— SN.rrn ſurch reitag, 20. Februar dezugspreiſe: In Mannheim und Um i i 2 gebung frei ins —8. durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell ⸗ — Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Delagen: Bilder det Woche Sport u. Spiel. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Mu Jannhei 4 el eptl. Aenderung der wiriſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ 0 otbeheten. Weſichetenle Nr. 7500lKarte. ſellen Waauptgeſchuftsſteue E 6. 2.— Geſchäfts-Neben⸗ 4 ſraße 11 aldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ Abend⸗Ausgabe Ein Kabinett Caillaux in Frankreich: An einem Wendepunkt der franzöſiſchen Innenpolitik Paris, 20. Febr.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Da⸗ Malvit das die Liga für Menſchenrechte zu Ehren Caillaux und ige is geſtern veranſtalteten(ſiehe den Bericht in unſerem heu⸗ epla Mittagsblatt), geht weit über den Rahmen der urſprünglich ein n nichtpolitiſchen Kundgebung hinaus und entwickelte ſich zu 3 r Manifeſtation, die ohne Zweifel der Wendepunkt der dreſſe brpolutte Frankreichs iſt. Die heutige Boulevard⸗ 15 bringt zwar Teile der Reden Caillaux, Malvis und einiger Pai aler ſozialiſtiſcher Deputierter ſowie des Kammerpräſidenten die nleves, unterläßt es aber, die Hauptſache zu bringen, nämlich ge aß im Laufe der Fünfſtundenverſammlung das Konzept eines mit denſamen Wirkens der Linksrepublikaner haltl den Sozialiſten entworfen wurde. Caillaux ſtellte rück⸗ bire die Forderung auf, daß ſich aus dem heutigen Kartell ein int ergeben müſſe, in dem die franzöſiſchen Sozialiſten ihren a 8 erhalten ſollen, um an den Hauptaufgaben, namentlich Um⸗ arb zeitung der franzöſiſchen Steuerpolitik mitzu⸗ 598 Das iſt ein bedeutender Schritt, der bereits Herriots von ige Kombinationen hinter ſich läßt. Tatſächlich wurde geſtern Her Caillaux, Malvis und dem Kammerpräſidenten Painlevé von ader. ſo geſprochen, als ob es ſich bereits um eine fertige Sache abe ele. Man rühmte die Ehrlichkeit dieſes Staatsmannes, erhob op r gegen ihn den Vorwurf, in ſeiner Nachgiebigkeit gegenüber den boſttionellen Parteien zuweit gegangen zu ſein. Man warnte ihn einmal feierlich ohne irgendwelchen Glauben an die Möglich⸗ Nati eines energiſchen Auftretens Herriots gegenüber den dieſonaliſten. Die Tatſache, dade Bankett nicht allein beſuchte, es Rolle ſpielte, beweiſt, für wie gering er die Chancen des 8 riotſchen Kabinetts hält und wie überzeugt er davon iſt, daß der duoß nach links unvermeidlich ein Kabinett Caillaux ans Ruder bringen Galf Es wurde geſtern in der Verſammlung mitgeteilt, daß wer aux in der nächſten Zeit ein Senatsmandat erhalten 0 Nach den Oſterferien würde ſich ein Kabinetts⸗ da chſel vollziehen. Durch die Kabinettsmehrheit gerade würde M ein Kabinett Caillaux mit den ſozialiſtiſchen würtgliedern zuſtande kommen und in dieſem neuen Kabinett 8 85 Caillaux das Auswärtige Amt übernehmen unter gleich⸗ wi iger Kontrolle des Finanzminiſteriums, das einem Senator zuge⸗ en werden ſolle. Die in der Verſammlung anweſenden 238 reiutierten unterhielten ſich grundſätzlich über die zu erwartenden ſchriſſe. Was die Kundgebung ſelbſt betrifft, ſo ſtand ſie im Naten einer fanatiſchen Propaganda gegen die Laltetonalrepublikaner Millerands und des General ſch elnaus. Die politiſchen Leidenſchaften wurden entfeſſelt. Wo 55 Mißtrauen witternder Zuhörer irgend welchen Zuruf er⸗ te, kam es zu Schlägereien, die damit endete, daß der aus dem Saale geworfen wurde. Caillaux machte einen 5 ſchaus günſtigen Eindruck. Man merkte ihm nicht an. daß er einem Jahre an einem Nervenleiden krank geweſen war. Ich —— beobachten, mit welcher Entſchloſſenheit er die Hauptforde⸗ kit den ſeines Programms in die Verſammlung rief. Er hat ſich Gatdem, Juli 1914, wo ich ihn zum letztenmale in dem Prozeß ſeiner witten ſah, faſt gar nicht verändert. Frau Caillauf, die un⸗ elbar in ſeiner Nähe ſaß, iſt in der Zwiſchenzeit zu einer er⸗ ſondern darin eine hervor⸗ der Abſtimmungskampf im Preußen⸗ parlament Prelf Berlin, 20. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der krete adiſche Landtag iſt heute vormittag 255 5 2 bonnen Der Abſtimmungskampf um das Ka 5 5 Es liegen bisher 5 Anträge und ein weinſamangag zu der Vertrauensfrage vor. 55 170 Vortlant Antrag der Regierungsparteten ha aut: „Der Landtag billigt die Regierungserklärung und ſpricht dem atsminiſterium das Vertrauen aus.“ tea Der Antrag hält alſo die Mitte zwiſchen einem direkten Ver⸗ berzensvotum und einer Art Billigungsformel. Ferner haben, wie eits gemeldet, die Deutſche Volkspartei und die Der N onalen einen gemeinſamen Mißtrauensantrag einge⸗ zacht, der ſich mit Ausnahme des Miniſterpräſidenten gegen jeden andelnen Miniſter richtet und der im übrigen ſo formuliert iſt, daß 55 in ihm die Tatſache zum Ausdruck kommt, daß das Kabinet 1 55 um das nach der Verfaſſung nötige erſte Vertrauensvotum ſür ümpfen hat. Zweck dieſer Formulierung iſt, zu erreichen, daß as Mißtrauensvotum nicht die qualifizierte, ſondern die ein⸗ 85 Mehrheit erforderlich ſei. Ferner haben die Deutſchnationalen Form eines Vertrauensantrags eingekleideten Mißtrauens⸗ un eingebracht, der den Mitgliedern des Kabinetts Marx ein⸗ mit Ausnahme des Miniſterpräſidenten das Vertrauen aus⸗ Ferner liegt ein kommuniſtiſcher Antrag vor⸗ der der, ertlaut hat:„Dem Staatsminiſterium wird das Vertrauen ſiben deſſen es nach Artikel 57 der Verfaſſung zu ſeiner Geſchäfts⸗ wung bedarf.“ Hierzu haben die Deutſche Volkspartei und einige ahgeder der Deutſchnationalen einen Aenderun 9 san t rag Un bracht, hinter dem Wort Staatsminiſterium einzulchieben: d den Miniſtern Severing, Becker, Hirtſiefer, Höpke⸗Aſchoff, die Jehnhoff und Steiger.“ Durch dieſen Aenderungsantrag will z Rechte ein taktiſches Zuſammengehen mit den mmuniſten ermöglichen. Schließlich iſt noch der Antrag der Lmnulbaftichen Vereinigung zu erwähnen, der dem Miniſter für Toafteen ſchaft Herrn Steiger, das Vertrauen ausſpricht. Die Wirt⸗ A üiche Vereinigung will dadurch erreichen, daß die Welfiſchen Sta N N Aalteder, denen zuliebe Herr Marx Dr. Steiger zum Landwirt⸗ daß Painleve als Kammerpräſident grauten Gattin geworden. Caillaux machte in ſeiner zweiſtündigen Rede den Blocknationaliſten den Prozeß. Ohne den Verſailler Ver⸗ trag irgendwie anzugreifen, wies er nach, daß dieſer Pakt an ſich die Möglichkeit enthalte, Europa wieder herzuſtellen und die Nationen zu einer ehrlichen gemeinſchaftlichen Arbeit zu bringen. Den Hetzern des Verſailler Vertrags, 1 es ſich um Clementel und Poincare handelte, machte er den Vorwurf, daß ſie nicht daran dächten, Europa wirtſchaftlich zu befreien und einen Zuſtand zu ſchaffen, der es ermöglichn könnte, mit den früheren Feinden, namentlich Deutſchland, an dem Wiederaufbau des Kontinents zu arbeiten und erinnerte daran, daß Deutſchland auf der Verſailler Friedenskonferenz ein Angebot bezüglich der Höhe der Entſchädigungsſumme machte und den Vorſchlag einbrachte, Sachlieferungen zu leiſten und außerdem durch deutſche Arbeiter große Teile des verwüſteten Frankreich wieder herzuſtellen. Clementel insbeſondere beſchuldigte er, daß er dieſe Vorſchläge zu⸗ rückgewieſen habe. Es iſt von größter Wichtigkeit, daß Caillaur auf dieſe Tatſache mit der größten Energie hingewieſen hat. Er beweiſt, daß er hier weiter als Herriot Gerte denn der Miniſterprä⸗ ſident hat bisher ſeine Kritik um den Verſailler Vertrag noch nie⸗ mals ſo ſcharf ausgeübt, wie es Caillaux geſtern getan hat. Weiter erhob Caillaux den Vorwurf gegen Clementel, daß dieſer die fran⸗ zöſiſchen Großinduſtriellen bei jeder Gelegenheit bevorzuge und die Entſchädigungen mit einer unerhörten Freigebigkeit unter den fran⸗ zöſiſchen Großinduſtriellen verteilte, während die kleinen Geſchä⸗ digten des Aufbaugebietes nicht berückſichtigt würden. Die Forde⸗ 5 55 die Caillaux aufgeſtellt hatte, laſſen ſich dahin reſumieren, aß er gegenüber Deutſchland eine Verſtändigungspolitit auf hauptſächlich wirtſchaftlicher Grundlage zu erſtreben ſucht. Als Ergänzung dieſer Verſtändigungspolitik wirtſchaftlicher Natur ſucht er den Frieden im Rahmen einer internationalen Entente zu ſchaffen. Er richtete die Worte bezüglich der künftigen inter⸗ nationalen Entente an eine Gruppe engliſcher und amerikaniſcher Journaliſten, die er einladen ließ, damit ſie nach London und New⸗ hork ausführlich über ſeinen Standpunkt kabeln ſollten und die irre⸗ führenden Bemerkungen in der Boulevardpreſſe berichtigen könnten. Man hatte den Eindruck, daß Caillaux hauptſächlich ſich an die eng⸗ liſchen Journaliſten wandte. Es iſt bekannt, daß von dieſer Seite aus immer noch eine gewiſſe Animoſität gegen ihn 2 5 Die Rede Caillaux' wurde von den anweſenden 3000 Politi⸗ kern mit Enthuſiasmus aufgenommen. In der letzten Zeit hat kein franzöſiſcher Staatsmann unter ſolchen Umſtänden eine derartige Huldigung erhalten. Er verurteilte in der geſtrigen Ver⸗ ſammlung ohne Zweifel Clementel, gegen den ſchärfſte Schmä⸗ hungen ausgeſtoßen wurden, weil er Caillaux mit gefälſchten Schrift ſtücken den Prozeß gemacht hat. Poincare kam deshalb etwas glimpflicher davon, da er als Präſident der Republik angeblich eine neutrale Rolle ſpielte. Es muß noch betont werden, daß in der geſtrigen Verſammlung geradezu Abmachungen bezüglich der Rück. kehr Caillaux zur Regierung getroffen wurden. * Der Eindruck in London 8 London, 20. Febr.