Ne 1IAn. o ˖ ‚ „„ „CCC0˙ nen. „ —— — Miktwoch, 28. Januar dezugepreiſe: In Mannheim und Umgebung frel ins Haus 5 durch die Poſt monatl..⸗M. 250 ohne Beſel. 122 ei eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ 0 2297 vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls⸗ 5 E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ —— 1 aldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ — 1— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.⸗Adreſſe alanzeiger Mannheim. Erſcheist wöchentl. zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel. Aus Seit Wittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 45 Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Vorauszahlung pro ein · ſpallige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streits, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Jernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. u. Leben mit Mannheimer Muſfik-⸗Jeitung. Mannheimer Frauen-Geitung. Unterhaltungs-Beilage · Aus der Welt der Cechnikk. Wandern u. Neiſen⸗ Geſetz u. Recht die Umdeulung des Verſailler Berlrages der Wortlaut der deutſchen Antwortnote eee auf die Kollektivnote über die rage iſt, wie gemeldet, geſtern vormittag den alliierten Vertretern übergeben worden. Sie 99 5 „Herr Bolſchafter! der dem Herrn Reichskanzler am 26. Januar überreichten die allſierten Regierungen, daß ſie einſtweilen ie Abſicht haben, die Frage der Räumung der nördlichen — andzone mit der deutſchen Regierung zu erörkern oder auf die der Deulſchen Note vom 6. Januar einzugehen. Sie 70 980 b en die bereits in ihrer erſten Note angekündigte Mitkei⸗ 92 erjenigen Punkte, von deren Erledigung ſie die Räumung der — 0 Zone abhängig machen wollen, erneuk auf eine ſpätere Jeit, oun 05 ebenſo wie früher möglichſte Beſchleunigung dieſer Mittei⸗ 1 n Ausſicht ſtellen. Im übrigen beſchränken ſie ſich darauf, eutſchen Regierung eine Verkennung der Tragweite der Arkikel 0 5 429 des Verſailler Vertrages entgegenzuhalten und die Be⸗ 94 ung zu wiederholen, daß Deutſchland die in dieſen Arkikeln nörd ſehenen Vorausſetzungen für die friſtigemäße Räumung der lichen Rheinlandzone nicht erfüllt habe. daß 5 deutſche Regierung muß zu ihrem B edauern feſiſtellen, allte Ausführungen der deutſchen Note vom 6. Januat den Regierungen lediglich zu einer formalen Erwi⸗ ie 9. Anlaß gegeben haben, die dieſe für Deutſchland und für Verſtändigung ſo bedeulungsvolle Angelegenheit in deui 0 r Weiſe fö edert. Die alliierten Regierungen halten die An Regierung, wie auch die Oeffenklichkeit noch immer in 55 des Tatſachenmaterials, mit dem ſie den —805 bereits vor mehreren Wochen gefaßten Beſchluß begründen der deulſche Volk wird wiederum der Nichterfüllung des beſchuldigt ohne daß ihm die Möglichkeit ge⸗ Aiere de⸗ ſich gegen dieſe Beſchuldigung zu verleidigen. Die 0 en Kegierungen ziehen aus einer einſeitigen Beurkei⸗ des Sachverhalts die ſchwerwiegendſten Jolge⸗ 10 gen und lehnen es in ihrer neuen Note ſogar bis auf wei⸗ 5 ausdrücklich ab, mit der deutſchen Regierung in eine Erör⸗ ma ung der Angelegenheit einzukrelen. Die deulſche Regierung ver⸗ zu verſtehen, inwiefern ihr eine Verkennung der Tragweite 428 und 429 vorgeworfen werden könnte. Sie hat nicht 5 0 88 und beſtreitet nicht, daß dieſe Artikel die Räumung der ſehn ichen Rheinlandzone auf 10. Januar 1925 von gewiſſen Voraus⸗ ab—— abhängig machen. Ihre Behauptung geht vielmehr dahin, 1 Borausſetzungen erfüllt ſind. Die Tatſache der 1 8 8 Entiwaffnung deuſſchlands iſt zu offenkundig, adig die alliierten Regierungen die Nichtinnehalkung des verkrags· gen Räumungskermins mit dem gegenwärtigen Stande der ſchen Abrüſtung begründen könnken. alllierten Regierungen ſcheinen in ihrer Nole einen Unter⸗ zwiſchen der Tragweite des Arkikels 428 und des Artikels 429 eay m Sinne machen zu wollen, daß die im Arkikel 429 vorgeſehene gü N Räumung eine von ihrer Entſcheidung abhängige Ber⸗ 5 igung für Deutſchland darſtelle. Dies würde dem klaren 7 685 des Vertrages widerſprechen, der keinen Zweifel N läßt, daß die Beſtimmungen des Arlikels 420 n icht ltels 5 7 bindendes Verkragsrecht ſind, als diejenigen des Ar ⸗ ee gemeinſame Inlereſſe an einer fruchlbaren politiſchen Ju⸗ 0 e geſtattketes nicht, den gegenwärtigen Zuſtand, der m 1 chickſal eines großen deulſchen Gebiets und ſeiner Bevölkerung die läßt, auf unbeſtimmte Jeitzu verlängern. eutſche Regierung erwartet deshalb, daß die alliierten Regie · r 5 kungen die Mitteilung des angekündigten Materials nunmehr 505 folgen laſſen und ſo die Borausſetzung für eine Ver⸗ igung über die Beilegung des entſtandenen Konfliktes ſchaffen. Pariſer Echo wort devorts, 28. Jon.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Zu der Ank⸗ bereits e deulſchen Regierung nehmen die meiſten Blätter inſofern hallens Stellung, als ſie die Vorhalungen. die in dieſer Note ent⸗ 1 Aind al ſchwach und nicht ſtichhaltig bezeichnen. Berlin atin“ lieſt aus dem Schlußſatz der deutſchen Note, daß die wachte Regierung die Lage keineswegs als ſo alarmierend be⸗ eher eit wie es den Anſchein Das Blatt erblickt in der Note eonit Zugeſtändnis an die öffentliche Meinung als eine rein Fedeſche Kundgebung. Es ſchreibt:„Herr Streſemann hat ſeine deunruf a Eſſig getaucht. Sein Proteſt klingt bitter, aber nicht dem mödend. Der Artikel 429 des Verſailler Vertrags wird trotz. her 18 iter ſo angewandt werden, wie es in der alliierten Note bis⸗ ſchluß, det worden iſt, die Polemik mit Berlin findet ihren Ab⸗ gültige enn die deutſche Regierung kündigt an, daß ſie auf die end⸗ wird die man ihr verſprochen hat, wartet. Wahrſcheinlich der Kor Botſchafterkonſerenz in 14 Tagen den endgültigen Bericht der Note atommiſſion in Händen haben und ſodann zur Abfaſſung einer f e übergehen. Hoffentlich wird die deutſche Regierung in der Nicheden Note alles vereinigt finden, was ſie zur Begründung chträumung Kölns für wünſchenwert hält.“ Die endgülkige Pote vor 6 Wochen nicht zu erwarten! derläßen Londoner Vertreter des„Berliner Lokalanzeigers“ will zu, ſeüheſte erfahren haben, daß der endgültige Kontrollbericht„offiziell werde ne zwiſchen dem 10. und 15. Februar der Alliierten vorliegen endgülti Es ſei daher ganz ausgeſchloſſen, daß Deutſchland die Abeltige Note früher als in 6 Wochen übermittelt werde, da die erklärte, Frankreich würde über die Art der Veröffentlichung des endgültigen Kontrollberichtes zu entſcheiden haben und in Paris, Eng⸗ land werde das entſcheidende Wort zu ſprechen haben. Jeder ver⸗ ſuche die Verantwortung abzuwälzen. Daher dürfte der Bericht wohl niemals veröffentlicht werden. Ein unzufriedenes franzöſiſches Blatt dDas„Journal des Debats“ iſt mit der Ententediplomatie in der Kölner Frage nicht einverſtanden. Es ſchreibt u..:„Wir haben ſo manövriert, daß keine der deutſchen Parteien es wagt, un⸗ ſere Theſe anzunehmen. Für ſein diplomatiſches Debut findet Reichs⸗ kanzler Dr. Luther eine Gelegenheit, den nationalen Patrio⸗ tismus zu perſonifizieren. Er iſt ſicher, daß er aus dieſer günſtigen Lage ein großes Reſultat ziehen wird, beſonders, wenn die endgültigen Mitteilungen über den Befund der Generalinſpektion, die man geſtern angekündigt hat, nicht ſehr bald kommt. Wir geben alſo der Regierung Luther Gelegenheit, ſich eine nationaliſtiſche Mehr⸗ heit im Reichstag zu verſchaffen.“ die Sicherheitsfrage Iherlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ber⸗ liner„Expreß“⸗Korreſpondent meldet im Zuſammenhang mit der Ueberweiſung der deutſchen Note an die alliierten Botſchafter, daß innerhalb der nächſten drei oder vier Tage von der deutſchen Regie⸗ rung eine diplomatiſche Demar che vorgenommen werden wird betr. eines gegenſeitigen Sicherheitspaktes, auch möglicherweiſe mit England. Deutſchland würde den Alliierten wahrſcheinlich durch den deutſchen Botſchafter in Paris mitteilen, daß, wenn ſie darin einwilligen, die Räumung Kölns zu beſprechen, Deutſchland bereit ſein werde, entweder mit Frankreich allein oder mit Frankreich und England bezl. eines Sicherheitspaktes in Verhand⸗ lungen zu treten. Die in Paris verbreitete Nachricht, daß die britiſche Garniſon Vorbereitungen zur Räumung treffe, wird britiſcherſeins offiziell dementiert. Es ſei gegenwärtig, ſo wird hinzugefügt, nicht die Abſicht der britiſchen Regierung, die militäriſche Verwaltung Kölns einzuſchränken. 8 Die merkwürdige Bemerkung der engliſchen Preſſe, Deutſchlarid als einen für Frankreich nicht genehmen Bittſteller um einen Sicher⸗ heitspakt hinzuſtellen, wird von der„Weſtminſter Gazette“ nicht geteilt. Das liberale Blatt ſchreibt in einem Leitartikel: Die An⸗ regung über einen franzöſiſch⸗deutſchen Pakt durch das Kabinett Luther dann nicht bedeutungslos hingeſtellt werden. Die Tatſache, daß ſie von der Lutherſchen Regierung und nicht von einer ge⸗ mäßigteren Gruppe erhoben wird, erhöht ihre Wichtigkeit. Die deutſche Geſte beweiſe eine viel aufgeklärtere Politik, als es diejenige ſei, die von Paris und ſelbſt von den Alliie ten komme. Es ſei erſtaunlich, daß das zu einer Zeit geſchehe, in der die Alliier⸗ ten beſonders wieder in die zyniſche Stimmung aller fruheren Ver⸗ handlungen zu verfallen ſcheine. vertragswidrige Torpedobootskeſſel Bei ihrem eifrigen Bemühen, doch noch irgendwo irgendwelche Verfehlungen Deutſchlands aufzudecken, hat die Botſchafter⸗ konferenz einen Fall herausgegriffen, der ſich ſogar zu einer Note verdichtet hat. Der Draht meldet dazu: V Paris, 28. Jan.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Im auswärtigen Amt wurde geſtern beſtätigt, daß in einem am 21. Januar dem deutſchen Botſchafter von Hoeſch überreichten Note die Botſchafterkonferenz der deutſchen Regierung zur Kenntnis bringt, daß die Lieferung von Torpedofägerkeſſeln, die für die argentiniſche Regierung bei den Kruppwerken beſtellt worden ſind, im Widerſpruch zu dem Artikel 192 des Verſailler Vertrages ſtehe. Bisher lag hierüber nur eine engliſche Meldung vor. Mit dieſer„Senſation“ ſcheint es allerdings nicht beſonders beſtellt zu ſein, denn die 85 Krupp hat inzwiſchen mitgeteilt, daß es ſich nicht um die ieferung von Keſſeln für neue Torpedo⸗ boote, ſondern um den Erſatz vo boote handelt, die früher von Schichauwerft gebaut worden ſind. Es ſei natürlich, daß ſich die argentiniſche Regierung wegen des Erſatzes der alten Keſſeln an die Firma wandte, die die Schiffe ſeinerzeit erbaut hat und des⸗ halb die Bauart und die Konſtruktion kennt. Ferner ſei zu bemer⸗ ken, daß auf der Liſte des Kriegsmaterials, deſſen Herſtellung ver⸗ 8 iſt, die in Frage kommenden Keſſel nicht aufgeführt inb. n Keſſeln an Torpedo⸗ der Germaniawerft und der die deutſch⸗belgiſchen verhandlungen IBerlin, 28. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber den Stand der deutſch⸗belaiſchen Handelsvertraasverhandlungen hören wir von unkerrichteter Seite, daß die Unterkommiſſion, die ſich mit der Durchberatuna der einzelnen Zolltarifpoſitionen zu befaſſen hatte, mit ihren Arbeiten zu Ende gekommen iſt. Es iſt eine weit⸗ gehende Uebereinſtimmung erzielt worden und es wurde auf beiden Seiten der Wille zu Konzeſſionen zum Ausdruck gebracht. Die Belaier verlangen, daß für eine kurze Uebergangszeit Ausnah⸗ men von der Meiſtbeqünſtiaung Geltung erlangen. Auf deutſcher Seite iſt man bereit. dieſem Wunſch zu entſprechen, wenn wir die feſte Zuſage erhalten. daß nach Ablauf dieſer Uebergangsfriſt die Meiſtbegünſtiauna, die wir den Belaiern von vornberein angeboten haben. ohne jede Einſchränkung gewährt wird. Die belgiſche Delegation hat ſich inzwiſchen nach Brüſſel begeben. um ihre Reaie⸗ rung über den Stand der Verhandlungen au unterrichten und neue Informationen einzuholen. Man nimmt hier an, daß die belaiſchen Unterhändler noch im Laufe der Woche zurückkehren werden und daß dann die Verhandlungen wieder aufaenommen werden können. Wie wir weiter erfahren. iſt die franzöſiſche Antwort auf unſere ſchriftliche Anfrage. wie ſich die Dinge nach der von Frank⸗ reich ausbedungenen Ueberaanaszeit geſtalten ſollen, hier eingetrof⸗ fen. Man wird alſo binnen kurzem näheres über die Anſichten Frank⸗ reichs erfahren. Es wird inzwiſchen von franzöſiſcher Seite immer nochſo dargeſtellt, als ob die„freundſchaftliche Unterbrechung“ der Verhandlungen von deutſcher Seite vorgeſchlagen worden ſei. Dem⸗ Darf die Frau ihr Wahlrecht wieder aufgeben: Von Frau Clara Mende. M. d..) Umwälzungen politiſcher, kultureller, religiöſer Art werden im⸗ mer begleitet ſein von ſtarken Meinungskämpfen, der eine wird verbrennen, was er bislang angebetet hat, der andere wird an⸗ beten, was er bisher verbrannt hat, und der Dritte wird ſich mit den realen Tatſachen abfinden, neue Einrichtungen, neue⸗ Rechte als Selbſtverſtändlichkeiten, als Pflichten auffaſſen und ſich und ande⸗ ren damit dienen. Die große Veränderung, die in dem deutſchen öffentlichen Leben vor ſich gegangen iſt, hat auch die Stellung der Frau und die öffentliche Meinung zu ihrer Stellung erheblich verändert. Die wirtſchaftliche Entwicklung ſchon vor dem Krieg führte das Mädchen tiefer hinein in die Oeffentlichkeit, und es war ganz ſelbſtyerſtänd⸗ lich, daß darüber nachgedacht wurde, daß die berufliche Arbeit die Frauen in ganz anderer Weiſe in Berührung mit dem Mann brachte als der rein geſellſchaftliche Verkehr und die Anſicht der weiblichen Hälfte des Volkes über den Mann ſich ändern mußte. Der Krieg zwang die Frau, den Mann vielfach auch auf Arbeits⸗ gebieten zu erſetzen, die oft ihren Vorkenntniſſen nicht entſprachen und ihre phyſiſchen Kräfte überſtieg; aber mit Energie und Zielbe⸗ wußtſein ſtellte ſie ſich in den Dienſt der ihr angewieſenen Arbeit. Die Frauen kamen dadurch in ſehr ſtarke Fühlungnahme mit allen Fragen des ſtaatlichen Lebens, ihr Geſichtskreis erweiterte ſich er⸗ heblich, und es war nur eine einfache Folge, daß bei der ſtaatlichen Umwälzung die Frauen nicht einfach wieder in die Rechtloſigkeit des früheren Zuſtandes zurückverſetzt wurden. Daher war die Erteilung des Wahlrechtes an die Frauen ein natürliches Ergebnis, auch wenn es der Mehrzahl der Frauen nicht 5 unerwartet, ſondern ſogar vielfach unerwünſcht und unmöglich erſchien. Aber mit den realen Tatſachen müſſen ſich auch die Frauen abfinden und ſie für die Allgemeinheit und für ſich, d. h. ihr Ge⸗ ſchlecht, nutzbar machen. Darum kann gar keine Rede davon ſein, daß die Frauen etwa auf das einmal erworbene Recht wieder verzichten könnten oder dürften. Sind ſie bis jetzt noch nicht zu⸗ frieden mit ihren Erfolgen, ſo liegt das an den verſchiedenſten Ur⸗ ſachen, über die man ſich klar werden muß. Neue Einrichtungen können ſich praktiſch nur dann ſchnell durchſetzen, wenn genügend viel Perſönlichkeiten dafür zur Verr fügung ſtehen, das kann aber für Frauenkandidaturen nicht immer der Fall ſein. Das aktive Stimmrecht auszuüben bietet natürlich für niemand Schwierigkeiten. Anders iſt es mit dem paſſiven Wahl⸗ recht. Die Behinderung der verheirateten Frau mit Kindern iſt ſo natürlich, daß man darüber kein Wort zu verlieren braucht. Dieſe Hinderniſſe beſtehen für die unverheiratete Berufsfrau nicht, es iſt aber nicht wünſchenswert, daß die verheiratete Frau gänzlich dem Parlament fern bleiben ſollte. Außerdem muß man mit dem Um⸗ ſtand rechnen, daß bisher die Männer die politiſch⸗parlamentariſche Macht allein im Beſitz hatten, und ſie nur nach Kämpfen zum Teil abtreten werden. Es muß alſo Aufgabe der Frau ſein, ſich dieſe Poſition zu ſchaffen, indem ſie für geeignete Perſönlichkeiten ſorgen. die kandidieren und ein Mandat ausüben können. Was kann die Frau im Parlament tun? Nützt ſie der Volksge⸗ meinſchaft? Kann ſie etwas ausrichten? Die Fragen ſind nicht obenhin zu beantworten. Die Frau kann eine große ethiſche Aufgabe löſen, wenn ſie ſich dafür einſetzt, daß eine Atmoſphäre der Verſtändigung zwiſchen den Parteien ge⸗ ſchaffen wird, um den Boden für gemeinſame Volksarbeit zu ſchaf⸗ fen. Ihr Leitſatz muß ſein: Die Partei iſt nur Mittel zum Zweck, nicht Selbſtzweck, ſobald ſie das wird, iſt ſie eine Intereſſengemein⸗ ſchaft übelſter Sorte, die nur dazu dient, Aemter, Poſten, mate⸗ rielle Vorteile aller Art zu erlangen. Die Weltanſchauung, die ideale Opferbereitſchaft für das Volk und den Staat tritt hinter dieſen Beſtrebungen zurück, und den Schaden, der dadurch ange⸗ richtet wird, haben wir ja in Deutſchland gerade in den letzten Monaten zur Genüge kennen lernen dürfen. Die Frauen ſind bis jetzt in den meiſten Parteien noch nicht an dem Rennen nach der Futterkrippe beteiligt geweſen, ein günſtiger Umſtand in ethiſcher Beziehung, er darf aber nicht ſo gedeutet werden, als ob die Frauen überhaupt verzichten wollten oder müßten, nach Stellen verantwortlicher Art zu ſtreben. Sie ſollen gerade um dieſer ihrer noch intakten Ehre in Aemter ge⸗ führt werden, die ſie nach orbildung und perſönliche Eignung aus⸗ füllen können. Es iſt auch nicht zu leugnen, daß die Frauen, mit dem bei ihnen gelobten oder getadelten Sinn, je nach der Einſtellung des Be⸗ urteilers, für die Kleinarbeit ſehr oft eine beſſere Kenntnis und Auffaſſung für ſtaatliche Kleinarbeit haben als die meiſten Männer. In ſozialer Fürſorgearbeit wird eine Frau nicht ſo leicht getäuſcht wie ein Mann, und auf der andern Seite kommt die unglückliche Menſchheit, auch der elende Mann, lieber zu einer Frau, um ſein Leid zu klagen und ſich auszuſprechen, weil ſie alle auf die ver⸗ ſtehende Liebe, die mitfühlende Barmherzigkeit der weiblichmütter⸗ lichen Natur rechnen. Nicht nur bei den ſozialen Fragen ſpielt das ſich leicht einfühlende Verſtändnis der Frau eine große Rolle, auch in den Fragen der großen Politik, namentlich der auswär⸗ tigen, iſt das ungleich größere diplomatiſche Geſchick der Frauen eine ſo ſichere hiſtoriſch zu belegende Tatſache, daß man nur⸗ bedauerg muß, daß Deutſchland noch keinen Gebrauch von dieſen Fähigkeiten ſeiner Frauen gemacht hat. Gerade das ſtarke Rechtsempfinden der Frau, daß ſie als Muk⸗ ter mehrerer verſchieden begabter Kinder, als Lehrerin ganzer Scharen andersartiger Kinder immer von neuem betätigt, würde die Frau als die berufene Vertreterin unſeres ſeit dem Friedens⸗ diktat immer von neuem geſchändeten und gebrochenen Rechts⸗ bewußtſeins auf den Plan bringen, wenn man bei uns auf der Männerſeite ſich nur dazu bequemen wollte, einen Verſuch zu machen. Man anziehen, den Fragen Wohnung, wenn nicht könnte noch weitere Gebiete des öffentlichen Lebens her⸗ wollte man dieſen Gedanken weiterſpinnen, ſo z. B. in des Wohnungsweſens. Wer iſt denn die Hüterin der die Frau? So in den Steuerfragen, da die Haushaltsführung die erfahrene Frau viel tiefer und drückender das Weſen und die Folgen der Zölle und Steuerpraxis kennen lernen lehrt, gar nicht zu ſprechen von Schul⸗ und Erziehungsfragen. Dieſe Gebiete kann natürlich auch der dazu geeignete Mann bearbeiten, aber er wird ſie naturgemäß einſeitig, eben nur vom Mannesſtandpunkt aus anſehen, bearbeiten und einrichten. Die Frau gibt ihre Weſenseigenart hinzu, wenn ſie mit dem Mann hierbei im Parlament tätig iſt. Auf das Miteinander der *) Wir entnehmen den Aufſatz der bekannten Parlamentarierin, 59 ſung der Note allein faſt 4Wochen in Anſpruch nehmen Es 21 weil alle Beteiligten über den Wortlaut uneinig ſeien. ſich jetzt bereits das eigenarlige Bild, daß man in London gegenüber möchten wir nochmals feſtſtellen. daß dieſe Anreaung von den Franzeſen ausgegangen iſt. 0 zie bente— Mittwoch— abend in Mannheim ſpricht. der letzten Nummer der„Deutſchen Stimmen“. Schriftleitung. 