rr — 5 Freitag, 16. Jannar geld. Bei evil. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ erſt nach ſeinen Taten zu beurteilen. orzugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frel ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell ⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ tuße.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ ſtellen Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Veilagen: Bom alten zum Die erſten Schritte des Kanzlers J Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Kanzler Dr. Luther hat heute zunächſt den vorigen Kanzler Dr. Marx und ſodann dem Reichstagspräſidenten Loebe einen Be⸗ ſuch abgeſtattet. Bei letzterem hat er ſich insbeſondere über die parlamentariſche Behandluͤng der Regierungserklärung verſtändigt. Von den in der Ausſprache über die Erklärung zu Worte kommenden Rednern ſtehen vorläufig Dr. Scholz(D..), Dr. Koch(Dem.) und von den Sozialdemokraten in erſter Reihe Herr Breitſcheid, in der zweiten Müller⸗Franken. Von den Deutſchnationalen werden Graf Weſtarp und vorausſichtlich Hergt ſprechen. Nachdem der für das Miniſterium der Juſtiz und der beſetzten Gebiete in Ausſicht genommene Landgerichtsrat Schuhmacher eine bſage erteilt hat, wird gegenwärtig mit anderen Perſönlichkeiten verhandelt, die noch nicht bekannt ſind. In der ſonſtigen Zuſammenſetzung hat ſich bisher nichts ge⸗ ändert Die drei Miniſterien der Finanzen, der Juſtiz und beſetzten Gebiete ſind noch offen. Staatsſekretär Joel! wird wie bisher die Geſchäfte des Juſtizminiſteriums weiterführen. Ueber Dr. Luthers Regierungserklärung glaubt die„B..“ folgendes mitteilen zu können: Die Erklärung wird vor allem die Bedeutung der außenpolitiſchen Auf⸗ gaben und dann die Notwendigkeit unterſtreichen, ein wenn auch unvollſtändiges und nicht als Koalitionsminiſterium anzuſprechendes Kabinett zu präſentieren, um außenpolitiſch wieder arbeitsfähig zu werden. Weiter dürfte der neue Reichskanzler betonen, daß er trotz aller Widerſtände, die ſich ihm bei der Bildung ſeines Kabinet's ent⸗ hegengeſtellt haben, auf vertraueasvolle Mitwirkung aller Volkskreiſe rechne und er die Bitte ausſpreche, das Käbinett Er werde ſich ehrlich bemühen, n inneren Frieden zu wahren und die Verfaſſung zu beobachten. An die Regierungserklärung werden ſich heute noch keine wel⸗ teren Erörterungen anſchließen, erſt im Laufe der Debatte— mor⸗ gen oder Montag— dürfte auch der Reichsaußenminiſter Streſe⸗ mann zu der Kölner Frage. die übrigens auch in der Regie⸗ rungserklärung natürlich eine geeignete Unterſtreichung erfährt, das ort ergreifen. Der Dank des Reichspräſidenten an den ſcheidenden Ranzler Der Reichspräſident hat an den aus dem Amte ſcheidenden Reichskanzler Marx nachſtehendes Schreiben gerichtet: „Hochverehrter Herr Reichskanzler! Mit aufrichtigem Bedauern habe ich die Genehmigung Ihres Abſchiedsgeſuches mit dem bei⸗ folgenden Erlaß gegeben. Das Jahr, während deſſen Sie die Regie⸗ tung des Reiches geleitet haben, war eine Zeit ernſter wirtſchaftlicher und politiſcher Kriſen und harter, ſorgenvoller Arbeit. Aber dieſe rbeit war nicht vergeblich. Sie brachte unſerem Volke auf ſeinem Leidensweg zum erſten Male Beſſerung und Erfolg auf wirtſchaft⸗ lichem, wie politiſchem Gebiete. Wie ich Ihnen ſchon am Neufahrs⸗ age zum Ausdruck bringen konnte, haben Sie, Herr Reichskanzler, gleichen Anteil an den erfolgreichen Fortſchritten. Mit ruhiger und ſcherer Hand, geſtützt auf reiche politiſche Erfahrung und unter Ein⸗ etzung Ihrer ganzen lauteren Perſönlichkeit haben Sie die Geſchäfte es Reiches ſo geführt, daß Sie ſich Anſpruch auf den Dank des geſamten deutſchen Volkes erwarben. Ich weiß, daß Ihre ſchlichte eſensart äußere Ehrungen des Dankbeweiſes ablehnt und ſich mit dem Gefühle der für das Vaterland getanen Pflicht begnügt. Es ſt mir aber dennoch ein aufrichtiges Bedürfnis, Ihnen namens des eiches für alles zu danken, was Sie in dieſer Zeit geleiſtet und erreicht haben, und Sie zu bitten, ſtets meiner herzlichſten Wünſche verſichert zu ſein. Mit dem Ausdruck meiner ausgezeichneten Hochſchätzung bin ch Ihr ſehr ergebener Ebert.“ Franzöſiſche Preſſeſtimmen Der„Gaulois“ ſchreibt zur Bildung der neuen Regierung: Ueber die Zuſammenſetzung des Kabinetts Luther würde ſogar Wil⸗ helm II. ſich für befriedigt erklären. Wir müſſen feſtſtellen, daß Deutſchland ſich von jetzt ab ſchon ſo unabhängig fühlt und infolge⸗ eſſen ſo ſtark, daß es gegenwärtig glaubt, ſein wahres Geſicht ent⸗ üllen zu können. Die Journée Induſtrielle“ nennt das neue Miniſte⸗ kium nicht nur nationaliſtiſch, ſondern monarchiſtiſch. Jedermann werde deshalb beachten können, wie vorübergehend die demokratiſche ewegung in Europa geweſen ſei, die das Aufkommen der eng⸗ liſchen Arbeiterregierung geſchaffen habe. Man dürfe ſich nicht dar⸗ deern. Von den grundlegenden Inſtinkten, die der Krieg zöͤlkern hätten aufkommen laſſen, ſei der Nationalismus ein In⸗ kt, der nach und nach die anderen beſeitige gar bis nach Sowſetrußland feſtſtellen. m Der„Petit Pariſien“ ſagt: Das Kabinett Luther⸗Streſe⸗ Raun⸗Schiele ſei der Ausdruck des vokkommenen Triumphes der denlitik der reaktionären Intriguen Streſemanns.(2) Man werde ergeblich in der Miniſterliſte einen einzigen Demokraten und ſelbſt 0 einzigen Miniſter ſuchen, der eine Linksorientierung verkör⸗ Wet Die meiſten ſeien in mehr oder weniger ausgeſprochener Reaktionäre. Es handele ſich alſo nicht einmal um ein Ka⸗ 1 veeſteckter Reaktion, ſondern um ein Kabinett von durchweg aktionär zu nennenden Männern. woll ie„Action frangaiſe“ ſchreibt: Wenn man feſtſtellen e„ in welchem Maße ſich Deutſchland nach rechts entwickelt zwei ſo genüge es ſich daran zu erinnern, daß Streſemann vor keine Jahren der Anſicht geweſen ſei, daß die Monarchiſten um ten n Preis die Brücke mit der Sozialdemokratie abbrechen könn⸗ miniſten Jahre 1924 habe er aktiv an der Bildung eine⸗ Kampf⸗ einzi eriums gegen den Sozialismus gearbeitet, d. h. gegen die 9255 Partei, die man als republikaniſch bezeichnen könne. Das Rokteum ſchweige aus Angſt vor einem Kulturkampf, und die De⸗ Rei aten würden ebenfalls nichts ſagen. Ihr Freund Geßler, der zuarbewehrminiſter bleibe, um mit General von Seeckt zuſammen⸗ zwinge ſie, das zu dulden. 85 den Ge„Ere Nouvelle“ ſchreibt: Die Kabinettsbildung werde Aereehnern, Herriots geſtatten, zum ſo⸗ und ſovielten Male den Dingen ſeiner Politik anzukündigen. Stellen wir vor allen war ol, feſt, ſo ſagt das Blatt, daß das Kabinett Cuno reaktionärer gierunge das Kabinett Luther jemals ſein wird. Es hat ſchon Re⸗ men; gen gegeben, denen wahrer Zweck es war, es einem Parla⸗ Wuſen geſtatten, die Rechtsorientierung ſeiner Politik zu finden. wir übrigens nicht, daß die Ruhrbeſetzung noch nach⸗ ie nach ſeiner Beendigung abgeſchloſſenen Verträge unter den Das könne man ſo⸗ Mannheimer General Anzeiger Bildei der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik⸗Zeitung. Aannheimer Srauen⸗Seitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnike. Wandern u. Neiſen Geſetz u. Recht neuen Kabinelt wirkt, und daß die Alliierten immer noch Köln beſetzt halten und außerdem noch Truppen in Weſtfalen haben Alles wird davon ab⸗ hängen, was man in Paris unternehmen wird. Wir halten das Schickſal der deutſchen Demokratie in unſerer Hand. Unſere Regie⸗ rung muß in umgekehrtem Sitine machen, was ſich in Verſailles 1871 vollzog. Deutſchland erzielte ſeine Einheit durch den Sieg und das Kaiſerreich. Es iſt daher unſere Sache, daß wir eine ſtarke republikaniſche Regierung ſich organiſieren laſſen. Fahren wir alſo in den mit Berlin eingeleiteten Verhandlungen fort. Das Gewerkſchaftsblatt„Le Peuple“ ſchreibt zur Regierunas⸗ bildung:„Man hat Cuno mit Luther veralichen. Es mag ſein, daß dieſer, was den Charakter anlanat, jenem vorzuziehen iſt und daß er aus der Erfahrung etwas gelernt hat. Aber Cuno. deſſen Regie⸗ rung für Deutſchland ſo verhänanisvoll war, hat infolge ſeiner beruf⸗ lichen Beſchäftigung den internationalen Charakter der wirtſchaft⸗ lichen Fragen nicht verkannt. Luther aber kennt ſie nur aus Berech⸗ nungen und aus den Forderungen der Schwerinduſtrie. mit der er in Eſſen zuſammengetroffen iſt. Das iſt unangenehm! Das muß man heute in dem Augenblick betonen, in dem die Verhandlungen gewiſſermaßen durch das Einareifen der Maanaten geſtört werden Uebrigens dürfen wir uns aber keinen Illuſionen hingeben. Das Kabinett Luther wird die reaktionärſte Reaierung ſein, die ſeif dem November 1918 die Geſchäfte Deutſchlands geführt hat. Das Schick⸗ ſal, das ihr bereitet wird. wird uns ſagen können, in welchem Maße die politiſche Erziehung Deutſchlands Fortſchritte gemacht hat.“ Das„Abenir“ ſchreibt:„In Wirklichkeit bedeutet das Zu⸗ ſtandekommen des Kabinetts Luther eine Wiederaufnahme des Ka⸗ binetts Cuno, eine Entwicklung, die mindeſtens vorübergehender Art ſei, eine Entwicklung nach der Reoktion hin. Die Schaffung des Bür⸗ gerblocks, die mit dem Zorn über die Aufrechterhaltung der Beſetzung der Kölner Zone zuſammenfällt und auch mit dem offenen oder ver⸗ ſteckten Bruch der deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen;: dieſe Entwick⸗ lung hätte einen tiefen Sinn. Sie ſei die Verurteilung ohne Be⸗ rüfungsmöalichkeit der Politik der Verzichte, die die Regierung Herriot getrieben hat.“ 4 Reichskanzler Dr. Hans Luther iſt am 10. März 1879 in Berlin geboren. Nach längerer Tätigkeit als Stadtrat in Magdeburg und als Geſchäftsführer des Preußiſchen Städtetages Wurde er im Juni 1918 Oberbürgermeiſter von Eſſen, im Sommer 1920 wurde er in den damals neugebildeten vorläufigen Reichswirtſchaftsrat berufen. Im Dezember 1922 übernahm er das Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft, im Oktober 1923 das Reichsfinanzminiſterium. Der neue Reichspreſſechef Wie die„Kreuzzeitung“ erfahren haben will, iſt als Nachfolger für den mit Reichskanzler Marx zurückgetretenen Miniſterialdirektor Spieker Miniſterialrat Kiep von der Reichskanzlei zum Proſſe⸗ chef der neuen Regierung in Ausſicht genommen. Im Etat der Reichskanzlei für 1925 iſt die Stelle eines Miniſterialdirektors vorge⸗ ſehen, der die vereinigte Preſſeabteilung der Reichsregierung zu leiten hat. Der Reichsrat hat dieſen Poſten als entbehrlich bezeich⸗ net, weil bei häufigen Kabinettswechſeln ninerhalb eines Jahres mehrere Stelleninhaber nach ganz kurzer Dienſtzeit mit dem lebens⸗ länglichen Wartegeld eines Miniſterialdirektors ausgeſtattet würden. Demgegenüber erklärt die Reichsregierung in der Begründung des Etats die Gründe des Reichsrats für nicht ſtichhaltig, weil bei einer Beſetzung des Poſtens auf dem Wege des freien Anſtellungsver⸗ trages die Belaſtung keineswegs geringer ſei. Außerdem liege es im ſtaatlichen Intereſſe, eine Perſönlichkeit mit Beamteneigenſchaft zu verwenden. Die Begründung des Reichsratsbeſchluſſes von der finanziellen Seite iſt denn doch ein wenig dürftig. Spazieren geht von den bis⸗ herigen Preſſechefs kein einziger. Oscar Müller wird vom aus⸗ wärtigen Amt mit beſonderen Aufträgen, Abfaſſung von Denk⸗ ſchriften und dergleichen beſchäftigt, bei Herrn Kable aber dürfte die Penſion, auf die er aus ſeinen früheren amtlichen Stellungen Anſpruch hatte, ſich erheblich höher ſtellen als ſein Wartegeld. Seine Penſionsfähigkeit als Miniſterialdirektor dürfte wohl kein ein⸗ ziger Journaliſt erleben. Penſionsfähig wird man erſt nach 10 Jahren, ein ſo hohes Dienſtalter wird, wie die Dinge liegen, im deutſchen Reich wohl kein Preſſechef erreichen. Nach der pariſer Konferenz Eine Konferenz verpflichtet zu nichts Von amtlicher amerikaniſcher Seite wird die Anſicht ver⸗ treten, daß die Beteiligung Amerikas an der Pariſer Finanz⸗ konferenz die Waſhingkoner Regierung nicht in europäiſche Ange⸗ legenheiten verwickelte, die zu künftigen Beteiligungen in den Fragen drr europäiſchen Politik verpflichtete. Die amtlichen Kreiſe ſtimmen mit der britiſchen und franzöſiſchen Preſſe aber nicht darin überein, daß die Pariſer Konferenz Amerikas Eintritt in die europäiſchen Angelegenheiten bedeute. Befriedigung im engliſchen Kabinelt Ueber die geſtrige Sitzung des britiſchen Kabinetts berichtet der parlamentariſche Korreſpondent des„Daily Expreß“: Das Kabinett habe geſtern die Beſchlüſſe der Pariſer Konferenz autge⸗ heißen und ſeine Befriedigung darüber ausgedrückt, daß mit der Erörterung der Kriegsſchulden begonnen wurde. Churchills Erklärung, daß die Balfournote die beherrſchende grund⸗ ſätzliche Richtlinie bleibe, fand die allgemeine Unterſtützung des Kabi⸗ netts. Es wurde beſchloſſen, ſofort ein neues Memorandum zur Uebermittlung an die franzöſiſche Regierung vorzubereiten. Die Regierung hoffe, daß in einigen Monaten das Ergebnis des Aus⸗ tauſches ſchriftlicher Mitteilungen eine Konferenz über die Schulden⸗ frage möglich machen werde. Das Memorandum werde vorbereitet auf der Grundlage, daß die britiſchen Schulden an Amerika das Minimum der britiſchen Forderungen an die Alliierten darſtellen 5 Die Einzelheiten werde man aber von neuem erörtern müſſen. Der politiſche Berichterſtatter der„Dailn News“ erfährt, daß das britiſche Kabinett die Ergebniſſe der Miſſion Churchills in Paris als höchſt befriedigend erachte. Man ſei der Anſicht, daß Churchill die Beziehungen der Regierung auf die beſſere Grund⸗ lage der Freundſchaft geſtellt habe. reis 10 Pfennig 1925— Nr. 26 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Entſcheidung und Scheidung Das nach beendigten Regierungskriſen übliche erlechterte Auf⸗ atmen der Befreiung von Qual und Pein endloſer Fraktionsbeſpre⸗ chungen, pfleate man früher mit den von den Papſtwahlen her be⸗ kannten frohlockenden Ruf zu begrüßen:„Habemus papam!“, Das könnte man zwar diesmal auch tun und wahrlich mit noch arö⸗ ßerem Recht als bei den vergangenen Kriſen, wenn nicht die reizende Pikanterie feſtzuſtellen wäre. daß man einen Mann namens Luther wohl ſchwerlich mit einer Papſthuldiaung begrüßen könnte. Dennoch wird der neue, der 17. Kanzler des Deutſchen Reiches. nicht zuletzt auch vom Zentrum mit einem gewiſſen Gefühl der Erlöſuna be⸗ trachtet werden. Denn wenn auch alle Parteien bei dieſer länaſten aller Regierungskriſen mehr oder minder ramponiert wurden, ſo iſt es doch vor allem das Zentrum, dem der Lorbeer parlamentariſcher und politiſcher Tugenden ara zerzauſt worden iſt. Wer weiß, was noch alles beim Zentrum gekommen wäre, wenn die Kriſis noch länger gedauext hätte! In der Sucht, nach einer Formel zu ſuchen und alles auf eine Formel zu bringen, hat man in mehr oder minder geiſtvollen Abhandlungen hie und da den Verſuch gemacht, den Kern der Krr⸗ ſis einzig und allein auf die Antitheſe Volkspartei-Zentrum zu bringen. Beſonders Hellſichtige ſprachen des öfteren von einem Machtduell zwiſchen Streſemann und Marx, bei dem es Streſemann gelungen ſei, Marx nach heftigem Widerſtreben doch noch in den Sand zu ſtrecken. Nun iſt gewiß richtig, daß alles politiſche Geſchehen in ſeinen letzten Exponenten auf das perſön⸗ liche Gegeneinanderſtreben einzelner Führer hinausläuft. Aber man darf dabei nicht der Kräfte vergeſſen, die hinter ihnen ſtehen, wo⸗ bei die Führer des öfteren die Geführten und Geſchobenen werden. Richtiger ſcheint es doch zu ſein, will man nun einmal einen Kern herausſchälen, die Dinge ſo zu ordnen, daß die notwendige Klärung und Scheidung der Geiſter ſchon ſo weit durch die beiden letzten Reichstagswahlen nicht nur vorbereitet, ſondern auch durchgeführt waren, das nunmehr das Zentrum vor die letzte Entſcheidung geſtellt wurde, ob es ſeine ausſchlag⸗ gebende Stellung endgiltig in die rechte oder in die linke Wagſchale legen wolle. Seit dem Ende des Kulturkampfes hat das Zentrum die taktiſch überaus günſtige Stellung inne gehabt, je nach Bedarf, Laune, Stimmung oder politiſcher Berechnung ſich als linker Flügel der Rechten oder als rechter Flügel der Linken abzuſchließen. Da⸗ durch hatte es einen Einfluß im Staat, der ihm ziffernmäßig, als Partei betrachtet, nicht zuknam. Nunmehr durch die Politik der Volkspartei vor die letzte entſcheidende Frage geſtellt, ſuchte es durch zögerndes Lavieren Partei⸗ und Machtſtellung zu erhalten— mit dem Ergebnis, daß Mgrx ſchließlich an ſämtlichen Klippen ſcheiterte ünd im Zentrum heute ein ſchwerer innerer Konflikt he⸗ ſteht, der noch lange Zeit die Kraft der Partei mehr oder minder zu lähmen geeignet iſt. Rein äußerlich geſehen, iſt die, wenn auch vorſichtige Beteiligung des Zentrums am Kabinett Luther ein Er⸗ folg der Dreiviertelmehrheit der Rechtsgeſinnten in der Fraktion, die trotz der Drohungen des 15 Mann⸗Fähnleins derer um Wirth und Joos, auszuſcheiden und eine neue chriſtliche Arbeiterpartei zu gründen, ſchließlich doch feſtgeblieben iſt, und dadurch Dr. Luther die Bildung des Kabinetts ermöglicht hat. Während das Zentrum aber im Reiche Ja ſagt, verneint es dieſelbe Frage in Preußen. In Heſſen erklärt es die Fortſetzung der Weimarer Koalition für unmöglich, und in Baden begeiſtert ſich die Zentrumspreſſe für das „bewährte Zuſammenaxbeiten“ und die„Erfolge“ der Weimarer Koalition. Was iſt nun eigentlich das wahre Geſicht des Zentrums? Es iſt nun ein müßiger Streit mit Worten, wenn man den Charakter des ſogenannten überparteilichen Uebergangskabinetts da⸗ mit beſchönigen oder gar verteidigen wollte, daß ihm nur eine vor⸗ ſichtige Rechtsſchlagſeite anhafte. Die Teilnahme von vier Deutſch⸗ nationalen iſt das äußere Zeichen dafür, daß dieſe Partei nach fünfjähriger nutzleſer und fruchtloſer Oppoſition nunmehr endlich zur Mitverantwortung bereit iſt. Der Zug nach rechts, der durch die Dezemberwahlen nicht nur beſtätigt, ſondern auch noch verſtärkt in die Erſcheinung tritt, iſt eben durch noch ſo ſchöne Wortklaubereien der„wahrhaft“ republikaniſchen Preſſe nicht aus der Welt zu ſchaf⸗ fen. Wir begrüßen das Kabinett Luther inſofern, als es zweifel: los die Konſolidierung nach jahrelanger ſozialdemokratiſcher Experi⸗ mentiererei und demokratiſcher Illuſionspolitik bedeutet. Die Unter⸗ ſtellung. als ob eine eine politiſche. wirtſchaftliche und ſozigle Re⸗ aktion kommen werde, iſt ſoſinnlos, daß es ſich nicht verlohnt, darauf einzugehen, ebenſowenig wie es Zeitvergeudung wäre, Herrn Jaques Bainville und der Pariſer Blockpreſſe auszureden, daß nun⸗ mehr die Reſtauration der Hohenzollern unbedingt erfolgen werde. So dumm iſt die„Reaktion“ denn doch nicht! Es wird ſich ja nun ſehr bald erweiſen, ob die Oppoſition ihre Rolle als ſolche poſitiv oder negativ auffaßt. Die„Neue Badiſche Landeszeitung“ erklärt für die Demokraten ſchon jetzt, daß ſie die Richtung des neuen Kabinetts bekämpfen werde. Die„Frankfurter Zeitung“ ent⸗ ſcheidet ſich für poſitive Oppoſition und die demokratiſche Reichstags⸗ fraktion behält ſich ihre Stellung vor. Der bisherige Stolz der Demokratie, der Reichswehrminiſter Geßler, bekommt plötzlich eine ſchlechte Preſſe, weil er als„Fachminiſter“ auch dem Kabinett Luther angehört. Daß er ſich dafür bereits den neuen Titel„Scheindemo⸗ krat“ und auch noch ſonſtige Liebenswürdigkeiten gefallen laſſen muß, iſt bezeichnend für demokratiſchen Dank. Im übrigen ſieht man aus dieſer Gegenüber⸗ und Zuſammenſtellung bereits, daß die Demo⸗ kratiſche Partei offenſichtlich genau