die Spiele des vergangenen Sonntags von wenig einſchneidender Be⸗ deutung waren. Im Zuſammenhange damit ſollen jedoch die Ereig⸗ niſſe der letzten Wochen, während welcher über die-Klaſſe nichts berichtet wurde, geſtreift werden. Das erſte fällig geweſene Spiel Wallſtadt— Kickers wurde von der Behörde abgeſetzt, da Wallſtadt gegen die, wegen der Vor⸗ fälle beim Spiel mit Käfertal, verhängte vierwöchentliche Disquali⸗ fikationsſtrafe, Berufung, eingelegt hat. Kickers liegt nach wie vor gut im Rennen. Nach einer:1 Niederlage gegen Rheinau, wurde der andere Favorit Käfertal mit:1 geſchlagen.— In Käfertal ſtanden ſich die zweiten vom Tabellenanſang und ⸗Ende gegenüber. Der Ex⸗Ligaverein raffte ſich nach ſeinen leßten Mißerfolgen gegen Eintracht(:1) und Kickers(:). die ihn etwas in den Hintergrund brachten, zuſammen und ſchoß 10 Tore, während Union nichts zu be⸗ ſtellen hatten. Letztere ſcheinen ihr Pulver verſchoſſen zu haben; denn nach der:1 Niederlage gegen 1913, triumphierte auch Rheinau mit:7 über den Neuling.— 1913— Eintracht war das dritte Spiel. Wie im Vorſpiel trennten ſich die Gegner wieder unentſchieden und teilten ſich die Punkte, obwohl ein Sieg Eintrachts nach den letzten Erfolgen zu erwarten geweſen wäre. 1913 hat in den letzten Spielen mit einem:1 Sieg über Union ſeine Punktzahl erhöht, mußte aber gegen Viktoria Neckarau mit dem⸗ ſelben Reſultat die Segel ſtreichen. Eintracht lieferte hauptſächlich den Spitzenvereinen harte Kämpfe, ſo konnte Rheinau mit Glück einen:6 Sieg landen, während Käfertal mit:1 auf eigenem Ge⸗ lände ienen Punkt ſchwinden ſah und Wallſtadt gar mit 19:0 das Nachſehen hatte; denn deren 1. Elf trat nicht an, ſodaß dafür die 2. Monnſchaft einſprang.— Rheinau ſpielte vergangenen Sonn⸗ tag außer Konkurrenz gegen Sp. u. T. V. Waldhof Priv. und iſt Tabellenführer, trotzdem die Mannſchaft ſtarke Schwankungen in ihren Leiſtungen aufweiſt, hat ſie bis jetzt keinen Spielverluſt zu ver⸗ zeichnen. Während ihr ſelbſt das Glück zur Seite ſteht(Spiel gegen Kickers und Eintracht), nehmen Kickers und Eintracht ihrem nach⸗ folgenden Gegner Käfertal die Punkte ab. Noch ſind die Spiele nicht zu Ende. Die Alemannen werden ſchon alles aus ſich herausgeben müſſen, um ihren Vorſprung nicht einzubüßen.—.f. R.— Viktoria Neckarau lautete das andere Treffen außer Konkurrenz. Viktoria hat den innegehabten Mittelplatz durch zwei Siege über Wallſtadt :1 und 1913:1 gehalten und dürfte auch in der Endes⸗Plazierung dort zu finden ſein. Die Reihenfolge der Tabelle hat ſich kaum geändert Lediglich Eintracht ſchiebt ſich vor Wallſtadt und Union Neckarau. Letztere fallen, nachdem 1913 punktgleich geworden, infolge ihrer ſchlechteren Torverhältniſſe auf den letzten Platz. Die Tabelle ſelbſt lautet: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte S. C. Käfertal 11 8 1 6 36:13 17 Alemania Rheinau 9 8 1— 33211 17 Kickers Mannheim 6 6 1 2 23:11 13 Viktoria Neckarau 10 5— 8 23:18 10 Eintracht'heim 11 2 3 6 34:28 7 Viktoria Wallſtadt 8 3— 5 11·34 6 Union Neckarau 10 2— 8 10:44 4 M. F. C 19138 10 1 2 8 11:24 4 Im weiteren Verlauf dürfte am kommenden Sonntag das Tref⸗ fen Viktoria Neckarau— Rheinau das bedeutendere ſein, das die Viktoria im Torteil des eigenen Platzes ſieht, während auf dem Kickersplatz die Platzherren den Gegner die M. F. G. 1913 wohl ohne Punkte entlaſſen werden. Außerdem wäre noch das Spiel Union Neckarau— Wallſtadt terminmäßig fällig; jedoch war bis zur Stunde noch nicht in Erfahrung zu bringen, wie im Falle Wallſtadt entſchieden wurde. Von den Spielen außer Konkurrenz ſtehen zur Tagesordnung Waldhof— Käfertal und Eintracht— B. f. R. Er. Bayeriſche Rundſchau Die letzten Punkteſpiele Mit dem vergangenen Sonntag haben die meiſten Vereine der bayeriſchen Bezirksliga ihre Verbandsſpiele beendet. Der 1. F. C. Nürnberg hatte den Tabellenletzten Teutonia München als Gaſt und ſiegte nur knapp und mit Glück:1. Aller⸗ dings war der größere Teil der Elf Erſatz, da der Klub ohne Stuhl⸗ fauth, Kuglex, Kolb, Riegel, Strobel, Wieder und Sutor ſpielte. Die Münchener zeichneten ſich auch diesmal wieder durch koloſſalen Eifer aus, verrieten aber auch ein ganz beachtliches Können. Ein Glück für den Klub war es, daß er in der erſten Halbzeit, wo er etwas überlegen ſpielte, 2 Tore durch Stern und Hochgeſang vorlegte, denn die zweite Spielhülfte gehörte den Teutonen, die aber durch Pech nur ein Tor aufholen konnten, trotzdem ſie verſchiedene ſichere Ge⸗ legenheiten zum Ausgleich und ſiegbringenden Treffer hatten. Die letzte Viertelſtunde ſchied Strobel II. aus, ſodaß der Klub nur mehr mit 10 Mann ſpielte. Scheinbar ſchonte der Klub das Gros der Mannſchaft für das am kommenden 2 ſtattfindende große Treffen 1. F. C. Nürnberg gegen M..K. Budapeſt Der M. T. K. iſt eine derſenigen Mannſchaften, die man in Nürnberg ſtets gerne ſieht. Die Herzen der Nürnberg⸗Fürther Fußballanhänger haben ſie ſich mit dem 1. Spiel im Jahre 1920 errungen, wo ſie in einer ſeit⸗ dem nicht mehr erreichten Glanzform waren. e Ae Orth, Kertesz und wie ſie alle heißen, die jetzt zum großen Teil in alle Winde zerſtreut ſind, führten uns damals ein Spiel vor, wie es ſelböſt die beſten engliſchen Profimannſchaften hier nicht gezeigt haben. Es ſchien, als ſpielten 22 Ungarn gegen 11 Kluberer, denn wo der Boll war, ſah man auch einen...