13 ten Neu Freitag, 16. Januar Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ine Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ geld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhällniſſe Nach⸗ ſerderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls. ——Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2— Geſchäfts⸗Neben ⸗ — Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ Gaße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.⸗Adreſſe eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal Veilagen: Bilder der Woche„Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik⸗Zeitung Mannheimer Frauen⸗Geitung Unterha Das Keichskabinett dr. Luther Die Juſammenſetzung Amllich wird in Berlin bekannt gegeben: der Keichs⸗ präſidenk ernannte Dr. Duther zum Reichskanzler und auf deſſen Vorſchlag die nachſtehenden Herren zum: Reichsminiſter des Auswärktigen: Dr. Streſemann: Reichsminiſter des Innern: Marlin Schiele: Reichsminiſter der Finanzen(noch unbeſetzt); Reichsarbeitsminiſter: Dr. Brauns; Keichswehrminiſter: Geßler: Reichspoſtminiſter: skingl: Reichsverkehrsminiſter(noch unbeſetzh); Reichsminiſter für Ernährung u. Landwirtſchaft: Graf Kanſtz. Das Keichsjuſtizminiſterium iſt Oberlandesgerichtsrat S chuh ⸗ macher, Mitglied des Reichsrats, angeboten, der auch gleichzeitig mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Reichsminiſteriums für die beſetzten Gebiele belraut werden ſoll. Die Berhandlungen ſind ledoch noch nicht abgeſchloſſen. Erſte Kritik Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Man wird das Miniſterium Luther als Geſamterſcheinung kein Ka⸗ inett der Köpfe, kaum eines der Perſönlichkeiten nennen können. Dies nach unſeligen Mühen, die den jungen deutſchen Par⸗ lamentarismus bis in die Grundfeſten erſchütterten, zuſtandegekom⸗ mene Miniſterium iſt einfach eine Verlegenheitsgeburt. Es iſt, wie ie„Germania“ gar nicht unzutreffend ausdrückt, eben der letzte Adsweg, der. noch übrig blieb. Als Dr. Luther vor bald einer Voche den Auftrag annahm, den Herr Marx ermattet und ein wenſg wohl doch auch angewidert aus der Hand gegeben hatte, chwebte ihm ein an ſich nicht übler konſtruktiver Gedanke vor. Ein berparteiliches Kabinett, an dem Parteien und Fraklionen in loſer Bindung nur durch ein paar Vertrauensmänner beteiligt waren, tte in manchetlei Beziehung Befreiung und Erlöſung aus der Wirrnis der letzten Wochen bedeuten mögen. Dieſer konſtruk⸗ ine Gedanke, das ſoll man ruhig ausſprechen, iſt Hekrn Luther derriſſen und zerfetzt worden. Man wollte der Partei⸗ miſere und dem Hineinreden der Fraktionszimmer entgehen und iſt 5 dann doch ſo ziemlich auf der ganzen Linie erlegen, nachdem ber an der Regierung beteiligten Parteien ihr Beſthaupt in Sicher⸗ geit gebracht hatten, den aus den Reihen der Fraktionen entnom⸗ ſuenen offiziellen Verbindungsmann, feilſchte man genau ſo lebhaft 5 nicht weniger kleinlich um die Parteizugehörigkeit der ſoge⸗ Jannten Fachminiſter. 155 So iſt es denn gekommen, daß die Deutſchnationalen ſchließlich uch ihr Stück durchgeſetzt haben. Sie hielten es ihrer Würde und aralamentariſchen Stärke für angemeſſen, durch drei oder vier 0 miſter im Kabinett vertreten zu ſein. Van dieſen bedeutet der allee Reicheminiſter des Innern zunächſt einmal eine Verleugnung ler deutſchnationalen Grundſätze, die in gewiſſem Ausmaße auch 50 Grundſätze aller verſtändigen Leute ſind. Dem Rittergutspächter 35 FJabrikanten Martin Schiele fehlt bei allen Meriten, die ihm ſein mögen, doch wohl die fachliche Schulung, das Reſſort der Verwaltung zu leiten. Herr Neuhaus aber bleibt, wie uns 9 emen will, unter politiſchen Geſichtspunkten eine Belaſtung des abinetts, von der wir im Augenblick nicht wiſſen, wie ſie über⸗ — 80 ſich tragen laſſen wird. Er iſt, was ihn an ſich ehrt, ſ. Zt. ſüh dem Staatsdienſt geſchieden, weil er im Gewiſſen ſich gebunden Ume: den Eid auf die Verfaſſung nicht zu leiſten. War unter dieſen i tänden gelinde geſagt, nicht etwas unklug, ihn mit Sitz und in e in einem Miniſterium zu betrauen, das doch nun. einmal leh republikaniſches Miniſterium zu ſein hat? Andere wiederum 5 Anſtoß, daß das Juſtizreſſort einem Zentrumsmann, wenn —50 keinem Mitglied der Fraktion ausgefolgt werden ſoll. Sie Dalen: Wir hätten nun im Reich, in Preußen, in Bayern und in tun en Mitglieder der Zentrumspartei als Leiter der Juſtizverwal⸗ hand und ſie fürchten, daß aus ſolcher Uniformität gelegentlich aller⸗ paxt Schwierigkeiten ſich ergeben könnten. Die Bayeriſche Volks⸗ 0— murrt wider den Man, der, um ſie zu beſänftigen und an In Reichswagen zu feſſeln, dem Poſtweſen vorgeſetzt werden ſoll. 1r as alles ſind Schwergewichte, die ſich an die neue Re⸗ feichn ſchon in der Geburtsſtunde hängen und die es ihm nicht iſt in machen werden, ſich durchzuſetzen. Von Dr. Luther ſelber ſagt unſeren Betrachtungen bislang nicht die Rede geweſen. Man ande er ſei nur ein Verwaltungstalent und dürfte ſo den ganz zeigen gearteten Aufgaben des neuen Amtes ſich kaum gewachſen an n, Aber als er vor Jahr und Tag die völlig devaſtierten. Fi⸗ als zen des Reiches zu ordnen unternahm, kannte man ihn nur erſt in denergiſchen Kommunalpolitiker. Möglich alſo immerhin, daß er kichen neuen Pflichtenkreis Begabungen entwickelt, die man bislang lichkeit ihm wahrnahm und mit dem ernſten Fleiß und der Sach⸗ ledenf 55 ihn auszeichnet, auch dieſe meiſtern lernt. In London r dalls, wo er ſchließlich doch auch als Politiker zu wirken hatte, ſtart er, Eindruck, den er bei der internationalen Welt hinterließ, wird— einheitlich. An der Perſon ſeines Leiters und Führer⸗ das Kabinett Luther nicht ſcheitern, auch wie wir das von vörn⸗ und annahmen, an den Zwirnsfäden nicht die man in letzter PMan ihm über den Weg ſpannte. Das Kabinett wird ſein Bil⸗ veträt gsnotum erhalten, nachdem, wie die„Deutſche Ztg. Grelshüln, der deutſchnationalen Fraktion ſelbſt ſo erfolgrerhe dieſe 80 er wie Herr v. Freytag⸗Loringhoven und Gräff ſich für —die armel erklärt haben. Auch der linke Zentrumsflügel wird, Fünerle rmania beſtätigt es ausdrüclich.— dei dieſer Gelegenheit Sabota 77 5 2722 5 8 heb ge verüben. Die Schwierigkeiten werden erſt an 128 das neue Miniſterium an die vraktiſche Arbeit do ieſes Miniſterium, das überparteilich werden ſollte, iſt dann alt nüi man ſich aus dem fehlerhaften Zirkel der Fraktionsmathe⸗ ter 01 herausfand, ein Kabinett mehr oder weniger koalier⸗ liegt iſt rteien geworden. Daß der Ton dabei auf dem„weniger“ eine Nuance, die ſo geſehen, leider keinen Vorzug bedeutet. 1*.* J Au die. Deutſchnationalen haben, wie vorauszuſehen iſt, in dem genblick, wo ſie in das Reichskabinett e ihre Interpellation Nertraners agdeburger Prozeſſes, d. h. wegen der gemeinſamen gegendhanskundgebung des Kabinelts Marx dem Reichspräſidenten ſchon es etwas unbehaglich wirkt, daß der Vorwärts in dieſem Zu⸗ dieſe politiſche Tatſache ſeien gewiſſe Bindungen gegeben, die man Alittag⸗Ausgabe meiſter einer größeren Stadt verhandell. Dr. Geßler hat Ver⸗ tretern des ſüddeutſchen Preſſedienſtes geſtern auseinandergeſetzt, warum er im Kabinett bleibe. Er hätte, um endlich einmal Ruhe zu haben, gern auf das Miniſterſpielen in Zukunft verzichtet. Selbſt⸗ verſtändlich hätte er nur in ein Kabinett eintreten können, dem die demokratiſche Fraktion zum mindeſten Neutralität bewahrt. Schließ⸗ lich ſei er, wenn auch nicht Mitglied der demokratiſchen Fraktion, ſo doch Mitglied der demokratiſchen Partei, aber als Patriot habe er das dringendſte Intereſſe empfunden, kein Hindernis zu bilden, daß Deutſchland aus dem gegenwärtigen unhaltbaren Zuſtand heraus⸗ kommt, der eine Diskreditierung der demokratiſch⸗parlamentariſchen Staatsform darſtellt. Das„Berliner Tageblatt“ verſichert dazu: Miniſter Geßler dürfte nicht darauf rechnen, daß durch ſeine Zugehörigkeit zum Kabinett Luther die demokratiſche Fraktion ſich in irgend einer Form beeinfluſſen laſſe. Berliner Preſſeſtimmen Ein flüchtiger Blick in die Berliner Morgenpreſſe beſtätigt unſere Befürchtung. Nach wie vor bleibt die innerpolitiſche Zukunft des Reichs von düſteren Wolken verhängt, dabei iſt weniger oder gar kein Gewicht zu legen auf die Kommuniſten, die als Antwort auf die Kabinettsbildung hin für Sonntag eine Demonſtration gegen die„monarchiſtiſche“ Regierung ankündigen. Auch die Oppoſition der Sozialdemokratie braucht man noch nicht zu fürchten, wenn⸗ ſammenhang auch mit einer Oppoſition im wirtſchaftlichen Leben, zu deutſch alſo mit einer Streikwelle droht. Das Wirtſchaftliche ſcheint der Sozialdemokratie überhaupt bei dieſem Kabinett das Entſcheidende zu ſein.„Die neue Regierung“, heißt es im Vorwärts,„iſt der bittere Ernſt auf die durch die Teilnahme größerer Parteien fundierten Verſuche, einen entſcheidenden Kurs⸗ wechſel in Deutſchland herbeizuführen. Dieſe Regierung iſt eine Gefahr, vor allem für die ſoziale Entwicklung in Deutſchland. Sie mag in offiziellen politiſchen Fragen durch ihre Zuſammen⸗ ſetzung wie durch ihre parlamentariſche Tätigkeit gehemmt ſein und deshalb ihre Worte wohl abwägen und ihre Möglichkeiten nicht überſchätzen. In den großen ſozialen Fragen aber in Deutſchland verfolgt ſie ein klares Ziel: Bürgerblock. Gerade in dieſer Form iſt es der Verſuch, die Verteilung von Einkommen und Macht ent⸗ ſcheidend zu Ungunſten des ganzen arbeitenden Volkes zu verän⸗ dern.“ Empörung, Entrüſtung und Erbitterung ſei die Empfin⸗ dung, mit denen die deutſche Arbeiterſchaft der Regierung gegen⸗ überſtehe. Immerhin auf dieſe Entrüſtung war man ja gefaßt und mit ihr wird ſich das Kabinett vielleicht abfinden können. Die Achillesferſe iſt wo anders, und uneingeſchränkt zufrieden, ſoweit man bisher ſieht, iſt eigentlich nur die volksparteiliche Preſſe. Die „Zeit“ feiert das neue Kabinett als eine„Zuſammenfaſſung der bürgerlichen Kräfte, die den Staat bejahen“ und meint, man ſollte es als Erfolg der Konſolidierung auch des republikaniſchen Deutſch⸗ land mitarbeiten, die prinzipiell auf anderem Boden ſtänden. Auch die„Neue Tägliche Rundſchau“ findet, daß wir inner⸗ politiſch einen Schritt vorwärts gekommen ſeien. Aber ſchon im„Tag“ heißt es in einem nicht übel geprägten Satz:„Die Addition von Geſinnungen ſchafft noch längſt keine Tat.“ Und aus der ausgeſprochenen deutſchnationalen Parteipreſſe klingen noch be⸗ denklichere Töne, dabei kann man das Outſidertum der„Deutſchen Zeitung“ außer Acht laſſen. Sie erklärtz„Alles in allem: par⸗ lamentariſch: Herrn Wirth ausgeliefert, innenpolitiſch: gegen Seve⸗ ring machtlos, außenpolitiſch: von Streſemann geführt: Die wahren Herren des neuen Kabinetts ſind die Gegner des nationalen Deutſch⸗ land“. Bedeutſamer iſt, daß in„Kreuzzeitung“,„Deutſcher Tages⸗ zeitung“,„Nationalpoſt“ und„Lokalanzeiger“ das jetzt Erreichte nur als erſte Etappe und erſter Schritt bezeichnet wird. Zur reibungs⸗ loſen Abwicklung der Regierungsgeſchäfte ſei eine Gleichartigkeit der Politik im Reich und in Fenge durchaus erforderlich. Das aber iſt ohne Zweifel nicht zu erreichen. Das Zentrum läßt durch den Mund der„Germania“ ſchon heute ein rundes und glattes Nein ausſprechen.„Wir wollen es nicht unter⸗ laſſen, mit aller Entſchiedenheit noch einmal darzulegen“, ſo heißt es in der Germania,„daß das preußiſche Zentrum nicht geſonnen iſt, ſich dem Zermürbungsmanöver der Rechten zu beugen. Es bleibt umſo mehr Aufgabe des preußiſchen Zentrums, ausgleichend in Reich und Preußen zu wirken.“ Der Zuſtand, daß die beiden großen Flügelparteien im Reich in der Mitarbeit und in Preußen in der Oppoſition ſtünden und umgekehrt, ſei gewiß nicht ideal, aber durch nicht gering anſchlagen ſolle. Die zukünftige Entwicklung im Reich, ſowohl die in Preußen ſei vorläufig durchaus labil. Das bleibt ſie in der Tat, darum werden wir aus dem innerpolitiſchen Hader und 5 Kriſen wohl auch in den nächſten Monaten noch nicht heraus⸗ ommen. Der Widerhall im Ausland London § London, 16. Jan.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Die Meldungen von der deutſchen Kabinettsbildung ſind hier zu ſpät eingetroffen, um Kommentare über ſie zu bringen. Die Berliner Berichterſtatter konſervativer Organe begnügen ſich damit, das Ka⸗ binett als reaktionär zu bezeichnen und hervorzuheben, daß die mei⸗ 5 7 ſten Mitglieder Mönarchiſten ſeien. 5 Paris VParis, 16. Jan.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Die ultra⸗ nationale„Liberté“ kündigt in großen Lettern an, daß in Berlin eine„reaktionäre“ Regierung, wie ſie Deutſchland ſeit dem Sturze Wilhelms II. nicht geſehen hätte, zuſtandegekommen ſei. Bainville ſpricht von der baldigen Wiederherſtellung des deutſchen Kaiſer⸗ reiches unter den Hohenzollern.(11) Auch in dem linksrepublikani⸗ ſchen Blatt„Paris Soir“ wird das Kabinett Luthers als eige Regie⸗ rung mit monarchiſtiſchen Tendenzen gekennzeichnet. In der Kam⸗ mer ſprach man heute nachmittag ſehr viel über die Rückwirkung der deutſchen Kabinettsbildung auf die franzöſiſche Politik. Die Kartelldeputierten erwarten und erheffen eine ſtarke Oppoſition der deutſchen Sozialdemokratie, während die Blocknationaliſten mit Ge⸗ nugtuung darauf hinweiſen, daß Herriot eine neue Niederlage er⸗ litlen habwe. * Dor badiſche Landtag wird am kommenden Dienstag, 20. Jan. Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 25 imerGeilung MlannheimerGeneral Anzeiger ltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern u. Neiſen ⸗Geſetz u. Necht nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ 5 Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſm. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Die verteilung der Dawes⸗Beute Die Pariſer Finanzkonferenz der alliierten Mächte hat ihren Ab⸗ ſchluß erreicht. Die Verhandlungen ſind raſcher vor ſich gegangen. als man urſprünalich erwartet hatte. Ihr Ergebnis iſt eine Reihe von Kompromiſſen, die keinem der Beteiligten unbedinate Befriediaung gewähren. Am beſten iſt Belgien weggekom⸗ men. Aber auch dieſer Schützling der Entente hat die Erfahrung machen müſſen. daß die Verbündeten anſtelle der früher zur Schau getragenen Symvathie jetzt einen kalten und berechnenden Geſchäfts⸗ ſinn zeigen. 8 Dieſer Umſchwung wird keinen Menſchenkenner wundern. Han⸗ delte es ſich doch in Paris um die endgültige Verteilung der Beute, die Deutſchland als Kriegsentſchädigung nach dem Dawesplan ſeinen Krieasgeanern zahlen ſoll. Und bei ſolchen Din⸗ aen hört bekanntlich die Gemütlichkeit auf. Die Rückzahlung der interalliierten Schulden iſt in Paris nur in mehr priva⸗ ten Beſprechunden erörtert worden. Man hat in dieſem Punkte end⸗ qültige Beſchlüſſe noch nicht gefaßt. Doch iſt ſetzt auch für die Re⸗ geluna dieſer wichtigen Frage die Grundlage gewonnen, nachdem man ſich darüber einig geworden iſt, wie die Dawesbeute unter die einzelnen entſchädigungsberechtigten Mächte verteilt wird. Zunächſt handelte es ſich darum. die Angelegenheit der Ruhr⸗ beſetzung zu liguidieren. die franzöſiſche Abrechnung, die der deutſchen Oeffentlichkeit bekannt geworden iſt, würde im Großen und Ganzen anerkannt. Umſtritten dagegen war die Frage, wie die Koſten der Ruhrbeſetzung gedeckt werden ſollen. Churchill vertrat dabei die Auffaſſung, daß man die deutſchen Sachlieferungen zur Deckuna der franzöſiſchen und belaiſchen Beſetzungskoſten heranziehen müſſe. Das war ganz der enaliſche Geſchäftsmann da bei dieſer Ark der Koſtendeckung der ganze Barertraa der Ruhraktion hätte verteilt werden können. Man hätte dann vor allen Dingen die enaliſche Priorität decken können, die auf ungefähr 2 Milliarden Goldmark angelaufen iſt. Auf dieſe Summe hätten dann die Gläubiger Bel⸗ aiens, d. h. in der Hauptſache Enaland, die Hand legen können. Der enaliſche Vorſchlag iſt aber nicht durchgedrungen. ſondern dafür ein Kompromiß angenommen worden. Danach ſollen nur die rein militäriſchen Beſetzunaskoſten durch Sachlieferungen aus⸗ gealichen werden, aber alle Koſten der wirtſchaftlichen Be⸗ 1555 und Ausbeutung bar aus dem Ertraa der Ruhraktion gedeckt werden. Die belgiſchen Prioritätsanſprüche ſind auf mindeſtens ein Jahr verlängert worden. Für dieſes Jahr werden Belgien wie bis⸗ her 8 Prozent der geſamten Verteilungsſumme gutgeſchrieben. Das nächſte Jahr ſoll die Reparationskommiſſion den Betrag der bel⸗ giſchen Priorität feſtſetzen und von da ab ſoll ſie auf 4½ Prozent ermäßigt werden. Außer der bilgiſchen Priorität ſind noch zwei andere zugeſtanden worden, die von der Dawesbeute zunächſt be⸗ ſtritten werden müſſen. Es ſind dies an erſter Stelle das Geld für den Zinſendienſt der deutſchen Dawesanleihe, an zweiter Stelle die Koſten der Rheinlandbeſetzung und der verſchiedenen Kommiſſionen, die dem Verſailler Dik⸗ tat und dem Dawesplan ihr Daſein verdanken. An dritter Stelle kommt dann die belgiſche Priorität. Die Koſten der Rheinlandbe⸗ ſetzung ſind in Zukunft genau begrenzt, und zwar auf 160 Millionen Goldmark. Das bedeutet eine weſentliche Ermäßigung der ur⸗ ſprünglichen franzöſiſchen Forderung, von der 120 Millionen für die Errichtung von Baracken und ſonſtigen Beſatzungsunkoſten ab⸗ geſtrichen worden ſind. Alles, was über die bewilligten 160 Mill. ae muß von den Beſatzungsmächten ſelbſt beſtritten werden. Der Betrag, der nach Abzug der Priorität von der Dawes⸗ beute übrig bleibt, wird unter die alliierten Mächte nach dem gnerkannten Prozentſatz verteilt werden.. Dabei hat Amerika ſeinen Anſpruch, an der Dawesbeute beteiligt zu werden, durch⸗ geſetzt. Der amerikaniſche Anteil wird von dem Prozentſatz der alliierten Mächte im Verhältnis ihrer Beteiligung abgezogen. Auf dieſe Weiſe erhalten die Vereinigten Staaten eine jährliche Rate von 87 Millionen Mark, und zwar von 1923 an gerechnet für eine Dauer von zwanzig Jahren. Auf belgiſcher Seite war man zu⸗ nächſt geneigt, dieſe Ratenzahlung an die Vereinigten Staaten mit der Herabſetzung der belgiſchen Priorität in Verbindung zu bringen, doch hat ſich die belgiſche Oppoſition nicht durchzuſetzen vermocht, Bei dieſer Verteilung der Dawesbeute ſteht Ru mänien un⸗ befriedigt beiſeite. Dieſes Land ſoll mit einem Prozent beteiligt werden, hat ſich aber geweigert, dieſen Prozentſatz anzuerkennen. Seine Vertreter haben erklärt, daß ſie unter dieſen Umſtänden die 80 Millionen Pfund, die Rumänien den Kriegsverbündeten ſchuldig iſt, einfach nicht zurückzahlen könnten. Hier wird die Verknüpfung dieſer Regelung mit dem Problem der interalliierten Schulden ſicht⸗ bar und es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß ſich weitere Kon⸗ ferenzen den Pariſer Beſprechungen anſchließen werden, um nun auch in dieſe Frage Klarheit zu bringen. Selbſtverſtändlich nach demſelben Grundſatz: Geſchäft iſt Geſchäft. 