weiß, was ſie will. Und die Sozialdemokratie? Dieſe Gralshüterin des demokratiſchen Gedankens kündigt nicht nur parlamentariſche Opps⸗ ſition an, was ſelbſtverſtändlich ihr gutes Recht iſt, ſie droht bereits mit wirtſchaftlichen Repreſſalien. Damit zeigt ſie, wie weit ſie von dem Weſen wirklicher Demokrätie entfernt iſt. Sollte die Zeit politiſcher Streiks wirklich wiederkehren? Die Erfahrungen, die man damit in der Blütezeit der Demokratie, alſo in den Jahren 1919 und 1920 gemacht hat, locken nicht gerade zu Wiederholungen. Daß man aber überhaupt auf jener Seite mit dem Gedanken zir ſpielen wagt, zeigt, wie wenig glaubwürdig die ſonſt ſo oſtentativ zur Schau getragene Liebe für die Republik iſt. Wir ſind weit davon entfernt, die Bedeukung der Oppoſition zu unterſchätzen, namentlich nicht, wenn die Sozialdemokratie in ihr ſteht. Wir haben aus der Geſchichte der letzten 50 Jahre die eine Lehre gezogen, daß die Sozialdemokratie am beſten in der Luft der Oppoſition gedeiht. Und dennoch oder vielleicht beſſer gerade deshalh wird das Kabinett Luther ſeinen Weg ſo gehen müſſen, wie er ſich ihm ſchon jetzt in dem Nebel der Gegenwart zeigt. Es muß, wie in jedem parlamentariſch regierten Lande mit der Möglichkeit rechneg, eines Tages von der bisherigen Opoſition, zu der ſich aus irgend einem Grunde wieder das Zentrum ſchlagen könnte, abgelöſt zu werden. Darcous ergibt ſich das Maß ſeiner Forderungen und die Art ſeiner Taktik von ſelbſt. Umgekehrt gilt für die Oppoſitione, daß ſie ſich ihre etwaigen Zukunftsaufgaben ſtändig vor Augen halten muß. um nicht in die gleiche öde Fruchtloſigkeit zurückzuverfaſten, mit der fünf Jahre hindürch die deutſchnationale Oppoſition behafter war. 5 15 7 2 14 2. Seſte. r. 26 neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 16. Jannar 1925 Im übrigen werden vorläufig die Fragen der auswärtigen Politik noch den Ausſchloag geben. Im Innern wird aber eine der erſten Fragen, die zu bereinigen iſt, die der Wahlreform und damit der Sanjerung des Reichstages ſein. Dieſe waſſerkopfartig angeſchwollene Volksvertretung muß auf ein vernünf⸗ liges Maß zurückgehracht werden. Das Wahlalter von 20 Jahren iſt ein politiſcher Unfug, deſſen Ende ſo raſch wie möglich erfolgen muß. Zieben wir das Ergebnis von Wahl und Kriſis: Der Links⸗ gedanke hat eine Niederlage erlitten, der Rechtsgedanke hat obgeſiegt. Mit dieſer Entſcheidung iſt auch die Scheidung der Geiſter erfolgt. Wir haben. wenn auch in einigen Nuancen nach ab⸗ geſtuft, nunmehr das Zweivparteienſuſtem oder richtiger den Zwei⸗ narteienkomplex der weniaſtens die eine Hoffnung ermög⸗ t. daß das parlamentariſche Getriebe bei aller Gegenſätzlichkeit ſich fußerlich alätter und die parlamentariſche Arbeit ſelbſt, wenn Qlcch vielleicht einſeitiger, aber doch fruchtbringender geſtalten wird. Deshalb bearüßen wir die„Regierung der Rechten“, wenn wir ein⸗ mal der Kürze wegen das Schlaawort anwenden dürfen und erhoffen von ihr beſſere Früchte, als ſie je den bisherigen Regierungen der Linken oder verſchleierten Linken beſchieden waren. Dem neuen Reichskanzler aber ſeien die Worte auf den Weg gegeben, die vor 400 Jahren ſein aroßer Namensträger Dr. Martinus in ſeinen Tiſch⸗ reden ausſprach: „In einem Dina beharren, feſt halten und des Endes er⸗ warten. daran liegat es: es lieat nicht ſo viel am Anheben, ſundern am Hinausführen: es iſt beſſer beharren in den Sachen denn anfahen: darauf geht auch das Syprüchwort: Der Anfang iſt heiß. das Mittel lau. das Ende aar kalt. Sonderlich haben die Deutſchen dieſe feine Art an ſich. mit Händen und Füßen gehen ſie an eine Sache, und mit Händen und Füßen fallen ſie wie⸗ der davon. Aber thue es nicht, halte feſt fahre fort richte dein Amtaus!“ Der Danziger Konflikt „Daily Telegraph“ ſchreibt: zonell ſtehe in dauern⸗ in G bezüg⸗ erſtatter des Mac bundsſekretariat Der diplomatiſche Bericht TDer Oberkommiſſar in Da der Verbindung mit dem Völk e uf b lich der ſ ernſten Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem eeeee Jer Drr er Senat und der polniſ gierung und ihm ſelbſt,k des Briefkaſtenzwiſchenfalles e Darauf, daß die örtlichen Behörden Utifſar entſchuldigten, al ie von Polen aufgeſtellten Br käſten von den Danziger en zerſtört wurden. Er jetzt ebenſo darauf, wie die vom Völkerbund zur Aufrecht des Gleichgewichts zwiſchen Danzig und Polen im G rechtigkeit und des Friedens ernannte Bel„daß der Status quo in der Angelegenheit der Poſtvereinbarungen für den A: Plick aufrecht erhalten werde. In Völkerbunds⸗ und b Kreiſen ſehe man ſein Verhalten bei beiden Mächten als durch die Unparteilichteit eingegeben. Das poluiſche Kabinett ſei, wie verlautet, in dieſem Zuſammenhang mit dieſer Angelegenhei zwei Sitzungen am Mittwoch zuſammengetreten. Warſchau ſpr davon, wirtſchaftliche und finanzielle Druckhmaßnahmen gegen Danzig zur Anwendung zu bringen. Wenn die Beunruhigung auf beiden Seiten zunehme, werde es vielleicht notwendig ſein, daß der Völ⸗ kerbund vor ſeiner normalen Tagung, die früheſtens im März ſtatt⸗ finden werde, einberufen werde. Der Berſchterſtatter erklärt, der Verſuch, dem Obeérkommiſſar das Interventionsrecht und die Exekutivaktion bei derartigen Ange⸗ legenheiten abzuſprechen, ſei angeſichts des Artikels 103 des Ver⸗ trags von Verſailles ungerechtfertigt. Einwendungen Polens Die Lage impolniſch⸗danziger Konflikt hat ſich im Laufe des geſtrigen Tages nicht geändert. Die polniſche Regierung hat dem Generalſekretariat des Pölkerbundes eine Darſtellung ihres Standpunktes in der Poſt⸗ und Briefkaſtenangelegenheit unterbreitet. Weiter hat, die polniſche Regierung die beiden Verbalnoten, die Mac Donell und Straßburger, der diplomatiſche Vertreter Polens in Dan⸗ zig, ausgetauſcht haben, vorgelegt. Außerdem hat die polniſche Re⸗ gierung gegen das Verhalten des Pölkerbundskommiſſärs Mae Donell beim Generalſekretariat des Völkerbundes Proteſt eingelegt. Die polniſche Preſſe beginnt ſich langſam zu ſich auch wieder init anderen politiſchen Fragen zu beſc gen. Nur die nationaldemokratiſchen Zeitungen führen noch weiterhin gegen Danzig eine erregte Sprache. So meint, die heutige Gazetta Po⸗ rana, daß die Politik der Danziger Hakatiſten nur ein Teil des groß⸗ deutſchen Spieles ſei, das dahin gehe, Polen vom Meere abzuſchnei⸗ den. Sahm ſei einer von denjenigen, die an dieſem Spiel beteiligt ſeien. Er horche genau darauf, was Berlin denke und ſpreche, und führe auf ſeinem Abſchnitt den verbrecheriſchen() deutſchen Plan durch. (ſtanden ſind. Nac Donell be ſich beim polniſchen Ke sche Frankreich für die polniſche Meinung Paris, 16. Jan.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Man er⸗ wartet hier bereits für die nächſte Woche einen Schritt der pol⸗ niſchen Reagierung bei der Botſchafterkonferenz betr. die beſon⸗ deren Rechte Polens in Danzia. Die hieſigen Blätter veröffentlichen Warſchauer Meldungen. in denen der Standvunkt Polens, beſonders die Haltung des volniſchen Oberkommiſſars Straßburger gerecht⸗ fertiat wird. Man hält es für ſelbſtperſtändlich, daß die Bot⸗ ſchafterkonferenz den polniſchen Standpunkt einnehmen werde und man ſpricht auch von einer Entſcheidung des Völkerbundes zu Gun⸗ ſten des polniſchen Standpunktes. zu rechnen haben wird. bildung bewertet, führt man auf di Kölner Zone zurück, durch die die politiſche Stellung in dem Gasgeruch wahrgenommen wurde, mit offenem 9 0 ruhigen und die Wirtſchaſtsverhandlungen Paris, 16. Jan.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Die franzöſiſchen Delegierten haben geſtern die deutſchen Gegen⸗ vorſchläge geprüft. Aus franzöſiſchen Kreiſen kommt die Mit, teilung, daß der deutſche Entwurf zu einer Regelung der deuſch⸗ franzöſiſchen Handelsbeziehungen in ſeinen Hauptpunkten von den franzöſiſchen Hauptdelegierten angenommen worden iſt. Heute wird die offizielle Antwort der franzöſiſchen Delegierten an Dr. Trendelenburg erfolgen. Es werden dann die Verhandlungen fort⸗ geſetzt werden. Deutſch and und Amerika (Spezialkabeldienſt der United Preß). Waſhington, 16. Jan Trotzdem der Wechſel im ameri⸗ kaniſchen Kabinett und diplomatiſchen Korps das Intereſſe bei⸗ nahe reſtlos in Anſpruch nimmt und alle anderen politiſchen Ereig⸗ niſſe verdunkelt und obwohl die mangelnde Kenntnis der neuen Per⸗ ſönlichkeiten im deutſchen Kabinett politiſche Kreiſe von der Abgabe beſtimmter Urteile abhält, beſchäftigt man ſich in Regierungs⸗ und Kongreßkreiſen mit der Frage, ob in der Ausführung des Dawes⸗ planes Schwierigkeiten entſtehen. Als Bezeichnend in dieſer Hinſicht ſind die Ausführungen des Philadelphia Publie Leader und der Baltimore Sun anzuſehen, zweier Blätter, die im all⸗ gemeinen in allen Deutſchland betreffenden Fragen ſtark divergieren⸗ der Meinung ſind. Sie geben beide der Anſicht Ausdruck, daß, ob⸗ wohl keine flagranten Vertragsbrſiche zu erwarten ſeien, man doch mit einer Politik des Ausweichens und der Sabotage Die Anſicht iſt allgemein, daß das neue Kabinett ſchutzzöllneriſche Politik beſonders für Lebens⸗ mittel und Fertigfabrikate betreiben wird und dadurch den amerikaniſchen Handel ungünſtig beeinfluſſen dürfte. Den Er⸗ folg der deutſchnationalen Volkspartei als den man die Kabinetts⸗ Komplikationen in der Frage der der ſchwächt worden ſei. Deutſches Neich Pfälziſche Angelegenheiten im bayeriſchen Landtag München, 16. Jan. In der heutigen Plenarſitzung kam u. a. auch der Antrag des pfälziſchen Abgeordneten Gollwitzer (Deutſche Volkspartei der Pfalz) zur Beratung, in dem die Regierung um Berückſichtigung der bayeriſchen Wirtſchaft bei Ab⸗ ſchluß der Handelsvertragsverhandlungen in Frank⸗ reich erſucht wurde. Ferner wurden die Anträge des gleichen Abge⸗ ordneten beraten, die eine Regelung der Schädegung der Auslands⸗ deutſchen beim Abſchluß von Handelsverträgen und die gegebene Be⸗ handlung der Erzeugniſſe von Elſaß⸗Lothringen bei den deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen fordern. Sämtliche Anträge wurden ohne Debatte einſtimmig angenommen. Räumur Marxe Aus dem preußiſchen Landtag Berlin, 16. Jan.(Von unſ. Landtagsſitzung beginnt um 2 Uhr, vorausſichtlich, mit einer Rede des früheren Miniſterpräſidenten, Sozialdemokraten Paul Hirſch, nach dem dann Paul Baecker für die Deutſchnationalen ſprechen wird. Es liegen drei Anträge vor, von denen zwei als Mißtrauensvotum und einer als bedingtes Mißtrauens⸗ votum angeſprochen werden muß. Selbſt, wenn man ſich die Ge⸗ ſamtoppoſition gegen die drei Koalitionsparteien des Kabinetts Braun zuſammentäte, ſcheint ein Mißtrauensvotum ziemlich aus⸗ geſchloſſen, denn nach der preußiſchen Verfaſſung muß die gegne⸗ riſche Mehrheit die Hälfte der geſamten Abgeordneten umfaſſen, d. h. mindeſtens 225 von 450 Abgeordneten. Berliner Büro.) Die heutige des 2 Das Ende der großen Koalition in heſſen Die Frage der Heſſ. Regierungsbildung hat nach einer Mittei⸗ lung des„Darmſt. Tagbl.“ eine gewiſſe Klärung erfahren. Ddas Blatt ſchreibt: Die alte Koalition zwiſchen Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten kehrt nicht wieder. Das Zentrum hat zu der durch das Scheitern der Verhandlungen am vergangenen Freitag geſchaffenen Lage Stellung genommen und wohl auch im Hinblick auf die Entwicklung im Reiche, beſchloſſen, ſich unter keinen Umſtänden mehr an der früheren Koalition zu beteiligen. Der Be⸗ ſchluß des Zentrums ergab ſich offenbar als eine Notwendig⸗ keit, da die Sozialdemokratie den berechtigten Wünſchen und For⸗ derungen des Zentrums in keiner Weiſe entgegenzukommen bereit mar. Mit dem letzten Beſchluß des Zentrums, daß die alte Koalition für Heſſen unter keinen Umſtänden mehr in Frage kommen könne, trägt es offenbar der Stimmung ſeiner Wählerſchaft Rechnung, die es kaum perſtehen würde, wenn die Partei ſich unter den jetzigen Verhältniſſen geradezu in das Schlepptau der Sozial⸗ demokratie nehmen ließe. Wie die Sozialdemokratie ihrerſeits ſich zu dem weiteren Beſchluß des Zentrums, für Heſſen die große Koolition durchzuſetzen, ſtellen wird, muß abgewartet werden. Hierzu erführt unſer sve.⸗Mitarbeiter noch: Die ſozialdemo⸗ kratiſche Fraktion wird am Freitag, die 115 8 ö Samstag zuſammentreten, um ſich mit der durch die Zentrumserklö⸗ Der deulſche Vorſchlag angenommen 55 en beſaſen. Kreiſen verlautet, iſt mit einer Sinnesänderung der Sozialdemo⸗ kraten und Demokraten, die ſeither die Erweiterung der Koalition nach Rechts abgelehnt haben, nicht zu rechnen. 0 ſich daraus ergeben werden, läßt ſich augenblicklich noch nicht über⸗ Soviel aus parlamentariſchen Welche Konſequenzen ſehen.—— Letzte Meldungen Bertagung der Regierungserklärung J Berlin, 16. Jan.(4,10 Uhr nachm.) Di Reichstagsſitzung vorgeſehene Abgabe einer Erklärung der neuen Reichsregierung iſt auf Montag abend 6 Ühr vertagt worden, da unerwarteter Weiſe die Verhandlungen über die Beſetzung wich⸗ tiger Miniſterien, insbeſondere des Reichsfinanz⸗ und des Reichs fuſtigminiſteriums noch nicht abgeſchloſſen werden konnten. Heidelberger Chronik K. Heidelberg, 16. Jau.(Eig. Bericht.) Zur beſſeren Regelung des Verkehrs auf der Hauptſtraße hatte die Polizeidirel⸗ tion vor einiger Zeit angeregt, den Betrieb der Straßenbahn zweigleiſig aufzunehmen. Die Straßenbahn wird jetzt vor⸗ läufig an Sonntagen und geſetzlichen Feiertagen von morgens 9 Uhr bis Betriebsſchluß den Betrieb zweigleiſig durchführen. Durch verſchiedene Blätter ging die Nachricht, daß auf der Königs ſtuhlſternwarte am 23. Dezember v. Is. von Prof. Wolf ein Ka⸗ met gefunden worden ſei, der bald für das bloße Auge ſicht⸗ bar würde. Nach Erkundungen des„Heidelberger Tageblatt“ auf der Sternwarte iſt die Meldung unrichtig. Der hier am 23. De⸗ zember gefundene Himmelskörper iſt ſo lichſchwach, daß er nur mit dem allergrößten Inſtrument aufgenommen werden kann und er wird vorausſichtlich auch dieſen entſchwinden. Es ſind genug Be⸗ obachtungen gelungen, die Bahn des intereſſanten Beſuchers feſtzu⸗ legen.— Als geſtern ein Bewohner von Neuenheim ein Zimmer, Licht be⸗ trat, erfolgte eine Exploſion. Der Mann kam mit dem Schrecken davon, dagegen wurden die Fenſterſcheiben zertrümmext. — Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt ein 17jähriges Dienſt⸗ mädchen, das am 15. Januar morgens tot im Bette aufgefundey wurde. Das Mädchen hat ſich vermutlich aus Schwermut mit Leuchtgas vergiftet.— Durch einen Radfahrer wurde in der Beroleimerſtraße ein Mann angefahren. Durch den Sturz hat der Mann eine Gehirnerſchütterung davongetragen, daß ſeine Aufnahme ins Krankenhaus notwendig wurde. Der Täter, ein 15jähriger Lehrling, wurde wegen fahrläſſiger Körperverletzung zur Anzeige gebracht. Abſchluß der Unterſuchung in Herne Herne, 16. Jan. Die von der Generaldirektion der Reichseiſenbahn eingeleitete Unterſuchung über die Schuld⸗ frage des Eiſenbahnunglücks iſt nunmehr abgeſchloſſen. Es ergab ſich, daß der Lokomotivführer des D⸗Zuges das Halteſignal überfahren hat. Doch iſt feſtgeſtellt worden, daß ein außer⸗ für die heutige — ordentlich dichter Nebel das Erkennen des Signales erſchwerte. 5 9 ſch Der Lokomotipführer und der Heizer behaupten zwar immer noch, daß die Sigale auf freie Fahrt geſtanden hätten Beſonders nach⸗ drücklich behauptet dies der Heizer von dem Vorſignal. Der Zug iſt mit verminderter Geſchwindigkeit in den Bahhof eingefahren, doch genügte dieſe Verminderung nicht, üm das große Unglück zu ver⸗ hüten. Morgen nachmittag.30 Uhr findet die Trauerfeier für die Opfer des Unglücks in der Kapelle des Kommunalfriedhofes in Herne ſtatt. Ehrung der deulſchen Marine „(Spezialkabeldienſt der United Preß) Mexiko Ciiy, 16. Jan. Die Kadetten und Mannſchaften des Kreuzers„Berlin“ ſind in der Stadt angekommen, wo ſie am heutigen Freitag an einer Parade teilnehmen werden. 5 Mosbach, 15. Jan. Bei der Ausfahrt des geſtrigen Abend⸗ zuges der Nebenfahn nach Mudau ſtürzte der Zugmeiſter Hage⸗ dorn zwiſchen zwei Wagen auf das Gleiſe und wurde überfahren. Es wurde ihm ein Bein abgefacren und auch ſonſt trug er ſchwere Verletzungen davon. London, 16. Jan. Der„Daily Telegraph“ berichtet aus Konſtantinopel, daß der Ausbruch einer Lungenpeſtepi⸗ demie unter der Bevölkerung und den Behörden große Beun⸗ ruhigung verurſache. Bisher wurden 5 Todesfälle gemeldei. Im mohamedaniſchen Flüchtlingslager ſind in den letzten zwei Tagen 9 Perſonen plötzlich geſtorben, wie man befürchtet, wahrſcheinlich ebenfalls infolge dieſer Peſt, bei der der Tod innerhalb 36 Stunden nach der Infektion eintrete. Den Preſſeberichten zufolge beabſichtigen die Sanitätsbehörden, die geſamte Bevölkerung dieſes Gebietes zu impfen, Lakehurſt, 16. Jan. Nach der erfolgreichen Verankerung am Maſt des Tenders der„Dakotah“ in der Cheſapeakebucht iſt das Luftſchiff„Los Angeles“ heute nacht hierher zurückgekehrt. Dmrrrrrerenrenereeee — Mediziniſche Umſchau hyſterie im Kindesalter Von Dr. med. Löhmann(Bielefeld) Die Hyſterie iſt eine nervös⸗ſeeliſche Erkrankung ohne bekannte anatomiſche Veränderungen. Man verlegt den Sitz des Leidens in die Gehirnrinde und ſpricht, weil eine Veränderung des betreffenden Gewebes nicht nachweisbar iſt, nach mediziniſchem Sprachgebrauch von einer„funktionellen“ Krankheit, d. h. von einer Krankheit, die nur in einer Störung der Funktionen beſteht. Die Erſcheinungen der Hyſterie liegen haupfſächlich auf ſeeliſchem Gebiet, erſtrecken ſich aber bei ihrer außerordentlichen Vielſeitigkeit ebenſowohl auch auf die körperliche Sphäre, ſich hier beſonders nach zwei Richtungen als ab⸗ norme Gefühls⸗(Schmerz⸗) empfindungen und als Bewegungs⸗ ſtörungen äußernd. Eine häufig gehörte Auffaſſung bezeichnet die Hyſterie als eine Er⸗ krankung, die ſich faſt ausſchließlich beim weiblichen Geſchlecht findet. Die immer angerufene Statiſtik ſoll ein Erkrankungsverhältnis von 130 zugunſten der Männer ergeben. Neuere und wirklich vorur⸗ teilsloſe Unterſuchungen habeit aber gezeigt, Frauen an dieſer Erkrankung beſonders beteiligt ſind, aber nicht an⸗ nähernd in dem Maßer wie es gern behauptet wird. Auch Männer und Kinder ſtellen ein nicht geringes Kontingent im Heere der Hyſteriſchen. Es dürfte nicht allgemein bekannt ſein, daß es nicht nur Kinder in den ſogenannten Entwicklungsjahren ſind, bei denen ſich Anzeichen hyſteriſchen Krankſeins finden können, ſondern daß man ſchon bei Kindern im dritten Lebensjahre Hyſterie beobachtet hat, ein Beweis, daß man alſo mit vollem Recht von einer„Hyſterie im Kin⸗ desalter“ ſprechen darf. Die Erſcheinungen der kindlichen Hyſterie weichen nicht weſent⸗ lich von denen ab, wie ſie bei der Hyſterie Erwachſener beobachtel werden. Ein erbehlicher Unterſchied beſteht aber doch inbezug auf die Urſachen und beſonders die Behandlung in beiden Fällen. Die Hyſterie iſt alſo, wie das gar nicht oft und nachdrücklich genug betont werden kann, eine wirkliche Krankheit, und zwar in manchen Fällen ine recht ſchwere und langwierige. Die im täglichen Leben Jo oft zu beobachtende Praxis, die ſich leider nicht nur bei Laien findet, von hyſteriſch kranken Perſonen mit Ausdrücken ſchlecht verhohlener Miß⸗ achtung zu ſprechen, ſtellt eine vollſtändige Verkennung des wahren Weſens dieſer Krankheit und eine oft geradezu als Grauſamkeit zu bezeichnende Ungerechtigkeit gegen viele Kranke dar. Kindern gegen⸗ über kann eine derartige