Sn 1 c — Mittwoch, 4. Februar 9 7+ Dezugspreiſe : In Mannheim und Umgebung frei ins 90 durch die Poſt monatl..⸗M. 280 ohne Beſtel. —— eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ 8 dorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ ſtellen Wodnptheſchäftaſtele E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ ſraße 11. bafftraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ 80 Fernſpr. Nr. 7541—7945,— Telegr.-⸗Adreſſe ſanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwölfmal. Mannheimer General Anzeiger Veilagen: B 5 agen; Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik⸗Seitung. Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage Khein und Sicherheiten Aus der franzöſiſchen Kammerdebatte duhre Paris, 4. Febr.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Der 8 2 der Sozialiſten, Blum, benutzte geſtern die Debatte über egen ſaß-lothringiſche Konkordat zu einer geſchickten Rede Na Herriot über den Stand der franzöſiſch⸗deutſchen Bezie⸗ für N. Er erklärte, daß die Ausführungen des Miniſterpräſidenten die Aheinlandbeſetzung nicht dem Standpunkt der äußberſten inken entſpräche die Sozialiſten hielten die Beſetzung des linken Rheinufers nich! eine Sicherheitsgarantie. Angenommen, daß die gegen; der Okkupation des linken Rheinufers eine gewiſſe Sicher⸗ t bedeute, ſo müſſe doch immerhin vor der ganzen Welt klar deutlich erklärt werden, wie lange dieſe Beſetzung dauern 5 Herriot habe wohl die Theſe der franzöſiſchen Regierung be⸗ der Beſetzungefriſt aufgehoben, aber dafür einen anderen ieſ punkt, den die Sozialiſten für bedenklich halten, angenommen. 5 Standpunkt ginge dahin, daß das linke Rheinufer erſt nach eines Sicherheitspaktes, alſo vielleicht über liſt aumungsfriſt hinaus feſtgehalten werden ſoll. Die Sozia⸗ en erklärten ſich damit nicht einverſtanden. Der 95 Worte Blums riefen eine ſtarke Bewegung hervor Igte dis depublitaniſche Abgeordnete Franklin Bouillon berich⸗ ie Erklärungen VBlums inſofern, als er darauf hinwies, daß nicht le im Senat den Poincariſtiſchen Standpunkt bezüglich der noch re Beſetzungsfriſt zu dem ſeinigen gemacht, dagegen in ie weſentlich anders geſprochen habe. duilocknationaliſten beklatſchten dieſe Richtigſtellung Franklin notſchen denn ſie erblickten darin eine neue Schwäche der Her⸗ keit en Politik gegenüber Deutſchland und rechnen mit Schwierig⸗ ellen der Regierung und der Senatsmehrheit. bemere frühere Kriegsminiſter Maginot legte Herriot mit fol⸗ wär⸗ olle. er Bemerkung feſt: Herriot erklärte in ſeiner letzten Rede, daß der Rhein unſere Sicherheit bedeute Wenn er nachträglich dieſe Erkläru d aur d zenr 9 ng zu verwäſſern ſuchte, Sozialiſten zu beſchwichtigen, ſo werden wir ihm das Ver; uen in ſeiner Außenpolitik entziehen. PP Die Kegierungskriſis in Preußen Auf der Suche nach einem Ausweg handiel, Berlün, 4. Febe.(Von unſ Berl. Büro) Die nächſten Ver. bereits gen über die Regierungsbildung in Preußen werden, wie 0 is mitgeteilt, erſt am Donnerstag geführt werden können, mali Wunſch des Miniſterpräſidenten Braun eine noch⸗ e Rückfrage bei der Fraktion der Deutſchen Volks⸗ eine 2i vereinbart wurde. Es handelt ſich dabei lediglich noch um an 9 ormalttät, da keinerlei Zweifel mehr beſteht, daß der Beſcheid rrn Braun negativ ausfallen wird. 1 der„Tag“ behauptet, ſoll das Zentrum in erſter Linie ſceen düctfeagen bei der deuſſchen Bolkeparter und bei ber Birl reit Spartei veranlaßt haben. Die Sozialdemokratie ſei ſogar be⸗ me geweſen, um eine Duldung des Kabinetts Braun zu erlangen, 8 855 bei der Rechten beſonders geächtete Perſönlichkeiten, wie dente berpräſidenten Hörſing und den Berliner Polizeipräſi⸗ derſteh Richter in die Wüſte zu 1 55 Die Rechte habe indes zu * gegeben, daß ſie derartige Perſonalveränderungen keines⸗ Nid ein Opfer, ſondern als eine auf alle Fälle gegebene Not⸗ Lande igkeit anſehe. Es ſcheint, daß inzwiſchen der rheiniſche ſcher Wöolp mann Horion ſich bereit erklärt hat, ſich als preußi⸗ da He iniſterpräſident in dem Augenblick zur Verfügung zu ſtellen, wie rrn Brauns Miſſion als beendet anzuſehen iſt. Horion wird, eulſchelouzet. gleichfalls mit der Wirtſchaftspartei und mit der ſeine 15 Volkspartei zunächſt Verhandlungen anknüpfen. Falls dalitz ufgabe an dem Verbleiben der Sozialdemokraten in der nett'on zu ſcheitern drohen ſollten, wird er es verſuchen, ein Kabi⸗ porten r Vertretern der Deutſchen Volkspartei, der Wirtſchafts⸗ ausſeg, des Zentrums und der Demokraten zu bilden, unter der Vor⸗ reit ſhuns daß die Sozialdemokraten oder Deutſchnationalen be⸗ freili ind dieſes Kabinett zu tolerieren. Ob die Sozialdemokratie fra ſich zu einer ſolchen Zuſage verſtehen wird, muß als äußerſt glich angeſehen werden. dem Ner aus Zentrumskreiſen ſtammende Plan, in Preußen nach von de rzicht Brauns auf das Mandat einer Regierung der Mitte wechſ 115 Volkspartei bis zu den Demokraten zu bilden, die mit natige nder Anlehnung an die Sozialdemokraten oder die Deutſch. ſonderalen regieren würde, ſtößt nicht nur bei den Sozialdemokraten, warten auch bei den Deutſchnationalen, wie kaum anders zu er⸗ eine war, entſchieden auf Ablehnung. Der Verſuch wird als Preſſe länn dgliche Kobination“ bezeichnet, und die deutſchnationale walge Läßt durchblicken, daß die Erfahrung mit dem Kabinett Steger⸗ natig auf das die Anhänger jenes Planes hinweiſen, die Deutſch⸗ das nalen von der Wiederholung des Experimentes nur abſchrecke endet ft dem Eintritt der Sozialdemokraten in die Regierung ge⸗ auf 45 Im übrigen pochen die Deutſchnationalen energiſch dar⸗ wulſpreg, ſtärkſte bürgerliche Partei in der kommenden Regierung Regſerrhend vertreten zu ſein. Sie laſſen ankündigen, daß ſie ſede los b ung, an der ihnen die Beteiligung verweigerk wird, rückſichts⸗ vekämpfen werden. 10 Fer der Wahl des Landtagspräſidenten, die vermutlich auf den Soz5ebruar verſchoben werden dürfte, wollen, wie verlautet, die Brandemokralen anſtelle des bisherigen Herrn Bartels Herrn deſichert präſentieren, dem das Zentrum ſeine Stimme bereits zu⸗ dchert haben ſoll. dor dn, 2. Febr. Nach einer Meldung aus Metz kehrte jetzt Pierr de Vienger Gefangenſchaft in Sibirien der Lothringer Mann, darunter zahlreiche Saarländer und Elſaß⸗ nger, befänden. naticmaliſtiſch eingeſte erſy zurück, der erklärte, daß ſich in Sibirien noch Herriot ſah ſich in dieſem Augenblick gezwungen, eine Er⸗ klärung zu geben:„Von dem, was ich in meiner Rede geſagt habe, nehme ich nicht ein Wort zurück!“ Begeiſtert klatſchten die Rechtsrepublikaner, ausgenommen die Ultranationaliſten und der General Saint Juſt, einer der Hauptſchreier der Rechts⸗ ultras, rief:„Wir bleiben für immer am Rheinl“ Da⸗ gegen entſtand auf der äußerſten Linken große Unruhe. Der Radikale Blum rief dem Senatspräſidenten zu:„Sie werden doch nicht die Beſetzung des Rheins auf unbeſtimmte Zeit verlangen? Das wäre eine Gefahr für den Frieden Curopas!“ Herriot entgegnete:„Davon iſt gar keine Rede. Ich gebe aber nicht zu, daß an meinen Worten gedeutelt werde. Alles hängt von dem guten Willen Deutſchlands ab.“ Damit fand der Zwiſchenfall ſein Ende. Blum ergänzte ſeine Erklärungen dahin, daß die Rheinlandbeſetzung der Siegermächte in eine internationale Kontrolle unter der Aufſicht des Völkerbundes umgewandelt werden müßte. Herriots Haltung war während dieſes Zwiſchenfalles auffallend unſicher. Er verſuchte die Oppoſition zu befriedigen und kam infolgedeſſen mit den Sszialiſten und cail⸗ lauxiſtiſchen Linksrepublikaner in einen Meinungsgegenſatz. Im Laufe der Debatte über das elſaß⸗lothringiſche Konkordat kam es zu lärmenden Zwiſchenfällen und einigen geſanglichen Leiſtungen der Kommuniſten und der Rechtsultras. Die Kommuniſten ſangen zum erſtenmale einige Stellen aus der Oper„Carmen“, die unlängſt bei der Ankunft der Abgeordneten in Moskau von der ruſſiſchen Militärmuſik intoniert wurde. Dann folgte die Inte ationale, auf die mit der Marſeillaiſe geantwortet wurde. Der elſäſſiſche Deputierte Weill, ein Linksrepublikaner, wurde von den Nationaliſten wegen ſeines jüdiſchen Glaubensbekennt⸗ niſſes beſchimpft. Das Kartell ſtimmte geſchloſſen für die Verteetung Elſaß⸗Lothringens im Vatikan und die Errichtung der franzöſiſchen Botſchaft in Moskau. Die Abſtimmung ergab ein Votum von 17 gegen 247 Stimmen. Der elſaß⸗lolhringiſche Geſchäftslräger beim Votikan Als Geſchäftsträger Elſaß⸗Lothringens beim Vatikan iſt der frühere deutſche Reichstagsabgeordnete und ſpätere Kammer⸗ deputierte Dr. Wetterle auserſehen. Gegen eine ſolche Wahl macht ſich bei der elſaß⸗lothringiſchen Bevölkerung Oppoſition bemerkbar, da 990 elſäſſiſchen Kreiſen zu ſehr franzöſiſch⸗ ift. NNe E Die Berliner Finanzminiſterkonferenz Deer Finanzausgleich Berlin, 4. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute be⸗ ginnen im Reichsfinanzminiſterium die Beratungen mit den Finanz⸗ miniſtern der Länder. Der leitende Gedanke dieſer Konfexenz iſt die Vereinfachung des bisherigen Steuerſyſtems. Die viel⸗ umſtrittene Frage des Finanzausgleichs ſoll auf eine neue Baſis geſtellt werden. Im einzelnen iſt nach dem„Vorwärts“ eine Ermäßigung der Reichseinkommenſteuer und der Körperſchaftsſteuer um ein Drittel geplant, ferner die Einräumung eines Zuſchlagsrechtes an Länder und Gemeinden mit einer Höchſtgrenze und dem Geneh⸗ migungsrecht des Reichstags. Statt der urſprünglich geplanten Be⸗ ſeitigung des Länderanteils an der Umſatzſteuer ſoll eine Erhöhung dieſer Anteile erfolgen, als Erſatz für den Ausfall der dem Reich durch Verminderung der Einkommenſteuer, der Körperſchaftsſteuer und der Umſatzſteuer entſtehe, iſt angeblich eine ſtarke Steigerung der Verbrauchsſteuern in Ausſicht genommen. Es heißt, daß die Finanzminiſter der Länder, die in Dresden eine Vorkonferenz abge⸗ halten haben, der Regierung Gegenvorſchläge unterbreiten werden. Die Vorauszahlung der Beamkengehälter Demnächſt ſollen neue Verhandlungen zwiſchen dem Finanz⸗ miniſterium und den Vertretern der Beamtenſchaft über die Wie⸗ dereinführung der Vierteljahrszahlungen der Gehälter ſtatt. Der Finanzminiſter hofft, die Widerſtände der Länder zu überwin⸗ den und gegebenenfalls die Vierteljahreszahlungen ſo zu regeln, daß immer ein Drittel der Beamtenſchaft in den Genuß dieſer Zahlungen kommt. Die Eiſenbahnerorganiſationen, deren Tarife am 28. Februar ablaufen, haben beſchloſſen, mit der Reichsbahngeſellſchaft ſofort in Verhandlungen einzutreten, um eine Erhöhung der Löhne und Gehälter zu erwirken. ** * Frankreich und die erſte deutſche Jahreszahlunt Nach einer Berechnung des„Temps“ wird der Anteil Frank⸗ reichs an der erſten deutſchen Jahreszahlung eine halbe Mil⸗ liarde Goldmark betragen, was bei dem heutigen Kurs die Summe von 2 Milliarden 200 Millionen Franken darſtellt. der Bericht der Rontrollkom miſſion V Paris, 4. Febr.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Nach den hier vorliegenden Berliner Meldungen wird der Bericht der interalliierten Kontrollkommiſſion am 14. Februar in Berlin überreicht werden. General Walch und der Vorſitzende der eng⸗ liſchen Delegation werden perſönlich die Dokumente verleſen. Sie werden in einer Sitzung der Botſchafterkonferenz überreicht werden. Wie verlautet, ſoll in dem endgültigen Bericht der Kontrollkommiſ⸗ ſion eine Reihe von Beſchuldigungen enthalten ſein, aus denen her⸗ vorgehe, daß die Unterſuchungen der Militärkommiſſionen größten⸗ teils geſtört worden ſeien. Infolgedeſſen ſeien die Inſpektionen unvollkommen geweſen und zahlreiche Berichte müßten nach⸗ geprüft werden. Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 57 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein ⸗ ſpaltige Kolonelgeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Aus der Welt der Cechnih. Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht Das Saargebiet im franzsſiſchen Arteil (Von unſerem Saarvertreter) Als die Neufahrsglocken im Saargebiet zur gleichen Stunde wie im übrigen Deutſchland erklangen und hoch vom Turme herab durch Stadt und Land die unzerreißbare Gemeinſchaft der Saarmark mit dem großen Vaterland verkündigt wurde, da fuhr in viele unſe⸗ rer ungebotenen und unliebſamen„Gäſte“ ein gewaltiges Bauch⸗ grimmen; ein Bewes, daß die ſymboliſche Kundgebung ihren auf die weſtliche„Mentalität“ eingeſtellten Zweck erfüllte und daß„Im⸗ ponderabilien“, wenn auch ohne unmittelbaren Effekt, unverächtliche Waffen im nationalpolitiſchen Abwehrkampfe darſtellen können. Daß dieſer„Hieb“ geſeſſen hat, erwies der Aufſchrei der Ge⸗ iroffenen. Die Glockendemonſtration des Saargebiets erregte einen erſtaunlichen Widerhall in der franzöſiſchen Preſſe. Die franzöſiſchen Korreſpondenten im Saargebiet und in Straßburg, wo noch aus der deutſchen Zeit der ehrſame Zunftgenoſſe Paul Bourſon ſein Gift gegen die„Boches“ verſpritzt, beeilten ſich, den Neujahrs⸗ glocken der Saar eine Reſonanz zu verſchaffen, aus der die beleidigte Eitelkeit unſerer weſtlichen„Protektoren“ hervorging. Die „unbeſtechlichen“ Boulevardblätter„Matin“,„Petit Pariſien“ e tutti quanti brachten ſolche„Unverſchämtheit unter den Augen des Völkerbundes“ in Zuſammenhang mit einer angeblichen Direk⸗ tive der gleich Kruppſchen Kanonenfunden gefürchteten angeblichen „Emiſſäre des Reichs“, im Saargebiet jeden perſönlichen Verkehr mit den zivilen und militäriſchen Beſatzungsbehörden über die dienſt⸗ liche Notwendigkeit hinaus unbedingt zu vermeiden. Wir Saar⸗ länder wiſſen zwar von einer ſolchen Paroleausgabe nichts, noch weniger von aus„Berlin“ herübergeſchickten„Agents provoca- teurs“; es hieße auch wirklich„CEulen nach Athen tragen“, wenn das „Reich“ zu dieſem Zwecke Gelder in die Saar werfen wollte. Als deutſcher„agents provocateur“ beſtätigt ſich im Tun und Laſſen jeder Saardeutſche, der ſeines deutſchen Namens wert iſt; ebenſo wie die Vermeidung von„connubium et com- mercium“(geſellſchaftlichen und geſchäftlichen Beziehungen) nach⸗ gerade zu ſelbſtverſtändlicher Haltung geworden iſt. Wenn auch die einzelnen Vertreter keineswegs über einen Kamm geſchoren werden ſollen und unter unſeren weſtlichen„Gäſten“ viele nur kraft Be⸗ fehls ihres Heimatſtaates hier weilen und ſich tadellos benehmen, ſo ſtellt der gegen unſeren Willen, zu unſerer„Regierung“ und Be⸗ aufſichtigung hierher verpflanzte Beamtenkörper durch ſein bloßes Daſein einen Schlag ins Geſicht für die Angehörigen einer Kulturnation dar. Wenn ſich die deutſche Ehre gegen dieſe Knechtung aufbäumt und im einzelnen grundſätzlich keine Unterſchiede machen kann, ſo ſollte am wenigſten eine in Dingen der nationalen Ehre ſo überempfindliche Nation wie die franzüſiſche das feine Empfin⸗ den, das ſie für ſich beanſprucht, den Angehörigen eines wie H oten behandelten europäiſchen Nachbarvolkes verübeln wollen. Als Echo gegen dieſen im Saargebiet aufgetretenen„Panger⸗ manismus“ ſoll, wie Pariſer Blätter ſich aus Straßburg melden ließen, dort flugs zu Anfang Januar eine Liga gegen die deutſche Kultur und den deutſchen Gedanken“ ge⸗ gründet worden ſein, zu dem Zweck,„alles zu unterſtützen, um die Kenntnis der franzöſiſchen Sprache zu fördern“. Es mag des Schweißes franzöſiſcher„Edlen“ wert ſein, in der alten deutſchen Stadt Straßburg etwas für die Ausbreitung franzöſiſcher Sprachkenntnis zu tun, damit wenigſtens für die„Befreier“ ſo blamable Erſcheinungen wie die gähnende Leere des mit Millio⸗ nen Franks jährlich Vsbemionerten Theaters allmählich verſchwin⸗ den. Von dieſer Gründung einer„Liga gegen die deutſche Kultur“ ſtand merkwürdigerweiſe in der einheimiſchen Preſſe, ſoviel wir ſahen, kein Wort zu leſenz; am Hrte ſelbſt wollten die herge⸗ loffenen“ Gründer ſich wohl auch nicht mit dem Fluche der Lächer⸗ lichkeit bedecken. Falls überhaupt tatſächlich ein derartiges Verein⸗ chen inſzeniert worden ſein ſollte, ſo geſchah dies ſicherlich nicht in der Meinung und Abſicht, den„deutſchen Gedanken“ ausmerzen zu können, ſondern aus der Knopflochſehnſucht und Portemonnaie⸗Ebbe gewiſſer Geſchäftlhuber und„Korſikaner“ abzuhelfen. Die einheimi⸗ ſche Oeffentlichkeit iſt jedenfalls für ſolche durchſichtigen Projekte dunkler Ehrenmänner nicht zu haben. Ausdrücklich zum Zwecke be⸗ ſchleunigter„Vereinheitlichung“ mit Innerfrankreich iſt Ende De⸗ zember in Straßburg eine neue Tageszeitung in franzöſiſcher Sprache, das„Fournal de lEſt“ gegründet worden. Das Blatt iſt durchaus unbodenſtändig, wenngleich ſich einige oberelſäſſiſche Notablen dafür intereſſieren ließen; als Direktor zeichnet der jugend⸗ liche Schwiegerſohn des als Leiter der franzöſiſchen Propaganda in der deutſchen Aera bekannten Dr. Bucher. Derſelbe Jules⸗Albert Jäger war bisher nur Schriftleiter der von ſeinem inzwiſchen ver ⸗ ſtorbenen Schwiegervater begründeten Wochenſchrift„LAlſace Fran⸗ caiſe“, eines ebenfalls wegen mangels jeglichen einheimiſchen Inter⸗ eſſes aus dem von der franzöſiſchen Kammer bewilligten Millionen⸗ Geheimfonds ausgehaltenen Unternehmens. In dieſem Vorgänger war bereits allmonatlich eine Sonder⸗ abteiluna unter dem Titel„Alsace et Sarre“ abgezweigt, als politiſch wirtſchaftliches Informationsblatt der„action franco-sarroise“, herausgegeben unter der Leitung einer „Gruppe von Spezialiſten“. Alſo auch auf dem Umweg über Straß⸗ burg ſoll die„action franco-sarroise“ gefördert werden, zu welch gleichem Zwecke auch die jetzt von Paul Bourſon berausgegebene neue Monatsſchrift„La Sarre Francaise“ zu dienen beſtimmt iſt. Die franzöſiſche Regierung läßt ſich alſo die Franzöſierung des Saar⸗ gebiets, über den in ſeiner Kläglichkeit und Zweckloſigkeit allmählich erkannten„Neuen Saar⸗Kurier“ hinaus, ein aut Stück Geld koſten. „Der Zweck heiligt die Mittel“. Auch die neue Straßburger Propagandazeitung bekundet ihr fortlaufendes Intereſſe an den Vorgängen in unſerm Sagr⸗ gebiet in ausnehmendem Grade. Natürlich waren die Neujahrs⸗ glocken von der Saar in den Ohren des„Journal de! Est“ recht un⸗ willkommene, ſchneidende Klänge. Dieſer„oſtentative Proteſt“ gegen „Theure frangaise“, wodurch man der„Zeitrechnung der Uhren die Zeitrechnung der Herzen“ entgegenſetzte. verſetzte die Straßburger „Spezialiſten“ in ohnmächtige Wut. die ſich jetzt umſo grotesker ge⸗ bärdet, nachdem die Saarregierung ſelbſt ſich unter dem Zwange de⸗ Eiſenbahnverkehrs zur Wiedereinführung der mitteleuropäiſchen Zeit genötiat ſah.„Am nächſten Silveſter werden die Saarländer reſtlos alücklich ſein: denn die Uhren der Glocken und der Herzen werden im aleichen Rhuthmus ſchlagen“, höhnt das Straßburger Propaganda⸗ blatt in ſeiner Nummer vom 28. Januar und äußert ſein Erſtaunen darüber, daß man dem Saaraebiet die deutſche Zeit in dem Augen⸗ blick zurückaebe, wo man gemäß dem Verſailler Vertrag die Zoll⸗ arenze zwiſchen dem Saaraebiet und Frankreich aufheben wolle. Gif⸗ lige Empörung löſt im„Journal de'Est“ der Neujahrsgrß aus, den eine rbrücker Zeitung ihren Trägern in die Hand drückte; neben⸗ bei ein Beweis, wie ſorgfältig die ſaarländiſche Publiziſtik überwacht wird. Die zeitgeſchichtli Gloſſen des biederen Neufahrspoeten werden als„Cause“aufgemacht, um mit Kanonen auf 2. Seite. Nt. 57 5 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 4. Jebruar 1925 Spatzen zu ſchießen. Der Verfaſſer muß mit dem kriminaliſtiſchen Geheimlaboratorium der Saarregierung in intimen Beziehungen ſtehen, um die anſpruchsloſen Reimereien niemandem anders als— Herrn H er mann Röchlina in die Schuhe zu ſchieben. Dieſen „teutſchen Offisier. der im Abweſenheitsverfohren wegen Plün⸗ derungen in Nordfrankreich zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden ſei, habe man die„Erzſchwäche“ im Saargebiet zu dulden. Unaufpörlich reiſe er von Sgarbrücken nach Berlin. München, Genf und Rom, aaitiere, verbreite Lügen und Verleumdungen. um als⸗ dann kriedlich ins Saargebiet zurückzukehren, wo er, da niemand ihn beläſtige, noch einmal Frankreich inſultiere. Feig verberge er ſich hinter armen Teufeln von Zeitunasträgern, die unbewußt ihres ſchmutzigen Handwerks von ihm den Schlägen der Juſtiz ausgelie⸗ fert würden. Mit Achſelzucken käme man gegenüber ſolch niedriger Unverſchämtheit berufsmäßiger Aaitatoren, denen niemand den Weg verſperre, nicht durch. Röchlina habe Tauſende von Nachläufern hin⸗ ter ſich. eine ganze Maſſe raſender Alldeutſcher, welche Zeitungs⸗ feldzüge entfeſſeln. ſchreien und hetzen. Ihnen freies Feld zu laſſen inmitten von Schafsköpfen, die zum Gehorchen gewöhnt, dem ſtärk⸗ ſten und aröbſten Schreier folgen. heißt ſich eine traurige Zukunft hereiten.“ Und nochmals erhebt der ſich offenbar ſchwer getroffen fühlende Scribifax ſein ceterum censeo:„Soll man ſolche Unver⸗ ſchämtheit. ſolche Anpöbelungen dulden? Zumal ſeitens eines Indi⸗ viduums, das von den franzöſiſchen Gerichten zu zehn Jahren Ge⸗ fänanis verurteilt worden iſt?