Wontag, 19. Jaunar Neue Mannheimer MannheimerHHeneral Anzeiger Mannheimer Frauen⸗Zeitung Unterhaltungs⸗-Beilage.Aus der Welt der Cechnik Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht Han-oprfziſe: In Mannheim und Umgebung frei ine 7 80 Oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell · ſen 9. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach ⸗ brderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ —Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ 15 en Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfold⸗ Gaße 11.— Fernſpr. Nr. 7041—7945,— Telegr.-⸗Adreſſe eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Veilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik⸗Zeitung Morgen⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 29 Seilung Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſm. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder füt verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen.Auftr.d. Fernſpr. oahne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. die Vervollſtändigung des Kabinelts Ddas Juſtizminiſterium beſetzt Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, iſt nunmehr die Ernennung des Oberlandesgerichtspräſidenten a. D. Dr. Frenken zum Reichsjuſtizminiſter endgültig erfolgt, nachdem ſich dieſer zur ebernahme bereit erklärt hat. Ferner erfahren wir zuverläſſig, daß der Reichskanzler in aus⸗ ſichtsreichen Verhandlungen mit einer Perſönlichkeit wegen Ueber⸗ nahme des Reichsfinanzminiſteriums ſteht. Der Name r betreffenden Perſönlichkeit ſoll morgen vormittag bekannt ge⸗ geben werden. Auch in der Frage der Beſetzung des Reichs⸗ berkehrsminiſteriums ſoll eine Entſcheidung unmittelbar evorſtehen. dent Frenken war vor dem Krieae Perſonalreferent im preußi⸗ ſchen Juſtizminiſterium und wurde dann während des Krieges Au Leitung des elſäſſiſchen Unterſtaatsminiſteriums für Kultus und „Juſtiz nach Straßbura berufen. Nach dem Kriege wurde er Präſident es Oberlandesgerichts in Köln, worauf er vor kurzem in den ubeſtand trat. Er aibt ſetzt ſein rubiges Leben auf, um als ein atholiſcher und alſo dem Zentrum naheſtehender Mann das ver⸗ ntwortungsvolle Amt des Reichsjuſtizminiſters zu übernehmen. Rez Wie der Reichsanzeiger meldet, hat der Reichspräſident den deicekangler Dr. Luther gleichzeitig mit der Wahrnehmung Geſchäfte des Reichsminiſters für die beſetzten Gebiete nd Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium Fiſcher bis auf weiteres mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Reichsminiſters er Finanzen beauftragt. Die Stellung des Jenkrums zum Kabinett Luther Das Hauptorgan der badiſchen Zentrumspartei, der„Badiſche en auchtere befaßt ſich in ſeiner Samstag⸗Morgen⸗Ausgabe 5 der Ueberſchrift„Der volitiſche Weg des Zentrums! in längeren Artikel, der. wie das Blatt beſonders bemerkt, en ermächtiater Seite zuaing, mit den Gründen, die das utrum bewogen, die neue Reaierunagsbildung zu ermöalichen⸗ —5 Fraktionsmitalieds und eines Parteimitalieds dem insbeſon⸗ 225 die rheiniſchen Sorgen anvertraut werden ſollen. die Ben⸗ Fra ſüraktion nicht aebunden an das Kabinett fühle. Die d. in jedem einzelnen Falle gewiſſenhaft prüfen. ob ſie 1e 3 eg der Regieruna mitaehen und ihre Vorlagen billigen kann. abg ſenatruntspartet ſei, von ihrer gemäßligten außenpolitiſchen Linie eſehen, in erſter Linie Verfaſſunasvartei und welſche haßjuſtiz Wieder vier Todesurleile gegen deutſche Offiziere! 60 Das Kriegsgericht in Lüttich hat gegen den Oberſt Theß⸗ 1e 5 und den Mekjlor Hedemann in Abweſenheit verhandelt. i. Offiziere werden der Tötung von 121 Zivilperſonen dffizte Gegend von Roſſignol im Jahre 1914 beſchuldigt. Beide zziere wurden zum Tode verurteilt. 5 1 15 das„Journal“ aus Namur meldet, wurde dort gegen 5 0 5 Offiziere in Abweſenheit verhandelt, und zwar gegen 10 eutſchen Major Heyne vom 5. Ulanenregiment, der beſchul⸗ 75 einen 18jährigen Bankangeſtellten in Templex erſchoſſen 5— und gegen Hauptmann Collani, der einen Geiſtlichen es aubſtummeninſtituts ermordet und das Schloß von Bonin⸗ 1 geſteckt haben ſoll, ſo daß die darin befindlichen 5 ſei eten Franzoſen und Belgier in den Flammen umgekom⸗ 151 erführt drittens gegen den Oberſt Ompteda, der angeblich Das 885 ſei, vier Häuſer in Flavion in Brand geſteckt zu haben. 20 8 ericht hat Heyne und Collani zum Tode und Ompteda zu Jahren Zwangsarbeit verurteilt. ** Aulegene ſibenten Jahre nach Kriegsende glauben franzöfiſche ehn Jahee immer noch, angebliche deutſche„Verbrechen“, die hat aſt d zurückliegen, mit Todesurteilen ſühnen zu müſſen! Man ſprechung“ d Eindruck, als ob Frankreich mit einer ſolchen Recht⸗ noch beſonder⸗ böſen Eindruck des Vertragsbruchs am 10. Januar Frankreichn ders vertiefen will. Wunderf man ſich wirklich in 8 ch, daß die Erbitterung in Deutſchland nicht geringer wird? 8 Die baltiſche Konferenz denctee, alten Reichstagshaus in Helſingfors zuſammen⸗ ſthland onferenz der Außenminiſter von Finnland, ſchen und Polen wählte auf Vorſchlag des eſthländi⸗ enminiſters den finnländiſchen Außenminiſter Prokope Vorſitzenden. Der Generalſekretär der Konferenz, der 25 Gummerus, verlas einen Bericht über die auswär⸗ lie zungen der Konferenzteilnehmer während des Jahres lame Hat vier Staaten haben zum Genfer Protokoll eine gemein⸗ für die Nied angenommen. Der Generalſekretär brachte Eſthland Anerte iederſchlagung des Kommuniſtenputſches die allgemeine Bericht nnung zum Ausdruck. Die Konferenz nahm den ohne Diskuſſion an. drei Noten Tſchitſcherins ds daſch ſcherin hat an den Generalſekretär des Völkerbun⸗ 1 dds 85 55 ten gerichtet, in denen er 1. über den Beitritt Ruß⸗ r den Gedteuns des ſtändigen internationalen Gerichtshofes, 2. chung der itritt zum internationalen Abkommen für die Verein⸗ Vssſchußarß Zollformalitäten und 3. über die Befeiligung an den. ohnnenf iffaben über die Vereinfachung der Schiffsaſchung in der 5 nahese art antwortet. Danach ſehnk die ruſſiſche Regjerung 1ef art ſi nur bründung den Beitritt zum Zollabkommen ab und . über. di ur grundſätzlich zur Teilnahme an den Ausſchußarbei⸗ e. Schiffsgichung bereit Der zum Reichsjuſtizminiſter ernannte Oberlandesgerichtspräſi⸗ dem Artikel wird bernargehaben, daß ſich durch die⸗Teilnahmeainehergrtiaes Habtwelt füretwa⸗ anderes als einen Notbehelf dieſer ihr Charakter könne durch keine irgendwie geartete Teil⸗ nahme an einem Regierunagskabinett geändert werden. In weiten Kreiſen der Zentrumspartei im Lande finde das Staatskabinett Luther eine, gelinde ausgedrückt, kühle Aufnahme. Hierzu bemerkt die Redaktion des„Badiſchen Beobachter“: „Sehr gelinde ausgedrückt!“ Die Zentrumswählerſchaft ſei voller Mißtrauen und Bedenken. Soziale Spannungen und Gärungen im Lande ſeien dem neuen Kabinett nicht günſtig. Die Schwierigkeiten der außenpolitiſchen Lage, die Gefahr, daß eine länger andauernde Regierunaskriſe ſich ſchließlich zu einer offenen Verfaſſunaskriſe ver⸗ wiren könnte. hätten das Zentrum veranlaßt. das Zuſtandekommen dieſer neuen Regierung zuzulaſſen und ſie durch parlamentariſche Mittel zu ermöalichen. weitere RAuslanòsſtimmen Zur Bildung des neuen deutſchen Kabinetts haben die meiſten holländiſchen Blätter noch nicht Stellung genommen. da überall die Anſicht vorherrſcht, daß es verfrüht ſei. ein Urteil abzu⸗ geben, ſolange zwei wichtige Miniſterpoſten noch unbeſetzt ſeien, eine Regierung in der Geſamtheit alſo noch nicht zuſtande gekommen ſei. Die Preſſe beſchränkt ſich bis ſetzt auf die ausführliche Wieder⸗ gabe der telegraphiſchen Berichte ihrer Berliner Vertreter. Wäh⸗ rend in dieſen zunächſt gewiſſe Befürchtungen betreffend die Rück⸗ wirkung einer von dem neuen Kabinett zu erwartenden Schutzzoll⸗ politik auf die künftigen deutſch⸗holländiſchen Handelsbeziehungen zum Ausdruck kamen, leiſten die Berichterſtatter neuerdinas auf jede Kritik Verzicht und beſchränken ſich auf die Wiedergabe der Tatſachen. Das„Algemeen Handelsblad“ aibt in ſeinem Leitartikel der Meinung Ausdruck, daß ein deutſches überparteiiſches Kabinett, in dem der Einfluß der Rechtsvarteien überwiege, auch in Frank⸗ reich zu einer Regierunaskriſe führen könne, durch die eine mehr rechts gerichtete franzöſiſche Regierung ans Ruüder kommen werde. Der„Daily Telegraph“ widmet dem Kabinett Luther einen Leitartikel, in dem es heißt, alle Politiker des neuen Kabinetts bätten vorläufia auf Feindſeliakeiten gegen die Revpublik verzichtet. Das Zentum zeigte, daß es keine Kundaebungen reaktionären Gei⸗ ſtes zulaſſen werde. Das werde ſich möalicherweiſe in der deutſchen Außenpolitik fühlbar machen. Es ſei wie es wolle, niemand könne anſehen, das zrz und ruhelos ſein werde. Anſcheinend werde es ſolange beſtehen bleiben. bis ein geregelter Zuſtand in der Reaie⸗ rung Deutſchlands erzielt werden könne. ee Die„Dailn Mail“ bringt ein Telegramm ihres Berliner Berichterſtatters, in dem es heißt, dan Allijerten werde ſetzt von Deutſchland ſelbſt gezeigt, daß ſie an der Naſe herumaeführt warden ſeien. 0 1 Die Pariſer Verhandlungen Neue Kriſis! UBerlin, 18. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Sobald der Bericht des Staatsſekretärs Trendelenburg verliegt, ſoll ſich, wie das„Tageblatt“ erzählt, das neue Kabinett„grundſätzlich“ mit der Frage beſchäftigen, ob und in welcher Richtung die Ver⸗ handlungen weiter geführt werden ſollen. Die neue Kriſe in den deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen hat zu einer neuen Rückfrage Trendelenburgs an die Reichsregierung geführt. Die franzöſiſchen Erwägungen werden der Reichsregierung von Staatsſekretär Trendelenburg vorgelegt werden. Die Entſcheidung würde in etwa—4 Tagen erwartet Die Nachricht, daß ſich Trendelenburg nach Berlin zur Berichterſtat⸗ tung begeben habe, iſt unrichtig. Franzöſiſche Irreführungen Die Kriſe in den deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen wird von der franzöſiſchen Preſſe erneut dazu benutzt, um durch ſenſationelle Aufmachungen und irrige Darſtellungen den Anſchein zu erwecken, als ſei der Abbruch der Verhandlungen von Deutſch⸗ land ſyſtematiſch herbeigeführt worden. Vielfach bringt man dort auch die Hemmungen dieſer Verhandlungen mit dem neuen Kabinett Luther in Verbindung, das reaktionär eingeſtellt ſei und einen Zollkrieg mit Deutſchland wünſche. Die„Zeit“ nimmt zu dieſer Taktik in der franzöſiſchen Preſſe Stellung und be⸗ merkt, daß der Zweck dieſer erwähnten Meldung nur allzu deutlich ſei. Man hoffe Eindruck auf die öffentliche Meinung in Deutſch⸗ land und auf die deutſchen Unterhändler machen zu können. In Deutſchland wiſſe man aber viel zu gut, daß nicht wir, ſondern die Franzoſen in erſter Linie den Bruch und damit zu⸗ gleich den Handelskrieg zu fürchteſn hätten. Deshalb verfehlten die franzöſiſchen Meldungen vollkbmmen ihre Wirkung. Dann ſchreibt das Blatt: „Bei der Unterbrechung der Pariſer Verhandlungen ſcheinen zwei Streitfragen im Vordergrund zu ſtehen, Zunächſt handelt es ſich dabei um das Protokoll vom 12. Oktober, in dem bei der Einleitung von Verhandlungen die Richtlinien vereinbart worden ſind. rechtigung und der Austauſch von Konzeſſionen und Gegen⸗ konzeſſionen iſt dabei feſtgelegt worden. Die deutſchen Unterhänd⸗ ler haben auf dieſes Protokoll zurückgegriffen. Es iſt ganz uner⸗ klärlich, daß man ſich eigentlich in Pari⸗ aufregt, denn ihrerſeits iſt doch jenes Protokoll abgeſchlagen worden, um für den ganzen Lauf der Verhandlungen frei zu ſein. Warum verargt man es den Deutſchen, wenn ſie jetzt an die gemeinſamen Vereinbarungen appellieren? Bei der zweiten Streitfrage handelt es ſich um die elſaß⸗lothringiſchen Kontigente. Auch hier eine Vereinbärung vorausgegangen, und zwar in dem Sinne, daß Frankreich verpflichtet iſt, alle Abkommen abzulehnen, die etwa andere Vertragspartner Deutſchlands, wie England, Italien uſw. aus der Vorzugsbehandlung der elſaß⸗lothringiſchen Einfuhr inbe⸗ zlig auf ihre Meiſtbegünftigung Beſchränkungen ableiten könnten. pflichtung nicht anerkennen. Dieſe Haltung der franzöſiſchen Dele⸗ Der Grundſatz der gegenſeitigen Gleichbe⸗ iſt Wie es ſcheint, will man in Paris auf einmal auch dieſe Ver⸗ Frankreich und der Dawes⸗Plan Von einer Reiſe durch Deutſchland im September 1876 kehrie Leon Gambetta mit lebhafter Bewunderung des Bismarckſchen Werkes heim. Staunend(das Nähere iſt in einer ſehr lehrreichen Studie nachzuleſen, die Fritz Endres für den dritten Band der von der Deutſchen Verlagsanſtalt Stuttgart und Berlin herausgegebenen „Meiſter der Politik, beiſteuerte) hatte er die deutſche Armee geſehen, bon der er anmerkte:„Auf ſie lenkt man alle lebendigen Kräfte des deutſchen Volkes.“ Alle Beobachtungen mündeten bei ihm freilich nur in dem Schluſſe,„ſich ruhig zu verhalten und ſich leidenſchaftlicher und ſorgfältiger mit dem Heeresbudget zu beſchäftigen“. Denſelben Schluß alſo, den er, mehrfach ihn umprägend und immer von neuem formend, früher ſchon in den Satz gegoſſen hatte, der die Jahrhun⸗ derte zu überdauern beſtimmt ſcheint: ⸗ne parlons jamais, mais pensins foujours.“ 8 Es iſt ſchmerzlich, immer wieder konſtatieren zu müſſen, daß deutſche Not und Niederlage, bislang wenigſtens, keinen Staatsmann hervorbrachten, in dem in ähnlicher Weiſe heiße patriotiſcher Hin⸗ gabe mit vorausſchauender, auf lange Sicht rechnender Beſonnenheit ſich paarten. Wir alle miteinander,„Führer und Geführte“, Regie⸗ rende und Regierte, ſind etwas zu ſtürmiſch und draufgängeriſch. (Soweit wir nicht gerade in pazifiſtiſchen Ideologien uns verloren) Das iſt der natürliche Zuſtand der Jugend und als ſolcher ſchön und preislich. Nur wenn das politiſche Denken der Mannbaren und nach dem Geſetz Reifgewordenen in ihm verharrt, wirkt er leicht einiger⸗ maßen talentlos. 4* Das abziehende Kabinett Marx hat die ſehr ſummariſchen An⸗ ſchuldigungen über angebliche deutſche Verfehlungen gegen die Ent⸗ waffnungsvorſchriften auf eine durchaus würdige und nachdrückliche Art beantwortet. Mehr zu ſagen, war im Rahmen diplomatiſcher Ausdrucksweiſe kaum möglich. Tatſächlich hat die Regierung in diefen Stücken ein ſehr gutes Gewiſſen. Kleine Verſtöße, von ört⸗ lichen untergeordneten Stellen au' eigene Fauſt unternommen, mögen gelegentlich vorgekommen ſein. Die Regierung ſelber, die eben ab⸗ getretene, wie alle, die ihr voraufgingen, hat der übermenſchlich har⸗ ten Aufgabe, das eigene Volk wehrlos zu machen und wehrlos zu halten, mit Aufbietung aller ſeeliſchen Kräfte genügt. Vielleicht, daß in einem Belang— nicht von der Regierung und nicht von den Behörden— die haben damit nichts zu tun— doch von der Bevölkerung mehr getan werden könnte. Wir ſollten der Soldatenſpielerei, die zwecklos iſt und immer nur den böſen Schein wecken hilft, uns zu begeben lernen. Es iſt da ein wenig wie ehe⸗ dem mit den Reden des Kaiſers. Wir in der Heimat kennen Tert und Weiſe und kennen auch die Herren Verfaſſer. Wik ſchätzen das nicht alles höher, als es gewertet zu werden verdient. In Frankreich indes und ſtellenweiſe auch bei ſeinen öſtlichen Trabanten feilt man begierig aus ihm Stacheln für die Dornenkrone, die wir, ach zu lange ſchon, kragen. Das iſt es, was in Geſprächen, auch mit den wohr⸗ wollenden Franzoſen, einem immer wieder vorgehalten wird. „Nous avons peur“. Nicht wegen der paar verroſteten Flinten⸗ läufe, die, von ſchäbigen Hunden auf die Fährte gehetzt, die fremden Militärkommiſſionen— ſtatt Schätzen Regenwürmer— ab und zu erſpüren. Aber wegen des„systeme crumper', das in derlei Mani⸗ feſtationen fort und fort ſich offenbart. Gewiß, unſer Geſchick iſt härter, ungleich erbarmungsloſer, als es das Frankreichs war. Wir können nicht, leidenſchaftlich um das Heeresbudget beſorgt, an unſerer Zukunft arbeiten und ſo den Strom aufgewühlter patriotiſcher Em⸗ pfindungen, Zorn, Scham, Drang nach Vergeltung, in ein geregeltes Bett leiten. In einem immerhin dürfen und ſollen wir Gambettas als Lehrmeiſter uns bedienen: Wir können uns„ruhig verhalten“. Dennoch: es ſind die Soldatenſpielereien der Jugend und ſolcher, die nie zu ihren Jahren kommen. Dieſes ganze ehrlich ſchaffende Deutſchland— der lärmvolle parteipolitiſche Hader iſt im buchſtäb⸗ lichſten Sinne nur ein Streit um die Vokabel— will„erfüllen“. Es hat, zu früheren Laſten, die Bürde des Dawes⸗Abkommens auf ſich genommen, um in mühſeliger Fromſſich frei zu a rbeiten. Und um vorneweg ſein bischen Lebensſpielraum und Betätigungsmöglich⸗ keit ſich zu erkaufen, das ſolcher Arbeit unerläßliche Vorausſetzung bleibt. Es gibt, von dem Häuflein unbelehrbarer Ultras zur Linken wie zur Rechten abgeſehen, auch niemand in Deutſchland, der ernſt⸗ haft daran denkt, die Verpflichtungen, die wir im Auguſt eingingen, abzuſtreifen. Der Dawes⸗Plan, ſo ſchwer e⸗ im einzelnen uns ankommen mag, ſoll ausgeführt werdent das iſt der gantz unzweideutige, einheitliche Wille der Nakion. Ein Hindernis, ein anſcheinend unüberſteigbares, begegnet immer wieder uns auf dieſem ohnehin ſteinigen Weg: Frankreich. Die fränzöſiſche Republik, indem ſie unausgeſetzt neue Widerſtände und Hemmungen ſchafft, ſabotiert die Ausführung des Dawesplanes. Unter dieſem Geſichtswinkel ſollte man anfangen, den Vertrag⸗ bruch vom 10. Januar zu betrachten. Der ſchlug in Wahrheit nicht nur das wehr⸗ loſe Deutſchland, das auf Verträge halten muß, weil Verträge der⸗ malen ſein einziger Daſeinsgrund ſind:„denn durch Verträge biſt Du, was Du biſt: Auch die Jütereſſenten der amerikaniſchen Gläubiger, will uns bedünken, wurden, nicht minder ſchonungs⸗ los, mitbetroffen. R. B. das deutſchfreundliche Mexiko Ueber den Empfang der Offiziere, Kadetten und Mannſchaf⸗ ten des Kreuzers„Berlin“ in der mexikaniſchen Hauptſtadt berichtet die„Agenzia Duoms: Bei dem feierlichen Empfang richtete Präſident Calles in Anweſenheit von Mitgliedern ſeiner Regie⸗ rung, den 0 des Militärs und der Marine an den Komman⸗ danten des Kreuzers„Berlin“ eine herzliche Begrüßungsanſprache. Der Beſuch des deutſchen Kreuzers ſei ein weithin ſichtbarer Ausdruck der herzlichen Freundſchaft, der beide Länder im gleichen Streben nach den hohen Aufgaben des Friedens und der Volkswohlfahrt verbinde. Am Abend fand ein Empfang in der deutſchen Geſandtſchaft ſtatt, an dem außer den Vertretern der mext⸗ kaniſchen Regierung auch zahlreiche Mitglieder der deutſchen Kolonie teilnahmen. die Wehlreform in Italien Bei der endgültigen Genehmigung der Wahlreform mit 288 gegen 19 Stimmen iſt von der Kammer der wichtigſte Inhalt, nämlich das Klaſſenwahlrecht, infolge der Abſtreichung, nicht angenommen worden. Gegen die plötzliche Preisgabe des Klaſſenwahlrechtes wurde von keiner Seite Einſpruch erhohen. Auch von der Oppoſitionspreſſe werden einige Abſätze angegriffen, im Grunde wird die neue Wahlreform auch von ihr angenommen. Eine weitere Ueberraſchung des Tages iſt die Verweige⸗ rung des von der Regierung netteingeführten Frauenſtimm⸗ rechtes dürch die parlamentariſche Prüfungskommiſſion. Dieſe Mitteilung hat die Regierung ſelbſt üherraſcht. Der Ausſchuß wird jedoch erſucht werden, ſeinen Beſchluß zurückzuziehen. Die gierten iſt für die Unterbrechung der Pariſer Verhandlungen allein perantwortlich““ Einführung des Frauenſtimmrechtes in Italien erleidet dadurch einen neuen Aufſchub. 2. Seite. Ar. 29 Neue Mannheimer Feitung(Morgen⸗Rus gabe) Monkag. den 19. Januar 1925 Aufbaufragen in der Kammer In der Kammerſitzung vom Samstag wurde ein Regie⸗ rungsgeſetzentwürf, der die Gründuüng einer Geſchäftsſtelle für die von Deutſchland auf Reparationskonto zu beziehenden Sach⸗ lieferungen vorſieht, beraten. Der Berichterſtatter, Abg. Lamoureux, verbreitete ſich über die von Frankreich bis jetzt in Deutſchlaud getätigten Beſtellungen für Materiallieferungen. Er betonte, daß nur für beſcheidene Summen Waren für den Wiederaufbau geliefert wurden, daß alſo Frankreich keinen Nutzen aus' den Vorſchriften des Friedensvertrages hinſichtlich der Sachlieferungen habe ziehen können. Der Berichterſtatter führt das darauf zurück, daß bis ſetzt kein Organismus beſtanden habe, der als Vermittler zwiſchen den⸗Intereſſenten und der Reparations⸗ kommiſſion hätte auftreten können. Es ſeien in den letzten fünf Jahren viele Fehler und Irrtümer begangen worden. Man habe in Deutſchland Kleinigkeiten beſtellt⸗ und die großen Lieferungen, die ſich auf Hunderte von Millionen beziehen, außer acht gelaſſen. Hierdurch ſei auch das delikate Problem der Transferierung ußer acht gelaſſen worden. Abg. Deſire Berry von der Oppoſition erklärte, man müſſe bedauern, daß die Regierung es unterlaſſen habe, der Kammer Aufklärung über ihre Sachlieferungspolitik zu geben. Herriot habe früher, als er noch nicht Miniſterpräſident geweſen ſei, dieſe eifrig unterſtützt. Der Organismus für die Beſtellungen müſſe durch fachkundige Beamte und nicht durch Freunde der Regierung geleitet werden. Hierauf wird die Generaldiskuſſion geſchloſſen und in die Einzelberatung des Geſetzentwurfes eingetreten. 