unrichtige und ungerechte Beurteilung von ganz beſonders ſchweren, nie wieder gutzumachenden Folgen begleitet ein⸗ Deshalb mag es nicht überflüſſig ſein, in folgendem ganz kurz daß allerdings die⸗ auf die Haupterſcheinungen, einer hyſteriſchen Erkrankung einzu⸗ gehen: Bei Kindern geht eine Hyſterie ſtets mit auffälligen Veränderun⸗ gen des Weſens einher und kann deshalb von einem nur halbwegs aufmrkſomen Erzieher nicht überſehen werden. Alle Stimmungen gute und böſe— ſind geſteigert, teilweiſe ins Maßloſe, und zeigen eine beſondere Neigung zu jähem Wechſel. Leider gehört erfahrungs⸗ gemäß ſchon ein ſehr erheblicher Grad dieſer Charakteränderung dazu, um Erwachſene auf den Gedanken zu bringen, daß es ſich doch um etwas anderes als um Unarten und Launenhaftigkeit handelt, wenn ſonſt gut geartete Kinder derartige Abweichungen hartnäckig beibehalten, zu denen auch die hyſteriſchen„Lügen“, eine merkwür⸗ dige Neigung, ſich zu verſtellen, Gedächtnisſchwäche und ganz beſon⸗ ders Willenloſigkejt, ſehr wohl verträglich mit Eigenſinn, als die häufigſten Erſcheinungen ſich hinzugeſellen. Eher ſchon wird die krankhafte Natur des Zuſtandes erkannt, menn das Kind die für Hyſterie bezeichnenden Störungen und Verkehrungen einer norma⸗ len Sinnesbetätigung äußert, wie Geſichtstäuſchungen, die ſich in ſchweren Fällen bis zur vorübergehenden Blindheit ſteigern können, Gehör⸗ und Sprachſtörungen, bis zur anfallweiſen Taubheit und Stummheit, Vorliebe für abſonderliche Gerüche und merkwürdige Geſchmacksneigungen, hauptſächlich aber ungewöhnliche Gefühls⸗ empfindungen der Haut, beſtehend in Ueberempfindlichkeit oder voll⸗ ſtändiger Empfindungsloſigkeit oder auch dauernder Schmerzhaftig⸗ keit der berſchiedenſten Körperregionen. Weitere, gerade bei Kindern nicht ſeltene Empfindungsſtörungen hyſteriſchen Urſprung ſind hart. näckiger Brechreiz, Huſtenanfälle, Schluckbeſchwerden, letzter verbun⸗ den mit dem beſonders häufigen„Kloßgefühl“ im Halſe, Gelenk⸗ ſchmerzen uſw. Mit den genannten Erſcheinungen ſind nun auch eine Reihe wirklicher körperlicher, beſonders den Bewegungsapparat, betreffender Störungen vereinigt die oft den Eindruck ſchwerſter Schädigungen erwecken und für die Eltern eine Quelle größter Sorge ſind, ſich aber doch durch den weiteren Verlauf und ſpätere Heilung uſw. als nur hyſteriſchen Charakters erweiſen. Hierhin gehören vor allem die Zuſtände ungewöhnlicher Erſchlaffung, ja vollſtändiger Lähmung der Gliedmaſſen, beſonders der Beine, die ſich nicht ſelten in gänzlicher, lang andauernder Bewegungsunfähig⸗ keit äußert, oder in Zittern, Zuckungen und Krämpfen. Den jedesmaligen Höhepunkt und den eigentlichen Ausdruck der hyſte⸗ riſchen Erkrankung bildet auch beim Kinde der ſogenannte hyſteriſche Anfall, der trotz eines durchwegs gutartigen Verlaufes etwas außer⸗ ordentlich Beunruhigendes und Erſchreckendes für die Angehörigen darſtellt. Die Kinder werden plötzlich von Wein⸗, Lach⸗, Schrei⸗ oder auch Nieskrämpfen befallen, werfen ſich zu Boden, wälzen ſich unter oft ſtarken Krämpfen auf dem Boden oder ſpringen oder ſchnellen wieder hoch, machen unſinnige Kletterverſuche oder nehmen die merkwürdigſten Stellungen und Körperhaltungen ein. Gerade! — gensslas jahrslang im Wuchs gebalten gaben dieſer letzte Umſtand des Einnehmens der unmöglich und unſinnig erſcheinenden Körperſtellungen und des Verharrens in denſelben is in hohem Maße charakteriſtiſch für den hyſteriſchen Urſprung de⸗ Anfalles. Doch iſt bei jedem derartigen Anfall unbedingt ratſam, die Art desſelben durch einen erfahrenen Arzt feſtſtellen zu laſſen, um beſonders die nicht immer leichte Unterſcheidung vion Kpilepli⸗ ſchen Anfällen bewirken zu können. Die Urſache der kindlichen Hyſterie beſteht wohl in erſter Linſe in vererbten, nervös⸗ſeeliſchen Schwächezuſtänden, der ſogenannten erblichen⸗ Belaſtung, auf die einzugehen, hier nicht der Ort iſt— Aber eine erhebliche Belaſtung bedeutet glücklicherweiſe noch lauge nicht nervös⸗ſeeliſche Erkrankung. In den meiſten Fällen müſſen erſt auslöſende Momente hinzutreten, die zum Teil bei der nötigen Erfahrung und gutem, vor allen Dingen konſequentem Willen auf ſeiten der Eltern und zu vermeiden ſind,. lleberanſtren⸗ gungen, geiſtige Frühreife infolge ungeeigneter Lektüre, ſchwache bor allem inkonſequente Erziehung, ſchlechtes Beiſpiel der Erwachſenen, trübe häusliche Eindrücke und noch ſo manche andere Einflüſſ? kommen bei der Entſtehung einer kindlichen Hyſterie in Betra Aber alle dieſe genannten Schädigungen ſind wenigſtens in nieh unerheblichem Maße bei verſtändnisvoller und ſorgfältiger Erzle, hung auszuſchalten. Anders ſteht es bei den Fällen, die durch ſchwere Infektionskrankheiten Ohrenerkrankungen, Kopfverletzunge uſm. ausgelöſt werden. Hier vermag natürlich der beſte Wille oft nichts. Kommt die Hyſterie auch, wie ſchon erwähnt, auf allen Altersſtufen des kindlichen Lebens vor, ſo iſt doch das Pubertäts“ alter eine beſonders gefährdete Zeit mit ihren das Kind geradezu heſtürmenden ungewöhnlichen ſeeliſchen Einflüſſen und Eindrücken; Beim halberwachſenen Kinde zwiſchen 13 und 16 Johren iſt/ deshalb hyſteriſches Krankſein beſonders häufig. Nicht überſehen darf wer den, daß die Zeit, die wir jetzt durchleben, mit ihren ungeheuren Anforderungen an Herz und Nerven nicht ohne Gefahr iſt für daß ſeeliſch belaſtete und erregbare Kind, und daß wir dementſprechen, auch den Ausbruch hyſteriſcher Zuſtände beim Kinde nicht ſeltel beobachten, wo ſie in ruhigeren Zeiten wohl ausgeblieben wören. neue Fortſchritte in der künſtlichen Gewebezüchtung Dr. Albert Fiſcher, vom Pathologiſchen Inſtitut der Univerſi Kopenhagen hat in der dortigen Mediziniſchen Geſellſchaft eine Reide intereſſanter Mitteilungen über ſeine fortgeſetzten Verſuche der künſe lichen Züchtung von Gewebe außerhalb des Organis mitn gemacht. Er führte aus, daß man zurzeit nur an zwei Stellen d der Welt, im wiſſenſchaftlichen Rockefeller⸗Inſtitut in Newyor en im Inſtitut für allgemeine (Profeſſor Oluf Thomſen), Gewebeſtücke beſitze, die ſich im R Pathologie der Univerſität e — 5* 13 N 55 1+ n L⸗ it e n 5 3 0= 1 d⸗ C 2 er 18 7 it 0 11 1 — 2 induſtrie war im Dezember v. „ 7 Japerhandſchrift Ireitag, den 16. Januar 1925 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe) 3. Saite. Nr. 26 Städtiſche Nachrichten Der Mannheimer Arbeitsmarkt 6 Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Die Geſamtlage des Arbeitsmarktes hat im Monat Dezember 1924 eine Beſſerung nicht erfahren. Die vorgenommenen Vermittlungen erſtreckten ſich in der Hauptſache auf Vergebung von kurzfriſtigen, zum Teil auf das Weihnachtsgeſchäft zurückzuführende Arbeiten. Ein Rückgang der offenen Stellen und eine dadurch bedingte erhöhte Arbeitsloſigkeit at bei den von der Witterung abhängigen Berufsgruppen wie Landwirtſchaft, Gärtnerei, Bau⸗ und Verkehrsgewerbe ſowie un⸗ gelernte Arbeiter zu beobachten. Bei Facharbeitern, insbeſondere unter denen der Metallinduſtrie, wurde reger Stellenwechſel vorge⸗ nommen. Am Schluſſe des Dezember waren im Bezirk des Ar⸗ beitsnachweiſes Mannheim noch insgeſamt 7290 männliche und 2093 weibliche arbeitsloſe Perſonen gemeldet, gegenüber 6992 bezw. 2339 Ende November 1924. Die öffentlichen Arbeiten(Notſtands⸗ arbeiten) innerhalb des Stadtgebietes Mannheim und am Neckar⸗ kanalbau(Bauſtelle Ilvesheim), wo einige Hundert unterſtützte Er⸗ werbsloſe lohnende Beſchäftigung haben, wurden fortgeführt. Zu den hauptſächlichſten Berufsgruppen wird folgendes bemerkt: A. Männliche Abteilung des Arbeitsamts Die Vermittlungstätigkeit für landwirtſchaftliche Ar⸗ beitskräfte war entſprechend der vorgeſchrittenen Jahreszeit ruhig. Das Stellenangebot konnte befriedigt werden, wenn auch zeitweiſe Mangel an Melkern beſtand. Vermittelt wurden ins⸗ beſondere jüngere und ledige Knechte, Melker und Hilfsarbeiter. Auch 2 Güterbeamte konnten in Stellung gebracht werden, obwohl für dieſe Berufsgruppe, für verheiratete Schweizer und auch für Landarbeiterfamilien der Arbeitsmarkt nach wie vor ungünſtig war. In der Gärtnerei iſt ein weiterer Rückgang der Arbeitsmög⸗ lichkeiten feſtzuſtellen. In der Berufsgruppe Induſtrie der Steine und Er⸗ den herrſchte Nachfrage nach Steinhauern für Bauarbeiten. Die gemeldeten Stellen konnten teilweiſe mit Bezirksangehörigen be⸗ ſetzt werden. Die Geſamtlage des Arbeitsmarktes in der Metall⸗ 11 Is. nicht einheitlich. Während für ältere Dreher, Rund⸗ und Schnittſchleifer, Bau⸗, Automobil⸗ und Maſchinenſchloſſer der Beſchäftigungsgrad gut war, haben ſich die Arbeitsverhältniſſe im Kleingewerbe weſentlich verſchlechtert. Am Ende des Jahres waren noch annähernd 1600 Metallarbeiter als arbeitslos gemeldet. In der Arbeitsmarktlage für Lederindu⸗ ſtrie und Induſtrie lederartiger Stoffe iſt eine wei⸗ tere Verſchlechterung eingetreten. Zur Erledigung von Weihnachts⸗ aufträgen waren einige Polſterer und Tapezierer verlangt wor⸗ den. In der Geſchäftslage des Holz⸗ und Schnitzſtoffge⸗ werbes ſind gegenüber dem November keine weſentlichen Aende⸗ rungen zu verzeichnen. Die vermittelten Kräfte waren durchweg ältere und ſelbſtändige Möbelſchreiner für das Kleingewerbe. Jüngere Holzarbeiter wurden nicht gewünſcht. Es ſtanden Ende Dezember noch 185 Angehörige dieſes Gewerbes dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, die vergebens auf Arbeitszuweiſung warteten. Der Arbeitsmarkt für das Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittelgewerbe zeigte im Dezember das aleiche Bild wie im vorhergehenden Monat. Vom Konſumverein und von Kleinmeiſtern wurden Bäcker und Konditoren in arößerer Zahl angefordert. Der Mangel an älteren und ſelbſtändigen Konditoren hielt auch im De⸗ zember an. Trotz der nicht ungünſtigen Beſchäftigung im Bäcker⸗ und Konditorgewerbe beſtand an Bäckergehilfen und jüngeren Kon⸗ ditoren ein Ueberangebot an Arbeitskräften. Für die zahlreich vor⸗ gemerkten Angehörigen des Metzger⸗, Zigarren- und Tabakgewerbes lagen keine Aufträge vor. Die Arbeitsmarktlage im Beklei⸗ dungsgewerbe hat eine Verſchlechterung erfahren. Schon in der erſten Hälfte des Dezember haben die Anforderungen nach⸗ gelaſſen, was eine Steigerung der Arbeitsloſenzahl zur Folge hatte. Dieſe Erſcheinung hat diesmal früher eingeſetzt wie in den vorher⸗ gehenden Jahren. Eine hauptſächliche Urſache dieſer Erſcheinung dürfte der allerwärts herrſchende Geldmangel ſein. Es waren Klein⸗ ſtückmacher. Revaraturſchneider und Heimarbeiter aller Altersklaſſen vorgemerkt. Großſtückmacher(Schwarzarbeiter) waren geſuchte Kräfte: der Bedarf war nicht zu decken. Das Schuhmachergewerbe weiſt immer noch ein ſtarkes Ueberangebot an Gehilfen(Schuhmacher für Reparaturen und Heimarbeiter) auf. Arbeitsſtellen kamen nur in ſpärlichem Umfonge und zwar nur für Flickſchuſter ein. In der Berufsaruppe Geſundheits⸗ und Körper⸗ pfleage, Reinigunasagewerbe waren die Beſchäftigungs⸗ verhältniſſe befriedigend. Die Nachfrage war vor den Feiertagen derart ſtark, daß Gehilfen von anderen Arbeitsnachweisbezirken herangezogen werden mußten. Die Arbeitsmarktlage im Bau⸗ gewerbe hat ſich infolge Fertioſtelluna einzelner Bauten und durch die eingetretene kalte Witterung bedeutend verſchlechtert. Die Zahl der vermittelten Perſonen iſt gegenüber dem November um die Hälfte geſunken. Begehrt waren in der erſten Hälfte des Dezember insbeſondere Maurer und Maler. Im Vervielfältiaunas⸗ gewerbe hielt die aute Beſchäftigung an. Die ſchon längere Zeit geſuchten Facharbeiter(Rotations⸗, Illuſtrations⸗, Stein⸗ und Um⸗ drucker ſowie Flachdruckmaſchinenmeiſter für Chromolithographie und aältere Akzidenzſetzer) konnten auch im Dezember trotz Ausſchreibens der Stellen in auswärtigen Stellenliſten nicht beſchafft werden. Für das Wirtſchafts⸗ und Muſikerperſonal waren in der Hauntſache nur Aushilfsſtellen verfüobar. Einige ſtändige Serpier⸗ — ſtellen waren mangels jüngerer Bewerber nicht zu beſetzen. Erſte Geiger und Pianiſten fehlten Im Verkehrsgewerbe iſt eine Zunahme der Arbeitsloſig⸗ keit feſtzuſtellen. was auf Beendiaung verſchiedener Aushilfsarbeiten bei Kohlenumſchlaasbetrieben und Speditionsfirmen zurückzuführen iſt. Die vorhandenen Stellen waren faſt ausnahmslos nur für kurz⸗ friſtige Beſchäftigung. Die Nachfrage nach Kraftfahrern mit Führer⸗ ſchein II und IIlb und auten Arbeitspapieren war aut: die Aufträge konnten erlediat werden. Die Arbeitsmarktlage für Hilfsarbei⸗ ter hat ſich im allgemeinen unqgünſtig geſtaltet. Die Arbeitsloſiakeit hat durchwea zugenommen. Offene Stellen kamen weniger zur An⸗ meldung als im November. Abgeſehen von einigen ſtändigen Ar⸗ beitsſtellen, für die durchaus einwandfreie Perſonen mit auten Ar⸗ beitspapieren verlanat wurden, konnten 163 Arbeiter durch Verrich⸗ — von Aushilfsarbeiten einer Verdienſtmöalichkeit zugeführt wer⸗ en. B. Meibliche Abteilung des Arbeitsamts Die Vermittlungstätiakeit geſtaltete ſich in den verſchiedenen Gruppefn der Frauenabteilung nicht einheitlich. Für die Induſtrie⸗ arbeiterinnen war die Metallinduſtrie wieder ſehr aufnahme⸗ fähia, ſodaß die fortgeſetzte Nachfrage nach jüngeren Arbeiterinnen von 18 bis 20 Jahren ſich bereits in einem ſtarken Mangel an dieſen Arbeitskräften fühlbar machte. In der Chemiſchen Induſtrie war die Nachfrage im Dezember weſentlich gexinger als im Novem⸗ ber. Hier war die Lage nur für Jugendliche unter 18 Jahren gün⸗ ſtiger. In der Textilinduſtrie zeiate ſich nur ein Betrieb auf⸗ nahmefähia und zwar nicht nur für Fachkräfte, ſondern auch für un⸗ gelernte Arbeiterinnen. Eine geringe Beſſerung eraab ſich in der Gruppe Panierherſtellung und Verarbeitung durch regere Nachfrage nach Buchbindereiarbeiterinnen. Iim Vervielfältiaunas⸗ gewerbe konnte dagegen die Nachfrage nach geübten Einlegerinnen mangels geeianeter Kräfte nicht befriediat werden. Für Taa⸗ löhnerinnen waren nur geringe Vermittlungsmöalichkeiten ge⸗ geben. Im Bekleidunasgewerbe war gegen Ende des De⸗ zember ein ſtarker Rückgang in der Nachfrage nach Schneiderinnen und Modiſtinnen fühlbar. Da indeſſen auch das Angebot weſentlich geringer war als im November. konnte immerhin noch ein gewiſſer Ausaleich erzielt werden. Ein günſtigeres Ergebnis wurde in der Gruppe Geſundheits⸗ und Körperpflege ſowie Rei⸗ niaunasgewerbe erreicht. Infolge der Feiertage lagen Auf⸗ träge für Friſeuſen und Büalerinnen vor. Ein beſonders ſtarker Rückaana war in den hauswirtſchaftlichen Berufen bei den Hausgehilfinnen und Hausangeſtellten eingetreten. Dies iſt darin begründet. daß im allgemeinen in den letzten Wochen vor Weihnach⸗ ten ein Perſonalwechſel möalichſt vermieden wird. Für jugendliche Hausgehilfinnen, insbeſondere Anfängerinnen, war die Nachfrage nach Arbeitskräften unzureichend. Günſtig war die Vermittlunas⸗ tätiakeit für Waſch⸗ und Putzfrauen, da vor den Feſttagen eine ſehr rege Nachfrage nach Aushilfskräften beſtand. *Akademiſche Nachrichten der Handelshochſchule, Hochſchule für Wirtkſchaftswiſſenſchaften, Mannheim. Unter dieſem Titel gibt der Allgemeine Studenten⸗Ausſchuß eine Monatsſchrift heraus, deren erſte Nummer uns vorliegt. Dem reichen textlichen Inhalt iſt ein Geleitwort des Rektors Dr. M. Behrend vorausgeſchickt, in dem der Gedanke der Herausgabe der Zeitſchrift als glücklich bezeichnet wird. Dr. Behrend führt im Anſchluß daran u. a. aus: Unſere Hoch⸗ ſchule für Wirtſchaftswiſſenſchaften ſteht, ähnlich wie damals, als ſie zur Rektoratsverfaſſung überging, vor einer Neugeſtaltung, zu deren Verwirklichung ſie der tätigen Mithilfe des Staatspräſidenten, des Unterrichtsminiſters, ſeiner Dezernenten und auch der Mannheimer ſtädtiſchen Behörden und der Bürgerſchaft nicht entraten kann. Einig mit dem Senat, verlangt unſere Studentenſchaft mit vollem Schwung, der die Jugend ziert, eine ſchleunige Entſcheidung über die in Aus⸗ ſicht ſtehende Neugeſtaltung des Hochſchulſtudiums. Wo bleiben die neuen Prüfungsordnungen?— käglich erbeben die Studenten dieſe Frage dringlicher und mißmutiger. De Behrend ſtellt noch eine ganze Anzahl Fragen, die der Beantwortung harren, um zum Schluß auszuführen: In unſerer Studentenſchaft brodeln Gedanken aller Art, wie überall in der deutſchen Jugend. Die Studenten haben ein geheiligtes Recht auf Freiheit, auch der Mei⸗ nungsäußerung. Kraft und Größe der deutſchen Hochſchulen liegen in dieſem nur durch freies Pflichtbewußtſein ausbalancierten Recht auf Freiheit. Auf der Mannheimer Handels⸗Hochſchule ſollen in friſcher und freier Atmoſphäre Führer des Wirtſchaftslebens heran⸗ gebildet werden. Die Studentenſchaft aber bleibe deß eingedenk: Freiheit verpflichtet! *Die Anſchaffung eines Planetariums iſt in der geſtrigen Stadt⸗ ratsſitzung beſchloſſen worden. Die Koſten dieſes Wunderwerkes moderner Technik, das gleichzeitig ein unveraleichliches Lehrmittel darſtellt. werden auf rund 300 000 Mk. geſchätzt. Davon entfällt je die Hälfte auf den Apparat und auf das Gebäude, das wahrſcheinlich im Luiſenpark in der Nähe der Werderſtraße errichtet wird. Die 1 10 8 ſollen durch die Erhebung von Eintrittsgeld aufgebracht wer⸗ en. * Stockaufban auf dem Gebäude der alten Reichsbank N 2, 3. Nachdem die Pläne des Architekten B..A. Robert Dirr von den Baudezernenten eingehend geprüft waren und allſeitigen Anklang gefunden hatten, wurde geſtern von dem Stadtrat der ſchon längſt projektierte Stockaufbau auf die alte Reichsbank entgegen den Be⸗ ſtimmungen des Kaufvertrages erfreulicher Weiſe genehmigt und dadurch der Beweis erbracht, daß er ſich einer wirtſchaftlich not⸗ wendigen Sache nicht verſchließt, zumal jedenfalls auch der Wob⸗ nungsmarkt dadurch eine Bereicherung erfährt; außerdem wird begreiflicher Weiſe durch den Stockaufbau einer Menge von Arbei⸗ tern Arbeitsmöglichkeit geſchaffen, abgeſehen davon, daß auch das Straßenbild an der Stelle eine bedeutende Verſchönerung erfährt. * Aulokonkrolle. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden in Rheinau 28 Führer von Perſonenkraftwagen, 4 Führer van Laſt⸗ kraftwagen und 3 Lenker von Großkrafträdern wegen Ueberſchreitunt der Höchſtgeſchwindigkeit(30 Kilometer in der Stunde) notiert und zur Anzeige gebracht. In Käfertal wurden fünf Kraftwagenführer beim Ueberſchreiten der Höchſtgeſchwindigkeit feſtgeſtellt. Auch ſie ge⸗ langen zur Anzeige. * Anfall. Beim Verlaſſen eines Hauſes in R 1 blieb am Mitt⸗ woch nachmittag ein 61 Jahre alter Kaufmann auf der unterſten Stufe der Treppe mit dem rechten Fuß hängen, kam zu Fall und brach den linken Arm. Auf Anordnuna des Arztes mußte ſich der Verunglückte geſtern zur weiteren Behandlung in das Kranken⸗ haus begeben. * Zuſammenſtöße. Geſtern vormittag ſtieß auf der Sandhofer⸗ ſtraße ein Motorwagen der Straßenbahn gegen das ſcheuende Pferd eines Gärtners von Sandhofen, traf es an der linken Hinterhand und warf es zu Boden. Das Pferd erlitt, wie der herbeigerufene Tierarzt feſtſtellte, einen Bruch der Wirbelſäule und mußte an Ort und Stelle agetötet werden. Die weitere Unterſuchung iſt im Gange.