“ Niemand wird mehr über dieſen Wutausbruch einer getretenen Natter lachen, als der ſo plötzlich zu unverdientem„Rana“ eines Knittelversdichters erhobene ſaardeutſche Induſtriekapitän. Auch ſonſt leidet, wenn ſie ſaarländiſche Gefilde bereiſt, die Straßburaer Propagandazeitung unter Halluzinationen. Im Leitartikel derſelben Nummer ſtellt ſie der Ruhe im Rheinland trot der Nichträumuna der Kölner Zone, die„Stille vor dem Sturm“ im Saargebiet gegenüber, die der höchſten Aufmerkſamkeit wert ſei. Im aganzen Saargebiet vollende ſich eine Beſoranis erregende„Gä⸗ rung der Geiſter“. und ſchon für Mitte Januar wird in dieſem 3Erdenfleck. der ſchon ſo ſehr häufiga der preußiſchen Propaganda als Waffe gedient hat“, eine Exploſion vorausgeſaat. die weniaſtens„in den Plänen Röchlinas liege.“„Und wenn Röchlina Hetze wolle, ſo iſt es im Saargebiet angebracht, die Augen offen zu halten.“ Gegenüber dem noch dem Herzen eines dafür bezahlten An⸗ nkexionspolitikers ſo unerfreulichen Zuſtand der augenblicklichen Dinge im Saargebiet wird bereits in einer früheren Nummer des Journal de'Eſt“ ein bezauberndes Gemälde der ſaarländiſchen Verhältniſſe in der erſten Okkupationszeit aufgerollt. Von jenen ſchönen, leider unwiederbringlichen Tagen wird phantoſiert, als General Andlauer die ſaarländiſchen Notabilitäten an ſich heran⸗ zog und jene verheißungsvolle franzöſiſch⸗ſaarländiſche Ausſtellung unter dem Zeichen der Verſöhnung und Verbrüderung inaugurierte. Allerding⸗ dieſe Blütenträume ſind nicht gereift; denn es fiel Reif in manche Frühlingsnacht, und wohl mancher„deutſche Wirtſchafts⸗ führer“, der damals beim feuchtfröhlichen Spuper unter dem Klang der Sektpfropfen in der Saarbrücker„Tonhalle“, umringt von den Parade⸗Gobelins der franzöſiſchen Glanzzeit, in Hoffnung auf Segen mitwirkte, hat bald den Katzenſammer verſpürt und ſich ſeiner würdeloſen Anbiederung geſchämt. Mehr oder minder freiwillig iſt gar raſch die Selbſtbeſinnung zurückgekehrt und die Erkenntnis der ſehr realen Motive, die hinter ſolcher franzöſiſchen Theakralik ſich bargen. Noch immer aber ſtehen von unſern aus ſener Aera hier Uberlieferten„Gäſten“ manche am Üfer der Saar und wollen nicht begreifen, daß die Netze des franzöſiſchen Propagandadienſtes un⸗ rettbar die Saar hinabgeſchwommen ſind. Der Barmat⸗Skandal Der Politiker und Finanzmann Barmat Im Unterſuchungsausſchuß des preußiſchen Landtages für die Baxmat⸗Kutisker⸗Affäre beantragte heute vor Eintritt in die Ver⸗ handlung der Abg. Deerberg(Intl.), daß ſämtliche Perſönlich⸗ keiten, die vernommen werden, als Zeugen vernommen werden, daß die Vernehmung alſo entſprechend den Vorſchriften der Straf⸗ prozeßordnung in Abweſenheit der anderen Zeugen vor ſich gehen ſoll und daß jeder einzelne darauf hingewieſen werde, daß die Bereidung erfolgen kann. Der Vorſitzende wandte ſich gegen dioſen Antrag. Es müſſe ein Zweiteilung erfolgen. So ſeien z. B. Ex⸗ zellenz Dombois, der Abg. Heilmann und der Polizeipräſident Richter nicht als Zeugen anzuſehen, da ſie in irgend einer Weiſe in die Unterſuchung ſelbſt hineingezogen worden ſeien. Bei den zu vernehmenden Polizeibeamten liege es anders. Sie ſeien zunächſt Zeugen. Die Teilung ſei notwendig, weil die Stellung als Zeuge ungünſtiger ſei als die als„Objekt“ der Unterſuchung. In der weiteren Ausſprache teilt der Abg. Schwering(3tr.) die Anſicht —5 Vorſitzenden. Der deutſchnationale Antrag wird hierauf abge⸗ lehnt. Der Ausſchuß trat dann in die Vernehmung des Herrn von Dombois ein. Der Vorſitzende Dr. Leidig(d..) fragte den Präſidenten Dombois, ob die von ihm kürzlich im Unterſuchungsaus⸗ ſchuß gemachten Mitteilungen über den Stand des Lombarddepots der Barmat⸗Kutisker auf ſeinen eigenen Kenntniſſen beruht, ob alſo der Sachbearbeiter ihm davon Mitteilungen gemacht habe. Im Falle des erſten Kredits an Barmat befaht dieſer die Frage. Hinſichtlich des Falles Kutisker läuft die Ausſage von Dombois darauf hinaus, daß es ihm nicht erinnerlich ſei, daß nach den Vorträgen des Sach⸗ bearbeiters Dr. Rühe über das Hanauer Lager bis zu ſeinem Abgang Ende März nochm. ein Vortrag über neue Kredite ſtattgefunden habe. Das Lombardkonto blieb unverändert. Daß daneben Rühe große Wechſelkredite gegeben hat, ſei ihm völlig unbekannt. Der Vorſitzende erklärte nun, es komme dem Ausſchuß darauf an, feſt⸗ zuſtellen ob und inwieweit Herr Dombois oder die Generaldirektion ſich bei den einzelnen Aktionen, die im Laufe des Winters von Ok⸗ tober bis März vorgenommen wurden, unterrichtet haben. 8 v. Dombois ſagt aus, es ſei üblich geweſen, wenn es ſich um Kredite handelte, daß über dieſe Vortrag erſtattet werden mußte. Die Dezernenten hätten zu ihrer eigenen Entlaſtung Kredite größeren Umfangs vorgetragen. Das ſei allerdings bezüglich eines großen Teils der Kredite an Kutisker und der Steinbank nicht geſchehen, ebenſo auch nicht bei der großen Transaktion des Barmat. Abg. Kuttner(Soz.) ſtellte dann die Frage an Herrn von Dombois, ob ihm etwas über die Mitwirkung der Herren Rühe und Hellwig bei einem Schiedsſpruch in der Sache Michael Kutisker be⸗ kannt ſei und ob die genannten Herren dafür ein anſehnliches Hono⸗ rara erhalten hätten ſowie, ob ihnen die Genehmigung zur Mitwir⸗ kung erteilt worden ſei. Weiter fragte Abg. Kuttner Herrn von Dombois, ob er etwas davon wiſſe, daß Herr Hellwig am 24. Januar die Barmat⸗Kredite auf 4 Millionen bis zum 16. Februar feſtgeſetzt hätte und weiter die Kredite von 9,6 Millionen bis zum 29. Februar ſowie ob dieſe Kreditfeſtſetzung der Direktion vorgetragen und genehmigt wurde. Drittens fragt der Redner, von wem die Bewertung der Unterlagen vorgenommen wurden, ob von dem Schuldner oder von der Seehandlung und durch wen und wie die Kontrolle vorgenommen wurde. 9. Dombois ſtellt zur erſten Frage ſeſt, es habe ſich um eine reine Nebenbeſchäftigung gehandelt. Ueber die Höhe Honorars ſei damals nicht geſprochen worden und auch nach dem Schiedsſpruch hätten ſich Rühe und Hellwig nicht geäußert, auch den Kollegen gegenüber nicht. Erſt ſpäter habe er(p. Dombois) gehört, daß ſie zuſammen 60 000 Mark erhielten. Er ſelbſt ſei von dieſer Höhe des Honorars überraſcht und befremdet ge⸗ weſen. Was die Kreditfeſtſetzung für Barmat durch Hellwig be⸗ trifft, ſo erklärt v. Dombois, daß er ſich daran ſchlechterdings nicht mehr erinnern könne. Abg. Deerberg(Dutl.) fragt, wohin die ungeheueren Kredite gekommen ſeien und ob Herrn v. Dombois nicht bekannt geworden ſei, daß Barmat Kredite an Gemeinden und Private mit wucheriſchen Zinſen weitergegeben habe. Herr v. Dombois erklärt, daß der Barmat⸗Kredit zunächſt ein ſolider Kredit ge⸗ weſen ſei, der volkswirtſchaftlichen Intereſſen, ſo der Einführung von Fetten für ine⸗ Fbrikation gedient habe. Das wäre der Fall bis Oktober oder Nopember geweſen. Später hätten die Kredite eine andere Verwendung gefunden. Offenbar ſeien andere Geſchäfte nebenher gegangen. Abg. Ladendorff(W..): Bei der Verwendung der den Barmats bewilligten Krediten nannte der Herr Präſident v. Dombois u. 0. auch die Demag. Das überraſcht mich umſomehr, als der Demag bewilligten Kredites bekannt? Präſident v. Dombois: Mit der Demag haben wir nicht in direkten Beziehungen geſtanden. Der frühere Kredit war an die Amoxima gerichtet, die die Roh⸗ ſtoffe für dei Demag lieferte und als Deckung auch Wechſel der Demag mit hereingab. Der Ausſchuß wandte ſich nun der Befragung des Abg. Heil⸗ mann(Soz.) zu. Vorher kommt es jedoch noch einmal zu einer Debatte darüber, ob allein der Abg. Heilmann als Zeuge ver⸗ nommen werden ſoll oder ob überhaupt alle durch den Ausſchuß zu vernehmenden Perſönlichkeiten als Zeugen zu betrachten ſeien. Abg. Deerberg(Ontl.) vertritt den letzten Standpunkt ebenſo Abg. .. Dr. Pinkerneil(D. Vp.) und Abg. Kaufhold(Dntl.). Auch Abg. Nuſchke(Dem.) vertritt dieſen Standpunkt. Abg. Kuttner(Soz.) erklärt, die Sozialdemokraten ſeien ſelbſtverſtänd⸗ lich damit einverſtanden, damit auch nicht der Schein erweckt wird, daß ſie irgend etwas zu verheimlichen hätten, daß Herr Heilmann hier als Zeuge vernommen werde. Nach weiterer Debatte in dieſer Angelegenheit ſtimmte der Ausſchuß dem Vorſchlag des Vorſitzenden zu, die Frage über die Art der Vernehmung grundſätzlich in der nächſten Sitzung des Ausſchuſſes zu klären. Der Vorſitzende erſucht dann den Abg. Heilmann um eine Darſtellung darüber, wie er Barmat kennen lernte. Abg. Heilmann erklärt als Zeuge: Ich ſelber habe Julius Barmat erſt nach dem Kriege und zwar am 4. 3. 19 kennengelernt. Die Bekanntſchaft kam dadurch zuſtande, daß ich die Berliner Bericht⸗ erſtattung für ein holländiſches ſozialiſtiſches Blatt. übernahm, für deſſen Gründung Julius Barmat 350 000 Gulden hergegeben hatte. Journaliſtiſchen Einfluß auf dieſes Blatt hatte Julius Barmat ſelbſtverſtändlich nicht. Barmat hatte ſich mit Rück⸗ ſich auf den Betrag, den er zur Verfügung ſtellte, nur Einfluß auf die kaufmänniſche Leitung des Verlagsunternehmens ge⸗ ſichert. Er reiſte nun Anfang März 1919 nach Berlin, um hier eine Rotationsmaſchine und deutſches Papier für die erwähnte Zeitung einzukaufen. Als er zu dieſem Zweck nach Berlin kam, ließ er mir mitteilen, daß ich zu ihm kommen möchte, weil er den Wunſch habe, mich kennen zu lernen. Ich bin dann hingegangen. Nach dem 4. März bin ich nach Weimar zurückgereiſt und bin erſt Mitte März wieder nach Berlin zurückgekehrt. Wenn die Verhandlungen Barmats mit Töpfer ſchon vor Mitte März ſtattgefunden haben, ſo kann ich dieſe Verbindung ſchon deshalb nicht herge⸗ ſtellt haben, weil ich gar nicht in Berlin war. Zu der bekannten Paßaffäre bemerkt Heilmann, daß Barmat ſchon früher in Deutſchland geweſen ſei. Nach dem Kriege habe ihm die Paßſtelle in Amſterdam viermal das Viſum erteilt. Vorſitzender Leidig: Wiſſen Sie das aus eigener Erfahrung? Heilmann: Jawohl. Ich habe das Viſum geſehen für Februar, für März und für April. Eie Dauerviſum wurde abgelehnt von Herrn von Maltzan bei der deutſchen Geſandtſchaft im Haag, der erklärte, ein ſolches könne nur das Auswärtige Amt in Berlin ausſtellen. Die entſtan⸗ denen Differenzen führen zurück auf die Rolle, die Barmat 1917 politiſch geſpielt hat. Als 1917 die ruſſiſche Revolution geſiegt hatte, ſetzte bekanntlich Kerenski den Krieg fort. die im Ausland lebenden Ruſſen wurden zu Zuſtimmungskundgebungen für Kriegs⸗ verlängerung veranlaßt. Auch in Amſterdam fanden ſolche Kund⸗ gebungen ſtatt. Da hat Barmat geſagt, er würde es vernünftiger finden, wenn das neue reyolutionäre Rußland einen anſtändigen Frieden mit Deutſchland ſchlöſſe. Daraufhin wurde Barmat in Amſterdam ausgepfiffen. Als die Bolſchewiſten zur Machl kamen, ſah ich daraufhin in Barmat deren Verteidiger. Baron von Maltzan ſah meiner Anſicht nach in Barmat einen Parteigänger Deutſchlands, während Legationsrat Graf Haſ ſenheim ihn in Verdacht hatte, ein Revolutionär und Bolſchewiſt zu ſein. Nun zum Verkehr Barmats mit dem Reichspräſidenten. Nach der Konferenz von Amſterdam kehrte Barmat nach Vexlin zurück. Er wies ein Schreiben eines hervorragenden belgiſchen Politikers an Ebert vor, in dem dieſer bat, ihm, dem belgiſchen Poli⸗ tiker mitzuteilen, welche beſonderen Wünſche die Sozialdemokraten für die Friedensverhandlungen in Verſailles hätten. Er wolle dieſe Wünſche den ſozialiſtiſchen Vertreter Belgiens auf der Verſailler Konferenz übermitteln. Deshalb wurde Barmat Ebert vorge⸗ ſtellt. Dieſer hat von dem Schreiben Kenntnis genommen und ſeiner Freude Ausdruck gegeben, daß eine ſolche Gelegenheit vor⸗ handen ſei, auf die Friedensverhandlungen einzuwirken. Barmat wurde dann vom Reichspräſidenten zum Abendeſſen eingeladen und ſpäter zum Empfang des Antwortbriefes zu einer Taſſe Kaffee. Seitdem hat der Reichspräſident Barmat oder einen der Barmats nie wieder geſehen. Vorſitzender Dr. Leidig: Das iſt Ihre An⸗ nahme. Heilmann fortfahrend: Ich weiß es von beiden Be⸗ teiligten. Nach der letzten Zuſammenkunft erfuhr der Reichspräſi⸗ dent etwas von Barmat, was ihm nicht gefiel und machte eine Be⸗ merkung, in der das Wort Jude vorkam. Barmat fühlte ſich belei⸗ digt. Seitdem haben es beide vermieden, irgendwo zuſam⸗ menzutreffen und ſind Einladung, wo das zu befürchten war, aus⸗ ewichen. Abg. Heilmann kam dann auf die Beziehungen zwiſchen em Sohn Eberts und Barmat zu ſprechen. Ebert junior wollte gern aus der Reichszentrale für Heimatdienſt ausſcheiden und ſuchte eine andere Tätigkeit. Deshalb wandte er ſich eines Tages an Barmat und fragte, ob er nicht in ſeinem Betriebe eine Stellung finden könne. Barmat habe nicht ja und nicht nein geſagt, ſondern ihn gebeten, einmal zur Bremer Privatbank zu gehen und dit deren Leitern zu verhandeln. Daraufhin ſei Ebert junior vom Leiter der Privatbank engagiert worden zum Zweck, ein ſozialpolitiſches Refe⸗ rat für den geſamten Konzern aufzuziehen. Das ſei im Herbſt 1924 geweſen. Solange dieſe⸗ ſozialpolitiſche Referat aber nicht be⸗ ſtand, ſei Ebert in der Buchhandlung 1½ Monate beſchäftigt ge⸗ weſen. Die Tätigkeit habe ihm aber wenig behagt und er habe ſich zunächſt beurlauben laſſen für die Deuer des Wahlkampfes, um dann ganz auszuſcheiden. Weiter äußerte ſich Heilmann über ſeinen Verkehr mit Julius Barmat. In den Jahren 1919 bis 1921 habe er mit Julius Barmat ſehr viel verkehrt. Es ſei ſaſt kein Tag vergangen, wo ſie nicht zuſammengekommen waren. Seit 1920 habe an dieſen Zuſam⸗ menkünften, die meiſt abends ſtattfanden, auch Polizeipräſident Richter teilgenommen. Es ſei ſchließlich ganz unvermeidlich ge worden, daß er, Heilmann, natürlicherweiſe auch von den vielen Ge⸗ ſchäften Barmats gehört habe. Barmat habe mit ihm meiſt abends die abgeſchloſſenen Verträge auf die juriſtiſche Tragweite hin durch⸗ geſprochen. Er, Heilmann, glaube, daß Barmat in den Jahren 1919 bis 1921 keine größeren Geſchäfte getätigt habe. Von Einfuhrmonopolen für Barmat iſt Heilmann nichts bekannt. Barmat ſei als einer von den vielen Lieferanten für amerikaniſches Schmalz und amerikaniſchen Speck herangezogen worden. Die Ver⸗ träge ſeien durch das Reichswirtſchaftsminiſterium gegangen, an deſſen Spitze damals der Sozialemokrat Robert Schmidt ſtand. Ein⸗ oder zweimal ſei Barmat amtlich von Schmidt empfangen worden. Heilmonn kommt divekt auf die viel beſprochene Reiſe Krü⸗ ers, Koenens und Doerings nach Auſterdam zu Julius zu ſprechen. Anfang 1920 ſei im Rotterdamer Hafen ein Streik der Hafenarbeiter ausgebrochen, wodurch der Hafen für meh⸗ rere Wochen ſtillgelegt wurde Als der Streik ſich in die 5. Woche hingezogen habe, habe das Wirtſchaftsmini ſterium auf Vorſchlag Barmats dieſen ermächtigt, Verhandlungen über die Freigabe der Waren zu führen. Dieſe Verhandkungen ſind dann in der Weiſe geführt worden, daß ein Vertreter der damaligen S. P.., Abg. Franz Krüger, ein Vertreter der damaligen.S. P.., Abg. Koenen und ein Vertreter des Deutſchen Transportarbeiter⸗ verbandes: Vorſitzender Doering nach Holland kamen, die bei den holländiſchen Arbeite rverbüänden wegen Freigabe des Trans⸗ portes vorſtellig wurden. Dem wurde auch zugeſtimmt und der Transport der Waren konnte erfolgen. Heilmann teilte nun weiter mit, daß Koenen dieſe Reiſe dazu benützt habe, um von Barmat ein Darlehen von 8000 4 zu bekommen.() Auf Zwiſchenruf erklärt Heilmann, daß er die Qufttung geſehen habe, die Koenen erhielt. Auch die Briefe ſeien Heilmann bekannt, die Koenen zu vernichten gebeten habe ſeiner Stellung in der kommuniſtiſchen Partei wegen. Heilmann betont dann, daß die Quittung noch jetzt vorhanden ſei und daß ſie im Buveau der Maexima in Amſterdam lege. Zur Frage der Gutachten der Bochumer Handelskammer und des Ge⸗ Reichskanzler a. D. Bauer eine namhafte Beteiligung Barmats on dieſem Unternehmen ablehnte. Iſt ihnen die Höhe des für die eraltonſuſfats Amſterdam erklärt Heilmann: er habe Barmat dar⸗ VVVUVVHVU( tiſchen Tendenzen entſtanden und habe ſich reſtlos aufgeklärt. Ferner 1905 ihm 55 Chef der Amſterdamer Paßſtelle, Herr Brandner, damls erklärt, es ſei nicht ein Fetzen Material gegen vorhanden. Im übrigen würde er, Heilmann, nicht mit Julius Barmat verkehren, wenn er glaube, daß an dieſem Bericht 6 nur ein Funke Wahrheit wäre. Leber das Gutachten der Bochum Handelskammer habe Barmat geſagt, daß es nichts weiter ſei, 15 der Vericht eines holländiſchen Konkurrenten, den die Bochume⸗ Handelskamme leider zur Verfügung an ihre Mitglieder weiter gegeben habe. Ueber den Verkehr Julius Barmats mit dem Polizeipräſidente! Richter erklärte Heilmann, daß Richter in Gegenwart Dritter zu Julius Barmat geſagt habe: Wir können weiter gute Freunde blei⸗ ben, aber Freundſchaft und Amt müſſen ſtreng von einander getrennt werden. Dieſe Trennung ſei für Richter maßgebend geweſen. Zur der Durchreiſe der Familie Barmat im Jahre 1920 erklärte Heu⸗ mann: Ich fragte damals Barmat, ob denn ſeine Angehörigen im Beſitze einer Einreiſeerlaubnis nach Holland ſeien. glaube, daß der Irrtum, es handle ſich um eine zur holländiſchen Geſandtſchaft gehörige Familie Barmat damals dadurch entſtanden iſt, daß Barmat antwortete: Ja, das Einreiſeviſum haben meine Angehörigen von der holländiſchen Geſandtſchaft bekommen. 211. Frage der Beziehungen Barmats zur Staatsbank erklärte Heil mann, ſeine ganze Beteiligung an dem Verhältnis Barmats zus Staatsbank beſchränke ſich auf die bereits öfter erwähnte Empf 6h⸗ lung an den Finanzminiſter Dr. v. Richter, daß er den neuen Staatsbankpräſidenten Schröder bitten ſolle, er möge Herrn Julius Barmat nach ſeinem Amtsantritt empfangen. Im übrigen gebe jeder Abgeordnete eine Unzahl von Empfehlungen ab, wobei natürlich zahlreiche Irrtümer paſſieren. So habe ſich 3. B. der Spritſchieber Hermann Weber durch einen Empfehlungs⸗ brief des Reichskanzlers Dr. Streſemann bei Barmat einge⸗ führt. In dieſem Schreiben, das aus dem Auguſt 1923 datiert, heißt es:„Sehr geehrter Herr Weber! Ihre freundliche Aufforde⸗ rung, in den Aufſichtsrat einzutreten, würde ich gern annehmen⸗ vorausgeſetzt, daß ich bei der Neubildung der Regierung nicht in die Reichsregierung eintrete, was mir natürlich die Tätigkeit im Aufſichtsrat unmöglich machen würde. Ich bleibe mit den beſten Grüßen Ihr ſehr ergebener...“ Kein vernünftiger Menſch könne Streſemann in der Empfehlung einen Vorwurf machen, dan er habe natürlich nicht vermutet, daß Weber in der nächſten Zei Schwindeleien begehen würde. Heilmann erklärte weiter ausdrücklich, daß er aus ſeinem Aufſichtsratspoſten in den Barmat⸗Firmen weder direkt noch in! direkt jemals einen Pfennig erhalten habe, er habe höchſtens ver⸗ auslagte Beträge zurückempfangen und die öfters ihn von Barmat gemachten Angebote ſtets abgewieſen. Geſchä f tli ſei er bei Barmat zweimal tätig geweſen, wobei er ſich 15 Schiedsrichterpoſten gehandelt habe, die ihm aber nichts eingebra hätten. Es heißt nun, ich ſei von Barmat durch gutes Eſſen un Trinken beſtochen worden. So lächerlich es iſt, hierüher zu ſprechen, ſo muß ich ſagen, daß eine beſcheidenere Lebensführung als die Barmats bei reichen Leuten ſchwerlich zu finden ſein wird. Ueber das palaſtähnliche Schloß in Schwanenwerder könne er ſagen, daß es ſich um ein einfaches Landhaus handele, das Barmat kaufen konnte, weil es für das Wohnungsamt wegen ſeiner abwegigen Lage nicht verwendbar war. Was die Geſchäfte mit der Staatsbank angehen, erklärte Heilmann, er perſönlich habe von den Barmat⸗Krediten, von ihrer Höhe, von der Deckung, von Hergabe und Verlängerung oder Kün, digung nicht das geringſte gewußt, bis zum Dezember 1924. Er⸗ nach der Verhaftung bin ich mit den Krediten bekannt gemorden, Am 16. Januar habe ich auf Einladung den Syndikus der Reichs⸗ poſtverwaltung Cohn in Köln beſucht. Er wünſchte, daß ich 7 von ihm ausgearbeiteten Treuhandverträge, auf die ſich die Gläu biger Barmats geeinigt hätten, übernehme und die Zuſtimmung von Barmat im Unterſuchungsgefängnis erwirke. Ich habe den Vertrag damals mitgenommen und 3 Tage im Gefängnis ber⸗ handelt. Es iſt mir ſchließlich gelungen, die Zuſtimmung Barmats zu erhalten, daß er ſein ganzes Vermögen und das ſeiner Frau den Gläubigern übereigne, alſo auch ſein Privateigentum, und daß ihm nur eine beſcheidene Rente zum Leben vorbehalten, werde. Es war ſehr ſchwierig, die Unterzeichnung zu erwirken, Er forderte eine Erklärung der Staatsbank, daß er ſie niema!? betrogen oder geſchädigt hätte. Der Unterſuchungsrichte? ſagte, die Staatsbank hätte eine Erklärung, daß er ſie betrogen hätte oder nicht, nicht abgegeben. Barmat hat weiter eingewend er wolle unterſchreiben, wenn die Gläubiger eine Kaution für die Freilaſſung ſtellten. Dies haben die Gläubiger a h⸗ gelehnt. Ich habe ſchließlich den Knoten durchhauen und ge⸗ ſagt: Julius, ich glaube, es kommt darauf an, daß Du auch 115 Gefängnis Dich als Gentleman zeigſt, als den ich Dich ken nengelernt habe. Darauf hat Barmat unterſchrieben Die weitere Vernehmung Heilmanns wird dann auf Mittwach vormittag 10 Uhr vertagt. Aus dem Reichstag Berlin, 3. Febr.