7 * 0 Freitag, 9. Januar Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ine Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ geld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhälkniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonts Nr. 17590 Karls⸗ ruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben · ſtellen Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 79417845,— Telegr.⸗Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Mu Neue Man WMittag⸗Ausgabe 4 —** 1 ge. In. Keſſels, in 8 er den ganzen en vergebene, Kungen, die 8 en mußte, Mlannheimer General Anzeiger Immer wieder neue Schwierigkeiten Augenblicksbiloer von der Kriſe UEJ Berlin, 9. Jan. Die Löſung der Kriſe, die geſtern um die Mittagsſtunde zum greifen nahe ſchien, hat im Laufe des Spätnachmittags auf neue Widerſtände geſtoßen, und zwar kamen ſie diesmal wohl aus der Mitte des Kabinetts ſelber. Es heißt, daß nicht nur Graf Kanitz keine Neigung zeigte, ſich an dem von Herrn Marx geplanten Geſchäftsminiſterium zu beteiligen. Das war vielleicht zu erwarten: Schließlich hängt der junge Graf doch noch mit der Schicht zuſammen, aus der er gekommen iſt. Auch Dr. Luther und Hert Geßler, dieſer ruhende Pol in der Erſcheinung Flucht, ſollen in dem Kabinett nicht mitzumachen wünſchen. Damit war das Projekt des Kanzlers in der Tat ſeiner weſentlichſten Stützen beraubt. Man muß ſchon wieder wie ſo oft bei dieſen das Reichsgefüge mehr und mehr auflockernden Kriſen zum Bulletinſtil zurückkehren. Zunächſt war geſtern Herr Marx im Reichstag in einer Sitzung des Fraktionsvorſtandes des Zentrums. Denn das iſt das neue Mo⸗ ment, daß die Vecwirrungen mehr in dieſe Kreiſe hineinplatzen: Die Affäre Barmat und was mit ihr zuſammenhängt, beginnt auch prominente Mit⸗ glieder des Zentrums in ihren Strudel hineinzuziehen. Schon im Frühſommer erzählte man ſich, daß Herr Höfle von dem Ueber⸗ fluß, der dank der übertriebenen fiskaliſchen Politik der Poſt vecwaltung in deren Kaſſen ſich anzuſammeln anfing, nicht immer einen ſehr ſachgemäßen und dem Gemeinweſen förderlichen Gebrauch gemacht hätte. Daß der Poſtfiskus die Gelder, über die er verfügen durfte, nicht nutz⸗ und zwecklos daliegen ließ, war gewiß zu billigen, aber es ſcheint, daß bei der Kreditgewährung der Poſt ein wenig doch nach ähnlichen Methoden(wenn ſchon nicht in der⸗ ſelben Form und im gleichen Ausmaß) verfahren worden iſt, wie bei der preußiſchen Seehandlung. Als die erſten Andeutungen in der Preſſe auftauchten, hat ſich der Verwaltungsrat der Poſt mit bieſen Dingen befaßt, und geurteilt, daß er den von Herrn Höfle vorgebrachten Rechtfertigungsgründen ſich nicht voll anzu⸗ ſchließen vermöchte. Das war in einem früheren Stadium zu einem Zeitpunkt, da die Brüder Barmgt zwar viel angefeindet, aber doch noch von keinem Unterſuchungsrichter behelligt wurden. Jetzt nach den mancherlei neuen Enthüllungen hatte auch die Zen⸗ trumsfruktion des Reichstages das Bedürfnis verſpürt, den Gerüchten nachzugehen, und man behauptet, daß von ihr Herrn Höfle wle dem Abgeordneten Lange⸗Hegermann, der bis vor kurzem gleich Herrn Heilmann verſchiedenen Barmatunternehmungen als Aufſichts⸗ rat angehörte, geraten worden ſei, ihre Mandate niederzu⸗ legen. Beide hatten noch abends offiziöſe Dementis in die Welt geſchickt(ſiehe weiter unten). Leute, die ihnen naheſtehen, erklären eifervoll, jedoch immerhin vorſichtig die Meldung von der Mandats⸗ niederlegung für„vecfrüht“. Sicher ſcheine jedenfalls zu ſein, daß Herr Höfle als Reichsminiſter der Poſten und des beſetzten Gebiets nicht mehr möglich iſt. Mit lauter Beamtenminiſtern wird Herr Marx wohl nicht vor das Parlament treten wollen. Kurz und gut: Es ſieht im Augenblick ſo aus, als ob nach einem neuen„homo regius“ geſucht würde.* Die allgemeine Auffaſſung geht dahin, daß Dr. Luther ſein Amt beibehalten wird. Bei ihm wird die Sache inſofern ein⸗ facher liegen, als in einem Kabinett Luther vermutlich Dr. Streſe⸗ mann das Partefeuille des Auswärti gen weiter beibehalte. Ob ſich dann doch nicht wieder neue Hemmniſſe zeigen— ein Loch macht man zu, zwei andre tun ſich auf— wagen wir nicht zu ent⸗ ſcheiden. Auf alle Fälle ſteht zu befürchten. daß der kritiſche 10. Januar uns noch ohne geſchäftsfähige Regierung finden wird. Um 8 Uhr war noch keine Klärung erfolgt. Die ſchwankenden Miniſter hatten ſich noch nicht endgültig geäußert, ob ſie in dem Kabinett Marx mitmachen wollten oder nicht. Zwiſchen—9 Uhr iſt dann die vorläufig entſcheldende wendung eingetreten: Der Kanzler war zum Reichspräſidenten gegangen, um ihm den Auftrag zurückzugeben. Herr Ebert hat dann aber Herrn Marx veranlaßt, ſeine Bemühungen fortzuſetzen und ihn von neuem mit der Kabinettsbildung betraut. Vorher ſind anſchei⸗ nend mit Erfolg die Herren Dr. Luther, Geßler und Graf Kanitz umgeſtimmt worden, da inzwiſchen auch die in Aus⸗ ſicht genommenen Staatsſekretäre abgelehnt hatten. Nunmehr nimmt man an, daß es, nachdem die weſentlichſten Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt ſind, Herrn Marx doch noch gelingen wird, ein einigermaßen denaturiertes Kabinett zuſtande zu bringen. In dieſem Falle, unliebſame Eventualitäten blelben ja, wie die Dinge ſich bei uns entwickelt haben, nicht ausgeſchloſſen, würde der Kanz⸗ ler doch noch verſuchen, ſein neues Miniſterium am Samstag dem Reichstag vorzuſtellen. Der 10. Januar könnte dann zu einer Proteſtaktion gegen die Entente in Sachen der Kölner Räumung werden. Höfle und der Barmatkonzern Reichspoſtminiſter Dr. Höfle erklärt gegenüber me rerer i 85 Nachtausgabe des„Tag“ gegen ihn veidffentlichten eſchul. 155 150 5 17 Mitteilung folgendes 25 gabe des„Tag“ vom 8. Januar bringt i. folgende Mitteilungen: 8 45 „Reichspoſtminiſter Dr. Höfle habe in den letzten Monat — e Ueb 5 chüſſe der Neitspenenen i eniger als 45 Millio Warmat-⸗Konzern zur Verfi ung gaſtellt. 7 Dieſe Ausführungen ſind vollkommen aus der Luft ge⸗ griffen. Wie erſt kürzlich amtlich mitgeteilt wurde, hat die Reichs⸗ poſtverwaltung den Induſtrien des Varmat⸗Konzerns einen Kre⸗ dit von 14,5 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt. Die Ve⸗ träge ſind durch ein Effekten⸗ und Wechſeldepot ſichergeſtellt und außerdem bei ſiebzehn in⸗ und ausländiſchen, von den Sah⸗ verſtändigen anerkannten Verſicherungsgeſellſchaften in voller Höhe verſichert. 2. Der Tag behauptet, dieſe Kredite ſeien durch die Giro⸗ zentrale der Reichsbank in München ausgezahlt worden. Die Bank habe einfach den Auftrag erhalten, die Summe auszuzahlen, und zwar ohne daß dieſe Anordnung durch die Gegenzeichnung eines Miniſterialdirektors gedeckt wurde, was notwendig geweſen wäre, aber nicht geſchehen ſei, weil aus irgendwelchen unbekannten Gründen die Verwaltung von der Ueberweiſung jener Summe nichts erfahren ſolle. Demgegenüber wird feſtgeſtellt, daß die 14.5 Millionen Mark von der Reichspoſtverwaltung auf durchaus ordnungsmäßigem Wege der Deutſchen Girozentrale in Berlin übermittelt wurden. die ſie als Treuhänderin der Poſt an den Barmat⸗Konzern weiterleitete. 3. wird mitgeteilt, daß der Zentrumsabgeordnete Lange⸗ Heagermann bei der Vermittlung der Poſtgelder an den Barmat⸗ 58 08 tätia geweſen ſei. Auch dieſe Darſtellung iſt frei erfun⸗ en. 4. Ferner iſt die Behauptuna, die ſich auch in anderen Blättern findet, daß die Zentrumsfraktion des Reichstaas den Rück⸗ tritt Dr. Höfles beſchloſſen habe und daß der Rücktritt ſofort voll⸗ zogen worden ſei, falſch. 5 Wie Dr. Höfle noch mitteilt. iſt auch die Nachricht, er habe ſein Reichstaasmandat niedergeleat, unrichti g. Auch in bezug auf den Aba. Lanae⸗Hegermann wird mitgeteilt, daß die Nachricht von 85 Mandatsniederbeguna nicht zutrifft. zumindeſt aber ver⸗ Früht iſt. Weilere Einzelheilen []J Berlin, 9. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Diskuſſion über den Fall Höfle ſcheint ſich doch nicht ſo ganz einfach durch das Dementi des Wolff'chen Drahtes abtun zu laſſen, wie Höfle und ſeine engere Freundchaft es wohl gedacht haben mögen. Die„Voſſ. Ztg.“ hat ſich bei dem früheren Poſtminiſter Giesberts erkun⸗ digt, und dieſer hat erklärt, daß der Fraktionsvorſtand der Zentrums⸗ partei zur völligen Klärung der Angelegenheit einen Ausſchuß eingeſetzt habe, der genau prüfen ſoll, ob den Herren Hölfe und Länge⸗Hegermann ein Verchulden nachgeſagt werden kann. Die Prüfung der Frage wükde mehrere Tage dauern. Dis dahin bliebe die Frage offen, ob eine Mandatsniederlegung erfolgen müßte. Jedenfalls ſei das Zentrum entſchloſſen, unter ollen Umſtänden Klar⸗ heit zu ſchaffen. Die„Voſſiſche Zta.“ verſäumt übrigens nicht, ihre Mißbilli⸗ auna über die von Herrn Höfle beliebte Kreditgewährung aus⸗ zuſprechen. Inzwiſchen zieht die Angelegenheit immer weitere Kreiſe. Auch der Zentrumsabgeordnete Dr. Fleiſcher ſcheint in die Bar⸗ mat⸗Angelegenheit verwickelt zu ſein. In der Scherlpreſſe wird zu⸗ dem behauptet. daß die Unterſuchungen der Staatsanwaltſchaft be⸗ reits auf Höfle und Lange⸗Hegermann ausgedehnt worden ſeien und weiter auf den Polizeipräſidenten Richter und ſeinen Privatſekre⸗ tär Stöcker. Miniſter Severing würde vermutlich Herrn Richter ſchon in den nächſten Tagen abberufen. Als Nachfolger würde der Geh. Miniſterialdirektor Dr. Falk ein früherer Staatsanwalt und der frühere Gewerkſchaftsſekretär Kreſchinski genannt, Die Reichspoſt hat die Vexrpflichtung, ihre Ueberſchüſſe zum beſten der deutſchen Volkswirtſchaft zinsbringend anzulegen. Seit dem Abzug der Franzoſen aus dem Rhein⸗ und Ruhrgebiet war vorgeſehen worden, daß dieſer Ueberſchuß zum Wiederauf⸗ bau des dortigen Geſchäftslebens verwendet werden ſoll und zwar ſei vom Reichspoſtminiſter ſehr ſorgſam zu prüfen, ob die Gelder auch wirklich dieſem Zweck zugeführt würden. Der Reichs⸗ poſtminiſter hatte die Auszahlung eigenhändig zu verfügen und dieſe Verfügung durch einen Miniſterialdirektor und einen Mini⸗ ſterialrat gegenzeichnen zu laſſen. Von dieſem Weg iſt aber der Poſtminiſter zweimal abgewichen und zwar einmal, als er dem Barmatkonzern eine Anzahl von Millionen zur Verfügung ſtellte und das andere Mal, als er ſeinem Fraktionsgenoſſen Lange⸗Hegermann einen Kredit von 700000 Mark ein⸗ räumte. Lange⸗Hegermann ſollte dieſen Kredit gleichfalls für den Wiederaufbau im Ruhrgebiet verwenden, ſtatt deſſen ſoll er ſich da⸗ von 2 Fabriken gekauft haben. Die Staatsanwaltſchaft iſt bei der Sichtung des Materials dann noch auf ein Konto geſtoßen, aus dem hervorgeht, daß Mitte Auguſt 1924 Julius Barmat dem Po⸗ lizeipräſidenten Richter den Betrag von 5000 Mark überwieſen hatte. Ueber dieſe Summe hat der Privatſekretär Stöcker quit⸗ tiert. Richter legte die Summe zinstragend bei der Merkurbank an 155 bis vor wenigen Tagen waren da 600 Mark Zinſen gebucht worden. Nach derſelben Quelle ſoll auch eine ganze Reihe von Per⸗ ſonen, u. a. auch Wiſſel belaſtet ſein. Mit dem heutigen Tag würde die bisher auf Berlin beſchränkte Aktion der Staatsannwalt⸗ ſchaft auch auf Nord⸗, Mittel⸗ und Süddeutſchland ausgedehnt werden. Zahlreiche Beamte der Staatsanwaltſchaft begehen ſich nach all den Orten, in denen dem Barmat⸗Konzern angeſchloſſene Werke und Unternehmungen ſich befinden. Im Schwurgerichtsſaal von Moabit ſoll ſich heute eine Art Gläubigerverſammlung ab⸗ ſpielen, bei der die Staatsbank und die Reichspoſt verſuchen, von Julius Barmat Zugeſtändniſſe zu erhalten, um die teilweiſe noch in der Luft hängenden Kredite wieder hereinzubekommen. Ablehnung des Handelsproviſoriums Die franzöſiſchen Vorſchläge unannehmbar In der Sitzung des Reichskabinetts, die ſich mit den deulſch⸗ franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen beſchäfkigt, düefte ſich, wie wir erfahren, Slaatsſekrelär Trendelenburg dahin ausgeſprochen haben, daß der der deutſchen Delegation überreichte Entwurf eines Proviſoriums als ſolches unannehmbar iſt, daß hingegen die Verhandlungen untker allen Amſtänden fort⸗ zuſetzen ſeien. Rom, 8 Jan. der Pauſt hat Kardinal Frühwirtih zum Ober⸗Pönitenziar ernannt.— Monſignore Pacelli iſt hier ein⸗ eingetroffen. ö röeitunt unter der Bevölkeruna anheim geſtellt wurde. Preis 10 Pfennig 1925— Ar. 13 nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ Ae Kelonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40 GM. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Veramwortung über⸗ ſommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. verechtigen zu keinen Exſatzanſprüchen für ausgeſallene oder veſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim ik⸗Zeitung Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs-Beilage.Aus der Welt der CTechnik. Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht. Die wirtſchaftliche Einverleibung des Saargebietes in Frankreich Von Dr. Paul Oſtwald In der Nacht vom 10. zum 11. Januar wird das letzte Band, das das Saargebiet noch mit dem deutſchen Mutterlande verbaad, zerriſſen werden. Denn bisher genoſſen die deutſchen Waren, die in das Saargebiet eingeführt wurden, Zollfrei⸗ heit, ſodaß das wirtſchaftliche Leben im Saarland im großen und ganzen auf denſelben Grundlagen ſich weiter entwickeln konnte, die dafür vor dem Verſailler Diktat vorhanden geweſen waren. Das wird jetzt anders, denn das Saarland wird in das franzöſiſche Zollſyſtem fortan einbezogen und damit auch wirtſchaftlich für uns Ausland ſein. Daß dieſe Tatſache für uns einen unge⸗ heuren Verluſt wertvollſter und kräftig wirkender nationaler Im⸗ ponderabilien bildet, iſt nur zu ſelbſtverſtändlich, ganz abgeſehen davon, daß auch in wirtſchaftspolitiſcher Hinſicht uns dadurch ſchwere Nachteile erwachſen, weil das Saargebiet u. a. ſeinen großen Ma⸗ ſchinenbedarf aus Deutſchland bisher deckte und ebenſo faſt alle Möbel aus dem Reiche bezog. Was mit der wirtſchaftlichen Einverleibung des Saarlandes in Frankreich letzten Endes erreicht werden ſoll, bedarf keiner ausführ⸗ lichen Erörterung. Die Pariſer Politik hofft dadurch natürlich ein weiteres wichtiges Gewaltmittel in die Hand zu bekommen, um dieſes deutſche Land für eine im franzöſiſchen Sinn aünſtige Volksabſtim⸗ muna im Jahre 1935 reif zu machen. In der Tat iſt ja von nun ab das Saargebiet auch völligin franzöſiſcher Hand. Po⸗ litiſch durch die ganz dem franzöſiſchen Einfluß offenſtehende Saarregierung, die ihre Poſition auf der letzten Völkerbunds⸗ ken verſtand, daß ihr die ſelbſtändige Erareifung aller ihr notwendig erſcheinenden Maßregeln zur Unterdrückung von Erreoungen Die Bedeutung dieſer Befugnis kann für die politiſche Gewaltherrſchaft der Fran⸗ zoſen im Saargebiet kaum überſchätzt werden. Welche Wege die franzöſiſche Politik da weiter zu gehen gedenkt. kommt genügend dann auch dadurch zum Ausdruck, daß ſie bisher trotz der klaren Be⸗ ſtimmungen des Verſailler Diktats die Bildung einer Gendar⸗ merie aus Saarbewohnern verhindert hat und fran⸗ zöſiſche Truppen dafür im Lande hält. Kulturell übt Frank⸗ reich por allem einen Zwang aus durch die Schulen, die aufgrund des Verſailler Diktats nur gedacht ſind für die Kinder der von der franzöſiſchen Berawerksdirektion aus Frankreich herbeigeholten Be⸗ amten, Techniker und Arbeiter. Aber was hat Frankreich daraus ademacht? Denn nicht nur durch Verſprechungen aller Art. durch Geſchenke an Eltern und Kinder. ſucht es die Deutſchen zu überreden, die Kinder in die franzöſiſche Schule zu ſchicken. ſondern die deutſchen Arbeiter werden direkt dazu aezwungen, weil ſie ihre Arbeit oder ihre Wohnuna zu verlieren ſchwerſte Gefahr laufen. wenn ſie ſich weigern, ihre Kinder die franzöſiſchen Schulen beſuchen zu laſſen. Durch die Möglichkeit, von nun ab auch von der wirtſchafi⸗ lichen Seite her rückſichtsloſen Druck auf das Saargebiet aus⸗ üben zu können, wird für die franzöſiſche Gewaltpolitik der Ring geſchloſſen. Frankreich iſt nicht aufnahmefähig für die Erzeugniſſe der ſaarländiſchen Induſtrie, und zwar gilt das in gleichem Maße für die Eiſeninduſtrie wie auch für die Ton⸗, Glas⸗ und Textilinduſtrie. Die führenden Wirxtſchaftskreiſe in Frankreich, die aus Furcht vor der ſaarländiſchen Konkurrenz ſich gegen die Einführung des fran⸗ zöſiſchen Zollſyſtems im Saargebiet von vornherein wandten, aber damit nicht durchdrangen, weil eben in Paris nur politiſche, nicht aber wirtſchaftliche Momente immer ausſchlaggebend ſind, werden ſelbſtverſtändlich alles daran ſetzen, um Schutzmaßnahmen gegen das Saargebiet zu fordern, und daß ſie dafür bei ihrer Regierung das nötige Verſtändnis finden werden, darf nicht bezweifelt werden. Bezeichnend genug dafür hat ſich vor kurzem ja auch in dieſer Richtung der Präſident der franzöſiſchen Keraminduſtrie ausgeſprochen, indem er ſagte: Die ſaarländiſche Induſtrie iſt eine ernſte Gefahr für unſere Induſtrie. Regierung darum nachſuchen, dieſe Einfuhr auf eine gerechtfer⸗ tigte Höhe zurückzuführen, und ich bin ſicher, daß Herr Loucheur als Deputierter oder Miniſter uns ſeine Unterſtützung leihen wird, um unſere Induſtrie zu retten.