— Ecke Augarten⸗ und Krappmühlſtraße ſtießen geſtern nach⸗ mittaa ein Motorrad und ein Laſtkraftwagen zuſammen, wobei ſich der Lenker des Motorrades eine leichte Kopfverletzung zuzog. Beide Fahrzeuge wurden leicht beſchädigt. Wen die Schuld trifft, muß die Unterſuchung ergeben. § Sturz eines Pferdes. Geſtern nachmittaa ſtürzte auf der Brei⸗ tenſtraße an der Ecke S und J 1 ein vor einen Kohlenwagen ge⸗ ſpanntes Pferd, ohne ſich zu verletzen. Mit Hilfe von Paſſanten wurde das Tier aufgerichtet und konnte ſeine Fahrt wieder fort⸗ ſetzen. * Jeſtgenommen wurden 29 Perſonen wegen verſchiedener ſtraſ⸗ barer Handlungen, darunter ein Arbeiter wegen Sittlichkeitsver⸗ brechen, 1 Maurer wegen Zuhälterei, 1 Arbeiter und ſeine Ehefrau wegen Kuppelei, 1 Händler wegen Erpreſſung, 1 Gärtner wegen Fahrraddiebſtahls, 3 Perſonen wegen Bettels und 8 Frauensper⸗ ſonen wegen unſittlichen Lebenswandels. * Ein Kaminbrand entſtand geſtern abend im Hauſe J 5, 4 in⸗ folge Glanzrußbildung. Die Gefahr wurde durch die um.54 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug befeitigt. Veranſtaltungen GOrgelkonzert in der Chriſtuskirche. Am kommenden Sonn⸗ tag, 18. Januar, findet in der geheizten Chriſtuskirche das zweite der von Arno Landmann veranſtalteten Austauſchgaſtſpiele ſtatt. Der Organiſt der Hauptkirche St. Petri in Hamburg, Guſtav Knak wird Werke des großen Thomaskantors Bach zum Vortrag bringen. Den geſanglichen Teil des Abends hat Frau Minna Karlhuber übernommen. *Die Londeskirchliche Bereinigung veranſtaltet am Sonntag, 18. Januar einen Lichtbildervortrag, in dem Dr. J. A. Beringer über„Hans Thomas Kunſt“ ſprechen wird. Da der Vortragende einer der vertrauteſten Freunde und beſten Kenner des heimgegangenen Altmeiſters deutſcher Kunſt iſt, wird es ihm aus⸗ gezeichnet gelingen, die Zuhörer einen tiefen Blick tun zu laſſen in die in ſeiner Kunſt ſich äußernde tieffromme und reine Seele des als Menſchen ebenſo wertvollen Künſtlers.(Näheres Anzeige.) *Ausbildung von Fortbildungsſchullehrerinnen. Am 20. April wird vorausſichtlich in Karlsruhe ein Doppelkurs zur Ausbildung von Elementarlehrerinnen zu Fortbildungsſchullehrerinnen beginnen. Für dieſen Kurs werden ſolche Elemenkarlehrerinnen, die bereits im Schuldienſt tätig ſind, zunächſt berückſichtigt. Geſuche um Zulaſſung ſind bei den zuſtändigen Kreis⸗ und Stadiſchulämtern bis ſpäteſtens 15. Februar einzureichen. 2 *Beſuch deutſcher Kriegergräber in Frankreich. Nach amtlicher Mitteilung ſind die franzöſiſchen Konſuln in Deutſchland angewieſen, für Reiſen zum Beſuch deutſcher Kriegergräber in Frankreich nur dann ein Paßviſum zu erteilen, wenn der Antragſteller eine amtliche franzöſiſche Beſcheinigung über die augen⸗ blickliche Lage des zu beſuchenden Grabes vorlegt. Derartige Be⸗ ſcheinigungen werden auf Antrag vom Zentralnachweiſeamt für Kriegerverluſte und Kriegergräber in Spandau, Schmidt⸗Knobels⸗ dorfſtraße, bei der hierfür allein zuſtändigen franzöſiſchen Stelle in Paris beſchafft. Zur Vermeidung von Unannehmlichkeiten wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Heimſchaffung deutſcher Kriegerleichen aus dem Auslande nur nach vorheriger Genehmigung durch den in Frage kommenden Fremdſtaat und das Zentralnachweiſeamt für Kriegerverluſte und Kriegergräber. Span⸗ dau, Schmidt⸗Knobelsdorfſtraße, erfolgen kann. Ueberführungs⸗ anträge ſind ohne Ausnahme an das Zentralnachweiſeamt zu richten. Helipen- Hadarwaschen: Oeberall verlangen. rreis 20,% Reicht 2 mal 89 in Newyork hat eine Gewebekultur zwölf Jahre lang gezüchtet, und r Fiſcher hat zwei Jahre hindurch Gewebe gezüchtet, was wieder Stoff für zirka 700 neue Kulturen gegeben hat. Er hat Epitelgewebe von der Netzhaut des Auges und vom Darm, ſowie Knorpelgewebe, und er hat weiter nahezu ein Jahr lang Gewebe von einer Krebsgeſchwulſt gezüchtet, deſſen Zellen beſtändig ihren bösartigen Charakter behielten, und die, wenn ſie mit normalen Muskelgewebe zuſammengebracht werden, in dieſes eindringen und es durch ihr achstum auf die gleiche Weiſe zerſtören wie in dem lebenden Or⸗ ganismus. Dr. Fiſcher hat ſogar eine Kultur aus einer einzelnen Kraftzelle angefertigt. Man muß zugeben, daß dieſe Experimente von größtem wiſſen⸗ ſchaftlichen Intereſſe ſind. Bei der künſtlichen Züchtung kann mar⸗ ſtudjeren, welche Stoffe hemmend und welche fördernd auf as Wachstum des betreffenden Gewebes wirken. Hoffentlich werden verſchiedene phyſikaliſche Probleme von größter Bedeutung gelöſt! Die Pflege von Geweben außerhalb des Organismus wird ohne Zweiſel die gleiche Rolle für die phyſiologiſche Entwicklung ſpielen, wie die Reinkultur von Mikroben, in der Bakteriologie. Schon jetzt iſt man imſtande, das Wachstum und die Wuchsenergie unzer ver⸗ eaiedenen äußeren Verhältniſſen zu meſſen, und man weiß, daß die uchsenergie für Fruchtgewebe größer iſt als bei älterem Gewebe, und daß dieſe letzte Wuchsenergie ſich vergößert, wenn ein Auszug aus dem Fruchtgewebe in dem„Medium“, der Feuchtigkeit, in der gezüchtet wird, vorhanden iſt. 20 ˖ Außerordentlich intereſſant ſind Dr. Fiſchers Mitteilungen über 8255 neue Technik, die Carrel für die Gewebezüchtung durch ein weſonderes geformtes Glas einführte, das ein leichteres Manipulieren 5 Gewebeſtücken, wenn ſie in ein neues Medium überführt werden allen, zuläßt, ebenfalls eine genauere mikroſkopiſche Be⸗ f achtung und eine feinere Meſſung des Wuchſes. Carrel hat flüner ein neues Medium verſucht, das aus einem feſten und einem aulſigen Teil beſteht, welch letzterer den Stoff, der die Abfallprodukte Vünimmi, mit neuer Nahrung verſorgt. Dr. Fiſcher illuſtrierte ſeinen lebctrag mit einer Reihe Lichtbilder, die Präparate von dem gezüch⸗ eten Gewebe in verſchiedenen Größen zeigten und den Eindruck von Be intereſſanten und eigentümlichen Verſuchen verſtärkten, deren 5 edeutung man für die Wiſſenſchaft und die Aerztekunſt natürlich loch nicht überſchauen kann. Runſt und wiſenſchaſt 2 Die älteſte Papierhandſchrift. der bekannte Schweizer Jeeologe Prof. Ludwig Köhler berichtet in der„Neuen Züricher itung“ über einen äußerſt wertvollen Fund, nämlich die älteſte 1e die wir außerhalb und 5 te kennen. Es handelt ſich um eine ſyriſche Handſchrift, die ſi iauf de 40 befindet, das ein iſt jüngeren Datums; es iſt im Jahre 1479 geſchrieben und gebunden worden. Zu ſeinen Deckeln benutzte jedoch der Buchbinder u. a. die in Froge ſtehende, gut erhaltene ſyriſche Handſchrift auf Papier, die, was nur ſelten der Fall iſt, ein Datum trägt, und zwar das Jahr 932 n. Chr., alſo faſt 1000 Jahre alt iſt; ſie iſt in Karjathen, in der ſyriſchen Wüſte zwiſchen Damaskus und'dem alten Palmyra verfaßt und bezieht ſich auf das Martyrium des Arcthas, der in Südarabien den Glaubenstod erlitt. Weiterführung der amerikaniſchen Mongolei⸗Forſchung. Die Forſchungen der Amerikaniſchen Muſeums für Naturgeſchichte unter Führung von R. Ch. Andrews, die beſonders auf dem Gebiete der Paläontologie ſo außerordentliche Erfolge mit der Entdeckung großer Lager von Knochen der Rieſentiere der Vorzeit hatten, werden jetzt mit einer neuen Expedition unter der bisherigen Leitung fortgeſetzt, deren Dauer auf fünf Jahre vorgeſehen iſt. Die Expedition, die, wie Peter⸗ manns Mitteilungen berichten, im Dezember von Kalgan aufge⸗ brochen iſt, will im Mai die weſtliche Mongolei erreichen und dann zu weiteren Arbeiten nach Norden und Südweſten gehen. Im be⸗ ſonderen will man verſuchen, aus den oberen Ablagerungen der Tertiärzeit Material und Beweiſe für die Exiſtenz eines Tertlär⸗ menſchen zu erbringen. Theater und Muſik ze Bühnenautoren als Theaterkritiker. Der„Verband deut⸗ ſcher Bühnenſchriftſteller und Bühnenkomponiſten“ hielt dieſer Tage unter dem Vorſitz Ludwig Fuldas eine Mitgliederverſammlung in Berlin ab. Im Mittelpunkt einer längeren Debatte ſtand der von Dr. Hans J. Rehfiſch angeſagte Antrag des Vorſtandes, daß Bühnenſchriftſteller und Bühnenkomponiſten über Aufführun⸗ gen eines Theaters, bei dem ſie Bähnenwerke zur Aufführungeinreichen, nicht ſchreiben dür fen. Der Antrag, um den Erfolg einer zweiſtündigen, nicht ohne Heftig⸗ teit geführten Debatte vorwegzunehmen, wurde nicht als bindender Beſchluß, ſondern als Reſolution und in der ſehr eingeſchränk⸗ ten Form angenommen, daß die Autoren über die Auffüh⸗ rungen der Bühnen, bei denen ſie Stücke zur Ur aufführung einge⸗ reicht haben, nicht ſchreiben dürfen. Rehfiſch wies in ſeiner Begrün⸗ dung auf die korrupten Verhältniſſe im deutſchen Ausland, beſonders Wien, und in der deutſchen Provinz hin; er führte an, daß z. B. die Wiener Kritiker faſt ausnahmslos Theaterſchriftſteller ſind(übri⸗ gens iſt einer von dieſen, Felix Salten, gleichzeitig der Theater⸗ referent einer großen Wiener und einer großen Berliner Zeitung und übt damit ſicherlich eine nicht gutzuheißende Macht aus, da er im Hauptberüf Theaterſchriftſteller iſtj. Die Zuſtände in der deutſchen ſogenannten dritten Aſiatiſchen Expedition des giſchen Blattes, der entrüſtet gegen den Antrag Einſpruch erhob mit der Begründung, er ſelbſt ſei ſchon viermal an dem Theater ſeiner Stadt geſpielt worden und übe doch unangefochten ſein Amt aus. Rehfiſchs temperamentvolle und zutreffende Ausführungen zum An⸗ trag ſtießen auf lebhaften, nicht immer ſachlichen, einmütigen Wider⸗ ſpruch, wahrſcheinlich wäre auch der eingeſchränkte Antrag, der ſich auf Uraufführungen bezog, durchgefallen, wenn nicht Herbert Ihe⸗ ring und Monty Jacobs— die als Theaterkritiker ihre Mei⸗ nung als Rat abgaben— Rehfiſchs Ausführungen für zutreffend, den Antrag als gerechtfertigt begutachteten. Wir halten es für ſehr bedauerlich, daß der Antrag in der erſten Faſſung nicht durchgegangen iſt. Denn der zur Reſolution erhabene eingeſchränkte Antrag ändert an den beſtehenden Möglichkeiten des Mißbrauches kritiſcher Tätigkeit gar nichts. Und darauf gerade käme es ebenſo aus Gründen der Reinlichkeit wie aus denen der Hebung des Anſehens der kritiſchen Tätigkeit, vor allem in mittleren Städten, ganz beſonders an. Im Grunde genommen müßte die Verfaſſung des Antrags als ſelbſtverſtändliche Taktregel für den kritiſierenden Bühnenautor gelten, und umgekehrt müßte den Bühnenleiter dieſelbe Taktregel abhalten, Stücke eines Kritikers anzunehmen. Literatur * Velhagen und Klaſings Monatshefte, Januarheft. Verlag: Velhagen& Klaſing, Leipzig.„Erich Büttner über Erich Büttner“ lautet der Titel des mit vielen farbigen Bildern geſchmückten Ar⸗ tikels, mit dem das! Januarheft beginnt. Dem bekaunten Maler iſt hier ein Aufſatz gewidmet, deſſen künſtleriſche Wiedergaben aus jeder Schaffensperiode Büttners die bezeichnendſten Werke vor⸗ führen. Die Erklärung ſeines Wollens und Werdens hat der Künſtler, der über einen flotten Plauderſtil und eine anſchauliche Darſtellung verfügt, ſelbſt geſchrieben.— Wilhelm v. Bode hat zum Januarheft über das Mäzenatentum der Renaiſſancezeit eine wertvolle Studie beigeſteuert, die ebenſo reich illuſtriert iſt:„Wie Lorenzo in Magnifico große Politik durch die florentiniſchen Künſtler betrieb“.— Ganz reizend ſind die Plaudereien über den „Malflugfranz“, die der Maler Ernſt Vollbehr ſelbſt. unterſtützt durch die farbige Wiedergabe ſeiner Aquarelle, von ſeiner Arbeit während der Fahrt mit Flugzeugen und mit dem„Zeppelin 3“ hier wiedergibt.— Prof. Dr. Kurt Breyſigs Thema lautet:„Von der Leidenſchaft des deutſchen Geiſtes“ Prof. Dr. Waldemar Oehlke erzählt aus ſeinem Leben in Peking allerlei Anſchauliches. — Ueber die Baronin von Krüdener, die ſo flott gelebt hat und ſchließlich nicht nur ſelbſt ſelig ſterben wollte, ſondern auch zahl⸗ reiche andere Zeitgenoſſen, darunter den Zaren Alexander, be⸗ kehren wollte, ſpricht Tony Kellen.— Außer größeren Novellen —„Tanzpauſe“ von Vicki Vaum.„Die Voſſin“ von Paul Vet⸗ terli,„Runold und Muſchik“ von Eduard Reinacher— enthält das n Buchdeckeln eines ſyriſchen Meßbuches ichwediſcher Privatmann im Jahre 1920 erwarb. Das Meßbuch ſelbſt „Provinz belegte die Zuſchrift des Theaterkritikers eines Mecklenbur⸗ Januarheft noch eine reichilluſtrierte Rundſchau und zahlreiche Kunſtbeilagen. Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 26 Ftettag, den 16. Januar 1925 [Mannheimer Frauen⸗Seitung Mütter Von Cl. Bunge Nachdruck verboten.) Mir ſcheint, es iſt für uns Mütter weit weniger ſchmerzlich alt zu werden, als für die Frauen, die kinderlos blieben. Und die es ſich Wrum, mehr als wir, leiſten konnten, den Bedürfniſſen und dem achmucke der eigenen Perſönlichteit zu leben. Uns dagegen, die Ar Mütter ſein dürfen, fehlt es mitten in dem Gemiſch von Sor⸗ Aaadand Freuden, wie ſie die Gemeinſchaft mit heranwachſenden ern mit ſich bringt, an Zeit und Luſt, uns ſelbſt beſonders ichtig zu nehmen. Und ſo iſt denn eines ſchönes Tages, eigentlich ſpürbare Uebergänge, der Zeitpunkt gekommen, da un⸗ nblick unſerer großen Kinder etwas plotzlich zwar, aber dafür m ſo deutlicher zum Bewußtſein bringt, daß unſere Zeit endgültig Dorbei iſt!! Wenn es nun ſchon für uns nicht ganz ohne Wehmut abgeht, 155 vom eigenen Nachwuchs verdrängt zu ſehen von den Tummel⸗ 0 atzen des Lebens, zu denen man bis dahin ſelbſt Zutritt hatte, wie ungleich ſchwerer muß es dann ſein, nur fremder Jugend Platz machen zu müſſen!!? Und wieviel tauſendmal bitterer zu verblahen und alt zu werden für die Frau, die nur ihr eigenes bißchen Leben in die Wagſchale zu werfen hat! Die niemanden ihr Eigen nennen narf, dem froh⸗verſtändnisvoll zuzuſchauen— erfüllt von Hoff⸗ nungen und Wünſchen—, uns anderen, uns Müttern zum vollen rſatz zu werden vermag für das, was ſelbſt nicht mehr länger zu tun, unſere Jahre uns gebieten! vR Eine Mutter, die mehrere Kinder hat, iſt reich! Aeußerlich reicher jedenfalls als die Frau, die nur ein einziges beſitzt! Ob aber auch innerlich reicher, das ſcheint mir nicht in jedem Falle ſoͤ ohne weiteres ſicher zu ſein! Gewiß, ihr Glück ſteht nicht nur auf zwei Augen, und ebenſo gewiß iſt es, daß es herrlich ſein muß, mehrere Kinder in ihrer ofe ſo ganz und gar verſchiedenen Veranlagung, ihren voneinander abweichenden äußeren oder inneren Vorzügen und Gaben mit ſtill ſorſchendem Mutterauge in ihrer Entwicklung beobachten zu dürfen! Aber, ob ſie das kennt, was die Mutter des einzigen Kindes ſo be⸗ ſonders ſtark empfindet? Dieſes ganz nahe Zuſammenleben zu Zweien! Dieſes beglückende, verjüngende Miterleben! Angefangen bei den Spielfreuden und winzigen Kümmerniſſen allecfrüheſter dugendtage bis zu den Nöten und Seligkeiten der aus zarter Knoſpe körperlich, ſeeliſch und geiſtig immer mehr ſich entfaltenden, ſungen Menſchenblüte! Ob wir das nicht doch vielleicht der anderen, der„reichen“ Muter voraushaben, dieſes koſtbare Band engſter Kameradſchaft, wie es gerade die Mutter und das einzige Kind um⸗ lingt? Von ihm ſelbſt— nach unbekümmerter Jugend Art— wohl kaum als etwas Beſonderes ſonderlich beachtet! Um ſo dank⸗ er aber von uns Müttern empfunden und gewertet! Wie ein heiliges Pfand, das wir hüten mit ſchmerzlicher Inbrunſt, wohl wiſ⸗ ſend, daß die Stunde kommen wird, da wir, in andere Hände es zu legen, uns bereit halten müſſen! 75* So mancher Mutter liegt ausgerechnet nichts ferner als bder Gedanke, daß ihre junge Tochter einmal nicht heiraten könnte! Und wenn er in ihrem Kopfe flüchtig aufſteigt, verſcheucht ſie ihn ſchnell muit dem kühnen Wolkengebilde roſigſter Zukunftsträume. Anſtatt ihn, wie es ihre Pflicht wäre, beherzt und gründlich durchzudenken! Gefährlich iſt es, ſich als Mutter von dem kommenden Schick⸗ 111 der eigenen Tochter eine Vorſtellung zu machen, die einſeitig iſt! Und gar zu leicht führt es zu nicht wieder gutzumachenden Ver⸗ ſäumniſſen, ihr Leben und Streben in eine Richtung hineinzu zwingen, einem Ziele entgegen, deſſen Erreichbarkeit nicht von ihr allein abhängt! J 5 Gewiß, das kannſt du mohl: als Mutter dein gewichtiges Teil beitragen, deiner Tochter eine frohe und unvergeßliche Jugend zu bereiten, zumal, wenn ſie Dank irgendwelchen Vorzügen und aben das zu ſein ſcheint, was man„beliebt“ zu nennen pflegt. Eins aber vermagſt du mit dem beſten Willen nicht: Du kannſt ſe nicht bewahren vor Enttäuſchungen des Herzens, und ſei ſie auch noch ſo anziehend, noch ſe begehrt! 135 7 Und darum tuſt du als Mutter einer jungen, aufblühenden rchter gut daran, fürſorglich auch ihren Geiſt zu pflegen! Auf daß vi 1 werde, empfänglich, aufnahmeheiſchend für Dinge, die ihr 5 leicht einmal das Leben reich, ja, überhaupt erſt lebenswert daachen ſollen oder womöglich gar ihr Erſatz bedeuten müſſen, für das, was dem glückverlangenden Herzen verſagt geblieben iſt! wWie macht man KRinder glücklich? 5 Von Schweſter Elſa Brandſtröm Die Schwedin Elſa Brandſtröm, die ſich um unſere Kriegsgefangenen in Rußland und ſpä⸗ terhin durch Gründung des Kinderheims Neu⸗ ſorge bei Altmittweida um unſere rerwaiſte Jugend unvergeßliche Dienſte erworben hat, bveröffentlicht im„Heimkehrer“, dem Mittei⸗ lungsblatt der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, nachfolgende Betrachtungen 8 über Erziehung: den Krieasgefangenen in Sibirien habe ich ſo unendlich viel ſrübralles Sterben geſehen. wodurch da⸗ alückliche Familienleben zeitig vernichtet wurde. Wieviel ſchlafloſe Nächte aingen einem ſen Tode vorber. Taa und Nacht ſahen die Sterbenden Frauen dief Kinder vor ſich ſtehen und die Verzweiflung darüber, daß ſie e allein und wehrlos zurücklaſſen mußten, machte den Todeskampf bitter und ſchwer. Sterbebett, ſo iſt 10 ctand man jung und geſund an einem ſolchen daß man nur von einem Wunſch beſeelt wurde. dieſen letzten Geſtef dee Dahinſcheidenden zu erleichtern. Wie oft leuchtete ein auf, wenn man verſprach, ſich der Frau und beſonders der andern Kinder anzunehmen. So kam es. daß ich einen nach dem zu der ſterbenden Soldaten das Verſprechen gab, für die Kinder drechgen, Ein Verſprechen iſt immer eine Pflicht: aber ein Ver⸗ Laſt en. das man einem Sterbenden gegeben hat, iſt eine heilige „die ſolange drückt, bis man ſie zum Ziele getragen hat. urz entſchloſſen fuhr ich nach Amerika, ſammelte durch Vor⸗ deſz ein paar hunderttauſend Mark und ſchuf damit dae Kinder⸗ Schützl euſorge. Bald wurde es mit ein vaar hundert kleinen nunmlenaen im Alter von—15 Jahren bevölkert und während des deweſchr verfloſſenen Dreiviertelſahres ſind etwa 700 Kinder bei uns zumacht Die meiſten kamen, um eine dreimonatige Kurpexiode durch⸗ zu ff hen, aber auch manches Waiſenkind kam, um eine Heimat hier bep inden und ſolange hier zu bleiben, bis es reif iſt. hinaus ins Le⸗ zu treten lagt monn man dieſe Schar von kleinen Mitbürgern um ſich ſieht, daß diend ſich bald. daß die Verantwortuna nicht damit erfüllt iſt, nügend Kinder reichlich Eſſen. geſunde Schlafſäle. warme Kleider, ge⸗ über ze Spielſachen und angenehme Beſchäftſaung erhalten. Fraaen man f 33 tauchen auf, und man muß bald geſtehen, wie unfertia lieg elber iſt. um die Aufgabe zu erfüllen, die in der Erziehung geben? Nam fraat ſich: Welche Entwicklung wollen wir den Kindern weit haben wir das Recht, nach unſerm Ermeſſen die Erziehrennſtellung eines Kindes zu beeinfluſſen? Was iſt überhaupt ung? Was iſt unſer eigenes Ideal? e For f aen laſſen einen nicht los, und man muß beſtrebt ſein, unter d ich ſelbſt zu beantworten, ſonſt taſtet man bei der Arbeit en Kindern im Dunklen. *. de bat, Llüalich iſt der. der eine poſitiv⸗optimißiſche Lebenseinſtellung uns ein 821 bezaubernde Gefühl empfindet, daß das Lebendige in f de alem eil von der ewigen Kraft iſt, der den Zuſammenhana mit Lichen. ebenden fühlt und deshalb das Leben liebt— und die Men⸗ —9 ˖¶— Mann por, der es einmal werden ſoll. Höhepunkten ſein. Cs gibt eine gewiſſe Kategorie Mükter, die, ohne es ſelbſt im geringſten zu ahnen, in ungezählten Fällen ihren Kindern— be⸗ ſonders den Töchtern— maßlos ſchaden! Und zwar dadurch, daß ſie, wenn ſie von ihnen ſprechen, ihrem von Lob und Begeiſte⸗ rung überſtrömenden Munde nicht Gewalt anzutun vermögen! Weil ſie in ihrem Mutterſtolze— oder wohl oft richtiger, in ihrer mütterlichen Verblendung— eine Unmenge von Reizen und Beſonderheiten in der Perſon ihres Kindes vereinigt ſehen, treibt ſie das unbezähmbare Verlangen, alles das mit geſchäftiger Hand im⸗ mer wieder von neuem in die denkbar beſte und günſtigſte Be⸗ leuchtung zu rücken. Wie falſch und töricht ſie daran tun!! Und wie leicht kommt es, daß ſie nicht nur das nicht erreichen, was ſie für ihr Kind er⸗ ſtreben, Anerkennung und Beliebtheit, ſondern, daß ſie es ganz im Gegenteil noch obendrein mit dem Fluche der Lächerlichkeit beladen, der da, wo er ſich einmal anheftete, gar nicht ſo mühelos wieder ab⸗ zuſchüttzln iſt! Denn, fraglos reizt es zum Lachen, unentwegt Eigenſchaften unterſtrichen zu ſehen, die uns anderen entweder recht ſchwach oder doch nur gerade normal entwickelt erſcheinen! Herzlich gern iſt man bereit, einem jungen Mädchen— auch einem ſehr mittelmäßigen— Lob und Anerkennung zu ſpenden. Aber nicht, wenn man durch ermüdendes Anpreiſen der eigenen Familie dazu aufgefordert, richtiger, herausgefordert wird. Dann verſogt dichfellig auch der Gutmütigſtel! Sicherlich bietet Mutterliebe, mütterliche Begeiſterung— auch die kritikloſe, blinde— ſtets einen rührenden Anblick! Aber nichts ändert das an der Tatſache, daß die Tochter, der ſie gilt, ſehr häufig die Leidtragende ſein muß!! Mein erſtes Geld Eine Kindheitsplauderei von Elſe Krauſe Mannheim) Mit fünf Jahren wünſchte ich mir heftig, groß zu ſein, um einkouſen zu können, weil man dabei meiſtens viel mehr Geldſtücke herausbekam, als man für das Gekaufte hinlegen mußte. Es war mir deshalb auch vollkommen unverſtändlich, daß es zuhauſe häufig hieß:„Das koſtet zuviel. Wir können uns das nicht erlauben,“ oder:„Dazu haben wir kein Geld!