t⸗ 2 aee * 14 . 1 —— Freitag, 6. Jebruar preiſe: In Mannheim und Umgedung frei ins —7— durch die Poſt monatl..⸗M. 280 bbe ſordetun entl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhäliniſſe Nach⸗ cuhe. dorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ 85 Wotuptheſchäftaſtene E 6, 2— Geſchäfts Neben. ahe 11. baßhraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ General—. Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe anzeiger Mannheim Erſcheiet wöchentl. zwölfmal Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1925— Nr. 62 MNeue Mannheimer Seitung Mannheimer General Anzeiger Vei 2 0 eilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Geitung Mannheimer Srauen-Geitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr..Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Cechnik. Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht Am die„Sicherheilen“ Jrankreichs der deutſche Stanoͤpunkt in der Frage des Sicherheitspakts Keine deutſchen Vorſchläge ut Berlin. 6. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Soweit Rei unterrichtet zu ſein glauben, iſt es nicht wahrſcheinlich, daß die bregierung in der ſogenannten franzöſiſchen Sicher⸗ aese in abſehbarer Zeit irgendwie aktiv hervortreten Word auch nicht, wie das hier und da in dieſen Wochen angedeutet 5 en iſt, mit Vorſchlägen über den Garantiepakt. Unzwei⸗ haft findet, wenn auch nicht gerade auf offenem Markt, im aus eine internationale Unterhaltung über all dieſe Pro⸗ ſtatt. Am lebhafteſten ſind gegenwärtig wohl Frankreich be England in Auseinanderſetzungen über dieſen Fragenkomplex 31 Die Diskuſſion wird ſelbſtverſtändlich in Deutſchland mit eem Intereſſe an der Materie betont und daß ſie hier 3895 bereit iſt, darf als ſicher gelten. Mehr aber wird ſie — ugenblick kaum tun können. Wir haben ja noch zunächſt ein⸗ 5 unſer„Urteſl“ in der Abrüſtungsfrage zu erwar⸗ 5 Wir könnten, wenn wir jetzt mit Vorſchlägen über einen Ga⸗ 855 iepakt an die Oeffentlichkeit treten, gewärtig ſein, daß man uns hielte: Das Deutſche Reich beabſichtigt wohl ein Ablenkungs⸗ 1 18 indem es zu einem Zeitpunkt von einem Garantiepakt zu keden beginnt, wo die Abrüſtungsfrage noch nicht einmal bereinigt ſa Wir möchten annehmen, daß mit den hier vorgetragenen Auf⸗ aſſungen auch die Anſchauungen der Reichsregierung ſich decken. Kellog bei den Jreunden Frankreichs“ bei Der Botſchafter in Paris, Lord Crewe, hat geſtern em rühſtück, das durch die Geſellſchaft der Freunde Frank⸗ den Sezu Ehren der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe gegeben wor⸗ ng ſt, eine Rede gehalten, in der er ü. a. ſagte: Wir verhehlen Politit t, däß wir an einem wichtigen Punkte der europäiſchen fſe ik angelangt ſind. Die Zelt, die ſeit dem Waffenſtillſtand ver⸗ unhen iſt, hat in keiner Weiſe die Gefühle der Dankbarkeit dete r Freundſchaft unter den während des Krieges verbün⸗ mit Völkern abgekühlt. Im Gegenteil, dieſe Gefühle werden ſich Procten Jahren weiter feſtigen und beleben. Die Löſung mehrerer ſtandeeme, die ebenſo kompliziert wie die während des Krieges ent⸗ Gebi nen Probleme iſt, wird immer ſchwieriger. Auf wirtſchaftlichem ſen et haben wir ſie klug benützt, um den Dawesplan zu ſchaf⸗ bler Hüten wir uns, eine günſtige Flut für die Löſung der Pro⸗ 2 der Sicherheit und des endgültigen Friedens uns entgehen aſſen, indem wir unſere Rechte und Pflichten, wie ſie in dem Jiel ür arg niedergeſchrieben find, aufrecht erhalten. Unſer eden iſt die Wiedergeburt des Vertrauens in allen Ländern Europas, Auf ſo auf politiſchem wie auf wirtſchaftlichem Gebiet. Es iſt die hatabe der Preſſe, uns ihre Hilfe zur Wiederherſtellung des Ver⸗ ens in allen Ländern zu leihen. Pariſer Times⸗Berichterſtatter ſagt zu der Rede des briti⸗ fello Botſchafters Lord Crewe. Seine Bemerkungen würden zwel⸗ offen in Paris ſo ausgelegt werden, daß die britiſche Regierung Ole dr beabſichtigt, die Möglichkeit eines Garantlepa ktes mit 0 o der franzöſiſchen und der deutſchen Regierung ſehr ſorgfältig lber difen. Bisher habe, wie er höre, noch kein Meinungsaustauſch run dieſe Fragen zwiſchen der britiſchen und der franzöſiſchen Regie⸗ ſtändbegonnen. Aber es liege auf der Hand, daß eine klare Ver⸗ igung zwiſchen beiden Ländern über die Grundſätze der Räu⸗ weite, des beſetzten Gebietes unbedingt notwendig ſei, bevor die e Frage eines Garantiepaktes in Angriff genommen önne. Der Widerhall aus England, Frankreich und Amerika Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ meldet, binfran zöſiſchen Kreiſen ſich wachſende Neigung zeige, da⸗ der Streit um die Kuhrkredite Wud Berlin, 6. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Zu der Be⸗ abinene der ſozialdemokratiſchen Miniſter des erſten kredite f 5 Streſemann. daß ſie an der Beſchlußfaſſung über die Ruhr⸗ vo ür die Induſtriellen nicht teilaenommen hätten, erfahren wir Aunterrichteter Seite folgendes: n— 20. Oktober 1923 ſandte die Sechſer⸗Kommiſſion den bekann⸗ diery rief an das Kabinett. in dem ſie das Einverſtändnis der Re⸗ und* erbat, ſich mit der Micum verſtändigen zu können n dem gleichzeitig vorgeſchlagen wurde, daß die den Induſtriellen chſenden Leiſtungen bei Stabiliſieruna der Mark durch das Reich für werden ſollten. In einer Kabinettsſitzung. an der der Miniſter e beſetzten Gebiete. Robert Schmidt, Reichsinnenminiſter dabn. mann und der preußiſche Miniſterpräſident Braun teil⸗ l are wurde dieſer Brief verleſen. Das Kabinett beſchloß nach te 0 Ausſprache, an der u. a. Sollmann und Schmidt ſich beteilia⸗ nach em Vorſchlaa der Sechſer⸗Kommiſſion zuzuſtimmen und mieruna der Finanzen für die Leiſtungen des Ruhrberabaus en aufzukommen. Der damalige Reichskanzler Dr. däm 5805 ann ſtellte zum Schluß der Sitzung das Einverſtändnis r anweſenden Miniſter feſt. dugr m 21. Ottober ſandte dann der Reichskanzler den Brief an Riſſton.tianes in dem er mit dem Porſchlaa der Sechſer⸗Kom⸗ A im Ramen der Reichsreaierung ſich einverſtanden erklärte. m Anſte Oktober fand dann noch eine Beſprechuna der Reſſort⸗ Schmier ſtatt. an der der Miniſter für die beſetzten Gebiete, Robert Lbinen nichtbeteiliat war. Als dann am 1. November das midt abermals zu einer Sitzung zuſammentrat. bemängelte datte 1 man ihn zu dieſer Reſſortſitzung nicht binzugezogen znthaf erklärte, daß er aus dieſem Grunde ſich der Stimme bemmenk den müße. Im übriaen aber iſt das Kabinett mit dem Ab⸗ 1 611 ch das die Sechſer⸗Kommiſſion vorgeſchlagen hatte. arun d⸗ Ueber zin verſtanden aeweſen. Kölner Problem mit der allgemeinen Sicherheitsfrage zu ver⸗ ſchmelzen. Dieſer Weg finde jedoch, da die Sicherheitsfrage mit den Verſailler Entwaffnungsbeſtimmungen nichts zu tun habe, in Lon⸗ don keinen Widerhall. In amerikaniſchen Kreiſen hoffe man offenbar auf eine baldige Regelung der Kölner Frage durch die alliierten Regierungen in Uebereinſtimmung mit der deutſchen Regierung, damit nicht die erfolgreiche Arbeit des Dawesplanes durch eine Aenderung der jetzt in Deutſchland vorhandenen guten Willens beeinträchtigt werde. Die„Daily News“ ſchreiben, daß in den engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Verhandlungen in der Sicherheitsfrage noch kein beſtimmtes Ergebnis erzielt worden ſei. Die engliſchen Be⸗ mühungen gingen dahin, als Erſatz für das Genfer Protokoll einen Pakt zwiſchen England, Frankreich, Belgien und Deutſchland zuſtande zu bringen. Die Einbeziehung Deutſchland ſei ein Ideal, das aber wohl ſchwerlich zu erreichen ſein werde. Der„Daily Herald“ will wiſſen, daß von franzöſiſcher Seite in den Unterredungen zwiſchen Lord Crewe und Herriot der Gedanke einer Einbeziehung Deutſchlands abgelehnt worden ſei. Frankreichs ewige Angſt Der Berliner Korreſpondent des„Echo de Paris“ macht in einem ausführlichen Bericht Stimmung gegen die angebliche „ſtarke Entwickelung der deutſchen Luftſchiffahrt'. Es macht nach den gleichen Behauptungen im„Oeuvre“ und in der„Liberté“ ganz den Eindruck, als werde nach der Kampagne gegen die Schutzpolizei ein neuer konzentrierter Angriff gegen die Entwickelung der deutſchen Luftfahrt vorbereitet. Die Behauptungen des Korreſpondenten ſind ebenſo phantaſievoll wie natürlich gefährlich für die Aufpeitſchung der franzöſiſchen Mentalität. Der Korreſpon⸗ dent behauptet insbeſondere, daß im letzten Vierteljahr 1924 Deutſch⸗ land 10 Millionen Goldmark für die Luftfahrt ausgegeben habe und ſpricht von zahlreichen deutſchen Flugzeughäfen und Luftſchiffhallen, die von manchen Seiten in generöſer Weiſe mit Geld⸗ mitteln unterſtützt würden.(2) Ebenſo ſoll nach den Korreſpon⸗ denten eine ungeheure Menge neuer Flugzeugführer ausgebildet werden. Während jeder Berliner weiß, daß man heute kaum mehr als ein Flugzeug in der Woche zu ſehen bekommt, hat der Berliner Korreſpondent des„Echo de Paris“ in der Umgegend von Berlin Flugzeuge geſehen, die Nümmern haben, die von 500 nicht weit entfernt ſeien. die Angſtpſychoſe nimmt alſo wieder geradezu groteske Formen an. 5 Angſt haben die Franzoſen, aber keine Beſſerung! Im übrigen glaubt man in Paris ſelber nicht an dieſe durchſichtigen Lügen. Man braucht ſie jedoch, um immer neue Vorwände für weitere Knebelung Deutſchlands zu haben und um das franzöſiſche Volk nicht zur Ruhe kommen zu laſſen. Dabei iſt Deutſchland längſt völlig abgerüſtet, während ringsum alle Völker um die immer weitere Ergänzung und Erſtarkung deer Bewaffnung bemüht ſind. Trotz allem Geſchwafels von Abrüſtungskonferenzen uſw. nehmen ſie keinen Anſtand, ihre fortwährenden Rüſtungsergänzungen Deutſchland zum Hohne offen auszupoſaunen. Ein Beiſpiel iſt die folgende Meldung: Ausbau der engliſchen Luftflokte „London, 6. Febr. Für den Haushalt des engliſchen Luft⸗ miniſteriums ſind weitere 3 Millionen Pfund angefordert worden, ſo daß ſich die geſamten Ausgaben für die engliſchen Luft⸗ ſtreitkräfte für 1925 auf rund 18,5 Millionen Pfund be⸗ laufen. Es ſollen 6oder 7 neue Geſchwader geſchaffen wer⸗ den. Wie verlautet, dürfte Chamberlain den Mehrforderungen des Luftminiſteriums keinen erheblichen Widerſtand entgegenſetzen. veröſſentlichung der Denkſchrift abermals verſchoben worden. Sie ſoll nunmehr am Montag erfolgen. Die franzöſiſche Preſſe benutzt die Angelegenheit der Ruhrkredite zu Anariffen gegen Deutſchland. Es wird u. a. be⸗ hauptet, daß die Ruhrkredite gegen das Dawesabkommen verſtoße. Dazu iſt zu bemerken, daß die Zahlungen aus dem Dawesabkommen genau umarenzt ſind und ſich ledialich auf die Zölle für Bier, Brannt⸗ wein, Tabak und Zucker erſtrecken. Sonſtige Einkünfte des Reiches kommen nicht in Frage. Weiterhin iſt klar, daß die Ruhrkredite als Reparationszahlungen zu betrachten ſind. Infolgedeſſen ſind mit den Ruhrkrediten keine Zahlungen gemacht worden, die die deutſche Leiſtungsfähiakeit zum Schaden irgend eines ausländiſchen Gläubigers vermindert hätten. Die deutſche Induſtrie muß bei ihrer Kreditſchwäche ſelbſtverſtändlich auf möalichſt raſche Zahlungen der Reparationszahlungen drängen, da dieſe ſonſt nicht ausgeführt wer⸗ den könnten. Daß das an die Induſtriellen abgeführte Geld der Dawesanleihe entnommen ſei, iſt völlig unſinnia, da über dieſen Fonds bekanntlich allein der Revarationsagent zu verfügen hat. die Durchführung der Induftriebelaſtung Auf gemeinſame Einladung des Reichsfinanz⸗ und Reich⸗wirt⸗ ſchaftsminiſteriums hatten ſich am Donnerstag zahlreiche Vertreter der wirtſchaftlichen Verbände in Berlin zu einer Beſprechung über die im Gange befindliche Durchführung der Induſtriebelaſtung nach dem Londoner Abkommen eingefunden. Es wurde unter dem Vorſitz des Staatsſekretärs Dr. Popitz eine Anzahl Fragen beſprochen, die in der Wirtſchaft zu Irrtümern, zum Teil auch zu einer ge⸗ wiſſen Beunruhigung Anlaß gegeben haben. Dabei wurde auf die große Bedeutung hingewieſen, die der glatten Durchführung der Induſtriebelaſtung und der friſtgemäßen Ulebergabe der Obli⸗ gationen beizumeſſen iſt. Ferner wurde hervorgehoben, daß Härten und Irrtümern, die etwa bei der Umlegung vorgekommen feien, ſowohl bei der Regelung der Aufbringungslaſten als auch bei künf⸗ tigen Umlegungen Rechnung getragen werden kann. Im Augenblick kämen nur die Unterzeichner nichtveräußerlicher Einzelobligationen in Frage. Die Nachprüfung des Werts der Betriebsvermögen für ſchrift Au⸗ die näheren Einzelbeiten dieſer Vorſchläge wird die Denk⸗ Auskunft aeben. Wie wir übrigens bören. iſt die die veräußerlichen Einzelobligatianen könne ſpäter vor einem Senat des Reichsſimanghafeß erfalgen. Geoͤrückte Stimmung in Moskau Von Axel Schmidt Der tſchechiſche Journaliſt Fapuſchek, der bisher durchaus nicht bolſchewiſtenfeindlich geſinnt war, veröffentlicht jetzt Reiſe⸗ briefe aus Sowjet⸗Rußland, die ſich durch ihren Peſſimismus aus⸗ zeichnen: „Unter den Einwohnern Moskaus herrſcht keine Gleich⸗ heitl Wir ſehen die Anſätze einer neuen energiſch ſpekulierenden Bourgeoiſie, ſehen die geknechtete graue Maſſe der Staatsange⸗ ſtellten und Arbeiter, ſehen Arbeitsloſe, Armut und verlaſſen Kinder. Nirgends iſt das Exiſtenzminimum ſo niedrig wie in Moskau. Das Anſtehen nach Milch, Manufakturwaren und Tee iſt im laufenden Jahre wieder üblich geworden. In Moskau gibt es augenblicklich 118 000 eingeſchriebene Arbeitsloſe, d. i. der zehnte Teil aller Einwohner. Nur 34 Prozent dieſer Arbeitsloſen erhalten Unterſtützung. Es gibt keine Möglichkeit ſich ordentlich anzuziehen, leidlich zu leben und ſeeliſche Anforderungen zu befrie⸗ digen Alles was auf Fabrikation beruht, iſt wahnſinnig teuer. Die Wohnungsnot iſt groß, nicht nur weil vieles während der Re⸗ volution vernichtet worden iſt, ſondern auch weil die Einwohner⸗ zahl Moskaus ſchneller als früher wächſt. Das alles wirkt natür⸗ lich auf die Stimmung der Bevölkerung. Im vorigen Jahre konnte man von einer Beruhigung ſprechen, weil das Alltagsleben regu⸗ läre Formen anzunehmen begann und man an eine Beſſerung glaubte. Von ſolchen Stimmungen iſt gegenwärtig nichts übrig geblieben. Man glaubt nicht mehr an eine Konſolidierung, man iſt ſehr ſkeptiſch geworden, hat gar kein Vertrauen mehr zur Regierung und nicht einmal zu ſich ſelbſt.t/ Dieſe gedrückte Stimmung in Moskau wird verſtändlich, wenn man erfährt, daß die drohende Hungersnot jetzt ſchon mit ungeheurer Wucht eingeſetzt hat. Wie hoch die Verzweiflung der hungernden Bevölkerung angeſtiegen ſein muß, die im Herbſt zu⸗ ſehen mußte, daß aus ihren vom Mißwachs bedrohten Gebieten zur Gewinnung von ausländiſchen Devißen die letzten Getreidevor⸗ räte ausgeführt wurden, geht aus folgendem Bericht des Vor⸗ ſitzenden der Stawrapoler Gouvernementskommiſſion an die Zen⸗ tralkommiſſion für Hungersnot hervor: „Im Stawropoler Kreiſe ſind ſechs Fälle von Selbſtverbrennung hungernder Bauernfamilien feſtgeſtellt worden. In den Polizeipro⸗ tokollen iſt geſagt, daß die in Verzweiflung geratenen Familien. weil von niraendsher Getreide zu erhalten war, die Türen und Fenſter vernagelt und nachts dann die Hütte angezündet hätten.“ Jeizt wird zwar in arößter Eile auf den Märkten in London und Newyork von der Sowjet⸗Regieruna Getreide aufgekauft. Bis es aber nach Rußland gebracht ſein wird. dürften Tauſende und Aber⸗ tauſende von Menſchen in Rußland Hungers geſtorben ſein. Bis in die Dörfer wird zudem von dieſem ausländiſchen Getreide kaum etwas gelangen, weil es den Machthabern im Kreml viel wich⸗ tiger iſt. das Militär und die Arbeiter in den Städten zu ernähren. weil deren Unzufriedenheit viel gefährlicher werden könnte als die unoraaniſierte und über das weite Land zerſtreute Bauernſchaft. Auch bei der vorigen Hungersnot ſind etwa fünf Millionen Bauern geſtorben, ohne daß es dem bolſchewiſtiſchen Regime piel geſchadet hätte. Zwar wird von der bolſchewiſtiſchen Preſſe mit Beſoranis feſtaeſtellt, daß die„Aktivität im Dorfe“ zunehme, aber bis zu einer politiſchen Auswirkunag hat das noch viel Zeit und die Lage der Sowietregierung iſt eine ſolche, daß ſie nur an den nächſten Taa denken kann. Trotzdem lieat für die Zukunft in der paſſiven Reſiſtenz der Bauern die ſchwerſte Gefahr für das bolſche⸗ wiſtiſche Reagime, weil es ſelbſtverſtändlich unmöalich iſt, in ſedem Dorfe Truppen zu unterhalten. um Unruhen im Keime zu erſticken. Der Kleinkriea zwiſchen Bauernſchaft und Sowfet⸗Beamten bat aber jetzt ſchon beträchtlichen Umfana angenommen. Im letzten Halbiahr ſind allein 60 Forſtheamte und Waldhüter von Bauern erſchlagen morden, weil ſie ſich der Ausnutzuna der Staatswälder durch die Bauern widerſetzten. Die Bauern ſtellen ſich nämlich immer mehr auf den Standvunkt, daß die ſtaatlichen Wälder ebenſo wie das Land der Gutsbeſitzer von rechtswegen ihnen gehören müſſe, während ſich die Sowiet⸗Regierung beftia dagegen wehrt. dieſen wertvollen Staotsbeſitz aufzugeben. Wie man ſieht, ſind hier die Rollen ver⸗ tauſcht. Der kommuniſtiſche Staat will nichts von der Aufteilung der Wälder an die Geſamtheit wiſſen, ſondern vertritt den Staatskapita⸗ liemus. Die Bauernſchaft wiederum. die ſchon die Güter gegen den Willen der Kommuniſten in verſönlichen Beſitz ſtatt in gemeinſchaft⸗ lichen Betrieb aenommen bat. tritt nach kommuniſtiſchem Prinzip für die gemeinſchaftliche Nutzung des Waldes ein. Das heißt, ſie verlangt einfach, daß jeder Bauer nach Belieben ſich Bau⸗ und Brennholz ſchlagen könne, während dem Staate aroßmütig geſtattet wird, für die Inſtandhaltuna der Forſten zu ſorgen. Das Verhältnis zwiſchen Bauernſchaft und Bolſchewismus kann man dahin vräziſieren, daß die Bauern trotz ihrer enormen Ueber⸗ zahl infolge ihrer Unoraaniſiertheit den Bolſchewismus, dem ſie feind⸗ lich gegenöberſtehen., nicht beſeitiaen können: andererſeits iſt aber auch der Bolſchewismus nicht in der Lage. die paſſive Reſiſtenz der Bauern zu überwinden. Dieſe beiden Kräfte, die in Rußland allein von Bedeutuna ſind, befinden ſich in labilem Gleichoewicht. Dadurch iſt der Sowjetſtagt nicht in der Lage ſich zu konſolidieren, ganz ab⸗ geſehen davon, daß das kommuniſtiſche Syſtem ſich als unfähig er⸗ wieſen hat. ein geſundes Wirtſchaftsleben herzuſtellen, ſondern ſich vielmehr von Kataſtrophe zu Kataſtrophe hinſchleppt. Die Reichstagsfraktion der Deulſchen Volksparkei wählte geſtern durch uruf ihren bisherigen Vorſtand wieder und erweiterte ihn durch uwahl von vier Mitgliedern. Der neue Vor⸗ ſtand ſetzt ſich demzufolge durch folgende Mitglieder zuſammen: Vor⸗ ſitzender: Dr. Scholz, ſtellvertretender Vorſitzender: Dr. Curtius, Dr. Kempkes, Dr. Zapf, Geſchäftsführer: Brüninghaus, ſtellvertretender Geſchäftsführer. Morath. Beiſitzer: Dr. Becker, Beythien, Dr. Kalle, Hepp, v. Kardorff, Frau Mende, Dr. Runkel, Thiel, Weſtermann und Winnefeld. * Bürgermeiſterwahl in Hamburg. Der am 30. Januar ge⸗ wählte Geſchäftsſenat hat ſeine Mitglieder Dr. Donanth, der den Deutſchnationalen naheſteht und Dr. Spitta(Demokrat) zu Bür⸗ germeiſtern und Dr. Donanth zum Präſidenten des Senats gewählt. *Der Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik verurteilte am Donnerstag den Schriftleiter Louis Karl Drechsler aus Halle wegen Vorbereitung zum Hochverrat in vier Fällen und wegen Vergehens gegen das Preſſegeſetz zu! Jahr 9 Monaten Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe. Der Ange⸗ klagte, der vom Mai bis Juli 1924 verantwortlicher Redakteur des „Klaſſenkampf“ war, veröffentlichte in dieſem Blatte eine Reihe von Artikeln, durch die, wie der Vertreter der Anklage ausführte, der Tatbeſtand der fraglichen Delikte erfüllt ſei. 2. Seite. Nr. 62 Neue Mannheimer Jeitung(Adend⸗Ausgabel Freitag, den 6. Jebruar 19 der Löſungsverſuch der Auſwerkung Die Denkſchriſt des Reichsfinanzminiſteriums I. Dem Aufwertungsausſchuß des Reichstages iſt ſoeben eine Denkſchrift des Reichsfinanzminiſtertums zuge⸗ gangen deren Ziel es ſein ſoll, die Grundlagen zu ſchaffen für die Prüfung der Frage, ob jetzt der Zeitpunkt gekommen iſt, in dem den durch den Währungszerfall Geſchädigten in weiterem Umfang geholfen werden kann, als es beim Erlaß der dritten Steuernotver⸗ ordnung möglich war. Der Inhalt iſt nach einer Zuſammenſtellun der„Frkf. Ztg.