3 L⸗ 2 115* 882* ſen⸗ 2— NuUninnmnen Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung fret ins Haüs oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ gelg. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr 17590 Karls⸗ ruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ ſtellen Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 79417845,— Telegr.⸗Adreſſe eneralanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl zwölfmal Veilagen Bilde det Woche Sport u. Spiel Fentrum und Deutſchnationale Berlin, 14. Jan. Berliner Büro) Im Reichstag dauerte die Beſprechung über die Regierungsbildung (Von unſerem auch geſtern den ganzen Tag an. Brundſätzlicher Abneigung be⸗ gegnet ein Kabinett wie es Dr. Luther vorſchwebt und wie wir es in den Grundzügen hier bereits gezeichnet haben, weder im deutſch⸗ nationalen noch im Zentrumslager, aber über die Einz elheiten iſt ein heftiger Streit entbrannt, der namentlich der Beſetzung de⸗ nnenminiſteriums gilt. Auf dieſen Poſten erheben be⸗ kanntlich die Deutſchnationalen Anſpruch. Vom Zentrum iſt auf Drängen des linken Flügels plötzlich in der Perſon des Kölner Oberbürgermeiſters Dr. Adenauer les wird auch in dieſem Zuſam⸗ menhang von dem früheren Miniſter für die beſetzten Gebiete, Fuchs, geſprochen) ein Gegenkandidat aufgeſtellt worden. Es handelt ſich hierbei wohlbemerkt noch um etwas mehr als nur um eine Frage der Perfönlichkeiten, denn Herr Wallraff, den die Deutſchnationalen präſentieren, wäre als Rheinländer und Katholik ſchließlich dem Zentrum an ſich nicht unfympathiſch, wenn nicht gerade der wichtige Poſten des Innenminiſteriums für die Geſamtprägung des Kabinetts die Hauptnüance abgebe. Zwar ſoll das Kabinett Luther das Etikett überparteilich tragen. Fällt den Deutſchnationalen das Porte⸗ ſeuille des Innern zu, ſo liege auf der Hand, daß der Schwerpunkt dieſes Kabinetts rechts liegen würde, während er ſich für den Fall, daß das Zentrum in dieſem Ringen als Sieger hervorgehe, mehr Rach der Mitte zu verſchieben müßte. 8 Um dieſen Kernpunkt drehten ſich alſo im weſentlichen die ergtungen des geſtrigen Tages. Dr. Luther verhandelte zunächſt mit Herrn Schiele von den Deutſchnationalen, darauf mit Herrn Fehrenbach vom Zentrum. Das Ergebnis der Beratungen wurde Dann in den einzelnen Fraktionen wieder beſprochen, während Dr. Luther des Beſcheids harrte. Dieſes Hin und Her währte bis in den päten Abend hinein. Gegen halb 9 Uhr hatten die Deutſchnationalen ihre Beſpre⸗ ung beendet, und eine Deputation von vier Mann begab ſich zu r. Luther, um dieſem das Ergebnis mitzuteilen. Die Differenzen zwiſchen den Deutſchnationalen und dem Zentrum ſind noch nicht ausgeglichen. Beide Fraktionen werden heute vormittag nochmals zuſammentreten. Indes nimmt man in Reichstagskreiſen an, daß es Dr. Luther gelingen wird, über die noch vorhandenen Schwierig⸗ keiten hinwegzukommen. Die Ausſichten werden jedenfalls allge⸗ mein günſtig beurteilt. Es wird freilich wieder einmal ſo kom⸗ men, wie wir es ſchon öfters erlebten, daß erſt kurz vor Beginn der Plenarſitzung das Kabinett beiſammen ſein wird. AUnter ſolchen Umſtänden iſt es ſchon rein kechniſch kaum mög⸗ ich, daß die vorgeſehene Regierungserklärung noch auf die heutige agesordnung geſetzt werden kann. Die Sozialdemokraten und emokraten bleiben dem Meinungsſtreit entrückt. Die Sozial⸗ emokraten hielten zwar eine kurze Sitzung ab, doch wurde in ihr lediglich die Haltung des Fraktionsvorſtandes beſtätigt. Das Ver⸗ weiſen des Reichswehrminiſters Geßler im Kabinett dürfte inſo⸗ ern als geſichert gelten, als die demokratiſche Fraktion höchſt wahr⸗ Icheinlich dem Kabinett Luther nicht von vornherein ein Miß⸗ krauensvotum ausſprechen, ſondern eine abwartende Haltung ein⸗ nehmen wird. Die Berliner Morgenpreſſe ſcheh zur Kriſe im weſentlichen nur zu berichten, was auch von uns ſchen erzähtt worden iſt. Nur ein paar Einzelherten kleiben nachzutragen, bei denen auch nicht ſicher iſt, ob ſie nicht Trü⸗ ungsverſuche bedeuten, wie ſie in Kriſenzeitläuften immer beliebt 1 ſein pflegen. Manche Organe, die Scherlblätter vorab, haben in ieſer Beziehung ſogar ſchon eine beachtliche Virtuoſität zu entwickeln gelernt. In dieſes Kapitel der Trübungsverſuche möchten wir die ehauptung des„Tags“ verweiſen, daß als Fachminiſter der volks⸗ Euteiliche Abg. Morath für die Poſt und der Zentrumsabg. nmers für das Wirtſchaftsminiſterium auserſehen ſeien. Das ton de ſich ſchlecht mit dem Plan Luthers vertragen, von. jeder Frak⸗ neh nur einen„Verbindungsmann“ in ſein Miniſterium zu emen. Auch eine Darſtellung der„Voſſ. Ztg.“. wonach den wir ſchnationalen gar drei Miniſterien zugebilligt würden, halten ben für apokryph. Bei den Verhandlungen zwiſchen Luther und 5 8 Deutſchnationalen hat, wie wir zu wiſſen glauben, beſtimmt auch deutſchnationale Antrag eine Rolle geſpielt, der die Haltung der exren Reichsregierung in Sachen des Magdeburger N 2 Die verhandlungskriſe in Paris Die letzte Kompromißmöglichkeit a 14. Jan.(Von unſerm Pariſer Vertreter.] Da Dr delenburg aus Berlin neue Direktiven in Bezug auf den neuen een Vorſchlag betreffs eines vorläufigen kurzfriſtigen Han⸗ ange ommens erwartet, hat er dem franzöſiſchen Handelsminiſter erſt 8 er. könne ſeine endgültige Antwort auf den Vorſchlag 855 ute nachmittag geben. Würde der neue Modus vivendi, der er.8 Monate in Kraft bleiben ſoll, von Deutſchland werden, ſo könnte unterdeſſen das franzöſiſche Parla⸗ 5 0 neuen Zolltarif annehmen, der dann als Baſis für neue 141 lungen dienen würde. Fällt dagegen die deutſche Antwort andin ip aus, ſo würde dann ein endgültiger Bruch in den Ver⸗ ngen eintreten. 0 Eine hiſtoriſche Darſtellung er Leſtern mittag hat die deutſche Delegation eine Schilderung ergibt ge beröffentlicht, wie ſie ſich nach der deutſchen Auffaſſung In der ſehr bemerkenswerten Erklärung heißt es: Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Muſik⸗ Urteils dem Pro-⸗ MWittag⸗Ausgabe llannheimer Heneral Arzeiger dr. Lulhers tadelte. Dr. Luther hat, wie wir ſchon am Samstag andenteten, die Zurückziehung dieſes Antrages gewünſcht und wir möchten an⸗ nehmen, daß er in dieſer Beziehung durchgedrungen iſt. Als Fachminiſter werden heute noch genannt der dem Zentrum naheſtehende Landgerichtsdirektor Vollmann und für die Juſtiz Dr. Sgemiſch, der ſchon in Preußen einmal Finanzminiſter war. Die Deutſchnationalen haben nicht nur das Verlangen, daß die Ein⸗ führung des neuen Kabinetts durch Dr. Luther mit einem Vertrauend⸗ votum erfolgt, ſondern die„Kreuzzeitung“ rechnet aus, daß mit der Deutſchnationalen Volkspartei, der Deutſchen Volkspartei, der Baye⸗ riſchen Volkspartei, der Wirtſchaftspartei und dem Zentrum die Mehrheit für ein Vertrauensvotum geſichert wäre. Von den Demo⸗ kraten und Völkiſchen erwartet das konſervative Blatt die Enthar⸗ tung. Dann würden, d. h. wenn dieſe Rechnung zutrifft, nur 176 Stimmen von 493 gegen das Kabinett vorhanden ſein. Alles in allem beſteht die Annahme, daß Dr. Luther morgen ſein Kabinett dem Reichstag wird vorſtellen können. Rücktritt des Reichspreſſechefs Wenn das neue Kabinett ernannt iſt und Herr Marx die Ge⸗ ſchäfte abgibt, wird, wie wir gelegentlich ſchon andeuteten, auch der Reichspreſſechef Dr. Spiecker zurücktreten. Ueber ſeinen Nachfolger ſteht anſcheinend noch nichts feſt. Hier und da hört man, daß ges ſolcher Legationsrat Saller auserſehen ſei. Spieckers Tätigkeit iſt vielſach abfällig beurteilt worden. Vor allem hat man ihm vor⸗ geworfen, daß er aus ſeiner perſönlichen Einſtellung heraus die innerpolitiſche Führung des Kanzlers zu beeinfluſſen verſucht habe. Das wird bei einem Preſſechef, der nicht Beamter, ſondern von Hauſe aus Politiker iſt, ſich wohl nie vermeiden laſſen. Auch wer Dr. Spiecker abgünſtig geneigt iſt, wird ihm zu beſcheinigen haben, daß er mit Klugheit und Geſchick und regem Eifer ſeines Amtes waltete. Für die Bedürfniſſe der Preſſe hat er, da er ſelber aus dem ZJei⸗ tungsdienſt hervorgegangen iſt, reges Verſtändnis gezeigt. Man wird ihm, ſo ſcheint uns, kaum nachſagen dürfen, daß er in ſolcher Eigenſchaft es an der nötigen Unbefangenheit hat fehlen laſſen. Auch Blätter und Zeitungsmänner, die nicht gerade ſeiner Partei an⸗ gehörten, haben bei ihm immer freiwilliges Entgegenkommen ge⸗ unden. Uebrigens ſcheint das Zentrum Wert darauf zu legen, daß Herr Saller nicht Miniſterialdirektor und Nachfolger Spieckers wird. Die „Germania“ warnt Herrn Luther, wenn er auf ein gütliches Ver⸗ hältnis zur Preſſe, auch zur Zentrumspreſſe Wert legt, Herrn Saller mit der Nachfolge Spieckers zu betrauen. Aus dem Keichstag Der Aelteſtenausſchuß des Reichstages iſt auf Mittwoch nach⸗ mittaa 3 Uhr, alſo eine Stunde vor der Vollſitzung, einberufen wor⸗ den. Außerdem halten ſämtliche Fraktionen am Mittwoch Sitzungen ab. Nach der Vollſitzung treten die Ausſchüſſe für das beſetzte Gebiet, für die Krieasbeſchädigtenfragen und für die Aufwertung zu konſti⸗ tuiexenden Sitzungen zuſammen. Das Zentrum hat dem Reichsicag einige Anträge vorgelegt. Ein Antrag Fehrenbach fordert eine Nachprüfung des Lichtſpielgeſetzes Und geſetzliche Maßnahmen zum Schutz unſerer Volkskultur und unferer Jugend bei öffentlichen Schauſtellungen und Darbietungen. Er reat ferner eine geſetzliche Regelung des öffentlichen Theater⸗ weſens und den Schutz der Sonntaasruhe an ſowie die Vorlegung eines Lehrerbildungsgeſetzes und eines Reichsſchulgeſetzes. Streſemann und Henning Der Reichstaa wird ſich heute mit einem Antraa der National⸗ ſozialiſten. unterſtützt von den Deutſchnationalen zu beſchäftigen baben, der für die Dauer der Sitzunasveriode die Einſtellung des Strafverfahrens gegen den völkiſchen Reichstagsabgeordne⸗ ten Maior a. D. Hennina verlangt. Es handelt ſich dabei um ein Verfahren, das gegen den Abgeordneten wegen einer Rede eingeleitet worden war, die dieſer im September 1924 auf dem Niederſachſen⸗ tage zu Walsrode gehalten hat und in der Henning nach der Behaup⸗ tung von Zeunen u. a. Dr. Streſemann und Marx als Lumpen und Hochverräter bezeichnet haben ſoll, die an den Galgen und auf das Schaffot gehörten. Im Zuſammenhang mit dieſer Angelegenheit hat Major Henning gegen Dr. Streſemann Privatklage wegen Beleidigung angeſtrengt, weil dieſer in einer in Osnabrück im Wahlkampfe gehaltenen Rede Hennina wegen ſeiner Behauptuna auf dem Niederſachſentage als Lüaner bezeichnet habe. linien des von der deutſchen Delegation übergebenen Entwurfes zu einem allgemeinen Vertragsthema Rechnung trug. Bereits bei den Verhandlungen in London wurde von deutſcher Seite erklärt, daß ein deutſch⸗franzöſiſcher Handelsvertrag nicht eine Fortſetzung der im Vertrage von Verſailles vorgeſehenen wirtſchaftlichen Sonder⸗ rechte enthalten dürfe. Der franzöſiſche Entwurf für ein Provi⸗ ſorium bedeutete aber in weſentlichen Punkten, insbeſondere hin⸗ ſichtlich einer teilweiſen Aufrechterhaltung der für Elſaß⸗Lothrin⸗ gen vorgeſehenen zollfreien Kontingente, tatſächlich eine bloße Wiederholung von Vorſchlägen, die Deutſchland nicht nur in London, ſondern auch bei den Verhandlungen in Paris ſtets abgelehnt hat. Nach Ablehnung des franzöſiſchen Vorſchlages für ein Proviſorium übergab die franzöſiſche Delegation einen neuen Vorſchlag, der im Augenblick einer eingehenden Prüfung durch die deutſche Delegation unterliegt. Er ſtellt eine völlige Veränderung der Vertragsbaſis dar, da er nur eine beſchränkte Meiſtbegünſtigung vorſieht und damit die Baſis des von beiden Seiten in den bisherigen Verhandlungen zu Grunde gelegten Protokolls vom 12. Oktober 1924 verläßt. Für Elſaß⸗Lothringen werden vorſchiedene beſondere Zollpergünſtigungen gefordert. Die deutſche Delegation wird vorausſichtlich am Mitt⸗ woch der franzöſiſchen auf ihren a die Antwort erteilen, a 0 vielleicht auch einen Gegenvorſchlag übermitteln. N* Die deutſchen Handelsbeziehungen mit England und den Dominions Wie der„Daily Telegraph“ halbamtlich mitteilt, hat die deutſche Regierung vom 10. Januar ab England und den engliſchen Dominions, ſoweit ſie für Deutſchland die Meiſtbegünſtigung einge⸗ räumt haben, im Hinblick auf den Abſchluß des deutſch⸗engliſchen Handelsvertrages bereits vor der Ratifizierung des Handelsver⸗ trages durch den Reichstag die Meiſtbegünſtigung eingeräumt. Von dieſer Meiſtbegünſtigung ſind einige Dominions wie Kanada, Preis10 Pfennig 1925— Nr. 21 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Aus der Welt der Technik: Wandern u. Neiſen⸗ Geſetz u. Recht von der Koalition zur Oppoſitſon Zum Verſtändnis der letztlen Vorgänge in Preußen Von Dr. F. A. Pinkerneil, M. d. L. Alle die Preſſemeldungen über die Regierungskriſe in Preußen und die erläuternden Stimmungsbilder haben den ſogenannten Ernſt der Situation nicht ſo deutlich zu machen verſtanden, wie die Vor⸗ gänge im Preußiſchen Landtag am Tage der Proteſtzundgebung gegen die Aufrechterhaltung der Beſetzuna der Kölner Zone. Das Bedauern über die Vorgänge, die eine nationale Kundgebung völlig wirkungslos gemacht haben. iſt allaemein. Keinem iſt das Hinaus⸗ gehen aus dem Saal ſchwerer gefallen als uns Volksparteilern, die wir in Oppoſition nicht ſo geübt waren wie die rechts von uns und die wir an die Form einer Oppoſition die ſchärfſten Forderungen ſtellen. Die Ueberzeuguna in die Richtiakeit und die Berechtigung dieſes unſeres Verhaltens muß ſehr gefeſtiat geweſen ſein. Auch der Geaner ſollte Intereſſe nehmen an der Darlegung unſerer ründe. Daß und weshalb wir das Verbleiben des Rumpfkabinetts Braun für verfaſſunaswidria anſehen, haben wir ſo oft und ſo eingehend ausgeführt., daß ein Wiederholen oder Näher⸗ kommentieren überflüſſia iſt. Beſtimmungen der Verfaſſung mit einem Wortlaut wie die in Frage ſtehenden, ſind in der Auslegung immer ſtrittig. Es iſt möglich, daß ernſt zu nehmende Kommentato⸗ ren ſich unſerer Auffaſſung nicht anſchließen. Damit iſt nichts geſagt und entſchieden. Der Nachweis, daß unſere Auffaſſung von der Not⸗ wendiakeit des Rücktritts des Staatsminiſteriums nicht richtig iſt, kann nicht erbracht werden. Es hat ſich gegen die von unſerem Fraktionsvorſitzenden Dr. von Campe vor dem Auseinandergehen des Landtages erhobene Feſtſtel⸗ lung, daß das Miniſterium Braun nur ein Geſchäftsminiſterium ſei, kein Widerſpruch erhoben. Was ein Geſchäftsminiſterium iſt, darüber können die Meinungen auseinandergehen, in dem einen Punkt aber aibt es nur eine Beſtätigung, daß ein Geſchäftsminiſterium nicht be⸗ fähigt iſt, politiſche Handlungen vorzunehmen und po⸗ litiſche Erklärungaen abzugeben. Ein Geſchäftsminiſterium iſt Platzhalter für ein neues politiſches Miniſterium und muß die Tendenz baldmöalichſten Rück⸗ tritts haben. Nach dem Austritte Richters und Boelitz' konnte das Miniſterium Braun nicht einmal den Charakter des Geſchäftsminiſte⸗ riums mehr haben. Die Partei. die dem Miniſterium zur Mehrheit verhalf, trat aus. Das Miniſterium mußte ſich klar darüber ſein. daß es das zur Weiterführung der Geſchäfte nach der Verfaſſung motwendige Vertrauen der Mehrheit des Hauſes nicht mehr beſaß. Nur eine Zufalls abſtimmung hätte ein Vertrauensvotum er⸗ reichen können. Nach der Preußiſchen Verfaſſung ernennt der Miniſterpräſident die Miniſter— er ſelbſt wird vom Landtag mit Stimmenmehrheit, d. h. nach dem klaren Sinn der Verfaſſung mit Mehrheit aller Ab⸗ geordneten, nicht der zufällig Anweſenden gewählt. Will Herr Bräun behaupten, daß die ihn noch unterſtützende Koalition ſeine Wiederwahl durchſetzen kann? Es wäre lächerlich. Mehr Gründe bedarf es wirklich nicht, um die Berechtigung unſerer Oppoſitionsſtellung gegen das Miniſterium Braun zu be⸗ 5 Aber— man könnte ſagen leider, kommen noch gewichtige inzu. Mit Schlichenn und Hakenſchlagen wollen die politiſchen Freunde Brauns das Weiterbeſtehen des Rumpfkabinetts erreichen. In den Wandelgängen kann man hören, daß die So⸗ zialdemokratie nicht nur vermeiden will, daß eine reguläre Neuwahl des Miniſterpräſidenten ſtattfindet(les wäre eine garantierte Nieder⸗ lage), ſondern daß ſie auch gegen Stellung eines Vertrauensvotums iſt. Man will es auf das Mißtrauensvotum ankommen laſſen, weil man mit folgendem rechnet: einmal werden die Fraktionen der Rechten das Mißtrauensvotum der Kommuniſten nicht unterſtützen— weil ſeine Faſſung unannehmbar iſt— und zum anderen werden wahrſcheinlich die Kommuniſten aus taktiſchen Gründen einem noch ſo vorſichtig gefaßten Mißtrauensantrag der Rechten ihre Zuſtim⸗ mung verſagen. Obwohl das Rumpfkabinett Braun alſo nicht das Vertrauen der Mehrheit des Hauſes hat, würde es dann weiterbe⸗ ſtehen. Daß die Empörung über dieſe Taktik, über das Kleben am Miniſterfſeſſel, über dieſe Verbrechen gegen den Geiſt der Verfaſſung, groß iſt, daß ſie in unſeren Reihen tiefe Verbitterung erzeugt hat, muß verſtanden werden. In der Zeitungspolemik aber hat man auf ein weſenkliches Moment