1 lan, N W 1 — — —̃— 252 2 — N Wich kreiſ Freitag, 20. Februar dezugepreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ d. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ erung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ juhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ ſakn Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ Gen 1.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.⸗Adreſſe eralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Wittag⸗Ausgabe eue Mannheimer Seitung Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Bilder det Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Seitung. Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnig. Wandern u. Neiſen. Geſetz u. Necht ᷣ pppppp dd ð y ßf d Preis 10 Pfeunig 1925— Nr. 85 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ 184555 Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übes⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. —— der Ueubau unſeres Jinanzweſens die Steuerpläne der Keichsregierung n Berlin, 20. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die tlaen en Steuergeſetze, die demnächſt den Reichstag beſchäf⸗ gen werden, liegen jetzt im Druck vor. Im Finanzminiſterium hat einn ſich bei dieſem Neubau unſeres Finanzweſens— denn üm 3 chſolchen handelt es ſich in der Tat— in erſter Linie von ſchpclichtpunkten leiten laſſen: Einmal ein Höchſtmaß der Wirt⸗ aftlichteit zu erreichen, zum 2. die Verwaltungskoſten auf ein teumum zu beſchränken und 3. alles zu vermeiden, was vom krnerzahler als Behelligung oder Schikane empfunden werden unte. In untrennbarem Zuſammenhang mit den neuen Steuer⸗ heſetzentwürfen ſteht die Frage der Aufwerkung und des Finanzausgleichs 15 hat nun mit Recht lebhaftes Befremden erregt, daß die Regie⸗ ng keine Neigung bekundet, eine Herabſetzung oder mindeſtens Um⸗ geſtaltug dieſer unpopulären und von der Wirtſchaft als beſonders Urckend empfundenen und zudem ohne Zweifel preisſteigernden wie labſteuer zu erwägen. Im Finanzminiſterium glaubt man, die uns verſichert wird, auf die Einnahmen aus der Umſatzſteuer, dir ſich auf etwa 1% Milliarden Mark belaufen, ſchlechter⸗ 185 nicht verzichten zu können. Dagegen iſt in Ausſicht genommen, 8 vielleicht zu einem ſpäteren Zeitpunkt dieſer Betrag mit einem edrigeren Satz aus der Wirtſchaft herausgeholt werden kann. In 55 Frage des Finanzausgleichs hofft der Finanzminiſter 00 der ſehr beträchtlichen Differenzen mit den Ländern doch zu Einigung zu gelangen. Die Länder erklären bekanntlich, mit u bisherigen Prozentſatz der Ueberweiſungen nicht auskommen Wukönnen. Dem Reich wird es aber nicht möglich ſein, dieſen daraiſchen entgegenzukommen, im Gegenteil werden ſich die Länder au auf gefaßt machen müſſen, mit niedrigeren Sätzen als bisher ukommen. Für das laufende Etatsjahr wird vielleicht noch eine ſtell geringe Senkung erfolgen können, um den Ländern die Um⸗ ung zu erleichtern. Vom Jahr 1926 ab, dem Zeitpunkt, an dem err uns durch das Dawesgutachten gewährte Atempauſe ihr Ende Mactht. werden ſich die Länder auf weitere Einſchränkungen gefaßt ſte en müſſen, andernfalls müßten bereits im Jahre 1925 neue ſagt liche Belaſtungen vorgenommen werden. Trotzdem, wie ge⸗ t, hofft die Regierung auf eine Einigung, hofft ſie, daß das 1l den Ländern wird geben können, was ſie bei ſparſamſter d elſchaft unbedingt brauchen. Ueberhaupt wird es die Aufgabe den Zmanzverwaltung ſein, bereits frühzeitig einen Ueberblick über Mal tat des kommenden Jahres zu gewinnen, in dem zum erſten die großen Reparationslaſten 1 im Budget geltend machen werden. Es wird rechtzeitig zu über⸗ iden ſein, wie dieſe hohen Summen getragen werden ſollen, und eoptimiſtiſche Auffaſſung, der man vielfach in den Wirtſchafts⸗ en begegnet, daß wir bereits über dem Berg ſeien, muß unter dieſe iten⸗ den Sielleſt geewintel betrachtet, Bedenken erregen. An den leiten⸗ Uebergangsregelung, die noch für das Jahr 1925 maßgebend iſt, von 1926 ab einer Dauerregelung wird weichen müſſen. Aus den vielen Einzelheiten der neuen Steuergeſetzentwürfe iſt beſonders be⸗ merkenswert der Grundgedanke, der in dem Bewertungs⸗ geſetz zu Tage tritt. Bisher war es ſo, daß bei den Bewertungen ein Nebeneinander der Reichs⸗, Landes⸗ und Gemeindebehörden be⸗ ſtand, das hat verwirrend und unökonomiſch gewirkt. Das neue Geſetz ſtrebt eine einmalige Einſetzung an, die für alle Steuern bin⸗ dend ſein ſoll. Eine Verkürzung der Finanzhoheit, wie ſie bei dieſer Vereinheitlichung von den Ländern befürchtet werden könnte, iſt dadurch zu vermeiden geſucht worden, daß man paritätiſche Bewer⸗ tungsausſchüſſe bilden will, in denen Länder und Gemeinden die Möglichkeit haben, ihren Einfluß geltend zu machen. Der Vorteil dieſer Einrichtung käme gleichermaßen der Landwirtſchaft und dem Gewerbe zugute. Die Steuerreform, die uns die Regierung beſchert hat, läßt ſicherlich viele Wünſche unerfüllt. Die öffentliche Kritik wird mancherlei Anſtände an den Entwürfen zu machen haben. Das letzte Wort iſt noch lange nicht geſprochen und vor allen iſt es nun die Aufgabe des Reichstags, Mängel zu beſeitigen und Verbeſſe⸗ rungen vorzunehmen. Mit der Frage des Finanzausgleichs, die im Vorder⸗ grund des Intereſſes ſteht, wird ſich, wie wir hören, das Reichs⸗ kabinett noch im Laufe der nächſten Woche beſchäftigen, und ein entſprechender Entwurf dürfte binnen kurzem dem Reichstag vorge⸗ legt werden. Eine grundſätzliche Zuſtimmung der Landesregierungen zum Reichsbewertungsgeſetz liegt noch nicht vor, doch haben die bis⸗ herigen Beſprechungen eine ſtarke Annäherung ergeben. Ueber neue Verbrauchsſteuern iſt in den vorliegenden Entwürfen noch nichts enthalten, doch haben wir Grund zur An⸗ nahme, daß eine Erhöhung der Steuerſätze für Bier und Tabak demnächſt von der Regierung angeregt werden wird. Durch den Abbau der Steuerſätze bei dem Einkommen⸗ ſteuertarif, der bis zu 33½ Proz. geht, hofft man einen Rück⸗ gang der Steuerhinterziehungen zu erreichen und zugleich die Ver⸗ mögensbildung zu begünſtigen. Ddas Aufwertungsproblem Der im Reichsſfinanzmimiſteriunn verfaßte Referentenentwurf zu einer Denkſchrift über die Aufwertung iſt erſchienen. Ihre Angaben über die Höhe noch auslaufender öffentlicher Anleihen kann erſt dann berichtigt werden, wenn die Regſerungsarbeiten auf Grund der ausgegebenen Vordruche beendet ſind, welche die Treu⸗ handſtelle für die Anmeldung öffentlicher Anleihen, e.., Char⸗ lottenburg, Berliner Straße 100, durchzuführen hat. Der Refe⸗ rentenentwurf mußte als Höhe der nach dem freien Verkehr aus⸗ laufenden öffentlichen Anleihen 77 bis 78 Milliarden an⸗ nehmen. Aufgabe aller Beſitzer ſolcher Anleihen iſt es daher. durch ſchleunige Anmeldung ihrer Stücke bei der Treuhandſtelle das Materjal für die wirkliche Höhe zu liefern. 1. en der Finanzverwaltung iſt man ſich klar darüber, daß die Barmats Beziehungen zu herrn Ebert 1 Vom Unterſuchungsausſchuß wird nach der in unſerem geſtri⸗ 5 Donners tagabendblatt gemeldeten Vernehmung des Staats⸗ n etärs Meißner der frühere Unterſtaatsſekretär Töpffer ver⸗ „der von Dezember 1918 bis Ende Juni 1919 Hauptbe⸗ N en arbei 5 Krer der wirtſchaftlichen Fragen im Auswärtigen Amte war. füpe indet u..: Eines Tages erſchien Barmat mit einem Ein⸗ und dungsſchreiben Heilmanns im Auswärtigen Amte dem teilte mit, daß er im Begriffe ſei, ein deutſchfreundliches ſozial⸗ Geldnnliſches Organ in Rotterdam zu gründen. Die notwendigen wor ittel ſeien von ihm und ſeinen Freunden zuſammengebracht Feſproct Hierauf wurde auch über die wirtſchaftlichen Verhältniſſe Enkcochen. Barmat behauptete, billiger zu liefern als die deutſchen Lunſulafer. und äußerte ſich ſehr abfällig über das deutſche General⸗ ulat in Amſterdam. Bei ſeinem zweiten Beſuch überreichte deltenat ein Schreiben des Sekretärs der ſozialdemokratiſchen Ar⸗ g. rpartei Hollands Hymann. Am 4. April ſandte ich ein Tele⸗ Wumn nach dem Haag mit der Bitte um Erteilung eines Dauer⸗ nahe 55 in dem ich darauf hinwies, daß der dem Reichspräſidenten S elehende Heilmann mich darum gebeten habe. Dann kam ein da eiben aus dem Haag, in dem das Generalkonſulat in Amſter⸗ bat von der Genehmigung eines Dauerviſums Abſtand zu nehmen ſandt Dann ſchrieb ich am 6. Mai einen Privatbrief an den Ge⸗ Bezienn von Roſen, in dem es u. a. heißt: Barmat ſteht in intimſter ſchehung zum Reichspräfidenten und hat ſich bei ihm bitter be⸗ kelte t, daß ihm bei der Erteilung des Dauerviſums Schwierig⸗ di 2 bereitet würden. Am 13. Mai bekam ich darauf von Roſen nicht atwort, daß er die Bedenken des Generalkonſuls v. Humboldt Erteinteile Daraufhin wurde das Generalkonſulat unmittelbar zur ſammeng des Viſums angewieſen. Töpffer erwähnt noch die zu⸗ u. a nfaſſende Aktenaufzeichnung des Generalkonſulats, in dem deichengewarnt wird vor Barmat als einem ſehr gewandten wort⸗ Urain Juden, der den perſönlichen Ehrgeiz habe, als Vertreter der Auch weoder der ruſſiſchen Sowjetregierung im Haag tätig zu ſein. wird darin auf die Skrupelloſigkeit Barmats hingewieſen. iſt, wder Vorſitzende wünſcht zu wiſſen, wie Töpffer dazu gekommen ſpreche intimſten Beziehungen Barmats zum Reichspräſidenten zu nau 5, worauf der Zeuge erklärt: Ich bin nicht in der Lage, ge⸗ ernaheſagen aus welcher Quelle ich den Grund zu jener Bemerkung ſührte Ich vermute aber, daß Heilmann, der ja Barmat ein⸗ des g eine der Quellen war. Wenn ich von intimſten Beziehungen Nalttſchebspräſidenten zu Barmat ſprach, ſo kann ſich das nur auf dedenſe Beziehungedn beziehen Ich hatte keine herunterſetzende nern ung dieſes Wortes„intim“ im Auge. Ich glaube mich zu er⸗ ſeichs daß Varmat ſich mir gegenüber auf ſeine Beziehungen zum dehunbräſidenten mehrſach berief, Intimſte freundſchaftliche Be⸗ auic den meinte ich lelbſtverſtandlich nickt und ich glaube auch ungel 5 ſolche beſtanden. Nach der Erledigung der Dauerviſums⸗ duch nienheit hörte ich von Barmat nichts mehr. Barmat machte denſhe den Verſuch mich durch irgendwelche Angebote in meiner Natte) den Tätigkeit zu beeinfluſſen. Abg. Pfleger(Bayer. Volks⸗ Zaſſuz verlieſt aus dem amtlichen Amſterdamer Schriftſtück den fee„Wir wurden vom Auswärtigen Amt gezwungen, das men zu erteilen.“ Der Zeuge bezieht ſich demgegenüber auf 0n Näctef vom 6.., der nur eine Empfehlung enthielt. diesicſte Situng Freitag vormittag 10 Ubr. Zunschſt ſoll Ge⸗ * Rofen vernommen werden zaalünlden 4s Mn M Barmat auch in Bayern J Berlin, 20. Februar(Von unſerem Berliner Büro). Die Berliner Staatsanwaltſchaft hat, wie aus München gemeldet wird, die Bebeiligung zweier Münchner Firmen an dem Barmat⸗ konzern feſtgeſtellt. Eine hätte indes ihre Beziehungen vor einem Jahre gelöſt, die zweite ihrem beſchränkten Umfang nach in der Angelegenheit keine bedeutende Rolle geſpielt. Die Erhebungen der Staatsanwaltſchaft erſtreckten ſich auch auf den Poſtkredit in Höhe von 2 Millionen Mark, den die Abteilung München des Reichspoſtminiſterjiums auf Erſuchen des damaligen Miniſters Höfle an Lange⸗Hegermann für Hilfszwecke der Pfalz übergeben hat. Die Münchner“ Reichspoſtabteilung ſcheint in. der Angelegenheit abſolut korrekt vorgegangen zu ſein. Die Berliner Staatsanwaltſchaft hat in der Barmatſache auch in Wlen, Graz, Budapeſt und Trieſt Er⸗ mittlungen vorgenommen. Engliſch⸗amerikaniſche„Abrüſtung“ Der engliſche Voranſchlag für die Luftſtreitkräfte ſieht für 1925 eine Erhöhung auf 21319000 Pfund gegen 1972 000 im Jahre 1924 einſchließlich einer halben Million für Luftſchiffe vor. Die gegenwärtige Stärke der Flugzeuge beträgt neben den Schulein⸗ heiten 54 Geſchwader, von denen 8 im Irak, 6 in Indien und 4 in Aegypten und Paläſtina ſtationiert ſind. 18 dienen der Ver⸗ teidigung des Mutterlandes, 7 ſollen im kommenden Jahre hinzu⸗ kommen. Die Luftſtreitkräfte werden ſtändig verſtärkt und mit den modernſten Maſchinen ausgeſtattet. Nach einem Newyorker Funkſpruch der„D...“ hat Präſideni Coolidge den Bericht der ſieben amerikaniſchen Admirale über die amerikaniſche Marinepolitik bekanntgegeben Der Präſident ſtimmte den Empfehlungen der Admirale in folgenden Punkten zu: Moder⸗ niſierung der Schlachtſchiffe, ſoweit ſie noch Kohlen⸗ feuerung haben, dagegen keine Erhöhung der Geſchützreichweite. Fertigſtellung der acht Zehntauſend⸗Tonnen⸗Kreuzer, Fertigſtellung der beiden Flugzeugkreuzer, Neubau von zwei Kreuzern größter Geſchwindigkeit und ven Kanonenbooten für den Yanſekiang. Coolidge hat die beantragten Forderungen für die Moderniſierung von 240 Millionen auf 90 Millionen Dollars reduziert. Rüſtungsbeſchränkungs⸗Konferenz? (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhingkon, 19. Febr.. Das Staatsdepartement macht be⸗ kannt, daß zwiſchen den Vereinigten Staaten und England unver⸗ bindliche Beſprechungen über eine 2. Waſhingtoner Rüſtungs⸗ beſchränkungskonferenz ſtattfinden. Die Beſprechungen finden in London zwiſchen Chamberlain und Kellogg ſtatt. * Man iſt ſchon beſcheidener geworden. Von einer Abrüſt 1 ng 8⸗ konferenz iſt ſchon nicht mehr die Rede, ſondern nur noch von einer Rüſtungsbeſchränkungs konferenzl Blutige Unruhen in Riga. In Riga kam es bei der Vertel⸗ lung von ſozialiſtiſchen Flugblättern zu Zuſammenſtößen zwiſchen Arbeitern und Rechtsradikalen, wobei mehrere Arbeiter verwundet zund der ſozialiſtiſche Abg. Mariak ermordet wurde, Der Kontrollbericht und die Käumungsfrage Nach langer, ſachlich ungerechtfertigter Verſchleppung iſt der Be⸗ richt der Militärkontrollkommiſſion über den Stand der deutſchen Entwaffnuna abgeſchloſſen worden. Die Botſchafterkonferenz in Paris wird nunmehr in der Lage ſein, ihre früheren Noten über die Aufrechterhaltung der Beſetzung der Kölner Zone durch konkrete An⸗ gaben zu ergänzen. In ihren bisherigen Noten hat ſie ſich darauf be⸗ ſchränkt, andeutunagsweiſe zu erklären. die deutſche Entwaffnung ge⸗ nüge nicht den Vorſchriften des Verſailler Diktates und deshalb könne die nördliche Beſatzungszone nicht geräumt werden. Die Konferenz wird nunmehr, wie es die deutſche Regieruna verlangt hat, die Belege für ihre Andeutungen beibringen müſſen. Der Bericht der Kontroll⸗ kommiſſion enthält ſa wohl das geſamte Belaſtungsmaterial. Es iſt Pflicht der Botſchafterkonferenz, mit dieſem Material nicht länger hinter den Bera zu halten, ſondern der deutſchen Regierung ganz genau mitzuteilen, in welchen Punkten nach Anſicht der Militär⸗ kontrollkommiſſion die deutſche Entwaffnung hinter dem Verſailler Diktat zurückgeblieben iſt. Eine ſo ungeheuer ſchwerwiegende Tat⸗ ſache wie die Verlängerung der Beſetzung über den 10. Januar hinaus, verdient die eingehendſte ſachliche Begründung. Mit Andeu⸗ tungen kann ſich die deutſche Reaieruna nicht länger abſpeiſen laſſen. Wir verlangen deshalbſofortige Veröffentlichung des Kontrollberichtes. Deutſchland hat die Veröffentlichung ſicher nicht zufürchten. Es mag an ſich eine ſchmähliche Tatſache ſein, daß wir ſelbſt unter der Fauſt der Gewalt in unſerer Wehr⸗ loſigkeit unſere Rüſtung zerbrochen haben, es mag ein noch ſo nieder⸗ drückendes Gefühl ſein, daß wir wehrlos inmitten einer waffenſtarken Welt daſtehen— zu ändern iſt daran leider nichts und keine Kontroll⸗ behörde der Welt wird es fertig bringen, uns Heer und Waffen anzu⸗ dichten, die wir leider nicht mehr beſitzen. Wir ſelbſt wiſſen am beſten, daß es ſich bei den Anſtänden. die die Kontrollkommiſſion regiſtriert haben mag. um Gerinafügiakeiten handelt, die gegenüber der leider vollendeten Tatſache der Entwaffnuna garnicht ins Gewicht fallen. Eben deshalb wünſchen wir, daß der Kontrollbericht endlich ans Licht kommt, damit die deutſche Reaierung in die Lage verſetzt wird, ent⸗ weder die Harmloſiakeit oder aber die Gerinafügiakeit der Beanſtan⸗ dung nachzuweiſen, gegebenenfalls auch offenkundige Unwahrheiten der Kontrollkommiſſion zu widerlegen. Die Verurteilung der Kölner Zone zur weiteren Duldung feind⸗ licher Beſetzung darf nicht aufrecht erhalten werden, ohne daß wir das Beweismaterial aanz genau kennen. Dazu kommt eine zweite, ebenſo unabweisliche Forderung. Wir verlangen, daß die Räumung der Kölner Zone durchgeführt wird, ſobald die Anſtände der Kontroll⸗ kommiſſion aus der Welt geſchafft ſind. Wie der Reichskanzler noch kürzlich in Köln erklärt hat, werden wir niemals damit einverſtanden ſein. daß man die Räumunasfrage mit der ſogenannten Sicherheits⸗ frage verknüpft. Freilich wiſſen wir ganz genau, daß hier die Haupt⸗ ſchwieriakeit liegt und man iſt im Auswärtigen Amte davon über⸗ zeuat, daß die großen außenpolitiſchen Entſcheidungen in dieſem Punkle fallen werden. Der Franzoſe Paul Boncour hat es viel⸗ leicht am offenberziaſten ausgeſprochen: Frankreich wird die Rheinbrückenhalten, bis es den Sicherheitspakt in der Taſche hat. Herriot iſt in ſeiner bekannten Kammerrede nicht ganz ſo offen⸗ herzig geweſen. hat aber auch durchblicken laſſen. daß Frankreichs letzte Büraſchaft ohne Sicherheitspakt der Rhein ſelbſt ſei. Dieſer ganze Fragenkomplex, der ſchon ſeit Jahren im Hinterarunde lauert. tritt jetzt in den Vordergrund der Entſcheidungen. Eine Menge von internationalen Fragen marſchiert in ſeinem Gefolge auf. England lehnt nach wie vor den Sicherheitspakt ab und jenes Sicherheitsbünd⸗ nis, das Maedonald und Briand und Herriot in Genf unter dem Protektorate des Völkerbundes zu ſchmieden trachteten, iſt ſo gut wie geſcheitert. Enaland iſt gegen die franzöſiſche Sicherheitstheſe, aber Frankreich hat die Militärmacht auf ſeiner Seite und iſt unter Herriot genau ſo militariſtiſch wie unter Poincaré. Das alles zieht jetzt wie ein dunkler Wolkenſchleier am Horizont herauf. Deutſchland hat ſeine Forderungen mit aller Klarheit und Eindrinalichkeit geſtellt und wird bei ihnen beharren. Wir werden nicht dulden, daß der Rhein und die Ruhr unter Vertraasbruch weiter vergewaltigt werden. Die Pariſer Wirtſchaſts verhanoͤlungen Abermalige Vertagung? Die von der deutſchen Delegation zu Ende der vergangenen Woche in Berlin erbetenen Inſtruktionen zu den letzten franzöſiſchen Vorſchlägen ſind Mittwoch abend in Paris eingetroffen. Sie haben Anlaß zu einem neuen Meinungsaustauſch zwiſchen den beiden Delegationschefs gegeben, der am Donnerstag den ganzen Tag über angedauert hat und heute fortgeſetzt werden ſoll. Von den beiden Delegationen wird dazu mitgeteilt, daß man die Möglichkeit einer neuen, kurzfriſtigen Vertagung der Ver⸗ handlungen ins Auge gefaßt habe. Von franzöſiſcher Seite iſt die Annahme des von Deutſchland ausgehenden Vorſchlages an die Be⸗ dingung geknüpft worden, daß dann auch der für die Dauer des Proviſoriums ins Auge gefaßte Endtermin des 1. März entſprechend hinausgeſchoben werden müſſe. Gleichzeitig ſoll, um die neue Unter⸗ brechung der Verhandlungen gegen Mißdeutungen zu ſchützen, für deren Wiederaufnahme ein beſtimmter nicht allzu entfernt liegender Zeitpunkt feſtgeſetzt werden. Die Unterbrechung wird damit be⸗ gründet, daß die deutſche Delegation, die ſeit nunmehr fünf Monaten in Paris weile, von Zeit zu Zeit die Möglichkeit haben müſſe, mit 85 Regierung und den heimiſchen Wirtſchaftskreſſen Fühlung zu nehmen. Zu der Ueberreichung der deutſchen Antwort an die fran⸗ zöſiſche Delegation wird noch berichtet, daß Raynaldy in der geſtrigen Unterredung mit Trendelenburg erklärte, ſelbſtändig keine Entſcheidung treffen zu können, ſondern ſich erſt mit der geſamten franzöſiſchen Delegation beraten zu müſſen. Falls auf-der heute nachmittag ſtattfindenden letzten Unterredung Trendelenburgs mit Raynaldy keine Einigung erfolgt, hält man die Abreiſe Tren⸗ delenburgs für wahrſcheinlich. * Die Luftkonkrollkommiſſion in Chemnitz Zwei Mitglieder der interalliierten Luſtkontrollkommiſſion, ein Engländer und ein Japaner, erſchienen dieſer Tage in Chemnitz und beſichtigten unter Führung von Mitgliedern des Chemnitzer Vereins für Luftfahrt das Flugplatzgelände in der Nähe der Stadt, das nach Meinung der Entente eine Bedrohung der Tſchecho⸗ ſlowakei bedeuten ſollte. Die beiden Mitglieder der Kommiſſion haben ſich vom Gegenteil überzeugen müſſen. Sie ſind in gleicher Miſſion nach Plauen weitergereiſt. —9 ———ͤ——— ——....