“ folgender: Allgemeine Abänderungsvorſchläge Der radikalſte Vorſchlag, die Dritte Steuernotverordnung er⸗ atzlos aufzuheben, wird agelehnt, weil er zu einem wirtſchaftlichen Chaos führen würde. Der Vorſchlag, die abſchließende Regelung der Aufwertungsfrage hinauszuſchieben und nur ein Sperrgeſetz zu erlaſſen, wird ebenfalls abgelehnt, weil er die Rechtsſicherheit vernichten und die Geſun⸗ dung der Wirtſchaft verhindern würde. Auch der weitere Vorſchlag: Zuſammenfaſſung aller Anſprüche und Ver⸗ teilung ihres Erträgniſſes pro Quote, wobei die Telungsmaſſe mit 5 Prozent zu kapitaliſieren und in der Höhe dieſes Betrages von der Aufwertungsſtelle Teilſchuldverſchreibungen auszugeben ſein würde, wird abgelehnt, weil er einen ungeheuren Verwaltungsapparat bedingen würde, ganz abgeſehen von allen ſonſtigen Bedenken. Die Behandlung der öffentlichen Anleihen Die im freien Verkehr befindlichen, auf Papiermark lautenden Anleihen des Reiches ſind folgende: 155 Vorkriegsſchulden. 4proz. Schuldverſchreibungen 4 1156 872 700.— 2proz. Schuldverſchreibungen 1 973 793 700.— Zproz. Schuldverſchreibungen 4 1 674 842 200.— Vormals preußiſche Schulden 4 9 541 788 828.91 Vormals bayeriſche Schulden. 2393 757 542.21 Vormals ſächſiſche Schulden„% 947 923 158.46 Vormals badiſche Schuldn.. 622 762 700.— Bormals heſſiſche Schulden„ 532 766 063.27 Vormals Mecklenb.⸗Schwerinſche Schulden 112 021 150.— 18 956 528 042.85 Kriegsſchulden. Zproz. Kriegsanleihe„„„ 4892 187 100. 4proz. Schatzanweiſungen% 6160 537 700.— 4 proz. Schuldverſchreibungen 4 110 000.— Vormals preußiſche Schuldn. 4 95 545 600.— 51 148 330 400.— Nachkriegsſchulden. Prämienanleihen 1919 838 3840 000 000.— In dieſe Zuſammenſtellung iſt die Zwangsanleihe nicht gufgenommen. Ihrer Aufwertung ſtellt die Denkſchrift den Geſichts⸗ punkt entgegen, daß es ſich bei ihr um eine Finanzoperation han⸗ ſeh⸗ die ihrem Weſen nach der Einhebung einer Steuer nahe tehe. Nachdem das Reich die Anleiheſchulden der Länder zum größten Teile übernommen hat, ſind als Länderſchulden noch zwei Kategorien verblieben: die Schulden der Länder, die nicht Eiſenbahn⸗ känder waren, und ferner von den Anleiheſchulden der Eifenbahn⸗ länder der Teil, der nicht auf das Reich übertragen wurde. Die Denkſchrift ſchätzt die in Papiermark bemeſſene Anleiheſchul⸗ den der Länder(ohne Württemberg und Oldenburg) auf 2 bis 3 Milliarden Mark. Für die auf Papiermark lautenden, noch um⸗ laufenden Reichs⸗ und Landesanleihen ergibt ſich ſomit ein Geſamt⸗ betrag von 77 bis 78 Milliarden Mark. Eine allgemeine Wieder⸗ aufnahme des Zinſendienſtes würde die Volkswirtſchaft gewaltig be⸗ kaſten. Eine Ver zinſung zu 0,5 Prozent würde einen Aufwand von jährlich 390 Millionen Reichsmark erfordern. Würde man die Wiederaufnahme der Verzinſung auf die 51 Milliarden Kriegsan⸗ leihe beſchränken, ſo würden dazu jährlich 255 Millionen Reichsmark aufzuwenden ſein. Die Denkſchrift gibt ſodann einen Ueberblick über die Be⸗ laſtung der Wirtſchaft mit Abgaben aller Art, beſonders auch der Zahlungen an das Ausland auf Grund des Dawesplanes für 1925 bis 1929. Sie kommt zu dem Schluß, daß die Summen, die für öffentliche Zwecke dem deutſchen Volkseinkommen entzogen werden müſſen, kaum weſentlich geringer ſein werden als 9 bis 10 Milliarden Reichsmark jährlich. Die Höhe dieſer Laſten hält die Denkſchrift nicht für ſteigerbar, im Gegenteil, ſie plädiert für ihre Milderung. Deshalb lehnt ſie auch den Vorſchlag ab, für Aufwer⸗ tungszwecke 10 Jahre lang eine laufende Sonderſteuer vom Ver⸗ mögen zu erheben, der von demokratiſcher Seite gemacht worden war. —ͤ——.t———ẽ——————————— Meoͤiziniſche Umſchau Zu hoher Blutoͤruck und ſeine Schäden Von Dr. med. Alfred Salinger⸗Berlin⸗Zehlendorf Zu den ſogenannten Modekrankheiten ſcheint der„zu hohe Blutdruck“ zu gehören; man hört jedenfalls oft, daß der und jener von ſeinem Arzt wegen dieſes Leidens in einen Kurort geſchickt wird, wo der Blutdruck unter allen Umſtänden herabgeſetzt werden müſſe, wenn ſchlimme Zufälle verhütet werden ſollen. Derartige Patienten haben gewöhnlich über das Weſen ihres Leidens keinerlei Aufklärung erhalten; ſie glauben nur zu wiſſen, daß ein zu hoher Blutdruck leicht einen Schlaganfall zur Folge haben könne. Es ſcheint faſt, als ob heute mehr Menſchen an zu hohem Blutdruck leiden als früher. Das iſt nicht etwa ſo zu erklären, daß dieſe Er⸗ krankung früher ſeltener war, ſondern ſo, daß ſie heute häufiger diagnoſtiziert wird, weil das Augenmerk der Aerzte darauf ge⸗ richtet iſt. 5 Vor etwa zehn Jahren noch beſaß kein praktiſcher Arzt einen Blutdruckmeßapparat, heute wird bei faſt jedem innerlich Kranken in der ärztlichen Sprechſtunde auch der Blutdruck gemeſſen. Was iſt der Blutdruck überhaupt und was iſt ein„zu hoher Blutdruck“? — Jeder weiß wohl, daß das Blut im lebenden Organismus dauernd fließt und daß ein Stillſtand des Blutlaufes ſofort den Eintritt des Todes zur Folge hat. Der Tod iſt alſo, mediziniſch geſprochen, ein Siſtieren der Blutſtrömung. Die Kraft nun, die den Fluß des Blutes, demnach indirekt das Leben, aufrecht erhält, nennen wir Blutdruck. Dieſer wird unterhalten erſtens durch die Druck⸗ und Saugwirkung der Herzpumpe und zweitens durch die Elaſtizität der Schlagader⸗(Arterien) Wände. Die Schlagader wird durch eine vom Herzen in ſie rhythmiſch hineingepreßte Blutmenge gedehnt und ſchiebt nun ihrerſeits dadurch, daß ſie ſich nach ihrer Dehnung in dem Augenblick, wo die Druckwirkung der Herzpumpe einen Moment ruht, vermöge der Elaſtizität ihrer Wand wieder zuſammenzieht, das Blut weiter; ein Vorgang, durch den die Herzpumpe unterſtützt wird und den wir mit unſerem taſtenden Finger an der ſogenannten Pulsſchlagader als„Puls“ wahrnehmen können. Der Blutdruck kann alſo hiernach erhöht werden, entweder durch Vergrößerung der Herzkraft oder dadurch, daß die Arterienwand ſich nach ſeder Deh⸗ nung mit ſtärkerer Energie zuſammenzieht. Erſteres iſt der Fall bei manchen Menſchen mit ſogenannter Herzerweiterung, letzteres tritt ein, wenn die Schlagadern ſich durch irgendeinen Einfluß verengen Die Amkauſchanleihe dem Geſichtspunkt eines billigen anleihen enthält. des Reiches, alſo ſowohl die tauſchanleihe) konvertiert. Die Umtauſchanleihe tauſchanleihe konn bis zur Erledigung ſämtlicher pflichtungen grundſätzlich nicht gefordert werden. Während alſo alle Inhaber alter Papiermarkanleihen(ſoweit nicht für Kleinheträge und für Spitzenbeträge eine Konvertierung prak⸗ tiſch unmöglich iſt) gegen ihre alten Anleihebeſtücke die neuen Stücke der Umtauſchanleihe erhalten, kann eine ſofortige Ver⸗ zinſung nur für einen beſchränklen Kreis von Anleihebeſitzern, nämlich für den alten Beſitz, in Frage kommen. Der Zeitpunkt, der die Grenze zwiſchen altem und neuem Beſitz bildet, muß ſo gewählt werden, daß der Nachweis der Beſitzdauer erleichtert wird. Bei der Prüfung der Beſitzdauer wird für den Fiskus eine wert⸗ volle Unterſtützung ſich dadurch ergeben, daß ein recht anſehnlicher Bruchteil der Kriegsanleiheſtücke im Laufe der letzten Jahre durch die Bücher der Reichsanleihe.⸗G. gelaufen iſt. Dieſe negative Abgrenzung reicht freilich nicht aus. Vielmehr muß jeder, der die dem alten Beſitz vorbehaltene Sonderſtellung in Anſpruch nimmt, den poſitiven Nachweis erbringen, daß alter Beſitz vorliegt. Dieſer Nachweis wird für zahlreiche Fälle dadurch erleichtert, daß ſeit dem 1. Dezember 1919 für alle Wertpapiere der ſogenannte Depotzwang beſtand. Man wird davon ausgehen können, daß dieſe Beſtimmung in den erſten Monaten des Jahres 1920 vollſtändig wirkſam geworden und daß daher der 1. Juli 19 20 der Zeitpunkt iſt, der als Grenze zwiſchen altem und neuem Beſitz in erſter Linie in Betracht kommt. Für den Kreis der Altbeſitzer, wie er im vorſlehenden umgrenzt iſt, wird eine Aufnahme des Zinſendienſtes etwa für die Zeit vom 1. Juli 1925 ab erwägenswert ſein. Als Zinsfuß kommt ein Satz von 5 vom Hundert des Nennbetrages der Umtauſch⸗ anleihe in Betracht. Allerdings läßt ſich nicht überblicken, ob es möglich ſein wird, dieſe Verzinſung für längere Zeit hindurch zu leiſten. Es bleibt daher nichts übrig, als daß der Zinſendienſt zlt⸗ nächſt nur für einen beſchränkten Zeitraum, etwa für die Dauer von drei Jahren, aufgenommen, und daß die Entſchließung darüber, ob auch nach Ablaütf dieſer drei Jahre der Zinſendienſt fortgeſetzt werden kann, ſpäter geſetzlicher Regelung vorbehalten wird. In entſprechender Weiſe, wie gegenüber dem Altbeſitz kommt auch gegenüber ſolchem Anleihebeſitz, der in der Zeit vom 1. Juli 1920 bis zum 1. Juli 1923 auf Grund der geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen über die Anlage von Mündelgeld erworben worden iſt, eine Wiederaufnahme des Zinſendienſtes in Betracht. Für der⸗ artige Anleiheſtücke, die bereits in einer Zeit weit vorgeſchrittener Geldentwertung erworben worden ſind, werden jedoch die Zinſen nach einem Reichsmarkbetrag zu berechnen ſein, der dem Goldmarkwert entſpricht, den der für die Anleiheſtücke ge⸗ zahlte Erwerbspreis zur Zeit des Erwerbes gehabt hat. Unter der Gruppe von Anleihebeſitzern, für die nach den vor⸗ ſtehenden Geſichtspunkten die Wiederaufnahme des Zinſendienſtes bereits vom 1. Juli 1925 ab in Frage kommt, erſcheint eine weitere Bevorzugung derjenigen Altbeſitzer von Kriegsanleihe gerechtfertigt, die in beſonderem Maße unterſtützungsbedürftig ſind. Die bedürftigen Altbeſitzer von Kriegsanleihe ſollen in der Lage ſein, an Stelle der allen Altbeſitzern zukommenden Verzinſung eine erhöhte Rente zu beziehen, die— entſprechend der vom Reichs⸗ miniſter der Finanzen bereits Ende September 1924 vorgeſchlagenen ſozialen Löſung— etwa auf jährlich 2 Prozent des Papier⸗ markbetrages der alten Kriegsanleiheſtücke zu bemeſſen und durch Beſtimmung eines Höchſtbetrages zu umgrenzen wäre. Die Rente wird bei Perſonen, die das 60. Lebensjahr überſchritten haben, lebenslänglich ſein. Bei anderen Perſonen wird ſie jeweils für eine gewiſſe Anzahl von Jahren gewährt und es muß nach Ablauf eines ſolchen Zeitraumes die Vorausſetzung der Rente, näm⸗ lich die Bedürftigkeit erneut nachgeprüft werden. Durch den Be⸗ zug der Rente geht der Anleihegläubiger der Kapitalforderung, die ihm gegen das Reichs zuſteht, nicht verluſtig. Erforderlich iſt jedoch, daß die Anleiheforderung im Schuldbuch eingetragen und für die Veräußerung geſperrt wird. Die Verzinſung, auf die alle Anleihe⸗ beſitzer Anſpruch haben, wird während der Dauer des Rentenbezugs durch die Rente erſetzt. Beim Tode des Rentenempfängers geht die im Schuldbuch eingetragene Anleiheforderung auf den Erben über; der Erbe erlangt damit eine verkäufliche Forderung, deren Verzinſung mit dem Tode des Rentenberechtigten wieder ein⸗ ſetzt. Legt der Rentenberechtigte kein Gewicht darauf, daß er Auleihegläubiger bleibt, und demgemäß ſeine Anleiheforderung werden auch die Blutgefäße vom Zentralnervenſyſtem geſteuert— oder dadurch, daß die Wand der Schlagader z. B. durch Auf⸗ und Einlagerung pon Kalkſalzen dicker und ſtarrer wird, welch letzterer Vorgang bei der ſogenannten Schlagaderverkalkung zu beobachten iſt. Aus dem Geſagten geht ſchon deutlich hervor, daß der Blutdruck im Leben eines jeden Menſchen großen Schwankungen unterworfen iſt; denn, wenn das Zentralnervenſyſtem eine Verengerung und Erweiterung der Arterien bewirken kann, ſo iſt es klar, daß z. B. ganz plötzlich zum Steigen oder Fallen bringen kann. Aber auch die durch Schlagaderverkalkung hervorgerufene Blutdruckſteigerung braucht durchaus nichts Krankhaftes zu ſein; denn die Arterien aller Menſchen verkalken mit zunehmendem Alter, und wir alle haben daher im Alter einen weit höheren Blutdruck als in der Jugend. Wenn aber der Arzt von„zu hohem Blutdruck“ ſpricht, ſo meint er damit, daß dieſer im Verhältnis zu dem Alter des Patienten zu hoch iſt, daß dann entweder die Steuerung der Schlagadern durch das Zentralnervenſyſtem eine ſchlechte, krankhafte iſt oder daß die Arterien zu hochgradig verkalkt ſind. Welche Gefahren erwachſen einem Menſchen aus„zu hohem Blutdruck“?— Dieſe Frage iſt nicht gar ſo leicht zu beantworten. Wir wiſſen, daß die Blutgefäße durch den großen Blutdruck frühzeitig abgenutzt werden und ſich deshalb in ihren Wänden übermäßig früh und gar zu reichliche Mengen von Kalkſalzen abſcheiden. Ferner wiſſen wir, daß ein abnorm hoher Blutdruck zwei lebenswichtige Organe ganz beſonders gefährdet und zwar das Herz und die Nieren. Auch iſt uns die Tatſache bekannt, daß ſolche Patienten der Gefahr eines Schlaganfalles mehr ausgeſetzt ſind als andere Menſchen. Denn es kommt oft vor, daß eine durch die Erkrankung morſch und brüchig gewordene Arterie im Gehirn von dem Blutſtrom durch⸗ brochen und die in der Nähe befindliche Gehirnſubſtanz von dem ausſtrömenden Blute zertrümmert wird, ein Vorgang, den wir eben „Schlaganfall“ nennen. Die Urſachen der chroniſchen Blutdruckſteigerung können man⸗ nigfache ſein; alle kennen wir ſicherlich noch nicht. Es gibt Men⸗ ſchen, welche dauernd einen ſehr hohen Blutdruck haben, ohne daß eine dieſen erklärende organiſche Veränderung auffindbar iſt; auch ſieht man oft dieſe Erkrankung bei den Mitgliedern einer Familie immer wiederkehren. Ferner iſt bekannt, daß Menſchen, die einem übermäßigen regelmäßigen Biergenuß fröhnen, und ſolche, deren Leben reich an geiſtigen Anſtrengungen und ſeeliſchen Erregungen iſt, ganz beſonders leicht an dieſem Leiden erkranken. Die Behand⸗ lung des„zu hohen Blutdruckes“ iſt eine ſehr ſchwierige Aufgabe für den Arzt. Nicht in allen Fällen darf es unſer Beſtreben ſein, den Druck herunterzuſetzen. Man muß ſich nämlich darüber klar ſein, Zum Schluß wird ein„Vorſchlag einer Löſung unter Ausgleiches(Ausgleichslöſung)“ wiedergegeben, der beſondere Beachtung verdient, weil er offenbar die Grundzüge der geplanten Regelung für die Reichs⸗ und Staats⸗ Die ſämtlichen auf Papiermark lautenden Anleihen 2 5 urſprünglichen Reichsanleihen (einſchl. der Sparprämienanleihe, jedoch ausſchließlich der Zwangs⸗ anleihe) als auch die von den Ländern auf das Reich übergegan⸗ genen Anleihen, werden nach einem feſtzufetzenden Wertverhältnis in eine einheitliche, auf Reichsmark lautende Anleihe(U 20 wir für die Anleihegläubiger unkündbar ſein. Eine Verzinſung der Um⸗ Reparationsver⸗ eine nerpöſe Erregung(Schreck oder Freude uſw.) den Blutdruck vererben kann, ſo iſt er in der Lage, ſich eine erhöhte Rente da⸗ durch zu verſchaffen, daß er zugunſten des Reiches auf den 75 trag der Umtauſchanleihe verzichtet. Die Beträge von Kriegsa leihen, die ſich in den Händen bedürftiger Altbeſitzer befinden, werden auf etwa 1½ Milliarden Mark zu ſchätzen ſein. Die Kriſis in preußen . Berlin, 6. Febr.(Von unſ, Berl. Büro) die„Voſſtg Ztg.“ hatte heute früh behauptet: Außer dem mehrfach genann 10 Dr. Horion würde vom Zentrum auch eine bisher führende 0 ſönlichkeit im Reich als Miniſterpräſident vorgeſchlagen wer 1 Manche haben dabei an den bisherigen Reichskanzler Dr. Mar! gedacht, der eine oder andre wohl auch an den bisherigen Reichf preſſechef Dr. Spiecker. In Wahrheit kommt nach unſerer Kenn nis keiner von den beiden Herren in Betracht, wie man uns 10 auch aus Zentrumskreiſen verſichert, daß die Partei nach wie 1 nur den Dr. Horion zu benennen beabſichtige. Vor ein paar 7 haben wir, geſtützt auf Informationen aus den Kreiſen der Reiede, regierung gemeldet, daß, ehe man die Löſung mit einem Beamten kabinett unter Zentrumsführung verſuche. es einem deutſchnatt nalen Kandidaten überlaſſen würde, die Unmöglichkeit zu erwel en, ein deutſchnationales Kabinett zu bilden. Wir werden nun aufmerkſam gemacht, daß bei der eigenartigen Struktur der pre 15 Verfaſſung dieſer ohne Frage ſehr praktiſche Weg leider verbaut 55 Der deſignierte Miniſterpräſident muß ja vom Haß gewählt werden und die Parteien, die ihn wählen, müſſen natürlich auch bei der Kabinettsbildung unterſtützen. Um die 7 5 eines deutſchnationalen Kandidaten zu ermöglichen, müßte alſo das Zentrum mittun. Das aber iſt ausgeſchloſſen. Die Mehrſen der Rechten beruht eben immer auf der Mithilfe der Kommumiſten und dieſe kommuniſtiſche Hilfe iſt nur zu haben, wenn es um Stür zen oder Zerſtören geht. o Nathuſius“ Berufung verworfen V Pparis, 6. Febr.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Die Strafkammer des Kaſſationshofes unterſuchte geſtern den Fall 0⸗ Generals v. Nathuſius, der bekanntlich Berufung gegen Urteil des Liller Kriegsgerichts eingelegt hat. Rechtsvertreter des Generals v. Nathuſius begründete die Berufung folgendermaßen: 1. Die unregelmäßige Zuſammenſetzung des Kriegs gerichts, das von einem Oberſten anſtatt von einem Generalſtabs⸗ offizier präſidiert wurde, und 2. eine formale Unregelmäßigkeit⸗ Der Kaſſationshof hat die Einwände des Verteidigers verwor und folgendes erklärt: General von Nathuſius wurde weder als fangener noch als Offizier abgeurteilt, noch wegen eines Rel— delikts. Infolgedeſſen brauchte die Zuſammenzetzung des Kriegs gerichts nicht in der vom Verteidiger hervorgehobenen Art und W vorgenommen zu werden. Der formale Fehler iſt für die Berufung unzureichend Letzte Meldungen Hoefles Empfehlungsſchreiben JBerlin, 6. Febr.