5 Im Laufe der Debatte erklärt Miniſterpräſident Herriot, die Regierung ſei bereit, alles Mögliche zu tun, um den Geſchädig⸗ ten in der ehemaligen Kampfzone zu helfen. Aber jeder wiſſe, daß, als die jetzige Regierung ans Ruder gekommen ſei, ſie eine ſchwierige finanzielle Lage vorgefunden habe. Es wäre ihm ſehr leid, dies zu beweiſen. Jetzt könne man keine Anleihen mehr wie früher aufnehmen. Die Regierung wolle für den Wiederaufbau bis an die Grenzen der Mittel gehen, über die ſie verfüge. Jedermann, der guten Glaubens ſei, wiſſe, daß das Kabinett Herriot nicht für die augenblickliche Lage verantwort⸗ lich gemacht werden könne. Jedermann wiſſe ferner, daß man zu lange die Politik der Sachlieferungen vernachläſſigt habe, um die durch die Anleihen beigebrachten Banknoten zu verteilen. Man habe denen Geld gezahlt, die das Meiſte gefordert hätten. Er müſſe erklären, er wolle keine Inflation, was auch die Folgen dieſer Entſcheidung ſein mögen. Er erinnert an den Sezeſſionskrieg in Amerika. Damals habe Präſident Grant ſeinem Lande einen wahren Dienſt geleiſtet, daß er erklärte, er werde keine Banknoten mehr drucken laſſen. Auch wir werden, welches auch immer die Einſchränkungen ſein mögen, die wir uns auferlegen müſſen, nach dieſem Grundſatz handeln. Mit der Politik der An⸗ leihen und der Inflation müſſe Schluß gemacht werden. Miniſterpräſident Herriot erntete mit ſeiner Rede großen Beifall. Der Geſetzentwurf, der aus Paragraphen beſteht, wurde ſchließlich ohne weitere Debatte angenommen. Die Kammer beſchloß hierauf ſich bis Dienstag zu vertagen und an dieſem Tage die Diskuſſion über das Budget für aus wärtige Angelegenheiten zu beginnen. „Freiheit“ in Sowjetrußland Drei Deutſche in der Hand der Tſcheka DBerlin, 18. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) In der Preſſe iſt vor einiger Zeit von dem Schickſal dreier jungen Ber⸗ liner Studenten berichtet worden, die im Herbſt nach Ruß⸗ land zogen und dort von der Tſcheka verhaftet wurden. Jetzt werden darüber folgende Einzelheiten bekannt: Der eine von ihnen iſt in techniſchem Sinne kein Student mehr, ſondern vielmehr ein junger Gelehrter, der 21 Jahre alte Dr. Karl Kindermann aus Durlach in Baden, der von den Univerſitäten Sibiriens, von der Sowjetrepublik der Wolgadeutſchen wie von der Univerſität Peking eingeladen worden war, deutſche Bildungsvorträge über Literatur, deutſche Denker und ähnliche Themata zu halten. Er gedachte die Gelegenheit zu benutzen, um die wenig bekannten nordſibiriſchen Völkerſtämme der Kamtſchta Sakoden und andere zu beſuchen. Die ruſſiſche Regierung. mit deren Vertreter er in Berlin verhandelt hatte, hatte ihre Zuſtim⸗ mung erteilt unter der Bedingung, daß er ſich zuerſt ein Se⸗ meſter lang an der Univerſität Moskau betätige. Als ſeine Be⸗ gleiter gingen die Studenten Wol ſcht, ein Sohn eines Gelehrten und der Deutſchbalte Max von Ditmar mit ihm. Nach acht⸗ tägigem Aufenthalt in Moskau, wo ſie zunächſt mit den üblichen Sowjetgaſtereien gefeiert worden waren, wurden die drei jungen Leute von der Tſcheka nachts aus den Betten geholt und in den Kerker geworfen. Der deutſche Botſchafter in Moskau hatte bereits am 28. Oktober von der Verhaftung erfahren. Da⸗ gegen erhielt auf wiederholte Anfrage der Vater erſt am 6. De⸗ zember Nachricht. Der Tſcheka waren die drei jungen Studenten als— derdächtig erſchienen. Ditmar hatte. was gewiß töricht von ihm war ſeinen Namen ruſſifiziert und ſich Dit⸗ marin genannt. Aehnlicher Albernheiten ſoll er ſich in Berlin ſchuldig gemacht haben. Außerdem erhob die Tſcheka den Vorwurf der wirtſchaftlichen Spionage, weil die jungen Leute, die die Reiſe auf eigene Koſten unternahmen, im Auftrag mehrerer deutſcher Firmen bei deren früheren Großabnehmer in Rußland anzufragen verſucht hatten, ob und unter welchen Bedingungen ſich die Geſchäftsverbindungen wieder aufnehmen ließen. Der Vater des Dr. Kindermann, der heute im„Berliner Tageblatt“ an die Oeffentlichkeit flüchtet, berichet, Tſchitſcherin hätte ſchon vor vier Wochen dem Grafen Brockdorff verſichert, er ſei von der Un⸗ ſchuld der drei jungen Leute überzeugt. Auch der ruſſiſche Bot⸗ ſchafter in Berlin hätte ſich telegraphiſch für deren Freilaſſung eingeſetzt. Herr Hermann Kindermann aus Durlach zieht daraus den Schluß:„Es ſcheint, daß die ruſſiſche Regierung nur Dekorationsmittel iſt und daß in Wirklichkeit die Tſcheka regiert.“ Uns ſcheint daneben doch die andere Deutung möglich, daß, wie ſo oft ſchon, Worte und Handlungen bei den Würdenträgern der Vereinigten Sowjetrepubliken ſich nicht decken. Alle Briefe an die jungen Leute ſind mit dem Vermerk„Unbekannt in Moskau“ zu⸗ rückgeſandt worden. Keiner der Gefangenen hat bisher an ſeine Angehörigen ſchreiben dürfen. Es mag an dem Syſtem Maltzahn im AuswärtigenAmt gelegen haben, daß man dieſenßfall bei uns bisher mit Geduld und frommem Augenaufſchlag behandelt hat. Aber Herr von Maltzahn wirkt ja nun nicht mehr in der Wilhelm⸗ ſtraße und nun wird es Zeit für unſere amtlichen Organe, mit ſchärfſtem Nachdruck ſich dafür einzuſetzen, daß die ſchmählich Ver⸗ hafteten der Freiheit und der deutſchen Heimat wiedergegeben⸗ werden. Seipels wahre Geſinnung Berlin, 17. Jan.(Von unſ. Berl. Büro). Der ehemalige Bundeskanzler Dr. Seipel hat, wie aus Wien gemeldet wird, einen vielbeachteten Vortrag über die geiſtigen Grundlagen der Minderheitsfrage gehalten, dem u. a. der Bundeskanzler Hainiſch und der deutſche Geſandte Pfeiffer. beiwohnten. Seipel erklärte, zur vollen Befriedung der Welt müßte der Staaks⸗ begriff überhaupt einer Reviſion unterzogen werden. Man müſſe von dem Begriff des nationalen Staates abkommen zund nach einem Syſtem ſuchen, das irgend wann einmal die nationale Gemeinſchaft ohne die natürliche wirtſchaftliche Einigkeit vor der politiſchen Gemeinſchaft des Staates unabhängig mache. Ein Vor⸗ bild für eine ſolche Entwicklung biete die Kirche ˖ Dr. Seipel iſt nie ein Freund der Anſchlußpolitik geweſen, wenn ſchon, ſo lange er Bundeskanzler war er in der Beziehung eine gewiſſe Neutralität zu wahren ſich bemüht hat. Jetzt fühlt er ſich dazu anſcheinend nicht mehr verpflichtet. —— England verſtärkt ſeine Jlotte. Das Marinramt plant gegen· wärtig eine Verſtärkung der engliſchen Flotte im Stillen Ozean. Es ſollen im Laufe dieſes Sommers drei neue Schlacht⸗ kreuzer nach dieſen Gewöſſern entſandt werden. Nach den oſtaſia⸗ liſchen Gewäſſern ſollen außerdem noch ſehr ſchnelle Schiffe unter⸗ pbalten werden. 5 Keichsgründungsfeier Berlin, 18. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei dem Reichsgründungskommers der alten Burſchenſchaften ſprach ſich der Feſtredner Laudien auch über den Farbenſtreit aus, der zur Zeit unſer Volk zerwühlt und zerklüftet habe. Er führte weiter aus: Bisher hatte das Deutſche Reich die Farben Schwarz⸗ Weiß⸗Rot. Dieſe Farben haben die Burſchenſchaften rückhaltlos anerkannt, ohne dadurch die durch ihre Geſchichte geheiligten Erben Schwarz⸗Rot⸗Gold zu verleugnen. Die Burſchenſchaft ſteht noch zu dem Geiſt des alten Schwarz⸗Rot⸗Gold, lehnt aber den inter⸗ nationalen und pazifiſtiſchen Geiſt ab, der ſich mit den für die Republik jetzt in Anſpruch genommenen Farben verknüpft. Bei der Reichsgründungsfeier der Techniſchen Hochſchule hielt Dr. Eckener die Feſtrede. Er gab einen Bericht von der Amerika⸗ fahrt des„Z. R. 3“ unter beſonderer Berückſichtigung der fahr⸗ techniſchen Erfahrungen. Beſonders intereſſant waren ſeine Aus⸗ führungen über die Ballaſtberechnung und die Orientierungsverſuche über dem Ozean. Eckener ſchloß mit dem Wunſche, daß es den deutſchen Technikern gelingen möge, die Welt mit ihren Leiſtungen zu gewinnen. Der Rektor Prof. Laas ſchloß in ſeinem Dank an Dr. Eckener die Mitteilung an, daß der Senat ihn zum Ehren⸗ bürger der Techniſchen Hochſchule ernannt habe. Unter lebhaftem Beifall überreichte der Rektor Dr. Eckener die Ehrenkette. Eine FJeier in Wien Die deutſche Studentenſchaft in Wien beging in Ver⸗ bindung mit einer Heldengedenkfeier in der Univerſität die Feier der Gründung des Deutſchen Reiches, an der als Ehrengäſte u. a. der deutſche Geſandte Pfeiffer und in Vertretung des Heeresminiſters der Stadtkommandant von Wien teilnahmen. Profeſſor der Ge⸗ ſchichte Dr. Kopſch hielt die Feſtrede. Vertreter verſchiedener Studentenvereinigungen, darunter auch die der in Wien ſtudierenden Reichsdeutſchen, richteten unter Hinweis auf die ſchwere Not des deutſchen Volkes Worte der Mahnung an ihre Kameraden, wobei ſie auch der Weiterbeſetzung des Kölner und des Ruhrgebiets und der abgetretenen deutſchen Landesteile gedachten. Nach der Feier zogen die Mitglieder der deutſchen Studentenſchaft vor das Bundesmini⸗ ſterium für Heeresweſen, wo eine in nationalem Sinne gehaltene Entſchließung verleſen wurde, welche den Mitgliedern der Regierung überreicht werden ſoll. Eine Abordnung der deutſchen Studenten⸗ ſchaft wurde in der deutſchen Geſandtſchaft vom Geſandten Pfeiffer empfangen. Der Abgeordnete Deutſch(Soz.) wurde beim Heeresminiſter wegen der Teilnahme einer Muſikkapelle und einer Trup⸗ penabteilung an der heutigen Reichsgründungsfeier der deut⸗ ſchen Studentenſchaft in Wien vorſtellig. Es verlautet, daß die An⸗ gelegenheit in der Nationalverſammlung zur Sprache gebracht werde. Eine Rordͤmarkſeier in Berlin Berlin, 18. Jan.(Von unſerem Berl. Büro.) Im Großen Schauſpielhauſe, das bis auf den letzten Platz gefüllt war, veranſtaltete am Sonntag mittag die Ortsgrüppe des Schleswig⸗ Holſteiner Bundes in Gemeinſchaft mit den übrigen Grenzmarkvereinen eine Nordmarkfejer, die eine beſondere Bedeutung durch die Teilnahme Dr. Eckeners er⸗ hielt. Prof. Scheel von der Univerſität Kiel hielt die Be⸗ grüßungsanſprache. Das Schickſalsband, das zwiſchen Schleswig, Holſtein und zwiſchen Preußen in ſchweren Stunden geknüpft wor⸗ den ſei, wird auch weiterhin ſich als feſt und exweiſen. Am Tage der Reichsgründungsfeier wollten die Schleswig⸗Holſteiner zum Ausdruck bringen, daß ſie ein lebendiges Glied des Deutſchen Reiches und des deutſchen Volkes ſeien. Gerade in der Marine⸗ propinz des Deutſchen Reiches habe ja von jeher das ganze Volks⸗ leben national, wirtſchaftlich und geiſtig pulſtert. Von Schleswig⸗ Holſtein aus, ſo könne man wohl ſagen, ſei ja ſchließlich das Deutſche Reich überhaupt gegründet worden, denn die Nordmeer⸗ frage habe den Anfang der großen Bewegung gebildet, der zur Einigung der deutſchen Stämme im Reiche geführt habe. Mit einem begeiſtert,aufgenommenen Hoch auf das deutſche Nordmeer und dem gemeinſamen Geaſnug des„Schleswig⸗Holſtein Meer⸗ umſchlüngen“ ſchloß die Begrüßungsanſprache. Rollet über die Ertüchtigung der Jugend Paris, 18. Jan. In Anweſenheit des Präſidenten der Republik hat heute nachmittag eine Kundgebung des Verbandes der Geſellſchaften zur körperlichen Ertüchtigung und zur Vorberei⸗ tung für den Militärdienſt ſtattgefunden, bei der der Kriegsminiſter Nollet und die Leiter der Vereinigungen Anſprachen hielten, in der er zu. a. ausführte, der Krieg habe endgültig() den Ge⸗ danken der e Nationen entwickeln laſſen (denn Deutſchland muß entwaffnet werdenl!) Er habe auch gezeigt, daß eine beſtimmte Zeit nötig ſei, um einen tüchtigen Soldaten heranzubilden. Unvermeidliche Aufgaben politiſcher, ſozialer und wirtſchaftlicher Art machen jedoch die Unterhaltung einer zu zahl⸗ reichen aktiven Armee unmöglich und es ſcheint, daß die Kriege in Zukunft nicht mehr mit der aktiven Armee, verſtärkt durch eine Reſerve, ſondern durch die Maſſe der Reſerve ſelbſt, die die wahre Armee bilden wird, geführt wird. Der Körper des Schlacht⸗ heeres, ſeine Muskulatur wird von der geſamten Nation ge⸗ bildet. Damit das Fleiſch dieſes Körpers geſund und ſeine Mus⸗ kulatur kräftig iſt, muß die Volksmaſſe herangebildet werden, damit die Zeit, die man im Regiment verbringt, nützlich angewendet werde. Durch die Sorge der Führer der heute in Padte vertretenen Ver⸗ einigungen muß dies vorbereitet werden. So wird offenbar für die kommende Geſellſchaft die Militärdienſtzeit nur noch eine Seite der Dienſtzeit ſein. Wie jede andere Tätigkeit, ſo muß auch dieſe Tätig⸗ keit auf den höchſten Gipfel gebracht werden, falls das Vater⸗ land noch einmal gezwungen ſei, ſeine Kinder aufzurufen. Das Werk der militäriſchen Vorbereitung ſei die Vorbedingung für die Reorganiſation des Heeres, über die der Regierung dem⸗ nächſt ein Geſetzentwurf vorliegen werde. Dieſe Reform muß die Hauptgrundlage der franzöſiſchen Sicherheit bilden, eine Grundlage, die nur von Frankreich abhängig ſei und die dem Lande keine ſchwer tragbaren Opfer auferlege. deutſches Reich Sitzung des Reichskabinetts Wie amtlich mitgeteilt wird, behandelte das Reichskabinett in einer Sitzung die Arbeits zeit in Kokereien und Hochofen⸗ werken, wenngleich die ſchwierige Lage nicht verkannt werde, die der Induſtrie aus einer teilweiſen Rückfehr zum Dreiſchichtenſyſtem gerade im gegenwärtigen Zeitpunkt erwächſt, hält das Reichskabinett die ſozial⸗politiſche Bedeutung der Frage für ſo ſchwerwiegend, daß es einſtimmig dem Antrag des Reichsarbeitsminiſters beitrat, den Schutz des§ 7 der Arbeitszeitverordnung auf Kokereien und Hoch⸗ ofenwerke zu erſtrecken. Um den Betrieben für die Umſtellung Zeit zu laſſen, iſt das Inkrafttreten der Verordnung, das urſprünglich für den 1. März 1925 vorgeſehen war, auf den 1. April 1925 feſtgeſetzt worden, da der größte Teil des Monats Januar ſchon perſtrichen und auch der größte Teil der Mitglieder des Reichswirtſchaftsrates die Einführung des Dreiſchichtenſyſtems erſt für einen erheblich ſpäteren Zeitpunkt vorgeſehen hat. Die Milglieder des Aufwerkungsausſchuſſes Dem Aufwertungsausſchuß gehören nach der von den Fraltio ⸗ nen vollzogenen Wahl folgende Mitgliedr an: Deutſchnationale Par⸗ tei: Dr. Steiniger, 1. Vorſitzender, Dr. Beſt, Hergt, Rademacher, Siller, Treveranus: Zentrum: Dr. Vockius, E. Hoffmann, Dr. Schet⸗ ter; Deutſche Volkspartei: Beythien, Frou Dr. Matz, Dr. Wunderlich; Kommuniſten: Bertz, Höllein, Dr. Korſch: Demokraten: Dietrich v. Richthofen; Deutſche Wirtſchaftspartei: Dr. Jöriſſen; So⸗ zialdemofraten: Frölich, Dr. Hertz, Keil, 2. Vorſitzender, Dr. Lebor, Dueſſel, Saupe, Weberſchmidt, Strötzels Boyeriſche Volkspartei: Dr. Emminger. 77 een Aus dem Reichstag Dem Reichstag iſt wieder eine große Anzahl von Anträgen und Inter 9 U 35 tionen zugegangen. Von der Wirtſchaftlichen Vereinigung wird ein Geſetzentwurf vorgelegt, der die Zölle, wie ſie vor dem 4. Auguſt beſtanden, wiederherſtellen will, ferner ein Ge⸗ ſetzentwurf, durch den die wirtſchaftliche Ausbeutung kreditnehmender Landwirte, Handwerker und Gewerbetreibender verhindert wird. Dann wird die Vorlage eines Geſetzes gefordert, wonach alle an der Be⸗ völberung des Rhein⸗, Ruhr⸗ und Saargebietes verübten Uebergriffe, Verbrechen uſw. durch die deutſche Gerichtsbarkeit feſtzuſtellen und zu vrhandeln ſind. Ferner wird Aufhebung des Reichs⸗ mietengeſetzes, Wiederherſtellung der Friedensmiete ab 1. April ds. Js., Aufhebung der Umſatzſteuer, gefordert. Auch der Entwurf eines Reichsſchulgeſetzes liegt vor. Die kommuniſtiſche Fraktion beſchäftigt ſich in einer Interpellation mit den Angriffen gegen die Reichspoſtverwaltung im Zuſammenhang mit der Barmal⸗ Affäre und fordert ſchleunige Unterſuchung. Badiſche Politik Aus dem Landtag Der Haushaltsausſchuß des Landtags war am Don⸗ nerstag und Freitag verſammelt. Er befaßte ſich zunächſt mit dem Landbund⸗Antrag über die Hagelverſicherung. Im Verlauf der Beratung wurde gewünſcht, die Regierung möge mit der Nord⸗ deutſchen Hagelverſicherungsgeſellſchaft einen Vertrag wie in frühe⸗ ren Jahren abſchließen und ferner einen Betrag von ½ Million Mark zu einem Hagelverſicherungsfonds in den Staatsvoranſchlag einſtellen und in den kommenden Jahren je die Hälfte der Nachſchutz⸗ prämie tragen. Ein endgültiger Beſchluß wurde vom Ausſchuß noch nicht gefaßt. Zunächſt ſoll ſich das Finanzminiſterium dazu äußern. Zur Sprache kam dann der Bericht über die Verhandlung des Reichsſchiedsgerichts wegen der von Baden vorgenom⸗ menen beſonderen Beſoldung der Gruppen—6. Das Reichsſchiedsgericht hat bekanntlich den Einſpruch des Reiches gegen dieſe auch vom Landtag genehmigte Beſſerſtellung der unteren Be⸗ ſoldungsgruppen anerkannt. Im Ausſchuß wurde mitgeteilt, daß ſehr hohe Summen vor Weihnachten als Prämien für die Beamten der Reichseiſenbahn, die jetzt eine Aktiengeſellſchaft iſt, zur Verteilung gelangt ſind. Dieſe Mitteilung rief, im Ausſchuß roße Mißſtimmung hervor. Sie wird wohl auch in den öffentlichen 99—5 des Landtags noch zutage treten. Weiter befaßte ſich der Ausſchuß noch mit der Senkung der Lan desſteuern. Es handelt ſich um eine Senkung der Grund⸗ und Gewerbeſteuern. In der Ausſprache über dieſe Vorlage wurde von dem Vertreter des Landbundes verlangt, daß nicht ſieben Achtel der Grund⸗ und Gewerbeſteuern, ſondern ſechs Achtel, alſo die ganze Steuerperiode des letzten Viertels ausgelaſſen werden ſoll. Ueber dieſen Antrag entſpann ſich eine längere Auseinanderſetzung, in die auch der Finanzminiſter eingriff, der u. a. darauf hinwies, daß die nicht der Koalitionsregierung angehörenden Parteien der vorge ſchlagenen Steuerſenkung um 3 Pfg. nicht zugeſtimmt hätten. Wenn jetzt von den gleichen Parteien eine ſo weitgehende Steuer⸗ ſenkung verlangt und angenommen würde, würde er das Geſetz mit ſeinem Namen nicht decken. Schließlich wurde der Antrag des Landbundes zurückgezogen. Das Geſetz wurde mit 16 Stim⸗ men bei 3 Stimmenthaltungen des Landbundes ünd der Kommu⸗ niſten angenommen. Saden und die Rheinſchiffahrt Wie jetzt bekannt wird, hat die badiſche Regierung einen neuen Schritt bei der Reichsbahnhauptverwaltung in Berlin unternommen, um mit aller Energie die beſchleunigte Gewäh⸗ rung von Umſchlagstarifen für die Rheinhäfen zu erreichen. Die badiſche Regierung hat in Berlin ſchärfſten Ein⸗ [pruch gegen die Verſchleppungstaktik der Reichsbahn⸗ hauptverwaltung erhoben und hat dort keinen Zweifel darüber ge⸗ laſſen, daß ſie die Wahrung ihrer Rechte aus dem Eiſenbahnvertrag,⸗ die in der Tariffrage verletzt ſeien, mit allen Mitteln betreiben wolle. Die badiſche Regierung verlangt klaren Aufſchluß über den Zweck einer Umfrage der Reichsbahndirektion Karlsruhe bei den oberbadiſchen Handelskammern wegen der Einfuhr ausländi? ſchen Getreides über ausländiſche Seehäfen. Die badiſche Regierung ſchließt aus dieſer Umfrage, daß von der Reichsbahn be⸗ abſichtigt iſt, die Seehafentarife auch auf Getreide auszudehnen. Eine Verwirklichung dieſer Abſicht würde die Oberrheinſchiffahrt auf den Kohlentransport beſchränken und damit die Rhein⸗ ſchiffahrt ſchädigen. Die badiſche Regierung hofft, daß ihr Vor⸗ gehen auch in den andern ſüddeutſchen Ländern Verſtändnis findet⸗ Letzte Meloͤungen Kommuniſtiſche Demonſtration in Berlin 8 Berlin, 18. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Die komm. Parlei Deutſchlands hat am Sonntag durch eine rührige Agitation ihre Mik⸗ glieder zu einer großen Demonſtration im Oſten Berlins auf⸗ geboten. In den einzelnen Bezirken Großberlins hatten ſich zwi⸗ ſchen g und 10 Uhr abends etwa 20 bis 25 000 Perſonen ver⸗“ ſammelt, die dann geſchloſſen nach dem Oſten der Stadt, der Frank⸗ furter Allee zogen, wo die Weberwieſe, ein kleiner Platz, den Sammelpunft bildete. Die Kommuniſten hatten diesmal großen Wert auf die Extraaufmachung gelegt. Außer Fahnen, Sowſet⸗ ſternen und anderen Emblemen ſah man verſchiedene„Feſtwagen mit plaſtiſchen Darſtellungen und Gruppenbildern, die die SPD. und das Bürgertum dem Haß und der Verachtung preisgeben ſollten. Faſt alle Züge hatten Kinderabteilungen, in denen Jun⸗ gens und Mädels im Alter von 6 bis 14 Jahren marſchierten und unausgeſetzt riefen:„Heraus mit den Gefangenen, gebt uns unſere Väter zurück!“ Dann wieder Sprechchöre prole⸗ tariſcher Frauen mit dem bekannten faſchiſtiſch aufgemachten roten Kopftuch, die unaufhörlich in gleichem Rhythmus riefen:„Amneſtie, wir fordern Amneſtie!“ Die verſchiedenen Redner erklärten au im Wortlaut faſt übereinſtimmend folgendes:„Der parlamen⸗ tatiſche Kampf kann dem Proletariat nie den Sieg bringen. Di Jeit zur endgültigen Auseinanderſetzung iſt ſezt gekommen. Das Proletariat muß ſich Waffen beſchaffen, wo es ſie findet und dann auf die Barrikaden in der Stadt. Im übrigen die Eniſcheidung für das Volk fallen. Auf den Leichen unſerer Feinde werden wir unſeren von der Bourgeoiſte ge⸗ meuchelten Führer wie unſerem Vorkämpfer Lenin ein dauernde Denkmal ſchaffen.