er, * —n . Ar 1288 8 — — gar keinen Wert. Dienskag, 3. Februar Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins aus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ geld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach · forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ zuhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ ellen Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ Gaße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.⸗Adreſſe eneralanzeiger Mannheim. Erſcheirt wöchentl. zwölfmal. Mannheimer General Amzeiger Veilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Jeitung. Mannheimer Frauen⸗Zeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht Neuer Sieg herriots in der Kammer das Ende der Botſchaſt am vat ikan Die Kammer hat in ihrer geſtrigen Sitzung die Debatte über die Einzeltitel des Budgets für auswärtige Angelegen⸗ heiten fortgeſetzt. Zur Diskuſſion ſteht noch Titel 9 über die Bezüge der diplomatiſchen Vertreter im Auslande, unter denen dieſes Mal bekanntlich der Botſchafter beim Vatikan nicht aufgeführt iſt. Zu Beginn der Sitzung ſtellt der Abg. Serot vom Moſeldepar⸗ tement, der der demokratiſch⸗republikaniſchen Union angehört, den ntrag, daß die vorgeſehene Regelung ſeinen Freunden keine Be⸗ friedigung gebe und ſie die Wiederherſtellung eines Kredits für den Botſchafter beim Vatikan wünſchten, den ganzen Etattitel er Finanzkommiſſion zur nochmaligen Beratung zu überweiſen. Die Linke ruft: Abſtimmen! Abſtimmen!) Der Berichterſtatter von der radikalen Partei erklärt: Wir ſind damit einverſtanden, daß die Frage ſo geſtellt wird. Die Rechte wird die Zurückverweiſung an den Finanzausſchuß annehmen; wir aber, die Linke, werden dagegen ſtimmen. Von der Linken wird energiſch Schluß der Debatte verlangt. Es ſind genug unnütze Reden in dieſer Angelegenheit gehalten worden. Nur mit Mühe kann der bg. Serot ſich Gehör verſchaffen, um ſeinen Antrag zu be⸗ gründen. „Der Abg. de Tinguy du Pouet von der demokratiſch⸗repu⸗ blikaniſchen Union ſpricht im gleichen Sinne und erinnert daran, welch großen Einfluß Frankreich im Orient habe, weshalb es ſich lundt dle, daß Frankreich beim Vatikan vertreten ſei, wie Eng⸗ Der Abg. Lautier(radikal) widerſpricht. Wenn England, ſo erklärt er, in Rom vertreten ſei, ſo geſchehe es hauptſächlich wegen ſeiner Angelegenheiten in Irland. Der Abg. de Tinguy du Pouet widerſpricht. Er beſchwört die Kammer, nicht den politiſchen Leidenſchaften nachzugehen, ſondern einzig und allein die Intereſſen Frankreichs in der Welt in Rechnung zu ſtellen. Das Argument des Miniſterpräſidenten Herriot, daß die Botſchaft beim Vatikan zu nichts Sinn habe, habe 5 Im gleichen Sinne ſpricht der Abg. Madelein, ebenfalls von er republikaniſch⸗demokratiſchen Union. Der Vatikan ſei ein in⸗ Schenationaler Beobachtungspoſten, vielleicht auch ein chlachtfeld, auf dem friedlich die großen diplomatiſchen Schlachten geſchlagen werden. Leo XIII. habe ein ſolches Preſtige ge⸗ abt, daß Spanien und Deutſchland ihm die Sorge anvertraut hätten, einige ihrer weltlichen Angelegenheiten zu regeln. Wenn der iniſterpräſident die Botſchaft aufgebe, dann hätten die franzöſiſchen iſſionare keine Unterſtützung mehr. Es könne ihm doch nicht aran gelegen ſein, ganz Frankreich in den engen Gedankenkreis einer politiſchen Partei einzuſchließen. Hebe man die Botſchaft auf, o könne das die unglücklichſten Folgen nach ſich ziehen. Er könne nicht glauben, daß die Linke Frankreich Schaden zufügen wolle. hi Nach der Rede des Abg. Madelein, der zum Schluß noch darauf inweiſt, daß es nicht im Intereſſe Frankreichs liege, dem Botſchafter Deutſchlands beim Vatikan das Feld zur zu überlaſſen, erklärt der keiner Partei angehörende Abg. Gruſſant, während 25 Krieges hätten ſich alle Franzoſen zuſammengefunden und der eligionsfriede ſei wieder hergeſtellt worden, was zur iederernennung eines Votſchafters beim Vatikan geführt habe. Der wabſt habe ſich gegen gewiſſe Anordnungen im beſezten Gebiete ge⸗ vandt. Seine Eingriffe hätten eine Wirkung erzielt. Die fran⸗ eiſiſchen Katholiken faßten die Haltung des Miniſterpräſidenten als ine ernſte und unverdiente Beleidigung auf.(Herriot 1. dazwiſchen: Die Kardinäle ſind doch ihre berufenen Botſchafter!) ſt 9. Gruſſant beſchäftigt ſich alsdann mit den katholiſchen Demon⸗ reationen im ganze Lande und erklärt, daß er heute die Religions⸗ eiheit verteidige, geſchehe nur im Intereſſe des ganzen Landes. aa erklärt, die Freiheit der Religion ſei in keiner Weiſe deblelt Abg. Gruſſant ſchließt, es ſei doch wahr, daß die Auf⸗ di ung der Botſchaft beim Vatikan als ein erſter Vorſtoß gegen Freiheit und als der erſte Vorſtoß derjenigen betrachtet urde, die die katholiſche Religion in Frankreich zerſtören wollten. — Der ehemalige Minifterpräſident L ogangg ergreift das Wort, 8 1 5 beweiſen, daß die Beibehaltung der Botſchaft beim Vatikan diti den republikaniſchen Grundſätzen und der republikaniſchen Tra⸗ — 5 widerſpreche. Ein diplomatiſcher Bruch werde allgemein als 15 ernſte Angelegenheit betrachtet. Es habe ſich nichts ereignet, was 7 Bruch rechtfertigen könnte. Es gehe nicht an, zu behaupten, ie nweſenheit eines franzöſiſchen Botſchafters beim Vatikan bin de Politik mehr als die Anweſenheit eines Botſchafters in Berlin 5277 Moskau. Die Anweſenheit eines Botſchafters beim Vatikan luilpreche im Gegenteil dem Vorgehen Frankreichs ſeit der Revo⸗ 5 Dieſe Gedanken entwickelt Loygues im einzelnen und er⸗ dmtert, daß weder Ferry noch Flaquet noch Gobelet noch Driſſog ſe Juſttz gedacht hätten, die Botſchaft beim Vatikan aufzuheben.(Der Kolzminiſter ruft dazwiſchen: Das war auch unter dem Regime des Heidordats) Man könne nicht, ſo fährt Laygues fort, die Unter⸗ bedang machen, die Herriot geführt habe, der von der Trennung hätt Geiſtlichen vom Weltlichen geſprochen habe. Er und Briand ee die Beziehungen zum Vatikan wieder hergeſtellt. Dieſer habe a keinerlei Bedingungen geknüpft. Schließlich fordert Laygue⸗ ftelle Kollegen auf, nur die franzöſiſchen Intereſſen in Rechnung zu Krien ⸗ wenn die Entſcheidung getroffen werden ſolle. Durch den kund babe Frankreich in der Welt wieder eine gute Ftel⸗ der d erhalten. Alſo ſei es gut, aus dem Kriege dis Lehre zutziehen, gefü och ſchließlich zur Wiedereroberung von Elſaß und Lothringen Der böt hätten, die augenblicklich noch unter dem Konkordat ſtünden. wel bg. Laygues fährt in ſeiner Rede fort und erinnert daran, Wirde Rolle das katholiſche Zentrum, wie Fehrenbach. ſo 5 Marx beim Vatikan ſpiele. Es könne doch niemand, 17 8 die Weltbedeutung des Kalholizismus d. insbeſondere i —82 re, des Pabſttums ableugnen. Herriot habe geſagt, Nerntreich wolle den Frieden, wie alle ihm vorausgegangenen Re⸗ alb been ihn gewollt hätten. Der Einfluß Frankreichs müſſe des⸗ Gem eim Vatikan fortbeſtehen. Herriot habe ein ergreifende⸗ älde von der Lage Deutſchlands gegeben und in 0 habe er das Ideal des Frtedens und der Gerochiigteit Frant⸗ ranfre: Welt vorgezeigt. Die Völker hörten die Worte Frankreichs. derſtändredürſe deshalb nichts unternehmen, was das geringſte Miß⸗ ſan—1R— herbeiführen könnte. Deutſchland müſſ ebegreifen, daß n wahren Frieden ſchaffen wolle. Hierauf erareift Miniſterpräſident Herriot zu einer kurzen Erkläruna das Wort. Er ſaat. noch einmal müſſe er betonen, daß es nur eine Gegenſätzlichkeit der Meinungen gebe. Die Einen behaupteten. daß die franzöſiſche Außenpolitik verknüpft ſei mit dem Schickſal des Katholizismus, die Anderen, wozu er ge⸗ höre, alaubten an die Notwendiakeit der Einiaung und der Zuſam⸗ menarbeit aller Meinungen und Glaubensbekenntniſſe, um eine fran⸗ zöſiſche Politik zu betreiben. Die franzöſiſche Idee ſtünde inner⸗ politiſch und außenpolitiſch außerhalb der Glaubensbekenntniſſe, ja ſoaar über denſelben. Es gebe in Frankreich viel Katholiken, die religionstreu ſeien und trotzdem ſeine Anſichten billigten. Aus dieſem Grunde widerſetzte ſich die Regierung der Zurückverweiſung des Titels 9 an die Finanzkommiſſion. Aber gemäß ſeiner Erklärung. die er vor einigen Tagen abgegeben habe, erkenne er den Beſchluß des Staatsrates für gültig an, daß das Konkordat für Elſaß⸗ Lothringen fortbeſtehe. Er ſchlage deshalb im Einver⸗ ſtändnis mit der Finanzkommiſſion vor, 58 000 Franken Kredit für einen Miſſionschef beim Vatikan zu bewilligen. der die Vertretung der elſaß⸗lothringiſchen Angelegenheiten weiterführen und der von einem Archivbeamten und einem Leagationsrat bealeitet werde, der ihn eventuell vertreten könne. Hierauf beſteigt der Aba. Colrat die Rednertribüne. In die⸗ ſem Augenblick zeiat es ſich, daß die Sozialiſten und ein Teil der Ra⸗ dikalen wegen der Ankündiaung des Miniſterpräſidenten Herriot be⸗ treffend die Entſendung eines Miſſionschefs für Elſaß⸗Lothringen nach dem Vatikan ſehr unruhiag geworden ſind, ſodaß es dem Kammerpräſidenten nicht möalich iſt, dem Redner Gehör zu verſchaf⸗ fen. Die Sitzung wird deshalb auf unbeſtimmte Zeit unterbrochen. Während der Unterbrechung der Sitzung ſind die radikale und die ſozialiſtiſche Kammerfraktion zu einem Meinungsaustauſch zu⸗ ſammengetreten, angeſichts der Erklärung des Miniſterpräſidenten Herriot, daß er einen Miſſionschef nach dem Vatikan zur Erledigung der elſaß⸗lothringiſchen Angelegenheiten entſenden wolle. Im Laufe der Beratung wird der Vorſchlag gemacht, den Kredit von 58 009 Franken nicht auf den Titel auswärtige Angelegenheiten zu über⸗ nehmen, ſondern auf das Spezialbudget für Elſaß⸗Loth⸗ ringen. Infolgedeſſen werde es ſich hier nur um die Anſtellung eines Beamten handeln, der mit den auswärtigen Angelegenheiten nicht in direkte Beziehungen treten würde. Die beiden Kammer⸗ gruppen werden deshalb verlangen, daß ſofort über den Antrag, den Titel an den Finanzausſchuß zurückzuverweiſen, abgeſtimmt wird. Dieſe Abſtimmung wird einen klaren politiſchen Charakter haben, um feſtzuſtellen, wer Anhänger und wer Gegner der fran⸗ zöſiſchen Botſchaft beim Vatikan iſt. Die weitere Diskuſſion wird alsdann nach dem dieſe Abſtimmung erfolgt iſt, bis auf Dienstag vertagt werden, um es zu ermöglichen, einen neuen Etattitel für das Budget für Elſaß⸗Lothringen zu ſchaffen, durch das die erforderlichen Kredite für die Sonder⸗ miſſion beim Vatikan bewilligt werden können. Die ſozia⸗ liſtiſſcche Fraktion hat ſich dieſem von radikaler Seite ausgehenden Vorſchlage nach der Havasagentur angeſchloſſen. In den Wandel⸗ gängen der Kammer wird die Entſcheidung der Raditzalen und So⸗ zialiſten als ein Kompromiß angeſehen, der jedenfalls im Ein⸗ verſtändnis mit Miniſterpräſident Herriot beſchloſſen wurde. Wäh⸗ rend der Unterbrechung der Kammerſitzung, die etwa eine Stunde dauerte, herrſcht in der Kammer große Erregung, da die Oppoſition glaubt, es würde durch das Verhalten der Sozialiſten und eines Teils der Radikalen eine Miniſterkriſe ausbrechen. Nach der Wiederaufnahme der Sitzung tritt der Abg. und ehe⸗ malige Juſtizminiſter Colrat, der der Linken angehört, für die Beibehaltung der Botſchaft beim Vatikan ein, ebenſo der links⸗ radikale Abgeordnete Abbé Lemire. Miniſterpräſident Herriot ſtellt namens Vertrauensfrage gegen die von der rechten Seite beantragte Rückverweiſung des Art. 9 des Budgets für die auswärtigen Angelegenheiten an den Finanzausſchuß der Kammer. Dieſer Antrag iſt von dem Antrag⸗ ſteller, dem Abg. Serot, dahin interpretiert worden, daß, wer für die Rückverweiſung an den Finanzausſchuß ſtimmt, für die Bei⸗ behaltung der Botſchaft beim Heiligen Stuhl ſtimmt. Die Kammer hat den Antrag auf Rückverweiſung des Art. 9 des Budgets für auswärtige Angelegenheiten an den Finanzausſchuß der Kammer mit 314 gegen 250 Stimmen abgelehnt. Damit hat die Kammer der Beſeitigung der franzöſiſchen Botſchaft beim Vatikan zugeſtimmt. der Regierung die Die Reparationskommiſſion wied beſcheiden Vier Jahre lang hat die Reparationskommiſſion als Geſchöpf des Diktates von Verſailles und als oberſter Richter in allen Fragen der deutſchen Entſchädigungsleiſtungen in Paris ein pompöſes Da⸗ ſein geführt. Ihre Mitglieder hatten im Hotel Aſtoria luxuriös ein⸗ gerichtete Privat⸗ und Dienſtzimmer. Daß dabei die Unterhaltungs⸗ möglichkeften der Seineſtadt zuweilen eine größere Rolle ſpielten als der Dienſt ſelbſt, hat das Beiſpiel eines Delegierten der Repara⸗ tionskommiſſion bewieſen, der wegen ſkandalöſer Lebens⸗ führung ſeinen Dienſt quittieren mußte. 5 Seit Ende Januar iſt die Kommiſſion beſcheiden geworden. Sie iſt ihrer Größe wie auch ihrer politiſchen Bedeutung nach zuſammen⸗ geſchrumpft. Das Hotel Aſtoria wird auch für die nächſte Zeit noch der Schauplatz ihrer Tätigkeit ſein. Die Delegierten haben aber ihre Privatwohnungen aufgegeben und werden nur nach Paris kommen, wenn die Berichterſtattung des Generalagenten Park Gilbert über die Ausführung des Dawesplanes ihre Anweſenheit erfordert. Sie hinterlaſſen in Paris einige wenige Stellvertreter, die mit weſentlich eingeſchränkten Bürokräften in Zukunft die alliierten Mächte ver⸗ treten. Die Koſten, die bisher für die Reparationskommiſſion auf⸗ gewandt werden mußten, ſind durch die Einſchränkung jetzt auf den zehnten, Teil reduziert worden. Das Hotel Aſtoria, in dem die Kom⸗ miſſton es ſich bisher wohl ſein ließ, wird im Laufe des Jahres ge⸗ räumt und wieder für den privaten Reiſeverkehr eingerichtet werden. Wir weinen den Herren, die faſt alle Paris ſchon verlaſſen haben, keine Träne nach. Sie hinterlaſſen bei uns ein teures Andenken. J Berlin, 3. Febhr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der frühere Reichspoſtminiſter Giesberts wird heute 60 Jahre Preis 10 Pfeunig 1925— Ar. 55 nzeigenpreiſe nach Tarif, dei Vorauszahlung pro ein. 5 Koloneigelle für Allgemeine— 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Die Pirouetten Herriots Von General Percin⸗Paris In ihrem kürzlich erſchienenen Buche gegen den Krieg ſchreibt Madame Rauze:„Es gibt bei uns Männer, die laut ihren Inter⸗ nationalismus verkünden. Aber wenn ein Regiment vorbeimarſchiert, ſo ſchwellen ihre Herzen beim Klang der Kriegsmuſik; ihre Naſen⸗ lügel beben, und vor dem Defile im Taktſchritt, vor den Fahnen, den Uniformen uſw., hebt ſich ihr Kopf höher, ſich richten ſich ſtramm auf, wie beim Gewehrſchultern.“ Das nennt man eine Pirouette machen. Es iſt noch nicht lange her, ſeit unſer Miniſterpräſident Eduard Herriot im gleichen Falle war. Am 20. Auguſt 1 Jahres ſagte er in der Kammer:„Es iſt zu hoffen, daß ein Te kommt, an dem die Völker auf die ſchreckliche Gewohnheit des Krie⸗ ges verzichten werden.“ Aber kurz nachher, am 7. September hat er in Meaux den zehnten Jahrestag des Sieges an der Marne ge⸗ feiert und ſo verherrlicht, was er ſiebzehn Tage vorher als ſchrecklich bezeichnet hatte. Vor den Uniformen, den Fahnen iſt ſein Herz aufgegangen. Er hat das Gewehr geſchultert, wie Marianne Rauze ſagt, und hat folgende Worte geſprochen:„Ich werde mich noch in dieſer Stunde mit tiefſten Gefühlen vor der Statue verneigen, die der Gemeinderat von Meaux dem Marſchall Gallieni errichten ließ. Aber ich würde meine Pflicht als Haupt der Regierung verletzen, wenn ich nicht vorher ſagen würde, wie viel Bewunderung und Dankbarkeit wir für den herrlichen Soldaten empfinden, der in der größten Schlacht der Geſchichte durch Klugheit und Kraft die wunder⸗ barſte Waffentat vollbracht hat. Marſchall Joffre, Sie ſollten hier an dieſem Platze ſein, auf dem ich mich jetzt gerade befinde. Die Ge⸗ ſchichte würde von Ihnen mehr ſagen, als ich es in dieſem Augen⸗ blick vermag.“ Herriot, ein Akademiker, ein Philoſoph, ein Denker, verneigt ſich vor der Statue eines Soldaten und huldigt einem anderen Soldaten, nachdem er verkündet hat, der Krieg ſei eine ſchreckliche Sache. Welche Pirouette! Herriot ließ ſich bei einer anderen Gelegenheit wieder ertappen. Der darauf folgende 11. November war der Jahrestag des Waffenſtillſtandes, d. h. des Friedens. Er hätte den Frieden ver⸗ herrlichen können: aber er hat den Sieg verherrlicht. Er hat vor dem Triumphbogen auf dem Etoile 250 Fahnen defilieren laſſen, die, wie die Zeitungen am anderen Tag berichteten,„im Winde wehten und ſo ein zauberhaftes Schauſpiel boten“. Er hat ſodann die Trup⸗ pen von Paris defilieren laſſen mit ihren Kampfwagen, ihren Auto⸗ mobilbatterien und ihren Maſchinengewehrzügen. Kurz, der 11. No⸗ vember war ein Tag militäriſcher Freuden. Doch lieſt man in einem Buche von Tſen Sonming, zu dem Herriot das Vorwort geſchrieben hat und das den Titel trägt:„Das friedliche China“, das im Jahre 570 v. Chr., alſo vor 2495 Jahren, der an ice h Lao Tſen geſagt hat:„Es iſt nicht gut, Jahrestage glücklicher lachten zu feiern.“ Wohl hat Herriot das Vorwort zu dieſem Buche ge⸗ ſchrieben, abar er hat geſtattet— und das iſt eine neue Pi—, daß die Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung auf ihrem Kalender für 1925 den 11. November als„Siegesfeſt“ und nicht als„Friedensfeſt“ bezeichnet. Sagen Sie doch. Herr Herriot, den Völkern, daß der Krieg eine ſchreckiche Sache iſt. auf die ſie verzichten ſollten. Die Völker werden Ihnen dann antworten:„Sie haben ſich mit tiefſten Gefühlen vor der Statue des Marſchalls Gallieni verneigt, aber Fréderie Paſſy, der aroße Friedensapoſtel hat noch kein Denkmal erhalten. Keine Straße in Paris iſt nach ihm benannt worden, während man die Namen Bonapartes und anderer aroßer Krieger auf vielen Straßenſchildern ſieht. In welchem Augenblick ſoll man Ihnen alauben, vor oder nach der Pirouette?“ Schon am 25. Februar 1920 hatte Oberſt Fabry als Bericht⸗ erſtatter über das Rekrutierunasgeſetz in der Kammer erklärt:„Viele Leute alauben, daß die Sicherung der materiellen Abrüſtung genüge. um den Kriea zu unterdrücken. daß man nur die Waffen denen aus der Hand nehmen müſſe. die ſie tragen könnten. Aber nach meiner Anſicht muß man vor allem den Geiſt entwaffnen.“ Die Kam⸗ mer applaudierte, fand aber kurz nachher die Erklärungen kriegeriſch geſinnter Sprecher ganz nach ihrem Geſchmack. Am 21. November 1921 erklärte der damalige Miniſterpräſident Briand in einer Rede in Waſhington:„Die Verminderuna des Kriegsmaterials iſt nur die materielle Seite der Abrüſtung. Die Entwaffnuna ſollte aber ebenſo ſehr moraliſcher wie materieller Natur ſein.