(Von unſ. Berl. Büro). Wie wir erfahren, iſt das(in unſerem heutigen Mittagsblatt erwähnte) Empfeh! lungsſchreiben für die Depoſiten⸗ und Handelsbank, das der „Vorwärts“ heute früh veröffentlicht hat und das die Unte rſchriſ⸗ ten der Miniſter Deſer und Dr. Streſemann trägt, richtih Es wurde am 26. November 1924 ausgeſtellt, damit die Bank im Intereſſe des Reiches Gold⸗ und Deviſenankäufe im Auslande tätigen könnte. Die Unterſchriften Streſemanns und Oeſers ſind auf be⸗ ſondere Vorſtellungen des Poſtminiſters Hoefle hun erfolgt. Sobald die Bedenken des Deviſenkommiſſars bekannt win den, iſt das Schreiben zurückgezogen worden und zwar bereits am 12. Dezember, ſodaß es nur 14 Tage in Händen der Bank war. Heidelberger Chronik . heidelberg. 6 Febr.(Cig. Drahtber) Der Heidelbenge Schloßverein wird die Führungen durch das Schloß im 2 beginnen und möglichſt bis in den September fortſetzen. Nach ee vor gehen die kürzeren Führungen vor ſich, die den Bedürfnißß des Hauptteils der Schloßbeſucher genügen Aber nicht wene Fremde und Anſäſſige verlangen nach eingehender Erklärung Bauten und Altertümer. Auf die Bitte der Leitung des Schloßß vereins haben ſich ſchon mehrere fachkundige Herren bereit erkleng am einem Samstagnachmittag zu führen.— Heute Nacht hat ge lediger Kaufmann von hier nach vorausgegangenem Wortwe ale in der Hauptſtraße auf einen Studenten mit einer Selbſtlade piſt zwei ſcharfe Schüſſe abgegeben, die glücklicherweiſe ſehlg nden, Der Scharfſchütze will in Notwehr gehandelt haben, was von Arce, zeugen beſtritten wird. Die Unterfuͤchung des Falles iſt eingelenen — Prof. Dr. Mitteis wird am Samstag⸗ 7. Februar ſeine 8. trittsvorleſung über Gegenwartsaufgaben der germaniſchen Rech in wiſfenſchaft halten.— Prof. Dr. Karl Neumann wendet ſich 1f einem offenen Brief an den Oberbürgermeiſter gegen den Vorwin er hätte in ſeinem Vortrag über die alte Brücke über die deulſ Technik den Stab gebrochen. In Heidelberg gebe es eine große chalt zahl Bürger, die in der Frage der Brücke und der Neckarlandſ eine ſtarke Verteidigung der örtlichen Belange Heidelbergs wünſch den alſo in dieſen Fällen durch Herabſetzung des Blutdruckes anderen ernſten Störungen Vorſchub leiſten. Es muß wie bei allen heiten, ſo auch hier das Ziel jeder vernünftigen Behandlung ouf eine etwaige Urſache, wenn ſie erkannt iſt, auszuſchalten und e es por allem ankommt, den Blutdruck an dem Wohnort und in in Wirkungskreis des Kranken herabzuſetzen. Denn es nützt den einem Kurort mit Erfolg behandelten Patienten nichts, wenn er 7 ſeiner Heimkehr und nach Aufnahme der gewohnten Beſchefe hi. die Werte des ominöſen Blutdrucks wieder in die Höhe ſchnellen ſie Bei der Einſchätzung der Wirkung einer Kur auf dieſe Kranken ieſen gar nicht genug die Tatſache betont werden, daß gerade bei lichen Menſchen der Blutdruck ganz gewaltigen, mitunter ſogar ſtündlichn Schwankungen unterworfen iſt. Wenn z. B. bei einem ſolchen ſchen heute der Blutdruck 200 Millimeter Queckſilber betrügt, er morgen um dieſelbe Zeit 170 Millimeter nur betragen. Des können uns nur reichliche und ſorgfältige Meſſungen des Druc euch ſächlich darüber aufklären, ob die Kur geeignet war, den Blut herabzuſetzen oder nicht. Es will mir ſcheinen, daß die des hohen Blutdrucks im Publikum weit überſchätzt wird: Ueberſchätzung der Schwere des Leidens führt zu Sorgen, ud Schwächung der Nerven und damit zu noch höheren Blud tele werten. Den Ueberängſtlichen möge zum Troſt dienen, daß hen Menſchen ein ſehr hohes Alter erreichen, ohne von ihrem h0 Blutdruck eine Ahnung zu haben, weil dieſer bei ihnen niemals meſſen worden iſt. * Aerzie. Von der Geſellſchaft Deulſcher Naturforſcher und Aerin⸗ Der alle Erwartungen weit übertreffende Venc der 88. Verlane lung Deutſcher Naturforſcher und Aerzte in Innsbruck ſorſcher neut gezeigt, daß der Zuſammenſchluß aller deutſchen Naturfo und und Aerzte eine Notwendigkeit für die Forſcchung ſt. Lehre auf den Gebieten der Naturwiſſenſchaft und Medizin e⸗ Wenn auch im Jahre 1925 keine Naturforſcherverſammlung lten wird da die ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe in and wie in Deutſch⸗Oeſterreich gerade den Kreiſen, aus den 5 Geſellſchaft ſich zufammenſetzt, höchſte Sparſamkeit aufzwirgah gilt es doch erſt recht, in dieſem Zwiſchenjahr die Mitgliederza 0 mehren. Je kräftiger die Geſellſchaft daſteht, um ſo mächtigt9 in der Eindruck ſein, den die 89. Verſammlung im Jahre 1 15 Düſſeldorf machen wird. Das iſt auch aus dem Grundee wendig, weil immer noch die Mehrzahl der ſogenannten inte nalen Kongreſſe unter Ausſchluß der deutſchen Gelehrten wird. Daher betrachtet es die Geſellſchaft als ihre jeſen, die⸗ immer mieder der Welt zu zeigen, was in Deutſchland auf im ſen, drenpich und ihre Wände ſich verſteifen. Ver⸗ f kohr entweder durch nerpöſen Einfluß— denn wie alle Organe, ſo Verengen kann ſich dos Arterien ⸗ daß de rOrganismus vieler Menſchen ſich auf ſeinen hohen Blutdruck eingeſtellt hat und dieſen zu ſeinem Betriehe nioig hat. Wir wür⸗ ganze Welt umfaſſenden Forſchungsgebielen geieiſtet wird. Herbſt 1923 mit dem Verlag Julius Springer geſchloſſene Verraß — 1 1 — * 21222ͤ¶ĩ— R RR“ der handelshochſchule Mannheim nach Frankfurt 8— 3 ng. den 6. Jebruar 1925 neue Mannheimer Zeitung(Abens⸗Rusgade) 3. Seile. Dr. b2 2** Neuregelung der Jrachtſtundung bei der Reichsbahn. Der Städtiſche Nachrichten Verwaltungsrat der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft hat ſich damit veranſtaltungen Iweitägige Studienfahrt huerneſten⸗ freundliche Entgegenkommen des Frankfurter Ober⸗ und ers Dr. Landmann, der Handelskammer Frankfurt denten gereicher Frankfurter Unternehmungen hatten ca. 105 5 Altman hieſigen Handelshochſchule unter Führung von Prof. Dr. derleben n Gelegenheit, zwei eindrucksvolle Tage in Frankfurt zu erent dedn geradedu vorbildlcher Weiſe hat ſic der Wirſſchafts⸗ 9 es Oberbürgermeiſters der Exkurſtion angenommen. Herr S 95 Beſuch galt den Frankfurter Meſſeanlagen. eiſe in di er vom Meſſeamt führte die Beſucher in inſtruktiver fand 55 ie Entwicklung des Frankfurter Meſſeweſens ein. Darauf Sen 2 Selichtigung der Meſſeanlagen ſtatt. Nachdem man dem man ſich erg⸗Muſeum einen Beſuch abgeſtattet hatte, fand Sludierenden die Mittagszeit in der Börſe ein. Hier war den Gelegenheit geboten, von der Galerie aus das Leben Handel en der Börſianer zu beobachten. Im Sitzungsſaal der hatten di skammer fanden ſich die Teilnehmer zuſammen und ſnlichteite beſondere Vergünſtigung, von den prominenteſten Per⸗ lichen Zuſc des Frankfurter Wirtſchaftslebens über die wirtſchaft⸗ 1. a. ſpr ammenhänge der Stadt Frankfurt unterrichtet zu werden. der Mat achen: der Vorſitzende des Börſenvorſtandes, der Vorſigende mehrere erkammer, Handelskammerſyndikus Prof. Dr. Trumbler und ihre Fachreferenten. Prof. Dr. Altmann drückte den Herren einen Doerorragenden Ausführungen im Namen aller Teilnehmer en aus. Am Nachmittag wurde die Riederwald⸗ bauamte beſucht. In einem Vortrag, den ein Vertreter des Hoch⸗ mungsder; hielt, wurden die Beſucher über die Frankfurter Woh⸗ Kolonie ſtan iſe orientiert. Darauf fand die Beſichtigung der Manern, anderen Tag trafen ſich die Teilnehmer um 9 Uhr am musſchuß rg, um die Altſtadt zu beſichtigen. Im jetzigen Bürger⸗ tiätiger Raue im Römer hielt der zweite Vorſitzende des„Vereins und beſ iſtadtfreunde einen intereſſanten Vortrag über die Altſtadt ſe Aeders. über die Tätigkeit des Vereins, der in den letzten omit dodren die dem Verfall nahe Altſtadt neu hergerichtet hat und hielt. er Nachwelt ein Denkmal von hohem kulturellen Wert er⸗ die Aliſtabh der Beſichtigung des Römers fand eine Führung durch Zunſtinſtn ſtatt. Eine Gruppe beſuchte darauf das Städttel'ſche vor, da itut und das Liebighaus, eine andere Gruppe zog es ſich 5 dethe⸗Haus zu beſuchen. Um die Mittagszeit trafen Stem iche Teilnehmer zur Beſichtigung der Schriftgießerei berdorr fee. Welches Intereſſe dieſes hervorragende Unternehmen Mittg ief, zeigte ſich dadurch, daß die Beſucher erſt um 3 Uhr zum ei n bſen kamen. Die Exkurſion fand für ſämtliche Teilnehmer ſurteefniedigenden Abſchluß. Eine Gruppe beſuchte die„Frank⸗ hezeigt 5 Zeitung“, wo die Technik und der redaktionelle Betrieb WFei ſt urden, eine zweite Gruppe beſuchte die Sektkellerei legten eine dritte die Brauerei„Binding“. Die beiden dütern ruppen ſind vielleicht, was die Bedarfsdeckung an Genuß⸗ 5 angeht, am beſten weggekommen. ie b ſahrt die eiden Tage haben auf die Teilnehmer an der Studien⸗ laſſen beſten Eindrücke wirtſchaftlicher und kultureller Art hinter⸗ Studie Wir geben der Hoffnung Ausdruck, daß recht oft ſolche hatte dlabten unternommen werden. Prof. Dr. Sommerfeld ſtenten ie Freundlichkeit, ebenſo wie zwei volkswirtſchaftliche Aſſi⸗ an dem lehrreichen Ausflug teilzunehmen. ERL. verſchleppung überall Fasche Einſender der unter obiger Ueberſchrift veröffentlichten über ift macht, ſo wird uns geſchrieben, anſcheinend ſeinem Aerger döllig einen verlorenen Prozeß Luft; ſie iſt aber einem Juriſten 0 ſei unverſtändlich, da der Sachverhalt, wie dargeſtellt, unmöglich teil ib kann. Eine Hinterlegung bei einem„rechtskräftigen“ Ur⸗ 8 t es gar nicht und dann kann die Sicherheit,„wenn die Veſtmmemäß dem Urteilsſpruch erledigt iſt“, nach den beſtehenden ordnu mungen nicht ohne Weiteres zurückbezahlt werden. Die An⸗ Prozeßg der Rückzahlung muß gemäß 88 109, 715 C..O. vom ürtelsericht erfolgen. Kann der Hinterleger die Rechtskraft des binter nachweiſen. ſo erfolgt die Anordnung der Rückzahlung der nicht rlegten Sicherheit gemäߧ 715..O. ſofort. Kann er die⸗ ner 5 muß er gemäߧ 109 C..O. den Antrag ſtellen, dem Geg⸗ die Rite Friſt zu beſtimmen, innerhalb der er die Einwilligung in cozefclgabe der Sicherheit zu erklären hat. Dieſe Friſt wird vom Wiaeſericht gewöhnlich auf zwei Wochen feftgeſetz. Sofort nach der. der Friſt kann der Hinterleger den Antrag auf Rückzahlung Na icherheit ſtellen, welchem Antrag ſofort ſtattgegeben wird. leger dimpfang des Beſchluſſes vom Prozeßgericht kann der Hinter⸗ ſchein ie hinterlegte Sicherheit gegen Rückgabe des Hinterlegungs⸗ mef ͤ ſofort bei der Hinterlegungsſtelle in Empfang nehmen. Nach us rfahrungen zahlt die Hangertegungenene die Saendeit 105 wenn i i i rkunden ausgefolgt oder dugeſtellt die erforderlichen gef 5 55 Heldda, Bauer, das verſtehſt Du nicht. Für hinterlegtes Ihres vergütet die Juſtizkaſſe, alſo der Staat, 2 Prozent überquerte, in voller Fahrt auf den Gehweg und dort gegen einen alſo dezinlen. Für geſtundete Steuern verlangt das Finanzamt, er Staat, 12 Prozent Jahreszinſen Verſtehſt Du das Bauer? der Ueurn den die Zeitſchrift„Die Raturwiſſenſchaft“ zum algan der Geſellſchaft beſtimmt wurde, hat ſich vollauf bewährt. Der Verſammlung in Innsbruck iſt jetzt wdneinen Bericht, über die 88. in Berlin erſchienen. Der er Hirſchwaldſchen Buchhandlung eee für die Mitglieder der Geſellſchaft iſt für 1925 auf der 800 feſtgeſetzt worden. Die Geſellſchaft hat einen Arbeitsplatz in dur Verlogiſchen Station in Neapel belegt, der den Mitgliedern rfügung ſteht. st. vom Inſtinkt der Inſekten wale nſetten. die niemals ihre Nachkommenſchaft ſehen und die nie⸗ üng ibre Eltern geſehen baben, weil ſtets die Jungen erſt im Früh⸗ ſtar aus den Eiern kriechen. während die Alten bereits im Herbſt legen 5 verraten eine ungemein aroße Vorſorge für ihre Jungen und tet m die Eier dorthin, wo ſie am leichteſten von der Sonne ausgebrü⸗ rden. wie z. B. Schmetterlinge. die meiſt an der Sonnenſeite damft ſane Eier legen und ſie mit einem warmen Geſpinnſt umaeben. Iule unter demſelben überwintern können. an ein Auauſt hat man Geleoenheit, dieſe wunderbare Erſcheinung Uchf Schmetterlina zu beobachten, der bei uns zu den gewöhn⸗ nachd gebört. Es iſt ein weißer Schmetterling, den man kurze Zeit, eb er aus der Puppe gekrochen iſt. umherflattern ſieht: aber bojort Hn iſt kurz und nur der Begattung gewidmet. nach welcher er irbt. Die Weibchen ſitzen auf der Sonnenſeite der Bäume, 15 die Eierablage erfolat. Gleich darauf verenden auch ſie. pötung ſie geſeſſen haben, bemerkt man eine velzige braune Er⸗ lz b. iwa ſo groß wie ein Zweipfenniaſtück und nimmt man den ilte mi ſo ſieht man eine aroße Anzahl Eier, die ſorgſam gegen die Lier dem Pelz umhüllt waren, damit die Frühlingsſonne die aup 17 unverdorben antreffe. Die dann auskriechenden jungen mütteriigenden ihre Nahruna ſofort in der Nähe und abnen nicht die edt 992 Sorafalt. die die Natur bierbei in den Schmetterlina ae⸗ Jur Wencde Inſekten legen ihre Eier mitten in Stoffe binein, die das 10 deder zum Pau noch zur Speiſe gebraucht. die aber der rve e runa dienlich ſind, nachdem ſie aus dem Ei gekrochen. So Eier bekannte Kleidermotte, ein ſilberaroßer Schmetterling, die na di velswert und Wollzeug. Die Rauve. die dann auskriecht. velcher Wollen⸗ und Pelszfäſerchen ab und baut ſich eine Röhre in Narbiete e wohnt. während die Umgebung erſterer reichlich Nabrung en T. Noch weit intereſſanter iſt ein Käfer, bekannt unter dem zen Kötpotenaräber. Dieſes Tier deat ſeine Lier in den verweſen⸗ rieche ver eines anderen Tieres, damit die Jungen, wenn ſie aus⸗ Leat man im Sommer z. B. aus auf trockene Erde nieder, ſo fliegen ſofort, vom Ge. ezogen. die Totenaräber berbei, unterſuchen die Erde und einverſtanden erklärt, daß die Deutſche Verkehrskreditbank⸗A.⸗G. in Berlin die Geſchäfte der Frachtenſtundung für die deutſche Reichs⸗ bahngeſellſchaft übernimmt. Die deutſche Reichsbahngeſellſchaft wird künftig nur noch ſolche Frachtſtundungen zulaſſen, die über die Deutſche Verkehrskreditbank ſaufen. Das jetzt beſtehende monatliche Frachtſtundungsverfahren ſoll beibehalten, aber nicht weiter ausge⸗ dehnt werden. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens dieſer Neuregelung ſteht noch nicht feſt. Die Frachtſtundungsnehmer werden aber gut tun, ſich ſchon jetzt hiernach einzurichten. * Die Mannheimer Inderziffer. Nach Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts beträgt die für den 4. Februar berechnete Teue⸗ rungszahl(Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) 143.50. Setzt man die entſprechende Vorkriegszahl (414.59) gleich 100, ſo erhält man die Inderziffer 125.2. Da am 28. Januar die Inderziffer 125,1 betrug, iſt vom 28. Januar bis 4. Februar eine Erhöhung um 0,1 Prozent eingetreten. Die Steigerung iſt auf das Anziehen der Gemüſepreiſe zurückzuführen; andererſeits ſind Eier und Fleiſch etwas billiger geworden. Im Durchſchnitt des Monats Januar beläuft ſich die Teuerungszahl auf 143.07, die Indexziffer auf 124.9. Da im Dezember die Teuerungszahl 141.57, die Indexziffer 123.5 be⸗ trug, iſt vom Dezember auf Januar eine Steigerung um 1,1 Proz. feſtzuſtellen. *JFabrikbrand. Aus bisher noch nicht aufgeklärter Urſache lief heute vormittag in der zur Zellſtoffabrik gehörigen Spritfabrik der Inbalt eines eiſernen Keſſels aus und geriet in Brand. Das Feuer wurde von der Fabrikfeuerwehr ſofort mit ſieben Schlauchleitungen bekämpft, ſodaß ein Eingreifen der um 10,14 Uhr alarmierten Be⸗ rufsfeuerwehr nicht mehr zu befürchten war. Als nach einer balben Stunde die Gefahr eines Weiterareifens des Feuers nicht mehr be⸗ ſtand, rückte die Berufsfeuerwehr wieder ab. Anfälle. Mittwoch nachmittag iſt im Betrieh der Firma Joſef Vögele einem 15 Jahre alten Schloſſerlehrling aus Schwet⸗ zingen beim Aufziehen einer Drehſcheibe der Haken einer Kette an den Kopf geſchlagen, wodurch der Lehrling von ſeinem Standort aus etwa%½ Meter Höhe abſtürzte und ſich eine ſchwere Gehirn⸗ erſchütterung zuzog.— Geſtern vormittag fiel in einem Hauſe der Jutekolonie ein 14 Monate altes Kind in eine mit heißem Waſſer gefüllte Waſchwanne und erlitt an beiden Armen und im Geſicht erhebliche Brandwunden. Es wurde in das Allgem. Kran⸗ kenhaus aufgenommen.— Beim Abladen von Steinen an der Schaf⸗ weide fiel einem 19 Jahre alten Taglöhner ein Stein auf das rechte Bein und verletzte es erheblich.— In angetrunkenem Zu⸗ ſtande ſtürzte in der vergangenen Nacht beim Verlaſſen einer Wirt⸗ ſchaft ein 55 Jahre alter Bahnarbeiter auf den Gehweg und zog ſich oberhalb des linken Auges eine ſtark blutende Wunde zu. 855 Verunglückten wurden in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. *Ueber den Unfal des Laſtkraftwagens, von dem wir in letzter Nummer berichteten, geht uns folgende amtliche Darſtellung zu: Geſtern nachmittag wollte ein 26 Jahre alter Kraftwagenführer mit ſeinem Laſtkraftwagen von der Friedrichsbrücke nach dem Friedrichs⸗ ring im großen Bogen einbiegen, als plötzlich ſein Begleitmann, eben⸗ falls ein Kraftwagenführer, ihn veranlaßke, die Straße zwiſchen Geh⸗ weg und Verkehrsinſel zu benützen. Der Begleitmann griff ſelbſt an das Steuerrad und zog es herum, ſodaß der Kraftwagen die Straße Leitungsmaſt der Straßenbahn fuhr. Perſonen wurden nicht ver⸗ letzt. Der Leitungsmaſt und der Kraftwagen erlitten Beſchädigungen. Nach 17 Stunden konnte der Kraftwagen ſeine Fahrt wieder fort⸗ ſetzen. Neugierige Menſchen ſammelten ſich an und ſtörten den Fuß⸗ gängerverkehr. *Juſammenſtöße. Geſtern vormittag ſtieß Ecke Kunſt⸗ und Breiteſtraße ein Laſtkraftwagen mit einem Straßenbahnwagen der Linje 10 zuſammen und wurde derartig beſchädigt, daß er abge⸗ ſchleppt werden mußte. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Die Schuld trägt der Führer des Laſtkraftwagens, weil er nach links in kurzem anſtatt in weitem Bogen in die Breiteſtraße eingebogen iſt.— Ein 27 Jahre alter Schreiner blieb geſtern mit ſeinem Fahr⸗ rad vor dem Hauſe D 6, 11 in einer Schiene der Straßenbahn hängen und fiel gegen ein daherkommendes Perſonenauto. Ueber⸗ fahren wurde er nicht, doch erlitt er am Hinterkopf eine erheb⸗ liche Wunde. Der Führer des Perſonenwagens verbrachte den Verletzten nach dem Allgem. Krankenhaus, von wo aus er nach An⸗ legung eines Notverbandes wieder nach Hauſe entlaſſen wurde. BVerkehrsſtörung. Geſtern nachmittag entgleiſte an der Ein⸗ fahrtsweiche zum Weinheimer Bahnhof an der Brückenſtraße ein Motorwagen eines Zuges der O. E. G. Es entſtand eine Verkehrs⸗ ſtörung der ſtädtiſchen Straßenbahn von etwa 10 Minuten. * Prügelei. Geſtern abend verprügelten ſich zwiſchen S und 71 und 2 Angehörige des Jungdeutſchen Ordens und des roten Front⸗ kämpferbundes, was eine Menſchenanſammlung von nahezu 300 Per⸗ ſonen verurſachte. Die Täter wurden ermittelt und werden zur An⸗ zeige gebracht. * Feſtigenommen wurden 31 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Kaufmann wegen Betrugs und 12 Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebenswandels. * Bekrug. Eine Polizeiſtreife in Zivil kontrollierte geſtern einen mit Kohlen hauſierenden Händler und ſtellte dabei feſt, daß die von Wüllner⸗Abend verlegt! Dr. Ludwig Wüllner, der heute Freitag abend in der Harmonie, E 2, 6 den„Töd des Empedokles von Hölderlin ſprechen ſollte, iſt auf ärztliches Anraten leider ge⸗ zwungen worden, dieſen Abend abzuſagen. Der große Künſtler iſt nach einer kurzen Krankheit jetzt geneſen und muß ſich noch größte Schonung auferlegen. Er wird den Abend am 26. März 1925, Donnerstags, im Rahmen des Schriftſtellervereins Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen nachholen. 