Freitag, 23. Januar badugspreiſe: n M ——— gele Bei die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell. ſorde el entl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ he rung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ ſtelen 7 Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben. kraß Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ eerdit.—, Fern pr. Nr. 7541—17045,— Telegr.-Adreſſe ralanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl zwölfmal Abend⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 38 deitung Ninzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Bellagen: Bilder det Woche Sport u. Spiel Aus Jeit u. Leben mt Mannheimer Muſik-Zeitung. Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern u. Neſſen Geſetz u. Necht Die neue Wendͤung im Oſten der ruſſiſch⸗japaniſche vertrag Der Weltlauf um Sowpetrußland Paris, 23. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nach dam Information, die aus dem franzöſiſchen Außenamt ſa e enthält der ruſſiſch⸗japaniſche Vertrag einige Geheimklauſeln, A1 Möglichkeit Raum geben, daß der Vertrag als Vorläufer ſeit llianz anzuſehen iſt. In dem Vertrag wird u. a. die gegen⸗ S 5 Verpflichtung feſtgeſtellt, mit einer dritten Macht nicht zum 05 en einer der kontraktierenden Parteien Akkorde abzuſchließen, ſcch 80 nach Meinung der franzöſiſchen Diplomaten hervorgeht, daß Flichtet etrußland bezüglich des japaniſch⸗ruſſiſchen Vertrags ver⸗ Ruß et, eine wohlwollende Neutralität zu wahren, falls land, Sl Tſchitſcherins, dahin lautend, daß dieſer Vertrag die 5 ung Sowjetrußlands im Orient bedeutend feſtige und für ſtelen eine bedeutende Stütze im Falle von Schwierigkeiten dar⸗ ie Awird, wird als Beweis für die Richtigkeit betrachtet, daß ſich eiden Staaten bereits heute ſchon als Alliierte betrachten. ſchen franzöſiſchen diplomatiſchen Kreiſen beurteilt man den Ab⸗ weite dieſes Vertrags als von maßgebender Tragweite für die ——08 Entwicklung der amerikaniſchen Politik im Oſten. Man hält dafür, daß ſich die Idee des Präſidenten nalidge, eine Konferenz über Einſchränkung der Rü⸗ einzuberufen, nicht mehr verwirklichen ließe, denn Japan Frage bereits mit Rußland bezüglich militäriſcher und maritimer 1 ſen in direkten Verhandlungen. Würde man Japan nötigen, Konferenz teilzunehmen, ſo käme auch die Frage zur 90 ung, Rußland einzuladen. Davon ſcheint man aber in ſchington nichts mehr wiſſen zu wollen. lie ie Nachrichten, die hier über die Stimmung in Tokio vor⸗ gen, lauten durchaus ungünſtig bezüglich der Beteiligung ſprachen neuen Waſhingtoner Konferenz. Schon vor einiger Zeit arafter ſich Tokioer Zeitungen gegen den Gedanken aus und Locc beriſterten die amerikaniſchen Pläne als gefährliches mit Rutttbel gegenüber Japan. Seit dem Abſchluß des Vertrags lich ußland iſt man den Amerikanern noch viel unfreund⸗ ri 7 155 geſinnt. Demgemäß kehrt ſich die Aufmerkſamkeit dre ame⸗ die iſchen Diplomatie von Europa ab und richtet ſich intenſw auf Bolf aſdenge im fernen Oſten. Man glaubt, daß die bevorſtehende ſran gafterverſammlung in Moskau ſich mit der Entwicklung der bemdichen Politik Rußlands eingehender befaſſen wird als mit ztand der Dinge im europäiſchen Weſten. ie franzöſiſche Deputiertenkammer hat bisher in der Debatte Stellu ie Außenpolitik Frankreichs noch nicht zu dieſen Ereigniſſen beiten g genommen. Die Kommiſſion für auswärtige Angelegen⸗ Vertr erhielt aber geſtern ein Expoſé über den ruſſiſch⸗japaniſchen Komme. ſo daß eine Ausſprache in dieſer Angelegenheit in der er zu erwarten iſt. 0 Die„neue Aera“ japaniſcher Außenpolitik hundaß die Furcht Amerikas und der Weſt mächte nicht ganz os iſt, beſagt folgende Meldung unſeres Londoner Mitarbeiters: niſche Minek g wird der„Daily Mail“ gemeldet, daß der japa⸗ bezw. Japan in einen Krieg verwickelt wird. Die Erklä⸗ * zwiſchen Rußland und Japan abgeſchloſſenen Pakt eine neue Aera für die japaniſche Außenpolitik betrachtet. Er ſieht in dieſem Vertrag den Ausgangspunkt für weitere wichtige Verhandlungen zwiſchen Japan und Rußland. Aehnlich läßt ſich der„Matin“ aus, der ſchreibt: Iſt dieſer Vertrag der Vorbote einer Allianz? Man muß ihn mit einer gewiſſen Neugierde erwarten, ſcheint es doch, daß innerhalb der Klauſeln, die das wirtſchaftliche und politiſche Regime der Inſel Sachalin regeln, gewiſſe allgemeine Klauſeln beſtehen, die von beſonderer Bedeutung ſind, z. B. nicht mit einer dritten Macht zum Schaden eines der vertragsſchließenden Teile zu verhandeln. Dieſe Klauſel ſchließt z. B. ein, daß im Laufe eines von den Sowjets in Europa oder Aſien entfachten Konfliktes Japan wenigſtens eine vollſtändige Neutralität beobachten wird. *** Was kut Amerika? In Waſhinatoner politiſchen Kreiſen hält man dafür, daß durch den Abſchluß des ruſſiſch⸗ſapaniſchen Vertrages die Anerken⸗ nuna der Sowijetregierung durch Amerika beſchleunigt werde. nur das Vorſpiel zu einer ruſſiſch⸗ſapaniſchen Allianz. Mehrere Senatoren haben beſchloſſen. darauf zu beſtehen. daß die Frage der Anerkennung Sowjetrußlands ſobald als möalich im Konareß zur Sprache komme. In einer Entſchließung werden als Gründe für dieſe Anerkennung angegeben: 1. Die Sowietregierung kann als relativ permanent an⸗ geſehen werden. Der Glaube an ihren Sturz muß aufgegeben wer⸗ den. 2. Die Vereinigten Staaten ſind wirtſchaftlich und politiſch im fernen Oſten im Hintertreffen, ſolange ſie Sowietrußland nicht anerkannt haben. Die amerikaniſchen Geſchäftsleute wünſchten, daß die gegenwärtige negative Politik gegenüber Sowietrußland möglichſt raſch aufhört. 2*** Die ruſſiſche Innenpolilik ;Berlin, 23. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Riga wird gemeldet, daß acht militäriſche Inſtrukteure aus der Moskauer Garniſon zum Tode verurteilt wurden, weil ſie einen Befehl des volitiſchen Führers von Moskau. Anti⸗Trotzki⸗Demonſtrationen zu organiſieren, nicht Folge leiſteten, ſondern ſtatt deſſen Trotzki⸗ freundliche Verſammlungen einberiefen. In aanz Rußland werden Anſtrenaungen gemacht. die Trotzki⸗Beweauna niederzuſchlagen. Die Sowjetreaierung iſt ſehr erregt über Herriots Proteſtnote gegen Rykows Erklärungen, daß Frankreichs Verlangen. ſeine alten zariſtiſchen Schuldforderungen aufrecht zu erhalten, ungerecht ſeien. Die Note habe den Enthuſiasmus über die Wiederaufnahme⸗ beziehungen zu Frankreich ſehr gedämpft. Aus Anlaß des Jahrestages des Todes Lenins wurden im ganzen Gebiet der Sowjetunion um.20 Uhr nachmittaas Salut⸗ ſchüſſe abgegeben. Die Poſt⸗ und Telegraphenagenturen ſtellten für 10 Minuten die Arbeit ein. Die Flaggen waren Halbmaſt gehißt. Ganz Moskau war ſchwarz und rot dekoriert. Ueberall fan⸗ den Maſſenverſammlungen mit Vorträgen über den Lenismus und mit Rückblick auf das„Jahr ohne Lenin“ ſtatt. Es wurden iſter für auswärtige Angelegenheiten in dem über 20 Millionen Bücher und Broſchüren über Lenin verteilt. die entſcheidenden Abſtimmungen im Preußenhaus Drei Mehrheiten gegen Braun — Berlin, 23. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Im ahiſchen Landtag ſoll heute die Entſcheidung über das al der Regierung Braun fallen. Zunächſt wird en kommuniſtiſchen Mißtrauensantrag abgeſtimmt: Abge⸗ wurden im ganzen 442 Stimmen, davon mit Ja 221, mit die e 221, Enthaltungen waren nicht vorhanden. Da zur Aumedahl der preußiſchen Abgeordneten aber 450 beträgt, ſind en 8 1 80 des Mißtrauensantrags die Hälfte, alſo 225 Stim⸗ Damit it endig. Es fehlen daher an der Mehrheit 4 Stimmen. der erſte Anſturm auf das Kabinett Braun abgeſchlagen. mee kommt nun der Mißtrauensantrag der Deutſch⸗ emokraln zur Abſtimmung, der ſich einzeln gegen die drei ſozial⸗ ri ſſchen Miniſter Braun, Severing und Siering der ich Zunächſt wird abgeſtimmt über den Mißtrauensantrag, gegen den Miniſterpräſidenten Braun in ſeiner Eigenſchaft mus miniſter richtet. Es werden abgegeben im ganzen c im pnen, davon 220 mit Ja und 217 mit Nein. Es entſpinnt ud zur 25 chluß an dieſes Reſultat eine erregte Debatte darüber, zehrheit nnahme des Antrags die qualfizierte oder die einfache nämlich erforderlich ſei, was die Rechte verlangt In dieſem Fall Rez Der Herr Braun als Kultusminiſter geſtürzt. chten Prasparteiliche Abg. v. Campe erhebt im Namen der der Miszelt gegen die Feſtſtellung des Präſidenten Bartels, enomi enßtrauensantrag gegen den Kultusminiſter Braun zwar ſeut leſer B aber verfaſfſungsmäßig unwirkſam ſei. 80 mpetennerkung, erklärt Herr v. Campe, habe Herr Bartels 8 ird uden als Landtagspräſident überſchritten. gt ſelbſt verſchiedenen Rednern der Rechten Herrn Braun en die ſt die Konſequenzen aus der Abſtimmung zu ziehen, ter ſtarkenke entſchieden proteſtiert 5 1751 unächſt n Erregung geht dann die Abſtimmung weiter. Es unkſter und un der Antrag gegen Herrn Braun als Finanz⸗ ann d. dann als Mintſterpräſident zur Abſtim⸗ t wird über die übrigen ſozialdemokratiſchen Miniſter eurden. zuletzt über das Vertrauensvotums der Völki⸗ utſchnationaleg. 5 Vlünmang über den Finanzminiſter ergibt ſich ange ild. Auch dieſer Antrag wird mit 221 gegen 213 D. da e Abermals macht der Präſident den Vor⸗ le Aöſtinfaſſungsmäßig der Antrag unwirkſam ſei. dasſeld und die benng über den Antrag gegen den FFinanzminiſter einen F. Bild eiden anderen ſozialdemokratiſchen Miniſter ergibt. Frsue ein Kommuniſt legt an der Miniſterbank ranz nieder, den ein Diener entfernt, über geben Oeſterreich und die Anſchlußfrage Der Berliner Beſuch der beiden öſterreichiſchen großdeutſchen Abgeordneten Dr. Dinghofer und Dr. Frank findet in der Wiener Preſſe und im Parlament auch weiterhin große Beachtung. Die Anſchlußfrage iſt plötzlich wieder das Hauptthema aller politiſchen Erörterungen. Im Gegenſatz zu der optimiſtiſchen Auffaſſung Dinghofers warnt Dr. Frank in ſeinen im„6 Uhr⸗ Abendblatt“ wiedergegebenen Ausführungen vor einer Politik der Huſarenſtreiche in der Anſchlußfrage und bezeichnet alle Nachrichten der öſterreichiſchen Politik und ähnliche Dinge als Unſinn. Im Nationalrat und ſpeziell in der chriſtlich⸗ſozialen Partei haben die Aeußerungen Dr. Dinghofers ſehr verſtimmt. Die maßgebenden Regierungsſtellen heben hervor, daß in Genf eine Lockerung des von Dr. Dinghofer als zu eng bezeichneten Rahmens des letzten Genfer Abſommens nicht zu erwarten ſei, wenngleich der budgetäre Rahmen dieſer Abmachungen durch die tatſächlichen Be⸗ gebniſſe bereits geſprengt erſcheint. Die„Zeit“ veröffentlicht eine Unterredung mit dem Führer der öſterreichiſchen Großdeutſchen, dem Präſidenten Dinghofer, der ſich gemeinſam mit dem Vizekanzler Frank in Berlin aufhält. Dr. Dinghofer erklärte u.., man müſſe alles daran ſetzen, um ſich als ſelbſtändiger Staat zu erhalten und vor allem als deutſchen Volks⸗ ſtamm ſich in möglichſter Unabhängigkeit von dem deutſchen Volke be⸗ wahren. Die Heimkehr in das deutſche Vaterhaus iſt be⸗ kanntermaßen durch den Firedensvertrag und die beſtehenden Nach⸗ kriegszeitverhältniſſe heute noch verwehrt. Trotzdem iſt bei uns in Oeſterreich die Ueberzeugung nicht geſtorben, daß für uns auch ein⸗ mal der Tag der nationalen Gerechtigkeit kommen wird, an dem auch bei uns das Recht der Selbſtbeſtimmung Tat⸗ ſa che wird. Bis dahin heißt es ausharren und die gegenſeitigen Beziehungen zwiſchen dem deutſchen Volke diesſeits und jenſeits der Grenzpfähle auf allen Gebieten zu vertiefen. Es iſt daher ſelbſt⸗ verſtändlich, daß wir gerne in das Deutſche Reich pilgern, um jede Gelegenheit zur Herſtellung des gegenſeitigen Verſtändniſſes zu er⸗ greifen. Dies war der Zweck der Reiſe des Vizekanzlers Frank. Mit großer Befriedigung kehren wir in die deutſch⸗öſterreichiſche Heimat zurück. Vizekanzler Dr. Frank erklärte ſeinerſeits einem Vertreter der „Germania“, daß mon in Heſterreich auf die Zuſammenarbeit mit Deutſchland in Verkehrs⸗, Wirtſchafts⸗ und duch Kulturfragen großen Wert lege. Oeſterreichs Lage als Mittlerſtaat zwiſchen Deutſchland und dem Südoſten Europas werde durch die Gemein⸗ ſchaft der nationalen Kultur weſentlich erleichtert. Der Handelsvertrag werde hoffentlich einen guten Anfang bringen. Dr. Frank ſetzte ſich ſchließlich für die Wiederherſtellung der Frei⸗ zügigkeit ein, die vor dem Kriege in vollem Maße zwiſchen Oeſter⸗ reich und dem Deutſchen Reiche geherrſcht habe. Wien, 23. Jan. Laut Meldung der„Neuen Freien Preſſe“ verhandelte die öſterreichiſche Regierung mit dem Ausland wegen der Aufnahme einer Anleihe von 100 Millionen Goldkronen für Fortſetzung der Elektrifizierungsarbeften der Bundes⸗ aek, umſomehr, als viel davon die Rede iſt. der abgeſchloſſene Vertraa ſei die politik des„wachſamen Mißtrauens“ Dr. Wirth und das Kabinelt Lulher Reichskanzler Dr. Luther und ſein Kabinett ſtehen nun⸗ mehr auf feſten Füßen, nachdem ſie das Villigungsvotum des Reichstags mit einer anſehnlichen Mehrheit in die Scheuer gebracht haben. In der Flut der Kompromiſſe, die über dieſes Kabinett in allen Stadien ſeines Werdens und Vollendet⸗Werdens hinweg⸗ brauſte, iſt der Ausweg, zwiſchen„Mißtrauen“ und„Vertrauen“ mit einem in der Verfaſſung nicht vorgeſehenen Begriffs der„Bil⸗ ligung“ gewiſſermaßen eine Seufzerbrücke zu bauen, damit das alte Spiel der Reichskanzler⸗ und Miniſterſuche nicht von neuem be⸗ ginne, eine Patentlöſung, auf die ihre Erfinder ſtolz ſein können. Zum mindeſten dürfen ſie dies auf Grund des offenen Mißbe⸗ hagens, das die demokratiſche Preſſe darüber empfindet, von der 3z. B. die„Frankfurter Zeitung“ meint, daß es vielleicht doch rich⸗ tiger geweſen wäre, wenn die Demokraten auch mit Nein geſtimmt hätten, weil ja ſo wie ſo eine Mehrheit für Luther zuſammenge⸗ kommen wäre. Das iſt genau dieſelbe Dialektik, mit der früher die Sozialiſten ihren Anhängern die Abſtimmung gegen ſozialpoli⸗ tiſche Geſetze plauſibel zu machen ſuchten, für die einer, der es wiſſen mußte, nämlich der längſt verſtorbene Abgeordnete Ignaz Auer den treffenden Ausdruck der„JFilzſohlenoppoſition“ ges prägt hat. Die Scheidung der Geiſter im Reichstag war allerdings ſchon vorher zu überſehen. Die Wahrſcheinlichkeitsberechnungen haben auch ungefähr geſtimmt. Das einzige X. in der parlamentariſche Gleichung war die Haltung des linken Flügels des Zen⸗ trums, deſſen nunmehr erfolgte Abſtimmung freilich in jeder Hin⸗ ſicht eine Ueberraſchung bietet. Daß das Fähnlein um Wirth und Joos mit der Politik der Fraktionsmehrheit des Zentrums nicht übereinſtimmte, war kein Geheimnis. Daß ſie die Hauptſchuldigen in der zwieſpältigen und alles politiſche Leben lähmenden Haltung des Zentrums während der letzten vier Wochen ſind, iſt ebenſo be⸗ kannt, umſomehr, als ſich die Linke des Zentrums ihrer Oppoſition in der ihr ergebenen Preſſe offen rühmt. Immerhin hatte man aber bis jetzt den Eindruck, als ob die Oppoſition, deren ziffern⸗ mäßige Stärke zwiſchen einem Ddutzend und einer Mandel ſchwankte, innerlich doch ſo einig und geſchloſſen zu ſein ſchien, daß dies auch äußerlich zutage treten würde. Und was haben wir anſtelle deſſen geſtern erlebt? Eine Spaltung in vier Richtungen! Am intereſſanteſten iſt namentlich das Votum des früheren Reichs⸗ kanzlers Dr. Marxx. Seine politiſche Einſtellung zu den Problemen, die ſchließlich zur Bildung eines Kabinetts mit Rechtseinſtellung geführt haben, iſt ſo bekannt, daß man füglich, wenn auch nicht ein glattes Nein, ſo doch zum mindeſten eine Stimmenthaltung hätte er⸗ warten dürfen. Statt deſſen ſtimmte Herr Marx mit den übrigen 51 Vertretern des Zentrums mit Ja! Und die anderen? Sieben der Zentrumslinken haben vor der Abſtimmung den Saal verlaſſen, nämlich die Abgg. Beuſch, Gerig, Tremmel, Diez⸗Baden, Schwarz⸗ Frankfurt, Frau Teuſch und merkwürdigerweiſe auch Herr Joos. Die blauen Zettel der Enthaltung gaben die Abg. Adam Röder⸗ Karlsruhe, Knoll⸗Darmſtadt und Koch⸗Eſſen ab. Gegen die Re⸗ gierung ſtimmten nur Wirth und Imbuſch. Man muß ſagen, daß es mehr Möglichkeiten der Votierung nicht gab, und daß die Zentrumslinke die guten und bewährten Methoden der Demokraten anwandte, die dieſe zur Zeit der Nationalverſammlung ſo merk⸗ würdig berühmt gemacht hat. Addiert man die Zahlen der Diſſi⸗ denten des Zentrums, ergibt ſich gerade 12, da ja Herr Marx nach dieſer Abſtimmung nunmehr wohl der Mehrheit der Fraktion zuzu⸗ rechnen iſt. Daß eine dreigeteilte Oppoſition nicht beſonders ſchlag⸗ kräftig iſt, liegt auf der Hand. Schließlich gehören auch neun von dieſen 12 zu den dii minorum gentium. Bedeutungsvoll bleihen nur die Herren Joos und Imbuſch als Führer der chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften, während Dr. Wirth, der ſich bei dieſer Gelegenheit wieder einmal als Demagoge reinſten Waſſers erwieſen hat, der ge⸗ fährlichſte Gegner des Kabinetts iſt. Greifen wir die hier erſt vor einigen Tagen geſtreifte Theſe, daß aller politiſcher Machtkampf ſchließlich auf ein perſönliches Duell hinausläuft, wieder einmal auf, ſo gelangen wir ganz von ſelbſt zur Antitheſe Dr. Luther—Dr. Wirth. Was dieſem an perſönlicher Gefolgſchaft in der Fraktion abgeht, beſitzt er anderer⸗ ſeits in der Anhängerſchaft im Lande und vor allem in der Zen⸗ trumspreſſe, von der man heute neun Zehntel als ſeiner Fahne ver⸗ ſchrieben betrachten kann. Wahren dabei die großen Zentrums⸗ blätter noch wenigſtens einigermaßen das Geſicht, ſo machen die kleinen, zu denen auch gewiſſe kirchliche und katholiſche Erbauungs⸗ blätter treten, aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Für ſie iſt „unſer Joſeph“ gewiſſermaßen der neue deutſche republikaniſche Meſſias, als deſſen journaliſtiſche Apoſtel ſie auftreten und eifrigſt Proſelyten zu machen verſuchen. Dazu kommt noch, daß die meiſten Organe der demokratiſchen Partei und teilweiſe auch der Sozial⸗ demokratie Dr. Wirth blindlings ihre Spalten öffnen. Nicht zu unterſchätzen iſt auch die Unterſtützung, die Wirth durch die Aus⸗ landspreſſe erfährt, ſodaß man heute ohne Uebertreibung ſagen darf, daß die Regierungsoppoſition zum mindeſten über eine joür⸗ naliſtiſche Einheitsfront für den Linksblock unter Führung Dr. Wirths verfügt. Ganz von ſelbſt wird ſich alſo der kommende innerpolitiſche und parlamentariſche Kampf zwiſchen den beiden Exponenten Dr. Luther und Dr. Wirth abſpielen. Und die Parole der Oppoſition? Schon wiederholt