“ Eine ſolche„Zurückführung der ſaarländiſchen Einfuhr auf eine gerechtfertigte Höhe“, wie ſie alſo nicht nur die Keraminduſtrie, ſondern eben alle anderen von der ſaarländiſchen Konkurrenz betroffenen franzöſiſchen Induſtriezweige fordern und durchſetzen werden, bedeutet doch in ihrer Rückwirkung nichts anderes, als eine Vernichtung der ſaarländiſchen Induſtrie und die Herbeiführung eines ungeheuren Elends unter der ſaarländiſchen Bevölkerung. Eine ſolche Verelendung der Deutſchen im Saargebiet, die an ſich wie eine Wahnſinnstat anmutet, und weil ſie nur möglich iſt unter Vernichtung bedeutender wirt⸗ ſchaftlicher Güter, hat aber echte franzöſiſche Methode. Was politiſche Zwangsmaßnahmen, was kulturelle Beeinfluſſung nicht vermögen, das ſollen Hunger und Elend bewirken. Es ſind alſo dieſelben Methoden und Rezepte„friedlicher Durch⸗ dringung“, die wir von dem franzöſiſchen„Kulturvolk“ aus Tunis, Marokko und anderswoher genügſam kennen. Aber ſie werden dies⸗ mal ihre erhoffte Wirkung verfehlen. Nicht nur daß die Vernichtung der ſaarländiſchen Induſtrie Frankreich ſelber ſchwer dadurch ſchädi⸗ gen wird, daß es für ſeine Saarkohle den wichtigſten Abnehmer ver⸗ liert und nicht wiſſen wird wohin es dann mit der Saarkohle ſoll, ſon⸗ dern wie alle bisherigen Gewaltmaßnahmen, ſo werden auch die wirt⸗ ſchaftlichen nur den Erfolg haben, Zorn und Wut in der Bevölkerung des Saargebietes gegen den franzöſiſchen Unterdrücker zu vermehren. Die Saarbewohner ſind keine Neger, die durch Hunger und Peitſche zu regieren ſind, ſie werden nun erſt recht an ihrem Deutſchtum feſthalten und für das Deutſchtum kämpfen. Treue um Treue, das iſt das Wort, was unſer deutſches Volk den Saarländern auch jetzt wieder zuruft. Was auch vom Reiche aus geſchehen kann, um das Saargebiet deutſch zu erhalten, ſoll geſchehen. Die Möglichkeiten dazu ſind zwar gering genug, wie wir es erſt wieder gerade vor wenigen Wochen in Rom erfahren mußten, als der Völkerbundsrat über die deutſche Note, die auf die ſchwere wirt⸗ ſchaftliche Not der ſgarländiſchen deutſchen Arbeiterbevölkerung auf⸗ merkſam machte, einfach zur Tagesordnung überging. Aber das alles ſoll uns nicht mutlos machen. Das deutſche Volk wird weiter hinter ſeinen ſo ſchwer leidenden Brüdern und Schweſtern im Saargebiet ſtehen und alles tun, um ihre Not zu lindern. **. a Ein eigener Saarfranken? OSaarbrücken, 9. Jan.(Eig. Drahtbericht.) Wie wir durch eine Information erfahren, iſt die Einführung einer Spezialbank⸗ note für das Saargebiet beabſichtigt zwecks Entlaſtung des Noten⸗ umlaufs der Banque des Franc⸗ ratsſitzung in Rom Anfana Dezember v. J. noch dadurch zu verſtär⸗ Unſer Syndikus wird bei der 2. Seite. Nr. 13 Neue Mannheimer Zeitung mittag · Aus gabe) 15 Freifag, den 9. Januar 1925 Die pariſer Finanzminiſterkonferenz Ein amtlicher Bericht über die geſtrige Sitzung der Finanzminiſterkonferenz beſagt u.., daß am Nachmittag 5 Uhr die zweite Vollſitzung ſtat ſefunden habe. Der franzöſiſche Text des Berichtes der Sachverſtändigen, die mit der Vorbereitung der Kon⸗ ferenz betraut waren, ſeien im Laufe des Vormittags an die Delega⸗ tionen verteilt worden. Der Präſident der Konferenz hat folgende Arbeitsmethode vorgeſchlagen: Ueber alle Fragen, in denen Uebereinſtimmung in den vorbereitenden Sitzungen nicht erziel den konnte, ſollen die Delegierten der intereſſierten Mächte ſie 5 1 ausgleichende Löſungen zu en. Die beiden Tage Freitag u. Samstag ſollen dieſen Be hungen gewidmet ſein, deren Reſultat 0 1 ain d.— 5 455 eines ein werde, welcher der Vollkonferenz anfan a 4 ferenz anfangs nächſter Woche vor Clementel hat der Hoffnung Ausdruck ge eben, daß in de Sitzungen von Montag oder Dienstag eine endgülige mung zuſtande kommen werde. Die Delegierten verſchiedener im Sachverſtändigenausſchuß nicht vertretenen Mächte haben dem Präſidenten die Fragen bekannt gegeben, über die ſie gehört werden möchten. Die nächſte Vollſitzung wird am Montag ſtatt⸗ finden. Pariſer Preſſeſtimmen Das geſamte Intereſſe der Pariſer Preſſe vereinigt ſi im Augenblick auf die Konferen z. Vor allen Dingen 2! 55 S o nde runterh altungen kommentiert, die zwiſchen den velſchiedenen Delegationsführern inzwiſchen ſtattgefunden haben. Insbeſondere zeigt ſich Intereſſe für die Ausſprachen Clementels und Cchurchill über die interalliierte Schuldenfrage und für die Unter⸗ haltung Churchills mit dem amerikaniſchen Oberſten Logan, hinſicht⸗ lich eines Kompromiſſes zwiſchen der amerikaniſchen und engliſchen Auffaſſung über die Beteiligung Amerikas an den deutſchen Repara⸗ tionszahlungen. Die„Ere Nouvelle“ ſchreibt, es ſcheine nicht, daß Churchill irgendwelche neue Gedanken in diedebatte über die interalli⸗ jerten Schulden geworfen habe. Aber bereits bei dem erſten Auftakt ſei man ſich darüber klar geworden, daß die beiderſeitigen Geſichts⸗ punkte einander nicht ſehr nahe lägen. Jedenfalls ergibt ſich aus allen Kommentaren die unüberwindliche Abneigung gegen eine Ausſcheidung in der Frage der interalliierten Schulden. Man hört, daß Clementel und Churchill ſchon jetzt den Gedanken der 30. interalliierten Konferenz() der Brüſſeler Schulden⸗ konferenz, auf die geſtern vielfach angeſpielt worden war, fallen ge⸗ laſſen haben ſollen. Schon in anderer Hinſicht dürften im Laufe der Pariſer Konferenz die verſchiedenen Egoiſten ſehr heftig aufeinander ſtoßen. Hinſichtlich der direkten engliſch⸗amerikaniſchen Ausſprache über die Beteiligung Amerikas an den deutſchen Reparationszahlun⸗ gen hört man, daß England immerhin geneigt iſt, trotzdem es auch weiterhin am liebſten eine Regelung durch Schiedsſpruch ſehen würde, 9 85 amerikaniſche Verhandlungsvorſchläge in Erwägung zu ziehen. Der meiſt gut unterrichtete außenpolitiſche Mitarbeiter des Journals“ ſchreibt, daß zwiſchen Churchill und Logan eine Löſung ins Auge gefaßt wurde, die mit der Miſſion des Direktors von England Norman in Amerika in Zuſammenhang eht. Der„Matin“ betont die Notwendigkeit einer Einigung über dieſen Punkt, da die Vereinigten Staaten ſich ſonſtf weigern würden, die Eregbniſſe der Pariſer Konferenz anzuerken⸗ nen. In jedem Falle wird es als wahrſcheinlich betrachtst, daß die Engländer und Amerikaner eine Annäherung ihrer Auffaſſungen über Amerikas 2 4 an den deutſchen Zahlungen erreicht haben und daß ſie bei den gemeinſam vorgehen werden, eine Ausſicht, über die die franzöſiſchen Blätter nicht gerade er⸗ baut ſind. Die goſten des Ruhrunkernehmens Nach einer der alliierten Finanzminiſterkonferenz vorliegen⸗ den Zuſammenſtellung lautet die proviſoriſch aufgeſtellte Bilanz des Ruhrunternehmens wie folgt: a) Einnahmen. 1. Requiſitionen und Sachlieferungen; Beſchlagnahmen, Straferlaſſe und Requiſitionen: für Frankreich 40 Millionen, für Belgien 5,5 Millionen. Sachlieferungen für Frankreich 278 Millionen, für Bel⸗ gien 108,6 Millionen, für Italien 59,8 Millionen. 2. Einkaſſie⸗ rungen an Kohlenſteuer 129 Millionen, Zöllen 163 Millionen, Li⸗ zinzen 101 Millionen, Abforſtungen 27 Millionen, Einnahmen der Regie 67 Millionen, Paßgebühren und Verſchiedenes 3 Millionen. Einnahmen insgeſamt 490 Millionen. d) Ausgaben: Für die Zivilverwaltung 16 Millionen, für die franzöſiſche Militärbeſetzung 95 Millionen, für Kohlen und Ausbeutung der Fabriken 54 Mil⸗ lionen, für belgiſche Militärbeſetzungskoſten 19 Millionen. Geſamt⸗ ausgaben 184 Millionen Goldmark. Dieſe Bilanz wird im Augen⸗ blick von der Reparationskommiſſion geprüft. Die engliſche und ſtalieniſche Delegation legen nach der„Information“ Verwah⸗ rung ein gegen die 114 Millionen, von Frankreich und Belgien geforderten militäriſchen Beſetzungskoſten. Die Geſamteinnahmen Uund 2) betragen 981,9 Millionen Goldmark. Amerika als Anleihegeber Einer Meldung aus Newyork zufolge ſoll der Abſchluß einer Thyſſen⸗Anleihe unmittelbar beporſtehen. Außer dieſer An⸗ leihe ſollen noch zwei weitere deutſche und eine ſchwediſche Induſtrie⸗ anleihe demnächſt aufgelegt werden. Weiter verhandelt Belgien gegenwärtig in Newyork wegen einer 50 Millionen Dollaranleihe zum Ausbau der Kongoeiſenbahn und Dänemark wegen einer 40 Millionenanleihe zu Zwecken der Kronenſtabiliſierung. 7 Ddie Käumungsfrage Die Beantworkung der deulſchen Nole Nach einer Londoner Drahtung des Verliner Lokalanzeigers verlautet in gut unterrichteten politiſchen Kreiſen, daß die Alliierten beſchloſſen haben, die deutſche Note früheſtens in 10 bis 14 Tagen zu beantworten, keineswegs aber vor dem Ende der Pariſer Finanzminiſterkonferenz. Vor Abſendung der Note ſollen eingehende alliterte Beſprechungen ſtattfinden. In London werde angenommen, daß der endgültige Kontrollbericht in Paris bereits vorliege und daß er nur deshalb nicht vor dem 10. Januar in London eintreffe, „weil dies inkorrekt wäre“. Nach Ueberreichung der alliierten Ant⸗ mortnote wolle man den weiteren Notenwechſel dem Botſchaftsra überlaſſen. Reuter erfährt aus unterrichteten Kreiſen, daß die deutſche Antwortnote, da ſie„in keiner Weiſe die Lage beeinfluſſe“, in Lon⸗ don ſo aufgefaßt werde, daß ſie keines weiteren Kommen⸗ tars bedürſe. Nach dem in Kürze erſcheinenden Bericht der Kon⸗ trollkommiſſion werde zweifellos eine neue Note nach Berlin geſandt werden. Die„Newyork Times“ äußert ſich zum Kölner Noten⸗ mechſel dahin, der Schlußbericht der Interalliterten Kontrollkommiſ⸗ ſion ſollte die öffentliche Meinung ſchnell über den wirklichen Stand der Entwaffnung aufklären. Das würde die Einleitung von Verhandlungen zum Zwecke eines Kompromiſſes erleichtern. Glück⸗ lſcherweiſe ſei die deutſche Regierung vernünftiger als die deutſchen Nationaliſten und die Extremiſten im In⸗ und Auslande, die auf ein Fallenlaſſen des Dawesplanes drängten. Solche Politik würde Selbſtmord bedeuten. Im Intereſſe aller Beteiligten ſollten die Kölner und die Ruhrtruppen ſo ſchnell als möglich zurückgezogen werden, wenn der Schlußbericht nicht zeige, daß Deutſchland ernſte Vorbereitungen für einen neuen Krſeg treffe. Das Leipziger Tageblatt ſchlägt in ſeinem Donnerstag⸗ Leitartikel der Reichsregierung vor, in der Räumungsfrage die 40 Eniſcheidung des Haager Gerichtshoſes anzurufen. Das Blatt begründet den Vorſchlag u. a wie folgt: Die Entente hat ſchon längſt mit dieſem Vorgehen gerechnel. Das geht von dem Sachverſtändigenausſchuß neuen Rapportsſk am deutlichſten daraus hervor, daß die Signatarmächte des Verſailler Vertrags ſich wehren, die Auslegung ſtrittiger Beſtimmungen des Vertrages dem Weltgerichtshof anzuvertrauen. Gerade dieſe Wei⸗ gerung aber, die unverkennbar das Zeichen des ſchlechten Gewiſſens trägt, ſollte nicht nur, ſondern muß von uns aus⸗ genützt w den. 8 Eine amerikaniſche Skimme 5 zlalkabeldienſt der United Preß5) J. 8. Jan. Die„Newyork Times“ ſchreibt in einem die Nichträumung der Kölner Zone Deutſchland in nſamen Haß gegen die Alliierten ver⸗ De, gleich, wie es die Beſetzung der Ruhr getan habe. ſſchließt: Wenn nicht der endgültige Bericht der Kontroll⸗ en zeigt, daß Deutſchland erſthaft für einen neuen Krieg rüſtet, ſo liegt es im Intereſſe aller Beteiligten, ihre Truppen aus der Kölner Zone ſowie aus dem Ruhrrevier ſo ſchnell wie möglich zurückzuziehen.“ Nus dem Reichstag Der Auswärkige Ausſchuß trat geſtern nach der Vollſihung zu ſeiner konſtituierenden Sitzung zu⸗ ſammen und wählte zum Vorſitzenden den Abg. Hergt(Intl.). Der Ausſchuß vertagte ſi chdann auf heute vormittag 10 Uhr. Die kommuniſtiſchen Freilaſſungsankräge Der Geſchäftsordnungsausſchuß begann geſtern gleich nach Schluß der Vollſitzung mit der Beratung der Freilaſſungs⸗ anträge bezügl. der verhafteten kommuniſtiſchen Abg. Heckert, Höllein, Urbans, Pfeiffer und Roſenbaum. Der Ausſchuß ſtimmte nach kurzer Debatte einem kommuniſtiſchen Antrag zu, daß der Abg. Roſenbaum ſofort aus der Haft zu entlaſſen ſei und das gerichtliche Verfahren während der Dauer der Sitzungs⸗ periode des Reichstages eingeſtellt werden ſoll. Es folgte die Beratung über den Fall der Verhaftung des kom⸗ muniſtiſchen Abgeordneten Höllein. Dr. Roſenfeld(Soz.), der der Verteidiger des Angeklagten iſt, beantragte, der Ausſchuß möge beſchließen, den Unterſuchungsrichter des Staatsgerichtshofes um Ueberlaſſung eines an den Reichstag gerichteten Schreibens des Abg. Höllein zu erſuchen. Abg. Kopſch(Dem.) beantragte die Entſcheidung auszuſetzen bis zur Rückkehr des Unterſuchungsrichters aus Gleiwitz, wo weiteres Unterſuchungsmaterial geſammelt werden ſollte und dann eine ſofos⸗ tige Berichterſtattung über das Ergebnis der Unterſuchung im Ge⸗ ſchäftsordnungsausſchuß herbeizuführen. Dieſer Antrag wurde jedoch abgelehnt. Nach weiterer Ausſprache beſchloß der Ausſchuß, die Ver⸗ handlungen bis auf heute nachmittag 3 Uhr auszuſetzen, damit die Fraktionen zur Sache Stellung nehmen können. In den Berliner Blättern wird heute zumeiſt nur von der Abneigung der Herren Luther und Graf Kanitz geſprochen, an einem überparteilichen Beamtenkabinett Marx teilzunehmen. Der„Vorwärts“ ſpricht von„Gegenminen gegen Marx“, denen ein Ende gemacht werden müßte. In der „Germania“ wird verſichert, daß heute zum unwiderruflich letzten Mal der Abſchluß erfolgen würde, nachdem Dr. Luther und Graf Kanitz ſich in Würdigung der großen Not des Vaterlandes ent⸗ ſchloſſen hätten, auch fernerhin im Kabinett Marx zu verbleiben. Hauptträger des Kabinetts würden nunmehr Zentrum und Demokraten ſein. Das ſieht ſo aus, als ob die Miniſterpoſten nun doch ausnahmslos durch Parlamentarier beſetzt werden ſollen, was u. E. vielleicht doch eine zu ſchwere Belaſtung für die beiden Parteien werden möchte. Dieſer Auffaſſung ſcheint auch das B. T. zu ſein, das eine ſolche Löſung als„nicht gerade erfreulich“ bezeichnet. Von volksparteilicher Seite wird jetzt lebhaft für ein Kabinett Luther Stimmung gemacht. Die„Zeit“ erklärt: „In der außenpolitiſchen Lage, in der ſich Deutſchland augenblicklich befindet, ſollte es ein Unding ſein, die deutſche Regterung auf eine ſo ſchmale parteiliche Baſis zu ſtellen.“ Eine Betreuung Luthers mit der Kanzlerſchaft hält das volksparteiliche Blatt für durchaus glücklich. Bei Luther hätte man die feſte Ueberzeugung, daß er ge⸗ willt ſei, eine überparteiliche Regierung zu bilden und zwar im weſentlichen durch Berufung von deutſchnationalen Perſönlichkeiten in das Kabinett. Allerdings ſcheint es auch der„Zeit“ geboten, die Deutſchnationalen zu ermahnen, den dringenden Reichsnotwendig⸗ keiten Rechnung zu tragen und' nicht wieder eine Verquickung dieſer Frage mit der preußiſchen Regierungsbildung zu belieben. In der Scherlpreſſe wird dann zur Abwechflung wieder einmal ein Kabinett Wirth an die Wand gemalt, wenn, was durch⸗ aus möglich iſt, des Kanzlers neue Bemühungen ſcheitern würden, dem Reichspräſidenten außer der Beauftragung des Reichsfinanz⸗ miniſters Luther die Beauftragung Wirths übrig bliebe, von dem man ſich erzählt, er habe die Abſicht, eine radikale Links⸗ regierung zu bilden, die aufgrund des§ 48 der Reichsverfaſſung regieren ſoll. Präſidentenwahl im preußenhaus Der Sozialdemoktat Bartels gewählt IJ Berlin, 9. Jan.(Von unſ. Berliner Büro). Geſtern iſt im Preußſnhauſe die Präſidentenwahl vollzogen worden. Herr Lei⸗ nert, der im verfloſſenen Landtage die Geſchäfte führte, bis ſeine Gehaltsaffäre ihm das Genick brach, war zum erſten Male wieder erſchienen. Kein freundlicher Willkomm ward ihm zuteil.„Schieber⸗ Leinertl“ tönte es aus rauhen Kommuniſtenkehlen ihm entgegen. Der übrigens ſtark Gealterte tat ſo, als gehe ihn der ganze Skandal nichts an. Auch Herr Heilmann, das ſozialdemokratiſche Aufſichtsratsmit⸗ glied des Barmatkonzerns, der ſich bemühte, ein harmloſes Geſicht aufzuſtecken, wurde die Zielſcheibe von Schmährufen, die an Deutlich⸗ keit nichts zu wünſchen übrig ließen. 51 Das Rennen um den Pröäſidentenſtuhl verlief in der erſten Runde ergebnislos. Der Staxt war zu reichlich beſetzt, da außer den beiden ſtärkſten Parteien, den Deutſchnationalen und den Sozial⸗ demokraten, auch Volkspartei, Zentrum und zu allem Ueberfluß die Kommuniſten ihre Favoriten ins Feld geſchickt hatten. Dieſe ſchie⸗ den indes ſämtlich aus und es blieben Rür den Endſpurt nur noch der Sozialdemokrat Bartels und der Deutſchnationale Dr. von Kries übrig. Mit einem Vorſprung von 23 Stimmen ging ſchließ⸗ lich Herr Bartels überlegen als Sieger durchs Ziel. Kries wurde Vizepräſident. Ob ſich der neugewählte Präſident bewähren wird, iſt heute na⸗ türlich noch nicht zu entſcheiden. Sein Debut war nämlſich nicht be⸗ ſonders glücklich und gibt zu der Befürchtung Ankaß, daß es bei ihm an der nötigen Energie den Kommuniſten gegenüber fehlen wird. Eine Kulisker-Anfrage Die Wirtſchaftspartei fraat in einer im preußiſchen Landtaa eingebrachten kleinen Anfrage bei der preußiſchen Staats⸗ regierung an, wie es möalich geweſen ſei, daß ſich Kutisker als Aus⸗ länder in Berlin⸗Wilmersdorf trotz der aroßen Wohnungsnot eine Wohnuna durch das Wohnunasamt verſchaffen konnte. der Stand der Reichsbahn [] Berlin, 9. Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) Der General⸗ direktor der Reichsbahngeſellſchaft, Oeſer, hielt geſtern im Rah⸗ men eines Bierabends für die Preſſe einen Vortrag über den derweiligen Stand der Reichsbahn. Man gewann aus dem Vor⸗ trag den Eindruck, daß Herr Oeſer und ſeine Helfer eifrig be⸗ fliſſen ſind, die deutſchen Bahnen auf ihren früheren Stand zu bringen. An eine Tarifermäßigung iſt freilich ſchon mit Rückſicht auf die Verkehrsſteuer und die geſtiegenen Preiſe für alle Materialien vorderhand nicht zu denken. Dafür iſt die Reichseiſenbahngeſellſchaft beſtrebt, die Bahn techniſch auf den denkbar höchſten Stand zu bringen. Brücken und Oberbauten die noch immer unter den Nachwirkungen des Krieges leiden, ſollen im Laufe des kommenden Sommers wieder hergeſtellt werden. Auch ein paar Eilzüge von der früheren Schnelligkeit will man demnächſt einſtellen und zwar zwiſchen Verlin und Köln und Ber⸗ lin und Hamburg. Auf denſelben Strecken ſollen in kurzer Friſt Verſuche mit Lelephonwagen gemacht werden. aclldaest e Unſere Freitagsbeilage„Bilder der Woch e“ kann erſt einer der nächſten Ausgaben beigelegt werden. (ũ TTTdd NAus dem KNeichsrat Der Reichsrat genehmigte in ſeiner öffentlichen Vollſitzung am Donnerssag die Satzungsänderungen der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bo⸗ denkreditbank in Köln und die Verordnung über die Bildung von Waſſerſtraßenbeiräten. Es wurde eine Reihe von Bezirkswaſſerſtra⸗ ßenbeiräten und ein Reichswaſſerſtraßenbeivat gebildet. Die Ver⸗ ordnung wird am 1. Februar dieſes Jahres in Kraft treten. Abſchiedsworte an Jarres Am Schluß der geſtrigen Reichsratsſitzung, die unter dem Por⸗ ſitze des Miniſters des Innern Dr. Jarres ſtattfand, richtete der preußiſche Miniſterialdirektor Dr. Nobis an den ausſcheidenden Miniſter des Innern Dr. Jarxes eine Anſprache, in der er dem Miniſter verſicherte, daß wenige ſeiner Vorgünger in dieſemKreiſe ſich in dem Maße der allgemeinen Wertſchätzung erfreuen konnten als er. Der Wahrheit und Klarheit ſeiner Perſönlichkeit entſpreche es auch, daß er, ſo bald ihm der Weg nach Duisburg wieder offenſtand, keinen Augenblick zögerte, ſeinen Miniſterſeſſel zu verlaſſen, um zu der Stadt zurückzukehren, die ihm anvertraut war. Im Namen des Reichsrats ſprach der Redner ſchließlich den Wunſch aus, daß es rres vergönnt ſein möge, recht bald mit ſeinem an Treue und Standhaftigkeit für ganz Deutſchband vorbildlichen Volke an Rhein und Ruhr den Tag der Befreiung zu feiern. Dr. Jarres dankte dem Redner und dem Reichsrat in bewegten Worten, in denen er die Verdienſte des Reichsrates in gebührender Weiſe würdigte. Mit beſonderer Freude nehme er auch die Grüße des Reichsrates mit an den Rhein.„Ich bitte Sie, Ihren Regie⸗ rungen meine beſten Empfehlungen zu übermitteln und meine auf⸗ richtigen Wünſche für die Wohlfahrt Ihrer Länder.“ Reviſionsverhandlung im ebertprozeß Wie eine Berliner Lokalkorreſpondenz aus Magdeburg meldet, iſt die ſchriftliche Urteilsbegründung im Prozeß des Reichs⸗ präſidenten gegen den ſtellvertretenden Schriftleiter der„Mitteldeut⸗ ſchen Preſſe in Staßfurt Rothardt nunmehr fertiggeſtellt. Nach Zuſtellung des Urteils an den Verurteilten und den Nebenkläger wird von den Vertretern des Reichspräſidenten, den Rechtsanwälten Landsberg und Heil, auch die ſchriftliche Begründung ihrer Berufung erfolgen, die an ſich ſowohl vom Nebenkläger als auch von der Staatsanwaltſchaft bereits kurz nach dem Urteil eingelegt worden war. Die neue Verhandlung, die diesmal die große Straf⸗ kammer beim Landgericht Magdeburg beſchäftigen wird, dürfte vorausſichtlich Ende Februar oder Anfang März ſtattfinden. Es wird damit gerechnet, daß auch die Berufungsverhandlung längere Zeit in Anſpruch nehmen wird, da der Beklagte neue Beweiſe ange⸗ boten hat und die Ladung zahlreicher neuer Zeugen beantragt iſt. Dagegen wird der große Fragenkomplex ausſcheiden, der die erſte Inſtanz mehrere Tage lang beſchäftigte, nämlich die Behauptung, daß die Sozialdemokratie durch ihre ganze Haltung während des Kriege⸗ die Landesverteidigung erſchwert oder durchkreuzt habe und ferner, daß durch den Streik der Rüſtungsarbeiter in Kiel und der Textil⸗ arbeiter in Chemnitz die Maßnahmen der Oberſten Heeresleitung er⸗ ſchwert worden ſeien. Die Frage, ob gegen die beiden bekannten Zeugen Syrig und Gebert aus der erſten Verhandlung ein Verfahren wegen fahr⸗ noch immer nicht entſchieden ſein. Letzte meldungen Die Knebelung der Preſſe im Saargebiet O Saarbrücken, 9. Jan.(Eig. Drahtbericht.) Nachdem die deutſchnationale Wochenſchrift„Deutſche Saarzeitung“ durch die Saarregierung bereits unterdrückt wurde, iſt jetzt auch ein Verbot des Witzblattes„Großſtadtbrille“ und des katholiſchen Erbauungsblattes„Sonntagsglocken“ wegen angeblicher Aufreizung erfolgt. Die Verhandlungen in Paris Die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen werden inzwiſchen weitergeführt. Es fanden geſtern nachmittag Beratungen ſtatt und für heute vormittag iſt eine Vollſitzung der beiden Delegationen anberaumt worden, in deren Verlauf die Sachver⸗ ſtändigen der Uhren⸗, Keramik⸗, Papier⸗ und Holzinduſtrie über das Ergebnis ihrer Beratungen Bericht erſtatten werden. Am Sonntag treffen in Paris zwei Sachverſtändige der chemiſchen Induſtrie ein. Damit iſt die Behauptung des„Matin“, daß die Vertreter der deutſchen chemiſchen Induſtrie ſich den Verhandlungen zu entziehen beabſichtigten, widerlegt. Handelsminiſter Reynaldi hat nach Schluß des Kabinektsrates franzöſiſchen Journaliſten gegenüber über den Stand der deutſch⸗fran⸗ Sſeare e eeee ee, auf Befragen erklärt, daß taatsſekretär Dr. Trendelenburg am Freitag wieder in Paris ſein und mit ihm zuſammenkommen werde. Er hoffe, daß die Ver⸗ handlungen fortgeſetzt werden können. Der Handelsminiſter erklärte alsdann, daß die italieniſche Regierung mit der deutſchen Regierung einen Modus vivendi auf der Grundlage der Meiſi⸗ begünſtigung abgeſchloſſen habe und fügte hinzu, daß Frankreich wegen entgegenſtehender geſetzgeberiſcher Beſtimmungen ein derar⸗ tiges Regime nicht annehmen könne, das auch geeignet ſei, in Frank⸗ reich in wenigen Monaten eine ernſte Kriſe und Arbeitsloſigkeit her⸗ vorzurufen. Der Handelsminiſter erklärte endlich in Bezug auf eine Berliner Meldung, derzufolge die franzöſiſche Delegation eine provil⸗ ſoriſche Regelung mit unbegrenzter Verlägerung des Ausfuhrregimes für vorgeſchlagen habe, daß dies vollkom⸗ men unrichtig ſei. Ein Modus vivendi habe ſtets nur eine begrenzte Dauer. Ein Omnibus verunglückt * Berlin, 8. Jan. Am Mittwoch abend ereianete ſich am Lützo w⸗ ufer ein ſchweres Verkehrsunalück. Ein vollbeſetzter Autobus wurde von einem anderen Kraftwagen angefahren und um⸗ geworfen. So viel bisher bekannt, wurden 25 Perſonen ver⸗ letzt. Nach den näheren Feſtſtellungen entſtand das ſchwere Ver⸗ kehrsunglück dadurch, daß ein Privatauto, das in gleicher Richtung wie der Autobus fuhr, in das linke Rad des Autobus hineinfuhr. wodurch der Chauffeur die Steuerung verlor. Der Autobus rannte gegen einen Baum und kippte um. Rettungswagen brachten die Verunaglückten ſofort zur nächſten Rettungsſtelle, von wo ſie nach der erſten Hilfeleiſtung dem Eliſabeth⸗Krankenhaus zugeführt wurden. Unter den 28 Verletzten befinden ſich einige Schwerverleßtzte. Eine grundſätzliche Klage (Spezlalkabeldienſt der United Preß) Newark(New Jerſey), 8. Januar. Daß der König von England vor einem ametikaniſchen Gericht verklagt werden kann, wurde von Richter Foſter vom hieſigen Gericht durch die Annahme der Klage des deutſchen Staatsangehörigen Adolf Pilger feſtgeſtellt. Pil verlangt von der britiſchen Krone die Herausgäbe von Aktien der American Steel Corporation die ihm in England während des Krieges konfisziert worden ſind. Pilger klagt ferner auf Auszahlung der Dividenden und einer an⸗ gemeſſenen Zinsſumme ſowie auf Behändigung neuer Zertifikate durch die Steel Corporation. Nach Anſicht des engliſchen Treu⸗ händers würden im Falle eines obſiegenden Urteils für Pilger Hunderte von ähnlichen Klagen 15 England und Frankreich ein⸗ gereicht werden, die auf mehrere Millionen Dollars zu ſchätzen ſind. Wmiederverbeiratung der Kaiſerin Zita. Der„Dafty Ex⸗ preß“ will wiſſen, daß die ehemalige öſterreichiſche Kaiſerin Zita ſich mit dem Grafen Joſef Hunnadny verheiraten werde, um die ungariſche Staatsangehörigkeit und das Niederlaſſungsrecht in Uns garn zu erwerben. wn beeeeeeee 4* 4* + 1 eee läſſiger oder wiſſentlich falſcher Bekundungen angeſtrengt wird, ſoll * 2— * 7 2 nes ——* — t n rrr * — W eeenn enneen 16 höher als am 28. Dezember v. Js. handelte es ſich in 10 Fällen um Kleinfeuer, in 9 Fällen um der Dichtun Freſtag, den 9. Januar 19235 neue Mannheimer Jeſtung[Mittags ⸗Ausgade) 3. Seite. Nr. 13 Städtiſche Nachrichten die Bautätigkeit in Mannheim Wie uns das Städt. Nachrichtenamt berichtet, wurden nach den Erhebungen der Ortsbaukontrolle anläßlich der Rohbaureviſionen im Monat Dezember v. Is. zum Teil durch Neubauten, zum Teil durch Umbauten 89 Wohnungen mit insgeſamt 315 Zimmern neu geſchaffen; die Zahl der Neubauten belief ſich auf 29, die der Um⸗ auten auf 6. Im November betrug die Zahl der Wohnungen 78 mit 261 Zimmern, im Oktober 1924 124 mit 399 Zimmern, im Sep⸗ tember 56 mit 294 Zimmern, im Auguſt 68 mit 323 Zimmern, im Juli 76 mit 317 Zimmern, im Juni 41 mit 157 Zimmern, im Mai 14 mit 43 Zimmern, im April 14 mit 25 Zimmern, im März 32 mit 111 Zimmern, im Februar 10 mit 34 Zimmern, und im Januar 9 mit 50 Zimmern. Für das Jahr 1924 ſtellt ſich ſomit die Ge⸗ ſamtzahl der neu geſchaffenen Wohnungen auf 609 mit 2329 Aum⸗ mern. 8 Die ſtädtiſchen Krankenanſtalten Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts befanden ſich am 3. Januar d. Js. in den Städt. Krankenanſtalten 889 Kranke (438 männliche, 451 weibliche), und zwar im Krankenhaus 767, im Spital für Lungenkranke 111, und im Geneſungsheim Neckargemünd 11. Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 291 in der mediziniſchen Abteilung, 197 in der chirurgiſchen Abteilung, 100 in der gynäkologiſchen Abteilung, 57 im Säuglings⸗Krankenhaus, 37 in der Abteilung für Haut⸗ und Geſchlechtskranke und 31 in der Ab⸗ teilung für Proſtituierte Da am 3. Januar 1924 die Zahl der Kranken 686(354 männliche, 332 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer ſtädtiſchen Krankenanſtalten am 3. Januar 1925 203 ——(84 männliche, 119 weibliche) mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. Am 28. Dezember v. Js. war die Zahl der Kranken 873(Kran⸗ kenhaus 749, Spital für Lungenkranke 117, Geneſungsheim Neckar⸗ gemünd). Hiernach war die Krankenzahl am 3. Januar d. Tätigkeit der Berufsfeuerwehr Das Städt. Nachrichtenamt teilt mit, daß die Mannheimer Be⸗ rufsfeuerwehr im Monat Dezember v. Js. 33 Mal alar⸗ miert worden iſt; und zwar 14 Mal nach der Innenſtadt, 10 Mal nach der Neckarſtadt, 4 Mal nach der Schwetzingerſtadt, 2 Mal nach dem Lindenhof, je 1 Mal nach der Oeſtlichen Stadterweiterung, nach dem Jungbuſch und nach Feudenheſm. Nach der Art der Brände Kaminbrände, in 6 Fällen um Mittelfeuer, in 2 Fällen um Großfeuer(Innenſtadt und Neſtarſtadt); in 6 Fällen wurde die Berufsfeuerwehr zu ſonſtiger Hilfeleiſtung in Anſpruch ge⸗ nommen. Die Alarmierung erfolgte 20 Mal in der Zeit von 5 Uhr morgens bis 6 Uhr abends, und 13 Mal zwiſchen 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Der Krankentransportwagen wurde in 362 Fällen be⸗ nötigt; hiervon entfallen 20 Fälle auf Krankenanſtalten, 12 Fälle auf öffentliche Straßen und Plätze, 316 Fälle auf Wohnungen, Fabriken uſw., 14 Fälle auf auswärts. Die Arten der Erkrankung waren folgende: Innere Erkrankungen 155, Stichwunde, Verletzung 43, Wöchnerinnen 35, Anfälle 27, Geiſteskrankheit 16, Influenza (Grippe) und Knochenbruch je 15, Operationsfälle 12, Blutungen 5, Scharlach und Diphtherie ſe 3, Typhus, Krupp und Tuberkuloſe je 1, Sonſtige 30. Von dieſen 362 Transporten wurden 240 auf ärzt⸗ liche Anordnung ausgeführt, 25 auf polizeiliche oder ſonſtige behörd⸗ liche Anweiſung und 97 auf Anſuchen von Privatperſonen. 8 * Brockenſammlung. An der Aufarbeitung der erfreulich zahl⸗ reichen Eingänge der Brockenſammlung wird eifrig gearbeitet. Es ſoll ein ganz beſonderer Vorzug dieſer Sammlung ſein, daß nichts unverwertet bleibt und daß alles in gebrauchsfähigem Zuſtand ab⸗ gegeben wird. In den ſtädtiſchen Werkſtätten für Erwerbsbeſchränkte ſind zunächſt alle eingegangenen Stiefel zur Wiederherſtellung. Die Verteilung wird ſich den vorhandenen Gegenſtänden anpaſſen: Dinge, die für den Mittelſtand geeignet ſind, werden dieſem zukom⸗ men, anderes ſoll Anſtalten, dem Fürſorgeamt und eotl. wei⸗ teren Organiſationen zugeteilt werden. Ueber die Art der Ver⸗ teilung wird der Arbeitsausſchuß der Mannheimer Notgemeinſchaft Beſchluß faſſen, ſobald alles hergerichtet iſt. Die Nußkultur. Die Weihnachtszeit lenkte die Aufmerkſam⸗ keit vieler auf eine Frucht, die gewiſſermaßen Saiſon hatte, auf die Nuß. In der Kinderzeit der jetzt Erwachſenen, war ſie un⸗ zertrennlich vom Tannenbaum und zierte mit dem Apfel einen jeden Weihnachtstiſch. Dies iſt zwar nicht überall mehr, aber doch noch vielerorts der Fall. Die meiſten Nüſſe ſind aber nicht deut⸗ ſchen Urſprungs, ſondern werden aus Italien und den Balkan⸗ ſtaaten eingeführt. Man betreibt wohl in einigen Gegenden Deutſchlands die Nußkultur, aber in kleinem Maßſtab, oft nur für den Privatgebrauch. Einen ſchweren Rückſchlag hat die ein⸗ heimiſche Nußkultur dadurch erlitten, daß viele tragfähige Bäume Rem Kriege zum Opfer gefallen ſind, da man ihr Holz zu Gewehrſchäften benötigte. Die Beliebtheit der Nüſſe ſollte aber wieder dazu führen, daß dieſer Verluſt durch Neu⸗ —— anpflanzungen wieder wettgemacht wird. Auch die Kultur von Haſelnüſſen könnte in Deutſchland verſtärkt und dabei Werte geſchaffen werden, die heute noch dem Auslande zugute kommen. Gerade der Haſelſtrauch iſt wenig anſpruchsvoll. Er wächſt auf jedem auch nur einigermaßen gedeihlichen Boden. Der große Nährwert, die unbegrenzte Haltharkeit bei richtiger Behand⸗ lung und Lagerung, ſind Vorzüge der Nüſſe, die ſie entſchieden zum Anban empfehlen. * Ein bedeutendes Schadenfeuer entſtand geſtern mittag in der Lackfabrik Groß und Perthum in der Hanſaſtraße. In der Lack⸗ ſtederei war, vermutlich durch Ueberhitzung eines Keſſels, in dem Lack gekocht wurde, das Feuer ausgebrochen, das ſich über den ganzen Raum verbreitete. Die Löſchverſuche der Arbeiter waren vergebend, ſodaß die Berufsfeuerwehr mit vier Schlauchleitungen, die von der Motorſpritze geſpeiſt wurden, das Feuer bekämpfen mußte. Es entſtand auch eine kleine Exploſion durch angeſammelte Gaſe im Kaminabzug. Der Schaden iſt ziemlich bedeutend. Der Beteieb wird, wie wir hören, nicht geſtört. * Das Auto im Schaufenſter. Geſtern nachmittag um 5 Uhr lief eine Frau in der Schwetzingerſtraße direkt in ein Auto hinein. Der Chauffeur riß, um die Frau nicht zu überfahren, im letzten Augenblick ſein Fahrzeug auf die Seite, wodurch dieſes auf den Bürgerſtelg geriet und direkt in das Schaufenſter einer Möbelhondlung(Badiſche Möbel⸗ und Betteninduſtrie) hin⸗ einfuhr. Durch die zerbrochene Fenſterſcheibe wurden verſchie⸗ dene Möbel beſchädigt, die Frau ward jedoch gerettet. Den Führer des Autos trifft keine Schuld. Veranſtaltungen 3 Thealernachricht. Richard Wagners Bühnenfeſtſpiel„Der Ring des Nibelungen“ gimmt am Sonntag, den 11. ds. Mts., mit „Die Walküre“ ſeinen Fortgang. Die Hauptpartien ſind mit den Damen Eliſabeth Gritſch, Anna Karaſek, Emilia Poßzert und den Herren Hans Bahling, Alfred Färbach und Mathieu Frank beſetzt. 8 ⸗ü- Apollo. Das Januarprogtamm des Apollo bringt für das neue Jahr einen guten Auftakt. Man merkt dem ganzen Spielplan die Bemühungen der Direktion an, nur Erſtklaſſiges zu bieten. Schon der Auftakt durch D. u. P. Mi rado in ihrer Plaſtik auf hoher Säule iſt äußerſt vielverſprechend. Das Paar arbeitet ruhig und wirkungs⸗ voll. Franz Jäger und Partnerin im ſchwäbiſchen Silcher⸗Duett finden für ihre Darbistungen lebhafte Anerkennung. Vorgeſtern abend trat Franz Jäger allein auf. Eine erſtaunliche Kraftarbeit vollbringt Lady Crifton in dem Akt„Eine Spazierfahrt in den Dſchungeln“, Auch hier das harmoniſche Ineinanderarbeiten der einzelnen Mitwirkenden, was ſich zu einer hübſchen Geſamtleiſtung verbindet. Einen Rieſenerfolg erzielte Katie Loiſſet, die Uni⸗ verſalkünſtlerin. Neben hübſchen Dreſſurakten produziert ſie ſich mit großem Erfolg als Bauchrednerin. Sie bot eine der beſten Num⸗ mern des Abends. The flying Flacoris zeigten in ihrem ſenſationellen Sturz⸗Trapez⸗Akt ganz neue Darbietungen in feinſter Ausführung. Einen alten Bekannten konnte man in dem banrf Bauernkomiker Eugen Roth begrüßen. Er hatte wie immer die Lacher auf ſeiner Seite. Gute Tanzleiſtungen boten auch„The Colini Clairons“ in ihrer Szene„Der Maskenball“. Der italieniſche Verwandlungskünſtler Nicola Lupo ſetzte das Haus in Erſtaunen. Mit einer ſelten geſehenen Schnelligkeit nahm er ſeine Verwandlungen vor. Er dürfte ſeit langer Zeit das Beſte auf dieſem Gebiete zeigen. Alles in allem ein Programm, das ſeine Anzieh⸗ ungskraft nicht verfehlen wird. Der deutſche Wald. Der Reichsbund deutſcher Technik— Orts⸗ gruppe Mannheim— veranſtaltet am kommenden Sonntag in den Kammerlichtſpielen eine Filmwvorführung„Der deutſche Wald 11“. Es wird bei dieſer Film⸗Vorführung die Verwendung des Holzes in Induſtrie und Handwerk gezeigt und die diesbezüglichen Erklärungen dazu geſprochen werden.