8 Orgelkonzert in der Chriſtuskirche. Am Sonntag, 8. Febhr. abends 8 Uhr wird Arno Landmann folgende Werke von Max Reger vortragen: Präludium und Fuge C⸗dur(op. 7, Regers erſtes Orgelwerk, komponiert mit 18 Jahren, zum erſten Male, weiter die große Choralphantaſte über„Wachet auf, ruft uns die Stimme“, die Paſſacaglia f⸗moll und ebenfalls zum erſten Mal„Ave Maria“ und Fantaſte C⸗dur op. 63. Einige der geiſtlichen Lieder op. 187 hat die Altiſtin Luiſe Heuber übernammen. Der Eintritt iſt frei. 8 * Bei der ſamstägigen„Großen Redoute“ im Roſengarten ſpielt im Nibelungenſaal als Tanzkapelle das verſtärkte Kon⸗ zert⸗Orcheſter, im Verſammlungsſaal eine bewährte Jatz z⸗ Kapelle aus Baden⸗Baden. Die Preispolonaiſe beginnt pünktlich 11½% Uhr im Nibelungenſaal. * Das Apollotheater bietet allen denen, die Zerſtreuung ſuchen, in der erſten Februarhälfte wieder einen recht unterhaltenden Abend. Ado, ein hervorragender Schlangenmenſch, eröffnet den Reigen mit den ſchwierigſten Exzentrik⸗Tricks, die in dem Sprung von einer hohen Standuhr auf die Hände, die infolge unglaublicher Verrenkungen die Füße erſetzen, ihre Krönung finden. Die Balan⸗ zierkunſt Mr. Gaulds iſt nicht neu, aber man bewundert von neuem mit Gruſeln, wie der Künſtler in ſchwindelnder Höhe auf einem Trapez mit einem Stuhl, deſſen Hinterfüße zudem noch in Gläſern ſtecken, ſich frei in der Schwebe hält und in dieſer hals⸗ brecheriſchen Situation ſogar ſich eine Zigarette anzündet und Zei⸗ tung lieſt. Hermann Dörſeln, ein gemütlicher Sachſe, hält im Mörbitzgenre eine Art Büttenrede, iſt alſo durchaus zeitgemäß. Auf⸗ machung und Vortrag unterſtützen auf das vorteilhafteſte die Gro⸗ tesken und Parodien. Vorzügliche Parterreakrobatik auf dem Zwei⸗ rad darf man die Vorführungen der Margenta⸗ Truppe nen⸗ nen. Durch Eleganz und Sicherheit zeichnet ſich das Doppelpaar beſonders aus. Ausgezeichnet iſt die Enſemblearbeit, vor allem, wenn hierbei Tricks ausgeführt werden, die man ſonſt nur auf dem ſicheren Bühnenboden zu ſehen bekommt. Fiamette Hilde garde, die vor einiger Zeit in der Libelle mit großem Erfolg gaſtier te, ent⸗ zückt alle Kenner als Sylvide, Indianerin und Ruſſin. der durchweg eigenartigen Tänze entwickelt die Künſtlerin eine glän⸗ zende Technik, zu der ſich eine Ausdrucksfähigkeit von faſzinierender Wirkugg geſellt. Das iſt wirkliche Tanzkunſt, die mit manierierter Künſtelei nichts zu tun hat. Die 5 Wilkes, prachtvolle Reckturner, beſitzen in der„komiſchen Figur“ einen Künſtler, der den an ſich nicht neuen Tricks zu ungewöhnlichen Erfolgen verhilft. Maria und Felice Leone, ein italieniſches Opernduett, trägt aus Troubadur, Figaros Hochzeit und eine ſpaniſche Serenade mit der Meiſterſchaft vor, die man bei ehemaligen Mitgliedern erſter Bühnen vorausſetzt. Die ſtimmlichen Vorzüge und der ausdrucksreiche Vortrag halten ſich die Wage. Neue verwegene Tricks haben die zwei Nellas er⸗ ſonnen, die hoch oben an der Decke am Trapez mit bewunderswür⸗ diger Sicherheit und Eleganz turnen. Geradezu ſenſationell ſind die zahnathletiſchen Tricks. Die Piccads⸗Comp. ſchließt mit der ſchon wiederholt hier gezeigten unübertrefflichen Pantomime „Die Einbrecher von Newyork“ das ebenſo gediegene wie abwechs⸗ lungsreiche Programm auf das wirkungsvollſte ab. Lilm⸗Kundſchau W. R. Alhambra-Cichtſpiefe.„Die Stimme des Herzens“ ein Filmroman in neun Kapiteln, weiß das Publikum in Spannung zu halten. Helga, die Tochter des Sägemüllers Petterſen, hat ihre Liebe Arne, dem jungen ſtarken Holgzfäller, geſchenkt. Gegen den Willen des Vaters folgt ſie allein der Stimme des Herzens. Sie ver⸗ läßt Heimat und Vaterhaus und zieht in die Großſtadt. In ihrem Kinde hat ſie ihr Glüch gefunden. Aber Arne kommt in ſchlechte Geſellſchaft und muß ins Gefängnis. Da⸗ Gegenſtück dazu: Ebba, die ſchöne Tochter des Großreeders Tompfon, liebt Harald Nielſen, den Prokuriſten ihres Vaters, muß aber den reichen Bankier Lind⸗ quiſt heiraten. Auch dieſe Ehe wird mit einem Kind geſegnet und nun iſt Frau Ebba glücklich. Sie iſt der Verzweiflung nahe, als ihr Kind ſtirbt. Doch der Arzt Axel Wyborg weiß Rat. Er kennt Helga und will nun beiden Teilen helfen. Und Helga bringt das Opfer und überläßt Ebba ihr Kind. Aber ſie iſt zu ſchwach, das Opfer zu überwinden, ihre Liebe zu ihrem Kinde iſt ſo groß, daß ſie ohne dasſelbe nicht mehr ſein kann und kann nur noch dadurch geretted werden, daß man ihr das Kind wiedergibt. Arne, inzwiſchen aus dem Gefängnis entlaſſen, erfährt von dem traurigen Schickſal ſeiner Frau und ninumt fürchterliche Rache an ſeinem Verführer, erleidet aber dabei mit den Tod. Helga hört nun wieder die Stimme des Herzen⸗ und folgt dem jungen Arzt Axel in ein neues Leben.—„Ein Tag ihm mitgeführten bereits abgewogenen Säcke mit Kohlen ein Minder⸗ gewicht bis zu 6 Pfund hatten. ſcharren ſie mit ihren kräftigen Vorderbeinen unter der Leiche weg, bis dieſe einige Zoll verſunken iſt. Hierauf kratzen die Käfer die Erde oben über der Leiche zuſammen und ſofort begiebt ſich dann das Weibchen in das Grab, um in die Leiche etwa 30 Eier zu legen.— Ein Naturforſcher teilt von dem Totengräber mit:„Ich trat an einem ſchönen Maientag in meinen Garten bei Winterthur und bemerkte auf dem Weg eine tote Maus liegen, die ſich ab und zu hin⸗ und her⸗ bewegte. Als ich ſie mit dem Stock umwendete. ſah ich einen Toten⸗ aräber. der durch ſein Bemühen, dieſes Aas zu begraben, jene Bewe⸗ auna bewirkt hatte. Er ließ ſich nicht im mindeſten durch mich ſtören. ſondern fuhr fort, ſein Totengräberamt zu betreiben, welches ihm jedoch trotz aller Anſtrenaung nicht gelang. weil der Boden zu feſt und mit grobem Kiesſand überſchüttet war. Endlich gab er es auf., er verließ die Maus und lief eine Strecke auf dem Wea fort. Dann kam er an ein Gartenbeet: kaum ſpürte er hier lockeren Boden, als er ſofort wieder zu ſcharren begann und. da dies hier vorzüalich aing. ſo lief er direkt zur Maus zurück, die er nun durch Zerren und Schie⸗ ben fortbringen wollte. Allein vergebens, ſeine Kräfte waren zu ſchwach. Plötzlich flog er fort und ich alaubte ſchon, er habe das Unternehmen völlig aufgegeben. Allein wie groß war mein Erſtau⸗ nen. als ich ihn in wenig Augenblicken mit vier ſeiner Genoſſen zu⸗ rückkehren ſah! Im Nu krochen Alle unter die Maus, die dann auch,. auf dem Rücken der Käfer, zwar langſam, aber graden Wegs ſich nach dem Beet zu fortbeweate. Als der ſonderbare Leichenzug an der Stelle, an welcher der erſte Käfer geſcharrt hatte, angelanat war. aing die Beſtattung förmlich vor ſich. Immer tiefer verſank die Maus in den Voden: endlich erſchienen alle Käfer an der Oberfläche und in aroßer Schnelligkeit war das Grab geſchloſſen. Drei Männchen flo⸗ aen fort und die zwei Weibchen aruben ſich zur Maus zurück und be⸗ gannen hier mit der Eierablage.“— Ein Beiſpiel. wie wunderbar die Natur für die Erhaltung ihrer Arten beſorat iſt. G. S. Theater und Muſik Frankenthaler Konzerke. Das 8 Fn des Pfalz⸗ orcheſters brachte flaviſche und franzöſiſche Muſik und zwar ſtand als Hauptwerk auf dem Programm H. Berlioz Sinfonie„Harold in Italien“. Herr Generalmuſikdirektor Prof. Ernſt Boehe brachte mit ſeinem von Mannheim etwas verſtärkten Orcheſter das iſt⸗ ſprühende, intereſſante Werk hervorragend zur Wiedergabe. All ſeine unverkennbaren Schönheiten— ſie ſind verſchiedener Art und eben in beredter Weiſe Zeugnis von der Genialität des originellen fran⸗ zöſiſchen Meiſters— kamen äußerſt hübſch Gellung, ſo die paſtorale Tonmalerei im erſten Satz, der Pilgermarſch mit den pſalmodierenden Pilgern, das italieniſche Ständchen, das ein Abruzzenbewohner ſeinem Liebchen bringt, und die etwas lärmende in St. Moritz“, herrliche Natur⸗ und Sportaufnahmen, vervoll⸗ ſtändigen das gute Programm. gehenden Sätzen. Boehe erwies ſich gerade bei der Interpretation dieſer Tonſchöpfung als ein geiſtvoller Former und ſehr warm⸗ blütiger Geſtalter. Das Spiel des Orcheſters bekam unter ſeiner befeuernden Leitung Leben und Farbe.— Die Solobratſche ſpielte Herr Bernhard Merz aus Ludwigshafen a. Rh. mit ſchönem, üppigem Ton, warmer Beſeelung und feiner Kultur. Boehe, Merz und das Orcheſter wurden beſonders nach dieſer Nummer mit Recht reich gefeiert. Auch die zweite Orcheſtergabe des Abends, die Ouver⸗ türe zu Smetanas„Verkaufter Braut“, dieſes Meiſterſtück eines Ingato(im Viratiſſimotempo) wurde glänzend geſpielt und errang einen freundlichen Applaus. Zur ſoliſtiſchen Mitwirkung hatte man den Heidelberger Pianiſten Otto Voß berufen, der mit P. Tſchaikowskys ungemein anſpruchsvollem-moll⸗Klavierkonzert, das ſchon in früheren Jahren ein Paradeſtück von ihm war, aber⸗ mals eine Probe hervoragenden pianiſtiſchen Könnens ablegte. Daß er dem Flügel Klänge von echtem und tiefem poetiſchen Zauber ab⸗ zugewinnen weiß, bezeugte die entzückende Durchführung des An⸗ dantinoe ſemplice. Voß wurde ob dieſer echt pianiſtiſchen Meiſter⸗ leiſtung ſtürmiſch gefeiert und mußte ſich zu einer Dreingabe be⸗ quemen. Die Begleitung des Orcheſters unter Boehes Führung darf als muſterhaft bezeichnet werden.—unn. ze Die Baſler Neueinſtudierung der„Walküre“ mit den Büh⸗ nenbildern Appias bildete, wie wir bereits meldeten, den Anlaß zu einem kleinen Theaterſkandal, dem auch unſer Mitarbeiter Oscar Bie beiwohnte. Dieſer ſchreibt u. a. im„Berl. Börſencourier“ über ſeine Eindrücke:„Faſſe ich zuſammen. ſo möchte ich dieſe ſzeniſche Ein⸗ richtuna im Prinzip loben, weil ſie eine junge und friſche Erneuerung des Dramas aus den Raumgeſetzen unſerer Zeit darſtellt. In ſedem monumentalen Werk liegen ſolche Raumgeſetze verborgen, die der Reaiſſeur herausholen kann. Man darf ſolche Neuerungen nicht von der Schwelle weiſen, eine Gefahr. die in der Provinz leicht ſich bildet. Baſel iſt in zwei Lager geſpalten. Jede Zeit ſieht jedes Werk mit ihrem Auge. Die formole Entwicklung der modernen Bühne bedeutet eine Schärfung des Blicks auf Weſentlichkeiten, die entſchieden ein Kulturfortſchritt iſt gegen die Banalität jedes Naturalismus und die in iraendeiner Weiſe mindeſtens als Erziehung des Raumſinns in die Zukunft eingehen wird. auch wenn wir uns der ſogenannten Wahr⸗ beit der Natur wieder mehr zuwenden werden. Das junge Blut. das in einer ſolchen Aufführung kocht. hat mich wach gehalten und dauernd intereſſiert.“ 4 Unſers Volkes Herz verſchmachtet, Seine Seele ſchreit nach Brot: Eines Volkes Seelenſchmerzen Heilt man nicht mit Spaß und Scherzen, Ernſtes Wort erheiſcht die Zeit. Orgie, der Briganten mit den Nemniniſzenzen aus den vorher⸗ Ernſt von Wildenbruch ee eeeeeeeeeeeee. In jedem — ein halbes Dutzend Bataillone notdürftig zu ſammeln. 4. Seite. Nr. 62 KNeue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Nusgabe Freitag, den 6. Jebruat 192. Aus dem Lande Donaueſchingen, 6. Febr. kam wieder zur Geltung. Gegen 800 Perſonen, wenn nicht darüber, füllten abends die ſtädt. Feſthalle, in der die Hochzeitsfeier ſtattfand. Müllheim, 6. Febr. Zu dem in fjüngſter Zeit aufgetauchten Projekt über die Erbauu ng einer S 3 5 e* hn 0 8 c. zelnen Schwarzwaldbergen, wobei beſonders der Belchen und der Kandel als gut geeignet hingeſtellt werden, bemerken die „Markgräfler Nachrichten“: Eine Schwebebahn auf dem Belchen? Unſere Belchenwanderer werden entſetzt ſein. Zum Glück liegt zwiſchen dem Plan und der Ausführung noch eine gute Weile. Schopfheim, 6. Febr. In Antogaſt fand ein Mädchen bereits blühende Erdbeeren, was wohl ein Zeichen für die warme Witterung, die jetzt herrſcht, iſt. FLörrach, 6. Febr. Im benachbarten Tillingen wurden drei Arb eiter durch einſtürzende Erdmaſſen verſchüttet. Glücklicherweiſe gelang es, die Verſchütteten noch rechtzeitig aus ihrer gefährlichen Lage zu befreien, ſodaß ſie mit einigen Hautabſchür⸗ fungen davon kamen. Aus der pfalz Sonnkagsfahrkarte zugunſten der Landbevölkerung Ludwigshafen, 6. Febr. Dem Pfälziſchen Verkehr verband iſt auf ſeinen Antrag vom 12. Januar von der Reichsbahndirektion Ludwigshafen der folgende zuſagende Beſcheid vom 30. Januar zu⸗ gekommen:„Um der berufstätigen Bevölkerung in Städten und auf dem flachen Lande Gelegenheit zu geben, landſchaftlich bevorzugte Gegenden aufzuſuchen oder ſich durch den Beſuch ſtädtiſcher Bil⸗ dungsſtätten, guter Theater, Konzerte uſw. auch geiſtig zu erhoben und fortzubilden, werden auf den pfälziſchen Stationen vom 1. 3. 25 ab Sonntagsrückfahrkarten 4. Klaſſe in erweitertem Um⸗ fange ausgegeben. Nach Prüfung der Bedürfnisfrage im Einzelfalle konnten nunmehr auf 104 pfälziſchen Stationen Sonntagsrückfahr⸗ dorten aufgelegt werden. Dem Bedürfnis zur Schaffung'lliger Fahrgelegenheit vom flachen Lande und von kleinen Städten nach Kaiſerslautern, Landau, Ludwigshafen, Neuſtadt, Pirma⸗ ſens, Speyer und Zweibrücken wurde beſonders Rechnung ge⸗ tragen. Ab 1. März 1925 werden auf den einzelnen Stationen, die Sonntagsfahrkarten ausgeben können, die Stationsverbindungen und die Beförderungsbedingungen unter Benützung des beiliegenden Formblattes angeſchlagen werden. Es wird beſonders darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß mit der Beibehaltung dieſer Sonntagsrück⸗ fahrkarten nur dann gerechnet werden kann, wenn eine weſentliche Ephöhung der Fahrgeldeinnahmen nachgewieſen wird. * 2: Ludwigshafen a. Rh., 6. Febr. Durch einen Erlaß des Oberbefehlshabers der franzöſiſchen Rheinarmee in Mainz war im Dezember 1920 angeordnet worden, daß Deutſche, die ſich außer halb ihres Wohnortes länger als 30 Tage in einem Garniſonsort der franzöſiſchen Zone aufhalten würden, hierzu die Erlaubnis des Kommandanten des Aufenthaltsortes einholen müßten. Dieſer Be⸗ fehl iſt nun aufgehoben und durch folgende Ordonanz erſetzt worden. Wer ſich dauernd in den beſetzten Gebieten niederlaſſen will, muß an die deutſche Behörde des Ortes, wo er ſich niederlaſſen will, einen diesbezüglichen ſchriftlichen Antrag ſtellen. Dieſe Beyörde kann die nölige Ermächtigung erteilen und muß ihren Beſchluß innerhalb drei Tagen dem Krefsdelegierten der hohen Kommiſton mitteilen. Andere Verordnungen haben nun keine Gültigkeit mehr. — Vergangene Nacht wurden bei der Unterführung an der Franken⸗ thalerſtraße zwei größere Pakete mit Zigaretten gefunden, die höchſt wahrſcheinlich von einem Eiſenbahndiebſtahl herrühren.— Am 3 Februar mittags zwiſchen 12 und 1 Uhr wurde am Haupt⸗ bahnhof einem Reiſenden aus Albersweiler ſein Gabardine⸗ mantel im Werte von 130 Mark geſtohlen.— Am Mittwoch abend gegen 9 Uhr ſtieß in der Kaiſerallee ein Laſtauto auf einen umbeleuchteten Handwagen auf. Beide Fahrzeuge wurden beſchä⸗ digt. Zu Schaden kam glücklicherweiſe niemand.— Im Geſellen⸗ heim hatten ſich geſtern alle Vertreter der hieſigen Turnvereine zuſammengefunden, um über die Vorbereitungen zum Kreis⸗ ngen Eine Doppelhochzeit wie ſie die Baar ſchon ſeit einem Jahrzehnt nicht mehr geſehen hat, wurde in den Familien Rothweiler⸗Dilger⸗Vogt gefeiert. Auch die alte Baaremer Sitte des„Maien“, der vor dem Hochzeitshauſe aufgeſtellt war und mit ſeinem Biedermeierkranz das Haus weit überragte, Aus dem ganzen Bezirk und namentlich auch vom„Walde fanden ſich Hunderte von Bekannten und Freunden der Hochzeitsfamilien ein, um an der Feier teilzunehmen. turnfeſt der Pfalz auf der Ausſtellung zu beraten. Das Feſt wird im größten Umfange abgehalten werden. Nach den geſtrigen Beſprechungen zu urteilen, wird die Veranſtaltung ihre Wirkung auf die Beſucher ſicher nicht verfehlen und einen weiteren Anzie⸗ hungspunkt in der Reihe der Darbietungen bilden. :: Ludwigshafen, 6. Febr. Eine eigenartige Wette machte der Wirt Hauſer in der Ludwigſtraße mit dem Schwergewichts⸗ meiſter Drechſler von hier. Er behauptete, daß es niemand gebe, der ein 50 Liter ſchweres Faß von ſeiner Wirtſchaft aus nach Mannheim trage. Drechſler, als berufener Sportsmann, löſte dieſe Aufgabe glänzend. Er nahm ein 58 Liter ſchweres Faß auf die Schulter und trug es trotz ſtarken Verkehrs am hellen Tage in acht Minuten in die Wirtſchaft zur Rheinluſt. Rülzheim, 6. Febr. Ulrich Feibelmann feiert morgen in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 90. Geburtstag. :: Speyer, 6. Febr. Ein eigenartiger Skelettfund wurde bei Erdarbeiten im Garten eines Hauſes in der Schmiedgaſſe gemacht. 60 Zentimeter unter der Erde wurden 3 Skelette gefunden die ungefähr 40—50 Jahre dort gelegen haben mögen. Ueber die Art des Fundes ſchrelbt der„Landauer Anzeiger“ folgendes: Zwei der Toten hielten ſich eng umſchlungen. Der dritte lag quer über den den. Bei den Skeletten wurde eine Beibſchneide gefunden. Die Knochen und Schädel ſind aber unverletzt. Sie ſcheinen 40 bis 50 Jahre im der Erde gebegen zu haben und ſind gut erhalten. Die Toten lagen in einer ganz auffallenden Weiſe verkrampft, ſo daß man einen Kampf annehmen kann. Während einer unten lag und den über ihm liegenden feſt umſchlungen hielt, lag der dritte quer über den beiden, dieſe ebenfalls feſt umſchlungen haltend. Die Toten ſcheinen bei dem Kampf in den damals dort vorüberfließenden Bach gefallen zu ſein. :: Speyer, 6. Febr. Die hieſigen drei Skelettfunde werden heute auf folgende Weiſe zu erklären geſucht: Vor 42 Jahren — im Winter 1882—1883— war bekanntlich das große Hochwaſſer in Speyer, bei dem der Fiſcher Ditſch ſein Leben laſſen mußte. Es iſt leicht möglich, daß bei den damaligen Rettungsarbeiten meh⸗ rere Menſchen verunglückten. Gerade in der Schmiedgaſſe am Fiſch⸗ markt war das Hochwaſſer am ſtärkſten und die Leute in ſhren Wohnungen ſehr gefährdet. Ob aber dort noch weitere Menſchen⸗ leben in Verluſt gegangen ſind, darüber hat man ſeinerzeit nichts gehört. Neuſtadt a. Hdt., 5. Febr. Ein gewiſſer Niederſetz aus Bres⸗ lau ſtammend hatte ein Verhältnis mit einer Wtw. Rohr. Nieder⸗ ſetz war ein glühender Verehrer der Witwe, denn er hatte ſie arg gern, wie er ſagte. Da kam eines Tages Fritz Schmitt aus Traun⸗ ſtein gebürtigt und ſtörte das ſchöne Verhällnis. Da er fünger war und den Kindern immer Süßigleiten brachte, ſo hatte er das Herz der Wtw. bald erobert, ſo daß ſie von ihrem ehemaligen Gönner nichts mehr wiſſen wollte. Das empörte den Niederſetz gewalt'g und ſo drang er mit einem Stock bewaffnet in die Wohnung der Witw. Rohr ein, wo er auch ſeinen Rivalen Schmitt vorfand. Kurzerhand hieb er mit ſeinem Stock auf Schmitt ein, wobei die Lampe in Trümmer geſchlagen wurde. Nach einer heftigen Prügel⸗ ſzene bei der es ſogar Ohnmächtige gab, erſchien endlich die Polizei und machte dem Liebesdrama ein Ende.