iſt an dieſer Stelle darauf verwieſen worden, daß die höchſter Tugend der Demokratie das Mißtrauen iſt. Wirth blieb es borenthalten, dieſer Tugend noch eine beſondere Toga umzuhän⸗ gen, indem er die geflügelten Worte von dem„wachſamen Mißtrauen“ prägte, das man den Worten und Taten des Kabi⸗ netts Luther entgegenbringen müßte, wozu er ſich, wie er ſagt, als aufrechter und entſchiedener Republikaner verpflichtet fühle. Damit hat er eine geſchickte Leimrute ausgelegt. So lange es bei uns in Deutſchland noch Kreiſe gibt, die ſchon beim Hören des Wortes „Republik“ allein in Verzückung geraten und alles und jedes nur vom Formalſtandpunkt des Republikaners aus betrachten, ſtempeln ſolche Bekenntniſſe Dr. Wirth von vornherein zu einem demokrati⸗ ſchen Abgott, zu deſſen Prophetendienſt ſie ſich willig hergeben. So⸗ weit das rein Politiſche in den kommenden Kämpfen umſtritten ſein wird, dürfte es nicht ſchwer ſein, die Scheidelinie zu ziehen, zumal wenn, was offenſichtlich der Fall iſt, die Linke verſuchen ſollte, durch allzuviel Getön die notwendige Säuberungsaktion in Verwaltung und Wirtſchaft, nicht zuletzt auch im Parlament, zu verwirren. Sind es doch in erſter Linie die Freunde des Herrn Wirth innerhalh des Zentrums wie vor allem innerhalb der Sozialdemokratie, die durch einige böſe Dreckſpritzer beſchmutzt worden ſind. Gegen heim⸗ liche Vertuſchungsverſuche von dieſer Seite muß von vorherein in ſchärſſter Weiſe Front gemacht werden. Schwieriger wird das Problem, ſoweit es das Zentrum ſelbſt angeht. Die auf die Autori⸗ tät eingeſtellte geſchloſſene katholiſche Weltanſchauung, die bisher des ſtärkſte Rückgrat der deutſchen Zentrumspartei darſtellte, wird durch 2. Seite. Nt. 36 Neue Mannheimer Feitung(Abend⸗Nusgabe) den„Solidarismus“ Erzbergers,— als deſſen Erbe und Sachwalter heute Dr. Wirth auftritt—, der nichts anderes iſt, als eine ver⸗ brämte Schutzhülle für den katholiſchen Sozialismus, aufs tiefſte er⸗ ſchüttert. Hüten wir uns aber vor dem Fehlſchluß, daß nunmehr das Ende des Zentrums oder auch nur ein Auseinanderfallen in zwei Teile näher gekommen ſei. Die geſchickten Taktiker des Zen⸗ trums haben bei ähnlichen Situationen immer wieder die zuſam⸗ menhaltende Klammer gefunden. Aber der Wurm frißt im Gebälk und heute weiß man offenſichtlich auch im Zentrum ſelbſt noch nicht, auf welche Weiſe man ihn entfernen kann. So iſt die parlamentariſche Grundlage, auf die ſich das Kabinett Luther aufbaut, nicht beſonders feſt gefuͤgt. Und dennoch verbürgt ihm gerade die Politik des„wachſamen Mißtrauens“ eine längere Lebensdauer, als es zunächſt den Anſchein hat. Allzuviel Miß⸗ trauen ſucht ſich überallhin zu decken. Der alte Grundſatz der napoleoniſchen Strategie, daß ſich der am meiſten ſchwächt, der alles decken will, wird ſich auch an der Oppoſition der gegenwärtigen Regierung bewahrheiten. Da im Grunde genommen keine der Oppo⸗ ſitionsparteien der anderen über den Weg traut, man auch in der Sozialdemokratie den Demokraten heimliche Neigungen, ſich über kurz oder lang doch noch am Kabinett Luther zu beteiligen, nach⸗ ſagt, auch troz des von den Demokraten beſchloſſenen Fraktions⸗ zwangs auf Stimmenthaltung, die Abgg. Schücking, Schuldt, Korell und Lemmer vor der Abſtimmung den Soal verlaſſen haben, wird ſich die Wachſamkeit der„entſchiedenen Republikaner“ auch auf die Nachbarn erſtrecken müſſen. Der Grundſatz der Wirthſchen Oppo⸗ ſition bis zur letzten Konſequenz durchgeführt, führt zur inneren Lähmung der Linken, damit aber auch zur Verbeſſerung der Aus⸗ ſichten für einen längeren parlamentariſchen Beſtand des gegen⸗ wärtigen Kabinetts. Wirths Endziel, doch noch einmal den Links⸗ block zu ſtabiliſieren, erſcheint, wenigſtens nach der augenblicklichen parlamentariſchen Lage beurteilt, in der nächſten Zeit nicht ausführ⸗ bar zu ſein. Man wird allerdings auch ihn mit der Politik des wachſamen Mißtrauens verfolgen müſſen, denn ſonſt ſind wir von neuem in den chaotiſchen Zuſtänden, die wir ſoeben glücklich ver⸗ laſſen haben. Oder ſoll es zu einem Axiom werden, was unlängſt ein engliſcher Politiker geſagt hat, daß nämlich die Weimarer Ver⸗ faſſung außer den geſchriebenen auch noch einen ungeſchriebenen Paragraphen enthalte, der lautet:„Das deutſche Volk kann ſich nicht ſelbſt regieren!“„Traurig wäre das; traun!“ Amerika und Kußland (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 22. Jan. Als Folge des ruſſiſch⸗japaniſchen Vertrages macht ſich in amtlichen Kreiſen ſowohl wie in der brei⸗ ten Oeffentlichteit mehr und mehr eine ſtarke Stimmung für die Anerkennung Sowjetrußlands durch die Vereinigten Staaten bemerkbar. Man iſt allgemein der Anſicht, daß die ameri⸗ kaniſche Politik nunmehr endgiltig und beſtändig dieſem Ziele zu⸗ ſtrebe. Eine einflußreiche Gruppe beabſichtigt eine ſofortige ameri⸗ kaniſche Aktion zu verlangen. Die Gründe, die für eine ſolche Be⸗ ſchleunigung ins Feld geführt werden, ſind die folgenden: Zunächſt verbreite ſich immer mehr die Anſicht, daß die Sowjetherrſchaft als eine relativ dauernde anzuſehen ſei und daher früher oder ſpäter anerkannt werden müſſe. Sodann ſeien die Vereinigten Staaten nunmehr in China und im fernen Oſten wirtſchaftlich und politiſch gegenüber den Mächten, die Rußland anerkannt hätten, im Nach⸗ teil. Ein dritter in ſeiner Wirkung nicht zu unterſchätzender Fak⸗ tox ſei die weitgehende Unzufriedenheit der Handelskreiſe mit der jetzigen Politik, die, wie dieſe meinen, die amerikaniſche Betätigung gerade in den ausſichtsreichſten Gebieten behindere. Namentlich berufen ſich die Befürworter der ſofortigen Anerken⸗ nung Rußlands für ihre Forderung auf den Umſchwung in der öffentlichen Meinung. Von einer Feindſcharft gegen Sowjet⸗ rußland ſei nicht mehr die Rede. Die öffentliche Meinung ſteht der Tatſache des Sowjetſtaates gleichgiltig gegenüber oder habe ſich ſogar ſoweit damit abgefunden, daß deſſen Anerkennung in breiten Kreiſen befürwortet werde. Erwähnenswert iſt auch die Auffaſſung des Vertrages und ſeiner Bedeutung, wie ſie z. B. in der„Newhork Times“ niederge⸗ legt iſt. Danach müſſe man einen Vertrag mit dem bolſchewiſti⸗ ſchen Rußland anders bewerten, als einen mit dem zariſtiſchen Rußland abgeſchloſſenen. In früherer Zeit hätte ein ſolcher Ver⸗ trag ein Zuſammenarbeiten Tokios und Moskaus bedeutet.„Ver⸗ träge mit den Sowjets aber,“ ſchreibt das Blatt,„ſeien im beſten Falle nur ein Modus vivendi.“ Freundſchaft als Faktor der Poli⸗ lik bilde ſchwerlich einen Teil der bolſchewiſtiſche Terror, denn die Sowjetregierung ſelbſt betrachte ſich als im Kriegszuſtand mit jedem fremden Imperialismus und allen Kapitaliſten. Jeſtnahme eines Sprilſchiebers Berlin, 23. Jan. Einer der Urheber der Spritſchiebungen, deren Aufdeckung ſeinerzeit ſo großes Auſſehen erregte, war ein 28 Jahre alter Kaufmann Franz Kopp, der in Verbindung mit dem Gene⸗ raldirektor Hermann Weber ünd zwei noch flüchtigen Apothekern Ruben und Salomoni vom Monopolamt unvergärten Sprit zur Herſtellung von Eſſengen bezogen hat. Es gelang geſtern, Kopp feſtzunehmen, als er vom Haag in Geldangelegenheiten nach Rotter⸗ dam kam. Sein Depot wurde ſofort geſperrt und ſichergeſtellt. Das Auslieferungsverfahren mit Holland iſt bereits in die Wege geleitet. Naturwiſſenſchaftliche Runoͤſchau Die Eroͤbeben im Oberrheingebiet Von Prof. Dr. Buri(Heidelberg) Im Oberrheingebiet beherrſchen die Alpen nebſt ihrem Aſt, dem Schweizer Jura, und, vom Druck ihrer Aufſtauung ſichtlich beein⸗ flußt, der Rheintalgraben mit ſeinen Randgebirgen alle größeren Vorgänge in der Erdrinde. Auch der Vulkanismus hat ſich ſ. Zt. nachweislich an dieſe Kraftäußerungen angeſchloſſen. Wir haben ferner klare Anzeichen einer viel älteren und ausgedehnteren Ge⸗ birgsbildung in der Steinkohlenzeit. Deren Störungslinien beein⸗ fluſſen ſogar heute noch z. B. die Bahnen der warmen Ouellen; mindeſtens dadurch, daß ſie auch nach der Abtragung aller Er⸗ hebungen in der Tertiärzeit wieder auflebten. Die hier angedeuteten Bewegungen, die Gebirgsbildungen, ſind von Erdbeben begleitet. Ja, man kann ſagen, die Erdbeben ſtellen die einzelnen Rucke dar, deren Summierung durch gewaltige Zeiträume hindurch wir das vielgeſtaltige Relief unſerer Heimat, die Gebirge wie die Senken(Rheinebene), verdanken. Bei uns ſind 5 Erdbeben, wenigſtens in der geſchichtlichen Zeit, vorwiegend verhältnismäßig ſchwach; es bedurfte daher ſchon gründ⸗ licher Forſchungen, um ihren eben erwähnten Einfluß auf die Ober⸗ flächengeſtaltung nachzuweiſen. Im Tertiär und zeitweiſe auch noch im Diluvium mögen ſie ſehr viel ſtärker geweſen ſein, und ſie werden vielleicht in ſpäteren Zeiten wieder heftiger werden. Immerhin war das Beben vom 16. November 1911 kräftig genug, um der Wiſſenſchaft manche Ergebniſſe zu liefern. U. a. wurden durch feine Nivellements Schollenverſchiebungen bis zu 10 Zentimeter nachge⸗ wieſen. Das iſt ein erheblicher Betrag für Mittelsuropa, wenn auch menig gegenüber den? Metern vertikaler und 4 Metern horizontaler Verſchiebung an der Erdbebenſpalte von Midori in Japan i. J. 1891. Wertvoll war vor allem der Einblick in den Zuſammenhang mit den Gebirgsbildungen, ſpeziell den Verwerfungsſpalten; und dieſe Er⸗ kenntnis wird noch weſentlich gefördert, wenn wir die neueſten Beben dieſes Winters zum Vergleich heranziehen. Entſtehung und Verlauf der Erdbeben Eine merkwürdige Erderſchütterung konnte Verfaſſer am Sil⸗ veſter 1915 gegen Abend in Freiburg i. Br. in einer Wohnung verſpüren. Auf der alsbald angetretenen Urlaubs⸗Rückreiſe in das Elſaß ſtellte ſich als Urſache heraus, daß ein Munitionsdepot in der Hegend von Mülhauſen in Brand geſchoſſen und zur Exploſion ge⸗ bracht worden war. Eine Preſſenotiz meldete die Wahrnehmung Erſte Sitzung des„Barmat“-Nusſchuſſes Berlin. 23. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Reichs⸗ tagsausſchuß zur Unterſuchung der Kreditgewährung durch Reichs⸗ ſtellen. der ſogenannte„Barmat⸗Ausſchuß“, trat heute unter dem Vorſitz des Abgeordneten Sänger(Soz.) zu ſeiner erſten öffent⸗ lichen Sitzung zuſammen. Ihre Aufgabe war die Formulierung der geſchäftlichen Verhandlungsarundſätze, die die Grundlage der wei⸗ teren Verhandlungen des Ausſchuſſes bilden ſollen. Abg. Dr. Pfleger(Bayr. V..) betonte. daß der Ausſchuß darauf Rückſicht nehmen müſſe, daß in der gleichen Angelegenheit Strafverfahren ſchweben, und daß vom preußiſchen Landtaa ein Aus⸗ ſchuß zur Unterſuchung der Geſchäfte der preußiſchen Seehandlung eingeſetzt iſt. Ein Gegeneinanderarbeiten der beiden Ausſchüſſe oder ein Störung des Gerichtsverfahrens müſſe vermieden werden. Eine weitere Schwieriakeit für die Ausſchußtätiakeit liege darin, daß ver⸗ ſchiedene ſehr an der Sache beteiligte Perſonen in Haft ſind. Die ſämtlichen Reichsminiſterien ſind zu erſuchen, dem Un⸗ terſuchungsausſchuß die Vorſchriften mitzuteilen, die für die Verwal⸗ tung der Kaſſen beſtünden, inſonderheit für die vorübergehende An⸗ lage von Geldern maßgebend ſind. Sämtliche Reichsminiſterien ſind zu erſuchen, dem Unterſuchungsausſchuß mitzuteilen, ob an eine der beteiliaten Firmen ſeit dem 1. Oktober 1923 Gelder ausgelie⸗ ben worden ſind, in welchem Umfana und zu welchen Bedinaungen, ferner, ob an andere Stellen, bezw. Firmen Gelder verliehen und mit der Auflage, daß ſie ganz oder teilweiſe an einer der beteiliaten Firmen weitergegeben werden ſollen. Weiter ſollen ſich dieſe Mit⸗ teilungen darauf erſtrecken. obb Darlehen gewährt wurden an Abgeordnete des Reichstaas oder des Landtaas eines deutſchen Gliedſtaates, bezw. an andere Perſonen oder Firmen mit der Auflage, ſie aanz oder teilweiſe an Abgeordnete weiter⸗ zugeben. Vom Miniſterium des Innern ſind die ſämtlichen auf die Einreiſe des JIwan Kutisker aus Libau. der Brüder Her⸗ ſchel aus Lodz und der Brüder Barmat aus Amſterdam bezüg⸗ lichen Akten anzufordern. Vom deutſchen Generalkonſulat für die Niederloande in Amſterdam ſeien vom auswärtigen Amt in Berlin die ſämtlichen auf die Brüder Barmat oder einen von ihnen ſich bezie⸗ henden Aktenſtücke einzuholen. Abg. Engberding(...) begründet einen Antrag ſeiner Fraktionsfreunde, dem Unterſuchungsausſchuß eine A u fſtellung zugehen zu laſſen, über alle Kredite, die von den Reichsminiſterien, der Reichsbank, der Reichskredit⸗ und Kontrollſtelle und ſonſtigen Reichsſtellen an die Kutisker, Barmat und Michael entſprechend ihrem Auftreten eingeräumt worden ſind. Ueber alle ſonſtigen Kredite, die ſeit dem 1. November 1923 von den Reichsſtellen eingeräumt worden ſind, an die preußiſche Regierung die Bitte zu richten, dem Unter⸗ ſuchungsausſchuß eine Aufſtellung zugehen zu laſſen, über die Kredite, die von der preußiſchen Staatsbank an die Barmat, Kutisker und Michael eingeräumt worden ſind. die geſtern im Reichstag abge⸗ gebene Begründung für die Kreditgewährung an die Barmats uſw., daß in jener Zeit die Lieſerung von Fetten und Lebensmitteln ſehr willkommen geweſen ſei, bezeichnet Abg. Engberding nicht als durchſchlagend. Aehnliche Anträge werden auch von den Abgeordn. v. Dewiz (..) und Aufhäuſer(Soz.) geſtellt. Der ſozialdemokratiſche Antrag unterſcheidet ſich dadurch von dem der Deutſchen Volkspartel, daß er die Unterſuchung der Geſchäfte aller Firmen gleichmäßig vor⸗ nehmen will, während die Volkspartei die Unkerſuchung in den Fällen Barmat, Kutisker und Michael zeitlich unbegrenzt und in den übrigen Fällen auch die Zeit nach der Markſtabiliſierung begrenzt vornehmen will. Unter den mit dem ſozialdemokratiſchen Antrag genannten Reichsſtellen ſei auch die eingebrachte Sozialverſicherung zu verſtehen. Abg. Bruhn(Ontl.) weiſt darauf hin, daß der Ausſchuß ein viel weiteres Arbeitsgebiet habe als der Staatsanwalt; denn er habe auch die Fälle zu prüfen, die ſtrafrechtlich nicht zu faſſen, aber poli⸗ tiſch bedenklich ſind. Zunächſt müſſe der Ausſchuß die Froge prüfen: Wer iſt für die Einreiſe von Barmat und Kutisker verxant⸗ ich? wortlichk 1 Ein Ausſchuß für die Handelsverträge Die volksparteiliche Reichstagsfraktion beantragte für die Beratung der Handelsverträge einen beſonderen Aus⸗ ſchuß von 28 Mitgliedern einzuſetzen. Der auswärtige Ausſchuß des Reichstags trat heute unter dem Vorſitz des Abgeordneten Hergt in Anweſenheit des Außenminiſters Dr. Streſemann zu einer Sitzung zuſammen, in der über Amneſtiefragen im beſetzten Gebiet im Zuſammenhang mit der Durchführung des Londoner Protokolls verhandelt wurde. Schon wieder ein Schwindel⸗Konzern ſeJ Berlin, 23. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Kriminal⸗ polizei hat einen Schwindelfirmen⸗Konzern ausgehoben und fünf Berliner und zwei Hamburger Firmen geſchloſſen. Die leitenden Perſönlichkeiten ſind feſtgenommen worden. Es handelt ſich um einen Konzern, der durch gegenſeitige gün ſtige Auskünfte, durch Wechſelgabe und Sicherheiten, die nichts wert waren, eine Anzahl von Geſchäftsleuten geſchädigt hat. Die Ver⸗ des Stoßes bis Karlsruhe⸗Durlach. Die noch in friſcher Erinnerung hafteten hatten es verſtanden, bei einem großen Privatbank⸗ haus unter den Linden einen Wechſelkredit von 500 000 Mark zu erlangen. Dieſer Kredit verſchaffte ihnen in der Geſchäftswelt weitere Kredite. Alle Gläubiger erleiden ſchweren Schaden. ſtehende Kataſtrophe von Oppau in der Pfalz wurde auch von einer Erderſchütterung begleitet und deshalb von den Erdbebenſtationen, u. a. in Hohenheim, regiſtriert. Aus dieſen und ähnlichen Begebenheiten erſcheint die Fortlei⸗ tung eines ſtarken Stoßes als natürliche Folge der Elaſtizität der Erdrinde. Das Haupträtſel bleibt demnach das Entſtehen des Stoßes; als Beiſpiel hiervon ſind die Gasexploſionen vor und bei Beben Ausbrüchen wohlbekannt und einleuchtend(„vulkaniſche eben“). In Gegenden, wo etwas Derartiges nicht vorkommt, kann man beobachten, daß ein Erdbeben bisweilen ein zweites in mehr oder weniger großer Entfernung zur Folge hat. Man zieht daraus den Schluß, daß manche Gebieke„erdbebenreif“ ſeien, d. h. in dem Zu⸗ ſtand einer gewiſſen Spannung, die nur eines Anſtoßes zur„Aus⸗ löſung“, alſo keineswegs eines vulkaniſchen Vorganges bedürfen. (Auslöſungs⸗ oder Relaisbeben). Eine ſtarke Erderſchütterung kann weit über die Herſtellung des Gleichgewichtes hinaus wirken und ſo eine neue Spannung erzeugen, den Keim zu einem neuen Erdbeben legen. Hierher rühren als eine häufige und örtlich wiederkehrende Erſcheinung teilweiſe die Nachbeben. Im ganzen erhält man jeden⸗ falls den Eindruck, daß das Beſtreben, die bei den Schichten⸗ und Schollenverſchiebungen in der Erdrinde entſtehenden Spannungen — freilich nie mit vollem Erfolg— auszugleichen, die Haupturſache der Erdbeben ſei. Von einer anderen Entſtehungsurſache, dem Ein⸗ ſturz unterirdiſcher Höhlen(Einſturzbeben), dürfen wir als weniger wichtig hier abſehen. Erdbebenbeobachlung und Gebirgsbau Durch die Einrichtung und den Betrieb non Erdbebenſtationen (Straßburg, Freiburg, Durlach, Heidelberg, Hohenheim u..) und durch das Sammeln und Verarbeiten von Erdbebenmeldungen iſt man zu wertvollen Ergebniſſen gelangt. Man fertigte Erdbeben⸗ karten an; auf-dieſen ſind die Punkte mit gleich ſtarker Erſchütterung durch Linien verbunden, durch die ſog. Iſoſeiſten. Die Orte der hauptſächlichſten Beben, die Erdbebenherde, ſind durch Zeichen her⸗ vorgehoben, auch Bebenherde zu Herdlinien vereinigt. Vergleicht man nun das ſo gewonnene Bild mit einer geologiſchen Karte, namentlich mit einer ſolchen, auf der auch die großen Sprünge in der Erdrinde, die die Verſchiebungen der Schollen bedingenden Ver⸗ werfungsſpalten, dargeſtellt ſind, ſo ſieht man ohne weiteres, wie dieſe tektoniſchen, d. h. mit der Gebirgsbildung zuſammenhängenden Erſcheinungen in denſelben Gebieten beſonders verbreitet und wirk⸗ ſam ſind, in denen ſich auffallend ſtarke Erſchütterungen oder ſonſtige Merkwürdigkeiten im Verlauf der Beben zeigten. Die Erſchütte⸗ rungen zeigen ſich ganz deutlich ſtärker längs den Sprüngen und den an dieſen eingebrochenen Senken. Sie ſpielen daher eine große Rolle in der Rheinebene entlang dem Fuße des Odenwaldes, von Sadiſcher Landtag Die Prämien der Reichsbahngeſellſchaft jo⸗ In der heutigen Vormittagsſitzung wurde von dem deutſchnalt nalen Abg. Mayer eine kurze Anfrage über die Prämie 