(Von unſerem Berliner Bureau) dur Reichstag iſt wieder Ruhe eingezogen. Gar zu jäh hat ſich 5 Uebergang vom aufwühlenden Sturm zur völligen Windſtille vo zogen, aber es wird Sozialpolitik getrieben. Mit dem Etat de⸗ Reichswirtſchaftsminiſters hat die zweite Leſung des Neiſe haushalts für 1925 ihren Anfang genommen, und das Intere an dieſem Kapitel iſt, wie die leeren Bänke beweiſen, ungefäß gleich null. Vielleicht deshalb, weil man in dem erſten na e revolutionären Jahrfünft das Thema zu Tode gehetzt hat. Es paſe offenſichtlich der Sozialdemokratie gar nicht in den Kram, daß ſie von deutſchnationaler Seite daran erinnert wurde, wie auch de einmal gegen den ſchematiſchen Achtſtundentag die Vernunftgrün 5 gelten ließ, die ſich aus unſerer, der Beſiegten, Wirtſchafteleer zwangsläufig ergeben. Heute, da die Sozialdemokratie ſich wießer in die Oppoſition gedrängt ſieht, iſt jede mildere Nuance in 215 Auffaſſung ſozialpolitiſcher Probleme mit einem Schlag räf⸗ ſchwunden, iſt man zu der einfachen, parteipolitiſch ſicher Zagleeer tigeren Formel zurückgekehrt, auf die Herr Dißmann, der Fügſe: der Metallarbeiter⸗Gewerkſchaft, ſeine Betrachtungen einſte „Die Schwerinduſtrie regiert im Bunde mit den Großagrariern, die Arbeitermaſſen auszuhungern.“ Freilich mußte es ſich Herr Dißmann gefallen laſſen daß ihn die Kommuniſten an Vergangenes gemabnten. Sie dränaten ſich nächter. Tribüne und gebärdeten ſich höchſt aufgeregt. etwa wie Jaadne ant. in deren geheiliaten Revieren ein Unbefuater zu virſchen ſich erkün Es bedurfte ſogar eines Machtwortes aus Herrn Löbes Munde, nkte die Hartnäckigen in die Schranken zu verweiſen. Dann aber lie es ſich wie bleierne Müdiakeit über das Haus, das ſich einlullen erk⸗ von einer Aaitationsrede des deutſchnationalen chriſtlichen cener⸗ ſchaftlers Koch⸗Düſſeldorf. Ihn löſte der frübere vreußiſche Minſte präſident Stegerwald vom Zentrum ab. dem die. aleich Schnen⸗ der Sonne zuſammenſchmelzende Zuhörerſchaft ein wenia achz ſlich voll und ein wenig eraeben kauſchte. Er beſchäftiate ſich baupttgate⸗ mit der Laae der Kurzarbeiter. Der Aba. Thiel von der t ſpie partei mahnte zu Ausaleich und Verſöhnlichkeit. Ein Kommuniſt an noch Tod und Verderben geaen die verrottete Geſellſchaft und war es genua des grauſamen Spiels. 3 ſo Einen Faſtnachtsult— Herr Müller⸗Franken hatte reche zung. zu nennen— leiſteten ſich die Kommuniſten zu Beainn der Si der Sie verlanaten. daß nicht weniger als vier Regterungen weaeübet Ruhrkredite vor das Hochtribunal des Staatsgerichtshofes 7 werden ſollten. Natürlich nahm das Haus dieſe Anreauna nicht Denk⸗ Für den Reichstaa wird ſie ja überhaupt erſt akut, wenn die ſchrift der Regierung vorliegt. Rachtrag zum lokalen Teil t „Ermäßgung des Müchpreſtes, Von Städt. Nachrichengen wird uns geſchrieben: Die auf Grund einer Vereinbarung zwif Er⸗ den badiſchen Milchbedarfsgemeinden erfolgte Ermäßigung de⸗ zeugermilchpreiſes in einigen Lieferbezirken geſtattet die Herabſene des Verbraucherpreiſes in Mannheim um 2 Pfg. das Liter Bolln g. Der neue Preis von 36 Pfg. gilt von Donnerstag, 5. Februar, — — SSS SSSZoSSe ſi — 9— 22 — — 5 JCCCCCCCCCCACCͤ ²˙—.]«.««. PPccc ree — Alttwoch. den 4. Februar 1925 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe] 3. Seite. Nr. 57 34 hat die„Neue Mannheimer Zeitung“ die Nachricht e Seast daß von den Schweizer Milchſchulden der anken eun: Gemeinden im Geſamtbetrage von 286 517.42 ande fN einer Zinſenlaſt von 19 551.30 Franken vom Reich u. worde aden am 31. Dezember 1924 57 220 Franken getilgt n ſind. Die Geſamtſchulden ſeien vom Reich und dem Lande Jahresraten zu begleichen, während die Oberrhein⸗ e Beträge innerhalb 20 Jahren an das Reich und Baden wieder zurückzuzahlen hätten. Zu dieſer Notiz machen:„Neue Waldshuter⸗St. Blaſier⸗Zeitung“ die Bemerkung unethört„Die Oeffentlichkeit kann nicht oft genug auf dieſen einfach in 25 en Zuſtand hingewieſen werden, daß ſich Reich und Staat ſind ſich vitalſten Intereſſen dieſe Milchſchulden gemacht worden entledig ihrer Verpflichtung, auf das Recht des Stärkeren pochend, meinden haben. Der wirtſchaftlichen Entwicklung unſerer Ge⸗ aege drücken dieſe Milchſchulden für die nächſten 20 Jahre n Stempel auf.“ taun dieſe Bemerkung der„Neuen Waldshuter⸗St. Blaſier⸗Zeitung“ Anlaß, 5 unwiderſprochen bleiben. Wir haben zwar gar keinen zu f„den Sachwalter des Reiches und der badiſchen Regierung kichngelen. aber wir müſſen doch dieſe Ausführungen auf das in— Maß zurückführen. Während des Krieges und auch noch in, Ler Nachkriegszeit haben die Oberrhein⸗Gemeinden im Intereſſe Gemeinden ſich in der Schweiz über ihren Bedarf, mehr aber wie 0 ihre verfügbaren Mittel mit Milch eingedeckt; nicht aber, Reich eſonders hervorgehoben wird,„im vitalſten Intereſſe von meind und Staat“! Selbſtverſtändlich hatten dieſe Oberrhein⸗Ge⸗ gan den wie ſeder ehrliche Geſchäftsmann die Pflicht, ihre einge⸗ Schweizer Milchſchulden auch zu zahlen. Inzwiſchen 5 Abd deutſche Mark ins Rollen gekommen. Anſtatt ſich nun mit Dber borcang der Schweizer Milchſchulden zu beeilen, waren dieſe bei 0 lendcemeinden klug u. weiſe. Sie wollen ihre Milchſchulden 05 ender Valuta an die Schweiz zurückzahlen. Je wertloſer die erde wurde, deſto größer wurde die Gefahr, zahlungsunfähig zu und B. In ihrer Not wandten ſie ſich an die badiſche Regierung dieſer dle veranlaßte die Reichsregierung mit der Schweiz wegen 5 Valutaſchulden in Unterhandlung zu treten. In dem deutſch⸗ errßeriſchen Abkommen vom 6. Dezember 1920 wurden dieſe srrheingemeinden von ihrem ſchweren Alpdruck befreit. Das das Land Baden übernahmen in acht Jahresraten die 5 zahlung der Milchſchulden an die Schweiz. Die Rückver⸗ ren ug an beide haben die Oberrheingemeinden innerhalb 20 Jah⸗ leiſten. Daß die Oberrhein⸗Gemeinden dieſe Löſung als badif at begrüßt haben, beweiſen die Dankſchreiben, welche an die 0 e Regierung gerichtet wurden. Es mutet heute ſonderbar di dieſe Gemeinden jetzt das Reich und das Land Baden für eing WSchweizer Milchſchulden verantwortlich machen. Die Aus⸗ 85 erſetzung mit den Oberrhein⸗Gemeinden wollen wir aber g der Reichs⸗ und der badiſchen Regierung überlaſſen. mit Die deutſchen, insbeſondere die badiſchen Hypothekenſchuldner Inte ſog. Schweizer Goldhypotheken haben aber ein berechtigtes ſie dilbe. dieſen Tatbeſtand nicht verdunkeln zu laſſen. Denn nur abe ie mit Valutaſchulden überhaupt nichts zu tun hatten, die — durch die Ungeſchicklichkeit des deutſchen Unterhändlers in ien Kreis der Valutaſchuldner einbezogen wurden, ſind die wirk⸗ Ausd Opfer des deutſch⸗ſchweizeriſchen Abkommens geworden! Der letzt—„Schweizer Goldhypotheken“ iſt ein Schlagwort, wie ſie an ſich Deutſchland ſo oft geprägt zu werden pflegen, wenn einer Seit 9 ſchlechten Sache ein Mäntelchen umgehängt werden ſoll. 22 Gründung des Deutſchen Reiches, ſeit 1871, haben wir in Golbſchland die Goldwährung. Seit jener Zeit gibt es alſo nur me hypotheken. Es iſt bloß eine Vorſpiegelung falſcher Tatſachen, riſche man einen Unterſchied konſtruieren will zwiſchen ſchweize⸗ bank; und deutſchen Goldhypotheken. Jede deutſche Hypotheken⸗ pothe jede Sparkaſſe, alle Inſtitute, die ſich mit Beleihung von Hy⸗ klauf en in Deutſchland befaßten, ſie alle hatten dieſelbe Gold⸗ el. wie die ſchweizeriſchen Verſicherungsgeſellſchaften. Hatten Ferſ. die holländiſchen, die ſkandinaviſchen und die amerikaniſchen ſchem berungsgeſellſchaften, die einen Teil ihres Kapitales in deut⸗ mie Grund⸗ und Hausbeſitz anlegten, nicht dieſelbe Goldklauſel diſch die ſchweizeriſchen Verſicherungsgeſellſchaften? Alle auslän⸗ 5 8500 Verſicherungsgeſellſchaften waren durch ein Reichsgeſetz ge⸗ ſchemgen, einen beſtimmten Teil ihres Betriebskavitals in deut⸗ diſche Grund⸗ und Hausbeſitz zu inveſtieren. Die Anlage auslän⸗ Kapitals in Grund⸗ und Hausbeſitz in Deutſchland ſeit eber drei und vier Jahrzehnten hat doch nichts zu tun mit Untenzmittelſchulden während und nach dem Kriege! Einen ſolchen erſchied kann ſogar ein Schulſunge begreifen! dicheluch niederrheiniſche un dnorddeutſche Gemeinden haben hollän⸗ Hat und ſkandinoviſche Lebensmittel⸗ und Valutaſchulden gemacht. Nnayf r jemand von einem deutſch⸗holländiſchen oder deutſch⸗ſkan⸗ das Bahen Abkommen gehört? Dieſe Gemeinden haben aber nicht Vaſu eiſpiel der Oberrhein⸗Gemeinden befolgt. Sie haben ihre diß chulden rechtzeitig getilgt. Ebenſo wiſſen wir, daß die hollän⸗ fellſcha die ſkandinaviſchen und die amerikaniſchen Verſicherungage⸗ ſſcheruften mit der gleichen Goldklauſel wie die ſchweizeriſchen Ver⸗ ſhrer igsgeſellſchaften nach der 3. Steuernotverordnung hinſichtlich deutf eutſchen Hypotheken nicht anders behandelt werden wie jeder 5 5 Hypothekengläubiger, alſo mit einer Aufwertung von 1525. um alſo die Ausnahmen mit den ſchweizeriſchen Verſicherungs⸗ Die Schweizer Milchſchulden geſellſchaften, die nach dem deutſch⸗ſchweizeriſchen Staatsvertrag eine volle Aufwertung, alſo 10025, erhalten. Wie ſteht es denn da mit der 3. Steuernotverordnung, die behauptet, daß eine höhere Aufwertung als 15 7% für den deutſchen Hypothekenſchuldner nicht tragbar ſei. Ja, daß der deutſche Hypothekenſchuldner ſogar noch eine Herabſetzung der Aufwertung(alſo unter 1571) verlangen kann,„wenn dies mit Rück⸗ ſicht auf ſeine wirtſchaftliche Lage(z. B. Rentner!) zur Abwendung einer groben Unbilligkeit unabweisbar erſcheint.“ Beide, ſowohl das deutſch⸗ſchweizeriſche Abkommen als auch die 3. Steuernotperordnung ſind rechtskräftige deutſche Geſetze. Welches von beiden Geſetzen hat nun bezüglich der Aufwertung recht:„Erkläret mir Graf Oerin⸗ dur, dieſen Zwieſpalt der Natur!“. Der volle Hypothekenbetrag in Goldwährung bedingt nach dem deutſch⸗ſchweizeriſchen Abkommen auch die volle Zahlung der Goldhypothekenzinſen. Bei der ſtarken Inflation unſeres Geldes hätte die Zahlung der Hypothekenzinſen in Gold in kürzeſter Zeit das Geſamtvermögen der deutſchen Hypo⸗ thekenſchuldner verſchlungen, da auf dieſen nicht nur die dingliche ſondern auch die perſönliche Haftung laſtete. Nur den außerordent⸗ lichen Bemühungen der Mannheimer Handelskammer iſt es zu danken, daß der deutſch⸗ſchweizeriſche Staats⸗ vertrag einer Reviſion unterzogen iſt. Deshalb ſei auch an dieſer Stelle dem Handelskammerpräſidenten Kommerzienrat Lenel, Syndikus Dr. Ulm und Rechtsanwalt Oberregierungsrat Pfefferle der Dank der Intereſſenten zum Ausdruck gebracht. Das Zuſatzabkommen vom 25. Juni 1923 zum deutſch⸗ſchweize⸗ riſchen Staatsvertrag beſeitigte die perſönliche Haftung des Haus⸗ eigentümers. Die ſogen. Goldhypothek wurde in eine Franken⸗Grund⸗ ſchuld umgewandelt. Als Normalzins ſind für die Grundſchuld jähr⸗ lich 80 Prozent des aus dem belaſteten Grundſtück erzielten Reiner⸗ trages an die Schweizer Gläubiger abzuführen. Ueber Streitfragen zwiſchen Gläubiger und Schuldner entſcheidet die Vertrauensſtelle für Goldhypotheken in Zürich. Trotz einiger Milderungen für den deutſchen Frankengrundſchuldner im Zuſatzabkommen muß ſich doch Jedermann fragen, wie kann die deutſche Reichsregierung zu einem Staatsvertrag. zu dem wohl die Valutaſchulden der Oberrhein⸗ Gegend Anlaß gegeben, ihre Zuſtimmung geben, deſſen Vorteſle ausſchließlich auf der Schweizer Seite liegen und das entſcheidende Gericht ſeinen Wohnſitz nicht in Deutſchland, ſondern in der Schweiz hat? Die Frage nach dem Grund dieſes ſonderbaren Staatsver⸗ trages ſtellte der Unterzeichnete bereits im Jahre 1921 in einer Ar⸗ tikel⸗Serie, betitelt:„Die Wirkungen der Goldklauſel der ſchweize⸗ riſchen Hypothekenbanken“, die ſowohl der Reichsregierung als auch der badiſchen Regierung überſandt wurden. Während von Regie⸗ rungsſeite dieſe Frage ignortert wurde, erhielt ich von einer Perſön⸗ lichkeit, der dieſe Artikel ebenfalls zugeſandt wurden, weil dieſe in dieſer Frage Beſcheid wiſſen konnte, am 28. Juni 1921 folgende Ant⸗ wort:„Soweit ich unterrichtet bin, iſt das deutſch⸗ſchweizeriſche Ab⸗ kommen vom 9. Dezember 1920 auf ſchweizeriſche Anregung zurück⸗ zuführen, die nach Lage der Verhältniſſe, insbeſondere auch aus politiſchen Gründen, nicht abzulehnen war“.. Dieſe Antwort bringt Licht in das Dunkel dieſes namentlich für die Be⸗ troffenen unbegreiflichen deutſch⸗ſchweizeriſchen Staatsvertrages. Die ſchweizeriſche Eidgenoſſenſchaft benützte die damalige ungeflürte Lage der deutſchen Reichsregierung, um die Forderungen ihrer Untertanen gegenüber den deutſchen Schuldnern in jeder Art durchzuſetzen. Die deutſchen Hypothekenſchuldner mit Goldklauſeln ſind alſo das Opfer der hohen Politik geworden. Sie wurden„auf ſchweizeriſche An⸗ regung, die nach Lage der Verhältniſſe nicht abzulehnen war“, dem Stkaatsganzen, der Allgemeinheit zum Opfer gebracht. Umſo mehr hat aber die deutſche Reichsregierung die Verpflichtung, dieſe deut⸗ ſchen Goldhypothekenſchuldner, die nach dem Zuſatzabkommen vom 25. Juni 1923 gegen ihren Willen zu Frankengrundſchuldnern gemacht worden ſind, zu entſchädigen. Mit Recht verlangen die ſchweiz. Verſicherungsgeſellſchaften von ihren deutſchen Frankengrundſchuldnern die loyale Erfüllung des deutſch⸗ſchwelz. Staatsvertrages. Die deutſchen Schuldner ſind ge⸗ willt, ihren Verpflichtungen ehrlich nachzukommen. Dem ſteht aber ein anderes Reichsgeſetz entgegen, das Mieterſchußgeſetz, das die deutſchen Frankengrundſchuldner in der Zwangsjacke hält. Was tut demgegenüber die deutſche Regierung? Sie überläßt dieſe einfach ihrem Schickſale! Die deutſchen Frankengrundſchuldner erleben in⸗ folgedeſſen ein wahres Martyrium, das der Oeffentlichkeit nicht länger vorenthalten werden darf! Niemand beſſer als die deutſchen Finanzämter wiſſen, daß im Inflationsjahr 1923 von einer Ren⸗ tabilität des deutſchen Hausbeſitzes keine Rede ſein konnte. Die auf Grund des Mieterſchutzgeſetzes vorgeſchriebenen Mieteeinnahmen be⸗ ſtanden lediglich aus Steuern, die an die Kaſſen des Staates, der Gemeinden und der Kirchengeſellſchaften abzuführen waren und aus zu gering bemeſſenen Wace die von Tag zu Tag der Inflation zum Opfer gefallen ſind. Trotzdem verlangten die Schweizer Hypothekengläubiger für das Inflationsjahr 1923 1 Proz. Zins von der Frankengrundſchuld, eine Summe, die die Geſamtmiete des Hauſes erheblich überſtieg. Vergeblich waren die Beteuerungen der deutſchen Frankengrundſchuldner, daß für das Inflationsjahr 1923 ein Reinertrag des Hauſes nicht zu erzielen war. Die Schweizer Gläubiger übergaben die Sache zur Nachprüfung dem deutſch⸗ſchmeiz. Gerichte, der Vertrauensſtelle für Goldhypotheken in Zürich. Die Vertrauensſtelle verlangte von dem Grundſtückseigen⸗ tümer bis zu einem beſtimmten Termine einen Grundbuchauszug über das belaſtete Gebäude, ferner eine genaue Aufſtellung der Mieteeingänge von jedem einzelnen Mieter in jedem Monat. in Papiermark und umgerechnet in Goldmark und ſämtlicher während des Jahres 1923 entſtandener Laſten in Papier⸗ und Goldmark. Außerdem mußten in doppelter Ausfertigung 43 Fragen genau be⸗ antwortet werden. Nach vorläufiger Prüfung kamen dann die Rück⸗ fragen über beanſtandete Punkte, die die Vertrauensſtelle noch für nötig erachtete, die Mahnung zu einem Vergleiche mit dem Schweizer Gläubiger und die Bezeichnung einer nicht zu klein be⸗ meſſenen Summe. Wenn man bedenkt, daß eine große Anzahl deutſcher Frankengrundſchuldner aus Handwerkern und aus dem Arbeiterſtande ſich emporgearbeiteten Perſonen beſteht, die das von der Vertrauensſtelle überſandte Material nicht einmal in Wochen richtig verarbeiten konnten, ſo iſt es Nee daß dieſe krotz der Unterbilanz des Hauſes und trotz der? ufhebung der perſönlichen Haftung die geforderte Zinsſumme aus ihrem perſönlichen Arbeits⸗ verdienſte bezahlt haben, um der läſtigen Schererei los zu ſein. Obwohl heute noch manche der deutſchen Frankengrundſchuldner im Kreuzverhör mit der Vertrauensſtelle in Jürich ſtehen für das Jahr 1923, fordern die Schweizer Gläubiger für das Jahr 1924 2 Proz. Zins von der Frankengrundſchuld. In Baden dürſten höchſtens 5 Proz. der Frankengrundſchuldner mit großen Geſchäfls⸗ häuſern in allerbeſter Lage oder mit Fabriken zur Not in. der Lage ſein, dieſe Zinsbeträge, die ſich auf mehrere tauſend Goldmark be⸗ ziffern, entrichten zu können. Die übrigen Frankengrundſchuidner verfallen wieder der peinlichen Inquiſition der Vertrauensſtelle in Zürich. Wer könnte ſich denn da wundern, wenn in den Kreiſen der deutſchen Frankengrundſchuldner eine ungeheuere Erbitterung gegen die deutſche Regierung herrſcht, die ihre eigenen Staatsbürger zu der Allgemeinheit in dieſe traurige Lage gebracht hat und die Angelegenheit für ſich erledigt zu halten ſcheint. Zieht der deutſche Frankengrundſchuldner einen Vergleich mit ſeinem Nachbar, ſo findet er, daß er genau dieſelbe Vorkriegshypothek beſitzt und zmar in deutſcher Währung, in Goldwährung wie ſein Nachbar und daß ſein Hausgrundſtück genau wie das ſeines Nachbars unter dem Drucke der Zwangswirtſchaft ſteht. Nun ändert ſich aber das Bild. Seine eigene Hypotheke behält auf Grund des deutſch⸗ſchmeiz. Abkommens den vollen Goldwert. Die Goldhypotheke ſeines Nachbars dagegen verfällt der Inflation und ſchrumpft nach der 3. Steuernotverordnung auf 15 Proz. der im Grundbuch einge⸗ tragenen Hypothekenſumme zuſammen, weil angeblich eine höhere Aufwertung als 15 Proz. nicht tragbar iſt. Für das Jahr 1924 hat der Nachbar das Privilegium, keinen Pfennig Hypothekenzins von der auf 15 Proz. ermäßigten Hypothekenſumme an ſeinen deutſchen Gläubiger entrichten zu müſſen, während der Frankengrund⸗ ſchuldner von der vollen Hypothekenſumme 2 Proz., mindeſtens aber 80 Proz. des Reinertrages des Hauſes an ſeinen Schweizer Gläu⸗ biger zu zahlen hat! Wer jetzt noch nicht einſieht, wie hier um neuen Deutſchand mit zweierlei Maß gemeſſen wird, der iſt mit Blind⸗ heit geſchlagen! Deshald ſind die deutſchen Frankengrundſchuldner, um mit der Sprache der„Neuen Waldshuter⸗St. Blaſier⸗Zeitung“ zu reden. der Anſicht, daß die Oeffentlichkeit auf dieſen einfach unerhörten⸗Zuſtand nicht oft genug hingewieſen werden kann; daß das Reich und der Staat, in deren vitalſten Intereſſe die deutſchen Frankengrundſchuld⸗ ner geopfert morden ſind, die Verpflichtung haben, die Schranſen zu entfernen, damit der deutſch⸗ſchweiz. Staatsvertrag auch lonal erfüllt werden und durch Steuererleichterungen bezw. Einzahlung guf; ein Sparkonto die ungeheure Spannung zwiſchen 15 Proz. und 1( Proz. vermindert und annähernd ausgeglichen werden kann, damit nicht bei Ablauf und Rückzahlung der Frankengrundſchulden der ſchönſte und wertvollſte deutſche Grund⸗ und Hausbeſitz in auslän⸗ diſche Hände übergeht. N. Gehrig, Vorſitzender des Schutzvereins der badiſchen Franken⸗ grundſchuldner. Wirtſchaſtliches und Soziales Verbeſſerung des Berkehrs mit den Nordſeeinſeln Dieſer Tage fand in Bremen eine bedeutſame Tagung der am Verkehr mit den Nordſeebädern beteiligten Reichsbahn⸗Direk⸗ tionen, Reedereien und Inſelverwaltungen ſtatt, um wegen der Verkehrsgeſtaltung für den kommenden Sommer Beſchluß zu faſſen. Seitens des Verbandes deutſcher Nordſeebäder und der Reedereien waren bereits vorher ſchriftliche Eingaben an die Reichs⸗ bahn⸗Direktionen gerichtet worden, die darin gipfelten, daß man jetzt wieder die Herſtellung der Reiſeverbindungen in demſeſhen Umfange glaubte verlangen zu können, als ſie in der Vorkriegszeit beſtanden haben. Es wurde 9 beſchloſſen, daß auf der Strecke Norden⸗Eſens⸗Wittmund⸗Jever⸗Sande die Zahl der Züge vermehrt werden ſoll, um den Badegäſten für Langegog, Spiekeroog und Wangerooge einen beſſeren Anſchluß ins⸗ beſondere aus Rheinland und Weſtfalen zu ermöglichen. Ferner ſoll ein Nachtſchnellzug mit Schlafwagen Köln ab 11.46 Uhr abends, Norddeich an.48 Uhr morgens und zurück Norddeich ab .11 Uhr abends, Köln an.11 Uhr nachts für den Ferienanſong und ⸗Schluß(30. Juli bis 8. Auguſt und 2. September bis 10. September) eingelegt werden. Die Verbindung von Süddeutſchland bezw. Franffurt am Main nach der Nordſeeküſte war ſeit dem Kriege durchaus un⸗ Eine durchgreifende Verbeſſerung ſoll in der kommen⸗ den Saiſon in der Weiſe einſetzen, daß der vorhandene D⸗Zug Frankfurt a..⸗Rheine in der Zeit vom 5. Juni bis 30. Septemder nach Emden bezw. Norddeich durchgeführt wird(Frankfurt a. M. ab etwa.20 Uhr früh, Emden an.37 Uhr, Norddeich an gegen 8 ————᷑ ę————.