“ Leider hat man wenige Tage nachher in Metz ein Denkmal zu Ehren von Paul Deéroulede errichtet. zu Ehren des Mannes, der Frankreich am meiſten zur Re⸗ vanche getrieben hat, des Mannes, der wegen ſeiner Unmäßigkeit in Wort und Schrift. wegen ſeines wütenden Patriotismus verbannt worden war. Herr Briand erlaubte, daß dieſes Denkmal durch Louis Barthou, den Krieasminiſter ſelbſt, eingeweiht wurde. War es mög⸗ lich, die Aufreizung der Deutſchen aegen die Franzoſen noch weiter zu treiben? Im Jahre 1923 wurde in einer Provinzſtadt eine Sammlung er⸗ öffnet zur Errichtung eines Denkmals zum Gedächtnis der für Frank⸗ reich gefallenen Soldaten. Die Veranſtalter der Sammlung ließen auf dem Denkmal die Inſchrift anbringen„Krieg dem Kriege“ Das iſt der Titel eines Buches, das ich— möae es den Reaietenden nicht mißfallen— demnächſt erſcheinen laſſen werde. Die Regierung ließ die Inſchrift entfernen. Wann werden endlich unſere Staatsmänner aufhören, zwei Ge⸗ ſichter zu zeigen, ein friedliches in der Kammer, aber ein kriegeri li aeriſches vor den Statuen, den Uniformen und den Fahnen? Deutſchland und England Chamberlains Rede Berlin, 3. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) In Ber⸗ liner politiſchen und, wie ſich denken läßt, erſt recht in amtlichen Kreiſen hat die ſchulmeiſterliche Art, wie der britiſche Außenminiſter Chamberlain über die in jeder Beziehung ſorgfältig abge⸗ wogene Rede Dr. Luthers abzuurteilen ſich angemaßt hat, einiges Befremden ausgelöſt. Es iſt ja kein Geheimnis, daß, ſeit dem Chamberlain im Amte iſt, das Verhältnis Downingſtreet zur Wilhelmſtraße ſich äußerſt kühl geſtaltet hat. Immerhin über⸗ ſteigen die Aeußerungen Chamberlains das Maß des Erträglichen. Der britiſche Außenminiſter dürfte inzwiſchen aus den Preſſe⸗ äußerungen ſeines eigenen Landes erſehen haben, das man keines⸗ wegs überall in England die„Tonart“ der Reichskanzlerrede zu be⸗ anſtandn ſich bemüßigt gefühlt hat. Wir haben den Jubel der deutſchnationalen Preſſe über den Regierungswochtel in England nie recht verſtehen können. Vielleicht iſt das überhebliche Auftreten Chamberlains jenen Enthuſiaſten eine heilſame Lehre für die Zu⸗ kunft.„„„ 155 0 2. Seite. Nr. 38 Neue Maunheimer Jeitung[(Mittag⸗Rusgade) Dienstag, den 3. Jebruar 1925 Akademiker und politik Eine Rede Dr. Streſemanns Am Sonntag ſprach bei einer mehrere Tage dauernden aka⸗ demiſchen Tagung der Außenminiſter Dr. Streſemann über die Frage akademiſcher Politik, wobei er u. a. folgen⸗ des ausführte: Akademiker und Politik iſt ein niemals ausgeſchöpftes Thema, zu dem die neue Generation erneut Stellung nehmen muß. Wie ſich die akademiſche Jugend zur Politik ſtellt, iſt gewiß zunächſt ihre eigene Nl aber in ihren Folgerungen in eminentem Sinne eine? ngelegenheit des Staates. Wir wurden dusg den Weltkrieg in Zuſtände hineingeworfen, in denen alles flüſſig und unſicher geworden iſt. Eine Umwertung aller Werte hat eingeſetzt und iſt noch nicht abgeſchloſſen. Hineingeſtellt in dieſes typiſche Zeitalter der Unſicherheit, in dieſes Jahrhundert des Druckes und des Kampfes in jeder Form der äußeren und inneren Ruhe⸗ loſigkeit, hat unſere Jugend Aufgaben zugewieſen erhalten, wie kaum in einem revolutionären Zeitalter. Die Jugend der Zeit nach der Reichsgründung verfügte über feſte Schemata: Mochte ſie ihre Heldenverehrung in Bismarck, Moltke oder Roon, mochte ſie ſie in Max Laſalle oder Engels ſehen, ſie hatte das ruhige Gleich⸗ gewicht der Seele, das von keiner Vorahnung künftiger Stürme berührt wurde. Sie war reich an organiſatoriſcher Kraft, aber arm an wahrhaft großen Problemen. Sie hatte die ausſchlaggebende Führerſtellung in Deutſchland und war deshalb mitverantwortlich vor der Geſchichte. Dieſe Selbſtſicherheit, die ſie von der Politik fernhielt, weil ſie darauf vertraute, daß der Staat auch ohne ſtarke Ingerenz ſeiner geiſtigen Schichten unter allen Umſtänden den richtigen Weg finden würde, iſt zuſf immengebrochen. Wie ein Menetekel mutet es an, daß diejenige geiſtige Gentry, die über Deutſchland verfügte und die ihm unzweifelhaft das beſte Staatsbürgertum ſtellte, die ſich aber im weſentlichen von der Politik fernhielt, durch der Zuſammenbruch nach dem Weltkriege ſo unbarm⸗ herzig nicht nur aus jeder Führerſtellung herausgeworfen wurde, ſondern bis zur Proletariſierung unterſank. Unter ganz ande⸗ ren Bedingungen tritt heute die akademiſche Jugend in das Leben. Unter ſchwerſter Not und Selbſtverleugnung iſt ihr das Studium allein möglich. Von ihrer Stellung zum öffentlichen Leben hängt unendlich viel für unſere Zukunftsentwicklung ab. Das Ethos der neu ſich aufbauenden akademiſchen Schichten darf uns nicht verloren— 05 wenn wir überhaupt zu geſunden Ver⸗ hältniſſen kommen ſollen. Anders aber als früher muß dieſe Jugend dabei den öffentlichen Dingen gegenüberſtehen. Im Wirbel der Ent⸗ wicklung hat man das Volk und die Maſſe ſeloſt zu entſcheidenden Faktoren für die Willensbildung in der Politik gemacht. Das gilt aber nur theoretiſch. Die Jührerperſönlichkeit formk den Willen der Maſſe, und daraus erwächſt gerade denen, die die Möglichkeit haben, geiſtig führend zu ſein, die Pflicht zur Betätigung im politiſchen Leben. Der Redner auf der Kanzel, die Richter und Rechtsberater des Vol⸗ kes, die Lehrer u. Erzieher und der Mann der Technik ſtehenan der Stelle, an der eine weiteſtgehende Beeinfluſſung möglich iſt. Weshalb blieb der Sozialismus mit ſeinen gewaltigen Hilfskräften nur verhältnismäßig kurze Zeit an der Führung des neuen Deutſch⸗ land? Weshalb in ihm die innere geiſtige Kriſe? Weil es ihm nicht gelungen iſt, mit ſeinen Ideen in die akademiſche Jugend hinein⸗ zukommen, und weil damit die Bewegung erſtarrte und ſich nur auf heſtimmte ſoziale Schichten erſtreckte. Das in einer Zeit, in der un⸗ zweifelhaft die akademiſche Welt ſich mit Inbrunſt in die Politik geſtürzt hätte und für neue Ideen durchaus empfänglich war. Die Betätigung im politiſchen Denken, die nicht gleichbedeutend zu ſein braucht mit parteipolitiſcher Verbiſſenheit, iſt im deutſchen Studententum gewiß vorhanden, aber ein Blick auf die gegenwär⸗ tigen politiſchen Strömungen der Studentenſchaft läßt ſehr be⸗ zweifeln, ob dieſe Betätigung in die Tiefe geht. Die deutſche Studentenſchaft rühmt ſich ein Hort nationalen Denkens zu ſein, aber die Art, in der ſie dieſe Geſinnung zum Ausdruck bringt, erſcheint oft hohl und veräußerlicht und iſt nicht auf⸗ gebaut auf geſchichtlichem Denken. Stolz und Anerkennung deſſen, was war, iſt ſelbſtverſtändlich für jeden, der in der trüben Gegen⸗ wart vergangener großer Zeiten gedenkt. Aber das Feſthalten an der Tradition darf nicht zur Erſtarrung der Meinungen führen. Man darf nicht daran vorübergehen, daß wir die Kriſis der Gegenwart nicht überwinden mit träumender Reſignation, ſondern nur mit werktätiger Mitarbeit in der Gegenwart. Vergeſſen wird auch vielach bei der Heldenverehrung der Vergangenheit die un⸗ endliche Schwierigkeit, einen zuſammengebrochenen Staat über den verlorenen Weltkrieg und die Revolution hinaus ohne Macht zur inneren Konſolidierung zu führen. Die polltiſche Be⸗ tätigung der deutſchen Akademiker muß als Ausgangspunkt die Skaatsbejahung haben. Wir können uns den Luxus eines Kampfes um die Staats⸗ form nicht gönnen. Reich und Staat ſind von außen und innen be⸗ droht. Nicht im Bekämpfen des Staates, weil ſeine äußere Form nicht gefällt, liegt der Ausfluß nationaler Geſin⸗ nung, ſondern in der Selbſtüberwindung, die gerade da mit⸗ arbeitet, wo von ihr innerlich die größten Opfer verlangt werden. Vielſach paart ſich mit der Verkennung der lebendigen Volkskräfte in unſerem Innern ein gewiſſes unſoziales Denken, das die Auto⸗ didakten in der Politik und Verwaltung überhaupt nicht gelten laſſen will und ſich darüber nicht klar ſind, daß die Zurückſtoßung vieler Volkskräfte, die in der Lage geweſen wären, in mancher Be⸗ ziehung ein erſtarrtes Beamtentum mit neuen Anregungen zu er⸗ füllen, einer der Hauptfehler des alten Syſtems war. Man träumt von der Macht, wo Realität unſere Machtloſigkeit zeigt. Man vergißt, daß die ideale Kraft der Nation, der edelſte Erſatz der materiellen Macht, nur lebendig wirken kann, wenn im gegebenen Augenblick die Herſtellung der Volkseinheit zu ermöglichen iſt. Man tritt an die Begriffe der Parteien zu ſtark vom Standpunkt der Dogmen heran und ſieht nicht, daß eine Scheidung der Anſchauungen längſt nicht mehr bei den Grenzen der Parteien liegt, ſondern daß in ihnen allen ein Ringen um neue Staatsanſchauungen vor ſich geht. Verkennen wir nicht, daß wir noch vollkommen im Zeitalter der Revolutionierung leben und daß der Kampf um die Neugeſtaltung ſozialen Denkens, der wirtſchaftlichen Begriffen und des geſellſchaftlichen Anbaues nicht ausgekämpft iſt. In der Maſſenpſychoſe unſerer Zeit tritt die Führung des geiſti⸗ gen Deutſchland ebenſd wenig klar hervor wie die Führung der Akademiſchen Jugend ſelbſt innerhalb der Tendenzen, die die Jugend bewegen. Man hat manchmal auch die Empfindung, als wenn nach dem Aufbrauſen der erſten Nachkriegsjahre ein gewiſſes Gefühl der Satuiertheit ſich in der akademiſchen Jugend wieder geltend macht. Möge nie der Jachmann völlig ſiegen über den Menſchen, der nach allgemeiner Bildung ſtrebt. Möge man bei dem Rätſelraten über den gewaltigen Einfluß jüdiſcher Kreiſe auf die Geſtaltung des ſer ein Denkens unſeres Volkes ſich auch klar darüber ſein, daß dieſer Einfluß ſich vielfach ergibt aus der Heberlegenheit, die das Verbundenſein jüdiſcher Kreiſe mit den geiſtigen Strömen der Gegenwart ihnen vor denjenigen gibt, für die das Leben mit dem Fachwiſſen und der Erfüllung der Be⸗ rufepflicht abgeſchloſſen iſt. Die Zuſammenfaſſung ſtudentiſcher Kreiſe der deukſchen Volksparkei ſoll nichk bedeuten ein Einzwängen in politiſche Dogmen. Das würde den Begriff einer lberalen Partei an ſich widerſprechen. Das Leben iſt Entwicklung auch das Leben der Parteien, die man oft opportuniſtiſch ſchilt, wenn ſie nicht auf demſelben Standpunkt verharren, unbeſchadet da⸗ rum, daß die politiſche Entwicklung ſie andere Bahnen weiſt. Seien Sie Tröger der Entwicklung auch innerhalb der Partei, die keine Zukunſtsberechtigung hätte, wenn ſie Angſt beſäße vor der Jugend und ihren Idealen. Die Zukunft des deutſchen Volkes liegt dunkel vor uns. Sie wird entſcheidend be⸗ ſtimmt ſein durch zuperläſſige Einſtellung derjenigen 8 zum Staat und zur Politik, die dazu berufen ſind, Träger dieſer Zu⸗ kunft zu werden, Die Kuhrentſchädigungen Berlin. 3. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Denk⸗ ſchrift der Reichsregierung über die Ruhrentſchädigungen wird. wie wir hören. vorausſichtlich am Mittwoch dem Reichstag zu⸗ gehen. Sie wird eine eingehende Darſtelluna des geſamten Sachverhaltes bringen, bei deſſen Beurteilung man nicht wird ver⸗ geſſen dürfen. daß dieſe Entſcheidungen in eine Zeit fallen, da die Sozialdemokratie noch an der Regierung teil hatte. Die Diskuſſion iſt eingeleitet worden durch ein Schreiben, das Huao Stinnes am 7. Oktober 1923 im Namen der Induſtriellen an den damaligen Reichskanzler Dr. Streſemann richtete und Auskunft darüber erbat, ob die Reaierung damit einverſtanden ſei. wenn die Zechenbeſitzer mit den Beſatzunasbehörden über einen modus vivendi verhandelten. Es braucht kaum bemerkt zu werden, daß es ſich bei dieſem Briefwechſel nicht etwa um eine Privat⸗ korreſpondenz gehandelt hat, das können nur ſehr wenig eingeweihte Leute annehmen. denn es war durchaus kein Geheimnis, daß zwiſchen Streſemann und Stinnes nicht gerade das freundſchaftlichſte Verhält⸗ nis beſtand. Im übrigen wird ſich aus den Veröffentlichungen der Denkſchrift zur Genüge der ſtreng offizielle Charakter der Antworten ergeben, die Dr. Streſemann„im Namen der Regierung“ an die Frageſteller ergehen ließ. Am 20. Oktober haben ſich dann die Zechenbeſitzer bereit erklärt, für die Anlaufszeit das Lieferabkommen mit den Franzoſen auszuführen, unter der Bedinaung, daß ihnen die Ausgaben von der Reichsregierung veraütet würden, ſoweit das Reich finanziell dazu in der Lage ſein ſollte. Zunächſt wollten ſich die Induſtriellen mit einer Verrechnung auf die Steuer einverſtanden er⸗ klären. Die entſcheidende Miniſterkonferenz, die über dieſe Forderungen der Induſtriellen zu befinden hatte, iſt am 21. Ok⸗ tober abgehalten worden und an ihr haben nicht die ſozialdemokrati⸗ ſchen Mitalieder des Kabinetts Streſemann teilgenommen, ſondern wegen der außerordemtlichen Traaweite des zu faſſenden Beſchluſſes iſt auch der preußiſche Miniſterpräſident Braun herangezogen wor⸗ den. Man hat ſich einmütia dahin entſchieden, daß der Reichs⸗ kanzler ermächtiat werden ſoll. aufarund der Vorſchläge der Induſtriellen mit dieſen zu verhandeln. Die Induſtriellen haben in der Folgezeit den immer ſtärker an ſie herantretenden Forderun⸗ gen der Franzoſen gegenüber nicht durchhalten können und es iſt, um die Durchführung des Dawesabkommens zu ermöalichen, vom Reich die bekannte Verpflichtuna übernommen worden. den leten Reſt der Micumlaſten zu finanzieren. Wir haben bereits, al⸗ die erſten Mitteilungen über die angebliche„Skandalaffaire“ der Ruhrentſchädiaungen auftauchte. darauf hingewieſen. daß in dem Schreiben des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes an den Reichs⸗ kanzler Wahres und Falſches durcheinandergemiſcht worden iſt. Die Denkſchrift der Reichsregierung wird das ja noch näher belegen. Die Behauptung, daß es ſich bei dieſer ganzen Angelegenheit um eine Art Geheimakt aehandelt hat, ſcheint uns darnach doch völlia ab⸗ weaia zu ſein. Vor der Oeffentlichkeit iſt jſedenfalls von der dama⸗ ligen Reaierung von der mit den Ruhrinduſtriellen unter Zuſtim⸗ muna des Reichs⸗ und des preußiſchen Kabinetts getroffenen Verein⸗ baruna keinerlei Hehl aemacht worden. Es ſei in dieſem Zuſammen⸗ hana auf die Hagener Rede des damaligen Reichskanzlers Streſemann im Herbſt 1923 verwieſen. in der es u. a. heißt:„Wir haben das Letzte getan, um die Wirtſchaft im Ruhrgebiet wieder in Gang zu ſetzen, wir haben die Vertreter der Wirtſchaft ermächtigt, darüber mit den Franzoſen zu verhandeln und wir haben uns trotz dringendſter Finanznot des Reichs bereit erklärt, nach Ordnung unſerer Finanzen Verzinſung und Abzahlung der Summen vom Reich aus zu garantſeren, die die Wirtſchaft mit Hilfe ausländiſcher Kredite aufbringen muß, um die Reparationskohlen an die Franzoſen zu liefern.“ Daß die Oeffentlichkeit nicht über alle Einzelheiten der Angele⸗ genheit unterrichtet wurde, erklärt ſich ohne weiteres aus den diplo⸗ matiſchen Schwieriakeiten, die ſich für die Regierung aus den Verhandlungen mit der Micum eraaben. Uebrigens haben der Hagener Rede Streſemanns ſeinerzeit auch die ſozialdemokratiſchen Miniſter Braun und Sollmann beigewohnt. Daß das Reich überraſchend ſchnell zu einer Sanierung ſeiner Finanzen gelangt iſt, war damals natürlich nicht vorauszuſehen. In dem Augenblick, da dies geſchah, mußte die Regierung ſelbſtver⸗ ſtändlich daran denken, ihr einmal gegebenes Worteinzulöſen. Zu ſeinem Beſchluß, der Ruhrinduſtrie die weitgehende Unterſtützung des Reichs zuzuſichern, iſt das Kabinett Streſemann ſ. Zt. gelangt, nicht nur, wie es aus den ſozialdemokratiſchen Darſtellungen hervor⸗ zugehen ſcheint, unter dem Druck der Zechenbeſitzer: die Berg⸗ arbeiterſchaft des Ruhrgebiets hatte nicht minder eindringlich dieſen felgenſchweren Schritt von der Regierung verlangt. Die Denkſchrift wird zum Beweis dafür eine Entſchließung des ſozial⸗ demokratiſchen Bergarbeiterverbands bekannt geben, die an jenem 21. Oktober dem Kabinett übermittelt wurde und zwar mit einem Begleitſchreiben ddes Inhalts:„Es würde Chaos, es würde den Bürgerkrieg, es würde die Errichtung eines Ruhrſtaates unter fran⸗ zöſiſcher Herrſchaft zur Folge haben. wenn die Regierung ſich den Forderungen der Ruhrinduſtrie verſchlöſſe, von deren Bewilligung die Exiſtenz von—5 Millionen Arbeitern ab⸗ hinge.“ Daß die Bewilligung der Ruhrkredite ordnungsgemäß zuſtande⸗ gekommen iſt, kann nach alledem wohl kaum einem Zweifel unter⸗ liegen. Die Auszahlung der in Frage kommenden Summe war hinterher Sache des Finanzminiſteriums. Im allgemeinen genießt Dr. Luther nicht eben den Ruf, daß er jemals mehr bewilligt hat, als auszuzahlen er verpflichtet geweſen iſt. So ſoll es ſich auch in dieſem Falle verhalten. Im übrigen wird uns verſichert, daß die Denkſchrift über die einzelnen Punkte alle nur wünſchenswerte Auskunft erteilen wird. Sozialdemokratiſche Nußenpolitik Eine„Demarche bei Herriot? V Paris, 3. Febr.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Von einer maßgebenden Perſönlichkeit des franzöſiſchen Preſſedeparte⸗ ments am Quai'Orſay wurde die ſonderbare Mitteilung gemacht, daß die deutſchen Sozialdemokraten durch Vermittelung ihres hieſigen Vertrauensmannes Herriot folgendes zur Kenntnis brachten: „Die Parteileitung der deutſchen Sozialdemokratie wäre ſehr enttäuſcht, wenn das Kartellkabinett mit der gegenwär⸗ tigen Rechtsregierung in Deutſchland in Unterhandlungen über die Regelung der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen, ins⸗ beſondere über die Frage eines Sicherheitsvertrages in Ge⸗ dankenaustauſch treten würde.“ Von maßgebender franzöſiſcher, Seite wurde hierauf die Ank⸗ wort erteilt, daß es ſich darum handle, mit der deutſchen Regierung Probleme dringender Art zu erörtern. Frankreich könne auf einen Regierrungswechſel in Berlin nicht warten. Zudem ſei der Standpunkt der Pariſer Regierung ausreichend bekannt und würde auch dann keine Aenderung erfahren, wenn anſtelle der jetzigen Regierung eine andere treten ſollte. 0*. Ein ſolches Verhalten der„deutſchen“ Sozialdemokratie wäre ſo eee daß wir vorerſt nicht an die Wahrſcheinlichkeit dieſer Meldung glauben können, ſo ſehr auch die Sozialdemokratie in außen⸗ politiſchen Dingen ſonſt zu ſündigen pflegen. Was ſie 3. B. mit ihrer übertriebenen Agitation gegen die Ruhrentſchädigungen er⸗ reichen, geht aus folgender Meldung hervor: y Paris, 3. Febr.(Von unſerem Pariſſer Mitarbeiter.) In ſenſationeller Weiſe machen die Boulevardblätter alle Berliner Nach ⸗ richten über einen neuen in Deutſchland auf. Die Anklage der ſozialiſtiſchen Preſſe, daß die deutſche Regierung den Ruhrinduſtriellen ohne vorherige Anfrage des deutſchen Parlaments drei Viertel der Dawssanleihe zugeſprochen habe, wird hier gewaltig aufgeputſcht. Man erwartet einen großen Skandal, dem zwangsläufig der Zuſammenbruch des Kabi; netts Luther folgen ſolle,(70 20 die Regierungskriſis in preußen =! Berlin, 3. Febr.