10 lung der Reichsbahngeſellſchaft an einen Teil der Angeſtellten raf Beamten zur Verleſung gebracht. In der Anfrage wird ch hingewieſen, daß dieſes Geſchäftsgebahren der Reichsbahngeſe t in weiten Kreiſen erheblichen Anſtoß erregt hat, zuma wol⸗ der kleinſte Teil der Beamtenſchaft mit Gratifikationen bedacht ſtuſt den ſei Die Gratifikationen ſeien auch durchaus unſozial abge em Da die Reichsbahngeſellſchaft wiederholt Forderungen vor— aus badiſchen Induſtrie⸗ und Landwirtſchaftskreiſen auf He ſei ſetzung der Tariſſätze für Frachten nicht nachgetommen iſt ſe die Prämienzahlung doppelt verwunderlich. Das Volk be 9 die Form der Reichsbahn als Geſellſchaft nur als eine Notform ſehe in ihr immer noch eine öffentliche Anſtalt. Namens der badiſchen Regierung er Oberregierungsrat Dr. Seeger u..: Ueber die Verteilung von mien bei der Reichsbahngeſellſchaft hat die badiſche Regierung ken! Unterlagen. Es ſind ihr auch keine Grundſätze beige nach denen die Verteibung erfolgte, noch hat ſie Nachricht über Höhe der gewährten Prämien. Die badiſche Regierung hat, dem Staatsvertrag keine rechtliche Handhabe, auf deren es Unterlagen verlangen könnte. Die badiſche Regierung fehlt nicht, daß ſte das Prämienſyſtem, von dem feſtſteht, daß nur einem kleinen Teil der Beamten zugute kam(Hört, hört!, 11 gutheißen kann und zwar auch deshalb nicht, weil nach! Anſicht dieſes Syſtem ſich mit einem beamtenmäßig aufgezogel Apparat ſchwer vereinbaren läßt und eine Quelle der Unzufrie heit bildet. Die badiſche Regierung wird mit Rückſicht darauf in unſerem Lande eine ſtark fühlbare Sparpolitik der Re! bahngeſellſchaft geltend macht(Nichtausführung mehreret 190 gonnener Bahnbauten und Schließung der Werkſtätte Offenbn 1 Veranlaſſung nehmen, ihre Auffaſſung zur vorliegenden Frage Reichsbahngeſellſchaft gegenüber Ausdruck zu geben. Eingegangen war ein Antrag des Landbundes die Poſtberhältnif ſe auf dem Lande möchetn der den Vorkriegsverhältniſſen angepaßt werden. Der in einer der nächſten Sitzungen behandelt werden. des Darauf berichtete Abg. Rieger(Ztr.) über die Beratungen n Haushaltausſchuſſes über die Anträge des Zentrums, besee it Herabſetzung der Reichsweinſteuer, der Deutſchnationalen ee Erlaſſung der Umſatzſteuer für inländiſche Weine und des Lei bundes über die Erhöhung der Einfuhrzo llſäben en⸗ Weine. Vom Haushaltausſchuß war zu dieſen Anträgen ſo 0* des beantragt worden: 5 Der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuch der Reichsregierung dahin zu wirken: goll⸗ 1. daß bei Abſchluß der Handelsverträge nar ſolche Jeren ſätze für ausländiſche Weine zugeſtanden werden, iſchen Höhe den erforderlichen Schutz für die Erhaltung des badiſ Weinbaues gewährleiſtet; ſent⸗ 2. daß durch Aufhebung oder doch mindeſtens durch wigne liche Herabſetzung der Reichsweinſteuer und der Umſoke 3 für inländiſche Weine die Rentabilität des einheimiſchen Weir⸗ erhalten wird und det 3. daß mit tunlichſter Beſchleunigung eine Neueinſchätzung Werte der Weinberge vorgenommen wird. niſl Ziffer 1 dieſes Antrages wurde mit allen gegen 3 kon 3 niſtiſche Stimmen bei 12(ſozialdemokratiſchen) Enthaltungen, fer 2 und 3 einſtimmig angenommen. he⸗ Während der Rede der Kommuniſtin Unger kam es a e ſchiedenen Zwiſchenfällen. Als ſie wegen eines beſonders aggzgaſt⸗ ven Ausdrucks zur Ordnung gerufen wird, warf ſie dem P denten Schiebung in der Rednerliſte vor. Präſident Dr. Baumgartner weiſt dieſe Unterſtellung Die Rednerin polimſiert darauf in erregter Weiſe gegen e Zentrum und die Sozialdemokraten und erklärt den letztere ſßk⸗ ſind bankerott, eine Zuſammenarbeit mit Ihnen wäre grum dell licher Verrat am Klaſſenkampf der Gewerkſchaften. Sie(ö det Sozialdemokraten) haben es nicht vermocht, Not und Elend vl Arbeiterſchaft fern zu halten.(Fortgeſetzt Zwiſchenrufe von demokratiſcher Seite.) ben Frau Abg. Siebert(.) wendet ſich gegen einige Ausfühgggen der Vorrednerin. Das reale Bild des wirklichen Elends hat un Frau Unger, nicht vor der Seele geſtanden. Kommen Sie Sieg, dann gehts wie in Rußland. Abg. Rückert(Soz.) wendet ſich gegen einige Bemerkung kommuniſtiſcher Seite. eend⸗ Dann iſt die Ausſprache über die förmlichen Anfragen Schluß der Sitzung nach halb 12 Uhr. aigunge In der nächſten Woche finden Ausſchuß⸗ und Fraktionsftetah ſtatt. Die nächſte Plenarſitzung wird am 3. Februar vorm 10 Uhr abgehalten. klärte Prä⸗ ne ⸗ dabingehen alsbald 1 Antrag wi en, bel zurü 5 0 das en bon *. Fraß Das Zentrum hat im Landtag eine förmliche A nfe, eingebracht, betreffend die Schließung der Eiſenbahn Retbu ſtätte in Offenburg und betreffend die Rede des der Univerſität Freiburg bei der Reichsgründungsfeier. Heidelberg über Darmſtadt, ja bis Wiesbaden(Groß⸗Heran, 1 ſind aber auch eine Anzahl von weniger ſtarken Bruchlim aſſo Senken quer zum Rheintalgraben und ſeinen Nachbar⸗ namentlich guer zum Schwarzwald und zur Schwübiſchen Herd⸗ und Bebenlinien wichtig. Es ſeien hier als bedeut der Reihenfolge von Süden nach Norden genannt: ebit 1. Das Schweizer Mittelland zwiſchen Alpen⸗ und Jurag due, Deſſen Beben ſind meiſt verbunden mit ſolchen im Schweize⸗ ie, Die Wirkungen ſind beſonders ſtark bei Baſel, wo noch cbel, ſinkung zum Rheintalgraben und in dieſem außerdem eine, 500 linie aus NW. hinzukommt.(Verheerende Kataſtrophe atel 1356 in Baſel, wobei zahlreiche Menſchenleben zu berlagandern 2. Abbruch der Dinkelbergſcholle am Schwarzwald Gan Schnittpunkt mit der Rheintal⸗Hauptverwerfung). ler be 3. Der Streifen Steinkohlenformation von Badenwel Schönau bis Lenzkirch⸗Kappel. Dreilulh 4. Die große Störungslinie vom Kaiſerſtuhl durch das ziemig tal(Freiburg. Br.),„Bonndorfer Grabenſenke“ mit dem au 1 bewegten Lenzkircher Teilgebiet(dabei Titiſee), Randen ſchen 60 die ſunge Grabenſenke des Bodenſees. Sogar die gelegentli und 00 ſtöße im Kaiſerſtuhl führt man auf dieſe große Störungzone alte 10 die ſie in NS. dort ſchneidende gewaltige innere Rheintallß in d. ſchwerlich handelt es ſich um nachvulkaniſche Regunge iefe. dule 5. Aehnliche, den Schwarzwald meiſt in NW.-Richhunhen 5 querende Störungen und Senken von uralter Anlage bei Tei oe Schramberg⸗Schiltach und bei Freudenſtadt; letzteres beig phebe ſtetter Graben“, der ſich wahrſcheinlich in das wichtige en 7 gebiet der Hohenzollern⸗Alb zwiſchen Balingen, Ebing 00 Hechingen fortſetzt. Ueber die Störungen daſelbſt gibt 15 Hoheſ tation von E. Grünvogel, Geologiſche Unterſuchungen auf d its in 10 zollernalb(Ellwangen⸗Jagſt 1914) Auskunft. Sie ſind bere ſogieh 11. Auflage(1920) der bekannten Regelmann'ſchen ge„„ Ueberſichtskarte von Württemberg, Baden uſw. übernomm 115 17 6. Parallel dazu verläuft eine nicht minder wichtige, aus leh⸗ Bulkangebiet der Alb(Kirchheim a. d. Teck, Urach bernde Stuttgart, Pforzheim in den ſüdlichen Kraichgau dringgarler breite Bruchzone. Ihre Fortſetzung durchquert nahe bei wihr 1 endſte 1 bicge Freitag, den 23. Jannar 1925 5 4 den Rheintalgraben, insbeſondere die Südpfalz, wo man eftgen häufigen und bisweilen(3. B. 1880 und 4500) nemlc den 1% vom Dorfe Kandel ausgehenden Beben zuſchreibt. Auße und durch Kandel wohl noch eine wichtige, NO. ſtreichende Störung in—N. 1e Mi Der Gebirgsbau übt noch folgende Wirkungen aus: 5 ſta des Schwarzwaldes ſind etwas weniger heftig erſchütter gegen die Vorberge zur Rheinebene, die Ebene ſelbſt dagee etwas ſchwächer. Fenn die ſie erfüllenden, bis mehrers fOODDOD Verd eroorSe. —FTTT e — „ ———TT Aglaſſen ſin Jreitag. den 23. Januar 1925 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Rusgabe] 3. Seike. Nr. 38 Wirtſchaſtliches und Soziales Wieder Schnellzüge auf der Bodenſee-Oſt⸗Weſtroute Baſel—Lindau— München de Nach langen Bemühungen iſt es gelungen, für den kommen⸗ 155 Sommer zum erſten Male ſeit 1914 wieder über die Weſt⸗Oſt⸗ nie Baſel— Singen— Bodenſee— Lindau— München direkte nellzüge zu erreichen, nachdem ſeither der ganze Durch⸗ gangsperkehr über Karlsruhe—Stuttgart-Ulm oder über Frei⸗ MagUlm ging, und auf dem letzten Wege nur in beſchränktem Buce. Es ſoll zunächſt ein Zugspaar mit durchlaufenden Wagen danſel—-München und zwar als Tagesſchnellzüge gefahren werden, 5 die landſchaftlich bemerkenswerte Bodenſeegegend in den Nach⸗ nittagsſtunden paſſiert. Die Züge ſollen durch gute Anſchlüſſe auf —5 in das ſüdliche Baden, Württemberg und Hohenzollern füh⸗ enden Zweigſtrecken weitgehend nutzbar gemacht werden und auch le Kurorte des Gebietes berückſichtigen. Dieſe Verbeſſerung dürfte er Anfang zur endlichen Abſtellung der mehr wie dürftig gewor⸗ ſich ar Verkehrsmöglichkeiten der genannten Strecke bedeuten und ich hoffentlich auch bald in den Perſonenzügen auswirken. W. R. 225 Jahre Einführung des gregorianiſchen Kalenders in Deutſchland floſſ Am 1. Januar 1925 waren zweiundeinviertel Jahrhundert ver⸗ kioſſen, ſeit der gregorianiſche Kalender in Deutſchland allgemein ungeführt wurde. Man würde jedoch mit der Aunahme fehlgehen, des erſt um dieſe Zeit erkannt worden wäre, daß die Zeitrechnung —5 lulianiſchen Kalenders nicht mit der Umlaufzeit der Erde um lezonne übereinſtimmt. So fiel z. B. Frühjahrstag⸗ und Nacht⸗ Ebiche im Jahre der Kirchenverſammlung zu Nikäa(325 nach Epuſt Geburt nicht mehr auf den 24. März, ſondern auf den Du ärz. Erſt ſpäter erkannte man jedoch den wahren Grund. 335 erechnungen der Aſtronomen war bereits richtig erwieſen orden, daß die Einteilung des Jahres in 365 Tage und 6 Stun⸗ nicht genau ſei, da die Erde zu ihrem Kreislauf um die Sonne gnige Minuten weniger gebraucht. Dadurch ſei die angebliche Feit gegen die wirkfliche Zeit im Laufe der Jahrhunderte um einige Tage zurück und zwar machen dieſe Minuten in 129 Jahren einen Frit aus. Dies war am beſten bei der Tag⸗ und Nachtgleiche im Frühjahr und Herbſt feſtzuſtellen geweſen. Es gab keinen anderen ein weg⸗ als in der Zeitrechnung einen Sprung zu machen und ſo imnige Tage gar nicht zu zählen. 8 und Schon im 15. Jahrhundert hatte der Philoſoph Pierre.Ailly 515 der Kardinal Nicolaus von Cuſa geraten, eine Anzahl Tage duts dem Kalender auszuwerfen, um die Tag⸗ und Nachtgleiche im wfüblahr und Herbſt mit dem Kreislauf der Erde um die Sonne 95 er in Einklang zu bringen. Im Jahre 1474 betraute dann Papſt Sixtus IV. den Mathematiker und Aſtronom Regiomon⸗ 8 aus Königsberg in Franken mit der Verbeſſerung des Kalen⸗ lehrt Dieſer Plan wurde jedoch durch den plötzlichen Tod des Ge⸗ dten verhindert. Dann berief der Papſt Gregor XIII. eine S mmiſſion, die aus dem Bamberger Mathematiker Clavius, dem dinanier Ciawuius, dem Italiener Ignatio Danti und dem Kar⸗ Lust Sirtelli beſtand. Dieſe Kommiſſion nahm die vom Italiener igt Lilio aufgeſtellte Reform des Kalenders an, der dann von Ial III. eingeführt wurde. Auf ſeinem Befehle Zählte im nichte 1582 die ganze Chriſtenheit die Tage vom.—15. Oktober Es h. ſondern nach dem 5. Oktober folgte gleich der 16. Oktober. in war dies in den Ländern Italien, Spanien, Portugal ſowie auch Im Tankreich, Lothringen und in den katholiſchen Niederlanden. das teabre 1583 folgten die katholiſchen Kantonen der Schweiz und atholiſche Deutſchland, 1586 Polen, 1587 Ungarn. Kale dedr XIII. bat nun auch den Kaiſer Rudolf, dieſen neuen eil er doch im ganzen deutſchen Reiche einführen zu laſſen. tiſche aber die Sache vom Papſte ausging, wollten die proteſtan⸗ Nun n Fürſten nichts davon hören und bebielten die alte Zeitrech⸗ nahte 05 Als aber das letzte Jahr des ſiebzehnten Jahrhunderts ie rickta wurde von ſämtlichen evangeliſchen Ständen beſchloſſen, angunhzige Zeitrechnung unter dem Namen„verbeſſerter Kalender zulaſf ehmen und nunmehr 11 Tage und zwar im Februar, weg⸗ Februg weil dies der Schaltmonat ſei. Anſtatt, daß nun jetzt der er 1 5 weil es ein Schaltjahr war, 29 Tage gehabt hätte, wurde NMonaf 18 Tage zurückgeführt, ſo daß mit dem 18. Februar der liche A ſich endete und ſogleich der 1. März begann. Die diesbezüg⸗ ſchen Rardnung lautete: Demnach die geſamten des Heiligen Römi⸗ Reichs eiches evangeliſche Churfürſten, Fürſten und Stände bei der gefaßt erſammlung ohnlängſtens den einmütigen Beſchluß dahin borzun daß eine Verbeſſerung des alten Kalenders unumgänglich üßanehmen ſei und daher von Zeit des Concilii Nikäeni her bis as 1700. Jahr zuviel eingeſchaltenen elf Tage notwendig aus⸗ 2 auf d Aade des Monats Februarii die ſonſt folgenden Tage ſolchem d 5 übergangen und gleich darauf der 1. Martii gerechnet ann hat man auf Ihrer Königlichen Majeſtät Aller⸗ Befehl von dieſer Veränderung und Verbeſſerung für teilen en, dieſe Anzeige hiermit zu tun und die Nachricht zu er⸗ oder Abfe⸗ nötig erachtet, daß ſolches zu keinem anderen Ende die eit ehen geſchehen, als um dadurch, ſo viel immer möglich, des un und Feſtrechnung mit dem wahren Lauf der Sonne und unmöglicdes zu vereinbaren und für die künftige Zeit alle ſonſt ich zu hintertreibenden Confuſions zu vermeiden. 1 1 R. W. M. Mo wi dnädigſte at befund m 2 Große, 7 gangeng zaſſerdurchſetzte Moorflächen dagegen(meiſt in junger Ver⸗ und tie eit verlandete Seen) wirken verſtärkend. Die ſo wichtigen ein e Verwerfungsſpalten an den Gebirgsrändern verhindern indreifen der Beben wie vom Kaiſerſtuhl oder vom Dorf der 2 5 die Maſſive. Aehnlich oder zum mindeſten die Richtung gegeben n ändernd wirkt nach C. Regelmann jene unter Nr. 5 an⸗ ne Duerſtörung. Die Erdbeben vom 16. November 1911 und die im Frühwinter 1924/25 midienen 1 icht nur einzeln, ſondern mehr noch dann, wenn man ſie ei einzeln, ſondern 59175 vergleicht, eine kurze Beſprechung. 1911 19 5 mit Recht hervorgehoben, daß dem großen Beben von Hechin en, is zwei Tage vorher einige Stöße auf der Alb zwiſchen e Noingen und Balingen vorausgingen und daß dort ebenſo Gebi achbeben folgten. Man darf daher der Beſtimmung als Herd am eheſten zuſtimmen(dſoſeiſtenkarte von ieberg). Am allerwahrſcheinlichſten ging von dort der N isem großen Beben aus, das ſchließlich ein Gebiet von lleidenſche Berlin und von Langres in Oſtfrankreich bis Wien in ttörungz alt 3og. Gerade pierbei zeigten die oben genannten dungsändernen deutlich ihre Veſonderheiten in Stärte und Rich⸗ 0 Gebirgsbander Beben und damit klar den Zuſammenhang mit Nabirgsbau. miſed 5 55 dem Herd dieſes Erdbebens, beim Epizentrum, treten Ouligen wäbiſchen Alb noch deutliche Nachwirkungen des ehe⸗ füellen anismus hervor, nämlich zahlreiche Kohlenſäure⸗ eologen d auffallend hohe Erdwärme. Darum glauben manche ſluß ben. daß dort in 1575 nicht allzu tief verborgenen Schmelz⸗ vulf.wohl G langſamen Abkühlung noch Volumenänderungen und walkanif. enſſerploſionen vorkämen. Bei und nach ſolchen„krypto⸗ pniger weitentzbenden Erſchütterungen würden dann in mehr oder Mvenber 10113aang Beben wie eben jenes große vom un z 911 ausgelöſt. 5 Rür ctene ißtes ſehr zu beachten, daß die in dieſem Frühwinter ein⸗ Schenfolg. eben wieder faſt die gleichen Herde und genau dieſelbe 5 deren Tätigkeit zeigten. Wieder war das genannte iligt; der Hohenzollernalb am 11./12. Dez. 1924 zuerſt und zla es wird nur von dort in der Preſſe mitgeteilt, daß auf diwies ſtark beſchädigt wurden“. Schon am 12. Dez. die Wahrſcheneldung der D. A. Z. aus Stuttgart etwas kühn Jand au lbeinlchkeit eines bevorſtehenden ſtärkeren Nachbebens an. 1925) ie Gefahr für Stuttgart. Zwar ſetzte tatſächlich(am n„ein kräftiger Erdſtoß ein, aber nicht gegen Stuttgart Schweizer zudezu entgegengeſetzt weit im Südweſten am Fuß Juras. der Herd war Schweizer Meldungen zufolge d, nämlich auf folgende Weiſe, daß nach zurückgelegtem, gen Kiesmaſſen, Lehme und Sande dämpfen die Stöße. Städͤtiſche Nachrichten verſendung von Geld in gewöhnlichen Briefen Die Gewohnheit des Publikums, Geld und geldwerte Gegen⸗ ſtände in gewöhnlichen Briefen mit der Poſt zu verſenden, iſt tief eingewurzelt. Sie beruht auf dem Vertrauen der Oeffentlichkeit zur Poſt und auf der Erfahrung, daß gewöhnliche Briefſe nur ſel⸗ ten verloren gehen. Es darf aber nicht vergeſſen werden, daß die Verhältniſſe jetzt anders liegen als vor dem Kriege. Die Deutſche Reichspoſt beſchäftigt in ihrem Betriebe rund 300 000 Perſonen. Es iſt verſtändlich, daß die Erſcheinungen der Kriegs⸗ und Nach⸗ kriegszeit, die ſich mik dem Niedergang der ſittlichen Kraft des Volkes überall bemerkbar machten, an einem ſo zahlreichen, dazu mit Hilfskräften durchſetzten Perſonal nicht ſpurlos vorübergehen konnten. Die Deutſche Reichspoſt hat weder Mühe, noch Koſten geſcheut, um die in den letzten Jahren hervorgetretene Unſicherheit des Beförderungsweſens, eine Erſcheinung, unter der die Eiſenbahn gleichmäßig zu leiden hatte, nachhaltig zu bekämpfen. Erfreulicher⸗ weiſe haben ſich die Verhältniſſe ſeit den Jahren 1919 und 1920 ſchon ſehr gebeſſert. Immerhin iſt die Sicherheit der Vorkriegszeit im Poſtbetriebe noch nicht erreicht; auch das Publikum muß an der Geſundung mithelfen. Dazu bedarf es, daß es endlich mit der Gewohnheit bricht, Geldſcheine in gewöhnlichen Briefen zu ver⸗ ſchicken. Durch dieſe Verſendungsart werden ungetreuen Elemen⸗ ten innerhalb und außerhalb der Poſtbeamtenſchaft Anreiz und Mittel in die Hand gegeben, ſich auf verhältnismäßig leichte und bequeme Weiſe Geld zu verſchaffen. Briefkaſtenräuber, die kürz⸗ lich in einer Großſtadt dingfeſt gemacht worden ſind, haben offen zugegeben, daß es ihnen weniger um die auf den Briefen ver⸗ klebten unentwerteten Freimarken als darum zu tun geweſen iſt, in den Briefen Geld oder Geldeswert zu finden. Ihnen ſind auch namhafte Geldbeträge in die Hände gefallen. Aus dem Verluſt gewöhnlicher Briefe mit Geld erwächſt den Abſendern und den Empfängern ein großer Schaden. Mit der Nichtankunft eines Briefes ſind für die Beteiligten ſtets reichlich Aerger und Verdruß verbunden. Der Abſender bekommt das Geld nicht erſetzt, denn die Poſt iſt für den Verluſt oder die Beſchädigung gewöhnlicher Briefe nicht erſatzpflichtig. Schaden erleidet auch die Poſt, denn das Vertrauen zu ihr, ihr guter Ruf müſſen beein⸗ trächtigt werden, wenn derartige Verluſte zunehmen oder doch von den Abſendern in berechtigtem Unmut verallgemeinert werden. Allerdings wird die Poſt auch häufig zu Unrecht verdächtigt, denn in vielen Fällen ſind die Briefe ſchon vor ihrer Einlieferung oder nach ihrer Abholung von den eigenen Leuten der Abſender oder Empfänger entwendet worden. In welchem Umfang Perſonen, die der Poſtverwaltung nicht angehören an Briefverluſten und Be⸗ raubungen beteiligt ſind, geht daraus hervor, daß in einem Ober⸗ poſtdirektionsbezirk während eines ſechsmonatigen Zeitraums 28 derartige Fälle zweifelsfrei aufgedeckt worden ſind. Ein altes Sprichwort ſagt: Gelegenheit macht Diebe. Man ſollte grundſätz⸗ lich davon abſehen, Geld in gewöhnlichen Briefen zu verſenden, weil charakterſchwache Perſonen in Verſuchung geführt werden. Es trifft leider zu, daß es unzuverläſſige Elemente gibt, die eine große Gewandtheit darin beſitzen, den Briefen anzumerken, ob ſie Geld enthalten. Warum ſie verleiten, derartige Briefe an ſich zu nehmen und zu beſeitigen? Aber auch die Verſendung von Geld in Einſchreibbrie⸗ fen iſt nicht unbedingt ſicher. Geht ein derartiger Brief ver⸗ loren, ſo erhält der Abſender 30 M. Erſatz. Die Erhöhung der Entſchädigung auf 40 M. ſteht bevor. Wird aber ein Einſchreibe⸗ brief um ſeinen Geldinhalt beraubt, ſo iſt die Poſt nicht erſatz⸗ pflichtig, denn nach Paragr. 