0 Jufriedenheit in London Im großen und ganzen ſcheint es, daß England auf der Kon⸗ ferenz in Paris die geringſten Opfer gebracht hat. Jedenfalls iſt die engliſche Preſſe mit den erzielten Reſultaten durchaus zu⸗ frieden. Dieſem Urteil ſtimmt man auch in offiziellen ſowie in Citykreiſen zu. Von einigen Blättern wird die politiſche Seite der weit mehr in den Vordergrund geſtellt als die finan⸗ zielle. Die„Weſtminſter Gazette“ weiſt insbefonderr auf die erfolgte Rückkehr Amerikas nach Europa hin. Es kann heute, ſagt das Blatt, nicht geſagt werden, wie ſehr die Welt durch Amerikas Nichtratiff⸗ zierung des Verſailler Vertrages in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Das Verſailler Inſtrument hat durch Amerikas Iſolierung die ver⸗ hängnisvolle antideutſche Interpretation erfahren. Die Times“ hingegen benutzen die Abmachungen über die Erträgniſſe nur zu der Feſtſtellung, daß die Art und Weiſe, in der die Frage der Rechtmäßigkeit de rRuhrbeſetzung in der Konferenz be⸗ raten wurde, einiges Dunkel ſchwebt. England und ſeine alliierten Schuldner In der geſtrigen Sitzung des engliſchen Kabinetts wurde der Bericht Churchills über die Pariſer Verhandlungen entgegen⸗ genommen, beſonders ſeinen Bericht über die inoffiziellen Verhand⸗ kungen in der Schuldenfrage. Der Beſchluß des engliſchen Kabinetts wurde der franzöſiſchen Regierung bereits geſtern übermittelt. Die engliſche Regierung bekennt ſich darin weiter zu dem Prinzip der Baldwinnote vom Jahre 1922, die bekanntlich die engliſchen Schulden an Amerika als das Maximum der engliſchen Anſprüche an die Alliierten bezeichnet. In der Antwort wird aber zum Aus⸗ druck gebracht, daß ſich die gegenwärtige engliſche Regierung durch mi wiſt er üggezogen, Ueber den Poſten des Reichsfinanz⸗ wird, mie das„B..“ hehauptet, mit dem Oberbürger⸗ vormittags 9 Uhr wieder zuſammentreten. Die Tagesordnung wird noch belannt gegeben. Kbae ene Angebote früherer engliſcher Kabinett nicht gebunden fühle, Jerner wird erklärt, Daß alle gnerkaunten Schulden an England zu Einige Mitglieder der äußerſten Linken verſuchten deshalb nach den weiſe in einen Strheit zwiſchen den Kommuniſten und den Soziali⸗ ſten aus. Anſicht zum Schluß des Artikels wie folgt zuſammen:„Im allge⸗ meinen geht die Anſicht der Sachkenner dahin, daß der Deutſche, Kraft der Geſundung iſt ſtark im deutſchen Volke. Waro ſein.“ 2. Seite. Nr. 25 nNeue Mannheimer Jeltung(mitiag-Ausgabe) Freitag, den 16. Januar 1925 den feſtgeſetzten Bedingungen gezahlt werden müſſen, ungeachtet einer möglichen deutſchen Nichterfüllung. In unterrichteten politi⸗ ſchen Kreiſen verlautet, daß Churchill bereits Vorſchläge angeſichts des bei dem letzten Punkt zu erwartenden franzöſiſchen Widerſpruchs de eee 12 7 5 es ſich bei den alliierten Schulden gegenüber Englan ndelt, wird auf etwa 14½ Milliar⸗ den Goldmark begiſſert. 5 8 Demnächſt werden vorausſichtlich engliſch⸗franzöſiſche Verhand⸗ lungen zur endgültigen Regelung der Frage ſtattfinden. Der diplomatiſche Redakteur der Havasa entur will wiſſen, daß Finanzminiſter Clementel von dem britiſchen Schatzkanzter Winſtol Churchil! eine Antwort auf den Brief erhalten habe, der letzterem während der Konferenz der interalliierten Finanzminiſter hinſichtlich der Regelung der interalliierten Schulden übermittelt wor⸗ den war. Das britiſche Kabinett wiederhole darin, Frankreich den in der Balfournote erhaltenen, Vorſchlag, wonach England nur Be⸗ träge in der Höhe von Frankreich verlangen würde, wie es ſie jetzt an Amerika durch den engliſchen Anteil an den Dawesanuitäten ge⸗ deckt werde, während Frankreich nur den verbleibenden Reſt zu zah⸗ len brauche. Ueber die Zahlungsmodalitäten müßten überdies dle beiden Regierungen miteinander noch verhandeln. Der Brief des Schatzkanzlers Churchill werde alsbald veröffentlicht werden. Wie Reuter erfährt, war die Antwort Churchills auf die Fragen Clementels über die Stellungnahme Englands zu den interalltierten Schulden ganz allgemein gehalten. Das Verhalten der engliſchen Politik in dieſer Angelegenheit iſt noch nicht geregelt; doch verlautet, daß Großbritannien an dem Standpunkt feſthäll, daß es von den europäiſchen Mächten nur Summen zurückverlangt, die es ſelbſt an Amerika zahlen müſſe. Der Kabinettsrat zog heute in Erwägung, an Clementel ein ſchriftliches Memorandum zu richten. die franzöſiſche Rammerdebatte Der übliche Lärm In der geſtrigen Kammerſitzung hat der neugewählte Kammerpräſident Painlevé ſein Amt übernommen. Er gab in ſeiner Antrittsrede, die ebenſo den ſtarken Beifall der Links⸗ parteien wie den ſtarken Widerſpruch der Oppoſition gefunden hat, einen Ueberblick über die Tätigkeit der Kammer vom 12. Mai 1924 bis jetzt. Nach der Rede teilte er noch mit, daß Interpellationen über den Streik der Sardinenfiſcher in Douarnenez einge⸗ gangen ſind. Da die Regieruna ſich zur ſofortigen Diskuſſion der Interpellationen bereit erklärte und von der Oppoſition kein Wider⸗ ſpruch erhoben wurde, erteilte der Kammerpräſident zur Begründung der Interpellationen dem ſozialiſtiſchen Abg. Maſſon das Wort. Die Parteien der Mitte und der Rechten erklärten jedoch, daß ſie den Abg. Maſſon nicht zu Worte kommen laſſen würden und ſtimm⸗ ten das übliche Konzert mit den Pultdeckeln an“ Der Abg. Maſſon konnte ſich kein Gehör verſchaffen. Faſt dreißig Minuten kämpfte man darum, eine Diskuſſion zu ermöglichen, was aber un⸗ möglich blieb. Painlevé konnte ſich kein Gehör verſchaffen. Die Mitglieder der Linken und der Oppoſition beſchimpften ein⸗ ander. Ein kommuniſtiſcher Abgeordneter rief der Oppoſition an⸗ geſichts der blutigen Vorgänge, die dieſer Tage in Douarnenez ſtatt⸗ gefunden haben, das Wort Mörder zu. Das war das Signal zu einem unbeſchreiblichen Lärm. Bänken der Oppoſition vorzudringen, ſie wurden aber von den Saal⸗ dienern daran gehindert. Schließlich durchbrachen ſie die von den Saaldienern gebildete Mauer, und es kam zu einem Handgemenge, ſodaß Kammerpräſident Painlevé die Sitzung Anterbrach und die Tribünen räumen ließ. In dieſem Augenblick ſtimmte die Linke die Internationale an und der Lärm nahm ſeinen Fortgang. Miniſterpräſident Herriot ſowie ſämtliche anweſenden Miniſter bemühten ſich, die Ruhe wiederherzuſtellen. Nach Wiedereröffnung der Sitzung konnte in die Diskuſſion der Interpellationen wegen des Streiks von Douarnenez eingetreten werden. Die Debatte ſelbſt trug lokalen Charakter und arkete ſtellen⸗ Annahme des Vertrauensvofums In einer Nachtſitzuna hat die Kammer die Diskuſſion über die Intervellation über die Zwiſchenfälle in Douarnenez been⸗ det. Es wurde eine Tagesordnung der Reaierunasvarteien angenom⸗ men, in der der Regierung beſcheiiniat wird, daß ſie ſich fort⸗ deſeht, bemüht habe, den Konflikt beizulegen und daß ſie nun⸗ mehr den Verſuch mache. alle Schuldigen an dem unangenehmen Zwiſchenfall, ſo hoch ſie auch ſtänden, zu ſuchen. Dieſe Togesord⸗ nung wurde mit 330 gegen 206 Stimmen angenommen. Die Dis⸗ kuſſion verlief teilweiſe ſebrlebhaft und es kam in den ſpäten Abendſtunden teilweiſe zu Zuſammenſtößen. die Lage in Italien In Breccia wurde ein Faſziſt, der eine Frauf wverprügelte und ihre Wohnung verwißſtet hatte, zu 10 Monaten Kerker und Schadenerſatz verurteilt. In Trieſt wurden geſtern verſchiedene Vereinigungen be⸗ hördlicherſeits aufgelöſt, darunter die Vereinigung der Ge⸗ meindeangeſtellten, die Vereinigung der techniſchen Arbeiter, die Or⸗ ganiſation der Poſt⸗ und Telegraphenarbeiter und der Internatio⸗ nale Sportverein. „Mendo“ und„Avanti“ erklären, daß die Avanti⸗Oppoſition nicht daran denke, in den nächſten Tagen in die Kammer zurück⸗ zukehren. Nach Schlägereien, die zwiſchen faſziſtiſchen und anti⸗ faſziſtiſchen Studenten ſtattfanden, wurde die Univerſität Neapel auf unbeſtimmte Zeit geſchloſſen. Carabinerie hat nach dem„Giornale'Italia“ die Eingänge der Univerſität beſetzt. Eine Kompagnie Infanterie ſei in der Nähe der Univerſität aufgeſtellt worden. 0 houghtons Nachfolger 7(Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 16. Jan. Präſident Coglidge ſcheint ſich ndgültig entſchieden zu haben, keinen Berufsdiplomaten zum Nach⸗ — Houghtons auf den Berliner Botſchafterpoſten zu er⸗ nennen. Der Auserwählte dürfte nach allen Anzeichen MeTCornick ſein. Für ſeine Ernennung hat ſich, wie wir erfahren, Senator Borah mit ſeinem ganzen Einfluß eingeſetzt. Auch ſoll Coolidge zu Beſuchern ſeine Bewunderung über MeCornicks Fähigkeiten ausge⸗ ſprochen haben, denen er bald ein wichtiges Arbeitsfeld zuzuweiſen hoffe. Auf der anderen Seite ſind die Gönner anderer Kandidaten noch immer am Werke, ihren Schützlingen zur Seite zu ſtehen. Nun hatte das Mitglied des Nationalkomitees der republikaniſchen Par⸗ tei, Charles Hille, eine längere Konferenz mit dem Präſidenten, in der er ſich für die Ernennnug des früheren amerikaniſchen Bot⸗ ſchafters in China, Schurman, einſetzte. Auch für Ogden Hammond, für den ſich Senator Edge einſetzte, wird die Propaganda noch immer fortgeſetzt. deuſchlands Jukunft hell und ſtrahlend“ (Spezilalkabeldienſt der United Preß) Newyork, 16. Jan. Der Hearſtſche„Newyork American“ ſchreibt in einem Leitartikel unter der Ueberſchrift:„Deutſchland 3 15 ſich zu erholen“, daß ſich die Zukunft Deutſchlands nach An⸗ ſicht von Männern, die ſich ein Urteil erlauben dürfen, hell und übrahlend auftut. Das Blatt führt Ausſprüche Mellons, Borahs und anderer führender bekannter Perſönlichkeiten an und faßt ſeine der von Grund aus arbeitſam und nüchtern iſt, mit der Zeit die ſchlimmen Folgen des Krieges überwinden wird. Die Trotzdem brauchen wir Deutſchlands Aufblühen nicht zu fürchten. Je Der Danziger Konflikt Anmaßung Polens Die polniſche Regierung hat geſtern dem Generalſekretariat des Völkerbundes den Notenwechſel zwiſchen Macdonald und tung des Völkerbundskommiſſars. Für die nächſte Parlamentsſitzung bereiten mehrere Parteien Drinalichkeitsanträge vor, in denen eine Reviſion der bisherigen Haltung der polniſchen Regierung in den Danziger Fragen gefordert wird. Geſtern fand in Warſchau eine öffentliche Proteſtverſammlung ſtatt, worin„gegen die Danziger Provokation und gegen die unerhörte parteiliche Intervention Macdonalds“ Stellung genommen wurde. Der Vertreter des Völ⸗ berbundsſekretariats Colban, der dieſer Tage in Warſchau weilte, hatte geſtern eine Unterredung mit dem Miniſter Thuqutt über den Danziger Konflikt. Er wird ſich heute nach Danzig begeben. Die volniſche Preſſe fordert weiter eneraiſch die Abberufung des Völker⸗ bundskommiſſars und die Reviſion aller Danzia⸗polniſchen Verträge. Der engliſche Standpunkt F London. 16. Jan.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Daß in britiſchen Regierunaskreiſen im Danziger Konflikt energiſch für Macdonald Stellung genommen wird. wird ſetzt auch von enaliſchen Blättern beſtätiat. Der aut informierte diplomatiſche Mitarbeiter des„Dailn Telearaph“ ſchreibt: Macdonald beſteht darauf, daß in der poſtalen Angelegenheit in Danziag unbedinat der status quo aufrecht erhalten bleibt. In Völkerbunds⸗ und in britiſchen Kreiſen ſei man der Anſicht. daß ſein Benehmen von einer unparteiiſchen Auffaſſung diktiert werde. Es heißt, daß das polniſche Kabinett am Mittwoch zwei Sitzungen über die Angelegenheit abhielt und daß der Präſident der Republik bei dieſer Sitzung den Vorſitz führte. Die zunehmende Aufreaung über den Zwiſchenfall könne es erforderlich werden laſſen, den Völkerbundsrat vor der normalen Sitzuna im März einzu⸗ berufen. Der Artikel 103 des Verſailler Vertrages widerſpreche der volniſchen Weigerung, dem Oberkommiſſar das Recht der Interven⸗ 95 und der exekutiven Aktion bei einer ſolchen Gelegenheit zuzu⸗ erkennen. die Wirtſchaſtsverhanoͤlungen Frankreich dDie Stimmung hinſichtlich der Ausſichten der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen iſt jetzt wieder erheblich optimiſtiſcher. Die Pariſer Blätter ſind im allgemeinen der Auffaſſung, daß die jetzt bei der deutſchen Delegation zur Beratung ſtehenden franzöſiſchen Vorſchläge und die von den Deutſchen den Franzoſen vorgelegten Gegenvorſchläge ſich vereinbaren laſſen würden. Ueber die geſtrige Beratung der deutſchen und franzöſiſchen Vertreter verbreitet die offizibſe Agentur Havas eine Erklä⸗ rung, wonach die von der deutſchen Handelsvertragsdelegation unter⸗ breiteten Gegenvorſchläge nach der erſten Prüfung nicht unan⸗ nehmbar erſcheinen. Die franzöſiſche Delegation habe 48 Stun⸗ den Zeit gefordert, um dieſe Vorſchläge gründlich zu prüfen. Freitag nachmittag 3 Uhr wird eine neue Sitzung der beiden Dele⸗ gationen ſtattfinden. Die franzöſiſche und die deutſche Regierung ſeien übereingekommen, daß, ſolange die gegenwärtig in Gang be⸗ findlichen Beſprechungen andauerten, über das zollpolitiſche Regime, das von beiden Ländern anzuwenden ſei, keine neuen Maß⸗ nahmen getroffen werden. Die franzöſiſchen und deutſchen Zolltarife werden daher bis auf weiteres nicht abgeändert. Hierzu erklärt eine Berliner Agentur, daß katſächlich über die Frage der Nichtabänderung der gegenwärtig geltenden Tarife für eine kurze Zeit geſprochen wurde, aber unter der Voraus⸗ ſetzung, daß eine Grundlage für den Abſchluß eines Han⸗ delsvertrages gefunden wird. Da aber hierfür eine Einigung noch nicht erzielt wurde, könne natürlich auch nichts über die Frage eines derartigen„Waffenſtillſtandes“ vereinbart worden ſein. Das deutſch· polniſche Wirtſchaftsabkommen Die Reichsregierung hat geſtern durch den deutſchen Geſandten in Warſchau der polniſchen Regierung ihre Zuſtimmung zu dem Wirtſchaftsabkommen ausgeſprochen. Das Gleiche iſt von der polniſchen Regierung geſtern in Berlin geſchehen. Das vor⸗ läufige Abkommen beſtimmt die Anwendung des autonomen deut⸗ ſchen Zolltarifs auf die aus Polen eingeführten Waren. Polen ver⸗ pflichtet ſich von dem Syſtem der Maximalzölle gegenüber Deutſch⸗ land keinen Gebrauch zu machen. Deutſchland wird bei den am 1. März beginnenden Handelsvertragsverhandlungen die Forde⸗ rung auf allgemeine gegenſeitige Meiſtpegünſtigung aufrecht er⸗ halten. Ende Januar beginnen, wie bereits gemeldet, neue deutſch⸗ polniſche Verhandlungen über eine Reihe die an Polen abgetretenen Gebiete betreffenden Fragen. Deutſcher Keichstag Da das Intereſſe des Parlaments noch immer durch die Regie⸗ rungsbildung in Anſpruch genommen wird, geſtaltete ſich die geſtrige Vollſitzung ziemlich eintönig. Das Haus erledigte zunächſt die An⸗ träge verſchiedener Fraktionen auf Vorlage eines Geſetzentwurfes über Einrichtung von Arbeitskräften durch die Ueberweiſung der An⸗ träge an den ſozialpolitiſchen Ausſchuß. Hierauf begründeten ver⸗ ſchiedene Parteiredner Anträge, die ſich mit dem Schutze von Hand⸗ werk und Mittelſtand befaßten. 5 Im weiteren Verlauf der Sitzung überwies der Reichstag eine Reihe von Anträgen über Aufbeſſerung der Renten der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen, ferner über Sozial⸗ verſicherung und Arbeitsſchutz, ſowie über Aufwertungsfragen ohne weſentliche Debatte den zuſtändigen Ausſchüſſen. Ohne Ausſprache wurden angenommen die Anträge, die die Regierung auffordern, ſchleunigſt die Geſetzentwürfe zur Bekämpfung der Geſchlechtskrank⸗ heiten ſowie über die Ausnahmetarife der Reichsbahn vorzulegen. Ir Schankgeſetzentwurf wurde dem Ausſchuß für Bevölkerungs⸗ politik überwieſen. Um 7 Uhr vertagte ſich das Haus auf Freitag 6 Uhr nach⸗ mittags mit der Tagesordnung: Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung. Die Koſten für den Reichslag Dem ſoeben dem Reichstag zugegangenen Etat für 1925 entneh⸗ men wir, daß ſich die Geſamtkoſten für den Reichstag im ordentlichen Haushalt auf 5 675 630 Mk. belaufen, denen eine Einnahme von 15 000 Mk. gegenüberſteht. Nehen den Beſoldungsausgaben für die Reichstaasangeſtellten. Beamten, Arbeiter und Hilfskräfte von rund einer Million Mark ſind insgeſamt 3,2 Millionen Mk. für die Diäten der Mitalieder erforderlich. wie Höfle den Jentrumsfonodͤs füllen half =!J Berlin, 16. Jan.(Von unſ. Berl. Büro). In Zentrums⸗ kreiſen wird, wie die„Nationalp.“ berichtet, neuerdings ein Schrei⸗ ben des bisherigen Reichspoſtminiſters Höfle als beſonders un⸗ angenehm empfunden. Das Schreiben iſt an einen weſtdeut⸗ ſchen Finanzkonzern gerichtet. Dder Empfänger hatte von der Reichspoſt einen namhaften Kredit bewilligt erhalten. In dem Schreiben Höfles, deſſen Unterſchrift die Eigenſchaft des Minti⸗ ſters als Oberhaupt der Reichspoſt unerwähnt ließ, dafür auf deſſen Eigenſchaft als Mitglied des Reichstages Bezug nimmt, wird der Erwartung Ausdruck gegeben, daß der Empfänger ſich durch eine entſprechende Zuwendung an die Parteifonds des Zen⸗ trums erkenntlich zeigen werde. Immer noch nicht ferlig! Paris, 16. Jan.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Nach der heuigen Botſchafterkonferenz, die ſich, wie verlautet, mit der deutſchen Entwaffnungsnote beſchäftigte, wurde der Preſſe mitgekeilt, daß der erwartete Bericht der Entwaffnungs⸗ Straßburger überreicht ſowie einen Proteſt gegen die Hal⸗ Bilder der Woche ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: Biklder von der Anwetterkakaſtrophe in England— Zeitgenoſſen: Walter von Molo, General v. Kuhl, Hans Pfitzner, Eduard Bernſtein, Prof. Duisberg, Prof. Bumm, Advokat Das u. a.— Der Skappellauf der„Emden“— Im Flug⸗ zeug von Berlin nach Moskau— Eine Shakeſpeariſche Handſchrift— Aus der Schule der Taubſtummblinden— Win⸗ ierſport in Oberbayern— Bilder zur Reichsiagseröffnung Unſere„Vilder der Woche“ erſch einen regelmaßig mit der Freitags⸗Mittag-⸗Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Mannheimer Seitung ein⸗ ſchließlich Bilderbeilage. monatlith.50 Mk. Das herner Eiſenbahnunglück Der bisherige Verlauf der Unterſuchung über die Urſachen, die zu der Eiſenbahnkataſtrophe bei Herne geführt haben, hat noch immer keine völlige Klärung der Schuldfrage gebracht. Es hat ſich noch nicht einwandfrei feſtſtellen laſſen, ob das Einfahrt⸗ ſignal tatſächlich vorſchriftsmäßig auf Halt oder auf Fahrt geſtanden hat. Man neigt zu der Annahme, daß das erſtere der Fall war, daß alſo den Stellwerksbeamten keine Schuld trifft. Immerhin muß auch mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß der Beamte, der das Ein⸗ fahrtsſignal bediente, dies beim Herannahen des Schnellzuges erſt im letzten Augenblick auf Halt geworfen hat, was allerdings nur unter gewaltſamer Löſung eines elektriſchen Kontaktes möglich wäre. Die Ermittelungen in dieſer Richtung werden dadurch er⸗ ſchwert, daß der am Einfahrtsſignal befindliche elektriſche Kontakt durch den D⸗Zug unter der Rückwirkung des Zuſammenſtoßes auf die Radgeſtelle zerſtört worden iſt. Im übrigen ſei noch erwähnt, daß eine offizielle Vorſchrift für das Legen von Signalkapſeln bei ſtarkem Nebel nicht beſteht, wenigſtens nicht bei normalem Ge⸗ lände, wie es am Bahnhof Herne der Fall iſt. 5 Der Vorſtand der Gewerkſchaft deutſcher Loko⸗ motivführer, Ortsgruppe 139 Hamm i.., äußert ſich über die Schuldfrage dahin, daß der Lokomotivführer Haberkampf geſagt habe: Ab Hamm wollzog ſich die Fahrt glatt und ich traf planmäßig in Dortmund ein. Die Abfahrt ab Dortmund erfolgte pünktlich. Den Streckenabſchnitt Dortmund—Herne hatte ick in, 21 Minuten bezw. 19 Minuten Fahrt zu durchfahren, was auch geſchehen iſt. Der herrſchende Nebel war derart, daß ich die Signale mit Sicherheit be⸗ obachten konnte. Sämtliche Signale zeigten mir freie Fahrt. Kurz hinter der Blockſtelle Bladenhorſt ſtellte ich die Dampfzufuhr zu den Maſchinen ab und ließ den Zug auslaufen. Das Vorſignal ſowie das Einfahrtſignal im Bahnhof Herne waren auf freie Fahrt geſtellt. Schon am Einfahrtſignoal Herne ermäßigte ich die Geſchwindigkeit de⸗ Zuges, fuhr mit großer Aufmerkſamkeit in den Bahnhof Herne ein und machte dann die Feſtſtellung daß das Gleis beſetzt war, indem ich einen Zugſchluß bemerkte. Ein Auffahren kannte ich trotz ſofortigen Halten nicht mehr vermeiden. Die Behauptung, das Einfahrtſignol habe auf Halt geſtanden und ſei von mir überfahren worden, ent⸗ ſpricht nicht den Tatſachen. 