(VBon unſ. Berl. Bürg.) Der preußiſche Miniſterpräſident Braun hat ſeine Bemühungen no nicht eingeſtellt, obwohl die Ausſichten auf das Zuſtande⸗ kommen eines Kabinetts unter ſeiner Aegide inzwiſchen auf den Nullpunkt geſunken ſind. Herrn Brauns Verſuch richtet ſich be kannt⸗ lich darauf, eine Verbreiterung der Regierungsbaſis nach rechts zu erzielen. Er hat ſich zu dieſem Zweck ſowohl an die Wirtſchaftspartei als auch an die Volkspartei gewandt. Seine Hoffnung, von den ſechs Welfen die Zuſicherung einer gewiſſen Toleranz zu erlan⸗ gen, iſt zunichte geworden. Geſtern hatte Herr Braun eine längere Beſprechung mit dem volksparteilichen Führer Dr.»Campe, deren Zweck es war, zu ſondieren, ob die Volkspartei ſich unter Umſtänden doch noch zur großen Koalition zurückzukehren bereit finden würde. Dieſes Anſinnen hat indeſſen, wie wir hören, Herr v. Campe mit Entſchte⸗ denheit abgelehnt. Trotzdem iſt die Verbindung Brauns mit der Volkspartei noch nicht abgebrochen. Die Unterhaltung, die auch auf neuer Baſis geführt werden ſoll, wird aber vermutlich ebenſo wenig zu einem Ergebnis führen, wie die vorausgegangenen Beſprechun⸗ gen. Immerhin dürfte die Entſcheidung erſt am Donnerstag fallen, da am Mittwoch die volksparteiliche Fraktion zuſammentritt, der Herr v. Campe die Vorſchläge Brauns unterbreiten wird. Wir möchten nach wie vor annehmen, daß Miniſterpräſident Braun ols⸗ dann auf ſein Mandat verzichten wird, da keinerlei Anhaltspunkte dafür vorhanden ſind, daß Braun die Volkspartei zu einer wohl⸗ wollenderen Haltung gegen ihn umſtimmen könnte. Die Entwicklung der Kriſe dürfte dn Verlauf nehmen, den wir an dieſer Stelle bereits kurz ſkizziert haben: Es wird dann näimlich für das Zentrum der Augenblick gekommen ſein, den Miniſter⸗ präſidenten zu ſtellen. Der rheinſſche Landeshauptmann Horion, der noch immer als ausſichtsceichſter Kandidat genannt wird, ſoll in dieſen Tagen in Berlin eintreffen. Das Zentrum hat ſich nach zwei Seiten hin feſtgelegt: Es lehnt die Löſung auf der gar zu engen Baſis der Weimacer Koalition ab, iſt aber nach wie vor ebenſo ſehr gegen eine Rechtsregierung. Es bleibt der Verſuch eines Kabinetts der Mitte oder aber— auch das haben wir bereits an⸗ gedeutet— der eines Beamtenkabinetts Wenn alle dieſe Möglichkeiten erſchöpft ſind, ergebe ſich nur noch die Londtagsauf⸗ löſung als einziger Ausweg aus dem Wirrwarr. Es bricht ſich aber immer mehr, und zwar bei allen Parteien, die Erkenntnis Bahn, daß wie im Reich, ſo auch in Preußen, eine Neuwahl kaum derart ſchwerwiegende Veränderungen der Stärkeverhältniſſe bringen würde, daß eine klare parlamnentariſche Situation ſich von ihr er⸗ hoffen ließe. In einer interfraktionellen Sitzung der gegenwärtigen Regie⸗ rungsparteien hat geſtern Herr Braun über ſeine Schritte in der Regierungsbildung berichtet und man hat es gebilligt, daß er ſeine Verſuche fortſetzt. Ddie Gewalttaten der Tſcheka Der Fall der drei deutſchen Studenten IBerlin, 3. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Endlich läßt ſich, wie man aus einer Moskauer Drahtung des„B..“ erfährt, die Tſcheka herab, eine Darſtellung über die Verhaftung der von ihr verſchluckten drei deutſchen Studenten zu geben. Die ſowjetoffiziöſe „Isweſtija“ erzählt, die drei Stundenten 255 eine Hausapotheke mit ſich geführt, die„bedeutende Mengen Gift“ enthielt. Außerdem hätten ſie gefälſchte Papiere bei ſich gehabt und ſchließlich röche die ganze Geſchichte nach„Gift und Blut“.()) Deutſchen Leſern wird es ſchwer ſein, bei dieſem Unſinn ernſt zu bleiben. Inzwiſchen ſoll Dr. Kindermann einen Brief an den Rektor der Univerſität Berlin, Profeſſor Holl abgeſandt haben. Das wäre dann das erſte Lebenszeichen, das aus dem Gefängnis der drei jungen Leute nach Deutſchland gelangte. An hieſigen amtlichen Stelln verſichert man uns, die drei jungen Leute hätten ſich bei ihrer Exkurſion nach Rußland unvorſichtig bis zur kindlichen Naivität benommen. Abr darf kindliche Naivität ſchon ein Grund ſein, um eingeſperrt zu werden, noch dazu in den an die venezianiſchen Blei⸗ kammern erinnernden Staatsgefängniſſe Sowjetrußlands? GBadiſche Politik Das Verfahren gegen Marſchall v. Bieberſiein Vom Senat der Freiburger Univerſität wird uns geſchrieben: Die Aeußerung„von zuſtändiger Stelle“ in der Karls⸗ ruher Zeitung vom 2. Januar Nr. 23 über das gegen Profeſ⸗ ſor v. Marſchall eingeleitete Diſziplinarverfahren läßt das Mißverſtändnis aufkommen, als habe das darin erwähnte Senats⸗ ſchreiben Herrn von Marſchall ſchwere Ausfälle gegen den heutigen Staat und einzelne ſeiner Repräſentanten zur Laſt gelegt.— Der Senat ſtellt feſt, daß dies unzutreffend iſt. Unter Hervorhebung des Umſtandes, daß Herr von Marſchall beſtrebt war, der heutigen Staatsordnung gerecht zu werden, hat der Senat lediglich ein⸗ zelne Wendungen bedauert, die geeignet waren, Anders⸗ denkende zu verletzen. Der Diſziplinarfallall! 9 Dem„Badiſchen Beobachter wird mitgeteilt, daß die bean⸗ ſtandete und hauptſächlich in Betracht kommende Stelle in der Feſt⸗ rede des Profeſſors folgendermaßen gelautet haben ſoll: „An dem Geſetzesrecht gemeſſen, waren objektiv die Willens⸗ akte der Uſurpatoren, der Herren Gbert, Haaſe und Genoſſen, die ſich angeblich Geſetzeskraft beilegten— de facto freilich die Ge⸗ ſundung vorbereitend— doch nichts anderes als Hochverrat! Sie konnten keineswegs der Nationalverſammlung die Befugnis geben, die vorläufige Reichsgewalt zu ſchaffen. Das mußte auf andere Weiſe werden. Ward ſie nicht zuletzt nur durch die Ueber⸗ zeugung, die uns beherrſchte, daß durch ſie allein der Weg zur Wiederkehr der Ordnung führen würde? Doch auch in ruhigen Zeiten, wo kein Rechtsbruch jäh den Fortgang unterbricht, kann logiſch die Verfaſſung nicht aus dem eigenen Geſetzeswillen abge⸗ leitet werden. Hier bricht der Faden ab. Denn kein Geſetzes⸗ wille vermag die Rechtsſetzungsbefugnis deſſen zu begründen, von welchem der Geſetzeswille ſelber ausgeht. Ein eirculus vitioſus wäre das!! Letzte Melöungen der Terror gegen die deutſchen i Berlin, 3. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie erſt jetzt aus Südſlavien bekannt wird, ſind an dem gleichen Tage, an dem das Attentat auf Dr. Stefan Krafft und ſeinen Begleiter Graſſel verübt wurde, auch Anſchläge auf weitere führende Deutſche ausgeführt worden, wobei der in der evangeliſchen Weſt hochangeſehene Senior Schuhmacher und der Abgeordnete Täubich verletzt wurden. * Die amerikaniſche Kriegsflolte in Thina Waſhinglon, 2. Febr. Der Kommandant der amerikaniſchen Flotte in den chineſiſchen Gewäſſern Admiral Mac Vay hat ein Telegramm geſandt, worin er erklärte, daß er nach Prüfung der Lage zu dem Entſchluß gekommen ſei, von den 16 gegenwärfig in den chineſiſchen Gewäſſern kreuzenden amerikaniſchen Kriegs⸗ ſchiffen 15 dort zu belaſſen, bis der Bürgerkrieg endgültig be⸗ endet ſei. * 113 Berlin, 3. Febr.(Von unſ. Berliner Büro.) Außer dem Parteiborſtand der Demokraten hat geſtern auch der Partei⸗ vorſtand der Deutſchnationalen getagt. Die Wahl des Parteivorſtandes wurde dem Parteitag überwieſen, der am 21. dz⸗ Mis. in Berlin abgehalten werden ſol Man nimmt an, daß der Ninter Schiele den Vorſie der Parzei ihernehmen wird. 5 — „tenstag, den 3. Februar 1925 neue Mannhelmer FJeitung[Mittag⸗Rusgade!] 3. Seite. Nr. 55 verbrechensbekämpfung FJur Neuregelung unſeres Strafrechts Von Landgerichtsrat Dr. Kleineberg, Hannover“) Kaum hatte das Schwurgericht Hannover Haarmann wegen 10 Mordtaten zum Tode verurteilt, da kam aus Schleſien die Kunde 05 dem ähnlichen Falle Denke. Erſchüttert fragt die Oeffentlichkeit ſprb den Urſachen, die ſolche Ungeheuerlichkeiten ermöglichten. Man pricht von Zeiterſcheinungen. Nicht ohne allen Grund, denn Nach⸗ klegszeiten bringen erfahrungsgemäß ein Wachſen der Kriminalität 5 ſich. Der Hinweis auf dieſe Tatſache könnte aber nur dann als rklärung der Straftaten gelten, wenn ſie durch plötzlichen Ausbruch dal Beſtie in den Tätern verübt wäre. Das iſt jedoch nicht der 0 eee— e 95 Auswirkungen on von Jugend auf ausſchließlich auf verbrecheriſchen Wegen wandernden Natur. 15 Haarmann entſtammt einer geiſtig kranken Familie. Sein Vater At ihn barſch behandelt. Die Mutter hat ihn als jüngſtes ihrer ſechs inder verzogen. In der Schule war ſein Fleiß ſtets mangelhaft, eine Leiſtungen immer vier bis fünf. Schon als Schüler verübte er Diebſtähle und geſchlechtliche Jugendſünden. Von der Unteroffi⸗ diersſchule wurde er nach einem Jahre wegen„epileptiſchen Irrſinns“ entlaſſen, nachdem er im Anſchluß an einen heißen Marſch irre Kredet und vier Wochen ſpäter nach einer mit Kanonen ausgeführ⸗ Uebung ſich unter ſein Bett verkrochen hatte, aus Angſt„vor en Franzoſen. Bald darauf verging er ſich an einem Zjähr. Mädchen. ſen mangelnder Zurechnungsfähigkeit blieb er ſtraffrei. Doch wurde er als gemeingefährlich in Anſtaltsverwahrung genommen. Er entwich wiederholt, erhielt von der Polizei ein Unbeſcholtenheits⸗ zeugnis und ging in die Schweiz. Nach zwei Jahren kehrte er zu⸗ rück, lebte als Nichtstuer mit Vater und Geſchwiſtern in Streit und wurde Soldat, nachdem er ſich verlobt hatte. Beim Militär führte er ſich recht gut. Nach einem Jahr aber wurde er wegen Schwach⸗ als Dienſtbeſchädigter mit Rente entlaſſen, nachdem er auf einem Marſche ohnmächtig geworden war. Seine Mutter war geſtorben. Den Vater verklagte er ohne Er⸗ — auf Unterhalt. Dieſer zeigte ihn wegen Bedrohung an und eantragte, ihn wegen Gemeingefährlichkeit unterzubringen. Der reisarzt erklärte, H. ſei weder geiſteskrank noch fanteberece Er blieb auf freiem Fuße und gründete ein Fiſchkonſervengeſchäft. n dieſes nahm er ſeine Braut auf, überwarf ſich aber mit ihr, ließ s Geſchäft fahren und knüpfte ein Verhältnis mit einer anderen rauensperſon an. Und die nun folgenden 20 Jahre ſeines weiteren ebens ſind eine nur durch Strafperbüßungen unterbrochene Kette don Verbrechen, die ſich nach Zahl und Schwere dauernd ſteigern. Zunächſt ſind es die alten Handlungen: Diebſtähle und Sittlichkeits⸗ derbrechen. Bald kommen Betrügereien hinzu, denen Hehlerei folgt. Jede Strafe verſagt. Geradewegs eilt er auch nach fünf Jahren Juuhebaus 1918 wieder auf die alte Bahn. Und noch im gleichen hre hat er den erſten der ihm nachgewieſenen Morde begangen. Jetzt betätigt er ſich auch als Detektiv und Polizeiſpitzel und gibt ſich als Polizeibeamter aus. Den Schein dieſer Amtseigenſchaft verſtärkt er durch einen ſelbſt angefertigten privaten Ausweis. Unter dieſem Scheine hat er eine Reihe von Mordtaten verübt, ſeine Opfer durch orſpiegelung von Hilfe an ſich gelockt, anderen ihre Habe abge⸗ nommen und ſolche, die ihm gefährlich werden konnten, durch die Drohung, ſie„ver Schutt gehen zu laſſen“, zum Schweigen genötigt. Das Gericht hat feſtgeſtellt, daß Habgier und Geſchlechtstrieb die ein⸗ Beweggründe's geweſen. Und da ſchon die erſten, in rüheſter Jugend begangenen Verfehlungen Diebſtahl und geſchlecht⸗ che Verirrungen waren, ſo ſind die Mordtaten nur größere Aus⸗ wirkungen einer von Jugend an vorhandenen verbrecheriſchen Rich⸗ tung. Es geht nicht an, die Nachkriegszeit verantwortlich zu machen. Erbliche Belaſtung, mangelhafte Erziehung und unzulänglicher Schutz gegen verbrecheriſche Neigungen haben die Mordtaten ermöglicht. Sind aber das die Urſachen, dann iſt auch an dieſen Punkten einzuſetzen, um künftig ſolche Ungeheuerlichkeiten auszuſchließen. Das tende Recht kennt kein Eheverbot zur Verhütung erblicher Be⸗ tung. Es überläßt die Erziehung grundſätzlich dem Belieben der Eltern. Und gegen Verbrechen iſt es regelmäßig erſt anwendbar, wenn das Unglück geſchehen iſt. Das konnte bisher kaum anders ſein. Die einſchlägigen Geſetze entſtammn dem 19. Jahrhundert, alſo der it, in welcher Staat und Staatsangehörige ihre eigenen Rechte in nſpruch nahmen. Der vordem zum Untertan gemachte Bürger for⸗ derte die Freiheit der Perſon. Der Staat verweigerte ſie ihm Die⸗ ſer Streit führte zur Revolution von 1848. Die perſönliche Freiheit wurde gewährleiſtet. Sie war für den Bürger ein Rechtskreis, in n der Staat ſo wenig eingreifen durfte, wie der Bürger in die chte des Staates. Wer perſönliche Freiheit verlangt, daß jeder nach Belieben ſich Ehegenoſſen wähle, daß die Kindererziehung den Eltern über⸗ laſſen bleibe und daß jedermann ſich bewegen könne, ſo lange er nicht durch Straftaten die Freiheitsſtrafe verwirkt hat. Und der Staat hatte kaum Anlaß, dieſe Rechte zu verſagen. Er war nicht de Geſamtheit ſeiner Angehörigen, ſondern eine von dieſen gelöſte echtsperſon mit eigenem Intereſſe. Er war Militärſtaat. Er auchte Soldaten. Eine Beſchränkung des Rechts der Cheſchließung lag nicht in ſeinem Intereſſe. Und die Erziehung der Kinder konnte er den Eltern überlaſſen, wenn ſie nur nicht die Geſundheit der Kin⸗ —— We Der Verfaſſer war Beiſitzer in der Verhandlung gegen Haar⸗ der(§ 1666.G..) und damit die Eignung für die militäriſchen Zwecke gefährdeten. Die Pflicht zur Verbrechensbekämpfung aber ſah der Staat als Folge des Verbots der Selſthilfe an. Das Recht, ſich gegen verbrecheriſche Angriffe zur Wehr zu ſetzen, ſtand dem Bürger als Notwehrrecht zu. War alſo die Verbrechensbekämpfung eine aus dem Verbot der Selbſthilfe ſich ergebende Pflicht des Staa⸗ tes, ſo beſtand für ihn keine Verpflichtung zur Gewährung eines vorbeugenden Schutzes. Er hat ſich dann auch auf die Unterbringung gemeingefährlicher Geiſteskranker und auf die Polizeiaufſicht be⸗ chränkt, die der Richter nur in beſtimmten Fällen geſtatten darf, die alsdann der Polizei auf längſtens fünf Jahre das Recht zur jederzeitiger Hausſuchung und zum Verbot des Aufenthalts an be⸗ ſtimmten Orten gibt. Die beſtehende Ordnung des Eherechts, der Kindererziehung und der Verbrechensbekämpfung iſt alſo die natürliche Auswirkung der Kampfſtellung zwiſchen dem Obrigkeitsſtaate und ſeinen einzelnen An⸗ gehörigen. Die Republik erhebt den Anſpruch, ein Volksſtaat zu ſein. Ein Volksſtaat, das iſt das Staatsvolk. Jeder Staat iſt um ſeiner ſelbſt willen da. Der Volksſtaat alſo um des Volkes willen. Der Einzelne iſt nicht das Volk. Aber er iſt ein Teil des Volkes. Soweit er als Glied des Ganzen ein Intereſſe hat, hat der Staat es zu ver⸗ treten. Die Wahrung ſeiner ſonſtigen Belange liegt außerhalb der Staatsaufgaben. Daher hat der Einzelne insbeſondere kein Recht auf Wahrung der Freiheit ſeiner Lebensbetätigung, ſoweit ſie nicht im Intereſſe des Volkes liegt. Und gefährdet er gar durch den Ge⸗ brauch ſeiner Freiheit die Intereſſen der Allgemeinheit, ſo iſt der Staat gehalten, ihn daran zu hindern. Iſt alſo die Republik ein Volksſtaat, ſo iſt ſchon daraus die Pflicht erwachſen, die Freiheit der Eheſchließung, der Kindererziehung und der Lebensbetätigung ver⸗ brecheriſcher Perſonen auf das im Volksintereſſe gebotene Maß zu beſchränken. Wie notwendig das iſt, zeigt das Leben eines Haarmann. Geſetzgeberiſch bereitet es keine Schwierigkeiten, denn die perſönliche Freiheit kann durch ein Geſetz ohne weiteres beſchränkt werden. Rechtlich ſtände nichts im Wege, geſetzlich den Ausſchluß aller Ungeeigneter von der Fortpflanzung anzuordnen. Aber noch herrſcht eine ſentimentale Auffaſſung von der Unverletz⸗ lichkeit der Perſon, die dieſem naheliegenden Gedanken die Ausfüh⸗ rung verſagt. Es muß daher ſein Bewenden haben mit dem Ver⸗ bot der Cheſchließung für Verlobte, deren Eigenſchaften die Gefahr erblicher Belaſtung ihrer Kinder begründen. Bezüglich der Kindererziehung handelt es ſich darum, daß in dem Kinde Hem⸗ mungen gegen verbrecheriſche Neigungen geſetzt werden. Für dieſen Zweck würde geſetzgeberiſch die Ausdehnung des§ 1666..B. auf die ethiſche Erziehung genügen. Den Verbrechen im allgemeinen aber würde weſentlich vorgebeugt werden durch ein Geſetz des In⸗ halts, daß in allen Fällen, in denen mit Sicherheit die künftige Ver⸗ übung gerichtlich als Verbrechen oder Vergehen ſtrafbarer Hand⸗ lungen zu erwarten iſt, durch richterliche Entſcheidung die Ueberwei⸗ ſung der Perſon an den Vormundſchaftsrichter auszuſprechen iſt, der alsdann die greigneten Maßnahmen zu treffen habe. Städtiſche Nachrichten Bezirksamt— polizeidirektion Die Ausführungen über die Bindeſtrich⸗Behörde in Nr. 50 der „Neuen Mannheimer Ztg.“ regen zu folgender Betrachtung an. Daß in einer Stadt von der Größe und Bedeutung Mannheims die Polizeidirektion nach außen nichts anderes als eine mit einer beſonderen Bezeichnung verſehene Abteilung des Bezirksamts iſt muß man als eine veraltete und überlebte Maßnahme bezeichnen. Die Verhältniſſe haben ſich hiſtoriſch in dieſer Form entwickelt. Urſprünglich war die Polizei⸗Abteilung des Bezirksamts eine nor⸗ male Abteilung des Amtes, wie etwa die Bauabteilung es heute noch iſt. Wir denken dabei an die Polizeiabteilung unter Amtmann Schäfer, dem ſpäteren Miniſterialrat im Miniſterium des Innern, an deſſen Differenzen mit der Stadtverwaltung ſich viele noch leb⸗ haft erinnern werden. Als die Polizei⸗Abteilung an Bedeutung zunahm, wurde ſie zur Polizeidirektion umgewandelt, ohne daß in ihrer Stellung innerhalb der Staatlichen Verwaltungsorganiſation eine Aenderung eintrat. Die Bevölkerung hatte, was ja ganz ſelbſt⸗ verſtändlich iſt, immer mehr mit der Polizeidirektion zu tun. So kam es ganz von ſelbſt, daß der Polizeidirektor zu einer der offt⸗ ziellen rſönlichkeiten der Staatsverwaltung neben Landes⸗ kommiſſär und Amtsvorſtand wurde über die anderen Abteilungs⸗ vorſtände des Bezirksamts hinaus. Dies entwickelte ſich aus dem Aufgabenkreis der Dienſtſtelle und war völlig unabhängig von Ge⸗ haltsklaſſe und bürokratiſcher Einreihung. In den erſten Jahren nach Kriegsende hat ſich die Situation weiter verſchoben. Die Dienſtauſſicht des Bezirksamts über die Stadt wurde aufgehoben und dem Landeskommiſſär zugewieſen und das Tätigkeitsfeld des eigentlichen Bezirksamts— außer der Polizei⸗ direktion— wurde ſeither immer enger gezogen. Man darf ruhig ausſprechen, daß das Bezirksamt, wenigſtens für die Stadt Mann⸗ —— heim, heute im Vergleich zu früher, eine ungleich geringere Bedeu⸗ tung 001 Den Landbezirk bildeten aber, nach zahlreichen Einge⸗ meindungen der Vorkriegszeit, nur noch 6 Gemeinden und 2 Höfe. Nun hat ja die badiſche Regierung im Uebereifer des Abbaus— keines der anderen Länder Süddeutſchlands außer Baden hat ein Amt aufgehoben— das Bezirksamt Schwetzingen abgebaut und die 11 Orte des Amtsbezirks dem Bezirksamt Mannheim zugeteilt. Ob dieſe Maßnahme, die dem Reilinger oder Altlußheimer Landwirt zumutet, ſeine Anliegen in dem etwa 30 Kilometer entfernten Mannheim vorzutragen, gut war, ſoll in dieſem Zufammenhang da⸗ hingeſtellt bleiben. Jedenfalls ſteht heute feſt, daß die hauptſächliche Tätigkeit des Bezirksamts ſich auf die Landbezirke erſtreckt, während die ſtaatliche Verwaltung für Mannheim— ſelbſtverſtändlich von einigen Arbeitsgebieten abgeſehen— heute ihren Schwerpunkt in der Polizeidirektion hat. Eine verwaltungstechniſche Trennung zwiſchen beiden Behörden iſt heute noch nicht durchgeführt. Ihre Notwendigkeit wird aber mit jedem Tag größer. Auch die Zu⸗ ſammenſetzung des Bezirksamts entſpricht ganz beſonders nach Ein⸗ beziehung der Schwetzinger Landorte kaum den Bedürfniſſen der ſtädtiſchen Bevölkerung. Sehr häufig werden die Vertreter der Landorte eine andere Stellungnahme zu einer Frage einnehmen müſſen, als die ſtädtiſchen Vertreter, weil ganz andere Intereſſen auf beiden Seiten vorliegen. Wenn durch kluge und geſchickte Vermitte⸗ lung des Vorſitzenden des Bezirksrats eine derartige Zwieſpältigkeit der Auffaſſung nicht oft zum Ausdruck kommt, beweiſt dies noch nicht, daß die Organiſation nicht unzeitgemäß und über⸗ holt iſt. In Mannheim liegen die Verhältniſſe jedenfalls ſo, daß die Entwicklung eine Abſonderung der Polizeidirektion dringend ver⸗ langt und daß es nur eine Frage der nächſten Jahre ſein kann, wann die Polizeidirektion zu einem Polizeipräſidium als Verwaltungskörper ausgebaut wird, wie es in anderen Groß⸗ ſtädten vorhanden iſt. Heute iſt auf jeden Fall eine ſo klare Ab⸗ trennung der Kompetenzen zwiſchen Bezirksamt einerſeits und Polizeidirektion andererſeits gegeben, daß die Polizeidirektion in tatſächlicher Beziehung eine ſelbſtändige Behörde iſt. Daß dies auch äußerlich zum Ausdruck kommt, iſt im Intereſſe einer auch für den Staatsbürger verſtändlichen Behördenorganiſation ſehr zu wünſchen.