rrreeeee eeen den war. Hebrospreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins 2 705 oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell · —5— Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ ruh erung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ 5 eller—Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben ⸗ fr en Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ ane 11.— Fernſpr. Nr. 79417945,— Telegr.⸗Adreſſe neralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Wittag⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 353 Jeitun Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder veſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Veilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel. Aus Zeil u. Leben mit Maunheimer Muſik-Seitung. Mannheimer Frauen-Geitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern u. Neiſen Geſetz u. Recht der zweile Tag der Reichskagsausſprache die erſte Keoͤnerreihe beendet Eine zweike Rede des Kanzlers poli Berlin, 22. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die di itiſche Ausſprache im Reichstag iſt nun ſo weit gediehen, daß erſte Rednerreihe abgefertigt werden konnte. Den Vortritt atte der Führer der Demokraken, Koch. Er ging die einzelnen unkte des Regierungsprogramms durch und war bemüht, die ichtlinien des Kabinetts ohne Voreingenommenheit zu würdigen. ach ſeiner Erklärung über die außenpolitiſchen Vorſätze der neuen en ſind auch die Demokraten mit dem außenpolitiſchen Pro⸗ 0 amm, das ja nach den Verſicherungen Dr. Luthers kaum weſent⸗ 10 von dem bisherigen abweichen wird, zufrieden. Herr Koch er⸗ arb ſich noch inſofern ein Verdienſt, als er im Gegenſatz zu anderen 155 nern es vermied, auf die hinter uns liegende ſechswöchige Kriſe die ganze Vorgeſchichte des Kabinetts Luther lang und breit inengehen. Das gab ſeinen Ausführungen eine gewiſſe verſöhn⸗ dche Note. Dieſe Nuance darf indes nicht darüber hinwegtäuſchen, 215 die Demokraten innenpolitiſch dem Kabinett mit wachſamem in trauen gegenüberſtehen. Koch richtete einige präziſe Fragen nerpolitiſcher Art an den Kanzler, die Dr. Luther am Schluß der uſprache mit erfreulicher Bereitwilligkeit beantwortete. fi Der Kanzler verſprach, daß alle Verbände, welcher Richtung angehören mögen, mit gleichem Recht gemeſſen werden en. Dieſe Antwort ſcheint, wie ihr Widerhall im Hauſe bewies, zwar die außerhalb der Regierung ſtehenden Fraktionen nicht voll eeftiedigt zu haben, aber in der Praxis wird ſich ja zeigen, wie weit le der Regierung damit ernſt iſt. Dr. Luther nahm dann noch Ge⸗ genheit, die in den außenpolitiſchen Fragen beſtehende weitgehende inmütigkeit des Landtags, die eine wertvolle Plattform für die wigterung bedeutet, mit Nachdruck hervorzuheben und er tat dies, 80 allgemein zugegeben wurde, in ſehr geſchickter und eindrucks⸗ A er Weiſe. Im Zuſammenhang damit gab er noch einige wichtige uſſchlüſfe über das traurige Kapitel der Nichträumung der — Zone, die geeignet ſind, das Unrecht der Verbands⸗ 0 chte in grelleres Licht zu rücken. Mit Genugtuung empfand man üh daß der Kanzler zum Schluß keinen Anſtand nahm, ſeinen Schild er den Reichspräfidenten zu halten, gegen den Herr v. Gräfe orher ſein Gift verſpritzt hatte. Ehe der Kanzler in die Debatte eingriff, war noch der Ver⸗ der Bayeriſchen Volkspartei und der Wirtſchaftlichen Ver⸗ inzung zu Wort gekommen, die dem Regierungsprogramm ihre 8 igung geben. Leider iſt der ſonſt ruhige Verlauf der Aus⸗ durch einen Skandalauftritt der Kommuniſten 0 ort worden. Der Wilmersdorfer Studienrat Dr. Schwarz, Rü ſich ſchon einmal durch ſeine rüden Manjeren eine empfindliche —— zugezogen hatte, wurde wegen andauernder Widerſetzlichkeit 3 7 die Geſchäftsordnung vom Vizepräſidenten Dr Rießer auf att itzungstage ausgeſchloſſen. Der kommuniſtiſche Jugenderzieher K0 e dem Kanzler durch fortgeſetzte flegelhafte Zwiſchenrufe in das 0 gepfuſcht, daß Kanzler Luther nicht weiterſprechen konnte die Sitzung vorübergehend unterbrochen werden mußte. die Rede Dr. Luthers batte etwa folgenden Inhalt:„Ich ſtelle mit Befriedigung feſt, 8. das außenpolitiſche Programm der Regierung hier eine breite aſis gefunden hat. Selbſt der Redner der Sozialdemokraten, Dr. iden hat ſich mit dem außenpolitiſchen Regierungsprogramm verſtanden erklärt. Zu ſeinen weiteren Urteilen über die Räumung des Ruhrgebietes und der Kölner Jone beg. daß wir nach der Londoner Konferenz keinen An⸗ 5 hatten, an der Innehaltung der vertragsmäßigen Räumung Bei den Beſprechungen des früheren Reichskanz⸗ über 5 und des Außenminiſters Dr. Streſemann mit Macdonald Senald Frage der Räumung der erſten Räumungszone hat Mac⸗ hän zerklärt, daß dieſe von der Durchführung der Entwaffnung verſtänd ſei entſprechend dem bekannten Gutachten, das die Sach⸗ igen abgegeben hatten. Die Regierung hatte inſofern feſten 15 den Füßen, als die franzöſiſche Anſicht, daß aumungsfriſten noch nicht liefen, fallen gelaſſen wor⸗ angeſich Selbſtverſtändlich iſt dann das Problem der Räumung egier der außerordentlichen Bedeutung dieſer Frage von der 9 ummer wieder erörtert worden. Als ſich bei der inter⸗ de Ra en Erörterung die erſten Anzeichen bemerkbar machten, daß te umung auf alliierter Seite in Frage geſtellt würde, hat die rung keinen Augenblick gezögert, die Initiative n und die ausländiſchen Regierungen ſofort in eiti ſter Form aufmerkſam gemacht, daß Deutſchland die recht⸗ etwarte Räumung als etwas Selbſtverſtändliches 5 Niemals aber iſt von irgendeiner der beteiligten gemacht er Vorſchlag einer Kompromißlöſung geltend 1 worden. Wenn die Alliierten ihrerſeits mit irgendwelchen e wegen eines Kompromiſſes an die Reichsregierung 80 wären, ſo würden derartige Vorſchläge durchaus nicht dunun neherein abgelehnt worden ſein. Bezüglich der Ruhr⸗ kronzsſſſe liegen b eſtimmte Erklärungen der belgiſchen und der ſchen Regierung vor, daß ſich an dem feſtgeſetzten Termin hubrräumung nichts ändern werde. tlätung et die Völterbundsfrage war meine vorgeſtrige Er⸗ Hleichberecn und eindeutig. Ich füge nur hinzu, daß die Frage der Bedeiiterechtigung im Völkerbund für Deutſchland van ſo erheblicher müſſen oa iſt, daß ſie nicht im Ungewiſſen bleiben kann. Wir Note an aber darüher im Klaren ſein, das war der Sinn unſerer ureuße den Generalſekretär des Völkerbundes. In der Oſte worden iſt die Grenze ſchon endgültig 1922 feſtgelegt tetzun 565 Reichsregierung hat gegen dieſe ſchwere Ver⸗ legt, 5 es Verſailler Verkrages damals ſofort Einſpruch einge⸗ Grenze, ohne Erfolg. Jetzt handelt es ſich aber nicht um die Weich 1 nur-um die Reigelung des Zuganges zur dumgen bed üüher polniſches Gebiet. Dieſe endgültigen Beſtim⸗ erbeſſerung ten gegenüber dem bisherigen Zuſtand immerhin eine getragen., wenngleich den deutſchen Wünſchen nicht Rechnung Was die Reichsregierung in der Frage der Zeitfreiwil⸗ ligen aus nicht mehr beſtehenden innerpolitiſchen Gründen ge⸗ tan hat, darüber iſt der Entente ſchon vor längerer Zeit eingehend Mitteilung gemacht worden. Sollten die Ententemächte darüber hingus Material beſitzen, ſo könnte iſt nur dringend wünſchen, daß dieſes Material uns baldigſt zugeleitet werden möge, könnte nur bedauern, daß dieſe Zuleitung nicht längſt erfolgt iſt. Sicherlich werden wir aber den Nachweis erbringen können, daß dieſes Material in großem Umfange unzutreffend iſt. Herr Breitſcheid iſt aber im Irrtum, wenn er meint, daß ſolche Mittei⸗ lungen nicht die deutſchen Belange verletzen.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung rechts und Bewegung.) Solche Mitteilungen werden von einer uns feindlich geſinnten Propaganda in der ganzen Welt gegen uns ausgeſchlachtet. Was die Stellungnahme der Reichsregierung zu der vaterländiſchen Bewegung und den vater⸗ ländiſchen Verbänden betrifft, ſo kommen ſelbſtverſtändlich auf die vaterländiſchen Verbände die Geſetze zur Anwendung und ſelbſtver⸗ ſtändlich gilt gleiches Recht für alle. Ausſchreitungen ver⸗ urteilt die Reichsregierung. Graf Weſtarp ſprach aber nicht, wie Herr Koch, von den vaterländiſchen Verbänden, ſondern von der valerländiſchen Bewegung Wir können nur eine Bewegung im Volke begrüßen, die der Pflege des vaterländiſchen Gedankens gewidmet iſt.(Lebhafter Bei⸗ fall und Händeklatſchen rechts.) Dieſe Bewegung muß aber nach dem Grundſatz, den ich ſtets vertreten habe, ſo ſein, daß ſie nicht etwa innere Gegenſätze unterſtreicht, ſondern ausgleicht und dadurch den Staatsgedanken im ganzen fördert. Nur eine ſolche vater⸗ ländiſche Bewegung vermag ich zu wünſchen. Ich muß ferner meinem Bedauern darüber Ausdruck geben, daß in dieſe Erörte⸗ rungen über Korruptionserſcheinungen die Perſon des Herrn Reichspräſidenten hineingezogen worden iſt. Ich muß an der Stellung, die ich immer zur Perſon des Herrn Reichs⸗ präſidenten eingenommen habe, auch als Reichskanzler in vollem Umfange feſthalten. Durch eine geſetzliche Vorſchrift, die viele Jahr⸗ zehnte alt iſt, iſt die Möglichkeik vorgeſehen, daß auch Beamte Aufſichtsräten angehören. Sie dürfen dafür aber keiner⸗ lei Gewinn ziehen. Dieſer Grundſatz iſt bis zum heutigen Tage in vollem Umfange aufrechterhalten. Es gibt in unſerem Volke noch weite Schichten, die neben den in der Regierungserklärung ge⸗ nannten Anſpruch auf ſtaatliche Fürſorge für ihre beſonderen In⸗ tereſſen haben. Ich darf vielleicht nochmals in dieſem Zuſammen⸗ hang die Auslandsdeutſchen nennen(lebhafter Beifall), die ja eine beſondere Laſt auf ſich genommen haben. Im übrigen er⸗ ſcheint es mir nach dem Gang der Erörterungen, in der weniger von der Regierungserklärung geſprochen iſt als von gewiſſen grund⸗ ſätzlichen Fragen der Einſtellung der Regierung, geboten zu ſein, daß auch ich auf dieſe Geſichtspunkte zurückkomme. Es iſt richtig, daß eine Koalitionsregierung nicht vorhanden iſt. Selbſt wenn ſie aber vorhanden wäre, wäre damit noch nicht die völlige Ein⸗ mütigkeit nach allen Richtungen gewährleiſtet. Weſentliche zu ſein ſcheint, iſt, daß tatſächlich ſich eine Mehrheit in einer Form zuſammengefunden hat, die für die Regierung die Möglichkeit praktiſcher Arbeit eröffnet. Auf die Frage, ob es denn möalich ſein werde. praktiſche Arbeit durchaus möalich iſt, vraktiſche Arbeit zu leiſten. Wenn wir auch in den Grundſtimmungen verſchieden denken, für die praktiſche Arbeit ſtehe ich auf dem Standpunkt, und darin werde ich vom Kabinett un⸗ terſtützt, daß wir für alle Entſcheidungen eine möalichſt breite Grund⸗ lage finden müſſen. Denken Sie nur an die Probleme der Aufwer⸗ tung, des Finanzausgleichs. der Steuerfragen. Alle ſolche Fragen werden praktiſch gar nicht mit Erfola erfaßt werden können, wenn eine auf ſchmaler Baſis ſtehende Reagierung oder eine ſog. Beamten⸗ regierung eine Grundlage erſt im Reichstaa zu finden ſucht. Hierfür muß ſchon in der Zuſammenſetzunga des Kabinetts ein Ausgangs⸗ punkt gefunden ſein, den man dann im Reichstaa zu verbreitern ſich beſtrebt. Ich will den Demokraten aber noch einmal antworten. Ich mißbilliae die Gegenagitation geaen die Republik. Selbſtverſtändlich aber bringe ich auch den Artikel 118 der Reichs⸗ verfaſſuna zur Anwendung, nach dem jeder Deutſcher innerhalb der Geſetze ſeine Meinuna frei zu äußern berechtigt iſt. Es lieat bereits ein einmükic gefaßter Kabinettsbeſchlum vor. daß die Skaaksform nicht geändert werden ſoll (Gelächter links). Mir iſt es ſehr ernſt darum, in dieſer unſer Volk ſpaltenden Frage der Staatsform ſchon bei Beginn meiner Tätiakeit die Einmütiakeit der Reagierunag feſtzuſtellen. Zu den Anariffen gegen die Miniſter Dr. Neuhaus und v. Schlieben erklärte der Reichskanzler weiter, bei beiden handle es ſich um Perſönlichkeiten. die die beſten Kräfte des Beamtentums für die Regierungsorbeit mitbrächten. Dr. Neuhaus ſei. um ſeine außerordentlich geſchätzte Kraft dem Miniſterium zu erhalten, in einem ſehr ſchmeichelhaften Briefe von der Leiſtung des Verfaſſunas⸗ eides entbunden worden. Der Brief trage die Unterſchrift des dama⸗ ligen Miniſters Fiſchbeck(Demokrat). Herr v. Schlieben habe unter vier Finanzminiſtern— Wirth, Hermes, Hilferding und Luther— eine ſchwierige Tätiakeit gehabt und die volle Anerkennung dieſer Miniſter gefunden.(Rufe bei den Kommuniſten: Auch von Hilfer⸗ dina?) Der Johanniterordem dem er angehört, iſt eine unpolitiſche Einrichtung für Wohltätiakeit. Der Reichskanzler wies ſchließlich darauf hin. daß er ſich vergeblich bemüht habe links ſtehende Per⸗ ſönlichkeiten für ſein Kabinett zu gewinnen. Wenn in den nächſten Tagen die Neüte die Billigung der Mehrheit finden ſollte, ſo werde ſie alle Kräfte für das Wohl des Volkes einſetzen.(Lebhafter Beifall rechts.) Darauf wurde die weitere Beſprechung auf Donnerstaa vormit⸗ tag 11 Uhr vertagt. Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion hat gegen den Ausſchluß des Abgeordneten Dr. Schwarz ſchärfſten Proteſſt erhoben. Sie erklärt, ſie dächte nicht daran, insbeſondere angeſichts der bevorſtehenden Abſtimmuna über das Vertrauensvotum für die Reagierung des Schwerkapitals ſich ihre Rechte ſchmälern zu laſſen. Nur aus dieſem Grunde babe die Fraktion beſchloſſen. daß der Ab⸗ geordnete Schwarz ſich der unberechtigten Ausweiſung fügen ſoll. Das Echo der Berliner Preſſe der demokratiſchen Preſſe in den letzten Tagen anmerke. worden iſt. — kraten hätten ſich offenbar mit der vollendeten Tatſache abgefunden und ich Was mir aber das zu leiſten, weil vielleicht in einer ganzen Reihe von Fällen eine ver⸗ ſchiedenartige Einſtellung im Kabinekt herrſcht, kann ich zunächſt ant⸗ worten: Die bisherige Zuſammenorbeit hat ſchon bewieſen, daß es Die demokratiſchen Parteiführer, ſo ſchreibt das Blatt weiter, hötten die Rechtserweiterung der bisherigen Regierung als außenpolitiſch unzuläſſig anerkannt. 5 Die„Voſſiſche Zeitung“ ſchreibt zur zweiten Rede Luthers, ſie ſtelle wiederum eine Verbeugung nach rechts, eine nach links und eine nach der Mitte dar. Man müſſe befürchten, daß Dr. Luther ſeine Kraft überſchätze, wenn er glaube, die Deutſchnationalen mei⸗ ſtern zu wollen und auf ſeiner Linie zu halten. Die„Kreuzzeitung“ erkennt an, daß Dr. Luther geſtern nicht ungeſchickt operiert habe. Die„Germania“ erklärt, in der geſtrigen Reichstagsſitzung ſei die Perſon des Reichskanzlers ſelbſt einmal deutlich in den Vorder⸗ grund getreten. Der Eindruck von Luthers Perſönlichkeit ſei auch geſtern nicht ungünſtig geweſen. Grundzug ſeines Weſens ſei die Sachlichkeit. Herr Luther ſolle aber den Tag nicht vor dem Abend loben. Mit der Bemerkung, es liege bereits ein Kabinettsbeſchluß vor, nach dem die Staatsform nicht geändert werden ſolle, habe Luther nur ſagen wollen, im Kabinett herrſche Einigkeit darüber, daß die republikaniſche Staatsform bindendes Recht ſei und nur auf verfaſſungsmäßigem Wege geändert werden köme. Wirth und Luther Der frühere Reichskanzler Dr. Wirth hat geſtern einer Nachrichtenagentur gegenüber ſeine und ſeiner engeren Freunde Stellungnahme zur Regierung Luther auseinandergeſetzt. Dr. Wirth erklärte u..: Ich ſtehe zu dieſer Regierung in Oppoſition und unter⸗ ſcheide mich in der Richtung von meinen politiſchen Freunden, die trotz der Anweſenheit eines offiziellen Verbindungsmannes im Ko⸗ binett eine Art„wachſame Neutralität“ als Ausdruck der politiſchen Meinung des Zentrums bekanntgegeben haben. Dieſe wachſame Neutralität ergänze ich durch wachſames Miß⸗ trauen. Ich perſönlich halte das Verbleiben unſerer Miniſter in dieſem Kabinett nicht für richtig, wenn man auch das Zu⸗ ſtandekommen der Regierung Luther mit dem ſtarken Rechtseinſchlag geduldet hat, weil die Meinung vorherrſchte, daß es weiterhin nicht mehr möglich ſei, die Regierungskriſe fortdauern zu laſſen. Sp iſt für einen entſchiedenen Republikaner immer noch die Frage offen, ob es denn nicht beſſer geweſen wäre, in dieſem Kabinett überhaupt nicht vertreten zu ſein. Die Zentrumsfraktion wird denjenigen Mit⸗ gliedern, die anderer Auffaſſung ſind, durchaus Gelegenheit geben, ihre abweichende Meinung durch Stimmenthaltung oder durch ein entſchiedenes Nein zum Ausdruck zu bringen. Das Zentrum kennt keinen Fraktionszwang; ſo nehme ich auch jetzt mir die Freiheit, als entſchiedener Republikaner dieſer Regierung gegenüber das ent⸗ ſchiedene und klare Nein auszuſprechen.“ Dr. Wirth drückte dann weiter ſeine Entrüſtung über die Rede des Grafen Weſtarp aus, die eine ſchwere Belaſtung des Kabinetts Luther bedeute und er ſchloß mit der Feſtſtellung, daß er und ſeine Freunde ſich durch nichts abhalten laſſen würden, als entſchiedene Republikaner ihre politiſche Pflicht zu tun. auch den Schutz und die beſondere Pflege der republikaniſchen Ver⸗ faſſung,„die wir eben den Deutſchnationalen nicht anvertrauen können, ohne mit ernſter Beſorgnis erfüllt zu werden.“ Dieſe Erklärung Dr. Wirths bedeutet nicht nur eine Kampf⸗ anſage an das Kabinett Luther, ſondern in gewiſſem Sinne doch wohl auch gegen die eigene Fraktion, die in ihrer durch Fehrenbach abgegebenen Erklärung ſich bereit gezeigt hat, das Ka⸗ binett Luther bis auf weiteres zu tolerieren. fraktion es den Mitgliedern des linken Flügels freigeſtellt hat, ihre abweichende Meinung durch Stimmenthaltung zum Ausdruck zu bringen, war bekannt, daß ſie geſtattet haben ſoll, direkt gegen die Dieſe Pflicht umfaßt Daß die Zentrums⸗ Regierung zu ſtimmen, iſt dagegen neu. Im Reichstag nimmt mon an, daß etwa ein Dutzend Zentrumsabgeordnete mit Dr. Wirth für das„klare entſchiedene Nein“ ſtimmen werden. Wie dieſe Polaſt⸗ überſchrieben. repolution— denn um eine ſolche handelt es ſich offenſichtlich— weiter verlaufen wird, iſt im Augenblick noch nicht zu überſehen. Das verhör dr. Höfles Eine neue Affäre e] Berlin, 22. Jan. GVon unſ. Berl. Büro.) Die Vernehmung des bisherigen Reichspoſtminiſters Dr. Höfle durch die Staat⸗an⸗ waltſchaft iſt noch nicht abgeſchloſſen. Dr. Höfle wird ebenſd wie der Zentrumsabgeordnete Lange⸗Hegermann Woche noch einmal vernommen werden. Die„Voſſiſche Z1g.“ deckt heute einen neuen Fall von unvor⸗ ſchriftsmäßigen Krediten, haben ſoll, auf. Mannesmann-Induſtrie⸗ geben wurden. ſchrift, die die direkte Kreditgewährung verbietet, iſt nach dieſer Dar⸗ ſtellung an die den Mannesmann⸗Werken hörende Depoſiten⸗ Millionen Mark Kredit gewährt worden. ſuchen der Mannesmann⸗Werke der Deutſchen Auslandsbank, die ein ausgeſprochenes völkiſches Bnternehmen ſein ſoll, eine Million Die Depoſiten⸗ und Handelsbank konnte die 5 Mill. in der nächſten die die Reichspoſt gewährt Es handelt ſich um 7,5 Millionen Mark, die an die und Handels⸗Aktiengeſellſchaft ge⸗ Einen Monat vor Erlaß der bekannten Soll⸗Vor⸗ zum größten Teil ge⸗ und Handesbank von der Poſt 5 Davon wurden auf Er⸗ In einer Beſprechung des geſtrigen zweiten Tages der politiſchen Ausſprache im Reichsſage äußert die„Zeit“ die Auffaſſung, daß man der Rede des Abg. Koch nur noch wenig nvon der Erregung Die Demo⸗ Mark am Fälligkeitstermin nicht zurückzahlen, daraufhin übernahm die Mannesmann⸗Geſellſchaft die Forderung der Poſt. Sie zahlte jedoch dafür nicht die 5 Millionen zurück, ſondern erhielt ſie auf 5 Jahre geliehen, ohne Bankgiro und ohne Mitwirkung des Mini⸗ ſters, der, wie es heißt, erſt nachträglich ſeine Bewilligung geben konnte. Dorüber hinaus murde ihr außerdem und ebenfoſfs ohne Giro noch 21½ Millionen Mark dazu gegeben. Mon wird eine „Beſtätigung und Klärung dieſer Angelegenheit abarten müffen. 