A N Un Ar 0 7 WMittwoch, 21. Jannar ſle Hezugspreiſe: In Mannhei iſe: im und Umgebung frei ins 8 oder durch die Poſt monatl..⸗M. 250 Wee — Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ 5 5—Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben ⸗· —— Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ 5 Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.⸗Adreſſe e 11.— Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Beilagen: Bilder der Wothe Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Mu Mitlag⸗Ausgabe heimer Mannheimer General Anzeiger ſik⸗Zeitung, Mannheimer Frauen- Seitung„Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht Preis 10 Pfennig 1925—Nr. 33 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. 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Anſätze und Mög⸗ lichkeiten ſind zu beiden gegeben, wenn ſchon nicht zu leugnen ſein wird, daß vorderhand die Sturmzeichen am Horizont deut⸗ licher hervortreten. Dabei kann man die Oppoſition sans phrase füglich außer Acht laſſen. Herr Breitſcheid, dem unter den Epigonen der Farlamentsberedſamkeit der Ruf des Sarkasmus vorangeht, war geſtern bemerkenswert matt. Er hat die Luther⸗Witze redlich müde gejagt. Man kann einen Miniſter oder Reichskanzler, der zufällig auch Luther heißt, nicht auf die Dauer der Lächerlichkeit ausſetzen, in dem man ihm Ausſprüche des Wittenbergers Luther vorhält. Das mag bei dem Niveau, auf dem unſer Parlament ſich derzeit befindet, das eine und das andere Mal wirken. Schließlich ſind derlei Exerzitien doch Scherze auf Koſten des angeborenen Namens, gegen die kein Geringerer als der Olympier Goethe einſt unwirſch aufbegehrte. Die Sozialdemokratie alſo wird dem Kabinett— nicht wegen der Programmerklärung, die ein Programm der Mitte ge⸗ boten hätte, wohl aber wegen der Männer() die es auf der Miniſterbank ſammelte— ſchärfſte Oppoſition machen. Das wußten wir, und ſie wird dabei— Frau Golke, genannt Ruth Ziſcher, hat es, die Sozialrevolution in Blut und Mord ankün⸗ digend, bereits geſagt— die Kommuniſten an ihrer Seite finden. Auch darauf war man vorbereitet. 8 Bedeutſamer wird für das Schickſal der Regierung ſein, wie die. Dre u tchnationalen ſich in ihr und zu ihr verhalten⸗ Des d rafen Weſtarp Rede war ein wenig zwieſpältig. Er hat be⸗ Abſert daß man von einem runden und glatten Vertrauensvotum oſtand nahm und ſich mit einer Billigungserklärung begnügen will. Die Stabiliſierung der Regierung, meint er, wäre ſtärker, wenn man die erſte Formel gewählt hätte. Das hat ihn nicht ge⸗ hindert, allerhand Vorbehalte und Einwände anzumelden. Erſt müſſe in Preußen Ordnung geſchaffen werden, wozu mitzuwirken das Jentrüm freundlichſt eingeladen wurde. Auch Taten müßte Auf. zupor noch von der Regierung ſehen. Alles in allem: Ein Anfang, eine erſte Etappe.„Unſere Teilnahme an der Regierung edeutet einen letzten Verſuch, innerhalb des jetzigen Syſtems ſtabile erhältniſſe herzuſtellen. Scheitert er, ſo iſt dies Syſtem endgültig Ariehtet Und dann, wenn man fragen darf? Die nämlichen, dwas unbehaglichen Gedankengänge klangen auch in den Schluß Graf Weſtarp erklärte es als„ſelbſtverſtändlich“, daß die eimarer Verfaſſung von den Deutſchnationalen als bindendes Recht 50 als Grundlage ihrer Arbeit anerkannt würde. Als erfahre⸗ —5 Parlamentstaktiker, der er iſt, fügt er noch hinzu, daß Anträge 1 Verfaſſungsreviſion bei der gegenwärtigen Juſammenſetzung § Reichstags wohl nur geringe Ausſichten auf Erfolg hätten. 55 ſo fuhr der Graf fort, gerade um deswillen betrachte er 0 ſeine Leute es für ihre Pflicht„Aufklärung über die Mängel kir demokratiſchen Parlamentsſyſtems in das Volk zu tragen und 0 den Gedanken zu werben, daß der neue Aufbau des Reichs nur 1550 engſter Anknüpfung an bewährte hiſtoriſche Ueberlieferung rchgeführt werde.“ Pitter volksparteiliche Sprecher Scholz begrüßte in ſeiner recht faſſalamen Rede den deutſchnationalen Antrag, die Weimarer Ver⸗ eſchon zu repidieren. Um Mißdeutungen vorzubeugen, ſei jetzt An folgendes geſagt. Dieſe Verfaſſung hat viele Fehler und —5 cherlei Mängel: jedes Verfaſſungswerk hat dies. Aber hinter Gedandulären Wendung von der Rückkehr zu dem Bismarckſchen Pläne en bergen ſich bei den Deutſchnationalen doch allerhand wen de und Abſichten, die gerade dem volksparteilichen Programm, wie man es auffaßt wie der Staatsrechtslehrer Dr. Kahl, und enſpr ein es der polksparteilichen Geſchichte entſpricht, nicht immer Reich echen. Gewiß wird eines Tages das Verhältnis zwiſchen gemei und Länder neu zu geſtalten ſein. Was man aber heute ie als Föderalismus anzupreiſen liebt, iſt der Rückfall in große eutſche Libertät“, die einſt den Untergang des alten des noch oßen Deutſchen Reiches beſiegelte. npügen iJentru m ließ ſich diesmal an einer Erklärung ge⸗ die ſehr ſorgfältigausbalanzierten Erklärung⸗ i eindrucksvoller Sprechtechnik der alte Fehrenbach vor⸗ eine Billigung auf Widerruf und eine Warnung zugleich. glieder 9 Augenblick, wo die Regierung oder einzelne ihrer Mit⸗ eine G Wege einſchlagen ſollten, von denen die Zentrumsfraktion dung deäͤhrdung der unter namenloſen Opfern angebahnten Geſun⸗ zwungen politiſchen Berhältniſſe befürchten muß, wird ſie ſich ge⸗ die Fran ſehen, die pflichtmäßigen Folgerungen zu ziehen“, wobei ſionen age offen bleiben kann, wie weit(und wie lang), Konzeſ⸗ liche Ver dem Gebiet der Kultur⸗ und Kirchenpolitit— die end⸗ fordert erabſchiedung des Reichsſchulgeſetzes wurde ausdrücklich ge⸗ 8 9N. das Zentrum nachſichtig zu ſtimmen vermöchten. 1 135 Erörterung fielen immer wieder die Fragen der Völterhurd läkik: Dawesplan, Handelspropiſorium, Stellung zum Dinge ie Räumung der Kölner Zone, hinein. Auf alle dieſe miniſter Dr wie anzunehmen iſt, der mehrfach apoſtrophierte Außen⸗ auch ein r. Streſemann heute eingehen. Dabei wird er denn deren Azugehen haben auf die Wünſche des beſetzten Gebietes, zu Gebiete ortführer das Zentrum ſich geſtern machte. Im beſetzten 0 M ſo ließ es durch Fehrenbach erklären— ſage man, ſich, ethoden des Kabinetts Cuno eine Renaiſſance erleben ie Bevölkerung des Rheinlandes ſei entſchloſſen, die im ra ercdeſamüintereſſe unvermeidlichen Opfer auch weiterhin zu pare 5 5 auch, daß man ihr überflüſſige Kämpfe er⸗ eutſchen Ne tunde ihrer Befreiung durch eine beſonnene den Deulſchland echtsſtandpunkt wahrenden aber auch den Kräften Politit nd 5 angepaßten Frieden und Verſtändigung; dienende Wir ch Möglichkeit beſchleunige. Auffaſſunggochten glauben, daß auch der Reichsaußenminiſter dieſe fremd 05 teilt, die ſeinen rheiniſchen Parteifreunden ja nicht kundgibt. Mit der heutigen Fortſetzung der Ausſprache wird vermutlich noch Dr. Streſemann, für die Demokraten Koch, für die bayriſche Volkspartei Leicht und dann ein Mitglied der Wirtſchaftspartei ſprechen. Zu guterletzt ſteht dann auch noch Herr v. Gräfe auf dem Programm. Aus dem verlauf der Sitzung iſt noch folgendes beſonders bemerkenswert. Nach der Rede Breit⸗ ſcheids verlas der Reichstagspräſident den von den Fraktionen der Deutſchnationalen, der Deutſchen Volksparte i, des Zentrums, der Bayeriſchen Volkspartei und der Wirtſchaftlichen Vereinigung ein⸗ gebrachten Billigungsantrag, der folgenden Wortlaut hat:„Der Reichstag billigt die Erklärung der Reichsregierung.“ Außerdem brachte der Präſident noch zwei von den Sozialdemokraten und den eingereichte Mißtrauensanträge zur Ver⸗ leſung In der Erklärung des Jenkrums heißt es u.., daß das Zentrum ſtets das Ziel verfolgt habe, alle zu verantwortlicher Aufbauarbeit auf dem Boden der beſtehenden Reichsverfafſſung bereiten Kräfte zum praktiſchen politiſchen Zu⸗ ſammenwirken heranzuziehen und ſo die Grundlage füt eine ſtarke Regierung zu bilden. Dieſem Ziele diente ſein Eintreten für den Ge⸗ danken der Volksgemeinſchaft und für die große Koalition. Aus Gründen, die nicht die Jentrumspartei zu verantworten hak, ſind dieſe beiden Möglichkeiten einer ſtarken und ausgeglichenen Regie⸗ rungskoalition vorerſt zunichte geworden. Unter dieſen Umſtänden müßte die Fraktion verſuchen, die von ihr als richtig anerkannte Politik auch im Rahmen einer Minderheitsregierung zu verwirklichen. Angeſichts der Gefahren einer weiteren Hinauszögerung der Kriſe hat die Fraktion aus ſtaatspolitiſcher Erwägung heraus ſich den opfer⸗ vollen Entſchluß abgerungen, unter Vorbehalt aufmerkſaniſter Prüfung der künftigen Politik und unter Ablehnung jeder fraktio⸗ nellen Gebundenheit in eine perſonale und beſchränkte Beteiligung im neuen Kabinett einzuwilligen. Die im gegenwärtigen Kabinett verwirklichte N otlöſung ent⸗ ſpricht nicht den grundſätzlichen und tatſächlichen Anforderungen, die an eine auf die Dauer berechnete Regierung geſtellt werden müſſen. Die Fraktion tritt in dieſe neue Regierungsperiode ein mit ernſter Sorge für die weitere Geſtaltung der Geſchicke Deutſch⸗ lands, beſonders angeſichts der ernſten gußenpolitiſchen Lage. Her Amtsantritt der neuen Regierung wird beſonders im be⸗ ſetzten Gebiet mit wachſamer Sorge betrachtet. Die Be⸗ völkerung erwartet, daß man ihr vermeidbare Kämpfe erſpart. Die Fraktion erwartet, daß der neue Reichskanzler den bisherigen außenpolitiſchen Kurs bejaht und daß die realpolitiſchen Einſtellungen des neuen Kanzlers ſich durch keine Kräftegruppe ſeines Kabinetts nach irgend einer Richtung abdrängen laſſen wird, in der wir ihm ſachlich nicht mehr zu folgen vermöchten. Das gilt nicht nur für die Außenpolitik, ſondern auch für unſere Beſtrebungen ver⸗ faſſungsrechtlicher, wirtſchafts⸗ und ſtaatspolitiſcher, ſowie kultur⸗ politiſcher Art. Dem Chriſtentum muß als überragende Kultur⸗ macht der gebührende Einfluß eingeräumt werden. Unbedingt erfor⸗ derlich iſt die Verabſchiedung des Reichsſchulgeſetzes und die Aufrecht⸗ erhaltung des Bekenntnisſchulweſens. Die Fraktion wird die Regie⸗ rung nach ihren Taten beurteilen.“ Der volksparteiliche Fraktionsführer Dr. Scholz begrüßte das Kabinett, weil endlich wieder eine verantwortunasvolle Regierung geſchaffen ſei, dann aber auch deshalb. weil dieſes Ka⸗ binett ſich im Gegenſatz zu den vergangenen auf eine ſtarke und ſichere Mehrheit ſtützen könne. In Fortſetzung ſeiner Rede wandte ſich Dr. Scholz gegen die Ausführungen des ſozialdemokratiſchen Red⸗ ners. Das von Breitſcheid angekündiate Syſtem der Verdächtiaung der einzelnen Kabinettsmitalieder ſei wirklich keine erfreuliche Neuerung. In der Außenpolitik wünſchte der Redner die Fort⸗ ſetzung des von Dr. Streſemann erfolareich eingeleiteten Kurſes. Er erhob ſchärfſten Proteſt gegen den Vertragsbruch, den die Nicht⸗ räumung der Kölner Zone zweifellos darſtellt. Völkerbund ſtehe ſeine Partei nicht arundſätzlich ablehnend gegen⸗ über, aber ſie billige es, wenn die Regierung den Zeitpunkt dazu noch nicht für gekommen erachte. Weiter trat Dr. Scholz für Nachprüfung der Weimarer Verfaſſung in Bezug auf das Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern, für eine Reformdes Wahlrechtes durch eine Heraufſetzung des Wahlalters für die Beſchleuniauna des Finanzausgleichs zwiſchen Reich. Ländern und Gemeinden und für eine angemeſſene Erhöhung der Aufwertungsſätze über die dritte Steuernotverordnung hinaus ein.„Wir erwarten“, ſo erklärte er zum Schluß.„von der Reajerung eine geſunde nationale Reälpolitik. Wir wenden uns gegen das ſo oft mißbrauchte Wort vom Bürgerblock. Wir kennen keinen Gegenſatz zwiſchen Bür⸗ gertum und Arbeiterſchaft. Wir kennen nur Deutſche, weil wir alle Kräfte des deutſchen Volkes zuſammenfaſſen wollen.»Darum werden wir die darauf gerichtete Arbeit der neuen Regierung unterſtützen.“ Berliner Preſſeſtimmen Ign den Betrachtungen der Morgenpreſſe iſt intereſſant, wie die einzelnen Blätter ſich zu der Erklärung des Zentrum⸗ ſtellen. Der„Vorwärts“ meint: Das Zentrum habe das Kabinett Luther in der Taſche und könne ihm das Geſetz des Handelns vor⸗ ſchreiben. Die Rechte habe ſetzt, was ſie ſo lange erſtrebte, eine Rechtsregierung, die von der parlamentariſchen Unterſtützung des Zentrums abhängig iſt. Alſo kann auch das Zentrum für dieſe Unterſtützung ſeine Bedingungen ſtellen. Das ſei aber noch nicht alles. Ein Teil der Partei würde die Billigung der Regierungs⸗ erklärung nicht mitmachen und Herr Dr. Wirth trage ſich ſogar mit der Abſicht, die abweichende Haltung dieſes Teils auch öffentlich zu begründen. Das war nach den temperamentvollen Geſten und Zwiſchenrufen, mit denen Herr Wirth geſtern die Rede des Grafen Weſtarp begleitete, zu erwarten. Das„B..“ vergleicht die Wirkung der von Fehrenbach vor⸗ getragenen Erklärung mit einer kalten Duſche und ſchließt daraus, daß nunmehr die demokratiſche Fraktion auch die letzten Bedenken ſallen laſſe und gegen den Billigungsantrag der Rechten ſtimmen würde. Was uns für unſern Teil noch keineswegs ſicher erſcheint. Die„Zeit“ nennt die Erklärung des Zentrums„ſehr intereſſant“ und beſtrebt ſich, ihm zu Gemüte zu führen, daß es bei einer freund⸗ lichen Haltung zum Kabinett Luther auf ſeine Rechnung kommen müßte. Das Zentrum ſei ſich doch wohl klar darüber, daß die Ver⸗ abſchiedung eines Reichsſchulgeſetzes nur im Rahmen der gegenwär⸗ tigen Regierung zu löſen ſei. Die neue Mehrheitsregierung biete jetzt die Möglichkeit, ein Schulgeſetz mit chriſtlichen Grundbegriffen zu ſchaffen, aber nur dann, wenn das Zentrum der Mehcheitsregie⸗ rung treu bleibe, die ſich im gemeinſchoftlichen Billigungsvotum e Dem Eintritt in den Nicht ganz ſo zufrieden mit der Zentrumserklärung ſind die deutſchaaticnalen Blätter. Die„Nationalpoſt“ des Herrn Laverenz findet gleich uns, daß„vorläufig noch keine Klärung zu bemerken ſei“. Der„Tag“ meint von der Erklärung des Zentrums unwillig, ſie bedeute„mindeſtens 75 Prozent Nein, 20 Prozent ich weiß nicht und höchſtens 5 Prozent Ja.“ Als Herr Breitſcheid geſtern die Regierung Luther als eine Etappe auf dem Rückweg zur Monarchie bezeichnete, erſcholl von rechts her der Zwiſchenruf:„Gott ſei Dank“. Der Zwiſchenrufer iſt der jugendliche Dr. Everling geweſen, der Sohn des Leiters des evangeliſchen Bundes und ehemaligen nationalliberalen und volksparteilichen Abgeordneten. Herr Everling begann als Aſſeſſor in der Preſſeabteilung des auswärtigen Amtes, ſchied dann nach dem Zuſammenbruch voll Groll aus und wurde Privatſekretär des Grafen Weſtarp, für den er auch vertretungsweiſe auch die innen⸗ politiſchen Wochenſchauen zu ſchreiben pflegte. Ein ſtockpreußiſcher „Aufrechter“, der von den Abfällen Treiſchkes lebte. Die D..3. teilt uns mit, daß. was wir ihr ohne weiteres glauben, Herr Dr. Everling keineswegs die Auffaſſung der Deutſchnationalen wiedergegeben hätte. der Reichstags ausſchuß für die beſetzten Gebiete hielt geſtern ſeine erſte Sitzung ab. Der Vorſitzende, Abg. Dr⸗ Bayersdörfer(Bayer. Volkspartei) ſchloß ſich namens des Ausſchuſſes dem Proteſt der Vertreter des Rheinlandes an, die deutſche Regierung möge Mittel und Wege finden, die dem be⸗ ſetzten Gebiet die innere und äußere Freiheit wiedergeben. Staatsſekretär Schmitz vom Miniſterium für die beſetzten Ge⸗ biet gab einen Ueberblick über die Pariſer Verhandlungen zur An⸗ rechnung der Beſatzungsleiſtungen auf die An⸗ nuitäten, über die bisher nur in einzelnen Punkten ein vor⸗ läufiges Uebereinkommen erreicht ſei. Die Hauptfragen ſind aber fämtlich noch unentſchieden. Insbeſondere handelt es ſich hier um die Frage der Bewertung der Grundſtücke des Reiches und der Länder, ſowie vor allem bei den Häuſern der Ge⸗ meinden und Privaten um die Frage der Hauszinsſteuern, deren Bezahlung die Alliierten bisher ablehnten, da es ſich ihrer Anſicht nach um eine Reichsſteuer handle. Bisher noch nicht zur Erörte⸗ rung gelangt ſind vor allem die Leiſtungen für Transporte durch die Eiſenbahn uſw., die Leiſtungen der Poſt und Telegraphen, Lie⸗ ferung von Einrichtungsgegenſtänden, Neubauten, vorübergehende Beſetzungen uſw. Für eine ſpätere Sitzung des Ausſchuſſes ſtellte der Staatsſekretär Berichte über die Verhandlungen in Koblenz und Düſſeldorf über die Liquidation der Pfänder⸗Politik und den Modus vivendi im beſetzten Gebiet in Ausſicht. Miniſterialdirektor Dilthey berichete über die Heimkehr der Ausgewieſenen. Die Rück⸗ kehr ſei bisher noch verweigert bei elf Ausgewieſenen im altbeſetzten Gebiet— ſechs in der franzöſiſchen, fünf in der bel⸗ giſchen Zone— und vier im neubeſetzten Gebiet. Betreut würden noch 11000 Perſonen in Uebergangsbetreuung, darunter zwei Drittel Eiſenbahner. Beſondere Schwierigkeiten bereite die Wo h⸗ nungsfrage. Hier ſeien außerordentliche Maßnahmen zur Linderung der Not getroffen worden. Auf Grund der Verhand⸗ lungen über die Amneſtie ſeien 400 Perſonen aus der Haft ent⸗ laſſen und gegen 1200 Perſonen das Verfahren eingeſtellt worden. Das Echo der Negierungserklärung In Frankreich V Paris, 21. Jan.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Wie zu er⸗ warten war, brinat man in Pariſer volitiſchen Kreiſen den Erklä⸗ rungen des Reichskanzlers Luther bezüglich der außenpolitiſchen Richtlinien des neuen Kabinettsarößtes Mißtrauen entaegen. Man weiſt darauf bin, daß die deutſchen Nationaliſten im letzten Dezember die Zuſtimmuna für die Ausführung des Dawesplans nur unter dem Vorbehalt gegeben haben. daß die Regierung auf eine für Deutſchland günſtige Reviſion des Londoner Abkommen⸗ und des Dawesplans hinarbeite. Daraus zieht man die Schlußfolgerung. die deutſche Regieruna werde trotz ihrer Verſicherung, ihre Politik auf das Londoner Reparationsſtatut zu ſtützen. deſſen Durchführung Schwieriakeiten entgegenſetzen. Natürlich ſeien es dann wieder die Alliierten, die dabei geſchädigt würden. Einen offenen Widerſtand gegen den Friedensvertraa und gegen die anderen Verträge. die Deutſchland eingegangen ſei, fürchte man nicht: wohl aber wird die Rückkehr zu einer Politik der vaſſiven Reſiſtenz pro⸗ phezeit, durch die man die Kräfte der Alliierten aufzureiben hoffe. Was den Standpunkt Luthers in der Frage der Räumung Kölns betrifft, ſo bezeichnet man ihn in Paris kurzerbhand als reaktionär. Wider beſſeres Wiſſen behaupte der Reichskanzler, daß die Aufrechterhaltung der Beſetzung eine Verletzung der Rechte aus dem Verſailler Vertrag darſtelle. Es ſei ihm wohl bekannt. ſo wirdebetont, daß Deutſchland die Entwaffnungsbeſtimmungen nicht erfüllt habe und daß unter dieſen Umſtänden von einer Räumung Kölns nicht die Rede ſein könne. Wenn Luther die Stirn habe, das zu leuanen, ſo geſchehe es nur deshalb. weil die Nationaliſten, ver⸗ eint mit der Deutſchen Volkspartei, die Kölner Frage zum Aus⸗ ganaspunkt nehmen würden, um das deutſche Volk zum Wi⸗ derſtand gegen den Verſailler Vertraa und gegen ſede lopale iy⸗ ternationale Verſtändiaung aufzuhetzen. Auch die Haltung des Reichskanzlers in der Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund findet in Paris ſtärkſte Miß⸗ billigung. Man wirft ihm vor, daß er, ebenſo wie Streſemann, in ſeiner Note durch die im Völkerbundsrat vertretenen Mächte eine Vorzugsbehandlung für den Fall des Eintritts Deutſchland ver⸗ lange, beſonders inbezug auf die Hilfeleiſtung zugunſten eines an⸗ gegriffenen Staats. Deutſchland wolle den Völkerbunds⸗Gruppen keinen freien Durchzug geſtatten, wenn es ſich einmal darum han⸗ deln ſollte, Polen Hilfe zu bringen. Die Londoner Preſſe beſchränkt ſich auf eine mehr oder weniger ausführliche Wieder⸗ gabe der Regierungserklärung. Ihre Vertreter glauben eine kühle Aufnahme der Ausführungen im Reichstag feſtzuſtellen zu können, Hinſichtlich der Mitteilungk Dr. Luthers an die Vertreter der aus⸗ wärtigen Preſſe wird dieſe dahin kommentiert, Dr. Luther ſei ent⸗ ſchloſſen geweſen, die Zweifel, die im Ausland der Haltung des Kabinetts entgegengebracht würden, als vollkommen ungerecht⸗ fertigt zu bezeichnen. Der Korreſpondent der„Dailh Mail“ nenns die Sprache Luthers gleichmäßig und taktpall. 9 — P We 2. Seile. Nr. 33 Barmat, Kutisker und Ronſorten b. Von Dr. Becker⸗Heſſen, M. d..) Als vor einigen Jahrzehnten in Frankreich aus dem bekannten' Panamaſumpfe recht üble Gerüche aufſtiegen, rümpften wir in Deutſchland ſtolz und erhaben die Naſe.