(Näheres ſiehe Anzeige)). Aſtronomiſche Ereigniſſe Die großen Planetenkonjunktionen der zweiten Januarhälfte Von Max Valier(München) Zufammenkünfte der Wandelſterne am Himmel haben von ſeher das Intereſſe der Menſchheit erregt, ſeit dieſe unſern Heimatſtern bewohnt, früher vielleicht noch viel mehr als heute, da die meiſten Menſchen, erdrückt von dem Staube des Alltags, kaum noch je einen Blick für die Wunder des Sternenhimmels erübrigen. Sind die Fälle, daß zwei der großen Planeten ſich auf ihren verſchlungenen Bahnen begegnen, auch nicht eben ſelten, ſo gehört doch ſchon ein beſonders glückliches Zuſammentreffen dazu, daß die Zuſammenkunft auch be⸗ obachtbar iſt, d. h. in eine günſtige Stunde fällt, ſodaß wir ſie auch wahrnehmen können, während die betreffenden Geſtirne ſich über unſerm Geſichtskreiſe auf dunkelm Himmelsgrunde befinden. Daß aber ſogar drei der ſtrahlendſten Planeten ſich ein Stelldichein geben, iſt ohne Zweifel ein ganz beſonderes Himmels⸗ ereignis. Seit langen Jahren zum erſtenmal wieder ſollen wir in der zweiten Januarhälfte Zeugen eines ſolchen auserleſenen kos⸗ miſchen Schauſpiels werden. Berechnen wir nämlich Lauf und Stellung von Merkur, Venus und Jupiter genau, ſo zeigt ſich, daß ſich ſeit dem 9. Januar dieſe drei hellen Planeten am Morgenhimmel vor Son⸗ Jugendgruppe Heute Freitag, 9. Januar, abends 7½ Uhr, Lameyſtr. 17: Heim⸗Abend. Der Vorſtand. nenaufgang in ziemlicher Rähe beieinander befinden und dort als ſtrahlende Morgenſterne glänzen. Wer einigermaßen aufmeckſam war, wird gemerkt haben, daß ſich der gegenſeitige Abſtand dieſer diei herrlichen Sterne von Morgen zu Morgen vermindert hat, bis ſie am 13. Januar ſchon ziemlich dicht aneinander herangedrungen waren. Und nun begiant eigentlich erſt das Schauſpiel. Noch am 15. Januar ſteht Jupiter am weiteſten links, Merkur in der Mitte und Venus am weiteſten rechts. Am 16. Januar aber um 7 Uhr morgens überholt die flinkere Venus allmählich den ſonnennahen Merkur und geht 8½ Uhr früh nur 1,1 Bogengrag oder 2 Voll⸗ mondsſcheiben⸗Durchmeſſer ſüdlich von ihm vorbei. An den Folge⸗ 11 4., Hao, Erlarstern- eeeeee Der Sfernenhimmel im Januae Je brbsse cr free Khicihne, oie Ljenssfrue 8 kagen, vom 17. bis 21., bleibt die gegenſeitige Stellung von Merkur und Venus ungefähr die gleiche, auch der Abſtand ändext ſich nicht ſehr beträchtlich, aber beide Planeten rücken ſetzt dem zuletzt auf⸗ gehenden Jupiter immer dichter auf den Leib. Am 20. morgens bilden ſie mit ihm zuſammen ein ziemlich ſchlankes Dreieck, am Mor⸗ gen des 21. aber überholt Venus den langſamen Jupiter, indem ſie nur 0,2” oder eine knappe Vollmondsdicke nördlich von ihm vorüberzieht. Dieſe Konjunktion findet genau freilich um 4 Uhr morgens ſtatt; zu einer Zeit alſo, um welche die Planeten noch nicht aufgogangen ſind, aber auch bis gegen 7 Uhr vergrößert ſich der Abſtand von Venus und Jupiter nur wenig, ſodaß dieſe beiden Planeten einen herrlichen, ſchier übergewaltigen Doppelſtern von unerhörtem Glanze bilden, während Merkur jetzt verhältnismäßig entfernt. rechis ober⸗ halb von ihnen gefunden wird. Am Morgen des 22. Januar endlich überholt Merkur ſeinerſeits um 5 Uhr morgens Jupiter, indem er 0,6 oder wenig mehr als eine Vollmondsbreite nördlich von ihm vorübereilt. Um 7 Uhr morgens, nach dem Wifgange der Geſtirne, zeigen ſich an dieſem Tage alle drei Planeten an den Eckpunkten eines nahezu gleichſeitigen Dreiecks, in welches gerade die Vollmonds⸗ ſchreibe eingeſchrieben werden könnte. An dieſem Tage iſt die Kon⸗ ſtellation im ganzen betrachtet wohl am ſchönſten und eindrucksvoll⸗ ſten, zumal auch noch die ſchlanke, abnehmende Mondſichel das Bild belebt. Sie ſteht freilich on dieſem Tage noch verhältnismäßig hoch am Himmel. Am folgenden Morgen, dem 23. Januar, geht ſie zugleich mit dem Dreigeſtirn Merkur, Veaus. Jupfter guf, die, noch immer dicht beiſammen, ſetzt ein mehr nach links ſich ſtreckendes, nahe aleichſchenkliges Dreieck bilden In der Frühe des 24. iſt die Mondſichel verſchwunden. die Stellung von Merkur, Venus und Ju⸗ piter arundſätzlich ähnlich. doch haben die Abſtände von Jupiter ſchon wieder zugenommen, während Merkur und Venus bis zum Monats⸗ ende ungefähr im ſelben gegenſeitigen Abſtand verweilen. Jg, in den erſten Februartagen, in denen ſich beide ſchon ziemlich weit vom Jupiter nach links entfernt haben, kommen ſich Merkur und Venus untereinander noch einmal ſogar wieder näher, indem nämlich am Morqen des 3. Februar ſetzt Merkur, als der flinkere, die lang⸗ ſamere Venus überholt und ſeinerſeits.6 Grad ſüdlich von ihr vor⸗ überzieht. Nach dieſem Tage verſchwindet Merkur bald in den Strablen der Sonne, zu der er am 5. März in Konſunktien kommt. Die Ruhmloſen haben gewiß recht, wenn ſie von Beſcheidenheit eudee e 9 erwindung und durch ihre! emeinheit merkt man nichtch ihre Tatenloſigkeit. 5 Heine. national⸗Theater Mannheim Leſſing: Nathan der Weiſe 1 6(Neu einſtudiert) war ein Abend der Freude! Ein Abend der ücken Einer Heiterkeit des Erhabenen! Wo en As jene geſtelzte, ein wenig 8 der Zeit der Aufklä 3 T 1 aeenen ſhaſſen n daeene de Nalgug, 22 3 anderem geſchaffen zu ſein ſchien, als Aufſatzthemen fü Lenee e zu ſein ſchien, als Aufſatzthemen für ir ſahen ein Luſtſpiel von anmutiger Leichtigkeit, v iſtal⸗ Durchſichkigkeit, ſpannend und bewegt. Klar in onturen, hell, farbig, leuchtend, funkelnd von Geiſt und durch⸗ ſonnt von der Wärme echter Menſchlichkeit. Es war ein Abend der Der erſte, weiß Gott, der erſte dieſer Spielzeit! Und die ſte Aufführung, die wir ſeit langem hier zu ſehen bekamen. (faſt) ungetrübter Dreiklang aus Dichtung, Darſtellung und Die dramaturgiſche Vearbeitung ſchon verdient unei d he eingeſchränkte Energiſch und behutſam zugleich hatte 9oLz 8 es nebenſächliche Rankenwerk beſchnitten; die Floskeln fielen; theologiſchen Gezänks, dem das-Werk ſein Entſtehen 4 ankt, waren ausgemerzt; die Verdeutlichungen, die uns heute peinlich und überflüſſig ſind, waren entfernt; aber nirgends wurde Zleiſch n Gewalt angetan, die ſchlank und ſtraff, bon prallem 8 19 in ührer unvergänglichen Schönheit aufleuchtete. So hatte er aus dem„Dramatiſchen Gedicht“ das Dramatiſche gur irkungsmöglichkeit erlöſt, ohne das Gedicht anzutaſten. Und N wieder ſuchte das Dramatiſche nicht in der Wir⸗ 1255 es Kothurns und der tragiſchen Schwere, ſondern in der in 5 Hinausführung einer, man möchte ſagen,„Intrigenſtück⸗ Aenene zu einem guten Luſtſpielende von faſt märchenhaftem 9700 Das iſt meines Erachtens die einzige Möglichkeit, f 95 20 5 dem lebendigen Theater, von dem er niemals ver⸗ 755 in 5 ſollte, dauernd zu gewinnen und ſeine Lehre und Weis⸗ borzutragen. Und wer Bedenken hat, ob dieſer 55 95 enn noch Leſſings Nathan ſei, dem ſei geſagt, daß der teim dieſes Nathan in einem Jugendluſtſpiel„Die Juden“ nicht ein Spiel unterhaltender Komik.) Und dieſer tiefſte Ernſt und dieſe tiefſte Heiterkeit waren in dieſer beſten Schauſpielauf⸗ führung der laufenden Spielzeit. Ueberraſchend: die von jeder Trockenheit freie Unmittelbarkeit und Selbſtverſtändlichkeit, die Holz kaum je ſo für eine ſeiner(hieſigen) Aufführungen gefunden hatte, die Gepflegtheit des Zuſammenſpieles, die den Szenen Run⸗ dung, Intenſität und innere Spannung gab, und die Geſchloſſen⸗ heit des Stiles, die, von keinem Darſteller durchbrochen, ſich ebenſo in der durchweg guten, ganz undeklamatoriſchen Behandlung des Wortes wie in der maßvollen Geberde und in der behenden, doch niemals flüchtigen Führung des Dialogs zeigte. Von Anfang an wurde ein ausgezeichnetes Tumpo angeſchlagen und bis zum Schluſſe, auf denn hin die ausgaglichene Aufführung ſchön ge⸗ ſteigert war, ohne Ermatten durchgehalten. Eine wertpolle Unterſtützung erhielten die Abſichten des Spiel⸗ leiters durch die zweckmäßige Bühnen⸗ und die geſchmackvolle Bild⸗ geſtaltung von Heinz Grete. Mit einfachen Mitteln, die einenn raſchen Szenenwechſel erlaubten, waren die paar Schau⸗ plätze charakteriſiert. Das Bild war unvordringlich, aber aus dem Geiſt der Dichtung wie der Aufführung in ſchlichter Natürlichkeit empfunden. Die Farbenklänge hatten Wärme und waren(bei dem erfreulich hellen Licht) doch nicht zu ſchwer. Nur ſollte in dem Bild mit den Palmen das ein wenig ärmliche ſchmale Holztreppchen in der Mitte durch breite Stufen erſetzt werden. Nathan war Wilhelm Kolmar. und dem ſich ihre Verknotungen von ſelbſt löſen. den Unterſchied zwiſchen klug und weiſe. 3 verſchwiſtert inder der Weisheit. kiegt, und daß tiefſter Ernſt und tieffte Heiterlei Heiterkeit Ge ſter ſind. Gälen erwaeie deshalt, wenn ſier sön Luſtſzie Keprochen nied a ee Dieſer Nathan iſt ſeine menſchlichſte und darum ſeine bedeutendſte Schöpfung. Sie iſt von allem frei, was an„Theater“ erinnert. Sie iſt ſo rein in der Melodie des Menſchlichen, ſo einfach, ſo ſchlicht und dabei ſo warm, ſo wahr, ſo echt, ſo blutvoll, daß man ſie nicht mehr vergeſſen kann. Grundzug dieſes Nathan iſt Heiterkeit, die Heiterkeit des der ohne Ueberheblichkeit über den Dingen des irdiſchen Lebens ſteht Dieſe Weis⸗ heit iſt natürlich etwas ganz anderes als Klugheit. Wer den Nathan ſpielen würde als einen klugen Juden, der würde das Bild, das Leſſing geben will, fälſchen. Leſſing ſelbſt macht in der Dichtung Vielleicht war dieſer Nathan einmal der Kluge und iſt dann emporgewachſen zum Weiſen. Hat ſich ſelbſt zum Weiſen und damit Gütigen erzogen. Kolmar iſt die Darunerzählung der Schlüſſel zu dieſer Wandlung. Dieſe arunerzählung, zu Tränen erſchütternd, bildet mit dem Abſchluß der Ringerzählung eine der beiden Stellen, wo allein ſchwere, dunkle Farben in dem f ganz in lichten Tönen gehaltenen Bild ſtehen. ch die tiefe Heiterkeit dem tiefen Ernſt: beide In der Darunerzählung iſt es der Ernſt des größten Leides und des tiefſten Erlebniſſes einer inneren Wandlung, heiligen Ueberzeugung. Hier iſt die einzige Stelle eines edel⸗ geſteigerten Pathos. Ganz wundervoll ſindet Kolmar in beiden Fällen die Töne des Uebergangs; in beiden Fällen erreicht er mit den ſparſamſten Mitteln eine unerhörte Eindringlichkeit der Geſtaltung des Seeliſchen. Im übrigen geht er durch das Stück: gelaſſen, über⸗ legt und überlegen, voll Humor, faſt Schalkhaftigkeit; in ſeiner Güte, in ſeiner Menſchlichkeit nicht zu erſchüttern; aufrecht, mannhaft, väterlich. Eine Vielheit ſchönſter Eigenſchaften, ausgeſtrahlt aus einem reinen Menſchentum und gebrochen im Prisma letzter Weis⸗ heit, Hirn und Herz, Verſtand und Gefühl wechſelſeitig ſich durch⸗ dringend. Leicht greifen ſeine beredtien Hände— hier deutet Kolmar wie in der Maske den Juden an— in die Fäden der Handlung, ſie zu entwirren und dabei zu finden, was er ſelbſt in der Bruſt trägt: das menſchliche Herz. Der Saladin Rudolf Wittgens von ehrlicher Männlichkeit, verhalten im ſtarken Gefühl war frei von allem Gezwungenen und Aufgeſetzten, einfach im Wort und adlig; ausgezeichnet im Zu⸗ e in der Szene der Ringerzählung. Die Weisheit des Einfältigen in Gott kündete Linn als Bruder Bonafides; er war ein ganz kleiner Vetter des weiſen Nathan; kein beſſeres Lob wüßte ich ihm für ſeine meiſterliche Leiſtung, die dieſem Armen im Geiſte ſeine Menſchenwürde wahrte und ihn liebenswert machte. Die Sittah der Frau Hagen ſah ausgezeichnet aus und hatte eine ſympathiſche Herzlichkeit in Ton und Mit Mütterlichkeit, Beſorgtheit und gütigem hilfsbereiten Weſen ſtattete Julie Sanden ihre breit und ſaftig hingeſetzte Daja aus, der man wohl anmerkte, daß ſie zum Hauſe des weiſen Nathan gehört. Als Recha zeigte Hedwig Lillie, wie ſchon kürzlich, die warme Beſeeltheit ihres Empfindens, Temperament und Innigkeit zugleich, die man Robert Vogels ein wenig temperiertem aber ſchönen Tempelherrn um einige Grade mehr ebenſo wünſchen möchte wie das brauſende und aufbrauſende Weſen, von dem geſprochen wird. Den Derwiſch gab Hans Godeck mit einer faſt irrlichtelierenden Beweglichkeit und einer Fröhlichkeit, die, um eine Kleinigkeit weitergetrieben, zur falſchen N würde; ſo iſt die Figur noch origmell und ſicher gezeichnet. en Patriarchen bewahrte Georg Köhler vor aller würdeloſen Komik und geifernden Fanatik: er iſt ein verſchmitzter, aber kein kluger, noch weniger ein weiſer Menſch; aber er iſt, er auch, ein Menſch. Das traf Köhler ausgezeichnet. So bleibt zuletzt wie zu Anfang die Feſtſtellung, die der Kritiker mit ſoviel Freude macht: dieſe Vorſtellung in ihrer Ganzheit iſt ſehenswert. Sie iſt des ſtarken Beifalls würdig, der mit den Dar⸗ ſtellern, Kolmar voran, auch den Spielleiter Holz an die Rampe rief; ja ſie verdient noch mehr Beifall, als ſie gefunden hat. Denn dieſer Abend iſt ein Abend der Freude, der beglückenden 8. 08 En n e ee eeeeeneeen am Schluß der Ringerzählung, die Kolmar plaudernd, faſt anekdotiſch beginnt, iſt es der ſtolze Ernſt der in ſchweren Kämpfen errungenen des Erhabenen! U 12 4. Seife. Nr. 13 Aeue Mannheimer Feltung(miteag · Nus gabe) Freitag, den 9. Januar 1923 Aokühlung und Schneefälle im Schwarzwald Die anfänglich leicht rückgängigen Temperaturen im Schwarz⸗ wald, die ſich am Montag nach den jüngſten Föhnſtürmen im Zu⸗ ſammenhang mit der Wanderung des Sturmwirbels nach Oſten all⸗ mählich für die Rückſeitenlage des Tiefs bemerkbar zu machen be⸗ gonnen hatten, ſind am geſtrigen Dreikönigstag ſin verſtärktem Maße in Erſcheinung getreten. In allen Gebirgslagen über 600 Meter iſt die Abkühlung im Fortſchreiten begriffen, ſodaß mitt⸗ lere Lagen am Dienstag nur noch wenig über dem Gefrierpunkt waren, während im Hochſchwarzwald die leicht ausgebildeten Fröſte etwas zunahmen. Die Rückgänge der Temperatur ſind innerhalb dreier Tage im Gebirge beträchtlich, wenn man in den höchſten gen von Morgenwärme von 6 bis 7 Grad jetzt auf 2 bis 3 Grad Kälte und in mittleren von 11 Grad Wärme auf faſt Null gekommen iſt. Die Rückſeitenlage zum nordiſchen Tief hat mit der rauheren Geſtaltung der Witterung auch die bekannten Erſcheinungen der böenartigen Niederſchläge mit ſich gebracht. Noch am Montag abend ſchien bei nur geringem Wolkenzug eher auf Froſt und überwiegend klares Wetter, das den Eisbahnen zugute gekommen wäre, zu rechnen zu ſein. Indes traten ſchon in der Nacht zum Dreikönigstage bei langſam nachgehendem Luftdruck neue Niederſchläge auf, die zunächſt nur im Hochſchwarzwald in Form von Schnee, ſonſt aber noch als Regen zu Boden kamen. Bei wechſelnder Bewölkung ent⸗ wickelten ſich dann am Dienstag tagsüber doch ſtärkere Schnee⸗ fälle, die zu einiger Stärkung der Schneedeckenreſte führten und die auch ſich weiter talwärts tiefer auszudehnen die unverkennbare Tendenz hatten, wenn auch die Bildung einer bleibenden Schneedecke durch die um Null ſchwankenden Temperaturen und die erhebliche Bodennäſſe noch verhindert wurde. Exſt gegen Abend nahmen die Schneefälle an Stärke und Dauer zu, ſodaß mit eintretender Dunkel⸗ heit die langerwartete weiße Decke über die Landſchaft und die Schwarzwaldorte das altbekannte heimelige Bild friſchen Schnees ge⸗ legt hatte, während tief in die Berge und Täler hängende Wolken auf ein Anhalten des Schneefalls zu künden ſchienen. Allerorts ver⸗ band ſich damit die Hoffnung, daß nach der großen Enttäuſchung dieſer Weihnachten und des Jahreswechſels jetzt endlich die junge Schneedecke eine bleibende ſein würde. Iſt es doch hohe Zeit, daß der wirtſchaftliche Ausfall, der durch den ſchneeloſen Jahres⸗ wechſel und mit der ſportlichen Unausnützbarkeit der Ferien verur⸗ ſacht iſt, rechtzeitig wenigſtens noch einigermaßen eee wird Nachrichtenſammelſtelle für vermißte und unbekannte Tote beim Landespolizeiamt in Karlsruhe Nachdem 1922 die Einrichtung für den polizeilichen Erkennungs⸗ dienſt in Karlsruhe, ähnlich wie in Dresden, München und Berlin, eine ſelbſtändige erfolgreiche Bearbeitung der Vermißtennachrichten geſtatteten, wurde beim Landespolizeiamt die„Nachrichten⸗ ſammelſtelle für Vermißte und unbekannte Tote“ errichtet. Die Anzeigen über Vermißte können erfolgen bei den Bezirksämtern und Polizeidirektionen, beim Landespolizeiamt oder bei den Staatsanwaltſchaftſchaften unmittelbar. Dabei ſind anzugeben: Verhältniſſe des Anzeigenden. Perſonalbeſchreibung des Vermißten, ſeine Bekleidung, beſondere Kennzeichen, mutmaßliche Urſache des Verſchwindens uſw. Das Landespolizeiamt veranlaßt das Ausſchreiben des Vermißten im Polizeibericht(Tageszeitungen), im Badiſchen Fahn⸗ dungsblatt, im Deutſchen Fahndungsblatt und nimmt die Anzeige auch zu der Steckbriefſammlung. 