2. Seife. Nr. 35 Reue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerskag, den 22. Janvar 1925 Aus der KRammerdebatte Frankreich und der Vatikan Paris, 21. Jan.(Von unſ. Pariſer Mitarbeiter). Der Auf⸗ takt in der Budgetdebatte über auswärtige Angelegenheiten kennzeich⸗ nete ſich durch eine Haß triefende Rede des Ultranationaliſten Bon⸗ net, der mit ſeinen krügeriſchen Forderungen nicht das ge⸗ ringſte Intereſſe fand. Zwei Dutzend Deputierte befanden ſich im Saal, als Bonnet über die Frage der ſogen. deutſchen Kriegs⸗ derbrecher ſprach und die unhaltbate Anſicht auseinanderſeßte, daß Deutſchland bisher nicht einen einzigen Punkt des Verſailler Vektrages erfüllt habe. Die„Action France“ ſchenkt Vonnets Rede nicht die geringſte Beachtung. Dasſelbe Thema, das Bonnet behandelt, wird aber im Laufe der Debatte noch einmal von einigen anderen Mitgliedern des früheren„Block national“ behandelt werden, die mehr Anſehen genjeßen als Bonnet. Am erſten Tage der Debatte hrachte die Kammer die wichtige Tatſache zur Kenntnis, daß das Kabinett Herriot eine Wiederherſtellung der diplomatiſchen Bezieh⸗ ungen zwiſchen dem Vatikan und Frankreich ablehne. Der Bubdgetberichterſtatter Simon bringt in ſeinem Rapport einige Argumente, die auch für Deutſchland von Intereſſe ſind. Um 5 zeigen, daß der Vatikan für Frankreich nicht die Bedeutung be⸗ ihe, die ihm die Oppoſition zuſchreibt, führt er u. a. in ſeinem Be⸗ richt aus, daß man im Vatikan den Wink Deutſchlands gewünſcht habe. Derartige Behauptungen klingen geradezu abenteuerlich, denn ſie ſind durch nichts zu erhärten. Es ſcheint, daß der linksrepubli⸗ kaniſche Deputierte Simon in ſeinem Bericht den Eindruck erwecken will, daß die Bemühungen des Vatikans, die Beendigung des Krieges herbeizuführen, ein für Frankreich nicht förderlicher Akt geweſen ſeil. In dieſem Punkt wird die Berichterſtattung noch einige ſcharfe Widerſprüche hervorrufen, denn die Oppoſition wird beweiſen, daß im Vatikan eher frankophile als deutſchfreundliche Stimmung herrſche. Wichtig iſt ferner die Stellungnahme Briandz zu der Frage einer franzöſiſchen Geſandtſchaft am päpſtlichen Stuhl. Der frühere Miniſterpräſident hat ſich namentlich gegen den Regierungsvorſchlag ausgeſprochen. Er ſagte, daß die große Kultur der franzöſiſchen Re⸗ publik ſtets für eine diplomatiſche Vertretung Frankrichs im Vatikan eingetreten ſei. Briand hat alſo ſeine früheren Richtlinien, die eine ausgeſprochen antikirchliche war, verlaſſen und ſich in der Frage der Wiederherſtellung direkter Beziehungen zwiſchen Frankreich und dem Papfte zu Gunſten des Standpunktes der Oppoſition ausgeſprochen. Es wird ſich jetzt darum handeln, alle Ausführungen der oppo⸗ ſitionellen Redner gründlich zu widerlegen und das dürfte ſchwer ſein, weil auch die Regierung ſelbſt in verſchiedenen Punkten die Notwendigkeit einer franzöſiſchen Geſandtſchaft im Vatikan nicht abſtreiten kann. Der Budgetberſchterſtatter Simon machte u. a. die Bemerkung, daß das katholiſche Protektorat im Orient durch den diplomatiſchen Vertreter im Vatikan beſſer ausgeführt werden kann, da bekanntlich das republikaniſche Frankreich ebenſo feſt für die Aus⸗ übung des katholiſchen Protektorats im nahen Oſten eintritt wie die klerikalen Nationaliſten. So ſieht es ganz danach aus, als ob in dieſem Punkte auf ein Kompromiß hingearbeitet würde. Viele Schwierig⸗ keiten werden ſich in dieſen Fragen im Senat ergeben, da bekanntlich eine ſtarke Mehrheit zu Gunſten der Herſtellung diplomatiſcher Be⸗ ziehungen zwiſchen der Republik und dem Vatikan beſteht. Am Nachmittage wurde eine Interpellation über die Schul d⸗ frage durch den Abg. Marin Der kommuniſtiſche Abg. Cachin vertrat den Standpunkt, daß die Sowjetregierung recht hätte, wenn ſie alle Beſitzer ruſſiſcher Papiere in Frankreich ent⸗ ſchädigen würde. Wenn der Tag der Abrechnung komme, werde die Sowfetregierung das Recht haben, ebenfalls eine Rechnung vorzu⸗ legen. Die Gefahr für die Sowjetregierung ſei im übrigen auch ſetzt noch nicht beſeitigt, denn es beſtehe ein geheimer polniſch⸗franzöſiſcher Militärvertrag mit dem Zwecke, Rußland einzu⸗ kreiſen. Dieſe Bemerkung Cachins veranlaßte Herriot zu einem erregten Zwiſchenrufe. Herriot erklärte, er könne nicht zugeben, daß dies in der Kammer behauptet werde. Wohl unterhalte Frankreich ſreundſchaftliche Beziehungen zu Polen. Die gegenwärtige franzo⸗ ſiſche Regierung verfolge aber gegen Rußland keinerlei Einkreiſungs⸗ olitik. Die kleinſte Nation müſſe ſich ſicher fühlen können, beſon⸗ ders wenn ſie, wie Polen, das Recht dazu auf einem langen Leidens⸗ wege erkämpft habe. Die franzöſiſche Demokratie habe immer die kleinſte(!) Nation unterſtützt. ach einem Schlußwort Cachins wurde die Fortſetzung der Dis⸗ kuſſion vertagt. Das engliſche Flottenbauprogramm § London, 22. Jan.(Von unſ. Londoner Mitarbeiter.) Die Be⸗ mühungen des Kabinetts Macdonalds, einen hemmenden Ein⸗ fluß auf die weitgehenden Flottenrüſtungspläne engliſcher Marinekreiſe auszuüben, haben, wie ſchon aus der Wiederaufnahme des Planes, Singapore auszubauen, hervorging, keinen Anklang efunden. Jetzt wird die Rückkehr zur Politik der intenſiven lottenverſtärkung auch auf dem Gebiete des Schiffbaues erſichtlich. Das dem Kabinett Macdonald vorgegangene Kahinett Baldwin hatte vorgeſchlagen, für 1924 8 neue Kreuzer einzuſetzen. Die Arbeiterregierung ſtrich 3 davon. Die Admiralität verlangt nun für dieſes Jahr die Wiedereinſetzung der 3 aufgegebenen Schiffe 8855 einen weiteren Kreuzer, alſo zuſammen 4 Kreuzer. Die dmiralität erklärt dazu, daß ſämtliche im Dienſt befindlichen Kreuzer Englands im Jahre 1936 unbrauchbar ſein würden und daß daher jährlich durchſchnittlich 5 Kreuzer zum Vau nieder⸗ gelegt werden müßten. Nur der Tatſache, daß Auſtralien 2 geue leichte Kreuzer beſtellt habe, ermögliche es, daß die engliſche Flotte mur 4 Schiffe dieſes Typs in Bau zu nehmen brauche. Auch das geſamte Programm für den Bau von Kriegsfohr⸗ zeugen, die das Kabinett Macdonald geſtrichen hatte, ſoll wieder auf⸗ genommen werden. Zu ihnen gehören u. a. 3 U⸗Boote, ein Flug⸗ zeugſchiff und ein Minenleger, die ſämtlich mit beſonderer Rückſicht auf die Erfahrungen des letzten Krieges geplant wurden. Eines der U⸗Boote iſt ein verſenkbarer Kriegskreuzer von 3000 Tonnen mit einer Geſchwindigkeit von 30 Knoten oder der drei⸗ fachen Geſchwindigkeit der U⸗Boote von 1914. Es führt ſechs 5,5⸗ zöllige Geſchütze. Der Minenleger„Adventure“ wurde 1922 nieder⸗ gelegt und iſt ein Experimentaltyp, den die Adeniralität zu wieder⸗ holen wünſcht. Nach den Erfahrungen des Krieges legt man den Minenlegern ungeheuere Wichtigkeit bei. Bej dem neuen Flug⸗ zeugſchiff ſollen alle Erfahrungen, die mau mit den umgewandelten Kauffahrteiſchiffen und den umgewandelten Kreuzern gemacht hat, verwertet werden. Das ruſſiſch⸗japaniſche Abkommen Japan räumt Sachalin (Spezialkabeldienſt der United Preß) Peking, 22. Jan. Wie wir an zuſtändiger Stelle erfahrea, ſieht das ruſſiſch⸗japaniſche Abkommen die Anerken⸗ nung Sowjetrußlands mit dem Tage der Ratifigierung vot, die, wie erwartet, bereits innerhalb zwei Wochen erfolgen dürfte. Die Bedingungen über Fiſcherei, Handel und Schiffahrt, ſowie die Rege⸗ lung der Schulden der zariſtiſchen Regiexung ſind ſpäteren Verhand⸗ lungen vorbehalten. Ueber den letzten Punkt erwartet man, daß eine Einigung dahin getroffen wird, daß Rußland dieſe Schulden im Verhältnis zu den mit andern Staaten bei der Anerkennung getroffenen Regelung abträgt. Alle von der zariſtiſchen Regierung getroffenen Abkommen ſind für nichtig erklärt worden, mit Aus⸗ nahme des Portsmouth⸗Abkommens, allerdings mit der Einſchrän⸗ kung, daß die Sowjetregierung ſich weigert, die Verantwortlichkeit für die Folgen dieſes Abkommens zu übernehmen. Dieſe Ein⸗ ſchränkung findet ihren Grund in der ruſſiſch⸗chineſiſchen chaft. Weiter gewähren die Staaten ſich gegenſeitig rivilegien 157 den Handel, im Paßweſen und mit Bezug auf den Aufenthalt von Untertanen des Vertragsgegners in ihrem Land. Beide verpflichten ſich zur Enthaltung jedweder Propaganda⸗ tätigkeit im Lande des anderen. Japan verpflichtet ſich in dem Abkommen, die Inſel Sachalin zu räumen, die von der ruf⸗ ſiſchen Regierung formell in Beſitz genommen wird. Als Zeitpunkt der Räumung iſt März oder April 1925 vorgeſehen. Japan be⸗ bält eine 50jähri Autgeſtzon für die Ausbeutung der Hälfte der pekannten 145 285 1 4 2 20 5 Rußland erhält 10—15 Prozent der Petrolumproduktion und—8 Prozent der Kohlenproduktion. Beide Vertragsgegner verpflichten ſich, den Revolutionären des andern kein Gaſtrecht zu gewähren. Rußland ſpricht ſein Bedauern über die Nikolajewsk⸗ Affaire aus, während Japan private Zuſicherungen gegeben hat, das beſſarabiſche Protokoll nicht zu unterzeichnen, unter der Vor⸗ ausſetzung, daß auch die andern Signatarmächte die Unterzeich⸗ nung ablehnen. England und die ruſſiſch⸗japaniſche Freundſchaft Nach einer Londoner Drahtung des„Lokalanzeigers“ wird in London das Verhältnis, wie es ſich jetzt zwiſchen Rußland und Japan nach dem Inkrafttreten des ruſſiſch⸗japaniſchen Vertrages zu entwickeln beginnt, mit nicht geringer Spannung und Beun⸗ ruhigung verfolgt. Allgemein wird bemerkt, daß die Ernen⸗ nung des japaniſchen Vertreters in Peking zum Botſchafter eine grundlegende Bedeutung habe. In London frage man ſich beſorgt, oh Japan nunmehr die Sowjetregierung in ihrem Bemühen unter⸗ ſtützen werde, China in ſeinen Emanzipationsbeſtrebungen zu för⸗ dern. Im Hintergrunde ſehe man in London bereits die japaniſch⸗ ruſſiſch⸗chineſiſche Einheitsfront gegen den Einfluß der fremden Müchte im fernen Oſten, beſonders Amerikas. Rußland ſei auf dem Wege, die dritte aſiatiſche Großmacht zu werden. Die Wirtſchaſts verhanoͤlungen Kompromißverſuche in Paris Die Beratungen der Sachverſtändigen der deutſchen und franzö⸗ ſiſchen Wirtſchaftsdelegationen wurden in den letzten Tagen fort⸗ geſetzt. Zur Zeit werden beſprochen die Frage der Nieder⸗ laſſung von Geſellſchaften und der Schiffahrt ſowie des Lufttransportes. Auch verſchiedene Induſtrieſachver⸗ ſtändige haben Beratungen abgehalten. In Pariſer politiſchen Krei⸗ ſen erwartet man die Antwort der Reichsregierung auf die franzö⸗ ſiſchen Vorſchläge nicht vor Ende dieſer Woche. Eine Vollſitzung der beiden Delegationen wird erſt nach Eingang der deutſchen Ant⸗ wort ſtattfinden. In Paris glaubt man, daß es vorausſichtlich zu einem„Kompromiß“ zwiſchen den deutſchen und franzöſiſchen Vor⸗ ſchlägen kommen dürfte. Die Teuerung in Frankreich Unaufhaltſam und unbeeinflußk von den Maßnahmen der Re⸗ gierung geht die Teuerung in Frankreich den Weg, den ihr die Deviſenkurſe bereits gebahnt haben. Denn in der Hauptſache iſt es doch die Anpaſſung an den geſunkenen Frankenkurs, der ſich in den ſteigenden Indexziffern ausdrückt, wenn auch die Steuern, die hohen Goldſätze und gewiſſe Faktoren der Markt⸗ konjunktur zu der Entwickelung beitragen. Auch die von dem Allgemeinen Statiſtiſchen Amt für den Monat Dezember veröffent⸗ lichten Indexziffern weiſen neue Steigerungen auf. Der Groß⸗ handelsindex, der unter Berückſichtigung von 20 Artikeln der Lebensmittelbranche und von 25 Artikeln der Induſtrie errechnet wird, betrug im Dezember 518 gegen 514 im Monat November. Die neue Hau ſſe erſtreckt ſich hauptſächlich ouf die Erzeugniſſe der Induſtrie, bei denen die Steigerung im Durchſchnitt 9 Punkte aus⸗ macht. Am ſtärkſten betroffen wurden die Metalle und Erzge, die um 25 Punkte geſtiegen ſind. Textilſen ſtiegen um 5 Punkle. Eine zurückgehende Prefstendenz zeigten dagegen die Kolonial⸗ waren, bei denen ſich die Preistendenz am Goldmarkt geltend machte. Im Zeichen einer außerordentlichen Preisſteigerung ſtand im Dezember der Kleinhandelsindex mit 404 gegen 396 im Novem⸗ ber. Die Höchſtzahlen des März 1924(392) ſind damit übertroffen. die Geſetzentwürfe über öke Rufwertung Wie die„Deutſche Allgem. Ztg. erfahren haben will, liegen die in der Kanzlerrede angekündigten Geſeßentwürfe über die Aufwertungs⸗ und Steuergeſetzgebung zum größten Teil bei den zu⸗ tändigen Miniſterien bereits ausgearbeitet vor. Ihre Zeröffentlichung dürfte ſchon innerhalb der nächſten Woche nach und nach erfolgen. Einer der erſten Geſetzentwürfe, die dem Reichstag umterhreitet werden, dürfte die Repiſion der dritten Steuernotperordnung, und zwar insbeſondere die Neuregelung der Hypothekenaufwertung, ſein. Der Regierungsentwurf ſieht eine weſentlich höhere Quote der Hypothekenaufwertung und zwar bis zu 25 Prozent, vor. Auch die Rückdatierung der abgelöſten Hypotheken ſoll nach der„DAz3“ eine Neuregelung erfahren. Um die dem Hausbeſitz durch die vorge⸗ ſehene Hypothekenaufwertung zufallende Mehrbelaſtung zu er⸗ leichtern, dürfte ein Ausgleich dadurch geſchaffen worden, daß eine entſprechende Ermäßigung der Hauszinsſteuer erfolgt— eine höhere Aufwertung der Induſtrie⸗Obligationen ſoll mit Rückſicht auf die der durch das Dawesgutachten aufgelegten Laſten nicht er⸗ ſolgen. Wie das Blatt indeſſen ſelbſt erklärt, konnte es eine Beſtätigung von zuſtändiger Stelle bis zur Veröffentlichung der oben wiederge⸗ gebenen Mitteilung nicht erhalten. Der Aufwerkungsausſchuß des Reichstags, der unter dem Vorſitz des Abgeordneten Steiniger (Dn.) zum erſten Male nach der Regierungskriſe zuſammentrat, behandelte einen deulſchnationalen Antrag, nach dem verlangt wird, daß die Verordnung zur einſtweiligen Regelung der Auftvertung vom 4. Dezember 1924 aufgehoben werden ſoll. Die in Artikel 2 der Verordnung bezeichneten Friſten ſollen bis zur geſetzlichen Neu⸗ regelung der verlängert werden. Der Antrag wurde von dem Abgeordneten Beſt(Dn.) begründet: die betreffende Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten verlängere nicht nur die Anſchlußfriſt für die Aufwerkungsanmeldungen bis zum 31. März dieſes Jahres, ſondern ſie ſtelle gleichzeitig einen Verſuch der Stützung der von vielen Gerichten als verfaſſungswidrig beanſtandeten dritten Steuer⸗ notverordnung und der Gültigkeitserklärung der vom preußiſchen Kammergericht in Berlin und vom Reichsgericht in Leipzig wegen Ueberſchreitung der Regierungsvollmacht und der verfaſſungsmäßi⸗ gen Grenzen für ungültig erklärten Durchführungsverordnungen dar. Abgeordneter Schotter(3Z.) hielt es im Intereſſe der Rechts⸗ ſicherheit für unangebracht, jetzt die Verordnung vom 4. Dezember 1924 für umgültig zu erklären. Abgeordneter Keil(Soz.) erklärte ſich für ſofortige Annahme des deutſchnationalen Antrages. Abge⸗ ordneter Wunderlich(DV.) führte aus, es beſtände die Ausſicht, daß in abſehbarer Zeit durch einen von der Regierung eingebyachten Geſetzentwurf die ganze Materie zur Sprache gebracht würde. Es ſel deshalb nicht ratſam, in der Zwiſchenzeit die Verordnung für ungültig zu erklären. In ähnlichem Sinne äußerten ſich die Ab⸗ geordneten Henninger(DV.) und Dietrich⸗Baden(Dem.). Auf Erſuchen der Regiexung wurde die Beſchlußfaſſung über den Antrag auf Dienstag narfer Woche vertagt. Unregelmäßigkeiten bei der Leipziger Stadtbank Leipzig, 22. Jan. Bei der Leipziger Stadtbank ſind große Unregelmäßigkeiten vorgekommen. Die„Leipziger Neueſten Nachrichten“ erfahren von zuſtändiger Stelle dazu folgendes: Es haben mehrere in wichtigen Stellungen befindlichen Beamten ge⸗ meinſam gegen die allgemeinen Dienſtvorſchriften, ſowie gegen die ſpeziellen Vorſchriften gehandelt und einer Firma fortlaufend Kre⸗ dit gewährt. Dieſe Kreditgewährung wurde ebenfalls im Gegen⸗ ſatz zu den beſtehenden Vorſchriften mehrere Monate verheim⸗ licht. Es ſind ſofort die nötigen Maßnahmen ergriffen worden, um die Wiedereinbringung des jener Firma eingeräumten Kredites zu ſichern. Ein Verluſt von 50 000—200 000 Reichsmark iſt mög⸗ lich, da damit gerechnet werden muß, daß nicht alle Außenſtände hereinkommen werden. Die beiden hauptfächlich belaſteten Beam⸗ ten ſind ſofort von ihren Poſten enthoben worden. ein Diſziplinar⸗Verfahren eröffnet worden. Die Vor⸗ kommniſſe wären nur dadurch möglich geweſen, daß 05 an wich⸗ tigen Stellen leehende Veamte gemeinſam unter Verletzung der Vorſchriften und unter Verbreitung von vordatierten Schecks ge⸗ Kohlengruben und Pe 5 leumauellen, handelt haben. lseds dld elbsestede eee VI N Gegen ſie iſt Die Kriſis in Preußen J Berlin, 22. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Lage im preußiſchen Landtaa fängt an unhaltbar zu werden. Man ſteigert ſich gegenſeitig in eine Erbitterung hinein, die ein ſachliches Dis⸗ putieren nahezu ausſchließt. Geſündiat wird auf beiden Seiten. Daß ſich die volksparteiliche Fraktion dem Exodus der Deutſchnationalen ausgerechnet am Tage der Kölner Kundgebunag an⸗ ſchloß, iſt von uns als ein Fehlariff gekennzeichnet worden, den man innerhalb der volksparteilichen Fraktion kaum mehr zu verteidigen waat. Als die Deutſchnationalen geſtern das aleiche Demonſtrations⸗ ſtück wiederholten. verzichtete die Volkspartei darauf, ihnen Gefolg⸗ ſchaft zu leiſten. Nun hat Miniſterpräſident Braun zum Gegenſchlag ausgeholt. Das wird ihm gewiß niemand verargen können. Aber auch ihn hat, wie uns bedünken will, die Beſonnenheit, die auch nach dem Urteil bürgerlicher Politiker ihn bisher auszeichnete. in dieſen aufgereaten Tagen verlaſſen. Seine Offenſive glitt in mehr als einem Punkte an dem ſachlichen Ziele vorbei. Es wäre beſſer geweſen, er ſowohl wie der Innenminiſter Severing, der ihm temperamentvoll ſekundierte, hätten die Exkurſion in die Reichspolitik für diesmal zurückgeſtellt und ſich mehr an das Sonderthema gehalten, das in Preußen zur Debatte ſteht. Allein Herr Braun erweiterte ſeine Polemik gegen die einzelnen Redner der Oppoſition zu allgemein volitiſchen Betrachtun⸗ gen und er beſchwor, vielleicht für ihn ſelbſt üßerraſchend. einen Sturmder Entrüſtung herauf durch den Satz, daß dieſenigen an der Revolution ſchuld wären, die das Volk zum Krieg gehetzt und ihn bis zum Weißbluten fortgeführt hätten. Und abermals veitſchte ein wahrer Orkan die Wogen, als nach einer Replik des Volkspartei⸗ lers Stendel. der dieſes Wort des Miniſterpräſidenten als„anti⸗ national“ feſtnagelte, das er in ſeiner Eigenſchaft als Miniſterpräſi⸗ dent nie geſprochen. Herr Severina für ſeinen Miniſterkollegen und Parkeigenoſſen in die Breſche ſprang und ſich nun ſeinerſeits in die ſozialdemokratiſche Zuſammenbruchstheorie verbiß. Wahrſcheinlich wird ſich das Schickſal des Kabinetts Braun am Freitag entſcheiden. Die varlamentariſche Lage iſt äußerſt verwickelt. Dem kommuniſtiſchen Mißtrauensantraa kommt vraktiſch keinerlei Bedeutung zu. Der Antraag der Deutſchen Volks⸗ vartei. der lediglich dem Kabinett die ſtaatsrechtlichen Grundlagen abſpricht, könnte unter Umſtänden an eine Kommiſſion verwieſen werden. Ernſtere Gefahr droht, wir ſagten es ſchon, dem Kabinett dagegen durch das von den Nationalſozialiſten und einem Teil der Deutſchnationalen eingebrachten Vertrauensvotum. Es iſt durchaus denkbar, daß dieſes Vertrauensvotum nicht die nötige Mehrheit fin⸗ det, wenn nicht die Linke, wie es offenbar ihre Abſicht iſt, durch geſchäftsordnunasmäßige Mittel verſucht, den Antrag zu paraln⸗ ſieren. Zweifelhaft iſt der Ausgang der Abſtimmung über den Miß⸗ trauensantrag der Deutſchnationglen, der ſich nicht gegen das geſamte Kabinett, ſondern gegen die drei Sozialdemokraten in ihm richtet. Es heißt. daß ein Teil des Zentrums— man ſpricht von 15—18 Mit⸗ gliedern— geneigt ſei, dieſem Antrag ihre Unterſtützung zu leihen, 5 daß deſſen Annahme immerhin als nicht ganz ausgeſchloſſen er⸗ 50 W heint. 