⸗Spieler. Wenn wir auch ein ſolches Spiel klaum mehr zu ſehen bekommen werden, ſo freuen wir uns doch heute ſchon rieſig auf den M..K. und auf die zu erwartende ſportliche Delikateſſe. In München fanden zwei Spiele ſtatt.. Bayern München hatte Schwaben Ulm und 1860 München hatte Sp.Vg. Fürth als Gaſt. Die beiden Spiele fanden auf einem Platz ſtatt. Zuerſt lieferten ſich Bayern und Schwaben ein anſprechendes Spiel, bei dem Bayern die techniſch reifere Spielweiſe an deg Tag legte, die Schwaben dieſes Manko aber zum Teil wieder durch rieſigen Eifer gusglichen. Bereits in der 3. Minute erzielten die Bayern das 1. Tor und ſchon in der 7. Minute war das 2. fällig durch einen von Hoffmann direkt verwandelten Eckball. Bis zur Pauſe wird an dem Neſultat nichts mehr geändert. Durch ein Selbſttor der Bayern kann Ulm aufholen, doch gleichen die Ulmer dies wieder aus, indem ſie ebenfalls ein Eigentor fabrizieren. Mit:1 Toren für Bayern ſtand das Endreſultat feſt, da beide Parteien noch einige ſchöne Ge⸗ legenheiten ausließen. Der Bayernſturm lief nicht zur gewohnten Form auf und nur die Läuferreihe und Kutterer in der Verteidigung Waren Klaſſe. Nach dieſem Spiel traten ſich 1860 München und Sp.Vg. Fürth gegenüber. Torlos ging dieſes Treffen zu Ende, da einer⸗ ſeits die Stürmer nicht zur vollen Form aufliefen, andernteils aber die Verteidigung einfach unüberwindlich waren, da ſich der Sturm nur auf Einzelleiſtungen verſegte. Gut im Sturm ſpielte Kießling bei Fürth und Faubel bei 1860. Damit nimmt nun die Sp. Vg. Fürth mit 18 Punkten die 2. Stelle ein auf Grud des beſſeren Tor⸗ verhältniſſes. Wacker iſt an 3. Stelle mit der gleichen Punktzahl. Vereine Spiele gew. unentſch, verl. unkte 1. F. C. Nürnberg 14 11 2 1 21 Sp. VBg Fürth 14 6 2 18 Wacker München 14 7 4 3 18 Bayern München 14 5 7 2 17 1860 München 14 5 4 5 14 Nürnberger Fußballo. 14 5 2 6 12 Schwaben Ulm 13 1 3 9 5 Teutonia München 13— 2 11 2 * DdDie bahyeriſche freisliga In Mittelfranken führt immer noch Pfeil; in Franken iſt Bam⸗ berg Meiſter, dagegen wird die Lage in Nordoſtbayern ziemlich ver⸗ zwickt und die ſichere Meiſterſchaft der Bayern Hof iſt ziemlich be⸗ droht. In Altbayern iſt die Lage auch noch nicht geklärt, dagegen ſteht die Meiſterſchaft in Schwaben feſt, wo Schwaben Augsburg der Glückliche iſt. Die Reſultate vom Sonntag lauten: Mittelfranken: Pfeil gegen.C. Fürth:1; V. f. R. Fürth gegen F. V. Fürth:0; Eintracht gegen Bayern Nürnberg:3: Sp. V. 1883 gegen Bayern Erlangen:1. Franken: Würzburger Kickers gegen Jahn Schweinfurt:0. Nordoſtbayern:: 1. F. Cl. Regensburg gegen Sp. Vg. Weiden :1; Wacker Markredwitz gegen Bayern Hof:2. Altbayern: Deutſcher Sp. VB. München gegen F. V. Neuhauſen Schwaben: Ulmer F. V. 94 gegen Union Augsburg:1; Schwaben Augsburg gegen V. f. R. Günzburg:1. 722.5 Frankfurter Brief In früheren Jahren war der Neufahrstag ein gerade von den aroßen Fußballvereinen bevorzugter Tag. Diesmal war die ſportliche Ausbeute zu Jahresbeainn noch armſeliger als an den Weihnachtsfeiertagen. Im ganzen Mainbezirk fand nicht ein einziges Spiel von einigermaßen Bedeutung ſtatt. Auswärtige Vereine waren niraends erſchienen. In Frankfurt ſelbſt war man auf das Gefellſchaftsſpiel zwiſchen Union⸗Niederrad und Germania 1894, Frankfurt, angewieſen. Selbſtredend traten beide Parteien nicht ohne den üblich gewordenen Erſatz an. Mit dem Ergebniſſe:3 läßt ſich aar nichts anfangen. Es beſagt weder, daß Germania wie⸗ der Bezirksligafähia geworden iſt, noch daß Union nichts mehr in der Oberklaſſe zu ſuchen hätte. Die Begeanung endete eben unent⸗ ſchieden und man maa dies auf den Erſatz oder auf die Silveſter⸗ ſtimmuna zurückführen, ganz nach Belieben. Jedenfalls war bei keiner Mannſchaft viel los. In Bürgel gewöhnte ſich der dortige Sportklub 1907 in einem Freundſchaftstreffen allmählich an ſeine künftige Geſellſchaft. Er hatte die Frankfurter Olumpia aus der Kreisliga zu Gaſte und benahm ſich mit ihm wenig gaſtlich. Die:6⸗Niederlage muß unbedingt zu denken geben. Olumpia war weit unter Form, wäh⸗ rend bei Bürgel das Beſtreben offenſichtlich war, mit der verjüngten Mannſchaft Ehre einzulegen. was denn auch gelang. Verein für Raſenſport 1901. Frankfurt, wäre auch wohl beſſer zu Hauſe geblieben. Er vertrat den moiniſchen und deutſchen Fußballſport in Straßburg in böchſt unalücklicher Weiſe, denn er ließ ſich von der Aſſociation Sportive 155 ſchlagen, ein Er⸗ gebnis, für das ihm hierzulande niemand Dank wiſſen wird, das ihm aber eigentlich zu gönnen iſt, da er wieder mit reichlichem Erſatz die Reiſe ins Ungewiſſe antrat. Vielleicht lernt die Vereinsleituna end⸗ lich aus den mehrfachen trüben Erfahrungen. Wer heute derartige