10 des Poſtgeſetzes beſteht die Haftung nur für den Verluſt, nicht äber für die Beſchädigung eines Ein⸗ ſchreibebriefes. Wollte die Poſt eine derartige weitergehende Haf⸗ tkung übernehmen, ſo müßte ſie die Verſiegelung der Einſchreibe⸗ briefe und ihre Nachwiegung am Poſtſchalter vorſchreiben. Das würde aber eine Beläſtigung der Abſender und des Betriebes be⸗ deuten, die zu dem erzielten Erfolg in keinem richtigen Verhältnis ſtände. Darum Vorſicht auch bei der Verſendung von Geld in Einſchreibebriefen. Die einzig richtige Art, Geld zu verſchicken, iſt die mit Poſtanweiſung oder Zahlkarte, u. U. Geldbrief. Unter⸗ hält der Abſender einen größeren Zahlungsverkehr oder ſcheut er den Gang zum Poſtſchalter, ſo kann ihm nur dringend die Ein⸗ richtung eines Poſtſcheckkontos empfohlen werden. Die Stammeinlage beträgt nur 5 M. Er hat alsdann nur nötig, eine — koſtenloſe— Ueberweiſung oder einen Scheck auszuſchreiben und den Scheckbrief— unfrankiert— in den nächſten Briefkaſten zu werfen. Die Poſtſcheckgebühren ſind übrigens ſeit 1. Januar 1925 erheblich billiger als die Gebühren für Poſtanweiſunzen oder Geldbriefe. Kl. Ac * Vergehen gegen die Verordnung über Handelsbeſchränkungen. Auf Antrag der Stagtsanwaltſchaft Mannheim wurde gegen 1. den Kaufmann Eduard Stephan, geb. 12. 6. 96 zu Elberfeld, eine Gefängnisſtrafe von einer Woche und eine Geldſtrafe von 500 Gold⸗ ſtrafe von 10 Tagen, 2. gegen den Kaufmann Erich Stephan, geb. 30. 6. 01 zu Elberfeld, eine Gefängnisſtroafe von drei Tagen und eine Geldſtrafe von 100 Goldmark, im Falle ſie nicht beigetrieben werden kann, eine Gefängnisſtrafe von 2 Tagen feſtgeſetzt. Zugleich wurden den Genannten die Koſten auferlegt. Eduard Stephan wurde beſchuldigt, den Handel mit Lebensmitteln ohne die erforder⸗ liche Erlaubnis betrieben. Erich Stephan, zu dieſem unerlaubten Handel durch die Tat wiſſentlich Hilfe geleiſtet zu haben, indem zu wurde in Baſel, Lörrach und weit nach Oberbaden und ins Ober⸗ elſaß hinein kräftig verſpürt. Profeſſor Deecke⸗Freiburg hatte 1912 in einem an intereſſanten Mitteilungen reichen Aufſatz über das Beben vom 16. Nov. 1911 den Herd im Untergrund der Mittelſchweiz vermuttet. Daß dieſes Ge⸗ biet zwiſchen Alpen und Jura, namentlich dem letzteren zu, auch ein wichtiges Bebengebiet iſt, hat ja der Erdſtoß am 8. Jan. ds. Js. nahe dabei wirklich bewieſen. Die Tatſache aber, daß auch dieſen Winter das Beben auf der Hohenzollernalb vorausging, ſpricht end⸗ gültig für die Auffaſſung, daß die von dort ausgeübten Wirkungen erſt die Spannungen in der Mittel⸗ und Weſtſchweiz verſtärkten und zur Auslöſung zwangen. Die im allgemeinen als tief angenommene Herdlage(191“ ſtimmt recht gut überein ſowohl mit der Vermutung kryptovul⸗ kaniſcher Vorgänge(Zollernalb) als auch mit der in neuerer Zeit immer mehr an Anhang gewinnenden Auffaffung, daß die letzten Ur⸗ ſachen der Schollenverſchiebungen und der ſonſtigen Gebirgsbil⸗ dungen auf Veränderungen in der Unterlage der feſten Erdkruſte, alſo in einer tiefen und heißen und deshalb ſogar flüſſigen Zone beruhen. Und man kann deshalb dem letzten Satze in Grünvogels Diſſertation über die Hohenzollernalb gern zuſtimmen: Denn auf dieſelben Urſachen ſind doch wohl tektoniſche Störungen und. Erdbeben letzten Endes zurückzuführen.“ Theater und Muſik ꝛ Brief aus Baden-Baden. Eigentlich müßte man in einem Brief aus Baden⸗Baden auch einmal von kleinen Mädchen erzählen. Nun, ſo arg klein brauchen ſie gerade nicht zu ſein. Ich meine ſchon mehr jene„Schönen von Baden⸗Baden“, von denen das neueſte Foxtrottlied Hermann Beuttens ſingt, das hier bereits die Spatzen— Spatzen ſind keine Zugvögel? Nein!— von den Dächern pfeifen. In dieſem Winter hätten die anderen Vögel ruhig in Baden bleiben können. Es war im Auguſt manchmal viel kälter als jetzt im Januar. Der erſte Schmetterling wurde bereits gefangen und die Hannelore Ziegler war auch ſchon da. Sie iſt wieder ſehr ſchlank geworden und ſie tanzt graziöſer als je. Nicht viel Neues, aber das Alte in teilweiſe neuer Aufmachung, jedoch mit der alten Anmut und Schelmerei. Die Kamillenteetänze„Sehnſucht“ und„Unerbittlich“ hätte ſie jedoch im Koffer laſſen können. Der Schmerztanz iſt in der wiedergekehrten Zeit der Maskenbälle noch ungenießbarer als in jenen Tagen, da man ihn noch mit Kriegsmus genoß. In Süddeutſchland fhrt nun einmal der Frohſinn das Kommando. Das iſt unſere Art wir freuen uns, wo wir ſie an⸗ treffen: guch in der Kunſt. Der Karlsruher Radierer Willi Minch. der jetzt in Baden⸗Baden lebt, ſie auch an ſich. Neben allem Stark⸗ mark, im Falle ſie nicht beigetrieben werden kann, eine Gefängnis⸗ bei Orbe zwiſchen Neuenburger und Genfer See. Die Wirkung Deutſche Volkspartei —— ̃ Am nächſten Mittwoch, den 28. ds. Mts., abends 8 Uhr, werden im großen Saale der„Harmonie“, D 2, 6, Frau Reichstagsabgeordnete Klara Mende aus Berlin und Herr Hauptſchriftleiter KRurt Fiſcher in öffentlicher Verſammlung über die politiſche Lage ſprechen. Aus dieſem Grunde fällt die für heute abend vorgeſehene Mitglieder⸗ verſammlung aus. Der Vorſtand. Mannheim im Jahr 1923 und im Januar 1924 von T 6, 33 aus Eduard Stephan in erheblichem Umfang einen Großhandel mit Lebensmitteln, ohne die Großhandelserlaubnis des Vezirksamts zu beſitzen, betrieb, und Erich Stephan ihn dabei im Einkauf und Ver⸗ kauf vertrat. Die Strafe iſt rechtskräftig. * Lebensmüde. Geſtern früh wollte ſich ein 20 Jahre elter Schloſſer in der elterlichen Wohnung in den Q⸗Quadraten durch Einatmen von Gas das Leben nehmen. Bewußtlos wurde er mit dem Sanitätsauto in das Allg. Krankenhaus verbracht. Lebens⸗ gefahr beſteht nicht. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. * Juſammenſtoß. Geſtern abend ſtießen Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße ein Perſonenkraftwagen und ein Großkraftrad zuſam⸗ men, wobei das erſtere erheblich beſchädigt wurde. Perſonen erlitten keinen Schaden. Die Schuld ſoll den Führer des Perſonenwagens kreffen. * Feſtgenommen wurden 23 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Taglöhner aus Mannbeim wegen Fahrraddiebſtahls, ein Kellner wegen Erregung öffentlichen Aerger⸗ niſſes, ein Verſicherungsvertreter, ein Taglöhner und ein Spengler⸗ lehrling wegen Betrugs und Urkundenfälſchung, 7 Perſonen wegen Bettels und eine Verkäuferin wegen unſittlichen Lebenswandels. veranſtaltungen 3Wohltätigkeitsbaſar des St. Eliſabethenvereins. Der ſeit 33 Jahren beſtehende St. Eliſabethenverein Mannheim wagt ſich zum erſten Male mit einem in den Sälen des Kaſinos peranſtalteten Wohltätigkeitsbafar in der feſten Ueberzeugung an die Oeffentlichkeit, daß alle ihr Möglichſtes dazu beitragen werden, da⸗ mit der Verein in die Lage kommt, einmal recht gründlich den Be⸗ drängten und Notleidenden helfen zu können. Schon ſeit vielen Wochen rühren ſich fleißige Hände und ſind unermüdlich tätig, um den Beſuchern des Baſars viel Schönes und Gutes bieten zu können in einer Weiſe, daß jedermann die Möglichleit geboten iſt, den Baſar zu beſuchen. Schon der geringe Eintrittspreis bürgt, daß auch alles andere in den Grenzen des Erſchwinglichen bleibt. Es muß für alle heißen: Auf in den Wohltätiakeitsbazar des St. Eliſa⸗ bethenvereins in den Tagen vom.—6. Februar! Marcell Salzer kommt! Am Sonntag, 1. Februar, wird der allbekannte Vortragsmeiſter Profeſſor Marcell Salzer im Har⸗ monieſaal einen ſeiner„Heiteren Abende“ veranſtalten. Der Vund der Verſicherungsvertreter Deutſchlands E. B. „Verband Mannheim“, hält morgen, Samstag nachmittag, im Reſtaurant„Pergola“, ſeine Mitgliederverſammlung ab. Generalſekretär Müller⸗Verlin, der kürzlich in Neuſtadt a. H. im Verbande Pfalz vor zahlreich verſammelten Berufskollegen einen ausführlichen Vortrag über wichtige Berufs⸗ und Standesfragen hielt, wird vor den Mannheimer Kollegen referieren. Außerdem ſteht der„Bundestag in Heidelberg“ auf der Tagesordnung. * Ev. Kollekten. Die bei den Konſirmationsfeiern 1924 erhobene Kellekte zum Beſten der Bad. Landesbidelgefellſchaft ergab 19 407 M. 40 Pfg.; die für den Volksbund„Deutſche Kriegsgräberfürſorge“ betrug 9230 M. 97. Pfg. Dieſe Kollekte wird zur Inſtandſetzung von Kriegerfriedhöfen, insbeſondere zur Uebernahme der Patenſchaft über den Kriegerfriedhof Münſter in Oberelſaß und zur Errichtung dauerhafter Kreuze verwendet werden. * Aufruf der Billionen⸗Marknoten. Wie die„Kölniſche Zeitung“ hört, ſoll der Aufruf des vor dem 11. Oktober v. Is. ausgegebenen Papiergeldes Ende Januar oder Anfang Februar erfolgen. Die Umtauſchfriſt iſt noch nicht beſtimmt, doch müßten⸗ nach dem Mügz⸗ geſetz die alten Billionenſcheine noch drei Monate nach Aufruf als geſetzliche Zahlungsmittel gelten. re Wfderhak Ein Päckchen um 20 feicht 2 mal. 89 geiſtigen iſt ſie das Beſtrickendſte an ſeinen Bildern, im Gegenſtänd⸗ lichen und in der Technik. Eine umfaſſende, entwicklungsmäßig ge⸗ ſchloſſene Ausſtellung ſeiner Werke(von 1903 bis heute) wurde im Rahmen einer Morgenfeier vergangenen Sonntag im Kunſtaus⸗ ſtellungsgebäude an der Lichtentalerallee im Beiſein des Künſtlers eröffnet. Dr. Blanck⸗Leipzig hielt einen ebenſo ſachkundigen als künſtleriſch beſchwingten einführenden Vortrag, das Künſtlerehepaar Stennebrüggen ſtellte durch muſikaliſche Aufführungen, Violine und Klavier, ſtarke Beziehungen zum Formenrhythmus Münchs her. Unſer Baden wird wieder reich an Künſtlern; da reift in Maria Antoinette Schütze eine ausgezeichnete Sängerin heran, eine Mezzoſopraniſtin mit großer, ſchöner Stimme, eine Künſtlerin mit bezaubernd warmem Ausdruck. Ihr erſtes Auftreten, im Rahmen eines Symphonikonzerts, wobei ſie die Sextus⸗Arie aus Titus und einige Brahmslieder ſang, war von durchſchlagendem Erfolg be⸗ gleitet. Der Theaterſpielplan ſpendete uns als Erſtaufführung Hans Müllers„Tokaier“, eine bühnenwirkſame Komödie, die von Schiebungen in Geſchäften und Gefühlen handelt. Der Verfaſſer hat etwas mit ſeinen Perſonen gemeinſam. 1916 ſchob er ſelbſt— mit Königen. Diesmal ſinds Geſtalten unſerer Zeit. Für höheres Ethos, an das ſich Müller gleichwohl heranwagt, iſt er zu wenig Dichter. Aber ſein Stück, von Dr. Grußendorf gut angepackt, gefiel. K. M. Aus Köln wird uns geſchrieben: Wie ſchon früher gemeldet, ſieht ſich ja die hieſige Konzertgeſellſchaft neuerdings durch ſtädtiſche Maßnahmen gezwungen, die Hälfte ihrer als„Gürzenichkonzerte“ bekannten allwinterlichen zwölf⸗ teiligen Konzertſerie in der dazu ſehr wenig geeigneten, in rieſigen Dimenſionen gehaltenen Meſſehalle zu Köln⸗Deutz zu veranſtalten. An dieſer Stelle gelangte als Gegenſtand des 6. Konzerts am 20. Januar Haydns„Schöpfung“ zur Aufführung, natürlich nicht unbenachteiligt, durch die akuſtiſchen Mängel. Für den auf einer Konzertreiſe in Rußland befindlichen ſtädtiſchen Muſikgenera⸗ liſſimus Abendroth ſollte, gleich wie ſchon im letzten ſtädtiſchen Sin⸗ foniekonzerte mit größtem Erfolge geſchehen, Eugen Szenkar vom Opernhauſe abermals die Leitung übernehmen, mußte jedoch wegen Krankheitsfalles in ſeiner Familie ebenfalls verzichten und den Führerſtab dieſes Hallenkonzerts an Hans Gelbke von.⸗Glodbach weitergeben, der ſich dann auch an der Spitze des Gürzenich⸗Orcheſters und ⸗Chores in allen Ehren be⸗ hauptete. Boten dieſe beiden großen Körperſchaften, wie nicht anders zu erwarten, Ausgezeichnetes und durften Eliſabeth Schumann(Wien) und Fritz Kraus(München) als erſtklaſſige Vertreter der Sopran⸗ und Tenorpartie gelten, ſo vermochte der Baſſiſt Wolfgang Roſenthal(Leipzig) obwohl ebenfalls in Beſitze wertvoller Mittel. bei minder ſtilgerechtem und vielfach natu⸗ raliſtiſch wirkendem Geſange die künſtleriſche Höhe genannter Partner nicht zu erreichen. 4. Seife. Nr. 38 Aenue Mannheimer Feitung(Abend⸗Rusgabe) Freitag, den 23. Januar 1925 Rommunale Chronik Tagung des vereins für Kommunalwirtſchaft und Rommunalpolitik Eine bedeutſame Tagung des Vorſtandes und Arbeits⸗ ausſchuſſes des Vereins für Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitik fand in Goslar ſtatt. Es nahmen daran neunzig Oberbürgermeiſter und Landräte teil. Der Leiter der Verſammlung, Oberbürgermeiſter Dr. Lueken, Kiel, hieß die erſchienenen Mitglieder und Gäſte willkommen. Die Verſammlung heſchloß weiter die Abſendung eines Glückwunſchtelegramms an den neuen Reichskanzler Dr. Luther, deſſen eifrige Arbeit im Ver⸗ ein für Kommunalwirtſchaft noch in aller Erinnerung ſteht. Ein gzweites Telegramm, in dem der Hoffnung Ausdruck gegeben wurde, daß die Befreiung von den Laſten der Beſatzung recht bald erfolgen möge, wurde an den Oberbürgermeiſter von Köln gerichtet. Reichsfinanzreform und die Intereſſen der Kommunalverbände Ueber dieſes Thema ſollte der Verfaſſer des neuen Entwurfs zur Reichsfinanzreform, Miniſterialdirektor Dr. Popitz, ſprechen. Da er aber mitgeteilt hatte, daß die gegenwärtige Lage ihm eine Berichterſtattung leider noch nicht ermögliche, ſprach an ſeiner Statt der Beigeordnete der Stadt Eſſen, Dr. Seippel. Eines der wichtigſten politiſchen Ereigniſſe der nächſten Zukunft werde, ſo führte der Redner aus, die Verteilung der Laſten auf die Steuer⸗ zahler ſein, gemäß der Auswirkung des Dawes⸗Abkommens. Theo⸗ retiſch geſehen, ſei der Geſetzgeber kaum in der Lage, eine Steuer⸗ laſt gleichmäßig zu verteilen, weil jede Steuer in gewiſſem Sinne abwälzbar iſt. Die heutige Einkommenſteuer trage ihren Namen mit Unrecht, denn die Beträge dafür kämen nicht aus dem Ein⸗ kommen, ſondern aus der Subſtanz. Es werde kaum möglich ſein, ſchon in nächſten Jahren zu einer wirklichen Einkommenſteuer zu⸗ rückzugelangen, vielmehr werde man zunächſt die Einkommenſteuer weiter nach objektivem Maßſtabe bemeſſen müſſen. Klärung müſſe herbeigeführt werden über die Frage des Zeitraums der Veran⸗ lagung, denn ein Kalenderjahr ſei nicht immer dasſelbe wie ein Wirtſchaftsjahr. Hauptſächlich bei der Landwirtſchaft ſollte mau die Veranlagung in die zweite Hälfte des Wirtſchaftsjahres ver⸗ legen. Recht nachhaltig für die Wirtſchaft ſei das Syſtem der Vor⸗ guszahlungent ſtatiſtiſch habe ſich für 1924 eine erhebliche Benachteiligung der Wirtſchaftsbetriebe durch dieſe Vorauszahlun⸗ gen ergeben. Der Redner äußerte ſich weiter zu der Frage der Einkom⸗ menſteuer⸗Zuſchläge. Wenn man die Selbſtverwaltung der Kommunen wieder auf die Beine ſtellen wolle, ſo müſſe ein volles Verfügungsrecht über alle Einnahmequellen be⸗ ſtehen. Die Uebergangszeit ſei unter allen Umſtänden ſo zu be⸗ meſſen, daß die ausführenden Organe Zeit haben, ſich mit den neuen Vorſchriften vertraut zu machen. In der Frage des Laſten⸗ ausgleichs ſollte der Staat gerechterweiſe alle perſönlichen Schullaſten übernehmen, auch die Fürſorge für die Erwerbsloſen müſſe künftig, ſobald die Sperrfriſt für die Gemeinden abgelaufen ſei, Sache des Staates ſein. Um wirklich etwas Wirkſames für die Gemeinden zu tun, ſei ein Betrag von mindeſtens 300 Millionen Mark erforderlich, der wohl ſchwerlich aufzubringen wäre. Hin⸗ ſichtlich der Aufwertungsfrage, die eine reine Steuerfrage ſei, möge man vor allem eine raſche Entſcheidung herbeiführen. Der vorausſichtlich zur Ausführung gelangende verhältnismäßig niedrige Satz werde mancherlei Enttäuſchungen bringen. Der zweite Redner, Stadtrat a. D. Dr. Jurſch, von der Giro⸗ zentrale Berlin, äußerte ſich zu dem Thema: Kreditbeſchaffung für Gemeinden und Landkreiſe Die Girozentralen könnten den Gemeinden zurzeit mit lang⸗ friſtigen Krediten aus dem Inlande nicht dienen. Es wären zur⸗ zeit Vertreter nach Amerika geſandt, welche die Bedingungen für Auslandsanleihen eingehend ſtudieren ſollen. Der Redner teilte mit, daß man wahrſcheinlich ſchon in kurz bevorſtehender Zeit ein feſtes Angebot aus Amerika erhalten werde. Dr. Jurſch warnte die Kommunen vor einem überhaſteten Eingehen auf die Bedingungen des Auslandes: das Rennen nach den Auslandskre⸗ diten habe unſerem Anſehen ſehr geſchadet. Zu empfehlen ſei mög⸗ licherweiſe eine einheitliche Anleihe; auf alle Fälle werden ſich die Girozentralen ihrer Verantwortung gegenüber den Kommunen ſtets bewußt ſein. Nach einer kur en geſetzt. Mittagspauſe wurden die Beratungen fort⸗ Ueber Kulturpflege auf dem Lande ſprach Landrat Dr. Pauly⸗Meldorf(Schleswig⸗Holſtein), ein eif⸗ riger Anhänger der Heim⸗Volkshochſchul⸗Bewegung, die vorwiegend in Schleswig⸗Holſtein auf fruchtbaren Boden gefallen ſei. Die Heim⸗Volkshochſchulen könnten künftig den Kreiswohlfahrtsämtern die geſamte Kulturpflege abnehmen. Als letzter Redner ſprach Direktor Müller⸗Gerthe(Weſtfalen) über das Straßenbahn⸗ meſen. Der Redner befürwortete dringend die Beibehaltung der jetzigen erhöhten Tarife, weil die Verkehrsmittel ſich ſeit dem Kriege in durchaus verbeſſerungsbedürftigem Zuſtande befänden. Zudem ſei die unbedingt notwendige techniſche Vervollkommung bei dem 10 Pfennig⸗Tarif ausgeſchloſſen. An die einzelnen Vorträge ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache, die namentlich hinſichtlich der Reichsfinanzreform außerordentlich antegend und fruchtbringend war. Aus dem heidelberger Stadtrat Mit den Arbeiten der Wegverlegung für das Sana⸗ torium Speyerershof ſoll alsbald begonnen