noch nicht hingewieſen. Nicht nur bei der Sozialdemokratie, ſondern weit mehr noch beim Zentrum rechtfertigt moan die ein⸗ geſchlagene Taktik mit dem offen ausgeſprochenen: wir wollen der Volkspartei wieder den Weg zu uns, zur Großen Koalition möglich machen. Ganz abgeſehen davon, daß die von Braun und den Seinen angewandten Methoden eine Entfremdung der Volkspartei bringen, wie es ein Jahr Weimarer Koalition nicht vermöchte— es kann nicht oft und nicht deutlich genug geſagt werden: die Deutſche Volksparkei wird ſich an einer Koalition mit Sozialdemokraten, Demokraten und Zentrum öhne die Deutſchnationalen in Preußen nicht beteili⸗ gen. Das Liebeswerben und das Drohen, um in Preußen wieder die große Koalition zuſtande zu bringen, iſt ganzumſonſt. Wir Volksparteiler können die Verantwortung in einer Regierung, die Oppoſition der Deutſchnationalen zu erwarten hat oder ihre Mit wirkung ausſchließt, nicht mehr übernehmen. Auf uns wirkt eine Zermürbungstaktik nicht. Wieiter: wir ſtehen unter dem Eindruck, daß die Verhandlungen über eine neue Regierungsbaſis in ſchnellerem Tempo und mit mehr Liebe geführt werden können. Deshalb haben wir jeden Grund, zu zeigen, daß und wie ſehr es uns mit einer Oppoſition ernſt iſt. Es gehen viele von der Mitte und der Linken krebſen mit Be⸗ merkungen: die Volkspartei wird ſich jede Tür offen faſſen, wird die Tuchfühlung mit der kleinen Koalition nicht verlieren wollen, ihre Oppoſition wird alſo ſehr legal ſein. Es dient zur Klärung, wenn die Fraktion der Volkspartei im Landtag zeigt, daß ihre Stel⸗ lung zur Weimarer Koalition nur die einer ſcharfen Oppofi⸗ tion mit allen parlamentariſchen Mitteln ſein kann. Wir wollen nicht die Politik der ewigen Rückſicht des Türoffenhaltens treihen, ſondern den feſten Willen verkörpern, für richtig Erkanntes durch⸗ zuführen. Unſere jetzigen Schritte, die Einbeziehung der Deutſch⸗ nationalen wollen, ſind ebenſo wohlüberlegt wie unſer Weg in die große Koalition, ebenſo geführt von dem Einen, Einzigen, Großen, was uns beherrſcht: vom Streben, den Staat um Volk und Reich willen ſtark zu machen. Wir treiben die Oppoſition nicht um ihrer ſelbſt willen, wir treiben ſie ſcharf, um dieſe für uns ſeeliſch ſchwer zu kragende Zeit 15 verkürzen. Gegen unſer einiges Wollen kann auf Wochen hinaus eine kleine Koalition ſich halten— und was dann kommt, das haben wir ſehr maßgebend mitzubeſtimmen. Politik treiben-heißt auch: ſeiner Macht Geltung zu verſchaffen. gaſceinenüber den entſtellenden Nachrichten der franzöſiſchen Preſſe derigen Beserforderlich, einen gedrängten Ueberblic über den bis⸗ zu geben erlauf der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen tofoll der erſten Verhandlungsphaſe wurde in ein dn e. Oktober 1024 eine Grundlage gefunden, auf der 5 utſch⸗f ranzöſiſcher Handelsvertrag aufbauen ſoll. Auf der inn ge dieſes Protokolls übergab die deutſche Delegation bei Eutwurf er zweiten Verhandlungsphaſe im November 1924 einen 1924, 1 einem allgemeinen Vertragsthema. Am 30. Dezember Jöſiſcher VVeginn der dritten Verhandlungsphaſe, wurde ein fran⸗ in den bie orſchlag für ein Propviſorium überreicht, der weder der sherigen Verhandlungen gefundenen Vaſis noch den Richt⸗ Auſtralien und Neuſeeland ausgenommen, mit denen handelsver⸗ tragliche Abmachungen noch nicht beſtehen. Die Form der Oppoſition ſoll vornehm, ſachlich— aber un⸗ barmherzig alles ausnutzend ſein. Die Ereigniſſe am Freitag waren — keine erſte Uebung in Oppoſitionspolitik, wie viele meinten. September 1914, 2. Seite. Nt. 21 1 8 neue Mannheimer zeitung(Mttag⸗Rusgabe) — 2—2 Es war eine impulſive und doch in Sekunden klug abgewogene Hand⸗ lung, der keine Abſprache vorausging, gegen das vom Miniſter⸗ präſidenten beliebte Vorgehen. Obwohl die große Mehrheit des Hauſes durch ihre Vertreter das Auftreten des Miniſterpräſi⸗ denten ausdrücklich nicht wünſchte, obwohl der Miniſterpräſident wußte, daß die Mehrheit des Hauſes ſein Verbleiben im Amt als verfaſſungswidrig anſieht, gab er doch eine politiſche Erklärung ab. Es war gewiß eine Kundgebung, mit deren Text wir uns im weſentlichen einverſtanden erklären konnten— aber dieſer Ge⸗ fühlspunkt konnte und durfte nicht durchſchlagen. Es hat uns weh getan, in dieſem Augenblick ſo handeln zu müſſen— aber wir konnten nicht anders Herr Braun hat Mißbrauch getrieben, als er die Situation ausnutzte, wie ein Dikta⸗ tor dem Parlament der Demokratie ſeinen Willen aufzwingend— demgegenüber gab es nur ein feſtes Handeln. Die politiſchen, Feuilletoniſten, die Ermattungsſtrategen und die Nichtsalstaktiker ſind gewarnt; man täuſche ſich nicht in der Auffaſſung vom Ziel und Wollen der Politik der volksparteilichen Laudtagsfraktion. Die pariſer Linanzminiſterkonferenz Geſtern namittag fand eine Vollſitzung der interalliierten Finanzminiſter ſtatt. Da der Tert der definitiven Vereinbarungen noch nicht in franzöſiſcher Sprache gedruckt war und daher auch noch nicht non allen teilnehmenden Miniſtern unterzeichnet iſt ſo findet heute vormittaa 9 Uhr eine neue Vollſitzung ſtatt, die vor⸗ ausſichtlich die letzte ſein wird. Nach den enaliſchen Mitteilungen über die Abmachungen der Pariſer Finanzminiſterkonferenz wird der Anteil Amerikas an den Dawes⸗Annuitäten auf 2½¼ Proz. ab 1924 angegeben mit einer Höchſtarenze von 45 Millionen Goldmark und zwar auf das Konto Krieasſchäden. Weiter erhält Amerika 55 Millio⸗ nen Goldmark erſtmalia 1926 auf die Dauer von 17 Jahren auf das Konto Beſatzungskoſten. Die 2½ Proz. entſprechen dem Anteil der übrigen alltierten Staaten. Von der Feſtleaung einer beſtimmten Summe wurde abgeſehen. 2½ Proz. Beteiligung entſprechen einer Maximalſumme von 2 250 000 Pfund Sterlina. Hinſichtlich der Be⸗ ſatzungskoſten ergeben die Abmachungen eine erhebliche Konzeſſion ſeitens der Vereinigten Staaten. An Belaien fallen 8 Proz. bis zur Abdeckung des Prioritätsſaldo, weiter 4½ Proz. an Italien und Serbien die bisher mehr erhielten, als ihnen zuſtand. Aus London wird berichtet, daß die enaliſche Regieruna die Schuldenfrage demnächſt im Zuſammenhana mit den Informationen Churchills einer Beratung unterziehen werde. Kein ſchriftlicher Entwurf Wie der amerikaniſch⸗britiſche Funkdienſt meldet, ließ ſich keine Möglichkeit finden, um einen Entwurf über die Vereinbarungen aufzuſtellen, die in den Beſprechungen zwiſchen den alliierten und amerikaniſchen Vertretern auf der Pariſer Konferenz unverbind⸗ lich getroffen worden ſind und heute abend unterzeichnet werden ſollten. Die endaültige Vollſitzung wird daher nicht vor morgen früh gehalten werden können Wie verlautet, ſoll das britiſche Ka⸗ binett hinſichtlich der Frage der alliierten Schulden dieſe Angelegen⸗ heit in Kürze im Zuſammenhanag mit den Zuſicherungen erörtern, welche Churchill ſeitens der im Verlaufe ſeiner Beſprechungen wäh⸗ rend ſeines Parjſer Aufenthalts erhalten bat. Die Hauptzüge der Abmachungen die die alliierten Finanzmini⸗ ſter in Paris getroffen haben ſind nach dem„Matin“ folgende: Die militäriſchen Beſetzungskoſten für die Ruhrbeſetzung werden auf den Wert der erzielten Sachlieferungen angerech⸗ net, wodurch Frankreich Belgiens Schuldner für einen Betrag von etwa 100 Millionen Goldmark werden wird. Nach Liquidierung de; Ertrages der Ruhrbeſetzung wird die belgiſche Prioritätsforderung, die augenblicklich noch 120 Millionen Goldmark beträgt, getilt ſem und zwar im Laufe von etwa zwei Jahren. Von dieſem Zeit⸗ punkt ab wird der belgiſche Anſpruch an den deutſchen Reparations⸗ zahlungen von acht auf viereinhalb herabgeſetzt und von den verbleibenden 3½6 erhält Amerika 21½ und der Reſt wird auf Frankreich und England verteilt. Die Forderung Amerikas auf Reparationen beläuft ſich auf 750 Millionen Goldmark, die innerhalb 37 Jahren getilgt werden ſollen. Was die amerikaniſchen Beſetzungs⸗ koſten anbetrifft, ſo ſollen ſie in 17 Jahreszahlungen zurückgezahlt werden. Der prozentuale Anteil, der in Spaa feſtgeſeßt wurde, wird offigiell nicht abgeändert, aber bevor er in die Erſcheinung treten kann, müſſen folgende Prioritäten geregelt werden: Beſezzungskoſten im Rheinland(160 Millionen Goldmark), Koſten für die verſchiedenen Kommiſſionen(30 Millionen Goldmark) für die verſchiedenen Kommiſſionen(30 Millionen Goldmark) und und Aaleihedienſt(80 Millionen Goldmark). Nachdem dieſe Zah⸗ lungen getilgt ſind, werden die belgiſchen Kriegsſchulden dazu ver⸗ wendet, zu gleichen Teilen Frankreich, England und den Vereinigten Slaaten, die Gläubiger Belgiens ſind, übermittelt zu werden. Hier⸗ von gehen 2½ Prozent des Reſtes an die Vereinigten Staaten für ihre Kriegsſchulden, ſodaß alſo im ganzen nur 600 Millionen Gold⸗ mark im erſten Jahre zur Verteilung an die Alliierten zur Ver⸗ ügung ſtehen. 155 Wie—„Journal“ mittelt, beziehen ſich die Reſerven die geſtern von einigen Staaten mit kleinerem Intereſſe an der Ver⸗ keilung der deutſchen Zahlungen vorgebracht haben, auf folgende: Braſilien und Rumänien verlangen eine Erhöhung ihres Prozentſatzes an den deutſchen Zahlungen. Braſiilien wegen angeb⸗ licher größerer Verluſte an Kaffeelagern in Hamburg im Jahre 1924. Rumänien, weil Ungarn nicht das zahlen, was es Rumänien ſchulde. Südſlawien und die Tſchecho⸗ Slowakei, die mehr erhalten haben als was ſie zu beanſpruchen haben, wollen in Rückzahlungen an die gemeinſame Reparations⸗ kaſſe in weniger höheren Jahreszahlungen leiſten als das Abkommen unter den alliierten Hamptmächten vorſieht. Rumänien und Braſilien wurde erwidert, daß ihre Forderungen ſt nachgeprüft werden könnten, wenn der Dawesplan ſeine volle Wirkung entfaltet habe. Braſilien wird dann für die Schäden, die es erlitten habe, an den Reparationszahlungen beteiligt werden können und Rumäniens einprozentiger Anteil an den deut⸗ ſchen Reparationszahlungen könne dann ebenfalls erhöht werden. Den Forderungen von Serbien und der Tſchecho⸗Slowakei könne von den alliierten Miniſtern zum Teil entſprochen werden. Coolidge iſt zufrieden Paris, 14. Jan.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Nach hier vorliegenden Waſhingtoner Meldungen äußerte ſich Prä⸗ ſident Coolidge mit großer Befriedigung über das Er⸗ gebnis der Pariſer Finanzkonferenz in der Regelung der amerika⸗ niſchen Reparationsanſwüche. Der Zahlungsmodus hätte nach An⸗ ſicht des Präſidenten Coolidge für die Vereinigten Staaten etwas beſſer ſein können, aber das Staatsdepartement hält es für beſſer, ſich mit dem Pariſer Ergebnis einverſtanden zu erklären. Die Ratifizierung durch den amerikaniſchen Kongreß wird nicht für nötig gehalten. Aus der dunkelkammer der Entente J Berün, 14. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Dr. Stiefel, der vor einigen Mongten im Auftrage de⸗ Auswärtigen Amtes die politiſche Korreſpondenz Iſwolſ kis während de⸗ Weltkriegs herausgegeben hat, wird, wie er heute in der„Germania mitteilt, nun nahezu 300 Dokumente der Oeffentlichkeit unterbreiten, die in der Hauptſache die Zeit vom Auguſt 1914 bis Ende 1915 um⸗ faſſen und einen äußerſt intereſſanten Einblick in die Ereigniſſe ge⸗ ſtatten, die ſich hinter den Rauchwolken des europäiſchen Brandes in der Dunkelkammer der Ententediplomaten ab⸗ ſpielten. Fürs erſte veröffentlicht er in der„Germania“ zwei Briefe Ffwalfkis an den ruſſiſchen Außenminfſter Saſſonow vom die dartun, welche ſchwere Minuten Iſwoffki ange⸗ ſichts des Vormarſches der deutſchen Tryppen durchgemacht hat. Erſt die Schlacht an der Marne läßt ihn wieder aufatmen. Aber es bleibt bei einer Grundſtimmung mit ſehr gedämpftem Optimismus. aris, 14. Jan. Der„Quotidien“ berichtet, daß Senator de der Delegierte beim Völkerbundsrat, ſeinen Austriit aus der Fraktion der demokratiſchen Linken geſtern ſchriftlich an⸗ gekündigt hat. * 0 derausſchuſſes Parlamentseröffnung in Frankreich Kammer und Senat eröffneten geſtern ihre ordentlichen Tagungen. Bei der Wahl des Kammerpräſidenten wird zum erſten Male auf Grund eines angenommenen Geſetzentwurfes die Abſtim⸗ mung durch öffentliche Stimmabgabe erfolge n. Ob die Oppoſition in der Perſon des früheren Kriegsminiſters Magi⸗ not wieder einen Gegenkandidaten aufſtellen wird, um ihre An⸗ hänger zu zählen, iſt bisher nicht bekannt geworden. Im Senat macht ſich von der Linken eine lebhafte Agitation gegen die Wie⸗ derwahl dde Selves zum Senatspräſidenten geltend. Ihm wird die demokratiſche Linke ei nen Kandidaten entgegenſtellen. In der Kammer eröffnete der radikale Abg. Pinart als Alterspräſident die Sitzung mit der üblichen Anſprache. Die Kammer begann alsdann die Wahl ihres Büros. Einziger Kandi⸗ dat für die Präſidentſchaft war der bisherige Kammerpräſident Painlevé, der mit 313 Stimmen wiedergewählt wurde. Die Oppoſition enthielt ſich der Stimme. Miniſterrat im Elyſee Geſtern hat unter dem Vorſitz des Präſidenten der Re⸗ publik im Elyſee ein Miniſterrat ſtattgefunden. Miniſterpräſident Herriot hat zum erſten Mal ſeit ſeiner Erkrankung das Quagi 'Orſay verlaſſen, um an dieſem Miniſterrat teilnehmen zu kön⸗ nen. Er erſtattete über den Stand der auswärtigen Politik Bericht und hat verſchiedene Probleme, die beim Wiederzuſammentritt des Parlaments im Verlaufe der Diskuſſion des Budgets für auswärtige Angelegenheiten aufgeworfen wurden, zur Sprache gebracht. Finanz⸗ miniſter Clementel hat über den Stand der Arbeiten der Inter⸗ alliierten Finanzminiſterkonſerenz Bericht erſtattet und Krieasmini⸗ ſter General Nollet hat Erklärungen über ſeine Reformpläne be⸗ treffend das Militärſtrafverfahren abgegeben. Ddie Lage in Italien Salandra hatte mit Orlando und Giolitti eine Be⸗ ſprechung, über die Stillſchweigen bewahrt wird. Jedenfall⸗ iſt zutreffend, daß die drei liberalen Führer hinſichtlich des neuen Wahlgeſetzes gleichmäßig der Anſicht ſind, daß das Plural⸗ ſtimmrecht abzulehnen ſei und die Rückkehr zum Wahlkreis mit einem Abgeordneten-zu begrüßen iſts Es ſcheint auch zuzutreffen, daß die Kammeroppoſition jetzt erſt recht nicht mit der Oppoſition außerhalb der Kammer zu tun haben will. Salandra hat geſtern noch eine kurze Unterredung mit Muſſolini gehabt. Er wird bei ſeinen Abſchwenkungen zur Oppoſition von der Mehrheit der Rechtsliberalen, die ſich weiter zu Muſſolini hält, nicht unter⸗ ſtützt. Auflöſung der italieniſchen Freimaurerlogen Geſtern wurde die freiwillige Auflöſunga aller italieni⸗ ſchen Freimaurerlogen noch vor Annahme des Geſetzes durch die Freimaurerlogen beſchloſſen. Doch ſoll der Großmeiſter in Er⸗ wartung einer Beſſerung der Lage ſeinen Sitz im Pariſer Ardo⸗ vag beibehalten. In Kreiſen des Vatikans verhält man ſich gegen⸗ ſiber dem Vorgehen der Reoierung gegen die Freimaurer ziemlich reſerviert. Es wird erklärt, daß die Reaierunasmaßnahmen ledialich aus Gründen eigener Verteidigung eingeleitet wurden und nicht der Kurie wegen. Man fürchtet in vatikaniſchen Kreiſen eine vpolitiſche Rückwirkung des Kampfes gegen die Freimaurer. Es herrſcht daher die Anſicht vor, daß die Kurie in dieſer Angelegenheit kaum eine ent⸗ ſcheidend klare Stellung einnehmen werde. Coolidges Politik (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhingkon, 13. Jan. Wie wir erfahren, iſt einer der erſten Schritte, die Präſident Coolidge in der auswärtigen Politik nach dem 4. März zu unternehmen gedenkt, die Bildung eines Son⸗ zur Beratung der Anerkennungsbeding⸗ ungen mit Rußland. Andere Schritte ſind die Einberufung einer Konferenz, die ſich mit der Teilnahme der Vereinigten Staaten an einem Weltgerichtshof beſchäftigen ſoll. Die bekannten Ein⸗ ſchränkungen ſollen aufrecht erhalten bleiben. Weiter ſoll der Präſi⸗ dent Schritte beabſichtigen, die zu einer ſtärkeren finanziellen Beteiligung Amerikas an Europa und Südamerika führen ſollen, ohne daß dadurch Bindungen eingegangen werden. Die Ernennung der ruſſiſchen Kommiſſion dürfte ſofore nach der Vertagung des Kongreſſes erfolgen. Wie verlautet, hat ſich Sengtor Borah einverſtanden erklärt, nicht auf Beſchleu⸗ nigung der Angelegenheit zu drängen. Auf alle Fälle nimmt man an, daß die Kommiſſion in dieſem Jahre ernannt wird. Da die Begründung des Präſidenten nicht die ſofortige Bezahlung der amerikaniſchen Privatanſprüche dus der Enteignung vorſieht, erwar⸗ tet man, daß der Ernennung die endgültige Regelung dieſer Frage, ſowie der Frage der Schulden der Kerenskyregierung vor⸗ ausgehen wird. Die Unterwerfung Vorahs unter das Urteil Coolidges, daß ſich die Entwaffnungskonferenz nicht mit wirtſchaftlichen und finan⸗ ziellen Fragen beſchäftigen ſoll, wird hier als ein neues Zeichen an⸗ geſehen, daß Borah durch die Verbindung Coolidges⸗Kellogg zu einer immer mehr konſervativen Politik gedrängt werden dürſte. Houghton als Nachfolger Kelloggs Havas meldet aus Waſhington: Präſident Coolidge hat den amerikaniſchen Botſchafter in Berlin, Houghton, zum Nachfolger Kellogg⸗ als amerikaniſcher Botſchafter in London ernannt. Vom weißen Hauſe iſt