5 4 8214 Die demokratiſche Fraktion des preußiſchen Landtags hatte die⸗ ſer Tage in einer kleinen Anfrage die Entfernung des bekannten Germaniſten, Profeſſor Röthe, von ſeinem Berliner Lehrſtußl verlangt, weil dieſer nach Angabe des B. T. in der Allenſteiner Zeitung in maßloſer Weiſe gegen die Republik gewütet haben ſoll Der Lokalanzeiger ſtellt jetzt feſt, daß dieſe Aeußerungen nicht aus der Feder Röthes, ſondern aus einem politiſchen Artikel der Lei⸗ tung des Allenſteiner Blattes ſtammen. Aus dem ſächſiſchen Sozialiſtenparadies Eine hübſche Illuſtration zu dem Thema Miniſterallüren aus der Zeignerzeit lieferte folgender Vorgang, der ſich vor dem Unter⸗ ſuchungsausſchuß des ſächſiſchen Landtages zur Unterſuchung der Beamtenpolitik des Kabinetts Zeigner abſpielte: Zur Beratung ſtand der Fall des Annaberger Amtshauptmann; Dr. Walter, der von der Regierung Zeigner⸗Liebmann au Grund des§ 13 des Beamtenpflichtgeſetzes(ebenfalls aus der Aera Zeigner), wonach ein Beamter ohne Angabe von Gründen in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt werden kann, kurzerhand abgeſetzt worden war. Dieſe Maßregelung erfolgte unter ſo eigen tümlichen Umſtänden, daß eine Unterſuchung dieſer Angelegenheit dringende Notwendigkeit war. Es iſt allerdings offenes Geheim; nis, daß Dr. Walter nur deswegen von ſeinem Amte entfern worden iſt, um einen überzeugten Genoſſen, den radikalen Dresdner Volksſchullehrer Schulze, an ſeine Stelle zu bringen. Die Verneh⸗ mung des früheren Miniſterpräſidenten Buck, der ſehr zugunſten des gemaßregelten Amtshauptmanns Dr. Walter ausſagte, ſieß ſchon die grundloſe polltiſche Maßregelung Dr. Wal⸗ ters klar erkennen. Jedoch mußte, um den Fall völlig aufzuklären, auch der ehemalige Miniſter des Innern Liebmann, einer radikalſten Unabhängigen über die Gründe vernommen werden, die zur Abſetzung Dr. Walters geführt haben. Liebmann aber er⸗ klärte kaltlächelnd, daß er jede Beantwortung ablehne, man hätte ihn, ſo meinte er, ja holen können, als er noch Miniſter war, abel er müßte es ablehnen, ſich nachträglich zur Verantwortung ziehen zu laſſen, wo er nicht mehr verantwortlich wäre. Im übrigen er⸗ klärte er noch höhniſch, daß der Abbau Walters auf Grund des 8 13 des ſächſiſchen Beamtenpflichtgeſetzes erfolgt wäre. Es erübrigt ſich, auch nur ein Wort der Kritik zu dieſem un“ qualiftzierbaren Benehmen eines ehemaligen Miniſters zu ſagen Immerhin aber muß ein ſolcher Vorgang feſtgehalten werden, dam, die deutſche Oeffentlichkeit ſich ein Bild davon machen kann, we chen Elementen einſt unter Zeigner das Schickſal Sachſens anvertraut war. 0 Badiſcher Landtag Klarlsruhe, 21. Januar: Um ½5 Uhr trat der Landtag zu ſeiner zweiten Sitzung zuſan men. Eingegangen iſt ein Antrag des Landbundes auf Erhd⸗ hung der Einfuhrzölle für Wein. Der demokratiſche Abgeordnete Dr. Glockwer berichtete ein von allen Abgeordneten mit Ausnahme der Kommuniſten brachtes Initiatipgeſetz über die der Lan 45 tagsabgeordneten. Damuach ſoll an Skelle der bisherg Tagegelder eine Aufwandsentſchädigung für nicht in Karlsruhe woh nende Abgeordnete in Höhe von 360 und für in Karlsruhe wohnene Abgeordnete in Höhe von 240 Mark monatlich tretem. Der Geſeß, entwurf wurde mit allen gegen zwei kommuniſtiſche Stimmen 1 erſter Leſung angenommen. Hierbei kam es zu einer ſcharfen Auseinanderſee, zung zwiſchen Sozialdemokraten und Kommuniſten, als der S, cher der Sozialdemokraten dem kommuniſtiſchen Abgeordneten R1 00 ter vorwarf, daß dieſer zu Unrecht von dem Zuſchlag Gebral! gemacht habe, der bisher bei Ausfall von Lohn an die im Arbee verhältnis ſtehenden Abgeordneten gezahlt worden ſei. Schliebde ging die Debatte ſo ſehr auf das perſönliche Gebiet über, daß Landtagspräſident ſie beſchließen mußte. 4 Darauf trat das Haus in die Beratung des Geſetentwürſe⸗ über die Regelung des Staatshaushalts für 1924/25 ein, wobel 15 ſich um eine Senkung der Grund⸗ und Gewerbeſteuer und cer⸗ Ermäßigung um des Jahresbetrages handelt. Der Berie, ſtatter, Zentrumsabg. Wittemann, ſtellte namens des Hausha 7 ausſchuſſes den Antrag. dem Geſetz in der Faſſung der Regierung, vorlage zuzuſtimmen und die vorliegenden Abänderungsantrüge zulehnen. 11 In der Ausſprache traten ſowohl der Sprecher des Zentrum⸗ ein der der Deutſchen Volkspartei für den Geſezentwurf um 7 Uhr wurde die Beratung abgebrochen und auf morge? vormittag 9 Uhr vertagt Nellhs *Errichtung eines Flughafens in Singapore. Das britiſche perteidigungskomitee hat dſe Exrichtung eines großen Flugdenghe in Sin 4% gebilligt. Der Hafen ſoll in erſter Linie ale n⸗ tion für die geplanten 150 Tonneh⸗Luftſchifte dienen, die zu Tran, porten benutzt werden. eeL e, 0 R.. ie „ T//( —. — führt. bhen an d Donnerstag, den 22. Januar 1928 gNeue Mannhelmer Jeitung[Mittag⸗Ausgabe)] 3. Seite. Nr. 35 Wirtſchaſtliches und Soziales Zur Frage der Aufwerkung Der nrue Reichstag hat bereits wieder, mit unter den erſten ommiſſionen, eine ſolche für die Frage der Aufwertung eingeſetzt. öge der Geiſt des unvergeßlichen Abgeordneten Düringer in die⸗ ſer Kommiſſion nicht ſehlen. Es ſei auf ſehr intereſſante Ausfüh⸗ rungen hingewieſen, die im„Bankarchiv“ erſchienen ſind. Dort wird vorgeſchlagen, für die Gläubiger des Reichs, vor allem für je Zeichner von Kriegsanleihen, die Stammaktjen der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft zu verwerten. Es beſtehen hierfür ſehr wichtige wirtſchaftliche Zuſammenhänge, weil die Reichsbahnen, für ren Betriebsrecht das Reich die Stammaktien erhalten hat, mit den Mitteln der Anleihegläubiger gebaut worden ſind. Das Reich kann allerdings nicht die Stammaktien an ſeine Gläubiger auf⸗ beilen. Das Reich kann aber ſeine Gläubiger in den Genuß dieſes rmögens ſetzen, indem es Inhaberpapiere ausſtellt, und zwar in er Form von handelsfähigen Genußſcheinen, die dem Inhaber einen Anteil an den Ueberſchüſſen der Reichsbahn ſichern. Fraglos gehen andere Belaſtungen dieſen Genußſcheinen vor. Es iſt aber kein Zweifel, daß dieſe Genußſcheine mit der Zeit Zinſen bringen und letzt ſchon einen Vermögenswert darſtellen. Es handelt ſich darum, den Kredit überhaupt wiederzubringen, auch dem Ausland gegen⸗ über, und den Gläubigern den guten Willen der Zahlung der Reichs⸗ ſchulden zu zeigen. Hieran hat es bisher durchaus gefehlt. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon. Verkehrsfragen im badiſchen Seegebiet, im ſüdlichen Würktemberg und Hohenzollern Die außerordentlich mißlichen Verkehrsverhältniſſe auf den Bahnſtrecken, die das ſüdliche Baden am Bodenſee, ſowie die an⸗ ſtoßenden Gebietsteile von Württemberg und Hohenzollern be⸗ dienen, ferner an der Bodenſeegürtelbahn, weiter die Strecken dadolfzell—Sigmaringen, Schwackenreute—Pfullendorf uſw. haben die beteiligten Städte des Gebietes, nachdem viele Vorſtellungen ei der Verwaltung bis jetzt fruchtlos geblieben ſind, auf den Plan gerufen, die in einer gemeinſamen Beſprechung unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Lang⸗Stockach die Mittel und Wege in Gegen⸗ wart des Eiſenbahnrates Geiger⸗Konſtanz, zu finden ſuchten, um aus der dauernden Verkehrsnot endlich herauszukommen. Auf der Beſprechung herrſchte die einmütige Stimmung, daß die Ver⸗ bältniſſe in dieſer Form geradezu unhaltbar geworden ſind, für die wirtſchaftliche Not des betroffenen Landes unbedingt einer ſchleu⸗ nigen Abhilfe bedürfen und nicht weiter ſo bleiben dürfen, da z. B. auf der Bodenſeegürtelbahn von morgens 6 Uhr bis nachmittags 2 Uhr kein Zug durchläuft. W. R. das Wetter im dezember 1924 Die nach den Hochwaſſern zu Beginn des November ein⸗ ſetze de Periode trockener Witterung hat auch im Dezember in ganz Mitteleuropa mit geringen Unterbrechungen angedauert. Während über dem nordatlantiſchen Ozean ungewöhnlich kräftige Tiefdruck⸗ gebiete vorüberzogen und ſchwere Stürme tobten, die der Schiff⸗ ahrt im Dezember zeitweiſe ſchweren Schaden zufügten, lag das Feſtland Europas faſt ſtändig unter dem Einfluß hohen Luft⸗ druckes. Nur ſelten ſtießen ſchwächere Ausläufer des isländiſchen Tiefdruckgebietes gegen Deutſchland vor, ohne erhebliche Nieder⸗ läge zu bringen, da die warmen ozeaniſchen Luftmaſſen an dem Walle kalter Luft abglitten. In dem Hochdruckgebiet über Mittel⸗ und Oſteuropa, das eine auffallende Beharrlichkeit zeigte, bildete ſich eine kalte, dem Boden auflagernde Luftſchicht als Folge der järmeausſtrahlung. Aber die Fröſte erreichten keine beſondere trenge, da eine ausgedehnte Schneedecke über dem Feſtlande fehlte, eren Vorhandenſein zur Ausbildung ſtrenger Winterkälte not⸗ wendig iſt. Zudem wurde die Abkühlung der bodennahen Luft⸗ ſchichten durch häufige Nebel⸗ und niedere Wolkendecken(Hoch⸗ Rebel) gemildert. Die Mittelgebirge ragten mit ihren höchſten eilen häufig über die unteren kalten Luftmaſſen und Nebeldecken maus in die oberen föhnartig erwärmten Luftſchichten. Dadurch amen große Temperaturgegenſtände zwiſchen der Ebene und dem ruchſchwarzwald zuſtande und zeitweiſe herrſchte ſtarke Tempe⸗ wierzumahme mit der Höhe. Die Höhen des Schwarzwaldes hatten uuderholt ganz herbſtlich warme Witterung mit herrlicher Fernſicht ſtar ſtarker Sonnenſtrahlung. Das Fehlen einer Schneedecke ver⸗ ärkte noch den Eindruck eines ſehr verſpäteten Altweiberſommers. 5 Dieſes trockene Hochdruckwetter dauerte bis in die letzte Woche es Dezember, und keiner der ſchweren Stürme, die 18 fen über 57 nordatlantiſchen Ozean vorüberzogen, vermochte die Herrſchaft Su hohen Druckes über Mitteleuropa zu brechen. Der Einfluß der weifangebiete beſchränkte ſich auf die britiſchen Inſeln, griff teil⸗ Erſſe auf Frankreich über, Abe de aber nicht die Rheinebene. in 28. gelang es einem über Island erſchienenen Sturmwirbel, St eſſen Zentrum das Barometer auf den ungewöhnlich tiefen n von 710 mm fiel, ſtärkeren Einfluß auf Mitteleuropa zu ge⸗ rei nen. Es drangen warme ſubtropiſche Luftmaſſen über Frank⸗ bra vor, die die kalte Luft wegräumten. Eine breite Regenfront in chte dann eine ſtarke Ueberregnung Süddeutſchlands; dabei fielen 24 80 an einzelnen Orten 40 bis 50 Liter je Quadratmeter in ſacht tunden. In der Höhe einbrechende kalte Luftmaſſen verur⸗ en dann im Hochſchwarzwald leichte Schneefälle, die eine — 226,65 Mark Herſtellungskoſten. Der Betrag von 51910 Mark enthält —ä—* ſchwache, aber für den Winterſport kaum hinreichende Schneedecke zuſtande brachten. Nach dem Vorübergang des Sturmwirbels ſtellte ſich Ende des Monats wieder die alte Hochdruckwetterlage ein, die im Januar noch fortdauert. Die Temperaturverhältniſſe in Baden zeigten große Gegenſätze zwiſchen Ebene und Hochſchwarz⸗ wald. Während in der Rheinebene, dem Bodenſeegebiet und den tieferen Lagen der Täler die Mitteltemperatur des Monats des meiſt etwas unter der normalen Dezembertemperatur lag (Pforzheim um 0,9 Grad zu kalt), war das Gebirge, beſonders die freien Lagen des Hochſchwarzwaldes, zu warm, Höchenſchwand ſo⸗ gar um 2,1 Grad; auch der Königſtuhl war noch um 1 Grad zu warm. Höchenſchwand war etwas wärmer als Meersburg am Bodenſee, und faſt 2 Grad wärmer als Donaueſchingen. Mann⸗ heim hatte bei einer Mitteltempergtur von 2 Grad normale Mittelwärme; die höchſte Temperatur betrug 10,2 Grad, die tiefſte — 6,2 Grad, aber nur an drei Tagen blieb das Thermometer dauernd unter dem Gefrierpunkt. In der Rheinebene ſtieg ſonſt die Temperatur auf ca. 12 Grad, aber auch im Hochſchwarzwald wurde gelegentlich dieſe Temperatur erreicht. Charakteriſtiſch für die eigentlichen Temperaturverhältniſſe des Dezember iſt die Tatſache, daß die höchſte Temperatur in ganz Baden auf dem Feld⸗ berg mit 13 Grad beobachtet wurde. Die tiefſten Temperaturen hatte die durch Wärmeausſtrahlung begünſtigte Hochfläche der Baar(— 11 Grad). Die abgeſchloſſenen Hochtäler des Schwarz⸗ waldes, in denen ſich leicht Seen kalter Luft bilden und erhalten können, hatten 25 bis 28 Froſttage, die wärmſten Lagen der Ebene nur 16 bis 18. An Niederſchlag fielen im Mittel von 65 badiſchen Regenmeß⸗ ſtationen nur 37 Prozent der normalen Dezemberſumme; nirgends war die gefallene Waſſermenge normal, einige Orte haten weniger als 20 Prozent. Auf das ganze Land verteilt, fielen nur 34 Liter pro Quadratmeter. Mannheim hatte ſogar nur 9 Liter. Einige Orte im Hochſchwarzwald erhielten ſtärkeren Niederſchlag.(Herren⸗ wies 96 Liter.) Dieſe geringen Mengen verteilten ſich auf ca. 10 Niederſchlagstage, aber der weitaus größte Teil fiel am 28. und 29. Dezember. Infolge der tiefliegenden Nebeldecken, über die der Hochſchwarzwald meiſt hinausragte, beſtand ein großer Unterſchied in der Sonnenſcheindauer zwiſchen Gebirge und Ebene. So ſchien zu Karlsruhe und Oberrotweil im Kaiſerſtuhl nur an insgeſamt 40 Stunden die Sonne, auf dem Feldberg aber an 137 Stunden, ein gutes Beiſpiel dafür, in welcher Weiſe bei ſolchen Witterungsver⸗ hältniſſen, wie ſie im Dezember herrſchten, der Hochſchwarzwald durch viel größere Sonnenſcheindauer und auch Stärke der Sonnen⸗ ſtrahlung gegenüber der Ebene begünſtigt iſt. D. Städͤtiſche Nachrichten Straßenherſtellungen Der Bürgerausſchuß hat in ſeiner nächſten Sitzung drei Straßen⸗ herſtellungen zu genehmigen und zwar ſind die hierzu erforderlichen Mittel zu genehmigen für die Schlachthofſtraße zwiſchen Seckenheimer⸗ und Viehhofſtraße, die Gärtnerſtraße zwiſchen Erlen⸗ und Waldhofſtraße und die Kinzigſtraße zwiſchen Lange⸗ rötterſtraße und der projektierten verlängerten Murgſtraße. Die Mittel für den ortsſtraßenmäßigen Ausbau der Schlacht⸗ hofſtraße zwiſchen Seckenheimer⸗ und Viehhofſtraße ſind ſchon durch Beſchluß des Bürgerausſchuſſes vom 12. Juni 1906 bewilligt worden. Da ſich die beizugsfähigen Koſten durch die Entwicklung der Verhältniſſe aber bedeutend erhöht haben, iſt die Durchführung eines neuen Straßenkoſten⸗Beizugsverfahrens erforderlich. Die Her⸗ ſtellung der Straße, an deren öſtlicher Seite der Schlachthof angrenzt und an der weſtlichen Seite die Zentral⸗Garage der Firma Born und Hog, ſoll nicht länger hinausgeſchoben werden. Der Beizug der Angrenzer erfolgt zu 100 Prozent. Der geſamte Aufwand für die Herſtellung der Straßenſtrecke einſchließlich der Verſorgungsleitungen iſt vom Tiefbauamt auf 75 182 Mark veranſchlagt. Von dieſem Be⸗ trag werden durch die Angrenzer 55 582 Mark zurückerſtattet. Die Belaſtung für den laufenden Frontmeter der Angrenzung beträgt 184,75 Mark. In dem Betrag von 75 182 Mark ſind enthalten: Die Koſten der Verlegung der Waſſerleitung mit 2300 Mark, und der Gasleitung 4800 Mark, ferner die Koſten für Ausführung von 870 Quatratmeter Fahrbahnfläche in Chauſſierung mit den erforderlichen Erdbewegungen und Anſchüttung des Straßenkörpers, für die Pfla⸗ ſterung von 235 Quadratmeter Fläche in Sandbettung für 0,80 Meter breite tiefliegende Rinnen, ſowie für die Plaſterung von 2 Straßen⸗ kreuzungen und für den Einbau von 6 Straßeneinläufen mit den erforderlichen Anſchlußleitungen 24800 Mark; für Gelände 30 782 Mark; davon iſt im Werte von 29 505 Mark das Gelände bereits ſtädtiſches Eigentum; die Koſten für die Herſtellung von Kleinplaſter 12 500 Mark. Dieſe Koſten ſollen erſt ſpäter aufgewendet werden; vorerſt ſoll die Fahrbahn in tiefliegender Chauſſierung befeſtigt wer⸗ den. Erſt nach vollſtändigem Anbau der Straße und Ausführung der e ſoll die Fahrbahn in Kleinpflaſter hergeſtellt werden. Nachdem mit der Erſtellung von Neubauten an der Ecke Lange⸗ rötter⸗ und Kinzigſtraße begonnen und weitere Bauten dort bald folgen werden, iſt die Herſtellung der Kinzigſtraße zwiſchen Langerötterſtraße und der projektierten verlängerten Murgſtraße not⸗ wendig geworden. Der Beizug der Angrenzer erfolgt zu 100 Proz. Der geſamte Aufwand für die Herſtellung der Straßenſtrecke ein⸗ ſchließlich der Verſorgungsleitungen iſt auf 51910 Mark veranſchlagt. Von dieſem Betrag werden durch die Angrenzer 38 550 Mark zurück⸗ erſtattet. Auf den laufenden Frontmeter der Angrenzung entfallen die Koſten für Verlegung der Waſſerleitung(2 050 Mk.), der Gas⸗ leitung(2650 Mk.) und für Kabelſchutz(60 Mk.) mi kzuſammen 4 700 Mark. Die Herſtellung der Straße erfordert die Ausführung von 355 Quadratmeter Fahrbahnfläche in tiefliegender Chauſſierung mit den erforderlichen Erdbewegungen und Anſchſttung des Straßenkörpers die Pflaſterung von 130 Quadratmeter Fläche in Sandbettung für 0,80 Meler breite Rinnen, ſowie die Herſtellung der Anſchlüſſe an die Seitenſtraßen nebſt 70 Quadratmeter Kreuzungs⸗ und Uebergangs⸗ pflaſter; ſerner ſind 4 Stiick Straßeneinläufe mit den erforderlichen Anſchlußleitungen einzubauen; dieſe Arbeiten koſten 20 200 Mark. Für das Gelände und an Vermeſſungsarbeiten ſind aufzuwenden 18 350 Mark. Davon iſt ſtädtiſches Gelände im Werte von 15 710 Mark zu verwenden. Die Koſten für die Herſtellung des Klein⸗ pflaſters mit 5600 Mark ſollen erſt ſpäter aufgewendet werden; vor⸗ erſt ſoll die Fahrbahn in tiefliegender Chauſſiexung befeſtigt werden. Erſt nach vollſtändigem Anbau der Straße und Ausführung der Haus⸗ anſchlüſſe ſoll die Fahrbahn in Kleinplaſter hergeſtellt werden. Für die Herſtellung der Entwäſſerung iſt der Ausbau einer Rohrſielanlage von 0,25 Meter Lichtweite in der Straßenſtrecke mit einem Aufwand von 3000 Mark notwendig. Die Mittel für den ortsſtraßenmäßigen Ausbau der Gärkner⸗ ſtraßſe zwiſchen Erlen⸗ und Waldhofſtraße ſind ſchon durch Bo⸗ ſchluß des Bürgerausſchuſſes vom 24. April 1918 bewilligt worden. Da ſich aber die beizugsfähigen Koſten durch die Entwicklung der Verhältniſſe bedeutend erhöht haben, iſt bie Durchführung eines neuen Straßenkoſten⸗Beizugsverfahrens erforderlich. Nachdem auf der ſüdlichen Bauflucht der Neubau der Firma Baum u. Rothſchild bereits errichtet worden iſt und weitere Neubauten bald folgen wer⸗ den, ſoll die Herſtellung der Straße nicht mehr länger hinausgeſchoben werden. Der Bvizug der Angrenzer erfolgt zu 100 Prozent. Der geſamte Aufwand für die Herſtellung der Straßenſtrecke einſchlteßlich der Verſorgungsleitungen iſt vom Tiefbauamt auf 23 346 Mark ver⸗ anſchlagt. Von dieſem Betrag werden durch die Angrenzer 14.136 Mark rückerſtattet. Auf den laufenden Frontmeter der Angrenzung entfallen 89 Mark Herſtellungskoſten. In dem Betrag von 23 346 Mark ſind enthalten die Koſten für Verlegung der Waſſerleitung me 2 400 Mark und der Gasleitung mit 2 500 Mark, für die Ausführung von 385 Quadratmeter Fahrbahafläche in Chauſſierung mit den er⸗ forderlichen Erdbewegungen und der Anſchüttung des Straßenkörpers, für die Pflaſterung von 97 Quadratmeter Fläche in Sandbettung für 0,60 Meter breite Rinnen, für die Pflaſterung einer Straßenkreu⸗ zung und die Herſtellung von Anſchlüſſen an die Seitenſtraße, für den Einbau von 4 Straßeneinläufen mit den erforderlichen Aaſchluß⸗ leitungen zuſammen 13 300 Mark, für Geländeerwerb 836 Markt im Werte von 539 Mark iſt das Gelände ſchon ſtädtiſches Eigentum. Fur die Entwäſſerung iſt der Einbau einer Rohrſielanlage in der Straßen⸗ ecke mit einem Aufwand von 4310 Mark notwendig. Erweiterung und verbeſſerung des Mannheimer verkehrsweſens Aus Ilvesheim wird uns geſchrieben: Vor einigen Tagen brachte die„Neue Mannheimer Zeitung“ den Bericht des Verkehrs⸗ vereins, der bei der Eröffnung ſeines Zweigbüros in der Heidel⸗ bergerſtraße bekannt gegeben wurde. Aus dieſem Bericht geht her⸗ vor, daß die Stadt Mannheim unter anderem beabſichtige, die elek⸗ triſche Straßenbahn von Rheinau nach Schwetzingen und ebenſo diejenige von Sandhofen nach Lampertheim zu verlängern! Auch einer Verbindung von Mannheim nach Schriesheim wurde in etwas ſtiefmütterlicher Weiſe gedacht, indem man einen Auto⸗ bus⸗Verkehr durch die Oberrheiniſche Giſenbahngeſellſchaft mit Unterſtützung der Stadt Mannheim errichten wolle! Die Errich⸗ tung dieſes Autobusverkehrs wird jedoch von der betetligten Ge⸗ meinde mit ziemlichem Mißtrauen betrachtet, da man der Anſicht iſt, daß hierdurch die von der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft übernommene und ſeit vielen Jahren fällige Verpflichtung zur Ausführung der elektriſchen Bahnverbindung von Mannheim nach Schriesheim auch fernerhin zurückgeſtellt oder gar vergeſſen wer⸗ den könnte! Jedenfalls aber wäre es Sache der Stadt Mannheim, dafür Sorge zu tragen, daß die mit der Erwerbung des Kongeſſioms⸗ rechtes übernommene Verpflichtung zur Ausführung letzt⸗ genannter Bahnverbindung erfüllt würde, bevor man neue Ihre Stuhlverſtopfung müſſen Sie ſchnellſtens beſeitigen, bevor die unausbleiblichen Folgen eintreten. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 g Herbex⸗ Kerne zu kaufen, die unſchädlich, aber von prompter Wirkung ſind. Verlangen Sie nur Herbex. ifbteweneEb U..B. Berliner Muſikbrief Von Oscar Bie lei Run hat für die Große Volksoper das letzte Stünd⸗ Woche e eſchlagen. Sie kann ſich nicht mehr halten, in einer ſchon die Operette in das Haus. Natürlich wieder die 8 Es iſt ſchon ein Jammer. Sicherlich hat der Direktor auſtandemige Sachen gemacht, die ſeinen Feinden Anlaß zur Be⸗ Zeit n ung geben. Aber andererſeits hat er doch verſtanden, von Uber zu Zeit ergiebige Geldquellen zu finden, die ſein Unternehmen Berli Waſſer hielten. Vor allem hat er einen friſchen Zug in das pper Opernleben gebracht, grade in den Jahren, da die Staats⸗ Godus was ſtagnierte. Er hat uns den Händel aufgeführt, hat Boris ſonſt now gegeben und eine Maſſe wichtiger alter und neuer Werke e hat in erſter Linie mit Strohbach eine Moderniſierung des dete enbildes erreicht, die für unſere Zeit dieſelbe Revolution bedeu⸗ und ſtiuizcregore Komiſche Oper für die damalige. Das räumliche dur iliſierende Prinzip der modernen Kunſt wurde hier konſequent t. Nun geht alles in die Winde. Das Material wird g0 die Verleger zurückgeſchickt und die Künſtler ſuchen neue Von Es war doch ein recht gutes Enſemble da beiſammen. Ste er ſchon etwas überreifen Melanie Kurt abgeſehen, als großer ühn lhelm Guttmann, der beſte Julius Ceſar, der ſeine ganze dußerontaufbahn an dieſer Stelle ülberraſchend aufrollte, dant der Helden dentlich feine lyriſche Tenor Willimsky, der ſehr brauchbare de Appels, der ſchöne ruſſiſche Sopran der Malkin, die Friend erſtklaſſige Koloraturſängerin Jockl, die reizende Soubrette nomend— ſchade, daß ein ſolches Enſemble nicht im ganzen über⸗ die Volt werden kann. Uebrigens ſind die letzten Abende, an denen paar Li soper auf Teilung ſpielt, glänzend beſucht. Sie ſetzen ein orig 188 auf. Neulich ſang Amato erſtmalig in Deutſchland den ont odunow, dann ſang Ricci von der Scala den Vater Ger⸗ ſchöne 5 Ricci war eine Enttäuſchung. Er hat eine rauhe, un⸗ 18 timme und die Manieren eins Rampenſtars. elgenes iſchen wartet das Deutſche Opernhaus auf ſein leriſche Fchickſal, das ſich etwas beſſer geſtalten wird. Das künſt⸗ Volkso Material iſt freilich dort weniger einwandfrei als bei der ſcheint r. Auch die Dirigenten ſind nicht erſte Klaſſe. Aber es ſanfz daß die Stadt die feſte Abſicht 10 das Haus zu Doch Die Volksoper hätte dieſe Unterſtützung eher verdient. für dent die Stadt dieſem Inſtitut gegenüber nicht mehr, als da Februar noch 70 000 Mark auswarf, damit die Mitglieder rt brotlos werden. Dagegen hat die Stadt am Deutſchen a grb das Intereſſe, das ein Gläubiger an der Sanierung deutende Auen Schuldners hat. Wahrſcheinlich wird hier eine be⸗ apellmeiſterfrage ſich entwickeln. Es iſt nicht ganz aus⸗ als daß ſie S geſchloſſen, daß Bruno Walter, der zu Berlin mehr Luſt hat als zu Wien, ein größeres Engagement eingeht, das ihm immer noch ge⸗ nügende Urlaubszeit übrig läßt. Das wäre natürlich die beſte Sa⸗ nierung, die ſich finden läßt. Walter iſt neben Klemperer in Ber⸗ lin der beliebteſte Gaſtdirigent. Klemperers Herkunft wurde durch die Machinationen der Großen Volksoper, die ihn zugleich verpflich⸗ tete und unterminierte, vereitelt. Er wurde auf das Nebengleis geſchoben. So würde man Walter doppelt willkommen eißen. Da wir gerade von einigen Berliner Sängern reden, dürfen die neuen Erwerbungen, die die Staatsoper machte, nicht über⸗ gangen werden. Sie braucht ja jetzt ein Rieſenmaterial. Man denke, daß ſie am Silveſterabend ſowohl unter den Linden als am Könias⸗ platz die Fledermaus mit eigenen Kräften gab. Nur die Kapellmei⸗ ſter neben Kleiber ſcheinen noch nicht auf der Höhe. Es ſind zuviel Utilitäten, zu wenig Perſönlichkeiten. Aber mit den Sängern ſieht es jetzt wirklich viel beſſer aus. Von Schorr und der Leider will ich nicht mehr ſprechen, ſie ſind ſchon aut eingeführt und haben auch ihre ausländiſchen Triumphe hinter ſich. Schorr in Newyork, die Leider in London. Aber wieviel junge Kräfte. die ſich ſchnell entwickelt haben, ſind hinzugekommen. Ich liebe die Delia Reinhardt, um ihrer ſüßen und zarten Stimme willen. die ſie neulich erſt in der Neu⸗ einſtudierung des Barbier von Baadad als Freundin Nureddins, des neuen viel verſprechenden Tenors Walter Stieber, klingen ließ. Dann iſt da die Huſſa. dramatiſcher Sopran, die die Chriſtine im Inter⸗ mezzo hier kreieren ſoll, und die ſehr ergiebige de Strozzi, halb dra⸗ matiſch. halb lyriſch. die die neu einſtudierte Aida übernehmen ſoll. Zenaide Jurſewskaſa, die Ruſſin, hat ſich mit ihrem wohllautenden und ſeelenvollen Sopran ſo entwickelt, daß ſie beinahe die Nachfolger⸗ ſchaft der Dux angetreten hat. Die Altiſtinnen waren immer ein be⸗ ſonderer Stolz von Berlin, erſt die Götze, dann die Leisner, die Bran⸗ zell, die Arndt⸗Ober, und jetzt iſt in der Koettrick wieder eine Künſt⸗ lerin dieſer Stimmaattung aufgetreten. die an Kraft und Timbre des Organs ihren Vorgängerinnen nicht nachſteht. Es aibt den neuen Bariton Spilcker, der heute abend den neueinſtudierten Lortzinaſchen Zaren ſingen wird, mit ſehr eindrinalichem Vortrag, es aibt den neuen zweiten Tenor Kiſtemann, der ſich munter ſchon neben den berühmten Henke ſtellt, es aibt die entzückende Soubrette Knepel, nur der lyriſche Tenor Jöken ſcheint mir noch etwas kindlich. Was von neuen Werken zu berichten wäre, iſt nun freilich nicht Oper, fondern immer wieder Operette; die Riquette von Oscar traus im Künſtlertheater einen Bomenerfolg. Es iſt auch wirklich ein ſehr behagliches und amüſantes Stück, textlich bei der großen Kette von Liebesabenteuern merkwürdig witzig gelungen und muſikaliſch von jener eleganten und leichten Schreibweſſe, in der ſich Straus vor ſeinem Kollegen auszwichnet. Trott iſt nur Kon⸗ Dorſch war vielleicht noch nie ſo in ihrem Fahrwaſſer, erfriſchend naiv, ſüß erſtaunt vor dem bunten Leben, ſchelmiſch und gerührt, in ihrem Wort und in ihrem Ton ſo voller Anmut und Heiterkeſt, daß ihr hundert Abende dieſer Operette zu Füßen liegen werden. Die ganze Aufführung iſt reizend. Der derbe Humor der Heſterberg, die grotesken Sprünge von Fritz Hirſch: erſte Qualitäten. Doch ich erwähne das alles nur wegen der Ruhe und Beſänftigung, die uns die Muſik von Straus mitten in unſerem Operettentrubel gibt. Nichts Exzentriſches, gute Erziehung, ſchmiegſame Einfälle, delikate Arbeit, ſprechende Inſtrumente und alle Abwechslung im Tempo. Vielleicht hat dieſe Muſik nur einen Fehler, daß es zu wenig iſt. Der Taktſtock von Max Roth, auch wenn es die vierfache Dacapos gibt, vuhte ſich manchmal Viertelſtunden lang aus. Paul Keller Ju ſeinem Vortragsabend am 22. Januar Er iſt kein neuer Lebensdeuter, kein gewaltiger Bekenner und Reformer, keine Kämpfernatur mit revolutionärem Geiſt, die ihre Zeit aus den Angeln heben will. Das liegt Paul Keller fernl! Darauf macht er auch gar keinen Anſpruch. Er kennt die Grenzen, die ſeinem dichteriſchen Schaffen geſteckt ſind, genau. Durch Bor⸗ nehme Beſcheidenheit gewinnt er die Herzen der Menſchen. Ge⸗ wiß, auch. er iſt mit einigen wenigen ſeiner Werke in die Reihe der kämpfenden Dichter getreten, die Kritik üben. Er im beſon⸗ deren— ich denke vor allem an ſeinen„Sohn der Hagar“ und an ſein neueſtes Werk„Die Drei Ringe“— übt Kritik an der Geſellſchaft, die dem unehelich geborenen Kinde ſein Daſein verbittert oder überhaupt nicht gönnt. Doch dieſe Werke— ohne ihren poetiſchen Wert zu erkennen— machen ihm am wenigſten Ehre. Sie ſind zu zahm, ohne die nötige Kraft. Es fehlt Paul Keller hier vor allem die Technik. Solche Werke müſſen mit der Radiernadel in die Platte gegraben oder nach der Art des Holz⸗ ſchnitts derb und kraftvoll geſtaltet ſein. Paul Keller iſt nicht der Meiſter der Radierung und des Holzſchnitts; er iſt vielmehr— um den Vergleich beizubehalten— der Meiſter des Aquarells, der Maler feinſter Stimmungen. Er iſt Lyriker, ohne daß er eigentlich Ge⸗ dichte ſchreibt.. Die Landſchaft ſeiner Werke iſt— ſo ſie ſich nicht als eine ne ee märchenhaft⸗romantiſche unſerem Auge darſtellt— eine ſchleſiſche Heimat mit ihren Dörfern und Kietſchamen, den trutzigen Bergen, bald im Dämmerblau des ſinkenden Tags, bald tief eingeſchneit im Silberlicht des Monds gemalt. Tannen und Flüſſe der Heimat rauſchen uralte Melodien. Paul Keller iſt mit ſeiner Heimat innig und feſt verwachſen; er liebt ſeine Heimat— zeſſion, der alte gute Walzer beherrſcht Stimmung und Muſik. Käthe wenn es ſich bei ihm auch ganz anders offenbart, wie bei dem J. Seite. Nr. 35 Neue Mannheimer Feltung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 22. Januar 1925 Linien in Angriff nimmt, deren Endpunkte übrigens längſt gute Bahnverbindung mit Mannheim beſitzen. Dies müßte umſomehr der Fall ſein, als die Stadtverwaltung Mannheim es war, die bei der Regierung auf dem ihr zuſtehenden Vorrecht zur Er⸗ werbung dieſer Konzeſſion beſtanden hatte, obwohl die beteiligten Gemeinden dieſe Bahnverbindung ſelbſt zur Ausführung bringen wollten! Der inzwiſchen gebildeten Oberrhein. Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft, an der die Stadt Mannheim mit über 50 Prozent beteiligt iſt, wurde dann das Konzeſſionsrecht erteilt. Es wurde von ihr auch bereits die Teilſtrecke nach Feudenheim zweigleiſig ausgeführt, ohne jedoch in Betrieb gekommen zu ſein! Hoffen wir, daß die hiernach beſtehende Pflicht zur Vollendung dieſer Bahnverbindung baldigſt erfüllt wird; dann können wir uns auch mitfreuen an der übrigen Erweiterung des Mannheimer Verkehrs⸗ weſens! * Die Mannheimer Indexziffer. Wie das Städt. Nachrichten⸗ amt mitteilt, beträgt die für den 21. Januar berechnete Teue⸗ rungszahl(Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) 143,40 Mark. Setzt man die entſprechende Vorkriegs⸗ zahl(114.59 Mark gleich 100), ſo erhält man die Inderziffer 125,1. Da am 14. Januar die Indexziffer 125,3 betrug, iſt vom 14. bis 21. Januar ein Rückgang um 0,1 Prozent eingetveten. Die Ermäßigung iſt auf die Senkung der Preiſe für Schweineſchmalz, Eier und Zucker zurückzuführen; andererſeits haben die Gemüſepreiſe etwas angezogen. *Die Bautätigkeit in deutſchen Städten. Wie das Städt. Nach⸗ richtenamt mitteilt, beträgt nach einer Veröffentlichung des Statiſti⸗ ſchen Reichsamts in 42 Gemeinden mit je über 100 000 Einwohnern im dritten Viertelſahr 1924 der Reinzugang an Gebäuden 2 906, der an Wohnungen 4 406. Der Reinzugang an Wohnungen auf 1000 der Bepölkerung beweat ſich zwiſchen 0,03 und 1,2: die Durchſchnitts⸗ ziffer beläuft ſich auf 0,.3. Die ſtärkſte Bautätiakeit— mit .2 Wohnungen auf 1000 der Bevölkerung— hat Lübeſck aufzuwei⸗ ſen; dann folgen: Hamborn.0. Münſter.9, Krefeld und Eſſen je .8, Nürnbera.7. Stettin 0,6. Mannheim, Bochum, Bremen, Dortmund. Duisburg. Gelſenkirchen je 0,5. Aachen, Altona. Kaſſel, Erfurt, Karlsruhe, Köniasbera je 0,4. Breslau, Chemnitz, Halle. Mül⸗ heim, München, Stuttagart je 0,3. Berlin, Dresden, Frankfurt a.., Hamburg. Köln. Leipzia. Maadeburg. München⸗Gladbach je 0,2, Augsburg, Barmen, Braunſchweiag, Düſſeldorf, Hannover. Kiel. Mainz, Plauen je.1 und ſchließlich Elberfeld 0,03. * Freibank. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts wur⸗ den auf der Mannheimer Freibank im Monat Dezember 4640 Kilogramm Fleiſch verkauft(1 Ochſe, 1,5 Farren, 12½ Kühe, 1 Rind, 3,5 Kälber, 1 Schaf und 694 Schweine). Die Verbraucherpreiſe— für je 1 Pfund— waren folgende: Ochſenfleiſch 60 Pfg., Farren⸗ fleiſch 40—50 Pfg., Rindfleiſch 55 Pfg., Kuhfleiſch 30—35 Pfg., Kalbfleiſch 50 Pfg., Hammelfleiſch 45 Pfg., Schweinefleiſch 55—60 Pfennig und gekochtes Fleiſch 25 bis 30 Pfg. * Todesfall. Vor einiger Tagen iſt in Pforzheim Herr Georg Kamm, Zeichenlehrer an der Goldſchmiedeſchule, nach ſchwerem Leiden verſchieden. Am 8. November 1868 zu Wiesloch geboren, ergriff Kamm den Beruf eines Lehrers. Er bildete ſich ſpäter in Karlsruhe zum Zeichenlehrer aus und wurde als ſolcher im Jahre 1894 an der Töchterſchule in Maenheim angeſtellt. Als im Jahre 1905 in Pforzheim die frühere Goldſchmiedeabteilung der Gewerbe⸗ ſchule zur ſelbſtändigen„Goldſchmiedeſchule“ erhoben wurde, wurde Kamm auf Grund ſeiner in Mannheim ausgeübten praktiſchen Be⸗ tätigung übernommen. Sein Weggehen von Mannheim wurde ſehr bedauert. Kamm hat außerordentlich viel für die methodiſche und praktiſche Durchbildung des Zeichenunterrichts getan. Die Gold⸗ ſchmiedeſchule iſt zum großen Teil nach ſeinen Plänen und Vor⸗ ſchlägen durchgebildet. Außer der treuen und geſchickten Arbeit an ſeinen Schülern, die in ungewöhnlichem Maße an ihm hingen, hat er ſich noch unermüdlich und mannigfaltig betätigt. In Lehrkurſen für Erwachſene hat er mehrfach ſein reiches Wiſſen und Können ver⸗ wendet, für Volksſchullehrer und lehrerinnen, für Gewerbelehrer an der Handelsſchule, für die Geſchmacksbildung der fungen Kaufleute. Er hat Entwürfe für Fabriken mit gutem Erfolg geliefert, er hat die große Bibliothek des Pforzheimer Kunſtgewerbevereins neu auf⸗ geſtellt und geordnet und war auch mehrere Jahre im Vorſtand des Kunſtgewerbevereins ſehr lebhaft tätig. Sein Beruf hat ihn ganz erfüllt. In der größeren Oeffentlichkeit konnte er daher nicht ſtärker hervortreten; doch ſei beſonders ſeiner Teilnahme an der Organiſation und Durchführung der früher in Pforzheim abgehaltenen Kinderfeſte gedacht. Es war ein tragiſches Geſchick, daß die ſchleichende Krank⸗ heit dem jetzt Dahingeſchiedenen Hand und Auge vorzeitig ſchwächte und ſchließlich ganz lähmte.— Bei der Beerdigung gab, wie wir dem„Pforzh. Anz.“ entnehmen, Stadtpfarrer Haaß ein treffliches Lebensbild des Entſchlafenen. Die Verehrung und Wertſchätzung, deren ſich der Verſtorbene bei ſeinen Kollegen und Freunden und durch ſeine nahezu zwanzigjährige erfolgreiche Tätiakeit an der Aus⸗ bildung des Nachwuchſes der Pforzheimer Hauptinduſtrie bei der Bepölkerung erfreuen durfte, kam ſichtbar zum Ausdruck durch die überaus zahlreiche Beteiligung an der Beiſetzung. Direktor Rück⸗ lin widmete dem Verſtorbenen im Namen des Lehrerkollegiums der Goldſchmiedeſchule einen warmherzigen Nachruf. Zeichenlehrer Wolff gedachte ſeiner als einer der treueſten Mitarbeiter des Badiſchen Zeichenlehrerverbandes und Handelslehrer Nicolai ſprach für die in Pforzheim anſäſſigen Seminarfreunde. Nun ruht der leider ſo früh Dahingeſchiedene an der Seite ſeines Töchterchens, das den Eltern und der Schweſter im März 1919 durch die Typhus⸗ ſeuche im blühenden Alter von 13 Jahren entriſſen wurde, und deſſen Tod der Vater nie ganz verwinden konnte. Veranſtaltungen Theaternachrichl. Heinz Grete, der künſtleriſche Beirat des Nationaltheaters, hat für die am 1. Februar ſtattfindende Auf⸗ führung des neuinſzenierten„Don Juan“ ein völlig neues Bühnenbild entworfen, das den künſtleriſchen Abſichten des Spiel⸗ leiters Richard Meyer⸗Walden entſpricht. Wohltätigkeitsbazar. Der Geſamt⸗Eliſabethen⸗ Verein Mannheim kündigt einen Wohltätigkeits⸗ bazar an, den er zu Gunſten der Armen vom 3. bis 6. Februar in den Sälen des Kaſino, R 1, 1, veranſtalten wird. Am Dienstag, 3. Februar wird der Bazar nachmittags mit einer kleinen Feier eröffnet. Verkaufsſtände werden verlockende Dinge aller Art feilbieten, wie Handarbeiten, Kunſtſachen, Vaſen, Nippes, Schreib⸗ waren, Bücher, Haushaltungsgegenſtände, Schokolade, Zigarren uſw. Es dürfte alſo für jeden Bedarf und Geſchmack Gelegenheit geboten ſein, ſein Geld zu ſeinem eigenen Nutzen, zugleich aber auch zum Nutzen der Armen anzulegen, Kaffee, Tee, Wein, Kuchen und belegte Brote werden während der ganzen Tageszeit erhältlich ſein. Um allen Bedürfniſſen Rechnung zu tragen, iſt außerdem eine Mokka⸗ und Likörſtube geöffnet Auͤßerdem wird ein Glücks⸗ hafen zur Verloſung ſchöner Geſchenke aufgeſtellt Daneben werden jeden Tag muſikaliſche und theatraliſche Darbietungen in abwechs⸗ lungsreicher Folge die Beſucher unterhalten. Für die Kinder iſt noch ein ganz beſonderer Genuß vorbereitet, indem nachmittags ein Kaſperle⸗Theater ſeine Pforte geöffnet halten wird. Ju dem Inſektenball in der„Libelle“ hören wir aus dem „Süga⸗Sekretariat“, daß ſich Abordnungen aus allen Reichen der Kerbtiere, Falter, Käfer und ſonſtiger Inſekten angemeldet haben. Herr Maikäfer wird den Reigen mit der Biene Maya eröffnen. Ein Glühwürmchen wird zu einem Shimmy von Hirſchkäfern und Apfel⸗ blütſtechern leuchten, während Libellen, Tſe⸗Tſe⸗Fliegen, Hummeln und Stechmücken umherſchwärmen. Auf die berüchtigten„Rhein⸗ ſchnoocke“ wird ein Kammerjäger erfolgreich Jagd machen. Fräulein Goldweſpe und Herr Horniß ſind als Tanzpaar verpflichtet, wozu Bremſen und Bienen melodiſche Muſik machen. Der 28. Januar ſoll der„Libelle“ eine fröhliche Geſellſchaft ihrer geſamten Verwandt⸗ ſchaft bringen! Rückkehr zu froſtklarer Witterung im Schwarzwald „Die Hartnäckigkeit des hohen Druckes hat die Hoffnung auf Schnee in den deutſchen Gebirgen wieder zuſchanden gemacht. Die warmen Luftmaſſen, die in der zweiten Hälfte der letzten Woche ins Gebirge einſtrömten und eine allgemeine Erwärmung und Auf⸗ hören des Froſtes herbeiführten, ſind allmählich wirkungslos ge⸗ worden, ſodaß der Hochdruck jetzt in größerem Umfange als vor⸗ her wieder ſeine Herrſchaft ausübt. Die Luftſtrömung iſt meiſt aus Oſten herumgegangen, wodurch die Nebel⸗ und Wolkendecke ſich allmählich gelichtet hat und am Wochenbeginn im Hochſchwarz⸗ wald auch ſchon der Aufklärung wieder gewichen war. In tieferen Lagen ging die Aufhellung langſamer vor ſich, war aber auch im mittleren Schwarzwald am Dienstag ſo weit, daß ſich die allmäh⸗ liche Lichtung der Wolkendecke anzeigte. Die Temperaturen ſind durch die Verſtärkung und Intenſität des Hochs rückgängig geworden und bringen über Nacht Strahlungsfröſte. Zunächſt iſt der Froſt in mäßigen Grenzen, genügt aber doch, um die Eisbahnen wieder in guten brauchbaren Zuſtand zu verſetzen, ſodaß wenig⸗ ſtens ein Zweig des Winterſportes ausgeübt werden kann. Mit den auf Schnee angewieſenen Sportarten ſieht es fortgeſetzt ſchlecht aus. Der Bericht muß ehrlich unmöglich oder unbefriedigend lau⸗ ten. Mit der erneuten Herrſchaft des Hochdrucks dürfte das Schick⸗ ſal weiterer Rennveranſtaltungen entſchieden ſein, die der Ver⸗ ſchiebung oder dem Streichen anheimfallen werden. Die fehlende Winterlandſchaft wird durch Rauchreifbildung erſetzt. W. R. Sind Slumen Luxus: Nicht da, wo die allerſtrengſte Notwendigkeit aufhört, beginnt ſchon jenes buntſchillernde Reich, das wir dem verwöhnten König Luxus zu eigen gegeben haben,— ſondern erſt dort, wo Behaglich⸗ keit und Freude und Schönheit, die auch in unſer Leben hineinge⸗ hören, verwandelt werden in leicht entbehrliche Schöpfungen der launiſchen Phantaſie.