Reifen machen will, muß bereits bei Spielabſchluß die ſichere Gewiß⸗ heit haben, mit einer leiſtungsfähigen Mannſchaft antreten zu kön⸗ nen. Dieſes Waanis kann nur von einem der ganz aroßen Vereine eingegangen werden, denn nur ſie verfügen über die nötigen Erſatz⸗ leute. Kleine und mittlere Vereine ſollten ihren ungeſunden Ehrgeiz laſſen. Für ſie ſelbſt und für die Allgemeinheit wäre dies am beſten. Der veraangene Sonntaa brachte der Frankfurter Fußball⸗ gemeinde ein ganz großes Ereianis. Der ſugoſlaviſche Mei⸗ ſter, Gradiansky⸗Aaram, trat am Niederwald gegen die Frankfurter Eintracht an. die er:1() bezwang. Die Fußball⸗ abteſiung der Eintrocht bezog hiermit ihre größte Niederlage, die ſie in den mehr als 25 Jahren ihres Beſtehens zu verzeichnen hatte. Gradiansky iſt zweifellos aroße Klaſſe. Die Leute ſind erſtaunlich ſchnell. haben ein fabelhaft genaues Zuſpiel, eine künſtleriſch⸗leichte Ballbehandlung und ſchießen, wie man es im ganzen Inlande nicht finden wird. Trotz oller feinen Ausarbeitung har dabei ihre Spiel⸗ weiſe eine natürlich⸗ungezwungene Note. Eintracht hielt ſich bis Halbzeit bei ebenfalls überragendem Spiele ſehr onſtändig, ſodaß die Gäſte bis hierhin nur mit:1 in Führung lagen. Nach der Päuſe aber leiſtete ſich die heimiſche Hintermannſchaft aus ganz unerklär⸗ lichen Gründen immer neue Proben großen Leichtſinns, brach zum Schluß ſogor aanz zuſammen, ſodaß die Gäſte mit einem turmhohen Siege abziehen konnten. Gradjansky wird in Deutſchland keinen Verein zu ſcheuen brauchen und wird überall einen ganz vorzüalichen Eindruck hinterlaſſen. Die Wohlanſtändiakeit der ſerbiſchen Kampfes⸗ weiſe ſoll hierbei ganz beſonders dick unterſtrichen werden. Mit der Begegnung zwiſchen Helvetia⸗Frankfurt und Kickers⸗Offenbach, iſt die Beendigung der Bezirksligaſpiele im Mainoeßbiet zu verzeichnen. Es handelte ſich hierbei weder um Auf⸗ noch Abſtiea, ſondern ledialich um Ranaſtreitiakeiten, bei denen die Offenbacher das aroße Los zogen. Sie ſchlugen in einem vom Regen und Sturme ſtark beeinflußten Kampfe. der nicht gerade ſon⸗ derlich zart ausgetragen wurde, den Geaner:1 und ſchraubten ſich hierdurch noch in letzter Stunde auf den zweiten Tabellenplatz vor. Dieſe Tatſache wird ſedoch nicht ganz ohne Bedeutuna ſein, falls es ſich bewahrheitet, daß der Verbandsvorſtand durch eine Neuanord⸗ nung. die einer erneuten Aenderuna des Svpielſuſtems aleichkommt, auch die FTabellen zweiten an den Schlußkämpfen um die Süd⸗ deutſche Meiſterſchaft in gewiſſem Umfange teilnehmen laſſen will. Helvetig nimmt nunmehr den dritten Platz in der Ranaliſte ein. wäh⸗ rend der 1. Fußballklub 1893. Hangu. auf den vierten Pfatz zurück⸗ gefollen iſt. Ißm folgen Eintracht, Union, Verein für Raſenſport und Sportklub⸗Bürael, in dieſer Reihenfolge. Sportklub⸗Bürgel und Union⸗Niederrad lieferten ſich ein Privotſpiel. das wegen Regens beim Stande von:0(1) für Bür⸗ gel abgebrochen werden mußte. ö Die Kreisliga im Nordmainkreiſe ſehte die Punkt⸗ ſpiele nach kurzer Pauſe mit erneutem Eifer fort. Sehr wichtia iſt hier der:0⸗Siea der Frankfurter Germania 1894 über den 1. Fußballklub 1902, Rödelheim. Germania muß nunmehr als einen Verluſtvunkt weniger hot als der ſeither führende Sport⸗ verein 1907, Heddernheim. Die Heddernheimer erzielten nämlich in ihrem Kampfe gegen Victoria 1912, Eckenheim nur ein:2. Der Punkwerluſt iſt ſehr ſchmerzlich und wird ſo leicht nicht wieder auszualeichen ſein. Bei aünſtigem Wetter und ſnielfähigem Platze hätten die Heddernheimer zweifellos beſſer abgeſchnitten. Was nützen aber ſchließlich die „Wenn“ und die„Aber“. Nur die Tatſachen entſcheiden. Olympia. Frankfurt, fiel zur Abwechſlung wieder einmnal angenehm auf, wenn ſie auch nur ſehr knapp mit:0 gegen die Turn⸗ und Spielvereinigung, Oberurſel, gewann. gewann doch wenigſtens wieder einmal, nachdem ſie lange Zeit wenig Rühmens mit ihren Ergebniſſen machen konnte. Auch die Frankfurter Sportfreunde bereiteten ihren An⸗ hängern, die nicht nur in ihren Mitgliederkreiſen zu ſuchen ſind, große Freude durch ihren Sieg über die Spielvereinigung 1903, Fechenheim, mit:0 Toren. Mit dem gleichen Ergebniſſe behauptete ſich auch die Frank⸗ furter Boruſſia gegen den Sportverein 1905, Homburg. Fußballſportverein, Bergen, war als 11. im Bunde Die Tabelle hat nun bei ziemlich großem Vorſprung des Klubs foloey de⸗ Nnefehen: auf ein Geſellſchaftsſpiel mit dem A⸗Klaſſenverein, 190 8, angewieſen, den er:0 ſchlug. 