8 Die Anzeigen, bei denen Anhaltspunkte dafür vorzuliegen ſchet⸗ nen, daß der Verdacht einer ſtrafbaren Handlung vorliegt, werden die Anzeigenunterlagen ſofort der Staatsanwaltſchaft zugleitet, wie dieſe ebenſo bei allen unmittelbar bei ihr einlaufenden Anzeigen das Landespolizeiamt benachrichtigt. Vorkommniſſe der letzten Zeil hahen die Notwendigkeit und Bedeutung einer ſolchen Nachrichtenſammel⸗ ſtelle für alle Kreiſe der Bevölkerung zur Genüge dargetan. Im Jahre 1924 wurden mit Hilfe der Nachrichtenſammelſtelle in Baden 85 Vermißte und 29 unbekannte Tote ermittelt. Ein Jahrhundert Lanobriefträger Ein Jahrhundert iſt verfloſſen, ſeit das erſte Weihnachts⸗ paket und der erſte Neujahrsglückwunſch, aber auch der erſte Ge⸗ ſchäftsbrief des ſtädtiſchen Korn⸗ oder Holzhändlers durch einen Boten der ſtaatlichen Poſt und im Wege eines regelmäßigen Be⸗ ſtelldienſtes den Landbezirken zugeführt wurde. Private Beförderungsgelegenheit gab es natürlich ſchon früher, und ſie hat noch lange neben der poſtamtlichen fortbeſtanden. Die Aufſchließung des platten Landes(richtiger von Teilen des Landes) für den Poſt⸗ verkehr erfolgte erſtmalig in Deutſchland und ganz Europa durch die preußiſche Poſtverwaltung in den Jahren 1824 und 1825. Bereits im September 1824 gingen verſuchsweiſe vom Poſtamt Frankfurt a. O. aus die erſten Landboten unter der Bezeichnung Landpoſt⸗Fußbote aus den Toren der Stadt in die ländliche Um⸗ ebung. 5 den erſten beiden Jahrzehnten bis 1844 wurden im ganzen 571 Landbotenſtellen eingerichtet, hauptſächlich in den Kreis⸗, Amts⸗ und Gerichtsſtädten. Das war nicht viel für einen großen Staat, aber immerhin doch ein Anfang und eine den beſcheidenen Bedürfniſſen der Zeit entſprechende weitmaſchige Grundlage für ein Verkehrsnetz. In den Jahren 1844 bis 1854 ſtieg auf Drängen der Provinzialland⸗ tage und infolge der allgemeinen Umwälzung das Landperſonal Preußens von 571 auf 3868 Köpfe. In dieſer Zeit richteten auch die meiſten anderen Staaten ein Landpoſtweſen ein. Eine neue große Landpoſtreform ſetzte bekanntlich nach Schaffung des Reichspoſtge⸗ bietes unter Stephan ein. Durch Einrichtung von Poſtagenturen, Poſthilfsſtellen, fahrenden Landbriefträgern, Vermehrung der Brief⸗ käſten und durch Abſchaffung des bis dahin erhobenen Beſtellgeldes für Landbriefe wurde die Poſtverſorgung des Landes weſentlich gehoben. Dazu kam in dieſem Jahrzehnt eine großzügig durchge⸗ führte Aufſchließung des platten Landes durch ein dichtes Netz von Telegraphen⸗ und Fernſprechleitungen. *Jum Miſſionsſonntag. Am nächſten Sonntag feiert die evang. Landeskirche ihren Miſſionsſonntag. Er wurde einſtens eingeführt, um die Augen der evang. Welt auf die Miſſions⸗ arbeit in den deutſchen Kolonien zu lenken. Die deutſchen Kolonien ſind uns genommen worden. Der Miſſionsſonntag blieb be⸗ ſtehen; denn auch die Miſſionspflicht iſt geblieben. Ueber ein Drittel ihres Vorkriegsſtandes, 34 Arbeitsfelder hat die deutſche evangeliſche Miſſion durch die Weltereigniſſe eingebüßt; die Basler Miſſion ſogar über vier Fünftel. Während der Inflationszeit hätten alle deutſchen Miſſionsgeſellſchaften zuſammen nicht einen einzigen Miſſionar unter⸗ halten können. Jetzt iſt aber die dunkle Leidensnacht vergangen. Die Türen der Heidenwelt tun ſich wieder auf. Unſere heimkehren⸗ den Miſſionare werden auf ihren alten Miſſionsfeldern mit Jubel empfangen. Freilich, auch in der Heidenwelt hat ſich vieles ver⸗ ändert. In den Augen der farbigen Raſſen hat durch den Weltkrieg, in den ſie auch hiningeriſſen wurden die Kultur der Weißen viel von ihrem Nimbus verloren und das Schlagwort vom Selbſt⸗ beſtimmungsrecht der Völker, das gegen Deutſchland gemünzt mar, hat bei den Eingeborenen in den Kolonialländern ein ſtarkes Echo gefunden und kehrt ſich jetzt gegen ſeine Urheber. Nicht europäiſch⸗ amerikaniſche Kultur ſoll und will unſere Miſſion der Heidenwelt bringen, ſondern das Seelenheil. Dazu hat die deutſche evangeliſche Miſſion ihre beſondere Gaben, wie es von den fremdländiſchen Miſſionsgeſellſchaften dadurch anerkannt wurde; ſie rufen die deutſchen Miſſionare. Nun iſt es, nachdem für die deutſche Miſſion ein neuer Morgen nach der dunkeln Nacht angebrochen iſt, eine ernſte Frage, ob die deutſche evängeliſche Ehriſtenheit willens iſt, ihre be⸗ ſonderen Gaben zu erwecken und die ihr geſtellten alten und neuen Aufgaben zu erfüllen. 1925 mit Sparen anfangen! Nachdem 1923 das Jahr des wildeſten wirtſchaftlichen Durcheinanders war, wurde uns 1924 zum Jahre der Beruhigung. Die Rentenmark wurde in letzter Stunde zum geglückten Rettungsverſuch. Der von den Erſchütterungen der Nachkriegsjahre und des Inflationstaumels ſchwer mitgenommene Wirtſchaftskörper begann wieder, wenn auch langſam, ſo doch ſtetig zu geſunden. Ueberall mußte man von vorn anfangen. eute, nach mehr als einem Jahr feſter Währung, können wir feſtſtellen, daß die Aufbauverſuche faſt durchgängig gelungen ſind. Und was beſonders erfreulich iſt, viele haben ſchon wieder angefangen zu ſparen, freilich ebenſoviele ſtehen noch zögernd beiſeite und wollen noch„abwarten“. Das iſt ein Fehler, der ſich bald rächen wird. Wer gleich Anfang 1924 damit begann, iſt ſchon ſeit vielen Monaten Nutznießer der hohen Zinsſätze, die durch die Kapitalnot des vergangenen Jahres veranlaßt ſind. Einſichtige Menſchen haben dadurch ihre Erſparniſſe um bald die Hälfte der Einlage vermehren können. Den„Abwartenden“ iſt dies ausgefallener Verdienſt. Selbſt wer zu denen gehört, die immer abwarten wollen, hat nun ein Jahr lang Gelegenheit gehabt, den Prozeß der Stabiliſierung aller politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe zu verfolgen, er wird nun nach der endgültigen Befeſtigung unſerer Währung, im neuen Jahre nicht mehr zurückſtehen dürfen, wenn er nicht ganz ins Hintertreffen geraten will. Darum: Mit Sparen anfangen! »Die Staatsprüfung für das Höhere Lehramt im Spätjahr 1925. Nachdem die Reifeprüfungen an den Höheren Schulen— in⸗ folge der Verlegung des Schuljahrſchluſſes— erſtmals im Jahre 1921 an Oſtern ſtattgefunden haben, wird eine Staatsprüfung für das Höhere Lehramt vom Jahre 1925 ab jeweils im Spätjahr ab⸗ gehalten werden. Meldungen zu der im Spätjahr 1925 abſchließen⸗ den Prüfung ſind ſpäteſtens bis 10. Februar 1925, Meldungen zu Erweiterungsprüfungen ſpäteſtens bis 1. Oktober 1995 beim Unter⸗ richtsminiſterium einzureichen. Erſt nach Ablauf dieſer Friſten einkommende Geſuche oder ſolche mit ungenügenden Nachweiſen werden nicht berückſichtigt. Wegen der Bedingungen für Zulaſſung und das Beſtehen der Prüfung wird auf die Beſtimmungen der Prüfungsordnung vom 2. April 1913 und auf die Verordnung vom 15. Mai 1922 verwieſen. Dieſe Prüfung gilt nach beſonderer Ver⸗ einbarung auch für Preußen, Sachſen und Hamburg, nicht aber für die anderen Länder. Eine gleiche Vereinbarung iſt für das in Baden aufgrund des erfolgreichen Vorbereitungsdienſtes erwor⸗ bene Anſtellungsfähigkeitszeugnis nicht abgeſchloſſen. Der„Tag“ der Tilgung von Schuldverſchreibungen. Der Reichsfinanzminiſter hat auf eine Anfrage des„Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie“ folgendes geantwortet:„In den Fällen, in denen Teilſchuldverſchreibungen auf einen beſtimmten Tag gekündigt worden ſind, iſt allgemein als Tag der Tilgung der Tag anzuſehen, auf den gekündigt worden iſt oder von dem ab die Schuldverſchrei⸗ bungen zum Zwecke der Einlöſung vorzulegen oder einzureichen waren, falls bei den Einlöſungsſtellen Guthaben etwa in der Höhe des Tilgungsbetrags am Tage des Kündigungstermins, beſtanden. Ich habe mich damit einverſtanden erklärt, daß auch in den Fällen, in denen Teilſchuldverſchreibungen auf Grund eines Tilgungs⸗ planes zu beſtimmten Zeitpunkten ausgeloſt worden ſind, nach Maß⸗ gabe dieſer Grundſätze in der Weiſe verfahren wird, daß als Tag der Tilgung der Tag anzuſehen iſt, an dem die ausgeloſten Schuld⸗ nerſchreibungen zur Rückzahlung fällig waren.“ ſtommunale Chronik Herabſetzung der Gemeindeſteuern Von zuſtändiger Seite wird uns geſchrieben: In der Karls⸗ ruher Zeitung vom 27. November v. Is. wurde offenbar von amt⸗ licher Seite ein Erlaß des badiſchen Innenminiſters vom 21. No⸗ vember veröffentlicht, der den Oberbürgermeiſtern des Landes empfiehlt, die alsbaldige allgemeine Ermäßigung der Umlagen und Gebühren einer Prüfung zu unter⸗ ziehen, nachdem Reich und Land bereits eine teilweiſe Steuerſen⸗ kung durchgeführt haben. Die einzelnen Ausführungen des Miniſters ſind dann des näheren dargelegt. Bezeichnend iſt, daß ſie mit dem Hinweiſe beginnen müſſen, daß die in den letzten Jahren an die Gemeinden herangetretenen vielfach neuen Auf⸗ gaben auf dem Gebiete der ſozialen Fürſorge, der Behebung der Wohnungsnot uſw. auf die Gemeindefinanzen einen belaſtenden Einfluß ausgeübt haben. Daraus allein ergibt ſich ſchon, daß die heutige Finanzgebarung der Gemeinden mit der der Vorkriegszeit gar nicht verglichen werden kann. Daß in den Kreiſen der ſtädti⸗ ſchen Bevölkerung die Anregung des Staates, die Gemeindeſteuern und Gebühren herabzuſetzen. eine freundliche Aufnahme finden würde, konnte doch wohl im voraus keinem Zweifel unterliegen. Anders aber wird die Antwort ausfallen müſſen, wenn man ſich frägt, ob eine gewiſſenhafte Stadtverwaltung eine ſolche allge⸗ meine Herabſetzung der Umlage uſw. bei der augenblicklichen Lage und mitten im Geſchäftsjahr mit gutem Gewiſſen vertreten könnte. Es ſoll nicht darauf hingewieſen werden, daß der von der Regie⸗ rung im vorliegenden Falle gewählte Weg ein ungewöhnlicher iſt. hervorgehoben aber werden muß, daß mit einer Anregung, die erſt gegen Ende des Arbeitsjahres in der ungünſtigen Jahreszeit er⸗ folgt, nachdem alle größeren Arbeiten der Wirtſchaft bereits vol⸗ lendet ſind, nicht viel anzufangen iſt. Der Erlaß des Miniſteriums des Innern geht in der Sache ſelbſt offenbar von der Annahme aus, daß die derzeitige finan⸗ zielle Lage der Gemeinden eine allgemeine Steuerermäßi⸗ gung wohl erträge. Dieſe Annahme iſt unzutreffend.(2) Ande⸗ rerſeits geht der Erlaß mit völligem Stillſchweigen an der Tat⸗ ſache vorüber, daß die ſchwere Belaſtung unſerer Wirtſchaft nicht durch die Umlagen der Gemeinden, ſondern in erſter Linie durch die ganz gewaltige Steigerung verurſacht wird, die in den Steuern des Landes vorgenommen wurden. Während 3. B. die ſtaatliche Grund⸗ und Gewerbeſteuer in der Vorkriegszeit 11 Pfennige, ſpäter nunmehr 40 bis 50 Pfennige, was eine Steigerung von etwa 400 Prozent bedeutet, wogegen die Umlagen in den größeren Städten eine Erhöhung von durchſchnittlich nur 25 bis 30 Prozent, höchſtens von 60 Prozent erfahren haben. Bei der Beurteilung der Geſamtbelaſtung der Bevölkerung iſt auch im Auge zu behalten, daß es gerade auf die badiſche Regierun g zurückzuführen iſt, wenn die ſtädtiſche Bepölkerung ſteuerlich viel härter als die Laudbevölkerung betroffen iſt. Dies trifft insbeſondere bei der Gebäudeſonderſteuer zu. Wäh⸗ rend die Belaſtung dieſer Steuer im Rechnungsjahr 1924 9 Mo⸗ nate) auf den Kopf der Bevölkerung in den großen Städten des Landes rd. 24 Mark beträgt, beläuft ſie ſich in den Gemeinden mit 1000—4000 Einwohnern auf nur 5,22 Mark und in den 1350 Ge⸗ meinden unter 1000 Einwohnern auf nur 3,5 Mark. In den 12 großen Städten des Landes mit rund 730 000 Einwohnern werden in dem laufenden Rechnungsjahre vorausſichtlich insgeſamt rund 17,5 Millionen an Gebäudeſonderſteuer aufgebracht. In ſämtlichen anderen Gemeinden mit zuſammen rund 1480 000 Einwohner be⸗ trägt demgegenüber das Geſamtſteueraufkommen nur etwa die Hälfte des Steuerbetrages der 12 Städte, alſo etwa 8,66 Millionen ſtädtiſche Bevölkerung beſonders drückende Steuerverteilung durch wiederholte Vorſtellungen bei der Regierung und auch bei dem Landtage verwahrt, allerdings ohne Erfolg. Selbſtverſtändlich werden die Städte bemüht ſein, Stener⸗ erleichterungen zu ſchaffen. Eine grundlegende Aenderung der derzeftigen Steuerſätze iſt jedoch im Laufe dieſes Rechnungs⸗ jahres, wie erwähnt, ſchon aus allgemeinen finanztechniſchen Grün⸗ den nicht möglich. Ebenſo ſind grundlegende Aenderungen nicht möglich, ſo lange die bevorſtehende allgemeine Neuregelung des Finanzausgleiches zwiſchen Reich, Land und Gemeinden keinen Ueberblick bietet über diejenigen Einnahmequellen, die den Ge⸗ meinden in der Zukunft noch verbleiben werden. NAus dem Lande Heidelberg, 8. Jan.D Die Städt. Desinfektionsan⸗ ſtalt hat im Jahre 1924 insgeſamt 329 Desinfektionen voll zogen. Während die Desinfebtionen infolge übertragbarer Krankheiten ge⸗ genüber dem Vorjahre etwas zurückgingen, haben diejenigen infolge Ungeziefers zugenommen. Im einzelnen war die Urſache zur Des⸗ infektion Scharlach in 65 Fällen, Diphterie in 41 Fällen, Tuberku⸗ loſe in 71 Fällen, Typhus in 5 Fällen, Ruhr in 6 Fällen, Kindbett⸗ fieber in 2 Fällen, Grippe, Genickſtarre, Roſe je 1 Fall. Ohne be⸗ ſtimmte Krankheitsangabe erfolgten 54 Reinigungen, wegen Unge⸗ ziefer 76 und 6 betrafen die Reinigung von Kleidern. *RNiederbühl, 8. Jan. In dem Hofe des Gemeinderechners Seitz wurde in der Nacht von Montag zum Dienstag gegen 1½12 Uhr eine Handgranate geworfen, die jedoch glücklicherweiſe Men⸗ ſchen nicht verletzte, aber einigen Schaden am Hauſe anrichtete, Bis jetzt ſind drei junge Buyſchen verhaftet und nach Raſtatt in die Unterſuchungshaft eingeliefert worden. 2. Kammermuſikabend des Konzertvereins Wendling⸗Quartett Prof. C. Wendling 1 Geige, 5. Michaelis 2. Geige. Bh. Neeler Biola. A. Saal Violoncello Wieder ein Abend geteilter Eindrücke: er war erneut von den nachaerade unerträalichen Temperaturverhältniſſen des Harmonie⸗ ſaals abhängig. Wir gehen gewiß nicht fehl, wenn wir dieſen die Hauptſchuld an all den Unſtimmiakeiten beimeſſen, die das Geſamt⸗ bild nicht„harmoniſch“ geſtalten wollten. Die Stuttgarter begannen mit dem erſten der beiden Quartette des Opus 51 von Brahms(in C⸗Moll). Es war die ſchönſte. einheitlichſte Gabe des Abends. Mit einer ungeheuren Leidenſchart erklang der erſte Satz: der tiefe Ernſt, der dem Werk neben dieſem ſtarken Temperament eianet, fand einen vollkommenen Ausdruck, Die ſouveräne Beherrſchung des Zeit⸗ maßes ſchien durch den Gehalt des in dieſer Beziehuna keine beſon⸗ deren Vorſchriften erhebenden Allearo durchaus gerechtfertigt. Das unendlich gehaltreiche. wundervoll aufgebdute Adagio wurde mit reichſter Klanafülle ausgeſtattet: ein im Verlauf des Konzerts nicht mehr erreichter Gipfel. Eine eigenartiae Stimmung liegt über dem anſchließenden Allearetto: von dem Mittelteil abgeſehen. iſt eine noch eindrinalicher waltende Nachzeichnung dieſes merkwürdigen Satzes recht wohl zu denken, wenn auch die techniſche Beherrſchuna ſeiner außerordentlichen Schwieriakeiten unbedinat anerkannt ſei. Mit Verve wurde der letzte Satz aenommen: nur war bei der Wieder⸗ kehr der Grundtonart am Schluß bereits bei dem erſten vorgezeich⸗ neten Forte die Intenſität des Spiels ſo ſtark, daß die folaende Stei⸗ gerung und damit der Schwuna dieſes ſonſt etwas abfallenden Teils nicht recht zur Geltuna kommen wollte. Es folate ein Quartett von Mozart(in D⸗Dur)., das keine ganz ungemiſchte Freude bilden wollte. Selbſt wenn man die Temponahme als eine ſekundäre Frage in die⸗ ſem Fall betrachtet, kann die etwas aus dem Ganzen berausfallende zweite Violine nicht vergeſſen werden, wobei jedoch die einaanas an⸗ geführten Gründe ſoaleich ins Feld geführt ſeien. Mit am beſten an dem Mozartwerk war das ſatt geſpielte Andante gelungen. Der den Abend beſchließende Schubert— ſehr zweckmäßig kann die Wahl der Vortroagsfolge nicht aenannt werden— vereiniate alle nacheinander erkennbar gewordenen Vor⸗ und Nachteile. Das G⸗Dur⸗Quartett Opus 161 bildet ein Stück prächtiger Romantik. gepaart mit einem idylliſchen Zauber von wunderſamem Reiz und herzlichſter Inniakeit. Dem Cello fallen hier äußerſt dankbare Aufaaben zu. die denn auch von dem betreffenden Vertreter in böchſt beachtenswerter Weiſe gelöſt wurden. Die beſondere Wärme des Spieles, die hier Bedin⸗ auna iſt. wirkte äußerſt wohltuend und konnte mit vielen Unſtimmia⸗ keiten verſöhnen, die ſich vor allem bei der zweiten gegenüber der Michels hat die drei Akte in einen glänzenden Rahmen geſtellt gereizt, alle dieſe Widerſtände des Raumes gebrochen. nicht verantwortlich machen. Michels gab ſelbſt den Teufel: glänzend in der Maske und in der beherrſchten Geſte, präzis und kaum pro⸗ nonziert im Wort, obwohl der Stil dazu verleiten könnte. Willig gals Jolantha, in einigem Abſtand der vielverprechende Karl Hans auf ſich warten: dem Cello ſprana eine Saite! Ein nicht gerade all⸗ tägliches Vorkommnis in Kammerkonzerten, aber nicht verwunderlich bei der trockenen, jedem muſikaliſchen Gedeihen feindlichen Saales⸗ hitze. Die Selbſtaufopferuna des Celliſten, die dieſem„Sprung“ vor⸗ angegangen war, mußte Bewunderuna erregen. Den Farben ſeines Inſtrumentes war der Hinterarund zu danken, auf dem ſich dieſe innigen Klänge abhoben. deren aus einer reizvollen Umrahmung ſich losringende, wiederkehrende Melodie zu Herzen gehen muß. Nach der friſchen Beſpannuna konnte der Wettlauf mit dem letzten Satz be⸗ ainnen: die Wiedergabe, beſonders des Führers Bogenſtrich, war virtuos. Das ganze. im Oriainal beträchtlich lang vorgeſehene Stück war in raſcheſter Zeit durch vollſtändige Auslaſſung der Repriſen und ein geradezu hitziges Tempo zu Ende,— nicht zum Schaden der Auf⸗ nahmefähiakeit des Publikums.