werden. Um jungen Leuten, die gehebene Stellungen im Hotelgewerbe anſtreben, eine gründliche fachliche Ausbildung zu ermöglichen, hat die Direktion der Handelsſchule die Errichtung einer höheren Hotelfachſchule an der Handelsſchule beantrogt. Der Stadtrat iſt mit dem Antrag grundſätzlich einverſtanden. Die Fahrbahn der Bahnhofſtraße ſoll von der Rohrbacherſtraße bis zur Häußerſtraße aſphaltiert werden. Die erforderlichen Mittel werden im Voranſchlag von 1925 vorgeſehen. Bauen durch Erhähung der Mietſteuer Die Stadt Leipzig hat ein Bauprogramm aufgeſtellt, das in ſieben Jahren die Erbauung der fehlenden Wohnungen vorſieht und, da die Finanzierung in der Hauptſache auf der Hauszinsſteuer be⸗ ruht, eine Erhöhung dieſer Steuer für die Unterſtützung von Neu⸗ bauten guf 25 v. H. der Friedensmiete vorausſetzt. Gegen dieſen Programmentwurf des Wohnungsausſchuſſes der Stadt Leipzig wenden ſich die Baugewerbe⸗Verbände für Leipzig und Umgebung, der Bund Deutſcher Architekten, Kreisverband Leipzig und der Verein Leipziger Architekten. Dieſe verlangen die Berechnung der Darxlehen nach den Baukoſten und betrachten das Vorkaufsrecht und andere Vorbehalte der Stadt an den Häuſern als eine Art So⸗ zialiſterung. Mit Hypotheken aus der Mietzinsſteuer werde das freie Baugewerbe in der Lage ſein, der Wohnungsnot in kürzerer Friſt als ſieben Jahre abzuhelfen. Kleine Mitteilungen Der Voranſchlag der Stadt Badenweiler für das laufende Rechnungsjahr, der der letzten Bürgerausſchußſitzung vor⸗ lag und genehmigt wurde, ſieht an Einnahmen 83 000 Mark und an Ausgaben 68 000 Mark vor. Der ungedeckte Aufwand von 45 000 Mark erfordert eine Umlage von 50 Pfennig je 100 Mark Steuer⸗ wert. Der Heilbronner Gemeinderat hat beſchloſſen, eine beſchränkte Verzinſung für die im Rechnungsjahr 1924 fäl⸗ lig gewordenen Zinsſcheine der ſtädtiſchen Vorkriegsan⸗ leihen vorzunehmen Es ſoll aber nur an ſolche Perſonen Zinſen bezahlt werden, die die Zinſen für ihren Lebensunterhalt dringend benötigen, ferner an Wohltätigkeitsvereine In der Dresdner Stadtverordnetenverſamm⸗ bung wurde der deutſchnationale Stadtverordnete Kohlmann mit allen bürgerlichen Stimmen zum Stadtverordneten⸗ vorſteher gewählt. Die Demokraten ſtimmten mit den Soziali⸗ ſten dagegen. Damit hat Dresden ſeit der Revolution wieder den erſten nichtſozialiſtiſchen Stadtverordnetenvorſteher. l Aus dem Lande 2 Heddesheim, 23. Jan. Güterſtücke(mittleres reſp. beſſeres Ackerland), die in jüngſter Zeit hier zum Verkauſe gelang⸗ ten, ergaben im Preiſe pro Ar etwa 100 Mark. Es wird dieſes ſo ziemlich der Vorkriegspreis ſein. Nun kam auch ein Einfamilden⸗ haus mit kleiner Scheuer und Gärtchen zum Aufgebot und erzielte bis jetzt einen Steigerungspreis mit Nachgebot von mehr als 8 000, Mark, während es der Beſitzer(Erbe)bei letzterer Summe noch nicht bewendet ſein läßt, ſondern noch höhere Forderungen ſtellen darf. die ihm bei der Wohnungsnot vorausſichtlich noch gewährt werden. Das Anweſen wurde vor mehr als 20 Jahren von einer ſtrebſamen Arbeiterfamilie um 4600 Mark neuerbaut erworben.— Es iſt dies eine Illuſtration dazu, wie ſolche gelegene Wohnſtätten gegen⸗ über der Vorkriegezeit ihren Wert verdoppelten wegen der heutigen hohen Erſtellungskoſten. Weinheim, 22. Jan. Geſtern abend wurde hier durch den Kammnermuſikverein ein ſellenes Kunſtereignis geboten, nämlich ein Gaſtkonzert des Framfurter Sinfonie⸗Orcheſters. Bei dieſer Gelegenheit wurde erſtmalig an der Bergſtraße eine 9 Neues aus aller Welt — Mißglückter Pyramidenbau in Prag. Die ägyptiſche Mode fordert ſeltſame Opfer. Da die Pharaonen ihre Pyramiden genn war man in Prag der Anſicht, daß auch dem Präſidenten Maſarmi⸗ dem Allgewaltigen der Tſchechoſlowakei, wenigſtens etwas Aehn, liches vor ſeiner Reſidenz, dem altberühmten Hradſchin, errichte. werden müſſe. Zum Bau einer regelrechten ägyptiſchen Pyramid⸗ langten allerdings weder die Zeit noch die Mittel. Deswegen 55 ſchied man ſich für einen rieſengroßen Obelisken. 0 mehr als einem Jahr begann man einen ſolchen Obelisk in 55 Mrabotin⸗Steinbrüchen in der Nähe von Prag auszuhauen. ſich das Kunſtwerk dann vor dem Hradſchin anlangte, ſtellte es ſich heraus, daß es mitten durchgebrochen war. Man ging an ene zweiten Verſuch. Aber auch diesmal machte man dieſelbe Er fahrung. Als der Obelisk auf der Schloßhöhe ankam, war er mitten durchgebrochen. Nunmehr will man auf weitere Verſuche zichten. Eine Prager Zeitung bemerkt ironiſch, daß der Verſu Maſaryks, es den ägyptiſchen Pharaonen gleichzutun, dem Land 100 000 Kronen gekoſtet habe. Sinfonie von Anton Bruckner aufgeführt, allerdings nur— Auch ein Kriegsgewinnler. Ein arnier Bergarbeiter die zweite C⸗Moll, immerhin unter der ſeurigen Leitung von Südbelgien gehörte während des Krieges zu den Schützlingen einer Emil Kahn mit ſo eindringlicher Wirkung, daß am Schluſſe reichen Amerikanerin, die, wie es auch in anderen Ländern geſchah, jubelnder Beifoll laut de. Dirigent Kahn, ein Weinheimer, als Kriegspatin ihrem Anbefohlenen von Zeit zu Zeit Liebespale, der ſchon bei f Konzertreiſen in deutſchen Großſtädten, wie an die Front ſchickte. Wie aus Charlerof gemeldet wird, hat die damburg ſeine Dirigentenfähigkeiten bewährt Amerikanerin bei ihrem Tode dem inzwiſchen zu ſeinem harten Leipzig, Berlin v hat, lehnta in vo + tenden Applau. hatte Mauritz Frank, der 1. Solocelliſt der Gelegenheit, ſein virtuoſes Können zu heweiſen. großer Beifall ausgezeichnet. Den Abſchluß bildete das Vorſpiel zu den„Meiſterſingern von Nürnberg“. Für ein Werk von Richard Wagner war eigentlich der Saal unzulänglich. Ueberhaupt war es zu bedauern, daß das Konzert in einer akuſtiſch miſerablen Turn⸗ A beſitzt. für Weinheim ausgearbeitet. nicht verwirklicht U. A. w. G. Weinheim, 22. Jan. Beim Rangieren ouf dem Güterbahnhoſe wurde dem Bohnarbeiter Adam Hahn aus Leutets hauſen der rechte Fuß abgefahren. Der Verchundete wurde inz hieſige ſtädliſche wurde. en (Oheidelberg, 23. Jan. In einem Landhaus in Kle! gemünd würde ein Einbruch verübt. Unter den geſtohlen Gegenſtänden befinden ſich auch eine Broſche, eine Platinkette, lantringe, eine goldene Damenuhrkette, ein Geldbeutel, nominal Mark 145 000 Aktien der Kühnle, Kopp und Kauſch.⸗G. in Fran⸗ kental u. a. mehr. * Ottenau bei Raſtott, 21. Jan. In der verfloſſenen Nacht brach in dem kleinen Wohnhaus des Beſitzers Suns neben der Poſt Feuer aus, das raſch um ſich griff. Das Wohnhaus brannte bis auf die Grundmauern nieder. Der Brandgeſchädigte iſt nur teilweiſe verſichert. *Villingen, 23. Jan. Geſtern Abend kreuzte auf der Landſtraße Villingen—Obereſchach ein Fuhrwerk mit einem Auto. In dem Augenblick, als das Fuhrwerk an dem Auto vorbeifuhr, ſprang der Knecht vom Wagen und geriet unter den hiiteren Teil des Autos. Mit ſchwerem Knochenbruch und Kopfverletzungen wurde er nach dem Krankenhaus verbracht. * Konſtanz, 23. Jan. Nach der„K. B. Z. iſt es der Reichs⸗ bahndirektion Korlsruhe nach langen Bemühungen gelungen, von der Reichsbahngeſellſchaft die Mittel zum Bau eines großen Motorbootes für den Hori⸗Schiffahrtsbetrieb genehmigt zu er⸗ halten. Das Boot, das bis Ende September in Dienſt geſtellt und in Oehningen ſtationiert werden ſoll, wird einen täglichen Verkehr nach den Höri⸗Gemeinden am Unterſee ermöglichen. Es ſollen 130—150 Perſonen befördert werden. Auch eine Güterbeförderung iſt vorgeſehen. *Neuenburg bei Lörrach, 22. Jan. Am Schleuſentor der Rhein⸗ bäder wurde dieſer Tage aus dem Kanal bei Mülhauſen i. E. die Leiche einer etwa 45jährigen Frau geländet, deren Perſönlich⸗ keit ſich bis jetzt noch nicht ermitteln ließ. Gerichtszeitung Landgericht Mannheim *Mannheim, 22. Jan.(Sitzung der kleinen Strafkammer). Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Weiß. Schöffen: Frau Mathilde Kirchner und Ludwig Pfeiffer, Kaufmann, beide hier. Vertreter der Anklagebehörde: erſter Staatsanwalt Brettle. Am 11. Auguſt 1924 entſtanden im Gaſthaus zum Löwen in Weinheim unter einer Reihe von Gäſten Streitigkeiten. Einer der Hauptruheſtörer war der Maſchiniſt Valentin Wetzel aus Weinheim, der aufgefordert wurde, die Wirtſchaft zu verlaſſen. Auf der Straße ſetzte ſich zwiſchen ihm und dem Arbeiter Hördt der Streit fort, wobei Wetzel dem Hördt mehrere Stiche verſetzte. We⸗ gen dieſer Körperverletzung verurteilte das Schöffengericht hier am 16. Nov. v. J. den Angeklagten Valentin Wetzel zu 2 Monaten Ge⸗ fängnis. Auf Berufung der Staatsanwaltſchaft fand heute Ver⸗ handlung ſtatt. Auf Grund des Ergebniſſes der heutigen Beweis⸗ aufnahme erhöhte die Strafkammer die erſtinſtanzliche Strafe auf 3 Monate Gefängmis, abzüglich 2 Monate Unterſuchungs⸗ haft. Der Haftbefehl gegen den Verurteilten wurde aufgehoben. Der 27jährige Schloſſer Adam Willkom, aus Frankfurt a. M. ſtieg in der Nacht zum 10. Oktober v. J. gemeinſchaftlich mit einem andern, bereits abgeurteilten Täter, in einen Schuppen ein. Von einem im Schuppem aufgeſtelltei Kraftwagen montierten ſie die Be⸗ reifung ab und nahmen dieſe ſamt der Hupe und den Laternen mit ſort. Wegen dieſes erſchwerten Diebſtahls ſprach das Schöffenge⸗ richt hier, am 1. Dezbr. v. J. gegen den Angeklagten Willkom eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren aus. Auf Berufung des Angeklagten kam heute die Sache vor der Strafkammer zur Verhandlung. Das Gericht kam zur Auffaſſung, daß nur ein einfacher Diebſtahl vorliege und ermäßigte deshalb die ſchöffengerichtliche Strafe auf 10 Mo⸗ nate Gefängnis. An dieſer Strafe iſt auch die ſeit 2. Dezbr. v. J. erlittene Unterſuchungshaft abzurechnen. M. Amtsgerichk Mannheim * Mannheim, 22. Januar.(Sitzung des Amtsgerichts.⸗G.). Vorſitzender: Oberamtsrichter Säger; Vertreter der Anklagebehörde Referendar Weinreich. Der 23jährige Kaufmann Karl Auguſt Ehmann aus Mann⸗ heim erſchwindelte im September 1924 zwei Kunden einer hieſigen Eiſenhandlung die unwahre Tatſache vor, er ſei zur Einziehung von Schuldbeträgen berechtigt, und beſtimmte hierdurch die zwei Kunden zur Auszohlung der ſchuldigen Summen von zuſammen 43 Mark, welches Geld er für ſich verwendete. Außerdem beſchwindelte Eh⸗ mann am 5. 10. 24 eine Verkäuferin um 10 Mark, welchen Betrag er zu einer Teilzahlung für eine gekaufte Strickweſte verwenden ſollte Ehmann verwendete jedoch das Geld für ſich. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Unterſchlagung in 2 Fällen zu einer Geldſtrafe von 100 und 50 150 Mark. Der 19jährige Schreiner und Hilfsarbeiter Philipp Lenz aus Mannheim iſt des mehrfachen erſchwerten Diebſtahls angeklagt. Am 22. 9. 24. ſtieg er in das verſchloſſene Manſardenzimmer des Hauſes Waldparkſtraße 25 durch das Fenſter ein und entwendete dem Dienſtmädchen Bacherer den Betrag von 10 Mark aus dem Tiſchkaſten. Am 5. Dezbr. 1924 entwendete er im gleichen Hauſe auf die gleiche Art dem Dienſtmädchen Maucher den Betrag von 7 Mark und dem Dienſtmädchen Bacherer aus dem Manſardenzimmer einen weiteren Betrag von 45 Mark. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen erſchwerten Diebſtahls in 3 Fällen zu einer Geſamtſtrafe von 9g Monaten Gefängnis, unter Anrechnung e Monat eeee e— 5 dem Verurteil⸗ ten bei guter Führung während der ere ai auf Wohlverhalten üßung auf 1. M dieſes Jahres Strafurlaub bewilligt. M. Krantenhaus überführt, wo der Fuß amputlert ktfinden mußte, weil Weinheim immer noch keinen eigenen Frank 0 Und doch hatte vor längerer Zeit Stadlbau⸗ kaniſchen Wörterbuches, den Urſprung r Platz-Mannheim ein wunderſchönes Saalbauprojekt die altersgraue g 5 daß auch Adam und Eva im Paradieſe ſchon Kreuzworträtſel ges beſche Columbus lebten, ſchon Kreuzworträtſel löſten, und zwar mit zmer Beſcheidenheit den Dank von ſich ab und Beruf zurückgekehrten Bergarbeiter ein Vermögen von 45 000 Dol⸗ lenkte ihn auf das Orcheſter. Dieſes dankte ſtehend für den anhal⸗ lar hinterlaſſen. In einem Dvorak ſchen Konzert für Violoncell — Die Wiſſenſchaft und das amerikaniſche Mydeſpiel. Das 2 5—25 NNN Staatsoper 0 Wien, Kreuzworträtſel hält in den Vereinigten Staaten von Amerika 8 Er wurde durch mer noch den Sinn und Geiſt bis zur Leidenſchaftlichkeit gefangen Es hat neuerdings ſogar die Weihe der Wiſſenſchaft erhalten, zwar nicht nur dadurch, daß man es an den Univerſitäten Unterrichtsgegenſtand lehrt. Noch viel ſchmeichelhafter iſt es die Anhänger dieſes Spiels, daß ein amerikaniſcher Gelehrter,. Vizitelly, der Herausgeber des wiſſenſchaftlichen amet des Kreuzworträtſels und als für Dr. in Vorzeit verlegt hat. Er will nach eingehenden Jor Warum hat man es in Werngei ſchungen feſtgeſtellt haben, daß bereits die Hindus und die Chine⸗ ſen im Jahre 1000 vor Chriſti Geburt ſich mit dem Kreuzworträſe tigten. Zur beſonderen Genugtuung der Amerikaner erkla er weiter, daß die Indianer, die in Amerika vor der Ankunft 05 0 treidekörnern, von denen jedes einen Buchſtaben des indianif 858 Alphabets trug. Wegen der Einteilung in einzelne Felder hält de⸗ lehrte das Kreuzworträtſel für einen Vorläufer des Schachſpiels. bringt es fernerhin mit dem Okkultismus und dem Myſtig s des Mittelalters in Verbindung, bei denen magiſche eine große Rolle ſpielten. Es fehlt jetzt nur noch der Nachwe!“ löſt haben. Landwirtſchaſt Die Forderungen des notleidenden Tabakbaues ſen, e 5 Am Sonntag, 18. Januar haben in Theningen, Grafenhanen Ottenheim, Kork, Karlsruhe, Bruchſal und Ladenburg Maſſen⸗ verſammlungen der badiſchen Tabakpflanzer ſtattgef 9 den, in denen nach Referaten der jeweils vom badiſchen Land—— geſtellten Redner folgende Entſchließung einſtimmig angenom wurde: „Die Tabakpflanzer verlangen energiſch die W teder herſſg lung des ihnen zuſtehenden vollen Zollſchutzes, die Herab 00 ung des urſprünglichen Zolles von 130 Mark auff 30 Mark per fl⸗ Kilo infolge beſonderer wirtſchaftlicher Umſtände, die in der J tionszeit auftraten, hat heute keinerlei wirtſchaftliche Berechtſſhen mehr und bringt den Tabakpflanzern den Ruin und der deullah, Volkswirtſchaft großen Schaden. Abnorm große Mengen auslängd ſchen Tabaks ſind zum Schaden der Zolleinnahmen des Reiche⸗ lle⸗ der allgemeinen Wirtſchaft infolge des unnatürlich geringen 3⁰ eingeführt worden. 5 voll Die Tabaklager der Importeure und der Induſtrie fiege Nach⸗ die einheimiſchen Tabake begegnen infolgedeſſen faſt beiner 9 der frage. Die tabakbauenden Landwirte, die ſowieſo infolge in ſchlechten Ernte des Jahres 1924 und der ſteuerlichen Belaſtung ſehr ſchwieriger Lage ſind, kommen in beiſpiellos große irten Tritt die Zollerhöhung zu ſpät ein, ſo kommt ſie den Land ahr⸗ nicht mehr zu gut, die verkaufen müſſen. Um die für die Frühl lder beſtellung und die Steuer und Zinszahlungen notwendigen n zu zu beſchaffen, ſind ſie genötigt, weit unter den Produktionskoſte pel⸗ verkaufen und werden ſo in ſchändlicher Weiſe um den ſauer dienten Lohn ihrer Arbeit gebracht. der Die verſammelten Pflanzer erſuchen das Reichsminiſterium d⸗ Finanzen dringend, den wiederholten Vorſtellungen des Reich gand⸗ bundes des Deutſchen Tabakbauverbandes und der Badiſchen 30l. wirtſchaftskammer auf Wiederherſtellung des urſprünglichen ſatzes ſofort ſtattzugeben. Geſchäſtliches be⸗ *»Die Umbauten bei dem ſtädtiſchen Gaswerk erforden ſchleunigte Freimachung der Lagerplätze. Dies ſoll durch der dort lagernden größeren Koksmengen baldigſt erreicht we⸗ obel Das Gaswerk bietet daher den Koks zu günſtigen Preiſen an, wir auf die Anzeige in dieſer Ausgabe aufmerkſam machen. wetternachrichten der Karlsruher zandeswetterworz U Das feſtländiſche Hochdruckgebiet zieht ſich langſam nach 10 oſteuropa zurück, hat aber an Intenſität(780 Millimeter) mi abgenommen. Die Witterung Süddeutſchlands ſteht ganz eſehen ſeinem Einfluß, ſo daß, von ſtellenweiſen Bodennebeln abg den meiſt wolkenloſes, auf den Höhen milderes Wetter herrſcht. Ebenen iſt es wieder zu leichten Nachtfröſten gekommen. europa ſind wärmere Südweſtwinde eingedrungen und ha nach Mittelfrankreich höhere Bewölkung, ſtrichweiſe auch 2· dem Regen hervorgerufen. Auch in der Rheinebene wehen über gige unteren Oſtwind von 500 Meter Höhe ab Südweſtwinde⸗ iſt da⸗ eigentliche Wetteränderung ſteht aber noch nicht bevor, nur anlich Auftreten ſchwächerer, höherer Bewölkung(Cirrus) wahrſche 9 Vorausſichtliche Witterung für Zamstag bis 12 Uhr nachts: der Ebene leichter Nachtfroſt, Höhen Temperaturumkehr, heiter, trocken. n t⸗ e n eleiche 8, Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hach Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, fiſcher Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Ji Teil Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftleen Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für K9 volitit und Lokales: Richard Schönfelder, für Sport un d aus aller Welt: Willy Müller: für Hanudelsnachrichten,, Lande, Nachbargebiete Gericht und den übrigen redaktionell? Fr. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. — 5 Scharnagl& Horr FerrenschneidereierstenRanges O 7. J, Mannheim, Tel. 249 — Ecke Heidelbergerstr. empfehlen sicſi zus Anfertigung von Herrengarderobe fun jeden Ameck. Gesellschafts- Anzüge werden in kurgester Fyist gelieferi. ¶Zug ebraclute Stoſfe werden bhereitwilligst veranbeitet.) 135 2 3 — — „%„ůů ³·AA S ASe D — — S8S Irelfag. den 23. Januar 1925 5. Seite. r. 38 neue Mannheimer Feſkung cwend· usgabe) [Neue Aannhbeimer Seitung O Deviſenmarkt Berliner Devlſen in Billlonen n. ee G. 23 B 28. rp. Nolland 169,27 1 5 59 J0 Vend 89,/69 voll 109,34 169.78 o e 21.3 21.85 21.61 Hanſſania. 63.92 54.08 5402 6418 50 79.65 79.85 5 79.80— 4 Aaſadaden. 74.78 72.04 55 75.01 75,99 15 18.98 20,02 4 1990 28.02 beim. 304 113,32 3 113.91 113.29 1 eers. 10,5 10.80 2 10.355 10.595 5 donden 17.34 17.38 2 17.38 14.40 7 20,062 20% 20,14 20.19 Paris ortf„195.205.195.205 22,71 22.77 5 22.755 22.815 2 Spanſ 90,83 81,03 15 90.94 91.14 Nec dargnapel.28 22 25 2200 7250 Atene Janelro.500.502 0,.502.504 Pene.. 5 91IU.31.9051 8,9254 0 Jagld 12.50 12.50 8 12.54 12.5 Nutelasien 6,84.84 2.82.84 2 Sonaveſt. 8,812d 5832„.830.851 3005 3045.055 hen...19 7⁴1 7,24.26 5 2* 2 2 Börſenbeeichte Frankfurter Wertpapierbörſe Tendenz feſter— Luſtloſe Slimmung im Freiverkehr 1 Frankfurt a.., 23. Jan.