8 Im Anſchluß an dieſe Darſtellung des Lokomotivführers des DZuges bemerkt der Vorſtand der Gewerkſchaft, die Oeffentlichkeit möchte ſich zunächſt mit ihrem Urteil zurückhalten, bis die Er⸗ gebniſſe der amtlichen Unterſuchung vorlägen,. Im Falle Kutisker hat der Unterſuchunasrichter nunmehr die Haftbefehle gegen Kutisker und ſeine beiden Söhne ſowie gegen Direktor Grieger un gegen den Geheimen Finanzrat Dr. Rühe von der preußiſchen Staatsbank beſtätiat. In der Bearündung dieſer Maßnahme wi betont, daß bei all dieſen Inhaftierten nicht nur der Fluchtverdacht wegen der Höhe der zu erwartenden Strafe, ſondern auch Ver⸗ dunkelunasgefahr beſtehe. Dem Verfahren gegen Kutisker hat ſich ietzt übrigens der Finanzmann Jakob Michael angeſchloſ⸗ ſen, indem er Strafantraa wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldiaung kläger beantragt hat. Letzte Meldungen Der Heidelberger Bürgermeiſterpoſten K. Heidelberg, 16. Jan.(Eig. Ber.) Der Heidelberger Stadk⸗ rat hat in ſeiner geſtrigen Sitzung beſchloſſen, die durch den Tod des Bürgermeiſters Dr. Drach erledigte Stelle wie der au s zuſchreiben. De Selves wieder Senalspräſident ee Paaris, 16. Jan. Der Senat hat in ſeiner geſtrigen Nachmil⸗ ſtagsſitzung mit 167 Stimmen den bisherigen Senat pröſidenten de Selpes wiedergewählt. Der von der demokratiſchen Linken auf⸗ geſtellte Gegenkandidat Biennaimé⸗Martin erhielt Stimmen. Sechs Stimmen waren/ zerſplittert. Verlegung der ZJeppelinwerft nach Italien? 8 London, 16. Jan. Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) Nach einer Meldung des Daily Expreß aus Genf ſind zwiſchen der deutſchen und der italieniſchen Regierung Verhandlungen zwecks Uebertragung der Zeppelinfabrik von Friedrichshafen nach dem italieniſchen Flugzentrum Ciniſello bei Mailand ein! geleitet worden. Später ſoll ein Luftſchiffdienſt zwiſchen Mailand, Sevilla und Südamerika eröffnet werden. Italien beabſichtigt, große Luftſchiffe für militäriſche und kommerzielle Zwecke zu bauen. Wien, 15. Jan. Der kommuniſtiſche Abgeordnete Katz iſt nag Berlin abgereiſt, nachdem er ſich verpflichtet hatte, ſich zu der am Februar gegen ihn anberaumten Verhandlungen wegen Fälſchung 95 Paßausweiſen wieder hier zur Verfügung des Gerichtes au zellen. Rom, 15. Jan. Wie aus Aquilla berichtet wird, iſt geſtern abend in verſchiedenen Orten der Umgebung bis Sulmans ſtarter Erdſtoß verſpürt worden. Schäden ſind keine zu ver zeichnen, doch herrſche in der Bevölkerung immer noch Panik. iſt Lakehufſt, 15. Jan. Das Luftſchiff„Los Angelos heute nach Baltimore und an die Eheſapeake⸗Bucht geflogen, 55 eher es aufblüht, umſo eher wird es ein Käufer amerikaniſcher 7 8 8 VFTTTTTTTCC kommiſſion noch nicht zur Kenntnis der Botſchafterkonferenz ge⸗ lgugt ſei. ‚ wurde. es für die Nacht an dem Ankermaſt des Tenders„Potoka“ veranke 1 — und wegen Beleidiaung geſtellt. ſowie ſeine Zulaſſung als Neben⸗ + 7 * — Jreitag, den 16. Januar 1925 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rusgabt) 3. Seile. Nr. 25 Die Großſtadt Luoͤwigshaſen a. Rh. Wie ſie ſich entwickelte und vergrößerte Von Dr. Erich Matt II. Wir haben das letzte Mal die hiſtoriſche Seite der Gründung und Entſtehung von Ludwigshafen bis zur Stadtwerdung im Jahre 1859 an unſerem geiſtigen Auge vorüberziehen laſſen. Nicht weniger intereſſant dürfte eine gedrängte Ueberſicht über die Bepölkerungs⸗ ſtatiſtik dieſer ſo ungewöhnlich gewachſenen Gemeinde ſein. Eine Seltenheit iſt dabei die Feſtſtellung, daß ihr Wachstum vom erſten Bürger bis zur heute feſtgeſtellten Zahl verfolgbar iſt. manchmal Harer, dann wieder weniger überſichtlich, beſonders zu der Zeit, wo durch andere lebenswichtige Fragen die Aufmerkſamkeit des Ge⸗ meindedienſtes von der ſtatiſtiſchen Arbeit abgedrängt wurde. Das war ungefähr um die Wende der 60er Jahre. Aber dennoch kann das Bild als vollſtändig bezeichnet werden, um zur Verſtändlich⸗ machung zu dienen. Wir haben ſchon gehört, daß ſich im Jahre 1808 ein ge⸗ wiſſer Hornig aus Mannheim in der Rheinſchanze anſiedelte. Er war es alſo, der eigentlich den Grundſtein zur Beſiedelung auf der linken Rheinſeite legte, gleichſam der erſte Bürger dieſer Ge⸗ meinde. Durch die Handelsniederlaſſung des ebenfalls ſchon er⸗ wähnten Handelsmannes Scharpf wurden dann, genau wie ſpäter, bei der Entſtehung der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, Arbeiter und Angeſtellte angezogen. So belief ſich 1840 die Zahl der Rheinſchanzbewohner auf etwa 90. Infolge geſteigerter Staats⸗ fürſorge ſtieg die Zahl der Anſiedler raſch. 1847 hat die Rhein⸗ chanze ſchon 759 Einwohner, 1851 900, um 1852 auf 1520 hinauf⸗ zuſchnellen. Davon waren 889 Männer, ein Zeichen des Charak⸗ kers des Platzes. Infolge der außerordentlich vorteilhaften Lage en Rhein und Bahn ſiedelten ſich mehr und mehr Induſtrien und Handelshäuſer an, um auf dieſe Weiſe die raſche Vergrößerung zu verurſachen. Auf ſie näher einzugehen, verbietet der Raum und da bloße Zahlen oft eine deutlichere Sprache reden, als alle Erläute⸗ rungen, hat das ſtatiſtiſche Amt das Wort. Es meldet uns folgendes Ergebnis: Einwohnerzahl Ende des Jahres 1843: 90 7˙ 7* 60 67 1853: 1500 75 9˙ 60 70 1870: 7000 „ ſ„ 1890: 33 000 1 10 70 7 1910: 83 000 0 75 75 75 1912: 90 000 75 75 70 70 1919: 92 800 „ e„ 1920: 906 400 E 0 7˙ 1922: 104 500 17 1924: 107 800 Dabei ſind nach Kriegsende die Beſatzungstruppen natürlich nicht eingerechnet. Intereſſant iſt die Feſtſtellung der relativen Zunahme neben der abſoluten. Am ſtärkſten war die erſtere in den ber Jahren, bei der Entwicklung Deutſchlands zum Induſtrieſtaat, woo ſie durchſchnittlich 110 Prozent betrug. Sehr ſtark war ſie auch in der Zeit von 1885—1895, durch die Anſiedlung und das Auf⸗ blühen der ſogenannten B. A. S. F. verurſacht, wo ſie rund 65 Proz. betrug. 1896—1900 war die relative Erhöhung 87 Prozent, die ab⸗ ſolute die höchſte mit 22 113 Einwohnern, wobei nicht vergeſſen wer⸗ den darf, daß in dieſe Zeit die Eingemeindung der Vorſtädte Mundenheim und Frieſenheim fällt. Während des Krie⸗ es trat dann hier, wie überall ein gewiſſer Stillſtand ein. ald aber war nach Beendigung das Dilemma überwunden. Neh⸗ men wir nur die Zeitſpanne Mai 1922 bis Ende 1924, wo die Ein⸗ wohnerzahl von 100 000 auf rund 108 000 ſtieg, ſo haben wir in zwei Jahren eine relative Zunahme von 8 Prozent, eine erſtaun⸗ liche Leiſtung für eine Stadt des beſetzten Gebietes, eine Leiſtung, die einzig in ihrer Art daſtehen dürfte. Nicht zuletzt auch ein Zeichen Lebenskraft unſeres Voltes. Zu dieſer Entwicklung dürften zwei Faktoren nicht wenig beige⸗ agen haben: Die wirktſchaftliche Entwicklung von Ludwigs⸗ afen ſelbſt in Verbindung mit den natürlichen und künſtlich geſchaf⸗ nen Verkehrsmitteln Hafen und Bahn. Abgeſehen von dem chon beſprochenen Scharpfſchen Unternehmen kam ein rechter chwung in die Heimiſchmachung und Blüte von Induſtrie und Handel erſt recht in den 50er Jahren. Der Letztere war das Primäre. or allem war der Umſatz in Getreide, Wein, Tabak, Kartoffeln und Holz von der Pfalz her ſehr ſtark, während von der Saar und der Ruhr Eiſen bezw. Kohlen umgeſchlagen wurden. So war zu allererſt die Notwendigkeit der Gründung einer Dampfſchleppſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft gegeben, die in das Jahr 1843 fällt und ſich die Pfälziſch⸗bayeriſche“ nannte. Ihr erſter Direktor war Philipp cenroth. Auch errichteten eine niederländiſche und eine Kölner eederei ihre Zweigſtellen in Ludwigshafen. Erſt ein Jahrzehnt ſpäter erfolgte die Gründung einer Lagerhausgeſellſchaft. Von be⸗ kannten Handelsfirmen ſiedelten ſich im Jahre 1849 die Eiſen⸗ rma Gebr. Röchling an, der im Jahre 1856 Wolf und neben vielen kleineren folgte. Ende der 5er Jahre lühte der Handel ſo, daß Ludwigshafen als„Z entralplatz des fälziſchen Handels“ galt und ſein Hafenverkehe! zu Mannheim ſich m Verhältnis von:2 hiell. Nur nebenbei ſei erwähnt, daß die ——— Komantiſche Forſchungsreiſen und Ausgrabungen Es iſt gut, daß die Welt nicht nur aus Europa beſteht, das mit leinen Reparationen, Sanktionen, Okkupationen und ſonſtigen riegsaktianen ein unerfreuliches Feld für den menſchlichen Geiſt letek. Da ſchweift er gern in die Ferne und findet dort ſo manches Atereſſante, Feſſelnde, das den Staub des Alltagskebens von der eele hinwegfegt, wie folgende Auszüge aus engliſchen Blättern be⸗ weiſen ſollen. R Nachdem das„dunkelſte Afrika“ längſt„hell“ und für den leiſenden ſicherer geworden iſt, als es die Verbrecherviertel euro⸗ uiſcher Großſtädte bei Nacht ſind, hat der ſüdamerikaniſche Kontinent Platz als„unentdecktes Land“ eingenommen. Dort gibt es och ungeheure Gebiete, die nie eines Weißen Fuß betrat, wo der egende nach uralte Ziviliſationen mit geheimnisvollen Künſten und ſü untniſſen weiterleben und die Sümpfe und Urwälder von vor⸗ 0 Adflutlichen Ungeheuern bewohnt werben. Verlachen wir ſie nicht Oe weiteres als„Seeſchlangen“, wenn wir daran denken, daß He nley in Zentralafrika den Stamm der Zwerge fand, von dem 0 rodet zweiundeinhalb Jayrtauſend zuvor als von einer ihm vom Agyptiſchen Prieſtern erzählten Legende berichtet. a m dieſe faſzinjerenden Geheimniſſe von Zentral⸗Süd⸗ Dad i0 zu erforſchen, iſt jetzt, einem Newyorker Telegramm der Sbeil News“ zufolge, der bekannte britiſche Forſchungsreiſende Seirtleutnant Faweett von dort nach Rio de Janeiro abgereiſt. ſel ne Expedition beſteht nur aus drei Weißen: Faweett als Führer, Alle n 21jährigen Sohn John und dem 2 jährigen Raleigh Rimell. die drei ſind über 6 Fuß große, ſtattliche Athleten. Der Grund daß welc kpedition der Zahl nach ſo beſchränkt wurde, iſt die Gefahr, Ei cher größere Karawanen durch Erregung der Feindſeligkeit der borenen ausgeſetzt ſind. Vor einigen Jahren hat Krupp eine Expedition in dieſe Regionen entſandt. Sie wurde durch die geborenen Indianer und Krankheit elend vernichtet. Oberſt ſnet glaubt, daß er das Vertrauen der Eingeborenen durch die ſhrecde Anzahl ſeiner Expedition erlangen kann, beſonders da er Sprache beherrſcht und mit ihren Sitten vertraut iſt. Gefährlich 5 die Sache ja ſein. Er will den Eingeborenen mit erhobenen b nden entgegentreten, um ihnen zu zeigen, daß er als Freund omme Die Hau 25 ö plſache ſei, meint er, daß der erſte Schuß nicht träfe. dieſe Gemütsmenſchen benützen ſechs bis ſieben Fuß lange Bogen trif vergiftete Pfeile— angenehm! Wenn aber der erſte Schuß nicht „und Unterhaltung angeknüpft iſt, wird eine elektriſche Taſchen⸗ oder irgendein anderes modernes Spielzeug gezeigt und dann kien ſie den Weißen für einen Gott! Möge dem Oberſt dieſe kitz⸗ Probe wohl bekommen. 5 Sitzungen der ſeit 1857 beſtehenden Pfälziſchen Gewerbe⸗ und Handelskammer ſchon damals in Ludwigshafen abgehalten wurden. An Induſtriefirmen waren zunächſt wenige zu verzeichnen. Meiſt kleine Betriebe meldet die amtliche Statiſtik aus dem Jahre 1853, nämlich 7, darunter: 1 chemiſche Fabrik, 1 Schiffsbauerei mit Werft, 2 Maſchinenwerkſtätten, 1 größere Keſſelſchmiede, 1 Zigarrenfabrik und 1 Schiffsmühle. Die erſte und zugleich hier älteſte Fabrik war gegründet worden im Jahre 1852. Es war die Firma Gebr. Giulini. Ihr folgten 1854 die Weinſteinſäurefabrik Benkiſer und an anderen bedeutenden Werken: Eiſengießerei Hackmann und Pfaff 1855, Ludwigshafener Aktienbrauerei 1861 und die Düngerfabrik Michel u. Co, 1864. Als ſich dann die Schiffahrtsverhältniſſe auf dem Rhein beſſerten durch Abſchaffung des Rhein⸗Oktrois, der Rekognitionsgebühren und des Steuermanns⸗ zwangs, als der Schienenweg nach der ganzen Welt durch Schaffung einer feſten Rheinbrücke durchaus verbeſſert wurde, nahm die indu⸗ ſtrielle Weiterentwicklung der Stadt ungeahnte Formen an. 1865 erſtand die Brückenbauanſtalt Gebr. Benkiſer, die vor allem die fünf bekannten Rheinbrücken von Ludwigshafen⸗Mannheim, Ger⸗ mersheim, Mainz und die beiden Baſeler erbaute. Die Fabriken, die in den beiden nächſten Jahrzehnten entſtanden, können hier nicht aufgezählt werden. Kurz ſei nur noch auf die Geſchichte eines Werkes eingegangen, ohne das die Entwicklung der Stadt undenkbar wäre und das gleich⸗ ſam das Wahrzeichen Ludwigshafens iſt. Es iſt die ſchon oben erwähnte Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik, oder wie ſie der Volksmund nennt: die große Fabrik. Ihre Gründung fällt in das Jahr 1865. Am 6. April war es, wo ſie mit einem Grund⸗ kapital von 1 400 000 fl. in Mannheim, das ſeltſamerweiſe bis vor einigen Jahren auch juriſtiſcher Sitz der Firma war, gegründet wurde; die Fabrikanlagen befanden ſich aber von Beginn an in Ludwigshafen, da dem Ankauf von Gelände die Mannheimer Schwierigkeiten machten und ſo einer bedeutenden Sache verluſtig gingen. Deſto größer war die Freude der Ludwigs⸗ hafener, deren Zeitung folgendes mit unverhohlener Freude unter dem Datum vom 20. April 1865 ſchrieb: „Eine freudige Kunde durcheilt die Stadt; die Gründer der badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik haben in der Nähe der He fe ca. 30 Morgen Land zum Zwecke der Errichtung ihrer Fabrik auf dieſem Platze angekauft. Eene Deputation hieſiger Bürger begab ſich heute bereits nach Speyer, um die Erteilung der Konzeſſion an die neugegründete Geſellſchaft zu erbitten. Von Seiten der kgl. Regierung traf infolgedeſſen Herr Regierungsdirektor Lamotte hier ein; nach deſſen Aus⸗ ſage unterliegt die Erteilung der Konzeſſion nicht dem minde⸗ ſten Zweifel. Unſere Häuſer⸗ und Grundbeſitzer ſetzen große Hoffnungen auf die dadurch angebahnte Ausdehnung unſerer induſtriellen Unternehmungen. Bereits ſind Unterhandlungen über große Häuſerverkäufe im Gange.“ Am 10. Mai 1865 traf dann auch pünktlich die Konzeſſion der pfälziſchen Regierung ein und am 15. Mai wurde der Bau der Fabrik angefangen. Ludwigshafen hatte damals ca. 4000 Ein⸗ wohner, das Werk bei ſeiner Eröffnung 30 Arbeiter. Raſch blühte es auf, da es ungeheure Erfolge auf dem Gebiete der Farbſtoff⸗ fabrikation ſowie der anorganiſchen Chemie hatte. 1871 war die Arbeiterzahl ſchon auf ca. 800 gewachſen. Neue Erfindungen, u. a. die Fabrikation von anorganiſchem Stickſtoff, gaben der Fabrik Weltruf, ſodaß ſie unter den Vergrößerungen ihrer Anlagen auch ein Skickſtoffwerk in Oppau errichten mußte. Welchen Umfang das Geſchäft angenommen hat und wie eng es mit der Stadt Ludwigshafen verbunden iſt, beſagen folgende Zahlen: 1921 ſind angeſtellt 6450 Beamte, Angeſtellte, Meiſter und Vorarbeiter und 20 000 Arbeiter, zuſammen 20 450 Perſonen. Rund 40 Prg⸗ zent, alſo ungefähr 10600 Perſonen wohnten davon in Ludwigs⸗ hafen. Etwa 35 Prozent waren ledig, das ſind 3690 Perſonen, während die anderen 6900 mit Frauen und Kindern 24 370 Köpfe ausmachten, das waren 28 000 Perſonen, die bei einer Einwohner⸗ ſchaft von 100 000 ca. 28 Prozent ausmachten. Aehnlich iſt das Verhältnis noch jetzt. * Zuletzt hätte ſedoch dieſe ganze induſtrielle Entwicklung, ebenſo wie die des Handels nicht ſo zunehmen können, wäre mit ihr nicht die des zweiten Faktors der Verkehrsanlagen Hand in Hand gegangen. Die Errichtung der Hafenanlagen geht ebenfalls wieder auf das Jahr 1808 zurück, wo Hornig eine Landeſtelle für Schiffe baut. Dann errichtet Scharpf, wie ſchon erwähnt, einen Kranen und das erſte Lagerhaus. Das Hauptereignis aber war der Ankauf des ganzen Beſtandes durch den bayeriſchen Staat im Jahre 1843, der unter Aufwendung außerord entlicher Mit⸗ tel die Erbauung der Hafenanlagen bis zu ihrem jetzigen Umfang durchführte. Neben dem Ausbau des Winterhafens entſtand der Luitpoldhafen(1894—97) und in den Jahren 1911—16 die letzte Erweiterung, der Kaiſerwörthhafen. Daneben bauten die Anilin⸗ fabrik und Giulini eigene Umſchlagsſtellen. 1847 erhielt der Hafen ſein erſtes Anſchlußgleis, 7 Jahre früher als Mannheim. Heute ſteht Ludwigshafen als Binne nhafen in der erſten Reihe neben Das Hauptziel Faweetts liegt tief im Innern Südamerikas. Es iſt eine ſagenhafte, in Trümmer verſunkene Stadt, die von einer degenerierten, weißen Raſſe— den Nachkommen einer uralten Ziviliſation— bewohnt ſein ſoll. Kein Weißer hat ſie geſehen, aber der Forſcher iſt auf Grund zahlreicher Beweiſe, die er ſeit 18 Jahren geſammelt hat, von ihrem Daſein überzeugt. Hier hofft er die wich⸗ tigſten Funde der Welt zu machen, weil kein Krieg, keine Plünderung die Reliquien vernichtet haben kann— nur Erdbeben und Verwitte⸗ rung ſind über ſie hingegangen. Mancherlei geheime Künſte der Bewohner dieſer geheimnis⸗ vollen Stadt hofft der Oberſt zu erforſchen. Eine ſeiner ſeltſamſten Theorien iſt, daß ſie eine neue und myſteribſe Beleuchtungsmnethode für ihr Häuſer beſitzen, vielleicht mittels ultravioletter Strahlen. Alte Häuſer, die er bei früheren Expeditionen ſah, zeigten keinerlei Spuren von Lampenruß und alle darüber befragten Eingeborenen ſprachen von einem„Geheimnis des Lichtes“. Sodann will er die Kunſt der Eingeborenen, Neuigkeiten auf weite Entfernungen zu übermitteln, erforſchen. Er fand öfters, daß die Kunde von ſeinem Kommen ihm voraneilte, wo perſönliche Uebermittelung ausgeſchloſſen war. Manche behaupten, die Ueber⸗ tragung beruhe auf Telepathie, doch daran glaubt er nicht. Er hat gefunden, daß die Indianer durch Schlagen auf ausgehöhlte Planken einen Schall hervorrufen, der im Urwald auf volle 40 Kilometer hör⸗ bar iſt. Dies ſei ſeltſam, da der Knall einer Flinte im Urwald nicht weiter als allerhöchſtens drei Kilometer trage. Wie Stanley die Pygmalen, ſo hofft Faweett die Amazonen zu finden, die er nicht für ſagenhaft hält. Er meint es gäbe Stämme von Sonnenanbelern mit religiöſen Bezeichnungen, die faſt genau den Inka Namen glichen, Stämme, welche die Planeten kennen und Namen für ſie haben. Stämme, welche die Sonne anſingen und wunderſchöne Stimmen beſitzen. Oberſtleutnant Faweeit gedenkt, 20 Monate auf die Expedition zu verwenden, die von der Königlichen Geographiſchen in London, deren Goldene Medaille er beſitzt, und der amerikaniſchen Geographiſchen Geſellſchaft unterſtützt wird. Ganz anderer Art iſt eine von einem jungen Engländer Kapitän Gretter Algarſſon aus Britiſch⸗Kolumbien, geplante Expe⸗ dition, die im Mai aus Liverpool abgehen ſoll. Er will mit nur einem Gefährten von Spitzbergen aus auf einem mit Skis, Schwimm⸗ vorrichtungen und Funkenapparat ausgerüſteten leichten Flugzeug über die ſchweigende, weiße Fläche des fernen Rordpol⸗ fliegen und innerhalb 24 Stunden wieder zu ſeiner Baſis in Spitzbergen zurückkehren. Und der romantiſchen Stimmung halber, die aus ſolcher Reiſe⸗ und Abenteuerluſt entſpringt, ſei noch eine ſeltſame Meldung aus Moskau erwähnt, wonach ein Ruſſe, Nomens Sawile w, bei Baku Ausgrabungen nach dem Schatz Alexanders des Großen begonnen Ruhrort und Mannheim. Von der Größe der Anlagen geben fol⸗ gende Zahlen ein Bild: 18 Km. nutzbare Uferlänge(darunter 48 Km. Kaimauern), neben Mannheim mit 30 Am. 30 Km. Gleiſe, 84 Hektar Lagerplätze, 5 große Getreidelagerhäuſer, 27 La⸗ gerhallen, 87 Tanks, 64 Kräne uſw.