+ n — ulem ein 11²⁰ . erb. ——— — —— — — 1 T — Donnerstag, 29. Januar No llo Stzugspreiſ e: In Mannheim und Umgebung frei ins — 2 oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Seſtel. 2 Bel eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhäliniſſe Rach. 125 erung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls. ſteer—Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ —5— Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ 60 15 11.— Fernſpr. Nr. 79417945,— Telegr.⸗Adreſſe eralanzeiger Mannheim Erſcheirt wöchentl. zwölfmal. lat Mlannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfeunig 1925— Nr. 47 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.-M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Wewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Jeitung: Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cethnik. Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht Eine große Reoͤs vor der Kammer In der Vormittagsſitzung der Kammer hielt der frühere Dele⸗ in der Repko, Dubois, vor überfülltem Hauſe eine 3551 Rede, in der er den Unterſchied zwiſchen der fran⸗ daſilchen Schuld bei Amerika und der Schuld bei Eng⸗ —8859 eingehend darlegte. Dubois richtete dabei ſcharfe Angriffe die Haltung Englands, das ſeine Zuſagen an Frankreich ——0 gehalten hätte. Herriot lehnte in dieſem Augenblick 0 ziſe Angaben über das engliſche Vorgehen in der Schuldenfrage Gleich nach Beginn der Nachmittagsſitzung ergriff Herriot p. Wort zu einer längeren Rede über die außenpolitiſchen robleme. Zunächſt ſprach er über das Genfer Protokoll, as eine ungeheure Tat für die Sache des Friedens ſei und mit onchlicht auf den gewaltigen Anteil Frankreichs an ſeinem Zuſtande⸗ — 800 als ein Sieg Frankreichs bezeichnet werden müſſe. Man Habe der Regierung vorgeworfen, in Genf eine Politik der Illuſion getrieben zu haben. Gleichwohl ſei die Initiative Frankreichs in zſiſ von allen Nationen begrüßt worden und es werde der fran⸗ zeliſchen Republik und dem franzöſiſchen Parlament zu Ehren ge⸗ ichen, das Genfer Protokoll zu ratifizieren. D Das Protokoll könne ruhig ohne Vorbehalt angenommen werden. 915 Genfer Protokoll ſei diejenige politiſche Tat, für die er ſein Sei en lang im Geiſte gearbeitet habe. Er habe die praktiſche eite der Sicherung Frankreich⸗ ſinod wernachläſſgt. Faſt alle Vorſchläge der franzöſiſchen Sachver⸗ igen ſeien in Genf angenommen worden. Wenn Frankreich 100 an weiterer Sicherheit etwas liege, ſo müßte es mit ganzem rzen den Völkerbund unterſtützen. un Der Abg. Fabry bemerkte, daß die Frage der Sanktionen teile rotokol noch nicht befriedigend gelöſt ſei, worauf Herriot mit⸗ „daß ein diesbezügliches Projekt von einer Kommiſſion von oncourts ausgearbeitet werde. und Herriot ſetzte nach dieſen Zwiſchenbemerkungen ſeine Rede fort ein erklärte, daß das Protokoll erſt dann in Kraft treten würde, wenn Abkommen über die Rüſtungsbeſchränkungen worden ſei. Die franzöſiſche Delegation habe einen bemerkens⸗ Der en Sieg errungen, was ganz beſonders betont werden müſſe. r Präſident der Unterſuchungskommiſſion des Völkerbundes über 5 Stand der deutſchen Rüſtungen werde ein Franzoſe an, der jetzt ſchon ernannt ſei. Herriot erklärte, daß er über die Kriegsſchuldenfrage ſtiun wenig ſagen werde, um nicht die alliierten Freunde zu ver⸗ ſeinenen. Nach Viviani, Poincare und Briand wolle er auch vor 88 Freunden erklären, daß Frankreich ſeine Kriegsſchulden aner⸗ Nach den Reden der Abgg. Dubois und Marin habe die rezöſiſche Regierung aber das Recht an die Solidarität ſeiner unde und Alliierten zu appellieren. 0 Vor allem müſſe Frankreich denjenigen Dank ausſprechen, die 1 Kriegsſchuldenproblem ebenfalls als ein moraliſches be⸗ ich ken pollen, Bei Churchill habe er einen Geiſt der Herz⸗ nicht eit und Aufrichtigkeit gefunden. Die Alliierten dürften aber Schwierfgeſſen. daß ſich bei der Regelung dieſer Frage ungeheure Wrigketen ergeben würden. dieſe as Rußland angehe, ſo wolle die franzöſiſche Regierung 1 Land nicht eingehend beurteilen. Rußland dürfe nicht von den günſtige Ländern überſehen werden. Der Friede wäre nur ein würde wenn man dieſem großen Volksteil Rechnungtragen tiſ 55 da es durch ſeine großen Machtmittel einen wichtigen poli⸗ 2 Faktor in der europäiſchen Ländergemeinſchaft ſei England, gleich ereinigten Staaten und noch viele anderen Länder hätten die eiche Ueberzeugung. niſt eiter ſprach Herriot über die Behauptungen der Kommu: illie n, die er widerlegte. Frankreich habe Rußland im ganzen 20 vertellaen Franken geliehen, die ſich auf 4 Millionen Geldleiher ntwi 11 Ein großer Teil dieſer Geldleiher ſei aber nicht für die tuſſich elung in Rußland verantwortlich, ſondern müßten das dem gezahlte Staate geliehene Geld auf Heller und Pfennig zurück⸗ dleich haben. Rußland gebühre ein beſonderes Verdienſt. Es habe Oſtpr zu Beginn des Krieges durch den Einmarſch ſeiner Armee in eußen Frankreichtakkräftig zur Seite geſtanden. Dieſes * ef 2 ſei einer der Gründe, weshalb Frankreich die Beziehungen mit Ruß⸗ 5 u vieder angeknüpft habe. In Rußland lebe ein bewun⸗ den 5 gswürdiges Volk, dem die Kammer und die Regierung tiſch ruß entbiete.(Lebhafter Beifall.) Frankreich laſſe die prak⸗ auf der Frage nicht aus dem Auge, es fordere aber, daß eiden Seiten freundſchaftliche Beziehungen beſtünden. erriot kam dann auf die Frage der zu Räumung der Kölner Jone ſpreche 10 E 5 1 i i Polſkechen und erklärte, daß Frankreich bei dieſer Frage eine ant der Einigung mit'den Alliierten geführt habe. Nie habe die feanzöſ.⸗amerikaniſchen Schuldenverhandlungen bandgsrüchtweiſe verlautet, daß in den franzöſiſchen Schuldenver⸗ ſcgafter d. in den Vereinigten Staaten der neue franzöſiſche Bot⸗ Roratdgeſchner mit Hughes bereits über ein Tclähriges Kreiſen 895 bei 9½ Prozent Zinſen verhandelt habe. In Amerſtases. Senats iſt man der Anſicht, daß infolge der Feſtiakeit itig 2 Frankreich jetzt verhandlungsbereit ſei. Gleich⸗ ſtänden erden auch die Gerüchte beſtätigt, daß Frankreich unter Um⸗ ais Enggünnſtigere Vedingungen von Amerika erhalten werde der obigen d. Am begeichnendſten iſt jedenfalls für die Richtigkeit gaben den dosrichte die Hallung der Wallſtreel. Die danzer⸗ deiheſ„daß ſeit etwa Mitte Dezember gewiſſermaßen eine An⸗ Iuformationere für Frankreich beſtand Nunmehr haben jedoch die berbeige nionen aus Waſhinglon eine Aenderung in dieſer Haltung den kann daß demnächſt mit neuen Anleihen gerechnet wer⸗ ler für di Geplant ſind zunächſt eine Anleihe von 7 Millionen Dol⸗ Ferts, 25 Mifahrk, eine Ameite von 30 Pullonen für die Stade ilionen füü illionen für die Bahnen in Elſaß⸗Lothringen und 10 Anleißen ſile die franzsſiſchen Eleltriettätsgeſellſchaften. Sämfiche ſen durch die franzöſiſche Regierung garantiert werden. herriol über die Polilik Irankreichs die Freundſchaft zwiſchen den beiden großen Völkern— Frankreich und England— in ſolchem Maße beſtanden wie im jetzigen Augen⸗ blick. Herriot ging alsdann eingehend auf die Entwaffnungsfrage über und führte hierzu aus, daß die Kontrollkommiſſion großen Schwierigkeiten begegnet ſei. Die Anweſenheit franzöſiſcher Truppen im Rheinlande ſei eine genügende Garantie für die Sicher⸗ heit Frankreichs. Die Beſetzung der Rheinlande ſei durch die Artikel 428 und 429 des Verſailler Vertrages geregelt und ſie ſei an den Abſchluß von Garantieverträgen mit England und Amerika ver⸗ bunden geweſen. England und Amerika hätten ihrerſeits den Vor⸗ ſchlag des Marſchalls Foch über eine Rheingrenze und neutrale Zone auf dem rechten Rheinufer abgelehnt, und im Aus⸗ tauſch einen Garantievertrag angeboten, der die beiden Länder verpflichtet hätte, im Falle eines neuen deutſchen Angriffes Frankreich zu Hilfe zu kommen.* Dann bemerkte Herriot weiter, die Beſtimmungen über die Beſezung der Rheinlande ſeien ganz und gar dem Abſchluß eines Garantievertrages untergeordnet geweſen. Frank⸗ reich wolle ſein Wort halten es habe aber auch ein Recht, ſeine Freunde und Alliierten daran zu erinnern, was ſie Frankreich verſprochen haben. Bei dieſer Diskuſſion habe Frankreich beſtändig einen Dolch wenige Zentimeter von ſeinem Herzen zu entfernen gehabt. Es habe aber dazu beigetragen, zu einer friedlichen Löſung zu kommen. Herriot erklärte hierauf, er ſei bereit, zu beweiſen, daß die Ruhrbeſetzung Frankreich wenig eingebracht 1 5 weniger als die Sachlieferungen, die Frankreichs zur Perfügung ſtanden und die entgegenzunehmen, es ſich geweigert habe. Franzöſiſche Beſtellungen auf Kohle und Koks ſeien immer ausgeführt worden. Wenn man etwas erhalten wolle, müſſe man zuerſt beſtellen. Frankreich hätte nicht ohne Einſchränkungen und Hintergedanken den Sachverſtändigenplan annehmen und gleich⸗ zeitig die Ruhrbeſetzung fortführen können. Das franzöſiſche Par⸗ lament habe zwiſchen dem einen und dem anderen gewählt. Die franzöſiſche Sicherheit könne durch die Ruhrbeſetzung nicht ge⸗ währleiſtet werden. Die Sicherheit Frankreichs liege für Frankreich auf dem linken Rheinufer. Zu Beginn der Nachmittagsſitzung wandte ſich der oppoſitio⸗ nelle Abgeordnete Foult erneut gegen die Aufhebung der Bat⸗ ſchaft am Vatikan und zwar unter folgender intereſſanter Be⸗ grünbung. Er erklärte, das überwiegend von Katholiken bevölkerte Saargebiet könne ſich infolge der franzöſiſchen Haltung gegenüber dem Vatikan am Tage der Abſtimmung eher für Deutſchland als für Frankreich entſcheiden.(Beifall rechts, Proteſt auf der Linken). Aus der großen Rede Herriots iſt noch bemerkenswert, daß der Miniſterpräſident zur Frage des Genfer Protokolls erklärte, es bedeute keine Begünſtigung der franzöſiſchen Sicherheit. Der endgültige Friede könne nur durch die Zuſammenarbeit der Nationen erzielt werden. Die franzöſiſche Regierung betone von neuem, daß Deulſchlands Aufnahme in den Völkerbund wünſchenswerk ſei unter der Vorausſetzung, daß man ſie nicht an irgendwelche Zu ⸗ geſtändniſſe oder Vorbehalte knüpfe. Dann kennzeichnete Herriot die franzöſiſchen Erfolge in der Frage der Völkerbundskon⸗ trolle. In der Räumungsfrage verſtieg ſich Herriot wieder zu der Behauptung, daß es Tatſache ſei, daß Deutſchland nicht abgerüſte! habe. Ein deutſcher demokratiſches Blatt() habe von der militäriſchen Ausbildung der deutſchen Studenten berichtet. Als die Kontrollkommiſſion erſchienen ſei, wären die Studenten ent⸗ laſſen worden. Die letzte Sicherheit für Frankreich biete der Rhein. Vor einer Niederringung des deutſchen Militarismus könne von einer Räumung keine Rede ſein. Zum Schluß erklärte Herriot, die deutſche Kriegsin duſtrie habe ſich angeblich trotz der Verſailler Beſtimmungen entfaltet, auch der Große Generalſtab ſei wiederhergeſtellt. Solange derartige Juſtände beſtünden, müſſe Deutſchland überwacht werden. Amerika ſolle wiſſen, daß Frankreich nicht ruhig ſein könne, ſo⸗ lange von Deutſchland Waffengeklirr() nach Frankreich hin⸗ überdringe. Die rein materielle Entwaffnung genüge nicht, die geiſtige Abrüſtung allein könne den Weltfrieden ſichern. Angeſichts der lebhaften antl⸗ franzöſiſchen Propaganda in Deutſchland müſſe man ſich fragen, od die Verbündeben klug gehandelt hätten, als ſie die Rückkehr des Kronprinzen geduldet hätten und die Verhandlungen gegen die Kriegsbeſchuldigten dem Reichsgericht zu überlaſſen. Die Völker dürſteten nach Moral. Sie empfänden es als unſittlich, daß der Urheber des Weltkrieges hundert Jahre nach dem Tode Napoleons J. auf St. Helena als reicher Gutsbeſitzer ein behagliches Daſein führe. Man müſſe acht geben, daß in Bayern nicht ein anderer Hauptſchul⸗ diger das Ziel ſeiner Intrigen erreiche. Die franzöſiſche Regierung wünſche aufrichtig die Wiederherſtellung Europas mit dem Ziele einer künftigen Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa. Er, ſo ſchloß Herriot am Schluß, wolle für den Frieden der Welt arbeiten, aber als Vorbereitung dafür fordere er die Sicher⸗ heit Frankreichs. Die Rede Herriots murde von der Kammer mit ſt ürmiſchem anhalten dem Beifall aufgenommen. Die Debatte wird heute vormittag fortgeſetzt. Das Staatsdepartement des Aeußern hat angekündigt, daß das Pariſer Abkommen dem Senat zugehen werde. Unter der Begründung, daß das Abkommen ſelbſt alles Wiſſenswerte enthalte, vom Staatsdepartement weitere Informationen zunächſt ab⸗ gelehnt. Der Rampf in Marokko Havas berichtet aus Madrid: Eine Note des Direk⸗ toriums behandelt die Irrtümer, die der ausländiſchen Preſſe be⸗ züglich der Friedensverhandlungen zwiſchen der ſpaniſchen Regze⸗ rung und Abdul Krim unterlaufen ſeien. Abdul Krim habe häufig durch Vermittlung des Befehls habers von Alhuce⸗ maz verlangt, daß die Spanier Unterhändler zu ihm ſchick⸗ ten. Die Regierung habe jedoch angeſichts der Arroganz des Auftretens als Sieger und der übertriebenen Forderungen ihre Un⸗ terhändler zurückgezogen und jede neue Unterredung verweigert. Beſonders habe Abdul Krim die Auslieferung der Waffen und des Kriegsmaterials der Sponier verlangt. Spanien könne nicht mit einem Führer der Aufſtändiſchen verhandeln, außer unter der Bedingung, daß dieſer ſeine Waffen ausliefere. Gewiſſe Stämme hätten ſich übrigens ſchon unterworfen. Linanzreform Von Dr. Otto Hugo, Mitglied des Reichstages“) Ein weſentlicher Vorteil der endlichen Bildung der Reichsregie⸗ rung liegt in der Tatſache, daß nunmehr Miniſterien und Par⸗ lament an die Arbeit gehen können, um praktiſche Politik zu treiben. Unſere Wirtſchaftslage verlangt gebieteriſch, daß keine Zeit durch überflüſſige Reden mehr vertan, ſondern daß jetzt mit aller Energie gehandelt wird. Zu den wichtigſten Aufgaben der Gegen⸗ wart im geſetzgeberiſchen Sinne gehört eine Reform der geſamten Finanzſteuergeſetzgebung von Reich, Länder und Gemeinden. Die Experimente der Erzbergerſchen Steuerreform und ihre Folgen, ver⸗ ſtärkt durch den Wirrſal der Inflationszeit und überſpannt durch die Auswirkung in der Stabilitätszeit, verlangen eine Korrektur, die auf der einen Seite alle überflüſſigen Steuerbelaſtungen und Ver⸗ waltungsaufgaben einſpart und andererſeits zu nur einer ſolchen Belaſtung der Steuerzahler führt, die das wirtſchaftliche Arbeiten für die Zukunft am Leben hält. Die Reichstagsfraktion der Deut⸗ ſchen Volkspartei hat deshalb auch einen grundſätzlichen Steuer⸗ antrag eingebracht, in dem ſie zunächſt einmal die Forderung er⸗ hebt, daß an die Stelle des Notbehelfs, der ſogenannten Einkom⸗ menſteuervorauszahlung, die in Wirklichkeit Umſatzſteuerleiſtungen ohne Rückſicht auf das tatſächliche Einkommen darſtellen, baldigſt eine tatſächliche Einkommenbeſteuerung tritt. Die Fraktion verlangt einen Einkommenſteuergeſetzentwurf, der zugleich einen Steuertarif bringt, der die Kapitalbildung wieder ermöglicht und die unter der Herrſchaft der ſteuerlichen Enteignung erſchütterte Steuermoral zu feſtigen geeignet iſt. Es iſt unbedingt notwendig, daß eine Einkommenbeſteuerung nicht ſoweit ausgedehnt wird, daß die Arbeit ihren moraliſchen Sinn verliert, denn gerade die hohen Einkommen ſind zumeiſt auch mit ſehr hohen Leiſtungen verbunden, deren Verminderung der Geſamtheit ſchweren Schaden zufügt. Es hat ſich auch erwieſen, daß hinſichtlich der Vern en klare Bewertungsgrundſätze für das Grund⸗ und Betriebsvermögen auf geſetzgeberiſchem Wege geſchaffen werden müſſen, wobei die ein⸗ heitliche Anwendung auch für die Länder⸗ und Gemeindꝛabgaben unbedingt vorzuſehen iſt. Schließlich iſt es notwendig, daß der Zentralismus gelockert wird. Es mag zweckmäßig ſein, nachdem nun einmal die Finanzämter im ganzen Reiche organiſiert worden ſind, die Einkommenſteuerveranlagung den Finanzämtern zu über⸗ laſſen, aber im übrigen die Steuerhoheit der Länder und Ge⸗ meinden baldmöglichſt wiederherzuſtellen. Dafür iſt natürlich nicht die Möglichkeit gegeben, bevor nicht die Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer für das Reich wiederhergeſtellt und reformiert ſind. So lange z. B. die heutigen Tarifſätze beſtehen, iſt eine Zuſchlaganrechnung eine völlige Unmöglichkeit, weil die Enteignung aller Einnahmen die natürliche Folge ſein würde. Bevor wir den Ländern und den Gemeinden ihre Stkeuerverantwortung und Steuer⸗ aufwendung wiedergeben, müſſen zunächſt ganz klare Verhältniſſe über die zukünftige Geſtaltung der Reichsſteuergeſetze geſchaffen werden. Erſt danach iſt eine Einſtellung nach den Bedürfniſſen der Gemeinden denkbar und möglich. Dieſe Steuer verant⸗ wortung muß aber unbedingt das Ziel der Finanzreform ſein, weil es ſonſt auf die Dauer nicht möglich ſein wird, auch in den Gemeinden die Wählerſchaft für eine ſparſame Wirtſchaft zu inter⸗ eſſieren und damit überhaupt eine ſparſame Gemeindepolitik durch⸗ zuführen. Es iſt anzunehmen, daß die erforderlichen Geſetze in den kommenden Monaten an den Reichstag gelangen, und daß dann zu einem ſpäteren Zeitpunkt die Reformgeſetzgebung in Kraft tritt, wobei es wünſchenswert bleibt, daß ſowohl den Finanzämtern wie den Steuerzahlern die Möglichkeit gegeben wird, ſich auf die er⸗ folgende Umſtellung einzuſtellen, damit nicht durch übereilte Voll⸗ ziehung der Steuergeſetze neue Wirren auf dem ſteuerlichen Ge⸗ biete heraufbeſchworen werden. Dieſe Gedankengänge des logiſchen Aufbaues eines neuen Steuerſyſtems zeigen, daß für eine Uebergangszeit auch ein Ueber⸗ ganasſtadium geſchaffen wird. In dieſer Erkenntnis ſind ſich Reagierung und Parteien wohl einig. Die Deutſche Volkspartei ver⸗ maa aber nicht den Auffaſſungen des Reichsfinanzminiſteriums zu folgen wenn dieſes darauf verzichten möchte, für das Jahr 1924 das tatſächliche Einkommen feſtzuſtellen und die Steuerveranlaaung vor⸗ zunehmen. aus der Beurteilung heraus, der Fiskus könnte dabei viel⸗ leicht nicht aut abſchneiden. Trotzdem iſt es notwendig, aus den ver⸗ ſchiedenſten Gründen, die wirklichen Einkommensverhältniſſe des Jahres 1924 feſtzuſtellen, da anzunehmen iſt, daß die Voraus⸗ zahlungen auf die Einkommen⸗ und Körvperſchaftsſteuer auf das Jahr 1924 für Induſtrie und Handel in keinem Verhältnis zu dem tatſäch⸗ lichen Einkommen ſtehen. da andererſeits eine Rückzahlung der zuviel erhobenen Beiträge geſetzlich gewährleiſtet iſt, da drittens die deutſche Politik ein Intereſſe daran hat. gegenüber der völligen Verſchätzung der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähiakeit Deutſchlands durch das Aus⸗ land und die Geaner des Kapitalismus im Inlande, ſo kann und darf dieſe Klarſtellung nicht unterbleiben. Es iſt ſicher ein ſchwerer Feh⸗ ler geweſen, daß die zuviel erhobenen Beiträge von den Ländern und Gemeinden. unter Außerachtlaſſuna der dringend erforderlichen Sparſamkeit, verwendet worden ſind. Trotzdem iſt es notwendig, die Bilanz aufzumachen, um feſtzuſtellen. wie und in welcher Form der gerechte Ausaleich für das Jahr 1924 geſchaffen werden kann. Es handelt ſich eben nicht um einen Steuerabzug, ſondern um Voraus⸗ leiſtungen auf die Einkommenſteuer. Dieſe Tatſache ſchließt die Feſt⸗ ſtellung des wirklichen Einkommens als eine Selbſtverſtändlichkeit in ſich. Andererſeits kann nur auf dieſer Grundlage des Ergebniſſes von 1924 eine vernünftige Veranlaaung für 1925 erfolgen. Bleibt die Frage, wie es mit dem Finanzausgleich im Jahre 1925 beſtellt ſein ſoll. Die bisherige Methode der geſetzlichen Rege⸗ lung hat zu ſehr ſtarken Unzuträglichkeiten geführt. Manche Gemein⸗ den haben im Ueberfluß geſchwommen und andere nicht gewußt, woher ſie die notwendigſten Einnahmen für ihre Ausgaben nehmen ſollten. Für das Jahr 1925 müſſen jedenfalls verſchiedene Härten unbedingt ausgeglichen werden Man wird bei der Verteilung der Reichseinkommenſteuer und der Körperſchaftsanteile auf die Gemein⸗ den von dem Steueraufkommen der Gemeinden auf denKopf der Be⸗ völkerung für 1911 ausgehen können, worüber ſtatiſtiſche Zahlen in Preußen vorliegen, unter Anerkennung der Bevölkerungszahl für 1924. Damit wäre den Gemeinden auch eine feſte Grundlage für ihren Etat gegeben; ſie wüßten, was ſie aus der Reichseinkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer zu erwarten haben, und manche Gemeinde würde ſich vielleicht hüten, auf die vage Hoffnung hin, ſpäter vom Reich noch Steuern zugewieſen zu erhalten, eine etwas leichtfertige Kommunalpolitik aufzubauen. Es iſt ganz unmöglich, in der bis⸗ herigen Methode fortzufahren, weil ſie auf der einen Seite zu Ge⸗ werbeſteuerſätzen von außerordentlicher Härte geführt hat, und an⸗ ) Angeſichts der geſtrigen großen Etatsrede des Reichsfinanz⸗ miniſters bilden die obigen Ausführungen des bekannten volkspar⸗ teilichen Wirtſchaftspolitikers eine wertwolle Ergänzung für die Er⸗ örterung der ſchwebenden Finanzfragen. Schriftleftung. 