* Sekämpfung der Kattenplage Mit Rückſicht auf die letzter Zeit, namentlich in Mannheim, lautgewordenen vielfachen Klagen über die Rattenplage iſt durch eine aufgrund des§ 87a des Polizeiſtrafgeſetzbuchs erlaſſene Ver⸗ ordnung des Miniſters des Innern vom 9. Januar 1925(G. V. Bl. S. 11) die rechtliche Grundlage dafür geſchaffen worden, daß in Gemeinden oder Bezirken, in denen die Ratten in erheblichem Um⸗ fange auftreten, durch orts⸗ oder bezirkspolizeiliche Vorſchriften die erforderlichen Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung getroffen werden können. In dieſen bezirks⸗ oder ortspolizeilichen Vorſchriften können die Grundeigentümer, Pächter, Mieter, Nutznießer und Beſitzer oder deren Stellvertreter verpflichtet werden, zu beſtimmten, öffentlich bekannt zu gebenden Zeiten wirkſame Rattenvertilgungsmittel an geeigneten Stellen der ihnen gehörigen Grundſtücke auszulegen; auch können in ihnen nähere Beſtimmungen über die Durchführung der vorgeſehenen Maßnahmen und deren Ueberwachung getroffen wer⸗ den. Von dieſen Verpflichtungen ſind dieſenigen befreit, die einen Kammerjäger oder einen anderen auf dem Gebiete der Ratten⸗ bekämpfung bewährten und polizeilich anerkannten Fachmaan mit dem Auslegen des Giftes zu den für die Rattenvertilgung beſtimm⸗ ten Zeiten beauftragen und dies durch die Beſcheinigung des Be⸗ auftragten der Polizeibehörde nachweiſen. Ueber die Erfolge einer einheitlichen Rattenbekämpfung durch chemiſche Mittel liegen in der Stadt Berlin bereits praktiſche Er⸗ fahrungen vor; das Ergebnis der bisher dort ſtattgefundenen allge⸗ meinen Rattenvertilgungen hat der aufgewendeten Mühe und den Koſten entſprochen. Durchgreifender Erfolg kann von ihnen allerdings nur dann erwartet werden, wenn die Kleintier⸗ haltupgen, die die Ratten und Mäuſe anziehen, aus den Wohn⸗ viertem der Städte entfernt werden. Kechts anwalt Heinrich Tilleſſen Im Alter von 64 Jahren iſt geſtern Rechtsanwalt Heinrich Tilleſſen geſtorben. Eine ſchwere Krankheit, deren Anzeichen ſchon ſeit Jahren erkennbar waren, hatte ihn vor Monaten aufs Krankenbett geworfen. Jetzt hat ihn der Tod von ſeinem Leiden erlöſt. Tilleſſen war am 5. Januar 1861 in Paderborn als Sohn des Geheimen Rechnungsrats Tilleſſen geboren. Als der Verſtor⸗ bene noch im Kindesalter ſtand, wurde der Vater nach Mannheim verſetzt. An den Vater, den alten Herrn mit dem weißen Bakte, der immer das Eiſerne Kreuz trug und bis ins hohe Greiſenalter rüſtig blieb, werden ſich viele alte Mannheimer noch erinnern. abge pENR ' RNebſtöck'l Randbemerkungen zu Heidelberger Gaſihausſchildern 5 Wenn nach langer Zeit ein altes, trautes, aus der Sprache dez olkes heraus geborenes Wort plötzlich wieder an unſer Ohr ſchlägt, es uns ganz wohl und warm werden ums Herz. Erinnerungen auchen auf an vergangene Zeiten und längſt verſtorbene Menſchen mit ihren Vorzügen und Schwächen, und wir vergeſſen in einer Art non Heimwehgefühl für einige glückliche Augenblicke die nüchterne egenwart. So erging es mir neulich, als ich abends durch die auptſtraße wanderte und auf einmal vor mir in der blauen Farhe er Romantik das Wort„Rebſtöck!l“ aufflammte, das ſeit Jahren ſo iel wie vergeſſen war. 5 Inſoweit Dichtung und Wahrheit bei der Geſchichte eines Wein⸗ dauſes einander unterſtützen dürfen, erzählte ich ſie meinem Be⸗ gleiter auf dem Heimweg etwa folgendermaßen: Urſprünglich war as Rebſtöck'l einmal eine ziemlich dunkle, nach einem nördlichen * e hin gelegene Hinterſtube geweſen, lange nicht ſo freundlich wie Lebensmiktelladen, zu dem ſie gehörte. Dieſer lag gegen Süden 5 der Hauptſtraße, wo ſein Schaufenſter den Vorübergehenden mit uilichen Drangen und gelben Zitronen, mit geräucherken Schinken 55 norddeutſchen Würſten anlockte, zwiſchen denen auch gold⸗ und erbekapſelte Flaſchen mit den vielverſprechenden Namen: Madeira, alaga, Kirſchwaſſer uſw. aufblinkten. Wenn aber hier das von m den hereinſcheinende Sonnenlicht eher läſtig als willkommen war, ellte den nach Norden anſchließenden Kontor⸗ und Wohnraum nicht ni en zur Tageszeit die Erdöllampe erhellen. Hier ſaß nun, ſo lange bülgt die Ladentüre klingelte, der Vater über den dicken Geſchäfts⸗ aucbern, während die Kinder mit hartem Griffel ihre Schulaufgaben 80 die Schiefertafel kritzelten oder im munteren Spiel ſich tollten, mging Mutter mit ihren häuslichen Arbeiten und Sorgen ab⸗ und Doch fehlte es nicht an willkommenen Unterbrechungen. Wenn da am e 8 im„Eſſighaus“ oder im„Schwarzen Schiff“ 50 Bier nicht ſo ganz„extra“ geweſen war, dann ſtellte ſich am an⸗ ſtln Morgen der Nachbar ein, ſo wie er mit Schurzfell und aufge⸗ 5 lpten Aermeln von der Arbeit kam, um„ſchnell, ganz ſchnell“ in red Privaträumen unſeres Kaufmanns unbehelligt von böſen Nach⸗ en und der Polizei, die den Verkauf von Getränken im Laden das nerlaubte. mit einem„Bittern“ ode ſonſt einem Magentröſter zuſt verſchobene Gleichgewicht des Leibes und der Seele wieder her⸗ dahellen. Wollte er aber wirklich ohne Verzug einmal wegeilen, weil M Um die Arbeit und manchmal die erzürnte Meiſterin auf den Na⸗ er wartete, dann trat gewiß der zweite und auch noch der dritte 53 bar durch die Hintertür herein. Und weil der Pfälzer in ſolchen en niemals ein Unmenſch und Spielverderber iſt und weiß, was man guter Freund⸗ und Nachbarſchaft ſchuldet, ſo genehmigte man eben in Gottes Namen noch einen„Zweiten“ und„Dritten“. Hatte aber gar der Bäckermeiſter D. beim Schützenfeſt einen erſten Preis geholt oder es lag ſonſt ein Grund zum Trinken ſehr nahe, wie etwa die Nachfeier einer Hochzeit, einer Kindtaufe, eines Geburtsfeſtes, dann brach man einigen Flaſchen„Wachenheimer Goldbächel“ den Hals und ſcheute ſich nicht, auch einmal den Vormittag in den Nach⸗ mittag zu„längern“, wie Scheffel ſich ausdrücken würde. Der geſchäftstüchtige Inhaber des Ladens aber verſtand alsbald dieſen Wink des Schickſals, zog mit ſeiner Familie und den Geſchäfts⸗ büchern in den zweiten Stock und richtete die bisherige Wohn⸗ und Kontorſtube als eine öffentliche Frühſtücks⸗ und Weinſtube ein. Wegen eines Namens brauchte er ſich nicht den Kopf zu zerbrechen. Der treffende Volksmund war ihm ſchon längſt zuvorgekommen und hatte dem Haus nach dem alten Rebſtock, der vielleicht noch ſeit der Zeit der ländlichen Vorſtadt her an ihm hinaufrankte, den Namen MRebſtöck'l“ gegeben. Den Reiz des Heimlichen, faſt möchte ich ſagen des Verbotenen, hat die kleine abgelegene Stube, zu der man nur durch einen langen, dunklen, engen Gang gelangen konnte, noch lange behalten. Wenn auch kein Stern der„Bädeker“ und keine elektriſche Lampe zu ihr leuchtete, dem findigen Fremden, der einen guten Tropfen in be⸗ haglicher Ruhe trinken wollte, blieb ſie nicht verborgen. Oefters einmal gab es auch Gelegenheit, den fröhlichen Pfälzer in ſeiner ganzen Lebhaftigkeit kennen zu lernen, und im wirtſchaftlichen und politiſchen Leben der Stadt hat die unſcheinbare Wirtsſtube als „kleenes Rothaus“ keine unbedeutende Rolle geſpielt. Hier war der Herd einer aufkeimenden Gegnerſchaft der Weſtmächte gegen die eigennützige Politik der Oſtſtadt. Hier kamen die Unzufriedenen von Süd und Weſt beim Wein zuſammen, und von dieſem Stütz⸗ punkt aus hat Ditteney, der dann ſpäter lange Zeit dem Stadt⸗ rat angehörte, ſeine erſten Angriffe gegen die Stadtverwaltung ge⸗ ſchleudert, die nach ſeiner Anficht die Entwicklung Heidelbergs im Weſten nicht rechtzeitig erkannte und genügend berückſichtigte. Die Zeit hat ihm recht gegeben, Viele Jahre hindurch wurde von den Stammgäſten im„Rebſtöckl“ mit großer Leidenſchaft Vorſchlagsliſten für die ſtädtiſchen Parlamente beraten und aufgeſtellt und feindliche mit ebenſo großer Heftigkeit bekämpft und verworfen, und, raunte man ſich im Volksmunde zu, wer vor dieſer merkwürdigen, feucht⸗ fröhlichen Vorprüfungsſtelle nicht beſtand, könne nicht leicht zum Paradieſe der Stadtverordneten oder gar des Stadtrates eingehen. So ganz parlamentariſch iſt es da natürlich nicht immer zugegangen. Ich kann die lebhaften, vom Wein befeuerten und beflügelten Pfäl⸗ zer Stimmen deutlich in meinen Ohren durcheinandergellen hören, und wenn gar einem angehenden Volksredner ein Mißgeſchick mit einem ſchwer zu meiſternden Fremdwort geſchah oder er im Feuer für das allgemeine Wohl die Katze aus dem Sack ließ, die recht eigenſüchtige Gründe verraten konnte, welch ein Foppen und Uzen, welch ein ſchallendes Halloh gab es da!l— Dann finden ſich die Stimmen wieder auf einem gemeinſamen Ton zuſammen, die erbit⸗ tertſten Gegner laſſen ihre Gläſer miteinander erklingen, und der gemütliche Teil der Verhandlungen kann nicht früher ſein Ende finden, als bis der Schutzmann die zukünftigen und die wirklichen Stadträte ans Heimgehen mahnt. Eines Tages aber, als die Oppoſitionspartei auf dem Rathaus ſchon längſt hinreichend Boden gefaßt hatte und der Heimlichkeit nicht mehr bedurfte und zudem die neue Zeit in der Hauptſtraße umherging, zu ſuchen, was ſie an Altem verſchlinge, da kamen die Maurer und Zimmerleute auch zum„Rebſtöckl“. Rückſichtslos wurde die Opferſtätte vernichtet und neue Götter traten an die Stelle. Wer letzt in Erinnerung an frühere gemütliche Sitzungen das trauliche Stübchen ſuchte, trat unverſehens in eine Stehbierhalle, und wo einſt die freundlichen Wirtsleute mit ihm am runden Tiſch geplau⸗ dert und das unermüdliche„Binchen“ immer gleich liebenswürdig alte und junge Herren bedient hatte, erhielt man nun das Gewünſchte 8ee ruck,— durch eine amerikaniſche Maſchine, den„Auto⸗ maten“. Dach ſcheint der Fluch der böſen Tat auf dieſer Einrichtung ge⸗ ruht zu haben; denn kurze Zeit ſpäter las 19 0 Hante wieber eine andere Anſchrift:„Gute Stube“. Eine ganz einwandfreie deutſche Bezeichnung, aber ſie erinnerte den eigenbrödleriſchen Süd⸗ deutſchen zu ſehr an den hohen Norden mit ſeinen füßen Likören und gefährlichen Schnäpſen. Aus den ſoeben angeführten Tatſachen und Gründen heraus hat jetzt der heutige Beſitzer aus der Rumpel⸗ kammer das alte Schild hervorgeholt und ſeiner guten bürgerlichen Weinſtube im neuen Gewande den vertrauten anheimelnden Na nen „Rebſtöck'l“ wieder gegeben. „Dieſe Erſcheinung verdient deswegen Beachtung und elne gus⸗ führlichere Darſtellung, weil ſie manchen Heidelberger Wirten einen Wink geben könnte. Was ſoll 3 V. der Fremde dazu ſagen, wenn er, angezogen vom Zauber der Alteſten deutſchen Unſverſitätsſtadt, am Eingang zu ihr von einem Schild in den Schrecken verſetzt wird, er ſei in ein Chineſenviertel geraten? Selbſt wenn er ſämtliche orientaliſche Sprachen beherrſcht, wird er den Telegrammſtil„Cafaſö“ nicht ent⸗ rätſeln können. Sollen Schilder überhaupt dem Vorübergehenden Rätſel aufgeben? ͤKönnte da ſtatt der⸗geheimnisvollen, ſteifen, lateini⸗ ſchen Buchſtaben 3. B. nicht in ſchön geſchwungenen Barocklinien zu leſen ſein:„Liſelotte“? Jeder auch nur halbwegs Gebildete weiß, was dieſer Name für Heidelberg wie ſonſt für keinen Ort bedeutet, während es für ihn gleichgültig ſein kann, wie aus den Namen der Inhaber jenes Wortungetüm entſtanden iſt. Das prächtig einge⸗ richtete und aufs beſte geführte Kaffeehaus könnte keineswegs durch 4. Seite. Nr. 58 ANene Mannheimer Zeltung(minas · nuogabe) Dienstag, den 3. Jebruar 1925 Von den 8 Söhnen blieben 4 in Mannheim anſäſſig. Der Aelteſte trat in die preußiſche Armee ein und ſtarb als General. Von den Brüdern lebt heute in Mannheim nur noch Architekt Rudolf Tilleſſen. Heinrich Tilleſſen war von Kind auf mit Mannheim, das ihm gur Vaterſtadt geworden war, eng verwachſen. Als er das Gymna⸗ ſium abſolviert hatte, ſtudierte er in Heidelberg und München Rechts⸗ wiſſenſchaft und ließ ſich ſpäter hier als Rechtsanwalt gieder. Es gab Zeiten, in denen Tilleſſen als liebenswürdiger Geſellſchafter überall beliebt und geſucht war. Damals war er eine glänzende Er⸗ ſcheinung in der Mannheimer Geſellſchaft. An dieſe Zeiten hatte er die ſchönſten Erinnerungen, und er ſprach oft davon, ſie einmal für ſpätere Geſchlechter niederzuſchreiben. Tilleſſen war aber nicht nur ein liebenswürdiger Menſch, ſondern auch ein Mann von vor⸗ nehmem Charakter und vielſeitiger Begabung. Sein Geiſt und Hu⸗ mor belebte Jahre hindurch die längſt eingegangene Geſellſchaft „Wüſte“. Auch wenn die Berufsgenoſſen ſich dann und wann in frohem Kreiſe trafen, erfreute er die Kollegen mit ſeinen Gaben in Proſa und Poeſie. Er war ein Gelegenheitsdichter von nicht ge⸗ wöhnlicher Art und konnte die Kinder ſeiner Muſe in glücklichſter Weiſe ſelbſt zur Geltung bringen. Als alter 110er ſtand er immer dem Mannheimer Grenadierregiment nahe und war Vorſitzender, ſpäter Ehrenvorſitzender des 110er⸗Vereins. Dem katholiſchen Stif⸗ tungsrat hat er jahrelang angehört. In Kollegen⸗ und Richterkreiſen war Tilleſſen, dem es gelungen war, eine ausgedehnte Anwaltspraxis aufzubauen, außerordentlich beliebt. In 35jähriger Tätigkeit gewann er ſich Achtung und Liebe aller derer, die beruflich mit ihm zu tun hatten, weil er nicht nur ein arbeitsfreudiger, tüchtiger und kenntnisreicher Vertreter ſeines Standes ſondern auch ein gütiger und charaktervoller Menſch war. Seinen Klienten war er ein treuer Berater. Aus der Oeffentlichkeit hat ſich Tilleſſen in den ſpäteren Jahren faſt völlig zurückgezogen, um ſich nur ſeiner Familie zu widmen. In ſeiner Ehe, aus der 2 Töchter hervorgingen, fand er neben ſeinem Beruf ſein Lebens⸗ glück. Bei Kriegsausbruch meldete er ſich 54jährig, wieder freiwillig zum Heeresdienſt. Als Hauptmann zuerſt bei der Bahnhofskom⸗ mandantur, ſpäter im Verpflegungsdienſt und ſchließlich im Gefan⸗ genenlager hat er ſich aufopferungsvoll betätigt. Die Beliebtheit, die er ſich in ſeinem Beruf errungen, iſt ihm auch in den Kriegs⸗ jahren bei ſeinen Kameraden und ſeinen Untergebenen zuteil ge⸗ worden. Die Erinnerung an Heinrich Tilleſſen wird im großen Kreiſe ſeiner Freunde und Bekannten unauslöſchlich ee K * Strafantrag wegen verleumderiſcher Beleidigung. Büragermei⸗ ſter Trunk von Walldorf, geagen den Anſchuldigungen wegen Unter⸗ ſchlaaung von Erwerbsloſengeldern erhoben und verbreitet wurden, hat nunmehr gegen 17 Perſonen Strafantraa wegen ver⸗ leumderiſchen Beleidiaungen geſtellt. Darunter befinden ſich u. a. der verantwortliche Redakteur des Mannheimer Kommu⸗ niſtenblattes und zwei ſtädtiſche Beamte. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß noch weitere Strafanträge, vor allem gegen Angeſtellte des Ar⸗ beitsamtes Heidelberg, folgen werden. * Seinen 80. Geburtskag begeht heute Herr Auguſt Schlecht⸗ Stamnitz, Q 6, 10. Der Jubilar iſt leider ſchon 35 Jahr er⸗ blindet. Beſondere Anerkennung gebührt ſeiner Gattin für die treue, aufopfernde Pflege. * Sein 25jähriges Dienſtſubiläum begeht heute Rechnungsdirektor Karl Gerich bei der Stadtkaſſe. vereinsnachrichten * Der Tierſchutz⸗Verein Mannheim E. V. hielt dieſer Tage im„Durlacher Hof“ ſeine diesjährige ordentliche Mitglie⸗ der⸗Verſammlung ab, die ſich eines guten Beſuches erfreute. Der bisherige verdienſtvolle 1. Vorſitzende, Herr Prof. Wendling erſtattete Bericht über die Tätigkeit des Vereins im vergangenen Vereinsjahr und wies auf die noch zu löſenden Aufgaben des Ver⸗ eins hin, indem er zur tatkräftigen Mitarbeit und Unterſtützung aufforderte. Den leider verſtorbenen Mitgliedern, Frau Keßler und Hauptlehrer Dieterle, die mit beſonderer Hingabe für den Tierſchutz tätig waren, wurde durch ehrende Worte des Dankes gedacht. Der 2. Vorſitzende, Polizeidirektor Dr. Bader, ſprach dem von hier ſcheidenden Prof. Wendling für ſeine aufopfernde Hingabe für den Tierſchutz im Namen aller den herzlichſten Dank aus. Die notwendig gewordene Neuwahl des Vorſtandes vollgog ſich mit folgendem Ergebnis: 1. Vorſitzender: Stadtverordneter Dr. Thelen, 2. Vorſitzender: Polizeidirektor Dr. Bader. Zu Vor⸗ ſtandsmitgliedern wurden gewählt die Herren: Baurat Kneuker Prof, Föhner, Veterinärrat Heger, Oberlehrer Schmidt, Buchhändler Franz Zimmermann, K. Noll, Aug. Schwarz, Hauptlehrer Zuberer, Hauptlehrer Linder und R. Töppe. ſo wie die Damen: Frau Hauptlehrer Dieterle, Frau Toni Lö ſch, Frl. K. Spieß, Frl. Toni Blind, Frau Stadtverordnete Mut⸗ ſcheller und Frau Dr. Apetz. Ein großes Arbeitsfeld liegt vor dem neugewählten Geſamtvorſtand und ſeinen Mitgliedern. Eine der Hauptaufgaben iſt die Fertigſtellung des Neubaues im Tieraſyl, ſowie deſſen Erweiterung. Der über ſehr geringe Mittel verfügende Verein hat mit den Bauarbeiten bereits begonnen. Freunde der hilfloſen Tiere bittet der Verein daher zum Ausbau des Tieraſyls gütige Spenden an den 1. Vorſitzenden, Stadtverordneten Dr. Thelen oder auf das Konto der Städt. Sparkaſſe überweiſen zu wollen. Die Mitgliedergahl beträgt gegen⸗ wärtig 750. Neuanmeldungen zur Mitgliedſchaft nimmt der Ver⸗ ein gerne entgegen. Veranſtaltungen . Theaternachricht. Als nächſte Neuheit bereitet das Schau⸗ ſpiel für Samstag, den 7. Februar je eine Premiere im National⸗ theater und im Neuen Theater vor. Unter Eugen Felbers Spiel⸗ leitung findet die erſte Aufführung des neuinſzenierten Luſtſpiels„Was Ihr wollt“ ſtatt. Der Schwank„Unſere kleine Frau“ von Avery Hopwood iſt von Ado von Achenbach in Szene geſetzt. Die Titelrolle ſpielt Elvira Erdmann. Das Stück kam bereits vielerorts zur Aufführung. Mittwoch, den 4. Februar wird unter der muſikaliſchen Leitung von Richard Lert der neuinſzenierte„Don Giovanni“!