eine Erklärung bekanntgegeben worden, daß die Nachricht, nach denen der Wechſel in den Miniſterien auch zu einer Aenderung der bisher von Hughes im Staatsdeparte⸗ ment befolgten auswärtigen Politik führen werde, unbegründet ſind. Ddie Nuslanòsfahrt des Rreuzers„Berlin“ Nach Meldungen aus Mexiko wurde die Mannſchaft des deutſchen Kreuzers„Berlin“ im Namen des Unterſtaatsſekre⸗ tärs für das Kriegsweſen in Villamar gaſtlich bewirtet. Der Kriegsminiſter brachte bei dieſer Gelegenheit einen Trinkſpruch aus, in dem er erklärte, daß Herz des mexikaniſchen Volkes habe im Weltkriege für Deutſchland geſchlagen. Mexiko wünſche den Wiederaufſtieg Deutſchlands. Amerika und der deutſche Luftſchiff bau Wie aus Waſhington gemeldet wird, unternahm Senator Copeland den angekündigten Vorſtoß in der Frage des deut⸗ ſchen Zeppelinbaues. Er forderte, daß die Regierung der Vereinigten Staaten den Oberſten Rat hinſichtlich der Zeppelinbau⸗ beſchränkungen für Deutſchland umſtimmen möge. Zur Begrün⸗ dung machte er die bemerkenswerte Feſtſtellung, daß Amerika heute in dem dritten Teil der Zeit und zu einem Drittel der Koſten Luft⸗ ſchiffe von Deutſchland erhalten könne, als wenn es ſie ſelbſt bauen würde. Die Koſten für die„Shenandoah“ betrügen pro Kubikfuß 137 Pfund, für den Los Angeles hingegen nur 38 Pfund. Zudem könnte die Friedrichshafener Werft in Monaten Luftſchiffe ſtellen, wozu andere Werke Jahre brauchen. Amerika möge daher gegen die Vernichtung der Werft Einſpruch erheben. Der militäriſche Wert der Zeppelinluftſchiffe ſei nur gering. Die Vernichtung der Werft würde ein We Verbrechen bedeuten. Senator Copeland erwartet, daß ein Abkommen zwiſchen der Friedrichs⸗ hafener Werft und Amerika über den Bau eines neuen Luftſchiffes von 3½ Millionen Kubikfuß getroffen wird. Nachdem der Vertrag von beiden Seiten unterzeichnet warden ſei, habe Amerika ſeine Unterſchrift zurückgezogen, weil der Botſchafterrat gegen die Ab⸗ machungen proteſtierte. Zum Schluß erhob Senator Copeland Ein⸗ ſpruch gegen die Vergewaltigung des amerikaniſchen Rechts. dort zu kaufen, wo es am beſten und billigſten ſei. Paris, 13. Jan. In Straßburg iſt heute im Alter von 65 Jahren Biſchof Zorn von Bulach geſtorben, der ſeit dem Waffenſtillſtand zurückgezogen in einem Kloſter lebte. Er war der Bruder des ehemaligen Staatsſekretärs Zorn von Bulach. kürzlichen Froſt⸗ und Nebelperioden zurückzuführen. Deutſche Bolbspaktei Jugendgruppe Freitag, 16. Januar, abends 8 Uhr im Muſenſaal: Beſuch des Lichtbilder⸗ und Filmvortrages Kapitänleutnant v. Mücke. Treffen: 7½ Uhr in der Wandelhalle. Eintrittskarten für Mitglieder daſelbſt. Für Angehörige und Mitglieder des Orts⸗ vereins: Geſchäftsſtelle Lameyſtr. 17(Tel. 6045). Sonntag, 18. Januar: Die in Friedrichsfeld vorgeſehene Veran⸗ ſtaltung wird auf einen ſnäteren Zeitpunkt verlegt. Der Vorſtand. 75 e, D Das Herner Eiſenbahnunglück Ein furchtbares Bild von der ganzen Schwere des Herner Eiſenbahnunglücks gibt der an der Unglücksſtätte weilende Mit⸗ arbeiter der K. V. ſeinem Blatte. Es heißt darin: Ein ſchmerzliches Bild bietet ſich dem Auge dar. Auf dem Bahnſteig liegen Kleider, Gepäckſtücke und dergleiken in wilder Un⸗ ordnung, bedeckt mit Blutlachen von den Toten und Verwundeten, um deren Bergung ſich das geſamte Bahnhofsperſonal bemüht. Zer⸗ ſtreut liegen kote Kinder, vielfach ohne Arme und ſonſtige Glieder von Verunglückten umher. Da liegt ein kleines Kind, das noch nicht verbunden iſt und dem beide Hände abgequelſcht ſind. Es ruft weinend und ſchluchzend nach ſeiner Mutter, die ſich unter den Todesopfern befindet. Dort liegt ein kleiner Bub, weinend und jam⸗ mernd nach ſeinen Angehörigen, die er auf der Unglücksſtätte nicht mehr zu finden weiß. Die Schmerzensrufe der Verwundeten und das Weinen der Betroffenen erfüllt die Bahnhofshalle. Alles in allem ein erſchütternder Anblick. Größtenteils ſind es junge Mädchen, die in dem Perſonenzuge nach Wanne zu ihrer Arbeitsſtätte fuhren, die dem Unglück zum Opfer gefallen ſind. Bisher wurden als ſchwer verletzt bei dem heutigen Eiſenbahnunfall in Herne feſtgeſtellt: 1. Guſtav Bodenſtein⸗Wanne, 2. Guſtav Boden⸗Ratsfeld, 3. Moennikes⸗Herne, 4. Auguſt Schaefer⸗ Gelſenkirchen, 5. Wilhelm Woßkamp⸗Bretten(lebensgefährlich), 6. Walter Weller⸗Hamborn, 7. Albert Weller⸗Hamborn, 5 Jahre alt, 8. Franz Wiggers⸗Köln, 9. Karl Zombeck⸗Dortmund, 10. Hellmuth Trende⸗Oſterfeld, 11. Heinrich Schulz, 12. Hartmann⸗Rauxel. Der Oberbürgermeiſter von Eſſen hat der Eiſenbahnverwal⸗ tung ſein Beileid ausgeſprochen. 0** Weitere Verkehrsſtörungen und Anglücksfälle Auf dem Bahnſteig Salzwedel fuhr ein von Oebis⸗ felde kommender Güterzug in voller Fahrt auf einen anderen Güterzug, der im Rangiergleis ſtand. Beide Lokomotiven und drei Güterwagen wurden zertrümmert. Das Perſonal konnte ſich durch Abſpringen retten. Am Bahnhof Stollberg⸗Hammer liefen 10 beladene Eiſenbahnwagen an einer Gefallſtrecke eines Anſchlußgeleiſes auf eine am Ende der Strecke befindlichen Rangierabteilung. Der Zug⸗ führer wurde getötet. Vier Wagen wurden ſtark beſchädigt. Auch in Holland und Belgien iſt es infolge des dichten Nebels zu großen Verkehrsſtörungen und verſchiedentlich zu Un⸗ glücksfällen gekommen. Die Züge erleiden mehrſtündige Ver⸗ ſpätungen. Gent iſt geſtern ein Perſonenzug auf einen Güterzug aufgefahren, wodurch zwei Perſonenwagen umgeworfen und 39 Perſonen verletzt wurden, darunter 3 ſehr ſchwer. ee viel Läerm um zwanzig Kanonen Eine„Verfehlung“ Oeſterreichs Das„Neue Wiener Journal“ meldet unter Vorbehalt, daß nach dem Bericht eines als verläſſig erwieſenen Mannes die Militär⸗ kontrollkommiſſion der Entente, welche ſeit einigen Wochen in Oeſterreich Reviſion abhält, auf Grund einer geheimen Anzeige in einem Wiener Schuppen 20 neue Kanonen feſtgeſtellt worden ſind. Der Polizeipräſident Schober habe auf eine Aufforderung hin, die Herausgabe der Geſchütze zu veranlaſſen, dies verweigert mit der Begründung, daß dies nicht in den Bereich der Macht⸗ befugnis der Polizei gehöre. Daraufhin habe ſich die Militärkon⸗ trollkommiſſion mit dem Miniſterium des Aeußern in Verbindung geſetzt, welches die Ablieferung der Geſchütze veranlaßte. Zu dieſem Vorfall ſchreibt das„Wiener Neue Journal“, nach dem Vertrage von St. Germain ſtehe Oeſterreich das Recht zu, ſeine Wehrmacht mit 20 Kanonen auszurüſten, jedoch müſſe die Militärkontrollkommiſſion davon verſtändigt werden. Die Heeresleitung hätte in dem vorliegenden Falle dieſe Verſtändigung durch ein Verſäumnis unterlaſſen und dadurch ſei eine„Verfeh⸗ lung“ gegen die Militärbeſtimmungen des Vertrages offenbar. „Entwaffnung“ im beſetzten Gebiet „Gefährliche“ Jeldflaſchen und Brolbeutel Wie aus Mainz gemeldet wird, hat die franzöſiſche Militärbe⸗ hörde in Ausführung der Beſtimmungen des Friedensvertrages über die Entwaffnung Deutſchlands in den beſetzten Gebieten den ihnen unterſtellten Polizeibehörden und Gendarmerien Weiſung ge⸗ geben, alle im Beſitz von deutſchen Staatsbürgern befindlichen Ausrüſtungsſtücke der deutſchen Armee, wie Torniſter, Feld⸗ flaſchen, Brotbeutel uſw. zu beſchlagnahmen. Die⸗ ſes gilt insbeſondere für Wandervereine, Wandertrupys, die ſtreng zu überwachen ſind. Die Perſonen, die mit ſolchen Sachen, gleich welcher Herkunft getroffen werden, ſind feſtzunehmen und an das zuſtändige Gefängnis einzuliefern. Die Beſchlagnahme dieſer Gegenſtände enthehrt in jedem Fall jeder Grundlage, denn Feldflaſchen, Torniſter uſw. ſind in Deutſch⸗ land nicht ausſchließlich militäriſche Ausrüſtungsgegenſtände ge⸗ weſen. Der Krieg gegen dieſe unſchuldigen Attribute jedes Ge⸗ birgswanderers und Sportsmannes iſt einfach lächerlich. Letzte Meldungen Honghlons Nachfolger in Berlin *Paris, 14. Jan. Wie die„Chicago Tribune“ aus Waſhington meldet, ſcheint nunmehr feſtzuſtehen, daß Senator Medil Me. Cormik als Nachfolger Houghton als amerikaniſcher Botſchafter naich Berlin gehen werde. In manchen Kreiſen verlaute jedoch, da der derzeitige amerikaniſche Potſchafter in Rom Fletcher zum Botſchafter in Berlin ernannt werden wird. Unfall eines amerikaniſchen Unterſeebooles Chatam(Maſſachuſetts), 13. Jan. Das amerikaniſche Unter“ ſeeboot S. 19 mit einer Beſatzung von 38 Mann iſt auf eine Sand⸗ bank 7 Meilen nördlich Chatam aufgelaufen, Das Boot be⸗ findet ſich zu 2 bis 3 Meter unter Waſſer. Nach einem Bericht be⸗ findet ſich die Mannſchaft ſicher unter Deck. Es gelang alle Lucken zu ſchließen. Zwei Kutter der Küſtenbewachung ſind zur Hilfeleiſtung abgegangen, doch glaubt man, daß die ſchwere See das Rettungs“ werk ſehr erſchweren wird. London, 14. Jquuar. Trotz günſtigerer Handelsentwicklungen weiſt die Zahl der Erwerbsloſen eine weitere ſtarke Steiel rung auf. Die Zahl der am 5. Januar ziffernmäßig erfaßten Bos erwerbsloſen 800, ſomit eine Steigerung von im Vergleich zur Vorwoche. Dies bedeutet eine Junahme 40 000 gegenüber der Vorwoche. Das Anwachſen iſt vielfach auf 2 Auf der Station Langbrügge in der Nähe von 0 900 dia „ * * W r⸗ d⸗ e⸗ 10 596 mitwoch, den 14. Januar 1925 etwas anders zu mit dieſen drei Bränden. Der zweite bei de — ANeue mannhelmer Feitung[Mittag⸗Rusgade) 3. Seite. Nr. 21 Brettener Brief 0 Unſer Oertle iſt ein wahres Sodom und Gomorrha. Drum hat noch im alten Jahre in einer einzigen Woche dreimal vom mmel Feuer und Schwefel geregnet. Eigentlich ging die r be⸗ Annten Holzfirma Harſch war ein richtiges, wenn auch ver⸗ Hgältnismäßig unbedeutendes Brandunglück. Bei den beiden andexren rände inden aber wird es von dem Ausgang der Gerichtsverhandlungen abhäng ſen, ob das Feuer ein Unglück oder ein„Glück“ war. Die imen ſagen ſo, die anderen anders; und der Herr Staatsanwalt ſamt 8 nachgeordneten Inſtanzen hatte erſt recht ein beſonderes In⸗ ereſſe an den Tag, beziehungsweiſe an die— mit Schillern zu prechen—„taghell gelichtete Nacht“ gelegt. di Sodom über Sodom! Gomorrha über Gomorrha! Und erſt le Jugend! Steht da mitten in der Straße des nur kurz hier chorenen, aber ſeitdem mit vollem Nationalſtolz hier gefeierten elauchthons ein altehrwürdiges Häuschen. Es hatte ſich bei ſeiner Gtundſteinlegung gewiß nicht träumen laſſen, es werden dermaleinſt m ihm die modernſten Jumper und ähnliche lange Kurz⸗ und kurze ugwaren verkauft. Aber auch alte Häuſer können nicht in Frie⸗ 557 leben. wenn es dem böſen Nachbar nicht gefällt. Dean zweil öſe Buben beſchritten den Weg, den Max und Moritz nachmachten. 5 üherſteigt oder richtiger: ſie überſtiegen alle Begriffe und einige itern dazu u.„via von oben“ ſtiegen ſie durchs Dach ins Haus ein. uf dieſem nicht ganz ungewohnten Wog fanden ſie ſauer von an⸗ en verdiente 1000 wohlgezählte Goldmark und viele über Weihnach⸗ en nicht verkauften Gegenſtände. Leider vergaßen die eigentlichen auſizer dies alles auf ihre Ferienreiſe mitzunehmen, zu der ſie ſich angeſchickt hatten. Alſo kurz und gut, die jungen Sodomiter ver⸗ Übten einen regelrechten und beutereichen Einbruchsdiebſtahl„mitlen im kalten Winter wohl zu der halben Nacht!“ Sonderbar, auch in einem anderen Hauſe ward ausgerechne! leſe ſtimmungsreiche Zeit dazu erkoren. Dort freilich kam man nicht Buſter⸗ als bis zu dem Weihnachtsgebäck und dem von Wilhelm frulch aber auch von Einbrechern ſehr geſchätzten Likör, bis ach zu ühe! des Hauſes treuer vierbeiniger Wächter erſchien und jene ver⸗ 5 Somit ihre alkoholiſchen Neigungen und das ungenutzte Feld Tätigkeit verlaſſend, lernten ſie vorzeitig die Wahrheit:„Ent⸗ Atſamkeit iſt das Vergnügen an Dingen, welche wir nicht kriegen“. e zurückgekehrten rechtmäßigen Beſißer hatten freilich nicht geriage Sorgen, aber ſie durften ſich des anderen Verſes erfreuen:„Wer Forgen hat, hat auch Likörl. Sie ließen ſichs damit wohl ſein— nd wenn ſie nicht geſtorben ſind, ſo leben ſie heute noch! Al ei der Entlarvung des zuerſt erzählten Einbruches ſpielte der kohol keine Rolle. Dagegen das Rauchen! Einer der jungen 5 rrchen, ſicher noch Anfänger in ſeinem„hochſtrebenden“ Beruf, auchte nämlich nach einigen Tagen eine gleichfalls geſtohlene Zi⸗ arre in der Nähe des ausgeraubten Ladens. Wir wollen höflich genug ſein und annehmen, es war die beſonders koſtbare Geſtalt 5 nicht der„Pälzer Duft“, der den Beſitzer ſogleich auf die Straße gurzen hieß und mit ſeiner leider anderweitig angerauchten Zigarre En Wiederſehen feiern ließ, dabei eine Sherlock Holmsmäßige intdeckung des Diebes. Nur daß ſich dieſer wenig dadurch geehrt Mbüblt haben ſoll. Hier, wie bei der folgenden koſtenloſen Infor⸗ ationsreiſe in unſer„Kaffee Viereck“, ſoll ſicherm Vernehmen nach eichfalls das Vergnügen ganz und gar nicht auf ſeiner Seite ge⸗ eſen ſein! So hat das Rauchen für die Jugend wirklich ſeine 5 ttenſeiten und man ſollte obgemeldeten Vorgang unſerer rauch⸗ erderbten Jugend recht nachdrücklich zur Warnung gegen das Mauchen und ſeine ſchlimmen Folgen vor die Seele ſtellen!—— M Ueber dem allem drehte ſich wieder einmal nicht nur ein altemutszahn, ſondern auch ein gleichfalls einige Jahrhunderte dater Krieger in ſeinem Grabe herum, als man hinterm Kranken⸗ Jabe gerade Grabarbeiten vornahm. Sein Alter von faſt einem Gebrtauſend ließ ſich ja leicht feſtſtellen, da ſich der Tote über die eſunkenheit unſerer Jugend überhaupt noch aufregte, was in Wber Zeitrechnung ſchon lange niemand mehr tut! Auch fand b0 in ſeinem Grabe nicht ein einziges Mahnſchreiben des Bret⸗ ner Finanzamtes, das läßt darauf ſchließen, es ſind ihm ſolche ſeinem Lebzeiten nicht mehr zugegangen. 0 Aber Schwabenſtreiche kommen deswegen doch nur jenſeits der kenze in dem dazu gehörenden Schwabenlande vor! Auch wenn 8 ſich um eine reichspoſtaliſche Angelegenheit handelt. Der liebe neſer denke aber nicht gleich an den ebenſo lieben Herrn Höfle gerdeſauen ſchwähiſchen Namen, ſondern an die neu zu errichtende 0 aftautolinie zwiſchen Bretten und dem württembergiſchen Städt⸗ en Knittlingen. Sagen wir alſo: eine Koalition von Melanchton ſ Fauſt!(Deſſen Entſtammung von Knittlingen nämlich als ge⸗ f˖ ichtlich zeinwandfrei vorausgeſetzt!) Nun kam das erſte Auto, unkelnagelneu, fuhr von hier nach dort, traf pünktlich vor ſeiner kortigen Halle ein, aber ſiehe da,„ſie konnten zuſammen nicht n, die Halle war vielzu—— ſchmal! Nachdem man dieſe kimanniſch mathematiſch, geometriſch, arithmetiſch und gar noch der Einſteinſchen Relativitätstheorie eindeutig feſtgeſtellt üb e, mußte man wieder umkehren.„Uebers Jahr, mein Schatz, Das Jahr,— vielleicht wenigſtens! Wartet alſo ruhig weiter! Jahr 1925 iſt ja noch lang! Ja, ernſt iſt das Leben! lich Aber heiter iſt die Kunſt! Nicht nur die, ſo man in den glück⸗ 10 inter uns liegenden unzähligen„Weihnachtsfeiern“ mit ihren dieangenden“ Aufführungen und anderen Plattheiten hat über 2„Naßen auch hier genießen dürfen. Heiter iſt vor allem die A e Kunſt, die uns abermals die„Weſtdeutſche Bühne“ mit ihrer augführung des„Flachsmann als Erzieher“ wieder bot. Das war ſchch glänzend. Aber glänzendes Können! Und man freut ſich 1585 heute auf Othello, womit das Jahresprogramm dieſer treff⸗ n Künſtlerſchar eingeleitet werden ſoll. —— parabel Von Heinrich Leis(Wiesbaden) die Auf den kargen Matten und im Felsgeklüft der⸗ Berge lebten ihr Hirten, die zwiſchen Steilwand und gefährlich drohendem Sturz ſärlz tegen trieben, mühſam ihr Tagewerk gewinnend und das Ber iche Futter für die Herden. Drohen um die Gipfelſpitzen der 18 ſchlang ſich dunkelgeballter Wolkendunſt, flatternd im Föhn die dübenhafte, ſchmutzgraue Fahnen; ſturmzerzauſt krümmten ſich feſter rren. Bäume am Hang, und die Hirten hüllten ſich frierend nach die ſchmutzigen und zerriſſenen Pelze, ſehnſüchtig haſchend braue en kleinen gelben Sonnenringen, die durch das ewige Nebel⸗ n der Bergkuppe niederzitterten auf den ſteinigen Hügelrand. ande nd als ſie, des Tages und der Arbeit müde, ſchläfrig beiein⸗ 85 hockten, entzündeten ſie die Opferfeuer, die Erſtlinge ihrer er en nach der Väter Gebrauch den Göttern darzubringen; da ren erſchien unter ihnen ein Fremder, der war Jünger des ande⸗ er ben und allmächtigen Gottes, und in zornigem Eifer ſprach Gözen... Hirten:„Was opfert Ihr die Frucht Eürer Mühen den in dief die ohnmächtig ſind, Euch beizuſtehen und Euch zu ſchützen Ihr 0 wie in jener Welt? Schenkten ſie Euch ein Glück, das iſt Mücht ſelbſt erkämpft, lohnten ſie je Euer Opfer? Euer Leben Mühſelhe und Armut; der große Gott des All liebt die Armen und Euer Geber und nichts fordert er von Euch als Euer Herz und vor ih ebet. Betet und bekennt den einigen Gott, daß Ihr Gnade alleznem findet, und löſcht die Opferfeuer der Götzen. enn hott auf 0 mächtig, ſeinen Gläubigen, die Not und Mühſal leiden ewigen. Reichtum und Glück zu ſchenken in der anderen, Götketie Hirten ſprachen untereinander:„Was nützen uns die alten lohnten denen wir unſere Opfer darbrachten, ohne daß ſie uns dem 0 Wir ſind arm und mit Mühen beladen, laßt uns beten in der ott der Armen, daß er uns Reichtum und Glück beſchere Vergſtnanderen Welt, wo die Sonne ſtrahlender leuchtet und kein feuer 5 um kahle Schründe faucht.