— Wir dürfen es Luxus nennen, um ſo viel des Guten und Schönen zu geſtatten, daß wir es gar nicht mehr richtig zu ſchätzen vermögen— es iſt aber nicht Luxus, uns neben unſerer Arbeit auch Freude zu ſuchen, die uns wieder froh und ſtark macht zu neuen Pflichten.— Wir dürfen es Luxus nennen, uns ein Haus einzurichten mit zahlreichen Staats⸗ und Geſell⸗ ſchaftszimmern,— es iſt aber nicht Luxus, wenn wir unſer be⸗ ſcheidenes kleines Heim ſchmücken, ſo gut wir es zu tun vermögen. Blumen ſind nicht Luxus, wenn ſie auch zu dem Schönſten gehören, was es in der Welt gibt— wie es ja überhaupt noch oft vorkommen mag, daß Luxus und das wahrhaft Schöne miteinander nichts zu ſchaffen haben. Blumen gehören zu uns, und wir be⸗ dürfen ihrer wie das Blau des Himmels, den Schein der Sonne. Gewiß, wir leben ja auch, wenn dunkle Wolken uns das Himmels⸗ blau, den Sonnenſchein verhüllen und wir fühlen uns kaum ärmer oder minder wohl— wenn dieſer Zuſtand nur nicht lange anhält! Sonſt wird es allerdings anders, denn wer will leugnen, daß anhaltend trübes Wetter die ſtrahlendſte Laune zu trüben vermag. Alſo muß es wohl ſtimmen, daß wir das Helle und Frohe in unſerm Daſein nicht leicht oder lange entbehren können, ohne daß man uns den Vorwurf des„Luxus“ machen dürfte. Darum ſind auch Blumen nicht Luxus, ſondern gehören zu den ſchönen Gaben der gütigen Natur, die wir ohne Scheu, aber voll Dank hinnehmen ſollen, und an denen wir uns freuen dürfen, wie an reichem Lohn für fleißiges Schaffen. H. Kl. „ Ein Volkstrauertag. Es wird geplant, am Sonntag, 1. März, zum erſten Male einheitlich im ganzen Reich einen Gedenktag zu Ehren der Gefallenen des Weltkrieges, für den die ſeit langem erſtrebte geſetzliche Grundlage ſeither nicht geſchaffen werden konnte, zu begehen. Die Ausgeſtaltung der Feier liegt in den Händen eines Ausſchuſſes, deſſen Vorſitz der Präſident des Volksbundes Deutſche Kriegergräberfürſorge führt und in dem die Spitzen der kirchlichen Behörden der drei großen Bekenntniſſe und eine Zahl großer kultureller und wirtſchaftlicher Verbände ver⸗ treten ſind. Rommunale Chronik Vor einer Umſtellung der Berliner Elektrizitätsverſorgung? Die Berliner Elektrizitätswerke planen den Bau zweier neuer Kraftzentralen in der Nähe Berlins, die eine Er⸗ höhung der von der Reichshauptſtadt benötigten Strommenge ermög⸗ lichen und die jetzt überlaſteten Mitteldeutſchen Fernkraftwerke be⸗ ſonders in den Zeiten der Höchſtbelaſtung tatkräftig unterſtützen ſollen. Ueberhaupt iſt auf dem Gebiete der eleltriſchen Stromver⸗ ſorgung, wenigſtens ſoweit es ſich um Großſtädte handelt, in jüng⸗ ſter Zeit ein Wechſel der Anſchauungen eingetreten. Nach dem Kriege war man beſtrebt, möglichſt große Kraftzentralen zu ſchaffen, um da⸗ mals nach der notwendig gewordenen Umſtellung der deutſchen Steinkohlenverſorgung in der Nähe der Braunkohlenreviere Produk⸗ tionsſtätten zu ſchaffen, wo ohne großen Aufwand an Transportſpe⸗ ſen minderwertiges Heizmaterial zur Erzeugung von Kraft verfeuert werden konnte. Aber der in den Fernkvaftwerken erzeugte Dampf ging verloren, da er nach ſeiner urſprünglichen Arbeitsleiſtung mutz⸗ los durch den Schornſtein in die Luft hinauspuffte. Infolgedeſſen will man nun wieder zu dem Syſtem der dezentraliſierten Krafterzeugung zurückkehren und für Groß⸗Berlin Elektri⸗ zitätswerke erbauen, die nicht nur die Großſtadt mit Licht, ſondern auch mit Wärme verſorgen ſollen Man will den Abdampf aus den großen Dampfkeſſelanlagen auffangen und zur Beheizung öffentlicher Gebäude oder ganzer Stadteile ver⸗ wenden. Die vorläufig noch theoretiſchen Berechnungen haben er⸗ geben, daß durch die Ausnutzung des Dampfes als Heizmittel der Geſamtnutzungseffekt des Elektritzitätswerkes, der heute 25 Proz. be⸗ trägt, auf 75 Prozent erhöht werden wird. Mit dieſen äußerſt wichtigen Fragen hat ſich im vorigen Monat unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters und des Dezernenten für das Maſchinenweſen, Stadtbaurat Adler, im Rathaus eine Kom⸗ miſſion hervorragender Wärme⸗ und Heizungstechniker befaßt. Man lam überein, Anfang Februar eine neue Konferenz einzuberufen, in der die Fachgelehrten über ihre inzwiſchen angeſtellten Berechnungen und Unterſuchungen Bericht erſtatten wollen. Darüber himaus ha⸗ ben die Elektrizitätswerke beſchloſſen, in den nächſten Tagen eine kleine Kommiſſion von Ingenieuren nach Ameriko zu ſchichen, wo die bereits beſtehende Fernheizwerke beſichtigt werden ſollen. Vorläufig ſind alle dieſe Pläne noch im erſten vorbereiten⸗ den Stadium, doch haben finanzkräftige Kreiſe bereits ein ſo rege⸗ Intereſſe bekundet, daß auch Berlin in den nächſten Jahren ſehr wahrſcheinlich zur Anlage der Fernheizwerke übergehen wird, nach⸗ dem in Neukölln und in dem vom Verein der Heizungsingenieure aufgeſtellten Probewerk ſich außerordentlich günſtige Reſultate er⸗ geben haben, die eine Ausnutzung der Kohle ermöglichen, wie man ſie vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten hätte. Kleine Mitteilungen In Bühl teilte in der erſten Bürgerausſchußſitzung im neuen Jahre Bürgermeiſter Dr. Grüninger, über die Ur⸗ ſache des plötzlichen Verſchwindens des Ratſchreibers Michels befraat, mit, daß ſich in der von ihm geführten Erwerbs⸗ loſenfürſorgekaſſe ein Defizit von 2100 Mark vorgefunden habe. Die Gemeinde habe ſedoch keinerlei finanziellen Schaden erlitten.— Die Vorlage über die Gewähruna eines Zuſchuſſes an den Kreis Baden zur Erbauung einer Kreiswinterſchule wurde zurück⸗ gezogen. Dagegen ſoll alles aufgeboten werden, um die Schule in Bühl zu erhalten. 1 K. Heidelberg, 21. Jan. Der kommuniſtiſche Stadtrat Böning war wegen ſeiner Beteiligung an den Unruhen im Dezember 1923 vom Landeskommiſſar in Mannheim ſeines Amtes enthoben worden. Der Verwaltungsgerichtshof in Karksruhe hat dieſe Ent⸗ ſcheidung nun beſtätigt. 5 b 1 verunſtaltet die Körperformen und orpu enz ma ll iſt auch ungeſund Wir raten Kor⸗ pulenten und allen zum Starkwerden Veranlagten, in der Apotheke echte Toluba⸗Kerne, 30 oder 60 Gramm, zu kaufen und damit gerade jetzt im Winter, wo der Körper von Natur aus eine beſondere Neigung zum kinſatz zeigt, eine Kur vorzunehmen. Toluba enthält übrigens keine Stoffe die das Herz angreifen. Verlangen Sie ausdrücklich Toluba. 5 beseitigt sicher dDnerduqen 7 2 TLebewolll. Hornhaut a. d. Fußsohle verschwindet durch Lebewohl- Balfen-Scheiben g Kein Verrutschen, kein Festkleben am Strumpf 3 In Drogerien u. Apotheken. Man verlange ausdrücklich„Lebewohl“ Größten der Schleſier— mit der ganzen Kraft ſeines großen Herzens. Schönſter Ausdruck ſeiner Heimatliebe iſt der klar auf⸗ gebaute Roman„Die Heimat“(1904), der ihn auch als drama⸗ tiſchen Geſtalter erkennen läßt. Der Roman iſt geradezu muſikaliſch. Immer und immer wieder klingt das Thema, wenn Stürme verebbt und Leidenſchaften gedämmt, fragend an unſer Ohr:„Was iſt Heimat?“ In einem Hymnus des Friedens klingt das ſymphoniſche Tongemälde aus und löſt das Problem der Heimat ſo:„Heimat iſt nicht Raum, Heimat iſt nicht Freundſchaft, Heimat iſt nicht Liebe — Heimat iſt Friede!“... Mit dem„Waldwinter“(1902), der mit des Dichters Flucht aus dem laut⸗lärmenden Leben der großen Stadt in die ſtille, romantiſche Welt einer alten Burg anhebt, hat uns der Dichter ein Werk geſchenkt, das uns am beſten mit ſeinen Menſchen— wir begegnen ihnen in andern Werken, ohne weſent⸗ liche Charakterunterſchiede, immer wieder!— vertraut gemacht. Es ſind einfache Menſchen⸗Menſchen ſeiner Heimat. Nicht von großen Leidenſchaften gepeitſcht, nicht von unedlen Begierden und Dämonen getrieben! Ganz ſelten problematiſch. Meiſt ſpielt ein feines Lächeln, das auch mal zu derberem Lachen werden kann, um ihre Lippen. Seine Menſchen ſind ganz Menſchen, man muß ſie lieb haben!... Groß iſt Kellers Liebe zur Romantik. Was er auf dieſem Gebiete leiſtet, iſt mit das Beſte. Die wenigſten der Modernen treffen wie er in ſeiner„romantiſchen Geſchichte“„Die Inſel der Einſamen“ und dem Roman„Ferien vom Ich“(1916) das Charakteriſtiſche dieſer Kunſtrichtung ſo wahr und überzeugend. Die Sprache iſt einfach, ſchlicht, ohne ärmlich zu ſein. Sie iſt muſi⸗ kaliſch. Die Phantaſie iſt maßvoll, wird nicht— dieſe Gefahr iſt ſehr nahe— zur unſicheren Phantaſtik. Seine Helden ſind Träumer. Von ſchwärmeriſchem Naturgefühl beſeelt, iſt ihnen die Sehnſucht nach der Ferne in hohem Maße eigen... Romantik und Märchen ſind enge miteinander verknüpft. Kein Wunder alſo, daß Keller, der Romantiker, Märchen ſchreibt.„Die fünf Waldſtädte“ (1910) ſind von kindlicher Reinheit und märchenhafter Schönheit. Das Märchen, am Ende des Buches, von den drei ehrbaren Hand⸗ werksgeſellen, die unzufrieden mit ihrem Los, beſchließen Räuber zu werden, von Rübezahl aber, dem Berg⸗ und Naturgeiſt,„der alles Schlechte vernichtet und allem Guten aufhilft“, durch eine ſtrenge Schule der Leiden und zum Schluſſe auf die gerade Straße ehrlichen Lebens geführt werden, iſt bei aller Einfachheit von großer ethiſcher Kraft, ſo daß man dies Buch gerne in die Hand unſerer Kinder gegeben wünſcht... Auch in ſein„Letztes Märchen“(1905), rettet“ Keller„alles, was noch jung, was noch Kind in ihm iſt“ „Viele losgeriſſene, goldene Fäden verflattern nutzlos in der Menſchenſeele. Sie wollen wir ſammeln. Im letzten Märchen liegt der erſten Märchen Erfüllung. Sie wollen wir ſuchen“„ Paul Kellerl Er iſt keiner der Großen, kein Himmels⸗ ſtürmer, ein Menſch aber, der ſich ein beſſeres Selbſt bewahrt hat; einer, der aus reiner Seele heraus ſchafft, ohne in eigenſüchtigen oder kultur⸗politiſchen Strömungen verſtrickt zu ſein. Nie kam etwas Häßliches aus ſeinem Munde. Er will nur das Gute in Werk und in Welt. Darum ſoll man ihn hören. lf. Theater und Mufik Baſeler Brief. Der„Große Rat“ hat dem Baſeler Orcheſter die erhöhte Subvention von 130 000 Frs. bewilligt und damit den durch täglich aufreibenden Theater⸗, Konzert⸗ und Probenbetrieb voll beſchäftigten Muſikerm die Lebensbedingungen ſoweit erleich⸗ tert, daß ſie in ihrem Gehalt den ſtädtiſchen Vorarbeitern(I) gleich⸗ kommen. Im 6. Konzert der„Allgemeinen Mufikgeſell⸗ ſchaft“ ſpielte Adolf Buſch das A⸗moll Violinkonzert von Bach und Mozarts G⸗dur Konzert. Unter den repräſentativen Geigern Deutſchlands ſtehen heute Fritz Kreisler und Adolf Buſch an der Spitze. Iſt Kreisler im guten Sinme Artiſt, ſo bezwingt Buſch immer wieder durch das von innen ausſtrömende Muſikantentum, deſſen überlegene Beherrſchung formaler und geiſtiger Spannungen intenſive Gefühlswerte offenbart. Adolf Buſch gab eine ſtilfrohe Ausdeutung Mozarts, erfaßte Bach in kraftvoll geglie dertem Rhyth⸗ mus. Als Neuheit brachte Dr. Hermann Suter, deſſen Ge⸗ ſchmackswandlungen oft zu denken geben, eine Orcheſterſuite von Maurice Ravel zur Aufführung:„Le de Couperin“. Die feinnervige Kultur des berühmten Tanzkomponiſten erſcheint durch die Farbenfreudigkeit der impreſſioniſtiſchen Palette modern harmo⸗ miſiert, ohne den duftigen Rokokoſtil ſeiner 10 7 zu entkleiden.— Im Stadttheater ſtraft die Direktion durch vollwertige Auf⸗ führungen die von unbefugten Laien und kulturfeindlichen Snobiſten gegen die Leitung und Kunſtleiſtungen im„Großen Rat“ erhobenen Angriffe Lügen. Schillers„Räuber“ erlebten unter Direktor Hen⸗ ning eine Wiedergabe, die ebenſoviel Lebensfülle wie Theaterkraft beſaß. Der„zeitloſe“ Rahmen drängte das Geſchehen zu jm, wierender Wirkung, die eine hochwertige Darſtellung(Anna Birk⸗ lin als Amalie, Hierl als Karl, Kleinert als Franz Moor) zur Höhe eines gefühlten Stils emporführte. Eine Operettenmuſteraufführung widerfuhr Lehars„Clo⸗Clo“ unter der Regie R. Weiskers, der unter glücklicher Vermeidung von Hopſiaden und Gliederverrenkun⸗ gen für kuſtigen Uebermut und Spielfreudigkeit ſorgte. Alma Walle ſingt und ſpielt mit Temperament, Raſſe umd Vornehmheit. So be⸗ deutete ſie Sinn und Erfolg der ſorgfältig inſzenierten Tanzoperette. Der Kampf unter Rudolf Steiners Goetheanum iſt jetzt in ſein Endſtadium getreten. Auf die Kundgebung des ſchweizeriſche⸗n Bundesrats gegen den Bau des neuen Anthropoſophentempels läßt der Regierungsrat in Solothurn erklären, daß er keine Veranlaſſung ſehe, auf ſeinen den Bau bewilligenden Beſchluß zurückzukommen. Der bundesrätlichen Erklärung, die auf den Proteſt der Heimat⸗ ſchutzverbände erfolgte, komme eine rechtliche Bedeutung nicht zu, da einzig die Dornacher Einwohnergemeinde und der ſolothurniſche Regierungsrat zuſtändig ſeien. Der Heimatſchutz verſuchte dann eine gütliche Einigung mit Steiner, um nach Möglichkeit die Ausſchrei⸗ bung eines neuen Wettbewerbes zu erreichen. Steiner lehnte ab. Anthropoſophie ſei nicht nur reine Weltanſchauung; den beſonderen Kunſtſtil, der ſich aus ihrem Weſen ergebe, zu leugnen, bedeute geiſtiger Selbſtmord der Anthropoſophie. Jetzt haben die Heimat⸗ bündler einen letzten Verſuch unternommen, den Bau des Goethea⸗ nums zu verhinder. Sie richteten ein Geſuch an den Bundesrat, dos ganze Dornacher Schlachtfeld(auf dem die„Weisheitsſchule errichtet werden ſoll) zu enteignen, um ſpäter dort ein Schlachtdenk · 5 mal zu erbauen. Nachdem der Bundesrat auch hier ſeine Unzuſtändig⸗ keit erklärt hat, kommt die Eingabe vor dem Solothurner Kantons⸗ rat zur Verhandlung. Daß dieſer ſich für Steiner entſcheiden wird, iſt kaum zweifelhaft, da Steiners Unternehmungen für den Kanton Solothurn eine Hauptquelle der Steuergewinnung darſtellte. Friedrich W. Herzog. OKölner Muſikbrief. Aus Köln wird uns berichtet: Adolf Lußmann, der Heldentenor des verkrachten Deutſchen Opern⸗ hauſes in Berlin⸗Charlottenburg, wurde, nachdem er bei ſeinem Gaſtſpiel als Lohengrin und Tannhäuſer vermöge ſeiner außer⸗ ordentlich mächtigen und ſchönen Stimme, überlegenen Vortrags⸗ kunſt und beredten äußeren Darſtellungsweiſe Erfolge ausgiebigſter Grade erzielt hat, dem ſtädtiſchen Opernhauſe für drei Jahre verpflichtet. Die vom Generalintendanten Remond mit Laurenz Hofer gepflogenen Unterhandlungen blieben reſultatlos, weil der Sänger ſich außerſtande ſah, ſein Engagement an der Wiener Staatsoper vorzeitig zu löſen. Indes können wir mit der „[Gewinnung Lußmanns, der ſich, was ſpeziell Wagner betrifft, mit dem langjährigen Heldentenor unſerer Oper, Modeſt Menzinsky, und dem neuengagierten Ventur Singer in den Rollenkreis teilen wird, darüber hinaus aber ein ſchönes Wirkungsfeld in anderen Aufgaben ſchwereren Kalibers vorfinden dürfte, ſehr zufrieden ſein. Faſt ſieht es aus, als wäre der von alters her ſprichwörtliche Mangel an deutſchen Tenören ein überwundener Standpunkt, wenn ich feſtſtelle, daß gegenwärtig neun Tenoriſten, und zwar ausſchließlich Sänger erſter Rollen, in feſtem Vertragsverhältniſſe zur Kölner Oper ſtehen. P. H. — Donnerstag, den 22. Januar 1925 geue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 35 Unterhaltungs-Beilage Ddie Opernprobe Von Karl Joho(Karlsruhe) In prallem Licht lieat der Schloßplatz. Auf den Bänken leſen Frauen und Mädchen buntumſchlagene Romane. Kinder kauern auf dem Boden. Alte Männer zeichnen mit ihren Stöcken Figuren in den Sand. Ein Liebespaar aibt ſich verſtohlen einen Kuß. Der Gärtner holt Waſſer am Springbrunnbecken. Ueber alles ſchaut der Schloßturm melancholiſch hinweg. Sein Fahnenmaſt iſt toter als ein toter Saranagel. Die alte Reſidenz ſchläft aus der Agonie in den Tod hinüber Drüben am Landestheater wird es nun aber doch, als der Zei⸗ ger der elektriſchen Uhr am Requiſitengebäude unaufhaltſam gegen 10 Uhr vorrückt, lebhaft. Sänger. Muſiker. Theaterarbeiter. Tän⸗ zerinnen eilen zum Bühneneingang. Eben kommt auch gewichtigen Schrittes der techniſche Direktor heran, wirft in unwilligem Bogen den Zigarrenſtummel wea und verſchwindet im Gebäude. Mit der niemals und nirgends unmaßaeblichen Frau ſchreitet, in einem Ge⸗ miſch von Wohlwollen und Herrengebärde die allſeitigen Grüße er⸗ widernd. der Intendant daher. Es iſt nämlich Generalprobe zur moraigen Uraufführung der Oper angeſetzt. Darum kommen noch ein paar Geſtalten in den Tempel. die nicht auf die Bretter gehören, ſonſt aber mit dem Bau in ſchmerzhaftem Zuſammenhana ſtehen. Sie werden ſogar von den Künſtlern beiderlei Geſchlechts hin und wieder bearüßt. Man tut das auf alle Fälle, wenn man auch arundſätzlich auf die Kritik pfeift. Auf die„ſchlechte“ nämlich: die„aute“ klebt man ſelig in das Re⸗ zenſionenbuch, kauft ſich ein Dutzend Zeitungen und ſchickt dieſe mit der Bitte um gefälligen Abdruck den Kritik an die Heimatzeitungen. Inm Theater ſtickige Luft. Die Ränge aähnen in totem Dunkel. Im Proſzenium einige Reihen Geladener, dazwiſchen Darſteller im Koſtüm. Der Vorhana wird halb in die Höhe gezogen. Der Reaiſſeur kommandiert aufgereat ein vaar Bühnenarbeiter herum, im Orcheſter auirlts, zuckts, ſtreichts, klopfts, verlts, läufts: das Geräuſch, das den Muſikliebgaber ſo angenehm und fieberhaft auf die Folter ſpannt. Der Kapellmeiſter, hemdärmlig, denn die Sache kann lang und hitzig werden, blättert in der Partitur und zeigt den vorderen Pul⸗ ten Stellen des Werkes mit dem Taktſtock. Dann ruft er mit tem⸗ periertem Vorwurf hinauf zur Rampe:„Kann ich endlich anfangen?