ñß.ꝝñ——————— Noutine und Eigenart Von Dr. Hans Adalbert Berger⸗Karlsruhe die ſiche iſt dem feinempfindenden Menſchen mehr zuwider als gun, chablonenhafte, gleichmäßig wie ein Uhrwerk ablaufende Betäti⸗ gut d. bei irgendeiner Arbeit. Sie ſtellt ſich offenſichtlich dar als ein 0 geölter Mechanismus ohne Geiſt und Seele und ſeine Wirkung hat 00 mit Pfund und Elle abmeßbares Produkt. Zu ſolcher Arbeit da nl lach die maſchinelle Induſtrie die Menſchen von heute ver⸗ mehr t: darum keine innere Befriedigung, kein arbeitsſtolzes Glück gonze Da wirkt auch ein Vergleich mit dem minutiös und mit ſeiner werten eigenartigen Perſönlichkeit an ſeine Arbeit gebundenen Hand⸗ ſchritt“ es Mittelalters nur wie verſtärkender Fluch auf den„Fort⸗ wohl 5 Denn es iſt einleuchtend, daß die moderne Arbeitsteilung gewiſſe 5ehrte Anſprüche an einen beſtimmten Handgriff, an eine an die Armgelenkigkeit, umſo geringere aber oder überhaupt keine Dieſen völlige Beherrſchung des ganzen Arbeitsprozeſſes ſtellt. 2 Zuſtand aber nennen wir mit Recht Rautine. Er enn us einem ſorgſam hergeſtellten, ja in Wahrheit künſtleriſchen mal nis individueller Prägung wurde ſo eine Ware, deren Weſens⸗ it zl. daß ſie auch an anderem Ort, von anderen Menſchen, aber kann en gleichen Maſchinen fabrikmäßig beliebig hergeſtellt werden Schaf Ganz dieſelbe Entwicklung hat leider auch das künſtleriſche ſeren ſen im engeren Sinne genommen. Wohin wir blicken in un⸗ doer gen Kunſtbezirken, überall tritt uns das gleiche Zeichen Malereter chablonenhaftigkeit entgegen. So in der Muſik, in der daß drel, ſo auch beſonders eindringlich in der Literatur. Zugegeben, nachzur bedeutenderen unter den ſchaffenden Künſtlern ihre Eigenart an ej weiſen imſtande ſind: aber hat ſich dieſe Eigenart erſt einmal fin 1555 erfolgreichen Gegenſtand bewährt, iſt es ſchon mit der Er⸗ als ej gskraft zu Ende, und alles weitere Schaffen iſt nicht viel mehr eines kunſtgewerbliche Variation, eine handwerkliche Abwandlung Nuell gzunſtſchöpferiſchen Themas. So verliert ſich der ſpringlebige eingetraer erſten bedeutenden Eigenarut buchſtäblich im Sande einer ockneten, ſpieleriſchen Manier. limmer ſteht es freilich um jene Künſtler zweiter Ordnung, nicht einmal zu einer Eigenentfaltung ihres Perſönlichen vorwä Ihr Ehrgeiz greift nicht nach unvergänglichen Sternen r eitreibender Beſonderheit, genialiſch Werte umwertenden ſchaft heustrotzes, ſondern beſchränkt ſich beſcheſden auf die Gefolg⸗ lichteit er Größeren. Dafür ſind ſie aber umſo bewußtere Wirk⸗ folg chen, die jenen zwar den Ruhm laſſen, ſich aber den Er⸗ Einſcht klingender Münze errechnen. Und gewiß iſt, daß ſie in dieſer tung ſelten irren. ſcheinnn ſich wäre, vom Standpunkt des Wiſſenden, gegen dieſe Er⸗ ug nichts einzuwenden, denn das uiheſtechliche Urteil der die brin Berufenen wird ſchon bald die notwendige Scheidung vornehmen. Zu bedauern bleibt nur, daß der Erfolg, der äußere, materielle Er⸗ ſolg davon in keiner Weiſe abhängt, ſondern von der Meinung der vielen, die lediglich nach Sympathie oder Antipathie laut aner⸗ kennen oder kühl verwerfen. In ihrer Mehrzahl ſelbſt durchſchnitt⸗ lich Menſchen von mehr oder weniger routiniertem bürgerlichen Beruf, verlangen ſie nach gleichgearteter bürgerlicher Befriedigung ihres mit Kunſt doch irgendwie verwandten Anſpruchs, und wo könnten ſie die beſſer erlangen als bei gleichgeſinnten Allerwelts⸗ künſtlern, die ihr Lebensweg, ſtatt in ſaturierte Bürgerberufe, in die Vorhalle der Kunſt verſchlagen hat. So einfach und antithetiſch, wie es den Anſchein hat, iſt indeſſen der Gegenſatz von Routine und Eigenart nicht zu konſtruieren. Leichte Uebergänge von einem zum anderen verhüllen und verbinden oft wie ein Schleier die beiden getrennten Weſensarten. Routine erhebt ſich leicht und ſpielend über die Tiefen einer gedanklichen Untergrün⸗ digkeit, ſie iſt unbelaſtet von der Schwerkraft, die die Weltweite eines philoſophiſchen Unterbaues der künſtleriſchen Eigenart verleiht. Sie kommt den jeweiligen Bedürfniſſen der Zeit, des Tages gutgelaunt entgegen und fordert von willigen Mitgängern nichts als„träumend, ein halb Gehör“, einen ſanften Halbſchlummer des Verſtandes und höchſtenfalls ein waches, offenes Herz. Denn was ſonſt den Genuß anſtrengend und fraglich machen könnte iſt hier auf eine ſehr ge⸗ läufige, eben routinjerte Weiſe gelöſt und gelockert, und die Sprache — ob Ton, Farbe oder Wort— auf das Unterhaltungsvermögen eines anſtändigen Durchſchnitts abgeſtimmt. Der Routinier ſelbſt da⸗ gegen iſt dem Rentier zu vergleichen, der ſein ſicheres Kapital einem zuverläſſigen Bankhaus anvertraut hat und nun, ohne es zu vermehren, von den Zinſen lebt, die es ihm periodiſch abwirft. Das Kapital des Routinjers iſt der einmal angeſammelte Schatz von Kunſtgriffen, von ſtiliſtiſchen Wendungen und mehr oder weniger logiſchen Handlungsfolgen, von angeleſenen, abgeſchauten oder abge⸗ lauſchten Wirkungen des Wortes, des Bildes oder des Tones, den er nun ſorglich wie ſein eigenes Geheimnis hütet. Iſt ihm alſo ſein künſtleriſches Handwerkszeug ein ſtets gefügiges Material, ſo iſt er um den zu verwertenden Stoff ebenfalls nie verlegen. Seine Umwelt, die ganz dingliche, bürgerliche, in der er lebt, liefert ihm hierzu die Menge, und ſe unkomplizierter, anſpruchsloſer ſie ſich ihm darhietet, deſto erfolgverſprechender kann er ſich an die Arbeit machen. Wozu dienen ihm im übrigen die großen lebenden oder toten Vorbilder, wenn nicht zum unbedenklichen Uebernehmen deſſen, was den Erfolg nur um ſa ſicherer verbürgt? Eine ſolche ſpekulative Anleihe vermag die popufäre Meinung von ſeinem Reichtum ja nur zu befeſtigen. Da die Routine verſchwommen und breiartig ſich äußert, iſt ein individnelles Erkennen oder gar eine individuelle Rangerdnung nur ower durchzuführen. Charakterlos wäre die richtige Firisrung dieſes ſobilen Zuſtandes. Denn wenn man ſchon von unmterſchied⸗ lichen Morkmalen ſprechen köante, bezögen ſie ſich allein auf die von Gruppe zu Gruppe des Routiniers verſchiedenartig gewendeten Staffe, auf das Milieu, in das die Handlung oder der künſtleriſche Vorwurf geſtellt iſt. Das„künſtleriſche“ Handwerkszeug, die fetun⸗ dären Mittel zum primären Zweck— dieſer allerdings von mieiſt bedenklicher Durchſichtigkeit!— gleichen ſich wie Milchbrüder, und ſelbſt die 72— in eine„männliche“ und eine„weibliche“ Kunſt loicht teilbare Urheberſchaft trifft hier auf einer Linie— man könnte ſie Zweigeſchlechtigkeit nennen— zuſammen. Aus dieſer im Grunde unterſchiedsloſen Mache, um einen an⸗ deren Ausdruck für Routine zu gebrauchen, hebt ſich die Eigenart jeglicher Kunſtbetätigung kraftvoll und charakteriſtiſch heraus. Sie muß ſich nicht unbedingt mit Originalität decken, wenn man unter letzterer eine erſtmalige und einmalige, eben„originelle“ künſtleviſche Leiſtung verſteht. Nur fordert unſer Begriff von Eigenart eine dieſer Perſönlichkeit allein und keiner anderen zuſtehende eigentüm⸗ liche Ausdrucksweiſe, die ſie ſchon mit einer kurzen Folge vpn Tönen, Farben, Worten charakteriſiert. Einige Takte von Wagner, Verdi und— Gilbert genügen dem Urteilsfähigen, um drei grund⸗ verſchiedene muſikaliſche Eigenarten herauszuhören. Gemälde von der Hand Raffaels, Liebermanns und Kokoſchkas nebeneinar derge⸗ ſtellt, laſſen ſofort drei ganze Welten vor dem betrachtenden A ge erſtehen. Gerhart Hauptmanns Emanuel Quint, Hermann Heſſes Peter Camenzind und Caſimir Edſchmids Sechs Mündungen geben uns vergleichsweiſe einen Einblick in den verſchiedenen und egen⸗ artigen Gebrauch der deutſchen Proſa und in das Weſen dieſer drei Schriftſteller. Wichtig alſo, um von Eigenart reden zu könneg, iſt, daß ſchon die flüchtige Bekanntſchaft mit einem Künſtler dieſen in eine ſelbſtändige Rubrik der ſtofflichen oder techniſchen Rangordnung einreiht, wie viel Gemeinſames auch in weſentlichen Punkten die einzelnen Perſönlichkeiten verbindet. Denn alle Schaffenden ſchen ſich auf ein und dasſelbe Material, den gleichen oder ähnlichen Skoff angewieſen, aus dem alles Sein und Wollen dieſer Welt nun einenal zuſammengeſetzt iſt. Was aber der einzelne aus dieſem Stoff zu machen verſteht, ob er ihm neue Farben einweben und einen neuen Schnitt geben kann, das ſtempelt ſein Schaffen zu einem ei⸗enarti⸗ gen, zum Unterſchied von dem Routinier, der beſtenfalls die neue Mode konfektionsmäßig verwertet, eine ſolche aber nicht ſchöpferiſch zu erfinden imſtande iſt. Einen vortrefflichen Beleg gibt uns ja die Schauſpielkunſt. Hier iſt uns allen das Wort Routine am geläufigſten. wenn wir einen Schauſpieler in dieſer und in jener Rolle nicht ſich ſelbſt oder die Figur des Dichters ſpielen, ſondern einen beſtimmten Vorrat von ſchulmäßig eingeübten und angelernten Geſten. Mienen und Dellamationen ſich verbrauchen ſehen. Hinwieder erſcheint uns ein Darſteller im beſten Lichte ſeiner Eigenart. wenn in ſeiner indipf⸗ duelſen Kunſt der beſondere Reiz ſeiner Rolſe und der eigentümliche Geiſt des„. zen Stſckes eingeſangen d blolt iſt 4. Seite. Ar. 57 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rusgabe) Mittwoch, den 4. Februar 1925 .00 Uhr nachmittags. Rückfahrt Norddeich ab etwa 11.30 Uhr vormittags, Frankfurt a. M. an etwa 11.00 Uhr abends). Der Kurs dieſes-Zuges iſt Frankfurt⸗Gießen⸗Kaſſel⸗Schwerte⸗Hamm⸗Mün⸗ ſter⸗Rheine⸗Emden. Er wird auch günſtige Verbindungen nach Bayern, Württemberg uſw. eröffnen u. a. für die Hinfahrt München ab 11.00 Uhr abends, für die Rückfahrt München an.40 Uhr mor⸗ —— Jdaß die Reiſedauer München⸗Norddeich kaum 20 Stunden eträgt. Den Verhandlungen war zu entnehmen, daß der Beſuch der Nordſeehäfen im Sommer 1924 ein allgemein guter geweſen iſt. Auf eine Verkehrszunahme muß aber gerechnet werden, weil auf allen Inſeln Neubauten ſtattfinden, wodurch die Möglichkeit für die Auf⸗ nahme einer größeren Anzahl von Gäſten geſchaffen wird. Für ſolche Kreiſe, die ſich einen längeren Aufenthalt an der See nicht leiſten können, ſollen insbeſondere in der Vor⸗ und Nachſaiſon kurzfriſtige Sonderfahrten bezw. Geſellſchafts⸗ reiſen eingerichtet werden, wofür die Verkehrsunternehmungen und die Bäder bedeutende Wee ge⸗ währen wollen.(W...) Städtiſche Nachrichten Wohltätigkeits⸗Bazar des Eliſabethenvereins Mannheim Zugunſten der Armen veranſtaltet der Geſamt⸗Eliſabethen⸗ Verein Mannheim in den Räumen des Caſinos einen Wohl⸗ tätigkeits⸗Bazar, der ſich auf die Tage vom 3. bis einſchließ⸗ lich 6. Februar erſtreckt und geſtern nachmittag mit einer wohlge⸗ lungenen Eröffnungsfeier einen erfolgreichen Anſang nahm. Es iſt die erſte größere Veran⸗ ſtaltung, mit der der Verein an die Oeffentlichkeit tritt und an die Bürgerſchaft den Appell zur Milderung der Not und zur Un⸗ terſtützung der Armen richtet. Fleißige Hände haben in unermüd⸗ licher Tätigkeit ein ſchönes Werk geſchaffen, das geſtern freudige Ueberraſchung hervorrief. Ungemein reichlich floſſen die Gaben der hieſigen Geſchäftswelt, ſodaß der Bazar ſehr reichhaltig ausgeſtattet werden konnte und deshalb auch eine ſtarke Anziehungskraft aus⸗ üben wird. begann Die geſtrige Feier mit einem von Frau Eliſabeth Grimm ſehr wirkungsvoll geſprochenen Prolog. Darauf ſpielte unſere einheimiſche Künſtlerin Frau Dr. Linke⸗Moekel zwei Geigenſolis von Pergoleſi⸗Burmeſter und Corelli⸗Leonard mit ſo viel Hingabe und innerer Beſeelung, daß die prachtvollen Tonſchöpfungen eine charakteriſtiſche Interpretation erfuhren. Auf gleicher Höhe ſtan⸗ den die Wiedergaben der Opernſängerin Frau Elſe Flohr, die Lie⸗ der von Reger und Strauß mit der ihr eigenen reizvollen Ausdrucks⸗ weiſe und voll Klangſchönheit zu Gehör brachte. Die Dritte im Bunde war Frln. Stefanie Pelliſier, die die beiden Soliſten nicht nur anſchmiegend und mit feinem Empfinden am Klavier begleitete, ſon⸗ dern auch in Werken von Mendelsſohn, Schubert und Chobin eine hohe Technik und eine reiche Muſikalität bekundete. Stadtpfarrer Mathes begrüßte alle Erſchienenen und betonte ſodann die charitativen Beſtrebungen des Eliſabethen⸗Vereins. Die erſte Hilfsbereitſchaft iſt, ſo ſtellte der Redner feſt, daß ſich der Menſch in die Notlage des anderen hineindenke und mit dieſem fühle. Die Armut iſt heute ſo groß, daß die freiwillige Liebes⸗ tätigkeit faſt nicht imſtande iſt, ſie zu meiſtern. Man denke nur an die alten Leute, die während der Inflation ihr Geld verloren oder an die Familienväter, die keine Arbeit finden. Man müſſe ſich hinein⸗ denken in die Seele dieſer Menſchen. Der Eliſabethen⸗Verein wolle das tun und in der charitativen Tätigkeit nicht erlahmen. Dazu diene auch der Bazax. Redner dankte dann den Firmen, den Geſchäfts⸗ und Privatleuten, die in hochherziger Weiſe den Bazar mit ihren Gaben ermöglichten. Er dankte insbeſondere der Stadt, dann der Teppichfirma Hochſtetter, der Rhein⸗Elektra und den vielen anderen Gönnern; er dankte ferner den Künſtlerinnen und allen Mitwirkenden und begrüßte im Anſchluß daran die Ehrengäſte Prälat Bauer mit dem Klerus, die Stadträte Böttger, Braun und Reidel und die Frau Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, die dem Verein ſtets ihr Wohlwollen bekunde. Prälar Bauer dankte für die Einladung und ſprach ſeine Freude über die ſchöne Veranſtaltung aus, der er vollen Erfolg wünſche. Nach der Feier ließ man ſich bei Kaffee und Kuchen, die in Ia.⸗Qualität und zu billigſten Preiſen von den rührigen Vereins⸗ damen ſerviert wurden, an den Tiſchen nieder. Die Tombola, die Dank der reichen Stiftung von Gaben mit ſehr wertvollen Gegen⸗ ſtänden ausgeſtattet iſt, bildete einen großen Anziehungspunkt. KRundgang durch den Bazar. Ein Gang durch den Bazar zeigt die vortreffliche Organiſation der Veranſtaltung. Eine Fülle von Arbeit wurde von den Ver⸗ einsdamen geleiſtet. Auf einer langen Tafel im kleinen Saal ſtehen Kuchen und Torten in Maber Auswahl. Daneben iſt der Kaffee⸗ Ausſchank. Beſondere Verkaufsſtände gibts für Spielſachen, Mal⸗ utenſilien, Haushaltungsgegenſtände und Oelgemälde. Im großen Saal befinden ſich die Verkaufsſtände für Weißwaren, Handarbeiten, Zigarren und Zigaretten, Schreibwaren, Bücher, Kunſtſachen, Vaſen und Nippes, Gasherde und Schokolade. Eine Mokka⸗ und eine Likörſtube iſt auch vorhanden. Der Bazar iſt geöffnet von vormit⸗ tags 11 Uhr bis abends 10 Uhr. Für Kinder gibt. ein Kaſperle⸗ Theater in den Nachmittagsſtunden Separat⸗Vorſtellungen. Außer⸗ dem ſind jeden Tag muſikaliſche und theatraliſche Darbietungen. In der Mitte des großen Saales zieht ein Blumenpavillon von Geſchw. Karcher, in dem alle Kinder Floras vertreten ſind, die Aufmerk⸗ ſamkeit auf ſich. Bei der geſtern Abend abgehaltenen Theateraufführung wirkte der kathol. Frauenbund mit. Wer das Bedürfnis in ſich fühlt, die Not der Armen zu lindern, wer ſich erfreuen will an ſchönen und gediegenen Darbietungen und wer die lobenswerten Beſtrebungen der Damen des Eliſabethen⸗Vereins unterſtützen will, der beſuche den Bazar. Wer da weiß Gutes zu tun und tuts nicht, dem iſt es Sünde. ch. Zehn Straßenbahngebote Die Städt. Nachrichtenſtelle in Chemnitz übermittelte der Preſſe folgende ob ihrer humorvollen Ironie beſonders bemerkenswerten Gebote für Straßenbahnfahrgäſte, die auch für Mannheim Geltung haben. 1. Die Straßenbahn iſt ein öffentliches Verkehrsunternehmen, d. h. jeder muß ſich ſo benehmen, als ob die Straßenbahn für ihn allein dawäre. In dieſem Sinne handele nach folgenden Vor⸗ ſchriften: 2. Vor dem Einſteigen ſtelle dich mit anderen Fahrgäſten halbkreisförmig vor das Trittbrett hin, möglichſt unter Beihilfe ſon⸗ ſtiger, zufällig herumſtehender Perſonen. Dadurch machſt du es den Ausſteigenden zur angenehmen Pflicht, ſich durch die Menſchenmenge hindurchzu 8 Noch beſſer iſt es allerdings, wenn du ſogleich einſteigſt, bevor die anderen den Wagen verlaſſen haben. 3. Iſt der Wagen mit einer Menſchenmenge gefüllt, ſo bleibe nach dem Ausſteigen möglichſt am Eingang ſtehen. Wirſt du von deinen„Nachfolgern“ weitergeſchoben, ſo ſtelle dich möglichſt ſo auf, daß kein Menſch vorbei kann. Die Aufforderung:„Bitte durchgehen im Wagen“ gilt nur für die anderen, nicht für dich. Erklärt man dir, ein Wagen ſei beſetzt, ſo betrachte dies als perſönliche Beleidigung und ſtelle dich auf den Standvunkt, daß für dich jeden⸗ falls noch Platz iſt. 4. Sich während der Fahrt,„bei Stehplätzen beſonders“ feſtzuhalten, iſt verpönt. Sei auch in dieſer Beziehung von feiner Mann und ſei gewiß, daß deine Nebenleute ſehr froh ſind, wenn du in mehr oder weniger regelmäßigen Zeitabſtänden auf ſie fällſt. delter auch andere Fahrgäſte für dieſe Art der Unterhaltung zu be⸗ geiſtern. 5. Stehſt du auf der hinteren Plattform, ſo beachte wohl, daß es dort einen Schaffnerplatz aibt. Verſäume nicht, dich baldigſt dort aufzuſtellen, beſonders, wenn andere Plätze frei ſind. Biſt du zum Verlaſſen des Platzes aufgefordert, ſo trete ſolange zurück, bis du ihn wieder einnehmen kannſt. 6. Das Löſen des Fahrſcheines ſoll zwar unaufge⸗ fordert unter Angabe des Reiſezieles erfolgen. Jedoch gilt dies für dich nicht. Sage alſo immer„15“ oder„10“. Zum Bezahlen verwende nur Scheine von 5 Mark aufwärts, auf keinen Fall Klein⸗ geld, oder höchſtens, wenn die Scheine ſo ſchlecht ſind, daß du ſie nirgendwo anders los wirſt. Willſt du dem Schaffner eine beſondere Freude bereiten, ſo warte, bis er dir den Fahrſchein 5 und beginne dann ohne Haſt, in allen Taſchen nach Geld zu ſuchen. Nach Möglichkeit bezahle überhaupt nicht. Umſteigfahrſcheine ſind zu einer formloſen Maſſe zuſammenzuknüllen. Abonnementskarten müſſen zwar bei jeder Fahrt unaufgefordert offen vorgezeigt werden. Laß dich jedoch nicht durch ſolchen Quark beeinfluſſen. Erwarte vielmehr von ⸗jedem Schaffner, daß er dich perſönlich kennt und dir zuliebe auf die Befolgung ſeiner Dienſtvorſchriften verzichtet. Tut er das nicht, ſo iſt das eine grobe Rückſichtsloſigkeit. 8. Bei Auseinanderſetzungen mit dem Perſonal beſchwere dich nicht bei der Verwaltung. Streite dich mit den Leu⸗ ten vielmehr herum. Hierdurch bringſt du in die eintönige Fahrerei eine angenehme und hochwillkommene Abwechslung. Ueberhaupt ſind laute Unterhaltungen ſehr zu empfehlen. 9. Fährſt du mit deinem 14jährigen Kinde, ſo vergiß nicht, daß es„noch nicht ganz zehn Jahre“ alt. Hierdurch ſparſt du nicht nur viel Geld, ſondern förderſt die Wahrheitsliebe deiner Spröß⸗ linge in ungeahnter Weiſe. Kleine Kinder laß nach Belieben im Wagen herumſpringen und lärmen; du erſparſt damit einen Gang zum Kinderſpielplaz. In öhnlicher Weiſe verfahre mit deinem Hund. Gepäckſtücke gehören auf die vordere Plattform, ſtelle ſie alſo hinten hinten auf, dicht an dem Eingang. 10. Biſt du am Ziel, ſo warte bis der Wagen ſteht. Dann erhebe dich ruhig und ohne Ueberſtürzung, bewege dich langſam zum Ausgang und ſteige dann— rechte Hand am rechten Griffl— aus. Auf dem Trittbrett ſtehend, verabſchiede dich von deinen Bekannten. Tue dies beſonders in verkehrsreichen Stunden. Du erreichſt auf dieſe Weiſe, daß deine Mitmenſchen möglichſt lange etwas von ihrem — und wenigſtens einige Ausſicht haben, ihren Anſchluß zu ver⸗ paſſen. * * Aus dem Kirchendienſt. Die Ev. Kirchenregierung hat den von der Kirchengemeinde Mannheim⸗Waldhof gewählten Pfarrer Heimo Lemme in Kürzell als Pfarrer in MannheimWaldhof beſtätigt. * Promotion eines 69jährigen Reallehrers. Ein Alterszuſam⸗ mentreffen ereignete ſich, ſo wird uns geſchrieben, jüngſt in Mün⸗ chen, das wohl ſobald nicht mehr vorkommen wird und das ein beſonderes Licht auf die Rigoroſität wirft, mit der die älteren Beamten in Baden im Jahre 1919 penſioniert wurden. Der jetzt 69jährige Reallehrer Friedrich Zimmermann, der vor ſeiner Zurruheſetzung lange Jahre an der Volksſchule in Mannheim tätig war und augenblicklich in Oftersheim wohnt, promovierte in Mün⸗ chen in der philoſophiſchen Fakultät und erwarb die Doktor⸗ würde der böch ſten Auszeichnung. Einer ſeiner Examinatoren iſt der ord. Profeſſor u. Geh. R. Skarlkofer, der ſich im 95. Lebensjahre befindet und über deſſen körperliche und geiſtige Rüſtigkeit— er arbeitet täglich noch wiſſenſchaftlich 3 Nymphenburg— in letzter Zeit die Zeitungen vielfach berichte haben. Der junge Doktor wird ſich im Sommerſemeſter an der Univerſität München habilitieren und ein Kolleg über ſpezielle Botanik mit Erkurſionen halten. veranſtaltungen Theaternachricht. Samstag, den 7. Februar wird das von Eugen Felber neuinſzenierte Luſtſpiel Was ihr wollt“ von Shakeſpeare im Nationaltheater erſtmalia zur Aufführung gelangen. Im Neuen Theater findet am gleichen Abend die Premiere des Schwanks„Unſere kleine Frau“ von Avern Hopwood ſtatt. Die Koſtüme für die von Ado von Achenbach geleitete Inſzenierung ſind von der Firma Fiſcher⸗Riegel, die Pelze aus dem Pelzhaus Kunze. Die Titelrolle ſpielt Elvira Erdmann. Als nächſtes arößeres Gaſtſpiel einer auswärtigen Bühne ſei auf den demnächſt hier gaſtie⸗ renden Maskenwagen der Holtorf⸗Truppe hingewieſen. Es finden drei Vorſtellungen ſtatt, und zwar gelangen zur Aufführung „Königa Nicolo“ von Wedekind, Shakeſpeares„Der Wider; ſpenſtigen Zähmung“,„Komödie der Irrungen“.