(Drahtb.) Da der Geldmarkt 5 der Ültimoregulierungen, die jetzt ſtattfinden, weiter flüſſig Sei„ werden die Glattſtellungen durch Neukäufe auf der andern Schte meiſtens ſofort wieder ausgeglichen. Zwar entſtehen dadurch ie Hankungen nach oben und unten, bei denen aber die erſteren müttdberhand behalten. Auf den meiſten Märkten ſind auch heute r ag, nachdem bereits geſtern abend eine weſentliche Befeſtigung getreten war, die Kursbeſſerungen im lebergewicht, 85 erur ich ährend nur ganz vereinzelt Kurseinbußen zu verzeichnen ſind. Do 55 Montaumarkt iſt durchweg um—2 Prozent höher, für E 5 aber gegen geſtern abend um 3 Prozent niedriger. Der Chemie⸗ und Schiffahrtsmarkt liegen feſter, der Auto⸗ und Maſchinenmarkt. dem Anleihemarkt iſt die Stimmung etwas feſter, 1 rend für ausländiſche Renten das Intereſſe heute ſtark en hat. Für Verſicherungsaktien beſteht dagegen 709 große Nachfrage, doch ſind die Kurſe gegen geſtern nur ig verändert. Begen Freiverkehr iſt die Stimmung luſtlos. Api 2½&, 80 Stahl 1,75, Becker Kohle 7,75, Benz 5,50, Brown Boveri 1,, W. wag 0,137½, Krügershall 11,25, Kunſtſeide 85, Raſtatter aggon 6,25, Kabelwerk Rheydt 7,9 und Ufa 138—13½. Serliner Wertpapierbörſr che erlin. 23. Jan.(Drahtb.) Die vom Reichstag mit anſehn⸗ linte Stimmenmehrheit erfolgte Billigung der politiſchen Richt⸗ 0 des Kabinetts Luther wurde von der Börſe günſtig auf⸗ un Der Verkehr ſetzte bei durchſchnittlich bis 1 Prozent gene beren Kurſen ein, doch ſtellte ſich eine nennenswerte all⸗ Geſchäftsbelebung nicht ein. Hervorzuheben iſt, daß die 55 igen hohen Schlußkurſe am Montanmarkt mit Ausnahme wiel Harpener aufrechterhalten und teilweiſe bis zu 1 Prozent ſchwäch überſchritten werden konnten. Die ſpäter einſetzende Ab⸗ weiſe hung, die die Harpener bis auf 155 herabdrückte, wurde teil⸗ ſchnde übermiegend. Die Kurſe zogen bei größeren Umſätzen in ich 7 0 Montanwerten von neuem an und überſchritten ſchließ⸗ 55 Anfangsnotierungen um—2 Prozent. Außer den Stinnes⸗ Ro en wandte ſich das Inkereſſe vollkommen den Phönix⸗ und mbacher⸗Aktien zu. ſtim luf den übrigen Märkten ging es bei an ſich feſter Grund⸗ „ümung und ſtärker bemerkbar machender Kaufluſt Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten. Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. —— Frankefurter Dividenden⸗Werke. Bank⸗Aktien. 2. 28 22 5 22 28 28 Aug. Dadiſch Heedntbr..40——D. Hypothetendn! 760.95Rhein. Creditbant.50 8,40 ant ſür Ba.. 40. 39.757 Ueberſ⸗Ban; 1070—, Ahein Hop.Bant 6880 6,50 Vadr.Creh..48.45, Vereinebant 0,37 0,37 Südd..⸗Cred.⸗B. — 81 Ae. Hyp——.— Discont.⸗Geſellſch 18,50 18,95 Südd. Discontog. 11.— 11,25 Harmer Bar Wb 4..— Dresdner Bantf 9,40.20 Wiener Bankver. 7,15 7,10 erliner Handver..55 180 Frtfr. Hyp. Bank.,75 8,70 Witorg, Bankanſt.—.— Tom a Pandgef 176 180.0 Metallb..-G 19.80 20, Notenbant 30,— 80.75 ..65 6,85 Mitteld. Credit⸗B. 10.0 Vereinsbant.25.20 Nürnberg..⸗Bk. 9,75 10, Oeſter. Exeb. Anſt. 10.55 10,65 Frankf. Allg. Ver. 111.0 112.0 Reichsbank 1,50 84,75 Frantf. R. u. Mitv..— 7,05 Nochumerg Vergwerk⸗Aktien. Nuderus Ghund Nregr 94,50Harpen. Bergbau 152.5 160,5 Oberſchleſ. Eh.⸗Bbd. 14.— 15,— 5 Lupem Beenw. 21,8 29,— Kallwert Ascherst. 17.25 18.— do, Eiſenind. 1,49 890 ſchweil Ber daw 94,/5 9750 Kaliwrk. Salzdetf.——,— Phönig Bergbau 61,78 68,75 Georche Ban 128,0 127,0] Kaliwerte Weſter. 21,35 22,— Nhein Braunkohle 52,75 58,75 Gelſen Bera 785 5 n Lothr. H. u..-B. 68,25 89,50 Salzw. Heilbronn— Alent Gugta 3020 1007 Moanesmannnöb. 88 89 7,30 Ketine Begdau, 419.30 ſtabl 37.— 37 60 B. K. u. Laurahütte 7,25.35 Schenungdaß Trausport⸗Akktien. obg.⸗ de dce 295 Nrddeueſch. Llond.8e imore&— Amt. Pakenf 20.50 2005—— 85 3,90J Baltimore& Ohio 67,50—, Induſtrie⸗Aktien. M 9 Leupf, Specmd. 58.— 88.—f Bad zlgit, u. Sada 33.J8 32 J8J Cement, Rarſtadt.88 14.— Laaten Stammnt— 68 Dad. Elektr.⸗Gef. 9,5 0,48 Lothr. Hietz.28 „ dichd. ern Schwierb. Bindg. 38 50 35.— ͤ Mangerd.Sto 0.— Bayriſch. Spiegel 8,10.—. Aberder ſich. 29.— 28,50 Baner. Celluloſe 12.— 11.20 Griesheim- 26,50 26,35 Augeb N Maſch. 1550 44.—J Br. Beſigd. Oen. 40—.42.J0 Deutſche Kabelw. 1. 5 Ad., Gebr. Wächt. 855 20,50 Beck& Hentel.70 3,95 Weilert. M. 24,25——[Deuſch. Auim. 51.85 3890 Flgbech Ce. 8,— 240 Fenſchom Cs. 8,75 J,50 4%„* Adler Oppendeim 5 370 Bergmann Elett. 20,5 2,75 Com Nürad Bgg. ceſdeuſce Naſch 197 10, d8Emaite Uurz.8 ce Germen. Port J. 1.— 1 Ewerke Bing Metallwerke 4,30 4,45 Daimler Motor.35.55 Deutſche Steinzg 15,25 15,30 Enzinger Filter 11,50 11.75 Gerresheim. Glas 74,75 77,— Ann Stamm 1 80 3,90 Bl.-u. S. Braubach—.———Dt Eiſenh. Berlin.25 7,20 Deutſche Wollw. 7,65 7,75 Eſchw. Bergwerk 123,0 138,0 Geſ.. AſchancontGuan. 270 18.75] Brem.Beſigh. Oel 48,— 41,50 O. Gold- u.Arſt. 24,— 24,80 Heutſch. Eiſenh. 880 715 Faber Bletteiß. 17 18 804 26 aff Buntpap. 4750—— Breuer Stamm————Deutſche Verlag.—, 35,— Donnersmarckzh. 135, 185,0 5 Liſt& Co. 3,90 6, Dadu Zellſtoff—Brockhues.⸗W. 8,90——Dyckerh.& Widm..—.—Dürener Metall 122,5 126, Feldmühle Papier 91.50 90,50 Geerz C. PB. 9,— 9, 1 7 Badal d. Darmſt 128 99,25 Broncef. Schlenk 41.50 42.— Dingler Zweibrück.—— 7,—Dürrkoppwerte 18,50 19,— Felten& Guill. 39,.— 42,50 Gethger Waggon 4,50 4,70 15% cnd.Kte. 3480 n. 50.50 Bürſtenf. Erlang. 3,50.80J Hürrkoppwert. St.—.— Döſſeld. Eiſend. 23.— 22.50 Flend, Brückend. 5,10 6,— Greppiner Werke 1440 150.0½% Cr ee 510.150Cem Heidelberg 99)25 99.45 Düſſeld Rat Dürt.30.20 f 20 250ſ Feiſt Secr Fenkfrt..30.30 Hirſch Kupf u. Met, 2178 205 einiger Mannh. Verſ.⸗Geſ.—— 148 0 Pfälzer Hyp.⸗Bk. 8,10 8,25 Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 115.0 5 1755 5 9 1 51805 85 81 133.0 Bad. Maſch. Durl. 22.28 22, Chamotte nnatw. 11,80 1150 Anhall Koßlenw. 38, ochumer Gußft. 51.50 5,05 P. Eiſend.-Signal. 8.— 8. Bah lhrengn 26,— 27.25, Chem. Wrk. Albert 30,80 5. Annenerssußſtahl. 13. 13,0 Gebr Bößlens Lo, Leo 26..Heutſch 5 Goldenderg 41,50 41,99Aſchaff⸗ eeeeee Spezialwerte, weſentlich ruhiger her. Mit Kursbeſſerungen von —3 Prozent ſind zu erwähnen: Akkumulatoren, Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen, Karlsruher Induſtriewerte, Ludwig Löwe, Schubert u. Salzer. Berliner Handelsanteile konnten bei leichten Schwankungen ihren geſtrigen hohen Schlußkurs nicht ganz aufrechterhalten. Elektriſche Hochbahn⸗Aktien ſtiegen anſehn⸗ lich weiter. Heimiſche Rentenwerte lagen gleichfolls etwas feſter. Von Auslandsrenten ſetzten Anatolier und Maze⸗ donier ihre Steigerung fort, wogegen die andern geſtern erzielten Kursaufſchläge ſich behaupteten, bzw. wie Bosnier, etwas ſchwächer lagen. Zu der feſten Allgemeintendenz wirkte auch mit, daß die vielfach befürchtete Geldverknappung bis jetzt nicht eingetreten iſt und das Geld am Markte wieder frei zur Verfügung ſtand. Der Geldſatz ſelbſt iſt unverändert. Generalverſammlung der Allgem. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft Die geſtrige o..⸗V. genehmigte einſtimmig die vorgelegte Goldmarkeröffnungsbilanz. Auf Anfrage eines Aktionärs teilte die Verwaltung mit, daß die..Z. bei Kriegsausbruch in England und Amerika keine nennenswerten Aktiven unterhalten habe und daher eine Beſchlagnahme bzw. Rückgabe derartiger Gut⸗ haben nicht in Frage kämen. Ein Aktionär machte darauf aufmerk⸗ ſam, daß im Londoner Kurszettel der Londoner Stock Exchange eine Notierung von...⸗Aktien vorgeſehen ſei. Der Vorſitzende erwiderte, daß dieſe Mitteilung ihm überraſchend käme und trotz⸗ dem er Bankier ſei, ihm wie auch ſeinen Kollegen, darüber nichts bekannt wäre. Betreffs der Arbeiterlöhne erklärte die Verwaltung, daß ſie ſich jetzt auf ungefährer Friedenshöhe bewegen und teil⸗ weiſe ſogar noch darüber hinaus gehen. Ddie Zuſammen⸗ legung des Aktienkapitals erfolgt in der Art, daß 1200 Mill. P. Stammaktien im Verhältnis von 10:1 auf 120 Mill..% umgeſtellt werden, die 250 Mill. A⸗Vorzugsaktien auf 17,5 Mill. R und die 250 Mill..4⸗Vorzugsaktien B auf 18,75 Mill. R. Ueber die Technik der Umſtellung berichteten wir ſchon; auf alle Vorzugsaktien entfällt eine neue Stammaktie über 60.4, außerdem auf die A⸗Vorzugsaktien ein Anteilſchein über 10 Re.l und auf die B⸗Vorzugsaktien ein Anteilſchein über 15.x. Die mit der Umſtellung zuſammenhängenden Satzungsänderungen wurden ebenfalls einſtimmig angenommen. Der Geſchäfts⸗ bericht nebſt Bilanz mit Gewinn und Verluſtrechnung für das Geſchäftsſahr vom 1. Oktober 1923 bis 30. September 1924, der eine Verteilung des mit 7 223 287,65 Rel ausgewieſenen Rein⸗ gewinnes derart vorſchlägt, daß 5 Prozent Dividende auf 97 182 500 Stammaktien(22 812 500 Vorratsaktien bleiben ohne Dividende), 6 Prozent Dividende auf die Vorzugsaktien Lit.& und 5 Prozent Dividende auf die Vorzugsaktien Lit. B verteilt werden, wurde ebenfalls einſtimmig angenommen. Auf neue Rechnung wird ein Betrag von 376 662 vorgetragen. Eine Rede Geheimrals Duisberg Geheimrat Duisberg, der jetzige Vorſitzende des Reichs⸗ verbandes der Deutſchen Induſtrie und Vorſitzende der Solinger Handelskammer hielt einen Vortrag über die Wirt⸗ ſchaftslage, in dem er betonte, daß das neue Jahr der Wirt⸗ ſchaft noch große Schwierigkeiten bereiten werde. Das Jahr 1924 ſei das Jahr der Deflation geweſen. Die Aufrechterhaltung der Rentenmarkt ſei das Verdienſt des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht und des Reichskanzlers Dr. Luther. Das Vertrauen des Inlandes in die Rentenmark ſei groß, das Vertrauen des Auslandes wachſe. Die ganze Bevölkerung ſei von der Feſtigkeit der Reichs⸗ währung überzeugt, jedoch ſei die ſtändige Ueberwachung er⸗ forderlich. Er hoffe, daß das Jahr 1925 in dieſer Richtung hin gut verlaufen werde. Das Jahr 1924 ſei ferner das Jahr der Durchführung des Dawesgutachtens geweſen. Das Vertrauen, das das deutſche Volk dabei in das Ausland geſetzt habe, ſei freilich Anfang des Jahres 1925 infolge der Nichträumung der Kölner Zone auf das Schwerſte getäuſcht worden. Die Arbeitszeit⸗ und Lohnregelung laſſe nicht allzu hoffnungsfreudig in die Zukunft blicken. der chriſtlichen Gewerk⸗ Berliner Dividenden⸗Werts. Trausport⸗Aktien. Schantungbahr.— ,19] D.-Auſtral..ſch. 29.85 89,15 Kocddtſch Allg, Vok. u. Str. 94,92,0 Hb.⸗Amk, Paretf. 29,— 29.78 Noland⸗Einie Südd. Eifendahn 98,— 00,. ⸗Südam. Oiſch 48.75 47,7 Verein. Elbeſchif.40 3,50 67.65 68,.25 Hanſa D ſchiff 13.45 18,8 Bauk⸗Alrtien. Baltimore [Barmex Bankver. 1,70 1,82 Bank 12.90 18,20 Reichsbank.. 80,75 82,87 Berl. Hd. Geſ.. 77.— 79.—De Ue erſee Bz. 08.59 10.—Rhein Crediedank 3,.50 3,60 Com. u. Privatbk. 6,50 6,62 Dise. Commandit 18.50 18,90 Dise. 11, 11.25 Darenſt u. Nt.⸗Bk. 13 20 14.50 Dresdner Dank. 9,45 9,40 Weſtha.25 0,20 Mitteldk., Kreditb.85.90 Induſtrie⸗Aklien. Accumulat Fabr. 64,50 61.25 Badiſche Anilin. 31,65 32,85 Bremer Vulkan 99.50 99,50 Adler& Oppenh. 60,25 60,25 Balcke Maſchin. 6,50.70 Buderus Giſenw. 21,45 22,25 Adlerwerke..75 3,85 Bayr. Spiegelgls. 8,.25 Chem Griesdeim 25.65 26,55 .⸗G.f. Anilinfarb. 25,15 25,85 J B. Bemberg. Chem. Hyden.. 4,10 4,80 .⸗G.f. Verkhrsw 87,26 8,75 Bergmann Elektr. 2 Chem. Weile⸗ Alezanderwerk 5,25 5,40 Berlin⸗Ang. Naſch. em. Gelſenk... 125,0 1 Alfeld 2,85 2,85 Ber⸗Gub. Hutfdr. Chem. Albert. 30.— 49. Allg. Elektr.⸗Gel. 12,90 18,40 Berlinſtarler Ind. Concord. Spinner 40 5 5 7 88 90 80 85 2 89 8 822 — 8* 1 AlJ Portl. Zement 144,0 148.0 Berliner Maſchb. Daimter Noioren 3, Amme Gieſ,& Co. 5,25.25 Verzeklſus Bergw. Ammend. Papier 775 7,75 Bing Närnderg 88 Deſſauer Gass — 188 18 12 2 e Erdöl.. 58.30 60,55 Zellſt.. 32,80 33,50 Braunk. u. Brikets 84.50 66 80 Deutſch. Gußſtahl 1270 127.0 Teleph Berliner Thale Eiſenhütte Thoerl Oelfabrik Bank f. el Werte.60 8,87] Diſch. Aſiat. Bank 34,75 33,75J Oeſt. Cred.⸗Anſt. 375 10,73B. Diſch. Nickeld 87,75 35. 5 Diſch. Atk. Telegr. 20.25 71,— Doltarſchagße Deutſch⸗Lugemb. 94,43 96,75 Goldanleihe 50 5 1 80 0,730 0,7454% Prß. Konſols.230.830 30 0 .705%¾ B. Neichsanl..385.908 4% Badiſche An— Handelsblatt ſchaften, Imbuſch, hätte vor allem tief enttäuſcht. Es müßten alle ſchaffenden Kräfte zuſammengefaßt und das eigene Ich dem Staats⸗ und dem Gemeinwohl untergeordnet werden, wenn es beſſer werden ſolle. —— ——— OBadiſche Anilin- und Sodafabrik, Ondwigshafen a. Rh. Zu den in der Preſſe immer wieder auftauchenden Gerüchten über ein von der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik beabſichtigtes Vorgehen in Norwegen bemerken wir, daß es ſich hierbei nach wie vor nur um Erwägungen handelt, die bisher weder zu be⸗ ſtimmten Entſchlüſſen noch zu Verhandlungen oder gar Ab⸗ machungen geführt haben. OIſſe Bergbau.⸗G. In der geſtrigen.⸗V. proteſtierte die Oppoſition gegen die Goldbilanz und die heanutragte Kapitalumſtellung, als auch aufs neue gegen die 60 Mill. Schuß⸗ aktien und Genußſcheine, die in der neuen Goldmark⸗Eröffnungs⸗ bilanz enthalten ſind. Bekanntlich erhob die Oppoſition gegen die Verwendung der 60 Mill. Aktien die Nichtigkeitsklage. Nach den Ertlärungen der Jerwaltung wurde die Bilanz wie die übrigen Anträge der Verwaltung genehmigt, wobei die Oppoſition gegen ſämtliche Beſchlüſſe Proteſt zu Protokoll gab. *Der Erſatz der Runſchäden. Ueber den Erſatz der dem Ruhrbergbau durch Beſchlagnahme von Brennſtoffen von den Zechen, Kokereien uſw. und durch die Zwangslieferungen auf Grund der Micumverträge während des Ruhrkampfes entſtandenen Schä⸗ den iſt zwiſchen dem Bergbau und den zuſtändigen Rechtsſtellen eine grundſätzliche Einigung erzielt worden. Danach erkennt das Reich ſeine Entſchädigungspflicht im allgemeinen an und hat ſich zur Zahlung einer entſprech en Enſchädigungsſumme bereit erklärt, woraus allerdings nicht alle dem Bergbau entſtandene Verluſte voll ausgeglichen werden. Die Verteilung der Ent⸗ ſchädigungszahlungen des Reiches, worauf bereits größere Abſchlags⸗ zahlungen erfolgt ſeien, geht durch die Ruhrkohle.⸗G. Die end⸗ gültige Verrechnung iſt noch nicht vorgenommen worden und auch der Zeitpunkt dafür ſteht noch nicht feſt. Aehnlich wie für den Ruhrbergbau werden auch die Entſchädigungsanſprüche der Eſſen⸗ und Stahlinduſtrie geregelt. )6 Verein Deulſcher Eiſen⸗ und Skahl⸗Induſtrieller. Ein Privattelegramm meldet uns aus Saarbrücken: Han⸗ delskammer⸗Syndikus Dr. Max Schlenker, ſeit zwölf Jahren in Saarbrücken, übernimmt am 1. April als Nachfolger Beumers⸗ Düſſeldorf die Geſchäftsführung der nordweſtlichen Gruppe des Vereins Deutſcher Eiſen⸗ und Stahl⸗Induſtrieller. Waren und Märkte „0- Frankfurter Getreidebörſe vom 22. Jan. An der heutigen Frankfurter Getreidebörſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen, neuer 21,50—26,.—, Roggen, inländ. 22—25,50, Sommergerſte 26,— bis 34,.—, Hafer, inländ. 18—22,50, Mais 22,75—23,50, Weizenmehl, inländ. 41—43,50, Roggenmehl 36—39,50, Weizenkleie 14,75 bis 15,25 und Roggenkleie 14.50—15,—. Alles in G die 100 Kg. „o- Frankfurter Biehmarkt vom 22. Jan. Der Auftrieb des Nebenmarktes beſtand aus: 5 Ochſen, 6 Färſen und Kühe, 1145 Kälbern, 765 Schafen und 949 Schweinen. Notiert wurden für den Zentner Lebendgewicht: Kälber 35—65, Schafe 30—45, Märzſchafße 20—28, Schweine 65—75 und Sauen und Eber 60—70 Goldmarkt. Marktperlauf: Kleinvieh ruhig, geräumt, Schweine bei zuletzt ſtark abflauendem Handel nicht ganz aus⸗ verkauft. Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Kuhrort vom 23. Januar Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Taz nach Rhein⸗ und Mainſtationen 5½% Pfg. ab Rhein⸗ und Ruhr, 678 Pfg. ab Kanal. Exportfohle nach Rotterdam 90 Cents bei freiem Schleppen, ohne beſtimmte Tage. Geſchäft etwas anziehend. — 22. 23 22, 23 22J 25. 22. 28. 92, 28 22. 28 Tricotw. Beſtgg.. er. Uitramarirt. 22.99 23.gſchockew., Keltn..91/ 10 Pböntr Bergdan. 6 3 63.90 Rembach Hütten 92,70 8896 Schucker: 8 Co. 7and. Thärg. Lief. Golge 83.— 84,— Der. Jellſt. Detlin 9,50.90 Zuckerf. B. Wagß, 4,35 440 Hermann Püge.85.68 Noſtzer Braunk. 25— 28,— Segall Suumpf 140 140 ſüberdore Foer..—.— Vogtl. Maſch. St. 40 48„ Frankenthal.55.50 Ratdgeber Wägg. 8,85 68.50 Roſizer Zucker 47 18 49,50 Siemens Elektr. 840 828 Ber. deutſch. Oele.50 42.75 Poſgt& Häſf. St 2u 20 Sen.250 4350Neisbolz Papier 16,75 16.75 Nückfortg Nachf,.800.890 Siemens& Halske 87.40 90 Vſich Ind.Mainz 11,0 12,Vokitzom. Selu.s e Iffſtein.70 470 Rhein. Sraunkohl. 52.75 55.75 Rütgerswerke 20.85 2148 Sinner.. 1180 1180 Ber. Jaßf. Caſſel 83.90 83.& Fregtag.80 87]„ Pbeingau.70.70]Rbein. Chamotte 1190 120.0 Sachſenwee⸗ 2,70 20 Stetüner Bulkan 17.50 17,75 VBer. Pinſel Nürnd—. 28,25 Zeliſt. Waldhof St. 12.80 13.—-]„ Stuttgart 4,38J 4410Rhein..,80 50 8 5 Gußſtahl r 25 eee 5 60, Kur Rhein. Maſch Led. 5,10 4,80] Salzdetfurtg 8.„75 Stoemer Näm 21.75 23,25 Srekverkehts⸗Kurſe. Nhein Zel Bor 185 1225, Sero.18.20, Sſollb.Zinthütten 8450 Benz 5,45 30 Kreichgauer.——Raſtatter Waggen—.— 6,48Rhein, Möbelfoß 3,.20.20 Scheidemandel 21.70 22,25 Südd Immobilien 6,. 888 Elderfeld. Kupfer——.70] Mansfelder.. 400 5,.—a. 13,68 13,23 Rheinſtahl. 58,90 87,700 Huge Schgeider 1,20.— Teckl. Schiffow. 28.85 25.88 Entrepriſes— Mez Söhne..95 1,95J Mhm. Kohtenanl. 11.— 11,.—[Khenania chem..40 7,60l Schudert& Salz. 159.0 159. Teichgräber. 180 188 5,75 5,70J B. Glanzſtoff Eldf 88.50 91.— Weſtf. Eiſen Ogdr. 22.75 22,75 —.——.—Ber. Harzer Kalt 3,90.— Wicking⸗Cemem. 32,25 53,00 7,40 7,40 B. Schuhf Bru& W 3,15.20] Wiesloch Tonwar. 18,15 18,89 .80.50 VStaylw..b. Jyp 175,0 173.0J Wildeitmsd. Eulau 10.—.80 .90 9,90 Ber. Ultramarinf. 23,25 28,30 Wiſſener Stahl 13,.— 18,70 8,.50 9,20 Bogel Telegr.⸗Dr 3,40.,50 Wittener Gußſtahl 52,— 52,— Vurziner Papier 8,50 5,0 Bogtländ Waſch. 4,70 4,75 Wolf, Buckau. 788.88 Ver. B. Frkf. Gum. 3,50 3,30 Wanderer⸗Werke 14.50 15—Zellſtoff Berein 72,— 7159 Ver. Chem Charl. 16.90 17,10] Weſer Akt.⸗Geſ..— 9,— Jellftoff Walddof—— 1,23 25 Weſterreg. Alkall. 21.25 22,50 Union⸗Gießerel Verliver Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kall. 28,75 30,—JHeldburg 58.— 60, Pomona Api, Allg Petr. Ind 1,00 1,90 Hochfrequenz.. 1 25—.— Nonnenterg.— Becker⸗Kohle. 7,30.50 Int. Petr. Un. Ipu 35.— 35.— Kufſenbdanrt 7,75 88 Becker⸗Stabl..70.55 Krügershall.. 10.,80 10,78J Sichel& Co. 299.— Benz⸗Motor 5,10.—Meyer Textil,.. 0,15 0,15 Sloman Saſpeter 780 780 Deuſſche Petr.. 20,— 20.— Mulbenh. Vapier 0,01 0,010 Südſee Phosphat 52,— 80.