1 erſter Meiſterſchoftsanwärter im Nordkreiſe bezeichnet werden, da ſie Sie Merkur! Im Südmainkreiſe machte es Germania, Bieber, genau ſo unbarmherzig wie Gradjansky, Agram, und ſchlug ihren Gegner, Teutonia, Hanau,:1. Da ſage einer, es gäbe keine Duplizität der Ereigniſſe! Auch am Bieberer Berge in Offenbach gab es ein torreiches Treffen zwiſchen dem Sportverein Offenbach und Kickers⸗ Victoria Mühlheim, nur waren hier die folge ſo gleich⸗ mäßig verteilt, als es eben bei ſieben Toren geht. Offenbach buchte 4 Treffer und Mühlheim begnügte ſich mit deren 3. Das Spiel war ſehr mäßig auf beiden Seiten. Auch Turn⸗ und Sportverein Langen und Verein für Leibesübungen Neu⸗Iſenburg trennten ſich mit ſehr knappem Unterſchiede. Anfangs lag Langen im Vorteil. Ein Elfmeter brachte den Ausgleich und ſchließlich reichte es den Iſen⸗ burgern ſogar noch zu einem 21. In Heuſenſtamm gab es ſogar mit:1 ein Unentſchieden zwi⸗ ſchen dem Sportverein 1905 und der Spielvereini⸗ 5 55 g 1911 Bürgel. Das Ergebnis entſpricht ziemlich dem Spiel⸗ verlaufe. Fußballverein Sprendlingen machte ſeine Sache gründ⸗ lich und ſchickte den Fußballklub Ditzenbach:0 nach Hauſe. Es handelt ſich um denſelben Verein aus Dietzenbach, der kürzlich den Sportverein Offenbach:0 bezwingen konnte. Union Wixhauſen war ſpielfrei. 8 Daß im Oſtmainkreiſe die Aſchaffenburger Victoria nur ihre Pokalſpiele verliert, die Verbandsſpiele aber gewinnt, kann als Selbſtverſtändlichkeit betrachtet werden. In den Punkt⸗ ſpielen braucht man nur nach dem„Wie hoch“ zu fragen. Dies⸗ mal mußte die Sportgemeinde Damm mit:9 daran glau⸗ ben, hat aber eine ganze Reihe Leidensgenoſſen, mit deren ähn⸗ lichem Geſchicke ſie ſich wird tröſten können. Victoria Aſchaffen⸗ burg hat nunmehr 81:15 Tore zu verzeichnen. Noch ein Ortstreffen wurde in Aſchaffenburg ausgetragen und von den Kickers gegen den Fußballſportvere in Damm :1 gewonnen. Rein ſportlich war dieſes Vormittagsſpiel von weit höherem Werte, als die Begegnung am Nachmittage, bei der Vic⸗ toria trotz des hohen Sieges keine Meiſterleiſtung zu Wege brachte. Spielvereinigung Rückingen⸗Langendiebach enttäuſchte neuerdings wieder gegen den Sportverein Klein⸗Steinheim, dem ſie mit einem:1 nur einen Punkt abnehmen konnte. Die Rückinger haben tatſächlich arg nachgelaſſen, wenn ſie auch vorkäufig noch auf dem zweiten Platze zu finden ſind. Mit dem gleichen Ergebniſſe hielt ſich der Verein für Be⸗ wegungsſpiele Groß⸗Auheim gegen Germania Nieder⸗ rodenbach ſehr achtbar. Die Groß⸗Auheimer lagen ſogar bei Wechſel noch in Führung, ſtanden aber nicht ganz du⸗ 8 Sport 1860 Hanau und Victoria Kahl machten die Sache:1 unter ſich aus wobei man den Hanauern eigent⸗ lich mehr zugetraut hätte. Es gibt alſo im Sporte ſogar eim Triplizität der Ereigniſſe. 5 Victoria 1894 Hanau iſt eine ganz unberechenbare Ge⸗ ſellſchaft, die nur kann, wenn ſie will. Diesmal wollte ſie, alſd konnte ſie auch. Sportverein 1920 Hanau bekam dies mit .5 zu ſpüren. Die Ueberlegenheit des Siegers war jedoch nus ganz gering, ſeine Begünſtigung ſeitens des Glückes umſo nach⸗ drücklicher. aliquis. Kuderſport *Neujahrsauffahrt der Mannheimer Rudergeſellſchaft. Zur Begrüßung des neuen Jahres hielt die Mannheimer Rudergeſell⸗ ſchaft in althergebrachter Weiſe am 1. Januar ihre Neujahrsauf⸗ fahrt ab. 4 Vierer⸗ und 1 Achtermannſchaft hatten ſich eingefun⸗ den, um den geſunden und geliebten Ruderſport anläßlich der Auf⸗ fahrt auszuüben. Es war ein erfreuliches Bild, die 5 Boote in gleichmäßiger, ruhiger Ruderarbeit den Neckar hinauffahren zu ſehen. Bis zur Riedbahnbrücke ging die Fahrt und dann in Kiel⸗ linie zurück zum Bootshaus am unteren Neckar. Mit einem kräf⸗ tigen Hipp, Hipp, Hurra auf den deutſchen Ruderſport und ein gutes neues Jahr für den blauen Stern fand die Neujahrsauf⸗ fahrt ihren Abſchluß. Winterſport Die Deutſchen Eislaufmeiſterſchaften verſchoben. Die Meiſter⸗ ſchaften des Deutſchen Eislauf⸗Verbandes im Schnell⸗ u. Kunſt⸗ laufen hat der Altonger Schlittſchuhläufer⸗Verein v. 1893 infolge der ungünſtigen Witterung um eine Woche verſchoben. Die Meiſter⸗ ſchaften ſollen nunmehr in der Zeit vom 16. zum 18. Januar aus⸗ getragen werden. Allgemeines * Haupfverſammlung der D..U. Am 10. und 11. Januar ladet die Deutſche Radfahrer⸗Union zur fälligen Jahresver⸗ ſammlung nach Hannover. Die äußerſt umfangreiche Tagesord⸗ nung wird in einer vorher ſtattfindenden Sitzung des erweiterten Vorſtandes durchgearbeitet, ſodaß eine weſentliche Erleichterung für die Haupperſammlung gewährleiſtet iſt. Zur Beratung ſind 20 An⸗ träge geſtellt. Am wichtigſten iſt hiervon zweifellos derjenige, nach welchem Wettbewerbe hinter Motoren nicht mehr veranſtaltet wer⸗ den ſollen. Die Wiederwahl des alten Vorſtandes dürfte kaum auf Schwierigkeiten ſtoßen. Auf der am 25. Januar in Würzburg ſtatt⸗ findenden Jahresſitzung der Vereinigung Deutſcher Radſpartverbände ſoll die Verleihung eines Deutſchen Radſport⸗Abzeichens für be⸗ ſondere Leiſtungen beſchloſſen werden. 