2. Seite. Nr. 47 dererſeits viele Gemeinden trotzdem noch tief in Schulden ſtecken So hat eine kleine ländliche Gemeinde in Weſtfalen 5 e 8 dem 15 0 Jahre von 1,2 Millionen, eine S„von der niemand ſagen kann, wie ſie ei wenr Jol ſag ſie einmal aufgebracht er Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei für Handel und In⸗ duſtrie hat in eingehender Beratung die Anträge der Fraktion 25 geheißen und den Weg des Vorgehens gebilligt. Es iſt zu erhoffen und zu erwarten, daß es endlich im Frühjahr 1925 gelingen wird, zu einer ſachlichen u. endgültigen Klärung der deutſchen Steuerverhält⸗ niſſe in Reich, Ländern und Gemeinden zu gelangen. Die Deutſche Volks partei hat jedenfalls mit ihren Anträgen einen Weg gewieſen, der ſich gleich fernhält von einer Nichtanerkennung öffentlicher Ver⸗ pflichtungen gegenüber den ſtaatlichen und gemeindlichen Organen, wie auch von einer Verkennung der Grenzen der ſteuerlichen Lei⸗ ſtungsfähigkeit der deutſchen Gemeinden. * Die Steuerankräge der D. B. p. Die volksparteilichen Abgeordneten Dr. Scholz und Fraktion haben im Reichstag beantragt, die e zu die Einkommenſteuer wieder von demtatſächlichen Einkom⸗ men zu erheben und im einzelnen folgende Maßnahmen zu er⸗ greifen: 1. dem Reichstag baldigſt einen Geſetzentwurf zur Beſteuerung des Einkommens vorzulegen unter Feſtſetzung eines Tarifs, der die Kapitalbildung wieder ermöglicht und die Steuermoral zu feſtigen geeignet iſt; 2. dem Reichstag baldigſt einen Geſetzentwurf über die Vermö⸗ gensſteuer vorzulegen, der klare Bewertungsgrundſätze für das Grund⸗ und Betriebsvermögen bringt und eine einheitliche Anwendung auch für Länder⸗ und Gemeindeabgaben vorſieht; dem Reichstag baldigſt einen Geſetzentwurf vorzulegen, der eine Berichtigung der Bewertungsgrundſätze für die Veranlagung zum 31. Dezember 1924 bringt und zwar unter Zugrundelegung der handelsrechtlichen Bilanzen; 4. dem Reichstag im Anſchluß an die Durchführung der Reform⸗, der Einkommen⸗ und Vermögensſteuer einen Geſetzentwurf über 12 Neugeſtaltung des Finanzausgleichs vorzu⸗ egen; 5. für das Steuerjahr 1924 gemäß Art. J 8 31 der 2. Steuernot⸗ verordnung die Feſtſtellung des Einkommens und die Steuer⸗ veranlagung ſowie die an gleicher Stelle gewährleiſtete An⸗ rechnung durchzuführen; 6. für das Steuerjahr 1925 die Veranlagung nach dem Ergebnis von 1924 vorzunehmen; 7. dem Reichstag einen Geſetzentwurf vorzulegen, der den Finanz⸗ ausgleich zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden für das Jahr 1925 nach dem bisherigen Syſtem unter Vermeidung der beſonderen Härten, die ſich bei der Verteilung der Anteile ergeben haben, regelt und die ausſchließliche Verwendung für Zwecke ſicherſtellt.(Reichstags⸗Druckſache Nr. 262. Ferner hat die volksparteiliche Reichstagsfraktion die Reichs⸗ kegierung erſucht, dem Reichstag baldigſt einen Geſetzentwurf vor⸗ zulegen, der die erhöhte Umſatzſteuer auf Waren zur Stärkung der Qualitätsarbeit aufhebt und die Beherbergungsſteuer heſeitigt. (Druckſache Nr. 261.) die Erörterung über die Sicherheitsfrage Kein deutſcher Schriit! Berlin, 29. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Franzö⸗ ſiſche und engliſche Blätter kündigen an, daß in der Sicherheits⸗ frage unmittelbar ein Schritt der Reichsregierung bevorſtehe. Davon kann natürlich keine Rede ſein. Wir haben erſt kürz⸗ lich darauf hingewieſen, daß die Regierung Luther völlig klar über die ganze Bedeutung des Sicherheitsproblems für die weitere Ent⸗ wickelung der europäiſchen Verhältniſſe iſt, ſie ſteht dem Gedanken einer beſtimmten Garantie für den Frieden ſehr ſympathiſch gegenüber und wird in ihrem Teile alles tun, was ſie konn, um an der Verwirklichung dieſes Friedens mitzuarbeiten. Es darf aber nicht überfehen werden, daß das Sicherheitsproblem in alle ſchwe⸗ benden außenpolitiſchen Fragen und insbeſondere dem der Rä u⸗ mungsfrage ſo tief eingreift, daß es unmöglich iſt, in einer kurzen Formel die Löſung des Problems zu finden. Leider iſt auch der Verdacht nicht von der Hand zu weiſen, daß man von Paris aus die Reichsregierung zu einemüberſtürzten Vorgehen drängen möchte mit dem durchſichtigen Zweck, die ganze Ange⸗ legenheit vor den Augen der Welt zu diskreditieren. Deutſchland hat, wie man ſich erinnern wird, bereits zweimal unter der Regie⸗ rung Cunos und dem erſten Kabinett Streſemann die Initiative er⸗ griffen, um eine Bereinigung der Frage herbeizuführen. In beiden Fällen haben die Bemühungen Deutſchlands auf der Ententeſeite tein Echo gefunden, im Gegenteil haben Deutſchlands Anregungen den Ententemächten Anlaß gegeben, neues Mißtrauen gegen uns auszuſtreuen. Dieſer Gefahr nun wollen wir uns nicht wieder aus⸗ ſtzen. Gerade der gegenwärtige Zeitpunkt unliebenswürdigen Notenaustauſches legt der Reichsregierung Zurückhaltung auf. Es darf nicht der Eindruck entſtehen, als ob wir durch Aufrollung des Sicherheitsproblems uns unliebſamen Erörterungen über die deuiſche Entwaffnung entziehen wollten. Dagegen halten wir es für ſehr wohl möglich, daß ſpäterhin einmal und in einem anderen Zuſammenhange das Problem in den Mittelpunkt der Dis⸗ kuſſion gerückt wird 82 Spears Plan VParis, 29. Jan.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Wie ich erfahre, findet ein Gedankenaustauſch zwiſchen maßgebenden fran⸗ zöſiſchen Pexſönlichkeiten und dem engliſchen General Spears ſtatt, deſſen Plan, ein entmilitariſiertes und neutrales Rheinland zu organi⸗ ſieren, bereits während der Londoner Reparationskonferenz den Gegenſtand einer Diskuſſion zwiſchen Spears und dem General Nollet bildete. Als der Deputierte Loucheur vor 10 Tagen in London weilte, kam es zu einer Fortſetzung der Beſprechungen über den Plan des engliſchen Generals und weiterer drei Mitglieder. Loucheur ſpielte den Vermittler. Seit einigen Tagen wird das Projekt von fronzöſiſchen Experten geprüft. Wie eine unterrichtete Perſönlich⸗ keit mitteilt, ſoll er offiziell der militäriſchen Fachkommiſſion des Völkerbundes überwieſen werden, die ein Gutachten gusarbeiten würde. Der General verknüpft ſeine Idee mit einem deſſen Grundlage ein franzöſiſch⸗deutſcher Sicherheits⸗ vertrag iſt. Es ſei daran erinnert, daß General Spears maßgebenden deut⸗ ſchen Perſönlichkeiten ſchon während der Londoner Reparations⸗ konferenz Mitteilungen über ſeinen Plan gemacht hat. England und die Scheldelinie §London. 29. Jan.(Von unſerm Londoner Vertreter.) Seit eini⸗ ger Zeit iſt ein Meinunasaustauſch zwiſchen London, Paris und Brüſſel über die Löſung der Sicherungsfrage im Gange. Ein konſervativer Militärſachverſtändiger hatte die Frage, welche For⸗ derungen für die Sicherung Enalands geſtellt würden. dahin beant⸗ wortet. Enaland müſſe den Beſitz der Schelde⸗Linie durch eine befreundete Macht und ein entmilitariſiertes Rheinland als ein weſentliches enaliſches Intereſſe betrachten. Die enaliſchen Militärſachverſtändigen ſeien überzeugt, daß Deutſch⸗ land weder die Abſicht babe, noch z. Zt. imſtande ſei, einen Krieg gegen Enaland oder gegen dieſe von England für ſeine Sicheruna für lebensnotwendia aebaltenen Poſitionen anzufangen. Da man jedoch nicht vorherſehen könne, wie ſtark die militäriſchen Einflüſſe in Deutſchland in zehn oder zwanzia Jahren werden könnten, halte man es auf enaliſcher Seite für zweckmäßig. Deutſchland auf diplomati⸗ ſchem Wege von denienigen militärtechniſchen Abmachungen Kenntnis Idenbildung ſofort entgegenzutreten. Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Nusgabe! Die Kriſis in Preußen Vorläufig Stillſtand Berlin, 29. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Entwicklung der Preußenkriſe iſt jetzt völlig zum Stilkſtand gekommen, weil das Zentr um ſeder Annäherung von rechts offenſichtlich aus⸗ weicht. Infolgedeſſen werden die Schwerter geſchliffen und es iſt vorauszuſehen, daß am kommenden Freitag, an dem Preußen ein neuer Miniſterpräſident geſchenkt werden ſoll, zu ähnlichen ſchar⸗ ken Zuſammenſtößen kommen wird, wie bei der Abſtim⸗ mungsſchlacht der verfloſſenen Woche. Die Rechte iſt jedenfalls ent⸗ ſchloſſen, die Wahl mit allen nur erdenklichen Mitteln der Geſchäfts⸗ ordnung zu hintertreiben. Wie die Dinge laufen werden, läßt ſich nicht annähernd voraus ſagen, da bei den unglücklichen Mehrheits⸗ verhältniſſen im Landtag unter Umſtänden eine oder zwei fehlende Stimmen den Ausſchlag geben können. Ob der Plan der Rechts⸗ parteien, mit Hilfe einiger Zentrumsleute aus agrariſchen Kreiſen eine Berſchiebung der Wahl um etwa 8 Tage zu erreichen in Er⸗ füllung gehen wird muß abgewartet werden. Aber ſelbſt damit wäre kaum etwas Poſitives erreicht, denn in dieſen 8 Tagen werden ſich vermutlich grundſätzliche Aenderungen der Lage nicht ergeben, auch wenn ſich das Zentrum entſchließen ſollte, einen Außenſeiter als Miniſterpräſidenten vorzuſchlagen— man ſpricht neuerdings von dem rheiniſchen Landeshauptmann Horzon, der politiſch ein unbe⸗ ſchriebenes Blatt iſt— läßt ſich nicht einſehen, wie dieſer Verſuch anders als in einer Sackgaſſe enden ſoll, falls, wie verlautet, der große Unbekannte es unternehmen würde, ein überparteiliches, oder nach einer anderen Verſion ein Beamten⸗Kabinett auf die Beine zu ſtellen. Weder werden die Deutſchnationalen bereit ſein, in ein Kabinett einzutreten, in dem Sozialdemokraten ſitzen, noch umge⸗ kehrt. Erreicht die Rechte das erſtrebte Ziel nicht, dann wird ſie ohne Zweifel mit der bereits mehrfach angedrohten„Zermürbungs⸗ taktik“ Ernſt machen. Das aber würde eine Periode der Unruhe, der Beſchlußunfähigkeit, der Verzettelung aller Arbeitskräfte bedeuten, ein Zuſtand, den man mit Rückſicht auf das Allgemeinwohl nur auf das tiefſte bedauern könnte. Wie die„Voſſ. Ztg.“ erfährt, ſoll ſowohl das Zentrum wie auch die Sozialdemokraten bereit ſein, auf eine Verſchiebung der Wahl des preußiſchen Miniſterpräſidenten auf wenige Tage einwilligen. Vorausſichtlich wird die Wahl nicht am kommenden Freitag, ſondern erſt am Dienstag, 3. Februar, vorgenammen werden. Sweifrontenkrieg der Sozialdemokratie Der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Partei erläßt im„Vor⸗ wärts“ einen Kampfaufruf an die Porteimitalieder. Der Auf⸗ ruf richtet ſich gegen zwei Fronten. Einmal gegen die Regierung des Rechtsblocks, die Stillſtand der Sozialpolitik, Kampf gegen den Acht⸗ ſtundentaag. Teuerung durch Eiſen⸗, Zoll⸗ und Brotwucher. Maſſen⸗ belaſtung anſtatt Beſitzſteuer zum Programm habe und deren Ziel es ſei, die„alte Junkerherrſchaft“ in Preußen wieder aufzurichten. Zum anderen wendet ſich der Aufruf aegendie Kommuniſten, die als die„ſkrupelloſen Helfershelfer der Arbeiterfeinde“ und„Weg⸗ bereiter der Monarchiſten und Nationaliſten“ bezeichnet werden. Die Ausſprache über die Finanzrede Im Haushaltausſchuß des Reichstages wurde nach der Rede des Reichsfinanzminiſters die allgemeine Ausſprache eröffnet. Aba. Müller⸗Franken(Soz.) verlangte, daß dem Reichstag volle Auf⸗ klärung über die noch für Rhein und Ruhr laufenden Ausgaben in Höhe von 600 Millionen Goldmark gegeben werde. Es ſei eine un⸗ erträgliche Etatwirtſchaft, wenn derartige Ausgaben ohne Etabliſie⸗ rung geſchehen. Aba. Dr. Herat(D..) bedauerte. daß über die unzweifelhaft noch nötigen Maßnahmen auf dem Gebiet der Beam⸗ tenbeſoldung und der Vierteljahreszahlung nicht beſtimmtere Zu⸗ geſtändniſſe gemacht worden ſeien. Staatsſekretär Dr. Popitz erklärte, es ſei ſchwer, die Frage nach dem finanziellen Erfola der Steuerminderung zu beantworten. da ſie ſich zum arößten Teil erſt im Januar auswirke. Die Wirkung der erſten Umſatzſteuerermäßigung werde durch den Gana der Wirt⸗ ſchaft ſtark verwiſcht. Im Oktober hätten die Geſamteinnahmen de⸗ Reiches 686 Millionen gebracht, im Monat November 672 Millionen. im Dezember 635 Millionen, die Umſatzſteuer im Oktober 197 Millio⸗ nen. im November 193 Millionen, im Dezember 140 Millionen. Die hohen Oktobereinnahmen und der Umſatzſteuerumſatz von faſt 200 Millionen enthalten auch Vierteljahreszahler. Deshalb ſei die Zahl nicht leicht vergleichbar. Auch bei der Lohnſteuer ſei eine. Ermäßi⸗ aung der Steuergeſetze durch das Steigen der Gehälter und Löhne ausgeglichen. Aba. Dr. Dietrich⸗Baden(Dem.) ſah trotz aller Bedenken der Regierung den Etat doch für günſtig an. Der Reichstag werde genau zu prüfen haben, wo die Ueberſchüſſe geblieben ſind, insbeſon⸗ dere den Stand für die Aufwendungen für den Ruhrkampf. Abg. Dr. Cremer(D. V..) meinte, die Aufklärungen ſeien ſo vorſich⸗ tig gemacht worden. daß man jetzt ein letztes Wort wohl kaum ſpre⸗ chen könne. Abg. Leicht(B. V..) verlanate. der Finanzausgleich müſſe endlich auf einer Grundlage einſetzen, die auch den Ländern und Gemeinden die Hoheitsrechte wiederaibt und damit die Möalich⸗ keit ſchafft, ihre eigenen Bedürfniſſe auf Grund von Einnahmen zu befriedigen. welche ſie ſich ſelbſt ſchaffen. Aba. Müller⸗Franken fraate, ob es richtia ſei. daß die ganze Aktion zur Entſchädigung der“ Ruhrinduſtrieen nicht nur keine geſetzliche Grundlage habe, ſondern ledialich auf einen Brief beruhe, den der- damalige Reichskanzler Streſemann am 13. Nopember 1923 an die Ruhrinduſtriellen geſchrie⸗ ben habe, und der verfaßt worden ſein ſoll, ohne daß der damalige Finanzminiſter davon Kenntnis hatte. Gleichzeitig brachte die So⸗ zialdemokratie einen Antracg ein, worin verlanat wird: 1. Die Aus⸗ führung der mit der Ruhrkohlen A. G. geſchloſſenen Vereinbarungen ſofort einzuſtellen, 2. die Ausführung der Bekanntmachung über Ruhrſchäden vom 10. Dezember 1924 vorläufia einzuſtellen und 3. dem Reichstaa ſofort eine Denkſchrift über die Veraütung der Ruhrſchäden vorzulegen, die ſowohl eine vollſtändige Ueberſicht über die der Ruhrinduſtrie ſeit dem 1. Januar 1923 von allen öffentlichen Stellen gewährten Kredite und Entſchädigungen enthält, als auch die Materialien, die zur Begründuna der erforderlichen geſetzlichen Re⸗ gelung der Entſchädigunasanſprüche notwendig ſind. Da die zuſtändigen Reſſortvertreter des Miniſteriums für die beſetzten Gebiete und das Finanzminiſterium nicht anweſend waren, konnte über die ſozialdemokratiſche Anfrage zunächſt noch keine Aus⸗ kunft gegeben werden. Die„Schutztruppen der paziſiſten Unter dieſer Ueberſchrift brachten wir in der Mittwoch⸗Morgen⸗ ausgabe eine längere Meldung, die uns von befreundeter Seite zu⸗ gegangen war. Unſer ſtändiger Heidelberger.⸗Mitarbeiter ſchreibt uns dazu: „In dem letzten Abſatz des Berichtes über die Heidelberger Studentenverſammlung aus Anlaß der Gerlachverſammlung wird die Frage nach dem„organiſierten Saalſchutz“ ſo— phantaſtiſch beantwortet, daß ich es für meine Pflicht halte, einer ſolchen Legen⸗ Es genügt dabei die einfache Feſtſtellung, daß wohl kein objektiver Teilnehmer der„Friedens⸗ verſammlung“ irgendwelche„dunkle landfremde Elemente“ am Abend ſelbſt wahrgenommen hat. Auch mit ihrer Stellungnahme gegen die Polizei iſt die Studentenſchaft nicht ganz im Recht. Nach meinen Beobachtungen haben die Schupoleute hauptſächlich da ein⸗ gegriffen, wo es zu Tätlichkeiten kam, wobei ſie wohl keine Zeit ehabt hat, nach der politiſchen Einſtellung des betr. Stock⸗ oder tuhlſchwingers zu fragen.“ Ein Nationalausſchuß. Nach längeren Verhandlungen iſt eine Organiſation geſchaffen worden, die den Namen„Nationalausſchuß“ erhalten hat und die drei Oraganiſationen Stahlhelm, Jung⸗ deutſcher Orden und Nationalverband deutſcher Be⸗ rufsverbände umfaßt. *Junahme der Erwerbsloſen. In der Zeit von Anfana bis Mitte Januar 1925 hat die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Erwerbsloſenfürſorge von 536 000 auf 583 000, d. h. um rund 9% m geben. die Enaland mit Frankreich und Belaien abſchließen werde. um die Rhein⸗Schelde⸗Linie gegen militäriſche Angriffspläne vom Oſten her zu ſichern. Donnerstag, den 28. Januar 1925 der Barmat⸗Skandal Kompromittierung hoher Slaalsſtellen Berlin, 28. Jan. Zu Beginn des dritten Verhandlungstage⸗ in der Affäre Barmat im Landtagsunterſuchungsausſchuß liegt zunächſt ein Antrag Dr. Pinkerneil(D. Vp.) vor:„Der Miniſter für Handel und Gewerbe wolle bei den ſtaatlichen Erwerbs⸗ unternehmungen feſtſtellen, ob ſeit 1923 irgendwie von Bar⸗ mat bei der Seehandlung Kreditanträge geſtellt worden ſind.“ Da zum 1. Teil der Ausſchuß die Kutiskerangelegen⸗ heit geſtern beendet hatte. nimmt mehrfach ergänzend noch einmal 15 des preußiſchen Innenminiſteriums das Wort und er⸗ ärt: Auf Grund einer nochmaligen Nachprüfung beim Polizeipräſt⸗ dium konnte feſtgeſtellt werden, daß Iwan Kutisker ſchon am 10. Dezember 1918 nach Berlin zugereiſt iſt. Die erſte polizeiliche An⸗ meldung erfolgte am 1. Dezember 1919. Der Ausſchuß wandte ſich nunmehr der Barmataffäre zu. Auf die Frage, wie Barmat nach Preußen gekommen ſei, verlieſt ein Vertreter des preußiſchen Innenminiſteriums, zunächſt ein Schreiben des Privatbüros des Miniſters des Innern Severing vom 23. November 1920, das an den zuſtändigen Referenten gerichtet war und in dem es heißt: Der Miniſter wird von dem Reichskanzler Bauer gebeten, ſich dafür zu intereſſieren, daß der Familie Barmat, die der holländiſchen Geſandtſchaft angehöre, auf ihrer Durchreiſe von Rußland durch preußiſches Gebiet nach Holland keine Schwierigkeiten bereitet würden. Auf dieſe Zuſchrift hin war am 24. November 1920 ein Erlaß ergangen, in dem es u, a. heißt:„In der Vorausſetzung, daß die Familie Baramat im Beſitze ordnungsmäßiger Ausweis⸗ papiere ſei, ſtehe der Durchreiſe keine Bedenken entgegen. Die Grenzüberwachungsſtellen ſind dahin zu verſtändigen, daß ſie keine Schwierigkeiten bereiten.“ In Anbelracht der Zuſchrift und in Anbetracht der Perſön⸗ lichkeit, ſo führte der Vertreter des preußiſchen Innenminiſteriums weiter aus, beſtanden keigerlei Bedenken gegen einen ſolchen Erlaß. Der Erlaß iſt ausdrücklich ſo verfaßt worden, daß ſein Inhalt nur Geltung haben ſolle für den Fall, duß die betreffenden Perſönlich⸗ keiten ſich im Beſitze ordnungsmäßiger Ausweispapiere befänden. Dazu gehörte ſinnngemäß auch, daß die Angaben richtig waren, daß Varmat der holländiſchen Geſandtſchaft zugehöre. Nur in einem ſolchen Falle ſollten der Durchreiſe keine Bedenken entgegenſtehen. Eine Nachprüfung iſt in dieſem Falle nicht erfolgt, ein⸗ mal wegen der Perſönlichkeit, von der die Empfehlung ausging, ferner, weil das Auswärtige Amt von der Angelegenheit bereits unterrichtet war. Die Gebrüder Barmat waren bis dahin dem Miniſter Severing nach keiner Richtung bekannt und traten auch, wie der Miniſter mich ausdrücklich ermächtigt hat, zu ſagen, in keiner Weiſe in Beziehungen zu ihm. Miniſterialdirektor Abegg vom Innenminiſterium erklärte auf Befragen: Der Polizeiabteilung des Miniſteriums war der Name Barmat nicht bekannt. Sie hatte keine Veranſaſſung, ſich mit der Familie zu befaſſen. Abg. Nuſchke(Dem.); Ich habe begründeten Ver⸗ dacht, daß Barmat außer einem Paß vor dieſer Zeit ein Viſun erhielt und zwar vom Polizeipräſidium Charlottenburg. behalte mir vor, die Heranziehung der betreffenden Beamten der Charlottenburger Polizei zu beantragen. Ich bin im Beſitze eines Briefwechſels mit dem früheren Reichskanzler Bauer. J. habe in dieſem Briefe im Jahre 1920 den ehemaligen Reichskanzler Bauer auf den Charakter der Familie Barmat aufmerkſam gemacht. 1 Dr. Abegg: Nach dem Zuſammenbruch der Gebrüder Barmat und nachdem die Angelegenheit im Miniſterium erörterk worden war, verlangen wir auch von dem früheren Reichskanzlez Bauer die Erklärung, wie es möglich war, daß dieſe Empfehlung zuſtande kam, und er mitteilen konnte, daß es ſich um Angehörige der holländiſchen Geſandtſchaft handele. Darauf hat Herr Bauer erwidert, daß er eine ſolche Mitteilung nicht gemacht habe. Es müſſe wohl ein Irrtum(]) an der amtlichen Stelle vorliegen. Es ſei ſchon damals bekannt geweſen, daß die Barmat nicht hol⸗ ländiſche Staatsangehörige waren. Der Miniſter und die An⸗ gehörigen ſeines Büros wußten nichts beſtimmtes darüber, wie der Irrtum entſtanden ſein könne. Auch beim Auswärtigen Amt hat Dr. Abegg angefragt. Dieſes hatte ſich tatſächlich mit der Angelegenheit befaßt. Es iſt auch von Herrn Bauer m⸗ gegangen und unterrichtet worden, daß es ſich nicht um holländiſche Staatsangehörige handelt. Vorſitzender Dr. Leidig: Wir werden aufzuklären verſuchen. Wir werden Herrn Bauer, Herrn Severings Sekretär und deſſen Privatſekretär in Roſenheim hören müſſen. Vom Zentrum wird ein entſprechender Antrag ge⸗ ſtellt, über den ſich eine rege Debatte entſpinnt, in der Abg. Kuttner(Soz.) u. a. erklärt: Es iſt nicht ſicher, ob es ſich bei den in dem Exlaß genannten Mitgliedern der Familie Barmat um die Perſonen handelt, die in das jetzige Verfahren verwickelt ſind. Der Ausſchuß hat doch nicht die Familien? angelegenheiten der ganzen Familie Barmat zu behandeln. Nach meiner Information bezieht ſich der Erlaß auf die Eltern des Herrn Barmat, ziemlich betagte Leute. Der Vorſitzende ver⸗ tritt die Auffaſſung, daß man zur Klärung dieſer Perſonenfrage, die in dem Antrag Sehvering genannten Perſonen befragen könne, wenn der Ausſchuß ſie vorlade. Der Ausſchuß beſchliezt die Vernehmung der in dem An⸗ trag Sehvering genannten Perſonen nachmittags 6 Uhr vorzuneh⸗ men und wendet ſich dann der Frage zu, wie die Barmats ihre Einreiſe nach Deutſchland vollzogen haben. Ein Vertreter des In⸗ nenminiſteriums gibt aufgrund von Ermittlungen beim Paolizel⸗ präſidium darüber Auskunft. Ein neuer Skandal JBerlin, 29. Jan.(Von unſ. Berl. Bürb.) Die Reihe der Finanzſkandale ſcheint ſich um einen neuen aufſehenerregenden Ja vermehren zu wollen. Wie das„B..“ zu berichten weiß, iſt del Direktor der Landespfandbriefanſtalt in Berlin, der Geheime Regierungsrat Nehering, ein ſeit Jahrzehnten im preußiſchen Staatsdienſt ſtehender Beamter plötzlich unter Verzicht auf Penſion und allen ſonſtigen ihm zuſtehenden Rechte aus ſeinem Amte geſchieden. Nehering ſoll ſich auf unſolide Kreditge! ſchäfte eingelaſſen haben und von einem Konſortium ehemaliger, zumteil aus adligen Kreiſen ſtammender Offiziere, zu deſen Finanzoperationen verleitet worden ſein. Es hondelt ſich in der Hauptſache um Grundſtücksſpekulationen. teiligte werden u. a. die ehemaligen Offiziere v. Zitzewitz und v. Eh⸗ dorf genannt. die Summe der Gelder, die zum Schaden des In ſtituts in dieſe Geſchäfte geſteckt wurden, ſollen ſich auf—5 Mill. Mark belaufen. Letzte Meloͤungen Erdbeben K. Heidelberg, 29. Jan.(Eig. Bericht.) Der Apparat der Königsſtuhlſternwarte verzeichnete geſtern morgen ein Erdbeben mit einer Herdentfernnung von 9000 Km. Das erſte Beben zant 5 Uhr 17,51 Min., das zweite 5 Uhr 27,58 Min. Die langen Wes⸗ len 5 Uhr 46,15 Min. Das Maximum fiel auf 6 Uhr 1 Min. 15 Sek. Die Bewegung erloſch gegen 7 Uhr. Berlin, 29. Jan. Eine amtliche Statiſtik„ daß in Deutſchland durchſchnittlich etwa 13 000 Perſonen freiwillig aus dem Leben ſcheiden. Die meiſten Selbſtmorde werden in Verkin, die wenigſten in Wiesbaden verübt. London, 29. Jan. Nach Meldungen aus Tokio ſh die Nachricht von dem Ahleben Sunyatſens, des erſten räſt denten der chineſiſchen Republik. zugenommen. Dieſe recht erhebliche Zunahme wird aus dem Auf⸗ hären der Gelegenheitsarbeit des Weihnachtsgeſchäftes und der Ab⸗ ſchwächung der Konjunktur überhaupt erklärt. — Tokio, 28. Jan.