(alles ohne Kaiſerwörth, wo große Anlagen erſt im Bau begriffen ſind). Der Umſchlagsverkehr der 1829 bereits 15 000 To. betragen hatte, ſtieg im Jahre 1922 auf 2,7 Mill. To., nachdem er im Jahre 1913 mit 2,9 Mill. To. ſeine Höchſtziffer erreicht hatte. Dem Schiffsverkehr ſtand die Entwicklung der Bahn nicht nach. Nachdem im Jahre 1847 die erſte Linie nach Neuſtadt ge⸗ baut worden war, folgten bis 1867 drei andere nach Nord Worms 1853), Oſt(Mannheim 1867) und Süd(Weißenburg 1855). So wurde Ludwigshafen der Zentralpunkt des pfälziſchen Eiſenbahn⸗ netzes mit weitberzweigten Gleisanlagen, die den immer weiter ſteigenden Anforderungen kaum mehr gewachſen ſind. Auch hier mögen einige Zahlen die erfreuliche Entwicklung Ludwigs⸗ hafens in verkehrspolitiſcher Hinſicht zeigen. Der Eiſenbahn⸗ güterverkehr betrug 1850 rund 34 000 To. 1921 hatte er die Höhe von 3,3 Mill. To. erreicht, d. ſ. ungefähr 82 Prozent des Geſamtverkehrs in der Pfalz. Der Perſonende rkehr beläuft ſich in Ankunft und Abgang auf etwa 70 000 Reiſende täglich, worunter ſich ca. 60 Prozent Arbeiter befinden,; wieder ein Charak⸗ teriſtikum dieſer Stadt. 4 Mit dem Anwachſen der Einwohnerſchaft mußte aber natür⸗ licherweiſe auch das Verlangen nach einem inneren Verkehrs⸗ mittel laut werden. 1877 errichtete daher der belgiſche Ingenieur Firal eine Pferdebahn. Die Linie führte damals vom Bahnhof durch die Ludwigſtraße über die Rheinbrücke nach Mann⸗ heim. Später wurde die Linie durch die Bismarckſtraße geführt, da ſie durch die Lokalbahn Ludwigshafen—Dannſtadt behindert wurde, die noch heute als Kurioſum durch die Straßen der Stadt führt, indem ſie ein Stück Geſchichte vortäuſcht. 1879 wurde eine zweite Pferdebahnlinie nach der Anilinfabrik vom Hauptbahnhof aus gelegt. Aber ſo ſchnell wie die Stadt wuchs, machte ſich der Wunſch nach einem beſſeren Verkehrsmittel geltend. 1903 wurde die tieriſche Kraft auf den oben genannten Linien durch die elek⸗ triſche erſetzt. Nach und nach wurde das Netz ſo ausgebaut, daß heute 6 elektriſche Linien den Stadt⸗ und Vorortsverkehr in ein⸗ wandfreier Weiſe beſorgen. Eine Stadt der are. it aber auch eine Stadt des Gelde s. Hand in Hand mit der kommerziellen und induſtriellen Entwick⸗ lung ging die Entwicklung des Bankweſens. Im Jahre 1850 entſtand das bekannte Bankgeſchäft Lederle, dem die Filiale der bayeriſchen Staatsbank folgke(1852). In das Jahr 1867 fällt die Gründung der Pfälziſchen Bank(der damalige Vorſchuß⸗ verein), der ſich 1875 die Notenbankfiliale, 1876 die Reichsbank⸗ nebenſtelle und 1886 die Pfälziſche Hypothekenbank anreihten. Daß inzwiſchen nahezu alle größeren Banken mit prächtigen Bauten ihre Filialen in Ludwigshafen haben, zeigt auch in dieſem Falle die Aufwärtsbewegung der Kommune. Daß bei der Entwicklung und Bedeutung der Stadt die unbedingt nötigen Inſtitute nicht fehlten, zeigt ihre Baugeſchichte. Von der Erbauung der Rhein⸗ brücke, des wichtigſtens Verkehrsmittels zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen, haben wir ſchon geſprochen. Sie wurde 1865—63 mit einem Aufwand von 18 Mill. fl. erſtellt. Heute iſt ſie mit einem Verkehr von ca. 40 000 Perſonen täglich den Anforderungen nicht mehr gewachſen. Intereſſant dürfte noch die Errichtung der erſten Po ſt ſein, die uns wie folgt geſchildert wird:„Das raſche Anwachſen des jungen Gemeinweſens gab einer Anzahl Einwohner Anlaß, im Februar 1844 das Geſuch um Errichtung einer Poſtanſtalt an die Regierung zu richten. Das Geſuch, das von den Firmen Scharpf und Lichtenberger, Kaufmann und Göcklen, F. W. Cor⸗ eilius und Adjunkt Weber unterzeichnet war, fand eine günſtige Aufnahme bei der Regierung, doch dauerte es immerhin noch einige Zeit, bis ihm entſprochen wurde. Am 1. Januar 1845 erſt hat die Poſtexpedition Ludwigshafen mit dem Poſtexpediteur Schultheiß ihre Tätigkeit eröffnet. Im Januar 1848 erfolgte deren Umwandlung in eine Poſtverwaltung 3. Klaſſe, im Februar 1853 deren Einreihung unter die Poſtverwaltungen 1. Klaſſe. Die Umwandlung in ein Poſtamt erfolgte am 1. Auguſt 1865. Unterm 1. Dezember 1871 erfolgte die Errichtung einer Poſtfiliale im Bahnhof, im Februar 1886 die Aufmachung einer ſolchen auf dem Hemshof. Von der Errichtung der Poſtanſtalt im Jahre 1845 an bis zum 30. November 1855 befand ſich dieſe im Röchling⸗ ſchen Hauſe an der Ludwigſtraße, deſſen Eigentümer damals Joſef Hoffmann war. Danach wurde die Poſt in das Gaſthaus„Zum Donnersberg“ verlegt. Die Eröffnung der Telegrap henſta⸗ tion erfolgte am 10. Februar 1854. Die erſte bayeriſche Telephonſtation wurde am 1. November 1888 bei der Tele⸗ graphenſtation Ludwigshafen errichtet, Inzwiſchen hat ſich baulich vieles veränderk. Im Ausſchen, wie im Stand der Gebäulichkeiten iſt das bei einem ſolchen An⸗ wachſen, wie es Ludwigshafen durchgemacht hat, nicht verwunder⸗ lich. Nur ſoviel ſei geſagt, daß ſeit Beendigung des Krieges unter der Direktive des Stadtbauamks ſich vieles geändert hat und fort⸗ geſetzt verſucht wird, durch Um⸗ und Neubauten innerhalb und außerhalb der Stadt, durch Anlage von Pflanzungen und Parks ein einer Großſtadt würdiges Bild zu finden. Wie das die Verwal⸗ tung der Stadt Ludwigshafen tut, wie ſie überhaupt das Anſehen einer Großſtadt zu heben und zu bewahren ſucht, für ihre Bürger ſowohl wie für die Fremden, ſei dem Schlußkapitel überlaſſen. hat. In Konſtantinopel entdeckte alte Schriften, ſollen das Geheim⸗ nis dieſes Schatzes, dem der große Mazedonier dort bei ſeiner Rück⸗ kehr aus Perſien und Indien vergraben habe, enthüllen. Demnach liegt der verborgene Schatz bei Schemaca unweit einer kleinen, von Felfen umringten Quelle, wo die Ausgrabungen ſtattfinden. Die Sowjet⸗Regierung läßt Sawilew durch ihre Provinzbeamten unter⸗ ſtützen. Wenn er den Schatz findet, erhält er einen Teil desſelben, der Reſt fällt der Regierung zu. Seltſam! Vielleicht gewährt ihr Alexander der Große die Kredite die ihr das Kabinett Baldwin ver⸗ ſagte. G. H. Rational⸗Theater Mannheim „Der Ring des Nibelungen“ Zweiter Tag:„Siegfried“ Brünnhildens Verheißung in der„Walküre“ war kein Trug: Siegfried konnte ſich wirklich des Sieges freuen! Sein altes zer⸗ ſchliſſenes Gewand war umflutet von dem Licht des hehrſten Helden in ſchönſter, würdigſter Geſtalt. Warum mußten auch zwei Abende und eine lange Zeit verſtreichen, eh' uns dieſe„ſonnige Höh“ ent⸗ gegenlachte?! Laurenz Hofer hieß der keineswegs unbekannte Vertreter des kühnen Wälſungenſproſſes, der geſtern alle Herzen, junge und alte, mit liebenswertem Lachen und jugendfriſcher Waldesluſt unwider⸗ ſtehlich eroberte. Möglich, daß die Stimme des gewinnenden Künſt⸗ lers nicht allerwärts ſo fehlerlos gehämmert iſt wie Siegfrieds Schwert, aber ſie trotzte doch allem, was ſich ihr in den Weg ſtellen wollte, von Anfang an und geleitete den Helden getreulich durch die mit einer prächtigen Friſche erklingende Schaffung des Schwertes hinaus in den Fafnerwald, dem er alsbald die Geheimniſſe ſeines Webens und Rauſchens entlockte, trotzdem er bei der Ambosprobe des Siegſchwerts ſchon mit voll eingeſetzter Kraft dabei war. Die Geſtalt dieſes aus Wagners ſchönſtem Traum Geborenen umfloß der Glanz einer alles bezwingenden Beſeelung, die neben dem kecken Waldburſchen vor allem auch den ſehnſuchtsvollen Sohn Sieglindens aus dem männlichen Geſchehen heraushob.— Ein trefflich ge⸗ ſungener Mime hatte ſich dem Jungſiegfried in Philtpp Maſ⸗ ſalsky zugeſellt. Die ſchwierige Vorkragsart, die dieſe Partie verlangt, war ihm mühelos geglückt; in der feinen Zurückhaltung des Spiels lag ein beſonderer Vorzug. Hans Bahling ſang den Wanderer mit einem Reichtum in der geſanglichen Geſtaltung, wie er nur dem eignen kann, der außer ſeinen unerſchöpflichen geſang⸗ lichen Mitteln auch von dem Bewußtſein ſeiner großen, aus„wol⸗ kigen Höh'n ſtammenden Aufgabe ſo bewußt iſt wie unſer Meiſter⸗ ſänger, der beſonders auch die Frageſzene des erſten Aktes zu der ihr gebührenden Höhe führte. Joachim Kromer ſang den 4. Seite. Nr. 25 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgade) Freitag, den 16. Januar 1925 Wirtſchaſtliches und Soziales Ruheſtandsbeamke und Beamlenwilwen Zur Erreichung einer Beſſerung ihrer durchaus unzureichenden Verſorgung haben, wie anderwärts im Reich, ſich auch in Baden die Ruhegehaltsempfänger und Beamtenwitwen zuſammengeſchloſſen. Es haben ſich in Karlsruhe ſchon im Jahre 1918, ferger in Mannheim, Heidelberg, Offenburg, Freiburg und andern Orten Ortsvereine gegründet, die ſich in der Folge zur einheitlichen und nachdrücklichen Vertretung ihrer Intereſſen zu einem Landesverein mit dein Vorſtand in Karlsruhe bereinig⸗ ten. Der Vorſtand des Ortsvereins Karlsruhe, der, wie die übrigen Vereine, aus oberen, mittleren und unteren Beamten beſteht, iſt zu⸗ ſammen mit den Vorſitzenden der auswärtigen Vereine auch der Vor⸗ ſtand des Landesvereins. Die Tätigkeit der Vorſtandsmitglieder iſt ehrenamtlich. Der Landesverein bezweckt, die beamtenrechtlichen und wirtſchaftlichen Intereſſen der Mitglieder zu wahren und die Verbeſſerung der Ruhegehalte und der Hinterbliebenenbezüge nach Kräften auskömmlich und ſtandesgemäß zu fördern Nach dem vom Badiſchen Landtag verabſchiedeten Penſionsergänzungsgeſetz ſollen die Altruhegehaltsempfänger den nach dem 1. April 1920 in Ruhe⸗ ſtand tretenden Neuruhegehaltsempfängern(desgleichen die Be⸗ amtenwitwen) gleichgeſtellt werden. Aber nur große Organiſationen mit einer großen Anzahl Mitglieder können auf Erfolg rechnea. Der Landesverein der Ruhegehaltsempfänger und Beamtenwitwen hat ſich deshalb auch an den Badiſchen Beamtenbund ange⸗ gliedert und genießt die den Bundesangehörigen zuſtehenden Rechte ſowie alle Vorteile. Der Landesverein pflegt Verbindung mit dem für Ruheſtandsbeamte und Beamtenwitwen beſtehenden Reichsverein in Berlin und ſteht insbeſondere in feſter Arbeitsgemeinſchaft mit den ſüddeutſchen Schweſtervereinen in Darmſtadt, München und Stuttgart. In der letzter Tage abgehaltenen Verſammlung des Ortsvereins Karlsruhe(3. Zt. rund 1000 Mitglieder) und des Landesvereins (mit nahezu 4000 Mitgliedern) wurde die Gewinnung neuer Mit⸗ glieder eingehend beſprochen. Ruheſtandsbeamte, die nicht oder nicht mehr Mitglieder ihres Fachvereins ſind, alſo dem Beamtenbund nicht mehr angehören, ſowie alle Beamtenwitwen ſollten dem Verein der Ruheſtandsbeamten und Hinterbliebenen beitreten. Von dem Vorſitzenden, Geh. Oberregierungsrat a. D. Henn, wurden die Vor⸗ ſtandsmitglieder lebhaft ermahnt, die noch außerhalb ſtehenden Ruhe⸗ gehaltsempfänger und Beamtenwitwen unter Hinweis auf den Vereinszweck und die den Mitglioedern zukommenden wirtſchaftlichen Vorteile für den Verein als Mitglieder zu gewinnen. Der Mann⸗ heimer Orts⸗ und Bezirksverein hält regelmäßig am erſten Donnerstag jeden Viertelſahrs im Bürgerausſchußſaale des alten Rathauſes(F 1) eine Mitgliederverſammlunag ab. Anmeldungen zum Eintritt in den Verein werden von jedem Vereins⸗ mitglied oder auch in den Verſammlungen entgegengenommen. Die Aufwerkungsfrage macht neuerdings im Kinzigtal beträchtliche Fortſchritte. Nachdem vor einigen Wochen in Hauſach eine von mehreren hundert Per⸗ ſonen beſuchte Verſammlung ſtattgefunden und im Anſchluß daran ſich eine ſtattliche Ortsgruppe des Hypothekengläubiger⸗ und Sparer⸗ Schutz⸗Verbandes gebildet hatte, veranſtaltete dieſer Verband am Sonntag im großen Saale der Bahnhofswirtſchaft in Haslach eine Verſammlung, die ebenfalls, auch aus der näheren und weiteren Umgebung, ſehr zahlreich beſucht war. Der Vorſitzende des Lan⸗ desverbandes, Oberbürgermeiſter i. R. Siegriſt⸗Karlsruhe, er⸗ ſtattete einen Bericht über die Aufwertungsfrage und deren Aus⸗ ſichten im neuen Reichstag. In der darauffolgenden Ausſprache kam die Entrüſtung der Verſammelten über die ihnen durch die dritte Steuernotverordnung zugefügten Vermögensverluſte zum ſcharfen Ausdruck. Auch hier ſchloſſen ſich zahlreiche Perſonen einer neugebildeten Ortsgruppe Haslach des Verbandes an.— Weitere Veranſtaltungen ähnlicher Art ſind für die nächſte Zeit in Horn⸗ berg, Wolfach und Schiltach geplant. Städͤtiſche Nachrichten Vorbereitungen für einen Flugdienſt in Gaden Unter dieſer Ueberſchrift iſt in der„Karlsruher Zeitung“ an amtlicher Stelle zu leſen: Im Miniſterium des Innern fand am Mittwoch mit den Ober⸗ bürgermeiſtern der beteiligten größeren Städte des Landes eine Aus⸗ ſprache über die zurzeit angeſtellten Erwägungen zwecks Einrich⸗ tung eines Paſſagierflugdienſtes in Baden und über den Anſchluß des Landes Baden an die inter⸗ nationalen Fluglinien ſtatt. Miniſter Remmele machte zunächſt Mitteilung über die Ster⸗ lung der badiſchen Regierung zu den ſeit dem Auguſt des letzten Jahres in dieſer Angelegenheit aufgeworfenen Fragen. Von der Geſamtregierung liegt eine Bereitſchaftserklärung dafür vor, bei dem Landtag Mittel anzufordern, damit ſich das Land Baden an einer Süddeutſchen Fluggeſellſchaft, an der die Länderregie⸗ rungen von Bayern, Württemberg und Baden intereſſiert ſind, be⸗ teiligen kann. Einem ſachkundigen Urteil folgend erſtrebt das Mini⸗ ſtertfum eine Unterſtützung zum Anſchluß an die großen, bereits be⸗ lehenden und weiterhin auszudehnenden Fluglinien. Ais luglandeplatz kann dabei naturgemäß nicht jede größere Stadt des Landes Baden in Betracht kommen. Durch den Umſtand, daß in Karlsruhe und in Mannheim gleich⸗ zeitig zwei völlig von einander unabhängige Fluggeſellſchaften ge⸗ gründet wurden, iſt das vom Miniſterium angeſtrebte Ziel et was irritiert. Mannheim wünſcht als Landeplatz für die großen Durch⸗ gangslinien Köln—Mannheim—Baden⸗Oos—Baſel und Baſel⸗Mann⸗ heim—Frankfurt, ſowie Saarbrücken—Mannheim—Nürnberg—Prag und Frankfurt—Mannheim—Stuttgart—Zürich in Betracht gezogen zu werden. Karlsruhe verfolgt als Ziel die Aufrichtung einer Flug⸗ linie Baſel—Karlsruhe—Frankfurt—Karlsruhe—Stuttgart, Karls⸗ ruhe—Konſtanz mit Ausbau von Zubringerlinien nach Freiburg und einigen anderen Städten des Landes. Nach den Darlegungen der Oberbürgermeiſter in der Ausſprache, iſt an eine Vereinigung der in Karlsruhe und Mannheim vertretenen Intereſſen vorläufig nicht zu denken. Der Miniſter des Innern vertrat infolgedeſſen die Meinung, daß ſich das Land Baden zunächſt für die Aufrichtung eines Verban⸗ des der füddeutſchen Länder intereſſiert. Zu dieſem Zweck ſoll eine Reichsſubvention für die großen Durchgangslinien angeſtrebt werden. Die von der Regierung verfolgten Ziele auf dieſem Gebiet werden den Städteverwaltungen, der Induſtrie, dem Handel und den Flugverbänden zur Kenntnis gebracht, wobei vorausſichtlich die Gründung eines Landesverbandes vorgeſchlagen wird, deſſen Auf⸗ gabe es ſein ſoll, zunächſt ſeine Fluglinien zu fördern oder helfen auf⸗ zurichten, die einigermaßen eine Frequenz verſprechen. Ueber die Frage, ob darüber hinaus ein interner Landesluftverkehr unter Landungsanſchluß möglichſt vieler großer Städte des Landes aufgerichtet werden kann, wird zunächſt ein ſachverſtändiges Gut⸗ achten eingeholt. Je nach dem Ausfall ſoll dann auch dieſe Aufgabe dem Landesverband übertragen werden. Das Reichsverkehrsmint⸗ ſterium als oberſte Reichsbehörde für das Flugweſen wird über die hier dargelegte Situation einen Bericht erhalten, aufgrund deſſen es die flugpolizeilichen Anordnungen treffen kann, die im Hinblick auf die Tatſache, daß Baden als Grenzland gewiſſen Beſtimmungen über das Flugweſen in der neutralen Zone aus dem Friedensvertrag unterworfen iſt,»beachtet werden müſſen. Der milde Winter und ſeine Vorläufer Der ungewöhnlich milde Wintersanfang Ende 1924 mit den ganz außergewöhnlich hohen Temperaturen, die z. T. erſt viele Jahrzehnte weit zurück(3z. B. 1834) in ähnlicher Höhe wieder zu finden ſind, erinnert uns beſonders an den dem gegenwärtigen Winter ſehr ähnlichen von 1916/17. Dieſer folgte einer Gruppe von 7 Jahren, die mit ihren fünf ſehr milden und einem milden Winter bisher unübertroffen günſtig daſteht. Der mittelſtrenge Winter 1916/17 fiel daher, wie ſchon Prof. G. Hellmann betonte, als beſonders ſtreng auf. Die Summe der negativen Tagesmittel der Temperatur betrug beiſpielsweiſe für Berlin im November und Dezember 1916 nur 6 bezw. 3, während 1917 Januar und Februar die erheblichen Beträge 86 und 96 erzielten. Der Abſtand dieſes bisher ſo ähnlichen Winters 1916/17 von dem gegenwärtigen er⸗ innert an die ſchon früher von Prof. J. Maurer bemerkte Winter⸗ periode von 8 Jahren, die neben anderen ähnlichen Perioden hin und wieder deutlich hervortritt. Verfolgen wir ſie weiter rückwärts, ſo kommen wir auf das Jahr 1909, das allerdings einen recht kalten Dezember brachte, während es in der Summe von November bis März mit 223 Grad gegen 237 Grad dem Jahre 1916/17 ſehr nahe kam. Neben der achtjährigen Periode tritt auch eine zwölfjährige in die Erſcheinung, die zuerſt bei den Julitemperaturen bemerkt wurde. Beide Perioden wirken zuſammen nach einem Zeitraum von 3 8 oder 2* 12, d. h. 24 Jahren. In der Tat zeigt der Winter 1900 auf 1901 wiederum eine ähnliche Geſamtſumme von November bis März, nämlich 228, wobei der November überhaupt keine neggativen Tagesmittel brachte, der Dezember nur 9 erreichte, dafür aber der Januar 1901 mit 129 einen erheblichen Betrag erreichte, der aller⸗ dings wieder 8 Jahre zurück vom Januar 1893 mit 238 bedeutend übertroffen wurde. Noch weiter dürfen wir in dieſer Vergleichung der einzelnen Jahre wohl kaum gehen, da wir ja von den verſchie⸗ denen Wetterperioden nur zwei und dabei noch nicht einmal die ſtärkſten ausgewählt haben. Es wird von großem Intereſſe ſein, zu verfolgen, ob der gegenwärtige Januar unſere periodologiſch be⸗ gründeten Erwartungen beſtätigt, die leider nicht günſtig ſind. Hr. E KH N ** Der von der Landeswetterwarte angekündigte Witterungs⸗ umſchlag iſt eingetreten. In der verfloſſenen Nacht hats ge⸗ regnet. Darauf ließen die feuchten Straßen in der Frühe ſchließen. Die höchſte Temperatur betrug geſtern ſchon.2 Grad C. über Null. In der verfloſſenen Nacht wurde eine Mindeſttemperatur von 3,6 Grad C. Wärme feſtgeſtellt. Heute früh zeigte das Thermometer .2 Grad C. an. Es iſt klar, daß der Witterungsumſchlag nicht zur Verbeſſerung des ſehr ungünſtigen Geſundheitszuſtandes der Be⸗ völkerung beitragen wird. 4 Spendung