“ Warum denn ſolche Hedenken? Man kaufte ein, legte ein Geldſtück hin und erhielt viele dafür zurück. Da konnte es voch an Geld nicht ſehlen! Aber es fehlle dech. Fehlte zu dem großen Puppenherd mit dem kupfernen Waſſerſchiffchen, auf welchem man richtige Pfannkuchen backen konnte, und fehlte, um dem Zirkus das Zwergpferdchen abzukaufen, auf dem jeden Mitiag ein winzig kleiner Mann durch die Straßen ritt. Das war ſchade. N Es fehlte auch zum Einkaufen neuer Kleider. Doch der Mama geſchickte Hände wußten aus Altem immer etwas hübſches Neues zu fertigen. Eines Tages nahm ſie ſich dafür eine Hilfe, das„Lenchen“, ins Haus. Das Lenchen war eine ſielbegehrte Perſönlichkeit, um die ſich alles drehte, vom Nähmaſchinenrädchen bis zum Quirl im Suppentopf. Wir Kinder ſchloſſen gleich Freundſchaft mit ihr, denn ſie brachte viele Hefte mit, in denen es Bilder anzuſchauen gab, und aus manchen durften wir ſogar die Modepuppen heraus⸗ ſchneiden. Dann hieß mich das Lenchen auf einen Schemel ſitzen, gab mir ein kleines Meſſerchen in die Hand, breitete einen Damaſsrock vor mir aus und nun mußte ich vorſichtig die Nähte und den Saum auftrennen, denn diesmal bekam Mama etwas Neues. Anfänglich kam ich mir ſehr wichtig vor bei dieſer Arbeit, aber bald wurde ſie mir langweilig. Viel lieber hälte ich Modepuppen ausgeſchnitten. Ich war auch müde geworden, und nur, weil Mama Mohtenköpfe verſprach, trennte ich weiter. Ich hatte ſchen ein gutes Stück von dem Samtſaum aufge⸗ trennt, da fühlte ich plötzlich etwas Hartes, Rundes dazwiſchen. Raſch trennte ich weiter, denn nun war ich neugierig, was ſich hinter dem Saume verbarg. Noch ein paar Schnitte— da fiel ein blinkender Gegenſtand zu Boden und rollte ein Stück ins Zimmer hinein. Erſtaunt ſprang ich hinterher. Auch Mama war aufmerkſam geworden und bückte ſich.„Da hat das Kind doch tatſächlich eine Mark gefunden,“ ſaate ſie und legte mir das ſchöne, ſilberne Geldſtück in die Hände. Sie lächelte. „Wenn du immer ſolche Funde machſt im Leben,“ meiate ſie,„wird es für dich einmal leicht ſein.“— Ich war glückſelig. Eine Mark. Eine richtige Silbermark! Ich zeigte ſie Papa, als er nach Hauſe Für die Jugend, die ins Leben 0 unbewußten Optimismus hinaustritt, wird das Leben noſitiv ſein, was ihr auch immer begeanen maa. Sie werden die ſogenannten alücklichen Menſchen. ohne daß eigentlich iemand ſagen kann, worin ihr Glück beſteht. Es kann nicht gemeſſen, noch definiert werden. Es ſprudelt aus ihnen ſelbſt. aus einer unerſchöpflichen inneren Quelle. Es aibt wohl kein Kind, das nicht dieſe Zuflüſſe beſitzt; aber noch be⸗ por es die Kinderſchube angezogen hat, ſind dieſe Zuflüſſe durch Ein⸗ drücke und Verhältniſſe eingedämmt worden, eingedämmt vor allem durch die ſogengnnte Erziehung, welche oft nichts anderes tuf, als all die friſchen Quellſprünge trocken leat, das Leben zu einer unendlichen Wüfte ohne Oaſe macht. Es gibt deshalb nichts, wovor wir Erwach⸗ ſenen mehr Anaſt haben ſollen, als auf das noch Lebende eine tötende Hand zu legen. d. h. dem Kinde die Fäbiakeit zu nehmen, das Ge⸗ fühl der Lebensfreude zu empfinden, welches der Motor zu jeder Handlung oder zu ſedem Schritt am Leben iſt, der zu Erkolgen führt. Viele Idealiſten glauben, daß der Wea zum Ideal der Weg der KNormloſiakeit und der Unbearenztheit iſt— aganz im Gegenteil. Wenn wir weiter das Bild der Quellſprünge beibehalten, ſo wiſſen Wir, daß das Waſſer ſich in der wüſten Steppe unnütz verlaufen kann, wenn nicht tiefe Flußtäler geſchaffen werden, wo es ruhio flie⸗ ßen und ſich ſammeln kann. bis die Waſſermenge ſo aroß iſt, daß ſich eine Quelle bildet. Dem Kinde muß geholfen werden. damit ſich ſeine vielen Quellenſprünge nicht im Sand verlaufen. Aber was ſind es denn für Formen, die wir dem Kinde finden helfen ſollen? Man möchte das Kind für ein Ideal begeiſtern und damit das Verlangen in ihm erwecken, dieſem Ideal nachzuſtreben. Jeder Menſch bildet ſein eigenes Ideal, und es ſcheint. als ob es ebenſo viel Ideale aäbe, wie es denkende Menſchen auf der Erde aibt. Am Ende jedach bleibt jeder vor ein und demſelben Bilde ſtehen, vor dem Bilde, das aus dem innerſten Kraftgefühl geſchaffen wurde ***. Wenn man ein Kind ſieht, ſo ſtellt man ſich im Geiſt den Man ſtellt ſich in Gedanken den Weg vor, den das Kind wandern ſoll, und man ſieht, wie un⸗ endlich biel Schutz man ihm gebon muß, nämlich: eine glückliche Kindheit, reich an Ernſt und Fröhlichkeit. Nichts iſt falſcher, als zu glauben, daß das Kind Ernſt ſcheuk. Wenn das Kind für ſich allein ſpielt, wenn es über das Leben außerhalb der Kinderſtube phantaſtert. ſo beſchäftigt es ſich oft mit ſehr ernſten Problemen. Eine glückliche Kindheit muß reich an Epiſoden, die aus dem Alltagsleben heraus⸗ ſpringen, und die ſpäter in der Welt der Erinnerungen als Mark⸗ ſteine hervortreten. Eine glückliche Kindheit muß das Schönſte von allem haben: Erinnerung an Menſchen, die es mitRecht oder Unrecht vergöttert hat. Bewunderung iſt eins von den lebenſpendenden Gefühlen, und arm iſt der, der als Kind nicht Gelegenheit gehabt hat, ſich der Bewunderung für irgend einen Erwachſenen in ſeiner Umgebung hingeben zu können. Typiſch iſt, daß das Kind in ſeiner Phantaſie auch die Zeiten ſeines Helden zu ſeinem Vorteil ausmalt, die es nicht kennt. Dieſe lohale Eigenſchaft, die ſo bei dem Kinde ausgeprägt iſt(nämlich immer das Beſte zu glauben), ſollten wir nachzuahmen verſuchen, wenn wir die Kinder beurtejlen. Wir ſollten bei jeder negativen Seite des Kindes die entſprechende poſitive ſuchen. Wir würden dann finden, daß viele ſogenannte Fehler nur verwachſene Tugen⸗ mit einem bewußten oder kam. Was ich mir dafür kaufe, frug er.—„Den Puppenherd.“ ſagte ich,„oder das Ponychen aus dem Zirkus oder den Papagei aus dem Paſtorenhaus.“ Der konnte ſoviel drolliges Zeug ſchwatzen. Schließlich wollte ich die Mark doch lieber in ein Käſtchen tun und aufheben. Mama gab mir eine kleige Schmuckſchachtel mil roſc Watte und hierein wurde die Mark gebettet. Ab und zu nahm ich das Schächtelchen zur Hand und ſchaute mir immer wieder voller Freude das Geldſtück an Wie war ich reich! Eine Mark!— Die Tage begannen kürzer zu werden. Es wurde kalt und bald blies der Nordwind Schneemaſſen über die Pfälzer Höhen. Wir Kinder ſpielten im warmen Zimmer. und bei uns aß Mama, eifrig über eine Handarbeit gebeugt, mit der ſie zu Weih⸗ nachten Papa überraſchen wollte Eines Tages meinte ſie. ob ſch Papa nicht auch etwas arbeiten wolle, ich hätte doch nun Geld. Eifrig ſtimmte ich zu, und Mama ging mit mir, etwas auszuwählen. Ein kleiner Tintenlöſcher mit einer Lederdecke, durch deren gelochte Zeichnung man Seidenfäden ziehen mußte, wurde ausgeſucht. Ich gab meine Mark hin und war ſehr perwundert, daß ich nicht wieder mehiere Geldſtücke dafür zurückbekam. Ich zögerte beim Fortgehen, ſodaß die Verkäuferin lächelnd frug:„Stimmk was nicht?“—„Doch, doch,“ ſagte Mama,„es iſt alles in Ordnung,“ und zog mich mit ſich ſort Das Weinen war mir nahe! Am liebſten wäre ich mit dem Löſcher zurückgelaufen. um meine ſchöne Mark wieder zu be⸗ kommen. Aber Mamg eilte ſehr nachhauſe zu kommen. Es dann auch ganz ſchön, mit einer Sticknadel grüne Seidenfädchen durch die Löcher zu ziehen. bis ſie alle bedeckt waron und an ihrer Stelle ſich ein niedliches Zweiglein zeigte Und neeh ſchöner war es am Weihnach'sobend, den Papa zu ſehen, wie berz⸗ lich er ſich mit dieſer erſten Arbeit freute. Es ſollte gleichzeitig die letzte ſein, denn wenige Wochen ſpäter war er tot.— Seitdem ſind viele Markſtücke durch meine Hände gegangen— blanke, ſilberglänzende und trübe Papierfetzen, aus deren ſchmieriger Armſeligkeit die Not des Vaterlandes ſprach. Mühſam erarbeitet, gaſch nerousgeht Für die zwiggenden Notwendigkeiten des Lehens⸗ aͤnterhaltes, für heitere und traurige Geſchehniſſe. Wenige nur fan⸗ den Aufnahme in einem Sparkäſtchen. um eines Tages ibrer geſſchert ſcheinenden Seßhoftigkeit wieder entriſſen zu werden und hinauszu⸗ wandern zu neuer Rundreiſe, ohne bleibende Eeinnerung. Die behält meine erſte Mark, und das Tintenlöſcherchen, das teute noch meinen Schreibtiſch bewohnt, trägt hierzu nicht wenig bei. Aphorismen Von Mela Eſcherich Sei kein Einbrecher in die Gedanken deines Kindes! Warte ab, ob dir die Tür geöffnet wird. Klopfe leiſe an und gehe ſtill, wenn keine Antwort erfolat. Verſetze die dir anvertraute Seele nicht in Krieaszuſtand. Es möchte ſonſt in der Anaſt die Tür wene werden, die nur zugeklinkt wär. Mache, das Elternhaus nicht zur Beſſerungsanſtalt! Bedenke. daß der Menſch aut auf die Welt kommt. 4 Riemand überläßt einem eben der Schule entlaſſenen Menſchen das verantwortliche Amt eines Chauffeurs oder Lokomotipführers, aber welche Klaſſe unverantwortlicher Menſchen„tut's ſchon“— ais Kindermädchen! Der unglücklichſte Verſuch ſich ins Intereſſe anderer zu ſetzen iſt — ſie zu beläſtigen, ein Weg, der meiſt in der Familie eingeſchlagen wird. Wenn ein Wagen gefahren kommt, ſpringſt du aus dem Weg; kommt er aber auf einem Geleis, ſo gehſt du ruhig dicht an ihn vorüber. Erkenne die Geleiſe, in denen die Menſchen ſich bewegen und du brauchſt ſie nicht mehr zu fürchten. 8 2 Fröhlich' Erwachen So ſüßen Schlummer fand ich nie Wie heute Nacht; Mich hat des Ständchens Melodie Zur Ruh' gebracht, Mir hat des Liebſten ſchönes Bild Den Traum verſüßt. Nun hat die Sonne, klar und mild, Mich wachgeküßt. ſind. Iſt nicht Frechheit eine verwachſene Keckheit? Habgier eine verwachſene Sparſamkeit? Verſchwendung eine verwachſene Freigebigteit! Wie leicht iſt es für den Erwachſenen, der Einfluß auf das Kind hat, die Umſchaltung vorzunehmen. 2 Wenn wir uns redlich bemühen, die vielen poſitiven Seiten des Kindes, die in der eigenen Natur liegen, nicht einſchlafen zu laſ⸗ ſen, ſo würden wir mehr glückliche Menſchen um uns ſehen. ** Die Einſtellung der meiſten Erwachſenen zur Arbeik 100 der des Kindes ganz entgegengeſetzt. Ein großer Teil der Menſchen betrachtet Arbeit als ein notwendiges Uebel, als einen nicht zu um⸗ gehenden Zwang, ſich zu erhalten. Sicher iſt die Arbeit da, damit wir leben können, aber ſie iſt nicht datzu da, damit wir ſie als unbequeme und drückende Laſt betrachten. Man ſehe ſich als Beiſpiel das Kind an. Wenn es ſich unge⸗ ſtört entwickeln darf, ſo gibt es kaum ein größeres Arbeitstier, Man muß über ſeine Arbeitsintenſität und Ausdauer ſtaunen, ſelhſt⸗ verſtändlich nur bei Arbeiten, die das Kind intereſſieren. die ih⸗ nerhalb ſeiner Fähigkeiten liegen, und die es ſich ſelbſt geſucht hat, d. h. eine Arbeit, die ein natürliches Glied in ſeiner Entwicklung iſt. Durth vollſtändig fehlerhafte Anleitung ſeitens der Erwachſenen werden die meiſten Kinder bald ſoweit gebracht, daß ſie die allge⸗ meine Auffaſſung über Arbeit teilen. Wie falſch iſt das! Gibt es etwas mehr Erfriſchendes, etwas mehr Anſpornendes als Arbeit? Vergnügungen und alle Arten von Geſelligkeit ſind notwendig, und ſie ſind die Läabung, die die Abwechſelung ſchafft, aber ſie ſind nur in einer begrenzten Menge genießbar. Dem Kinde ſeine natürllhe Neigung zum Schaffen zu rauben, iſt eines von den größten Vor⸗ brechen, die wir begehen können. Das Kind zeigt ſo oft eine ausgeprägtee Selbſtändigkeit und Eigeninitiative und lebt nach ſeiner natürlichen Neigung ſeine Welt im Spiel und in der Arbeit; aber leider verſucht die Umgebung allzuoft das Kind umzuſtellen, damit es ſich nicht bon der Um⸗ gebung unterſcheidet; lieber ſoll,es einer von den tauſend Dutzend⸗ menſchen ſein, die nach ſpießbürgerlichen Sitten ein Leben ohne jedes Riſiko führen. Laſſe das Kind und ſpäter den jungen Men⸗ ſchen auf ſeinem eigenen Gebiet ſchaffen und arbeiten, auch weng die Arbeit aus dem Rahmen des Alltäglichen fällt. Lehre das Kind im Leben etwas zu wagen. Unendlich piel mehr Menſcheuleben verkümmern durch zu große Vorſicht im Loben oder gehen verloren durch überſchätzte Kraft und dummdreiſten Uebermut. Laſſe das Kind bald verſtehen, daß die Welt den Star⸗ ken gehört, und laſſe es ſeine Kräfte an einer Arbeit meſſen, die es zwingt, jede Muskel körperlich oder geiſtig zum äußerſten zu ſpannen, und laſſe es die Freude erleben, zu fühlen, wie die Fähig⸗ keiten ſich in jedem ſchweren Kampfe entwickeln; dann weiß was wirkliche Arbeitsfreude heißt. 1* 4. Erziehung iſt alſo nicht, etwas Neues zu ſchaffen, ſondern den das Leben im Kinde zu entwickeln, nicht etwa durch formloſe Zügelloſigkeit, ſondern dadurch, daß man das Kind lehrt, das Wohl⸗ gefühl in harmoniſchen Lebeusformen zu empfinden. Nur auf und ganzen Menſchen werden kann. 1 Ein glücklicher Menſch beſitzt ein ſtarkes Selbſtbewußtſein, das ihm die Möglichkeit gibt zu entſcheiden,. wo die Grenze ſeiner perſön⸗ 1 lichen Fähigkeiten nach oben und unſen a dieſem Wege glaube ich, daß ein Kind zu einem glücklichen, ſtarken 4. Seite. Nr. 26 4 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Rusgabe) Freitag, den 16. Januar 1925 Aus dem Lande Die blutige Bürgermeiſterwahl in Liedolsheim Liedolsheim bei Graben, 15. Jan. Der Bürgermeiſterwahl in Liedolsheim, über die ſchon berichtet wor⸗ den iſt, wird nun in der amtlichen„ NRarlsruher Jeitung“ eine aus⸗ „führlichere Darſtellung gegeben, in der zunöchſt auf die von uns ſchon hervorgehobenen ſtarken politiſchen Gegenſätze abgehoben wird, da Liedolsheim als eine Art Hochburg der Völkiſchen bezeichnet werden kann. Die Ausſchreitungen begannen nach dem amtlichen Bericht während einer Ovation für den neugewählten Bürgermoiſter Kauf⸗ mann Ludwig Geiß, der 602 Stimmen erhalten hat, während dem Kandidaten der Völkiſchen Partei Gemeinderat Guſtav Roth 494 Stinunen zugefallen waren. Während der einfachen Feier vor dem Haus des neugewählten Bürgermeiſters ſangen die Völkiſchen die erfte Strophe des Hitlerliedes und begleiteten den Feſtakt mit Pfue⸗ rufen. Der Bürgermeiſter ermahnte zur Ruhe und lud ſchließlich die Bepölferung ein, auf ſeine Rechnung ein Glas Bier zu trinken. Beim Abzug der Muſikkapelle ſprang ein Völkiſcher unter die Muſi⸗ kanten und ſchlug einem, der früher der Völkiſchen Bewegung an⸗ gehört haben ſoll, die Klarinette aus dem Mund. So wie dieſer ſollen auch andere bisher der Völkiſchen Bewegung zugehörende Ein⸗ wahner für den demokratiſchen Bürgermeiſter geſtimmt haben und gegen dieſe„Verräter“, richtete ſich die Wut der Völkiſchen. Als nun ie Anhänger des neugewählten Bürgermeiſters ſich in einer Wiri⸗ ſchaft vorſammelten erſchienen die Völkiſchen vor der Wirtſchaft min Wellenprügeln ausgerüſtei. Die Fenſterſcheiben der Wirtſchaft wur⸗ den von außen her demoliert, es fielen Schüſſe, angeblich aus der Wirtſchaft heraus, und mehrere Perſonen wurden ſchwer ver⸗ letzt. Bei der gewaltigen Erregung der Bevölkerung mußten die wegen Hausfriedensbruchs Verhafteten nach Karlsruhe verbracht wmerden. Da die Ruhe im Orte noch keineswegs eingekehrt iſt, iſt die Polizei verſtärkt worden. Die gerichtliche Unterſuchung erſt dürfte genaue Aufklärung bringen. Zu den Vorgängen nach *Wiesloch, 14. Jon. Die Maſern ſind nun auch in unſerem Orte mit ſolch großer Heftigkeit gufgetreten, daß die Schule in den erſten fünf Johrgängen geſchloſſen werden mußte. J. Oeſtringen, 14. Jan. Die hieſige Gemeindebäckerei kam um den jährlichen Paächtzins von 1250 Mark auf die Dauer von 6 Jahren in die Hände von Bäcker Ludwig Wagner, der unter 25 Bewerbern das höchſte Angebot machte. *Karlsruhe, 14. Jan. Im Laufe des letzten Jahres iſt in Karlsruhe, Frankfurt, Stuttgart und München Ausläufern mehrmals Geld, das ſie kurz zuvor beim Poſtſcheckamt erhoben hatten, be⸗ krügeriſch abgenommen⸗ worden. Die Schwindler fpielten ſih ars Beamte des Poſtſcheckamts auf und verlangten das Geld unter dem BVorwand, der überreichte Scheck ſei beanſtandet worden, heraus. Die Uebereinſtimmung charakteriſcher Merkmale bei der Ausführung der Straftaten ließ auf gleiche Urheberſchoft, weſentliche Abwel⸗ chungen in der Geſtaltsbezeichnung auf eine Mehrzahl abwechslungs⸗ weiſe auftretender Täter ſchließen. Die polizeilichen Ermittlungen haben nun zur völligeren Aufklärung geführt. Einer der Täter wurde in Karlsruhe heim Kauf von Kleidungsſtücken erkannt. An Toge darauf wurde er in Stuttgart ergriffen. Bei der Prüfung ſeines Anhanges konnten auch die übrigen Beteiligten ermittelt wer⸗ den. Feſtgenommen ſind der 25jährige Hausburſche Chriſtian Beiſſer von Karlsruhe, deſſen Bruder Ernſt Beiſſer, der 21jährige Taglöhner Friedrich Nutz von Dornſtetten, der 22jährige Zimmermann Gmil Muß von Dornſtetten, der 25jährige Elektromonteur Ernſt gas ven Karlsruhe und die 50jährige Zimmermannswitwe Margarete Muß, wohnhaft in Gablenberg. Sie werden ſich wegen Betrugs und ſchwerer Urkundenfälſchung bezw. wegen Hehlerei zu verant⸗ werten haben. Chriſtian Beiſſer und Ernſt Haas ſind gewohnheits⸗ mäßige Verbrecher, auch die Brüder Mutz ſind erheblich vorbeſtraft. Ein Teil des erſchwindelten Geldes konnte in Sachwerten beſchlag⸗ nahmt werden.