—. 2. Seite. Nr. 85 RNeue Mannheimer Feitung(mittag · Nus gabe) 5 Freitag, den 20. Februar 192 Aus dem Reichstag Berlin, 20. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Es iſt wenn nach entſetzlichen Kataſtrophen, die 92 1 iche Gefühl aufwühlen, der Wunſch ſich regt, über ſie auch im Parlament zu reden und Auskunft zu heiſchen, die Verantwortlich⸗ keit feſtzuſtellen und nachzuſinnen, wie in Zukunft dem Verderben zu wehren wäre. Aber hat das Verfahren auch Sinn? Wer in ſeinem Leben im Reichs⸗ und Landtage einmal den paar Dutzend ähnlichen Debatten beigewohnt hat, der weiß, daß ſie im Grunde alle miteinander ergebnislos ausliefen. Auch die geſtrige Aus⸗ ſprache über den bedauerlichen Maſſentod in der Grube Miniſter Stein machte keine Ausnahme von der Regel. Man darf mit Be⸗ — feſtſtellen, daß die Erörterungen von groben Störungen und Ausſchreitungen verſchont blieben. Daß Regierung und Par⸗ teien in ihrer bekannten ſchmerzlichen Teilnahme in dem Willen zu tatkräftiger Hilfe wetteifern, das war aber auch alles. Es mußte, wie die Verhältniſſe liegen, alles bleiben. Die Unterſuchungen an Ort und Stelle ſind noch nicht abgeſchloſſen. Immer noch läßt ſich mit Sicherheit nicht ſagen, wen die Schuld an der Kataſtrophe trifft. Wem es nicht um die Demagogie als ſolche geht wie den Kommuniſten, wird ſich mithin einſtweilen mit ſeinem Urteil zu beſcheiden haben. Auch mit der Empfehlung von Rezepten, wie künftig die Kataſtrophen einzuſchränken wären, iſt Zurückhaltung zu üben. Die Sozialdemokraten, die ſich in dem Belang mit den Kommuniſten derühren, ſchlagen vor, den Einfluß der Betriebsräte zu erweitern, aber der mehr objektive und durchaus arbeiterfreundliche Staatsſekretär des Reichs⸗ arbeitsamtes hat nachgewieſen, daß die Rechte der Betriebs⸗ räte an ſich der Erweiterung kaum bedürften. In die Fragen berg⸗ baulicher Technik, über die ſich der Vertreter des preußiſchen Han⸗ delsminiſteriums mit Herrn Imbuſch und anderen Fachleuten aus dem Hauſe unterhielten, kann ſich der Laie nicht miſchen. Hier ſcheint vor der Hand Anſicht gegen Anſicht zu ſtehen. Immerhin muß die Feſtſtellung des demokratiſchen Sprechers Ziegler, daß von Januar bis zum September 1924 die monatliche Unfallziffer im Ruhrbergbau weſentlich ſtieg, einigermaßen aufrüttelnd wirken. Da ſtimmt offenbar etwas nicht und es wird Pflicht der Reichs⸗ und Staatsbehörden bleiben, dieſen Dingen nachzugehen. In einem Punkte waren Oppoſition und Regierunasparteien für die der Volksparteiler Winnefeld, ſelber ein weſtfäliſcher Bera⸗ knappe, eine aemeinſame Erklärung abaab, einer Meinuna in der Forderung, das länaſt in Ausſicht geſtellte Reichsbergaeſetz nunmehr bald vorzulegen. Leider klangen aerade hier die Auskünfte des Staatsſekretärs Geib, der für den erkrankten Reſſortchef Braun das Wort führte, nicht unbedinagt tröſtlich: ein Vorentwurf ſei fertia. würde aber zur Zeit noch umgearbeitet. Bis er der geſetzaebenden Körverſchaft zugehen könnte, würde es wohl noch eine Weile dauern. An die Intervellationsdebatte ſchloß ſich dann noch drei lange Stunden der Kampf um die Immunität der kommuniſtiſchen Abge⸗ ondneten Heckert und Pfeifer, die in dem Prozeß gegen die kommu⸗ niſtiſche Zentrale die Anklagebank zieren ſollen. Die Kommuniſten fochten wie die Löwen, aber ſie fochten vergeblich. Von Sozialiſten und Kommuniſten abaeſehen, war das Haus darin ſich einig, daß, wie der demokratiſche Aba. Bootauf ſich ſehr hübſch gusdrückte, man den Begriff der Immunität nicht ſchematiſch behandeln dürfe. Der Kampf um Preußen EBerlin, 20. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf der Rechten glaubt man die Schlacht in Preußen ſchon gewonnen zu haben.„Nur noch ganz irrationale Zufälle“, erklärt die„Deutſche Tageszeitung“, könnte dieſem Kabinett überhaupt zum Daſein ver⸗ helfen und natürlich auch nur vorübergehend. Ohne Frage hat die Solidaritätserklärung von Marx für Severing dem Kabinett noch einige Stützen weggeriſſen. Allerdings iſt es möglich, daß dieſer Verluſt wieder wettgemacht wird, wenn man, wie die„D...“ da⸗ deutet, Noske den grollenden und im Nachtragen immer groß ge⸗ weſenen Welfen opfert. Das„B..“ ſucht indes den Weg gufzuzeigen, der zur Rettung des ſchwer berannten Kabinetts Marx immer noch führen mag. Es ſcheint, es würde einigen Parteien der Oppoſition nicht leicht fallen, gegen den vom Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten eingebrachten Billigungsantrag zu ſtimmen, zumal bisher von keiner Partei auch nur der geringſte Einwand gegen die Regierungserklärung von Marx vorgebracht wurde. Dieſer Billigungsantrag müßte als der am weiteſtgehende allen anderen Anträgen vorangehen, ſo daß über ihn als erſten abzuſtimmen wäre. Mit der Annahme einer ſolchen Billigungserklärung würde dann der Landtag nochmals der Regierung ſein Vertrauen ausge⸗ ſprochen haben. Von dem deutſch⸗pölkiſchen, deutſchnationalen„tak⸗ tiſchen Vertrauensantrag“ aber, den ſeine eigenen Urheber nicht ernſt nehmen und niederzuſtimmen bereit ſind, glaubt das„B. 1 0 5 daß geſchäftsordnungsmäßig über ihn überhaupt nicht abgeſtimmt werden dürfe, was uns im Intereſſe der reinen parlamentariſchen Sitten keine unberechtigte Forderung ſcheint. Wie nun aber, wenn der„Billigungsantrag der Regierungsparteien keine Annahme fin⸗ det? Im„Vorwärts“ wird für dieſen Fall eine„Nun⸗Grade⸗ nicht⸗Politik“ empfohlen. Falls Herr Marx durch eine Zufallsmehr⸗ heit heute geſtürzt werde, ſollte er ſich 2 Tage ſpäter wieder von der Weimarer Koalition neu wählen laſſen, dasſelbe Kabinett berufen und„wenn nötig, das ſo oft und ſo 1 wiederholen, als bis auch der widernatürlichſten Koalition von Tſchekiſten(Tſcheka⸗Mitglie⸗ dern), Agrariern und Fraktion Drehſcheibe der Atem ausgeht.“ Das ſchreibt ſich leichter nieder, als es ſich in der Praxis durch⸗ führen läßt. Beſtimmte Beſchlüſſe des Kabinetts ſcheinen noch nicht vorzuliegen, wenn ſchon im Kabinett die Frage ſicher erörtert wor⸗ den iſt. Alles in allem wird man gut tun, ſich auf die Eventualitäl auch von Neuwahlen einzurichten. Der„Vorwärts“ verſichert, daß die Sozialdemokratie in einer ſolchen Wahlkampagne„mit ſtar⸗ ken Siegeshoffnungen“ hineingehen würde, dann wird ſie aber vor⸗ her mitleidsloſer als bisher gegen die Bloßgeſtellten ihrer Mitte verfahren müſſen, denn auch der Schlachtruf„Barmat⸗Wahlen den die Deutſchnationalen nicht erſt jetzt zu propagieren beginnen, möchte ſeine Anziehungskraft erweiſen. 1* Die Fortſetzung der geſtrigen Beſprechung der Regierungs⸗ erklärung im preußiſchen Landtag brachte zunächſt die Erklärung der Kommuniſten durch den Abg. Piek, der die Auflöſung des Landtages und Neuwahlen verlangte. Der Redner der Demokraten, Abg. Falk nannte Marx den rechten Mann am rechten Platz und wandte ſich gegen die Angriffe der Rechtsparteien auf das Kabinett Marx. Gegen die Regierung Marx ſprach ſich der Redner der Wirtſchaftspartei, Abg. Ladendorf, aus, dem ſich der Redner der Nationalſozialiſten anſchloß. Miniſterpräſident Dr. Marx betonte in einer Erwiderung, daß er die Schwierigkeiten durchaus würdige, die ihn bei Uebernahme der Regierung erwar⸗ teten. Er frage allerdings nie nach dem Erfolg, ſondern nur nach ſeiner Pflicht und erſuche das Haus zunächſt einmal die Arbeiten ſeines Kabinetts abzuwarten und die Parteileidenſchaft hintanzu⸗ ſtellen. Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten brachten als⸗ dann einen Antrag ein, der die Regierungserklärung billigt und der Regierung das Vertrauen ausſpricht. Die Abſtimmung darüber findet am heutigen Freitag ſtatt. Heule enkſcheidende Abſtimmung UEBerlin, 20. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ge⸗ witterwolke der Abſtimmung zieht ſich immer drohender über dem Kabinett Marx zuſammen. Ob der Blitz, der aus ihr niederfahren ſoll, heute das junge Gebilde, das Herr Marx zuſammengefügt hat wieder zerſchmettern, die Miniſter, die kaum erſt auf ihren Sitzen warm geworden ſind, herunterjagen wird— niemand weiß es. Die verſchiedenen Mißtrauensvoten und Vertrauensanträge der Rechts⸗ oppofition laſſen die Perſon des Miniſterpräſidenten ſelbſt unan⸗ getaſtet. Am Mittwoch noch hat ſelbſt der deutſchnationale Frak⸗ kionsvorſitzende bei ſeiner Erklärung bei aller unverhüllten Feind⸗ ſchaft gegen die neue Regierung Herr Marx ſo etwa wie eine Re⸗ verenz erwieſen. Die Abſicht der Rechten geht offenbar dahin, die Mitglieder des Kabinetts einzeln zu 1 zu bringen und Herrn Marx ſeiner ſetzigen Mitarbeiter auf dieſe Weiſe zu berauben und ihn ſo zu zwingen, auf neuer Grundlage ein der Rechten genehme⸗ Kabinett zu konſtruieren. Allein, Herr Marx hat auch ſeinen Kopf und zwar, wie ſich in verſchiedenen Situationen bexeits gezeigt hat, einen ſehr harten. Sein unumwundenes Geſtändnis, daß er Herrn Severing dem Vielgehaßten, die Nibelungentreue zu halten gedenke, macht einen Strich durch dieſe Spekulation der Rechtsparteien. Kein Wunder, daß der geſtrige Wortführer der Deutſchnationalen, Herr Schlange⸗Schöningen, an ſich ſchon einer der Heißſporne ſeiner Frak⸗ tion, eine ſchärfere Tonart anſchlug: wenn, ſo entſchied er mit dik⸗ tatoriſcher Geſte, Herr Marx ſich von Severing nicht trennen will, dann ſei er eben gleichfalls reif zum Sturz. Die Volkspartei, die abermals durch Herrn v. Campe zu Wort kam, ſekundierte wacker und unentwegt: Auch ſie ſei zum Wahlkampf ge⸗ rüſtet, aber lieber wäre es ihr— das kam in Parentheſe zum Ausdruck—, wenn Herr Marx ſich doch noch verſtehen würde, auf den Trümmern des alten ein neues tragfähiges Kabinett erſtehen zu laſſen Beſonders geſpannt dürfte man ſein, wie die wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung ihre Stellung zum Kabinett for⸗ mulieren würde. Ihr hat Herr Marx in ſeiner vorgeſtrigen Er⸗ klärung goldene Brücken geſchlagen. Sie iſt von ihm umworben worden wie eine ſpröde Schöne von einem ſtillhoffenden Liebhaber. Es muß eine herbe Enttäuſchung für Herrn Marx geweſen ſein, als Herr Ladendorf zugeknöpft bis an das Kinn ihm bedeutete: Sein Programm klingt ſchön und erhebend, aber mit dieſem Kabi⸗ nett iſt es undurchführbar. Mit der kränkenden Schlußwendung, daß die Regierung Braun und deren Nachfolgerin mit der Schuld an dem Untergang des Mittelſtandes auf ewig belaſtet ſei, verließ er die Tribüne unter dem wütenden Entrüſtungsſturm der Ge⸗ kränkten. Es iſt wohl anzunehmen, daß die ungeſchminkte Abſage, die Herr Ladendorf dem Kabinett erteilte, auch für den Welfen⸗Be⸗ ſtandteil der Fraktion gilt, der bekanntlich bei der Abſtimmung über das Kabinett Braun ſich abgeſondert hat. Damit aber wäre, wenn nicht der Zufall Herrn Marx außerordentlich hold iſt, das Schick⸗ ſal ſeines Kabinetts beſiegelt. Was dann kommen wird? Niemand weiß es! Wie ſchwül und geladen die Atmoſphäre im Hauſe iſt, zeigte der geſtrige Zuſammenſtoß, den Herr Schlange mit dem neuen Fraktions⸗ führer der Demokraten, Dr. Falk, hatte. Als dieſer auf ſeparati⸗ ſtiſche Einflüſſe durch rechtsradikale Putſchjſten anſpielte, zeigte ferner das Kulturkampfſcharmützel, in das ſich die Rechtsparteien mit dem Zentrum verſtrickten und durch das zu allem übrigen nun auch die konfeſſionellen Gegenſätze aufgewühlt werden, und zeigte ſchließlich und ganz beſonders eine Szene, die ſich gegen Ende der Sitzung er⸗ eignete. Herr Leinert, der ehemalige Landtagspräſident und Ex⸗ oberbürgermeiſter von Hannover, hatte die Union der beiden Rechts⸗ parteien mit den Kommuniſten, die ſich bei den letzten Abſtimmungen ergab, als„Geſinnungsgemeinſchaft“ charakteriſiert und beſpöttelt. Herrn v. Campe entfuhr daraufhin die biſſige Bemerkung, daß Leinert wohl ein Opfer ſeines Nervenzuſammenbruchs geworden ſei Die Sozialdemokraten verließen unter wütendem Pro⸗ teſt den Saal und Zentrum und Demokraten ſchloſſen ſich ihnen an. Aber auch ſonſt ſtand das Barometer auf Stur m. Die an dramatiſchen Momenten reiche Debatte ſoll nun am Freitag zu Ende gehen. die Abſtimmung läßt die verſchiedenſten Möglich⸗ keiten offen. Der Zufollsfaktor wird, wie geſagt, eine bedeutende Rolle ſpielen. Von 2 oder 3 Stimmen kann es unter Umſtänden abhängen, ob ſich eine Mehrheit geoen ein Mißtrauensvotum oder für ein Vertrauensvotum des Geſamtkabinetts einſchließlich Severing ergeben ſollte. Zum mindeſten iſt es äußerſt zweifelhaft, ob es Herrn Marx gelingen wird, Herrn Severing unverſehrt durch die Feuerlinie zu bringen. Die verhaſtung deutſcher Studenten in Rußland Berlin, 20. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Zu der Ver⸗ haftuna der drei deutſchen Studenten brinat das„B..“ neues Ma⸗ terial bei. Es veröffentlicht einen Brief der Mutter des verhafteten Balten Dittmar und eines Freundes von ihm, eines Theologieſtuden⸗ ten, aus dem ſich eraibt, daß alle drei und Dittmar ganz beſonders in jugendlicher Unreife für den Kommunismus ſchwärm⸗ ten.() Bei Dittmar ſcheint auch noch eine eigenartige Rußland⸗ Verliebtheit mitgeſpielt zu haben, die man ab und zu bei Balten zu treffen pfleat. Aus Kreiſen der Oraaniſation Konſul wird der„Tägl. Rundſchau“ zudem noch mitgeteilt, daß Kindermann ſchon deswegen ihr nicht hätte angehören können, weil er aus einer oſt⸗ jüdiſchen Familie ſtammt. Schließlich und endlich weiß das„B..“ noch zu berichten, daß zum mindeſten ein Teil der Angaben. die das Belaſtungsmaterial der Tſcheka bilden, auf einer Verwechſlung beruht. Woldſch und Dittmar ſcheinen irrtümlich für zwei Perſön⸗ lichkeiten gehalten worden zu ſein, die einen aleichen oder ähnlich klin⸗ genden Namen tragen und früher bei einer Gelegenheit viel genannt worden ſeien, an der auch die Organiſation Konſul beteiliat geweſen ſei. Derlei„Verwechflungen“ hat man auch ſchon im zariſtiſchen Rußland geliebt. Immer wieder ſranzöſiſche verurteilung deutſcher Am Donnerstag wurden vor dem Kriegsgericht in Amiens wieder neun Abweſenheitsurteile gegen deutſche Offiziere geſällt. Es handelt ſich um den General von Winkler, den Oberſten Baron von Uflar⸗Gleichen und den Hauptmann Hovard, die der Plün⸗ derung einer Wohnung in Vicil Arcy an der Eisne beſchuldigt werden. Dieſe drei Offiziere wurden zu 20 Jahren Zwangs⸗ arbeit verurteilt. Der Major Kreuz, der Major Friedrich und der Hauptmann Metz, die der angeblichen Plünderung eines Schloſſes in Bosmont beſchuldigt werden, wurden zu je 10 Jahren Gefäng⸗ nis verurtelt. Des weiteren wurde der Hauptmann Schimmel⸗ pfennig und der Hauptmann Schmidt wegen angeblicher Plünde⸗ rung eines Schloſſes zu 20 bezw. 10 Jahren Zwangsarbeit verur⸗ teilt. Gegen alle wurde ein Aufenthaltsverbot von 20 Jahren erlaſſen. Schließlich wurde der Leutnant Borsmann wegen angeb⸗ licher Plünderung einer Wohnung und weil er die darin wohnende Frau eines franzöſiſchen Offizieys, die ſich in leidendem Zußſtande beſunden habe, zur Räumung ihrer Wohnung gezwungen haben ſoll, was zu ihrem Tode geführt habe, zu lebenslänglicher Zwangs⸗ arbeit verurteilt. Auslandsrundſchau *Einführung der Schillingrechnung in Oeſterreich. Am 1. März wird in Oeſterreich die Schillinarechnung eingeführt. 10 000 öſter⸗ reichiſche Kronen ſind ein Schillina zu 100 Groſchen(alſo etwa 60 Pfennia). Poſtanweiſungen nach Oeſterreich müſſen von dieſem Tage an daher auf Schilling und Groſchen lauten. * Die Erkrankung Muſſolinis. Wegen der Erkrankung Muſſo⸗ linis wird die Kammer erſt am 12. März eröffnet. Der italieniſche Finanzminiſter Stefani iſt wieder hergeſtellt. * Die Wirkſamkeit des Gaskrieges. Nach einer Meldung der „Chiccgo Tribune“ aus Waſhington erklärte General Fries, der Direktor der chemiſchen Abteilung des Kriegsminiſteriums, vor dem Luftſchiffahrtsausſchuß des Abgeordnetenhauſes, daß die Wirkſamkeit der neuen Gaſe ſeit dem Kriege um das 50fache zugenommen habe. Unter dem Widerſpruch der Flugzeug⸗ ſachverſtändigen fügte er hinzu, daß die neuen Gaſe in einem künftigen Krieg Flugzeuge als Verteidigungsmittel unwirkſam machen.