— Diamond 7,25 17,50 Petersb Int.Hand 3,70 4,70/ Ufa.. 18,25 18,5 Berliner Seſtverzinsliche Werte. ) Reichs⸗ und Staafspapiere. 89.89 59,99 J87% D. Reichsant.110.11005 ¼ B. Kohlenant. 12.28 12 . 84.75 84.758% 1 5% Preuß. Kaltanl.80 4,0 Roggenwert. 6,30 8 1,230 134005% RNoggenrentb. 6,10 5, .320.27005% Schſ. Braunk. 208 20 VI.6055 9080 8Nlee. 580 30% „Landſch. Rogg..— 7. „1824er 0,845 Dynamit Novel 13.— 18,30 Grizner Maſchin. 28.— 38, Edard Maſchin. 15 Wiien 93,— 94,— 7775 Waggon Eiſenw, L. Meger 1,65 1,80 Gebr. Großmann 6,70.25 Anter. 140l8 14½ e 9 1260% Merftaner. 47.— 47.284% Türk.unif Anl.—.——,4% 92 25.egbhe 978.87 4%„Hollob 1911 11.0 11.—.005, 95 5⁰ 5 0 504% Erkeſtw hm 8½ 1180 12,404% Turg. 4d.⸗Ant.0.33% 5110.1303/% Baper. Anl. 161.80 b) Ansländiſche Nentenwerte. deüds a 8 oSuU„G. 8—, 0% Goldrente 12,28 14,7„400.-Los 24,— 25,60.80%„ neue Pr.——.50 5%%%01l. St.⸗Rielg,——55 0 Oblig „Silberrte. 2— 2,884/½/%,„1914 10,30 10,—4½¼% Anat., Ser.I 10,78 11.78 1504%„„Goldrte 11.— 11,10 2255 75„ II 9,25 1 10 1 apierrt.—.— Kronr. 10„„ 4%„MNagd.⸗Eiſf 12.45 12.2080/ Oe. Stb alte 14.25 13,755% Tehuanzepec 28.— 28.80 05 Eleitr. Jarb. v B. 26,50 27 2 5 Li 505 5—— bau 2,— 2, aggenau Vorz.60.70 7 TTTTTTTTTCTCCCCCCCCCCCC%%%%%%/ Etag ranput—Frankf.Pok&Wit..80.— Holzmann, Phil. 6,13.85 Elberfeld. Kupfer 0,.05 9,35 Gebhard Terkl 10,20 10,25 Gruſchmitz Textil. 10,50 10,80 Emaille St. 5 0,37.88 uchswag Stamm 1,63.69 Holzverkohl.⸗Ind. 10,10 10.25 Elektr. Lieferung 111.5 113,0 Gelſenk. Bergw. 101,0 105.0 Hackeſhal Draht.30 9,50 Chen 5 Wormd 1280 4,700 Ganz LudwMainz 0,18 0,16 Junghans Stamm 12.95 12,5 Elektr. Licht u. Er 8,30 8,45 Gelſenk. Gugftai 36,— 57.50 Halleſche Maſch.. 13, 13,75 Fraukfurter Jeſtver insliche Werte Ehlan& Sehmer 3 3375 Oeliing c. 2,10 20.Fammg Kalhersl 100 140 ganmere Spiun 27.50 18 Nöhentode Wert 2, 8. gein Neumeter 18 180 Enund Naſchin.— 28. Golbſchmidt Tü. 24,50 26,10J Karlsr. Maſchin..20 4,20 Hannov. M. Egeſt. 77,— 77,60 Philiep Holzmann 6,1 8,18 2185 Körting 7,— 67,50) Inlöndi e ee ee 88 leiſtiſ: 75.—Grün, Bilfinger 19.— 19,75 Klein, Sch. E Becker— Hanſa Llo 1 umboldt 26,— 2774 er Ku 3,15 3½ 5 e e% D. Schgt 2 gende.Schelc 1 75 18.— Haldc Reu, Rähm. 27.— 27, Knort, Heilbronm 4,10 4,10 959. Wien Bunen 2,70 2,70 Httw.&. M. Kagſer 42.80 40.50—5 Cie. Fok. 488 480 ee 55 5 1 5757 1275—— ahr aurt Mühlh 1 60.80] Hammer Oenabr. 22,80 22,280 Konſetven Braun 110 bieſHarkort Bergwrk. 370.70 Jiſe Bergbau 30,28 30.60 Kyffhönſer Hötte. 140 1,404½% Müm v. 1914— Sparprämi. 1819.520 ö,3708% do..000— Feli Gedt. Pir 902 1020] Hanfeert. Füßen 98,— 99 25 Krauß K& Co. Lck..20 8,15 Harpen. Bergdau 151.5 153,0] M. Züdef& co. 7,50.50 Cahmener& Co. 1388 18,0% 1804—.——5½% Pr. Schatzanw. 4% Bag. Bf. Gil. 880 3350 7 Gulll. 2.55 5,75 Heddernh. Kupfer 9,70 9,70 Krumm, Otto.80 1360Hartmann Maſch..15 7,20] Gebr. Junghans 1285 18,—Laurahüne 40.35 570 1803%—, 4% de. 7 80 5*.55 3“ Amech Jetter 18.30 4— Herzogp.München—.. Fahmeger& co. 2340 75, Seee, ee eeee Cesmaz, 21.— 10% 81 Meichean.388 905 4e% Pleuß. 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V, da.—— 125%dn g 1410 18504% Wärtt. k. 1918.350 1450 1 4 205 B. 1. 4„·20, 5 H.—3* 5 8—22* 1 1½0—5* 3 0 en Mae Nine, VTTJJJJJJJJJV%%%%Sù CCVCCCC ö ann 610 Nh.elek M Stamm 9,60.75 0,575 0,575unkau& Steſſen——.— Mech Web Linden 8,½.50 Neckarſ. Fahrzg. 8,90 8,80 d 2— ach dablee 185 ARh. Maſch. Leud. 4,80.15.— 9,200üdenſcheid Met. 4,70.80 Webere Zittau. 9,75 9,90 99 735 75.— b) Ausländiſche lin Billionen 10 Motore Stamm 280.80 Rhenanſa Aachen.35.85.— 3,—Magteus.G..,20 4,25 Fr. Megafn§ Co. 10,90 11.55 Nordd.Walltämm.80 73,851¾% frRonlss?—.%, Rumän, 1809—.———ſede Sl..od—— 800 MNotorf u. d 0.90 Riebeck Montan 50,25 53, 89,— 90,75 Mannesmannrzh. 69. 7165 Merkur Wollwar 34.80 34.— Oberſchl. Esb. d. 14.25 14.904½% Oeſts1918 90 30900 4/% bo Hold. art. 8. 409 8,2092, 4do.„.1897 200 2850 Necar Oberurs 22.85 55[Rodberg Darmſt..0 4˙50J Sinalcs Detmold 3,90 2,0ſ ansfeld Aktlen.890 8,10 Mix 6 Geneſt. 99.80 88.. Eiſenindſt 14,— 13. 4½% do. Schatz.300.500.4% do. ain.——„% Mez. am. Inn.—— Gabrzg. 1.90 22525 21.J5 21,25 Südd. Drahtiündſt.———Narkt⸗u.Kählhall. 108,0 104.5 Moteren Deußz. 28,75 2868„ Kalsrgerke 83,— 88,504% do. Süberr..800 2050 4% Tek. Bagb S. 4%„ Gold 41.50 61.80 Aad. Eg. 88—.—Sch inc& C. Hbg.—.——.Led. St.Jugbert—.——Nazimiſtianzau 13785 13,20 Motorzhkannpeim 88.— 83,.— Obesaſteia LSUe, 28,8004% do, Soldrente—. 4%„ S. I.814 10,254%%.Irrig. Aiil.—— —86.— Schneid.& Hanan.— Shabft- We et Mübweten Retg. 04 400 d. bNια.00% N ðf, 4% 10,90% Tegaabtpgee B. Seite. Ar. 38 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Ausgabe] FJreitag, den 23. Januar 1925 — 1 Wandern und Reiſen Einòrücke aus Pfalzſtädten Die Stadt der 300 Schuhfabriken.— Pirmaſens Von Gg. Wilh. Rapp 8 Als der liebe Biſchof Pirminius damaleinſtens ſeine Zelte in der Nähe des Horebberges— der Horeb in Paläſtina, von dem man ins Tal Joſafat hinunterſchaute und der Wonne kein Ende fand, iſt nicht gemeint— aufſchlug. vergaß er ganz, vorauszuſehen, daß zwölf Jahrhunderte ſpäter die Eiſenbahn erfunden wurde. Sonſt hätte er die Stadt Pirmaſens einige hundert Meter tiefer unter dem blauen Himmelsfirmament gearündet. Es iſt wirklich gar keine Kleinigkeit auch für die modernſte Lokomotive, einen Zua, der ſich Eilzug nennt, aber vom Publikum deſpektierlicherweiſe Schlappenzua genannt wird, auf dieſe 450 Meter Höhe ü. M. freundlichſt hinaufzuſchleppen und die Maſchine ſchnauft dann auch wie ein Aſthmapatient oder wie eine Gans in den letzten Wochen der Fettmaſt. Mit dieſer Höhenlage iſt wirklich die„höchſt“ entwickelte Induſtrieſtadt Deutſch⸗ ands. Lanamweilia iſt dieſe Fahrt dort hinauf übrigens nicht. Es iſt nämlich ein wundervolles Waldtal, das da von der Bahn Bieber⸗ müble⸗Pirmaſens aus ſeiner lieblichen Ruhe geweckt wurde, voller maleriſcher Ausblicke, ſanfter Wölbungen und entzückender Waldluft. Bis man ſchließlich im Tunnel verſchwindet, eine etwas döſige Fah⸗ rexei. während der man ſeine Sachen zum Ausſteigen packen könnte, wenn das Licht nicht dunkel wäre. Letzteres iſt aber einmal ſo, Uunſere Zeit und die Reichsbahndirektion lieben die Paradoxe. Iſt man dänn aus dem Tunnel heraus, ſo kann man mit dem Bewußtſein, eine reizende Gebiregsfahrt gemacht zu haben und ſich mehrere hun⸗ dert Meter über ſeiner Mitwelt zu befinden, den Zug verlaſſen, denn weiter gehts nicht. Alles ausſteigen! Kropsburg bei Edenkoben(Pfalz). Der Eilzua Pirmaſens—Kaiſerslautern-Worms—Frankfurt iſt übrigens keine alte Einrichtung, aber eine ſehr aute. Wenn er auch manchmal aar nicht eilt, oder doch nur ſehr mit Weile. Auch die ganze Bahnverbindung nach dieſer Richtung iſt erſt ein Jahrzehnt alt. An der ſeinerzeitigen Eröffnunasfeier intereſſierte mich typiſcher⸗ weiſe am meiſten das Feſteſſen, das wir in Pirmaſens einnahmen, nachdem wir ſchon früh um 7 Uhr in Kaiſerslautern mit dem neuen Zua abgedampft waren. Der Zug war wunderſchön grün geſchmückt und die Bevölkerung ſubelte— ich weiß nicht wem— zu. Aber da⸗ von wird man nicht ſatt und ich hatte einen Mordshunger. Auf dem Bahnhof Biebermühle wurde eine Gruppenaufnahme gemacht, auf die natürlich jeder drauf wollte. Ich weiß nicht, ob ich ein dummes Geſicht aemacht habe oder der Photoonkel eine ſchlechte Kamera hatte, ſedenfalls bin ich nicht zu erkennen. Die anderen auch nicht. Pirmaſens iſt heute die drittgrößte Stadt der Pfalz. Unter den pielen Schuhfabriken fallen einige Prachtbauten in die Augen, muſter⸗ gültige hoch moderne Anlagen. Und was dort geleiſtet wird kommt den höchſten Qualitäten in der modernen Schuhfabrikation nicht nur aleich, ſondern iſt auch teilweiſe für dieſes Fach noch vorbildlich. Mit Recht iſt denn auch das Märchen von den„Bermeſenſer Schlabbe. die zum Verkaafe, aber nit for drin zu laafe“ ſein, länaſt abgetan. Billige Ware aibt es natürlich wie überall und ſie kann natürlich nicht ebenſo aut ſein. Neben den eigentlichen Schuhfabriken ſind natürlich auch viele Hilfsinduſtrien da, die das Leder mit bearbeiten und den aus⸗ wärtigen Nichtfachmann muten in der Zeituna hier die Stellen⸗ angebote ſtets komiſch an, die da ſuchen: einen Zwicker, einen Abſatz⸗ fräſex, einen Schnittpolierer und andere ſchöne Titel, Ein Spaziergang durch Pirmaſens iſt keine Kleinigkeit und für fettleibige Naturen als Kur empfohlen. Es geht rauf und runter wie auf der Berg⸗ und Talbahn. Schon bis man vom Bahnhof— die Elektriſche iſt immer gerade fortgefahren, wenn man ſie ſucht— zum Exerzierplatz hinaufgeturnt iſt, das iſt eine Leiſtung. Dort oben iſt übrigens ein unterhaltender Bummel, eine Art Katalog der hüd⸗ ſchen Pirmaſenſer Mädchen, die noch zu haben ſind. Der zieht ſich dann durch die Hauptſtraßen durch. vorbei am Kaffee Luitpold mit ſeinen mehr oder weniger ſeligen Militärerinnerungen, denn in Pir⸗ maſens gings ſchneidig zu, was für einen auswärtigen Urlauber immerhin wiſſenswert war, wenn er nicht— wie die Pfälzer ſagen: wies Gewitter— drei Tage hoben wollte wegen unordentlicher Ebrenbezeugung. Die früheren Achter wiſſen davon allerlei zu er⸗ zählen, und die anderen auch. Ich weiß nicht, ob Pirmaſens oder Stuttgart oder Wiesbaden mehr Treppen hat, jedenfalls kann man ſich hier als Selbſtübung im Krareln ausbilden. Die Treppenſtraßen herunterzugehen iſt wunderſchön, hinauf weniger. Blei Glatteis iſt beides überflüſſig, hinauf kommt man doch nicht und hinunter flitzt man auf dem Hoſenboden. Aber auch ſteile Straßen ohne Treppen ſind da, wie die hochanſtrebende Kloſterſtraße. Belohnt wird aber die Mühe durch einen wundervollen Talblick. „Ich will hier keinen Bgedecker erſetzen, aber neben dem ſchönen Rathaus und dem Landgrafendenkmal muß man das neue Kranken⸗ haus geſehen haben, eine muſtergültige Anlage, wie man ſie weit und breit nicht mehr findet. Von dem Schloß. das einſtens hier ſtand Und von dem Landgrafen von Heſſen bewohnt wurde, die aber für zeitig und dann für dauernd nach Darmſtadt überſiedelten, iſt aber ebenſowenig übrig, wie von dem einſtigen Schloß Kaiſer Barba⸗ roſſas in Kaiſerslautern. Aber mancherlei geſchichtliche und kunſt⸗ ee Erinnerungen rufen wieder die Zeit der heſſiſchen Land⸗ raſen wach. 0 Umgebung der Horebſtadt gehört zu den landſchaftlich ge⸗ ſegnetſten der Pfalz. Schon beim Verlaſſen der füdlichen Stadt tut ſich ein bezauberndes Panorama dem Beſchauer auf und weite duf⸗ tige Waldungen lagern vor den Toren. Am meiſten beſucht iſt das nahe Lemberg mit ſeiner berühm⸗ ten 80 Nreee einſtens der Sitz des heſſiſchen Landgrafen, heute nur noch Trümmer. Aber auch vom nördlichen Vorgelände aus kann man reizvolle Wanderungen unternehmen, über Münchweiler an der Rodalb, talab⸗ und talaufwärts. Durch das Tal zieht hier die Bahn Bruchſal⸗Germersheim⸗Zweibrücken⸗Saarbrücken, eine Linie mit be⸗ deutendem internationalem Verkehr. Leicht iſt die Südpfalz⸗ mit ihren Bergen und Burgen zu erreichen, aber auch Fahrten nach Kai⸗ ſerslautern, ins Karlsthal und in der Zweibrücker Richtung führen überall bald zu ſchönen Ausblicken. Sehr rege iſt das geiſtige Leben von Pirmaſens. Die Oper wird von der Pfälziſchen Landesoper in Kaiſerslautern durch häufige und gute Gaſtſpiele geſtellt, das Schauſpiel von der Volksbühne der Pfalzſd hierhergetragen. Ein rühriger Volksbildungsverein und mancherlei Kunſt und Wiſſen pflegende Vereinigungen tun das Ihre dazu. Ein Ausbau der Bahn Frankfurt-Worms⸗—Pirmaſens bis an die Landesgrenze iſt bei den heutigen verarmten Verhältniſſen wohl auf lange Zeit hinaus nicht zu erwarten, wird aber, wenn einmal wieder die Bahn Geld anlegen kann, zweifellos nicht mehr auf ſich warten laſſen und dann der Pirmaſenſer Indurſtie neue Entwicklungs⸗ möglichkeiten eröffnen. Schweizer herbſteinoͤrücke 1024 Von Wilhelm Romberg(Triberg) II. Lange Fahrten vermitteln Beobachtungen. Bei Freund und Feigd. Im Gottbardzug ſüdwärts, kräftige Beſetzung im Baſeler wie im Zürſcher Zugteils, erwiſcht man nach einigem Suchen ein Abteil mit drei Perſonen. Zwei Fenſterpiätze und ein Türplatz. Man fragt höflich, was frei, erhält bejahenden Beſcheid, belegt zwei Plätze mit Leichtgepack, geht ſeinen Kupeekoffer zu holen. Bei der Rückkehr überraſcht der eine der Mitreiſenden, weiblichen Ge⸗ ſchlechts, mit der Ausdehnung ſeiner ganzen Länge auf der Bank, am hellen Tage nachmittags um vier Uhr. Auf ein Monitum ein widerwilliges Zurückrekeln auf den vorher innegehabten Fenſter⸗ platz auf die Mitreiſenden. Die ſtreckluſtige Schöne hatte die Zu⸗ ſteigenden als Schweizer betrachtet und ſich ſchnell noch einen Liegeplatz ſichern wollen. An dem Eindruck ihres Verhaltens war ſie ſichtlich weniger intereſſiert und es berührte ſie auch nicht weiter, als ſie, die Deutſche, einem Landsmann den Rücken entgegenzu⸗ ſtrecken ſich anſchickte. Der Dialekt wies ins Rheinland, der des männlichen Begleiters ebenfalls. Sie fuhren ins ſonnige Italien zur„Büldung“. Wundert man ſich, wenn derlei übel auffällt und— zu Unrecht— verallgemeinert wird? Schweizer Städte ſtrahlen die alte Liebe aus für den, der Schönheit und Kultur ſchätzt. Blieb Bern abſeits, ſo waren Be⸗ ſuche in Baſel, Luzern und Zürich doch genügend für einen Einblick nach zehn Jahren und Reminiſzenzen als Studentenjahren. Städte mit abſoluten Gegenpolen. Das bucklige Baſel, behäbig⸗geſchäftig an den Rheinuferhöhen gebreitet, ausgedehnt in den neuen Teilen, geblieben im alten Baſel, verjüngt jedoch in manchem Bau und Geſchäftsleben. Aber mit einem Grundton, ſich zu erhalten. Lu⸗ zern, im Wahrzeichen der Türme und Holzbrücken, die betriebſame Fremdenſtadt auch noch in den ſonnigen Tagen dieſes Herbſtes, ein Zuſammenfluß reichsdeutſcher und nordſchweizeriſcher Laute. Das altvertraute Bild am Reußufer, lebhafte Marktbilder, daneben unmittelbar geſtellt der Glanz moderner Geſchäftsaufmachung im guten Sinne. Solid, doch nicht ſpießbürgerlich, ein freundliches Eingehen auf die Note der Zeitläufte. Anders Zürich. Schon ehedem grundverſchieden vom konſer⸗ vativ geneigten Stand der Altſchweizer Plätze. Zürich aufſtrebend, großzügig in der Diſpoſition, folgerichtig in der Ausführung. Ein Wechſel im Stadtbild, das überraſchen kann. Zerſchnittene alte Winkel, Erſatzung— nicht Erſatz— durch Monumentalbauten ohne Beigeſchmack von ſchlechtem Fett. Lange Fluchten aufs höchſte geſteigerter Geſchäftskultur, in ſorgfältiger Auswahl die Fülle des Schönen bietend. Eine Krönung jüngſter Entwicklung die Neu⸗ bauten von Univerſität und Techniſcher Hochſchule. Mächtiger Straßenbahnbetrieb, mit leiſem Anklang an München und Berlin, wo immer gebuddelt wird. Sonſt aber, Charakter trotz ſchärfſtem Anſtoß von Geſchichte und Neuzeit, Altes und Jetztzeit in gutem Zuſammenklang. Ein Wahrzeichen, daß die Schweiz aus den Nöten der Neutralität, die auch eine Art Krieg war, einen großen Schritt nach vorne getan hat, ein Schritt, der ſich beiſpielsweiſe in der Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit in der Seideninduſtrie bereits ausprägt. Für deutſche Natur bringt Wandern und Schlen⸗ dern in dieſer deutſchen Stadt in der Schweiz hohen Reiz und Freude am Schaffen, das Zürich von heute vermittelt Lebenskraft und Anfeuerung. 8 Hinter dem Gang vorwärts ſteht die Arbeit. Man iſt in der Schweiz nicht allzu ängſtlich, daß ja keine acht Stunden ünd eine Minute geſchafft wird. Wenn die Arbeit Nutzen trägt, ſo ſcheint ſie zu ungewohnter Stunde willkommen zu ſein, Wie erklärt es ſich, daß man in einer belebten Schweizer Stadt ſich abends um zehn Uhr im Vollbetrieb des Ladens der Annehmlichkeit, noch raſiert zu werden, hingeben kann? Man mache einen ſolchen Vorſchlag in Deutſchland von heute, eine Rattenfalle von Para⸗ graphen und Beſtimmungen täte ſich auf, den Tollkühnen zu ver⸗ ſchlingen. Man raſiert, haarſchneidet, kopfwäſcht in der betreffenden Stadt auch des Sonntags bis in den Nachmittag und macht dafür am Montag den Laden zu. Eine weiſe und praktiſche Einrichtung, die ermöglicht, am Sonntag durch Friſchraſur bei allen Schönen zu glänzen, ſtatt vom Samstag her ſchon wieder wie ein Stoppel⸗ pilz halb verlegen herumzuſtehen. Man macht da das Geſchäft am Sonntag und hält Montags, wo es auf den Bart nicht ſo genau ankommt und doch die größte Stille iſt, geſchloſſen. Die Sache ſcheint nachahmenswert. Nächtliche Wanderung „Kennt ihr die blauen Nächte, mit weißen Sternen beſät? Menſchengemüter verſinken tief im Gebet.