— Aufgrund einer ortspolizeilichen Vorſchrift wird es vom 1. Juli 1925 ab nicht mehr geſtattet, den Hausmüll in je⸗ dem beliebigen Gefäß zur Abholung bereit zu ſtellen. Die Müllge⸗ füße müſſen von dieſem Zeitpunkt ab beſtimmten Bedingungen enk⸗ ſprechen, ſie ſollen aus ſtarkem verzinktem Eiſenblech hergeſtellt, von leniſcher Form und mit Handgriffen und feſtem Deckel verſehen ſeln. Der einzelne Eimer darf auch nicht mehr als 40 Liter faſſen. *Karlsruhe, 15. Jan. Redakteur Franz Wahl, der bis zu ſeiner Erkrankung Schriftleiter am„Badiſchen Beobachter“ war, konnte ain Mittwoch ſein 25jähriges Berufsjubiläum begehen. Der Jubilar iſt nicht nur als ein außerordentlich fleißiger und fähiger Journaliſt bekannt, ſondern erfreut ſich auch infolge ſeines liebenswürdigen. kollegialen Weſens bei ſeinen Kollegen einer großen Beliebheit und Achtung. Nachbargebiete ees— Saarbrücken, 13. Jan. Bei einer Saarbrücker Familie Zing es am Samstag bis ſpät in die Nacht ziemlich luſtig zu. Als der Lärm gegen Morgen noch nicht aufhören wollte, ſtand der Hausbeſier auf und gebot Ruhe. Es entſpann ſich zwiſchen ihm und dem Mieter ein Wortwechſel, der bald zu Tätlſcheeiten aus⸗ artete. Der Mieter ergriff in der Wut ein Beil und ſchlug damt derart auf ſeinen Hausherrn ein, daß dieſer den Oberarm bhrach und auch om Kapfe erhebliche Verwundungen da⸗ vontrug. Der Angegriffene rief darauf ſeinen Bruder um Hilfe. Dieſer ging mit einem Revolver auf den Mieter los und brachte dieſem einen Schuß bei, an deſſen Folgen der Verletzte nach wenigen Minuten ſtarb. Der Heiseigentümer und ſein Bruder wurden von der Polizei in Haſt genommen.— Am Sonntag nachmittag fuhr ein Eitroenwagen in raſendem Tempo von Altenwald nach Bild⸗ ſtock. Am Kaufhaus Bepyy nahm der Chauffeur die Kurve zu kurz, ſo daß das Auto ſich überſchlug und auf die andere Seite der Straße flog. Der Wagenlenker erlitt ſchwere innere Ver⸗ letzüngen, ſo daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird, der Wagen ſelbſt wurde demoliert. Gcerichtszeitung Landgericht Mannheim *Mannheim, 15. Jan.(Sitzung der kleinen Strafkammer.) Vor⸗ ſigender: Landgerichtsdirektor“ Dr. Weiß. Schöffen: Heinrich Diehl, Kaufmaan, und Nikolaus Rauſch, Schreiner, beide von hier. Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Brettle. Der 46jährige verheiratete Kaufmann Adolf Mayer aus Bier⸗ ſtadt(Bezirk Wiesbaden) war Ende 1921 bei der Verlagsanſtalt Schäfer in Mannheim als Proviſionsreiſender tätig. Der Ange⸗ klagte war befugt, Abonnementsbeſtellungen für die Allgemeine land⸗ wirtſchaftliche Wochenſchau und Landmanns Familien-Rundſchau gufzuſuchen und die Aufnahmegebühren entgegenzunehmen. Da⸗ gegen ſollle die Abonnementsgebühr vom Verlag ſelbſt' eingezogen werden. Der Angeklagte hat aber im Januar 1922 in Hemsbach von drei Abonnenten die Gebühren in Höhe von 132 M. einkaſſiert und für ſich behalten. Er batte hierbei von vornherein die Abſicht, die Gelder nicht an die Verlagsanſtalt abzuliefern. Vom Amts⸗ gericht Weinheim wurde der Angeklagte wegen Betrugs zu einen Monat Gefängnis und zu den Koſten verurteilt. Die Berufung des Angoklagten wurde heute als unbegründet zurückgewieſen. Der 39jährige, verheirgtete Schloſſer Wilhelm Strubel aus Ludwigshafen a. Rh. hat, dem Verbot des Militärbefehlshabers zu⸗ wider, am 15. Okteber 1923 beim Kaufhaus und auf dem Meßplatz un einer Demonſtrationsverſammlung der Erwerbsloſen teilgenom⸗ men. Das Amtsgericht hier verurteilte am 28. 11. 23 hierwegen den Angeklagten zu einer Geldſtrafe von 200., hilfsweiſe zu 2 Monaten Gefängnis. Auf Berufung der Staatsanwaltſchaft wurde heute das Urteil des Amtsgerichts dahin abgeändert, daß gegen den Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von einem Monat ausge⸗ ſvprochen wird. Weiter erging Gerichtsbeſchluß: Für den Fall der Nechtskraft des Urteils wird dem Verurteilten nach Verbüßung von einer Woche Gefängnis für den Reſt der Strafe Strafurlaub ſchalters geführt hat, noch nicht geklärt. noch nicht möglich, den elektriſchen Betrieb auf der Nordbahnſtrecke Der 30jährige, verheirgtete Metzger Peter Hörner aus Rup⸗ pertsberg(Pfalz) kaufte im Sommer 1923 von dem Hafenarbeiter Rudolf Schönthaler drei Piſtelen. Nach der Perſönlichkeit des hier⸗ wegen bereits abgeurteilten Schönthaler und aus der Tatſache, daß Hörner eige Anzahl neuer Piſtolen bei Schönthaler ſah, mußte er annehmen, daß die Waffen auf unehrliche Art erlangt waren. Der Angeklagte hatte die Pflicht, die 3 Piſtoſen an die Staatsbehörde abzuliefern, er tat dies aber nicht, ſondern verkaufte die Piſtolen an einen Freund weiter. Das Schöffengericht verurteilte am 20. No⸗ vember 1924 deg Angeklagten wegen Hehlerei i. w. R. und wegen unerlaubten Waffenbeſitzes zu 5 Monaten Gefängnis und zu den Koſten des Verfahrens. Auf Berufung des Angeklagten wurde heute das Urteil des Amtsgerichts dohin abgeändert, daß der Angeklagte Hörner— unter Freiſprechung von der Anklage der Hehlerei— nur wegen unerlaubten Waffenbeſitzes zu einem Monat Gefängnis verurteilt wird.(Verteidiger:.A. Bergdolt.) Das Mainzer Eiſenbahnunglück vor dem franzöfiſchen Kriegsgericht * Mainz. 15. Jan. Das franzöſiſche Kriegsgericht beſchäftigte ſich heite abermals mit dem Eiſenbahnunglück im Main⸗ zer Tunnel, das ſich durch Auffahrt des Wormſer Perſonenzuges auf den wegen Maſchinendefektes dort haltenden Baſler D⸗Zug an: 1. Oktober vorigen Jahres zutrug, als das Eiſenbahnweſen noch der Regie unterſtellt war. Bei dem Unglück wurden 5 Reiſende gelötet und 15 ſchwerverletzt. Angeklagt waren der Schaffner Gies aus Neuſtadt a. H. und der franzöſiſche Bahnhofsvorſteher von Mainz, Mandral wegen fahrläſſiger Tötung. Mondral hatte infolge eines telephoniſchen Mißverſtändniſſes den Wormſer Per⸗ onenzug zu früh abgelaſſen. Gies ſoll die Deckung und Sicherung es haltenden D⸗Zuges vernachläſſigt haben. In der Verhandlung gab der franzöſiſe zatsanwalt bekannt, infolge der vom franzö⸗ ſiſchen Parſament am 2. Januar beſchloſſenen Amneſtie ſei der An⸗ geklagte Mandral begnodigt worden. erfahren wuürde hierauf gegen Mondral eingeſtellt und er mußte dis Anklage⸗ bank verlaͤſſen. Gegen Gies nahm die Verhandlung aber ihren Fort⸗ gang. Ein Re⸗ 5 r ſagte aus, der Angeklagte ſei zu entſchuldigen. Er hatte den D⸗Zug weder zu ſichern, noch zu decken. Eine ſogenannte Deckung des D⸗ 5 komme erſt donn in Frage, un der D⸗Zug 8 Minuten gehalten hätte. Gies häfte dann mtt Signalmagneſiumfackeln, die aber im D⸗Zug gefehlt haben, dent heronnahend n lte⸗Signal geben müſſen, um da⸗ zug zu warnen. Das Kriegsgericht ſprach aur 5 hverſtändigengutachtens den Schaffnexr Gies von Strafe und Koſten frei. Das V Naues aus aller Welt Exploſion im Reiche bahnkraſtwerk in Berlin Eine folgenſchwere Exploſion hat ſich am Dienstag abend im Elektriſchen Umformerwert Pankow der Reichsbahn in der Ver⸗ langerten Grünthaler Straße und gleichzeitig im Kraftwerk Moabit ereignet. In Pankow flog ein Oelſchalter in die Luft. Dadurch wurden zahlreiche Stromleitungen außer Vetrieb geſetzt, ſo daß der größte Teil Berlins viele Stunden hindurch im Dunkel lag. Das Unglück trug ſich kurz nach 5½ Uhr abends in dem neuerrichteten Umformerwerk Pankow zu, das der Reichsbahn gehört und vor allem dazu dient, die Bahnſtrecke Stettiner Bahnhof—Bernau mit Strom zu verſorgen. Das Werk wird vom Städtiſchen Kraftwerk Moabit mit dreißigtauſend Volt geſpeiſt. Als die Exploſion, deren Urſache bisher noch unbekannt iſt, entſtand, befanden ſich gerade der Obermaſchinenmeiſter Richard Kümmel und die Werkſtattführer Heinrich Haisler und Karl Kühlmann im Schaltraum. Alle drei wurden durch eine viele Meter hohe Stichflamme, die aus den zertrümmerten Oelſchaltern emporſchlug, ſchwer verleßt. Es gelang ihnen jedoch, ſich in den Maſchinenſaal hinüberzuretten, während das Del ausfloß und den ganzen Schalterraum in ein Flammenmeer verwandelte. Kurz nach der Exploſion ſchlug die hohe Stienlamme aus den Fenſtern des Werkes heraus. Die Glasſcheiben zerſplitterten, und dichter Qualm drang aus dem Gehäude. Die Feuerwehr wurde alarmiert, die mit zahlreichen Löſchzügen an der Exploſtonsſtätte erſchien. Nach anderthalbſtündiger Arbeit gelang es, den Brand mit Sandmaſſen zu löſchen. Die Verunglückten wurden mit ſchweren Brandwunden in das Jüdiſche Krankenhaus gebracht. Zwel von ihnen, der Obermaſchinenmeiſter Kümmel und der Werkſtätten⸗ vorſteher Haisler, ſind dort ihren Verletzungen erlegen. Kurz nach der Exploſion im Umformerwerk Pankow explodierten im Kraftwerk Moabit ebenfalls zwei Oelſchalter. Eine Decke ſtürzte ein, zwei eiſerne Türen, die die Schalträume verſchließen, wurden durch den Druck aus den Angeln gehoben und mehrere Meter weit geſchleudert. Da in den Schalträumen zurzeit der Exploſion ſich keine Perſonen aufhielten, wurde glücklicherweiſe niemand ver⸗ letzt. Der größte Schaden entſtand jedoch dadurch, daß mehrere Hauptleitungen, die Berlin mit elektriſchem Strom. verſorgen, außer Betrieb geſetzt wurden. Wenige Augenblicke ſpäter ging in den meiſten Straßen des Zentrums, des Weſtens und des Nordens der Stadt das Licht aus. Die Straßenbahnen ſtanden ſtill; ſoweit ſie noch weiter fahren konnten, wurden ſie durch die verſperrten Strecken zum Stillſtand ge⸗ bracht. Auch die Nordſüdbahn mußte kurze Zeit den Betrieb ein⸗ ſtellen. Auf der Stettin—Vernauer Strecke, wo der elektriſche Strom wahrſcheinlich noch für mehrere Tage ausgeſchaltet iſt, wurde der Bahnverkehr mehrere Stunden hindurch unterbrochen und dann durch Dampflokomobilen wieder aufgenommen. Während im Zentrum und auch in einem Teil des Weſtens nach etwa dreiviertel Stunden wieder das Licht aufflammte und der Straßenbahnverkehr wieder einſetzte, blieben große Stadtgebiete im Norden und in den weſt⸗ lichen Vororten den ganzen Abend hindurch in Dunkel gehüllt. In⸗ folge des Exploſionsunglücks konnte der Berliner Rundfunk am Dienstag abend nicht ſenden, da das Kabel zerſtört wurde. Im übrigen iſt die Urſache, die zu der Exploſion des Oel⸗ Bisher war es auch wieder aufzunehmen. Der Verkehr wird mit Dampflokomotiven aufrechterhalten. Die Wiederaufnahme des elektriſchen Betriebes auf der Strecke Berlin—Bernau wird mindeſtens noch drei Tage auf ſich warten laſſen müſſen, da die durch die Exploſion im Umformer⸗ Werk angerichteten Zerſtörungen ſehr erheblicher Natur ſind. An der Wiederherſtellung der Anlagen im Kraftwerk wird mit aller Be⸗ ſchleunigung gearbeitet. Der angerichtete Schaden läßt ſich bisher noch nicht völlig überſehen. U — Ein Würtlemberger als Leiter der Reichspoſl. Der mit der einſtweiligen Wahrnehmung der Geſchäfte des Reichspoſtminiſters bechſftragte Staatsſekretär Sautter iſt aus Biberach gebürtig. Aus dem Verwaltungsfach hervorgegangen, ging er zur Poſt über und übte zunächſt ſeine Tätigkeit am hieſigen Poſtamt aus. Er beſuchte dann ſpäter die Stuttgarter Hochſchule. Nach beſtandenem Examen wurde er zur Generaldirektion Stuttgart und dann als Staatsſekretär an das Poſtminiſterium in Berlin berufen. Seit etwa vier Jahren iſt er Miniſterialrät im Reichspoſtminiſterium in Berln, nachdem er vor Jahresfriſt außerdem zum Sparkommiſſar ernannt worden war. — Von einem Kinderwagen kolgefahren. Bei der Fülle der Un⸗ alücksfälle, die heute durch Fahrzeuge aller Art angerichtet werden, dürfte es intereſſieren, daß in OHklahoma ein Mann von einem Kinderwagen totgefahren wurde. Der Mann lief über die Straße, als ihn ein in„raſender Fahrt“ daherkommender Kinder⸗ wagen umriß und aufs Pflaſter ſchleuderte. An den erlittenen Ver⸗ letzungen ſtarb der Mann nach wenigen Tagen. Es war ein Orts⸗ fremder und noch vor ſeinem Tode meinte er, der Unfall habe nur deshalb ſtattfinden können, weil er nicht gewußt habe, daß es in Oklahoma ſchon— Kinderwagen gäbe. — Neuer Schnelliakeitsrekord für Flugzeuge. Die höchſte bisher von Fluazeugen errrichte Geſchwindigkeit betrug 429 Kilometer in der Stunde. Inhaber des Rekords war der amerikaniſche Marine⸗ leutnant Williams. Jetzt hat der Franzoſe Bonnet den Re⸗ kord geſchlagen. Er hat es auf 448 Kilometer die Stunde gebracht. Die deutſche Aviatik ſcheidet bei den Beſchränkungen im Flugzeuabau, Landwirtſchaſt Die Not des Tabakbaues Die badiſchen Tabakpflanzer bauen weit über die Hälfte des geſamten deutſchen Tabaks. Bis zum Jahre 1923 lohnte ſich der Anbau dieſes hochwertigen Handelsgewächſes zur Zufriedenheit der Pflanzer. Seit der Stabiliſierung der Währung iſt hierin jedoch ein Wandel eingetreten. Die Tabakimporteure in Hamburg und Bremen ſind wieder in die Lage verſetzt worden, billige Kolonialtabake ein⸗ zuführen. Der Zoll auf dieſe Konſumtabake beträgt zur Zeit auf⸗ grund von Verordnungen nur 30 Mark je Doppelzentner, ſtatt 130 Mark, wie das Tabakſteuergeſetz vorſieht. Die Produktionskoſten der badiſchen Pflanzer ſind ſeit den Friedenszeiten auf mehr als das Doppelte geſtiegen. Die Folge davon iſt, daß das gute Inlands⸗ produkt unverkäuflich daliegt oder nur zu Schleuderpreiſen abgeſetzt verden kann und die Tabakpflanzer Gefahr laufen, um den ge⸗ rechten Lohn ihrer mühſeligen Arbeit und ihres großen wirtſchaft⸗ lichen Riſikos gebracht zu werden. Es handelt ſich hierbei um viele Millionen badiſchen Volkseinkommens und vermögens. Die Tabak⸗ pflanzer und ihre Organiſationen(deutſcher Tabakbauerverband, Badiſcher Tabakpflanzerverband, Landbund) fordern daher die Wiederherſtellung des geſetzlichen Zuſtandes in der Frage des Tabakzolls. Wie wir hören, finden am Sonntag 18. Januar in einer ganzen Reihe badiſcher Orte, in Freiburg, Grafenhauſen, Ottenheim, Kehl, Karlsruhe, Bruchſal und Ladenburg Pflanzer⸗ verſammlungen ſtatt, die den dringlichen Forderungen des badiſchen Tabakbaues den nötigen Nachdruck verleihen ſollen. * Ludwigshafen, 15. Jan. Der rührige landwertſchaft⸗ liche Bezirksverein Ludwigshafen veranſtaltet zur Zeit im Einvernehmen mit der Bezirksbauernkammer in verſchie⸗ denen Gemeinden des Bezirkes Ludwigshafen einen ſechstägigen Vortragskurs, der in der Gemeinde Neuhofen heute ſeinen Anfang nahm. Die, Verſammlung war ſtark beſucht. Die erſte Sitzung gewann noch an Bedeutung dadurch, daß die Wahl des erſten Vorſitzenden des landwirtſchaftlichen Bezirksausſchuſſes in ihr vorgenommen wurde, die naturgemäß und nach alter Tradi⸗ tion auf den Vorſtand des Bezirksamtes Ludwigshafen, Oberregie⸗ rungsrat Dr. Lederle, fiel, der die Wahl dankend annahm mit dem Verſprechen, jederzeit nach beſten Kräften für die Landwiri⸗ ſchaft einzutreten. Dekonomierat Merck überbrachte die Grüße des landwirtſchaftlichen Kreisausſchuſſes. Mit großen Arbeiten ſei zur Zeit der Kreisausſchuß beſchäftigt. Die großen Rheinniede⸗ rungsarbeiten, nach denen man ſich ſchon ſeit Jahrzehnten ſehnte, gingen langſam ihrer Ver lichung entgegen. Eine andere wich⸗ tige Sache ſei die Flucbereinigung der Felder. Die Pfalz habe jetzt ein eigenes Flurbereinigungsamt in Neuſtadt. Mit den Flurbe⸗ reinigungen ſei bereits begonnen worden. 5 Hierauf ergriff Landesinſpektor und Oekonomierat Hoff⸗ mann das Wort zu ſeinem Vortrage über den Tabakbau. Der Tabakmarkt ſtocke vollſtändig. Die Preiſe, die geboten würden, entſprachen nicht im Entfernteſten den Erzeugungskoſten. Dabei habe das Tabakabgahegeſetz von 1919 heute noch Gülttigkeit. 1923 erfolgte auf Veranlaſſung des Reichstages eine Zollherab⸗ ſetzung für Tabak auf 30 Mark mit der Begründung, daß die wirt⸗ Auslandstabak außergewöhnlich hoch ſtänden. Nun ſeien aber in den letzten Wochen die Preiſe für manche Auslandsſachen, gerade ſolche, die für die Pfälzer Tabakbauern beſondere Konkurkenten ſind, bedeutend herabgegangen. Das Goldzollaufgeld beſtehe nicht mehr, die Preiſe für Auslandsgewächſe ſeien gefallen, alſo beſtehe kein wirtſchaftliches Bedürfnis mehr für Beibehaltung eines niedrigen Zollſatzes. Leider ſeien die Sätze bis jetzt nicht erhöht worden. Dabei ſeien die Erzeugungskoſten des deutſchen Tabak⸗ bauers der Ernte 1923 viel höher als im Frieden, weshalb höhere Preiſe verlangt werden müßten, ſonſt rentiere es ſich nicht mehr, nach Tabak anzubauen. Bezahlt purden in der letzten Zeit in der Pfalz immer noch 50 Mark für den Zentner, während in Baden nur 30 bis 35 angeboten wurden. Leider wären die Leute in Geldnot und müßten notgedrungen abſezen. Wegen Erhöhung der Tabakzölle hätten inzwiſchen in Berlin weitere Verhandlungen ſtattgeſunden. Der Referent glaubt die Hoffnung hegen zu dürfen, daß die Verhandlungen zugunſten des Tabakbaues ausfallen wer⸗ den. Auch die Pfalzregierung habe noch am letzten Samstag neuer⸗ dings den höchſten Stellen gegenüber die dringliche Notwendigkei! der Zollerhöhung in geeigneter Weiſe elkendd gemacht. Der Redner gab hierauf den eindringlichen Rat, daß alle die⸗ jenigen, die mit ihrem Gelde noch auskommen könnten, mit dem Verkauf ihrer Tabake zuwarten ſollten. Es müſſe jedoch, wenn eine Zollerhöhung eintrete, dem Qualitätsbau beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit geſchenkt werden. Dies ſei aber auf die Dauer ohne Or⸗ ganiſation nicht denkbar.— Die Ausführungen des Oekonomierats Hoffmann wurden noch durch einen alten Praktiker, Altbürger⸗ meiſter Klamm, wirkungsvoll ergänzt. Am Schluſſe der Sitzung gelangte folgende Entſchließung ein⸗ ſtimmag zur Annahme: „Die in einer Verſammlung des landwirtſchaftlichen Be⸗ zirksvereins Ludwigshafen äußerſt zahlreich erſchienenen Tabak⸗ pflanzer des Bezirks verlangen, daß der geſetzliche Tabak⸗ doll von 130 l für den Doppelzentner ſofort wieder hergeſtellt wird, weil der pfälziſche Tabakbau ſonſt dem Untergange geweiht märe. Die Verſammlung ſpricht bei dieſer Gelegenheit zugleich die beſtimmte Erwartung aus, daß das Reichsfinanzminiſterium die wichtigſten Lebensfragen des Tabakbaues künftig nicht mehr in der Weiſe vernachläſſigt, wie dies in den letzten Wochen geſchehen iſt.“ Generalverſammlung der Markgräfler Pferdezucht⸗ Genoſſenſchaft 5 0 Müllheim, 13. Jan. Hier fand die Generalverſamm⸗ lunga der Markgräfler Pferdezuchtgenoſſenſchaft ſtatt. Der Vorſitzende betaute bei Erſtattung des Jahresberichts, daß die Warmblutzucht in Baden in den letzten Jahren einen ganz bedeutenden Fortſchritt genommen habe durch die Zuſammenarbeit zwiſchen Regierung und Laeidesverband. Zwecks raſcherer Exreichung —* des Zuchtzieles hat der Ausſchuß der Genoſſenſchaſt im vergangenen Jahre beſchloſſen, in Oldenburg Originalzuchtſtuten anzukaufen unter perſönlicher Mitwirkung der Züchter. Dieſenigen Züchter, die bis jetzt in Oldenburg zum Ankauf geweſen ſeien, ſeien überraſcht und erfreut geweſen über das dort vorhandene ausgeglichene gute Zucht⸗ material, niedere, breite, gängige Pferde mit guten Hufen und ruhigem Temperament. Er betonte anerkennend, daß auch der Reichsverband für Zucht und Prüfung deutſchen Warmblutes die Mitarbeit an den Beſtrebungen der Genoſſe aſchaft dadurch bekun⸗ dete, daß er im Jahre 1923 ſeit der erſten Prämiierung in Baden ſeine Tagung abgehalten hat. Weiter wurde auch auf die Reitſchul⸗ abteilung der Genoſſenſchaft in Müllheim hingewieſen und auf die in verſchiedenen Orten befiadlichen ausgezeichneten Hengſte. Vom nordiſchen Tiefdruckgebiet iſt der nächſte über Weſtfrank⸗ reich lagernde Ausläufer über unſer Gebiet gezogen und hat überall Erwärmung und froſtfreies Wetter gebracht. Bei der Umwandlung der kalten in warme Luftmaſſen kan es vielfach zu Regenfällen, ſanſt hat ſich das feſtländiſche Hochdruckgebiet ungeſchwächt erhalten. Die amerikaniſche Zyklone hat ſich bis Südgrönland mit ſehr ſtarker Ge⸗ ſchwindigkeit von 55 Kilometer fortbewegt. Zunächſt beherrſcht wie⸗ der hoher Druck das Wetter Mitteleuropas. Vorausſichtliche Witterung für Samskag bis 12 Ahr nachts: 5 Hochſchwarzwald heiter, trocken, Temperaturen wenid veränderk. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas,„ Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den pplitiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik und Lokales: Richard Schönſelder; für Sport und Neue aus aller Welt: Will auf Wohlverhalten mit Bewährungsfriſt bis 1. Januar 1928 be⸗ die der Verſailler Vertrag uns zur Pflicht macht, bei dieſem Wett⸗ bewerb ja leider aus. Lande, Nachbargeblete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teilz Fr. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte ſchaftlichen Verhältniſſe dies erfordern würden, weil die Preiſe für Müller? für Handelsnachrichten, Aus den FF Neue Mannheſmer Jeitung(Adend⸗Ausgabe!] Freilag, den 16. Januar 1925 Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Billionen Amtud 15 B. 15 w I 0 16 B. 16 p Hollanet 169,34 169,76 voll 169.38 169,80 Buenos⸗Alres.576.680 1I881.885 85 Drüſſeli. 2104 21,10 2 20.14 21.20 Chriſtiania. 64.07 64.28 64,02 84.18 Danig 19,55 79N,75 2 79,55 79.75 Kopenhagen 74.68 74,88 85 75.01 75,19 Aiſſabon 19,98 20.02 3 19.98 20.02 Stockholm. 112.98 113,26 2 112.98 113.26 Helſingſors. 10,55 10,59 9 10,55 10.59 Itallen 171¹ 17.28 17.06 17.10 5 Londoeonn 20,075 20.125 2 20.081 20.111 New-Hort..195.210.195.205 0 Paris 22.50 22.56 5 22,70 22.76 5 Schwetz. 30.82 81.02 80˙75 80.95 Spanlen 59,18 59.27 8 59.33 59.47 2 Japann.508.612 3.808.812 Konſtantinopel..295.305.29.80 Rio de Janeiro 0,496 0,488 4 0,/ 0,99 Wien abg. 58144 5531˙.811⸗ 9,814 12.59 12.65 5 12.59 12.63 7 Jugoſlablen.835 0,855.77.79 05 Budapeſt..811 5,85 2 5,8152 5,835 Scſa.025.305 3 3045.055 1 0 2 Börfenbecichte Frankfurter Wertpapierbörſe Tandenz abgeſchwächt Frankfurt a.., 16. Jan.(Drahtb.) Nachdem in den letzten Wochen die Börſe fortgeſetzt unter dem Zeichen ſehr guter Nach⸗ frage ſtand, ſo daß ſich die Kurſe befeſtigen konnten, macht ſich jetzt ein gewiſſes Glattſtellungsbedürfnis bemerkbar. Am meiſten ſind davon heute die Themie⸗Aktien betroffen, die zum Teil recht erhebliche Verluſte erlitten. Auch der Montan⸗ markt iſt ſtark gedrückt mit Kursverluſten bis zu 4 Prozent. Der Elektro⸗ und Schiffahrtsmarkt ſind abgeſchwächt, doch halten ſich hier die Verluſte in mäßigeren Grenzen. Die end⸗ gültige Zuſammenſetzung des neuen Kabinetts war auch nicht imſtande, die Tendenz in günſtigerem Sinne zu beeinfluſſen. Der Freiverkehr iſt leicht abgeſchwächt. Api 2,25, Becker Stahl 1,75, Becker Kohle 7,50, Benz 5,75, Brown Boveri 1,50, Entrepriſes 25, Growag 0,140, Hanſa Lloyd 1,65, Krügershall 12,25, Kunſtſeide 85, Kabel Rheydt 775 und Ufa 14, 75. Berliner Wertpapierbseſt Berlin, 16. Jan. 0(Drahtb.) In Börſenkreiſen fürchtet man, daß dem neuen Kabinett bei der Führung der inneren Politik ſeitens der linken Parteien erhebliche Schwierigkeiten erwachſen werden, und dieſer Umſtand wirkte auf die Spekulation einigermaßen beunruhigend. Die Folge war eine allgemeine große Zurückhaltung und erneut auf⸗ tretende Realiſationsneigung auf allen Umſatzgebieten. Induſtriewerte ſenkten ſich im Kursſtande unter dem Druck von Abgaben, wobei in jüngſter Zeit von der Hauſſeſtrömung bevorzugte Papiere des Montanmarktes, der chemiſchen und elektriſchen Induſtrie und Maſchinenfabrikaktien Verluſte bis zu etwa 2 Prozent erfuhren. Bankaktien konnten ſich aber behaupten. Reichsbankanteile wurden ſogar lebhaft gekauft und ſtiegen um 2½ Prozent. Dagegen ſchloſſen ſich die wichtigſten Papiere des Schiffahrtsaktienmarktes der Abwärts⸗ bewegung an. Deutſche Anleihen neigten gleichfalls zur Abſchwächung. Ausländiſche Renten blieben im allgemeinen unverändert. Der Verlauf geſtaltete ſich für Induſtriewerte bei geringem Geſchäft und unweſentlichen Schwankungen ſchleppend. Der Geld⸗ markt behielt ſeine Flüſſigkeit bei. Die Zinsſätze änderten ſich nicht. Die Nachbörſe war ſehr ſtill und geſchäftslos. Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billtonen Pro zenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. Irankfurter Dividenden⸗Werte. Bank⸗Alkkien. D. Hypothetenbnt 8 05 8,15 „Ueberſ.⸗Bank 110,8 109.7 „Vereinsbank. 0,37 0,36 Discont.-⸗Geſellſch 19,45 19,10 Dresdner Bant.45.45 Frkfrt. Hyp.⸗Zank 8,50 8,80 Metallb. u..G. 20.95 19,60 Mitteld. Credit⸗B. 2, 5 Nürnberg..⸗Bk. 10,50 10,50 Oeſter. Cred. Anſt. 11.40 11, Pfälzer Hyp. ⸗Bk. 3,15.30 Reichsbank 71.— 73.60 Bergwerk⸗ Aktien. Harpen. Bergbau 142,5 139,5 Kaliwert Aſchersl. 17,65 17.85 Kaliwrk. Salzdetf.,—.— Kaliwerke Weſter. 21.75.21.25 Lothr. H. u..⸗B. 70,75 67.80 Mannesmannröh. 75,25 72,75 116. Rhein. Credithank 3,80 3,70 Rhein. Hyp.⸗Bank 8,65 8,50 Südd..⸗Cred.⸗B.— Südd. Discontog. 11,— 11.— Wiener Bankver..25 7,65 Wttbrg. Bankanſt.—.——.— „ Notenbank „Vereinsbank 3,40 3,20 Mannh. Verf.⸗Geſ. 10,60—.— Frankf. Allg. Verſ. 99,25 98,25 Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.——.— Frankf. R. u. Mitv.—.——.— 18. 16. Allg. D. Creditbk..55.55 Badiſche Bank. 35,25 35, Ban' für Br. Ind.40.45 Bayr. B⸗Cred. W——,— „Hyp. u. Wb. 3,90.90 Barmer Bankver. 1,75.60 Berliner Handgeſ. 170.0 169.0 Com. u. Privaldk. 7,15.— Darmſt. u. Nat.⸗B 14,75 14,50 Deutſche Bank 13,85 13,25 .-Aſtatiſche Bank—.——.— D Ejkekt. u. Werte.60.35 Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 14.— 13,.— do. Eiſenind. 13,45 13.50 Phönix Bergpau 62,50 60,25 Rhein Braunkohle 49.50 49,85 Salzw. Heilbronn 34,50 34,25 Tellus Bergbau. 3,35 3,.35 V. K. u. Laurahütte 7,70 7,45 Bochumer Bb. u. G.—.——. Buderus Eiſenw. 23, 21,80 D. Lugem. Bergw 99,.50 95,— Eſchweil. Bergwrk. 129,0 125.5 Friedrichsh. Bgaw..—.— Gelſent. Bergwrk. 104.5 100,5 Gelfend. Gußſtabl 38 50—.— Trauspork-Aktien. Deutſch⸗Saarländiſcher Warenverkehr Bekanntlich iſt nach den Beſtimmungen des Friedensvertrages das Saargebiet ab 11. ds. Mts. dem franzöſiſchen Zollregime einverleibt worden. Die dadurch für den Waren⸗ austauſch entſtandenen Probleme konnten bis jetzt in den ſchwebenden deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen noch nicht gelöſt werden. Es herrſcht alſo zurzeit im Verkehr mit dem, Saargebiet ein vertragsloſer Zuſtand. Solange dieſer dauert, ſind folgende Vorſchriften für den Warenverkehr mit dem Saar⸗ gebiet maßgebend: a) Einfuhr ſaarländiſcher Erzeugniſſe in das deutſche Zoll⸗ 151 Die Dolikreiheit iſt in Wegfall gekommen, auch ſaar⸗ ländiſche Waren werden nunmehr nach dem deutſchen Tarif el ng-beagiis iſt nicht mehr notwendig. Bei deutſcherſeits einfuhrverbotenen Waren erteilt die Genehmigung auch weiterhin der Delegierte des Reichskommiſſars für Aus⸗ und Einfuhrbewilligung in Saarbrücken. Ausfuhr deutſcher Erzeugniſſe nach dem Saargebiet: ſämt⸗ lihe deutſchen Erzeugniſſe unterliegen nunmehr bei ihrer Ein⸗ fuhr in das Saargebiet den franzöſiſchen Zollſätzen des General⸗ tarifes, ſoweit der Tarif nicht Zollfreiheit beſtimmt(induſtrielle Rohſtoffe, Lebensmittel u. a..) Hinſichtlich der Erhebung der 26 proz. Reparationsabgaben bei der Einfuhr in das Saargebiet war noch keine Klärung zu gewinnen. Da die Zollfreiheit in Wegfall gekommen iſt, ſind auch bei der Ausfuhr nach dem Saargebiet Urſprungszeugnis und Beſtimmungsausweis nicht mehr nötig. Für deutſcherſeits ausfuhrverbotene Waren erteilt auch weiterhin der Delegierte des Reichskommiſſars für Aus⸗ und Einfuhrbewilligung in Saar⸗ brücken auf Grund eines von der Handelskammer Saarbrücken aus⸗ geſtellten Bezugsberechtigungsſcheines die Genehmigung. Die Han⸗ delskammer Ludwigshafen iſt in der Lage, über die (ſehr hohen) Sätze des franzöſiſchen Generaltarifs Auskunft zu geben. Es ſei ausdrücklich nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß obige Beſtimmungen nur während der Dauer des gegenwärtigen vertragsloſen Zuſtandes Geltung haben. b) Die Lage des ſüddeutſchen Futtermittelmarktes hr. Der Futtermittelmarkt lag in dieſer Woche äußerſt feſt. Neben den bereits genannten Artikeln verlangte man, je 100 Kg., Wieſenheu—9,50, Kleehen 9,50—10,50 /, Preß⸗ ſtroh 5,40—5,90, gebundenes Stroh 3,80—4,60. In Biertrebern war das Angebot etwas größer, weil viel argentiniſche und engliſche Biertreber auf dem Rheine ſchwimmen und von den Eignern abgegeben werden, um nicht über Lager gehen zu müſſen und durch die teueren Lagerkoſten ſich im Preiſe zu er⸗ höhen. Auch will man ſich entlaſten und iſt deshalb zu Preis⸗ konzeſſionen bereit. Gefordert werden für die 100 kg. mit Sack, franko Mannheim, 22,.— 1; Malzkeime waren bis 19,.— mit Sack, franko Mannheim, offeriert; Trockenſchnitzel in prompter Ware 13,50 mit Sack franko Mannheim; ab Fabrik 10,75 bis 11,75, loſe, verlangt, wobei zu den Füllgebühren von den Fabriken auch noch bis 25,— Speſen als Gleisgebühr pro Waggon gefordert werden. Melaſſe war auf das kältere Wetter weſentlich feſter und das drängende Angebot in bahnſtehender Ware hat nachgelaſſen. Man forderte für Torfmelaſſe—8,50, für Haferſchalenmelaſſe 11—11,50 frei Mannheim; vereinzelte Er⸗ werber der Ware, die bei den Fabriken mit der Abnahme im Rück⸗ ſtand ſind, gaben auch unter dieſem Preiſe ab. Futterkuchen ſind, 3. T. im Zuſammenhang mit dem Brand einer großen ſüddeutſchen Fabrik und au, knappes Angebot, um etwa 50 Pfennig die 100 Kg. feſter als in der Vorwoche. Man verlangte zuletzt für die 100 Kg. Rapskuchen 18—18,25, Erdnußkuchen 26,50 ab hier, Seſam⸗ kuchen 26,.—% ab norddeutſchen Stationen, Leinkuchenmehl 27,.— 4 per Januarlieferung, Leinkuchen 26,50, Palmkuchen 19—20,— 4 bahnfrei Heilbronn. Auch engliſche Palmkuchen wurden angeboten, rentieren aber nicht hierher; ferner lag Angebot vor in Sojaſchrot zu 24,50 ab Station und in Baumwollſaatmehl mit 28—32 pCt. Fett⸗ und Protéin⸗Gehalt zu zirka 19,.— die 100 Kg. * Carl Mez u. Söhne.-G. in Freiburg i. Br. Eine zum 3. Februar einberufene ao..⸗V. ſoll Beſchluß faſſen über die Erhöhung des Grundkapitals von 2,005 Mill../ auf 4,005 Mill. R= durch Ausgabe von 2 Mill. Rel neuer Stamm⸗ aktien. Das 20 Mill. betragende Papiermarkkapital der im Jahre 1922 gegründeten Geſellſchaft wurde im Verhältnis von 50: 1 umgeſtellt. *Neckar-⸗A.⸗G. Der Haushalt des Reichsverkehrs⸗ miniſteriums für 1925 will der Geſellſchaft weitere 77% Mill. R.(1924er Anſatz 10,9 Mill.) in Form von Darlehns⸗ und Aktienübernahme zuführen. Im ganzen ſind für Stauſtufe Ladenburg(die 1200⸗Tons⸗Schiffe bis nach Heidelberg bringt) und für die Strecke Heidelberg⸗Gundelsheim während ſechs Jahren 71,7 Mill. Ra. erforderlich. Davon würde die eingangs erwähnte Beantragung pro 1925 hauptſächlich dem Grundſtückserwerb dienen. Der Reichsminiſter ſetzt aber voraus, daß die beteiligten Länder wie bisher an der ſonſtigen Aufbringung teilnehmen, außerdem, daß es gelingt, für die ſpäteren Arbeiten oberhalb Heidelbergs einen erheblichen Teil des Baukapitals auf dem privaten Kapital⸗ markt zu beſchaffen. Landauer Brauhaus.⸗G., Landau. Die.⸗V. vom 15. d. Mts., in der 21 Aktionäre mit einem Aktienkapital von 1754 000 vertreten waren, hat den Papiermarkabſchluß für das am 1. Oktober 1924 abgelaufene Geſchäftsjahr einſtimmig genehmigt. Es gelangt eine Dividende von 10 pro Aktie zur Verteilung, die am 15. d. Mts. erhoben werden kann. Gleichzeitig wurde öber die Goldmarkeröffnungsbilanz Beſchluß gefaßt und Nennwertes der einzelnen Aktie auf 200, alſo im Verhältnis von:1 auf 380000, R. feſtgeſetzt. Der Aufſichtsrat ſetzt ſich zuſammen aus: Bankdirektor Karl Weyland GVorſitzen⸗ der), Rentier Heinrich Cordier, Kommerzienrat Heinrich Un⸗ ruh(Süddeutſche Disconto-Geſellſchaft.⸗G.), Kommerzienrat Albert Joſeph, Fabrikant Hugo Feibelmann, alle in Landau. Vonſeiten der Direktion wurde auf Anfrage mitgeteilt, daß die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr nicht ungünſtig ſeien, wenn vonſeiten der Arbeiter nicht übertriebene Lohnforde⸗ rungen geſtellt werden. * Scheidemandel. Der Aufſichtsrat der.⸗G. für chemi⸗ ſche Produkte vorm. H. Scheidemandel in Berlin beantragt Umſtellung des 150 Mill. Pe betragenden Aktien⸗ kapitals im Verhältnis von 5: 1 auf 30 Millionen. Der ordenliche Reſervefonds wird in Höhe von 3 Mill../ gebildet. In der Bilanz ſtehen die Grundſtücke, Gebäude und Maſchinen mit 7 261000.% zu Buch. Wertpapiere und Beteiligungen erſcheinen mit Reichsmark 21 345 940. In dieſer Poſition ſind die zur Ver⸗ fügung der Verwaltung ſtehenden Vorratsaktien zu einem mäßigen Kurſe aufgenommen. grube! im November 1924 beträgt nach der endgültigen Statiſtil der Bergwerks⸗Direktion 1065 557(im Vormonat 1237 108) To. Der Beſchäftigungsgrad iſt gegenüber 26,99 Arbeitstagen im Oktober auf 22,77 Arbeitstage zurückgegangen. Die Haldenbeſtände erfuhren eine Verminderung von 30809 Tonnen und betrugen Ende November 121 242 Tonnen. Das geſamte Perſonal der Saargruben umfaßte Ende November 78 192 Perſonen, darunter 3085 Beamte und Angeſtellte. Auf den Kopf der Belegſchaft über und unter Tage ſtellte ſich die Tagesförderung auf 701 Kilo. Schiffahrt 7 Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 16. Januar Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag nach Rhein⸗ und Mainſtationen 5 Pfg. ab Rhein, 6 Pfg. ab Kanal. Exporkkohle nach Rotterdam 90 holl. Cents bei freiem Schleppen, 15 Tage Laden und Löſchen. Geſchäft immer noch ruhig. 18. 18. 18. 10. 15. 16. 18 15. 16. Tricotw. Beſigh..—.— 6,30] Ber. Ultramorinf. 24,90 24.— Iſchockew. Kltn 2,20.980 Phönix Bergbau 62.70 60,25 Rombach. Hütten 32,75 31,25 Schuckert& Co 75.50 72.60 Thürg. Oief, Gotha 85,— 85. Ver. Zellſt. Berlin.75.80 Juckerf. B. Wagh 4,72.55 Hermann Pöge.70 1,75 Koſther Braunk 28. 27, Segall Strump).,40.50 Uhrenfabr. Jurtw..25 3,15 Vogtl. Maſch. St..45 8,50 Frankenthal 5,70 5,50]Rathgeber Wagg. 9,35 8,80J Roſißer Zucker 47 50 49,50] Siemens Elektr 6,40.25 Ber. deutſch. Dele 40. 40.Voigt& Häff. St. 2,20.15]. Heilbronn 4,40 4,350Reisbolz Papier 16,50 16.500 Rückforth Nacht.900 0,85] Siemens& Halske 89.50 88.85 Viſſch Ind. Mainz 12,20 12. Volthom. Sell. u. K 4,—.20 Olfſtein.60.50JRhein. Braunkohl. 49.25 49,75 Rütgerswerke 21,25 22, Sinner.-G. 12.65 12.50 Ver. Faßf. Caſſel.— 4,95 Wayß& Freytag 4,05.95„RNheingau.75.80JRhein. Chamotte 185,0...Sachſenwerk 2,50.90 Stettiner Vulkan. 19.30 17,75 Ver. Pinſel Nürnb 23,75 24.— Zellſt. Waldhof St. 13.75 13,45I„ Stuttgart 4,75.60 1 Elektrizität 9,30 9,13 5 17.— 16.50l Stoehr Kammgrn. 73. 2 hein. Maſch Led. 5,—. 5,25 Salzdetfurt 27, 25.75l Stoewer Nähm. 23.— 21,8 Sreiverkehrs ⸗Kurſe. Abein. Met. Vorz 18.2 12,5] Sarom:.30.30 Stollb. Zinchütten 57.80 85.50 Benz.. 5,99 5,75 Kreichgauer..—.——,— Kaſtatter Waggon 6,65——Rheln. Mödelſtoff 2,35 2,30 Scheidemandel 24,35 24,25 Südd Immobilien 5,25.2 Elderfeld. Kupfer 0,60„Mansfelder....45 5,45 Ufa„ͤ 14.50 14,25Rheinſtah!l.. 36,25 56,35] Hugo Schneider.10.30 Teckl. Schiffsw. 28.— 28,13 Entrepriſes. 25.[Mez Söhne...10—.— Mhm. Koglenanl. 11,15 11,10 Rhenania chem..—.30J Schubert& Salz. 163, 178.9J Leichgräber.75.65 2 3 dur Teleph Berliner 6,25 6,—V. Glanzſtoff Elbf 94.60 93, Weſtf. Eifen Tadr. 25.— 24.— 1 Berliner Dividenden⸗Werkle. Thale Eiſenhütte.—.——, Vex. Harzer Kalk.—.10 Wicktng⸗Cement. 52.— 50.50 TCransport-Aktien. 1 55 Nelſeunik. 555 970 S 1275 75 5 18,50 103 0 üring Salinen. 8, Stahlw..d a 1 ilbeltmsh. Eulau 10.50 10, F Dich. 55— 5* Unionwerke Nhm 10.0 10. Ber. Hirtaf 24, 23,50 Wiſſener Stahl 14.70 14.25 Lok. u. Ste. 95,35 95,50 Hb.⸗Amk. Paketf. 30.70 29. oland⸗Linie. 145 5 14.7 Union⸗Gießerel. 8,95.— Bogel Telegr.⸗Dr.75.55, Wittener Gußſtahl 54.50 522 Sübd. Eiſenbahn 0,50 92650) Südam Oſſch. 47,88 3 Verein. Elbeſchiff.60.50 Barziner Papier, 6,80.60] Vogtländ Waſch..75 4,80 Wolf, Buckau. 8,.30.25 Baltimore— 69.50 Hanſa D ſchiff—.14.30 18,85 Ver. B. Frkf. Gum. 3,50 3,50J Wanderer⸗Berte 15.90 15,— Zellſtoff Verein.90 4. Bauk⸗Aktien. Ver Chem Charl. 17,50 17,400 Weſer Alt⸗Geſ. 8,75.20 Zellſtoif Waldhof 13,80 12,90 Weſterreg. Alkali. 22,50 21,65 Bank. el. Werte 7,45.40 Barmer Bankver..75.65 Berl. Hd. Geſ.. 70.— 68,75 Com. u. Privatbk. 7..85 Deutſche Bank 13.65 13,30 Di Ueberſee Bk. 09,25 08,50 Disc. Commandit 19.40 18,90 Dresdner Bank 9,50 55 Reichsbank. 7090 7385 Rhein Creditbank 3,60 3,60 Süddeutſch. Disc. 11.— 11.— .⸗G f. Verkhrsw 389,50 88,75 W Elektr. 22,70 27,20J Chem. Weiler Diſch. Aſtat. Bane).—, 39,78J Heſt. Ered⸗Anſt.. 1I.—, 11.30. B. Diſch. Nickelw. 41.— 89.— Berliner Freiverkehrs ⸗Kurſe. ſüe l e ee eee.. Api, Allg Petr. Ind 2,25 2,—Hochfrequenz... 45 8,100 Ronnenberg. 120.0—. Induſtrie⸗ Akkion. S 9 120— 1225 11550 8—5.— 80 17 ecker ⸗Stahl.65 15 rügershall 25 8 ichel& Co..05 3½½5 1111717... Adlerwerte.. 90.J0 Patr Spiegelgls..10.% CEbem Grtesdeim.65 2578 Hfantdnd... 128 1750] Petersd Int Hand.— 4,Ufa be9a 49) 16. .0 f Anilinfapb. 26.55 26,45 J B. Bemberg..,— 34,75 Ehem. Oyden.——2355 2475 CCCC ͤ 7— .20 r. Miederrd Ved So 85— 38 Sneid& Hman 875 8˙3,1[ Stradt M Hred 14— 1459 Maximilliansau 12,80 12.70 Wahfhαε,ν ιεfr% dg.50. 7 .750 9,90 5% Tebuanteper= 40% do eiah Nente d980 1.—Jd% Ungar. 9 das bisherige Aktienkapital von 1900 000 durch Herabſetzung des -: Die Förderung der Saargruben. Die Förderung der Saar⸗ — Alexanderwerk 5,25 5,15 Berlin⸗Anh Mſch..— 5,50 Chem. Gelſenk... 126.0 125.0 8 0 Schamungdabn 3,30 3,— Nrddeutſch. Llogd 4,—.—JBaltimore& Ohio—.——.—Alfeld Delligſen.90.35] Ber⸗Gub Hutfbr. 35,— 34,.—Chem. Alvert.. 52.— 51,75 Berliner Feſtverzinsliche Werke. Hbg. Amk. Paketf. 30.99 30,20 Oeſter.-U. St.⸗B..—.——.— Allg Elektr.⸗Geſ. 12.90 12,75] BerlinKarler Ind. 144,9 139,0 Concord. Spinner. 4,60 4,80 Alſ. Portl. Zement 145,0 142.5 Berliner Maſchb. 21,75 20,85 Daimler Motoren.60.50 a) Reichs⸗ und Staatspapiere. Induſtrie⸗Aktien. Aenme Co. 715.20 224 5 Bergw. 955 2 24 50 2705 jCͥͤͥ n Eichb⸗.—.— 80,— il. u.— mmend. Papier 775.70] Bing Nürnberg. 4. tſch. Atl. Telegr. 24.50 27,85 Dollarſchätze.00,%%.Reichsanl.175.12 o B. Kohlenanl. 13,— 1 2 Panpſ.Sbub. 69.50 93.— Zad. Clent.-Geſ.—60 945 0— Anglo-Ct. Guano 142,5 136,2 Bismarckhütte. e Deutſch-Lugemd.. 97 21 97, Goldanleige 94.75 94.753%„„.475.43505% Preuß. Kalianl—90 85 Mainzer Stamm. 125,0—.— Bad. Maſch. Durl. 20.50 20.75 Chämotte Annaw.—.——,.Anhalt. Kohlenw 35,75 6,„Bochumer, Gußſt..50 922,5] O. Eiſend. Signal..45 6,25 Reichsſchaz. IV..815 0,004% Prß. Konſols.209.100.. Roggenwert.90.50 Parkbrauerei.—.——.— Bad.ührenFurtw. 28.70 27, Chem. Wrk. Alvert 50,90 51,310Annener Gußſtahl, 13.75 14,40 Gebr Böhler& To. 28.25 27,25 Deutſche Erdöl.. 61.25 39,45* IIX 0,740 9,70%%,„.355.33005% Roggenrentb..45 205 Schöfferh. Bindg. 36 50 35.— Bayriſch Spiegei Goldenberg 41, 41,—Aſchaffbg Jellſt. 35,— 34,30] Braunk u. Brikets 66.50 60.Deutſch. Gußſtahl 131.0 130,5 1924er 9,735 0,8902%„, 1,395.4205% Schſ Braunk..20 390 Schwartz⸗Storch. 28.— 2 Bayer. Celluloſe 12.0 12.25 Griesheim. 26,15 Augsb⸗Nb. Maſch. 38,— 35.30 Br.⸗Beſigh. Oelf. 40.— 42.—[Deutſche Kabelw..75.80 50% D. Reichsanl..945.990 4% Badiſche Anl.—,„Landſch. Rogg. 6,95 9 Werger 2890 28,50 Beck& Henkel.80.90 Weiler t. M. 25,60 25,50 Deulſche Kaliw. 35,78 34,65 Elsbach& Fo. 28,— 28.— Genſchow& Co. 44,.%% J,160.1703½% Baper. Anl. 1783 1,85 Adt Gebr. Wächt. 3,95 3,80 Bergmann Elektr. 