(Von unſ. Londoner Mitarbeiter.) Caillaux' Wiedereintritt in die franzöſiſche Politik erregt in hieſigen diploma⸗ tiſchen Kreiſen das lebhaſteſte Intereſſe. Sowohl in Downing Street wie in der City beobachtet man mit geſpannter Aufmerkſamkeit den Erfola des franzöſiſchen Staatsmannes und Finanziers, iſt jedoch vorläufig mit Meinungsäußerungen ſehr zurückhaltend. Die Blätter 99 Parteien bringen ausführliche Berichte über das geſtrige ankett. ſchaftsminiſter ernannt hat, dem Kabinett das Mißtrauen aus⸗ ſprechen können, ohne jedoch Herrn Steiger ſelbſt zu treffen. Zunächſt freilich wird in der Programmdebatte fort⸗ gefahren. Die Ausſprache eröffnet ein Kommuniſt. Da noch eine ganze Anzahl von Rednern auf der Liſte ſteht, u. a. auch Herr Wulle, ſo dürfte die Entſcheidung vermutlich erſt in den Nach⸗ mittagsſtunden fallen. Der Aelteſtenrat hat beſchloſſen, daß als erſter Antrag das Vertrauensvotum der Regie⸗ rungsparteien zur Abſtimmung gebracht werden ſoll, ſo daß ſich unter Umſtänden die Mißtrauensanträge erübrigen. Für die Ddemokraten ſpricht der Abgeordnete Riedel. Er geht ſchroff ins Zeug und kritiſiert beſonders die Haltung der Volkspartei, der er die Schuld an der Regierungskriſe zuſchreibt. Seine Ausführungen rufen wiederholt den ſtürmiſchen Widerſpruch der Rechten hervor, namentlich als er dieſer vorhält, daß ſie keinen anderen Angriffsſtoff vorbringen könnte als Barmat und immer wieder Barmat. Kame es zum Wahlkampf, ſo hätten die Demokraten die Barmataffäre nicht zu fürchten, da ſie ſchon vorher auf die Kor⸗ ruptionserſcheinungen hingewieſen hätten. Riedel ſchließt mit dem Hinweis, daß, wer die Regierung ſtürzt, ohne ihre Taten abzuwarten, eine ſchwere Verantwortung auf ſich lade. Er wird dann abgelöſt von dem Welfen Bieſter, der be⸗ ſtätigt, daß der welfiſche Teil der Wirtſchaftlichen Vereinigung hinter der Erklärung ſteht, die geſtern der Fraktionsvorſitzende Ladendorff edeen hat und die eine glatte Abſage an das Kabinett Marx edeutet. Wie immer ſehr lebhaft geſtaltete ſich der Auftritt des Herrn Wulle von den Nationalſozialiſten. Er proteſtiert zunächſt dagegen, daß der Reichskanzler, der im Reiche bankerott gemacht habe, in Preußen zum Miniſterpräſidenten erkoren worden ſei. Dann bringt er das Zentrum in Aufruhr mit der Bemerkung, Herr Marx gehöre einer Partei an, die der Entwickelung ſtets ablehnend und treulos gegenübergeſtanden habe. Schließlich legt er gegen die Sozialiſten los. Es ſei unerhört, daß ſie ſich nicht ſo lange Zurückhaltung auf⸗ erlegten, ehe ſie ihren Augiasſtall gereinigt hätten. Er ſpielt be⸗ ſonders auf Herrn Heilmann an, der ſich erregt Notizen macht und ſich zum Wort meldet. Nachdem noch ein weiterer Redner geſprochen, erhebt ſich in der Tat Herr Heilmann und begibt ſich zur Rednertribühne. Er wird mit einem ungeheuren Cärm der Rechten und der Kommuniſten empfangen, von denen man immer wieder den Ruf„Barmatſchieber“ hört. Heilmann verſucht zu reden, aber jedesmal, wenn er Anſätze macht, bricht der Orkan von neuem los und er iſt außerſtande ſich Gehör zu verſchaffen, Heilmann, dem man die Erregung ſichtlich anmerkt, ſieht ſchließlich das Vergebliche ſeines Bemühens ein und verläßt unter abermaligem ungeheuren Lärm die Tribüne. er Seitung Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 86 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſm. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchräntte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. ſik-Zeitung. Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs⸗Beilage.Aus der Welt der Cechnile. Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht Aus den neuen Steuerplänen Die gegenſeikige Beſteuerung von Reich, Ländern und Gemeinden Unter den Steuergeſetzentwürfen, mit denen ſich in nächſter Zeit Reichsrat, Reich⸗wirtſchaftsrat und Reichstag beſchäftigen werden, hat für die Gemeinden beſondere Bedeutung der Entwurf eines Geſetzes über die gegenſeitigen Steue⸗ rungsrechte des Reiches, der Länder und der Ge⸗ meinden. Im Mittelpunkt des Entwurfes ſteht die Steuerpflicht der Betriebe und Verwaltungen, die nicht der Ausübung der öffent⸗ lichen Gewalt dienen“, d. h. jener Betriebe des Reiches, der Länder und der Gemeinden, die von dieſen Behörden ohne direkten Zuſam⸗ menhang mit der Verwaltung unterhalten werden und die in privat⸗ rechtlichem Beſitz ſowohl körperſchaftsſteuer⸗ und vermögensſteuer⸗ pflichtig wären. Der gegenwärtige Entwurf will das Durcheinander, das auf dem Gebiete der Beſteuerung des Reiches durch Länder und Gemeinden und umgekehrt beſteht, beſeitigen. Die öffentliche Gewalt, auch wenn ſie ſich auf Reichs⸗, Landes⸗ und Gemeinde⸗ behörden verteilt, ſtellt an ſich eine organiſche Einheit dar, die auch eine einheitliche Beſteuerung verlangt. Dieſes Ziel zu erreichen, wird mit dem erwähnten Geſetzentwurf verſucht. Eine Beſteuerung tritt grundſätzlich nicht ein, ſoweit Reich und Länder ihre machtwirt⸗ ſchafts⸗ und kulturpolitiſchen Aufgaben erfüllen, und die Gemeinden dezw. Gemeindeverbände die ihnen als Selbſtverwaltungskörper und kraft ſtaatlichen Auftrages obliegenden Angelegenheiten wahrnehmen. Dasſelbe iſt der Fall in Bezug auf die gemeinnütziee, mildtätige oder auch kirchliche Betätigung der genannten Verwaltuigskörper. Der Entwurf zieht zwiſchen den ſteuerpflichtigen und ſteuerfreien Be⸗ tätigungen der in Frage kommenden Verwaltungsfaktoren eine klare Grenze. Die Not der Zeit, wie ſie ſich aus den Nachkriegsjahren ergab, zwang Reich, Länder und Gemeinden, ihre Betriebe der be⸗ hördlichen Organiſation zu entkleiden und ihnen Formen privatwirt⸗ ſchaftlicher Unternehmungen zu geben oder ſie weniaſtens ſolchen Formen anzunähern. Aus dieſer Entwicklung zieht die gegenwär⸗ tige Steuergeſetzgebung die Konſeguenz, indem ſie die öffentlichen Betriebe auch in ſteuerlicher Hinſicht den Unternehmungen der Pri⸗ vatwirtſchaft gleichſtellt. In rde Begründung dieſes Grundſatzes werden etwa die gleichen Geſichtspunkte angeführt, die für die Kör⸗ perſchaftsſteuer maßgebend ſind. Der Entwurf des hier in Frage ſtehenden Geſetzes führt in dieſem Falle u. a. noch folgende Geſichtspunkte an: 1. Die Beſeitigung ihrer Steuerbefreiungen nöligt die öffenk⸗ lichen Betriebe nunmehr, die Steuern in ihre Kalkulation einzu⸗ ſtellen. Dadurch werden die öffentlichen Betriebe der belebenden, ihre Produktivität ſteigernden Wirkungen des wirtſchaftlichen Wett⸗ bewerks teilhaftig. 2. Die Steuerbefreiungen der öffentlichen Betriebe ſtellen Hin⸗ derniſſe für d as Eingehen gemiſchtwirtſchaftlicher Unternehmungs⸗ formen dar. Das Privatkapital wird verhindert, in die öffentlichen Betriebe einzuſtrömen und an ihrem Ausbau zu größerer Produkti⸗ vität mitzuwirken. Die Lage der deutſchen Wirtſchaft verlangt aber Ausnutzung aller wirtſchaftlichen Möglichkeiten und läßt einen Ver⸗ zicht auf bewährte Organiſationsformen nicht zu. 3. Die Aufhebung der Steuerbefreiungen hat eine erhebliche Steigerung der Steuererträge zur Folge und iſt daher auch aus fis⸗ kaliſchen Gründen zu begrüßen. Da in der Finanzwirtſchaft mehrerer deutſcher Länder und vieler Gemeinden die Einnahmen aus landwirtſchaftlichem, forſtwirt⸗ ſchaftlichem und auch gärtneriſchen Betrieben eine erhebliche Rolle ſpielen, für die die Grundgedanken des vorliegenden Geſetzentwurfes nicht in dem Maße zutreffen, wie bei den übrigen öffentlichen Betrieben, ſo werden dieſe Betriebe von der Körpe rſchafts⸗ und von der Vermögensſteuer befreit. Inſofern lehnt ſich der Entwurf unmittelbar an die Entwürfe eines Körper⸗ ſchaftsſteuergeſetzes und eines Geſetzes über Vermögens⸗ und Erb⸗ ſchaftsſteuer an. Wird in dieſen dem Reich das Recht eingeräumt, von den Ländern und Gemeinden beſtimmte Reichsſteuern zu ver⸗ langen, ſo legt der Entwurf über die gegenſeitigen Beſteuerungs⸗ rechte des Reiches, der Länder und der Gemeinden die Grundlage für das Recht der Länder und Gemeinden feſt, auch beſtimmte Reichsbetriebe zu gewiſſen Landes⸗ und Kommunalſteuern heran⸗ zuziehen, vornehmlich zu den Steuern vom Grundvermögen und zu den Steuern vom Gewerbebetrieb. Die Länder und Gemeinden gewinnen ſomit das Recht. ſowohl die Grundſtücke des Reiches, die zu Wohnungen vermietet ſind, wie die Dienſtwohnungen der Reichs⸗ beamten und ſonſtige im dienſtlichen Intereſſe vergebenen Woh⸗ nungen in reichseigenen Gebäuden zu ihren Steuern im Grundver⸗ mögen heranzuziehen. Nicht körperſchaftsſteuer⸗ und vermögens⸗ ſteuerpflichtig ſind die Reichsbahngeſellſchaft, die Reichs⸗ poſt und die Monopolverwaltungen, für die die Ge⸗ werbeſteuerpflicht entfällt. Im Intereſſe der wirtſchaftlichen Wett⸗ bewerbsfähigkeit hält es der Entwurf des in Frage ſtehenden Ge⸗ ſetzes für erforderlich, daß Unternehmen des Reiches, der Länder und Gemeinden, die ſich in gleicher Weiſe wie privatwirtſchaftliche gleichbehandelt werden. Der Entwurf hebt daher die Vorſchrift des Umſatzſteuergeſetzes auf nach der Reich, Länder. Gemeinden und Gemeindenverbände wegen ihrer Schlachthöfe, Gas⸗, Elektrizitäts⸗ und Waſſerwerke von der Umſatzſteuer befreit ſind. Dda den Gemeinden die Einkommenbeſteuerung der Eiſenbahnverwaltung genommen iſt, ſo erlangen ſie einen gewiſſen Ausgleich dadurch, daß ſie das Recht erhalten, die Reichsbahngeſellſchaft zu ihren Grund⸗ vermögensſteuern heranzuziehen. Die pariſer Wirtſchaſtsverhanoͤlungen Der Pariſer Morgenpreſſe zufolge iſt in einer Unterredung Reynaldys mit Trendelenburg die Unterbrechung der Han⸗ delsvertragsverhandlungen im Prinzip bereits beſchloſfen worden. Bei der heutigen Ausſprache zwiſchen den beiden Delegationsfüh⸗ rern ſoll der Zeitpunkt feſtgelegt werden, an dem die Verhandlun⸗ gen wieder aufgendmmen werden können. Auch die franzöſiſche Forderung, daß die Zeit der Unterbrechung auf das Proviſorium anzurechnen iſt, ſoll erörtert werden. Der modus vivendi würde demnach um die Zeit der Unterbrechung über den 1. Dezember hinaus verlängert werden. Zur Begründung dieſer Forderung wird ausgeführt, daß Frankreich zur parlamentariſchen Behand⸗ lung des neuen Zolltarifes genügend Zeit haben müſſe. Wenn ſich auch die franzöſiſche Delegation mit der Pauſe in den Ver⸗ handlungen abgefunden hat; ſo iſt doſt an ihr eine ſtarke Ver⸗ ſtimmung darüber zu konſtatieren. — 2. Seite. Nr. 86 Freitag, den 20. Jebruar 1925 Dder Barmat⸗Skandal Geſandter v. Roſen als Zeuge J Berlin, 20. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Reichstags⸗ unterſuchungsausſchuß Barmat⸗Kutisker gab der Vorſitzende Sänger(Soz.) heute zunächſt eine Antwort des Auswärtigen Amtes auf die Anfrage des Ausſchuſſes bekannt, warum ein Teil der Akten im Generalkonſulat in Holland vernichtet worden ſei Das Auswärtige Amt hat bei dem Generalkonſulat ſelbſt um Aus⸗ kunft erſucht und zur Antwort erhalten, daß es ſich um ſolche Akten handelte, die ſich auf Spezialfälle bezogen und daß die Vernichtung auf Anordnung des Auswärtigen Amtes zurückzuführen ſei.— Hierauf gibt der Vorſitzende einen Brief des ſozialdemokratiſchen Abg. Philipp Scheidemann bekannt, in dem Scheidemann er⸗ zählt, daß er Barmat im Jahre 1921 zum erſtenmale geſehen und geſprochen habe und ſich überhaupt niemals für Barmat verwandt hätte. Es ſei auch unrichtig, daß ſeine Tochter mit einem Bruder des verhafteten Oberfinanzrates Hellwig verheiratet ſei.— Abg. Roſenberg(Kommuniſt) tritt hierauf für die objektive Preſſe⸗ berichterſtattung ein und teilt mit, daß die Zeitung„Echo des Oſtens“ wegen einer Karrikatur des Herrn Barmat auf Grund des Geſetzes zum Schutze der Republik auf 14 Tage verboten worden ſei.() Das republikaniſche Schutzgeſetz werde alſo angewandt, um dſe Ehre von Barmat zu retten.