“ Dieſe Verſe Carl Hauptmanns kamen mir unwillkürlich in den Sinn, als ich durch das abenddunkle Wertheim dahinſchritt. Ich ging über den Marktplatz mit ſeinen maleriſchen Fachwerkbauten, den hohen, altertümlichen Giebelhäuſern, vorüber an dem 1574 im Renaiſſanceſtil erbouten und mit zahlreichen Figuren geſchmückten „Engelsbrunnen“, vorbei an der 1383 begonnenen Stadtkirche mit ſeitlich ſtehenden Turm und ſtieg die Treppen hinan, die bei der Kilianskapelle einer der ſönſten Doppelkapellen der Spätgotik zum Schloßberg führten. Ueberall war es feierlich ſtill, nur hin und wie⸗ der hallten die Schritte eines einſamen Wanderers durch den ſpät⸗ herbſtlichen Abend. Links von mir erhob ſich ſchwarz und maſſig die impoſante Schloßruine der Grafen von Wertheim, deren einer, Graf Wolfram., das Schloß ſchon im Anfange des 12. Jahrhunderts angelegt hatte. Ich ſchritt durch das„Hirſchtor“, hinter dem in einem Garten in Stein gehauen ein Hirſch ſteht, zum Gedenken deſſen, den eine junge Gräfin vom Fenſter aus erlegte. Vor mir wand ſich der ſteinige Weg bergan die fürſtlichen eWingüter zur einen und Obſtgärten zur andern Seite. Unter und hinter mir lag das Städtchen und ſeine Lichter blinkten traulich zu mir herauf. Ein ſpäter Zug fauchte über die Eiſenbahnbrücke, die über die Tauber führt. Ein greller Pfiff und er verſchwand im Tunnel, das ſich zu meinen Füßen durch den Berg wand und nur ein dumpfes Dröhnen und Poltern und aus dem Berg herausquelſende Raufetzen künde⸗ ten von ſeinem Daſein, bis ein Klirren und Raſſeln von jenſeits des Berges vernehmen ließ, daß das ſtählerne Ungetüm des Maines gelbe Fluten unter ſich habe. Allmählich verklang das Rollen des Zuges und nur das Rauſchen der Tauber wehte zu uns herauf, die weißſchäumend über das Mühlenwehr dahintoſte, um ſich bald dar⸗ auf in den Main zu ergießen. Nebel ſtiegen auf und lagerten ſich über das Tal, als wollten ſie es fürſorglich in ihre webenden Schleier einhüllen. Drüben auf der anderen Seite lag, weit ſich dehnend, der Wartberg, und ſeine Tannen ragten ſchwarz und düſter gen Himmel. Ich aber ſchritt den Haagweg weiter und weiter und immer höher hinauf, bis ſich in breiter Fläche die Heide vor mir dehnte, in großem Bogen von Tannenwald umgeben. Ueber dürre⸗ Heidekraut ſtreifte mein Fuß, Wachholderbüſche und Felsgeſtein ſtan⸗ den und lag umher, und in der Ferne erhob ſich die Silhouette des „Heidhofes“. Ab und zu ſcholl das Gebell eines Hundes von dem großen Gutshof herüber. Sonſt war alles ſtill; nur hin und wieder ging ein Raſcheln durch das dürre Gras. Es mochte wohl ein Mäuslein ſein, das durch die Schritte des Menſchen erſchreckt wor⸗ den war und eilig eine Zuflucht ſuchte. Ich ſchritt hinüber zum Wald. Ein kleiner alter Turm ſtand ort. Grau und moosbewachſen waren ſeine Steine und breite Stufen führten zu ihm hinauf. Allzuweit konnte man von ſeiner Höhe, die nur gering war, nicht ſehen; denn dunkle Tannen reckten ringsherum ihre ernſten Häupter und ließen nur an einigen Stellen einen freien Durchblick offen. Drüben, über dem Main, lag Kreuzwertheim, und über ihm erhob ſich langgeſtreckt der„Kappelſtein, hinter dem ſi weithin die ſanftgeſchwungenen Linien der lieblichen Mainberge rundeten. Ueber mir aber ſpannte der nächtliche Himmel ſeine mächtigen Bogen, und ſeine Sterne funkelten in märchenhafter Pracht weit weit— unendlich weit. Und überall war Stille, tiefe heilige Stille. Da erhob ſich ein Raunen und ein Rauſchen ging durch die Luft wie von ſanften Engelsſchwingen, und die Sterne er⸗ ſtrahlten heller und die Nacht ward lichter und alle Natur erſchauerte in tiefſter Ehrfurcht; denn Gottes Odem durchwehte das All.— Zeitloſe Ewigkeit zog an mir vorüber. Der Menſch aber, der da ſtand,, war nicht mehr denn ein flüchtig Lied, das ſehnſüchtig hinaus⸗ ſchweift in die Weiten und— verweht.... Carl Hauptmann hatte das Richtige getroffen, wenn er ſang: „In den Wind, in den Wind ſing ich mein Lied. Frage nicht, frage nicht, wohin es zieht. Treiben Blüten, treiben Liederſeelen her. Frage nicht, frage nicht, woher? Wer gäb' Antwort je, woher, wohin? Treibe ſelbſt ein wehend Lied dahin. In den Wind, in den Wind, kaum erwacht, Bin verweht, bin verweht über Nacht.“ WIiIli Raupp Hornisgrinde im Winter. vom weſtrich-Gau des pfälzerwald⸗vereins Auf dem am 11. Januar in Homburg abgehaltenen Geu⸗ tag waren von den 27 angeſchloſſenen Ortsgruppen 17 vertreten. Gauleiter Bauer⸗Neunkirchen betonte in ſeiner Begrüßungsan⸗ ſprache, daß trotz der Zollabſchnürung die Saarländer jederzs treu zu den Volksgenoſſen jenfeits der Saargrenze halten werden⸗ Als Ort für die diesjährige Gaufahrt wurde durch Mehrheits⸗ beſchluß St. Ingbert beſtimmt. Eine Gaufahrt ſoll jedoch nur dann ſtattfinden, wenn kein Hauptausflug des Hauptvereins— ein ſolcher iſt zwar in die Nähe von Johanniskreuz geplant— ab⸗ gehalten wird. Es iſt die Erbauung verſchiedener Schutz⸗ un Unterkunftshütten im Vereinsgebiet in Ausſicht genommen, deren erſte im Weſtrichgau unweit des Höcherbergturmes auf dem Höcherz berg errichtet und(im Ausmaße der Hellehütte) im Frühjahr 192⁰ in Betrieb genommen werden ſoll. Der Gauvorſitzende wurde be; auftragt, für einen Vereinsbeitrag von nur 1,50 Reichsmark be der demnächſtigen Hauptausſchußſitzung in Hambach einzutreten. Die geäußerten Wünſche nach beſſerer Zugverbindungen mit Vorderpfalz über Kaiſerslautern und über Biebermühle ſowie na⸗ Wiedereinſtellung der Touriſtenzüge wie vor dem Kriege werde den zuſtändigen Stellen unterbreitet. Die nächſte Gautagung 2 Weſtrichgaus findet in Püttlingen ſtatt. Wandervorſchläge Tageswanderung waldhof— Kaerlſtern— Jägerhaus— Neuſchloß— Lamper(heim Mit der Straßenbahn nach der Endſtation Waldhof, Daſelbe über die Staatsbahn in nördlicher Richtung durch den Stadtteil. den Wald. Auf breiter Waldſtraße, an den früheren Schie ßſtände. rechts vorbei, dann weſtlich zum Karlſtern— etwa 1 Stunde. Kreuzung mehrerer Waldſtraßen Einkehrgelegenheit. Vom ſtern wieder nördlich mit der Markierung— liegendes blaues Kuen — auf der ehemaligen Poſtſtraße Mannheim—Frankfurt, durch 10 ſtens ſchönen Hochwald, nach ½ St. über die badiſch⸗heſſiſche Greud. und über die Bahn Viernheim—Lampertheim in den eigentliche früheren Waldpark. Die Poſtſtraße überquert je nach einem ha 5 Kilometer die Ludwig⸗ und die Prinz Emil⸗Schneuſe, die Lampen⸗ heimerſtraße, die Dörnberg⸗, Werner⸗, Dietz⸗, Klipſtein⸗ und Agie⸗ minerſchneuſe. Bei der Klipſteinſchneuſe macht der Weg eine en aung rechts zum Jägerhaus, ein Jagdſchlößchen des früheren heſſiſ de. Großherzogs. Von der Laadesarenze bis hierher etwa 1 Stune. Die Schneuſen ſind durch Blechtafeln an Bäumen bezeichiet. ch⸗ dieſem Teil der Wanderung ſieht der Wald wie ein großes xd⸗ brett aus. Vom Jägerhaus mit der gleichen Wegbezeichnung 17 0 weſtlich, nach—10 Minuten über einen Waldweg. Nach eine 15—20 Minuten mündet die Wegbezeichnung in die Straße Hütte, eine chemiſche Fabrik, erreicht. Einkehrgelegenheit. a auf ſchöner Straße, rechts noch ein Stück Wald, durch Feld nu⸗ 94—1 Stunde Lampertheim. Lampertheim ab.42 und.00, 2 heim an.10,.28. Wanderzeit etwa 4 Stunden. F. Die ſchönſte Italienreiſe wäre ermüdenb, wenn Sie ohne Unterbrechung die Fahrt dort bis zu Ihrem Reiſeziel ausführen wollen. Gerädert 125 vollkommen erſchöpft würden Sie ankommen. Darum e bricht der Kundige die Reiſe in dem ſo wundervollen und ſch 5 ganz ſüdlichen Lugano und bleibt ein oder zwei Tage ich dem beſtbekannten Familienhotel„Weißes Kreuz“, glei unterhalb des Bahnhofes in Lugano. Behagl. autgeheizte Zimm mit entzückender Ausſicht auf See und Gebirge, dazu vorze liche Verpflegung bei mäßigen Preiſen und ſofort fühlen⸗ ſich heimiſch. Notieren Sie aber auch gleich die Adreſſe: 3 Veißes Kreuz, Lugano, unterhalb des Bahnhofes. Schreſong Sie hitte Ankunftszeit rechtzeitig vorher.— Beſte Verbinduſe ab Mannheim morgens.16. ab Heidelberg.50, ab Karlarte 10.01 und Ankunft Lugann abends.30, Portier iſt am Bahnhol⸗ — — Jreitag. den 23. Januar 1925 neue Mannheſmer Jeitung[Rbend⸗ Rus gabt! 7. Seite. Nr. 38 Der Felſenbrunner hof Eine Gutsgeſchichte von Anna Croiſſank⸗Ruſt Copyright bei Georg Müller, München (Nachdruck verboten.) den und bot Peter un⸗ 56) Eugenie ſtand auf, ſie war blaß gewor ſicher die Hand zum Abſchied: „und meine Hilfe—?“ „Nein, Eugenie, die nehme ich nicht an, nein: ich möchke nicht ch jemand in mein Abenteuererſchickſal mit hineinziehen, jetzt nicht. n Sie nur, was ich ſchon angerichtet habe!“ Peter ſah gepeinigt nach der Decke, wo er die eiligen und auf⸗ geregten Schritte Käthchens hörie. „Sie haben das angerichtet?“ Eugenie lächelte traurig.„O Peter!— Alſo Sie wollen mich als Kompagnon?“ „Nein, es iſt beſſer ſo, jetzt nicht, vielleicht ſpäter, haben Sie k, Eugenie.“ Sonſt ſprachen Sie nichts mehr. Eugenie ging leiſe und ſcheu weg, wie wenn ſie einen Schlafenden nicht wecken wollte. Als Käthchen in einer ihrer eleganten Straßentoiletten herunter⸗ am, mit ihrem kleinen Sohn, den ſie in ſein ſchönſtes Spitzenkiſſen geſteckt hatte, war Eugenie längſt fort. f„So? das gnädige Fräulein hat deinen Sohn ſehen wollen?“ ſagte lie roh und anzüglich, ganz im Ton der alten Katzebergern, und auch b Kopf wippte vor Empörung genau wie der ihrer Mutter, nur k 5 ſie keinen weſpenleibigen Chignon trug, ſondern ein großes, rauſes, wirres Neſt dicker, goldbrauner, ungepflegter Haare. nicht Dan N Peter war mitten im heißen Arbeiten, die„Bude“ ſtand ſchon, le neuen Maſchinen waren gekommen, Arbeiter angeſtellt, Roſſe ſtampfften wieder im Stall, und Peter tauchte hinab in dieſen heißen Strom der Arbeit und zitterte unter den Erſchütterungen des Bagens, der Spannung, unter dem Kitzel des Sichſelbſterprobens. er ließ Käthchen ruhig gewähren, da ſie ſich in den Kopf geſetzt alte, Dekonomie zu ſpielen; er hatte ihr Dienſtboten erlaubt, ſo 8 brauchte; nur verbat er ſich die Getreide⸗ und Kartoffelwirt⸗ K* „Alles wird Wieſenland, die Bewäſſerung iſt da, ſie liegt überall; Getreidebau lohnt ſich nicht, treib Wieſenwirtſchaft u. Viehzucht.“ „Ich weiß, was ich will, und Geld werde jetzt ich verdienen,“ meinte ſie hochfahrend. f Peter aber dachte nur an ſeine Säge, an ſeine Spekulationen und den neuen Streich, den er den Thomanns ſpielte. Das Waſſer wollte er ihnen ganz vormeſſen, zuteilen wie ein Gnadengeſchenk, heute viel, morgen wenig. Er wollte es ihren Maſchinen ſchon angewöhnen, ſachter zu laufen! Was hatten die zu ſtampfen, als wollten ſie die Gegend beherrſchen? Der Junge war nun wieder da, hatte er gehört; den hatten ſie kommen laſſen, und dem wollte er's eintränken. Eugenie hatte ihn geſtört mit ihren Worten:„Mein ter iſt ein alter Mann“, es wurde ihm unruhig ums Herz, wenn er an den Alten dachte, der an ſeiner Fabrik hing, er hatte doch nicht mehr den alten, verbohrten Knabenhaß gegen ihn; er war ein anderer geworden. Den Rolf aber haßte er wie früter.— Der ſollte nur jetzt Kahn fahren und Fiſcheſſen halten und ſeine Ge⸗ liebten im Weiherhaus empfangen— er wollte ihm für andere der „Der Junge wollte ja ganz aus der Gegend weg,“ ſagte ihm eines Tages ſein Oberſäger,„er wollte den Alten mit fort haben, aber er geht ihm nicht. Der hängt zu zäh an ſeinem Haus und an ſeiner Fabrik. Neue Motoren haben ſie jetzt kommen laſſen. Wenn ſie nur laufen, wenn er ſie braucht! Ein keurer Spaß!“ Recht ſo. Die Thomanns ſollten ſich ärgern, die Thomanns ſollten nur blechen. Jetzt kam er dran. Platz für den Amerikaner! Jetzt wollte er etwas von der Heimat und vom Leben haben, jetzt wollte er für ſeinen Sohn ſorgen! Es war, wie wenn er ſich jetzt recken, ſich heben und wachſen könnte, troß der enormen Schuldenlaſt und der drohenden Ter⸗ mine, ſeit die Säge lief. Er bekam Aufträge über Auftröge, als wenn alles nur auf ihn gewartet hätte. Seine Säge lief Tag und Nacht; die Kunden ſchoſſen nur ſo aus der Erde. Er hatte aus⸗ gezeichnete Arbeiter erwiſcht und war gut vertreten, wenn er fort mußte— er ſelbſt ging auf den Kauf; er ſpekulierte mit Holz, und es glückte ihm. Und wie glückte es ihm! Auf einen Schlag, faſt wie in Amerika hatte er eine Menge Geld verdient, dabei ſtets alle Hände voll zu tun— ſein Name war in aller Munde, und in den Gaſthäuſern zogen ſie den Hut wieder tief, wenn der Ame⸗ rikaner mit ſeinen Braunen kam. Peter machte Geſchäfte im großen. Mit den erſten Waldbe⸗ ſitzern, den„Fürſten“ der Hinterpfälzer Wälder, ſaß er Nächte lang beiſammen. Sie tranken teure Weine, machten hohe Zechen und hörten auf Peter, der ihnen mit großen Vorſchlägen kam. Er hatte ſeine Erfahrungen von„drüben“ und kam ihnen mit ver⸗ blüffenden Plänen. Sie horchten bedächtig zu, ſchüttelten die Köpfe, wehrten ab,— aber es war doch ſtets einer darunter, der wagte— und ſiehe, es ging glänzend. Ihm folgten ſchon mehrere, es ſah aus, als ſtröme ein Goldregen über den Felſenbrunner Hof, als käme der Reichtum jetzt in Hülle und Fülle. Käthchen blähte ſich auf vor Hochmut, wie ein ſie in neuen Kleidern einher; jetzt kaufte ſie ſich, wer wußte denn, wie lange der Zauber dauerte? Die Dekonomie ließ ſie Oekonomie ſein; der Knecht würde es ſchon recht machen. Sie hatte auf einmal keine Gewiſſensbiſſe mehr, wenn ſie ſich gar nicht um das Getriebe auf den Feldern Dirne überließ. Es gefiel ihr viel beſſer, ſich in die Stadt fahren zu laſſen, oder gar ſelber zu kutſchieren. Mochte ihr Mann hingehen, wo er wollte; ſie ging jetzt auch ihre eigenen Wege. Wenn ſie ge⸗ rade die Laune hatte, fuhr ſie bei ihrer Mutter vor. Die Alte mußte dann ihre beſten Kleider anziehen und ſich neben ſie ſetzen. Wehe aber, wenn ſie vergaß, ſich zu bedanken! Käthchen verlangte den ſchuldigen Tribut! Einen eigenen Reiz fand ſie darin, am Thomannſchen Hauſe vorbeizufahren, ganz wie eine Siegerin, und als ihr Eugenie Tho⸗ mann einmal zunickte, beſchäftigte ſie ſich mit den Pferden und überſah den Gruß. So hatte ſie ihren Triumph. Sie pflegte ſich auch jetzt; ſie war ſchön, elegant gekleidet, jung, jünger als dieſe Eugenie mit dem langen, ſtrengen Geſicht, die ſich bei ihnen einſchleichen wollte!— Peter wußte kaum etwas von Käthchens Leben; er hatte keine Zeit, in der Wirtſchaft nachzuſehen. Wurde er wirklich einmal das heilloſe Durcheinander gewahr, drückte er beide Augen zu; er hatte keine Zeit, keinen Raum für anderes. Wenn ſeine Säge knirſchte und den wundervollen, harten Stämmen ins Herz fuhr, tat es ihm immer noch weh, und er ſah lange zu ſeinem Hochwald auf, der ihm ſein jetziges Glück gebrach:, Fing man da droben auch an, die herrlichen Stämme zu ſchlagen? Pfau ſtolzierte was ſie mochte, nterhaltung ſorgen! Er zitterte davor, die Axt in ſeinem geliebten Walde zu hören. Doch alles blieb ſtill; hoch und ſchlank ſtanden die Kronen, Baum bei Baum. An wen ihn der Makler wohl verkauft hatte? Er ſollte bi⸗ jetzt noch dem Juden gehört haben, aber man munkelte ſeit einiger Zeit, ein unbekannter Käufer hätte ihn erſtanden. Peter ſegnete den Unbekannten, der ihm den Wald erhlelt, vielleicht kam er wieder einmal in ſeine Hand! Wenn es 25 weiter ging— * Wie war denn das auf einmal gekommen?— Peter hatte Verluſte. Hatte er übereilt eingehandelt? Schlecht ſnekuliert? War er beim letzten, großen Holzeinkauf übers Ohr gehauen worden? Es ſchien, als verliere er mit einem Schlag, was er gewonnen, und wieder gab es Termine, die er zu fürchten hatte; denn getilgt hatte er nichts Nennenswertes von ſeinen Schulden. Er mußte einen Wald, den er mit Vorteil im Klartal gekauft, ſofort mit Verkuſt wieder verkaufen, nur um das Dringendſte bezahlen zu können. Und nun kam Schlag auf Schlag. Krankheiten brachen im Stall aus, an eine Verſicherung hatte er bis dahin nicht gedacht gehabt, zwei Pferde ſtürzten ihm mit einer ſchweren Bretterfuhre, das eine mußte getötet, das andere weit unter Preis verkauft werden. War der Sommer für die Heuernte ungünſtig geweſen, ſo war der Herbſt für das Ohmet noch ungünſtiger. Die Mißwirtſchaft machte ſich an allen Ecken und Enden bemerkbar. Die Dienſtleute lungerten herum, wenn ſie ihn nicht ſahen, und fügten ſich den Anordnungen nicht. Als die langen Herbſtregen kamen, erwieſen ſich die weiten und durchweichten Wege nach den beiden erreichbaren Stationen für die ſchweren Holztransporte als zeitraubend und äußerſt un⸗ günſtig; ſowohl der über die Hochſtraße ins Tal hinuntek, der ſchlecht inſtand, wie der nach der Stadt, der noch dazu piel weiter war. Neue kräftige Pferde, neue Wagen mußten her. Geldl Geld! alles ſchrie nach Geld, und Peter grübelte vergebens, wo er alles hernehmen ſollte. Wenn er deshalb zu ſeinen Geſchäftsfreunden kam, waren ſie in der Angelegenheit nicht für ihn da, und betteln, nein, betteln konnte er nicht. So geriet er aufs neue an den Makler, der ihm den Hoch⸗ wald abgekauft, und bot ihm von ſeinen Grundſtücken an. Nach ein paar Tagen Bedenkzeit war der bereit, und nun ging es an ein Verkaufen der Wieſen und Aecker. Käthchen ſchrie und zeterte:„Wie es notwendig war, haſt du ſie nicht hergegeben, jetzt verſchleuderſt du ſie Gib doch deinen Krempel da droben her, der nur Geld frißt; du verſtehſt ja doch nichts davon; der reine Schwindel iſt das alles! Und ich will den Felſenbrunner Hof behalten, wie er iſt, ich will die Herrin bleiben, ich will meinen Wagen behalten und meine ſchönen Kleider!“ Wo hatte er denn ſo reden hören? Wo denn?— Ach, ſeine Schweſter Alwin⸗ hatte früher einmal ähnlich geredet, nur nicht ſo ſinnlos und kindiſch! „Du kümmere dich mehr um dein Kind,“ wies er Käthchen barſch ab;„du haſt weiter nichts zu ſagen,“ „Meine Aecker werden nicht verkauft!“ ſchrie ſie und ſtampfte mit den Füßen,„es iſt mir ſo genug. Deshalb habe ich dich nicht geheiratet!“ „So behalte ſie doch! Du wirſt doch nicht meinen, daß uns mit dem Verkauf der paar Aecker geholfen iſt!““ Er brauchte mehr Geld, wenn er die Kriſe überſtehen wollte Die Rechnungen liefen jetzt von allen Seiten ein. Jeder wollte ſein Geld haben, und es war viel mehr zu bezahlen, als Peter überſchlagen hatte. 2285 (Fortfeung folat“ erfüllung und treuester Anhänglichkeit Freud meines Hauses geteilt. Gedenken bewahren. Mannheim, I. 5, 1, den 23. Januar 1925. Heute nacht entschlief nach kurzer Krankcheit, Herr Friedrich Seidel. Ueber fünfzig Jahre hat er in hingebendster Pflicht. Meine Familie und ich werden ihm stets ein freues Johanna Mayer. und Leid 984 4 Unsere gute unermüdliche Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester und Schwägerin Frau Barbara Haußer wW.)ũa. geb. Dickemann Stadtverordnete ist am Dienstag, den 20. Januar, sanft verschieden. Mannheim, Karlsruhe, Berlin, den 22. Januar 1928. Carl Haußer, Geschältsführer des bad. Hand- werkskammertags und Handwerkstags Paul Haußer, Politeidireklor Dr. Wühelm Haußer Gertrud Hauger geb Gutmann Susi Haußer geb. Elsasser Dr. Isolde Haußer geb. Ganswindt und 3 Enkel. NB. Die Beisetzung hat in aller Stille stattgeiunden. 976 lich erzogen. Dame, nicht Heirat Mittl. Reichsbeamter in leitend. Stellung, in den Zwanzigern, evgl u. in ſehr guten Verhältniſſen (auch ſpät. größer. Ver⸗ mög.) wünſcht mit häus⸗ üb. 25., in gut, bürgl. Verhältniſſ. u. mit ein⸗ wandfr. Vergangh. bek. zu werd. Ausf. Zuſchr. eytl. mit Bild erb. unt. U. J. 39 an die Geſchſt. 2106 Jung. Witwer, Hand⸗ werker, dem es ſehr nahe liegt, w. für ſeine drei Kinder eine gute Mutter kenn zu lern. zw. bald. Heirat Fräulein zw. 30—35 J. o. Witwe desſelb. Alters hab den Vorzug. Wohn. u. fompl. 2 Zimm.⸗Ein⸗ richtung vorh. Zuſchrift. unter TJ. G. 37 an die Geſchäftsſtelle 2101 Herrn- Ffseur- Geschäft wegzugsh. billig zu per⸗ kaufen. Ang u. U.., 41 a. d. Geſchäftsſt. 2108 Söhrelbmaschine gebr., billig zu verkaufen Re enbogen, R 7. 5, B316 Tel. 1451. Hestaurant en 5;bund der Versich eehmerevo en Bekannten die e Nachricht, daß unser einziges Lind und Enkelchen 8 0 2141 erungs-Vertreter Deutschlands E.. felchs-Adressbuch Ausgabe 1922, zu ver⸗ kaufen. Wo, ſagt die Ge⸗ ſchäftsſtelle.—207 Wir bitten, beim Einkauf von„Schwan im 0 illnstr. 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