2. Seife. Ar. 45 7 7 1 Mittwoch, den 28. Januar——— Arbeit, auf die Ergänzung des einen durch den anderen kommt es an, und hier liegt auch der ſpringende Punkt für die Bewertung der politiſchen Frauenarbeit. Solange die Frauen nur als„Frau“ gewählt ſein wollen und ihre Kandidaturen nur unter dem Ge⸗ ſichtswinkel der Frauenintereſſen“ aufſtellen, machen ſie ſich mit⸗ ſchuldig an dem üblen und niedrigen Intereſſenkampf, der den Par⸗ lamentarismus ſo entwürdigt. Frau ſein, iſt kein Beruf, die Frau iſt ein Geſchlechtsweſen wie der Mann, beide ergänzen ſich zum Be⸗ griff Menſch und Menſchen, vollwertige Menſchen, alſo Perſön⸗ lichkeiten, ſind die berufenen Vertreter der Geſamtheit des Volkes. Eine Beamtin kann ebenſo gut als Beamtenvertreter gewertet werden wie der Mann, dem man ja auch die Intereſſen der weib⸗ lichen Beamtenſchaft mitanvertraut. Eine Handwerksmeiſterin iſt eine ebenſo geeignete Vertreterin der Handwerkerintereſſen wie der Handwerksmeiſter, wenn man überhaupt an dem Gedanken der reinen Intereſſenvertretung feſt⸗ halten will. Bei dieſer Auffaſſung wird aber ſchließlich das ganze Volk in ſo viele einzelne Intereſſengruppen aufgeteilt, daß der Be⸗ griff des ganzen einheitlichen Volkes dahinter zurücktritt. Aufgabe aller Volksvertreter ohne Unterſchied des Standes und des Geſchlechtes iſt aber doch vor allem: nationale Intereſſen zu vertreten, dafür zu ſorgen, daß möglichſt alle Schichten des Volkes zu ihrem Recht kommen, und immer wieder die uralte Lehre zu verbreiten, die Agrippa in die Fabel von den ſtreikenden Gliedern und dem Magen kleidete. Durch dieſe Auffaſſung nützt die Frau dem Volksintereſſe, wenn ſie ſich als Lebensſpenderin und Erzieherin des kommenden Geſchlechtes immer wieder dafür einſetzt, daß jeder einzelne ſich als dienendes Glied des Ganzen fühlt. Frauenintereſſen im Parlament! Gibt es die wirklich? Gibt es Männerintereſſen dort? Ja dann, wenn der egoiſtiſche Kampf zwi⸗ ſchen den Vertretern der Berufe unter den Geſchlechtern ausge⸗ fochten wird, wenn der Mann nicht einſehen will, daß die Frau das gleiche Recht wie er auf Betätigung, auf Erhaltung ihrer Exiſtenz hat; wenn die Frau nicht einſehen will, daß der Mann als Be⸗ gründer der Familie auskömmliche Einnahme haben muß, und daß es vielleicht ein Idealzuſtand wäre, wenn alle Männer ſo ge⸗ ſtellt werden könnten, daß die verheiratete Frau in keinem Stand mitverdienen müßte und ſich nur der Familie widmen könnte. Reine Frauenfragen kann die weibliche Abgeordnete gar nicht ver⸗ treten, da ſie auch von Männern gewählt worden iſt, und weil es ſolche Fragen im Parlament gar nicht gibt. Daß ſie aber für Frauenintereſſen jederzeit eintritt, überall da, wo ſie zu vertreten ſind, iſt ſo ſelbſtverſtändlich, daß man darüber gar kein Wort zu ver⸗ lieren braucht und ſich auch tatſächlich vor allen Dingen kein Mann darüber wundert. Daß ſie ſich nicht immer durchſetzen kann. liegt an dem nüchternen Umſtand, daß ſie im Parlament die Minder⸗ heit darſtellt und ſich eben noch in der Periode des Durchſetzen⸗ hefindet. 1 Die Frauen dürfen kein einmal erlangtes Recht aufgeben, nicht das aktive, nicht das paſſive Wahlrecht; denn erhaltene Rechte be⸗ deuten auszuübende Pflichten, und die Mütter kommender Ge⸗ ſchlechter dürfen niemals Pflichten verſäumen; aber Geduld müſſen ſie haben, um die andere, bis jetzt in der Politit allein mächtige Hälfte des Menſchengeſchlechtes für ſich zu gewinnen, daß ſie die Macht mit ihnen teilen. Die Frauen ſollen aber immer dafür ſorgen, daß ihre Vertreterinnen an Qualität erſetzen, was ſie an Quantität nicht aufbringen können. Dazu gehört auch Qualität der Wählerin⸗ nen, auch Geduld auf ihrer Seite. Der Wert der Teilnahme der Frauen am politiſchen Leben liegt doch vor allem darin, daß ſie mit ihrem innerſten Weſen in die Politik hineinwachſen, ihre Eigenart neben dem Mann zur Gel⸗ ſung bringen in der ganzen Geſtaltung des Staatsweſens. Gelingt das nicht, dann wird das Sestegable wie ſchon angedeutet, herabſinken zur kleinlichen Intereſſenvertretung, ihre Aufgabe aber ſoll es gerade ſein, auf die Ueberwindung dieſes Gedankens hinzu⸗ wirken. Die Frauen werden ſich durchſetzen, und ſie müſſen es, um das Volksganze zur vollſten Entfaltung zu bringen: aber ſie müſſen ſich den ſtolzen Satz einer Juriſtin zum Leitmotiv ihres olitiſchen Handelns machen:„Wir Frauen glauben an unſern Er⸗ olg, und wir werden ihn erringen“. die franzöſiſche Kammerdebatte In der geſtrigen Kammerſitzung wandte ſich der Abg. Paul Simon dle Aufhebung der Botſchaft am Vatikan. Er erklärte, daß dieſe Maßnahme Frankreich die Katholiken der ganzen Welt entfremden werde. Er ſtellte Deutſchland als Vorbild hin und erklärte, es gebe kein Land in der Welt, in welchem die Freiheit der Religion ſo geachtet werde wie in Deutſchland. In der Nachmittagsſitzung ſprach der Abg. Abbs Bergey. Er ſchloß ſich den bekannten Ausführungen Briands an und erklärte, Herriot habe bisher gegenüber Freunden und Gegnern Frankreichs eine Verſöhnungspolitik getrieben, warum wolle er nun mit der großen geiſtlichen Macht des Vatikan brechen? Die Trennung zwi⸗ ſchen Kirche und Staat brauche noch nicht zur Aufhebung der Bot⸗ ſchaft am Vatikan zu führen. Nach einer Unterbrechung der Kammerſitzung verbreitete ſich der Abg. Spinaſſe über die Wiederaufnahme der Beziehungen Frankreichs zu Sowjetrußland. Er richtete Angriffe gegen den nationalen Block wegen der Interventionspolitik unter Ele⸗ menceau. Dann warnte er Herriot davor, bei der Bezahlung der ruſſiſchen Schulden von Rus land zu viel zu verlangen. Man habe früher erklärt, Deutſchland werde alles bezahlen, was großen Scha⸗ den verurſacht habe. Die Sitzung wurde dann auf heute— Mittwoch— vertagt. Nach einer Havasmeldung hat Herriot erklärt, daß er heute nachmittag in der Kammer das Wort ergreife, damit die General⸗ debatte über das Budget des Außenminiſteriums zu Ende geführt werden könne. Frankreich und die Anſchlußfrage V Paris, 27. Jan.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Trotz der Proteſte der deutſch⸗öſterreichiſchen Geſandtſchaft in Berlin gegen die alarmierenden Berichte gewiſſer Blätter über eine nahe bevor⸗ ſtehende Vereinigung Deutſch⸗Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich, behaupſet der„Temps“ neuerdings, daß die Berliner Reiſe der Herren Frank und Dinghofer mit gewiſſen alldeutſchen Plänen im Zuſammenhang ſtünde. Das Blatt ſchreibt im heutigen Leitartikel: 5 „Die Hilfe der alliierten Mächte hat Oeſterreich keinen Schaden gebracht, aber es kann ſich Zur aus eigener Kraft wieder erheben. Seine Anſtrengungen müſſen ſich logiſcherweiſe in erſter Linie darauf richten, gemeinſame ökoncmiſche Intereſſen, die es mit den dus der alten Monarchie hervorgegangenen Staaten teilt. zu ver⸗ ſolgen, und nicht darauf, eine engere Verbindung mit Deutſchland einzugehen, die doch nur zu einer Unterwerfung in Foerm einer politiſchen Union führen könnte. Eine ſolche Union ſtände in formellem Widerſpruch zu dem Geiſt der Verträge und würde von den alllierten Regierungen niemals geduldet werden. Des⸗ halh ſcheinen die Schritte der Herren Frank und Dinghofer in Ber⸗ lin verdächtig. Man iſt natürlich geneigt, in ihnen einen Verſuch der pangermaniſtiſchen Elemente zu ſehen die die Idee einer Angliede⸗ rung an Deulſchland dem Gedanken einer großen Donauföderation entgegenſetzen wollen. Es haldelt ſich hier um ein Manöver, das durch die Wiener Regierung ſcharf beobachtet und zurückgewieſen werden muß.“ Eine amerikaniſche Anleihe für Oeſterreich (Spezlalkabeldienſt der United Preß) Newyork, 28. Jan. Das Syndikat von Wall ſtreat⸗ — en, das an dem Heſterreich im Jahre 1923 gewährten 25⸗ Millionen Dollar⸗Kredit beteiligt war, glaubt, daß der Auflegung einer weiteren öſterreichiſchen Anleihe in den Ver⸗ einigten Staaten kein Widerſtand entgegenſteht, vorausgeſetzt, daß der Völkerbund die Einwilligung zur Anleihe erteilt. Man weiſt daraufhin, daß die prompte Innehaltung der Zahlungs⸗ termine durch Oeſterreich ſowohl im Zinſendienſt wie auch der Amortiſation das Vertrauen der Bankkreiſe durchaus rechtfertigt. Es gilt jedenfalls für wahrſcheinlich, daß en gliſche Bankkreiſe ſich Neue Mannheimer Jeſtung[Mittag⸗Nusgabe] Die Sozialdemokratie gegen die Negierung Luther Blutige Juſammenſtöße zwiſchen Reichsbannerleulen und Kommuniſten In einer von dem Berliner Bezirksverband der Sozialdemokra⸗ tiſchen Partei geſtern abend veranſtalteten großen Kundgebung im Berliner Sportpalaſt traten zahlreiche ſozialdemokratiſche Füh⸗ rer als Redner auf. Die Verſammluna ſtellte eine Kundgebung gegen die Reaierung Luther dar. Es waren u. a. erſchienen: Reichstags⸗ präſident Loebe, Landtaaspräſident Bartels, Scheidemann,. Criſpien,. Breitſcheid. Müller⸗Franken und der frühere preußiſche Miniſterpräſident Braun. Der Vorſitzende des Berliner Bezirksverbandes. Bartels, richtete in ſeiner Anſprache eine Kampf⸗ anſage gegen das Kabinett Luther. Reichstaaspräſident Loebe be⸗ zeichnete die Regierung Luther als eine„Kriegserklärung gegen die geſamte Arbeiterſchaft“.() Er erklärte u..:„In dieſem Augenblick bezieht die deutſche Arbeiterſchaft wieder ihre Poſitionen des revo⸗ lutionären Kampfes. Die Reaktion in Preußen werde bald wieder die Arbeiterbataillone marſchieren ſehen.“()) Der Abgeordnete Breitſcheid entwickelte ſein außenpolitiſches Proaramm. Er wurde in ſeiner Rede des öfteren von kommuniſti⸗ ſchen Störungstrupps unterbrochen. Dann ſprach Criſpien von dem notwendigen Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund und der Notwendiakeit. daß alle Staaten ebenſo abrüſteten wie Deutſchland. Neue Lärmſzenen rief die Rede des Abgeordneten Dr. Levi hervor. Zum Schluß ſprach noch Müller⸗Franken und der frühere preu⸗ Riſche Miniſterpräſident Braun, der u. a. die Arbeiterſchaft auf⸗ forderte. dafür zu ſorgen. daß das Kabinett Braun im preußiſchen Landtage wiedergewählt werde. Braun wurde in ſeinen Ausführun⸗ gen durch minutenlange Lärmkundgebungen unterbrochen. Nach Schluß der Kundaebung kam es vor dem Svortpalaſt zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Sozialdemokraten und Kommuniſten. Beim Verlaſſen des Sportpalaſtes wurden die Teil⸗ nehmer an der Kundgebung von draußen wartenden Kommuniſten mit Rufen wie:„Nieder mit der Arbeiterſchaft!“ uſw. empfangen. Als die Reichsbannerleute mit den Fahnen auf der Straße erſchienen, entſpann ſich ein wütender Kampf um die Banner und Abzeichen. Einige Hundertſchaften der Schutzpolizei ſäuberte die Straße. Die Zuſammenſtöße wiederholten ſich dann in der Nähe des„Vorwärts“⸗Gebäudes in der Lindenſtraße. Dort wurde ein etwa 100 Mann zählender Zua des Reichsbanners. der von der Kund⸗ gebung im Sportpalaſt kam, von etwa 300 Kommuniſten überfallen. Es entſpann ſich in der Dunkelheit ein heftiger Kampf, im Verlaufe deſſen etwa zehn bis zwölf Reichsbannerleute durch Schlag⸗ und verletzt wurden. darunter fünf Reichsbannerleute wer. Ddie Abſtimmung der badͤiſchen Reichstagsabgeoròͤneten Bei der namentlichen Abſtimmung im Reichztag am 22. Januar über das Billigungsvotum für das Kabinett Luther haben die in Baden gewählten Abgeordneten wie folgt abgeſtimmt: Die Sozial⸗ demokraten Geck, Schöpflin und Meier mit„Nein“; der Kom⸗ muniſt Kenzler mit„Nein“; der Volksparteiler Dr. Curtius mit„Ja“; der Landbündler Julier mit„Ja“ der Deutſchnatio⸗ nale Dr. Hanemann mit„Ja“; der Demokrat Dietrich gab die blaue Enthaltungskarte ab; der Zentrumsmann Dr. Wirth ſtimmte mit„Nein“; die Zentrumsabgeordneten Diez⸗Radolfzell und Sonner⸗Karlsruhe übten Stimmenenthaltung durch Nichtbeteiligung. an der Abſtimmung, während die Zentrumsabgeordneten Fehrenbach, Erſing und Damm mit„Ja“ ſtimmten. Von den weiteren in Baden wohnhaften, aber nicht in Baden, ſondern etweder auf Reichsliſten oder in anderen Wahlkreiſen gewählten Abgeordneten enthielt ſich der Zentrumsabgeordnete Röder durch Nichtbeteiligung an der Ab⸗ ſtimmung der Stimme, während die beiden Demokraten Haas und Dr. Hummel die blaue Enthaltungskarte abgegeben haben. Die Stimmen der ſieben Zentrumsabgeordneten gehen alſo nach drei Richtungen auseinander! Die Aufrollung der Rufwertungsfrage Pach den geſtrigen Regierungserklärungen im Auftwertungsaus⸗ ſchuß des Reichstages rechnet man damit, daß das neue Auf⸗ wertungsgeſetz dem Reichstage in drei bis vier Wochen zugehen wird. In der Zwiſchenzeit wird ſich der Aufwertungsaus⸗ ſchuß mit der Denkſchrift des Reichsfinanzminiſteriums befaſſen, die eine kritiſche Zuſammenfaſſung der Aufwertungsfrage in Gegen⸗ wart und Vergangenheit gibt. Die Beratungen des Auſwertungsausſchuſſes wurden nach kur⸗ zer unweſentlicher Debatte auf Antrag des deutſchnationalen Abge⸗ ordneten Hergt auf eine Woche Die Regierung wurde auf⸗ gefordert, binnen acht Tagen einen Geſetzentwurf vorzulegen, durch den vorgeſehen wird, daß die anhängigen Verfahren über Aufwer⸗ tungsſtreitigkeiten, bei denen eine Entſcheidung auf Grund der drit⸗ ten Steuernotperordnung getroffen werden muß, auf Antrag eines Beteiligten bis zur geſetzlichen Neuregelung der Auſwertung aus⸗ geſetzt werden. Berlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Bürg). Wie der „Tag“ aus Kreiſen der Wirtſchaſt gehört haben will, ſeien amtliche Stellen der Anſicht, daß infolge der durch den Dawesplan der deut⸗ ſchen Induſtrie auferlegten Laſten eine Aufwertung der In⸗ duſtrieeffekten kaum tragbar ſein würde, dagegen könnte eine Aufwertungsregelung der direkten Forderungen, ſo⸗ weit ſie ſich beſonders auf Hypotheken und Grundſchulden bezögen in einer Höhe von etwa 25 Prozent als tragbar angeſehen werden. Als Ausgleich würde dann allerdings eine Ermäßigung der Hauszinsſteuer oder ihr Erſatz durch eine andre Steuer erwogen werden können. Für die Aufwertung der früheren Kriegs⸗ onleihe iſt Neigung vorhanden, auch den Anleißebeſitzern, die nicht auch Zeichner der in ihrem Beſitz befindlichen Stücke ſind, eine gewiſſe Aufwertungsquote zuzugeſtehen. Alles in allem: Jede Aufwertung wird notwendigerweiſe eime halbe Maßregel bleiben müſſen. Die Kriſis in preußen Berlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Preußenkriſe haben ſich auch geſtern neue Tatſachen nicht ergeben, dagegen wird die Preſſefehde mit unverminderter Schärfe fortgeſetzt. Es heißt, daß am Donnerstag eine Fühlungnahme der Fraktionen untereinander aufgenommen werden ſoll. Aus⸗ ſicht auf eine baldige Beilegung des Konfliktes herrſcht bei der von Tag zu Tag deutlicher werdenden Unmöglichkeit, die Gegenſätze zwiſchen Zentrum und Rechtsparteien zu überbrücken, nicht. In der Linkspreſſe wird die Stimmung rheiniſcher P. e die dem„Bürgerblock“ durchaus abgeneigt ſind, als Trumpfkarte gegen die Bemühungen der Rechtsparteien, das Zentrum von der bisher eingehaltenen Linie abzubringen, ausgeſpielt. Man ſieht der Sitzung der Preußenfraktion des Zentrums, die am Donnerstag zum erſten Mal wieder zuſammentritt mit beſonders lebhaftem Inter⸗ eſſe entgegen. Geſtern tagte lediglich wieder der Vorſtand der deutſchnationalen Landtagsfraktion, der ſich in einer vertraulichen Sitzung mit dem Stand der Regierungskriſe befaßte. Ple„Deutſche Tageszeitung“ behauptet, das Zentrum erwäge eine ähnliche Löſung der Krieſe wie im Reich zu verſuchen und einen Nichtparlamentarier aus dem Rheinland als Miniſterpräſidenten vorzuſchlagen. Derlei Abſichten werden aber im Zentrum ſelbſt entſchieden beſtritten. Man darf wohl annehmen, daß es ſich hier lediglich um einen Verſuchsballon handelt. Daß die Wirt⸗ ſchaftspartei unter keinen Umſtänden geneigt ſein wird, ſich gegen Gewährung eines Miniſterſitzes der Weimarer Koalition anzu⸗ ſchließen, ſagten wir bereits. Dieſe Auffaſſung findet nun in Aeuße⸗ rungen, die aus führenden Kreiſen der Wirtſchaftspartei ſtammen ihre Beſtätigung. Sie beſagt, daß aus grundſatzlicher Erwägung heraus die Wirtſchaftspartei ſich nach wie vor einer Teilnahme an einer Regierung verſchließen müſſe, in der die Sozialdemokratie führend vertreten ſei. Es ſind unſeres Wiſſens übrigens auch kei⸗ nerlei Verhandlungen gepflogen worden, die auf einen ſolchen Ent⸗ ſchluß der Wirtſchaftspartei, an einem ſolchen Kabinett keilzuneh⸗ men. ſchließen laſſen könnten. 1 Die„Schutztruppen“ der Pazifiſten Ein Nachklang zur Heidelberger Gerlach-Berſammlung* Heidelberg, 28. Jan. Mit dem blutigen Verlauf der tureh von der Deutſchen Fiedensgeſellſchaft in Heidelberg einberufene „Friedenskundgebung“ in der der ſattſam bekannte Hellmut ve Gerlach in Gegenwart des franzöſiſchen Advokaten Henry Donen eine provozierende Hetzrede gegen die deutſche Regierung und gegen Deutſchland hielt, befaßte ſich eine vom„Aſta“(Allgemeiner S dentenausſchuß) der Univerſität Heidelberg einberufene Studeg tenverſammlung, an der etwa 500 Studenten teilnahmen. 3 kamen Vertreter aller Richtungen zu Wort, die ſämtlich das Ver⸗ halten des Herrn v. Gerlach und des Leiters der Verſammlung, de ebenfalls nicht in beſter Erinnerung ſtehenden Privatdozenten Dr Gumbel, verurteilten. In einer mit allen gegen 16 Stim⸗ men angenommenen Entſchließung, die den zuſtändigen Stellen zuge⸗ leitet werden ſoll, wird die Verantwortung für den blutigen Verlau der ſog. Friedensverſammlung, abgeſehen von dem propozierenden Verhalten Gerlachs, der Heidelberger Polizei aufgebürdet, wel ſie es an dem nötigen Schutz der Verſammlungsteilnehmer fehlen ließ und duldete, daß die politiſche und akademiſche Freiheit in Heidel⸗ berg unter den Augen der Polizei in der brutalſten Weiſe unterdrü worden ſei. Es wird bedauert, daß das bisherige gute Verhältnis zwiſchen der Polizei und der Studentenſchaft durch das rückſichtsloſe Vorgehen der Polizeibeamten gegen Verſammlungsteilnehmer, die durch die Hetzrede Gerlachs herausgefordert, ſachliche Zwiſchenrufe machte, 1 70 pfindlich geſtört worden ſei und es wird die Beſtrafung des verant⸗ wortlichen Polizeibeamten verlangt. Von Verſammlungsteilnehmeg aller Richtungen wurde in der Proteſtverſammlung feſtgeſtellt, da bei der„Friedenskundgebung“ ein organiſierter bewaffn ter Saalſchutz vorhanden war, deſſen Mitglieder jeden, der eineſ ſachlichen Zwiſchenruf machte, in der brutalſten Weiſe mit Gu mm knüppeln, Stöcken und anderen gefährlichen Werkzeugen handelte. Der Vertreter des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gol gab die Erklärung ab, daß der Saalſchutz nicht vom Reich banner Heidelberg geſtellt worden ſei, während bei der gle chen Verſammlung in Ludwigshafen der dortige Reichsbanner den Saalſchutz übernommen hatte. Nach dieſer Erklärung, an deren Richtigkeit zu zweifeln keil Anlaß beſteht, erhebt ſich die Frage, wer dann den organiſierte! Saalſchutz geſtellt hat. Es war ſchon während der„Friedensdun gebung“ aufgefallen, daß die Mitglieder des ſog. Saalſchutze keine Heidelberger waren, und daß ſich auch Franzoſe⸗ unter ihnen befanden.(!) Durch die Erklärung des Reichsbanners Heidelberg verdichtet ſich der Verdacht immer mehr⸗ baß dunkle landfremde Glemente aus Ludwigshafen un der übrigen Vorderpfalz, die während der Separatiſtenze! ſchon eine ſehr üble Rolle geſpielt haben, unter der Maske einen Saalſchutzes durch ihr brutales Vorgehen die blutigen Auftritt pra vozierten, um durch den Verlauf der Verſammlung in Frankrei den Eindruck zu erwecken, daß Deutſchland von einer Verſtändigung nichts wiſſen wolle, ſondern„revanchelüſtern“ und kriegsbereit ſel, während doch in Wirklichkeit die Verſammlung und den in einer ſchamloſen Verächtlichmachung Deutſchlands beſtehenden ſog.„Pazi fismus“ eines Hellmut.Gerlach und Genoſſen aus geſundem nationalen Empfinden heraus abgelehnt hat. Es wird Aufga der Heidelberger Polizei ſein, durch eine amtliche Unterſuchung möglichſt raſch einwandfrei feſtzuſtellen, aus welchen Elementen die organiſierte und bewaffnete Schutztruppe der Heidelberger„Pa⸗ zifiſten“ vom Schlage eines Hellmut von Gerlach und eines 1 Gumbel beſtand. ee eeereeereneen Letzte Meldungen Ralifizierung des deutſch⸗ſpaniſchen Handelsverkrages Der deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag, der Reichsverband des deutſchen Ein⸗ und Ausfuhrhandels, der Verband deutſcher Reedel und der Zentralverband des deutſchen Großhandels haben eine ge⸗ meinſame Kundgebung erlaſſen, in der ſie auf die ſchweren Gefahren hindbeiſen, die ſich für das deutſche Wirtſchaftsleben im Falle einer Nichtratifizierung des deutſch⸗ſpaniſchen Handels⸗ abkommens ergeben würden. Ein deutſcher Diplomatl beſtohlen Nach einem Bericht der Hapas⸗Agentur wurde ein deut ſcher Diplomat, der in einem Hotel in der Rue Vantau abgeſtiege iſt, von Dieben heimgeſucht. Dem Diplomaten— es handelt ſich u ein Mitglied der Handelsdelegation— wurde in der Nacht ve Samstag zum Sonntag ein größerer Geldbetrag geſtohlen. Al andere Zimmer deutſcher Perſonen zeigten Einbruchsſpuren. Dr. Seipel pilgert nach Rom Wien, 27. Jan. Wie die„Stunde“ erfährt, wird der früher⸗ Bundeskanzler Seipel als Führer des Pilgerzuges nar, hafter Katholiken aus Oeſterreich zu Oſtern vor dem Papſt 7 ſcheinen. Im Anſchluß daran wird er etwa vier Wochen in ue römiſchen Kloſter verbleiben. Das Blatt vermutet, daß Kloſteraufenthalt mit dem Empfang einer hohen geiſtlichen Wün zuſammenhänge. Eine grundſätzliche Enkſcheidung (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſyhington, 27. Jan. Der oberſte Gerichtshof 15 ſich dahin entſchieden, daß die während des Krieges in Enalan. von der engliſchen Regierung beſchlagnahmten Deutſchen gebbre den amerikaniſchen Wertpapiere nunmehr England gehöre Damit iſt die Entſcheidung des unteren Bundesgerichtshofes. Newyork beſtätigt worden. Sieger in dieſem Rechtsſtreit, 75 von großer grundſätzlicher Bedeutung iſt, iſt der öffentliche E. 910 händer für England, den die Direktion der Distoniagefebſchg und die Darmſtädter und National⸗Bank auf Herausgabe von Aktien der Steel Corporation verklagt hatte. 