(Spezialkabeldienſt neral Nakamurco, der in Japan ſtets als der Arthur verehrt wurde, iſt geſtern geſtor ben. Als Mitbe⸗ der Uni e 8 e — ſag ſaf der 10 0ſ 10 ge —— — Donnerstag, den 29. Januar 1925 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗KHusgabe) verſammlung der Deutſchen volkspartei Frau Keichstagsabg. Clara Mende⸗Herlin und Hauptſchriſtleiter Kurt Fiſcher ſprechen über die politiſche Lage ſaal Die geſtern abend von der Deutſchen Volkspartei im Harmonie⸗ e veranſtaltete gutbeſuchte Verſammlung gewährte einen um⸗ enden Ueberblick über unſere politiſche Lage. 8 Stadtrat Auguſt Ludwig, er her Frau Mende und Herrn Fiſcher ſowie die Erſchienenen ſoſe ich begrüßte, verwies auf die hinter uns liegende regierungs⸗ bel ö eit, wobei er betonte, daß die Verſammlung über die Vorgänge geſa er Regierungskriſe, über die ſoviel Unrichtigkeiten in das Laad nndt wurden, authentiſchen Aufſchluß geben ſolle. Frau Reichstagsabg. Clara Mende⸗Berlin eſeelddenn das Wort ergriff, führte in einſtündigem, ungemein nden Vortrag u. a. folgendes aus: Wie ſchon der Vorſitzende 8 es ein Moment der Erlöſung, als wir im Reichstag wieder vera egierung hatten. Es war wirklich eine ſchwere Laſt für die u wuwortlichen Abgeordneten, tagelang nicht zu wiſſen, wozu ſie Lolt aren. Wir können uns ganz beſonders freuen, daß die Deutſche spartei etwas Zuwachs bekommen hat. Ich glaube, daß unter eut eugewählten recht gute Perſönlichkeiten ſind, von denen das d che Vaterland noch manches erwarten darf. Auch das freut mich, nele wir in unſerer Fraktion einen Zuwachs an jüngeren Abgeord⸗ 7 75 bekommen haben, weil bei der ſchwierigen Lage im Deutſchen Jede ees notwendig iſt, daß in alle Parlamente und Miniſterien, in 9 Verantwortlichkeit belaſtete Behörde oder Organiſation für aiden in der Vollkraft ihrer Jahre eintreten, die Verſtändnis aa veränderten Zeitverhältniſſe und Zuſtände mitbringen. fü Wir können uns ganz beſonders freuen, daß in der neuen Regie⸗ war der R eichspreſſechef zu denen gehört, die mit in London daß dieſer neue Reichspreſſechef eine Perſönlichkeit iſt, die Iin 2 die Franzoſen als die Engländer aufhorchen ließ, weil er preu egenſatz zu den ſanften Reden des Herrn Marx ſtärkſte deutſch⸗ ie abiſche Energie gezeigt hat. Wir hoffen, daß es der Energie 18 5 Mannes gelingen wird, unſere deutſche Preſſe von rechts duß ſiei nach links in dem Sinne zu beeinfluſſen, daß ſie begreift, liche eein wertvoller Faktor nicht nur bei der Bildung der öffent⸗ nd Meinung in Deutſchland, ſondern darüber hinaus im Aus⸗ dund e iſt. Gerade mein Aufenthalt in Genf während der Völker⸗ 10 skonferenz hat gezeigt, daß es gilt, allen Deutſchen die Ueber⸗ gung beizubringen, daß es nur eines gibt: über die Partei unſer Deutſchtum zu ſtellen Lat immer zu denken, daß man durch ſeine Partei dem deutſchen 28 und dem deutſchen Vaterlande nützen muß, daß alles, was fürderlteichen, nur dem Vaterland, dem Staat und dem golke wiserlich ſein muß, aber nicht in erſter Linie der Parte.. Wenn geſ as lernen, werden wir die moraliſche Macht einer könne)loſſenen Einheit nach außen in die Wagſchale werfen Verſ n, wenn es wiederum die Entente wagt, einen neuen Bruch des ailler Friedensvertrages vorzunehmen. ſciedde Volksſtimmung hat bei den letzten Reichstagswahlen ent⸗ olkem eine R echtsſchwenkung vorgenommen. Es hieße die wollt meinung fälſchen, wenn man dies nicht zum Ausdruck bringen ee Es war für uns, die wir nie Freunde Ihres Landsmannes Birth h geweſen ſind, ein Vergnügen, allmählich zu ſehen, wie Herrn die alle Felle weggeſchwommen ſind, daß er trotz der Mittel, Neig bm durch die Preſſe zur Verfügung ſtehen, nicht mehr dazu adie Zentrumsfraktion zu terroriſieren. Die Deutſche Volks⸗ zei hat unabänderlich daran feſtgehalten: keine Regierung ohne Einbeziehung der Deutſchnakionalen och muß den Deutſchnationalen beſtätigen, daß ſie bei der dies⸗ verhal Regierungsbildung ſich außerordentlich ſtaatsmänniſch klug 6 ten haben. Sie haben keine übertriebenen Forderungen ge⸗ ſehene ſoweit als möglich nachgegeben. Ich werde mich hüten, wohl wie eine Prophezeiung auszuſprechen, aber ſoviel darf ich Reich ſagen, daß ich nach dem Zuſammenarbeiten mit dem visherigen feſte llinanzminiſter und jetzigen Reichskanzler Dr. Luther die 95 Euberzeugung habe, daß er auf alle Fälle das notwendige Maß ſo larnergie und deutſcher Zähigkeit beſizt, um ſich auf ſeinem Poſten Neichsie zu halten, wie es notwendig iſt, daß er durch ſeine beiden stagsreden, namentlich durch die letzte, es verſtanden hat, ſich irt a 5 5 eichskanzler auch gegenüber den Kommuniſten durchzuſetzen. vot hatte das Ohr des Hauſes. Außerdem war das Bllligkeits⸗ weil immerhin erheblich ſtärker, als man anfänglich gehofft hatte, ſind ſchließlich alle vernünftigen Elemente ſich klar darüber die„„aß es mit der ewigen Wurſtelei nicht weitergehen kann. Auch iſt d ntwort, die Luther jetzt dem engliſchen Botſchafter gegeben hat, — erheblich energiſcher, als die Worte, die Herr Marx bei der ſtehen ſolcher Noten gefunden hat. Wenn wir energiſch darauf be⸗ Volfse dem Auslande klarzumachen, aber auch den verblendeten ſchie genoſſen unter uns, die immer wieder die Schuld auf uns er Em wollen, daß alle Rechtsbrüche bis jetzt auf Seiten ntente gelegen haben, dann wird uns auch das allmählich helfen. —— ͤͤ.:———¾H2̃̃ Die Lieb ri ziebe des Weibes ſei königliche Dienerin; aber auch Diene⸗ unen müſſen ihren Stolz haben. *. die Tdas die Liebe nicht bindet, das iſt ſchlecht gebunden, und was reue nicht ſchirmt, das beſchirmt kein Eid. undt. „deutſches herz verzage nicht!“ Jum 65. Todestag Ernſt Moritz Arndt's— 29. Januar. Diele Deutſches Herz verzage nicht! Tu, was dein Gewiſſen ſpricht, e Strahl des Hunmelelichte⸗— Tue recht und fürchte nichts!“ ſchwereuchen Liedern hat E. M. Arndt dem deutſchen Volk in Aus ten Zeiten, die auf ihm laſteten wie heute, Troſt zugeſprochen. 8 310 furchtharen Jahren, wo Napoleons Joch unendlich hart die aen ſche Volk drückte, ſtammen auch die meiſten ſeiner Lieder, S0 la0 heute von ſedem Turner mit Begeiſterung geſungen werden. ma⸗ en ſeine Lieder in unſeren Herzen weiter; es gibt aber noch Vergeſſe andere Schätzenswerte an ihm und von ihm das ſchon in wenm ſenheit geraten iſt und wir tragen nur eine Dankesſchuld ab, wir uns das kurz wieder vergegenwärtigen. ſeiner rnſt Moritz Arndts Name wurde zuerſt bekannt, als er an auf. Heimatsuniverſität Greifswald— er war ganz in der Nähe, deldich den geboren, 1769— ſeine noch heute ſehr leſenswerte frei⸗ 1 gerichtete und von feuriger Vaterlandsliebe getragene „Geiſt der Zeit“ veröffentlichte, die ihm viele, viele Freunde apoles aber auch ſchweres Ungemach einbrachte: er mußte vor bolm euns Jorn fliehen und hielt ſich von 1807 bis 1809 in Stock⸗ Aing 1815 Auch nachher fühlte er ſich in Deutſchland nicht ſicher, mit de 2 nach Petersburg und trat hier in äußerſt regen Verkehr nun 5 gleichfalls geflüchteten Freiherrn von Stein, und da ſind Uaterlaiſchen den beiden Männern viele Gedanken zum Wohle des her Na ausgetauſcht worden, die der Staatsmann Stein nach⸗ viele punllern konnte. Außerdem ſchickte Arndt von hier aus auch land aufcotiſche Schriften und Lieder, welche die Herzen in Deutſch⸗ Joſiſchen Amen und aufjubeln machten. Nach Befreiung vom fran⸗ 1818en Joch kehrte er nach Deutſchland zurück und erhielt in Bonn herbe 20 rofeſſur für neuere Geſchichte. Aber„ihm war das de onders beſchieden, Anfechtungen von denen zu erfahren, die er we denbie„„Die Regierung Friedrich Wilhlems III. ſetzte ihn ie Unagogiſcher Umtriebe ab. Friedrich Wilhelm IV. hob norſität B olizeiaufſicht auf u. rief ihn in ſein Amt zurück. Die Uni⸗ 184 onn wählte ihn jetzt zum Rektor. Er hat auch ſpäter, daterdeſſen utſchen angehört. Aber er war ſchloſſen zein alter Mann geworden. etagt ſtarb er am 29. dbeh in ſeen 1 gegergſchgt le br, s„ ee e. Solange wir aber in Deutſchland Menſchen dulden wie Gerlach, ſolange wir dulden, daß dieſe Leute ins Ausland gehen als Vertreter Deutſchlands, können wir vom Ausland nicht erwaxten, daß wir als nationalgeſinnte Leute ernſt genommen werden.(Sehr wahr!) Es war verſtändlich, daß wir nach dem Friedensſchluß nicht ins Ausland gehen wollten und konnten, aber wenn immer nur die links⸗ gerichteten Kreiſe herauskommen, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn Deutſchland nur durch die Brille dieſer Leute an⸗ geſehen wird. Alle Parteifreunde, die Beziehungen zum Auslande haben, müſſen dieſe Beziehungen pflegen und dürfen niemals ein Hehl aus ihrer deutſchen Geſinnung machen. In der auswärtigen Politik wird die Macht, die uns zur Verfügung vorläufig nur eine moraliſche ſein. Wir müſſen, um dieſe moraliſche Macht zur Geltung zu bringen, dem Ausland als geſchloſſene Einheit gegenübertreten. Die Regierung muß ein geſchloſſenes deutſches Volk hinter ſich haben. Weiter gehört dazu eine Erneuerung un⸗ ſerer ganzen ſittlichen Weltanſchauung. Wir ſind in unſerer Sitllichkeit derartig zuſammengebrochen, daß wir uns nicht wundern dürfen, daß wir vom Ausland ſchlecht behandelt werden. Anſere Jugend muß zur Einfachheit zurückkehren. Die Eltern müſſen wieder ſagen: Du mußt und Du darfſt unter keinen Umſtänden. Das gehört wieder in Schule, Familie und Geſelligkeit hinein. Unſere moraliſche Macht wird geſtärkt, wenn der Begriff Autorität wieder mehr zum Ausdruck kommt. In der inneren Polilik haben wir ganz große Aufgaben zu löſen. Wir müſſen zur Erfüllung der uns auferlegten Verpflichtungen unſere Produktion nach jeder Seite hin ſteigern. Das Problem der Aufwertung wird der Regierung ungeheuer zu ſchaffen machen. Die Fragen des Reichsmietengeſetzes, des Mieterſchutzgeſetzes, der Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft hat un⸗ ſere Fraktion in der regierungsloſen Zeit eingehend beſchäftigt. Zu einer Löſung ſind wir eigentlich nicht gekommen. Die Aufhebung der Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen iſt eine Forderung, die wir unbedingt erheben müſſen, weil wir immer für die Aufhebung der Zwangswirtſchaft auf allen Gebieten geweſen ſind. Dieſer Forderung ſteht aber ſofort das ſchwere Bedenken gegenüber: wie wird es mit denen, die in Konflikt mit ihrem Hauswirt geraten und ſofort auf die Straße geſetzt werden, wenn die Schutzbeſtim⸗ mungen fallen. Die Erhöhung der Miete auf Friedensniveau iſt ganz gewiß eine berechtigte Forderung, aber da ein großer Prozent⸗ ſatz nicht annähernd die Friedenseinnahmen hat, kann auch die Friedensmiete nicht bezahlt werden. Andererſeits muß zugegeben werden, daß die Hauswirte in der Kriegszeit ſchwer geſchädigt worden jind. Nach Aufhebung der Zwangswirtſchaft wird es ſchwer ſein, die Obdachloſen unterzubringen. Außerdem werden die Mieten in Neu⸗ bauten ungeheuer hoch ſein. Es iſt kaum möglich, in der Wohnungs⸗ frage eine Löſung zu finden. Ich kann mir nach meiner perſönlichen Meinung eine Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft ohne aus⸗ reichenden Mieterſchutz nicht denken. Eine andere große Frage iſt die Arbeitszeit. Wenn wir nicht mehr arbeiten, werden wir die uns auferlegten Bedingungen nicht erfüllen können. Mit dem Achtſtundentag iſt uns durch die Revolution das allergefährlichſte Geſchenk gemacht worden. Ich möchte nicht ſprechen für oder gegen den Eintritt in den Völker⸗ bund, weil dieſe ſchwerwiegende politiſche Frage in öffentlichen Ver⸗ ſammlungen nicht gelöſt werden kann. Aber zu wünſchen iſt daß ſich das deutſche Volk viel mehr als bisher rein ſachlich mit dieſer Frage beſchäftigt. Ich habe immer wieder die Erfahrung machen müſſen, daß es Millionen Deutſche gibt, die immer noch nicht den Friedensvertrag geleſen haben und ebenſo wenig wiſſen, was der Völkerbund iſt. Was wir verlangen müſſen, iſt eine objektioe klare Kenntnis von dem Weſen und der Bedeutung des Völkerbundes. Wenn die deutſche Regierung einmal vor die Frage geſtellt wird: Ein⸗ tritt oder nicht, kann ſie ſich nur dann entſcheiden, wenn auch hierbei die Mehrheit des deutſchen Volkes hinter ihr ſteht. Daß der Völker⸗ bund bis heute eine Art Rückverſicherung für unſere Gegner war, darf man ruhig behaupten. Wir Deutſche müſſen uns vor allem für folgende Fragen intereſſieren: Schutz der deutſchen Minderheiten in anderen Staaten, Neutraliſierung, Kolonialmandat, Garantien. Wir können der Reichsregierung ihre Aufgabe erleichtern, wenn wir ihr Vertrauen entgegenbringen. Es muß dem Parlament klargemacht werden, daß es ſich nicht mehr ſo leichtfertig wie früher benehmen darf. Die Abgeordneten müſſen ſtändig über die Wünſche ihrer Wählerſchaft unterrichtet werden. Durch die Erziehung des Abgeordneten durch ſeine Wähler wird erſt eine Erziehung des Wäh⸗ lers durch den gut unterrichteten Abgeordneten möglich. Unſer Be⸗ ſtreben— ſo ſchließt die Rednerin unter ſtarkem Beifall— muß ſein: Die Partei immer nur als Mittel zur Zweck, nicht als Selbſt⸗ zweck. Immer muß das Wort hochgehalten werden: Ueber der Partei das Vaterland! Theater und Muſik Thealernot in Wien. Nach dem Modernen Theater iſt nun auch die Renaiſſancebühne zuſammengebrochen. Direktor Feher hat ſich für zahlungsunfähig erklärt, worauf der Bühnenverein beſchloß, daß die Mitglieder des Theaters unter der gleichen Direk⸗ tion nicht mehr weiter ſpielen. Der eigentliche Pächter der Renaiſ⸗ ſancebühne, Direktor Robert, iſt aus Berlin eingetroffen, um in ſeinem Theater Ordnung zu ſchaffen. de Thealerrundſchau. Die württembergiſche Stadt Biberach hat beſchloſſen, das dortige Stadttheater durch Umbau der⸗ art zu erweitern, daß 300 neue Sitzplätze geſchaffen werden Die er⸗ forderlichen Mittel werden durch freiwillige der Biberacher Bepölkerung aufgebracht.— Ein ſchwerer Theaterkonflik: iſt in Glogau ausgebrochen. Mit Ende dieſer Spielzeit läuft der Pachtvertrag des bisherigen Direktors Treſper über das Glogauer Stadttheater ab. Der Glogauer Theaterring, dem die Theaterge⸗ meinden Glogau, Frauſtadt, Schlawa, Neuſalz und Beuthen ange⸗ ſind, iſt an die Stadt mit der Forderung herangetreten, ihm das Theater zu überlaſſen, weil er nach ſeiner Angabe aus dem Geſchäftstheater ein Kulturtheater machen wolle. Zahlreiche Stimmen machen dagegen geltend, daß Direktor Treſper, der das Theater ſeit 15 Jahren leitet, die Bühne namentlich in Friedenszeiten auf acht⸗ bare künſtleriſche Höhe gebracht und während der Inflation nur mit Einſetzung ſeiner letzten Kräfte aufrechterhalten habe. Es ſei ſelbſt⸗ verſtändlich, daß das Theater wieder dem bisherigen Direktor über⸗ tragen werde. Der Theaterring droht indes damit, die Vorſtellungen für ſeine etwa 2000 Mitglieder umfaſſende Vereinigung durch das Oſtdeutſche Landestheater durchführen zu laſſen und die Glogauer Bühne zu boykottieren, falls das Theater weiter an Treſper verpach⸗ tet wird.— Um die Stellung eines Intendanten des Bremer Stadtheaters, die mit Meldungsſchluß am 14. Februar neu ausgeſchrieben worden iſt, ſind ſchon heute zahlreiche Meldungen ein⸗ gelaufen. Es bewerben ſich u. a. Carl Clewing⸗Berlin, der Inten⸗ dant des Roſtocker Stadttheaters, Dr. Ludwig Neubeck, und der Direk⸗ tor des Bremer Schauſpielhauſes, Johannes Wiegand. Da die Lö⸗ ſung der Intendantenfrage mit einer grundſätzlichen Umgeſtaltung des Bremer Theaterweſens verknüpft ſein wird, dürfte die Entſcheidung noch längere Zeit auf ſich warten laſſen.— das Wür zburger Stadttheaker, das mehrere Jahre hindurch nur Schauſpiere gegeben und dabei gute finanzielle und künſtleriſche Reſultate erzielt hatte, hatte in dieſer Spielzeit zum erſten Male wieder den Voll⸗ betrieb mit Oper, Operette und Schauſpiel aufgenommen. Es war auch eine Kammerſpielbühne eingerichtet worden, die indes wegen zu geringen Beſuches am 1. Januar wieder geſchloſſen werden mußte. * künſtleriſch gediegener Vorſtellungen iſt das Theater nunmehr iw eine ſchmiezige linanzielle Lage gergten, da die Nus⸗ 3. Seite. Nr. 47 hauptſchreftleiter Kurt Fiſcher behandelte als zweiter Redner des Abends die wichtigſten außen⸗ politiſchen Fragen, ſoweit ſie von der Vorrednerin noch nicht geſtreift worden waren. Er ging von dem gegenwärtigen Noten⸗ wechſel über die Räumung der Kölner Zone aus, wobei er beſonders darauf hinwies, daß nunmehr die Beſatzungsfrage in das zweſte Stadium getreten ſei, das einen gewiſſen blau⸗weiß⸗roten Anſtrich erhalte. Dadurch, daß Frankreich die Fragen der„Sicherheit“ auf⸗ werfe, beſtehe die Gefahr, daß bei der Entente der franzöſiſche Stand⸗ punkt der maßgebende würde. Dieſe Gefahr ſei umſo größer, als die engliſche Politik das ihr durch den Friedenspertrag geſicherte Mitbeſtimmungsrecht am Rhein aufzugeben gewillt ſei, um in Afrika und dem Orient die Ruhe vor franzöſiſchen Minierverſuchen zu haben. Der Vorſchlag, eine entmilitariſierte Zone zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu ſchaffen, ſei engliſchen Urſprungs. Vom deut⸗ ſchen Standpunkt aus ſeien dagegen erhebliche Bedenken zu erheben, weil einmal ohne Grund dieſe Dinge mit den Fragen unſerer Oſi⸗ grenze verkoppelt und Löſungen vorgeſchlagen werden, auf die nie⸗ mand eingehen könne, zum anderen, weil das Rheinland kein zwei⸗ tes Saargebiet werden dürfe. Schließlich blieben auch immer noch berechtigte Zweifel beſtehen, ob Frankreich auch das Elſaß in die entmilitariſierte Zone einbeziehen würde. Des weiteren behandelte der Redner die Orientfragen unter beſonderer Berückſichtigung der durch den ruſſiſch⸗ſapaniſchen Vertrag neu geſchaffenen Verhältniſſe. Da ſich ſeine Gedankengänge in der Hauptſache mit denen der letzten Wochenſchau deckten, ſei auf eine Wiederholung verzichtet. Hervorgehoben ſei dagegen die Aus⸗ wirkung auf die künftige Politik Amerikas. das nunmehr zwangs⸗ läufig an die europäiſche Politik herangedrängt werde und genßtigt ſei, nachdem es hinſichtlich des Dawesplanes wirtſchaftlich A geſagt habe, nunmehr auch politiſch B zu ſagen. Damit rücke auch die Reviſion des Dawesplans in den Geſichtskreis. Nachdem der Red⸗ ner dann noch die ungefähren Linien in der weltpolitiſchen Entwicke⸗ lung dahin gezogen hatte, daß er neben die angelſächſiſche Elipſe den europäiſchen Kreis ſetzte, wies er zum Schluß darauf hin, daß die Dinge letzten Endes auf eine großen Raſſenauseinanderſetzung hin⸗ treiben würden, bei der die Stellung Deutſchlands ohne weiteres klar ſei. Ein Faktor der deutſchen Außenpolitik müſſe die Geduld ſein, wer aber zu ungeduldig ſei und wem die Zeit des Abwartens un⸗ erträglich erſcheine, der möge Kraft ſchöpfen aus der Erinnerung an jene Epoche, deren wir erſt vor wenigen Tagen gelegentlich der Reichsgründungsfeier gedacht haben. Mit einem ſchönen Zitgt aus einem Gedicht Paul Warnckes ſchloß der Redner ſeine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen. Stadtrat Ludwig dankt für die gehaltvollen Ausführungen der beiden Redner und den Anweſenden für ihr zahlreiches Erſcheinen mit der Eröffnung, daß nun allmonatlich wieder derartige Vortragsabende ſtattfinden. meſſen und Nusſtellungen Die Möbelhalle auf der Frankfurter Frühjahrsmeſſe Durch Fertigſtellen des Hauſes der Moden, mit deſſen Exxich⸗ tung unverzüglich nach der Herbſtmeſſe vorigen Jahres begonnen wurde, iſt dem Meßamt Frankfurt a. M die Möglichkeit gegeben, zur kommenden Frühjahrsmeſſe(17. bis 22. April: Techniſche Meſſe; 19. bis 22. April: Allgemeine Meſſe) der Mö b elgruppe auf dem eigentlichen Meſſegelände im Breainpunkt des Meſſeverkehrs die ge⸗ eigneſen Räume zur Verfügung zu ſtellen. Dieſe Gruppe war bis⸗ her in der Gewerbeſchule außerhalb des eigentlichen Meſſegeländes untergebracht geweſen. Der Eingang zur neuen Möbelhalle liegt am Haupteingang des Meſſegeländes und iſt daher für die Einkäufer beſonders leicht erreichbar Infolge dieſer überau⸗ günſtigen Unter⸗ bringung der Möbel, die auch einen Fortſchritt auf dem Gebiete der von der Frankfurter Meſſe ausgegangenen Branchenkonzentratian darſtellt, darf damit gerechnet werden, daß zur kommeaden Früch⸗ ſahrsmeſſe die Ausſteller der Möbelgruppe gute Erfelge werden huchen können. Schlechte Verdauung Slaallwuastopfung- schädligt Rörper und Geist. Apotheker Rich. Brandt's izerpillen seit 50 Jahren weltbekanntes Abführmittel wirken mild und zuverlässig. In allen Apotheken erbältlich.50 die Schachtel Extr. Selin. pal. 1 Extr. Achill. mosch.- Alges- Absyotk. 4a %0, Exir. Frif. Gent an 95. Pulx rad Lent. Trif. aa gl.8. f..50 1 ——pä—— gaben der Bühne die Einnahmen um eine Beträchtliches überſteigen. Es ſind Verhandlungen im Gange, die auf eine Sanierung des Theaters hinzielen.