4* 419 dezugepreiſe: Fabinett in zwölfter Stunde noch ſcheitert. ſtatut 3 Vaeee Donnerslag, 15. Jannar In Mannheim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..-M 250 25 Beſtell · gelo. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhäliniſſe Nach⸗ ſexung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls. Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben 8 hofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ 12 11.— Fernipr. Nr. 7941-7945,— Telegr.-Adreſſe eneralanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abend⸗Ausgabe eue Mannheimer Geit Mannheimer General Anzeiger Veilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Atannheimer Auſik-Jeitung. Mannheimer Frauen⸗Geitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnik. Wandern u. Neiſen Geſetz u. Nocht 5 reis 10 Pfennig 1925— Nr. 24 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigzn. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. der glreil um die Das letzte Hindernis DBerlin, 15. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Zentrum iſt heute vormittag um 11 Uhr erneut zu einer Frak⸗ ssſitzung zuſammengetreten, um die Doktorfrage, Vertrauens⸗ datum oder Billigung, endgültig zu entſcheiden. Von Leuten, die Zentrumspartei naheſtehen, hören wir, daß es dem Zentrum ſchlechthin unmöglich wäre, die Formel des Vertrauensvotums an⸗ zunehmen. Parlamentariſche Kabinette hätten ſich zumeiſt mit der Dilligung begnügt. Es ginge nicht an, auf eine unbekannte Zukunft hin dieſem Kabinett, das doch immerhin im gewiſſen Gegenſatz zum harlament ſtünde, das Vertrauen zu ſpenden. Man wird dieſe Auf⸗ ſung nicht ganz unlogiſch finden dürfen, tatſächlich gilt in allen Parlamentariſchen Staaten die Billigungserklärung als aus⸗ keichend. Man nimmt dann auch an, daß die Deutſchnationalen ſchließlich auf halbem Wege ſ entgegenkommen werden. Wie uns von volksparteilicher Seite verſichert wird, möchten die Deutſch⸗ Rationalen die Gewißheit haben, daß auf die Art dann wenigſtens eine Me hrheit für die Billigungserklärung vorhanden iſt. Ganz eindeutig liegen die Dinge in der Beziehung nämlich noch nicht. Wenn die 17 Mitglieder der Zentrumsfraktion um Herrn Wirth, die nicht mitzumachen gewillt ſind, blaue Karten abgeben, wenn die deutſchnationalen Intranſigenten(man ſpricht von etwa 6) ſich ihm zugeſellen, könnte es am Ende noch unliebſame Ueberraſchungen geben. Schließlich zeigt ſich auch die Bayeriſche Volkspartei mit dem als Verbindungsmann zugedachten Poſtminiſter Stingl höchſt un⸗ zufrieden. Die bayeriſche Seele kocht wieder einmal und die Frak⸗ lion beſchloß, ſich alles weitere vorzubehalten. Dennoch iſt nicht anzunehmen, daß an ſolcher Wortſpielerei das Nach wie vor halten wir Das Ende der Finanzkonferenz Der Triumph Amerikds (Spezialkabeldienſt der United Preß) fa RNewyork, 15. Jan.„Newyork Herald Tribune“ er⸗ fart zu den auf der Pariſer Konferenz erreichten Abmachungen, daß ſe ein Triumph der amerikaniſchen Politik der Pflichten und b Hilfshereitſchaft darſtellen.„Amerika entſchied ſich, etwas weni⸗ r für die Beſatzungskoſten zu verlangen, tauſchte aber dafür eine 0 tkung ſeiner Stellung als Gläubiger der Alliterten und Mit⸗ kcbeiter am Wiederaufbau Europas ein.“ Kühle Stimmung in Paris alli VParis, 14. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der inter⸗ komerte Pariſer Finanzakkord wird trotz der äußerſt entgegen⸗ in menden Erklärung des amerikaniſchen Hauptdelegierten Kellog 9 5 Preſſe ſehr kühl beurteilt. Man erinnerte den Miniſter⸗ niäſidenten Herriot an die zahlreichen Opfer, die in den inter⸗ ſulterten Abkommen durch Frankreich geleiſtet werden mußten. Be⸗ Haders peſſimiſtiſch äußert ſich der„Temps“ zu den Er⸗ Blalingen Kelloggs über die Durchfuͤhrung des Dawesplans. Da⸗ — 8 behauptet, daß die Verwirklichung des Londoner Reparations⸗ mit s dann möglich ſein werde, wenn ſich die Vereinigten Staaten ei den Alliierten vereinigen, um auf Deutſchland gemeinſchaftlich ruck auszuüben. Das Schwergewicht der Verantwortung, vil beutſchen Jahreszahlungen hereinzubringen, laſte, wie Bain⸗ Rate in der„Liberté“ behauptet, ausſchließlich und allein auf⸗ auankreich. Finanzielle Kreiſe ſind hingegen mit dem Aktord durch⸗ 5 zufrieden und erblicken darin den Vorläufer der alliierten dchuldenregelung im Laufe des Jahres. ſta Der Artikel 24, Abſchnitt 5, des Akkordes betrifft die dem Frei⸗ Die eandig überlaſſenen öffentlichen Güter. Der Artikel lautet: rati terten Regierungen geben ihren Vertretern in der Repa⸗ Schulnkommiſſion Vollmacht, alle Fragen zu regeln, die ſich auf die der Adenverpflichtungen beziehen, die der Freiſtaat Danzig infolge wonmen ba, Deutſchland überlaſſenen öffentlichen Güter auf ſich ge⸗ a 40 Artitel 25 enthält den Vorſchlag, die deutſchen Zahlungen auf 70 dere Jahresraten zu verteilen. Der Wortlaut iſt patan r:„Die Finanzminiſter lenken die Aufmerkſamkeit der Re⸗ Honskommiſſion auf die Tatſache, daß die Durchführung de⸗ Replunes weſentlich erleichtert würde, wenn der Generalagent böl parationszahlungen es ſo einrichten könnte, daß die jährlichen es den während der Ausführung des Dawesplanes im Laufe Nelahrer ratenweiſe erteilt werden könnten und erſuchen nahmeparationskommiſſion, ſowie den Generalagenten, die Maß⸗ keichen in Erwägung zu ziehen, um ein ſolches Reſultat zu er⸗ lungen Insbeſondere würde es ſich darum handeln, die Ratenzah⸗ lae im 2. und 3. Jahre des Dawesplans zu ſichern. Zu dieſem miſſi L exmächtigen die alliierten Regierungen die Reparationskom⸗ 5 und den Generalagenten, alle Verfügungen zu treffen, die 8 8 9 ſind, um die Verfallzeiten der Eiſenbahnobligationen und dee Aaduftrieſchuldverſchreibungen entſprechend zu verteilen, ſo daß keit erhal ablungen im Laufe ſeden Jahres eine gewiſſe Regelmäßig⸗ Fn.alten. geben Artikel 26 wird der Akkord der Reparationskommiſſton über⸗ ach„werden, die den Auftrag erhalten wird, alle in Artikel 25 ge⸗ demmiſtenorſchlage dem Dawesplan anzupaſſen. Die Reparations⸗ zu ſion erhält außerdem Vollmacht, den Akkord gegebenenfalls ch don depreiſren daß alle diesbezüglichen Beſchlüſſe ausſchließ⸗ den alliierten Vertretern gefaßt werden müſſen. Jeder ſcheint elwas zu bekommen London. 15. Jan.(Von unſ. Londoner Mitarbeiter.) Die dgebnzn Blätter ſprechen zwar meiſt ihre Befriedigung über das weir der Pariſer Konferenz aus, aber keine Begeiſterung. Neaſeich ſts für den gewöhnlichen Menſchenperſtand überhaupt ber ſeder Süut erklärt der konſervative„Daily Expreß“, ſcheint gehen 5 zu bekommen, wenn gewiſſe oder ungewiſſe Dinge ge⸗ der wenn ſie nicht geſchehen. CThurchilk hobe den olg des Arrangements mit der Union behufs deren am Damesapfan dauongstragen. Die britiſchen Steuer⸗ Billigungsformel an der Meinung feſt, daß das Kabinett Dr. Luthers morgen wird ſtarten können. Die Einigung über die Billigungsformel für die Regierungserklärung iſt, wie in den frühen Nachmittagsſtunden im Reichstage verlautet, zwiſchen den Deutſchnationalen und dem Zentrum erzielt worden. Ein ausdrückliches Vertrauensvotum kommt nicht in Betracht, doch ſoll die Billigung für die Regierungserklärung ausgeſprochen werden, ohne daß, wie die Deutſchnationalen urſprünglich verlangten, auf den Artikel 54 der Reichsverfaſſung Bezug genommen wird. Wie wir weiter hören, ſoll die Ernennung des Oberlandes⸗ gerichtspräſidenten Schollen⸗Düſſeldorf zum Miniſter für Juſtiz und die beſetzten Gebiete wieder fallen gelaſſen worden ſei. Wer an deſſen Stelle tritt, iſt noch unbeſtimmt. Beſprechungen im Reichskag Reichsfinanzminiſter Dr. Luther nahm heute früh um 11 Uhr die Verhandlungen im Reichstag wieder auf. Er hatte zunächſt eine Beſprechung mit dem Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns, ſodann empfing er Herrn Stingl, der bekanntlich für dts Reſſort des Poſtminiſteriums im neuen Kabinett auserſehen iſt. Im Anſchluß daran fand eine Beſprechung mit den Führern der Deutſchnationalen und des Zentrums ſtatt. *** Aus dem Reichstag Een demokratiſcher Antrag von Heuß wünſcht, daß die ver⸗ drängten Grenz⸗ und Auslandsdeutſchen nach dem gleichen Maßſtab entſchädigt werden, wie die Rhein⸗ und Ruhrflüchtliage. Im Reichstag iſt eine Interpellation der Zentrumsfrak⸗ tion eingegangen, die ſich mit der in dem deutſch geblie⸗ benen Oberſchleſien beſchäftigt und dringend Abhilfe forderr. zahler ſeien aber viel intenſiver an dem großen Problem der Schul⸗ den Frankreichs an England intereſſiert. duldiger Ungeduld Churchills Bericht über deſſen Beſprechungen mit Clementel und Loucheur. Frankreich habe bereitwilligſt, wie erklärt wird, die Legitimität der engliſchen Forderungen auf Schulden⸗ bezohlung anerkannt. In zwei Monaten ſoll eine weitere Konferenz ſtattfinden, das heiße für den britiſchen Steuerzahler:„Bleibe am Leben, Pferd, dann wirſt Du Gras finden!“ Das Blatt hebt als Kurioſum hervor, daß England, obwohl es die Ruhrbeſetzunng für illegal erklärte einen Anteil von dem Ergebnis der Ruhrbeſetzung erhalte, daß Amerika aus der Ruhrbeſetzung große Vorteile ziehe und baß Frankreich durch ſie Verluſte erleide. Die„Times“ erklärt, die von der Pariſer Konferenz erreichte Regelung ſei ein glückliches Ergebnis, das wenige erwartet hatten. Der Betrag, den England aus der erſten Daweszahlung erhalte, ſei nicht groß, aber man müſſe auf größere Zahlungen in Zukunft pochen. 0 Der„Daily Telegrapſh“ findet, daß ein großer Fortſchritt in den berechenbaren Verhältniſſen der europäiſchen Finanzen er⸗ reicht ſei. Die britiſche öffentliche Meinung werde aber beunruhigt bleiben, bis die Angelegenheit der Kriegsſchulden geregelt ſei. Das Organ der Arbeiterpartei, der„Daily Herald“, ſtellt feſt, die britiſche Regierung habe mit dem Abkommen die Legitimität der Ruhrbeſetzung anerkannt und die Verantwortung für Poincares Aktion übernommen. Die Furcht vor der deutſchen Konkurrenz (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 15. Jan. Amerikas Nervoſität über die deutſche Konkurrenz auf dein ſüdamerikaniſchen Markt findet immer heftigeren Ausdruck. Auch in den Spalten des Bulle⸗ tins des Handelsminiſteriums hat dieſe Unruhe bereits Eingang gefunden. Die heute erſchienene Ausgabe iſt eine Zuſammenſtellung von Konſularberichten aus den Lateinamerikaniſchen Ländern, die alle auf die Anſtrengungen der deutſchen Herſteller und Exporteure hinweiſen, die dieſe beſonders in Chile, Argentinien und Mexiko machen, um ihre Vorkriegsbeziehungen wieder anzuknüpfen. Das Bulletin trägt die am ſüdamerikgniſchen Markt intereſſierten amerikaniſchen Geſchäftsleute, ihr ganzes Augenmerk auf die deutſche Konkurrenz auf dieſen Märkten zu werfen. Dieſer Konkurrenz⸗ kampf, ſo wird ausgeführt, wird ſich in der Folge noch mehr ver⸗ ſchärfen, da Deutſchland durch die fortſchreitende innere Geſundung in der Lage iſt, auch wieder als Großkäufer auf dieſen Märkten aufzutreten. Der Bericht weiſt beſonders auf die Zuſammenardeit der deutſchen Textilinduſtriellen und der deutſchen Exporteure hin, die es in kurzer Zeit ermöglicht haben, daß dieſe Geſchäftskreiſe die früheren ſo hohen Preiſe auf das Weltmarktniveau herabgedrückt haben. Reine Ronſiskation deutſchen Eigentums (Spezialtabeldienſt der United Preß) Waſhingkon, 15. Jan. Beamte des Staatsdeparte⸗ ments beſtätigen unſere geſtrige Meldung, daß die Vereinigten Staaten ſich durch die Annahme der vporläufigen Pariſer Ab⸗ machungen in keiner Weiſe auf eine Konfiskation des ſequeſtrierten deutſchen Eigentums feſtgelegt haben. Es bleibt! nach wie vor Recht des Kongreſſes, über alle damit im Zuſammenhang ſtehenden Schritte zu befinden, während für die Pariſer Abkommen ſelbſt keine Sanktionierung durch dieſe Körperſchaft not⸗ wendia iſt. Als der nächſte Schritt zur Erreichung der Freigabe wird erwartet, daß Deutſchland offiziell erklärt, daß„den Verhält⸗ niſſen Rechnung tragenden Bedingungen“ für die Beſtimmung der privaten amerikaniſchen Kriegsanſprüche, von denen nach dem Ber⸗ liner Abkommen die Freigabe des deutſchen Eigentums abhängt, durch das Pariſer Abkommen gegeben find. Die Verhandlung über dieſe Frage wird wahrſcheialich die erſte Aufgabe des neuen deutſchen Botſchafters Baron y. Maltzahn ſein, Er erwartet mit ge⸗ politiſche Kurzſichtigkeiten Es gibt Leute, denen es nicht recht behagt, daß der Kölner Oberbürgermeiſter Adenauer am vergangenen Samstag bei der Kundgebung der beſetzten Gebiete über den inneren Hader geklagt hat, der unſere außenpolitiſche Arbeit hemme. Wer ein wenig über die Stimmungen an Rhein und Ruhr unterrichtet iſt, wird finden, daß ähnliche Beſorgniſſe dort allenthalben geteilt wer⸗ den. Wenn man nur nach der ſehr geräuſchvollen Verliner Preſſe urteilen wollte, könnte man glauben: Wohl und Wehe der Deutſchen hängen wirklich daran, daß in die Regierung des Reichs ſo und ſo viele Deutſchnationale hineinkämen, oder aber, wie die Extremen vom anderen Ufer heiſchen, daß man die Weimarer Koalition er⸗ neuere. Das bedrängte Deutſchtum des Weſtens ſieht dieſe Dinge anders und richtiger. Das empfindet es vor allem ſchmerzlich, daß die beſonnenen, Extravaganzen abholden Kräfte der Mitte, die in den letzten Jahren zu durchaus fruchtbringendem Schaffen ſich zu⸗ ſammengeſchloſſen hatten, drauf ünd dran ſind, ſich heillos zu ver⸗ feinden und der mögliche Gewinn nicht ausreichen möchte, den Schaden auszugleichen, den wir mittlerweile ſchon erlitten und noch erleiden werden. Mit dieſen arenzdeutſchen Auffaſſungen begegnen ſich ruhige Beobachter auch im Binnenlande. Wie wir agleich hinzu⸗ fügen möchten. Männer und Frauen im demokratiſchen. im volks⸗ parteilichen wie im Zentrumslager. Es ſteht z. B. nicht ſo, daß allen Demokraten es weitſchauende Kluaheit dünkte, als bei der Prä⸗ ſidentenwahl im preußiſchen Landtaag ihre Parteigenoſſen ſchlankweg für den Sozialdemokraten ſtimmten. Das führte zu einer falſchen. auf die Dauer kaum traabaren Verteilung der Kräfte. Nach der dermaligen Verfaſſung bilden der Miniſterpräſident, der Landtags⸗ präſident und der Präſident des Staatsrats die eigentlichen Sou⸗ veräne von Preußen. Bleibt Herr Braun Kabinettschef, ſo iſt die ſozialdemokratiſche Herrſchaft abermals ſtabiliert wie der hiſtoriſche rocher de bronce und dafür lag auch unter demokratiſchen Geſichts⸗ punkten gar kein Anlaß vor. Vorangegangen war freilich der Even⸗ tualbeſchluß der volksparteilichen Reichstaasfrak⸗ tion, im zweiten Wahlagana für Herrn Wallraff als Reichstags⸗ präfidenten zu ſtimmen. Und auch dafür lag wieder nicht der ge⸗ rinaſte Grund vor. Herr Loebe iſt ein ausgezeichneter Präſident ge⸗ weſen und er iſt, wie ſchon ſeine Einführungsrede erwies, es auch noch. Bei Herrn Wallraff hatte das Reichstaasplenum nur zu öoft der ſteuerloſen, von Stürmen hin⸗ und hergeworfenen Bark gealichen, die im nächſten Augenblick vollends guf den Sand geraten könnte. Herr Loebe aber vermittelte vom erſten Moment an wieder das be⸗ ruhigende Gefühl, daß ein Mann auf der Kommandobrücke ſtand, der auch im toſenden Orkan noch ſeine Nerven behalten würde. Wir möchten annehmen: wenn Herr Streſemann ſelber noch der Reichstaasfraktion vorſtünde, wäre der unalückliche Beſchluß nie ge⸗ faßt worden. Vermutlich hätte die Fraktion dann wohl ſogar im erſten Wahlganag ſich für Loebe erklärt. Wabei— man gibt neuer⸗ dings ja ſoviel auf konſequente Politik, die beiläufig nicht immer auts Politik zu ſein braucht— man nur ſich ſelber treu geblieben märe⸗ War im Mai der Anſpruch der Deutſchnationalen gerecht geweſen, als ſtärkſte Partei den Präſidenten zu ſtellen, ſo ward es nicht min⸗ der jetzt der ſozialdemokratiſche. Denn. wie immer man an den Mehrheitsverhältniſſen rütteln und deuteln mag: die Tatſache, daß die Sozialdemokraten dermalen über mehr Mandate verfügen als die Deutſchnationalen. wird ſich durch keinerlei Ausleaunaskünſte aus der Welt ſchaffen laſſen. Das eben iſt die Frage des unſeligen Haders zwiſchen den bür⸗ gerlichen Gruppen der Mitte, daß die beiden Flügelparteien ſchier mechaniſch und oft gegen den Willen anſehnlicher Bruchteile mitfork⸗ geriſſen werden, weiter, als unter normalen Verhältniſſen ſie zu gehen wohl bereit wären. Einen beſonders ſchmerzlichen Vorgang haben wir in der Beziehung im preußiſchen Landtag erlebt. Die Juriſten mögen darüber ſtreiten, ob die Auslegung des über Nacht berühmt gewordenen Art. 48 der preußiſchen Verfaſſung, zu der mik den Deutſchnationalen auchf die Volkspartei ſich bekannte, richtig wor oder nicht. Die Meinungen gehen durchaus auseinander: ſelbſt innerhalb der Volkspartei. Politiſch war ſie ſicher nicht übermäßig weiſe. Einſtweilen hat die Volkspartei nur das Nachſehen. Das Kabinett Braun führt die Geſchäfte weiter, nur die Volksparteiler ſind draußen und ihr Einfluß iſt ausgeſchaltet. Niemals aber durfte es geſchehen, daß bei einer Kundgebung gegen das vertrogs⸗ brüchige Frankreich, wohlverſtanden bei einer nationalen De⸗ monſtration, in der Gefolgſchaft der an rückſichtsloſe Sabotage ge⸗ wöhnten Deutſchnat. auch die Vertreter der Deutſchen Volkspartei den Exodus vollzogen. Noch ſchlimmer war es freilich, daß dann(hinter⸗ her Herrn von Campe, die im Saal verbliebenen, ihrer völkiſchen Verantwortung bewußten Parteifreunde durch den Fraktionsdiener auffordern ließ, freundlicht doch auch herauszukommen. Das iſt ein Mangel von Augenmaß, den ſelbſt die Hitze des Gefechts nicht zu entſchuldigen vermag. Und der, häufiger geübt, jede Regierungs⸗ möglichkeit im Reich fürs erſte ſchlechthin zerſchlagen müßte. Wir haben Grund anzunehmen, daß der preußiſchen Fraktion von den verordneten Inſtanzen der Volkspartei demnächſt das Nötige eröffnet werden wird.(Inoffiziell und in der in ſolchen Stücken unbefangeneren, weil mit dem unverbildeten Volkswillen in Berührung ſtehenden Preſſe der Provinz iſt das ja wohl bereits geſchehen. Z. B. ſehr deutlich in der„Köln. Ztg.“) Eine Politik, wie ſie vielleicht der um die Herren Scholz und Becker geſcharte rechte Flügel der Reichstagsfraktion wünſcht, weden weder die brei⸗ ten Wählermaſſen der Volkspartei noch die eigentlichen Führer zu ſtützen bereit ſein. Durch dieſe Politik ward bereits das Tiſchtuch zwiſchen Volkspartei und Demokraten zerſchnitten und die allen Teilen gleich nützliche Arbeitsgemeinſchaft gelöſt. Verharrte mau bei ihr, ſo könnte das nur die Folge haben, das ohnehin kopfſchen gewordene Zentrum von jeder Verbindung mit der Volkspartei ab⸗ zuſchrecken. Auch Herr Luther hätte ſein Kabinett wohl ſchneller beiſammen bekommen, wenn man im Zentrum über die Marſch⸗ richtung der Volkspartei nicht beſorgt und im Unklaren wäre. Die⸗ ſes aber wird feſtzuhalten bleiben: ohne das Zentrum iſt Politik in Deutſchland nicht zu machen. Am allerwenigſten eine ſogenaunte bürgerliche. R. B. 4 4.* Anmerkung der Schriftleitu n g: Wir haben den vorſtehenden Ausführungen unſeres Berliner Vertreters Raum gewährt, auch wenn ſie ſich nicht in allem mit unſeren Auffaſ⸗ ſungen decken. Es iſt aber zweifellos richtiger, auch einmal aus gut liberalem Munde eine Kritit zu vernehmen, die in maßvoller Form die Haltung der Volkspartei beleuchtet, als unbeſehen die manchmal etwas merkwürdigen Wege mitzugehen, die gewiſſe Teile der Volkspartei in den letzten Tagen und Wochen eingeſchlage haben. * Die Tagung des Reichslandbundes findet am 16. Februar in Berlin ſtatt. Die ſog. völkiſche Tagung der Deutſchnatig⸗ nalen Volkspartei wird in den Tagen vom 28.