— Hierauf tritt der Ausſchuß in die Befragung des Reichsminiſter a. D. und Geſandten v. Roſen ein, der von 1916 bis Mai 1921 deutſcher Geſandter im Haag war. Der Zeuge Roſen ſchildert im Zuſammenhang über die zur Frage ſtehenden Angelegenheiten folgendes: Alle meine Handlungen er⸗ folgten ausſchließlich unter dem Geſichtspunkte der Außenpolitik. Parteipolitiſche und innerpolitiſche Geſichtspunkte lagen mir ab⸗ ſolut ferne. Ich perſönlich hatte mit Barmat nichts zu tun. Nach⸗ dem der Geſandte v. Roſen die bereits bekannten Bemühungen Barmats inbezug auf Sowjetrußland und der Ukraine geſchildert batte, kommt der Vorſitzende Sänger auf das Schreiben des Geſandten v. Roſen vom 12. März 1918 an den damaligen Reichs⸗ kanzler Hertling zu ſprechen, in dem Barmat als„ein uns vorteilhaft bekannter Ruſſe“ geſchildert wurde. Zeuge v. Roſen erklärt hier⸗ zu, daß dieſer vorkeilhafte Eindruck Barmats darauf zurückzuführen ſei, daß er ſich bemühte, zu verhindern, daß die zahlreichen in Holland ſich aufhaltenden Ruſſen in das feindliche Heer eintraten. Auf Befragen des Vorſitzenden erwiderte v. Roſen, die Geſandt⸗ ſchaft habe ihre Informationen über Varmat nicht etwa von Kon⸗ kurrenken Barmats eingezogen, ſondern er habe ſich auf das Gene⸗ ralkonſulat in Amſterdam geſtützt. Auf Befragen des Abg. Breit⸗ ſcheid erklärte der Zeuge Roſen, daß Barmat bei der Geſandtſchaft fortwährend um Sondervergünſtigungen nachgeſucht habe. Um ein einfaches Viſum zu verweigern, mußten ſchwerwiegende peſitive Tatſachen vorliegen. Da Barmat aber damals ein deutſchfreund⸗ liches Blatt gründen wollte, ſind die Bedenken gegen ihn vermutlich zurückgeſtellt worden Nach kurzer Pauſe wird Prof. Wiedenfeld aus Leipzig sernommen, der vom 1. April 1919 bis 1. Juli 1921 als Miniſterial⸗ direktor im Auswärtigen Amt tätig war. Er ſagte, zum erſtenmal habe er von Barmat im Februar 1920 gehört. Barmat wurde in den Berichten des Amſterdamer Generalkonſulat als zweifelhafte geſchildert. Damit war die Vernehmung Wiedfelds ndet. Abrüſtungskonferenz in Waſhington! (Speztlalkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 19. Febr. Die Preſſe iſt in der Lage, einige Mitteilungen über die beabſichtigte Waſhingtoner Marineab⸗ rüſtungskonferenz zu machen. Zunächſt iſt bemerkenswert, daß Frankreich ſich gegen die Beteiligung Deutſchland.s an der Konferenz gewendet hat mit der Begründung, daß Deutſch⸗ land keine Marinemacht ſei. Weiterhin kann gegenüber dem Ge⸗ wirr der ſich widerſprechenden Berichte folgendes auf Grund maß⸗ gebender Informationen feſtgeſtellt werden: Die Frage der Landrüſtungen und der Flugzeuge wird nicht erörtert werden, weil ſie als rein europäiſche Angelegen⸗ heiten angeſehen werden. Weiterhin wird Rußland, ſei es, daß es inzwiſchen von Amerika anerkannt worden iſt oder nicht, zur Teilnahme nur eingeladen werden, wenn das Programm der Kon⸗ ferenz auch Fragen des fernen Oſtens einbezieht, wie die Erhöhung der chineſiſchen Zölle und die Vernichtung der exterritorialen Rechte der Fremden Gegenüber zahlreichen Verichten, daß für den Fall der Annahme der amerikaniſchen Vorſchläge Nachläſſe oder Strei⸗ chungen der fremden Schulden an Amerika ſtattfinden ſollten, wurde erklärt, daß wirtſchaftliche oder internationale Finanzfragen gänz⸗ lich vermieden werden ſollen. Ferner werde ſich die Konferenz diesmal auf die Hilfswaffen des Seekrieges be⸗ ſchränken. Was die Stellung der einzelnen Mächte zur Konferenz betrifft, ſo glaubt man in maßgebenden Kreiſen Grund zu der An⸗ nahme zu haben, daß England und die Vereinigten Staaten für das Coolidgeſche Programm eintreten, daß Japan auwarm iſt, während Frankreich als Gegner anzuſehen iſt und Italien ſich bisher noch nicht feſtgelegt hat. Jedenfalls ſehe die amerikaniſche Regierung in ihren politiſchen Gründen ſo aus wie die vorhergehende. Deshalb müßten die in Paris, London, Rom, Waſhington und Tokio vor ſich gehenden Beſprechungen eine ge⸗ RNeue Mannheimer Jeitung[Adend⸗usgabe) nügende Uebereinſtimmung ſicherſtellen, da andernfalls Präſident Coolidge davor zurückſchrecken würde, die Verantwortung zu über⸗ nehmen. Wenn der Präſident die offiziellen Einladungen zur Konferenz erläßt, wolle er ſicher ſein, daß das Programm der Konferenz Zuſtimmung findet und daß die beteiligten Mächte alle auch über die Einzelheiten der Rüſtungsbeſchränkungen bereits einig geworden ſeien. Deshalb wird die franzöſiſche Haltung, falls ſie fortdauere, dazu führen, daß die Konferenz auf unbeſtimmte zeit vertagt würde. Allerdings ſieht das Staatsdepartement die Lage optimiſtiſch an auf Grund der Berichte des Pariſer Bot⸗ ſchafters Herrick, wonach es den Anſchein hat, daß die letzten Be⸗ ſprechungen mit Herriot zu einem Einverſtändnis geführt haben. Amerikaniſche Rüſtungsſorgen Waſhington, 20. Febr. General Mitchell hat der Einladung des Präſidenten, ſich im Weißen Hauſe gegen ſeine Angriffe zu ver⸗ antworten, nicht Folge geleiſtet. Dagegen erſchien er erneut vor dem Unterſuchungsausſchuß und wiederholte ſeine Behauptung, daß das Marineminiſterium und das Kriegsminiſterium verantwortlich für die Schwäche der amerikaniſchen Luftſtreit⸗ kräfte ſeien. Kriegsminiſter Wecks hat in einem Schreiben an den Unterſuchungsausſchuß die Berechtigung der Angriffe General Mitchells bis zu einem gewiſſen Maße zugegeben. Er erklärte, von 592 Flugzeugen könnten nur 25 als den modernen Anforderungen entſprechend angeſehen werden. Der Kontrollbericht Am Donnerstag nachmittag hatte der franzöſiſche Miniſterprä⸗ ſident eine längere Unterredung mit dem Vorſitzenden der interalli⸗ ierten Militärkontrollkommiſſion. Herrioct ließ ſich über zahlreiche Einzelheiten des Kontrollberichtes Aufklärung geben. Zur Zeit iſt der Bericht offiziell noch beim interalliierten Militärkomitee in Ver ſailles. Es wird als unwahrſcheinlich bezeichnet, daß in der nächſten Sitzung der Botſchafterkonferenz bereits Folgerungen des Verſailler Komitees vorliegen werden. Ueber die Frage der Veröffent⸗ lichung des Berichtes iſt eine Entſcheidung noch nicht gefallen. Man will Frankreich nichts mehr borgen Nach einer Meldung einer Nachrichtenagentur aus Waſhing⸗ ton, wird dort amtlich in Abrede geſtellt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten Frankreich zur Stabiliſierung ſeiner Währung eine Anleihe von 20 Millionen Pfund Sterling in Ausſicht geſtellt habe. Dieſes Dementi ſei, dem Reuterſchen Büro zufolge, die Antwort auf die Erklärung Clementels in der fran⸗ zöſiſchen Kammer. Die„Times“ befaßt ſich im Leitartikel mit dem Sinken des franzöſiſchen Franken. Das Blatt die franzö⸗ ſiſchen Miniſter ſchienen gar nicht die eigentliche urzel des UMebels zu erkennen. Seit dem Kriege habe der Hauptfehler der franzöſiſchen Finanzpolitik darin gelegen, daß zu viel ausgegeben wurde und daß die dadurch entſtehenden Lücken in den Einnahmen nicht durch Steuererhöhungen, ſondern durch Aufnahme von An⸗ leihen in verſchiedenen Formen ausgefüllt wurden. Frankreich ſei jetzt dahin gelangt, daß es ſich entſcheiden müſſe, ob es mit der Borg⸗ wirtſchaft fortfahren wolle, die zu einer finanziellen Kataſtrophe führen müſſe, oder ob es eine Politikeenergiſcher Sparſam⸗ keit betreiben wolle, die die Finanzen ſtabiliſiere und eine allmäh⸗ liche Verminderung der Schulden ermögliche. Der von Clementel geäußerte Gedanke, eine Anleihe im Auslande aufzunehmen, werde bei den auswärtigen Kapitaliſten vermutlich keine Gegenliebe finden, es ſei denn, daß die franzöſiſche Regierung ſehr wirkſame Schritte unternehme, um ihre Finanzen in Ordnung zu bringen. Aus dem Keichstag ſe Berlin, 20. Febr.(Von unſerm Verliner Büro.) Mit hellen vollen Glockentönen beginnt die heutige Reichstagsſitzung. Reaierung und Parteien finden ſich in einem ſtarken und einmütigen Bekennknis zu Groß-⸗Deutſchland Den Anlaß bietet das Zuſatzabkommen zum öſterreichiſchen Han⸗ delsvertrag. Dr. Streſemann hat bei der Empfehlung des Ab⸗ kommens, das ja ſchon ſeit dem 1. Januar in Kraft iſt. die richtige Saite angeſchlagen: Es käme hier nicht auf Geben und Nehmen an, ſondern darauf, daß nach Möalichkeit die Grenzmauern fallen und die beiden deutſchen Stämme ganz nahe aneinander rückten. Man hat in manchen amtlichen Kreiſen in der Bürokratie mehr als in par⸗ lamentoriſchen Spitzen und Miniſterien ſich bislang gegen derlei Auf⸗ faſſungen hartnäckig genug geſträubt. Jetzt ſcheint man ſoweit zu ſein: Anfanas der nächſten Woche werden, wie Dr. Streſemann ver⸗ kündete, die Verhandlungen mit der öſterreichiſchen Geſandtſchaft über die Aufhebung des Sichtvermerks und was mit ihnen zuſammenhänagt, beainnen. So der Außenminiſter. Was aber beinahe noch erfreulicher wirkt, war das ſympathiſche Echo, das bis in die Reihen der Kommu⸗ niſten die Ausführungen Streſemanns weckte. Jawohl: Auch der Kommuniſten. Von den Kommuniſten erklärte nämlich Herr Stöcker, ſeine Freunde wünſchten zun mindeſten die Zollunion mit Oeſterreich. Hernach freilich ändert ſich bald das Bild. Man kommt zu dem eigentlichen Thema des Tages: Der Ruhrdenkſchrift Der neue Finanzminiſter v. Schlieben hat ſie mit einigen kurzen Sätzen eingeführt. Dann hat Dr. Hertz die Tribüne erklettert. um [Regelung der Abfindungsfrage zu erreichen. Die badiſche Negie⸗ den ſozialdemokratiſchen Antraa auf Einſetzung einer parlamente ſchen Unterſuchungskommiſſion zu bearünden. Hertz brinat gedece Auszüge aus den Aufſätzen, die man in den letzten Wochen im wärts“ hat leſen können, auch nur mit der Abſicht einer Entlaſturg. offenſive.„Wenn Barmat an der Ruhr gewirkt hätte“, meint 5 ˖ Rechten gewandt der pfiffige Herr Hertz.„wäre er jetzt Ihr Natton held“. Alſo wieder einmal der Gracchus, der ſich über fremder 29 Empörung erhitzt und aufreat. Herrn Hertz löſt der Volksvartez 4 Dr. Cremer ab, der für die Reaierunasparteien mit Einſchluß 0 Zentrums eine kurze Erkläruna verlieſt. Sie würden der Einſetzune eines Unterſuchunasausſchuſſes zuſtimmen. Nun der Kanzler Luther das Wort Dr. Luther ſpricht ruhig. Aber gerade ſeiner Worte Waſſerklarhen und zwingende Loaik haben die Wirkung, die Linke. Kommuniſten und Sozialdemokraten immer wieder zu lärmenden Tumulten zupeitſchen. Die Regierung, ſaat der Kanzler. wünſche nichts ſehn licher. als eine eingehende Behandlung im Unterſuchuenasausſchuß, Ueber jede Einzelheit wolle ſie dort Auskunft geben. Man ſolle neben dem juriſtiſchen nicht den volitiſchen Geſichtspunkt außer Acht laſſen Wir mußten im Jahre 1923 alles tun, um eine Arbeitsloſiakeit im Weſten zu vermeiden. Rhein und Ruhr ſollten nicht Reparation? provinzen werden, zu deutſch alſo, in dem Augenblick, wo wir konnten. mußten wir die Zahtungen, die von den Induſtriellen 175 leiſtet worden waren, auf das ganze Volk zu verteilen. Der Kan; 70 iſt in der angenehmen Lage, für ſeine Anſchauungen ſich auf ein Gu achten des bisherigen ſozialdemokratiſchen Handelsminiſters im ene Preußen ſtützen zu können und ſo bat er. als er abtritt, das Gefe beinahe gewonnen. Dann brüllt und tobt Frau Golke, ſogenann Ruth Fiſcher durch das Haus. Später ſoll Dr. Streſemann die Erinnerungen aus der Zeit ſeiner Kanzlerſchaft vortragen. I Berlin, 20. Febr.(Von unſerem Berliner Büro,) Reichstagsausſchuß für die beſetzten Gebiete wird ſeine nächſte Sitzung unter dem Vorſitz des Profeſſors Bayers“ dorf(Bay. V..) im Hanſaſaale des Rathauſes zu Köln g. Rg. am Donnerstag, den 26. Februar vormittags 11 Uhr abhalten. Auf der Tagesordnung ſtehen: Wohnungsfragen, Finanznot de Gemeinden und Pariſer Verhandlungen. Sadiſcher Landtag In der heutigen Vormittagsſitzung kamen die in der letzten Zeit äußerſt ſcharf kritiſierten Fragen der Prämienausf chütz tungen durch die deutſche Reichsbahngeſellſchaft un der Maſſenen tlaſſungen beim Reichsbahnausbeſſerungs werk Offenburg zur Sprache. Hierzu lagen zwei förmliche An⸗ fragen vor, geſtellt von der ſozialdemokratiſchen Fraktion und von Zentrumsabgeordneten. 