9 25 *Der kſchechoſlowakiſche Jockey⸗Club hat für die kommende Saiſon 31 Renntage genehmigt. Das tſchechiſche Derby wird am 111 die Große Pardubitzer Steeple Chaſe am 25. Oktober ge⸗ laufen. „ Die Preußenmeiſterſchaft im Zweier⸗Radball, die der Bres⸗ lauer RV. v. 1887 im Rahmen eines großen ſaalſportlichen Feſtes am 10. Januar durchführt, hat eine recht gute Beſetzung gefunden. Gebr. Stolze(Erfurt), Köping⸗Schulz(Hamburg), Schaaf⸗Schi⸗ metzeck(Berlin), Kühn⸗Vogt(Brockau), Gebr. Heidenreich(Breslau) und drei weitere einheimiſche Mannſchaften bewerben ſich um den Titel. Von auswärts haben weiterhin gemeldet: Pfeil⸗Erfurt zum 8Ser Kunſtreigen, Panther⸗Braunſchweig zum bßer Kunſtreigen, Guthſchmidt, Bier, Jäckel ſowie die Stettiner Küß⸗Henke zu den Kunſtfahren. Lorenz, Naufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren au/ 812 Nifa-Rad Lumummeeeeeeumuneeeneemenmeuneeeeeeeeeeemeneemememeemeenememeemn Mitteldeutsche Fafirradwerke d. m. b. i. Sangerhausen- Herlin, Im Karisbad 6 Groß- Vertrieb für Vordbaden: Firma Peter Ludiwig, Mannbeim-Neckarat ————— eee la den 8. Januar 1925 Neue Donnerskag, deviſenmarkt Berliner Deviſen te Billonen Amtüe G. 7 rp 0 8. B.. p. Zollano 170.29 170.71 0oll 170,26 170,½71 Beiſer üre: 8.862 1678 rüſſeln. 20.94 21.00 20.98 21.04 Chriſtiania. 88.87 84.03 84.02.16 N Naneng 8 72.90 79.50 78,40 10.80 0 125 enhagen. 7428 74.48 1 74.51 7469 5 25 abon 18.78 19.77 19,88 19.92 0 tockholm 112.96 113.24 5 118,01 1183,29 Helüingtors. 10.58 10.59 2 10. 10.5„ Slaln 17.71 17.75 8 17778 London. 19.99 2007 a 2002 20%%„ New- Dork. 4195 4205 2.195.205 0 22.64 22.70 4 22,08 22.14 bweiz 81.72 81.92 1 81.72 81.82 U Sbanlen 50,88 59.02 5 59,39.52 Japann.613 1817 8.613.617* Konſtantinopel. 2285.305.295 25 Nuio de Janeiro.479 0,481 5 0,„484 05405 Wien abg. 5,9044 5,275 8 5,07.9474 0 Bogg 12.84 12.58 5 12,54 12,86* Jugoflapien 6,.7958 6818.94 60 0 Budapeſt. 5,7951 5,8154 8.800 5821 0 Sofia.085.075 2.06.07 Börſenbeeichte Frankfurter Wertpapierbörſe Tendenz behaupket s. Srankfurt a.., 8. Jan.(Drahtb.) Die Stimmung an der örſe blieb auch heute wieder feſt, aber die Kurſe waren im kleiner wie überha i 5 ü upt eine größere Zurückhaltung auf allen Marktgebieten zu beobachten iſt. Die ungeklärte innerpolitiſche Lage verbietet jede größere Hoſchäftsausdehnung an der Börſe. Erſ wenn die Lage ſich wieder beſſer überblicken läßt, wird in dieſer Hinſicht eine Aenderung eintreten. Die Kursſchwankungen nach oben und unten ſind unter Berückſichtigung des kleinen Geſchäfts auch nur unbedeutend und betragen 1 Prozent. Auch der Anleihemarkt iſt voll⸗ kommen ſtill und unverändert. Etwas lebhafter iſt es auf dem Markt der Städteanleihen und für Pfandbriefe. Der Freiverkehr iſt ohne Bewegung, aber die Kurſe ſind hier feſt. Api 2,25, Becker Stahl 156, Becker Kohle 8,25, Benz 556, rown Boveri 1,1, Growag 1,37, Krügershall 1298, Petroleum 1776, Raſtatter Waggon 675, Kabel Rheydt%6 und Ufa 14. Der Geldmarkt iſt ſehr leicht. Berliner Wertpapierbörſe Beerlin, 8. Jan.(Drahtb.) Die heute eingetretene Ruhepauſe iſt aus markttechniſchen Gründen nach den verhältnismäßig kräftigen Steigerungen der letzten Tage zu erklären. Das Geſchäft iſt all⸗ gemein etwas ruhiger geworden. Auf faſt allen Marktgebieten unterlagen die Kurſe nur mäßigen Schwankungen, wobei jedoch faſt allgemein, trotz der zeitweilig 1 proz. Rückgänge und Gewinne die geſtrigen Schlußkurſe wenig verändert blieben. Von Einzelheiten iſt die ſich fortſetzende Steigerung der Geſellſchaft für elektriſche Unter⸗ nehmungen und von Oberſchleſiſchen Kokswerkaktien um 2 Prozent und die neueingetretene Steigerung der Hochbahnaktien um zeit⸗ weilig 4 Prozent zu erwähnen. die ten konnten. Am heimiſchen Anleihemarkt iſt infolge anhaltender Realiſationen eine mäßige Wendung eingetreten. markt iſt unverändert flüſſig. Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. Der Geld⸗ allgemeinen unverändert. Die Umſätze waren bedeutend Größeres Geſchäft verzeichneten anfangs im Freiverkehr Papiere des Vorbach⸗ und Wintershallkonzerns, ohne daß ſich aber die erzielten Steigerungen ſchließlich durchweg aufrecht erhal⸗ Neue mannheimer Zeitung Adend⸗Rusgade) aeere AMannheimer Seitung vom rheiniſch⸗weſtfäliſch. Wertpapiermarkt (Mitteilungen des Bankhauſes Gebrüder Stern, Dortmund.) Der Uebergang in das neue Jahr vollzog ſich am rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Wertpapiermarkt in außerordentlich feſter Stimmung und bei lebhaftem Geſchäft. Freundlicher lautende Wirtſchafts⸗ berichte bildeten die Grundlage der Bewegung, bie außen⸗ und innenpolitiſchen Sorgen blieben ohne Einfluß. Die Unternehmung nahm, angeregt duürch die Geldflüſſigkeit, auf allen Märkten Meinungskäufe vor, und auch das Publikum beteiligte ſich in ver⸗ hältnismäßig großem Umfange am Geſchäft. Am Kohlenkuxenmarkte überwog das Intereſſe für ſchwere Werte. Hier konnten Graf Bismarck, Ewald und König Ludwig Steigerungen von 6000—8000 durchholen, ohne daß die Nachfrage befriedigt wurde. Conſtantin der Große blieben etwas vernachläſſigt. In bedeutenden Mengen wechſelten dagegen Langen⸗ brahm und Graf Schwerin ihre Beſitzer, und ihre Preiſe ſtellten ſich um etwa 1000 gegenüber der Vorwoche höher. Man ver⸗ mutet hier Konzernkäufe. Weiter gewannen Carolus⸗Magnus etwa 500, ebenſopiel Johann Deimelsberg und Wilhelmine Meviſſen, Trier, etwa 800„ und Caroline etwa 200. Die übrigen Kuxe hielten ihren Stand. Nicht minder lebhaft war das Geſchäft in Kohlenaktien. Die Führung übernahmen Dahlbuſch mit einer 20 proz. Steigerung in Geld. Lothringen ſtellten ſich um 5 