—31. Januar gleich⸗ falls Berlin abgehallen werden. 2. Seite. Nr. 24 15 Aeue Mannheimer Jeitung(Rdend⸗Rusgade) Donnersfag. den 15. Januar 1225. Iswolski und poincaré am pranger George Louis Buch erſcheint morgen V Paris, 15. Jan.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Morgen wird das vor einiger Zeit bereits angekündiate Buch von Ernſt Jud 9 5 das den Titel„George Louis“ trägt, erſcheinen. Das Buch iſt nicht eine Bioaraphie des verſtorbenen Diplomaten, ſondern eine heftige Polemik gegen die ruſſiſche Polktik Jswolskis und die franzöfiſche Politik Poincarés zwiſchen 1912 und 1914. Judet unternimmt die Beweisführung, daß Iswolski ſeit dem Jahre 1911. unabhängig vom Zaren. doch mit ſteigendem Ein⸗ fluß auf Saſſanow, eine perſönliche Politik betrieb, die ſich darauf richtete, einen Konflikt auf den Balkanſtaaten hervorzurufen, um Rußland die Möalichkeit zu geben. ſich Konſtantinopels zubemächtigen und Frankreich in dieſes Abenteuer und in die Gefahr eines allgemeinen europäiſchen Konfliktes hineinzuziehen. Judet führt den Beweis, und das iſt der Hauptzweck ſeines Buches, daß Poincaré, nachdem er ſich von Iswolski gewinnen ließ. die Abberufung von George Louis beſchloß. da Louis den Zaren zur Vorſicht mahnte und nicht bereit war, die von Iswolski an Saſſo⸗ nom gelanaten Vorſchläge als Vertreter Frankreichs zu unterſtützen. Ein außerordentlich umfanareiches Material, hauptſächlich diploma⸗ tiſcher Dokumente, enthält das Werk Judets, um den Beweis zu er⸗ bringen, daß Iswolski und Poincare gemeinſam auf einen Krieg hinarbeiteten Etwas ſchwächer ſcheinen die Abſchnitte von der franzöſiſchen Politik aus dem Jahre 1912 ausgefallen zu ſein. Das iſt weniaſtens der erſte Eindruck, den wir bei der Durchſicht des Werkes empfangen. Zahlreiche Textſtellen werden von Freunden Poincarés ſehr zu Gunſten der Theſe interpretiert, daß Poincaré nicht den Krieg ge⸗ wünſcht habe. Ueber den hauptſächlichſten Inhalt des Buches läßt ſich zunächſt folgendes mitteilen: Von dem Urſprung der franzöſiſch⸗ruſſiſchen Allianz ausgehend, zeigt Judet zuerſt, daß in den Jahren der Allianz, unter dem Ein⸗ fluß des Grafen Witte, Rußland hauptſächlich eine Allianz gegen Polen, aber nicht gegen Deutſchland mit Frankreich ſuchte. Dieſe Allianz konnte aber durch die Politik Eduard VII. und des fran⸗ zöſiſchen Botſchafters in London, Cambon, verhindert werden. Im Jahre 1911 beſtand zwiſchen London und Petersburg keine Feind⸗ ſchaft mehr, ſo daß die ruſſiſch⸗franzöſiſche Allianz zu einer Dreier⸗ Entente zwiſchen Rußland, Frankreich und England wurde. Man ſprach in Rußland damals nicht eigentlich von einer Eroberung Konſtantinopels und der Dardanellen, ſondern bloß davon, den notwendigen Widerſtand aufzubringen, daß die orientaliſchen Pläne Deutſchlands und Heſterreichs verhindert und daß der Zuſtand im nahen Oſten aufrecht erhalten werden könne. Judet gibt zu, daß nach Beginn ſeiner Tätigkeit in Petersburg der Botſchafter George Louis im Prinzip mit Poincaré über die folgende Auffaſſung der ruſſiſch⸗franzöſiſchen Allianz einig war: Ebenſo, wie Rußland das Recht hat, uns ſeine militäriſche Unterſtützung zu verſagen, falls wir aus freiem Willen zu einem Revanchekrieg um Elſaß⸗Lothrin⸗ gen übergehen ſollten, ebenſo hat Frankreich das Recht, neutral zu bleiben, falls Rußland um Konſtantinopel einen Eroberungs⸗ krieg führen ſollte. George Louis bemüht ſich nun auf dieſer Grund⸗ lage, die Allianz zwiſchen Rußland und Frankreich weiter zu be⸗ handeln. Da kam aber Iswolski dazwiſchen. Iswolski begünſtigte die Einmiſchung Rußlands im nahen Oſten, namentlich in die Türkei und auf dem Balkan. Unmittelbar nach der Erledigung der Marokkoſtreitigkeiten überbrachte Iswolski als Botſchafter in Paris dem franzöſiſchen Außenamt einen Brief in dem folgendes ſtand: 2Ich erlaube mir zu erklären, daß die franzöſiſche Regierung nach der Unterſtützung, die ſie in der Marokkoaffäre durch Rußland er⸗ halten, nunmehr bereit ſein müſſe, uns zu unterſtützen, falls wir an den Dardanellen und in China Unternehmungen ausführen ſollten und wir Frankreichs auswärtige Intereſſen wahrnehmen müſſen.“ Iswolski verlangte alſo eine völlige Um geſtal⸗ tung in der Auffaſſung der ruſſiſch⸗franzöſiſchen Allianz. Er er⸗ klärte weiter, daß Rußland das Recht erhalten müſſe, an den Dar⸗ danellen und den anliegenden Gebieten interveniſtiſch vorzugehen. In einem weiteren Brief, der vom Januar 1912 ſtammt, wi e⸗ derholt Iswolski dieſe Vorſchläge. Poincare verhielt ſich anfangs ablehnend, jedoch nach Ablauf des erſten Balkankrieges änderte er ſeine Haltung und ging völlig auf die Wünſche und Vor⸗ ſchläge Iswolskis ein. Das geht einwandfrei aus dem Buche Judets hervor und ergibt ſich aus den Depeſchen und Berichten Ge⸗ orge Louis' jedoch, je mehr George Louis vor der Politik Iswolskis warnte, deſto ſchärfer wurde der Kampf Iswolskis gegen den fran⸗ zöſiſchen Botſchafter in Petersburg Schließlich erreichte es Iswolkski, daß Poincare den Botſchafter aus Petersburg abberief. Die Begrün⸗ dung der Abberufung von George Louis iſt vollkommen gelungen. Es ſcheint, daß die Urſache dieſer Abberufung hauptſächlich in dem Pakt zwiſchen Poincare und Iswolski gelegen iſt. Dder Rückzug aus Marokko Vizepräſident Admiral Magaz erklärte, daß nach Beendigung des Rückzuges in Marokko etwa 30 000 Mann heimkehren würden. Was das militäriſche Direktorium betreffe, ſo könne jetzt noch keine Aenderung ſtattfinden. In zwei Monaten werde aber die Hauptverſammlung der Union patriotica des ganzen Lan⸗ des von Primo de Rivera einberufen, um ein neues Miniſterium zu beſtimmen, das eng mit dem Heere zuſammenarbeiten ſolle, damit ſein Einfluß ebenfo ſtark ſei wie die Diktatur. Später werde dann die Vorbereitung zur Wahl des neuen Parlaments erfolgen. Man meint immer, man müſſe alt werden, um geſcheit zu ſein; im Grunde aber hat man bei zunehmenden Jahren zu tug, ſich ſo klug zu erhalten, als man geweſen iſt. Goethe. *** heinrich vogeler und Worpswede „Prieſter, die Worpswede dienen“, hat Paula Becker⸗Moder⸗ ſohn in ihrem Tagebuch die Maler genannt, die dieſem Stück Heimaterde Treue geſchworen haben, die mit zäher Liebe und Hingabe an ihm hängen. Vierzig Jahre ſind jetzt vergangen, ſeit ſich auf dem Weyerberg die Künſtlerkolonie auftat. Im Jahre 1884 kam der junge Fritz Mackenſen, damals noch Schüler der Düſſeldorfer Akademie, auf Einladung des Ortsvorſtehers Fer⸗ dinand Stolte nach Worpswede und„entdeckte“ das Dorf, die Um⸗ gebung, die Hamnie und das Teufelsmoor. Schon nach einigen Jahren folgten ihm Otto Moderſohn und Hans am Ende, denen ſich dann Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler an⸗ ſchloſſen. Und wie der Sinn der Erſcheinungen im Menſchen, der ſie in ſie trägt, ruht, ſo bedeutete das künſtleriſche Schaffen Macken⸗ ſens und ſeiner Freunde tatſächlich das Symbol Worpswedes. Von der erſten gemeinſamen Ausſtellung dieſer„Fünf“ in Bremen im Jahre 1895 ging dun der Ruhm Worpswedes aus. Die Welt des Moores, der Birken, Kirchen, der verräucherten Häuſer mit ihren Strahdächern wurde mit neuen Augen geſehen, eine ganz eigene Kunſt des Atmoſphäriſchen wurde geſchaffen. Unter dieſen Malern nahm Heinrich Vageler von Anfang an eine Sonderſtellung ein. Seine lyriſch jauchzende Romantik erfand Frühlingsträume innigſter Stimmungshaftiglkeit.„Der zweite im Reigen iſt der kleine Vogeler, ein reizender Kerl, ein Glückspilz. Das iſt mein ganzer Liebling. Er iſt nicht ſo ein Wirklichkeitsmenſch wie Mackenſen, er lebt in einer Welt für ſich. Er führt bei ſich in der Taſche Walter von der Vogelweide und des Knaben Wunder⸗ horn. Darin lieſt er alltäglich.... Seine Bilder haben für mich etwas Rührendes. Er hat ſich die altdeutſchen Meiſter zum Vor⸗ bild genommen. Er iſt ganz ſtreng, ſteif ſtreng in der Form. Sein Frühlingsbild, Birken, zarte ſunge Birken mit einem Mädchen da⸗ zwiſchen, die Frühling träum..(Paula Moderſohn) Dieſer Vogeler der Vorkriegszeit iſt durch das grauſame Völker⸗ morden ein anderer geworden. Von der— dag ologie des Kommunismus hingeriſſen, wurde er anfangs dem— 5 Expreſſionismus in dee Rent getrieben. Voll Ab⸗ ſcheu über die Greuel des Krieges prateſtierte er beim Kgiſer gegen den Frieden von Breſt⸗Litowsk, indem er ſeine Anklage als Märchen Die Revolution rief ihn als Aktiviſten auf den Plan, der— ſetzt 2 2 Die deutſch⸗franzöſiſchen verhandͤlungen 5 Eine elſäſſiſche Stimme zur Beendigung der Jollfreiheit Intereſſant iſt, was das Mülhauſener Tagebl.“ über die letzten Tage vor dem 10. Januar ſchreibt:„Eines ſei feſtgeſtellt, die elſäſſiſche Induſtrie hat den 10. Januar nicht abgewartet, um ihre Waren nach Deutſchland auszuführen. Seit den erſten Tagen des Monats Dezember aingen täglich—400 Tonnen Waren über den Rhein, ſodaß ſich ein Mangel an Transportmittel fühlbar machte. Am 10. Januar um Mitternacht war aber doch alles über die Rhein⸗ arenze gebracht. Intereſſant iſt. daß der Verſailler Vertraa keine Zeit anaibt, bis zu welcher Stunde am 10. Januar die zollfreie Ein⸗ fuhr nach Deutſchland aufhört. Wenn die Deutſchen gewollt hätten, ſagt die Zeitung, ſo hätten ſie ſchon am 10. Januar 1 Uhr nachts jede zollfreie Einfuhr unterſagen können. Da ſie dies aber nicht getan haben, ſo darf ruhig angenommen werden, daß ſie aus dieſer Klauſel des ſo verſchrieenen Verſailler Vertrages noch ſo viel Nutzen wie möglich ziehen wollten.“ 5 Das Blatt glaubt dann, daß der elſäſſiſchen Induſtrie in den franzöſiſchen Kolonien noch ein großes Abſatzgebiet offen ſtehe. Da dies aber Zeit brauche, ſo ſei, wenn der zukünftige deutſch⸗franzöſiſche Handelsvertraa den elſäſſiſchen Produkten keine beſonderen Vorteile einräume, mit einer Kriſenperiode in Elſaß zu rechnen. Notenwechſel zu dem deutſch-italſeniſchen Wirtſchaftsabſchluß Die Note des italieniſchen Miniſterpräſidenten an den deut⸗ ſchen Botſchafter in Rom über den Abſchluß des deutſch⸗italieniſchen Proviſoriums lieat jetzt im Wortlaut vor und beſtätigt die Mittei⸗ lung, daß die italieniſche Regierung ſich zu dem Grundſatz der Rege⸗ lung der Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien auf dem Boden vollſtändiger Gleichberechtigung bekennt und daß ſie erklärt, das Prinzip der gegenſeitigen„Meiſtbegünſtigung ohne irgendwelche Einſchränkung“ ſolle die Grundlage des abzuſchließen⸗ den endgültigen Handelsvertrages bilden. In ſeiner Antwortnote hat der deutſche Botſchafter in Rom im Namen der Reichsregierung erwidert, daß ſie den Ausführungen der italieniſchen Regierung in ihrem aanzen Umfange zuſtimmt und die Beſtimmungen auch ihrerſeits zur Anwendung brin⸗ gen wird. Die deutſch⸗engliſchen handelsverhandlungen und die Kolonialfrage Das Präſidium der kolonialen Reichsarbeitsgemeinſchaft hat unter Bezugnahme auf den deutſch⸗engliſchen Handelsvertrag eine Eingabe an die Reichsregierung gerichtet, in der darauf hingewieſen wird, daß bei den Verhandlungen über den Abſchluß eines Handelsvertrages mit Großbritannien die koloniale Frage in einer nicht nur die wirtſchaftlichen Intereſſen, ſondern auch die Würde des deutſchen Volkes verletzenden Weiſe behandelt worden iſt. Der Vertrag bedeute in kolonialwirtſchaftlicher Beziehung keine Verbeſſerung, ſondern eine Verſchlechterung des be⸗ ſtehenden Zuſtandes. In welchem Sinne er von England gehand⸗ habt werde, beweiſe die Tatſache, daß der Ausſchluß der Deutſchen aus Oſtafrika vom 1. Januar 1925 zunächſt auf weitere ſechs Mo⸗ nate verfügt worden ſei, und wie ſich der Vertrag politiſch aus⸗ wirke, zeige die Haltung Englands in der Räumungsfrage. Für unſere unter britiſchem Mandat ſtehenden Kolonien hätten wir freiwillig die Rolle einer minderwertigen Nation übernommen. Der Vextrag ſchädige unſere kolonjalwirkſchaftlichen Intereſſen auf das Schwerſte und habe einen Präzedenzfall ſchwerſter Art für künftig abzuſchließende Handelsverträge geſchaffen. Aegyplen und England OLondon, 15. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie dem„Daily Expreß“ aus Kairo gemeldet wird, erwartet man dort eine baldige befriedigende Beendigung der Verhandlungen zwi⸗ ſchen Aegypten und England. Folgende Fragen ſeien zu behandeln: Der ſudaneſiſche Irigationsplan, die eventuelle Wiederherſtellung der ägyptiſchen Armee im Sudan und das ſudaneſiſche Budget. * 1. 15 OLondon, 15. Jan.(Bon unſerem Londoner Vertreter.) Dem „Daily Expreß“ wird aus Kafro gemeldet, daß Howard Carter und der Miniſter für öffentliche Bauten geſtern ein Abkommen unterzeichnet hätten, durch das die Differenzen über die Tut⸗ank amon Grabſtätte beigelegt wird. Darnach wird Carter Bezahlung erhalten, aber ſeine Entdeckungen würden Eigentum der ägyptiſchen Regierung bleiben. Carter werde am Donnerstag ſeine Arbeiten in der Grabſtätte beginnen. Sowjetrußland in Amerika (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 15. Jan. Die öffentliche Meinung geht im allge⸗ meinen dahin, daß der direkte Anlaß zu Hughes Rücktritt das etwas dramatiſche Auftreten Borahs in der letzten Voll⸗ ſitzung des Kabinetts geweſen iſt, an der der Vorſitzende des aus⸗ wärtigen Ausſchuſſes auf direktes Verlangen des Präſidenten Coolidge teilnahm und auf dem das Für und Wider der Aner⸗ kennung Sowjetrußlands weitgehend diskutiert wunde. Man glaubt, daß Hughes den Entſchluß zum Rücktritt faßte, nachdem Coolidge ſein Einverſtändnis mit dem Standpunkt Borahs zu erkennen gab, zum mindeſten was den Vorſchſag des letzteren zur Bildung eines Sonderausſchuſſes für die ruſſiſchen Fragen anbetrifft. nicht mehr in Märchen— das neue Reich ſorderte in dem es fern von allem Klaſſenunterſchieden Genüge, Frieden und Liebe für alle gibt. Sein individualiſtiſcher Kommunismus forderte eine Erneue⸗ rung des eigenen, in Selbſtſucht erſtarrten Seins, deſſen ſchöpferiſche Zeugungskraft nur im„Du“ lebendig ſei. Der Weltkrieg war nur einer der großen kosmiſchen Verbrennungsprozeſſe, wo der Menſch verſuchte, ſich mit Haß, Zerſtörung und Tod zu erfüllen. Dieſe Materie Menſch mußte vergehen um neu aufzuerſtehen. Erſt wenn wir begonnen haben, unſer Werk ſo zu geſtalten, wie die Pflanze ihre Frucht geſtaltet und hingibt an das All und Frucht zeugend in die Ewigkeit, erſt wenn wir eine blaſſenloſe Geſellſchaftsordnung aufbauen können, erſt dann wird der Menſch gie Dinge erkennen, die in den einfachſten Naturgeſetzen und uns allein durch den Laut der Geſtirne offenbart werden. Erſt wenn der Menſch ſelbſtlos wird, findet er in der Menſchheit ſein Ich. Nicht rein wirtſchaftliche Dinge waren die Urſachen der Repolution, es handelte ſich im letzten Sinne um die Verwirklichung von Volks⸗ und Menſchheitsidealen. Um den Begriff Volk wieder zu erleben, muß der Menſch allen Beſitz und alle Arbeitskraft hingeben. Und ſo bedeutet die Revolution für Vogeler den freiwilligen Zuſammenſchluß aller Menſchen zur Verwirklichung dieſes Ideals mit dem Ziel neuer geſellſchaftlicher Formen, der nur noch die Ideologie, immer wieder die Geſetze des Beſitzes in das Volk hineinzutragen, im Wege ſteht. Vogelers Weg führte in den letzten Jahren nach Sowjet⸗Ruß⸗ land, wo er ſeinen die Realitäten des Lebens allzu kühn über⸗ fliegenden Zukunftsträumen am nächſten zu ſein hoffte. Zu der Worpsweder Jubilaumsfeier kehrte er noch rechtzeitig zurück und brachte eine ergiebige bildneriſche Ausbeute ſeines ruſſi⸗ ſchen Aufenthaltes mit. Was in dieſer Ausſtellung, die künſt⸗ leriſch den Gipfel ſeines geſamten Schaffens darſtellt, am meiſten wundernimmt, iſt das Fehlen jeglicher radikaler Einflüſſe. Mag er in der„Geburt des neuen Menſchen“ nach ſtärkerer Stiliſierung ſtreben, aus allen Bildern atmet die verzückte Hingabe an die Land⸗ ſchaft, deren erhabene Melodie von frommer Naturnähe klingt deren heiße Liebe alles zu reifer Weſenheit bindet. Landſchaften, farbige Studien, Federzeichnungen und Figürliches erſcheinen reif vollendet und von der inneren Fülle romantiſchen Erlebens durch⸗ glüht. Oertliches weitet ſich zum Welthaften, erſchütternde Motive hewegter Naturkraft erheben ſich in Geſchichte und Geſchick zu großen Ewigkeiten. 5 Heinrich Vogeler iſt der große deutſche Romantiker blieben. Sein Werk in der deutſchen Malerei darf als geſchloſſen gelten. Mit dem himmelsſtürmenden übertriebenen Expreſſionismus der heutigen Bewohner, der Worpsweder Kolonie verbindet Vogeler ſe⸗ verkleidet hinausſchleuderte. Ins Irrenhaus geſperrt wurde er nach — eründlicher Unter ſuchung gls Helund und zwehn anggabia Snlglle. l Senator Borah lehnte es ab, ſich zu dieſen Nachrichten zu bildende Kommiſſion für die Anerkennung ſtellen wird, die Forde⸗ rung der Anerkennung der Schulden der Kerenſki⸗Regie⸗ und weiter die Anerkennung der privaten amerikaniſchen An⸗ ſprüche in Höhe von 800 Millionen Dollar ſein. Ferner wit verlangt werden, daß ſich die Sowjetregierung verpflichtet, ſich jedet Propaganda in den Vereinigten Staaten zu enthalten. Im Falle, daß dieſe Forderungen als gerechtfertigt von Rußland anerkannt werden, dürften die diplomatiſchen Beziehungen, ohne daß eine end⸗ gültige Regelung oder irgend welche Zahlung vorher ſtattgefunden hat, aufgenommen werden. Eine Hetzreoͤe hallers Am Dienstag weilte der bekannte polniſche Faſziſten⸗ führer General Haller, der von dem Weſtmarkenverein„Der Befreier Pommerellens“ genannt wird, zur Einweihung einer Kapelle des Roten Kreuzes in Bromberg. Der General ließ au diesmal die Gelegenheit nicht vorübergehen, eine wilde Kriegs⸗ rede zu halten, die ſonderbarer Weiſe bei den Mitgliedern des Roten Kreuzes großen Beifall fand. Er betonte zunächſt, daß das Rote Kreuz ja auch eng mit dem Kriege verbunden ſei, um dann ſofort große Rüſtungen in Polen zu verlangen. Er malte die Wahr⸗ ſcheinlichkeit eines baldigen Kriegsausbruches vom Weſten wie vom Oſten() an die Wand und wünſchte, die Polen mögen gut ausge⸗ rüſtet ſein zum Kampf mit Flugzeugen, Giftgaſen und todbringenden Bakterien. Auch eine Art Kriegspropaganda! Der polniſch⸗Danziger Konflikt Danzig, 15. Jan. In der geſtrigen Sitzung des Danziger Lan“ desparlaments wurde Senatspräſident Dr. Sahm und die wiedergewählten ſechs Senatoren ſowie ein neu gewählter Senakor für ihre Aemter verpflichtet. Sänttliche deutſchen Parteien haben ſich in der Beurteilung der gegenwärtigen Lage in Danzig geſchloſ ſen hinter die Danziger Regierung geſtellt. der„Finanzier“ Garmat „U Berlin, 15. Jan.