“ Und ſie löſchten die Opfer⸗ Welt id bekannten ſich zu dem großen, allmächtigen Gott der Ju 2. zen, 85 Jünger aber, ſeinem Gott lobſingend in freudigem Her⸗ ieſen g nieder von der Berghöhe ins Tal, wo über üppig grünen Faine und fettem Ackergrund der Sonnenhimmel blaute und Obſt⸗ Rebengelände erglänzten mit ſüßen, ſaftſchwellenden Da vereinten ſich nach der Arbeit im klaren, goldenen Sdiel. irten und Bauern zu Tanz und Trunk und fröhlichem Feber,— den Altären, die mit Blumen umkränzt, flackerten eldes—5 gütigen Göttern ein Opfet zu bieten vom Segen des wärtz ſchwe Frucht und Korn. Mit Flammen und Rauch himmel⸗ ebte hellſtimmiger Geſang der Frauen, und die Männer Städͤtiſche Nachrichten Ein haus des Handwerks in Mannheim In dem Organ des organiſierten badiſchen Handwerks „Das badiſche Handwerk“ wird eine Denkſchrift der Schrei⸗ nerinnung der Stadt Mannheim und Vororte veröffentlicht, in der die Errichtung eines Gewerbe⸗ u. Handwerkerhauſes angeregt wird. Wir geben die Denkſchrift, die weit über die Kreiſe des Handwerks hinaus Intereſſe erregen dürfte, nach⸗ ſtehend im Wortlaut wieder. Die Entwicklung des wirtſchaftlichen Lebens zeitigte bisher ſchon einen erheblichen Zuſammenſchluß der einzelnen Berufe in ſtraffere Organiſationen des Handwerks, die ſich mehr und mehr zur Bildung von freien und Zwangsinnungen entſchloſſen und ſie zum Teil ſchon durchgeführt haben oder durchführen. Dieſer fortſchreitende Ausbau der Berufsvereinigungen iſt durch die inten⸗ ſive, notwendige Bearbeitung der die einzelnen Berufsgruppen berührenden Tages⸗ und Wirtſchaftsfragen bedingt, die künftig nur noch durch einen berufsamtlichen Geſchäftsführer der in Betracht kommenden Innungen und Vereinigungen bearbeitet werden können, da ehrenamtlich tätigen Mitgliedern unter Würdigung der heu⸗ tigen Verhältaiſſe am Arbeitsmarkt ſchlechterdings nicht mehr zugemutet werden kann, die Zeit zur Löſung der auftauchen⸗ den Probleme ſtets zur Verfügung zu ſtellen. Daraus erhellt, daß zur Wahrung der Intereſſen und zur Hebung des geſamten Berufsſtandes und zur Hebung der Verhältniſſe des einzelnen im Intereſſe des Volksganzen, die einzelnen Berufsgruppen notwendi⸗ gerweiſe zur Errichtung von Geſchäftsſtellen ſchreiten müſſen, die die Führung des Wirtſchaftskampfes zur Erhöhung des Lebenshaltungsniveaus zu übernehmen haben. In den meiſten Fällen kranken dieſe Einrichtungen an der Unmöglichkeit, die Lokar⸗ frage zu löſen, ſoweit nicht einzelne Mitglieder der Berufsgruppe enk⸗ gegenkommenderweiſe eigene Räume zur Verfügung ſtellen, was nicht hoch genug anerkannt werden kann. Aber nicht allein die Bürofrage iſt für die Innungen uſw. von ausſchlaggebender Bedeutung, auch die Bereitſtellung geeigneter Verkaufsräume für einzelne Berufs⸗ gruppen zum Verkauf ihrer Erzeugniſſe iſt durch die derzeitigen Ver⸗ hältniſſe am Platz vollkommen illuſoriſch gemacht, ungeachtet des dringenden Verlangens aus Mitgliederkreiſen beſonders der Möber⸗ ſchreinergruppe.„„ Dieſe Verhältniſſe ließen den Gedanken heranreifen, ähnlich wie in Nord⸗ und Mitteldeutſchland und auch vereinzelt in Süd⸗ deutſchland an die Errichtung eines Gewerbe⸗ und Hand⸗ werkerhauſes heranzutreten. Mitbeſtimmend waren auch folgende Umſtändes die Handwerkskammer Mann⸗ heim als Hauptvertreterin des geſamten Handwerks hat zurzeit ihr Domizil als Mieterin im Hauſe des Gewerbevereins und Hand⸗ werkerverbandes in M 5, 5; ſie hat keinerlei Ausdehnungsmöglich⸗ keit, ſie müßte ſich im Intereſſe einer gedeihlichen Entwicklung und Arbeit aber unabweisbar erweitern. Die Vereinigung der Spengler und Inſtallateure, künftig Zwangsinnung, ſtand bereits wegen Er⸗ werbs eines alten Gebäudes in Unterhandlung, um für ſich ein Büro zu gewinnen. Das Bauhauptgewerbe hat ſeine Unterkunft in D 7 in einem Marſardenſtock mit ſchrägen Dachflächen gefunden. Die ſonſtigen Vereinigungen ſitzen zum Teil gnadenweiſe bei einem Mit⸗ glied. Um dieſen für das Handwerk unwürdigen Zuſtänden abzu⸗ helfen, hat die Schreiner⸗Zwangsinnung das Projekt zu einem Ge⸗ werbe⸗ und Handwerkerhaus folgendermaßen ausgedacht: 1. Platzfrage Die Wahl des benötigten Geländes wird beeinflußt von der Bedingung, daß es in der Nähe des derzeitigen Verkehrszentrums gelegen ſein muß, alſo in der öſtlichen Oberſtadt. Die Oſt⸗ ſtadt ſelbſt konnte nicht berückſichtigt werden, weil ſie als Verkehrs⸗ lage in abſehbarer Zeit nicht in Frage kommen dürfte. Es könnte in der bedingten Gegend entweder nur das Gelände der alten Dragonerkaſerne in Frage kommen, für das jedoch die Stadt bereits anderweitige Dispoſitionen getroffen hat. Es blieben ſomit nur noch die ebenfalls in ſtädtiſchem Beſitz befindlichen ſog. Lauerſchen Gärten im Stadtquadrat M 6 ins Auge zu faſſen, die allerdings geradezu die idealſte Löſung der Platzfrage darſtellen würden. Auf zwei Straßenzüge durchgehend, in unmittelbarer Nähe der neuen Reichs⸗ bank und des Siemenshauſes gelegen, unweit des Hauptbahnhofes, würde dieſes Gelände allen zu ſtellenden Anforderungen ohne wei⸗ teres gerecht werden. 2. Aufbau. Die ausgedehnten Kellerräumlichkeiten würden nach Berückſich⸗ tigung des Bedarfs für das Gebäude ſelbſt die Möglichkeit bieten, den zu errichtenden Einkaufsgenoſſenſchaften für ihre Zwecke geeig⸗ nete Lagerräume zur Verfügung zu ſtellen. Etwa noch verfüg⸗ bare Räumlichkeiten könnten zur Erhöhung des finanziellen Erträg⸗ niſſes an Intereſſenten abgegeben werden. Im Parterre wären geeignete Ladenlokalitäten mit entſprechenden Nebenräumen für den Bedarf der Innungen ſelbſt, wie auch zur Abgabe an Inter⸗ eſſenten einzurichten. Gleichzeitig iſt auch die Einrichtung von groß⸗ zügigen Reſtaurationsräumen vorzuſehen, die nicht nur dem allgemeinen Verkehr, ſondern insbeſondere auch als Treffpunkt der Handwerker aller Berufe dienen ſollen, wodurch an ſich ſchon der Gedanke der Zuſammengehörigkeit erweitert und befeſtigt würde. In Verbindung damit iſt ein Verſammlungsſaal mit einem Faſſungsvermögen von 400—500 Perſonen gedacht, um Sitzungen, kleinere Kongreſſe, interne Verſammlungen uſw., bei Bedarf auch mit Reſtaurationsbetrieb, abhalten zu können. Im Zuſammenhang damit wären Konferenz⸗ und Beſprechungszimmer vorzuſehen, die ſtimmten ein, preiſend die Götter des Lichtes, der Fruchtbarkeit, des Weins und der Liebesluſt. Als der Jünger unter ſie trat, boten ſie ihm Speiſe und Trank und hießen ihn bleiben, mit den Fröhlichen froh zu ſein. Er aber mahnte eynſt:„Was dankt und opfert Ihr den falſchen Göttern und bergeßt den einen, wahrhaf⸗ tigen Gott der Welt, der Euch zuteil werden läßt alles, was Euch beglückt? Hütet Euch, daß Ihr in der Fülle des Lebens nicht ver⸗ liert Demut und Glauben, denn vergänglich ſind alle Güter der Erde. Iſt Segen in Eurer Arbeit, dankt dem Herrn der Welt, aber bereitet Gure irdiſchen Sinne dem ferneren Leben, daß Ihr nicht befangen bleibt im Glück irdiſchen Beſitzes. Löſcht aus die Opferfeuer der Götzen, entzündet in Euren Herzen die helleren Feuer des Glaubens und der Liebe, daß Ihr Reichtum gewinnt auch in der anderen, ewigen Welt.“ Da lachten die Hirten und Bauern der fruchtbaren Ebene und riefen:„Was kümmert uns die andere Welt, da die Erde uns gewährt, was immer wir wünſchen? Warum ſollen wir die Opfer⸗ feuer löſchen auf den Altären der Götter, die uns mit immer neuer Gnade beſchenken? Was ſollen wir mehr gewinnen an Reichtum und Glück, da allen Glückes Erfüllung uns zuteil wird Tag für Tag? Wir opfern den Göttern, die uns reich gemacht haben, und bringen ihnen den Dank unſerer Ernte, daß ſie mit uns ſich freuen unſeres Glückes!“ Und indes die Flammen heller loderten, die Lobgeſänge jubeln⸗ der himmelwärts ſtiegen, ſenkte der Jünger traurig das Haupt und ohne Abſchiedsgruß wanderte er fort ſeine Straße der Einſamkeit; immer aber flackern die Feuer und ſteigen Opfergerüche auf aus dem fruchtbaren Tal zu den lachenden Göttern des Lebens. S. Akademiekonzert Leltung: Kich. Cert.— Sollſt: Nicolaf Orloff Glavier). Wenn dies Konzert auch in der Dauer— non ſeinem Gehalt ſei hier noch ganz abgeſehen— den Erforderniſſen eines erfolg⸗ reichen Abends entſprach, ſo muß doch wieder einmal hinſichtlich der rein äußerlichen Zuſammenſtellung eine in gewiſſem Sinne mahnende Stimme erhoben werden. Ueber den Notbehelf des erſten Werkes wollen wir hinwegſchauen, hingegen verdient die Wahl der beiden andern Werke eine kurze Beleuchtung von Geſichtspunkten aus, wie ſie einer der geiſtvollſten Verwalter de⸗ muſikaliſchen Ge⸗ ſchmacks, H. W. von Waltershauſen, jüngſt gegeben hat. Der Kon⸗ traſt zwiſchen den beiden, ſchon im Generalprogramm vorgeſehenen Werken ſteht einer nach inneren Geſtaltungsgrundſätzen der Muſik aufgeſtellten Vortragsfolge durchaus nicht im Wege, ja, ſolche Gegen⸗ ſätze können ſogar den Erfolg eines Programms begünſtigen. Die Tonarten der gewählten Werke jedoch laſſen über die geſtrige Zu⸗ durch verſchiebbare Zwiſchenwände oder Türen miteinander vereinigt werden könnten. Mit zu berückſichtigen wäre im großen Saal ein Podium und Einrichtung für Veranſtaltungen von Lichtbilder⸗ vorträgen uſw., ſo daß dadurch auch Gelegenheit für die Veranſtal⸗ tung von Unterhaltungen und geſelligen Zuſammenkünften geboten wäre. Zwei oder drei Kegelbahnen im Keller würden ebenfalls das finanzielle Erträgnis günſtiger geſtalten.— Die Wohnung für den Wirt iſt ebenfalls mit vorzuſehen. Insbeſondere ſind auch die erforderlichen Räumlichkeiten für die Gewerbebank ins Auge zu faſſen; dadurch würde ſie in eine zentraler gelegene Lage und in nächſte Nähe der Reichsbank ommen und würde auch durch die Unterbringung in dem gemein⸗ ſamen Körperſchaftshaus in innigeren Konnex mit Gewerbe und Handwerk kommen. Außer für Handwerkskammer ſind in Ober⸗ geſchoſſen die erforderlichen Büros für die Handwerkerkorporationen und auch für das Bauhauptgewerbe in Projekt geſtellt, wobei die über den Bedarf vorläufig vorzuſehenden Büros einſtweilen an In⸗ tereſſenten, z. B. Rechtsanwälte uſw., zum Zwecke der Rentabilität vermietet werden könnten. Außer der Wohnung für den Reſtaurg⸗ teur würden noch ſolche für den Hausmeiſter, Dienſtwohnungen für die Geſchäftsführer der verſchiedenen Korporationen uſw. vorzu⸗ ſehen ſein; etwa über den Bedarf vorhandene Wohnungen könnten dem allgemeinen Wohnungsmarkt zugängigg gemacht werden. Ins⸗ beſondere wäre Gelegenheit geboten, durch Abgabe von Büros an Anwälte die dbon dieſen zurzeit benützten Etagen für die Allgemeinheit frei zu machen, wodurch immer wieder auch der öffentlichen Meinung das ganze Projekt verſtändlich gemacht wer⸗ den könnte. Die Platzfrage könnte ſomit in Verhandlungen mit den zuſtändigen Reſſorts der Stadtgemeinde Mannheim etwa derart an⸗ nehmbar gelöſt werden, daß die Stadtgemeinde das fragliche Ge⸗ lände pachtweiſe an die Intereſſenten mit einem evtl. Vorkaufs⸗ recht der Gebäulichkeiten überlaſſen würde, wozu die Bedingungen in entgegenkommender Weiſe geſtellt werden dürften. Darüber wären Verhandlungen zu führen, die die Ernennung einer Kom⸗ miſſion erforderlich machen würden. Die Mittel zum Aufbau könnten aufgebracht werden: 1. Durch Zuſchüſſe von Jatereſſenten(wie Brauereien, Induſtrie und eventl. auch Stadtgemeinde). 2. Durch Anteilſcheine und 3. durch Hypothek und etwaigen Reichszuſchuß, welcher damit dem Geſamthandwerk zur Hebuna ſeiner wirtſchaftlichen Lage und zur Wahrung ſeiner Be⸗ lange dienen würde und worauf die Korporationen als öffentlich⸗ rechtliche Inſtitutionen von Rechts wegen zur Unterſtützung Anſpruch erheben könnten. Nicht unerheblich wäre hierbei auch der Umſtand, daß bei der Ausführung dieſes Projektes dem geſamten Handwer hier ein nicht hoch genug bewertendes Maß von Arbeits⸗ gelegenheit geboten würde, was unſeres Erachtens einmal von ausſchlaggebender Bedeutung inbezug auf die Beſchäftigungsgelegen⸗ heit wäre, zum anderen auch die wirtſchaftliche Kraft der Einzel⸗ betriebe im Intereſſe der Leiſtungsfähigkeit gegenüber Stadt und Staat bezüglich ihrer Steuerkraft erheblich verbeſſern würde. Da⸗ durch dürfte auch dem Volksgeſamten bei allgemeiner Durchführung dieſer Projekte, auch anderwärts, ein Anſporn zum Nutzen der All⸗ gemeinheit gegeben werden. Ausſchlaggebend dürfte vor allem jedoch der Umſtand ſein, daß das Geſamthandwerk bei der Verwirklichung ſeines Projektes auch äußerlich bezeugen würde, daß es allmählich ſeiner Daſeins⸗ und ſeiner Exiſtenzberechtigung bewußt wurde und es geſonnen iſt, durch Auf⸗ und Ausbau ſeiner ihm ge⸗ ſetzlich zuſtehenden Rechte ſich den Platz zu erkämpfen, der ihm ver⸗ möge ſeines Könnens und auch ſeiner Pflichten von Rechts wegen gebührt. Nur der Starke kann ſich ſeine Anerkennung erringen und Einkg⸗ keit macht ſtark!* * Wohlfahrksmarken. Wer die Not kennt, die in außerordent⸗ lich weiten Kreiſen der hieſigen Stadt herrſcht, wird es begreiflich finden, wenn immer wieder an die Opferfreudigkeit unſerer Mit⸗ bürger Anſprüche geſtellt werden. Die Mannheimer maßgebenden Stellen haben ſich dem Rufe nicht verſchloſſen, der von Berlin und von Karlsruhe aus an ſie gerichtet wurde; ſie beſchloſſen, auch hier zu Gunſten der Wohlfahrtsbriefmarken einzutreten. Dieſe Brief⸗ marken, die in künſtleriſch ſchöner Form hergeſtellt wurden, koſten allerdings das vierfache des Nennwertes; die Zwecke, denen der Er⸗ lös gelten ſoll, ſind aber ſo wichtige, daß ſicher nicht vergeblich um ihre Förderung gebeten wird. Ein Teil des Erlöſes kommt den großen Organiſationen der Mittelſtands⸗, Kleinrentner⸗, Sozial⸗ rentner⸗ und Kinderhilfe zugute. Ein anderer Teil wird jedoch nur für die örtlichen Organiſationen, die in einer früheren Bekannk⸗ gabe genannt wurden, verwendet. Die Wohlfahrtsbriefmarken wer⸗ den außer bei den früher bezeichneten Organiſationen auch in der Geſchäftsſtelle der Mannheimer Notgemeinſchaft, N 2, 4. verkauft. Es ſei ganz beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß die Marken auch zur Freimachung von Briefen nach dem Ausland verwendet werden dürfen; ihre Verkaufszeit iſt auf das Jahr 1925 beſchränkt, ſodaß die Marken in kurzer Friſt einen bedeutenden 7 + Jeunugpfen Wirung frappant- ſammenſtellung anders denken; mit Recht beklagt ſich der genannte Schriftſteller darüber, daß faſt gar keine Rückſicht darauf genommen wird, die Tonarten der einzelnen Programmteile in einen organi⸗ ſchen Zuſammenhang zu bringen. Die Haupttonart des zweiten Werkes iſt c⸗foll, die des folgenden Fedur; dadurch iſt die Unter⸗ dominantbeziehung nicht rein, die Anpaſſung kann durch dieſe eigentliche Beziehungsloſigkeit nicht vollkommen ſein. Man halte dem nicht entgegen, daß dies eine ſpitzfindige, rein„fachliche“ Ange⸗ legenheit ſei; dieſe Zuſammenhänge brauchen dem Hörer gar nicht zum Bewußtſein zu kommen, die Ergebniſſe im relativ unbe⸗ wußten muſikaliſchen Empfinden ſind aber doch vorhanden, nur trägk ihnen die heutige Art der Aufſtellung von Vortragsfolgen faſt gar keine Rechnung, kaum weiß ſie, daß hier überhaupt für den echten Erfolg höchſt wichtige Probleme liegen. Das kann uns jedoch nicht das der Verpflichtung nehmen, wenigſtens darauf hin⸗ zuweiſen. Die Konzerte unter Lert nehmen zuweilen gerne einen ge⸗ wiſſen Eruptivcharakter an, der auch ein Merkmal des geſtrigen Abends bildete. Die Schauſpielouvertüre Korngolds kam die⸗ ſer Eigenart recht weit entgegen. Das Werk ſtammt als op. aus dem JFahre 1911, und man kann der Schöpfung des damals vierzehnjährigen Komponiſten die Bewunderung ſeiner ſtarken Kon⸗ ſtruktionsfähigkeit nicht verſagen. Die Ueberladenheit in der für „großes Orcheſter“ gedachten Inſtrumentierung iſt eine allgemeins Erſcheinung der Korngold'ſchen Muſik, die manchem Kapellmeiſter Veranlaſſung gegeben hat, ein gewiſſes Korrektiv anzubringen. Für viele mag ſie noch verſöhnlicher erſcheinen als das ſchmachtend Süße der melodiſchen Führung. Doch ſteckt auch in dieſer um⸗ tauſchten und glitzernden Lyrik etwas unverkennbar Echtes, ſelbſk da, wo es ſcheinbar zum bloßen„Programm“ werden will und durch ſeine harmoniſch⸗rhythmiſche Einkleidung gewiß nicht bloß als Irrlicht beſtrickt,— ſonſt hätte man auch den nach einer fein gebauten Steigerung ſo jäh abbrechenden Schluß nicht als derart formlos empfunden. Es folgt das mittlere der drei Klavierkon⸗ zerte des Ruſſen Sergei Rachmaminoff(geboren 1878, erſt Klavierſpieler, dann aber auch ſehr beachteter Komponiſt, Lehrer in Moskau, dann in Deutſchland und Amerika, 1912 Kapellmeiſter an der Petersburger Oper, jetzt ſoll er in Newyork leben) Das geſpielte Konzert für Klavier und Orcheſter op. 18 in e⸗moll ſtieß auf großen Beifall. Seine Durchſichtigkeit und reiche melodiſche Ausſtattung rechtfertigen dies vollkommen. Raſſig hebt es an, erweitert ſehr fein den Kreis der das Klavier geleitenden Inſtru⸗ mentengruppen mehr und mehr und gibt dem Temperament des Pianiſten die ſchönſten Anläſſe zur Entfaltung. Der Soliſt, Nicolai Orloff(Berlin), ließ ſogleich den mit dem Werk innia Vertrauten, in ſeder Weiſe kongenialen Intervreten er⸗ kennen. Vielleicht batte er es nicht erwartet, auf dieſen Stärkegrad 4. Seite. Nr. 21 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe) Mittwoch, den 14. Jannar 1925 Sammlerwert haben werden. Die Marken werden auch in Um⸗ ſchlägen ſortiert zum Verkaufspreis von 1., 2 M. und 3 M. ver⸗ trieben; in dieſer Form dürften ſie ſich für Privatzwecke am beſten eignen. Es ſollte niemand verſäumen, ſich durch den Gebrauch von Wohlfahrtsmarken an einem edlen Werke zu beteiligen, das an den Einzelnen keine allzugroßen Anſprüche ſtellt, das aber zu einem großen Hilfswerk werden kann, wenn ſich Taufende beteiligen. Die Zahl der Erwerbsloſen. Laut Mitteilung des Städti e Nachrichtenamts betrug am 6. 