— Im Stadttheater Konſtanz wurde am Samstag, den 24. Januar Ernſt Bacmeiſters Luſtſpiel„Die Schlange“ in Anweſenheit des Dichters uraufgeführt. Seine Ab⸗ ſicht, in allen Menſchen Schlangenhaſtes aufzudecken, kann nur als teilweis gelungen bezeichnet werden, ſein Verſuch, das in den Bann der romaniſchen Literatur geratene deutſche Luſtſpiel durch das Wor! neu zu gebären, ſcheiterte om— Wort, das zu nüchtern iſt. Der Dichter verließ während des dritten Aktes das Theater. Der Schluß brachte dem Landsmann—(B. wohnt am Unterſee)— und Kollegen (der See iſt ja bekanntlich ſehr fruchtbar) wohlwollender Beifall und ein paar Rufe. 25 Literatur * Eine neue deutſche Jugendzeitſchrift. Es war ein höchſt be⸗ grüßenswertes Unternehmen des bekannten Schriftſtellers Hanns Martin Elſter, der heutigen deutſchen Jugend von 12 bis 16 Jahren das Unterhaltungs⸗ und Belehrungsblatt zu geben, das ſie braucht. Das ſoeben erſchienene erſte Heft der halbmonatlich herauskom⸗ menden„Neuen Deutſchen Jugend“(Verlag R. Bredow, Berlin W 57) zeigt in Inhalt und Ausſtattung, welcher Weg hier be⸗ gangen werden ſoll: der beſter deutſcher Gediegenheit nach innen und außen. Die Grundlage iſt national⸗ethiſcher Natur. Die Ehr⸗ furcht führt und die Liebe zu Großdeutſchland. Einſeitigkeit wird nicht geduldet; hier hat keine Parteipolitit Raum, denn ſie gehört den Erwachſenen; hier werden keine ſozialen Standesunterſchiede ge⸗ macht, denn wir ſind ein einig Volk von Brüdern ſchon in der Jugend. Weite des Blickes, Friſche des Urteils, Kraft des Wollens ſchafft jene Jugendſtimmung, die ins große Leben hineinführen ſoll. Erlebnisfrende, Tatendrang. Charakterfeſtigkeit. Vaterlandsliebe, Wanderluſt, Sportteilnahme, Beweglichkeit, Gefſthlsklarheit, Verant⸗ wortungsbewußtſein, Idealismus, Treue gegen das Gute in alter und neuer Zeit, Wahrhaftigkeit, Freiheit und Ernſt. Frohſinn und herzhaftes Lachen, Abenteuerfehnſucht und Bildungswille beſtimmen auf allen Gebieten des Seins aus dem Schaffen und Schauen un⸗ ſerer Gegenwart herans dieſe„Neue Deutſche Jugend“. Eine Schar hervorragender Mitarbeiter haben ſich um den Herausgeber ge⸗ ſammelt. Eine phantaſie⸗ und abenteuerreiche Geſchichte Otfried v. Hanſteins ſchildert die kulturelle Erſchließung Sibiriens: Jack Lon⸗ don, der berühmte amerikaniſche Erzäbler, entwickelt in einer ſeiner ſchönſten Tiergeſchichten das Schickſal eines Hundes; Ottp Aug. Ehlers bietet die Eroberung von Mexriko durch Cortez in neu er⸗ zählten Erinnerungen dar. Außer dieſen drei großen fortlaufenden Erzählungen bringen Aufſätze, Novellen, Gedichte, Beiträge jeder Art von Autoren wie Ludwig Bäte, H. W. Behm, H. F. Blunck, Paul Burg, Paul Dohms. Carl Ferdinands, A. Funke. A. p. Gleichen⸗Rußwurm, A. Heilborn. F. Herwig, M. Jungnickel. Börries Frhr. v. Münchhauſen, Joh. Riem. C. W. Schmidt, G. Schüler, Jyfef Viera, Joſef Winckler u. a. m. aus Sport und Lebensberuf, vom Wandern und Verkebr, aus Wirtſchaft und Technik, Künſten, Natur, Literatur und Wiſſenſchaften viel Wertvolles. Staat habe das größte Jatereſſe, den Mittelſtand exiſtenzfähig zu Vergöttlichung menſchlicher Eigenſchaften und Kräfte, noch auch 4. Seite. Nr. 47 neue Mannheimer Seitung[Mittag⸗Nusgabe) Donnerstag, den 29. Januar 1925 Stäbdtiſche Nachrichten Proteſt⸗Verſammlung in Reckarau . Steuern ſind nicht beliebt, aber angeſichts der Notwendigkeit, daß auch der Staat und die Gemeinden Geld brauchen, um ihren Verpflichtungen nachzukommen, iſt es die unabweisbare Bürger⸗ pflicht, daß jeder nach ſeinen Kräften ſoviel gibt, als er wirtſchaft⸗ lich leiſten kann. Mit einer beſonders unſozial wirkenden Steuer wurden in den letzten Tagen die Allmendnutznießer des Stadtteils Neckarau, wie auch die ſonſtigen Bürger, Haus⸗ und Grundbeſitzer, Landwirte, Handwerker uſw. durch den Steuernachtrag für Grund und Gewerbe für das Rechnungsjahr 1924 bedacht. In einer am Dienstag abend im Saale der„Krone“ abgehaltenen Verſammlung, die ven unge⸗ fähr 500 Neckarauer Bürgern beſucht war, nahm man zu den Steuerhärten ſcharfe Stellung. Der Verſammlungsleiter, Stadt⸗ verordneter und Landwirt Köhler, gab in der Begrüßungs⸗ anſprache zunächſt ſeiner Freude Ausdruͤck, wieder einmal ſo viele Neckarauer Bürger beiſammen zu ſehen, wenn es auch in einer Stunde ſei, die die äußerſte Not geboren hätte. Allmendſteuer, Grund⸗ und Gewerbeſteuer ſind auf das Engſte verbunden und von einander untrennbar. Die Steuerſchäden ſind zunächſt darin be⸗ gründet, daß der Hektarwert in Neckarau bis zu 150 000 Mark, in der Altſtadt bis 250 000 Mark beträgt, während nur ein Ertrags⸗ wert von 3000 Mark in Betracht kommt. Dies ſei eine uner⸗ trägliche Ueberlaſtung. Man wiſſe, daß man Steuern zahlen müſſe und man wolle ſie auch zahlen, aber man wolle eine gerechte Veranlagung. Es müſſe der frühere Wehrbeitrags⸗ wert anſtelle des heutigen hohen Verkehrswertes wieder zur An⸗ wendung kommen. Bei der jetzigen Umlage von 46 Pfg. v. H. komme auf ein Ar.30% Steuer. Es müßten Schritte beim Finanzamte bezw. beim Finanzminiſterium in Karlsruhe eingeleitet werden, um hier Erleichterungen bezw. Rückzahlungen zu erzielen. Es könne den Leuten nicht zugemutet werden, innerhalb 4 Wochen Steuernachträge, die bei der Grund⸗ und Gewerbeſteuer bis zu 1300 hoch ſeien, zu zahlen. Die Stadt ſelbſt könne finanziell ſelbſt nichts tun, das ſei Sache des Staates bezw. des Miniſteriums. Die vielverbreiteten Anſichten, daß die Stadtgemeinde durch die hohe Allmendſteuer Grundſtücke an ſich ziehen wolle, ſei vollſtändig irrig. Nach den Eingemeindungsbeſtimmungen ſind nur Staatsſteuern zu zahlen. Man brauche einen Steuerwert, der dem Ertragswert gleichkommt. Nur durch eine Neuveranlagung könnten die Mängel beim Allmendgenuß und den Grundſtücksſteuern beſeitigt werden. Als zweiter Redner ſprach Stadtrat Süß in ſachlicher und überzeugender Form. Redner betonte, daß wir ſelbſtverſtändlich ohne Steuern nicht aufkommen können. Die Stadt habe im letzten Jahre für abgetretene Allmendſtücke.50/ je Ar vergütet; dagegen habe man Einſpruch erhoben. Allmend ſei gleichbedeutend mit Verſorgung alter Leute, die auf dem ihnen verliehenen Grundſtück ihre notwendigſten Lebensmittel für ihren Unterhalt bauen können. Sehr richtig betonte der Redner, daß die Urſache der hohen Steuer⸗ belaſtung auch auf die Einſchätzungen vom Jahre 1900 zurückzu⸗ führen ſei, da die meiſten Grundſtücke als Induſtriegelände ver⸗ anlagt worden ſeien. Jeder wollte damals ſein Grundſtück mög⸗ lichſt hoch eingeſchätzt haben, um günſtige Verkaufsſummen zu er⸗ zielen. Das würde ſich heute unangenehm bemerkbar machen. Im weiteren machte Redner bekannt, daß vom geſtrigen Mittwoch an auf dem Rathauſe in Neckarau an die Allmendgenießer, die Ge⸗ lände an die Stadt abgetreten haben, je Ar.50/ ausbezahlt würden, was einer Summe von 11513 4 gleichkomme, denen eine Steuereinnahme von 14750% entgegenſtehe. Mit dem Ober⸗ bürgermeiſter habe er in eingehender Weiſe Beſprechungen geführt, die geeignet ſeien, eine Verbeſſerung der Lage herbeizuführen. Eine Stundung der Steuern ſei zwecklos, da die Leute ja auch in ab⸗ ſehbarer Zeit nicht bezahlen können. Für diejenigen, die mittellos ſeien, bleibe ſchließlich nichts übrig, als der harte Weg zum Für⸗ ſorgeamt, allein es brauche ihn niemand zu ſcheuen, der empfangs⸗ berechtigt ſei. Der Vorſitzende dankte Stadtrat Süß für ſeine klaren und warmherzign Ausführungen und erteilte hierauf dem Stadtverord⸗ netenvorſtand Noll das Wort, der einleitend unſere derzeitige ſchlimme wirtſchaftliche Lage ſtreifte und den Rat gab, daß die Leute die kleine Beträge zahlen ſollten, während man mit den größeren ja noch zuwparten könne; er hoffe beſtimmt, daß das Finanzmini⸗ ſterium⸗ und Rückzahlungen leiſten werde. Der Umlagefuß von 46 Pfg. werde für das Jahr 1925 noch erhöht wer⸗ den müſſen, da allein die gewerblichen Betriebsvermögen von 874 Millionen auf 370 Millionen zurückgegangen ſeien und dafür unter allen Umſtänden ein Ausgleich geſchaffen werden müſſe. Eine Neu⸗ einſchätzung ſei dringend notwendig, allein dies könne nur durch Geſetz erfolgen und dann auch nicht von heute auf morgen. An der ſehr lebhaften Ausſprache beteiligte ſich eine große Anzahl Intereſſenten. Der Vorſitzende Köhler bemerkte noch, daß in den anderen Vororten, wie Feudenheim, Käfertal und Sandhofen, erheblich geringere Zahlungen zu leiſten ſeien. Letzten Endes müßte man einig ſein, Alle zögen an einem Stranga. Der erhalten. Zum Schluſſe ſprach noch Schneidermeiſter Karl Schuh⸗ macher, der die Meinung vertrat, daß die Steuern ſo verteill werden müſſen, daß wir ſie auch tragen können. Im Landtag nimmt man oft wenig Rückſicht hierauf. Man dürfe von ihm verlangen, daß er ſich um die Auswirkung der erlaſſenen Steuergeſetze ſtreng bekümmert, wie man auch von den Parteien eine aufmerkſame Be⸗ obachtung und Gerechtigkeit verlange. Redner brachte hierauf die in der letzten Nummer veröffentlichte Entſchließung zur Ver⸗ leſung, die von der Verſammlung einſtimmig gebilligt wurde. G. M. * *Die Mannheimer Indexziffer. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts hat ſich die Mannheimer Indexziffer nicht ge⸗ ändert; ſie beträgt nach den Preiſen vom 28. Januar gleichfalls 125,1(1913/14 gleich 100) wie am 21. Januar d. J. * Sein 25jähriges Dienſtjubiläum feiert heute Hauptbuchhalter Guſtav Heberle bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Mannheim * Schwerer Anglücksfall. Ueber einen ſchweren Unglücksfall, bei dem einem Mannhejimer Monteur der Kopf abge⸗ riſſen wurde, wird uns aus Landſtuhl in der Pfalz folgendes berichtet: Am 27. Januar ereignete ſich in der Nähe von Linden ein ſchwerer Unglücksfall. Die Arbeiter der Ueberlandzentrale der Pfalzwerke mußten bei Fundamentarbeiten für einen Hochſpan⸗ nungsleitungsmaſt Sprengungen vornehmen. Da die Explo⸗ ſion der Sprengpatronen nach längerer Zeit nicht erfolgte, wollten der Monteur Maus aus Mannheim und der Elektriker Rein⸗ hard Boßle aus Weſenberg die Urſache der Verzögerung der Exploſion feſtſtellen. Als ſie gerade an die Schußſtelle gelangt waren, erfelgte die Exploſion. Dabei wurde dem Boßle der Kopf und der rechte Arm abgeriſſen und der Leib vollſtändig aufgeſchlitzt. Der Monteur Maus, dem eben⸗ falls der Kopf abgeriſſen wurde, wurde etwa 10 Meter weit weggeſchleudert. Beide hinterlaſſen ihre Frauen mit vier unmündigen Kindern. veranſtaltungen Thealernokiz. In der heutigen Aufführung von„Der Graf von Luxemburg“ ſingt Elſe Degle vom Stadttheater in Regensburg die„Juliette“ auf Anſtellung als Erſatz für die ausſcheidende Elſe Betz.— Die nächſte Wiederholung von Maler Müllers Schauſpiel„Golo und enoveva“ findet morgen Freitag im Nationaltheater ſtatt.— Am Samstag, den 31. ds. Mts. wird im Nationaltheater die Ballett⸗Feerie„Der Nuß⸗ knacker“ von Tſchaikowsky und Humperdincks Märchenſpiel „Hänſel und Gretel“ wiederholt. Die Titelpartien ſind mit Karaſek, Betty Kofler und Hugo Voiſin beſetzt.— Mozarts„Don Giovanni“ geht am Sonntag, den 1. Februar nach längerer Pauſe neueinſtudiert und neuinſzeniert erſtmals wieder in Szene. Die muſikaliſche Leitung hat Richard Lert, die Spielleitung Richard Meyer⸗Walden. Die Bühnenbilder ſind von Heinz Grete geſtaltet. Die Vorſtellung findet außer Miete ſtatt.—— Am gleichen Tage nimmt im Neuen Theater das Gaſtſpiel Theaters„Der blaue Vogel“ ſeinen Anfang. * Skändchen im Krankenhaus. Der Geſangperein„Ger⸗ mania“ Wallſtadt erfreute am vergangenen Sonntag die Pa⸗ tienten des neuen Krankenhauſes durch ein Konzert Unter der ſicheren Stabführung ſeines ſtets bewährten Dirigenten, Herrn Schmitt, trug der Verein Chöre von Ullrich, Sturm, Kreuzer, Langer und Heim klangſchön und ſauber vor und erntete von den Zuhörern den verdienten Beifall. Aus dem Lande Die Glektriſierung der Nebenbahn K. Heidelberg, 29. Jan. Die Verwaltung der Oberrheini⸗ ſchen Eiſenbahmgeſellſchaft in Mannheim hat an das Miniſterium des Janern ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt:„Der Betrieb der..G. beſteht ſeit 34 Jahren. Erheblich ſpäter iſt die Heidelberger Straßenbahn nach Hand⸗ ſchuhsheim erbaut worden. Dabei wurde dieſe Strecke der Straßenbahn eingleiſig mit Ausweichen angelegt. Die..G. hat die⸗ ſen Zuſtand niemals als zweckmäßigen betrachtet u. für ſeine Verlegung iſt ſchon unterm 15. März 1915 zwiſchen der Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn.⸗G. und der..G. für den Fall der Elektriſierung ein Vertrag abgeſchloſſen worden. über den Ausbau und die gemein⸗ ſame Benützung der Bahnanlagen beider Geſeliſchaflen zut Durch⸗ führung des zweigleiſigen Vetriebes“. gende Inflationszeit haben es bis heute weiter unmöglich gemacht, dieſe Abſicht zu verwirklichen. Seit langer Zeit ſchweben neue Ver⸗ handlungen zwiſchen der Stadt Heidelberg und der..G. aus Anlaß der Erbauung einer Straßenbahn nach Wieblingen. Die O..G. hat unterm 5. Januar d. J. an die Stadt Heidelberg das Erſuchen gerichtet, ſchon bei dieſem Anlaß, nämlich der Erbauung der Straßenbahn nach Wieblingen, die vertraglich vorgeſehene Be⸗ nützung der beiderſeitigen Gleiſe in der Bergheimerſtraße, vom Bismarckplatz bis zum Schlachthof, durchzuführen und dies damit begründet, daß es im Intereſſe des Heidelberger Straßenverkehrs liege, wenn der gegenwärtige Zuſtand, wonach beide Betriebe— Heidelberger Sbraßenbahn und..G.— je eingleiſig die Straße benutzen, wegfallen würde. Seit einem Jahrzehnt beſteht die Abſicht, die Strecke der..G. zwiſchen Mannheim und Heidelberg zu elektriſieren. Umfangreiche Verhandlungen mit den Behörden haben ſtattgefunden. Eine vorläufige Genehmigung zum Bau iſt erbeilt. Dieſe Abſicht konnte aber leider bis heute nicht durchgeführt werden, weil das Pauline Strehl und Elſe Betz, die übrigen Hauptpartien mit Anna des Ruſſiſch⸗Deutſchen Der Krieg und die nachfol⸗ hierfür erforderliche Kapital in Höhe von rund 6 Millionen hierfür zu einem annehmbaren Zinsfuß zu erhalten ſein werde, ſoll die Elektriſierung erfolgen. Die..G. iſt auch für dieſen Fall mit der Stadt Heidelberg in Verhandlungen getreten. Eine mündliche Ausſprache zwiſchen der Stadt Heidelberg und der Straßen⸗ und Bergbahn.⸗G. und der..G. hat unter der Anweſenheit eines Vertreters des Finanzminiſters am 22. Januar d. J. in Heidelberg ſtattgefunden. Hierbei hat die Stadt Heidelberg ſich bereit gezeigt, imfalle der Elektriſierung den für die..G. in Heidelberg erforder⸗ lichen Anlagen zuzuſtimmen. Das Miniſterium des Innern möge daraus entnehmen. daß die von der Polizeidirektion Heidelberg ohne vorheriges Benehmen den Beteiligten gemachten Vorſchläge ſchon längſt Gegenſtand der Er⸗ örterung maßgebender Stellen ſind und daß es nur einer telephoni⸗ ſchen Anfrage der Polizeidirektion, bei der Stadt Heidelberg oder Straßen⸗ und VBergbahn.⸗G. in Heidelberg oder der..G. bedurft hätte, um ſich darüber zu unterrichten, was bisher geſchehen iſt und daß die Polizeidirektion ſich über die Verhältniſſe unterrichtete, ehe daß derartige Berichte erſtattet werden.“ * *Oſterburken, 28. Jan. Zur Gründung einer Bauernhoch⸗ ſchule im Frankenland fand letzter Tage hier eine ſehr ſtark be ⸗ ſuchte Verſammlung ſtatt, in der Inſpektor Steinbauer aus Buchen einen Bericht über den Stand der Bauernhochſchulbewegung im Reich und in Baden erſtattete. Nach einem Vortrag des Lehrers Schweizer über„Das deutſche Landvolk im heutigen Staat“ und einer ſehr regen Ausſprache wurde die Bauernhochſchule für das badiſche Frankenland gegründet; eine größere An⸗ zahl von Gemeinden traten ſofort bei. Es wurde bekanntgegeben, daß der erſte Lehrgang geſichert iſt. *Ekkenheim, 28. Jan. Ein Poſtſchaffner aus Mahlberg, der beim Poſtamt in Dinglingen angeſtellt war, wurde dabei er⸗ tappt, als er einen Brief aus Amerika, der mehrere Dollar vorgenommene Hausſuchung förderte belaſtendes Material zutage, Ob dem ungetreuen Beamten noch weitere Verfehlungen zur Laſt fallen, muß die Unterſuchung ergeben. * Sipplingen, 28. Jan. Das Perſonenauto der Radolf⸗ werke in Radolfzell ſtieß bei einer Straßenkurve zwiſchen Sipplin⸗ gen und Ludwigshafen a. S. auf einen Baum und wurde ſtark beſchädigt. Der Chauffeur erlitt ſchwere inmere Verletzungen, wäh⸗ rend die übrigen vier Inſaſſen mit dem Schrecken davonkamen. führen ſein. — Weinbrennerei Akt.⸗Geſ., Singen am Rhein Vertreter: Johann holecek, Mannheim, N 2, 11, Cel. 6927 Scharlachberg * — Budoͤha Von Rudolf Kaßner Aus dem neuen, Rainer Maria Rilke gewidmeten Buche „Die Verwandlung“, das gleichzeitig mit der zweiten Auf⸗ lage von„Zahl und Geſicht“ demnächſt im Inſelverlag erſcheint. Die Schriftl. Er hat den Blick nach innen gekehrt, gleichwie einer den Eimer umkehrt, wenn er das Waſſer nach dem Brunnen zurückgießen will. So wird er, durch dieſen Blick, Mitte und hört auf Perſon zu ſein. Es iſt wichtig zu begreifen, daß er weder eine Erhöhung und ein Mittlertum zwiſchen Göttlichem und Menſchlichem, ſondern den vollendeten Ausgleich bedeute zwiſchen Weſen und Ordnung. Es iſt nichts in ihm Weſen, was nicht zugleich Ordnung, und nichts Ord⸗ nung. was nicht zugleich Weſen iſt. So iſt er ewig im Gleichgewicht von Aft und Nichts. Gleich einem Geſtirn, gleich einer Blume. Und dieſes Gleichgewicht iſt der Sinn ſeiner Geſtalt. Darum beſteht die Frage aller Fragen, ob Nirvana das Nichts oder das All ſei, wohl für den Menſchen, ſolange dieſer ſtrebt und das Untere gegen das Obere iſt, doch nicht für den Vollendeten Dies wiederum iſt der inn der Vollendung. 8 Er iſt inmitten einer Welt phalliſcher Götzen deren Uebervin⸗ dumg Götzentum im weiteſten Sinne heißt Verräumlichung des Sinnes. Der Götze iſt nur Rand und Spitze, oder er iſt Götze nur. am Rand des Weſens. So ſchreckt er den Menſchen durch den Blick ſeines Auges, und darum trägt er die Geſchlechtsteile offen und übergroß zur Schau. Im Vollendeten iſt die Mitte Sinn und umgekehrt; der Sinn Mitte oder, was dasſelbe iſt, ewig, denn nur inſoweit, als der Sinn ewig iſt, darf man ſagen, daß alles, was iſt, aus dem Sinn geworden ſei, oder daß der Sinn alles, was iſt gezeugt habe und ewig zeuge. Kunſt und wiſhenſchaft nik Dr. Edgar Leyſer für das Fach der Neurologie und Pfychiatrie; bei der Philoſophiſchen Fakultät, 1. Abteilung: dem Gymnaſial⸗ direktor a. D. Dr. Willi Varges in Reichenbach(Schl.); dem Aſſiſten⸗ ten am Seminar für deutſche Philologie, Dr. Friedrich Maurer für das Fach der deutſchen Philologie; dem Hilfsaſſiſtenten am Semi⸗ nar für indogermaniſche Sprachwiſſenſchaft Dr. Adolf Walter aus Worms für das Fach der indogermaniſchen Sprachwiſſenſchaft. Von der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt. Dr. oer. publ. Arthur Heber zu Frankfurt a. M. wurde die venia legendi für ſchule Darmſtadt erteilt. Hans Thoma über Kunſtkritik. Einen unveröffentlichten Brief von Hans Thoma aus ſeiner letzten Lebenszeit, den der 82jährige Meiſter an den Herausgeber des„Kunſtblattes“, Paul Weſtheim richtete, brinat dieſes Blatt.„Künſtler und Kritik“, ſchrieb der areiſe Künſtler,„ſtehen ſich öfters wie Feinde gegenüber, obgleich eigentlich beide im Dienſte der aleichen edlen Menſchheitsſache ſtehen ſollten. Ich habe in der Art vom kritiſchen Publikum viel erfahren, trotzdem ich der friedlichſte Menſch war und meine Bilder weiß Gott niemand zuleid malte— freilich meiſtens mir ſelbſt zur Freude—, zum Glück hatte ich eine harte Haut und machte mir nicht viel daraus. Ich ſchrieb nur hie und da einen Vers in das Skizzenbuch, ſo z. B. einem Kunſt⸗ kenner fürs Stammbuch: Vor rotem Tuche wird der Ochſe wild, du wurdeſt es, weil grün mein Bild.... Mit 82 Jahren verliert man nicht nur die Sicherheit in den Beinen, ſondern auch im Kopf— und man geht vorſichtig mit dem um, was man ſagt— denn man aibt gar nicht ſo viel auf Bekenntniſſe von ſich ſelbſt und von anderen: es ſind halt Meinungen.— So konnte ich auch nie in meiner langen Ar⸗ beitszeit viel auf Theorien und Prinzipien und vorgefaßte Meinun⸗ gen in dem Kunſtſchaffen halten, und wenn ich mir ſelbſt einmal eine Theorie aufgebaut hatte und mich daran freuen wollte: ſchon das nächſte Bild konnte die ſchöne Theorie wieder umſtürzen. Die Seele des Künſtlers ſtrebt nach der Freiheit. das machen zu können, was ſein Inneres ihn machen heißt— dazu iſt nun notwendig, daß er die Ordnungsgeſetze ſeiner Mittel, mit denen er ſeine Kunſt offenbar machen kann, wenn auch nur ſich ſelbſt vorerſt klar machen kann, genau kennenlernt. Kunſt iſt doch immer eine Art Ordnung, welche BVon der Heidelberger Aniverſität. Der Profeſſor für alte Geſchichte und derzeitige Rekor der Univerſität Frankſurt a.., Gelzer hat den an ihn ergangenen Ruf nach Heidelberg als Nach⸗ folger Domaſzewskis abgelehnt. eVon der heſſiſchen Landes⸗Univerſität. Der ordentliche Pro⸗ feſſor für Neues Teſtament an der Univerſität Gießen Dr. Karl Ludwig Schmidt hat den an ihn ergangenen Ruf an die Univerſität Jeng angenommen.— Die venia legendi wurde erteilt: bei der Mediziniſchen Fakultät dem Aſſiſtenzarzt an der Pſychiatriſchen Kli⸗ die Menſchenſeele aus dem Chaos der Gefühle zu ſchaffen verſucht— ob ſie nun Formen, Farben, Töne oder Worte als Mittel dazu ge⸗ braucht.“ er Sind die„Journaliſten“ ein Plagiat? Auch Guſtav Freytags „Journaliſten“ ſind dem bequemen Vorwurf des Plaagiats nicht ent⸗ gangen. Schon zu Lebzeiten des Dichters hieß es, Freutag hätte ſein Werk einem 1806 im Druck erſchienenen aleichnamigen Luſtſpiel de⸗ heute längſt vergeſſenen Schriftſtellers Johann Stephan Schütze nach⸗ „Wirtſchaftslehre des Induſtriebetriebes“ an der Techniſchen Ha. Glücksmann in einer Abhandlung des„Jahrbuches Deutſcher Biblio⸗ philen“ nach und findet allerdinas Uebereinſtimmungen.„die wie ein wunderliches Naturſpiel anmuten“. Das Weſentlichſte iſt die Gleich⸗ artigkeit eines Teils der Handlung. Auch bei Schütze will ein Major von Roſendorn. der Aufſätze für die Zeitung„Der Strickbeutel ſchreibt. in die Verlobung ſeiner Tochter Minna mit Wildbeck, dem Redakteur der Zeitung„Der Haarbeutel“, durchaus nicht einwilligen, weil er dieſen für einen Windbeutel hält. Aber Minnas willensſtarke Freundin Hannchen verſteht es, den Maſor herumzukriegen, und ver⸗ lobt ſich dann mit einem anderen Redakteur des„Haarbeutel“. Wil⸗ decks beſtem Kameraden Birkenſtock. Bei dieſer aroßen Aehnlichkeit iſt es nicht unwahrſcheinlich, daß Freytaa bei ſeinem Voraänger eine Anleihe gemacht hat. Aber der Geiſt, mit dem er den Stoff erfüllte, iſt doch Freutaas eigener Geiſt, iſt viel lebendiger und dichteriſcher als der des alten Schütze. So kommt denn der Verfaſſer zu dem Er⸗ agebnis. daß ihm aus dieſer Anlehnung kein Vorwurf zu machen iſt, ebenſowenia wie den vielen aroßen Dichtern der Weltliteratur, von Shakeſpeare und Molière angefangen, die„das Gute“ nahmen,„wo ſie es fanden“. und es kraft ihrer Begabung zu ihrem Eigentum machten.