„Sowas kann bei uns doch nicht vorkommen“, ſo hörte man allgemein ſagen, und man hatte damals wohl auch recht; ein abſolut zuverläſſiges Beamtentum und ein Parlament, deſſen Mitglieder doch im allgemeinen auf perſönliche Wohlanſtändigkeit und Ehrlichkeit hielten, rechtfertigten dieſe Meinung. Inzwiſchen haben wir ſo manches erlebt, was uns ſchon grundſätzlich in unſerem Stolz auf die Unverſehrtheit und Unangreifbarkeit von Beamten und Parlamentariern irre machen konnte. Daß allerdings ſich Dinge ereignen konnten, wie ſie an⸗ ſcheinend in den die Oeffentlichkeit ſo ſtark beſchäftigenden Fällen Barmat, Kutisker uſw. vorgekommen ſind, hätten auch peſſimiſtiſch veranlagte Beurteiler neuzeitlicher Verhältniſſe nicht für möglich gehalten. So ſehr man zunächſt auch noch mit einem abſchließenden Urteil zurückhalten muß, ſo ſcheint doch wirklich das für unglaublich Gehaltene Exeignis geworden zu ſein: Beamte und Parlamentarier ſcheinen in trautem Verein mit Schiebern übelſter Sorte und Her⸗ kunft Reichs⸗ und Staatskaſſen um hohe Geldſummen geſchädigt zu haben; an dieſer Tatſache iſt wohl heute überhaupt kein Zweifel möglich, zweifelhaft iſt nur noch die Frage, inwiefern ver⸗ — Abſichten bei den einzelnen Beteiligten vorgelegen aben. Neben der Staatsanwaltſchaft beſchäftigten ſich mit dieſen Dingen zurzeit auch ſehr ſtark die Parlamente. Die Deutſche Volks⸗ partei hat ihnen ihre Aufmerkſamkeit nicht erſt ſeit den Tagen zu⸗ gewandt, ſeitdem die Staatsanwaltſchaft die Verfolgung gegen die Beteiligten eingeleitet hat. Schon in den erſten Wochen nach dem Zuſammentritt des vorigen Reichstags— es war wohl im Juni vorigen Jahres— hatten in einer durch den Verfaſſer dieſes veranlaßten Sitzung des Steuerausſchuſſes des Reichstages deutſchvolksparteiſiche Abgeordnete, beſonders der Abg. Dr. Hugo, die R ierung darüber zur Rede ge⸗ ſtellt, wie das durch hoye Steuern und noch höhere Tarife von Poſt und Eiſenbahn aus der Bevölkerung herausgezogene Geld, das damals weit über die zur Deckung notwendigen Reichs⸗ bedarfs erforderlichen Summen hinausging, verwendet wor⸗ den und ob es tatſächlich richtig ſei, daß es darlehnsweiſe an ein⸗ zelne mehr oder weniger zweifelhafte Bankfirmen uſw. gegeben werde, die es dann wieder zu wucheriſchen Zinſen weiter verleihen. Die Auskünfte, die damals gegeben wurden, befriedigten die Frage⸗ ſteller keineswegs, und ſo beauftragte die Fraktion ſchon da⸗ mals mehrere ihrer Mitglieder, bei den zuſtändigen Reichsſtellen nochmals unmittelbar vorſtellig zu werden. Das iſt geſchehen, frei⸗ lich, wie die nun durch die Oeffentlichkeit gehenden Nachrichten über die Fälle Barmat uſw. zeigen, ohne daß es den rechten Eindruck auf die Reichsſtellen gemacht hätte. Als dann die erſten Gerüchte über die Beziehungen jener Schieber zu Reichs⸗ und Landesbehörden bekannt wurden, hat die Fraktion der Deutſchen Volkspartei dem Entwurf einer Inter⸗ pellation Dr. Becker und Genoſſen zugeſtimmt, da der Reichs⸗ regierung ſo raſch als möglich Gelegenheit gegeben werden ſollte, im Plenum des Reichstages auf die Frage der Interpellanten zu antworten, wie die beklagenswerten Vorfälle ſich überhaupt haben ereignen können, insbeſondere wie es möglich war, daß in einer Zeit ſchärfſter Kreditnot und noch ſchärferer Einſchränkung der Kredite durch die Reichsbank, in einer Zeit, in der die ganze ſolide Wirtſchaft und vor allem der Mittelſtand in ſchwerſter Verlegen⸗ heit um Betriebsmittel war, Reichs⸗ und ſonſtige öffentliche Mittel in ſo verſchwenderiſcher und leichfertiger Weiſe jenen Schieber⸗ firmen zugewieſen werden konnten und inwieweit an dieſer leicht⸗ herzigen Kreditvermittlung Beamte oder Parlamentarier beteiligt waren. Die Interpellation wurde nicht mehr förmlich dem Reichs⸗ tag vorgelegt, weil inzwiſchen der Antrag der deutſchnationalen Fraktion auf Einſetzung eines Unterſuchungsausſchuſſes im Reichs⸗ tag einmütig angenommen worden war. Es iſt aber doch nicht un⸗ intereſſant, darauf hinzuweiſen, daß unſer Freund Dr. Curtius es war, der während einer Geſchäftsordnungsdebatte über eine etwaige Tagung des Reichstages am nächſten Tage und die dazu aufzuftelende Tagesordnung den Präſidenten darauf aufmerkſam machte, daß er dieſen müßigen Geſchäftsordnungsſtreit am einfach⸗ ſten erledigen könne, wenn er jenen deutſchnationalen Antrag, der gar nicht auf der Tagesordnung ſtand, ſofort zur Behandlung bringe, und daß Dr. Curtius die Zuſtimmung der übrigen Parteien zu dieſer beſchleunigten Behandlung unter der Hand herbeiführte. Wenn alſo die Dinge nunmehr raſch auf den Weg einer parlamentariſchen Unterſuchung gebracht worden 5. er⸗ ſo darf ſich die Deutſche Volkspartei einen großen Teil des dienſtes daran zuſprechen. Inzwiſchen hat ſich der„Barmat Ausſchuß“ im Reichstag konſtituiert. Es wird Aufgabe unſerer Vertreter in dieſem Ausſchuß Dauch und Dr. Becker(Heſſen) ſein, dafür zu ſorgen, daß dieſer Ausſchuß raſche und gründliche Arbeit leiſtet und vor allem dafür ſorgt, daß in alle Winkel der üblen Sache ohne Anſehen der Perſon hineingeleuchtet wird. Sie werden auch dafür ſorgen müſſen, daß dieſe Unterſuchung nicht ins Uferloſe verläuft, da ſie dann leicht über⸗ haupt kein Ende finden wird und das Intereſſe von der Kernfrage abgelenkt wird. Auf was wird es dabei imwefenklichen ankommen? Niemand wird es für falſch halten, daß das Reich im allgemeinen und vor allem, daß die Verkehrsanſtalten die Mittel, die ſie nicht ſofort brauchten, verzinslich anlegten und ſie damit der Wirtſchaft, der ſie entſtammten und die ſie dringend benötigte, wieder zuführten. Ob es gerade beſonders geſchickt war und iſt, daß die verſchiedenen Reſſorts nebeinander arbeiteten, darüber kann man verſchiedener Meinung ſein. So manche böſe Erfahrung wäre natürlich ver⸗ mieden worden, wenn alle überſchüſſigen Reichsgelder der Reichsbank zugeführt und von dieſer dann in die Kanäle der Wirtſchaft nach einheitlichen und wirtſchaftlich vernünftigen Grundſätzen weiter⸗ gegeben worden wären. Jeder Reſſortchef dünkt ſich aber nun ein⸗ mal heute— auch in der Republik— ein eigner König und glaubt der ſachverſtändigen Beratung der nun einmal dafür zuſtändigen Stellen ſich entziehen zu müſſen. Gleiches hat ſich beiſpielsweiſe ja auch in der Deviſen⸗Politik des Reiches gezeiat, die keineswegs von allen Reichsreſſorts nach einheitlichen Grundſätzen gahandhabt wor⸗ den iſt. Was aber zua beanſtanden und zunächſt auch zu klären ſein wird, das iſt die Qualitätder Betriebe, denen man ſenen Kredit zuwies. Es iſt bereits eingangs darauf hingewieſen worden, wie der Verdacht beſteht, daß man gerade Schieberfirmea, die ſich beſonderer Gunſt und beſonderer Begünſtigung und Unterſtützung erfreuten, dabei in erſter Linie oder gar ausſchließlich bedocht hat, während die anſtändigen Wirtſchaftskreiſe in ſchwerſter Not und Bedrängnis waren und keinesweas ebenſo günſtige Behandlung er⸗ reichen konnten. Es wird die Frage ferner zu prüfen und aufzu⸗ klären ſein, unter welchen Bedingungen die Kreditgewäh⸗ rung erfolgte und ob vor allem auch die nötige Sicherheit für die gewährten außerordentlich hohen Summen gegeben und gehalten wurde. Endlich aber wird es darauf ankommen, feſtzuſtellen, inwie⸗ weit ſich bei Gewährung von Krediten an einzelne Unternehmungen parlamentariſche Einflüſſe geltend gemacht haben oder gar direkte Beſtechungen offener oder verdeckter Art vorgekommen ſind. Es iſt bedauerlich, daß auch, wenn man von den umaehenden Gerüchten noch ſo viel als unwahr abzieht. doch heute ſchon eine An⸗ zahl von Perſonen ſtark bloßgeſtellt ſind. Wer aber objektiv denkt, wird ſick über jede Aufklärung freuen. die einen ſo Bloßgeſtellten wieder rechtfertigt. Wen die Unterſuchung aber ſchuldia findet, gegen den muß ebenſo rückſichtslos ſoweit möalich mit ſtrafrecht⸗ licher Verfolauna, ſoweit dies nicht möglich iſt. mit öffent⸗ licher Brandmarkuna vorgegangen werden. Daran haben wir alle ohne Unterſchied der Parteirichtuna das höchſte Intereſſe. Der deutſche Beamtenſtand aenoß in der aanzen Welt das arößte An⸗ ſehen und höchſtes Vertrauen-aerade wegen ſeiner unbedinaten Un⸗ beſtechlichkeit und Zuverläſſiakeit. Werden einzelne Angehörige des ) Der Verfaſſer, der frühere heſſiſche Finanzminiſter und Heicheſinangeiſben Dr. Becker⸗Heſſen, iſt Mitglied des Bar⸗ neue Manabeimer Zeltung(Mittag⸗Nusgabe) 1Beamtenſtandes als räudig befunden. ſo wird damit gewiß kein Makel auf den ganzen Stand fallen unter der Vorausſetzung, daß rückſichtnlos gegen die Schuldigen vorgegangen wird. Genau ſo wird es mit den Angehörigen des Parlaments ſein. Hoffen wir nur. daß die Unterſuchung des Reichstagsausſchuſſes vald zum Abſchluß kommt und daß die verſchiedenen Verfahren, die nunmehr im Reichstag. im Landtaa und bei den Gerichten neben⸗ einander anhänaia ſind. ſich in ihrem Gana nicht ſtören, ſondern er⸗ aänzen. Sie alle haben ja das aleiche Ziel: Erforſchung der Wahr⸗ heit. rückſichtsloſe Feſtſtellung und Brandmarkuna etwaiger Schul⸗ diger und Schaffuna von Sicherunasmaßnahmen, da ſichähnliches nicht wiederholt. . E f Barmat und die Behörden Eine kleine Anfraae der Deutſchen Volkspartei an den Reichstaa nimmt auf ein in der Preſſe veröffentlichtes Schrei⸗ ben des Miniſterialrats Abeag an die Reaierunaspräſidenten in Münſter und Düſſeldorf Bezua. das folgenden Wortlaut at: „Die Familie des der holländiſchen Geſandtſchaft angehörigen Herrn Barmat. beſtehend aus vier Erwachſenen und drei Kindern, reiſt von Rußland über deutſches Gebiet nach Holland. In der Vor⸗ ausſetzung, daß 5 betr. Perſonen ſich im Beſitze ordnungsmäßiger Ausweispapiere befinden, ſtehen ihrer Reiſe durch Preußen keine Bedenken entagegen. Ich erſuche ergebens, die Grenzübergangsſtellen gefälliaſt ſofort entſprechend zu verſtändigen und dafür zu ſorgen, daß der Familie unter der bezeichneten Vorausſetzung beim Grenz⸗ übertritt keine Schwieriakeiten bereitet werden. Im Auftrag:(gez.) Abegg.“ Die Interpellanten fragen an: 1. It die vorſtehende Verfügung ergangen? 2. Wer hat den Miniſterialdirektor Abega gebeten, ſo weitgehende Fürſorge für die Barmats zu üben? 3. Wer hat, der Wahrheit zuwider, Herrn Varmat als zur holländiſchen Geſandtſchaft gehörig bezeichnet? 4. Hat das Miniſterium des Innern die in dieſer Beziebung vorgebrachten Behauptungen nachgeprüft, oder weshalb konnte die Nachprüfung unterbleiben? 5. Weshalb mußten um der Familie Barmat willen drei Regierunaspräſidenten und alle für den Ueberagang nach Holland in Betracht kommenden Grenzübetrganas⸗ ſtellen in Beweagung gebracht werden? Eine Barmat-Gläubiger-Berſammlung In der Barmat⸗Affäre fand geſtern eine neue Gläubiger⸗ Verſammlung ſtatt. Zweck der Ausſprache waren Vorbereitungen zur Gründung einer Treuhandgeſellſchaft. Es wurde ein notariller Vertrog entworfen der noch der Zuſtimmung der geſamten Gläubiger bedarf und in dem ſich die Gebrüder Barmat bereit er⸗ klären, ihr geſamtes im In⸗ und Auslande befindliches Vermö⸗ gen der Treuhandgeſellſchaft zu übereignen, die dann eine gleich⸗ niäßige Befriedigung ſämtlicher Gläubiger in die. Wege leiten wird. An die Spitze des Verwaltungsrates der Treuhandgeſellſchaft ſoll der Rechtsbeiſtand des Reichspoſtminiſteriums treten. Das Schickſal der Firma Roth Die Firma J. Roth.G. Eiſengießerei und Maſchinenfabrik in Ludwigshafen a. Rh. hat mit der Firma G. Gulde G. m. b. H. Ludwigshafen einen Vertrag geſchloſſen, nach dem das Unternehmen der Roth.⸗G. in den Beſitz der genannten Geſell⸗ ſchaft übergeht und unter der Firma G. Gulde G. m. b.., Abtei⸗ lung Eiſengießerei, weitergführt wird. Das Unternehmen wird in Stand geſetzt und der Betrieb in den nächſten Tagen wieder auf⸗ genommen. Der Auftragsbeſtand wird als ſehr gut dargeſtellt. Wie noch gemeldet wird, ſind die Delegierten der Preußiſchen Staatsbank und ber Reichspoſt mit den Treuhändern des Barmatkonzerns über die Bildung einer Treuhandgeſellſchaft für den Roth⸗Konzern einig geworden. Dies bedeutete, daß man ſich über die beſtehenden Differenzen grundſätzlich geeinigt hat. Auch Reichstagsageordneler Hofmann dementiert Der, Reichstagsabgeordnete Hofmann⸗Ludwigshafen, der ebenfalls in die Barmat⸗Affäre hineingezogen wurde, gibt, um allen Mißverſtändniſſen vorzubeugen, folgendes bekannt. Auf Veranlaſſung ſeines Fraktionskollegen Lange⸗Heger⸗ mann, der damals Vorſitzender des Aufſichtsrates bei Schnei⸗ der u. Co., Heidelberg⸗Kirchheim und bei den Greifwerken in Neckarau war, iſt Reichstagsabgeordneter Hofmann in dieſe beiden Firmen als Aufſichtsratsmitglied eingetreten, ohne jedoch Aktien zu beſitzen. Auch hat er aus dieſen Unternehmungen keiner⸗ lei materiellen Nutzen gezogen. Als Hofmann von dem Barmat⸗ ſkandal erfuhr, trat er von den beiden Aufſichtsratspoſten z u⸗ rück. Ueber das Geſchäftsgebahren des Barmatkonzerns war Hofmann nichts bekannt. Hofmann iſt gegenwärtig noch ehren⸗ amtliches Aufſichtsratsmitglied bei der Firma Pfalz⸗ druckerei, Verlag G. m. b. H.(Neue Pfalziſche Landeszeitung) und beim Pfalzſymphonieorcheſter. Aus der franzöſiſchen Rammer In der geſtrigen Sitzung der Kammer wurde die eigentliche Debatte über das Budget des Außenminiſteriums durch eine Rede des Abgeordneten Henry Simon eingeleitet. Simon führte u. a. aus, daß das Budget des Außenminiſteriums gekennzeichnet Amerde durch die beiden ſachen der Wiedererrichtung der franzö⸗ ſiſchen Botſchaft in Moskau und die Auflaſſung der Botſchaft im Vatilan. Zum erſten Punkte bemerkte Simon, ein politiſches Zu⸗ ſammengehen mit den früheren Verbündeten Frankreichs ſei not⸗ wendig. Das Untertanenbderhältnis der ruſſiſchen Emigranten in Fronkreich müſſe endlich geregelt werden. Ddie Wiederaufnahme Rußlands in den europäiſchen Wirtſchaftsverband ſei nicht länger himauszuzögern. Die Zurückhaltung der franzöſiſchen Regierung ge⸗ genüber der Sowjetregierung erkläre ſich aus der noch immer nicht eingeſtellten ruſſiſchen Propaganda und dem Anſpruch Rußlands, auch Teile Chinas und die Mongolei zu vertreten. Die Wieder⸗ aufnahme der Beziehungen ſei die Anerkennung der Rechte Frank⸗ reichs. Auf finanzielle Unterſtützung könne Rußland nicht rechnen. eine Aeußerung, die den kommuniſtiſchen Abgeordneten Cachin zu dem Zwiſchenruf veranlaßte, daß Frankreich an Polen hunderte von Millionen vorgeſchoſſen habe. Zur Aufhebung der Botſchaft beim Vatikan erklärte Simon, daß im Jahre 1922 bei der Ankündigung der Ruhraktion durch Poincare und der Durchführung der Ruhr⸗ aktion der Papſt das franzöſiſche Vorgehen getadelt hobe. Die wei⸗ teren Ausführungen des Redners waren von heftigen Proteſtkund⸗ gebungen ſeitens der Oppoſition begleitet. Simon führte zum Schluſſe aus, das Papſttum dürfe keine Partei zwiſchen den Völkern ergrei⸗ fen. Während des Krieges habe der Pabſt ſich zugunſten Deutſch⸗ lands ausgeſprochen. Am Schluſſe der Sitzung keilte Herriot mit, daß der König auf die Verfolgung des nach Frankreich geflüchteten ſpaniſchen Dichters Blasco de Ibanez verzichtet habe. Der Bericht Parker Silberts In der geſtrigen Sitzung der Reparationskommiſ⸗ ſion hat der Generalagent für die Reparationszahlungen, Parker Gilbert, Bericht über den Stand der Arbeiten und über den Ertrag erſtattet, der aus der Durchführung des Dawesplanes in den letzten vier Monaten erzielt worden ſei. Er gab die ziffern⸗ mäßigen Erträgniſſe, wie ſie bereits in der deutſchen Preſſe be⸗ kannt geworden ſind, wieder. Der Verhandlung wohnte das ameri⸗ kaniſche Mitglied der Reparationskommiſſion Perkins bei. Entſprechend dem umfaſſenden Bericht Parker Gilberts betr. die Ausführung des Dawesgutachtens wird die Reparationskom⸗ miſſion Feateinſüg mit dem Generalagent Maßregeln zur Ein⸗ ſchränkung der Koſten für den Unterhalt der verſchiedenen Kon⸗ trollausſchüſſe beſchließen. Die Ausgaben dürfen im Jahre ge⸗ mäß dem Pariſer Abkommen 3 700 000 Goldmark nicht überſchreiten. „Newhork Herald“ veröffentlicht aus dem angeblichen Bericht des Generalagenten einige Angaben. Hiernach ſei das Dawesgut⸗ achten derart günſtig ausgefallen, daß dadurch die Erwartungen der ſtärkſten Optimiſten übertroffen ſeien. Mit den bisherigen Er⸗ maf⸗Ausſchuttes im Peiteee Schriftloituna. aebniſſen könnten die Nerbündeten ſebr wetrieden ſein Mittwoch, den 21. Zauuar 1925 Deutſche volkspartei und„hochverräter Eine Anfrage an die„Neue Badiſche Landeszeitung“ Die„Neue Badiſche Landeszeitung“ bringt in ihrer Dienstag⸗ Morgenausgabe(Nr. 35) einen kurzen Kommentar zur Regierungs⸗ erklärung des neuen Kabinetts Luther im Reichstag, in dem es u. a⸗ heißt: „Sogar die republikaniſche Verfaſſung wird als Grundlage des deutſchen ſtaatlichen Lebens anerkannt. Wie, ſind Deutſch⸗ nationale und Volksparteiler mit einem Mal auch Republikaner geworden, da ſie und nicht die anderen in dieſer Republik das Heft in der Hand halten? Hochverrat iſt es, wenn jemand die Staatsform anzutaſten wagt, ſagt Luther. Das ſagten die repu⸗ blikaniſchen Parteien früher auch. Aber wer betrieb denn Hochverrat, waren es nicht Kreiſe, die den Deutſchnatio⸗ nalen und den Volksparteilern nahe ſtanden? Wenn Worte Sinn haben, kann die letzte Frage doch nur be⸗ zwecken, die Deutſche Volkspartei zum mindeſten indirekt des Hoch⸗ verrats zu beſchuldigen. Da ein derart ungeheuerlicher Vorwurf nicht unbewieſen bleiben darf, erſuchen wir hiermit die„Neue Badiſche Landeszeitung“, mitzuteilen: 1. Wann und wo ſich die Deutſche Volkspartei ſich des Hoch⸗ verrats ſchuldig gemacht hat? 2. Welche Kreiſe damit gemeint ſind, die Hochverrat be⸗ trieben und den Volksparteilern nahegeſtanden haben? 3. Die Deutſche Volkspartei iſt bereits an fünf Kabinetten be⸗ teiligt geweſen. Wann und wo hat ſie ſeit dieſer Zeit bezw. welche volksparteilichen Miniſter des Reiches haben die Weimarer Ver⸗ faſſung nicht anerkannt? Wir werden ſehen, ob die„Neue Badiſche Landeszeitung“ eben⸗ ſo ſchnell mit dem Beweis zur Hand ſein wird, wie mit der Be⸗ hauptung. Auseinanderſetzungen im preußenhaus J Berlin, 21. Jan.(Von unſ. Berl. Büro). Im preußiſchen Landkag nahm die große politiſche Ausſprache, die geſtern fortgeſetzt wurde, vorübergehend einen ſtürmiſchen Charakter an. Den Anſtoß dazu gab Herr Wulle, der ſich durch eine ſeiner knatternden und ratternden Brandreden einführte. Drüben im Wallotbau, der dem trutzigen Recken ſeit der letzten unglücklichen Wahlſchlacht ver⸗ ſchloſſen geblieben iſt, hatten ſeine Stilblüten völkiſchen Kraftmeier⸗ tums allmählich den Reiz der Neuheit verloren, im Preußenhaus riefen ſie auf der Linken einen Orkan der Entrüſtung hervor. Im übrigen hat ſich die Situation weiter verſchärft. Der Deutſch⸗ nationale Baecker, der wie ſchon am Freitag der Volksparteiler v. Campe verſuchte, den Beweis für Brauns„ungeſetzliche Miniſter⸗ herrlichkeit“ zu liefern, kündigte nochmals im Namen der Rechten der Rumpfregierung Kampf bis aufs Meſſer an. Man hat es aber nicht bloß bei Drohungen bewenden laſſen: Deutſchnationale und Völki⸗ ſche haben inzwiſchen einen Vertrauensankrag geſtellt. Es“ handelt ſich natürlich um ein Scheinmanödver. Der Mißtrauensantrag der Kommuniſten bedarf nämlich nach der Verfaſſung der Zuſtim⸗ mung der Hälfte der geſetzlich gewählten Vertreter und es iſt mit ziemlicher Sicherheit zu vermuten, daß die erforderlichen 225 Stim⸗ men von der Oppoſition nicht aufgebracht werden können. Nun will mans alſo anders herum verſuchen, und es läßt ſich nicht leugnen, daß bei der Abſtimmung über einen Vertrauensantrag dem Zufall ein gewiſſer Spielraum gegeben iſt. Man hat ihn überdies noch da⸗ durch zu erweitern gefucht, daß die Vertrauensfrage ſich nicht auf das ganze Kabinett, ſondern auf jedes einzelne Mitglied erſtreckt, wo⸗ raus erſichtlich wird: die Oppoſition geht entſchieden aufs Ganze. Es war daher auch verlorene Liebesmühe, wenn der Demokrat Dr. Schreiber⸗Halle und ſpäter der Zentrumsabgeordnete Heß, die Volkspartei, mit der man drei Jahre lang Regierungs⸗ Leid und ⸗Freud geteilt hat, an die Segnungen der großen Koalition erinnerte. Sie wird ſich nicht von dem Beſtreben ablenken laſſen, die Homogenität im Reich wie in Preußen durchzuſetzen. Ihnen geſellt ſich die Wirtſchaftspartei zu, die die Erfüllung ihrer beſonderen In⸗ tereſſen, namentlich die völlige Beſeitigung der Zwangswirtſchaft von einem rechtsgerichteten Kabinett erhoffen. Austritt Coſtaricas aus dem völkerbund Die Regierung der Republik Coſtarica hat dem Generalſekre⸗ tariat des Völkerbundes eine Note überſandt, in der ſie mitteilt, daß Coſtarica mit dem 1. Januar 1925 ſeinen Austritt aus dem Völkerbund erklärt unter der ausdrücklichen Berufung auf Art, des Völkerbundpaktes, wonach jeder Mitgliedſtaat nach vorheriger zweijähriger Kündigung austreten kann, wenn er bis dahin ſeine Verpflichtungen als Mitglied erfüllt hat. Coſtaricas Austritt, der mit dem 1. Januar 1925 effektiv iſt, wird am 1. Januar 1927 end⸗ gültig. Gleichzeitig kündigt die Republik Coſtarica dem Sekretariat an, daß er keine rückſtändigen Mitgliedsbeiträge zu überſenden habe. Es iſt dies der erſte Fall, daß ein Mitgliedſtaat offiziell aus dem Bunde austritt. Coſtarica war 1920 in den Völkerbund auf⸗ genommen worden. Tſchechen und Slovaken Her mit dem Bindeſtrich! Der Führer der flovakiſchen Volkspartei, Migr. Klinka hal, wie der„Voſſiſchen Ztg.“ aus Prag gemeldet wird, einen offenen Brief an den öſterreichiſchen Bundeskanzler gerichtet, der gleichzeitig in Preßburger und Wiener Blättern veröffentlicht werden follte. In der Tſchechoſlavakei ſind die Blätter, die ihn bringen wollten, au?“ nahmslos konfisziert worden. Klinka erklärte es für eine Verletzung des Vertrags von St. Germain, wenn die Prage Regierung die offizielle Bezeichnung Tſchechoſlovakei ohne Bind!“ ſtrich ſchreibe. Gleichzeitig wird in dieſem Brief noch mitgeteilt, was bisher noch nicht bekannt war und wie eine Senſation wirken wird, da in einer Beſprechung am 30. Oktober 1918 vor dem Zuſammenbruch der Habsburger Monarchie zwiſchen Vertretern der Tſchechen und der Slovaken in einer geheimen Klauſel vereinbart worden ſei, daß die geplante Union nur auf die Dauer von 1 Jahren rechtsverbindlich ſein ſoll, und daß nachher die Slovaken das Recht haben würden, ſich darüber zu entſcheiden ob ſie die Staatsgemeinſchaft mit den Tſchechen aufrecht erhalten wollen odes einen ſelbſtändigen Staat bilden wollen. die R. P. d. und Moskau J Berlin, 21. Jan,(Lon unſ. Berliner Büro.) Es gibt kein, inbrünſtig gläubigeren Leute als die deutſchen Kommuniſten. Ein, Erklärung der KPD. beſagt, ſie ſei davon überzeugt, daß der Ben ſchluß, den die ruſſiſche Partei gegen den Genoſſen Trotzki, faſſen gezwungen geweſen ſei, im Intereſſe der Einheit und ziplin der ruſſiſchen Partei, d. h. im Intereſſe der geſamten komenz, niſtiſchen Weltbewegung gelegen ſei. Die deutſche Partei miit, mit der gleichen unerbittlichen Feſtigkeit jeden Verſuch dhuliche, Abweichungen von der Leninſchen Linie in die deutſche N tei einzuſchmuggeln, rückſichtslos niederkämpfen. 