8 Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Artsbezirk Mann⸗ heim, gemeldeten Arbeitsloſen 9511(7372 männliche, 2139 weibliche). 9488 ſich belief, iſt eine Steigerung um 23 eingetreten. Die am 6. Jonuar gemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufsgruppen wie folgt: Facharbeiter in der Induſtrie(Metall⸗, Maſchinen⸗, Holzinduſtrie uſw.) 1910, Facharbeiter im Baugewerde 329. Facharbeiter im Handwerk 699, Arbeiter im Verkehrsgewerbe 545, Hilfsarbeiter 3584, Gaſtwirtsgewerbe und Muſiker 322, Ange⸗ ſtellte im Handelsgewerbe und in techniſchen Betriebn 1464, ſonſtige Arbeitnehmer 658. Veranſtaltungen Theaternachricht. Dienstag, den 20. Januar findet unter der Spiekleitung von Artur Holz im Nationaltheater die Erſtauf⸗ führung des Schauſpiels„Louis Ferdinand, Prinz von Preußen“ von Fritz von Unruh ſtatt. Ein früheres Drama des Dichters „Offiziere“ kam hier bereits 1915 zur Aufführung. Anfang Feb⸗ ruar werden im Nationaltheater beziehungsweiſe im Neuen Theater zwei größere Gaſtſpiele auswärtiger Bühnen⸗Enſembles ſtatt⸗ finden, und zwar erſtens die von ihrer vorjährigen Wirkfamkeit her bekannte ruſſiſche Kleinkunſtbühne„Der blaue Vogel“, ferner der„Maskenwagen der Holtorftruppe“. Von der Holtorftruppe gelangen hier folgende drei Werke zur Auffüh⸗ rung: Wedekind:„König Nicolo“, Shakeſpeare:„Die Ko⸗ mödie der Irrungen“,„Der Widerſpenſtigen Zäh⸗ mung'“. Die militäriſchen Vereine Mannheims halten am kommeaden Samstaga im Nibelungenſaal ihre Reichsgründungsfeier ab, die ſich zu einer machtvollen Kundgebung für die Erhaltung des Bismarckſchen Deutſchen Reiches geſtalten ſoll. Dabei ſoll den Alt⸗ veteranen eine beſondere Ehrung zuteil werden und ein eptl. er⸗ zielter Ueberſchuß zur Altveteranenſpeiſung Verwendung finden. Die national denkende Bevölkerung der Stadt, die den deutſchen Gedanken pflegenden Vereine und Korporationen und die Stu⸗ dentenſchaft Mannheims ſind freundlichſt eingeladen. Zur Ausgeſtal⸗ tung der Feier haben ſich zur Verfügung geſtellt: der Sängerkreis Mannheim mit ſeinem Quartett, die Kapelle Mohr, Reallehrer Berger als Baritonſoliſt, Prof. Dr. Bock als Feſtredner. der neugegründete Geſangverein„Liederhort“ Mannheim; Neckarſtadt⸗Oſt hielt am 10. Januar in der Wirtſchaft zum„Arion“, Uhlandſtraße 19, einen Unterhaltungsabend ab. Die Ver⸗ anſtaltung hatte trotz des kurzen Beſtehens des Vereins(gegründet 3. 12. 24) einen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen. Herr Leopold Bauexr, 1. gender, würdigte in einer kurzen Anſprache den deutſchen Liedergeſang. Die Anweſenden kamen völlig auf ihre Rechnung, denn der unter der Leitung des Hauptlehrers Hermann Degen⸗Mannheim ſtehende Vereinschor brachte einige Chöre, wie „In einem kühlen Grunde“,„Es waren zwei Königskinder“ und „Das Wandern iſt des Müllers Luſt“ ſehr gut zum Vortrag, woraus zu entnehmen war, daß der Vorſtand des Vereins die richtige Diri⸗ gentenwahl getroffen hat. Weniger gut war der Vortrag des be⸗ kannten Liedes„Der Tag des Herrn“. Beſonders zu begrüßen iſt, daß bis jetzt ein guter Stamm von erſten Tenören vorhanden iſt. Das Lied„Das Wandern iſt des Müllers Luſt“ erntete ſolchen Bei⸗ fall, daß die Sängerſchar die letzte Strophe ſomie den Sängergruß wiederholen mußte. Der Humoriſt des Vereins hatte durch ſeine gusgezeichneten Vorträge die Lacher auf ſeiner Sejte. Auch die ſonſtigen Darbietungen, ſowie die Muſikvorträge, dargeboten von Mitgliedern des Vereins, waren vorzüglich. RNeue Volkszählung. Wie verlautet, wird vorausſichtlich im Monat Juni eine allgemeine Volkszählung im deutſchen Reiche ſtattfinden. 85 Reichsgründungsfeier in der Schule. Da der Wiederkehr des Tages, an dem vor 54 Jahren das Deutſche Reich erſtanden iſt, auch in dieſem Jahr in den Schulen gedacht werden ſoll, hat das Unter⸗ richtsminiſterium die Leiter ſämtlicher Schulanſtalten veranlaßt, am 17. Januar nach Schluſſe des Unterrichts, vormittags 11 Uhr, in einer kurzen Anſprache auf die Bedeutung des Tages hinzuweiſen Die weitere Ausgeſtaltung der kleinen Feier bleibt den Schulleitern überlaſſen. Neue Krankenverſicherungspflichtgrenze für Angeſtellte. Durch eine Verordnung vom 10. Januar 1925 hat der Reichsarbeitsminiſter die Verſicherungspflichtgrenze für Angeſtellte uſw. in der Kranken⸗ verſicherung und die Einkommensgrenze für den freiwilligen Bei⸗ tritt zur Krankenverſicherung auf 2700 Reichsmark jährlich feſtge⸗ ſetzt. Die Verordnung iſt am 12. Januar in Kraft getreten. Die Meldefriſt für ſolche Perſonen, die durch dieſe Verordnung der Ver⸗ ſicherungspflicht neu unterſtellt werden, iſt bis zum 1. Februar 1925 feſtgeſetzt worden. Januar die Zahl der beim Arbeitsamt Da am 30. Dezember die Zahl der Vollerwerbsloſen auf Herabſetzung der Skeuer⸗Berzugs⸗Juſchläge. Zu der Notver⸗ ordnung des Reichsfinanzminiſters wird nunmehr beſtimmt, daß bei verſpäteter Steuerzahlung(2. Steuernotverordnung) für jeden auf den Zeitpunkt der Fälligkeit folgenden angefangenen halben Monat fortan ein Zuſchlag in Höhe von 1 von H. der rückſtändigen Summe (bisher 1½) zu zahlen iſt. Der Zuſchlag wird nur dann erhoben, wenn der rückſtändige Betrag 10.M. überſteigt. Viſum-Ausſtellung ohne perſönliches Erſcheinen. In der Be⸗ ſchaffung der für die Ausreiſe nach dem Ausland nötigen Einreiſe⸗ vermerke verſchiedener fremder Staaten iſt eine erhebliche Er⸗ leichterung in der Form zu verzeichnen, daß die Notwendigkeit, daß der Antragſteller perſönlich auf dem Konſulat erſcheint und ſein Anliegen begründet, entfällt. Statt deſſen wird die ganze An⸗ gelegenheit auf den ſchriftlichen Vorgang beſchränkt und damit viel Aerger, Zeitverluſt und Koſten erſpart. Dieſe Art der Regelung gilt für Italien, Frankreich, England, Niederlande, Jugoflawien, Oeſterreich, Ungarn, Tſchechoſlowakei uſw. Es genügt für die Er⸗ langung des Viſums die Einſendung bezw. Mitteilung folgender Angaben: 1. ein gültiger Auslandreiſepaß, 2. Reiſeziel, 3. Reiſezweck, 4. Dauer der Reiſe bezw. Aufenthalt in dem betreffenden Land, 5. ein⸗ oder mehrmalige Einreiſe, 6. ein⸗ oder mehrmalige Durch⸗ reiſe mit oder ohne Aufenthalt. Es empfiehlt ſich, unter Beifügung von Antwortporto ſich über die Koſten zu verläſſigen und gleichzeitig die erwähnte Fragen genau und vollſtändig zu beant⸗ worten. Die Erledigung der Geſuche bei den Auslandvertretungen oder auch bei Reiſebüros, deren zahlreiche die Vermittlung über⸗ nehmen, wird normalerweiſe je nach Art des Geſuches ein bis drei Tage in Anſpruch nehmen. Offizierpenſionen. Der Deutſche Offizierbund teilt mit, daß auf Grund des von ihm erfolgreich durchgeführten Rechtsſtreits, wonach den Offizieren der alten Wehrmacht, die mit einer 17 Dienſtſtelle beliehen waren, nicht die Penſion des Dienſtgrades, ſondern die der betreffenden höheren Dienſtſtelle zuſteht, die Reichsregierung eine Neufeſtſetzung aller in Frage kommenden Pen⸗ ſions⸗ und Hinterbliebenenbezüge angeordnet hat. Es bedarf ſomit ſeitens der betreffenden Penſionäre oder Witwen keines beſonderen Antrages an das Verſorgungsamt. * Das Dieſel⸗Mokorenſchiff„Apollo“ der Rhenus⸗Transport A. G. Frankfurt traf im Frankfurter Weſthafen ein. Das Schiff iſt auf der Werft der Gute Hoffnungshütte in Walſum gebaut und wird in den Güterdienſt zwiſchen Holland beziehungsweiſe Belgien u. Frank⸗ furt beziehunasweiſe Mannheim eingeſtellt. Das Schiff zeichnet ſich durch ſeine Schnelliakeit aus— 12 Kilometer in der Stunde bei vollbeladenem Schiff gegen den Strom— und hat als beſondere Neuerung, daß alle Abaaſe der Motoren Heizzwecken dienſtbar ge⸗ macht werden, ſo daß alle Räume des Schiffes angenehm durch⸗ wärmt ſind. Als weitere Neueruna iſt die Flettner⸗Ruderanlage her⸗ norzuheben, durch die eine beſondere mechaniſche Steuermaſchine ge⸗ ſpart und die Steuerung des Schiffes erleichtert wird. Das Schiff ſtellt einen ganz neuen Typ dar. der bisher auf dem Main unbekannt war. 5 Tagungen Deutſcher Hochſchultag in Darmſtadt In der erſten Geſchäftsſitzung erſtattete zunächſt Geh. Rat Prof. Dr. Brandi⸗Göttingen den Bericht des Schulausſchuſſes. Ein⸗ ſtimmia wurde eine Entſchließung angenommen, die ſich gegen jede Verſchlechterung der Lehrpläne der humaniſtiſchen Gym⸗ naſien und gegen die Ueberlaſtung der Mittelſchullehrer richtet, die ſich infolae des Abbaues in erhöhter Stundenzahl und der Zuſam⸗ menfaſſung der Schulklaſſen mit erhöhter Schülerzahl auswirkt. Der Hochſchultaa ſiebt darin eine große Gefahr für die Oualität der Vor⸗ bildung der Studierenden. Außerdem wurde der dringende Wunſch geäußert, daß Aenderungen in Schulfragen, nicht wie bisher auf dem Verordnunaswege. ſondern durch Geſetz geregelt werden ſollten. Hierauf hielt der Vorſitzende der deutſchen Studentenſchaft. Herr Bauer ein eingehendes Referat über die Lage der deutſchen Stu⸗ dentenſchaft, in dem er über die wirtſchaftliche Not und die Maßnah⸗ men zu ihrer Vekämrfung. über die idealen Aufaaben der ſtudenti⸗ ſchen Oraaniſationen und die Erfolge ihrer Auslandsarbeit berichtete. Der ſympathiſch aufgenommene Vortrag aipfelte in dem Wunſche einer engeren Zuſammenarbeit der Profeſſoren und Studenten in den wirtſchaftlichen und idealen Studentenfragen. Ergänzend dazu berichtete Geh. Rat Prof. Dr. Schmidt⸗Leipzia über die ſegens⸗ reiche Tätigkeit der Dresdener Studentiſchen Wirtſchaftshilfe. In einer anſchließenden vertraulichen Sitzung berichtete dann Geh. Rat Prof. Dr. Franke⸗Berlin über die Tätiakeit des Auslandsous⸗ ſchuſſes des Hochſchulverbandes, wobei er auf die Beſtrebungen der Franzoſen und Belaier hinwies, die noch jetzt auf einen direkten An⸗ ſchluß der deutſchen Gelehrten von internationaler wiſſenſchaftlich⸗⸗ Zuſammenarbeit hinwirken. Eine einſtimmia gefaßte Entſchließung zu dieſer Frage ſoll erſt veröffentlicht werden, ſobald ſie den Regie⸗ rungen vorgelegt worden iſt. Tagung der Deutſchen Lebensreltungsgeſellſchaft Erſtmals ſeit dem Erfurter Verbandstag, Oſtern 1922, hatte die ...G. ihre Hauptverſammlung 1925 nach Berlin in das enge Sitzungszimmer des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes auf den 10. Januar, abends 5 Uhr, einberufen, die ſtark beſucht war. Dresden erſtattete, beriet man die zukünftige Fortführung der D..R. G. nach Dr. Bunners Vorſchlägen. Dobei bemerkte Hebe⸗ kerl(Berlin) als Verbandsvorſtandsmitglied, daß aus naheliegenden praktiſchen Gründen die künftige Leitung nach der Reichshauptſtadt kommen müſſe, ſchon aus Sparſamkeitsgründen, wobei im übrigen die Selbſtändigkeit der Geſellſchaft gewahrt bleiben ſoll. Dr. Bunner erwidert, daß Dr. Geiſow als Verbandsvorſitzender eine bedingungs⸗ loſe Uebergabe verlangt habe. Dr. Fürſtenheim(Berlin) betonte gleichfalls die unbedingte Notwendigkeit der mindeſtens äußerlichen Selbſtändigkeit der Schoͤp⸗ fung. Ebenſo der Vertreter der Deutſchen Turnerſchaft, Major Breithaupt, der auch Beihilfe aus ihren Kreiſen zuſagte. Ueber die Form der Weiterarbeit mit dem Verband entſpann ſich ein längerer Streit zwiſchen den beiden beteiligten Parteien. Dar⸗ nach kam man zur Abſtimmung über die aufgekommenen Reform⸗ vorſchläge. Dabei wurden Putckes(Berlin) Anträge angenommen, den Untergruppen die Verwaltung ihrer eigenen Einkünfte zu über⸗ laſſen, während die Beiträge der Verbände, Behörden uff. der Geſchäftsſtelle zukommen. 5 Nach längerer Erörterung aller Einzelheiten pauſe erfolgte die folgende neue Geſamtwahl: Geſchäftsführender Vorſtand: Vorſitzender Haſe(Berlin), ſtellbertr. Vorſitzender ein Vertreter der D. T urnerſchaft, ärztlicher Beirat Stadio iarzt Dr. Kohlrauſch(Verlin). Kaſſenwart Hebekerl(Berlin). Nach Beſprechung ſonſtiger Fragen— Verlegung des Sigzes der...G. nach Berlin und Anſtellung eines beſoldeten Geſchäftsführers, not⸗ wendige Satzungsänderungen, Beitragshöhe— wurde die nächſte Hauptverſammlung bis Mitte März nach Berlin verlegt. Der Mit⸗ gliedsbeitrag iſt für 1925 mindeſtens für Einzelmitglieder 1., für Vereine 10 M. Mit Dankesworten der Verſammlungsleiter an alle Vor⸗ und Mitarbeiter ſchloß abends 8 Uhr die lange Tagung. W. Mang. Tagung des Vereins badiſcher Pflanzenzüchter in Offenburg Samstag und Sonntag hielt der Verein badiſcher Pflanzen⸗ züchter in Offenburg ſeine vierte ordentliche Generalverſamm⸗ lung ab, mit der eine Ausſtellung pflanzenzüchteriſcher Maſchinen und Produkte badiſcher Pflanzenzüchtung aller Art verbunden war. Der Verein iſt im Jahre 1908 von der Saatzuchtanſtalt Hochburg ins Leben gerufen worden und kann auf eine ſiebzehnjährige arbeits⸗ reiche Tätigkeit zurückblicken. Der Tagung ging am Samstag eine Vorbeſprechung voraus. Der erſte Vorſſtzende Hohnſtatt eröff⸗ nete die Generalverſammlung mit herzlichen Begrüßungsworten und ſprach ſich dankend und anerkennend über die guten Vorarbeiten aus. Den Geſchäftsbericht erſtattete Landwirtſchaftsrat Buß⸗Raſtatt. Es gina aus ſeinen Darlegungen hervor, mit welcher Umſicht und Ener⸗ gie die Pflanzenzüchtung des badiſchen Landes gefördert und kon⸗ trolliert wurde. Nicht zu verkemien ſei, welche ungeheure Schwierig⸗ keiten die natürlichen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe des badiſchen Landes für die erfolgreiche Durchführung der Pflan z e n⸗ zucht mit ſich bringen. Die Mitglie dsbeiträge erfahren eine Erhöh⸗ ung auf 20 Mark jährlich. Ueber die Notwendigkeit eines Inſtituts für Pflanzenzüchtung in Baden ſprach der zweite Vorſitzende Stolz⸗ Salem. Er wünſchte, daß auch die badiſche Landwirtſchaftskammer dieſe Beſtrebungen fördere. In mehreren fachlichen Refergteg wurde das Gebiet der badiſchen Pflanzenzucht eingehend behandelt. Ueber die Verhältniſſe in Mittelbaden berichtete Oekonomierat Stadler⸗ Offenburg. und Beratungs⸗ Rommunale Chronik Ein Weltbewerb zur Ausgeſtaltung des Münſterplatzes in Alm iſt von der Stadtgemeinde Ulm veranſtaltet worden. Es aalt, ge⸗ eianete Vorſchläge zur teilweiſen Bebauuna des in den achtziger Jah⸗ ren freigeleaten Platzes zu erhalten. Das Preisgericht, zu dem u. a. Geheimrat Prof. Dr. Beſtelmener⸗München. Geheimrat Prof. Dr. Theodor Fiſcher⸗München und Prof. Dr. Janſſen von Verlin ge⸗ hören. hat von den eingelaufenen 478 Entwürfen 15 zur Auszeich⸗ nung oder zum Ankauf beſtimmt. Drei erſte Preiſe von je 3000 Mark erhielten: 1. Adolf Schmidt, Architekt, Augsbura und E. Geß⸗ wein⸗Auasbura: 2. Ernſt Schwaderer und Walter Hoß. Diplom⸗ ingenieure, Stuttaart: 3. G. v. Teufel, Profeſſor, Karlsruhe. Das Preisgericht betont, daß der Durchſchnitt der künſtleriſchen Leiſtungen ſich auf einer bemerkenswerten Höhe bewege. Gleichzeitig wird aber mit Bedauern feſtgeſtellt,„daß noch immer ein bombaſtiſches Ueber⸗ maß einen Teil der Architektenſchaft beherrſcht. eine Geſinnung, die hier umſo auffälliger wirkte, als es für jeden feinfühlenden Menſchen klar iſt, daß es ſich um die entſchiedene Unterordnung neuer Bau⸗ körper unter die Macht eines vorhandenen verehrungswürdigen Bau⸗ werks handelt.“ 5 Kleine Mitteilungen Der neue Münchner Stadtrat beſchloß mit den Stim⸗ men der Nationalen Wahlgemeinſchaft und der neugebildeten Na⸗ tional⸗ſozialiſtiſchen Arbeitsgemeinſchaft gegen die Stimmen der Demokraten, Sozialdemokraten und Kommuniſten, die auf Veran⸗ laſſung der früheren ſozialiſtiſchen Mehrheit des Stadtrates aus den Räumen des Rathauſes entfernten Bilder der Fürſten aus dem Hauſe Wittelsbach wieder anzubringen. Der gleichfalls beſchloſſenen Nach Genehmigung des ſchon in der Fachpreſſe bekanntgegebenen Kaſſen⸗ und Geſchäftsberichtes, den der Vorſitzende Dr. Bunner⸗ Wiederaufſtellung der Büſte Bismarcks im Sitzungsſaal ſtimm⸗ ten auch die Demokraten zu.