— In der Wirtſchaft zur Markthalle iſt an Neujahr eingebrochen worden, wobei ein Fahr⸗ rad der Samariterkolonne abhanden bam. 2: Oberluſtadt, 6. Febr. Nach 6 Jahren kam nun Licht in den Kirchenraub, der damals in der kath. Kirche in Nieder⸗ luſtadt verübt worden war. Dabei wurde der Tabernadel erbrochen und die Monſtranz geraubt. Der eifrigen Arbeit der Gendarmerie in Zeiskam iſt es gelungen, zwei junge Männer aus Oberhochſtadt und einen in Hochſtadt zu ermitteln und zu verhaften. Sie wurden in das Gefängnes mach Landau verbracht. :: Landau, 5. Febr. Zur Hebung des Fremdenperkehrs gibt die Stadt Landau demnächſt einen kleinen Fremden⸗ führer für Stadt und Bezirk Landau heraus. 2: Herxheim, 6. Febr. In einer der letzten Nächte wurde in der Zigarrenfabrik E. Ohmer Wwe. hier eingebrochen. Die Diebe entwendeten aus den Kellerräumen ungefähr 1 Zentner Javaumblatt und 25 Pfund Sumatro. Die Täter ſind unbekannt. Mit Rückſicht darauf, daß ſich die Diebſtähle immer mehr häufen, wäre es zu wünſchen, wenn man ihnen endlich auf die Spur käme. *Knittelsheim, 6. Febr. Am Dien⸗tag wurde der Milchhändler und frühere Schneidermeiſter Jokob Morio von hier von der Gendarmerie Bellheim verhaftet und in das Unterfuchungs⸗ gefängnis Germersheim eingeliefert. Wie es helßt, foll er bei dem im Jahre 1919 zu Niederluſtadt begengenen Kirchendiebſtahl in der kalholiſchen Kirche beteilhet ſein. :: Obermoſchel, 4. Febr. Schwere Stürme mit gewitter⸗ artigen Niederſchlägen fegten geſtern mit ungeheurer Stärke durch das Tal. Die Heftiakeit war noch erheblicher als im Jamwar und richtete großen Schaden an. : Bieſterſchied, 6. Febr. Hier ſtarb an den Folgen einet vergiſtung der 53 Jahre alte Landwirt Steitz. Es war ihm 55 Dorn in den Finger geraten, den er nicht beachtete. In der ung fänglich geringfügigen Verletzung trat bald eine Verſchlimmel 15 ein, die eine Blutvergiftung zur Folge hatte. Eine Oper 110 konnte den allſeits beliebten und geachteten Mann nicht mehr ke :: Waldfiſchbach, 6. Febr. Das neu in Betrieb geno Volksbad im Schulhauſe an der„Schäferei“ erfreut des beſten Beſuches. Ein Zeichen ſeiner Notwendigkeitl 190 :: Weingarken, 6. Febr. Im Walde, Abbeilung Rohwald, 1. 105 eine Eiche gefällt, die auf 600 Jahre geſchätzt wird. Ihr un Durchmeſſer war 2 Meter, der mittlere.30 Meter. Die betrug 8 Meter. Die Eiche hat alſo 10 Kubikmeter und hat vollſtnädig geſundes Holz. Das ſind die deutſchen Eichen. 15 :: Oktersheim, 6. Febr. Die hieſige Gemeinde, ein Ort n 1000 Einwohner, hat 13 Perſonen aufzuweiſen, die über 80 5 alt ſind, gwiß ein ſchönes Alter! Dabei ſind noch alle recht rün und gehen der Feld⸗ und Gartenarbeit nach. Einige pflügen noch ihren Acker ſelbſt. 22 Jweibrücken, 5. Febr. Eine gelungene Ueberraſ 9* war dieſer Tage einem Hundeliebhaber beſchert. Er unm ⸗ warf das ſchön gezeichnete Tier, das er gekauft hatte, einer grien lichen Reinigung mit Bürſte und Seife. Wie groß war aber in⸗ Erſtaunen, als er feſtſtellen mußte, daß er einem groben Sch w o⸗ del zum Opfer gefallen war. Der Verkäufer hatte das Tiet—5 geſtrichen um es anſehnlicher zu machen und um einen hö Wert zu erzielen. 2: Pirmaſens, 5. Febr. Emen Einblick in die finanzie 1 Verhältniſſe weiter Kreiſe gibt eine Veröffentlichung aus Pirmoſe 1 Darnach wurden auf einem Maskenball, der vor einigen 000 ſtattfand, faſt keine alkoholartigen Getränke verkauft. Neben 1 en Flaſchen Mineralwaſſer wurden nur 14 Flaſch We in umgeſetzt. Gerichtszeitung Strafkammer Karlsruhe 5 Ein intereſſanter Prozeß beſchäftigt augenblicklich die 20 kammer Karlsruhe als Berufungsinſtanz. Der Architekt A 15 Schneider von Karlsruhe war im November 1924 wegen lauteren Wettbewerbs und Betrugs vom Amtsgericht zu einer ſamtgeldſtrafe von 8000 M. verurteilt worden, weil er in Zeitune angeigen ſchlüſſelfertige Häuſer zum Preiſe von 6500 M. rach. 8500 M. bei einer Anzahlung von 2000 M. herzuſtellen verſpr Auf dieſe Anzeige hin meldete ſich eine Reihe von Bauluſtigig die auch Gelder an Schneider gaben. Bauten wurden aber er ausgeführt. Bei ſeiner Vernehmung erklärte der Angeklagte, habe in den Jahren 1921 und 1922 insgeſamt 22 Häuſer erſ und ihre Finanzierung mit ausländiſchem Geld durchgeführt. 16 ſei dann krank geworden. Einige Leute hätten es verſtanden, bereits begonnenen Bauten an ſich zu reißen. Die Zeugenein ige nahme ergab kein ganz einheitliches Bild. Vor allem machten eiſen Zeugen geltend, ſie ſeien der Annahme geweſen, in den Preif für die fertigen Häuſer ſei auch der Preis für den Bauplatz Pov⸗ griffen geweſen, währenb der Angeklagte beſtritt, über die ige platzkoſten irgend welche Abmachungen getroffen zu haben. Einen Sachverſtändige erklärten, es ſei unmöglich geweſen, mit den von Schneider angeſetzten Summen fertige Häuſer herzuſtellen. Ein iee, dem Angeklagten als Sachverſtändiger zugezogener Archite 0 merkte demgegenüber, daß durch das Syſtem Schneider ſich er 13. liche Einſparungen erzielen laſſen. Das Urteil ſteht no Am Donnerstag Nachmittag wurde nach 1½tägiger Verhandlig das Urteil von der Strafkammer geſprochen. Es lautete auf gel⸗ Mark Geldſtrafe. Das Verfahren wegen unlauteren bewerbes wurde abgetrennt und wird ſpäter verhandelt werden. * :(Von Zuchthaus zu Gefängnis begnadigt. Der ſogialdeh kratiſche Stadtrat Wittrock⸗Kaſſel, der wegen Meineides zu 0 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, iſt zu zweijähriger bir⸗ fängnisſtrafe begnadigt worden. Die Aberkennung der gerlichen Ehrenrechte bleibt beſtehen. + 2 172—. S2um Hqdarwaschen? Veberall verangen. Freis 203 Reicht 2 mal Die Piſtole des Kornetts 4 Von Otto Schwerin. Auf ſchaumbedecktem Pferde ſprengte ein preußiſcher Offizier über die holprige Dorfſtraße in Niethen. 2 „Wo iſt Generalfeldmarſchall von Keith?“ ſchrie er überlaut, da der dichte Nebel und das betäubende Krachen der Feuerwaffen eine Verſtändigung durch Geſicht oder Gehör faſt unmöglich machte. Der Generalfeldmarſchall ritt vor. „Was wünſcht er?“ fragte er kurz. 72 „Ich bitte Eure Exzellenz,“ ſtieß der Offizier atemlos hervor, „dringend um Sukkurs. Hochkirch iſt genommen, wir haben unſere ſämtliche Artillerie und die ganze Bagage verloren. Prinz Franz von Braunſchweig, Oberſt von Schwerin und viele andere Offiziere ſind gefallen. Die Mannſchaftsverluſte— fürchterlich.“ „Wo iſt der König?“ 2Ich weiß es nicht, Eure Exzellenz“, ſagte der Bote keuchend. Ich habe ihn nicht zu Geſicht bekommen, weiß nur ſoviel, daß wir unrettbar verloren ſind, wenn nicht bald Hilfe kommt. Hochkirch iſt vollſtändig in den Händen der Deſterreicher, unſere Abſicht, den Ort vom Gottesacker her zurückzuerobern, iſt geſcheitert. Unſere Toten müſſen in die Tauſende gehen!“ ö Keith drehte ſeg im Sattel um. Ein kurzer Blick auf den vor ihm liegenden Gefechtsabſchnitt ſagte ihm, daß die Front in Niethen ſtandhielt. Mit automatiſch exakten Griffen, wie auf dem Exerzier⸗ platz brachten die preußiſchen Grenadiere die Patronen in den Lauf. Ein ſchnelles Nachſtoßen mit dem Ladeſtock, Anziehen des Hahns, und eine wirkungsvolle Salve krachte dem Feind in die anſtürmen⸗ den Schädel. Einige knappe und ſcharfe Kommandos. Dann ſprengte der Generalfeldmarſchall an der Spitze des Dragonerregiments von Rouquette auf Hochkirch zu, zwei Grenadierbataillone folgten ihm im Laufſchritt.—— Inzwiſchen hatte ſich in Hochkirch 978 Verwirrung e er Energie einiger weniger iziere war es gelungen, gelegt. Der Energ 9 9 5 Nichtsdeſto⸗ weniger erſchwerte der dichte Nebel jedwede ernſte und tatkräftige Aktion der Preußen, die in kleinen und kleinſten Verbänden dem wütenden Anprall der öſterreichiſchen Truppen ſtandzuhalten ſuchten. Der König hielt zu Fuß, nur von einigen wenigen Offizieren be⸗ gleitet, hinter den Regiments. Zwar teilweiſe hemdsärmlig und ohne Blechhaube, wie ſie gerade aus dem Schlaf geſcheucht worden waren, nichtsdeſtoweniger vorſchriftsmäßig in Reih und Glied rangiert, ſandten die Grenadiere Schuß um Schuß auf die anrücken⸗ den öſterreichiſchen Truppen, deren weiße Monturen gegen den nacht⸗ dunklen Hintergrund, von den praſſelnden Flammen der brennen⸗ den Häuſer beleuchtet, vorzügliche Ziele abgaben. Major de la Roſer ſank neben dem König in die Knie, eine Büchſenkugel hatte ihn in den Leib getroffen. Eine andere Kugel ſchlug einem preußiſchen Offizier das Sponton aus der Hand und riß einem Grenadier die Blechhaube vom Kopfe. Hageldicht pfiffen und ziſchten die öſterreichiſchen Gewehrkugeln dem König um den Kopf, um mit dumpfem Krachen hinter ihm auf die Haus · mauern aufzuklatſchen. Doch Friedrich, die Gefahr nicht achtend hielt die Stellung 55 5 Hauptmann von Boſſe von den Gardegrenadieren auf ihn zu. „Ich bitte, Eure Majeſtät, den Befehl zum Rückzug zu erteilen. Hier können wir uns nicht halten. Wir werden auf dem rechten Flügel umgangen und kommen zwiſchen zwei Feuer.“ Friedrich ließ ſich nicht beſtimmen. „Ich halte die Poſition, meinen Truppen.“ ſagte er kurz, oder ich ſterhe mit Vom Dorfe her, aus dem Rücken der preußiſchen Front drang Trompetengeſchmetter. Preußiſche Signale. Die Reiter Keiths langten in dieſem Augenblick auf dem Schlachtfeld in Hochkirch an und war⸗ fen ſich, der brennenden Umgebung nicht achtend, auf die öſterrei⸗ chiſchen Truppen. Einen Augenblick bekam die preußiſche Garde Luft, das feindliche Feuer flackerte ab. Aber der Feind ſtieß von neuem vor, und bei den Preußen begann Mumitionsmangel ſich be⸗ merkbar zu machen. Die Panik drohte auch bei den wenigen preu⸗ ßiſchen Bataillonen, die ſich noch hielten, allgemein zu werden, um ſo mehr, als die Oeſterreicher eine neue Batterie in Stellung gebracht hatten, die mit ohrenbetäubendem, heulenden Krachen die preußiſchen Grenadiere mit einem Kartätſchenhagel überſchütteten. Keiths friſche Truppen konnten die Niederlage nur kurze Zeit aufhalten, aber nicht abwehren. Zweimal warfen die preußiſchen Grenadiere die Feinde zurück. Keith ſtand in der vorderſten Linie. „Drauf Jungens!“ rief er.„Uns bleibt es, die Ehre der preu⸗ ßiſchen Waffen zu retten!“ In dieſem Augenblick ſtieß er einen leiſen Wehruf aus und ſank 9 vom Pferde. Eine öſterreichiſche Kugel hatte ihm die Bruſt zerriſſen. „Suchen Sie den König aus dem Gefecht zu entfernen!“ flüſterte er leiſe und beſchwerlich ſeinem Adjutanten Kalckreuth zu, der ſich beſorgt über den greiſen Generalfeldmarſchall gebeugt hatte.„Mi! mir— geht— es——— zu Ende.—— Es lebe der Königl“ Einige Minuten ſpäter war der Held verſchieden.— General von Roſenbuſch überbrachte dem König die Tode znach⸗ richt. Friedrich nahm ſie ſchweigend und mit verbiſſenem Trotz auf Eine Kartätſchenladung fuhr praſſelnd über ihm in die Dachſparren. Ein Offizier vom Gefolge des Königs griff ächzend an den Kopf und ſackte vom Pferde. Auch Friedrich zuckte leicht zuſammen. „Ich glaube, Meſſieurs“, ſagte er mit forcierter Ruhe,„wir tun doch gut daran, die Stellung ein wenig zu verändern.“ Allmächtiger! rief General von Roſenbuſch aus.„Eure Maje⸗ ſtät ſinds bleſſiert!“ 7 E iſt nichts von Belang. Reiche er mir ſeinen Arm.“ Auf General von Roſenbuſch geſtützt, ließ ſich der König der aus einer Wunde am rechten Oberſchenkel blutete, nun endlich nach rückwärts bringen. Die Kartätſchen⸗ und Flintenkugeln praſſelten wie die Hagelkörner wider die durch den Feuerſchein blutrot gefärb⸗ ten Hauswände. Am Ende der Dorfgaſſe tauchte eine Abteilung Bewaffneter auf. Das undeutliche, rotfahle Licht ließ knapp die weißen Monturen erkennen. Oeſterreicher! Feinde! Von Roſenbuſch lehnte die zierliche Ge⸗ ſtalt des Königs wider eine Hauswand und deckte ihn, den Degen ziehend mit ſeinem Körper, einer der übrigen Offiziere zog in der Verwirrung den Hahn der längſt abgeſchoſſenen Piſtole auf. Im Laufſchritt, unter dem jubelnden, brüllenden Schlachtruf: „Gott und Maria Theres!“ kam die feindliche Abteilung heran Ergeben Sie ſich, Meſſieurs!“ rief der feindliche Anführer.„Jeder Widerſtand iſt Torheit. Ich bitte um Ihren Degen, Herr Kameradl“ rief er dem ihm zunächſt ſtehenden General von Roſenbufch zu. „Der Teufel iſt Ihr Kamerad!“ Ein Hieb und das Kaskett de⸗ Oeſterreichers flog zu Boden. Ein Schuß krachte, General von Roſen⸗ buſch 65 5 15—5 7— „Wir verloren!“ ſtöhnte er. Vom der Gaſſe ſchallte Pferdegetrappel einer größeren herannahenden Abteilung. „Reiten Sie ſich, Majeſtät!“ ſtöhnte der ſchwerverwundete Gene⸗ .„Kaiſerliche Kavallerie!“ 15 var Führer der feindlichen Fußtruppen drehte ſich nach der in⸗ herankommenden Freunden um, die ſoeben in die Porſgaſſe eſe ſprengten. Die weißen Uniformen unten den Küraſſen ließeghen unſchwer als habsburgiſche Kavalleriſten erkennen. Die ſein ſanhes Infanteriſten ſtießen über den unerwarteten Sukkurs ein be Jubelgeheul aus.„Gott und Maria Theres!“ Eine neue hend krachte dem kleinen Häuflein Preußen entgegen, das ſich ſchü. zu vor den König ſtellte, der wohl zum erſten Male verzagt 1 jeder Gegenwehr unfähig, die ſichere ſchmachvolle Gefangen unabwendbar vor ſich ſah. Mus⸗ Vor den heranpraſſelnden Schloßenſchauern der feindliche ugel keten bückte ſich der König halb inſtinktiv, willenlos. Eine Batſ die einen Zoll von ſeinem Kopf entfernt wider die Hauswand k ſich riß ihm abprallend den Dreiſpitz vom Kopf. Ein Offizier, enblic bückte, ihm eilfertig den Hut aufzuheben, erhielt in dieſem Aug das tödliche Blei in die Bruſt. Friedrich ſchien verloren. Doch, was war das?! Jubes, In dieſem Augenblick ſtockte drüben das Gewehrfeuer, das herz⸗ geſchrei der Oeſterreicher brach ab, um in ein Wutgehe ſauflo⸗ gehen. Die heranpreſchende Kavallerieabteilung hatte f chweren und überraſchend auf das öſterreichiſche Pikett geſtürzt, die auf dis Pallaſche der Reiter ſauſten Tod und Verderben ſprühend Köpfe der Jäger und Grenadiere nieder. Gene⸗ Viktorial“ rief der am Boden liegende ſchwernerwundete enhl ral Roſenbuſch.„Preußiſche Küraſſiere vom Regiment Graf Das war Hilfe im letzten Augenblick.“„ babsburol, Durch die weißen Uniformen getäuſcht, hatten die ſhiſche Ka⸗ ſchen Truppen die preußiſchen Küraſſiere auch für öſterreichi 1 es vallerie gehalten. Als ſie ihres Irrtums gewahr wurden, mitten⸗ zu ſpät. Mehr als zwei Drittel von ihnen ſank unter Dauſt ſuchte den Säbelhieben der preußiſchen Reiter zu Boden. Der Re in wilder Flucht ſein Heil. Kornell Der Anführer der preußiſchen Truppen, ein jugendlichez gleiung dagengz ſein ſchnaubendes, ſchaumbedecktes Pferd vor der s Königs. ät m „Rechts hinaus, Meſſieurs!“ ſchrie er.„Seine Magts hine⸗ gerettet werden! Hochkirch iſt verloren, aber die Gaſſe re uns iſt noch frei!“ ſdröhnen, Eine matte Gewehrkugel klatſchte ihm wirkungslos, Reite! wider den Küraß. Hinter ihm ſchrie einer der preußi ine neue auf und ſank vom Pferde. Aus der linken Flanke praſſelte keußiſchen Salve des zähen, wieder geſammelten Feindes, in die 5 110 Reihen. chti „Der König muß gerettet werden!“ rief der Kornett, fne e iſt nicht mehr zu halten, aber daß der König aus dem Geik kommt, dafür bürge ich mit meinem Kopf!“ Dann ma im Sattel:„Schwadron! Halbrechts auf die feindliche In zur Attacke— Galopp!“ fden Fein Mit Hurra ſtürzten ſich die preußiſchen Küraſſiere au und deckten den Rückzug ihres Königs.% des bein Eine Minute ſpäter war Friedrich aus dem Bereich eine halgg lichen Gewehrfeuers. Auf den Krrckwitzer Höhen, nenede er, 5 Stunde vom Schlachtfeld entfernt, ſammelte er und or Front gege der wiedergekehrten Energie den Reſt ſeiner Truppen die Ungk 00 den 2 1——5 925 eeeee anze Bagſe nacht von Hochkirch ein. Sämtli wagen un 2½% hatten waren in feindliche Hände gefallen, über 100 Geſcguß en deck Deſterreicher erbeutet und mehr als 9000 preußiſche Sſee die Wahlſtatt. Aber der Feind folgte nicht. Auch waren beträchtliche und belieſen ſich auf rund 6000 Ma (Fortſetzung folgt). — 3— S SA A 19 tel⸗ 38* ren len ns. n 90 en eeerrnee 2 Itettag, den 6. Jebruar 1925 neue Mannhelmer Jeſtung[Abend⸗usgabe! 5. Seite. Nr. 62 Wandern und Re ilen Schwarzwald⸗Skifahrt Im Gebiet des„Thurner“ Von Richard Volderauer Aus i Glock irgend einem verborgen liegenden Dörfchen künden die ſriſchen die Mittagsſtund:. Hell und klar klingts hinein in den er⸗ getra nden Wintertag, wird in Schwingungen über Berg und Tal ich gen und verhallt in der Ferne. Die graue, düſtere, unfreund⸗ 1 Wolkenwand begiunt ſich zu zerteilen, derweilen wir bei luſti⸗ lan chneetreiben in das Gebiet des„Thurner“, jenes hohen, vaheſtreckten Bergrückens zwiſchen Fahrenberg und dem Hohlen Güte n, einziehen. Hinter uns auf der Höhe liegt das letzte zu gehörige große Gebäude, das„Neue⸗Eck“(Gaſthaus zur Freiburg), vor uns das romantiſche Brennersloch. Und entrũ kurzer Fahrt öffnet ſich uns dieſes märchenhaft ſchöne, welt⸗ ückte Tal. Immer ſchmaler wird der Pfad, auf dem wir neben 1 Selt dahinſtürzenden Brennerslochbach dahinfahren. Von Zeit 8 muß man ſtehen bleiben und hinunterſchauen Tief unten link rt der Brennerslochbach über zerklüftete Felſen und rechts und 0 5 davon ſtrecken rieſige Tannen ihre Aeſte, die über und über vorf uhreif glitzern. gen Himmel empor. Dort ragen graue Fels⸗ zulprünge aus dem weißen Untergrund und bieten in der Berges⸗ din einen wunderbaren Anblick. Kleine, ſchmucke Häuschen, aller⸗ verſte in nicht zu großer Zahl, lugen mit weißen Zipfelmützen aus eckten Winkeln und träumen in den Winter hinein ſum ieſes Brennersloch mit ſeinen wilden Felspartien, ſeinen jammungsvollen, immer wieder wechſelnden Naturbildern möchte in unſerer Winterlandſchaft nicht miſſen. Kein Lärm ſtört hier ſeierliche Ruhe und ſelbſt das ungufhörliche Geklapper der Loch⸗ Bene das zur Frühlings⸗, Sommers⸗ und Herbſtzeit den froh des ab 5 kommenden Touriſten daran erinnert, daß ſich in dieſer Welt⸗ Wöeſchiedenheit doch noch menſchliche Behauſungen befinden, iſt zur nterszeit verſtummt. Ruhig und behäbig liegt die Mühle am und hält ihren Winterſchlaf. die d us dem Tale heraustretend, kommen wir auf die Fahrſtraße, auf 80 das Hexenloch nach Dreiſtegen führt. Und hier werden wir der urze Zeit von den Reizen des Wildgutachtales umfangen. Auf del neuen ſchönen, vielfach ſich krümmenden Fahrſtraße, mit ein⸗ an die Felſen ſich anlehnenden Bauernhäuſern, deren Be⸗ 10 hner in der Hauptſache Holzteile für Uhrenfabriken liefern, und en wir bei mäßiger Steigung nach dem Dreiſtegen⸗Wirtshaus 6ʃ bald darauf grüßt auch ſchon die hübſche Häuſergruppe von ashütten. Jetzt fordert der Magen ſeine Rechte und ein hinter ſcha letzten Haus von Glashütten gelegener Holzſchopf iſt wie ge⸗ Ad ien zum Raſtplatz. Schwarzwälder Speck mit Schwarzbrot, Tee hält Kakao, Mandarinen und Schokolade bilden ein für unſere Ver⸗ ſü niſſe exquiſites Mittagseſſen und ſtärken den inneren Menſchen r den letzten Aufſtieg zum„Thurner“. Im Zickzack führt uns der welf empor, an Hinterſtraß vorbei, faſt gleich friedlich⸗ſtill und gehöftelegen, wie im Brennersloch, nur da und dort von Einzel⸗ 8 öften durchſetzt oder überthront. Fröhlich plaudernd ziehen wir ufwärts. zur Nun ſind wir auf der Höhe. Rechts drüben liegt das Gaſthaus zie„Sonne“ Davor ſteht der Bahnſchlitten, der eben die vorüber⸗ Kende Fahrſtraße von den Schneemaſſen befreite. Der Himmel 05 ſich in blauem Gewand und die Berge haben ihre Nebelkappe gezogen. Vor uns breitet ſich ein impoſantes Naturpanorama aus. on unten grüßen die beiden Orte St. Märgen und St. Peter her⸗ hin! erkennbar an ihren großen Kirchen mit Doppeltürmen, ganz nten rechts beherrſcht der Kandel mit dem Rohrhardtsberg, Hörnle⸗ rg. Flaunſer und Roßkopf das Bild und weit im Weſten deutet ain dunkler Strich die Vogeſen an. Gebannt von dem herrlichen noch lde bleibt man unwillkürſich ſtehen. 