5 Abg. Wirth(Soz.) wies in der Begründung der Anfrage ſeiner Fraktion auf die unbillige Härte hin, die in dem Vorgehen der Reichsbahngeſellſchaft gegenüber den Eiſenbahnarbeitern mit teil⸗ weiſe 25 und mehr Dienſtjahren liege. Er teilte mit, daß heute gegen 750 Eiſenbahnarbeitern die Kündigung ausgeſprochen wor⸗ den ſei, unter denen ſich 400 Verheiratete und mehr als 400 Arbel⸗ ter, die mehr als 25 Dienſtjahre hinter ſich haben, befänden. Die von der Reichsbahngeſellſchaft angeführte Begründung dieſer Maß⸗ nahmen in einem zu großen Perſonalbeſtand ſei durch die Not⸗ ginfaltg von Ueberſtunden, die überall geleiſtet werden müßten, hinfällig. Abg. Ziegelmeier(Itr.) bezeichnet es als eine ſchreiende 1. gerechtigkeit, daß eine Anzahl von Beamten neben einem au?“ kömmlichen Gehalt noch außerordentliche Zuwendungen erhalte; Das ſei der Anfang einer gewiſſen Korruption. Der Redner was die Frage auf, ob infolge der Maſſenentlaſſungen die Sicherheit Eiſenbahnbetrieb noch gewährleiſtet ſei. Finanzminiſter Köhler betonte die durchaus ablehnende Haltung des Finanzminiſteriums dem Prämienſyſtem gegen über. Dieſes Syſtem trüge den Keim der Zerſtörung des Berufs beamtentums in ſich. Es ſei für die Länder nicht erträglich, daß auf dem Wege der Renumerationen das Reichsbeſoldungsgeſetz un? gangen werde. Der Miniſter verſprach in Berlin Verhandlungen anzuregen, um Milderung zu erreichen. Auch von der Reichsbahn⸗ 2 direktion werde verſucht, eine Milderung durch eine demnächſtig? rung werde ebenfalls ihre Bemühungen in der Richtung ſortſeb 25 Aber bei der Konſtruktion der Reichsbahngeſellſchaft ſei man auf Entgegenkommen angewieſen. Nach einer lebhaften Ausſprache wurde der Antrag des Abe Ziegelmeier, der u. a. die Einſtellung der Arbeiterentlaſſunge; bei den badiſchen Eiſenbahnwerkſtätten verlangte, einſtimmig gare genommen. Um 2 Uhr wurde die Beratung bis gegen 4 Uhr ausgeſetl. Des Kanzlers Dank an die bayeriſche Regierung München, 20. Febr. Reichskanzler Dr. Luther hat aus An, laß ſeines Beſuches in München an den bayeriſchen Miniſterpräſide ten Dr. Held folgendes Schreiben gerichtet: ten Es iſt mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Ihnen als dem oberſ Vertreter Ihres Landes nochmals meinen herzlichſten Dank für von überaus freundlichen Empfang zu ſagen, der mir in München 9 15 allen Kreiſen bereitet worden iſt. Ich darf Sie bitten, dieſen dagt der Staatsregqierung. den Vertretern des Landtages, dem Stadſe und der Preſſe übermitteln zu wollen. Die liebenswürdige 1975 nahme, die ich in München gefunden habe, iſt mir ein Beweis n0 Vertrauens, das Banern der ſchweren Arbeit der Reichsregiern enigegenbrinat und iſt mir daher von ganz beſonderem Werte. gez. Dr. Luther Medͤiziniſche Umſchau Sillige Neuraſthenikertherapie Die Neuraſtheniker, für die der Satz ailt:„Ich bin verdrießlich. weil ich verdrießlich bin“, klagen über mancherlei Beſchwerden. ins⸗ beſondere auch darüber, daß ſie nicht reich genug ſeien, um ſich aründ⸗ therapie. und Gedankengänge auszulöſen, den Kranken von ſeiner Leiſtungs⸗ eſſen. Die Unruhe muß willensmäßig unterdrückt werden: aut wir⸗ ken kalte Teil⸗ oder Ganzwaſchungen, kurze, kühle Fußbäder. kühle Teilpackungen, lauwarme Vollbäder vor dem Zubettaehen. Zimmer⸗ luftbäder von fünf bis zehn Minuten Dauer. Das Schlafzimmer muß kühl ſein. Oft wirkt ein Spazierganag vor der Nachtruhe günſtig ein. Ein dritter Punkt von arundſätzlicher Bedeutung iſt die Pſycho⸗ Sehr wichtig iſt es, hoffnungsfreudige Stimmungen lich auszukurieren. Zum Troſte der vielen, vielen Neuraſtheniker, die nicht mit Glücksgütern geſegnet ſind, hat Prof. Dr. Goldſcheider im Auftrage des Reichsgeſundheitsamtes ein Merkblatt über die wirtſchaftliche und doch ſachgemäße Behandluna von Neuraſthenikern herausgegeben, dem wir folgendes entnehmen: Zu neuraſtheniſchen Erregbarkeitsveränderungen führen: Ueber⸗ müdung und Ueberreizung: durch organiſche Krankheiten bedingte Zuſtände, wie Blutarmut, Verkalkung der Schlagadern. Unterernäh⸗ rung, Fettſucht, Gicht. Zuckerkrankheit, Leberanſchoppung. Herz⸗, Nie⸗ renerkrankungen, organiſch bedingte Schmerzen: die Neuraſthenie bei allgemeiner Schwäche: die neuraſtheniſche Anlage: pſychiſch bedingte Neuraſthenje, Anaſtgefühle, Krankheits⸗ oder Todesfurcht. hypo⸗ chondriſche Vorſtellungen, geſteigerte Selbſtliebe. Die Behandlung der Neuraſthenie muß von dem Grundſatz aus⸗ gehen, daß es ſich nicht um eine ſelbſtändige Krankheit, ſondern um eine veränderte, nervös⸗pſychiſche Reaktionsformel handelt. Eine Ruhebehandlunag iſt bei Ueberreizung einzurichten: ein billiger Land⸗ aufenthalt kann dasſelbe leiſten wie ein Kurort. Auch eine häusliche Liegekur kann wirkſam ſein, wenn die Umwelt des Patienten dies ge⸗ ſtattet. Für geiſtig Ueberarbeitete, durch Affekte Nervöſe bieten Auf⸗ enthalt und Spaziergänge in friſcher Luft, in Wald und Flur, in öffentlichen Anlagen oft hinreichende Gelegenheit zu Ruhekuren, ohne daß es beſonderer Medikamente bedarf. Ruhebedürftige ſollen nicht einer anſtrengenden phyſikaliſchen Therapie unterzogen werden. Wenn organiſche Krankheiten vorliegen, iſt die Grundkrankheit zu behandeln. Hier kann durch Regeluna der Diät viel genutzt wer⸗ den. Abgemaagerte, blutarme Kranke müſſen aut genährt werden. Bei anderen iſt die Nahrungseinſchränkung. beſonders die Verrin⸗ gerunag einer übermäßigen Fleiſchration, Bewegung, Gymnaſtik, ab⸗ führende Behandlung oft von ausgezeichneter Wirkung auf die ner⸗ vöſen Beſchwerden und die ſeeliſche Depreſſion. Vielen, die an Schlafloſigkeit leiden, iſt der Satz des berühmten Phyſiologen Johan⸗ nes Müller einzuprägen:„Manche. wie ich ſelbſt. können ſich ſchlafend machen, wenn ſie wollen, wenn ſie ſich gedankenruhia hinlegen.“ Zu ſpätes und zu reichliches Abendeſſen kann den Schlaf ſtören: Schwäch⸗ 19 0 ihre Stätte hat, iſt bei der Behandlung der Neuraſthenie ein um des Waſſers wirken teils beruhigend, teils erregend und dadurch R auf die nervöſe Ueberempfindlichkeit hemmend. Die plötzliche Kälte⸗ empfindung als ſolche wirkt zudem reizgewöhnend und auf die ſen⸗ ſible Sphäre übend; unluſtige Allgemejngefühle werden verdrängt. Dazu kommt das Gefühl der Erfriſchung und ein ſuggeſtiver Einfluß auf die Willenstätigkeit. ſchläge und Abreibungen, Güſſe, Duſchen, Fußtauchbäder, Abklatſch⸗ ungen, fließende Fußbäder(in jeder Badewanne herzuſtellen), kalte Voll⸗ und Schwimmbäder. Die Aerzte haben zahlreichen Neuraſthe⸗ nikern durch ſolche Maßnahmen Warme Bäder mit und ohne Zuſätze und andere Wärmeanwen⸗ dungen wirken oft beruhigend und ſchlafwirkend. Luftbäder, deren f günſtige Wirkung auf viele Neuraſtheniker nicht zu beſtreiten iſt, fähigkeit und davon zu überzeugen, daß ſein Leiden kein ſchwerwie⸗ gendes ſei, ihn von der Selbſtbeobachtung abzubringen und vor allem ſein Wollen zu kräftigen. Hierzu dient neben dem Wort die Beſchäftiaung. ſowohl mechaniſche als auch intellektuelle. oder mäßiger neuraſtheniſcher Beſchwerden aus herauszunehmen. Sehr ſchädlich wirkt auf den Neuraſtheniker Ver⸗ änaſtigung durch Freunde. Bekannte. Verbote, überflüſſige und vielgeſchäftige Behandlungsprozeduren kön⸗ nen Anläſſe zu einer Vertiefung der Neuraſthenie bilden. Außer der gewollten Pſychotherapie gibt es eine ungewollte, die ſeder ärztlichen Verordnung innewohnt. naſtik, Beraſteigen kann auf pſychiſchem Wege den Herzneuraſtheniker der Heilung zu führen. Die Vorausſetzung der Pſychotherapie iſt das Vertrauen, und dieſes gründet ſich auf die Ueberzeugung des Patien⸗ ten, daß der Arzt ihn verſteht. Im allgemeinen erobert der Arzt die Seele des Neuraſthenikers dadurch, daß er ihn ernſt nimmt und ſich eingehend mit ihm beſchäftigt. Nicht ſelten freilich wenden ſich gerade Kranke dieſer Kategorie falſchen Propheten zu, deren Blick ſie eine magiſche Kraft zuſchreiben. Hoffnung ſchlägt die Brücke zum Willen. Es iſt verkehrt, Patienten wegen geringer ihrer Tätigkeit Falſche Diaanoſe, unnötige Schon die Empfehlung von Arbeit, Gym⸗ Von der Hydrotherapie, die auch in der Hauspraxis ſe fangreicher Gebrauch zu machen. Die Kälte⸗ und Wärmereize Zur Verwendung kommen: kalte Um⸗ ohne jedes Medikament genutzt. liche und Uebermüdete lun anderſeits aut, zur Nacht noch etwas zu an das Zimmer Gefeſſelten eine große Bedeutung zu(Spazier Maßnahmen kommt noch Höhenſonne für Schmerzen und Körper dem Willen untertan zu machen, wirkt erhöhend auf eine wohltätige körperliche und geiſtige Ermüdung ausgelößß ge die geiſtigen Ueberſpannungen vorbeugt. Der Schlaf ieft. Erregbarkeitsſteigerungen. Sorgſames Individualiſieren iſt lich. Man kann zwar im allgemeinen ſagen, daß für mus ar gut genährte, vollblütige Neuraſtheniter Vewegung, für magaſe⸗ anämiſche, übermüdete Ruhe geeianet iſt, aber innerhalb dieſer dende gorien ſpielt die individuelle Reizbarkeit des Nacktturnens Hier und da fimden ſich Luf badeeinrichtungen und manche Patienten haben die Möglichkeit, ſich eine ſolche fr⸗ Gartenland herzuſtellen; auch können Badeplätze gleichzeitig zu 5 5 bädern verwendet werden. Maſſage wirkt in zweckmäßiger Do 50 rung bei Uebermüdungsneuraſthenie belebend, bei nervöſen Schm. zen häufig beruhigend. Man kann unter Umſtänden ein Fan von mitglied auf die aötigen Handgriffe einüben. Das gleiche gilt an trodenen Frottierungen. Gymnaſtik wurde ſchon erwähnt mem vernachläſſige die Atmungsgymnaſtit nicht. Bei allgemei n⸗ Schwächegefühl iſt die Gymnaſtik im Verein mit Kaltwaſſerannen dungen und angepaßtem Sport das Heilmittel gegen die neuraſthe ſchen Beſchwerden. Der Bewegungsbehandlung kommt außer 11 5 der Neuraſthenje der Fettleibigen, Gichtiger, Afteriofklorottert igtelt bei der Neuraſthenie der Geiſtesarbeiter, der durch ihre gänge⸗ ſonntägliche Ausflüge, Gymnaſtik, angemeſſener Sport). Zahlreich⸗ Patienten, deren nervöſe Beſchwerden mit Gicht ſemmedicher werden mit Ruhe und Schonung behandelt. Von uhnſiecg l⸗ loſigkeit in Betracht. Das durch die Bewegungsleiſtung gewonnene Vermögenzim⸗ mung, Kraftgefühl, Energie. Durch die Bewegungsleiſtungen wir Die mit der Bewegung verbundenen Reizungen und rungen beeinfluſſen oft in günſtiger Weiſe allgemeine und brtlich⸗ 15 räftige⸗ kelk ageke, noch eine entſcheiathe. olle. Ein gewiſſes Maß von Bewegung kann auf die neurg eit niſchen Beſchwerden, wie Angſtzuſtände, Herzllopfen, Scheteſcher uſw., wohltätig einwirken, während oft nur geringe Ueberſch er, tungen dieſes Maßes gegenteilige Wirkungen hervorzubringen 77 7 mögen. ldet eider ſehr wichtigen Heilfaktor bei der Willensſphäre angreift. Sie eignet ſich für alle Formen Krankheit; beſonders auffällig ſind ihre Wirkungen 1 K rofen, dem neuraſtheniſchen Ermüdungsgefühl, welches die ſſchen in den Wahn der Bewegungsunfähigkeit verſetzt, der neuraleheaffoſtg Appetitioſigkeit, Energieloſigkeit, geiſtigen Ermüdbarkeit, Schla Die Bewegungstherapie, richtig angewendet, bi Neuraſthenſe, weil ſie bei den aunen Sch eit, den Angſtzuſtänden. eeee,eeceeeeee, können auch in der Wohnung verwendet werden, z. B. in der Form — — ———-— ⏑. r Freltag, den 20. Februar 1925 — Neue Mannheimer Zeitung Übend · Nus aabel 3. Seite. et. 86 Wirtſchaſtliches und Soziales Ermäßigung der Landesgrund⸗ und Gewerbeſteuer in den ſog. Nofgebieien Der badiſche Finanzminiſter hat folgende Anordnung getroffen: n den Notgebieten(d. h. in Gebieten mit einem Ge⸗ ſcheid von mebr als 50 v..) werden von der im Steuer⸗ 5 924 für das landwirtſchaftliche Grund⸗ Gebäude⸗ und Be⸗ nwan feſtaeſetzten Jahresſteuerſchuld außer dem Steuer⸗ 5 um ein Achtel. der nach Geſetz vom 22. Januar 1925 ohne 5 s allen Grund⸗ und Gewerbeſteuerpflichtigen zukommt, von iswegen. alſo allgemein ohne Antraa weitere drei Achtel Steuer und Gewerbeſteuer erlaſſen. Solche gigef pflichtige haben hiernach nur 50 v. H. der im Steuerbeſcheid Aeſetzten Jahresſteuerſchuld 1924 zu entrichten. 