“ Unter Hochrufen auf die Weltrevolution war dann die Kundgebung um 12 Uhr mittags beendet. Von der Weber⸗ wieſe begab ſich eine Kranzdeputation nach dem Friedhof Friedrich? felde, wo an den Gräbern Liebknechts und Roſa Luxemburg Kränze niedergelegt wurden. Zu größeren Störungen und zu Zu⸗ ſammenſtößen iſt es nirgends gekommen. 3 Trauerfeier für die Opfer von Herne herne. 18. Jan. Am Samstag nachmittag ſand die offizlelle Trauerfeierlichkeit für die Opfer des Genbahnungddds ſal Neben den Vertretern der Staats⸗ und Provinzialregierung⸗ der Eiſenbahnverwaltung und der umliegenden Kommunen hatten ſich mehr als 10 000 Mitfühlende eingefunden. 1 die 108 Für die preußiſ Staatsregierung überbrachte die Anteilnahme Wohlfahrtsminiſte Hirtſiefer, der zugleich für die Regierung in Münſter und Bezirksbehörde ſprach. Auch Oberpräſident Gronowski au⸗ Münſter war anweſend. Ferner waren Vertreter der Eiſenbahnve. waltung aus Eſſen und Dortmumd, ſowie eine Reihe 75„ Vertretern der Reichsbahngeſellſchaft Berlin erſchienen, die a. ihrem Beileid Ausdruck und wertvolle Krangſpenden niederlegten. Sodann erſolgte die Einſegnung unter Teilnahme von Vertretern des 21777 von Paderborn und der Oberkirchenbehörde in Münſten, worauf ſich in den Abendſtunden der Friedhof wieder leerte. Berlin, 18. Jan. Im Hofe des Gerſchtsgefängniſſes. in Lands⸗ berg an der Warte wurde geſtern der Schwellenhauer Karl Schat der beim Wildern betroffen, den Neviermeiſter Scpels. Schweinbrücke erſchoß, hingerichtez ⸗ 12 4 — — —— 4 -r ⸗⸗⸗ / „FFFT Montag. den 19. Januar 1925 Neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Nusgabe) 3. Seile. Nr. 29 r n SpPieRR —— Klärung im Seudenheim und pfalz Ludwigshafen ſteigen ab— b. f. N. ſiegt überlegen gegen darmſlaoͤt Die geſtrigen Lußballwettkämpfe in Süoͤdeutſchland Rheinbezirk Bezirksliga „Die geſtrigen folgenſchweren Verbandsſpiele waren von der Witterung außerordentlich begünſtiat. In den frühen Nachmittaas⸗ ſtunden, in denen die Kämpfe ausgetragen wurden. herrſchte ge⸗ radezu Vorfrühlingswetter, und alle vier angeſetzten Treffen nahmen enn auch einen normalen und alatten Verlauf. Der kommende Meiſter V. f. R. Mannheim ageſtaltete ſein letztes Spiel auf ſeinem Platze zu einem überzeugenden Siege und ſpielte Spv. 98 Darmſtadt mit:1 in Grund und Boden. Damit ſtehen die Raſenſpieler dicht vorm Endſpiele: zur offiziellen Meiſterſchaft be⸗ nötigen ſie nur noch einen einzigen Punkt, der in den 2 noch aus⸗ tehenden Spielen gegen Pfalz Ludwigshafen und.C. Pirmaſens ſicher geholt wird. So iſt alſo nun geſtern die Meiſterſchaft ent⸗ ſchieden worden: aber auch in der Abſtiegsfrage ſind die Würfel gefallen. Pfalz Ludwiashafen und Feudenheim haben die letzte Chance, die ſich ihnen bot, nicht auszunutzen vermocht und können nun dem bedauerlichen Schickſale nicht mehr entgehen. Auf dem Phönixrplatze in Ludwigshafen verlor V, f. T. u. R. Feu⸗ den heim nicht unverdient:0. und ſelbſt wenn die Feudenheimer ihr letztes Spiel gegen Pirmaſens ſiegreich beſtehen, können ſie Darmſtadt nicht mehr erreichen und zum erſtenmal ſeit Kriegsende muß Feudenheim in der nächſten Saiſon wieder in der 2. Klaſſe des Verbandes kämpfen. Die Lage von Pfalz Ludwiashafen iſt zwar theoretiſch noch nicht ganz ausſichtslos. wohl aber prak⸗ tiſch: denn es iſt ausgeſchloſſen. daß Pfalz die beiden noch aus⸗ ſtehenden Spiele gegen V. f. R. Mannheim und Waldhof gewinnt Und ſo ſchließlich noch totes Rennen mit Darmſtadt machen könnte. So hat ſich alſo geſtern auch das Schickſal des Ludwigshafener Fußballpioniers vollendet und das Spiel entbehrte nicht einer ge⸗ wiſſen Tragik. Bis eine halbe Stunde vor Schluß führten die ſich tapfer wehrenden Pfälzer:0, die eingeſtellten ſungen Leute brach⸗ ten aber im Endkampfe nicht die nötige Spannkraft auf und mußten dem zähen Spurte der Neckarauer den gewonnenen Vorſprung wie⸗ der überlaſſen, konnten aber ein ehrenvolles Remis halten. Der vierte Kampf des Tages führte den Bezirksmeiſter Waldhof nach Pirmaſens zum F. C. und unerwarteterweiſe gelang es den Taiglan fern. Pirmaſens nach torloſem Spiele einen Punkt zu ent⸗ Ben. In der Reihenfolge der Tabelle hat der geſtrige Tag nichts geändert. Dieſe lautet heute: Vereine: Spiele: gew.: unent.: verl.: Punkte: Tore B. f. R. Mannheim„„ Phönix Ludwigshafen 13 8 3 8 28:12 VB. f. L. Neckarau 14 5 4 5 14 223:23 Sport. u. Turnv. Mannh.⸗Waldh. 12 5 3„„ C. Pirmaſens 12 4 4 41 12 20:19 5 1898 Darmſtadt 13 4 2 16·31 f. T. u. R Feudenheim 13 1 7 7 14:29 Pfalz Cudwigshafen 1** Krreisliga. Neckarkreis 5 Die geſtern angeſetzten Kämpfe nahmen alle den erwarteten erlauf. Der Tabellenführer 1908 Mannheim ſetzte diesmal Vorwärts Mannheim noch ein Tor mehr ins Netz als im orſpiele und ſiegte:0. Aber die Spielvereinigung 1907 Mann⸗ heim läßt ihrem Vordermanne keine Ruhe und drängt ſtürmiſch nach, geſtern konnten die Neuoſtheimer ihren Sieg über 9 8 2 wetzingen wiederholen und ſiegten auch im Rückſpiele:1. Auch Phönx Mannheim läßt ſich nicht mehr verblüffen und zevanchierte ſich an V. f. B. Heidelberg für die Niederlage im orſpiel. Die Rotbluſen wiederholten geſtern nochmals den:0 Sieg dom Pokalſpiele. Nur auf dem Herthaplatze geſchah etwas Uner⸗ wartetes, denn daß Spielvg. Plankſtadt einen Punkt laſſen müſſe, hatte man nicht geglaubt.:1 war das Reſultat. Die Meiſterſchaftsfrage iſt alſo im Neckarkreiſe immer noch nicht ſin dieden, hängt aber nur noch zwiſchen 08 und 07, alle anderen 855 erledigt. In der Abſtiegsfrage herrſcht, wenn wirklich vier ab⸗ müſſen, ebenfalls noch Unklarheit bis auf Hertha und Neckar⸗ ſuſen. Der Tabellenſtand iſt folgender: 10 Vereine Spiele Gew. Unent. Verl. Tore Punkte 59 Mannheim 12 10 2 0 31:10 22 B95 Mannheim 12 9 2 1 37:16 20 Mannheim 12 6 2 4 22:13 14 ermarte, Mannheim 14 6 1 7 26·30 13 Spield, Sriedrichsfeid 10 4 3 3 28210 11 B. lvg“ Plankſtadt 11 3 5 3 20:18 11 Dg. 98 Heidelberg 12 4 2 6 19:20 10 Bſtt f. Schwetzingen 11 335 3 5 11:21 9 07 Neckarhauſen 10 2 1 7 15˙22 5 rta Mannheim 11— 1 10 10:45 1 Vorderpfalzkreis Im Vorderpfalzkreis ging es geſtern ziemli ö 8 0 ziemlich kunterbunt zu. Der degelenehrer Fv. Frankenthal hätte ſich wohl nicht träumen werde⸗ daß er von Arminia Rheingönheim 2190 geſchlagen daß en würde. Auch 1903 Ludwigshafen hat erfahren müſſen, und 5 der Kreisliga die Meiſterſchaften erſt erkämpft werden müſſen hei onnte trotz der Erfahrungen im Pokalkampfe in Munden⸗ 19 8 nicht ſiegen und mußte ſich nach einem:1 Spiele mit einem kenthn begnügen. Der lachende Dritte iſt trotz der Niederlage Fran⸗ der die alleinige Tabellenführung behaupten konnte. Der Linr meiſter 1904 Ludwigshafen dokumentierte von neuem über Aubeſeöndigkeit und landete diesmal einen ſicheren:0 Sieg in S.R. Oggersheim. Die größte Ueberraſchung gab es aber machten de r; wo dem F v. die Revanche gelang. Die Hauptſtädter ſpie 785 es aber hilliger als der V. f. R. Frieſenheim im Vor⸗ hal und ſchlugen ihn nur:0. Dem Neuling Kickers Franken⸗ ihr A iſt nun geſtern endlich der 1. Sieg geglückt und zwar mußte ben Alegskollege Viktoria Herxheim mit:0 daran glau⸗ ſcheinb 1 manchmal unerwarteten Erfolge der Herxheimer fußen vembar doch meiſt auf dem eigenen Gelände. Die Meiſterſchaftsfra int i i rage ſcheint in der Vorderpfalz ſehr verwickelt Rurdeden. Fy. Frankenthal Union und 1903 Ludwigshafen und 1903 188 kommen noch in Betracht. Von dieſem Quartett haben iſt ein nd Mundenheim, die wenigſten Verluſtpunkte, aber trotzdem Frieten deſkimme Vorausſage noch unmäglich: Spepen 1aol und lehten gei werden ſich wohl in der goldenen Mitte halten. Die ſcheinen bereits jetzt verloren. Die Tabelle lautel: Kheinbezirk Bezirksliga Verein für Raſenſpiele Mannheim— Sportverein 98 Darmſtadt:1(:), Ecken:1 Auf dem Wege zur Meiſterſchaft dokumentierte geſtern V. f. R. ſeine Berechtigung zur Führung des Titels mit einem eindrucks⸗ vollen Siege über die bisher ziemlich erfolgreich kämpfenden Heſſen. Die Raſenſpieler waren ihrem Gegner aber in allen Phaſen des Kampfes weitaus überlegen und führten ein Spiel vor, das eines Meiſters würdig iſt, trotzdem ſie nicht zur vollen Entfaltung ihres Könnens gezwungen wurden. Bis auf Rechtsinnen lieferten alle Spieler der Elf eine ſehr gute Leiſtung, vor allem Herberger, Bleß und Engelhardt. Darmſtadt hatte den Raſenſpielern nichts gleichwertiges ent⸗ gegen zu ſetzen, nur die ſchöne Deckungs⸗ und Abwehrarbeit ron Takacs und Ruppel konnten gefallen. Neben dieſen iſt noch die ſichere Verteidigungsarbeit Laumanns zu erwähnen. Darmſtadt ging allerdings gehandikapt in den Kampf, da Müllmerſtadt, der beſte und gefürchtetſte der Stürmerreihe fehlte. Schiedsrichter des Treffens war Herr Höchenberger(Ulm) deſſen Spielleitung vorbildlich war, ihm ſtellten ſich vor 2000 Zu⸗ ſchauern beide Mannſchaften wie folgt: V. f. R. Hügel Engelhardt Freiländer Bleß Deſchner Au Höger Fleiſchmann Herberger Meißner Gehring Frick Daab Becker Wenner Berger Ruppel Takacs Jakobi Laumann Stephan Darmſtadt Bärenz Spielverlauf: „Das Anſpiel der Gäſte wird gleich abgefangen, Meißner be⸗ mächtigt ſich des Balles, gibt zu Fleiſchmann, dieſer wieder an Herberger, deſſen Schuß knapp am Kaſten vorbeiſtreift. Bald dar⸗ auf tritt Höger einen Strafſtoß, der ein kleines Gedränge vor Darmſtadts Tor hervorruft, welches jedoch bald geklärt wird. Ein guter Vorſtoß Darmſtadts wird vom Halbrechts ins Aus geſchoſſen. Gehring ſendet eine exakte Flanke an Fleiſchmann, der in günſtiger Stellung ſchießt— aber zu ſchwach. Doch da wird in der 15. Mi⸗ nute ein Strafſtoß verhängnisvoll. Von Herberger gut getreten, kommt der Ball an Meißner, dieſer legt Gehring vor, welcher prompt einſendet. :0 für V. f. R. Der Gegenſtoß bringt die Heſſen gleich vor das V. f..⸗Tor, doch Hügel iſt auf der Hut. Die 20. Minute des Spieles zeitigt ein wunderſchönes Ueberraſchungstor. Gehring gibt eine feine Flanke zur Mitte an Deſchner, deſſen meiſterhafter Fernſchuß(ungefähr 30 Mtr. Entfernung) die Partie auf 210 ſtellt. Der Verſuch Darmſtadts, in die V. f..⸗Hälfte zu kommen, miß⸗ lingt kläglich, denn gleich bemächtigt ſich Fleiſchmann des Leders, doch in freiſtehend ſchöner Poſition iſt ſein Schuß wiederum zu ſchwach, um das Tor zu erreichen. Ein Weitſchuß Engelhardts führt durch Meißner zum 3, Speffer in der 30. Minute. Sodann ſetzt Höger eine Flanke über den Kaſten. Schuß auf Schuß prallt gegen das Darmſtädter Tor, die Heſſen können ſich aus der Umklammerung nicht frei machen. Die 37. Minute bringt das längſt fällige 4. Tor, deſſen Schütze Höger iſt. Herberger hat krotz großer Schußfreudig⸗ keit Pech, ſein Bombenſchuß prallt an der Latte ab. Nun endlich kommt Darmſtadt mal wieder in V. f..s Spielhälfte. Gleich darauf iſt Halbzeit, welche V. f. R. mit :0 in Führung ſieht. Der Anſtoß.f. R. bringt gleich die erſte Eecke, die gut von Bärenz gewehrt wird. Dann kann Meißner nach glänzender Kom⸗ bination des Sturmes einen Bombenſchuß anbringen, doch Bau mann auf der Torlinie ſtehend, rettet glänzend. In der 8. Minute nach Spielbeginn erhöht Herberger die Torzahl auf :0 durch ein prachtvolles Tor. Der Gegenangriff bringt ein flotter Durchbruch der Gäſte und Takacs ſchießt überraſchend ein Tor in der 10. Minute. 5: 1 für..R. Ein Schrägſchuß Högers hält der Torwart ſamos, doch ſeine ſonſtige Unſicherheit bringt in der 24. Minute den 6. Treffer. Darmſtadt kann ſodann eine Ecke erzielen, die im Aus verläuft. Ein Tor für Darmſtadt, ſowie 10 Minuten vorher eines der Raſen⸗ ſpieler konnte wegen Abſeits nicht gegeben werden. Nun ſcheidet Fleiſchmann infolge Verletzung aus, doch wurde das Spiel mit zehn Mann ebenſo temperamentvoll durchgeführt, wie bisher und ließ keine Schwäche aufkommen. Darmſtadt reißt ſich zuſammen, doch Erfolge ſcheitern an der gut bewährten Verteidigung der Raſen⸗ ſpieler Noch einen 7. Treffer erzielt Höger und nach einigen Minuten verteiltem Spiele kommt der Schlußpfiff. ..R.(A..)— Sportverein Darmſtadt(A..):2. * 4* Rheinbezirk: Schülerſpiele .f. R.— Käfertal 10: 0. 07—..L. Neckarau 01. * v. l. e. Mannheim⸗ Meckarau— J. C. Pfalz Cudwigshafen.2 (:), Ecken:2 Zu einem folgenſchweren Kampfe mußte Pfalz Ludwigshafen auf dem Sportplaßze an der Altriper Fähre antreten. Für Pfalz ſtand alles auf dieſem Spiele. Wäre es gewonnen worden, dann hätten die Pfälzer vielleicht noch hoffen können, aber nun iſt alles vorbei. Vielverſprechend war der Beginn, heldenmütig kämpfte der junge Pfalzſturm, prächtig unterſtützt von den erprobten Außen⸗ ſtürmern und das Unerwartete gelang auch.:0 führte Pfalz bis weit in die 2. Halbzeit hinein, dann mußten die jungen Pfälzer vor der Ausdauer des Gegners kapitulieren. Das vollſtändige Ver⸗ ſagen des jugendlichen Mittelläufers brachte Verwirrung und Ueber⸗ laſtung der Verteidigung und ſo ſah man die Kataſtrophe kommen und die Tore mußten fallen. Die Lage von Pfalz wäre ſicher nicht ſo ausſichtslos geworden, wenn man ſchon früher an die Verjüngung des Sturmes gedacht. Das jugendliche Innentrio arbeitete fein zuſammen, ihm fehlt nur noch die Geriſſenheit erfahrener Liga⸗ ſpieler. Eine prächtige Leiſtung bot auch Bappert als Linksaußen, der beſonders vor dem Wechſel wunderbare Torchancen ſchuf. Auch Beſt konnte gefallen. Die Hintermannſchaft ehedem die Stütze der Elf, war ſehr ſchwach, nur Rillig und Knäble zeigten die gewohnten Leiſtungen. Der Mittelläufer war ein glatter Verſager. Neckarau lief erſt nach dem Wechſel zu ſeiner beſten Form auf Abſeitsentſcheidungen fehlerfrei. aber Pfalz kämpft beſtechende Technik auf. Das Tor hütete ein Erſatzmann in zu⸗ friedenſtellender Weiſe. Herr Müller(Beiertheim) leitete den Kampf bis auf einige Die Mannſchaften ſtanden: Winkler Dern Broſe Frei Gaſt Reinemuth Nieſchwitz Arnold 11. Zeilfelder Kaiſer Ott. Bappert Froſch Winkler Roth Beſt Weigel Weiß Rillig Deuſchel Herr Pfalz Knäble Spielverlauf Neckarau gewinnt das Anſpiel und ez entbrennt ſofort ein aufge⸗ Allmählich kommt Syſtem in beide Mannſchaften, energiſch in Anbetracht der Wichtigkeit de⸗ Treffens. Die 1. Ecke für Pfalz wird von Gaſt in feiner Manier unſchädlich gemacht. Einen Strafſtoß für Pfalz tritt Bappert weit neben das Tor. Pfalz drängt immer ſtürmiſcher ohne zunächſt zu Erfolgen zu kommen. Die 1. Ecke Neckaraus bringt ebenfalls nichts ein und eine brenzliche Sache vorm Pfalztore kann Knäble nur zur 2. Ecke ablenkten. Bald darauf bietet ſich Winkler(Pfalz) eine feine Torgelegenheit, doch er ſchießt zu früh— darüber. Immer wieder bringt Bappert den Ball am linken Flügel durch, doch der Innen⸗ ſturm wurde von Broſe und Dern in Schach gehalten, erſt die 37. Minute bachte durch wuchtigen Schuß von Froſch nach Vorlage Bapperts das Führungskor für Pfalz. Die Gäſte hatten weiter das Spiel in der Hand. Neckarau erzwang noch ſeine 3. Ecke, dann kam die Halbzeit mit:0 für Pfalz. Nach Wiederbeginn gingen die Pfälzer ſofort wieder forſch ins Zeug und ſuchten das Reſultat zu erhöhen, was auch in der⸗ 47. Minute gelang. Eine prächtige Flanke Beſts ließ Winkler in Tor⸗ nähe aus, aber der entſchloſſene Bappert war zur Stelle und ſchoß unhaltbar ein. 25 Pfalz konnte zwar in den nächſten Minuten dominieren, aber bereits jetzt machte ſich ein Erlahmen der Widerſtandskraft bemerkbar. Neckarau nahm Gaſt in den Sturm und riß allmählich die Offenſive an ſich. Immer ſtürmiſcher drängten die Neckarauer und die Hinter⸗ mannſchaft des Gegners mußte allmählich dieſem ſtändigen Drucke unterliegen. Die 60. Minute brachte auch dann das Verhängnis. Die 4. Ecke Neckaraus wurde von Kaiſer eingedrückt. 2 Damit war Pfalz ſchon ſtark entmutigt und eigentlich ſchon geſchs⸗ gen, denn der Sturm fand ſich gar nicht mehr zuſammen und die Hintermannſchaft war direkt kopflos geworden. Das Schickſal nahm dann auch ſeinen Lauf. In der 70. Minute ſchoß Gaſt die 5. Ecke für V. f. L. wuchtig ein und regter Kampf. der Ausgleich war geſchaffen. Die letzten 20 Minuten ſahen einen vergeblichen Kampf beider Mannſchaften nach dem Führungstreffer, der aber keiner vergönnt ſein ſollte. Neckarau war zwar meiſt überlegen, aber auch Pfalz unternahm noch manchen erfolgreichen Durchbruch ohne Ergebnis, es blieb bei dem Unentſchieden. 2. Mannſchaft:1 für Neckarau. 3. Mannſchaft:1 für Pfalz. 8. * Jeudenheim— Phönix Ludwigsafen:3(:0) Ecken:2 Nun iſt auch das vorletzte Spiel Feudenheims vorbei. Es endete eigentlich, wenn man den Svielverlauf betrachtet, mit einem immerhin recht alimpflichen und ſchmeichelbaften Ergebnis für die Schwarzen! Denn mit einem diesmal ſehr geſchickten Tor⸗ wächter ſtand ihnen ein reichliches Glück und eine aute Verteidigung zur Seite. Außer der letzteren konnten nur die beiden Flügel⸗ ſtürmer Lipponer und Bentzinger befriedigen, die in flinken Flan⸗ kenläufen immer wieder den Ball nach vorne zu bringen ſuchten und ſo Torgelegenheiten ſchufen, die eine geradezu unfähige Sturm⸗ mitte nicht verwerten konnte. Samstag. der eigentlich die Seele des Ganzen ſein ſollte, war immer gedeckt und konnte mit ſeinen Mäßnchen nichts zuſtande bringen. Ueberhaupt hat die Mannſchaft viel an Stärke gegenüber früheren Zeiten eingebüßt, von der Tüch⸗ tiakeit des gefürchteten Außenſeiters des letzten Jahres iſt nichts mehr da. Feudenheims Abſtiea iſt damit zur Gewißheit geworden. Aber wir haben die Hoffnung, daß bei einer Verjüngung der Mann⸗ ſchaft und bei eifriger Arbeit der tüchtige Vorortverein bald wieder in der Bezirksliga erſcheinen wird. Bei.C. Phönix klappte es auch nicht ſo. wie man es ſich wünſchte. Durch Ueberkombination vor dem Tore verdarh er ſich manche Torgelegenheit. Ueberhaupt muß ein ganz anderer Zua aufs Tor zuſtande kommen. wenn man erfolareich ſein will. Das machte ſich vor allem bei einer ſo auten Verteidiaung wie der Ueberrheins bemerkbar, der übrigens aute Zerſtörungsarbeit leiſtete. In der erſten Halbzeit hatte man den Eindruck der allzu aroßen Siegesſicherheit von Phönir, die ſie um weniaſtens 2 Tore brachte. Mit Galerieſpiel allein iſt es nicht getan! Der beſte Teil der Mannſchaft war auch hier die Verteidigunag, in der vor allem Ebert alänzte. Wenn man die„Manieren“ dieſes Spielers von den letzten Jahren her kennt, ſo muß man ſich wundern, wie er ſich perändert hat und geradezu zu einer Hochform aufgelaufen iſt. Der ausgeſchiedene Maier war ſehr aut durch Bauer 2 erſetzt, der ſich als auter Läufer entpuppte. Burkhardt auf Rechtsaußen war der Held des Taages, deſſen alänzendem Flügelſpiel eigentlich der Sſeg direkt und indirekt zu danken iſt. 25 Zu dem Spiel ſtellten ſich dem Schiedsrichter Weingärt⸗ ner aus Offenbach die Mannſchaften in der üblichen Aufſtellung mit der einzia oben angeführten Veränderung bei Phßnir. om Spiel ſelber ſind keine außergewöhnlichen Leiſtungen zu melden. Man hatte manchmal das Empfinden, daß das Ganze gar kein Punktkampf ſei, bei dem auf der einen Seite um den Ver⸗ bleib in der Liga, auf der anderen um den Sieg gefochten werden ſollte. Die erſte Spielhälfte verlief torlos, trotzdem Phönix größten⸗ teils dominierte, während es Feudenheim zu wenig Durchbrüchen brachte, die dann allerdings nicht ganz ungefährlich waren. Eine Gcke für Feudenheim war während dieſer Zeit das magere Ergebnis beiderſeits. In der zweiten Halbzeit zunächft verteiltes Spiel, bis un⸗ gefähr von der 25. Minute ab Phönix drückend überlegen wird⸗ Feudenheim hat während dieſer Kampfphaſe nichts mehr zu be⸗ ſtellen. auf Angriff rollt vor das Gäſtetor. Feudenheim erzielt zwiſchendurch wieder eine Ecke, Phönix deren zwei. Nach⸗ dem ſchon in der 21. Minute Rillig nach ſchwacher Abwehr Müllers den Führungstreffer errungen hatte, folgt in der 30. Minute auf Flanke Burkhardts hin durch Willi Weber das 8 Tyr das er in feiner Manier durch Kopfſtoß unhaltbar einſendet. Im⸗ mer drängt Phönir. Bombe auf Bombe kommt, aber wieder und wieder rettet die Gäſteverteidigung. Endlich in der 4. Minute vor Schluß beſtegelt Burkhardt durch einen ſchönen Alleingang durch einen Weilſchuß das Schickſal Feudenheims, indem er ſo den 3. Treffer für ſeine Farben bucht. Gleich darauf Schlußpfiff. 5 Der Schiedsrichter war gut und fiel vor allem ſeine beſtimmts und konnte dann den Gegner überſpielen. Die beſte Leiſtung auf Vereine Spiele Gew. Unent. Verl. Tore Punkte AnioFrankenthal%%%%// 1903 Ludwigshafen 13 7 4 2 22: 13 18 Spielven dwigshafen JJ S0 Mundenheim 13 8 2 3 23:14 18 1904 Luder 1 h m V.. R. auigshafen eeeee 1 5 28117 15 Arminie Jrieſengeim IZ˖ͤ ᷣ ⁵ 1 N. Rheingönheim Dittorte Oggersheim!f! 9 Aickers Hertheim%%%%«ͤ è ders Frankenthal i r 5 dem Felde bot Gaſt. Auch Broſe, Zeilfelder und Kaiſer fielen durch 1 1 Ark auf, die keine Unregelmäßigkeiten duldete. Zuſchauer dürften es eg. 1500 geweſen ſeinnm. 