3 Uhr zeigte inzwiſchen die dritte Nachmittagsſtunde; pu 1% Kilometer und in großem Bogen haben wir den Mittel⸗ akt des 1036 Meter hoch gelegenen„Thurner“, das Gaſthaus zum zie urner- erreicht. Vielſach ſind noch die alten Schanzen ſichtbar, N0 von Breitnau nordwärts durch die ganze Gegend über den Hohle Graben, Kalteherberge, bis weit nach Oſten ziehen die Markgraf Ludwig von Baden 1688 zum Schutz einer ge egiſchen Linie gegen die Franzoſen über den Schwarzwald auf⸗ afer ſen. Im ſchön gelegenen„Thurner“⸗Gaſthaus wird eine Taſſe Ha ee eingenommen und an dem angenehm geheizten Kachelofen —— und Füße gewärmt. Doch bald mahnt der Zeiger der Uhr —5 Aufbruch. Friſch und munter ſchlagen wir den Weg zur Weiß⸗ „Thenhöhe ein, vorbei an der kleinen Kapelle. die ſich unweit des Aſcurner ⸗Gaſthauſes erhebt. einſamen 8 n dahingleiten, ſenkt ſich langſam die Dämmerung über Berge er Täler, Wälder und Wieſen. Dunkel umrahmt grüßt von Oſten viel Hohfirſt, friedlich ſchlängelt ſich das Bruckbachtal, eines der en kleinen ſüdlichen Seitentälchen, dahin. u Dunkelheit wird immer größer und die Orientierung immer ſo dieriger. Weit und breit iſt kein Haus und das Ziel, Titiſee noch Und während wir auf oder Paßerſatz angebracht ſein muß. Ausländer mit Wohnſitz oder dauerndem Aufenthalt im Inland ſind bei Ausreiſe aus dem Reichs⸗ gebiet vom Sichtvermerkszwang befreit, wenn ſie nachweiſen, daß ſie ihren Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt im Reichsgebiet haben; dieſer Nachweis muß durch eine Aufenthaltsgenehmigung der zu⸗ ſtändigen deutſchen Polizeibehörde oder durch eine bei der Einreife nach Deutſchland von der zuſtändigen deutſchen Paßbehörde erteilten „Sichtvermerk zur Wiedereinreiſe nach erfolgter Ausreiſe“ nachge⸗ wieſen werden. Die Vorſchriften über den Grenzübertritt beziehen ſich ſelbſtverſtändlich nur auf die Regelung auf deutſcher Seite. Un⸗ berührt bleiben die Vorſchriften der ausländiſchen Staaten, die die Beſchaffung einer Einreiſeerlaubnis— Viſum— vorſehen. e) Mitnahme und Verſendung von Jahlungsmitleln: Neben der Erleichterung des Verkehrs nach der perſönlichen Seite hin iſt auch eine ſolche nach der ſachlichen erfolgt. Die bis⸗ herigen Beſtimmungen des Kapitalfluchtgeſetzes über die Mitnahme von Zahlungsmitteln in ausländiſcher oder deutſcher Währung bis zu einer beſtimmten Höhe(zuletzt 500.—.) ſind fortgefallen. Es darf nunmehr jede beliebige Summe mitgenommen wer⸗ den, ohne daß vorher die Genehmigung des Finanzamts eingeholt ſein muß, oder daß eine Grenzkontrolle hinſichtlich der mitgenommenen Zahlungsmittel erfolgt. Auch der Ankauf ausländiſcher Zahlungsmittel iſt wieder freigegeben; er bedarf ebenfalls nicht mehr der Genehmigung des Finanzamtes, muß jedoch durch eine Deviſenbank— als ſolche gelten die meiſten Großbanken — erfolgen. Ebenſo wie die Mitnahme von Zahlungsmitteln iſt auch ihre Verſendung in das Ausland freigegeben. Sie kann in beliebiger Höhe erfolgen und braucht nicht mehr durch Vermittlung von Banken ſtattzufinden. Desgleichen iſt der ſonſtige Geldverkehr mit dem Aus⸗ land— z. B. Einlöſung von Schecks, Wechſeln, Auszahlungen uſw.— von den bisherigen Feſſeln befreit worden. Lediglich inbezug auf ausländiſche Wertpapiere beſteht noch eine Beſchränkung; ſie dürfen nur mit Genehmigung der Deviſenbeſchaffungsſtelle in Berlin ver⸗ ſandt oder auf Auslandsreiſen mitgeführt werden. Deutſche Fremdenziffern in der Schweiz Das abgelaufene Jahr 1924 brachte als erſtes nach dem Kriege, insgeſamt nach einer Grenzſperrzeit von rund 10 Jahren, wieder für die breite deutſche Oeffentlichkeit, ſoweit ſie am Reiſeverkehr intereſ⸗ ſiert iſt, die Möglichkeit, in der Schweiz die Stätten junger Jahre, geſchätzter Kultur, bekannter Naturſchönheit, betriebſamer Wirtſchaft aufzuſuchen und als Ferienreiſender oder verwandtſchaftlicher Kon⸗ nexe verfloſſene Zeiten auferſtehen zu laſſen. In vielem freilich ver⸗ ändert, die gute alte Schweiz anders geſtaltet nach den Wehen des Krieges, die auch den Neutralen nicht vorbei gingen, der Deutſche ſelbſt, verarmt und beengt, ſelbſt in ſeinem Budget beſchnitten. Es mußte mit dem Fall der 500 Mark⸗Sperre, mit dem man den Weg für den Deutſchen ins Ausland freigab, ohne gleichzeitig durch die Erleichterung der Zureiſe des Auslandes nach Deutſchland den wirtſchaftlichen Gegenwert zu ſchaffen, ein Zug aus Deutſchland nach der Schweiz einſetzen. In der Schweiz ſah man dieſen Zug an ſich nicht ungern, und Schweizer Hotelbeſitzer haben es offen ausge⸗ ſprochen, daß man den Deutſchen als Reiſenden gern wieder bei ſich ſteht, daß man mit ihm rechnet. Die Schweizer Allgemeinheit, die in dem vergangenen Sommer mehr als vordem innerhalb der eigenen Grenzpfähle reiſte und die Schönheiten des eigenen Landes entdeckte, hat ſich zwar einmal eine kleine Entgleiſung erlaubt und auf den deutſchen Fremdenbeſuch weidlich geſchimpft, als es ſich zeigte, daß der Fremdenzufluß aus Deutſchland aus wirtſchaftlichen Schwächegründen die Hotels zweiter und dritter Klaſſe bevorzugen mußte und damit dem Schweizer Inlandsverkehr die billigeren Unter⸗ künfte etwas beſchnitt. Doch das waren vorübergehende Erſchei⸗ nungen, die weiter keinen Aerger hinterließen, ſo unklug ſie auch waren. Inwieweit dieſer Zug der Deutſchen nach der Schweiz ſich in den Ziffern des Fremdenverkehrs ausprägen, dürfte nach dem jetzt vor⸗ liegenden Material allenthalben von Intereſſe ſein zu wiſſen. Die Schweiz war ſchon 1923 in der Lage, ſeinen Fremdenverkehr wieder auf 2 des letzten Volljahres 1913 zu bringen. Daegen iſt der alte Anteil, den die Deutſchen im Schweizer Fremdenverkehr mit etwa einem Drittel einnahm, noch nicht wieder erreicht, Durchſchnitt der Ziffern des letzten Jahres ſtellt ſich auf rund ein Fünftel der Geſamtzahl. Schweizer Hotelinduſtrie mit dem deutſchen Beſuch als Lebensfaktor rechnen muß, immerhin für die Kürze der Entwicklungszeit, ein be⸗ trächtlicher Satz. Im allgemeinen war im Lauf des klimatiſch wenig matt. Reußſchlucht, ein Glied hen aber teilweiſe noch unvollendeten Gebirgsbahnnetzes Diſentis⸗Ober⸗ alp⸗Andermatt⸗Furka⸗Cletſch⸗Brig, war bisher auf den Winterbe⸗ herausgegeben von Ed. Rieſen. ſondern derlich Das iſt angeſichts der Tatſache, daß die; günſtigen Sommers die Erſcheinung zu verzeichnen, daß ähnlich wie in deutſchen Gebirgen, die Höhenſtationen wegen der niedrigen Tem⸗ peraturen zugunſten der Talplätze und Städte bevorzugt wurden. Aus einer Geſamtzahl von rund dreiviertel Million Fremden des Jahres 1924 ſtellte Deutſchland rund 150 000 Perſonen. Der Durchſchnitt von etwa 20 Prozent Anteil Deutſcher zeigt indes ganz verſchiedene Schwankungen nach oben oder unten, je nachdem man die Einzelgebiete der Schweiz in Rückſicht zieht. Es iſt z. B. ſehr verkehrsnachrichten * Dortmund⸗Chur ohne Wagenwechſel über den Schwarzwald. Die europäiſche Konferenz in Neapel hat ſich auch mit der Ausge⸗ ſtaltung des früher ſtark benützten internationalen Verkehrsweges Holland⸗Rheinland⸗Schwarzwald⸗Bodenſee⸗Schweiz beſchäftigt wenigſtens für die Hauptreiſezeit ſich für Verbeſſerungen ausge⸗ ſprochen. bezw. Konſtanz laufenden Züge D 307/ E ſeither Wagendurchlauf Vohwinkel⸗Konſtanz, Dortmund⸗Konſtanz teilweiſe beſchleunſgt und in Konſtanz von der Schweizeriſchen Bundesbahn übernommen werden, ſodaß ſich ein Wagendurchleuf Dortmund⸗hur. mit Anſchlüſſen nach den Haupt⸗ plätzen Graubündens wie Engadin, Davos, Kloſters, Aroſa uſw. ergibt. Dieſe neue Verbindung, tember vorgeſehen iſt, wird in Romanshorn durch ein neues Zugs⸗ paar Anſchluß nach und von St. Gallen erhalten. und zwiſchen Rheinland⸗Baſel 153 und D 308/ E 125, mit Anfang Dezember Insbeſondere ſollen die bisher die vorerſt vom 1. Juſi bis 10. Sep⸗ * zZweigleiſiger Ausbau der Bodenſeegürtelbahn. Im Voranl⸗ bera ſind Beſtrebungen im Gang, den öſtlichen Teil der Bodenſee⸗ gürtelbahn, der Bayern 5 zwiſchen Lindau, Bregenz und St. Margrethen, wo der Anſchluß an Lignie Rorſchach⸗Chur gefunden wird, zweigleiſig auszubauen. Dieſe Abſichten hängen zweifellos mit der Ausnützung dieſer Linie für die im letzten Sommer für die Saiſon, aber ſtändig vorgeſehenen 1 Lin Zürich⸗Genf und Chur und Luzern zuſammen. Dem öſterreichiſchen Verkehrsminiſter iſt eine Ausarbeitung über dieſe Pläne überreicht worden. im kommenden Jahre direkten Züge Berlin u. München⸗Lindau⸗ * Volljahresbetrieb auf der Schöllenenbahn Göſchenen⸗Ander⸗ Die elektriſche Zahnradbahn Göſchenen⸗Andermakt durch die jenes großen zentralſchweizeriſchen bislang trieb nicht eingeſtellt, weil der außerordentliche Lawinenreichtum der Reußſchlucht einen gefahrloſen Betrieb nicht geſtattete. Im Lauf dieſes Sommers und Herbſtes ſind nun mit erheblichen Zuſchüſſen des Schweizer Staates, der als Herr der Gotthardforts an der Bahn ein großes Intereſſe hat, gewaltige Schutzbauten gegen Lawinen und Steinſtürze eingebaut worden, die einen gefahrloſen Betrieb der hochintereſſanten Bahn den ganzen Winter durch geſtotten. Für den Winterſport in Andermatt iſt damit ein weſentlicher Vorteil ge⸗ ſchaffen. 5 Sk. Blaſien(Schwarzwald). Die Beſucherzahl im Jahre 1924 betrug 7123 mit 174 806 Uebernachtungen gegenüber 6 113 Gäſte im Jahre 1923. Literatur 4* Die Welt der Bäder und Kurorte. Winterausgabe 1924.—25, A. Ziemſen Verlag, Wittenberg (Bezirk Halle und Berlin). Die Freunde des Winterſports ſowie alle diejenigen, die den für ihre Perſon vorteilhafteſten Kurort wählen wollen, iſt dieſes unter der Mitarbeit von Profeſſor Dr. Determann, St. Blaſien, Sanitätsrat Dr. Gmelin, Südſtrand⸗Föhr, Dr. med. Alfred Martin, Bad⸗Nauheim, Geh. Sanitätsrat Dr. Röchling⸗Misdroh, Sanitätsrat Dr. Siebelt, Bad⸗Flinsburg her⸗ ausgegebene Buch ein unentbehrlicher Führer. Von üher 2000 gro⸗ ßen und kleinen Winterkurorten und Winterſportplätzen gibt es in der überſichtlichſten Weiſe eine kurze Charakteriſtik ihrer geo⸗ graphiſchen Lage, Höhenangabe, Angabe der Sportmöglichkeiten. ſowie alle wichtigen Angaben über Wohnungspreiſe, Reiſeverbin⸗ dungen, Auskünftsſtelle uſw. Es unterrichtet aber auch über die Wirkung der jeweils vorhandenen Heilmittel, ferner wie die kli⸗ matiſchen Verhältniſſe beſchaffen ſind und welche Krankheiten in den einzelnen Kurorten mit beſonderem Erfolg zur Behandlung kom⸗ men. Dadurch dient es drei Zwecken gleichzeitig: 1. bietet es dem Arzt ein wertvolles balneologiſches Ortsverzeichnis zur Behand⸗ lung ſeiner Klienten, 2. erleichtert es dem Erholungsſuchenden die Auskwahl geeigneter Kurorte und 3. dient es in jeder Hinſicht den Intereſſen der einzelen Kurverwaltungen und Ortſchaften. Wer ſich über die Charakteriſtik eines Kurortes nicht klar iſt. wird durch Nachſchlagen in dieſem Buch den nötigen Aufſchluß finden. Die thvographiſche Ausſtattung iſt vornehm, das Format höchſt hand⸗ ich. B. Wandervorſchläge Eine Rodelwanderung von heppenheim aus! Heppenheim— Arnoldseiche— Juhöhe— Bonsweiher— Mörlen⸗ bach— Niederliebersbach— RNächſtenbach— Weinheim. Sonntagsfahrkarte nach Heppenheim bei der Hauptbahn 1 M. 40, bei der..G. 1 M. 50 Pfg.— Vom Hauptbahnhof ab.50, Hep⸗ penheim an.04, vom Bahnhof det..G. ab.00, Weinheim an .38, Weinheim ab.46. Vom Bahnhof Heppenheim öſtlich durch das Städtchen mit der —— A —— it Die Wegweiſer ſind kaum noch zu erkennen und dabei tuf ihr. plötzlich eine Wegkreuzung auf, die nach vier Windrichtungen eine Arme ausſtreckt. Die Wahl iſt zwar ſchwer, aber links lockt nüct prächtige Abfahrt durch finſteren Tannenwald doch zu ſehr Zu⸗ auſt gehts in raſender Fahrt eine Waldſchneiſe hinunter, dann noch 85 ſteilen Hang und nun taucht in der Dunkelheit ein Bauern⸗ Ail auf, vor deſſen Türe wir kurz darauf ſtehen. Anſtatt nach ee ſind wir in der Dunkelheit in das Siedelbachtal gergten. Gaſt⸗ öffnet der vor uns liegende Schlegelfranzerhof ſeine Pforten. intereſſant, und zweifellos pſychologiſch infolge der Kriegseinſtellung der ſüdweſtſchweizer Preſſe erklärbar, daß die franzöſiſche Schwerz bisher von deutſchen Verkehr noch ſichtlich vernachläſſigt wird, denn geht der deutſche Anteil außerordentlich zurück auf Bruchteile des erwähnten Durchſchnittsfünftels. Am Genfer See machte der deutſche Anteil etwa ein Dreizehntel, andererorts ſank er noch weiter. So kamen auf Montreux 4000 Deutſche bei 45 000 Gäſten, in Lepſin 9000 deutſche Uebernachtungen bei im ganzen 50 000. Auf der anderen Seite weiſen bevorzugte Teile der deutſchen Schweiz deutſche Beſuchs⸗ anteile auf, die bis auf 40 Prozent gehen. Das gilt vor allem für den Vierwaldſtätter See wo z. B. Brunnen bei 17000 Fremden 7000 Deutſche zählte. Luzern bringt es bei 150 000 Fremden auf 30 000 Deutſche, die damit hier auch in abſoluter Mehrheit gegenüber dem anderen Ausland ſind, ganz im Gegenſatz zum Genfer See. Im Berner Oberland erſcheint Interlaken mit 15 000 Deutſchen bei 75000 Total, darunter ebenſo viele Engländer wie Deutſche. Die Südſchweiz ſteht als bevorzugtes deutſches Reiſeziel da, Lugano hat unter 63 000 Fremden 13 000 Deutſche. Sehr hoch iſt der deutſche Anteil auch in der Oſtſchweiz, die ſich unter dem deutſchen Publikum von jeher beſonderer Wertſchätzung erfreute. Es wird dort ein ähn⸗ Nebenlinie 32— weißem auf gelbem Strich— und gleichzeitig mit der Hauptlinie 1— roter Strich— über den Gräffsplatz(ſchöne Fachwerkhäuſer), am ſtädtiſchen Spitol und am Friedhof vorüber ins Erbachertal. Nach kurzer Zeit wird der rote Strich verlaſſen und mit der Nebenlinie 32 beim ſog. kühlen Grund rechts durch die Wolfsſchlucht weitergewandert. In ſchönem Buchenwald, mäßig an⸗ ſteigend, nach 1 St. die Arnoldseiche, eine ſchöngewachſene Eiche mit Sitzbänken umgeben. Von hier etwas ſteiler auf gewun⸗ denem Waldweg bergan. Der Weg führt an einigen geöffneten Hünengräbern vorbei, links ſchöner Blick auf Lindenfels und die Neunkircherhöhe. Nach etwa 30 Minuten mündet der Weg in die Straße Erbach—Juhöhe und nach weiteren 10—15, vorher ſchöner Tannenwald, die Juhöhe. Einkehrgelegenheit, gutes Gaſthaus. Van hier ſüdlich mit der gleichen Markierung bis Mörlenbach. Von der Juhöhe ab wird auf den Rodelſchlitten geſeſſen und über Bonsweier an einem rauſchenden Bach bis ins Wieſental bei Mörlenbach ge⸗ fahren. Von Mörlenbach mit der Nebenlinie 35— blaues K—. weſtlich im Feld auf bis nach etwa 15—18 Minuten auf der Höhe die Hauptlinie 5,— blaue Scheibe— kreuzt. Schöne Fernſicht, die neuen Erleichterungen des Auslands⸗ Keiſeverkehrs Steusit dem 1. Januar 1925 ſind bekanntlich die Geſetze gegen die 1923 bflucht vom 26. 7. 1918 und gegen die Kapitalflucht vom 26. 1. mun is auf wenige für die Allgemeinheit weniger wichtige Beſtim⸗ run gen außer Kraft getreten. Gleichzeitig ſind auch die Ausfüh⸗ ab ſöbbeſtimmungen zur Paßverordnung vom 10. 6. 1919 weſentlich ndert worden. Damit ſind für den Reiſeverkehr nach dem zusla j ie lich hoher Prozentſatz erreicht wie am Vierwaldſtätter See, nämlich anerſen 1 270 50 15 860 40 Prozent. Vorweg ſtehen die bündneriſchen Plätze Acoſa und 18 17 5 eeee krüßen w e Geſchäftswelt un 11 kſind die Be: Davos. Aroſa hatte unter 12000 Gäſten 4000 Deutſche, Davos Zitztal, die Reunbir rgöhe und die Tromm. Bon der Markierung hörde erden, die andererſeits aber auch geeignet ſind, die„bei 18 000 Gäſten gegen 5000 Deutſche. Im Engadin brachten es blaue Scheibe, direkt ſüdlich. Nun wieder auf den Schlitten und n von einem Wuſt von Arbeit und Schreibwerk zu befreien, die Zeit in keinem Verhältnis zu den damit erreichten Es handelt ſich im einzelnen um folgende hinab nach Niederliebersbach. Beim Gaſlhaus zur Roſe, rechts weſtlich, ohne Markierung durch den Ort, gleich links und beim letzten Haus wieder rechts ins Feld auf zur Höhe und Wald, ſowie zur Wegbezeichnung roter Strich, Hauptlinie 1 direkt wieder füdlich. Teils am Waldesrand entlang, links ſtets ſchöne Aus⸗ blicke, bis zum Nächſtenbacher Feld rechts. Von hier aus wird wieder der Schlitten benutzt, rechts gehts hinab nach Nächſtenbach und wenn der viele beſtellte Schnee eintrifft, kann auf breiter Straße in der Verlängerung weiter bis zur Sulzbacherſtraße kurz vor Weinheim gerodelt werden. Ganze Wanderzeit etwa 4½ Stunden. Die neue Mode be Eiſaſders in letzter gen Veſtimmungen; ſtanden. a) Steuerliche Anbedenklichkeitsvermerke: Nuſensber mußten alle Perſonen mit Wohnſitz oder dauerndem dder nthalt im deutſchen Reich, ſowie Reichsangehörige mit Wohnſitz. ihrem auerndem Aufenthalt im Auslande vor ihrer Ausreiſe auf werk Zuſtändigen Finanzamt den ſteuerlichen Unbedenklichkeitsver⸗ Ablaukinholen. Dieſer Unbedenklichkeitsvermerk iſt mit uf des Steuerfluchtgeſetzes durchweg fortgefallen. p) Polizeilicher Sichtvermerk: brengar den neuen Paßvorſchriften bedürfen Reichsangehörige zum me ertritt die Deutſchen mit 5500 Köpfen in St. Moritz nicht ganz auf ein Vier⸗ tel der Geſamtziffer von 20 500, ein erheblicher kleinerer Bruchteil als in Aroſa und Davos, der ſich zum Teil wahrſcheinlich mit wirt⸗ ſchaftlichen Urſachen erklären läßt. Bei dieſen Zahlen muß berückſichtigt werden, daß die deutſche Zureiſe zur Schweiz erſt nach der Aufhebung der Sperre in Erſchei⸗ nung trat, während für die anderen Ausländer das volle Jahr für die Statiſtik in Anſatz kommt. Inſofern ſtehen den Ganzjahrsziffern des anderen Auslandes nur Jahresteilziffern für das Publi⸗ kum gegenüber. Man kann daraus ſchließen, daß die Zuſammen⸗ ſtellung für 1925 ein anderes Bild ergeben wird. Immerhin zeigen die Zahlen deutlich, wie groß der Zug zur lange verſchloſſenen Schweiz wieder geworden iſt, daß er mit Ziffern auftritt, die ſchwer⸗ wiegend genug ſind, um der außerordentlich notleidenden deutſchen auch keines polizeilichen Sichtver⸗ Hotelinduſtrie erheblichen Abbruch zu tun, an der ſich heute die ganze alledkes mehr. Der Sichtvermerkszwang beſteht indeſſen für Unvernunft der obrigkeitlichen Fremdenpolitik bitter rächt, die der können Sie nicht g wenn Sie an üblem Körpergeruch Uürſen bideutſchen Perſonen über 15 Jahren weiter fort. Sie be⸗ Fremde eben nicht als Politit, ſondern als Schikane empfand und leiden. Fur Beſeitigung dieſes Uebels verwenden Sie am erfolg⸗ Im Grenzübertritt des Sichtvermerks, der auf dem Paß! daher wegblieb. W. Romberg. reichſten Paſenoloform- und Vaſenol⸗Sanitäts-Puder. * U Euronamelsterschaf im Eis Kkunsflauf in Triberg em 7. u. 8. Februer — — 6. Seite. Nr. 62 nReue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Husgabe) Freitag, den 6. Jedruar 19%0 eue MRannheimer Seitung Handelsblatt D 2 eviſenmarkt Berliner Deviſen in Bilnonen Amtis, 5,.5.. 