(Von unſetem Berliner Büro.) Die Ge⸗ brüder Barmat treten die Flucht in die OBeffentlichkeit an. Die Verteidigung der Barmat läßt in der Berliner Morgen⸗ preſſe lange Erklärungen verbreiten. Aus dieſen iſt u. a. zu enk⸗ nehmen, daß Julius Barmat in der Tat ein Bild des Reichs⸗ präſidenten beſitzt, das in einem Schranke im Amſterdamer Büro verſchloſſen verwahrt wird. Es handelt ſich um eine Photo⸗ graphie in Anſichtskartenform. Das Bild ſoll Herr Ebert bei einer Abendgeſellſchaft perſönlich ihm gegeben und eigenhändig daruntergeſchrieben haben:„Fritz Ebert“. Ein eigentümliches Streiflicht fällt auf die Beziehungen Barmats zu dem kommuniſti⸗ ſchen Abg. Koenen. Dieſer hat nach den Erklärungen der Ver⸗ teidigung im Jahre 1920 von Barmat in Amſterdam ein perſön liches Darlehen erhalten, von dem er inzwiſchen erſt die Hälfte zurückbezahlt hat. Barmat läßt weiter eine„landwirk⸗ ſchaftliche Kreditanſtalt“, deſſen Leitung in deutſchnationalen, reſp. in deutſchpölkiſchen Händen ruhen ſoll, fragen, wo der 140 Mii⸗ lionenkredit geblieben ſei, den ſie zur Verwendung für die land⸗ wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften von der preußiſchen Zentral⸗ genoſſenſchaftskaſſe erhalten habe. zur Seehandlung läßt ſich Herr Barmat des längeren aus, doch hat es kaum Zweck, vor Abſchluß der Unterſuchung nähe! auf dieſe Einzelheiten einzugehen. Schließlich ſtellen die Barmats in Abrede, daß ſie je Mittel an das Reichsbanner Schwarz⸗rot⸗gold abgegeben hätten. Letzte Melsungen Das Eiſenbahnunglück in herne Berlin, 15. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Trauerfeierlichkeiten für die Opfer der Eiſenbahnkata⸗ ſtrophe wird vorausſichtlich am Samstag ſtattfinden. Die 5 erdigung erfolgt auf Koſten der Reichsbahngeſellſchaft an deren Vohnſiz. Die endgültige Zahl der Toten beträgt 23. 11 Schwerverletzten zählt man 26, von den 70 Leichtverletzten konnten 12 bereits wieder aus den Krankenhäuſern entlaſſen werden sw. Fürth l.., 15. Jan. Die vier neuen Glocken, die die hieſige katholiſche Kirche für die drei im Welterieg abgele ferten Glocken erhalten hat, wurden am Montag in ſeierlichſte Weiſe eingeweiht. Haag. 15. Jan. Zum Präſidenten des ſtändigen internationgle, Schiedsgerichtshofes wurde für die Zeit von 1925 bis 1927 Schweizer Rechtsgelehrte Max Huber gewählt. *kierenſki erkennt die Sowjets an?„Przeglad Wie⸗ czorny“ läßt ſich aus Prag drahten, daß der bekannte Führer 55 Sozialrevolutionäre, Kerenſki, die Sowjets anerkannt hah und demnächſt nach Moskau reiſen werde. Die Verantwortung dieſe ſenſationelle Meldung müſſen wir dem polniſchen Blatt übe laſſen.— kunſt und wißenſchaft e von der Univerſität Freiburg. Geh. Hofrat Prof. Or. Juliſß Steup iſt hier im Alter von 76 Jahren ſanft entſch lafen. Jahre hat er die Bibliothek unſerer Univerſität geleitet, ſeit or⸗d Jahre 1872 bis zum Jahre 1912. Seit 1883 war er auch Honor ⸗ profeſſor für klaſſiſche Philologſe. Seine wiſſenſchaftlichen Leiſtin gen lagen vor allem auf dem Gebiet der Thukydidesforſchung; ird heute maßgebende erläuternde Ausgabe des großen Hiſtorikers waft ihm verdankt. Aber Steups Lebensarbeit hatte ihren Schwern, ſen in der Univerſitätsbibliothek. Unter ſehr ſchwierigen Verhältnne übernahm er 1872 ihre Leitung und ſchuf bald von Grund aus u. Ordnung; in langer mühſamer Arbeit ſind unter eſiner Leitung 1 brauchbare Kataloge geſchaffen worden. In Steups Amtsführ 15 fiel der ungeahnte Aufſchwung unſerer Univerſität, der auch abe Bibliothek neue und große Mittel brachte. Der nicht leichten Aufgen: ihrer ſachgemäßen Verwendung iſt Steup durchaus gerecht gewor ittel es iſt ihm gelungen, nur Wertvolles zu erwerben. Das letzte Aachte ſeiner Amtsführung brachte ihm die ſchwierigſte und gefährli bab Aufgabe, die einem Bibliotheksdirektor werden kann, den Ne der⸗ der Bibliothek. 1912 ſchied Steup von ſeinem Amte, in unvermin ter Arheitsfriſche und aus eigenem freien Entſchluß. Die ugſe⸗ Jahre ſeiner Leitung werden in der Geſchichte der Univerſitätsbi thek ſtets einen ehrenvollen Platz behalten. FVerſteigerung ſeltener deutſcher Literatur. Henrici in Berlin findet am 19. Januar eine 1 ſcher Litergtur ſtatt. Es finden ſich darunter ſehr ſeltene Er Dachter gaben Goethes, Schillers, der Romantiker und neuerer D ndibe be· Bei Karl 25 und Gelehrter. Eine große Anzahl der Bücher trägt eigenhä Widmungen ihrer Verfaſſer an Freunde, darunter beſonders thelr merkenswert Goethes Widmung der Jubiläumsausgabe des Wechriſ an ſeinen Freund Knebel und Schillers Widmung ſeiner nen „Ueber Anmut und Würde“ an den Arzt Hufeland. Ferner komen⸗ zur Verſteigerung eine reichhaltige Sammlung Feſt⸗ u. Geleg eh heitsſchriften für Goethe und dem Weimarer Kreiſe, n50 großherzogliche Familie von Karl Auguſt bis Karl Alexander, und eine Sammlung„Friedrich der Große“, Schriften en ein über ihn. Darunter befindet ſich als 1 Porträt des von Friedrich auf der Zitadelle Magdeburg gehalten Friedr. Frhr. von der Trenck, das dieſer mit eigenhändigen Verſen verſehen hat: „Haſt Du, mein Freund, dies Bild mit Herzgefühl gemahlts So lehrt mein Schickſal Dir, Wie Neid die Tugend zohlt. Bleib ihr ſo kreu wie ich! Das iſt der beſte Rath, folge nichts mehr. Er hat ſich heimgefunmden. Ir. W. 5 1 + 1 Den Deinem Fleiß zum Ruhm Treu Dir beſchrieben äußern. Wie wir erfahren, dürften die Hauptbedingungen, die die zuͤ rung durch die Sowjetregierung in Höhe von 251 Millionen Dollar Auch über ſeine Beziehungen Die große Merkwürdigkeit en aene⸗ — der ille, unt nd⸗ den * Der ner luch 9 5 des daß ann ihr⸗ om ge⸗ den in? die ator ſich 0oſ⸗ 1 0 Slalſuch und Erſchöpfung SGeuche vor allem nach der farbigen Geſchloſſenheit, Franz Baum⸗ 7 Dennerstas, den 15. Januar 1925 Reue Mannbeimer FJeltung Adend⸗Nusgabe) 3. Seite. Nr. 24 Wirtſchaſtliches und Soziales Intereſſengemeinſchaft zur Hebung des Neckar⸗Verkehrs von Bürgermeiſter Sailer und Direktor Wienkötter 5 impfen folgend, eine Intereſſengemeinſchaft zur 05 des Fremdenverkehrs am unteren Neckar Gu Es waren erſchienen Vertreter von Heilbronn, Wimpfen, 5 ndelsheim, Haßmersheim, Mosbach, Zwingenberg, Eberbach, 5 irſchhorn, Neckarſteinach, Schönau, der Vorſtand der Neckar⸗ Ellardfſchiffahrts.., Vertreter des Verkehrs⸗Ausſchuſſes für den ſenz⸗Gau. Zuſtimmend hatten geſchrieben: Verkehrsverein Heidel⸗ erg, Odenwaldverkehrsbund u. a. allem die politiſche Zugehörigkeit zu drei Uferſtaaten eers. Heſſen und Baden) läßt die Verkehrsverbände dieſer Bilerer dem„aom Ende ihre⸗ Gebiets liegenden“ Neckartal nicht die Blege angedeihen, wie ihren„Hauptzugſtücken“ Schwarzwald oder Verdtraße. Hinzu traten die Klagen über die ſchlechten Eiſenbahn⸗ Verhältniſſe, da auch mehrere Eiſenbahn⸗Direktionen für das Gebiet ſ0 Betracht kommen. Mann fand den Zuſammenſchluß dringend er⸗ orderlich, um in den beſtehenden Verkehrsverbänden eine nachdrück⸗ chere Vertretung zu haben, um ferner den Wünſchen über Verkehrs⸗ perbeſſerungen eine einheitliche Stoßkraft zu geben und um weiter⸗ in eine zielbewußte, zuſammenfaſſende Neckarpropaganda für die bung des Fremdenverkehrs zu betreiben. Zum geſchäftsführenden derrlitenden wurde Direktor Wienkötter⸗Wimpfen gewählt, an en Zuſchriften gerichtet werden mögen. 0 9 0 Die Kopfgrippe ein In den letzten Jahren iſt auffallend viel die Rede geweſen von mner Infektionskrankheit, die vorwiegend im Bereiche des Gehirns e Erſcheinungen und Veränderungen hervorruft, nach einer —— verbreiteten Auffaſſung wahrſcheinlich mit der Grippe zu⸗ ammenhängt und deshalb auch als Gehirn⸗ oder Kopfgrippe be⸗ Riecznet wird. Die Uebertragung dieſer Krankheit, die wegen ihres Uach gehäuften Auftretens von unſeren Fachgelehrten epidemiſche Encephalitis genannt wird, erfolgt vermutlich— wie bei der Grippe überhaupt— von Menſch zu Menſch; vielleicht ſpielen bei der eiterverbreitung auch die ſogenannten Keimzwiſchenträger, die an und für ſich durchaus geſund ſein können, eine Rolle. In der Zeit von 1919 bis 1924 ſind in der Provinz Hannover allein etwa 30 Fälle von Kopfgrippe vorgekommen, von denen etwa 20 bis Prozent im akuten Stadium ſtarben, während 40 Prozent einen chroniſchen Verlauf nahmen und zu ſchwerem Siechtum führten. Das bedeutet volksgeſundheitlich und volkswirtſchaftlich emen ſchweren Verluſt. Bei Das preußiſche Miniſterium für Volkswohlfahrt hat— bei der Bedeutung dieſer Frage— die Samimnlung einwandfreier Unterlagen 55 den tatſächlichen Umfang der Erkrankung in den übrigen en des Landes angeordnet. In Berlin hat der Polizeiprä⸗ ident an ſämtliche Aerzte und Krankenanſtalten, öffentliche, gemein⸗ mützige und private, einen Fragebogen verſandt, in denen u. a. An⸗ gaben über den Verlauf der Krankheit, über die etwaige Wirkung dvon Rekonvaleſzentenſerum und über die gleichartige Erkrankung don Familienmitgliedern gemacht werden ſollen. Dem Fragebogen iſt ein Merkblatt beigefügt. Danach beginnt die Krankheit zumeiſt, aber nicht immer, 80 Grippeepidemiezeiten mit mehrtägigem Fieber und Fröſteln, opfſchmerz, Schwindel, Erbrechen, Glieder⸗ oder Leibſchmerzen. ſeran ſchließen ſich lähmungsartige Erſcheinungen, beſonders eine duffallende Schlafſucht, Augenſtörungen, und zwar vielfach Doppelt⸗ ehen, leichte Delirien, und bei wochen⸗ oder monatelanger Dauer Ffolgt allmähliche Heilung oder Uebergang in das chroniſche zadium, in welchem der Körper nach und nach förmlich erſtarrt, zum ſchwerſten Siechtum, das vielfach dürch Gliederzittern— ſtär bei der ſogenannten Schüttellähmung— unterbrochen iſt. Die 5 zunehmende Lethargie, die das ganze Krankheitsbild be⸗ berrſcht, hat Veranlaſſung gegeben, alle dieſe Fälle unter der Be⸗ zeichnung der Schlafkrankheik zuſammenzufaſſen. Der Laie denkt —5 erſten Augenblick an die auf afrikaniſchem Boden heimiſche chlafkrankheit. Auch dieſe exotiſche Seuche, die durch beſtimmte, im fütne kreiſende Bakterien, die Trypanoſomen, hervorgerufen wird, hrt— wenn ſie nicht rechtzeitig behandelt wird— in ihrem agiſchen Ausgangsſtadium unter den Erſcheinungen zunehmender zum Tode. Die bei uns heimiſche chlafkrankheit hat mit der afrikaniſchen Namensſchweſter nicht das indeſte zu tun. ir Neben der„lethargiſchen“ Form der Kopfgrippe gibt es eine ampfartige, bei der ein mehr oder weniger ſchwerer Veitstanz auch hier zeigen ſich Augenſtörungen und im 9 ordergrund ſteht; i Ausgang iſt bei dieſer mehr exploſiven Form deürſen Der tödliche Bach häufiger als bei der ſchlafſüchtigen. Jedenfalls iſt ein akuter fclskanz von kurzer Dauer nach grippeartigem Beginn ſtets ver⸗ chtig und muß an Encephalitis denken laſſen— namentlich dann, 8 am gleichen Ort ähnliche Symptome in gehäuftem Umfang 15 verzeichnen ſind, und wenn in dieſen Fällen zugleich Augen⸗ rungen beſtehen. Ebenſo wie die Augenmuskelnerven ſind übri⸗ — chroniſche Stadium übergehen wird. langſam, träge, apathiſ handlung auf, Sprechen, Kauen, der Blick wird ſtarr, au Teilnahmloſigkeit, die zu der geiſtigen Umnachtung, hinleitet. haft Erlöſung. Zahl der Tode Bisher haben ſich nanntem Rekonvaleſ mindeſten iſt von den auf dieſe Weiſe keiner dem Siechtum verfallen. Doſis— i hat man kahn 88 beiden Formen der Kopfgrippe auch andere Hirnnerven ge⸗ ähmt. der akuten Form Se Leider merkt man Grippe, die auch dem aufmerkſamſten Beobachter keine Beſonder⸗ Wi Am Dienstag verſammelten ſich im Kurhotel Mathildenbad zu heiten bietet, kann gelegentlich unmittelbar in die gefürchtete Ence⸗ impfen Vertreter von faſt allen Orten am untere Neckar, alſo phalitis übergehen, oder es beſteht Z wie der Fachausdruck lautet— des landſchaftlich ſchönſten Teiles Wimpfen⸗Heidelberg, um, der An⸗ eun Latenzſtadium von Wochen, Monaten, ſelbſt von Jahren, in welchem ſich die Betreffenden matt und auch Das ſind die Fälle, in denen hne ausgeſprochen krank zu ſein. die Patienten von ihrer Grippe„nicht erholen können“. nach entwickelt ſich dann das Symptomenbild der chroniſchen rippe zu ſeiner ganzen monotonen Troſtloſigkeit. in langſames Abſterben über den Körpe Schlucken erfolgen w dem letzten Ak In dem amtli wieſen, daß der akuten Kopfgrip ſelten eigenartige Erſcheinungen folgen, pädagiſches Intereſſe haben. der Krankheit oft monatelang an einer und auffallender Unruhe. der ganze Charakter; die Kinder werden eigenſinnig, zankſüchtig und zeigen ein unleidlich launiſches Benehmen. iſt bei dieſer Erkrankung vor eine ſchwier sfälle iſt, wie bereits erwähnt, eine recht erhebliche. Dabei ändert bei akuter Kopfgripp Städtiſche Na warllm werden die Krank nicht abgeba Es iſt auch gar nicht zu ver meiſt noch nicht wieder erreicht haben, herabzuſetzen. Hierbei ſind ihnen abe Hände gebunden. kenkaſſe ſeit eingeführt iſt u. a. die große Koſten verurſacht. ſie einen Teil der Verwaltungsarbeite ausführen. unbedingt notwendig, weil die der zu übernehmen. Hinzu kommt, daß kaſſen geſtiegen ſind. Das gilt vor a der ärztlichen Behandlung, ſind als vor dem Kriege. die Krankenkaſſen ſtändig, die Beiträge auch als beſonderen Erfolg bisher eine ſ der Verwaltungskoſten buchen. Bei den Erſparniſſe viel ſchwerer zu machen; de ſich deshalb in abſehbarer ſetzung dafür iſt allerdings, * lung des Städt. Nachrichtenamtes männliche, 467 weibliche), und zwar für Lungenkranke 113, den im Krankenhaus ziniſchen Abteilung, logiſchen Abteilung, teilung für Haut⸗ Hals⸗, Naſen⸗ und kranke. Da am 10. Januar die ch, hören plötzlich mitten in einer Zweck⸗ um bei ſcharfem Anruf automatiſch weiterzugehen. sdruckslos, er kennzeichnet die allgemeine Der Tod bedeutet hier wahr⸗ chen Merkblatt wird übrigens noch darauf hinge⸗ Die Kinder leiden nach Ueberſtehen zentenſerum verhältnismäßig gut bewährt, zum Das Mittel wird— in geeigneter n die Muskulatur geſpritzt. Durch dieſe Erfolge ermutigt, im das Serum auch im chroniſchen Stadium verſucht; doch läßt ſich nach den bisher mitgeteilten Ergebniſſen noch kein ab⸗ ſchließendes Urteil über den Heilwert des Mittels fällen. Dieſe Frage iſt gerade in letzter Zeit wieder vielfach aufgetaucht. kennen, daß die Beiträge der Kranken⸗ kaſſen immer noch höher ſind als vor dem Kriege. Das fällt ſchwer ins Gewicht für die Verſicherten, deren ber, weil wir leider in Deutſchland noch nicht wieder den günſtigen Geſchäftsgang haben wie vor dem Kriege. haben das durchaus erkannt, ſie bemühen ſich auch, die Beiträge Die Nachwehen des Krieges haben ſich u. a. in einem verſchlechterten Geſundheitszu Verſicherten geäußert, der naturgemäß den Krankenkaſſen er⸗ höhte Koſten auferlegt. Es ſind auch die dem Jahre 1914 ſtark vermehrt worden. Neu Familienwochenhilfe, die den Krankenkaſſen Ferner haben die Krankenkaſſen einen Teil der Kriegsbeſchädigtenfürſorge übernehmen müſſen. Auch müſſen Bei den meiſten Krankenkaſſen iſt außerdem die Fa⸗ milienhilfe neu eingeführt oder weiter ausgebaut worden. Das war Verſicherten heute weniger als früher imſtande ſind, die Koſten der Krankheitsfälle ihrer Familienmitglie⸗ die heute vom 50 bis zu 100 v. H. höher Trotz aller dieſer Umſtände bemühen ſich Verſicherte in ſeinen Rechten nicht geſchmälert werden. Zeit die Lage der deutſchen Krankenver⸗ ſicherung noch nicht ſo geſtalten, daß ſie mit den Beitragsſätzen, die vor dem Krieg üblich waren, auskommen kann. Ermäßigungen im Laufe des Jahres 1925 überall eintreten. Voraus⸗ daß die Krankenkaſſen bei ihren Liefe⸗ ranten Verſtändnis für ihre Beſtrebungen finden. niemals an, ob ſie in das übſt eine leichte fieberhafte bei Tage müde fühlen, ſich Nach und Kopf⸗ Es kommt wie r; die Bewegungen werden ie unter einer Hemmung; t dieſer Krankheitstragödie, pe bei Kindern nicht die nicht zuletzt auch ein hartnäckigen Schlafloſigkeit ſich merkwürdigerweiſe auch Die Behandlung ige Aufgabe geſtellt, und die e Einſpritzungen von ſoge⸗ behandelten Patienten noch chrichten enkaſſenbeiträge ut! Löhne den Vorkriegsſtand und auch für die Arbeitge⸗ Auch die Krankenkaſſen r in vieler Beziehung die ſtand der Aufgaben der Kran⸗ n der Erwerbsloſenfürſorge alle Ausgaben der Kranken⸗ llen Dingen für die Koſten herabzuſetzen. Sie konnten ehr weitgehende Herabſetzung anderen Ausgaben ſind aber nn ſelbſtverſtändlich darf der Leider wird Immerhin dürften * In den ſtädtiſchen Krankenanſtalten befanden ſich lt. Mittei⸗ am 10. Januar 943 Kranke(476 im Krankenhaus 815, im Spital und im Geneſungsheim Neckargemünd 15. Von befindlichen Kranken waren 307 in der medi⸗ 243 in der chirurgiſchen Abteilung, 93 in gynäko⸗ 65 im Säuglings⸗Krankenhaus, 78 in der Ab⸗ und Geſchlechtskranke, 15 in der Abteilung für Ohrenkranke, und 14 in der Abteilung für Augen⸗ Zahl der Kranken 771(392 männ⸗ liche, 379 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer ſtädtiſchen 8 Eine neue vollſtändige ungariſche Fauſtüberſehung. Aus dat aveſt wird geſchrieben: Der ungariſche Dichter Andor Kozma be kurzem ſeine vollſtändige ungariſche Fauſt⸗Ueberſetzung voll⸗ k. die jetzt auch ſchon erſchienen iſt. Die er ſte ungariſche Fauſt⸗ 5 rſetzuna ſtammt von Stefan Naan aus dem Jahre 1869, ihm fola⸗ Uebert Jahre 1903 Ludwig Palägyi und Baron Ludwig Döczi. Dieſe deberfetzungen bearbeiteten aber nur den erſten Teil des Fauſt. Den daen Teil hat bisher nur Anton Väradi im Jahre 1888 in das 5 aariſche übertragen. ohne aber dieſen Teil dem ungariſchen Publi⸗ und zorntär zu machen, Kozma hat nun beide Teile überſetzt Sei die ſchwierigen Stellen mit einem kurzen Kommentar verſehen. 8 Ueberſetzung iſt nicht nur in der Form und im Ausdruck ſehr ſie ſchmieat ſich auch vollſtändia an das Oriainal an. Theater und Muſik Wei Mannheimer Kunſtverein. Nach der erſchreckend ärmlichen — 55 ichtsgusſtellung, einem Tummelplatz blutigſter Dilet⸗Tanterei, Mitte ie gegenwärtige Ausſtellung faſt bedeutend, Ihr ungeberdiger menglpunkt iſt Schubert⸗Dresden. Ein Künſtler von Tempera⸗ 191 und nicht immer gewählten Einfällen; ein Künſtler von viel⸗ Faſer Betäligung, ein Sucher der Form, der Kompoſition und der nervös im Strich, flackernd und unruhig, von beängſtigender iu barken vor allem im graphiſchen Werk. Hier am erfreulichſten, Neh mehr Zeichner als Maler; ungleich wertvoller vieles, als die Manzabl der Bilder: ſicherer, gekonnter. Aber auch hier in den peintienwerken bleiben erhebliche Wertunterſchiede oft ein wenig 5 ch. Das Zeichneriſche überwiegt auch bei Prof Würten⸗ gehend r. Karleruhe. Vor zehn, fünfzehn Johren hat er ſich ein⸗ des B mit Hodler auseinandergeſetzt; aus innerer Verwandtſchaft konf lutes heraus, das ſpürt man in den paar n drän. Frauenbilafe, Landſchaft am Zürichſee uſw. Aber dazwiſchen igür ſich ein künſtleriſch bewältigter Realismus vor, der in der a8 ichen Kompoſition„Trauer“ einen ſchönen Ausdruck findet auf descmilienbild“ und das„Selbſtbildnis“ von 1923 zeigen ihn man de Stufe reifer Vollendung. Den romantiſchen Einſchlag ſpürt ines utlich in dem Cyclus deutſcher Porträte aus der Renaiſſance, Bilde wegs ein Werk von gleicher Stärke wie die zuvor genannten. daben wie„Kuhhandel“ oder„Judas ſind monumental gewollt, und nichber etwas pon kolorierten Kartons. Die Farbe iſt blaß bicd nicht von der gleichen Ausdruckskraft wie die Linie. Sehr ſar⸗ bis* zur grellen Härte— in dem Bild„Mädchen mit Karren, Fim kitſchigen Buntheit getrieben— iſt der Kolorismus Ernſt kanten rs⸗Darmſtadt, der in Bildern wie Pfründer oder Muſi⸗ ſätlige icheres Können verrät, das in den Märchenbildern etwas ge⸗ des und heiteres bekommt. Butßz⸗Karlsruhe iſt noch ſehr auf der S Proben: wie Männer⸗ ſeele; aber, obwohl er vielleicht von halb der Betrachtung. Es ſind Verf Badener Münch iſt ein romantiſcher mohl einzig in der Welt daſteht. die Aufmerkſamkeit auf ſich. Wohl ab „Eine Schlange gefällig? Bitte näher fügt er hinzu:„Schöne Klappe billig!“ werden zu Tauſenden in dem Laden hier nur um papagei vor der Tür mit Stillſchweig Der Schlongenladen iſt im bildeten und vielgereiſten Frau. auf einer Jagdfahrt ſich in ein ſchönes eines Häuptlings, verliebte. Die Ho Kirche dieſes Ehepgares ſtändigen Kunden nennen ſie zuwe Prinzeſſin We⸗no⸗nah, d. h. Einſamke die Schlangenverkäuferin wirklich nich kauf aufbewahrt werden. einem langen, am unteren aus den Käſten herauszuholen, geſtellt werden ſollen. Das geſetzt hat, war eine große Länge. 