— Profeſſor Carl Wendlina muß unſern beſten deutſchen Geigern zugezählt werden, auch wenn es ſcheint, als beainne er der Freunde da und dort zu verlieren. Er hat ſeine unbedinaten Vorzüge in Spezialitäten wie Bach, dem der an ſich herbe Klang ſeines Spiels, der vielfach zu Unrecht mit„Kälte“ verwechſelt wird. ſehr zuſtatten kommt. Auch iſt er für die Kammer⸗ muſik Pfitzners ein nicht zu unterſchätzender Herold geweſen und ſicherlich auch geblieben. Eins jedoch iſt gewiß: die Jugend beginnt ſich zu regen und verlanat ihr Recht: da, wo ſie mächtig und ſtark iſt, gewinnt ſie beſonders in der nachſchaffenden Kunſt immer mehr an Boden. Das ſoll und muß ſo ſein! War es nicht, als hätten wir 8 abend ſo etwas wie einen indirekten Beweis 170 er · . r. Theater und Muſik heidelberger Stadttheater. Molgnars„Teufel“ iſt ein dramatiſiertes Feuilleton. Wie der ſorgloſe Schachſpieler zieht Mol⸗ nar, ohne ſich um die Geſetze der Logik zu kümmern, ſeine Figuren, ſpielt nicht das Spiel, ſondern mit den Figuren und ſetzt matt nach eigenem Belieben. Aber während ſonſt das Schachſpiel ruhig vor ſich geht, verknallt Molnar dabei ein Feuerwerk von ſchnell auf⸗ ſprühenden und ebenſo ſchnell wieder verpuffenden Apercus, die unter⸗ halten und damit einen Teilzweck des Teaters erfüllen. Hans Hubert und im Wollen durch die äußeren Widerſtände der Stadthallenbühne Dafür, daß einzelne Wortraketen wirkungslos im Saal verpufften, kann man ihn geht ſeine junge Schar mit ihm, mit beſtem Erfolg Lotte Körner erſten Violine beräüsſtelſten. Die Crkläruna hierfür liaß ntat ſana⸗ Schäffle r. Sichtlich bemüht war Hildegard Weſtermann als Kaj Nielſen, 42 Jahre alt. an über den Verluſt ſeines ſeine Zeitgenoſſen ſicher überſchätzen, Kraft unmittelbarer Formgeſtaltung Elſa, während Friedel Wolter bei aller Friſche noch zu oft über das geſprochene Wort ſtolpert. Das Publikum nahm das unter⸗ haltende Spiel mit dankbarem Beifall auf. J. K. Theaterſkandale und kein Ende. Bei der zweiten Vorſtellung des Schauſpiels„Die Katalauniſche Schlacht“ von Bron⸗ nen erfolaten im Reußiſchen Theater in Gera lärmende Auftritte. Im erſten Akte, in dem die Ehre der deutſchen Frontoffiziere ange⸗ ariffen wird, kam es zu einem Pfeifkonzert und anderen Stür⸗ men, ſo daß Generalintendant Bruno Altz ſich veranlaßt ſah. das Publikum um Ruhe zu bitten. Einige der Demonſtranten wurden von der Polizei abgeführt, andere verließen demonſtrierend freiwil⸗ lig das Theater.— Bei der Uraufführung des Freiheitsdramas „Die Sands und die Kotzebues“ des Weimarer Schrift⸗ ſtellers Franz Kaibel in dem kleinen Harzſtädtchen Stolbera. kam es zu einemlauten Theaterſkandal, weil ein Teil der Beſucher ſich in ſeinem nationalen Empfinden verletzt fühlte. Der Lärm wurde ſo laut, daß die Vorſtellung nach dem zweiten Akt ab⸗ gebrochen werden mußte. Vier Tage ſpäter erſt⸗konnte die un⸗ terbrochene Vorſtellung unter volizeilichem Schutz wiederholt und zu Ende geführt werden. ſtunſt und wißenſchaſt Tod eines däniſchen Meiſterbildhauers. In Ko pe nhagen ſtarb vor kurzem, wie der Cicerone berichtet, der junge Bildhauer Dänemark legte Landestrauer beſten Bildhauers. Wenn ihn auch ſo war doch die ſchöpferiſche evident und unzweifelhaft ſtark und eigen. Aus ganz kleinen Verhältniſſen, als Sohn eines Uhr⸗ machers einer kleinen Stadt, als Malergeſelle arbeitend, hat ſich Nielſen mit einer ſeltenen, zähen Energie durchgehungert— bis er ſeit einer. Reihe von Jahren der bewunderte ünſtler Dänemarks und auch Norwegens wurde. Marconi vrſpricht neue große Erfolge. Marconi, der bekannk⸗ lich von Zeit zu Zeit mit allerhand funkkechniſchen Problemen in der großen Weltferne untertaucht, iſt wieder einmal nach mehr⸗ monatlichen Auslandsreiſen mit neuen Verſuchsergebniſſen in Lon⸗ don eingetroffen. fährt, will er ſein vielumſtrittenes Stra inzwiſchen ſo weit vervollkommnet haben, den Erfolgen der Nachtzeit nicht mehr viel bei der Möglichkeit angelangt zu ſein, eine dauernde Funkverbindung in einem Verkehrsnetz rund um die Welt mit einigen Zwiſchenſtellen und(im Vergleich zum Großfunkſtellenbetrieb) mit verſchwindend geringen Koſten zu ſchaffen. Die erſte derartige hlenſendeſyſtem daß die Tagesreichweite nachſteht. Er behauptet, Strahlenſendeſtelle für den Weltverkehr ſoll nach ſeinen zaben in wenigen Monaten betriebsfertig ſein. 5 Anen— 7. 5 13 Pfennige, auf 100 Mark Steuerwert betrug, erhebt der Staat Mark. Die Städte haben ſich ſ. Zt. gegen dieſe ungerechte und die Wie die Deutſche Techniſche Warte von dort er⸗ mehrſtöckigen Gebäuden mit über 80 einzelnen Betriebsabteilungen Syſtem Walter in der Zeit des 30jährigen Krieges in der Pfalz gar nicht ſo ſelten was bei der Menge des zu jenen Zeiten Ge⸗ der verſchiedenen pfälziſchen Städte über ihren Fremdenzuzug im Mädchen den Schatz bei dem verabredeten Stelldichein nicht an und ging fort fort bis zu jenem Wirtshauſe, das offen ſtand. Sie „w. Mainz, 8. Jan. In die d 45 Auejährige Töchterch die Dunggrube geſtürzt iſt das 5 Kind 0 ch 5— ie in der Zwerchallee. Das gefunden. 5 ch be „Ireitag, den 9. Januar 1925 12. Selle. Nr. 15 * 8 8 5 7. Januar. Eine Bezirksverſammlung des Orte⸗ wirtſ unzervereins, in der Direktor Dr. Müller von der Land⸗ en mnder. über den Stand der Verhandlungen über die a mit Frankreich und Italien in Bezug auf den Wein⸗ kirch erichtete, nahm folgende Entſchließung an: Zahlreich in Ober⸗ 8 verſammelte Winzer des Ortenauer Winzervereins erheben ſche ut Proteſt gegen die Ratifizierung des deutſch⸗ſpani⸗ Tan Handelsvertrages. Die Folgen des Vertrages zeigen ſich von dah da Tag mehr in dem geringen Abſatz des Weines und der immer ſchlimmer ſich geſtaltenden finanziellen Lage des 5 ängerſtandes. Wir fordern deshalb von der badiſchen Regierung der aß Reichsvegierung erneut dahin vorſtellig zu werden, daß tü utſch⸗ſpaniſche Handelsvertrag in Bezug auf die Weinzoll⸗ ätze abgelehnt wird. Bei den Verhandlungen über Handels⸗ mit weinbautreibenden Ländern müſſen die Intereſſen des Weinbaues beſſer gewahrt werden. Sie fordern insbe⸗ zondere, daß keine endgültigen Zollſätze ohne Anhörung der ein⸗ ſchlägigen Organiſationen feſtgelegt werden. *Singen, 8. Jan. Im Zug der zahlreichen Erneuerungs⸗ und Umbauarbeiten, die ſich als eine Nachtriegsgeit auf den Bahnſtrecken im Südweſten allenthalben bemerkbar machen, iſt auch die von Singen nach der Schweiz über Etuwilen führende Eiſenbahnlinie, die von der Schweiz betrieben wird, bei Rielaſingen mit einer neuen Brücke über die Aach ausgeſtattet worden Die Brücke wurde jetzt ohne Störung des Verkehrs in Betrieb ge⸗ nommen und genügt den modernen ſtarken Belaſtungen. „Maximiliansau, 8. Jan. Zu dem Großfeuer in der Lino⸗ leumfabrik Maximiliansau teilt die Direktion mit, daß durch das Feuer nur ein größeres Gebäude vernichtet, alle übrigen Anlagen imbakt ſejen. Der Betrieb laufe weiter. Der Schaden ſei ducch Ver⸗ ſicherung voll gedeckt. Andere Mitteilungen ſeien übertrieben. Die im Jahre 1893 gegründete Linoleumfabrik ſtellt ſämtliche Linoleum⸗ arten und außerdem einige Sonderarten her. Der Grundbeſitz um⸗ faß ungefähr 10 ha, von denen etwa 2 ha mit größtenteils maſſiven überbaut ſnd, darunter Korkmühlen, Oxidationseinrichtungen nach ſtem und Syſtem Taylor⸗Linoleum⸗Zementbereitung, Miſchhäuſer, Kalanderabteilungen, Trockenhäuſer, Zentralheizungs⸗ und Kraftanlagen. Der Wert der Gebäude und Maſchinen beträgt nach dem Buchwert am 31. Dezember 1913 unter Abſetzung ent⸗ Rrechender, Beträge für Abnutzung in den folgenden Jahren 1660000 „Mk. In der letzten Zeit wurden bedeutende Neubauten und Ne 20 uanſchaffungen, gemacht. Nach der Goldmarkbilanz vom M. September 1924 betrug die Summe der Aktiven 3 693 284.⸗ Mark, die der Verpflichtungen 525 592 G. Mark. Die Geſellſchaft Arbeitete nach der bereits vollzogenen Umſtellung mit einem Aktien⸗ dapital ven 3 015 000.⸗Mk. Der Petriep(ehſt hatte in den letzten Jahren ſtark unter den durch die Beſetzung bedingten Verhältniſſen zu leiden. Trotzdem hat die auf geſunder Baſis ſtehende Geſellſchaft verhältnismäßig gut überſtanden. Einige Neubauten wurden erſt 1924 ihrer Beſtimmung übergeben. Die Geſellſchaft beſchäftigt bei normalem Betrieb rund 500 Arbeiter und Angeſtellte. Aus der Pfalz „:: Mußbach, 8. Jan. Daß es ſchon früher wüſte Mordgeſellen, ähnlich einem Denke gab, die eine ganze Reihe 25 Morben auf dem Gewiſſen hatten, ehe man ſie der Gerechtigkeit überantworten konnte, zeigt eine Geſchichte, die aus den frühen Tagen Mußbachs erzählt wird. Sie bautet folgendermaßen:„Straßenraub, Mord und auch Kanibalismus waren in den früheren Jahrhunderten, beſonders ſindels nicht verwunderlich iſt. Wenn man die alten Verzeichniſſe 16. und 17. Jahrhundert durchgeht, dann ſtaunt man, was da alles aus allen Herren Länder zuſammenkam. Auf die Sitten und Moral der Bevölkerung hatte dieſer Sammelſurium von Einwan⸗ derern oft einen ſchlechten Einfluß. Als beſonders graſſer Fall iſt das Vorkommen eines Mordwirtshauſes an der Straße zwiſchen Mußbach und Deidesheim zu erwähnen. Die Ueberliefe⸗ rung lautet wörtlich: Das zwiſchen Mußbach und Deidesheim links an der Straße ſtehende Feldſiechen haus wird noch in einem früheren Akte erwähnt und als Bewohnerin desſelben Hauſes eine Frau Engelhardt, Witwe von Hans Engelhardt genannt. Von dieſem Siechen, oder Gutleutehaus, welches zugleich ein Wirtshaus war, wo ſogar von den wohlhabenden Bewohnern viele Reiſende unentgeltlich bewirtet wurden, erzählt man Folgendes: Ein Sohn von dem Wirtshaus hatte mit einem Mädchen das auf dem Haardter Schloß diente, ein Liebesverhältnis. Einmal traf das eilte die Treppe empor und verſteckte ſich in einem Zimmer, um den Geliebten 5 überraſchen. Als dieſer und ſeine Muttet kamen, börte das Mädchen, daß derFremde im Keller geſchlachtet und deſſen Geld geborgen ſei. Vor Schrecken rührte ſich das Mädchen nicht und eilte, als jene wieder in den Keller hinabgeſtiegen waren, verſtört heim. Dort wurde ſie ſtreng verhört und ſie erzählte den Vorfall. Da auf dieſer Straße ſchon ſehr oft Reiſende verſchwunden wurde der Behörde Anzeige gemacht. Man unmſtellte in der 915. das Wirtshaus und nahm die Bewohner, denen die gerühmte Baſtfreundſchaft als Täuſchung gut gelungen war, gefangen. Sie in Mußbach enthauptet. Im Keller fand man vlele — 5 5 5 155 55 G 20 d. de⸗ Haus wurde dem Boden de„ bis auf eine Mauer, die nicht entfer rden Führwahr eine echte Schauerballade! sw. Dexheim b. Worms, 7. Jan. Eine Sendung Ochfen⸗ Ba dieſer Tage hier zur Verteilung, das 11 65 5 0 raſch waes ſtammt und zum Preiſe von 28 3 das Pfund 55 iebhaber fand. Dem Spender, einem ehemaligen Dexheimer 1 1 Windiſch, wird öffentlich Dank geſagt. v. B im b. Worms 7. Jan. Großfeuer brach geſter bei Georg Hch. Koch in Bechtheim dem Se un allung zum Opfer fielen. Die Feuerwehr war alsbald zur Stelle und konnte das Feuer eindämmen. Bald erſchienen auch die Feuer⸗ wehren Vorn, Heil, Dörr und Reinhard Pflichfeuerwehr Oſthofen und Mettenheim und die freiw. Feuerwehr Mettenheim Große Heu⸗ und Strohvorräte und viel Frucht fielen weiterhin dem Feuer zum Opfer. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Nachbargebiete Sw. Darmſtadt, 8. Jan. Die Bautät igkeit in Darm 80 5 letzter Zeit erfreulicherweiſe ſtark 20 c 5 e 1 es ſich um Bauten von privater Seite. So kann vor allem 5 geſt lit werden, daß die Außenbezirke der Stadt nach allen Rich⸗ iſt an Neubauten aufweiſen. Ein faſt ganz neuer Stadtteil 8 i n der Stadt zwiſchen Niederramſtädterſtraße und dem 25 28555 weg entſtanden. Es handelt ſich hier meiſt um Doppel⸗ faſſe, 1e mit einem Vorgarten verſehen und einer ſtarken Ein⸗ begrenzt, wenn erſt die Straßen ausgebaut ſind, zu W010 igen Straßenbild ſich zuſommenſchließen. Auch die 0 dlonie am Dornheimer Weg hat zahlreiche Neubauten zu fe 5 Hier handelt es ſich in erſter Linie um kleine Ein⸗ 4 i enha uſer. Das gleiche Bild zeigt ſich in der Nähe der —55 88 wo eine ganze neue Kolonie rechts und links 5 rankfurterſtraße entſtanden iſt. Alle dieſe Maßnahmen bilden Woh nur einen Tropfen auf einen heißen Stein zur Behebung der Die Zahl der Wohnungsſuchenden beträgt gegen⸗ ee 5 Sale überſteigt immer noch die frei⸗ De. usgewieſene en mit ihre⸗ bener gele dge er Teil in Schulen, urſe aw.„deu' ein kleiner Teil der Ausgewieſenen iſt bisher e Darmſtadt—— nicht— 2 5 5 beßehen er auflebenden eee die Wohnungsnot Wesner zu Boden geworfen und ſchwer mißhandelt, wie er glaubt, neue Mannhelmer Jeltungz(mittag- Nusgabe) Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Mannheim, 7. Jan.(Sitzung des Amtsgerichts SG.) Vorſ.: Oberamtsrichter Schmitt Vertreter der Anklagebehörde: Staats⸗ anwalt Seitz. Der 19jährige, ledige Kaufmann Guſtav Kilb aus Neckarge⸗ münd, hat ſich wegen ünterſchlagung zu verantworten. Der Genannte war im Verſandtgeſchäft des Kaufmanns Anton Machatſch hier ttäig. Er hat in der Zeit vom Mai bis November 1924 nach und nach von Kunden des Machatſch eingegangene Gelder im Betrage von 1500 bis 2000 Mark an ſich genommen und für durchaus un⸗ nötige Ausgaben verwendet. Erkannte Strafe: 10 Wochen Ge⸗ fängnis, abzüglich 3 Wochen Unterſuchungshaft.(Verteidiger: .⸗A. Dr. Oppenheimer.) M. Landgericht Mannheim Mannheim, 8. Jan.(Sitzung der kleinen Strafkammer.) Vorſ.: Landgerichtsdirektor Dr. Weiß; Schöffen: Joh. Bauer, Eiſen⸗ bahnſekretär hier und Adam Pfaff III, Schloſſer in Plankſtadt. Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Brettle. Die Dienſtmagd Roſdä Fallier aus Bärnau(Bayern) iſt wegen Abgabe einer falſchen eidesſtattlichen Verſicherung angeklagt. Die Angeklagte machte die falſche Ausſagen in einem ſchwebenden Prozeſſe wegen Leiſtung eines Ernährungsbeitrags. Vom Schöffen⸗ gericht hier iſt die Genannte zu 6Monaten Gefängnis ver⸗ Urteilt worden. Gleichzeitig erhielt die Verurteilte Strafauf⸗ ſchub auf Wohlverhalten. Die von der Angeklagten einge⸗ legte Berufung wurde heute als unbegründet zurückgewieſen.(Ver⸗ teidiger:.⸗A. Dr. Schindler.) 0 Der Milchhändler Georg Moos aus Hüttenfeld, wohnhaft in Mannheim, iſt der Nohrungsmittelfälſchung beſchuldigt. Längere Zeit hindurch ſoll Moos die aus der Milchzentrale bezogene Milch dadurch gefälſcht haben, daß er den Rahm der Milch ab⸗ ſchöpfte und die auf dieſe Art minderwertig gemachte Milch als voll⸗ wertig an ſeine Kunden verkaufte. Wegen dieſer gemeinſchädlichen Handlungsweiſe derurteilte am 15. Oktober 1924 das Schöffengericht hier den Angeklagten zu2 Monaten Gefängnis und zu einer Geldſtrafe von 300 Mark. Gegen dieſes Urteil legte der An⸗ geklagte Berufung ein, über welche heute verhandelt wurde. Sämtliche Zeugen und Sachverſtändigen wurden heute nochmals ge⸗ hört. Die erſchöpfende Beweisaufnahme entrollte im Weſentlichen das gleiche Bild wie vor dem Schöffengericht. Die Berufung wurde als unbegründet zurückgewieſen.(Verteidiger:.⸗A. Dr. L. Selig.) Der Händler Johann Horn aus Großrinderfeld, wohnhaft in Mannheim iſt des Betrugs beſchuldigt. Dem Horn fehlte es zeit⸗ weiſe am Betriebskapital, ſodaß er zu dem Mittel griff, ſich durch Ausſtellung und Diskontierung von Wechſeln Geld zu verſchaffen. In Geſchäftsverbindung ſtand Horn mit zwei jüngeren Kaufleuten namens Mangold und Schäffner, die für ihn meiſtens die Bankge⸗ ſchäfte beſorgten. Vom Schöffengericht wurde der Angeklagte am 7. Nov. 1924 zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. Auf 7 89 Angeklagten fand heute Verhandlung vor der Strafkammer ſtatt. Die Beweisaufnahme geſtaltete ſich für hin günſtig: er wurde frei⸗ geſprochen. Die Staatskaſſe trägt die Koſten.(Verteidiger: .⸗A. Dr. Pfeiffenberger.) M. Die Annweiler Ausſchreitungen vor Gericht II. Landau, 7. Jan. Nach der Feſtſtellung des Tatbeſtandes wurde das Verhör der 20 Angeklagten vorgenommen. Nach den Ausſagen des Hauptangeklagten Nikolaus Bretz, eines Bruders des ſozial⸗ demokratiſchen erſten Bürgermeiſters von Annweiler, war er in den Schwanen gekommen, um dort die Muſikanten zu kontrollieren, die ſich als ausgeſperrte. Anilinarbeiter ausgaben. Als er aus dem Hotel wegging, habe er einen Schlag erhalten, worauf er mit einem Lattenſtück wieder in das Haus zurückging, um den Täter zu faſſen. Er habe nur den Mann feſtſtellen wollen, der ihn geſchlagen habe. Auch leugnet der Angeklagte, ſich bei der Brandſtiftung im Hofe be⸗ teiligt zu haben. Auf befragen des Verteidigers gibt der Angeklagte an, daß etwa 300 Perſonen im Hofe des Hotels ſtanden, als das Auto angezündet wurde. 