Prozent, Adler Bergbau, Becker Kohle und Blankenburg um etwa 1 Prozent höher. In Weſtfäliſche Bergbau und Montania⸗Aktien wechſelten bedeutende Mengen auf letzter Grundlage ihre Beſitzer. Auch am Braunkohlenmarkt war die Stimmung ſeit Wochen erſtmalig erheblich feſter. Neben den bisher bevorzugten Roddergrube⸗ und Zukunft⸗Aktien, die etwa 15 bzw. 5 Prozent an⸗ zogen, wurden auch mitteldeutſche Unternehmungen ſtärker gefragt, und ihre Kurſe erzielten bei regerem Verkehr Steigerungen bis zu 1000 l. Am Kalimarkte wirkten ſich die günſtigen Abſatzberichte in Verbindung mit Nachrichten, wonach der Wintershallkonzern eine Amerikaanleihe unter günſtigen Bedingungen aufzunehmen bereit ſei, aus. Unter Führung der Wintershallgruppe entwickelte ſich auf allen Gebieten lebhaftes Geſchäft. Wintershall ſelbſt ſtell⸗ ten ſich um 8000 bei allerdings vereinzelten Umſätzen, höher. Das Angebot in den Kuxen war äußerſt ſpärlich. Dagegen konnten Kaiſeroda bei großer Nachfrage ihren Kurs um 2500 verbeſſern, und Alexandershall wurden bis 6200% gehandelt, während Glückauf⸗Sondershauſen, in denen noch immer größere Verkäufe ſtattfanden, ihren Kurs nur behaupteten. Gefragt und höher lagen die Werte des Dr. Wilhelm Sauer⸗Konzerns, von denen Berg⸗ 6800„ anzogen. Aus dem Gumpel⸗Konzern ſtellten ſich Siegfried⸗Gießen bei 8300, Aſſe bei 3800 ,4, Röſſing Barnten bei 4300 l, Friedrichroda bei 1450„ höher. Weiterhin wurden in beträcht⸗ lichen Mengen Burbach vorübergehend bis 3300, Desdemona bis 4200, Einigkeit bis 2500, Hanſa⸗Silberberg bis 3200, Hope bis 4800 4, Walbeck bis 800 umgeſetzt. Von Kaliaktien erreichten Kaliinduftrie den Stand von 70 Prozent, um bei Berichtsſchluß wieder 2 Prozent nachzugeben. Niederſachſen und Wittekind. 10 Prozent. Erheblich war auch der Verkehr plus 4 Prozent und Salzdetfurth plus 5 Prozent. Der allgemeine Aktienmarkt erfreute ſich gleichfalls 1 Größere Umſätze vermerken wir in Rhein.⸗Weſtf. Elektrizitäts Aktien, Kabelwerk Rheydt, Uerdinger Waggon, Stahlwerk Becker, Deutſche Laſtauto und Dortmunder einer feſteren Grundtendenz. Vulcan zu gehobenen Kurſen. Frankſurter Dividenden⸗Werte. VBault⸗Aletien. 8 8 50 D. Treditdk..50 3,50 D. Hypothetendnt 7,.— 745 Rheln. Creditbank 3,50 8,45 abiſche Bank.. 33,50 23.50„ Ueberſ.⸗Bank 111.0 109,5 Rhein. Hyp.⸗Bank 8,50.85 Bank für Br. Ind. 2,30.30 Bayr.⸗Cred. W.———.— „Hyp. u. Wb. 3,75.70 Barmer Bankver. 1,80.80 Berliner Handgeſ. Tom u. Privalbl. 6,90.90 Darmſt u. Nat.B. 14,— 14,25 Deutſche Bank 13.45 13.45 D. Aſtatiſche Bank—.— 87.— Bereinsbank. 9,32 0,32 Südd. B. Gred.B Discont.⸗Geſellſch. 18.45 18.,45 Dresdner Bant.45 9,25 5 Hyp.⸗Bank 8.—.10 5 etallb. u..⸗G. 19,80 20.25 Mitteld. Credit⸗B. 190.90 Nürnberg..⸗Bk. 10,— 10,— Oeſter. Cred. Anſt. 11,— 11.— Pfälzer Hyp.⸗Bk. 7,95.95 Wiener Bantver. 6,90.7 Wttbrg. Bankanſt.—.— Frankf. Allg. Verſ. Südd. Discontog. 10.7⁵ 10.25 2 „Notenbank 75,50 18 „Vereinsbank 3,15.15 Mannh. Berſ.⸗Geſ.—,— Oberrh. Berf-Gef.—.——.— mannsſegen bis 8500, Hugo bis 7300% und Hohenfels bis. Die Umſätze waren ziemlich bedeutend. Erheblicher waren ſie aber in Adler Kali, Halleſche Kali, Hannoverſche Kali, Krügershall Hiervon wurden hier täglich, mit Unterſtützung der Börſen von Berlin, Frankfurt und Hamburg, große Beträge gekauft, und ihre Kurſe gewannen zwiſchen 2 bis in Friedrichshall T. Seite. Nr. 12 andelsblatt „Einigung über die Rentenbank-Obligationen der Induſtrie. Im Reichswirtſchaftsrat iſt eine Einigung über die ſtrittigen 25 Millionen/ Induſtrie⸗Obligationen zuſtandegekommen. Die nicht landwirtſchaftlichen Kreiſe haben bekanntlich gegen die Zahlungen der fälligen zweiten Zinsrate(April⸗Oktober 1924) proteſtiert. Es iſt jetzt beſchloſſen worden, dieſe zweite Rate in der Höhe von 10,6 Mill.„ der Induſtrie zu erlaſſen und erneut 8,4 Mill. +4 in bar auszuzahlen. Ueber die Verteilung dieſer Summe auf Induſtrie, Handel und Baaken ſollen ſich dieſe Gruppen ſelbſt einigen. »Bayriſcher Lloyd Schiffahrts⸗A.-G. in Regensburg. Die.⸗V. beſchloß die Umſtellung des Inhaberaktienkapitals auf 9,72 Mill..% durch Ermäßigung des Nennbetrags der einzelnen Aktie von 1000 P. auf 180 R. und des Namensaktienkapitals auf 120 000 Rell durch Ermäßigung des Nennwerts der Namensaktie von 1000 Pe auf 20 R. unter einer Rücklage von 1,16 Mill../I. Dem Aufſichtsrat wurden Kommerzienrat Dr. P. Reuſch(Gute Hoffnungshütte, Nürnberg) und Generalkonſul Scharrer, Bernried, zugewählt. Im abgelaufenen Geſchäftsjahr habe man durch die Rührbeſetzung noch ſehr gelitten. Für das laufende Jahr dürfe man eine gute Beſchäftigung erwarten. Die Geſellſchaft habe ſich entſchloſſen, für den Verkehr der Aktien da⸗ durch eine breitere Grundlage zu ſchaffen, daß die Einführung der Aktien, die bereits an der Münchener Vörſe notierk werden, auch an der Berliner Börſe vorbereitet wird. * Geſchäftsaufſichtsanträge im Barmak-Konzern. Die Berlin⸗ Burger Eiſenwerke.⸗G. haben nunmehr Antrag auf Geſchäftsaufſicht geſtellt, ebenſo die J. Roth.