(Voſſ. Ztg.) Ein engliſcher Kürſchner. Wenn vom„Kürſchner“ die Rede iſt, ſo weiß ohne weiteres jeder deutſche Schriftſteller, Journaliſt, Gelehrte, Buchhändler uſw., daß damit„Kürſchners Deutſcher Lite⸗ ratur⸗Kalender“ gemeint iſt, der ſeit 41 Jahren erſcheint und Namen, Vereinsangehörigkeit, Hauptgebiet der ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit, Titel und Stellung, Wohnung, Geburtsdaten, Bibliographie der Werke der deutſchen Schriftſteller und vieles andere Wiſſenswerte für dieſe verzeichnet. Ein ganz ähnliches Werk iſt vor einiger Zeit auch in Liverpool unter dem Titel„Who'!s Who in Literature erſchienen, herausgegeben von Mark Meredith. Es iſt dies der zum erſten Mal als beſonderes Buch erſchienene bibliographiſche Tei des 1897 gegründeten Werkes„The Literary Pear Bock“, von dem 1922 die letzte Ausgabe veröffentlicht wurde. In ſeinem 493 Seiten umfaſſenden Hauptteil bringt das Buch biographiſche und biblio⸗ graphiſche Angaben von mehr als 5000 Schriftſtellern der engliſch ſprechenden Welt, ſowie ein Verzeichnis der Pſeudonyme mit Nen⸗ nung des wirklichen Namens, denen auch ein ſolches der Buchſtaben angefügt iſt, unter denen viele Schriftſteller ihre Arbeiten in Zei⸗ tungen und Zeitſchriften veröffentlichen. Uebrigens haben die meiſten im bibliographiſchen Teil auch die Blätter aufgezöhlt, deren Mit⸗ arbeiter ſie ſind. Ueberdies enthält das Buch auch ſonſt noch aller⸗ lei Mitteilungen und Anzeigen, die für die Schriftſteller von Wichtigkeit ſind; iſt aber doch noch weit entfernt von der Neich⸗ haltigkeit unſeres deutſchen„Kürſchner“. gedichtet. Die Berechtigung dieſes Vorwurfs prüft nun Heinrich Mark nicht aufgebracht werden konnte. Sobald jedoch das Geld enthielt, öffnete, und ſich das Geld aneignete. Eine bei ihm Der Unfall ſcheint auf das Verſagen der Bremſe zurückzu⸗ was künftig geſchehen ſoll. Jedenfalls hätte man annehmen dürfen, —* V„ 1 ——eê 5 „Donnerstag, den 29. Januar 1925 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Nusgabe) Geſetz und Recht 4 Die Aufwertung Von Dr. Kle Im Aufwertungs⸗Wirrwarr ſpielt die Fra fwert 8. age der Aufwertung der Bankguthaben ebenfalls eine große Rolle, und gewiſſe Unſicherheit hange Zweifel beſtehen wohl bei den meiſten Intereſſenten, ob iſt die afwerkung dieſer Guthaben überhaupt erfolgen wird. Groß 5 ie Jahl derjenigen, die vor dem Kriege ein Bankguthaben hat⸗ ode auf dem ſich teils die Spargelder anſammelten, teils größere er kleinere Beträge aus der laufenden Geſchäftsverbindung zwi⸗ Im allgemeinen un man kurz zwei Arten von Guthaben unterſcheiden, und zwar: Depoſitengelder, worunter auch tägliche Gelder, Scheck⸗ Kontengelder, ſowie alle anderen Beträge, die kürzerer oder und eine en der Bank und den Kunden ſich befanden. 2 längerer Kündigungsfriſt unterliegen, fallen. Salden⸗Forderungen, d. h. Anſprüche aus laufenden Rechnungen oder Kontokorrent. Was die Depoſitengelder, Darlehn, oder Gelder, die die Bank auf feſte Termine hereingenommen hat, angeht, ſo ſind dieſe An⸗ prüche unter denjenigen Vermögensanlagen, deren Aufwertung gemäߧ 1 Abſ. 2 bis zu 15 Prozent des Goldwertes aufgewertet derrden können, nicht erwähnt. Die Frage der Aufwertung wäre unabhängig von der 3. St..B. zu beantworten. Wenn —85§ 12 Abſ. 1 der Verordnung die Möglichkeit offen läßt, daß 5 die Aufwertung von Anſprüchen aus Vermögensanlagen an⸗ ——— als der in§ 1 Abſ. 2 bezeichneten verlangt werden kann, ſo ſteß man hier zugeben, daß die Frage der Aufwertung der Depo⸗ wengelder nach Treu und Glauben zu entſcheiden iſt. Vei der Auf⸗ ens nach Treu und Glauben entſcheiden nicht lediglich die In⸗ en des Gläubigers. In letzter Zeit ſind wiederholt Gerichts⸗ 15 eile herausgekommen, welche ſich ausſchließlich mit dieſer Frage an Hiten, und es ſteht zu erwarten, daß das Gericht generell ſich diene de Auffaſſung hält. Das iſt aber auch ein Fingerzeig für ſo 1 Bankkunden, die etwa an cinen gegen die Vank auf Aufwer⸗ uig ihrer Depoſfiten zu führenden Prozeß denken; ein ſolcher ritt iſt dringend abzuraten. Zur Erläuterung ein Beiſpiel: 7. N ie zweite Zivilkammer des Landgerichts in Magdeburg vom de dvember 1924 befaßte ſich mit einem Falle, wo der Kläger in den Jahren 1918—1921 bei größeren Zwiſchenräumen Beträge von 8 5 und 10 000 einzahlte und mit der Bank vereinbarten, daß für gelt Rückzahlung der Beträge eine ſechsmonatliche Kündigungsfriſt ge en ſolle. Der Kläger verlangte Aufwertung der Depoſitengelder iemäß der 3. St.N. B. Das Gericht wies die Klage ab und führte ſei rteil u. a. an:„das der Klage zugrunde liegende Geſchäft iſt 5 rechtlichen Natur nach als Darlehn zu behandeln. Die beim rüccebnsnehmer, der Bank, gegebenen beſonderen Verhältniſſe dieſ en aber dem Inhalt der Verbindlichkeit der Bank und des f er Verbindlichkeit entſprechenden Anſpruchs des Klägers ein be⸗ beſt eres Gepräge auf. Die geſchäftliche Betätigung der Banken Fü eht ihrem Weſen nach darin, daß ſie den Geldumlauf vermitteln. weſf die Banken kommt alſo das Geld nicht als allgemeiner Asert⸗ zur 25 als Träger eines beſtimmten Vermögenswertes, als Mittel Ge uſchaffung von Werten, ſondern als Ware, als unmittelbarer mit ditſand des Handels in Betracht. Nur in dieſem Sinne und weit ieſer Bedeutung wird Geld von der Bank angenommen und beer⸗ Eine Veränderung des Wertes des Geldes kommt run alb bei Einzahlungen bei der Bank ſowie bei Kreditgewäh⸗ ſeitens der Bank in Ermangelung beſonderer Verein⸗ Aufungen nicht in Betracht. Mark muß alſo gleich Mark bleiben. kaiia ung iſt von der Bank gegenüber den Deponenten ebenſo kan 1g zu leiſten, wie ſie ſoſche von ihren Kreditnehmern verlangen nicht er Kläger kann daher eine Aufwertung ſeiner Anſprüche verlangen.“ Landge einem anderen Falle weiſt die zweite Zivilkammer des gerichts in Torgau vom 28. November 1924 die Klage des Die polizeiſtunde bei geſchloſſenen Geſellſchaſten die Gdach dem Notgeſetz vom 24. Februar 1923 Artikel 1,§ 2 hat ſtim berſte Landesbehörde oder die von ihr beſtimmte Behörde Be⸗ in Gaft.gen, über die Feſtſetzung und Handhabung der Polizeiſtunde wam aſt. und Schankwirtſchaften zu erlaſſen; dabei iſt vorzuſchreiben, Vorch die Polizeiſtunde beginnt und wann ſie endet, unter welchen ihre Gpſetzungen ſie verlängert oder verkürzt werden darf und wie mäßig nung zu überwachen iſt; die Beſtimmungen gelten gleich⸗ ig für alle Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften eines beſtimmten ſelſchandebezirke, ſie finden auch Anwendung auf geſchloſſene Ge⸗ miſchaften(Klube uſw.) in einer Gaſt⸗ oder Schankwirtſchaft oder ſteiner ſolchen in Verbindung ſtehenden Räumen, ſoweit Famit ein nung oder ſchankwirtſchaftlicher Betrieb verbunden iſt; die Anord⸗ eſch auch auf Räume ausgedehnt werden, die im Eigentum Kiel oſſener Geſellſchaften ſtehen oder von ihnen ermietet ſind. In über dar ein Mitglied eines Korps verurteilt worden, weil es ſich verordz e vom Regierungspräſidenten in Schleswig durch Polizei⸗ d 8 0 feſtgeſetzte Polizeiſtunde hingus in den Schankräumen Amteanl Korpshausverein gehörigen Hauſes verweilt hatte. Das Poli 0 war davon ausgegangen, daß die Feſtſetzung der gilt geiſ zunde für alle erlaubnispflichtigen Wirtſchaften auch dann vi ſie nicht gewerbsmäßig betrieben werden. Auf die Re⸗ 8 des Studenten hat das Kammergericht am 11. Juli 1924 prochen 85/24) dieſe Auffaſſung für irrig erklärt und ihn freige⸗ Deze Nach der preußiſchen Miniſterzalverordnung vom 27. 1896 ſind von der Genehmigungspflicht des§ 33 der denonmmen dnung nur die militäriſchen Kaſinos und Kantinen aus⸗ iſt; da n, deren Betrieb auf den Kreis der Mitglieder beſchränkt zur Ger gleiche iſt auch in der preußiſchen Ausführungsanweiſung araue werbeordnung vom 1. Mal 1904, Ziffer 46, ausgeſprochen. der Ert darf aber nicht gefolgert werden, daß die auf dieſem Wege ſenen Geſeentspflicht unterſtellten geſelligen Vereine und geſchloſ⸗ wieſſchasteallchaften auch in allen anderen Beziehungen den Schank⸗ Beſtim ſten gleichgeſtellt ſind. Dieſe Folgerung iſt auch aus den Erlaubmungen des Notgeſetzes nicht zu ziehen, durch welche die geſelli mispflich auf geſchloſſene Geſellſchaften und damit nicht auf NMebeße Vereine unmittellbar und ohne Einſchränkung erſtreckt wird, des wird bei dieſen im Gegenſatz zu den Schankwirtſchaften der Gewerbeordnung ein gewerbsmäßiger Betrieb nicht ſetzt, um die Erlaubnispflicht zu begründen. Von einem ſetzunn Geſichtspunbte ſind aber die Vorſchriften für die Feſt⸗ Auſrech er Polizeiſtunde zu botrachten: ihr Erlaß geſchieht zwecks insbeſo erhaltung der üffentlichen Ruhe und Ordnung zur Nachtzeit, keit. ddere aber zur Bekämpfung der Völlerei und der Unſittlich⸗ 9365 75 Strafbarkeit der Ueberſchreitung der Polizeiſtunde gemäß Gäſte St. G. B. hatte zur Vorausſetzung, daß das Verweilen der Sinne m einer Schankſtube erfolgte. Unter Schankſtube in dieſem zum jeder offene Raum verſtanden, in welchem Getränke Dieſer Art s gegen Entgelt verabreicht werden Nur für Betriebe haben 2 85 die einen gewerbsmäßigen Ausſchank zum Gegenſtand Heran eturde bisher die Polizeiſtunde feſtgeſeßt. Daß das Notgeſet die Gaftwas geändert hat, iſt nicht anzunehmen. Her 9 2 betrifft dacchoſſen, ind. Schantwirtſchaften er dläßt die Ausdehnung auf ſucher Geſellſchaften demn zu, wenn ein gaſt⸗ oder ſchankwirt⸗ usdepber VBetrieb ſtatlfindet. Die im letzten Satze zugelaſſene ſcden oder auf Räume die im Eigentum geſchloſſener Geſellſchaften ſchankm von ihnen ermietet ſind, hat ebenfalls einen gaſt⸗ oder Heſetzg bel bafflichen Betrieb zur Vorausſetzung, ſonſt würde der fügungeber ſich anders ausgedrückt haben. In der Miniſterialver⸗ Juli 1923 heißt es:„Es muß dabei unter allen ung v aleläden das werd dur V. erfün durch g. Aufkommen und beſtehen heimlicher Nachtlokale mit 8 ung ſtehenden Mitteln verhütet und verhindert ie Befürchtung iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß chloſſene Geſellſchaften die Beſtimmungen des Notgeſetzes der Bankguthaben injohann⸗Köln Bankkunden ebenfalls ab. Der Kläger hatte bei Bank in der Zeit vom 11. Oktober 1912 bis 11. Mai 1921 verſchiedene Einzahlungen gemacht und ſollten nach den Vereinbarungen die Einlagen mit drei⸗ monatlicher Friſt kündbar ſein. Der Kläger hatte ſein Guthaben der Bank zum 30. Juni 1924 gekündigt. Die Bank bot ihm darauf⸗ hin den Betrag in Papiermark an, was der Kläger ablehnte unter Hinweis auf die Aufwertungsbeſtimmungen der 3. St..V. In dem Gerichtsurteil wird u. a. folgendes angeführt:„Aus Billig⸗ keitserwägungen heraus kann man in vorliegendem Falle dem Kläger einen Aufwertungsanſpruch nicht zuerkennen. Der Kläger ſteht als Rechtskonſulent mitten im Leben. Ihm iſt die Entwick⸗ lung der Markentwertung nicht entgangen. Am 11. Mai 1921 war die Papiermark bereits auf etwa 7 Goldpfennige herunter. Es ging dann immer ſchneller abwärts. Ende 1921 galt die Papier⸗ mark ſchon nur noch etwa 2 Goldpfennige. Daß eine Aufwertung kommen würde, war bei dem damaligen Stande von Geſetz⸗ und Rechtſprechung niemand voraus. Erſt im Sommer 1923 kam der Aufwertungsgedanke allmählig zur Anerkennung. Schon 1921 war deshalb die ſog. Flucht aus der Mark oder die Anſchaffung von Sachwerten allgemein. Der Kläger ſah das alles mit an. Wollte er ſich vor Schaden hüten, ſo mußte er eben auch tun, was andere taten, ſein Geld bei der Beklagten kündigen und Sachwerte dafür anſchaffen. Ihm war das leicht möglich. Die Beklagte dagegen konnte das bei den Beſonderheiten des Bankgeſchäfts nicht. Sie mußte die Einlagen in der banküblichen Weiſe arbeiten laſſen. Die Anlegung in Sachwerten vertrug ſich damit nicht, da ſie das Geld für die Bedürfniſſe ihrer Kunden kurzfriſtig bereit halten mußte. Unter Berückſichtigung all deſſen iſt es unbillig, die Beklagte den Entwertungsſchaden tragen zu laſſen.“ Im allgemeinen iſt hier noch folgendes zu ſagen: Wer einer Bank ſein Geld anvertraut und es nicht rechtzeitig zurückgezogen hat, der kann ſich auch nicht beklagen, wenn er in dieſen Verluſt mit hinein gezogen iſt. Hier liegt auch die Sache ganz anders wie bei den Hypotheken⸗Gläubigern. Denn zunächſt iſt das Grundſtück, auf welches das Geld geliehen worden iſt, noch vorhanden und hat zum Teil jetzt ſchon oder in kurzer Zeit wieder den vollen Friedens⸗ wert. Dabei ſteht wohl zu erwarten, wo der Weltindex, z. B. Amerika und England, 70 bis 80 Proz. über dem Friedenswert ſteht, daß auch die Bewertung der Grundſtücke nach 8 bis 10 Jahren weit über dem Friedensſtand hinaus ſteht. Andererſeits war aber den Hypothekengläubigern durch die Geſetzgebung gerade während des Krieges und in der Nachkriegszeit bis mitten in der Inflationszeit hinein jede Möglichkeit zur Kündigung verboten und wäre ſie für den Gläubiger ja auch ſinnlos geweſen. Dieſe Gläu⸗ biger waren hierdurch genötigt, auf gut Glück ihr Geld dem Grund⸗ beſitzer zu überlaſſen. Den Bankgläubiger hinderte dagegen nie⸗ mand, bei kurz⸗ oder langfriſtigen Geldern ſein Geld rechtzeitig vor der Entwertung zu ſchützen. § 12 Abſ. 3 beſtimmt ausdrücklich, daß Anſprüche aus einer laufenden Rechnung oder Kontokorrent, die den Saldo als ſolchen betreffen, nicht aufgewertet werden können. Aber ſollte auch ein⸗ mal die 3. St.N. V. fallen, ſo würde ſchon aus oben angegebenem Grunde eine Aufwertung abzulehnen ſein, da der Gläubiger jeder⸗ zeit ſein Konto abſchließen und den Saldo abheben konnte. Er konnte ſtets über ſein Geld verfſigen und hatte die Möglichkeit, es wertbeſtändig anzulegen. Generell kann man ſagen, daß ein Konko⸗ korrent⸗Verkehr in allen Fällen dann vorhanden iſt und dement⸗ ſprechend eine Aufwertung niemals in Frage kommen fann, wenn die Eröffnung eines Kontos auf der Grundlage von Geſchäftsbe⸗ dingungen für den Kontokorrent⸗Verkehr ſtattgefunden hat, ſelbſt 00 Ein⸗ und Auszahlungen nur in beſcheidenem Umfange er⸗ olgten. zum Nachteil des ſoliden Gaſtwirtsſtandes umgangen werden, wenn die Geſellſchaften und Vereine von der Polizeiſtunde ausgeſchloſſen werden.“ Dieſe Geſichtspudkte kommen bei dem Betriebe eines ſtudentiſchen Verbindungshauſes nicht in Frage, falls die wirtſchaft⸗ liche Leitung von der Verbindung ſelbſt geführt wird. Ein gewerbs⸗ mäßiger Schankbetrieb liegt in dieſem Falle nicht vor, es beſteht keine Abſicht der Gewinnerzielung, ſondern ausſchließlich die Abſicht der Erzieluna einer Erſparnis, wenn die Verbindung, der das Haus gehört, das Bier in größeren Gebinden anſchafft und zum Selbſt⸗ koſtenpreiſe einſchließlich der Unkoſten an die Meglieder abgibt. Auch der dem Diener zufallende Aufſchlag kann nicht dem Beweiſe der Gewerbsmäßigkeit des Ausſchanks herangezogen werden, denn, der Diener betreibt das Gewerbe nicht ſelbſtändig, ſondern leiſtet nur untergeordnete Hilſe, es handelt ſich um eine durch die Umſtände gebotene beſondere Form üblicher Bezahlung für Dienſtleiſtungen Ulebrigens iſt zum Erlaß der Polizeiverordnung über die Polizei⸗ ſtunde nicht der Regierungspräſident ermächtegt, ſondern nur der Oberprüſident. Wann iſt ein Kaufvertrag über Grunobeſitz ungültig: Nach§ 313 des Bürgerlichen Geſetzbuches bedarf ein Vertrag, durch den ſich der eine Teil verpflichtet, das Eigentum an einem Grundſtück zu übertragen, der gerichtlichen oder notariellen Beur⸗ kundung. Ohne dieſe Form iſt der Vertrag ungültig, außer wenn die Auflaſſung und die Eintragung in das Grundbuch erfolgen. Nach § 139 iſt ein Teil eines Rechtsgeſchäftes nichtig, ſo iſt es auch das ganze Rechtsgeſchäft, wenn nicht anzunehmen iſt, daß es auch ohne den nichtigen Teil vorgenommen ſein würde. In neuerer Zeit werden manchmal Kaufverträge über ländliche Grundſtücke abge⸗ ſchloſſen, die zur Erſparung von Koſten oder Steuern oder aus an⸗ deren Gründen nur zum Teil gerichtlich oder notariell beurkundet werden. Das Reichsgericht hat in ſeiner Entſcheidung vom 17. Juni 1922(V 612/21) einen Fall behandelt, wo der notarielle Vertrag nur das Grundſtück betraf, für das ein Preis von 100 000 M. feſtgeſetzt war; der Vertrag über den Verkauf der Ernte und des Torfs, deren Preis auf 75000 M. angenommen wurde, war nur mündlich abge⸗ ſchloſſen worden. Der Verkäufer verlangte Erfüllung des Vertrages, während der Käufer unter Berufung auf den oben angeführten§ 313 die Nichtigkeit des ganzen Vertrages behauptete. Das Oberlandes⸗ gericht wies die Klage ab, weil es ſich nicht um mehrere einzelne Verträge, ſondern um einen einheitlich über das Grundſtück, die Ernte und den Torf zum Geſamtpreiſe von 175 000 M. abgeſchloſſenen Kaufvertrag handelte, daß deshalb der ganze Vertrag gemäߧ 313 gerichtlich oder notariell habe abgeſchloſſen werden müſſen; da die Vereinbarungen über die Ernte und den Torf nicht beurkundet ſeien, ſo ſei auch ein unrichtiger Kaufpreis in der notariellen Urkunde ange⸗ geben, der ganze Vertrag ſei gemäߧ 139 nichtig. Das Reichsgericht hat dieſes Urteil aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Ver⸗ handlung an das Oberlandesgericht zurückgewieſen und zwar aus folgenden Gründen: Wenn mehrere äußerlich von einander getrennte Verträge abgeſchloſſen worden ſind, ſei es, daß ſie in verſchiedenen Urkunden niedergelegt ſind oder daß ein Teil von ihnen nur mündlich abgeſchloſſen, der andere beurkundet iſt, ſo ſpricht eine tatfächliche Vermutung dafür, daß ſie auch nach der Abſicht der Parteien nicht als ein einheitlicher Vertrag, ſondern als verſchiedene Geſchäfte ge⸗ wollt ſind, und daß dies gerade durch die Trennung zum Ausbruck gebracht werden ſollte. Dies iſt im vorliegenden Falle geſchehen. Dazu kommt noch, daß die notarielle Urkunde die Vermutung der Voll⸗ ſtändigkeit und Richtigkeit für ſich hat, und zwar in dem Sinne, daß bis zum Beweiſe des Gegenteils anzunehmen iſt, daß ſie eine er⸗ ſchöpfende Zuſammenfaſſung derjenigen enthält, was bei den Ver⸗ handlungen beſprochen, ſoweit es aufrechterhalten und Inhalt des zu beurkundenden Vertrags werden ſollte. Zur Widerlegung dieſer Vermutung genügt der bloße Nachweis, daß etwas von dem Ur⸗ kundeninhalt Abweichendes oder in die Urkunde nicht Aufgenommenes bei den Vorverhandlungen beſprochen worden iſt, namentlich wenn ein bindender Vertragsabſchluß erſt durch die Beurkundung zuſtande⸗ kommt. Dies gilt ſolange, als nicht mindeſtens wahrſcheinlich ge⸗ macht wird, daß die Parteien auch nur zur Zeit der Beurkundung daran haben feſthalten wollen. Auch aus der Abſicht, Koſten und Stempel durch die Unterlaſſung der Beurkundung eines Teiles der ge⸗ troffenen Vereinbarungen zu ſparen, kann nicht ohne weiteres darauf geſchloſſen werden, daß in Wirklichkeit doch ein einheitlicher Vertrag gewollt ſei. Den Parteien ſteht es frei, eine ſolche Trennung vor⸗ zunehmen. Dann allerdings, wenn ſie trotz der äußeren Trennung dennoch einen rechtlichen Zuſammenhang in dem Sinne gewollt haben, daß der Grundſtücksvertrag nur zuſammen mit den darin nicht beurkundeten weiteren Vereinbarungen Geltung haben, dieſe ſalſo noch mit zu den ſich als Leiſtung und Gegenleiſtung gegenüber⸗ ſtehenden Verkragsleiſtungen beider Teile gehören ſollten, liegt es nicht in der Macht der Parteien, einen Teil des ſo zuſammenhängen⸗ den Geſchäfts unbeurkundet zu laſſen, ohne daß das ganze dadurch nichtig wird. Die Erwägung, daß es ſich im vorliegenden Falle um einen Geſamtpreis von 175000 Mark für Grundſtücke, Ernte und Torf gehandelt habe, trifft nicht zu. Ein Geſamtpreis, aus dem auf die rechtliche Einheit eines Vertrags geſchloſſen werden könnte, würde nur dann vorhanden ſein, wenn in Wirklichkeit nicht der Preis von 100 000 M. die Gegenleiſtung für das Grundſtück darſtellen, ſondern nur ein einheitlicher Preis von 175000 M. als Gegenleiſtung für ſämtliche Leiſtungen des Verkäufers vereinbart wäre; dies iſt aber aus der ſchließlichen Zuſammenfaſſung der Einzelpreiſe nicht zu ent⸗ nehmen. Auch könnte nur in dieſem Falle von einer unrichtigen Be⸗ urkundung des Preiſes für das Grundſtück in dem notariellen Ver⸗ trage geſprochen werden. Weſentlich iſt hiernach die von dem Ober⸗ landesgericht nicht geprüfte Behauptung des Klägers, daß er bereit geweſen ſei, das Grundſtück auch ohne den Torf zu verkaufen. die Wiederaufnahme des Jinſendienſtes bei auf⸗ gewerteten Hypotheken und Gbligationen Von Regierungsrat Dr. Selle(Berlin) Nach Artikel 1§ 5 Abſ. 2 der 3. Steuernotverordnung ſind be⸗ kanntlich aufgewertete Hypotheken und Obligationen vom 1. Jaauar 1925 an wieder zu verzinſen. Der Zinsfuß beträgt ohne Rückſicht auf den ſeinerzeit vereinbarten Satz einheitlich für alle Hypotheken und Obligationen 2 Prozent des Aufwertungsbetrages und ſteigt in den 9 Jahren um je ein weiteres Prozent, bis ein Höchſtſatz von 5 Prozent im Jahre 1928 erreicht iſt. Die bis zum 1. Januar 1925 rückſtändigen Zinſen gelten als erlaſſen. Der Aufwertungsbetrag, von dem nunmehr wieder Zinſen zu entrichten ſind, beträgt bei den vor dem 1. Januar 1918 begebenen Hypotheken 15 Prozent des Nennbetrages der Hypothek; bei den ſpäter begebenen oder nach dem 31. Dezember 1917 abgetretenen Hypotheken iſt für die Berechnung des Aufwertungsbetrages der Tag der Begebung bezw. der Abtretung der Hypothek maßgebend; der Aufwerkungsbetrag an dieſem Stichtag wird in der Weiſe errechnet, daß der Nennbetrag der Hypothek nach dem letzten auf Grund der amtlichen Berliner Kurſe für Auszahlung Newyork errechneten Dollarmittelkurs in Goldmark umgerechnet wird. Die Hypotheken⸗ ſchuldner werden ſich alſo zweckmäßig zu vergewiſſern haben, ob in der Zeit nach dem 31. Dezember 1917 ein Wechſel in der Perſon ihres Gläubigers infolge der Abtretung der Hypothek— nicht da⸗ gegen infolge Erbgangs, der bedeutungslos iſt— ſtattgefunden hat; ſoweit dies der Fall iſt, haben ſie alſo nicht 15 Prozent des Nenn⸗ betrages zu entrichten, 1 nur 15 Prozent des Betrages, der ſich auf Grund des Dollarkurſes am Abrechnungstage errechnet. Für die Zeit, in der eine amtliche Notiz des nordamerikaniſchen Dollars an der Berliner Börſe noch nicht erfolgte— Januar 1918 bis Januar 1920 hat die Reichsregierung den maßgebenden Börſenkurs feſtgeſetzt. Er beträgt für die Monate: Jan.