⸗ * im Spiel des Orcheſters zu ſtoßen: das Werk bietet zwar einem ſo geübten Klanakörper, wie unſerem Orcheſter, keine beſondere Schwie⸗ riakeiten, doch war der Eindruck einer nicht gerade beſonders großen Probenzahl faſt unabweisbar. Im zweiten Satz war der Pianiſt ſpürbar darauf bedacht. die geradezu berückende Thematik des Adaagios ſo eindringlich wie möalich zu machen, wobei ihm eine ge⸗ wiſſe Härte des an ſich vorzüalichen Bechſteinflügels aus Heckels rei⸗ chem Lager dieſe ſtärkere Hervorhebung der Linie ſozuſagen gebot. Die ſchwermütige. ſüdlicher Glut verwandte Melodie wird von den Streichern ſchließlich in einen nicht aanz unverdienten Schlaf geſun⸗ gen, wobei das Klavier noch in kurzer Erinnerung nachträumt. Im letzten Satz fällt am meiſten eine Aehnlichkeit mit Tſchaikowſky, viel⸗ leicht beſonders mit dem Scherzo der D⸗Moll⸗Suite auf, wenn uns dies noch recht im Ohr klingt. Vor allem ſind es dabei die Streicher, die den Anklang hervorrufen. Mit prächtigem Schwuna führte Orloff das Werk zum Siege. Der Dank des entzückten Publikums ver⸗ anlaßte den Gaſt zu einer Dreingabe, für die er den Des⸗Dur⸗Walzer von Chobin wählte. jenes„minütliche“ Werk, das überdies in der äußeren Anreauna auf das nach ſeinem Schwanz haſchende Hündchen der George Sand zurückgehen ſoll. Die Wiederagabe ergänzte den vortrefflichen Eindruck des gewiß gerne wieder in unſern Mauern begrüßten Gaſtes: ſeine höchſt individuelle, techniſch hochbedeutende Könnerſchaft erſchien in einem äußerſt gewinnenden Licht. Beethovens Achte bildete den Beſchluß des Abends. Ueber die Aneinanderreihung brauchen wir nichts mehr zu ſagen: auch über die Sache ſelbſt können wir uns kurz faſſen. Das Werk iſt ſo froh und ſtimmt ſtets ſo von innen heraus freudig, daß es über manches von vornherein hinweaſehen läßt. Iſt es eine arge Ketzerei, wenn wWir dabei, was das Werk ſelbſt betrifft uns von dieſem Scherzo los⸗ ſagen? Ein arundageſcheites Buch über„Beethovens Vollendung“ von Walther Krua lerſchienen in der Allgemeinen Verlaasanſtalt Mün⸗ chen), das uns dieſer Tage in die Hände kam, können wir zu einer Art Verteidiger heranziehen, ohne den Autor damit verdächtigen zu woflen. Er ſaat nämlich erſt etwas von dem„altmodiſchen Tempo di Minuetto“, zu dem dieſer dritte Satz gedeiht, ſchließlich habe Beet⸗ hoven Handn zum Beiſtand herbeigerufen: er meint das in beſtem Sinn, obne ſo wie wir zu werten. Und doch alauben wir darin eine gewiſſe Rechtfertiaung zu erblicken: denn altmodiſch iſt eben doch alt⸗ modiſch ſelbſt im beſten Haydnſchen Menuettſinn. Und da wir uns nun einmal der Ketzerei damit zeihen laſſen müſſen. wollen wir auch nicht mehr lange bei der geſtrigen Wiederagabe des Werkes verweilen. die zuweilen über manches gar zu leichten Fußes hinwegaing. Das betrifft nun keinesweas unſere trefflichen Muſiker: denn gerade ſie baben Welgt was ſie unter einer ſorgſam vorbereitenden Führung alles zu leiſten vermögen. Aber es betrifft die Unmöcglichkeit, bei zu einer exakten und damit dem Gegenſtand gerechten, Wiedergabe vorhanden ſind. wollen wir es angeſichts der Tatſache, daß das Werk ja kein Novum mehr iſt, bei dem Wunſche einer entſprechenden Aus⸗ geſtaltung bewenden laſſen. Mit der Achtuna vor der Hingabe unſerer Orcheſterkünſtler hat dies nichts zu tun. Dr. K. Theater und Muſtk Dresdner Muſikbrief. Unſer Dresdner Muſikreferent ſchreibt: Eine Gedenkfeier für Giacomo Puccini, die in ihrem Rahmen eine ſtiliſtiſche Entgleiſung war, brachte ein ausverkauftes Haus. Unter Fritz Buſch brachte die Staatskapelle, der Opernchor und das Soliſtenquartett der Staatsoper Charlotte Viereck⸗Kimpel, Helene Jung, Herr Jank⸗Hoffmann, Friedrich Plaſchke aus Verdis Nequiem das Kyrie und Diesirae zu Gehör. Darauf folgte Puc⸗ einis„Tosca“, die an derſelben Stätte vor zwei Jahrzehnten die Uraufführung erlebte, mit Eva Plaſchke, Tino Pattiera und Friedrich Plaſchke.— Wagners„Ring“, der einſt in Dresden und auch in München recht wohl den Vergleich mit Bayreuth aushielt, iſt zum Lückenbüßer geworden. Man gab ihn zuſammenhanglos, auf mehrere Wochen ausgezerrt. Und doch brachte dieſe Ring⸗Auffüh⸗ rung unter Kutzſchbachs Leitung, mit Fritz Vogelſtrom als Loge und Siegfried, die ſtärkſten Eindrücke, zumal Eugenie Burkhardt, die neue Hochdramatiſche, und Adolf Schöpflin, der neue Baſſiſt der Oper, mit ihren künſtleriſchen Leiſtungen überraſchten. Ein längeres Gaſtſpiel Pasquale Amatos zeigte uns dieſen Stimmkröſus, kultivierten Sänger und überragenden Schauſpieler als Escamillo, Tonio, Alfio und Jago. Echte Leidenſchaften der Abwehr zeigte das Publikum, als die Staatskapelle, die im Vorjahre Kgnor Strawinskys„Petruſchka“ herausbrachte, mit Strawinskys Sin⸗ foniſcher Dichtung„Chant du Rossigno!“(Sang der Nach⸗ tigal) auf Erfolg bedacht war. Manchmal glaubte man wirklich eine Katzenmuſik ulkender Studios zu vernehmen. Das Publikum nahm energiſch Stellung zu der Verhöhnung einer Sinfonie. Piz⸗ zicatos, Tremolos, ſchreckhafte Paukenſchläge und winſelnde Streich⸗ inſtrumente, Geknurr, Geheul, Gefauche, alles das hatte bedenkliche Aehnlichkeit mit Negermuſik oder dem Tohuwabohu der Lärm⸗ und Muſikquellen auf der Vogelwieſe. Das Publikum gab ſeine Ent⸗ rüſtung mit Rufen, Pfeifen und Ziſchen kund. Johannes Reichelt. Theakerrundſchau. Der Berliner Magiſtrat hat beſchloſſen, für das notleidende künſtleriſche und techniſche Perſonal der Großen Volksoper unter Ausſchluß der leitenden Perſönlichkeiten der Direk⸗ tion 78 000 Mark aus Vorbehaltsmitteln bereitzuſtellen und der Stadtverordnetenverſammlung eine entſprechende Vorlage zur druglichen Beſchlußfaſſung zugehen laſſen.— Der Rieſenerfolg es noch ſo aroßer Souveränität in der Leituna faſt alles auf die abend⸗ liche Disponiertheit ankommen zu laſſen. Gerade weil die Anfätze „Dreimäderlhaus“, der durch die Ausnützung von Schuberts Leben Bühnenſchriftſtellern den Gedanken nahe, auch andere berühmte Muſiker auf dieſe Weiſe zu„verarbeiten“. Und ein engliſcher Autor iſt jetzt auf den merkwürdigen Gedanken gekommen, Chopin zum Bühnenhelden zu machen. Es wird demnächſt in London ein Sing⸗ ſpiel aufgeführt, das den Titel„Die Dame des Nocturnos“ führt und die Liebesabenteur des polniſchen Meiſters, vor allem ſeine Beziehungen zu George Sand, behandelt. Der Txt iſt von James Dyrneforth verfaßt, die Muſik aus Chopins Werken von Norman O Neill zuſammengeſtellt. Berühmte Perſönlichke ten aus dem Freundeskreis Choßins, darunter auch Liſzt, weten auf, und die letzte Szene führt den Tod Chopins vor.— Im Staditheater Halberſtadt findet am 18 Januar die Uraufführung von „Caglioſtro“, eine Gauner⸗Komödie in 3 Akten von Herbert Scheffler, und am 24. Februar die Uraufführung von „Der alte Erich“, eine Komödie in 3 Akten von Ole Bang, deutſch von Heinrich Goebel, ſtatt.— Richard Strauß wird Ende dieſer Woche auf mehrere Tage nach Wien kommen, um hier mit dem Unterrichtsminiſter wegen ſeines künftigen Verhältniſſes zur Staatsoper zu verhandeln. Die Reiſe Strauß', der augenblick⸗ lich in Garmiſch ſich befindet, iſt auf direkte Veranlaſſung des Bun⸗ deskanzlers Ramek zurückzuführen, der mit Strauß perſönlich eng befreundet iſt. Runſt und wißenſchaſt Der 21. deulſche Geographeniag, der infolge der Ungunſt der Zeitverhältniſſe verſchoben werden mußte, ſoll in der Pfinaſtwoche 1925 in Breslau ſtattfinden. Die Tagesordnung ſieht 12 Vorträge vor. Hauptgegenſtände der Verhandlungen bilden: 1. Forſchungs⸗ reiſen: 2. Die Oſtmarken. einſchließlich Schleſien: 3. Meereskunde mit beſonderer Berückſichtiaung der deutſchen Meere: 4. Die Bedeutung der Geoaraybie in der Politik. Wirtſchaft und Kultur. Eine Sitzung wird der Schulgeograunhie gewidmet ſein. st. ler Hochſchulnachrichten. Der namhafte Staats⸗ und Kirchenrechts⸗ lehrer Geheimrat Profeſſor Dr. Philipp Zorn feierte in dieſen Tagen in Ansbach, wo er im Ruheſtande lebt, ſeinen 75. Geburtstag. Zu Baureuth geboren, habilitierte er ſich 1875 in der juriſtiſchen Fa⸗ kultät zu München und würde im gleichen Jahre— erſt fünfund⸗ zwanziaiäbria— außerordentlicher Profeſſor in Bern. Schon nach einigen Monaten ſiedelte er nach Köniesberg über, wo er 1886/87 das Rektorat der Univerſität bekleidete. Dann aing er 1900 als Leh⸗ rer des Staatsrechts nach Bonn. wo er bis 1914 das akademiſche Lehramt ausübte. 1899 war er als Mitglied des Comité'examen für die Schiedsgerichtskommiſſion zur Haager Friedenskonferenz de⸗ legiert und auch an der zweiten Friedenskonferenz im Jahre 1907 war er hervorragend beteiliat. Von ſeinen Schriften ſind das 2Staatsrecht des Deutſchen Reichs“, da⸗ und Schuberts Muſik erzielt wurde, ſegt praktiſchen und ſtrupelloſen „Geſandtf ſularrecht“ und das„Kirchenrecht“ 61888)— meiſten chafts⸗ und Kon⸗ bekannt. n elr NK elee eeeeenm . ee n t n 85 Mittwoch, den 14. Januar 1925 0 fand am 5 neue Mannheſmer Feſtung(Mittag⸗Nusgabe) 5. Seite. Nr. 21 Aus dem Lande 2 Schwetzingen, 12. Jan. Im ſchöngeſchmückten Falkenſaale zam Samskag abend die Bierprobe des„Liederkran⸗ —— Das Programm des Abend war vielſeitig und unter⸗ 2 ſteid Der Chor des Liederkranzes brachte unter der ſicheren eitung ſeines Chormeiſters, Proſeſſor Joſ. Mezꝛer, einige Lieder wirkungsvoll der außerordentlich zahlreich erſchienenen Zuhörerſchaft zum Vortrag. Die freundlichen Beziehungen zu den Nachbarvereinen wurden insbeſondere durch die Anweſenheit einer größeren Abord⸗ nung der Mannheimer„Liedertafel“ bekundet, die ihr Doppelquar⸗ tett entſandt hatte. Die köſtlichen Liedſpenden dieſer Sängervereini⸗ gung, die hohe Schulung und Stimmenkultur verriet. fanden begei⸗ ſterten Beifall. Der Beifall wollte aber kein Ende nehmen, als Stadtrat Gro ß⸗Mannheim einige Lieder zum Beſten gab. Die Hauptnummer des Abends war der Humoriſt Jakob Frank⸗Mann⸗ heim, der mehrere eigene pfälziſche Dichtungen, voll köſtlichen Hu⸗ Mors, vortrug, ſo daß man aus dem Lachen faſt nicht mehr heraus⸗ am.„Zwei Singſpiele und zwar„Eine Ziviltrauung auf dem Lande“, dargeſtellt von den Liederkränzlern Heiden, Rob. Haßler, H. Hepp und Schreckenberger, und„Drei luſtige Handwerksburſchen“ (Darſteller die Liederkränzler C. Späth, Kammerer und Reiter) Lingen flott über die Bretter. So vergingen die Stunden wie im Fluge. Nach dem Abſchied der Mannheimer Liedertafel gab es noch eine Ueberraſchung durch den Einmarſch des hieſigen„Sän⸗ gerbundes“ in den Feſtſaal; der Sängerbund hatte am gleichen — zur Zei Abend Ceneralverſammlung und kam faſt geſchloſſen zur Bierprobe. An herzlichen Worten der Begrüßung durch den Vorſitzenden des Liederkranzes, Fritz Baſſermann, und des Dankes durch den Präſidenten der Mannheimer Liedertafel, Gg. Müller, und durch den Vorſtand des Schwetzinger Sängerbundes, L. Wü lſt, fehlte es ſelbſtverſtändlich nicht. Alle Teilnehmer werden wohl mit Freude auf die ſchönen Liederkranzabend zurückblicken. J. Wiesloch, 12. Jan. Geſtern fand hier im Tammlokal die Seneralverſammlung des Sängerbundes„Freundſchaft“ ſtatt. Nach Eröffnungsworten durch den Vorſtand Hermann Gros wurde dem Kaſſier Johann Fahlbuſch Entlaſtung erteilt. Der Vorſtand ſprach ihm ſowie dem Schriftführer Karl Kopp, der das Protokoll des Vereinsjahres zur Vorleſung brachte, den Dank aus. Die an⸗ ſchließe den Neuwahlen bezeugten, daß die bisherige Vorſtand⸗ ſchaft das vollkommene Vertauen beſitzt, indem folgende Herren wieder gewählt wurden: zum 1. Vorſtand Hermann Gros, zum 2. Vorſtand Johann Lutz, zum Kaſſier Johann Fahlbuſch, der nächſtdem das 25jährige Jubiläum als Vereinskaſſier feiern kann, zum Kchrift⸗ führer Karl Kopp, der Verwaltungsrat bleibt der gleiche. Im Ver⸗ Auügungsrat wird die Mitgliedzahl von 4 auf 6 erhöht. Nach den Beſprechungen über das Faſtnachtsvergnügen und das Sängerfeſt ſchloß die gut beſuchte Verſammlung. * Helmſtadt, 13. Jan. Als am Montag der Lagerhausverwalter Brenner von der Börſe in Mannheim zurückfuhr, wurde auf den Zug gerade als er die Station Waibſtadt verließ, ein Schuß abge⸗ geben. die Fenſterſcheibe erhielt ein kleines Loch und es war wie ein Wunber, daß Herr Brenner ſich wegen einer Unterredung mit einem Mitreiſenden etwas von ſeinem Platze am Fenſter entfernt hatte, ſonſt wäre das Geſchoß ſicher in die linke Schläfe gefahren. Hoffentlich gelingt es den Täter feſtzunehmen. * Rotenfels, 13. Jan. In den letzten Tagen wurde hier ein Heiratsſchwindler, ein verheirateter Mann aus Muggen⸗ ſturm, der ſchon mehrere Betrügereien verübte, von der Gendarmerie feſtgenommen. * Ppforzheim, 13. Jan. Hier brach in dem zur Zeit mit 105 Ge⸗ fangenen belegten Amtsgefängnis in der Erbprinzenſtraße ein Dach⸗ tuhlbrand aus, dem der ganze ſüdliche Teil des Gebäudes zum Opfer fiel. Das Feuer fand an den hier lagernden über 200 Zent⸗ ner Papierwaren— fertige Düten— reiche Nahrung und es be⸗ durfte gaiſtrengender Tätigkeit, um des Feuers Herr zu werden. Von den Gefangenen mußte ein Teil andererſeits untergebracht werden, da die Jellen völlig durchnäßt waren. Als Entſtehungs⸗ Urſache wird ein Kamindefekt vermutet. *fKehl, 11. Jan. Aus Straßburg wird gemeldet, daß alle venzübergänge zwiſchen Elſaß⸗Lothringen und Deutſchland ſeit t ſind von Elſäſſern, die in letzter Stunde noch von 1 5 geſtern überf der heute ablaufenden Verſailler Vertragsbeſtimmung über die freie Ausfuhr elſaß⸗lothr. Waren nach Deutſchland profitieren wollen. Die Ueberfüllung iſt am ſchlimmſten an der Kehler Brücke, wo ein beſonderer polizeilicher Ordnungsdienſt eingerichtet werden mußte. * Villingen, 13. Jan. Die hier eingeleitete Bildung einer Zwangsinnung für das Friſeurgewerbe iſt geſcheitert. Bei Feſtſtellung des Abſtimmungsergebniſſes waren von 21 abge⸗ gebenen Stimmen ſieben für und vierzehn gegen die Bildung einer Zwangsinnung Von den Abſtimmungsberechtigten haben ſich zwölf der Abſtimmung enthalten. Aus dieſen Ziffern kommt eine ganz überwältigende Abneigung gegen das Zwangsinnungsweſen zum Ausdruck. * Donaueſchingen, 11. Januar. Die Landwirtſchaftliche Winter⸗ kerſchule wurde eröffnet. Es hat ſich für den erſten Kurs eine e große Zahl Teilnehmer gemeldet, daß die Befürchtungen, die chule hätte keine Daſeinsberechtigung, hinfällig. ſein dürften. Loörrach, 10. Jan. In dem dem Reichsltag zugegangenen Reichhaushaltsplan für das Jahr 1925 iſt ein Betrag von 180 000 Nark für den Ankauf eines Gebäudes für dasFinanzamt Lörrach Eingeſetzt. Die jetzige Unterbringung an fünf getrennt liegenden tellen in Mietsräumen iſt für den Dienſtbetrieb erſchwerend And außerdem unzureichend. Es bietet ſich Gelegenheit den un⸗ fertigen Neubau eines Dienſtgebäudes für die Bau⸗ und Betriebs⸗ juſpektion Baſel, deren Verkegung nach Lörrach nicht mehr in rage kommt, von der Reichsbahn zu erwerben. Der Haushalt enthält ferner eine Anforderung von 180 000 Mk. zur Erwerbung non 12 Wohnungen in Leopoldshöhe für bisher in Baſel wohnende Jollbamte. Lörrach, 13. Jan. Der an den Folgen eines Fliegerunglücks hier verſtorbene Flugzeuglehrer Schope wurde am geſtrigen unter zahlreicher Beteiligung der Lörracher Bevölkerung, Aiiedener Abordnungen von Kriegervereinen, Debegierten des kegervereins, des deutſchen Offiziersbundes, des Frankfurter eib⸗ zu Grabe getragen. Oberbügermeiſter Dr. Gugelmeier — 45 Lörrach legte namens der Stadt am Grabe einen Kranz nieder. Zer Basler Flieger Kipke erſchien für wenige Minuten über dem Friedhof und brachte mit ſeinem Apparat ſeime letzte Ehrenbezeugung 0 ür den toten Kameraden dar. Aus der Pfalz buma eudwigshafen a. Rh. 14. Jan. der Rektor des hieſigen eiermiſtiſchen Gymnaſiums, Herr Oberſtudiendirektor W. Georgli, 0 erte am geſtrigen Tage ſeinen 60. Geburtstag. Seit 1921 leitet b mit ausgezeichnetem Erfolg die hieſige Anſtalt, als Nachfolger 5 2 bekannten Dr Ammon. Er kam damals aus Hof, wo er ein an der gleichen Anſtalt war.— Am Montag abend. geriet BDr ohlenlage r des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikais in n d. Die an den Luitpoldhaſen geeilte Feuerwehr konnte den kollted löſchen.— Heute ſchritt die Wucherpolizei zur Proto⸗ ich rung mehrerer Leute auf dem Wochenmarkt, die ihre Waren 2—— Preiſen ausgezeichnet hatten. Oppau, 14. Jan. Zur Sache der Wohnbauten ſchreibt das Sperſche Wohlfahrtsminiſterium: Es iſt richtig, daß zur Zeit in ne am Rhein insgeſamt noch etwa 140 Familien in Baracken 1021 de⸗ nach der Exploſionskataſtraphe in Oppau(21. Septbr. 