(7) * Deutſch⸗amerikaniſche Juſammenarbeit (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 18. Febr. Die„Newyork Times“ widmet der 10jährigen gemeinſchaftlichen Patentausnutzung durch die Weſting⸗ houſe Company und der Siemens und HalskeGeſellſchaft einen Glückwunſchartikel, in dem das Blatt die Vereinbarung preiſt, die beiden Firmen zum Nutzen gereiche. Beide hätten von den vorliegenden Forſchungsergebniſſen Vorteil und der erfinderiſche Genius, der ſich in beiden Unternehmungen auswirke, käme auch den anderen Vertrggsleilen zugule, ared; gee n erlee e. eee e Bayriſcher Candtag Eine Kegierungserklärung zum Bau des Schluchſeewerkes Karlsruhe, 19. Febr⸗ wei Als Beratungsgegenſtand der Nachmittagsſitzung ftanden zwe⸗ förmliche Anfkagen über den Ausbau des Schluchſeererte zur Beratung. Das Projekt war in der letzten Zeit des öfter Gegenſtand heftiger Kritik der Einwohnerſchaft der anliegen“ den Gemeinden und ganzer Körperſchaften. Alb Die förmliche Anfrage des Zentrums begründete der Abg Duffner, diejenige der Deutſchn. Fraktion Abg. Haberme 15 In der Anfrage der Zentrumsfraktion wird geſagt, daß bezügli! des Ausbaus des Schluchſeewerks die Bepölkerung des angrenzen den Landesteils in größter Unruhe und Sorge ſich befänden. Auf⸗ klärung und Belehrung ſei baldigſt geboten. Die Gemeinden un intereſſierten Werke betrachten es als eine Beeinträchtigung ihrer Intereſſen, wenn vor dem Abſchluß des Verfahrens am Schl werk weiter gebaut wird, ohne daß ſie ausreichende Mög hätten, zu den Plänen und dem Unternehmen zur Wahrung! Intereſſen Stellung zu nehmen. Weiter wird in der Anfrage Frage erhoben, ob ſchon heute geſagt werden könne, ob und e. der Kurort St. Blaſien durch-die Anlagen von Staubecken etwa be einträchtigt wird. In St. Blaſien würden gerade in dieſer Rich tung große Sorgen herrſchen. Die letzte Frage geht dahin, ob den Plänen darauf beſonderes Gewicht gelegt werde, daß der weite. Ausbau des Schluchſeewerkes nicht die Induſtrien der betroffenen Landesteilen am Lebensnerv getroffen und der Gefahr des Er liegens ausgeliefert werden. In der Anfrage der Deutſchnationalen wird u. a. geſagt: 7 Bewohner jener Gegend, die aus den verſchiedenſten Gründen gegen den Plan überhaupt find, hegen die Beſorgnis, man wolle bewuß und im Stillen ſo lange Vorarbeiten machen, bis dieſe ſoweit 175 diehen ſind, daß ſich eine Einſtellung des Planes überhaupt nich mehr bewerkſtelligen läßt. Wir fragen an 1. auf welcher 1 5 lichen Grundlage die Vorarbeiten ausgeführt werden,.1 ˖ welchen Mitteln die Koſten beſtritten werden, 3. welche Rückſich den Belangen der Bevölkerung getragen wird und 4. warum Landtag nicht gehört worden iſt. Hierauf erhält Finanzminiſter Dr. Köhler das Wort. 2 einer Regierungserklärung zu dieſer Frage. Er gibt zunächſt ſein⸗ Freude darüber Ausdruck, daß die beiden Interpellationen eing? bracht worden ſind, wenn auch ohne ſein Zutun ſein Name unke die eine Anfrage geſetzt worden ſei. Der Miniſter führte l. 5 aus, daß das natürliche Kraftdargebot unſerer Flüſſe dem Kraſt⸗ bedarf des Landes angepaßt werden ſoll. In den näch⸗ ſten Tagen beginnen Verhandlungen mit der Bauverwaltung* Reichsbahn, um in der Frage der Elektriſierung der badiſchen Bahnen einen Anfang zu machen. Man hoffe, bis zu dem 15. November mit der Errichtung einer 100 000 Volt⸗Leitung des Badenwer fertig zu ſein. Damit wäre die große Verbindung zwiſchen 5 Waſſerkräften des Oberrheins und jener der Binnenflüſſe herge ſtellt. Das Schluchſeewerk ſoll das eigentliche Speichel⸗ becken Badens bilden und die Verſchiedenheiten im Waſſer zufluß und Kraftbedarf für mehrere Jahre ausgleichen. Das Wer ſoll im Sommer die Kraft ſammeln und im Winter, wenn Bedarf ein größerer iſt, dieſe Kraft abgeben. Es ſoll ein 1 gänzungs⸗ und ein Spitzenwerk ſein und fönne daher mit ander? Werken nicht verglichen werden. Durch das Schluchſeewerk wil, der Ausbau des Oberrheins nicht etwa verzögert, ſondern geförde 55 Der baldige Ausbau des Rheins zwiſchen Baſel und dem Schluchſes, werk gehört zu den wichtigſten Aufgaben, die je eine badiſche Re gierung zu löſen gehabt habe. Es handelt ſich hier nicht um a. Gewinnung wertvoller Kraftmengen, ſondern um die Weiterfü⸗ rung der Schiffahrt bis zum Bodenſee. Gemeinſam mit—6 Schweiz erfolgt der Ausbau der Stauſtufen am Oberrhein. 52 Badiſche Landtag habe ſchon bei den Anforderungen für das Baden werk als ſolche deutlich erkennbare Anforderungen für das Schluch⸗ ſeewerk mitbewilligt. Der Miniſter gab dann einen Ueberblick über die Vorge⸗ ſchichte des Schluchſeewerkes und der geplanten Anlage und 555 merkt dazu, eine Anhörung des Landtags ſei nicht geboten geweſen, uchſee lichkeit ihrer die Die da die ſeitherigen Vorarbeiten keinen Eingriff in die nafüürlchn Die gegen das Schluchſeewerk gerichteten 4 Abflüſſe bedeuten. ſprüche wurden eingehend geprüft. 2 fuhr komme überhaupt nicht in Frage. Der Abſchluß der Vertract, mit der Schweiz ſei für das Badener Land von größter Wiriſchal lichkeit. Der Landwirtſchaft in den das Schluchſeewerk berührenden Tälern müſſe das erforderliche Waſſer zur Bewäſſerung freige al werden und werde ihnen auch freigehalten. Der Miniſter iſt e. zeugt, daß es gelingen wird, unſere Landwirtſchaft zu überzeuge daß das Werk gebaut wird, nicht um die Landwirtſchaft zu ren, ſondern gerade im Intereſſe der Landwirtſchaft. Die Duiee führung der Waſſerkräfte wird Baden den Platz ſichern, der ih nach dem Reichtum ſeiner Waſſerkräfte gebühre.(Beifall.) in Ein Antrag Marum ‚Weber, Glockner und agn wünſcht die Zurückverweiſung der beiden förmlichen Anfragen 8 den Haushaltausſchuß. Dieſer Antrag wurde einſtimmig an nommen. n Ein Antrag Marum, Weber, Glockner und Hagn vertagt und die Sitzung nach ½6 Uhr geſchloſſen. Eine merkwürdige Jenkrumsanfrage Man erinnert ſich wohl noch der Bemühungen de trotz der Abbauvorſchriften den bisherigen Miniſterialdire Schmidt im Unterrichtsminiſterium bis zur Vollendung ſeine n⸗ Lebensjahres im Dienſt zu behalten. Ausgerechnet dasſelbe Srg⸗ trum hat nun durch den Abg Seubert im Landtag eine 19 Anfrage eingebracht, in der nach den Gründen geforſcht wird 69. denen die Direktoren der höheren Schulen, die das der Lebensjahr vollendet haben, noch nicht abgebaut ſind und in die weiter gefragt wird, weshalb im Unterrichtsminiſterium ſelbſt icht Referenten, die das genannte Lebensalter erreicht haben, noch n in den vorläufigen Ruheſtand verſetzt ſind. zrdige Der Unterrichtsminiſter hat auf dieſe doch recht merkwür der Anfrage folgende Antwort erteilt:„Diejenigen Direktoren das badiſchen höheren Lehranſtalten, welche am 31. Dezember 192² en⸗ 60. Lebensjahr vollendet hatten, ſollen mit dem Ablauf des gecer⸗ wärtigen Schuljahres in den einſtweiligen Ruheſtand verſetz e den. Der Vollzug dieſer Maßnahme auf dem genannten Le entſpricht den Richtlinien, welche für die Durchführung der rein ſonalabbauverordnung, in der Unterrichtsverwaltung von vornheichts gezogen worden ſind. Im Miniſterium des Kultus und Unterrtden ſelber ſind bekanntlich weitgreifende Ausnahmen von de allgemeinen Normen der Zurruheſetzung gemacht und ſeitene ſel Landtages nicht beanſtandet worden. Der ſoeben erfolgte We auf im Miniſterialdirektorium bringt eine Geſchäftslage mit ſich Grund deren der Miniſter ſich die Entſcheidung über die wer Zurruheſetzung älterer Mitglieder vorbehalten muß. die heubergfrage 5 2„In Aus dem Reichswehrminiſterium wird uns geſchrieben. ede der Preſſe iſt in letzter Zeit häufig von den Beſtrebungen 25 ei⸗ Eine rein einſeitige Kraftan 2 ums, 1 ktor geweſen, den früheren Truppenübungsplatz Heuberg w den nem urſprünglichen Zwecke zuzuführen, Beſtrebungen, die 125 Der an den Truppenübungsplatz grenzenden Gemeinden ausgehe ſchen Antrag dieſer Gemeindenwird zurzeit noch geprüft, doch kann. jetzt geſagt werden, daß durch eine etwaige Belegung der Ei tungen des„Vereins der Kindererholungsfürſorge Heuberg de im Beſtrebungen für die Volksgeſundheit von der Militärbehöftn ge⸗ vollen Umfange gewürdigt werden, in keiner Weiſe e! ſchränkt, geſchweige denn verdrängt würden. Der e Hannover auf der Suche nach dem oberbürgermeiſe chen Hannoverſche Landesdienſt berichtet, daß dem früheren pregoinz Finanzminiſter von Richter, der früher Oberpräſident der Hanno⸗ Hannover war, der Poſten eines Oberbürgermeiſters von Syndi⸗ vrerangeboten wurde. Im Falle einer Ablehnung dürfte derſge den kus der Hannoverſchen Induſtrie⸗ und Handelslammer 17N Poſten in Frage kommen.— —.— — — —— SSSAKTSS Sa8 2 eneean vben SSrrra. 7J72C ˙²˙]¹q. Ä —1 FF reeeeeee — —U „Treltag. den 20. Februar 1925 Neue Mannheimer Feltung[Mittag⸗Nusgade) 3. Seite. Nr. 85 Die kosmiſchen Urſachen des warmen Winkers don der diesjährige Winter unterſcheidet ſich ganz außerordentlich müßzt deideichen Jahreszeit in anderen Jahren. Temperaturungleich⸗ iten im Vexrlaufe eines Winters ſind zwar nichts ungewöhn⸗ Ende Winter, die vom Beginn der kalten Jahreszeit bis zum hbeiten tiefen Thermometerſtand aufweiſen, gehören zu den Selten⸗ nate 5. Wir haben Winter beobachten können, in denen die Mo⸗ eer und Dezember ſtarken Froſt aufwieſen, während die —. ichen Hochwintermonate Januar und Februar relativ hohe fl auren zeigten, denen im Spätwinter wieder ſtrenge Kälte Kalte Umgekehrt ſind Dezember und Januar durch ungewöhnliche wne ausgezeichnet und nach beiden Richtungen von warmen Wochen ſcwad Man ſieht alſo, daß derartig auffällige Temperatur⸗ bleib nkungen an ſich nichts beſonderes haben, nur das völlige Aus⸗ ——— der winterlichen Kälte faſt während der ganzen kalten keszeit macht den diesjährigen Winter zu einem meteoro⸗ PadallHen Unikum, das in den letzten Jahrzehnten kaum eine * aufzuweiſen hat. Dabei fehlt es nicht an Niederſchlägen; dald es alſo kalt genug wäre, würden wir reichlich Schnee haben. wö urchſchnittstemperatur iſt aber eben um ſoviel höher als ge⸗ bnlich. daß es zur Eis⸗ und Schneebildung nicht kommen kann. wů Es braucht nicht beſonders erwähnt zu werden, daß dieſe unge⸗ bnliche Wetterlage die wiſſenſchaftlichen Kreiſe, insbeſondere alſo ö ere Meteorologen und Aſtronomen, aufs eifrigſte beſchäftigt. Es w t nahe, das ſeltſame Klima, das zur Zeit beſonders Europa auf⸗ eiſt in gewiſſe Zuſammenhänge mit irgendwelchen kosmiſchen Er⸗ ſceinungen beſonderer Art zu bringen. Hierbei handelt es ſich in der Ba bſſache um die Abhängigkeit der meteorologiſchen derhältniſſe auf der Erde von den Vorgängen auf 70 r Sonne. Daß die Sonnenwärme bezw. die Sonnenausſtrah⸗ ngen den allergrößten Einfluß auf die phyſikaliſchen Verhältniſſe aal der Erde ausüben, hat man längſt erkannt. Es wäre faſt ſelt⸗ — wenn es anders wäre; ſehen wir doch, daß alles, was ſich 5 der Erde regt, alles organiſche Leben, vollſtändig abhängig iſt 0 dem leuchtenden Himmelsgeſtirn, das nicht nur die Vorbeding⸗ ngen unſeres Daſeins geſchaffen hat, das vielmehr durch ſein ge⸗ imnisvolles Wirken unſere Exiſtenz noch in viel weitergehendem aße beeinflußt, als wir es heute zu ahnen vermögen. glei Die Sonnentätigkeit bleibt nicht zu allen Zeiten die de iche. Auf dem glühenden Stern, mit deſſen Exiſtenz die Bewegung 1 Planeten und alles, was auf ihnen vor ſich geht, ſteht und fällt, ſeben ſtündlich, minutlich die ungeheuerſten Gewalten, ein Chaos urig glühender Gaſe wirbelt durcheinander, verdichtet. ſich oder t auseinander, kühlt ſich ab oder wirft neue Wärmeenergien in Vo. Weltenraum. Nur unklar ſind uaſere Vorſtellundes von den urgängen auf der Sonne, die gerade bei Sonnenfinſterniſſen, wie 1 r ſie erlebt haben, durch die bekannte Erſcheinung der Ko rona nd der Protuberanzen doen ſichtbaren Ausdruck finden. Dieſe rotuberanzen ſind keineswegs nur am Rande der Sonnenſcheibe zu chten, ſondern auf der ganzen Sonnenfläche;: ſie ſcheinen enk⸗ 9b r identiſch oder ſedenfolls im enaſten Zuſammenhange zu ſtehen 0 n ſogenannten Sonnenflecken, die man auf der Sonne beob⸗ chtet hat. Es würde hier zu weit führen. wenn man an dieſer telle die Theorien über Beſchaffenheit und Entſtehung der Sonnen⸗ deſcen weiter verfolgen wollte. Es kann ſich hier nur darum han⸗ de, auf den Einfluß hinzuweiſen, den dieſe Veränderungen auf Ple Sonnenoberfläche auf die meteorologiſchen Zuſtände, auf die aneten und insbeſondere auf die Erde haben. Denn auch die Nrderen Begleiter der Sonne ſind dieſen Einſtüſſen ausgeſetzt, und ſa ränderungen, die man z. B. in der Leuchtkraft des Saturns viel⸗ 1755 wahrgenommen hat, hat man nicht ohne Grund mit der mehr r weniger regen Sonnenfleckentätigkeit in Zuſammenhana ge⸗ bracht. Unmittelbar aber nehmen wir den Einfluß der Sonnenflecke auf die irdiſche Atmoſphäre in den ungewöhnlichen meteordlo⸗ en Verhältniſſen wahr, die wir zu verſchiedenen Zeiten obachten können. bi Allerding⸗ ſind gerade die Beobachtungserfolge ouf dieſem Ge⸗ ſeste bisher noch nicht ſo beſchaffen, daß man zu endaültigen Schlüſ⸗ iſt über dieſe hier erwähnten Beziehungen gelanat iſt. Der Grund mder⸗ daß die Forſchung auf dieſem Spezialgebiet noch verhältnis⸗ wlabia jungen Datums iſt, während ſie mindeſtens einen Zeitraum on 100 Jahren erforderte. um wirklich brauchbare Grundlagen für praktiſche Schlußfolgerungen zu ergeben. dann aber auch, weil die matiſchen Verhältniſſe auf der Erde ſelhſt zu ungleichmäßiia ſind, lu ß eine genügende Handhabe zur allgemein gültigen Beurtei⸗ diea dieſer Verhätniſſe vorhanden wäre. Bisher beſchränkte ſich A* Beobachtung in dieſer Richtung auf gewiſſe Stationen in S erika und Europa, während alle anderen Land⸗ und auch wucnabiete an der unbedingt notwendigen Kontrolle der Erſchei⸗ ngen nicht beteiligt geweſen ſind. An der Tatſa des Zuſammenhanges zwiſchen 0 unenfleck 515 nd Er dt lima iſt jedenfalls nicht zu zwei⸗ Su, nachdem Prof. Hale den Nachweis erbracht hat, daß ſich die onnenflecke wie ungeheure Magneten verhalten, und auf von ihnen ausgeſtrahlte Licht den ſogen. Zeemann⸗Effekr weiſt. Prof. Zeemann hatte nämlich ſeinerzeit entdeckt, daß das Spektrum einer leuchtenden Flamme zwiſchen den Polen eines Mag⸗ neten andere Linien aufweiſt, als ohne die Beeinfluſſung von ſei⸗ ten eines Magneten. Die Beobachtung, daß der Zeemann⸗Efſekt zu Zeiten großer Fleckentätigkeit der Sonne vorhanden iſt, hat den bün⸗ digen Beweis dafür erbracht, daß die Sonnenflecken ſich wirklich zugleich wie gewaltige Magneten verhalten. Damit waren mit einem Schlage die magnetiſchen und klimatiſchen Störungen auf der Erde als Folge erhöhter Sonnenfleckentätigkeit nachgewieſen. Die Erſcheinung der Sonnenflecke iſt, wie man feſtſtellen raum von 11¾ Jahren umfaßt. Nach Verlauf von elf Jahren treten die Sonnenflecken, die ſonſt nur unregelmäßig vorhanden ſind und nach kurzem Beſtehen meiſt wieder verſchwinden, beſonders heftig auf. Auch in dieſem Jahr hat man eine ſtarke Flecken⸗ tätigkeit auf der Sonne beobachtet, und der Direktor des Smith⸗ ſonian⸗Inſtituts in Waſhington, Prof. Abbot, war es, der ſchon vor längeren Wochen auf die außergewöhnliche Tätigkeit der Sonne und die unausbleiblichen Folgen auf die Wetterlage auf der Erde hingewieſen hat. Wie ein offenes Feuer auf dem Herd eine große Wärme gibt durch Aufſchütten von Kohlen, meint Abbot, ſo müſſe die Sonne eine intenſivere Ausſtrahlung zeigen, wenn ein Anwach⸗ Liegen erſt genügende Störungsunterlagen vor, dann wird man ſicherlich der meteorologiſchen Verhältniſſe auf der Erde nachzu⸗ weiſen in der Lage ſein. Uebrigens ſind die phyſikaliſchen undelektromagne⸗ tiſchen Beeinfluſſungen der Sonne auch noch bei den ſogen. Cirruswolken zu beobachten, jene feinen, überaus hoch⸗ ſchwebenden Wolkengebilde, die aus Eisnadeln beſtehen und die jedermann durch eine gewiſſe Gleichmäßigkeit ihres Ausſehens auf⸗ gefallen ſind; ſtehen ſie am Himmel, dann ſcheint er gleichſam mit Beſen gekehrt, ſo regelmäßig iſt die Stellung der einzelnen Wolken⸗ gebiete. Auch dieſe Cirruswolken treten am zahlreichſten in den Jahren mit vielen Sonnenflecken, u. da ſie als Vorbote von unruhi⸗ gem trüben und zu Regen neidendem Wetter zu gelten haben, ſtehen die von ihnen angezeigten Sturmfelder alſo auch in einem unmittelboren Zuſammenhang mit der Sonnentätigkeit. Sicherlich iſt es kein Zweifel, da auch dieſe Wochen der ungewöhnlich milden Wintertemperatur zahlreiche irdiſche Gebiete von ungewöhn⸗ lichen Stürmen heimgeſucht wurden, die auf dem Lande und beſonders auf dem Meere verheerend gewirkt haben. So deutet alles darauf hin, daß die un gewöhnliche Wet⸗ terlage, die das meteorologiſche Bild beſonders Europas be⸗ heherrſcht. ein Ausfluß erhöhter Sonnentätigkeit iſt. Mag chich das Ausbleiben winterlicher Kälte von vielen Menſchen, die nicht nur aus ſportlichem, ſondern auch aus hygleniſchem Inte⸗ reſſe ein mehrwöchiges Froſtwetter willkommen geheißen hätten, bedauert werden, ſo iſt es doch für alle Erdenbewohner ein Troſt, zu wiſſen, daß der rieſige glühende Ball dort oben weiter am Werke iſt, neue Energien zu produzieren, deren Ausſtrahlungen wieder den lebenden Weſen auf den Planeten, nicht vielleicht nur guf der Erde, zum Segen gereichen.(Die Zeit). Wirtſchaſtliches und Soziales Die Fleiſchverſorgung von Baden und der Pfalz Ende vorigen Jahres wurde in pfälziſchen Zeitungen darüber geklagt, daß die badiſche Regierung den pfälziſchen Metzgern den Ankauf von Vieh in den badiſchen Ortſchaften unterſagt habe; ob⸗ wohl die badiſchen Metzger ungehindert auch in pfälziſchen Ort⸗ ſchaften Vieh kaufen dürften. Auf Anfrage des„Vereins zur För⸗ derung des badiſch⸗pfälziſchen Verkehrs durch Erſtellung einer feſten Rheinbrücke bei Maxau“ hat das badiſche Miniſterium des Innern geantwortet, es ſei unzutreffend, daß die badiſche Regierung den pfälziſchen Metzgern den Ankauf von Vieh in den badiſchen Ort⸗ ſchaften unterſagt habe. Maßgebend für den Verkehr mit Vieh und Fleiſch ſei vielmehr die Reichsverordnung vom 13. Juli 1923. Soweit Anträge pfälziſcher Metzger auf Zulaſſung zum Viehauf⸗ kauf in Baden einkämen, ſeien ſie, falls im übrigen die Perſön⸗ lichkeit der Antragſteller keine Veranlaſſung zu Bedenken gebe, zunächſt dem zuſtändigen bayeriſchen Bezirksamt zur Stellung⸗ nahme hinſichtlich der gegenſeitigen Zulaſſung eines badiſchen Metzgers mitzuteilen. Seit November 1923 ſeien bei der Landes⸗ verſorgungsſtelle in Karlsruhe, die zur Behandlung dieſer Anträge zuſtändig ſei, Anträge pfälziſcher Metzger auf unmittelbaren Vieh⸗ aufkauf beim Viehhalter in Baden nicht eingegangen. Die Bildung der geſetzlichen Miete in Würktemberg Die geſetzliche Miete wird bekanntlich in den einzelnen Ländern auf verſchiedene Weiſe gebildet. Die neuerdings erfolgte Regelung der geſetzlichen Miete für Württemberg weicht von der ſonſt üblichen Feſtſetzung ab und iſt auch außerhalb des Landes von Intereſſe. 0 5 Regelung ſind im weſentlichen folgende Beſtimmungen maß⸗ gebend: konnte, an eine beſtimmte Periode gebunden, die etwa einen Zeit⸗ ſen der dauernden Ausbrüche von glühenden Gasmaſſen ſtattfindet. Bilder der Woche ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: Das Unglück von Dorkmund— Bildnis des verſtorb. Chemikers Prof. Engler⸗ Karlsruhe— Die Techniſche Hochſchule Karlsruhe— Abendliches Kino in Mos⸗ kau— Drei Geburtstage: Prinz Luit⸗ pold von Bayern, General Liman von Sanders, Generaloberſt von Linſingen— Eine Filmaufnahme von der letzten Sonnenfinſternis— Reichskanzler a. D. Bauer— Zur Tauſendjahrſeier des Rheinlandes— Kapitän zur See Pfeiffer — das Walchenſeekraftwerk— Aus einem Schachturnier— Bilder vom Prozeß der Schauſpielerin Aminska u. d. Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmäßig mit der Freitags-Mittag⸗Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Mannheimer Seitung ein⸗ 2 5 0 . Mk. ſchließlich Bilderbeilage.. monatlich 1. An geſetzlicher Miete für Wohnräume ſind an den Vermieter als Rente aus dem im Hauſe angelegten Eigenkapital, ferner als Entgelt für die Verwaltungstätigkeit, ſowie als Erſatz für laufende und große Inſtandſetzungsarbeiten 45 v H. der Friedensmiete in Goldmark zu bezahlen. 2. Statt der Umlage der Betriebskoſten und zwar mit Aus⸗ nahme der Verwaltungskoſten kann der Vermieter 25 v. H. der Friedensmiete in Goldmark ohne Einzelnachweis vom Mieter ver⸗ langen. Falls ſich dieſer Pauſchſatz nach den durchſchnittlichen Ver⸗ hältniſſen einer Gemeinde als zu niedrig herausſtellt, ſo kann er durch Beſchluß des Gemeinderats bis auf 30 v. H. erhöht werden. 3. Für Geſchäftsräume beträgt die geſetzliche Miete ein⸗ ſchließlich der Betriebskoſten die volle Friedensmiete in Goldmark. Die Erhebung eines Gewerbezuſchlags 10 Abſ. 2 des Reichsmietegeſetzes) iſt nicht mehr zuläſſig. Die Beſtim⸗ mung, wonach die geſetzliche Miete für Geſchäftsräume die volle Friedensmiete iſt, gilt auch für Teile einer Wehnung, dis zu ge⸗ ſchäftlichen Zwecken mit einer das gewöhnliche Maß erheblich über⸗ ſteigenden Abnützung in Anſpruch genommen werden. Die volle Friedensmiete kann dabei nur für die Wohnungsteile in Anſpruch genommen werden, die für geſchäftliche Zwecke Verwendung finden. Als für geſchäftliche Zwecke benutzte Räume gelten nicht nur rein gewerbliche Räume, die alſo z. B. von Handwerkern, Gewerbetreiben⸗ den und Kaufleuten benutzt werden, ſondern auch von Angehörigen freier Berufe, Vereinen, Behörden etc. benutzte Räume. Für Woh⸗ nungen mit einer Friedensmiete von 1700 Goldmark und mehr in Stuttgart, 1200 Gm. in Ulm, Heilbronn, Eßlingen, Reutlingen und Ludwigsburg, von 1000 Gm. und mehr in den übrigen mittleren Städten, von 800 Gm. und mehr in Gemeinden 1. Klaſſe im Sinne der Gemeindeordnung, von 600 Gm. und mehr in Gemeinden 2. und 3. Klaſſe iſt die geſetzliche Miete einſchließlich der Betriebskoſten ebenfalls die volle Friedensmiete in Goldmark. Wenn die Ein⸗ kommensverhältniſſe des Mieters es rechtfertigen, kann er verlangen, daß die volle Friedensmiete bis auf den allgemeinen Satz(vergl. Zif⸗ fer 1 und 2) durch das Mieteinigungsamt herabgeſetzt wird. 4. Als Friedensmiete gilt die am 1. Juli 1914 für die Miek⸗ räume tatſächlich bezahlte Miete Wenn die Räume damals nicht oder zu einem von dem ortsüblichen Mietpreis erheblich abweichen⸗ den Mietzins vermietet waren, gilt der ortsübliche Mietzins. Dieſer ortsübliche Mietzins iſt auch dann anzuwenden, wenn die Räume inzwiſchen erhebliche Veränderungen erfahren haben. Wenn neben der Friedensmiete dem Mieter die Ausführung einzelner Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten auf eigene Koſten oblag, ailt als Friedensmiete ein entſprechend erhöhter Geldbetrag. Die Erhöhung beträgt in der Regel 5 v. H. vom Mietzins. Beſondere Umſtände können eine höhere oder niedrigere Bemeſſung begründen. Auch hierüber ent⸗ ſcheidet im Streitfalle das Mieteinigungsamt. Dr. W. Münchner Bilder Von Richard Rieß Februar 1925 mie München ſchwimmt in Faſchingswonne. Wohin Du hörſt— nix Ju Karneval. Elf Jabre ohne Faſchina— berrie. wieviele verlorene Frbönden gibt es nachzuholen! Es iſt faſt ſo. wie es im vorigen ſcndabr mit dem Schlagrahm geweſen iſt: das Langentbehrte nich ct doppelt ſüß. Und an Redouten verdirbt man ſich weniaſtens Aabn den Magen! Oder doch? Die junaen Leut, die zwiſchen acht⸗ Tran und zweiundfünfzig. die man auf der Straße trifft und in der kunambahn beobachtet, ſchauen recht verkatert aus. In den Unterhal⸗ wagen albt es nur ein Thema: Was habt Ihr bereits mitgemacht und ſol werdet Ihr mitmachen? Und: das„Feſt der fübernen Pfauen u geweſen ſein. Und das Gedränge beim„Kammerſpiel⸗ Faſchinal laddeuner ſtieben durch geſchmückte Säle. Dienſtmänner ſind zu Lie⸗ oten avanciert, ſa. überall aeht ein Geſchäft. und das bißichen recht kommt unter die Leul. Nur— am Vormittaa ſind die Straßen genſ r. Es kommt vor. daß die breite Ludwiaſtraße in den Mor⸗ bmmnden faſt vereinſamt wirkt. Nur die Trambahn rauſcht, ein ein Wiblauer Streifen. ziebt ſie inmitten des Straßenmeeres und— kün wurfſchlangenband weht. an der binteren Plattform„perankert“, umd friedlich binter ihr her. Niecd e. Haurtſchauplötze der Feſte aroßen Stils ſind das„Deutſche und 15 und das„Schwabinger Bräu“. Im Erſtaenannten finden der ganden die Feſte mit beſonderer Repräſentation ſtatt. Die Feſte Sett eoßen Aufmachung. der betonten Eleganz in den Logen. und der bat 900 gemeinhin hier Hauptartikel des Verbrauchs. Nur einmal err Gruß, der Beſitzer dieſes Theaters. ſehr aroße Augen ge⸗ ein Kunamlich beim Feſte der„Karikaturen und Grotesken“. Dieſes. bingznſtlerfeſt. hatte aroße Scharen tanz⸗ und farbenfroher Schwa⸗ er angelockt. Die kamen in maleriſchen Koſtümen und mit der Veen Laune. Aber ohne geſchwollenen Geldbeutel. Und ſo blieben den ſtopigen Logen im Deutſchen Theater leer, und in den Rän⸗ anden die Kellner gelanaweilt herum. Auf den Treppen aber MNam an in dichter Fülle und im Saale wurde getanzt und geſcherzt. koren amüſterte ſich gottvoll. Wer nobel war. wanderte mit der Er⸗ ie hinunter ins Bierſtübel, wo man ſelbander eine Maß trank. hark Weißwürſcht vertilgte und nach Opferung von zwel Reichs⸗ ſcwe meugeſtärkt ſich dem Jußu in die Arme warf. Herr Gruß ſoll beine de üre getan haben, wie man hier erzählt. Anders wars and 16 Preſſeball⸗. der wieder unter der Deviſe„Alt⸗München“ ſtand Treſtazuſaaen Ganz⸗München verſammelke. Im Gegenſatze zu den das dbällen der anderen deutſchen Großſtädte feblte bier eigentlich Negeondaine.(Und auch das Dememondaine.) Altmünchen beißt dad aube und Vatermörder, beißt Spitzweg und Gutväterlichkeit. Wni die bunten Beußgen beurfcer Mode iſt das kein Platz. Dieſe chen Kopfruggebilde waren denn auch ſtreng unterſagt. Der Die Nadeln der Schneiderinnen raſen, die Fräcke Feſ Preſſeball iſt ein Feſt, zu dem der pater familias ſeine flügge Tochter machen, ehe er die Tochter zum Tänzchen führt. Und es wird allent⸗ halben geſiezt. Die aute alte Zeit dokumentiert ſich auch im Tanz⸗ proaramm. Der mit Recht ſo beliebte Walzer kommt wieder zu Ehren,„der Frangais“ und hier und da ſogar ein Rheinländer, wäh⸗ rend das Exerzieren moderner Tänze als Angchronismus verboten iſt. Und doch iſts bei dem Preſſeball zu München luſtig geweſen. Luſtig und ſchön dazu. Das Bild der Feſtteilnehmer. hier einmal auf einen einheitlichen, kulturell anſchaulichen Ton geſtimmt, bezauberte auch die, die erſchreckt von der Fülle, ſich nicht getrauten, das Tanz⸗ bein zu ſchwingen. Der Preſſeball gehört in München zu den hochoffiziellen Feſten, an denen ſozuſagen die ganze Stadt in ihren hervorragend⸗ ſten Vertretern teilnimmt. Hier ſitzen Vater, Mutter und Tochter auf den hochbezahlten Logenplätzen. Auf die weniger offiziellen te, bei denen die Stimmung mehr aus der Impreſſion kommt, wandert das Töchterlein allein(und Papa manchmal dito). Keiner iſt nur zum Zuſchauen da. Hinſichtlich der Masken und Koſtüme herrſcht hier zumeiſt Freiheit. Nur Bauern, Lumpentypen, Matroſen und Pirrots pflegen verboten zu ſein; was aber etwelche Feſtteilnehmer nicht hindert, als Steinträger, Lucki oder Gſcherter zu erſcheinen, ohne daß man ihn deswegen mit jener Strafe be⸗ legte, die Frackherrn in Geſtalt eines„Maskenzeichen⸗Löſungs⸗ Zwanges“ und in Höhe von meift 5 Mark bezahlen müſſen. Bei dieſen Feſten wirkt ſich auch im Dekorativen ein freierer, kühnerer, gern ins Groteske ausſchweifender Geiſt aus. Beim„Preſſefeſt“ 3. B. ſah man Ludwig J. auf der Bühne, man erſchaute ſein Mäze⸗ natentum und war ganz im Banne romantiſcher Hiſtorie, beim Feſte der„Münchner Kammerſpiele“ hingegen, der unter der De⸗ viſe des Rojas⸗Guenther Schwanks„Dummes Zeug wird hier ge⸗ trieben“ Tauſende in das„Schwabinger Bräu“ rief, bildete den Clou der Darbietungen ein„Kinder⸗Orcheſter“, von den Kammer⸗ ſpieldarſtellern im Hemdchen vorgeführt. Und doch möcht ich feſt⸗ ſtellen, daß der Ton, auch auf dieſen„freieren“ Feſten nimmer gar ſo frei iſt wie in den letzten Jahren vor dem Kriege. Die Koſtüme auf dieſen Bällen ſind wirklich ſehenswert. Das non plus ultra an Eleganz und Luxus wurde beim„Feſt der ſil⸗ bernen Pfauen“ im 10 Theater“ geboten. Wer dieſe Pracht ſchimmernd ſchmiegſamer Gewänder ſah, dem mag r proſaiſche Gedanke gekommen ſein:„Kinder, es hat eingeſtan⸗ denermaßen heut kein Menſch Geld, Ja, in Kuckuks Namen, wer bezahlt eigentlich das alles?“ Ich hab eine Schneiderin in dieſer Angelegenheit interviewt. Sie bekannte, ſie wiſſe das ſelber noch nicht. Aber in vielen Fällen dürfe ſie für das Vierhundert⸗Mark⸗ Kleid nur eine Rechnung von die Anſchrift des Gatten richten, den Reſt werde die Dame Laufe des Jahres vom Wirtſ⸗ nach und nach Arme Ehe⸗ mit Die lkeit des ſilbernen Pfaues wird mancher Ehemann mi f N ſteſſen bezahlen ——: A e, führt, und der fremde Tänzer muß erſt vor Muttern ſeinen Diener Straß Inzwiſchen aber iſt noch Faſching Trumpf. Den Karneval der e werden wir heuer allerdings nicht haben, iſt es doch ver⸗ boten, ſich öffentlich in Masken zu zeigen. Immerhin begegnet man in den ſpäteren Abendſtunden merkwürdigen Geſtalten. Exo⸗ tiſche Kopfbedeckungen ſcheinen plötzlich Mode geworden zu ſeim. Ueber einen biederen mitteleuropäiſchen Männerkopf regt ſich der Turban, und ein Mädel von ganz einwandfrei Gieſing ſchem Dialekt trägt die echt⸗blechene heilige Krone oder den Helm der Jungfrau von Orleans. ie Koſtümfrage macht ja gerade dem niederen Mittelſtand ſchwere, die geſamte Wohnungseinrichtung in Mitleidenſchaft ziehende Sorgen. Du kommſt zur Frau Konditor Dimpler, um heimlich eine Eis⸗Creme zu beſtellen und wunderſt dich über die Kahlheit des gediegen nußbäumlichen Wohngemaches: Leer die Fenſter, der Tiſch ohne Decke, die Ottomane nacktes Untergeſtell zeigend.„Ja mei“ ſagt die Dimplerin, die drei lebendige Töchter ihr eigen nennt:„'Fenſtergardinen tragt Zenta als„Gauglerin“, in'Kaffeedeckn hab i's Katherl einnähen müſſen, weil's heut auf d' Nacht Maſchkera geht und die Ottomandeckn braucht Franzi für's Vereinskränzchen. Was kannſt da tuan?“ Die Frau Dimpler hat recht. Da kannſt gar nichts tun. Höch⸗ ſtens dem lieben Gott danken, weil er eine Nußbaum⸗Kredenz als Maskenkoſtüm ungeeignet gemacht hat; das kannſt. Und im übrigen froh ſein, daß der Karneval ja nicht ewig dauert. Wenn erſt mal der Aſchermittwoch da war, dann gibts wieder andere Sorgen. Dann kommt bald der holde Lenz, und vielleicht kommt er mit Eis und Schnee daher, Denn dieſer Winter———. Eigentſich müſſen wir Münchner ja ſchon ſtad und brap ſein und dürfen das Maul wegen dieſer mißratenen Schneeſaiſon gar nicht weit auf⸗ reißen. Seit die Stadtverwaltung das Hotel„Vier Jahreszeiten“ erworben hat, gibt man der Stadt München die Schuld an dem rverſen Wetter. Es heißt, ſie habe—„die Jahreszeiten ver⸗ ſchoben!“ Literatur “ Deulſch oder„Preußiſch“? Eine Lebensfrage für jeden Deut⸗ ſchen von Michgel Deutſch, München 1925(Verlag-Dr. Franz A. Pfeiffer).— Wer es ehrlich meint mit der Fortentwicklung unſeres deutſchen Vaterlandes, der wird durch dieſe Schrift zum Nachdenken angeregt werden. Zu Nachdenken darüber, ob alles, was wir in der Vergangenheit erlebt haben, wirklich ſo hat geſchehen müſſen, und darüber, was wir aus unſerm Unglück lernen können und lernen müſſen. Beſonders wohltuend an dieſem Büchlein wirkt der vornehme Sinn für Gerechtigkeit und der rückhaltloſe Wille zur Offenheit, der nichts verſchweigt und nichts beſchönigt, auch wenn es in den Kreis patriotiſcher Feſtreden nicht hineinpaßt. Dieſer Blick für Wirklichkeit und Tatſachen iſt ein gar ſelten Gut in der 3— 65 deutſchen Politik. Der das Schriftchen verfaßt hat, erweiſt dem terland einen großen Dienſt damit. Er hat Anſpruch dar⸗ auf, gehört zu werden. Mon möchte unſerem Volke ſolche Führer wünſchen. ——— ——— ———— Neue Mannhelmer Zeltung[Mittag⸗Nusgade) Freitag, den 20. Februar 1925 Bolksportel Jugendgruppe Heute Freitag, abends 8 Uhr, im kleinen Liedertafelſaal: Heiterer Abend. Eltern und Mitglieder des Ortsvereins ſind herzlich eingeladen. Der Vorſtand. Städͤtiſche Nachrichten Schneeglöckchen tut läuten: Kling—ling-ling. So läßt Rob. Reinick den Frühling einmarſchieren. Auf dem Baum der Fink, konnte es gar nicht faſſen, daß das weiße Blümchen ſo lange unter der ſchützenden Decke verſteckt lag. Immer und immer wieder ließ er ſeinen Lockruf erſchallen, den ja das Blümchen noch von früheren Jahren kennen mußte. Der Haſelſtrauch ſchwingt ſchon lange ſeine gelben Kätzchen, erzählte er, ſeinen Goldſtaub ſchüttelt er in die Luft. Das Marienkäferchen krabbelt ſchon viele Tage herum zund übt ſich mit ſeinen kleinen getüpfelten Flügeln in der warmen Luft. Da hielt es das Schneeglöckchen nicht mehr unter der dunklen Decke. Es ſchickte ſeinen grünen Stengel hervor, an dem Haupt ein ſchönes Glöckchen von reiner, weißer Farbe, und der kleine Herold begann ein feines Läuten. Wie regte ſich's da im Garten. der Zauberklang lockte ſie und alle anderen Schweſtern heraus, die lieb⸗ lichen Kinder ds nahen Frühlings, und alle ſchwenkten ihr weißen Glöcklein zum Gruß. War das ein hübſches Läuten! Kommt der Käfermann vor ſein Haus, putzt ſich die Brillengläſer aus: „Was fangt ihr für nen Spektakel an, daß unſereins nimmer ſchlafen kann?“ Ei, wie war er da erſtaunt, als er die weißen Schneeglöckchen, die weißgelben Primeln im ſonnigen Gartenland erblickte, die wol⸗ ligen Palmkätzchen, die Chriſtroſen noch von Weihnachten her. Im Stock der Bienen hörte er es brummen und ſummen. Ssogar die Mandelbäume Jund auch ein Zierſtrauch hatten bekeits das roſa⸗ rote Frühlingskleid ſich übergeworfen. Wie viele der Frühlingsgäſte hatte das Schneeglöckchen noch zu wecken! Vor der Hütte des Veil⸗ chens begann es tüchtig zu läuten. Noch regte ſich nichts da drun⸗ ten. Aber es muß, muß bald kommen. Ueberall, in allen Gärten kannſt du die weißen Schneeglöckchen in ihrem reinen Gewande ſehen. und überall klingt's leiſe: Kling—ling—ling. Eine hübſche Legende erzählt uns von dem Namen des Schnee⸗ glöckchens: Gott der Herr hatte alle die ſchönen Blumen mit den mancherlei Farben gſchmückt, und alle ſtrahlten vor Freude in ihrem herrlichen Gewandte. Auch die Sträucher und Bäume und all die tauſend Dinge erfreuten ſich des Wohlwollens des Schöpfers. Da — ſchuf er auch den Schnee. Der war noch obne Farbe. Der Herr ſagte zu ihm:„Die Farbe kannſt du dir ſelbſt ſuchen!“ Und der Schnee wollte ſich zu ſeinem Wanderkleide eine recht hübſche Farbe auswählen. Aber das blaue Veilchen kargte mit ſeiner Farbe und wies ihn ab. Er klopfte bei der Sonnenblume an und bat um das delbe Kleid der Sonne. Auch die Sonnenblume erfüllte ſeine Bitte nicht; ſelbſt das grüne Gras und die rote Roſe zeiglen ſich ſeiner Bitte nicht gewillt. Voll Unmut zog er ab zum Schneeglöckchen und klagte ihm ſeine Not. Das Blümchen erbarmte ſich des freudloſen Geſellen, als er ſaate:„Ach, wenn ich keine Farbe habe, ſie ſieht mich ja niemand. Dann geht es mir wie dem böſen Wind, der nur deshalb ſo zornig durch die Lüfte fährt. weil man ihn nicht ſieht.“ Und es lieh ihm ſein weißes Kleid. Voll Freude warf er das weiße Gewand ſich über und trottete dahin über Wälder und Felder. Allen Blumen aber ward er von dem Tage an feind, nur nicht dem Schneglöckchen. Dankbar und treu wbirft er ſeinen wolligen Mantel über Schneealöckchens Ruhebett, daß es warm in der Erde Schoß ſchlafe. Es ſpürt nichts von dem froſtigen, rauhen Atem, mit dem der böſe Winter alles in ſeinen Ban zwingt. Bis in den Frühling hinein ſorat er für das barmherzige Blümchen und läßt keines er⸗ frieren. Im ſchönen weißen Gewande ſtebt es auf vaag wohliger Ruhe und ſchmückt darum als erſte Blume Garten und Wald.—d. *. *Mannheimer Straßenbeleuchkung. Das Städt. Nachrichten⸗ amt teilt mit: Die Straßenbeleuchtung war bekanntlich in den zu⸗ rückliegenden Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren zum großen Teil einge⸗ ſtellt worden. Sie wird nun wieder in vollen früheren Umfang gebracht werden. In der Innenſtadt und in den ſonſti⸗ gen Hauptverkehrsſtraßen hat ſie ſeit einiger Zeit bereits den Vor⸗ kriegsſtand wieder erreicht. Nach nicht ganz auf Vorkriegshöhe ge⸗ bracht iſt ſie in wenigen Nebenſtraßen in den Außenbezirken und in den Vororten. Hier wird z. Zt. an der Verbeſſerung gearbeitet. Es kann damit gerechnet werden, daß in einigen Monaten im ganzen Stadtgebiet die volle Vorkriegsbeleuchtung wieder eingeführt iſt. *Die Jahl der Erwerbsloſen. Wie uns das Städt. Nachrich⸗ tenamt ſchreibt, betrug am 10. Februar die Zahl der beim Ar⸗ beitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amts⸗ bezirk Mamnheim, gemeldeten Arbeitsloſen 10 047(7 705 männliche, 2 342 weibliche). Dieſe verteilen ſich auf die einzelnen Berufs⸗ gruppen wie folgt: Facharbeiter in der Induſtrie(Metall⸗, Ma⸗ ſchinen⸗ und Holzinduſtrie uſw.) 1998, Facharbeiter im Bauge⸗ werbe 382, Facharbeiter im Handwerk 711, Arbeiter im Verkehrs⸗ gewerbe 552, Hilfsarbeiter 3 866, Gaſtwirtsgewerbe u. Muſiker 503, Angeſtellte im Handelsgewerbe und in bechniſchen Betrieben 1 380, Sonſtige Arbeitnehmer 655. Anaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurde in letzter Zeit u. .: Im Großkraftwerk Rheinau ein Ledertreibriemen, 8% m klang, 10—12 cm breit, 5 mm ſtark, an verſchiedenen Stellen genäht, mit dem Stempel Großkraftwerk.⸗G. verſehen.— Nachts aus einem Anweſen an der Waldhofſtraße in der Nähe bei Luzenberg 7 Hüh⸗ ner und 1 Hahn, ſchwarz, 1 Hahn, 1 Huhn ſchwarz und weiß ge⸗ ſprenkelt, Raſſe Minorka.— Nachts aus einem Hofe in D 1 eine Wellbrechtrommel ohne Anſtrich, 86 em hoch, 56 em Durchmeſſer, mit 350 Stück mit Oel getränkten Maſchinenputztüchern.— Nichts aus einem Aushängekaſten in C 1 verſchiedene Damenunterwäſche mit Stickereien und 90 m verſchiedene Stickereiſpitzen.