50 das Geſchäft von ſelbſt Jungen zur Welt bringen, die jungen Schlangenkinder auskrieche bringen lebendige Junge zur Welt, München erweckt Erinnerung an Franz Marc, Käfig, deſſen Inſaſſe mit Beharrlichkeit den einen Nebenzweig des Geſchäf in der Nähe des Indianerreſervats ſtatt. findet man die intime Vertrautheit des Indianers mit der Natur und allen ihren Lebweſen wieder, ebenſo aber auch, wie uns der amerikaniſche Verfaſſer verſichert, den Geſchäftsſinn und die wiſſenſchaftliche Schulung des deutſchen Vaters. Manche ihrer ilen bei ihrem Indianernamen, Der Name trifft aber auf Frau Learn eröffnete das Schlange tritt man den Laden, ſo ſieht man eine eng geflochtenem Drahtdeckel, in denen die Schlangen für den Frau Learn verſteht es vortrefflich, mit Ende gebogenen Drahtſtück die Schlangen wenn ſie dem Käufer zur Schau 8 dch das 55 42755 825 apperſchlange von mehr als 1 Zum Teil pflanzt ſtolzeſte Exemplar, Woher bezieht Frau Learn ihre Ware? fort, da die Schlangen entweder lebendige oder zum Teil auch Eier legen, aus denen Alle geſtreiften Schlangen darunter ſehr häufig Mißge⸗ den Beſchickern uche eines Begabten. hs. den Maler der Tier⸗ dieſer Aus⸗ ſtellung am meiſten Maler iſt, bleibt jeder Vergleich mit Marc Der Lyriker, deſſen feine Radie⸗ rungen die Melodie der Bodenſeegegend erklingen laſſen guf eine leichte, ſchwingende Art von eigenem Reiz. Schlangen gefällig! ——— fordern wir auf, ſich an der am nächſten Unſere Mitglieder abends 8 Uhr, im Nibelungen⸗ Samstag, den 17. ds. Mts., ſgal ſtattfindenden Reichsgründungs⸗Jeier vollzählig beteiligen zu wollen. Eintrittskarten erhältlich bei der Neuen Mannheimer Zeitung, Verkehrsverein, Zigarrenkiosk am Tatterſall, Roſengartenkaſſe ſowie Samstag an der Abendkaſſe. Der Vorſtand. Krankenanſtalten am 10. Januar 172 Kranke(84 männliche, 88 weibliche) mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. Am 3. Jan. war die Zahl der Kranken 889(Krankenhaus 767, Spital für Lungen⸗ kranke 111, Geneſungsheim Neckargemünd 11). Hiernach war die Krankenzahl am 10. Januar um 54 höher als am 3. Januar d. J. * Der Geldverkehr der Sparkaſſe. Wie uns die Städt. Sparkaſſe mitteilt, betrug bei der Mannheimer Städt. Sparkaſſe im Monat Dezember der Betrag der Einlagen(Spar⸗, Scheck⸗ und Giroperkehr) 2 705 669 Mark. Der Betrag der Rückzahlungen belief ſich in derſelben Zeit auf 1953 543 Mark, ſodaß ſich eine Mehreinlage von 752 126 Mark. Die Guthaben der Kunden betrugen Ende Dezember vorigen Jahres 4 510 506 Mark. Im Monat Dezember v. Is. wur⸗ den 1 378 Konten neu angelegt; insgeſamt beſtanden Ende Dezember v. Is. 8 178 Konten. * Die neue An- und Abfahrisordnung für den Roſengarken, von der wir in der Silveſternummer eine Skizze veröffentlichten, wurde bei dem vorgeſtrigen Akademiekonzert zum erſtenmal probiert. Ein größeres Polizeiaufgebot ſorgte dafür, daß die Autos und Droſchken die vorgeſchriebene Fahrtroute genau einhielten. Es zeigte ſich hierbei, daß die Lenker der Autos noch nicht vollkommen im Bilde waren. Das nächſtemal wirds ſicherlich beſſer klappen. Bei den Fußgängern, die das Konzert beſuchten, herrſchte eine Stimme der Anerkennung über dieſe neueſte praktiſche Maßnahme der Polizeidirektion. Von * Hamburger und Danziger Lotkerie⸗Schwindel⸗Offerten. Firmen werden zur Zeit wieder in großem Umfange Lotterie⸗Offerten in Form von Beteiligungs⸗ ſcheinen dem Publikum ins Haus geſchickt. Vor Einſendung von Geld an ſolche Firmen muß, wie uns von fachkundiger Seite mitge⸗ teilt wird, dringend gewarnt werden. Die Bad. Staatsanwaltſchaft wurde bereits hiervon benachrichtigt. * Autokontrolle. Geſtern vormittaa wurde in der Relaisſtraße in Rheinau bei 9 Perſonenkraftwagen und drei Großkrafträdern feſt⸗ geſtellt, daß ſie die zuläſſige Geſchwindigkeit von 30 Kilometer in der Stunde erheblich überſchritten haben. Sie gelangen zur Anzeige. * Unfälle. Geſtern vormittag öffnete ein 63 Jahre alter Heizer in der Seilinduſtrie in Neckarau die Feuerungstüre an einem Dampf⸗ keſſel, wobei plötzlich Flammen herausſchlugen und den Heizer er⸗ faßten, ſodaß er am ganzen Körper Bran dwunden davontrug. — Beim Transportieren eines Schrankes in eine Wohnung des Hau⸗ ſes Q1, 1 erlitt geſtern vormittag ein 32 Jahre alter Hilfsarbeiter am Kopfe erhebliche Verletzungen.— Nachmittags kutſchte im Mühlauhafen ein 55 Jahre alter Maſchiniſt beim Betreten eines Schiffes aus und zoa ſich einenͥ Knöchelbruch zu. die drei Ver⸗ unglückten wurden mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Kran⸗ kenhauss verbracht. * Feſigenommen wurden 20 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. darunter 6 Perſonen wegen Bettels. * Hetrügerin. Am 31. Dezember, nachmittags zwiſchen 3 und 5 Uhr erſchien im Thereſienhaus in I 5 die nachbeſchriebene Un⸗ bekannte und gab an, ſie komme vom St. Joſefskrankenhaus in Frei⸗ bura und müſſe hier für kirchliche Zwecke Leinwand einkaufen. Da der eingekaufte Stoff 35 Mark koſte und ſie nur 20 Mark bei ſich habe, benötige ſie noch 15 Mark. die ihr auch eingehändiat wurden. Die Anagaben hoben ſich nachträalich als unwahr herausgeſtellt. Die Unbekannte iſt etwa 30 Jahre alt, mittelaroß, unterſetzt, hat blonde Hoare, aroße braune Augen, obere Zähne lückenhaft, linke Hand 775 bis zum Handgelenk, trug braunen alten Mantel und älteren ut Hamburger und Danziger * Wohnungsdiebſtähle. Entwendet wurde: Aus einer Wohnung in Qs eine goldene Damen⸗Remontoir⸗Armbanduhr mit alattem Ge⸗ hänge, an beiden Seiten je ein opaler Bügel und ſchwarzen arabiſchen Zahlen. ein goldenes Federarmband ohne Verſchluß. an einer Seite ein Metallſtift. eine Elfenbeinkette aus kleinen Kugeln zuſammen⸗ geſetzt, mit ſilbernem Schloß. Der Täter iſt ein Unbekannter, 25 bis 28 Jahre alt, mittelaroß. ſchlank mit dunkelbrauenen Haaren. run⸗ Uebermäßige Hörper⸗ Schlank ſein, heißl jung ſein! fülle macht alt und vermindert das Wohlbefinden. Wir raten Ihnen in der Apotheke echte Toluba⸗Kerne, 30 oder 60 Hramm zu kaufen und damit gerade jetzt im Winter, wo der Körper von Natur aus beſondere Neigung zum Anſatz zeigt, eine Rur vorzunehmen. Toluba enthält übrigens keine Stoffe, die das Herz angreifen. Verlangen Sie ausdrücklich Toluba. ͤ— burten, z. B. Schlangen mit zwei Köpfen. Manche Schlangen, die in der Gefangenſchaft geboren werden, laſſen ſich bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade zähmen und faſt wie Haustiere behandeln. Der Ver⸗ faſſer erzählt von einer Schlange, die er in dem Laden in San An⸗ tonio kaufte und die auf der Veranda ſeines Hauſes lebte, um regek⸗ mäßig zum Frühſtück, d. h. zur Verzehrung von 3 oder 4 Eier in das anſtoßende Jimmer zu kommen. Zum aroßen Teil werden die Schlangen, die Frau Leorn feil⸗ bietet, aber auch gefangen. Der Verfaſſer ſah bei einem Beſuche des Ladens, wie eine gonze Menge von Schlangen abgewogen wurden, Im„Newyork Herald“ führt uns John Swan in einen Laden in San Antonio(Texas, nahe der merikaniſchen Grenze), wie er Vor der Tür zieht kein Firmenſchild er hängt dort ein Papageien Und hin und wiede ſonder treten!“ rſchlangen be Dieſes Schlangengeſchäft beruht auf ſehr reeller Grundlage. Im vorigen Jahre würden 20 000 Schlangen umgeſetzt. Auch Papageien verkauft, doch handelt es ſich tes, über den der Reklame⸗ en hinweggeht. Beſitz einer Frau Learn, einer ge⸗ Ihr Vater war ein Deutſcher, der Indianermädchen, die Tochter fand in einer kleinen In der Tochter chzeit it. Unmenge großer Käſten m N. orbeigehenden zuruft: 8 ngeſchäft im Jahre 1896. Be⸗ Ver⸗ die Indianerinnen und Mexikanerinnen zum Kauf anboten. Mit ſolchen Schlangenfängern und ⸗fängerinnen ſteht Frau Learn in ſtän⸗ diger Geſchäftsverbindung. Sie zahlt für geſunde Exemplare 20 „[Cents das Pfund. Die Schlangenfänger bringen ihre Ware in gro⸗ ßen Säcken herbei, aus denen die Schlongen einzeln hervorgeholt werden. Die Schlangen pflegen bei dieſem Verfahren ziemlich wild um ſich zu ſchlagen, werden aber von kundigen Händen ſo gehalten. daß ſie durch Biſſe kein Unheil anrichten können. Beim Abwiegen der Ware überzeugt ſich der Käufer durch Abſtreichen des Rückens davon, daß das Rückarat beim Fangen nicht gebrochen worden iſt. Dann tritt in dem Laden der Frau Learn ein rieſiger Neger in Tä⸗ tiakeit, der ſede angekaufte Schlange mit ſicherer Hand binter dem Konf faßt. das wütende Tier in einen dicht umwickelten Stein beißen läßt und bei dieſer Gelegenheit die Giftzähne ausbricht. Die Schln⸗ gen, die man in dieſem Geſchäfte kauft, ſind alſo ſämtlich ungefähr⸗ lich. Bis zu dieſem Abſchluß ſchweben die Ladenangeſtellten natürlich immer in der Gefahr, gebiſſen zu werden. So ſah der Verfaſſer ein⸗ mal, wie der Mann an der Wage ſich aus Unachtſamkeit den Biß einer dicken Klapperſchlange zuzog. Für ſolche Fälle iſt ſofortige Hilfe vorgeſehen. Wer ſind die Kunden dieſes Schlangenladens? Zu einem großen Teil ſind es Zooldaiſche Gärten, die ihre Beſtände ſtändig ergänzen müſſen. Die Schlangen leben in der Gefangenſchaft nicht lanae. Man hat zwar auch in der Behandtuna von Schlangen Fort⸗ ſchritte gemacht, aber viele ſterben trotzdem hinwea, weil ſie in der Gefangenſchaft keine Nahrung zu ſich nehmen. Auch von privaten Liebhabern werden zahlreiche Schlangen gekauft, zumal man weiß, daß die„Ware“ der Frau Learn durch Biſſe nicht gefährlich werden kann. Die häufiaſten Käufer auf dem Schlangenmarkt aber ſind Chineſen, die die Schlangen ſchlachten. um ihre Galle zu medi⸗ ziniſchen Zwecken zu benutzen. vornehmlich zur Behandlun von Krebserkrankungen. Die Schlangenhaut verwenden die Ehineſen zur Behandlung des Rheumatismus. Außerdem gewin⸗ nen die Chineſen Schlangenöl, das in den Vereiniaten Stagten viel vertauft und namentlich von Uhrmachern und Waffenſchmieden be⸗ nutzt nrd. Auch das Schlangenöl wird von manchen als Heilmittel nermendet. * it. wundern kann. 4. Seite. Nr. 24 nNeue Mannheimer Feſtung Gbend⸗Nusgobe) Donnerskag, den 15. Jannar 1925 dem aelblichen Geſicht, trug hellen Stoffmantel mit Gürtel, Hut mit kleinen Rand. ſchwarze Halbſchuhe und ſpricht oberſchleſiſche Mund⸗ art, hat helle Stimme.— Aus einer Wohnung in k 7 eine vergoldete Herren⸗Remontoir⸗Uhr mit Sprunadeckel, gelbem Ziffernblatt, gel⸗ ben Zeigern und arabiſchen Zahlen. 2 Eheringe, 2 goldene Herren⸗ ringe mit ſe einem roten Stein, eine lederne Aktenmappe mit Trage⸗ band. Schildkrotlederimitation. eine Notgeldmünze aus dem Jahre 1923 mit Inſchrift und Bildnis des Freiherrn vom Stein. Zwei Kaminbrände veranlaßten geſtern die Alarmierung der Berufsfeuerwehr, die die Gefahr mit dem Kaminkehrzeug beſeitigte. Die erſte Alarmierung erfolgte um 10.52 Uhr vormittags. In +. 2, 13 war infolge Flockenrußbildung ein Kaminbrand entſtanden. Abends um.37 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach R 6, 11 ge⸗ rufen, wo Glanzrußbildung einen Kaminbrand verurſacht hatte. Mmarktbericht Der heutige Wochenmarkt verlief normal. Die Beſchickung war beſonders ſtark in Blumen und Roſenkohl. Gut vertreten waren auch Rot⸗ und Weißkraut. Reichlich war die Beſchickung in Obſt, beſonders in Aepfeln und in Südfrüchten, wie Orangen und Zitro⸗ nen. Starke Nachfrage war nach Fiſchen. hältnismäßig ſchwach. Das Städt. Nachrichtenamt folgende amtlich feſtgeſtellten Preiſe: Kartoffeln.50—.50; Spinat 25—30; Wirſing 10—15; Weiß⸗ kraut—12; Rotkraut 14—15; Meerrettich 15—100; Blumenkohl 40—200; Gelberüben—10; Roſenkohl 40—45; Schwarzwurzel 40 bis 45; Rote Rüben 10—12; Endivien 10—30; Ko fſalat 10—30; Feldſalat 100—120; Zwiebeln 15—16; Eier 12—20; Tafelbutter 220 bis 240; Landbutter 160—200; Zitronen—10; Orangen 10—15; Birnen 10—30; Aepfel 10—30; Kabljau 65—70; Schellfiſche 50: Stockfiſche 40; Goldbarſch 45; Langfiſch 60; Rotzungen 90; See⸗ lachs 65; Schleien 180; Hecht 150—160: Karpfen 180; Barben 80 bis 120; Aale 200; Backfiſche 50—60; Barſche 80—120; Hahn, leb., 200—400; Hahn, geſchl., 200—600; Huhn, leb., 200—400; Huhn, geſchl., 200—600; Gänſe, leb., 800—900; Gänſe. geſchl., 800—1200; Enten, leb., 400; Enten, geſchl., 700—900; Tauben, leb. 200; Haſen⸗ ragout 120;, Haſenbraten 160. vereinsnachrichten Die Verſammlung der„Freien vereinigung der Auslands⸗ deutſchen, die am Montag im alten Rathausſaale abgehalten wurde, war ein großer Erfolg. In dem bis auf den letzten Platz beſetzten großen Saal begrüßte der Vorſitzende, Herrn Bernhard, die zahlreich erſchienenen Auslandsdentſchen von Mannheim und Lud⸗ wigshafen und gab einen Rückblick auf die ſeitherige Tätigkeit der Freien Vereinigung“. Im Vordergrund des Verſammlungsabends ſtand das Referat des Herrn Dr. Bauknecht⸗Heidelberg, über die Frage, ob Neu⸗Entſchädigung oder neuer„Bluff“. In einer von großer Sachlenntnis zeugenden, intereſſanten Rede, gei⸗ ßelte er die Verbürokratiſierung des Entſchädigungsverfahrens, das die ſchwergeprüften Auslandsdeutſchen immer tiefer ins Elend brachte und ihnen jede Hoffnung auf eine effektive Hilfe rauben mußte. Kurz zuſammengefaßt ergab der Vortrag folgendes Bild: Was haben die Auslandsflüchtlinge verloren? Ihre mühevoll aufge⸗ baute Exiſtenz, ſowie Hab und Gut Mas hat man ihnen verſprochend Wenigſtens ſoviel, daß ſie das Allernotwendigſte zum Wiederauf⸗ bau eines beſcheidenen Herdes beſchaffen können. Was haben ſie er⸗ halten? Lobreden von den höchſten Regierungsſtellen, Worte der Anerkennung ihrer kulturellen und wirtſchaftlichen Bedeutung für das Vaterland und ſchließlich eine in keinem Verhältnis zu dem Schaden ſtehende, durch die Inflation zum großen Teil entwertete Papiermarkentſchädigung. So erhielten die Liquidationsgeſchädigten bis zu 5 vom Tauſend ihres amtlich feſtgeſetzten Liquidationsſchadens, ſodaß das Reich 995 vom Tauſend an den liquidierten Gütern durch die Gutſchrift des Verbandes gewinnt. Auf was gründet die Hoff⸗ nung einer endgültigen Entſchädigung? Auf die allmähliche Erkennt⸗ nis aller politiſchen Parteien, daß den Schwerbetroffenen endlich ge⸗ holfen werden muß, ferner auf die Entſchädigungspflicht des Reiches, die in§ 1 des Reichsentlaſtungsgeſetzes voll anerkannt iſt, auf die in§ 297 des Friedensvertrages dem Verband gegenüber übernom⸗ mene Verpflichtung des Reiches, ſeine Staatsangehörigen ent⸗ ſprechend zu entſchädigen, Erſatzpflicht, die auch im Sachverſtändigen⸗ gutachten vorgeſehen iſt, und weil ſchließlich nicht angenommen wer⸗ den kann, daß ſich das Reich durch die Liquuidationsgutſchrift auf Koſten ſeiner Volksgenoſſen zu bereichern beabſichtigt. Der Redner führte weiter aus: Die ſeitherige Behandlung war geeignet, die Aus⸗ landsdeutſchen zu erbittern, das Rechtsempfinden und ſomit das vaterländiſche Empfinden zu ſchwächen. Es iſt ein Gebot der ſozialen Gerechtigkeit, der wirtſchaftlichen Notwendigkeit und der nationalen Würde, dafür zu ſorgen, daß das Verſäumte nach Möglichkeit nachge⸗ holt wird. Die ſachlichen Ausführungen des Redners fanden ſtürmi⸗ ſchen Beifall. Dem Großdeutſchen Ortsgruppe Mannheim, iſt es gelungen, den bekannten Kapitänleutnant Hellmuth von Mücke für Freitag, den 16 Januar zu einem Vortrag mit Licht⸗ bildern und einem hochintereſſanten Film im Muſenſaal zu ge⸗ winnen. übermittelt Veranſtaltungen 8Alfred Hoehn, der rühmlichſt bekannte Frankfurter Pianiſt, ſpielt an ſeinem einzigen Klavier⸗Abend am Freitag, 16. Januar, im Harmonieſaal Werke von Fr. Chopin und zwar: Fantaſie k⸗moll op. 49, Sonate b⸗moll op. 35, Fantaſie⸗Impromptu op. 66, Mazurka As⸗dur, Ballade kanoll, Nocturne c⸗moll, Walzer As⸗dur, Kammerkonzert. Jane Freund⸗Nauen, Frida Köt⸗ ſcher⸗Behrens, Hans und Walter Kötſicher, werden am Samstag, 17. Januar, ein Kammerkonzert in der Harmonie veran⸗ ſtalten, an dem Kammermuſikwerke von Mozart, Bach und Brahms, Lieder von Franz und Mouſſorgſky zum Vortrag gelangen. Roſe Juchs⸗FJayer-⸗Abend. Den Lieder Abend⸗ den Roſe Fuchs⸗Fayer, eine Wiener Konzertſängerin am Dienstag, 20. Jan., im Harmonieſaal veranſtalten wird, begleitet Dr. W. G ro ß am Flügel. Dr.'Groß iſt durch ſeine Tätigkeit am Mannheimer Nationaltheater vor 3 Jahren hier in beſter Erinnerung. Ueber ſeine kompoſitoriſchen Fähigkeiten iſt ſeiner Zeit viel Gutes nach Mannheim gedrungen. Es gelangen zum Vortrag Lieder von Groſz, Brahms, Wolf, Kaminſki, de Falla, Marx, R. Strauß. Javaniſcher Schattenſpiel⸗ und Tanz-⸗Abend. Zu dem anläß⸗ lich der javaniſchen Ausſtellung in der Kunſthalle veranlaßten javani⸗ ſchen Abend am 20. Januar im Verſammlungsſaal kann jetzt das ge⸗ nauere Programm mitgeteilt werden. Zuerſt gibt Intendant Dr. C. Hagemann⸗Wiesbaden eine Einleitung über das javaniſche Wayangſchattenſpiel und über den Wayangtanz. Sodann führt der javaniſche Prinz S. Hardjodiringgo javaniſche Original⸗ tänze vor: Den Devitanz(ruhiges Glück der Prinzeſſin), den Kelono⸗Tanz(Eitelkeit des Prinzen beim Anlegen ſeiner Kleidung), (inne Wandlung), den Rawana⸗Tanz(Dämonenkönigin) und die Parodie auf den Kelono⸗Tanz. Endlich folgt das berühmte Wayang⸗ ſchattenſpiel ſelbſt, deſſen Figuren man jetzt in der Kunſthalle be⸗ Dargeſtellt wird eine Legende aus dem indiſchen Nationalepos(der Kampf des Asketen Ardjung mit dem Rieſen⸗ fürſten Vewoto⸗Kawoto). Den Text ſpricht der Schattenſpieler ſelbſt, nachdem Dr. Hagemann die Ueberſetzung gegeben hat. Neue Titel bei der Reichsbahn: Reichsbahnoberrat, Reichs · bahnoberamtmann uſw. Die Dienſtbezeichnung der oberen Beamten der Reichsbahn lauten jetzt für Miniſterialräte Reichsbahndirektoren und Mitalieder der Hauptverwaltung, für Abteilungsdirektoren der Direktionen nunmehr Vizepräſidenten der Reichsbahndlrektionen und Direktoren bei der Reichsbahn. Die Oberreaierungsräte und Obel⸗ reaierungsbauräte und der Miniſterialbürodirektor heißen jetzt Reichsbahnoberräte, die Reaierungsräte, Realerunasbauräte und Re⸗ gierungschemiker Reichsbahnräte, die Miniſterialamtmänner und der Miniſterialkanzleidixektar ſetzt Reichsbahnoberamtmänner, die Eiſen⸗ bahnamtmänner, Reichsbahnamtmänner, der Reaierunasaſſeſſor Reichsbahnaſſeſſor, der Regierunasbaumeiſter, Reichsbahnbaumeiſter. der Reaierungsbauführer Reichsbahnbauführer. Die neuen Bezeich⸗ Der Beſuch war ver⸗ Nus dem Lande K. Heidelberg, 15. Jan. Die Allgemeine Ortskranken⸗ kaſſe zählte am 1. Januar 31441 Mitglieder gegen 30 334 im Vormonat. Die Erwerbunfähigkeit betrug 1309 gegen 1262 im Vormonat. I. Eſchelbach, 15. Jan. Iſt es ſchon ſchlimm, wenn ein Ort von den Maſern heimgeſucht wird, wie dies in der letzten Zeit ziemlich häufig berichtet wurde, ſo iſt doch bei weitem ſchlimmer, wenn — wie hier— die Diphther ie auftritt. Die gefährliche Krankheit hat nicht bei Kindern Halt gemacht, ſondern in gleicher Weiſe auch die Exwachſenen ergriffen. Bis jetzt iſt es der ärztlichen Hilfe gelungen, jeden Sterbefall zu verhüten. L. Eppingen, 15. Jan. Zu einer lebhaften Ausſprache führte hier die Einlabung über die Vornahme der volkswirtſchaftlich wie ökonomiſch gleich bedeutungsvollen Flurbereini gung, verbun⸗ den mit freiwilliger, begrenzter Zuſammenlegung von Grund⸗ ſtücken auf der Gemarkung Eppingen. Die allgemein