5 15 1 Mmünchen, 27. Jan, Vor dem Strafgericht Münch hatte ſich heute der 1896 geborene Kaufmann Guſtav Sch m ge⸗ huber aus Ludwigshafen a. Rh. wegen Verrats militäriſcherPla⸗ heimniſſe zu verantworten. Die Beweisaufnahme und die ührt. doyers wurden unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit durchgef ines Nach vierſtündiger Verhandlung wurde der Angeklagte wegen Vergehens des Berrats militäriſcher Geheimniſſe zu einer Ge Ager⸗ gefänisſtrafe von, 9g Monaten und zu den Koſten der pnet 2— verurteilt. 8 Monate Unterſuchngshaft werden angere 1 n den Urteilsgründen wird betont, daß die Strafbarkeit auch gegeben iſt, wenn Beziehungen zu ausländiſchen Age een angeknüpft werden, um ſich Geld zu verſchaffen. Straferſchwe g wirkten die beſonderen politiſchen Verhältniſſe der Pfalz und olgen gewalttätige Vorgehen, das beſonders ſchwers J 20 nach ſich hätte ziehen können. Der Angeklagte nahm das Uttenen Auch der Staatsanwalt verzichtete auf die Einlegung eines Re mittels, ſodaß das Urteil rechtskräftig geworden iſt. pel⸗ Münſter l. W. 27 Jan, Das hieſige Schwurgerſcht eiſter urteilte nach dreitägiger Berhandlung den Polizeiwachken. aun Wrieske wegen Mordes zum Tode und wegen Werte zum Meineid zu zwei Jahren Zuchthaus. Wrieske leugnet nach dem Urteilſpruch ſeine Schuld. det Paris, 27. Jan. Havas berichtet aus Madrid: Jbober Nachricht, die am 23. Januar Wiener Blätter verbreitet han und nach der der ſpaniſche Kronrat die Abſendung einer No tend⸗ die Entente geprift habe, in der jede Verantwortung für die lungen der ehemaligen Kaiſerin Zita mit der Erklärung iſe daß Spanien keinen Wert darauf lege, daß die ehemalige Ka er Zita ihren Aufenthaltsort in Spanien verlän 90b berichtet die Agencia Fabra folgendes: Dieſe Nochranhen vielleicht eine richtige Vorſtellung von der Haltung der ſpaniſn⸗ Regierumg. Aber nach der Nachrichten⸗Agentur vorliegenden Ab⸗ terlagen. ſcheine es nicht, als ob ſowohl von der Entente duchen ſendung einer Note als auch eine offizielle Antwort der ſpan“ Regierung ſtattfinden werde. SAA * . + 1 1 + — CCTC erre — — Mittwoch, den 28. Januar 1925 Neue Mannhelmer Zeſtung(Mittag⸗Nusgade) 3. Seite. Nr. 43 das Lignalweſen auf den deulſchen Eiſenbahnen 10 Immer wieder hört man von Unglücksfällen, die durch„Ver⸗ gen“ und„Nichtbeachtung“ von Sianalen vorkommen. Erſt kürzlich ſt in Haſpelmdor ein-Zug(Strecke Augsburg—München) in einen Güterzug hineingefahren, weil die elektriſche Signalbeleuchtung verſaate. Vor wenigen Jahren iſt unweit davon, in Steinhofen, ein anderer Schnellzug in einen Perſonenzug hineingefahren, wobei e zahlreiche Tote und Schwerverwundete gab. Damals war das alteſianal für den Schnellzua in Ordnung geweſen, der Lokomo⸗ ipführer wurde aber trotzdem freigeſprochen. weil er glaubwürdia nachwies, daß er bei dem herrſchenden Nebel das auf lt ſtehende Signal garnicht erkennen konnte. Auch der folgen⸗ chwere Unfall in Kreienſen. wo der D⸗Zug Hamburg—München n einen vorausgefahrenen, in Keienſen haltenden Zua hineinfuhr, iſt auf das Ueberfahren des auf Halt ſtehenden Einfahrts⸗ und Vor⸗ anals zurückzuführen. Dieſe Beiſpiele laſſen ſich leicht um Dutzende Ferberren. auch der folgenſchwere Zuſammenſtoß in Herne gehört K. Die immer wiederkehrenden Unfälle ſind ein Beweis, daß unſer heutiaes Sianalweſen bei der geſteigerten Fahr⸗ geſchwindiakeit der Züge und der viel ſtärkeren Verkehrsdichte auf den trecken nicht mehr genüat. Wenn auch von Fachleuten aus reiſen der Reichseiſenbahnen aus leicht verſtändlichen ründen behauptet wird. das deutſche Sianalweſen ſei das beſte, das es überhaupt aibt, es genüge vollauf und gewähre hinreichende Sicherheit. ſo werden ſie ſchon durch die Ereianiſſe ſelbſt widerlegt, o daß ſich eigentlich jede Widerleauna einer ſolchen Behauptung von lelbſt erübriat. In der Tat beruht unſer Eiſenbahnſianalweſen noch auf Einrichtungen, die auf die Zeiten zurückgehen, als le erſten Eiſenbahnen in Deutſchlandeingeführt wurden, ja man kann ſagen. auf noch frühere Zeiten. Das eigent⸗ liche Hauptſianal beruht heute noch auf dem Prinzip des h chlagbaumes mit dem früher die Zöllner ihre Straßen ſperr⸗ ten. Auf einem mehr oder weniger hohen Maſt iſt ein Querbalken angebracht: ſteht er wagrecht, ſo bedeutet das„Halt“, wird er in einem Winkel von 45 Grad aufagezogen, ſo darf weitergefahren wer⸗ n. Wie der Zollwächter früher mit dem Schlaabaum ſeine Straße abſperrte, ſo ſperrt der Stationsvorſteher heute mit dem Sianalmaſt leine Station. Gewiß ſind im Laufe der Zeiten die Sianale all⸗ mählich verbeſſert worden, man hat ſie bei Nacht beleuchtet, en rotes Licht bedeutet Halt. ein arünes Fahrt. Auch hat man e Maſten immer mehr erhöht. ſo daß ſie auch auf aroße Entfernung geſehen werden können. Und da ein Zug, bis er zum Halten gebracht werden kann, vom Augenblick des Ziehens der Bremſen an immer noch wegen des ihm zunewohnenden lebenden Gewichtes eine gewiſſe Strecke. die bei ſchlüpfrigen Schienen beſonders groß iſt, zurückleat(der Fachmann nennt dieſe Strecke Bremsweg), ſo hat man in entſprechender ntfernung vor dem Einfahrtsſianal einer Station ein ſogenanntes „Borſianal“ angeordnet, das dem Lokomotivführer zeigen ſoll. ob er beim Einfahrtsſianal auf Fahrt⸗ oder Haltbefehl rechnen kann. s Vorſianal iſt ſchon in einer ſolchen Entfernung vom Haupt⸗ zanal angelegt, daß damit gerechnet werden kann, daß im Falle einer ltſtellung ein Zug bis zum Einfahrtsſianal mit den vorhandenen remsmitteln auch tatſächlich zum Halten gebracht werden kann. Das Vorſianal“ beſteht in einer kreisrunden Scheibe, die durch rähte mit dem Einfahrtsſignal verbunden iſt und automatiſch ein 5 m Hauptſianal entſprechendes Sianalbild gibt. Iſt die Scheibe zu eben, dann iſt beim Hauptſignal ein Haltbefehl zu erwarten, der Lo⸗ omotipfübrer hat alſo die Bremſen zu ziehen und lanaſam und vor⸗ tig bis zum Hauptſianal binzufahren, damit er dort den Jug zum lehen brinat, wenn nicht inzwiſchen das Sianal von„Halt“ auf „Fahrt“ umgeſtellt wird. Auch das Vorſignal iſt beleuchtet und zwar edeuten bei Nacht zwei gelbe Lichter Vorficht“, während zwei ſaude Lichter„Fahrt“ bedeuten und ankündigen, daß das Haupt⸗ 1 auf Fahrt geſtellt iſt. N 8 7 einſa iſt 15 50 vorgekommen, daß ein 910 in eine Station freie hrt bekommen hat und dort auf ein ebengeleiſe geleitet 8 Wenn nun der Lokomotipführer, der von dieſer Ablenkung eine Kenntnis hatte, mit voller Fahrt in dieſes abgezweigte Neben⸗ Hauile einfuhr, ſind durch dieſe plötzliche Ablenkung von der 10 uptrichtung nicht ſelten Entgleiſungen vorgekommen. Um nun den okomotivführer davon zu unterrichten, daß ſein Zug vom geraden eleiſe N7 werden ſoll, ſodaß er langſam und vorſichti Rertefe ren hat, hat man am Haupteinfahrtsſignalmaſt ebenflügel angebracht. Dieſe ſind unterhalb des beweglichen Paupfflügels angebracht und treten nur in Aktion, wenn eine Ab⸗ bakung erfolgt, ſonſt ſind ſie am Signalmaſt aufrechtſtehend ange⸗ leacht, ſodaß ſie von vorne gar nicht ſichtbar ſind. Erfolgt eine Ab⸗ enkung, dann ſtehen die Ablenkflügel ebenfalls in einem Winkel von 5 rad aufwärts am Signalmaſte. Selbſtverſtändlich ſind bei Nacht uch dieſe Ablenkflügel beleuchtet. Außer den Einfahrtsſignalen gibt 5 auch Ausfahrtsſignalmaſten, die den Einfahrtsſignalen ullſtändig gleichen. Sie haben ebenfalls bewegliche Arme die bel wagrechter Stellung gleich einem Schlagbaum„Halt“, bei einer um rad nach rechts oben geneigten Stellung„Fahrt“ gebieten. urch in den Signalarm eingelaſſene farbige Gläſer zeigt ein Signar⸗ maſt bei Halt ſtellungrotes, bei Fahrtſtellunggrünes Licht. heb Im Laufe der Jahrzehnte ſind dieſe Signale zweifellos in er⸗ lichem Umfange verbeſſert und ausgeſtalfet worden, an Stelle der Hand ſedienung trat die automatiſche vom Stellwerkturm aus, uch die automatiſche Blockſicherung der Signale(ein Signal —— kann nur auf Fahrt geſtellt werden, wenn der zu befahrende Strecken⸗ abſchnitt frei und„entblockt“ iſt), bedeutet gleichfalls einen erheb⸗ lichen Fortſchritt. Da die deutſchen Bahnen auf das„Rechts⸗ fahren“ eingeſtellt ſind, ſtehen die Signalmaſten auch jeweils rechts von dem zu befahrenden Geleiſe. Trotz der techniſchen Weiterentwick⸗ lung der in Deutſchland gebräuchlichen optiſchen Signale, genügen ſie, wie die tägliche Erfahrung lehrt, bei weitem nicht mehr den Anforderungen, wie ſie man an eine moderne Signalanlage ſtellen muß. Bei normaler Wetterlage mögen ſie aus⸗ reichen, die immer wiederkehrenden, zum Teil ſchweren Unglücksfälle aber beweiſen, daß bei herrſchendem Nebel, bei Schneegeſtöber uſw. dieſe Signale nur ſehr ſchwer beobachtet werden können. Der Schreiber dieſer Zeilen hat ſelbſt wiederholt Verſuche angeſtellt und feſtſtellen müſſen, daß die angeblich ſo intenſiv gelb⸗leuchtenden Vorſignallichter bei Nacht und dichtem Nebel ſchon in 100 Meter Entfernung in ein Nichts zerfließen! Die roten Gefahrlichter der Hauptſignale verſchwinden in einem ſolchen Falle auf eine noch viel kürzere Entfernung! Und was bedeuten 100 Meter bei einem mit 90 Kilometer Tempo und mehr heranbrauſenden Schnellzug! Man ſtelle ſich einen Lokomotivpführer vor, das Geſicht gepeitſcht von Hagel⸗ und Schneeflocken, die Ausſicht gehemmt vom ſeitlich aus⸗ ſtrömendem Dampf der Lokomotive, dabei dichter Nebel über der ganzen Gegend, daß man keine 10 Schritte weit ſieht. Da iſt es nicht nur möglich, ſondern faſt ſelbſtverſtöndlich, daß ein Haltſignal das eine oder andere Mal nicht beachtet wird und nicht geſehen wer⸗ den kann. Das haben auch Gerichtsbehörden anerkannt, weil im Falle Nannhofen der Lokomotipführer freigeſprochen wurde, obwohl das auf Halt ſtehende Signal in Ordnung geweſen war. Mit Recht nahm das Gericht an, daß das Signal bei Schneegeſtöber und Nebel bei dem vom Schnellzug einzuhaltenden Fahrtempo eben nicht geſehen werden konnte. Im Falle Haſpelmoor zam noch inzu, daß ein ordnungsgemäß geſtelltes Signal im kritiſchen Augen⸗ blicke deshalb nicht geſehen werden konnte, weil zufällig die elek⸗ triſche Beleuchtung verſagte. Ueberhaupt iſt die unzuver⸗ läſſige elektriſche Signalbeleuchtung ſelbſt dann zurück⸗ wenn neben der Stromzuleitung noch eine Speicher⸗ atterie beim Signal aufgeſtellt wird, die im Falle von Strom⸗ 0N weiterſpeiſt, denn durch Kurzſchluß in der Beleuchtungslei⸗ tung, Ausbrennen von Birnen, können da immer ſehr verhängnis⸗ volle plötzliche Störungen eintreten. 2 Das optiſche Signalweſen iſt heute noch das Rück⸗ grat unſeres ganzen Eiſenbahnweſens. Der Lokomolivpführer iſt allein auf optiſche Signale angewieſen, einzig und allein das Zeichen zum Abfahren wird vom Zugführer mit der Pfeife ge⸗ geben. Die Eiſenbahn kenit ja auch noch andere Signale; jeder von uns hat ſchon die Läutewerke beobachtet und ge⸗ hört, die auf allen Stationen zu ſehen ſind und telegraphiſch einen kommenden Zug ankündigen. Jeder ab⸗ und durchgefahrene Zug muß von einer Station der Nachbarſtation telegraphiſch mit Läute⸗ werk weitergemeldet werden; auch des Telephons bedient man ſich häufig beim Zugmeldedieaſt. Der Zugmeldedienſt iſt zweifel⸗ los im Lauf der Zeit ſtark vervollkommnet worden, in der Strecken⸗ blockſicherung ging Bayern ſeinerzeit ja bahnbrechend voran. Aber die optiſchen Signale allein genügen bei ſtarkem Nebel und bei Nacht nicht, um den Lokomctipführern Befehle von der Strecke aus einwaadfrei zu übermitteln. Wir wollen den optiſchen Signalen ihre Bedeutung nicht abſtreiten, aber ſie bedürfen zweifellos noch eiger Ergänzung, die insbeſondere auch bei Nacht und Nebel einwandfrei wirkt. Dieſe zu finden, wird nicht ganz leicht ſein. Eine Verbeſſerung der optiſchen Signale köinte vielleicht in der Vermehrung der Vorſignale gefunden werden, indem vor jeder Station in gewiſſen Abſtänden—5 Vor⸗ ſignale den Führer auf die Stellung des Hauptſignals aufmetdſam machen, ſo daß bei Ueberfahren des einen oder anderen Signals immer noch die Möglichkeit beſteht, ſich noch über die Lage zu in⸗ formieren. Dann wäre an Heulſirenen zu denken, mit denen wenigſtens die Hauptſtrecken auszurüſten wären. Muß wider Er⸗ warten ein Zug vor einer Station geſtellt werden, ſo ſetzt der Fahr⸗ dienſtleiter auf automatiſchem Wege dieſe beim Vorſignal aufgeſtellte Sirene, die von einem Elektromotor angetrieben wird, in Be⸗ wegung. Natürlich müßte dieſe einen ſolch durchdringenden g8[Lärm verurſachen, daß ihn Lokomotivführer, Heizer, Zugführer und Schaffner unbedingt vernehmen müſſen. Alle dieſe Be⸗ amten wären zu verpflichten, beim Anhören einer Sirene ſofort alles zu tun, um die Fahrgeſchwindigkeit herabzuſetzen und nach den Signalen Ausſchau zu halten, die bei ganz langſamer Fahrt gewiß zu erkennen wärn. Vielleicht bewährt ſich das jetzt in Lin⸗ dau⸗Stadt erprobte Signalſyſtem. Wir ſind der Anſicht, daß bei intenſiverer Beleuchtung der Signalbilder und bef⸗ ſerer Beleuchtung der Lokomotiven, eventuell Anwen⸗ dung von Signalmoſten, die gerade ſo hoch ſind, daß dem Loko⸗ motivführer die Lichter gerade ins Geſicht ſcheinen, auch die opti⸗ ſchen Signale noch ganz erheblich verbeſſert werden könnten. Jedenfalls iſt es hohe Zeit, daß die Reichsbahn der Ausbildung und Verbeſſerung ihres Signalweſens noch erhöhte Aufmerk⸗ ſamkeit ſchenkt, wo ſo hohe Werte und koſtbare Menſchenleben ſtündlich auf dem Spiele ſtehen, umſomehr, als das Signalweſen bisher bewieſen hat, daß es eben doch nicht in allen Fällen unbe⸗ — olkspartei ————— Auf die heute— Mittwoch— abend 8 Uhr in der„Harmonie“ ſtattfindende Verſammlung, in der Frau Reichstagsabg. Clara Mende⸗Berlin und Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher⸗Mannheim über die politiſche Lage ſprechen werden, ſeien die Mitglieder nochmals aufmerkſam gemacht, zugleich mit der Bitte, zahlreich zu erſcheinen. Alle auf liberalem und nationalem Boden ſtehende Männer und Frauen ſind freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. dingte Sicherheit für Leben und gerade Glieder verbürgt und wei⸗ terer Ausgeſtaltung bedarf. Wir möchten nicht verfehlen, darauf hinzuweiſen, daß es ein Unding iſt, einzig und allein dem Lokomotioführer Leben und Sicherheit der ſämtlichen Paſſagiere eines Zuges anzuver⸗ trauen. Auch der Zugführer ſollte die Verpflichtung haben, von ſeinem erhöhten Stande aus, jeweils die Signale der Stationen und Blockſtellen zu beobachten und darüber genau Buch zu führen. Er hätte natürlich auch einzutragen, wenn ein Signal nicht zu er⸗ kennen war, wenn die Beleuchtung nicht funktionierte uſw. und hätte bei Warnungsſignalen ſelbſtverſtändlich ſofort die Bremſen in Tätigkeit zu ſetzen. Sehr beachtenswert erſcheint uns die Idee, auf den Lokomotiven und Dienſtwagen auf dem Dache eine Stange an⸗ zubringen, die mit der Luftdruckbremſe in Berührung iſt. Steht ein Hauptſignal auf Halt, ſo müßte ſich am Signalmaſt in ent⸗ ſprechender Höhe ein Querbalken quer zur Fahrbahn legen, ſo daß die von der Lokomotive und dem Dienſtwagen aufragenden Stan⸗ gen dieſen Querbalken ſtreifen. Der Querbalken drückt natürlich die der Kontaktſtange einer Straßenbahn ähnlichen„Bremsſtangen“ herab und dieſe löſen dadurch die Luftdruckbremſe. Das iſt ein ganz einfacher mechaniſcher Vorgang, der ſich auch auf Hauptbahn⸗ linien bewähren müßte. Man ſage nicht, dadurch leide die Aufmerkſamkeik des Perſonals, im Gegenteil wird das Perſonal zu erhöhter Aufmerkſamkeit hierdurch gezwungen. Der Lokomotipführer hat nämlich die Pflicht, ſeinen Zug vor dem Einfahrtsſignal zum Stehen zu bringen, kommt er aber erſt hinter dieſem(die Ein⸗ fahrtsſignale müßten in Zukbunft noch um 100—200 Meter hinaus verſetzt werden) zum Stehen, infolge Berührung der Bremsſtange mit dem„Ausleger“ des Signalmaſtes über dem Geleiſe, dann hat er es an der nötigen Aufmerkſamkeit fehlen laſſen und iſt ſtrafbar, auch die Ausrede, das Signal ſei auf Fahrt geſtanden, wie ſie jetzt in Herne gebraucht wird, iſt dann unmöglich. Der Lokomotipführer wird alſo durch eine ganz einfache Mechanik weiter kontrolliert und — was die Hauptſache iſt— die Möglichkeit von Unfällen, wie in Herne, Nannhofen, Kreienſen, Haſpelmoor uſw., wird auf ein Min⸗ deſtmaß herabgeſetzt. Wenn man die Folgen von großen Eiſenbahn⸗ unfällen bedenkt, dann erſcheinen die Koſten für die Durchführung der Auslegerſicherungen und Bremsſtangen verhältnismäßig ſehr gering. Es genügt, wenn man dieſe Maßnahmen allmählich einführt, vorerſt auf den Hauptlinien Berlin—Hamburg, Berlin—Köln, Ber⸗ lin—München, Berlin—Lindau, Stuttgart—München—Salzburg, Heidelberg—Baſel, Frankfurt—Köln uſw. Als ſelbſtverſtändliche Maßnahme ſei dann noch hingewieſen auf die telefoniſche Verbindung zwiſchen Dienſtwagen und Lokomotive. Der die Strecke beobachtende Zugführer muß die Möglichkeit haben, mit ſeiner Lokomotive jederzeit zu ſprechen. Wir möchten dann nicht verfehlen noch darauf hinzuweiſen, daß die Siemens u. Halske.