— Das Gaſtſpiel des Deutſch⸗Ruſſiſchen Theaters„Der blaue Vo⸗ qel“ findet allabendlich im Neuen Theater bis einſchließlich Freitag⸗ den 6. Februar ſtatt.— Donnerstag. den 5. Februar wird im Na⸗ tionaltheater„Der Poſtillon von Lonſumeau“ wiederholt. Das Kergel-Quarleit veranſtaltet ſeinen letzten 3 Kam⸗ mermuſik⸗Abend am 9. Februar im Harmonieſaal. Nach dem großen Erfolg des vorigen Abends, am 26. Januar, iſt mit einem großen Beſuch dieſer letzten Kammermuſikveranſtaltung un⸗ ſerer einheimiſchen Vereinigung zu rechnen. Zum Vortrag gelangen Werke von Ernſt Toch, W. A. v. Mozart und R. Schumann Jubiläumskonzert des Pfalzorcheſters. Das Pfalzorcheſter veranſtaltet zur Feier ſeines fünfjährigen Beſtehens am 13. Februar im der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigs⸗ hafen ein Jubiläumskonzert. Das geſamte ſtädtiſche Orcheſter von Heidelberg wird hierbei mitwirken, ſo daß ein Klangkörper von ca. 100 Künſtlern zur Verfügung ſtehen wird. Wir weiſen ſchon heute auf dieſe Veranſtaltung hin, in der Annahme, daß dieſer Ehrenabend des Pfalzorcheſters großem Intereſſe begegnen wird. Film⸗Rundſchau drm. fammer-Lichiſpiele— Die Jaad um die Welt in 1s Tagen. Ein echter Jules Verne in moderner amerikaniſcher Aufmachung i dieſer neueſte Film, der in den Kammer⸗Lichtſpielen läuft. Unter⸗ haltend und ſpannend für ſenſible Naturen, immer mit dem nötigen Humor vermiſcht, der niemals Langeweile aufkommen läßt, rollt das Drama vor dem Beſchauer ab. William Desmond verkörpert mit Eleganz und darſtelleriſchem Geſchick den Helden der Geſchichte. alia⸗ den gewandten Salonakrobaten, der ſeine Abenteuer mit wirklich „unalaublichem“ Glück durchführt. Von Logik und Realität in Bezug auf den Verlauf des Films kann nicht geſprochen werden, ſonſt wäre die Flucht aus den ſchwieriaſten Situationen garnicht erfolgt. Es handelt ſich nämlich um die Wette. in 18 Tagen um die Welt zu fah⸗ ren! Bei der Aufnahme wird die Fahrt erheblich länger gedauert haben. Aber wir wollen zufrieden ſein wie die Zuſchauer, die ihrer Naivität durch geſundes Lachen Ausdruck gaben.— Der humoriſtiſche, ebenfalls recht drollige Film aus Amerika„Corownie als Hei: ratsvermittler“ beſchließt in erbaulicher Weiſe mit dem„Leit⸗ motiv“ der unheilkündenden„ſchwarzen Katze“ das neue Programm der Kammerlichtſpiele. * Weiterer Nachlaß der Grundſteuer. Von amtlicher Seite wird darauf hingewieſen, daß für das Rechnungsjahr 1924 für diejenigen Grundſtücke, die noch als Baugelände zur Grundſteuer eingeſchätzt ſind, obwohl ſie dieſe Eigenſchaft inzwiſchen verloren haben, von Amtswegen ein angemeſſener Nachlaß der Grundſteuer aus Bil⸗ ligkeitsgründen gewährt wird. Die Finanzämter ſind angewieſen, bereits beim nächſten Steuerfälligkeitstermin auf Antrag den Tei der Steuer, der aus dieſem Grunde vorausſichtlich nachgelaſſen wird, bis zur Feſtſtellung des nachzulaſſenden Betrags zinslos zu ſtunden. Weitere Auskunft erteilen die Finanzämter. Eine nachahmenswerte Verordnung. Der Aachener Regierungs⸗ präſident hat eine Verordnung erlaſſen, wobei es Jugendlichen beiderlei Geſchlechts verboten iſt, an Tanzvergnügungen und Maskenbällen teilzunehmen. Auch in Begleitung von Er⸗ wachſenen iſt den Mädchen unter 16 Jahren und männlichen Jugend⸗ lichen unter 18 Jahren unterſagt, an derartigen Veranſtaltungen beil⸗ zunehmen. Für den Fall der Zuwiderhandlung werden Saalbeſitzer und Feſtveranſtalter mit Geldſtrafen bis zu 150 Mark bedroht. *Jalſche Spatſamkeit. Um Grunderwerbsſteuer und Wertzu⸗ wachsſteuer zu ſparen, erſcheint in notariellen Grundſtücksverträgen zuweilen ein geringerer Kaufpreis als der tatſächliche. Die Vertrags“ parteien ſind ſich in den weitaus meiſten Fällen jedoch über die Trag⸗ weite dieſer Handlung im Unklaren. Das Reichsgericht hat in einer Entſcheidung am 30. Juni 1924(Band 108 S. 2329) entſchieden, daß der Kaufvertrag als ſolcher wohl nichtig iſt, trotzdem der Verkäufer jedoch nicht mehr in der Lage iſt, die Auflaſſungs“ erklärung rückgängig zu machen. b. Akademiekonzert Leitung: Kichard Lert. Geſang: Heinrich Rehkemper Eigentlich ein recht ſchwermütiger Abend. Veinahe mit der Abſicht auf ſolchen Ton geſtimmt, oder doch wenigſtens dazu ſtim⸗ mend. Klagen der Streicher don sordino, wehmütige Solovioline waren an der„Tagesordnung“. Ohne jedoch Eintönigkeit zu geben. Im Gegenteil, der Abwechflung war faſt übergenug, ſogar Antipoden hatte man traulichſt zuſammengeführt. Oder ſind dies Pfitzner und Buſoni, die da in harmloſer Aneinanderreihung den Abend eröff⸗ neten, vielleicht nicht? Derart darf man jedoch diesmal nicht kommen; das erſte Werk galt nämlich, wie das beigefügte Todesdatum ſchließen läßt, dem Gedächtnis des Italiener⸗Deutſchen Buſoni. Einer der es wiſſen muß, hat ihn als eine Grenznatur bezeichnet, meinte, daß er nicht nur an der Grenze zweier Völker, auch an der Grenze zweier Künſte ſtand, da das Wort ihm ebenſo wie der Klang untertan war. Vielleicht kann man aber bei ihm doch eine Richtung herausfühlen, die von dieſen Grenzen in das Jentrum ſeines ſchaffenden Weſens führt. Auf den Intellekt weiſt ſie uns hin. Sein Schaffen war kein Gebären des Klangs, vielmehr eine ſpeku⸗ lative Beſchäftigung mit Tönen und ihren Problemen, mit der Uebertragung eines von Nietzſche auf einen ganz andern ange⸗ wandten Worts: er war„ſelig aus Verſtand“ beim Finden neuer, Zuſammenklänge und Tonarten. Er konſtruierte. Die leidenſchafts⸗ loſeſte Leidenſchaft, die es in der Muſik gibt. Vom Intellekt kommt es, zum Intellekt klingt es. Die geſtrige, Probe, der„Geſang der Geiſter“(DOp. 47) als zweites des„indianiſchen Tagebuchs“ gedacht, bewies es. Feinſte Kombinationen, damals(1916) gewiß ganz neue Tonarten geben ein Klangbild, das keine Emotion birgt und auch dewußt gar keine bergen will. Ein Mimus, der mit der Hingabe des Verſtandes errechnet iſt. Davon bleibt: das klare Empfinden einer feinen Konſtruktion, die vom Titel zum Eindruck geadelt wird. Zum Gedächtnis Buſonis; man kann ſein Künſtlertum über dieſe ſchaffende Eigenart hinaus nicht beſſer charakteriſteren als mit dem Anfang und Ende ſeines irdiſchen Daſeins: Bei Florenz iſt er ge⸗ boren. in Berlin geſtorben; inſofern und weit in die Spanne, die dazwiſchenliegt, hinein, in der Tat an der Grenze zweier Völker Dagegen nun Pfitzner, kein Rechner, das genaue Gegenteil, einer, der ſich dem„Einfall“ in die zuweilen launige Hand gibt. Wohl nichts anderes als die Schwermutsdominante hatte die Auf⸗ nahme des Trauermarſchs aus der„Roſe vom Liebesgarten“ in die geſtrige Vortragsfolge veranlaßt. Kein repräſentativer Pfitzner mehr; viel zu epigonenhaft, um dieſem ſelbſt doch ſo viel unſeres zeitbütigen muſikaliſchen Lebens Repräſentierenden einen offiziellen Gefallen zu tun. Ganz anders ſteht es da um die Ballade mit Orcheſter„Meiſter Oluf“, ein groß geſehenes, mit ungeheurer Plaſtit „übrigens“ mit ſtärkſter Kongenialität gegeben wurden. Kammer⸗ ſänger Heinrich Rehkemper war der beiſpiellos prächtige Ver⸗ mittler. Ausſprache, Vortrag, Stimmen, alles die Zeugniſſe eines berufenſten Interpreten. Seiner großen Kunſt gelangen auch die „Lieder des fahrenden Geſellen“ von Mahler mit größtem Eindruck. Die eigentlichſten Zeugen Mahlerſcher Liedkunſt, ſchon durch die Orcheſtrierung. Und naiv, herzlich und zart. In den Schlüſſen ſchon weil ſie von der Anfangstonart bezeichnend abweichen, laſſen ſie jedoch ſchon den Späteren vorausahnen. Der Eindruck war unendlich tief. Zum Schluß von dem auf dem galiziſchen Kriegsſchauplatz ge⸗ fallenen Rudi Stephan eine„Muſik für Orchſter in einem Satz“. Offenbar Haupttonart b⸗moll. Mit Orgel⸗ und Wendepunkten, un⸗ bedingt reich, wenn auch werdend, aber verheißungsvoll, leider! Nicht ohne Reminiſzenzen in den Trompeten und durch Gebrauch des Beckens. Aber eine begrüßenswerte Erſtaufführung. Liebe⸗ oollſt gegeben und ebenſo überwiegend aufgenommen,— wenn auch con sordino wie faſt alles an dieſem Abend mit Ausnahme der Stärken, die es zum Schluſſe auch gab. Dr. K. Theater und Muſik 2. Volks⸗Symphoniekonzerk in Heidelberg. Wenn man eine Statiſtik der Aufführungen von Symphonien Johannes Brahms aufſtellen wollte, käme für die dritte(F⸗dur) im Verhältnis zu den andern nicht die Anzahl heraus, die ihr nach ihrem Wert gebührte. Wie Brahms gerade in dieſer Symphonie ſein Innerſtes enthüllt, das grenzt beinahe an ſeeliſchen Exhibitionismus. Dieſer Umſtand erfordert beim Dirigenten eine ganz beſondere Einſtellung, ein volles Sichverſenken und ſeeliſches Mitgehen. Bei Dr. Hermann Poppen war dies der Fall, und ſo konnte die Symphonie eine überaus ſtorke Wirkung erzielen, umſo mehr, als auch das Orcheſter willig mittat. Nach dieſem Bekenntnis voll heldiſcher Herbheit blieb ſelbſt⸗ verſtändlich bei Schuberts„Hirt auf dem Felſen“ nur noch die Tech⸗ nik der Ausführung auf der Aktivſeite. Maria Pos⸗Carlo⸗ forti kann in ſolchen, ganz auf die äußere Wirkung eingeſtellten Kompoſitionen mit ihrer Stimme, die in der Höhe ganz kleine Krähenfüße aufweiſt, glänzen(Alwin Seeländer blies klangſchön die Klarinette). Da der Text auf der Rückſeite des Programms gedruckt ſtand, konnte ſich der Unkundige ſeiner vergewiſſern. Die lieb en Wunderhorn⸗Lieder Guſtav Mahlers haben wir lier ſchon inner⸗ licher und deshalb überzeugender gehört. In dieſen Liedern hat ſich für den, der nicht nur nach dem Stimmklang hört, das ſee⸗ liſche Manko in der Stimme von Frau Carloforti offenbart. Ge⸗ wiß waren die Lieder— ſie wirken ja faſt ſchon alleine— ſehr ſchön geſungen, alle ganz gleichmäßig, faſt wie nach einer kunſtvoll angefertigten Schablone, aber es fehlte die überzeugende Wärme, die geſtaltetes Werk, in der dialogiſchen Art ein Meiſterſtück, ebenſo ge⸗ waltig in den Orcheſterzwiſchenſpielen,— die von dem Orcheſter länger als für den Augenblick dauert. Den Abſchluß des Konzerts bildete Schuberts„Unvollendete. J. Leicht veroͤient Die nachſtehende Geſchichte entnehmen wir dem ſoeben erſchienenen 5. Bande der bekannten „Bibliothek der Unterhaltung und des Wiſſens ⸗ In Weimar lebte zur Zeit Goethes ein ſchnurriger Kauz nomért Fuchs, der am liebſten in Verſen ſprach, was ihm erſtaunlich leich fiel. Goethe hörte gerne zu, wenn dieſer friſch und unbekümmet ob die Versfüße kurz oder lang ausfielen, drauflos improviſierte⸗ Da Fuchs auch ſonſt zu allerlei Dienſten gut zu brauchen war, a nahm er bei einem Gaſtmahl im Hauſe Goethes die Stelle. Aufwärters. Daß er auch dabei von ſeinen ſtegreifdichteriſche! Gaben, wo es irgendwie ging, Gebrauch machte, lag nicht zuben. daran, daß Goethe ihn gern dazu ermunterte. Ueber manche; Spaß des„Vetters in Apoll“ war herzlich gelacht worden. Da 5 laubte Goethe dem Versgewandten, er dürfe einen gereimten Wunſc an Frau Chriſtine, ſeine Gattin, richten. Fiele die Bitte nicht ö bedeutend aus, ſo ſolle ſie möglichſt erfüllt werden. Fuchs ging auf die bekanntlich recht wohlbeleibte Gattin Goethes zu, verbeugte ſich artig und ſprach: zum wahrhoft glücklich⸗froh zu ſein. N Und recht des Lebens mich zu freun, 8 Wünſch' ich, hör' an, ein Schweinchen mir, So groß, ſo dick und ſtark gleich dir.“ ˖ Die drollig vorgetragene Bitte fand heiterſten Beifall, uc Goethe ließ es ſich angelegen ſein, den Wunſch des humorigen Fu „möglichſt“ zu erfüllen. Th. Le Y. Runſt und Wiſenſchaſt Overänderungen innerhalb der Badi oriſchen Kommiſ, ſion. Ernannt wurde der ordentliche Neeser der Geſchichte 7 der Univerſität Heidelberg, Dr. W. Andreas und der Archir, it⸗ Profeſſor Dr. O. Cartellieri in Karlsruhe zu ordentlichen die iedern der Badiſchen Hiſtoriſchen Kommiſſion, letzteren für uhe. auer ſeiner Zugehörigkeit zum Generallandesarchiv in Kartee an —Beſtätigt wurden der ordentliche Profeſſor der Geſchichtz r, der Univerſität Freiburg Geheimrat Dr. Heinrich Finde al⸗ nten ſtand für die Amtsdauer von 5 Jahren, die des Doze g⸗ für Geographie an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe, Regierunses rat Dr. Metz zum außerordentlichen Mitglied, die Ernennung hn Geh. Hofrats Prof Dr. Onken in München und Dr. Julius En in Frankfurt zu korreſpondierenden Mitgliede n eh. Badiſchen Hiſtoriſchen Kommiſſion.— Enthoben wurdt Prof. Hofrat Profeſſor Dr. Oncken in München und Geh. Hofrat. Dr. Fehr in Bern auf ihr Anſuchen ihrer Stellung als ordentlüg⸗ Mitglieder der Badiſchen Hiſtoriſchen Kommiſſion. ee S re WN ———— „Mittwoch, den 4. Februar 1925 neue Mannheimer Jeitung([Mittag⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 7 Aus der Welt der Cechnik Wagen und Straßen del adder Menſch zuerſt auf einen gegabelten Baumaſt ſein Bün⸗ ſchleifte dabolz oder Gras und Kräuter nach ſeiner Behauſung rgöten a war das Urgebilde der Fuhrwerke gegeben. Welch ein 105„äals ſein Weib durch den Muttertrieb geleitet, das vom fleine müde gewordene Kind oben drauf ſetzte, und ſo der erſte antrat Böndsalt⸗ geteilt zwiſchen Furcht und Vergnügen ſeine Reiſe 855 ild legte man, um die Reibung zu vermindern, der Schleife die dann Anlaß zur Erfindung der Räder gaben. ſchritt 15. Jahrhundert wurde im Wagenbau ein merklicher Fort⸗ 5. indem in Ungarn die Kunſt erfunden wurde, einen Orte g 5 Riemen zu hängen. Dieſe Wagen erhielten von dem 9 5 im Komorner Bezirk, wo ſie zuerſt gebaut wurden, den aber n Kutſche“. Von eiſernen Achſen und Federn wußte man durch 85 nichts. Das Vordergeſtell war mit dem hinteren Geſtell auf de chwangbäume verbunden; zwiſchen dieſen hing der Kaſten 45 darunter hinlaufenden Riemen, die an ihren beiden Enden Jahrhund Schraubenvorrichtung befeſtigt waren. Ende des 18. urde nderts wurden in England die Federn erfunden, und damit ahn eine der wichtigſten Verbeſſerungen des Wagenbaues ange⸗ fehlte Die eiſernen Achſen kamen in Anwendung. Auch ſonſt jene Zeit und noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Erſindueich der Fortſchaffungsmittel für die Straße nicht an neuen aufgekomden. Es ſei hier nur erinnert an die 1829 in Frankreich äder mmenen einrädrigen Wagen, an die amerikaniſchen Fahr⸗ des J an die Handkurbelwagen, die 6⸗, 8e und 10rädrigen Wagen eugenieurs Dietz in Brüſſel(1838), mit denen er auf den Land⸗ ſt förmliche Wagenzüge herſtellen wollte und mit denen u. a. Schlit eſſagerie in Paris Verſuche anſtellen ließ, die Duquetſchen 5 en uwagen. die Lankenbergerſchen und Ackermannſchen Dreh⸗ Fuller; die Spindelräder, die Hemm⸗ und Ausſpannungsmaſchine, die Hertloſche Kompaßhängung des Kaſtens, die Sicherheitsräder, die plötzl zſchen Zugklappen, um den Pferden, wenn ſie durchgehen, Erfind die Augen zudecken zu können, u. a. m. Von allen dieſen gema e konnte aber im wirklichen Leben nur wenig Gebrauch viele t werden, und ſie lieferten einen neuen Beweis dafür, wie ſo der 8 was in der Vorſtellung ganz trefflich erſcheint und zufolge ung athematiſchen Formeln genau ſtimmi ſich doch in der Anwen⸗ 85 Hi nicht bewährt, weil irgendein anſcheinend ganz unbedeuten⸗ allen indernis nicht in Anſchlag gebracht oder die Sache nicht nach ie Erfiichtungen genügend erwogen worden war. Wenn demnach ange rfindungen an ſich Nutzen brachten, ſo waren doch die durch ſie rei regten Verbeſſerungen der bisherigen Bauweiſe deſto erfolg⸗ wurder Sorgfältige Ermittelungen, Berechnungen und Verſuche lich 55 angeſtellt über Einzelheiten des Wagenbaus, z. B hinſicht⸗ Unte er Laſtenverteilung, Verbindung des Obergeſtells mit dem n feſtell, des Vorderwagens mit dem Hinterwagen u. a.., und kam zu brauchbaren Ergebniſſen. Rie Zu den erſten Gefährten, bei denen der Wagenkaſten anſtatt mit Fedenenaufhang durch die bereits erwähnten, in England erfundenen 7 25 an den Achſen begeſlg wurde, gehörten die nach dem Ort Herkunft ſo genannten„Berlinen“, vierſitzige Kutſchwagen, bei ſo en der Wagenkaſten über den ſehr hoch gekröpften Langbäumen hattelfgeſtellt war, daß die Vorderräder unter dem Kaſten Platz ſenſtert auch hatten dieſe Gefährte an jeder Seite eine mit Glas⸗ Tü ern verſehene u. bis auf den Boden des Wagenkaſtens reichende —5 en Berlinen folgten einige Jahre ſpäter die Halbberlinen, hän ich wie jene gebaute, jedoch nur zweiſitzige und in U⸗Federn at gende Wagen, die ſich in ihren weſentlicheren Herſtellungsgrund⸗ 80 bis auf den heutigen Tag in Droſchke und Fiaker erhalten W en. Die Berlinen wäaren damals für weite Reiſen unter allen auf an die beliebteſten, denn ſie hielten am längſten vor und waren zue gut preußiſche Art ſicher und dauerhaft. Die Fiaker kamen a 1650 in Paris auf. Sie haben ihren Namen von der noch St bidort beſtehenden Straße St. Fiacre, an deren Ecke die erſten 5 tlohnwagen aufgeſtellt waren. Auch die Omnibuſſe wurden zu⸗ in Paris 1826 eingeführt. hie Eine beſondere Art Berliner öffentlichen Lohnfuhrwerks ſoll Kre noch erwähnt werden, der Kremſer, der von dem Hofrat Taanſer eingeführt und nach dieſem benannt, nur an geren en Ander, beſonders an Sonn⸗ und Feiertagen, als Perſonenbeförde⸗ Volfmittel ſeine Tätigkeit ausübte. Er erlangte im Berliner Bolksleben bald eine außerordentliche Beliebtheit. 10 Im Altertum und ſelbſt noch zurzeit Karls des Großen waren ſie wenigen überhaupt vorhandenen Straßen noch ſo ſchlecht, daß üdeohl für das Reitoferd benußbar, aber für das Befahren mit 5 fuhrwerk vollſtändig untauglich waren, So war der Wagen Zeit erſonenbeförderungsmittel bei der Wegebeſchaffenheit jener noch och faſt gänzlich ausgeſchaltet. Es war und blieb daher immer 8 der Ochſe das einzige Wagentier, höchſtens daß neben ihm ſchli Mauleſel verwandt wurden; das Pferd aber war noch aus⸗ ſchafclic Reittier und galt inſonderheit bei allen deutſchen Völker⸗ ge ſten als zu edel für den niedrigen Dienſt des Zugtiers. Als — Ende des 12. Jahrhunderts die großen Handelsſtädte Nürn⸗ md Frankfurt, Augsburg, Mainz, Hamburg, Bremen, Lübeck uſw. Au mit dieſen der Handelsverkehr allgemein einen bedeutenden beſſhwung nahmen und damit auch das Bedürfnis nach mehr und n Straßen und nach einer erweiterten Verwendung des Wa⸗ — als Beförderungsmittel entſtand, trat mehr und mehr das 5 in den Dienſt des Wagens und geſtattete einen erheblich lionelleren und ausgedehnteren Wagenverkehr, als dem ſchwerfäl⸗ 170 Rinde möglich war. Hand in Hand hiermit 1 en die erſten Jahenge der Anlage von Fahrſtraßen, und im Ver aufe des 13. def rhunderts wurden zum erſten Male Pflaſterungen einiger viel⸗ Jahrzler Landſtraßen vorgenommen. Aber noch im 17. und 18. daß zundert waren die Wege außerhalb der Städte derart ſchlecht, wag s Wagenfahren auf ihnen in den meiſten Fällen ein ſehr kotſ halſiges Unternehmen war. Wo auf den durchweichten und gen Wegen das weitere örtkommen der Wagen völlig zu einem Kot de der Unmöglichkeit wurde, mußten Steine und Aeſte in den iadeworfen werden, um ihn feſter und den Weg dadurch wieder ſtehen maßen fahrbar zu machen, eine Maßnahme, die zum Ent⸗ Einen der Redensart„über Stock und Stein“ Anlaß gegeben hat. der 2. wirklich durchgreifenden Fortſchritt im Wegebau brachte erſt Die Unfang des 19. Jahrhunderts mit der Erfindung Mar Adams: ihi nterſchotterung des Straßenkörpers, die mit verhältnismäßiger büntgeit größte Haltbarkelt und Leifungefahiskenn der Straße we⸗ ür ſe mund ſo erſt die neuzeitliche Landſtraße ſchuf, der auch das wenie Regenwetter, früher der ſchlimmſte Feind der Fuhrleute, nur ig anhaben kann. 9 5 die größte Dieſelmotoranlage der Welt ud demnächſt in Scha i i nghat in China in Dienſt geſtellt werden. dei 1500 Pmtoteren 125 bereits im Betrieb und die Montage ſein erſten der beiden 3600 PS-Motoren wird binnen kurzem beendet „während die zweite Einheit gleicher erk Stärke ſich noch in den ſndet der Firma Gebr. Sulzer in Winterthur im Bau be⸗ Die bei ps ſind in den⸗ eiden erſten Motoren von zuſammen 3000 ſin zentzdahren 192¹1—5 1922 aufgeſtellt und die Anlage am 8. De⸗ darauf 1922 offtziell dem Betrieb übergeben worden, Kurze Zeit zwei gehing die neue Beſtellung an Gebr. Sulzer für den erſten der bald 3600 PS-Motoren und eine Beſtellung für den zweiten folgte leiſtu Durch die neue Vergrößerung der Zentrale ſteigt ihre Total⸗ Wberrftef 10 200 PS, womit ſie alle derartigen Anlagen der Welt .die jetzt im Betrieb nd mit eb befindlichen zwei Motoren ſi Feaue ab⸗Generatoren Die neuen Generatoren ſind 50 Pon en⸗Schwungrad⸗Alternatoren von 5000 Volt Spannung bei Den rioden, die direkt auf die Wellen der Dieſelmokoren ſaufen. Ende irregerſtrom liefert ein Gleichſtrom⸗Generator, der auf dem neuen eeeeſh ſege⸗ hugdrge Aetat gadhgen en toren ſind ſechs⸗zylindrige— aal iud mm Zylinderpohrung bei 1020 mm hub. ue A drehungszahl beträgt 125 in der Minute. Verſuche in der Montage⸗ halle der Lieferfirma bewieſen, daß die Motoren ſehr wirtſchaftlich ſind inbezug auf Brennſtoffpverbrauch.