theoretiſchen Praktiken und Gutachten, die für eine Flurbereinigung ſprechen: Erſparnis an Zeit und Arbeit, Verringerung der Produktionskoſten uſw. behandelt Landesökonomierat M ayer⸗Ullmann in ein⸗ gehender Weiſe. Seine Ausſührungen wurden unterſtützt von einem Beamten des Kulturbauamts Heidelberg, Herrn Heiß, der an Hand von durchgeführten Feldbereinigungen über die bechniſchen neten wohl ſtarkem Intereſſe, doch auch geteilter Auffaſſung. Offenburg, 13. Januar. Weihbiſchof Dr. Bur ger⸗Freihurg weilte geſtern hier und ſtattete dem Kloſter, wo er früher lange Zeit Kloſterpfarrer war, einen Beſuch ab. Er beſuchte den Friedhof, wo ſeine Eltern begraben liegen. Am Nachmittag war er Gaſt der freien Konferenz der Geiſtlichen der Kapitel Lahr und Offenburg. Die Dekane Geiſtl. Rat Lipp und Moſer hielten Begrüßungs⸗ anſprachen. Triberg, 13. Jan. Im Schwarzwald hält das ſchöne klare Froſtwetter, das tagsüber in der Sonne prachtvolle Stunden bringt, unverändert an. Die Temperaturen liegen im Schatten unter Null, ſodaß ſich die Eisbahnen gut erhalten und bei Nachtkälte von etwa fünf Grad ſtets einwandfrei wieder hergerichtet werden können. In Triberg zeigt der Eislauf, dem in dieſem Winter, unabhängig von der unerwarteten Gunſt für dieſe Sportart durch das ſchneearme Wetter, eine beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet wird in allen Kreiſen der Bevölkerung ein außerordentlich geſtiegenes Intereſſe, wozu die Gewinnung des Eislauflehrers und Kunſtläufers Harry Weis aus Hamburg beſonders beiträgt. Verſchiedentliche Veran⸗ ſtaltungen über die Weihnachts⸗ und Neujahrszeit wurden am letten Samstag durch ein abendliches Eislauffeſt mit bengaliſcher Beleuchtung und Konzert fortgeſetzt. Am Sonntag folgte ein großes Schaulaufen mit Harry Weiß, anſchließenden Scherzſpielen auf dem Eiſe und Jugendrennen, Veranſtaltungen, die allenthalben auf das größte Intereſſe ſtießen. Billingen, 13. Januar. Die hier eingeleitete Bildung einer Zwangsinnung für das Friſeurgewerbe iſt geſcheitert. Vei Feſtſtellung der Abſtimmungsergebniſſe waren von 21 abge⸗ gebenen Stimmen? für und 14 gegen die Bildung einer Zwangs⸗ innung. Von den Abſtimmungsberechtigten haben ſich 12 der Ab⸗ ſtimmung enthalten. Aus dieſen Ziffern kommt eine ganz gewal⸗ tige Abneigung gegen das Zwangsinnungsweſen zum Ausdruck, *Obereſchach bei Villingen, 13. Jan. In der letzten Woche brach in der Mühle des Johann Rieger, einem der älteſten Ge⸗ bäude in der Gemarkung, ein Brand aus, der zunächſt von Wald⸗ arbeitern bemerkt wurde. Der Herd des Brandes war ein Stroh⸗ ſchopf, von wo die Flammen raſch auf die Mühle und das Wohn⸗ haus übergriffen. Alle Anſtrengungen der Feuerwehren waren vergeblich. Das gange Anweſen mit Mühle, Wohnhaus und Schopf wurde bis auf die Grundmauern zerſtört. In der Mühle wurde dis gange Anlage bis auf eine Turbine vernichtet. Nur das frei⸗ ſtehende Oekonomiegebäude konnte vor dem Feuer bewahrt werden. Der Schaden iſt ſehr groß, jedoch in der Hauptſache durch Verſiche⸗ rung gedeckt. Ueber die Brandurfſache kurſieren nur Vermutungen. * Vom Bodenſee, 13. Jan. In einem Grenzorte brachte ein älterer Herr ein mit etwa 1000 Briefmarken aller Länder gfülktes ſchlecht erhaltenes Album zum Verkauf. Er verlangte einige hundert Franken, aber verſchiedene Amateure hatten das Buch dem Beſitzer wieder gegeben mit dem Bemerken, es ſeß kaum 100 Franken wert. Der Verkäufer wollte ſich zurückziehen, denn unter 400 Franken wollte er die Sammlung nicht abgeben, als ein anderer Liebhaber bat, die Marken anſchauen zu dürfen. Kurz darauf hän⸗ digte er dem Verkäufer als Anzahlung 1000 Franken freiwillig au⸗ und erklärte„Ich bin Spezialiſt in Baden und ſuchte ſeit bald 20 Jahren den ſo ſeltenen Fehldruck, der auf grünem Papier ſtatt roſa erſchienenen Kreuzermarke von 1851. Heute endlich hobe ich dieſe Seltenheit geſunden und in gutem Zuſtande in dieſem Album.“ Er zeigte den Fund, der im Katalog mit 40 000 Franken verzeichnet ſteht. Nachbargebiete * Kreuznach, 13. Jan. Der Polizei gelang es, einen vielge⸗ ſuchten berüchtigten Einbrecher und Fahrraddieb, den Schloſſer Peter Kleinz aus Waldhilbersheim mit reicher Beute in Kreuznach feſtzunehmen. Kleinz hat ſeit längerer Zeit in der gan⸗ zen Umgebung zahlreiche Diebſſable ausgeführt. Er verſtand es, hierbet ſich unter der Maske eines Eiſenbahners und Zulegung fal⸗ ſcher Namem überall Unterſchlupf zu verſchaffen, wobei er ſtändig Uhren, Kleidungsſtücke, Lebensmittel uſw. mit ſich gehen hieß. Kleinz ſteht fernerhin unter dem dringenden Verdacht, die in letzter Zeit vorgekommenen Kirchendiebſtähle in Kreuznach und⸗Nachbarorten ebenfalls ausgeführt zu haben. Bei ſeiner Feſtnahme wurden meh⸗ rere Flaſchen Wein, zwei fertig gerupfte Hühner, zwei Taſchenuhren, eine neue Aklentaſche und eine Brieftaſche mit fremden Papieren vorgefunden. Daaſel, 14. Jan. Großes Auffehen erregen/ im Kanton Luzern und in katholiſchen Kreiſen der Schweiz überhaupt die Ver luſte, die dem Chorherruſtift, dem ſog. Hofſtift in Luzern, durch Valutaſpekulation eines Kanonikus, der mit der Finanzoerwaltung beauftragt war, entſtanden ſind. Der betreffende Kanonikus iſt allerdings ſchon 80 Jahre alt. Da die Einkünfte, die dem Stift für die Unterhaltung der Chorherren aus ſeinem Beſitz an Bauern⸗ höfen, Legaten uſw. infolge der Teuerung nicht mehr ausreichten. ſpekulierte der Kanonikus auf ein Steigen der Mark und herlor dabei 200 000 Franken. Weitere Summen büßte das Stift durch die Spekulation bei der Verkehrsbank.⸗G. in Zürich ein, die in der Schweiz keinen guten Ruf beſitzt und der ſogar die Börſen⸗ konzeſſion entzogen wurde. 5 5 Lanoͤwirtſchaſt Nolfſtandskredifaktion Bekanntlich hat die Badiſche Landwirtſchaftskammer mit Rück⸗ ſi““ auf die ſchweren Verluſte, die die badiſche Landwirtſchaft infolge der ſchlechten Erntewitterung erfahren hat, die badiſche Regierung dringlichſt erſucht, den betreffenden Landwirten in großem Um⸗ fange nach dem Beiſpiel anderer Länder Kredite zu bedeutend er⸗ mäßigten Zinsſätzen für die Aufrechterhaltung ihrer Wirtſchaft, igs⸗ beſondere die Beſchaffung von künſtlichen Düngemitteln, Kraftfutter⸗ mitteln und Saatgut mit der angebotenen Hilfe der Reichsregierung zur Verfügung zu ſtellen. Es wird nunmehr bekannt, daß eine entſprechende Vorlage unſerer Regierung an den Landtag unmittel⸗ bar bevorſteht. Der Badiſche Bauern-Berein zur wirkſchaftlichen Lage *Freiburg, 13. Jan. Der Hauptvorſtand des Badiſchen Bauern⸗ Vereins hat in ſeiner Sitzung am 9. Jaguar zu den ſchwebenden wirtſchaftlichen Fragen Stellung genommen und dieſe Stellungnahme in Reſolutionen den in Betracht kommenden Behörden und Inſtan⸗ zen zur Kenntnis gebracht. U a. ſetzt ſich der Bauernverein noch⸗ mals nachdrücklich für die alsbaldige Erledigung der Schutzzoll⸗ vorlage im Sinne der Landwirtſchaft ein. Er weidet ſich ferner und wirtſchaftlichen Vorteile Bericht erſtattete. Die Vorträge begeg⸗ und der Landwirtſchaft unter allen Umſtänden gewahrt bleiben. züglich der zur Zeit ausgeſchütteten Rentenbankkredite wird eine beſſere Berückſichtigung der ſüddeutſchen Bauern verlangt. Dder Badiſche Bauern⸗Verein verlangt endlich von der Regierung Maß⸗ nahmen auf dem Gebiet der Hagelverſicherung, um die badiſchen Landwirte gegen Hagelſchäden in dieſem Jahre ſicherzu⸗ ſtellen. Mit beſonderem Nachdruck wendet ſich die Organiſation gegen die derzeitige Steuerlaſt der Landwirtſchaft, die einfach ins Unerträgliche gewachſen iſt. Gefordert wird im ein⸗ zelnen noch eine grundlegende Aenderung des Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuergeſetzes zur Beſeitigung der beſtehenden Ungerechtigkeiten, der Verzicht auf die Heranziehung der Landwirtſchaft zur Gebäude⸗ ſonderſteuer, wie das auch in anderen deutſchen Einzelſtaaten be⸗ reits durchgeführt iſt, und endlich eine allgemeine Umwandlung der für die Gebiete ſchwerer Wetterſchäden zugeſtandenen Steuer⸗ ſtundung in einen Nachlaß der ſteuerlichen Verpflichtungen, da nur auf dieſe Weiſe den einzelnen Landwirten in wirkungsvoller Weiſe geholfen werden kann. Pflanzenzüchterkurs * Raſtakt, 13. Jan. Die Badiſche Landwirkſchafts⸗ kammer veranſtaltete vom 8. bis 10. Januar in ihrer Saatzucht⸗ anſtalt in Raſtatt ihren 4. Pflanzenzüchterkurs mit Vor⸗ trägen von Landwirtſchaftsrat Buß⸗Raſtatt, Saatzuchtinſpeklor Lieber⸗Raſtatt und Saatzuchtinſpektor Dr. Finger⸗Karlsruhe. Der Kurs bedeutete in ſeinen beiden Abteiluagen, für Anfänger und Fortgeſchrittene, einen vollen Erfolg. Die Teilnehmer, deren Za ſich ungefähr auf 60 belief, waren aus allen Teilen Badens er⸗ ſchienen und wurden in ſämtliche Gebiete der Pflanzenzüchtung dur Vorträge und Demonſtrationen eingeführt. Die lebhaften Dis⸗ kuſſionen bewieſen deutlich, daß die Lehren dieſes neuen und ſowoh privatwirtſchaftlich als auch volkswirtſchaftlich ſo bedeutungsvollen Spezialgebietes der Landwirtſchaft gutes Verſtändnis gefunden haben. 2 wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwartt Das isländiſche Tiefdruckgebiet iſt nordoſtwärts nach dem Nord: meer gezogen; ein neuer Zyklon hat heute erſt die nordamerikaniſche Küſte verlaſſen, kommt alſo vorerſt für unſere Witterung noch nich in Frage. Das feſtländiſche Hochdruckgebiet iſt ſehr beſtändig; e⸗ hat ſich bis über 780 Millimeter verſtärkt. Das Zentrum lagert über Südoſteuropa und den Alpen. Das trockene, teilweiſe neblige Froſt⸗ wetter hält dagegen in Süddeutſchland an. Ein am Südrande des nördlichen Zyklons geſtern über England und dem Kanal lagerndes warmes Luftgebiet iſt oſtwärts gezogen und hat die Froſtgrenze übet Frankreich bis nahe an den Rhein zurückgedrängt. Auch in Nord⸗ deutſchland iſt erheblich milderes, froſtfreies Wekter eingetreten. Vorausſichtliche Witterung für Freitag, bis 12 Uhr nachts: Vorübergehend milder(meiſt froſtfrei), wollig bis neblig, trocken. 7—— r—.tt————᷑ œr——— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, PE 5, Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil; Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller? für Handelsnachrichten, Aus den Lande, Nachbargebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil; Fr. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. „ Seſchäftliches Ein Inkerview mit Emil Jannings Als mich Jannings in ſeiner zwar kleinen, aber behag⸗ lichen Garderobe des Zoo⸗Ateliers, allwo er ſich zu neuen Film taten rüſtet, mit gewohnter Liebenswürdigkeit empfängt, leuchte aus ſeinen Augen noch immer die Sonne Italieus, und ich bin mir nicht ganz ſicher, ob er an den Hain beim Teiche des Agrippch den Tempel der Veſta, des Zirkus Maximus, das Atrium Poppaa oder vielleicht gar an den feurigen Chianti denkt, als er das Worlk ergreift: 5 „Die Dankbarkeit des Stoffes an ſich reizte mich um ſo meht, als„Quo vadis“ bereits einmal der Welt gezeigt wurde. Die ſtalt des Nero darzuſtellen, iſt für den Schauſpieler natürlich beſonders verlockend. Es galt neben dem Imperator Nerg einzudringen in den Schauſpieler Nero, es galt ihn darzu“ ſtellen mit allen ebenſo entſetzlichen, wie rätſelhaften Nuancen ſeines Charakters. Feminin und übel ſentimental erſcheint en oft, dann wieder infantil, gleichſam ein böſes Kind, und ſchließlie tyranniſch ausaxtend bis zum titaniſchen Machtwahnſinn, wenn e ſich ſelbſt zum Gott zu machen verſucht. Und trotz dieſer patholo⸗ giſchen Züge doch manchmal genial. Ich ſah ihn als Produkt un als Ausdruck einer Epoche und Umwelt, als die mit Notwendigkei ſich ergebende Verfallserſcheinung einer untergehenden Kultur al⸗ Zugen zwar, aber doch immer als einen mit menſchlicggh Zügen. 0 15 Die meiſterhafte Regie von Georg Jacoby, der von deg Mitautor Gabriellino'Annunzio beſtens unterſtützt wurde, 0 unübertroffen. Wenn die 54 Löwen in die Arena ſtürzen, wo iht die wehrloſen Chriſtenſklaven harren, ſo lebt vor uns Geſchich% auf. Dieſes Werk iſt wieder ein Beweis der Wundermacht de Filmbandes.“ 1 Es iſt der Alhambra gelungen, ſich dieſen größten Fil aller Zeiten zu ſichern. Er läuft von Dienstag, 20. Januar Der Löw' iſt los, der Löw' iſt frei! Der Löwenunfall bei der Filmaufnahme in Rom Seinerzeit berichteten wir über das Unglück, das durch 5 Höen de ilms 8 is“ in Romt Löpen bei einer Filmaufnahme des Films„Guo vadis“ in 5 angerichtet wurde. Der Beſitzer des Löwen, Alfred Schneidel⸗ ſendet uns jetzt eine Darſtellung des unglücklichen Vorgangs: 7 Am 5. Februar waren wir damit beſchäftigt, die Szene gien zunehmen(Trick), wo die Löwen ſich auf die betenden Chrif 77 einen ſtürzen. Dabei ſprang die 2 Jahre alte Löwin Eurapa an 45 Mauer hoch, ſo wie es junge Tiere tun, wenn ſie ſpielen. Dün; Zufall blieb das Tier mit den hinteren Pranken in einer Maun⸗ fuge hängen. Durch eine weitere ſchlangenartige Bewegung gelal es der Löwin, auf die Brüſtung zu kommen. Auf der Trib, befanden ſich ca. 50 Perſonen, die zur Seite wichen. Nur 62jährige Statiſt Palombo blieb ruhig, die Hände an den Kei geſtützt, ſitzen. Man nimmt an, daß der alte Mann, durch die Ain ſtrengung ermüdet, einen Schlaganfall erlitten hatte. Die Löw. begann mit dem Manne, der ſich nicht mehr rührte, zu ſpielen. dem Moment kam meine Schwägerin, die Dompteuſe Betty, hing, Die Löwin Europa wich zurück und ſtürzte die 5 Meter hohe? 0 büne herabh. In demſelben Augenblick kippte auch der Körper 105 Palombo über und ſtürzte in die Tiefe. Durch den Fall Schreck erregt, biß erſt unten auf dem Boden die Löwin Palonz in das Genick. In dem Moment ſprang meine Frau hinzu. 10 ergriff eine große in der Nähe ſtehende Tafel und zerſchlug auf der Löwin. Nun war auch ich aus dem Käfig gekomme 5 Auf meinen Anruf ließ die Löwin den Mann los. Plötzlich gann ein Operateur und ein Statiſt zu ſchießen. Einem glücklie Zufall iſt es zu verdanken, daß ich nicht verletzt wurde. Die öe erhielt drei Kugeln. Die Verletzungen haben der Löwin nichts 15 macht. Der unglückliche Palombo wurde ſofort in das Milſen hoſpital übergeführt, wo die Aerzte aber nur den Tod feſtſte i0 konnten. An dem Biß wäre der Mann jedoch meiner Anſicht na niemals geſtorben. Daß die Löwen keinen Scherz verſtehen, wird das Publill 7 bei der Vorführung des Films„Quo vadis“ in der Alhambra⸗ u Kammerlichtſpielen ſelbſt feſtzuſtellen Gelegenheit haben. dagegen, daß der badiſche Winzerſtand durch den deutſch⸗ nungaen ſind im dienſtlichen Verkehr apeſchließlich zu führen, können aber außerdienſtlich mit dem Zufatz a. D. meiteraefübrt werden. 9 zunc nogusunmmoz usg ſegz ſraniſchen Handelsvertrag ruiniert wird und vorlangt vom Reichs⸗ eeeeee eee weunegsan zufs br 0 2 10 850 N 5 iden Der Film wird ab Dienstag, den 20. Jauuar 1925 in beiggg Theatern zugleich zur Vorführung gelangen. —.— 1 2— delsvertragsverhandlungen muß, das Intereſſe des Winzerſtandes Be⸗ + 5 N ſteht. Donnerskag, den 15. Januar 1925 neue Mannhelmer Jeitung(Adend⸗Ausgadel 5. Seite. Nr. 24 hr nd ee die 1. Hauptrunde um den verbandspokal Am vergangenen Sonntage war in ganz Süddeutſchland Ruhe 0 den Meiſterſchaftsſpielen der Bezirksljga, dafür griff die Bezirks⸗ igg erſtmals in die Kämpfe um den Verbandspokal ein, die bisher nur von den Kreispolalmeiſtern und den Kreisligamannſchaften be⸗ ſtritten worden waren. Die Witterung war aber nicht günſtig, ein dichter Nebel lagerte über den ſüddeutſchen Spielfeldern und mancher Kampf konnte deshalb nicht zu Ende geführt werden. Die Bezirks⸗ liga kopnte in dieſen Kämpfen ihre Ueberlegenheit nicht überzeugend dokumentieren. In 10 Spielen wurde ſie von den Vertretern der Kreisliga geſchlagen, 5 Spiele endeten unentſchieden bezw. wurden infolge der Witterungsverhältniſſe abgebrochen und 22 Spiele endeten ſiegreich für die höchſte Klaſſe. Mainbezirk Am Main ſind die Verluſte der Bezirksliga ſehr ſtark, nur Fuß⸗ ballſportverein Frankfurt, Eintracht Frankfurt, Kickers Offenbach ben ihre Spiele gewonnen, aber nicht gerade in überzeugender eiſe. Zwei Spiele wurden abgebrochen beim Stande 121, ſo das Hanauer Lokaltreffen 93 gegen 94 und das Spiel des abſteigenden B. f. R. Frankfurt gegen den Meiſterſchaftsfavoriten der Kreisliga, Germania 94 Frankfurt. In dieſen beiden Fällen hat die Bezirks⸗ liga aber noch Chancen, ſich im Wiederholungsſpiele oder durch das 'os für die nächſte Runde zu qualifizieren. Ueberraſchend kommt die Niederlage des ſchärfſten Rivalen des Meiſters Helvetia Frank⸗ furt, die:1 gegen Germania Bieber unterlag. Auch von Union iederrad hätte man nicht erwartet, daß ſie gegen Kickers⸗Viktorig Rühlheim mit:2 den Kürzeren ziehen würde. Die Kreisliga hat ſich alſo ſehr gut gehalten und hat bis jetzt 4 Vertreter, nämlich Sprendlingen, Germania Bieber, Kickers⸗Viktoria Mühlheim und Sportfreunde Frankfurt in die nächſte Runde gebracht, während die gezirksliga, wie ſchon erwähnt, nur Zzmal vertreten ſein wird und die Entſcheidung in zwei Spielen noch ausſteht. Yheinheſſen ⸗Saar Wie in der Meiſterſchaft, ſo gab es auch in den Pokalkämpfen Uinks des Rheines die meiſten Ueberraſchungen. Nur zwei Ver⸗ tretern der oberſten Spielklaſſe gelang es, als Sieger vom Felde zu gehen und dabei war ausgerechnet der Abſtiegskandidat Saar⸗ karbrücken, der ſeinen Ortsrivalen Sportfreunde Saarbrücken 275 ſchlug. Fußballverein Saarbrücken ſchlug Oberſtein ebenfalls 2215 Zwei Spiele wurden abgebrochen bei unentſchiedenem Stande. Der vorfährige Meiſter Boruſſia Neunkirchen hatte nur:2 gegen Mainz erzielen können, als das vorzeitige Ende erfolgte, und Wormatia orms war ſogar in Mainz⸗Mombach mit:1 im Nachteile. Ein Spiel verlief unentſchieden. 373 trennten ſich Sportverein Gries⸗ heim und die Turn⸗ und Sportgemeinde Höchſt; in dieſem Falle muß das Los den Sieger ermitteln. Für die größte Senſation ſorgte aber der Tabellenführer Sportverein Wiesbaden, der:1 gegen Alemannia Worms verlor, die zwar im Vorjahre noch Be⸗ Arksliga, in dieſer Saiſon aber in der Kreisliga keine führende Rolle ſpielen konnten. Sehr hoch verlor Idar mit:0 gegen 05 Sulzbach und der Tabellenletzte(5 Trier verlor ſogar:2 gegen den Sportverein 05 Saarbrücken. In Rheinheſſen⸗Saar hat alſo die Krejsliga der Bezirksliga ſchwere Schlappen beigebracht und 4 Ver⸗ treter durchgebracht, während die Bezirksliga ſich bisher nur Zmal qualifizieren konnte und in drei Spielen die Entſcheidung noch aus⸗ In der nächſten Pokalrunde, die am 25. Januar vor ſich geht, kann man ſich I. pokol⸗Hauptrunde in Württemberg⸗Baden Der 11. Januar brachte wie in allen Bezirken auch hierzulande die Spiele um den Verbandspokal. In faſt allen Fällen ſielen die Ergebniſſe den Erwartungen entſprechend aus. Eine Ausnahme lldete nur Karlsruhe. Dort ſiegte der Kreisligaverein Fran⸗ onſa über den Schwanzmeiſter der Bezirksliga F. C. Mühl⸗ durg mit:0. Die übrigen Vereine der Bezirksliga qualifizierten ſich zur zweiten Hauptrunde. Die Stuttgarter Kicke e hatten den neugebackenen Kreismeiſter Spog. Cannſtatt 1 Gaſt und ſchlugen ihn mit:2. Bei Halbzeit ſtand die Partie auf:0, wenige müten ſpäter hatte Cannſtatt 2 Tore aufgeholt. Die Kickers ſpier⸗ u mit drei Erſatzleuten auf ſehr ſchlechtem Boden ein anſprechendes 3— In Pforzheim ſtand der Club dem Platznachbarn ſi ermanſa Brötzingen gegenüber. Die Germanen ſtrengen ich begreiflicherweiſe jedesmal, wenn es gegen den Pforzheimer Club ſeht, mächtig an. Auch in dieſem Spiel hatke der F. C. P. alle Mühe, n Kreisligaverein mit 221 nieder zu ringen. Bekir als Mittelläufer ar wiederum der beſte Mann auf dem Felde.