— Nachts aus einem Aushängekaſten in E 2, 6 kunſtſeidene Prinzeßunterröcke in rot, roſarot, hellblau, gelb und grün.— Nachts aus einem Schau⸗ kaſten in der Mittelſtraße 5 Stück Satin, je 1½ m lang, 80 em breit, rot, blau, ſchwarz, grün und lila; eine elektriſche Schaukaſten⸗ lampe, 30 em lang und 4 em dick. * Sein 25jähriges Arbeiksjubiläum begeht heute der Schiebe⸗ bühnenführer Wilhelm Gauer, Dalbergſtraße 14, bei der Firma Mathias Stinnes hier. * Jalſche 500-Lireſcheine. In letzter Zeit handeln zwei Italiener im Rheinland mit Stoffen im Umherziehen und geben falſche 500⸗ Lireſcheine beim Einkauf der Stoffe an den Großhändler in Zahlung. Da es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß die beiden das Feld ihrer Tätig⸗ keit auch nach Baden verlegen, wird vor ihnen gewarnt. Bei ihrem Auftreten wird um ſchnelle Benachrichtigung von Polizei oder Gen⸗ darmerie gebeten. veranſtaltungen Thealernachrichl. Sonntag, den 22. Februar, findet die Erſt⸗ aufführung von„Bummelſtudenten“ ſtatt. Zu der alten Ber⸗ liner Poſſe, die Francesco Sioli in Szene ſetzte, wird die alte Muſik von Conradi mit einer Reihe populärer Couplets von Brettſchneider unter der muſikaliſchen Leitung von Guſtav Mannebeck zum Vortrag gebracht.—„Die Ratten“, Berliner Tragikomödie von Gerhart Hauptmann, die gegenwärtig von Eugen Felber für das National⸗ theater inſzeniert wird, werden mit der am 26. Februar ſtattfinden⸗ den Vorſtellung zum erſtenmal in Mannheim aufgeführt.— Sams⸗ tag, den 21. Februar, findet die nächſte Wiederholung der neuinſze⸗ nierten Operette von Offenbach„Die ſchöne Helena“ ſtatt. Die Vorſtellung wird außer Miete gegeben. Feuerio. Es ſei nochmals' auf die zweite große Damen⸗Frem⸗ den⸗Sitzung am kommenden Sonntaa im Nibelungenſaal hingewieſen, die infolge ihres teilweiſe völlig neuen und reichhaltigen Programms wieder einen glanzvollen Verlauf zu nehmen verſpricht. Ueber⸗ raſchungen manniafacher Art ſind vorgeſehen. Der prunkvolle Einzug des Prinzen Karneval mit aroßem Gefolge und ſeiner über 100 Mann ſtarken ſchmucken Garde wird ein karnevaliſtiſches Kabinett⸗ ſtück für ſich ſein. Büttenredner, Humoriſten. Geſangs⸗ und erſtklaſſige Balletteinlagen etc. werden dem Beſucher des reizvollen Abends ge⸗ nußreiche Stunden bereiten. Jaſtnacht⸗Sonntag im Apollo! Der Reichs ver band der Büroangeſtellten und Beamten veranſtaltet ſeit längerer Zeit zum erſten Male wieder eine größere Faſchingsfeier im Apollotheater. Die große Karnevalsgeſellſchaft Lindenhof hat die Leitung des Maskenballes der im Gold⸗ und Silberſaal abge⸗ halten wird, übernommen. Außerdem wirkt eine Reihe von Künſt⸗ lern mit, u. a. das beſtbekannte Mannheimer Duett Kämmerer und Fegebeutel. Zu gleicher Zeit iſt unten im großen Theaterſaal Ge⸗ legenheit gegeben, das Tanzbein zu ſchwingen. Mit dem Masken⸗ ball iſt eine Prämierung verbunden, wobei die ſchönſte Gruppe, das ſchönſte Paar und die ſchönſte Einzelmaske einen Geldpreis erhält. Als Preisrichter fungiert on der Spitze der Kommiſſion Kunſtmaler Heinrich Bornhofen.(Weiteres Anzeige.) *Der Maskenball des Mannheimer Singvereins E. B. wurde unter der Deviſe„Auf zur Fahrt mit dem Flettnerboot“ in der Turnhalle von 1846 abgehalten. Der äußerſt geſchmackvoll deko⸗ rierte Saal mußte von vornherein auf die Stimmung der Beſucher einwirken. Die Bühne war von kundiger Hand in ein ſchmuckes Flettnerrotorſchiff verwandelt. Auf der Kommandobrücke thronte der Kapitän mit ſeinen Matroſen, alle in ſchmucker Schiffsuniform. Unter rieſigem Sirenengeheul u. Schiffsglockenklang wurde 8 Uhr 11 der Reigen eröffnet. Eine Muſikkapelle ſpielte flott zum Tanze auf. Für allerhand Beluſtigung war Sorge getragen. In einer Schieß⸗ bude krachten die Flinten, auf einem Standesamte wurden provi⸗ ſoriſche Eheleute getraut und geſchieden. Seinen trockenen Gaumen konnte man in einer Likörſtube anfeuchten und in einer Ecke winkten ſchöne Sachen in einem Gabentempel, die ſpäter zur Ver⸗ loſung kamen. Die Masken waren ohne Ausnahme in netter Auf⸗ machung, die Stimmung, wenn auch gehoben, ſo doch dem Ernſte der Zeit angemeſſen. Alles in allem: Ein ſchöner Abend! Der Verein ſchuldet ſeinem 1. Vorſtand Bruder Dank dafür, daß er in ſo netter Weiſe den Mitgliedern und Freunden des Vereins einige Stunden köſtlichen Humors bereitete. A. H. Nus dem Parteileben ess⸗ Bezirksverſammlung der Deutſchen Volkspartei. ladung zu der auf Mittwoch abend in das Gaſthaus„zum in Feudenheim anberaumten Verſammlung des. zirksvereins der Deutſchen Volkspartei war 115 den Mitgliedern ziemlich zahlreich Folge geleiſtet worden. Nas Vegrüßungsworten des Vorſitzenden Merck wurde in die Tage ordnung eingetreten. Aus Punkt 1 iſt hervorzuheben, daß Verein im verfloſſenen Jahre einen bedeutenden Zuwachs an Mi gliedern erhalten hat. Er zählt jetzt 177. Zu Punkt 2: Neuwah des Vorſtandes wurde aus der Mitte der Verſammlung der Vor⸗ ſchlag gemacht, den Geſamtvorſtand durch Akklamation wiederzu⸗ wählen, der einſtimmige Annahme fand. Es ſind danach die Her⸗ ren Georg Merck Vorſitzender, Eduard Bohrmann en tretender Vorſitzender, Idam Soyez Schriftführer, Friedrie Jülch, Michael Bentzinger und Friedrich Krampf die Damen Frau Pfarrer Mutſchler und Fräulein Eliſe W kens Beiſitzende. Nachdem auch Punkt 3 der Tagesordnung ba erledigt war, nahm Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher von Mann⸗ heim das Wort zu ſeinem Vortrag über„Die politi Lage“. Klar, deutlich und eingehend behandelte der Vortragende das Thema. Aber leider konnte er kein ſchönes Bild entrollen⸗ Zerfahrenheit und Korruption im Innern, Unrecht und Schikanen bon Außen ſorgen dafür, daß unſer Vaterland dem Auffſtieg vor⸗ läufig noch fern ſteht. Beſonders ausführlich behandelte Herr Fiſcher die Ruhrentſchädigungsfrage und zeigte, in welch ungerechter Weiſe die Preſſe einzelner Parteien dieſe Frage ausſchlachtet, u ihren Leſern Sand in die Augen zu ſtreuen. Zum Schluß ermu⸗ tigte der Vortragende die Anweſenden, trotz alledem an der zue ſichtlichen Hoffnung feſtzuhalten, daß wir einſt ein feſtgefügte Großdeutſchland erſtehen ſehen werden. Reicher Beifall lohnte den Redner für ſeine intereſſanten Ausführungen, dem der Vorſitzende in ſeinem Schlußwort den Dank der Verſammlung ausſprach. Die Herrn Fiſcher beim Abſchied zugerufenen Worte möchten wir hier wiederholen: Auf recht baldiges Wiederſehen! Rommunale Chronik Proleſtkundgebung des Deulſchen Gemeindebeamlentages gegen das Beſoldungsſperrgeſetz 1 Nach zehnjähriger Pauſe tagte am Sonntag im großen Schau, ſpielhauſe zu Berlin zum erſten Male wieder der vom Rei bund der Kommunalbeamten und-angeſtellten Deutſchlands einberufene Deutſche Gemeindebeapa⸗ tentag. Anlaß zur Einberufung gab die Tatſache, daß m Reichsfinanzminiſterium beſtrebt iſt, das Beſoldungsſperrgeſetz r 21. Dezember 1920. über den 31. März 1925 hinaus zu verlänge Die Veranſtaltung war von 6000 Kommunalbeamten beſucht, denen 2500 aus allen Teilen Deutſchlands nach Berlin geeilt n Zahlreiche Vertreter des Reichstages, des Landtages, des tag ſtrats und des Städtetages wohnten der Veranſtaltung bei. 1f Als erſter Redner wiesBundesdirektor Stadtr. a. D. Ehrmann der die ſchweren Schädigungen hin, die das Beſoldungsſperrgeſetz 9 Kommunalbeamtenſchaft bringe. Gegen die Art der Verlängerun und gegen die Mittel, die dazu dienen ſollten, den Reichstag 0 einer Verlängerung des Geſetzes zu zwingen, müſſe ſich die deutſ 5 Kommunalbeamtenſchaft mit aller Energie wenden. In der ſchrift des Reichsfinanzminiſteriums über das Beſoldungsſperrgeſas ſeien Unrichtigkeiten über Unrichtigkeiten gehäuft; es habe eine gelnde Objektivität an den Tag gelegt und tendenziöſe Entſtellung 1. verbreitet Ganz unerhört ſei es aber, wenn das Reichsfinanzm ſterium ſogar verſuche, andere Kategorien der Beamtenſchaft Die Spitzeldienſten gegen die Kommunalbeamten zu gebrauchen. An⸗ Reichsſteuerbeamten hätten mit erfreulicher Deutlichkeit dieſes 175 ſinnen zurückgewieſen. Der Finanzausgleich, der heute zum als wand'der Verlängerung des Geſetzes genommen werde, könne ˖ ſtichhaltiger Grund nicht angeführt werden. Er(Redner) erne von der Reichsregierung, daß ſie von den Unrichtigkeiten der n ſchrift und von deren Tendenz abrücke. 5 Als nächſter Redner äußerte ſich Oberbürgermeiſter CTun⸗ (Hagen). Auch er wies den Verſuch zur Verewigung des Beloldung ſperrgeſetzes zurück, der von einer Verkennung der hiſtoriſchen En wicklung der deutſchen Selbſtverwaltung zeuge. Ueber die rechtlichen — — Neue Kraft SAIIRIN das bewährte Hormon-Prãparat gegen Nervenschwäche, Erschöpfungszüstände und vorzeitige Alterserscheinungen beiderlei Ceschlechts, von zuverlässiger und nachhaltiger Wirkung, schafft Jugen frische und, Arbeitsfreude! Zahlreiche fachärztliche un private Anerkennungen aus allen Weltteilen.— Originalpackung(40 Tabletten) M..50, Kurpackunf (200 Tabletten) M. 18.— in jeder Apotheke erhältlick, sicher: Hof-Apoth., C 1, 4, Luisen-Apoth., Luisenring 23, Löwen-Gpeit, E 2, 16, Pelikan-Apotheke, O 1, 3, Kronen-Apoth., Tattersallstr. 808 Stern-Apoth., IT 3, 14 — —K- ͤ ͤÄ——..... Der Ein⸗ Adler Be⸗ Städtiſches Symphoniekonzert in heidelberg Städtiſches Orcheſter und Pfalzorcheſter waren am Mittwoch unter Boehes Leituna zu einer Art Feſtkonzert ver⸗ einigt. Feſtlich in jeder Beziehung beaann der Abend mit Beethovens Eamontouvertüre. Ganzflächig in plaſtiſcher Steigerung, ohne die übliche Ueberlaſtung der ſchnellen Zeitmaße, brachte Boehe dieſe⸗ herrliche Werk: auch, nachdem alles andere verrauſcht war, blieb der Klang dieſer abſoluten Muſik als ſchönſter Gewinn des Abends dem Ohr. Im Mittelpunkt des Konzertes ſtand das neue Konzert in B⸗Moll für aroßes Orcheſter und Klavier von Otto Voß, der durch ſein langjähriges Wirken hier muſikaliſches Bürgerrecht erworben hat. Voß nennt die Kompoſition mit Abſicht nicht ein Klavierkonzert, denn dem Klavier kommt im Geſamtrahmen des Werkes kaum eine arößere Stelle zu als den anderen Hauptinſtrumenten. Rein äußerlich be⸗ trachtet iſt das Konzert eine fabelhafte techniſche Leiſtung, nicht nur was die Häufung der rein manuellen Schwieriakeiten für das Klavier und die Anforderungen an das Orcheſter betrifft(Bläſer), ſondern auch ſoweit die Inſtrumentation ſelbſt in Frage kommt, die merklich geſchult an aroßen Vorbildern— der Einfluß der Tondichter der Pianiſten⸗Kollegen Liſzt und'Albert iſt deutlich zu vermerken— den Effekt um des Effektes willen herausarbeitet. Der Effekt des gan⸗ zen Werkes bleibt auch beſtehen, wenn man nach mindeſtens zwei⸗ maligem Hören erkannt hat, daß außer den rein techniſch glänzenden und darum blendenden Vorzügen innerlich nichts Poſitives übrig hleibt. Das Werk iſt nach unſerer Anſicht die Arbeit eines ausgeſpro⸗ chenen Eklektikers. Alle Stilformen, die wir im Klavierkonzert ken⸗ nen gelernt haben— und nicht nur im Klavierkonzert, mehr noch in der Art ſymphoniſche Dichtung— ſind in ihm vertreten. Klanavolle und gefühlte Melodieführung machen Diſſonanzen in Reinkultur, die ſequenzartia durch Takte bis zur Unleidlichkeit aejſaat werden. Ganz⸗ tonleitern. Quarten und Quinten decken die an Erfinduna leeren Teile. Es ſei nur an die Stelle erinnert. wo im zweiten Satz das Thema in halber Umdrehung gewiſſermaßen alla marcia funebre gusgeführte Takte lana ausgewalzt werden. Kräftige Striche wür⸗ den hier ſehr wohltuend auf den Hörer und Konzertierenden für das Werk wirken. Der Erfolg beim Heidelberger Publikum war außerordentlich ſtark. Er galt aber ſicher vor allem dem glänzenden Pianiſten Voß. Es wird wenia Pianiſten geben, die ihm dieſes Konzert nach⸗ ſpielen, es ailt hier die phyſiſchen Kräfte aufbringen, die dazu nötig ſind. Den Beſchluß des Konzertes bildete Richard Strauß'„Helden⸗ auch ſeine ſubjektivſte. Wie recht Specht mit dieſer Bezeichnung hat, merkte man in der Art, wie Boehe das Werk zu Gehör brachte. Faſt könnte man es eine pſycholoaiſche Sezierung nennen. die aber nicht ſoweit aina. das Werk in thematiſche Details zu zerfaſern, ſondern eben nur durch die Heräusarbeituna auch der ſcheinbaren Nebenſäch⸗ lichkeiten die arundloſe Wahrhaftigkeit der Tondichtung erwies. Die Leiſtungen der beiden Orcheſter— Konzertmeiſter Berg war aus⸗ gezeichnet in Form— waren alänzend. Boehe ließ die Künſtler mit Recht an dem ſtürmiſchen Beifall teilnehmen. E Theater und Muſik 4e Das verfemte Lachen. Komiſche Oper von Fritz Corto⸗ lezis.(Süddeutſche Erſtaufführung am Augsburger Städt⸗ theater.) Mit allen Zeichen eines lauten äußeren Erfolges ging Sonntag abend am Stadttheater Augsburg die ſüddeutſche Erſtauf⸗ führung von Fritz Cortolezis dreiaktiger komiſcher Oper„Das verfemte Lachen“ in Szene. Ob dem bisher in Roſtock ge⸗ weſenen und dort am 27. Januar 1924 uraufgeführten Werk ein länger anhaltender Erfolg beſchieden ſein wird, möchte man nicht unbedingt bejahen. Und zwar des Buches wegen, das die öſter⸗ reichiſche Dichterin Beatriſe Dovſky zur Urheberin hat. Das reinflüſſige, geſchickt und geſchmackvoll aufgebaute Buch lieſt ſich auch recht gut, aber im kalten Rampenlicht ergibt ſich die betrüb⸗ liche Tatſache, daß die Grundidee für die Bühne nicht ausreicht, im beſten Fall für eine leichte ſentimental und beſchaulich lächelnde Novelle genügt hätte. So ſtellt ſich uns das Stück als ein anmutig plauderndes Singſpiel dar, verbrämt mit ſtark lyriſchen und hin und wieder dramatiſchen Akzenten— aber eine komiſche Oper, wie die Autoren verkünden, iſt es keineswegs. Auch muſikaliſch nicht. Sonniger Humor, blendender Witz und vor allem Situationskomik auch in der Struktur der Tonſprache fehlen ihm. Trotz der ver⸗ fehlten Anlage hätten verſchiedene Szenen doch im Sinne der komiſchen Oper ausgebeutet werden können. Die löbliche Anweſen⸗ heit eines Intrigantenpaares deckt noch nicht den Begriff der opera buffa und mit Andeutungen, deren Ausmalung den geneigten Empfänger überlaſſen bleibt, iſt es ebenfalls nicht getan. Angeſichts dieſes Buchzwitters iſt es wirklich ſchade um die feine, durch⸗ geiſtigte Muſik Fritz Cortolezis', der am nur halbtauglichen Objekt den für ſeine Perſon und ſein Schaffen durchweg geglückten Verſuch unternommen hat, die deutſche leichte und lyriſch⸗heitere Oper aus der Diſſonanzen⸗, Kakophonien⸗ und atonalen Flut un⸗ ſerer zeitgenöſſiſchen Produktion auf den realen Boden geſchloſſener Form und melodiſcher Grundlage zurückzuführen. Mit hervor⸗ ragender Satz⸗ und Klangtechnik, fußend auf den Errungenſchaften ankert Duette, Terzette und Quartette, die in Anlehnung an Meiſe⸗ gal, Gavotte, Menuett und Walzer bewußt das Prinzip des⸗ e diſchen und Sangbaren betonen, ohne je das Gebiet des Trivia zu berühren. Dramatiſche Situationen finden in ſeiner Tonſpr die notwendige Untermalung. Freilich bedeutet dieſe mit ein warmen Herzen empfundene und nicht mit dem Gehirn ausgeklüg m Muſik keine Offenbarung oder eine Einfallskraft, vor der der ittes ſtockt, aber ſie bildet Enſembles und Aktſchlüſſe(zweites und geiſter Finalel), deren ſchöpferiſche und architektoniſche Kraft den verrät, der neben der Beherrſchung der Mittel von heute auch ücſicht Poſitives zu ſagen verſteht. In dem Beſtreben, auch mit Ru Ver⸗ auf die Operngattung dem geſungenen Wort wieder zum vollen niſt ſtändnis bei dem Publikum zu verhelfen, bedient ſich der Kompe eines Kammerorcheſters von 28 Leuten, das im körper überwiegend von ihm mit vollendetem Können beher Je⸗ wird. Das mitwirkende Klavier wird ſoliſtiſch und auch in für ſamtklang apart verwendet und hat außerdem ſeine Bedeutung der die Recitative und die Stellen, die im Wortſpiel den Witz chte Situation bergen. Die Oper des Augsburger Stadttheaters 5 die an geſanglichen, techniſchen und ſzeniſchen 19 e reiche Neuheit in einer Aufführung, deren Glanz mit Pünd ren allererſter Bühnen wetteifern kann. Mit das Hauptverdienſt dlung gebührt Direktor Carl Häußler, der trotz der in Umwanniſch und Reformierung begriffenen Bühneneinrichtung das ſhinem große Anforderungen ſtellende Werk ſtilecht und doch mit ück⸗ Hauch modernen Geiſtes inſzenierte und als Spielleiter die eoniſt lichſten Anregungen einer feinkünſtleriſchen Natur gab. omp dem und Spielleiter mußten ſich nach dem 2. und 3. Akt wiederholt beifallsfreudigen Hauſe zeigen. N. Hade 4 Preisabbau in der Wiener Staatsoper. In der 1 Staatsoper ſind vom 16. Februar ab für einen Teil der äßigt ſtellungen die Preiſe der Plätze bis ſaſt auf die Hälfte ermezem worden. Ein amtliches Communique beſagt hierüber:„ 5 läßt Publikum die Bundestheater leichter zugänglich zu machen, mit die Bundestheaterverwaltung zunächſt für das Opernthegkerreten 16. Februar l. J. eine neue Preiskategorie in Wirkſamkeit die gegenüber den bisher größtenteils zur Anwendung ge Preiſen II bei einzelnen Sitzkategorien eine Ermäßigung bis Prozent aufweiſt. Es erſcheint zwar nicht möglich, Aieſedoch be⸗ kategorie ausſchließlich zur Anwendung zu bringen; es iſt ſebd i jedem Monot zu veranſtalten. An den reſtlichen Tagen m Teil zum Teil Vorſtellungen zu den bisherigen Preiſen II, zu nd ge⸗ Vorſtellungen zu beſonders niedrig gehaltenen Preiſen 1 beab⸗ leben“. Richard Svecht nennt dieſe ſymphoniſche Dichtung„die aus⸗ ſchweifendſte ſymphoniſche Konzeption“, die Strauß gewagt hat und moderner Charakteriſierungskunſt und dennoch trotz kontrapunkti⸗ ſcher Fineſſen klar und einfach, ſchafft er im volkstümlichen ver⸗ bundene Vorſtellungen für Kunſtſtellen gegeben. Auch iſt Preiſe ſichtigt, im Burgtheater die in Geltung ſtehenden kleinen 83 öfter als bisher zur Anwendung zu bringen.“ — en in abſichtigt, zu dieſen neuen Preiſen die Hälfte der Vorſtellungerden 5 ——— k aneg den 20. Jebruar 1025 neue Mannbeimer Zeitung(Mittag- fiusgabe].Velle. Ar.