“ 5 Augenblick“, ſchallt es mit leicht verärgertem Stimmklang ück. In der Tat, nach einer knappen Viertelſtunde kann die Ouvertüre ginnen. Sie ſitzt, denn mit dem, was der Operndirektor ſelber macht, iſt er ſtets durchaus zufrieden. Doch bald, als das Vorſpiel zur Szene Uberleitet, gibt es eine Stockung. Er hatte wohl ganz deutlich den Einſatz an den Bariton hinaufgegeben, aber dieſer war nicht da. Scheltend und mit einer Flut unverſtändlicher Entſchuldigungen kommt der Sänger herbeigeſtürzt. Wobei das letzte Wort vine er⸗ hebliche Uebertreibung darſtellt, da 220 Pfund ſich nicht ſtürzen, ſondern nur wälzen laſſen.„Alſo, bitte, meine Herren, nochmal. Tak! 47, haben Sies? Vor dem Uebergang nach D⸗Moll!“ Nervös wirbelndes Klopfen mit dem Taktſtock. Jetzt geht die Sache tatſächlich los. Man ſchont ſich droben auf der Bühne mit — Stimme reichlich und ſchließt mit der Soufleuſe eine Gewiſſens⸗ e. Während man faſt beruhigt dem Weitergang der Oper zuhört, und allmählich, trotz des fehlenden Publikumsfluidums, das ſo nötig iſt wie die Spieler ſelbſt, etwas in Stimmung kommen will, wird man plötzlich aufgeſchreckt. Unheildrohendes Klopfen des Kapell⸗ meiſters in kunſtvollem und fachmänniſchem Crescendo, allmähliches, ſehr allmähliches, in deutlichem Unwillen grollendes Aufhören der enidenenbe in nicht minder kunſtvollem und fachmänniſchem Decres⸗ ndo. Der Sänger ſpricht in ernüchtendem, dialektgefärbtem Werkel⸗ tagston in den Orcheſterraum hinunter, die Hochdramatiſche neſtelt ungeniert und durchaus menſchlich herablaſſend an irgend einem pedalen Kleidungsſtück herum. Der Kapellmeiſter ſchreit in aufge⸗ regtem Diskant hinauf. Der Intendant löſt ſich von ſeinem Platz, geht auf dem Notſteg, der heute zwiſchen Parkett und Bühne aufgebaut iſt, auf die Szene. der Opernregiſſeur, halb gekränkt abet koloſſal wichtig und eifrig, eilt mit dem Beleuchtungsinſpektor herbei. Nach einer langen, ſehr langen, durch den Vorhang ſummenden Auseinanderſetzung, während der die Kritiker ihr Frühſtücksbrot ver⸗ Aibren, und ſich durch Ausſprache mit den Kollegen das ſelbſtändige rteil gefährden, geht der Vorhang hoch und die Geſchichte wieder an. Zum Glück werden die Unterbrechungen mit dem ſich ſtetig ſtei⸗ Rürnden Hunger der nahenden Mittagszeit weniger häufig und auch müfen Man würde ſonſt zehn Stunden im Theater ſitzen bleiben n. R In der Nähe des Intendanten ſitzt in beſchämend offenkundigem voſeekt ein haarumbuſchter Herr mit nervös zerarbeitetem, geiſt⸗ ollem Geſicht. Er hat die Portitur vor ſich, ſchaut aber wenig zmein und wird zuweilen von Zuckungen, die auf inneren Schmerz nundeuten, heimgeſucht. Niemand kümmert ſich um ihn. Er ſelbſt 15 bemüht, jedem zu helfen, und zu jedem freundlich zu ſein. Das Hast aber nichts. Er iſt Luft und abſolut überflüſſig. Er iſt näm⸗ ich nur der Schöpfer des Werkes. Dichtung und Muſik iſt mit emem Herzblut geſchrieben. Aber hier im Theater, wo nur mit d aſſer gekocht wird, iſt kein Platz für ihn. Alle ſind am Gelingen Aufführung mehr beteiligt, als er, der Komponiſt. Allerdings, Oper durchfällt, dann findet man ihn plötzlich als Allein⸗ uldigen und willkommenen Sündenbock. Nur eine ſiebzehnjährige 2 eaterwanze ſchlägt einmal in einer Pauſe die ſchwimmenden diesen zum Autor auf und fleht um ein Autogramm. Nachdem eſer ein paar ſarkaſtiſche Worte geſchrieben hat, ſinkt er in ſein ichts zurück, das tiefer iſt als das der Toilettenfrau, die doch im⸗ erhin zum Bau gehört. ei Während ſich alles um das Kunſtwerk müht, hat meuchlings flü Photograph ſeinen hochbeinigen Kaſten aufgeſchlagen. Er ſtert ſervil irgend etwas mit dem nur halb hinhörenden Inten⸗ 0„Nach einem unteilligen Kopfnicken des geſtrengen Herr⸗ 5 hält er dann doch befriedigt mit dem Magneſiumblitz und keit„Danke ſchön, meine Herrſchaften“ das mit koketteſter Peinlich⸗ Heſtellte Bühnenſchlußbild feſt. ach ein paar Tagen ſieht man im Illuftrierten Blatt die be⸗ bermten, rußgeſchwärzten, abwechſelnd mit übermäßigen Reflexen 5 Geſichter auf einem entſetzlich ſteifen Bild, unter 122 „Letzte Szene des am Landeskheater zu Fürſtenſchlafe erfolg⸗ 5 aufgeführten Muſikdramas„Empor“ von Michael Willibald Horſt Harringer. Rreuz und Quer Der Schwarzhäupter⸗Silberſchatz Rei Eine lettiſche Zeitung meldet aus Rig a, daß der berühmte or Dilberſchatz der ſogenannten„Schwarzen Häupter“— es der n dies bekanntlich einflußreiche, führende Kaufmannsfamilien enalten Stadt Riga, die ſich zu einem machtvollen Bunde zuſam⸗ (iett dichloſſen hatten— von der Sowjetregierung an die Eigentümer Der der lettiſche Freiſtaat) in aller Kürze zurückgegeben werden ſoll. Koſtseuberſchat ruht zurzeit in Moskau; nach dort gelangten viele kriege rkeiten, Juwelen und Kleinodien aus den während des Welt⸗ vinzen E 5 19 ber en. Es verlautet jedoch, daß die Ruſſen nur einen Teil des welt⸗ da denten Schatzes— Swabeheupier Gicde ühren können, „beſcte Rothäupter⸗Gilde ſich allzu eingehend mit den Pruakſtücken ſchäftigt hat. Das war wohl vorauszuſehen! Fürwörter als Nangbezeichnungen „Es war feüher keineswe ig. ob 2 „Ihr“ gs gleichgültig, ob man einen mit„Sſe Nan,„er“ oder anders anredete. Sondern all dieſe Anreden oſſen ganz beſtimmte Rangbezeichnungen ein, und es war nicht s heiß umſtrittenen und ſchwer heimgeſuchten baltiſchen Pro⸗ ratſam, ſich darin zu vergreifen. Juſtinus Kerner gibt in ſeinem Tagebuch in launiger Weiſe die verſchiedenen, dem Range Rechnung tragenden Morgengrüße wieder, mit denen ein Schulrat, wenn er die Schulen revidierte, ſich einzuführen pflegte: Wünſch Ihnen wohl geruht zu haben, Herr Oberpräzeptor! Euch gleichfalls, Herr Präzeptor! Wünſch Ihm guten Morgen, Schulmeiſter! Sind wir wohl und munter, Proviſor? Iſt man auch da, Häuberle?(Das war der Schuldiener.) Zur Nachahmung empfohlen! Ein nachahmenswertes Verfahren zur Beſſerung der wilden Autofahrer hat ein Chicagoer Richter ausfindig gemacht. Er läßt die Schuldigen in die Krankenhäuſer transportieren und läßt ihnen dort die Opfer ihrer Autoraſerei vor Augen führen. Wie man ſagt, ſoll nicht nur der Anblick der Leiden, ſondern auch der mora⸗ liſche Eindruck der Konfrontierung mit dem Opfer einen erheblichen Eindruck auf die Autofahrer machen.„Ich bin kuriert,“ ſoll ſchon manch eiger beim Verlaſſen des Krankenhauſes geäußert haben. Nächtliche Segegnung Von Dr. Max Ortmann Trutzig und finſter ſchauen die verwitterten Mauertrümmer des alten Schloſſes auf das Dörflein Irgendwo herab. Saubere Häuslein und die ſchmucke Kirche mit ihrem breiten Satteldach ſchmiegen ſich in den ſtillen Talgrund, den als Herold der Kultut das weiße Band der Landſtraße durchzieht. Es wird Abend. Die Burg auf der Höhe iſt in tauſendjährigen Schlaf geſunken. Aus wenigen Fenſtern im Tal blinzeln ver⸗ ſchlafene Lichtlein, und den Himmel überziehen die Heerſcharen der Sterne. Durch das zerſtörte Burggemäuer huſchen geiſterhafte Fleder⸗ mäuſe. Ohne Ehrfurcht und Scheu umflattern ſie die kantige Stein⸗ figur des Ahnherrn, die müde und verlaſſen ſich in eine Ecke des unterirdiſchen Gewölbes lehnt. Die nüchterne Neuzeit, der jegliche Achtung vor dem Alter abhanden gekommen iſt, hat den Ritter dorthin gebannt. Dichte Spinnwebennetze umgarnen ihn, und von der gewölbten Decke tropfen in regelmäßigen Abſtänden kleine Waſſerperlen auf die wuchtige Hakenaſe des ſtummen und ſteifen Schloßbewohners herab. Oder?— Vielleicht iſt der ſteinerne Herr doch nicht ſo ſteif und ſo ſtumm wie ein flüchtiger Beſchauer anzunehmen geneigt iſt. Das ehrwürdige Alter, um mitternächtlicher Weile der Nebenbeſchäf⸗ ligung eines ſpukenden Geſpenſtes ſich hinzugeben, hätte der Ritter. Warum ſollte er es auch ſeinem großen Vetter, dem ſeligen Komtur, nicht nachtun, der nach ſeinem gewaltſamen Tode im Zwei⸗ kampf als ſteinerner Gaſt den Schwerenöter Don Juan ſogar beim Nachteſſen aufſuchte. Und wie herrlich hatte Mozart in ſeiner Oper dieſem Ereignis zur Unſterblichkeit verholfen. Warum ſollte wohledle Ahnherr, nicht auch ſeinen Sänger und Dichter finden? Der ſteinerne Schloßherr fühlte ſich rüſtig genug, um Mitter⸗ nacht durch die weiten Räume des altersgrauen Schloſſes zu luſt⸗ wandeln. Wie durften die Menſchen es wagen, ihn zu penſioneren, ohne die geſetzliche Kündigungsfriſt einzuhalten. Wehe, wenn ihm ein einſamer Wunderer bei dieſem nächtlichen Rundgange begegnete! Der in die Vergeſſenheit und in das dunkle Kellergewölbe Geſtoßene ſann finſter auf Rache und Genugtuung. Er ſah ſich ſchon in ſeiner Glanzrolle als Mann mit dem Kopf unter dem Arm unter die zitternden und zeternden Menſchen treten. Wehe! Wehel Wehe!l——— Die Nacht war dunkel und dem Unternehmen günſtig. Der ſteinerne Rachegeiſt ſetzte behutſam ſeinen rechten Fuß vor— man verſpürte es doch in den ſteifen Gliedern, wenn man ſich einige Jahrhunderte keine Bewegung mehr verſchafft hatte— ſtieg von ſeinem windſchiefen Untergeſtell herab und begann ſchwerfällig ſeinen Rundgang durch das Schloß ſeiner Väter. Da dieſes durch den Zahn der Zeit ſtark angenagte Gebäude außer Füchſen, Eulen und Fledermäuſen keinen anderen Lebe⸗ weſen mehr Unterſchlupf bot, fühlte ſich der unternehmungsluſtige Geiſt hier überflüſſig und ſchlug bald den Weg ins Dorf hinab ein. Dort hoffte er ein empfindſameres Publikum zu finden. Im Talgrund erreichte der ſteinerne Nachtwandler die Land⸗ ſtraße. Schwarz ragten zu beiden Seiten die unförmigen Schatten⸗ riſſe der erſten Häuſer des Dörfleins empor. Wie ein gelbes Vier⸗ eck hing ein erleuchtetes Fenſter im Dunkel. Frohgemut ſtapfte der Geiſt durch die Dorfgaſſe. Er hoffte auf einen leichten Erfolg, auch ohne daß ihm die erſtaunlichen Zaubermittel neuzeitiger Kinokunſt zur Verfügung ſtanden. Kreiſchend entfliehen die Mägde vom Dorfbrunnen und über⸗ laſſen Waſſerkrug und Eimer ihrem Schickſal... Zitternd beten die alten Weiblein auf der Ofenbank... die Burſchen ballen die Fauſt— in der Taſche,„und wie vom Sturm zerſtoben iſt all der Hörer Schwarm“. Die ſteinernen Züge des Geſpenſtes verſchönerte ein zufriedenes Lächeln. In Gewißheit des nahenden Sieges gedachte der Ahn⸗ herr früherer Erfolge. Er ſchwelgte in Erinnerung an die goldene Jugendzeit. Noch tönte ihm der gellende Aufſchrei in den Ohren, den die einſtige Schloßherrin ausſtieß, als er in blutrotem Koſtüm und einem blutroten Barte vor zweihunderdreiundſiebenzig Jahren den Tod ihres ſiebzehnten Kindes angeſagt hatte. Es iſt nicht rätlich, über der Vergangenheit der Gegenwart zu vergeſſen. Erſt langſam beſann ſich der luſtwandelnde Geiſt wie⸗ der auf den Zweck ſeiner Anweſenheit auf der ſtillen Dorfgaſſe. Noch einmal übte er leiſe das dreimalige Wehel, das er auszu⸗ ſtoßen gedachte;— da nahte ſich das Verderben. Aber anders als ſich der rachedürſtende Ahnherr geträumt hatte. Auch für einen Gaſt kann ſich das Wort Reuters erfüllen: „Paſſiren deiht Jeden wat, und Jeden paſſirt ok wat Merkwürdigs.“ Ein geheimnisvoller Schein huſcht die Dorfſtraße daher. Die toten Augen der Fenſter fangen im Widerſchein zu glühen an. Der erſchreckte Ritter ſieht in die ſtrahlende Helle zweier Feuergarbn, die mit unheimlicher Geſchwindigkeit auf ihn zuwachſen. Ein mark⸗ erſchütternder Aufſchrei durchdringt die Stille der Nacht. Der Geiſt taumelt zur Seite. Seinen ganzen Ruhm als un⸗ heilkündendes Geſpenſt gäbe er hin, wenn ihn gleich jenen home⸗ riſchen Helden eine mitleidige Wolke umhüllte und aus dieſer unbe⸗ haglichen Umgebung entführte. de die Steinmauern der Häuſer geſtatten kein weiteres Zu⸗ weichen. Ein fauchender Drache ſchnaubt ſo dicht an dem Ritter vorbei, daß er ſeinen warmen Atem zu glaubt. Der Ahnherr erbleicht, ſoweit ihm dies ſeine 8 Wangen zulaſſen. Teils lähmt ihm der Schreck, teils die Wut über die Ueberlegenheit der neuzeitigen Spuk⸗Kollegen die Glieder. Gegen ſolche Fabelweſen iſt nicht mehr aufzukommen, und als kluger Mann, der er zu Lebzeiten ſchon war, trat der Rittersmann — den Rückzug an. Zitternd ſtieg er wieder zum Schloß ſeiner Väter empor. Niemals war dem Geiſte in ſeiner mehr als dreihundert⸗ jährigen Laufbahn Aehnliches widerfahren. Noch nie war ihm auf ſeinen nächtlichen Pfaden ſelbſt ein Geſpenſt begegnet, und noch niemals hatte man es gewagt, ſeiner furchterregenden Perſönlichkeit ſo nahe zu treten. Nicht einmal die wildeſten Haudegen und roheſten Naufbolde der Ritterzeit hatten ihm die nötige Ehrerbietung und Hochachtung verſagt, die ein anſtändiges, in einem guten Hauſe daſeinsberech⸗ banſpruchen konnte. tigtes und in den beſten Familien eingeführtes Gefpenſt für ſich! Seinem Kollegen in der Geiſterzunft, dem berühmten Ge⸗ ſpenſte von Canterville, konnte es ſeiner Zeit bei ſeinem Zuſam⸗ mentreffen mit Miſter Hiram B. Otis, dem amerikaniſchen Geſand⸗ ten, nicht ſchrecklicher ums Herz geweſen ſein. Als nämlich beſagte Geiſtererſcheinung eines Nachts in dem Schloſſe dieſes Herren ihren längere Zeit unterbrochenen Rundgang wieder aufnahm und hier⸗ bei nach Herzensluſt mit ihren ſchweren, roſtigen Ketten raſſelte, hatte der Geſandte nichts Eiligeres zu tun, als dem nächtlichen Ruheſtörer ein Fläſchlein anzubieten mit dem Bemerken, ſich der darin enthaltenen Flüſſigkeit zum Schmieren der Ketten zu be⸗ dienen Unter ſolchen und ähnlichen Gedanken war der ſteinerne Ahn⸗ herr mit Aufbietung ſeiner letzten n Nfeiter. Schloßtore angelangt. Erſchöpft lehnte er ſich gegen einen Pfeiler. Der Rachedurſt war ihm vergangen. Zitternd kehrte das enttäuſchte Geſpenſt in das unterirdiſche Burggemach zurück, es verfehlte in der Eile das er⸗ höhte Untergeſtell und verlor bei dem hierbei unvermeidlichen Sturze nicht nur einen Teil ſeines rechten Fußes, ſondern auch die Luſt zu weiteren nächtlichen Spaziergängen Inzwiſchen rollt der Kraftwagen ſelbſt wie ein Geiſterſpuk durch die Nacht. Die großen, hellſtrahlenden Augen der Schein⸗ werfer leuchten wie lange Fühler, die vor dem Wagen die Fahr⸗ bahn abtaſten. Und drinnen im Auto ſagte der Fahrer zu den Mitreiſenden:„Es iſt doch etwas Wunderſames um eine Nacht⸗ fahrt!“ Eiſenbahnunfälle und ihre Urſachen Das furchtbare Unglück bei Herne, das übrigens nicht allein kam, ſondern durch drei andere weniger ſchwere Zuſammenſtöße ebenfalls in Weſtfalen begleitet war, lenkt wieder einmal die allge⸗ meine Aufmerkſamkeit auf die Verkehrsſicherheit bei der Eiſenbahn. Die Gefahr wird vom Publikum, beſonders nach einem ſchweren Unglück, ſtets überſchätzt, in Wirklichkeit iſt die deutſche Eiſen⸗ bahn die ſicherſte und zuverläſſigſte der Welt Man rechnet im Durchſchnitt bei uns ſeit vielen Jahrzehnten mit jährlich 3500 Eiſenbahnunfällen und zwar 3100 kleinere Betriebsunfälle, dagegen 400 Zuſammenſtöße und Entgleiſungen. Wenn man be⸗ achtet, daß im Jahre 1880 genau ſo viele Unfälle bei der Eiſenbahn vorkamen wie 1924, dann muß man von einer ganz gewaltigen Zu⸗ nahme der Sicherheit ſprechen, denn das heutige Eiſenbahnnetz iſt ein Vielfaches des vor vierzig Jahren. Die Zahlen geben beſſeren Beweis: Damals kamen auf eine Million gefahrener Kilometer 18 Unfälle, heute auf dieſelbe Strecke 41 Auch andere Ziffern kann man anführen, ſolche, die das Publikum vielleicht mehr intereſſieren: In einem Abſchnitt der Nordamerikaniſchen Bahnen, der nach Schienenlänge genau den Eiſenbahnſtrecken des deutſchen Reiche⸗ gleichkommt, werden jährlich im Durchſchnitt 110⁰⁰ Menſchen getötet und 160 000 bei Unfällen verletzt, während bei uns mit einer Zahl von 2600 Toten und 8200 Verletzten pro Jahr zu rechnen iſt. Das iſt ein ganz gewaltiger Unterſchied und ein bedeutendes Plus für unſere Eiſenbahn. Wer verurſacht nun dieſe Unfälle und Zuſammenſtöße, von denen ſich im ganzen Reichsgebiet täglich zehn ereignen? Im allge⸗ meinen gibt es drei Urſachen: Menſchliches Verſagen, Materfalſchoden und Naturereigniſſe. Letztere ſind die ſeltenſten. Es kommt nicht oft vor, daß Züge im Ueberſchwem⸗ mungsgebiet verſinken, daß infolge anhaltenden Regens Damm⸗ brüche einen Zug in die Tiefe reißen, oder daß wie jetzt in Herne undurchdringlicher Nebel Halteſignale verſchluckt. Eiſenbahnbrände, Bergſtürze und ähnliche Gefahren gehören zu den wenig in Er⸗ ſcheinung tretenden Urſachen irgendwelcher Unglücksfälle. Viel häufiger iſt natürlich der Materialſchaden, der auf Abnutzung oder direkte Fehler zurückzuführen iſt und bei dem die Achſenbrüche an erſter Stelle ſtehen, während Schienenbrüche faſt gar nicht vor⸗ kommen. Aber das Material iſt immer noch zuverläſſiger als der Menſch, der die meiſten Fehler hat, die meiſten Fehler macht und die Haupturſache für Unglücksfälle darſtellt. Der Menſch iſt leicht⸗ ſinnig, oder verliert die Nerven, er eignet ſich manchmal für einen Poſten nicht, oder füllt ihn ſchlecht auns. 5 Natürlich ſucht ſich die Eiſenbahn neben dem beſten Material auch die geeignetſten Menſchen aus, aber das täuſcht oft, auch die Prüfenden können Fehler begehen. Im beſonderen aber kann man ſagen, daß kein Land der Welt derart geſchultes Perſonal, einen ſo glänzend eingerichteten Signaldienſt und derart wundervoll funk⸗ tionierende Bremſen(Kunze⸗Knorr) beſitzt als die deutſche Eiſen⸗ bahnverwaltung. Wo Menſchen tätig ſind, werden Fehler gemacht und wo Eiſenbahnen verkehren, paſſieren Unglücksfälle, das wird nicht zu vermeiden ſein Es kommt nur darauf an, letztere auf das geringſte Maß einzuſchränken. — Altbayriſche Grabinſchriſten Mitgeteilt von Emma Haushofer⸗Merk (Nachdruck verboten.) Gut liegt ſich's in der kühlen Erd, Ich weiß nit, wann ich aufſtehn werd: Das Leben iſt zu ſauer, Das ſag ich: Leitner, Bauer. Schlaffen, Sauffen, Freſſen, Rackern, Dreſchen, Treid einführen, Ackern— Dieſes ſoll das Leben ſein? Ich, der Michel Pezauf mein: Lieber lieg ich hier allein. 2 Geſtorben iſt gleich! Im Grab liegſt weich, Brauch nimmer frieren, Kannſt nix mehr verlieren. Seppl Kothgeißlinger. 8 O Erdenluſt und Erdenwehl Daß ich ſo früh ſchon von euch geh, Das hat wohl einen guten Grund: „Ihr ſeid dem Seelenheil nicht'ſund.“ Franz Oberlechner. 0 Mein Weib, das zwanzig Jahr Vor mir geſtorben war: Im Grab konnt ich's nimmer fangen, 0 Iſt unter die Engel gangen! Und das iſt das allerbeſt.— Auf Erden iſt's keiner geweſt. 0 Steuern hab ich eingenommen, In den Himmel bin ich kommen, Allſogleich nach meinem Tod, Kaſpar Fiſcher, Rentamtsboth. 