— Spog. Baden⸗ 5 aden ſpielte auf eigenem Platz gegen den Freiburger Fuß⸗ allElub und unterlag mit:5. Auch Sport⸗Club Fre!⸗ beſiegte ſeinen Gegner aus der Kreisliga, F. V. Lahr, mit 7 Bis zur Pauſe hielten die Lahrer eifrig Stand; nach torſoſen Minuten regnete es nach Halbzeit alle 7 Tore.—.f. B. Stukt⸗ Halte hatte den V. f. R. Gaisburg zu ſchlagen. In jede Spiel⸗ Wuſe ſtel ein Tor der Bewegungsſpieler, ſodaß das Endreſultat:0 8— Ein Tor mehr ſchoß der Stuttgarter Sp ort⸗Club in Schwäbiſch⸗Hmünd gegen Normannia. Mit:0 wurden die B. znannen geſchlagen, allerdings erſt nach ta ferer Gegenwehr. —98 R. Heilbronn war beim Neuling der Kreisliga in Lud⸗ lag b wrg und blieb nur knapp mit 21 ſiegreich. Der kleine atz in Ludwigsburg war von jeher vin ſchwer zu nehmendes Hin⸗ Kuſger BVon allen Spielen iſt zu ſagen, daß die Spielfelder ſehr in geweicht und zum Teil ſogar grundlos waren. Vom Nebel, der be underen Bezirken ſehr nachteilig gewirkt hat, blieben die württem⸗ wergiſch⸗badiſchen Vereine verſchont. kommende Sonntag ſollte bereits das erſte Spiel um die St ulſche Meiſterſchaft zwiſchen dem F. C. Nürnberg und den —55 Larter Kickers bringen. Die Kickers erklärten ſich auf Anſuchen —5 5 Spielausſchuſſes zum Spiel bereit, die Nürnberger aber lehnten mite wegen einer Privatverpflichtung, die Nürnberg am Sonntag Slavia-Prag zuſammenführen foll. der In Württemberg⸗Baden wird am 18. Januar das letzte Spiel ſtie Bezirksliga ſteigen, das entſcheidende Bedeutung für den Ab⸗ den hat. Sport⸗Club Stuttgart ſteht auf eignem Platze völl Freiburger SporteC lub gegenüber. Der Ausgang iſt gebn ungewiß. Für die Stuttgarter reicht ein unentſchiedenes Er⸗ Ader während Freiburg gewinnen muß, wenn es im nächſten Jahr des Bezirksliga weiter ſpielen mill. Bie württembergiſch⸗badiſchen ——9— gruppieren ſich heute in der Tabelle nach folgender Rang⸗ deim Stuttgarter Kickers 22 Punkte, F. C. Freiburg, F. C. Pforz⸗ Nd V. f. R. Heilbronn je 18 Punkte, V. f. B. Stuttgart 13 F. Cl Upork⸗Glub Stuttgart 8 Punkte, Sportkl. Freiburg 7 Punkte, es S Mühlburg 6 Punkte. Mit Ausnahme des vorerwähnten Spie⸗ 85 Hart⸗Klub Stultgart gegen Sportklub Freiburg haben die Ver⸗ alle ihre Spiele beendet, Bayeriſche Runoͤſchau Im Zeichen der Pokalſpiele ſlac e„Sonntag war durch die erſte Hauptpokalrunde mit Be⸗ 1. Die acht Spiele brachten auch einige überraſchende 821 Siens.'g. Fürth blieb gegen den.E. Bayreuth wohl Sb. Vg ger, aber das Ergebgis kann von der hohen Spielkultur der Vahet icht überzeugen. Auch der Umſtand, daß das Spiel in u Wlnnfand⸗ rechtfertigte dies knappe Ergebnis nicht. Fürth eiden, wo ſich die Sp. Vg. Weiden und de..R. 8 f endete das Spiel nach Verlängerung mit Glen Mißton. Die Weidener führten bis 15 Minuten vor 75 mußten ſich aber in einem prächtigen Endſpurt 3 Gegen⸗ —— laſſen, wodurch eine Spielverlängerung notmendig as Weidener Nubliknm, das den Sieg in der Teuſche 4 alſo auf allerhand Ueberraſchungen gefaßt hatte und ſich in letzter Viertelſtunde darum betrogen fühlte, erregte ſich immer mehr und drang nach 2 Stunden 5 Minuten Spieldauer ins Spielfeld ein und verprügelte die Fürther Spieler. Dasfelbe Schauſpiel trug ſich auch am Sonntag früh im Pokal⸗ vorentſcheidungsſpiel 1. F. C. Nürnberg 1. Igd. gegen V. f. R. 1. Igd. auf dem Pfeilplatz zu, wo nach Spielſchluß zuerſt zwei Spieler, dann auch das Publikum im Spielfelde ſich ſchlugen. Ein Jeichen, wie tief die Moral und das ſportliche Gefühl heute bei einem Teil der Auchſportler geſunken iſt. In Regensburg konnte Bayern München auch erſt nach Verlängerung über Jahn Regensburg durch einen:3⸗Sieg ſeine Poſition halten. Jahn ging zweimal in Führung, mußte ſich aber immer wieder den Ausgleich gefallen laſſen und in der Ver⸗ längerung dann dem ſyſtemvolleren Spiel der Bayern den Sieg überlaſſen. In Ingolſtadt fertigte die S.B g. Ingolſtadt die Mün⸗ chener Teutonen 3·1 ab, was dem Provinzverein das beſte Zeugnis ausſtellt. 951 In Ulm ſpielte der F. V. Ulm gegen den D. S p. B. München In Augsburg qualifizierte ſich Schwaben Augsburg gegen Schwaben Ulm durch einen:1⸗Sieg für die weitere Teilnahme an den Pokalſpielen. Eine Ueberraſchung bereitete der Würzburger F. V. durch eine:2⸗Niederlage gegen.C. 1860 Fürth ſeinen Anhängern. Die Münchener Sportvereinigung ſchlug den 1 5 Augsburg mit einem:1⸗Ergebnis aus dem Pokalwett⸗ bewerb. Vaſas Budapeſt auch in Schweinfurk Vaſas, die ſeit einigen Wochen in Deutſchland weilen, gaben auch in der Fahrradnabenfabrik ein Gaſtſpiel, das ſie nach ſehr ſchönem Spiel 41 gewannen. Der Gegner 1..C. Schweinfurt war den Gäſten in ſeder Beziehung unterlegen und konnte das Ehrentor nur durch ein Selbſttor der Budapeſter buchen. Bis Halbzeit ſtand das Spiel:0, doch ſchoſſen die Gäſte dann in feiner Manier noch 3 Tore und ein Selbſttor. Die Kreisliga in Bayern Recht intereſſant und ſpannend werden jetzt die Kämpfe in den Kreiſen, wo die Meiſterſchaftsfrage noch nicht geklärt iſt, da die Abſtiegskandidaten eine Ueberraſchung nach der anderen bringen. Im Kreis Mittelfranken bereitete der Tabellenletzte F. C. Bayern Nürnberg dem.C. Pfeil den hartnäckigſten Widerſtand und lag ſogar bis zur auſe:0 in Führung, konnte auch die 2 Toxe Vorſprung bis 15 Minuten vor Schluß halten, da Pfeil durch Elfmeter, der abſolut nicht gerechtfertigt war und Bayern durch einen Prachtſchuß das Ergebnis auf:1 ſtellte. Durch einen Strafſtoß und einen 2. Elfmeter, der ebenfalls nicht gerechtfertigt war, konnte Pfeil gerade noch den Ausgleich erzielen, doch erweckte die Tätigkeit des Schiedsrichters den Anſchein, als ob er Pfeil unter allen Umſtänden zum Sieg verhelfen wollte.:3 war ſchließ⸗ lich das Endergebnis. Pfeil war zwar die beſſere Mannſchaft, aber Bayern wehrte ſich mit allen Kräften, was ihnen einen Punkt ein⸗ trug. 9die zweite Ueberraſchung bot der Abſtiegskandidat F. V. Fürth gegen den 2. Meiſterſchaftsanwärter.C. Eintracht. Erſt eine Minute vor Schluß konnte Eintracht das bereits in der erſten Viertel⸗ unde vorgelegte Tor aufholen, ſo daß auch hier Punkteteilung ſtatt⸗ and. In Nordoſtbayern waren auch nur 2 Spiele Sp.⸗ Vg. Hof 1893 gegen F. V. 1:0 und Wacker arktredwitz gegen 1. F. C. Regensburg:8. urch den Sieg der Hofer ſind dieſe vorerſt dem Abſtieg entronnen, das ſie mit 12 Punkten nun vor Sp. Vg. Weiden mit 11 Punkten und F. B. Amberg mit 0 Punkten liegen. 1 Im Altbayern ſpielten Sportfreunde München gegen F. V. Reuhauſen:0 und Helios München gegen F. C. Roſenheim:2. Auch hier wird immer noch um die Meiſterſchaft geſtritten, die zwiſchen F. C. Straubing und Sp. Vg. Ingolſtadt zum Austrag kommt. Frankfurter Brief der bekanntlich im Zeichen des Mit dem vergangenen Sonntage, Süddeutſchen Verbandsvokales ſtand, ariffen nunmehr auch die Mannſchaften der Bezirksliga in dieſe Kämpfe ein, die ſich erfreulicherweiſe einer wachſenden Anteilnahme ſeitens aller Be⸗ teiliaten erfreuen. Im Mainbezirke haben insgeſamt neun Pokalſpiele auf dem Spielplane geſtanden, an denen außer den 8 Be⸗ zirksligavereinen 8 Angehörige der Kreisliga und zwei Pokalmeiſter der A⸗Klaſſe beteiligt waren. Im Einverſtändniſſe mit allen Teil⸗ nahmeberechtigten hatte man die Ausloſung derart vorgenommen, daß in 8 Spielen die Bezirksliga den Vertretern der beiden übrigen Klaſſen gegenüber zu treten hatte und nur die Paarung dem Loſe überlaſſen blieb. Im neunten Spiele ſtand mangels eines Vertreters der Oberliaa ein Angehöriger der Kreisliga gegen den Südmain⸗ pokalmeiſter. Dieſer Gedanke der Austraaung der Pokalentſcheidun⸗ gen iſt durchaus annehmbar und hat manches aute für ſich, wenn er auch nicht allen einſchlägigen Geſichtsvunkten Rechnung träat. Aber man iſt ſich längſt darüber im klaren, daß es ein Syſtem nicht gibt, das allen Wünſchen gerecht werden kann. Die diesmalige Ausloſung halte genügend für Spannung geſoret, ſodaß die meiſten Spiele aut beſucht waren. Die Begeanungen zwiſchen dem Verein für Raſen⸗ ſport 1901 und Germania 1894. Frankfurt. zwiſchen Germania, Bie⸗ ber und Helvetia, Frankfurt. zwiſchen Victorig 1894 und 1. Fußball⸗ klub 1898,. Hauau uſw. verfehlten ihren Reiz nicht. Bedauerlicherweiſe war die Witterung äußerſt ungünſtig. Faſt unmittelbar vor Beainn der Kämpfe breitete ſich dichter Nebel über die weitere Umgebung Frankfurts, ſodaß die Durchführung der Veranſtaltungen ſehr er⸗ ſchwert war. In einigen Föllen mußte man ſogar die Spiele ab⸗ brechen, ſodaß am kommenden Sonntage eine Wiederholuna ſtatt⸗ zufinden hat. In den übrigen Fällen aber, in denen dieſes äußerſte Mittel vermieden werden konnte, litten die Leiſtungen ſelbſtredend ganz erheblich, da es teilweiſe nicht einmal den Spielern möalich war, ibre etwas entfernt ſtehenden Kameraden zu erkennen. Rein zahlenmäßia erbrachte der letzte Sonntaa die erwarteten Ergebniſſe. 335 in zwei Fällen verlor die Oberliga die weitere Teilnahmeberech⸗ iqung, Die Niederlage der Unſon Niederrad gegen Kickers⸗ Victoria Mühlheim mit 1·2 Toren kommt dabei noch nicht einmal ſehr überraſchend. Kenner der Verhältniſſe wollen den Ausgang vorausgeahnt haben. Die Niederräder haben bekanntlich ſchon in den Verbandsſpielen keine beſtechende Form beſeſſen und lange Zeit in Abſtiegsgefahr geſchwebt. Ohne den Leichtſinn der Eintracht, die den Jonjern in zwei Spielen 3 Punkte„ſchenkte“, wären die Niederräder ſogar rettungslos verloren geweſen. Da⸗ gegen waren die Mühlheimer auf eigenem Gelände immer gefähr⸗ liche Widerſacher, ſodaß die Union durchaus nicht ungewarnt den Weg nach Mühlheim antrat. Die Tatſachen haben alle Beſorgniſſe beſtätigt. Uebrigens haben die Mühlheimer nunmehr ihre Genug⸗ tuung für die ſeinerzeſt in den Ausſcheidungskämpfen um die Süd⸗ mainkreismeiſterſchaft ſeitens Niederrad erlittene Schlappe. Auch in Bürgel mag wohl der Vorteil des eigenen Platzes das entſcheidende Wort geſprochen haben, als die Frankfurter Hel⸗ vetia, die in der Oberliga doch eine ſo gute Rolle zu ſpielen ver⸗ mochte, vor der dortigen Germania die Segel zu ſtreichen hatte. Das Ergebnis von:1 für Bürgel beſtätigt die ungefähre Gleich⸗ heit der Spielſtärke, doch kamen die Sieger mit den örtlichen Ver⸗ hältniffen beſſer zurecht. Auch mit dem Sportklub Bürgel, der ſich vom Fuß⸗ ballverein Sprendlingen 215 ſchlagen ließ, verſchwand eine Mannſchaft aus dem Rennen, die wenigſtens der Form nach noch als Zugehöriger der Bezirksliga aufgeführt merden muß, trotz⸗ dem ſie bekanntlich dem Abſtiege verfallen iſt. Daß ſie gegen die Sprendlinger nichts zu beſtellen haben wird, war ahne meiteres an⸗ ſtänden ganz belanglos. zunehmen. Die Höhe der Packung iſt unter den obwaltanden Um⸗ hatte gegen den 1. Fußballklub 1902 Rödelheim ſtets den ſicheren Sieg in der Hand und gewann nach Belieben. Warum auch nicht? Bei dem Sieger hatte Pache, der berühmte Schweitzer Internationale, erſtmals mitwirken ſollen, nachdem er ſeither nur für untere Mannſchaften teilnahmeberechtigt war. Leider leidet der Schußgewaltige aber immer noch an ſeiner in Stuttgart er⸗ littenen Verletzung, ſodaß er ſich weiterhin ſchonen muß. Das Spiel war auch ohne ihn eine ſichere Beute ſeines Vereins, der mit :0 gewann, ohne ſich im leiſeſten anſtrengen zu müſſen. Nicht ganz ſo ſicher vermochte die Frankfurter Ein⸗ tracht den Ha⸗Es⸗Vau Homburg(nicht Hamburg!), worunter der Homburger Sportverein 1905 zu verſtehen iſt, mit :0 abzuſchütteln. Bei günſtiger Witterung wäre der Klaſſen⸗ unterſchied ſicherlich auch in der Torziffer deutlich zum Ausdruck gekommen. Man muß den Gäſten laſſen, daß ſie ſehr anſtändig ſpielten und viel guten Willen mitbrachten. Ihr Können iſt jedoch von beſcheidenem Umfange. Die Offenbacher Kickers hatten es mit der Spiel⸗ vereinigung Langenſelbold, dem Oſtmainkreis⸗ pokalmeiſter, zu tun, der kürzlich die hochmütige Victoria Aſchaffenburg mit 210 hineingelegt hatte. Offenbach behauptete mit der erwarteten Ueberlegenheit das Feld, ſpielte zeitweilig gegen ein Tor und warf den Gegner mit 30 aus dem Rennen. Ich möchte jedoch an der Tatſache nicht ſtillſchweigend vorübergehen, daß bei Halbzeit noch keine Partei einen Erfolg zu verzeichnen hatte, woraus ſich jeder nach Belieben einen Vers machen möge, Mit dem Verein für Leibesübungen Sachſen⸗ hauſen verſchwand dann noch der zweite Kreispokalmeis ſter von der Bildfläche, denn die Frankfurter Sport⸗ freunde machten mit ihm kurzen Prozeß und bewieſen ihm mit :0, daß die Sachſenhäuſer in der Geſellſchaft der Großen nichts zu ſuchen haben. Zwei der intereſſanteſten Begegnungen, auf deren Ausgang man nun weitere 8 Tage zu warten berurteilt iſt, fielen dem Nebel zum Opfer und wurden beide beim Stande von 121 abgebrochen Es handelt ſich um das höchſt wichtige Treffen Verein für Ra⸗ ſenſport 1901 Frankfurt und Germania Fra kfurt in einem Falle und außerdem um die Ortsentſcheidung zlwiſchen Victorid 1894 und dem 1. Fußballklub 1893 Hanau. Neben den Pokalſpielen fanden im Nordmainkreis einige Ge⸗ ſellſchaftsveranſtaltungen ſtatt. Hierbei kam Sportverein 1907 Heddernheim, der immer noch für die Kreismeiſterſchaft in Frage kommt, gegen Spielvereinigung 1911 Bürgek nur zu einem 313. Boruſſia Frankfurt hatte mit dem A⸗Klaſſe⸗Verein Mer⸗ kur 1908 Frankfurt ihre liebe Not und gewann ſo knapp wie nur möglich, mit:0. Weit beſſer behauptete Fußballſportver⸗ ein 1910 Bergen ſeine Würde gegen Herkha Frankfurt, die :6 geſchlagen wurde. Im Süd⸗ und Oſtmainkreiſe konnten teilweiſe die Verbands⸗ ſpiele weiter gefördert werdon, wenn es ſich auch nur um ver⸗ einzelte Paarungen handelte. Im Südmainkreiſe ſtand Teutonia Hauſen gegen den Sportverein Heuſenſtamm, den man im allgemeinen als gleichwertigen Gegner zu betrachten hatte, der diesmal aber nicht ganz an die Leiſtungen der Teutonen heranreichte, ſodaß dieſe einen berdienten Sieg mit:0 zu verzeichnen vermochten. Das entſchei⸗ dende Tor fiel allerdings erſt gegen Spielende. Turn⸗ und Sportgemeinde Langen hatte bei der erſten Begegnung den Sportklub Ditzenbach:1 geſchlagen und glaubte jedenfalls darauf hin, mit 4 Erſatzleuten in fremde Lande fahren zu dürfen. Diesmal gewannen die Plaßzbeſitzer 40 und die anderen verließen mit recht langen Geſichtern die ungaſt⸗ liche Stätte. 4 Tore lagen wohl kaum zwiſchen den Leiſtungen beider Parteiſen, aber eben ſo glaubhaft kann verſichert werden, daß die Leute aus Langen für den Sieg niemals in Frage kamen. Im O ſt mai nkreiſe wurde das Verhaltend der Aſchaffen⸗ burger Victoria nach ihrer Niederlage in den Pokalentſcheidun⸗ gen beſonders argwöhniſch verfolgt. Sport 1860 Hanau iſt kein zu verachtender Gegner. Wenn die Bayern alſo mit 671 ſo ganz überlegen abſchnitten, ſo darf wohl angenommen werden, daß ſie aus der heilſamen Lehre des Vorſonntages einigen Nutzen ge⸗ zogen haben und ſich nicht ſo leicht wieder in Gefahr begeben wer⸗ den. Dieſe Gefahr lag tatſächlich gar nicht ſo ſehr fern. Man braucht ſich nur zu erinnern, daß das Vorſpiel zwiſchen denſelben Mannſchaften nur einen ganz knappen:2⸗Sieg der Victoria er⸗ geben hatte. Wer weiß übrigens, wie die Sache diesmal geendet hätte, wenn die Hanauer nicht mit einem ſehr mäßigen Exſatztor⸗ hüter angetreten wären. Auch die Spielvereinſgung Rückingen⸗Langen⸗ diebach, die ſich ſo lange in Meiſterſchaftshoffnungen wiegte, hat allen Grund, endlich einmal des Lebens Ernſt zu beachten. Wenn ſie nicht mehr als ein:0 gegen den Vorletzten der Kreistabelle, den Sportverein 1920 Hanau, zu erzielen vermag, dann ſteht es ſchlimm um den Verein, der einſtmals die Frankfurter Spitzenmannſchaften, wenigens auf eigenem Boden, zur Verzweif⸗ lung bringen konnte. Fußballſportverein Damm hatte gegen den Spori⸗ verein Klein⸗Steinheim ſtets gewonnenes Spiel. Trotz größter Anſtrengungen ließ ſich das geringere Können der Stein⸗ heimer nicht verbergen. Ohne ihren lobenswerten Eifer wären ſie mit 0i3 ſogar ſehr anſtändig behandelt geweſen. 30 Minuten vor Ablauf der Spielzeit mußte die Begegnung zwiſchen dem Verein für Beſoegungsſpiele Groß⸗Auheim und Kickers Aſchaffenburg beim Stande von:2 wegen des Nebels abgebrochen werden. aliquis. vereins-Nachrichten « Sporkvereinigung Maunheim 1884. Die am Sonntag, 11. Januar abgehaltene Generalperſammlung hatte ſich eine⸗ zahlreichen Beſuches zu erfreuen. Der vom Ehrenvorſitzenden Mich. We g⸗ mann erſtattete Geſchäftsbericht ließ ein äußerſt reges Vereins⸗ leben erkennen. Der Mitgliederſtand blieb trotz der ſchlechten Wirt⸗ ſchaftslage ſtabil. Daß die Mitglieder im verfloſſenen Jahr einem fleißigen Training oblagen, bewieſen die von den Mitgliedern auf den beſuchten Wettſtreiten errungenen Preiſe, darunter 6 Vereins⸗ Ehrenpreiſe. Der Kaſſenbeſtand iſt gut. Die Ehrennadel des Deut⸗ ſchen Athletikſport⸗Verbandes 1891 für 25jährige ſportliche Be⸗ tätigung konnte weiteren 8 Mitgliedern überreicht werden. Die Vorſtandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorſ.: Th. Schopf, 2, Vorſ.: B. Rathgeber; Kaſſier: E. Schlechte; Schriftführer: Ph. Kolb und Hehmeier; Sportwarte: Ringen: Hertlein, Bender, Biundo (für die Jugend); Stemmen: Ferd. Renner, Rettich; Zeugwart: Schmidt. Lorenz, Raufmann Oskar Tietz, Jensen und andete fahiren auf 8122 Nifa-Rad eeeeeetunetmkutnttttmmneeeeet Mitteldeutschie Fahrradwerke d. m. b. H Sangorhauben · Barlin, Am Karisbad 6 Großg- Vertrieb fur Nordbaden: Neckarau Hrmo Peter Ludiwig, Mannheim · n5 Zeſeedeeete Sr ee, Beiz 2 2 2 arn, . Seite. Nr. 24 deviſenmarkt Berliner Deviſen ie Billionen Amntich G. 14. B. 14 p.. 18 B. 15 p. Seltand.16934 169.7s o0l 16934 16976 doll Suegos-Aires.885.870 4% 1,580„ Brüſſel. 20.84 20 21.04 Tbriſtanſa. 863.87 8403 84.07 64,23 8 Daung 79.20 770 7855 79.75 74.58 7476 14.68 495 55 abon 15.88 18.92 2 10 2002 0 Stockhom. 112.91 11310“ 1128 113,25 0 Felkngferd. 1955 10546 1058%%% Jealienn 174⁰ 17,.44 5 1749 17.23 Londen 1094 1% 20078 2015„ Few⸗Hork 4ͤs 4420.15 420 Faris 21 A 220 4258 5 Schwesz 29.2 810?2„ 8082 51.92 8 Spanten. 8808 8822 8%3 29,27 8 ZJapan 1808 1612 2.808 1812 7 Tonſtantmopel. 22 2805„ 22205. 7⁰ dio de Jausiro 489 65⁰.498 048„ Wien. abg..500% 3382˖7 i BWa 12889 12.59 126. Jugsſtadlen.87 888 6335 88855„ Zudaveſt.. 57854 9051.81 38 0„ Soſſa 3025 3335 2] 3„ f Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe 8 Tendenz Aneinheitlich Jrankfurt a.., 15. Jan.(Drahtb.) Die Börſe eröffnete heute in außerordentlich feſter Haltung, ſo daß die Kurſe noch ein gut Teil über den Notierungen der geſtrigen Abendbörſe lagen. Bald darauf erfolgten große Abgaben aus Berlin, über deren Urſachen man noch in Ungewißheit iſt. Die führenden Montan⸗ und Elektrowerte, die gegen geſtern mittag inzwiſchen bis 3 Prozent gewonnen hatten, fielen aber wieder auf die Kurſe bon geſtern nachmittag zurück. Später waren dieſe Kurſe ſogar in den meiſten Fällen Brief. Nur Siemens u. Halske vermochten einen guten Teil ihrer Gewinne aufrecht zu erhalten, außerdem einige Spezialwerte wie z. B. Heidelberger Jement. Auf dem Anleihemarkt war die Tendenz anfangs auch ſehr feſt. Kriegsanleihe wurde bis 0,965 gehandelt; der erſte amt⸗ liche Kurs war 0,955 und dann ging ſie mit 0,945 um. Im Freiverkehr war das Geſchäft ſtill, Api 2,50, Becker Stahl 1,8, Becker Kohle 7,50, Benz 5,9, Brown Boveri 1,6, Growag 0,143, Hanſa Lloyd 1,7, Krügershall 12,75, Kunſtſeide 85, Petroleum 21,25, Kabel Rheydt 7,50, Ufa 14%. Serliner Wertyapierbörſt Berlin, 15. Jan.