5 Dr. M. 1 4. Seife. Nr. 29 Neue Mannheimer Feitung[Morgen⸗Rusgabe] Monkag, den 19. Januar 1925 Kreisliga Mannheimer J. C. Os— Mannheimer F. C. Vorwärls:0(:0) 08 ſchlug entgegen aller Vorausſagen die in letzter Zeit ſtark in Kommen begriffene Vorwärtsleute überraſchend hoch.:0. Die allgemein erwartete Senſation iſt demnach ausgeblieben. Sollten die Roten für die Folge ihre derzeitige Form beibehalten, dann dürfte ihnen die Meiſterſchaft kaum noch zu nehmen ſein. Der Sieg iſt umſo eindrucksvoller, als die Lindenhöfler während der ganzen zweiten Halbzeit auf das Mitwirken ihres bewährten Rechts⸗ außen Jöſt verzichten mußten, der infolge Sehnenzerrung in der 30. Minute ganz ausſchied. Trotz 10 Mann erzielte 08 noch zwei Tore. Allerdings darf nicht verſchwiegen ſein: der Sieg wurde nicht ſo leicht errungen, wie ihn das Ergebnis ausdrückt. Beſonders nach dem Wechſel hatte ſich 08 kräftig zu wehren, um dem in der Luft liegenden Ausgleich zu entgehen. Vorwärts drängte 20 Minuten lang unheimlich; es iſt nur der ganz hervor⸗ ragenden Abwehrarbeit Achtſtätters zu verdanken, wenn auch dieſe Kriſe überwunden wurde. Als dann Dolland den Vorſprung auf 20 und ſpäter Altmann durch wunderbaren Alleingang auf:0 erhöhte, war die Niederlage der Grünweiſen beſiegelt. Zum Spielverlauf: Dem äußerſt korrekten und genauen Schiedsrichter ſtellten ſich die Mannſchaften in der üblichen Aufſtellung. Die erſten Minuten ſehen beide Gegner abwechſelnd in Front. Beiderſeits werden tot⸗ ſichere Ausſichten vergeben. Dolland ſchießt drei Meter vorm Tor daneben. Kurz vor Halbzeit gelingt es Altmann auf Vorlage Teufels wuchtig enizuſenden. Nach dem Wechſel drängt Vorwärts ungeſtüm nach dem Aus⸗ gleich. 08 Deckung hat alle Hände voll zu tun, doch Achtſtätter gelingt es im Verein mit Spahr jede Gefahr abzuwenden. In der 55. Minute gelingt es Dolland zum 2. Male einzuſenden. Vor⸗ wärts bringt das 08⸗Tor wiederholt in höchſte Gefahr, wobei ſich beide Flügelſtürmer beſonders auszeichnen, deren Flanken immer brenzlich werden. Bei einem Angriff von 08 gibt der linke Verteidiger von Vorwärts, von Altmann hart be⸗ drängt, an den Torwart zurück, doch Altmann ſetzte energiſch nach und nach Tauſchen des Hüters ſitzt Nr. 3. Vorwärts enttäuſcht eangenehm. Die Elf iſt äußerſt flink. Vor dem Tore fehlt der krönende Schuß. Die Stärke liegt in den beiden Flügelleuten. Die Läuferreihe unermüdlich. Von den beiden Ver⸗ teidigern der linke der beſſere. Von den drei Toren war für den Torwart das zweite beſtimmt zu halten. 08 hatte ſeine Beſten in Altmann, Langenberger, Achtſtätter und Spahr. Durch das Aus⸗ ſcheiden Jöſt waren die Angriffe ſtark behindert, ſo daß die Läufer⸗ reihe überlaſtet wurde. Sie löſte ihre Aufgabe glänzend. M. St. * .C. Phönix Mannheim— B. f. B. Heidelberg 20, Halbzeit:0 Dem Schiedsrichter, Herrn Heieck, Kaiſerslautern, ſtellten ſich folgende Mannſchaften: 5 Phönix Hering Koos Schönig Sprenger Scherer Steudle Durler Wühler Nether Englert Mibſch Ernſt Knorzer Müller Bäuerle Wolf Röſch Lenz Rupp 85 Müller Grimm Heidelberg Freierich Mit dem Anpfiff des Unparteiiſchen ſieht man ein durchweg offenes, flottes Spiel, mit häufigen Beſuchen vor beiden Toren, ohne daß dieſe jedoch zahlenmäßig ausgedrückt werden. In der 25. Minute kann Phönix eine ſchön getretene Ecke zum erſten Tor verwandeln. Phönix, durch dieſen Erfolg angeſpornt, drängt nun, aber es ſollte keiner Partei mehr gegönnt ſein, einen Erfolg zu erzielen. Mit:0 für Phönix geht es in die Pauſe. Nach Halbzeit artet das Spiel aus; der Schiedsrichter hätte hier energiſcher eingreifen müſſen, ſo aber ließ er ſich das Spiel aus der Hand nehmen. Phönix drängt nun weiter und kann in der 75. Minute wiederum durch Eckball, den Wühler verwandelt, die Partie auf:0 für ſeine Farben ſtellen. Einen Phönix zu⸗ geſprochenen Elfmeter ſchoß Schönig dem Torwart Heidelbergs in die Hände. Man ſieht nun bis Schluß noch ein ziemlich unfaires Spiel, wobei ſich beſonders die Verteidigung von Heidelberg nicht übertreffen ließ. Als verdienter Sieger verläßt Phönix den Platz. E. Schönig iſt der beſte Mann.. Sporkklub Hertha Mannheim— Spielvereinigung Plankſtadt :1(:0) Auf dem Sportplatze an der Colliniſtraße empfing geſtern der Tabellenletzte des Neckarkreiſes die Spielvereinigung Plankſtadt. Endlich nach vielen Mißerfolgen gelang es der eifrigen Elf, den erſten Punkt in den diesjährigen Verbandsſpielen zu erringen, der vielleicht das Fundament zu weiteren Erfolgen bedeutet. Zum Spielverlaufe: Vom Anſpiele weg ſpielen beide Parteien energiſch auf Sieg. Man ſieht ſchöne wechſelnde Angriffe und gute Kampfmomente. Immer wieder gelingen beiderſeits glänzende Durchbrüche, doch jeder Verſuch zerſchellt an der brillanten Verteidigung beider Mann⸗ ſchaften. So naht die Pauſe und immer noch iſt kein Ergebnis ge⸗ eitigt. Gleich nach Wiederanſpiel verſchuldet Rappold, der rechte Ver⸗ teidiger Hertha's, durch Hände⸗Elfmeter, welcher von Plankſtadt mit Wucht eingeſchoſſen wird. Somit ſind die Gäſte mit:0 in Führung. Wenige Minuten darnach zeigte ſich auch Hertha ſchuß⸗ freudiger und ſollte ſich Plankſtadt des Vorſprunges nicht lange rühmen, denn Keller(Linksaußen) jagte einen wuchtigen Schuß in den Kaſten. Doch Hertha war das Glück nicht hold, denn wieder verſchuldet man einen Elfmeter, der jedoch von dem Torwart in feiner Manier abgefangen wird. So trennte man ſich mit dem unentſchiedenen Ergebnis 111. Von Hertha gab jeder Mann ſein Beſtes. Sehr gut konnte der Torwächter und Rappold gefallen. Bei Plankſtadt iſt beſonders der rechte Verteidiger hervorzuheben. 8. * Bereinigung 98s Schwetzingen— Spielvereinigung o7 Mannheim:3(für 07), Halbzeit:2 Zum fälligen Verbandsſpiel trafen ſich auf dem Vereiniaunas⸗ platz 98 Schwetzingen folgende Mannſchaften: Vereiniauna 98: Zepfel Ulzhöfer Ritter Schuhmacher Gundt Rau Böckenhaupt Weick Retz Simon Kiefer Weigold Schäfer Senft Höhr Aſſer Meffert Altmann Willkomm Wildermuth Mundinger Spielvereinia. 07: Hildenbrandt Vom Anſpiel wea iſt Schwetzingen etwas im Vorteil. kann aber die Torgelegenheiten nicht verwerten. da die Hintermannſchaft von 07 auf der Hut iſt, beſonders der jugendliche Torwart Hilden⸗ brandt. Nach und nach findet ſich jedbch 07 zuſammen und man ſieht nun ein ziemlich verteiltes Spiel. In der 25. Minute macht der rechte Verteidiger der 07 ungewollt Hände. Den vom Schieds⸗ richter diktierten Elfmeter kann Simon zum 1. und Ehrentor für Schwetzingen verwandeln, Vereiniaung 98 führt nun:0. Aber lange ſollten ſie ſich dieſes billigen Erfolges nicht erfreuen dürfen, denn in der 30. Minute kann Willkomm das Tor aufholen. und zwar durch Verwandeln eines Strafſtoßes aus 25 Meter Entfer⸗ nung. Nun ſieht man die Blau⸗Weißen öfters vor Schwetzingens Tor. und dank ihres techniſch beſſeren Spieles können ſie noch kurz vor Halbzeit die Partie durch Schäfer um ein Tor erhöhen und zualeich in Führuna gehen. Nach Seitenwechſel ſah man ein ziemlich verteiltes Spiel: doch mußte ſich Schwetzingen in der 73. Minute durch Höhr noch ein weiteres Tor gefallen laſſen. Schwetzingen, durch dieſen Erfola nicht entmutiat. kämpft unentwegt weiter. zu einem Erfola reicht es jedoch nicht mehr. Man ſieht bis Schluß noch einige ſchöne Augen⸗ blicke, doch weiß ſie keine Partei zu verwerten. Als verdienter Sieger verläßt 07 den Platz. Der Schiedsrichter, Herr Hofmann von Germania Durlach leitete das Treffen zur Zufriedenheit. F. G. * Sp.⸗Bgg. Mundenheim— L. J. G. 03 Ludwigshafen:1(:1) Dies auf dem Mundenheimer Platz ſtattgefundene wichtige Treffen obiger Gegner zeitigte ein aufregendes Spiel. Mundenheim gewinnt vom Anſpiel weg die Oberhand. Die Verteidigung von 03 kann mit Glück ſein Tor rein halten. Ein Angriff der Mundenheimer bringt vor dem Tor der Gäſte ein Geplänkel. Dauer gibt den Ball zurück, doch der Linksaußen von Mundenheim iſt ſchneller. wiſcht das Leder, gibt eine Flanke zum Halbrechten, der in ſchöner Manier zum führenden Tor einköpft. Durch dieſen Erfolg der Mun⸗ denheimer iſt 03 etwas verblüfft. Doch nicht lange dauert dieſe Erregung und ſie leiten bald ſchöne Angriffe ein. Beſonders die ſich gut verſtehende rechte Sturmſeite kommt in gefährliche Nähe des gegneriſchen Tores, wo ein Gedränge entſteht, aus dem Müller den Ball unhaltbar einſendet.:1. In der Folge ein offenes Spiel, doch ſind die Angriffe der Mundenheimer viel gefährlicher, ſie können ſich ſtets gut durcharbeiten, doch zu einem Erfolg reichte es bis zur Halbzeit nicht mehr. Nach Wiederanſpiel— ein umgekehrtes Bild. 03 hatte das Heft feſt in den Händen. Ihre Verteidigung iſt jetzt beſſer und leiten ſeine Läufer immer gefährliche Angriffe ein, die jedoch durch ein von Mundenheim angewendete Abſeitstaktig zu keinem Erfolg führen. Einzelaktionen der 03⸗Stürmer ändern auch nichts an dem Ergebnis. Im letzten Augenblick iſt es immer wieder der Torwart von Mun⸗ denheim, der die ſchönſten Bälle zunichte macht. Kurz vor Schluß rafft ſich Mundenheim nochmals guf, um den Sieg auf ſeine Seite zu bringen. Ein Strafſtoß in Nähe des Tores wehrt die Vertei⸗ digung von 03 ab. Ein Vorſtoß von 03 beendet der Schiedsrichter mit dem Schlußpfiff. 03 war in der erſten Halbzeit nicht auf der ſonſtigen Höhe. Beſonders die Hintermannſchaft leiſtete ſich manche Schnitzer. Die zweite Hälfte brachte darin eine Aenderung. Vom Sturm gefiel die rechte Seite. Sie war viel beſſer als die Linke. Mundenheim war flink am Ball. In der Mannſchaft ſelbſt war im großen und ganzen keine ſchwache Stelle zu bemerken. Her⸗ vorragend war der Mittelläufer. Die linke Seite des Sturmes etwas beſſer als die rechte. Schiedsrichter Liſt⸗Stuttgart, leitete das ſcharfe aber in den Grenzen gehaltene Treffen ſehr gut. ch. * Arminia Rheingönheim— J. B. Frankenkhal:0(:0) Nach Anſpiel entwickelt ſich ein aufgeregtes Spiel auf beiden Seiten. Rheingönheim findet ſich zuerſt und leitet in weitmaſchigem Kombinationsſpiel gefährliche Angriffe ein. Doch die Frankenthaler Verteidigung iſt auf der Hut und wehrt gut ab. Langſam gewinnt Frankenkhal Boden. Ein enges Zuſammenſpiel der Stürmerreihe gefährdet das gegneriſche Tor, doch der krönende Schuß bleibt aus, wodurch Arminias Verteidigung Gelegenheit hat, den Ball wegzu⸗ befördern. Bei einem Vorſtoß der Rheingönheimer ſchießt deſſen Halblinker am Tormann vorbei das Leder ins Netz. Bis zur Halb⸗ zeit ändert ſich an dieſem Reſultat nichts mehr. Nach Wiederanſpiel ſetzt ſich die Frankenthaler Mannſchaft in der Spielhälfte von Rheingönheim feſt, doch ſind ſie im Schuß zu unentſchloſſen. Rheingönheims Verteidigung läßt durch auf⸗ opferndes Spiel einen Erfolg nicht zu. Frankenthals Torwächter muß wenig eingreifen. Kurz vor Schluß gibt ein Verteidiger von Rheingönheim den Ball ins Feld zum Linksaußen, dieſer ſchiebt zum Halblinken, der den Ball zum 2. Tor für ſeine Farben einſenden kann. Schlußßpfiff. Frankenthal ſpielte zu zart. Es zeigte nicht ſein ſonſt gewohntes Spiel. Verteidigung gut. In der Läuferreihe ragte der Mittelläufer hervor. Der Torwart hätte das 1. Tor verhüten können. Im Sturm fehlte es an dem nötigen Schuß. Bei Rheingönheim war die Verteidigung mit dem Torwart ſehr gut. Ebenſo der Mittel⸗ läufer. Von der Stürmerreihe war die linke Seite beſſer als die rechte. 1* 2 ch. Kickers Frankenthal— Viktoria Herxheim:0(:0) Zum fälligen Rückſpiel trafen ſich obengenannte Vereine auf dem Kickersplatz. Die Gäſte haben Anſpiel, verlieren den Ball jedoch an den Gegner. Der Kampf wogt hin und her, bis es in der 10. Minute dem Halblinken der Platzinhaber gelingt, das Leder unhaltbar in die Maſchen von Herxheims Heiligtum zu ſetzen. Herxheim verſucht den Ausgleich herbeizuführen, doch die gute Ver⸗ teidigung von Kickers iſt auf der Hut. Eine ſchöne Kombination des Herxheimer Sturms wird von der Kickers⸗Verteidigung zunichte gemacht. Kurz darauf ſitzt das Leder zum zweiten Male in den Maſchen von Herxheim. Nun rafft ſich Herxheim auf, aber ohne Erfolg. Kickers bedrängt das Gäſtetor. Gottſchalk jagt dem Ball nach, verfehlt denſelben und verletzt den rechten Gäſteverteidiger. Derſelbe wirkt als Statiſt weiter. Einige Minuten ſpäter wird Sternberger verletzt, der ebenfalls auf dem Platze bleibt. Durch die herbeigeführte Schwächung der Gäſtemannſchaft können die Kickers ihren Vorſprung verbeſſern und das dritte Tor iſt erreicht. Nach Wiederanſpiel entwickelt ſich ein offenes Feldſpiel, bei dem Herxheim mehr vom Spiele hat. Trotzdem eine leichte Ueberlegen⸗ heit derſelben vorherrſchend iſt, gelingt es nicht, aufzuholen. Kickers werden ab und zu etwas ſehr ſcharf, doch der Schiedsrichter gab das Spiel nicht aus den Händen und ſo wurde größeres Uebel ver⸗ mieden. Gottſchalk ſcheint ſich beſonders darin zu gefallen, dem Gegner die Beine zu zerſchlagen. Im übrigen war es ein ſehr ſcharfer Punktkampf. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Mann⸗ heim, war dem Spiel ein gerechter und aufmerkſamer Leiter. ch. Lußball in Karlsruhe Karlruher Fußballverein mittelbadiſcher Kertsmelſer Karlsruher F. B.— Germania Durlach:2(:1):1 Schon immer wurde betont, daß mit dem ſpieleriſchen Erfolg auch das Intereſſe der Sportgemeinde wächſt und daß es jeder Mannſchaft bezw. jedem Verein in die Hand gegeben iſt, dieſen Er⸗ folg zu zwingen und die Zuſchauermaſſen auf ihren Platz zu lenken. Auch geſtern ſammelten ſich wieder große Zuſchauerſcharen auf dem Platz hinter der Telegraphen⸗Kaſerne und kann man dies⸗ mal vorweg ſagen, daß dieſelben nicht enttäuſcht wurden. Der Beginn des Spieles feſſelt durch ſeinen flotten Stil das Intereſſe und machen beide Mannſchaften in der Feldarbeit einen fertigen Eindrück. Allerdings kann ſich der beiderſeitige Sturm noch nicht durchſetzen, aber immer mehr und mehr kommen die Karlsruher auf und geben der Durlacher Deckung hart zu arbeiten. Aber mit Geſchick entledigt dieſe ſich ihrer Aufgabe. Da bringt ein Vorſtoß der Germania auf feinen Wechſel und exaktes Zuſpiel durch ihren Mittelſtürmer den Führungstreffer und der Karlsruher Tor⸗ wart wird mittels eines ſcharfen Flachſchuſſes des gewandten Dur⸗ lacher Halblinken auf die Stichprobe geſtellt, die er glänzend be⸗ ſteht. K..V. legt mächtig zu. und auf gutes Durchſpiel ſeines Halbrechten gleicht er durch Nachſchuß desſelben aus. In der Folge zeigt ſich der Germania⸗Torwart in ſehr guten Momenten, doch das verſchärfte Drängen der Karlsruher zeitigt Situationen, die eine weitere Entwicklung bringen. Der Linksaußen Karls⸗ ruhes verwandelt ſicher einen Elfmeter und nachdem aus einem entwirrbaren Knäuel das Leder abermals im Germania⸗Tor landet, köpft der heimiſche Halblinke prächtig zum 4. Treffer ein. Die zweite Halbzeit bringt eine merkliche Reſerve der Karls⸗ ruher und da auch Durlach unter dem Eindruck des Spielſtandes ſteht, erholt ſich das Spiel nicht mehr zu der vorausgegangenen Höhe. Immerhin wächſt eine ganze Serie Eckbälle für Karlsruhe heraus und der weitere Reiz beſteht in dem zeitweiſen Duell des Durlacher Torwarts mit gegneriſchen Kopfbällen und vereinzelten Schüſſen, bei denen der Eiſtere vorerſt Sieger bleibt. Aber der noch fallende 5. Treffer für Karlsruhe iſt ein Abſeits⸗Tor, und als im typiſchen Leichtſinn durch einen groben Verſager des Karlsruher Er er⸗ Torwarts dem Durlacher Angriff die Bahn freigegeben iſt, tritt derſelbe in leichter Manier mit Schuß ins leere Netz.:2. Die letzten Minuten gehen mit den üblichen Schußverſuchen zu Ende. Das Spiel der Karlsruher ſtand in der erſten Hälfte auf be⸗ achtenswerter Höhe und fand allerſeits Anerkennung. Die Ver⸗ teidigung wurde durch die beſſere Geſamtarbeit nicht allzuſehr be⸗ laſtet, was ihre Aktionen ſicherer machte. Gegen ſtarke Kom⸗ binationsgegner und Taktiker muß ſie aber erſt noch die Probe be⸗ ſtehen. Durlach zeigte beſonders im einleitenden Abſchnitt ſeinen gewohnten guten Stil, den es allerdings nicht zu halten vermochte. Der Elfmeter wie auch der dritte Erfolg der Karlsruher dürfte die volle Wendung ergeben haben. Mit größerem Schuß⸗ und Durchſchlagsvermögen hätten die Nachbarn Karlsruhes ein anderes Ergebnis erzwingen können. Ihrem Torwart verdanken ſie in Falft Linie die ziemliche Beharrung des Ergebniſſes in der zweiten älfte. Frankonia Karlsruhe— Daxlanden:1. Sußball in Sayern 1. J. C. Nürnberg— 1860 München:0(:0) Eine ſchöne Abfuhr erlebten geſtern die Münchener Löwen. Mit nicht weniger als:0 mußten ſie ſich dem Deutſchen Meiſter beugen, in einem Treffen, das nur hochklaſſig genannt werden kann. Schade war, daß dem Treffen nur etwa 3000 Zuſchauer beiwohnten, da dem wirklich meiſterhaften Spiel ein beſſerer Beſuch zu wünſchen geweſen wäre. Vielleicht war das ſchlechte Abſchneiden des Deutſchen Meiſters gegen den Ungariſchen Meiſter die Urſache für die hervor⸗ ragende Form, in der ſich der Klub geſtern befand. Er lieferte trotz vierfachem Erſatz ein Spiel, das lebhaft an ſeine Glanzzeit erinnerte und bewies damit aufs neue, daß er immer noch zu kämpfen weiß und kann wenn er will. Die Mannſchaft ging geſtern mit einem rieſigen Eifer und einer Energie ins Treffen, daß 1860 München kapitulieren mußte. Am Beſten war bei Nürnberg der Sturm in auffallendem Gegenſatz zu ſeinem letzten Kampf. Es wurde brillant kombiniert und ausgezeichnet geſchoſſen und München kann ſich bei ſeinem glänzenden Torwart bedanken, daß das Ergebnis nicht zwei⸗ ſtellig wurde. In der Verteidigung zeigte Kalb ſich als techniſch und taktiſch reifer Spieler; in der Läuferreihe war der junge Geiger als Mittelläufer hervorragend. Von den einzelnen Spielern im Sturm iſt beſonders Träg hervorzuheben, der einen Glanztag hatte und unzählige brenzliche Situationen vor dem Münchner Tor ſchaffte, 1860 München war bei weitem nicht ſo ſchlecht, wie man auf Grund des nackten Ergebniſſes anzunehmen geneigt iſt. konnte im Gegenteil ſehr gut gefallen, hatte aber das Pech, den Klub in Hochform anzutreffen. Ihre Stütze hatte die Mannſchaft in der Abwehr, in der ſich Kob ſelbſt übertraf und die unfehlbar höhere Niederlage vermeiden konnte. Von den Verteidigern ragte Rump hervor. Im Sturm war Ratter im linken Flügel die trei⸗ 215 Kraft. Herr Löwlein Fürth war dem Treffen ein gerechten iter. Der 1..C. Nürnberg ſetzt von Anbeginn des Spieles an mit äußerſt wuchtigen Angriffen ein und drängt München faſt ganz in ſeine Hälfte zurück., Nach einer ſehr ſchönen Kombination des linken Flügels nimmt Träg in der 10. Minute eine Flanke von Wieder auf und verwandelt dieſe mit plaziertem Schuß zum Füh⸗ rungstreffer. Ratter am linken Flügel des Münchner unternimmt in der Folge einige gefährliche Durchbrüche, die aber mit Glück ab⸗ gewehrt werden. Bei einem weiteren Durchbruch desſelben Spielers wird er im Strafraum unfair gelegt. Den diktierten Elfmeter wehrt aber Roſenmüller im Tore Nürnbergs in feiner Manier ab. Wenige Minuten ſpäter paſſiert derſelbe Fall im Münchner Strafraum. Den hier diktierten Elfmeter verwandelt Wieder zum zweiten Treffer für Nürnberg. Nürnberg iſt im Reſt der erſten Halbzeit ſtark im Angriff, aber Kob im Tor vermag ſämtliche noch ſo gut gemeinten 2 85 Nürnberger Spieler zu halten, ſo daß es bei Halbzeit 3 ieb. Nach Seitenwechſel kommt München die erſten 10 Minuten auf, holt einige brenzliche Situationen vor Nürnbergs Tor heraus, die aber immer wieder geklärt werden. Dann übernimmt Nürnberg das Kommando wieder, um es bis zum Schluß nicht mehr aus ſeinen Händen zu geben. Ein Durchbruch Wieder's mit nachfol⸗ gendem Schuß führt zum 3. Treffer, dem wenige Minuten ſpäter Kern durch Einköpfen einer Ecke den 4. Erfolg anreiht. Nach wei⸗ teren 10 Minuten Spielverlauf erzielt Träg durch Verwandeln einer Flanke von Strobel das 5. Tor und kurz vor Schluß reiht Hoch⸗ geſang den letzte Treffer an. Spielvereinigung Fürth— Görlitz:1 Spielvereinigung Fürth— Sportfreunde Breslau 510. Kreisliga Eintracht Nürnberg— Franken Nürnberg:2 83 Nürnberg— F. V. Fürth:2 V. f R. Fürth—.C. Fürth 20 Slawia Budapeſt— Wacker München:1(Privat). * Wacker München— Slavia Prag:4 Die Prager dürften z. Zt. wohl einer der ſtärkſten Mannſchaf⸗ ten Europas ſein. Jedenfalls lauten die Kritiken über ſie am gün⸗ e neen dem M. T. K. Budapeſt. Daß die Verpflichtung der rager kein Mißgriff war, ſahen die 2000 Zuſchauer, die dem Kampf beiwohnten, ſchon bald, denn die Tſchechen führten ein vorbildliches Spiel vor, das dem der Münchner in faſt allen Teilen überlegen war. München ſtellte der hochkultivierten Tſchechnmannſchaft eine Kampfmannſchaft in gutem Sinne des Wortes gegenüber, nur hatte die Elf den Fehler, daß es mit der Energie vor dem gegneriſchen Tore vorbei war. Die Tſchechenmannſchaft war eine Einheit, in der alles mit mathematiſcher Genauigkeit klappte. Einen