0 bin ich mit der Bix, Aber gſchoſſen hab i nix, Als mich ſelber in die Milz, Tot war ich, Balthaſar Bilz! 8 Ins kühle Grab geh ich heuer Und ein wengerl ins Fegefeuer; Aber um Michaeli gleich Flieg ich nachher ins Himmelreicht 6. Seite. Nr. 35 Scheinkonten in der Eröffnungsbilanz Von Eduard Butzmann, Berlin⸗Wilmersdorf Die gewöhnlichen Handelsbilanzen nach unſerem alten und bewährten Handelsgeſetzbuche leiden an dem großen Fehler, daß ſie zween Herren dienen ſollen. Auf der einen Seite wird mit der Handelsbilanz, worunter man die Jahresbilanzen zu verſtehen hat, die für die Steuerbehörde beſtimmte Unterlage für die Veronlagung zur Vermögens⸗ und Körperſchaftsſteuer benutzt. Auf der andern Seite ſoll die Jahresbilanz aber gleichzeitig als Ausweis dafür dienen, welchen Gewinn das Unternehmen im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsſahre abgeworfen hat. Dieſe beiden Ziele ſind zu ver⸗ ſchiedenartig, als daß es möglich wäre, ihnen vollauf gerecht zu werden. Das liegt in der Hauptſache daran, daß das..B. für die Bilanzierung Freiheiten geſchaffen hat, deren weit⸗ gehendſte Inanſpruchnahme nicht mehr geſtattet, in der Jahres⸗ bilanz ſowohl die vorhandenen Vermögenswerte als auch den er⸗ zielten Gewinn unzweideutig zum Ausdruck zu bringen. Dies iſt 3. B. daran ſehr leicht erkennbar, daß nach den handelsgeſetzlichen Beſtimmungen von den vorhandenen Vermögensgegenſtänden Ab⸗ ſchreibungen gemacht und alſo die Vermögenswerte niedriger unter den Aktiven der Jahresbilanz aufgeſtellt werden dürfen, als ſie tatſächlich Wert beſitzen. Dieſe Freiheit geht ſoweit, daß es ſchon vor dem Kriege üblich geweſen iſt, beſtimmte Vermögensobjekte nur noch mit einer Mark oder einem ſonſtigen abgerundeten Be⸗ trage einzuſetzen. Die Einfügung ſolcher Werte in die Bilanz er⸗ folgte nur, um das Vorhandenſein des Vermögenswertes an ſich zum Ausdruck zu bringen. Darum heißen dieſe Konten vielfach auch Erinnerungskonten, die alſo daran hindern ſollen, daß der betreffende Vermögengegenſtand vorhanden und keineswegs etwa bei der Aufſtellung der Bilanz vergeſſen worden iſt. Mit der Zunahme der Verbreitung in der Benutzung dieſer gering bewerteten Poſten bahnte ſich aber auch die Erkenntnis Raum, daß eine Ueber⸗ ſpannung in der Benutzung dieſer Abſchreibungsmöglichkeit und des Berſteckens namhafter Werte den Anſchein erweckte, als ob es ſich um Nichtigkeiten handelte. Hieraus entſtand die neuerdings viel⸗ ſach benutzte Bezeichnung„Scheinkonto“ für ſolche Einmark⸗Paſten. Als nach den Beſtimmungen der Goldbilanzverordnung (G. B..) und ihrer Durchführungs⸗Verordnungen(D..) die Um⸗ ſtellung der Kapitalkonten in Goldmark vorgeſchrieben wurde, entſchloß man ſich, ſich hierzu des Mittels der Eröffnungsbilanz zu bedienen. Dieſe iſt Gegenſtand des§ 39 H..., in dem be⸗ ſtimmt wird, daß jeder Kaufmann beim Beginne ſeines Gewerbes alle Vermögensgegenſtände und Schulden unter Angabe des Wertes genau aufzuzeichnen hat. Die Differenz zwiſchen den aufgeführten Vermögensgegenſtänden einerſeits und den Schulden andererſeits bildet dann das vorhandene Kapital In ſolcher Eröffnungsbilanz gibt es natürlich kein Reſervekonto, denn dieſes iſt ebenſo wie die Vornahme von Abſchreibungen erft dann zu bilden möglich, wenn das Unternehmen gearbeitet hat und Gewinne erzielte. Dieſe Erwägungen leiteten den Geſetzgeber auch bei Herausbringung der..V. und ihrer.V. Betrachtet man ſich dagegen heute irgend eine Goldmark⸗Eröffnungsbilanz, ſo muß man feſtſtellen, daß dieſe in der Regel mehr eine Jahresbilanz als eine Eröffnungsbilanz darſtellt. In jeder neu zur Bekanntmachung gelangenden Goldmark⸗Eröffnungsbilanz kann ſelbſt der Laie zweifelsfrei feſtſtellen, daß Reſerveſtellungen vorgenommen wurden. Den Ergebniſſen der Praxis folgend hat die Reichsregierung dann auch eine entſprechende.V. zur..V. herausgebracht und damit die ſchon vorher in allen Bilanzen aufgeſtellten Reſervekonten auf eine geſetzliche Grundlage geſtellt. Die Bezeichnung„Eröffnungs⸗ bilanz“ iſt damit aber zu einem irreführenden Begriff geworden, denn die fogenannten Goldmark⸗Eröffnungsbilanzen müſſen als reine Handelsbiläanzen angeſprochen werden, denen nur noch das eine Konto: Gewinn oder Verluſt zu fehlen pflegt. Findet man ſich nun mit dieſer Entſtellung des Begriffs der Eröffnungsbilanz ab, ſo kann man doch nicht umhin, eine große Anzahl dieſer veröffentlichten Bilanzen zu beanſtanden. Wenn die Scheinkonten nun ſchon zugelaſſen ſind, ſo mag man ſie für alle die Vermögenswerte verwenden, bei denen ein zweifelhafter, leicht zerſtörbarer oder aber nur geringer Vermögenswert vorliegt. So wird beiſpielsweiſe niemand Anſtoß daran nehmen, wenn ein Induſtrieunternehmen ſeine Schutzrechte, alſo Patente, Gebrauchs⸗ muſter, Warenzeichen und Geſchmacksmuſter als Scheinpoſten mit einer Mark unter den Aktiven der Bilanz aufnimmt. Dieſe ge⸗ Badiſche Zenkral⸗Auktion hr. Das Angebot auf der diesmaligen Badiſchen Zentral⸗ auktion ſtellte ſich auf 12 750 Großviehhäute, 21454 Kalbfelle und 3336 Hammelfelle. Der Beſuch war ziemlich ſtark und die Preiſe, bei denen der Zuſchlag erfolgte, bewegen ſich durchſchnittlich 3 bis 5 Prozent über jenen der letzten Auktion. Auch die Preiſe der Württembergiſchen Zentralauktion vom Tage zuvor wurden teil⸗ weiſe überboten. Es erbrachten: Ochſenhäute bis 29 Pfund 101—106, 30—49 Pfd. 96,75 bis 97,75, 50—59 Pfd. 101—102, beſchädigte 92,25, 60—79 Pfd. 98,50—104, beſchädigte 95—102, 80—99 Pfd. 90,75—93,75, beſchä⸗ digte 88,25, über 100 Pfund 88—94, beſchädigte 84,50, mit Kopf 82—82; Rinderhäute bis 29 Pfund 106, 30—49 Pfd. 114—121,25, beſchädigte 109, 50—59 Pfd. 100,75—112,50, beſchädigte 96, 60 bis 79 Pfund 101,50—110,50, beſchädigte 102,50, über 80 Pfd. 108,25, mit Kopf 96,50; Kuhhäute bis 29 Pfd. 104, 30—49 Pfd. 92—96,50, beſchä⸗ digte 90, 50—59 Pfd. 90—102,75, 60—79 Pfd. 98,75—107,50, 80 und mehr Pfd. 94,50—98,—, mit Kopf 82—82,75; Farrenhäute bis 29 Pfd. 100,25, 30—49 Pfd. 96,25 bis 103,25, 50—59 Pfd. 84—92, 60—79 Pfd. 83—87,75, 80—99 Pfd. 80,50—86,50, 100 und mehr Pfd. 73—81, mit Kopf 76,25; norddeutſche Häute aller Gattungen 70—90, norddeutſche Farren 57,50, ſüddeutſche Schußhäute 67,50; Hammelfelle, Wollfelle 69,75—74,75, Halbwolle und Kurzwolle 69,75, Blößen 49,75, Wollfelle, Schuß 50,50, alles in Pfennigen je Pfund. Waggonfabrik Joſ. Rathgeber.-., München⸗Mooſach In 1923/24 war die Geſellſchaft nach dem Bericht des Vor⸗ ſtandes bis zum November 1923 voll beſchäftigt. Dann mußten die Reichseiſenbahn⸗Aufträge geſtreckt und ſchließlich größere Arbeiterentlaſſungen durchgeführt werden, bis Ende Februar v. die Kurzarbeit wieder aufgenommen werden konnte. Votk der am 24. Oktober 1922 dem Aufſichtsrat erteilten Ermächtigung zur Kapitalerhöhung um bis 5 Millionen wurde nur für 3 Millionen Gebrauch gemacht, während 2 Mill. P/ Aktien eingezogen wurden. Der Reſerve floſſen 70 786 Bill. zu. Auch von der Schaffung weiterer 15 Mill. Pe Aktien, der die.⸗V. vom 25. Auguſt 1923 zugeſtimmt hatte, wurde Abſtand genommen. Der rechnungs⸗ mäßige Ueberſchuß für das abgelaufene Jahr von 325 007 Bill. ſoll auf das Bilanzkonto übertragen werden. Die Kapitalumſtellung wird in der Weiſe beantragt, daß die 28 Mill. Stammaktien 10:1 von 28 auf 2,8 Mill., die 1,4 Mill. Vorzugsaktien 37: 1 gemäß ihrem eingezahlten Goldmarkwert auf 38 000 Re bei 283 800 R. geſetzlicher Reſerve umgeſtellt werden ſollen. In der Eröffnungsbilanz per 1. Mai 1924 betragen (in Millionen): Schuldverſchreibungen, die mit 15 Prozent auf⸗ gewertet eingeſetzt ſind, 0,18, Gläubiger 1,37, darunter 1,23 Mill. Neue Mannheimer Feltung[Mittag ⸗Nusgabe) werblichen Schutzrechte ſtellen zwar häufig unſchätzbare Vermögens⸗ werte dar, jedoch iſt die unüberſehbare Entwicklung der Technik ſo überraſchend ſprunghaft, daß ein heute wertvolles Schutzrecht durch eine beſſere Erfindung oder Idee morgen ſchon überholt ſein kann. Etwas anders ſind die Verhältniſſe ⸗ber dann ſchon gelagert, wenn das Urheberrecht beiſpielsweiſe in vorhandenen Verlags⸗ rechten begründet iſt. Das in den gewerblichen Schutzrechten liegende Urheberrecht kann täglich überholt werden, das in Verlagsrechten liegende iſt dagegen immer auf Jahrzehnte geſichert. Wenn dennoch Aktiengeſellſchaften mit den wertvollſten Verlagsrechten dieſe als Scheinpoſten mit nur einer Mark in die Bilanz einſetzen, ſo wird dieſe Bewertung eines großen Vermögens⸗ objektes oft mit Recht Beanſtandung finden. Sehr häufig findet ſich in den Bilanzen die Bewertung des Fuhrpark⸗Kontos als Scheinpoſten. Gewöhnlich ſtehen die darin vorhandenen Vermögenswerte des Unternehmens in keinem nennenswerten Verhältnis zu den ſonſtigen Vermögensgegenſtän⸗ den. Es liegen alſo im allgemeinen keine Bedenken dagegen vor, den Fuhrpark als Einmark⸗Poſten zu benutzen. Dagegen muß es als unzuläſſig bezeichnet werden, wenn z. B. ein Speditions⸗ und Transportunternehmen ſeinen natürlich hohen Beſtand an Pferden und Wagen, an Laſtautos und ſonſtigen Transportgeräten nur mit einer Mark in der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz aufnimmt. In größerem Umfange haben die deutſchen Aktiengeſellſchaften davon Gebrauch gemacht, ihren Beſtand an Wertpapieren und Effekten als Scheinpoſten zu verwenden. Inwie⸗ weit ſolche Werte zur Verwendung als ſtille Reſerven geſtattet ſind, läßt ſich bei ihrer Verſchiedenartigkeit nicht nach einem beſtimmten Schema beantworten. Man muß vielmehr in ſeinem diesbezüg⸗ lichen Urteil den jeweils gegebenen Verhältniſſen nach jeder Rich⸗ tung hin Rechnung tragen. Wenn ein größeres Induſtrie⸗Unter⸗ nehmen ſeine weit verzweigten Beteiligungen an anderen Geſell⸗ ſchaften als Scheinpoſten in die Bilanz bringt, ſo kann man dies ſelbſtverſtändlich nicht gut heißen. Es muß aber geſagt werden, daß unſere großen Induſtrie⸗Unternehmungen gerade in dieſer Beziehung Reſerven geſchaffen haben, deren Wert für die Aktionäre in der Regel nicht zu erkennen iſt und ſelbſt auf Nachfrage hin nicht bekanntgegeben zu werden pflegt. Es erſcheint angebracht, darauf hinzuwirken, daß die übermäßige Schaffung ſtiller Reſerven, die ſich in der letzten Zeit gerade bei der Benutzung der Wertpapiere und Effekten als Scheinpoſten als ſehr beliebt erwieſen hat, von etwas genauer nachgeprüft wird. Als völlig unzuläſſig muß es aber bezeichnet werden, wenn ſelbſt Bankunternehmungen in der Geſellſchaftsform der Aktiengeſell⸗ ſchaften, alſo immerhin doch größere Finanzinſtitute, ihren Beſitz an Wertpapieren und Effekten mit nur einer Mark in der Gold⸗ mark⸗Eröffnungsbilanz ausweiſen. Wenn ein gewerbliches Unter⸗ nehmen, deſſen Gewerbe in Geldgeſchäften beſteht, ſeine Hauptware nämlich die Wertpapiere, ſo gering bewertet, daß ſie nur als Einmark⸗Poſten in der Vermögensaufſtellung erſcheinen, ſo liegt darin eine vom Geſetzgeber nicht gewollte und übertriebene Reſerve⸗ ſtellung, die unter den Begriff von Treu und Glauben nicht mehr eingereiht werden kann. Mit vorſtehenden Einmark⸗Poſten ſind die beliebteſten Ver⸗ mögensgegenſtände für die Schaffung ſtiller Reſerven mit Hilfe der Scheinkonten namhaft gemacht worden. Werden hierin häufig in anderen und mit höheren Zahlen in die Bilanz eingeſetzten Poſten ungleich böhere Beträge in ihrem wirklichen Umfange nicht erkennbar untergebracht. Ob und in welchem Maße hierin Uever⸗ treibungen erblickt werden müſſen, kann nur in jedem Einzelfalle nachgeprüft werden. Im Rahmen dieſes Aufſatzes iſt aber zuſammen⸗ faſſend zu wiederholen, daß die Schein⸗Poſten eigentlich in der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz nichts zu ſuchen haben. Nachdem ſie aber infolge weitherziger Auslegung der geſetzlichen Beſtimmungen zugelaſſen ſind, iſt die Feſtſtellung intereſſant und für weitere Kreiſe von Wert, daß von der Möglichkeit der Aufnahme der Scheinkonten in ſehr erheblichem Umfange Gebrauch gemacht worden iſt. Deshalb ſind in den Eröffnungsbilanzen der deutſchen Aktien⸗ J. haupt die Lage des Reiches eine ſolche zulaſſe. geſellſchaften außerordentlich große ſtille Rücklagen gemacht worden. ! als in jeder Weiſe vorſichtig bewertet anzuſehen ſeien, 1,79, Grund⸗ ſtücke erſcheinen mit 0,62, Gebäude mit 1,48, Maſchinen und Ein⸗ richtungen mit 0,43, wobei der eingeſetzte Wert geringer als der Anſchaffungswert bei Berückſichtigung angemeſſener Abſchreibungen ſei. Vis auf Gleis⸗ und Fernheiz⸗Anlage mit 0,19 ſind alle übrigen Konten auf 1. abgeſchrieben. Für den gegenwärtigen Stand der Belegſchaft liege Beſchäftigung für ſechs Monate vor und es beſtehe Hoffnung auf neue Belebung des Betriebes. Verband deutſcher Privalbankiers Auf der Dresdner Tagung des Verbands deutſcher Privat⸗ bankiers, die am 19. Januar ſchloß, war der dritte und letzte Tag internen Fragen gewidmet. Zunächſt erfolgte die Erſtattung des Geſchäftsberichtes für 1924. Anſchließend daran erſtattete Bankier Leopold Merzbach⸗Frankfurt ein Referat über die deutſche Geldwirtſchaft(Staats⸗ und Kommunalbankweſen uſw.). Von den Ausführungen einiger anderer Verbandsmitglieder ſeien kurz er⸗ wähnt: Dr. Oppenheim wandte ſich gegen den oft den Banken gemachten Vorwurf des Wuchers. Dr. Herzfeld trat für die Notwendigkeit größerer Kreditgewährung der Reichsbank für mitt⸗ lere und kleinere Bankbetriebe ein. Bankier Heß⸗Kaſſel forderte eine Erhöhung des Perſonalkredits bei der Reichsbank. Geheimer Kommerzienrat Mailänder⸗Fürth dehnte dieſe Forderungen auf eine Gleichmäßigkeit in der Behandlung der Kreditgewährung aus. Bankier Heß⸗Hildesheim und Bankier Frohmann⸗ Frankfurt ſprachen über Bankierverdienſt und ſeine ſtets mögliche Steuerermäßigungen, Dr. Bender⸗Nürnberg über die Herab⸗ ſetzung der Diskontfriſt der Reichsbank auf mindeſtens 5 Tage. Bankier Oppenheimer⸗Hannover forderte von der Reichsbank auch Erleichterungen im Lombardverkehr. Schließlich machte noch der Vorſitzende Bankier Maron⸗Dresden einige Mitteilungen über eine im Reichsfinanzminiſterſum mit Bezug auf die Auf⸗ wertung abgehaltene Sitzung. Seine Ausführungen gipfelten darin, daß die Aufwertung genereller Art ſein müſſe, wenn über⸗ Darauf wurde die Tagung geſchloſſen. Im nächſten Jahre wird der Verband voraus⸗ ſichtlich in Düſfeldorf tagen. 1·: Brauereigeſellſchaft vorm. S. Moninger, Karlsruhe. In der Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, 3500 Vorratsaktien ein⸗ zuziehen und der auf den 14. Februar 1925 einzuberufenden.⸗V. die Umſtellung der Stammaktien von 1000 Pe. nominal auf 400 Re4 nominal vorzuſchlagen, außerdem die Verteilung einer Dividende von 5 Prozent auf das umgeſtellte Kapital, alſo 20/ auf eine Aktie zu beantragen. Das Stammkapital würde darnach 3 400 000 betragen und der Reſervefonds mit 400 000 1 dotiert werden. .: Eiſenwerk Kaiſerslaukern. Ddie Verwaltung ſchlägt. der ab..⸗V. vor, das Stammkapital von 58,20 Mill. Pe im Ver⸗ hältnis von 30: 1 auf 104 Miſl. Pe und das Vorzugskapital von Anzahlungen, dagegen Schuldner 0,20, worunter 0,10 Mill. Banken und Poſtſcheck, flüſſige Mittel 0,01, Halbfabrikate und Material, die 1,80 Mill. P. auf 9000 Re zu ermäßigen. Der geſetzlichen Donnerstag, den 22. Januar 1025 Aannbeimer Seitung Handelsblatt den dazu berufenen Aktionären in den Generalverſammlungen große Werte verſteckt, ſo findet man doch bei näherer Betrachtung. Kontrolle und über Scheckfragen, Bankier Gottſchalk über Stammaktien zu 1200 bzw. 6000.4 würden demnach auf 40 bzw. 200 Re. und die Vorzugsaktien auf 6 R. bzw. 30 Rel herab⸗ geſtempelt werden. * Deukſche Induſtrie⸗Anleihen am Londoner Geldmarkk. Wis aus London berichtet wird, iſt in den letzten Tagen ein bemerkens⸗ werter Umſchwung in der Beurteilung deutſcher Induſtrieanleihen eingetreten. Zurzeit wird über die Unterbringung einer größeren engliſchen Anleihe für verhandelt. Namhafte Bankfirmen erklärten ſich bereit, mit Emiſſionen an das breite Publikum heranzutreten, vorausgeſetzt, daß die Finanzierung der Emiſſionen von den deutſchen Kred nehmern getragen wird. Deviſenmarkt Der europäiſche Deviſenmarkt bleibt andauernd ruhig bei faſt unveränderten Kurſen. London gegen Paris ſtellte ſich auf 88,50, Dollar gegen Paris 1850(1855), Schweiz gegen Paris 357, Holland gegen Paris 746(748), London gegen Kabel 487,75(477,50), etwas feſter, für das Pfund, Kabel gegen Schweiz 518986(51874), Paris gegen Schweiz 2805(2800), London gegen Schweiz 2481(2478), Holland gegen Schweiz 209,25, Kabel gegen Holland 24776, Holland 1340(1335), London gegen Holland 1186(1184), Schweiz gegen Holland 9770(9780). In Goldmark reſp. Goldpfennig ausgedrückt notieren: Eng⸗ liſche Pfunde 20,09(20,06), Paris 22,70(22,65), Zürich 81(80,95), Mailand 17,35(17,20), Amſterdam 1,69,43, Prag 12,60, Chriſtiania 64,10(64,05), Kopenhagen 74,75(74, 70), Stockholm 1,13,20(1,13,15), Madrid 59,75(59,65) und Argentinien 1,69,08(1,69,65). Börſenberichte „o. Mannheim, 21. Jan. Bei abgeſchwächter Tendenz notierten an der heutigen Börſe: Badiſche Bank 40, Rheiniſche Kreditbank 3,6, Rheiniſche Hypothekenbank 8,3, Badiſche Anilin 33, Mannheimer Verſicherung 92, Brauerei Werger 26, Germania Linoleum 165 Goldprozent, Mannheimer Gummi 3,50, Union⸗ Werke 9, Zuckerfabrik Frankenthal 5,35, Waghäuſel 4,35. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 21. Januar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 20. 21. Aluminium Elektrolytkupfer 142.,50 142,— in Barren Raffinadekupfer 1,20-1,31.29⸗1.30 Zinn, ausl. Blei 0,840,85 0,88⸗0,84 Hüttenzinn Rohzink[Bh.⸗Pr.)—.——.— Nickel do,([fr.Verk.) 0,77⸗0,78 0,77•0,79 Antimon Plattenzink 0,69⸗0,70 0,69⸗0,70 Silber für 1 Gr. Aluminium 2,38.2,38 2,83.2,38 Platin p. Gr. LJondon 21. Januar(WW) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg⸗ 20. 21. 20 21J.] Blei 41.50 39,68 Kupfer Kaſſa 65.30 64.75 beſtſelect. 69,25 70,—Zint 38. 37,0 bo. 83 Monat 66,40 65,90 Nickel„ 165, Jueckſilber 13,78 13.50 do. Elektol. 71.— 70.—] Zinn Kaſſa 259.25 256.—[ Regulus 70.— 70.— -: Pforzheimer Edelmekallpreiſe vom 21. Jan. 1 Kg. Gold 28,20 G. 28,25.; 1 Kg. Silber 94,50 G. 95,.