(Don Juan) erſtmalig im Nationaltheater wiederholt. Die Titelpartie ſingt wieder Joſef Burgwinkel vom Nationaltheater in München.— Im Neuen Theater allabendlich Gaſtſpiel des Deutſch⸗Ruſſiſchen Theaters„Der blaue Vogel“. Das 6. Akademiekonzert findet heute Dienstag im Muſen⸗ ſaal ſtatt, bei dem unter Leitung des Generalmuſikdirektors Richard Lert ſymphoniſche Werke von Pfitzner, Buſoni(aus den indiani⸗ ſchen Tagebüchern) und Stephan(Muſik für Orcheſter) zur Auffüh⸗ rung gelangen werden. Kammerſänger Heinrich Rehkemper wird die Lieder eines fahrenden Geſellen von Mahler ſingen. Karten 911 in den bekannten Vorverkaufsſtellen und an der Abendkaſſe er⸗ ältlich. * Skändchen im Krankenhaus. Die Mitalieder des kath. Män⸗ nerchors Mannheim⸗Neckarſtadt fanden ſich am Sonn⸗ taa vormittaa im Allgemeinen Krankenhauſe zuſammen, um den Kranken eine angenehme Stunde zu bereiten. Großen Erfola erziel⸗ ten ſie mit dem Vortrag des Liedes„In den Alpen“ von Hegar. Es war wirklich ein ſchönes Werk chriſtlicher Nächſtenliebe, das der Ver⸗ ein unter der Leitung des Kapellmeiſters Bil z ausführte. Möge er auf dieſem Wege fortſchreiten! 5 Mannheimer Nuderverein„Amicikia“. Von den vielen Ver⸗ anſtaltungen, die am Samstaa in Mannheims Mauern ſtattfanden, ſei auch der aroße Bierabend des Mannheimer Ruder⸗ vereins„Amicitia“ erwähnt. Es muß immerhin als Beweis einer rührigen Vereinsleitunga bezeichnet werden, daß das aroße „Amicitia“⸗Bootshaus mit ſeinem ſchönen Saal und ſonſtigen Neben⸗ räumen bis auf den letzten Platz beſetzt war. Die Darbietungen waren ſo abwechſlunasreich, daß wir es unterlaſſen müſſen, auf die Einzelheiten näher einzugehen. Die Sportvereine im Allgemeinen, die ſa vorzuagsweiſe der Kräftigung des Körpers und Stähluna des Geiſtes unſerer Jugend ihre Hauptaufmerkſamkeit zuwenden, müſſen auch im Winter ihren übriaen Mitaliedern durch derartige Veranſtal⸗ tungen etwas bieten. Im Frühjahr und Sommer iſt es immer wie⸗ der ein ſchönes Bild. die Ruderer der verſchiedenen hieſigen Vereine in ihren ſchmucken, ſchlanken Booten auf dem Waſſer dahinaleiten zu ſehen. Die Jugend muß ſich noch viel mehr den Leibesübungen zu⸗ wenden, als dies bisher der Fall war. Möaen dieſe Zeilen das ihrige dazu beitragen. K6. Karneval-Berein E. B. In den Räumen des Ballhauſes veranſtaltete der Karnevalverein Mannheim am vergange⸗ nen Sonntag nachmittag eine Ddamenſitzung.„Die Baum⸗ blüte in der Bergſtraße“ betitelte ſich dieſe närriſche Zuſam⸗ menkunft. Ein feenhafter Blütenzauber bot ſich dem Auge des Be⸗ ſuchers beim Betreten der Räume. Der ganze Saal, Decke, Wände und Bühne waren mit weiß⸗roſa Blüten überſät und mit dem Motto:„Lang hot's gedauert, jetzt awer bei“, eröffnete der Elferrat unter dem Defilé der Prinzengarde die Sitzung. Die Sorgen waren zu Hauſe geblieben, es herrſchte wirklich Stimmung und unauf⸗ hörlich folgten die humoriſtiſchen Vorträge, gewürzt mit ſatyriſchen Witzen. Das Ganze war vortrefflich arrangiert und machte dem Komitee alle Ehre. An die Damenſitzung ſchloß ſich ein Masken⸗ ball, bei dem man recht originelle Koſtüme zu ſehen bekam. Die Kapelle Winkler ſtellte die ausgezeichnete Karnevalmuſik. * Badiſche Heimat v.., Ortsgruppe Mannheim. Der heutige zweite Vortrag über„Das Raumproblem in der Architektur und die Wege neuzeitlichen Bauſchaffens in Deutſchland“ kann nicht ſtatt⸗ finden, da der Redner, Architekt Meckel aus Freiburg, erkrankt iſt. Schwankende Witterung im Gebirge Der Wochenwechſel hat für den geſamten Winterſport im Schwarz⸗ wald wenia günſtige Vorbedingungen gebracht. Der wiederholte Wechſel zwiſchen Erwärmung und Abkühlung hatte zwar teilweiſe bis tief in mittlere Lagen Neuſchnee gebracht, der aber wieder raſch von den nachfolgenden warmen Winden aus Süd und Südweſt weg⸗ gezehrt wurde. Lediglich im höchſten Gebiet war an Skilaufen zu denken, und ſelbſt da hatte ſich die Erwärmung eingeſtellt, ſodaß der Thermometer über Null aina und der Schnee, der auf dem Feldberg 40 Ztm. erreicht hatte— Gerüchte wollten von 70 Ztm. wiſſen—, zum ſchönen ſchweren feuchten Tauſchnee wurde. Skiläufers Freude war das gerade nicht. zumal noch kräftiger Regen dazu kam, der den Zumarſch in die Schneeregionen verleidete. Am Samstaag war zwar gegen Abend etwas Aufklärung und ein leichter Rückgang der Tem⸗ peratur zu beobachten, ſodaß man auf erneute Kälte hoffen konnte. aber ſchon um Mitternacht zum Sonntaa kamen mit vorangegan⸗ genen heftigen Winden aus Südweſt erneute warme Luftmaſſen, die überwiegend Regen brachten und nur die Hochlagen in Schnee hüllten. Gegen Sonntag Morgen kam es auch in mittleren Lagen zum Schneefall, der aber bei drei Grad Wärme als naſſer Klitſch alsbald alles bewäſſerte. Sonntaa nachmittag aina die Tem⸗ peratur ſchärfer zurück als am Vortag. auch die Aufklärung bielt kräftiger an, ſodaß abends bereits einige Grade unter Null bis in Lagen von 700 Meter herunter verzeichnet wurden, für die Eisbah⸗ nen, von denen die in Tribera und Titiſee in den nächſten Tagen aroße Konkurrenzen ſehen werden— Triberg am 5. und 6. Februar Verbandskunſtlaufen, am 7. und 8. Februar die Europameiſterſchafl im Kunſtlauf, Titiſee vom 10. bis 12. Februar die deutſchen Eislauf⸗ meiſterſchaften in Kunſt⸗ und Schnellauf— zweifellos eine weſent⸗ liche Verbeſſerung der Lage und eine Hoffnuna, daß dieſe aroßen Wettbewerbe, die ſchon mehrmals verſchoben oder aus der Ebene in höhere Gegenden verlegt worden ſind, diesmal zur Austraaung kom⸗ men können. W. R. Jagò und Fiſcherei im Februar In normalen Jahren pflegt dieſer Monat nicht ſelten neben lachenden Vorfrühlingstagen eine Steigerung des Froſtes und der Schneedecke und als unerfreuliche Begleiterſcheinung Harſch⸗ bildung zu bringen. Hierdurch wird die Not des Wildes ſogar dort, wo Fütterungen angelegt und beſchickt ſind, mehr natürlich noch dort, wo ſolche fehlen, erhöht. Auf alle Fälle muß deshalb während dieſer Zeit dieſen hegeriſchen Maßnahmen vermehrtes Augenmerk geſchenkt werden, um das hauptſächlich bedrohte Schalenwild gegen die Wirkung des kommenden Aeſungswechſels nicht widerſtands⸗ unfähig werden zu laſſen. Selbſt ein ſo ſchneearmer Winter, wie der heurige entbindet, wie„Der Deutſche Jäger“, München, mitteilt, nicht von dieſer Verpflichtung. Alles Nutzwild, Wildenten ausgenommen, hat Schonzeit. Der Rehbock zeigt ſchon deutliche Spuren des Aufbaus ſeines neuen Ge⸗ hörnes und die Haſen ſind eifrig daran, für die Ausfüllung der Lücken ihres Beſtandes zu ſorgen. Wildenten haben noch Schuß⸗ zeit, doch ſollte man von ihr nur mehr wenig Gebrauch machen. Der Abſchuß iſt auf den überzähligen Erpel zu beſchränken. Gegen Ende des Monats zeigen ſich die erſten Anzeichen des beginnenden Zuges und den erſten Staren folgen neben Wildtauben zuweilen die erſten Waldſchnepfen, während Enten und Gänſe ſich zur Rück⸗ reiſe nach Norden rüſten. Das Haarraubwild ſteht in voller Ranzzeit. Die gefie⸗ derten Räuber rüſten ſich zum Frühjahrszug. Das Wilderertum verdient ſtets Aufmerkſamkeit, namentlich ſind die Umfriedungen der am Oſtrand gelegenen Obſt⸗ und Heimgärten der Schlingen⸗ ſtellerei wegen zu überwachen. Der Huchen hat noch Fangzeit. Bachſaibling, Forelle und Aeſche entbehren noch des Wohlgeſchmackes und verdienen Schonung. Die Rutte laicht, geht jedoch gerne in Reuſen. * Heraufſetung der Erwerbsloſenſätze. Durch Reichsverordnung vom 30. Januar 1925 ſind die Höchſtſätze der Erwerbsloſenfürſorge mit Wirkung vom 9. Februar 1925 hinaufgeſetzt worden: die Erhöhung beträat für die männlichen Erwerbsloſen etwa 17 Prozent und für den Familienzuſchlaa etwa 25 Prozent der bisherigen Sätze. Am ſtärkſten wurden die Unterſtützungen für Frauen hinaufgeſetzt. Dieſe ſind nunmehr entſprechend dem Beſchluſſe des Reichstaas, den Männern inbezug auf die Höchſtſätze aleichgeſtellt. * Einſtellung der Verleihung von Verwundekenabzeichen. Kürz⸗ lich iſt die Anordnung ergangen, daß mit dem Beginn des Jahres 1925 die nachträgliche Verleihung von Kriegsauszeichnungen (Eiſernes Kreuz, Verdienſtkreuz für Kriegshilfe, Rote⸗Kreuz⸗Medaille beſondere Waffenabzeichen uſw. endgültig eingeſtellt wird, wie dies hinſichtlich der Beförderungen, ſowie der Charakter⸗ und Uniform⸗ verleihungen für die alte Wehrmacht(Heer und Marine) und da⸗ Uebergangsheer bereits vor längerer Zeit geſchah Hierzu wird noch bekannt, daß beabſichtigt iſt, nunmehr auch die Verleihung von Ver⸗ wundetenabzeichen an Angehörige der alten Armee zum endgültigen Abſchluß zu bringen. Das Reichswehrmini⸗ ſterium hat angeordnet, daß die zur Zeit den Militärdienſtſtellen greifbar vorliegenden Anträge reſtlos aufgearbeitet werden, ſpäter Anträge jedoch unbearbeitet kurzhändig zurückgegeben werden. *Wandererfürſorge. Vor einigen Tagen fand in Heidelbern unter dem Vorſitz des ſtellv. Kreisvorſitzenden des Kreiſes Heidelberg, Landgerichtsrat a. D. Dr. Engelhard, eine Beratung über die künftiahin zu treffenden Maßnahmen hinſichtlich der Hebuna der Wandererfürſorage ſtatt. An der Beſprechung haben teil⸗ genommen der Landeskommiſſär in Mannheim, Oberamtmann Strack in Schwetzingen. Vertreter der Kreiſe Mannheim, Heidel⸗ berg. Mosbach und Karlsruhe ſowie Vertreter der Arbeitsämter die⸗ ſer Städte einſchließlich des Arbeitsamts Weinheim. Nach einem ein⸗ leitenden Vortraa des Kreisrats Dr. Springer⸗Heidelberg fand eine eingehende Ausſprache ſtatt mit folgendem Ergebnis: 1. Ein Bedürfnis zur Errichtung von Wanderſtationen wird an⸗ erkannt. 2. Dieſe Einrichtung ſoll im engen Zuſammenarbeiten mit den Arbeitsämtern erfolgen. 3. Die Initiative und die Organiſation ſollen die Kreiſe übernehmen. igee: CJelinupfon 2Oiraung frappani, eine gute deutſche Bezeichnung im Sinne der Heimatfreunde an Reiz und Anziehungskraft einbüßen. Ja, wie vertraulich und anheimelnd klänge es, wenn man die zum Hauptgeſchäft gehörige kleine Wein⸗ ſtube„Liſelotteſtübel“ nennen könntel Auch der große Lebenskünſtler „Ottheinrich“ wäre ein würdiger Schutzpatron für eine vornehme idelberger Gaſtſtube. 18 Wie eend ſind die ſchon verwendeten und weithin bekannt gewordenen Namen wie„Ritter“,„Rodenſteiner“,„Perkeo“, weil ſie geradezu blitzartig die reiche Vergangenheit Heidelbergs beleuchten und beſonderes, Eigenartiges der Stadt für jedermann verſtändlich hervorheben. Auch hier verſuchte man es vergeblich mit weiter her⸗ geholten Namen und gab dem Umbau zuletzt das alte Schild „Kümmelſpalterei“ wieder. Erweiterungen und Neuerungen, die der Geſchäftsbetrieb erfor⸗ dert, wollen wir durchaus nicht beklagen, um ſo mehr aber es be⸗ grüßen, wenn Altes, Liebgewordenes erhalten und mit dem Neuen verknüpft wird So war der bekannte Wirt Spengel in der Oſtſtadt beſonders ſtolz auf ſein ländlich lautendes Schild„Roter Ochſen“. Er hat das Haus wiederholt umbauen und erweitern müſſen, aber niemals hätte er deſſen altmodiſchen Namen geändert. Schon hat man hier mit der glücklichen Wiederherſtellung des Rathauſes im urſprünglichen Sinn, dem Herkulesbrunnen und dem in neuem Goldglanz ſtrahlenden, lieblichen Marienbilde auf dem frei⸗ gelegten Kornmarkt den erfreulichen Anfang dazu gefunden, ehe⸗ malige Sünden falſcher Modeſucht wieder gutzumachen. Vielleicht gelingt es auch, in ſprachlicher Hinſicht anſcheinend geringfügige, aber dennoch reizvolle Züge vor der Vergeſſenheit zu retten, bezw. bei notwendigen neuen Namen das heimiſche ſtatt des Fremden zu bevorzugen und da⸗ Verallgemeinernde⸗(Internationale) zu vermei⸗ den. Heidelberg mit ſeiner reichen Geſchichte und oll den Reizen ſeiner Anziehungskraft hat eine doppelte Pflicht, im angedeutelen Sinne vorbildlich zu wirken. W. Z. Kunſt und Wißhenſchaſt Eine franzöſi Stimme über die deutſche Buchausſtellung in Tokio. 8 Nallehn de la Maison du Livre Francais ent⸗ nimmt das Börſenblatt für den Deutſchen Buchhandel folgenden Be⸗ richt, den der franzöſiſche Geſandte in Tokio Paul Claudel an den Miniſterpräſidenten und Miniſter des Auswärtigen Herriot über die deutſche Buchausſteklung in Tokio und die Ausbrei⸗ tung des franzöſiſchen Buches in Japan gerichtet hat: Unter dem Patronat des deutſchen Geſandten Dr. Solf fand vom 20. Sept. bis zum 20. Okt. in Tokio in der großen Buchhandlung Maruzen eine Ansſtellung deutſcher Bücher ſtatt. Die Aus⸗ ſtellung hatte großen Erfolg und wurde von ſehr zahlreichen 10 Studenten und Fachgelehrten beſucht. Die Gründe eines ſalchen Erfolges ſind leicht verſtändlich. Der erſte iſt der: Das japaniſche Publikum kauft beſonders Bücher, die einen proktiſchen Zweck haben, die Hilfsmittel zur Arbeit ſind. Gewiß, auf den Gebieten der Wiſſen⸗ ſchaft und Technik ſind die Deutſchen ſeit langem ſpezialiſiert. Und zweitens: Die deutſchen Werke ſind gebunden und nicht broſchiert wie die unſrigen, die gewöhnlich hier in einem kläglichen Zuſtand an⸗ kommen, ſchmutzig und vollkommen aus dem Leim gegangen. Man verlangt in Japan, wie übrigens auch in anderen Ländern, nur das gebundene Buch, beſonders bei den Werken, die oft durchſtudiert werden müſſen. Endlich: bis heute iſt das Studium des Deutſchen in den Unterrichtsanſtalten weit mehr gefördert worden als das des Franzöſiſchen. Es iſt viel leichter, nach Japan deutſche Profeſſoren kommen zu laſſen als franzöſiſche. Wir haben in Tokio zwei Buch⸗ handlungen, die ſpeziell franzöſiſche Bücher verkaufen, aber ihre Erfolge ſind nur mittelmäßig. Wenn auch die Kenntnis des Fran⸗ zöſiſchen ſich verbreitet, ſo muß ſich unſer Buchhandel ernſthaft und ausſchließlich mit dem Vertrieb der techniſchen und wiſſenſchaftlichen Werke, die hier immer großen Abſatz finden werden, beſchäftigen. Viele franzöſiſche Werke aus dem Gebiet der Medizin werden z. B. in deutſcher Uebertragung von den Japanern gekauft. Man fragt ſich, warum ſie nicht in ihrer urſprünglichen Form einen Liebhaber finden würden. Man iſt im Ausland allzuſehr der Meinung, daß die franzöſiſche Produktion ſich nur auf Romane beſchränke st. Theater und Muſik Anſer Münchner Mitarbeiter ſchreibt uns: Die Münchner Kammerſpiele haben ihren Spielplan jetzt dem Faſching ange⸗ paßt.„Penfion Schöller“ ſchon zur Zeit unſerer Väter in ſeiner Schwankwirkung als unverwüſtlich erprobt, erwies ſich als die rechte Koſt, Redoutenſtimmung vorzubereiten und wenn der „Taſſo“ nicht wäre, den man jede Woche einmal aufführt, dann wür⸗ den die oft zitierten„Lachſtürme“ allabendlich das kleine Haus an der ee durchtoſen. Daß dieſen der Atem nicht ausgehe, hob man ein Stück„nach Franzesco de Roſas“ von J v. Guen ⸗ ther aus der Taufe, ein Spiel mit dem entwaffnenden Titel„Du m⸗ mes Zeug wirdhier nicht getrieben.“ Wenn es ſich ber dem Hinweis auf den Komödiendichter des ſpaniſchen Barock nicht um eine der in den letzten Jahren beliebten Myſtifikationen handelt, dann hat Guenther ſeinen Rojas jedenfalls nicht bearbeitet, 9 7 parodiert. Sein Ritter⸗, Minne⸗ und Spitzbubenſtück iſt die Parodie eines ſolchen, durchmengt mit Aktuellem und Perſönlichem. Der Stil iſt recht derb und wagt ſich gern bis ins Groteske. Dürftig bleibt die Handlung, und wenn auch die Figuren mit viel Witz erſonnen und in ihrer ſpeziellen Komik dargeboten werden, ſo erlahmt doch im Durcheinander des Geſchehens bisweilen das Intereſſe und man wird ein bischen müde. Immerhin, einſchlafen kann man nicht. Dafür ſorgt das Furioſo auf der Bühne. Forſter⸗Larinaga ließ das Stück nämlich unter Preisgabe der letzten Lungenkraft ſeiner Darſteller herniederbrüllen, und man hatte bisweilen den Eindruck, als ſollte hier mit Gewalt Stimmung gemacht werden. Eindrucksvoll wirkte ſich manchen Darſtellers Humor aus. Am Schluß war der Beifall ſtark und ausdauernd.— Hermine Körner tritt am 1. März von der Leitung des„Münchner Schauſpielhauſes“ zurück und überläßt ihrem bisherigen Mitleiter Herbert v. Veltheim allein die Jugdt der Regierung. Dieſer iſt nun vor die Aufgabe geſtellt, der radition ſeines Theaters wieder gerecht zu werden und die künſt⸗ leriſchen Anſprüche zu befriedigen, die man an ein Unternehmen ſtellen darf, das ehedem an der Spitze der modernen Theater Deutſch⸗ lands 8 fſt wiel. Daneben gilt es, die finanzielle Balance zu hal⸗ ten. Es iſt vielleicht kein ſchlechter Einfall geweſen, daß Veltheim nun mit dem„Volkstheater“ ſich zuſammentat, deſſen Direktor Ernſt Bach zu den routinierteſten und erfolgreichſten Theatermännern der Zeit gehört. Dieſes Zuſammengehen wird fürs Schauſpielhaus wohl vornehmlich in jenen Grenzfällen Früchte tragen, in denen Geiſt und Geſchmack auch das leichteſte Genre der unterhaltenden Muſe künſt⸗ leriſch heben und für ein ſonſt anſpruchsvolleres Theater möglich machen. Das Volkstheater hingegen wird die Erfüllung ſeiner— in letzter Zeit allzu oft hintangeſtellten— Bildungsmiſſion ins„ 1 ſpielhaus verlegen und aus den Möglichkeiten Nutzen ziehen, die ein literariſch eingeſtelltes Enſemble bietet. Dieſes Enſemble zu finden, ſollte freilich die erſte Sorge der vereinigten Direktoren ſein. Ri. Ri- Theaterſkandal in Baſel. Bei der Aufführung der„Wal⸗ küre“ am 1. Febr. erhob ſich, wie uns ſoeben gemeldet wird, ein lebhafter, von Andersmeinenden nicht unerwidert gebliebener lauter Publikumsproteſt, der ſich gegen die Inſzenierungsart des Spielleiters Appia richtete. Der unſern Leſern bekannte Oscar Bie wohnte der Vorſtellung bei, ſodaß man auf ſeine Meinung gee ſpannt ſein darf. Uraufführung in Breslau. Im Breslauer Lobetheater gelangte unter großem Beifall Pirandellos Luſtſpiel„Der Mann, das Tier und die Tugend“ zur Uraufführung. Der Dichter läßt hier die romantiſch⸗philoſophiſche Maske fallen und bietet lediglich ein zügiges Luſtſpiel. An der Grenze des Möglichen wird frech und graziös geſchildert, wie die Folgen eines Ehebru unter erſchwerten Umſtänden dadurch cachiert werden, daß 75 den gleichgültigen Ehemann zur Liebe zwingt. Bedeutſam iß weniger der gute Aufbau und der geſchliffene Dialog, als daß der Verfaſſer auf jede ſentimentale Nebenwirkung verzichtet und ohne irgendwelche ethiſchen oder anderen Nebenabſichten einige luſtige Perſonen agieren läßt, daß(und hier iſt der Pirandello der„Se Perſonen“ wieder zu erkennen) nur geſpielt wird.