einzelnen Spieler kann man kaum erwähnen. Das Innentrio ſprang dur großartiges und raumgreifendes Dreieckſpiel wohl am meiſten in die Augen. Auch der Mittelläufer fiel durch ſeine Strategie auf⸗ jedoch waren auch alle übrigen Spieler nahezu ohne jeden Tadel. Bei den Münchnern ſah man, wie ſchon erwähnt, einen vorzüglich ſpielen, den Sturm, der nur die Schußkraft vermiſſen ließ. e e Bekleidung u. Asrusfung ur Damen und Herren. Die Mannſchaft ——— e * Monkag, den 19. Januar 1925 Neue mannheimer Feitung(Morgen⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 29 Montags⸗Moſaik Ein Kundfunkvortrag für Marsbewohner . Auf grünem Grunde ſchimmert dem nichtsahnend des Weges Ziehenden ſeit einigen Tagen die Ankündigung entgegen, daß die öhne des Mars ſich die Ehre geben werden, demnächſt in unſern Mauern zu erſcheinen. Man kann annehmen, daß ſie ſich auf Grund ihrer aſtronomiſchen Kenntniſſe— denn auch die Erde 5 für ſie ein Stern— bereits ungefähr ein Bild von gewiſſen igenſchaften unſeres Planeten machen können; ob die Gäſte jedoch peziell mit den Eigenſchaften gerade unſerer Stadt vertraur ſein werden, erſcheint angeſichts der Vielen, die ſelbſt bei eingehender enntnis mitteleuropäiſcher Verhältniſſe in Mannheim reſigniert 85 Fauſt bekennen müſſen, daß wir nun einmal nichts wiſſen recht fraglich Es beſteht ſomit die Pflicht, den bevor⸗ ehenden Beſuch rechtzeitig über weſentliche Eigenheiten Mann⸗ eims aufzuklären, und da die Zeit ja noch vollkommen dazu aus⸗ zeicht, iſt man von zuſtändiger Seite daran gegangen, einen Rund⸗ unkvortrag für den Mars zu entwerfen; durch beſonderes Ent⸗ gegenkommen des vorbereitenden Ausſchuſſes bin ich in der Lage, aniges aus dem Konzept mitzuteilen. Es iſt anzunehmen, daß in annheim ein gewiſſes Intereſſe daran beſteht, wie die Einge⸗ nommenheit ſo fremdartiger Gäſte vorbereitet wird. In dem unkenführer heißt es u..: „Sehr geehrte Marsherrſchaften! Wie wir zu unſerer Freude ſren, gedenken Sie demnächſt unſerer Stadt einen Beſuch abzu⸗ duten; wir dürfen dabei annehmen, daß Sie in dieſem Vorhaben urch die tatkräftige Arbeit des Mannheimer Verkehrsvereins weſentlich beeinflußt worden ſind, da der Verkehrsverein ja in der ganzen, bei weitem nicht lediglich erdigen Welt eine wirkſame Pro⸗ naganda für unſere Stadt entfaltet. Wir wollen dieſer Inſtitution u keiner Weiſe vorgreifen, nur empfehlen wir Ihnen, genau deren Uroſtunden bei einer etwaigen Inanſpruchnahme peinlich einzu⸗ alten, denn ſonſt.... Wir haben in dieſem Zuſammenhang gusſchließlich die Abſicht, Sie mit einigen Beſonderheiten Mann⸗ eims in Kürze vertraut zu machen. lü Dabei kommt uns die Eigenart Ihres ſehr geehrten Planeten Miclicherweiſe außerordentlich entgegen, und es freuk uns, daß annheim in einer ſeiner hervorragendſten Eigenſchaften eine ſo ebe Aehnlichkeit mit ihm beſitzt; denn Ihren ſogenannten di arskanälen entſprechen bei uns die Quadrate, in denen de Stadt gebaut iſt, entſprechen ihnen vor allem deshalb, weil der ernerſtehende genau wie bei Ihren Kanälen nicht weiß, was er amit anfangen ſoll. Wir können Ihnen alſo Ihre Kanaliſation urchaus nachfühlen, und vielleicht ſind auch Sie zu dem praktiſchen ittel der Nummerierung geſchritten, mit dem wir im Laufe der ſchnt ganz glänzende Erfahrungen gemacht haben: Sie werden werlich noch einmal eine ſo zuverläſſige, ganz öffentlich preis⸗ ſiegebene, aber doch nur Eingeweihten zugängliche Geheimſchrift nden, und dabei ſind wir ſogar ohne das ganze Alphabet aus⸗ wi ommen. Da bei Ihnen offenbar ähnliche Neuerungen herrſchen, 5 Ihnen die Orientierung gewiß ein Leichtes ſein, auch kommt l nen die Tatſache entgegen, daß Sie nicht durch unſer land⸗ ufiges A⸗B⸗C unnötigerweiſe belaſtet ſind. tro Auch das Kreuz und Quer Ihrer Kanäle werden Sie hier wieh der hieſigen intereſſanten Löſung der Quadratur des Zirkels ein zerfinden; denn wenn Sie auf den Straßen Mannheims nur 0 tgermaßen auf die Art der Fortbewegung der Eingeborenen en, ſo werden Sie erkennen, daß ſich jeder Einzelne möglichſt an hält, alle Himmelsrichtungen einzuhalten und eine gerab⸗ ige Richtung unbedingt verabſcheut. 249 Mannheim zählt zur Zeit— das heißt es zählt fortwährend— 85 Einwohner, meiſt gutartigen Charakters. Es iſt möglich, ſt. Sie zunächſt bloß die 889 ſehen werden, doch ſind ganz be⸗ mmte Vorkehrungen getroffen, daß die richtige Einwohnerzahl deſer remdling einigermaßen zum Bewußtſein kommt. Eine in 2 Maßnahmen zur Hebung des Einwohnerverkehrs können Sie deme. abſichtlich hoch gehaltenen Ziffern der Straßenbahnlinien 15 erken, denen die geringe Wagenzahl im umgekehrten Verhält⸗ verhäligenüberſteht. An den Halteſtellen drängen ſich daher ſtets eines inismäßig viele Menſchen, was den unbedingten Eindruck 5 großen Straßenberkehrs hervorrufen muß. Un, n einer Beziehung wird Ihnen Mannheim etwas für Sie ganz igewohntes bieten. Durch unſere aſtronomiſchen Forſcher wiſſen an nämlich, daß bei Ihnen ein allgemeiner Waſſer⸗ Wir gel herrſcht. Das können wir nun keinesfalls von uns ſagen. ſtark, haben nicht nur zwei Flüſſe, vielmehr auch einen eigens dem Neihe Feuchtigkeitsbedürfnis dienenden Waſſerturm und eine ganze dien von Anſtalten, die der äußerlichen Anwendung des Waſſers en; ſo werden Sie es ſich auch denken können, daß eine große rage nach innnerlicher Befeuchtigung entſpricht. ſcheinli ider kommen Sie etwas zu ſpät, um ſich auch davon augen⸗ turm ich überzeugen zu können. In allernächſter Nähe des Waſſer⸗ — 5— fand nämlich gerade vor Wochenfriſt ein Bierabend der ſaftes n Mannheimer Zeitung“ ſtatt, bei dem der Fluß des Gerſten⸗ amm, wie der Rede ſich mit den Wogen eines frohgeſtimmten Bei⸗ e benteins zu einem recht nachhaltig wirkenden Deſtillat miſchte. Veſch treffenden Einlader bitten Sie aber, um nicht die Lauge Ihrer eilig arde auf ihr beladenes Haup tauszugießen, daß Sie nicht recht⸗ Wne dn der flüſſigen Veranſtaltung gebeten wurden. Wir machen von der Sache nur der Feuchtigkeit halber Mitteilung. Die Straßen ſind eigens dazu gebaut, das durch die reichliche Regenmenge angeſammelte Waſſer möglichſt lange zu erhalten; die vielen nicht gepflaſterten Teile ſind demnach durchaus keine Reſte aus früheren Zeiten. Der Mangel an entſprechender Vegetation darf dabei keinen Schluß auf eine unfruchtbare Bodenbeſchaffenheit zu⸗ laſſen, im Gegenteil, hier fällt alles auf einen e frucht⸗ baren Boden, u. es gibt daher ſehr viele, die das Gras wachſen hören. Daß es zuweilen nicht ohne eine gewiſſe Oppoſition abgeht, werden Sie am beſten verſtehen, da ja Ihr ganzer Planet gelegentlich ein⸗ mal in Oppoſition treten muß. Durch den hohen Flüſſigkeitsgrad des Waſſer, iſt es hier nicht möglich, irgendſemanden auf die Eisbahn zu locken. Bei Nacht werden Sie hinreichend Gelegenheit bekommen, die Leuchtkraft Ihres werten Planeten zu erproben; es wird Sie dabei beſtimmt kein überflüſſiger irdiſcher Leuchtkörper ſtören, die Be⸗ leuchtung bei Nacht. Wir hoffen, daß Sie ſich in den Mauern unſerer Stadt wohlfühlen werden uſw. uſw.“ So ungefähr hat man ſich den Einführungsfunkvortrag gedacht. Zum Schluß ſoll noch eine Bitte hinzugefügt werden, in der man die Marsleute erſucht, nach Möglichkeit ihre Eindrücke von Mann⸗ heim ſchriftlich feſtzuhalten. Mit Recht darf dieſen Aeußerungen mit Intereſſe entgegengeſehen werden. Autolykus. Städoͤtiſche Nachrichten Der oͤritte Januarſonntag erinnerte daran, daß wir allmählig in die Faſchingszeit hinein⸗ gleiten. Nicht auf Schlittſchuhen, die man längſt in die Ecke ge⸗ worfen hat, weil ſie nicht den Wunſch erfüllten, mit dem ſie auf den weihnachtlichen Gabentiſch gelegt wurden. Auf den Freiland⸗ beeten, auf denen hinter dem Reſtaurationsgebäude des Friedrichs⸗ parkes die Frühlingsblumen gezogen werden, die das Parterre innerhalb der„Kaffeemühle“ ſchmücken ſollen, entdeckten wir geſtern nachmittag blühende Stiefmütterchen. Da können aller⸗ dings Schlittſchuhe nicht erfolgreich konkurrieren. Und im großen Saale feierte man Weihnachten. Warum ſo ſpät? Weil die Säle in Mannheim für die Vereine nicht mehr ausreichen. Die faſchings⸗ mäßigen Allüren der Witterung ſcheinen ſich auf die ganze Welt ausgedehnt zu haben. Wo es kalt ſein ſoll, iſts warm und um⸗ gekehrt. Wie aus Meſopotamien berichtet wird, iſt über Arabien ein ungewohnt ſtrenger Winter herein⸗ gebrochen. Die Wüſte iſt von einer Schneeſchicht von mehreren Zentimetern bedeckt und die Palmenſtädte Bagdad und Palmyra weiſen das ungewohnte Bild von Schneelandſchaften auf, wie man dies ſeit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet habe. Der Winter in ſolchen Gegenden wirkt natürlich auf Bevölkerung und Tierwelt beſonders bitter, weil die ganzen Einrichtungen lediglich darauf eingeſtellt ſind, Menſch und Vieh gegen die Hitze nicht aber gegen die Kälte zu ſchützen. Der baltiſche Baron Nolde, der anfangs der neunziger Jahre Innerarabien bereiſte und zufällig einen ſolchen Winter miterlebte, hat über die damaligen Vorgänge, die zweifellos auch mit den heutigen Aehnlichkeit haben, intereſſante Aufzeichnungen hinterlaſſen. Seinen beſten Raſſehengſt mußte er in einen Filzrock von den Knien bis zu den Ohren kleiden, und es war jämmerlich anzuſehen, wie die übrigen Tiere vor Froſt zitterten und ſich infolge der Kälte nicht einmal zur Nachtruhe hin⸗ legen konnten. Der Schneefall hat die Wüſte damals in eine ruſ⸗ ſiſche Winterlandſchaft verwandelt und die Palmen, mehrere Zenti⸗ meter dick mit Schnee bedeckt, haben einen geradezu traurigen An⸗ blick geboten. Für die Tierwelt bedeutet ein ſolcher Winter jeweils ein großes Sterben. Sowohl Haustiere wie auch Kamele, Schafe, Antilopen und Wildeſel, die ohnehin immer ſeltener werden, gehen in der Winterkälte zahlreich zugrunde. Das Wetter war zwar geſtern vorwiegend trübe— nur in den erſten Nachmittagsſtunden zeigte ſich vorübergehend blauer Him⸗ mel, aber da wir von Niederſchlägen verſchont blieben, entwickelte ſich in den Hauptſtraßen und in den Anlagen ein reger Verkehr, der in den Abendſtunden den Vergnügungsſtätten ſehr zuſtatten kam. Der„Feuerio“ verſammelte in dem bis auf den letzten Platz beſetzten großen Saale des Liedertafelheims ſeine Getreuen zu der Herrenſitzung, die inſofern einen gewiſſen jubiläums⸗ mäßigen Anſtrich hatte, als vor 25 Jahren die erſte große Sitzung im Saalbau abgehalten wurde. Der Abend nahm bei ausgezeich⸗ neten Büttenreden und ebenſo gediegenen ſoliſtiſchen Gaben einen ſehr amüſanten Verlauf. Auf Einzelheiten kommen wir noch zurück. Im Nibelungenſaal erzielte die ruſſiſche Konzertgeſell⸗ ſchaft bei ſtarkem Beſuche wieder einen großen Erfolg. Das Publikum war begreiflicherweiſe begeiſtert. Sch. Keichsgründungsfeier Ein volles Haus erzielten am Samstag die militäriſchen und vaterländiſchen Verbände Mannheims anläß⸗ lich des denkwürdigen Tages deutſcher Einigung im Nibelungenſaal. Punkt 8 Uhr zogen die Altveteranen vollzählig in den Saal ein, während ſich die Anweſenden von den Sitzen erhoben. Darauf begrüßte mit kernigen Worten der um den Erfolg des Abends ſehr verdiente Vorſitzende des Rhein⸗Neckar⸗Militärverbandes, Herr Kreutzer die Feſtgemeinde, indem er auf die Bedeutung des Abends für das ganze deutſche Volk hinwies. Beſonders den Alt⸗ veteranen gehöre der Abend, denen, die die letzten überlebenden Zeugen jener bedeutungsvollen Zeit ſeien. In der Folge wechſelten Muſikvorträge der für dieſen Abend verpflichteten Muſikkapelle Mohr mit verſchiedenen von Herrn Geſangslehrer Berger⸗Mannheim vorgetragenen Bariton⸗Solis. „Heimweh“ und„Wächterlied auf der Wartburg“, beide von Hugo Wolf, wurden mit warmer, ſympathiſcher Stimme vorgetragen. Reicher Beifall dankte jeweils den Vortragenden. Zwiſchendurch ſprach im Namen der Altvetetenen Dr. Fügle ſeinen tiefempfun⸗ denen Dank für den Empfang, der ihnen zuteil geworden war, aus. Ganz beſonderen Dank auch denen, die die Speiſung der oft in ſchlimmſter ſozialer Lage befindlichen Alten ermöglicht haben. Weiter erinnert Redner, welche Bedeutung für die Veteranen von 70 gerade der 18. Januar habe. Deshalb, weil ſie an ihm unter dem Eindruck der gerade vollbrachten Taten tätigſten Anteil nah⸗ men, inſofern ſie mit dabei ſein durften, als unter dem Donner der Kanonen von Paris draußen in Verſailles der erſte deutſche Kaiſer gekrönt wurde. Leider iſt es inzwiſchen anders geworden. Ja, es iſt ſchwer, überhaupt irgend einen Vergleich anſtellen zu wollen zwiſchen damals und dem Heute. Ein Troſt nur iſt uns allen ge⸗ blieben, die Möglichkeit wieder frei zu werden. Ob durch Geiſt oder die Tat iſt gleich! Lieber tot drum ſein als Knecht, wenn dieſe Tat nicht glücktel Redner weiſt zum Schluß darauf hin, daß nur durch Einigkeit das Werk von 1871 erhalten bleiben könne. Dann betritt der Feſtredner des Abends, Prof. Bock, das Rednerpult. Er führte ungefähr folgendes aus: Hochgeſinnte Feſtgemeindel Glorreich in der Schlacht bracheſt du des Feindes Macht. So ſang der Freiheitsdichter Geibel, als in Verſailles nach langen Kämpfen des deutſchen Reiches Einigung zuſtande kam und der Preußenkönig als Wilheim J. deutſcher Kalſer wurde. Von ganz beſonderer Bedeutung iſt dieſer Tag für die Badener, deren da⸗ maliger Landesherr Großherzog Friedrich das erſte Hoch auf das neue Oberhaupt und damit die Einigung des Reiches ausbrachte, um ſo allen anderen ein würdiges Vorbild für Treue zum Reich zu geben. In dieſem Zuſammenhang weiſt Redner nochmals auf die vor ihm ſitzenden Veteranen hin, die heute mit weißem Haar und gekrümmten Rücken die letzten ehrwürdigen Ueberreſte aus jener hohen Zeit ſeien.(Die Anweſenden erheben ſich von den Plätzen.) Schöne Tage, ſchöne Zeiten folgten jenem bedeutenden Ereignis in Verſailles. Das deutſche Volk wurde groß und erlebte eine Blütezeit ohnegleichen. Aber bei aller Entwicklung wurde eines, Seele und Herz, nicht gepflegt. So kam es, daß trotz einer gewiſſen aufſteigenden Linie das Volk morſcher und morſcher wurde. Schon vor dem Kriege war es ſo, daß eine gewiſſe Uneinigkeit die end⸗ gültige Sicherung der nationalen Verteidigung nicht aufkommen ließ. Ja, man fühlte ſich ſo ſicher, daß man an eine Verteidigung nicht mehr dachte. Nichts deſtoweniger erhob ſich, als der Krieg ausbrach, das deutſche Volk wie ein Mann. Trotz einer Ueberzahl von Feinden blieb es ſiegreich und konnte ſeine Grenzen rein halten und die Heimat vor den Schrecken der Zerſtörung bewahren. So verſpürte man zu Hauſe nichts von Kriegsgräueln und Kriegswut. Man wurde intereſſelos, man hatte Zeit und Möglichkeit, eigenen Leiden⸗ ſchaften politiſcher Art zu fröhnen und deutſche Uneinigkeit im ent⸗ eee GHgelbo= 7 SHorAbtelſung Monnheim OGS=6 eeeeeeeeet ee eeeeeeeeeeee Münchener Bilder Von Richard Rieß 8 Möünchen, Januar 1925. des Ab den Straßen der Münchner Vorſtadt, in der die Lichter wartun, ends noch immer kriegs⸗kärglich ſind, webt feſtliche Er⸗ pünktiche Autos hallen vor Häuſern, länger als ſonſt: ſie ſind ja dlen ſo⸗ als die Damen, die ſie zur Fahrt vor den Ballſaal ab⸗ Mantel flen: kichernde Mädels flitzen durch Hoftüren: der lange Hauſe 9 nicht völlig das Maskengewand, und vor manchem Ratſchläge t Mutter der flüggen Tochter die letzten ermahnenden 8 Haue Wie ich in meine Wohnung will, ſteht die Huberin davor, dehn a Betreuerin, und ſpricht auf ihr Enbelkind ein, das, ſieb⸗ D net ge alt, zum erſtenmal auf die Redoute darf:„Und wann's ei ſe u hoam biſt, um ein Uhr in der Früh, nacha hau i Di moag eaen daß D' moanſt, der Rohrſtock is a Wieſnſchaukl Das klein dane Rumtreiberin, die wo ſie umanandaziahgn laßt...“ ſcho hoq e Fräulein ſagt:„Is ſcho recht auch, Großmuatta. J kimm ſich eſn— Und dann reißt ſie ſich los. Vor der Haustür bewegt ra gatten. Aber mit Fräulein Ani iſt auch er verſchwunden bei d. Huberin aber wendet ſich an mich:„Grad ſchaugn muß Faſchin e jungen Madlu. Is mir gar net recht, daß ma wieda an überhan babn heuer. Hät's nie an Faſching gebn, wär d Anni aassbadtt el auf der Welt; und Anni ihre Mutta is qa a Karne⸗ bab. Ab., Die is ſcho zwog Jahr gwen, wie i an Huaber gheirat was 5 mitn Urgroßmuatta⸗Werdn preſſiert's mir net. J mei, e 25 toa mit den jungen Leit“ ligen drei Kabſch ing iſt alſo wieder da. Wenn der Feſttag der hei⸗ alle Bürdege vorbei iſt, dann beginnen die Bälle und Redouten * und Vereine veranſtalten ihr Feſt. Die Organiſation graphen nicht weniger als der Bund der Graphiker; Steno⸗ 0 Autole 6 Geographen. Die Preſſe und das Theater. Seglerklub Daanche Feſte die Sänger und ſelbſtverſtändſich auch der Film breviſe ſind traditionell geheiligt. So der Preſſeball unter der bim„Berei lünchen“, das Bühnenfeſt als Dienſtbotenball und die dender Bau n deutſcher Kunſtſtudierender,“ veranſtaltete„Schwa⸗ „Ddeutſchen irchweig', Ebenſo traditionell ſind die„bals parés“ ginz delativ 80 Theaters“, die heuer allerdings— mit Rückſicht auf „Bis auge, Dauer der Faſchingszeit— am 17. Januar be⸗ „C bes 5 Monatsmitte gibt das„Deutſche Theater“ ſein be⸗ 90 ubin⸗The⸗ eprogramm. Ein neues Theaterunternehmen, das Lamacht und oater“ hat ſich dieſen Aufſchub der„bals pares“ zunutze — nicht eh num ſeinerſeits Feſte unter dieſem Namen veranſtaltet; ie, in en geſchmackvolle Art der Konkurrenzl Von den Redou⸗ 185 Rieſenſälen der Groß⸗Brauereien mehrmals wö⸗ indend der Karneval des breiten Volkes ſind, wird ein⸗ zu reden ſein. Die ſchönſten Feſte ſind unſtreitig die „Alt⸗ Künſtler⸗Feſte, die durch die Mitwirkung der Münchner Maler und Dichter auf eine Höhe des Geſchmackes und zu einer Fülle der Ein⸗ fälle geführt worden, wie ſie ſonſtwo nicht leicht zu erreichen ſind. Von ihnen gilt das Goethe ſche Wort, das da aus dem Munde der „Luſtigen Perſon“ fordert: Laßt Phantaſie mit allen ihren Chören, Vernunft, Verſtand, Empfindung, Leidenſchaft, Doch, merkt es wohll, nicht ohne Narrheit hören. So werden wir einen„Simpliziſſümus“⸗Ball haben, bei dem die Größen des„Simpl“ mitwirken werden, einen Ball„Grotesken und Karikaturen“, das„53. Stiftungsfeſt der Theatergemeinde Iglfing“, die berühmte„Arche Noah“, das„Feſt des ſilbernen Pfauen“ und andere mehr. Eines nur fehlt zum richtigen Faſching: der richtige Winter. Mehr oder minder lenzliche Luft wirkt im deutſchen Januar beſchä⸗ mend. Man fühlt ſich, wie es ſo heißt„zwoarerlei“, ſchwitzt im Pelz und getraut ſich doch nicht, den Sommer⸗Paletot wieder zu ent⸗ mottenpulvern und kommt ſich mit den geſchulterten Samstag⸗Skiern auf dem Wege zum Bahnhof bei 8 Wärmegraden höchſt deplaziert vor. Eine Sitzung der„älteſten Leute“ ergab, daß auch nicht ein einziger die ſprichwörtliche Erinnerung an ein ähnlich perverſes Januarwetter aufzubringen vermochte. Zum Faſching aber gehört Schnee. Die Narrenſchellen des Prinzen Karneval wollen durch die dahingleitenden Schlitten ihr Echo haben. In früheren Jahrzehnten haben ſich Künſtler in den Dienſt des Münchner Faſchinas geſtellt, die damals ſchon europäiſchen Ruf ge⸗ noſſen. Die architektoniſch⸗dekorative Begabungen, die man gerade in München vielfach fand, wirkten ſich auch hier aus. Berühmt ſind und in der Erinnerung heute noch bewundert die Feſte, die unter Mitwirkuna Lenbachs entſtanden ſind. Lenbachs erleſener Sinn für die architektoniſche Feinheit zeigt ſich vor allem auch in ſeinem Hauſe, der berühmten Lenbach⸗Villa in der Luiſenſtraße, die jetzt von der Stadt München angekauft worden iſt. Hiermit iſt der Grund⸗ ſtein zu der länaſt gewünſchten ſtädtiſchen Bildergalerie geleat. Da Frau v. Lenbach der Stadt München aleichzeitig die etwa dreihundert Nummern umfaſſende höchſt wertvolle Lenbach⸗Sammluna der Stadt zum Geſchenk gemacht hat, iſt für dieſe Galerie ein ſehr reſpektabler Fonds geſchaffen. Stiftungen früherer Jahre kommen dazu. und die nicht ungünſtige Finanzlage unſerer Stadt wird es möalich machen daß künftighin gewiſſe Summen für Bilder⸗Ankäufe in den Etat geſtellt werden. Es mag außerhalb Münchens ſonderbar berühren, daß die traditionelle Kunſtſtadt ohne ſtädtiſche Kunſt⸗Aus⸗ ſtellung bisher geblieben iſt. Man bedenke aber, daß die Könige Bayerns in ſo weitgehendem Maße Mäzenaten geweſen ſind, daß der Stadt in dieſer Hinſicht eine Aufaabe eigentlich nicht übrig ge⸗ blieben iſt. Nun aber hat ſie hierin ein Erbe anzutreten, deſſen Be⸗ deutung man allſeitig erkennt und anerkennt. Die Stadt München iſt ſich ihrer kulturellen Aufgaben auch durchaus bewußt. Es hat den Anſchein, gls regen ſich Kräfte, die der Inflationsdrache hypnotiſch gebunden hatte, nun um ſo macht⸗ voller. Im Stadtrate wirkt der Schriftſteller Hans Ludwig Held, der als Stadtbibliothekar einen ihm entſprechenden u. der Stadt ſehr nutzbringenden Wirkungskreis gefunden hat und die Bibliothek vor allem durch die ſtets wachſende Sammlung„Münchner Dichter⸗ handſchriften“ bereicherte. Daneben ſchuf er, zumal dem Mittelſtande zu Nutzen, eine ſtädtiſche Leſehalle, die mit ihren mehr als hundertfünfzig Zeitungen und Journalen eine für andere Städte höchſt nachahmenswerte Einrichtung iſt. Mit weniger freundlichen Augen betrachten die von der ſt ä dti⸗ ſchen Vergnügungsſteuer Betroffenen die Maßnahmen unſerer Kommunalbehörden. Immer wieder gibt es die in den letzten Jahren ſo beliebten„Proteſt⸗Verſammlungen“. Mal ſinds die Kinos, die mit Streik drohen— obwohl man noch niemals gehört hat, daß eines der Münchener Kinos„notleidend“ geworden ſei, bald jammern die„Muſik⸗Kaffees“. Zur Zeit ſind dieſe wieder Mal an der Reihe, mit den„Perſonal⸗Entlaſſungen“, dem beliebten Preſſionsmittel, zu drohen. Wenn man bedenkt, daß dieſe muſikaliſchen Kaffeehäuſer für München eine Errungenſchaft der letzten acht Jahre ſind, dann kann der Schreck über die Drohung, eines oder das andere könne verſchwinden, erträglich ſein. Früher waren Kaffeehäuſer zumeiſt Heimſtätten für Heimloſe. Man zahlte für ſeinen Kaffee 25 bis 30 Pfg., jetzt kriegt man ihn„portionenweiſe“ und muß drei Mal ſo⸗ viel blechen. Im größten und angeſehenſten Kaffeehaus München muß man nicht weniger als 80 Pfg. für ſeinen Kaffee zahlen und für ein kleines Fläſchlein Mineralwaſſer(Selbſtkoſten höchſtens 25 Pfg.) ebenſoviel. Nur Alkoholika unterliegen einem beſcheideneren Tarif. Wir haben hier ſozuſagen eine Art Poenale für Antialkoho⸗ liker. Der Herr Wirt geht vielleicht von dem Geſichtspunkte aus, daß es wohl Leute gibt, die eine Reihe Humpen edlen Malzgeträn⸗ 55 konſumieren, aber kaum fanatiſche Serientrinker von Sauer⸗ runnen. Es iſt nicht anzunehmen, daß die Faſchingszeit die Kalkula⸗ toren der Kaffeehauspreiſe zu frumber Milde ſtimmen wird, im Gegenteil! Faſchingszeit iſt für derlei Leut ja Erntezeit. Men⸗ ſchenfreundlicher zeigen ſich— freiwillig oder nicht?, aber im Effekt bleibt es ſich ja gleich— viele Modegeſchäfte und Ausſtattungs⸗ häuſer, die ſich in niedrigen Ausverkaufspreiſen überbieten und unterbieten und in geradezu händeringenden Inſeraten den Käufer umgirren. Und ſie haben jetzt, da der Faſching ja erſt angefangen hat, ganz guten Erfolg. Die von Weihnachten entleerten Taſchen ſind durch Neujahrsgratifikationen und friſchem Gehalt wieder ein bißchen ſtraff geworden, und ſo kann das kleine Mädchen bisweilen ſeinen Herzenswunſch erfüllen: den Wunſch nach einem„Domino“, jenem freigebig ausgeſchnittenen Gewand, deſſen Beſitz allein den bal paré erſchließt. Und ſo kaufen ſich die Fräuleins den Domino, um damit ein bißchen—„Dame“! ſpielen zu können.