—.; 1 Gramm Platin 1½90 G. 15,20 B. 75 Schiffahrt Wiederaufnahme des Ambaues der Hochfelder Rheinbrücke Wie wir ſeinerzeit berichteten, hat der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen, Duisburg, anläßlich einer ſchweren Havarie, die ein Schleppdampfer im November vorigen Jahres durch Anfahren an den freiſtehenden Pfeiler der geplanten neuen Hochfelder Rheinbrücke erlitt, an die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft den dringenden Antrag gerichtet, den Umbau der Hochfelder Eiſenbahnbrücke angeſichts der dauernden Behinderungen und Gefahren für die Schiffahrt, die der freiſtehende Pfeiler mi ſich bringt, umgehend wieder aufzunehmen und nach den beſtehen⸗ den Plänen durchzuführen. Der Generaldirektor der Reichsbahn' geſellſchaft teilt nunmehr dem Verein mit, daß die Wiede⸗ aufnahme des Umbaues der Hochfelder Brücke ſeitens der Reichsbahn eingeleitet und die zuſtändige Reichsbahndikektion Köln entſprechend angewieſen worden ſei. Die Arbeiten werden Maßgabe der zur Verfügung ſtehenden Mittel durchgeführt werden. Literatur Ausfuhrhandel: Für alle am Exporthandel beteiligten Firmen dürfte es von Intereſſe ſein, zu erfahren, daß in die neue, ſoeben erſchienene 12. Auflage von„Meier's Adreßbuch der Exporteure“(Verlag Meier's Adreßbuch der Exporteure, Han burg, Alſterdamm 2) auch die Adreſſen einer großen Anzah Importeure des europäiſchen Auslandes und die Artikel, die ſie importieren, aufgenommen worden ſind. Aber nicht nur na dieſer Seite hin iſt das in der Handelswelt allgemein bekann Werk erweitert worden, ſondern auch das Adreſſenmaterial überſeeiſchen Länder iſt nach vollkommener Neueinholung ganz erheblich vermehrt worden, ſo daß das Werk nunmehr folgende bietet? Etwa 7000 Exporthandelshäuſer und Einkaufshäuſer an. den Haupthandelsplätzen Europas unter Angabe der Artikel, die ſie exportieren und ihrer Abſatzgebiete, ungefähr 55000 Importeult und Handelshäuſer in rund 1500 Städten des europäfſchen Aus“ landes und der überſeeiſchen Länder nebſt Angabe der Waren, ſie importieren, rund 15000 Export⸗Fabrikanten, Schiffahrts⸗Geſell ſchaften, Spediteure uſw. nach Branchen geordnet.— Allen Firme, die ihren Ausfuhrhandel erweitern wollen und neue Abſatzgebie ſuchen, bietet das Werk hierzu unbegrenzte Möglichkeiten und kanſ dasſelbe wärmſtens empfohlen werden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar ſein⸗ 9 e 3 17 1. 22. abeln⸗Pegel J15. 16. 17. 20 21. 22.[egar-Hevefſ 18 16 If. 20 2.— Schunertngel pJ9.28.25.38.30.400.28 wanndem 205 2 00 297.652.0 05 ehl..44.44.46.43.44.43 Heilbronn. 0,42 050'hf„ Marau..07.08.11.10.1108.06 E Maunbeim.94.90.98.92.J91.88 Kaub 1859.48.42.40.36.36 Röln—2182181 —— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, 2 Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E. 6, Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteyr: Kurt Fiſcher. i Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen wal⸗ Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommuneg politik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Nezent aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus fl Lande, Nachbargebfete, Gericht und den übrigen redaktionellen Ten“ Fr. Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt.—— Bei Kararrhen der oberen lofſwege. Verschleimungen, stimmlichen Stcs- rungen heben sich die Goryfin. Bonßons oels zuverisssiges, nochhel- Nig irkendes, Unschdſiches Underungsmiſeſ sußergrgent. lich beushrt. Reſerve ſollen 10 Prozent 194000 Rec zugeführt werden. Die Paris gegen T —22—2—— 2 9—— 2— 2— 2 ce SPO S SSrSS2e2 E , S KA * 2 88 „Donnerstag, den 22. Januar 192⁸ Aeue Mannheimer Jeitung(mittag ·Rusgabe) 2. Seite. Ar. 25 Aus dem Lande 5* Heidelberg, 21. Jan. Dem Wachtmeiſter Karl Fempel bei 05 Heidelberger Schutzmannſchaft wurde dieſer Tage vom König — Enaland für ſeine Beteiliaung an den Rettungsarbeiten bei dem Jahre 1913 vor Hallifar untergegangenen enaliſchen Damyfer 8 olturno die ſilberne Rettunasmedaille mit eigenhän⸗ dem Begleitſchreiben des Könias ausgehändigt. Die Ehrunga war ſrüh vor dem Krieg im Gange und wurde jetzt durchgeführt.— Heute e am Bahnkörver öſtlich der Station Schlierbach beim Gut⸗ 5 ofweg eine Leiche gefunden. Die volizeilichen Feſtſtellungen 5 en ergeben. daß es ſich um einen 16jährigen Lehrlina handelt, ſich ſelbſt vor den Zua geworfen hatte. Der Kopf wurde ihm Böſch umpfe agetrennt. Der Körper rollte von der hohen iäb ung hinab auf die Straße.— Vor einigen Tagen fiel ein 5 riges Mädchen aus Schlierbach in einen Kübel mit kochen⸗ 3 Waſſer. Das Kind zoa ſich ſo ſchwere Brandwunden zu, daß ſetzt ſeinen Verlezungen im Krankenhaus erlegen iſt.— In einem eines Hauſes in der Albert Manſtraße iſt am Montaa früh 5 224 Uhr ein Brand dadurch entſtanden, daß ein Zimmerherr un Schlafengehen die Kerze brennen ließ. Als dieſe abgebrannt 8 bat das Bett Feuer gefanaen. Glücklicherweiſe erwachte r Zimmerherr und löſchte den Brand. Der Schaden beträgt etwa ark.— Im Zementwerk Leimen wurden am Montaa 400 urbeiter wegen Abſatzſtockungen entlaſſen. Es dürfte aber nur um eine vorübergehende Maßnahme handeln da das erk bald wieder einen Teil der Entlaſſenen einſtellen wird, weil üsbeſſerungen und andere Arbeiten vorgenommen werden müſſen. Bret. Brekten, 21. Jan. Die letzte Poſtkutſche auf der Strecke woeten⸗Knittlingen auf der jetzt ein Kraftwagenverkehr eingerichtet orden iſt, durchfuhr am Samstag Abend feſtlich beleuchtet und mit nirlanden geſchmückt unſere Stadt. Mit dem verhallenden Hörner⸗ ber gentſchwand ein Stück altehrwürdiger Landſtraßenpoeſi, um bie Neuzeit Platz zu machen. Der alte Poſtkutſcher Dittes, eine recht biedere Poſtillionsgeſtalt, wird auf ſeine alten Tage wohl nicht mehr um Autler umlernen wollen. 1 Lahr, 22. Jan. Das Spielen mik Streichhölzern hat —5 ein Todesopfer gefordert. In dem Augenblick des Allein⸗ Eins erwiſchte das%jährige Töchterchen der hieſigen Küferfamilie 3 eine Schachbel mit Streichhölzern und ſetzte eines der Hölzchen u Brand. Dabei fing das Hemdchen des im Bett liegenden Kinde⸗ euer. Das Kind erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß es bald auf im Krankenhaus verſtarb. die Vom Schwarzwald, 21. Jan. Als ein beredtes Zeichen für Költe normale Witterung des laufenden Winters mit ſeiner geringen ſbe kann die Tatſache angeſehen werden, daß im Gebirge in Mee⸗ ſund he von 700 Metern ſelbſt an Stellen, die ſonſt als kalt bekannt . bereits jetzt um die Mitte Januar Haſelnußſträucher f ſtreten, die mit mannlichen Blüten und Kätzchen ausgeſtattet feit, die in voller Ausbildung wie ſonſt zu Frühjahrsbeginn vor⸗ er ig das Licht der in dieſem Winter mehr denn je verkehrten Welt blickt haben. 80 5 Villingen, 20. Jan. Ein Bräutigam mußde kurz vor ſeiner eei einen eigenartigen für ihn bezw. ſeine Braut aber ſchmerz⸗ die n Möbeltransport erleben. Der Bruder des Bräutigams holte Möbel der Braut ab. Nach dem Verladen gingen die Pferde Als man ſie ſtellen konnte, befand ſich auf dem Fuhrwerk der den ganzen Möbeln noch eine Kiſte. Das übrige war während erbweilden Jagd vom Wagen geſchleudert worden und lag zum Teil vor rochen auf der Straße. Die Frage bleibt offen ob die Tiere wollder Hochzeit die Vorſehung zur Verhünmg einer Ehe ſpielen ten, von der man nie weiß, wie ſie ausgeht. run Stühlingen, 21. Jan. Die 400⸗Jahrfeier zur Erinne⸗ fnn an die Bauernerhebung, die im letzten Jahre aus 8 mziellen Gründen zurückgeſtellt werden mußte, ſoll nun in dieſem ſoll abgehalten werden. Die Vorbereitungen für dieſes Volksfeſt en demnächſt beginnen. wyf Blaſien, 21. Jan. Der Forſtmeiſter Hiß fand beim Ahorn⸗ mißt de Leichen der beiden Touriſten, die ſeit letztem Herbſt ver⸗ en. Die Lebensmüden hatten ſeinerzeit ihre Kleider nach geſchickt und dem Paket eine Landkarte beigelegt, auf der mit Pbes Kreuz die Sdelle eingezeichnet war, wo ſich die beiden das entden nehmen wollten. Da die angezeigte Stelle mit dem jetzt ckten Fundort der Leichen nicht völlig übereinſtimmte, waren die los ais unternommenen Nachforſchungen der Gendarmerie ergebnis⸗ ber üttlkeben.— Die beiden Geſchwiſter, die im Herbſt Selbſtmord men t und vom hieſigen Forſtmeiſter aufgefunden wurden, ſtam⸗ gen von Ludwigshafen a. Rh. Die Angelegenheit wird jetzt zu und man hofft mehr Licht in die dunkle Affäre gen. fe 0 Konſtanz, 22. Jan. Am Samstag iſt ein Veteran der Boden⸗ ben iffahrt, Steuermann Cöliſtin Stader, 79 Jahre alt, geſtor⸗ — Der Verſtorbene iſt wohl der letzte Seefahrer der badiſchen Vilheſſchiffveomten aus der Zeit Wilhelm J. Stader brachte Kaiſer Wil— J. bei ſeinen alljährigen Beſuchen mit dem Schiff„Kaiſer helm.“ nach Mainau. dufentzilleersburg, 22. Jan. Der Bodenſee ſcheint ſich als Sommer⸗ Norddoalt und Badegebiet ſteigender Beliebtheit beſonders auch in indebleſchrand zu erfreuen. So berichtet das„Meersburger Ge⸗ 5 blatt“ daß bereits jetzt in Meersburg Nachfragen nach Zim⸗ deutſ für den diesjährigen Sommer— und zwar meiſtens aus Nord⸗ ſchland— einlaufen. Nachbargebiete sw. Darmſtadt, 18. Jan. Prof. Dr. Adolf Helmsdörfer ein hochverdienter Schulmann unſerer Stadt iſt geſtern geſtorben. Uleber 22 Jahre war er an der hieſigen Viktorzaſchule und an dem mit ihr verbundenen Lehrerinnenſeminar als einer der tüchtigſten umd erfolgreichſten Lehrer tätig, bis ihn 1914 zunehmende Leibes⸗ ſchwäche zwang, in den Ruheſtand zu treten. * Skultgark, 22. Jan. Das Vorſtandsmitglied des Vereins Württembergiſcher Zeitungsverleger, Prälat und Direktor Franz Vogt in Biberach geſtorben. Als Direktor des„Anzeiger vom Oberland“ in Biberach und Verwaltungsmitglied einer Reihe von Zeitungs⸗ und Verlagsunternehmungen nahm der Verſtorbene eine einflußreiche Stellung ein. Er war geſchätzt und beliebt in Verlegerkreiſen insbeſondere durch ſeinen ſtets gleichbleibenden geiſt⸗ reichen Humor. Gerichtszeitung Großes Schöffengericht Pforzheim. Zwei gemeingefährliche Geſellen, der 26 Jahre alte Goldarbeiter Anton Liermann und ſein 23, Jahre alter Bruder Wilhelm Liermann, die das Einbrecherhandwerk im Großen be⸗ trieben, hatten ſich vor dem Großen Schöffengericht Pforzheim zu verantworten. Beide Angeklagte ſind Verbrecher von Jugend an und haben die Gerichte ſchon oft beſchäftigt. Anton Liermann har in der Neufahrsnacht 1918/19 in Brötzingen beim Neujahrsſchießen aus Unvorſichtigkeit eine Frau erſchoſſen. Dieſer gefährliche Burſche ſpielte während der ganzen Verhandlung den„wilden Mann“, ſodaß er gefeſſelt war und ſtreng bewacht wurde. Ber ihren Einbrüchen arbeiteten die Verbrecher oft mit unglaublicher Frechheit. Sie nahmen mit, was ihnen in die Hände fiel. Bei ver⸗ ſchiedenen Fabrikeinbrüchen erbeuteten ſie Edelmetalle als auch fer⸗ tige Gold⸗ und Silberwaren. Das Gericht verurteilte Anton Lier⸗ man zu 6 Jahren Zuchthaus und ſeinen Bruder Wilhelm zu drei Jahren Zuchthaus. Mehrere mitangeklagte Hehler erhielten längere Gefängnisſtrafen; zwei der Hehlerei angeklagte Per⸗ ſonen wurden freigeſprochen. 5 Schöffengericht NMeuſtadt a. Hdk. Der 28 Jahre alte Techniker Jakob Mück von Neuſtadt hat im Frühjahr vergangenen Jahres für etwa 500 Mark Verſicherungs⸗ gelder der Geſellſchaft„Thuringia“ einkaſſtert und für ſich behalten, wofür er vom Schöffengericht zu 3½ Monaten Gefängnis verur⸗ teilt worden iſt. Der 50 Jahre alte Arbeiter Adam Brödel der ſich an einem 12 Jahve alten Mädchen vergangn hat, erhielt 1 Jahr Zuchthaus. Die 23 Jahre alte Anna Haß in Speyerdorf erhielt wegen Milchfälſchung eine Woche Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe. Schwurgericht Saarbrücken Für die hemmungsloſe Verrohung der Jugend, die ſich beſonders in der während des Kriegs ohne väterliche Autorität herungewachſenen äußert, kommen auch in der jetzigen Seſſion de⸗ Saarbrücker Schwugerichts zur Erſcheinung. So wurden die 20 bezw. 21 Jahre alten Schreiner Erich Hoffmann(ein verkom⸗ mener Lehrerſohn) und Johann Schneider, die im Februar vorigen Jahres im Ziehwald ein ſtellungsloſes Dienſtmädchen, dem ſie angeblich eine Stellung verſchaffen wollten, ſeiner erſparten 240 Fr. beraubt, hierauf rechtsrheiniſch geflüchtet, bei der Rückkunft jedoch verhaftet worden waren,— ein letztesmal unter Zubilligung mildernder Umſtände— zu eineinhalb Jahren Gefäng⸗ nis verurteilt.— Wegen verſuchten Raubes, räuberiſche Er⸗ preſſung und gefährlicher Mißhandlung erhjelt der 20 Jahre alte Gelegenheitsarbeiter Jakob Schuh aus Wehrden 1 Jahr 9 Mo⸗ nate Gefängnis. Er hatte nachts auf der Straße nach Hoſten⸗ bach einen Knecht überfallen, mit Totſchlag bedroht und die Hoſentaſchen revidiert. Später erpreßte er bei Tholey am hellen Tag von einem Bergſchüler mit der Drohung, ihn ſonſt totzu⸗ ſchießen, deſſen Barſchaft von wenigen Franken.— Die Tragik des Mordhauſes“ oder mit ähnlich blutrünſtigem Titel wäre ein Kinoroman auf dem Hintergrund einer weiteren Schwurge⸗ richtsverhandlung zu geſtalten. Im Mittelpunkt ſtand das Haus in Dillingen, worin vor etwa drei Jahren der Arbeiter Fröh⸗ lich von ſeiner Frau und zwei jugendlichen Burſchen ermordet wor⸗ den war. Angeklagt waren der Eiſenbahner Jakob Burger und ſeine Frau wegen Brandſtiftung. Burger hatte das Haus von dem Vormund der Fröhlichſchen Kinder für 10 500 Fr gekauft, außerdem eine Küchen⸗ und Schlafzimmereinrichtung für 1500 Fr. übernommen. Während er das Haus mit 50 000 Fr. verſicherte, wurde der Wert dieſer Möbel mit 30 000 Fr. feſtgeſetzt. Die meiſten Räumlichkeiten des Hauſes aber hatte eine Familie Millen inne⸗ Mit dieſen lebte der neue Hausbeſitzer in keinem guten Verhältnis; es kam ſehr oft zu Streitigkeiten, beſonders zu Drohungen und Schikanen ſeitens der Mieter. Um dieſe Zwangsmieter los zu wer⸗ den, kamen die Burgers auf den Gedanken, das Haus anzuzünden. Erſt ſteckte Frau Burger auf dem Speicher ein Bündel Stroh an, das jedoch von einem Vorübergehenden bemerkt und gelöſcht wurde. Einige Monate ſpäter ſteckte nachts der Ehemann Burger auf dem Speicher ein Bündel Reiſig in Brand, neben der Man⸗ ſarde, worin die Müllenſchen Kinder ſchliefen. Auf die Hilferufe ſeiner Kinder löſchte Müllen das Feuer, das bereits auf die Dach⸗ balken und das Treppengeländer überzugreifen begann. Ddie An⸗ falls harten Sport klage hatte angenommen, daß das Ehepaar Burger das Haus ledig⸗ lich in Brand ſetzen wollte, um in den Beſitz des Verſicherungs⸗ betrages zu gelangen, was von beiden Angeklagten entſchieden be⸗ ſtritten wurde. Burger hatte bei dem Verſicherungsagenten eine Schadenserſatzforderung für verbrannte Wäſche uſw. im Werte von 314 Fr. eingereicht, trotzdem ihm nichts verbrannt war; dieſer Be⸗ trag wurde jedoch nicht ausbezahlt. Unter Zubilligung mildernder Umſtände wurde der Ehemann Burger wegen Brandſtiftung und Betrugsverſuchs zu insgeſamt 9g Monaten und eine Woche und ſeine Frau wegen Verſuchs der Branſtiftung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt; letzterer wurde jedoch für 5 Jahre Straf⸗ aufſchub gewährt. Die Urteilsbegründung wies auf das reu⸗ mütige Geſtändnis und ſtraffreie Vorleben des Ehemanns Burger darauf hin, daß er die Tat nur begangen habe, um die Familie Müllen aus dem Hauſe zu bekommen. —— Meſſen und Ausſtellungen Die Leipziger Reklamemeſſe Der vom 1. bis 7. März im Rahmen der Leipziger Muſter⸗ meſſe ſtattfindenden Reklamemeſſe wird, wie au⸗ den zahl⸗ reich einlaufenden Anmeldungen hervorgeht, von allen als Aus⸗ ſteller in Betracht kommenden Branchen die größte Beachtung ent⸗ gegengebracht. Schon jetzt kann man ſagen, daß der Umfang dieſer in dem Gebäude der Staatlichen Akademie für graphiſche Künſte und Buchgewerbe untergebrachten Sondermeſſe ganz bedeutend ſein wird, da von den einzelnen Ausſtellern verhältnismäßig große Platzflächen beſtellt werden. Die Platzverteilung an die Ausſteller⸗ firmen ſoll bereits in den nächſten Tagen erfolgen, ſo daß allen Firmen, die an der Leipziger Reklamemeſſe teilzunehmen gedenken, eine umgehende Anmeldung empfohlen wird. Sportliche Rundſchau Waſſerball & Maſſerball⸗Abend im Herſchelbad am Dienstag(27. Januat]. %¼ Uhr abends. Die beiden Nachbarvereine, Ludwigshafener S. V. und S. V. Mannheim, geben ſich an dieſem Abend in der großen Halle ein Stelldichein zu einem Freundſchaftsſpiel, zu dem deren Ligamannſchaften antreten. Bekanntlich konnte der Ludwigs⸗ hafener S. V. im letzten Spieljahr die Bezirksmeiſterſchaft erringen und ſich zu einem ſpielſtarken ernſthaften Gegner entwickeln. Es ſtehen ſich alſo in dieſem Kampf, den die Sportswelt Mannheim⸗ Ludwigshafen und Umgebung mit beſonderem Intereſſe erwartet, zwei Bezirksmeiſter gegenüber, die beide ein gründliches Winter⸗ training erfahren haben, ſo daß mit einem knappen Ergebnis für Mannheim zu rechnen iſt. In einem weiteren Spiel iſt wieder ein⸗ mal der deutſche Waſſerballmeiſter von 1921,„Nikar“ Heidel⸗ berg in Mannheim am Start. Ihm ſtellt ſich zu einem Entſchei⸗ dungsſpiel um den Aufſtieg in die Ligaklaſſe der Karlsruher S.., deſſen Mannſchaft im letzten Halbjahre bedeutſame Erfolge hatte und u. a. auch gegen den Männerſchwimmverein München kürzlich mit einem eindrucksvollen Sieg abſchneiden konnte. Die Hauptſtützen der Karlsruher Waſſerboller ſind die Schwimmer Bierhalter und Richter, die wohl auch das hieſige Spiel gegen Heidelberg für ihren Verein ehrenvoll entſcheiden werden. Wenn auch die Nikarleute ihre Spielſtärke von 1921 heute nicht be⸗ ſitzen, ſo ſtellen ſie doch eine zähe und ausgezeichnete Mannſchaft dar. Nach den bisherigen Ergebniſſen iſt aber, wie bereit⸗ geſagt, in Karlsruhe ſchon vorher der Sieger zu ſehen, wenn auch vielleicht durch Heidelberg Ueberraſchungen nicht ausgeſchloſſen ſind. Am Start 4 Mannſchaften von Klaſſe und Ruf, ſede davon geſtützt auf einzelne hervorragende Kräfte, ſämtliche Spieler durch ein ſachliche⸗ Wintertraining in guter Form, ſowie das Amtieren umſichtiger Spielleiter, bieten für einen ſpannenden Verlauf des Abends und für erſtklaſſigen Sport die beſte Gewähr. 2. 15 Boxen *Meiſſerſchaftskãmpfe von Würtkemberg⸗Baden. Die Zwiſchen⸗ runde für die Meiſterſchaften des Bezirks Baden⸗Württemberg des Südd. Amateurboxverbandes, die am Freitag, 23. Januar, abends, im Saale des Großen Mayerhofes ſtattfindet, zeitigt inſofern ein gutes Programm, als Herbert, Phönix Mannheim, der bekannt⸗ lich in der Vorrunde ausſchied, gegen Haarmann II., Ludwigs⸗ hafener Boxklub, ſtarten wird. Des weiteren dürfte harter Sport in dem Kampf Lehn, Ludwigshafener Voxklub gegen den Titelhalter Werle II, Phönix Mannheim und Röſchner Heidelberg gegen Stich II, 1. M. B. C. Stich ging bekanntlich bei den Klubmeiſter⸗ ſchaften mit dem 2. Deutſchen Meiſter Leinz über alle 3 Runden und es gelang Leinz nur Stich auszupunkten. Der Kampf Fuchs gegen Witſchorke, V. f. R. und Werner gegen Ner z, dürfte eben⸗ zeigen. Rau m, Phönix Mannheim, kämpft gegen Ramminger, Turnverein 60 Pforzheim, der Klöpfer, 1. M. B. C. nach Punkten ſchlug. Dieſer Kampf verſpricht ſehr hart und ſpannend zu werden.(Näheres ſiehe Anzeige.) 42 Kadſport * Das 13. Berliner Sechstagerennen brachte den Sieg des Paares Rütt⸗Aerts vor Oskar Tietz⸗Hahn und Grenda⸗Mac Beath. Die meiſten Punkte holten ſich van Kempen⸗Sawall, die jedoch überrundet wurden. — 13. Berliner Sechstage-Rennen. Srosser Erfo Sieger: Rüft-Aerits 2. Oskar Tiefz J. Paar: Grenda-MacBeath aut NIIFA Die meisten Punkie gewann VANKEMPEN auf NIIFA. Mitteldeufsche Fahrradwerke G. m. b.., Sangerhausen-Berlin W. 35, Am Karlsbad 6 Grohgveririeb für Nordbaden: Firma PETER LUDWIG, Mannheim-Neckarau. 8. Seite. Nr. 35 Donnerstag, den 22. Januar 1928 Todes· Anzei 0 odes-Anzeige ö Qott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen innigst- geliebten Sohn, unseren herzensguten Bruder, Enkel und Neffe in hoffnungsvollem Alter rasch und unerwartet zu sich in hilft SD dren! die Ewigkeit abzurufen. 2042 Sie schont die Wasche und sichi in Wasch⸗ In tiefer Trauer: wirkung, Ergiebigkeit und Schaumkraffi uner- Bertha Scholl WItW. geb. Baumbusch reſcht da. 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