22,75 21,50 Cont. Nürnb Vzg—,——,-Deutſche Maſch.10,75 10,45] Emaille Ullich 4,85 4, 70] German. Portl.⸗J. 14,.75 14,45 Adler Oppengeim 62—.— Bing Metallwerke 4,50.40l Daimler Motor.55 5,40[Deutſche Steinzg 15,30 15,500 Enzinger Filter.12,75 12,75] Gerresheim. Glas 87, 684,— b) Ausländiſche Nentenwerke. Adlerwerke Kley 3,95 30] Bl.- u. S. Braubach—.—,[Dt Eiſenh. Berlin.50 7,25Deutſche Wollw. 7,75 7,—]Eſchw. Bergwerk. 124,5 120,0 Geſ. f. elektr. Unter. 148,0 144,2 4% Wegtt 48.50 45,50 J 4% Türk unif Anl.———. 40% Gtprior.— A. E. G. Stamm 12.95 12.35 Stem.Beſigh. Oel 39.25 40,.Gold. u S. Anſt. 27.55 2,75 Deutſch Eiſen...50 720 Faber Bleittiſt. 18.—.18ſGebr Goedhardt. 13.75 58.504% Beſt Swaga..75 787 4% Joll.1911 107 100 280Sdg c 5.50 8450 Angloccont.Guan. 14. 14 20 Breuer Stamm—,——,-Deutſche Verlag. 32,— 33,.— Donnersmarckh. 135,0 133,7 Fahl, Aiſt& Co..,59 6,40 Goldſchmide Th. 27,25 25.7540%“ 5 U 52 e 100 1055 Oas 23.08 24.605% 1* Aſchaf. Buntpap 4,30 47 50J Brockhues.-W. 9,50.40 Dyckerh.& Widm. 5,f20.15HDürener Metall 133.0 125,0] Feldmügle Papier 93,50 93,50 Goerz C...:.30 994%..20 9˙135%»„—.50 800 Aſchaff Jelltog 35,— 35,—, Broncef, S glent 44,——— Dingler zwelbrüc..60.60fPürrkoppwerte 19.— 20,— Felten& Gaill..57.80 58,50 Gotdaer Waggon 435 4704%- Siberrte. 150.504½%,„1914.25.204% Anat. Ser 1.—.5 Bahnded. Darmſt.55.55 Bürſtenf. Erlang. 3,70.65 Dürrkoppwert. St.———, Düſſeld. Eiſend. 24.20 24,40 Flend Brückenbd. 3,80 5,50 Greppiner Werke 156,0 155,0 40% 8. 11975 8.4004%“- Goldrie.50.80 20le Anat., 1.80.— Baden. Weinheim.20 110 Cem Heidelberg 103,0 102,5 Düſſeld Rat. Dürr.30.300 Dynamit Nobel 13,75 13,30 N Friſter..10.50] Gritzner Maſchin. 38,75 38,90 4% Türt. Ad.⸗Ant Ael 257 Eſſenwerktalfreli.20.20 Feiſt Secr Fraffri 5,50.,20 Hirſch Kupf-u. Net. 24,75 23.7 Cdard Maſchin. 95,50 92,75 1 870 Waggon.80.75] Grßkraftwk. Mhm. 11,75 11,75 40% 155—05 11881183— 005 een 170 Uelse% 107 Elders. Farb. v B 28.20 27.20 Tüedet Julda.— Joch und Tieſbau.05.05(Cſencd 8. Mever.0„eHaggenau Borz 815.88 Gebr. Greßmann 8 0 4% agd.⸗Elſ 11. S agntene Eletn, Lcht u. ar 9,13 60 Frankfurter H0 25. 28. Höchſter Farbwrke 26.53 2767 Eberfelder Fard. 28.70 27010]Gaus audwig. 017 6015 Griane Biſinger 16.5 10.20%% ⸗„ ·NIX. Srl7s) 10,40 10. Eiß VBad. Wolle.85.75 Frankf. Pok.& Wit. 790 7˙95 Holzmann, Phil. 6,80.40 Elberfeld. Kupfer 90.55 9985 Gebphard Teptil 10,50 10,—[Gruſchwig Textil. 11,25 11, U Emag Frankfuri 0,35.36 Fuchswag Stamm.80.80 Holzvertahl.-Ind. 11.13 10.55 Elektr. Lieferung 1170 115,0 Gelſenk. Ber w. 103.2 101.0J Hackethal Draht 3,80 3,70 13 Enaille St. Ulrich.90 4,800 Ganz Ludw Mainz.18 0,18 Junghans Stamm 13,38 18,13 Elektr. Licht u. Kr.90 8,65] Gelfenk. Gußſtahl 37,80 37,20 Halleſche Maſch.. 14,40 14. Fraukfurter Feſtverzinsliche Werke Enzinger Worms 14,— 14.—Geiling& Co..25 2,10 Kammg Kaiſersl 14,50 14,50 Hammers. Spinn. 23.85 23,50 Hohenlohe⸗Werk. 28,59 25,25 Köln Rottweiler 14.50 14,25 1 Ehend& Sehmer—.——,]Goldſchmidt Ty. 28.— 28, Karlsr. Maſchin 4,50.400Hannov. M. Egeſt. 75,—89,— Philipp Holzmann 6,65§,35 Gebr. Körting. 96,40 91,50 2) onländiſche Ezlinger Maſchin.—.—.40 Grizner M. Durl. 39,50 39.50 Kemp, Stettin—.68 0,71JHann. Waggonfab 10,25 10,40 Horchwerke. 17,35 16,75 Koſtheimer Cell. 6,75 6,50 8 5 Eülinger Spinn. 64.— 63.— Grün, Bilfinger. 19,20 19.530 Klein, Sch. Becker 7,30 710 Hanſa Lloyd.. 170.0] Humb oldt Maſch. 27,85 27, Kölitzer, Kunſtled. 3,30 8,20 Donarſchätze...——14% D. Schgtsa. 08 7.— 6,751 4% Bagr. Eiſ-Anl. 7g 760 Fad. Joh Bleiſtifr 18,75 18.75] Halds Neu, Rähm. 29,40 23,75 Knorr. Heildronn 4,40.25[Hog.⸗Wien Gumm.90 2,85 Ottw.„ N. Kayſer 33,50 43,50 Krauß Cie. Lok. 810 4,90[Goldanleige.—.———40% do. do. 1914 7. 6,7503¼% do. 1,675.60 Faber& Schleich.90.90] Hammer Osnabr. 23.50 23,50J Konſerven Braun 1,15.,150Harkort Bergwrk. 4,— 4,15 Ilſe decgbau. 31,85 3J,—Kyffbäuſer Hütte 1,50.504½% Mhm.1914—.——.— Sparprämi 1919. 0,340 0,580 3% 755 Jarbwert Mühld 92,. 95— Hanfcbert. Füßen 97.— 97.7 Krauß& Co. Sck. 5,20.80[Harpen. Bergbau 143.) 130] M. Jüdel& Co..60 J,5 Lahmener& Co. 15,55 15,504%„1902—.——.5% Pr.Schaßanw.—4% Bag. Pf. Eii. P 4,20— Fahr Gebt. Pirm 9,38.33 Heddernt. Kupfer 10,25 10,10 Krumm, Otto, 1,35 1,35Hartmann Maſch..40.30 Gebr. Junghans 13,20 12.90 Laurahütte 3 3½%„ 1904/5——, 4% do. do. 4,750— Fell. Guill. Carls 37,75 38,75Herzogp. München 7,15—,[Lahmeyer& Co 15,80 15, Heckmann C. 106 107,5 Kahla Porzellan 12,20 12, Linde's Eismaſch 11,30 11,40 5% It. Reichsanl. 9,45.840.4% Preuß. Konſ. 1,380 1,335 4% Heſſ. v. 99 u. 08 J600 Jeinmech. Jetter 1730 17,30] Hilpert Armatutf..70.55 Lech Augsburg. 23.95 23.25 Hent Baz 4 80 ale 5 5 2275 5499 Ca Wabhehn 28— 27 4e do ant 1 ic0 4 aa 1400 1 ———— Frant. 9, Apert Maſch. 50—„Karlsr. Maſchin..40.25 Carl Eigoſtehm 29, 2188./% D. Reichsanl 1,195..4003½%.430.365%„.400 845. Spich Pr..95 3˙95 Pf Nahn Lſer 430 425—.— Gac. 900 930 Hindr. een. 11.40 11.20Kattewit, Bergb. 29.. 2,40[Lingel Schrbfabr 2,30 440 76.„„ 1800.425%„ 18325 4% S880h.St.A10— Ludwigsh. Walzm 54,95 54.50 Pf. Pulo. St. Ingb.———.—Schriftg. St. Frkſ. 13.— 13,— 71 Kupfer. 24.— 22,75C. W. Kemp. 5 0,70ſ Linke s Hoffmann 14%89 44.305%..-Schatzan—.——, 4% Bab Ant.51519—. 8% do. Rente—— Luß Maſchinen—— 25.75 Pbikpps.& Fri 780.78 Schucken, Nüend. 7550 72.500Juſchbern Leder 58. 578 Klöctnerwerte 6420 6 culmLorwes.Co, 6085 79.58J4½% Vu. U. do.—. J, obab äntacg.450.5004“ Würt k. 1915——— Lug ſche Induſtr.—.40] Porzellan Weſſel..70 9. Sch. B. Weſſel St..30 3,45Höchſter Farbm. 28.50 27.—C. H. Knorr 480„45C. Lorenz e. 7 75004½% VI.—IX. do. 0,785 0,730 3% do. von 1898—,— 2,100 Malnzraftwerle 13.25 1390 Rheln Gedpez Sch 340.35,Schubfobril Her) 440 440.Hel e u St 80.25 80.JKellanr E ourdan 28.28 28.20JLothr. Bor-Gem.80—8 60 Mer-Aeg Münch..—.— Rh.elet.Stamm 9,30 9,10Schuhfb. Leander.30.750Sucau& Steſen 720 4190 Mech. Web Anden 8.—.25 Neckar Fabeze 73 98 b) Ausländiſche(in Billionen). Metall Hannhorn———.[RN9. Maſch. Leud. 5,30 8,25 Seilinduſtr. Wolff.25 9,—Lüdenſcheid Mei 4,80.50 Weberei Zittau 10.50 10.Niedlauſ. Koglen 74,75 74,35 8 Miag. Mühlb. 17 1½700 Rhenanig Aachen.28 7,75] Sich. KCog. Mainz 3,10.050 Magirus.-G..,30.75 Fr. Meguim& Co. 10.90 10,50] Nordd. Walltämm 77, 75,9001¼% GrMonl1887—.———5% Rumän. 1903—.——.— 4% do St. R. 51910 71⁰⁰ 2430 Moenns Stamm..———Riebeck Montau 53,50 51.98 Siem.&Hals., Berl 90,75 88,50 Mannesmannröh. 74,50 J3.[Mertur Wollwar 33,50 33.50 Oberichl. Esb. d. 14 35 18,954¼% Oeſts 1913 3,750 3,750 4¼% doGold. am. 5,200.—3/% do.„.1897 2. Motoren Deuß.—.——,Rodberg Darmſt 4,50 4,40 Sinalco Deimold 4,10 4,—Mansfeld. Aktien 5,33„25 Nie& Geneſt.. 91.50 89.— Eiſenindſt 14,— 18,854½% do. Schatz..—— 4% bo. am. Rt.-B.—.——..5% Mex. dee 2 Motorf. Oberurf 23.25 23.25 Rütgers⸗-Werte. 21.50 21.75 Südd. Drahtindſt.—.——.—Markt- u. Kühlhall. 100,0 1%[Mototen Deutz.28,. 25.— Kofswerke 95,35 54,904¼% do.Silberr.—.—.3504% Trk. Bagd..!—— 10.85 4% ald N Neckarſ. Fahrzg...40 Schlinc& C. Hög. 92.— 93.. S. Led. St. Ingbect—.——— Motorhaundeim 92.50——Obrenftein SRopp. 28,25 23,8004% do. Goldrente 1,500—,—4%„„ S. II 9,250 4½%„Irrig.Anl.——. eue Mannheimer Zeitung Handelsb att — Treitag. den 16. Januar 1925 neue Mannbeimer Jeitung[Abens⸗Rusgabe 7. Seite. Nr. 28 „Was do! Flauſe! Guck dich doch an! Du biſcht ſcheener wie„Dankel Iſch habe telegraphiert. Meine Eltern würden ſchein Der Felſenbrunner Hof Mila und biſcht geſchaffe zum Heirale.“ ſchehr erſchrocken. Ich will für Rolf abtelegraphieren, nicht? Sie „Mag ſein, ſogar wahrſcheinlich. Aber bitte, zeig mir doch reichte dem Schwiegervater die Hand und drückte ſie lange und Eine Gutsgeſchichte von Anna Croiſſant-Ruſt den, für den ich geſchaffen und der für mich geſchaffen 5 öndch dann erſt bat ſie Rolf:„Lieber, deine Koffer! Laß ſchie 8 jahrt bei 1767 Mi„Wie kann'r nor ſo überhaupt redde! Da is einer, da kommra nohmen!“ 4 50) einer, und den nehmt mer. So wr zu meiner Zeit.“ Ihre Stimme zitterte nicht, wie ihre Hände, die ſie Rolf vom 1 5(Nachdruck verboten.)„Und doch, Mutter, haſt du ſchon ganz anders geredet, gerade Wagen herunter entgegenſtreckte. Welch liebe Augen ſie machen ſte„Aber Mama,“ antwortete Eugenſe,„ich kann dich nicht ver⸗ von dir“— Eugenie bereute ſofort, daß ſie das geſagt hatte, denn kann, dachte Eugenie; ſie iſt traurig und zeigt's nicht, will's nicht 5 hen! Sie iſt in ihrer Art prachtvoll und wie geſchaffen für Rolf; ihre Mutter wurde blaurot vor Ingrimm und klopfte wütend mir zeigen! was kühl, und doch nicht ohne Leidenſchaft, beſonnen, vornehm, dem Fingerhut auf das Fenſterbrett, denn ſie nähte eben. Rolf Thomann ſtand da, biß ſich auf die Unterlippe und warf grundgeſcheit und gebildet, dabei eine ſehr ſchöne Repräſentantin„Guck emal do! Was for Redde! GE Ideal muß'r hawwe, einen verachtungsvollen Blick auf dieſe Fabrik, die ihm wie eine der geſunden, kräftigen Engländerin.“ natirlich. Des hab' ich gemoint, und du Stolze, haſcht ſo« Aben⸗ elende Hütte vorkam, gegen das, was ihn in England erwartete. „Hahahaha!“ lachte Frau Thomann. Wie wenn Rolf, ihr Rolf, teurer⸗Ideal! Condottiert, ſagte Rolf— Meinſcht, ich hätt' des ait Wegen dieſer dummen fraglichen Geſchichte, die vielleicht in ein nicht etwas ganz anderes hätte haben können! Eine Adelige zum gemerkt? Pfuitauſend. Reſchpekt haſchte noch vor dem Dieb, dem paar Stunden wieder repariert war, mußte er nun bleiben, er Beiſpiel oder eine berühmte Schönheit; Geld ſpielt doch keine Rolle!] Mörder, dem Galgeſchtrick da driwwe aufm Felſenbrunner Hofl konnte nichts weiter tun. Er fühlte, daß ſeine Braut empfand wie Nur keine ſo unbequeme Schwiegertochter, die bei Tiſch un⸗] Do kann'r ſage:„Oa, die amerikaniſchel. Schämſt de dich net? ſein Vater: Es war ſelbſtverſtändlich, daß er blieb. Wie waren ruhig wurde und ängſtlich ausſah, wenn ſie mit den Fingern zu⸗ Und jünger is er aach noch!“ ſie vernünftig! Und doch, während ihn Ruth zurückdrängte, ſprachen fällig den Knöchelchen zu nahe kam. Jetzt packte ſie erſt recht feſt Sprachlos ſtand Eugenie vor ihrer Mutter, die vor Aufregung ihre Augen und ihr Herz: Zu, prophezeite ſie Eugenie. aufgeſtanden war. Dann warf ſie den Kopf zurück und verließ„Daß du nicht mitkommſt „Des ſollt''r paſſe, daß ich mich von meiner Schwieger⸗ohne Erwiderung das Zimmer.„Darling,“ ſagte ſie ganz leiſe und bog ſich zu ihm herunker. tachter in meine alte Tage noch ins Bockshorn jage laſſe ſoll! Die Frau Thomann war außer ſich. So geärgert, von oben herab Aber ſchon mahnte der Alte. Euenie küßte Ruth noch ſchneſl, käm noch und tät nachgucke, ob ich weiße Nächel hab. Die ſind behandelt und allein hatte ſie ſich noch nie gefühlt. Die Schwieger⸗ die Pferde zogen an, ſie winkte und winkte wieder!— und bleiben ſchwarz, baſta!“ tochter brachte alles in ihr in Aufruhr, ſchon durch die bloße Er⸗„Das mußt du aber doch bewundern, Mutter,“ konnte Eugenie Die großen Konflikte aber kamen erſt, wenn Miß Edwards⸗ ſcheinung; ſie fühlte ſich ſo großartig, ſo zur„family“ gehörig, ſich nicht enthalten, zu ſagen:„Sie hat ſich prachtpoll benommen.“ liebenswürdig ſein und der alten Dame den ſchuldigen Tributt als daß man ihr nicht einmal im Haus ausweichen konnte! Und ihr„Wie e Engländern ewwe. Ich kann die Kält' un Ueberlegen⸗ Dichterin zollen wollte. Rolf ging ohne Bedauern mit dieſer blonden Miß fort, liebf nur]heit for de Tod nit leide. So e Getul“ Etwa ſo ging's vor ſich:„Kennen Schie unſchre Dichter? Eugenie, die ſich kein Wort mehr ſagen ließ! Schöne Ausſichten: Das iſt doch kein Getuel! proteſtierte Eügenſe Kennen Schie Byron oder Dickens oder Ruskin?“ Liebte Miß Edwards auch ihrerſeils die Schwiegermutter gar Dies Proteſtieren brachte die alte Dame erſt recht in Harniſch: *„Kenn' ich nit. Den Bret Hart und den Mark Twain habe nicht, ſo war ſie dem alten Thomann um ſo mehr zugetan. Es„Jo, des is e Getul Und wenn mer des ſo macht in England, 9 ich geleſe, und die hab' ich gern.“ ging ihr ähnlich, wie es Helene früher immer gegangen, nur war 0 machen mir s annerſch, mir ſin' Gemitsmenſche. England hin, „Da, die amerikaniſche!“ bei jener der Eindruck ſtärker. Ihr Schwiegervater hatte gar kein England her. M ſin die Thomanns un die Edwards könne mir Wie ſie das ſagte:„die amerikaniſche!“ beſtimmtes Alter für ſie, oder ſie gab ſich keine Rechenſchaft darüber, geſſohle werre! Die hot nie geredt, wie ihr der Schnabel gewachfe Ein klein wenig ſenkten ſich die Mundwinkel dabei und Miß ob er alt oder jung ſei. Sie ſcherzte mit ihm wie mit einen: is. 155 Ruths Rücken ſtraffte ſich. Jungen und redete ernſt über wichtige Dinge wie mit einem Alten.„Mama, wenn man das wirklich bei dir verſuchen würde, über „Jawohl, die amerikaniſche, und dann gibt es auch noch deutſche Er nahm ſie mit Vorliebe mit in die Fabrik und erklärte ihr die alles offen zu reden— f und ſogar Pfälzer Dichter und Dichterinnen mit Erlaubnis, und] komplizierteſten Maſchinen und wußte das nicht trocken, ſondern ſo„Du ſchweigſt freilich beſſer, du mit dein m Felſenbrunner Ideal! nit nur engliſche!“ feſſelnd und intereſſant zu machen, daß ſie ihm nicht von der Selte Do guck her, was er gemacht hat!“ ſchrie Frau Thomann Eugente Vor Wut ſprach ſie hochdeutſch.„Was die Literatur, nein, waswich. Sie hatte ihn und ſeine korge⸗ verſtändige, dabei überlegens an, und deutete auf den Bach am Haus, der ein dünnes Rinnſal ge⸗ die Poeſie betraf, die würde ſie wohl beſſer verſtehen als dies] und humoriſtiſche Art ganz beſonders gern, ja ſie hätte gewünſchr, worden. engliſche!“ daß in Rolf etwas mehr von ſeinem Vater ſtecke. Der Vater war 5 5 Dann hatte Miß Edwards noch eine. verabſcheuungswürdige lebhoft, rührig, ſtets auf dem Sprung' ſtets eilig, wie auf der Das Aufſchieben war Peters Sache nicht. Wozu denn einen Angewohnheit; ſie kennte es nicht unterlaſſen, immer gegen den Flucht und hatte dennoch immer Zeit; Zeit für ſie, zu einem Scherz, langen Brautſtand? Was erledigt werden mußte, ſollte gleich ge⸗ lkohol zu reden, und erbitterte damit ihre Schwiegermukter, die Zeit für jeden, der etwas Ernſtliches wollte, und immer Zeit zur ſchehen. Ihm fehlte die Frau, in dem großen Hausſtand fehl die einen guten Tropfen wohl zu ſchätzen wußte, aufs höchſte. Arbeit. Ihm konnte ſie alles ſagen bei ihm ſich geben, wie ſie war; Frau, und ſo ſehr ſich Käthchen auch aus mancherlei Gründen „Sie ſoll'r mein' Fläſchche in Ruh trinke laſſe, ich ſag' aach ſie verehrte den alten Mann wirklich und ſchied ungern von ihm⸗. ſträubte, er hörte gar nicht hin, wenn ſie widerſprach; ſie mußte nix über das ewige Teegelepper!“ Schon ſtand der Wagen bereit, der ſie und Rolf zur Station ſich fügen 7 Eugenie hörte mit der größten Geduld alle Klagen ihrer bringen ſollte:„Auch e neur Einrichtung, daß Braut und Bräutt„Leg' dach unwichtigen Dingen nichg ſo viel Gewicht beil. Ic Mutter an. Juletzt meinte ſie, das wäre doch nicht zu leugnen, gal. miteinanner reiſen!— halte Mama Thomann gebrummelt.— weiß gar nicht: Ausſteuer? Einrichtung, Verlobungsanzeigen! Plur⸗ daß Ruth prachtvoll zu Pferde ſitze und wundervoll kutſchiere! Nein, Rolf beaufſichtigte eben das Aufſchnallen der großen Lederkoffer, der, genau beſehen! An ſo was hängt ihr noch? Die Ausſteuer das leugnete die Mama nicht, aber:„Jeder Reitknecht kann des. als ein Arbeiter ellig quer übex den Hof gelaufen kam, um etwas kannſt du nachher auch kaufen, die Einrichtung iſt da, und willft azu braucht'r doch nit die Rule Britannia do!“ zu melden. du anderes, ſo ſchafft man das ſpäter an. Du mußt Dir ein für „O, ich wollte, ich könnte das wie ſie!“ rief Eugenie unvor⸗„Das Waſſer bleibt aus. die Maſchinen ſtehen. der Felſen⸗ allsmal merken, ich bin nicht wie Hinz und Kunz, und du mußt ſichtigerweiſe. brunner,“— mehr verſtand Miß Edwards nichk. Ihr Schwieger⸗ dich eben danach richten; warum haſt dus mit mir aufgenommen! „Ja du Emanzipierti, das wär' grad was for dich! Schämpater ſtand einen Augenblick mit zuſammengepreßten KLippen da, Du weißt auch gut, daß 605 ſich bei mir um viel Wichtigeres handen. dich und mach', daß du unner die Haub' kummſcht. Jetz es dir dann ſagte er beſtimmt:„Du vorſchiebſt deine Abreiſe für einals um dieſe Aeußerlichkeiten. Ruhe und Ordnung im Haus, Ruhe noch dein jüngeri Schweſter zuvorkomme!“ paar Tage, Rolf, wenn es nölig iſt, für länger.“ Ruth, Sie ſehen, und ſtrenge Ordnung bei den Deftenten ſonſt mit meinen „Wenn ich nur eine rechte Emanzipierte wäre, ſo wär' ichſes iſt Rotwendigkeit, wenn ich Ihnen erkläre— 5 Plänen nicht weiterkommen. Was? Hochzeitsreiſe? Ja warun: doch etwas Ganzes und wirde mich damit abfinden. du willſt„Da, brauchen Schie nicht Ichu erklären. Wohl ich verſtehe. denn nicht? Gern, ich freue mich ſchon lange darauf, einmal über⸗ etwas aus mir machen, mit dem ich mich nicht abfinden kann. Ja Sie ſah, wie er um ſeine Maſchinen zitterte, wie er an ihnenmütig ſein. über die Stränge ſchlagen zu können! Nur müſſen kann mich nicht programmäßig verloben, nicht programmäßig her⸗ hing, dennoch blieb er ruhig ſtehen und bat ſie:„Bleiben Sie wir das verſchieben! raten, programmäßig glücklich ſein, wie Mila.“ auch noch! *¹ 1 *.*8 (Fortſetzuna folat) + 8 FF IcbeikehnerLe bant desffpür l. Aatgegete Ortsgruppe Mannheim Fachabteilung. Sonntag, den 18. Januar 1925 im Kasino R1, 1 Grosses Schau-u. Prelsfrislere von d Uhr ab Testhall. Kassenöffuung 14 Uhr Anfang ½5 Uhr. Sämiſiche Berulsangehörige sowie unsere Gönner u. Freunde sind treundlich hierzu eingeladen. 1378 2 Der Vorstand. fünme mnaeülnennse eene i iömpotn lnemmnne neummlbe naben auch einen gesun- den Appetit. Geben Sie ihnen ihr Frühstücksbrot dick mit der Feinxost- margarine„Schwan im Blauband“ bhestrichen. Unser Mitglied Eal7! Max Baum ist gestorben. Zu seiner Beeidigung tte ſen sich die Mitglied. a. Samstag nachm. um 1½ 3 Uh an der Leichenhalle. Der Vorstaud. Leaterpae Parterre Loge links Abonn. E, Vorderplatz abzugeben. Näher. in der Geſchäßes⸗ ſtelle dſs. Bl.*141⁵ Damen- und Herrenwäsche auf Teilzahlung bei Wagner, Kirchen⸗ 1400 ſtraße 20. Perſekte N Schneiderin hat n. einige Tage frei. Angebote unt. E. V. 77 a. d. Geſchäftsſt 1426 1. Maclen l. Fag wird angenommen. Näh i. d. 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Einsendungen»on Behörden zwecks Umgehung des Ab 1 Anzeigenteils abzulehnen. 5 Bunfer en 8. jede direkte oder versteckte Geschäftsreklame im 1 redaktionellen Teile abzulehnen. 7 Polzeisfunden⸗Verlängerung. 90 Tur Vermeidung von Auseinaudersetzungen mit dem 75 Lersonal unserer Geschäktsstelle und der Schriftfleitung bitten wir unsere Leser von diesen Grundsgtzen Nenntnis zu nehmen und weitergehende Wünsche, FFFF ö U f cr— eun. Nel fill Detektei, Wolzann“ lll. St. Telephon 10430 Mannbeimer Zeitung Mannbeimer Tageblalt Llcger fun. Appendbend übernimmt Beobachtungen und gibt 0 auf ſehr bequeme Ratenzahlung. Auf Wunſch er⸗ Und zwer in der„LLUSION- folgt Vertreterbeſuch 5 Ca70 4— Strengste skretion. Wemhaus und Bolssfube Angeb. unt. U N718 a. d. Geſchäfteſtelle de Bl. Ffiedrichsring U 4, 16. Tel. 10550 eeee Reine, gepflegte Wene, Originsl-LiKre FErven Lucas Bols, Besfe KUche. 8. 2 U— 44 Fumfuhr⸗Tee Kunsfler-KOrZerf Beratung u. Bearbeitung Herzlich laden ein: 1494 Heinz Breuer u. 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