(Oder etwa⸗ nicht„.2) 2 55 5 8 8. Seſie. Nr. 29 7 Neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Rusgabe] Monkag, den 19. Januar 1925 ſcheidenden Moment brachte es ſogar fertig, den Widerſtand der tapferen Armee zu untergraben und ſo zu brechen! Alles ging verloren: das Saargebiet iſt nicht mehr frei, im Elſaß Erwin von Steinbachs herrſcht der Franzoſe und im Oſten bläht ſich der weiße polniſche Aar! Da heißt es helfen, indem wir wieder aufbauen in Geiſt und Tat! Rufen uns doch unſere Gefallenen zu: Euch ziemt 8, daß tapfer ihr für Deutſchland lebt. Taten fordern Eure Toten! Sollen wir aber warten, bis ein Gott allein uns hilft? Er kann es nicht! Wir wollen mannhaft unſer Schickſal tragen. Kraft und Begeiſterung verlangt der gütige Gott von uns. Er erfüllt ſich dann auch in dem Augenblick, wo das Wort zur Wahrheit wird: Was du ererbt von deinen Vätern haſt, erwirb es um es zu beſitzen! Das iſt die Aufgabe, die uns geſtellt iſt. Aber noch iſt alles ein Wirrwar! Wenn wir Erfolge haben wollen, müſſen wir wieder deutſch werden und fühlen im alten, guten Sinn. Ein Volk, ein Geiſt, eine Seelengemeinſchaft! Und wir miiſſen wieder deutſch ſein. Aber deutſch ſein, heißt nicht mit den Lippen bekennen, deutſch ſein, heißt ſich nicht national nennen und dann den Volks⸗ genoſſen in der Bedrängnis die Hilfe verſagen, deutſch ſein heißt nicht, wenn man aus Angſt draußen den Frieden preiſt und im eigenen Haus den Streit begehrt, deutſch ſein heißt ſich beſſern in langen Jahren der Geduld. Erſt kommt mein Volk, dann die Welt, muß unſer Wahrſpruch ſein. Jeder deutſche Mann ſoll Freund und Bruder heißen, dann erſt ſind wir politiſch und geiſtig reif, wie einſtmals zu Zeiten des Freiherrn vom Stein! Die Aufgabe bleibt dieſelbe. Immer noch kämpft Deutſchland um ſein Recht auf ſein Beſtehen. Fürwahr eine herrliche Auf⸗ gabe. Und wenn die Zeit gekommen iſt, wo die Geſchichte ſich erfüllt, dann muß das deutſche Volk ſich enger aneinander⸗ ſchließen. Einiakeit iſt dann alles, was uns zum Sieg, zur endlichen Tat führen kann. Das wird der Kampf des Haſſes, des Lichts gegen die Dunkelheit ſein. Das iſt die Tat, die auf Tod und Leben geht. So wird ſeder einzelne Deutſche Hand in Hand mit ſeinen Brüdern zum Kampf ziehen. Schickſalhaft iſt er aezwungen, ſein Recht zu verteidigen, ſa, dieſe Aufagabe zu erfüllen! Denn auf die Erfüllung allein kommt es an. Und dann iſt es der deutſche Geiſt. der es machen wird. Die Sprache iſt unſer einziges Gut. das uns allen geblieben iſt: Unſere Mutterſprachel Die wollen wir unſern Kindern vererben. und was in ihr Großes geſchaffen und geſchrieben wurde durch unſere Vor⸗ fahren. Deutſche Mütter und deutſche Väter werden mit ihr ver⸗ erben: Reinheit und Zähiakeit! Dann wird alles aut gehen. Dann wird das deutſche Volk ſchöpfen an den Quellen deutſcher Erhaben⸗ heit und erhalten werden von dem Geiſt des teueren Vater⸗ landes! Nach den Worten des Redners ſana die andächtiae Gemeinde das Deutſchlandlied, ſo ſeine Worte bekräftigend. Den zweiten Teil es Abends füllten weitere muſikaliſche Vorträge aus zwiſchen denen gemeinſame vaterländiſche Lieder geſungen wurden. Zwiſchendurch ſprachen die Vertreter des Waffenringes der Handelshochſchule zur Bedeutung des Tages. Zum Schluß betonte Direktor Schneider in einer kurzen Anſprache. daß das Wort„umſonſt“ aus der deut⸗ ſchen Geſchichte verbannt werden müſſe, wolle das Volk ſich endlich einmal finden zur erſehnten Einheit. Dann ſchloß der Vorſitzende mit Dankesworten den würdia verlaufenen Abend. Unter dem Voxantritt dreier Altveteranen als Fahnenträger verließen die An⸗ weſenden den Saal. 0 drm. Jünf Minuken⸗Wagenfolge auf der Ringlinie der Skraßen⸗ bahn. Es iſt bislang von vielen Seiten als ein Mißſtand empfunden worden, daß die 6 Minuten⸗Wagenfolge auf den Linien 1 und 2, vorzugsweiſe abends, zu früh zum 10 Minuten Wagen⸗Verkehr über⸗ 910.Die Folge davon war, daß beiſpielsweiſe die Beſucher von e Verſammlungen oder privaten Einla⸗ dungen auf dem Weg zum Waſſerturm an der Friedrichsbrücke die Fahrt unterbrechen mußten, da ihr Wagen ausfiel und ins Depot ein⸗ rückte oder aus dem gleichen Grunde auf der Strecke Rheinſtraße⸗ Pfälzer Hof zu lange warten mußten. der Verkehrs⸗Verein iſt bei dem ſtädtiſchen Straßenbahnamt vorſtellig geworden und hat erreicht, daß vom 15. Januar ab bei den Linien 1 und 2 während der Hauptverkehrszeiten die 5 Minuten⸗Wagenfolge eingeführt wurde. Dieſe wird bei der Linie 1 bis.35 abends und bei der Linie 2 bis.30 abends(beide Male ab Hauptbahnhof) durchgeführt. Damit iſt dank den Bemühungen des Verkehrs⸗Vereins ein lang beſtehender Mißſtand abgeſtellt. * Die Allgemeine Ortskrankenkaſſe Mannheim zählte am 1. Jan. 53 394 Verſicherte und zwar 38 451 männliche und 14943 weibliche. Hiervon waren 49 370 pflichtverſichert und 4024 freiwillig verſichert. Die Zahl der verſicherten Erwerbloſen betrug 4857. Arbeitsunfähig erkrankt waren 3021 Verſicherte und zwar 5,65 Prozent der Geſamt⸗ mitgliederzahl. Die Krankengeldausgabe beträgt z. Zt. rund 50 000 Mark wöchentlich. Zu Beginn des Jahres 1924 zählte die Kaſſe 52 860 Mitglieder. Die Krankenziffer betrug 1,78 Prozent und die wöchentliche Krankengeldausgabe rund 10 000 Mark. *Auf der Flucht erſchoſſen. Wie noch erinnerlich, wurde der 32 Jahre alte Korbmacher Weingartner aus Weinheim wegen Einbruchs in die Villa Freudenberg in Weinheim, wobei der Villen⸗ beſitzer lebensgefährlich verletzt wurde, vom hieſigen Schwurgericht zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 3. Dezember ge⸗ lang es Weingartner, aus dem Bruchſaler Zuchthaus zu ent⸗ weichen. Da er ſich vor ſeiner Verurteilung in Mannheim bei ſeinen Verwandten aufhielt, lag die Vermutung nahe, daß man ihn auch dort wieder finden werde. Die hieſige Kriminalpolizei geriet auch bald auf die Spur des gefährlichen Burſchen, der ſchon früher geäußert hatte, daß er jeden Schutzmann und Kriminaler nieder⸗ ſchießen werde, falls er von dieſen bedroht würde. Am Sams⸗ tag abend 8 Uhr gelang es nun der Kriminalpolizei, Weingartner mit zwei Geſinnungsgenoſſen in der Neckarſtadt zu überrumpeln. Zwei konnten feſtgenommen werden, der dritte(Weingartner) ent⸗ zog ſich aber ſeiner Feſtnahme durch die Flucht. Da er auf wieder⸗ holten Anruf nicht ſtehen blieb, wurde dem Flüchtenden ein Schuß nachgeſandt, der Weingartner tot niederſtreckte. In den Taſchen des Toten fand man eine geladene Piſtole. *Kaminbrand. Im Hauſe J 42, 3 entſtand heute Mittag ein Kaminbrand der nach kurzer Zeit von der Berufsfeuerwehr gelöſcht wurde. veranſtaltungen c Muſikverein E. B. Wir verweiſen nochmals auf das heute abend im Muſenſaale unter der Leitung von Generalmuſikdireltor Richard Lert ſtattfindende Konzert. Die unter Mitwirkung her⸗ vorragender Solokräfte, insbeſondere des Kammerſängers J. van Raaß⸗Brockmann, zur Aufführung kommenden Werke ver⸗ ſprechen einen außerordentlichen künſtleriſchen Genuß.(Siehe An⸗ zeigenteil.) *Ernſtes und Heiteres über das Badeleben der alten und neuen Jeit. Ueber dieſes Thema ſpricht Hofrat Meiſter aus Bad Hom⸗ burg am Dienstag, 20. Januar, im Kaſino, R 1, 1, beim D. H. V. (Näheres ſiehe Anzeige.) die Ortsgruppe Mannheim-Cudwigshafen des Bundes der Deutſchen Aſienkämpfer veranſtaltete kürzlich im Ballhaus eine Weihnachtsfeier, die unter reger Beteiligung von Gäſten und Gönnern des Bundes einen würdigen Verlauf nahm. Der Abend wurde eingeleitet durch eine Begrüßungsan⸗ ſprache des Vorſitzenden, der an die Weihnachtsfeiern erinnerte, die die Mitglieder des Bundes unter ſehr ſchwierigen Verhältniſſen, zum Teil gemeinſam mit den türkiſchen Verbündeten, auf dem klein⸗ aſigtiſchen Kriegsſchauplatz verlebten. Uebergehend auf die heutige Zeit, die die Hoffnung auf beſſere Verhältniſſe wieder zuläßt, ge⸗ dachte der Redner der Aufgabe des Bundes, die deutſche Kultur⸗ arbeit im Orient hilfreich zu unterſtützen. Daran anſchließende muſikaliſche und humoriſtiſche Vorträge trugen zur Unterhaltung bei, ebenſo ein ſehr intereſſanter Vortrag eines Bundesmitgliedes über ſeine Erlebniſſe als Kampfflieger in der Türkei. Eine Tom⸗ bola mit Tanz und Ueberraſchungen beſchloſſen die harmoniſch ver⸗ laufene Feier. Die Ortsgruppe veranſtaltet Ende Februar einen öffentlichen Lichtbild⸗Vortrag mit dem Thema„Jeruſalem⸗ Nähere Einzelheiten hierüber werden noch bekannt gegeben. Rommunale Chronlk Die Rivalität der Stadt Karlsruhe im Luftverkehr Der Karlsruher Bürgerausſchuß hielt aln Freitag eine Sitzung ab, in der die vom Stadtrat beſchloſſene Porlage über die Einbeziehung Karlsruhes in den Luftverkehr be⸗ raten wurde. Es ſoll, wie mitgeteilt, auf dem ſüdweſtlichen Teil des früheren großen Exerzierplatzes im Hardtwald mit einem Koſtenauf⸗ mand von 140 000 Mark eine Landungsſtelle mit allen erfor⸗ derlichen Einrichtungen geſchaffen werden. Ferner tritt die Stadt mit einer Stammeinlage von 150 000 Mark der Badiſchen Luſtver⸗ kehrsgeſellſchaft m. b. H. in Karlsruhe bei. Oberbürgermeiſter Dr. Finter führte nach der Karlsr. Ztg. einleitend aus: Trotz der Beſchränkungen durch den Verſailler Vertrag habe das deutſche Flugweſen außerordentliche Fortſchritte gemocht. Eine ganze Reihe deutſcher Städle richteten Flughäfen ein. Baden, das ſich der Rheinebene, der uralten und wichtigen Verkehrsſtraße entlang er⸗ ſtrͤckt, muß auch hier weitfichtige Verkehrspolitik trei⸗ ben. Hier wickelt ſich heute ein bedeutſames Stück des internationa⸗ len Eiſenbahnverkehrs ab, und es ſchneidet ſich der Nordſüd⸗ verkehrs mit dem Oſtweſtverkehr. Karlsruhe iſt ein Verkehrspunkt erſter Ordnung im deulſchen Verkehrsnetz. Während man z. B. mit dem Schnellzug nach Konſtanz 6 Std. braucht, beträgt die Flugzeit 1½ Stunden, das zeigt die Schnelligkeit des Luftverkehrs. Bisher ſin wir zurückgeſtanden, 0 um den Anſchluß Badens an das deutſche Luftverkehrsnetz bemüht, Württemberg aber hat es verſtanden, die Leitung der großen Nord⸗ ſüdlinie über Stuttgart durchzuſetzen, wobei es ein zweifelhaftel Nutzen für Baden iſt, daß allein Mannheim noch einbezogen wird. Auch eine große Oſtweſtverbindung ſoll in Baden⸗Oos enden⸗ Karlsruhe hat ſich jetzt entſchloſſen, ſelbſt vorzugehen. Wen n ſich Mannheim dagegen wendet ſo kann nur geſag werden, daß Karlsruhe als Landeshauptſtadt das⸗ ſelbe Recht wie Mannheim in Anſpruch nehmen. kann. Für die großen Linien und die Großluftfahrzeuge gilt der Grundſatz, daß ſolche Linien nur mit Subventionen beflogen werden können. Die Rheintallinie ſoll aber nach dem Karlsruher Projelt durch ein beſonderes rentables Kleinflugzeug für 1 Führer und Fluggäſte beflogen werden, wodurch man hofft, mit der Zeit ohne Subventionen auszukommen. Falſch wäre es aber andererſeits, —5 zu rechnen, daß in den erſten Jahren Defizite ausgeſchloſſen ſeien. Der Oberbürgermeiſter konnte mitteilen, daß in Baden eine Reihe von Städten den Karlsruher Beſtrehungen großes Intereſſe entgegenbringen, ſo Offenburg, Villingen und Donau⸗ eſchingen. Es ſei zu hoffen, daß ſich auch Freiburg für die Sache gewinnen läßt und einen Beitrag leiſtet. Bei der Ausge⸗ ſtaltung der Fluglandungsſtelle ſind wir durch die Beſtimmungen des Verſailler Pertrages erheblichen Beſchränkungen unterworfen, die wir natürlich einhalten müſſen und werden. Erſte Sachverſtändige des deutſchen Flugweſens haben ſich für den gewählten Platz ausge⸗ ſprochen. Befahren ſoll in erſter Linie die Rheintalſtrecke Frank⸗ furt⸗Baſel werden, in zweiter Linie die Schwarzwaldſtrecke über Villingen⸗Donaueſchingen⸗Konſtoanz. In dankenswerter bemüht ſich auch der badiſche Staat um das badiſche Fluaweſen. Es iſt ſedoch ſein Ziel, die Rheintallinie an die Linje der Großfluge zeuge anzuſchließen. Nachdem ſie erfuhren, daß Karlsruhe ſelb⸗ ſtändig vorzugehen gedenke, ſind jetzt der Aerb⸗Lloyd und die Jun⸗ kerswerke recht ſchnell aus ihrer anfänglichen Zurückhaltung heraus⸗ getreten, bemühen ſich jetzt recht energiſch um die Stadt Karlsruhe und haben bereits verſprochen, bei etwaiger Subvention Karlsruhe zu einem Hauptpunkt der Linie Frankfurt⸗Baſel zu machen. Das kann jedoch Karlsruhe von ſeinem Plan nicht abbringen. Die zu gründende Geſellſchaft hat ſa auch den Zweck, ſich an einer ſolchen etwa zuſtandekommenden Unternehmung zu beteiligen und wird ſis natürlich unterſtützen und ihr beitreten Wir dürfen aber angeſichts der vorläufigen Unſicherheit dieſer Projekte die Hände nicht in den Schoß legen, und müſſen weiter unſeren Plan verfolgen. Die Vorloge wurde auf Vorſchlag des Stadtverordn. Frey ohne weitere Debatte einſtimmig mit Beifall und Händeklatſchen angenommen. Wir werden auf die Ausführungen des Karlsruher Oberhürger⸗ meiſters noch zurückkommen. Soviel ſteht nach dieſen Darlegungen zweifellos feſt, daß man in Karlsruhe nicht daran denkt. Mannheim zu einer Verſtändigung die Hand zu reichen. Zu einer Stärkung des badiſchen Zuſammengehörigkeitsgefühls trägt dieſe Einſtellung keines wegs bei. Es wäre kaktiſch klug geweſen, in dieſer Angelegenhell das Uebergewicht Karlsruhes als Landeshauptſtadt nicht allzu ſtar zu betonen. Soviel für heute. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat in Neuſtadt a. Orla hat beſchloſſen, eine Rundfunk⸗Apparateſteuer zunächſt für ein Jahr einzül führen. Die Steuer beträgt 20 Mark fährlich. —— — 0 nnne — „ Forromanganin] Altbewährtes ärztſich empfohlenes Hräftigungsmittel ei Bleichsucht, Blutarmut, Schwäche und nervögen Zuständen. Für Ueberarbeſtete und Erschöpfte. in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. Eme! Man achte auf die Schutzmarke fialbnakgauin-Geselachal Frankfurt a/Main. — 63 National⸗Theater Mannheim „Der Ring des Nibelungen“ Dritter Tag:„Götterdämmerung“ „Alles, was iſt, endet!“ Auch der heurige„Ring“ hat geſtern ſein Ende gefunden. Und da man ihn offenbar auch in der Leitung an den Anfang zurückkehren laſſen wollte, ſo ſaß ganz folgerichtia Herr von Bülo w. wie im„Rheingold“. am Pult. Was dies der Repräſentation nach bedeutet, iſt ohne weiteres klar: das Thea⸗ ter verzichtet auf den Anſpruch, eine einheitliche Aufführung des Feſtſpieles zu geben. Nicht nur in der Aufmachung hat man alſo eine Zäſur in der Mitte des Werks angebracht, der Anfana und das Ende ſind ebenfalls, wenn auch„nur“ muſikaliſch, iſoliert, Ob das Sache der Auffaſſung oder des Snuſtems iſt, bleibe dahin⸗ geſtellt: die Tatſache ſelbſt muß markiert werden. Erneut ſei damit gegen den Leiter der geſtrigen Vorſtellung nicht das gerinaſte geſaat. Im Gegenteil, es war höchſter Anerkennung wert, wie er das ſicht⸗ lich kaum probierte, gewaltige Werk in die bändigende Fauſt nahm: dabei konnte es unmöalich ſeine Schuld ſein, wenn, wie hauptſächlich am Anfana, nicht alles aleichmäßia abgerundet erklang. Die haupt⸗ ſächlichſten Teile, der mächtige Opernſchwuna des zweiten Aufzuas, die Sumphonie bei Sieafrieds Tod. die Verklärung des Endes, waren in Anbetracht der neuen Zufallsmode, wohlgelungen und hinterließen einen ſtarken Eindruck. Es freute uns, erneut feſtſtellen zu können. daß wir in Bülow einen Dirigenten vor uns haben, der ein feſt gegründetes techniſches Können mit der ſuageſtiven Kraft eines oyn ſeinem Gegenſtand vollkommen durchdrungenen Führers verbindet.— Die Szene verlanat in der„Götterdämmeruna“ durch gewiſſe, ſcheinbare Realitäten der Handluna eine beſondere Pflege. Die hat man ihr auch angedeihen laſſen.— nur iſt man dabei über die verailbten Reagieanweiſungen aus arauer Vorzeit im weſentlichen nicht hinausgelanat. Wir verſtehen den Standpunkt der Leitung ſehr wohl: für eine Neuinſzenierung fehlt es an den nötigen Auf⸗ baumitteln, ergo läßt man es eben notagedrungen bei der alten: ſern lieat es uns. dieſe Not um„verfluchten Goldes“ willen zu verkennen. Doch die älteſten, ſicherlich in allen Ehren ergrauten Reſte kann, darf, ſoll und muß man endlich, endlich aus dem Wege räu⸗ men. Waaner ſelbſt zuliebe! Es erſcheint in Anbetracht der dabei zutage tretenden Schwerfälliakeit unerläßlich, die Richtung anzu⸗ geben, in der uns die nötige Auaiasarbeit in Zukunft vor Un⸗ erträalichem bewahren dürfte: Die Nornen ſingen;: aut, das ſollen ſie ſa.— wenn auch azu reichlich zwei Dritteln anders als geſtern abend. Aber es iſt ganz beſtimmt nicht nötig, beim Geſang der erſten Norne ebendieſe, beim Geſang der zweiten Norne wiederum ebendieſe und ſo fort im Kreis berum maaiſch zu beleuchten beſon⸗ ders da dies Licht recht widerſpenſtig ſein kann, wie die Alberich⸗ ſzene zeiate. Die Granelöſung liegt natürlich in dieſer Geſtalt unter dem, was man Kompromiß nennt: die eigentliche Götterdämme⸗ rung. der Untergana Walhalls am Ende iſt eine Attacke auf die noch ſo umfaſſende Phantaſie des Zuſchauers, in ihrer Wirkung nicht wieder aut zu machen. Was aber gar nicht vorkommen ſollte, iſt das entſetzliche Amphbibium. das, als Joadbeute über die Bühne getragen, unmöalich irgendeiner noch ſo mythiſchen Fauna zugerech⸗ net werden kann, Nein, ſolche Dinge kann der heutige Zuſchauer einfach nicht mehr über ſich ergehen laſſen; vielleicht erfolgt doch noch einmal in einer ſtillen Stunde die entſprechende Reviſion der Requiſitenkammern.— „Die„Götterdämmerung“ ruht vornehmlich auf zwei Geſtalten: Brünnhilde und Hagen geben ihr das Gepräge. Sie konnten von den Einheimiſchen beſtritten werden, die ſich ihrer großen Aufgabe in jeder Weiſe würdig erwieſen. Anna Karaſek führte ihre Brünnhilde zu ſiegend⸗ſeligem Ende, durch eine vortreffliche Anlage der Partie von Anfang an beſtens unterſtützt. Im erſten Akt über⸗ zeugend beim Ausdruck von Liebe und Schrecken, wuchs ſie im zweiten in die Sphäre ſtͤrkſter dramatiſcher Geſtaltung, bis ihr der Schluß Gelegenheit gab, ihre Fähigkeit müheloſen Durchhaltens in leuchtender Höhe des Geſanges zu bewühren. Sie wird gewiß aus dieſem Debut die Lehre gezogen haben, an den Tiefenlagen der Stimme noch weiterzubauen,— der Geſamteindruck jedoch war, über alle begreiflichen kleinen Hinderniſſe hinaus, zwingend bis zum Ende, und man kann die Künſtlerin zu der gelungenen Durch⸗ führung der gewaltigſten Frauenrolle beglückwünſchen.