— Juni 1918 5 25 M. Januar 1919.19 M. Juli 1919 13 12 M. Juli„.88 M. Februar„ 903 M. Auguſt„ 18,90 M. Auguſt„.09 M. März 10.50 M. September„ 23.94 M. Sept.—Okt.„ 65t M. April„ 12.60 M. Oktober„ 688 M. November„.35 M. Mai 55.81 M Novdember„ 3821 M. Dezember„.40 M. Juni„ 1407 M. Dezember„ 46.85 M. Januar 1920 64 89 M. Iſt alſo eine Hypothek im März 1919 im Nennbetrage von 100 600 Mark begeben worden, ſo beträgt der Aufwertungsbetrag 100 000.20= 40 000 Mk. 10,50 Hiervon ſind 2 Prozent ⸗ 800.— Mark Zinſen zu zahlen. Was den Zeitpunkt betrifft, an dem die Zinſen zu entrichten ſind, ſo ſchweigen ſich die bisherigen Verordnungen darüber aus. Lediglich für die an Hypothekenbanken geſchuldeten Hypotheken und für die Anſprüche aus Pfandbriefen und Schuldverſchreibungen land⸗ ſchaftlicher und ritterſchaftlicher Kreditanſtalten ſowie von Landes⸗ kulturrentenbanken iſt in§ 10 der 3. Durchführungsbeſtimmungen, zur 3. St. N. V. und in§ 10 der preußiſchen Verordnung vom 15. Februar 1924 beſtimmt, daß, ſolange der Zinsfuß weniger als %% beträgt, die Zinſen jährlich am 1. Juli zu entrichten ſind. Für alle übrigen Hypotheken muß angenommen werden, daß die bis⸗ herigen Vereinbarungen zwiſchen Gläubiger und Schuldner über den Zeitpunkt der Verzinſung beſtehen bleibt. Offen iſt dabei die Frage, ob der Gläubiger bei nicht pünktlicher Zinszahlung von dem ihm meiſtens vertraglich eingeräumten Rechte die ſofortige Rück⸗ zahlung des geſamten Kapitals zu fordern, Gebrauch machen darf. Da die 3. St. N. V. die Klissbarkeit der Hypotheken bis 1. Januar 1932 überhaupt ausſchließt, wird man annehmen müſſen, daß da⸗ mit auch die vertraglichen Vereinbarungen über frühere Rückzah⸗ lungen des Kapitals bei nicht pünktlicher Zinszahlung aufgehoben ſind, und dem Gläubiger nur die ihm auf Grund der Vorſchriften des bürgerlichen Rechtes über den Schuldnerverzug eingeräumten Rechte auf Schadenerſatz zuſtehen. Die oben dargelegten Beſtimmungen gelten auch für Amortiſa⸗ tionshypotheken, jedoch mit der Maßgabe, daß die neben den Zin⸗ ſen vereinbarten Amortiſationsbeträge erſt vom 1. Januar 1928 an wieder zu zahlen ſind. In gleicher Weiſe wie bei Hypotheken ſetzt auch bei Induſtrie⸗ obligationen vom 1. Januar 1925 an eine Verzinſung mit 225 ein. Mangels einer geſetzlichen anderweitigen Regelung muß als Zeit⸗ punkt der Zinszahlung der auf den Finsſcheinen angegebene Zeit⸗ punkt angeſehen werden. Die Zinszahlung wird demnach meiſten⸗ halbjährlich zu erfolgen haben. Für die Bervchnung ihrer Höhe gelten die für die Hypotheken ergangenen Verſchriften entſprechend. Bei den nach dem 1. Januar 1918 ausgegebenen Obligationen iſt jedoch abweichend von der Regelung bei Hypotheken für die Be⸗ rechnung des Goldmarkbetrages nicht der Tag des Erwerbes der Obligation durch den Gläubiger, ſondern der Tag der Ausgabe der Obligation maßgebend. Was endlich die Leiſtungen betrifft, die auf Grund von Real⸗ laſten oder Rentenſchulden wiederkehrend geſchuldet worden, ſo ſind ſie im Jahre 1925 mit 470 zu bewirken; dieſer Satz erhöht ſich in jedem weiteren Jahre um 2075, bis der aufgewertete Betrag der Jahresleiſtung erreicht iſt. Anzuläſſigkeit des Kechtsweges in Angelegenheiten der Betriebsräte Nach einer Entſcheidung des Reichsgerichts vom 25. September 1923(3 768/2) iſt eine Klage vor den ordentlichen Gerichten auf Duldung der Wahl einer Betriebsvertretung nach dem Betriebs⸗ ätegeſetz und auf Anerkennung des Gewählten ols Betriebsrat un⸗ zuläſſig, auch wenn der Wirtſchaftsrat die Errichtung einer Be⸗ tviebsvertrehung für notwendig erklärt hat. Ebenſowenig gibt es eine Klage auf Feſtſtellung der Ungültigkeit dieſes Spruches des Wirtſchaftsrats. Den Betiriebs⸗ und Wirtſchaftsräten ſind nur öfſentlichrechtliche Aufgaben zugewieſen. Die Entſcheidungen, durch die ein Wirtſchaftsrat die Errichtung einer Betriebsvertretung an⸗ ordnet, ſind rein verwaltungsrechtlicher Art. Ihre Durchführung mit Hilfe der ordentlichen Gerichte iſt mangels beſonderer geſetzlicher Beſtimmung nicht zuläſſig. 6. Seite. Nr. 47 Neue Mannheimer Jeltun⸗ Imittag-Nus aabe) Donnerslag, den 29. Zanuar 1925 Neue Mannheimer Seitung 0 Handelsblatt] Ne denlſcyfranziffſcen Bardelsvertrags⸗Verhandlungn Das Arteil eines Teilnehmers Die nachſtehenden Ausführungen ſind ent⸗ ſtanden aus Unterhaltungen des Herausgebers der Rhein⸗Ruhr⸗Korreſpondenz mit einem der Sachverſtändigen, die an den Verhand⸗ lungen in Paris teilgenommen hatten. Die Schriftleitung. Wenn die Pariſer Verhandlungen bisher ein Ergebnis nicht gehabt hatten und in ein kritiſches Stadium gekommen ſind, ſo liegt das zum Teil daran, daß ſie von vornherein falſch aufgezogen worden ſind. Dieſen Fehler haben wir nicht verſchuldet, ſondern die Franzoſen dadurch, daß ſie den Unterhaltungen der Sachver⸗ ſtändigen einen zu großen Wert beigemeſſen und darauf beſtanden hatten, daß ſolche Unterhaltungen den Beſprechungen der antlichen Delegakionen vorausgehen müßten. Aus ſolchen Geſprächen kann der Natur der Sache nach nichts herauskommen. Es iſt ja einleuch⸗ tend, daß für einen beſtimmten Artikel nicht gleichzeitig ein Ein⸗ und Ausfuhrbedürfnis vorhanden iſt. Die jeweiligen Kontrahenten können ſich alſo gegenſeitig nicht recht etwas ſagen. Wenn z. B. die franzöſiſchen und deutſchen Weinproduzenten ſich um den Konferenztiſch gruppieren, ſo wird der Franzoſe ſein Ausfuhr⸗ intereſſe betonen, der Deutſche fordern, daß möglich wenig franzö⸗ ſiſche Weine nach Deutſchland kommen; die beiden können nie einen Weg zu einer Einigung finden, denn der eine kann dem andern nichts bieten. Sitzen die Maſchinenbauer und die Vertreter der Klein⸗Eiſeninduſtrie beieinander, ſo iſt das Verhältnis umgekehrt, das Ergebnis das gleiche, der Franzoſe hat kein Intereſſe am Expoxt, der Deutſche ein großes, ein eigentliches Handeln und Kompromisfinden kann ſich nicht einſtellen. Selbſt bei Waren⸗ gattungen, in denen ein gegenſeitiger Austauſch der Güter ſtatt⸗ findet, wie z. B. bei Woll⸗ und Wirkwaren, für die beide Länder gleichzeitig Im⸗ und Exporteure ſind, liegt der Fall nicht anders; denn ein ſolcher Wechſelverkehr iſt nur feſtzuſtellen, wenn man den allgemeinen Begriff dieſer Warengattung der Betrachtung zugrunde⸗ legt. Der Fabrikant des einzelnen Erzeugniſſes dagegen hat im allgemeinen nur das Intereſſe an der Ausfuhr oder er hat es nicht, und er kann von ſich aus dem Verhandlungsgegner kein Aequi⸗ valent bieten. Solche Aeguivalente können nur gefunden werden, wenn man die Geſamtheit der einzelnen Intereſſenten zuſammen⸗ faßt, alſo nicht bei den Verhandlungen der Sachverſtändigen, ſon⸗ dern bei denen von Regierung zu Regierung. Gewiß waren die Beſprechungen nicht immer ſo ſteril, wie dieſe grundſätzliche Be⸗ trachtung es erſcheinen läßt. So haben z. B. die deutſchen Schwer⸗ induſtriellen den franzöſiſchen Hüttenbeſitzern unter gewiſſen Be⸗ dingungen die Abnahme der lothringiſchen und ſaarländiſchen Kontingente angeboten und als Gegenleiſtung dafür den franzöſi⸗ ſchen Minimaſtarif für die deutſchen Erzeugniſſe der Eiſen ver⸗ arbeitenden Induſtrie gefordert. Aber es iſt bezeichnend, daß gerade ein ſolches von den Intereſſenten ſelbſt bewilligtes Opfer die Franzoſen mißtrauiſch machte und daß es auf der Grundlage dieſes Vorſchlages zu einer Einigung in dieſem vielleicht wichtigſten Punkte des ganzen Handelsvertrages bis jetzt nicht gekommen iſt. Man kann deshalb hoffen, daß nun, wo der Schwerpunkt der Ver⸗ handlungen in die Regierungsvertretungen gelegt iſt, eher Fortſchritte erzielt werden, wenngleich die Schwierig⸗ keiten bei der hochſchutzzöllneriſchen Einſtellung der Franzoſen nicht gering ſind. Schon im Nopember vorigen Jahres hatten die Franzoſen der Zur Preisentwicklung am Weizenmarkt Von Georg Haller⸗Mannheim Am Weizenmarkt hat ſich die Aufwärtsbewegung der Preiſe in den letzten Wochen in verſchärftem Maße fortgeſetzt. Begründet wird ſie in der Hauptſache mit der ſtatiſtiſchen Lage dieſes Wellmarktaxtikels. Dieſe ſtellt ſich, wenn wir den Angaben der Statiftiter ſolgen, gegenwärtig ſo, daß dem Weltbedarf in den Zuſchußländern ein Weltüperſchuß von nur geringem Ausmaß gegen⸗ überſteht: Weltbedarf 98 000 000 qrs., Weltüberſchuß 104 000 000 ars. Bisher ſind 42 500 000 qrs. zur Verſchiffung gelangt, ſo daß noch 55 500 000 qrs. benötigt werden. Dieſe Ziffern beziehen ſich auf das laufende Erntejahr bis zum 31. Juli 1925. Als neues Moment iſt in der letzten Zeit hinzugekommen, daß Rußland, welches normaler Weiſe unter die Getreideausfuhrländer zählt, als Mehl⸗ und Getreidekäufer größten Stils am Weltmarkt aufgetreten iſt. Es hat vor etwa 14 Tagen in England 40 000 Tonnen Mehl gekauft; inzwiſchen wurde aus Holland in allerdings unverbürgter Weiſe gemeldet, daß Rußland abermals eine Million Sack Mehl gekauft habe und jetzt liegen neuerdings engliſche Meldungen vor, wonach ruſſiſche Einkäufer das in London lagernde und auf Eng⸗ land ſchwimmende auſtraliſche Mehl ſo gut wie vollſtändig 91 gekauft haben. Sie haben nach dieſen aus Fachkreiſen kommenden Angaben weiterhin auch große Mengen engliſches Mehl bei den Londoner Mühlen und bei den Mühlen an der engliſchen Oſtküſte, ſowie große Poſten Manitoba⸗Weizen aus den Getreidelagern im Briſtol⸗Kanal gekauft und ſind weiterhin als Käufer für Weizen und Mehl im Markte. An einem 1 0 kauften die Vertreter der Somjet⸗Regierung 14 Schiffsladungen Manitobaweizen Nr. 1, der ſich guf dem Wege nach Mancheſter befand, mit dem Auftrag ſofortiger Umladung nach Ankunft und Weiterverſchiffung nach Ruß⸗ Ind. Eine Londoner Broker⸗Firma ſoll Auftrag haben, in der Hauptſache Manjtoba⸗, Duluth⸗ und Hard⸗Winter⸗Weizen in naher Ware zu kaufen, es wird jedoch alles, was mit dieſen Käufen zu⸗ ſammenhängt, nach Möglichkeit geheimgehalten. Angenommen wird, daß der angekaufte Weizen hauptſächlich für Saatzwecke be⸗ ſtimmt iſt: eine andere Lesart beſagt dagegen, daß die ruſſiſchen Bauern in dene meiſten Bezirken Getreide für ihren eigenen Bedarf beſizen, daß ſie aber den Abgeordneten der Sowjetregierung Wider⸗ ſtand entgegenſetzen, die bei ihnen erſcheinen um Beſtände für die Städte zu beſchlagnahmen. Hieraus ergebe ſich die Notwendigkeit, Weizen und Mehl im Ausland zu kaufen. Einen weiteren Grund für die Befeſtigung des Weizenmarktes bilden die neuen amtlichen Mitteilungen über die Ernte⸗Ergebniſſe in Argentinien und Kanada. Das Statiſtiſche Amt für Landwirtſchaft in a gibt das Erträgnis der Weizenernte 1924/25 mit 24 966 000 grs. an. Das iſt zwar um 138 000 qrs. mehr als es in der letzten Schätzung von Mitte November hieß, zugleich aber 6 959 000 qrs. weniger, als im Jahre 1923/24, das 30 925 000 ars. erbrachte, wozukommt, daß Argentinien mit einem Reſervebeſtand von 1200 000 qrs. in das Erntejahr eintrat. Wenn alſo die jetzigen Angaben richtig ſind, ſo wirde die große ſüdliche Republik, nach Abzug von 9 000 000 qrs. für Eigenbedarf und Saatzwecke, einen Exportüberſchuß von 16000 000 qrs. beſitzen, wovon man 2 000 000 ars. für nicht⸗euro⸗ päiſche Länder und 14 000 000 qrs. für Europa rechnet. Das Statiſtiſche Amt für Kanada hat ſeine neueſten An⸗ gaben unterm 24. Januar veröffentlicht. Es gibt das Erträgnis der Weizenernte für das ganze Land mit 262 007 000 Buſhels von 2 Pe 000 Aeres an(gegen 474199 000 Buſhels von 22671 000 Aeres im Jahre 1923). Das Durchſchnittserträgnis an Weizen dieſes großen Ausfuhrgebietes beläuft ſich demnach auf 11/ Buſhel; je Aere gegen 21 Buſhels im Vorjahr und einem Durchſchnitt von 15 Bufbels in den fünf Jahren ſeit 1919. ee 7 deutſchen Delegation mitgeteilt, daß eine Aenderung ihres Minimal⸗ tarifs vorgeſehen ſei. In den Weihnachtstagen iſt ein neuer Ent⸗ wurf unſern Vertretern zugeſtellt worden, und er zeigte, daß nie vorhergeahnte Erhöhungen oes Minimaltarifs von den Franzoſen beabſichtigt ſeien, Erhöhungen bis auf das drei⸗ fache der bisherigen Sätze, ſo daß der neue Minimaltarif für viele wichtige Artikel über den alten Generaltarif hinausgeht, der im allgemeinen nur um 200 Prozent über den Minſmalſätzen des alten Tarifs lag. Die vorangegangenen Verhandlungen der Sach⸗ verſtändigen hatten die alten Sätze zur Grundlage gehabt, und das deutſche Streben bei dieſen Verhandlungen war natürlich die Ein⸗ räumung des Minimaltarifs für die uns intereſſierenden Waren⸗ arten zu erlangen. Wird dieſer Minimaltarif durch einen neuen von dreifacher Höhe erſetzt, ſo iſt alles, was in bisherigen Be⸗ ſprechungen erreicht worden iſt, in nichts zerfloſſen und e⸗ liegt nun ſo, daß auf deutſcher Seite kaum noch ein Intereſſe an einem Handelsvertrag beſteht. Bei dem Zuſtand bis zum 10. Januar dieſes Jahres hat Frankreich eine Einfuhr nach Deutſchland gehabt, die ſeinen Friedensſatz um mehr als das Doppelte übertraf, während umgekehrt die deutſche Einfuhr nach Frankreich auf 40 Prozent der Vorkriegshöhe zurückgegangen iſt. Der Wert der deutſchen Waren⸗ ausfuhr nach Frankreich hatte in den erſten zehn Monaten des vorigen Jahres nur 20 Prozent des franzöſiſchen Warenverſandes nach Deutſchland ausgemacht: vor 1914 verkaufte Deutſchland um ungefähr 10 Prozent mehr Güterwerte ſeinem weſtlichen Nachbar als es ihm abnahm. Die Abnahme eines Handelspertrages auf der Grundlage des neuen franzöſiſchen Tarifentwurfs würde ein⸗ fach den Zuſtand verlängern wie er bis zum 10. Januar geherrſcht hat. Der neue Minimaltarif wirkt prohibitiv für alle Waren, die Frankreich nicht unbedingt von Deutſchland beziehen muß. Ein vertragsloſer Zuſtand würde die Lage Deutſchlands gegenüber einem ſolchen Handelsvertrag nicht nennenswert verſchlechtern. Unter dieſen Umſtänden hat es alſo keinen Sinn, einen Vertrag abzuſchließen. Gewiſſe Hoffnungen kann man aus dem Umſtand ziehen, daß die neue Hochſchutzzollmauer, die Frankreich an ſeinen Grenzen errichten will, nicht nur für die deutſche Induſtrie, ſondern für die Induſtrien der ganzen Welt unüberſteiglich ſein wird. Frankreich kann nicht die Tarife ſo einrichten, daß ſie diskreminierend für Deutſchland ſein würden. Frankreich wird alſo den Widerſtand, den ihm heute die Deutſchen bei den Handels⸗ vertragsverhandlungen bereiten, auch bei allen andern Nationen finden und ſich deshalb vielleicht doch ſcheuen, den gegenwärtigen Zuſtand Geſetz werden zu laſſen. Andererſeits darf man nicht ver⸗ kennen, daß die franzöſiſche Pſyche Jahrhunderte hindurch nahezu ununterbrochen auf die merkantiliſtiſche Wirtſchafts⸗ politik eingeſtellt war. Gegenſätze zwiſchen den Rohſtoff und den weiter verarbeitenden Induſtrien gibt es deshalb kaum. Das ganze franzöſiſche Volk iſt von dem Grundſatz erfüllt, daß man ſeine Bedürfniſſe durch die Erzeugung des eigenen Landes decken muß, daß die darüberhinausgehende Produktion, an das Ausland ver⸗ kauft, Reichtum ſchafft und dieſer wachſende Wohlſtand am beſten dazu verwendet wird, politiſche Freunde zu gewinnen. Die daraus entſpringenden Folgen ſtärken wieder die Wirtſchaft. Von dieſer Auffaſſung werden ſich das franzöſiſche Volk und die franzöſiſche Handelspolitik in naher Zeit nicht völlig abdrängen laſſen. Es kann ſich nur darum handeln, die Wirkungen dieſer Grundſätze etwas zu mildern. Zur Geſchicklichkeit der deutſchen Delegation kann man nach dem Urteil meines Gewährsmannes— es iſt kein Vertreter der Schwerinduſtrie— volles Vertrauen haben; man ſoll ſie in Ruhe und Sachlichkeit arbeiten laſſen und nicht in den öffentlichen Erörterungen Gegenſätze betonen, die in der Induſtrie tatſächlich nicht vorhanden ſind. In Amerika endlich bringt man Meldungen über nur kleine Vorräte bei den Mühlen und ſehr mäßige Beſtände an Saatgetreide bei den Farmern in Umlauf. Wieweit dieſe Angaben den Tat⸗ ſachen entſprechen, läßt ſich natürlich in keiner Weiſe nachprüfen; wir neigen eher der Meinung zu, daß ihre Urheber ihren Sitz nicht allzuweit von der vor einiger Zeit aus den größten nord⸗ amerikaniſchen Getreidefirmen gebildeten Vereinigung haben dürf⸗ ten, eine Vereinigung, die durchaus für eine Preisbewegung des Brotgetreides nach oben eingeſtellt iſt. Es tauchen jetzt vereinzelt Andeutungen darüber auf, daß die dieſer Vereinigung naheſtehen⸗ den Kreiſe Weizen aufnehmen und einlagern, um die Andienung effettiver Ware zu verkngppen. Vor der Landwirtſchaftskammer für Bedfordſhire in England hat dieſer Tage der Beirat des engliſchen Landwirtſchaftsminiſte⸗ riums, Venn, einen Vortrag gehalten, in dem er die Theſe auf⸗ ſtellte, daß eine Weltknappheit an Weizen nicht exiſtiere und daß auch keine Wahrſcheinlichkeit für eine ſolche beſtehe. Wir befänden uns nur näher als ſonſt dem Gleichgewichtszuſtand zwiſchen Angebot und Nachfrage. Der verfügbare Ueberſchuß aus der Welternte 1924/25 betrage 441 Millionen ewt.(1 cwt.= 50,8024 Kg.) und der Bedarf der Einfuhrländer ſchätzungsweiſe 433 Millionen. In den Vereinigten Staaten ſeien in dieſem Winter 2 Millionen Acres (ein. Acre 40,4676 Ar) mehr als im letzten Winter mit Weizen angeſät worden und die auſtraliſche Ernte liefere 12 Millionen ewis. mehr Weizen als letztes Jahr. Es habe in den letzten 120 Jahren nie an traurigen Propheten gefehlt, aber die ſchrecklichen Vorausſagen von Malthus und Sir William Erooks, daß die Bevölkerungszunahme den Brotgetreidebau überflügeln werde, ſeien bereits als Trugſchlüſſe erkannt worden. Jede Preis⸗ ſteigerung bringe vergrößerte Ländergebiete in den weſtlichen Ländern unter den Pflug, wenngleich die Lage in der Zukunft ſtark durch die Entwicklung der Ziviliſation in China und Japan beeinflußt werden könne, deren Bevölkerung vom Reiskonſum zum Weizenkonſum in fortſchreitender Weiſe übergeht. Der Vor⸗ tragende regte an, bei der engliſchen Regierung die Einſetzung einer Kommiſſion zur Unterſuchung der Möglichkeit zu beantragen, den Weizenpreis für mehrere Jahre zu ſtabiliſieren. Bedarfsartikel ſeit dem Kriege überein und es wäre daher kein unberechtigtes Verlangen, daß er auf ſeinem gegenwärtigen Stand erhalten bleiben ſollte. Es liegt auf der Hand, daß ein ſolcher Antrag gegenwärtig in England wenig Gegenliebe finden würde, da die Beſſerung der engliſchen Valuta bereits dazu geführt hat, daß für die täglichen Bedarfsartikel die Indexziffer 167 gegen 160 in Amerika und 123 in Frankreich erreicht hat. Die engliſche Regierung hal alſo alle Urſache für eine ng des Preisniveaus einzutreten, um die Wettbewerbsfähigkeit gegen Amerika und Frankreich nicht noch mehr zu vermindern. Auch der deutſche Getreidehandel wird gut tun, das Augenmaß für die Wirklichkeit nicht zu verlieren. Bei uns kann niemand wiſſen, wann die amerikaniſche Hochſpekulation ſich plötzlich dreht. Der Mehlabſatz bei uns läßt aber ſeit langem zu wünſchen übrig. Auf den Getreide⸗ und Mehlhunger Europas allein aber iſt die Hochſpekulation aufgebaut. Die wachſende Ernte darf alſo das größte Intereſſe für ſich in Anſpruch nehmen. In dieſer Beziehung lauten die Berichte über die amerikaniſche Winterweizenernte dahin, daß ihr Stand normal ſei. Auch Indien, woher Karachi⸗Weizen an den deutſchen Märkten billiger als amerikaniſcher und argentiniſcher angeboten wird, berichtet über einen günſtigen Stand. In Deutſchland ſind die Ausſichten im ganzen beſſer als letztes Jahr und Frankreich hat bedeutend mehr als im Vorfahre angebaut und ſeine Saaten zeigen bereits ein frühlingsmäßiges Ausſehen. ——— Der gegenwärtige Preis ſtimme mit der Preisentwicklung anderer 2·: Anveränderle Großhandelsinderziffer der Induſtrie⸗ und Handelszeitung. In der abgelaufenen Woche(17.—23. Januar) ha der Großhandelsindex der Induſtrie⸗ und Handelszeitung die ganz unweſentliche Senkung von 140,23 auf 139,99, alſo um 0,2 9 erfahren. Allerdings ſind bei den einzelnen Preiſen zum Tei recht erhebliche Veränderungen feſtzuſtellen geweſen, die ſich jedoch in der Geſamtziffer gegenſeitig aufheben. Am ſtärkſten ſind die Preisveränderungen in der Gruppe Fleiſch, Fiſche, Fette un anderer Nahrungsmittel, die vorerſt auf Grund niedrigerer Fleiſch⸗ preiſe um durchſchnittlich 1,8 pCt. im Preiſe zurückgingen. Dann folgt mit einem Preisrückgang von 1,1 pCt. die Gruppe Häute, Felle, Leder uſw. Alle dieſe Preisſenkungen wurden in der Haupt⸗ ſache durch das Anziehen der Getreidepreiſe um durchſchnittlich 2 pCt. ausgeglichen. *Bevorſtehende Freigabe der Ausfuhr von Schiffahrtsaklien. An zuſtändigen Stellen wird die Aufhebung des Verbots des Ver⸗ kaufs deutſcher Schiffahrtspapiere an das Ausland ernſthaft er⸗ wogen, nachdem ſich die Führer der deutſchen Reedereien und die beteiligten Banken dafür e e haben. Wie verlautet, wird die Regierung ihre endgültige Entſcheidung von dem Ergebnis einer Rundfrage abhängig machen. * Ein Rekordjahr für die ſchweizeriſchen Bundesbahnen. Die ſchweizeriſchen Bundesbahnen ſchließen das Jahr 1924 mit einem Betriebsüberſchuß von 140 Millionen gegen 118 Millionen im Vorjahre ab. Nach Verzinſung der Anleiheſchuld und Vornahme der geſetzlichen Abſchreibungen verbleibt ein gewinn von 20 Millionen gegen 3,7 Millionen im Vor⸗ jahre und gegenüber einem Defizit von 45,5 im Jahre 1922. Das Jahr 1924 war für die Bundesbahnen ein Rekordjahr. Die beför⸗ derten Perſonen betrugen mit 95,4 Millionen faſt 4 Millionen mehr, die beförderten Güter mit 16,6 Millionen Tonnen faſt 2 Millionen mehr als 1923. Die Einnahmen aus dem Perſonenverkehr ſind trotz der Reduzierung der Fahrpreiſe um 5,4 Millionen gegenüber dem Vorjahre geſtiegen. Deviſenmarkt Der Deviſenmarkt liegt ſeit geſtern wieder ohne beſondere An⸗ regung. London gegen Paris 887—, der Dollar 18,50, Schweiz gegen Paris 357, Holland gegen Paris 745(744), Kabel gegen Schweiz 518½6(5177), Höolländ gegen Schweiz 208/½8, Paris gegen Schweiz 2805, London gegen Schweiz 2485, Kabel gegen Holland 248%(2484), Paris gegen Holland 1340(1345), Schweiz gegen Holland 4790(4795), London gegen Holland 1190(1191). In Goldmark reſp. Goldpfennig ausgedrückt notierten: Eng⸗ liſche Pfunde 20,14(20,15), Paris 22,70(22,75), Schweiz 81,05 (81,10), Mailand 17,40(17,55), etwas ſchwächer, Holland 1,69,30 (4,69,20), Prag 12,4(12,53), Chriſtiania 64,35, Kopenhagen 75,05 (75,75), Stockholm 1,13,20, Brüſſel etwas feſter 21,95(21,75), Madrid befeſtigt 60,90(59,95), Argentinien 1,68,95(1,69,15). Die Mark kam heute früh mit 23,81— 4,20 für den Dollar aus Newyork. 