15 Heute abend findet im Sportpalaſt eine Leninkundgebung zur E innerung an den erſten Jahrestag ſeines Todes ſtatt. Das Ende der Marinekontrolle Genf, 20. Jan. Wie das Völkerbundsſekretariat mitteilt, iſ che eine Note der Botſchafterkonferenz zugegangen, in der es davon n⸗ ſtändigt wird, daß die interalliierte Kommiſſion für Marineke trolle in Deutſchland ſich aufgelöſt hat. London, 21. Jan. Wie aus Peking gemeldet wird, hert⸗ ſich Rußland und Japan in der Frage der Inſel Sachalin ten gültig geeinigt. Der Vertrag zwiſchen beiden Ländern wird in N — 11 — Maeſellſchafterverſammlung hat deshalb mit dem Aufſichtsrat die Er⸗ die Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung angenommenen nächſt erhöht werden. Eine Steigerung kommen zu können. Wirkung vom 15. Dezember 1924 eine Erhöhung der Erwerbsloſen⸗ unterſtützung von 10 bis 15 Prozent eingetreten iſt und bezüglich Schmerz und große Liebe vernichten ſich durch ihre eigene Fülle. ſiert er Sonne, auch am Grünen Baum, Mittwoch, den 21. Januar 1925 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 33 Wirtſchaſtliches und Soziales Die Entwicklung der Badiſchen Kraſtverkehrsgeſellſchaſt Die Badiſche Regierung hat dem Landtag eine Denkſchrift über die Entwicklung der Badiſchen Kraftverkehrsgeſell⸗ ſchaf t. zugehen laſſen. Dieſe Geſellſchaft entſtand aus den während des Krieges zur Hebung der Verkehrsnot gebildeten ſogenannten Heimatkolonnen, die der weitgehenden Zexrüttung des Ver⸗ kehrsweſens auch nach Beendigung des Krieges zunächſt als Zivil⸗ dienſtſtellen des Reiches weitergeführt werden mußten. In der Denkſchrift wird beſonders hervorgehoben, daß die Kraftverkehrsge⸗ ſellſchaft für öffentliche Zwecke außerordentlich wertvolle Dienſte lei⸗ ſtete, als nach Ruhreinbruch der Eiſenbahnperkehr Appenweier— Kehl eingeſtellt wurde Die Geſellſchaft übernahm damals neben der Nebenbahn Bühl—Kehl—Lahr den geſamten Güterver⸗ kehr von und nach Kehl und hat hierbei von Februar bis Oktober 1923 insgeſamt 63 276 Tonnen Güter befördert. In den ſchwierigen Inflationsjahren hat die Geſellſchuft einen Verluſt ihrer Subſtenz nicht erlitten. Die Abſicht einer Liquidation der Geſellſchaft ſtieß beim Reichsverkehrsminiſterium auf ſtarke Hinder niſſe. Das Reich legte auf das Vorhandenſein eines derartigen Kraftwagen⸗ parks, wie ihn die Badiſche Kraftverkehrsgeſellſchaft beſitzt, zur Ueberwindung, unvorhergeſehener Schwierigkeiten in der regelmä⸗ ßigen Verkehrsbedienung nach wie vor beſonderen Wert. Unter dieſen Umſtänden mußte Baden dem Weiterbeſtehen der Geſellſchaft zuſtimmen. Wenn ſie aben weitergeführt und mit Erfolg arbeiten ſoll, muß ſie, wie in der Denkſchrift hervorgehoben wird, te chniſch vervollkommnet und möglichſt vollſtändig mit neuen Wa⸗ gen ausgerüſtet werden. Ein Teil der alten Kraftwagen der Geſoll⸗ ſchaft iſt ſchon verkauft, damit die Geſellſchaft zum mindeſten über einen Park von 15modernen Laſtkraftwagen verfügt. Die höhung des Geſchäftskapitals um 100 000 Mark beſchloſ⸗ ſen, Das Reich hat dafür bereits Mittel vorgeſehen und Baden wird die ihm angebotene weitere Beteiligung von 66 667 Mark übernehmen müſſen. Die Denkſchrift hat, wie mitgeteilt, in der * Landtagsſitzung eine eingehendere Erörterung hervor⸗ gerufen. Die Erhöhung der Unterſtützung der Erwerbsloſenfürſorge Auf die vom Badiſchen Landtag in ſeiner Sitzung vom 7. Nov. 1924 zu dem Antrag des Abg. Hartmann(Zentr.) u. Gen. Nt⸗ ſchließung hat der Reichsarbeitsminiſter dem Badiſchen Miniſterium des Innern nachſtehende Antwort erteilt: 1. Die Erwerbsloſenunterſtützung ſoll, wie Sie wiſſen, dem⸗ um. mindeſtens 50 v. H. kommt allerdings nicht in Betracht. Die Erhöhung wird vielmehr entſprechend den in der letzten Zeit bewilligten Lohnaufbeſſerungen der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter ungefähr 10 bis 15 vom Hundert betragen können. 2. Die Frage, ob die Kurzarbeiter von der Beitrags⸗ pflicht zur Erwerbsloſenfürſorge befreit werden können, iſt in meinem Miniſterium bereits mehrfach Gegenſtand von Er⸗ wägungen geweſen. Der Gedanke iſt aber immer noch nicht weiter verfolgt, weil die Befreiung für die mit der Einziehung der Beiträge betrauten Krankenkaſſen unverhältnismäßig große techniſche Schwie⸗ rigkeiten im Gefolge haben würde. Ich bedauere deshalb, der Ent⸗ ſchließung des Badiſchen Landtags in dieſer Hinſicht nicht nach⸗ Hierzu bemerkt der Miniſter des Innern zu Ziffer 1, daß mit der Ziffer 2 tritt der Miniſter der Auffaſſung des miniſters bei. Reichsarbeits⸗ * Die pfälziſche Mielzinsſteuer Der Finanzausſchuß der bayeriſchen Kammer beſchäftigte ſich einem Antrage der Abgeordneten Burger und Gollwitzer (Deutſche Volkspartei der Pfalz), wonach die Wohnungsa bgabe und die Mietzinsſteuer für die Pfalz nicht rückwirkend, ſondern erſt vom 1. Januar 1925 an zu erheben ſeien. Der Aatrag wurde vom Abgeordneten Burger damit begründet, daß ſich bei einer rückwirkenden Erhebung vom 1. April 1924 ab außerordentliche Här⸗ ten für die Hausbeſitzer ergeben würden, da dieſe die Gelder nicht mehr haben und ſo große Beträge für eine zurückliegende Zeit nicht aufbringen könnten. Der Vertreter des Finanzminiſteriums teilte mit, daß die Erhebung dieſer Abgaben in der Pfalz vom 1. April bis 1. Juli infolge der Stellungnahme der Beſatzungsbehörde nicht möglich war und daß mit Rückſicht darauf das Fizanzmini⸗ ſterum bereit ſei, die Geldentwertungsabgabe vom April bis 4. Juli nachzulaſſen. Der Antrag Burger fand ſchließlich in folgender Faſfung Annahme: Die Regierung ſei zu erſuchen, die Geldentwer⸗ tungsabgabe in der Pfalz nicht vom 1. April, ſondern vom 1 Juli 1924 ab rückwirkend zu erheben. mit der Maßgabe, daß bereits ezahlte Beträge auf künftige Leiſtungen angerechnet würden. Oberflächliche Trauer und oberflächliche Liebe leben lang. Großer Oscar Wilde. Bei einem Wirte wundermild. Von Jedor von Zobeltitz 945 einem Gaſthaus iſt der Wirt naturgemäß die wichtigſte jönlichkeit, von ihm und ſeiner Tüchtigkeit hängt der Ruf der Her⸗ erge ab. So pfleate beiſpielsweiſe der Aararier in früheren Zeiten Zuf die Frage, wo er in Berlin abſtiege, zu antworten:„Beim alten läcblina.“ Damit meinte er den Beſitzer des nun auch von der Bild⸗ bentde verſchwundenen Hotels de Roma. Merkwürdigerweiſe aber Nacannten, die Beſitzer ſelten ihre Gaſtſtätten nach dem eigenen Einige wenige, wie Töpfer und Janſon in Berlin. Kaſten Hannover, Markwardt in Stuttgart, Hillmann in Bremen, bilden 55 Ausnahmen. Bei Neugründungen von Hotels iſt die alte Sitte anz abgekommen, man zieht andere Benennungen vor. ni n vergangenen Zeiten kannte man den Ausdruck Hotel noch cht. Der Franzoſe hatte ſeine Auberge, der Engländer ſein Inn, er Deutſche in den Städten die Herberge und auf dem Lande den Fee den„Kroa“. Ein Stern im Kranze von Tannenzweigen be⸗ Jeichnete ihn als Gaſthof, und eine der erſten, wegen der Nähe einer er Kahrtskirche vielbeſuchten Ruheſtätten für ermüdete Reiſende war Str. Krug zum grünen Kranze, der um 1250 an der Kreuzung der nach Prenzlau. Alt⸗Landsberg und Oderbera öſtlich der pla Sandhaufen lag, aus denen ſich ſpäter der Berliner Alexander⸗ rünentwickelte. Die früheſten Gaſthofnamen blieben denn auch am ünen Kranze, am Stern und an ähnlichen Naturbildern baften, der häufia wieder ſpeziali⸗ man wurde, wie zur Linde oder zur Großen Eiche. Daneben hielt Lam ſich gern an die Tierwelt. Der Schwarze Adler, das Weiße Sch m. der Blaue Hecht, der Goldene Löwe. der Rote Ochſe, der bofſchl rze Bär, die Taube, der Greif fonden ſich vielfach an den Gaſt⸗ 2 ldern des Mittelalters— im Wilden Schweinskopf zu London Sei r dicke Falſtaff mit ſeiner Bande ſich aus. Oft waren die dommenen auch den Wappenbildern der Länder und Städte ent⸗ Ochſe en: der Adler wies auf Lübeck hin, der Bär auf Berlin, der Löw auf Mecklenburas Büffelkopf, der Greif auf Baden, der Goldene erkiner Gaſthof 1700 nah ſicher auch ſchon Bezug au ofs um nahmen mancderweden van dem die preußiſchen Chroniſten ſeit Guſtap Adolf für un rlef erzählen konnten, was nach der Thronbeſteigung Karl XII. ͤ neues Intereſſe gewann. 1 115 n gewiſſem Sinne waren die Namen der Gaſthäuſer zugleich eines 20 Baverns Wappentiere. Die drei Kronen auf dem Schild d weitere Lockerung 5 der Wohnungszwangswirtſchaſt Die Aufhebung der Wohnungszwangswirt⸗ ſchaft auf Mitte des Jahres 1925 hat, wie das„Grund⸗ eigentum“ berichtet, der Freiſtaat Bayern bei der Reichs⸗ regierung beantragt und verlangt, daß die Zwangsgeſetze ſo abzu⸗ bauen ſind, daß bis Mitte des Jahres die vollſtändige Aufhebung vorgenommen werden kann. Ferner beſchäftigte ſich da⸗ bayeciſ he Sozialminiſterium zurzeit mit einem Geſetzentwurf, nach dem das Reichsmietengeſetz für Gemeinden bis zu einer beſtimmten Ein⸗ mohnerzahl aufgehoben werden ſoll.— Nachdem hauptſächlich in⸗ folge der das ganze Baugewerbe niederdrückenden verfehlten Wohnungspolitik die Wohnungsnot überall ins Unerträgliche geſteigert wurde und nicht zuletzt Hundert⸗ tauſende arbeitslos geworden ſind— beſchäftigt doch das geſamte Baugewerbe nach ſtatiſtiſchen Erhebungen mind eſtens ein Sechſtel aller Arbeiter— lohne die von dieſen Ar⸗ beitern in Nahrung geſetzten Lebensmittel⸗ und Bekleidungs⸗ branchen)— nachdem man in immer weiteren Kreiſen am eigenen Leibe die Folgen dieſer von Sozialiſten geforderten und gehaltenen, aber höchſt unſozial wirkenden Wohnungszwangswirtſchaft fühlt, erheben ſich immer mehr Stimmen nach ihrer Aufhebung. Mit dem Baugewerbe, den Baunebengewerben und der Bauſtoffindu⸗ ſtrie wendet ſich auch der Bergbau gegen die Zwangswirtſchaft. Die„Deutſche Bergwerkszeitung“, das einflußreiche, führende Wirt⸗ ſchaftsblatt ſchreibt in Nr. 229 u..: „Es wird dem Kaufmann und Unternehmer heute nicht mehr vom Staat zugemutet, ſeine Ware gegen einen Erlös herzugeben, für den er nur noch einen Bruchteil dieſer Waren wieder kaufen kann. Mit dieſem Wahnſinn, dieſer Ungerechtigkeit iſt endlich ge⸗ brochen worden. Aber Bolſchewismus herrſcht noch auf vielen Ge⸗ bieten. Wirtſchaftlich und moraliſch uner träglich iſt die Wohnungszwangswirtſchaft. Dieſer Staat, der wie⸗ der ehrlich und anſtändig werden möchte, bringt es immer noch fertig, eine beſtimmte Schicht von Staatsbürgern unter eine blut⸗ ſaugeriſche Ausnahmegeſetzgebung zu ſtellen: die Hausbeſitzer.— Dieſer Staat, der bis vor kurzem noch an Beamteninflation litt und vielleicht noch leidet, benützt den Hausbeſitzer zu dem ärger⸗ lichen Geſchäft des Steuerexekutors, ohne ihn dafür zu entſchädigen. Die Hausbeſitzer ſetzen ſich heute zum großen Teil aus Kreiſen des Mittelſtandes zuſammen, die durch die entwerteten Kriegsanleihen und Sparkaſſenguthaben um den letzten Pfennig gebracht worden ſind. Nun nimmt er ihnen auch den Hauszins und mißbraucht ſie als Steuerbüttel. Wann wird der Staat auf dieſem Gebiete wieder zu den Grundſätzen der Wirtſchaftlichkeit und zugleich der Sittlich⸗ keit zurückkehren? Es iſt eine Frage von ungeheurer Bedeutung für die Nation. Wirtſchaftlich iſt die Wohnungszwangswirtſchaft ein Unſinn, weil ſie die Wiederherſtellung vernünftiger Wohnzuſtände verhindert. Und gute Wohnzuſtände ſind andererſeits eine 5 915 ſetzung für ein neues Ethos:„My house is my castle?— auf dieſen Grundſatz iſt der Engländer mit Recht ſtolz. Die Unver⸗ letzlichkeit der Wohnung muß wieder hergeſtellt werden. damit ein gedeihliches Familienleben im guten deui⸗ ſchen Sinn der Vorkriegszeit ſich entwickeln kann, damit im einzel⸗ nen wieder ein für die Bildung von Charakteren unentbehrliches Freiheitsgefühl aufblühen kann. Auch dem Staat darf hinfort nicht mehr jede Zumutung erlaubt ſein. Es geht nicht mit dem Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft? Es muß ſchon gehen, wenn der Wille dazu da iſt.“ Wenn man unbefangen die Wohnungsfrage und ihre katſächlichen Folgen betrachtet, kann man die ſcharfe Sprache wirtſchaftlich weit⸗ blickender Männer verſtehen. Es iſt bezeichnend, daß der Ausdruck „Wohnungsbolſchewismus“ zuerſt von dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Reichstagsabgeordneten Dr. Queſſel gebraucht wurde, weil er eben über die Parteibrille hinausſah und die vom Geſetz⸗ geber ſicher nicht gewollten, aber katſächlich eingetretenen Folgen der Wohnungszwangswirtſchaft ſchon vor 3 Jahren vorausſah. Leider hörte ſeine eigene Portei nicht auf ſeine Stimme. Heute kommen noch neue Auswüchſe hinzu. Es iſt öffentliches Geheimnis, daß man eine Wohnung nur noch kaufen kann, auch in Mannheim. 1000 bis 10000 M. Abfindungsſumme werden heute von den Mietern (nicht Hausbeſitzern) verlangt, wenn ſie eine Wohnung frei machen. Und wer iſt hier der leidtragende Teil? Die Wohnun gsloſen, die durch die Wohnungszwangswirtſchaft Entrechteten. Nicht um⸗ ſonſt bildeten ſich in Hamburg und andern Städten bereits Woh⸗ nungsloſenvereine, die gegen die ſie am härteſten treffende Wohnungsgeſetzaebung Front machen. Deren Mitalieder ſetzen ſich vielfach aus Krieasteilnehmern zuſammen, die nicht während oder vor dem Krieg eine Wehnung„erbten“ oder innehatten, ſondern erſt ſpäter heiraten konnten und nun entweder teurer möbliert woh⸗ nen müſſen, als die ganze Miete ihres Obermieters beträgt, oder ein⸗ gepfercht bei Eltern hauſen oder gar getrennt bleiben müſſen. An dieſen„Dank des Vaterlandes“ dachten ſie draußen auch nicht, wäh⸗ rend andere daheim billig Wohnende Wohnungsinhaber wurden. Betrachtet man die Wohnungsswanaswirtſchaft ſo vom ge⸗ ſamtvolkswirtſchaftlichen Standpunkt aus, nicht nur vom kurzſichtigen und egoiſtiſchen eines glücklichen Wohnungsinhabers, ſo gibt es nur eine Antwort: Raſcheſter Abbau der Zwanas⸗ wirtſchaft! Daß es bei autem Willen geht, bewies bereits Luxemburg, das ſeit 1. Oktober 1923 keine Wohnungszwangs⸗ wirtſchaft mehr kennt und wo es infoloedeſſen bereits wieder ſeinen geordneten Gang gehß, ſogar ſchon wieder ein kleiner Ueberſchuß an wohnungen. —8⸗Zimmerwohnungen vorhanden iſt. In Schweden iſt die Wohaungszwangswirtſchaft ſeit Oktober 1923 ebenfall⸗ mit gleichem Erſolg aufgehoben. Nicht die Geldknappheit iſt der Haupthemmſchuh, der das Bauen verhindert, ſondern die Zwangswirtſchaft. Wohl wird gebaut, auch in Mannheim, aber faſt durchweg Einzel w ohnun⸗ gen oder höchſtens—4 Familien bauen gemeinſam Eigen⸗ Miethäuſer baut unter den heutigen Umſtänden niemand und wenn er Geld genug hätte. Und der Bau neuer Mieſ⸗ häuſer kann erſt die Wohnungsnot beſeitigen. Da können aber Stadt und Staat nicht genügend erſtelleg. Zudem iſt es merkwürdig, daß die Mietwohnungen in ſtädtiſchen Neubauten rund das Doppelte an Miete koſten, als die Friedensmiete in bereits beſtehenden Häu⸗ ſern beträgt. Alſo gerade der ärmeren Bevölkerung— und dazu gehören heute faſt alle— iſt nicht geholfen. Die Reichen können bauen, höhere Mieten zahlen und noch Wohnungen„kaufen“ durch Zahlung von Abfindungsſummen: die armen Teufel müſſen woh⸗ nungslos bleiben oder unwürdig eingepfercht. Daran muß man auch noch denken. Daß ein ernſtlicher Abbau ins Auge gefaßt iſt, beweiſt Bayern und heuerdings Preußen, wo künftig möblierte Zimmer nicht mehr unter die Zwanaswirtſchaft fallen ſollen, wo ferner von übergroßen Wohnungen, d. h. ſolchen von mehr Räumen, als der Familienkopf⸗ zahl nach zuſtehenden, keine Zimmer mehr beſchlagnahmt und abge⸗ trennt werden ſollen, und endlich, wo die Beſitzer von Wohnungs⸗ karten ſelbſtändig ohne Mitwirkung des Wohnungsamtes Wohnungen von 5 und mehr Zimmern mieten können; ſie brauchen die vollzogene Miete nur noch anzuzeigen, nicht mehr genehmigen zu laſſen. In Baden hört man noch nichts dergleichen. Wenn bis 1926 die Woh⸗ nungszwangswirtſchaft und damit die Wohnungsnot beſeitigt werden ſoll, dann muß ſetzt ſchon eine Lockerung, wie Banern und Preußen vornehmen, erfolgen. Nicht Wohnungsämter, Mjieteini⸗ gungsämter und ſozialiſtiſche Zwangswirtſchaft aibts zu erhalten, ſondern die Arbeitsloſigkeit und das Wohnungselend gilts zu beſeitigen! Regierungen, Parlamente und Volks⸗ wirte heraus! Die Zügel nicht weiter ſchleifen laſſen! Fort mit den Ausnahmegeſetzen! Das Bürgerliche Geſetzbuch wieder Städtiſche Nachrichten Anſchaffung eines plonetariums Die Firma Karl Zeiß in Jena hat ſich ſeit Jahren mit der Ausführung eines Planetariums beſchäftigt, bei dem der Be⸗ ſchauer die Bewegung der Geſtirne im Innern eines halbkugel⸗ förmigen Hohlraums genau ſo verfolgen kann, wie die Sterne von der Erde aus erſcheinen, nur mit dem Unterſchied, daß die Bewe⸗ gungen der Geſtirne ſo ſchnell vor ſich gehen, daß die Vorgänge eines Tags oder eines Jahres in ganz kurzer Zeit ablaufen. Der Grundgedanke der Löſung war, die Kugelſchale feſt anzuordnen und alle Geſtirne auf ihrer Innenfläche durch ein Syſtem von Pro⸗ jektionsapparaten abzubilden, das in der Nähe des Kugelmittel⸗ punkts anzuordnen war. Ein Teil der zu einer Einheit zuſammen⸗ gefaßten Projektionsapparate dient der Darſtellung des Fixſtern⸗ Himmels einſchließlich der Milchſtraße. Sonne, Mond und Planeten ſind durch beſondere Projektionsapparate dargeſtellt. Alle Mecha⸗ nismen ſind durch Zahnräder unveränderlich zwangsläufig mit einander gekuppelt. Das Planetarium kann die Tagesvorgänge am Sternhimmel in 4½ Minuten, 2 Minuten oder 50 Sekunden und die Bewegungen der zum Planetenſyſtem gehörenden Himmels⸗ körper gegenüber dem ruhenden Fixſternhimmel innerhalb eines Jahres in%½ Minuten, 50 Sekunden und 7 Sekunden ablaufen laſſen. Bei Benützung des Jahresganges zeigen ſich die ſchleifen⸗ artigen Bahnen der Planeten in vorzüglicher Weiſe. Das Plane⸗ tarium ſtellt eine Erfindung erſten Ranges dar, ein Wunderwerk der Naturwiſſenſchaft und Technik. Der Eindruck, den es auf den Beſchauer macht, iſt infolge der klaren Veranſchaulichung der Vor⸗ gänge am Sternhimmel geradezu überwältigend. Die Firma Karl Zeiß will dieſe mit außerordentlichen Auf⸗ wendungen verbundene, in der geſamten deutſchen Preſſe höchſt beifällig aufgenommene Erfindung in der Weiſe für die Allgemein⸗ heit nuͤtzbar machen, daß ſie vorerſt nur einer Reihe von Groß⸗ ſtädten, die über das ganze deutſche Reich verteilt liegen, das Planetarium anbietet. Der erſte Apparat wird von der Firma dem deutſchen Muſeum in München geſchenkt. Feſte Beſtellungen liegen bereits vor von Aachen, Barmen, Berlin, Dresden, Leipzig, Stutt⸗ gart. Verhandlungen ſchweben mit Köln, Frankfurt a.., Ham⸗ burg, Hannover, Magdeburg, Nürnberg. Unter den Städten, denen die Firma Karl Zeiß das Planetarium in erſter Linie anbietet, be⸗ findet ſich auch Mannheim. Die Bedingungen für die Lieferung ſind dieſelben wie für alle anderen in Betracht kommenden Städte. Hervorzuheben iſt, daß außer dem Kaufpreis von 150 000 RM. eine Benützungsgebühr von 10 Proz. der Brutto⸗Einnahme für die Dauer des deutſchen Patents zu zahlen iſt(§ 6 des Vertragsent⸗ wurfs); ferner, daß der der Stadt Mannheim gemäߧ 10 des Vertrags zuzuweiſende Bezirk auch die Städte Heidelberg und Lud⸗ wigshafen umfaſſen würde. Das Planetarium ſoll am Rande des Luiſenparks an der Stelle errichtet werden, wo die Hildaſtraße die Werderſtraße ſchneidet. Freilich wäre erwünſcht geweſen, das Planetarium mög⸗ lichſt an eine Hauptverkehrsſtraße oder in nächſter Nähe des Haupt⸗ bahnhofs zu legen. Allein, da das Gebäude eine Raumtiefe von etwa 38 Meter und eine Breite von rund 30 Meter erhalten muß, Zoologie. Daß bald nach der Köniaskrönuna Friedrichs J. in det Berliner Brüderſtraße ein Gaſthof zum Könia von Preußen entſtand,. ließ ſich erklären. In der gleichen Straße gab es übrigens gegen 1711 auch einen Gaſthof Stadt Paris und in dex Breiten Straße einen Könia von Enaland. Das ſollte wohl noch Wilhelm III. ſein, aber um dieſe Zeit regierte ſenſeits des Kanals ſchon die Dame Anna. Die Berliner Gaſthöfe jener Tage hatten die obriakeitliche Erlaubnis, „Gäſte zu ſetzen“, d.., ſie hatten ihre Wein⸗ und Bierſtuben, Knei⸗ pen moderner Art gaab es noch nicht. Die Stadt Rom Unter den Lin⸗ den. an der Ecke der Stallgaſſe, entſtand erſt unter Friedrich dem Großen: gegenüber auf der anderen Seite des ſchon ſtattlich gewor⸗ denen Boulevards lagen die Sonne und der Hirſch. der 1824 in die Kloſterſtraße überſiedelte. Der Gaſthausname Hof hatte ehemals durchaus noch keine Be⸗ ziehung zu den dynaſtiſchen Höfen. Die arößeren Herbergen des Mittelalters waren vielmehr wirkliche Höfe mit Reiſe⸗ und Laſt⸗ wagen und abgeladenen Waren aller Art, mit angehalfterten Gäulen, oft auch mit kleinen Viehherden— ähnlich ſo wie die Karawan⸗ ſereien in den Landſtädten des fernen Oſtens heute noch ſind. Hinter den Holzaalerien, die den Hof im erſten Stockwerk umgaben, lagen die Zimmer für die vornehmen Reiſenden. Ein oft ſehr kunſtreich gearbeitetes, ſchmiedeeiſernes Wahrzeichen hing über dem Tor an der Straßenfront. ein Kranz. ein