— Bei Verwendung von Borneo⸗Rohöl ſtellt ſich der Verbrauch auf 190 gr pro PS. Die Spülluftpumpen dieſer Motoren werden direkt von der Motor⸗ Kurbelwelle angetrieben. Der Regulator beeinflußt nicht nur die Brennſtoff⸗Zuführung, ſondern auch die Einführung der Druckluft und regelt indirekt die Zeitdauer, während welcher das Brennſtoff⸗ ventil geöffnet iſt. Techniſches Allerlei — Soll der Kraftfahrzeuglenker rauchen? Es bedarf keiner Frage, daß die zunehmende Motoriſterung des Verkehrs an den Lenker eines Kraftfahrzeuges gegen früher erheblich höhere Anſprüche ſtellt. Der Großſtadtverkehr erfordert gute Nerven, Umſicht und Tat⸗ kraft, er verlangt auch Rückſichtnahme. Gewiß ſind manche Klagen über den Autoverkehr übertrieben, ja ſogar unberechtigt, denn in vielen Fällen ſind gerade die Ankläger ſelbſt die Urſache. Die ſorgloſe Gleichgültigkeit des Publikums, die häufig genug zu beobachten iſt, kann aber nicht allein durch ſtändige Belehrung beſeitigt werden. In weiten Kreiſen bleibt eine gewiſſe Voreingenommenheit beſtehen. die auszurotten nur die Fahrer ſelbſt in der Hand haben. Ueber die mannigfachen Urſachen dieſer Abneigung und auch über berechtigte Beſchwerden im Publikum iſt ſchon vieles geſagt worden. Ein Teil kann durch die ſegensreiche Tätigkeit unſerer Verkehrspolizei ſchon als behoben es bleibt aber noch manches zu wünſchen übrig. So erregt z. B. das Rauchen der Autofahrer mit Recht Mißbilligung. Von einem Genuß beim Rauchen kann für den Fahrer ſchon keine Rede ſein, er raucht alſo aus Gewohnheit oder ſogar aus Nervoſi⸗ tät. Die meiſten rauchenden Fahrer geben ſich ſelbſt kaum Rechen⸗ ſchaft, welchen ſchlechten Eindruck ſie machen, von der Gefahrenquelle, die ihr Rauchen in ſich birgt ganz zu ſchweigen. Ein wenig Aſche durch einen Luftwirbel ins Auge—, und ein Unheil iſt geſchehen. Selbſt die mit Innenſteuerung fahrenden Wagenlenker ſollen auf ihre Zigarre verzichten! Jeder Fahrer muß ſoviel Selbſtbeherrſchung und auch Sportgefühl aufbringen können, daß er ſeiner Leidenſchaft des Rauchens für die Dauer des Steuerns unterſagt. In anbetracht ſeiner großen Verantwortung iſt das wirklich kein Opfer. — Dampfſchiff oder Molorſchiff? Der letzte Ausweis von Lloyds Regiſter ſtellt ſeſt, daß von den zurzeit im Bau befindlichen 2 470 436 Tonnen Schiffsraum 923 738 Tonnen mit inneren Verbrennungs⸗ maſchinen verſehen werden. Trotz dieſer erheblichen Zahl iſt es ver⸗ früht, zu meinen, daß die Tage der Dampfſchiffe gezählt ſeien. Eine ganze Reihe engliſcher Reeder iſt der Meinung, daß bei dem augen⸗ blicklichen Preisunterſchied zwiſchen Kohle und Oel kein Geſchäft darin liegt, zu Dieſelmaſchinen überzugehen. Die Oelproduktion befindet ſich in wenigen Händen, die Preisgeſtaltung iſt deshalb ſehr unſicher und unüberſichtlich. Ferner neigt man in Reederkreiſen allgemein zu der Anſicht, daß bald mit einem Rückgang der Kohlen⸗ preiſe zu rechnen iſt, und zwar erſtens aus dem Grunde, weil in⸗ folge der vermehrten Verwendung von Oel der Kohlenbedarf ge⸗ ringer wird, und zweitens, weil Deutſchlands Kohlenexport mehr und mehr wächſt, da die deutſche Induſtrie nicht mehr die Vorkriegs⸗ mengen aufnimmt. Da Deutſchland ſich in letzter Zeit verſchiedene große Kontrakte in Amerika, dem Mittelmeer und Skandinavien hat, werden die engliſchen Erporteure gezwungen ſein, ihre ohlenpreiſe herabzuſetzen. Bei allen techniſchen Vorzügen der Motorſchiffe geben die Betriebsunkoſten doch den Ausſchlag. Wenn alſo die engliſchen Reeder ſich vorläufig allgemein vom Motorſchiff⸗ bau zurückhalten, iſt es Sache der Oelgeſellſchaften und Dieſelma⸗ ſchinenfabriken, ſie von der Unrichtigkeit ihrer Meinung zu über⸗ zeugen. Vorläufig ziehen engliſche Reeder es vor, abzuwarten, wie ſich die Dinge entwickeln, bevor ſie Geld in teure Motorſchiffe ſtecken, deren Rentabilität Faktoren unterworfen iſt, über die ihnen eine Kontrolle fehlt. — Maſchinenöle aus Braunkohlenteer. Volkswirtſchaftli wäre es überaus wertvoll, wenn es gelänge, die ausländiſchen Ma chinen⸗ öle, wenn auch nur teilweiſe, durch einheimiſche zu erſetzen. In neueſter Zeit iſt es gelungen, aus der Braunkohle auch zähflüſſige Maſchinenöle zu erzeugen, während ja die Gewinnung von Paraf⸗ ſin und leichten Oelen daraus ſchon lange bekannt iſt. Man hat dabei zwei verſchiedene Wege eingeſchlagen: entweder kondenſierte man die im üblichen Schmelzverfahren gewonnenen leichten Oele durch Chlorzink oder durch Erhitzen unter Druck oder man verar⸗ beitete den im Generator bei verhältnismäßig niedriger Tempera⸗ tur erhaltenen Braunkohlenteer(Urteer), der zähflüſſige Oele be⸗ reits vorgebildet enthält, unter Deſtilation mit überhitztem Waſſer⸗ dampf. Die ſo hergeſtellten zähen Braunkohlenöle haben aber gegen⸗ über den aus Erdöl gewonnenen Maſchinenölen noch gewiſſe Nach⸗ teile, die wohl erſt behoben werden können, wenn man tiefer in ihre bisher noch unbekannte Zuſammenſetzung eindringt. Da die bisherigen Literaturangaben über Braunkohlenteeröle ſich lediglich auf leichtſiedende Produkte beziehen, iſt es ſehr zu begrüßen, daß Prof. Marouſſon und Dr. Böttger vom Material⸗Prüfungsamt in Berlin⸗Dahlen zwei aus Braunkohlenteer gewonnenen Maſchinen⸗ öle, ein Urteeröl und ein Chlorzinkkondenſationsprodukt, einer ein⸗ gehenden Unterſuchung unterzogen haben. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß dieſe Unterſuchung nachgewieſen hat, daß ſich die Maſchinenöle aus Braunkohlenteer in ihrer chemiſchen Zuſam⸗ menſetzung merklich von den aus Erdöl erhältlichen unterſcheiden. Kadiotechnik — Berbeſſerter Detektor. Anſcheinend kann eine Verbeſſerung des Kriſtalldetektors durch Erſatz der Kriſtallfaſſung durch eine zweite Kontaktſpitze bewirkt werden. Die Abſchlußplatten desſelben beſtehen aus Ebonit. Hierbei muß gleichzeitig auf die verſenkten Löcher in denſelben zur Aufnahme der Kugellagerung der Kontakt⸗ ſpitze hingewieſen werden. An die Gbonitplatten wird beiderſeitig je ein Winkelarm aus Meſſing als Träger für die Kugellager und zur Befeſtigung des Detektors auf dem Apparatbrett vorgeſehen. Der Kriſtall kann mit Plaſtilin befeſtigt werden. Natürlich muß man dann auf die Einſtellung von zwei Kontaktſpitzen etwas mehr Geduld verwenden. — Verſtellbarer Gitterabfluß mit Befeſtigungsvorrichtung. Im Nachſtehenden iſt die Beſchreibung eines ſehr leiſtungsfähigen, ver⸗ ſtellbaren Gitterabfluſſes gegeben, der den Vorzug einer leichten Befeſtigung am Apparathrett aufweiſt. Der Gitterabfluß⸗ Widerſtand wird aus einem Tuchſtreifen, der in chineſiſche Tuſche getaucht u. ausgetrocknet wird, hergeſtellt. Dieſer Widerſtand wird auf einem Stück Iſoliermaterial befeſtigt u. rechtwinklig gebogen. Das zu de ln dieſem Zweck erforderliche Material beſteht aus einem Hart⸗ ee ven ctud id Seeeer Aenee une 88 deſſen Biegung leicht durch minutenlanges Eintauchen in kochendes Waſſer vorgenommen wird. Ferner wird eine Lagerbuchſe als Träger des Iſolierſtreifens verwendet. Durch das kurze Ende wird ein mit Gewinde verſehenes Loch zur Aufnahme der Buchſe ge⸗ bohrt. Kann man das Loch nicht mit Gewinde verſehen, dann wird der Iſolierraum durch eine Mutter feſtgehalten. Der Wider⸗ ſtand wird vermittels einer gebogenen Meſſingfeder verändert. Dreht man den Ventilknopf, ſo drückt ein an der Innenſeite der Spindel vorgeſehener eiförmiger Daumen aus Ebonit oder Ba⸗ lelit die Feder allmählich herunter, wodurch der Widerſtand mehr oder weniger verringert wird. An der Bodenplatte des Apparates ſind zwei Anſchlußbolzen als Klemmſchrauben vorgeſehen. — Anſchluß für Hörer. Dieſes Anſchlußſtück für mehrere Hörer kann ohne große Koſten hergeſtellt und in jedem vorhan⸗ denen Empfangsapparat eingebaut oder aber als beſonderer Apparat aufgeſtellt werden. Zur Herſtellung des Inſtrumentes beſorgt man ſich vier dünne, federnde Meſſingblechſtücke von 10 Zentimeter Länge und 2,5 Zentimeter Breite. Dieſe Blechſtücke werden in faſt recht⸗ winckelige Träger gebogen und dann in die Seite des Winkelſtückes drei Löcher zur Befeſtigung an dem Apparatbrett gebohrt. Die andere Seite jedes Bleches ſchneidet man in gleichen Abſtänden bis Das Unterteil der Federſtücke wird ein. mit einer Jange umgebogen und dann werden dieſelben derartig an das Apparatbrett geſchraubt, daß ſich die Unterteile faſt be⸗ zur Biegung acht Mal rühren. Durch das letzte Loch wird eine Klemmſchraube geſchraubt, ſodaß jedes Paar Winkelſtücke einen Pol bilden. Jetzt bohrt man acht Löcher in das Ebonit, ungefähr 76 Zoll voneinander, ſodaß im ganzen 16 Löcher und je 8 bei jedem Kontaktpaare ſtehen. Die Anſchlußſtecker der Hörer werden durch Löcher geſteckt und machen mit den Federblechen guten Kontakt. — Verſtellbarer Gitterabfluß. Nachſtehend beſchriebener Git⸗ terabfluß wird aus zwei Ebonitplatten, deren eine mit einem Streifen dicken Papiers belegt iſt, gebildet. Auf dieſem Papier⸗ ſtreifen iſt eine dicke Bleiſtiftlinie in der Mitte getzogen. Ferner iſt an einem Ende in einer Klemmſchraube ein gebogenes Stück Federſtahl eingeklemmt, welch letzteres bei ungefähr 5 Zentimeter Länge faſt den ganzen Papierſtreifen bedecken kann. Ein Kontakt wird aus der Klemmſchraube gebildet und der andere am entgegen⸗ geſetzten Ende des Papierſtreifens. Es iſt leicht erſichtlich, daß man vermittels eines auf einer Schraubenſpindel befeſtigten Knopfers, welch erſtere durch die Deckelplatte geführt wird, die gekrümmte Feder allmählich ſtrecken kann. Da dieſe Feder dann mit dem Bleiſtiftſtreifen des Papierſtreifens Kontakt bildet, ſo wird der Widerſtand allmählich verringert. — Neue Kriſtallfaſſung. Eine gute Kriſtallfaſſung kann aus einer alten Ventilkammer eines Fahrradſchlauches hergeſtellt wer⸗ den. Auf den Ventilſitz legt man eine Lagerkugel, um denſelben abzuſchließen. Darauf bohrt man in das Apparatbrett ein ge⸗ nügend großes Loch und drückt dann die Ventilkammer durch das⸗ ſelbe. Darauf wird letztere mit der Mutter auf der anderen Seite befeſtigt. Dann ſetzt man den Kriſtall ein und ſchraubt denſelben mit der Ueberwurfmutter feſt. Nach Belieben kann man aber auch die Ventilkammer ſo weit abſenken, daß die Ueberwurfmutter auf dem Apparatbrett ruht oder man ſchraubt ober⸗ und unterhalb des Apparatbrettes je eine Mutter auf die Ventilkammer, die Ver⸗ bindung kann entweder ober⸗ oder unterhalb des Apparatbrettes genommen werden. — Einfache Kontaktbürſte für Variometer. Bei Variometern iſt gewöhnlich nur ein ſehr ſchlechter Kontakt vorhanden, wenn der⸗ ſelbe vermittels der Apparatſpindel des Rotors ohne beſondere Vor⸗ richtung erzielt wird. Dieſer Mangel kann jedoch auf nachſtehend beſchriebene Weiſe beſeitigt werden. Hierzu benutzt man eine ein⸗ fache Sicherheitsnadel, deren Sicherungskopf entfernt iſt, worguf das freie Ende dann halbkreisförmig nach oben umgebogen wird. Das ſpitze Ende der Nadel wird dann kreisförmig zur Aufnahme einer Befeſtigungsſchraube zuſammengebogen. Dieſe Kontaktbürſte wird dann an einem Ende des Variometers derartig feſtgeſchraubt, daß die halbkreisförmige Biegung ſich um die Spindel unter dauernden Druck legt. — Ausſchalter für Kondenſatoren. In Antennenſtromkreiſen muß man öfters einen Kondenſator ausſchalten. Vermittels nach⸗ ſtehend beſchriebener Vorrichtung kann man dies ohne beſonderen Schalter oder Veränderung der Einführſchaltung erreichen. Dieſe Vorrichtung beſteht aus einem einſeitig zugeſpitzten Meſſingſtreifen, der unter die Befeſtigungsmutter einer der Tragſpindeln für die feſten Kondenſatorplatten vorgeſehen iſt. Der Streifen kann ent⸗ weder an der Vorder⸗ oder Rückſeite des Kondenſators, immer aber an deſſen linke Seite angebracht werden und muß ſorafältig ſo gebogen werden, daß er mit der äußeren beweglichen Platte bei einer Einſtellung der Stellſcheibe unter Null Kontakt bildet. Ein mit dieſer Einrichtung verſehener Kondenſator darf in keinen Stromkreis geſchaltet werden, da bei einem Kurzſchluß desſelben der und die Heizbatterien ebenfalls kurs geſchloſſen werden. 81 b 4555 Literatur „Des Funk⸗Vaſtlers erprobte Schaltungen.“ Von Manfred von Ardenne. Im Verlage von Rothgießer u. Dieſing.⸗G., Berlin, iſt ſoeben ein von Manfred von Ardenne verfaßtes Buch„Des Funk⸗Baſtlers erprobte Schaltungen“ erſchienen, das eine Ueber⸗ ſicht über die wichtigſten Schaltungen. vor allem der Empfänger⸗ technik gibt. Das Entſtehen dieſes Buches iſt inſofern beſonders zu begrüßen, als es den Leſer nicht durch eine große Anzahl oft nur äußerlich voneinander abweichender Schaltungen ermüdet, ſon⸗ dern nur die wichtigſten Vertreter der einzelnen Schaltungsgat⸗ tungen hervorhebt und einer eingehenden objektiven Kritik unter⸗ zieht. Es iſt bei dieſem Buch, das offenſichtlich eine Lücke in der vorhandenen Funkliteratur ausfüllt, ganz beſonders wertvoll daß ſämtliche Schaltungen durch zahlreiche eigene Verſuche und Unter⸗ ſuchungen im Laboratorium des Verfaſſers mit einem eingehenden praltiſchen Kommentar verſehen werden konnten. So werden bei den einzelnen Schaltungen nicht nur die genauen Abmeſſungen der Einzelteile angegeben, ſondern gleichzeitig auch etwaige Febler⸗ quellen erwähnt. Es ſind in dieſem Buche des bekannten Ver⸗ faſſers noch zahlreiche wertvolle Kunſtgriffe und Anregungen und die Ergebniſſe mit dieſen Schaltungen gegeben, die ganz be⸗ ſonders dem Selbſtbauer von Empfängern angenehm ſein werden. In dem erſten Kapitel des Buches werden Geſichtspunkte bei der Abmeſſung der Abſtimmelemente, die ja faſt allen Schaltungen gemeinſam ſind, ſowie allgemeine Ratſchläge bei Verſuchen und beim Bau von Funkſchaltungen gegeben. Alles in allem ſtellt das Buch ein—— rliches Hilfsbuch aller Funk⸗Baſtler dar. 4 1 1 5 Prüfungsbericht bemerkt, das Ergebnis der Zurückhal⸗ 2800 000.4 zurückgeſtellt. Rohgewinn aus von 3321558.IA. 6. Selle. Ar. 5r Neue Mannheimer Jeitung mittag · Rusgabe] Mittwoch, den 4. Jebruar 132⁰ ei Neue Afannh Mit der Unterbringung der 300 Millionen Goldmark⸗Anleihe, die als Vorausſetzung für das Inkrafttreten des Dawes⸗Planes bezeichnet⸗ war, iſt die erſte Aufgabe, die mit dem Dawes⸗ Gutachten verbunden war, gelöſt; die deutſche Währung iſt befeſtigt. Nach den Erklärungen, die der Reichsbank⸗ präſident Dr. Schacht kürzlich abgegeben hat, iſt an eine zweite Erſchütterung der deutſchen Währung nicht zu denken, wenn die Bedingungen des Dawes⸗Gutachtens über den Transfer eingehalten werden und die Sanktionspolitit aufhört. Man kann annehmen, daß das Intereſſe der Anleihezeichner gemein⸗ ſam darüber wacht, denn die ganze für derartige Aktionen über⸗ haupt in Frage kommende Welt hat an dieſer Sanierung der deutſchen Währung teilgenommen, in deren Intereſſe ſie ja auch nur erfolgt iſt. Nunmehr wird ſie die zweite Aufgabe ins Auge faſſen müſſen, die für die weitere Durchführung des Dawes⸗Planes notwendig iſt, Deutſchland in den Stand zu ſetzen, einen ſo großen Eyxpoxt zu erzielen, daß die nach dem Dawes⸗Gutachten auf⸗ zubringenden, bis zu einer Höhe von 2,5 Milliarden reichenden Reparationsſummen gezahlt werden können. Das Gutachten hat ja ausdrücklich feſtgeſtellt, daß Deutſchland nur aus den Ueberſchüſſen ſeiner Produktion bezahlen kann und daß eine aktive Zahlungs⸗ bllanz die notwendige Vorausſetzung für Reparationsleiſtungen Deutſchlands überhaupt iſt. Zunächſt brauchen wir aber noch eine ganz hedeutende Steigerung der Ausfuhr, um die gefährliche Paſſivität der deutſchen Handels⸗ und Zahlungsbilanz zu beſeitigen. Erſt dann können die Ueberſchüſſe der deutſchen Aus⸗ fuhr für die Zahlungen und insbeſondere für die Ueberweiſungen an die Gläubigerſtaaten herangezogen werden, ſofern dadurch die Währung Deutſchlands nicht geſchädigt wird. Man darf neugierig ſein, ob bei den Bemühungen, den deut⸗ ſchen Export in dem erforderlichen Umfange in der Welt unter⸗ zubringen, derſelbe Andrang herrſchen wird, wie er bei den Zeichnungen zur Dawes⸗Anleihe in Amerika und England und in den anderen Staaten, wo die Anleihe aufgelegt wurde, beobachtet worden iſt. Dort haben die Kapitaliſten der Welt z. T. Polonaiſe geſtanden, um Titel dieſer Anleihe zu erhalten, und man wird ſich in Deutſchland gewiß ſehr freuen, wenn ähnliche Erſcheinungen ſich nun auch bei der Anterbringung der deutſchen Ausfuhr zeigen ſollten. Sind die bisherigen Erfahrungen geeignet, einen ſolchen Optimismus zu begründen? Das Gegenteil iſt der Fall! Wir bemerken, daß die Welt, je mehr ſie einzuſehen beginnt, daß die Durchführung des Dawes⸗Planes zur Erzielung hoher Repara⸗ tionszahlungen aufs engſte mit der Steigerung der deutſchen Aus⸗ fuhr zuſammenhängt, einen Schrecken vor dieſer Ausfuhr be⸗ kommt. Deutſchland ſteht augenblicklich mit zehn Staaten in handelspolitiſchen Verhandlungen. Einer der wichtigſten neuerdings ubgeſchloſſenen Verträge, der mit England, hat die Bahn des deutſchen Exportes nur mit dem Mutterlande und auch dort nicht in dem Umfange freigemacht, in dem er vor dem Kriege beſtand. Auf die engliſchen Kalonien erſtreckt ſich die Meiſtbegünſtigung bisher überhaupt nicht, und es iſt die Frage, ob die Kolonien und Dominien dem Vorbild des Mutterlandes folgen und uns ebenfalls in gleicher Weiſe die Meiſtbegünſtigung und die ſonſtigen Zu⸗ ſagen des deutſch⸗engliſchen Handelsvertrages auf gleichberechtigte Behandlung der deutſchen Ausfuhr einräumen wie das Mutterland. Eine gute Doſis Skepſis iſt bei der Beantwortung dieſer Frage ſehr am Platze, denn die handekspolitiſchen Ausſichten haben ſich für deutſche Erzeugniſſe im engliſchen Kolonialreich ſeit der Vor⸗ kriegszeit außerordentlich verſchlechtert. So klagte z. B. der deutſche Export nach Auſtralien über beſonders ſchikanöſes Vorgehen der ZJollverwaltung gegen die deutſche Einfuhr. In Kanada iſt dieſe differenziert. Südafrika vergibt ſeine großen Staats⸗ und Kommunalaufträge auch dann nicht nach Deutſchland, wenn dieſes günſtiger und billiger anbietet. Indien geht mehr und mehr zu einem ausgeſprochenen Hochſchutzzoll auf wichtige deutſche Exportartikel über. Was aber England ſelbſt betrifft, ſo beſtehen nach wie vor dort die Zölle zum Schutze der ſogenannten Schlüſſel⸗Induſtrien mit 33½ Prozent, von denen eine große Anzahl für den Export nach England wichtiger deutſcher Waren betroffen werden und hinſichtlich deren im deutſch⸗engliſchen Handelsvertrag keine Vergünſtigungen erreicht ſind. Dazu kommt, daß die gegenwärtige engliſche Regierung wahrſcheinlich nicht ohne Erfolg verſuchen wird, weitere Schutzzölle einzu⸗ führen. Bei den Siemens-Schuckert⸗Konzern Umſtellung bei Siemens& Halske 10:7— herabſetzung des Siemens-Schuckerk⸗Darlehens auf 30 Miill. Im unmittelbaren Anſchluß an die Umſtellung der Rhein⸗Elbe⸗ Union folgt nunmehr der Siemens⸗Schuckert⸗Konzern mit der Ver⸗ üöffentlichung ſeiner Goldbilanzen. Bei der engen Intereſſengemein⸗ ſchaft zwiſchen den beiden Gruppen war auch eine einheitliche Umgeſtaltung der Kapitalgrundlagen anzunehmen, wie es ſich durch die Aufſichtsratsbeſchlüſſe beſtätigt. Siemens& Halske.-⸗G. Der Aufſichtsrat genehmigte die Reichsmark⸗Eröffnungsbilanz zum J. Oktober 1923 und den Abſchluß des am 30, September 1924 abgelaufenen Geſchäftsjahres. Die Reichsmark⸗Exöffnungsbilanz zeigt einen lleberſchuß der Beſitzteile über die Schuldteile in Höhe von 127 500 000.t. Dieſem Reinvermögen ſteht ein Aktienkapital van insgeſamt 260 000 000 gegenüber, das ſich aus 130 000 000 4 Stammaktien und 130 000 000 Vorzugsaktien zuſammenſetzt. Der .⸗V. ſoll vorgeſchlagen werden, dieſes Kapital auf 97 500 000 R4 in der Weiſe umzuſtellen, daß die 130 000 000% Stammaktien auf Wee Rel durch Abſtempelung jedes Stückes von 1000 auf 700 Rel, die 130 000 000.4 Vorzugsaktien auf 6 500 000.4 und zwar in 130 000 Stücke zu je 50.I, herabgeſetzt werden. Der nach Abzug des neuen Aktienkapital vom Reinvermögen verbleibende Betrag von 30 000 000.4 ſoll zur Bildung einer Rücklage Ver⸗ mendung finden. Die vorgeſchlagene Zuſammenlegung iſt, wie der tung in der Vermehrung des Aktienkapitals während der Inflationszeit. Die entſchädigungsloſe Wegnahme der ausländiſchen Unternehmungen, insbeſondere in England und Ruß⸗ land, ſowohl der Aktien wie der kommt dabei weſentlich, in Betracht. Für die Verſorgungskaſſen für Angeſtellte und Arbei⸗ ter werden insgeſamt 2 600 000 R⸗4, für den Verfügungsbeſtand Der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1923/4 weiſt einen Nach Abſchreibung von 672 208 R. auf Gebäude verbleibt ein Reingewinn von 2 640 340.