⸗G. einen Apparat zur Befehlsüber⸗ mittelung auf Dampflokomotiven eingeführt hat, der uns auch für Sicherungszwecke geeignet erſcheint. Ueber dem Geleiſe wird ganz einſach ein Draht geſpannt, aus dem mit einem Bügel, der auf dem Dache der Lokomotive angebracht werden kann, der Lokomotive vom Stellwerk oder der Station aus mit dem„Wecker“ in Anlehnung an das Morſealphabet Befehle übermittelt werden. Eine derartige Anlage, allerdings nur für Rangierzwecke, wurde in Seddin den Beſuchern der Ausſtellung gezeigt. Es erſcheint alſo durchaus mög⸗ lich, das veraltete und nicht mehr zeitgemäße optiſche Signalweſen unſerer Eiſenbahnen der Neuzeit entſprechend zu ergänzen, ſei es durch automatiſche Bremsauslöſungen bei Halt⸗ befehlen, durch Befehlsübermittlungen auf die fahrende Lokomotive. wobei die Funkentelegraphie auszuſcheiden hätte, ſei es durch An⸗ dung von Lärmſignalen. H. H. !::: ̃—’——.. jĩ vv]·³]⁰¹1¹ Letzte Erinnerung: Vergeſſen Sie nicht, daß übermorgen, Freitag, 78 den 30 Januar, abends 6 Uhr, die planmäßige Ja Jir Haupt- und Schlußziehung der 24. (250.) Preußisch-Süddeutschen Klassenlotterie Jubiläumslotterie— abläuft. Es wäre unverantwortlich. wenn jemand ſein Los zu dieſer Haupl⸗ 9000 verfallen laſſen würde. in der Gewinne von 500000 RM., 300 000 RM. 200 000 RB., 150 000 RM., 100000 RM. und zahlreiche andere Gewinne aus⸗ geſpielt werden, die heute ein Vermögen bedeuten. Bei der anhaltend ſtarken Nachfrage nach Loſen, beſteht die Gefahr, daß über nicht rechtzeitig erneuerte Loſe ſofort anderweit verfügt werden muß. Ziehungsbeginn am 6. Februar. Gdss4 Da Die Welt allein bildet einen vollkommenen Menſchen ucht. s Leſen der beſten Schriftſteller muß dazu eſſing. Die Kreuzrätſelpſychoſe W Wie zu erwarten war, wirkt die Modeunterhaltung des Kr euz⸗ porcrträtſels, mit der Amerika wie in vielen anderen Dingen Dezungegangen iſt, über den Ozean hinweg anſteckend. Auch in wintſchland ſcheint das Rätſel mehr und mehr an Boden zu ge⸗ Seine Anziehungskraft auf das Publikum muß wohl ſchon ſchr, zeingeſchätzt werden, ſonſt wäre nicht kürzlich ein Preisaus⸗ in eiben zur Erreichung des beſten und kniffligſten Kreuzworträtſels S einer deutſchen Zeitſchrift veröffentlicht worden. Das iſt zur un arfung ſo manchen Verſtandes ganz ſchön und gut. Nur möge 950 der Himmel vor den Begleiterſcheinungen bewahren, die in Nord⸗ 8 erika mit dieſem Spiel verbunden ſind. Drüben jenſeits des un⸗ hat das Modeſpiel wie ein Flugfeuer um ſich gegriffen; es eb alle anderen Unterhaltungsmittel verdrängt und das amerikaniſche 1500 bis in jeden Winkel durchdrungen. Alle amerikaniſchen Zei⸗ e veröffentlichen täglich ein Kreuzworträtſel, manche von ihnen zi ecken ganze Seiten damit. Die Newyorker„Times“ iſt das ein⸗ 9 Blatt, das bisher der Mode Widerſtand geleiſtet hat. Die in Kreutſcher Sprache erſcheinenden Zeitungen bringen deutſche tunaworträtſel, die jüdiſchen Zeitungen jüdiſche. Aber die Zei⸗ ſind nicht die einzigen, die die Mode pflegen. Nach dem woh ild von England war man auch in den Vereinigten Staaten ge⸗ mef nt, daß die Univerſitäten ſich in irgend einem Sport zu 5 verſuchten. Das alles iſt vollkommen verblaßt vor dem Kreuz⸗ amerttſel. In der verfloſſenen Woche traten in Newyork die Loſ rikaniſchen Univerſitäten zum erſten Wettſtreit in der dung von Kreuzworträtſeln an. Und das große Ereignis der ſint beſtand darin, daß die Wale⸗Univerſität die Haward⸗ Univer · eſiegte. Es handelte ſich dabei nicht um eine geringfügige An⸗ jun eit. Nein, an dem Wettkampf beteiligten ſich in erſter Linie beſaßen Gelehrte, die bereits alle(7) Grade der Univerſität es 0 und die Studenten drängten ſich zum Zuſchauen, wie man sher nur bei ganz großen Sportwettkämpfen gewohnt war. greuluch andere Gebiete des öffentlichen Lebens ſind bereits vom Vittsdvorträtſel ergriffen. So hat ein gewitzigter Geiſtlicher in ſtellte irg ſich die allgemeine Rälſelleidenſchaft zunutze gemacht. Er ine in ſeiner Kirche eine ſchwarze Tafel auf, auf der der Text Diredige als Kreuzworträtſel verkleidet war. Die Gemeinde egan ie Aufgabe, das Rätſel zu löſen, ehe er mit ſeiner Predigt ie Folge war, daß die Gottesdienſte dieſes Prediger⸗ alle a t waren und die Kirche die andrängenden Beſucher gar nicht ufnehmen konnte. In anderen Städten kündigen Lehrer an, daß ſie dieſe oder jene Sprache auf dem Wege des Kreuzworträtſels lehren wollen. Andere kündigen Kurſe im Raten von Kreuzwort⸗ rätſeln an, um dadurch den Verſtand zu ſchärfen. Das Geſundheits⸗ amt in Detroit veröffentlicht fortlaufend Kreuzworträtſel, deren Löſung Sprüche und Anregungen enthält, die der Geſundheitspflege dienen. Um die Kenntnis dieſer Lehre namentlich unter der Jugend zu verbreiten, ſetzt das Amt Preiſe für die Löſung der Schulkinder aus. Die Art, wie das Kreuzworträtſel zur Mode geworden iſt, wird einmal ein dankbares Material für die Pſychokogie ſein. Seit Jahrzehnten iſt nämlich das Kreuzworträtſel bekannt. Einige ameri⸗ kaniſche Magazine haben regelmäßig, ſchon ſo lange man denken kann, Kreuzworträtſel veröffentlicht. In der Newyorker Zeitung „World“ erſchienen ſolche Rätſel ſchon immer in der Sonntagsaus⸗ gabe. Mit einem Male brach dann die Sucht nach Kreuzworträtſeln aus wie eine Epidemie, die ähnlich wie die Influenza oder noch ſchlimmer das ganze Land ergriff. Das Urſprungsland dieſer Epidemie müßte nicht Amerika ſein, wenn man nicht verſtünde, daraus ein glänzendes Geſchäft zu machen. Das„Kreuzwort⸗ rätſelbuch“ ein Heft mit einer großen Anzahl von Rätſeln, wurde im April vorigen Jahres an die Buchhändler ausgegeben. In weniger denn neun Monaten hat der Verleger des Buches annähernd dreiviertel Millionen Exemplare von drei aufeinander⸗ folgenden Serien des Buches verkauft. Der Verkauf von Wörter⸗ büchern wächſt um Zehntauſende von Exemplaren. Das richtige Kreuzworträtſel enthält nämlich mit Vorliebe die ſeltenſten Worte, die niemand kennt und die man nur in Wörterbüchern findet. Ein ſchlauer Verleger brachte ein altes Wörterbuch neu heraus mit dem Titel„Kreuzworträtſel⸗Wörterbuch“. Und die neue Auflage war im Nu vergriffen. In London, wo das Kreuzworträtſel von Tag zu Tag populärer wird, prangt im Schaufenſter eines Buchladens die Ein⸗ ladung, die Wörterbücher nach Belieben für Kreuzworträtſel zu be⸗ nutzen. Der Buchhändler hat einen Rieſenzulauf und die Automobile drängen ſich vor ſeinem Laden. Die Folge des Kreuzworträtſels zeigt ſich darin, daß in Amerika bisher unbekannte und ſeltene Worte anfangen vollkommen geläufig zu werden.(Das iſt allerdings keine ſchlechte Folge! Die Red.) Im übrigen erfordert der allgemeine Wettbewerb natürlich beſon⸗ dere Anziehungsmittel. Das neueſte beſteht darin, daß die N von dem amerikaniſchen Kreuzworträtſel⸗Champion, einer Miß von Phul, die Kreuzworträtſel erſt raten laſſen und ſie dann zugleich mit der Angabe veröffentlichen, wie viel Zeit der Champion für die Löſung gebraucht hat. Nun handelt es ſich darum, den Champion zu ſchlagen. Die Epidemie ſcheint alſo noch ſteigerungsfähig zu ſein und wer weiß, welche Seltſamkeiten ſie noch im Gefolge hat, ehe ſie einer anderen Modeſache Platz macht. Theater und Muſik Natioualtheater Mannheim. Lortzings„Undine“, bei der es nun einmal auf das Wiederſehen ankommt, forderte geſtern er⸗ neut zum„Bericht“ auf. Vor allem durch die ber Fran der Bertalda, die nunmehr der eigentlichen Nachfolgerin der Frau Leopold Ge⸗ legenheit gab, ſich in diefre Rolle zu bewähren. Dies war nun mit mehr ee verknüpft, als man von vornherein an⸗ nehmen konnte. Die Unſicherheit in Bertaldas Seele teilte ſich auch allzuſehr der Stimme Eliſabeth Gritſchs mit, die mit einer faſt über⸗ großen Vorſicht behandelt wurde. So groß iſt doch die Rolle nicht und außerdem hat ihre hieſige Vertreterin die Annehmlichkeit, ſie ſtark gekürzt— lernen zu müſſen. Der Schluß des zweiten Aktes zeigte jedoch die Sängerin im vollen Beſitz ihrer reichen dramatiſchen usdrucksmittel. Was man danach für die kurze Epiſode des dritten Aufzuges hoffen durfte, trat leider nicht ein. Bertalda kam wohl goch in dem Koſtüm des Aktes, aber den ſtimmlichen Aufſchwung hatte ſie wieder abgelegt; jenes Schillern in einem geradezu nervöſen und dadurch unrichtigen 5 des Tones war erneut vorhanden. — Im Ganzen verlangt der Fall Gritſch noch ein paar Worte. Es —— von vornherein feſt, daß es ſich um eine junge, noch in voller timmlicher Entwicklung begriffene Kraft handelt, der man das gün⸗ ſtigſte Horoſkop ſtellen konnte. Nun braucht man nicht in jeder Weiſe Anfänger zu ſein; das zeigte der„Taifun“. Dieſer liegt deswegen außerhalb der Betrachtung. Ziehen wir vom Uebrigen die Summe, ſo bleibt immer noch eine reichlich begründete Ausſicht auf ein Zu⸗ trefſen der erſten Diagnoſen. Es waren nur ein paar Töne, die uns geſtern daran glauben ließen. Aber ſie waren dal— Aenne Geier ſang, die Undine. Das Eindrucksvollſte einer poetiſch durch⸗ drungenen Verkörperung der Rolle, was ſich denken läßt. Ein Weſen, das wirklich, wie es ſelbſt geſteht, durch ſeine Liebe Seele empfing An der geſanglichen Friſche und Anmut konnte man ſchon deshald ſeine Freude haben, weil dieſe ſchöne Stimme in letzter Zeit etwas in den Hintergrund getreten war, von dem ſie ſich durch ihre Zart⸗ heit nicht immer vorteilhaft abhob. Daß ihr aber auch eine be⸗ merkenswerte Plaſtik eignet, zeigte nicht allein die ausdrucksvoll ge⸗ ſungene Arie, vielmehr auch der klangſchön gegebene dritte Aktſchluß mit dem etwas männlicher gewordenen Kühleborn.— Daß man in der Vorſtellung mit alten Requiſiten gründlich aufgeräumt hatte, war der beſte Eindruck des 1 Abends, bei dem noch die etwas ſtiefmütterlich ausſehende Marthe von Pauline Strehl der Her⸗ vorhebung bedarf. Die übrigen Mitwirkenden ſind bekannt; die ſtets beifällige Aufnahme des Werkes auch. Dr.. Wiesbadener Theater. Bernard Shaws„Heilige Johanna“, vom Dichter ſelbſt eine„dramatiſche Chronik“ zube⸗ nannt, beabſichtigt letzten Endes etwas durchous anderes als die Ge⸗ ſtaltung mittelalterlicher Zeitgeſchichte. Die Hiſtdrie wird nur Ge⸗ 4. Seife. Nr. 45 Keue Mannheimer Feitung([Mittag⸗flusgabe) Mitiwoch, den 28. Januar 1925 Städtiſche Nachrichten Rahle Zweige Hat der Anblick eines winterlichen Baumes nicht etwas unſäg⸗ lich Troſtloſes an ſich? Er ſtarrt dunkel und reglos in den empor, ohne jede Anteilnahme, jedes Lebens bar. Täglich läüft man an Bäumen vorüber, die in den Anlagen ſtehen und würdigt ſie kaum eines Blickes, mechaniſch gleitet das Auge an den Stämmen entlang, nur hin und wieder haften bleibend an einem kreisrunden hellen Fleck, wo die Säge des Gärtners einen Aſt entnahm. Wenn man gerade Zeuge dieſes Schauſpiels werden konnte, blieb man wohl ſtehen und ſah der Arbeit des geſchickten Mannes zu, der dem Baum Zurch ein paar Schnitte eine ganz andere Form gab. Nach einigen Tagen iſt auch dieſes Ungewöhnliche zur Gewohnheit geworden; keiner achtet mehr darauf. Als der Gärtner die Zweige herunterſchnitt, nahm ich einen auf und ſah Knoſpen daran, braune trockne Knoſpen, die ein zartes grünes Frühlingskind ſchützen, das in einem Wunderbettchen ſchläft. Ich habe einige harte Hüllen geſprengt und voll Bewunderung ge⸗ ſehen daß ſich darin das neue Leben regt. Jetzt ſchläft es und will nicht geſtört ſein, läßt ſich ſchaukeln und wiegen; es hat Zeit, ſein Tag kommt, wenn die Sonne wärmer ſcheint und mit weichem Kuß das träumeriſche Dämmern unter der Erde wachküßt und den Saft in die Bäume emportreibt, daß die Knoſpen ſpringen. Nimmſt du einen dieſer Zweiglein mit dir in deine Stube und ſtellſt ihn ins Waſſer, dann laſſen ſich die Frühlingskinder täuſchen und hervor⸗ locken. Sie kommen und wollen ſchauen, was es auf unſerer Welt zu ſehen gibt, u. ſieh da, es iſt erſt Zimmerfrühling, noch geht draußen der Winterſturm. Wenn ich ſpät abends nach Hauſe komme und die einſame Straße entlang ſchreite, werfen die Laternen Baumſchatten wie Geweihe an die Wände der Häuſer. Dann ſehne ich mich immer ſo nach grünen rauſchenden Blättern; ich weiß nicht, warum Hert. der geſtrige Schneefall hat mit Regen geendet. Auf den Straßen vermochte ſich der Schnee nicht zu behaupten, da die Tem⸗ peratur zu hoch war. Nur die Rabatten in den Anlagen trugen in den Mittagsſtunden noch weiße Hauben und auf den Dächern ver⸗ mochten ſich die Spuren des vormittägigen Schneefalls etwas länger zu behaupten. Kurz nach 4 Uhr fings von neuem zu ſchneien an. Die Flocken waren von ſo ungewöhnlicher Größe, daß mit nachfolgen⸗ dem Regen gerechnet werden mußte, der in der Tat nicht ausblieb. So endete der Tag recht unwinterlich, zum nicht geringen Leidweſen unſerer Jugend, die den hervorgeholten Schlitten wieder in die Ecke ſtellen mußte. * Barackenbrand. Durch unſachgemäße Durchführung eines Ofen⸗ rohres durch eine doppelſeitig verputzte Holzwand in einer Holz⸗ baracke gerieten geſtern vormittag in der Frieſenheimerſtraße die Wand und das Dach in Brand. Das Feuer wurde durch die um 11.06 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung ge⸗ löſcht. Der entſtandene Schaden beträat etwa 200 Mark. * WVarnung vor Beitlern. Aus einer Wohnung in den L⸗Qua⸗ draten verſchwanden am 23. Januar verſchiedene Gegenſtände. Man verdächtigte eine Perſon. die die Wohnuna an dem betreffenden Tage betreten hatte. Die eifrige Fahndung der Polizei ergab aber, daß als Täter nicht der Verdächtiate, ſondern ein hier wohnhafter 24 Jahre alter Bohrer in Betracht kommt, der ſchon lange Zeit wöchentlich ein⸗ oder zweimal in das Haus kam und bettelte. Er er⸗ hielt auch jedesmal ein Geſchenk. Bei ſeinem Beſuch am 23. Januar ſtand die Glastüre auf, da Kohlen in die Wohnuna gebracht wurden. Ohne daß der Bettler geſehen wurde, verſchwand er unter Mitnahme der Gegenſtände. Dieſe ſind teilweiſe beigebracht. Der Täter ſitzt hinter Schloß und Riegel. veranſtaltungen Städtiſcher Maskenball. Wir machen auf die Bekannt⸗ machung in dieſer Nummer aufmerkſam, in der die näheren Ein⸗ trittsbedingungen für den erſten ſtädtiſchen Maskenball am Samstag, 31. Januar mitgeteilt ſind. Es wird ausdrücklich auf die aus Gründen der Feuerſicherheit erlaſſene polizeiliche Vorſchrift aufmerkſam gemacht, wonach das Rauchen in allen Räumen, mit Ausnahme des Tagesreſtaurants ſtrengſtens verboten iſt. Die Polizeiſtunde iſt auf 5 Uhr feſtgeſetzt. drm. Aeber„das Raumproblem in der Archikektur und die Wege neuzeillichen Bauſchaffens in Deutſchland“ ſprach im Verein „Badiſche Heimat“ Architekt Mekel aus Freiburg. Nicht all⸗ täglich für die, die gekommen waren in der Hoffnung, etwas zu ſehen und zu hören, was gleich dem Begriff der Bautätigkeit über⸗ haupt entſpräche. Erklärt ſich doch der Redner gleich am Anfang ſeiner Ausführungen dahin, daß er nicht das bringen will, was etwa der Volksmund ſchlechtweg Bautechnik nennt, ſondern eine äſthetiſch⸗ kulturelle und hiſtoriſch⸗kritiſche Betrachtung der Entwicklung innerer und äußerer Raumkunſt! An einem zahlreichen Bildermaterial der bedeutendſten deutſchen Kulturdenkmäler gehen denn auch ſeine Be⸗ trachtungen von der Spätantike über die Romantik, die einzelnen Perioden der Gotik und Renaiſſance zum Varock. An ihnen erklärt er die Geſetze der Architektur als Baukunſt, die im Gegenſatz zur Plaſtik nichts von der Form nähme, ſondern nur gäbe, d. h. aus Notwendigkeiten heraus ſchaffe. In dieſem Sinne hat die Architektur dem Raumproblem gegenüber zwei Aufgaben, die Erfüllung der Forderung des Innenraums als menſchlicher Behaufung und des äußeren Raums als notwendiger Hülle des erſteren. Wie beide innig miteinander verbunden ſind, wie ſie ſich aus dem ungewollt Gefühls⸗ mäßigen zum bewußt Gefühlsmäßigen bildeten, lehrten die Dar⸗ legungen des Redners, dem am Schluß warmer Beifall dankte. Die Wege neuzeitlichen Bauſchaffens werden nun noch in einem weiteren Vortrag im alten Rathausſaale am nächſten Diens⸗ tag des näheren erläutert. *Die mitteleuropäiſche Eiſenbahnzeit wird am 1. Februar im altbeſetzten Gebiet eingeführt. Dadurch treten im Fahrplan der Fernverbindungen beſondere Aenderungen nicht ein; nur werden durch die Umſtellung der„...“ in„M...“ die jetzigen Ver⸗ kehrszeiten der Fernzüge in dieſem Gebiet um eine Stunde hinaus⸗ gezögert. *Wann geht ein Poſtpaket in den Beſitz des Empfängers über? Dieſe Fraae iſt für viele Fälle gar nicht ſo überflüſſig. Viele Ge⸗ ſchäftsleute uſw. laſſen ihre Poſtſachen, darunter auch Poſtpakete, von der Poſt abholen. Bei Paketen aus dem Auslande wird auch Pri⸗ vatverſonen nur die Paketadreſſe ins Haus gebracht. Der Adreſſat muß die Sendung beim Zoll⸗ oder Steueramt erledigen und von dort abholen. Die rechtliche Frage iſt nun: Hat man bereits einen An⸗ ſpruch auf das Paket, wenn man nur erſt reſp. ſchon die zugehörige Paketadreſſe in Händen hat. oder kann der Abſender aus irgend⸗ welchen Gründen bis zur tatſächlichen Aushändiaung die Sendung zurückverlangen, alſo die Auslieferung, evtl. telegraphiſch, ſperren laſſen? Der 7. Senat des Reichsgerichts hat letztere Frage bejaht. Bis zu dem Zeitpunkte der förmlichen Ueberagabe iſt die Poſt reſp. die Zollbehörde dem Abſender haftbar, ſie hat die Sendung nicht von dem Empfänger in Auftraa erhalten, ſondern vom Abſender, und deshalb auch für dieſen in Verwahrung. Folalich kann dieſer bis zur letzten Sekunde die Sendung zurückverlangen reſp. die Aushändigung ver⸗ —— aleichviel, ob der Adreſſat die Paketadreſſe ſchon beſitzt oder nicht. und Krankenkaſſen. Die Beziehungen zwiſchen der Erwerbsloſenfürſorge und den Krankenkaſſen ergeben ſich aus der Pflicht der eaneſem die Beiträge zur Erwerbsloſen⸗ fürſorge mit einzuziehen. Man ging ſeinerzeit, als das Beitrags⸗ verfahren der Erwerbsloſenfürſorge feſtgelegt wurde, davon aus, daß für den Beitragseinzug keine neue Behörde geſchaffen werden ſollte, ſondern daß es volkswirtſchaftlich richtiger ſei, eine ſchon vorhandene Inſtitution, die mit Arbeitgebern und Verſicherten die nötige Fühlung hat, mit dem Beitragseinzug zu betrauen. Dieſer durchaus richtige Gedanke hat leider die Folge gehabt, daß von Arbeitgebern und Ver⸗ ſicherten angenommen wird, auch der Beitrag zur Erwerbsloſenfür⸗ ſorge würde für die Zwecke der Krankenverſicherung verbraucht. Nicht zum wenigſten darauf iſt es zurückzuführen, wenn von der „teuren“ Krankenverſicherung geſprochen wird. Ddie ſo reden, ſind im Irrtum. Die Beiträge zur Erwerbsloſenfürſorge werden reſtlos von der Krankenkaſſe an die Gemeinden abgeführt. Die Krankenkaſſe erhält lediglich einen kleinen Vorſchuß zu ihrem durch dieſe Arbeit vermehrten Verwaltungskoſtenaufwand. Auf die Beitragsfeſtſetzung der Erwerbsloſenfürſorge ſelbſt haben die Krankenkaſſen leider nicht den geringſten Einfluß. Trotzdem ſtändig von den Krankenkaſſen beantragt wurde, daß ihnen in dem Verwaltungsausſchuß der Ar⸗ beitsnachweiſe Sitz und Stimme eingeräumt werden möchte, iſt das nicht geſchehen. Die Kaſſen hätten mit ihren Erfahrungen hier wohl manchen guten Rat geben können. Uebrigens hat ſich der Präſident der Reichsarbeitsverwaltung dieſer Einſicht nicht verſchloſſen und hat deshalb den Landesämtern für Arbeitsvermittlung mit einem Rund⸗ ſchreiben vom 30. Dezember 1924 nahegelegt, die Krankenkaſſen an den Arbeiten der Verwaltungsausſchüſſe zu beteiligen. Hoffentlich machen die Verwaltungsausſchüſſe hiervon Gebrauch. Das würde beſonders im Intereſſe der Verſicherten und ihrer Arbeitgeber liegen. Rommunale Chronik Verband badiſcher Gemeinden Der Vorſtand des Verbandes badiſcher Gemeinden hielt am 23. Januar in Karlsruhe eine Sitzung ab, in der u. a. folgende Beſchlüſſe gefaßt wurden: 1. Caubſtreunuzßung. Das Miniſterium der Finanzen iſt um Anordnung zu erſuchen, daß auch aus Staatswaldungen Laubſtreu an minderbemittelte Landwirte abgegeben werden darf, nachdem für die Streuabgabe aus den Gemeindewaldungen bereits gewiſſe Zuge⸗ ſtändniſſe gemacht wurden. 2. Wohnungsweſen. Die Regierung iſt zu erſuchen, den Woh⸗ nungsbau auch durch Gewährung von verzinslichen Kapitalien an die Gemeinden zu fördern. 3. Aufhebung der Steuereinnehmereien. Die Vorſtellungen bei der Regierung wegen Erhaltung der Steuereinnehmereien ſind mit Entſchiedenheit fortzuſetzen. 4. Einkommenſteueranteile der Gemeinden. Die Aenderung des badiſchen Steuerverteilungsgeſetzes in dem Sinne, daß die Einkom⸗ men⸗ und Körperſchaftsſteueranteile nach einem gerechteren Schlüſſel verteilt werden, ſoll ſpäteſtens am 1. 4. 1925 in Kraft treten. Der Vorſtand wird beauftragt, entſprechende Schritte hierwegen und wegen der Rückgewinnung der völligen Steuerhoheit zu unter⸗ nehmen. 5. Aenderung des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes. Zum Re⸗ gierungsentwurf ſind folgende Abänderungsvorſchläge zu machen: a Die Staffelung des Steuerfußes iſt für die Landgemeinden zu 45 umſtändlich. Die Progreſſion ſoll deshalb in die Steuerwerte ver⸗ legt werden. b. Für die Beſteuerung des Gemeindevermögens, das nicht öffentlichen Zwecken dient, ſollen Steuererleichterungen bean⸗ tragt werden. c. Die Vorauszahlungen in Höhe der letztjährigen Steuer genügt in vielen Fällen nicht, es ſollen deshalb prozentuale Zuſchläge durch den Gemeinderat möglich ſein. d. Die Progreſſton bei den Waldſteuerwerten iſt abzuſchaffen. e. Die während der In⸗ flation mit oder ohne Zuſchuß erſtellten Gebäude ſollen Gemeinde⸗ ſteuerpflichtig ſein, von der Staatsſteuer ſollen ſie aber befreit bleiben. k. An der Gewerbeſteuerfreiheit der öffentlichen Sparkaſſen iſt feſtzuhalten. g. Die vom Finanzminiſterium aufgeſtellten Grund⸗ ſätze über Nachlaß und Erſtattung der Gemeindeſteuer ſollen ni unter allen Umſtänden für die Gemeinden bindend ſein. 6. Kraftfahrzeugſteuer. Bei der Regierung iſt nochmals Antrag auf unmittelbare oder mittelbare Beteiligung der Gemeinden an der Kraftfahrzeugſteuer zu ſtellen. Gleichzeitig iſt zu beantragen, daß der Landesanteil an der Kraftfahrzeugſteuer am Landſtraßenunter⸗ haltungsaufwand, den die Gemeinden teilweiſe erſetzen müſſen, in Abzug gebracht wird. 7. Anterhalkung der Landſtraßen. die Regferung ſoll um Prüfung erſucht werden, ob nicht die Landſtraßen in verkehrsreichen Gegenden wegen des ſtarken Kraftwagenverkehrs und wegen der daraus entſtehenden Staubentwickelung gepflaſtert werden ſollen. 