— Da bei der Breslauer Aufführung die Rollen in guten Händen lagen und die Spielleitung des Intendanten Barnay flott war, konnte ein guter Erfolg verzeichnet werden. FVVVVV —2— 18 „Dienstag, den 3. Februar 1925 nNeue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 55 Aus dem Lande Heddesheim, 2. Febr. Die Schützen i geſellſchaft hielt murzlich ihre Generalverſammlung im„Luftſchiff ab, die gut beſucht 4558 Zunächſt wurde die Vereinsrechnung pro 1924 vorgelegt, für tig befunden und dem Vorſtand und Rechner Entlaſtung erteilk. dzweiter Punkt der Tagesordnung war Neuwahl des Ge⸗ Alerorfkondes angeſetzt. Bisheriger 1. Vorſitzender, Landwirt L. lehnte wegen Geſchäftsüberhäufung die Wiederwahl entſchie⸗ ( ab. Durch Geſamtabſtimmung wurde Herr Franz Reggio Seebargroßhandlung) zum 1. Vorſtand und Herr L. Alles zum ellvertreter einſtimmig gewählt, ebenſo die Beiräte Scheffel, Göp⸗ Boch: der Rechner Heinz, der Schriftführer Haag und Mate⸗ uunlderwalker Wilhelm, zuletzt noch die Schützenmeiſter St. Alles —— W. Bolleyer. Nach Beendigung der Wahl wurde über die 5 haltung des 30 ährigen Stiftungsfeſtes verhandelt. Die ſollen in einer folgenden Verſammlung begonnen U Weinheim, 1. Febr. Das Frankfurter Künſtlertheater für Rhein und Main(Direktion Hans Meißner) gab geſtern hier — großem Erfolge Gerhart Hauptmanns Werk„Roſe Bernd“. ichtlich ergriffen, ſpendete das zahlreich erſchienene Publikum an allen Aktſchlüſſen ſtarken Beifall. Es war das erſtemal, daß auf 8 heimiſchen Bühne ein Werk von Gerhart Hauptmann zur ſufführung kam. Von der Bühne herab verkündeten Verbands⸗ ſekretär von Zwehl und Stadtſekretär Wagner die Gründung einer bibentergemein de Weinheim im Anſchluß an den Volks⸗ ühnenbund. Zahlreiche Perſonen erklärten ſofort ihren Beitritt. I Weinheim, 3. Febr. Um einem fühlbaren Bedürfnis abzu⸗ helfen, hat ſich die Stadtmiſſion entſchloſſen, auf ihrem rundſtück an der Bergſtraße neben dem Poſtamt ein evangeliſches tän ve insh aus zu erbauen. Die Baukoſten ſollen durch wohl⸗ ätige Stiftungen aufgebracht werden.— Die Allgemeine Orts⸗ rankenkaſſe hat, da ihre bisherigen Kaſſenräume viel zu eng geworden ſind, einen Neubau in Angriff genommen. Das geue Ortskrankenkaſſengebäude in der Sofienſtr. wird bereits im uli ds. Is. fertig geſtellt ſein. „ L. Wiesloch, 2. Febr. Die Direktion der Lokalbahn hat endlich emem ſchon lang und allſeitig gehegten Wunſch entſprochen, indem ſie auf der Teilſtrecke Wiesloch—Walldorf—-Wiesloch⸗Sladt einen Spätwagen einlegte, der den Anſchluß der letzten Abendzüge nach der Stadt vermittelt.— Eiſenbahninſpektor Blum an det hieſigen Lokalbahn feierte ſein 25jähriges Dienſtjubiläum, aus wel⸗ m Anlaß ihm von der Direktion in Karlsruhe ein Glückwunſch⸗ ſchreiden zuging.— Rebtor Herbel, der faſt 35 Jahre hindurch als Organiſt in der ev. Kirche hier wirkte, wurde vom Kirchen⸗ gemeinderat eine Ehrung zuteil, indem ihm im Namen der Ge⸗ meinde Dekan Schmitthenner eine Hans⸗Thoma⸗Mappe mit Widmung überreichte.— Die letzte Bezirksratsſitzung genehmigte u. q. die Gemeindebeamdenſatzungen der Gemeinden Baiertal, Mühl⸗ bauſen und Rotenberg, dagegen wurden die von Dielheim, Horren⸗ berg, Malſch, Malſchenberg, Rettigheim, Rauenberg und Walldorf zurückgeſtellt. I. Walldorf 1. Febr. Ein bei der Firma Schönemann in Heidelberg beſchäftigter junger Mann kam beim Kuppeln des An⸗ s an den Laſtkraftwagen ſo unglücklich zwiſchen die beiden, ſaß er ſchwer zerdrückt wurde. Obwohl er ſofort nach Anlegen eines Notverbandes mit dem Sanitätsauto von hier nach Heidelberg im das Abademiſche Krankenhaus gebracht wurde, iſt er dort ſeinen rletzungen erlegen. 8 ch. Waibſtadt, 2. Febr. Ein Lehrjunge von Reichartshauſen, der in Waibſtadt in der Lehre iſt, fertigte ſich nebſt ſeinem Freund eime„Schleuder“ an; beide beſchoſſen die Nachbarſchaft, dabei rich⸗ der Junge ſein es waren Eiſenſtückchen) gegen den Zug. Die Bürſchchen werden ſich wegen Sachbeſchädigung und gro⸗ bem Unfug zu verantworten haben.— Wie man erfährt, wurden von den Fahnen, die anläßlich des Jubiläums des Bürgermeiſters icker ausgehängt wurden, eine geſtohlen und das Fahnentuch Sbur Bahnhofsabort geworfen. Von dem Täter hat man deine ur. Karlsruhe, 2. Februar. Zu dem Sprengſtoff⸗Fund in Raſtatt, den ſpielende Knaben—macht haben, wird weiter ge⸗ meldet. daß auf Anordnung der eſigen Staatsanwaltſchaft mehrere Angehörige der kommumiſtſchen Partei in Raſtatt verhaftet worden ind. Bei den poligeilichen Nachforſchungen zeigten ſich verdächtige omente, nach denen Miteljeder der kommuniſriſen Partei die Sprengſtoffe vergraben haben. Dieſer Verdacht wurde durch die usſüchungen verſtärkt, worauf die erwähnten Verhaftungen vor⸗ genommen wurden. Die Staatsanwaltſchaft hat die Angelegenheit an den Oberreichsanwalt weitergegeben. rr. Baden-Baden, 1. Febr. Einer der älbeſten, angeſehenſten und bekannteſten Geiſtlichen des badiſchen Landes, Stadtpfarrer a. D. und Kirchenrat Dr. phil. h. c. Wilhelm Ludwig iſt im Alter von Jahren aus dem Leben geſchieden. Der Verſtorbene konnte auf ein arbeits⸗ und ſegensreiches Leben zurückblicken und auf ein an erfolgen reiches Schaffen. 40 Jahre lang war er Seelſorger der hieſigen ev. Gemeinde, für deren Aufblühen er ſeine gonze Kraft Ainſetzte, auch dann noch, als er i. J. 1919 in den wohlverdienten Rußeſtand trat und Stadtpfarrer Karl Heſſelbacher ſein Nach⸗ lger wurde. Er war auch der erſte Dekan der ev. Didzeſe n, war lange Jahre Vorſtand der Feuerverſicherungskaſſe der zwe Geiſtlichen Badens und war auch der Begründer des Badiſchen Pfarrvereins, in dem die Intereſſen der Geiſtlichen wirkungsvoll ten wurden. Er gehörte auch viele Jahre der Badiſchen Gene⸗ nal Synode als Mitglied an, in der er den kirchlich⸗liberalen Stand⸗ unkt vertwat. Der Gottesdienſt in der ev. Kirche geſtaltete ſich zu emer erhebenden Trauerfeier für den Heimgegangenen. Stadt⸗ pfarrer Heſſelbacher hielt eine ergreifende Trauerrede, in der er das Schaffen und Wirken des Verſtorbenen in ehrenden und herzlichen Worden würdigbe. ad —— Suce, n 2 7 ndherd 0 ephü Heots, gend e Ne folg Pae pe⸗ ndd 1 hie 0 egen. 1553455 ut 94f 1 te Ner Np 9 ucne ſot 17 def Aus der pfalz »Ludwigshafen a. Rh., 2. Febr. Das bayeriſche Geſamtminiſte,⸗ rium hat dem bayeriſchen Landtag einen Antrag zugehen laſſen. in dem der Landdbag erſucht wird, die Staatsregierung zu ermäch⸗ tigen, zur Durchführung von Maßnahmen zugunſten der Pfalz einen Betrag von zehn Millionen Mark bereitzuſtellen und in den außerordentlichen Staatshaushalten von 1924 und 1925 den Betrag je zur Hälfte anzufordern. Von dieſem Betrag ſollen acht Millionen Reichsmark zur Gewährung von Darlehen zu ermäßigten Zinsſätzen für wirtſchaftliche Zwecke in der Pfalz verlangt werden. Sie ſollen Staatsvermögen bleiben und auf die Dauer der Beſetzung als beſon⸗ derer Vermögensbeſtandteil mit der Bezeichnung„Pfalzhilfe“ zur Verfügung ſtehen. Der Reſt von zwei Millionen ſoll zur Gewährung von Zuſchüſſen und unverzinsliche Darlehen für beſonders dringliche Zwecke in der Pfalz verwandt werden. :: Frankenkhal, 2. Febr. Geſtern morgen wurde hier der neue prot. Pfarrer Cruſius durch Kirchenrat Dreſcher aus Grün⸗ ſtadt in ſein Amt eingeführt. Pfarrer Cruſius war vorher in Freckenfeld beamtet.— Die neueſte Beſtimmung der Rheinland⸗ kommiſſion iſt die, daß alle Laſtkraftwagen im beſetzten Gebiet Rückſpiegel führen müſſen. Zuwiderhandlungen werden beſtraft werden. Dieſe Verfügung iſt inſofern von Wichtigkeit, weil ein ent⸗ ſprechender Erlaß als Geſetz in Deutſchland nicht beſteht. *Neuſtadt a. d.., 2. Febr. Der pfälziſche Kriegerver⸗ einsverband hielt im Saalbau eine Präſidialſitzung ab. Als Hauptzielpunkt gilt die Errichtung eines Krieger⸗ erholungsheims im Kavalierbau der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben und die früher geübte Unterſtützungsfähigkeit. Für den erſteren Punkt wurde die regſte Propaganda zur Erlangung der erforderlichen Geldmittel beſchloſſen, für den zweiten Punkt den Mitgliedern der einzelnen Vereine anheimgeſtellt, zunächſt eine außerordentliche Abgabe von einer Mark pro Mitglied an die Ver⸗ bandskaſſe abzuführen. Aufgabe des Präſidiums und der Krieger⸗ heimkommiſſion ſoll ſein, auch weitere Kreiſe(Handel und Induſtrie, Behörden, Staat, Gemeinden und Korporationen uſw.) für die Er⸗ richtung des guten Werkes, das vor allem den Kriegsbeſchädigten, alten Veteranen und notleidenden Kameraden zugute kommen ſoll, zu intereſſieren. :: Neuſtadt, 1. Febr. Bei einer Verſammlung im Saalbau unter dem Vorſitz des Geheimrats Strobel⸗Pirmaſens fand die Gründung eines pfälziſchen Rundfunkvereins ſtatt; da dieſer ſelbſt durch die Beſatzungsbehörden noch nicht genehmigt iſt, konnte man ſich vorerſt nur mit prinzipiellen Fragen beſchäftigen. Bei den Ver⸗ handlungen, die in größter Einmütigkeit verliefen, brachte Geheim⸗ rat Strobel das volle Vertrauen zum Ausdruck, das in dieſer An⸗ gelegenheit die Verſammlung den Stellen der Deutſchen Reichspoſt in München und dem Präſidenten der Oberpoſtdirektion Speyer entgegenbringe. Hoffentlich wird der ſo ſehnlich erhoffte Rurdfunk⸗ anſchluß nun bald zur Wahrheit! :; Kaiſerslautern, 3. Febr. Beſonderes Unglück traf die Familie Fath hier. Während der Mann auf ſeine Arbeitsſtelle ging und die Frau zum Zeitungsaustragen, kamen die beiden zu⸗ rückgelaſſenen Kinder dem Ofen zu nahe. Das fünfjährige Bübchen, das dabei Feuer fing und ſchwere Brandwunden davon⸗ trug, ſtarb nach der Einlieferung im Krankenhaus. :: Odernheim a. Gl., 3. Febr. Die Gemeinde hat Gelände zum Anbau einer Weidenzucht herrichten laſſen. Später ſoll eine Korbmöbelinduſtrie errichtet werden, um ſo den vielen Arbeitswilligen Gelegenheit zum Verdienen zu geben. :: Winden, 3. Febr. Der gelinde Winter bringt den Aufent⸗ halt zahlloſer Wanderkrähen mit ſich. In der Windener⸗ und Viehſtrichgegend ſieht man Tauſende auf den Aeckern ſitzen. Sie picken die junge Saat auf oder ſcharren ſie heraus, ſodaß den Landwirten ungeheurer Schaden entſteht. Man will nun gegen dieſe Schädlinge energiſch vorgehen. :: Oberauerbach. 2. Febr. In der hieſigen Gemeinde verabſchie⸗ dete ſich geſtern Stadtmiſſionar Reiter in einer gehaltvollen Rede. Er hat einen Ruf von der Baſeler Miſſion bekommen, um mwach Borneo zu gehen und dort für die Sache des Hriſtlichen Glaubens zu wirken. :: Pirmaſens, 3. Febr. Eine ganz beſondere Ueberraſchung wurde einem hieſigen Bürger zuteil. Es iſt der Maſchinenſetzer Heinrich Becker, der einen von Lujo Brentano geſchriebenen Dankesbrief erhielt. Der Jünger der ſchwarzen Kunſt hatte dem theoretiſchen Verfechter der Achtſtundenzeit, der Arbeiterbewegung und des Arbeiterrechtes zu ſeinem 80. Geburtstag den Dank und Glückwunſch ſeiner Kunſtjünger ausgeſprochen. Der Brief kam aus London direkt aus der Hand des greiſen Gelehrten. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Mannheim, 30. Jan.(Sitzung des Amtsgerichts SG..) Vorſ.: Amtsrichter Dr. Leſer, Vertreter der Anklagebehörde: Staats, anwalt Dr. Silbeyſtein. Die 31jährige verh. Ottilie Rahn, geſchiedene Fiſcher geb Neuner aus Nürnberg entwendete in der Zeit vom 29. Oktoder bis 21. November 1923 der Berta Mögenberg hier, J 4a, 16, bei der ſie wohnte, 1 Paar Herrenhalbſchuhe, 1 ſchwarzſeidenen Stock⸗ ſchirm, 1 Herrenmantel, 2 Damaſtbettbezüge und 4 Kiſſenbezüge. Einen weiteren Diebſtahl verübte die Diebim dadurch, daß ſie einen Reiſenden hier, H 7, 25, ein Damenkleid wegnahm. Die Angeklagte ſtellt die Diebſtähle in Abrede; nach den glaubhaften Ausſagen der Zeugen iſt aber an ihrer Täterſchaft nicht zu zweifeln. Auch iſt ſie wegen Diebſtahls ſchon wiederholt vorbeſtraft. Heute wird die An⸗ geklagte wegen Diebſtahls i. w. R. in zwei Fällen unter Annahme mildernder Umſtände zur Geſamtgefängnisſtrafe von 10 Monaten abzüglich 3 Wochen Unterſuchungshaft und zu den Koſten verurteilt. fecle 5 477 fen Schöffengericht Darmſtadt Ein Verbrechen gegen die Konkursordnung nach Paragr. 239 wurde dem 45jährigen Fabrikanten Heß von Eberſtadt zur Laſt gelegt und mit 3 Monaten Gefängnis geahndet. Er hatte einen zur Konkursmaſſe gehörenden Motor in eine leere Pfuhlgrube bringen laſſen und die Zubehörteile an einer anderen Stelle ver⸗ borgen gehalten. Dem Angeklagten wurde unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände die genannte Mindeſtſtrafe zudiktiert.— Der Verſuch der Verleitung zum Meineid gilt als vollende⸗ tes Verbrechen und wird nach Paragr. 159 mit Zuchthaus nicht unter 1 Jahr beſtraft. In einer vor dem Amtsgericht in Gr.⸗Gerau verhandelten Alimentationsklage wurde der Schloſſer H. von God⸗ delau als Zeuge eidlich vernommen, der eine Beeinfluſſung des 22jährigen bisher unbeſtraften Schloſſers Jakob Braun von Er⸗ felden kund gab. Dieſer will jedoch nicht gewußt haben, daß Zeugen eidlich vernommen werden und ſtellt eine Verleitungs⸗ abſicht in Abrede. Nachdem der Staatsanwalt bereits 1 Jahr Zuchthaus beantragt hatte, wurde ein neuer Termin anbe⸗ raumt, in dem der frühere Lehrer des Br. und der Ortsbürger⸗ meiſter vernommen werden ſollen, über die angebliche Unkenntnis des Angeklagten. Sportliche KRundſchau J. C. Pirmaſens— B f. R. Mannheim:1(:0) Ecken:3 Trotzdem dieſem Spiele für die Meiſterſchaft keine Bedeutung mehr beizumeſſen war, wurde das Gaſtſpiel des neuen Rheinbezirks⸗ meiſters in der Pfälziſchen Schuhzentrale doch mit er⸗ wartet. Nachdem bisher die Raſenſpieler in ihren Kämpfen mit Pirmaſens ſehr ſchlecht abgeſchnitten hatten und von den drei bisher ausgetragenen Verbandsſpielen noch keines gewinnen konnten, glaubte man auch dieſesmal allgemein mit einer Senſation rechnen zu können. Der neue Meiſter gab ſich aber auch gar keine Mühe, die Pirma⸗ ſenſer von ſeiner ſpieleriſchen Ueberlegenheit zu überzeugen, um ſo mehr, als ja die Meiſterſchaft bereits unter Dach und Fach war. So trat V. f. R. mit folgender Elf in Pirmaſens an: Hügelz Fiſcher, Engelhardt; Bleß, Deſchner, Au; Höger, Berk, Breitenbacher, Magin, Gehring. Pirmaſens hatte ſeine ſtärkſte Elf zur Stelle, bis auf den disqualifizierten Buchholz, für den Hergert den Mittelläuferpoſten in ausgezeichneter Weiſe verſah. Das Spiel wurde in der erſten Halb⸗ zeit beiderſeits ziemlich energielos durchgeführt. V. f. R. dominierte zwar durch beſſere Technik und hatte auch günſtigere Torgelegen⸗ heiten, aber bis zum Wechſel verlief der Kampf torlos. Nach Wiederbeginn ſuchten die Raſenſpieler die Partie zu ent⸗ ſcheiden und drängten ſtark. Aber erſt ein Elfmeter brachte den Führungstreffer. Berk war im Strafraume zu ſcharf genommen worden und der Schiedsrichter diktierte dieſe, ohne Zweifel zu harte Strafe. Höger verwandelte den Elfmeter in bekannt ſicherer Weiſe. :0 für B. f. R. Dieſer Erfolg des Geaners war das Sianal zu einer großen Eneraieentfaltung der Pirmaſenſer, die durch die Anfeuerungen des Publikums zu Höchſtleiſtungen aufgepeitſcht wurden. Pirmaſens war nun ſtark überlegen und die Hintermannſchaft der Mannheimer wurde ſtark überlaſtet. Der Torwart Hügel erwies ſich aber als ein ſicherer Vertreter ſeines Faches und meiſterte ganz ſchwierige Situationen. Trotzdem konnte er nicht verhindern, daß ein Bomben⸗ ſchuß Babos den Weg ins Mannheimer Tor fand. So hatte Pir⸗ maſens den Ausgleich geſchaffen. In den letzten Minuten riß dann der neue Meiſter wieder die Offenſive an ſich, aber zu Torerfolcken reichte es nicht mehr. So konnte beim Schlußpfiffe die Pirmaſenſer Elf mit der ſtolzen Genug⸗ tuung vom Platze gehen, daß ſie als einzige Mannſchaft des Bezirks von V. f. R. nicht beſieat worden war. Als Schiedsrichter amtierte Herr Höchenberaer(Ulm) in zufriedenſtellender Weiſe. Pirmaſens verdankt den Punktgewinn vor allem der pracht⸗ vollen Arbeit ſeines ausgezeichneten Mittelläufers. Auch Babo im Sturme zeiate ſchöne Leiſtungen. V. f. R. hatte ſeine Stärke wieder in der Hintermannſchaft, in der jeder wieder ſein Beſtes aab. In der vorderen Reihe machten ſich vor allem die drei Erſatzleute ſtark bemerkbar, die vor allem ger nicht erſetzen konnten. Winterſport Der Militärweiklauf um den Schwedenbecher, der in dieſem Winter zuſammen mit den Verbandswettläufen des Skiklub Schwarz⸗ wald auf dem Feldberg ausgetragen wird, iſt in gleicher Weiſe wie dieſe Wettläufe ſelbſt infolge der ungünſtigen Schneeverhältniſſe eben⸗ falls um vier Wochen auf den 28. Februar /1. März verſchoben wor⸗ den. Die in einzelne Zeitungen gelangten Meldungen, wonach dieſer Lauf nun„endgültig“ am 31. Januar /1. Februar auf dem Feldberg ſtattfinden, ſind durchaus unzutreffend. 8 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rbein⸗Pegel. 27. 28.30. 81. 8. HMecar-Begel] Z7. 25 20. 30.81 3. Schuſterinſel⸗).20.28.38f0.380.720.40 Mannheim.981.94.0002. gehl...85.43.42.44.801.60fSeilbronn.058——'654 Maxau.97.028.97.12.26.36 Mannbeim.81.82.96.58.18.50 Raub..27.24.38,1.33 208.29 köln.— 148,.74144—.14 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. 5.., Mannheim, E 8, Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teik: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: i..: Kurt Fiſcher; für Kommunal⸗ politik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem ik beſte, Unterſtützung gewähren.“ Die Pneumettz leidenden das Lebenzerleichtert— deshalbzmüſſen; nun fauch Sie de Verſuch machen. Die Güte der Pneumette wird wie fol 8 Tage zür Probe. Lande, Nachbargebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Fr. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. aramiie ſi- Dneumeſie pneumette tragen heißt: Dem kübermüdeten Fuß die 950 hat 500 000, Fu 8 gt garantiert: 2 0 cob 8, de de 07 4 Ufeterte Rückgabe ohne Wenn Sie nicht zufrieden ſind, haben Sie das. Recht zuy „Wenn? und„Aber“ 2 Sarantie für ein halbes gahr Die Pneumetſe wird nur aus Budliſctsmaterial Er? zeugt. Garantie⸗ Erſatzleiſtung laut Garantieſchein! Niederlage der Pneumette für Mannheim: Hill& NMüller, N3, 11/12 Verlangen Sie von der Firma Kreuzverſand A. Klotz, und Patentinhaber, 4 D. R..) gratis das Buch Fuß⸗ u. Beinſchmerzen“. München(Fabrikant 6. Seife. Nr. 55 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Rusgabe, Dienstag, den 3. Februar 1925 Handelsblatt Neue Aannheimer Jeitung Handelspolitiſche Jiele Von Dr. Rudolf Schneider, Mitglied des Reichstages“) Unſer erſtes Ziel auf dem Gebiete der Handelspolitik muß ſein: eraus aus der Verwirrung, aus dem Zuſtand der Propiſorien und Ermächtigungsgeſetze(die nicht einmal rechtzeitig verlängert worden ſind), des Wirrwarrs und der Syſtemloſigkeit in einem veralteten Zolltarife. Wieder zurück zu einer geordneten Geſetzgebung mit Vorlagen, Begründung Und Beſchlußfaſſung, bei denen dann ein Menſch wieder wiſſen kann, welche Zollſätze gelten, warum und wielange. Das Syſtem der europäiſchen Handelspolitik Krieg und Nachkriegszeit, Zwangswirtſchaft und Geldentwer⸗ tung, und dazu die entfeſſelte Bosheit des Verſailler Friedens haben die geſamte europäiſche Handelspolitik in einen wüſten Trümmer⸗ haufen verwandelt. Vor dem Kriege beſtand hier ein peinlich geord⸗ neter Aufbau, der den Kaufleuten aller Länder ausgezeichnet nützlich war;: Das Syſtem der europäiſchen Handelsvertrags⸗ politik, Verträge, die faſt alle Länder untereinander abgeſchloſſen hatten, die gemeinſam in etwa 12 jährigen Perioden liefen, alſo langfriſtige Verträge auf der Grundlage gegen⸗ ſeitiger uneingeſchränkter Meiſtbegünſtigung mit weitgehender gegenſeitiger Zollermäßigung oder doch Bindung der Zollſätze. Drei Beſtandteile dieſes Syſtems, die Langfriſtigkeit, die Gleichberechtigung und die Bindung der Zollſätze ſind für Handel und Induſtrie aller Länder von höchſter Bedeutung. Dem Kaufmann im Welthandel kommt es auf die Dauer nicht ſo ſehr auf die abſolute Höhe der Zollſätze an, als darauf, daß er vertragsmäßig gleichberechtigt mit ſeinen Konkurrenten iſt, daß die Einfuhrfirmen anderer Länder nicht durch niedrigere Zölle oder günſtigere Zoll⸗ und Rechtsbeſtimmungen bevorzugt werden. Und es kommt ihm weiter darauf an, daß or ſich geſchäftlich in ſeiner Kalkulation, in ſeinen Angeboten auf die einmal vorhandenen Zölle für längere Zeit einrichten kann, daß er alſo gegen plötzliche Zollerhöhungen geſchützt iſt, daß er weiß, durch die geltenden Handelsverträge bin ich bis zu einem beſtimmten Jahre abſolut dagegen ſichergeſtellt, daß dieſe Zollſätze erhöht werden, ich kann mich alſo geſchäftlich ausdehnen, kann das neue Abſatzgebiet mit vielleicht großen Koſten für Werbung, Aus⸗ ſtellungen und Vertretungen bearbeiten, kann im Maſchinenbau, im graphiſchen Gewerbe, in der Lederinduſtrie und anderwärts auch Aufträge mit längeren, auch mehrjährigen Lieferfriſten herein⸗ nehmen, ohne befürchten zu müſſen, daß mir alles dies plötzlich durch irgendeine unvorhergeſehene und einſchneidende Zollerhöhung kaput gemacht wird. Dies war das Syſtem der langfriſtigen, euro⸗ päiſchen Handels⸗ und Tarif verträge, die auch nach Ueberſee ergänzt wurden durch bloße Meiſtbegünſtigungsverträge, ſo daß alle am Welthandel beteiligten Länder, auch England, das ſelbſt kaum Tarifverträge abſchließen konnte, aber ſich allenthalben durch Meiſtbegünſtigungsverträge mit dem europäiſchen Syſtem verband, gemeinſam vorteilhaft durch dieſes Syſtem verknüpft waren. Dieſes Syſtem wurde aber vollkommen zerſtört, und zwar nicht ſo ſehr durch den Krieg, als durch Bosheit und Unverſtand der Nachkriegszeit, als faſt allemthalben mit ſeltſamem Eifer die noch beſtehenden Handelsverträge auf der ganzen Linie gekündigt wur⸗ den, als man das ganze Syſtem für überholt und die Schutzzölle als ein„Bonmot von geſtern“ anſah, als man ſtatt deſſen Handels⸗ politik mit Ausfuhr⸗ und Einfuhrverboten machte und ſich darüber in kurzfriſtigen Handelsabkommen gegenſeitiges Wohlwollen und ganz unmögliche Einfuhrkontingente zuſicherte. Die beiden Pfeiler des Welthandels Nunmehr aber, da die handelspolitiſchen Feſſeln des Verſailler Friedens für Deutſchland ſoeben weggefallen ſind, für Oeſterreich die Feſſeln des Friedens von St. Germain im Juni fallen werden, und da erſt Oeſterreich und die Tſchechoſlowakei, dann Deutſchland und jetzt auch Italien und Frankreich ihre Währungen wieder ſtabiliſieren, nun kann die Welt daran gehen, die beiden großen Pfeiler wieder aufzurichten, die einſt den Welthandel trugen: Das iſt einmal die internationale Goldwährung, deren Wiederaufbau im Gange iſt, und das iſt zweitens das Syſtem der europäiſchen Handelsvertragspolitik, deſſen Wiederaufbau jetzt beginnt, in erſter Reihe betrieben von Deutſchland und England, aber gleichermaßen unentbehrlich für olle Exportländer, für alle Zweige der internationalen Wirtſchaft, die durch den Welthandel verknüpft iſt und die aus den jetzigen kläglich verminderten Umſätzen, aus dem unbenützt liegenden Schiffsraum, dem daniederliegenden Weltfrachtmarkt, den verödeten Häfen, der geſchwächten Kaufkraft und Produktionskraft aller Länder nicht eher herauskommen kann, als bis die Verwirrung und der Krieg aller gegen alle wieder erſetzt worden iſt durch die Ordnung langfriſtiger Verträge mit Meiſtbegünſtigung und Zollbindung. Unſer Deutſchland, bisher geknebelt durch den Verſailler Ver⸗ trag, alſo bisher ganz beſonders wehrlos gegenüber all den neueren Bosheiten, iſt für die Zukunft wiederum vor anderen darauf angewieſen, daß ſich die Tore wieder öffnen und die Straßen des Weltverkehrs wieder beleben. Denn in Erfüllung des Dawes⸗ planes wird Deutſchland binnen vier Jahren und dann auf die Dauer ein Ueberwiegen ſeiner Ausfuhr über die Einfuhr um jähr⸗ lich mehr als zwei Milliarden Goldmark haben müſſen, während zur Enigegennahme der deutſchen Tribute die Geſamtheit der Reparationen empfangenden Länder jährlich gegenüber Deutſch⸗ land eine entſprechende paſſive Handelsbilanz haben muß. Soll *) Der Verfaſſer vertritt an erſter Stelle die volksparteiliche Reichstagsfraktion im handelspolitiſchen Ausſchuß des Reichstages. Ueber die oben dargelegten handelspolitiſchen Ziele ſprach er vor dem Reichsausſchuß der Deutſchen Volkspartei für Handel und Induſtrie und fand damit die einſtimmige Zuſtimmung des Aus⸗ ſchuſſes. Die Schriftleitung. dies möglich ſein, aber ſoll auch nur die Wirtſchaft Deutſchlands, Englands uſw. aus Arbeitsloſigkeit und Geſchäftsſtockung wieder herauskommen, ſo müſſen durch die nunmehr zu verhandelnden Verträge allenthalben hohe Zollmauern niedergelegt und viele frühere Rechte wieder hergeſtellt werden. Nokwendigkeit eines brauchbaren Jolltarifs Es iſt ſchlimm für uns, daß wir jetzt auf der ganzen Linie verhandeln müſſen, ohne das notwendige Inſtrument für ſolche Verhandlungen, nämlich einen brauchbaren Zolltarif, zur Verfügung zu haben. Unſer Zolltarif iſt ver⸗ altet; er wurde ausgearbeitet im Jahre 1901, wurde Geſetz im Dezember 1902, trat in Kraft im März 1906; entſpricht daher gar nicht mehr der neueren Entwicklung und Spezialiſierung des Ausfuhr⸗ und Einfuhrgeſchäfts, berückſichtigt z. B. die Automobilinduſtrie, Filminduſtrie, Flugzeugbau, neuere Elektrotechnik ganz unzureichend und iſt obendrein auf Grund verſchiedener Ermächtigungsgeſetze in einer Menge von Poſitionen herauf und herunter verändert worden, ſo daß der frühere ſyſtematiſche innere Aufbau vollkommen in ſem Gegenteil verwandelt worden iſt. Nun iſt bekanntlich nach ſehr langen Vorbereitungen das Schema für den künftigen neuen deutſchen Zolltarif vorläufig fertiggeſtellt worden. Beraten wird über die Zollſätze. Schleunige Arbeit iſt geboten! Welche Grundſätze hat man dabei einzuhalten? Nun, der Zolltarif hat zwei ganz verſchiedenen Zwecken zu dienen, aus denen ſich ſehr viel für die Feſtſetzung der künftigen Zollſätze ergibt. Jweck des Zolltarifs Erſtens muß der Zolltarif dem einheimiſchen Markte einen hin⸗ reichenden Schutz gewähren. Deutſchland wird, nachdem es fünf Jahrzehnte lang Schutzzollpolitik getrieben hat und nachdem in den umgebenden Ländern die Schutzzölle in den letzten Jahren erſt recht erhöht worden ſind, nunmehr nicht plötzlich allein abbauen und zum Freihandel zurückgehen können. Da ferner Deutſchland nach dem Kriege geſchwächt, vielfach zurückgeblieben iſt und viel tote Laſt, Schulden, Reparationsverpflichtungen, mit ſich zu ſchleppen hat, kann man wohl ſagen, daß Deutſchland eher ein teurer produzierendes Land geworden iſt und ſich ſeinen inneren Markt gegen die Einfuhr fremder Produzenten, die unter alledem nicht zu leiden brauchen, wohl ſchützen muß. Nach der übereinſtimmenden Stellungnahme der deutſchen Wirtſchaftszweige wie auch nach der Haltung der Regierung wird dies jedoch keineswegs zu ſehr hoch geſteigerten Zollſätzen führen, ſondern es ſoll auch künftig die frühere deutſche Politik eines gemäßigten Schutzzolles fortgeſetzt werden. Man wird dabei den deutſchen Zolltarif nach dem Vor⸗ gange anderer Länder ſehr viel weiter ſpezialiſieren als bisher. Man wird auch das Syſtem der Gewichtszölle vielleicht durch Wertzollzuſchläge ergänzen, namentlich für ſotche Waren, wie Hüte oder Porzellan, bei denen die Ware um ſo feiner und teurer iſt, der Gewichtszoll alſo um ſo geringer und unzu⸗ reichender wird, je weniger etwa die einzelne Taſſe oder der Hut wiegt. Zweitens aber muß der Zolltarif ein brauchbares und wirk⸗ ſames Rüſtzeug für Handelsvertragsverhandlun⸗ gen ſein. Deutſchland, ein großer Markt für die Einfuhr fremder Länder, mit der Kaufkraft von 60 Millionen Menſchen, die künftig hoffentlich wieder wächſt, muß den Ländern die Wahl laſſen können, zwiſchen vorteilhafter vertragsmäßiger Zollermäßigung oder aber ſehr wirkſamen unverminderten Zöllen im Falle eines vertrags⸗ loſen Zuſtandes. Wir werden die anderen um ſo wirkſamer zum Abbau ihrer hohen Zölle veranlaſſen können, wenn wir ihnen dafür einen gleichwertigen Abbau deutſcher Zollſätze in Ausſicht ſtellen können. Das iſt aber mit den bisherigen Sätzen kaum mög⸗ lich. Der deutſche Zolltarif iſt mit ſeinen Zollſätzen ſoweit hinter den unmenſchlich in die Höhe getürmten Zöllen der anderen Länder zurückgeblieben, daß ſie ſich aus unſerem Zolltarif gar nichts mehr zu machen brauchen, daß unſere Meiſtbegünſtigung den anderen Ländern kaum begehrenswert erſcheint. Es iſt eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, der ſich ſeit Cobden ſelbſt die theoretiſchen Freihändler nicht verſchloſſen haben, daß zur Erlangung günſtiger Handelsverträge geeignete Kompenſations⸗ oder Verhandlungs⸗ zölle eine brauchbare Vorbereitung ſind. Auch wir werden dieſes Mittel nicht entbehren können. Die vorbereitenden Arbeiten Viel Arbeit iſt im Gange. Aus einem Trümmerhaufen erhebt ſich das erſte Mauerwerk eines umfangreichen Wiederaufbaues, zum Teil noch überdeckt von den Gerüſten und proviſoriſchen Bauten des Werkplatzes: kurzfriſtige Proviſorien oder„Modus vivendi“, die eine unbefriedigende Regelung ſchaffen, uns noch nicht die volle Meiſtbegünſtigung oder weſentliche Zollermäßigungen bringen. Alle dieſe Ziele waren zunächſt ſchlecht erreichbar, weil es uns vor dem 10. Januar 1925 an der nötigen Bewegungsfreiheit fehlte und vor allem, weil es uns in den Jahren der Geldentwertung unmöglich geweſen war, den notwendigen, neuen Zolltarif uns zu ſchaffen. Wichtige Arbeiten, die nacheinander hätten folgen können, müſſen jetzt gleichzeitig betrieben werden. Der Reichs wirtſchaftsrat arbeitet fleißig, die Regierung und die Zolltarifkommiſſionen der Wirtſchafts⸗ verbände bereiten vor. Dem Reichstag liegt eine Fülle handels⸗ politiſcher Arbeiten vor, für die er in dieſen Tagen ſehr zweckmäßig einen neuen Ausſchuß, den Ausſchuß für Handelsverträge, gebildet hat. Die handelspolitiſchen Grundſätze der Deutſchen Volkspartei ſind hier dargelegt. Die Deutſche Volkspartei wird mit ihrer handelspolitiſchen Arbeit nur Zielen dienen, für die ſich ſchon die alte Nationalliberale Partei jahrzehntelang mit gutem Erfolge ein⸗ geſetzt hat zum Schutze der nationalen Arbeit und zur Förderung der Ausfuhr. Gummiwerke Neckar.⸗G., Heidelberg-Wieblingen In der go..⸗V. am 2. Februar wurde beſchloſſen ſämtliche Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln. Die Reichsmark⸗Eröffnungsbilanz zum 1. April 1924, die natürlich durch die Verhältniſſe längſt überholt iſt, und der Prüfungsbericht des Aufſichtsrats und Vorſtands wurden genehmigt. Der Vertreter des Aktionärverbands e. V. Heidelberg, Landtagsabg. Mager, hat Proteſt dagegen zu Protokoll gegeben. Die Paſſipſeite der Bilanz weiſt Bankverbindlichkeiten in Höhe von rund 264000 auf. Dieſe Summe iſt heute natürlich weit überholt. Die Bankzinſen erreichen heute ſchon den Betrag von etwa 100 000, doch iſt von der betr. Bank Entgegenkommen in Ausſicht geſtellt. Auch gegen die vorgeſchlagene und mit Stimmenmehrheit angenommene Umſtellung wurde von der gleichen Seite proteſtiert. Das Aktienkapital von bisher 120 Millionen Papiermark(120 000 Aktien zu je 1000 P. ſoll auf 6000 R(300 Aktien zu je 20) umgeſtellt werden, alſo in einem Verhältnis von 20 000: 1. 8 Seit Abſchluß der Bilanz wurde das Werk in Friedrichsfeld 1UB. um 43 000 verkauft. Dei Vorſitz führte ein Aktionärk, da das einzige anweſende Aufſichtsratsmitglied aus unbekannten Gründen darauf verzichtete. Neu in den Aufſichtsrat wurde Dr. Hans Genzke⸗Mainz gewählt. r· Großkraftwerk Mannheim.-., Mannheim. Die Verwal⸗ tung beruft die o..⸗V. auf den 21. Februar ein. Auf der Tages⸗ ordnung ſteht neben den Regularien die Beſchlußfaſſung über die Rentenmark⸗Eröffnungsbilanz und Aenderung des§ 3 des Geſell⸗ ſchaftsvertrages durch Streichung der Bauzinſen und Aktienüber⸗ nahmen ſowie Gleichſtellung aller Stammaktien. - Jur Jahlungseinſtellung der Berliner Stoffgroßhandlung Siegfried Oppenheim. In der Gläubigerverſammlung am 30. Januar wurde, wie Die Textil⸗Woche erfährt, von der Firma ein außer⸗ gerichtlicher Vergleichsvorſchlag von 60 Prozent gemacht. Forderungen bis zu 2000 ſollen voll befriedigt verden. Die Verſammlung beſchloß, einen ſiebengliedrigen Gläubigerausſchuß zu wählen, der den Status nachprüfen und endgültige Vorſchläge über die Höhe der Quote machen ſoll. Hauptbeteiligt ſind Sächſiſche, Thüringiſche, Lauſitzer und Rheiniſche Webereien, darunter eine Anzahl Firmen mit Forderungen von 100 000 und darüber. Die dem Verband ſächſiſch⸗thüringiſcher Webereien angeſchloſſenen Firmen haben allein etwa 300 000% zu fordern. Nach dem von der Firma vorgelegten Status belaufen ſich die Paſſiven auf 918 500(davon Warengläubigern 545 800, Banken 99 100 und Akzepte 168 600), während die Aktiven mit insgeſamt 622 000 4 nach reichlichen Abſchreibungen ausgewieſen ſind, ſo daß die rech⸗ nungsmäßige Unterbilanz 296 350 beträgt. Beträch'liche Verluſte ſind durch Außenſtände in den Oſtſtaaten erfolgt u. a. in Finnland und Rumänien, wo Forderungen infolge des Moratoriums zurzeit uneinbringlich ſind. In der Verſammlung herrſchte das Beſtreben vor, der ſeit nahzu 50 Jahren beſtehenden Firma ein Weiterbeſtehen zu ermöglichen. Deviſenmarkt Der Deviſenmarkt blieb auch am Wochenanfang ruhig mit einer Neigung zur Abſchwächung für die europäiſchen Deviſen. Es notierten: London gegen Kabel 479(479,75), London gegen Paris 88,50(88,25), London gegen Schweiz 2482(2486), London gegen Holland 1189(1190), London gegen Mailand 11576(115), London gegen Brüſſel 9296(924). In Goldmark reſp. Goldpfennig notierten: Engliſche Pfunde 20,12(20,15), Paris 22,75(22,85), Zürich 81,05, Mailand 17,45 (17,55), Holland 1,69,20(.69,25), Prag 12,47(12,48), Ehriſtiania 64,30(64,35), Kopenhagen 75,05(75,10), Stockholm 1,13,20, Brüſſel 21,75(21,85), Madrid 60,15 und Argentinien 1,68,95. Börſenberichte Mannheimer Effektenböeſe „0, Mannheim, 2. Febr. Bei abgeſchwächter Tendenz notierten an der heutigen Börſe: Rheiniſche Hypothekenbank 9,50, Badiſche Anilin 33,375, Rhenania 6,50, Weſteregeln 23, Braueret Durlacherhof 34,50, Württembergiſche Transportverſicherung 28, Benz 5,50, Fuchs Waggon 1,65, Karlsruher Maſchinen 4,15, Knorr, Heilbronn 4, Konſerven Braun 1,1, Zellſtoff Waldhof 14,25, Zucker⸗ fabrik Waghäuſel 4. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 2. Februar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 30. 4 Aluminium 30. 2. Elektrolytkupfer 141.25 140,25 in Barren.452,50.45•2,50 Raffinadekupfer.28⸗1.29.271.28 Zinn, ausl. 5,48•5,58 5,25•5,38 Blei.78.0,79.75.0,78 üttenzinn.30.5,40 5,40.5,50 Rohzinklb.⸗Pr.)—.—— Nickel 3,40..50.40-3,50 do.(fr. Verk) 0,75.0,78 0,740,%75 Antimon 10.132 1,271½20 Plattenzink.66.967.68..66 Slüber für 1 Gr. 95,50.58.50 98,.—.86,.— Aluminium 2,35.2,40 2,35.2,40 Platin p. Gr.———.— London. 2. Januar(Woh) Metallmarkt.(In Oſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg. 30. 2. 30 2.[Blei 37,40 37725 Kupfer Kaſſa 64.90 64.50 beſtſelect. 69,50 69,25] Zink 36.75 3590 do. 3 Monat 65.90 65,30 Nickel 165,— 185,— Aueckſirber 13,75 18,75 do. Elektol. 70.— 69,25] Zinn Kaſſa 268.— 260.— Regulus 70.— 70.— 2˙: Pforzheimer Edelmelallpreiſe vom 2. Febr. 1 Kg. Gold 2817 G. 2822.: 1 Kg. Silber 95,75 G. 96,25.; 1 Gramm Platin 15,05 G. 15,20. Magdeburg, 2. Febr. Jucker prompt innerhalb 10 Tagen 1676—1606, Lieferung Febr.⸗März 1694—1676, April⸗Mai 17—1776 April⸗Juni 1674, ſtetig. *Bremen, 2. Febr. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm loko per engl. Pfd. 26,22(26,10) Dollarcents. Neuer luc¹aHt Verbesserte bichtwirkung Gefa lige Tyopferrform * — 2. Seite. Ar. 55 „Dienstag, den 3. Februar 1925 wir hiermit Für die vielen Beweise aufrichtiger Teil⸗ nahme an dem uns betroffenen Verluste sagen Mannbeim(L 6, 10), 2. Februar 1925 Dorothea Bucher Wwe. *3250 anksagung Alſen unseren herzlichsten Dank. Im Namen der Hinterbliebenen: Mannheim, i des 5 I. od girdr üderall Ds venraulich. 110 Sehwechten Feurioh und andere erste G. m. b. H. Heideldergerstr. 05 857 Syſteme mit lonen und annie Unserer werten Kundschaft, allen Freunden und Be- unten, mache ich die ergebene Mitteilung, daß ich das Baugeschäft meines verstorbenen Mannes Nermann Keopmann unverändert weiterführe.— Geschäftsführer ist mein ohn, Baulngenleur Walter koopmann, Dipl.-Ing. Anna Koopmann MWwe. 2,„ Auskünfte, Be lungen nben u. Ermitt. 30248 Neu eingetroffen roge Sendung u Flügel O¹ erntieren Sie sich +unsere Preise und Bedingungen. Hlekrerteung. Lk. Sanlelnaher Menn Mannheim, O 7, 9 — Mähmaschinen Anpfiehlt Pister, 1. 