— Als Hagen ſchuf Wilhelm Fenten eine Geſtalt voll verhaltener Dämonie, im mimiſchen Ausdruck und in der geſanglichen Anlage gleichſam eine finſtere Naturgewalt.— Dieſe beiden Kräfte treiben das Geſchehen zu ſeinem Ende, Siegfried erſcheint nur als der Getriebene. Daß er ſich heraushebt, liegt an dem Zauber, mit dem Wogner ſeinen leuchtenden Helden umgibt; er erreicht in der letzten Szene ſeinen Höhepunkt,— einen gefährlichen Teil für viele ſeiner Vertreter, die bis dahin auf der Bühne glücklich waren. daß dieſes Ende Siegfrieds dem Gaſt Laurenz Hofer ſo ergreifend gelang, ſpricht wohl am beſten für den wieder ſtark gefeierten Künſtler. Die Höhe, auf die er Erzählung und Abſchiedsgruß führte, war eigentlich nur noch im zweiten Akt entſprechend erreicht. Im erſten Aufzug wollte nicht alles der Sache ſelbſt entſprechen; nicht, daß dieſer Siegfried allzuſehr ſeinen Mantel warf, als er in Gunthers Geſtalt verbergen wollte, daß er immer noch Sieg⸗ frieds Panzer trug,— er ſchien im Ganzen etwas für das Kommende zu ſparen,— eine Tugznd, die ſich noch für jeden lohnte. Vielleicht war die Männlichkeit Siegfrieds der Jugend etwas zu ſehr zum Opfer gefallen,— doch ſchritt er auch in der recht loſe ſitzenden Brünne wie ein Held einher, dem man nur noch die Kraft glauben mußte. Im Ergebnis der Ringaufführung ſteht all dem zum Trotz Kammerſänger Hofer mit an achtens⸗ werteſter Stelle, ohne Präjudiz für das, was darunter liegt.— Der Gunther wäre eigentlich eine Rolle des Herrn Oerner. Da man aber offenbar ohne Proben Feſtſpiele gibt, konnte er ſie anſcheinend nicht übernehmen. Wozu aber hat das Theater ſeinen lyriſchen Bariton? Daß Hugo Voiſin die Rolle mit ſeinem großen Geſchick vorzüglich bewältigt, ihr im zweiten Akt manch wertvollen Zug lieh, erſcheint außer Frage und betrifft die eigent⸗ liche Zugehörigkeit der Partie keinesfalls. Eine liebreizende Gutrune ſchuf Aenne Geier. Emilia Poßzert hatte als Wal⸗ traute manche ſchönen Momente, die wünſchen ließen, daß ſie, was ſicherlich noch zu machen iſt, zu einer durchgehenden Eigen⸗ ſchaft der ebenſo materialxeichen wie zuweilen unrichtig gebrauchten Stimme würden. Joachim Kromer gab der Traumgeſtalt Alberichs charakteriſtiſchen Klang. Von den Uebrigen ſei nur noch iel evangeliſt Kalbeck bekannt, es„mutet den Zuhörern und Spiez aus dieſer Wiedergabe wenigſtens ſpürbar war.— Der Guſſa Heikens Erwähnung getan, die als Rheintochter J mal den eigentlichen Schimmer der Flut bewahrte. Die ſchlleßleg noch offenen Wünſche mögen ſchweigen; denn die Wunſchloſigle iſt die Welt, in die der„Ring“ endigt. Er bleibt ein zeitgemäßes Werk, weil er ein Schickſal de körpert; der Deutung in gutem wie im ſchlimmen Sinn offen.; viel ſchon hat man ſeiner Weisheit Erbe nachgeforſcht, Klang allein wird uns erlöſen. Soll uns erlöſen; denn une Seele fordert es. Lebt ſie doch auch in einer„Ring“⸗Welt, trau und trübe im Trug des Leuchtens, im Traum des Lachens. Traut und trübe: Walhall ging unter, Siegfried iſt toet.. Dr. K. Theater und Muſik de Kammermuſikabend Kötſcher. Durch plößliche Erkranlusz der vorgeſehenen Sängerin hatten die Veranſtalter des Konbſen einen nicht zu unterſchätzenden Verluſt erlitten, den ſie durch er⸗ Vortrag eines Klapier⸗Trios von Haydn ſo gut ſie konnten zu ſich ſetzen beſtrebt waren. Der prächtig hingeworfene letzte Satz der ent aus dem graziöſen G⸗dur⸗Werk durch ſein urtümliches Temperauan beſonders hervorhebt, erfuhr eine ſehr flüſſige Wiedergabe, derg geringe Einbußen gewiß auf das Konto einer auch für Haydn 1 ohne weiteres zuträglichen Improviſation zu ſetzen waren. werl⸗ Sonate von Mozart für Pianoforte und Violine folgte, ein 55 2 50 das den vormozartlichen Charakter der den Klavierpart lediglich ſez gleitenden Violine, wie auch den Weg der Verſelbſtändigung buge Inſtruments in der dann üblich gewordenen Form der Violinſo ſich unſchwer erkennen läßt. Frida Kötſcher⸗Behrens erwies ne dabei als mit einer ſauberen Technik ausgeſtattete Pianiſtin, leſet beſondere Raffineſſen im Anſchlag. Der an ſich herbe, in Art jedoch ſehr ergiebige Klong der Geige Hans Kölſchers wühe aus dieſer Schranke durch die vornehme akademiſche Art defahrt währten Muſikers zu einem gewinnenden Eindruck herausgeſt iſt Der im erſtgeſpielten Werk bereits beachtlich hervortretende rdur Walter Kötſcher zeigte in einer der ſechs Celloſuiten in durch von Bach ſeine techniſch wohl fundierte Kunſt, deren Eigenart durc das gewählte Werk hervortreten mußte, weil es nicht allein gel⸗ die ſinnliche Wirkung des Celloklanges beſtritten werden kaun ers mehr die höchſten Anforderungen an die Fertigkeit des Spiig in ſtellt. Die Künſtler beſchloſſen den Abend mit dem Klaviertrig H⸗dur(op. 8) von Brahms. Ein autobiographiſches Werk end⸗ ſeltenſter Art, der Wurf eines ſtürmenden, ſprühenden Johre geiſtes; es iſt bezeichnend, daß Brahms, auch als er faſt 40, nicht ſpäter dies Werk umarbeitete, ihm den Atem der Jugend doch aen genommen hat. Klingt dieſes rheiniſche Lied„Dort in den Wegen ſteht ein Haus“ nicht wie eine frohe Botſchaft durch dieſen mäch ge⸗ Anſturm der Gefühle! Iſt es deshalb verwunderlich, wenn wur ziehung zu dem, durch manches andere Brahmſche Werk hind ade ziehenden Choral„Wer nur den lieben Gott läßt walten 8 hierdurch geſchaffen wird! Von dem Trio ſelbſt hat der Br mehr zu, als dieſe gemeiniglich zu leiſten vermögen.“ In eine ziehung hat er gewiß recht gehabt, wenn auch die Idee eifal 3 den Künſtlern lohnte, zeugte von dem großen Intereſſe, mit 5 mon ihnen begegnet. 155 Der badiſche Staat hat ſich zwar ſeit längerem“ 0 ——.——— — — Montag, den 19. Januar 1925 neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Ar. 29 Die Läuferreihe mutet a a ie Hi ei zutete etwas ſchwächer an, während die Hinter⸗ ſchun een ſich tapfer ſchlug. Die Prager zeigten den Münchnern — ald ihre Ueberlegenheit, doch blieben ihnen Torerfolge dank don guten Abwehr vorerſt verſagt. Erſt nach etwa 20 Minuten 5 der Halbrechte nach ſchwacher Abwehr der Münchner Vertei⸗ M ng das erſte Tor buchen, dem der Linksaußen Vanik wenige ten ſpäter Nr. 2 folgen ließ. Die guten Vorſtöße Münchene Haldrer zu keinem Erfolg, im Gegenteil in der 24. Minute ſtellte der Etr rechte Stapel das Ergebnis auf 320. Erſt im Anſchluß an einen ſpiele taß in der 27. Minute konnte München durch einen Erſatz⸗ pieler das Ehrentor buchen. 85 Halbzeit:1 für Slavia. Nach der Pauſe ſpielte Wacker mit großer Energie weiter, dach 0 ſie bei der Prager Abwehr nicht durchkommen. Prag ſtellte 2 5 durch ſeinen Halblinken das Endergebnis her. Als Schiedsrichter kithe Werner⸗Stuttgart, der den Kampf mit großer Zufriedenheit Fußball im Mainbezirk J. S. B. Frankfurt— Offenbacher Kickers:1(abgebt.) ——„Freundſchaftsſpiel“ wurde ſehr hart durchgeführt. Bereits l er erſten Halbzeit wurde der Mittelſtürmer des Meiſters erheb⸗ ch verletzt, ſo daß er wohl auf lange Zeit in der Mannſchaft nicht —— mitwirken kann. Auch der rechte Läufer Heuß erlitt in der ſten Halbzeit am Knie eine erhebliche Verletzung. 8 Nach dem Seitenwechſel trat Frankfurt mit zwei andern Leuten n. Frankfurt holte durch den Rechtsaußen ein Tor heraus, das 5 Linksaußen der Offenbacher Kickers wenige Minuten ſpäter ettmachte. Wegen Nachſchlagens verwies nach etwa 10 Minuen er zweiten Halbzeit der Unparteiiſche den Mittelſtürmer der Kickers 80 Feldes. Als der Spieler ſich weigerte, das Feld zu verlaſſen, rach Ströter(Eintracht Frankfurt) den Kampf ab. Eintracht Frankfurk— Würzburger Kickers:1(:1) ſ Der Kampf brachte guten Sport. Die Eintracht, die ver⸗ b iedene Umſtellungen ausprobierte, hat ſich gegenüber der Ver⸗ andsſpielzeit verbeſſert, doch zeigten auch die erſatzgeſchwächten te tersburger annehmbare Leiſtungen, ſo daß der Kampf am gerech⸗ en unentſchieden geendet hätte. Die Tore erzielten für Frank⸗ ürt in beiden Fällen Riegel und für Würzburg der Mittelſtürmer. Länderſpiel Angarn—Italien:1 Mailand, 18 Jan.(Eig. Ver.) Bo Die italieniſche Nationalmannſchaft mußte heute auf heimiſchem nuden eine Niederlage gegen Ungarn einſtecken, die aber immer och glimpflicher ablief als die im vorigen Jahre in Budapeſt mit 3* Toren bezogene. Auch heute war Italien den Ungarn techniſch 85 taktiſch unterlegen. Lediglich ſeiner guten und tapferen Hinter⸗ annſchaft kann⸗ es Italien verdanken, daß die Tordifferenz zu⸗ gunſten der Ungarn nicht noch größer wurde. Der Kampf war bis zur Pauſe ausgeglichen. Iialien erzielte in der 18. Mimute durch nergiſchen Vorſtoß den Führungstreffer durch Conti, jedoch folgte gleich nach 9 Minuten durch Spitz von Nemzeti Budapeſt der Aus⸗ Nach der Pauſe, als die Italiener durch das Spiel der Ungarn n wenig zermürbt waren, wurd⸗ bald der Ausgleich erzielt. Je⸗ Beh gelang es erſt in der 29. Minute dem Vaſas Mann Takacs die liorteidigung Italiens zum zweiten Mal zu ſchlagen. Der Sieg der derdarn war vollauf verdient, was auch die 20 000 Zuſchauer, die Fra ſchönen Treffen beiwohnten, zugeben mußten. Slaick aus rankfurt leitete den Kampf zufriedenſtellend. weitere Ergebniſſe Süddeutſchland Bheinbezirk Bezirksliga Ne V. f. R. Mannheim— Sportrerein 98 Darmſtadt:1;.f. L. carau— Pfalz Ludwigshafen:2; Phönix Ludwigshafen gegen Bf.T. u um.0. 7 0 Waldhof 5 Feudenheim:0; F. C. Pirmaſens— Sp. u. To. 1877 Neckarkreis Kreisliga hei, 1908 Mannheim— Vorwärts Mannheim:0; Phönix Mann⸗ 5..B. Heidelberg:0: Hertha Mannheim— Spielvg. :1; Vg. 98 Schwetzingen— Spielvg. 1907 Mannheim — Ke Vorderpfalzkreis gegec hielog Mundenheim— 1903 Ludwigshafen 111: Fv. Speyer persbenn Frieſenheim:0; 1904 Ludwigshafen— Vf. R. Og⸗ 188 m:0; Arminia Rheingönheim—Fv. Frankenthal:0; Kickers Merel— Viktoria Herxheim 30. 052. heinheſſen⸗Saar. Boruſſia Neunkirchen—.V. Wiesbaden „Saar 05 Saarbrücken— 1. Fc. Idar.1: TSGB. Höchſt ge⸗ den Peionee Worms:3;.V. Saar— Sp. V. Trier 05:2. eimte rivalſpiele. 1. F. C. Nürnberg— 1860 München:0(Pokal); 5 Frankfurt— Würzburger Kickers 2˙1; F. S. V. Frankfurt Naun 14fe bacher Kickers:1(abgebr.); Wacker München— Slavia S8 Bezirk Württemberg—Baden Cl. Stuttgart— Sp.C. Freiburg:0; Pobelſo Mainbezirk Franfpbalſpiele(Wiederholungen)...R. Frankfurt— Germania vankfurt:2; Hanau 94— Hanau 93 123. Weſtdeukſchland teiſterſchaftsſpiele der Gauliga lentecorgan. Schwarz⸗Weiß Eſſen— Arminia Marten 30; Gel⸗ Abeneſſen..L, Bochum 720: BB dortmund as„. Ber. gegen Erl, 01; MBV. Linden— VfB. Dortmund:0; BV. Buer 07 iede 08:1; Preußen Eſſen— Fortung Düſſeldorf(Priv.) 31. .Sterheingau. Meidericher Sp B.— Bic Krefeld 4i1: Ober⸗ 06..Srum— PfB. Bottrop.3; Union Krefeld— Meiderich 45 Unio 85 gegen 0 Hamborn— SV. Duisburg:3; FV. Duisburg 08 Wiaunee 5% wurg 01; BSV. Beeck— Union Düſſeldorf erg.-Märk. Gau. SC. Dü SC. C 0. p.„Gau. SC. Düſſeldorf 99— SC. Cronenberg:0: Tüſſeczo rp. Elberſeſd— Bf.B. Remſcheid:1(Potah); BC. 05 Rhel— Union Gelſenkirchen:8. manj Digau. Rheydter Sp V.— Sc..⸗Gladbach:4; Ger⸗ :0; SV. Mülheim— Alemannia Aachen:2; Dürener Sp. B. ge⸗ gen Kölner SC. 99:5; Koblenz 1900— Eintracht.⸗Gladbach:3; VfR. Köln— PfB. Aachen:1; Cl. f. R. Köln— TSB..⸗Glad⸗ bach⸗Lürrip:2; Boruſſia.⸗Gladbach— Kölner BC. ausgef. Weſtfalengau. Hammer Sp, Vg.— S. u. S. Osnabrück:4; Weſtfalia Ahlen— Arminia Bielefeld:3; VfB. Bielefeld— Weft⸗ falia Scherlebeck kampflos von VfB. gewonnen; Union Recklinghau⸗ ſen— Viktoria Recklinghauſen:2; Mindener Sc.— S. u. S Ahlen:2; VfR. Osnabrück— SV. 99 Greven 111. Heſſen⸗Hannover. Kurheſſen Kaſſel— Germania Oſterode 101:0; Göttingen 05— Heſſen 09 Kaſſel:2. Mitteldeukſchland In Leipzig: Städteſpiel: Leipzig— Dresden 41 Mittelelbgau. Magdeburg 1900— Fortuna Magdeburg 225 Viktoria 95 Magdeburg— Preußen Burg 313; Preußen 99 Magde⸗ burg— Cricket Viktoria Magdeburg:4. Mittelſachſen. Chemnitzer BC.— PfB. Chemnitz 571; Sturm Chemnitz— Teutonia Chemnitz:2; Hellas Chemnitz— National Chemnitz:2; VfL. Harthau— Preußen Chemnitz:0. Sadlegau. Halle 96— Sp. Cl. Halle 98:1. Thüringen. Sp. Vg. Erfurt— Wacker Erfurt:0. RNorddeukſchland Groß-Hamburg. Concordia Hamburg— FC. St. Pauli:3: Hamburger SV.— Polizei SV. Hamburg:0; St. Georg 1816 Hamburg— Wandsbecker FC.:2: FC. Altona 93— Union Altona :1: FE. Blankeneſe— FC. Rothenburgsorth:8. Südkreis. Niederſachſen Hannover— PfB. Peine:0; Lin⸗ den 07— Germania Wolfenbüttel:2; Eintracht Hannover— Han⸗ nover 96:1; Eintracht Braunſchweig— Sport RB. Hannover:0; Hannoverſcher SC.— PfB. Braunſchweig:1; Werder Hannover gegen Sp. Vg. Hildesheim 33. Nordkreis. Holſtein Kiel— Hohenzollern Hertha Kiel:0. Brandenburg Meiſterſchaftsſpiele der Berlinef Oberliga Abteilung: Schöneberger Kickers— Hertha⸗Berliner SC.:1: Union Oberſchöneweide— Preußen Berlin:2; Norden⸗Nordweſt Berlin— PfB. Pankow:0; Spandauer SV.— Spandauer SC. :1: BV. Luckenwalde— Union Potsdam:0. Abteilung B: Union SC. Charlottenburg— Alemannia Verlin :1; Tennis Boruſſia Berlin— Berliner SV. 92:0; Brandenburg Berlin— Wacker Tegel:4; Union 92 Berlin— Vorwärts Berlin 0˙1: Weißenſee 1900— SC Niederſchönhauſen:1. Spiele im Ausland Länderſpiele: In Mailand: Italien— Ungarn:2. In Cette: Frankreich— Nordafrika:2. England: Arſenal— New Caſtle United:2: Aſton Villa— Sheffield United:1: Blackburn Bovers— Burnley:8: Bury— Nottinaham Foreſt:0: Cardiff Eitn— Birmingham:0: Everton — Tottenhum Hotspurs:0: Huddersfield Town— Weſtham Uni⸗ ted:2: Mancheſter Citn— Liverpool:0: Notts County— Bolton Wanderers:1: Preſton North End— Leeds United:4: Sunderland— Weſt Bromwich Albion:0. Holland: Blau⸗wit Amſterdam—.C. Haarlem:2; Qucik den Haag— Feyenord Rotterdam 0·3; tGoli Hilverſum— A. S. C. Leiden:2; Haarlem— Sparta Rotterdam:5; F. C. Zaandam— Unitas Gorinchen:1; V. O. C. Rotterdam—.C. H. Haarlem Zis; V. V. den Haag— Stormvogels Ymuiden:0; Exelſior Rotterdam —..S. den Haag:2; K..C. Haarlem— Ajax Amſterdam:1; F. C. Dordrecht—.V. Utrecht:5; Quick Nymwegen— Go Ahead Deventer:1; Hengele—.C. Enſchede 073; N..C. Breda— Bredanig Breda:0; N...D. Tilburg— Willem II. Tilburg :1; Be Quick Groningen— Friſia Leeuwarden 12. Belgien: A. R. A. la Gantoiſe— Standard Lüttich 121: S. C. Ander⸗ lecht— Dering Brüſſel:1; Beerſchot A. C.— Racing Brüſſel:2; Union St. Gilloiſe— F. C. Malines:1; Berchem Sports— Raeing Gent:0; R. E. C. Brugois— Royal Antwerpen:3; White Star R. C.— C. S. Brugois:1. Schweiz: F. C. Lugano— S. C. Veltheim:1; Grashoppers Zürich— Blue Stars Zürich 2˙4: Brühl St Gallen— F. C. Winterthur 321; Old Boys Baſel— F. C. Bern:2; Houng Boys Bern— F. C Aarau 112; F. E. Grenchen— F. C. Luzern 41; Urania Sports Genf— EtoileCarouge :1; Cantonal Neuchatel— Servette Genf 112. Tſchecho⸗Slowakei: Sparta Prag— Nürnberger F. V. 221; Olympia Prag— Meteor Prag(ausgef.); C. A. F. E. Prag— Eechie Karlin 11. Oeſterreich(Privatſpiele): W. A. C. Wien— Firſt Vienna Wien 63; Wacker Wien— Admira Wien:1; Wiener S. C.— Rudolfshügel Wien :1; Slovom Wien— Rennweg Wien 10:1. Schottland: Motherwoll— Celtic:0; Rangers— Queens Park 111. Hockey J. C. os 1— Turnverein 1846 2:4 Zum erſten Male trat die 1. Mannſchaft der neu gegründeten Hockeyabteilung des.C. 08 hier der 2. Elf vom Turnverein ent⸗ gegen. Beide Mannſchaften lieferten ſich ein torreiches Treffen, wo⸗ bei 08 immer den Führungstreffer erzielte. Während die 46er mehr Wert auf ein durchdachtes Kombinationsſpiel legten, ſuchten die Gegner in weiten Vorlagen ihren Erfolg, wobei mit der Zeit ein planloſes Wegſchlagen des Balles von Seiten 08's einſetzte, wodurch Freund wie Feind des öfteren angeſchoſſen wurden. Den guten Stürmerleiſtungen der 46er ſtand eine kräftig? Verteidigung und ein ausgezeichneter Torwart entgegen, welch letzterem 08 vor allem das Unentſchieden verdankt. J. C. Pirmaſens 1— Turnverein 1846 1:6 Zum Rückſpiel weilte die ſympathiſche Elf der Pirmaſenſer in Verlauf deſſen die 46er oft in bedrohliche Nähe des gegneriſchen beſonders zu erwähnen wäre. leitete nun Anariff auf Anariff ein und erhöhte trotz der etwas zahlreichen Verteidiaung das Torverhältnis auf.1. Mannbeim. Die Gäſte hatten Erſatz, ebenſo waren die 46er genötigt, 3 Mann Erſatz einzuſtellen. Vom Anſtoß weg offenes Feldſpiel, im Tores kamen. Trotz der eneraiſchen Abwehr der Gäſteverteidigung 9 kamen die 46er infolge flüſſigen Kombinationsſpiels zu 3 Toren, worunter ein vom linken Läufer aus ſpitzem Winkel erzieltes Tor Nach Halbzeit hatten die Gäſte vorteilhaft umgeſtellt und kamen 5 im Anſchluß an einen Durchbruch durch den Halbrechten zum Ehren⸗ tor. Die Stürmer der 46er, aut unterſtützt durch ihre Läuferreihe, Die Gäſte hinterließen im ſpieleriſchen und auch ſportlicher Be⸗ ſchaft war die Verteidigung und der Torwart, der manche gefähr⸗ liche Situation rettete. Bei Turnverein waren Läuferreihe und Sturm die beſten Teile. Im Sturm konnte beſonders der jugendliche Halblinke gefallen, der durch nergiſches Nachſetzen 3 Tore erzielen konnte. Die Verteidigung konnte im Verhältnis zum übrigen Mannſchaftsteil weniger ge⸗ fallen; der Torwart war gut. A. S. C. Heidelberg Damen— Turnverein 1846 Damen 2285 KRug by Länderkampf im Rugby England— Wales 12:65 London, 18. Januar(Eig. Bericht). Heute fand in Twickenham ein Länderkampf im Rugby zwiſchen Englaad und Wales ſtatt. England ſiegte glatt mit 12:6 Punkten, nachdem es bereits bei der Pauſe mit:8 in Führung lag. Boxe Internationale Boxkämpfe in Hamburg Ueberlegener Sieg des deutſchen Meiſters Samſon Körner Domgörgen⸗Köln ſiegt gegen Kiauſch⸗Berlin Hamburg, 18. Jan.(Eig. Bericht). Der Hamburger Punchingklub, deſſen Begründer der als Ring⸗ richter in ganz Deutſchland bekannte Vorkämpfer des Boxſports, Rothenburger iſt, trat heute mit ſeiner 40. Veranſtaltung vor die Oeffentlichkeit. Der Erfolg der Veranſtaltung war ſportlich und finanziell gut, wenn auch der Hauptkampf des Abends Samſon Körner gegen den Franzoſen Journee eine gewiſſe Ent⸗ täuſchung brachte. Daß der Franzoſe gegen unſeren Meiſter nicht aufkommen kann, war allen Informierten klar, daß er aber in jeder Runde zu Boden mußte, machte den zu einſeitigen Kampf unintereſſant. Körner beherrſchte ſeinen Gegner in jeder Lage, der Franzoſe konnte ſich zu keinem ernſtlichen Angriff aufſchwingen, da ihm anſcheinend das Herz dazu fehlte. In der 7. Runde gab der franzöſiſche Exmeiſter den ausſichtsloſen Kampf auf. Hervorragende Leiſtungen zeigte Eugen Kü ndig⸗Hamburg gegen Ernſt Grim m⸗BVerlin. Der Hamburger zeigte ſich heute von ſeiner beſten Seite, erſchlug ſchnell und genau und war ſehr gut auf den Beinen, ſo daß Grimm ſich ſehr vorſehen mußte, um nicht ernſtlich in Gefahr zu geraten. Die größere Routine des Berliners formte den Kampf, trozdem Kündig offenſichtlich auf Sieg kämpfte, unentſchieden. Den in dieſem Kampf gezeigten Leiſtungen ſchloß ſich würdig der Kampf Enſel⸗Köln gegen Czirſon⸗Berlin an. Czirſon kämpfte flink und gewandt. Der intereſſante Kampf endete nach 10 Runden unentſchieden.— Domgörgen⸗Köln und Kiauſch⸗Berlin lieferten ſich einen harten Kampf um die weitere Teilhaberberechtigung für die Kämpfe um die Mittelgewichtsmeiſter⸗ ſchaft. Obwohl der Berliner in der erſten Runde harten Widerſtand leiſtete, konnte der Kölner einen ſicheren Punktſieg erſtreiten. Kiauſch war ſchwer angeſchlagen und konnte nur mit aller Energie über die volle Rundenzahl kommen. Da der Berliner eine erſtaunliche Härte im Nahkampf zeigte, konnte Domgörgen nur ſicherer Punktſieger werden. Schwimmen Gautag der deutſchen Schwimmvereine Badens in Naſtafk Der Gau II(Baden), Kreis V(Süddeutſchland) des Deutſchen Schwimmverbandes tagte am vergangenen Sonntag in Raſtatt. Ver⸗ waren 20 badiſche Schwimmvereine, darunter auch Mann⸗ heim. Nach den Vorberatungen des engeren Ausſchuſſes am Samstag⸗ abend, die für eine flotte Erledigung der 10 Punkte umfaſſenden Tagesordnung eine gute Vorbereitung waren, trat man in die Vor⸗ mittags⸗Verhandlungen ein, denen u. a. Herr Bürgermeiſter Götz⸗ mann von Raſtatt, Herr Oberamtsrichter Stumpf als Re⸗ ferent des Stadtamtes für Leibesübungen in Raſtatt, Herr Profeſſor Dr. Blechner vom Realgymnaſium und die Preſſevertreter bei⸗ wohnten. Im Mittelpunkte der Vormittagsberatungen ſtand die Frage des Schulſchwimmunterrichts an den badiſchen Schulen. Ein von großer Sachkenntnis und Liebe zu unſerer heranwachſenden Jugend getragener Vortrag des Gauſchwimmwarts Ernſt Bahn⸗ meyer(Mannheim) über dieſes Thema fand allſeitige Anerken⸗ nung. Daran anſchließend gab Herr Bürgermeiſter Götzmann in begeiſterten und beredten Worten ſeiner Achtung und An⸗ erkennung der überaus wertvollen Arbeit der badiſchen Schwimm⸗ vereine für die Wiedergeſundung unſeres Volkes, vornehmlich aber der Kräftigung und ſportlichen Erziehung unſerer lieben Schul⸗ jugend Ausdruck. Seine warmen und mit innerer Ueberzeugung geſprochenen Worte fanden ihren Ausklang in dem Verſprechen. für die Erfüllung des Schulſchwimmunterrichts auch in Raſtatt die Wege zu ebnen und zu dieſem Zwecke in erſter Linie für geeignete Uebungsſtätten Sorge zu tragen, wie überhaupt ſich für die För⸗ derung des Schwimmſports tatkräftig einzuſetzen. Herr Ober⸗ amtsrichter Stumpf ſtreifte in kurzer, aber zündender Rede die hohen ethiſchen Ziele einer ſportlichen Schulung und Zucht der deutſchen Jugend und die Bedeutung des Schwimmſports für die Stählung und Abhärtung des Körpers und damit auch für die Hebung und Feſtigung der deutſchen Volkskraft. Er ſprach von Idealen. die in ihrer Verwirklichung dem verflachenden Zeitgeiſte, der kraſſen Ich⸗ ſucht und dem hohnvollen Materialismus unſerer Epoche doch ein⸗ mal ein Ende bereiten werden. Das ſelbſtloſe, unerſchütterliche Streben deutſcher Männer und Frauen wird damit einmal reichen Segen für unſer Volk und Land bringen. Lorenz, Raufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren auf 8⁴¹ iHfA-RAd ummmmammmmmdmmdaddmmddddddddddddauddaeeedeeeeeeeee Mitteldeutsce Fahrradwerke d. m. b. B. Sangerhausen- Berlin, Am Harlsbad 6 Groß- Vertrieb für Nordbaden: Firma Peter Ludiig, Mannheim · Neckarau Düren— Jugenr Düren:2; Vonner FV.