der Firmung im Jahre 1925. Im laufenden Jahre wird das Sakrament der Firmung geſpendet werden in den Dekanaten Mosbach, Weinheim, Philippsburg, St. Leon, Bruchſal⸗ Land, Mühlhauſen(ohne Pforzheim), Gernsbach mit Baden⸗Baden, Klettgau, Meßkirch, Stockach und Sigmaringen und in den Städten Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg und Offenburg. Verſetzt wurden Gerichtsverwalter Georg Spinner beim Landgericht Mannheim zum Amtsgericht hierſelbſt und Kanzlei⸗ aſſiſtent Alfred Schmitt beim Amtsgericht Mannheim zu jenem in Karlsruhe. * Gas-Heizung. So zweckmäßig gerade in den Uebergangs⸗ zeiten und für die Erwärmung von Räumen, die nicht während des ganzen Tages, ſondern nur ſtundenweiſe benützt werden, die Gas⸗ heizung iſt, ſo unumgänglich notwendig iſt es, daß die Heizung, wie ein erſt wenige Tage zurückliegender Fall zeigt, von einem Fachmann ſachgemäß inſtalliert wird. Wenn ſchon der Anſchluß von Gasher⸗ den mit Schlauch in Anbetracht des leichten Undichtwerdens der Schläuche, ſowie der Möglichkeit des Herunterreißens oder Abſtrei⸗ fens des Schlauches vom Hahn durch unberufene Dritte, Kinder, Hunde uſw. eine Gefahr bedeutet, kann beim Anſchluß von Gasheiz⸗ ofen nicht auf eine feſte Verbindung mit Rahrleitung, die vom In⸗ ſtallateur bezw. vom Gaswerk auf Dichtigkeit geprüft wird, verzichtet werden. Nur hierdurch iſt die Gewähr gegeben, daß jede Gefahr von Gasentſtrömung ausgeſchloſſen iſt. Ein weiteres wichtiges, häufig viel zu wenig beachtetes Moment iſt die Abführung der Ab⸗ gaſe. Auch bei der Aufſtellung von Gasheizofen kann, ſoweit dieſe für den Abzug eingerichtet ſind, was von der Größe der Oefen ab⸗ hängig iſt, ebenſowenig wie bei der Aufſtellung von Oefen für die Befeuerung mit feſten Brennſtoffen, Kohlen, Koks, Brikett uſw. von einem vorſchriftsmäßigen Schonſteinabzug abgeſehen werden. Das Gleiche gilt für Badeofen. Veranſtaltungen Theaternachricht. Die Oper„Fürſt Igor“ von Borodine, die bis jetzt außerhalb Rußlands nur in Monte Carko aufgeführt wurde, gelangte vor kurzem auch am Hoftheater in Brüſſel zur Aufführung Das königliche Paar und das diplomatiſche Korps wohnten der Vorſtellung bei. Die Oper hatte dort einen ſenſatio⸗ nellen Erfolg. Der Intendanz des hieſigen Nationaltheaters iſt es gelungen, das alleinige Uraufführungsrecht für Deutſchland zu erwerben. Die Oper ſoll im März heraus⸗ kommen. * * Jeuerio. Am kommenden Sonntag findet im oberen Saale der Liedertafel die erſte diesjährige große Veranſtaltung ſtatt und zwar die allſeits beliebte Große Herren⸗Fremden⸗ Sitzung. Wer erinnert ſich nicht mit Freuden der Herren⸗ Fremden⸗Sitzungen des Feuerio in früherer Zeit, die damals in der Regel alljährlich im Saale des Bernhardushofes ſtattfanden? Auch für den nächſtn Sonntag hat der Feuerio ein Programm aufgeſtellt, deſſen friſch⸗fröhlicher Faſchingshumor alle Freunde des Prinzen Karneval auf ihre Rechnung kommen laſſen wird. Dabei ſind die Eintrittspreiſe derart mäßig gehalten, daß jedermann ſich das Ver⸗ gnügen leiſten kann, auf einige Stunden die Grillen des Alltags zu vergeſſen. Geſellſchaft für deutſche Volkskunſt E. V. Mannheim. Zu dem am 17. Januar in den Apollo⸗Sälen ſtattfindenden Geſell⸗ ſchafts⸗-Maskenball mit Prämiierung iſt in der Zu⸗ ſammenſetzung des Preisrichter⸗Kollegiums inſofern eine Aenderung eingetreten, als Herr Karl Eberts zufolge einer plötzlichen Dienſt⸗ reiſe verhindert iſt und an deſſen Stelle Muſikdirektor Sieh das Amt eines Preisrichters verſehen wird. Es wird gleichzeitg durauf hingewieſen, daß die Demaskierung um 12 Uhr und die Preisver⸗ teilung um 1 Uhr ſtattfindet. * Die Beſchäftigung der Volksſchulkandidaken. Die Volksſchuk⸗ kandidaten und kandidatinnen aus den Jahrgängen 1921, 1922, 1923 und 1924, die jetzt nicht im öffentlichen Schuldienſt verwendet ſind, werden durch eine Bekanntmachung im Amtsblatt des Badiſchen Unterrichtsminiſteriums veranlaßt, ſpäteſtens bis zum 30. Januar den Kreisſchulämtern ihres Aufenthaltsortes ſchriftliche Anzeigen über ihre jetzige Tätigkeit zu erſtatten. Die Anzeigen müſſen folgende Angaben enthalten: Vor⸗ und Zuname Jahr und Monat der Auf⸗ nahme unter die Volksſchulkandidaten, Art der Beſchäftigung, in der Familie oder gegen Bezahlung bei einer öffentlichen Behörde oder in einem Privatbetrieb, im letzteren Fall Zeitpunkt des Eintrittes in den Dienſt und vermutliche Dauer, Monatsbetrag der Vergütung ſowie Art und Umfung etwaiger Naturalbezüge(Wohnung, Ver⸗ pflegung uſcb.) Die Richtigkeit der Angaben muß durch den Arbeit⸗ geber— öffentliche Behörde, Geſellſchaft oder Einzelperſon— be⸗ ſtätigt ſein. Veränderungen in der Beſchäftigung, ſowie erſtmaliger Eintritt in eine ſolche oder endgültiges Ausſcheiden aus derſelhem müſſen in gleicher Weiſe angezeigt werden. Bei Unterlaſſung oder nicht rechtzeitiger Erſtattung der Anzeige wird Verzicht auf Verwen⸗ dung im Schuldienſt unterſtellt. * gieine Aufwertung des einmaligen Fernſprechbeitrages. Die Aufwertung des einmaligen Fernſprechbeitrages hat eine Hamburger Firma durch Klage verlangt. Die Poſt hat den Betrag in Papiermark zurückgezahlt. Die Firma führte aber aus, daß ſie über den Dollar⸗ kurs gerechnet 1920 und 1922 85.13 Goldmark hingegeben, 1923 da⸗ gegen nur.003 Goldmark zurückerhalten habe und verlangte den Unterſchied. Das Landgericht Hamburg wies die Klage zurück. Die Reichspoſt habe die Beträge nicht in ihrem Intereſſe, ſondern in dem der Teilnehmer verwendet, indem ſie das Fernſprechnetz ver⸗ beſſerte. Dem einzelnen Teilnehmer wären die Vorteile in Geſtalt einer Verbeſſerung⸗ und Erweiterung des Fernſprechnetzes bereits zugefloſſen. Der Grundſatz von Treu uund Glauben könne deshalb die Forderung nicht begründen. Die Beiträge nebſt Zinſen wären zum Nennwert getilgt. ee e8g cbur uS Wtsde Ezre dsgs2bree ger brreBer— Alberichpart des zweiten Aufzugs mit der Eindringlichkeit, die er dieſer Geſtalt ſeit jeher widmet. Guſſa Heikens hellſtimmiger Waldvogel bedarf noch der Erwähnung für das Jungſiegfried⸗Stück, bevor wir des dritten, für ſich ſtehenden Aktes gedenken. Die ſzeniſche Bewältigung des„Waldwebens“ ſei, abgeſehen von der viel zu lange anhaltenden Dunkelheit, lediglich das Wort Beckmeſſers im wörtlichſten Sinn charakteriſiert:„Doch ſchlechtes Geflunker gilt ihnen mehr als all' Poeſie“! Der Reſt der Lindwurmangelegen⸗ heit iſt Schweigen.— Der dritte Akt, deſſen ſtiliſtiſche Iſolierung eine beſondere Be⸗ trachtuna verdient, war eine Prachtleiſtung des alänzend disvonier⸗ ten Orcheſters unter Richard Lert. Waren die vorausgehenden Aufzüge ſchon höchſt anerkennenswert muſikaliſch geſtaltet, ſo gab es hier Einzelarbeit und Geſamtfaſſung. die alles Walkürenhafte wieder aut machte. Nur ein Beiſpiel: Mit welcher Eneraie war die General⸗ pauſe gehalten, wo es heißt„Weißt du., was Wotan will!“ Der dritte Sieafriedakt zeigt übrigens am allerdeutlichſten die Grenze des Lorenzſchen Werkes über die Form der Rinamuſik. Da er ausſchließ⸗ lich von den Noten ausgeht, kann er der Eigenart dieſes Teiles nicht gerecht werden: dieſe Sonderſtellung iſt aber auch eine Sache der „Form“. wie Lorenz ſie verſteht. Hier ſetzt das Plus ein, welches Paul Bekkers Waagnerdeutung vor Lorenz voraus bat. Seine Grund⸗ anſicht von der urſprünglichen Einheit von Wort und Ton. ſo ein⸗ ſeitig ſie auch iſt. muß bei Waaner natürlich ungemein fruchtbar wer⸗ den: dem entſpricht auch ſeine Wertuna des dritten Sieafriedaktes, den er für den Gipfelpunkt der Geſtaltunaskunſt Waaners hält. Wie dem auch ſei, als ein Gipfel erſchien dieſer Abſchluß des gewaltigen Werks geſtern, nicht zuletzt auch durch die in machtvoller Größe er⸗ wachende Brünnhilde von Anna Karaſek. Ein ſtrahlendes Erwachen, im geſanalichen wie auch darſtelleriſchen Ausdruck ohne gleichen! Ein ungeheurer Schwuna aina durch die ganze Anlage die⸗ ſer überwältigenden Leiſtung, die den Schluß des Aufzuas durch ihre mitreißende Gewalt krönte. Hofer wußte ſich trotz kleiner, durch die Anſtrengungen der Partie nur zu begreiflichen ſtimmlicher Unfälle, ganz auf die Art dieſer Brünnhilde einzuſtellen und führte ſeinen jungen Siegfried auf die ſteile Felſenhöhe mit ihrer neuen, ſchick⸗ ſalträchtigen Luft, ſo zukunftsreich empor, daß wir uns jetzt ſchon auf ſeine Talfahrt an den rauſchenden Rhein freuen können. Der Dank des begeiſterten Publikums wollte kein Ende nehmen. Dr. K. Theater und Muſik Mozark- und Goethe⸗Jeſiſpiele im Schwetzinger Schloß⸗ theaker. Der Intendant des Mannheimer Nationaltheaters, Sioli, will das Schwetzinger Schloßtheater, eines der ſchönſten und kultur⸗hiſtoriſch wertvollſten Barocktheater Deutſchlands. dem Mann⸗ jeden Jahres Mozart⸗ und Goethe⸗Feſtſpiele zu veran⸗ ſtalten. Zu der notwendigen Erneuerung des Theaters ſind etwa 100 000 Goldmark erforderlich, deren Aufbringung durch die Städte Mannheim und Schwetzingen erfolgen ſoll. Die Stadt Schwetzingen legt zu dieſem Zweck eine Lotterie auf, die bereits von der badiſchen Regierung genehmigt worden iſt.— Dieſe Nachricht geht der Mann⸗ heimer Preſſe nicht von der zuſtändigen Stelle des Nationaltheaters zu; ſie findet ſich vielmehr unter den vermiſchten Nachrichten einer in Mitteldeutſchland erſcheinenden Preſſekorreſpondenz. Araufführung am Alten Stadttheater in Nürnberg. In An⸗ weſenheit des Dichters kam am Alten Stadttheater in Nürnberg Wilhelm Schmidtbonns fünfaktige Märchenkomödie„Ma⸗ ruf, der tolle Lügner“ zur Ur aufführung, deren Stoff den Märchen aus„Tauſendundeiner Nacht“ entnommen iſt. Maruf, geboren zum Liebhaber und Träumer, verliert ſein Vermögen und muß für ſeine Gattin Zarifa arbeiten. Er wird Flickſchuſter, ver⸗ dient aber nicht genug, ſo daß täglich Zank und Streit im Hauſe herrſcht. Dies verdrießt den Erdgeiſt Bugu, der Maruf auf den Rücken nimmt und durch die Erde in vierundzwanzig Stunden von Kairo nach Niſchapur trägt. Dort begegnet Maruf ſeinem Jugend⸗ freund Ali, der ihm helfen will, ihm Geld, Kleidung, Eſel leiht und ihn den Kaufleuten von Niſchapur als den reichſten Kaufmann von Kairo vorſtellt. Maruf ſpielt dieſe Rolle ausgezeichnet. Jeder glaubt an ihn, jeder bietet ihm Geld an— und Maruf leiht und ſchenkt es den Armen. Er lügt und lügt von ſeiner Karawane, die bald ein⸗ treffen muß, von ſeinen Kamelen und ſeinen Schätzen. Bald glaubt er ſelbſt an ſeine Lügen; ſo ſehr weiß er zu beeinfluſſen, daß der Sultan ihm ſeine Tochter Mahmurah zum Weibe gibt. Dieſe aber erfährt ſchließlich von Maruf die Wahrheit und verhilft ihm, da ſie ihn wirklich liebt, zur Flucht. Maruf will ſich eben einem Bauern als Knecht verdingen— und vergeſſen, da erſcheint ein Bote und meldet, daß ſeine Karawane anrücke. Ein Wunder iſt geſchehen! Die Luftgeiſter Gül und Schir, die Maruf beſonders zugetan, haben es vollbracht! Nicht konnte Bugu es ändern, der Zarifa herbeige⸗ ſchleppt bringt, die nun jenes Bauern Tulubuk Weib wird. Mah⸗ murah ſchließt beglückt den Gatten in die Arme, der Sultan macht Maruf zum Weſir. In Märchenluſt und Wonne ſchließt das Stück. Das Werk von Spielleiter Hans Hübner zunächſt ſehr glücklich zu⸗ ſammengeſtrichen, enthielt aber immer noch etliche Längen. Sonſt war die ſorgſame Regie möglichſt um heiteren Märchenton bemüht und nutzte geſchickt die zwar etwas unruhigen, aber doch ſehr ge⸗ fälligen Bühnenbilder Karl Grönings aus, die durch reichlichen Be⸗ leuchtungswechſel zu mancherlei Wirkung gebracht wurden. Als Dar⸗ ſteller traf Hübner mit ſeinem Sultan wohl am beſten den feinkomi⸗ ſchen Ton, in dem dieſes Märchen zu ſpielen iſt. Die Titelrolle fand in Albert Lippert einen hochwertigen Vertreter, einen Darſteller, beimer Nationaltbeater angliedern, um dott im Frühjahr und Herbſt 8 4 2 3 2 tem, ſtarrem Beweaunasſtil, der nicht harmoniſch zuſammengehalten ſchloſſenes Zuſammenſpiel. 5 Bueſche, zeigte in ſeiner Einfachheit innige Einſtellung auf Sinn un Form des Werkes, traf jedoch nur Menſchen zu ziehen verſtand, der aber noch übertroffen wurde durch den unendlichen Liebreiz der Mahmurah Olly Heidenreichs, der der Dichter außerordentlich dankbar ſein darf.„Maruf“ iſt ein litera⸗ riſch ſehr ernſt zu nehmendes Stück, aber eine Notwendigkeit es zu ſchreiben, beſtand ſicherlich nicht. Schmidtbonn hat uns ſchon vie Wertvolleres gegeben.-u- 4 Vom Bonner Stadttheater. Die dreiaktige Tragödie„Brü⸗ der“ von Otto Brües⸗Köln fand bei der Uraufführung im Bon: ner Stadttheater eine freundliche, wenn auch dem tatſächlichen Ideal⸗ und Schönheitswert der Dichtung nicht entſprechende Auf- nahme. Man muß dieſen Ausfall auf das Konto der geringen Bü nentechnik des jungen Dramatikers ſchreiben. dem auch diesmal wie? der der Lyriker hindernd entaegentritt. Die inhaltliche Wirkungs“ kraft des Stückes wird abaeſchwächt durch die unzureichende äußere Form. Die Spannungsmomente fehlen aanz. Die drei Akte, die in geſchloſſener Form vielleicht wuchtig erſchienen wären, wurden in acht epiſodenhafte Bilder aufgeteilt, jedes einzelne für ſich künſtleriſch ſchön und wirkunasvoll, aber nicht organiſch mit den anderen bunden zum ſtraffen, ſich zum Weſentlichen verdichtenden Kunſtwerk des Dramas. Mit den Akt⸗Spannunagsmomenten zerflattert auch die Tendenz des Stückes. das am hiſtoriſchen Beiſpiel Deutſchlands Ge⸗ genwartszuſtände aufzeigen will. In den Brüdern Philipp un Ülrich von Hutten ſtehen ſich der Machtwille des Geiſtes und der der Welt in hartem Ringen gegenüber, befeinden ſich und lieben ſich, ver⸗ raten ſich und ſterben in letzter Treue füreinander: deutſches Weſen, Deutſchlands traaiſches Schickſal. Mit ſtarker, lebendiger Erlebnis“ kraft ſind dieſe Gegenſätze und Verknüpfungen gegeben, in mit⸗ reißenden. nicht nur gegenwärtlich bedeutſamen Worten verteidigen die Brüder ihren Standpunkt. Jeder will die Welt bewegen, der eine für das Ziel der Ernte, der andere für das hoffnungsfrohe Glü des Säens lebend, beide untergehend an ihrer Gegenſätzlichkeit. Do auch die Geſtalten der Tragödie hängen allzu loſe zuſammen, als daß ihr Schickſal und der ideale Sinn der Dichtung den Zuſchauer feſſeln könnke. Man erauickt ſich an der Schönheit der Gedanken und de ſprachlichen Form und genießt jedes der acht Bilder wie eine feine belletriſtiſche Skizze. Die Aufführung ſtand unter der Spielleitung von Dr. Albert Bueſche, der ageiſtig⸗künſtleriſch eminent ziel bewußt, in ſeinen Regieausdrucksmitteln jedoch ziemlich ſachlich un trocken iſt. Infolgedeſſen ſteht ſeine Wortregie turmhoch über ſeiner Szenenreaie, und wir ſahen geiſtige Geſtaltunastiefe in ſehr gefeſſel' • war. Die Darſteller boten vorzügliche Einzelmomente, aber kein ge“ Das Bühnenbild, ebenfalls von Dr. in einigen Szenenbildern den der alle Regiſter des Liebhabers, wie des träumeriſchen jungen jeweiligen“ Milieucharakter überzeugend. Dora Mensklzsf 2 W̃ 0 der Erbprinz Heinrich von Reuß iſt, hat das Stück in⸗ e t ernlar Breitag, den 16. Januar 1925 RNeue Mannhelmer Zelkung mittag · Nusgade) 5. Seite. Nr. 23 Rommunale Chronik Seckenheim, 15. Jan. Aus den jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzungen iſt folgendes mitz leilen: Die Lieferung einer Motorſirene für Abgabe des Feueralarms wird der Firma Kern u. Klumb m. b.., hier, zu ihrem Angebot übertragen.— Die vorhan⸗ denen Stumpen ſollen in Loſe eingeteilt und, ſoweit erforderlich, nach den gegebenen Richtlinjen an Erwerbsloſe abgegeben werden. — die ortspolizeiliche Vorſchrift über das Bauverbot beim ahnhof Seckenheim ſoll vorläufig bis 1. Juli 1925 Gültig⸗ keit haben.— Die Strafe gegen einen Einwohner wegen Hunde⸗ ſteuerhinte rziehung wird feſtgeſetzt.— Die Verträge über Leiſtung von Gemeindefuhren ſind ſofort zu kündigen.— Gegen das Baugeſuch der Steinzeugwarenfabrik beſtehen keine Bedenken. —Es ſoll ein Projekt über die Erſtellung eines Doppelwohnhauſes ausgearbeitet werden.— Am Dienstag, 3. Februar, nachmittags 5 Uhr, findet eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt. Die Tagesordnung hierfür wird feſtgeſetzt.— Das Projekt über die Wegverlegung bei den Fulminawerken iſt in dem heute beſprochenen Sinne aus⸗ gearbeitet.— Für Unterrichtsausflüge der Fortbildungsſchule wer⸗ den grundſätzlich die Fahrtkoſten auf die Gemeinde übernommen.— ie Grundſtücksverpachtung wird nur teilweiſe genehmigt. Kleine Mitteilungen di Der Bürgerausſchuß Philippsburg ſtimmte der notwen⸗ igen Errichtung eines Notſpitals zu, das in der Kleinkinder⸗ chule untergebracht werden ſoll. Für letztere muß ein geeignetes Lokal geſucht oder neu erſtellt werden. Die Stadtgemeinde Vöhrenbach, die in neueſter Zeit das Kraftwerk im Tal der Linbach erbaute, hat ſich dem badiſchen Waſſer⸗ und Energiewirtſchaftsverband in Mannheim angeſchloſſen.— Die Stadt Vöhrenbach hat mit ihren Jagdpächtern ein Ab⸗ kommen getroffen, wonach die Pacht für 1925 auf 300 angeſetzt wird, ſteigend jährlich um je 50, ſodaß 1931, im letzten Pacht⸗ Jahr, der Satz von 600„Terreicht wird. Da die Gemeinde vor dem Krieg aus der Jagd jährlich 1810 zog, iſt da⸗ ein erheblicher Ver⸗ luſt, mit deſſen Uebernahme die Stadt ſich nur bereit erklärte, weil ie Jagdpächter einen Anteil an der außerordentlich hohen Fiſch⸗ pacht übernehmen wollen. Die Fiſchpacht, die im Frieden 925 rachte, wurde bei dor letzten Verſteigerung auf nicht weniger als 3020% getrieben. Aus Jagd und Fiſcherei zieht die Stadt zuſam⸗ men alſo jetzt 3470 gegen 2735 vor dem Krieg. Dder Streit zwiſchen der Gemeinde Dürrheim und dem Verband Oberbadiſcher Krankenkaſſen iſt nach einer Entſcheidung des Bezirksamtes Villingen zunächſt mit einem Erfolg für Bad Dürrheim zu Ende gegangen. Dem Streit liegt der Ankauf des Hotels Waldblick durch den Krankenkaſſenverband zu⸗ grunde, der den Betrieb als Hotel nicht weiterführen, ſondern darin ein Erholungsheim für ſeine Mitglieder einrichten wollte, um da⸗ durch eine raſchere Genefungsmöglichkeit und eine raſchere Rückkehr r Patienten zur Vollarbeit zu ermöglichen. Dagegen hat Dürr⸗ beim Einſpruch auf Grund beſonderer Beſtimmungen erhoben, weil durch ein ſolches Heim die Intereſſen Dürrheims als Badeort benach⸗ waligt ſeien. Das Bezirksamt hat dem Einſpruch ſtattgegeben. Ihrerſeits haben die Krankenkaſſen die Abſicht, die Entſcheidung des zirksamtes anzufechten. Der Voranſchlag der Stadt Müllheim für das Rechnungsjahr 1924/25 balanziert in Ein⸗ und Ausgaben mit 403000 Mark. Die ungedeckte Ausgabenſumme beträgt 36 000 Mark, die durch Umlage aufgebracht werden ſoll. Die Stadtverwaltung Darmſt adt hat beſchloſſen, die Einäſcherungsgebühren herabzuſetzen und zwar für Einbeimiſche von 100 auf 50 Mark, für Auswärtige von 200 auf 90 Mark. Es bedarf noch der Zuſtimmung der Stadtverordneten. Aus dem Lande 5 K. heidelberg, 15. Jan. Privatdozent Dr. Franz Rolf Schrö⸗ gere Heidelberg wurde mit Wirkung vom 1. April 1925 zum or⸗ entlichen Profeſſor für deutſche Philologie an der Univerſität die ourg ernannt.— Aus Anlaß des Reichsgründungstages wird je Heidelberger Studentenſchaft am kommenden Sonntag einen ackelzug veranſtalten.