Stern, ein Wappentier. Die Bezeich⸗ nung Hof in Verbindung mit den Monarchien und ihren Reſidenz⸗ ſitzen kam erſt gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts auf. Der Hof von Holland und der engliſche Hof fingen an, und bald hatte das kleinſte Provinzneſt ſeinen Preußiſchen. Bayeriſchen. Darmſtädter, Sächſiſchen, Oeſterreichiſchen oder ſonſt einen Hof, bis ſchließlich der Kaiſerhof triumphierend den Vogel abſchoß. Auch die Ramen von Monarchen tauchten auf den Schildern auf, der Alte Fritz, Maria Thereſia, König Wilhelm, Königin Viktoria und die berühmt gewor⸗ denen Prinzen, wie der Prinz von Savonen, Prinz Condé, Prinz Heinrich. Prinz Wales. Frühzeitig haſchte man ſchon nach Aktuali⸗ täten. Als Baron Neuhoff ſich in toller Abenteurerluſt zum Herrſcher Korſikas aufzuwerfen verſuchte, nannte ſich ſchleuniaſt ein Gaſthaus in Livorno Der König von Korſika, änderte nach Vertreibung Neu⸗ hoffs aber ſein Schild vorſichtig um und titulierte ſich einfacher Zum Korſen. In monarchiſcher Huldiaung erſtarben auch die Gaſthaus⸗ ſchilder. Im Hotel Cobura in Sofia bin ich ſelbſt noch abgeſtiegen, und im New Chedivial in Kairo habe ich gaſtliche Aufnahme gefun⸗ en. Natürlich durften Heerführer. Admirale und Staaksmänner nicht nachſtehen. der Maröchal de Turenne im Haag exiſtiert wohl noch, auch der Tegelhoff in Wien. Einem Alten Wrangel utd einem Alten Blücher bin ich in märkiſchen Kleinſtädten begegnet, aber nie dleinem Hotel Bismarch— das es ſicher in einigen Orten geben Städweiler für die Reiſenden aus fremden Ländern. Länder⸗ un üdte geſellten ſich daber ganz von ſelbſt zu der Herbergen ⸗ dürfte— wohl aber einem Gaſthof zum Reichskanzler, wobei man von Bismarck bis zu Marx an alle denken bann, ohne daß man ſich dabei politiſche feſtzulegen braucht. An Künſtlernamen erinnert das Hobel⸗Café Rembrandt in Amſterdom, an Goethe das Hotel Weimar in Marienbad, in jenem Hauſe, in dem das Herz des alten Herrn ſich für Urike von Levezow erwärmte. Deutſche Hotels im Auslande führen ihre Namen gern auf die Heimat zurück. Im Paris des achtzehnten Jahrhunderts ſtiegen die Deutſchen gewöhnlich im Hotel de Bavpiére ab, das ein Herr Mundelheim leitete. Andere Gaſthofnamen knüpfen an beſtimmte Sehenswürdigkei⸗ ten der betreffenden Stadt oder ihrer Umgebung an, ſo die. Porta Nigra in Trier, der Tempio in Girgenti, die Grotte blau in Capri, das Taj Mahal in Bombay(nach dem berühmten Grabdenkmal in Agra) und hundert andere. Sogar die Auſternbänke bei einem Ha⸗ fenſtädtchen in der Normandie haben Gaſthöfen zu Namen verholfen: Rocher de Cancale heißt nicht nur ein Pariſer Reſtaurant, ſondern auch ein Hotel in Brüſſel. Das Grand Hotel ſchlankweg, ohne nähere Bezeichnung, begann ſich vor etwa fünfzig Jahren in Paris breit zu machen und eroberte ſich ſchnell die Welt. Aber ſchon 1780 gab es, wie ich aus einem Memoirenwerke erſehe, in Paris ein Hotel Grand Bourbon— da lag die Größe noch in dem Beinamen, ſpäter dehnte ſie ſich auf das Haus ſelbſt aus und wurde zum Selbſtlob. Das Grand wurde vor das Wort Hotel geſchoben und der Beiname hinterher; ich ſtieß ſogar in einer freundlichen nord⸗ deutſchen Stadt auf eine Verdoppelung, nämlich auf ein Grand Hotel zum Großen Kurfürſten. Dann ſtürzte ſich eine neue Mode⸗ welle über die Gaſthöfe. Sie kam von England herüber. Terminus iſt die engliſche Bezeichnung für Kopf, und Endſtation, und da nann⸗ ten ſich denn auch in Deutſchland giele in Bahnhofsnähe gelegene Hotels Terminus. Dazu traten Continental, Metropol, Monopol, Eity, Palace und die Namen engliſcher Ortſchaften wie Briſtol, Windſor, Osborne, endlich in gedankenloſer Nachahmung Londoner Vorbilder Carlton und Sovoy, obſchon der eine Name von einem Klub, der andere von einem Theater Londons entnommen wurde, alſo lediglich lokale Bedeutung hatte. Auch Excelſior, Eden, Im⸗ perial, Royal, Park ſind engliſchen Urſprungs— inbezug auf die Hotelnamen kann man alſo immerhin von einer Anglomanie ſprechen. Selbſt heilige Leute, wie St. Lukas und Florian ſieht man zu⸗ weilen auf Gaſthausſchildern(beſonders in Tirol) verewigt; in Am⸗ ſterdam gibt es ſogar ein Bibel⸗Hotel. Eim Berliner Adreßbuch von 1828 führt ein Hotel Zum Goldenen Engel auf, das zweckentſpre⸗ chend in der Heiligengeiſtſtraße lag. Daß zahlreiche Hotel Zur ſchönen Ausſicht ihr Daſein friſten, iſt nicht weiter verwunderlich. Elegonten pflegen ſie ſich als Bellevue oder Boa Viſta(Macao) zu bezeichnen oder auch als Bel Air(in Suez). Im Orient haben ſich piele Raſt⸗ ſtätten Hotel de[Europe getauft, um daran zu exinnern, daß man da von europäiſcher Kultur umgeben iſt. Weltbürgerlich tritt das 4. Seile. Nr. 33 Reue Mannheimer Zeltung[Mittag⸗Ausgabe] Mittwoch, den 21. Zunuar 1925 ſind die Möglichkeiten der Platzwahl außerordentlich beſchränkt. Jedenfalls iſt innerhalb des Rings oder in deſſen nächſter Nahe— vom Goetheplatz, der für andere und größere Bauaufgaben freige⸗ halten werden muß, abgeſehen—, ein geeigneter Bauplatz nicht vor⸗ handen. Andererſeits iſt der Platz am Zuſammentreffen der Hilda⸗ ſtraße und der Werderſtraße von der Straßenbahnhalteſtelle am Goetheplatz aus in wenigen Minuten zu erreichen und ſteht mit det Hauptſtraße der Oſtſtadt, der Auguſta⸗Anlage, durch die Werder⸗ ſtraße in bequemer Verbindung. Das Planetarium ſchließt die Werderſtraße ſtädtebaulich wirkungsvoll ab, iſt weithin ſichtbar und von Hauptſtraßen, wie von der Auguſta⸗Anlage und der Secken⸗ heimerſtraße aus, zu ſehen. Zur Veranſtaltung der Vorführungen iſt ein Kuppelraum mit einem Durchmeſſer von 25 Meter erforder⸗ lich. Der Vorführungsraum erhält 600 Sitzplätze und wird von einer Vorhalle aus betreten, an der die erforderlichen Nebenräume, wie Kaſſe, Büro uſw. liegen. 5 Die Höhenlage des Bauplatzes— der Höhenunterſchied zwiſchen Hildaſtraße und Luiſenpark beträgt rund 4 Meter— zwingt zur An⸗ lage eines in Höhe des Luiſenparks gelegenen Unter geſchoſſes. Es iſt zweckmäßig, dieſes Untergeſchoß einer geeigneten Verwen⸗ dung zuzuführen. Daher ſoll der Unterbau des Planetariums gls Gartengeſchoß ausgeſtaltet werden und ein Café aufnehmen. Dieſe Ausnützung des Unterbaues iſt unter allen Umſtänden außer⸗ ordentlich wirtſchaftlich, weil die Mehrkoſten für den Ausbau der Räume des Cafés nur etwa 40 000 Mark betragen. Dieſer Betrag iſt im Geſamtaufwand von 330 000 Mark enthalten. Das Cafs ſoll eine vornehme Ausſtattung erhalten und ſowohl im Freien, als auch in gedeckten und gegen den Park offenen Hollen einen behaglichen Aufenthalt bieten. Die geſamte Aufwendung würde, ſoweit nicht bis zur Fertigſtellung des Neubaues Lohn⸗ und Materialpreisſteige⸗ rungen eintreten, etwa 330 000 RM ebetragen. Dieſer Betrag ſoll der Fondskaſſe entnommen werden mit der Maßgabe, daß alle aus der Vorführung des Planetariums erzielten Rein⸗Einnahmen bis auf weiteres zur Verzinſung und Tilgung des Darlehens der Fonds⸗ kaſſe zufließen ſollen. Die Firma Karl Zeiß rechnet mit einem ſehr ſtarken Beſuch der Vorführungen, bei denen, abgeſehen von den geſchloſſenen Vorführungen für die Schulen, ein Eintrittspreis ven mindeſtens 1 Mark erhoben werden könnte. In Jenga iſt das für München beſtimmte Planetarium in 4 Wochen von 23 000 zahlenden Gäſten außer 7000 Werksangehörigen der Firma Zeiß beſichtigt worden. Es darf darnach auch für Mannheim bei dem großen zu ihm gehörigen Bezirk auf einen ſehr ſtarken Beſuch gerechnet wer⸗ den, der es ermöglichen wird, die Ausgaben für das Plonetarium in verhältnismäßig kurzer Zeit zu decken. Auf alle Fälle gewinnt Mannheim mit dem Planetakium ein Bildungsmittel von höchſtem Wert, eine Sehenswürdigkeit erſten Ranges, die auch auf die Be⸗ lebung des Fremdenverkehrs von günſtigem Einfluß ſein wird, den der Bürgerausſchuß in der nächſten Sitzung zu genehmigen hat. wWinterſportzüge Mannheim-Schwarzwaloͤ⸗ und höllentalbahn Für die Bedienung des Winterſportverkehrs nach dem Schwarz⸗ wald wird die Reichsbahndirektion Karlsruhe, über den bisherigen Rahmen der Sonntagszüge vom Unterland nach dem nördlichen Schwarzwald hinausgehend, verſuchsweiſe Sonderzüge als Wochenendzüge zwiſchen Mannheim und der Schwarzwald⸗ bahn und Mannheim und dem Höllental verkehren laſſen. Ausgangs⸗ punkt iſt Mannheim, Endpunkt Triberg für die Schwarzwaldbahn, und Neuſtadt für die Höllentalbahn. Die Züge werden über Heidelberg —Bruchſal—Karlsruhe geleitet und erhalten Halte außerdem in Ra⸗ ſtatt, Baden⸗Oos, Bühl, Achern, Appenweier, Offenburg, Hauſach, Triberg, Freiburg, Freiburg⸗Wiehre, Hirſchſprung, Hinterzarten, Titiſee, Neuſtadt. Die Fahrzeiten ſind für den Hinweg Samstag nachmittags Mannheim ab.00, Heidelberg 1,27, Bruchſal ab 2,03, Karlsruhe ab 2,30, Raſtatt 2,56, Baden⸗Oos ab 3,09, Bühl an 3,23, Achern an 3,34, Appenweier an 3,48, Offenburg an 4,01, ab 4,04, Freiburg an 5,13, ab 5,20, Freiburg⸗Wiehre ab 5,26, Hirſch⸗ ſprung an 6,02, Hinterzarten an 6,40, Titiſee an 6,50, Neuſtadt an 7,00 abends, nach der Schwarzwaldbahn Offenburg ab 4,10, Hauſach ab 4,49, Triberg an.45 nachmittags. Die Ankunftszeiten am Ziel ſind ſo zeitig, daß auch noch ferner gelegene Wanderziele am gleichen Abend gut erreicht werden können. Die Rtzckfahrt geht ab Triberg 6,54 Sonntag nachmittag, Hauſach ab 7,28, Offenburg an 8,02, Neuſtadt ab 5,32 nachmittags, Titiſee ab 5,47, Hirſchſprung ab 6,23, Freiburg⸗Wiehre an 6,47, Freiburg an 6,54, ab 7,04, Offenburg an 8,05, ab 8,15, Appenweier ab 8,27, Achern ab 8,42, Bühl ab 8,54, Baden⸗Oos ab 9,09, Raſtatt an 9,19, Karlsruhe an 9,49, Bruchſal on 10,13, Heidelberg an 10,50, Mannheim an 11,16 abends. In Baden⸗Oos iſt Anſchluß nach und von Baden⸗Baden, in Bühl und Achern Anſchluß von Obertal und Ottenhöfen. Für Kehl müßte in Appenweier, vor allem für die Heimfahrt, ein Anſchluß, eventuell durch eine kleine Zugsverlegung zwiſchen Appenweier und Kehl noch eſchaffen werden. Dieſe Züge werden nach Bedarf gefahren und ſühren nur die vierte Wagenklaſſe. Als beſondere Vergünſtigung wird die Benützung der Sonntagsfahrkarten zu ermäßigtem Preiſe gewährt. Das Verkehren der Züge wird durch beſonderen Anſchlag bekannt gegeben. Die Winterſportvereine und Winterſportplätze ſetzen die Reichsbahndirektion zweckmäßig von den hauptſächlichſten Ver⸗ anſtaltungen rechtzeitig in Kenntnis, damit das Verkehren der Züge und die Bekanntgabe frühzeitig genug erfolgen kann, um eine aus⸗ reichende Benützung zu ſichern. Jedenfalls verdient dieſer Schritt der Reichsbahndirektion unbedingte Anerkennung, auch hinſichtlich der erreichten günſtigen Zeitlage der Züge. Bedauerlich iſt nur, daß der ſchnesorme Winter bisher das Führen der Züge noch nicht prar⸗ tiſ chin Erſcheinung treten ließ.— W. R. partie ſtatt. Chriſtlicher Bahnhofsdienſt Die erſchreckenden und tief erſchütternden Vorgänge, die die deutſche Kriminalgeſchichte in der neueſten Zeit der Oeffentlichkeit mitteilen mußte, haben alle die, die ſich helfend ſorgen um die Nöte der Jugend, erneut auf die Wichtigkeit der Fürſorge für die wandernde und ortsfremde Jugend hingewieſen. Um dieſer Not wirkſam zu begegnen, hat das Evangeliſch⸗kirchliche Ju⸗ gendamt Mannheim nunmehr am Mannheimer Haupt⸗ bahnhof ähnlich der Bahnhofsmiſſion, die ſich der weiblichen Jugend annimmt, den Chriſtlichen Bahnhofsdienſt eingerichtet, der beſonders der männlichen Jugend dienen ſoll. Mit Hilfe der Vertrauensmänner, die der Chriſtliche Bahnhofsdienſt in allen Orten hat, und durch ſeine Beziehungen zu den Pfarrämtern allerorts will er der Jugend, die unterwegs iſt, ein Schutz ſein. Am Ort ſelbſt ſucht der Chriſtliche Bahnhofsdienſt durch Nutzbarmachung der be⸗ ſtehenden Wohlfahrtseinrichtungen in entſprechender Weiſe zu hel⸗ fen. Die Vertreter des Chriſtlichen Bahnhofsdienſtes tragen ein Eichenkreuzabzeichen auf einer vom Evang.⸗kirchl. Jugend⸗ amt abgeſtempelten Armbinde. Das Evang.⸗kirchl. Jugendamt Mann⸗ heim ſtellt den Chriſtlichen Bahnhofsdienſt den Jugendlichen, den ſorgenden Eltern, den Vormündern, den Jugend⸗ und Wohlfahrts⸗ ämtern zur Verfügung für Mannheim. *. Bekanmntlich beſteht am hieſigen Hauptbahnhof auch eine evan⸗ geliſche und katholiſche Bahnhofsmiſſion, die in gemeinſa⸗ mer Tätigkeit gerade in den Jahren nach dem Kriege ungemein ſegensreich wirkte. Die Angehörigen dieſer Bahnhofsmiſſion, Da⸗ men hieſiger Bürger, verſehen ihr verantwortungsvolles Amt voll⸗ ſtändig ehrenamtlich. Hunderte und aberhunderte von Frauen und Mädchen wurden von der Bahnhofsmiſſion verpflegt und in gute Stellungen gebracht. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn das In⸗ tereſſe der hieſigen Bürgerſchaft durch tatkräftige Unterſtützung dieſer Bahnhofsmiſſion für Frauen und Mädchen äußerlich etwas mehr zum Ausdruck käme. * Amerikaniſches Konſulat. Die zu Vizekonſulen bei dem Konſulate der Vereinigten Staaten von Amerika in Stuttgart er⸗ nannten Edwin Conger Reynolds und Howard L. Taylor wurden zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen. *Volkszählung. Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Durch die Zeitungen geht die Nachricht, daß im Juni eine Volkszäh⸗ luna ſtattfinden werde. Die Nachricht iſt richtia, aber nicht voll⸗ ſtändig: es ſteht vielmehr eine Reichszählung arößten Umfanas in Ausſicht. wie ſie in faſt allen Kulturſtaaten wegen der vollkommenen Verſchiebung aller wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe in den letzten Jahren ſchon durchgeführt worden iſt. Durch dieſe Reichszäh⸗ lung ſoll dem für unſere ganze Politik und Verwaltung unerträg⸗ lichen Mangel an ſtatiſtiſchen Unterlagen aller Art abgeholfen wer⸗ den. Mit der Volkszählung wird zum erſtenmal wieder ſeit 1907 vorausſichtlich eine Berufszähluna, ferner eine Erhebung der landwirtſchaftlichen und gewerblichen Betriebe verbunden ſein. In Mannheim, wie in den meiſten Großſtädten, wird der Reichserhe⸗ bung eine Grundſtücks⸗ und Wohnunaszählung vor⸗ ausgehen. Mit der Durchführung all dieſer Zählungen iſt in Mannheim das Statiſtiſche Amt beauftragt, das dabei auf die weit⸗ Unterſtützung durch die ganze Einwohnerſchaft angewieſen iſt. * Ein Verkehrsunfall verurſachte geſtern nachmittag auf dem Kaiſerring bei M7 einen großen Auflauf. Das Laſtauto der Sü d⸗ deutſchen Kabelwerke nahm, als es in den Ring einbiegen wollte, anſcheinend durch Verſagen der Steuerung die Kurve zu kurz. Der ſchwere eiſerne Anhänger, der mit einer großen Kabelſpule be⸗ laden war, wurde infolgedeſſen gegen die Bordſchwelle geſchleudert. Bei dem Anprall riß die Kuppelung und eine Straßenlaterne wurde mit dem Sockel aus dem Fundament geriſſen. Verletzungen von Perſonen ſind glücklicherweiſe nicht vorgekommen. Veranſtaltungen Thealernachrichl. die deutſche Uraufführung der Oper „Fürſt FIgor“ von Borodin findet Sonntag, 15. März im Mann⸗ heimer Nationaltheater unter der muſikaliſchen Leitung von Richard Lert und unter der ſzeniſchen Leitung von Richard Meyer⸗ Walden ſtatt. Die Vorarbeiten haben begonnen.— Als nächſte Neuinſzenierung im Schauſpiel wird gegenwärtig Shakeſpeares Luſtſpiel„Was Ihr wollt“ unter Eugen Felbers Spielleitung vorbereitet.— Im Neuen Theater gelangt als nächſte Neuheit der amerikaniſche Schwank„Unſere kleine Frau“ von Avery Hopwood Anfang Februar zur eee Regie Ado von Achenbach.— Das erſte Gaſtſpiel der Holtorf⸗Truppe findet Frei⸗ tag, den 13. Februar im Nationaltheater ſtatt. Zur Vufführung gelangt König Nicolo“ von Wedekind.— Das Gaſtſpiel der ruſſiſchen Kleinkunſtbühne„Der blaue Vogel“, die bei ihrem vorjährigen Auftreten in Mannheim ſo großen Anklang gefunden hat, beginnt am Sonntag, 1. Februar im Neuen Theater. künſtleriſche Programm der Truppe iſt diesmal aus pöllig neuen, hier noch nicht gezeigten Nummern zuſammengeſetzt.— Sonntag, 1. Februar findet im Nationaltheater die erſte Aufführung des neuinſzenierten„Don Juan“ mit Carſten⸗Oerner in der Titel⸗ Das Film⸗Rund ſchau M. Quo vadis? in der Alhambra. Quo vadis? Wo gehſt du hin? Schickſalhaft iſt dieſe Frage zunächſt! Eine Frage, die eine ganze Kette ungewollter Verwickelungen in ſich trägt, eine Frage, um die ſich eine Welt drehtl“ In dem Film, der ein Ge⸗ ſchehen zeigt, das in ſeiner abgrundtiefen Scheußlichkeit die Geſchichte mit ehernen Lettern auf ewig feſtgehalten hat, die Antwort: Das Werk des Nobelpreisträgers Henryk Sienkiewicz„Quo vadis“, das dieſes Geſchehnis in Romanform enthält, liefert dabei den Stoff. Die Chriſtenverfolgungen unter Kaiſer Nero werden ge⸗ ſchildert und verknüpft mit der Liebe eines Römers zu einer„Ge⸗ tauften“. Dieſen Roman haben Georg Jakobi und Gabriellino 'Anunzio für den Film zurecht gemacht und ihn auch ſelber inſzeniert. Ein Film ſeltenſter Art iſt„Iuo vadis?“ geworden! Atemraubend ſpielt er ſich dramatiſch⸗romanhaft vor uns ab, trotz⸗ dem er nie die reale Linie verläßt. Bilder von unerhörter Stärke und Wucht ziehen an unſerm Auge vorbei. Atembeklemmend und ſinnberauſchend! Dabei alles in einer Echtheit, die einem aus dem Staunen garnicht mehr herauskommen läßt. Ein Bild heraus⸗ heben, hieße die anderen verkennen. Dieſen Film ſollte man ge⸗ ſehen haben, um ſich ein Urteil über die großartigen Leiſtungen der modernen Filminduſtrie machen zu können. Emil Jannings ſpielt den Kaiſer Nero, mit ſeiner Leiſtung weit über dem Alltäg⸗ lichen! Der Film ſtellt alle ähnlichen Produkte gleichen Namens, die bis jetzt gelaufen ſind, weit in den Schatten. Mit einem Wort: Ein Ereignis, das man erlebt haben muß! Und zwar in der Alhambra. Damit ſich der Andrang, der übrigens bis jetzt außer⸗ ordentlich ſtark war, vermindert, läuft der Film gleichzeitig auch in den Kammerlichtſpielen. 5 * Neue Pläne zur Krankenverſicherung. Veröffentlichungen aus der letzten Zeit, die vom Miniſterialdirektor Grieſer vom Reichs⸗ arbeitsminiſterium ſtammen, laſſen erkennen, daß dem neuen Reichs⸗ tag ein umfangreicher und bedeutungsvoller Entwurf über ein Geſetz zur Aenderung der Reichsverſicherungsordnung zugehen wird. Neben der bereits bekannt gewordenen Aenderung der Wochenhilfebeſtim⸗ mungen beſteht zunächſt im Reichsarbeitsminiſterium der Plan, die Geldleiſtungen der Krankenverſicherung nach dem Familienſtand zu bemeſſen. Gleichzeitig wird angeſtrebt, dꝛe amilienkrankenpflege zur geſetzlichen Regelleiſtung bei Gewährung freier ärztlicher Behandlung und Arznei zu machen, Im Zuſammenhang mit dieſen Plänen wird ſtändig die Frage de⸗ Laſtenausgleichs behandelt. Die praktiſchen Möglichkeiten eines wirk⸗ ſamen und wirtſchaftlichen Laſtenausgleichs werden ſehr eingehend geprüft werden müſſen. Das iſt beſonders notwendig, nachdem die bisherigen Erfahrungen bereits erwieſen haben, daß der Verſuch, den Ausgleich durch Schaffung einer Gemeinlaſt aus einem Teil der von den Kaſſen gewährten Barleiſtungen zu ſchaffen, große Ge⸗ fahren in ſich birgt. Eine ſolche Gemeinlaſt wirkt dem Beſtreben nach ſparſamer Geſchäftsbührung ebenſo wie dem geſunden Selbſtverwal⸗ tungswillen entgegen, Sie begünſtigt Verantwortungsloſigkeit und ſchafft allein Verwaltungsarbeit, nicht aber, wie es die Väter des Gedankens wünſchen, ſoziales Verantwortungsgefühl. * Einwanderung nach den Vereinigten Staaten von Amerikc. Rach Mitteiluna des amerikaniſchen Konſulats in Stuttgart iſt die auf den Konſulatsbezirk Stuttaart. zu dem auch Baden gehört, ent⸗ fallende Einwanderungsquote für das laufende Geſchäftsjahr(bis 30. Juni 1925) bereits erſchöpft. Einwanderer nach den Vereiniaten Staaten von Amerika aus dem Konfulatsbezirk gemeldet, als das Konſulat in Stuttgart überhaupt zulaſſen kann. Außer dieſen auf die feſtgeſetzte Quote in Anrechnung zu bringenden Einwanderern haben nur noch ſolche Perſonen Aus⸗ ſicht auf Erteilung eines Viſums. die keine dauernde Niederlaſſung in Amerika beabſichtigen(Geſchäftsreiſende uſw.), ſowie Perſonen, dis zu gewiſſen bevorrechtiaten Gruppen(Verwandtſchaft uſw.) gehören. Für alle übrigen Perſonen beſteht z. Zt. keine Ausſicht. zur Einwan⸗ deruna in den, Vereiniaten Stagaten zugelaſſen zu werden. Bei asthmatischen Beschwerden Beklemmung, Kurzatmigkeit unter welchen die Asthmatiker sehr zu leiden aben, werden die weltbekannten Astmol- 5 Asthmacigaretten mit groſlem Erfolg angewendet, es tritt Soforlige Linderung ein. Die Cigaretten werden wie jede andere Cigarette geraucht. 0 Sehr angenehm im Gebrauch. Preis ½1 Schachtel Nk..50, ½ Schachtel Nk..30 en beben in Apotheken und Droeren Galenus Chem. Industrie, G. m. b.., Franiduri à. M. Speicherstraſe 4/ Bestandteile: 5 Fol stram 7, Herb herbar 4, Cap. papav 3, Kal uitr. 4 Verkaufsstelle:„Löwen-Apotheke“. 