1 Der aleiche Betraa iſt auf Antraa einzelnen Pflichtigen nach⸗ ſind 5 bei denen Witterunasſchäden in aleichem Umfang eingetreten aum ne daß das Gebiet, in dem der Landwirtſchaftsbetrieb liegt, otgebiet erklärt worden iſt. un 5 Wenn zu den allgemeinen Unwetterſchäden nach Ziffer 1 noch Steuer inte runas ſchäden hinzugekommen ſind, ſo wird die te allaemein und obne Antraa ſtatt um drei Achteſ um fünf 15 alſo einſchließlich der erwähnten geſetzlichen Steuerſenkung fentt s Achtel, d. h. um 75 v. H. des Jahresſteuerbetrages 1924 ge⸗ 5 Handelt es ſich nicht um Gebiete nach Ziffern—3, iſt aber eingteausfall arößer als ein Drittel. ſo kann unbeſchadet der all⸗ chen Steuerſenkung um ein Achtel die Steuer auf 85 bis zu einem Betraa weiter geſenkt werden, der zwei Achteln Jahresſteuerſchuld entſpricht. kraſ. In Einzelfällen, in denen Pflichtige alauben, weitergehende naſſe aus beſonderen Gründen beanſpruchen zu können, bleibt an⸗ zureeſtellt. beim zuſtändigen Finanzamt begründete Anträge ein reichen. * de An Die vorgenannten Steuererleichterungen für Landwirte gelten aben Vorausſetzungen in aleichem Umfana auch für die inzer. . Leiſtungsfäbiae Steuerpflichtige, die z. B. arößere Einnahmen dem cbertäufen. aus landwirtſchaftlichen Nebenbetrieben oder aus Un Gewerbebetrieb erzielt haben, können von den Steuervergün⸗ 5 55 nach Ziffer—4 ausgeſchloſſen werden. Ausgeſchloſſen von das ö aemeinen Ermäßiaungen von Amtswegen ſind ferner die auf orſtwirtſchaftliche Grund⸗ und Betriebsvermögen enkfallenden iſt 355 und Gewerbeſteuern: auf bearündeten Antraa im Einzelfall och Steuernachlaß auch hier möalich. Entſprechend einer Entſchließuna des Landtages vom 22. Ja⸗ ds. Js. ſind mit Rückſicht auf die beſtehende Notlage auch ſon⸗ be von Landwirten, ſowie von Kleingewerbetrei⸗ en, Kleinrentnern und anderen wirtſchaftlich ſchwä⸗ zren Steuerpflichtigen auf Steuernachlaß oder zinsloſe Stundung Heitrez itaebendſtem Entgegenkommen zu behandeln. Auch iſt bei der bbuna der für das Rechnunasjahr 1924 noch vorhandenen errückſtände tunlichſt ſchonend zu verfahren. * Rückzahlung der Beamtendarlehen für Winterbedarf * 2 Dalten einem Karlsruher Blatt wird unter Hinweis auf die Ge⸗ den minderung, die die badiſchen Beamten der Gruppe—6 durch zie gerlehnenden Spruch de Leiſgiger Scheed gerrbte eneden. mittf rage geſtellt, ob die Abzüge für das im Spätjahr durch Ver⸗ ſtelltenns der Beamtengenoſſenſchaftsbank den Beamten und Ange⸗ geſchoß gewährte Wirtſchaftsdarlehen nicht einige Monate hinaus⸗ ü erh en werden könnten, ober ob man auf die Rückzahlung nicht amte aupt verzichten könne. In demſelben Sinne iſt auch der Be⸗ labund beim Staatsminiſterium vorſtellig geworden. Zu der beteift meinten Anregung iſt, wie uns von zuſtändiger Stelle mit⸗ dereilt wird, feſtzuſtellen, daß der Rückzahlungstermin auf Wunſch 1. eamtenſchaft ſchon einmal verſchoben wurde, und zwar vom Abzüce nber auf 1. Februar. Die nochmalige Hinausſchiebung der dazu ge würde keine wirkliche Erleichterung bringen; ſie würde nur nüchſten been, daß ſich die Rückzahlung des Darlehens bis in den die den Winter hinein erſtrecken würde, wo dann dem Einzelner der Röablung noch weit ſchwerer fiele als jetzt. Von einem Etlaß die ei ückzahlung kann aber ſchon wegen der ungleichen Wirkung, deringte erartige Maßnahme hätte, nicht die Rede ſein. Ein nicht ben 5 Teil der Beamten, insbeſondere auch der unteren Grup⸗ at von dem Darlehen keinen Gebrauch gemacht, gerade aus cht vor den Rückzahlungsſchwierigkeiten. Dieſe Beamten müß⸗ laſſe als durchaus ungerecht empfinden, wenn das Darlehen jetzt n ſen würde. Mit einer Aenderung der Rückzahlungsbedingun⸗ ter ſonach nicht gerechnet werden. Wenn in dem Artikel wei⸗ Rhauptet wird, einzelne Beamten am 1. Februar 80 bis das M. für die Darlehenstilgung abgezogen worden ſeien, ſo iſt nicht nach den Feſtſtellungen ſind zutreffend. Abzüge über nicht vorgekommen. Fu ſur den zuläſſigen Betrag von 20 RM. Ddas Symbol auf der Bühne 8 Von Catherina Godwin Nasfanſt war der Schauſpieler die Maske, ja er trug noch die lerte vor dem Geſicht. Heute iſt der Schauſpieler der Demas⸗ nicht und das Publikum trägt die Maske. Was das Publikum über die bpricht. das ſagt der Demaskierte auf der Bühne. Erſt Abſt zue Bühne hinüber findet der Menſch den Mut, ſich vor ſich Sie 50 geſtehen. Man mag dies eine kühne Behauptung nennen. Vühn ird dennoch gewagt, denn wenn wir dem Weſen des modernen dor denautor⸗ nachſpüren, ſo begreifen wir in ihm den Rebelliſchen und der Larve des Alltags, den Menſchen, der das Bekenntnis will ſenmn in ſeinen Helden erzwingt. Unſere moderne Kunſt iſt Be⸗ ückeniskunſt. Unſere modernen Bühnenſtücke ſind Bekenntnis⸗ emaskfarit erleben die öffentliche Beichte, die Geſte des Helden iſt rung. paſen etrachten wir ein Schauſpiel wie„Der Sohn“ von Walter kennt clever, ſo ſtehen wir noch mitten im Wüten der nach Be⸗ (der 5 und Befreiung ringenden Geſte, während bei Hanns Johſt balſc junge Menſch“) die Geſte ſchon diſziplinierter und ins Sym⸗ der de getragen iſt. Die wachſende Hinwendung zum Symbol in wachf unſt iſt zweifellos eine Reaktionserſcheinung gegenüber der iäſcherden Verſachlichung unſerer Wirklichkeit und der allzu rea⸗ Leleucht Geſtaltung der Bühne. Nach der übertriebenen realiſtiſchen dinge tung der Dinge erſtreben wir heute die Erleuchtung der Jeore im Symbol. Als der typiſche Bühnendichter des Heute iſt Stern Kaiſer zu verſtehen. Doch ſerbſt ein Zyniker wie Karl derräei, der ſeine Figuren mehr emporhaßt, denn emporliebt, Mähere chon die Tendenz, ſie über ihre eigenen Grenzen in eine De. phäre der Symbolik hinaufzutragen. küind⸗ er Dichter nackten realiſtiſchen Bekenntniſſe iſt Frank Wede⸗ dan er iſt der typiſche Bühnendichter des Geſtern; er ſteht noch ſee der Geſte der Demaskierung, die nichts verhüllt, die alle⸗ ü debt. Wedekind enthüllt dem Publikum ihre Grimaſſe. Folge ma Theaterſkandal. Das Publikum, in unſerem Zeitalter der dhne ſe prüft die Ethik eines Stückes an einem ſeiner Details, unſtrf inn für die Syntheſe, bedenkt gar nicht, daß unſere ganze Düngtrichtung in dem Bekenntnis gipfelt, daß ſie das Geſicht der n 0 die Veeneſchleiern will, daß es die ethiſche Aufgabe des Dichters iſt, dufwerhüllung herabzureißen, um klarzulegen und zu erhellen, um mllracen und zu deuten, weil eben dies die tiefere Miſſion der dichtern Kunſt überhaupt iſt. Es wird überſehen. daß auch der Aaßere oft nur ein Symbol der Zeit iſt und der Träger von dem Wurkee Erleben, das ſich in ſeinem Werke reflektiert, daß ſein andere er Ausdruck der Stunde iſt und daß er ſein muß, was die en ſind. Wir leben im Zeitalter der„aktuellen Künſtler“, ſie bei der Beamtengenoſſenſchaftsbank Städtiſche Nachrichten Aus den Geburtsjahren des„Feuerio“ Wars 1894 oder 1895, ich weiß es nicht mehr, aber es war halt vor Faſtnacht. Da gabs beim Rollmops im Hawereckl einen guten Tropfen ſelbſtgebrauten Salvatorbieres. Eigentlich hieß er Lang der Rollmops: aber kein Menſch wußte das, oder nur wenige, und er nahms auch nicht übel, wenn ihn in der Laune einer mit dem ſtadtbekannten Namen anredete. Von den bekannten Gäſten wenigſtens nicht; aber wehe, wenn ein mit den Verhältniſſen Uneingeweihter ſich die Ehre nahm, den Herbergsvater alſo zu titu⸗ lieren. Das gab jedesmal ein hölliſches Gaudium in der Wirts⸗ ſtube. Die Anſtifter zu ſolchen Vorkommniſſen drückten ja meiſtens die Bänke in der niederen, rauchigen Wirtsſtube. Kam da ſo ein Fremder, der gerne einen guten Schoppen krank, in die Stadt und erkundigte ſich zufällig bei einem Hawerecklbruder nach einem guten Stoff, dann konnte man ſicher ſein, daß er auf den braven Her⸗ bergsvater mit deſſen unerlaubtem Titel gehetzt wurde. Um es vorweg zu ſagen: hinter der rauhen, äußeren Hülle ſchlug ein braves Herz und ein gutes Herz. Das weiß ich nicht von den Erlebniſſen in der Wirtsſtube, ſondern von einer geachteten Perſönlichkeit der Stadt, die in einer ſchweren Stunde dem Beſiger des Hauſes tröſtend zur Seite ſtand. Die Wirtin in ihrer ruhigen, ſtillen Art paßte anſcheinend nicht zu dem umſichtigen, raſchen Ge⸗ ſchäftsmann; aber die zweie zeigten ihre Zuneigung und Liebe nicht vor aller Augen, und um die Schönheit ſeiner Frau wurde der Herbergsvater von vielen beneidet. In der kleinen Einſchenke rechter Hand von der Türe gabs in den Wochen vor Faſtnacht zur Genüge zu tun. Das Lokal war noch klein und nieder; nicht wie heute ausgedehnt Ein Nebenzimmer exiſtierte noch nicht. Keine Oelgemälde ſchmückten die gelbbraunen, rauchgeſchwärzten Wände. An rohen Tiſchen ſaßen dichtgedrängt die durſtigen Zecher: Schmiedemeiſter, Wagner, Dienſtmänner, Profeſſoren, Lehrer, Kauf⸗ leute, Schneider, Fuhrleute, Schauſpieler, Beamte, kurz, alle Stände waren vertreten. In den gelben Steinkrügen bekam man einen vortrefflichen Stoff kredenzt. Das Eſſen brachte man ſich nach da⸗ maliger althergebrachter Sitte ſelbſt mit. Beim Metzger Grießer in der Nähe des Zeughauſes kaufte man ſich eine warme Zunge, beim Hafner oder Groß Rippchen und auch Frau Gebhard lieferte vor⸗ zügliche Wurſtwaren. Für Lüftung in dem überſetzten, rauchgeſchwängerten Lokal ſorgte der Wirt ſtets aufs beſte und ſehr praktiſche Weiſe. Die Türe zur Wirtſchaft wurde ſperrangelweit geöffnet und ebenſo die zum Hof. Selbſt in den kälteſten Tagen. Im Nu hatte der winterliche Durchzug neue Lebensluft unter die wackeren Zechgenoſſen ge⸗ blaſen. Wems bei der Gelegenheit„zog“, der wurde ausgelacht. Da half kein Lamentieren und Schimpfen. Die Stammgäſte kannten dieſe neue Art der Lüftung und mieden darum den vom Durchzug am meiſten betroffenen Tiſch. Dort ſaßen meiſtens nur Neugierige oder Zaungäſte. Gings hoch her und litt das Lokal unter Mangel an Platz, ſo wies der Rollmops nicht ſelten unbekannten Gäſten ohne weiteres die Tür. Stammgäſte ſchob er mit freundlich