„, deſſen Vortrag auf neue Rechnung vorgeſchlagen wird, Die.⸗V ſoll auf den 26. Februar einberufen werden. Zi'iemens-Schuckerlwerke G. m. b. 9. Die dem Auſſichtsrat vorgelegte Reichsmark⸗Eröffnungsbilan; zum J. Oktober 1923 und der Abſchluß für den 30. September 1027 hmurden genehmigt, Dden Wohlfahrtskaſſen für Angeſtellte und Arbeiter wurden 7 50 000, dem Verfügungsbeſtand 2250000.4 zugeführt. Nach Abzug dieſer Beträge ergibt ſich, daß das Geſell⸗ ſchaftskapital zum 1. Oktober 1923 von 90 000 000 auf 2000 00.4 umgeſtellt werden kann, nachdem das unkündbaxe Darlehen non 110 00% 00 auf 30 000 00% K„ im Wege der Bereinbarung mit den Darlehensgebern feſtgeſetzt morden iſt(dies ſchen Truſt bringen ſollten, großes Aufſehen erregt. Die Kritik, Handelsverkragsverhandlungen mit Frankreich hat ſich, wie die Erfahrungen erwieſen haben, geradezu das Be⸗ ſtreben gezeigt, Deutſchland zu vergewaltigen, es zu einem wirtſchaftlichen Vaſallen Frankreichs herabzudrücken, ihm unter Ausnützung der augenblicklichen militäriſchen Uebermacht Zugeſtänd⸗ niſſe abzupreſſen, denen Gegenleiſtungen überhaupt nicht gegen⸗ überſtanden. Der ſchikanöſe Geiſt, der die franzöſiſche Handels⸗ politik ſchon ſeit Jahrzehnten beherrſcht, hat ſich in den augenblick⸗ lichen Verhandlungen auf einer Höhe gezeigt, die nicht mehr über⸗ ſtiegen werden kann. Auch bei den Verhandlungen mit Belgien iſt von irgendeiner Abſicht, den deutſchen Waren auch nur Gleich⸗ berechtigung mit anderen zu gewähren, nichts zu ſpüren geweſen. Desgleichen hat Italien wichtige deutſche Waren ausgeſchloſſen, obwohl das Intereſſe der italieniſchen Einfuhr am deutſchen Markt ſehr bedeutend iſt. Es war trotzdem nicht möglich, dem deutſchen Export die Bahn völlig freizumachen. Ueberblickt man die mit den übrigen Staaten beſtehenden handelspolitiſchen Abmachungen und Verträge, ſo iſt das Bild dasſelbe: Das deutliche Beſtreben, die deutſche Ausfuhr abzu⸗ ſperren, und die in der Kriegszeit geſchaffene, vielfach gar nicht aus eigener Kraft exiſtenzfähige Induſtrie durch Zölle zu ſchützen und dem Zwange Deutſchlands zur Ausfuhr zu begegnen. Der däniſche Induſtrierat z. B. fordert weſentliche Jollerhöhungen ausdrücklich wegen der Gefährdung der däniſchen Induſtrie durch das infolge des Dawes⸗Gutachtens zum Export gezwungene Deutſchland. In Spanien werden trotz des Ab⸗ kommens unſere Waren bis zu 20 Prozent ungünſtiger behandelt begünſtigung fehlt. In der Schweiz konnten wir die Einfuhrverbote auf deutſche Ware nicht beſeitigen, während aus Frankreich Waren, die früher aus Deutſchland kamen, in großen Mengen eingeführt werden. Hol⸗ land ſetzt ſeine Zölle auf 8 und 10 Prozent herauf und erſchwert dadurch ebenfalls die Einfuhr aus Deutſchland. Das Wirtſchafts⸗ abkommen mit Oeſterreich iſt für die deutſche Ausfuhr notoriſch ungünſtig. die Abmachungen mit der Tſchechoſlowakel haben die fortgeſetzten Benachteiligungen deutſcher Waren in dieſem Lande nicht beſeitigen können. In Griechenland beſitzen wir nur die liſtenmäßige Meiſtbegünſtigung, ſo daß in wichtigen Fabrikaten andere Staaten beſſer geſtellt ſind und uns die Kunden wegnehmen können. In Rumänien und anderen Staaten iſt die deutſche Ausfuhr dadurch gehemmt, daß das Beſchla g⸗ nahmerecht noch aufrechterhalten wird, das der Friedensvertrag von Verſailles gegen Deutſchland ausgeſprochen hat. In Japan trifft die por kurzem eingeführte protektioniſtiſche Einfuhrregelung in erſter Linie deutſche Waren, nämlich Farben. In dem von Frankreich abhängigen Syrien, das ein wichtiges Exportland Deutſchlands war, wird ein Zoll von 30 Prozent auf deutſche Waren erhoben und wird die deutſche Einfuhr auch ſonſt ſchikaniert. Die franzöſiſchen Kolonien ſind infolge der protektio⸗ niſtiſchen Zollpolitik für Deutſchland ſo gut wie vollkommen ver⸗ ſchloſſen. Man ſieht ſchon aus dieſem Ueberblick, wie es mit den Aus⸗ ſichten der deutſchen Ausfuhr ſteht. Nimmt man noch hinzu, daß der ganze Oſten, daß namentlich Rußland, das für die deutſche Ausfuhr eine ſo große Noll ſpielte, zurzeit vollſtändig ausfällt, ſo braucht man die Frage nur zu ſtellen, ob es unter den gegen⸗ wärtigen VBerhältniſſen auch nur möglich iſt, den Stand der Vor⸗ kriegsausfuhr zu erreichen, um ſie zu verneinen. Vergegenwärtigt man ſich noch den hohen Grad der Kapitalſchwäche, der es Deutſchland verſagt, Exportfinanzierungen in dem Umfange durch⸗ zuführen, wie ſie zur Belebung des Ausfuhrgeſchäftes notwendig wären, ſieht man ferner, mit welchen Sonderlaſten in Deutſchland Handel und Induſtrie zu rechnen haben, die anderen Ländern fremd ſind und die deutſche Regierung auch hindern, dem Export die Förderung angedeihen zu laſſen, die andere Länder bieten können und die wir recht notwendig brauchen, ſo muß man den Wunſch ausſprechen, daß noch vor Ablauf des erſten Jahres innerhalb der Wirkſamkeit des Dawes⸗Gutachtens das von dem General Dawes geleitete Komitee aufs neue zuſammentritt, um die höchſt not⸗ wendige Ergänzung des Dawes⸗ Gutachtens durch ein zweites über die Möglichkeit der Unterbringung der deutſchen Ausfuhr in der Welt vorzulegen. .⸗G. vorm Schuckert& Co.). Es perbleibt danach vom Rein⸗ bermögen ein Betrag von 15 000 000.4, der in der Bilanz als Rücklage ausgewieſen wird. Als Rahgewinn aus dem Geſchäfts⸗ jahr 1923/24 ergeben ſich 1517 199 R4. Der nach Abſchreibung von 1086 754.4 auf Gebäude verbleibende Reingewinn von 430 445 Rel ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Gemeinſchaft Süddeulſcher Juckerfabriken Der Verwaltungsrat der Gemeinſchaft, der bekanntlich die Zuckerfabrikten Frankenthal, Waghäuſel, Stuttgart, Heilbronn, Offſtein und Rheingau⸗Worms ange⸗ hören, beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, den auf den 27. bzw. 28. Februar zu berufenden Generalverſammlungen für das am 31. Auguſt 1924 abgeſchloſſene Geſchäftsjahr die Ausſchüttung einer Dividende von 2 Reichsmark auf 1000 Papiermark und die Umſtellung der Stammaktien von 25:1, der Vorzugs⸗ aktien von 50: 1 bzw. 1000: 15 bei Stuttgart und Heilbronn zu empfehlen.—93K .: Sinner.-., Karlsruhe⸗Grünwinkel. In der geſtern ſtatt⸗ gefundenen Aufſichtsratsſizung wurde beſchloſſen, der.⸗V. die Ausſchüttung einer Dividende von 4 Prozent für das Geſchäfts⸗ jahr 1924 vorzuſchlagen. Bedauerliche Vorgünge in der Jigaretteninduſtrie. Im Laufe der letzten Jahre iſt eine Reihe von deutſchen Zigarettenfabriken in die Hände des griechiſchen Tabakhändlers Kaſſin Emin in Saloniki übergegangen, ſo u. a. die Firmen Zuban in München, Waldorf⸗Aſtoria in Stuttgart und kürzlich auch die Manoli.⸗G. in Berlin. Wie erinnerlich, haben kurz vor Ausbruch des Krieges Vorgänge, die die deutſche Zigaretteninduſtrie an einen amerikani⸗ die ſeinerzeit in der ganzen deutſchen Heffentlichkeit jenes Vor⸗ dringen amerikaniſchen Kapitals in eine geſunde deutſche Induſtrie erfahren hat, war ſehr berechtigt. Vorausgeſetzt, daß die obige Mitteilung zutrifft, wäre es daher ſehr zu bedauern, wenn jetzt, nachdem dieſer blühende Induſtriezweig den Angriff der amerikani⸗ Kriſe der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit hinübergerettet hat, neuen Gefahren ausgeſetzt würde. : Das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma E. F. Krieg u. Co., Spezialhaus für Lebensmittel und Feinkoſt, offene Handelsgeſellſchaft in Baden⸗Baden und über das, Vermögen des Kaufmanns Karl Friedrich Krieg und deſſen Ehefrau, beide mohithaft in Baden⸗Baden, eröffnet worden. Konkursforderungen bis 20. März, Prüfung der Forderungen: 1. April beim Amts⸗ gericht Baden⸗Baden. Konkurs des Ritzau-Konzerns. Der Konkurs über das Ver⸗ als die engliſchen und amerikaniſchen Erzeugniſſe, da uns die Meiſt⸗ Schleppkähne mit 3150 Tonnen, bergwärts ſchen Truſtgebilde erfolgreich abgewehrt und ſich über die ſchwere ſchl mer Seitung»Handelsblatt Iſt die Bahn frei:i Von Dr. Johannes März⸗Dresden, Synditus des Verbandes Sächſiſcher Induſtrieller Neueſte Drahtberichte Befürchtungen wegen eines neuen Frankenſturzes Paris, 4. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Börſenkreiſen wurde heute die Befürchtung ausgeſprochen, daß der im März 1924 künſtlich hervorgerufene Frankenkra wiederholen könnte. Die Kurswanderung nimmt einen großen Umfang an. Effekten und Kupons fanden in großen Mengen den Weg nach der Schweiz und nach Holland. Die Kreditnot in Handelskreiſen übt auf den allgemeinen Geſchäftsſtand eine ſeht nachteilige Wirkung aus. Deviſenmarkt Die Abſchwächung der europäiſchen Valuten gegenüber dem Dollar hat geſtern weitere Fortſchritte gemacht. Namentlich eng⸗ liſche Pfunde und Tſchechoflowakei liegen ſehr ſchwach. Heute vormittag notierten: London gegen Paris 88,50, Kabel gegen Paris 18,50(18,45), Schweiz gegen Paris 357(350), Holland gegen Paris 745(744), Kabel gegen Schweiz 518(51876), London gegen Schweiz 2480(2482), Holland gegen Schweiz 208,75, Paris gegen Schweiz 2805(2815), London gegen Holland 11 (1189), Kabel gegen Holland 248,25, Schweiz gegen Holland 4790; Paris gegen Holland 1345(1350), London gegen Mailand 1157 (115%), Kabel gegen Mailand 2405(2410), London gegen Brüſſel 92,75(92%), Kabel gegen Brüſſel 1940(1930). In Goldmark reſp. Goldpfennig ausgedrückt notierten heute nvormittag: Engliſche Pfunde 20,11(20,12), Paris 22,70(22,75) Zürich 81,10(81,05), Mailand 17,45, Holland 1,69,20, Prag 12, (12,47), Ehriſtianig 64.25(64,30), Kopenhagen 75(75,05), Stock. holm 1,13,20, Brüſſel 21,65(21,75), Argentinien 1,68,75(1,68.95 und Madrid 60,10(60,15). O Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe „0. Mannheim, 3. Febt. Bei luſtloſer Tendenz notierten an der heutigen Börſe: Rheiniſche Ereditbank 3,4, Süddeutſche Disconto 11,1, Badiſche Anilin 32,875, Weſteregeln 23,50, Braueret Ganter 37, Badiſche Aſſekuranz 120, Mannheimer Verſicherung 100, Germania Linoleum 169, Karlsruher Maſchinen 1, Badenig Wein⸗ heim 1, Mez u. Söhne 1,95, Pfälziſche Nähmaſchinen Kaiſer 45 Wayß u. Freytag 4, Zellſtoff Waldhof 13,875. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 3. Februar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. f In 2 8. Aluminlum 2 Elektrolyttupfer 140.25 129.— in Barren 2,45.2,50..45.2,50 Raffinadekunfer.27.28.27,28 Zinn, ausl..25535.2585 Blei.780,76.74..75 Hüttenzinn 5,40-5,50 5,18.5½5 Rohzinklwb.⸗Pr.)—— Nickel.40.,50.40.,0 do. ſfr. Bert“ 0,740,½s 0,.73..74 Antimon.7½.7½ Plattenzint 95590.84% Siber für 1 Gtr, 95,—406.— 63,50.9,50 Aluminium.95.2,40 2,85.2,40 Platin p. Gr,—.—— London, 3. Januar(WBB) Metallmarkt.(In eſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg. 2. 2[Blei 37.28 3705 Kupfer Kaſſa 64.80 63,75 beſtſeleet. 69.28 68,50 Zink 35.80 350 do. 4 Monat 68,80 64,75] Nickel 165.— 185,— Aueckſilber 13.75 13¼5 du. Elektol. 69,25 69.— J Zinn Kaſſa 260.— 260,25] Regulus— 10.— 1: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 13. Febr. 1 Kg. Gold 2817 G. 2825.; 1 Kg. Silber 95,50 G. 96,.—.; 1 Gramm Platin 15 G. 15,20 B. o- Frankfurter Getreidebörſe vom 3. Febr. An der heutigen Frankfurter Getreidebörſe notierten bei nachgebender Tendenz: Weizen, neuer 22—26,25, Roggen, inländ. 22—26, Sommergerſte 26—33, Hafer, inländ. 18—23, Mais 23—23,50, Weizenmehl 42, bis 45,50, Roggenmehl 38—42, Weizenkleie 15, Roggenkleie 15,25 bis 15,50, alles in Goldmark je 100 Kg. 2·: Nürnberger Hopfenmarkt vom 2. Febr. Die Zufuhr auf dem heutigen Hopfenmarkt beträgt 10 Ballen. Umgeſetzt wurden ebenfalls nur 10 Ballen. Die Tendenz iſt unverändert, ruhig. Markthopfen und Hallerthauer wurden zu 320—370 4 angeboten. Magdeburg, 3. Febr. Jucker prompt innerhalb 10 Tagen 16,25—16,50, Lieferung Febr.⸗März 17,.—, April⸗Mai 16,25.A. „Bremen, 3. Febr. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm loko per engl. Pfund 26,71(26,22) Dollarcents. Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Woche vom 256. bis 31. Januar ſind angekommen: talwärts 1 leerer Schleppkahn und 4 beladene mit 454 Tonnen, bergwärts 17 beladene Dampfer mit 1575 Tonnen, 134 beladen⸗ Schleppkähne mit 89 537,6 Tonnen, abgefahren ſind: talwärts 1 beladene Dampfer mit 1036 Tonnen, 83 leere Schleppkähne un 29 beladene mit 13 988 onnen, bergwärts 3 leere Schleppkähne un 5 beladene mit 955 Tonnen. Auf dem Neckar ſind talwärts gekommen: 29 beladene abgefahren 24 leete und 11 beladene Schleppkähne mit 806 Tonnen. Der Schiffsperkehr in der Zeit vom 29. Dezember 1924 bie 31. Januar 1925 weiſt folgende Ziffern auf: Angekommen ſind: talwärts 1 leerer Dampfer und 1 beladener mit 30 Tonnen, 5 leere Schleppkähne und 44 beladene mit 6623 Tonnen, bergwärts 2 leere Dampfer und 103 beladene mit 12 530 Tonnen, 2 leere Schlepp kähne und 613 belgdene mit 369 173 Tonnen. Abgefahren ſind⸗ talwärts 4 leere Dampfer und 98 beladene mit 6928 Tonnen, 378 leere Schleppkähne und 121 beladene mit 52 876 Tonnen, berg wärts 3 beladene Dampfer mit 43 Tonnen, 49 leere Schleppkähne und 15 beladene mit 3939 Tonnen. Auf dem Necar ſind talwärts gekommen: 90 belodene Schleppfähne mit 11 200 Tonnen, bergwärts abgefahren: 51 leere Schleppkähne und 69 beladene mit 5127 Tonnen. Der Geſamtverkehr ſtellt ſich auf. Dampfer: eleere unz 205 beladene mit 19 553 Tonnen; Schley pfähne: 343 leere und 703 beladene mit 432 611 Tonnen. Auf dem Neckar: 51 leert und 159 beladene Schleppkähne mit 16 417 Tonnen. Frachlengeſchäft in Duisburg-Ruhrort vom 3. Februar Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tas nach Rhein⸗ und Mainſtationen 4 Pfg. ab Kipper, 5 Pfg. ab Kanal bzw. in Fracht 1,20 4 und 1,30 1 per Tonne. Exporlkohle nach Rolierdam 75 Cents bei freiem Schleppen und 85 Cents inkl. Schleppen. Geſchäft ſehr ſtlll. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Sebruar — 17 Schußerinſel“ ſ9.26f9.359.63.729.40.S6 Mannheim.64.60fl 14 760f460 ½ *1 175 1441.0.07 Peidbrean,. 0%%%% 5 Maxau,„„.02.07.128.20/8.363.01 Malnbelne..62 1..86.182.50.57 Laub..39.38408/2.26/2.21 163.441.44—.14.14 Hergusgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas,„ Neue Mannheimer Zeitung, G. 0., Mannheim. 5 Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Je Verantwortlich für den volitiſchen und volkswirtſchaftlichen 4 Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: ſ..: Kurt Fiſcher: für Kommune volitik und Lakales; Richard Schonſelder; für en. N ſind bekanntlich die Siemens& Halske.⸗G. und die Eleketrizitäts⸗ mügen der Ritzau Konzern.⸗G. in München wurde mangel⸗ Maſſe eingeſtellt. 5 ——* Lande. Nächbargebiete Gericht un n ſtbrigen re us allex Welt: Wi üller; für f U er;. d Iden Lells r. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. vol wi 5o· 3 —8 —————2————— ¶— 282:9 in „„rCr ˙·- 30 — 7 „mittwoch, den 4. Februar 1925 neue Mannheimer Zeltung(Mittag⸗Nusgade) 7. Seife. Nr. 57 Rommunale Chronik Rücktritt des Bürgermeiſters von Walldürn Walldürn, 3. Febr. Bürgermei au rich iſt germeiſter Otto Scheurich iſt jetzt wicdleinem Amte zurückgetreten, weil der Bürgerausſchuß Umlagolt den Gemeindevoranſchlag 1924/25 ablehnte, der einen von delub von 100 Pfg. erfordert hätte. Dieſer Voranſchlag wurde 85 5 en Gemeindekollegien dahin geändert, daß eine Umlage von fg8. für 100 M. Steuerwert erforderlich wird. Die Unregelmäßigkeiten beim Frankfurter Wohnungsamt in ſcnankfurt, 3. Febr. Der Magiſtrat der Stadt Frankfurt hat Unte mer geſtrigen Sitzung die Angelegenheit der gerichtlichen zwiſchen ung gegen Beamte des Wohnungsamtes erörtert. In⸗ ſcherf en ſind bereits Maßnahmen getroffen worden, um auch ſtädti⸗ eine weitgehende Unterſuchung und Prüfung der Ver⸗ —5 iſſe des Wohnungsamtes herbeizuführen. Gegen die beſchul⸗ Beamten wird ein Diſziplinarverfahren eingeleitet. ſind bereits vom Dienſte ſuspendiert. Das Ablöſungs⸗ beim Wohnungsamt wird bis auf weiteres eingeſtellt. derſ übrigen iſt der Magiſtrat bereits dem der Stadtverordneten⸗ nterfanlung geſtellten Antrag beigetreten, wonach ein gemiſchter Stadlſuchungsausſchuß, beſtehend aus Magiſtratsmitgliedern und ei berordneten, eingeſetzt wird, um unverzüglich die Verhältniſſe m Wohnungsamt zu prüfen. Kleine Mitleilungen 1024et Stadtrat von Bergzabern hat den am 31. Dezbr dah aus dem Amt geſchiedenen Bürgermeiſter Schlitt, der 14 e lang an der Spitze der Stadtverwaltung geſtanden hat, für me der Stadt in ſchwerer Zeit geleiſteten Verdienſte zum Ehren⸗ jetziace vmeiſter ernannt. Zugleich wurde beſchloſſen, der nigen Parkſtraße den Namen Schlittſtraße zu geben. ſo n dn der Berliner Stadtverwaltung iſt der Per⸗ An alabbau außerordentlich vorgeſchritten. Berlin beſchäftigte 9 Gobete und Arbeiter am 1. 4. 1921: 83 000, 1922: 74 000, 1923: 50 Wben noch 42 000. Die Verminderung beträgt alſo rund ANus dem Lande weh L. Rot(Amt Wiesloch), 4. Febr. Die hieſige Freiwillige Feuer⸗ zu r hat hier eine Neuerung veranlaßt, die als erſte im Amtsbezirk — hat und hoffentlich auch bald Nachahmung findet. Sie hat Moch ihre alte Jeuerſpritze verkauft und an deren Statt eine hie torſpritze angeſchafft. Für die Zukunft ſieht man daher r Linem Brand viel ruhiger entgegen als bisher. ſchlof Adelsheim, 3. Febr. Die Gemeinde Oberwittſtadt hat be⸗ te ulen, ihren berühmten Sohn, Schriftſteller Dr. Beno Rüt⸗ dun auer in München, anläßlich ſeines 70. Geburtstages am 2. 2. fei die Ernennung zum Ehrenbürger und dur eine Heimat⸗ ter zu ehren. paſ Steinmauern bei Raſtatt, 2. Februar. Eine tolle Fahrt Fellerte geſtern morgen dem Schreiner und Pferdehändler Robert Pral aus Elchesheim, der mit einem neuangeſchafften Pferd eine das befahrt von Elchesheim nach Oetigheim unternahm. Er kannte in Geerd noch nicht genau und mußte erleben, daß ihm der Wagen noch teinmauern bei der Kirche und ſpäter im Walde bei Oetigheim Trals umgeworfen wurde. Das Gefährt ging dabei in dertehtener. Der Fahrer und ein Fahrgaſt wurden ziemlich ſchwer zwitn, Marxzell bei Ettlingen, 2. Febr. Am Sonntag Vormittag 0 iſchen 11 und 12 Uhr geriet das dem Staat gehörige, bei der Kirche 5 Marxzell ſtehende Forſthaus in Brand. Man vermutet, bicb Kinder Feuerles geſpielt haben. Das Anweſen brannte s auf den Grund nieder, ſodaß bedeutender Schaden entſtand. piat wannſchaften der umliegenden Orte eilten auf den Brand⸗ doch kamen dieſe zu ſpät. auf Pforzheim, 3. Febr. Hinter der verſchloſſenen Haustüre tot ö gefunden wurde in der Gymnaſiumsſtraße geſtern morgen ohne A re Verletzungen ein im gleichen Hauſe wohnender verwitweter ſih fefer Die Todesurſache iſt noch nicht feſtgeſtellt, doch haben Am Sme Anhaltspunkte für eine ſtrafbare Handlung ergeben.— 550 Samstag mittag wurde während der Mittagspauſe ein Laden 605 altſam geöffnet und aus der unverſchloſſenen Ladenkaſſe Jeit elrag von 270/ geſtohlen. Derartige Diebſtähle ſind in letzter mut auch in andern Städten öſters vorgekommen, ſo daß die Ver⸗ Zupomd— 5 liegt, daß hier ein gewiſſer zur Vorſicht mahnender hang beſteht. Arz»offenburg, 1 Febr. Am Samstag abend wurde der bekannte die Dr. Harter verhaftet, und zwar wegen Pergehens gegen 88 218 und 219 des RStGGB. Harter iſt wegen ſolcher Vergehen u wiederholt verhaftet und auch verurteilt worden. dr. 9. Freiburg, 2. Febr. Am Samstag ſtarb hier Domkapitular des Auguſtin Prettle. Wirklicher Geiſtlicher Rat, Hausprälat 75 Seabſtes Senior des Metropolitankapitulars im Alter von hren nach längerer Krankheit. Nus der Pfalz Ie. Ludwigshafen a. Rh., 3. Febr. Am Sonntag abend ver⸗ — der Karnevalverein„Rheinſchanze“ nach elf Jahren zum gebrän, lwieder eine Fremdenſitzung im Geſellſchaftshaufe. Dicht freuli gt waren Närrinnen und Navven zuſammengepfercht. Er⸗ war der Beſuch der auswärtigen Brudervereine, des o“ Groß Mannheim und der Karnevalgeſellſchaft Frankfurt a. M. We Genugtuung löſte der Beſuch des Oberbürgermeiſters Dr. hafe des Polizeirats Probſt und der Stadkräte Ludwigs⸗ Abens aus. Präſident Schütz war der unverwüſtliche Leiter de⸗ ſprand an dem auch der Oberbürgermeiſter und ſämtliche Gäſte Leiſt und zum Schluß mit Orden und Schellenmütze für ihre des angen“ ausgegeichnet wurden. Erwähnt ſei vor allem die Rede fühttFegerio,⸗Präſtdenten Bieber, der ungefähr folgendes aus⸗ die Madn einer Mannheimer Zeitung wurde Klage geführt, daß Sonnt umheimer ſo wenig nach Ludwigshafen kommen, ſondern man tags lieber nach Neuſtadt oder Dürkheim fahren; ja, wenn ihn in d in Ludwigshafen jemand auſſuchen wolle, müſſe man nn den genannzen Ausflugsſtädten ſuchen. Früher haben die als en heimer ihre Frauen in der Pfalz geholt. Seine Frau hatte, halter ſie in der Pfalg holte, 50 000, als ſie nach Mardorf kamen, ſie nur noch 30 000, in Oggersheim noch 10 000 und wie ſie eine unheim kamen, hatte ſie nichts mehr wie die„Lieb und ladungdoße Goſch“. Bemerbenswert war die dann folgende Ein⸗ ſen§ Biebers an den Oberbürgermeiſter Dr. Weiß auch zur näch⸗ lief Vremdenſitzung nach Mannheim zu kommen. Im übrigen ver⸗ der Abend zur vollſten Zufriedenheit aller Beſucher. Wagen Landau, 3. Febr. Von der Kriminalpolizei wurde in einem Schulhaus ein Mann ſeſtgenommen, der ſchon lange ver⸗ Als war, Diebſtähle begangen zu haben. Er wurde denn auch er Einbpecher entpuppt, der kurz zuvor einige Fremdenzimmer hen hatte und Sachen im Werte vdn rund 2000 entwendete. den 34, Schneckenhauſen, 3. Febr. Großen Schaden richten auf Gegenamten Kornäcern die Wildſchwerne an. In der ganzen wurde werden Klagen laut. Einer armen Kriegerswilwe von gier e 3. B. ein Kornacker vollſtändig zerſtört und auſgewühlt. lu der Kaiſerslautern, 3. Febr. Nach kurzem Krankenlager ſtarb nischen Nacht von Sonntag auf Montag der Gründer der mecha⸗ Wier Baumwollſpinnerei Bender u. Co. Julius Bemder, im Nüurdet 72 n. Die Fabrik wurde in den 8oer Jahren ge⸗ Nu Der ſtorbene war die Seele des ganzen Unternehmens, unter ſeiner Leitung es zu hohem Anſehen in allen Fachkreiſen 8 Deutſchlands brachte berichte Iwelbrücen, 2. Febr. Ein nettes Geſchichtchen wird von hier Jauf d. Kommt da am Samstag morgen ein Köter in raſchem Maal—5 Hauptſtraße herunter mit einem ganzen Schinken im dem zden er irgendwo ergattert hatte. Eine wilde Jagd folgte, um ne duber ſeine Beute abzune war 5 jeing te abzunehmen. Er aber war roſcher als ooo 2 nen!