1 1 Cosmopolitan Hotel auf(in Hydarabad z..), geſellſchaftlich um⸗ foſſend das Civil und Military Hotel, in dem ich in Delhi wohnte. Ein Schlafwagen⸗Hotel, Grand Hotel des Waggons Lits, lag vor dem Weltkrieg in der Geſandtſchaftsſtraße in Peking, und, im Gegen⸗ ſatz zu der erwähnten Betonung des Europäiſchen, hält das Oriental Palace Hotel in Yokohama an der Kultur des fernen Oſtens feſt. Die kleine Auswahl von Hotelnamen zeigt, wie ſtark auf dieſem Gebiet Phantaſie, Mode und kluge Spekulation zuſammenfließen. Aber die hübſchen, anmutigen, alten Namen ſind faſt ganz ver⸗ ſchwunden. In eimem Hotel zum Grünen Baum ſtieg ich zum letzten Male im Feldzuge ab— in Peterwardein. Theater und Muſik Nationaltheater Mannheim. Am Dienstag abend kam unter der Leitung von Arthur Holz eine ſtraffe Aufführung von Un⸗ ruhs„Prinz Louis Ferdinand von Preußen“ zur erſten Aufführung in Mannheim. Der Erfolg war ſtark und grün⸗ dete ſich vor allem auf das wirkungsvolle Zuſammenſpiel der Damen Andoft als Königin Luiſe u. der E. Hagen als Frau Kriegsgerichts⸗ rat Wieſe, ſowie der Herren Vogel als Prinz Ferdinand, Bür⸗ — als König und Kolmar als Kriegsgerichtsrat Wieſe. Dem anzen gaben die Bühnenbilder Gretes einen würdigen Rahmen. Ein ausführlicher Bericht wird wegen Erkrankung unſeres Referenten nach der nächſten Vorſtellung erfolgen. Liederabend Roſe Fuchs⸗Jayer. Die„weltbürgerliche An⸗ eignungsfähigkeit“ ſollte doch eine Grenze haben. Man kann nicht Brahms und Wolf ſingen, dann ſogenannte Spaniſche Volks⸗ lieder von Manuel de Fallo, weiter Liebeslieder von Dr. Wilhelm Groß aus dem Serbiſchen, dem Ruſſiſchen, dem Magyariſchen, endlich Joſef Marx und Richard Strauß! Die Vortragsfolge brachte uns als atomales Zwiſchengericht ſogar noch„Geiſtliche Lieder“ von Heinrich Kaminſki, die nur von einer einer Violine und einer Klarinette begleitet waren. Wer mag ver⸗ ſtehen ſo ſeltſame Weiſen in mittelalterlich herber Dreiſtimmigkeit, obendrein wenn wir uns in immer währenden Querſtänden be⸗ wegen? Die Herren Max Kergl und Ernſt Schmidt waren ſehr zu beklagen, wir aber noch mehr. Die Vortragsfolge gab uns näm⸗ lich kein Wort Text, und da Frau Roſe Fuchs⸗Fayer ſchon bei bekannten Liedern von Brahms beinahe unverſtändlich war, ſo blieben unſere Eindrücke fragwürdig. Die Stimme? Ungleich, zeit⸗ weiſe mit zu tief ſich webender Inkonation; die Klangfarben teils helldunkel, teils grell. Der Stil? Theater, Operette. Ständchen von Brahms und Wolfs„Er iſt's“ vperrieten trotz Konzergebahrung das eigentliche Weſen der Wiener Sängerin. Bei den„Spaniſchen Liedern“ kamen Stimme und Stil in das rechte Gleichgewicht. Nette Muſik, ſoweit ſich ohne Text urteilen läßt; bezüglich der Lieder von Wilhelm Groß läßt ſich laum dies oder das feſtſtellen. Aber eins ebre. — iſt leider außer Frage: das Klavierſpiel des jungen Künſtlers hat ſich zu einer gewiſſen Weltbürgerlichkeit entwickelt. Tongebung, Tondoſierung, Rhythmus und Vortragskunſt ſind Brahms wie Wolf ganz fremd geworden. Der„Schmiß“ des Kapellmeiſter⸗Begleiters trug den Sieg über den Muſiker davon. Man kann ſich eben nicht alles aneignen, und zu denken, daß kurz vorher Alfred Hoehn dem⸗ ſelben Konzertflügel die wahre Schönheit abgewann.. Genug davon. A. Bl. 4e, Javaniſche Schattenſpiele. Trotz der Hitze und Enge der europäiſchen Hütte unſeres Jerſammlungsſaales ſpürten wir geſtern etwas von dem Zauber javaniſcher Nächte und von dem Ineinander⸗ greifen älteſter religiöſer Vorſtellungen mit künſtleriſcher Geſtaltung auf der merkwürdigſten Bühne, die es auf Erden vielleicht gibt: Dem Wahyang, dem javaniſchen Schattenſpiel. Ein javaniſcher Prinz war gekommen, um dies vorzuzaubern, eingeleitet von dem Spezialiſten für„Spiele der Völker“, Carl Hagemann, der aller⸗ dings nicht in Details ging, was vielleicht vielen ein Bedürfnis geweſen wäre. Auch als Tänzer zeigte ſich der kundige Fürſten⸗ ſohn. Da dieſe Jeranſtaltung etwas ganz beſonderes im Kunſt⸗ leben unſerer Stadt bedeutet, werden wird auf ſie in aller Aus⸗ führlichkeit im heutigen Abendblatt zurückkommen. Dr. K. de Aus dem Frankenkhaler Muſikleben. Trotz mancherlei Schwierigkeiten biebet ein Rückblick auf die Muſikſpielzeit des ver⸗ gangenen Jahres einen nicht unerfreulichen Anblick. Im Vorder⸗ grund ſtanden wieder die Symphoniekonzerte des Pfälziſchen Sym⸗ phonieorcheſters unter Generalmuſikdirektor Prof. Boehe. Von Beethoven gab es die erſte und die ſechſte Symphonie und die dritte Leonore, Von Schubert die Unvollendete, von Reger die Mozart⸗ varjationen, von Weber die Abu⸗Haſſan⸗Ouvertüre. Strauß kam mit ſeinem Tongemälde„Aus Italien“ zum Wort, mit dem„Apres midi duun faune“ wurde ein Abſtecher in die franzöſiſche Muſik (Debuſſy) gemacht, desgl. mit Berlioz' Corſarenoubertüre. Zwei Sachen von Braunfels, zwei chineſiſche Geſänge, wurden in ein modernes Programm eingeſtreut, Liſzt wurde mit den„Preludes“ auf⸗ gefriſcht. Mit der dritten Serenade von Volkmann wurde dieſer hier ſo ſelten gepflegte Komponiſt wieder zu Gehör gebracht. Als Soliſt kam F. Berber ⸗ München mit dem Violinkonzert von Brahms. Ein Straußlonzert gab der Muſikverein, der darin die ver⸗ ſchiedenen Sträuße nebeneimanderſtellbe. Ferner brachte er Offen⸗ bachs„Mädchen von Elizende“. Mit einer Mozartmorgenfeier friſchte der Volksbildungsverein das Gedächtnis Mozarts wieder auf. In der eben begonnenen neuen Spielzeit iſt ein neues intimes Kon⸗ zertſälchen zu verzeichnen in der neuen Jahnturnhalle, wo denn auch ſchon ein paar Kammermuſikabende gut herauskamen. Ein Konzert des Pfalzorcheſters, das eine geſchichtliche Ueberficht über Märſche und Tänze bot, war zweifellos intereſſant, b uns aber eines * der ohnehin zu ſeltenen Symphoniekongerte dieſes Orcheſters. Aus * 7 der neueſten Zeit ſind dann noch zwei Aufführungen von Pfitzner? Chriſtelflein⸗Ouvertüre zu erwähnen. Ein Konzert mit Walter Rehberg brachte der Liederkranz— Brahms, Chopin und von Liſtzt die zwölfte Ungariſche—, in einem weiteren Kontzert arbeitete der Verein Zilchers Deutſches Volksliederſpiel op. 32 gut heraus⸗ Der Verein hat auch einen Hilfschor aus Knaben zuſammengeſtell Der Cäcilienverein gab einen Parſivalabend mit Nikola⸗Geiße⸗Win⸗ kel von der Wiesbadener Staatsbühne. Wie faſt alljährlich kam au der Rheiniſche Madrigalchor aus Duisburg unter Prof. Joſephſog. auf einen Abend her. 8 05 85 e Ein wunderlicher Theaterzettel. Im Jahre 1823 überſande Zelker folgenden ſonderbaren Theaterzettel an Goethe: Zu 1 Vorteil des Herrn Ignaz Viol und ſeiner Tochter Ludmillat „Menſchenhaß und Reue“, ein hier noch nie geſehenes Trauerſpie von dem gefallenen Kotzebue, unglücklicherweiſe; dasſelbe iſt“! 6 Akten nebſt einem Prolog, welchen Herr Viol am Ende ſeparg halten wird. N. S. Viele dringende Schulden ſetzen uns zwar die angenehme Verlegenheit unſerer Gläubiger, daß wir nicht weiten reiſen können. Ich ſpiele den Greis, meine Ludmilla die Eulaltaz laſſen Sie uns deshalb nicht untergehen; Menſchenhaß kennen die Bewohner dieſer Stadt nicht, noch weniger wir eine Reue, 15 wir uns hierher verirrten; wir bitten daher um Zuſpruch, den es bleibt uns doch nichts.“— Dieſer launige Zettel iſt datiern Karlſtadt, 10. Juli 1823. Leider hat Zelter nur den Zettel, ni aber eine kritiſche Würdigung der ſicherlich phänomalen Auffü9 rung Goethe überliefert. 2. Runſt und wWiſenſchaſt Moderniſierung des Münchener Völkermuſeums. Wie i Berlin und Leipzig, ſo ſteht auch in München eine neue Unter“ kunft für die völkerkundlichen Sammlungen in Ausſicht. Nas Beendigung der Umbauarbeiten im alten Nationalmuſeum 116 demnächſt mit der Neuaufſtellung begonnen werden. Sie ſoll die Seemannſche Zeitſchrift für bildende Kunſt berichtet, von mode 1 ner Muſeumserfahrung ausgehend, die Prinzipien von Profeſſo Lucian Scherman verwirklichen; die Kunſt wird im Rahmen jeweiligen ethnographiſchen Umgebung als höchſte Blüte und Selge 4 zweck gezeigt werden, im Gegenſatz zu den früheren Völkerkun ſt Muſeen mit ihrem Wuſt von Gegenſtänden, in denen die Kun⸗ erſtickte. Aber auch im Gegenſatz zu manchen heutigen Muſeren, verſuchen, die die Kunſt von ihrem kulturellen Nährboden loslöſe München wird dann um eine bedeutende Sammlung reicher ſein deren Schätze heute zumeiſt infolge Raummangels in Depots e borgen ſind. Den Wert dieſer Dinge läßt eine Ausſtellung aſia tiſcher Kunſt ahnen, vornehmlich von buddhiſtiſcher Plaſtik, 175 das Muſeum zum letzten Male in dis Oeffentlicht 9 a bayriſchem Staats⸗ und Privatbeſitz, eine Veranſtaltung, mit 7 eit kift, 15 e 0 Demnach haben ſich bereits mehr —— —. der Frage des Rücktritts des Oberbürgermeiſters reif werden. gehend „Mittwoch, den 21. Januar 1925 neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Nusgabe) 5. Seite. Nr. 33 Rommunale Chronik Zur Bürgermeiſterfrage in Heidelberg erhalten wir folgende Zuſchrift:„Die Bürgermeiſterfrage in Hei⸗ delberg iſt eigentlich keine Frage des 2. Bürgermeiſters als Nach⸗ folger des verſtorbenen Dr. Drach, ſondern im Grunde genommen eine Oberbürgermeiſterfrage. Dr. Drach kam auf Vor⸗ ſchlag der bürgerlichen Richtung, insbeſonders des Baugewerbes nach idelberg. Seine Entwicklung nach der bodenreformeriſchen Seite artete unter der neuen Staatsform zu einem Enteignungswahn aus und hatte deshalb ſchärfſte Gegnerſchaft aller bodenſtändigen Kreiſe 80 Folge. Wenn das Bauhandwerk ſelbſt nicht offen wie andere diee n Stellung nahm, ſo beruht dies wohl darauf, daß eben durch ie Siedlungsbauten Arbeits⸗ und Verdienſtmöglichkeiten geſchaffen wurden, die wenigſtens teilweiſe dem nicht ſozialiſtiſch eingeſtell⸗ Handwerk zu Gute kam. Volkswirtſchaftlich wird der Nutzen er Tätigkeit Dr. Drachs umſtritten bleiben. Zweifellos ſind durch ie Bauten Werte geſchaffen— aber leider zum großen Teil auf oſten des Mittelſtandes— einerlei, ob dieſem der Grund und Boden zu dieſen Bauten enteignet oder durch Steuern und Umlagen aud den Taſchen geholt wurde. Für Heidelberg kommt als Erſatz ein Bürgermeiſter in Frage, auf dem Gebiete der Stadtentwicklung Gewähr für eine ziel⸗ bewußte Richtung bietet, und der die Feſtigkeit des Charakters beſitzt, ſich weder einſeitigen Einflüſſen von rechts oder links zu eugen. Dazu iſt aber nicht nötig, daß dieſer Mann einem beſtimm⸗ ten Berufskreiſe entſtammt, ſondern ſeine ſeitherige Tätigkeit und Einſtellung zum Volksganzen. Mit dieſer Frage des Bürger⸗ meiſters eng verbunden iſt die Einſtellung des kommenden Mannes zum Bahnhofbau Heidelbergs. Von der Entwickelung bezw. Er⸗ ledigung dieſer Frage hängt das Schickſal Heidelbergs in baulicher Hinſicht ab. Eine ganze Anzahl Bauten ſind zwar genehmigt(Ober⸗ realſchule, Gewerbeſchule u. a..) aber trotz Genehmigung kommt kein Zug in die Entwicklung, weil außer dem Geld auch das Ver⸗ trauen für die zweckmäßige Lage der geplanten Gebäude fehlt. Nun⸗ mehr tritt ſogar die Polizei auf den Plan. Die Eingaben der oltzeidirektion an die Reichsbahnverwaltungen in Berlin und Karls⸗ ruhe ſind ſicherlich eine gute Unterſtützung der Stadt. Schade nur, daß von unſerem Stadtoberhaupt keinerlei wirkſamen Schritte be⸗ kannt geworden ſind. Damit kommen wir auf den Kern der Heidelberger Bürger⸗ meiſterfrage. Heidelberg braucht weniger einen Bürgermeiſter für irgend eine Abteilung, als einen Erſatz für den Obe rbürger⸗ meiſter, der die Altersgrenze überſchritten hat. Bei der Veran⸗ lagung dieſes Herrn kann eine tüchtige zielbewußte Kraft ſich nur chwer durchſetzen. Auf dem Poſten eines zweiten Bürgermeiſter⸗ ſich aber vorzeitig verbrauchen, iſt nicht Sache erſter Kräfte. Aus dieſer Erkenntnis heraus erklärt ſich auch die Zurückhaltung der Frak⸗ ionen. Keine iſt ſtark genug, um ohne Kuhhandel etwas zu er⸗ reichen. Es war deshalb nicht ungeſchickt, wenn die rechtsſtehenden Bürgerlichen dieſe Frage durch befoldete Stadträte zu löſen ſuchten. Iſt der kommende Mann eine erſte Kraft, ſo e 5 abei i nichk zu vermeiden, daß der erſte Bürgermeiſter trotz aller Schätzung als tüchtige Arbeitskraft und gerader offener Charakter übergangen werden müßte, weil ihm leider gewiſſe Führereigenſchaften fehlen. Damit würde eventuell auch die Frage eines erſten Bürger⸗ meiſters aufgerollt. Iſt aber der kommende Mann keine erſte Kraft, ſo bedeutet dies ungeheuren Nachteil für die Stadt Heidelberg, weil dann eben die alten Einflüſſe und Einflüſterungen weiter wirken. Die zur Entſcheidung berufenen Heidelberger Bürger mögen ſich deshalb wohl überlegen, ob ſachliche oder parteipolitiſche Gründe n Ausſchlag geben ſollen. Aber auch für die ſich meldenden Be⸗ werber mögen dieſe Ausführungen als Unterlagen dienen, um ſich lar zu werden, welche Erwartungen und Forderungen ihrer harren. Kleine Mitteilungen Im Eberbacher Bürgerausſchuß fand die Leichen⸗ und Friedhofordnung dahin eine Aenderung, daß die Taxe für die Familiengräber an Hauptwegen ſtatt 300 zukünftig 200 Mark bag pelsaden, das Doppelte) beträgt. Alsdann wurde genehmigk, daß der ſtädtiſche Zuſch10g zur Grunderwerbsſteuer mit Wirkung vom 1. Sktober 1924 auf 2 Prozent reſp. 1 Prozent rabgeſetzt wird. Die Satzung der Häuſerbaukaſſe wurde dahin ab⸗ geändert, daß der Zinsfuß von Fall zu Fall vom Gemeinderat feſt⸗ geſetzt wird, da die heutigen abnormen Zinsverhältniſſe eine Bindung s Jinsfußes durch Statut nicht zulaſſen. Auf Anregung des Mint⸗ ſteriums des Innern wurde der Antrag, die Bezeichnung„Spar⸗ und aiſenkaſſe“ durch„Oeffentliche Sparkaſſe“ zu erſetzen, gutgeheißen. 85 Aufnahme eines Darlehens für die Spar⸗ und Waiſenkaſſe von 00 000 Mark, um die vorliegenden Darlehensgeſuche zu befriedigen, wurde ebenfalls zugeſtimmt. Der Ankauf von verſchiedenen Grund⸗ ſtücken, die keils zur Erweiterung des Burghäldeſtadtteils teils der ldarrondierung dienen, wurde gutgeheißen. Aus dem Lande verfſöre, Baden-Baden, 20. Jan. Es ſind nunmehr vierzig Jahre erfloſſen, ſeit die hieſige Sektion des Schwarzwaldvereins ſohründet wurde, ſie kann alſo auf eine an Arbeit reiche und er⸗ Feögreiche Tätigkeit zurückblicken. Der Vorſtand veranſtaltete aus Neſem Anlaß eine Feſtfeier im prächtig dekorierten Saal des ſtaurants„Krokodil“, die ſich eines außerordentlich zahlreichen zeſuches erfreute und zu der vom Hauptvorſtand in Freiburg auch re Herren Ehrenpräſident Profeſſor Neumann und Präſident Di⸗ S kor Seitz erſchienen waren. Der erſte Vorſtand der hieſigen 0 Oberforſtmeiſter Rothmann hieß ſämtliche Anweſende it einer herzlichen Begrüßungsanſprache willkommen, in der er 15 gemeinnützige Schaffen und Wirken des Schwarzwaldvereins rvorhob und der Männer gedachte, in deren Händen die Leitung ſtos ereins liegt. Weiter gedachte er in ehrenden Worten des ver⸗ Eirbenen Philipp Buſſemer, des Schöpfers des Höhenweges, dem im gef arzwald eine Gedenktafel geſtiftet werde, und der im Weltkriege 1 gollenen Mitglieder des Schwarzwaldvereins, denen ein ſchönes ee errichtet wird. Nach Schluß der Rede ſangen die Anwe⸗ n ſtehend das Deutſchlandlied. Direktor Seitz äußerte ſich ein⸗ über die Bedeutung des Höhenweges, der länderverbindend werd und ein Symbol ſei, mit dem der Schwarzwaldwerein ſiegen bot e. Ein reichhaltiges Programm ernſten und heiteren Inhalts don piel Unterhaltung. Am Schluß der feſtlichen Veranſtaltung durfte 138 daß der harmoniſche Verlauf alle Teilnehmet friedigte. kere F. Antergrombach. 17. Jan. Voraeſtern abend wurde eine arb⸗ Wef, Anzabl Schafe auf einem Bahnübergana zwiſchen hier und 9 5 einer aus der Richtung Karlsruhe kommenden Lo⸗ Llipe überfahren u etötet. dazu Triberg. 19.—555 Der niedrige Waſſerſtand des Rheins hat feldeneführt, daß in dem Verſorgungsgebiet des Kraftwerkes Rhein⸗ mußte für die Stromabnehmer Sperrtage eingeführt werden werden um den Anforderungen für Stromlieferung gerecht zu es Das Kraftwerk Laufenburg, das für einen großen Teil St gittleren Schwarzwaldes mit den Städten Triberg. Furkwangen, Einschraugen uſw von großer Wächtigkeit iſt fordert zur möglichſten ſtunde änkung des Stromverbrauches auf, beſonders in den Morgen⸗ Einhalt„der Zeit der ſtärkſten Beanſpruchung. Das Werk hofft, bei * dieſer Aufforderung, ohne Sperrzeiten auszukommen. Notttdej illingen, 19. Jan. Der auf der Strecke nach Schwenningen⸗ kannte unweit der Station Mühlhauſen bot aufgefundene unbe⸗ junge Mann, wurde als der 17 Jahre alte Arthur Jauch. wirbe 0 1 Wi 5 Adlerwirtes in Tuningen feſtgeſtellt. Es ſcheint nicht, lieg erſt vermutet wurde, Selbſtmord, ſondern ein Unfall vorzu⸗ gen, der dem Jauch bei . nuch beim Beſteigen des Zuges zuſtieß. 5 gen Valonaueſchingen. 19. 5 In der Aſche des Kamins der hieſi⸗ ſunden ksſchule wurde ein Aluminiumfußring einer Brieftaube ge⸗ Frivatz nie nach fachmänniſcher Ermittlung als eine Taube aus dem s Ti itz des Brieftaubenklubs in Würzburg feſtgeſtellt wurde. täubt, in däürfte beim Raſten auf dem Schornſtein durch Gaſe be⸗ W en Kamin geſtürzt und verbrannt ſein. töten 9 olfach, 19. Jan. In Oberwolfach wurde bei einem ge⸗ dirks mt Tollwutverdacht feſtgeſtellt und durch das Be⸗ brdnet! die erforderlichen Sperrmaßnahmen für den Bezirk ange⸗ ſoll Todinau i.., 17. Jan. Beim Forſthaus in Todtnau geriet der Knecht einer Wirtſchaft in Brandenberg unter ſeinen Wagen. Eine zufällia des Weges kommende Frau fand den Bewußtloſen und veranlaßte deſſen Ueberführung nach dem Spital, wo an beiden Füßen ein komplizierter Bruch feſtgeſtellt wurde. Da der Ver⸗ unalückte großen Blutverluſt hatte, iſt es ſehr fraglich, ob er mit dem Leben davonkommt. Säckingen, 15. Jan. In der mechaniſchen Buntweberei in Brennet wurde in der vorletzten Nacht ein Einbruchsdieb⸗ ſtahl verübt, wobei bedeutende Mengen Tuch geſtohlen wurden. Von den Tätern fehlt jede Spur.— Hier ſtarb im 76. Lebens⸗ jahre der Schriftſteller und Buchhändber Paul Heichen. Als weit⸗ gereiſter Mann hatte er verſchiedene ausländiſche Werke überſetzt und ſich auch auf dem Gebiete der Graphik Verdienſte erworben. Nus der Pfalz Die Bluttat von Münchweiler Der Anſchlag des früheren Separatiſtenführers und Bürger⸗ meiſters Helfrich auf den Schmiedemeiſter Wadle in Münch⸗ weiler hat ſich nun zum Nachteil für die ganze Gemeinde aus⸗ gewirkt. Die Franzoſen ergriffen ſofort nach Bekanntwerden des Mordes die Gelegenheit, um den kleinen Ort mit 39 Mann Straf⸗ beſetzung zu belegen, eine Maßnahme, die in der Bevölkerung eine außerordentliche Empörung auslöſte. Die Erklärung von fran⸗ zöſiſcher Seite, daß gleichzeitig auch die Regierung um Entſendung deutſcher Polizei gebeten worden ſei, kann keinesfalls befriedigen. Trotzdem folgte die Kreisregierung der Pfalz der Aufforderung, um auch von ſich aus betr. der Berühigung der Bevölkerung und der Unterſuchung des Falles die entſprechenden Maßnahmen zu treffen. Allem Anſchein nach handelt es ſich bei der Münchweiler Affäre um einen politiſchen Mord. Der Mörder ſelber wurde am Sams⸗ tag morgen von Münchweiler aus in das Unterſuchungsgefängnis bei der Gefangenenanſtalt der Pfalz in Zweibrücken verbracht, da ſein Verbleiben in dem Ort in keiner Weiſe mehr geſichert erſchien. Am Sonntag fand dann die Beerdigung des auf ſo tragiſche Weiſe um's Leben gekommenen Wadle ſtatt. Eine faſt unüberſehbare Trauergemeinde begleitete den mit Blumen über⸗ füllten Sarg, der ſich unter den Klängen des Beethovenſchen Trauer⸗ marſches nach dem Friedhof bewegte. Der Fußballklub Münch⸗ weiler, deſſen Ehrenmitglied der Ermordete war, der Männergeſang⸗ verein, der Turnverein und der Arbeiterverein Münchweiler gaben mit trauerumflorten Fahnen das letzte Ehrengeleit. Der Verein der nationaliſtiſchen Freiheitsbewegung, Ortsgruppe Pirmaſens und die verſchiedenſten Abordnungen aus München, Pirmaſens, Zwei⸗ brücken, Heidelberg und anderen Städten vervollſtändigten das impoſante Bild. Am Grabe ſprach als erſter der Ortsgeiſtliche Pfarrer Mann. Er ſchilderte in bewegten Worten die überaus ſchwierige, politiſche Lage der Gemeinde Münchweiler, die er während ſeiner nun ein⸗ jährigen Praxis zu ſtudieren Gelegenheit gehabt habe. In eindring⸗ licher Rede ſchilderte er der Trauerverſammlung ſeine Bemühungen um den Frieden in der Gemeinde. Unter dem Geläute der Glocken legten ſowohl die ſämtlichen Münchweiler Vereine als auch zahlreiche auswärtige Abordnungen Kränze nieder. Bei den meiſten Gedenk⸗ reden kam die Abſcheu vor dem hinterhältigen Betragen des Mörders in beredten Worten zum Ausdruck, wobei der Hoffnung Ausdruck gegeben wurde, daß dem beſetzten Gebiet nun endlich einmal Ruhe vor unſicheren und unſauberen Ele⸗ menten gegeben werde. So wurde ein Mann geehrt, der ſich um ſeinen Ort und die deutſche Sache hoch verdient gemacht hatte. Inzwiſchen hat der franzöſiſche Bezirksdeleglerte für die Pfalz außer der Belegung des Ortes noch folgende Sanktionen ver⸗ hängt: 1. Jede Zuſammenkunft oder öffentliche Kundgebung iſt in der Gemeinde Münchweiler verboten. 2. Jeder Verkehr, welcher Art er auch ſei, iſt zwiſchen 9 Uhr abends und 6 Uhr morgens deutſcher Zeit unterſagt. 3. Ausnahmen können nur durch den Be⸗ zirksdelegierten geſtattet werden. 4. Ausgenommen von der Ver⸗ kehrsſperre ſind die Geiſtlichen, Aerzte und Hebammen. 5. Die Nachtſperre gilt ab 16. Januar 1925, 9 Uhr abends bis auf weiteres. Die Maßnahmen ſind auf Grund der Ordonanz Nr. 173 der Rhein⸗ landkommiſſion erlaſſen, um Unruhen zu vermeiden. So geht alſo die Beſatzungsbehörden gegen friedliche Einwohner vor. Die Ver⸗ kehrsſperre widerſpricht vollſtändig dem Geiſt des Londoner Ab⸗ kommens, denn in dem Artikel 13 Abſatz 4 iſt ausdrücklich feſtge⸗ ſtellt, daß alle Maßnahmen zur Beſchränkung des Perſonen⸗, Güter⸗ und Wagenverkehrs aufgehoben ſind. Von den deutſchen Be⸗ hörden iſt Einſpruch gegen die Sperre erhoben, da ſie die Be⸗ völkerung ſchwer ſchädigt. Beſonders iſt dies bei der Arbeiterſchaft und den Reiſenden der Fall, die zwiſchen 9 Uhr abends und 6 Uhr morgens die Bahn benützen müſſen. m. . ꝛ: Jweibrücken, 16. Jan. Die Zahl der Wohnungs⸗ ſuchenden beträgt hier 576. Bis dieſe alle glücklich unterge⸗ bracht ſind, wird noch manches Waſſer den Schwarzbach hinunter⸗ laufen, da die Bauverhältniſſe ziemlich ſchlechte ſind.