⸗G. Das zu⸗ ſtändige Amtsgericht hat noch die Beibringung verſchiedener Unter⸗ lagen und Auskünfte verlangt, ſo daß es ſich erſt in einigen Tagen entſcheiden wird, ob den beiden Anträgen ſtattzugeben iſt. * Bankhaus E. Jordan u. Co. Kommanditgeſellſchaft a. A. in Hamburg. In der go..⸗V. machte der Vorſitzende die Mitteilung, daß die ſofortige Auflöſung geboten und ein Antrag auf Eröff⸗ nung des Konkursverfahrens ratſam ſei. Die Prüfung durch den Gläubigerausſchuß habe ergeben, daß die verfahrenen Verhältniſſe der Bank nicht zu entwirren ſeien und die erhoffte finanzielle Hilfe nicht zu erlangen ſei. Ein klagbarer Anſpruch gegen die Depoſiten⸗ und Handelsbank in Berlin, um ſie zu der verſprochenen Finanzierung des Unternehmens zu nötigen, ſei nicht vorhanden. Ebenſo wolle die Drobig⸗Gruppe von einer Finanzie⸗ rung nichts wiſſen. Der Gläubigerausſchuß habe einen Fehl⸗ betrag von 750 000 feſtgeſtellt. Die Verſammlung beſchloß die ſofortige Liquidierung, lehnte dagegen den empfohle⸗ nen Konkursantrag mit 1416 gegen 108 Stimmen ab. Waren und Märkte Mannheimer Produktenbseſe m. Mannheim, 8. Jan.(Eigener Bericht.) Das Geſchäft iſt ſehr klein, die Tendenz aber gut behauptet. Man nannte gegen 12,30 Uhr. Weizen, inländ. 25—25,50, ausländ. 31—33,50, Roggen, inländ. 24,50—25,—, ausländ. 27,50—28,50, Gerſte 28—32,50, Hafer, inländ. 18,50—21,.—, ausländ. 19,50 bis 24,.—, Mais mit Sack 22,50—23,.—, Weizenmehl(Baſis 0) 40—41,75, Roggenmehl 37—38,50, Weizenkleie 14,25—14,50 Rel, alles per 100 Kg. bahnfrei Mannheim. Ofſizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlber in Reeichsmark Preisnotierungen vom 8. Januar 1925. Weizen, inländiſcher 25.00 25,50 e 37.00—38,80 „ ausländiſcher 31,00—33,50] Welzenklete mit Sack 14,—1450 Roggen, inländifcher 24,50—28,00 Biertreber—— „ ausländiſcher 27.50— 28,50 Rohmelaſſe.50—.— fme erteee e 28,00, 32.0[ Wieſenheu, loſe 98,00— 9,80 7 neue)„— Rotklechen——— Hafer,(neuer) 18,50—.00 Luzerne⸗leehen.50—10,50 e 19,50—24,00 Preß⸗Stroh.40— Mais gelbes mit Sack 59—23,00 J Gebundenes Stroh.80—.60 Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 40.00— 42.00 Rape—— Tendenz: feſt. I. 8. 7. 8 Triedtw. Beſigh. 60.——— Ver. Ultramorinf. 25.— 25, ſchockew, Kirn..50.35 Phönix Bergdau 89,80 82 2e Konbag. Hütten 29,7s 30, 10] Schuckert& Co. 67, 78 67,— Thürg. Lief.Gotha 96.— 88,—Ver. Zellſt. Berlin.80 3,85 Juckerf. B. Wagh.60 4,85]Hermann Pöge.75.75J Roſttzer Braunk. 27,— 28,50 Senal Strumpf.8—5 Ubrenfabr. Furtw..45.— Vogtl. Maſch. St..——]„ Frankenthal 5,70 5,80 Rathgeder Wagg..13.20 Roſter Zucker 49,75 49 75 Siemens Elektr. 884.80 Ver. deutſch. Oele 39,25 98.:] Voigt& Häff. St 2. 2,—.]„ Heilbronn 4,10 4,20[Reisdolz Papier 16.75 17.—Rückforth Nachf. 0,70 0,750 Stemens& Halske 81,78 82.50 Vfſ.ch. 5 12,50 12,70] Boltdom. Sell. u.&K.90 3,800„ Offſtein 4,45 4,50 Rhein. Braunkohl. 48.25 45,—Kütgerswerke. 21,— 21,25 Sinner.⸗G. 11.85 1185 Ver. Faßf. Caſſel 495.— Wayß K Freytag.82.90 Rheingau.45.50 Khein. Chamotte 104.—.— Sachſenwert 230.75 Stettiner Bulfon. 17,78 17.80 VBer. Pinſel Rürnb 24 25 23.75 Jellſt. Waldhof St. 13.60 13,15[ Stutigar“.35 4,„45 Aein. Elektrizität 10,50 9,10 Säch. Gußſtahl 18.— 18,—Stoehr Kammgrn. 61,25 62.8 Freiverkehrs⸗Kurſe Rhein. Maſch Led. 4,80.75 Salzdetfurtd. 28.,75 29,75 Stoewer Nähm. 19,40 19.88 5 Rhein. Met. Vorz. 12,40 12,35 Saroti 2,30.30 Stollb. Zinkhütten 52,— 58.,40 Benz.25 6,25 Kreichgauer..—.——,— Kaſtatter Waggon 6,45 6,650Rhein. Mödelſtoff 2,10 2,40 Scheidemandel. 28,75 28,35 Südd Immobilien 490 880 Elderfeld. Kupfer——„—Mansfelbder....15.20 Ufe 14,25 14,—[Rheinſtahl.. 85,25 54.,40] Hugo Schneider./ 6,70 Teckl. Schiffsw. 26,— 28,40 Entrepriſes.—IMez Söhne.15.15 Mhm. Kohlenanl. 11,25 11,50 Rhenania Chem. 38,20 7,900 Schudert& Salz. 14.40 14,25 Teichgräber 1680.75 2 22 2 Teleph. Berliner 5,80 5, 0 Glanzſtoff Elbf 80,— 89,80 Weſtf Eiſen Igdr. 2475 275 Berliner Dividenden⸗Werke. Tdase lenhiite e e Jetze Let ded 2 Wieee ene 408 8 Crausport⸗Akktien Thoerl Oelfabrik..45 10,50 B. Schuhf Brn d W 3,45.30 Wiesloch Tonwar. 16,25 16.88 92 8 Thüring. Salinen..— 7,30 U Stahlw. v. d. J9p 131.0 1420 Wilbeuumsd.Eulan.78.— Schankungbahn.30.65.⸗Auſtral.'ſch. 30,25 30.— Roldd Lloyd 4,25 4.—[Unionwerke Mhm. 10.75 10,50 Ber. Ultramarinf. 24,80 28,75 Wiſſener Stahl 13,75 0 Allg. Lok. u. Str. 96, 96,— Hb.⸗Amk. Paketf. 30,— 29.50 Roland⸗Linie.. 13.75 13,85 Unton⸗Gießerel..70 8,75 Vogel Telege-pr 8,70 3,50 Wittener Gußftahl 47,.—— Südd. Eiſenbahn 81.25 91.25-Südom. Diſch. 44,5 43,75 Berein. Elbeſchiff.— 3,20 Varziner Papfer.—.Bogtländ Waſch. 3— 90 Woh, Zuckau. 859 818 Baltimore— 64.15Hanſa D ſchiff. 14.— 13.80 5 Ver. B. Frkf. Gum.—— 12 Wese An Jeuſtef. 5.85 Ver. Chem Charl. 18. eſer Akt.⸗Geſ.— Zellſtoff Waldhof 18,40 1 Vank- Alctien. B. Diſch. Mickelmw 42. 49.50] Weſterreg. Alteg. 25.80 28,8 Bant f. el. Werte 8.—.80 Oeſt. Cred Anft. 11.— 10,78 5. Efert u W. Jarnt Bantoe. 45.85 Deacſch Bam 1 48 15 J t 5 „Efiekt u. Werte.60.80 Rei Wh itn.———Barmer Banfver. 1. eulſche Bank 18.48 Reichsbank. 68 45 64.65 0 besg Kachsdan ö8.