5 Der zweite Angeklagte, Jakob Krieg, iſt ebenſo wie Bretz be⸗ reits vorbeſtraft Er leugnet ſowohl die Beteiligung an der Durch⸗ ſuchung der Hotelzimmer als auch beim Anzünden des Autos im Hofe. Ebenſo beſtreitet der Angeklagte, bei der Schlägerei am Bahn⸗ hof beteiligt geweſen zu ſein. Aus dem Verhör, das den ganzen Montag in Anſpruch nahm, iſt weiter feſtzuſtellen, daß in der Haupt⸗ ſache die Gebrüder Krieg und Vieregg, ſowie Bretz die Haupttäter bei der Angelegenheit waren. Der größte Teil der Angeklagten gibt an, betrunken geweſen zu ſein, was auch beim Zeugenverhör mehrfach beſtätigt wurde. Am Dienstag wurde das Zeugenverhör vorgenommen. Hierbei iſt beſonders bemerkenswert die Ausſage der Völkiſchen, und ihres Chauffeurs. Der Chauffeur des Autos der Völkiſchen, Hermann Macck, der mit den Völkiſchen in der Wirtſchaft am Tiſche ſaß, ſagt aus, daß er während der Schlägerei vor dem Hotel Schwan noch im Gaſtzimmer war. Als er ſpäter nach ſeinem Auto ſehen wollte, war dies bereits geplündert, weshalb er ſich im Garten in einen Pavillon zurückzog. Dort wurde er entdeckt, mußte flüchten und verbrachte die ganze Nacht auf dem Dache eines benachbarten G. Schließler:„Das Jahrbuch der badiſchen Lehrer“. Ver⸗ Hauſes. Von dort ſah er die Vorgänge im Hof und hörte auch, wie gerufen wurde: Schlagt ſie totl Steckt das Haus in Breand, wenn ſie nicht herauskommen! Er ſah zu, wie im Hof das Auto geplündert und verbrannt wurde. Der Ingenieur Wesner von Mannheim, einer der völki⸗ ſchen Agitatoren, ſchilert die Vorfälle in der Wirtſchaft, bevor Wie⸗ nand und Backe auf die Straße gingen, wo ſie von den Leuten an⸗ gegriffen wurden. Um das Auto zu ſchützen gingen ſie nach dem Hof, um ſich zu bewaffnen, wurden aber von der Menge zurückge⸗ drängt, worauf ſie den Wirt trafen, der ihnen empfahl, ſich nach Queichhambach zu begeben. Auf dem Weg dorthin wurden ſie er⸗ kannt und überfallen. An der Mauer des Stadtgartens wurde mit einem Gummiknüppel. Als er ſich nicht mehr rühren konnte, ließen ſeine Angreifer von ihm ab. Es blieben vier Mann in der, Nähe ſtehen. Als dieſe ſich etwas entfernt hatten, ſprang er auf und wollte fiehen, wurde aber wieder eingeholt und in der Kirche in ſchrecklichſter Weiſe mißhandelt. Als er halbtot lie⸗ gen blieb, ließ man von ihm ab. Er konnte ſich nur mit Mühe nach dem Bahngeleiſe ſchleppen und fand dann in einer Fabrik in der Nähe Aufnahme und Verpflegung. Zeuge Karl Wienand, Kaufmann in Mannheim, berichtete ebenfalls von dem Vorfall im Hotel Schwan. Er gibt an, daß er zu⸗ ſammen mit Backe einen Fluchtverſuch machen wollte, wobei ſie beim Verlaſſen des Hotels von einer Menge Leute umringt und geſchlagen wurden. Dabei hat er ſich gewehrt und wieder darauf geſchlagen. Er ſprang darauf fort und die Verfolger hinter ihm her. Als er die Polizeiwache verſchloſſen fand, lief er nach dem alten Schulhaus und verſteckte ſich auf dem Speicher. Zwiſchen 4 und 5 Uhr in der Nacht ging er wieder in das Hotel zurück, als alles ruhig war. Er wurde am nächſten Tage mit einem Auto von Pirmaſens abgeholt. Ees wurden insgeſamt 30 Zeugen vernommen, die bei den Vor⸗ fällen im Gaſtzimmer oder im Hotelhofe ſowie in dem erſten Stock des Hotels Schwanen bei der Durchſuchung der Hotelzimmer an⸗ weſend waren. Im weſentlichen ſtimmen die Ausſagen aller dieſer Zeugen überein. Von beſonderem Intereſſe iſt das Zeugnis des Bürgermeiſters Bretz, eines Bruders des Hauptangeklagten, der angibt, daß er in jeder Weiſe verſucht habe, die Leute zur Vernunft zu bringen und von Ausſchreitungen zurückzuhalten. Der Zeuge war es auch, der anordnete, daß der Brand der Autos gelöſcht wurde und daß die Polizei im Hotel Schwanen blieb, um weiter Zwiſchenfälle nach Möglichkeit zu verhüten. Auch aus den Ausſagen der Gen⸗ darmerie⸗ und Polizeibeamten geht hervor, daß der Bürgermeiſter Bretz ſich in jeder Beziehung um die Beilegung des Konfliktes be⸗ müht jüht hat. Im übrigen wurde den Angeklagten von einem großen Teil der Zeugen ein im allgemeinen günſtiges Zeugnis ausgeſtellt. Es wurde nur verſchiedentlich angegeben, daß die Angeklagten in an⸗⸗ neues aus aller Welt — Angerſiein im Gefängnis. Der Maſſenmörder Angerſtein, der vor einigen Tagen in das Limburger Amtsgefängms transpor- tiert wurde, hat ſich noch immer nicht entſchlieſſen können, ein um⸗ faſſendes Geſtändnis abzulegen. An beiden Handgelenken wurden ihm Feſſeln angelegt, um die Knöcheln liegt ein Ring und die Hände ſind kurz an die Fußgelenke angeſchloſſen. In aufrechter Haltung kann ſich der Mörder langſam und centimeterweiſe wegen. Immerhin hindern ihn die Feſſeln nicht am den Unter⸗ fuchungsrichter Briefe zu ſchreiben, die kurz, manchmal geradezu grob gehalten ſind. Der Inhalt eines dieſer Briefe lautet:„Wollen Sie Er iſt überhaupt um ſein leibliches Wohl ſehr beſorgt. Mit der ſchicken und vertilgt unglaubliche Mengen. Man iſt vor allem bedacht die Möglichkeit eines Selbſtmordes auf ein Minimum zu reduzieren. Er verſucht oft, mit den Gefängnisbeamten in ein Geſpräch zu kommen. Er beobachtet ſeine Umgebung ſehr ſcharf und man hat das Gefühl, daß er vor ihr auf der Hut iſt. ſpricht nicht über die Motive ſeiner Tat und als ihn ein Ueber⸗ wachungsbeamter einmal fragte, was er ſich dabei gedacht habe, als er plötzlich ſo viele Menſchen ums Leben brachte, antwortete er: „Herr Wachtmeiſter, Sie kreten als Zeuge in meiner Sache auf, darüber wollen wir nicht reden.“ Worte der Reue hört man von ihm nicht. Hin und wieder gebraucht er die Redewendung:„Meine arme Frau.“ Dagegen lieſt er ununterbrochen ii einer Bibel und in einem anderen religiöſen Werk, das er immer in der Hand hält. Landwirtſchaſt Heſſiſche Landwirtſchafts⸗Woche sw. Darmſtadt. 7. Jan. Die heutige Vormittagstagung der heſſi⸗ intereſſanten Referaten. Zunächſt ſprach Oberveterinärrat Gut⸗ brot. Leiter der bayeriſchen Tierzuchtinſpektion Würzburg über „Tierzucht und Betriebswirtſchaft“. außerordentlich auter Kenner dieſes Kapitels iſt, aing auf alle Fra⸗ gen dieſes Gebietes näher ein. Ganz beſonders iſt zu unterſtreichen, daß für arößere Betriebe jetzt wieder die Abmelkwirtſchaft das ge⸗ eignetſte iſt. Sehr bedauerlich ſei. daß der hohe Nährwert der Milch nicht genügend gewürdiat wird: man ſolle zur Förderung errichten. Die mit bayeriſchem Humor gewürzten Ausführungen fanden lebhaften Beifall. Ueber„Kleinmotoren und Kleinſchlepper für die Landwirtſchaft, beſonders für kleinere Betriebe“, ſprach Geh. Reaierungsrat Prof. Dr. Fiſcher von der Landwirtſchaftlichen Hochſchule Berlin. Dieſes Thema ſteht heute bei der Landwirtſchaft maſchinen ein, die durch die unregelmäßige Windſtärke große Schat⸗ tenſeiten zeigen. Für kleine Betriebe hat ſich der Benzolmotor aut bewährt. Einige Lichtbilder über Motoren erläutern den Vortrag. Einen breiteren Raum nahmen die Ausführungen des Redners über Motorpflüge und Schlepper ein. Eine rege Ausſprache ſchloß ſich an den Vortrag an. Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten.) täts⸗Druckerei, Frankfurt a. M.(657) Alex v. Gleichen⸗Rußwurm:„Von Art und Unart“. Kurt Merſeburger, Leipzig.(658) 1„Wingerter und Erwin Kreiner:„Palatina Almanach 257%. E. A. Powell„Mit Auto und Kamel zum Pfauenthron“, Verlag: Kurt Vowinkel, Berlin⸗Grunewald.(660) G. M. Hardt und L. Audonin⸗Dubreuil:„Die erſte Durch⸗ querung der Sahara im Automobil“. Verlag: Kurt Vowinkel, Berlin⸗Grunewald.(661) 5 Wilh. Blos:„Florian Geyer“, ein Lebensbild. Verlag: J.. Dietz Nachf., Berlin.(662) Schröder, Stuttgart.(663) Schröder, Stuttgart.(664) Friedrich Hebbel:„Gedichte“, in Schröder, Stuttgart.(665) „Aus des Knaben Wunderhorn“. Strecker u. Schröder, Stuttgart.(666) Job. g„Neue Köpfe“. Verlag: Oſterheld& Co., Berlin. (667 „Deutſche Inſel⸗Verlag. J. Bühler: Leipzig.(668) Dr. W. Cohen:„Hundert Jahre Rheiniſcher Malerei“, Verlag: Friedr. Cohen, Bonn.(669) Olai Aslagsſon:„Tiere der Einſamkeit“. Scherl, Berlin.(670) Max Dingler:„Der Heuſchreck und die Blumen“, Kinder⸗ märchen. Verlag: Gerhard Stalling. Oldenburg.(671) Vergangenheit“. Verlag: Aug. 672) lag: Georg Ebinger, Stuttgart.(673) Carl Lamb:„Seele halte Raſt“. Gedichte. Ev. Verlag. Heidel⸗ berg.(674) 85 „Führer durch lag: Ullſtein, Berlin.(675) Hermann Neef:„Das 4. württ. Feldart⸗Rig. Nr. 65 im „Weltkrieg 1914—1918. Verlag: Cbr. Belſer, Stuttgart. (676) R. J. Kreutz:„Evas Rutſchbahn“, Eysler& Co., Berlin.(677 E. Toller:„Vormorgen“, Gedichte. Verlag: Guſtav Kiepenheuer, »Potsdam.(678) Paul Schmugge: Limpert, Dresden.(679) Dr. Nud. Gaſch: Jahrbuch der Turnkunſt. Verlag: W. Lim⸗ pert, Dresden.(680) Tim Klein:„Gerhard Terſteegen“. Chr. Kaiſer, Verlag, München.(681) 7 5 Auny v. Miller:„Die Sphinx v. Schloß Oedeck“, Roman. Ver⸗ lag: Grunow& Co., Leipzig.(682) 2 Manfred v. Ardenne:„/es Funkbaſtlers erprobte Schal⸗ tungen“. Verlag: Rothgießer& Dieſing. Berlin.(6883) Erzählungen. Verlag: Dr. * neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger 1 Nonatsbezugspreis ab 1. Januar 1925 Aäglich 2malige N fortbe⸗ ſofort veranlaſſen, daß mir täglich ein Liter Milch verabreicht wird.“ Gefängniskoſt begnügt er ſich nicht. Er läßt ſich täglich Lebensmittel Er ſchen Landwirtſchaftlichen Woche war ausgefüllt mit zwei hoch⸗ Redner, der ein der Volksgeſundheit ſtatt Schnapsbuden und Tabakläden, Milchbuden im Vordergrund des Intereſſes. Redner geht auch auf die Wind⸗ Ludwig Lewiſohn:„Gegen den Strom“. Fronkfurter Sozie⸗ Verlag: Verlag: Dr. E. Jägerſche Buchhandlung, Speyer.(659) Friedrich Schiller„Gedichte“, in Auswahl. Verlag: Strecker und Nikolaus Lenau:„Gedichte“, in Auswahl. Verlag: Strecker und 5 Auswahl. Verlag: Strecker u. alte deutſche Lieder. Berladt Elſa Eisgruber:„Fom Mäuschen und Mettwürſtchen““, Kindermärchen. Verlag: Gerßard Ebinger. Stalling, Oldenburg. das private Unterrichts⸗ und Erziehungsweſen“. Ver⸗ „Handbuch der Turnſpiele“. Verlag: W. 20 Zustellung 5 Zuſtande ſchon öfters wegen Roheitsdelikten und Ruhe⸗ an azigefallen geie 8. Seite. Nr. 13 neue mannbeimer Zettung[mittag · Rusgabe) Freitag, den 9. Januar 1925 Neue Mannhei mer Seitung Von den ſüddeulſchen Waren- u. Produklenmärklen Mannheim, 9. Januar. Für den Getreidemarkt hat ſich der ſeit 10 Jahren ruhende, Anfang des Vormonats in Berlin wieder eingeführte Terminhandel inſofern als von Bedeutung erwieſen, als der Roggen dort für Mailieferungen bereits an den Weizenpreis herangekommen iſt, wie er ſich auch an unſerem Börſenplatz ſchon ſeit einiger Zeit dicht unter dem Weigzenpreis hält, wogegen Gerſte im Durchſchnitt 15—20 Prozent(in guter Ware) über dem Weizenpreis liegt. Der Jahresſchluß und die erſte Januar⸗ woche haben bei uns zwar eine feſte Haltung der Markte gebracht, das Geſchäft ſelbſt aber hat bisher einen größeten Umfang nicht anzunehmen vermocht, weil die verfügbaren Mittel beſchränkt ſind. Auch die faſt als eingeſtellt anzuſehende Schiffahrt nach Straßburg hat gewiſſe Wirkungen ausgeübt. Der Schweizer Einfuhrhandel muß die Ware per Bahn beziehen oder einlagern und er iſt unter dieſen Umſtänden in der letzten Zeit mehrfach als Abgeber hier aufgetreten. Die Feſtigkeit des Weizenmarktes ſtützt ſich ſomit in der Hauptſache auf die hohen amerikaniſchen Forderungen. Es hieß zwar, daß Auſtralien 20 Millionen Quarters Weizen ernte und an den Markt komme, doch wurde dem entgegengehalten, daß von dorther bereits große Poſten Weizen und Mehl nach Europa verkauft ſind. Was mehr als erwartet geerntet werde, würde gerade ausreichen, um den Minderausfall zu decken, um den die argentiniſche Ernte hinter den Schätzungen zurückbleibe. Auf alle Fälle ſcheint feſtzuſtehen, daß wir in das nächſte Erntejahr mit ziemlich erſchöpften Reſerven eintreten werden. Wenn alſo das argentiniſche Erträgnis geringer ausfällt als erwartet und die amerikaniſche. Ernte unter der ſcharfen Kälte notleiden würde, unter deren Einwirtkung große Länder⸗ ſtriche mit Winterweizen ſeit Wochen unter einer Eisdecke liegen, dann wäre die Möglichkeit nicht ausgeſchloſſen, daß mit noch höheren als den gegenwärtigen Auslandsforderungen zu rechnen wäre. Bei Uns iſt die Ausfaat bon Winkergetreide zu Anfang vorigen Monats in der Hauptſache beendet geweſen und man konnte hisher eine günſtige Entwſcklung feſtſtellen; das jetzt wieder etwas. kältere Wetter hält ein zu raſches Wachstum zurück; gefährlich könnte aber ſcharfer Froſt werden, wenn die Felder nicht bald eine ſchützende Schneedecke erhalten. Gefordert wurde für die 100 Kg. Weizen, Baruſo, eif Rotter⸗ dam, 17,65 Fl., Roſafé 17,85 Fl. Die Forderungen der zweiten Hand bewegten ſich etwa 10 Cents uflter dieſen Preiſen. Roggen murde nur wenig gehandelt; Weſtern: Roggen blieb mit 16,— Fl. ab Lager Mannheim die 100 Kg. angeboten.“ Für den in ziemlichen Poſten hier lagernden Hafer ausländiſcher Herkunft wurden 11,½75 Fl. ab Lager verlangt. Im allgemeinen halten die Eigner zurück und lagern die Ware ein, weil ſie im Einkauf höhere Preiſe angelegt haben. Gerſte hatte wieder guten Markt in Prima⸗ und Sekundaqualitäten, Futtergerſten weniger verlangt. gerſten konnten im Wochenverlauf bis um 2„ anziehen. Von Auslandsgerſten waren angeboten Malting Barley, dis⸗ ponibel und ſchwimmend, transbords Antwerpen, mit 103 Frs., Canada Weſtern III, disponibel Antwerpen, 108,50 Frs., Moldau⸗ gerſte, Type h, disponibel Antwerpen, 102,50 Frs.; desgl. 67/68 Kg., 111,50 Frs., auſtraliſche Chevaliergerſte, ſag, Januar⸗ Februar 162,50 Frs. Mais iſt bei einigem Geſchäft weiter ge⸗ iegen und bedingt heute im Waggongeſchäft frei Mannheim 22,50—23,.— ſ die 100 Kg. mit Sack. Am Mehlmarkt vollzog ſich nur mäßiges Geſchäft, die Haltung iſt jedoch, im Hinblick auf die Brotgetreideßreiſe, eine ſeſte. „Auch die Mitteilung, daß die Somjetrepubliken in größerem Um⸗ die Lage der digarreninduſtrie im Jahre ſ 924 Generaldirektor Carl Bergmann von der Haus⸗Bergmann⸗ ZJigarettenfabrik.⸗G., Eſſen⸗Dresden, berichtet u. a. über die Lage der Zigaretteninduſtrie: Der Geſchäftsgang im verfloſſenen Jahr war für 10 Prozent der Fabriken befriedigend, dagegen für nahezu 90 Prozent eine Kataſtrophe. Die Urſachen hierfür liegen haupt⸗ ſüchlich in der Auswirkung der Inflationszeſten. Die Fabrikanten haben bis zum November 1923 ihr Rohmaterlal und die ganze Erzeugung nur in Papiermark umſetzen können, während anberek⸗ ſeits die ausländiſchen Rohmaterialien, wie z. B. orientaliſche Tabake, nur gegen Deviſen zu kaufen waren. Der holländiſche Gulden ſpielt in der Zigaretteninduſtrie eine beſondere Rolle. Infolge der Deviſenverordnungen konnten ſich die Zigaretten⸗ fabriken ausländiſche Zahlungsmittel in der Höhe des Bedarfs nicht bheſchaffen. die meiſten Fabrikanten waren daher gezwungen, anſtatt Rohmaterial Maſchinen zu kaufen, um die Einnahmen vor der Entwertung zu ſchützen. Die Auffaſſung weiter Fabrikantenkreiſe, daß ſie durch die erzwungene Neuanſchaffung von Maſchinen in die Reihe der großen Produzenten getreten ſeien, hat ſich als irrig erwieſen. Zu einem Fabrikationsbetrieb gehören nicht nur die Maſchinen, ſondern vor allen Dingen für jede Spezlial⸗ gigarettenmaſchine ein bedeutendes Betriebskapital, weil ohne Ein⸗ kauf von Rohmaterial die Maſchinen ſtilliegen müſſen. Dieſer Zu⸗ ſtand wirkte ſich rigoros aus, als die Umſtellung der Papiermark auf feſte Währung erfolgte. Etwa 90 Prozent aller Zigaretten⸗ fabriken ſtanden vor einem außerordentlich ſchwierigen Problem, das nur ſehr wenige zu löſen vermochten. Sie verſtanden es nicht, ſich umzuſtellen, und haben auch die Möglichkeit einer dauernden ide Amen von vornherein nicht ins Auge gefaßt. Ginſichtige, ſolide Firmen konnten ihr Betriebskapital auf die peränderten Ver⸗ hältniſſe umſtellen. Leider muß man ſagen, daß nur 5 Prozent ämtlicher Fabrikanten im entſcheidenden Augenblick die nötige eitſicht gehabt haben. Im Januar 1924 begann auf dieſer neuen Grundlage ein ſcharfer Konkurrenzkämpf, Zunächft wurde die ganze, während der Inflationszeit aufgeſtapelte Ware von Händlern, Groſſiſten, Detailliſten und ſogar Privatleuten auf den Markt ge⸗ worfen. Es handelte ſich hierbei um große Mengen alter Waren, die verſchleudert wurden und ein Ueberangebot an minderwertigen Zigaretten herbeiführten. Das Anſehen und der gute Ruf der deutſchen Zigaretteninduſtrie litt hierunter ſehr, und es bedurfte einer gewaltigen Arbeit, um die alte, ehrenvolle Stel⸗ lung wiederzugewinnen. Die führenden deutſchen Zigarettenfabriken haben ſich durch ihre Arbeit ein großes Verdienſt um die deutſche Volkswirtſchaft erworben. Eein großes Uebel iſt die ſtarke ſteuerliche Belaſtung der Zigaretten, wodurch der ganze Induſtriezweig auf das empfind⸗ lichſte geſchädigt wird. Etwa 60—65 Prozent des Engrosverkaufs⸗ preiſes ſind Banderolenſteuern. Der Zigarettenraucher möge ſich dieſe Tatſache immer wieder vor Augen halten, wenn er die jetzigen Preiſe mit den Vorkriegspreiſen vergleicht. Bezüglich der Preiskonvention iſt zu bemerken, daß ſie ſich für die Zigaretteninduſtrie inſofern erübrigt, als durch die Steuer⸗ zeichen mit Preisaufdruck hereits feſte Richtlinien geſchaffen ſind. In dieſem Zuſammenhang ſeien die Beſtrebungen erwähnt, die von der Reichsarbeitsgemeinſchaf“ des Zigarettengewerbes(Handel⸗ und Induſtrie) Rag, Sitz Dresden, im Gange ſind, um mit Hilfe von Berpflichtungsſchein an preisregelnd einzuſchreiten. Dieſe Verpflichtungsſcheine, die bereits von faſt ſämtlichen Firmen unter⸗ zeichnet worden ſind und auch die Zuſtimmung faſt ſämtlicher Händler gefunden haben(Rheinland und Weſtfalen machen hierin eine Ausnahme), ſollen das ganze Zigarettengewerbe unter einen Hut bringen. Meiner Anſicht nach dürfte der Verpflichtungsſchein keine allzu lange Lebensdauer haben, weil er die Freiheit des Handels und der Induſtrie einſchränkt. Im Deutſchen Reich gibt es etwa 30 000 Zigarettenhändler und faſt tauſend Zigaretten⸗ N 5* Beſte Brau⸗ fange als Mehlkäufer am engliſchen Markte aufgetreten ſind und dort dem Vernehmen nach 40 000 Tonnen Weizenmehl in einem Poſten kauften und daß ſie mit Importeuren von Weizen⸗ und Roggenmehl in den öſtlichen Randſtagten verhandeln ſollen, wurde beachtet. Die Forderungen für ausländiſches Mehl ſind im allgemeinen jedoch zu hoch, als daß es ſieh gegenwärtig zur Einfuhr hierher lohnen würde. Die Forderungen der einheimiſchen Mühlen lauteten für die 100 Kg. Weizenmehl(Spezial 0) auf 41,50 bis 42,—, Roggenmehl 38,50—39,—; bei der zweiten Hand war mit 39,50—40,.