2 Börſenbecichte Mannheimer Effektenbörſe „ Mannheim, 28. Jan. Bei feſter Tendenz vollzogen ſich auf den meiſten Marktgebieten namhafte Umſätze, nur Verſicherungs⸗ aktien waren vernachläſſigt, doch war das Angebot keinezwegs dringend. Auch das Intereſſe für Rentenwerte nimmt täglich zu. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 28. Januar Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 27. 28. Aluminium 27. 28. Erhöhung der Zellſtoffpreiſe. Der Verein deutſcher Zellſtoff⸗ fabrikanten erhöht die Verkaufpreiſe für Februar und März füt um 1,50 je 100 Kg. ·4. Anziehende Preiſe für Baumwollgarne und Gewebe. Auf der Stuttgarter Induſtrie⸗ und Handelsbörſe am 21. d. M. zogen, wie die Textil⸗Woche erfährt, die Preiſe für Baumwollwebgarne und Rohgewebe wiederum etwas an. Im einzelnen ſtellten ſich die Notierungen, verglichen mit denen der Vorbörſe am 7. Januar, wie folgt: Baumwollwebgarn Nr. 20: 94—96(94—96), Nr. 30: 108—110(107—109), Nr. 36: 110—112(109—111), Nr. 42: 113—115(112—114) Cts. per Kilo. Baumwollgewebe 88 Centimeter Cretonne 16,25—16,75(16,25—16,75), 88Zentimeter Renforce 14.25 14,75(14,25—14,75), 92 Zentimeter Kattun 13—13,50(12,75—14,25) Cents per Meter. Nächſte Börſe am 4. Februar. 5 Schiffahrt Nächſte Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen cloyd Bremen Bremen⸗Newyork: D. Preſident Rooſevelt am 4..; D. Stutt⸗ gart am 7..; D. Preſident Harding am 11..; D. Republik am 19..; D. Bremen am 21.., ſämtlich ab Bremerhapen.— Bremen-Philadelphia⸗Baltimore⸗Norfolk: D. Hannover ab Bremen am 7..; D. Hornfels ab Bremen am 22. 2.— Bremen⸗Praſilien: D. Porta ab Bremen am 21. 2.— Bremen⸗La Plata: D. Sierra Cordoba ab Bremerhaven am 31..; D. Weſer ab Hamburg am 5.., ab Bremerhapen am 7..; D. Sierra Nepada ab Premen am 8.., ab Hamburg am 12.., ab Bremerhaven am 14. 2.— Bremen-Oſtaſien: D. Saarbrücken am 31..; D. Agamemnon am J..; D. Elberfeld am 12. 2, fämtlich ab Bremen.— Bremen: Auſtralien: D. Göttingen ab Bremen am 31..; D. Hanau ab Bremen am 18. 2. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januaer .24.T. 25 J28. Iegar-Begel2. 25 IL.II Rhein⸗Begel 22. Schuſterinfsel J9.289.24.2609.20.20.880 Mannbelm ſ2.00—997 59% Feoln.68.6, 57 77..c elldrenn. ds4 688— Maxun...08,.043.022.97.02 307 123 Mannbeim..88.84.84.81.82.96 aub 134 132.2.27.4.24 Rbin 131½%—— 16 1 Herausgeher, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannhelm. E 6, 2. Direktion; Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher, Verantwortlich für den polftiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt ftiſcher: für das Feuflleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunal⸗ politik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus.. Lande, Nachbargehſete, Gericht und den übrigen redaktlonellen Teil; Fr. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. Rein⸗ Elektrolntkupfer 141,78 142.— in Barren 2,452,50.48•2,50 Raſfinadekupfer.3/½1.31 1,30⸗1,31 Zutz ausl. 5,40.3,80.405,50 Blei 0,80.0,81.,80.0,81 Hüttenzinn 5,25.5,.55 5,78.535 Rohzink(Vöb.⸗Pr.)—.— 9 Nickel 3,50.-3,50 3,40-8,9 do. fr.Vert) 0,78.0½7%7.7610.77 Antimon.30-132 1,80-132 Plattenzink 0,570,68.67..68 Silber für 1 Gr. 95,—.86.— 05,—-08,— Aluminium 2,35.2,40.35⸗2.40 Platin p. Gr.—.—— London. 28 Januar(WS) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg⸗ 27. 28 27. 28 Blei 39,75 99,½25 Kupſer Kaſſa 65,50 65,13 beſtſelect. 70.50 70,30 Zink 97.25 377 do. 3 Monat.50 68,13 Nickel 165,— 185,— Aneckſilber 13,75 18, do. Elektol. 70.0 70.— Zinn Kaſſa 262. 269,75] Regulus 70.— 10.— bleichfähigen und gebleichten Zellſtoff um 1,75, für ſtarkfaſerigen — Donnerstag, den 29. Januar 1925 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Rusgabe) 7. Seite. Nr. 47 Aus der Pfalz 8 Ludwigshafen, 28. Jon. Geſtern nachmittag entſtand an einem M dcgungswagen der Straßenbahn auf dem Eiſenbahnviadukt ein 5 orbrand. Die Fahrgäſte verließen panikartig den Motor⸗ wobei eine 26 Jahre alte Ehefrau auf die Fußbank ſtürzte ent 80 dadurch nicht unerheblich verletzte. Eine Verkehrsſtörung ei ſtand nicht.— In der Rohrlachſtraße ſtieß ein Laſtauto mu nem Straßenbahnwagen der Linie 8 zuſammen, wobei das Auto unbedeutend beſchädigt wurde. *Ludwigshafen, 29. Jan. Laut„Vayr. Staatsanzeiger“ wurde zur Entſtehung der vom Staatskommiſſar für das Hilfswerk aus den Erübrigungen der Sammelgelder errichteten, mit 1˖ em Vermögen von 40 000 Reichsmark nach Maßgabe der Stif⸗ ungsurkunde zur Unterſtützung von Gemeindeange⸗ den von Oppau und Edigheim beſtimmten Oppauer Ge⸗ eem sſtiftung mit dem Sitz in Frankenthal die Geneh⸗ tgung erteilt. Aus dieſer Stiftung ſollen die Perſonen die durch Scb rploſtonsunglück in ihrer Geſundheit oder anderer Art ſchwere häden erlitten haben und aus öffentlichen oder privaten Für⸗ 958 nicht oder nicht genügend unterſtützt werden, Zuwendungen n. Erf:: Zweibrücken, 27. Jan. Wer lieben will, muß leiden! Dieſe pofabrung machte ein allzu feuriger Liebhaber in einem Vororte Zweibrücken Er ſtieg auf das Dach des Hauſes ſeiner Ge⸗ iebten, die nicht von ihm wiſſen wollte, um durch die Gaube emzuklettern. Er ſtürzte aber bei dieſem Beginnen ab, da er in⸗ folge der Näſſe ausrutſchte. Ein Oberſchenkelbruch und andere ſchwere innere Verletzungen waren die Folge. Nachbargebiete ven i, Lampertheim, 28. Jan. Geſtern fand die 2. ſtaatl. Holz⸗ belſteigerun g ſtatt aus dem Bezirk Haide und Wildbahn, wo⸗ —8 ſehr gute Erlbſe erzielt wurden, infolge der hohen Gebote der onkurrierenden Holzhändler aus dem benachbarten Heſſen und Es iſt, wie auch in früheren Jahren, diesmal wieder ein ändiges Zunehmen der Preiſe zu vermerken. Das Kiefern Knüp⸗ 1200 erzielte, ebenſo wie das Scheitholz, per Meter durchſchnittlich 5 Mark, das Stockholz 6 Mark; für Buchen Scheitholz wurden ſte Mark, für desgl. Knüppelholz 14 Mark bezahlt. eigerung war außerordentlich beſucht. sw. Heppenheim, 27 Jan. Der Ehrenbürger der Stadt Heppenheim Altbürgermeiſter Anton Phil. Wiegand iſt letzter age im Alter von 78 Jahren geſtorben. Mit großer Opfer⸗ willigkeit und großem Arbeitswillen hat er die Geſchicke der Stadt 5 1914— 1924 gelettet. Noch am Donnerstag leitete er eine 5 orſtandsſitzung der gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft. Ganz plbtz⸗ ich, mitten aus einer raſtloſen Tätigkert wurde er dahingerafft. gat den. Darmſtadt, 27. Jan. Es ſoll dem Vernehmen nach beabſich ⸗ igt werden, das Prediger⸗Seminar nach Darmſtadt zu verlegen. Der demnächſt ſtattfindende Landeskirchentag dürfte ſich mit dieſer Frage beſchäftigen. sw. Guſtavsburg, 27. Jan. Ein räuberiſcher Ueberfall ereig⸗ nete ſich auf dem Wege von Mainz hierher. Einem Radfahrer unter Drohungen das Rad abgenommen. Während mehrere fl urſchen den Ueberfallenen auf eine falſche Spur bringen wollten, oh der Haupttäter mit dem Rade nach Koſtheim, konnte aber dort ermittelt und feſtgenommen werden. 9* Stultgart, 27. Jan. Zu den Vorkommniſſen im Stuttgarter cocer baus wird vom Auſfſichtsrat der Stuttgarter Lagerhaus-Geſell⸗ laaft mitgeteilt: Bei den in der Preſſe über die Vorgänge in der Lagerhaus⸗Geſellſchaft gemachten Mitteilungen handelt es ſich um um eierlei Vorkommniſſe. In der Nachkriegszeit wurden, eine gleichmäßige Belieferung der für die Verſorgung in Frage mamenden Betriebe mit Mehl zu erreichen, die Mehlſorten nicht nehr getrennt abgegeben, fondern in einer eigens hierzu einge⸗ der en Anlage gemiſcht. Bei dieſem Vermiſchungsvorgang, dem in mehreren Jahren außerordentlich große Mengen behan⸗ wurden, entſtand ein gewiſſer Verſtaubungsver luſt, wie tr in allen derartigen Betrieben zwangsläufig anfällt. Zur Kon⸗ olle der Mehlmiſchung wurde ein beſonderer mühlentechniſch vor⸗ gebildeter Fachmann angeſtellt Durch das Zuſammenarbeiten eines (mit Unterbrechungen in den Kriegsfahren ſeit beinahe drei Jahr⸗ zehnten in der Lagerhaus⸗Geſellſchaft tätigen) Angeſtellten mit dem berwachungsbeamten wurden Mehlmengen, die bei dem Ver⸗ miſchungsvorgang offenbar teilweiſe durch Einſchränkung der nor⸗ micn Verſtaubung gewonnen wurden, veruntreut und auf unrecht⸗ Gebige, Weiſe weiterveröußer. Weitere Angeſtellte der Cogerhane⸗ Leſellchaft ſind an dieſem Vorgang nicht beteiligt, ebenſo keine ſteleiter. Dagegen haben ſich bei der Weiterveräußerung außen⸗ chende Fuhrleute und Gewerbetreibende als Hehler beteiligt. Ueber en Umfang dieſer Beteiligung ſchwebt die gerichtliche Unterſuchung. nabhängig von dieſen Vorkommniſſen ſind dem Direktor des dazerhauſeg Unregelmäßigkeiten zur Laſt gelegt worden, e ſich nicht auf im Lagerhaus eingelagerte Waren beziehen, ſon⸗ dern dort im weſentlichen Unterſchlagungen an der Porto⸗ Die Ver⸗ betreffen. Auch hierüber ſchwebt noch die Unterſuchung. Gefän anis. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim *Mannheim, 27. Jan.(Sitzung des Schöffengerichts Abt..) Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard; Schöffen: Joſeſ Wenz, Wirt in Schwetzingen und Frau Margarete Merk, Witwe hier. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Karlowa. Der verh. Werkmeiſter Adam Zuber aus Baiertal, wohnhaft in Käfertal, iſt beſchuldigt, daß er durch Fahrläſſigkeit den Tod eines Menſchen verurſacht habe. In der Nacht vom 27. zum 28. Oktober 1924 ließ Zuber als Werkmeiſter der Lumpenſortier⸗ anſtalt Marx⸗Maier beim Vahnhof in Käfertal in dem Trockenraum drei Arbeiterinnen arbeiten und gab der 17 Jahre alten Eliſe Man⸗ del den Auftrag, ab und zu nach der Feuerung zu ſehen, die in einem Nebenroum im Betriebe war. Ein Heizungswärter war ader für die betr. Nacht, wie es bei Tagesarbeiten regelmäßig der Fall war, nicht beſtellt. Zuber verließ um 4 Uhr für den Reſt des Naczt⸗ dienſtes den Betrieb. Als nun ½6 Uhr wieder etwas an der Feuerung nicht in Ordnung war, ging die Eliſe Mandel in den Del⸗ feuerungsraum, drehte wohl den Hebel der Drüſe, mit der Heizöl mit Preßluft in den Verbrennungsraum geſpritzt wurde, riß aver dabei die Drüſe heraus, wodurch die Stichflamme zur Oeffnung her⸗ ausſchlug und die Mandel am Kopf, Hals und Geſäß derart ver⸗ brannte, daß ſie 7 Stunden ſpäter verſtarb. Der Angeklagte beſtritt heute, daß ihn irgendwelche Schuld am Tode der Eliſe Mandel treffe. Im Gegenſatz hierzu gibt der Sah⸗ verſtändige vom Gewerbeaufſichtsamt ſein Gutachten dahin ab, daß es eine große Fahrläſſigkeit des Zuber geweſen ſei, den drei jungen Mädchen den Feuerungsbetrieb zu überlaſſen. Dem Zuber ſei die Schuld am Unglück zuzuſchreiben. Gegen den Angeklagten Adam Zuber erging folgendes Urteil: 300 Mark Geldſtrafe, zohlbar in ſechs monatlichen Raten von je 50 Mark.(Verteidiger:.⸗A. Dr. Robert Katz.) Der 20jährige, ledige Kaufmann Erwin Arthur Baſchen⸗ egger aus Ludwigshafen a. Rh., wohnhaft in Mannheim, hat ſich wegen mehrfachen Betrugs und Urkundenfälſchung zu verantworten. Am 29. Dez. 1924 erhob der Genannte an der Kaſſe des hieſigen Apollotheaters, im Auftrage eines Metzgermeiſters, den vom Apollotheater geſchuldeten Betrag von 50 Mark und unter⸗ zeichnete die Quittung mit einem falſchen Namen. Das erhaltene Geld verbrauchte B. für ſich. Am 31. Dezember 1924 erhob B. auf die gleiche ſchwindelhafte Weiſe an der Kaſſe des Apollotheaters weitere 75 Mark. Am 27. Dez. 1924 erſchwindelte B. auf dieſelbe Art im Kaffee Rheingold hier, Tatterſallſtr. 1, im Auftrage eines Kohlenhändlers 14 Mark für gelieferte Briketts, und verbrauchte nach Erhalt des Geldes ſofort den ganzen Betrag für ſich. Von der Wirtin zum Fuchsbau erſchwindelte B. auf die gleiche Weiſe 19 Mk. für gelieferte Nußkohlen. Das gegen den Angeklagten Erwin Baſchenegger ergangene Urteil lautete auf 6 Wochen Gefäng⸗ nis, abzüolich 26 Tage Unterſuchungshaft. Die Reſtgefängnisſtrafe wurde gnadenweiſe in eine Geldſtrafe von 50 Mark umgewandelt (Verteidiger:.⸗A. Dr. Hartmann.) M. Schöffengericht Ludwigshafen Durch das Schöffengericht Ludwigshafen wurde die Ehefrau des Landwirts Ph. Schwind in Darmſtadt wegen Milchfälſchung zu einer Gefängnisſtrafe von 14 Tagen und zu einer Geld⸗ ſtrafe von 500.⸗Mark evtl. weitere 50 Tage Gefängnis und zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. Der Kopf als Schlaginſtrument Eine empfindliche Strafe erhielt der Schuhmacher Szar⸗ zinski noy: Schäfkengexicht Rovlin Mitte. Der erſt Miährige Burſche bildet ſeit langem den Schrecken der Gegend des Schle⸗ ſiſchen Bahnhofs. Selbſt ſeine Freunde atmeten auf, als er ſ. Zt. feſtgenommen wurde. Gegen den Raufbold war Anklage wegen ge⸗ fährlicher Körperverletzung und Raubes erhoben worden. In der Nacht zum 22. November war Sz. gegen 12 Uhr in eine Schlägerei verwickelt, an der ein Dutzend gleichalteiger Burſchen mit⸗ beteiligt ware Eine ſtarke Polizeiſtreife ſchritt zur Feſtſtellung des ihr längſt als Rowdy bekannten Angeklagten und nahm ihm auch einen Totſchläger ab. Kaum hatten ſich die Beamten entfernt, als Sz. ſich andere Opfer ſuchte. An der nächſten Ecke ſtanden ein Zahn⸗ arzt und ein Eiſenbahnbeamter, die ſich die Vorgänge mit angeſehen hatten. Sz. ſtiez den Zahnarzt zu Boden und trat ihn mit Füßen Als der Eiſenbahnbeamte nach der Polizei rief, wurde er von dem Angeklagten mit einem Schlaginſtrument übel zugerichtet. Außer⸗ dem war noch einem der beiden Herren di: Brieftaſche fortgekom⸗ men; infolgedeſſen wurde Sz. auch wegen Straßenraubs angeklagt. Er beſtritt, dieſe Straftat verübt zu haben und will bei ſeinem Ueberfall auch kein Schlagwerkzeug benutzt haben. Er behauptete, daß er lediglich ſeinen Kopf als Schlagwerkzeug benutzt und mit ſeiner„eiſernen Stirn“ dem Zeugen gegen das Naſenbein geſtoßen hätte. Vor Gericht ließ ſich kein vollgültiger Beweis dafür, daß dem Zeugen die Brieftaſche bei der Schlägerei geraubt worden ſei, erbringen. Unter Freiſprechung von dieſer Anklage wurde Szar⸗ czinski wegen gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Bei Verkündung des Urteils erging ſich der Angeklagte in wüſten Beſchimpfungen des Gerichts. Der Vorſitzende verhängte über ihn deswegen noch eine weitere Ordnungsſtrafe in Form von zwei Tagen Koſtentziehung im Neues aus aller Welt — Was ein zoologiſcher Garten verzehrk. Der monatſiche Bedarf des Berliner Zooloaiſchen Gartens an Futtermitteln iſt aanz un⸗ aeheuer. Es werden monatlich gebraucht: 10 Zentner Weizen, 18 Zentner Gerſte, 70 Zentner Hafer. 15 Zentner Mais, 2 Zentner Hanf, 3 Zentner Reis. 5 Zentner Erbſen, 100 Zentner Kartoffeln, 40 Zent⸗ ner Roagenkleie, 40 Zentner Runkelrüben, 10 Zentner Schwarzbrot. 15 Zentner Weißbrot und Semmeln. 220 Zentner Heu, 3 Zentner Aepfel und Birnen, 8 Zentner Kraftfutter. 30 Zentner Mohrrüben, 1 Zentner Sonnenblumenſamen, 2 Zentner Feigen und Datteln. 4 Zentner Bananen. 2 Zentner Nüſſe. Dazu kommen die Fleiſchratio⸗ nen. Monatlich werden durchſchnittlich 20 Pferde geſchlachtet. 15 Zentner Seefiſche werden bezogen, und etwa 12 Zentner Süßwaſſer⸗ fiſche. Außerdem werden eine aroße Anzahl Ratten. Mäuſe, Sper⸗ linge. Kaninchen und Krähen verfüttert. Auch Katzen. Hühner. Tau⸗ ben und junge Hunde finden. wenn ſie dem Zooloaiſchen Garten ein⸗ geliefert werden, Liebhaber, und zwar vor allem in den Raubpögeln, die ſie mit Haut und Haar verſchlingen. — Ein geiſtesgegenwärliger Eiſenbahnbeamter. Nicht ſo leicht verblüffen ließ ſich der Lokomotivführer Thomſen von der Klein⸗ bahn der holſteiniſchen Inſel Fehmarn. Kürzlich war er im beſetzten Gebiet. um von dort die„Thereſe“, einen neuen Triebwagen. zu holen. Unvorſichtigerweiſe hatte er ſich aber zu der Reiſe keine Paß⸗ karte aushändigen laſſen. Als Thomſen bei der Reiſe im beſetzten Gebiet, wobei er in„Zivil“ fuhr, von einer Dame kurz vor Ankunft auf einer Station darauf hingewieſen wurde, daß im nächſten Augen⸗ blick die Paßkontrolle durch einen franzöſiſchen Offizier erfolgen würde, ariff er ſchnell nach ſeinem im Gepäcknetz verſtauten Koffer, entnahm ihm ſeine Bahnuniform. bat um Entſchuldigung und ſtand im nächſten Augenblick umgekleidet da. An dem franzöſiſchen Offizier, der alsbald in das Abteil eintrat. aing er kaltblütig vorbei, ſtellte ſich vor den Wagen und rief laut, als ob dies ſeine dienſtliche Obliegen⸗ heit ſei. den betreffenden Stationsnamen aus. Die anderen Eiſen⸗ bahnbeamten wunderten ſich natürlich ſehr über den Fremdling, der ihnen in das Handwerk ariff, beariffen jedoch ſchnell die Sache, und Thomſen gelangte ungehindert von den fremden Schnüfflern durch und hat dann auch die„Thereſe“ glücklich heimgebracht. — Ein drolliges Geſchichtchen hat ſich in der Kur⸗ und Bade⸗ anſtalt im heute däniſchen Sonderbura ereignet. Eines Nach⸗ mittaas erſcheinen zwei höhere däniſche Marineoffiziere. Der eine von ihnen bekommt ein Dampfbad und anſchließend eine Salzeinrei⸗ bung. Nun iſt es in der Badeanſtalt bekanntlich wie vor dem Geſetz: Da ſind alle aleich. Ein anderer Badegaſt, der von den Uniformen nichts geſehen hat, fängt mit dem„Eingeſalzenen“ ein Geſpräch an. Schließlich ſchüttelt er bedenklich den Kopf und äußert tiefſinnig: „Es iſt doch eigentlich merkwürdig: ſonſt ſchlachtet man immer die Schweine, bevor ſie eingeſalzen werden, hier in der Badeanſtalt wird man zuerſt eingeſalzen.“ Allgemeines Stutzen und dann eine Lach⸗ ſalve— der Angeredete war Prinz Axel von Dänemark. Er ſoll ſich „könialich“ amüſiert und für die humorvolle Aeußerung Verſtändniz gezeigt haben. 5 Ae e Sportliche Kundſchau FVußball Fußballklub Olympia 09 Lampertheim— Jußballverein Bensheim:0 20 Am Sonntag trafen ſich zum letzten Verbandsſpiel in Lampert⸗ heim.C. Olympia und.V. 07 Bensheim. Olympia hatte für die zwei beſten in Ladenburg verletzten Spieler Erſatz eingeſtellt, der ſich gut bewährte. Gleich nach Anſtoß entwickelte ſich ein ſehr ſchnelle⸗ Spiel, wobei abwechſelnd beide Tore in Gefahr kamen. Eine lech⸗ niſche Ueberlegenheit Olympias war unverkennbar, nur der Sturm vergaß das Schießen. Endlich gelang es O. Mittelſtürmer der Füh⸗ rungstreffer. Halbzeit:0 für Olympia. Nach Wiederanſpiel lief Olympia trotz Erſatz zur großen Form auf, was ſich auch in der Torzahl ausdrückte. Bensheim wurde ganz zurückgedrängt und mußte ſich trotz verzweifelter Gegenwehr 4 Tore, die ſämtliche Olympias Halblinker Hahl ſchoß, gefallen laſſen. Ein ſehr faires Spiel, das die beſte Mannſchaft als Sieger ſah. Olympio führt nun mit 3 Punkten Vorſprung und dürfte ihr die Meiſterſchaft nicht mehr zu nehmen ſein. hockey Mainzer Turnverein von 1817— Mannheimer FJ. C. o8 :1(:1) Von Anfang an zogen beide Parteien in kräftigem Tempo los. 08 findet ſich raſch zuſammen, was auch mit einem Erfolge belohmt wurde. Halbzeit 0:1. Nach dem Wechſel ſieht man beide Parteien im Angriff, doch wurden die gebotenen Torgelegenheiten durch Abſeitsſtellung unter⸗ bunden. Mainz gelingt es in der letzten Minute, den Ausgleich zu erzielen. Wansr Segir Unſeperv 185S5SEN WOSGSEœIHE Sommſtag, deri 51. Jaruoꝝ Dieſewe wird eirie — SESSOJTION fue qfarumeim werder aus WhnON e e — 8. Seife. Nr. 47 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Nusgabe] Donnerstag, den 29. Januar 12— gia d fl 19 57 95 12 1 Baldys 17. Emanuel Schymara e..13. Anna Grgſpüe Marie Krone geb. Mackes 35 aurer Max Frank u. Eva Karl liſabeth Anna Klara 1 esdm che Vachrichlen. Polizeiwachtmſtr. Joſ. König u. Adelheid Rüd 1. Schloſſer Kurt Erich ee e. S. HelmutKurt 14. eee Geborene: 13, Geſchäftsführer Phil. Montulet e. S. Heinz 13. Schneidermeiſter Auguſt Kaiſer 8 Verkündete: Januar 1925. Hubert Edgar 1 13. Anna Marie Jochim geb. Ammann 48 J. Januar 1925. 14. Schloſſer Frledr. Holch e. S. Heinrich Albert 15. Kaufn. FIriedrich Groß e. T. Lieſelotte Eliſa⸗14. Hanne Lore Ilſe 3 10. 14. Spengler Jakob Fiz und Eliſe Senftleber 12. Fräſer Ludwig Löſch e. T Emma 16. K. 7 85 ir Ihri T. Wilhel e e Fauſm. Phil. Wagenpach und Roſa Prenneiſen 18. Eiſenboßrer Michael Laudenklos e. T. Mar⸗ 15. Caufm. Ghil. Pein. Ihrig e. lübelnne 15. Erich Albert Dietrich 2 M. 5 Tz Schloſſer Kurt Hiller u. Johanng Engel 12. K garete Lieſelotte 9 2750 Zoſef Boller e. S. Karlheinz Willt 14. ledige Fabritarbeiterin Anna Maria Kapfer Sekretär Otto Fiedler u. Luiſe Bürsner 2. Kaufm. Heinr. Hammel e. S. Werner Julius„ Fra 10 J. 6 M. 16. Heizer Emil Pirſchbel Aund Alwine Röbrig 9. Kaufm. Ifrael Fechtenholz e. T. Cäeilte Ruth 18. Krafenffübrer Wilhelm Wildermuth e. S. Kurt 14. Barbara Greißer geb. Seib 24 J. 1 M. Heizer Karl Kolb und Antonie Brinkmann 14. Kranenfüßrer Fris Artur Otio e. T. Irieda teie iugs Scheef 14. Hilda Lieſelotte Muller. Kaufm. Emil Dörzenbach u. Luiſe Schneider Lieſelotte 18. Schloſſer Emil Adolf Julius Scheefer e, T. 14. Dekorationsmaler Lud. Müller 63 J. 4 M. 43 Kaufm. Karl Egner und Katharina Bender Schloſſermeiſter Karl Reber e. T. Charlotte! Meta Frieda 25 5 15. Kaufm. Mar Ferdinand Chriſtian Baum 17. Magazinarb. Wilh. Burger u. Ida Jelinski Johanng 16. Monteur Karl Otto Schäſer e. T. Eliſabeth J. 10 M. 19. Ingenjeur Anguſt Düll u. Hermine Reith 15. Schloſſer Gg. Friedr. Weber e. T. Hermine Ingebora 15. Rudi Karl Noe 4 Tg. 5. Kaufm. Jakob Hoffmann u. Hilda Keller Friedo Opernſänger Otty Eugen Ries e. T. Margot 16. Karoline Volkert geb. Lipps 67 J. Maſchinentechn, Ludwig Mader u. Boleslawa 14 Heißer Karl Frank e. S. Franz Joſef Friedrich Editb 3 Melchior Hetzel e. S 15. Erich Kurt Weißmann 3 J. 2 M. . Szvamskfi 3. Arbeiter Wilb. Walz e. T. Frieda Luiſe 17. Schmemacher Anton Melchior Hetzel e. S. Kurt ſc. Danfmann Mar Hockenheimer 47... Prok. Friedr. Hofmann u. Philippine Tubach 14. Schuhhändler Karxl Jakob Flickinger e. S. Willi Anton 16. Philippine Reiber geb. Herbel 31 8. 