feſtem Griff rin in die gute Stube. Hie und da fanden nun in dieſem einzigen niederen Raume längere feuchtfröhliche Sitzungen mit muſikaliſchen Darbietungen ſtatt. Eine Muſik hatte der Rollmops zuſammenge⸗ trommelt, vielmehr zuſammengeſtellt; die ſpielte aus dem 5 Den Pegaſus hatte mancher der witzigen Bürger ſtramm geſattelt; die geduldige Buchdruckerſchwärze verhalf dem und jenem Dichter⸗ ling zu hohem Ruhm. Da kamen in luſtigen Verſen all die Be⸗ gebniſſe im„eigenen Haus“ vor. Nicht vergeſſen wurde natürlich der Stadtrat; wie überhaupt alle ſtädtiſchen Angelegenheiten für die Liedertexte einen beliebten Stoff abgaben. Mit welchem Stimmenaufwand wurden da die vielen Verſe abgeſungen, be⸗ gleitet von dem toſenden Lärmen des Trompetengeſchmetters! Ich erinnere mich noch einiger Verſe. Einer davon hieß: So lang der alte Peter noch geht ins Hawereck, So lang der Rollmaps Bockbier braut aus Waſſer und Akzis, So lang ſtirbt die Gemütlichkeit im Hawereckl net aus! Jeder der Stammgäſte trug natürlich dazu bei, gewiſſe Helden⸗ taten einzelner einem Liederdichter insgeheim zu melden, ſodaß zu jeder Sitzung neue Schlager bereit waren. Wer nahm einen guten Witz übel? Niemand Ein herzlich gemeintes Proſit machte alles wieder gut. Als einzige Bedienung im überfüllten Raum war die Frida da. Auch ihrer wurde ſtets in einem Vers gedacht und zur pollen Charakteriſterung der„Perſon“ der Hebe ſei folgende Strophe eines Liedes angeführt: „Schön“ Frida heißt die Kellnerin, Ihr Nas, die glänzt wie ein Rubin Und wer ſie ſieht, is in ſe hin. Sie hot gewiß kei' Buckel, Holdrio— holdrio uſw. Aber ſchaffen mußte und konnte die fleißige Hebe; ſie duldete in„ihrer“ Wirtſchaft keine weitere Hilfe. Dafür hatte ſie ſtets auch einen guten Verdienſt. Zum Faſtnachtdienstag eines der vorge⸗ nannten Jahre ward der en ſte Umzug projektiert. Alle Mann kamen. Das Tageslicht war abgeſperrt. Karten zur Sitzung waren keine ausgegeben; aber vor der Wirtſchaft ſtaute ſich die Menge. Wie viele der ſonſt ſeltenen Gäſte verſuchten ſich heute hereinzuſchmuggeln. Aber des Wirtes ſtarke Fauſt beförderte manchen unliebſam am Rockkragen hinaus, wenn die ſtrenge Ge⸗ ſichtsfalte nicht ſchon gewirkt hatte. Für die Stammgäſte hieß es: ſind an ihre Zeit verknüpft und ſind ihr Spiegel; der bleibende Künſtler iſt wohl niemals der zeitlich Befangene, ſondern der aus dem Zeitloſen Empfangene. Fühlen wir uns in die moderne Kunſtrichtung verdeutlicht ein, ſo erkennen wir, daß in der Hinwendung zum Symbol der Wunſch nach einer Verhüllung liegt, die gleichſam ihre Entſchleierung nicht eingeſtehen will, die ihre Tendenz zum Bekenntnis ſchon wieder im Anſatz verhüllt; haben wir dies erkannt, ſo haben wir die Ten⸗ denz unſerer Zeit überhaupt verſtanden, die ſich befreien, erkennen, erlöſen will und für eine Larve, die ſie zerſchlägt, ſtets wieder eine andere wählt. Der Glaube, daß unſere Zeit überhaupt noch ein Geſicht habe, iſt ein Irrtum. Sie ringt nach einem neuen Ge⸗ ſicht, doch ſie fabriziert nur immer wieder eine Maske. Hier iſt auch die Pſyche des heutigen expreſſioniſtiſchen Künſtlers analy⸗ ſiert, der in ſeiner Kunſt etwas deuten will, das er im Symbol enthüllt und zugleich verhüllt. Zur Steigerung ihrer Symbolik erſtrebt die Bühne heute die Muſik. Was ſonſt wollte die Muſik, die ſchon vielſach das moderne Bühnenſtück begbeitet, al⸗ die Aus⸗ böſung eines ſymboliſchen Empfindens, als die Verhüllung eines nackten Wortes und die Entſchleierung im Ton. In unſerer Zeit des Individuclismus erſcheint die Muſik als die einzige Kunſt, die ein jeder individuell in ſeiner eigenen Sprache empfinden kann. „Notwendig wird die Pantomime mit Muſik wieder empor⸗ blühen, da der Wille immer fühlbarer wird, das Wort durch den Ton zu erſetzen. Das in der Kunſt Gefühlte und Gewollte wird heute immer gefühlt oder gewollt, unſere zwiſchen Realismus und Idealismus geſpaltene Zeit empfindet das Ideal immer abſtrakter, immer entfernter von der Tat, die ſeeliſchen Schwingungen werden immer feiner, intenſiver und nicht mehr genau durch das Wort übertragbar. Unſer Schauſpiel baut ſich immer mehr auf pfychologiſchen Problemen auf, der Konflikt wird nicht mehr aus den inneren Zuſtänden geſtaltet; die Handlung bricht von innen heraus, und nicht von außen herein. Es läßt ſich nicht leugnen, daß unſere moderne Kunſt in der Muſik kulminiert, daß ſie nur muſikaliſch zu begreifen iſt, daß wir ſie plaſtiſch ablehnen müſſen, daß die heutige Kunſt die Plaſtik über⸗ haupt ablehnt und daß ſie ſomit die Architektur überhaupt nicht mehr beherrſchen kann. Was heute an Architektur geleiſtet wird, iſt denk⸗ bar unmuſtkaliſch. Zweifellos fehlt uns zur Beurteilung unſerer eigenen Kunſt⸗ epoche noch die Diſtanz; doch läßt ſich aus der Erkenntnis des Ge⸗ weſenen noch Gegenwärtiges deuten und Kommendes erfühlen. Und daß wir in einem Wandel unſeres Kunſtleben⸗ und un⸗ ſeres Bühnenlebens ſtehen, beweiſen alle Hinwendungen zu einer Neugeſtaltung und Umgeſtaltung der Ausdrucksmittel für die Idee. eeeeee „Kann paſſieren!“ Eine reiche Auswahl einfacher Karnevalsartikel ſtand zur Verfügung; jeder fand etwas Paſſendes: eine Naſe, ein Paar Pausbacken u. dgl., die ihn unkenntlich machten. dazu eine närriſche Kopfbedeckung Nun begann ein ſchönes karnevaliſtiſches Treiben, als Endeffekt ein Umzug ums nächſte Quadrat. Alles mußte mit. Das Haus wurde abgeſchloſſen. Mäntel, Hüte, Stöcke waren hier in ſicherem Gewahrſam. Unter dem Zinn⸗ra⸗bummera der Hauskapelle zog die feuchtfröhliche Korona um das nächſte Quadrat herum, an den„drei Glocken“ vorbei und brachte das ganze Stadt⸗ viertel auf die Beine. Spät wars, als wir am Mittag aus dem Hawereckl heimkamen. Das„Rot⸗av⸗las“, wie der Name des Bock⸗ bieres(umgedeht Salvator) lautete, ſchmeckte zugut, und wenn auch die richtige Salvatorbrauerei in München jedem mit Prozeß drohte, der ſeinem„Stoff“ den Namen Salvator gab, ſo gut wie im Hawereckl ſchmeckte das Bier nirgends, ausgenommen im Cafs Letſch, wo man aber nur gegen teures Geld das„echte“ bekam. Im Hawereckl hat auch„Alex“ ſeine Taufe erhalten. Als er zum erſtenmal ſchüchtern(doch wer kann vom lieben Alex „ſchüchtern“ redenl) das Lokal betrat, die niedere, dumpfe, rauchige Wirtsſtube mit dem Gemiſch von allerlei Menſchen, muß es ihm ſonderbar vorgekommen ſein. Aber bald war er zwiſchen uns auf⸗ getaut, und am erſten Abend ſchon ſchwang er ſich zum Allein⸗ herrſcher dieſes kleinen Reiches auf. So viel ich mich erinnere, waren unter den alten Stammgäſten Leute, die einen der Vorfahren unſeres Alex— Vater oder Großvater oder etwas Aehnliches— als Schauſpieler am hieſigen Theater noch gekannt hatten. Da war die Verbrüderung geſchloſſen. Alex kommandierte. Erſt zur frühen Morgenſtunde kamen wir nach Hauſe. Aus dieſen erſten Sitzungen im Hawereckl wuchs der Feuerio heraus, deſſen karne⸗ valiſtiſches Treiben in der Reihe der närriſchen Veranſtaltungen einen erſten Platz einnimmt. Jokus. 4 Weltbewerbserfolg zweier Mannheimer. Der von der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft für chriſtliche Kunſt e. V. München ausgeſchriebene Wettbewerb für drei katholiſche Pfarrkirchenneu⸗ bauten in Ludwigshafen wurde mit 97 Entwürfen beſchickt. Der Wettbewerb war auf die Mitglieder der Geſellſchaft aus Bayern, Württemberg, Baden und Heſſen beſchränkt. Der Erfolg des Wett⸗ bewerbs bringt in der überwiegend ſtarken Betonung gute neuzeit⸗ liche Löſungen, die ebenſo der ſakralen Beſtimmung wie den An⸗ forderungen ſtädtebaulicher und pekuniärer Hinſicht voll gerecht wer⸗ den. Die Jury erkannte folgende Preiſe zu: 1. Projekt Marien⸗ rirche: je ein Preis zu 1300 M. Regierungsbaumeiſter Herkom⸗ mer, Stuttgart, Regierungsbaurat Boslet, München, mit Diplom⸗ ingenieur Lochner⸗Ludwigshafen und Bauamtmann Joſef Beck (Hochbauamt Mannheim); je ein Anteil zu 300 M. Badberger⸗Mün⸗ chen, J. Leonhard⸗Mannheim, Baurat Boslet⸗München, Emil Freymuth⸗München. 2. Projekt St. Joſefkirche: 1. 2000 M. Karl Lappeyer, 2. 1200 M. L. Weltenbacher, München, 3. 1000 M. H. Scherrmann, Ludwigshafen, je ein Ankauf zu 400 M a) Kirch⸗ meyer⸗Augsburg, b) Teuffel⸗Ludwigshafen. 3. Projekt Herz⸗ Jeſu⸗Kirche: 1. Preis 2000 M. Regierungsbaurat Boslet⸗ München, Dipl.⸗Ing. Lochner⸗Ludwigshafen; 2. Preis 1200 M. Regierungsbaumeiſter H. Herkommer⸗Stuttgart: 3. Preis 700 M. L. Weltenbacher⸗München; je ein Ankauf zu 300 M. M. Kurz⸗Augs⸗ burg, Karl Lappeyer⸗Ludwigshafen, M. Simon⸗München, R. Steidle⸗ München.— * Todesfall. Profeſſor Anton Badersbach, Mitglied des Lehrerkollegiums des Realgymnaſiums, iſt geſtern nachmittag plötz⸗ lich verſchieden. Bis um 12 Uhr war er noch in der Schule kätig. Um halb 3 Uhr nachmittags trat der Tod infolge einer Herzlähmung ein. Badersbach, im Jahre 1880 in Steinfeld in Unterfranken ge⸗ boren, beſuchte zunächſt eine Miſſionsſchule der Kapuziner in Nord⸗ amerika, um dann als Oberſekundaner in das Würzburger Gym⸗ naſtium einzutreten. Auf den Univerſitäten Würzburg, Freiburs und Heidelberg eignete er ſich das gründliche philoſophiſche Wiſſen an, das ihn zum Lehrberufe in ganz beſonderer Weiſe befähigte. Vor nahezu zehn Jahren trat er ins hieſige Realgymnaſium als Lehrer der neuen Sprachen ein. Unzählige Schüler haben ſich unter ſeiner Leitung die wertvollſten fremdſprachlichen Grundlagen ange⸗ eignet. Ein ungewöhnlich großer Kreis ſteht deshalb mit der Witwe und der Tochter heute in tiefer Trauer an der Bahre des in den Sielen Verſtorbenen, der ſich durch ſein Wirken ein ehrendes Andenken geſichert hat. * Das Jahrbuch 1925 für die Katholiken Mannheims iſt im Verlag von Joh. Gremm, Mannheim, erſchienen. Das Buch, dem Erzbiſchof Dr. Karl Fritz ein eigene⸗ Geleitwort an die Mannheimer Diözeſanen geſchrieben hat, ſtellt einen umfaſſenden Wegweiſer durch das Kirchen⸗ und Weltleben der Mannheimer Katholiken dar. Alle Erſcheinungsformen dieſes Lebens erfahren eine von fachkundiger Feder geſchriebene Betrachtung, darunter z. B. Gegenwartsaufgaben des Mannheimer Katholizismus(H. Hirt), katholiſche Gotteshäuſer in Mannheim(Dr. J. St. Schmitt) uſw. Daneben berichtet eine Pfarrchronik über die bemerkenswerten Er⸗ eigniſſe ſeit Erſcheinen des letzten Jahrbuches; Friedrich Mucker⸗ mann beleuchtet allgemein die Stellung des Katholizismus in der Gegenwart. Der Preis des mit mehreren guten Abbildungen und einem geſchmackvollen Umſchlag mit Titelholzſchnitt gezierten Buches iſt ſo mäßig, daß es jeder Katholik anſchaffen kann. * Lebensmüde. In der verfloſſenen Nacht fanden zwei Her⸗ ren auf der Hindenburgallee oberhalb der Friedrichsbrücke eine Frauensperſon, die bewußtlos auf dem Gehweg lag. Die Erkrankte wurde zunächſt nach der Hauptfeuerwache und von da mit dem 2 —— ᷣ ͤ—....,.