0 5 worden ſind. Unrichtig dagegen iſt, daß ſich unter 1i 11 en Baracken Wohnenden viele„Krüppel“ befinden, un⸗ er d. iſt auch, daß die in den Baracken mohnenden Familien res Gle 5 traurigſten Verhältniſſen“ leben, daß„immer größe⸗ ehörd 5 bei dieſen Familien um ſich greife“, und daß„von keiner Der 15 n geichen feſtzuſtellen ſeien, dieſes Elend zu beſeitigen. gens— 5 Teil der in den Baracken wohnenden Familien iſt übri⸗ ſich ie durch die Exploſion wohnungslos geworden, es handelt Erploſtamehr in der Mehrzaht um Ehepaare, die erſt nach der Ploſton geheiratet haben, ſowſe um Ehepaare, die zwar t der Exploſion ſchon verheirglet warxen, damals aber Feine Die Baracken ſind meiſt ausgemauert. eigene Wohnung hatten. Alle dieſe Familien ſind frei⸗ willig, ja ſogar unbefugt in die Baracken eingezogen, weil ſie auf dieſe Weiſe wenigſtens eine Wohnung bekommen haben, was ſonſt — wie in gleichen Fällen auch in anderen Gemeinden— nicht möglich geweſen wäre. Daß auch noch eine Anzahl von Familien in den Baracken wohnen, die zur Zeit der Exploſion eine eigene Mietwohnung hatten, kommt daher, daß viele Hausbeſitzer, die ſich vor der Exploſion in ihrem eigenen Wohnbedarf eingeſchränkt und Räume vermietet hatten, dies jetzt nach dem Wiederaufbau ihrer Häuſer nicht mehr tun wollen, weil ihre wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe ſich ſo gebeſſert haben, daß ſie auf Einnahmen aus dem Ver⸗ mieten verzichten können. Ein Zwang zur Wiederaufnahme der früheren Mieter konnte vielfach nicht ausgeübt werden, weil die in Frage kommenden Räume nach den maßgebenden Beſtimmungen der Zwangsrationierung nicht unterklagen. Wo ein Zwang zum Vermieten von Räumen ausgeübt werden konnte, wurde er aus⸗ geübt. Die Barackenwohnungen ſind übrigens durchaus nicht ſchlecht. Die Wohnungen beſtehen aus—4 Wohnräumen nebſt Küche, ſie ſind mit elektriſchem Licht und Waſſerleitung verſehen. Das Wohnen in dieſen Baracken iſt— insbeſondere bei den gegebenen klimatiſchen Ver⸗ hältniſſen— durchaus nicht ſo, daß man von„einem Leben unter traurigen Verhältniſſen“ ſprechen könnte. Sehr viele wohnungs⸗ loſe Familien anderer Gemeinden wären ſehr froh, wenn ſie ſolche Barackenwohnungen hätten. Tatſächlich wohnen die in den Baracken untergebrachten Familien weniger beſchränkt als ſie früher gewohnt haben, ſoweit ſie überhaupt eine eigene Wohnung hatten. * Neuſtadt Hdt., 13. Jan. Ein ſchrecklicher Unfall ereignete ſich am Samstag Nachmittag im hieſigen Stadthaus. Es wurde eine Reinigung vorgenommen und dabei unterhielt ſich im Stiegenhaus des ſüdlichen Flügels die 21 Jahre alte Helene Langenbacher vom dritten Stockwerk aus mit Frauen, die im Parterre ſtanden. dabei beugte ſie ſich über das Stiegengeländer hinweg nach abwärts, benam das Uebergewicht und ſtürzte etwa 11 Meter in die Tiefe auf den Zementboden, wobei ſie beim Fallen noch mehrmals auf das rund herumgehende Treppengeländer aufſchlug. Eine große Kopfwunde, zwei Rippenbrüche und eine Wirbelver⸗ letzung ſind die Folgen des Sturzes geweſen.— Nach dreijähriger Pauſe hielt die Liedertafel im größen Saal des Saalbaues wieder einen der berühntten Weinabende ab, zu dem auch Gäſte aus verſchiedenen Teilen der Pfalz, darunter Regierungsdirektor Staeh⸗ ler und Oberregierungsrat Loeb erſchienen waren. Das 14 Num⸗ mern umfaſſende Programm trug den Charakter: gut pfälziſch und gut deutſch. :: Neufladt a.., 14. Jan. Am Sonntag abend fand die Ur⸗ aufführung des neuen Pfalzliedes im Saale des großen Saalbaus ſtatt und zwar bei einem Weinabend der„Ltedertafel“⸗ Neuftadt. Das Lied fand ſo ungeteilten Beifall, daß es in Gegen⸗ wart des herausgerufenen Dichters und Komponiſten wiederholt erden mußte.— Ein Unfall ereignete ſich geſtern im Stadthaus. Lie 21 Jahre alte Helene Langenbacher unterhielt ſich beim Reinigen vom 3. Stock des Hauſes aus über das Stiegengeländer mit Frauen im Mittelgeſchoß.— Sie evrlor dabei das Uebergewicht und fiel auf den Zementboden, der in einer Tiefe von 11 Metern im Erdgeſchoß liegt. Sie trug eine Kopfwunde, zwei Rippenbrüche und eine Wirbelverletzung davon. : Friedelsheim, 14. Jan. Eine ſenſationelle Meldung erregte hier die Gemüter. Wie verlautet, ſoll der ledige Kriegsteil⸗ nehmer Otto Kück, der vom Amtsgericht Dürkheim totgeſagt war, noch in ſibiriſcher Gefangenſchaft leben. Die Nachricht wurde einer bei der Polizei in Aſchaffenburg dienenden Friedelsheimer von einem aus ruſſiſcher Gefangenſchaft aus Sibirien zurückgekehrten Kriegsteilnehmer mitgeteilt. Es ſollen nach deſſen Angaben noch 100 Gefangene dort Strafen zu verbüßen haben. Beſonders erſtaunte Geſichter werden die Verwandten des begüterten, ledigen Mannes machen, wenn er wie angegeben im Jahre 1927 nach ver⸗ büßter Straſe nach Hauſe zurückkehren wird, um ſeine Beſitzungen zu übernehmen. Wie dieſer intereſſante Fall ausgehen wird, iſt das Geſpräch aller Intereſſierten. Landau. 13. Jan. Im nahen Nußdorf iſt bei Ausſchach⸗ tunasarbeiten in der Böſchinger Straße ein 17 Jahre alter Land⸗ wirtsſohn von nachſtürzenden Erdmaſſen verſchüttet und ſo ſſchwer verletzt worden, daß er ſtar b. Ein zweiter Verſchütteter er⸗ litt leichterer Verletzungen. :: Annweiler, 14. Jan. Aus Fachkreiſen wird ein ſtarkes Auf⸗ treten des Kiefernſpanners in hieſiger Waldgegend gemeldet. Auf der Probefläche von einem Quadratmeter ſind ca. 500 ſolcher Spannraupen entdeckt worden. In der Nähe von Kahlhieben wurde auch verſtärktes Auftreten des Kiefernmarkkäfers oder Wald⸗ gärtners feſtgeſtellt. Der Grund zu dieſen Erſcheinungen iſt, daß das nichtentrindete Brennholz nicht zeitig genug, d. h. vor Mai, aus dem Wald gebracht worden war. Die aus dieſer Rinde ausgeſchlüpf⸗ ten Käfer haben ſo die Kiefern befallen und die Markröhre ausge⸗ freſſen. Die in Unmenge auf dem Boden liegenden verdorrten Zweige zeigen von der Unerſättlichkeit dieſer Käfer. :: Rheinzabern, 14. Jan. In die Jauchegrube fiel in angetrun⸗ kenem Zuſtand der Landwirtsſohn Otto Kuhn. Durch Zufall merkte man den Vorfall. Er konnte noch rechtzeitig gerettet werden, liegt aber in bedenklichem Zuſtand darnieder. :: Insheim, 14. Jan. Der Landwirt Jakob Guth hatte in ſeinem Viehſtand ganz außerordentliches Glück. Ein Zuchtſchwein brachte die außerordentliche ſeltene Zahl von 19 Jungen zur Welt. 15 konnten mittelſt Flaſchenernährung am Leben erhalten werden. Nachbargebiete Ab Lampertheim, 13. Januar. Ein Akt ſchlimmſter Roheit murde auf dem Platz der hieſigen Turngemeinde(ſog. Jahnplatz) in der Nacht von Freltag auf Samstag dadurch verübt, daß unbe⸗ kannte Täter über die hohen Einfriedigungsmauern des Platzes eindrangen und von den dort ſeit 5 Jahren angepflanzten hochſtäm⸗ migen Lindenbäumen mit bereits ſehr ſchönen Kronen 19 Stlück in halber Höhe glatt abbrachen. Ebenſo wurde ein ſehr er⸗ heblicher Teil des Abſperrungsgeländers auf dem Spielplatz völlig umgeriſſen und zerſtört. Bei dem Vernichtungsgeſchäft verletzte ſich einer der Täter derart, daß die blutigen Fingerabdrücke an den Zer⸗ ſtörungen ſichtbar waren. Man iſt hier empört über dieſes Buben⸗ geſchäft, das ſich ſchon mehrmals in ähnlicher Weiſe auf dieſem Platz abgeſpielt hat. Nachdem vor etwa 12 Jahren hier die erſten Spargelfelder angelegt wurden und ſich jährlich neue an⸗ ſchloſſen, weil die Vorausſicht zutraf, daß ſich unfere hieſigen Sand⸗ böden vorzüglich zur Spargelbewirtſchaftung eignen, hat ſich nun⸗ mehr wieder eine größere Anzahl Landwirte zur Neuanlage von Spargelkulturen entſchloſſen. Es ſollen etwa 40 Morgen Landes auf dem in der Richtung Baden nach dem Walde zu gelegenen Sandfeld(Haidfeld) zur Anlage gebracht werden. Die hieſigen Spargeln ſtehen an Güte den benachbarten voraus und ſind ſehr ge⸗ ſucht: deshalb die Umſtellung unſerer Landwirte zur Spargelkultur. sw. Darmſtadt, 9. Jan. Gegenwärtig werden zur Unterbringung dringendſter Wohnungsſuchender zwiſchen Eſchollbrückerſtraße und Stadtallee Holzwohnbaracken erſtellt.— Geſtern vormittag verſuchte ein wegen Einbruchdiebſtahl feſtgenommener Mann, der allerlei auf dem Kerbholz hat, ſich die Puksader zu öffnen. Bei ſeiner Feſtnahme fand man blau⸗gelben Fahnenſtoff 5 Meter auf 4,70 Meter, der wahrſcheinlich von einem Diebſtahl herrührt.— Verſchwunden iſt ſeit 5. ds. Meis. von ſeiner Arbeitsſtelle der 15jährige Bäckerlehrling Erich Haas von hier.— Das Hotel Köh⸗ ler(Inhaber Ph. Tröller) in der Rheinſtraße iſt an den katholiſchen Geſellenverein durch Verkauf übergegangen. Der Geſellen⸗ verein wird in dem Hotel ein Hoſpiz errichten. Der ſeitherige Inhaber, Herr Tröller, ſiedelt nach Amerika über. sw. Darmſtadt, 10. Jan. Die ſtädtiſche Berufsfeuer wehr wurde nach dem Hauptbahnho' alarmiert. In dem früheren Fürſtenem⸗ pfangszimmer, in dem jetzt durchreiſende Ausgewieſene unterge⸗ bracht ſind, hatte man den dort aufgeſtellten Chriſtbaum angezündet, der bald lichterloh in Flammen ſtand. Die Feuerwehr hatte leichte Arbeit und konnte bald wieder abziehen. Sur. Groß-Umſtadl, 10. Jau. Seminarlehrer Dr. Leuchtgens von Friedberg, Abgeordneter des Bauernbundes, gegen den ein im Krankenhaus Karlsruhe Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Mannheim, 13. Jan.(Sitzung des Schöffengerichts Abt. II.) Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard; Schöffen: Georg Schuh, Landwirt in Schwetzingen, Jakob Böhringer, Sattler in Neulußheim; Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Karlowa. Der 20jährige Kaufmannslehrling Eugen Schmitt, die 24jährige, ledige Poſtagentin Eliſabeth Schmitt, die 23jährige Anng Schrecken⸗ berger geb. Schmitt, der 25jährige verh. Poſtaushelfer Wilhelm Va⸗ lentin Lechert und die 39jährige verwitwete Regina Luber geb. Dachs, alle aus Hemsbach, haben ſich wegen Diebſtahls, Hehlerei, Amtsunterſchlagung und Begünſtigung zu verantworten.— Im Laufe des Jahres 1924 entwendete Eugen Schmitt aus der Poſtkaſſe in Hemsbach nach und nach den Betrag von 3650 l. Außerdem ließ er ſich im Frühjahr 1924 den Betrag von 150, die ſeine Schweſter, die Poſtagentin Eliſabeth Schmitt, aus Poſtgeldern unterſchlagen hatte, ſich als Darlehen geben, das er aber niemals zurückzahlte. Die Eliſabeth Schmitt verdeckte die Fehlbeträge, welche durch die Diebſtähle ihres Bruders entſtanden waren, dadurch, daß ſie die bei der Poſtagentur Hemsbach eingezahlten Zahlkarten⸗ beträge nicht zur Verrechnung für die hierzu aufgegebenen Zahl⸗ karten verwendete, ſondern die Zahlkarten zurückhielt, die einge⸗ zahlten Gelder zur Deckung der Fehlbeträge, für die ſie erſatzpflichtig war, verwendete. Die zurückbehaltenen Zahlkarten trug ſie erſt einige Tage ſpäter in die Liſten ein und verwendete neu ein⸗ gegangene Zahlkartenbeträge zur Deckung der alten. Auch fingierte Eliſabetha Schmitt einen Diebſtahl von Poſtbeuteln und eignete ſich hierbei nochmals einen Gelbetrag von 486 an und duldete, daß ihre Schweſter Frau Schreckenberger ſieben Zahlkarten und die ein⸗ gegangene Briefpoſt verbrannte. Lechert fingierte einen Diebſtahl der Poſtbeutel auf dem Bahnhof in Hemsbach und hoffte, hierfür eine Belohnung zu erhalten.— Frau Luber erhielt von der Elifa⸗ beth Schmitt einen Betrag von 486 zur Aufbewahrung. Sie verſteckte einen Teil des Geldes im Aſchenkaſten und erklärte der Gendarmerie gegenüber, ſie wiſſe nichts von dem Gelde.— Die Angeklagten geben heute die Straftaten im weſentlichen zu. Eugen Schmitt, der Haupttäter, ſchützt große Notlage vor, er hatte aber bei ſeinen Eltern Koſt und Logis und ſomit keinen Anlaß, ſich auf verbrecheriſche Weiſe Geld zu verſchaffen. Er fröhnte aber noblen Paſſionen, fuhr öfters nach Mannheim und verſchwendete das ge⸗ Geld in Vergnügungslokalen in Geſellſchaft liederlicher eiber. Das ergangene Urteil lautet: Eugen Schmitt 1 Jahr, Eliſabeth Schmitt 8 Monate, Schreckenberger und Lechert je 2 Monate Gefängnis, Luber 30 Geldſtrafe— hilfsweiſe 6 Tage Gefängnis.— Den Verurteilten Schreckenberger und Lechert wird je ein Monat der erkannten Strafen gnadenweiſe in eine Geldſtrafe von je 50 umgewandelt; für den Strafreſt er⸗ halten Beide Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Mai 1928. (Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Pfälzer.) Der 37jährige verh. Pfläſterer Georg Fiſcher aus Heidelberg, der 29jährige verh. Maler Karl Boſch aus Zähringen, der 30jährige verh. Ankerwickler Eduard Futterer aus Mannheim und die 30jährige Friederika Boſch geb. Zinkgräf aus Mannheim ſitzen wegen Dieb⸗ ſtahls und Hehlerei auf der Anklagebank. Am 18. November 1924 vormittags verübten Georg Fiſcher und Karl Boſch dadurch einen Einbruchdiebſtahl, daß ſie im Hauſe F 3. 15/16, im 5. Stock das Manſardenzimmer einer Bardame mittels eines Dietrichs erbrachen und aus, dem Kleiderſchranke 5 Koſtüme und 2 Samtkleider, im Ge⸗ ſamtwerte von 740 1, entwendeten. Einen Teil der Sachen ver⸗ kauften die Genannten unter Mitwirkung des Fütterer an unbe⸗ kannte Perſonen in Ludwigshafen a. Rh. Den Erlös verteilten ſie untereinander. Die Ehefrau Boſch eignete ſich eines der Kleidungs⸗ ſtücke an, obwohl ſie deſſen unredliche Herkunft kannte. Fiſcher, Karl Boſch und Fütterer ſind ſchon wiederholt vorbeſtraft. Sie be⸗ ſtreiten heute die ihnen zur Laſt gelegten Straftaten, ihre Angaben ſind over nichts als faule Ausreden.— Es erging Urteil: Fiſcher 2 Jahre ein Monat Zuchthaus, Karl Boſch 1 Jahr Gefängnis, Fütterer 6 Monate Gefängnis, Ehefrau Boſch 2 Wochen Ge⸗ fängnis. Die Ehefrau Voſch erhält Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Februar 1928. Den Verurteilten Fiſcher und Karl Boſch werden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt. Schöffengericht Worms Das Schöffengericht Worms verurteilte den 30jährigen Schlof⸗ ſer Johann Eugen Klöter aus Ober⸗Flörsheim, wohnhaft in Worms, wegen Leiſtungswuchers. An Stelle einer an ſich verwirkten Gefängaisſtrafe von 20 Tagen wurde Klöter zu einer Geldſtrafe von 200 Goldmark und zu einer weiteren Geld⸗ ſtrafe von 100 Goldmark, die im Falle der Uneinbringlichkeit mit 20 Tagen und 10 Tagen Gefängnis zu verbüßen ſind, verurteilt, ebenſo zu den Koſten des Verfahrens. Land wirtſchaſt Wert und Einfluß von Froſt und Schnee im Garken Daß der Froſt im Allgemeinen für das ganze Erdreich nicht nur nötig, ſondern auch nutzbringend iſt, bedarf wohl hier keiger weiteren Erörterung mehr. Er lockert den Boden, durchlüftet ihn und vernichtet viele tieriſche Schädlinge; für ſchwere Böden iſt der Froſt geradezu ein ideales Mittel, um ſie mürbe zu machen. Wohl dem, der ſein Land bri Eintritt der eigentlichen Froſtperiode in rauher Scholle umgegraben hat. Daß aber der Schnee auch ein Düngewert beſitzt, der nicht zu unterſchätzen iſt, wiſſen ſehr viele Gartenbeſitzer nicht. Der Schnee bringt noch viel größere Stickſtoffmengen auf die Erde als der Gewitterregen, der bekannt⸗ lich den gewöhnlichen Landregen bezüglich ſeines Stickſtoffgehaltes noch bedeutend übertrifft. Meiſtens iſt der Stickſtoff im Schnee in Form von ſalpetrigen Säuren vorhanden und iſt dieſe in den ſchornſteinreichen Großſtädten naturgemäß viel ſtärker vorhanden, als auf dem Lande. Auch kommt es darauf an, wie lange die Schneedecke bereits lagert; denn ſie hat die bemerkenszwerte Eigen⸗ ſchaft, ihren Stickſtoffgehalt zu vergrößern, wenn ſie länger auf gut gepflegtem Boden liegt. Der Stickſtoff entſtammt dang allerdings nicht der Luft, ſondern dem Boden, der unter dem Einfluß der Bakterien aus ſeinen faulenden Dungſtoffen Ammoniak entwickelt. Dieſer würde ohne die Schneedecke unbenützt entweichen; der Schnee aber hält das ſehr leichtlösliche Gas feſt und führt es, ſobald er ſchmilzt, wieder dem Boden zu, wo es durch die Bakterien zu Sar⸗ peterfäure und ihren Verwandten oxydiert, d. h. aufgelöſt und zer⸗ ſetzt wird. Daß der Schnee ferner auch eine durchdringende Be⸗ feuchtung ermöglicht, beweiſt die wiſſenſchaftlich und praktiſch feſt⸗ geſtellte Tatſache zur Genüge, daß eine Schneehöhe von 48 em Dicke-etwa einer Regenhöhe von—8 om entſpricht. Eine kräftige Schneedecke ſchützt auch gegen Froſt und Wind: denn nichts fürchtet der Landwirt und Gärtner mehr, als die ſogenamiten trockenen, ſchneeloſen Froſtperioden, die den Saaten und empfindlichen Pflan⸗ zen beträchtlichen Schaden zufügen können. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar bidein-Pegel J7...10 18. 14. Nefar-Begeiſ 7 8..10 18.1. Schuſterinſel⸗.58.47.44.42.289.28J Mannbeim.49.67.47.47.19f2.l Rehl.91.74 135.50.481.47 Heilbroun..96———— Marau:..89.20.28 J..0 185 1 Mannbeim.39.8.38.25.97292 daus. 5 85 181•10 Rüöln.86 2˙88 266.2s0— „——FF———— ² ꝛꝛ——ʃ— ũ....—. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G. m. b. H. Mannhbeim, 6. 2. Direktfon: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teilz Verfahren ſchwebt, wurde hierher verſetzt. Fr. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. Die Zahl der neuen Wohnbauten war recht bedeutend. 