—Das ſtatiſtiſche Landes⸗Amt ermitelt für die Pfalz folgende Anbau⸗ flächen und Ernteergebniſſe: Es betrug die Zahl der an⸗ gebauten Hektare in abgerundeten Ziffern Weizen 15 600, Roggen 35 500, Gerſte 19 900, Hafer 25 900, Kartoffeln 40 300, Zuckerrüben 4700, Kle 18 700, Luzerne 10 000, Wieſen 49 30, Wein 15 700. Der Ernteertrag im Jahr 1923 belief ſich in der Pfalz in Tonnen wie folgt(wobei die Zahlen des Vorjahres in Klammern beigefügt ſind): Winterweizen 26 540(17 400), Winterroggen 53 700(49 200), Som⸗ mergerſte 31 200(21000), Hafer 46 100 24 000), Stroh 232 600 (158 000), Kartoffeln 232 600(158 900), Hopfen wurden in der Pfalz nur 29 Hektar mit 142 Doppelzentnern Ertrag angepflanzt, Wein insgeſamt 15 700 Hektar mit 199 000 Hektoliter Ertrag, davon 154 000 Hektoliter Weißwein und 45 000 Hektoliker Rotwein⸗Moſt. Die Zahl der Obſtbaumwarte wurde 1922 letztmals erfaßt und be⸗ trug in der Pfalz 12 haupt⸗ und 433 nebenamtlich tätige. An den pfälziſchen Staatsſtraßen ſtanden 13 200 Bäume auf 503 Kilometer Länge, aus deren Obſt 566 000 Mark erlöſt wurden. Im Jahr 1924 ſtanden 109 Hektar pfälziſches Moorland in eigener Wirtſchaftsregie der bayeriſchen Landesanſtalt für Moorwirtſchaft. 341 Viehmärkte wurden 1923 in der Pfalz abgehalten, wobei aufgetrieben waren 186 Pferde, 7987 Rinder, 30 569 ſonſtige Tiere; verkauft wurden hiervon 74 bezw. 7954 bezw 20 304 Nachbargebiete sw. Auerbach, 15. Jom. Bei einem Holzhieb wurden im Schutzbezirk Auerbach des Forſtamts Bensheim an die 3000 Meter Brennholz geſchlagen. Der Tarifpreis wurde auf 24% für 2 Meter Buchenſcheitholz 55 25 85 sw. Darmſtadt, 15. Jan. Zwei im Heſſenland weitbekannte Per⸗ ſönlichkeiten, beſonders auf dem Gebiete der Rechtspflege ſeit Jahr⸗ zehnten erfolgreich tätig, konnten ihren 70. Geburtstag begehen. Es ſind dies Senatspräſident i. R. am Oberlandesgericht Karl Dorn⸗ ſeiff und Geheimer Juſtizrat Dr. Emanuel Reis. * Hauſen q..,(Hohenzollern), 17. Jan. Der 14 Jahre alte Sohn des Landwirts Karl Buck II. wollte vor einigen Tagen mit ſeinem aleichaltrigen Bruder Heu von der Obertenne herunterholen. Beim Beſteigen der Leiter löſte ſich ein Holzariff und der Junge flel auf den Zementboden der Untertenne herab. Nach wenigen Stunden verſtarb der Verunalückte. 8 *Skraßburg 1.., 19. Jan. Man ſpricht ſeit längerem in Straßburg davon, daß für den Mari nediemnſt auf dem Rhe in 150 beſonderer Ad mir al ſtaab nach Straßburg gelegt werden Baſel, 20. Jan. Der Kanton Graubünden, der noch einer der wenigen Kantone der Schweiß war, wo der Automobilver⸗ kehr ſtarken Einſchränkungen unterlag, hat in einer geſtern ſtatt⸗ gefundenen Volksabſtimmung mit 10 700 gegen 12 200 Stimmen das neue Automobilgeſetz, wonach der Verkehr ungehindert vor ſich ge⸗ den Automobilverkehr die s und des Prätigar. Es tritt nun hen foll. verworfen. Kurorte im En wer bo keim ganzen Kanton in Wirk⸗ Gerichtszeitung Schöffengericht Konſtanz Vor dem Konſtanzer Schöffengericht ſtand der vielfach vor⸗ beſtrafte Anſtreicher Max Adel hoch, der ſich wegen ſchweren Diebſtahls zu verantworten hatte. Kurz nachdem er eine 20monatige Freiheitsſtrafe verbüßt hatte, führte der Angeklaate einen raffinier⸗ ten ſchweren Diebſtahl in Radolfzell aus, wobei ihm die 26 Jahre alte Näherin Frida Döbele von Kreuzlingen und der Maler Ernſt Sprinamann aus Dorxach behilflich waren. Adelhoch wurde zu 1% Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverluſt, die Döbele zu 5 Mo⸗ naten und Sprinamann zu 4 Monaten Gefänanis verurteilt.— We⸗ gen Brandſtiftuna und Diebſtahl im wiederholten Rückfall hatte ſich der ebenfalls viel und ſchwer vorbeſtrafte 22 Jahre alte Schreiner Paul Kolb von Zuffenbauſen, der gegenwärtig wegen des aroßen Diebſtahls in Liptingen eine Gefänanisſtrafe von 2 Jab⸗ ren 3 Monaten zu verbüßen hat, zu verantworten. Anläßlich dieſes Verfahrens kam es an den Taa, daß Kolb, der ſich damals Marx Kölle“ nannte, unter welchem Namen er ſich auch ſchon verurteilen ließ, am 2. Mai 1922 bei ſeinem früheren Arbeitgeber in Bodenwald bei Oberbodman, einen Heuſchuppen in Brand ſetzte, um einen Diebſtahl von Kleidern, Geld und Nahrunasmitteln ausführen zu können. Den Diebſtahl geſtand er: die Brandſtiftung leuanete er hartnäckia, doch war die Beweislaſt ſo erdrückend, daß ihn das Ge⸗ richt unter Einrechnung der oben genannten Strafe zu einer Ge⸗ ſamtzuchthausſtrafe von drei Jahren und dreijähriger Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte. 5 Oberſter Gerichtshof in Saarbrücken. 3 15 2 Der Oberſte Gerichtshof in Saarbrücken verwarf die Berufung des kommuniſtiſchen Landtagsabgeordneten Heckler, der wegen Gottesläſterung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt mor⸗ den war. Anläßlich einer proteſtantiſchen Glockenweihe in Dudweiler hatte das von ihm verantwortlich gezeichnete Parteiorgan die Kirche als eine„Verblödungsanſtalt“ b' eichnet.—.— Ein Geiſteskranker vor dem Saarbrückener Schwurgericht —8— Saarbrücken, 20. Jan. Vor dem hieſigen Schwurgericht hatte ſich der 34 Jahre alte Maler Ernſt Rudlof aus Straßbura wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu verantworten. Vor drel Jahren, im Februar 1922, hatte der Angeklagte als Inſaſſe der Irren⸗ anſtalt in Merzig ein Attentat auf die Familie des dortigen Wärters Klaus verübt. Weil er auf die 16jährige Tochter, mit der er ein Ver⸗ hältnis hatte, eiferſüchtig war, aing er in ſeiner Wut mit einem Meſſer auf das junge Mädchen los, das jedoch entkam, worauf er der Mutter zwei tiefe Stiche in die Bruſt verſetzte, an deren Folgen die Frau ſtar b. Der Angeklagte hat ſeit der Schulzeit ſein ganzes Leben hinter den Mauern des Zuchthauſes, Irrenhauſes und in der Verwahranſtalt zugebracht. Im Jahre 1909 hatte er in Straß⸗ bura ein ſunges Mädchen, mit dem er verkehrte, umgebracht, wofür er eine Zuchthausſtrafe von 10 Jahren erhielt. Im Juli 1921 wieſen jihn die Franzoſen aus dem Verwahrhaus bei Wörth als Altdeutſchen aus, worauf er nach der Merziager Heil⸗ und Pflegeanſtalt überführt wuürde, wo er mancherlei Freiheiten genoß. Nach der dortigen Blut⸗ tat wurde er in einer mitteldeutſchen Anſtalt untergebracht wo er ſelbſt die Gerichtsverhandluna gegen ſich beantraate. Eine Verhand⸗ luna war bereits vor längerer Zeit am Saarbrücker Schwurgericht anhänaig: doch konnte ſie nicht durchgeführt werden, da die Symp⸗ tome der Geiſteskrankheit Rudlofs den geregelten Gana des Verfah⸗ rens auszuſchließen ſchienen. Für die diesmalige Verhandlung waren beſondere Vorſichtsmaßnahmen erariffen. Nach ärztlichen Gutachten iſt Rudlof ein gefährlicher Geiſteskranker, wogegen ſich der Angeklagte jedoch wehrte. Er will nur unter Wahnvorſtellungen leiden und erblich belaſtet ſein, weil ſein Vater ein Säufer geweſen ſei, der ebenfalls im Wahnſinn geendet habe. Während der Ver⸗ handlung zeiate der Angeklaate ein aufgereates Weſen. Er wollte gegen ſeine frühere Liebſte gewalttätig werden. Die Sachverſtändigen hielten die Anwendung des§ 51.St..B. für gegeben. Die Ge⸗ ſchworenen verneinten die wohl nur pro forma vorgelegten Schuldfragen. worauf das Gericht den Angeklaagten freiſprach. Dieſer wurde natürlich in Anbetracht ſeiner Gemeingefährlichksit 5 auf freien Fuß geſetzt, ſondern aufs neue in eine Anſtalt über⸗ ührt. Die geheimnisvollen-Strahlen »Mit der angeblichen Erfindung des Ingenieurs Willi Unruh, der behauptet hat, daß er Elektrizität aus der Lufb erzeugen könne, hat ſich nochmals das Gericht zu beſchäftigen. Wie erinnerlich, erregte der Betruasprozeß gegen Unruh im Frühjahr vorigen Jahres erheb⸗ liches Aufſehen. Unruh hatte ſich als Freiherr v. Unruh ausgegeben und behauptete, daß ihm eine epochemachende Erfindung gelungen ſei, mit Hilfe eigenartiger Anlagen von Klingelbatterien, Elektrizität aus der Luft zu gewinnen. Er hatte auch Leichtaläubige gefunden, die ihm zur Verwertuna der Erfindung reiche Kapitalien zur Ver⸗ fügung geſtellt hatten. Bei Probevorführungen hatte der Appargt tatſächlich funktioniert und Licht geſpendet. Als dann aber die prak⸗ tiſche Ausführung kommen ſollte, war der Apparat regelmäßig in Unordnung geraten. In dem Betruasprozeß waren zahlreiche Sach⸗ verſtändige vernommen worden. Der Angeklagte wollte das Prinzip, auf dem ſeine Erfinduna beruhe, nicht preisgeben. Verſuche. den Apparat wieder in Betrieb zu ſetzen, ſcheiterten daran, daß der An⸗ geklagte behauptete, im Gefänanis dazu außerſtande zu ſein. Der Prozeß endete mit der Verurteilung des Angeklagten zu fünf Jahren Gefänanis, dem das Gericht auch nachwies, daß er unberechtigter Weiſe ſich als Freiherr v. Unruh ausgegeben hatte. Gegen dieſes Urteil hatte der Angeklagte Berufung eingelegt und die neue Verhandlung, zu der wiederum Zeugen und Sachverſtän⸗ dige aus allen Teilen Deutſchland geladen ſind, begann vor der Strafkammer des Landgerichts Berlin I. Es wird ſich nun zeigen, ob der Angeklaate angeſichts der drohenden langjährigen Gefängnis⸗ ſtrafe ſich bereit finden wird, falls er wirklich eine ernſthafte Erfin⸗ dung gemacht hat, ſein Geheimnis zu offenbaren. Jedenfalls hat er im Gefänanis eine Schrift, die 96 Schreibmaſchinenſeiten umfaßt, über ſeine Erfindung fertiggeſtellt und bei Beginn der Verhandlung dem Gerichtshof überreicht. Außerdem iſt ihm Gelegenheit gegeben worden, im Gefänanis an ſeinem Apparat zu arbeiten, was er auch in der Zeit von acht Wochen getan hat. Nach ſeiner Behauptung ſoll der Apparat. wenn er auch noch einige kleine Mängel zeige, ſetzt funktionieren. Er blieb dabei, daß er eine ernſthafte Erfindung ge⸗ macht habe und daß es ein Irrtum des Vorderrichters geweſen ſei, daß er bei den Beleuchtunasproben, die früher ſtattoefunden hätten, ſich einer künſtlichen Zuleitung bedient habe. Das Gericht beſchloß, eine informatoriſche Vorbeſichtigung des Apparates im Gefänonis vorzunehmen. Die Verhandlung wird mehrere Wochen das Gericht in Anſpruch nehmen. Landòwirtſchaſt Pflanzenzüchterkagung Ueber die Pflanzenzüchtertagung in Offenburg iſt noch mitzu⸗ teilen, daß die Verſammlung, die von über 700 Landwirten und Intereſſenten beſucht war, eine Entſchließung über die driggende Not⸗ wendiakeit einer baldigen Errichtung des Inſtituts für Pflanzenzüchtung in Raſtatt durch öffentliche Mittel gefaßt wurde. Es wäre zu wünſchen, daß alle maßgebenden Orgage von dem Wert und der Natwendigkeit der Errichtung eines ſolchen In⸗ ſtituts baldmöglichſt überzeugt würden. Kredithilfe für die Landwirtſchaft Durch die Preſſeabteilung der badiſchen Regierung wird mit⸗ geteilt: Die Badiſche Landwirtſchaftskammer verbreitet unter der Ueberſchrift„Notſtandskreditaktion“ in den Tageszeitungen eine No⸗ tiz über eine bevorſtehende Kreditaktion der badiſchen Regierung zu Gunſten der Landwirtſchaft. Die Tatſache als ſolche iſt richtig. Die ungünſtige Lage der Landwirtſchaft iſt der Regierung bekannt, und die daraus ſich ergebende Notwendigkeit von Hilfsmaßnahmen iſt von ihr unabhängig von den ſpäter übermittelten Anträgen der Landwirtſchaftskammer in Ausſicht genommen geweſen. Die Kre⸗ ditaktion ſchließt ſich an die im Herſt letzten Jahres unternom⸗ menen an; ſie wird im Gegenſatz zu früher auf die landwirtſchaft⸗ lichen Betriebe im einzelnen ausgedehnt. * Zukunft gefolgt. Stand der Reichsbank am 15. Januar 1925 Rentenbankſcheinen um 69,4 auf etwa 1650 Mill. Ral. der Reichsbank an Millionen Reichsmark. liefern gleiche geſchah in Rotterdam und Stockholm. zu emanzipieren. 6. Seite. Nr. 33 neue Mannheimer Feitung(mittag⸗Rusgade) Mittwoch, den 21. Januur 1925 Neue Mannheimer Zeitung Handelsblatt Warum ſteigen die Effekten? Die Deutſche Bank zur Geldlage Die Deutſche Bank ſtellt in ihrem neueſten Wirtſchafts⸗ bericht über die Gründe der Aufwärtsbewegung der Effekten⸗ kurſe in den erſten Januarwochen folgende intereſſante Betrach⸗ tungen an: Das Kursniveau der Aktien an der Berliner Börſe hat ſich in den letzten Wochen weſentlich erhöht. Während am 15. Dezember von 416 Geſellſchaften, deren Aktienkapital auf Goldmark umgeſtellt iſt, noch 80 pt. unter pari ſtanden, davon 58 pet. unter 80, waren am 12. Januar von 627 auf Goldkapital umgeſtellten Geſell⸗ ſchaften 59 pCt. unter pari, davon nur 22 pCt. unter 80 pot. Dieſe Kursentwicklung iſt zurückzuführen einmal darauf, daß erſicht⸗ lich das Vertrauen zu den Goldbilanzen wächſt, ins⸗ beſondere, wenn es durch die Vergangenheit des Unternehmens und das Anſehen ſeiner Verwaltung geſtützt wird, und zum andern, daß ſich nach langer Zeit wieder eine Effektenſpekulation herausbildet, die ganz naturgemäß nur einſeitig als Kaufbewegung in die Erſcheinung getreten iſt. Den Monaten des tiefgehenden Peſſimismus iſt an der Börſe eine Periode des Vertrauens zur Man ſetzt ſich leichtherzig über die Hemmungen hinweg, die ſich aus den augenblicklichen Verhältniſſen in der fußeren und inneren Politik unweigerlich ergeben würden, wenn dieſe eben ſich bildende Spekulation ſchon länger beſtehen und größeren Umfang angenommen haben würde, als es bisher der Fall ſein konnte. Ihre Hauptkraft ſchöpft die ſpekulative Aufwärtsbewegung aus dem ſehr reichlichen Geldangebot. Die notwendige Reinigung der Wirtſchaft von den Schlacken der Inflations⸗ und Spekulationszeit, von der die Oeffentlichkeit immer nur dann Notiz nimmt, wenn dieſe Reinigung zu größeren Zahlungseinſtellungen oder zu einem „Finanzſkandal“ führt, hat den Banken und der Börſe Gelder zu⸗ fließen laſſen, die bisher anders und nicht immer ſehr zweckmäßig angelegt waren. Ob dieſe Gelder dem offenen Markte auf längere Zeit zur Verfügung bleiben, oder ob ſie nach kurzer Zeit wieder eine andere Verwendung finden werden, läßt ſich noch nicht beurtei⸗ len. Einen weiteren, der Summe nach größeren Zufluß hat der Markt dadurch erfahren, daß ein Teil der vom Nuslande gewährten An r Das Wechſelportefeuille der Reichsbank und der Zahlungsmittelumlauf ſind in der zweiten Januarwoche in krfreu⸗ lichem Ausmaß weiter zurückgegangen. Die Wechſelanlage nahm nach der Wochenüberſicht der Bank vom 15. d. Mts. um 140 auf 1743,6 Mill. R/4 ab. Da 52 Mill../. an Wechſeln der Reichs⸗ bank weiterbegeben und 28,6 Mill. R. an die Rentenbank ab⸗ geführt wurden, ſo entfallen 59,4 Mill. R= der Entlaſtung der Wechſelanlage auf Kreditrückzahlungen privater Kreditnehmer. Die Summe der rediskontierten Wechſel ſtellte ſich dementſprechend am 15. d. Mts. auf 605,8 Mill. R/, das Darlehen bei der Renten⸗ bank iſt auf 403,5 Mill. Reſll abgetragen worden. Dieſen Rück⸗ zahlungen ſtanden neue Kreditentnahmen im Lombardwege in Höhe von 9,2 Mill..% gegenüber, die Lombardforderungen der Bank erhöhten ſich dadurch auf 17,4 Mill. R,, Die Rückflüſſe an Reichsbanknoten und Renten⸗ bankſcheinen in die Kaſſen der Bank ergaben zuſammen einen Betrag von 223 Mill... Der Umlauf an Banknoten ver⸗ minderte ſich um 153,6 auf 1646,2 Mill. Rel und der Umlauf an Der Beſtand Rentenbankſcheinen wuchs ſomit auf 328,2 Die fremden Gelder erfuhren eine Zunahme um 86,6 auf 983,7 Mill. RI. Der Goldbeſtand wurde um 11 auf 791,7 Mill. RI, der Beſtand der zur Golddeckung herangezogenen Deviſen um 3,7 auf 263,9 Mill..%½ verſtärkt. Dieſen Zugängen wie der Abnahme des Notenumlaufs entſprechend verbeſſerte ſich die Notendeckung weiter, und zwar die Deckung durch Gold allein von 43,4 auf 48,1 Prozent, die Deckung durch Gold und Deckungsdeviſen von 57,8 auf 64,1 Prozent. Die Scheidemünzenbeſtände der Bank erhöhten ſich — hauptſächlich infolge von Eingängen neugeprägter Münzen— um 7 auf 56,8 Mill..L. A. H. Henry Jord im Jahre 1924 Die Ford Motor Company hat auch im Jahre 1924 nach dem jetzt vorliegenden Berichte ganz erhebliche Betriebs⸗ erweiterungen und Neugründungen von Werken vorgenom⸗ men. Die Fabrik, die in St. Paul neu errichtet wurde, wird wie die in Chicago täglich 500 Wagen und Trucks produzieren können. Neue Werke wurden außerdem gebaut in Memphis. Chalotte, Jachſonpille, Dallas und Louispille. Im nördlichen Michigan, das die Eiſen⸗ und Kohlenbergwerke der Geſellſchaft beherbergt, ſind ebenfalls bedeutende Erweiterungen vorgenommen worden. Beſon⸗ ders erwähnenswert iſt die Errichtung einer großen Holz⸗ verarbeitungsfabrik in JIron Mountain, die brauchbares und ſogleich fertig zugerichtetes Holz für die Automobilwerke oll. Mit großem Nachdruck wurde die Kraftzufuhr der Fabriken ausgebaut. In St. Paul und ebenſo in Jron Mountain wurden 5 Anlagen errichtet, die die hydroelektriſche Verſorgung ſämtlicher Fordwerke um 34000 Pferdekräfte bereicherten. Wie bekannt, hat die Fordgeſellſchaft ihre Expanſionstätigkeit nicht auf die Vereinigten Staaten beſchränkt. So wurde während des Jahres 1924 eine neue Zweigfirma in Santiago, Chile, begründet. Das Außerdem exfuhr die Fabrik in Sao Paulo, Braſilien, eine bedeutende Ver⸗ rößerung. Hinſichtlich des Gütertransports fährt die Fordgeſelſſchaft fort, ſich von den eigentlichen Verkehrsgeſellſchaften Während des vergangenen Jahres wurden die großen Dampfer„Oneida“ und„Onondaga“ neu erworben. Während dieſe zuſammen mit den übrigen Schiffen der Fordflotte im Sommer für den Transport der Eiſenerze über die kanadiſchen Seen benutzt werden, tragen ſie, wie der Newyorker Vertreter der M. N. N. meldet, in den Wintermonaten die fertigen Automobile nach Südamerika und an der U..⸗Küſte entlang. iſt, in verhängnisvoller Kredite, in Mark verwandelt, kurzfriſtige Anlage ſucht, da er nur allmählich in den Betrieben benötigt wird. Die natürliche Anlage für ſolche Gelder der Privat⸗ diskontwechſel ſteht nur in ganz unzureichendem Maße zur Verfügung, da das Bankakzept erſt im Beginn der Wieder⸗ einbürgerung ſich befindet und die angebotenen Handelswechſel nur zum allergeringſten Teil das Haupterfordernis des Privatdiskont⸗ wechſels erfüllen, nämlich durch die Qualität des Akzeptanten— nicht etwa nur des Ausſtellers oder Giranten— die pünktliche Einlöſung zu gewährleiſten. So wird der Hauptteil des Geldes mangels anderer Verwendung dem Effekten⸗, Report⸗ und Lombard⸗ geſchäft zugeführt. Und es wird durch dieſe nur zeitweilig für derartige Zwecke bereitgeſtellten Mittel eine Geldflüſſigkeit gezeigt, die in dieſem Maße auf die Dauer kaum aufrecht erhalten werden kann. Aber einerlei, ob dieſes in Mark konvertierte Auslandsgeld an der Börſe oder in Handel und Induſtrie ſeine Verwendung findet, ſolange die Kredite gewährt werden, ſtehen die Summen der Wirtſchaft zur Verfügung und müſſen auf eine Verbilligung des Inlandszinsfußes hinwirken. Das übt wieder ſeinen natürlichen Einfluß auf die Kursbildung des Aktienmarktes und insbeſondere auch des Marktes für feſtverzinsliche Werte aus. Erſt wenn die Zinsermäßigung ſich in den Bankbedingungen, in den Leitſätzen des offenen Marktes und in der daxaus ſich ergebenden geringeren Wechſeleinreichung bei der Reichsbank ausgewirkt hat, kann auch⸗ dieſe der Bewegung durch Herabſetzung des Diskontſatzes folgen. Auf die Gefahr, die ſich daraus ergibt, daß die Aufwer⸗ tungsfrage nicht als rein wirtſchäftliches Problem, das es iſt, behandelt wird, ſondern als politiſches Agitationsmittel ausgebeutet worden iſt, muß heute erneut in nachdrücklichſter Weiſe aufmerkſam gemacht werden. Die Reichstagswahlen ſind vorüber, und die Parteien müſſen nun ihre Wahlverſprechen nach Möglichkeit er⸗ füllen. Demgegenüber wird die Wirtſchaft auf der Hut ſein müſſen, daß nicht, ganz abgeſehen von indipiduellen, oft untragbaren Belaſtungen, der ſeit einem Jahre im Ausland und im Inland erfreulich entwickelte Kredit, der auf den Goldbilanzen und den ihnen zugrunde liegenden Verordnungen und Geſetzen aufgebaut Weiſe geſtört wird. 725 der Ausbau der Kaliſchächte in Buggingen Dem badiſchen Landtag iſt ein Geſetzentwurf über die Betei⸗ ligung an Kaligewerkſchaften in Baden zugegangen. Nach dieſem Geſetzentwurf wird der Finanzminiſter ermächtigt, die Mittel,»die zur weiteren Durchführung der im Geſetz über die Beteiligung an Kaligewerkſchaften in Baden vorgeſehenen' Ausgaben erforderlich ſind, bis zum Betrag von weiteren 2800 000.