8. Perſonenſtandsaufnahmen zu Steuerzwecken. Für die Auf⸗ ſtellung der Namenskartei ſoll die Reichsſteuerverwaltung 10 Pfg⸗ je Perſon Vergütung leiſten. 9. Forſtwirtſchaftsſahr. Bei der Regierung iſt zu beantragen, daß das Forſtwirtſchaftsjahr auf 1. April verlegt wird. 10. Aenderung des Schulgeſetzes. Die Aenderung des§ 26 des Schulgeſetzes ſoll in dem Sinne beantragt werden, daß auch auf dem 2 5 durchweg höchſtens 55 Schüler auf einen Lehrer entfallen ürfen. 11. Ausbildung der Gemeindebeamten. Die Ausbildung der Zemeindebeamten in Ausbildungskurſen ſoll gefördert werden. Dem Ende der Wohnungs⸗Zwangswirtſchaft entgegen Der Lockerung der Zwangswirtſchaft einiger rheiniſcher Städte, in der Ohligs mit der vollkommenen Freig abe der Wohnungen auf Ausweiskarten am weiteſten gegangen iſt, folgen jetzt auch Bielefeld und Hannover. In Hannover und Linden ſchätzt das ſtädtiſche Wohnungsamt die wirklichen Woh⸗ nungsſuchenden auf 1300—1400. Da im laufenden Jahre etwa 800 neue Wohnungen mit Hauszinsſteuerhypotheken gebaut werden können, würde theoretiſch im Jahre 1926 der Wohnungsmangel in Hannover beendet ſein. Der Abbau des Wohnungsamtes durch Rückgabe des freien Vermietrechtes an den Hauseigentümer hat bewirkt, daß die Zahl der Beamten des Wohnungsamtes von 100 auf 60 herabgeſetzt worden ſei. Die Zahl der Städte, die von ſich aus ein Programm zur Beſeitigung der Wohnungsnot aufſtellen, wächſt, und in dem Maße, in dem die Stadtverwaltungen ſelbſt über größere Mittel verfügen und die Induſtrie durch Hergabe von Geld oder Beleihungen zu intereſſieren vermögen, läßt ſich die Friſt bis zur Freigabe der Vermietungen auf wenige Jahre a kürzen. Kleineren Städten mit leichter überſehbaren Wohnver⸗ hältniſſen und einer geringen Zahl von Wohnungsſuchenden fällt die Aufſtellung eines Programms zur Unterbringung der Woh⸗ nungsloſen naturgemäß am leichteſten. RIl. Die Einſchränkung der ausländiſchen Kommunalkredite ſoll durch ein Geſetz erreicht werden, deſſen Entwurf das Preußiſche Staatsminiſterium dem Staatsrat zur gutachtlichen Aeußerung über⸗ reicht hat. Es wird für die Aufnahme ausländiſcher; Kredite die aufſichtsbehördliche Genehmigung vor⸗ geſchrieben. Auch Giroverbände, Kommunalbanken uſw. ſind von dieſer Genehmigung abhängig, wenn ſie Bürgſchaften oder Sicher⸗ heiten für Auslandskredite ſtellen wollen, die von Dritten aufge⸗ nommen werden. Die Begründung, die das Preußiſche Staatsmini⸗ ſterium dem Geſetz mit auf den Weg gibt, zeugt von einer durchaus klaren Erkenntnis der Lage. Und auch die faſt verdächtige Eile — das Geſetz ſoll bereits am 1. Februar in Kraft treten— wird ver⸗ ſtändlich im Hinblick auf die gerade jetzt in den Städten in Fluß kom⸗ menden Haushaltsberatungen. Es läßt ſich nicht leugnen, daß eine Beſchränkung des ausländiſchen Kredits auf das mindeſtmöglichſte Maß aus allgemein volkswirtſchaftlichen Gründen geboten war. Der Hauptgeſichtspunkt iſt hier der geweſen, unſere Zahlungsbilanz durch eine ſtärkere Verſchuldung dem Ausland gegenüber nicht zu ver⸗ ſchlechtern und im Zuſammenhang damit die Stabilität unſerer Wäh⸗ rung nicht ins Wanken zu bringen. Außerordentlich wichtig ſcheink uns die Beſtimmung, daß ſpezielle Pfänder, wie werbende Anlagen und dergl. für Auslandskredite nicht geſtellt werden dürfen,(Schutz vor event. Ueberfremdungl), und daß die Anleihen nur dann dis Genehmigung der Aufſichtsbehörde finden dürfen, wenn ſie produk⸗ tiven Zwecken dienſtbar gemacht werden ſollen. — Dr. Wegener's Tee. Altbewähftes und beliebtes Hausmittel, zur Regelung des Stuhlganges bei: Hartleib gkeit, Darmträgheit und Verstopfung. In allen Apotheken erhältlich. Ferromanganin-Gesellschaft, Frankfurt a. H. wand für allmenſchliche und ewig⸗gültige Wahrheiten, die Shaw in der eigenen Art einer ſpöttiſch überlegenen, doch immer irgendwie peſſimiſtiſch gefärbten Lebensklugheit an realen Typen der Geſchichte ſymboliſiert. Johanna iſt Ausdruck der individuellen Seele, Typ des idegliſtiſchen Menſchen, der in Ausübung eines für gut und recht er⸗ kannten Wollens vorwärtsſchreitet bis zur Selbſtaufopferung und notwendigerweiſe zugrunde gehen muß an Widerſtand, Haß oder dumpfer Verſtändnisloſigkeit der Nutznießer zeitlicher Inſtitutionen; nur ſolcherart gibt Shaw Tendenz, ſeine Ironie beſchränkt ſich nicht auf einzelne Berufsgruppen, ſondern trifft mit gleicher Schärfe alle Schwächen und Mißſtände der geſellſchaftlichen Ordnung. Ganz be⸗ ſonders charakteriſtiſch iſt in dieſem Sinn der Epilog, der dramatiſch und künſtleriſch als unorganiſches Anhängſel empfunden werden muß, in der Ausdeutung Shawſcher Gedanken aber gewiſſermaßen die Quinteſſenz ſeiner Weltanſchauung gibt. Auch der von der Nach⸗ welt gefeierte Held, der Wegbereiter der Zukunft würde, wäre er wieder lebendig, dieſelbe Feindſchaft, die gleichen Widerſtände wie einſt erleben, denn die Geiſtigkeit der Menſchen, ihr Beharren in Wohlzufriedenheit ſelbſtſüchtiger Vorteile hat ſich nicht geändert, ob⸗ gleich jede Zeit ſich beſſer und fortgeſchrittener dünkt als frühere Jahrhunderte. Die Wiesbadener Erſtaufführung unter der ſzeni⸗ ſchen Leitung des Intendanten Dr. Hagemann, varmittelte ſtarke Eindrücke, ohne dem zeitlos⸗typiſchen Charakter des großangelegten Werkes, ganz gerecht zu werden. In der Titelrolle bot die junge hochbegabte Elfriede Nowack eine feinabgetönte und wenn nicht durchaus geſchloſſene, immer ſehr anſpruchsvolle Leiſtung. Von ihren Partnern war es Momber, der als Graf Warwick ſtärkſte Einfühlung in den Gedankenkreis der Dichtung fand und den Ton Shawſcher Diktion mit bezwingender Echtheit traf. In wirkſamer Betonung des Weſentlichen und eine mit kargen Mitteln erreichten plaſtiſchen Raumwirkung gaben die von Gerhart Buchholz ent⸗ worfenen Bühnenbilder den dem geiſtigen Gehalt entſprechenden RNahmen. Heinrich Leis Künſtler gegen Kritiker. In Düſſeldorf iſt ein heftiger Kampf zwiſchen Künſtlern und einem Kritiker entbrannt. Die Opernmitglieder des Stadttheaters haben dem Muſikkritiker der „Düſſeldorfer Nachrichten“, Otto Albert Schneider, die Fehde ange⸗ ſagt, weil ſie ſich von ſeinen fortwährenden ſchlechten Kritiken über die anderweitig anerkennend ſchen Leiſtungen der Düſſel⸗ dorfer Oper in ihrem künſtleriſchen Ruf und ihrer Arbeitsfreude ſchmer beeinträchtigt fühlten. Bei der Beratung des Theater⸗Etats haben die Redner faſt aller Parteien Herrn Schaeider öffentlich überaus ſcharf angegriffen und ihm Unſachlichkeit, perverſe Freude am Herunterreißen, Ueberheblichkeit ſowie böswillige Beleidigungs⸗ abſichten vorgeworfen. Angeſichts der grundlegenden Bedeutung de⸗ Falles iſt anzuimehmen, daß der Verband Deutſcher Mufikkritiker ſich mit der Sache befaſſen wird, um klarzuſtellen, inwieweit die Angriffe gegen Schneider berechtigt ſind. Denn ebenſowenig, wie Ueber⸗ empfindlichkeit der Künſtler, fördert natürlich ein Mißbrauch kriti⸗ ſcher Gewalt die künſtleriſche Aufbauarbeit. Die Künſtler betonen übrigens ausdrücklich, daß es ſich nicht etwa um einen Kampf gegen die ſelbſtverſtändliche und notwendige Freiheit der Kritik, ſondern lediglich um eine Abwehr unſachlicher und unkünſtleriſcher Ueber⸗ griffe handle. 2% Das 19. Schleſiſche Muſikfeſt wird, wie nun endgültig feſt⸗ ſteht, in den Tagen vom 7. bis 9. Juni in Görlitz gefeiert werden. Es iſt dem Feſtausſchuß gelungen, zwei hochbedeutende Dirigenten und ein hervorragendes Orcheſter für das Feſt zu gewinnen: Siegfried Ochs wird das aroße Händelſche Chorwerk des erſten Feſttages lei⸗ ten: Wilhelm Furtwänaler hat die Leitung der Orcheſter⸗ und Chorwerke des zweiten und dritten Tages übernommen. Endlich iſt das geſamte Philharmoniſche Orcheſter aus Berlin, das 1910 bei der Einweihung mitwirkte, zur Ausführung des tralen Teils veryflichtet worden. erched Bübnenchrontk. ie Große Volksoper im alten Theater des Weſtens in Berlin hat am Dienstag mit einer Vorſtellung des„Don Juan“ unter Leitung von Leo Blech ihre Pforte geſchloſſen. Die Oper hat drei Jahre beſtanden und iſt jetzt infolge der bekannten finanziellen Schwierigkeiten genötigt, ſich aufzulöſen.— Generalmuſik⸗ direktor Erich Kleiber, früher in Mannheim, hat ſeinen Vertrag mit der Berliner Staatsoper auf drei Jahren erneuert.— Der Leip⸗ ziger Thomas⸗Organiſt Günther Ramin, der im Dezember hier im Muſikverein erfolgreich konzertierte, hat den an ihn ergangenen Ruf als Profeſſor an die Berliner Staatliche Akademie für Kirchen⸗ und Schulmuſik abgelehnt.— Das Darmſtädter Buſchquartett iſt eingeladen worden, im Auguſteum in Rom ſämtliche Beethoven⸗ Quartette im Rahmen von acht Konzerten zu ſpielen.— Der in Rottach am Tegernſee als Arzt lebende Dichter Max Mohr hat vor kurzem ein neues Schauſpiel, das den Titel„Rampe“ trägt, nollendet. Runſt 15 wiß enſchaſt Römiſche Kaſtellfunde in Schwaben—Augsburg, Hauptſiadt von Ahätien. Durch die zielbewußten Unterſuchungen der Geſchichte der Vor⸗ und Frühzeit Deutſchlands im letzten Jahrzehnt konnte auch die römiſche Okkupation Süddeutſchlands in den erſten vier Jahrhunderten unſerer Zeitrechnung faſt lückenlos bis zur Verteilung der Garniſonen in den einzelnen Etappen feſtgeſtellt werden. Wäh⸗ rend bisher das Augsburger Maximiliansmuſeum ſich für ſein Ge⸗ biet aus Mangel an Mitteln an den Forſchungsarbeiten nicht betei⸗ ligen konnte, iſt es nunmehr durch die verſtändnisvolle Bereit⸗ ſtellung von Mitteln der Stadt Augsburg wie vor allem durch größere Zuſchüſſe ſeitens des Archäologiſchen Inſtitutes des deutſchen Reiches wie des Baper. Landesamtes für Denkmalpflege in den Stand geſetzt, die Geſchichte Augsburgs(Auguſta Vindeliccrum) und Schwabens aufzuhellen und dabei äußerſt wertvolle Funde zu bergen.— Als wichtigſter Punkt des wiſſenſchaftlichen Programms wurde die Feſtſtellung des Augsburg als Hauptſtadt von Rhätien und die via Claudia(Donaugrenze—Augsburg⸗Fern⸗ paß—Verona⸗Rom) deckenden Grenzkaſtells in Angriff ge⸗ nommen. Als Ort desſelben konnte nach bisherigen Einzelfunden die Hochfläche weſtlich der Burghöfe zwiſchen Druisheim und Mer⸗ tingen bei Donauwörth ſüdlich der Donau vermutet werden. Seine Gründung erfolgte um 40 n. Chr. unter dem Kaiſer Claudius, als die Donaugrenze mit einer Reihe von Kaſtellen befeſtigt wurde. Von 80 n. Chr. bis zum Jahre 260 ein kleines Provinzörtchen wurde es bis zum 5. Jahrhundert wieder die große Grenzfeſtung zum direkten Schutz des ganzen Landes Rhätien und ſeiner Hauptſtadt Augs“ burg. Dann brach bekanntlich die römiſche Herrſchaft endgültig zu⸗ ſammen. Die Garniſon des Kaſtells waren in ſpätrömiſcher Zeit die „equites stablesiani juniores“, eine Reitergruppe; gleichzeitig war es Sitz des Präfekten für den oberen Teil der Donaugrenze. kürzlich begonnenen Unterſuchungen ſtellten auch den Kaſernenbau des frührömiſchen Lagers feſt. Die Geſamtlage des Kaſtells wie ſein Geſamtumfang iſt erwieſen worden. Es liegt auf der Augsburg zu⸗ gewendeten Südſeite der Höhe, iſt größtenteils Holzfachwerkbau und ſcheint teilwgiſe niedergebrannt worden zu ſein. Zahlreiche Funde deuten auf ſeine Beſetzung um die Mitte des erſten Jahrhundert⸗ n. Chr. hin. Bei der Zerſtörung des Lagers wurde dortſelbſt auch ein Töpfereibetrieb vernichtet. Einer ſeiner Brennöfen, mit einer Unzahl von Gefäßen verſchiedenſter Art und Form gefüllt, wurde ebenfall aufgedeckt und liefert wegen der zeitlichen Zuſammengehörigkei wiſſenſchaftlich ein überaus wichtiges Material. Die weiteren ra⸗ bungen unter Führung des Euſtos Ohlenroth vom Maximilians“ muſeum werden noch wertvolle der Befeſtigungskon⸗ ſtruktion und der Bauten aller in Frage kommenden Epochen er⸗ warten laſſen. ku. Aandaniter-Gräber in Paläſtina. In einem Orangenheim in der Nähe der Küſtenſtadt Jafa ſtießen kürzlich Arbeiter beim Graben einer Ziſterne zufällia auf menſchliche Gebeine, irdene Töpfe 315 Schwertariffe aus Bronze. Man arub nun an dieſer Stelle weite und leate zwei Kanganiter⸗Gräber frei, die aus der Bronzezeit Ueee men. Die Ausarabungen ſollen fortaeſetzt werden und man nimre 15 daß ſie Licht über die Frühgeſchichte Paläſtinas verbreiten wer“ en. Schweden bekommt die Waſa⸗Bibliother wieder zurück. von König Guſtav III. von Schweden bearündete Waſa-⸗Bibliotbe eine der wertvpollſten Bibliotheken der Welt, war ſeinerzeit als ſtück an die aus der Familie Waſa ſtammende Köniain Caraola von Sachſen übergegangen. Im vorigen Jahr erwarb ſie ein Hamburger Antiauar und von dieſem aina ſie wieder in ſchwediſchen Beſitz üben — 227. ͤꝛ¾ K —— „Mittwoch, den 28. Januar 1928 neut mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe] 5. Seite. Nr. 45 Die Gemeindepolitik der letzten Jahre iſt unbeſtreitbar zum fch n Teil beherrſcht geweſen von kraſſeſter Parteipolitik. Oeffent⸗ gabe Wirtſchaft iſt im Gegenſatz zur Privatwirtſchaft bekanntlich Aus⸗ 5 teß d. h. die Einnahmen werden nach den Ausgaben jert und nicht die Ausgaben nach den Einnahmen. Bei der mehr pagandiſtiſchen als ſachlichen Einſtellung der nachrevolutionären Tdendiate parlamente war in ſteigendem Maße eine Bewilligungs⸗ b gkeit ſondergleichen zu beobachten, eine Bewilligungsfreudig⸗ dazu führte, daß Ausgaben übernommen wurden, eth ie die Einnahmen des öordentlichen Etats nicht ausreichten. Die 05 Hilfe waren dann Kredite des Auslandes, um die ſich oftmals Wettbewerb entſpann, der dem inländiſchen Kredit außerordent⸗ 0 nachteilig werden mußte. Hier einen Riegel vorzuſchieben und urücdemeinden auf die ſoliden Grundſätze geordneter Finanzpolitik dasazuführen. iſt letzten Endes der Zweck des beabſichtigten Geſetzes, ͤ deshalb von allen einſichtigen Kommunalpolitikern durchaus be⸗ grüßt werden. KI Kleine Mitteilungen In Lahr hatte der Aufruf zur Gründungsverſammlung eines Bereins Stadthalle e..“ an die Bürgerſchaft durch den vorberei⸗ enden Ausſchuß einen vollen Erfolg. Angehörige ſämtlicher 8 chichten der Bevölkerung füllten den geräumigen Rappenſaal bis auf en letzten Platz. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes und Leiter der werlammlung Dr. Paul Wäldin ſetzte nach Begrüßung der An⸗ ' eſenden auseinander, welche Gründe dazu geführt hätten, den ſchon m Jahre 1907 aufgetauchten Gedanken de⸗ Stadthallenbaues, der ſeine mangelnden Opferſinn und nicht zuletzt durch den Krieg und . Folgen fallen gelaſſen werden mußte, wieder aufzunehmen. Der anläufige Plan, der öffentlich aufgelegt werden ſoll, ſieht drei zu⸗ ledem Ahängende Säle vor mit zuſammen etwa 1700 Sitzplätzen, er Saal für ſich benutzbar, je nach dem Bedürfnis. Die veran⸗ chlagte Bauſumme von 360 000 Mark ſoll aufgebracht werden durch ie Mitgliederbeiträge, Ueberweiſungen aus dem Reinerlös von Stieinsaufführungen und Zuwendungen von Lieferanten, ſowie aus liftungen und Juſchüſſen der Stadt aus der Luſtbarkeitsſteuer. ämtliche Redner ſprachen Dank, Anerkennung und Zuſtimmung aus zu den Ausführungen des Vorſitzenden und den Arbeiten des Wesbuſſes, gaben wertvolle Anregungen zu der einzuſetzenden erbetätigkeit, wobei auch dem Verkehrsverein eine große Rolle zu⸗ gewieſen werden wird, und wieſen dabei wiederholt auf das gute eiſpiel der Nachbarſtädte Offenburg und Freiburg hin. Im Laufe es Abends wurden 150 Anmeldungen beim Vorſtand abgegeben. Dder Bürgerausſchuß Villingen beſchloß, den Voran⸗ ſchlag Anfang Februar d. J. zur Beratung zu bringen, nachdem vorher der gemiſchte beſchließende Ausſchuß einberufen worden ſein bend. Zu dem Ankauf des„Paradies“ wurden eingehende Erläu⸗ erungen gegeben. Wegen des großen Koſtenaufwandes kann das srojekt dieſes Hotelbaues nur allmählich und etappenweiſe durchge⸗ ührt werden. Mit dem Antrag auf Einreihung Villingens in die laſſe der Städte im Sinne der Gemeindeordnung waren ſämtliche arteien einverſtanden, nachdem Villingen die Einwohnerzahl von 15 000 erreicht hat. Die Vorlage auf Aenderung verſchiedener Be⸗ timmungen der Stromlieferungsverträge zwiſchen der Stadtgemeinde und dem Kraftwert Laufenburg bezw. der Stadtgemeinde mit dem Meſſingwerk Schwarzwald A. F. wurde mit allen gegen drei Stim⸗ en angenommen. 5 fi Die Stadt Darmſtadt hat ſich entſchloſſen, einen Städte⸗ iUm herſtellen zu laſſen, der nicht nur Darmſtadts landſchaftliche chönheiten und bauliche Sehenswürdigkeiten, ſondern auch ſeine wirtſchaftliche Bedeutung als heſſiſche Landeshauptſtadt, ſeine orts⸗ anſäſſigen Induſtrie⸗ und Handelsfirmen und die im Volksmund ſolnen Darmſtädter Typen, wie der Datterich, im Bilde bringen ol. Herſteller des Films iſt die Deutſche Städte⸗ und Induſtrie Umgeſellſchaft in Berlin. S Von der 3 Millionen Dollar⸗Anleihe der Stadt aarbrücken erhält der Landkreis Saarbrücken 500 000 Doll., ie einzelnen Gemeinden für werbende Anlagen zur Verfügung neſtell werden. Der Kreis ſelbſt aber möchte eine Anleihe auf⸗ gehmen. Der Kreistag gab ſeine Zuſtimmung zur⸗ Aufnahme einer ob nen Anleihe bis zum Höchftbetrag von 1,2 Millionen Dollars 24 Millionen Franken. Hierüber ſchweben Verhandlungen nit mehreren Bankinſtituten, um möglichſt günſtige Aufnahmebe⸗ ingungen zu erzielen. Der Kreistag erklärte ſein Einverſtändnis mit der Bildung eines Anleihe⸗Zweckberbandes der reiſe des Saargebiets 5 S Die Solinger Stadtbahn iſt endlich dem Beiſpiel der olinger Kreisbahn gefolgt und hat ſich auf Herabſetzung ihrer Fahr⸗ preiſe auf den 15 Pfg. Einheitstarif verſtanden. Entſprechend dem Beiſpiel der deutſchen Städte wird jetzt auch die Stadt 5 lhauſe 0 den Sinn zur Sparſamkeit in der evölkerung wieder zu wecken, ſedem Neugeborenen eim Spar⸗ ſteuche n d uch mit 5 Franken Einlage auf Koſten der Stadt aus⸗ ellen. Allerdings wird nicht geſagt, ob es ſich um Gold⸗ oder pierfranken handelt. Tagungen Tagung des Landesverbandes badiſcher Gartenbaubetriebe Tag der Landesverband badiſcher Gartenbaubetriebe hien in den 885 vom 24.—26. Januar in Karlsruhe ſeine diesjährige uldtderſammlung ab, die gleichzeitig eine Jubiläumstagung aus 8 aß des 25jährigen Beſtehens des Verbandes war. Der Haupt⸗ Si ammlung am Sonntag gingen am Tage vorher Vorſtands⸗ ſtat 1 een voraus. Auch fand eine Sitzung der Friedhofsgärtner Badens ruhe Jur eee ee waren als Vertreter der Stadt Karls⸗ ſüdd Oberbürgermei ter Dr. Finter, ferner eine Reihe Vertreter eutſcher gärtneriſcher Landesverbände erſchienen. leitetz ecbandsvorſizender Kocher⸗Mannheim, der die Tagung ührlie gab nach einer Reihe von Begrüßungsanſprachen einen aus⸗ bande n Rückblick über die Arbeit und Entwicklung des Ver⸗ Verbes in den 25 Jahren ſeines Veſtehene. Bei Gründung des gliedemde⸗ zählte dieſer 88 Mitglieder, Ende 1924 war die Mit⸗ badiſckzahl auf 350 angewachſen, ſodaß eiwa 85—90 Prozent der en Gärtner dem Verband angeſchloſſen ſind. Aus dem von verflo rff⸗ Heidelberg erſtatteten umfangreichen Tätigkeitsbericht des lin oſſenen Jahres iſt beſonders die Einführung der Lehr⸗ ſchaft prüfungen unter der Badiſchen Landwirt⸗ Skammer zu erwähnen. Liefhol ⸗Mannheim, Gründungs⸗ Ehrenmitglied, ergänzte die Ausführungen des Vorſitzenden, in⸗ ban er intereſſante Mitteilungen über die erſten Anfänge des Ver⸗ Heraus die Gründung der 6 ſüddeutſchen Landesverbände und der ſerner dabe der Süddeutſchen Gärtnerzeitung machte. Er gedachte der erfolgreichen Tätigkeit verſchiedener Männer, ſo u. a. des lettors Eruſt Mülker urd Preſtina ⸗ Mamdeim. ſtel! eber die für das Jahr 1925 geplante Gartenbauaus Zeit ſchwe konnte noch nichts Endgültiges mitgeteilt werden; zur tuhe chweben noch Verhandlungen mit der Stadtverwaltung Karls⸗ Jahre Kircher⸗Mannheim machte den Vorſchlag, in den nächſten Mann eine große deutſche Gartenbau⸗Ausſtellung in ie heim abzuhalten. In der Ausſprache wurde von allen Rednern ſugte Aivendigteit von Gartenbau⸗Ausſtellungen anerkannt. Es rün Verleſung von Anträgen, die ſich mit der Ein⸗ der Einfuhr gärtneriſcher er 5 der 0 dem Ausland, die Beſreiung der Gewächshäuſer von Pacht fäudeverſicherung, die Regelung der unerträglich hohen ür e Gad ältnif ſe in Baden befaßten und niedrigere Sätze r. Meſtenrung der Gartenbaubetriebe verlangten. Obmann eren A annheim kritiſierte hierbei die hohen Steuerbeträge, ſonde 8 ſendeng einfach unmöglich ſei. Die badiſche Gebäude⸗ deichnet wurde als außerordentlich ſchwere Belaſtung be⸗ Kaſſen. deren Veſeitigung unbedingt verlangt werden müſſe. Der Reviſionsbericht fand einſtimmige Genehmigung, worauf ineſtand Entlaftung erteikt wurde. · 877 breiten Raum in den Verhandlungen nahm die Zei⸗ „Süddendte ein. Sämtliche Redner bedauerten das Aufgehen „da deculſchen Gärtner⸗Zeitung in dem Berkiner Verbands⸗ und Wertſich die„Süddeutſche“ bei allen Leſern größter Beliebtheit bebauptelſchätzung erfreute, was aber von dem Berliner Organ nicht beſſerer kann. Selbſt verſchiedene Vorſtellungen zweck⸗ fruchtet. Untclichtigung der ſüddeutſchen Wünſche hatten nichts ge⸗ nter dieſen Umſtänden hat der badiſche Verband wieder tagte am ein eigenes Organ herausgegeben. Ob ſich dieſes bewährt, wird ſich noch zeigen müſſen. Liefhold⸗Mannheim kann nicht verſtehen, daß der Vorſtand ein ſo wertvolles Inſtrument, wie es die„Süd⸗ deutſche“ darſtellte, aus der Hand gab. Er meinte, daß ſich dies noch bitter rächen werde. Eine Anzahl anderer Diskuſſionsredner traten ebenfalls für die„Süddeutſche Gärtner⸗Zeitung“ ein. Schließlich der Vorſtand beauftragt, die Angelegenheit weiter zu be⸗ raten. Der Vertreter des Reichsverbandes deutſcher Gartenbaubetriebe, Rupflin⸗Lindau, hielt ſodann ein ausführliches Referat über die Hauptaufgaben des Reichsverbandes. In ſeinem Schlußwort ſprach der Landesvorſitzende Kocher⸗ Mannheim, der die Verhandlung geſchickt leitete und die Debatte in angeregtem Meinungsaustauſch hielt, ſein Bedauern darüber aus, daß die Regierung keinen Vertreter zu der Tagung entſandt hatte. Er dankte darauf allen Mitgliedern für das lebhafte Intereſſe am Verband, der in den vergangenen 25 Jahren ſeine Lebenskraft bewieſen und ſchloß die Hauptverſammlung mit dem Appell zur wei⸗ teren treuen Mitarbeit zum Segen des ſo ſchönen und doch um ſeine Exiſtenz ft ſchwer ringenden Gärtnerberufs.