— rundla 8 5 des des Beſoldungsſperrgeſetzes äußerte ſich der Syndikus beſtri ichsbundes, Rechtsanwalt Stegmayer(München). Er A Pf er W ubel ihn Beſoldungsſperrgeſetzes überhaupt, Us der alz Neues aus all elt f die Kompetenz des Reiches erheblich überſchritten worden 111 i i. 1 e lee saſhingswetke olgte, wi gericht in genau dem entgegengeſetzten Sinne er⸗ ſchieden. Das Blatt war bis zur Gründung der Zentrumspartei Während bei uns di male Temperatur anhält, wird aus zum Ste es der Reichstag und Reichsrat ſeinerzeit gewünſcht hätten. in der Pfalz vor den Maiwahlen 1924 ein Organ der Bayeriſchen] den 55 1 reichliche kete, Oln ſprach als Vertreter der Beamtenſchaft des beſetzten Ge⸗ f tadtamtmann Schick(Düſſeldorf). Die Verſammlung nahm Döek eſtentſchlie ßung an, in der es heißt: 33 ie deutſchen Kommunalbeamten verlangen, daß ihnen die eine unantaſtbare Berufsbeamtenſchaft unerläßliche Exiſtenz⸗ gehebens⸗ wie ſie alle anderen Beamten beſitzen, endlich zurück⸗ geei—5 wird. Die deutſchen Kommunalbeamten bekennen ſich n zu dem Gedanken möglichſter Annäherung der Beſol⸗ q aller öffentlichen Beamten nach vernünftigen, nach Leiſtun⸗ de Selbſtändigkeit und Verantwortung abgeſteckten Grundſätzen, ſchaft en Gemeinden und Gemeindeverbönden die für eine wirt⸗ mu liche Selbſtverwaltung unbedingt erforderliche Selbſtbeſtim⸗ 80 im Rahmen des Staatsintereſſes zurückgeben. Das Beſol⸗ dengsſperrgeſetz hat ſich als unbrauchbar, unwiriſchaftlich und oraliſierend erwieſen und muß deshalb fallen.“ 8 dtrauensvotum gegen den Nürnberger Oberbürgermeiſter * wurd Nürnberg, 19. Febr. Im Nürnberger Stadtrat gegen 175 tern nach einer erregten Debatte das von den Nationaliſten Ir. diie parlamentariſche Geſchäftsordnung des Oberbürgermeiſters Stim uppe eingebrachte Mißtrauensvotum mit 75 Foltenon. der Nationalſozialiſten, Deutſchnationalen, Bayeriſcher der Farteiler, Kommuniſten und Mittelſtändler gegen 24 Stimmen emokraten und Sozialdemokraten angenommen. Die Gemeindewahlen in Braunſchweig Sendie Wahlen zu den Stadtverordnetenverſammlungen, die am Sedtean im Lande Braunſchweig ſtattfanden, brachten in den deiten Erfolge für das Bürgertum. Bürgerliche Mehr⸗ af en wurden erzielt in den Städten Braunſchwe ig(18: 17), 1 el(11:), Blankenburg(10:), Harzburg en Baſelnſiedt(12:), Stadt Oldendorf(7:). Gleichzeitig fan⸗ latt hlen zu den Gemeindevertretungen und zu den Kreistagen ſamn In der Stadt Braunſchweig ging die Wahl nicht ohne Zu⸗ Jin menſtöße in den Straßen ab, ſo daß die Polizei eingreifen mußte. Die f blbeteiligung war ſehr rege und betrug etwa 81 Prozent. ſheſtelzsdeſtenverbindung ſtehenden bürgerlichen Liſten Nr. 8(Wirt⸗ nuc liſte) und Nr. 19(Nationale Einheitsliſte) erhielten zuſammen end n vorläufigen amtlichen Ergebniſſen 41926 Stimmen, wäh⸗ alle übrigen Liſten insgeſamt nur 40 576 Stimmen aufbrachten Wirtſchaftsliſte erhält 6, die Nationale Einheitsliſte 12 Abge⸗ 0 ſantte. Die Vertreter beider Liſten werden vorausſichtlich eine Vül ionelle Arbeitsgemeinſchaft im Stadtparlament bilden. Das Staßertum. das im alten Braunſchweiger Stadtparlament von 36 nete verordneten nur 14 Vertreter hatte, wird in der Stadwerord⸗ Rehrberſammlung von 35 Vertretern mit 18 Stadtverordneten die ver cheit haben. Die Demokraten, die nach der vorigen Stade⸗ zordnetenwahl, obwohl ſie auf der bürgerlichen Einheitsliſte ge⸗ und waren, ſich von der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft trennten derſic zur Linken ſchlugen, erlitten eine kataſtrophale Nie⸗ 27 age. Sie brachten in der Stadt Braunſchweig nur annähernd wäh timmen auf, die ihnen eben einen Abgeordneten ſicherten, innetend ſie in der letzten Stadtverordnetenverſammlung ſechs Plätze hatten. Die ſozialdemokratiſche Fraktion geht von 15 auf 13 üc. während die kommuniſtiſche Fraktion von einem Vertreter büdiwei anwächſt. Eine Liſte„Nottswohl, ergielt durch iſten er⸗ ung mit der Liſte der Invaliden und Witwen einen Vertreter, em man noch nicht weiß, auf welche Seite er ſich ſchlagen wird. Aus dem Lande am Schriesheim, 19. Febr. Der evang. Kirchenchor hielt beſegte ebruar ſeinen alljährlichen Familienabend im dicht⸗ Je eßzten Hirſch ab. Abſeits von all dem ſagen 0 anden, ein, ſeinen Beſtrebun t d ürdiges Pro⸗ ein, gen entſprechendes würdige —* aufzuſtellen. Leitung ſeines bewährten Dirigenten, Mufftlehrer Rückert, iſt es dem Kirchenchor gelungen, durch veſenz Geſang und hierzu paſſenden lebenden Bildern die An⸗ angelden in die Märchenwelt zurückzuverſetzen und auch den Sinn ener Lieder durch entſprechende lebende Bilder beſſer zu er⸗ Solis Einige Lieder des Gemiſchten⸗ bezw. Männerchors, zwei bend und ein Kindertanzreigen trugen zur Verſchönerung des enußreidei. Man hatte mit dem Kirchenchor wieder einmal einige reiche Stunden verlebt. E. Wiesloch, 18. Febr. Saale des Gaſthaus zum des Anläßlich des 25jährigen Jubiläums refangerbundes„Freundſchaft“⸗Wiesloch ſollte auch hier eine einer s. und Wertungsfingen ſtattfinden. bwohl nun ware zeit ungefähr 250 Einladungen an Vereine dazu ergangen dur e haben ſich am geſtrigen Delegiertentag die rtreter von nicht nf Vereinen eingefunden, ſo daß das Preisſingen natürlich beda ſtattfinden kann. Es iſt dies nicht allein der Unkoſten wegen ne uerlich, die dadurch dem Verein entſtehen, ſondern vielmehr ſclü r Einſtellung wegen, die die Vereine gegenüber den Be⸗ en des Sängertages haben. Vor 14 Tagen wurde auf dem die auſängertag in Wallſtadt doch in aller Form beſchloſſen, ſlüte Vereine, die ein Wettſingen veranſtalten, kräftig zu unter⸗ .“ Und nund Nraben Neckarmühlbach, 18. Febr. Am Sonntag hielten die hieſigen 1 und Jungfrauen einen wohlgelungenen Familienabend ie den ſich die Frau Pfarrer Pfeiffet beſonders bemüht ortrz Der Abend bot viel Abwechslung. Neben den muſikaliſchen ten degen von Herrn und Frau Kempf und den Begrüßungswor⸗ ſüce Pfarres ſpielten die Damen zwei wohlgelungene Heimat⸗ kallan Auch die Lieder des Frl. Dubak⸗Mosbach fanden warmen ang· ie angeſchloſſene Gabenverloſung ergab einen ſchönen Eelang der für wohltätige Zwecke Verwendung findet. Auch der Agverein„Eintracht“ verſchönte durch einige Lieder den Abend. heſtern Hartsruße⸗ 18. Febr. Aus Nahrungsſorgen verſuchte ſich enes„Nachmittag die in der Schützenſtraße wohnhafte Ehefrau dur Gerüſtbauers mit ihren und 2½ Jahre alten Kindern bre uchtgas zu vergiften. Die Polizei drang nach Auf⸗ zweier Tüiren in die verſchloſſene Wohnung und fand die und die Kinder noch bei Bewußtſein. ſgen 2 Eppingen, 18. Febr. Der Generalverſammlung der hie⸗ im anreiwilligen Feuerwehr iſt zu entnehmen, daß ſie ſür aufenden Jahr fünf Mal ausgerückt iſt. In der Statbſtit (irente Mitglieder befinden ſich 132 Attive, 51 Paſſive und de das Velglieder. Für das neue Jahr werden 123.45 vorgetragen dom ermögen des Corps beziffert ſich auf 377,98„. Unter ihrem 0 is vor aufs beſte. ſleie Sgonach 10. Febr In Rohrhardsberg hat ſich beim Holz⸗ loſtet n ein ſchwerer Unfall ereignet, der ein Menſchenleben ge⸗ mit 0 Der Sägewerksbeſitzer Wagner aus Oberprechtal war men boem. Fuhrknecht Georg Haas mit dem Schleifen von Stäm⸗ Iierdbeſchäftigt. Beim Paſſieren der Brücke kam Haas, der die Fall und ſtürzte kopfüber in das felſige Flußbett. Er ſee führte, zu ahg mit dem Kopf auf die Felſen und konnte nur als Leiche an werden. 8 Faeedaenweſler, 18. Febr. der ſüdweſtdeulde Ausſeuß ſar letamwerbe und Fremdenverkehr wird auf Einladung der Han⸗ Ader Karlsruhe am 27. Februar in Badenweiler eine Ver⸗ agsg g abhalten und die Steuerfragen, die Luxus⸗ und Vergnü⸗ kendegben, die Behinderung des Kraftwagenverkehrs aus dem des Pid durch fiskaliſche Maßnahmen beſprechen und die Aufhebung de Fiiſumzwanges fordern, din äckingen, 19. Febr. Die Seidenbandweberei auf leſes toß en wald, die ſeit etwa 40 Jahren der Bevölkerung den 8 en Berglandes Verdienſtmöglichkeiten gaben, machen ſeit oſtühlge eine ſchwere Kriſis durch. Zur Zeit ſtehen faſt alle weſern e leer und es iſt keine Ausſicht auf Beſchäftigung oder vig g zu erwarten. Auch die Erwerbsloſenunterſtützung ber⸗ 10 genig an der Not zu ändern, ſodaß die Hotzenwälder es jezt Nlagen, Nöglichen, mit Hauſieren uſw. verſuchen, um ſich durch⸗ — Faſtnachtstrubel hat es die Leitung des Kirchenchors ver⸗ andanten Feeſer iſt die Stimmung und Diſziplin der Wehr Volkspartei. Nach der Gründung der Zentrumspartei in der Pfalz wurde in einer Geſellſchafter⸗Verſammlung der bisherige Aufſichts⸗ ratsvorſitzende Rechtsanwalt Butſcher und ſeine Anhänger nicht wiedergewählt und an ihrer Stelle Zentrumsanhänger ernannt. Der neue Aufſichtsrat, der ſatzungsgemäß die politiſche Richtung des Blattes beſtimmt, machte das Blatt zu einem Organ des Zentrums. Die Gruppe Butſcher beantragte daraufhin beim Amtsgericht Lud⸗ wigshafen eine einſtweilige Verfügung, daß die Geſellſchafter, die Zentrumsanhänger waren, ihres Stimmrechtes verluſtig gehen ſoll⸗ ten. Da das Amtsgericht Ludwigshafen dieſem Antrag nicht ſtatt⸗ gab und die Klage der Gruppe Butſcher koſtenfällig abwies, legte dieſe Berufung beim Oberlandesgericht Zweibrücken ein. Der erſte Zivilſenat des Oberlandesgerichtes Zweibrücken hat ſich nunmehr in vierſtündiger Verhandlung mit der Verufungsklage beſchäftigt. Der Gerichtsvorſitzende machte den Vergleichsvorſchlag, daß die Gruppe Butſcher ihre Anteil gegen eine angemeſſene Entſchädigung zurückgeben ſoll, da der Erlaß einer einſtweiligen Verfügung ſchwer⸗ lich in Frage kommen könne, es alſo jedenfalls zur Abweiſung der Berufungsklage kommen müſſe. Die beiden Parteien behielten ſich die Stellungnahme zu dem Vergleichsvorſchlag vor. Wenn es nicht zum Vergleich kommt, wird das Urteil am 31. März verkündet. :: Neuſtadt, 18. Febr. Daß ein Kinderballon von Neuſtadt bis Genf fliegt, hätte ſich wohl niemand gedacht. Ein von der Firma Siegfried Corßen, Neuſtadt, abgegebener Ballon, landete in einer Straße Genfs. Dort fand ihn ein Herr, der dieſen Vorfall der hieſigen Firma durch einen Brief mitteilte. Landau, 18. Febr. Wiederum wurde das Prinz⸗Regent⸗ Luitpold⸗Denkmal, dieſes Mal mit ſchwarzer Lederappretur ſch war z angeſtrichen. der Täter wurde jedoch ertappt und hin⸗ ter Schloß und Riegel gebracht. :: Lauterecken, 17. Febr. Der frühere Sicherheitskommiſſar Wild, der ſich als Separatiſtenführer bekannt gemacht hat und als ſolcher aus dem bayeriſchen Staatsdienſt ausgetreten war, hat ſich nun plötzlich und ſonderbarerweiſe eines anderen beſonnen. Er hat nach einer Meldung des Pariſer„Eclair“ ein flehentliches Tele⸗ gramm an den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten geſchickt, worin er die franzöſiſche Regierung bittet, bei der Reichsregierung für ihn vorſtellig zu werden, da er vergebens auf die Liquidierung ſeines Falles nach dem Londoner Amneſtieabkommen warte. Seine Not⸗ lage ſei ſo groß, daß er ſchon den Entſchluß gefaßt habe, aus dem Leben zu ſcheiden. Hier gilt auch der Ausſpruch: Schuſter bleib bei deinem Leiſten! Dann kommts nicht ſo. :: Jweibrücken, 18. Febr. Die Würzburger Regimentsvereini⸗ gung der ehemals bayeriſchen Infanterieregimenter in der Pfalz veranſtalten am 6. und 7. Juni dieſes Jahres in Würzburg ein Wiederſehensfeſt. Nachdem es gerade den Pfälzer Kame⸗ raden durch die Beſetzung unmöglich gemacht wurde, zuſammen zukommen, wird die Freude eine umſo größere ſein, ſich einmal nach vielen Jahren wieder zu ſehen. Alle Pfälzer ſind herzlichſt einge⸗ laden.— Im Verein für innere Miſſion fand die Einführung des neuen Predigers des Miſſionars Autenrieth ſtatt, der an Stelle des nach Borneo geſchickten Miſſionars Retter kam Gerichtszeitung Mannheimer Schwurgericht Mannheim, 19. Febr.(Sitzung des Schwurgerichts.) Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Heintze; Beiſitzende Richter: Landgerichtsräte Dr. Kohler und Dr. Darmſtädter; Ge⸗ ſchworene(wie in der Sitzung heute Vormittag); Vertreter der An⸗ klagebehörde: Erſte Staatsanwälte Dr. Feiler und Lippold. Der 18jährige Bäcker Oskar Eiſinger aus Hockenheim machte in einem beim Amtsgericht Schwetzingen anhängigen Ernährungs⸗ beitragsprozeſſe bei ſeiner Einvernahme als Zeuge nach geleiſtetem Eide wahrheitswidrige Angaben und hat ſich heute wegen Mein⸗ eids zu verantworten. Der Angeklagte beſtreitet jemals mit der betreffenen FIrdu etwas gehabt zu haben und will ſich daher auch keines Meineids bewußt ſein. Nach Verhör der Zeugen begründet der Staatsanwalt die Anklage und betont, daß nach dem Ergebniſſe die Beweisaufnahme der Angeklagte zweifellos des Meineids ſchur⸗ dig ſei. Der Aintsrichter Barth in Schwetzingen habe ihn am 25. November vor der Eidesleiſtung auf das genaueſte über den Sach⸗ verhalt belehrt, ſodaß Eiſinger keinen Zweifel mehr darüber haben konnte, was von der Beeidigung ſeiner Ausſagen abhänge und welche ſchweren Folgen auf dem Meineid ruhen. Der Angeklagte habe bewußt wahrheitswidrige Angaben gemacht. Der Staatsan⸗ walt beantragt gegen den Angeklagten 1 Jahr Zuchthaus. Der Verteidiger R⸗A. Maiſch aus Schwetzingen führt aus, daß die dem Angeklagten durch den Amtsrichter Barth zuteil gewordene Belehrung die unbedingt nötige Klarheit vermiſſen laſſe. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte Oskar Eiſinger wird wegen fahrläſſigen Falſcheids zu 8 Monaten Ge⸗ fängnis, abzügl. 2 Monaten Unterſuchungshaft, verurteilt. Als weiterer Fall kommt zur Verhandlung die Anklage gegen den 23jährigen, verheirateten Bäcker Karl Leitner aus Neckar⸗ gartach, wegen Meineids. In der am 22. Januar d. Js. vor dem Schöffengericht hier verhandelten Strafſache gegen Bäcker Heinrich Knobloch von hier wegen Vergehens gegen das Geſetz über die Arbeitszeit, wurde Leitner als Zeuge vernommen. Hierbei gab er nach geleiſtetem Eide an, daß er niemals vor 5 Uhr morgens die Backſtube betreten und darin gearbeitet habe. Da zwei weitere glaubhafte Zeugen bekundeten, den Leitner am 5. und 24. Sept. vor 5 Uhr morgens bei der Arbeit beobachtet zu haben, wurde Leitner den⸗Zeugen in der Verhandlung gegenübergeſtellt. Leitner hielt aber ſeine Ausſagen aufrecht und daraufhin wurde gegen ihn wegen Verdacht des Meineids Haftbefehl erlaſſen. Von den Zeugen bekundete u. a. Oberamtsrichter Säger, daß er den Leitner genau und eindringlich mehrmals gefragt habe, ob am 5. und 24. Sept. ſchon von ½5 oder von 45 Uhr an gearbeitet worden ſei, was Leitner verneint habe. Auch beſtritt Leitner über⸗ haupt jemals vor 5 Uhr die Backſtube betreten zu haben. Der Sachverſtändige Anſtaltsarzt Dr. Götzmann gibt ſein Gut⸗ achten dahin ab, daß der Angeklagte ein plumpes Benehmen zeige und zweifellos ein leicht zu beeinfluſſender Menſch ſei. Er werde auch leicht verwirrt und ſei etwas ſchwachſinnig, doch ſei er ſtraf⸗ rechtlich verantwortlich für ſeine Tat. Der Staatsanwalt beantragt gegen den Angeklagten eine angemeſſene Gefängnisſtrafe. Das Gericht hat folgendes Urteil erlaſſen: Der Angeklagte Karl Leitner wird wegen fahrläſſigen Falſcheides zu 4 Monaten Gefängnis, abzüglich 3 Wochen Unterſuchungshaft, verurteilt. Der Haftbefehl gegen den Angeklagten wird aufgehoben. M. * Ein Giftmordprozeß vor dem Schwurgericht Würzburg Vor dem Schwurgericht Würzburg hatten ſich die Gaſtwirts⸗ witwe Maria Emmerling und der Kutſcher Michael Amrhen wegen Giftmordes an dem Ehemann der Angeklagten Emmer⸗ ling zu verantworten. Die Tötung ſollte nach der Anklage dadurch herbeigeführt und beſchleunigt worden ſein, daß dem Emmerling Arſenik gegeben wurde. Der Staatsanwalt beantragte die Todes⸗ ſtrafe gegen beide Angeklagten. Das Urteil lautete auf je 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt. Die Emmerling nahm das Urteil weinend auf. 2 2 2 Schneefall dieſes Winters und der Niedergang vieler Lawinen gemeldet. In den Bergamasker Tälern liegt der Schnee einen Meter hoch. Ein heftiger Sturm, von Schnee und Hagel be⸗ gleitet, richtete große Verheerungen an. Viele Mauern ſind ein⸗ geſtürzt, einige Häuſer wurden abgedeckt und Bäume entwurzelt. Viele Strom⸗ und Telegraphenleitungenſind unterbrochen. Aus der Provinz Vareſe werden Ueberſchwemmungen gemeldet. Auf dem Berninapaß wütet ein Schneeſturm. Der zverkehr über die Ber⸗ nina nach dem Engadin iſt eingeſtellt. Die Telephonlinien nach wütete ein heftiger Schneeſturm. Der Paßverkehr über die Bernina nach dem Engadin iſt eingeſtellt. Die meiſten Telephonlinien nach der Schweiz und nach Frankreich ſind unterbrochen. An der lig u⸗ riſchen Küſte hat eine Waſſerhoſe großen Schaden ange⸗ richtet. Ein Haus wurde weit fortgetragen und auf eine Bahn⸗ ſtrecke geworfen, ſo daß der Verkehr längere Zeit geſperrt war. Die Waſſerhoſe war von einem ſtarken Sturm begleitet, der alle Telegraphen⸗ und Telephonſtangen niederriß. Längs der italieni⸗ ſchen Strecke der Centuralibahn iſt bei dem Weilex Maronne eine Lawine auf den Bahnkörper niedergegangen. Zwei durch den Schnee verſchüttete Bahnwärter ſind erſtickt. Die Eltern und drei Kinder kamen mit leichten Verletzungen davon. Andere La⸗ winen haben die Strecke verſperrt, ſodaß der Verkehr unterbrochen iſt. Aus dem Friaulgebiet wird Hochwaſſer gemeldet. Im Hafen von Neapel ſind mehrere Dampfer und Segler beſchädigt worden. Das Schiff„Prinzeſſin Mafalda“ konnte gemeldet. Im Hafen von Neapel ſind mehrere Dampfer und Segler beſchädigt worden. Das Schif f, Prinzeſſin Mafalda' konnte wegen des hefiigen Sturmes einen Tag lang nicht in den Hafen einfahren. Dem norwegiſchen Dampfer„Tucum“ riſſen die Anker. Als er das Stranden verhüten wollte, ſtieß er mit einigen Seglern zufammen. Auch andere Schiffe fuhren gegeneinander, einige mit Waren beladene Schiffe ſind umgekippt.— In ganz Frankreich hat ein Unwetter gewütet. Auf dem Mittelgebirge hat es zwölf Stunden ununterbrochen geſchneit. Auf dem Hochplateau erreichte der Schnee eine Höhe von 40 Zentimeter. Im Aisne⸗Departement hat der Sturmwind großen Schaden angerichtet. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt und Döcher abgedeckt. Bei Lyon ſtürzte eine Eiſenbahnbrücke ein. Auch in Spanien ſchneit und regnet es ununterbrochen. In der Provinz Vigo iſt das Dach einer Kaſerne unter dem Druck des Schnees eingeſtürzt. Zahlreiche Schiffe haben ſich vor dem Sturm in die Häfen geflüchtet. In den öſterreichiſchen Alpen iſt der erſte größere Schneefall dieſen Winter eingetreten. Es herrſchen ſchwere Schneeſtürme im ganzen Alpengebiet. Aus Salzburg und Oberöſterreich werden gleichfalls ſchwere Sturmſchäden gemeldet. In. Voralberg wütete ein heftiger Föhn. Im Bregenzer Wald wurden zahlreiche Häuſer abgedeckt. Auf dem Bodenſee hat der Paſſagierdampfer„Nürnberg“ eine ſchwere Havarie erlitten. In Salzburg und Oberöſterreich wüteten zahlreiche Brände, die durch den herrſchenden Orkan ſehr gefährlich wurden. So iſt zwiſchen Scharfling und Plomberg an den Hängen des Schaf⸗ berges ein großer Brand ausgebrochen. In der Ortſchaft Lagers⸗ dorf bei Bad Gaſtein ſind zwei Bauerngüter niedergebrannt. Eine Brandkataſtrophe brach in Henndorf bei Innkirchen aus. Der Sturm trug das Feuer in das benachbarte Altentanne, wo ſieben Gebäude, darunter das Anweſen des bekannten Wiener Kammerſängers Richard Mayr, niederbrannten. Die ganzen um⸗ liegenden Ortſchaften waren infolge des Sturmes in großer Gefahr und überall herrſchte Panik. Die Salzburger Feuerwehr konnte nicht zu Hilfe kommen, da in Salzburg ſelbſt drei gefährliche Brände ausgebrochen waren Der Ort Weißenkirchen in der Wachau wurde von einer Brandkataſtrophe heimgeſucht, der acht Gehöfte zum Opfer fielen. 