— Am 30. März wird im hieſigen ehrerſeminar eine Dienſtprüfung abgehalten. R Neulußheim, 15. Jan. Der 21 Jahre alte, hier wohnhafte echner der Waſſergenoſſenſchaft Oberhauſen⸗Rheinhauſen hatte in einen Liſten Arbeiter, die längſt entlaſſen waren, weitergeführt, die oͤhne für ſie erhoben und mit gefälſchten Unterſchriften quittiert. ſeſt Höhe der auf dieſe Art erſchwindelten Gelder iſt noch nicht eſtgeſtellt. Der ungetreue Rechner wurde wegen Betrugs und rkundenfälſchung verhaftet. Furtwangen. 15. Jan. die Bregtalbahn, das Schmer⸗ Zenskind des ganzen von ihr abhänaigen Gebietes. wird von Mitte 3 nuar ab einen verbeſſerten Fahrplan einführen. der die Jahl der Werktagszüge auf fünf erhöht. Sonntaas fällt ein Zuas⸗ dner aus, ſodaß viermalige Fahrmöglichkeit bleibt. Ein Zugspaar t an Werktagen Güterbeförderung, wodurch ſich die ſonſt mit ertdertbalb Stunden bemeſſene Fahrzeit auf 2 Stunden 20 Minuten acödt. Beſondere Rückſicht wird. ſoweit möalich. in Donaueſchingen uf die Anſchlüſſe an die Staatsbahn genommen. 51 Lahr, 14. Jan. Kürzlich wurde am Hühnerſedel ein Zehner⸗ g1.Jch erlegt, eine Seltenheit im füdlichen Schwarzwald. Der irſch wurde bekränzt nach Lahr gebracht und mehrere Tage zur Wi Theatertundſchau. Operndirektor Hans Gregor, früher in Aur zur Zeit in Newyork, hat den Ruf des Magiſtrats Berlin 5 Uebernahme der Leitung des Deutſchen Opernhauſes in Char⸗ Anunburg abgelehnt.— Armin Haag hat in Gemeinſchaft mit kunn Schwabacher⸗Bleichröder⸗Berlin, eine dreiaktige naniſche Spieloper„Der zerbrochene Krug“ nach dem gleich⸗ ſeimigen Luſtſpiel von Kleiſt vollendet.— Romain Rolan d hat ne neue Bühnendichtung„Ein Spiel von Tod und Liebe“, Ma bekanntlich von einer großen Anzahl von Bühnen, darunter von —— Reinhardt, angenommen worden iſt, dem Deutſchen Schauſpiel⸗ Hamburg zur alleinigen Uraufführung übergeben.— Die Dpereriaten Deutſchen Theater in Brünn, die Sprechtheater und rette umfaßten und ſchon ſeit längerer Zeit mit großen finan⸗ 25 en Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, ſind jetzt vollſtändig z u⸗ ſucht mengebrochen. Vorläufig wird noch eine Sanierung ver⸗ bwerden, um den Schauſpielern eine weitere Exiſtenz zu ſichern, Schau geſtellt. Er war den Jägern in weiter Umgebung wohlbekannt und ihn wie geſehenes Kahlwild zu ſchonen, waren ſie überein⸗ gekommen, in der Hoffnung, dies edle Wild in unſeren Wäldern wieder heimiſch werden zu laſſen. Leider iſt da⸗ Abkommen nicht gehalten worden! Nicht nur in Kreiſen weidmänniſcher Jäger, ſon⸗ dern auch beim Publikum war die Entrüſtung und das Bedauern groß über das Opfer, das die Schießwut gefordert hat. Es fanden ſich denn auch keine Käufer für den Hirſch: er wurde nach Freiburg gebracht. Es wäre zu wünſchen, daß die Regierung dem vom Bund Badiſcher Jäger geſtellten Antrag auf mehrjährige Schonung des Rotwildes ſüdlich der Kinzig entſpricht, ſo daß der König der Wälder auch im ſüdlichen Schwarzwald wieder eine Heimat findet. Triberg. 15. Jan. In der Generalverſammluna des Gaſt⸗ wirtevereins von Tribera und Umgebung wurde anſtelle des Rößle⸗ wirtes Riegger, Joſef Schmid vom Triberger Hof zum Vorſitzen⸗ den gewählt, der den Verein auch durch die ſchwere Inflationszeit geführt hat. Rieager hatte ſ. Zt. die Wahl nur für ein Jahr an⸗ genommen.— Hier werden Klagen darüber laut, daß der Klein⸗ verkaufspreis für die Schweizer Milch im Vergleich zu anderen Plätzen zu hoch ſei. Die aleiche ſchweizeriſche Milch koſte in Singen und Konſtanz 32 Pfennig. während in Tribera 38 bezahlt werden müßten.— Im Sommerautunnel der Schwarzwaldbahn iſt der 49 Jahre alte verheiratete Bahnarbeiter Johann Haas von Nußbach, der ſchon 20 Jahre im Dienſt der Bahn ſteht, in der Nähe des unteren Portals des Tunnels von einer den Tunnel paſſierenden Lokomotive erfaßt und getötet worden. Der Heraana des Unfalls iſt noch nicht völlig geklärt, doch ſcheint Haas, der zum Vorbeilaſſen der Maſchine ſich auf einen Schotterhaufen geſtellt hatte, infolge Nachgebens der Steine abagerutſcht zu ſein. Singen a.., 15. Jan. Eine auffällige Differenz in Angeboten auf ausgeſchriebene Arbeiten hat ſich bei der Ver⸗ gebuna der Gleisanlagen anläßlich der Umbauarbeiten im hieſigen Rangierbahnhof ergeben. Das niedriaſte Angebot ſtellte ſich auf 3000—dreitauſend— Mark, das höchſte auf das mehr als Achtfache mit 25 000 Mark. Bom Bodenſee, 15. Jan. Infolae des außerordentlich niedri⸗ gen Waſſerſtandes iſt das fernere Befahren der Landeſtelle Non⸗ nenhorn einer Verfüaung des zuſtändigen Maſchinenamtes in Lindau zufolge bis auf weiteres durch die Bodenſeedampfer auf⸗ gehoben worden. Dieſe Aufhebung iſt veranlaßt durch den Un⸗ fall des öſterreichiſchen Dampfers Dornbirn, der beim Anfahren Nonnenhorns auf Grund geriet und an drei Stellen des Schiffs⸗ bodens leck wurde. Der bereits gemeldete Unfall iſt hierauf, wie die Bregenzer Amtsſtelle mitteilt, zurückzuführen, nicht. wie erſt an⸗ genommen wurde, durch Auffahren auf einen unbekannten Felſen. Dieſe Befahrungsſchwieriakeiten treten dieſes Jahr beſonders in Er⸗ ſcheinuna, weil nach dem ſehr trockenen Herbſt und dem bisher ſchnee⸗ armen Winter der Waſſerſtand ſehr nieder iſt. Aus der Pfalz Abſchiedsfeier für Geheimral Dr. Mappes Aus München wird gemeldet: Dem aus dem Amte geſchie⸗ denen Staatskommiſſar für die Pfalz, Geheimer Rat Dr. Mappes gab der Pfäl zer Treubund, 51515 die landsmann⸗ ſchaftliche Organiſation der Rheinpfälzer im rechtsrheiniſchen Bayern heute im Konzertſaal des Hotels Wagner einen Abſchieds⸗ abend, zu dem der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Hel d, Innen⸗ miniſter Stützel, ſämtliche Pfalzreferenten der einzelnen Mint⸗ ſterien, die früheren Regierungspräſidenten der Pfalz, von Ehlingensperg und von Winterſtein, der Chef der amt⸗ lichen Preſſeſtelle, Oberregierungsrat Dr. Eiſele, die Beamten des Pfalzkommiſſariates im Staatsminiſterium des Aeußeren, der Präſi⸗ dent des Statiſtiſchen Landesamtes, Zahn und zahlreiche andere prominente politiſche Perſönlichkeiten erſchienen waren. Die lands⸗ mannſchaftliche Organiſation Münchens hatte ebenfalls Vertreter enr⸗ ſandt. Generalſtaatsanwalt Dr. Nortz gedachte in einer Anſprache der großen Verdienſte des aus dem Amte geſchiedenen Pfalzkomiſ⸗ ſars, Geheimen Rates Dr. Mappes und verſicherte, daß die Pfalz ihm für das von ihm Geleiſtete immer dankbar ſein werde. Ge⸗ heimer Rat Dr. Mappes dankte mit bewegten Worten in einer An⸗ ſprache, in der er an die politiſchen Ereigniſſe der Pfalz erinnerte und aus ihr den Schluß zog, daß der deutſche Geiſt in der Pfarz und am Rhein ſiegreich geblieben ſei und auch in der Zukunft ſiegreich bleiben werde. 5 * :: Oggersheim, 16. Jan. Vermißt wird ſeit 8. Jaauar der Dreher Heinrich Vollmer, 52 Jahre alt. Vollmer hatte an dem fraglichen Tage einen Spaziergang gemacht und iſt ſeitdem ſpurlos verſchwunden. ::: Speyer, 16. Jan. Ein Beſchluß des Pfälz. Landeskirchenrates beſagt, daß die Benutzung der Gotteshäuſer zu weltlichen Zwecken nicht erlaubt ſei. Er erläßt dazu folgende Verordnung: Infolge unliebſamer Vorgänge ſehen wir uns veranlaßt, darauf hinzuweiſen, daß die Gotteshäuſer zu weltlichen Zwecken, z. B. für Geſangswettſtreite, politiſche Verſammlungen u. a. nicht benützt wer⸗ den dürfen. In Zweifelsfällen iſt die Entſcheidung des Landeskirchen⸗ rates herbeizuführen. * Münchweiler, 15. Jan. Heute früh gegen ½5 Uhr wurde der Schmied Alfred Wadle von Münchweiler von dem früheren Bür⸗ germeiſter und Separatiſtenführer Martig Helfrich er⸗ ſchoſſen. Wadle befand ſich mit noch einem Freunde auf dem Heimweg von einer Familienunterhaltung de⸗ Pfälzerwaldvereins. Als ſie an der Wohnung des Helfrich vorbeikamen, trat dieſer in Runſt und Wißenſchaſt Eine Bibliographie der Kriegsſchuldfrage. Der Börſen⸗ verein der deutſchen Buchhändler iſt auf Anregung eines buchhändleriſchen Altmeiſters, Robert Voigtländer in Leip⸗ zig der Aufgabe näher getreten, ſeiner Bibliographiſchen Abteilung ein Literaturverzeichnis zur Kriegsſchuldfrage zur Bearbeitung zu übertragen. Unter Leitung von Georg Schwab, dem Redakteur des Stich⸗ und Schlagwortregiſters zum Deutſchen Bücherverzeichnis iſt, wie das Börſenblatt für den Deutſchen Buchhan⸗ del berichtet, ein umfangreiches Verzeichnis der zur Kriegsſchuld⸗ rage gehörigen Literatur des In⸗ und Auslandes entſtanden. Es enthält etwa 2300 bibliographiſche Einheiten, darunter 40 vom Hundert fremdſprachige. Zum Geleit hat Dr. Ernſt Sauer⸗ beck, Baſel, der ehemalige Leiter der Zentralſtelle zur Erforſchung — es jed 7 0 der Kriegsurſachen, eine Einführung in das Schrifttum der Kriegs⸗ ſprechen och gelingen wird, mit den Gläubigern einen zweckent⸗ ſchuldfrage gegeben. Ein Vorworkf ſchrieb Dr. H. v. Löwis af Der nden Ausgleich zu treffen, wird erſt die nächſte Zeit zeigen. Menar. Die Bibliographie weiſt neben dem Urtitel auch die vor⸗ auch Direktor der Vereinigten Theater, Georg Höllering, der Leitmde Konzeſſion des Marienbader Theaters hatte, iſt von der etwai 9 der Theater zurückgetreten, damit nicht ſeine Perſon einen zzaigen Ausgleich gefährde. Vor einigen Tagen hat Direktor Vlering auch die Leitung des Marienbader Theaters niedergelegt. 9000 r Gemeinderat der Stadt Sondershauſen bewilligte für Mark und der Kreis Sondershauſen 5000 Mark als Zuſchuß Thüri Sondershäuſer Landestheater. Dem Theater, das vom — Staat mit 147 000 Mark jährlich ſubventioniert wird, ſoll keriſchenee Sonderzuſchüſſe die Möglichkeit gegeben werden, die künſt⸗ ſonals Leiſtungen durch Verbeſſerung des Spielplans, des Per⸗ duffüh und des Fundus zu ſteigern.— Bekanntlich war bei der Erſt⸗ Theater 9 von Bronnens„Katalauniſcher Schlacht“ am Reußiſchen der da in Gera ein lebhafter Theaterſkandal inſzeniert worden, endete, die die Rädelsführer abgeführt wurden u. die Vor⸗ ſedoche weitergeführt werden konnte. Die Skandalmacher geben ſich Schm icht zufrieden. Die Intendanz des Theaters wird mit Spiel ſabbriefen überhäuft, die verlangen, daß das Stück vom deht, ban abgeſeßt wird. Wie wweiter der Ferror dieher Briefſchreiber kend ergibt die Tatſache, daß u. a. ein anonymer Brief bei der In⸗ und ſeß eingegangen iſt, in dem der Generalintendant Brund Iltz gieße Gattin, die Dresdner Sängerin Helene Forti, mit Er⸗ des ben bedroht werden, falls das Verlangen auf Abſetzung Dranderkes nicht erfüllt werde. Das Reußiſche Theater, deſſen r 9 abgeſetzt.— Das neue Luſtſpiel Dummes Zeug wird etrieben“ von Johannes v. Guenther, wird am 22. Rleben n den„Münchener Kammerſpielen“ ſeine Uraufführung handenen Ueberſetzungen nach, da bei der internationalen Bedeutung der Schuldfrage faſt alle wichtigen Schriften gleichzeitig in mehreren Sprachen zur Ausgabe gelangt ſind. Das dem Verzeichnis einge⸗ arbeitete Schlagwortregiſter ermöglicht es, die Literatur nach den verſchiedenſten Richtungen feſtzuſtellen. Der Bearbeiter hat ferner alle Schriften zuſammengetragen, welche die nationale Ver⸗ antwortlichkeitsfrage der am Kriege beteiligten Völker und Staaten berühren. Reichen Einblick in die Handlungen der führenden Staatsmänner und Politiker bieten ihre vorliegenden Er⸗ innerungen. Ebenſo hat auch die Literatur üben diejenigen politiſchen Handlungen oder Unterlaſſungen, die Kauſäl mit der großen Kataſtrophe zuſammenhängen, Aufnahme gefunden. St. 4 Neue Ausgrabungen aus der Steinzeit in Weimar. Der Kuſtos des Muſeums für Vorgeſchichte in Weimar Möller be⸗ richtete im Thüringerwaldverein über neue Ausgra bungen ſteinzeitlicher Kulturen in Weimar. Längſt ſchon iſt Weimar als eine Stadt der Gräberfunde bekannt und das Gelände, das Kuſtos Möller ſeit 1904 beobachtete und durchforſchte, der Zug der verlängerten Roonſtraße bis zu Dittmanns Automobilfabrik, hat neuerdings durch eine Reihe von Funden neue Aufſchlüſſe über die ſteinzeitliche Kultur der Weimariſchen Gegend gegeben. Der Redner legte eine Reihe von Funden vor, wie Aexte und Beile, Schnur⸗ becher und Glockenbecher, ſowie Armſchutzplatten, Meiſterleiſtungen der Steinſchleifkunſt. Reiche Funde von Feuerſteinmeſſern ſind früher auch ſchon in der Gegend des Ettersberges gemacht worden. st. 4 Puccinis künſtleriſches Bekenntnis. Wie ſich die„Schwei⸗ zeriſche Muſikzeitung“ aus Rom berichten läßt, nahm Puccini ein⸗ mal Gelegenheit, ſich über ſeinen künſtleriſchen Glauben unverblümt auszuſprechen. Anlaß dazu gab eine Zeitungsmeldung, er arbeite den Hof und ſagte:„Was tut Ihr noch ſo ſpät auf der Straße? Die Paſſanten gerieten hierauf mit Helfrich in einen Wortwechſel. Helfrich drohte dem Wadle mit Er⸗ ſchießen, wenn er nicht ſofort weitergehen würde Gleich darauf krachten auch kurz hintereinander 5 Schüſſe, von denen einer den Wadle in den linken Oberſchenkel traf und die Schlagader zerriß. Die vier anderen Schüſſe gingen in die Mauer. Wadle ſchleppte ſich noch, geſtützt von einem Freunde, bis in die Nähe ſeiner Wohaung, die ganze Prinzregentenſtraße entlang. Kurz vor ſeiner Wohnung brach er zuſammen. der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod des Wadle feſtſtellen. Kurze Zeit darauf, gegen 346 Uhr mor⸗ gens, ſchoß Helfrich auch auf den ihm gegenüber wohnenden Schreinermeiſter Martin Klein eine Kugel ab, die kurz an Klein vorbei in die Mauer ging. Er ſchickte dem Schuß die Drohung vor⸗ aus:„Warte nur, alter Lump, dich kriege ich auch noch!“ In der Prinzregentenſtraße bis beinahe zur Wohnung des erſchoſſenen Wadle zeigen großausgedehnte Blutſpuren den Weg, den Wadle ge⸗ gangen iſt. Helfrich wurde heute früh von der Kaltenbacher Gen⸗ darmerie etwa gegen ½7 Uhr verhaftet. Bei ſeiner Vernehmung in Münchweiler gab er an, in Not w ehr gehandelt zu haben. Von Augenzeugen iſt feſtgeſtellt, daß Helfrich in keiner Weiſe irgendwie angegriffen worden iſt. Beſonders wird feſtgeſtellt, daß ſowohl Helfrich wie auch der 36 Jahre alte Wadle vollſtändig n ü ch⸗ tern waren, als die Tat geſchah. Der Bevölkerung in Münchweiler hat ſich nach der Tat ſelbſtverſtändlich eine große Erregung bemächtigt. Die Polizeiorgane ſind ſeit den frühen Morgenſtunden mit der Vernehmung von mehreren Augenzeugen ſowie der Familien dle und Helfrich beſchörtigt. 5 26 16. 9 Einen großen Schaden bedeutet der letzte Sturmwind für den Donnersberg. Neben der Ab⸗ forſtung durch die Regie riß Erſterer ganze Serien von ſchönen Tannenbäumen um, die nun entwurzelk am Boden liegen. Sportliche Kundſchau Athletik K. Sp. B. Heidelberg⸗Leimen gegen V. f. K. 86 Mannheim im Gewichtheben 2795:3085 Pfund Erwartungsgemäß konnte die...⸗Mannſchaft Dörr, Seckel, Maier, Reinfrank, Hammerich, Merkle und Haier im Vorkampf der Ligaklaſſe um die Bezirksmeiſterſchaft im Gewichtheben gegen den Gaumeiſter K. Sp. V. Heidelberg⸗Leimen mit J. Schuppel, Fr. Schup⸗ pel, Weidemeier, Schäfer, Rink, Baumann und Zimmermann eimen überlegenen Sieg herausholen. Die neu vorgeſchriebene Art dieſer Kämpfe im einarmigen Reißen u. Stoßen— eine dieſer Uebung muß links⸗ u. die andere rechtsarmig gemacht werden— ließ keine allzu⸗ große Quote erwarten, immerhin wurden ganz beachtenswerte Lei⸗ ſtungen gezeigt, die von den Zuſchauern des gut beſuchten Feſt⸗ ſaals in Leimen oft beifällig aufgenommen wurden. Auf den Rück⸗ kampf in zwei Wochen darf man nicht weniger geſpannt ſein, zumal in dieſem die Mannſchaft des.f. K. 86 wieder komplett antreten wird, andernſeits auch der Gegner beſtrebt ſein wird, mit höher en Leiſtungen aufzuwarten. K. C. Boxen Meiſterſchaften des pfalz-Rhein⸗Bezirkes im Sw. A. B. B. Am vorigen Sonntag fand in Lan dſtuhl der erſte Kampftag um die Bezirksmeiſterſchaften ſtatt. Mit Ausnahme des letzten Kampfes wurde guter Sport gaboten, ſo daß die zahlreichen Zu⸗ ſchauer voll auf ihre Rechnung kamen. Das oberſte Schiedsgericht ſetzte ſich aus den Herren B illo⸗Mainz, Heil⸗Kaiſerslautern und Scheid⸗Ludwigshafen zuſammen, während als Ringrichter Werle⸗Mannheim und als Punktrichter Groh⸗ Ludwigshafen, Billo⸗Mainz und Wilhelm“⸗Kaiſerslautern tätig waren. Zu bemerken wäre noch, daß die einzelnen Kämpfe eine einwandfreie Erledigung erfuhren. Nachſtehend die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Mitzel, 1. Mainzer B. C.— Nothoff, F. V. Kaiſerslautern. Der Mainzer errang hier einen knappen Punktſieg. Weltergewicht: Wagner. 1. Ludwigshafener.C.— Brunn, Phönix Kaiſerslautern. Wagner zeigte ſich ſeinem Gegner in jeder Beziehung überlegen, was Brunn veranlaßte, den Kampf nach der zweiten Runde aufzugeben. Sieger Wagner. Federgewicht: Haarmann., 1. Ludwigshafener.C.— Höfele⸗Kaiſerslautern. Höfele konnte gegen den Ludwigshafener nicht auftrommen. Er kam meiſtens zu Boden, wodurch Haarmann nach Punkten Sieger blieb. Federgewicht: Zimmermann Helm.,.V. Landſtuhl— Bickel, F V. Kaiſerslautern. Zimmermann war dauernd im An⸗ griff und ſiegte nach Punkten. Fliegengewicht: Nicolei, 1. Ludwigshafener B. C.— Pall⸗ mann,.B. Landſtuhl. Nicolei wurde kampflos Sieger, da Pall⸗ mann als Meiſterſchaftsbewerber zurücktrat. Beide führten dann einen Schaukampf vor. Leichtgewicht: Haarmann II., 1. Ludwigshafener.C.— Roth, F. V. Kaiſerslautern. Haarmann II., der von vornherein als ſicherer Sieger galt, war ſeinem Gegner auch derart überlegen, ſo daß Roth es vorzog in der erſten Runde aufzugeben. Sieger Haarmann II. 5 Weltergewicht: Eckert, 1. Mainzer.C.— Zimmermann Alfr., B. V. Landſtuhl. Ein abwechflungsreicher Kampf, der dem Mainzer erſt in der letzten Runde einen klaren Punktſieg brachte. Weltergewicht: Thu m, Poſeidon Kaiſerslautern— Schäfer, Phönix Kafſerslautern. Ein ſportlich nicht hochſtehender Kampf. Sieger Thum. 5 Macht, daß Ihr weiterkommt!“ an einer Oper, deren Hauptrolle Marie⸗Antoinette ſei. Darauf be⸗ kannte er denn freimütig:„Was habe ich mit Helden und unſterb⸗ lichen Geſtalten zu ſchaffen In ſolcher Umgebung behagt es mir nicht. Ich bin nicht der Muſiker der großen Dinge, ich empfinde die kleinen Dinge, und nur ſie liebe ich zu behandeln. So gefiel mir Manon, weil ſie ein Mädchen von Herz war und nichts darüber. So gefielen mir jene vier luſtigen Geſellen der„Boheme“, weil es ſo liebe Burſchen waren, leichtſinnig, aber gemütvoll und ohne den An⸗ ſpruch, den anderen imponieren zu wollen. Und ſo hat mir auch „Butterfly“ gefallen, weil es ein ſo kleines, weibliches Ding iſt, das aber zu lieben verſteht bis zum Tod und dann noch wie eine große Dame zu ſterben weiß; auch ſie ein kleines, zerbrechliches und liebes Frauenzimmerchen, gleich einem Spielzeug ihres Landes, und ohne Anſprüche auch ſie... Dieſer Beſcheidung auf einen kleinen, aber virtuos beherrſchten Kreis entſprach ſeine gemütliche Arbeitsweiſe, worüber er ſich einmal ſo ausdrückte:„Ich habe nie viel vom Büffeln gehalten. Ich arbeite wenig, aber intenſiv und gebe meiner Arbeit keineswegs den Charakter des Myſteriöſen. Es iſt nicht der Dämon, wie einige ſich ausdrücken, der dann zu mir zu wohnen kommt und mich zwänge, mein Leben in extravaganter Weiſe zuzubringen. Im Gegenteil ſpielt ſich in ſolchen Tagen des intenſiven Schaffens mein Leben regelmäßig wie ein Uhrwerk ab.