— Am Montag wurden noch Vorſtandsſitzungen abgehalten, bei denen u. a. auf Vorſchlag von Kocher Gärtnereibeſitzer H. Illhardt⸗ Mannheim in den Ausſchuß gewählt wurde. Aus dem Lande G5 Schwetzingen, 27. Jan. Die Frage der Wiederauf⸗ nahme des Betriebs der elektriſchen Straßenbahn Schwetzingen—Ketſch iſt nachdem jetzt der Gemeinderat Ketſch den kürzlich mit der..G. vor dem Landgericht Mann⸗ heim abgeſchloſſenen Vergleich einſtimmig genehmigt hat, ihrer Verwirklichung nähergerückt. Es beſteht nunmehr die Hoffnung, daß die Bahn in abſehbarer Zeit wieder dem Betrieb übergeben wird. Für die Entwicklung unſerer Stadt wäre es zu wünſchen, daß auch andere, ſchon längſt geplante Verkehrserweiterungen und zwar die Straßenbahnverbindungen mit M annheim und Hei⸗ delberg recht bald geſchaffen würden. * Mosbach, 26. Jan. In Böckingen bei Heilbronn wucde am 19. Dezember ein Seinhauer venmißt. Vor einigen Tagen zog der Binauer Fährmann auf Mörtelſteiner Seite eine männliche Leiche aus dem Neckar. Die Hände des 50jährigen Verunglückten waren mit einer Schnur zuſammengebunden, was auf ein Verbre⸗ chen zu ſchließen den Anlaß gab. Das Gericht von Mosbach und Heilbronn ſtellde feſt, daß Selbſtmord vorlag. *Tauberbiſchofsheim, 28. Jan. Aus dem badiſchen Frankenland iſt immer eine große Anzahl Prieſter hervorgegamgen. Die fünf Kapitel Buchen, Krautheim, Lauda, Tauberbiſchofsheim und Wall⸗ dürn ſtellen zur Zeit 269 Geiſtliche in Baden d. i. 15,2 Prozent des Geſamtelerus der Erzdiögeſe Freiburg. * Dinglingen bei Lahr, 25. Jan. Der Mechanikerlehrling Adolf Haberſtock von hier, der am 2. Dezember 1924 den in die Schut⸗ ter gefallenen 8½ Jahre alten Max Kröner von hier vom Tode des Ertrinkens vettete, wurde für ſeine entſchloſſene Tat vom Landes⸗ kommiſſar öffentlich belobt. 1 5 27. Jan. Nach wochenlangem frühjahrsartigem Wet. ter iſt heute in ganz Südbaden der erſte ausgiebige Schnee⸗ fall niedergegangen. * Gutach, 26. Jan. Beim Langholzabladen am Bahn⸗ hof in Hauſach verunglückte be abend 6 Uhr der 22jährige Hermann Wälde, Knecht beim Bauer himter der Mühle am Turm Der bedauernswerte junge Manmn iſt ſeinen ſchweren Verletzungen auf dem Transport ins Krankenhaus erlegen. * Haslach, 26. Jan. Am Mittwoch verſchied umerwartet ſchnell der Lederfabrikant Joſef Haberſtroh ſen. im Alter von nahezu 69 Jahren. Der Dahingeſchiedene hat ſich um die Gemeinde Has⸗ lach große Verdienſte erworben; von 1900—1919 war er Mitglied des Gemeinderats, wo er für die Gemeindepolitik ſtets einen weiten Blick hatte. Auch in der Finanzverwaltung der Kirchengemeinde war er faſt ein ganges Menſchewalter tätig und genoß als Stiftungs⸗ rat in der Stadt größtes Anſehen. * enzkirch, 26. Jan. In der Angelegenheit des Mordver⸗ ſuchs auf die Ehefrau des Holzhauers Eugen Schindler in Kappel hat die Gendarmerie Aufklärung gebracht. Sie hat einen 20jährigen Burſchen namens Neug aus Gündelwangen als der Tat drüngend verdächtigt verhaftet. * Pörrach, 27. Jan. Im„Oberbadiſchen Volksblatt“ wird vom Iſteiner Klotz geſchrieben, daß dort in den nächſten Tagen die Wald⸗ parzelle des Hungerberges von der Gemeinde Iſtein auf längere Zeit zur Nutznießung an zwei Intereſſenten verpachtet werden ſoll. Es ſei nur zu befürchten, daß diefe Intereſſenten von der Großindu⸗ ſtrie vorgezogen ſeien, um eine Ausbe utung der dortigen Bo⸗ denwerte zu erreichen. Es handle ſich aber bei dem Hunger⸗ berg um ein wertvolles Stück eines badiſchen Naturdenkmals und an den berühmten Naturſeltenheiten des Iſteiner Klotz dürfte nicht Raubbau getrieben werden. Die Gemeinde und der Staat werden aufgefordert, den Iſteimer Klotz zu ſchützen. * Waldshut, 27. Jan. In Grunholz brach heute früh in dem Hauſe des Arbeiters Otto Briſt Feuer aus, das vollſtändig nieder⸗ brannte. Gerettet konnten nur 2 Kühe werden. Aus der Pfalz Die Haupiverſammlung des pfälzerwald-Vereins Sonntag im Saale des Gaſthauſes„zur Pfalz“ in Hambach und war von etwa 85 Ortsgruppen aus allen Teilen der Pfalz überaus ſlark beſucht. Den Vorſitz führte der Haupiwvor⸗ ſtand Reg. Direktor Poeverlein⸗Speyer, der als Gäſte die Her⸗ ren Bezirksamtmann Ober⸗Reg.⸗Rat Wegner und Oberforſtrat v. Bomhard, beide aus Neuſtadt a. d. Hdt., begrüßte. Dem vom Hauptvorſtand erſtatteten Jahresbericht iſt im Weſentlichen folgendes zu entnehmen: Das Vermögen des Hauptvereins, die verſchiedenen Fonds, ſind der Inflation zum Opfer gefallen. Durch den Tod verlor der Haupiverein einige küchtige Mitarbeiter, darun⸗ ter Schriftführer Hertel, Reg.⸗Direktor Staminger und Jobbs⸗Blum. Nachdem die Verhältniſſe ſich gebeſſert haben, muß der Pfälzerwald⸗ Verein daran denken, aus den Trümmern ſeiner früheren Herrlich⸗ keit neu aufzubauen. Manche Ortsgruppen hätten trotz der ſchweren Zeiten Baulichkeiten errichbet. Der Erweiterung der Hellerhütte ſei die Zweibrücker Hütte, dann die von Landau und Pirmaſens gefolgt. Auch die Albersweiler Hütte ſtände in Beziehungen zum Pfälgerwald⸗Verein. Dem Intereſſe, das man in aller Welt an der Pfalz nehme, hatte man es zu danken, eine Reihe von außer⸗ pfälziſchen Ortsgruppen gegründet wurde. Vereinsorgan„Pfäl⸗ ziſcher Wald“ ſei leider eingegangen, dem ſtehe eine reiche Fülle von Pfalzliteratur gegenüber, an der der Pfälzerwald⸗Verein beteiligt ſei. Ueber die Tätigkeit des Haupiſchülerausſchuſſes berichtet Ober⸗ lehrer Acker. Die Zahl der Schuljugend⸗Herbergen hat ſich auf 23 erhöht, ſechs davon ſind vom Hauptverein eingerichtet, die anderen ſind von den Ortsgruppen in Obhut genommen worden. Der Be⸗ juch der Herbergen beirug im Jahre 1924 2309 männliche, 1280 weibliche, zuſammen 3589 Wanderer. Die Jugendwanderer ge⸗ nießen eine Fahrpreisermüßigung von 50 Prozent. Ein Antrag Rheingönheim führt zu dem Beſchluß. daß die Ortsgruppen. die eine beſſere Unterſtützung durch die Gemeindeverwaltungen ertzielen wollen, ſich an den Hauptvorſtand wenden follen, der dann die mötigen Schritte ut. Ueber die Tätigkeit des Hauptverkehrs⸗ Ausſchuſſes berichtet Oberinſpektor Ehresmann: Praktiſche Arbeit habe während der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit nicht gebeiſtet werden können. Zum erſten Male im Jahre 1924 ſeien die Beſtre⸗ bungen wieder aufgenommen mit der Anregung, einem neuen Pfalzführer und ein Rehloame⸗Plakat herauszugeben. An Mitteln ſeien etwa 8000 Mark erforderlich. Architekt Orth berichtet über den Hauptwirtſchafts⸗Ausſchu 5. Die Ge⸗ pflogenheit, empfehlenswerte Gaſtwiriſchaften, Kurhäuſer und Som⸗ merfriſchen in das Wanderbüchlein aufzunehmen, ſei durch die Kriegszeit ins Stocken geraten, weil die Preiſe ſich fortgeſetzt änder⸗ zen. Man habe ſich darauf beſchränken müſſen, ein Verzeichnis im Vereinsorgan zu veröffentlichen. Erſt im nächſten Jahr könne mon wieder zu der alten Gepflogenheit zurückkehren. Auf den Bericht des Hauptwande rau sſchuſſes wurde verzichtet. Kommerzien⸗ erſtattet die Rechnungsablage. Nach 1 Mark. etwa 10 000 Mark. 2: Speyer, 27. über die Pfalz und übertagen. und Inſtitute ſind Im gleichen Jahre 30 500 ſonſtige Tie ſeuche herrſchte in troffen wurden. ren 7433 pfälziſche fung des Schwa gewicht wird dabei Treibjagden gelegt. teilnehmen wollen, die vereinigten W̃ führe den Ruin de dürftigen Weine kz genehmigt. —8— Lamper ſehene Perſönlichke hier auf Forſthaus grenze) und konnte Unglück ſuchte ihn glieder. einer Mittellinie, di gliedern wird auf ihre Bekämpfung“ licher Weiſe ſeiner vereins. * Worms, 26. letzten Zeit wieder giſche Schritte zur dieſes Monats auf fangreiche Neubau weiler) vollſtändig werden. Alle Ma ſchon am Platze. einen amtlichen, illuſtrierten Führer über die, ten in der Rheinpfalz“ heraus, der eine Beſchreibung der be⸗ ſbehenden Kraftpoſtlinien und der 1 bringen ſoll. Daneben ſoll dieſer Führer aber auch noch Aufſätze :: Odenbach, 27. Jan. Ort eine meiſt aus Arbeitern beſtehende Baugenoſſenſchaft G. m. b. H. gegründet. bis jetzt 5000.— Mark aufgebracht. Summe wurden die Pläne und Bauausführung für 6 Wohnungen Nachbargebiete iſt im Alter von 65 Jahren plötzlich geſtorben. lich in den Ruheſtand getreten aufgrund des Abbaugeſetzes(Alters⸗ rat Kohl, der ſchon ſeit 23 Jahren Rechner des Hauptwereine iſt, der erſten Goldmarkbilanz per 1. Oktober 1924 ſind begzahlt worden 4670 Mitglieder⸗Beiträge Seitdem ſind weiter eingegangen: 2195 Beiträge a 2,50 Mark und 2040 Beiträge a 1 Mark Der Ueberſchuß beläuft ſich auf Die Mitgliederzahl iſt rund 10 000 gegen 17 im Jahre 1914. Die Verſammlung beſchloß den Mitgliederbeitrag auf 1,50 Mark feſtzuſetzen. Der alte Ausſchuß wurde wiedergewählt * Jan. Die Oberpoſtdirektion gibt in dieſem Jahr raft poſtfahr⸗ geplanten Rundfahrten die Pfälzer, über die pfälziſchen Landſchaften und die Wirtſchaft enthalten. Die Schriftleitung iſt dem Poſtrat Fries Die Bürgermeiſterämter der an den Poſtlinien gelege⸗ nen Städte und Gemeinden, und erſte Schriftſteller, Vereinigungen zur Mitarbeit aufgefordert worden. Der Frem⸗ denführer ſoll in ganz Deutſchland ver breitet werden, um den. pfälziſchen Fremdenverkehr entſprechend zu heben und zu vermehren. — Die Viehzählungsergebniſſe in der Pfalz vom 24. Oktober werden hiermit amtlich veröffentlicht Es waren vorhanden: 203 163 Rinder, 16 260 Schafe, 185 900 Schweine, 95 790 Ziegen. waren in der Pfalz an 8 Marktorten insgeſamt 341 Viehmärkte abgehalten worden, wozu 176 Pferde, 7987 Rinder, re angefahren waren. Die Maul⸗ und Klauen⸗ 159 Gemeinden und 276 Gehöften der Pfalz, in denen 1506 Rinder, 349 Schafe, 92 Ziegen und 762 Schweine be⸗ Die Zahlen der Schlachttiere, an denen die Beſchau vorgenommen wurde, betrugen 1887 Pferde, 3024 Ochſen, 2809 Bullen, 12 338 Kühe, 49 400 Kälber, 35 891 Schweine, 3831 Schaſe, 1345 Ziegen, zuſammen 110 536 Stück Vieh. Pfälziſche Viehverſicherungsvereine beſtanden 258 mit 18 823 Miigliedern und 47302 verſicherten Tieren, außerdem 92 Pferde⸗Verſicherungsvere ine mit 6054 Mitgliedern und 10 346 Pferden. Gegen Hagelſchäden wa⸗ Landwirte, von denen 729 Schäden anmeldeten. Die Regierung hat außerordentliche Maßnahmen zur Bekämp⸗ rzwildes in der Pfalz getroffen. Das Schwer⸗ i auf eine genügende Anzahl Schützen bei den Erfahrene Schützen aus den Reihen der Pri⸗ vatjäger werden deshalb erſucht ſich möglichſt zahlreich an den Treib⸗ jagden zu beteiligen, da das bereitgeſtellte Forſtperſonal zur Jagd micht mehr ausreicht. Die Namen der Jäger, die an dem Treiben müſſen vorher den zuſtändigen Forſtämtern be⸗ Der Staatsvertrag der bayeriſchen Re⸗ kannt gegeben werden. : Speyer, 27. Jan. gierung mit der evangeliſchen Landeskirche der Pfalz wurde von der pfälziſchen Generalſynode geſtern nach längerer lebhafter Aus⸗ ſprache mit 29 gegen 16 Stimmen angenommen. : Weiſenheim d.., 27. Jan. In einer Verſammlung nahmen einbergbeſitzer eine Entſchließung an, in der Proteſt gegen die Verlängerung der Zuckerungs⸗ friſt erhoben wird. Die dauernde Mißachtung des Weingeſetzes 5 reellen Weinhandels herbei und erſchüttere das Vertrauen der weinverbrauchenden Bevölkerung, weil durch dieſe Behandlung der Weinpantſcherei Tür und Tor geöffnet ſei. Es genüge ſchon die Friſt bis 31. Dezember, um die verbeſſerungsbe⸗ onfumfähig zu machen. Ende letzten Jahres wurde in hieſigem 52 eingeſchriebene Mitglieder haben nun Für dieſe ganz anſehnliche theim, 27. Jan. Geſtern wurde eine hochange⸗ it zu Grabe gebracht, die über die Grenzen von Lampertheim hinaus bekannt iſt. Der ſeit Ende der achtziger Jahre Haide tätig geweſene Förſter Heinrich Rober Er war erſt kürz⸗ ſich ſo nicht large ſeines Alters erfreuen. Herr Robert war eine feine ſtille Perſönlichkeit, die beſcheiden ihre Wege zog. Als Beamter war er von einer vorbildlichen Treue und Ge⸗ wiſſenhaftigkeit beſeelt und genoß aller Symphatien. Mancherlei in letzten Jahren heim. Vor einigen Jahren erlitt er eine ſchwere Beſchädigung, als ihm das Dienſtgewehr los⸗ ging und den Oberarm zerſchmetterte. Sodann wurde ſein jüngſter Sohn vor einigen Jahren, auf dem Wege zur Arbeit, vom der Eiſen⸗ bahn überfahren und getötet und vergangenes Jahr heiratete älteſte Tochter.— Die Spar⸗ und Weihnachtskaſſe hielt geſtern ihre angekündigde Verſammlung wiederum im Gaſthaus „zur Roſe“ ab. Das Thema der Tagesordnung„Liquidierung des Vereins“ brachte wieder Alles auf die Beine. Man kam in großer Zahl, allerdings diesmal nur abſtimmungsberechtigte Mit⸗ Man hörde viele Vorſchläge und Reden, auch heiße Stim⸗ mung und Ueberwallen der Geiſter. ten zur Ruhe und Einkehr und Annahme von Vorſchlägen auf ſtarb ſeine ver⸗ Doch beſonnene Männer mahn⸗ ie Allen Rechnung trägt. So wurde eine Kom⸗ miſſion von 6 Herren aus der Mitte der Verſammlung gewählt, die die Schlußgeſchäfte des zertrümmerten Vereins abwickeln ſollen nach heutigen Beſchlüſſen. Der Vorſtand bringt zuſammen 30 000 Mark auf und auf den Kopf der Mitglieder ſoll eine Umlage fal⸗ len, die nicht mehr als 10 Mark betragen darf. Bei 2800 Mit⸗ dieſe Art das Defizit gedeckt und den Einlegern ihre Spareinlage in Höhe von 8000 Mark zugeführt werden kön⸗ nen. Aus der Weihnachtskaſſe ging inzwiſchen ſeit letzten Monaten die„Volksbank Lampertheim e. G und Gartenbauverein hier, hielt geſtern im Darmſtädter Hof eine Generalverſammlung ab, wobei Profeſſor Rupp vom Gym⸗ naſtum in Worms einen Vortrag über„tieriſche Schädlinge und m. b..“ hervor.— Der O bſt⸗ hielt. Unter gleichzeitger Vorführung von ent⸗ ſprechenden Lichtbildern, die teilweiſe eigene Zeichnungen des Vor⸗ führenden waren, entledigte ſich der Redner in klarer und anſchau⸗ Aufgabe und ermtete damit reichen Beifall. Er behandelte ſowohl die Schädlinge aller Art hinſichtlich ihrer ver⸗ derbenbringenden Wirkſamkeit als auch die verſchiedenen Mittel zur Vernichtung derſelben. ch hofen und Herr Dalchau, Vorſitzender des Obſt⸗ und Gartenbau⸗ Sodann ſprachen noch Apotheker Feld⸗ Jan. Die Klagen, daß Worms mit der Pfalz in einer völlig ungenügenden Weiſe verbunden ſei, mehren ſich in der ſehr. Die Gemeinden des Eisbachtales haben, wie berichtet, in einer gemeinſamen Verſammlung beſchloſſen, ener⸗ Abhilfe einzuleiten. Es ſollen noch im Laufe dem Kreisamt in Worms Verhandlungen zwi⸗ ſchen den Beteiligten in Gegenwart von Vertretern der Reichsbahn⸗ direktion Mainz und Ludwigshafen ſtattfinden. * Straßburg i.., 24. Jan. Du rch Großfeuer iſt der um⸗ der Fabrik Spetz in Iſenheim(Kreis Geb⸗ zerſtört worden. Der Neubau war gerade vollendet und ſollte in den nächſten Tagen dem Betrieb übergeben ſchinen und die großen Rohſtoffvorräte waren Der Schaden iſt ein berg M 74 gr atis und franko zugesandt. Postkarte genügt. Bfarrer leumanns HNeilmitte!l stets auch vorrätig im Alleindepot: Apothek Elnhorn-Apotheke(erzscher Mannheim, am Markt R 1, 2/ Tel. 7125 Das große Pfarrer Heumann-ZBuceh (320 Seiten, 200 Abbildungen) erhält jeder Leser, der seine Adresse einschickt, von der Firma Ludwig Heumann u. Co., Nürn⸗ Emi96 ———— 1 7 6. Seite. Nr. 45 Mittwoch, den 28. Januar 1925 Reue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Rusgabe) Neue Mannheimer Seitung» Handelsblatt Iwieſpällige Halfung des franzöſ. Eiſenmarkles (Von unſerem Pariſer Mitarbeiter) Bei ziemlich ruhiger Geſchäftslage unterliegt der franzöſiſche Eiſenmarkt augenblicklich zwei nach entgegengeſetzten Richtungen wirkenden Tendenzen. Die deutſche Zollſperre für die lothringiſchen Erzeugniſſe bewirkt durch deren völliges Einſtrömen auf den franzöſiſchen Markt eine Vermehrung des Wett⸗ bewerbs, die ſich in einer Zügelung der Preiſe äußern muß. Die franzöſiſche Induſtrie ſtrebt natürlich nach einem Erſatz der deutſchen Kundſchaft; aus taktiſchen Gründen werden jetzt kleine Abſchlüſſe— ſo wenn jetzt 5000 Tonnen franzöſiſches Roheiſen nach Philadelphia geliefert werden konnte— an die große Glocke ge⸗ hängt, um den Druck der prekären lothringiſchen Situation auf die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrags⸗Verhandlungen möglichſt zu entſpannen. Dieſer vorgetäuſchte Optimismus der Induſtriepreſſe kann natürlich Sachverſtändige nicht in die Irre führen. Die andere Tendenz, die ſich jetzt in der franzöſiſchen Eiſen⸗ induſtrie auswirkt, iſt das verſtändliche Beſtreben der Erzeuger⸗ werke, die Belaſtung aus der am 1. Januar in Kraft getretenen Eiſenbahntarif⸗Erhöhung durch entſprechende Erhöhung ihres Preisniveaus nach Möglichkeit auszugleichen. Die Frachtſätze ſelbſt ſind zwar nur um 7,4 Prozent vermehrt worden, jedoch hat man die Abfertigungsgebühren mancherlei Art verdoppelt, was ſich natürlich am meiſten, da jeweils nur einmal erhoben, für die kürzeſten Strecken äußert. So behaupten die Eiſenwerke für ihren Rohſtoffbezug eine Mehrbelaſtung von durchſchnittlich über 20 Prozent(für den deutſchen Tributkoks allein ſogar etwa 40 Prozent). Schon der Preis frei Grenze ſelbſt des deutſchen Reparationskokſes erfährt ab 1. Februar eine geringfügige Erhöhung um 1,15 auf 139,40 Fr. ſtatt bisher 138,25 Fr.) frei Sierck, zuzüglich der„Irca“⸗Speſen alſo künftig 144,90 Fr., weil der Abgabepreis des deutſchen Hüttenkokſes an die franzöſiſchen Abnehmer von der„Orca“ auf der Baſis eines durch⸗ ſchnittlichen Lieferpreiſes des franzöſiſchen Kokſes kalkuliert wird. Die Frachterhöhung hat noch die weitere Folge der Einſchränkung der Verkaufszonen, was eine reichlichere Konkurrenz auf engerem Raume, d. h. ſinkende Preistendenz, bedeutet. Im Sinne der Er⸗ höhung der Selbſtkoſten ſich äußern muß auch die jetzt in Fluß gekommene Lohnbewegung der franzöſiſchen Bergarbeiter. Jedoch wird auch hierdurch nicht etwa eine verſtärkte Nachfrage der Kund⸗ ſchaft ausgelöſt, ſich noch zu den heutigen Preiſen einzudecken, weil der Miniſter der öffentlichen Arbeiten letzter Tage ſeine Bereit⸗ ſchaft erklärt hat, in eine Reviſion der am Monatsanfang eingeführten Frachttarife eintreten zu wollen. Für den Fall die Wirtſchaſtslage in England hr. Im engliſchen Handel und in der Induſtrie macht ſich z. Zt. Knappheit an langfriſtigen Aufträgen bemerkbar. Man nimmt dies als ein Anzeichen dafür, daß die Tendenz in den meiſten Induſtriezweigen dahingeht, vorſichtig zu operieren, wofür man in erſter Linie die etwas unſicheren Verhältniſſe hinſichtlich der Abſichten der Arbeiterſchaft verantwortlich macht, die der Unter⸗ nehmungsluſt ein gewiſſes Zögern auferlegen. In der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie kommt der Ge⸗ ſchäftsumfang keineswegs den Erwartungen gleich, die man zu Jahresbeginn und am