“ rief. Der Hu r li nicht„ 8 werſchwand auf Nimmerwiederſehen um die nächſte Ecke. Nachbargebiete Worms, 3. Febr. Durch zwei Meſſerſtiche verletzt wurde der Bahnſteigſchaffner G 5tz von hier. Er wollte zwei Obdachloſe aus dem Warteſaal weiſen und nahm dazu, als dieſe ſich weigerten, polizeiliche Hilfe in Anſpruch. Als Götz ſich abends auf dem Heim⸗ wege befand, lauerten ihm die beiden Männer auf und brachten ihm die Verletzungen bei.— Im ganzen Bezirk Frankfurt, zu dem auch Worms zählt, ſind auf Anordnung des Arbeftgeberverbandes die Schreinergehilfen in den hieſigen Bezirken ausgeſperrt worden. * Dornheim bei Großgerau, 3. Febr. Einen großen Menſchen⸗ auflauf verurſachten Zigeuner, die hier Stammesgenoſſen trafen, mit denen ſie in Alzey bereits in Streit lagen. Die eine Partei drohte mit Halsabſchneiden, worauf die andere Partei den Rückzug in ein Haus antrat, das nun von der anderen umſtellt und belagert wurde. Die telephoniſch von Großgerau beorderte Polizei konnte erſt wieder Ordnung ſchaffen. sw. Darmſtadt,, 3. Febr. Im 99. Lebensjahr geſtorben iſt Land⸗ gerichtsdirektor i R. Theodor Schulz dahier.— Vermißt wird ſeit 27. Januar der Schloſſerlehrling Georg Hechler von Groß⸗ zimmern.— Ein hieſiger Arzt habte in ſeinem Wardezimsner allerlei Bücher und Zeilſchriften aufgelegt, in denen ſchöne Biider enthalten waren. Mit der Zeit verſchwanden die hübſchen kolo⸗ rierten Bilder. Bei einem Krankenbeſuche konnte der Arzt die Bilder an der Wand als Zimmerſchmuck aufgehängt wieder⸗ finden.— Ein kurzes, aber ſehr ſchweres Unwekter ging letzte Nacht in den erſten Morgenſtunden über der hieſigen Gegend nie⸗ der. Der Regen, untermiſcht mit Hagel, praſſelte mit großer Heftig⸗ keit nieder, * Mainz, 3. Febr. Am Freitag nachmittag iſt die geſamte Arbeiterſchaft der Firma Dycherhoff u. Söhne in inz⸗Amöneburg infolge von Lohndifferenzen in den Ausſtand getreten. Die Zahl der Streikenden beträgt 1040. Auch die Arbeiterſchaft der Firma Dyckerhoff u. Wißmann in Biebrich befindet ſich im Streik. * Mainz⸗Koſtheim, 3. Febr. Am Sonntag fand im Hauſe des Männergeſangvereins Harmonie der erſte große Delegiertentag des heſſiſchen Sängerbundes für die Pvovinz Rheinheſſen ſtatt. Neben kleineren Angelegenheiten mehr interner Art fand die Wahl des Muſibausſchuſſes ſtatt. Gewählt wurden für den Kreis Worms Lehrer Wagner, für den Kreis Bingen Muſikdirektor Knettel, für den Kreis Oppenheim Lehrer Köhler. Die Wahl des Mainzer Ver⸗ treters wurde verſchoben. ⸗g⸗ Saarbrücken, 2. Febr. Die angebliche holländiſche Mil⸗ liardenerbſchaft des deutſchen Abenteuerergenerals Theobald Metzger verurſacht auf einmal wieder auch in der hieſigen Gegend Aufregung. Die Intereſſenten erzählen, die Gattin Metzgers habe aus St. Wendel geſtammt, und in St. Wendel ſoll Metzqer die Ehe auf ſeinen Kriegszügen geſchloſſen haben. Schreiber dieſes erinnert ſich noch aus ſeiner Jugend, wie ſchon vor Jahrzehnten in der Pfalz Leute über dieſes angeblich von der holländiſchen Re⸗ gierung widerrechtlich bo nlagnahmte wallionenvermögen halb när⸗ riſch wurden und geſchäftigen Vermittlern under Preisgabe ihres Vermögens unerhörte Proviſionen zahlten; auf letztere kam und kommt es nach unferder ueberzugung bei dem gangen Erb⸗ ſchaftsrummel überhaupt hinaus. Gerichtszeitung der Dorſſchrecken von Ketſch wegen Bransſtiſtung zu 4 Jahren JZuchthaus verurteilt * Mannheim, 3. Febr.(Landgericht Mannheim. Sitzung der großen Strafkammer.) Vorſitzender: Landgerichtspräſi⸗ dent Schlimm; Beiſitzende Richter: Landgerichtsräte: Dr. Leſer und Dr. Ulbrich; Schöffen: Gerhard Ailts, Gewerkſchaftsbe⸗ amter und Karl Knencker, Regierungsbaumeiſter, beide hier; Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Dr. Feiler. Taglöhner Karl Herm aus Ketſch hat gegen das Urteil des Schöffengerichts hier vom 19. Dezember v. Js., durch das gegen ihn am 11. Auguſt 1924, wegen verübter Brandſtiftung, eine Ge⸗ fängnisſtraſe von 3 Jahren ausgeſprochen wurde, Be⸗ rufung eingelegt. Auch die Staatsanwaltſchaft legte wegen zu niederen Strafmaßes ebenfalls Berufung ein. Die Berufungsver⸗ handlung fand heute vor der Strafkammer ſtatt. In großer Rede ſuchte der Angeklagte heute den Nachweis zu führen, daß er mit der Inbrandſetzung der Scheuer des früheren Polizeidieners Rohr in Ketſch nichts zu tun gehabt habe. Er ſei in der Nacht vom 11. Aug. auf der Straße von Ketſch nach Brühl umhergegangen und habe ſich dann in den nahen Ketſcher Wald begeben, wo er infolge Trunken⸗ heit bald eingeſchlafen ſei. Nach den Ausſagen der heute nochmals vernommenen Zeugen kann es aber keinem Zweifel unterliegen, daß nur Karl Herm, der wegen Diebſtahl ſchon im Zuchthaus ſaß und von allen Leuten in Ketſch gefürchtet war, als Brandſtifter in Be⸗ tracht kommen konnte. In der fraglichen Nacht waren in der Wirt⸗ ſchaft zum Enderle von Ketſch viele Gäſte anweſend, darunter auch Karl Herm. Als die Gäſte bei Eintritt der Polizeiſtunde gegen 2 Uhr morgens die Wirtſchaft verließen, forderte der Wirt auch Karl Herm zum Fortgehen auf. Draußen blieb Herm einige Schritte vor der Wirtſchaft ſtehen und erwartete den früheren Polizeidiener Rohr, mit dem er verfeindet war. Als dann Rohr mit zwei Be⸗ kannten aus der Wirtſchaft herauskam und in allernächſter Nähe den Herm ein Dolchmeſſer in der Hand haltend ſtehen ſah, ſchlug er dem Herm das Meſſer aus der Hand und verſetzte ihm einige Schläge ins Geſicht. Hierdurch in vollſte Wut geraten, äußerte Herm zu einigen noch am Wege ſtehenden Leuten:„Ihr könnt noch was erleben. Ganz Ketſch kann verrecken!“ Dann zeigte er ein Streichholz⸗ büchschen und rief:„Die langenl“ Hierauf eilte Herm in die Wohnung ſeiner Eltern, holte eine Axt und eine Hube, mit denen er ſich wieder auf die Straße begab und den Weg nach Brühl einſchlug. Auf dieſem Wege begegnete ihm um 4 Uhr ein Radfahrer, den er herunterſtieß und be⸗ drohte. Eine halbe Stunde ſpäter gabs in Ketſch Feuerlärm. Die Scheuer des Rohr brannte völlig nieder. Alle Bewohner Ketſchs waren darin einig, daß nur Herm, der zwei Stunden zuvor ſolch fürchterliche Drohungen ausgeſtoßen hatte, der Täter ſei. Ein Mann, der gegenüber der Scheuer des Rohr wohnte, ſah von ſeiner Woh⸗ nung aus, wie ein Mann eilig über die Felder hinweg am Friedhof vorbei, in der Richtung nach dem Ketſcher Walde ſprang. Nach Schluß der Beweisaufnahme ergriff der erſte Staatsan⸗ walt 25 Wort und beantragte gegen den Angeklagten ſtatt einer Gefängnisſtrafe eine Zuchthausſtrafe von gleicher Dauer zu verurteilen. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Das Urteil des Schöffen⸗ gerichts hier, vom 19. Dez. 24, wird dahin abgeändert, daß Karl Herm von der Anklage der Bedrohung freigeſprochen wird; im übrigen wird die Berufung des Angeklagten zurückgewieſen. Auf die Berufung der Staatsanwaltſchaft wird der Angeklagte Karl Herm wegen Brandſtiftung zu einer Zuchthausſtrafe von 4 Jahren und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren verurteilt. Auf die Zuchthausſtrafe werden 5 Monate der erlittenen Unterſuchungshaft angerechnet. Aus den Urteilsgründen ſei entnommen: Nach der Ueberzeugung des Gerichts gilt es als vollkommen ausgeſchloſſen, daß durch Zufall in Ketſch der Brand gelegt worden iſt. Das Zuſammentreffen des Herm mit Rohr vor der Wirtſchaft ließ den alten Groll Herms neu auflodern. Nach Anſicht des Gerichts iſt es klar, daß Herm durch den Schlag ins Geſicht neuerdings in Wut ge⸗ riet und dies durch die drohenden Worte:„Ganz Ketſch kann noch verrecken!“ zum Ausdruck brachte. Herm zeigte ein Streichholzbüchs⸗ chen mit den Worten:„Die langenl“ Von der Brandſtätte bis zum Ketſcher Walde, wo Herm tagsdarauf aufgefunden wurde, iſt nur eine Wegelänge von 350 Meter. Die Fußſpuren, die an der Mauer, die Herm nach der Brandlegung überſteigen mußte, paſſen genau zu den Schuhen Herms. All dieſe Beweiſe deuten mit voller Sicherheit darauf hin, daß der Angeklagte trotz ſeines Leugnens die Tat begangen hat. Das Gericht kam daher zur Verurteilung wegen Brandſtiftung. Hingegen war er von der Anklage wegen Be⸗ drohung freizuſprechen,(Vert.:.⸗A. Dr. Bergdolt.) 45 Neues aus aller Welt Das Ddienſtmäodchen als Dollarprinzeſſin Glück und Ende einer Hochſtaplerin Aus Mürchen ſchreibt uns unſer R..⸗Mitarbeiter: Amerika iſt in den Jahren nach dem Kriege das erſehnte Land all jener ge⸗ weſen, die ſich von der Auswanderung die oft zitierten aber ſelten erreichten„goldenen Berge“ erwarteten. Und ſie ſtanden dann, auf dem kn 2 Boden und angeſichts unerwarteter Verhältniſſe, einer rauhen Wirklichkeit gegenüber. Sie ernteten im Dollarlande weniger Dollar als— Erfahrung. Aber im Lande, in dem das Wort„Bluff“ großgeſchrieben wird, lernten ſie, im Verkehre mit dem lieben Nächſten, eine neue Einſtellung zu finden. Darauf verſtand ſich auch jene als Dienſtmädchen anno 24, von Mannheim aus, nach den Vereinigten Staaten ausgewanderte junge Dame, die man vor einigen Tagen in einem der vornehmſten Münchner Hotels als Schwindlerin und Betrügerin großen Stils feſtnahm. Sie hat Darlehen erſchwindelt, ungedeckte Schecks her⸗ gegeben und Waren⸗Betrug verübt. Ihr Erfolg zeigt, daß das Wort„Dollar“ noch immer, auch im Reiche der ſtabiliſierten Mark, einen faſzinierenden Reiz auf viele Leute ausübt. Die junge Dame hatte drüben zuerſt Glück gehabt. Sie fand in Cincinnati einen gutbezahlten Poſten und verbeſſerte ſich noch, als Stewardeſſe auf einem Paſſagierdampfer. Hier aber wurde ſie ſelber das Opfer des Bluffs: Ein Kollege gab vor, ſie ſterblich zu lieben, ohne es auf mehr denn auf ihre Erſparniſſe abgeſehen zu haben. Nach zwölf Tagen ehelichen Glückes verließ der Gatte ſein junges Weibchen; aber wenn er auch die ihr am Standesamt ge⸗ ſchworene Treue vergaß— die Mitnahme ihrer Habſeligkeiten ver⸗ gaß er nicht. Wahrſcheinlich gedachte er, ſich eine handgreifliche Erinnerung zu ſchaffen. Die Verlaſſene aber beſchloß: Gehts nicht ſo rum, dann mag es andersrum gehen. Und es ging andersrum. Und zwar mit Rum. Aber auch mit Whisky und anderen im Lande der Prohibition verbotenen, aber begehrten und mit gutem Aufſchlage bezahlten Dingen. Der Schnapsſchmuggel blühte, und da ſie auch gelegentlich Brillanten verſchob, brachte ſie es zu etwas. Unter anderem freilich auch zu einer nicht unerheblichen Gefängnis⸗ ſtrafe, und in der Folge zur Ausweiſung aus den U. S. A. Auf dem Schiffe, das ſie ins teure Heimatland gurückbrachte. hatte unſer hoffnungsvolles Girl das Glück, eine alte Freundin wiederzutreffen, die Tochter eines in München wohnenden Amert⸗ kaners, die ſie aus der Zeit ihres ehrſamen Aufſtieges kannte und immer noch an ihre„reiche“ Genoſſin ſchönerer Zeiten glaubte. Glücklich über dieſe Bekanntſchaft, führte ſie ſie, in München an⸗ gekommen, in ihre Familie ein und ſie war geradezu ſtolz, die Reiche in jenem Luxushotel beſuchen zu dürfen, daß die Neuameri⸗ kanerin zu ihrem Abſteigequartier gemacht hatte. Es war ihr bei ihren Schwindeleien hauptſächlich darum gu tun, die Hilfe des Amerikaners zu gewinnen, um die Rückkehr⸗ Erlaubnis nach Amerika, ins Land der fetten Alkohol⸗Schmuggel⸗ Profite, zu erreichen. Inzwiſchen ging ihr das Geld aus, aber ſie nannte ein Scheckbuch ihr eigen. Und wer das beſitzt(und das Vertrauen der Menſchen), dem gehört die Welt. Wem aber ſollte die Menſchheit nicht vertrauen, wenn nicht einer hübſchen jungen Dame, die hochpfündige Schecks auf amerikaniſche Banken zieht? Unſere Freundin ſchreibt mit keckem Federſtrich 7000 Dollars, präſentiert das Papier bei einer Münchner Großbank und kriegt— zwar kein Geld, aber: die beſtätigende Quittung. Eine 7000 Dok⸗ lars⸗Beſtätigung iſt viel wert in ſo dollarfreundlicher Zeit. Und— Scheckbehandlung im Ueberſee⸗Verkehr reitet langſam. Sieben⸗ tauſend Dollar(in Worten)— herrje! Der amerikaniſche Gönner macht einen Diener, die Juweliere kreditieren und ein junger Land⸗ wirt, den ſie kennen und lieben lernt, iſt benommen und führt das ehemalige Dienſtmädchen in die Geſellſchaft ein. Aber— die Geldnöte wachſen. Was tun? Ihr Kredit auch. Der Amerikaner hat kein Bedenken, die erbetenen 200 Dollars vor⸗ zuſtrecken. Gut ſo. Denn die Dollarprinzeſſin braucht Moſes und die Propheten. Sie muß, reich wie ſie nun mal gern ſein möchte, koſtbaren Schmuck tragen, ſie braucht Pelze und: Betrieb muß ſein. Madonna Bluff iſt ſchlau. Sie kauft Simili und die koſtbaren Pelze werden immer wieder zur Aenderung geſandt, damit die Rechnung nicht zu ungelegener Zeit präſentiert werde. Dem jungen Verehrer gehen die Augen über. Wehe ihm, wenn ſie ihm erſt— aufgehen werden. Vorläufig aber iſt alles noch eitel Glück. Mutter und Schweſter können ſich kaum faſſen: Ihre Schweſter... ihr Kind eine Dollarprinzeſſin. Es iſt wie im Märchen. Und wie im Märchen ſollen nun auch langgehegte Wünſche in Erfüllung gehen. Da iſt ein Laden zu haben, ein Spanier will ihn hergeben; und wie billig, beinahe umſonſt: für zehntauſend Reichskröten.„10 000 Mark? Pahl! Spielt doch bet mir keine Rolle. Laßt erſt mal die 7000 Dollars da ſein.. Aber — der Spaniſche drängt. Die Ja⸗Exiſtenz ſteht auf dem Spiele. „Haben Sie vielleicht zufällig 10 000 Mark bei ſich?“ fragt die Segensſpenderin ihren Begleiter. Er ſucht, aber findet nichts. Aber zu ſeinem Unglück hat der Jüngling Kredit. So kommt der Spanier zu ſeinem Kaufpreis. Und iſt anderntags verſchwunden. Er hats eilig gehabt, denn die von ihm mit verkauften Waren ſind leider— unbezahlt geweſen. Und das arme aber hineingelegte Wittib wird nun von Gläubigern beſtürmt. Und— auf die vom Dollar be⸗ laubte Tochter iſt nicht immer Verlaß. Diesmal jedenfalls kann die Gute nicht erneut helfen. Denn, ach! auch Scheckbeſtätigungen tragen den Fluch der„Tücke des Objektes“ in ſich. Gerade wenn man ſie nicht brauchen kann, —— ſie pünktlich ein. Kabelbotſchaft meldet:„Scheck ohne eckung.“ Nur kurz iſt jetzt die Galgenfriſt der Bedrohten. Vergebens redet ſie ſich daraufhin aus, ſie habe das Papier verſehentlich mit ihrem Mädchennamen ſigniert. Was nützt aller Zeitgewinn, wenn er von nichts anderem erfüllt iſt, als von dem Rechnungs⸗Reigen der Münchner Kaufmannsſchaft. Für 130 000 Mark Juwelen wol⸗ len abgenommen und bezahlt ſein. Dann die Pelze.. Und was der Größenwahn der minusprozentigen Amerikanerin noch begehrt, aber nicht bezahlt hatte. Und, ſiehe— eines unſchönen Tages kam auch der böſe Schutz⸗ mann und ſagte„How do Hou do?“ Er wird allerdings„Ja mek, wie hamma z nacha mit de Dollahrs“ geſagt haben. Und es wurde inqufriert und verhört, Und es war, wenn auch ohne Folter, denn⸗ noch eine Folter für eine ſo durchaus amerikaniſche Fee, die ur⸗ plötzlich wieder aller Schecks und aller Pelze und aller Simili⸗ diamanten entkleidet, als entlaufenes Dienſtmädchen aus Mann⸗ heim vor der Münchner Zeitgenoſſenſchaft daſtand. Und viele trauernd Hinterbliebene ziehen die Bilang: Zwei⸗ hundert gute U. S..⸗Dollars und zehntauſend Reichsvögel und ein gebrochenes Herz und, hier wie da, Enttäuſchung über Enz⸗ täuſchung: daß eine ſo totſchicke Newhorkerin, die ſo zielſichet gebrochen deutſch ſprach, ſoviele Wörter deutſch gebrochen hat. Tja, es iſt nicht alles Dollar, was auf Schecken glänzt . Ihompson Seifenpulver 8. Seite. Nr. 5. 75 73 Emilie Schmidt Franz Friedrich Knauber Verlobte München Mannheim [Riüöbel enotrme AuSãahl billigste Preise 102 un A. Straus& Cę, JI, 12 2 Gestern mittag entschlief nach langem schwerem, mit großer Ge· duld ertragenem Leiden unser liebevoller, treubesorgter Gatte, Vater, Bruder, Schwager und Onkel im 44. Lebensjahre. Wer ihn kannte, wird unsern Schmerz ermessen. MANNHEIM(H 4,), den 4. Februar 1028. Frau Lina Schulz geb. Rösler nebst Töchterchen Adelchen. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 5. Februar 1925, nachm. .30 Uhr, von der hiesigen Leichenhalle aus statt. 23446 Im Namen der Hinterbliebenen in tiefer Trauer: fielert schnell und billigst Urucksachen n ie ſen U u b. l. Ef. vater am 1. Februar Statt besonderer Anzeige. Unser lieber Vater, Schwiegervater und Groß- Hofrat Oustav Holze Professor a. D. ist nach einem reichen Leben im Alter von 81 Jahren sanft entschlafen. Heidelberg, Aplerbeck, Mannheim, Karlsruhe, den 4. Februar 1925. Oberarzt Dr. Wilhelm Holzer und Frau Berta Emma Holzer, Hauptlehrerin Luise Holzer, Hauptlehrerin à. D. Frau Prof. Frieda Holzer Wwe. geb. Landes Rudolf und Otto Holzer Die Feuerbestattung hat auf Wunsch des Ver- storbenen in aller Stille stattgefunden. 1480 geb. Landes Diakonissin Amtſiche Bekanntmachungen Geſuch der Stadtgemeinde Mannheim um Erteilung der waſſerpolizeilichen 7 Genehmigung zur Erweiterung des 5 Induſtriehafeus auf der Frieſen⸗ imer Junſel betr. 9 0 Die Stadtgemeinde Mannheim beabſichtigt die Hafenanlagen des Induſtriehafens auf der Frieſeunheimer Inſel durch ein Stichbecken zu erweitern. Wir bringen dies zur üffentlichen Kennt⸗ nis mit der Aufforderung, etwaige Einwen⸗ dungen bei dem Bezirksamt ader dem Herrn Oberbürgermeiſter binnen 14 Tagen vom Ab⸗ lauf des Tages an vorzubringen, an wel⸗ chem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als ver⸗ fäumt gelten. Wir weiſen dabei darauf hin, daß die vor Inkrafttreten des Geſetzes vom 8. April 1913 kraft beſonderer piiz z nechtlicher'tel au der öffentlichen Gewäſſern oder natürlichen nicht öffentlichen Waſſerläufen begründeten Rechte Kunmehr als dem öffentlichen Recht ange⸗ hörige Nutzungsrechte zu betrachten ſind(8 113 S 2 des Geſetzes), und daß daher auf ſol Rechte ſich ſtützende Einwendungen, falls ſie innerhalb der feſtgeſetzten Friſt nicht vorgebracht werden, ebenfalls als aus⸗ geſchloſſen gelten. 9 Die Beſchreibungen und Pläne liegen wäh⸗ rend der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamts und des Herrn Oberbürger⸗ meiſters zur Einſicht offen. Mannheim, den 23. Januar 1925. Badiſches Bezirksamt— Abt. IV. Twängsversteigerung. Freitag, den 6. Februar 1925, vormittags 11 Uhr, werde ich in Schriesheim mit Zu⸗ ſommenkunft am Rathaus, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1474 1 Klaver, 1 Büfett, 1327 Buttermaſchinen. 38 Kiſten Weißblech. 1 elektriſche Schweiß⸗ maſchine, 3000 Karbidlampen. Mannheim, den 3. Februar 1925. Marotzke, Gerichtsvollzieher. TWangsversteigerung. Donnerstag, den 5. Februar 1925, nach⸗ mittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal, 2 6, 2 dier gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: Einen gebrauchten 4⸗ſitzigen Perſonenkraft⸗ —2 Fabrikat Bergmaun, Metallurgique, Mannheim, den 3. Februar 1925. 1478 Elliſſen, Gerichtsvollzieher. Miet⸗Gesuche Nonnungs-Tausch! Seboten: In guter Lage, Bretten. Laden mit—4 Zimmer. Geſucht: In Mannheim—5 Zimmer, Mitte der Stadt oder Oſtſtadt. B550 Angeb. unt. U. N. 67 an die Geſchäftsſt. erb. A Aag-Aaddag mit Zubehör zu mieten geſucht. e ange⸗ meſſenen Kaukoſtenzuſchuß. Dringlichkeitskarte norhanden. Angebote unter W. F. 10 an die Hieinet dietes Blattes.*8970 eineres Weinlokal Nähe Friedrichsring. mit 2 Zimmer u. Küche gegen ſchöne 3 oder 4 Zimmer⸗Wohnung zu ſonſchen geſucht. Erforderlich.Mk. 2500.—. Angeb. u. X. L. 40 an die Geſchäftsſt. 58423 2* LLLILIL 21 Unmemwonnung. gesucht. pnnglenkeitskarte vorhanden. 1 HZahie evtl. 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