21 Feuerwehren aus der Umgebung beteiligten ſich an der Löſchungsaktion. Der Schaden beträgt 800 Millionen und trifft meiſt kleine Weinbauer, von denen die meiſten nicht verſichert ſind. 8 Der durch den Föhnſturm in Südbayern und beſonders im Gebirge angerichtete Geſamtſchaden läßt ſich auf viele Millionen Mark ſchäßen. Der gewaltige Sturm, wie er ſeit Menſchengeden⸗ ken nicht mehr zu beobachten war, verurſachte in Pfronten im Allgäu den Einſturz zahlreicher Häuſer. Die Zahl der abgedeckten Dächer geht in die Tauſende. In Bezau legte der Orkan eine Reihe Güterwagen um, wobei einige Perſonen verletzt wurden. Einige freiſtehende Wagenſchuppen und eine Anzahl leerer Perſonenwagen wurden wie Kartenhäuſer in die Luft geſchleudert. Beſonders ſchwer tobte der Sturm auf dem Bodenſee, wo eine Reihe von Dampfern große Beſchädigungen erlitt. Im Inn⸗Schim⸗ gau wurden ebenfalls zahlreiche Häuſer abgedeckt und in den Berg⸗ wäldern durch Windbruch Tauſende von Feſtmetern Hochſtämme niedergeworfen. Bei Kiefersfelden wurde der Sohn eines Schmiedes von der abgeriſſenen Starkſtromleitung ſofort getötet. Auf der Strecke Fiſchbachau⸗Bayriſchzell ſperrten Dutzende von umgewor⸗ fenen Telegraphenſtangen und Leitungsmaſten die Landſtraße. Viele Wohnhäuſer und Scheunen wurden abgedeckt. Dachziegeln zu Tau⸗ ſenden verſtreut. Ein Heuſchuppen wurde vom Wind emporgehoben und einige Meter weit getragen. In Oſterhofen und Geitau, wo das weite Tal dem Föhn ſchutzlos ausgeſetzt iſt, wurden Veton⸗ wände vom Sturm umgeriſſen. Ddie Schlierſeer Gegend war den ganzen Sonntagabend ohne elektriſches Licht. Zahlreiche Betriebe, die auf elektriſches Licht angewieſen ſind, mußten noch am Montag feiern. Am Montag morgen ſetzte ſtarker Schneefall ein. In Murnau am Staffelſee ſoll eine kleine Villa auf einer Höhe vom Sturm weggefegt worden ſein. Zwei Bauernan⸗ weſen mit Mobiliar und Futtermitteln gingen in Flammen auf. Auch an der Straße Kochel⸗Schlehdorf wurden Bäume und Telegraphenſtangen geknickt, zwei Häuſer in Schlehdorf wurden voll⸗ ſtändig eingeriſſen. Das Bezirksamt Mies bach hat für die Ge⸗ ſchädigten eine Hilfsaktion eingeleitet. In Lindau waren ver⸗ ſchiedene Straßen mit Glasſcherben und Ziegelſteinen bedeckt. Im Eulengebirge(Schleſien) war auf den Straßen im freien Gelände der Verkehr völlig unterbunden, wie auch der Aus⸗ flugsverkehr in das Bergland zur Unmöglichkeit wurde. Ueberall iſt großer Schaden verurſacht, da der Sturm die dächer ſtark be⸗ ſchädigte, viele Fenſter zertrümmerte, Bäume entwurzelte. Nament⸗ lich in den Waldungen iſt großer Windbruch zu verzeichnen. Auf der Straße zwiſchen Gräditz und Leutmannsdorf wurde ein mit Stroh hochbeladener Wagen vom Sturm erfaßt und mitſamt den beiden vorgeſpannten Pferden in den Straßengraben geſchleudert, der ſich dort überſchlug. In Ingramsdorf wurde die Frau des Gutsbeſitzers Wohlfahrt von einem vom Sturm ausgehobenen und niedergeſchleuderten Scheunentor getroffen, daß ſie einen Ober⸗ ſchenkelbruch davontrug. In Breslau erreichte am Sonntag die Temperatur eine Höhe, wie ſie im Februar ſeit Beginn der mete⸗ orologiſchen Aufzeichnungen, d. h. ſeit 1791, noch nicht beobachtet worden iſt. In Krietern ſtieg die Temperatur in den erſten Nach⸗ mittagsſtunden auf 16,2 Grad Celſius, während die bisher bekannten höchſten Temperaturen am 26. und 27. Februar 1882 mit 14,0 Grad Celſius notiert wurden. Natürlich kenne ich Dich kleine Maske, Dich verrät Dein prachtvolles Haar, das Du mit Criſapon, der idealen, ärztlich empfohlenen Haarwäſche pflegſt, die das Haar ſeidenweich und voll erhält. Criſapon iſt in jeder — Apotheke, Drogerie und vornehmen Parfumeriegeſchäft erhältlich, in Mannheim beſtimmt Mohren⸗Apotheke, O 3, 5. E m34 ———————— —— —— kundgebungen deutlich bewieſen. 6. Seite. Nr. 85 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Ausgabe] Freitag, den 20. Jebruar 1925 Neue Mannheimer Jeitung Handelsblatt Eine angefochtene Brauereibilanz hr. Die.⸗V der Brauerei⸗Geſellſchaft Eichbaum vorm. Hofmann in Mannheim, in der 35 Aktionäre mit 5578 Stimmen vertreten waren, genehmigte einſtimmig den Ab⸗ ſchluß für 192324 und die Verteilung von 20 Rel Dividende auf je 1000 Papiermark Aktienkapital aus 69 401 1 Ueberſchuß, der ſich nach 180 151 ¼ Abſchreibungen ergibt. Gegen die Ver⸗ mögensaufſtellung und gegen die Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates wurde Proteſt eingelegt. Die Satzungsänderungen womit die Bezüge des Aufſichtsrates neu geregelt werden(jedes Aufſichtsratsmitglied erhält neben Erſatz ſeiner baren Auslagen eine feſte Vergütung von 1200.l, die beiden Vorſitzenden den doppelten Betrag, wozu die ſatzungsmäßigen Vergütungen treten; die Tantiemeſteuer trägt die Geſellſchaft) und die Wahlen zum Aufſichtsrat, bei denen an Stelle des verſtorbenen Bankdirektors Jakob Kottow, Bankdirektor Dr. Benno Weil von der Süddeut⸗ ſchen Diskonto⸗Geſellſchaft und an Stelle des gleichfalls verſtorbenen Edmund Hofmann, dem Sohne des Vorbeſitzers, Direktor Fritz Thomas in Mannheim gewählt wurden, fanden einſtimmige Annahme. Gegen die Umſtellung des Aktienkapitals von 3000 000 auf 1 200 000„ und gegen die Goldmarkeröffnungs⸗ Bilanz wurde gleichfalls Proteſt eingelegt. Dieſer ging von dem Aktionärverband E. V. in Heidelberg, vertreten durch Herrn Mager in Heidelberg, aus, der 238 Stimmen auf ſich vereinigt hatte. Den erſten zwei Proteſten hatten ſich auch noch Juſtizrat Klug und Aktionär Büſſer mit den von ihnen vertretenen wenigen Stimmen angeſchloſſen. Der Vertreter des Aktionärverbandes gab für ſeinen Widerſpruch eine ausführliche Begründung, in der erſtens die Immobilien bei 750 000 als um die Hälfte zu niedrig, zweitens die mit 150 000 auf⸗ geführten Häuſer als um 100 000% zu niedrig und drittens die mit 398 225„ bewerteten Maſchinen und Lagerfäſſer gleichfalls als viel zu niedrig bewertet erklärt wurden. Er ſei von der Frage ausgegangen, ob die Aktivpoſten derartig in ihrem Werte herunter⸗ gegangen ſind, daß man auf der Paſſivſeite auch das Kapital verringern müſſe, oder ob der Umſatz bzw. der Nutzen ſich ſo geſenkt habe, daß man ſich ſage, es könne nicht daran gedacht werden, ein höheres Kapital angemeſſen zu verzinſen. Seine Unterſuchung der Aktiven habe ihm gezeigt, daß das von der Vor⸗ kriegszeit her nicht verwäſſerte Aktienkapital auf mindeſtens 2400 000 geſtellt werden könnte. Die Eichbaumbrauerei habe im Frieden—77 Prozent Dividende verteilt und einen Abſatz von 120 000—130 000 Hl. gehabt. Dieſer Abſatz ſei jetzt wieder erreicht oder überſchritten, ſo daß auch für ein höheres Kapital als 1200 000„ eine angemeſſene Verzinſung zu erzielen ſei. Der Redner verwies zum Vergleich noch auf eine von ihm gedruckt vor⸗ gelegte tabellariſche Aufſtellung über die Kapitalumſtellung der übrigen Brauereien des hieſigen Bezirkes, die eine ſehr inſtruktive Arbeit darſtellt und wünſchte eine Abſetzung der Beſchlußfaſſung über den angefochtenen Punkt von der Tagesordnung. Für die Verwaltung erklärte Rechtsanwalt Lindeck, der den Vorſitz führte, daß ſie alle die vorgebrachten Geſichtspunkte ſelbſt eingehend durchberaten habe und ihre Vorſchläge mit Rückſicht guf die ungewiſſe Zukunft nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen mache. Man habe ſich geſagt, man müſſe die Goldmarkbilanz in der vor⸗ gelegten Weiſe ausführen, um allen in Betracht kommenden Geſichtspunkten, insbeſondere auch einer durchaus ungewiſſen Zu⸗ kunft Rechnung zu tragen. Es ſei richtig, daß die Eichbaum⸗ Brauerei ihr Kapital nicht verwäſſert habe, aber es ſei ihr trotzdem nicht möglich geweſen, ihre Goldſubſtanz zu erhalten. Auch habe man dem Geſichtspunkt Rechnung tragen müſſen, daß die Eichbaum⸗ Brauerei nicht allein daſtehe, ſondern Glied eines großen Konzerns iſt; es ſei ſelbſtverſtändlich, daß alle Bilanzen dieſer Konzern⸗ Brauereien nach einheitlichen übereinſtimmenden Grundſätzen auf⸗ geſtellt wurden. Rechtsanwalt Künzig erklärte einleitend, er gehöre in das Lager des Herrn Dr. Mager; er wiſſe aber, daß der Grundſtücks⸗ wert in deutſchen Landen allgemein auf 30 bis 40 Prozent des Friedenswertes zurückgegangen iſt; die Verwaltung ſei bei ihrem Anſatz nur auf 50 Prozent zurückgegangen und er ſei deshalb der Anſicht, daß die Klage nichts nutzen werde. Er könne ſeinem Auftraggeber jedenfalls nicht raten, ſich einer ſolchen teueren Klage anzuſchließen, denn was für die 238 Stück Oppoſitions⸗Aktien beſtenfalls herauszuholen ſei, das würde der Prozeß koſten. Es ſei jedenfalls praktiſcher mit einer auf einen niedrigeren Nennwert lautenden Aktie eine höhere Verzinſung zu erzielen, als mit einer auf einen höheren Nennwert lautenden Aktie niedrige Zinſen Zzu vereinnahmen. Die Quote des Aktionärs an dem Beſitz der Geſell⸗ ſchaft bleibe ja die gleiche. Er ſtellte anheim den Proteſt zurück⸗ zuziehen. Herr Mager erklärte, daß ſich die Quote bei einer eiwaigen Ausgabe neuer Aktien, für die das Bezugsrecht ausge⸗ ſchloſſen werde, ſofort ändere; er habe die Abſicht, die Umſtellung der Eichbaum⸗Brauerei als Schulfall herauszugreifen und dem Pro⸗ teſt die Anfechtungsklage ſeines Verbandes folgen laſſen zu wollen. Die Reſerve der Goldmerkbilanz enthält 180 000 4, Gläubiger haben 705 651 4 zu forzern, bei Schuldnern ſtanden 626 976 f. nus und Vorräte wurden mit 356 528, bewertet. Stand der Keichsbank am 14. Februar 1928 Der Reichsbankſtatus hat ſich in der zweiten Februarwoche befriedigend entwickelt, wenn auch die Entlaſtung der Anlage⸗ konten und die Zahlungsmittelrückflüſſe geringer waren als in der Vergleichswoche des Vormonats. Dje Wechſel⸗ und Lombard⸗ anlage ging nach dem Ausweis vom 14. d. Mts. um 87,5 auf 1606,4 Mill..4 zurück. Von der Abnahme des Wechſelportefeuilles entfielen dabei 34,3 Mill. R4 auf die Rediskontierung neuer Wechſel an öffentliche Stellen und 35,8 Mill..4& auf die Abgabe landwirtſchaftlicher Wechſel an die Rentenbank. Die Summe der rediskontierten Wechſel ſtellte ſich am 14. d. M. auf 574,2 Mill..; das Darlehn bei der Rentenbank wurde durch die erwähnte Wechſel⸗ übergabe auf 290,2 Mill. R. reduziert. Die Rückflüſſe an Banknoten und Rentenbankſcheinen in die Kaſſen der Reichsbank betrugen in der Berichtswoche insgeſamt 130,2 Mill..4. Der Banknotenumlauf ſenkte ſich um 79,5 auf 1760 Mill. R1, der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 50,7 auf rund 1600 Mill..4. Der Beſtand der Bank an Renten⸗ bankſcheinen erhöhte ſich damit auf 312,5 Mill. R. Den fremden Geldern floſſen 110,6 Mill. R. neu 90 45 Mill.=„ des Zuwachſes betrafen Vergütungen an das Reich aus dem der Verfügung des Reparationsagenten unterſtellten, bei den Sonſtigen Paſſiven verbuchten Sonderkonto, auf dem die Er⸗ löſe der Auslandsanleihe gutgeſchrieben ſind. Der Goldbeſtand wurde weiter um 21 auf 865,8 Mill. R⸗4, der Beſtand der zur Golddeckung herangezogenen Deviſen um 7 auf 288,6 Mill. R. verſtärkt. Die Deckungsziffern des Notenumlaufs verbeſſerten ſich der Zunahme der Deckungsbeſtände und Senkung des Notenumlaufs entſprechend, und zwar die Deckung durch Gold allein von 45,9 auf 49,2 Prozent, die Deckung durch Gold und Deckungsdeviſen von 61, auf 49,6 Prozent.— Die Kaſſenvorräte der Bank an Scheide⸗ münzen vermehrten ſich um 28 auf 63,3 Mill..A. : Das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Gummi⸗ und Lederſtanzwerke Stechler u. Co. in Söllingen iſt aufgehoben worden, da der Zwangsvergleich rechtskräftig beſtätigt iſt. Die Niederländiſche Handelskammer für Deutſchland gibt uns nachſtehende Mitteilung: Bekannterweiſe befaßt ſich die Nieder⸗ ländiſche Handelskammer für Deutſchland ſeit einiger Zeit mit der Schlichtung der Differenzen zwiſchen deutſchen und niederländiſchen Firmen, der Vermittlung von Zahlungsaufforderungen an ſäumige Schuldner und Lieferanten und ähnlichen Aufgaben. Die ungeheure Bedeutung dieſer Vermittlung, die es verhindert, daß Tauſende von deutſchen und holländiſchen Firmen als bittere Feinde auseinander⸗ gehen, iſt ſchwer zahlenmäßig klarzuſtellen. Immerhin mag es intereſſant ſein, feſtzuſtellen, daß die Niederländiſche Handelskammer für Deutſchland in Frankfurt a. M. dieſer Tage die 2000. Differenz in Behandlung genommen hat. -k. Konkurs in der Leipziger Rauchwarenbranche. Die Fell⸗ firma Gebrüder Felſen in Leipzig, die ſich ſchon ſeit einiger Zeit in Zahlungsſchwierigkeiten befand, iſt in Konkurs geraten. Der Status liegt laut Konfektionär noch nicht vor, doch ſollen die Paſſiven mehrere 100 000/ betragen. Die Ausſichten für die Gläubiger werden als nicht allzugünſtig bezeichnet. -k- Jahlungsſtockung in der Berliner Bluſenkonſektion. Die Bluſenfabrikationsfirma Geſchw. Cohn, Berlin SWö19, Leipziger Straße 79, befindet ſich in Zahlungsſchwierigkeiten und hat Antrag auf Stellung unter Geſchäftsaufſicht geſtellt. Die Zahlungsſchwierigkeiten ſind dadurch entſtanden, daß Wechſel, deren Prolongation bindend zugeſagt war, der Firma vorgelegt wurden Die Paſſiven betragen laut Konfekt. ca. 500 000 4. Die Höhe der Aktiven läßt ſich noch nicht genau überblicken, jedoch ſoll der Stand kein ungünſtiger ſein. Es wird mit einer Quote von 50—60 Prozent gerechnet. 5 Rieſiges Anſchwellen der deulſchen Verſicherungsgeſellſchaften. Nach amtlicher Statiſtik ſchwoll die Zahl der deutſchen Aktiengeſellſchaften von 143 im Jahre 1913 auf 546 im Jahre 1924 (Ende September) an. Dieſer Zuwachs ging naturgemäß in der Hauptſache auf Koſten der Inflationszeit, wo im Jahre 1923 die Zahl von 293 auf 507 emporſchnellte. Die Geſellſchaften m. b.., meiſt Verſicherungs⸗Vermittlungs⸗Geſellſchaften, verzehnfachten ſich ſogar. Sie ſtiegen von 25 im Jahre 1913 auf 274 Ende 1923. 2·: Holzverſteigerungen in Baden. Bei der Brennholz⸗ und Stammholzverſteigerung in Neckarkatzenbach bei Mosbach wurden folgende Preiſe bezahlt: Buchenſpälterholz 1. Kl. 12—14, Eichenholz—11, gemiſchtes Scheitholz—12, Rollenholz—9, Stammholz: Eichen 1. Kl. durchſchnittlich pro Kubikmeter 50—70, 2. Fl. 45—60, 3. Kl. 40—45, Buchen 1. Kl. 45—50, 2. Kl. 40—48, 3. Kl. 35—40, Wagnerſtangen Stück bis 1 K.— Bei der Ver⸗ ſteigerung der Heidelberger Domänenverwaltung in Neckar⸗ gerach wurden folgende Preiſe erzielt: Buchenſcheitholz 1. Kl. 13—16, gemiſchtes Spälterholz 10—13, Eichenſpälterholz, darunter auch Wagnerholz—11, Eichenaſtholz—9, Rollenholz je nach 1Qualität—9, Wellen gemiſcht 100 Stück—10. —————ů— Deviſenmarkt Der europäiſche Deviſenmarkt unterlag leichter Wertbeſſerung für die weſtlichen Deviſen, wiederum Schwankungen. 4 Es notierten: London gegen Kabel 476,75(476), London gege Paris 91,12(91,25), Kabel gegen Paris 1910(1915), Kabel Sabe Schweiz 520,25(520), London gegen Schweiz 2480(24769, 11 0 gegen Holland 249,37(249,62), London gegen Holland 1189 0462 London gegen Mailand 116,25(116,50), London gegen Brüſſel Kabel gegen Mailand 2440(2450), Kabel gegen Brüſſel 1985 Guhe In Goldmark reſp. Goldpfennig wurden bezahlt: ce Pfunde 20,02(19,99), Paris 21,95(21,90), Zürich 80,75, 17,20(17,15), Holland 1,68,45(1,68,30), Prag 12,45 G2,% den wegen 64, Dänemark 74,75(74.65), Schweden 1,13,20, Belgte 21,15, Spanien 59,70, Argentinien 1,66,05(1,66). Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe Mannheim, 19. Febr. Die Börſe verkehrte in unverändertak Haltung. Es notierten: Pfälziſche Hypothekenbank 8,62, 7 Hypothekenbank 8,6, Badiſche Anilin 20,75 G. 30., Chemiſeh Fabrik Goldenberg 50, Kleinlein Heidelberg 117—115, Sune hafener Aktienbrauerei 113, Frankona 80, Frankfurter Allgeee 97, Aſſekuranz 112, Seilinduſtrie 9, Gebr. Fahr 7,50,—9013 Konſerven 1,1, Mannheimer Gummi 3,12, Neckarſulmer Lerke Pfälzer Mühlenwerke 3,75, Rheinelektra 8,50, Rheinmühlaratoff 3,25, Salzwerk Heilbronn 150, Wayß u. Freytag 3,7, Waldhöf 12,75, desgl. Vorzugsaktien 4,2, Zuckerfabrik Frankenth 4,75 und Zuckerfabrik Waghäuſel 3,75. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 19. Februar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 4 uch geſtern, kroz „ miederum keichen 16. 19. Aluminlum 16. 42250 Elextrolytkupfer 140,25 138.75 in Barren 248.288 8404545 Raffinadekupfer.28..29 127..28 Juun ausl. 548884 8305 Blei.77.0,78.74.0,78 Hüttenzinn 5,35˙5.45 340.350 Rohzinklnb.⸗Pr.)—,——.— Nickel 97 90 ¶1925457 do.(fr.Verk.) 0,74.0,75 0,74.0,75 Antimon.30-.32 175 95.7 Plattenzint 0,68•0,67.64..65 Silber für 1 Gr. 94.78.88,75 94,75.— Aluminium 2,45⸗2,50 2,35⸗2,40 Platin p. Gr.—.— Londen 19. Januar(WS) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t. v. 1016 18. 19. 18. 19] Blei 2888 38 Kupfer Kaſſa 68.— 64.50 beſtſelect. 69,75 69,25 Zink 183 1915 do. 3 Monat 88.— 65,50] Nickel 165,— 185,— Aueckſilber 18,½78 do. Elektol. 70,75 69.75] Zinn Kaäſſa 264.— 262.35] Regulus G 15 -: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 19. Febr. 1 Kg. G 2817 G. 2822.; 1 Kg. Silber 94,50 G. 95,.—.; 1 Gra Platin 15,.— G. 15,20 B. 2 tet -: Allgäuer Bulter- und Käſebörſe vom 18. Febr. Weich 1,75—1,92 im Einkauf, Nachfrage kann befriedigt werden, 128 käſe, grüne, 42—45, Zurückhaltung im Einkauf; Rundkäſe a aſigh als Erzeugerverkaufspreis, geringe und Mittelware vernachlälſ! 184 22 f i Die Preiſe ſind Erzeugerverkaufspreiſe ab Station ohne Verpacku ür 1 Pfund. * 19. Febr. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm loko per engl. Pfund 27,26(27,27) Dollarcents.