Ende des Dezember gehegt hatte. Während es ſo an Aufträgen für ſpätere Termine fehlt, kommen gleichzeitig mehr Aufträge für das laufende Geſchäft herein. Als angenehm empfindet man es, daß der Wettbewerb mit dem Kontinent, infolge einiger Preiserhöhungen für die ausländiſche Ware, nament⸗ lich in Fertigſtahl nicht mehr ſo ſcharf iſt. Einige Hochöfen konnten wieder angeblaſen werden und man glaubt, daß die Material⸗ heſtände in den Händen der Verbraucher klein ſind. Der Zinn⸗ handel in Südwales läßt wenig Anzeichen für eine baldige Beſſerung erkennen und in der ſoeben beendeten Woche haben die Fabrikanten beſchloſſen gemeinſame Schritte zur Einſchränkung der Produktion für die nächſten Wochen zu unternehmen. Das Eiſenwaren⸗ und Meſſerſchmiedegeſchäft liegt, wie gewöhnlich um dieſe Jahreszeit, ruhig, doch iſt die Nachfrage in ſtändiger Zunahme begriffen. Eine intereſſante Entwicklung iſt der wachſende Bedarf in tragbaren Oelherden und Oefen, worin ſich jedoch zunehmender deutſcher Wettbewerb bemerkbar macht. Im Töpfereigeſchäft ſind Erzeugung und Beſchäftigung in ſtetiger Erholung von dem niedrigen Stand begriffen, auf dem ſie ſich beim Jahreswechſel befanden, doch beträgt die Zahl der unbeſchäftigten Arbeiter in dieſem Gewerbe noch das doppelte als in der beſten Zeit vorigen Jahres. Im Chemikalienhandel tritt ſteigende Nachfrage der Textilinduſtrie hervor. In anderen chemiſchen Produkten iſt eine befriedigende Zunahme des Ueberſee⸗ geſchäftes feſtzuſtellen. Das kürzliche ſtürmiſche Wetter hatte eine ziemliche Störung in der Hochſeeſchiffahrt veranlaßt. Jetzt kommt mehr Tonnage in den Häfen an und die Folge iſt eine bemerkenswerte Zunahme im Kohlenexport; immerhin iſt der Geſchäftsumfang keineswegs mit jenem vor 12 Monaten zu vergleichen. Vor allem zeigen die Preiſe keinerlei Neigung zu einer Beſſerung und es iſt offenbar, daß der Markt ſich noch nicht eingerichtet hat. Man betrachtet die Gegenwart als ein Uebergangsſtadium und weiß noch nicht, welche Folgen der Wettbewerb deutſcher Kohle haben wird. Im Textil⸗ ewerbe laſſen Berichte aus Mancheſter erkennen, daß die Nach⸗ nach Baumwoll⸗Tuchen ſich nicht ſo raſch entwickelt wie man gehofft hatte. Die Käufer für Indien haben noch keine Abſchlüſſe in dem erwarteten Umfang gemacht. Ruhe in dieſem Markt wird nur als eine zeitweiſe Phaſe betrachtet, indeſſen iſt der Ausblick auch in der amerikaniſchen Baumwoll⸗ induſtrie nicht ſehr ermutigend. Solange die Wollverſteigerungen im Gange ſind, die jetzt in London ſtattfinden, beſteht keine Neigung Aufträge in Wolltextilien für ſpätere Termine zu erteilen. Immerhin wird di: Erzeugung in bisherigem Umfange aufrecht erhalten. Man trägt ſich mit dem Plan, engliſche Anzugſtoffe in ſyſtematiſcher Weiſe zu propagieren. Zu dieſem Zweck will man in England Modellhäuſer, ähnlich jenen in Frankreich, errichten zu dem Zwecke Modelle zu verkaufen, die aus rein⸗ wollenen Anzugſtoffen engliſchen Fabrikates hergeſtellt ſind. Im Die gegenwärtige ſebeſchließen ſoll, iſt am 2. Februar. einer Frachtverbilligung bliebe natürlich erſt recht die entſchiedene Baiſſetendenz wirkſam, die ſich aus dem vertragsloſen Zuſtand mit Deutſchland ergibt. Roheiſen wurde, nach der vorläufigen Statiſtik, im Monat Dezember in Frankreich ungefähr 665000 Tonnen(etwa 20 000 To. mehr als im November) erzeugt, davon 473 000 To. Thomaseiſen und 133 000 To. Gießereiroheiſen. Für jetzige Abſchlüſſe ſind die Werke mit Berufung auf die Frachterhöhung entſchieden auf eine Preisſteigerung aus. Saulnes verlangt für Februar⸗Lieferung für .L. Nr. 3 330 Fr.,.L. Nr. 4 328 Fr.,.L. Nr. 5 326 Fr.; jedoch iſt es bei andern Werken noch ſehr wohl möglich bei 315 Fr. für gute Qualität Nr. 3 anzukommen. Hämatit liegt ſogar eher ſchwächer; aus dem Zentrum erfolgen Angebote ab Werk zu ⸗408 bis 410 Fr. Die Geſellſchaft Comentry⸗Fourchambault et Decaze⸗ ville produziert zurzeit in ihrem Ofen in Montlucon etwa 1200 To. Hämatit⸗Gießereieiſen und in Decazeville 1500 To. Hämatit⸗ Friſchereieiſen monatlich. In Eiſenverbindungen behaup⸗ ten ſich die Preiſe trotz ſehr ruhigen Geſchäfts: Spiegel 10 bis 12 Prozent 540 Fr., 18—20 Prozent 660 Fr.; Ferromangan 1525 bis 1550 Fr., alles frei Beſtimmungsort. Stähle und Walzprodukte gingen aus den franzö⸗ ſiſchen Werken im Dezember ungefähr 594000 To. hervor(gegen 357000 To. im November). Halbzeug wird unter allgemeiner Konkurrenz angeboten: Thomas⸗Blooms 410—420 Fr., Thomas⸗ Knüppel 430—440 Fr.; Knüppel in halbharter Martin⸗Qualität 390 bis 600 Fr.(gegen 575 Fr. vor einigen Wochen). Handels⸗ walzprodukte werden mit 510—520 Fr. ab Oſtfrankreich angeboten. Träger notieren 480—490 Fr.; ſind jedoch gelegentlich ſchon zu 470 Fr. erhältlich; Auslandspreis 5,10—5,15 Lſtrl., je nach Profil. Auf dem Schienenmarkt werden die amerikaniſchen Abſchlüſſe der deutſchen Werke(Interborrough Rapid Tranſit Comp., New⸗ York und Ford) lebhaft bemerkt. Der Blechmarkt liegt durchweg ſehr ruhig bei von neuem weichenden Preiſen. In Oſtfrankreich wird Feinblech mit 1000 bis 1050 Fr. und Grobblech mit 660—680 Fr. auf Wagen ab Werk angeſtellt. Bei einer Vergebung der Staatseiſenbahnen für Fein⸗ blech kamen die niedrigſten Angebote aus dem Saargebiet: Stahlbleche Bo von 1 Millimeter Dicke frei Paris 155 Fr., 15/10 Millimeter frei Sotteville 132,90 Fr.; 1 Millimeter frei Saintes 140 Fr.; 2 Millimeter frei Orleans 110,50 Fr., ſe 100 Kg. Der Drahtmarkt umgekehrt liegt nach wie vor äußerſt feſt und die Preiſe neigen weiter zur Hauſſe. Walzdraht notierl 620—650 Fr. ab Werk, bei ſehr weiten Lieferfriſten. Reichsmarkbilanzen im Salzdetfurth⸗Konzern Die in dem Salzdetfurth⸗Konzern vereingten Geſellſchaften, und zwar: die Kaliwerke Salzdetfurth.⸗G., die Kaliwerke Aſchersleben und die.⸗G. Conſolidierte Alkaliwerke Weſteregeln, veröffentlichen nunmehr ihre Eröffnungsbilanzen, aus denen wir nach⸗ ſtehende Angaben machen: Kaliwerke Salzdelfurth.⸗G. Laut Bilanz ergibt ſich ein Reinvermögen von 17,71 Mill. RI, dementſprechend erfolgt eine Zuſammenlegung im Ver⸗ hältnis von 100:16 auf 16, Mill. Re.„, die Vorzugsaktien werden auf 100 000.,4 ermäßigt, der geſetzlichen Rücklage werden 1,61 Mill. Rel überwieſen. Aus der Bilanz ſind zu erwähnen: Grundſtücke mit 53 000 Rl, Bergbaugerechtſame mit 270 000.I, Betriebsgebäude mit 1 370 000 Rel, Schachtanlagen mit 930 000.I, Maſchinen uſw. mit 1 730 000 R, Wohngebäude mit 680 000.I, Materialien mit 140 000.I, Beteiligungen mit 12 750 000 R4 und Debitoren mit 540 000=I1, denen Kreditoren in Höhe von 1 Mill. R/ gegenüberſtehen. Kaliwerke Aſchersleben Nach der Bilanz wird das Stammaktienkapital im Verhältnis von 100: 14 auf 14 Mill. Re. ermäßigt. Das Vorzugsaktien⸗ kapital Lit. A auf 1,5 Mill..4, unter Umwandlung in Stamm⸗ aktien und das Vorzugsaktienkapital Lit. B auf 324 000 RA, unter Ueberweiſung von 1,91 Mill. Rel an die geſetzliche Rücklage. Aus der Bilanz iſt zu erwähnen: Bergwerke mit 1,92 Mill../l, Berg⸗ werksmaſchinen mit 1,06 Mill., Fabrikanlagen mit 1,53 Mill..&, Hilfsanlagen mit 1,68 Mill. R und Beteiligungen mit 9,41 Mill... Den Debitoren in Höhe von 930 000.4 ſtehen Kreditoren mit 1400 000 Rν gegenüber. .-G. Conſolidierke Alkaliwerke, Weſteregeln Die Eröffnungsbilanz ergibt ein Reinvermögen von 19,35 Mill.„. Dementſprechend ſollen die Stammaktien im Verhältnis von 100:150 auf 15 Mill.„4 ermäßigt und die 6proz. 5 Mill. R/ Vorzugsaktien entſprechend ihrem Gold⸗Einzahlungswert auf 150 000.4 herabgeſetzt werden. Die 4 Mill. R 4% proz. aus der Vorkriegszeit ſtammenden Vorzugsaktien ebenſo wie die 5 proz. 6 Mill. P Vorzugsaktien, deren Goldeinzahlungswert nicht hinter dem in Vorſchlag gebrachten künftigen Nominalbetrag der Stamm⸗ aktien zurückbleibt, werden auf je 150=4 ermäßigt, d. h. auf 0,6 bzw. auf 0,9 Mill. R⸗1. Der dann noch verbleibende Reſt von 1,7 Mill..4 wird dem Reſervefonds zugeführt. Bergwerks⸗ und Fabrikanlagen werden mit 7,17 Mill. Rel ausgewieſen. Be⸗ teiligungen ſtehen mit 11,35 Mill. Reν zu Buche, Warenbeſtände mit 0,36 Mill.„4, 0,93. Mill. R. Gläubigern ſtehen 0,72 Mill.=/ Schuldner gegenüber. Deutſche Bank— Eſſener Credit-Auſtalt Die Aufſichtsratsſitzung der Eſſener Credit⸗Anſtalt, die über die Verſchmelzungsvorſchläge mit der Deutſchen Bank Nach Annahme durch den Auf⸗ ſichtsrat, an der nicht zu zweifeln iſt, kommen dann die Ver⸗ Roll⸗Aktien) vor die.⸗V. Die Eſſener Creditanſtalt hat bekanntlich unter den Folge der Inflation und namentlich des Ruhrkampfes ſehr zu leiden gehabt und ihr Aktienkapital im Verhältnis von 50: 1 zuſammen⸗ legen müſſen. Offenbar zeigt ſich aber, daß auch das gleich nach der Zuſammenlegung um 7 Mill. auf 21 Mill.& erhöhte Kapital für den umfangreichen Geſchäftsbetrieb der Eſſener Creditanſtalt nicht ausreichend iſt, was nicht wundernehmen kann, wenn man bedenkt, daß das Vorkriegskapital der Eſſener Creditanſtalt ſchmelzungsanträge(5.⸗C.⸗A.⸗Rel⸗Aktien gegen 4 Deutſche⸗Bank⸗ 7 Millionen 4 neuen Aktien der Eſſener Credft⸗ anſtalt, die von der Deutſchen Bank übernommen und von ihr den Aktionären der Eſſener Kreditanſtalt angeboten worden waren, faſt reſtlos im Beſitz der Deutſchen Bank geblieben ſind, weil die übrigen Aktionäre der Eſſener Creditanſtalt ihr Bezugsrecht auf dieſe Aktien nicht ausgeübt haben. Die Deutſche Bank, die ſchon früher über die Hälfte des geſamten Aktienkapitals der Eſſener Creditanſtalt im Beſitz hatte, verfügt alſo jetzt über mehr als 7 des gegenwärtigen Aktienkapitals der Eſſener Creditanſtalt. Geſchäftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Die Handelskammer Mannheim für den Kreis Mannheim keill uns in Ergänzung ihrer bisherigen 15 Veröffentlichungen der Liſte der unter Geſchäftsaufſicht geſtellten bezw. in Konkurs geratenen Firmen folgendes mit: a. angeordnete Geſchäftsaufſichten: Nr. 57. Mannheimer Farbenfabrik Georg Thies, G. m. b. H⸗ in Mannheim, J 7, 9. Beſchluß vom 12. Januar 1925. Nr. 58. „Mig“ Metallinduſtrie⸗Aktiengeſellſchaft in Mannheim, Frieſen⸗ heimerſtraße 22. Beſchluß vom 13. Januar 1925. Nr. 59. Ludwig Strauß u. Cie., G. m. b.., Manufakturwarengroßhandlung in Mannheim, P 1, 7a. Beſchluß vom 17. Januar 1925. Nr. 60. Jakob Sorg, G. m. b.., Chemikaliengroßhandlung in Mannheim, K 1, Nr. 13. Beſchluß vom 19. Januar 1925. b. Aufgehobene Geſchäftsaufſichten: Nr. 55. Mannheimer Handelsbüro Köhler u. Schwab in Mannheim, U 4, 6. Beſchluß vom 16. Januar 1925.(Auf Antrag des Schuldners aufgehoben, ſiehe unten: Konkurs). Nr. 49 Franz Fehrer u. Co., G. m. b.., Mannheim, M 7, 7. Beſchluß vom 6. Januar 1925. c. Angeordnete Konkurſe: Nr. 55. Mannheimer Handelsbüro Köhler u. Schwab in Mannheim U 4, 6. Veſchluß vom 16. Januar 1925. OBierbrauerei Durlacher Hof.-⸗G. vorm. Hagen, Mannheim. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, werden die Stammaktionäre aufgefordert, ihre Aktien ohne Gewinnanteilſcheinbogen zwecks Abſtempelung des Nennwertes jeder Stammaktie über 1000, auf 300 R bis zum 15. März 1925 bei der Rheiniſchen Creditbank Mannheim einzureichen. OKR. Wolf.⸗G., Magdeburg⸗ Buckau. In der geſtrigen ao..⸗V. wurde die Goldmarkbilanz genehmigt, wonach das Aktien⸗ kapital auf 7,2 Mill.„ Stammaktien und 4,8 Mill. Genuß⸗ ſcheine umgeſtellt wird. Ueber die Ausſichten wurde zunächſt von der Verwaltung mitgeteilt, daß im abgelaufenen Jahre der Auftragsbeſtand nachgelaſſen habe. Es ſei daher ungewiß, oh man eine Dividende verteilen könne; allzu große Hoffnungen dürfe man daher nicht hegen. Vom neuen Geſchäftsjahr habe der erſte Monat einen einigermaßen befriedigenden Auftrags⸗ beſtand gebracht, doch hätten damit nicht alle Abteilungen voll⸗ beſchäftigt werden können. -w- Aus der Getreidebranche. Die Getreidefirma M. Sperling in Berlin mit Zweigniederlaſſungen in Wriezen⸗Oder, Groß⸗Neuen⸗ dorf, Letſchin, Königsberg⸗Nm. und Cüſtrin iſt in eine Aktiengeſell⸗ ſchaft unter der Firma M. Sperling Getreide⸗A.⸗G. in Berlin mit einem Kapital von 350000 R. umgewandelt worden. erſten Aufſichtsrat bilden: Waldemar Sperling als Vorſitzender, Fritz Gille in Fa. Jacob Feitel⸗Mannheim, als ſtellv. Vor⸗ ſitzender, Generaldirektor Robert Nortmann, Löwen⸗Brauerei Böhmiſches Brauhaus.⸗G., Rechtanwalt und Notor Dr. Hermann Fiſcher, Berlin, Amtsrat Günther Koppe, Wollup⸗Oderbruch, Direktor Carl Weingart, Berlin. Die neue Geſellſchaft tritt in nähere Beziehungen zu der Weingart⸗Kaufmann⸗Lands⸗ berg Getreide⸗A.⸗G., die in der geſtrigen.⸗V. ihr Aktien⸗ kapital auf 600 000.4 erhöht hat. Waldemar Sperling wurde in den Aufſichtsrat der Weingart⸗Kaufmann⸗Landsberg Getreide⸗A.⸗G. hinzugewählt. Deviſenmarkt Der Deviſenmarkt blieb in den letzten Tagen ziemlich an⸗ regungslos. Pfunde liegen weiterhin unverändert, der Gulden etwas ſchwächer, der franzöſiſche und belgiſche Franken und der italieniſche Lire etwas feſter. 5 London gegen Paris 8876(8876), Kabel gegen Paris 1853, Schweiz gegen Paris 357(358), Holland gegen Paris 744(748), Kabel gegen Schweiz 5177(51754), Holland gegen Schweiz 20899 (20876), Paris gegen Schweiz 2805(2790), London gegen Schweiz 2485(2483), Kabel gegen Holland 248½(247%), London gegen Kabel 479,75(479,50). 5 In Goldmark reſp. Goldpfennig ausgedrückt notierten: Engliſche Pfunde 20,15(20,14), Frankreich 22,75(22,65), Schweiz 81,10, Italien 17,55(17,35, feſter), Holland 1,69,20(1,69,40, ſchwächer), Prag 12,53(12,50), Chriſtiania 64,35, Kopenhagen 75, Stockholm 1,13,20, Brüſſel 21,75(21,55), Madrid 59,95(59,90), Adee 1,69,15(1,69,20). Börſenbecichte Mannheimer Effektenbörſe 5 Maunheim, 27. Jan. An heutiger Börſe waren die führen⸗ den Werte gut behauptet, es vollzogen ſich ſtattliche Umſätze. Auch Städte⸗Anleihen und Pfandbriefe wurden lebhaft gehandelt. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 27. Januar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 28. 27. Alumimium 28. 27. Glektrolntkupfer 141/s 141,75 in Barren.45.3,50.,4·2,50 Raffinadekupfer 130..51.31.31 inn, ausl. 5,40.5,0 979.535 Blei 0,80.0,81.,80.0,81 üttenzinn 5,25.5,35 5,25½5 Rohzintb.⸗Pr.)—.— 2 ickel 725.˙ 93 do.(fr. Verk“ 0,75⸗0,78 0,78·0,77 Antimon 1,30.1,32.30-13 605 Plattenzink.66.⸗0,87 0,67..68 Silber für 1 Gr. 94,50.95,50 95.—.96, Aluminium 2,35⸗2,40 2,35•2,40 Platin p. Gr.—.—— London. 2f. Januar(W5) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg⸗ 20. 27. 26 27, Blei 99,20 99 15 Kupfer Kaſſa 65,65 65,50 beſtſelect. 70,50 70,0 Zin 97.50 1243 do. 3 Monat 66,25 66,50 Nickel 165,— 165,— Aueckſilber 13.75 18.— do, Elektol. 70.50 70.50] Zinn Kaſſa 269.50 262. Regulus— 70. -: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 27. Jan. 1 Kg. Gold Strumpfwarengeſchäft iſt eine leichte Beſſerung in der 90 Mill. ½ betragen hat. Dieſer Umſtand hat wohl den unmittel⸗ Nachfrage gegenüber den erſten Januarwochen eingetreten. Als! baren Anſtoß zu den jetzigen Verhandlungen gegeben. Es kommt 2820 G. 2825.; 1 Kg. Silber 94,50 G. 95,.—.; 1 Gramm echt geſund erweiſt ſich auf dieſem Gebiet das Exportgeſchäft. noch hinzu, daß die nach der Zuſammenlegung geſchaffenen[Platin 14,90 G. 15,20 B. — Heß 7+ Stellußgsverfahrei ſo allenn Küffur 4* 5 1 Sfasfeh pstegfieffkfk Zum Vorſtand wurde Dr. Michel Sperling beſtellt. Den — ————˙¾OÜ ͤͤMÄi ͤ,-cůDſ“ qũAA —— n und Verſchiedenes. Mittwoch, den 28. Januar 1925 Reue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rus gabe) 7. Seile. Nr. Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim Vorte Mannheim. 26. Jan.(Sitzung des Schöffengerichts Abt.) Lalterter: Antederichtszirekto Sr. elen, Gchoſſen Nobann beide Beamter und Helene Kon radi, Hauptlehrerin, AMler⸗ Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Dr. ſüweran zebn Frauen und ein Mann aus Brühl ſitzen unter der verfehlt Beſchuldigung, ſich gegen die 88 218, 219, 43, 49 St..B. große 5 haben, auf der Anklagebank. Letztere erwies ſich für die ie Zen ahl der Angeklagten zu klein, ſo daß ein Teil auf der für mer Aun beſtimmten Bank Platz nehmen mußte. Mit Ausnahme brechen ngeklagten, die das ihr zur Laſt gelegte ſchwere Ver⸗ umwunz ableugnete, ſind alle übrigen ihrer Straftaten faſt un⸗ mit ihr en geſtändig. Die weitaus meiſten Angeklagten ſuchen ſich ohnn en ungünſtigen ſozialen Verhältniſſen— Nahrungsſorgen, Zwei ugsſorgen, große Kinderzahl, Krankheit— zu entſchuldigen. ſolge 5 ngeklagte bekamen während der heutigen Verhandlung in⸗ er Aufregung Ohnmachtsanfälle und mußten deshalb beantram Sitzungsſaal hinausgetragen werden.— Der Staatsanwalt Gewerhote gegen die Hauptangeklagte, die gegen Lohn ihr dunkles gegen ausübte, eine mehrjährige Zuchthausſtrafe, Hericht ie⸗ übrigen Angeklagten angemeſſene Gefängnisſtrafen. Das Jahr fällte folgendes Urteil: Die Hauptangeklagte erhält drei Ehren e Zuchtha us und dreijähriger Verluſt der bürgerlichen eine rechte. die übrigen Angeklagten Gefängnisſtrafen von Grem Monat und zwei Wochen bis zu ſechs Monaten, je nach dem ſlde ihres Verſchuldens. Die Veruxteilten, deren Verfeblung eine verhalten urteilung fand, erhalten Strafaufſchub auf Wohl⸗ krltalten unter der Bedingung, daß zuvpor die gleichzeitia auf⸗ anf d1 Geldbußen in Höhe von 100 bis 750 Mk. entrichtet werden. ſhrer ieſer mit Strafaufſchub bedachten Verurteilten bleiben wegen kefreit dgünſtigen Verhältniſſe von der Zahlung einer Geldbuße Gegen die Haupttäterin wird Haftbefehr erlaſſen, deſſen der za. jedoch mit Rückſicht auf den ſchlechten Geſundheitszuſtand wälte eturteilten vorerſt ausgeſetzt bleibt.(Verteidiger: Rechtsan⸗ ahn⸗ Maiſch, Dr. Triebskorn und Dr. Guſtar Schöffengericht Bruchſal Bruchſal, 28. Jan. Der kürzlich mit dem nun in Mann⸗ erſchoſſenen Komplizen Weingärtner aus dem hieſigen aus entſprungene Sträfling Wilhelm Wiegele aus Rüppur, ekannter Ein⸗ und Ausbrecher. wurde, wie gemeldet, nach Karig Einbruch in der Kunſtſeidenfabrik Schwetzingen in ſtahl ruhe verhaftet. Wiegele wurde wegen dieſem Einbruchsdieb⸗ ru und eines anderen Einbruches, den er vor 5 Jahren in Karls⸗ nate verübte, zu einer Zuchthausſtrafe von 2 Jahren und 3 Mo⸗ Nus verurteilt. Im Ganzen bat er jetzt noch 11 Jahre Zucht ⸗ abzuſitzen. heim uchth ein b einem Auf Diebes⸗ und Belrugsreiſen D er 30 Jahre alte Kaufmann Johann Korndor fer von rurg mietete ſich nach Verbüßung einer längeren Gefängnis⸗ Ium vorigen Herbſt in einer Penſion in Schlierſee ein, wobei gab ſofort auf den Schwindel verlegte. Einer Kaufmannsfrau ken er ſich als Arzt aus, machte ihr vor, daß er zu einem Kran⸗ Nahtran Neuhaus gerufen worden ſei und ſchwindelte ihr ein bur rad heraus. Mit dem Rad fuhr Korndorfer nach Würz⸗ 858 wo er es verkaufte. Von Würäburg aus begab ſich Korn⸗ 5 arnach Görlie und ſuchte darf eine Famtlie auf, die ihm in viel Gucszeit während ſeiner Behandlung im dortigen Lazarett Zum Zutes getan hatte. Die Familie gewährte ihm Unterkunft. owi Dank dafür ſtahl Korndorfer aus einem Küchenkaſten 50 Mk., — 51 eine Uhr mit Kette und verſchwand. Einige Tage ſpäter er wieder in Oberbayern, in Oexing bei Grafing auf, wo den 85 Eltern ſeiner Braut einen Beſuch abſtattete. Er ſchwindelte brau euten unter dem Vorbringen, daß das Mädchen einen Mantel und che, 20 Mk. heraus, ſtahl dazu eine ſilberne Uhr mit Kette 50 machte ſich davon. Einen Kaufmann in Paſſau betrog er um ler k. Das Schöffengericht München⸗Land verurteilte den Schwind⸗ Ehru 2 Jahren 9 Monaten Gefängnis und 5 Jahren kenrechtsverluſt. er „IJrau Senator Peterſen“ Eine unverbeſſerliche Hochſtablerin iſt die unverehelichte Roſa Zaremba, die nach ihrem Strafregiſter eine recht bewegte Ver⸗ gangenheit hat. Augenblicklich verbüßt ſie ebenfalls eine längere Gefängnisſtrafe, aus der ſie dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte vor⸗ geführt wurde, um ſich wegen 62 vollendeter und 25 verſuch⸗ ter Betrugsfälle zu verantworten. Die blonde, noch ſehr jung ausſehende Angeklagte, erſchien mit einer Unſchuldsmiene und einem 11 Wochen alten Säugling vor Gericht Dem Kinde hatte ſie im Gefängnis das Leben geſchenkt.