7 Breiteſtraße. eparaturwerkſtätte R für all ind billig. S44 —— m Februar 1925 B520 G 7. 33 Tel. 1345 %/ Zwangsversteigerung. 9 Mittwoch, den 4. Februar 1925, nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim, Pfandlokal, O 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 1408 Herrenhoſen, blaue Arbeitskittel, Knabenhoſen, Hoſewräger. Wolle, Selbſtbinder, Herren-, Damen⸗ u. Kinderſtrümpfe, Handſchuhe verſchiedene Bücher und eine Pari. ſonſtiger Kurz⸗ und Wollwaren. Die Versteigerung findet bestimmt statt. Mannheim, den 2. Februar 1925. Günther, Gerichtsvollzieher. Papierholzverkauf. Die Evang. Stiftſchaffnei Mosbach(Bäden) verkauft freihändig aus ihren Waldungen (Bad. Odenwald) den diesjährigen Anfall von etwa 1600 Ster[Rm.) Fichtenvapierholz,.—3. Klaſſe, ohne Klaſſenſortierung unentrindet ab Wald zu den Zahlungsbedingungen der Bad. Staatsforſtverwaltung. Günſtige Abſuhr⸗ verhältniſſe. Angebote in Reichsmark je Ster (Einheitspreis) bis ſpäteſtens 14. Februar ds. Is. an die Verwaltung erbeten. Die Abgabe eines Gebotes gilt als Annahme der Zahlungsbedingungen und unſerer allge⸗ meinen Verkaufsbedingungen. Der Bieter bleibt 5 Tage noch obigem Termin an ſein Gebot gebunden. Vosverzeichnis und nähere Auskunft durch die Verwaltung. 1370 Spenglerei und Installations-Arbeiten für Gas- Wasser- Elektrizität tührt prompt, gewissenhalt. tachmännisch und billig aus 3247 Rietheimer. R 7. 32 Tel. 3004 u. 7561 Bade- u. sanitäre Einrichtungen, Koch- u. Helzapparate u. einschl. 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Dezember 1924 iſt das Grundkapital von 500 000 Mark auf 5000 Reichsmark umgeſtellt und der Geſellſchafts⸗ vertrag in§ 3(Grundkapital, Aktieneintet⸗ lung) entſprechend der eingereichten Nieder⸗ ſchrift, auf die Bezug genommen wird, ge⸗ ändert worden. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt eingeteilt in 50 Aktien von je 100 Reichsmark. 7 Mannheim, den 23. Januar 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter 5 Band XXI.⸗Z. 39, Firma„Aktiengeſellſchaft für Zigarren⸗ fabrikation“ in Männheim wurde heute ein⸗ getragen: Die Generalrerſammlung vom 29. November 1924 hat die Umſtellung des Grundkapitals von 15 000 000 Mk. auf 92 000 Reichsmark beſchloſſen. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 29. November 1924 iſt der Geſellſchaftsvertrag in 8 10 Abſatz 1 (Vergütung der Mitglieder des Aufſichts rates) geändert. 7 Mannheim, den 27. Januax 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Hanbelsregiſter B Band XXI,.⸗Z. 22, Firma„Motoren⸗Werke Mannheim Aktien⸗ geſellſchaft vorm. Benz Abt. ſtationärer Mo⸗ torenbau“ in Mannheim wurde heute ein⸗ getragen: Durch Beſchluß der Generalver⸗ ſammlung vom 4. Dezember 1924 iſt der Geſellſchaftsvertrag in 8 14(Teilnahme an der Generalverſammlung) abgeändert. Di⸗ rektor Ludwig Honold. Karlsruhe, iſt als Vorſtandsmitglied beſtellt. 76 Mannheim, den 27. Januar 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter B Band III.⸗Z. 17, Firma„Dörflinger'ſche Achſen⸗ und Federn⸗ Fabriken Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch Beſchluß der Generalverſammlungen vom 30. Juni und 4. November 1924 iſt das Grundkapital von 5 750 000 Mark auf 407 500 Reichsmark um⸗ geſtellt und der Geſellſchaftsvertrag in den S8 4(Grundkapital, Aktieneinteilung), 15 (Vergütung des Aufſichtsrates) und 22 (Stimmrecht) entſprechend der eingereichten Niederſchriften, auf die Bezug genommen wird, geändert worden. Als nicht einge⸗ tragen wird veröffentlicht: Das Grundbkapital iſt eingeteilt in 5000 auf den Inhaber lauten⸗ den Stammaktien von je 80 Reichsmark und in 750 auf den Namen lautenden Vorzugs⸗ aktien zu je 10 Reichsmark. 76 Mannheim, den 23. Januar 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter 8 Band XVI.⸗Z. 46, Firma„N. Fuchs, Möbelgeſchäft, Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch Beſchluß der Geſellſchafternerſammlung vom 17. Januar 1925 iſt das Stammkapital von 150 000 Mark auf 6000 Reichsmark umgeſtellt und der Ge ſellſchaftsvertrag hinſichtlich des Stammkapi⸗ tals und der Geſchäftsanteile entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Be⸗ zug genommen wird, geändert worden. Siegfried Simon Lewkowicz iſt als Geſchäfts⸗ führer ausgeſchieden, Faufmann Mendel Mel⸗ zer, Frankenthal(Pfalz) und Kaufmann Jakob Breindl, Ludwigshafen a. Rh. ſind als Geſchäftsführer beſtellt. 76 Mannheim, den 26. Januar 1925. Bad. Amtsgericht D. B. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter 8 Band XXIII.⸗ 3. 26, Firma Holzhandelsgeſellſchaft Silvana mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 5. Januar ſgoß iſt das Stammkapital vnn 8 a nd Mark auf 100 000 Reichsmark umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag in§ 4 entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, geändert worden. 76 Mannheim, den 27. Januar 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter Band XX.⸗3. 40, Firma„Rhenania Reviſtons⸗ hand⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Dur Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 6. Januar 1925 iſt das Stammkapital von 63 u. Treu.⸗ Haushal fiolltsch decks nut antuchhalter nn brnttörbchen. große stat nküme Watchbretter 2 Artikel Uvämeftache an 95 P. Auto-Benzin p. Lir..36 Pfg, Bestecke Modoalöffel Apacca 38 Pf. Laffaelöffel Apacea 50 Pi. Eblöffel u. Babeln t· 35 pf. 45 pi. J8 pi. Alpacca à 75 pf. Dessertmssser para 95 Pl. 2 Metallwaren Messerleger versllb. 2⁰ pi. reizende Ausführ. 0 5 porzellan gelse-Dosen.. 35 pt Jes-Elor vernickelt 50 pi.. 45 pf. er-Seb wertben 90 f. iunt 2 Outen. 8 Fl Damen-Aschenbscher, dutterglocke 90 pl.. 35 pf mit Teller 7 Ausnahmepreis! Kaffsckanne extr e So lange Vorrat 5—1 1155 5 1 0 u.90 faffeeſbttel Alpacca 35 Pi. Messingtablett. una 95 pi. Tes-dlch n. Unterat:.50 .95 kbgabeln u. Löffel u. 45 pi. TKörkelche vernick. l. 00 Moocamasahine.30 500 000 Mark auf 100 000 Reichsmark umge⸗ Reue Mannheimer Feitung(Mittag⸗Rusgabe) ſtellt und der Geſellſchaftsvertraa in 8 4 (Stammkapital) entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, geändert worden. 76 Mannheim den 27. Januar 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter B Band XX.⸗Z. 41, Firma„Verbandshaus Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch Beſchluß der Geſell⸗ ſchafterverkammlung vom 9. Januar 1925 iſt dasStammkapital auf 21000 R. M. umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag in§ 3 entſpre⸗ chend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, geändert worden. 77 Mannheim, den 27. Januar 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter B Band XXVI.⸗3. 6 24, Firma„Gebrüder Wilhelm Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch Beſchluß der Ge⸗ ſellſchafterverſammlung vom 14. Januar 1925 iſt das Stammkapital von 250 000 Mark auf 25 000 Reichsmark umgeſtellt und der Geſell⸗ ſchaftsvertrag in§ 2(Stammkapital) ent⸗ ſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, geändert worden. 76 Mannheim, den 27. Januar 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Reaiſterweſen. Zum Handelsregiſter B Band XVII.⸗ 56, Firma„Faſerſtoff⸗Werke Theodor Landauer Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Auf Grund des Beſchluſſes der Geſellſchaſter⸗ verſammlung vom 8. Januar 1925 iſt das Stammkapital von 300 000 M. auf 100 000 R. M. umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, worden. Mannheim, den 28. Januar 1925. Bad. Amtsgericht D. V. Abteilung für Regiſterweſen. Zum Handelsregiſter A wurde heute ein⸗ getragen: 77 1. Band VII.⸗Z. 14, Firma„Adolf Traub“ in Mannheim. Die Geſellſa iſt aufgelöſt und das Geſchäft mit Ak⸗ tiven und Pafiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Kaufmann Felix Traub, Mannheim, als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der bis⸗ herigen Firma weiterführt. Die Prokura des Friedrich Ambs, Mannheim, beſteht fort. „Band X.⸗Z. 220, Firma„Jacob Her⸗ tel“ in Schriesheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. Band XVII.-Z. 102, Firma„Karl Dauth“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Band XVII.⸗Z. 131, Firma„Gold⸗ bach& Lederer“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Band XXIV.⸗Z. 21, Firma„Wilhelm Gehrig“ in Mannheim. Die Firma iſt ge⸗ ändert in:„Gehrig& Hahn“. Kaufmann Rudolf Hahn, Mannheim, iſt in das Ge⸗ ſchäft als perſtnlich haftender Geſellſchafter eingetreten. Die offene Handelsgeſell⸗ ſchaft hat am 1. Januar 1925 begonnen. Band XXV.⸗Z. 145, Firma„Hermann Ruf“ in Mannheim. Die Fixma iſt geän dert in„Hermann Ruf, Elektro⸗Groß⸗ handel, Werkſtätten für alte und neue Beleuchtungskunſt“. Band XXV.⸗Z. 153. 3 Firma„Franz dr. Hialmar Schacht. mit seinen belcannt billigen Preisen bietet Innen hieuie als ganz besonders kdufenstbert an: Glas Alasteller daegerbeinprh 18 Pi. dektbecher. Ruriflasche mit Glas sehr billig.. 35 pf. Steingut Andennülchbecker. 25 pf Mnderteller un maaem 40 pi. Aukschnittratten. 50 er, Naltzpeietrmen. 55 pt geändert Carl“ in Mannheim. Inhaber iſt Franz Carl, Kaufmann, Mannheim. Band XXV.⸗3. 154, Firma„Johann Hertel“ in Schriesheim. Inhaber iſt Jo⸗ Hertel, Kaufmann, Schriesheim. Band XXV.⸗3. 155, Firma„Geller& Co., Dachdeckerei, Bauſpenglerei. In⸗ ſtallationsgeſchäft, Blitzableiter“ in Mann⸗ heim. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Schiffskapitän Otto Geller Witwe, Wilhelmine geb. Benzinger, Mannheim, Eiſenbahnſekretär a. D. Wilhelm Buſcher, Heidelberg. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 10. Auguſt 1924 begonnen. Dem Otto Geller, Mannheim, iſt Prokura erteilt. Band XXV.⸗Z. 156, Firma„Gebrüder Rothermel“ in Mannheim⸗Waldhof. Per⸗ ſönlich haftende Geſellſchafter ſind Peter Wilhelm Rothermel, Kaufmann, n⸗ heim⸗Waldhof, Hans Rothermel, Kaufmann, Mannheim⸗Waldhof. Die offene Handels⸗ geſellſchaft hat am 20. Januar 1925 be⸗ gonnen. Band XXV.-Z. 157, Firma„Weber& Gutheil“ in Mannheim. Perſönlich haf⸗ -tende Geſellſchafter ſind Leonhard Weber, Kaufmann, Mannheim, Robert Gutheil. Kaufmann, Mannheim. Die offene Han⸗ delsgeſellſchaft hat am 19. Januar 1925 begonnen. Band XXV.⸗3Z. 158. Firma„Friedrich Holzwarth“ in Mannheim. Inhaber iſt Friedrich Holzwarth. Kaufmann. Heidel⸗ berg. Der Ort der Niederlaſſung war bisher Heidelberg. Band XXV.⸗J. 159, Firma„Friedrich Böhringer“ in Mannheim. Inhaber iſt Friedrich Böhringer, Kaufmann, Mann⸗ heim. 8 77 Band XXV.⸗Z. 160, Firma„Edmund Dahms, Tertilwaren“ in Mannheim. In⸗ haber iſt Edmund Dahms, Kaufmann, Mannheim. Mannbeim, den 31. Januar 1925. Bad Amtsgericht D. V. Abteiſung für Reaiſterweſen. Jaodverpadrung. Mittwoch, den 11. Februar ds. Js., nachmittaes 3 Uhr, wird die hieſige Gemeindefagd, die in einem Bezirk 470 ha umfaßt, auf weitere 6 Jahre, das iſt vom 1. Februar 1925 bis einſchließ⸗ lich 81. Januar 1931 im Rathaus daßbier öf⸗ fentlich rerpachtet. Wir laden Jagdliebhaber zur Verſteigerung mit dem Anfügen ein, daß als Bieter nur ſolche Perſonen zugelaſſen werden, welche ſich im Beſitze eines Jagd⸗ vaſſes befinden. oder durch ein bezirksamt⸗ liches Zeuanis ausweiſen, daß gegen die Er⸗ teiluna eines Jaadpaſſes keine Bedenken beſtehen. Der Entwurf des Jagdpachtver⸗ trages liegt zur Einſicht der Beteiligten im Rathaus dahier offen. 1360 Lützelſachſen, den 30. Januar 1925. Der Gemeinderat Wichae Jagdverpachtung. Am Montag, den 9. Februar 1925, nachmit⸗ tags 1 Uhr. wird die Jagd hieſiger Gemar⸗ kung, 710 Hektar(etwa 300 Hektar Wald und 400 Hektar Acker und Wieſen), vom 1. Febr. 1925 aß auf ſechs Jahre öffentlich verpachtet. Der Entwurf des Jagdpachtvertrages liegt im Rathaus zur Einſicht offen. 1374 Bieter haben ihre Zahlungsfähigkeit nach⸗ zuweiſen. Heidersbach, den 30. Januar 1925. 10. 1 13. 14. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die bisher zur Reichsbankſtelle in Chemnitz gehörigen Reichsbanknebenſtellen in Waldheim(Sachſen) und in Colditz(Sachſen) vom 10. Februar 1925 ab von der Reichsbankhauptſtelle in Leipzig abhängig ſind. Berlin, den 26. Januar 1925. zeichsbank-Direktorium. Der Gemeinderat: Henn B hrmann Ratſch 1376 Kauffmann. 0 Aristall diegelunterzätze. 90 b. Iuckertellercben....25 Nahmkännchen...50 kisschale nut Henkel 1. 4 15 pf. Nannenuntenane. 90 pi. Ldg-H. Makacüezen à 90 pr. Likörgläser geschliffen Ausnahmepreis nur 55 Pf. dielee-Dosen geschl...28 Traubenspünler gesanen.30 Maftes l. Adderttz. 2.35 IRaömelche ardig 80. Nunkandel...00 Darfümzerstäuber...50 kanghe, 250 aammme Alpacra b. Tltler treher:e.50 eeee e raf 15 en bd er. Mlbtlbt.... 5. A0 Rinsatzen nur 2. 90 pr. 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Neumann-Hoditz Walter Feisenstein Hans Godeck Jeorg Köhler Wüneim Tell 2 Fudef, Wittgen Bösselmann, d. Pfarrer[ 8 IFritz Linn Nuoni, der Hirt Jalfred Landory Wernf, der Jäger Hugo Voisin Ruodi, der Fischer losef Renkert Arnold vom Melchthal Robert Vogel Konrad Baumgarten Franz Lore lenni, Fischerknabe Elvira Ex dmann Seppi, Hirtenknabe Vera Bär —. Stauffachers Gattin Hedwig, Tells Gattin, Fürst's Tochler Berta von Bruneck Rudolt der Harras, OGeßlers Lene Blankenfeld Else von Seemen Helene Leydenus Stallmeister Ernst Langheinz Mechthiſd 8 julie Sanden 98 Armgard Bäuerinnen Maria Andor ——.— 1 ustel Römer-Hahn Tells Knaben 8 Vogel eßhar 3 rust Sladee Leuthold 1 Söldner Emo Aradt johannes Parricidia, Herzog von Schwaben Willy Birgel Dienstag, den 3. Februar 1925 Vorstellung Nr. 164, Miete C, Nr. 21 B. V. B. 891—-950 u. 1001—1010 F. V. B. 501—531 u. 1249—1280 u. 4251—4260 Louis Ferdinand Prinz von Preußen Ein Drama in 5 Akten von Fritz v. Unruh In Szene gesetzt von Arthur Holz Anfang 7½ Uhr Ende 10½ Uhi Der König Winy 7 Die Abnien Maria An Louis Ferdinand Robert Vogel Prinz von Oranien Rudolf Wittgen Feldmarschall Braunschweig Teldmarschall Hohenlohe Staatskanzler Haugwitz Kabinettschet Lombard Kriegsrat Wiesel Pauline Wiesel Dr. Lararus Joh. Phil. Wenzel Angelikus Zeitblom Georg Köhler Hans Godeck Anton Gaugl Ernst Sladeck Wuhelm Kolmar Else von Hagen Kerl Neumann-tloditz Hermann Trembich Adolt jungmann v dy, Walter Felsenstein v. Nostitz, Josef Renkert v. Rohr, Ofklriere Willy Kölsch v. Böhm, Wily Resemeyer v. Vahlen. Franz Bartenstein Qraf Romherg, 1 Kammer- Pritz Linn .— herren Ernst Langheinz Friedrich Kinzler v. Darmstadt a,. G. 1— Pagen Ado von Achenbach be⸗ Friedrich Meyer Max. K. Kaub —— Sekretar + 7 Nenctr rster ullus Feaaer Baunter ad 1 aſden 93 rster N osef Viktor E t. Diener 55— r rster alter Felsenstein Zwetter Otlrler Harry Bender Erster Karl Neumann-Hoditz Zwelter) Adolf ſungmann Bürgermelster Karl. Zöller osongarten-Nibelungensaa Jamstag, den 7. Februar, abends 8½ Uhr Croße Redoute Naskenprämiierung mit Geld- preisen bis zu Mk. 500.— Eintritt Mk..— einschl. Steuer Kein Frackzwang: Dunkler Anzug. Karten im Rosengarten und Verkehrsverein.— In Ludwigshaten bei W. Henke. Iische(Mk. 10 pro Tisch) nur im Rosengarten. 12³ Haskenstoffe InA S eeeeunennesnntamneantütpimnennm mnenn r Welnrestaurant„Reiehspost“ A1—— Mittwoch, 4. Februar, ab.11 Damen-Kappenabend 2 5 8 inlt verlängerter Polizeistunde „„ his 3 Uhr„44„ Sliimmungsmusik Humoristisce Einlagen Harneral. Ueberraschungen 23233 G. Werner enemnmenmmeunnzunimmemnuenmmimanenilnkffs Heute bis nächsten Samstag trüher Frau d. Dr. Albert Gross deuſfei Handlinien Handsdiriften Sprechzeit von 11—1 Uhr vorm.,—7 Uhr nachm. Hotel National, Zimmer No. 3. Simenemeembeeummnns uluttiue unbtumseuulnffs Stürmische Heiterkeit, nicht endenwollende dchaubure K 1 Ufd-Theater Hur noch heute, morgen u. Donnerstag Die letzten Spieltage bis Donnerstag f Lachsalven durchbrausen unser Haus bei, Auflührung des-aktigen Lustspiels: I 98 Drama in 6 Akten mit dem berühmten deutschen mit dem interessantesten Filmwerke: reftet seinen Herrn! Schäferhund„Rin-Tin-Tin“, über den in der letzten Nummer der Zeitschrift„Die Woche“ die Rede ist. Tausende haben seinerzeit den ersten Rin-Tin-Tin- Fllm mit Bewunderung in der Schauburg' gesehen. Mannheim hat lange nicht so gelacht über Dinge, die es in einem Film oder sonstwo gesehen hat! Unbegrenzte Möglichkeiten eines übetsprudelnden Humors lassen uns das Leben von der angenehmsten Seite des Ftohseins kennen lernen. Als zweiter Groß-Film AJach dem Erscheinen des Films: Karibu“ deutscher Abstammung und nie in einem Schützengraben ge- Wesen ist. seinen Herrn“ heitsgetreu den entscheidenden Lebensausschnitt des berühm⸗ ten deutschen Schäferbundes und wird auch die Zweifler von der Bchtheit seiner deutschen Abstammung überzeugen. einwandfrel nachgewiesen, daß Rin-Tin-Tin in einem Horch- posten-Unterstand geboren wurde und unter dem Donner deut- scher Geschütze seine ersten Schritte ins Leben tat. eamerikanische Beobachter Lee Domcen von der Aeroschwadron 19 A. E mit. „Rin-Tin-Tin, der Hund von ist die Vermutung aufgetaucht. daß Rin-Tin-Tin nicht Der zweite Rin-Tin-Tin-Fllm:„Rin-Tin-Tin rettet „ der jetzt zur Vortführung gelangt. zeigt wahr⸗ Es ist Der F. nahm nach Kriegsschluß den Hund nach Amerika So verlor Rin-Tin-Tin seine eigentliche Heimat. aber er wurde der Liebling der ganzen Welt. bringen wir bis Donnerstag ein überaus spannen- des Drama in 5 Akten: Felix as Finanzmann —.— Reue Streiche von Felix, der NMater Indlit Das verwöhnteste Auge findet eine Hertlichkeit in den Aufnahmen, die das Entzücken vleler hervorrief. GSanz ungemein fesselt die Handlung dieses schönen Filmstückes. Dewegungs-Analysg —.— Studien. öllut, ir ſuwbrtd Es wird besondets darauf auimerksam gemacht, dass bei diesem Progtamm Jugendliche bis 6 Uhr Zutritt haben! Anfang 4¼ Uhr, Kassenöffnung 3½ Uhr. Anfang wie in der Schauburg— K 1. Ab heuie plenslag, 3. rebruar 1925 der erste Teil des überall mit größtem Erfolg gezeigten eleganten Abenteuer- Filmwerkes: Iie Jand un de Wett Iu 10 Lagen 8 Akte steigernder Spannung, den ganzen Erdball umfassender Erlebnisse. Von New-Vork unter Bestehung unsaglicher Ge- fahren im Luftschiff nach London, Paris, Monte Carlo, Berlin und Konstantinopel, der Stadt des Aberglaubens, wo es gelingt, ein Mädchen als der Hand fanatischer Priester vom schrecklichsten Tode zu erretten! Spielend und doch lebenswahr überwindet der liebenswürdige elegante Künstler William Desmond die schwierigsten Momente und erobert sich im Fluge die Herzen aller Besucher. 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