4 M. Kaufmann Sskar Ruf und Elſa Dinkel Willi Kurt 17. 5 Adam Klauer e. T. Sonja Katharina16. Maurer Johann Fiſcher 55 J. 1 M. Geſchäftsführer Guſt. Nägele u. Alice Roſen⸗ 11. Polizeiwachtmeiſter Chriſtian Baum e. S. Hel⸗ 19. Johann Friedr. Edinger e. S. Norbert 15. Luiſe Edinger 4 Std. felder mut Hermann 5 rw 16. Taglöhner Adam Löſch 68 20. Arbeiter Johaun Nikolaus u. Frauke Goſſes 13. Kaufm. Heinr, Reifer e. S. Ifrael 15. Kaufm. Kart Gottfried Philiyv Müller e. S. 25. 11. 24. lediger Maſchiniſt Wilhelm 8 Schloſſer Auguſt Reber und Magdalena Klenk 12. Bankbevollmächtigter Dr. rer. pol. Julius Gerhard Karl 17. Kranenführer David Gutiahr 76 J. Getraute: Brecht e. S. Franz Günter Julius 16. Zimmermann Wilhelm Heinrich Metzger e. S. 7. Lageriſt Karl Adolf Heinr Wöllner 0 5 11 2 Januar 1925 14. Kriminalaſſiſtent Friedrich Karl Seyboth e. T. Karl Ludwig 17. Gerhard Heydecker 6 M. 22 T 15 Otto Gei 9 Elevnore 14. Kaufm. Guſt. Adolf Schnabel e. Hildegard18. Steuermann Heinrich Boos 71 195 11 M. 15. 16. Lageriſt Vinzenz Lampert Johannes Lochbühler elas Fri⸗ 16. Gerda Margareta Lenz 4 M. 3 Tg. 5 eeee e 2. S. Peter Karl dolin Jacol e. S. Heinz Alfred 18. Schloſſermſtr. Franz Rudolf Wieße 64 J. 4 M. bsz und Anna Holler 10 0 e Ferdinand Paehge 16. gaufmann Mar Bloch e. S. Tarid Hermenn 18. ee ende Krels 6 M. 15 Te. 0 Kaufmann Moritz Pfeffer und Martha Schuries13 116 b Frlepeic Meül 1 S. H 155 Aretagen brer Julius Schnörr e. T. Anner 19. Betriebsletter a. D. Ad. 68 J. 4 M. geß. Borch 1 7 7 übta 8 rnz 2 lieſe Ottilie Lydia 17. Arbeiter Joſef Kneidl 46 J. 4. Ta einr. ngmann e. einri ar 5 17 e ubde Wiſ 14. Sa 820 8 2565. Januax 1925 Elg bag n 1 5 run u. Luiſe Kaufm. Friedrich Wilh. uard Lüdecke e. T. Holzapfel geb. Boſch Margarete Johanna Maria 10. Schloſſer Ernſt Franz Freitag 32 J. 8 M. 18. ſbeere 89 3 90 1— Tüncher Juſtin Fieger u. Amalie Germer geb. 14. Lokomotivführer Jakob Probſt e. S. Rudolf 10. Chemiker Erwin Wilh. Baumann 40 15 10 M. 18. Anna Wei e 5 5 M Münch Alfred 8 10. Ton! Bade geb. Corzelius 41 J. 4 M 19. Modellmacher Auguſt Herm. Hippler 7 5 M, Schloſſer Hans Leskau u. Magdalena Rettig Kraftwagenf. Jak. Joh. Edinger e. T. Tuiſe 12. ledige berufloſe Auguſte Sabottke 72 Ivi 4 M. 19. Anna Hillenbrand geb. Mohr 64 J. 4 agerarbeiter Jakob Luz und Marie Wüſt 16. Kirchendiener Friedr. Weber e. S. Heinz 10. Landwirt Johann Gg. Walter 74. 20. Jakob Adam Valentin Bey 3 M. 17 25 Faufm. Otto Müller u. Eliſabetha Franger Friebrich 2. Eliſabeth Pä b. Seemann 42 8 111 1 N. 20. Kaufm. Max Mothias Hochgürtel 48 J. 10 M. 5 0 12. Eliſabeth Päbſt ge n M Arbeiter Heinrich Saß und Helena Diehl 13. Direktor Auguſt Arthur Waldemar Apfel e. T. 13. Privatmann Rudolf Garde 74 J 20. Privatm Benedikt Würzburger 79 J. Poſtſchaffner Friedr. Schulz u. Anng Gaberdiel Lieſelotte Elſe 12. Maria Joſefine Müller geb. Nuuſch 40 J. 20. Clementine Markert geb. Betzel 60 J. 3 M. 2 45 Arbetter big Lamabe 1 J. 7 M. 2⁰. Bader Jolef Dere 69 3 7 M. Architekt Alfred Au u. Marie Kübel Sbhneider Aokannes Pirron e. S. 2 Mannheim(U 2, In tiefer Frauer: Statt besonderer Anzeige. Heute vormittag verschied gottergeben nach lüngerem schweren Leiden unsere liebe treubesorgte ), den 28. januar 1925. Johann Heinrich van Poul, generaloberrsterinzr 3. 0. nachmittags ½3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. wege öffentlich verſteigern; 2 Diplomatenſchreibti ſche, ZWangsversteiserüns „ Aueitag, den 30, Jannar 1925, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal 0 6, 2 da⸗ bier gegen hare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ — 2 Schreibtiſch⸗ ſtühle, 1 Aktenrollſchrank, 1 Schreibmaſchine Freitag, den 30. öffentlich verſteigern: Jannar 1925, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 dahier gegen bare Zahlung im Bolftkeckungswege 1212 Mannheim, den 29. Januar 1925, b 6 Serichtsvollzieher. FMandsversteigerung 1 Freitag, den 30. Januar 1925, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 dahier gegen 3 Schreibmasdunen, I Hassenshrank, 1 Bücher- schrank, 1 Schreibusch, 1 Hlubsessel, 1 Noll- Mannheim, den 29. Januar 1925 Weber, Gerichtsvollzieher 2201 Lagerdale l, Lagerplatz m. Gleisanſchluß zu ver⸗ mieten. Zu erfragen in Nichte und Tante 92995 und Sonſtiges. 1 5 ffentlich der Geſchäftsſt. 52738 5 Mannheim, den 28 Jaunar 1925. bare Zahlung im Vollstreckungswege öffentlich ver- e Fräulein Louise van Poul aere deeeee een. in Aller von 38 jahren Tmündsversteiseruns Lalen geeignet für Viftualien⸗ ee e Scmrankk. 1 IIsh. handlung od hreibtiſche, 2 üche 5 0 lakob Werle, prolsss0r aer 175 Siareg anſcliebend(Sam⸗ Darnach anschließend am plandorte I Wiris Raits- 1 0 Die Beerdigung findet am Freitag, den 30. Januar 155 ignetplatz): 1 Stoß Bretter, ca. Pülleit, 1 Inene, 1 Spelseschrank, IWeinschkrank. Geſchäftsſt. B455 geſucht, Breiteſtraße, Schönmöbliertes Zimmer part., für beſſer. Herrn Heidel bergerſtr., Markt⸗ platz od. Planken. Gefl. Angebote unt. J. E. 84 a d. Geſchäftsſt. 2742 Flegant möblierles Iimmer von ſelbſtändigem Kauf⸗ zu vermieten. Herren auf Reiſen bevorzugt. Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. 2746 Wir sagen allen, die unserem lieben WIIIy Zeschlagnahmefreif Sofart zu vermieten in neuerbautem Hauſe mit elektr. Licht und Zentralheizung, geſunde :* hab 1% fi freie Lage, gegen Baukoſtenzuſchuß: An beſſ. kinderl. Ehe⸗ mann geſucht. Erwünſcht 75 letzte 10 aben, 0 2 8 baar ſä mibilets i Henwedie ae umen- un ranzspenden miigen Vank. 2 bis 3 ſchöne Zimmer mit guter Koch⸗ 5 Licht, Teleph., fließend. gelegenheit und Zubehör. Wobn-I Slabeim Waſſer, ſeparatex Ein⸗ Im Namen der 905 Erdachz e e 175„gang. Gegend Waſſer⸗ 107. vlie eräum ges Zimmer mit ebenſolcher Wohn⸗ in guter Lage ſofort zu[ turm, Auguſta⸗Anlage tieftrauernd Hinterbliebenen: vermieten. Angeb. unt Angeb. unt, küche und Zubehör leignet ſich auch ſehr,— 105 Büros). 2633 Auut. E. Z. 2 an die Geſchäftsſtele J. G. 87 05 d. Geſchöfts⸗[G. A. 31 a d. Geſchs 2276 ſehe d eee Aule e Ffau Magdalena Hefmann W²Ww. Seckenheimerstr. 1la. alautiam zenschmecheude Jpede lün h l U 2733 Wir bringen zum card alle Arien Masken- Sfoffe loh habe meine Kanzlei von H l, 5 nach 2 7, 2 Breitestraße verlegt. Meine ſelephon-Nummer lautet nunmehr 3457. Dr. Wilhelm Bergdolt Sellen plluges Angebof in Hlat ſulchen 1 Bettdecke über 2 Beiten nur. M. 125 1 Tischdecke 1 Meter 88, rund.„ 45 1200 Rechts anwalt. JVVVV in neuer, grosser Auswahl FFFFFFFFC T A f— Bettgarn: 9 88 Seidencrep 8SA M 1 15 nuel Sir Au 85 eeeee ec e b, Se 1 d en A tlas d8 en Aul Wunsch Auswahl ins Haus B4664 5 i Elna JJJCͤͥ0 ðm⸗ ppp —— prachtvolle anzende Qualiat Imp ort und Großhandel Tel. 02 + 5. 155. 1 Treppe 8 55 dillig Die Zuluhfen ecee fee eeeee 55 1 Meter Mx. Eiet ſeinster Qualität, Neuprodu ee eeeee — ⏑ n acco-Joulard e zu bedeutend verbilligten Preisen 2 für den RHaskenhball Tarlatan.40⁰ Maene. Tonker laden begonnen. Großabnehmer bitie Spezialolleste einzuholen—— n 1 12 en 90 em breit— Meter ee ee Mk. ist unentbehrlich ein gut⸗- riechendes Parfum u. Poder! 65 b..50 Die beliebſesten Marlken wie Khasana, Mystikum, Poppy, Tai-Tai, Turf, Juchten, bOirinia zu Mark 10.—,.—, 5—,.—, .—, 275,.—,.— und 60 Pfennig Zur Erfrisenung Nechtes Köln. Wasser Nr. 4711, J. M. Farina gegenüber dem julichs-Platz zu ermäßigt. Preisen per Flasche Mkc..50,.35,.35 und 90 Pfennig. 0 3 4 5 ich enen, 55 chminken, npomade, Lippenstifte in Glanzgold- alelsen nicht abfärb, tagel. haltend,(ODr Albersheim) per Stück Mark.— 8309 Emanuel Strauss ebee 1879 42 3, 17 Tel. 7108 u. 7288 1 Aewmpnpppugeanacmun ſünneenecd lanzbulldoga elrat Kaufmann, 36 Jahre, Umständehalber zum Preise von 3200 M. evangl., 10 J. Ausland, zu verkaufen. ſucht Briefwechſel mit 101 gebild, Fräulein zwecks Angebote unter HI. K. 05 an die Ge- schäftsstelle ds. Blattes. 210 Ausserdem sind alle Glanzstoffe, Schärpenstoffe, Holländerstoffe am Lager. (Geacnten Sie unser Masken-Fenster) Lancddauer ſpät. Helrat. Wwe, nicht ausgeſchloſſ Am liebſten Einbeirat in beſtehendes Geſchäft. Zuſchrift, mit Fereſbmaschinen-Arbeiten 1 ennet, 14 geſandt wird, erb. unter 2 19 ſeder Aet, Diſert, Manuſtripl u. derdl. wete., C. 28 a. 5. Ceſchſe, und Mittelstrade 56. f Mannheim Das Qualiſäishaus Q 1, 1 n den zadellos ausgeführt. Gefl. Zuſchr. erbet.ſtelle die. Bl. 26ʃ7 11. unt. H.(. 38 an die Geſchäftsſtelle. 5457 „Donnerstag, den 29. Januar 1925 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rusgabe! 9. Seite. Fir. 47 2— — — Von erster Stuttgarter Kohlenhandelsfirma wird für sofort oder später ein durchaus gebildeter Kautmann im Alter von 25·35 Jahren Volkswirtschaftfer oder erfahrener Kohlenfachmann welcher nachweislich erstklassiger Korrespondent und Disponent 5 zur Entlastung der Geschäftsführung gesucht. Es wollen sich nur un- bedingt vertrauens würdige, charaktervolle Herren mit guten Wesenseigenschaften, ledig oder verheiratet, meiden unter V. K. 116 an die Geschäftsstelle ds. Blattes. Bewerbungsschreiben müssen versehen sein mit lückenlosem Lebenslauf, Teugnisabschriften mit auskührl. Angaben der Familien- und Vermögensverhältnisse. des Alters, der 287110 und mit Bild. 1158 elter evgl. zuverläfſ. MHadchen in klein. Geſchäftsbaush. Iſof. geſucht. Wildenſtein, Kaufmännischer Lorgingſtr. 5. 8488 5 Darm- Lehrlin— Arbeiterinnen eſucht 2748 5 eckenheimerſtr. 130 für grögeres Industrieunternehmen zum Perſeltes J. April d. Is. gesucht. Bewerber, welche„erräulen das Reifezeugnis einer Mittelschule be- sitzen, wollen ihr Gesuch einreichen unt. F. W. 27 an die Geschäftsstelle d. Bl. 28c7 eſucht. 9703 N 1J e ragesmädchen zum 1. Februar Forſter, 91 en Moffreüang ſehr lohnend, für jedermann geeignet, auch für Dame, welche über eigene Wohnung ver⸗ fügt. Der Vertrieb kann ohne Selbſttätigkeit Tna allen Büroarbeiten, auch Buch- Nalun lvon der Wohnung aus geleitet werden. 8 vertraut, zu baldigem Eintritt Etwas Kapital erforderlich. 22519 Näheres Donnerstag und Freitag von 10 gesucht. Ausführl. An gebote u. V. T. 125⁵ n die Geschäftsstelle ds. Bl. 1176 bis 12 und—6 Uhr Hotel Pfälzer Hof, beim Portier. Wir suchen Fräulein im Verkauf erfahren für Kleider- u. Seiden- stoffe. Angeb. mit Bild und Zeugnisabſchr. an Seitz& Lippels Ludwigshafen a. Rhein 2 knfndehen chulfrei, per 65 nag geſn 1 ſofort bei guter An kelle ehne 99 855 H. M. 67 an die Geſchäfts⸗ 2712 112⁴ Fräulein 18 bis 21 Jahre für Stenogr. U. Maschine Rer sofort gesuchi. Keine Anfängerin. 255 Junges, Nael Hadchen aus anſtänd. Hauſe als Hilfe für vorh Mädchen tagsüber in Arzthaush. bald geſucht. Vor⸗ ſtellung bei 2745 Dr. Lewinſohn, Friedrichsring 38. „Hurlche Frau od. Mädchen einige 3 vorm. geſucht. Dammſtr. 5, 1 27 Tüchtiges, ehrliches Aleianaachen das bürgerl. kochen kann u. die Hausarbeit gründ⸗ 10 verſteht, ſofort oder Febr geſucht. Gute Zeugniſſe ding. Vor⸗ zuſtellen bis 10 morg. oder nach 6 Uhr 2697 Rich.— 59 85 fat 1 werd. billig angefertigt, ſowie einige preiswert zu verkaufen. 2640 Damenſchneiderei K. Haumüller, D 2. 11. Ialde Damenmasken billig zu verleihen, eptl. zu verkaufen. 12716 5. 17, 4. Stock. Aähbnes Mastenzostüm zu verk. oder zu ver⸗ leihen B446 3II, r. Gut erhaltener Frack-Anzug Smolking⸗Auzug, Gehrock⸗Auzug mittlere Figur, billig zu verkaufen. 42749 F 2. 12, im Hof rechts. e eeeeee Angebote unter V. S. 124 an — 1 1174 2702 fraclt ganz neu, auf Seide ge⸗ arbeitet, Gr. 170, preis⸗ wert zu verk Näher. in der Geſchäftsſt B432 Zu verkaufen: Swoking-Anzug 1 Anzug, faſt neu, für mittlere Größe. Näher Roſengartenſtraße 34, 2663 part. linls zwiſchen—6 Uhr. Lange moderne Obringe bill. H. Apel, Juwelier, 0 7. 15 Heidelbergerſtr., nächſt Waſſerturm. 245 al J Sreitestg Naslęrseifen CDur Cesle Haned %fu, Sb⁰ Al. ſalocermo S, Ail Hcla Hdsser Td. ſasdaa E Hotisan V⸗ S107 Faſt neuer Aaautenaben erſtkl. Fabrikat, fein ge⸗ polſtert, m. vernick Be⸗ ſchlägen, ſowie neuer .⸗anspon⸗-Stuhl preiswert abzugeb. An⸗ gebote unt. G. D. 34 an die Geſchäftsſt. B448 dasherd nußb. pol. ov. Hisch Damenmantel m. Gr. hell Damenhüte und Schuhe Gr. 38 ſehr billig zu ver ⸗ kaufen. Hch Lanzftr. 9⸗11 1 Tr. rechts EEEE Benkler, K 3. 27 Putzfrau 958 zum Büro putzen gesucht. Hawege vorm. Hary Held 6. m. b. H. e eeee ee Ulster grau, nebſt Smoking beid. faſt neu, ſehr preis⸗ wert zu veiteuen, 2H1. 8, 2 Iſchönes, ſchw. eich. Büfett ſowie Auszugtiſch und 4 Lederſtühle billig zu verkaufen 7 · Neues Conret- Harmanlum Marke„Manuberg“, elf Regiſter, umſtändehaber preiswert zu verkaufen. Angebote unt. J. H. 88 d. d. Geſchäftsſt. 975² Handwagen 2räderig, neu, 3 Zentner Tragkraſt, zu 65 Mark. Zollhof. Achtung! ſir. feutsch. Dogge ſchwarz, Rüde, ca. 2 alt, ſchuß⸗ und hiebfeſt, unbeſtechlich in allen Teilen, ſehr geeignet für Fabrikanweſen o. Villa, äußerſt. Preis 250.—, nach Wunſch auf Probe, ſowie eine ſchwarz⸗weiß gefleckte*2679 Tigerüoggehbndin 10 Woch., m. Stamm⸗ baum, Mutter prämiiert, zu verkaufen. Handien a verbeten, Zu erfrag. der Geſchäftsſtelle d. 1. Wachſamer Wolfshund verkaufen. 22681 Ir Waldhof, Kantine Spiegelfabrik. Miet-Gesuche. Vornehmer jg. Mann ſucht freundl., ſonniges Zimmer in fein. Hauſe dauernd zu mieten, Nähe Bahn⸗ hof, Kaiſerring, 9 7. Angeb unt A. 83 d. d. Geſchäftsſt. 98400 Wahnunastauach Geboten: 2 Zimmer mit Küche im inneren Stadtteil. Geſucht. 3— 4 Zimmer m. Zub. i gl. Lage. Un m. Unkoſt. werd. vergütet. Angebote unt. H. U. 75 d. d Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blottes. für Damen und Herren vermietet 325 75, Vermietungen Möbl. Zimmer z. Auswahl vorhanden Wohnungs⸗Nachweis K 2, 5. B419 Ca. 65 Zimmer k. jed. Preisl. Wohnungsbüro R 1, 12, Tel. 9452. B409. Sehr ſchön möbl. Wohn-Schlafzimmer m. el. Licht, N. Waſſert. an ſol. Herrn ſof. z. ver⸗ mieten. Adr. zu erfr in der Geſchäftsſt. B419 Möbl. Zimmer Wohnungsbüre Schwetzingerſtr. 16, am Tatterſall, Tel 5540. Möbl. Zimmer an 1(ev. 2) anſt. Damen zu verm. U 1. 9, 2. St. 2726 [FJutmbl. Eimmer mit elektr. Licht(evtl. Klavier) in ruhiger Lage des Lindenhofs auf 1. Febr.— ver⸗ mieten. Adr. erfr. i. d. Geſchaftsf. 44⁴ Iiohes deeres Ammer ſucht baldmögl berufs⸗ tätiges Fräulein(Miete kann vorausbez. werden unt. D. R. 72 d. Geſchäftsſt.— 8429 ſeevertenk⸗ Kapitalien von 300—10000 Mk. für laufende Geſchäfte bei höchſter Verzinſung und prima Sicherheit (Goldwerte) geſucht. Ev. ſtille Beteili An⸗ gebote unt G.. 53 an die Geſchäftsſt. 2878 TFaufm in ſich Stell. ſucht Darlehen von gegen hohen Zins und monatl. Rückzahlg. nach Vereinbarung Angebote unter F. P. 20 an die Gefchafteſtele 2627 5 14 4 5 8152 K Unterricht. Wer erteilt Unterricht in englisch. Sprache 8 1 Geſchäftsſtelle. 75515 Vefmischtes. Perfekte Schneiderin nimmt noch Kundſchaft außer dem Hauſe an. ngeb. unt. F. 2 80 d. Geſchöftsſt. 2648 Gedlegene Schiat- Ammer u. Huchen in großer Auswan! 1* Jehwalbeeh Sudne U f. 4 Lein Laden Feine 585 billige Mah-Nge liefert prompt b. kulant. d er in deutſchen und eugiscken Stoffen. Fr. Berlinghof Lange Rötterſtr. 1. Tel. 4112. 2788 Tulo-lelnielaag! Uebernehme zu 75 5 Zeit nach gllen ichtungen unt, billigſt. Berechnung. Angebote unter G. W. 52 an die Geſchäftsſtelle 32677 Fräulein wünſcht riftli eehe unt. D. B. 57 eſchäftsſt. B48 iands Flügel Harmuniums elgene und ftemde Fabrikate in reicher Auswahl. B442 Zahlungserlelchterung. Scharf& Hauk Piano- und Flügelfabrik Mannheim, C4, 4 reerrertehereN NMähmaschinen empfiehlt Pister, JI, 7 Breiteſtraße. Reparaturwerkſtätta ſür alle Snſteme wit — Garantie ſchnell und billig. S44 4 Fensſer U. die Pessege zeigen Was billig und preiswerf isf. Groge Posfen Porzellan-Geschirre sowie alle Veren für Küche und Haus heben wir zu dieser neuen Verensfalfung eingekauf. Wir wollen den weniger Bemittelfen, vvir wollen der breifen Messe guſe billige Vate verkaufen. Deshalb warten Sie O 7, 8, Neidelbergerstr. und prüfen Sie die Angeboſe. neben Palasl-Keffee &Co..U HNeidelbergerstr. 0 7, 8 National-Theater Mannheim weserdteg, dae ae, darner 104s Ull Jölldd-Aend in Hbglunsezaa Vorstellung Nr. 158, Miete E, Nr. 22 8 B. V. B. 13 151—13 275 u. 14026—14051 If der Noden Naspenbalt-Dekoration 45 Leitung: Qustav Mannebeck. F. V. B. 5601—5665 Anlang 1½ U Ende gegen 10½ Uhr. föle Kappenaben Der Graf von Luxemburg Opeieltle in drei Akten von A M Willner und Renée, Graf von Aagene tiellmum Neugebauer Hum Familiensitzung bei Wirtschaſtsbetrieb Rober Bodanzky. Musik von Franz Lehar. in Szene gesetzt von Alfed Landory Fürst Basil Basilowi Hugo Volsin mit Büttenfeden, allgemeinen Lieder n. heiteten e Ager 5 1 05 Vorträgen, Ueberraschungen und Lösung eines Armand Brissar aler Altred Landory Angele Didier, Sängerin in der Freisrätsels 123 Oper in Paris Ehe 5——5[Karten zu Mk..20 bis.50 im Rosengarten und Verkehrs-Verein.— Narrenkappen vom Stadttheater in Negensburg 2. G Sergei Mentschikoft, Notar Wuly Resemeyer Pawel von Pawlowftsch, russ. Botschaftsrat Fober, Walden 15 5 Pelegrin, Munixipalbeamter obert Walden 75 2 E 1 b deis de bae ke⸗ um aum D 3, 9 eta, werden unentgeltlich abgegeben. —1 Boulanger Adolf zungmann Iel. 4983 Ch. Lavi Maler josel Vikto Fobert Marchand Geerg Berzcget Stammnaus der Fiaumbrauerel Sidonie Käthe Inge Krug 1 Aureſie N Tiliy Rotſi 7 Heufe 2688 Toralie( Konservatoristinnen J Ieſene Reffert Amelie Marie Kaulmann 2 + Ae 25 Der Menoger des Grandhotels Loufs Reffenberger—— jules, Oberkellner Klois Boize ames. Liftboy Ausd Römer-Hahn ortier Hermann Trembich Die Kostũüme 27 Solodamen sind von der Firma Masken sten Wozu höll. einladet Kaspar Nagel Beamtfenl! erhalten auf monatliche Abzahlung(ohne jeglichen Aufſchlag) Damen-, und enernzsdde, Srumpfvaran, Trikofagen und Maskenkostüme billig zu 1 205 Mollwaren 2674 2752 Sei in beſten Qualitäten. Angebote unter H. N. 68 2 5 00 lan die Geſchäftsſtelle ds Bl. 2713 Nur noch einige rage bei kleinen Eintrittspreisen Troiz der außerordenilich hohen Aufführungs- kosien haben wir uns enischlossen, durch kleine Einiriſispreise es Jedermann möglich zu machen, sich das gewalfige Fllmwerk: Quo vadis? anzusehen. Noch nie hat ein Film einen derartigen Eindruck auf alle Besucher gemacht wie das Wunderwerk: Quo vadis? 10 Akte nach dem gleichnamigen berühmten Roman usceniert von Georg Jacoby und Gabriellino'Annunzio In der Haupirolle: Emil Jannings als Nero. Versäumen Sie nichi diese leizie dußerfi gumſuge Gelegenheili ſich diesen Film anzusehen, der jedem Besucher einen hohen künſſlerischen Genuß bereiſei! — Die Vorstellungen beginnen Vochentags.30,.00,.30 Sonntags.00,.00,.15,.30. Jedoch Zuiriſi zu jeder Zeli! Jugendliche haben keinen Zuiriſi! Quo vadis làuft zugleich auch in den A Vereinigte Kenzerttettungen f. M. h. l Zohriftsteller-VLerein Bannheim-Ludwigshalen Heute, Donnerstag, abends 8 Uhr Vordee Dr. Carl Wollf, bresden Larten an den bekannten Vorverkaufs- cstellen der.K. L. und an der Abendkasse. Mitglieder des Schtiltsteller-Vereins er- halten gegen Vorzeigen der Mitglieds- karte 25% ien, 1208 Scaramouche Harmonie D 2, 6 der franz. Revolution Scaramonche Üüdertriftt den deutschen Dubarry- Fum um ein Bedeutendes uber Zuddhae den Schönheitspreis von 10,000 Dollar erhalten 8 6, 1 1190 ſulele Kunstlerkonzert · Duskteworg ile ist eine Höchstproduktion: Das wurde Tel. 794 scaramouche 8S 6, 1 scaramouche des, Wunderbares Fmil Laudhäusser. Räüsc— Butter jedes Quantum an 2686 Wiederverkäufer billisst L. Huber. H 3. 18 scaramouche Das Ereignis der Woche vom 30. Januar bis 5. Febtuar im Annliche ſeröftentlichungen der Stabtgemeinde. Morgen früh auf der Freibank Anfang⸗Nr 350 Palast-Theater liefert schnell und billig. Drucksachen angae dr ia b. b. l.. 2 Haus kaufen geſucht. Schriftl. A die Geſchnndaſtel 2 1 hat bei einem intern. Preisbewerb ist etwas s0 Gewaltiges, Hinreißen- ist eine Geschichte aus den Tagen 15 Beste, was überhaupt je geilimt lief bei berechtigtem Aufsehen in 85 der ganzen Welt in allen Theatern hatte die besten Kritiken, dis je über einen Film geschrieben wurden 41 an B38g0 CAnner Lichtspeben MENEs Zid AnETTEN WIABAbEN 1r Di NM4Auus MENA; 43 UesAnnn οννπν⁰ ονẽỹMua 25 Fröüeck stcιhνανẽ,E& cuνπe SESHRUNDET 1290 gLetpA 1 5 fean f ſſdednerinnen-A8f Lulsenheim E. V. Einladung zur Senerdwesammlung ſauf Donnerstag, den 12. Febr. 25, vorm. 11 Uhr, i. Anſtaltsgebäude C.4 Tagesordnung: 4. Weſgker f. 1955. Voranſchlag für. Ve Be· obachtungen u. Ermitt- lungen überall B0248 Streng vertr vertraulich- Kadt. NHaskenbal 31. 1. Wer hat 1 22 abzugeben?ꝰ E 13, 2. St.., 92 Für Samstag Weecen geſuch 62761 Agalepben S188 8180. Für e Samstag aesareg, geſucht. E 7. 26, 3. Masken verleiht u. verkauft 211 Johann Adler P 3, 11 P 5, 4 Telephon 2638 Einzig. Spezialgeſchäft am Platze. Chike ſeidene Damen-Masken bill zu 2. eenene Wohn- u. Ge- 5 8chife eng 0ne auf industrielle Unternehmungen zu günstigen Bedingungen zu velgeben. Verschledene Aillen 15 teilweise deschlagnahmefrei in dester Lage. Alendaupſatze Seschäftshäuser im Zentrum. Wohnhäuser zu besonders billigen Pieisen. Bauplätze in verschiedenen Stadtlagen zu verkaufen Ferner zu ver- mieten:—8 helle . Bbroräune beschlagnahmefrei Hennch rrolberg Immobilienbüro 5 S 6, 21. Tel 1464 570 FFFFFTETT Anfertigung eleganter Damen- und Hindergarderobe bei gutem Sitz u. 2055 Verarbeitung. 26 Damenſchueiderei 9N. mef 0 8. 14 „ — J7%%%%%%%%%%%%%SJCGCCC ˙ͤ ⁵—