— Die Angeklagte verfuhr bei ihren Schwindeleien immer nach der gleichen Methode. Mit einer ſchon etwas älteren Tochter ſtieg ſie in irgendeinem vorneh⸗ men Hotel ab und gab ſich als Frau Senator Peterſen aus, manch⸗ mal auch als Gattin eines Rechtsanwalts. Sie erzählte dann jam⸗ mernd, daß ihr auf der Reiſe ihre Handtaſche mit ihrem ge⸗ ſamten Schmuck und dem ganzen Gelde verloren gegangen ſei. Sie erhielt darauf, bis von Hauſe neues Geld eingetroffen, Kredite im Hotel. Weiter begab ſie ſich zu Geſchäftsleuten und erzählte auch ihnen dieſes Märchen. In der Regel gab ſie dort an, daß ihr Mann mit der Firma in Geſchäftsverbindung ſtehe, und daß ſie ihn, da er verreiſt ſei, nicht erreichen könne. In zahlreichen Fäl⸗ len gelang es ihr tatſächlich, kleinere Geldbeträge zu erhalten. Im Notfalle ließ ſie auch als Sicherheit ihren angeblich ſehr wertvollen Ring zurück, der ſich hinterher als ganz mprtlos erwies. Die Zaremba wurde zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. „Schlecht bezahlte“ Deckeneinbrecher Aus einem Berliner bekannten Konfektionshauſe in der Roſen⸗ talerſtraße waren kürzlich an einem Sonntagmorgen Seiden⸗ ſtoffe im Wert von über 40000 Goldmark durch Decken⸗ einbruch entwendet. Die Täter erhielten von ihren Abnehmern dafür nur 1600 Mk. bezahlt, es gab Streit und in dieſem Streit miſchte ſich die Kriminalpolizei. Inzwiſchen ſind zwar einige Mit⸗ der„Kollone“ entwiſcht, darunter auch der in ſeinen reiſen ſehr bekannte Spezialiſt für„Seide“, namens Schiele, aber mehrere andere, darunter das nette Brüderpaar Franz und Wil⸗ helm Förſter, konnten vor dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte zur Ver⸗ urteilung gelangen. Auch eine bekannte Hehlerfamilie Kirſten iſt ſeit jenem Einbvuch flüchtig, dagegen konnten eine Kriegswitwe Kriegel und ein Gelegenheitsarbeiter Wilhelm rechtzeitig feſtge⸗ nommen werden. Das Gericht erkannde gegen Franz Förſter, der wegen gewalttätiger Delikte gegen die Geſundheit ſeiner Mit⸗ bürger wiederholt vorbeſtraft war, auf 2 Jahre Zuchthaus und 5jährigen Verkfuſt der bürgerlichen Ehrenrechte. Die drei anderen Angeklagten erhielten wegen Beihilfe zum ſchweren Diebſtahl bzw. wegen Hehlerei Gefängnisſtrafen von ſechs bis neun Monaten. Monſter-Prozeß gegen internationale Juwelendiebe Vor einem Wiener Strafgericht wird ein aufſehenerregender Prozeß gegen eine internationale Diebesbande geführt, deren Spezia⸗ lität Juwelendiebſtähle waren. Im Frühjahr und Sommer des vergangenen erregten in den Hauptſtädten Weſteuropas, beſonders aber in Paris, Prag und Wien große, mit ungeheurem Raffinement ausgeführte Juwelendiebſtähle allgemeine Senſation. Die Diebe hatten es immer ausgerechnet auf die koſtbarſten Stücke abgeſehen und verurſachten dadurch ihren ae ungeheuren Schaden. Die Polizeibehörden aller großen europälſchen Städte fahn⸗ deten nach den Verbrechern. Allein vergeblich, denn mit der Geſchick⸗ lichkeit, mit der ſie die Diebſtähle begingen, wußten ſie ſich auch allen polizeilichen Nachforſchungen zu entziehen. Das einzige Ergebnis der polizeilichen Recherchen war die Feſtſtellung, daß die Diebſtähle von einer weitverzweigten internationalen Diebesbande verübt wurden, die in beſtimmte Gruppen eingeteilt war und unter dem Kommando einer Zentrale ſtand. Dieſe geheimnisvolle Zentrale dirigierte die einzelnen Gruppen in die verſchiedenen Hauptſtädte und zog ſie von dort wieder ab, ſo⸗ bald ihnen der Boden infolge mehrerer vollbrachter Coups an einem Orte zu heiß geworden war. Die myſteriöſe Zentrale arbeitete alſo mit ihren Gruppen, wie ein Schachkünſtler mit ſeinen Figuren auf dem Schachbrett, oder wie ein Generalſtab mit ſeinen Diviſionen. Der Erſt ein Gaſtſpiel in Wien wurde den Verbrechern zum Ver⸗ hängnis. Ein Zufall ſpielte ſechs Mitglieder der Gaunerbande, offen⸗ bar eine komplette„Gruppe“, der Wiener Polizei in die Hände. Ihre erſte Viſitenkarte hatten die Diebe auf dem Neuen Markt bei dem Juwelier Robert Wolf abgegeben, dem ſie Brillantringe geſtohlen hatten. Dann folgte ein ähnlicher Diebſtahl bei dem Juwelier Rudolf Pollak und dem Juwelier Rafael Polifh. Der Hauptcoup aber war ein Diebſtahl bei dem in der Kärntnerſtraße etablierten Juwelier Alfred Spitz, dem die Verbrecher ein Perlenkollier im Werte von über 600 Millionen entwendeten. Auffallend war ſofort, außer der Häufung der Fälle, die Gleichartigkeit in der Ausführung der Diebſtähle. Die Diebe erſchienen ſtets zu dritt— immer war eine Frau dabei— im Geſchäft des jeweiligen Opfers, forderten Schmuck zur Anſicht, und verließen nach einiger Zeit, ohne irgend etwas gekauft zu haben, das Geſchäftslokal. Gewöhnlich entdeckte der Firmenchef erſt geraume Zeit nach der Entfernung der Diebe, welche koſtbaren Stücke dieſe hatten„mitgehen“ laſſen. Die beſten und er⸗ probteſten Kriminalbeamten der Wiener Polizei wurden nun auf die Fährte der Gauner geſetzt. Die Perſonalbeſchreibungen der Diebe, die ziemlich genau und übereinſtimmend waren, konnten keinen Zweifel darüder laſſen, daß es ſich um Orientalen handele. Die Hotelbrigade der Polizei wurde mobiliſiert, allein die verdächtigen Fremden konnten in keinem Hotel und in keiner Fremdenpenſion er⸗ mittelt werden. Da beſchloß die Wiener Polizei, die mächtige Hilfe der Preſſe in Anſpruch zu nehmen. Die Zeitungen brachten alsbald ſpaltenlange Berichte, und dieſes Mittel führte überraſchend ſchnell zum Ziele. Ein Herr, der von den Taten der Diebesbande geleſen hatte, ſtand in Baden am Poſtſchalter, als ein Unbekannter vor ihm eine Depeſche 7 Inhaltes nach Paris aufgab:„Geſchäft abgeſchloſſen. Wartet auf uns. Disbak“. Wie ein Blitz ſchoß es ihm durch den Kopf, daß das„abgeſchloſſene Geſchäft“ nichts anderes bedeute, als die gelungenen Juwelendiebſtähle, und daß die Gaunerbande im Begriffe ſtehe, Oeſterreich den Rücken zu kehren. Er machte ſofort der Polizei Mitteilung, die nicht ohne Mühe ſchließlich die abgelegene Villa in Baden ermittelte in der die Gauner unter falſchem Namen ſich einlogiert hatten. Noch in der Nacht wurde die Villa von Kriminalbeamten umgeben, die dann bei Tagesgrauen in die Villa eindrangen. Man fand dort ein angebliches Ehepaar mit einem Kinde Das Ehepaar tat ſehr entrüſtet und wies den Verdacht, an den Juwelendiebſtählen beteiligt zu ſein, energiſch zurück. Die ſofort vorgenommene Hausſuchung blieb anfangs er⸗ folglos, und ſchon ſchien es, als ob die Verbrecher ihre Diebesbeute in Sicherheit gebracht hätten, als einer der Detektive bemerkte, daß ſich die Frau aneiner Teepuppe zu ſchaffen machte, die be⸗ reits einmal vergeblich unterſucht worden war. Mit raſchem Griff brachte er die Teepuppe und dabei fiel aus den Falten des Reifrockes der Puppe die Perlenſchnur des Juweliers Spitz und alles übrige geſtohlene Geſchmeide heraus. Nun war das Paar entlarvt und bald hatte die Polizei auch die übrigen Mit⸗ glieder der Bande im Garne. Ihre angeblichen Namen ſind: Salo⸗ mon Smolinski, Emma Disbak, Ehepaar Ritiei, Ibrahim Mouſſa und der Hehler Siegmund Schlechtmann. Die Diebe ſtammen aus Konſtantinopel, Armenien, Georgien und Aegypten. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Nbein-Begel.22. 28. 24.J27. 26[Terar-Beggl 2l. 22.28..J28. Schuſterinſel?.300.23.239.25.29.26 Mannheim.032.00 185197.95J.93 gebl. 44.43.45.48.85.43 Seilbronn.—— 0,54 058— Marxau..J1.9.94.92.57.02 55 Mannbeim.91.88.84.84.8..82 daub.. 136 184 1832.2.27 0 Rüln 152,1.514%—— 18 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teik: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik und Lokales: Richard Schönfelder; für Spdrt und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem ſtändige Aufenthaltswechſel der Gruppen erſchwerte natürlich unge⸗ mein die polizeiliche Verfolgung. Tahaleid Turacer f f. vorm. Hagen, Mannheim. Die ord e entliche Generalverſammlung un⸗ 5 Geſellſchaft vom 15. Dezember 1924 hat ö000 ön, das Stammaktienkapital von Mark N5000.— auf N. Mk. 1 500 000.— umzuſtellen Hanzchdem der Umſtellungsbeſchluß in das unſezelsregiſter eingetragen iſt, fordern wir Aktien Skammaktionäre hierdurch auf, ihre bſten uhne Gewinnanteilſcheinbogen zwecks altte mpelung des Nennwertes jeder Stamme bis über Mk. 1000.— auf 300 Reichsmark zum 15. März 1925 bei der ei Rbeiniſchen Ereditbank, Mannheim, Vureichen. 1156 die Aktilbſtempelung iſt proviſionsfrei, ſofern geord ien mit einem der Nummernfolge nach der neten Verzeichnis am Schalter während werzen lichen Geſchäftsſtunden eingereicht Br Findet die Abſtempelung im Wege bierewechſels ſtatt, ſo werden die Stel⸗ len pielelt ierfür die übliche Gebühr in Anrech⸗ ringen. nung Bierlennheim, im Januunar 1925. Abrauerei Durlacher 15.⸗G., vorm. Hagen. Wwangsversteigerüng. Vounerst mit ag, den 29. Jauuax 1925, nach⸗ 0 baas 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal im Vollſtrek⸗ 1162 6 kungz 2] gegen bare Zahlung gswege öffentlich verſteigern: Heier-Aufo(Opel) 1 Notorrad Famo) 1 Schrez 2 Selreibmaſchine mit Tiſch, 3 Schreibtiſche. Delgemälde, 1 Klavier, 1 Büfett, 4 Ballen hei m, den 27. Januar 1925. Zollinger, Gerichtsvollzieher. Bedeutend billiger kaufen Sie bei mir als mm ventur-Ausverkauf; Feustenlgder echte Chamois J8 p. St..40,.78, 50 u. bO er. 5 erdem auf diese Preise 10—20% Rabatt füünatten v. St 226,.30, 1 50 u. l. ll eldun, s,—45 520 Malbeten p. St..35,.30 und.50 MANNHEINM K0OSIOS Cigareiten „KosMos“, TABAK- u. CIGAHETTENFABfIK GEMERAL-VxERTRETUMe u. FASRIKLAEER: E. mE¹νDaen d. M.. u. Lande, Nachbargebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Fr. Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. Altbewähri sind SossE MxbELSs 33 ORIENT-FLAGGE 4 3 CLO-CLLo 53 H. F. 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So erfreu⸗ lich es an und für ſich iſt, wenn weiteſte Kreiſe der Bevölkerung an den Aufgaben der Milchverſorgung einer Großſtadt durch prak⸗ tiſche Ratſchläge und Hinweiſe mithelfen, ſo muß man ſich doch als ſachlicher Beſchauer über die Erregung wundern, die in ver⸗ ſchiedenen Zeitungsartikeln neuerdings zutage tritt. Es ſoll hier nicht verſucht werden, der Milchzentrale ein Loblied zu ſingen. Ob die Milchzentrale in dem bisherigen Rahmen weiter arbeiten ſoll oder nicht— hierüber zu entſcheiden iſt Sache der hierfür be⸗ rufenen Vertreter der Einwohnerſchaft. Dieſe find inſofern be⸗ rufen, das entſcheidende ja oder nein zu ſprechen, als ja die Stadt Mannheim ſelbſt mit etwa 80 Prozent des Aktienbeſitzes die Entſcheidung über Sein oder Nichtſein der Milchzentrale in Hän⸗ den hat. Wie ſieht es überhaupl mit der Mannheimer Milchverſorgung? Hieſige Blätter brachten in den letzten Tagen einen Artikel aus dem Leſerkreiſe:„Die freie Wirtſchaft.“ Einiges darin kann doch nicht unwiderſprochen bleiben. Man ſpricht von brutaler Zwangswirtſchaft. Haben wir denn noch eine Zwangs⸗ bewirtſchaftung der Milch? Wir alle entſinnen uns wohl ſicherlich der fürchterlichen Milchknappheit, die der Zwangswirtſchaft das Gepräge aufdrückte. Wir ſind doch wohl heute ſoweit, daß man von einer Milchknappheit wohl nicht mehr ſprechen kann. Die „brutale“ Auswirkung der Zwangswirtſchaft beſtand doch wohl darin, daß es einem großen Teil der Bevölkerung, den„Geſunden“, unmöglich war, einen Tropfen Milch zu bekommen. Eine ſolche Auswirkung der Zwangswirtſchaft war ſicherlich brutal. Einzel⸗ perſonen und Einzelunternehmungen vermochten an dieſem Zu⸗ ſtande ebenſowenig etwas zu ändern, wie an der geſamten Not auf dem Gebiete unſeres Ernährungsweſens durch Einzeleinwirkungen etwas geändert werden konnte. Die Feſtigung unſerer Währung ſchuf hier wie auf ſo vielen Gebieten Scheinüberſchuß, wo vor⸗ her ſchlimmſter Mangel herrſchte. Was ſoll denn an dem der⸗ zeitigen Syſtem noch brutal ſein? Gewiß, die Preiſe ſind Auf welchem Gebiete iſt dies jedoch anders? Wir werden uns doch wohl darüber klar ſein müſſen, daß Preisſteigerung und Preisſenkung eines Artikels in ſtärkerem Maße außerhalb allgemeiner Preisbewegung kaum möglich iſt. Die Preiſe für die Nahrungsmittel und die Gegen⸗ ſtände des allgemeinen Bedarfes ſind in ihrer ſicherlich furchtbaren Höhe ſo ſattſam bekannt, daß von einer Einzelaufzählung wohl Ab⸗ ſtand genommen werden kann. Bei einer allgemeinen Preisſenkung wird wohl auch der Milchpreis ſicherlich nicht auf iſolierter Höhe bleiben. Sollte in einem ſolchen Falle die Mannheimer Milch⸗ zentrale eine Sonderſtellung gegen einen allgemeinen Preisabbau einnehmen, dann hätte dieſes Unternehmen in dieſem Falle keine Daſeinsberechtigung mehr. Was bleibt nun eigenklich von der brutalen Zwangswirtiſchaft noch übrig? Wer die Verhältniſſe leidenſchaftlos ſtudiert, der vermag als ein⸗ zige Antwort hierauf nür zu ſagen:„Geordnete Verhält⸗ niſſe.“ Wo geordnete Verhältniſſe angeſtrebt werden im allge⸗ meinen Intereſſe, können nach allgemein gültigem Grundſatze ſcheinbare Härten gegen einzelne, die ſich in die Ordnung nicht fügen können, nicht vermieden werden. Wo allgemein Ordnung angeſtrebt wird, können einzelne, die gegen die Geſetze dieſer Ordnung verſtoßen, nicht geſchont werden. Derſelbe Artikel ſpricht von alter Fabrikmilch; andere Artikel ſprechen von Sammelmilch. In beiden Fällen wird die ideal ſein ſollende Löſung in der ſo⸗ genannten Gutsmilch geſucht. Sehr richtig— ſoweit dies mög⸗ lich iſt. Wer vermag heute zu beweiſen, daß der Milchbedarf von Mannheim durch die wenigen Güter in der näheren Umgebung der Stadt gedeckt werden kann? Gewiß muß uns ſolche Milch aus nächſter Entfernung hoch willkommen ſein. Soweit wir unter⸗ richtet ſind, wird ſolche auch reſt erfaßt Täglich 3 Unr der Fllm. von dem die Presse schreibt:„Er bietet dem verwöhntesten Geschmacke Bilder von eindrucksvoller Schönheit und nie geschauter Pracht“, der Film den jeder Mensch gesehen haben muss: Quo vadis! 10 Akte, insceniert von Georg Jacoby und Gabriellino'Ann unzio. Emil Jannings als Kaiser Nero. Kartenvorverkauf an der Alhambra-Kasse iäglich ab 11 Uhr. Zutritt zu jeder Zeit. Dieſe Gutsmilch macht jedoch im günſtigſten Falle etwa den fünfzehnten Teil der geſamten milchmenge aus, die in Mannheim zur⸗ zeil gebraucht wird So berechtigt alſo dieſer Ruf nach der friſchen Gutsmilch iſt, 15 unmöglich iſt es, den Bedarf einer Großſtadt nur aus ſolcher 8 decken. Welche Gebiete ſtehen nun für weitere Eindeckung zur 2 fügung? In engerem und weiterem Ring umgeben kleine, 9 lere und große Verbraucherſtädte unſere Stadt Mannheim. 905 haben das Beſtreben, ihren Milchbedarf zu decken. Das Recht 2 einen iſt das Recht des anderen. Wir haben ſchon ſo viel 11 unſere Milchverſorgung geleſen, daß wir heute wohl alle wiſſen dürften, daß die Gebiete des badiſchen Hinterlandes und des grenzenden Württemberg das Herz der Mannheimer„Milchve. ſorgung darſtellen. Wir haben auch ſchon in vielen Ausführunſe geleſen, und uns ſelbſt davon überzeugt, wie man dieſe Geble⸗ pfleglich behandelt, während man die für Mannheim unwirtſchaff⸗ lichen Zonen im badiſchen Süden größtenteils ſchon längn aufgegeben hat. Was man alſo als„alte Fabrikmilch 7 0 zeichnet, iſt in der Hauptſache die Milch des badiſchen und würk tembergiſchen Bauern, ohne deſſen Lieferung Mann heim heute ſeinen Milchbedarf überhaupt ni⸗ decken kann. Dieſe Milch hat nachgewieſenermaßen einen J e1. gehalt von durchſchnittlich 3,75 Prozent, während der Dur ſchnittsfettgehalt der in der Vorkriegszeit in Mannheim veraus⸗ gabten Milch die Grenze von 3 Prozent kaum überſtieg. Am das, was in dem Artikel alte Fabrikmilch genannt wird, beneiden uns heute viele deuiſche Skädte deren Vertreter unſere Verhältniſſe ſtudieren, um Aehnliches er⸗ reichen zu können. 105 5 Unſere Informationen ergeben, daß ſeitens der Mlichzentral das Urgeſetz der Wirtſchaft, Angebot und Nachfrage, ſehr woh beachtet wird. Die derzeitige tarke Ueberanlieferung in Milch wird wohl ſehr bald den Ausgangspunkt für eine Aktion auf Ermäßigung der Michpreiſe bilden⸗ Frankfurt und andere Städte ſind zum Preisvergleich herat⸗ gezogen. Man darf doch nicht überſehen, daß gerade unſere Nach barſtädte Worms, Frankfurt, Judwigshafen uſw. während der 97 5 gangenen Monate ſtets Milchpreiſe hatten, die weit über dent Preis von Mannheim ſtanden. Sollte in dem ſichtigen Nachlaſſen des Mannheimer Preiſes nicht die wohl⸗ begründete Abſicht liegen, wilde Preisſchwankungen, wöi ſie andere Städte im vergangenen Jahre zu verzeichnen hatten, 3 bermeiden? Auch hierüber muß die allernächſte Zukunft Auf⸗ ſchluß geben. Der Sache iſt keineswegs gedient, wenn man durch voreilige Preisſtürze tolle Preisſteigerungen als logiſche Folge erſcheinungen auslöſt. Tatſache iſt, daß der Durchſchnittspreis 17 in Mannheim berausgabten Milch im vergangenen Jahre tiefk lag als derjenige der Vergleichsſtädte Frankfurt, Ludwigshafen uſw. Auch hier muß wieder der Grundſatz gelten, daß die Mann heimer Milchzentrale zu beweiſen hat, ob ſie mit ihrem Durch ſchnittspreis den Preiſen anderer Städte ſtandzuhalten vermag oder nicht. Auch wir brauchen keine„fürſorgliche“ Bevormundung, wie der angezogene Artikel ſagt. Bevormundung und Or! nung ſind jedoch durchaus verſchiedene Begriff! Die Ordnung, die zurzeit herrſcht, wird als eine notwendig in den Kreiſen derer angeſehen, die ſich ſeit Jahren leidenſchafts“ los mit all dieſen Fragen befaſſen. Andere Artikel wieder ſpreche von der Notwendigkeit der Einſchaltung der freien Konkurrenz. Wohin ſolche auf dieſem Gebiete führen würde, zeigt die fortgeſetzte Preisſteigerung in den Nachbarbezirken von Mannheim, woſelbſt ſich die ſogenannte freie Konkurrenz dur Wareneindeckung um jeden Preis zu betätigen ſucht. Wenn heute in Baden noch Widerſtände gegen allgemeine Senkung der Milchpreiſe beſtehen, ſo iſt dies in der Hauptſache auf Hoffnungen zurückzuführen, die die ſogenannte freie Konkurren durch wilde Aufkäufe erweckt hat. Die ſolches ſchreiben, gehörten lange Zeit durchaus nicht zum Freundeskreiſe der Milchzentrale. Als ehemalige Gegner wurden ſie veranlaßt, die Verhältniſſe zu ergründen. hd Uhmae tuchhalter kich. fenenzimmer .80 br. u. 1 Schteibtisch.60 br. Mk Eich, Speisezimmer u. Kreden?;?: KHücheneinrichtfun Eich. Schränke gewichst 30 br. 7 5 MK Eich Bücherschränke gebelzt m. Glas 60 Mk Eichene Schreibtische Kücnenschränke m. Messingverglas 58 Mk. Chaiselongue, verstellb Schränke „„„„„ Bettstellen in pol., eich, lack., Woll- UHatratzen sowie sämtl. 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Maximius, Ved. teher d. barm- herzigen Brũder Lancelot, Novixe Joachim Kromer Alfred Landory Aguelet Karl Schellenberger Balthasar Hermann Trembich Benoist Brũder Franz Bartenstein Basilius Konrad Ritter Baron Chanterelle Anton Gaugl Loremoir, sein Freund Karl Zöller Hilarius, Puppenfabrikant Hugo Voisin Frau Hilarius, seine Gattik Betiy Kofler Alesia, beider Tochter Else Betz Guduline, Gesellschafterin Luise Böttger- Fuehs Heinrich, Lehrling Vera Bar Pierre Diener bei Michael aques Chanterelle Klois Bolze 113 otar Larl Schellenberg er 1. Puppe Sofie Landschneider 2. Fuppe Liesl Schmidt 3. Puppe Käte Tröndle 5 Inm 3 Apoſſo-Jięeater JTFCFFTFbFbbCcCccc Jedem Aend die peste Ernglisce Sanz-Nerue 12 Jackson-Sirls somie das ubrige Seusatious-Programm Begiun abends 8 Unr. Die jackson-· Eirls tanten abends II Jur ach im IJrocadero. 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Anträge und Verſchiedenes. Um zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder wird erſucht n morke auch die Eintriſiskarfe vorgezeigt wird. Beęinn der Preispolonaise für die Riasken- pramiierung ½ 12 Uhr im Nibelungensaal Bericht der Rechnungsprüfer und Entlaſtung 412 C4, 8, 4. St. Masken werden angefertigt von 3 Mark an. B406 8 7T. 13, 3. St. links. Maskenball J1. Januat, im Rosengarten kintrittskarten und 2 Tischplätie gosucht. Paul Felger, Heinrieh Lanzstr. 7 Tel 4982 2065 2 Eintrittskarten für Maskenball am Samstag im Roſen⸗ garten geſucht. Zu er⸗ ragen in— Geſchäfts⸗ dſs—257³ Im ſowie Ausbeſſern von 2518 Herrenhemden empfiehlt ſich Frau Düring, E 1. 28. 4. St. Anfertigung ſämtlicher Damen- und Kindergarderobe bei erſtklaſſ. Ausführung u. Garantie für tadelloſ. Sitz u. Schnitt. Damenſchneiderei Vir zeigen en, daßb wir unsere Rechfsenwelfprexis in A 2, 3 Parferre gemeinscheffiich ausüben. Dr. Pfeiffenberger Wihelm Scründler Dr. K. 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