(Drahtb.) In der Beurteilung des neuen Reichskabinetts zeigte die Börſe noch Zurückhaltung, da man die Stellungnahme des Reichstages abwarten will. Die Spekulation war beſtrebt, die letzten weſentlich geſtiegenen Kurſe zu Gewinnſicherungen zu benutzen, und daraus ergaben ſich bei Beginn des Verkehrs gerade für die wichtigſten Papiere des Nontanmarktes 2 bis Z proz. Abſchwächungen. Nament⸗ lich die Werte der Rhein⸗Elbe⸗Union wurden hiervon betroffen, weil für dieſe als ungünſtiges Moment noch die angebliche Hinaus⸗ ſchiehung der in kurzem zu erwartenden Bekanntgabe der Gold nark⸗ Eröffnungsbilanzen geltend gemacht wurde. Im Zuſammenhang hiermit verloren auch Siemens u. Halske etwa 4 Prozent. Dagegen ſkellzen ſich andere Werte wie Harpener, Phönix, Rheinſtahl und Höln⸗Neueſſener bemerkenswert höher. Von den che miſchen Werten wurden Anglo⸗Continental um 2 Prozent und von den Elektropapieren Elektriſche Lieferungen um 174 Prozent höher bewertet. Feſte Haltung zeigten auch Maſchinenfabrikaktien, von denen Berlin⸗Karlsruher Induſtrie 125 Prozent gewannen. Von Texrtilwerten ſtiegen Stöhr u. Co. um mehr als 5, eue Mannhe N 5 een Feitung et Bankaktien erfuhren nur geringfügige Aenderungen des Kurs⸗ ſtandes. Von Schiffahrtsaktien profitierten Hamburg⸗Süd⸗ amerika weiter aus der Meldung über das Zuſtandekommen einer internationalen Verſtändigung über den ſüdamerika⸗ niſchen Paſſagierdienſt. Von den Bahnaktien gaben Elektriſche Hochbahn auf Realiſierungen etwa 19“/ Prozent nach. Am Anleihemarkte für deutſche Werte herrſchte feſte Stimmung bei anziehenden Kurſen auf die günſtige Beurteilung der Aufwertungsfrage im Zuſammenhang mit der Neubildung des Kabinetts. Ausländiſche Renten wurden wenig umgeſetzt, Kursſtand behauptet. Nach vorübergehender Abſchwächung feſt. Geldmarkt weiter flüſſig bei unveränderten Zinsſätzen. — Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim ur. Die ao..⸗V., die heute unter Dr. Schneider ſtattfand und in der 21 Aktionäre mit 19 590 Stim⸗ men vertreten waren, genehmigte den ſchon veröffentlichten Um⸗ ſtellungsvorſchlag, wonach das Aktienkapital auf 6 Mill. 4 Stamm⸗ und 5000 Vorzugsaktien zuſammengelegt wird, hei Ueberweiſung von 2,89 Mill.„ an die Reſerve. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurde Graf Fritz von Obern⸗ dorff in Neckarhauſen. pfazicche Hypothetenbanf 2l-., Ludwigshafen a. Rh. hr. Die unter Vorſitz von Geheimrat Dr. Wa gner⸗Ludwigs⸗ hafen in Mannheim abgehaltene.⸗V., in der 18 Aktionäre mit 11129 Stimmen vertreten waren, genehmigte einſtimmig die Umſtellung von 10:1, ſo daß jetzt das Aktienkapital beſteht aus 33000 Stammaktien zu je 100 R= 3 300 000.A4, 9000 Stammaktien zu je 200 R.== 1 800 000 R. und 50 PVorzugsaktien mit Mehrſtimmenrecht zu je 100 R.= 5000.x, zuſammen demnach 5 105 000.4. Vorſtand und Aufſichtsrat wurden zur Feſtſetzung der Einzelheiten für die Durchführung der Beſchlüſſe ermächtigt. Zuſammenfafſung der rheiniſchen Bauftoffinduſtrie auf der Kölner Frühjahrsmeſſe Nach eingehenden Verhandlungen mit den dafür in Betracht kommenden Kreiſen(Verbänden und Firmen) ſoll auf der Kölner Frühjahrsmeſſe(22. bis 31. März) die rheiniſche Bauſtoffinduſtrie in einer beſondern Abteilung geſchloſſen. vorgeführt werden. Es handelt ſich dabei in erſter Linie um die Induſtrie der vulkaniſchen Bauſtoffe, die durch die Orte Neu wie d, Mayen uſw. gekenn⸗ zeichnet wird. Die Abteilung umfaßt demnach die Baſalt⸗, Traß⸗, Tuffſtein⸗., Bims⸗ und Schwemmſteininduſtrie, die Induſtrie der feuerfeſten Steine u. a. Nach den bisher vorliegenden Anmeldungen iſt das Zuſtandekommen der Sondergruppe geſichert. In Verbin⸗ dung damit ſollen auch Gewinnungs⸗ und Aufbereitun g S⸗ maſchinen für die Bauſtoffinduſtrie ausgeſtellt werden. An dem Fachausſchuß der Bauſtoffmeſſe, der in nächſter Zeit zu⸗ ſammentritt, ſind Vertreter der maßgebenden Verbände und Spitzenfirmen beteiligt. 8 K. Wolf.-., Magdeburg⸗Buckau. dieſer mit der Firma Heinrich Lanz in Mann heim in Intereſſengemeinſchaft ſtehenden Geſellſchaft per 1. April 1924 erſcheinen u. a. Grundſtücke mit 1,75 Mill., Gebäude mit 7,74 Mill., Maſchinen, maſchinelle Einrichtungen uſw. mit 1,39 Mill., Wertpapiere und Schatzanweiſungen mit 28 743, Beteiligungen mit 1,1 Mill., Außenſtände einſchl. Bankguthaben mit 2,6 Mill. und Barbeſtände mit 5,9 Mill..4. Das Aktienkapital iſt von bisher 110 Mill. Stammaktien nach Einziehung von 20 Mill. Schutz⸗ aktien im Verhältnis von 12½ 1 auf 7,2 Mill. RI umgeſtellt und ebenſo die Genußſcheine von 90 Mill. nach Einziehung von 30 Mill. auf 4,8 Re. Unter den Paſſiven erſcheinen ferner der Reſerve⸗ In der Goldbilanz Schleſiſche Textil um 17* und Norddeutſche Wolle um 4 Prozent. eeeeeeeeee — 14 15. 14. 15 15. 14. 15. 14. 15. 14 15. Tecotw, Beger.. Ber. Altrarterinf. 24.45 240 Jchocew, aun 240.70 Pbsntz Bergbau. 60,78 62, 100 Nombach. Hütten 31.78 82.75 Schuckert& Co. 70.28 78,50 UrSz Thürg. Lief. Gotza 88,— 88,—— 5 Berlin.95 3,75 Juckerf. B. Wagh 4,72.72]Hermann Pöge 170 170 Roſitzer Draunk.. 27.— 28.— Segall Strumpf.40.40 5 8 0 8 113 St. 755 5 er 55 5— Seszen Bare——— 1 5 5——9—— +.,80 3 5 j 3 Ver. deuiſch. Oele 39.— 40,—[Boigt aäff. St..15 2, eilbronn eisholz Papier 18. 16, ückforth Nachf.. 0, iemens& Halske 89.50 89.5 Akten und Auslondsanleihen in Billtionen Prozenten, Stückenotierungen Gep Fane 140 432 Paltdon Seu d% Sten 4 10 Nbein. Sraunfodl. 78.— 40 28 Sütgerswerte 22.J0 21,28JSinner A..7912.69 in Billionen Mark pro Stüch. Ber. Faßf, Caſſel.20.— Wayß& Freytag.05 40— Nbeingau.50.750Rhein. Chamotte 120. 135,0J Sachſenwert.50.50 Stettiner Vulkan. 13.20 19.30 — Ver. Pinſel Nürnb 28— 29.75 Jellſt. Walöhof St. 13.50 18,75 Stuttgart.75 4,75 Rhein.— 75 855 Ar 05 Stoehr Kammgrn. 67,50 73.— 1bi i Rhein. Moſch Led. 8,„Salzdetfurtg. 28.„„Stoewer Nähm. 21,— 23.—— Frankefurter Dividenden ⸗Werte. Freiverktehrs-Kucſe. Bdair Nalrer 10 133, Seenn 28 0 Steid. Juarhgen 28 88 850 2 Dengz 3,90] Kreichganer.— Raſtatter Waggen 6,50 6,55 Rhein. Nobelſtoß 2˙25 28 Scheidemandel. 25,— 24,35 Südd Immobilien.10 8,25 Bank ⸗Aktien. Eiberfeld. Kupfer 0,80 0,80] Mansfelder. 540.45 5 f 42 1450 Kheintahl... 88.50 88,25 Hugo Schneider.20.10, Tegl. Schiffsw. 27— 28.— 14 15. 1 18 14. 18. Entrepriſes. 22,———Mez Söhne.20.1 m. Kohlenanl. 11. 11.18 Rhenana Chem..—.— Schubert& Salz. 164.0 163, Teichgräber.70.25 Aug D. Credide. 3,55 3,55D. Hupothetendnt.80 8 05 Nhetn. Creditpank 3,78.80 5 18 Telenb, Berliner 5,70 6,25 J. Glanzſtoff Elbf 95.50 94.80 Weſtf. Eiſen Egdr. 24,10 25.— Jange en 88. cee leg Bant. 1059 110 Nhein Hey.-Banf.80.65 Berliner Dividenden ⸗Werte. Tdale Gderdu, e der Herge e ee 50. 3— Zaut für Br Jnd. 2,50 2,40 Vereinsbanf.. 0,37 07 Südd. B. Exed.⸗B. ,—— Crausport-Alctien. Thoerl Oelfabrik. 7,50 6,25 B. Schuhf Bru W.30.25 Wiesloch Tonwar. 18,50 18.60 VDayr.Cred. W.—.— Hiscont.⸗Geſelſch. 19,40 19,45 Südd. Discontog. 11.— 11,—— 40 D. A ſch. 50.28 81,40 Norbbiſch 81 4 10 Tbüring. Saünen..25.50 B Staylw.v. d. Jop 158.0 164,0J Wilbeltmeh. Eulau 10,75 10,50 h a. Sb. 397 390Dresdner Bank;.45 9,5 Wiener Bankver..20.28 Schantungbahn.20 3,40] D.- Auſtral, O. ſch. 30, 170 Molent. Set 148 1409 Ponmwerke Mhm 10.— 10,80J Ber, Mltramafinf. 24.25 24, Wiſßener Slahl 14.— 14.,20 e ee e eee Seßd. Eenbehn 88— 2080 5 lden Oſg, Seren. Seſee 40 er-Kiczere, 865 088 Pege Talege- 70 2½8 Wiiener Gußſtah! 58.— 54,50 r eee g Waed e 1 Seeeebent 25 30h Selnert. 6 z5 68.—(genſe Bſeif„ 1% e e üd Fü e e, 9 Sasdeng J844g. 209% Welf Saen 0 20 90 Sarnt 855 1— 11 Auente 5 5 1085 1—.20 15 Baltimore. 87.28 88.— 155* 145 14, Ver..Fetf. Gum..50 1750 Bfer firr:0e: 180 18 00 geiſtaf bera, 80 22 Barenſt. u. Nat.⸗ Arnberg..⸗„ annh. Verſ.⸗Geſ.—.— 10,60„Aktlen. Ber. Chem rI. 18,80 17 Weſer Akt.⸗Geſ..65 8,78] Jellſtoff Waldhof 13.70 13,5 Seaiche Bank. 13668 13,65 Oeſter. Wred. Anft. 11.50 11,40 Frantf. Aulg. Verf. 99,50 99,25 857 B. Diſch. Wüdin. 41.50— 5 12285 N .⸗Aſiatiſche Bank—.——.— 2 Ehert Werte.60.80 Pfaälzer 295„Bk. 11.15 Oberrh. Verſ-Gef.—.——.— Reichsban 71.—Frantf. R. u. Mitv..——.— Bank. el. Werte.75.45 Darmer Bantner, 1,75.75 Berl. Hd. Geſ.. 71,68 70.— fonds mit 1,2 Mill., Wohlfahrtseinrichtungen mit 500 000, Teil⸗ Diſch. Aſigt. Bank 87.— 37.— Oeſt. Cred.⸗Anft. 11,50 11.— Deuſſche Bam 13.75 13.65J Neichsbant.. 70 80 70.50 Dt. Uleberſee Bt. 08 75 05.25ſ Nhein Creditbant.60 3,80 Vorſitz von Geheimrat * Donnerslag den 15. Januar 1925 imer Zeitung» Handelsblatt ſchuldnerſchreibungen mit 469 389, Kreditoren mit 2,85 Mill. und Anzahlungen auf Beſtellungen uſw. mit 3,67 Mill... Begebung von Goldpfandbriefen der Gemeinſchaftsgruppe deulſcher Hypothekenbanken. Die Meininger Hypothekenbank und die Preußiſche Bodenkreditaktienbank haben mit einer der Gemein⸗ ſchaftsgruppe naheſtehenden Bankengruppe die feſte Uebernahme von zunächſt je 5 Mill. G% 8 v. H. Goldpfandbriefe vereinbart. Der Uebernahmepreis beträgt 86 R4 für 100 8, frei Stück⸗ zinſen. Kapital und Zinszahlungen ſind auf Feingold baſtert. Eine Rückzahlung vor dem 1. Januar 1930 iſt ausgeſchloſſen. Die Ausgabe iſt bereits an der Berliner Börſe zum Handel und zur Notiz gelangt. 5 *Salzdelfurth⸗ Konzern. In den geſtrigen Auffſichtsrats⸗ ſitzungen wurde beſchloſſen, die Stammaktien von Salzdetfurth von 1000. Papiermark auf 160.4, die Stammaktien von Weſteregeln von 1000.A4 auf 150.4, die Stammaktien von Aſchersleben von 1000 P. auf 140 Res, die Stammaktien der Hannoverſchen Kali⸗ werke von 1000 Pe auf 150 R. umzuſtellen. 0. Landlichk-Akliengeſellſchaft für Filminduſtrie und Oplik in Berlin. Der Aufſichtsrat will in einer in den nächſten Tagen ſtait⸗ findenden Sitzung über ein vorliegendes feſtes Angebot zur llebernahme von gemiſſen Objekken des Unternehmens beſchließen. In der gleichen Sitzung ſoll die Goldbilanz vorgelegt werden. Das Eiſenbahnabkommen zwiſchen Belgien und Luxemburg. Das zwiſchen Luxemburg einerſeits und Belgien, Prinz Heinrich⸗ und Wilhelm Luxemburg⸗Eiſenbahngeſellſchaft andererſeits abge⸗ ſchloſſene Eiſenbahnabkommen veranlaßte bekanntlich in der luxem⸗ burgiſchen Kammer eine erregte Debatte. der luxemburgiſche Eiſenbahnerverband betonten, daß dieſes Ab⸗ kommen Belgien übertriebene Rechte zubillige, indem der Ver⸗ waltungsrat in ſeiner Mehrheit aus belgiſchen Mitgliedern zuſam⸗ mengeſetzt ſein ſollte. Angeſichts der Gefährdung des Vertrags hat die luxemburgiſche Regierung ſoeben eine Abänderung getroffen. Nach dem neuen Wortlaut ſollen Luxemburg und Belgien je drei Sitze im Verwaltungsrot bekommen; ein 7. Verwaltungsratsſitz wird Frankreich porpehalten, Kährend die beiden andern zur Ver⸗ fügung der.⸗V. ſtehen. Infolge dieſer Modifikation muß die Geſetzesvorlage an den Staatsrat zurückgehen und alsdann zur endgültigen Genehmigung der Kammer erneut worgelegt werden. 5 waren und Märkte Mannheimer Produktenbörſt m. Mannheim, 15. Jan.(Eigener Bericht.) Trotz der all⸗ Amerika gemeldeten ruhigeren Tendenz iſt die Stimmung hier weiter feſt, da die weitere Steigerung der engliſchen Valuka an⸗ regend wirkte. Das Mehlgeſchäft läßt noch immer zu wünſchen übrig, doch zeigte ſich ſeitens der Konſumenten etwas mehr Inter⸗ eſſe. Man nannte gegen 12,45 Uhr: Weizey, inländ. 25—26,.— ausländ. 31—33,50, Roggen, inländ. 24,50—25,50, ausländ. 28—29,.—, Gerſte 28—33,—, Hafer, inländ. 19—21,.—, ausl. 20—24,.—, Mais mit Sack 21,75—23.—, Weizen mehl(Baſis 0 40,50—42,50, Roggenmehl 36,50—38,75, Weizenkleie 14,50—15 Rl, alles per 100 Kg. bahnfrei Mannheim. Offzielle Preiſe der Mannheimer Produkten börſe Die Kurfe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbor in Reeichsntark Preisnotierungen vom 15. Januar 1925. Weizen, inländiſcher 25,00—28,00]Roggenuehl 35.30—38.75 ausländiſcher 31.00—38.80] Weizenkſeie mit Sack 14.50. 15.00 Roggen, inländiſcher 24.30—25,50 Bierkreßer——— „ ausländiſcher 29.00— 29,00[ Rohmelaſſe.—.— rau⸗Gerſte(alte) 30,00—33,00] Wieſenheu, loſe 9,00—.50 5775„(neue)„—— RNotkleshen——— Hafer,(neuer) 19.00—21,00] Lußzerne⸗Rleehen.50—10.50 (altey) 20.00—24.00 Preß⸗Stroh.40—.90 Wais geldes miit Sock 22.00—23,00[Gebundenes Stroh 380—.60 Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 40.80 42.40 Raps——— Weſterreg. Altaf. 22,85 22,.50 Deregetene Ne e ee e„ Dochumer Be.g. 98,——Harpen. Rergbau 138,8 142.5J Oberſchlef, Eb.Bd. 14.— 44,— I Mitteldk., Kreditb.—.— 4 rv— Heidbueg..— + IJemona J Duderus Ciſenm. 23,28 28,.—Kaliwert Alchersl. 19.50 17,55 do. Eiſenind. 13,25 18,45 8— aer Jr 1 555 Jeb Par n 955 ee 2 Suren Berem. 97 7050 Hallwrk. Salsdetf.. 60.78 62.50 Juduſtrie ⸗Akctien. 8 170 178Krugershall. 13.— 12˙25 Sichel& Go Fbeee ee Zelkron 34. 8489 e e eeee Veen, 2830 20 Der Neer 8 78 Nefer Tertl:. 0 18 045 Sienan Cald e 780.— ee 2„ 3 er enh. 61.— 61.— e Maſchin. 6, uderus enm. 23,30 28,— 25 383 9 1 Pel 5 Aahent Sage 36 b. 28 89 728/ ane, 28 J aderete. 4 350 Ba Spiegelgtg. d18 880 Cbem Prterbein 2880 2805 Nee ee e Salſent usabt—.— 88 80.KuLaufabütte 250.fdff.-G. Aaiügfarb. 28780 268 J J. Demberg. 38.— 30,.— Chem. Hden. 440.48 17½80 N7. Int— üfa.. 14,— 14, Craus port Aktien. Hog.⸗Amk. Paketf. 30,25 30.98 Oeſter.-UH. St.-B.—— + Scentundben, 320 DE Llond.— 4.— Balnmote& Ohlo 61.—.— Zlſeld Hellglen 5 8 ⁰ Allg. Elektr. Alſ. Porti. Jement 142,0 145,0 Bergmanm Elektr. 27,85 22,70 Chem. Weiler 25,15 85,85 Berlin⸗Anh. Miſch. 6,—.]Chem. Gelſent. 125,0 126,0 .,— 290 Ber⸗Gud. Hutkbr. 35,50 35.—CThem. Albert e. 12.75 12,90 BerhnKarier Ind. 143.8 144.9 Concord. Spinner. Berlner Maſchb. 21.75 21,75 Dai Berliner Feſtverzinsliche Werte. 2) RNeichs⸗ und Staatspapiere. 5 Induſtrie ⸗Aletien. ſAmme Gieſ. K Co..10 8,20 Berzellus Bergw..28 9,—Deſſauer Gas 44,28 47, 8 Ir 8 1 0, 1 7 Sise-— Sicht. Waungeten. 87,50—,— Bad. Anfl. u. Soda 63.68 34,20 Cement Karitadt 13.80 14,— Ammend. Papier.80 775 Bing Nürnberg..40.80 Otſch. Atl, Telegr. 29,78 24 Pedt 980,85 80.40 37% D. Reichsanl.170.175 55 B. Kohlenanl, 11,39 1250 Kempf-Sternd. 8780 89,50 Bad. Elektr.-Ge..45—.— Lothr. Metz——— Angle-Ct. Guano 140,0 142,5 Bismarckhütte—.——— Deuiſch⸗Curemb. 97,80 97,7 eige 94.75 94,75[3%„ 1* 3,500 1,475[8% Preuß. Kaltanl 3,88 8, 2—— 1200 1150 Bad. Moſ Durl. 20.80 20. 12.——.Anhaft. Kohlenm. 25,— 35,75 Bochumer Gußt. 93,50 96,50 D. Eifend. ignal. 5,—.45 Reichsſchaß IV.v.840.5154% Prz. Konſols.250 1,200 Roggenwert. 5,90.90 rrnrngz Nhran zt. 20,78 2979 Ehem. Wrk. Albert 5090 50.80 Annener Gußſtahl, 18.70 14.75 Gebr. Bsgter&Co. 27,.— 28.25 Deutſche Erdal 61.— 6l.„ix.8s.J40 f%% 1458 155 Noggenrenth..45.48 5 8g 24 38.80 Ba iſch Spiegel 330.— FJoldenderg 41.— 41, Aſchaſſog Jeuß. 34,— 28.— Braunk. u. Brikets.45 68.30 Deutſch. Gußſtatt 130.8 181„ 24er.J85 0,735%%„ 1440 1,39505% Schſ. Braunk..20.20 ——— 2478 8 Sage eie 1588 1 Gelesgehens 27— 25.—fungeb-Ne Malg) 28 50 36775 Br. Begb. Bell. 37,— 40.. Deulſch Kateln 130 1 57½ S. Keichranl. 5098 9844% Sadische A.. Lendſch Negg. 88/ 555 Serger 2 2890 Ses& Hente! 390 3800. Weilerg N. 26.50 25.50 Henuſſche Lali. 38.— 878 Ulsbach T Fu, 7f.=Fenſchaw K Fo..80.%%„95 1,1603½% Baher Anl..65 1783 Ad1 Geor. Wächt..—.95 Bergmann Elektr. 22,25 22,75 Cont. Rürnb Bzg.—.——,-Deutſche Maſch 10,78 10,75 Emaille Uarich 4,70 4,880 German. Portj.⸗Z. 14,68 14,75 5 Deler Oppengeim—,— 62,— Hing Merallwerks.72 4,50 Daimier Motor. 870 5,87 Deuſch Sols 5 1105— Aner, 5 155 145 5— 1180 b) Ansländiſche Nentenwerte. len—.88 Bl.-u. S. Braubach—.———Di Eiſenth. Berkn—,— J,500 Deutſche Wollw. ſchw. Bergwerk. 124. f. elektr. Unter. 85 268 Stanm. 1340 1485 Seam Beſgh. 9 38.— 3928.ocb.n S. Anft. 27.4s 255 Peutſch Giſen. J80 4760 Faber Tieſſact. 18 80 19.— Geh Goedhardt 1440 43. e 111 145 75 478 Iagtiogem-Guan. 1360 14.— Breuer Stamm.—,—,— Heufſche Verlag.— 32,— Donnersmarch. 135,0 136,0] Fahl, Sit g Co. 8,25.59 Goldſchmidt, Th. 278527.25%“ 1083— 10 350. 802 2460 23.65 268% 60—.— 8555 Duntpap. 47,75 49,50 Brockhues.- W. 9,40.50 Dockerh.& Widm..15 3,200 Dürener Metall 130.0 133,0 eldmühle Papier 93,90 99,50 Goerz C. P. 9,— 9704% 2 155 Wr 46% St. 1918 9 40.20 5 0 8 050 F. Zelſtaff 84,— 38,— Broncef, Schlenk—.— 44,—Hingler Zweibrüc..J0.60.Dürrtoppmerte 19,— 19,— Feſten& Guill..25 37,50 Gotbaer Waggon 400 4884% ibe 85 136.504½%%, 1914 930.25 4½% Klr 1.— Bahnded. Darmſt..88] Pürſtenf. Erlang..30 8,70 Dürrkoppmert St.—.———[Hüſſeld. Eiſend.——24,30 Flend. Brüctenb. 3,68 3,50 Greppiner Wetke. 185,0 1 4 85— 48 J. 7 Golbrte 820.104½ 9 10.— 9˙50 Daden. Weinheim.20.,20 Cem Heidelberg 100,0 103,0J Hüſſeld Rat. Dürr 495.30— 2380 8820 8 42 85 3 140———* 1285 1554%7 ſaAul 5, 300 N ee 2 7% ru 5 7* ard Maſchin. s Waggon 73 11 rßtraftwk. 0 8—5 1 18 ü 8 awerkgalf +5 2 220 2 5——.— Be Eder— 5 Eiſenw, O. Pieger.78.80 Baggenan Voz 8,0 8 ebr. Großmann 7,20% d. + 19 5 7 655 Sen 4 1— 1870 5% Tehuantepec 28,— 28, ee, 2 Facneerte ger.— 2. Höchſter Fardmete 28,38 28.03“Slberfelder Facb. 28.29 20. 70Gons dudeig: 0 947/Seün 4 Bilfinger 18.25 1,5%0%-— 8, 887% SeX.Sf70) 6,88 1000 e den 8 ds Frauft Fer. 370 70 H0 dend Bll. 9. Gbberfed Kugfet.80.58 Gedbard Tecil. 10,19 10 50 Grvſchwiß Terll. 11 728 Sen en 0 08 chewag Stamm.7.0 HotzverfoßL. Ind. 11.20 11. 12Jettr Acu. 28. 40 30 Seent. nf deg J 5 Jee e ee en e ee ee 9d 949 Jaabane Sieen 1 10 g8ſEletn dc n 280 SeoGelent Saßftazi 1045 2780 Honeſce Baſg. 100 1 Franbeſurter Seſtverzinsliche Werte. Geiling& Co. 2˙20 2,25 Fammg Kaiſersl. 14,28 1 5 Karlsr. Maſchin..50 4,50ʃ5 ſammers. Spinn. 24.75 23.85 Hobenlohe-Wert. 35.00 28.85 — Sehmer 84.. Goldſchwidt Th 27,83 28.— 0 ſinger Woſchin.75—— Kemp, Stettin.. 0,70—,88f EFinger Spinn. 82.— 64.—Grün. Bilfinger. 19,60 19,20 Klein, Sch.& Becker 7,10.30 J5 deen 18.80 16.78, Haldä en Naäm. 2050 20.40 Kort aber& Schleich 860.90 — 92.——— eddenng. — MNahih 80 ünen 95 40 97.— 3 Hebr Piem..38.0 upfer 1/1 10.25 Krumm, Otto .Guifl. Carts 37.— 37,75 eimmech. Jetie: 17,78 17 50 Esderwar. Nothe——— Led. Spich. Pr.⸗A..—.95 — 34.30 54,95 Hanſa Llond.. 1. eilbronn 4,5 4,400Hög.⸗Wien Gumm 3. Hammer Osnabr. 28,50 23.50 Konferven Braun.15 1,180Harkort Dergwrk..— Krauß& Co, Lc. 5,40 5,20[Harpen. Bergdau 133,2 1437 M. Jüdel& Co. 185 1,380Hartmann Herzogp München 9 J,15 Lahmeyer& Co. 18.40 15,80 Heckmann C. Hilpert Armaturl. 670.70] Lech Augsburg. 28.— 28,950Hedwi erl Maſch. 4 1175 Vern 11.35 1140 Kattowitßz. vannon. M. Egeſt, 78,— 75,— Philipp Holzmann 3,80 6,65 Gebr⸗ 92,40 98,40 hann. Waggonfab 10,25 10,25 Horchmerke 17.25 17,35] Koſtheimer Cel..75.75 175 1,70 Humbaſdt Maſch. 27,25 27.88, Kötizer Kunſtled. 3,60 .90 Huw,. N. Kayſer—,— 33,50 Krauß Cie. Lor..25 81788 81,85 Kyffhauſer Hütte..50.50 .—Iſſe Hergban aſch..70.40 Gebr.— 13,30 13,20 Laurahütte 2 1 108 105 Kagla Porzellan 12,40 12,20 Sinde Eismaſch. 11,25 11,30 24,— 24,80 Kallw. Aſchersl.. 3470 35,85 Lindenberg. 53,— 36,25 4,50 450 Karler. 942 20 4,40 Carl Lin 20,— 26,— ergb.. 30, Kupfer 24,40 24,—C. M. Kemp 0. — ütte Im 888 Ludw. BoeweckCo. 80,25 80,88 C. Larenz —2 8 C. H. Knorr ſchinen 23.75— Lal 180 * 23 28 25 4. 