— —— ͤ——— Kunſt und Wiſſenſchaſt 227 Selbſthilfe der Künſtler. Die wirtſchaftliche Not der Künſtlerſchaft iſt heute ſo groß, daß zahlreiche Maler und Bildhauer gezwungen ſind, ſich ihr tägliches Brot außerhalb des Kunſtbereiches zu ſuchen. Der im wirtſchaftlichen Verband bildender Künſtler aufgetauchte Plan des Bilderverleihens würde, ſo gut er auch gemeint ſein mag, zu keinerlei günſtigen Reſultaten führen. Ein ſolches Unternehmen könnte nicht nur die Kunſt, ſon⸗ dern auch die Künſtler ſelbſt ſchädigen. Darum ſcheint es nach der Anſicht des Kunſtwanderers viel zweckmäßiger, wenn die Künſtſer in dieſer Uebergangszeit der Wirtſchaft ſich auf Gebieten betätigen, die doch mit der Kunſt inſofern zuſammenhängen, als ſie künſtleriſche Gedanken und künſtleriſchen Geſchmack erfordern. So hat zum Bei⸗ ſpiel die hochbegabte Malerin und Graphikerin Lene Schneider⸗ Kainer in der Rankeſtraße in Berlin Verkaufsräume für Damenwäſche uſw. errichtet, die nach ihren eigenen künſtleriſchen Ideen handgefertigt und geſtickt wird und, nach der Ausſtellung der„Iris“ in der Rankeſtraße zu ſchließen, auch durch⸗ aus künſtleriſch wirkt. Die Künſtlerin hat übrigens ihre Aus⸗ ſtellungsräume in reizvoller Weiſe entworfen nud mit manchen von ihren farbenſtorken Aquarellen und leuchtend gemalten Blumen⸗ ſtücken geſchmückt. st. Literatur * Monika Hunnius:„Mein Weg zur Kunſt.“ Verlag Eugen Salzer, Heilbronn. In verſchiedenen Büchern dieſer baltiſchen Dichterin iſt des öfteren von der ſchönen Heimat in dem ſtillen Paſtorenhaus zu Narva die Rede. Es ſind aber ſtets nur Augen⸗ blicksbilder, wo der goldene Kinderhimmel der Dichterin in wunder⸗ barem Glanze erſtrahlt und der Segen eines glücklichen Familien⸗ lebens ſich auswirkt und der Zauber tiefer, verſtändnisinniger Menſchen ſich gleich einem ſtarken Fludium dem Lefer überträgt. Einen noch ſtärkeren Eindruck macht das neue Buch, in dem die Verfaſſerin zunächſt von ihrer Kinder⸗ und Jugendzeit und ſodann von ihrer Ausbildung als Sängerin und ihren künſtleriſchen Erfol⸗ en berichtet. Der letzte Abſchnitt handelt vom Weltkrieg und der achkriegszeit im Baltenlande, das unter der Bolſchewiſtenherrſchaft unſagbar viel Leid und Schmerz durchmachen mußte. Nur mit ge⸗ nauer Not entgeht die Verfaſſerin dem Tod durch die verrohte, nach Blut dürſtende Menge. Nach vorübergehendem Aufenthalt in Königsfeld im Schwarzwald verbringt die Dichterin nun ihren Lebensabend in ihrer baltiſchen Heimat. Es iſt die Geſchichte eines arbeits⸗ und erfolgreichen Lebens, die in abwechſlungsreichen und intereſſanten Bildern vorüberzieht und mannigfache und tiefe Ein⸗ drücke über die Fügungen und Führungen der Verfaſſerin hinter⸗ läßt. Ebenſo wunderbar ſind die Perſonen geſtaltet und beſchrie⸗ ben, die mit der Dichterin in engerem Konnex ſtanden. — — 4. Seile. Nr. 86 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe) Freitag, den 20. Jebruac 12 Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Es han⸗ delt ſich um ein 32 Jahre altes Fräulein, deſſen Wohnung noch Unbekannt iſt. Im Krankenhaus wurde ein unheilbares Leiden feſtgeſtellt, wegen deſſen ſich die Kranke im Neckar ertränken wollte. Infolge heftiger Schmerzen brach ſie aber auf der Hindenburg⸗ allee zuſammen und wurde ſo aufgefunden. * Vom Dach in den Hof geſtürzt. Geſtern vormittag iſt ein 20 Jahre alter Hilfsarbeiter bei Vornahme von Dacharbeiten am Hauſe] ga, 3 aus Unvorſichtigkeit auf eine nicht eingehakte Leiter getreten und dann mit dieſer vom Dach in den Hof geſtürzt, wo⸗ durch er ſich ſchwereinnere und äußere Verletzungen zugezogen hat und in bewußtloſem Zuſtande in das Krankenhaus Üüberführt wurde, woſelbſt eine ſoforkige Operation vorgenommen werden mußte. * Schwere Körperverletzung. Heute früh.15 Uhr wurde von Eiſenbahnbeamten ein 49 Jahre alter Möbelpacker aus den Räumen des Hauptbahnhofes verwieſen. Auf dem Bahnhofsplatz ſetzte er den ruheſtörenden Lärm weiter fort, ſodaß der am Bahn⸗ hof dienſttuende Polizeibeamte einſchreiten mußte. Der Möbelpacker drang mit einem offenſtehenden Meſſer auf den Polizeibeamten ein, ſodaß dieſer gezwungen war, ſeinen Säbel zu ziehen, um den An⸗ griff abzuwehren. Trotzdem gelang es dem Möbelpacker, dem Polizei⸗ beamten eine etwa 15 em lange Schnittwunde auf der linken Wange beizubringen. Durch einen Säbelhieb wurde der Angreifer am Kopfe verletzt. Der Polizeibeamte und der Möbelpacker fanden Aufnahme im Allg. Krankenhaus. * Unfall. Geſtern nachmittag kam Ecke Brücken⸗ und Mittel⸗ ſtraße eine 21 Jahre alte Kontoriſtin infolge unſicheren Fahrens mit ihrem Fahrrad zu Fall, wobei das Rad durch ein nachkommen⸗ des Sandfuhrwerk ſtark beſchädigt wurde. Die Radfahrerin ſelbſt kam mit dem Schrecken davon. * Juſammenſtoß. Geſtern nachmittag ſtießen auf der Breiten⸗ ſtraße an der Ecke S und J 1 ein Zweiſpännerfuhrwerk und ein Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei letzterer beſchädigt wurde. Wen die Schuld trifft, muß die Unterſuchung ergeben. * Feſtgenommen wurden 31 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter eine Ehefrau wegen Kuppelei, ein Schmied wegen erſchwerten Diebſtahls, 5 Perſonen wegen Bettels und drei Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebenswandels. * Der Diebſtahl in der Jeſuitenkirche, von dem wir am Montag berichteten, hat ſeine Aufklärung gefunden. Als Täter wurde eine Frau verhaftet, die ähnliche Diebſtähle auch in der Hl. Geiſtkirche und in der Unteren Pfarrkirche begangen hat. und bei der noch verſchie⸗ denes Diebesgut vorgefunden wurde. Beſtohlene mögen ſich aus die⸗ ſem Grund bei der Kriminalpolizei melden. veranſtaltungen 5 Der Kampf um die moderne Weltanſchauung. Den 5. Vortrag hält Univerſitätsprofeſſor Dr. D. Elert⸗Erlangen, ber am Sams⸗ tag abend im Harmonieſaal über die„Verſöhnung“ ſpricht. Die bisherigen Vorträge waren alle ſtark beſucht. Dem Vortragenden eilt der Ruf eines glänzenden Redners voraus. Näheres ſtehe Anzeige. * Der D. O.., Ortsgruppe Mannheim, veranſtaltete dieſer Tage in den Räumen der„Harmonie⸗Geſellſchaft“ ſeinen diesjährigen Ge⸗ ſellſchaftsabend. Bei reger Beteiligung nahm der Abend einen ſehr ſchönen Verlauf, zumal ſich der D. O. B. der Unterſtützung bedeuten⸗ der Kräfte erfreuen durfte. Aus dieſer Reihe ſei nur erwähnt das Mitalied Klavierlehrerin Frau Hochſtaetter, die am Klavier Frl. Bernn, Konzertſängerin und Geſanaspädaagoain, ſowohl. als auch Oberreallehrer Berger begleitete. Die ausgezeichneten Vor⸗ träge fanden ungeteilten Beifall. Das Feſt konnte einen ſo alänzen⸗ den Verlauf nehmen, weil die Muſik— größtenteils wackere Milttär⸗ muſiker— nicht nur mit wunderſchönen Tanzſtücken aufwartete, ſon⸗ dern auch ernſte Weiſen erklingen ließ, die von der Kunſt der rühm⸗ lichſt bekannten Kapelle Mohr beredtes Zeugnis ablegten.— Am 13. Februar bdielt im Saal der„Caſino⸗Geſellſchaft“ der bekannte Major a. D. Schmitthenner⸗Heidelberg einen ſehr beifällig aufgenommenen Vortraa über das Thema:„Der Kampf um den Rhein.“ hein * Errichkung eines Denkmals für die gefallenen ehemaligen Vierziger. Wie bei vielen anderen Regimentern iſt auch bei den ehemaligen 40ern der Wunſch laut geworden, daß ſich alle Kamera⸗ den des früheren aktiven, Reſerve⸗ und Landwehr⸗Regiments 40, zuſammen mit den Angehörigen der aus dieſen Regimentern her⸗ vorgegangenen Kriegsformationen, wie Erſatz⸗Infanterie⸗Regt. 23 uſw. zuſammenſchließen mögen, um gemeinſam ihren gefallenen Helden ein würdiges Denkmal zu ſetzen. Um die 40er einander näher zu bringen, finden in dieſem Jahr zwei 40er⸗Feiern ſtatt, in Heidelberg und in Tübingen. In Heidelberg iſt am 25. und 26 April Fahnenweihe. Am Sonntag, 26. April, folgt nach⸗ mittags ein Feſtzug durch die Stadt der im Schloßhof endigt, wo anſchließend eine kurze Gedenkfeier für die Gefallenen ſtattfindet. Im Anſchluß hieran iſt im Schloßgarten gemütliches Beiſammen⸗ ſein, abends im Stadttheater Aufführung der Hermannsſchlacht. Die Enthüllung eines Denkmals zu Ehren der gefallenen Her iſt für den Sommer 1926 in Ausſicht genommen. Ein aus Vertretern der beteiligten Regimenter zuſammengeſetzter Denkmals⸗ qusſchuß wird in nächſter Zeit gebildet werden. Rommunale Chronik Neue Vergnügungsſteuerordnung in Stkuktgart Mit Rückwirkung vom 1. Februar iſt durch Gemeinderats⸗ beſchluß in Stuttgart ein neuer Tarif für die Ver⸗ gnügungsſteuer eingeführt. Steuerfrei ſind u. a. Photo⸗ graphiebuden, Rundfahrten der Kraftverkehrsgeſellſchaft, Billard⸗ u. Schachwettſpiele, das Freilichttheater, ebenſo Veranſtaltungen, die mildtätigen Zwecken dienen, ſofern nicht Tanz damit verbunden iſt. Die ſeitherigen Zuſchläge für Veranſtaltungen in der Advents⸗ und Faſtenzeit und nach Mitternacht fallen weg. Ermäßigt ſind auch die Steuerzuſchläge für Faſtnachtsveranſtaltungen. Die Kartenſteuer, die aus der Bruttoeinnahme an Eintrittsgeldern berechnet wird, be⸗ trägt beiſpielsweiſe für Tanz 30 v.., Volksbeluſtigungen 20, Licht⸗ ſpieltheater 18, e e 15 bezw. 10, Vorträge 13, Kon⸗ zerte 15, Zirkusvorſtellungen 13, Kabarett 40. Für Vereinsfeiern, an denen nur Vereinsmitglieder oder beſonders geladene Gäſte teil⸗ nehmen, ermäßigt ſich der Satz bei Tanz um 10 uſw. Für Tanz⸗ — bei Hochzeiten iſt der Einheitsſatz von 3 Mark zu ent⸗ richten. Kleine Mikteilungen Das Bürgermeiſteramt Haßlach i. K. hat, wie dies bereits vor einiger Zeit von der Stadtverwaltung in Raſtatt eingeführt worden iſt, den Schulkindern und Fortbildungsſchülern ſtreng verboten, nach 7 Uhr abends(von März an nach 8 Uhr, im Sommer ½10 Uhr ohne Erwachſene auf der Straße zu ſein. Eltern und ſonſtige Perſonen, die es unterlaſſen, die ihrer Gewalt und Aufſicht unter⸗ ſtehenden ſchulpflichtigen Kinder von ſolchem Herumſchweifen abzu⸗ halten, werden mit Geldſtrafen bis zu 60 Mark belegt oder mit Haft bis zu 14 Tagen bedroht. Gleiche Strafen haben die im ſtrafmündigen Alter ſtehenden ſchulpflichtigen Kinder zu gewärtigen, ſoweit nicht gegen ſie Schulſtrafen erkannt werden. m Gemeinderat von Furtwangen wurde vorbehalt⸗ lich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes die endgültige Gemeindeumlage für das Rechnungsjahr 1924/5 auf 38 Pfennig für je hundert Mark Steuerwert des Liegenſchaftsvermö⸗ gens und auf 47 Pfennig für je hundert Mark des Betriebsvermö⸗ gens feſtgeſetzt. Der Frankfurter Magiſtrat hat dem Entwurf eines Wohnungsbauprogramms für 1925 im Umfange von 1500 Wohnungen zugeſtimmt. Für die zwei ausgeſchriebenen Stadtratsſtellen ſind im ganzen 280 Bewerbungen einge⸗ gangen. 5 Heddesheim, 16. Febr. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt folgendes mitzuteilen: Zwecks Anbringung von Waf ö ermeſſern an dem beſtehenden Waſſerleitungsortnetz ſollen bei verſchiedenen Firmen Offerten eingeholt werden.— Dem Geſuch des Adam Babylon und Dr. Maas hier um Gewährung eines Gemeindebaudarlehens von je 300 M. wurde entſprochen.— Ter Ortsbauplan ſoll entſprechend erweitert werden.— Für die hieſigen Bauluſtigen ſoll ein größeres Darlehen aufgenommen werden.— Die ſeitherige Ortsſtraße Straßenheimerpfadſtraße ſoll vbon nun an Poſtſtraße heißen.