— Viktoria Köln —— Pfälzer Verein, einen guten Eindruck. Der beſte Teil der Mann⸗ ziehung trotz der Niederlage ‚im Gegenſatz zu manchem anderen S2 A ClE. NiENe CuIE AU0 ——— 225 ANIIF NoSUEuHOFTOREN-FABRIN. NeESELLSCHAFT. NANNHEINN 8. Seite. Nr. 29 Neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Rusgabe] Monkag. den 19. Januar 1925 ae Meilage Nr. 3 Montag. den 19. Janmar Philidors Verteidigung des Königsspringerspiels Partie Nr. 177. SchwWarz: Herzog Karl von Braunschweig. 0 Wein: P. Morphy. Weih Schwarz Weiß Schwarz 9282—84 e7.—es 10% Scghebs 0) Cã 2. 881—13 d7-d6 11. LeœA4b-- SbS-d7 3. d2-da Le8-g4 12.——0 138—d8 4. da5 Lga4xI3 13. TIdied7(˖) Tdgd7 8. DdtIg deõ 14. Ihi—di Def7-—e6 6. LI!—04 888—16 9) 15. Lbõded7 Stöd/ 7. Df3—3 48—e7 9 16. Dba—ba ‚) Sd/xbs 8. Sbi—c3))(-c6 17. Tdi—-ds=++) 9. Lei—85 57—bs(0) 1) Ist nicht gut wegen der Drohung Dbg. Besser war Dfö.— 2) An dleser ungünstigen Damenstellung mit Ver- sperrung des eigenen Läufers geht die schwarze Partie rasch zugrunde. Aber Schwarz hatte nichis Besseres, um auf Db7 mit Dbi zu antworten.— 3) Morphy verschmäht das Nehmen des Bauern b7, um nicht auf Der-bi die Dame abtauschen zu müssen.— 4) Hier sollte De-c7 ge- schehen.— 5) Diese Partie wurde in der italienischen Oper in Paxis in der Loge des Herzogs während der Aufführung des„Barbier von Sevilla“ gespielt. * Partie Nr. 178. Weiß: UH. E. Bird. SchWarz: P. Morphy. Weiß Schwarz Weis Schwarz 1. e2—e4 27—e5 16, Lg5—e3 Tas—b8 8) 2. Sg1—13 d7-d6 17.——0 IIS A2(i5 3. dz2— da 17—15 18. Legf2 Db3—43(0 5) 4. Sbi—c3 fS 4 19. C2—c3 Dasxa⁊ꝝ 5. Scgce4 d6—-dõ 20. b2—b4 Daz—a1g- 6. Se4—g3 9) e5—e4 21. Kei—2 Dal—324“ 7. Sf3—es 8g8—16 22. Kc2—b2()) LdEbA+ 0) 8. LoI—85 LI8— d 2) 23. C3+bb4 Ibdcbꝗ4-- 9. S83—h5—0 24. Ddæb⁴ Dadcba-- 10 Ddi—-dz Dd8—es 25. Kh2—02 e4—es ˖) 11. g2—g4(%%% Skdcg4 26. Llαe 1Lc8—-f5 12. Sesg4 Deß)chs 27. Idi—dg Dba-c4=- 13. Sga4—es Sbs—c6 28, Kc2—dz Del4—a29- 14. LII—e2 Dhs—h3 9) 29,. Kda2—di Da2—big- 15. Sescc) b7cõ und gewann. I) Zuckertorts Fortsetzung wWar hier Sfscve5().— 2) Hier empfahl sich Wohl Se7.— 3) Weiß will offenbar nach der Damenseite rochieren. Trotzdem ist dieser Vorstoß auf dem Königsflügel verfrüht und unmotiviert.— 4) Ein un- Scheinbarer Zug, dem eine tiefere Bedeutung inne wohnt.— 5) Wenn Weiß jetzt nach der Damenseite rochieren Will, 80 War es unvorsichtig, einem Gegner wie Morphy die offene Turmlinie auf der-Reihe einzuräumen.— 6) Pie Einleitung einer kühnen Opferkombination.— 7) Auf Lag wäre Des Zekolgt die Dame kann auf a3 nicht geschlagen werden wegen Las-FE.— 8) Ein schwerer Fehler. Nach Rei hätte Schwarz nur ewiges Schach gehabt. Partie Nr. 179. Weiß: Dr. C. Göring. SchwWwar z: E. Schallopp. Weiß Schwarz Weiß Schwarz 1. e2—e4—e5 11. Se2—c3 Le7/-do 2. Sg1—13 d7-d6 12. De5—e2 Ddg-e7 3. d2—d4 17—5 13. LoIi-d⁊ +T8—eg 4. dadαe5 fS4 14.——0 Ledxe 5. Sf3—g5 d6-d 15. TIdi—ei Le6—g4 6. e5—e6 LI8S—e5 9) 16. De2—b5 9 De/eiq- 7. SgõSe4 Les-e7 17 Ldaxei Ld6—f4-- 8. Ddi—hs-=- g87—g6 18. Kc1—bf Jesxeiꝗ-· 9. Dhs5—e5 Sg8—16 19. Sc3—di Teixdi-=- 10. Se4—g5—0 1) Dies kostet einen Bauern. In Betracht kam Sh6.—. 2) Auf escdd folgte Dhöih und Dhöõccö5.— 3) Ein grober Fehler. Auf Damenabtausch hatte Weiß sichere Remisaus- sichten. Nach dem Textzuge sagte Schwarz Mattt in 4 Zügen an. Partie Nr. 180. Weiß: Kemeny. Schwarz: Delmar. Weiß Schwarz Weiß Schwarz 1. e2—e4 27—e5 13. Sc2—-dad Le8=bꝰ 2. Sg1—-13 d7-d6 14, Sd4—5 Tag- es 5) 3. d2- da Sg8—f6) 15,——0 Le7-f6 9) 4. Sbi—c3 SbS—-4d 16. Tdid7 ‚0 De7d/ 5. LeI—es 2) L8S—e7 17 De4—4 Dd7-e6) 6. LII—d3 C7-6 18, esSA6 g7—g6 7. Sc3—e2 9 Dds—c7 19. Sts—-h6 Kgs-h8 8. C2—03 d6-dõ 20. Dgãxe6 Tegce 9. Dd1—02 dõe 21. Sf3—g5 c6-5 10. Ldgce4 Sfo ce4 22 SgõceG e 11, Deze—0 9 23, Ihi—di Aufgegeben, 12. dãdee5 b7-b 1) Besser f2—f4. Nach dem Textzuge bekommt Schwarz ein beengtes Spiel.— 2) Besser Led.— 3) Hier kam wegen d6—d5 in Betracht: De2 mit nachfolgendem Tdi.— 4) Schwarz gibt einen Bauern auf, um den Angriff zu brechen.— 5) Hier konnte ruhig Le/—c5 geschehen.— 6) Nicht gut, weil vom Gegner treffend widerlegt— 7) Besser gleich Khs und dann g7—g6. Aus dem Mannheimer Winterturnier Partie Nr. 181. (Gespielt am 11. Januar 1925 im Hotel„Zu den vier Jahres- zeiten“ in Weinheim.) Weiß: Fleißner. Schwar: Kadisch. Weiß Schwarz Weiß Schwarz 1. e2—e4—es 12. Sbi-c3 Lds—c6) 2, 881—13 Sbg c6 13. Lei-H4 Tas-c8 3 d2—d4 edSdd 14. Tel—e2 Kel—fI9 4. LII—c4 Sg8—16 15. Tal—di 87—g5 5.—0 0 47—d59 16..—83 Le7—16 6. dde5 Sfbe5 17. Scg-ds LeEXdõ 7, Ifl—eig LI8—e7 18. Tdi edõ5 KI8—g7 8. Staed4 Scoda 19.-c3 Ih8-eg 9. Ddt da Leg—e6 20. Kg1 f! Kege2 10. Lcadõ Ddadõ 21, KfIxKe2 Ted-e8g- 11. Ddaedõ Lebxdõ 22 Ke2—d2 Teb—e7) Remis 1) Weiß droht den Gegner in der Rochade zu behindern. 2) Das Beste. Auf Sföxel wäre Tfi—el, dann Lcdd5 und nach Ddscdõ wäre Sbi-c3 mit besserem Spiel für Weiß geschehen.— 3) Natürlich nicht Leß wegen Sbö.— 4) Erzwungen wegen der drohenden Turmverdoppelung.— 5) Infolge völligen Ausgleiches der Stellungen wie bei gleichen Läufern wurde die Partie als unentschieden abgebrochen. Partiestellungen Ny. 21. N (Aus dem Mannheimer Winterturnier 1924½5, gespielt in der II. Klasse.) Weig: Ochs. Schwarz: Preis. Weih: Kgi, Dfz, T13, dz, Se2, Bas, c5, ds, g3, h2. Schwarz: Kgs, Del, TbS, Leö5, Sgé, Ba6, 16, g7, h7. Weiß Schwarz 1bGS—-bi) Kg1—g2 De4—g4(00 7 Aufgegeben. 1) Weiß hat eine Qualität und einen Bauern mehr, ist also quantitativ überlegen, aber taktisch ist die weille Stel⸗ lung ausssichtslos.— 2) Auf diesen Zug gibt es für Weiß keine Verteidigung. Es droht Shat-g. Kuf ha—h3, oder Df2—eg oder Se2—g1 gewinnt Schwarz mit Sha einen glat- ten Turm und eventuell sogar die Dame. Endspielstudien Nr. 22. Weiß: Kfd, Ses, Bba, f5. Schwarz: KI6, Lb6, Ba7, c7. Weiß Schwarz 1. Ses—d7+ Kf6-e7 2, Sd/7b6 c7⁰n˙ 3. b4—bs(ö) KRe7—f6 4. Kf4—e4 KfG—e7 5. Ke4- ds Ke7-d7 6. 15—16 2) und gewinnt. 1) Auf a7ebé folgt die Entscheidung mit bi—b35.— 2) Nach Kds oder e8 gewinnt Weiß mit Kcb usw. Aus dem Schachleben Simultanvorstellung. Großmeister Spielmann gab im Hamburger Schachklub eine Vorstellung im Reihenspiel und gewtann 18 Partien, verlor 3 und machte 5 unentschieden. * Schach im Technikum. Im Turnier um die Meister- schaft des Technikums Mittweida wurde Takacz wiederholt Sieger und behauptete den Meistertitel. In der zweiten Klasse siegte Feldmann und rückte dadurch in die erste Klasse auf. Grobmeister-Turnier. Wie an anderer Stelle unserer Schachnummer gemeldet ist, werden die für dieses Jahr in Venedig und Karlsbad geplanten Großmeisterturniere in Wegfall kommen. Um so größeres Interesse lenkt sich dem im Jahr 1925 in Baden-Baden stattfindenden Inter- nationalen Schachturnier zu. Die Organisation dieses Tur- niers, das im ersten Teil des Jahres stattfindet, hat der deut- sche Großmeister Dr. Tarrasch übernommen. * Der Vorstand des Weltschachbundes hat ein Rund- schreiben an die nationalen olympischen Ausschüsse gerich- tet, Wworin nachgesucht wird, das Schachspiel in die Olympi-⸗ schen Spiele aufzunehmen und dahin zu wirken, daß der Prager Kongreß in diesem Frühjahr entsprechend ent- scheide, damit bei den nächsten olympischen Spielen in drei Jahren in Amsterdam die Schachspieler als gleichberechtigte Kämpfer neben den Vertretern ders Körpersports erscheinen können. * A. Troitzki, der Verfasser des Werkes von 500 End- spielstudien, hat Herrn B. Kagan in Berlin, wie wir erfah⸗ ren, einen Nachtrag für sein Werk eingesandt. Dieser Nachtrag ist für jeden Besitzer des Buches von hohem Wert. Alle Besitzer des Werkes von Troitzki erhalten den Nach- trag auf Wunsch Mitte Januar unentgeltlich nachgeliefert. * Der Wettkampf zwischen den russischen Meistern Bogoljubow und Romanowsky steht mit:0 zugunsten von Bogoljubow. Lilm⸗Kunoſchau Sondervorſtellung im Afa-Theater„Schauburg“ Am Sonntag vormittag fanden ſich Angeſtellte und Arbeiter der Firma Benz u. Cie in großer Zahl zu einer Sondervorſtellung in der Schauburg ein. Unter den Erſchienenen bemerkte man auch Dr. h. c. Karl Benz, den 80jährigen Erfinder des Automobils, mit ſeiner Familie. Muſikvorträge leiteten den vieraktigen Film„Aus eigener Kraft“, der anläßlich des 25jährigen Jubiläums der Firma Benz u. Eie im Mai vorigen Jahres geſchaffen wurde, ein. In unter⸗ haltender Handlung und onſchaulicher Weiſe führte uns der Film in den Werdegang des Automobils ein. Aus den Zeiten der Poſt⸗ kütſche im 19. Jahrhundert wanderten wir hinüber, aus den An⸗ fängen des Automobilismus heraus, ins 20. Jahrhundert, in dem das Auto die Welt erobert hat und ſahen die Wagenſchlangen in den Straßen von Newyork, London, Paris und Berlin Der Film führte uns in die Daimlerwerkſtätten, wo wir den Bau und die Konſtruktion der Kraftwagen aus den Anfängen heraus, vom glühenden Eiſenblock an, der ſich unter dem Gewicht von 30 Millio⸗ nen Kilogramun Druck krümmt, bis zum fertigen Salonwagen ver⸗ folgten. Wir ſahen die Leiſtungen ſonſtiger Motorfahrzeuge, wie Motorboote, Motorpflüge, Tanks, die ſtarke Bäume mühelos um⸗ wannten und entwurzelten. Nebenher ging eine amüſante Hand⸗ lung, die uns zu Autoturnieren nach Baden⸗Baden, auf die Solitude bei Stuttgart führte und uns den Sieg des Mercedesſiegers Werner in Targa Florio zeigte. Reicher Beifall lohnte am Schluſſe die guten und hochintereſſanten Darbietungen. Das verſtärkte Haus⸗ archeſter ſorgte in anerkennender Weiſe für die muſikaliſche Um⸗ rahmung des Films. W. R. K6. Ufa⸗Theater„Schauburg“. Der Wechſel des Wochenſpiel⸗ planes brachte diesmal die Ausſtattungs⸗Filmoperette„Das Mäd⸗ chen von Pontecuculi“. Ausſtattungsoperette iſt nicht zu viel geſagt, denn das ganze Filmwerk iſt mit allem Raffinement aufgebaut, mit allen Fineſſen der Operettenkunſt ausgeſtattet. Char⸗ les Kayſer brilliert in der Doppelrolle des Fürſten Carlo XVII. und des Tenors Octav'Olber. Der Palaſt dieſes exotiſchen Für⸗ ſten, die ſchönen Parkanlagen mit wildromantiſchem Hintergrund, alles feſſelt das Auge. Ein ausgezeichnetes Ballett vervollſtändigt das Ganze. Hervorzuheben iſt auch das vorzügliche Zuſammen⸗ wirken der Sängerinnen und Sänger mit den Vorgängen auf der Leinwand. Nach einigen Takten glaubt man ſich in eine wirkliche Operette verſetzt. Ein junger Bühnenkünſtler einer verkrachten Schmiere wird dazu gedrängt, die Rolle eines Fürſten zu ſpielen, bis eine Zeitungsnotiz den Schwindel aufdeckt. Der Betrug dem Fürſten gegenüber muß geſühnt werden. Im letzten Augenblick Gnade und ein Verlobungskuß mit dem charmanten Bürgermeiſters⸗ tächterlein. Alles in allem einige Stunden des Humors.— Die Beigabe„Fiſchehen“ iſt für Naturfreunde intereſſant. Die alten Freunde„Fix und Fax“ entfeſſeln durch ihren drolligen Humor wieder Lachſalven. M. Alhambra-Lichtſpiele. Diesmal läuft ein Film in der Alhambra, der immerhin als eine Höchſtleiſtung der Technik bezeichnet werden kann. Er zeiat uns ſinnfällia nicht nur den Sieg des 20. Jahrhun⸗ derts über die Natur durch den menſchlichen Geiſt, ſondern auch den Triumph menſchlichen Willens über die rohen und trotzigen Natur⸗ gewalten. Hier wird Rouſſeaux's Spruch„Zurück zur Natur“ zur Farce, wenn er meint, daß Kultur verdirbt. Es ſcheint mir faſt, daß eine gewiſſe Beherrſchung der Form nicht gleich eine Ueberfeinerung ſein muß. die„nur“ iſt. Leidenſchaft iſt es, die den Menſch dazu treibt. über einen Bera zu herrſchen, wie man ein geliebtes Weib in ſeiner unbezwinabaren Zuneiaung ſich untertänia macht. Das zeiat uns der Film. Herrlich ſchöne, ſchauerlich romantiſche und totbrin⸗ gende Klettertouren im Gewitter und Schneeſturm. in Sonne und Regen. Und alles ganz„echt“. Wundervolle Gebirasbilder wechſeln mit lieblichen Szenerien ab, Sturzbäche mit weiten, ſtummen Schnee⸗ flächen. Ein Bild wirklich voll monumentaler Kraft, voll Ab⸗ wechllung und Bewealichkeit. Ausgeführt von Künſtlern, nicht allein der Bühne, ſondern auch der rauhen Wirklichkeit und des Lebens. Die Handluna, die in das ganze Geſchehen verwoben iſt, kann nur bildhaft und klein ſein, gegen das ſein., wos die Natur uns vorſpieit. Ein Drama von Grauen und Eneraie zualeich. -a- Kammerlichtſpiele.„Es kommt der Tag,— des blonden Hannele!l. So lautet die ereignisreiche Begebenheit. Ein Kind der Berge, das lebenswahre Hannele ſieht den Fürſten in ſeinem Jagdgebiet nach Gemſen jagen. intereſſieren, bricht kurzerhand die Jagd ab und fährt, nachdem er vorher durch ſeinen Sekretär Hannele zu einer Unterredung aufs Jagdſchloß befohlen, nach der Reſidenz zurück. Doch noch ein Anderer des Gefolges hat Gefallen an Hannele gefunden, es iſt der Kunſtmaler Walter Bergſon. Er bleibt zurück und logiert ſich beim Lindenwirt, Hanneles Vater, ein. Dieſer bittet ihn zur Ausſchmük⸗ kung der Kirche ein Bild zu malen. Bergſon willigt ein, ſofern das Hannele zur Madonna Modell ſtehen wolle. Sie gewinnen ſich lieb und heiraten ſich. Der Fürſt ſchenkt ihnen zum Hochzeitsangebinde ein Jagdſchloß. Nach einem Jahre des Glücks beginnen die Prü⸗ fungen und Intrigen. Hart ſind die Schickſalsſchläge, die das arme Hannele treffen, doch endlich ſiegt die tiefe Lieb Hanneles und führt die beiden Gatten wieder zuſammen. Die Idee dieſes herrlichen Filmwerkes veranſchaulicht, wie tief oft ein Mann ohne Halt ſinken kann und wie er erſtarkt an der reinen Liebe ſeiner Frau. Darſtellern und Regie gebührt ein Geſamtlob. Das Beiprogramm ſorgt für unterhaltſame Abwechslung. Wer gerne etwas lacht, kommt auf ſeine Koſten, denn im„Hotel zur Nachtigall“ werden die loſeſten Streiche ausgeführt. a Palaſt⸗Theater. Von„Liebe, Leid und Sport“ erzählt uns „Die Motorbraut“, ein Film im ſechs großen Akten. Eva Am⸗ berg, die Tochter eines Großinduſtriellen, hat ihren Verlobten, Hans von Corell, verlaſſen und einen entſprungenen Zuchthäusler ge⸗ heiratet. Aber auf der Ueberfahrt nach Südamerika wird Frank Bruhn erkonnt und verhaftet. Er aber befreit ſich und ſpringt ins Meer. Alle Verſuche, ihn zu retten, bleiben erfolglos. Monate ver⸗ gehen, Eva hat ein Kind zur Welt gebracht, Frank iſt verſchollen, bleibt tot. Da heiratet Eva ihren früheren Verlobten und alle Not und alles Elend hat ein Ende. Da erſcheint aber Frank wieder auf der Bildfläche. Zwiſchen den beiden Mänmern wird ein eigenartiges Duell ausgefochten. Hans ſoll ſich töten. Aber Eva rettet ihn zuſam⸗ men mit Frank aus Todesnot, Frank ſelbſt aber ſtürzt vom eis⸗ bedeckten Alpengrat hinab in die tödliche Tiefe.—„Er wird Landwirt“, ein ergötzliches Luſtſpiel mit Harald Lloyd, vervoll⸗ ſtändigt das gute Programm. NAus dem Lande . Heidelberg. 18. Jan.(Eigener Bericht.) Die Univer⸗ ſität Heidelberg beging den Reichsgründungstag am Samstag abend mit einer Feier, bei der Geheimrat Prof. Dr. Panzer die Feſtrede hielt. Für den Abend hatte der Pfalzgau⸗ verband des badiſchen Kriegerbundes in den großen Saal der Stadthalle eingeladen, der bis auf den letzten Platz ge⸗ füllt war. Die Anſprache von Oberſtleutnant a. D. Bauer⸗ Karlsruhe wurde mit überaus ſtarkem Beifall aufgenommen. Die Studentenſchaft begann den Tag heute abend mit einem Kommers in der Menſa. Der ſich anſchließende Fackelzug hatte ein zahlreiches Publikum auf die Straße gelockt.— Wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, ſoll im Anſchluß an die ſtädtiſche Handelsſchule eine Fachſchule für Hotelweſen errichtet werden. ch. Sinsheim, 16. Jan. In der Hauptverſammlung des Elſenzgau⸗Sängerbundes wurde der Bundesvor⸗ litzende Steitz⸗Eſchelbronn wiedergewählt. Die aus dem Vorſtand ausſcheidenden Herren Embſer und Lohnert wurden zu Ehren⸗ mitgliedern ernannt. Zum Gaudirigenten wurde Hauptlehrer Behringer gewählt, ſein Stellvertreter iſt Meng⸗Ruhen. Für 1925 ſind folgende Feſte genehmigt worden: für die Gruppe Eppin⸗ gen am 17. Mat in Eſſenz, für Sinsheim 28. Junf in Steinsfurt, für Meckesheim 7. Juni in Adersbach. Dder Geſangverein einige Chöre, die ungsteilten Beifall fanden. Pillingen den inter bafens in Villingen in Verbindung mit den zu ſchaffen Naip, ohne ihn zu kennen, weiſt ſie ihn zurecht und ſchon beginnt ſich der hohe Herr für ſie zu Steinsfurt ſang an Stelle des nicht erſchienenen Ortsvereinz nationalen Luftverkehrslinien führte hier zu einem Vortragsabend der Badiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft unter der Aegide der Schwarz⸗ wälder Handelskammer Villingen. Die Badiſche Luftverkehrsgeſell⸗ ſchaft iſt zur Errichtung eines Flughafens in Villingen bereit, wenn ſie bei Stadt und Induſtrie die genügende Unterſtützung findet. Der Bürgermeiſter von Villingen ſagte ſeinerzeit das Eintreten der Stadt für dieſe Pläne zu.— Im württembergiſchen Nachbarort Schwenningen iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche aus⸗ gebrochen. Sperrmaßnahmen ſind angeordnet. Aus der Pfalz Brandausbruch im Werk Oppau der Anilinfabrik Geſtern abend gegen halb 8 Uhr geriet aus bis jetzt noch un⸗ aufgeklärter Urſache ein Alkoholberſuchskeſſel in der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik Ludwigshafen im Werk Oppau außerhalb des Baues 33 in Brand. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Der Brand wurde durch die Feuerwehr der Anilinfabrik ſofort bekämpft und auf ſeinen Herd beſchränkt. Der Bau war über Sonntag angeblich außer Betrieb. Da große Flammen zum Himmel ſchlugen und das dunkle Firmament weithin vom Feuer? ſchein erleuchtet war, glaubte man in Mannheim an ein Großfeuer im Induſtriehafen. Glücklicherweiſe bewahrheiteten ſich die erſten Gerüchte nicht. Die Mannheimer Berufsfeuerwehr war ausgerückl, kehrte aber bald wieder zurück, da der Brand verhältnismäßig raf gelöſcht ward. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung., G. m. b.., Mannheim. E 6, Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. 1 Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neue aus aller Welt: Willy Müller;: für Handelsnachrichten, Aus 777 Lande, Nachbargebiete Gericht und den übrigen redaktionellen Teil? Fr. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. An der regelmãssigen Zustelſſung unseres Blattes haben unsere Posthezieher leb- haftes Interesse. Vorbedingung hierfũr ist, daß dem Brieftrãger oder dem Post- amt des Wohnortes die Besteſſung auf Unsere Zeitung für den nãchsten Monai frũh- zeitig übergeben wird. Gegen Ende jeden Monats hãufen sich die Arbeiten bei den Postanstalten derart, sodaß bei allzu später Zeitungsbestelſung die recfitzeitige Weiterleitung an den Verlag in Frage gestelſt ist. Wir bitten deshalb unsere Se240 posthezieher den Bestellantrag bis Montag, den 20. Januar bewirken zu wollen. Neue Mannheimer Zeitung 25 75 14. Jan. Die Frage der Errichtung eines F lug⸗ Mannbeimer General- Anzeiger — 81 Montag, den 19. Januar 1925 Neue Mannheimer Feitung[Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite. Ar. 29 Tanz- Mannbems 40 e tolk Lelm fabeadateBamtenunue fie leln keanende arbenschau F 6, 14.15 und AMen Grosser Verkauf schönster und billiger etwünscht zu neueren —ursen. B274 achae 1 5 Mann, empfiehlt ſich 50 e Ausführung 6i Buchhaltungsarbeiten, benrich tungen, Bilanzauf⸗ tellungen und dergleichen. Val. Manger Luiſenring 51. Bers ohne la. Existenz am jüng ſtrebſ. Kaufm. od. abgebaut Beamt. gebot. 21 1 am Paradeplatz 9 J Verkauf nur 1 Treppe hoch Von größtem Interesse ist unsere groß angelegte 00 2 1 0 29 I1. 9, Hof r. n ue. 8 + anfanas speziell für die bevorstelenen kauntenkreis, wünſcht ſreundſchaftl. Umgang 55 gleichaltriger junger Dame. Gefl. Zuſchriften Geter; K. A, 81 an die Seleltsele. 02 Wer iſt Intereſſent für 50 Bällel im Haus der Stoffe. 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