— * Magdeburg, 19. Febr. Jucker prompt innerhalb 10 17,75—18, Lieferung Februar⸗März 18—18,12—18,25, April⸗Me 18,25—18,37, ruhig, ſtetig. Melaſſe 3,30—3,65. * 1 1: Zu den deutſch⸗elſäſſiſchen Kaliverhandlungen wird ernag feſtgeſtellt, daß irgendwelche Bindungen oder Abmachungen ller⸗ nicht vorliegen. Die Verhandlungen ſind noch nicht über das a erſte Stadium hinweggediehen. NW. EeEEEENEAe FA e Bezug durch den Weinhandel. — Sportliche Rundſchau Boxen Internationaler Fauſtkampf-Wettſtreit in Freiburg i. B. Die erſte Veranſtaltung im neuen Jahte am vergangenen Sonntag brachte der ſporteifrigen Vereinigung Freiburger Fauſt⸗ kämpfer inſofern eine Enttäuſchung, als die Kämpfer aus der Schweig wegen der am gleichen Tage ſtattfindenden Schweizer Meiſterſchaften ihre Meldungen zurückzogen und ferner dadurch, daß die Franzoſen aus bis jetzt noch nicht bekannten Gründen überhaupt nicht erſchienen waren. Im übrigen ließ auch das Melde⸗ ergebnis aus dem Inland zu wünſchen übrig, was ſicherlich nur auf die ſchlechte wirtſchaftliche Lage zurückzuführen iſt, zumal außer dem Charakter des Treffens auch die vom Veranſtalter ausgeſetzten Ehrenpreiſe ſonſt eine große Anziehungskraft ausgeübt hätten. Nichts deſto weniger wurde das anweſende Publikum durch tech⸗ niſch ſchöne, von Kreisboxwart Crezeli⸗Mannheim einwandfrei eleitete Kämpfe vollauf befriedigt, was die lebhaften Beifalls⸗ Der Abend wurde durch eine An⸗ ſprache des Kreisvorſitzenden Lang⸗Freiburg eingeleitet, der ſich ſpäter auch als Zeitnehmer betätigte. Das Kampfgericht ſetzte ſich aus dem bereits genannten Kreisboxwart C. als Ringrichter, dem 2. Kreisborwart Ebner und Herrn Fr. Straub, beide als Punktrichter aus Freiburg zuſammen. Die Organiſation der Ver⸗ anſtaltung war mangelhaft. Schon die Kämpfe in der Jugendklaſſe ließen klar erkennen, welche techniſchen Fortſchritte der Borſport inzwiſchen wieder ge⸗ macht hat. Den ſchönſten techniſchen Kampf lieferte E. Ochotzki⸗ 11 und der 2. Deutſche Meiſter Merz⸗Eßlingen; auch raut⸗ Mannheim und Ackermann⸗Stuttgart erwieſen ſich als Techniker von beſonderer Klaſſe. Kraut war der einzige k..⸗ Sieger. Sehr unrein kämpfte der Fighter Gaß, Boxklub Sparta, Freiburg. Die Ergebniſſe waren folgende: Jugendklaſſe: Im Papiergewicht hat Oberlin ſeinen Gegner Burkhardt, beide Vg. F.., ein kleines Punktplus vor⸗ aus und wird nach 3 Runden berdienter Sieger. Im Fliegen⸗ gewicht kann Fiſcherkeller, Vg. F. F. auch ſeine letzte Be· gegnung mit Wie ſt, Schramberg, zu ſeinen Gunſten geſtalten, in⸗ dem er dieſen in der 2. Runde zur Aufgabe zwingt. F. konnte be⸗ Jonders gut gefallen. Das Leichtgewicht brachte Neff, Vg. F. F. und Kraut, V. f. K. 86 Mannheim, in den Ring. Bereits Haken zum Auszählen auf den Boden ſchickt. Im Welterge⸗ wicht ſichert ſich Ganter, V. f. K. 86 Mannheim, gegen Rauch, Vg. F.., welcher Untergewicht beſaß, nach harten 3 Runden Kampf einen Punktſieg. Seniorenklaſſe: Im Fliegengewicht holt ſich Ehret, Kr. S. V. Stühlingen, gegen Kaiſer, Vg. F. F. nach hartem Schlagwechſel den Sieg. Der mit erheblichem Untergewicht im Federgewicht antretende Vonderſtraß, Vg. F.., wird nach ſchönem intereſſantem Kampfe von dem 3. Deutſchen Meiſter Brunnenkant, Schramberg, in der 2 Runde zur Aufgabe ge⸗ zwungen. Im Mittelgewicht ſtehen ſich G aßß Sparta Frei⸗ burg, und Ackermann, Eßlingen gegenüber. Der ſich taktiſch auf den Nahkampf eingeſtellte G. nimmt es mit den Regeln nicht ſo genau. Ein von ihm geführter Tiefſchlag bringt eine Unter⸗ brechung in der 1. Runde. Nach einer Pauſe von 1 Minute kämpft A. trotzdem beherzt weiter und führt dieſe Runde über⸗ legen nach Punkten. In der 2. Runde landet G. einen Genick⸗ ſchlag, der ſeine Disqualifikation zur Folge hatte. Sieger der weit beſſere A. Den letzten und ſchönſten Kampf beſtritten Ochotzki, Vg. F. F. und Merz,, Eßlingen. Wenn O. in einem Treffen in Pforzheim Ende vorigen Jahres M. in der 1. Runde ausknockte, ſo hatte M. vom heutigen Kampf mehr. In der 2. Runde ſchließt ſich etwas das linke Auge von., worauf er auf⸗ gibt. Merz wurde verdienter Sieger. Ochotzki⸗Freiburg, Merz⸗ Eßlingen und Kraut⸗Mannheim wurden als die techniſch beſten Kämpfer mit beſonderen Ehrengaben bedacht. K. C. Winterſport Die Weltmeiſterſchaften im Eiskunſtlaufen in Wien Die Weltmeiſterſchaften im Eiskunſtlaufen für Herren, deren Austragung in den Wiener Kunſteis⸗Hallen nahezu 5000 Zuſchauer beiwohnten, brachten folgende Ergebniſſe: 1. und Weltmeiſter für 1925 Böckl(Wien) Platzziffer 8. 2. Kachler(Wien) Platzziffer 8. 3. Dr. Preisſecker(Wien) Platz⸗ ziffer 14. 4. Dr. Oppacher(Wien) Platzziffer 24. 5. Sliwa(Prag) Platzziffer 27. 6. Gautſchi(Schweiz) Platzziffer 27. Das Paarlaufen brachte folgende Plazierung: 1. Frau 5 zab—Herr Wrede(Wien). 2. Frl. Joly—Herr Brunet (Paris). Die für die Vertretung Deutſchlands in Frage kommenden Berliner Läufer nahmen an den Weltmeiſterſchaftskämpfen nicht teil, da ihnen eine Teilnahme mit Rückſicht auf die von den öſter⸗ reichiſchen Schiedsrichtern anläßlich der Europomeiſterſchaften ge angeſchlagen kommt N. in die 2. Runde, wo ihn K. mit rechtem brauchte Wertungsmethode nicht geboten erſchien. Lawntennis die 2, Die internglionaten Hatten. eiſterſchaften der Schwei, am zur Zeit in St. Moritz zur Austragung gelangen, erreicht Mittwoch einen Höhepunkt durch das Doppelſpiel v. Kehrlin ge Dr. H. Kleinſchroth(Deutſchl.) gegen Laſch(Amerika) 5 vor Oppenheimer(V. ſ. R. Mannheim). Das Spiel ſahlreichen internationalen ee ſtatt und endete nach 5 ſcharf und aufregend durchgeführtem Kampfe mit dem 8100% ob⸗ deutſchen Paares mit dem ſenſationellen Ergebnis:2, 16. Händen waohl die Unterlegenen bereits zweimal den Siegerball in Veifall hatten. Die Zuſchauer ſpendeten beiden Parteien reichlichen Turnen am „Mannſchaftskampf im Geräteturnen. In Eßlingen ean zun verfloſſenen Sonntag ein Mannſchaftskampf im Herate aenge, Ane) Austrag, der ſechs Turner der Eßlinger Turnerſchaft(8 waben ſechs Berlinern gegenüberſtellte und mit dem Siege der Sch hatte, endete. Der Kampf, der ungemein viele Zuſchauer angelackt, und erſtreckte ſich auf je eine Kürübung an Neck, Barren, Pfer eine Freiübung und mahm einen äußerſt anregenden Verlauf. ie anfänglicher Ueberlegenheit der Berliner am Barren zoge Schwaben am Pferd wieder gleich, ſicherten ſich bei den übungen einen kleinen Vorſprung und erweiterten dieſen auf über vierzig Punkte. Die ſehr beachtenswerten Leiſtinng, 5 beiden Seiten wieder mit allergrößtem Intereſſe verfolg. für führten zu einer begeiſterten Beifallskundgebung der Schwa ehlicke. ihre Landsleute. In der Berliner Mannſchaft ſtanden: 61 Steiner, Ehm, Mock, Kroll, Bockenauer, in der Schwäbiſche 8. Ziegler, O. Ziegler, Schuldt, Maier, Sigle, Nagel. Waſſerſtandsbeobachtungen im meser eee Mhein⸗Pegel 15 16. 17. 18. 19. 20. Llefar-Vegelſ 15 1 17. 16 10 2782 Schuſterinſel⸗).3510.31.310.880.670.1 Manngent 2 402.42.65 2 0% 0˙⁴ gehl...5.5.10.55.83.8e deitbronn. 0 70.7⁰%75 0,460,“ Mazau„.24.26.69.78.82 887 Maunbeim.28.22.0.7 264.55 Kaub.08 208.88182.00— ſeöln 2669.68.52.71—.88 gech 2. iſche. Buchner; Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim: Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: 25 Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfref itik un für das Feuilleton: i..: Kurt FFiſcher; für Kommunali 97 Welt; Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus Nachbar⸗ Din Möler: fär Handelsnachrichen, Aus dem Londe, Kiechers agebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Fran für Anzeigen: J Beruhardt. Freitag, den 20. Jebruar 1925⁵ * 8 e. 85 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rusgade) U und liebe Mutter, Großmutter, e Frau Christine Steffen wu. nach langem schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden m Alter von f0 Jahren sanſt verschieden. Mannheim, Deutz, Godesberg, den 19. Febr. 1925, Lameystr: 11 Danksagung Für die anlässlich des Hinscheidens unseres geliebten Sohnes und Bruders Franz KWIiatkowSK erwiesene Teilnahme spiechen wir auf diesem Wege unseren tieigefünlten Dank aus. Besonderen Dank für die vielen Blumenspenden, all denen, die ihm die letzte Ehre etwiesen haben und insbesondere den Vertretern der Angestellten des Zentralhotels und des Zentralverbandes der Gastwir te-Angestellten Mann- heims für ihre Ansprachie und Kranzniederlegung am Grabe. 5083 In tiefer Trauer: Familie Leopold Steffen „ Ludwig Krippendorf „ Neinrich Langenbein Die Feuerbestattung findet auf Wunsck im engsten Femilienkrei eise statt.— Es wird gebeten von Beileids- Mannheim, den 19. Feb 925 esuchen Abstand zu nehmen. annheim,„Februar 1 — Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Franz KWIatkowWSkE Familie Doppler einzig und ollein 22— schnell u sicher Ungezieſer aller Art Art samt Brut᷑ ſussef dei Nensch und ier. III Iuudem I. 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Frieſenheimer Inſel Bezirk XI 809 Hekt. Wald⸗ und Feldjagd frühere Gemarkung Käfertal⸗Sandhofen. Plan und Bedingungen können bis zum Steigerungstage jeweils von 10—12 Uhr in unſerem Büro Luiſenring 49 eingeſehen wer⸗ den. Als Steigerer werden ſolche Perſonen zugelaſſen, welche einen Jagdpaß beſitzen oder durch ein Zeugnis des zuſtändigen Be⸗ zirksamts nachweiſen, daß gegen die Erteilung eines Jagdͤpaſſes Bedenken nicht heſtehen. 20 Städt. Gutsverwaltung. Deffenfl. Versteigerung Im Auftrage werde ich am Montag, den 23. Februar 1925, nachmittags 3 Uhr, in Mann- heim, H 7, 30(Jungbusch-Garage) 1 ziemlich neuen Landauer-Zweispänner m. Lederverdeck, nebstdazugehörigem kompl. Pferdegeschirr öffentlich meistbietend gegen Bar- zahlung versteigern. 2072 Besichtigung ½ Stunde vor Versteigerungsbeginn. Ortsrichter Gg. Landsittel, Tel. 1309 gerichtl. beeidigter Schätzer. Oeffentliche Ianbuns-Derstaigenung. Freitag, den 20. und Montag, den 23. 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Ein schußbereiter Film in einem Vorspiel und 7 Akten In der Hauptrolle: Busfer Keafon „ Man ist„weg“, sobald man diesen Film gesehen hat, dessen bunte Mischung aus tollem Humor und haar- sträubenden Sensationen nur mit dem Wort„unerhört“ zu kennzeichnen ist bietet Ihnen heute etwas ganz besonderes Um es jedem zu ermöglichen, sich für das Frühjahr mit der nötigen Kleidung einzudecken, haben wir vom 21. Bis 28. Februar Kostbar die Bilder, in denen die Primitivität der ersten Eisenbahn demonstriert wird... Buster Keaton ist der melancholische Clown... Der Blick dieser traurigen Augen ist unvergeßbar. Und seine akrobatische Genialität— dies Wort muß man hier schon gebrauchen— fasziniert. .. Er 8ist ein Komiker ohne Lachen, ein netter junger Mensch, der nie eine Miene verzieht, dagegen biegt sich das Publikum vor Lachen. Auch sonst ist der Film sehr amüsant... Den Haupterfolg erzielte die Komik der toten Gegenstaände: Lachsalven begleiteten jede Bewegung der primitiven Eisenbahn, man lachte, wenn Buster Keaton seine Ankang 3 Uhr. Letrte Vorstellung.30 Uhr Zutritt zu jeder Zeit., ½ herabgesetzt Unsere Neu-Eingänge für das Frühjahr in WaſtstfgatgrU. ü Riesentaschenuhr mit einem noch riesigeren Schlüssel auf- 3 Telephon 409 z0g; das Laden der für die Blutrache immer bereiten vor. Henren-Anzügen Damen-Kostümen b Ab heute: sintflutlichen Pistolen ist ein Lachkapitel für sich. Es ist N Srosse amerikanische Sensationsfilm ein sehr starker Heiterkeitserfolg. 11 Uebergangs-Mäntel 1 Kleider Eingrüßterfind Ferner das große schwedische Lustspiel: Spoft. Arügen„ Blusen e 6 spannende Alte„ Gumm-Mäntel„ Mäntel met * Hauptrolle: Bert Lytell a s grösster Charakter-Darsteller. 8325 sind sowohl in Qualität als auch in Formen hervorragend! Ronfirmanden-Anzüge Kenfirmanden-Rleider auf Teilzahlungli anunn Th. Lucas& Co., Mannheim 5 egenlber Durtcher P 4, 171 aanlber bufacher fal Dat undd( Patachon in Liebe im Schnee 5 Akte. Dazu 6 „Lepain“ Grosser Abenteuerer-Film in 5 Akten 95 mit Louis Ralph. Ab Sendveitag Lucy Dorainue die geſeierte nheit in inrem neuesten Grossfüm: Gehetzte Menschen Schicken Sie Ihre Angehörigen in dieses Programm Bringen Sie mre Kinder mit— Sie lachen auch gern — Für Jjugendliche freigegeben. jeder Erwachsene hat das Recht zu der ersten Nachmittags- Vorstellung von 3½ bis.50 ein Kind— frei— einzufühnen. Anfang 3½ Uhr, letzte Vorstellung.10 Kener frinlkeii. Nent-Rofoval-Tisch A* uneichdar bis zu 4,50 m je nach Größe kreicht in Form und lechnik ee s KünSfStTraSSS tentspiele, Telephon 6940 Vorrätig zu haben bel 869 *schwalbgen Söhne 6 Wohnungselnriehtungen Telephon 6505 eeeeeeeeeeeeeeeeee eeeeeeeeee ee e kilda Hiliger flecr U. Marswerkadl. 0 0 92 Ia. 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Februar 1025 Weinhaus Ailantic rael. 3u83 Mannheim B. 17/1s .5002 Fpred r ddde Weinhandlung Max Pfeiffer l. 5128— gegr. 1909— Tel. 5128 Schwetzingerstr. 42 Q3, 22 her Feinkostgeschäft Nauerz) Huudde Ausführung elektrischer Fabrikinstallaſionen Modeine Anlagen nach dem neuesten Stande der Technik. Große Spezial- el fahrungen. Zuverlässige Arbeit. We tgehende Garantie. Billige Preise. vorschlaäge u. Berechnungen kostenlos, RHEINETEKTRA Stat- u. Ladengsschäft P ö, 13 lenge Planken) Fernruf 7877 82⁰ (rü Aaphgcasgmpnaunnnamnt t 2 deen daltene Badeeinrichtung, sowie Bade- Gas- und Kohienfeuerung. dag 50 emaill. Badewannen, Gas-Back ohlenherde auch auf Ratenzahlung liefert billigst ebr. Witzismann 5055 R 7, 23 —— — —— ———ů——— — ———ͤ ————— 10. Seite. Nr. 85 Lichter werfen ie ljefſten Och Murræy Der Stern vom roa dway Ein Drama der lntereſlanteſten undò gefährlichſten Gtraße der Welt.- 8 Akte aus dem Blumenheim einer Tänzerin und aus den prunk- ein Werk, dessen Erscheinen selbst in dem verwöhnten Amerika eine derartige Spannung auslöste, daß bei der Uraufführung, im größten Theater am Broadway selbst die Polizei eingreifen mußte um den Andrang zu den Kassenschaltern zu regulieren. In der Hauptrolle die bildschöne amerik. Künstlerin: NMae Nlurras Mit der Aufführung dieses aussergewöhnlichen Filmwerkes, bringen wir zugleich ein persönliches Gastspiel des besten deutschen Verwandlungsdirigenten Herrn Karl Karburg. In ganz hervorragender Weise kopiert dieser Künstler die hervorragendesten Tondichter und in Maske und Art des Dirigierens. vollen Palästen der Dollarmilliardäre, Dirigenten Anfang täglich 3 Uhr. Zutritt zu jeder Zeit! National-Theater Mannheim Freitag., den 20 Vebruar 1925 Vorstelſung Nr. 184. Miete F, Nr. 24 B. V B. 3711-3750 u. 4076—4125 u. 4151—4200 u. 17155—17200 F. V. B. 1125—1186 u. 4965— 4970 Die Entführung aus dem Serail 5 Romische Oper in 3 Akten von W. A. Mozalt 80 Spielleit: Richard Meyer-Walden. Musikalische Leitung: Richard Lert. 5 Bühnenbilder: Heinz Grete. 8 Anfang 7½ Uhr. Ende gegen 10 Uhr. Selim Bassa Hugo Voisin Osmin Karl Mang 9⁴ Constanze lonanna Biesenbach Blondchen Qussa Heiken Belmonte Eritz Bariling Pedrillo Fhilipp Massalsky Ein Offizier Josefs Gerharts Klaas Karl Zöller Ein Stummer Louis Reifenberger Feiebsrerband der Bürvangestellten und Beamten Ortagruppe fannheim. Am Fastnacht-Sonntag. den 22. Febtuar 1925, abends 61ʃ1 findet in den Apollosälen, G 6, 3 unsere diesſährige [KarnevabFeier askenball l. Maskenpränllerung Satt, wozu wir einladen Eintritt.50 Mk. zuzüglich Steuer.50 Mk. 15 Vorverkautsstellen: Apollo-Restuurant, G 6, 4. Kremer, D I, 5, Hoffmann, H 1, 1 und 0 6, 6, Baumann, Wideckstr. 25, Blumenhaus am Tattersall 18 und R. d.., S 2, 18 2146 Empiehlenswerte DPialzer Welßweine reintönig. vollmundig Aer eyherer Herrepgarten„.— Br Halammerer... 120 Ner Heustadter Nlesüng. 1bl Nolweine Aer franzüsscher Rotwein..20 „Jelles Loter“ alles per Liter offen mit Steuer Sperlalnaus iar wene und sudweine Walter Hraut Telephon 233 Ede E 3. 10 nach Goldwaren Reparaturen Je, Füim dar unbediagteg Sshensyürdipkeit Ab heute bringen wir einen Groß· Film, den man mit vollem Rechit im wahren und höchsten Sinne des Wortes als ein Kunstwerk bezeichnen kann, wie es bis jetzt in logisch durchdachter und schôner Form wohl kaum auf der Fumbũühne sich abgewickelt hat! Schöngeistige Kunst im Film, das ist das Neueste, was die Ufa mit diesem Werk uns bjietet! Es heißt: er Rampf um die Scholle! Frei nach Fritz Reuters„Ut mine Stromtid“ von Willi Rath und Erich Waschneck. Regie: Erich Waschneck. Von den Darstellern sind besonders hervorzuheben: Ferdinand von Alten, Margarete Schön(Kriemhild aus d. Nibelungenfilm), Otto Kronburger, M Parker. Wilhelm Diegelmann, Victor Schwannecke und Klein-Nhoden. pieldauer des Films ca. 1½ Stunden Wieder gibt die Ufa durch dieses Filmwerk einen erneuten Beweis, welche hohen ideellen Werte im Film gesammelt und zu Herzen geführt werden können. Dieser Film ist berufen, wie ein schönes Buch, im Deutschen das deutsche kulturelle Empfinden zu pflegen und zu erhalten. Es ist ein Werk, das dem ärgsten Filmfeind einen Respekt abringen und aus einem Saulus einen Paulus für die Filmkunst machen wird. Die spannende dramatische Handlung des Spiels nach Fritz Reuters herrlichem Land wirts- roman lässt die altvertrauten Gestalten wieder auf- leben. Und im Tun und Treiben jener Zeit, im Lieben und Hassen, erfüllt sich von neuem das alte, ewig neue Spiel. Anfangszelfen wochenſags 4¼, 6J¼, 8/ Uhr. Kassenöſin. 3½ Uhr. Finiriii jederzeii! Außerdem das vorzüugl. Beiprogramm! — Juvelen Iparics Tager Neuanfertigung Floßſige Weldnaberin Umänderung Und Fllckerig 1 dene mannheim. o. 15 Ang. erb, unt K. G 24 Apel Hadem neideinergerstraned. d. Geſchäftsſt. 50 76 st dem Wassertum seit 190g S75 Ab 20. N bis 088 2 Ein Volltreffer des grossen Erfolges der neueste Grossfilm der amerikanischen Luxus-Klasse: Ofosses verstärktes Künstler-Orchester Sonntags Anfang 2 Uhr. Letzte Vorstellung.30. 2 Ciebe 30.000 000 Dollar wert d Robt 2 Leonard bringt Mae Murray Der Stern vom Broadwyay Das Dra ma eines Mädchens. das ſelber nichtwußpte vie. begek⸗ rens werl ſie war. Ab heute das Programm der reichen Unterhaltung: Abenteuerfilm in 6 Akten. Hauptrolle: Marie Prevost. 2. raten dar Achönheik eeeeeeedeeemmmmammmeeee 5 Drama in 5 Akten von paul Rosenhayn treu, Rattenfänger in nur gute verkaufen. Ruderg zu verkaufen. K. O. 22 a. d an beſſere 5081 büro vermiete fertigen von (Tänzerin) 1 5 Spielzeiten wochentags ab 47¼ Uhr Sonntags ab 3 Uhr Letzte Vorstellung täglich 8¼ Uhr. Drucksachen Druckers! Dr Haas. G. m. b. H. für die gesamte Industri llefert prompt Mannoim E 6, 2. Fensterle extra grosß Kuneng 4 Ga8 fen wachſam, f Ein Tienhubd, Rheindammſtr. 1. März Kaſſer S ied Kaiſer, Trepb Erſt. Mhm. Wohnen möbl. Zimmef für Damen und Her Schwetzingerſtr. Tatterſall, Te 8 een An⸗ Empfehle mich 129078 Tnabengardgrobe, Angebote unt..le. an 15 Geſchäfts telle) Seidene Zu erfr. R 4. 3 anscheg Eckt engl. Chan (auch für Autobesitzet) 2. afl G 5,1 Haupigesch nd Filialen: 8 1. 9— 1 Mittelstraße —— lail. Schnaue Hände⸗ 5 088 shaus Bootsh chaſt, eſe 54, bet. mögl. mit Telepbgeſer, Badbenützg. von g Herrn per ſofort unter ſucht. Angebote äfts — immef Möbl. Zimmé. n Herrn zu jeten, motz 3. 4966 ren. 6, .— „ 3 1 ois der 75 helt . 8 eee 0e 25 — JJJSTV/ ²˙—⅛imꝛu!i:T½ j]ꝗͤꝗ——