— 1 bzw. 35—35,50„ anzukommen. Norddeutſches Roggenmehl koſtete waggonfrei Mannheim 37, Weizenmehl ab norddeutſchen Stationen 36,.—„, für ſpätere Termine 36,25 bis 36,50. Für franzöſiſches Weizenmehl verlangte die zweite Hand 8,30—8,50 Dollar, die erſte Hand 8,50—8,75 Dollar, waggonfrei deutſch⸗franzöſiſche Grenze in Käufers Wahl Wintersdorf⸗Kehl. Für Fabrikate der Grands Moulins de Paris wurden 9,.— Dollar ver⸗ langt. Von amerikaniſchen Mehlen waren angeboten: Weizenmehl, Marke Golden Tream, per 20. Januar zu disponieren, 42,50 l, desgl. Mico Patent 43,.— ½, desgl. Fokel Patent 41,.—. je 100 Kg. in Mannheim disponibel. Für Futtermittel trat in den letzten Tagen ſtarke Nach⸗ frage aus dem Saargebiet auf, beſonders für Melaſſefutter und Futtermehle. Die Abſchlüſſe erfolgten mit der Bedingung, daß die Ware per Bahn oder Kraftwagen bis zum 10. Januar die ſaarländiſche Grenze überſchritten haben muß. Unter dieſer Vorausſetzung waren dafür beſſere Preiſe zu erzielen; man befürchtet offenbar, daß infolge der nicht zum Ab⸗ ſchluß gelangten Handelsvertragsverhandlungen odm genannten Tage ab Ausfuhrſchwierigkeiten eintreten dürften. Verlangt wurden für die 100 Kg. von den Mühlen für Weizenfuttermehl 17,75., für Roggenfuttermehl 17,50, für Weizenkleie 14,50, Roggen⸗ kleie 13,50, alles je nach Quglität, von der zweiten Hand bis 18,.—, für Kleie 14—14,50, Haferſchalenmelaſſe 11—12,.— l, Torfmelaſſe—8,50, Trockenſchnitzel 12,50, Malzkeime 18,.— bis 19,.—, Biertreber 22—23,.— 1, jeweils mit Sack, Raps⸗ kuchen 17,.50 /, Erdnußkuchen 26,50—27,— l. Fabrik wär entſprechend billiger anzukommen. Hülfenfrüchte lagen ruhig. Man verlangte für die 100 Kg. ruſſiſche Linſen 70—80,—, geringere 56—60,.— l, Odenwälder 60—65,.—„, Viktorigerbſen 40,.—, grüne Erbſen 36—838,.—%, Futtererbſen 20—25,—, Bohnen 40—42,— ab Mannheim.— Für Malz haben die ſüddeutſchen Fabriken, entſprechend den erhöhten Gerſtenpreiſen, ihre Forderungen notgedrungen erhöht. Sie verlangen heute für erſtklaſſige Charaktermalze 53—54,—. je 100 Kg. Malze aus geringeren Gerſten mit weniger hohem Extraktgehalt ſind um einige Mark billiger angeboten, doch läßt ſich nach wie vor das Beſtreben der Brauereien erkennen, ſich Zucdlitätsmalze mit höchſter Ausbeutegarantie zu ſichern. Die Forderungen für Malze, die in den Grenzgebieten aus böhmiſcher und mähriſcher Gerſte erzeugt worden ſind, lauten noch höher und ſind daher zurzeit zum Verkauf nach Süddeutſchland unrentabel. Hopfen hatte recht feſten Markt. Die Forderungen für Prima⸗Hopfen lauten auf 360—380. f, für mittlere Hopfen auf 230—300„, für geringere auf 150200 ½ je Zentner. In Baden wurde ein Poſten elſäſſiſcher Hopfen zu 320% der Zentner gehandelt. Die Hopfenpflanzer dürften jetzt in Bälde ausverkauft ſein, ſo daß ſich das Hauptgeſchäft bis zur nächſtjährigen Campagne am Rürnberger Hauptmarkt abwickeln dürfte. Georg Haller. fabrikanten. Die Annahme, einet ſolchen Anzahl Fabrikanten und Händler in allen Dingen gerecht werden zu können, iſt eine Utopie. Die Lage in der Zigaretteninduſtrie iſt ſchlocht. Etwa 90 Prozent der Fabriken werden verſuchen, durch tüchtige Vertreter und ün⸗ ſprechende Aufmachung ihre Ware an den Händler zu bringen. Es Marken durchſetzen können und der Raucher hat in dieſer Bezlehung immer das letzte Wort. 5 * Rheinmühlenwerke Mannheim. Wie aus dem Uungeigenteil erſichtlich, werden die Aktionäre zu einer am Samstag, 17. Januar, ſtattſindenden ao..⸗V. eingeladen. Bezüglich der Tagesordnung verweiſen wir auf die Bekanntmachung. 90 * Jur Diskont-Ermäßigung. Die Reichsbank tellt mit: In Zeitungsnotizen wird erwähnt, daß der Reichsbankpräſident angeb⸗ lich eine Diskont⸗Ermäßigung verſprochen habe. Der in den Zei⸗ tungen abgedruckte Wortlaut der Rede des Reichsbankpräſidenten anläßlich der kürzlichen Bankiertagung, auf die offenbar angeſpielt wird, ergibt klar, daß der Reichsbankpräſident die Erörterung einer Herabſetzung des Reichsbankdiskonts erſt dann für aktuell erklärt hat, ſobald es gelungen ſein werde, einen Privatdiskont zu geringeren Sätzen als dem offiziellen Bankſatz zu ſchaffen. e Steuerzinſen und Verzugszuſchläge. Die Steuerbehörden berechnen heute noch—12 Prozent Zinſen jährlich, 36 Prozent Zuſchlag jährlich, 10 bis 20 Prozent Ermittlungsgebühren. Der Steuerausſchuß des Eiſen⸗ und Stahlwaren⸗Induſtriebundes hat ſich letzthin wieder gegen die Höhe der Zuſchläge gewandt und darauf hingewieſen, daß die Exrmäßigung von 120 Prozent auf 48 Prozent fund jetzt auf 36 Prozent immer noch nicht ausreiche. Auch ſeien die Ermittlungsgebühren— berechnet nach dem Objekt— vielfach bedeutend zu hoch und müßten den tatſächlichen Ermittlungskoſten zuzüglich eines kleinen Aufſchlages angepaßt werden. Wie wir hören, iſt eine Herabſetzung der Zuſchläge von 36 auf 18 bis 20 Prozent nicht unwahrſcheinlich. Auch ſind wegen der Ermittlungs⸗ gebühren Anträge in der Schwebe. *Metallwaren-Sachnerſtändige bei den Handelsverkrags⸗Ver⸗ handlungen. Wie der Reichsbund der Deutſchen Metallwaren⸗ Induſtrie e. V. mitteilt, ſind zu den vorausſichtlich Ende dieſer Woche beginnenden Hanbelsvertrags⸗Verhandlungen über die die Metallwareninduſtrie intereſſierenden Zolltarif⸗Poſitionen als Sach⸗ verſtändige der Metallwareninduſtrie folgende Herren nach Paris berufen worden: Direktor Cramer, Sächſiſche Metallwarenfabrik Aug, Wellner Söhne, Aue i. Sa.; Fabrikbeſitzer H. Deutſch, Süd⸗ deutſche Metallwarenfabrik, Mußbach, Rhpf.; Fabrikbeſitzer Robert Erh. Tümmler, Rob. Tümmler, Döbeln i. Sa.; Direktor Spangen⸗ thal, Ehrich u. Graetz.⸗G., Berlin; Fabrikbeſitzer Walter Noelle, Gebr. Noelle, Lüdenſcheid, Weſtf.; Rechtsanwalt Dr. Dienſt, Wirtſchaftsverband der Deutſchen Uhreninduſtrie, Donaueſchingen; Kommerzienrat Schwarz, Bingwerke⸗NRürnberg; Direktor Höhne, Hugo Schneider, Leipzig und Fabrikbeſitzer Nolte, Berg u. Nolte, 2 Präſident der Handelskammer Lüdenſcheld. *Lothringen— Becker Kohle. Der Beſitzer der Mehrheit der Steinkohlenwerke Becker.⸗G. in Bochum, die Guherzeller Bank.⸗G. in Zürich, hat das ſchweizeriſche Aktienpaket an die Gehres⸗Lolhringen⸗Gruppe verkauft. Das Paket umſaßt 5 Mill. Vorzugsaktien mit fünffachem Stimmrecht und ſchätzungsweiſe 35—40 Mill.„ Stammaktien. Die Steinkohlen⸗ bergwerke Becker.⸗G. hat insgeſamt 95 Mill.„ Stamm⸗ und 5 Mill. ½ Vorzugsaktien. Ueber den Preis, den Lothringen bezahlt hat, war bisher leider nichts zu erfahren; er wird wohl immer Geheimnis bleiben. zu, das der Leiter der Guyerzeller Bank, Ehrensperger, vor einiger Zeit der belgiſch⸗luxemburgiſchen Induſtriegruppe Ougrée Marihaye gemacht hatte; er hatte damals 4,5 Mill. gefordert. Wohl im Zuſammenhang mit dem Geſchäft, das bereits vorgeſtern morgen in Berlin und anderswo bekannt war, iſt auch der Kurs von Becker Kohle in den letzten Tagen geſtiegen. 9955 E Handelsblatt Ohne Sack ab haben ſich aber nur verhältnismäßig wenig Zigarettenſorten als] ſchiffe Einen vagen Schluß läßt das Angebot M * Hannoverſche Maſchinenbau.⸗G. vorm. Georg Egeſtorff (Hanomag), Hannover-Linden. Die Verwaltung legt ſetzt gleichzeitig mit dem Geſchäftsbericht für 1923/24 die Reichsmark⸗Eröff⸗ nungsbilanz vor. Wie im Geſchäftsbericht ausgeführt wird, wirkte ſich das Dawesgutachten für das Werk in der Hinſicht bedeutungsvoll aus, daß keine neuen Staatsaufträge erteilt wurden. Die Geſellſchaft mußte daher, um dieſen Ausfall einigermaßen zu erſetzen, ihre anderen Abteilungen weiter ausbauen. Sie hät den Bau eines neuen vereinfachten Radſchleppers aufgenommen und den Bau eines Kleinautos. Der Intereſſengemeinſchafts⸗ vertrag mit der Firma Henſchel u. Sohn wurde gelöſt, dagegen trat die Geſellſchaft in eine enge Verbindung zum Lothringen⸗ Konzern. Der rechnungsmäßige lleberſchuß von 344 568 Bill. wurde bei der Reichsmark⸗Eröffnungsbilanz verrechnet. Das Stammaktienkapital wird im Verhältnis von:1 von 28 Mill..e auf 14 Mill. Re zuſammengelegt und das Vorzugsaktienkavital von 14 Mill. Pel auf 466 600.4. Für Rückſtellungen bleiben danach, da der Ueberſchuß der Vermögenswerte über die Verbind⸗ lichkeiten 21931 686 R. beträgt, 7 465086.„4 übrig. In der Reichsmark⸗Eröffnunasbilanz ſind die Werkanlagen mit 16,9 Mill., Außenſtände mit 5,7 Mill.(darunter 1,5 Mill. Guthaben bei Banken) und die Lager⸗ und Betriebsvorräte mit 5,7 Mill. ein⸗ geſeßt. Auf der anderen Seſte betragen die laufenden Verpflich⸗ tungen 6, Mill., darunter 4,45 Mill. Anzahlungen auf Beſtellungen. Deviſenmarkt Der europäiſche Deviſenmarkt iſt durch zwei Bewegungen ge⸗ kennzeichnet. Auf der einen Seite ſteht die ſtarke Weiteraufwärts⸗ bewegung des Pfundes, auf der anderen Seite die anhaltende Schwächung des Franken. Es notierten: London gegen Paris 89(8896), Dollar 18,60 (18,50), London gegen Kabel 477,75(477), London gegen Schweiz 2457(2448), Kabel gegen Holland 246½(24625), Kabel gegen Schweiz 514%(513½), Holland gegen Schweiz 20834(20826), Paris gegen Schweiz 2760(2770), Schweiz gegen Holland 4790(4800), Kondon gegen Holland 1177(1175), Schweiz gegen Paris 362(361), Holland gegen Paris 756(752), Paris gegen Holland 1320(1330). In Goldmark ausgedrückt ſtellten ſich: Das engliſche Pfund ſtärker auf 20,07(20,03), der franzöſiſche Franken abgeſchwächt auf 22,55(22,70)3, der Schweizerfranken abageſchwächt auf 81.70 (81.85), der italieniſche Lire auf 17.75(17.75), der holländiſche Gulden auf 1,70.55(1,70,50), die Tſchechenkrone auf 19.65(12.65), die norwegiſche Krone auf 64,30(64,20), die däniſche Krone feſter auf 74.85(74,70), die Schwedenkrone auf.13,25(1,13,20), der belgiſche Franken auf 20,95(21,—), der ſpaniſche Peſeta feſt auf 59.65(59,35), der argentiniſche Papierpeſo ſchwächer auf 1,67.85 (1,68,10). Hörſenberichte Mannhelmer Effektenbörſe . Mannheim, 7. Jan. Die heutige Börſe notierte bei ſchwacher Tendenz. Es notlerten: Badiſche Bank 35,, Rheiniſche Hypothekenbank 8, Badiſche Anilin 3296, Chemiſche Rhenanſa 7,75, Mannheimer Verſicherung 90, Continentale Ver⸗ ſicherung 65, Karlsruher Maſchinen 4,1, Th. Knorr, Heilbronn 4, Konſerven Braun 1,1, Maſchinenfabr. Badenid 1,1, Mez u. Söhne 2, Pfälziſche Nähmaſchinen 4,15, Portlandzement Heidelberg 28, Wayß u. Freytag 396, Zuckerfabrik Frankenthal 356. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 8. Januar Prelſe in Feſtmark für 1 Kg⸗ 7. 8. Aluminium 7. 8. Elektrolytkupfer 149.28 143.25 in Barren 2,40.2,48—2 Raffinadekupfer.33,1.34 1,32%.33 Zinn, ausl. 5,55•5,65 70 lei.87..88 0,87..889 Hüttenzinn 3,40⸗5,50 85 Rohzink(Bß.⸗Pr.) 2—. Nickel.25•8,85.25•8,35 d. iſu Verka 0,78⸗079.78⸗0,79 Antimon.35⸗1.37.351.7 Plattenzink.710,72 0,710½72 Silber für 1 Gr. 94.—95.— 98 50.04.— Aluminjum.80.2,35.80⸗2.38 Platin p. Gr.—.— Lonbon, 8 Jatiuar(Winy Metaſtinarkt.(In Lſt F. b. engl. t v. 10lch Kg⸗ „ 7 86Blei.18 42.65 Külpfer Kaßſa 67.40 66.40 beſtſeleck, 72,28 71.25 Zink 38.50 38.— bo. 8 Mahiat 68,50 67,50 Nickel 168, 185, Queckſiſber 13.50 13,75 do. Elektol. 72.— 70.50] Zinn Kaſſa 274.25 270,40] Regulus 70.— 70.— Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Auhrort vom 8. Januar Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 5 Pfg. ab Rhein, 6 Pfg. ab Kanal. Exporlkohle nach Rokterdam 1 fl. bei freiem Schleppen und 15 Tage Laden und Löſchen. Geſchäft mäßig. 2 * Von der Rheinſchiffahrt, Wegen der Kapftalknappheit können, mie der Nieuwe Rotterdamſche Courant meldet, die deutſchen Schiffshypothekenbanken nicht genügende Hypotheken gewähren, weshalb bei weitem der größte Teil der neuen Rhein⸗ auf holländiſchen Werften mit holländi⸗ ſchen Hypotheken gebaut werden muß. * Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg⸗Amerika Linſe Nach Nem Vork: D. Albert Ballin am 16..,; D. Thuringia am 22..; D. Deutſchland am 30..; D. Mount Clay am 5..; D. Cleveland am 14..; D. Weſtphalia am 19. 2.— Nach Kanada: D. Thuringa am 22..; D. Mount Clay am 5. 2.— Nach Phila⸗ delphia⸗Baltimore⸗Norfolk: D. Liguria am 16..; D. Mount Clinton am 30..; ein Dampfer am 13. 2.— Nach der Weſtküſte Nordamerika: D. Montpelier ca. 24. 1; D. Kermit ca. 7. 2. Nach Südamerika Weſtküſte: D. Emden am 17..; D. Harburg am,21. 1.— Nach Südamerika Oſtküſte: D. Frankenwald am 24..; D. Baden am 7. 2.— Nach Mexiko: D. Schleswig⸗Holſtein am 20..] D. Rio Bravo am 30..: D. Toledo am 20. 2.— Nach Cuba: D. Kyphiſſia am 24..; D. Weſterwald am 25. 2.— Nach Weſt⸗ indien: D. Rugia am 17..; D. Amaſſia am 31. 1.— Nach Oſtaſien: D. Trier am 10..; D. Trafford Hall am 17..; D. Oldenburg am 24..;.S. Havelland am 28..; D. City of Glasgow am 31. 1.— Hamburg⸗Rhein⸗Linie: wöchentlich ein Dampfer.— Deut⸗ ſcher Levante⸗ und Ortent⸗Dienſt: D. Derindje ca. 10. 1. waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar dtein-Pege ei.6. 7..J 5 eer-mec Souterinſel-.28ſ9.509.859.859.47.44 Nannbem 192.07.18,2.49 2 6/ 247 ſtehl!.46.451.70.91.74.65 eilbronn—096—— Marau,.12.10.23.56.49.35 Mannbeim.04.97.07.38.56.38 Raub.35.157 773.8 178.86 149 157.18.86 466 2 kln Verleger: Druckerei Dr. Haas, Herausgeber, Drucker annheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. un Direktion: fferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil Kurt Fiſcher; für das Feuflleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller: für Handelsnachrichten, Aus dem Laude, Nachbargebiete Gericht und den übrigen redaktionellen Teilz Kircher; für Anzeigen:. Bernhardt. . ng tmittag⸗Rus gadei 7. Seitke. Nr. 13 Freikag, den 9. Januar 1923 Keue Mannheſmer Jeltu Imnveni 5 Größte Auswahl in Tanz- und Ballschuhen ur-Verl zu außßergewöhnlich billigen Preisen ah Samslag, den 10. Januar bis Samsſag, den 24. Januar Nachstehend einige Zeispiele: Auf!! Reichhaltiges Lager aller Arten Schuhwaren für Damen, Herren u. Kinder Herrenslierel EE Rindbox, gute Qualität 11.50, 10 50,.50 Mk. Herren-Stiefel mit ½ Zwischensohle, weiß gedoppelt, sol. Qual. Mk. Nerrenstierel mod. schianke Form Mk. weiß gedoppelt sol. Qual. Damen-Lackschnür- und Spangenschuhe Mͤk. 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Dementsprechend ist auch clie lerren-Uister Damen-Mäntel „ Paletots„ kostüme „ Anzüge„ Kleider „ bümmi-Mäntel Großge Auswahl! —— ist unsere Inventur Wir wollen räumen Anzahlung geringer „ Hadgals.-Duzen Nur modernste Konfaktion! 15 ——————j————— Alle Sachen werden bei genügendem Ausweis gleich mitgegeben h. Lucas& Co., Mannneim a Mecmg F zegenlber Duacher H' 4, 11 debenuber Dufacher dof 8301¹ 5 Iraucrbricic Hl., E G, L. A. M..05 pro Pfd. und Onkels Für die zahlreichen Beweise aufrichtiger Teilnahme dei dem Hinscheiden unseres lieben Bruders, Schwagers Dr. Hermann Vieth sagen wir unseren herzlichsten Dank. LUDWòIGSHAFEEN A. RHH., 7. Januar 1925. Paul Vieth, Anna Kathe ged viem nebst Angehörigen. 348 an Juwelen, Gold-, Silber- 81⁰ Waren Steine neu befestigen. Auffrischen auf Neu. + Herre Herre Herre Wilhelm Braun. ntee Damenstrumpf schwarz Mako, kräftige Ware Damenstrumpf Wolle plattiert, kräftige Strickart. Preis nsocken Halbwolle, grau, gestrickt.. 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Beſchlußfaſſung über die Goldmarkeröff⸗ nungsbilanz, ſowie über die Umſtellung und ihre Durchführung. ferner über die dadurch notwendig werdende Aenderung des Geſellſchaftsvertrages. 3. Ermächtigung des Aufſichtsrats zur Vor⸗ nahme jeder Aenderung des Geſellſchafts⸗ rertrages, ſoweit ſolche die Faſſung be⸗ trifft. 4. Aenderung des§es des Geſellſchaftsver⸗ trags, Anſtellunga der Mitglieder des Vor⸗ ſtands betr., daߧ 14f, feſte Bezüge der Angeſtellten betr., des§ 15 Abſ. 1, Revi⸗ ſionskommiſſion betr., ferner Streichung des& 14h, des§ 15 Abſ. 2 und 3, des § 16 Abſ. 2 erſter Satz und des§ 28, Re⸗ viſionskommiſſion betr. 5. Aufſichts ratswahlen. Die erforderlichen Eintrittskatten kön⸗ nen gemäߧ8 17 des Geſellſchaftsvertrages ſpäteſtens am vierten Geſchäftstage vor dem Verſammlungstage an der Geſellſchaftskaſſe und an der Kaſſe der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim, ſowie bei deren ſämtlichen 1 in Empfang genommen wer⸗ en. Mannheim, den 19. Dezember 1924. Der Anuſſichtsrat: Dr. Broſien. Zwangs-Versielgerung. Freitag, den 9. Januar 1925, nachm. 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal O 6, 2 dahier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffenilich verſteigern: 3 Kaſſenſchränke„Sieferle“ 1 Jahrrad„Mmeteor“ neu 1 Sofa. Mannheim, den 8. Januar 1925. Kleibs, Gerichtsvollzieher. 342 Freitag, den 9 Januar 1925, nachm. 4 Uhr, werde ich am Marktplatz in Rheinau, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. 1 amerik. Schreibmaſchine. 1 Diwan. 1 Sofa, 1 Vertiko, u. ein faſt neuer Kochherd. 354 Mannheim, den 8. Januar 1925. Zollinger, Gerichtsvollzieher O 6, 1 Witwer 42 Jahre alt, kath große Figur, mit eigenem Geſchäft 3 Kinder zwiſchen 9 und 15 Jahren, ſucht auf dieſem Wege, tüchtige gleichaltrige Lebensgefährtin, zwecks ſpäterer B012⁴ Heirai Witwe mit Kind nicht ausgeſchloſſen. Vermögen erwünſcht jedoch nicht Bedingung. Wohnung und Einrichtung vorhanden. Zuſchriften möglichſt mit Bild, wolle man vertrauensvoll unter P. 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