6 Holland 139.04 169.,46 voll 188.99 189,44 ö Buenos-Alres.678 1882 7.878 1867 Brüſſel.. 21.68 21.75 2 24.56 21.62 Cbriſtianſa. 84.19 84,35 5 64.15 64,31 8 Dangg 79.70 79.90 4 79.45 79.85 1 Kopenhagen 74.96 75.14 55 74.91 75.09 5 Aſfabon 19.96 20.02 19.98 20,02 8 Stockhoim. 113.02 113.30 5 113,02 113.,30 2 Helſingfore. 10.585 10.595 10.56 10,59 5 Itallen. 17.47 17.51 5 17,42 17.48 7 London 20.096 20.176 4 20,072 20,122 1 New-Pork, 4195.205 5.195.205 Paris 22.78 22.79 5 22,80 22,86 5 Schweiz 80.96 81.16 5 80.94 81,14 5 Spanſen 59,97 80.13 59,.93 80.07 Japan.613.617.818 16177 Konſtantinopel..223..233 13.215.225 Rio de Janeito 0,479 0,481 8 0,79 0,481 12 Wien abg. 5,5060.5261 5,8074 527/1[ 12,38 12.42 8.37 12441 7 Jugoflavien.755.775..768.785 4 Zudapeſt...824 5841 58151 566351 5 Sofia.055 2075 2.055 4075 Athen 7,14.46 7.09.11 Börſenbeeichte Frankfurter Wertpapierbörſe Schwache Tendenz Frankfurk a.., 6. Febr.(Drahtb.) Die geſtern nachmittag eingeſetzte allgemeine Abſchwächung an der Börſe machte heute weitere erhebliche Fortſchritte. Die Spekulation, die ſich in den letzten Wochen etwas viel zugemutet hat, muß jetzt zu Glatt⸗ ſtellungen ſchreiten, da das Geld teurer geworden iſt und da die Käufe aus dem Ruhrgebiet, die mit dem Geld der Micum⸗ Entſchädigungen vorgenommen worden ſind, aufgehört haben, ſo daß ſich die Gewinnchancen ſtark vermindern. Beſonders der Montanmarkt war ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Die führenden Werte verloren dort bis 5 Prozent. Außerdem waren noch Chemiewerte ſtark abgeſchwächt, aber auch alle anderen Werte hatten mehr oder weniger große Kursverluſte im Gefolge. Nur Berliner Handelsgeſellſchaft machten eine Ausnahme, indem ſie gegen den Kurs von geſtern abend auf Deckungen 3 Prozent gewinnen konnten. In deutſchen Anleihen herrſchte eine beſſere Meinung auf die optimiſtiſcher lautenden Nachrichten aus dem Aufwertungsausſchuß. Kriegsanleihe 0,835. Der Frei⸗ verkehr war dagegen wieder ſchwächer. Api 1,875, Becker Stahl 1,35, Becker Kohle 6,875, Benz 5,50, Brown Boveri 1,3, Growag 0,132½, Krügershall 12,75, Kunſtſeide aber feſt, 10 pCt. Petroleum 19,75, Raſtatter Waggon 8,25, Kabel Rheydt 10,25, Ufa 14,75. Berliner Wertpapierbörſe Berlin, 6. Febr.(Drahtb.) Die Erleichterung am Geldmarkt, die Nachrichten über die Stellung des Auslandes in der Waggon⸗ induſtrie und die hoffnungsvolle Beurteilung der deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Wirtſchaftsverhandlungen konnte heute an der Börſe kurs⸗ mäßig nicht zum Ausdruck kommen, weil die Käuferſchichten fehlten. Bei der allgemeinen Mißſtimmung, die über die bei der Unter⸗ ſuchung der Barmat⸗Affäre zutage getretenen Zuſtände herrſcht, ſchritt daher die auf ſich angewieſene Spekulation zu Glattſtellungen auf faſt allen Gebieten, die bei mangelnder Zurückhaltung nur zu ermäßigten Kurſen Aufnahme fanden. Die Einbußen beliefen ſich durchſchnittlich auf—3 Prozent und waren am fühlbarſten am Montanmarkt und bei anderen Induſtriepapieren, die bisher im Kurſe in die Höhe geſetzt worden waren. Bei ſehr beſchränkten Umſätzen hielten die Kursſchwankungen im Verlaufe der Börſe an, wobei ſich überwiegend noch weitere Abbröckelungen gegen die Anfangskurſe einſtellten. Lediglich am Markte der heimi⸗ Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotlerungen in Billtionen Mark pro Stück. ſchen. Anleihen fanden anfangs ſeitens der auf dieſes Gebiet herübergewechſelten Spekulation einige Umſätze von Bedeutung ſtatt, doch konnten ſchließlich die anfänglich erzielten leichten Beſſerungen nicht aufrechterhalten werden. Die herrſchende Zurückhaltung und Verkaufsluſt der Spekulation hing übrigens auch damit zuſammen, daß infolge der angeſtrebten Konzentration der Gelder bei der Reichsbank befürchtet werde, daß dieſe nicht mehr ſo reichlich wie bisher der Börſe zur Verfügung ſtehen könnten. Die Geldſätze ſind unverändert geblieben. Benz u. Cie., Rheiniſche Automobil- u. Mokorenfabrik.⸗G., Mannheim hr. In der bei der Rheiniſchen Creditbank ab⸗ gehaltenen ao..⸗V., in der 15 Aktionäre 285 432 Stimmen ver⸗ traten, wurde die Reichsmark⸗Eröffnungsbilanz und die Umſtellung des Aktienkapitals(im Verhältnis von 167:1 durch Feſtſetzung des Nennwertes der Stammaktien von je 1000% auf 60 Rel und der Vorzugsaktien von je 1000 auf 40 R40 auf 20,76 Millionen Stammaktien und 0,16 Millionen Vorzugs⸗ aktien einſtimmig genehmigt. Zu den 150 Millionen Vorrats⸗ aktien gab der Vorſitzende, Geheimrat Dr. Broſien, folgende Erklärung ab: „Gegenüber einem vollkommen unbegründeten vorzeitigen Gerücht habe ich zu erklären, daß die vorhandenen 150 Mill. 1 Schutz⸗ und Vorratsaktien nicht zu ungunſten der Aktionäre gehalten werden, ſondern daß dieſe Aktien vielmehr den Aktionären ſ. Zt. zum Bezuge werden angeboten werden. Wann und wie ſie angeboten werden, darüber kann heute noch nichts Beſtimmtes ge⸗ ſagt werden. Es wird ſich der Zeitpunkt zu richten haben nach der Stimmung der Börſe, nach dem Kurs— unter pari wird man natürlich die Emiſſion nicht machen können— und natürlich nach den jeweiligen Geldbedürfniſſen der Firma. Ich halte es auch für ſelbſtverſtändlich, daß man die Emiſſion in verſchiedenen Abteilungen wird vor ſich gehen laſſen müſſen, in Rückſicht auf die Aufnahme⸗ fähigkeit des Marktes.“ Hinſichtlich der weiteren 20 875 000 Stammaktien, die das Konſortium aus der letzten Emiſſion noch für Rechnung der Geſell⸗ ſchaft beſitzt, und die voll der Firma gehören, wurde mitgeteilt, daß dieſe Aktien in der Bilanz zum Kurs von 3 Prozent Aufnahme fanden, ſo daß darin, nachdem die Benz⸗Aktien an der Börſe den Kurs von 60. erreicht haben, ohne Frage eine gewiſſe Reſerve liege.— Bei der Umſtellung auf das jetzige Kapital ſei im übrigen voll berückſichtigt worden, daß das Werk ein ſolches Kapital auch zu verzinſen die Möglichkeit beſitzt. Der Geſchäfts⸗ gang ſei ein befriedigender. Die Mannheimer Werke ſind über z Jahr hinaus voll beſchäftigt, während die Gaggenauer Werke ſtark über Jahr hinaus gute Beſchäftigung haben. Der Export ſei leider infolge der ſchlechten Zollverhältniſſe für Deutſchland ſ. Zt. ein ſehr geringer, ſo daß er alles zu wünſchen übrig laſſe. ) Der Währungsausſchuß des Jenkralverbands des Deutſchen Bank- und Bankiergewerbes teilt die Befürchtungen, die in der Erklärung der wirtſchaftlichen Spitzenverbände vom 28. Januar 1925 an eine über die dritte Steuernotverordnung hinausgehende Aufwertung der privaten Schuldverbindlichkeiten insbeſondere auch unter dem Geſichtspunkt der Geſunderhaltung der deutſchen Wäh⸗ rung geknüpft werden. Was das Problem des als Aufwertung bezeichneten Umtauſchs der Reichs⸗ und Staatsanleihen betrifft, ſo altem und neuem Beſitz, ganz abgeſehen von den aus der völlig unüberſehbaren techniſchen Belaſtung der Banken ſich ergebenden Gründen für gefährlich. Dadurch wäre in erheblichem Ausmaße eine unlautere Schädigung des Reichs durch vergebliche Altbeſitzer ohne die Möglichkeit eines wirkſamen Gegenbeweiſes zu gewärtigen, weil der Umtauſch der alten Anleihen in ein neues zinsloſes Papier geeignet wäre, den Kredit des Reichs und dadurch mittelbar auch die Währung zu ſchädigen. Dagegen iſt der Währungsausſchuß der Anſicht, daß die entwerteten Verpflichtungen aus den alten An⸗ leihen im Intereſſe des Kredits des Reichs und der Länder baldigſt Trleotw. Beſigh.——— Thürg. Oief. Gotha 85,.— 84.25 Uhrenfabr. Furtw. 3,.— 3,25 Ver. deutſch. Oele 8. 8 Ver. Ultramarinf. 22.50 22.25 Zſchockew., Klt'n. 1. Ver. 5 Berlin 78,25 78.— Vogtl. Maſch. St..50 n, Frankenthal 5,27 Voigt K Häff. St..0.2 11 Heilbronn 4,10 Irankfurter Dividenden⸗Werte. Banule⸗Aktien. 5. 6. Allg. Creditbe 8,75.75 D. Hypothetenpn! 8 20 8,10 Rheln. Creditbank 3,40 3,40 Babdiſch Bank. 36,50 36,25, Ueberſ.⸗Bank 113,0 111,2 Rhein. Hyp.⸗Bank 9,40 9,40 Bant Br. Ind. 2,25 2,25 Bayr B⸗Cred. W.—.——.— „ Hyp. u. Wb..35.20 Barmer Bänkver. 1,70.65 Berliner Handge. 166.2 166,5 Com u. Pripalbk. 6,65 6,50 Darmſt. u. Nal.-B. 13,75 18,75 Deutſche Bank. 13,45 13,10 .⸗Aſtatiſche Bank—,——.— D. Effekt. u. Werte.35.40 „Vereinsbank. 0,87 0,38— Discont.⸗Geſellſch 19.— 18,700 Südd. Discontog. 11.50 11.50 Dresdner Bank 9,25.25 Wiener Bankver. 6,75 6,75 Frkfrt. Hyp.⸗Bank 10,25 10,15 Wttbrg. Bankanſt.—.——.— Metallb. u..⸗G. 19,.— 19,15„Notenbank—.——.— Mitteld. Credit⸗B..95 1,90„Vereinsbank 3,30 3,40 Nürnberg..⸗Bk. 11,50—,— Mannh. Verſ.⸗Geſ.—.— 116.0 Oeſter. Cred. Anſt. 10.— 9,85 Frankf. Allg. Verſ. 108, 106,0 Pfälzer Hyp.⸗Bk. 9,10 8,85 Oberrh. Verſ⸗Geſ.—.— 87.— Reichsbank 78.85 78.— Frankf. R. u. Mitv. 11,50—— Bergwerk⸗Alktien. Bochumer Bb. u. G. 96.——.— Kaber Bergbau 151.5 145, Buderus Eiſenw 21.— 20,45 Kaliwert Aſchersl. 21,40 20,15 D. Luxem. Bergw. 89,25 96,85 Kaliwrk. Salzdetf.—.——.— Eſchweil Bergwrk. 149,7 148,0 Kaliwerte Weſter. 28.25 24.50 98 gw.—.——.—Lothr. H. u..-V. 67.— 66.— elſenk. Bergwrk. 97.75 93,75 Monnesmannröb. 71.85 69,75 Gelſenk. Gußſtahl 37.— 36 50 Crausport-Aktien. .20 See l Llond 3,925.75J Baltimore& Ohio 69.50 71.— Oeſter.⸗U. St⸗B.—— Juduſtrie ⸗Aktien. Bad. Anil. u. Soda 32,75 31.85 Cement Karlſtadt 13,75 13,95 Bad. Elektr.-⸗Geſ. 0,41—„Lothr. Metz—.——.— Bad. Maſch. Durl. 20,50 20,50] Chamotte Annaw. 12,20 12.— Chem. Wrk. Albert—, 49,— Goldenberg 41,— 41,.— Griesheim. 26.75 26,15 Südd..⸗Cred.⸗B.— Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 14,75 13,85 do. Eiſenind. 14.— 13,25 Phönix Bergbau. 68,45 65,75 Rhein Braunkohle 53,— 30,50 153 w. Heilbronn 35,— 33,— Tellus Bergbau 3,60.60 V. K. u. Laurahütte 9,15.50 Schantungdadn Hbg.⸗Amk. Paketf. 31,35 29.80 EichbMannhdeim. 65,.— 65.— H. Kempf⸗Sternb. 68.— 68.— Mainzer Stamm. 136.0 136.0 Parkbrauerei. 35,— 39.[Bad.UhrenFFurtw.—.— 26.96 Schöfferh. Bindg. 34.25 34,50 Bayriſch. Spiegel 5,95 5,95 Schwartz⸗Storch.—— 2—Bayer. Telluloſe—.— 11.80[ Werger„—Beck& Henkel 3,95 3,75 Weiler t. M. 26,50 26,25 Adt, Gebr. Wächt..55 3,60 Bergmann Elektr. 20,25 20,25 Cont. Nürnb. Vzg.—,——.— Adler Oppenheim—.——,— Bing Metallwerke 4,20..— Daimler Motor..70.20 Dt Eiſenh. Berlin 6,80 6,40 D. Gold. u S. Anſt. 22,25 22,— Deutſche Verlag. 37,80—.— Dyckerh.& Widm..90.90 Dingler Zweibrück. 6,75 6,60 Dürrkoppwerk. St.—.——— Adlerwerke Kley.40 4,35 A. C. G. Stamm. 12,85 12,45 AngloCont. Guan.„ Aſchaff. Buntpap. 46.— 47.50 Aſchaff. Zellſtoff. 34.70 32,25] Broncef. Schlenk 44.50 45.— Bahnbed. Darmſt. 1,50.50 Bürſtenf. Erlang..39.20 Baden. Weinheim.70.10 Cem. Heidelberg 101,2 100,0l Düſſeld Rat. Dürr.—.— Bl.⸗ u. S. Braubach—.——.— Brem.⸗Beſigh. Oel 40.——.— Breuer Stamm 12.50 12,50 Brockhues.-W..—.— hält der Ausſchuß die beabſichtigte Differenzierung zwiſchen durch eine einheitliche, allgemeine und endgültige Regelung aus der Welt geſchafft werden müſſen. Er gibt der Erwartung Ausdrus⸗ daß die Reichsregierung, bevor ſie ſich auf eine Regelung der her ins Auge gefaßten Art endgültig feſtlegt, ſich bereit finden wird, poſitive Vorſchläge von bankſachverſtändiger Seite entgegenzunehmen und in einem geeigneten Kreiſe zu erörtern. * Vereinigte Königs- und Laurahütte.⸗G. für Bergbau un hüttenbetrieb in Berlin. Die Geſellſchaft beruft auf den 3. März eine ao..⸗V. ein, die die Einwilligung zur Uebertragung des Polen gelegenen Beſitzes der Laurahütte auf eine Geſellſchafk polniſchen Rechtes geben und die Verwaltung zur Feſt fetzung der Bedingungen hierfür ermächtigen ſoll. Ferner ſoll die Verſammlung ihre Einwilligung geben zur Uebereignung eines Teiles der für die Uebertragung des in Polen gelegenen Beſitzes der Laurahütte erhaltenen Beteiligung an der neuen Geſellſcha auf den polniſchen Fiskus zur Abgeltung von Stempeln, Steuern, Gebühren, Abgaben und ſonſtigen Rechten des polniſchen Staates .: Lolhringiſche Klein⸗ und Mittelinduſtrie. In Metzer Bläk⸗ tern wird der Niedergang der lothringiſchen Klein⸗ und Mittel⸗ induſtrie und auch die Einſchränkung der Großinduſtrie ſeit Aufhören der Zollfreiheit nach Deutſchland beklagt. Die inner⸗ franzöſiſchen und franzöſiſchen Kolonialmärkte ſind erſichtlich wenig aufnahmefreudig. Im Saartal geht es dem Handel und der Wirtſchaft angeblich beſſer. Die billigeren franzöſiſchen Waren ſin gegenüber den deutſchen Goldmarkpreiſen ſehr konkurrenzfähig⸗ (In Wirklichkeit iſt dieſe vermeintliche Konkurrenzfähigkeit nur eine Folge davon, daß das Saargebiet ſeit dem 10. Januar dem franzb ſiſchen Zollgebiet einverleibt wurde, das deutſche Waren jetzt ausſperrt.) o- Franzöſiſche Eiſenbahnwaggonbeſtellungen in Deulſchland. Zu den Waggonbeſtellungen der franzöſiſchen Nordbahn bei deutſchen Firmen erfährt das Echo der Gegenwart, daß es ſich dabei um den Anfang des großen Lieferungsabkom' mens handelt, das bereits ſeit 1921 ſchwebt und deſſen Durch⸗ führung nunmehr durch den Dawesplan möglich wird. Die Ver⸗ handlungen leitete der Aachener Induſtrielle Rudolf Lochner, der über Vollmacht von 14 rheiniſchen Firmen verfügt. Lochnerwerke haben die Lieferung von 700 Wagen übernommen. Dem Vertrage liegt das bekannte Rathenau⸗Loucheur⸗Abkommen zu Grunde. * Weizenkeuerung und Weizenwährung in Angarn. Bekannt⸗ lich wurde in Ungarn bereits zu einer Zeit, da die ungariſche Kron⸗ noch nicht ſtabiliſiert war, eine ſogenannte„Weizenwährung als Rechnungseinheit teilweiſe eingeführt. Die Weizenrechnung wurde vor allem für jene Berechnungen und Zahlungen angewendel, die in direkter Verbindung mit der Landwirtſchaft ſtehen, ſo ins beſondere bei Entrichtung der Vermögensablöſung von Grund u Boden, bei Pachtverträgen, bei der Bodenregulierung uſw. Infolge der ſtarken Verteuerung des Weizen bildet dieſe Berechnungsweiſ für alle jene eine ungeheure Laſt, deren Hauptverdienſt nicht au Weizen baſiert. Vorausſichtlich wird man deshalb in allen jenen Fällen, in denen jetzt die Weizenrechnung üblich iſt, bald auf Gold⸗ rechnung übergehen. Neueſte Drahtberichte zu- Waſhington, 6. Febr.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) Nach amtlichen Statiſtiken haben die Vereinigten Staaten Januar 17,50 Millionen Dollar in Gold nach Deutſchland ausgeführt gegen 20 Millionen im Dezember. Der Umfang der amerikaniſchen Goldausfuhr hat ſich allerdings bedeutend erhöht. Im Dezember, dem erſten Monat, in dem von einer Goldausfu geſprochen werden kann, betrug die Geſamtſumme des Golderport“ 39 Millionen Dollar. Im Januar betrug die Ausfuhr bereit 98 Millionen Dollar. Der größte Teil dieſer Summe, nämlie 61 Millionen iſt nach England, Britiſch⸗Indien und Auſtralien ge⸗ gangen. Wallſtreetkreiſe weiſen beſonders auf die Tatſache hin⸗ daß im letzten Monat rund 10 Millionen Dollar in amerikaniſche Banknoten nach Amerika zurückgefloſſen ſind, ein Zeichen dafür, daß Europa wieder Vertrauen zu ſeinen eigenen Währungen 78 ckerf, B. Wagh. 4,10 4,105 5,—[Rathgeber Wagg. 8,40 3,950Reisdolz Papier. 17.— 17.90 gewonnen hat. Segall Strumpf 40 15 Roſttzer Braunk. 25.— 24.— Siemens Elektr. 8,10.4 ermann Pöge 1 8 47.90 48— 6. 6 5. 6. .65Phönix Bergbau. 68,40 1 5 Rombach. Hütten 33.70 32,35 Schuckert& Co. 78,35 720 5 8. Roſitzer Zucker 2 Rückforth Nachf..770 0,700] Siemens& Halske 87.24 1100 ..ch. Ind.Main 11.10 11.10 Volthom Sell. u. K 3,75.85„Offſtein 4,50 4,25 Rhein. Braunkohl. 538.25 50,55 Rütgerswerke. 19,65 19,25 Si.⸗G. 11.50 Ver. Faßl. Gaſſel 85.50 83..— Wayß& Freytag 4,10 3,/„ RNheingau.,60.40 Rhein. Chamotte 117.0 116.0 Sachſenwert.10.13 Stettiner Vulkan. 18,10 18. Ver. Pinſel Nürnb 22.— 23.40 Zellſt.Waldhof St. 13.65—.—]„ Stuttgart 4,40.10——17— 750 25 3 Gußſtahl 16,80 16,80 Stoehr Kammgrn. 2 2155 hein. Maſch Led. 4,„85 Salzdetfurth. 35.— 33,85 Stoewer Nähm. 22.75 21. Frelverkehrs⸗Kurſe. Rhein. Met. Vorz. 11.60 11,30 Sarottt.20.20 Stellb. inthüten 51.15 4845 Benz...—.50 Kreichgauer. ſe Raſtatter Waggon 8,25 6,25]Rhein. Möbelſtoff 2,85 2,80 Scheidemandel 21.83 21.50 Südd Immobilien 6 6. Elderfeld. Kupfer 0,80 0,62 Mansfelder.....35 8,30 fa 15,75 14,85 Rheinſtahl.64.- 61,100 Hugo Schneider.10 7,20 Teckl. Schiffsw. 25, 24.50 Entrepriſes.—Mez Söhne 2—.— MNhm. Koblenanl. 11.50 11,50[Rhenania Chem..50 6 10] Schubert& Salz. 183.0 149,5 Teichgräber..80— 7 0 Teleph. Berliner 5,50 5,45 N Glanzſtoff Elbf 108,0 108 71 Weſtf. Eſſen Igbr. 22,10 22 Berliner Dividenden Werte. Thale Eiſenhütte.—.—.—Ver. Harzer Kalk 4—.90 Wictge demen 61.75 7795 Crausport-Aktien. 58 1 230 5—— 5— Wiesloch Tonwar. 1365 1 50 Schankungbahn. 4,28 448.-Aufttal..ſch. 21.0s 30.80 Nordotſch. Ltogd.90.80ſfblning Sannen..00 5, acee Aide bote u ei J480 106 H5. Aal. beg.20 80 2088 Releabdtee 1300 14unncnn g 980 Bee eenerg 2 28 Jaiſener Siehn 1189 0— Berein. Eldeſchiff.40.20 Südd. Eifenbahn 103,5 103.0 9„Südam' DOiſch. 49,50 49,75 Baltimore. 71.80 70,10J Hanſa D ſchiff..75 13,40 Baul⸗Alctien. Dtſch. Aſiat. Bank 47.— 43,75 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 9,85 9,75 Deutſche Bank.. 13,30 13,10] Reichsbank... 79,50 76,75 Dt. Ueberſee Bk.. 111.2 110.2 Rhein. Creditbank 3,50 3,50 Disc. Commandit 18,90 18,60 Süddeutſch. Disc. 11,50 11,50 Bank f. el. Werte 6,90 6,80 Barmer Bankver..70 1,70 Berl. Hd. Geſ... 167,0 165,5 Com. u. Privatbk. 6,85 6,.50 AnnenerGußſtahl, 12.50 11,75 Alchee Zellſt.. 34,15 33, Augsb.⸗Nb. Maſch. 40,25 38.90 Braunk. u. Brikets 82.50 62.50 Deutſch. Gußſtahl 126,0 128.0 Br.⸗Beſigb. Oelf. 40,50 38.50 Deu Gebr. Böhler& Co. 27.75 28,50 82000 Erdöl.. 68,65 65,— ſche Kabelw.—.— 9. Union⸗Gießerei. 8. — 6, Ver. B. Irkf. Gum. 3,10 8 Ver. Chem Charl. 18.90 18.90 B. Diſch. Nickelw. 37,25 36,50 9005% V. Reichsanl..800.830 5 8 ege ee, 400 40 meng arz ahl 51.50 50.— Vogtländ Waſch..60 4,60] Wolf, Buckau. 