„, wenn nötig im Wege des Staatskredits, flüſſig zu machen. Er wird weiter er⸗ mächtigt, für etwa von den badiſchen Kaligewerkſchaften aufzu⸗ nehmende Anleihen bis zum Höchſtbetrag von insgeſamt 7500 000 Reichsmark zuſammen mit den anderen Gewerken die ſelbſtſchuldne⸗ riſche Bürgſchaft zu übernehmen. Der Kredit von 2800 000.I ermäßigt ſich in dieſem fFalle um den Betrag der Bürgſchaft, für den das Land Baden im Innenverhältnis aufzukommen hat. Dem Geſetzentwurf iſt eine ausführliche Begründung bei⸗ gegeben, die zunächſt eine Darſtellung des Baues der Kali⸗ ſchächte in Buggingen enthält und ſich dann mit dem weiteren Ausbau dieſer Schächte befchäftigt. Es wird dabei darauf⸗ hin abgehoben, daß früher oder ſpäter der Bau eines zwei⸗ ten Schachtes unter allen Umſtänden eine unbedingte Not⸗ wendigkeit ſein wird. Auch ein Fabrikbau ſei ins Auge zu faſſen. In der Begründung wird dann erneut auf die Hochwertig⸗ keit der Bugginger Kaliſalze hingewieſen. Der Ge⸗ ſamtaufwand der gebauten und noch zu bauenden Anlage wird auf rund 10,3 Millionen ½ veranſchlagt. Es wird angenommen, daß der erſte Schacht in der Mitte des Jahres 1925 das Kalilager erreicht haben wird, der Ausbau des Schachtes, die Herſtellung des Füllortes und die Auffahrung der erſten Strecken wird aber immer⸗ hin einige Monate noch in Anſpruch nehmen. Der zweite Schacht werde vorausſichtlich im März 1927 vollendet ſein und das Unter⸗ nehmen werde im Laufe des Jahres 1928 auf der Höhe ſeiner Leiſtungsfähigkeit ſtehen. Die Basler Nachrichten ſchreiben u. a. über das neue Kaliwerk in Buggingen: Große neue deutſche Kaliwerke mit frachtlich ſehr guter Poſition ſind bei Buggingen, dem Elſaß benachbart, in Fertig⸗ ſtellung begriffen. Von dort iſt eine ſcharfe Konkurrenz gegen⸗ über den franzöſiſchen Werken entſtanden. Nun hat vor einigen Monaten eine Auseinanderſetzung zwiſchen den Kali⸗Induſtrien Frankreichs und Deutſchlands begonnen, die ſich aber auf, das amerikaniſche Abſatzgebiet beſchränkte. Das deutſche Kali⸗Syndikat hatte bei dieſen Verhandlungen wenig günſtig abgeſchnitten. Das wird ſich jetzt vorausſichtlich ändern. Die vorangeſchrittene Konzen⸗ tration der deutſchen Kaliinduſtrie verleiht ihr eine erheblich ver⸗ mehrte Stoß⸗ und Kampfkraft, ſo daß es nicht unmöglich iſt, daß es zu einem Wettbewerb zwiſchen den Induſtrien beider Länder kommt, bei dem ſich die ausländiſchen Bezieher von Kali⸗ ſalzen durch langfriſtige Abſchlüſſe zu billigen Kampfpreiſen decken können. Die Auseinanderſetzung mit der franzöſiſchen Laliinduſtrie wird im Vordergrund der Entwicklung des internationalen Kali⸗ marktes während der nächſten Jahre ſtehen. Ausſchaͤltung des Großhandels Am 10. Januar 1925 fand, wie uns geſchrieben wird, im Reichswirtſchaftsrat eine beſonders gut beſuchte Sitzung des Großen Ausſchuſſes des Zentralverbandes des Deutſchen Großhandels ſtatt, in dem die Vertreter ſämtlicher Bezirksgruppen und Fachverbände Sitz und Stimme haben, um zu der Frage„Ausſchaltungs⸗ beſtrebungen von Induſtrie und Landwirtſchaft gegenüber dem Großhandel“ Stellung zu nehmen. Der Fragenkomplex wurde von der volkswirtſchaftlich theoreti⸗ ſchen Seite von Geheimrat Prof. Dr. Wiedenfeld, Leipzig, von praktiſchen Geſichtspunkten von Vertretern der einzelnen Branchen, insbeſondere für den Nahrungsmittel⸗Großhandel von Wilh. Herr⸗ mann, i Fa. Gutſchow⸗Herrmann, Berſin, und für den chemiſch⸗ pharmazeutiſchen Großhandel von Dir. Kohl, i. Fa. Andreae, Noris⸗Zahn.⸗G., Frankfurt a.., beleuchtet und vom rechtlichen Standpunkt aus von Rechtsanwalt Waſſermann, München. In der Ausſprache wurde von einzelnen Gruppen, insbeſondere Kohlen⸗, Eiſen⸗, Papier⸗, Chemikalien⸗, Elektro⸗, Süßwaren⸗ u. a. m. Handel, Stellung genommen. Dr. Samolewitz und Dr. Steindamm behandelten ferner insbeſondere den Hauſierhandel. Nach eingehen⸗ den Beratungen wird folgendes einſtimmig beſchloſſen: 1. In allen Fachgruppen des Großhandels ſind unter Mit⸗ wirkung des Zentralverbandes des Deutſchen Großhandels Kom⸗ miſſionen einzuſetzen, die die Aufgabe haben ſollen, Verhand⸗ lungen mit den in Frage kommenden Wirtſchaftsgruppen zur An⸗ erkennung des Großhandels einzuleiten; 2. ſollen Schritte unter⸗ nommen werden ſowohl bei der deutſchen Reichsregierung als auch bei den Länderregierungen, den Gemeinden und Stadtverwaltungen, damit der wirtſchaftlichen Bedeutung und der Erhaltung eines geſunden deutſchen Großhandelsſtandes innerhalb dieſer Körper⸗ ſchaften mehr Verſtändnis entgegengebracht wird. Die Ausſchal⸗ tungstendenzen bedeuten nicht nur ſchweren Schaden für wichtige Steuerträger, es iſt auch durch die Maßnahme einzelner Gemeinden und Länder— Altona, Berlin u. a. m.— durch Einrichtung von ſogenannten gemeinnützigen Verkaufsſtellen unter Ausſchaltuns des Großhandels bereits eine Verteuerung der Lebenshaltung herbei⸗ geführt worden. Die Wirkung der Saarzollgrenze. Infolge der Zollabſchnürung von dem übrigen Deutſchland ſind bei der Pfälziſſch. Pulver⸗ werke.⸗G., St. Ingbert, derartige Abſatzſchwierigkeiten eingetreten, daß der Betrieb 177 1. Februar ſtillgelegt werden ſoll. Der geſamten Arbeiterſchaft(50 Perſonen) wurde zu dieſem Termin gekündigt. ·3 Starke Zunahme des Erkrags der Tabakſteuer. Die Tabak⸗ ſteuer erbrachte im letzten Monat laut Zigarren- und Zigaretten⸗ Spezialiſt(Dresden) 49,25 Mill. gegen nur 43,25 Millionen 4 im vorhergegangenen Monat. weitaus höchſten Ertrag aller Verbrauchsſteuern erzielt. Deviſenmarkt Der europäiſche Deviſenmarkt blieb ohne jede beſondere Anregung und bewegte ſich deshalb heute vormittag auf den geſtrigen Kurſen. O Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe „o. Mannheim, 20. Jan. Die heutige Börſe verkehrte bei behaupteter Tendenz. Es notierten: Badiſche Bank 39, Rheiniſche Hypothekenbank 8,4, Badiſche Anilin 33, Rhenania 756, Weſteregeln 21,50, Brauerei Ganter 32, Frankfurter Allgemeine Verſicherung 100, Mannheimer Verſicherung 89, Gebrüder Fahr 9, Mannheimer Gummi 3,75, Pfälz. Nähmaſchinen Kaiſer 4, Heidel⸗ berger Zement 101 Goldprozent, Wayß u. Freytag 3,9, Zucker⸗ fabrik Waghäuſel 4,4. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 20. Januar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 19 20. Aluminium 19. 20. 40•2,48 Elektrolytkupfer 142.75 142,50 in Barren 2 2,43•2,48 Raffinadskupfer.31⸗1.32 130..31 Zinn, ausl. 5,30-5,40 5,40•555 Blei.84.0,85 0,84-0,85 Hüttenzinn 3,15.5,25.15⸗8,25 RohzinklVb.⸗Pr.)—.——.— Nickel 3,25.3,35 3,25•3,35 do.(fr.Verk.) 0,77.0,78 0,77.0,79 Antimon.38⸗1,38 1,36..88 Plattenzink 0,690,70.690,70 Silber für 1 Gr. 94.50.95,50 94, 50-95,50 Aluminium 2,30⸗2,35 2,38.2,38 Platin p. Gr.—.——— London, 20. Januar(Weh) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 19. 20 19. 20[ Blei 4190 41.50 Kupfer Kaſſa 66,.— 65,30 beſtſelect. 70,50 69,25 Zink 37.85 38.— do. 3 Monat 67,18 66,40 Nickel 165.— 135,—] Queckſiſber 13,50 18.75 do. Elektol. 71.25 71.— Zinn Kaſſa 259,50 259.25][Regulus 70.— 70.— 2·: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 20. Jan. 1 Kg. Gold 2820 G. 2825.; 1 Kg. Silber 94,50 G. 95,.—.; 1 Gramm Platin 17,90 G. 18,20 B. o- Frankfurter Getreidebörſe vom 21. Jan. An der heutigen Frankfurter Getreidebörſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen, neuer 21,50—26,—, Roggen, inländ. 22—25,50, Sommergerſte 26.— bis 34,—, Hafer, inländ. 18—22,50, Mais 22,50—23,50, Weizen⸗ mehl 41—43,50, Roggenmehl 36—39,50, Weizenkleie 14.75—15,25, Roggenkleie 14,50—15,—, alles in Goldmark je 100 Kg. : Nürnberger Hopfenbericht vom 19. Jan. Die Zufuhr zum heutigen Hopfenmarkt betrug 150 Ballen. Umgeſetzt wurden nur 70 Ballen. Tendenz ruhig. Geringe Hopfen wurden zu 200—260, beſſere und prima Hopfen zu 390 angeboten. * Magdeburg, 20. Jan. Jucker prompt innerh. 10 Tagen 16565 Lieferung Febr.⸗März 1676, April⸗Mai 168—17, April⸗Juni 167%. * Bremen, 20. Jan. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. anm loko per engl. Pfund 26,15(26,06) Dollarcents. Schiffahrt Jrachlengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 20. Januar Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag nach Rhein⸗ und Mainſtationen 5 Pfg. ab Rhein⸗ und Ruhr, 57%½ Pfg. ab Kanal. Cxportkohle nach Rolterdam 90 Eents bei freiem Schleppen, ohne Lade⸗ und Löſchbedingungen, Geſchäft ſehr flau. Nächſte Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen dent Rooſevelt am 4..; D. Stuttgart am 7..; D. Preſident Harding am 11..; D. Bremen am 21.., ſämtlich ab Bremer? haven.— Bremen⸗Philadelphia⸗Baltimore⸗Norfolk: D. Gotha ab Bremen am 24..; D. Hannoper ab Bremen am 7..; D. Horn: fels ab Bremen am 22. 2.— Bremen⸗Cuba: D. Naimes ab Bremen am 28. 1.— Bremen⸗Braſilien: D. Nienburg ab Bremen am 24..; D. Porta ab Bremen am 21. 2.— Bremen⸗La Plata: D. Sierra Cordoba ab Bremerhaven am 31..; D. Weſer ab Bremen am 30.., ab Hamburg am 5.., ab Bremerhaven am 7..3 .Sierra Nevada ab Bremen am 8.., ab Hamburg am 12. 2 ah Bremerhaven am 14. 2.— Bremen⸗Oſtaſien: MS. Havelland am 22..; D. City of Glasgow am 24..; D. Saarbrücken am 31. 1. D. Agamemnon am 7..; D. Elberfeld am 12. 2.— Bremen: Auſtralien: D. Göttingen am 31..; D. Handu am 18. 2“ ſämtlich ab Bremen. FIECANMHE WCII. 20 4„„ Fugiab e n 1 STAATSNAH. ⁊u 5 pf. Damit hat die Tabakſteuer den Bremen⸗Newyork: D. George Waſhington am 27..; D. Preſi 1 —— Aliliwoch, den 21. Januar 1925 RnNeue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Rusgabe) 7. Seite. Nr. 33 Neues aus aller welt Zum Eiſenbahnunglück in herne über u dem von uns am Samstag abend veröffentlichten Artikel akuſtiſche Verhütung von Eiſenbahnunfällen durch Einführung von 5 555 Daet 15 1 8 zu, die wir gen de in enthalteneh praktiſchen Vorſchläge veröffentlichen. Velbe ſind von Eiſenbahnfachleute⸗ 1 8 „Die erſte befaßt ſich hauptſächlich mit der Widerlegung der Ausführungen vom Samstag. Se leung; 5 13 unter obiger Spitzmarke im Samstag⸗Abendblatt ange⸗ mäßig Anregungen zur Vermeidung ähnlicher Unfälle haben fach⸗ möche und praktiſch betrachtet, keinerlei Bedeutung. Der Artikler In 5 die optiſchen Haltſignale durch akuſtiſche erſetzt haben. wir würde dies die Unſicherheit nur erhöhen. Nehmen In er weiſe gerade den Mannheimer Bahnhof als Vorwurf. 55 Höhe der Kleinfeldſtraße ſtehen vier Einfahrſignale für Züge verſchiedenen Richtungen. Nähern ſich nun bei Nebel g a8wei und mehr Züge dieſen Signalen und beſteht für als en Zug ein Fahrthindernis, ſo hätte— nach dem Verfaſſer— einf Haltſignal eine Sirene zu heulen. Die Folge würde ſein, daß fach alle ſich nähernden Züge halten würden und eine Verwir⸗ 5 der Betriebslage mit. allen ihren Gefahren wäre die Folge, 5 entlich auf Bahnhöfen mit ſtarker Zugsdichte. Für jedes dieſer ilt Signale ein beſonderes Sirenenſignal einzuführen, würde be⸗ chörküsß das Lokomoitpperſonal außer auf Farben⸗, Seh⸗ und müßtelichtigkeit noch auf Phonetik zu prüfen wäre; denn ſchließlich uſw en auch die ſonſtigen Halteſignale wie Scheiben⸗, Handſignale zeit in akuſtiſche. umgeändert werden. Wie nun, wenn bei gleich⸗ i1 iger Annäherung vbon vier Zügen, was auch vorkommen kann, 1219 alle vier Fahrthinderniſſe beſtehen? Man müßte ſchon kon⸗ aberiſch gebildet ſein, um ſich aus dem Wuſt der Sirenentöne echt zu finden. Wenn die Sirenen gar noch ein„Höllenkonzert“ arfahren ſollen, dann würden die den Bahnhofsanlagen benach⸗ Wohnhäuſer gar bald entvölkert ſein. Weiter beſteht die Jefahr, daß die akuſtiſchen Signale durch das Eigengeräuſch des uges(ausſtrömender Dampf uſw.) einfach übertönt würden. — Ebenſo wenig läßt ſich das Legen von Knallkapſeln nach An⸗ ternung des dienſttuenden Beamten in der angeregten Weiſe durch⸗ en. Die Knallkapſeln finden lediglich zur Deckung eines auf 51 Strecke liegen gebliebenen Zuges oder eines unbefahrbaren eisabſchnittes Anwendung; mit andern Worten: wenn genügend eit zum Auflegen vorhanden iſt. Bei kurzen, vielfach nur ſekun⸗ enlangen Betriebshalten, wie ſie alltäglich häufig vorkommen, Rurde das rechtzeitige Auflegen und Wiederentfernen der znallkapſeln einfach unmöglich ſein. Auch der Betriebshalt des denHerne verunglückten D⸗Zuges hätte wahrſcheinlich nur Sekun⸗ en gedauert, denn der Perſonenzug, der das Gleis des D⸗Zuges ſetzt hielt, war bereits in der Abfahrt begriffen. viſ Die größte Schwäche in unſerem gut organiſierten und tech⸗ üſch geſicherten Eiſenbahnbetrieb iſt nach wie vor die Signal⸗ eobachtung, weil hier der Menſch mit ſeinen Fehlern im Brenn⸗ bunt ſteht. Aber ſolange es nicht gelingt, techniſch abſolut zu⸗ erläſſige Erſatzmittel zu finden, wird man es bei der bisherigen ebung als dem kleineren Uebel belaſſen müſſen.“ — ie zweite Zuſchrift hat folgenden Inhalt: „Heulſirenen wären meines Erachtens nach das letzte Mittel das zur Verhütung von Eiſenbahnunfällen angewendet werden könnte. enn der Verfaſſer des Artikels in Nr. 28 einmal eine Fahrt auf einer Lokomotive, die nur 70—80 Kilometer in der Stunde läuft, mitmachen würde, dann müßte er feſtſtellen und zwar ohne weiteres, ß das Geräuſch der arbeitenden Lakomotive ſo ſtark iſt, daß man auch die ſtärkſten Heulſirenen nur im Augenblick der Vorbeifahrt vernehmen könnte. Man bedenke ferner, daß z. B. im Bahnhof aunheim in der Oſtrichtung zu gleicher Zeit 3 Züge aus und 3 D Züge einfahren können. Was würden die Lokomotivpführer er andern Züge bei ſtarkem Nebel tun?(denen die Sirene nicht gelten ſollh. Sie würden zweifellos ihren Zug abbremſen und ihn 29⁰ 22 2 dienſtleiter in ſeiner vielen Arbeit es einmal unterlaſſen könnte, das, Heulſignal in Tätigkeit zu ſetzen. Von der Störung der Nachtruhe der Bewohner durch die Sirenen gar nicht zu reden. Das wäre auch nebenſächlich, wenn man mit Sirenen Eiſenbahnunglücke verhüten könnte. Es käme meines Erachtens nach nur folgende Einrichtung in Betracht: In Verbindung mit einem auf Halt ſtehenden Haupt⸗ ſignal müßte durch eine Hebelvorrichtung dem darüberfahrenden Zug an der Hautpluftleitung ein Hahnen geöffnet und dadurch bei leberſehen des Halteſignals die Bremſe automatiſch in Tätigkeit ge⸗ ſetzt werden. Dieſes Problem iſt ſchon viel erörtert worden und ſtößt anſcheinend auf große Schwierigkeiten. Auch dieſe Einrichtung könnte eimal verſagen, es bleibt dann letzten Endes nichts Beſſeres übrig als die erhöhte Aufmerkſamkeit des Lokomotivführers. Des⸗ halb ſollte die aufreibende Tätigkeit dieſer Männer beſſer gewürdigt werden.“ H. In dieſem Zuſammenhang iſt es vielleicht intereſſant, etwas über die Verwendbarkeit der verſchiedenen Farben für Lichtſignale zu erfahren. Kürzlich wurden von dem amerikaniſchen Bureau of Standards umfangreiche Verſuche mit verſchiedenen Farben gemacht, um feſtzuſtellen, wie ſie ſich zur Verwendung als Lichtſignale eignen. Nach der„Deutſchen Optiſchen Wochenſchrift“ erwies ſich Rot als diejenige Farbe, welche vor den anderen am beſten und ſicherſten zu erkennen iſt und ſich ſogar mit einer geringen Leuchtkraft noch gut hervorhebt. Aus dieſem Grunde iſt Rot als Signalfarbe im Eiſenbahndienſt und als ein nicht mißzuverſtehendes Warnungs⸗ und Gefahrſignat rechl beliebt. In der Reihe der Signalfarben kommt Grün an zweiter Stelle. Es iſt ebenfalls leicht kenntlich. Für den Straßenverkehr iſt einem gelblichen Grün der Vorzug zu geben, während bei der Eiſenbahn ein bläuliches Grün zweckmäßig iſt. Blau nimmt die dritte Stelle ein, erfordert aber die höchſte Lichtſtärke, um ſichtbar zu werden. Die gelbe Farbe(Ocker) iſt, da ſie oft mit Rot oder Orange verwechſelt werden kann, für den Signalbetrieb ungeeignet, während Orangegelb ſich hierzu beſſer eignet. Man veranſtaltete eine große Zahl von Verſuchen, und zwar auf Entfernungen von 183, 275 und 370 Meter. Als Verſuchszeit wurden die Tagesſtunden benutzt, um bei Sonnenlicht unter den ungünſtigſten Bedingungen zu arbeiten. 5 — Bierpillen— die neueſte Erfindung. Aus Genf kommt die erſtaunliche Nachricht, daß es dort einer chemiſchen Fabrik ge⸗ lungen iſt, ein Verfahren zu entdecken, durch das man die Bier⸗ Eſſenz in der Geſtalt von Pillen und Kapſeln in einem Faß oder in einem Eimer mit Waſſer zu miſchen, das Ganze dann ein paar Stunden gären zu laſſen, um das prächtigſte ſchäumende Bier zu erhalten. Es wird ausdrücklich verſichert, daß man nicht daran denke, die Pillen in Deutſchland einzuführen(wahrſcheinlich weil man mit Recht annimmt, daß ſich in Deutſchland niemand an das Erſatzbier gewöhnen wird). Wohl aber ſollen ſie in das übrige Ausland, insbeſondere aber nach den Vereinigten Staaten von Amerika eingeführt werden, wo der Bierpillendreher durch ſeine Erfindung ein Millionenvermögen zu verdienen hofft. Sportliche KRunoͤſchau Rückkampf ee 1—5— erein für Raſenſpiele B. f. R. Gaumeiſter Der Schlußkampf um die Gaumeiſterſchaft des Rhein⸗Neckar⸗ gaues fand am Sonntag in der UU 2⸗Schule ſtatt. Der Beſuch der Veranſtaltung, die beſonders deshalb intereſſant war, weil es ſich um die Feſtſtellung des endgültigen Gaumeiſters handelte, war leider nicht außerordentlich groß, was im Intereſſe des gebotenen Sportes ſehr zu bedauern iſt. Der Sieg ging zwar wiederum und zwar mit 10 gegen 8 Punkte, an VfR., der damit endgültiger Gaumeiſter iſt, aber der Verlauf der Kämpfe brachte eine voll⸗ kommene Verdrehung gegenüber den Vorkämpfen und für den VfR. eine große Enttäuſchung. Rupp, auf deſſen Sieg der Verein eventl. zum Stehen bringen. Die Folge wäre, große Verkehrs⸗ ſtörung. Ganz abgeſehen davon, daß auch der dienſttuende Fahr⸗ feſt rechnete, fiel heute ſginem Leichtſinn zum Opfer. Das ändert aber an ſeiner Niederlage nichts. Auch Weber, der mit Kolb über die ganze Diſtanz über 20 Minuten ging, verlor mit einem Punkte Differenz, den er ſelbſt verſchuldetke. Der Ausgang der Kämpfe im Schwermittel⸗ und Schwergewicht wirft alle Theorien rückſichtslos über den Haufen, denn während Kolb im Leichtmittel⸗ gewicht mit Spatz nach Punkten verlor, ſiegte er heute über Weber im Schwermittelgewicht, und Rupp, die ſtärkſte Stütze des PfR., verlor diesmal gegen Hertlein, der gegen Weber nach Punkten unterlag. Im übrigen wurde ſehr offen gekämpft und beide Teile gingen aus ſich heraus. Dem Kampfgericht Groß⸗Ludwigshafen und Seitz⸗Neckaran ſtellten ſich im einleitenden Fliegengewichtskampf Hemaier 84 und Herbich VfR. Nach offenem Kampf ſiegte Herbich nach Punkten. „Im Bantam trafen ſich Aberle 84 und Mundſchenk VfR. auf der Matte. Aberle zeigte im Gegenſatz zum Vorkampf jetzt ein ganz offenes Ringen, ſomit beweiſend, daß er auch zu kämpfen verſteht. Dadurch war es Mundſchenk möglich, ſich voll zu enk⸗ falten. Nach 7 Minuten 10 Sekunden brachte er Aberle durch Hüf⸗ tenzug zu Fall. Im Federgewicht ſiegte Bender 84 über den ſich heftig ver⸗ teidigenden Lehmann Vfgt. durch Armzug am Boden nach 6 Minuten 30 Sek. Auch der Leichtgewichtskampf war im Vergleich zum Vorkampf etwas offener, ſodaß Denu VfR. ſeine Ueberlegenheit beweiſen konnte und Firnbach über die ganze Diſtanz nach Punkten beſiegte. Eine ſichere Sache für Spatz war das Treffen im Leichtmittel⸗ gewicht, wo Spatz VfR. ſeinen Rivalen Ohnſorg 84 durch Arm⸗ ſchulterzug aus dem Stand in 3½ Minuten auf beide Schultern 9 51 Mit dieſem gewonnenen Kampf ſtellte Spatz den Sieg außer Frage. Der von vornherein als ſehr offen erwartete Kampf im Schwer⸗ mittel zwiſchen Kolb 1884 und Weber Vf. ging über die ganzen 20 Minuten und endete mit einem Punkt Vorſprung für Kolb wie eingangs erwähnt. Eine große Enttäuſchung für den VfR. brachte der Schluß⸗ kampf im Schwergewicht, der alle Karten auf einen Sieg Rupps geſetzt hatte. Rupp, der ſämtliche Kämpfe um die Gaumeiſter⸗ ſchaft bisher in überragender Weiſe gewann, wurde heute geſchla⸗ gen. Er wird zur Wiedergutmachung ſein hexvorragendes Können in Zukunft unter Beweis zu ſtellen haben. Der ſehr offene Kampf ging nach einem erfolgloſen Schleuderer Rupps ſofort in die Boden⸗ lage über. Nach einem ebenfalls mißglückten Armzug Hertleins zieht dieſer im Stand Rupp über die Hüfte. Rupp fängt ab und wirft Hertlein auf beide Schultern. Der Sieg wird vom Kampf⸗ gericht nicht anerkannt, worauf Hertlein einen Hüftenzug folgen ließ, der mit einem Hüftenzug am Boden begleitet war, der Rupp eine einwandfreie Niederlage brachte. Den Meiſterſchaftskämpfen voraus ging eine Ausſcheidung zwecks Aufſtellung in die Repräſentativmannſchaft des 4. Kreiſes für einen demnächſt gegen die Schweiz ſtattfindenden Kampf. Im Schwergewicht ſtanden ſich Presber⸗Ludwigshafen und Roſtock⸗Karls⸗ ruhe gegenüber. Der Kampfe bewegte ſich 20 Minuten im Stande und endete unentſchieden. Das Los beſtimmte Roſtock⸗Karlsruhe zum Vertreter. Imel. Waſſerſtanoͤsbeobachtungen im Monat Januar 14. 15. 16. 17.20 21.]Medar⸗Begel 14. 15 16 17. 20[l. 80 002 —64 680 Rhein⸗Pegel .260.25.33.30.30] Mannheim 55 Heilbronn 28 4 11 02 70 .11 Schuſterinſal⸗ FV Marau Mannbeim aub Köln 0. 8. 2. 1 —5 3. 1. 701. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E. 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Nachbargebiete Gericht und den übrigen redaktionellen Teilz Fr. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. — burse für Verkäuferdne) Lackschrift Neichskurzschrift beginnen am 5. Februar pfi vat- Kanüelsschlle Or. Kneoke Friedrichspletz 3, Tel. 5070 — 7 denavaren, Brillantwaren, Uhren Snaraturen— feuanfertigung— Umarbriten luwele e 4 · B S10 n, Gold-, Silber⸗ Fachmänn. Beratung. 566 araeeer. Steine 95 77 Zeichnung, Kostenüber- neu befestigen. Auffrischen auf feu, schlag kostenlos. gegenüber Kaufhaus. 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Wir bringen dies zur öffentlichen Kennt⸗ nis mit der Aufforderung, etwaige Einwen⸗ dungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadt⸗ rat binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Be⸗ kanntmachung enthaltende Verkündigungs⸗ blatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen wäh⸗ rend der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamts und des Stadtrats zur Ei ſicht offen. Mannheim, den 15. Januar 1925. Bad. Bezirksamt, Abt. VII. n⸗ 23 Statt Karten! Selwriegermutter geb. Mohr den 20. Januar 1925. Verwandten, Fieunden und Bekannten die traurige Mittellun„ dass es Gott dem Allmächtigen gefallen hat. unsere liebe unvergessliche Mutter, Grossmutter und Frau Anna Hillenbrand am Montag abend ½12 Uhr nach kulzer schwerer Krankheit im Alter von 64% Jahten ins besseie denseits zu rufen. Maunheim(O.), Bruchsal, Ober:Stammheim(Schweiz) Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Karl u. Elise Schwaninger Georg u. Frida Schwaninger Franz u. Emilje Schwaninger Joh. u. Rosa Hölderich geb Hillenbrand Franz Ebersoll WwWe. nebst Kinder Die Beerdigung findet am Donnerstag, 22. Januar, nachmittags ½ Uhr, von der Leichenhalle aus statt. 