“ Literatur *„Weltvpolitik und Weltwirtſchaft“ Monatsſchrift. Verlag: R. Oldenburg, München. Herausgeber ſind Alfred Ball und Dr. Ar⸗ thur Dix. Die Zeitſchrift bringt weltpolitiſche Ueberſichten und Einzeldarſtellungen, Aufſätze über allgemeine und weltwirtſchaftliche Vorgänge und über die beſonderen wirtſchafts⸗politiſchen Be⸗ dingungen, Aufgaben und Ausſichten Deutſchlands ſowie Beiträge zur Förderung geobkonomiſchen Denkens. Das erſte Heft, das ſoeben erſchienen iſt, enthält einen hervorragenden Aufſatz aus dem Nachlaß Karl Helfferichs über„Volksvermögen, Volkseinkommen und Steuerlaſt einſt und jetzt“. Beſondere Bedeutung kommt fer⸗ ner den Unterſuchungen über das Goldproblem zu, zu denen Prof. Caſſel, Stockholm, Sir Joſiah Stamp, Gourverneur der Bank von England und Ch. E. Mitchell. Präſident der National City⸗Bank in Newyork, Beiträge geſtellt haben. Ueber„Vorderaſien von heute“ ſpricht ſodann General Schlee⸗Paſcha. Beſonderes Gewicht legt er in ſeinem Artikel auf die Erdölquellen in Meſopotamien, denen ent⸗ ſcheidende Bedeutung für die Geſchicke Vorderaſiens zukommt. Ganz neues Licht auf die franzöſiſche Politik unter Herriot wirft ein Ar⸗ tikel von Freiherrn von Rheinbaben über„Frankreich von geſtern und heute“. Programmatiſche Bedeutung kommt ferner dem Auf⸗ ſatze von Ernſt Prinz von Ratibor über„Weltpolitik und Welt⸗ wirtſchaft“ zu, ſowie der Unterſuchung eines der Herausgeber, Arthur Dir. über„Die Forderungen des globalen Zeitalters: Geo⸗ politk und Gebökonomie“. Arthur Dir iſt weiteren Kreiſen bereits bekannt geworden durch ſeine grundlegende„Politiſche Geographie“, in der er das Werk Friedrich Ratzels fortführt. 6. Seite. Nr. 28 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Ausgabe!] Freitag, den 16. Januar 1925 [Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt eeeeeeeeeee Vaon den füddeulſchen Paren- u. Produkkenmärklen Mannheim, 16. Januar 1925. Der ſüddeutſche Getreidemarkt bekundete in dieſer Woche wiederum recht feſte Haltung, wobei zur Begründung auf die aber⸗ mals erhöhten Forderungen aus den Vereinigten Staaten verwieſen wurde. Vergleicht man den Weizenpreis(für Mailiefe⸗ rung per Buſhel) von heute mit jenem vor einer Woche, ſo zeigt ſich, daß er zwiſchen 10 und 12 Cents höher iſt. Als ſtimulierendes Moment kam hinzu, daß Rußland nicht nur Mehl, ſondern auch Getreide einführt und daß der nahe Orient jetzt gleichfalls als Getreideintereſſent auftritt, ſo daß ſich Abſchlüſſe nach Bul⸗ garien und nach Konſtantinopel am Weltmarkt voll⸗ zogen. Wenngleich der Geldmarkt flüſſig geblieben iſt, ſo ſind doch die dem Getreidehandel zur Verfügung ſtehenden Mittel begrenzt. Außerdem iſt der Mehlabſatz bei uns noch ein ſo minimaler, daß die Mühlen mit ihren Einkäufen am Brotgetreidemarkt zurück⸗ halten. Wie weit dabei Erwägungen in der Richtung mitſpielen, daß erhöhte Weizen⸗ und Mehlpreiſe zu einer Einſchränkung des Konſums führen könnten, iſt naturgemäß ſchwer zu erkennen. Was den Gerſtenmarkt anbelangt, ſo bekundete er gerade in den letzten Wochentagen eine ganz außergewöhnliche Feſtigkeit für erſt⸗ klaſſige Qualitäten Braugerſte. Dieſe zogen bis auf 34,.— der Dz. an und in einzelnen Fällen wurden ſogar bis 36,.—. franko Mannheim verlangt, während in Mitteldeutſchland die Forderungen ſogar bereits bis auf 38,.— angezogen haben. Es iſt nicht zu verkennen, daß ſich der Bierabſatz der Brauereien in der letzten Zeit recht gehoben hat, ſeitdem dieſe wieder dazu übergegangen ſind Starkbiere herzuſtellen; ſie haben aber jetzt doch angefangen eine gewiſſe Reſerve im Einkauf zu beobachten, weil ſie der Meinung ſind, daß nach beendeter Ausſaat wieder mehr Angebot in inländiſcher Ware herauskommen dürfte. Roggen hatte zwar feſten aber verhältnismäßig kleinen Markt. Ein beſonders bemerkenswertes Moment war gegen Wochen⸗ ſchluß der Umſtand, daß die Angebote der zweiten Hand, die ſich noch zu Wochenbeginn 15—20 Cents unter den direkten Forderungen bewegten, keinen nennenswerten Umfang mehr hatten. Im Cif⸗Geſchäft verlangte man für Weizen, Roſafe, 80 Kg., 17,05 fl.; Baruſo, 78 Kg., 17,75 fl.; Kanſas 18,35 fl.; Roſafé, 81 Kg., ladend⸗geladen 18ÿ6 fl.; desgl., 80 Kg., ladender Dampfer, 18,06 fl.; Baruſo, 78 Kg., per Januar⸗Februar⸗März⸗ Abladung 17,65 fl.; für indiſchen Weizen, Choice White Karachi, eee transbordé Antwerpen, loſe, 17,25 fl.; Auſtralweizen, ſchwimmend, transbordé Antwerpen, 18,10 fl. Ab Loger Mannheim war Manitoba III mit 19,15 fl. und waggonfrei Mannheim Baruſo, 79 Kg., mit 18,25 fl. angeboten. Weſtern Roggen I1 war ab Lager Mannheim mit 16,— fl. angeboten;: Manitoba⸗Hafer koſtete cif Mannheim 14,.— fl.; Mais cif Mann⸗ heim 12,80 bis 12,90 fl. Im Mehlgeſchäft blieben die Forderungen gegenüber der Vorwoche ziemlich unverändert. Amerikaniſche Patentmehle waren direkt mit 44,.—, von der zweiten Hand mit 42,.—. die 100 Kg. eif Mannheim, engliſche Mehle gleichpreiſig angeboten. Für franzö⸗ ſiſche Mehle verlangte man bei erſten Marken 9,60 Doll. ab Straß⸗ N Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Werlpapiermarkte Das Privatpublikum leiſtete der neuerdings wieder einſetzen⸗ den Betätigung des Auslandes Geſolgſchaft und zeitweiſer Material⸗ mangel war, wie die Mitteilungen des Bankhauſes Gebrüder Stern in Dortmund beſagen, die Urſache nicht unerheblicher Kursſteige⸗ rungen. Insbeſondere iſt dies auf dem Kalikuxenmarkte feſtzuſtellen. Starke Käufe in Spezialwerten gaben zu Gerüchten über Neuangliederungen Veranlaſſung. Teilweiſe wurden auch ſolche Werte begünſtigt, bei denen man ſich demnächſt Ausſicht auf eine Gewinnverteilung verſpricht. Große Geſchäftstätigkeit bei ſteigenden Kurſen entwickelte ſich in den Werten des Wintershall⸗ Konzerns, von denen zunächſt Wintershall⸗Kuxe ſelbſt anfänglich 2000„ gewannen und dieſen Kurs die Woche durch behaupteten. Bei anhaltenden großen Käufen wurden Glückauf⸗Sondershauſen⸗ Kuxe 2000 höher bezahlt. Ein zeitweiſe reger Beſitzwechſel voll⸗ zog ſich in Kaiſeroda und Heiligenroda, die je 1000, ebenſo in Alexandershall und Sachſen⸗Weimar, die je 500 im Kurſe anzogen. Das Intereſſe für Burbachwerte hielt an, ohne daß dieſe jedoch, mit Ausnahme von Volkenroda, die ca. 150 höher notier⸗ len, eine beſondere Kursveränderung erfuhren. Eine gute Nach⸗ frage lag auch für die Werte des Gumpel⸗Konzerns vor. Während die ſchweren Werte, wie Siegfried⸗Gießen und Königshall⸗Hinden⸗ burg ihren alten Kurs beibehielten, vermochten die kleineren Werte, wie Aſſe, ihren Preisſtand um 100 und Friedrichroda, letztere ſogar bei lebhaften Umſätzen, um 200 zu erhöhen. Von den Dr. Wilhelm Sauer⸗Werten beſtand weiterhin gute Meinung für Hugo, Bergmannsſegen und Hohenfels. Die Kurſe dieſer Werte vermögen jedoch eine Kursverſchiebung nicht aufzuweiſen. Die zeit⸗ weiſe regen Umſätze in den übrigen Werten vollzogen ſich ohne beſondere Kursveränderungen. Der Kaliaktienmarkt zeigte in Uebereinſtimmung mit der allgemein freundlichen Stimmung und angeregt durch die ſtarken Käufe in Krügershall⸗Aktien eine nach oben gerichtete Tendenz. Erſt gegen Wochenſchluß wurde faſt der geſamte Kali⸗ aktienmarkt, mit Ausnahme von Kaliinduſtrie⸗Aktien, gedrückt. Die Bekanntmachung der Aktienzuſammenlegung beim Aſchersleben⸗ Salzdetfurth⸗Weſteregeln⸗Konzern verſtimmte. Immerhin notierten Heldburg noch 4 Prozent, Adler⸗Kali und Krügershall 2 Prozent, Halleſche Kali und Steinförde 1 Prozent höher, während Hannoverſche Kali 1 Prozent verloren, dagegen Kaliinduſtrie nach vorübergehender Abſchwächung ihren vorwöchentlichen Kurs wleder erreichten. Am Kohlenkuxenmarkt vollzog ſich Beſitzwechſel von ſchweren Werten in König Ludwig, Ewald, Langenbrahm und Graf Schwerin, während für die übrigen Werte nur nominelle Notie⸗ rungen zu vermerken ſind. Im übrigen ſind noch die Umſätze in Carolus Magnus und Caroline zu erwähnen, erſtere bei unver⸗ änderten und letztere bei leicht gebeſſerten Kurſen. In Kohlenaktien wurden wiederum größere Poſten Adler⸗Bergbau⸗Aktien dem Markte entnommen; der Kurs konnte ſich gegen die Vorwoche um ca. 1 Prozent heben. Zu letzteren Preiſen waren Weſtfäliſche Bergbau und Montania Bergbau⸗Aktien im Verkehr. Becker Kohle mußten von ihrem vorwöchentlichen Höchſtſtande ca. 1 Prozent hergeben. Der Braunkohlenmarkt vermochte die höchſten Kurſe nicht ganz zu behaupten. Zukunft⸗Aktien wurden auf letztwöchent⸗ licher Preisgrundlage rege umgeſetzt. burg. Die ſüddeutſchen Mühlen gaben Weizenmehl mit 42,— l, Roggenmehl mit 38,75 /, die zweite Hand mit 40,50% hzw. 35,40 J. Weizenkleie mit Sack koſtete 14,50—15,25; für Weizenfuttermehl wurden 18,.—., für Roggenfuüttermehl 17,50 l, für Weizennachmehl 26,.— 1, für Roggennach mehl 24,.— l, alles je nach Qualität, verlangt; beſſere Qualitäten koſteten ent⸗ ſprechend mehr. Am Markt für Hülſenfrüchte bewegt ſich das Geſchäft noch immer in engem Rahmen. Bohnen waren etwas gefragter. Man verlangte für farbige Bohnen 34,.—, für fränkiſche Linſen 54—56,—, odenwälder Linſen 60,—., ruſſiſche Linſen 70—80 l, Viktorigerbſen 34—36,—, grüne Erbſen 32—35,.—, Hafer⸗ flocken 38,.— die 100 Kg. ab ſüddeutſchen Stationen. In Sämereien war das Geſchäft auf Konſumkäufe etwas belebter. Die Forderungen, die man zwar noch nicht immer be⸗ willigt, ſtellten ſich für die 100 Kg. Luzerne, Provencer 180—200 l, desgl. italieniſche 160—190, Rotkleeſamen, deutſchen, böhmiſchen und franzöſiſchen 235—260, italieniſchen 190—215.1, Weißklee 280, Schwedenklee 120—140, alles ſeidenfrei; Eſparſette 50 bis 60 1, Natalſaatmais 26,—, Wicken 23,.— ab ſüddeutſchen Stationen. In Uebereinſtimmung mit der Feſtigkeit des Gerſtenmarktes iſt auch der Malzmarkt befeſtigt. Die ſüddeutſchen Malzfabriken verlangen für prima Malz 56—57,.—.; die mitteldeutſchen Fabriken, denen man für Gerſte 38—39,.— abverlangt, notieren ſogar 60—62.— für die 100 Kg. Malz. In geringerer Ware iſt um—3,— ½ billiger anzukommen. Obgleich den deutſchen Malz⸗ fabriken aus England und neuerdings auch wieder aus der Tſchechei Konkurrenz entgegentritt, die durch Unterbietungen ins Geſchäft zu kommen ſucht und auch günſtige Zahlungsbedingungen ſtellt, blieb der Abſatz in der letzten Woche insbeſondere nach dem Rheinland und nach Norddeutſchland recht lebhaft. Am Hopfenmarkt vollzogen ſich Schwankungen, unter denen die 400⸗Markgrenze erreicht wurde. In Baden wurde ein Poſten Hopfen von wenig anſprechender Farbe mit 350 der Zentner umgeſeßt. Für elſäſſiſche Hopfen iſt die Zollfrage ungeklärt und weiß man nicht, wie weit ſie die Grenze noch über⸗ ſchreiten können. Von Tabaken ſind im badiſchen Oberlkand einige hundert Zentner zu 40—45,.— ½/ verkauft worden; auch gingen in Secken⸗ heim und Friedrichsfeld einige hundert Zentner Zigarrentabake zu 35—38,.— um; Reilingen verkaufte ſeine Reſtbeſtände zu Be⸗ dingungen, die eine ſpätere Nachzahlung in ſich ſchließen. In der Rheinpfalz wurden in Hatzenbühl einige hundert Zentner zu 45,.— A, in Rohrbach bei Landau zu 38,.— ,, in Neupfotz zu 40,.— A, in Ottersheim zu 35,.—& abgeſetzt. Im allgemeinen geht der Einkauf, hauptſächlich in Zigarrentabaken, ſehr ſchleppend; die Schneidegutfabrikation iſt etwas beſſer beſchäftigt und konnte mehr⸗ fach vom Poſtverſand zum Bahnverſand übergehen. im Preiſe weiter Abſatz ſtockt. Rippen ſind geſunken; die Angebote darin ſind groß, der Georg Haller. Der allgemeine Aktienmarkt zeigte gleichfalls ein freundlicheres Bild. Die Umſätze nahmen hier etwas an Umfang zu. Beſonders wurden Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Elektrizität, Uerdinger Waggon, Kabelwerk Rheydt, Stahlwerk Becker und Mansfeld⸗ Aktien zu leicht gebeſſerten Kurſen beachtet. Vom franzöſiſchen Eiſenmarkt Unmittelbar vor dem 10. Januar war der franzöſiſche Eiſen⸗ markt völlig beherrſcht durch die Zuſpitzung der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen. Produzenten und Abnehmer waren ſich darüber klar, daß der völlige Zollabſchluß der lothringiſchen Eiſen⸗ induſtrie vom Reich eine ungeheure Belaſtung des innerfranzöſiſchen Marktes und ſchärfſte Konkurrenz bedeuten würde, noch dazu in einer Zeit, wo die Neuerhöhung der Eiſenbahnfrachten um 7,4 pt., die Brennſtoffpreiſe und die Hauſſetendenz der Löhne die Selbſt⸗ koſten mindeſtens nicht verringern.(Von der Saar ſpricht man in dieſem Zuſammenhang, getreu einem mot'ordre der franzö⸗ ſiſchen Regierung, nicht, um die handelspolitiſche Stellung der franzöſiſchen Unterhändler und natürlich die überragenden annek⸗ tionspolitiſchen Endziele nicht zu beeinträchtigen.) Dieſe ſchwache Poſition der franzöſiſchen Eiſeninduſtrie gegen⸗ über Deutſchland konnte durch die ſehr feſte neuerliche Hal⸗ tung des Weltmarktes, wie ſie ſich beſonders in der ſtarken Neu⸗ beſchäftigung der amerikaniſchen, engliſchen und ſelbſt belgiſchen Induſtrie äußert, keineswegs ausgeglichen werden, und man wor ſich völlig unklar darüber, ob dieſe Gunſt der Lage auf den franzöſiſchen Markt zurückwirken und Frankreich den Wettbewerb auf den Auslandsmärkten ermöglichen werde. Ueber die Verſorgung mit deutſchem Hüttenkoks äußern ſich die franzöſiſchen Werke fortgeſetzt befriedigt. Sie haben ſelbſt ihr Drängen auf eine Preisherabſetzung eingeſtellt, nachdem ſie die Gewißheit erhielten, daß eine Ermäßigung des deutſchen Fakturen⸗ ſiſchen Staat zum Ausgleich ſeiner bisherigen Differenzverluſte (zwiſchen dem Anrechnungs⸗ und Abgabepreis) beanſprucht werden würde. Im Monat Dezember erhielt die„Orca“ 338 056 Tonnen Ruhrkoks; auch im Januar hielten ſich die Lieferungen auf einem Tagesdurchſchnitt von etwa 10 000 Tonnen. Schrott lag letzter Tage pöllig ſtill, vor allem weil Italien, das ſeit mehreren Wochen bedeutende Mongen in Frankreich kaufte, wegen des Rückgangs der Lira und der innerpolitiſchen Wirren ſeine Aufträge eingeſchränkt hat. Es ſteht jedoch aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach eine Preiserhöhung in Ausſicht, ſobald der vorhandene umfangreiche Bedarf an den Markt kommt. Gießereiroheiſen verzeichnet eine recht bedeutende An⸗ zahl von Beſtellungen fürs Ausland..L. Nr. 3 notiert 300 bis 308 Franken ab Werk.— In Hämatit iſt die Tendenz etwas ſchwächer, da mehrere Werke bereits erhebliche Mengen auf Vorrat lagern müſſen. In Eiſen und Stählen verharren die Käufer in vor⸗ ſichtiger Zurückhaltung, während die Produzenten recht eifrig neue Abſchlüſſe erſtreben. Durch die Erhöhung der Eiſenbahnfrachten ſind die Selbſtkoſten um etwa 20 Franken je Tonne höher anzu⸗ ſetzen. Für Halbzeug iſt die Nachfrage ſowohl für das In⸗ als Ausland nahezu null: Blooms notieren 400—420 Fr., Knüppel etwa 430 Fr.; die Tendenz iſt ſchwach. Auch für Walz⸗ produkte waren nur unbedeutende Abſchlüſſe zu verzeichnen. Kinderzeitung „Der kleine Coco“ gratis 5 1 5 preiſes nicht den Verbrauchern zugute käme, ſondern vom franzö⸗§ Für Stabeiſen hört man. bei ungefähr zweimonatiger Liefer⸗ friſt, Abſchlüſſe zwiſchen 510 und 525 Fr. ab Werk. In Trägern ſind die Preiſe unverändert. In Blechen iſt je nach den Dicken die Lage recht verſchieden. In Feinblechen herrſcht fortgeſetzt gutes Geſchäft und ſind die Preiſe mit 1100 Fr. je Tonne ab Werk feſt behauptet. Für nmittlere und Grobbleche iſt die Tendenz ſchwächer.— Für Draht⸗ erzeugniſſe liegt der Markt ſehr feſt. Die meiſten Werke ſind mit Aufträgen bis Ende Februar verſehen. Auch aus dem Aus⸗ land liegen zahlreiche Aufträge zu günſtigen Preiſen vor. In Maſchinendraht iſt unter 6,17/8 Lſtrl. fob nicht mehr anzukommen. * Süddeutſche Großhandels.-⸗G. für Getreide- und Mühlen⸗ fabrikate in Mannheim. Die.⸗V. beſchloß nach längeren Ver⸗ handlungen die Liquidation. Kaufmann Hugo Mayer, Mann⸗ heim, anſcheinend Vertreter einer auch geſchäftlich intereſſierten, vor⸗ her oppoſitionellen Partei, wurde in den Aufſichtsrat gewählt. Die Bilanz für 1923, die mit einem erheblichen Verluſt abſchließt, wurde genehmigt. Dem damaligen Vorſtandsmitglied Dr. Meißel aber die Entlaſtung verweigert. Die Verluſte ſind durch Eintreten der Muttergeſellſchaft der Berliner Großhandels.⸗G. gleichen Namens ſoweit als möglich gedeckt. Entſprechende Rückſtellungen wurden ſchon in der Rel⸗Eröffnungsbilanz aus⸗ gewieſen. Ddeviſenmarkt Das engliſche Pfund hat die Befeſtigung, die nach ſeinem gemeldeten Rückſchlag feſtzuſtellen war, geſtern fortgeſetzt. London gegen Kabel ſtellt ſich heute auf 4,78,25 gegen geſtern 4,77,62, London gegen Paris auf 88,87(89,37); der franzöſiſche Franken zeigt eine leicht aufſteigende Tendenz. Flau liegt dagegen, wohl im Zuſammenhang mit der Faſchiſtenbewegung, der italieniſche Lire. London gegen Mailand ſtellt ſich auf 118(geſtern 115), ferner London gegen Schweiz 24,84(24,80), gegen Holland 11,85(11,83), In Goldmark bzw. Goldpfennigen koſtet heute das engliſche Pfund 20,08(geſtern 20,06), der franzöſiſche Franken 22,60(22,45), der Schweizerfranken 80,85(80,87), der italieniſche Lire 17,05(17,35), der holländiſche Gulden 1,69,45(1,69,50), Prag 12,62(unver.), Stockholm 1,13,15(unver.), Brüſſel 21,15(21,21), Norwegen 64,20 (64,15), Kopenhagen 74,90(74,70), Madrid 59,45(59,40), Argen⸗ tinien.6915(1,6770). Die Anſprüche in Dollar blieben ziemlich bedeutend. Hr, Börſenbecichte Mannheimer Effektenbörſe Mannheim, 15. Jan. An der heutigen Börſe entwickelte ſich lebhaftes Geſchäft in Benz, die mit—55——5,0 umgingen. Auch in Verſicherungsaktien wurden lebhaft Umſätze getätigt. Es notierten ferner: Badiſche Bank 35., Pfälziſche Hypothekenbank 87%6., Rhein. Creditbank 3,8 bz.., Badiſche Anilin 34,25 bz.., Bremen⸗Beſigheimer 39., Chemiſche Fabrik Goldenberg 40., Rhenania 8 bz.., Weſteregeln 22,50., Brauerei Ganker, Frei⸗ burg 30., Storchenbrauerei Schwartz, Speyer 25,25., Brauerei Werger, Worms 25,25., Frankonia Verſicherung 70 bz.., Badiſche Aſſekuranz 100 bz.., Continentale 55 bz.., Mann⸗ heimer Verſicherung 90., Oberrheiniſche Verſicherung 115 bz.., Seilinduſtrie 9,25 bz.., Emaillierwerk 4,75., Gebrüder Fahr 9,25 bz.., Heddernheimer Kupfer 10 bz.., Karlsruher Maſchinen 4,50., Mannheimer Gummi 3,4 etwas bz.., Badenia 1,2 bz.., Mez Söhne, Freiburg 2., Neckarſulmer 9,25., Pfälzer Mühlen⸗ werke 4 bz.., Pfälzer Nähmaſchinen 4,3 bz.., Zement Heidel⸗ berg 30., Rheinelektra 9,3 bz.., Salzwerk Heilbronn 167,50., Zellſtoff Waldhof 13,50 bz.., Zuckerfabrik Frankenthal 5,8 bz.., Zuckerfabrik Waghäuſel 4,75 bz. G. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 18. Januar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 14.—— Aluminium 14. 15. Elektrolytkupfer 143.50 1438.50 in Barren 2,402,45 2,402,45 Raffinadekupfer 132..33.32..33 Zinn, usl..45.5,55.45•58.55 Blei 0,86⸗0,87.86.0,87 Hüttenzum 5,30⸗5,4 5,30.8,40 RohzinklBb.⸗Pr.)——.— Nickel 3,25⸗8,35 3,,25.⸗3,85 do.(fr. Verk) 9,78.0,79 0,78-.79 Antimon 1,38•1,38.36•1788 Plattenzink 70.0,71 0,70⸗0,71 Silber für 1 Gr. 94, 95.— 94,—95,— Aluminium 2,30⸗2,35 2,30•2,35 Platin p. Gr.——.— London. 15 Januar(Woh) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg. 14. 15. 14 15 Blei 43,13 42,65 Kupfer Kaſſa 66.90 66.50 beſtſelect. 