5 80 „-Wanderer⸗Werke 15,50 15,40] Jellſtoff Verein. 74.50 79, Weſer Akt.⸗Geſ. 11,25 11,85 Zelltof Waldhof 13,48 150 Weſterreg. Alkall. 26,25 24,60 er Papier. Berliner Sreiverkehrs„Kurſe. Darmſt. u. Nt.⸗Bk. 13.80 13.70 Dresdner Bank. 9,30 9,30 Weſtbane... 0,22 0,20Adler Kaln 36,— 34,— Heidburg 62,.— 60,.—] Pom—.—— Mitteldk., Kreditb.—.— Beter obt. 58 7— 699 90. Per 7550.40 Induſtrie ⸗Alctien. er-Kohle... 7,. 6,75] Int. Petr. Un. Ipu 80,— 35.— Nuſffenbank.70 cker⸗Stahl...35 1,35 Krüge* 2˙785 Accumulat. Fabr. 67,50 68,90 Badiſche Anilin. 33,85 32,70 Bremer Vulkan 97,50 87, 35 Benz. Molgr 275 225 5,25 Neßer Lertit 1015 1615—————5 3— ——5* 8 240 2 Haue e endend 880 32 e— 5 11—55 Petr... 19,50 18,50 Muldenh. Papier——.—Südſee Phosphat 35 106⁰ erwerfʒde r. Spiegelgls. 5,— em. i D„„ 10 5 8 0 .G. Anſlinfatb. 2740 26,10 J. B. Bemberg. 4418 43.— Chem. Hyden.. 4,10 4,—[Diamon eſene den en ee eeeee eee .⸗G. f. Verkhrsw 135,0 129,5 Bergmann Elektr. 20,90 19,500 Chem. Weiler 26,— 25,65 ae 35 0 0—5— 5 883— Chem.—18—* 1 rlin r 5 ſt 8 li 5 W rt eld Delligſen. 3,.— 2, er-⸗Gub. Hutfbr. 35,— 35,—Chem. Albert.. 49. erline eſtve 21J Poctl. g. 1502 1 71 Serlner figſch. 190 3 Salene den 5 75 25 en erte. Portl. Zemen erliner Maſchb. 85J Daimler Motoren 6. i Amme Gief.& Co. 5,25 3,50 Berzellus Bergw. 8,50 6,15 Deſſauer Gas 46,20 43,15) Veichs- und Staatspapiere. 1— Ammend. Papier 7 50 7,30] Bing Nürnderg.,10 4,— Diſch. Atl. Telegr. 18,75 18,75 Dollarſchäze... 89,90 90, 20 32½% D. Reichsanl 1,090.130J 5% B. Kohlenanl. 11.57 147 Anglo⸗Ct. Guano 178,0 173,0] Bismarckhütte.—.———Deuiſch⸗Zuxemb..—.— 686,15 Goldanleihe 94.75 94.75 3%„.550.5555% Preuß.Kalan 45 5788 Anhalt. Kohlenw. 39,25 23,— Bochumer Gußſt. 9,85 91,50] O. Eiſenb.⸗Signal..25 6,10 Reichsſchaß. IV. V 0,880.780 4% Prß. Konſols 1,220.2760, Koggenwert. 6415 58 1½% 2 IVIX.820 0. 700 8½%U, .295.34505% R b 1924er 0,800 0,6753/ 2 o Roggenre .220 138105ůs Sch Sraunf. 188 375 4% Badiſche Anl.—.——, 8 Lanbſch Rogg..90 600 Deutſche Kaliw. 37.75 35,75 Elsbach& Co. eutſche Maſch. 9,75 9,65 Emaille Ullrich.50 4, 50 German. Portl.⸗Z. 15,40 14,9 Deutſche Steinzg 14,— 14,—Enzinger Filter.11,50 10,60 Gerresheim. Glas 76,50 75,.— D Woll..—Eſchw. Bergwerk. 149,5 148,0 Geſ. f. elektr. Unter. 145,8 142,5 .. 7,10 Deutſch. Eiſenh.. 6,70 6,85 Faber. 17,40 17,.—Gebr. Goedhardt. 12,— 13,.— 0. Eſſenwerktalſre.20 220 Feiſ Sect Irntfri. 50.25 Hirſch Kupf. u. Pet. 70,— 20,28 Elderf.— 5 B 27.95 27.38 Filzfadrit Fulda. 3,60 3,25 Hoch- und Tiefbau.—.90 Elektr. Licht u. Kr. 8,60 8,50 Frankfurter Hof. 24.— 24,— Höchſter Farbwrre 27,87 27.25 Eil. Bad. Wolle—,—.87 Frantf. Pok.& Wit..50 7,80J Holzmann, Phil.. 5,81.80 Emag Frankfurt. 0,33.32 Fuchswag Stamm.59.59 Holzverkohl.⸗Ind. 9,50 9,60 108.0 105.0 8,60 8,30 Gelſenk. Bergw.. 97,25 93,40 Hackethal Draht.20 4,— Elektr. Lieferung Gelſenk. Gußſtahl 35,70 32.25 Halleſche Maſch.. 13,15 18,15 Elektr. Licht u. Kr 25,50 26,- Genſchow& Co.,—,% 4% Mexikaner..—,— 46,50 050 1,110 b 3½% Bayer. Anl. 1,45 1,54 Aus ländiſche Reutenwerte. 4% Türk.unif Anl.—.———4% G0o 5 20 Peübs EeB 90 — or. 5 925 Donnersmarch. 1230—,— Fahl, Liſt& Eo.. 5,70 8,60] Goldſchmidt, Th. 24.50 23,70f4% ½deß Schate.—.—.25 4%„ Jollog.1811 11.10 10.75 725 Dürener Metall 125,0 126,0 n 89,90 86,75 Goer.. 15 0 950 9,30 4%—.— 11.— 1007 400-FJ.⸗Los 24.70 24,502.60%„ neue Pr. 7 50.50 Dürrkoppwerte 16,80 15,75 Felten& Guill.49,2 45,— Gothaer Waggon 4,40.2549% cno. fte. 160 2˙10 4½%l St.Rig4.0 983%„. Obugat 177 1877 Hüſſeld Eiſend. 28,— 23.— Jlend Srückend..40.75 Greppiner Werke 147,0 14,04%„ Pltertt 138.404%%- 44 900.204.% Anat, Ser 10.38 104⸗ Dynamit Nobel. 14,10 18,50 R. Friſter.15 6,65J Grizner Maſchin. 41,— 40,254% 5 52 84%-„Goldrte.70.0 4½%„.75.— Eckard Maſchin. 1I15 108,5 Fuchs Waggon 1,60.60 Grerftw. Mym. 6% 11,50 11.50 8,504 0„„ Kronr..50.50 4½%„„III 28— 5 Eſſene, B. Meber.69„150 Gaggenau Borz. 150 7748Gebe. Geoßmand„.— 6,80e- Magd.⸗Eiig 1063 1070 3/ SeuScbrate 175 12685% Tehuantepee 28. 5 Farb. 28,15 27,50 Ganz Ludwig..15 0,150 Grün& Bilfinger 21,— 21.—4%„„I10.63 10, 70 J8% De. UIX. Sr.74)———.— Elberfeld. Kupfer———,—[Gebhard Texkil.10,50 9,80J Gruſchwitz Textil. 9,90 10,.— 8 Emaille St. Ullri. 4,50 Ganz Ludw Mainz 0,14 0,14] Junghans Stamm 13,50——[. eun.. 00. 2 Enzinger Worm 2— ſseling co. 2005.—— Kaiſersl. 13,50 13,50 Hammers. Sping..75 78,—J Hohenlohe- Werk. J0.50 6l,50 Köln Noltweller 15,— 14,— ranlefurte r Feſtverzinsliche Werte. Ehrnd K Sehmer 34.— 31.50 Goldſchmidt Th.. 25,13 24,50 Karlsr. Maſchin. 4,13 4,—[Hannov. M. Egeſt. 77.75—,— Phllipp Holzmann 5,80 5,70 Gebr.. 84,— 84,.— N Zuläudi Eßunger Maſchin..70.80 Geitzner M. Durl. 41.50 40,— Kemp, Stettin..65 ,5 Hann.Waggonfab.15 8,85 Haadett 15)80 16,— Koſtheimer Cen...8 5,60 a) Iuländiſche. 650 Etlünger Spinn.—.— 88.—Grün, Bilfinger. 21.25 20,75] Klein, Sch.& Becker.50 7,35[Hanſa Lloyd.. 1,80 umboldt Maſch. 27,50 27,.—Kötitzer Kunſtled. 2,90—, Dollarſchäße....——J4% D. Schgtsg. 00—,—.85 4% Bahr-Eiſ-Anl..362 1500 ab. Joh Bleiſtin 17.80— Heldä Reu, Nahm. 28.90 25.50 Knorr. Heilbronn 4,05 4,—[Hbg.⸗Wien Dumm 2,10 2,70 de 41.50 41.500 Krauß Cie. Lot..00 4,60 Goldanleihe—.———4% do 0 1914 718 76508½0 e, ader& Schleich 6,50 6,30] Hammer Osnabr. 23.— 23.800 Konſerpen Braun.20.15 2— Bergwrk. 3,65 9,75 Ilſe Bergbau. 29,65 28,25 Kyffbäuſer Hütte. 1,40 1,404r, o% Nhm.1814 1— 10—1—.— 7⁵⁵ ardwert Mähld—.— Hanfwert. Füßen 101 2 100,60 Krauß& Co. Lck. 4,50.60JHarpen. Bergbau 151.2 143,1 M. Jädel& Co, 7,10 6,75Lahmener& Co.. 14,— 13,654%» 1902—— ſe Pr. Schaganw.—* 27 Pf. Eil. 45⁰ 4⁰ ah Gebr, Piem.90.50 Heddernz. Kupfer 9,0.50 Krumm. Ots..300Hartmann Maſch. 985 8,30 GBebr. Junghans 12780 12,18] Saurabüne.. 0. 888½%( 450 4 alGull-arl- 40.50 35.50 Herzogp, dünchen 25—, Lagmeger K Go. 18.80 14.—-[Hemam d. 1950 105,0 Kaßa Porzellan 1149 11.38 Siade's Eismaſch. 11.28 11.25 80J Bt. Neichsanl..790.638 4% Preuß. Konſ..200.262,4% Heſſ. v. 86 u. 0—— 10450 Auen Jeue 18. 1828J.geg Armgtufl..—.— Seg Lagsbarg: 2120 210 Pebgzun, 229 22,. Kalio. Acherel. 27,35 20 20/ Oindenderg..— 5885J% 55 unt 94925 4049.4003% 70o baeſ. eg 145 Sederwat Nothe 86,——.— Peier Hnion Freſt..55.5380 Schnellor. Frant..48.780Hlpert 1 Auſße„5,85 5665Karlsr. Maſchin. 4, 3790 Cael Lindſtröm. 20, 28,31½% d. Reichsanl.039 1,1403¼% 1312.330 3%„.260.— .9 Spich Pe A..40.40 Pf. Nahm. Lagſer.10 310. Schramm Ladf..60 578Jiade& Aufferm. 8,0 8,8 Kattowit. Bergö. 4025 48,80 Jingei Schubfabr 230 7153/ bo. 3803% 1450 1800f% eßtg.0 15 dtgsg. Balun 53.— 53.— 5. Puld. St b.—.——.—Schriftg. St Friſ. 13.10 13, Hirſch Kupfer. 20,50 20,10 C. M. Kemp...65 0,65 Li e& Hoffmann 13,90 12,50 9% I. N. Schatzan eeee 4% BabAn! 1819 5.400 3% 80 Rente. 1³³ Lus Maſene. Phillee A..get 720—— Schuder Atnt 70,— 72.800Hielchbeeg Seder. 57. Fler Jtognerwert 0 45 64,35,Jubew. Boemesde. 180.9 18k.804% IV.u..da. 9680.715.3/ Bad Al.8bg.380.480 4% Würt. t. 1618 L800 1. Sich: Jda 780 750] Boelan Beſel...Sch B. Weſſel St..— 290[Böchtter farbe 85 24268. 5. Krer 4— 200 Boide ntl-Gen. 580 3 80(%% VI—IX do. d00 d808% dao von 1880 2200—% Wü aln raftwerle 14.10 14. Aheln Gebd 4 Sch. 280.85, Scgahſabril Herz.80.10ſHeeſch Ei. u. St. 102 51550 Koar Saurbag— 12570 Beidr- Borft-Kem. 0 8 85 Met.⸗Aetz Münch..50.50 Rh.elet.Stamm.90 6,75 Schuhſb. VLeander 0,275 0,390gufau& Steſſen.80 3,80f Nech. Web. Zinden 9,80.80 Neckarſ. Jabrzg.. 510.0 b) Ausländiſche(in Billionen). Miag. Mühld.* Rhenania Aachen 5 Ma„ 5 agirus.⸗G. 4,„—Fr. Meguin o. 11.— 11.—] Rordd. 4 55 0—.——.—19˙% Rumän. 1903—.——1% do St. N. o 2. Nankes Wollwar 40,— 36,Oberſchl, Esb. d. 14,— 18,754/½% HeſtSR1918.30 2,45 0 1807.900 2 Moenns Stamm..55 Riebeck Montan. 51,25 49,75 Siem, KHals., Berl 88,50 86,50 Mannesmannröh. 7,2— 69.35 Rodberg Darmſt. 4,10 4,100 Sinalco Detmold 4,25 4,50 Saer rc 86g. v Se S——.—.— 83&C Höog.—.——..Led. St. Ingbert—.—— leid.& Hanau 9,.—.75 Strohſt. B. Dread.—.— 11 .85 Motoren Deutz.—.——. Motorf. Oberurſ.. 21.75 21.75 Neckarſ. Fahrzg...15 8,20 Nedoerb Oed· S5. 86,.— 88.— Mansfeld. Aktien.40.10 Mir& Geneſt... 90.80 90.— Markt⸗ u. Kühlhall. 100.0 e Deutz. 24.40 23.80 der — Kokswerke 54,.— 52,25 Mazimilliansau——Motor Mannbeim—5 Mapnm Verg 460 107, eopp. 21.75 20, „Giſenindſt. 14,— 12,654¼% do. Schatz. 8,80 9,— 4% do, Goldrente——— 4½% doGold. am. 5,800 570 4% do. am. Rt.-⸗V.—.——— 40% Trt. Bagd..1 12.25—.— 4%„„.I 10.80 10.85 % Nngort Goldt. 9,850.,85 3½%00.„ 5 88/%% 2 e %½ 2rrig. Anl.—— 5% Tehuanteytc ½0% do. Silberr.—,— % DeeNN᷑.%7⁰0 — — —— —— Sind eu Auftt er uj uſt m K. Sped wigs 7/ „„2 e —— 5 Js beauftra des Speblleutz 15 Beauftragten verantwortlich? 90 Caf iplomingenieur F. in Pforzheim hatte der Firma dm Waren 20 ach die Habana 7 de lluftrag a Upm banann 9 U Aahamente iſt indeſſen aus Habang m Spediti in 3 ſen lag luß das ntrag, das Oberlandesgericht Karlsruhe nahm an, Vertragsverhältnis den Bedingungen der Mannheim⸗Lud⸗ ˖ 0 Spediteure unterliege und die Haftung der Beklagten Mithin uf 1 Mark für das Kilogramm Rohgewicht beſchränkt ſei. ſprach es dem Kläger nur 1900 Mark entſprechend dem Ge⸗ wigsha danhafe wicht d hoß ſcheid derla —0 nd den b. Sebtuar Neue Mannheimer Zeitung[übens⸗KRusgabe] 4. n Aus dem Rechtsleben Ueberſeeſpedition und Freizeichnung der Spediteure dwei be merkenswerte grundſätzlichen Reich ud die von ef 50 S nhei na utſch u Frachte Agleher en. Der nſitz Kent nach Spanien verlegt. Die 015 Waren von 1900 Kilogramm zu. 8 getichts 17 und Beklagte haben gegen dieſes Urteil des Oberlandes⸗ eide mit Erfolg. ericht hat das Urteil des Oberlandesgerichts aufge⸗ n und die Sache zur anderweitigen Verhandlung und Ent⸗ Kerichtl b esgericht zurückverwieſen. In den reichs⸗ 90 ichen Entſcheidungsgründen wird zunächſt die Auffaſſung des esgerichts als rechtsirrig bezeichnet, daß die Deutſch⸗Süd⸗ iſche Bank und die Firma Upmann u. Co. in Habana Er⸗ ei eviſion eingelegt. chs g ung an das Oberlan erikan Rechtsfragen aus sgerichts⸗Entſcheidung nem Spediteur mit der weileren Erfüllung des Fracht ⸗ Bank und deren Beauftragte Erfüllungsgehilſen Iſt der Spediteur für das Verſchulden dieſer zala Buſtamente in Hab i l⸗ rmi ana auf Kuba eine doppel⸗ — 7 nindelpreſſe und eine Handwalze verkauft. Man 92¹ übergab er der beklagten Speditionsfirma Sch. in m die gekauften Gegenſtände mit dem Auftrage, die 700 Habana zu verſenden und den Kaufpreis in Höhe ch weizer ranken mit der Fracht von Hamburg 70 on der Empfängerin durch Nachnahme zu erheben. urger Niederlaſſung der Beklagten »Südamerikaniſche Bank in Hamburg die den n die Firma H. Upmann u. Co. in Habana weitergab. Co. gab die Urkunden und die Waren gegen Empfang n und Speſen heraus, ohne den Kaufpreis ein⸗ nhaber der betrügeriſchen Käuferin La Caſa erſchwunden und hat ſeinen 0 1 irma Upnfann u. Co. iſt mnefgeraten. Kläger verlangt von der beklagten Mannheimer sfirma den Kaufpreis von 2070 Schweizer Franken nebſt — das Landgericht Mannheim erkannte nach dem (Nachdruck verboten.) einer beauftragte die Das IrW Mehegorl, Nussbeurn, Eiche inneller Ferberi Uund Sfllerferu rmit Refheclrelgorig, Versend nech ellen Birnberp, ren urler Cetertte% Westrrunsfer. Fechmänn. Bedlerung. ˖ We Ranldentſchlands(eu che Herrn 850 aut eingeführten, branchekundigen * 367 9 Il dankadensabin dur ſo luduĩn Bruñ F2. 4. budui — — —Atfene Steſlen ne angeſehene für den Platz piatzuerreter. lche Herren wollen ſich melden, die in Anarbendranche bewandert ſind. an die bcge mit Referenzen unter C. V. 71 10 be Abſa Inte 15 .8 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. den krebſame Herren jeden Standes durch brar meiner geſetzlich geſchützten Neuheit. 9 nicht erforderlich. Zur Uebernahme Ml. altion lediglich kleine Kaution von k. 30.— bis Mk. 50.—. Auf Wunſch anch od größere Bezirksvertretung. reſſenten wollen ſich melden: Jebte ntral Kaiſerring, Samstag, den ., von 4— Uhr. Auswärtige unter: „Pforzheim, Poſtfach 232. 72 Tüchfüge Aälkenen aus der Branche HpDersofori1 1. NMärz 1. April gesucht. 1600 RRAUpP. mer Gebrauchsartikel, ſpielend leichter Favitaf da jedermann Käufer Kein Hauſieren. 1 lelel U. amen ebende für den Verkauf von Wäſche an Private wird von ſolid. hieſ. 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Arbeit, tags⸗ B60 23 füllungsgehilfen der Beklagten geweſen ſeien. Vielmehr handle es ſich hier um eine Geſchäftsbeſorgung.(88 675, 677, 662 ...) Es liege in der Natur der Sache, daß Geſchäftsbeſorger aller Art, ſobald ſie die Geſchäftsführung in ihrer Geſamtheit mit Erlaubnis des Auftraggebers auf einen Dritten übertragen haben und hierbei mit der gebotenen Sorgfalt vorgegangen ſind, für die Fehler des neuen Geſchäftsführers nicht mehr einſtehen. Dieſer Rechtsanſchauung entſpreche auch die im 8 408 H. G. B. beſtimmte Beſchränkung der Haftung eines Spediteurs für Fracht⸗ führer, Verfrachter und zumal für Zwiſchenſpediteure auf Verſchulden bei ihrer Wahl. Zwiſchenſpediteur iſt ein Spediteur, der vom Hauptſpediteur die Verſendung im eigenen Namen für Rech⸗ nung des Verſenders übernimmt, während ein Erfüllungsgehilfe (§ 278.G..) nur eine die Verſendung des Gutes fördernde Tätig⸗ keit nach Weiſung des Spediteurs auszuüben hat. Das Oberlandes⸗ gericht hat deshalb in dieſer Beziehung zu prüfen, ob die Beklagte bei Auswahl der Deutſch⸗Südamerikaniſchen Bank die Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns angewendet hat und ob der Kläger mit der Uebertragung jener Verrichtung an eine Bank einverſtanden war, bezw. ob die Uebertragung der Gepflogenheit des Verkehrs ent⸗ ſprach. Iſt das der Fall, ſo entfällt die Haftung der Beklagten überhaupt.(I 583/23.— 10. Dezember 1924). II. Wann gilt die Freizeichnung der Spediteure für den Auflkraggeber? Hierzu wird in den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen ſol⸗ endes ausgeführt: Rechtlichen Bedenken unterliegt die Annahme des berlandesgerichts, daß es im vermutlichen Willen des Klä⸗ gers gelegen haben ſoll, ſich den Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Bedingungen des Vereins deutſcher Spediteure zu unterwerfen. Es geht nicht an, daß dergleichen Bedingungen ohne weiteres für jeden maßgebend ſein ſollen, der mit einem ſolchen Unter⸗ nehmen einen Vertrag ſchließt, ſelbſt wenn ihr Inhalt ihm nicht verbindung, ſo iſt doch mindeſtens zu verlangen, daß die Bedin⸗ gungen in geeigneter Weiſe durch öffentlichen Anſchlag, durch augenfällige Kundmachung in den Geſchäftsräumen, durch Bekannt⸗ machung in verbreiteten Zeitungen— zur Kenntnis der Allgemein⸗ gericht noch nachzuholen. die Beſchränkung der Haftpflicht des Spediteurs auf darauf, ob es ſich unmittelbar um Gutes oder um einen ſonſtigen stehen oft im Widerspruch. Sie können Ihre Ausgaben verringern, wenn Sie die Feintostmargarine „Schwan im Blauband“ fur 50 Ff. das Halbpfund kaufen; ihre Ver- wendungsmöglichkeit in Kuche und Haushalt cennt łkeine Grenzen, ihre Vorzüge sind unerreichbar. Preis 50 Pfennig J ddas Halbpfund in der bhekannten illustr. Familienblatt„ Die Blauband- Woche“ bekannt geworden wäre. Kennt er ihn nicht aus früherer Geſchäfts⸗ heit gebracht worden ſind. Dieſe Feſtſtellungen hat das Oberlandes⸗ Grundſätzlich iſt davon auszugehen, daß einen Höchſt⸗ betrag von 1 Mark für das Kilo Rohgewicht nichts Sittenwidrige⸗ enthält und erlaubt iſt. Auch iſt dem Oberlandesgericht darin beizu⸗ treten, daß die Haftpflichtbeſchränkung ſchlechthin gilt, ohne Rückſicht Verluſt oder Beſchädigung des bei Ausführung des Aufkrages Ennalme und Ausgabe ir bitten, beim Einkauf von„Schwan im Blau band“ das farbig entſtandenen Schaden Papiermark, die ihm mehr. einzureichen. (Geſchäftsanteile). wald liegt etwa 700 decke, die erſt erreicht. einbruch vor, ſo daß Nebel im Tal. Herausgeber, aus aller Welt: Lande, Nachbargebiete, handelt. rüber beſchweren, daß die zugeſprochen ſind, haben (J 583/3.— 10. Dezember 1924). Die Einreichungspflicht der G. m. b..-Geſchäftsführer Bekanntlich ſind die Geſchäftsführr de ſchränkter Haftung verpflichtet, alljährlich im Monat von ihnen unterſchriebene Liſte der Geſellſchafter im Handelsregiſter d die Geſellſchafter nach Namen, Vor⸗ zugeben, ſowie deren Stammeinlagen ſchafter mehrere Geſchäftsanteile, In der Liſte ſin namen. Stand und Wohnort an Beſitzt ein Geſell teil angegeben werden; ſo muß jeder Geſchäftsan äftsanteile würde nicht genügen. Geſamtſfumme ſeiner Geſchä Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte s vor der norwegiſchen Küſte Trotz weiterem Herannahen de rwegiſchen nd in Südweſtdeutſchland lagernden Sturmwirbels iſt vorübergehe unter Sturmeinfluß Aufheiterung eingetreten, der Ebene Temperaturen bis gegen Null Grad, auf im Hochſchwarzwald Froſt bis— 5 Grad. brachte. Eine über dem Kanal lage sland aus dringt eis auch unſer Gebiet ſtreifen. 0 Tagen ein vorübergehender Tem⸗ Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b Direktion: Ferdinand Heyme. Verantwortlich für den politiſch Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: i..: Kurt Fiſcher; politik und Lokales: Richard S Willy Müller: Mit Recht kann ſich der Kläger da⸗ Aufwertung unterblieben iſt, denn die 1900 heute keinen Wert — 5 —. r Geſellſchaften mit be⸗ Monat Januar eine die Angabe der die in der Nacht in der Baar und Im Schwarz⸗ Meter herab eine meiſt verharſchte Schnee⸗ in ca. 1200 Meter Höhe 25 Zentimeter rnde Regenzone wird morgen Von in einigen peraturrückgang zu erwarten ſt. Vorausſichlliche Witterung Zunahme der Bewölkung, zeitweiſe Niederſ in der Höhe ſtürmiſche Winde. Schneeberichtke Feldberg: 40 em. Skibahn ſehr gut. Gute Triberg: Froſt, 4 Grad Kälte, windſtill. Februar die Europameiſterſchaft im Kunſteislauf geſichert. 2˙7 Druckerei Dr. chönfelder;: für Sport und für Handelsnachrichten, Aus Mächtigkeit Kälte⸗ für Samskag bis 12 Uhr nachts: chläge, meiſt lt Alpenſicht, Am 7. und 8. Haas, Mannheim. E 6, 2. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. en und volkswirtſchaftlichen Teil: für Kommunal⸗ Neues dem Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Fr. Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. gratis zu verlangen. Fisenwarenhandiung ſucht ſofort eventuell ſpäter für den Beſuch der Handwerks⸗ und In⸗ duſtriekundſchaft. 1560 Nur Herren, welche die Bau⸗ und Möbel⸗ beſchlagbrauche beherrſchen und Erfolge auf⸗ weiſen können. wollen ſich melden. Reiſegebiet iſt die Pfalz und Baden Geboten wird nebſt Proviſion ein Anfangs⸗ gehalt von Mk. 400.—. Nur erſte Kräfte wollen ſchriftliche Angebote einreichen u. B. O. 195 an die Geſchäftsſtelle. Kaufmänn. Lehrline mit Einjähr.⸗Zeugnis. epil zum ſofart. Eintritt gesucht. 1592 Bewerbungen unter 3. 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