— 68.28JSranf. Nuu Min.————-Herl. 95. Gef. 7— 7250 O Heberſee 57 0850 10—(Khein Eredigant 280 80 Berliner Sreiverkehrs ⸗Kurſe. Sogeeg Wae eee Derft.. St 1c8 120 Seedeer Bant? 98 430 Weſdante 048 00 mer Bp. u. G. 91.— u. Nt⸗Bk. 14. resdner Bank. 9. eſtba 553 0, 32,32.— 80.— 60.————— Sabeng enm 579 24775 galdenn Jechder Bg J5e g Docgtale,Gpend. 1568 13 25 Mikeldk., Kerbus.— 2 ee eee D Drren, Bteam 52.88 83.5 Kalimeft Sicdrer 245 24.15/.de. Fiſeannd. 1805 1270 ‚ ꝛenn. Decker⸗Kohle 818 780 en Un. ou 90.— 30, Ruffenbank 72 Sddec de geret J280 1275 Falverte Weſte 280 288 Ndeln braudtehl 480 48.43 35„5 Beder Stat...38.50 Jrgern. 1250 Si. 8 85 Iredrichsh. Bgw. 0 818—55 25•J8 28,J5J Nhein Braumtahle 48.80 48,48/Aceumulat Fabr. 62,25 88.— Badiſche Antlin.38,25 82.59J Bremer Bugan 1029 100.00Benz.Motor.— 8. Meyer 1. 0097 0½ Stoman Salpeber 14.78 18,80 ĩ 0˙ͤò!!!!!TT!.........ß elſe 1—— 9 Auo E„ J, xwerktde„ Yr. egelgls.„ em tiesbeim 26.* 1— 91 70 ö. Ku Seuahütte.18.20.G f Kanetond 280 2848S P. Denberg. 35. 25 50[Chem, Hben... 450%0 Dlenend.... 1825 18,28JBetersb.dden 18—Aule Sgesperdget e ae deee 228 8 erſtge mie. 8 deh ähen Gelſet. 1282 4280 antungdahn 278.0 Nrddeuiſch. Blond 4 exanderwe erlin⸗Anh. em. Gelſenk. 2 5 .-Amk. Paketf. 50.— 30, uie dlged 410.—Balfmore& Obio 68.25 60.—Affeld Deligſen. J. 3. Ser⸗Gub. Hutfor..50 28.— Them Aldert!.J8 50.— iner Seſtverzinsliche Werte. Deſter St⸗8.—.— Allg eiese Je. 18,45 12,45 BerlinKarler Ind. 1440 144.9.,70 4, Berk 8 5 ch Juduſtrie ⸗Aketien. Bad. Antl. u. Soda 84.50 32.68 C Bad. Elektr.⸗Geſ. 0,35 945 Eichb⸗ Mannhelm.—— H. Kempf⸗Sternb. 65.— 68,— 18.— 13,80] Ammend. Papier 7,18 8— Alſ. Portl. Jement—.— 141.5 rliner Maſchb. Amme Gieſ.& Co..— 5. Berzellus Bergw,. Bing Nürnberg Bismarckhütte .85 9,25 Deſſauer Gas Anglo-Ct. Guano 18.30 13,— 91 5 21.,78] Daimler Motoren 4,20.— 40.65 42,10 .40.50 Otſch. Atl. Telegr. 24,50 24,50Doflarſchötze Deutſch⸗Luxemb.. 91,75 92,50[Goldanleihe a) Reichs⸗ und Staatspapiere. 80,20 90.087/%.Reichsanl.180 1, 110J5% g. Keblenant. 11.— 12.— 8275 5754%.400.440 5% Preuß Kalem 380.88 Mainzer Stamm. 120.0—.—, Bad. Maſch. Durl. 21 ö 2d. 21.— 20,50 Chamotten—Anhalt. Kohlenw. 25,25 35,— Bochumer Gußſt. 91,50 91,75 D. Eiſenb.⸗Signal..90—Reichs IV.V 0,755 0,7804% Prß. Konſols—,.100[, Roggenwert. 5,40 5,50 kb 10 motte Annam. 10.80 11, 0 9 ch gt. 91, 5 chsſcha 785 9. rß 90 Sapulg. Spee 280 88 Chem Art Aen 30. 40.80 Aanener aßtaht, 13.20 13.70 Gebr Böhlercke 2380 28 89 Oeuſſhe Ewül. 60 f0 og, b. d88s 9878 2e 1420.25005% Roggerrentb.28.70 Sed e arc.J8 30.88 Baben 5 1 50 5,68 SGoldenderg—.——, Alcde 0„33,— 38,25 Braunk. u. Brikets 61. 60,75 Deutſch. Gußſtahl 137.0 139,5 1924er.580 0,580%„ 415.37005% Schſ. Braunk. 2,—.— Werger 24,— 23.— Bed N 1 5 Griesheim. 25,75 20%75/Arder.Maſch. 35.— 34, Br.⸗Beſigd. Oell. 85.— 35,85 Deulſche Kabelw. 170.7059% B. Reichsanl..25 0,805 40% Badiſche Anl.—,—Landſch. Rogg. 805.— Adt Gedr. Wächt 368 305 Dergmann Clettt.50 117 655 Ae. 28.42 25,—Heuſſche Kalitw. 38,— 30,75 Efsbach& Uo. 27.50 26,50 Jenſchow& Co. 41,— 4754%..150.110 8¼% Baher. Anl. 1,89 1,630 Adler Oppenheim———,— Hing Metallwerke.55.52 Halmler 1d. B0 30.———-[HDeutſche Maſch 10,50 10,50] Emaille Uurich..90 4,58] German. Portl.⸗Z. 14.40 14,40 2 Abtererk, Ney 2— 870 Slei E Branbach 2 d 97 Motor. 810 415 Deutſche Steinzg 16,— 15,40 Enzinger Filter 12,7 12,75 Gerresheim, Glds 65.— 05,— b) Ausländiſche Nentenwerte. A E. G. Stamm 12.50 12.40 Brem.⸗ Beſtgh. Oel 38,— 38.— 5 een Berlin 8,35 6,85 Deutſche Wollw..20 7,20 Eſchw, Bergwert 12.40 12,30] Gef..eiektr. Unter. 180.5 148.5 7 39 J% Türkunif Anl. 16.— 16.—160% Golpri Augiocont Guan 14 50 13.75 Breuer Stannd—— 88.— Deaſce Be 25.60 28.25 Deutſch. Eiſenh.. 6,0 6,55 Faber Bleiſtit. 17.28 17,50 Gebr. Goebhardt 13,75 28.754% Mefktane. 9* 1* 0 115 i elne.80 3,½8 Aſcaf Bunwap 48, 44, Brocthues.- W..80 n 95 erlag, 34,— 33,— Donnersmarckh. 125,5 133,7 Fahl, Liſt& Co. 5,40 5,50J Goldſchmidt, Th.. 25,40 28.80 4 40 eſt Schatza. Ne 50 0 1, 5———.— — Aſchaff Zenltoß 33,25 33,—. Vronceſ. Schlenk— 40. yckerh.& Widm.— 3005[Dürener Metal 1245 128,7 Feldmühle Papier 96,50 95,55 Goerz C.... 5. 8,—4%„Goldrente 19.25 10,.00,.des 22.— 2252.80%„neue Pt. Badnbed Darmſt.55.88 Bürſtenſ. Erlang—— 958 Dürstedwerüg.—..900Dürrkoppwerke 18.50 17.75 elten& Guill. 36,15 36,— Gothaer Waggon.90 5, 40„cond.Rte. 87.90 44%% fu. St. 1 5* 7 5.87 856„Obligat. 8,30 8,40 Baden Weindem 110 270f Cen Deedag 2880 250 Buſſelh hiat Düer 45 488 Huſed Eſer 25 ene 0 gg Creder de 9. 4% e El 1 8 Inamit Nobel 13,20 13,20 R Friſter 6,90] Gritzner Maſchin. 99,„%e. See e neee—* Klber ge v B 278 2780 Fildeg delder guc deene 2, 4 cad Moteen 88.. uche Wagzon,. 78 Grßteateet, Müm. 155 149 7275650% 1015 1 ee dn ee Clein, Richt u. Kr.87.90 Jaß Fulda—.—.90 Hoh. und Tlefbau 2,20 1,97 Eſencd. L Meger 1,80 1,85 Gaggenau Vorz + 8Gebr. Großmann 7 750%e Magd.Elß 9 2 7%.l H. Srl10 18 e Tehuantepec 21,50 21½/8 e . Aurl. 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