5. 57 Werneseb Led. u..— 28.— Scned. denen, N, 5 erg Leder 60,— 39,-Klöcknerwerk⸗ öchſter arbw. 28,10 85 1188 9 U 6,88 Lothr. Portl.-Cem 390 5,80 5ab Joeſch Elſ. u. St. 85,75 89.25] Kollmr.& Jourdan 28. 7720 Nech. Teb. Snden 9. 130 2— 4 Co. 10.30 10.50 Nordd amm 14,10 77 0 n 0. 10.„90 Nordd. mm 74,.— 8 33.— 33,50] Oberſchl. Erh. d. 14.10 14 Köln Rottweiſer 14,40 14,8 78.760 gahmener& Co.. 15.50 19.554% .40½% 1804 5% St Reichsanl. 5 rzg.. 9,0.,5 Jittau. 10, 78 10,80 Nieblauf. Kohlen. 74.— 74,78 4%% eftS K91 3,750.780 Eiſenindſt 13,70 14.—%%% do. Schatz..300 8 J„ Ketewerte 87,80 86, 4% de. Silderr. 1850—. Otzrenſtern kReng. 22,— 28,25804% 500 2) Iuländiſche. 4 D Schgtsg. 08 7,— 7,4 Je do. do. 1914.—.81 Sporprämi. 1919. 0,640 0,840 9% Pr.Schaßanw.—.—— % do. do.—2— 450 Preuß. Konf. 1,310 1,860 45—Nb „Bopr.Ei-Anl..630 % do. 1670 1875 4 reb. B. 6il. B 4800 70 % Bah. Pf. Eil. P.500 42 1 55 15 4,10.750 —.— 12⁰0 %%, abgeſt.—.—.5 140.408%% 500 1400 0 45 2 1 +* 55——.— 4% BabAnl. 51519———418ο do 4½% IV. u. V. do.—,%% BadAnt.abg.500.4 4½% VI.—IX do. 0,750.765 5% do, von 1888.350—,— d) Ausländiſche(in Villionen). 1%% rRonteg:—% Rumäu. 1903—.——.—4% db0 St.K. 51910 8 800 2 deGold am. 8,50 5,200315..1887 1,180 2,105 .%„ do. am. Rt. B.————% Mex. 4% Tri. Bagd. S. 1——% old.— %„„ 11 9,J80 9, 18%, Srrig. An.— aol C,Masr, Galbr, 10 25 10.5 l5% Taentgec 9648.45 % do unt.b. 1928—,—.40 „ 0D. 95 Aingel Schahfabr. 440 2,70]g% be. an 1300.800 Ainke& Holfmann 14.20 14.506/ LR. Schggan — —.—— Rente—, 4% Württ. k. 1915.470—.— Die Linksparteien und — oneee Wan . M . 0 r. 1888181 88 eee ſtenz verſchleiert werden müſſe. Anſſiche Bekanntmachungel Donnerstag, den 15. Jauuar 1925 Neue Mannbeimer Feltung Abend⸗Rusgabe) 7. Seiie. Nr. 24 Der Felſenbrunner hof Eine Gutsgeſchichte von Anna Croiſſant-Ruſt Copyright bei Georg Müller, München 400 1(Nachdruck verboten.) „Was ich ſag, is for nix; ſie hören all nit uff mich. Sie ſelber hawwen kein Zeit, alſo muß e Frau her.“ Das hatte ſie ſchon oft geſagt, und er war ſtets mit der Erwi⸗ derung bei der Hand: Recht; kommt Zeit, kommt Rat. Nur nicht übers Knie brechen,“ Dabei war's geblieben, der Alten wars nicht ernſt und ihm auch nicht. Aber heute kam ihm der Gedanke der Alten gar nicht ſo ſchlecht vor. Sie hatte recht. Es gehörte eine Frau her, eine Perſon, die befehlen konnte, auch wenn er nicht da war, der die Dienſtboten folgen mußten, wie ihm. Warum ſollte er denn nicht heiraten? Es war der ſchlechteſte Gedanke noch lange nicht. Bisher hatte ihm der Wirbel des Lebens keine Zeit gelaſſen, ſich um Frauen zu küm⸗ mern, und in der Einſamkeit ſeines amerikaniſchen Beſitzes war ihm keig Weib unter die Augen gekommen, das er zu ſeiner Frau hätte machen können. Peter überlegte: Hier in der Heimat— da war gleich Käth⸗ chen— ſie gefiel ihm, warum ſollte er es nicht mit ihr verſuchen? Er mußte ſich das noch recht gut überlegen. Peter lachte leiſe, un war ja die Sache mit den Aeckern prächtig erledigt. Die etwas unbequeme Mutter hielt man fern; die geriebene Alte würde das auch verſtehen, wie ſie es verſtand, diß Gretchens Exi⸗ Das war ja eine gar nicht zu verachtende Idee und wert, daß man gut darauf ſchlief In prächtigſter Laune legte ſich Peter zu Bekt; er hätte ſich beinahe die Hände gerieben, ſo zufrieden war er mit ſeinem Tag. Am Morgen ſpornte es ihn ſofort zur Ausführung eines Planes an, den er längſt gehegt, für den er alles ſchon beſchafft und vorbereitet und deſſen Ausführung er nur bisher verſchoben hatte. Seine Wieſen und Aecker waren zu trocken, er hatte ſchon den Vater darüber klagen hören, und der hatte ſich in früheren Zeiten ſchon mit Berieſelungsplänen getragen, ohne ſie auszufüh⸗ ken. Der Winter war ausnahmsweiſe mild und ſonnig geweſen, er hatte viel zu wenig Feuchtigkeit gebracht: überhaupt, wenn 1s Jahr nicht ein regneriſches war, konnte der Ertrag nicht ge⸗ nügen. Wofür war denn der Bach da und rann faſt unnütz durch die Gemarkung? forderte geradezu heraus, einen kleinen Stauweihor anzulegen, den er nach Gutdünken zur Berieſelung der trockenen Wieſen ver⸗ wenden konnte. Daß er auch dadurch in die Lage verſetzt wurde, den Thomanns zuzeiten einen Teil des Waſſers abzuſchneiden, war ihm eine ganz beſondere Freude. Und gleich wollte er mit den Arbeiten beginnen. Hatte er ſich einmal etwas zurechtgelegt, ſo gab's keinen Aufenthalt, kein Zögern und Zaudern mehr. Sofort wurden die ſchon längſt lagernden Röhren herbeigeſchafft; er ließ mit den Erdarbeiten zum Stauweiher beginnen und verſchrieb ſich die nötigen Leute. Ueberall war er ſelber dabei geweſen, hatte angeordnet, nachgeſehen und ſelbſt mit Hand angelegt und war poller Schaffensdrang und Freude. Was da noch alles werdeg ſollte auf dem Felſenbrunner Hof! Nach Feierabend ging er hinüber nach Katzeberg; auch das mußte erledigt werden, und zwar gleich. Während des Tages hatte er ſich die Sache noch einmal überlegt und war zu dem feſten Entſchluß gekommen, Käthchen zu ſeiner Frau zu machen. ie verſtand zu arbeiten, ſie kannte die Leute, ſie hatte ihren ganz beſonderen Stolz und ſie gefiel ihm ſo, wie ſie war. Daß er ihr gefiel, hatte er deutlich merken können. Es mochte wohl Reichere und. Paſſendere in der Runde geben— er hakte gewählt und dabei blieb's. Wozu denn die Zeit mit' unnützer Sucherei ver⸗ trödeln? Peter kam kein Gedanke, etwa verſchmäht zu werden; er ging ſo ſicher! Zudem wog die Sache nicht allzu ſchwer bei ihm, er war längſt wieder mit neuen Plänen über ſein Heirats⸗ projekt hinaus beſchäftigt: Es fiel ihm auch gar nicht ein, etwa auf Umwegen anzufragen, er fiel ſofort mit der Tür ins Haus.— Mama Katzeberger mußte ſich ſetzen, ſo überraſchend kam's Das Terrain war für ihn äußerſt günſtig, ja blaß geworden war, ſagte beſtimmt:„Ja, ich will ihn, ich hab' ihn immer gern gehabt!“ „Was? Den Peter?“ ſchrie die Mutter Katzeberger und ſtellte den Weſpenleibchignon durch eine energiſche Bewegung faſt wag⸗ recht in die Luft.„Den Peter? O, du Duckmäuſerin!“ Peter aber hatte, wie wenn das ſelbſtverſtändlich wäre, daß ihn Käthchen immer geliebt, ſeine Braut ohne weiteres Wort feſt in die Arme genommen, hatte ſie herzhaft auf den Mund geküßt und ſaß nun mit einer Miene neben ihr, ſie immer noch mit dem einen Arm umſchlingend, die der Mutter zu ſagen ſchien:„Dieſe iſt mein Eigentum, und du haſt nichts weiter mit ihr zu tun.“ Die beiden kümmerten ſich garnicht um die Alte. Peter ſprach kurz von ſeinen Verhältniſſen und dann von all ſeinen Plänen, und Käthchen hörte ruhig und verſtändig zu. Hier und da warf ſie wohl ein Worr dazwiſchen, wenn ihr die Sache zu kraus oder zu abenteuerlich ſchien; der Bräutigam lachte aber über die Einwände und ſagte mit ſeltſam glänzenden Augen:„Ja, au das„Auf und Ab! wirſt du dich gewöhnen müſſen. Ich bin wie ein Va⸗banque⸗Spieler, ich ſetze nicht Pfennige auf meine Parte. Uebermütig bin ich heute und voller Haſt und Eifer, morgen wieder finſter und mißtrauiſch gegen mich und andere. Phantaſtiſch heute in meinen Plänen und morgen nüchtern und genau abwägend. Im Grunde aber doch ein Abenteurer. Ja, Käthchen, der bin ich.“ Käthchen ſchüttelte nach⸗ denklich und dann beſtimmt den Kopf:„Nein, im Grunde biſt du ja ein Felſenbrunner, die Raſſe ſchlägt doch durch. Dir iſt drüben nur ſo viel angeflogen; du meinſt, du müßteſt eine Stadt in einer Nacht aus dem Erbboden wachſen laſſen. Eugenie Thomann ſagt das auch immer.“ „Eugenie Thomann? Verkehrſt du mit ihr? Wie geht es ihr? Ich habe ſie noch nicht geſehen. Haſt du mit ihr geſprochen?“ „Mit Eugenie? O nein! Mit ihr nicht.“ Mama Katzeberger huſtete und räuſperte ſich ſo merklich, daß Peter erſtaunt nach ihr ſah. Was paßte ihr denn nicht? Es war klar, daß irgend etwas nicht paßte. Vielleicht weil er ſo lebhaft nach Eugenie frug? Er hätte ſie wirklich gern geſehen und ge⸗ ſprochen, und es tat ihm leid, daß er bis jetzt keine Gelegenheit und keine Zeit dazu hatte finden können. „Schade, daß du nicht mit Eugenie verkehrſt, ſie iſt mir immer in guter Erinnerung geblieben als ein ganz beſonders kluger und im Grunde gütiger Menſch.“ „Ach, die iſt viel zu hochmütig, mit mir zu verkehren!“ Käth⸗ chen hatte ein flammendes rotes Geſicht. geh„Glaubſt du? Das würde ich ſehr bedauern, ich wünſchte das ſehr.“ Daß Käthchen darauf ſchwieg, fiel ihm nicht weiter auf, er legte dem keine Bedeutung bei; außerdem war er ſchon wieder bei ſeinen Projekten und auch bei Käthchens vorigen Worten. „Du magſt recht haben, das Fieber von drüben ſteckt noch in mir. Du ahnſt aber nicht, was das für eine Hetze und Jagd war! Ich wurde getrieben und gepeitſcht vom Leben, vom erſten Augen⸗ blick an, als ich den Fuß auf amerikaniſchen Boden ſtellte faſt bis zu meiner Rückkehr. Es war nicht immer die Not; es iſt ſo dort drüben. Der Strudel reißt einem mit fort, man hat keine Zeit und läßt ſich keine Zeit; nur immer zu, probieren, wagen, perlieren, gewinnen. Am morgen im eigenen Wagen und abends im Straßendreck; heute das, morgen das; das allgemeine Renner ſteckt an. Zuletzt weiß man gar nicht mehr, warum man dieſe wilde Jagd mitmacht, man kann gar nicht mehr anders.“ „Ach, ſei du nür länger hier! Es wird ganz anders werden. Unſere Verhältniſſe ſind doch nicht die Verhältniſſe in Amerika. Und dann bin ich bei dir, du biſt nicht mehr allein; alles wird gut werden, wenn ich erſt auf dem Felſenbrunner Hof bin!“ Käthchen drückte Peters Hand feſt und ſah ihn ſtolz an, obgleich er ungläubig und ein wenig nachſichtig lächelte. Und dann ſprach er wieder weiter von allem, was er vorhatte; wie ein lang verlobtes Paar oder wie ein verſtändiges Ehepaar ſaßen ſie beieinander. Allmählig wurde Käthchen müde, gab karge Antworten und war erſt wieder bei der Sache, als er von Tho⸗ manns ſprach. Es war wie ein Triumph in ihren Augen und ſie ſtachelte Peter an, mehr zu ſagen; doch er blickte auf die Alte, Gitter war ſchon herabgefallen: und Champagner“ heraus, doch Peter lehnte haſtig und kurz ab. Die Alte kniff ein Auge ein, widerſprach aber nicht; ſie war klug genug, das Richtige zu empfinden. Hier war die Grenze, das ö die Tochter, aber nicht die Schwie⸗ ermutter. Ihr konnte es gleich ſein, ſie brachte die Tochter, den zerhältniſſen nach, glänzend an den Mann, wenn auch der Felſen⸗ brunner nicht der Kröſus war, als den man ihn ausgab. Wer hätte ihr denn die Tochter ſonſt abgenommen und ſich gar nicht um Gretchen geſchert? Wer denn? Es war alſo doch ein Feſt für ſie, und Feſte mußte man feiern; alſo zog ſie ſich mit einem Pri⸗ patfläſchlein auf das alte Sofa im Hinterzimmer zurück, für das ſie in ſchwachen Stunden eine große Vorliebe hegie, und ließ das ſonderbare Brautpaar allein. Hatten ſie ſich denn eigentlich geküßt? Weiß der liebe Himmel, ſie hatten ſich nur einmal geküßt? Hatte es ſetzt der Amerikaner mit zu viel oder mit zu wenig Frauen„driwwe“ zu tun gehabt? Mutter Katzeberger neigte zur leßteren Anſicht. Vielleicht war er aber auch nur zu„aadlich“(ſonderbar), weil ſie da war— die Neugierde trieb die Alte zu horchen und durch die Ritzen zu ſpähen. Nun hielt er zwar Käthchen um den Leib gefaßt, redete aber noch immerfort, und Käthchen ſah aus, als warte ſie auf etwas, was nicht kommen wollte. 5 Als Peter in der Nacht nach Hauſe ging, ſchaute er förmlich herausfordernd um ſich. Er hatte die Braut und hatte die Ascker! Es war aber noch etwas— der Weiher— er hörte die Stimme des Baches und ſagte ingrimmig:„Auch da wird die Zeit kommen.“ Doch die Stimme des Baches wollte nicht ſchweigen; ſie kam in ſein Schlafzimmer, ſie miſchte ſich in ſeine⸗ Träume, ſie weckze ihn auf und ſtörte ihn ſo, daß er ſein Vett verließ und, am Fenſter ſtehend, ſah, wie der Mond allmählich über den Hochwald herauf⸗ kam und ſein weißlich⸗blaues Licht in den unruhigen Wellen des Baches zitterte. Neue Pläne tauchten vor ihm auf, er wurde unruhig. Tauſende Hände hätte er haben mögen, es war ja, als käme er nicht vom Fleck! Es trieb ihn raſtlos vorwärts, es war, als berauſche ihn die Heimatluft und peitſche ihn zu fieberhaftem Schaffen an. Es war vielleicht gut, was Käthchen ſagte:„Es muß andere werden“— vielleicht!— Im Hauſe Thomann hatte man nicht viel Jeit gehabt, ſich an⸗ gelegentlich mit Peters Rückkunft und ſeinen Verhältniſſen zu be⸗ ſchäftigen. Rolf war nach längerer Abweſenheit aus England herübergekommen und hatte ſeine Verlobte Miß Ruth Edwards mit⸗ gebracht. Der alte Thomann hatte von Anfang an nichts gegen ſeine Verlobung gehabt. Die Braut war aus angeſehener Familie, ſehr reich, ihren Bildern nach ſchön, von ausgeſprochen engliſchem Typus, klug und vornehm ausſehend. Mama Thomann hatte dagegen mit Händen und Füßen gewehrt und brachte nun der neuen Schwiegertochter, da ſie nichts mehr ändern konnte, nur Vorurteile entgegen. Die Zimmer für den Gaſt wurden unter Proteſtrufen und Ausdrücken der tiefſten Verachtung für England und engliſches Weſen inſtandgeſetzt: die Geſchichte brächte ihr nur Aufregung und Aerger, meinte ſie, und je näher der Tag der Ankunft rückte, deſto ſchlechter wurde ihre Laune. Dementſprechend begrüßte und behandelte ſie auch die Braut. Niemand hatte Frau Thomann je ſo reſerviert und wortkarg geſehen. All ihren aufgeſtapelten Aerger ergoß ſie dann über Eugenie. Wie konnte man, wenn man Rolf Thomann hieß und ausſah wie Rolf Thomann, jemanden nehmen wie dieſe Miß„Roß“! So ſprach nämlich Mama Thomann den Namen ihrer zukünftigen Schwiegertochter aus, trotz aller ſanften Verbeſſerungsverſuche von ſeiten Eugeniens und der nachdrücklichen von ſeiten Rolfs. Selbſt die Braut ſagte freundlich arglos:„Bei uns ſchagt man überhaupt nur den Familynäm, ſcho iſt: Miß Edwards.“ „Und bei uns ſagt man de Vorname, und da werden Sie ſich dran gewöhne müſſe!“ Zu Eugenie bemerkte ſie dann: „Was habt r denn alleweil zu korrigiere? Warum ſoll ich denn nit Miß Roß ſage? Zähn' hat ſie wie e Roß, nur ſins zwei⸗ undſiebzig, und wenn ſie freundlich is, hat'r Angſt, ſie verſchlingt eim; Knoche hat ſe wie e Roß, Haar hat ſe wie e Roß ſo dick. Sonſt is ſe glatt und platt überall, un ich muß mich ordenflich die, des Staunens voll, daneben ſaß und Mutter Katzeberger rückte nun mit dem Plan eines feſtlichen ihr. Aber Käthchen, die nur einen Gestern vormi Nachdem in dem Gehöft des bad. Renn⸗ 0 vereins auf der Rennwieſe in Mannheim die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, werden folgende Anordnungen getroffen: ) Sperrbezirk: Das Gehöft des Rennvereins bildet einen „Sperrbezirk i. S. der§8 161 ff. der Aus⸗ fübrungsvorſchriften des Bundesrats zum Reichsviehſeuchengeſetz⸗ ]J Beobachtungsgebiet: 72 Um den Sperrbezirk(&) wird ein Beob⸗ gchtungsgebiet im Sinne der§8 165 ff. der usführungsvorſchriften zum Reichsvieh⸗ euchengeſetz beſtehend aus dem Teil der(0⁰f markung Mannheim, welcher von der Secken⸗ heimer Landſtraße, Riedbahndamm u. Neckar, von der Riedbahnbrücke bis zur Friedrichs⸗ rücke und vom äußeren Rand des Kranken Helene u. Mannheim, 15 mittags ½3 in He Augenblick ſtumm und ganz liebe treue Schwester Marg. Dejuug von ihrem schweren Leiden erlöst. In tiefer Trauer: Beerdigung: Frèitag, 16. Januar, nach- Verlobungsſchmauſes mit„Torte und Kuche und Blumen und Wein ſchäme, daß ich da und dort ſo rund bin. Geh mer ewegg! Sie is viel wüſchder wie ihr Bilder!(Fortſ. folgt) ttag wurde unsere 1341 schwester Gott ruhenden Vaters Alex. Dejung. Jlanuar 1925 idelberg. G 7, 33 barks eingeſchloſſen gebildet. annheim, den 14. Januar 1925. — Bad Bezirksamt.— Abt. IV. 1 In dem Konkursverfahren über das Ber⸗ mögen der Firma Schramm ul Weber G. m. Brßf in Mannheim, B 6, 3 wird Termin zur FPrſtfung der nachträglich angemeldeten For⸗ erungen beſtimmt auf: Donnerstag, den 10. 1025, vormjttags 11 uhr— Slente Mannheim, den 12. Januar 1925. — Ammtsgericht, Abt..G. 5. 5 Handelsregister. 6 Jum Handelsregiſter B Band XXIX.3. 5 urde heute die Firma„Rheiniſche Fett⸗ 5 enſabrik Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ ſchaf in Mannheim eingetragen: Der Geſell⸗ 5 ſltsverkrag der Geſellſchaft mit beſchränkter aftung iſt am 11. November 1924 feſtgeſtellt. geuſtand des Unternehmens iſt die Her⸗ Dank. Danksagung. Für die uns beim Heimgang meiner lieben Frau, unserer guten Mutter in so reichem Maße erwiesene An⸗ teilnahme, sagen wir Allen tiefgefühlten Heinrich Singnof Danksagung. Für die überwältigenden Ehrungen unseres in Hermann Koopmann und für die vielen wohltuenden Beweise der Liebe und Teilnahme sagen wir unseren innigsten Dank. Mannheim, Bochum, 15. Januar 1925. Familie Koopmann und Spiegel. Pickel, Miteſſer, Flechten verſchwinden meiſt ſehr ſchnell, wenn man den Schaum von Zucker's Patent⸗Medizinal⸗Seiße abends eintrocknen läßt. Schaum erſt„ morgens abwaſchen u. mit Zuckvoh⸗Creme& nachſtreichen. Großartige Wirkung, von Tauſenden beſtätigt. In allen Apotheken, Drogerien, Parfümerie⸗u. Friſeurgeſchäften. Iiettesughe 1388 Wir suüuchen Trauerbricic für einige Beamte dam ran bl. Timmer m b., E 6, Angebote unt. U. B. 108 1544 77 und Kinder. Felune; Verarbeitung und der Vertrieb von en jeder Art. Das Stammkapital beträgt rabrik-Anwesen Abzutrefen führ eichsmark. Sind mehrere Geſchäfts⸗ —55 beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft ent⸗ einen Gurch zwei Geſchäftsführer oder due 5 Veſchäftsfügrei in Gemeinſchakt mit ei⸗ Edn Prokuriſten vertreten. Albert Levy, indard Levn, beide Kaufleute in Mannheim ſelbſassſchäftsführer. Jeder derſelhen iſt Nachid zur Vertretung der Geſellſchaft Afeulic Als nicht eingetragen wird ver⸗ ſellſch cht: Die Bekanntmachungen der Ge⸗ —4555 e Aeiſeen Reichs⸗ Hechufertrgg 14 heſchäftslokal bef udet 5 annheim, den 12. Januar 1925. A Amtsgericht D. B. Junng für Regiſterweſen. Fixmm Handelsreaiſter B Band XX.⸗Z. 50, eſchraünehrterhattonaf Harveſter Compauy mit nied getragealſung, Sitz: Neuß, wurde heute ein⸗ en: Die Zweigni ge Zweigniederlaſſung iſt auf⸗ Mien. Die Firma iſt hier erloſchen. 70 a ̃ 05 unhei m, den 12. Januar 1925. „Bad. Amtsgericht D. V. 5 Abteilung für Regiſterwefen. * um Handel 80, ndelsregiſter Band XXII.⸗3. Süsdennſg„Wanderburſch“⸗Schuhvertrieb für Saftun ſchland Geſellſchaft mit beſchränkter. Fetragen. in Mannheim wurde heute ein⸗ Asherigen Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Die znd Er en Geſchäftsführer Siegfried Caſewttz ato ren Bock, beide in Mannbeim ſind Liauf⸗ 5 70 anngei m, den 12. Januar 1925 18 Pan Amtsgericht D. B. eilung für Regiſterweſen. er Haftung“ in Mannheim, Zweig⸗ 135 Sanatorſum Monte Br chLugano(ltal. Schweiz) Phys.-diät. Kuranstalt(System Dr. Lahmann). Ein Dorado für Gesunde, Kranke u. Erhoiungs- bedürfuge. Rivierazuma. Deuischer Atzt und Frauenärztin im Hause. Deutsches Haus. Das ganze Jahn besucht Pensjonspieis von Mark 8. an. Illustrierte Prospekte trei durch 8285 Direktor M. Pfenuing. fabfhalon orose Aussv-ahl. Bill, Prelse 5 KN sämtliches allen Faiben. läner, E 4. 7. Telephon 2304. Beämmte U. Angsstellte komplette Wohnungseinrichtunge ſowie 9 5— M5 5 gegen HMöuatsraten. 5 Zuſchrift. u. S. J. 165 an d. Geſchöftsſt. ds Bl. Zum Selbstanfertigen Zubehör in erhalten von ſerlöſem Mübelgeschäfft im Hafengebiet Mannheims, Rheinquaistr. 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