71.50 71,50] Zint 38,75 38.65 do. 3 Monat 68,— 67,65 Nickel 185,— 165. Queckſilber 13,75 13,50 do, Elektol. 72. 71.75] Zinn Kaſſa 266.— 265.75 Regulus 70.— 70.— I. Bom Wachsmarkt.(Bericht von Ludmar m. b.., Köln.) In den feſten Preiſen hat ſich gegen die Vorwoche nichts geändert. Der Beſtellungseingang iſt gut. Im Großhandel galten für unverzollte Ware ab Lager Hamburg ſolgende Preiſe: Paraffin, weiße Tafelware 50/529 C. 15,25—15,50 Doll., Paraffin⸗ ſchuppen, weiß 50/529 C. 14,50—14,75 Doll. je 100 Kg.; Karnauba⸗ wachs, fettgrau 120—122 Kſtrl.; Japanwachs, Originalware 81 bis 82 Eſtrl.; Bienenwachs, je nach Herkunft 170—175 Lſtrl.; Rinder⸗ talg, prima hellfarbige Ware 50—51 Eſtrl. je 1000 Kg. Ameril. harz, Type F/G. 7,50—8,.— Doll. je 100 Kg. Verzollte deutſche Veredlungsware: Karnaubawachs⸗Rückſtände 38—40 Doll.: Cereſin, weiß 54/565 C. 23,50—24,50 Dollar; Cereſin, naturgelb 54/569 C. 22,50.—23,50 Doll.: Stearin, weiß in Tafeln 133 bis 136 G je 100 Kg. Der Zoll beträgt für Paraffin, Karnauba⸗ und Bienenwachs 10 Gel, für Japanwachs 15 Ge per 100 Kg. Schiffahrt Nächſte Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen Bremen⸗New Hork: D. München am 17..; D. America am 21..; D. George Waſhington am 27..; D. Preſident Rooſe⸗ velt am 4. 2. D. Stuttgart am 7.., ſämtlich ab Bremerhaven.— Bremen⸗Philadelptzia⸗Baltimore⸗Norfolk: D. Porta ab Bremen am 24. 1.— Bremen⸗Cuba: D. Naimes ab Bremen am 9. 2.— Bremen⸗Braſilien: D. Nienburg ab Bremen am 24..; D. Horn⸗ cap ab Bremen am 7. 2.— Bremen⸗La Plata: D. Sierra Cordoba ab Bremerhaven am 31..; D. Weſer ab Bremen am 30.., ab Hamburg am 5.., ab Bremerhaven am 7..: D. Sierra Nevada ab Bremen am 8.., ab Hamburg am 12.., ab Bremer⸗ haven am 14. 2.— Bremen⸗Oſtaſien: D. Oldenburg am 17. 1. MS. Havelland am 22..; D. City of Glasgow am 24..; D. Saar⸗ brücken am 31..: D. Agamemnon am 7..; D. Elberfeld am 12.., ſämtlich ab Bremen.— Bremen⸗Auſtralien: D. Göttingen ab Bremen am 31. 1. 22J—— au nur 30g 2 Marqarine 7 Kinderzeitung „Der kleine coco“ gratis .. 1* N in Mannheim keine weiteren Miederlagen. — Zreitag, den 16. Januar 1925 neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe] 7. Seile. Nr. 25 Gerichtszeitung Beginn des Hagenſchieß⸗Prozeſſes 9*Karlsruhe, 14. Jan. Wie wir erfahren, wird der ſogen. eßeßreien am 2. März vor dem hieſigen Schöffen⸗ nehmen. an, daß der Tage in Anſpruch nimmt. Der Prozeß wird ſich im Schwur⸗ gerichtsſaal abſpielen. Ein zwölftägiger Prozeß gegen Wechſelfälſcher In leꝛtägiger Verhandlung befaßte ſich das Pforzheimer Tchffengericht mit der Anklage gegen den Inſtallateur Karl rämer von Metzingen und den Kaufmann Adolf Bender von Harlsruhe. Die Anklage lautet auf Betrug, Urkundenfälſchung, 3 und Unterſchlagung. Beide Angeklagten hatten in Pforz⸗ heim, um ein betreibendes Daclehensgeſchäft zu finanzieren, lolankowechſet, die Krämer von Darlehensnehmern hatte akzeptieren bolen ohne Wiſſen und entgegen dem Willen der Akzeptanten mit on dieſen nicht geſchuldeten Wechſelbeträgen ausgefüllt und bei der Wünſabant⸗ zur Diskontierung gebracht. Auf dieſe Weiſe kamen, kor die Anklage annimmt, die Angeklagten in den Beſitz der Dis⸗ untſummen, auf die ſie einen Anſpruch nicht hatten, und zwar ſich um zum Teil recht erbebliche Beträge. Bender hat —5 außerdem wegen Untreue inſofern zu verantworten, als er ach und nach von dem Erlös der ihm zur Verwertung über⸗ en Wechſel insgeſamt über 8000 Mark für ſeine eigenen Zwecke auchte. ſtatt dieſe Beträge auftragsgemäß an die Auftraggeberin Zuliefern. Der Staatsanwalt beantragte Gefängnisſtrafen von Mindeſtens einem Jahr gegen beide Angeklagte, die Verteidiger reiſprechung, da die in Frage kommenden geſetzlichen Beſtim⸗ mungen durch das Verhalten in keiner Weiſe verletzt ſeien. Krä⸗ * r wurde wegen ſchwerer Blankettfälſchung in Tateinheit mit Be⸗ lcg zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Monaten, abzüg⸗ *5 7 Wochen Unterſuchungshaſt, Bender zu einer Gefäng nis⸗ von 5 Monaten unter Anrechnung von zwei Wochen interſuchungshaft verurteilt. Von der Anklage der Untreue in Tat⸗ einheit mit Unterſchlagunga wurde Bender freigeſprochen. Verurteilung von Kirchenräubern 8 Das Schöffengericht Konſtanz tagte in Meßkirch, m über den Kirchenraub im vorigen Jahre zu verhandeln. derbeklagt waren der Taglöhner Karl Schmitt aus Zeuthern und zer 39jährige Metallſchläger Konrad Marthold aus Katzwang. ie waren beſchuldigt, in der Nacht vom 21. auf 23. Auguſt vorigen Nahres in der Stadtpfarrkirche zu Meßkirch die Fenſter der Sa⸗ riſtei eingeſchlagen zu haben. Ferner waren ſie angeklagt, in der acht vom 4. auf 5. 12. porigen Jahres in der gleichen Kirche ein⸗ geſtiegen zu ſein, wobei ſie am Hochaltar den Tabernakel erbrachen, en Speiſekelch herausnahmen und die Hoſtien auf dem Altar und em Boden herumſtreuten. Den Kelch ließen die Täter ſtehen, Dann kebkachen ſie die Tür zur Sakriſteſ. hoben in der kürnt. fürſten⸗ ergiſchen Gruft die Steinplatten auf und öffneten die Särge. Was en Einbrechern dort in die Hände fiel, konnte noch nicht feſt⸗ geſtellt werden, da einer der Täter bei der Feſtnahme, die einige zage ſpäter bei Lörrach erfolgte, flüchten konnte und wahrſcheinlich nach die geſtohlenen Gegenſtände beſeitigte. Die Angeklagten eugneten jede Schuld. Doch war das Beweismaterial ſo erdrückend, aß das Gericht zu einer Verurteilung kam. Beide Angeklagte wur⸗ en wegen verſuchtem Kirchenraub zu je 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Großes Schöffengericht Pirmaſens 6 Am 15. November vergangenen Jahres fielen die Gebrüder Guſtav und Otto Deutſchmann in Niederſimten gemeinſchaftlich über den Tagner Ludwig Mayer her. Guſtav Deutſchmann ſchlug dem Mayer mit der Schneide einer Axt auf den Kopf. Otto Deutſchmann ſchlug dann noch in roher Weiſe mit einem Prügel auf den Verletzten ein. Auch an dem Kraftwagenführer Benno Greiner ſuchten die beiden Rohlinge ihr Mütchen noch zu kühlen. egen dieſer Taten wurden nun Guſtap Deutſchmann vom großen chöffengericht in Pirmaſens zu einer Gefängnisſtrafe von einem ahr fünf Monaten und Otto Deutſchmann zu einer ſolchen von d rei Monaten verurteilt.— Im letzten Sommer hatte der Gerichtsvollzieher Mendler von Waldfiſchbach Amtsgelder im etrage von 300 Mark unterſchlagen und iſt damit nach Gumbinnen Danksagung. Für die vieſen Beweise herzlicher Teilnahme an dem Ableben unserer innigstgeliebten Frau Emilie Nöther geb. De La Penha sagen wir auf diesem Wege unseren tiefge⸗ fühlten Dank. 662 Wiesbaden, Frankfurt a. M. Die trauernden Hinterbliebenen ür jede Dame ein passender Hüftgürtel oder Korsett; auch ganz tarke Damen finden das Richtige. 1 Serie...50 Serie II...30 Serie III. 12.50 gböobeiunüna Roalco] in besten Ausführungen und prima Qualitäten .50, 12.—, 15.— Frau E. 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In der Berufungsverhandlung vor der hieſigen Strafkammer traten überraſchenderweiſe eine Anzahl Entlaſtungszeugen freiwillig auf. Es half aber nichts, die Berufung wurde verworfen und es entſtanden nun ſchon erhebliche Prozeßkoſten. Einer der Zeugen hatte behauptet und beſchworen, der Angeklagte habe die Kirſchen nicht nehmen können, weil die Aeſte des Baumes von unten gar nicht erreichbar geweſen ſeien. Dieſer Tag wurde nun bei einer zufällig in der Nähe ſtattfindenden Grenzſteinbegehung beobachtet, zaß an dem Kirſchbaum rund her⸗ um die unteren Aeſte friſch abgeſägt waren. Da der Beſitzer hier⸗ von nichts wußte, ſchöpfte man Verdacht auf den Zeugen, einen ge⸗ wiſſen Siegfried Peter, ließ ihn aufs Gemeindehaus kommen, zog ihm die Stiefel aus und entdeckte, daß ſie genau in die Fußſpuren an dem Kirſchbaum paßten. Anſcheinend hatte Peter eine Nach⸗ prüfung ſeiner Zeugenausſage befürchtet und ihrer Richtigkeit mit der Säge nachhelfen wollen. Er wurde unter Verdacht des Mein⸗ eids verhaftet und nach Frankenthal ins Gerichtsgefängnis ge⸗ bracht. Sein Verhalten iſt umſo unbegreiflicher, als er zu dem damals Angeklagten in keinem Verhältnis ſteht und als Zeuge nicht geladen war, ſondern ſich ſelbſt angeboten hatte. Beſtrafung von Milchpantſchern Das Amtsgericht Groß⸗Umſtadt verhandelte gegen 13 Per⸗ ſonen wegen Milchfälſchung. Da die Milchpantſchereien im Gerichtsbezirk im letzten halben Jahr außerordentlich ſtark zugenom⸗ men haben, muß faſt ſede Woche mindeſtens eine Sache. an der meiſt mehrere Angeklagten beteiliat ſind. zur Entſcheidung kommen. Dies⸗ mal war von den umliegenden Orten am ſtärkſten Wiebelsbach beteiligt. Wegen vorſätzlicher Fälſchung wurden Geldſtrafen von 200, 120, 40, 60 und 80 Mark ausgeſprochen. Einige weitere Per⸗ ſonen wurden wegen Fahrläſſiakeit beſtraft. Außerdem hatten ſich noch einige Kleeſtädter zu verantworten, die Geldſtrafen von 30 bis 50 Mark wegen Milchfälſchung erhielten. Ein Arieil gegen Rudolf Steiner Das Obergericht des Kantons Solothurn hat als Be⸗ rufungsinſtanz den anthropoſophiſchen Verein Goetheanum und die anthropoſophiſche Wochenſchrift„Goetheanum“, für das Dr. Rudolf Steiner die Verantwortung übernommen hatte, der Beſchim⸗ pfung ſchuldig erklärt. Die Klage wurde erhoben von Pfarrer Kully in Arlesheim wegen Verbreitung der Broſchüre„Die chriſtlichen Gegner Rudolf Steiners und der Anthropoſophie durch ſie ſelbſt widerlegt“ von Louis Werbeck in Hamburg, in der 24 chriſt⸗ liche Gegner(18 Proteſtanten und 6 Katholiken), beſonders der Hauptgegner Pfarrer Kully, beſchimpft worden waren. Dr. Stei⸗ ner wurde zu einer Geldbuße von 200 Franken, zur Veröffent⸗ lichung des Urteils und zu ſämtlichen Koſten, nebſt einer Prozeßent⸗ ſchädigung von 250 Franken verurteilt. Die Broſchüre Werbecks darf erſt nach Ausmerzung des ſtrafwürdigen Anhanges weiter verkauft werden. Schwere Strafe für einen betrunkenen Chauffeur „Gegen Berliner Chauffeure von der Art des Angeklagten, die nicht nur ſich der arößten Fahrläſſiakeit im Fahren ſchuldia machen, ſondern auch während der Fahrt betrunken ſind, müſſen die Gerichte mit der arößten Rückſichtsloſigkeit vorgehen.“ Mit dieſen Worten bearündete der Gerichts⸗Vorſitzende ein Urteil gegen den Kraft⸗ droſchkenführer Wilhelm Quasdorf, der wegen fahrläſſiger Tötunga zu drei Jahren Gefänanis bei ſofortiger Verhaftung im Ge⸗ richtsſaal verurteilt wurde. Am 6. November wurde durch die Schu Nur noch sind unsere Preise teilweise bis 8307 5 0⁰ ermäßigt! Dementsprechend ist auch die [Anz ahlung geringer Daher nehmen auch Sie diese Vorteile noch wahr und decken erren-ster bamen-Mane „ Paletots„ kostüme „ Inuge„ Hleider „ bummfMäntel„, Hazah.-Muten Grobe Auswahl! Mur modernste Konfektion! —————2——ꝛ— Alle Sachen werden bei genügendem Auswels gleich mitgegeben VFFPPFFCCCTTTTTCTT———————— — arbailebenurdewladaf Th. Lucas& Co., Mannheim begendber Durlacher net 4, 13 gegenaber Dursacher Hor Id des Angeklaaten in Berlin eine junge Telearaphengehilfin totgefah⸗ ren. Die Verunglückte war aus einem Auto in dieſer Straße. zwei Häuſer von der Ecke der Watſchauer Straße ausgeſtiegen. Sie ſtand noch an der offenen Tür des Autos, um ſich von ihrem Bealeiter zu verabſchieden. In demſelben Augenblick ſauſte der Angeklagte mit dem von ihm gelenkten Auto um die Ecke herum und fuhr, ohne ein Hupenſignal zu geben, oder die Fahrgeſchwindigkeit zu vermindern. hart an das haltende Auto heran. Unalücklicherweiſe war die junge Dame nach der Straße hin ausgeſtiegen. Sie wurde von dem daher⸗ raſenden Auto erfaßt und überfahren. Die Leiche wurde noch fünf bis ſechs Meter mitgeſchleift. Der Angeklaate hatte als Fahrgäſte drei Gepäckträger vom Schleſiſchen Bahnhof, die ein Veranügen mit⸗ gemacht und mit dem Angeklaaten noch gezecht hatten. Als der An⸗ geklagte zur Polizei gebracht wurde. war er derart betrunken, daß er nicht vernehmungsfähig war. Er roch ſtark nach Alkohol, redete konfuſes Zeug und ſchlief auch auf der Pritſche der Wache bald ein. Beim Erwachen wußte er gar nicht. wie er auf die Wache ge⸗ kommen und was paſſiert ſei. Während der Staatsanwalt 175 Jahre Gefänanis beantraat hatte, gina das Gericht über deſſen Strafantrag weit hinaus und erkannte mit Rückſicht auf das ungemein leichtfertige Verhalten des Angeklagten auf obige Strafe. Waßherſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rbein⸗Pegel J 9. 10.] 18. 14.15. 16. ſcerar-Fegel 5. 10 18.[14. 18 18. Schuſterinſel⸗.449.42.28.28,0.260.25 Mannheim.472.47.19.11.05,2.00 gehl....88.80.45.47.4.44 deilbronn.————045 Maxau 32382220.113.07.00 Mannbeim..38.25.07.02.94.50 aub...86.95 1,85.70.59.48 öln. 28662—-—— „ßꝙ⸗2⸗dw ñ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim⸗ E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Fr. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. Geſchäſtliches Georg Jacoby— und die Inkernakionale. Als Regiſſeur luſtiger Reiſefilme war Georg Jacoby etwas ſchüchtern an die Aufgabe herangetreten, ein ſo gewaltiges Monu⸗ mentalwerk wie„JOuo vadis“ zu verfilmen. Ueberdies in einem Lande, von deſſen Sprache er nichts anderes kannte als das Wort „Makkaroni“. Die größte Schwierigkeit für ihn beſtand auf dem ſprachlichen Gebiete. Sollte doch der Film Schauſpieler vieler Län⸗ der vereinen. Elga Brink, Jonnings, Fryland kamen aus Deutſch⸗ land, Habey aus Frankreich, Lilian Hall Davis aus England, R. van Riel aus Holland, ein großer Teil der Schauſpieler aus Italien. Der Operateur Kurt Courant war Deutſcher, die zwei anderen Operateure Italiener. D Annunzio, der Mitverfaſſer des Manu⸗ ſkripts und der künſtleriſche Berater bei der Regie, war Italiener und ſprach ſchlecht und recht franzöſiſch, ebenſo wie die löbliche Direk⸗ tion. Da Jacoby aber nicht in wenigen Tagen italieniſch lernen konnte, mit Ausnahme der wenigen Worte, die zu einer Filmauf⸗ nahme dringend nötig waren, ſo hatte er ſich eine Art Eſperanto zurechtgelegt, das er durch eine ſo eindringliche Gebärdenſprache unterſtützte, daß ſchon nach wenigen Tagen alle ſeine Mitarbeiter genau wußten, was er wollte. Ebenſo erging es den Schauſpielern untereinander. Als Jacoby nach beendeten Aufnahmen Italien ver⸗ ließ. waren ſeine Kenntniſſe der italieniſchen Sprache immer noch recht mangelhaft, aber die herzlich kollegialen Abſchiedsworte ſeiner Mitarbeiter, ſewie das begeiſterte Lob der Direktoren hatte er dennoch verſtanden. Daß ihm auch das uneingeſchränkte Lob des Publikums ſicher iſt, wird ſich bei der Aufführung des Films„Juo vadis“ in den Alhambra⸗ und Kammer⸗ Lichtſpi el en feſtſtellen ſaſſen. Der Film läuft ab Dienstag, den 20. Januar 1925. 656 7 Ich habe meine Praxisiäume von det *1398 Augaitenstrasse 2 nach P 4, 2, 1 Treppe verlegt. Dr. med. Edgar Seuffer Facharzt für Lungenkrankheiten wegen des Umzugs finden am 16. und 1f. keine Sprechstunden statt. — 1 — K f 80 00 Mk. zu leihen geſucht auf kurze Zeit geg gute Sicherheit u. Zins. An⸗ gebote unt C. Q. 22 an die Geſchäftsſt. B22¹1 Beamter ſucht D ar Telefon 10546. lehen von B240 5 Ich habe mich hier Tattersallstrae 25 II a Zahnarat niedergelassen. Sprechstunden v. 10-12 U.:6. 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B. 2201—2220 u 2301—2350 u. 2451—2460 u. 3070—3080 u. 18 761—18 790 F. V. B. 4894.—4913 u. 6001—6054 OolOo und Genoveva Schauspiel von Maler Müller. In treier Bearbeit. von Ado von Achenbach. in Szene gesetzt von Erancesco Siol. Zünnendilder von Hlenz Grete. Anfang 7½ Uhr. Ende nach 10½ Uhr. Mathulde Else von Seemen Genoveve Maria Andor Siegfried, ihr Gemahl Rudolf Wittgen 9³ Schmerzenreich, deren Kind Lilly Münch Golo Wiiy Birgel Dragones Josef Renkert Wallrad Wihelm Kolmar Kari Walter Felsenstein Uirich Georg Köhler Bernhard Ernst Sladeck Adolt Hans Godeck Margarethe, sein Weib Julie, deren Tochter Erwin von Steinbach Julie Sanden Hiedwig Liliie Walter Felsenstein Erster U 6 Friedrich Meyer Zweiter Wächter Anton Gaugi 1 Fritz Linn 8 rster Ernst Lang heinz Zweiter Morder Franz 3 Erster Anton Gau Zweiter Dienet osef Wae Doa tor Karl Neumann-Hoditz Franziskaner Fritz Linn Anue Helene Leydenius Christine Elise de Lank Steffen 8 Hermenn Trembich Brandfuchs, ein ſunge Elvira Erdmann Christoph Harry Bender Ein Knecht Friedrich Meyer Ein Bedienter Harry Bender Ein Herold Karl Neumann Hoditz Neues Theater im Rosengarten Vorstellung Nr. 8 Freitag, den 16. Januar 1925 B. V. B. 1325—1370 u. 1576—1530 u. 2501—2750 u. 2776—2800 u. 3151—3200 u. 3226-3480 und 3551—4200 u. 18 901—18950 F. V. B. 187—248 u. 311—342 u. 407—459 und 532—593 u. 1125—1217 u. 1563—1503 u. 3003 bis 3186 u. 5601—5665 u. 6587—6604 R Ilenz21 der letzte der Tribunen Große tragische Oper in 4 Akten von Richard Wagner. luszeniert: Richard Meyer-Walden. Müszkalische Leitung: Werner von Bülow. Hühnenbilder von Heinz Giete Anfang 7½ Uhi. Ende gegen 11 Uhr. Cola Rienzi, päpstlich. Notar Alfred Färbach jrene, seine Schwester Aenne Geier Steffano Colonna, Haupt der Familie Colonna Adriano sein Sohn Paolo Orsini, Haupt der Familie Orsini Wilhelm Fenten Ema lia Pofzert Hugo Volsin Raiĩmondo, päpstlicher Legat Mathieu Frank Baroncelli Wrömisch. Paul Berger Secco del Vecchio Bürger Karl Mang Hin Friedensbote Gussa Heiken eteigigts Konzertleitungen! 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Man will es einfaeh nicht für glaubhaft halten, daß diese alpinsstischen Bravourstücke, dieses todesverachtende Bezwingen schier unerteichbarer Bergeskuppen und Felsgrate Wirklichkeit, Menschen- leisfungen und keine der in letzter Zeit so beliebten Filmtricks sind. Dr. Rol. Schacht schteibt in der„B. Z am Mittag“„ Einer der aufre- gensten Filme, die ſch je gesehen habe. Mit stärksten Spannungen und und märchenhaft schönen Aufnahmen Nicht nur vom Steigen, sondern von Wolkenschatten. Wolkenbiluungen phantastischen Schroffen, Wasserlällen, Schneestürzen, Lichteffekten Neue Berliner 12-Uhr-Mittags-Zeitung“:„... Man ist vom ersten bis zum letzten Bilde gepackt gespannt, ſieberhaſt erregt, atemdeklommen. Die schau- rige Kühnheit, mit der Menschen höchster Körperkultu scheinbar unbezwing⸗ liche Höhen erklimmen, bringen das Blut des Zuschauers in seltsame Wallung. DUnerschütterlich ist das Vertrauen dieser Menschen in ihre Kunst des Kletterns, ihre Sicherheit, immen Mut.“ „Vossische Zeitung“:„ Wer diesen Film im Theater am Nollendorſplatz ge- sehen hat, wird den Wunsch haben, ihn wieder und wieder zu sehen, um alle Wunder und Schönheiten eifassen zu können, denn er ist wie ein Kolossalgemälde das einen in seinen Zann zwingt, dessen letzte u. verborgenste Erkenninisse man erst beim ölleren Sehen ganz würdigen und voll begreifen kann etc. ete. Noch kein Film ist von der gesamten Presse so einstimmig glänzend beurteilt worden, wie Der Berg des Schichsals! Ersiklassiges Künsfler-Orchester! lugendliene haben bis 6 Uhr Zutrim! Anfang 3 Uhr. Sonntags 2 Uhr Letzte Vorstellung ½9 Uhr. Ab + Dienstag: Quo vadis? —̃ͤ mit Emil Jannings als Kaiser Nero. Verkäufe. ihauthoe mit echter Perle und Platinkette umſtändehlb. ſofort gegen Kaſſa z u verkaufen. Angeb. unter E. 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