6. Seite. Nr. 21 neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Nusgabe Neue Mannheimer Seitung ———— eeeeee ee Einwirkung des 10. Januar auf den deutſchen Zußenhandel Der 10. Januar 1925 brachte Deutſchland die langentbehrte autonome Zollhoheit und ſchaffte damit die Möglichkeit, die Länder, mit denen Deutſchland in keinem Vertragsverhältnis ſteht, auf dem Zollgebiete differenziert zu behandeln. in der vor einigen Tagen erlaſſenen— in der Preſſe wieder⸗ gegebenen— Verordnung bekanntgegeben hat, fand am 10. Januar 1925 die meiſtbegünſtigte Zollbehandlung nur noch auf die Erzeug⸗ niſſe ſolcher Länder Anwendung, in denen auch die deutſchen Erzeugniſſe vertraglich oder tatſächlich nach dem Grundſatz der Meiſtbegünſtigung behandelt werden. Um Antwort auf viele laut gewordene Zweifelsfragen zu geben, ſah ſich der Zentralverband des Deutſchen Groß⸗ handels veranlaßt, die hauptſächlich auftauchenden Fragen wie folgt zu beantworten: 1. Welchen Einfluß hat das evtl. Scheitern der deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen auf die Zollpolitik des Deutſchen Reiches? Ein evtl. Abbruch der deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen bringt— abgeſehen von der ungünſtigen Behandlung deutſcher Waren in Frankreich nach dem Generaltarif— in Bezug auf die Einfuhr von Frankreich die Konſequenz mit ſich, daß die elſaß⸗ lothringiſchen zollfreien Einfuhrkontingente und auch die ſaarlän⸗ diſche zollfreie Wareneinfuhr nach Deutſchland in Fortfall kommen. Die franzöſiſchen Waren können ab 10. Januar 1925 nicht mehr nach dem Grundſatz der Meiſtbegünſtigung von den deut⸗ ſchen Zollbehörden verzollt werden. Lediglich der Abſchluß eines Proviſoriums auf der Baſis der gegenſeitigen Meiſt⸗ begünſtigung könnte die zollpolitiſche Situation zwiſchen Deutſchland und Frankreich ändern. 2. Tritt ab 10. Januar 1925 die ſog. kleine Zolltarif⸗ vorlage(Erhöhung von ca. 300 bis 350 Poſitionen des alten deutſchen Zolltarifs) in Kraft, oder wie offenbart ſich die autonome Zollhoheit des Deutſchen Reiches ab dieſem Termin? Die deutſche Zollnovelle— nicht zu verwechſeln mit dem neuen Zolltarifſchema, das noch nicht fertiggeſtellt iſt— hat, bekanntlich dem Reichswirtſchaftsrat zur Begutachtung vorgelegen und iſt nach langwieriger Beratung der Regierung mit einem Protokoll und Gutachten des Reichswirtſchaftsrates zurückgereicht worden. Dieſe Zollnovelle muß vom neuen Reichstag in dreifacher Leſung durchberaten und zum Geſetz erhoben werden. Wenn der Reichstag der Novelle Geſetzeskraft verleiht, ſteht noch dahin. Sicherem Vernehmen nach iſt jedenfalls nicht damit zu rechnen, daß die Regierung auf Grund des Art. 48 der Ver⸗ faſſung eigenmächtig die Zollnovelle in Kraft ſetzen wird. Daher ändert ſich— bis zum Inkrafttreten der Zollnovelle, d. h. der kleinen Zolltarifvorlage— an, den augenblicklich geltenden Zoll⸗ ſätzen nichts, es ſei denn, daß Zollbindungen mit verſchiedenen Staaten ſeit längerer oder kurzer Zeit vertraglich vereinbart ſind, ſo daß die zollgebundenen Waren zu den beſonders vereinbarten Sätzen aus den betreffenden Ländern nach Deutſchland eingeführt werden. 3. Welche Wirkung hat der 10. Januar auf den Import von Waren aus England oder andern Staaten, mit denen Meiſtbegünſtigung ver⸗ einbart worden iſt? Die engliſchen Waren werden in Deutſchland laut Vertragstext erſt dann nach dem Grundfatz der Meiſtbegünſtigung verzollt, wenn der Vertrag in Kraft geſetzt, d. h. vom Reichstag ratifiziert iſt. Wann dieſer Zeitpunkt eintritt, iſt noch nicht vorauszuſehen. Alle andern Staaten, die Meiſtbegünſtigung bereits vor längerer Zeit mit Deutſchland oder in neuen Verträgen vereinbhart haben oder nach dieſem Grundſatz in der Praxis, d. h. bei der Behandlung deutſcher Exportwaren verfahren, genießen, wie ſchon erwähnt, in Deutſchland eine bevorzugte Zollbehandlung, ſoweit dieſe irgendeinem Staate eingeräumt iſt. 15 4. Wird die Regierung alle Einfuhr⸗ und Aus⸗ fuhrverbote und Beſchränkungen aufheben? An ſich hat die Regierung den Wunſch gehabt, alle Außen⸗ handelsbeſchränkungen am 10. Januar fallen zu laſſen. Wenn auch ſchon faſt alle Ausfuhrverbote und die überwiegende Anzahl oon Einfuhrverboten beſeitigt ſind, ſo verbietet jedoch im Augenblick die handelspolitiſche Situation, zumal bei dem Fehlen eines brauch⸗ baren Zollinſtruments, die vollkommene Freigabe aller beſtehenden Ein⸗ und Ausfuhrhemmungen. Es iſt im Intereſſe der Befreiung des Außenhandels von allen ſtaatlichen Eingriffen jedoch zu hoffen, daß die Aufhebung aller Ein⸗ und Ausfuhr⸗ verbote ſofort dann erfolgt, wenn die abzuſchließenden Handels⸗ verträge mit anderen Ländern die gewünſchte Klarheit und handels⸗ politiſche Bewegungsfreiheit bringen, oder wenn der Reichstag der obenerwähnten Zollnovelle Geſetzeskraft verleiht. Die verarbeitenden Induſtrien Elſaß⸗Cothringens in 1924 In der Maſchineninduſtrie waren gleichwie im Vorjahr die Aufträge lebhaft umſtritten. Der Wettbewerb ſteigerte ſich der⸗ art, daß die erzielten Preiſe den Fabrikanten keinerlei Nutzen ließen. Die Konſtruktionswerkſtätten und die elektriſchen Apparate⸗ bauanſtalten erfreuten ſich dagegen fortgeſetzt vorzugsweiſer Be⸗ günſtigung. Mit Ausnahme für rollendes Makerial waren ſämt⸗ liche Fabrikationszweige dieſer Branche ſtark beſchäftigt. Die Gerbereien genoſſen eine beſonders ſtarke Geſchäftsbelebung. Die Entwertung des Franken verurſachte am Jahresanfang eine ſehr bedeutende Ausfuhr nach Deutſchland; jedoch gegen den Monat April wurde durch den Wiederaufſtieg des Franken dieſes Abſatz⸗ gebiet nahezu völlig geſchloſſen. Gegen Jahresende und in Voraus⸗ ſicht des Zolltermins vom 10. Januar 1925 verſorgte man ſich deutſcherſeits aufs neue im Elſaß; wobei bedeutende Konſignations⸗ geſchäft abgeſchloſſen wurden. die Faßfabriken waren während des ganzen Jahres gut beſchäftigt und erzielten befrie⸗ digende Ergebniſſe. In der Glasinduſtrie erfreuten ſich, gleichwie in 1923, die Spezialfabriken für Luxusartikel eines günſtigen Geſchäftsganges. Viel weniger begünſtigt konnten die Fabriken für gewöhnliches Glas und Uhrengläſer ihre Erzeugung nur ſchwer abſetzen. Infolge der vorzugsweiſen Behandlung der Zeitungs⸗ und Buchdruckpapiere iſt die. Lage der nichtſpezialiſierten Papierfabriken ſchwierig geworden. Trotz der Teuerung der Lumpen waren die Feinpapierfabriken gut beſchäftigt. Die Preiſe der Erſatzpapiere ſtiegen um—13 Prozent. Die Lage der chemi⸗ ſchen Fabriken war allem Anſchein nach befriedigend. Jedoch haben die bedeutenden Preisſchwankungen den Geſchäftsgang einiger⸗ maßen beeinträchtigt. die Bauinduſtrie war gut beſchäftigt. Wie die Regierung bereits Miltwoch, den 14. Jannar 1925 —— Handelsblat Bergwerksgeſellſchaften haben ein umfangreiches Programm für den Neubau von Arbeiterhäuſern aufgeſtellt, das einzige als geeignet erkannte Mittel, die ausländiſche Belegſchaft ſeßhaft zu machen. Die Brauereien verzeichneten in der Kampagne 1923/,24 eine weitere Erhöhung ihrer Abſatzziffern. Das Publikum nimmt ſeine Vorkriegsgewohnheiten wieder auf und der häusliche Verbrauch nimmt zu. In Anbetracht der Erhöhung der Rohſtoffpreiſe ſteiger⸗ ten ſich die Selbſtkoſten des Biers bedeutend. Dieſe Verteuerung wurde jedoch durch die Zunahme des Verbrauchs ausgeglichen. Anfangs Oktober 1924 wurde der Verkaufspreis des Biers um 10 Franken je Hektoliter erhöht. Gründung einer Morgan⸗Bank in Berlin Die BZ. meldet, daß vorausſichtlich bis Februar oder März dieſes Jahres die Gründung einer Morgan⸗Bank in Berlin erfolgen ſoll. Als Kapital ſeien zunächſt 8 Millionen vorgeſehen, wovon die Hälfte von deutſcher Seite und zwar beſonders von der Induſtrie aufgebracht würden. Die deutſchen Aktionäre würden bei der Gewährung von Krediten ein Vorrecht erhalten. Es beſtehe der Plan, die Betriebsmittel des Inſtituts durch Kapitalerhöhungen auf etwa 20—22 Millionen A zu bringen. Die neue Bank, die eine Geſellſchaft nach deutſchem Rechte ſein wird, ſoll zum Teil mit amerikaniſchen Verwaltungs⸗ mitgliedern beſetzt werden. Das“! Inſtitut werde ſich neben der Kreditvermittlung auf dem Depoſiten⸗ und Verſicherungsgeſchäft und weiter dem In⸗ und Exportgeſchäft widmen. Zu dieſem Zwecke werden auch Beziehungen zu anderen europäiſchen Staaten auf⸗ genommen werden. Niederlaſſungen in Paris und Amſter⸗ dam ſeien vorgeſehen. Intereſſengemeinſchaften zwiſchen deutſchen und amerikaniſchen Firmen zwecks Austauſch von Technikern, Patenten und Erfahrungen würden gleichfalls geplant. Die BZ. bemerkt hierzu, daß die Gründung eine deutliche Spitze gegen die deutſchen Großbanken trage, die„nach Morgans Anſicht“ die Kredite zu ſehr verteuerten. Die Zinſen für die Kredite der neuen Bank würden ſich daher etwa in Höhe der Sätze der Dawes⸗Anleihe bewegen. Die Goldbilanz der Friedr. Krupp.-G. Man weiß, daß das Papiermark⸗Aktienkapital der Firma bis auf 500 Millionen gebracht worden war. 40 Millionen Aktien( ſind auf Grund eines Beſchluſſes der.⸗V. vom Dezember 1921 eingezogen worden. Für die Goldbilanz ſind alſo 460 Millionen Aktien in Frage gekommen. Davon ſollen 100 Millionen Aktien D eingezogen werden. Es bleiben alſo für die Zuſammenlegung 360 Millionen. Dabei ſollen die Aktien A und B:1 und die Aktien C 10:1 umgeſtellt werden. Die Goldbilanz enthält außer 40 Millionen Reſerven noch andere Rücklagepoſten. So ſehen wir noch 5,82 Millionen„Verichtigung für Vorräte“ und 52,85 Millionen „Deckung für Schäden und Verpflichtungen“. Dazu tritt eine Reihe ſonſtiger Verpflichtungen mit zuſammen gut 97 Millionen, darunter 27,59 Millionen Bank⸗ und Akzeptſchulden. Zur Ablöſung dieſer letzten Verpflichtung iſt die Newyorker Dollar⸗Anleihe aufgenommen worden, die in der Goldbilanz noch nicht erſcheinen konnte. Unter den Aktiven ſind die Anlagen mit 188 Millionen bewertet. Die Relation zwiſchen Anlagewerten und Betriebsmitteln iſt ungefähr :1. Es liegt auf der Hand, daß in einzelnen Aktivpoſten ſtille Reſerven enthalten ſind. Der Geſchäftsbericht iſt diesmal beſonders ausführlich. Die Firma hat den Mut nicht verloren. Sie hat auf techniſchem wie auf organiſatoriſchem Gebiete neue Fortſchritte aufzu⸗ weiſen. In Eſſen wurde ein modernes Walzwerk in Betrieb genommen. Ein neues Elektro⸗Stahlwerk ermöglicht es der Firma, der immer ſtärker werdenden Nachfrage nach Edelſtahl mehr als bisher gerecht zu werden. Es iſt der Firma gelungen, durch ein neues Verfahren nahtloſe Hohlkörper billiger als bisher herzuſtellen. Die erſte deutſche Turbolokomotive wurde mit Erfolg in Betrieb geſetzt. Die Beziehungen zum Auslande wurden erweitert, ſo ins⸗ beſondere neue Verbindungen nach Spanien geſchaffen. Dieſe ganze Tätigkeit machte die Beſchaffung neuer Mittel nötig. Es iſt ein Beweis für das ungeſchmälerte An⸗ ſehen der Firma, daß die Hereinholung fremder Gelder ohne Schwierigkeiten gelang. Bei der Gemeinſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken wurde ein Pfandbrief⸗Darlehen aufgenommen; es wurde eine 6 proz. Goldmarkanleihe von 177 Millionen Dollars in Deutſchland begeben. In New NPork wurde mit großem Erfolg eine 7 proz. Anleihe von 10 Millionen Dollars untergebracht. perſchärfung der Kreditbedingungen bei der Reichsbank. Im Hinblick auf die Umwandlung der Reichsbank hat das Reichsbank⸗ direktorium den Bankanſtalten neue Vorſchriften über die Führung der Kreditgeſchäfte zugehen laſſen. Es verlangt u.., daß künftig der Kredit der Reichsbank noch mehr als bisher davon abhängig gemacht werden ſoll, daß der Reichsbank nach jeder Rich⸗ tung hin alle Aufſchlüſſe gegeben werden, deren ſie im Kreditverkehr bedarf. Die regelmäßige Vorlegung der Jahresbilanzen ſamt den zugehörigen Unterlagen (Auszüge der größeren Poſten aus Kreditoren⸗ und Debitoren⸗ verzeichniſſen, gegeboenenfalls Ausweiſe über den Geſchäftsgang, Auftragsbeſtände) iſt zur Bedingung gemacht worden.— Man geht wohl nicht in der Annahme fehl, daß dieſe neuen Kreditbedingungen auf die unliebſamen Vorkommniſſe in Berlin zurückzuführen ſind. * Ein Kohlenverflüſſigungsverfahren bei der Badiſchen Anilin⸗ fabrik? In Fachkreiſen tritt mit größter Beſtimmtheit das Gerücht auf, daß die Badiſche Anilingruppe nun ebenfalls ein Verfahren zur Gewinnung von flüſſigem Brennſtoff aus Kohle bzw. zur Ver⸗ edelung von Kohlenwaſſerſtoffen bearbeitet, wobei ein techniſcher oder phyſikaliſcher Zuſammenhang mit den bekannten Methoden zur Gewinnung von Stickſtoff beſtehen ſoll. )( Vereinigung der Samenhändler des Deutſchen Reichs, E. V. Der diesjährige 6. Allgemeine deutſche Saatenmarkt findet am 27. Januar wie üblich in den Sälen des Zoologiſchen Gartens zu Berlin nach den bisherigen Meldungen unter ganz außerordentlich ſtarker Beteiligung ſtatt. Dieſer Saatenmarkt hat ſich ſeit ſeiner Einrichtung immer mehr zu einem Treffpunkte des geſamten Saaten, Getreide⸗, Dünge⸗ und Futtermittelhandels aus⸗ gedehnt. Als Ausſteller und Beſucher können nur reichsdeutſche Handelsfirmen und Zentralgenoſſenſchaften teilnehmen. Vogkländiſche Maſchinenfabrik.⸗G. in Plauen. Der Auf⸗ ſichtsrat beantragt Kapitalumſtellung in der Weiſe, daß eine 1000⸗„Aktie auf 45 Rell umgeſtempelt werden ſoll, ſo daß das jetzige Kapital von 160 Mill.„ Stamm⸗ und 20 Mill. 4 Vorzugs⸗ aktien in Zukunft 7,2 Mill. 4 Stamm⸗ und 0,9 Mill. 1 Vorzugs⸗ Die aktien betragen wird. Achtun beim Einkauf! Man verlange stets ausdrücklich MAGGIs Würze und Deviſenmarkt Am europäiſchen Deviſenmarkt zeigt ſich eine ziemliche Abſchwächung des engliſchen Pfundes, das heute mit 4,7696 gegen geſtern 4,78% Doll. aus Newyork gemeldet wird. Die Abſchwächung dürfte mit Glattſtellungen per medio zuſammenhängen. Auch die Abſchwächung des franzöſiſchen Franken hat weitere Fortſchritte gemacht. Es ſtellten ſich heute in Goldpfennigen: der franz. Franken auf 22,45(geſtern 22,55), das engl. Pfund auf 20,01(20,11), der Schweizerfranken 81(81,05), Lire 17,50(17,60), holl. Gulden ſchwächer auf 1,6945(1,6970), Tſchechenkrone 12,61(12,62), norweg. Krone 64,10(64,30), Dänenkrone 74,60(74,85), Schwedenkrone 1,1315(1,1320), belgiſch. Franken 21(21), der argentiniſche Peſo auf 1,67,40(1,68,40), ſpaniſche Peſeta 59,30(59,45). Ferner ſtellte ſich: London gegen Paris 89/6(89½4), Kabel gegen Paris 18,70(18,65), Kabel gegen Schweiz 5,187(5,1876), London gegen Schweiz 24,71(24,81), Holland gegen Schweiz 209. (20996), Paris gegen Schweiz 27,70(27,80), Kabel gegen Holland 2,47%(2,47%), Schweiz gegen Holland 47,80(47,80), London gegen Holland 11,81(11,85), Paris gegen Holland 13,25(13,80), Schweiz gegen Paris 3,61(3,60), Holland gegen Paris 7,55(7,53). Die Anforderungen an die Reichsbank blieben im allgemeinen normal, mit Ausnahme erhühter Dollaranforderungen, die neuer⸗ dings auf die Abſchwächung der anderen Valuten zurückzuführen ſind, ſo daß Tauſchoperationen vorgenommen werden. Die deutſche Reichsmark kam etwas ſchwächer mit 23,80(23,81), d. h. 4,20,20 (4,20). hr. :: Baſel, 13. Jan. Der Schweizerfranken, der in den letzten Monaten ſtark über der Dollarparität ſtand, iſt in den letzten Tagen gegenüber dem Dollar wiede um—6 Punkte zurückgegangen. Neben der ſteigenden Tendenz des Dollars wird dieſe Erſcheinung auch auf eine größere Geldflüſſigkeit zurückgeführt. Die Schweizer Regierung hat beſchloſſen, von nun an auch wieder Gold ſtärker in den Verkehr zu bringen. Den Beamten ſoll bei der nächſten Gehaltsregelung das Gehalt zum größten Teil in Gold ausbezahlt werden. Die amerikaniſche Regierung hat 300 000 Dollar in Gold zu Prägezwecken nach der Schweiz geſchickt. Sörſenbeeichte Mannheimer Effektenbörſe * Mannheim, 13. Jan. An geſtriger Börſe vollzogen ſich bei feſter Tendenz namhafte Umſätze in den führenden Werten. Es notierten: Pfälziſche Hypothekenbank 8,50., Rheiniſche Credit⸗ bank 3,6 bz.., Rheiniſche Hypothekenbank 8,7., Badiſche Anilin 33,75 G. und 34., Rhenania 8 etwas bz.., Brauerei Durlacher Hof 31., Sinner 12., Werger Worms 25., Verſicherungs⸗ geſellſchaft Frankona 75 bz.., Frankfurter Allgemeine 97., Continentale 60., Oberrhein. Verſicherung 100 bz.., Benz 5,75 etwas bz.., Dingler Maſchinen 7,25., Fuchs Waggon 1,7., Germania Linoleum 160., Karlsruher Maſchinen 4,25., Karls⸗ ruher Nähmaſchinen 29., Knorr, Heilbronn 4,3 bz.., Mann⸗ heimer Gummi 3,25 etwas bz.., Badenia 1,15 bz.., Neckar⸗ ſulmer 94—996 bz.., Pfälzer Nähmaſchinen 4% bz.., Zement⸗ werke Heidelberg 28,75 bz.., Rheinelektra 9,3 bz.., dito Vorzugs⸗ aktien 2,5., Freiburger Ziegelwerke 3,25 bz.., Zellſtoff Wald⸗ hof 13,50 bz.., dito Vorzugsaktien 4., Zuckerfabrik Frankenthal 5,9 bz. G. und Zuckerfabrik Waghäuſel 4,65 bz. G. 2 Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 13. Januar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 12. 18. Aluminium 12. 13. Elektrolytkupfer 143.— 143,25 in Barren 2,40⸗2,45 2,40⸗2,43 Raffinadekupfer.32.1,33.33..34 Zinn, ausl. 5,55⸗5,65 5,55.5,65 Blei 0,85⸗0,88 0,86⸗0,87 Hüttenzinn 5,40•5,5 5,40.5, Rohzinkl(Bb.⸗Pr.)—.——— Nickel 253,85 3,,25.8,35 do.(fr. Verk.) 0,77.0,79 0,78⸗0,79 Antimon 1,35.1,97.36⸗1,39 Plattenzink.68.0,70 0,70⸗071 Silber für 1 Gr. 94,— 85.— 94,—.95,— Aluminium 2,30⸗2,35 2,30⸗2,35 Platin p. Gr.—.—— London, 13. Januar(We) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 12. 13.Blei 43,40 43,50 Kupfer Kaſſa 67.,75 66,90 beſtſeleet. 72,.— 71,50 8 88,55 38,65 do. 3 Monat 68,50 68,.—] Nickel 185,— 165,— ueckſilber 13,75 13,50 do. Elektol. 72.— 72.—[Zinn Kaſſa 270.25 287,— Regulus 70.— 70.— :: Tabak. Neckarbiſchofsheim, 13. Jan. In den letzten Tagen wurde hier das letztjährige Tabakerträgnis abgenommen. Verwogen wurden 376 Zentner einſchließlich des Ertrages vom Helmhof. Bezahlt wurden 36 für den Zentner. „0. Berliner Schuh⸗Börſe.(Bericht vom 12. Jan.) Angebot gut. 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