1860 Mein innig geliebter, guter Mann Max Hochgürtel ist heute frün nach kurzem, schwerem Leiden infolge Herzschlages sanft ver- schieden 1911 Else Hochgürtel. Mannheim, 20. Januar 1925. Waldparkstr. 39 Einäscherung Donnerstag 3½ Uht. — rfreuliche Nächricht! Der altbewährte„Freiburger Früchtenkaffee“ jetzt überall wieder in der vorzüglichen Zu⸗ ſammenſetzung der Vorkriegszeit —AWWA Verwendungsmöglichkeit ſowohl als ſelbſtändiges, ſchmackhaftes und geſundes Kaffee⸗Getränk, wie als billiges Streckmittel für Bohnenkaffee. Sbhliftproben können wieder eingeſandt werden zur Charakteri⸗ ſterung an Johann Huber(gen. Ben Ali) Grapholege, Hünchen, Leonrodstr. 101. 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Zugleich wird zur Be⸗ ſchlußfaſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläu⸗ bigerausſchuſſes und eintretenden Falles über die in§ 132 der Konkursordnung bezeich⸗ neten Gegenſtände auf Mittwoch, den 18. Februar 1925, vormittags 11 Uhr, ſowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf: Mittwoch, den 25. Februar 1925, vormit⸗ tags 11 Uhr vor dem Amtsgerichte Abt. B. G. 10, 2. Stock, Zimmer Nr. 114, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache im Beſitz ha⸗ ben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Ge⸗ meinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Be⸗ ſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem Kon⸗ kursverwalter bis zum 5. Februar 1925 An⸗ zeige zu machen. 63 Mannheim, den 19. Januar 1925. Bad. Amtsgericht.G. 10. Handelsregister. Zum Handelsregiſter 8 Band XIV.⸗ Z. 47, Firma„Behrend& Co. mit beſchränk⸗ ter Haftung“ in Mannheim wurde heute ein⸗ getragen: Durch Beſchluß der Geſellſchafter⸗ verſammlung vom 27. November 1924 iſt das Stammkapital auf 20 000.M. um⸗ geſtellt und der Geſellſchafts vertrag in 8 3 entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, geändert worden. 73 Mannheim, den 18. Jaunar 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter B Band XX.—3. 4, Firma„Oberrheiniſche Metallwerke Aktien⸗ geſellſchaft“ in Mannheim wurde heute ein⸗ getragen: Durch Beſchluß der Generalver⸗ ſammlung vom 29. November 1924 iſt das Grundkapital von 10 000 000 Mk, auf 700 000 R. M. umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag in den 88 5, 15 und 16 entſprechend der ein⸗ gereichten Niederſchrift, auf die Bezug ge⸗ nommen wird, geändert worden. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grund⸗ kapital iſt eingeteilt in 700 Aktien von je 1000.M. 78 Mannheim, den 14. Januar 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilupg für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter 8 Band XVIII.⸗ Z. 11, Firma„L. Weil& Reinhardt Aktien⸗ geſellſchaft“ in Mannheim wurde heute ein⸗ getragen: Der Prokuriſt Max Haberboſch wohnt jetzt in Stuttgart. Seine Prokura iſt auf den Geſchäftsbetrieb der Hauptnieder⸗ laſſung und der zu Stuttgart beſtehenden Zweigniederlaſſung beſchränkt. Die Prokura des Oskar Zimmermann des Heinrich Henle, des Johann Hirt, des Fritz Kaufmann und des Wilhelm Obermayer ſind auf den Ge⸗ ſchäftsbetrieb der Hauptniederlaſſung be⸗ ſchränkt. 79 Mannheim, den 15. Januar 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter B Band IV.⸗Z. 21, Firma„Mannheimer Dampfſeilerei vorm. Louis Wolff, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute einge⸗ tragen: Durch Beſchluß der Geſellſchafter⸗ verſammlung vom 30. Dezember 1924 iſt das Stammkapital auf 30 000 Reichsmark umge⸗ ſtelltl und der Geſellſchaftsvertrag entſpre⸗ chend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, geändert worden. Mannheim, den 15. Januar 1925. 71 Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter B Band XXIII.⸗3. 44, Firma„Ferdinand Eberſtadt& Cie. Nachf., Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Dem Ludwig Mayer, Edenkoben, iſt Geſamtprokura dexart erteilt, daß er gemeinſam mit einem afderen Pro⸗ kuxiſten zeichnungsberechtigt iſt. 73 Maunheim, den 16. Januax 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter 8 Band III.⸗Z. 27. Firma„Quadratſeilfabrik vormals Patent Bek, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Maunheim⸗Neckarau wurde heute ein⸗ getragen: Durch Beſchluß der Geſellſchafter⸗ verſammlung vom 30. Dezember 1924 iſt das Stammkapital von 150 000 Mark auf 10 000 Reichsmark umgeſtellt und der Geſellſchafts⸗ vertrag entſprechend der eingereichten Nie⸗ derſchrift. auf die Bezug genommen wird, ge⸗ ändert worden. 71 Mannheim, den 16. Januar 1925. Babd. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter B Band XXII O⸗ Z. 9, Firma„Funka⸗Kabelſchuh⸗Vertriebs⸗ Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen: Durch Be⸗ ſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 6. Dezember 1924 iſt das Stammkapital von 50 000 Mk. auf 1000 R. M. umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der einge⸗ reichten Niederſchrift, auf die Bezug genom⸗ men wird, geändert worden. 7¹ Mannhei m, den 16. Jannax 1925. Bad. Amtsgericht D. B. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter 8 Band I.⸗Z. 24. Firma„Rheinmühlenwerke“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Emil Bruß iſt als Vorſtandsmitglied ausgeſchieden. 7¹ Mannheim, den 16. Januar 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteiſung für Regiſterweſen. ZJum Handelsregiſter& wurde heute ein⸗ getragen: 72 1. Band 1III.⸗Z 23, Firma„Julius Jahl“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufge⸗ löſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Fabrikant Julius Jahl, Mannheim, als alleinigen Inhaber über⸗ gegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. 5 2. Band III.⸗Z. 5, Firma„Hugo Zim⸗ mern“ in Mannheim. Dem Kaufmann Jakob Himmelſtern. Mannheim, iſt Einzel⸗ prokura erteilt. 3. Band Y.⸗Z. 136, Firma„Lion Wohl⸗ gemuth“ in Mannheim. Die Prokura der Melani Wohlgemuth geb. Gutmann iſt erloſchen. Die Firma iſt erloſchen. 4. Baud XIII.⸗Z. 21, Firma„Mann⸗ heimer Verkehrsanſtalt Helvetia Hans Dandesku“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma von Magdaleng Dandesky geb. Sauer auf Kaufmann Hans Dandesky, Mannheim, übergegangen, der es als alleiniger Inhaber unter der bisherigen Firma weiterführt. Die Prokura des Hans Dandesky iſt erloſchen. Der Hans Dandesky Ehefrau Magdaleng geb. Sauer, Mannheim, iſt Prokura erteilt. 5. Band XIII.⸗Z. 219, Firma„Emma Eiſenhauer“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Pahiven und ſamt der Firma von Emma Eiſenhauer geb. Geiger auf Kaufmann Stephan Eiſen⸗ hauer, Mannheim, übergegangen, der es als alleiniger Inhaber unter der Firma „Stephan Eiſenhauer“ weiterführt. Die Prokura des Stephan Eiſenhauer iſt er⸗ loſchen. Der Emma Eiſenhauer geb. Gei⸗ ger, Mannheim, iſt Prokura erteilt. Der Geſchäftszweig iſt: Handel mit Herren⸗ und Damenkoſtümſtoffen. 6. Band XVI.⸗Z. 5, Fixma„Siegfried Caſewitz“ in Mannheim. Kaufmann Ernſt Bock, Mannheim, iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter ein⸗ getreten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Januar 1924 begonnen. Die Prokura des Ernſt Bock iſt erloſchen. Die Firma iſt geändert in„Siegfried Caſe⸗ witz& Cp.“ 7. Band XVII.⸗Z. 193, Firma„Wilhelm Chriſtian Müller“ in Mannheim. Die Prokura des Franz Nickel iſt erloſchen. 8. Band XIX.⸗Z. 91. Firma„Max Cu⸗ rant“ in Mannheim. Fritz Baumann, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 9. Band XX.⸗Z. 4u, Firma„Auguſt Job“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 10. Band XX.⸗Z. 249, Firma„Gali Foix & Cia.“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven— jedoch ohne die von Honorato Mari in Antwerpen in belgiſchen Franken geltend gemachten An⸗ ſprüche— auf Iſabel Valles y Ven⸗ tura in Mannheim übergegangen, welche es mit einem Kommanditiſten weiter⸗ führt. Die Kommanditgeſellſchaft hat am 10. Oktober 1924 begonnen. Die Prokura des Francisco Valles y Ventura, Baſel, beſtehl fort. Jiie ſFirma iſt geändert in „Valles& Cia. Nachfolger von Gali, Fpix& Cia“. 11. Band XXI.⸗3Z. 177, Firma„Jakob Schneider“ in Mannheim. Der Paäula Schneider, Mannheim, iſt Prokura er⸗ teilt. Geſchäftszweig jetzt: Herſtellung und Vertrieb von Cartonnagen, Cigarrenkiſten, Tabakwaren und Handel mit Tabak⸗ waren. 12. Band XXIII.⸗Z. 30, Firma„Bouquet & Ehlers“ in Mannheim. Die Prokura des Adolk Hollmann iſt erloſchen. 13. Band XXIII.⸗Z. 48, Firma„Simon Awerbuch“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 14. Band XXV.⸗Z. 37, Firma„Friedrich Nieding“ in Männheim. Die Firma iſt erloſchen. 15. Band XXV.⸗3. 140, Firma„Carl Bronner“ in Mannheim. Inhaber iſt Carl Bronner. Kaufmann, Mannheim. 16. Band XXV.⸗Z. 141. Firma„Johann Georg Katzenmaier Farbwerk Ladenburg“ in Ladenburg. Inhaber iſt Johann Georg Katzenmaier. Kaufmann, Ladenburg. 17. Band XXV.⸗Z. 142, Firma„Alfred Lantzſch“ in Mannheim. Inhaber iſt Al⸗ fred Lantzſch, Kñaufmann, Mannheim. 18. Band XXV.⸗Z. 143, Firma„Schar⸗ nagl& Horr“ in Mannheim. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Joſef Schar⸗ nagl, Schneidermeiſter und Georg Horr, Kaufmann, beide in Mannheim. Die of— fene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Januar 1925 begonnen. Nicht eingetragen: Ge⸗ ſchäftszweig: Anfertigung von Herren⸗ anzügen nach Maß und Handel mit Stof⸗ fen. Geſchäftslokal: O 7, 4. 19. Band XXV.⸗Z. 144, Firma„Heinrich Lieſer“ in Mannheim. Inhaber iſt Hein⸗ richer Lieſer, Fabrikant, Mannheim. 20. Band XXV.⸗Z. 145, Firma„Hermann Ruf“ in Mannheim, Inhaber iſt Her⸗ mann Ruf. Kaufmann. Mannheim. Karl Hahnle, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 21. Band XXV.⸗Z3. 146, Firma„Daniel Wilde“ in Mannheim. Inhaber iſt Da⸗ niel Wilde, Kaufmann, Mannheim. Manzßzheim, den 17. Januar 1925. Bad. Amtsgericht Abteilung für Regiſterweſen. 68 Alide Nabfentlungen der dtafmellle Schreinerarbeiten für ſtädtiſche Wohn banten in Käfertal. 18. Sandgewann. Nähere Auskunft Baubüro Ungſteinerſtr. 10, mo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vor⸗ rätig, gegen Exſtattung dor Selbſtkoſten er⸗ hältlich. Einreichungstermin für die Angebote Mittwoch, den 28. Januar 1925, vorm. 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Hochbauamt. Tapezierarbeiten für Neubauten an der Schafweide, Block B. Nähere Auskunft Baubüro Schafweide, Kronprinzenſtraße, wo Ausſchreibungsbe⸗ dingungen, ſoweit porrätig, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. 2⁵ Einreichungstermin für die Angebote: B. Februar 1925, vorm. 9 Uhr, thaus N 1, Zimmer 124. Hochbauamt. Bekanntmachung. Am Montag, den 16. Februar 1925, nachm. 4. Uhr, verſteigern wir im Rathaus dahier öffentlich an den Meiſtbietenden einen fet⸗ ten, ſchweren abgängigen Zuchtfarren, einen ſchweren Zuchteber ſowie einen Ziegenbock. Wallkſtadt, den 15. Januar 1925. Bürgermeiſteramt: Kölmel. Eal71 Uftskrankenkasze für ſenladderc Ler Stadt Mannbeim. Wir machen auf die im Reichsgeſetzblatt 1925 Teil 1 Seite 2 erſchienenen Beſtimmungen des Reichsarbeitsminiſters vom 10. Januar a. c auf⸗ mekkſam, wonach mit Wirkung vom 12. Jan. 1925⁵ die Krankenverſicherungspflichtgrenze der Angeſtellten u ſ. w. auf jährlich 2700 Reichsmark feſt⸗ geſetzt worden iſt. 842 Die Anmeldung der hierdurch wieder ver⸗ ſicherungspflichtig gewordenen Perſonen hat bei ber Allgemeinen Meldeſtelle(Bezirksamtsgebäude) alsbalb spätesteus bis zum 1. Februar 1925 zu erfolgen. Der Vorstand. Tehtrtedenremttung. An die Herren Arbeitgeber aller Berufszweige richten wir das Erſuchen um ſchriftliche oder fern⸗ mündliche Anmeldung von offenen Lehriſtellen. Die Abteilungen Berufsberatung und Lehrſtellen⸗ vermütlung haben eine große Zahl Lehrſtellen⸗ ſuchender für alle Berufe zu Oſtern 1925 vorgemerkt. Darunter befinden ſich jür jeden Beruf durchaus befähigte Bewerber und Bewerberinnen, ſodaß den Anforderungen der Lehrherren in weiteſtgehendem Maße Rechnung getragen werden kann. Zur Ge⸗ Füpehetung einer ſorgfältigen Auswahl der Lehr⸗ linge und Lehrmädchen iſt die⸗ſofortige Anmeldung der Lehrſtellen erwünſcht. 5 Arbeitsamt Mannheim, N 6. 34 Zwangsversteigerung Donnerstag, den 22. Januar 1925, werde ich dahier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 8⁰5 à. am Pfandort mit Zuſammenkunft Ecke Uhland⸗ und Kobellſtraße um 11 Uhr vormittags: Material für Kinderfahrräder, Kiein hand⸗ werkszeug für Schloſſer, 1 Ofen mit Roht und Verſchiedenes. d. um 2 Uhr nachm. im Pfandlokal Q 6, 2: Möbel aller Art und Sonſtiges. Mannheim, den 20. Januar 1925. Elliſſen, Gerichtsvollzieher Jagd-Verpaditung. Am Freitag. den 23. Jannar 1925, vor⸗ mittags 10 Ühr, wird die Ausübung der Jagd auf Gemarkung Reilingen, umfaſſen Feld. Wieſen und Wald, auf die Zeit vo 1. Februar 1925 bis zum 31. Januar 193 im hieſigen Rathauſe öffentlich verpachtet. Dabei wird bemerkt, daß die Gemarkung Reilingen in zwei Jagdbezirke eingeteilt ⸗ Jagdbezirk 1 wird durch den öſtlich ge⸗ legenen Gemarkungsteil gebildet und iſt 55 begrenzt gegen Weſten von dem Kraichbach gegen Oſten von der Gemarkung Walldorf un dem ſogenannten Stadtwald, gegen Norden von der Gemarkung Hockenheim und gegzl Süden von der Gemarkung Lußhardt, St Leon und der Gemarkung Roth. Der zweite Jagdbezirk wird durch den weſt⸗ lich gelegenen Gemarkungsteil gebildet un iſt begrenzt gegen Oſten von dem Kraichba und der Staatsſtraße Wiesloch—Speyer⸗ gegen Süden von der Gemarkung St. Leon (Chauſſee) und dem Lußhardt⸗Wald, gegen Weſten von der Gemarkung Neu⸗ und All⸗ lußheim und nördlich von der Gemarkung Hockenheim und Gemarkung Biblis. dieſer Jaadverpachtung einladen, weiſen 725 Der Flächeninhalt eines ſeden Jagbbezirk beträgt 496 Hektar. Indem wir die Herren Steigliebhaber 11 dieſer Jagdverpachtung einladen, weiſen w zugleich darauf hin, daß nach§ 3 des Jagb⸗ geſetzes als Bieter nur ſolche Perſonen dug gelaſſen werden, welche ſich im Beſitz: ein.⸗ Jagdpaſſes befinden oder durch ein ſchriſt liches Zeugnis der zuſtändigen Behörde(de⸗ Bezirksamts) nachweiſen, daß gegen die 9 teilung des Jagdpaſſes ein Bedenken n obwaltet. 125 Der Entwurf des Jagdpachtvertrags lieh von heute an bis zum Verpachtungstage hieſigen Rathauſe zur Einſichtnahme durch 4 Beteiligten auf. 6¹ Reilingen, den 12. Januar 1925. Gemeinderat⸗ Bekanntmachung. Jagdverpachtung betr Montag. den 16. Febrnar 1925, nachm de⸗ Uhr. wird im Rathauſe hier die Gemeind⸗ ſagd mit einem Flächeninhalt von 650 Hekte auf weitere 6 Jahre vom 1. Februar 1929 0 verpachtet, wozu Pachtliebhaber eingela werden. 1 Als Bieter werden nur ſolche zugelaffen welche zahlungsfähig ſind und entweder 75 Beſitze eines Jagspaſſes ſich befinden 9725 durch ein Zeugnis der zuſtändigen Be 1105 nachweiſen, daß gegen die Erteilung ein ſolches keine Bedenken obwalten. uf Die Verſteigerungsbedingungen liegen 0 dem Rathaus hier zur Einſicht offen. 10 Wallſtadt iſt Bahnſtation und iſt auch mi⸗ der Mannheimer Straßenbahn in 30 nuten zu erreichen. Gali Wallſtadt. den 13. Januar 1925. Der ind Megeii vollstandiger Neuobierung bleiben unsene Lokalitäaten Mittwodi umd Donmerstasgsg gBescfnlossenn. 81¹⁸ Mäſßeliauss N. Fucfis, N I. I. 122 + Aus Vorrat! 3 Lagerschuppen aus Wellblech in den Grössen 20 X 12 X 2,00 m 20& 10 X.90 m 15 8 2,40 m Mehrere Autogaragen in verschledenen Abmessungen, teuersichelf, zerlegbar, transportabel, sofort abzugeben Gebr. Achenbach G. m. b. H. 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Pfarrer Fritz Linn Kuoni, der Hirt Alfred Landory Werni, der läager Hugo Voisin Ruodi, der Fischer ſosef Renkert Arnold vom Melchthal Robert Vogel 220* 5ind Kontrad Baumgarten Franz Lor ch ſenni, Fischer ßnabe Elvira Etdmann Seppi, Hirtenknabe Vera Bar Gertrud, Stauffachers Gattin Hedwig, Tells Gatün, Fürst's Tochter Else von Seemen Berta von Bruneek Helene Leydemus Rudolf der Harras, Geßlers Stallmeister Mechtbiſd Lene Blankenfeld Ernst Langheinz Iulie Sanden Armgard Bäauerinnen Maria Andor Elise de Lank Walter Austel Römer-Hahn Vilgam. Tells Knaben 1ns ee Frießhar 33 Ernst Sladeek Leuthold 88 Emo Arndt Johannes Parricidia, Herzog von Schwaben Willy Birgel Mittwoch, den 21. Jauuar 1925 Vorstellung Nr. 148. Miete A, Nr. 21 B. V. B. 6901—7005 u. 7286—7340 u 7391—7460 u. 19031—19060 F. V. B. 1501- 1562 u. 1665—1670 Taifun Eine japanische Tiagödie in 3 Ak ten von Melchior Lengyel. ins Deutsche übertragen von Eugen Moliacsi. Musik von Theodor Szänto. Musik. Leitung: Richard Lert. lnszeniert: Rich. Meyer- Walden! Bühnenbild von Heinz Grete. Anlang 7½ Uhr. Ende gegen 10%½ Uhr. Dr. Tokerame Carsten Oerner Voshikawa Karl Mang Kobayashi Haus Fidesser Hironari Paul Berger Dr. Kitamaru Karl Zöller Dr. Dupont, Professor Mathieu Frank 9³ Beinsky, Schriftsteller Fritz Bartling Helene la Roche Elisabeth Gritsch Iherese Meunier Helene Reftert Valerie Tilly Roth Omayi Robert Walden Diener bei Tokeramo Hugo Voisin Taut in der Vision lonka Sabanoſf Die Toiletten wurden in den Ateliers der Firma Fischer-Rlegel hergestellt. Aaeeeeeeeeeeeeeeeeentee im Trocadero tanzen abendlich die Jatksan- Biris Beginn des Programms 10½ ͤUhr. Eintritt frei! B2904 unden die steis aul unseter Elage Mäntel paletots, Anzüg neueste Machart, zu auffallend niedtigen Preisen. Hosen. Windfaccen, Regen-Mäntel allerAlt, kauiensie besonders Dillig Laufhaus tür Herrenbekleidung Gakob Ringei) Mannheim Planken, O 3, 4a, 1 Etage —— Rosengarten Mannheim Samstag, 31. 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So sind in diesem Werk alle Mitwirkenden über sich selbst hinausgewachsen „Berliner Lokal-Anzeiger“, 24. 12. 24: ... Die hohen Erwartungen wurden weit übertroffen. dem Film ganz neue Wege gewiesen * 1 „Berlinet Börsen-Courier“, 24. 12. 24: 8 Der größte Erfolg und der beste Film 5 ...„Der letzte Mann“ ist international, weil er ein deut- scher Spitzenfilm ist .„Der letzte Mann“ ist ein Meisterwerk.. ein wirk⸗ ſiches Lichtspiel Deutsche Tageszeitung“, 24. 12. 24: Die deutsche Filmindustrie darf sich zu diesem Bild- streifen gratulieren.. Wenn der deutsche Eilm diesen Weg konsequent weitergeht, so wird auch er auf diesem Gebiet bahnbrechend sein. Deutscke Zeitung“, 24. 12. 24: .. Ein Film, der bald klassischen Ruf haben wird! Hier ist wieder ein kühner Vorstoß in unbekanntes Filmland ge- glückt „Vorwärts“, 24. 12. 24: .. der preiswerten Fümkunst hohe künstlerische und kul- turelle Verpflichtungen gegenüber dem Volke zugewiesen Sind, an deren Erfüllung Werke wie dieser„Letzte Mann“ wirksam mitarbeiten. „Berliner Morgenpost“, 28. 12. 24: ... Die Wirkung war außerordentlich stark. Es gab seit Jahren bei keiner Fülmpremiére einen so stürmischen Erfolg. Der Tag“, 25. 12. 24: Der letzte Mann“... gehört zu den FEilmen, denen das Auge sich von Anfang bis zu Ende mit Genuß widmet .. Man verläßt das Lichtspielhaus mit einem Gewinn „Berliner Börsen-Zeitung“, 25. 12. 24: „.. Man empfindet über den Abschluß eine ganz große Freude „Neue Preußische Kreuz-Zeitung“. 25. 12. 24: Der Ufa-Palast am Zoo hätte den Berlinern kaum ein bes- seres Weihnachtsgeschenk machen können als mit der Ur- Aufführung dieses Films, den man ohne Uebertreibung als den O 3, 10, Mannk. Musikhaus, P 7, 14a. 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Roman v. Henty Sienkiewicz In neuem Geſchäſtshauſe mit guter Regie: Georg Jacoby und Gabriellino'Annunzio Bage am Platze hat erſtes Unternehmen Demnschst im für Bürozwecke gloſe dritte Etage mit eigenem Zugang an nur angeſehene, gut fundierte Firma auf Wunſch per ſofort zu vermieten. Gefl. Angebote unter V. Z. 156 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 866 anſchluß per 1. Febengos M 12 t· 25 8 E 5 zu vermieten. 42. e e ee eeeeeeeee eeeeeeeeeee EFEFFCCC—— Näh. Zehntſtraße Beſſeres Ehepaar ſucht Jüng. Herr empfiehlt 3 Vermietungen eeeeeeee n Emil Jannings Nero Dieser im Jahte 1924 mit einem Aufwand von 40 Millionen nach dem weltbetühmten Roman von Sienkiewicz unter deutscher Leitung geschalfene Riesenfilm darf nicht mit dem vor Jahren ge- zeigten jitalienischen Eülm gleichen Namens verwechselt werden, der zu einer Zeit hergestellt wurde, als die Fim- kunst noch in ihren Anfängen war. Der neue„Quo vadis“ Film übeitriftt den alten nicht nur um das Doppelte an Länge, er ist überhaupt in keiner Weise mit ihm zu ver- ̃ gleichen, denn es handelt sich bei ihm um ein völlig neues Werk, das alles überbietet, was die Lichtbildkunst bisher geschaffen hat. Die Vorstellungen 330 60O S830 beginnen: Votverkauf täglich ab 11 Unt an der Tageskasse. kbten- unt freikarten ungültigl Kinder baben einen Lutritt 2 BPAIheater Schöne helle Waerkstatt 1 1 u. Lager, ca. 85 amm ut in der Neckarſtadt, as⸗ elektr. Kraft und G35 ö cardmoudte Nähmaschinen ſich im Ueberſetzen empftehlt Fister, Miet-Gesuche, Infolge des ungewöhnlich großen Andranges zur letzten 3 Immerwohnung ſanl. Morrespondenzen J1, 7 Breiteſtraße. Hüro- und Vorstellung ist der Besuch der Nachmittagsvorstellungen Gewiſſenh. Arbeit wird. Neparaturwertſtätte Lagorrdume Wiederwerkäbfel 77 nur zu empfehlen! in gutem Hauſe. zugeſichert. 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