— Gemeinderat Maas wird als Vertreter der Gemeinde zur Durchführung der Klage auf Feſtſetzung des Jagdpachtzinſes für Diſtrikt 2 der hieſigen Gemeindejagd beim Pachteinigungsamt Weinheim ernannt. L. Walldorf, 17. Febr. Nachdem die vor acht Tagen einbe⸗ rufene Gemeinderatsſitzung an dem Nichterſcheinen der Oppoſition geſcheitert war, fand am Freitag eine Sitzung ſtatt, da ich die Herten inzwiſchen eines Beſſeren beſonnen hotten. Von n 25 Punkten, die behandelt wurden, ſeien genannt: In Sachen Hardbachkorrektion wurde durch das Kulturbauamt Hei⸗ delberg auf Antrag der hieſigen Stadtverwaltung die Verteilung der entſtandenen Koſten durchgeführt. Die Geſamtkoſten belaufen ſich auf 8510.78 Mk., die ſeiner Zeit von der Stadtgemeinde aufge⸗ wendet wurden. Der pflichtige Anteil beträgt 4941.59 Mk., ſo daß der Stadtgemeinde 3569.19 Mk. rückerſetzt werden mußten.— Die Gemeindebeamtenſatzung in der Faſſung vom 10. Nov. v. JIs. erhielt als§ 23 den Zuſatz, daß ſie am 1. Januar 1925 in Kraft britt.— Die Verpachtung des Jagdbezirkes 1 ſoll am 4. März erfolgen.— Der Vorſitzende berichtete eingehend über den derzeiti⸗ gen Stand ſeiner Verhandlungen bezügl. Kapitalaufnahme zur Behebung der Wohnungsnot und über die neuen Richtlinien des Reichsfinanzminiſteriums, die eine Auslandskapital⸗ aufnahme durch Gemeinden lediglich für werbende Zwecke geſtatten. Der Aufnahme eines Wechſeldarlehens wurde im Prinzip zugeſtimmt.— Hinſichtlich der Schulzahnpflege wurde eine einmalige Unterſuchung ſämtlicher Schulkinder durch Zabntechniker Brommer auf ſtädt. Koſten beſchloſſen.— Von dem Miniſterial⸗ erlaß, wonach die Veſchwerde des Gemeinderats gegen die Bezirks⸗ ratentſchließung in Sachen der Beſetzung einer Schutzmannſtelle koſtenpflichtig zurügewieſen wurde, wurde Kenntnis genommen und beſchloſſen, das Miniſterium um Zuwpeiſung einer geeigneten Perſon auf Grund der daſelbſt geführten Bewerberliſte zu über weiſen.— Den Geſuchen dreier Schwerkriegsbeſchädigter um Ueber⸗ laſſung von Holz zum forſtamtlichen Anſchlag wurde entſprochen.— Die Stelle eines Ortsbauſachverſtändigen und die durch Tod er⸗ ledigte des Brunnenmeiſters ſollen zur Neubeſetzung durch Wall⸗ dorfer Bürgeru ausgeſchrieben werden.— Von dem Ergebnis des durch den Bürgermeiſter unvermutet vorgenommenen Kaſſen⸗ ſturzes beim Stadtrechner wurde Kenntnis genommen, desgl. von einem Holzverſteigerungsprotokoll. Gerichtszeitung Amtksgericht Konſtanz Das Schöffengericht Konſtanz verurteilte den 30 Jahre ledigen Wilhelm Wahl aus Büſingen. der als Poſtaushelfer 10 Stockach in der Zeit vom September bis Dezember v. Is. anvertrau 5 Gelder und 7 Briefe unterſchlagen hatte. zuneun Monaten fänanis, abzüalich 7 Wochen Unterſuchunashaft. Das Amtsgeri Konſtanz verhandelte gegen den 34jährigen Kaufmann due Thiele aus Wilen, wohnhaft in Konſtanz, der vor nicht allzulang Zeit von einer achtjährigen Zuchthausſtrafe das letzte Drittel au Wohlverhalten geſtundet erhielt, ferner gegen den 21jährigen ent Reichelt von Allmannsdorf, den verheirateten Korbmacher Ziealer und Schreiner Waldemar Weber alle in Konſtanz we gen teilweiſe ſchweren Diebſtahls und Hehlerei im Rückfa Thiele erhielt 1Jahr 14 Tage Gefänanis und wird dann ter auch noch die geſtundete Zuchthausſtrafe von zwei Jahren zu verbüßen haben Reichelt wurde unter Einre nung der erſt jünaſt wegen Einbruchsdiebſtahls gegen ihn erkannten Gefängnisſtrafe zu 9g Monaten verurteilt. Die beiden anderen kamen mit geringeren Gefänanisſtrafen davon. Bezirksſchöffengericht Darmſtadt Der fingierte Raubüberfall auf den Kaufmann M. Groß⸗Gerau, der vor kurzem großes Aufſehen erregte, gelangte vo dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt zur Aburteilung. M. wurde wegen der Höhe der Unterſchlagung erſchwerend, wegen ſeiner gend und mit Rückſicht darauf, daß ein Teil der unterſchlagenen Gelder wieder beigebracht werden konnte, ſtrafmildernd zu 7 Mꝰ naten Gefängnis verurteilt, abzüglich 1 Monat Unterſuchungs“ haft. Der Angeklagte hat das Urteil anerkannt. E § Schwer beſtrafte Milchpanſcher. Wegen umfanareicher 1 durch lange Zeit fortgeſetzter Milchfälſchungen wurde der Lande. Mathias Monſes in Scheidega vom Gericht in Lindenbera bei Linden zu ſechs Monaten Gefänanis, 300 Mark Geldſtrafe und drei Jahre Ehrverluſt verurteilt. Meſſen und Ausſtellungen Berliner Fachmeſſen Das Berliner Meſſeamt hat den Gedanken, in der Neichshaune, ſtadt Fachmeſſen aroßen Stils zu veranſtalten, erneut durch eine im folareiche Tat verwirklicht. Nach der Schuh⸗ und Ledermeſſe 15 Auquſt 1924 und der aroßen deutſchen Funkausſtellung Ende vorig Jahres wurde am vergangenen Sonntaa eine das geſamte. weitden zweiate Bekleidunasgewerbe umfaſſende Fachmeſſe verbe den mit einer Wiederholung der Schuh⸗ und Ledermeſſe eröffnet. in drei Riefenhallen untergebrachte Ausſtellung aibt ein umfaſſen 1 Bild über die genannten Erzeuaunaszweige. Gelegentlich einer Bo beſichtiaung aing Oberbürgermeiſter Boeß in ſeiner Eröffnungsne auf die bekannten Kriſen ein und betonte. daß es ein beſonpan Waanis ſei, unter dieſen Umſtänden eine Fachmeſſe zu eröffean Doch lägen die Verhältniſſe jetzt weſentlich günſtiger als im vor! Jahre, und der Gedanke, Fachmeſſen abzuhalten, könne nur dee 5 mühungen der Induſtrie, wettbewerbsfähig zu bleiben, unterſtüte Das der Meſſe zur Verfüauna ſtehende Gelände übertreffe bereits der Kölner Meſſe. ſtal⸗ Die Meſſe machte durch ihre künſtleriſche barmoniſche Ausgeſſic tung einen auten Eindruck. Auch gab das Gezeigte einen Hebanen über die hohe Entwicklung der deutſchen Bekleidungs⸗ und Le 15 induſtrie. Soweit man bisher beurteilen kann, ſcheint das Ergebmn der Meſſe recht günſtia zu werden. Aus dem Ausland liegt a⸗ große Reihe von Anmeldungen vor, und namentlich in der Bek in dunasinduſtrie entwickelte ſich bereits am Sonntag vormittaa e außerordentlich lebhaftes Geſchäft. Frankfurter Meſſe⸗Tagung Anläßlich der Frankfurter Frühjahrsmeſſe(19. bis 22. Ae Techniſche Meſſe 17. bis 22. April) hält der Reichsverband deutſ. Herren⸗Ausſtattungsgeſchäfte(Sitz Berlin) in Fran furt a. M. einen Hauptverbandstag ab. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwartt Ueber Norddeutſchland lagern noch immer Reſte de- Zyklone deren Zentrum raſch nach Lettland gezogen iſt. Vom nördlichen nis⸗ biet zuſtrömende kalte Luftmaſſen haben weitere Temperaturet 1 drigungen gebracht. In Schweden herrſcht ſtrenger Froſt. Die rch⸗ ganz Baden verbreiteten Niederſchläge fielen im Schwarzwald D5 die weg als Schnee. Von dem Atlantik kommend, hat eine Inkloneit⸗ Weſtküſte Irlands erreicht. Ihr Einfluß wird ſich aber erſt in gen Tagen bei uns geltend machen. cts: Vorausſichtliche Witterung für Samskag bis 12 Uhr n, Wechſelnde Bewölkung, nur vereinzelt geringe Niederſchläge, ſtrichweiſe leichter Nachtfroſt, ſchwache weſtliche—— Rein Tanzkränzchen braucht verſchoben zu werden, wenn ſich die Teilnehmer vorher und 115 9 den Nachhauſeweg in der nebeligen Nachtluft rechtzeitig mit aren echten Sodener Mineral⸗Paſtillen verſorgenz Erkältungen alsdann ausgeſchloſſen. Erau Seven und ihre drei Töchter Ein heiterer Roman von Maria Ibele 10 5(Nachdruck verboten.) Ja ſogar die jungen Herrn Referendare, die den ganzen Nach⸗ mittag wie Sprungfedern geweſen waren, ſaßen jetzt zuſammen⸗ gerollt und machten ſehr ernſte Geſichter. Eine kleine Pauſe folgte, in der nur der Flügel die Muſik zu beſorgen hatte. Die Sängerin wiſchte ſich mit einem echten Brüſſeler Taſchentuch den Mund, ſah mit ihren Vergißmeinnicht⸗Augen ſchuldlos in das Lüſterlicht, in Erwartung des Augenblicks, wo ſie von neuem los⸗ legen durfte. Sie atmete tief ein— es ſchien, als ob ſie den Atem aus dem Leib herausholte. Ihr Hals ſchwoll und auch die Bruſ —4— hatte Angſt, die ſchmalen Träger des Kleides könnte es zer⸗ reißen. Nochmals mußte die Liebe herhalten, eine zweite und dritte Strophe hindurch. Sie war jetzt weniger ausgedehnt als vorhin, dafür aber hatte ſie das E am Schluſſe den Ausdcuck eines Ae, das an Schafherden erinnerte. Als die Sängerin fertig war, neigte ſie erhitzt das Haupt. Die gemarterten Zuhörer ſtürzten ihr entgegen und reichten ihr herzlich dankbar die Hände. Sie waren ja zu froh, daß das Lied gricht ſechs Strophen hatte. Sie ſprach von einer kleinen Indis⸗ oſition heute und daß ſie ſich nicht an wohl gefühlt habe; ſie prach darüber eben ſo lange, wie ſie ſich vorher um ein Lied hatte bitten laſſen. Auch der Herr Generaldirektor wurde beklatſcht. Sein Kragen war ganz weich vom Schwitzen, ſeine Hände rot und geſchwollen. Auch der Fuß tat ihm weh; er war ein paarmal vom Pedal her⸗ untergerutſcht. Er reichte ſeiner Frau den Arm. Dann gingen ſie ans Büfett und waren beide glücklich. Sie freuten ſich über den Erfolg und darüber, jetzt überall erzählen zu können, ſie hätten bei der Ex⸗ zellenz konzertiert. Makten, der junge Großinduſtrielle, war wieder an Marias Seite. Er entſchuldigte ſich. Eine Frau Rittmeiſter hatte ſeinen Stuhl für ihren Umfang mit beanſprucht. Ein Referendar, der eigentlich der ſtillſte war unter den Gäſten, ſprang nun auf das Podium und begann Schnurren zu orzählen und Geſchichten mit einem derart außergewöhnlichen Humor, daß die Gäſte kreitſchten vor Vergnügen. Selbſt die ernſte Maria lachte jetzt hellauf mit; ſie lachte wirklich wie ein Kind. Makten betrachtete ſie von der Seite und hörte ir perkendes, fröhliches Lachen. Er war toll verliebt in dieſes Mädel, in die langen Wimpern. Er wäre am liebſten aufgeſprungen, hätte ſie in ſeine Arme geriſſen und dieſe Augen geküßt. Sobald der Referendar ſich verbeugte und herunterſteigen wallle, wurde gebettelt, getrampelt und geſchrien. Auch Marſa klatſchte mit. Ohne es ſich bewußt zu ſein, berührte lötzlich Maktens Hand ihre Finger, die auf der agen. Maria zog ſie erſchrocken zurück, erblaßte und ſah in ſein Geſchr Wie ein Kleid vom Leibe fiel ihr die Freude aus dem l Der Referendar oben war nun wirklich zu Ende. Er wurde von allen Seiten mit Anerkennung beſtürmt. Herr v. Stagnari riet ihm ſich doch unbedingt dem Schauſpier zuzuwenden und nannte ihm Namen von Stars, die auch ſo entdeckt worden ſeien. Maria drängte ſich abſichtlich auch unter die Menge; ſie wollte Makten ausweichen. Er ſtand auf der Seite und überlegte, ob er ſich entſchuldigen ſolle oder nicht. Ula und Lisbeth waren vom Gottesdienſt zurückgekehrt. Marla eilte ihrer Mutter entgegen. Frau Martha war erſtaunt. Sie kannte das Mädel nicht mehr. Sollte der junge Menſch am Ende ſchon geſprochen haben, ſchoß es Frau Martha durch den Kopf. Dann aber packte ſie wieder die Auguſt— vielleicht ſpielte er nur mit ihr, Makten ſtellte ſich Frau Martha nochmals vor, ſprach auch mit Lisbeth und nannte ſie „Gnädiges Fräulein“ und lud die Herrſchaften ein das Hüttenwerk zu beſuchen. zu beſuchen. Frau Martha wich mit einer Antwort aus. Sie erkundigte ſich aber ſpäter bei der Exzellenz ſo ganz geſprächsweiſe über akten und erfuhr, daß er vorerſt Angeſtellter ſei in dem Werk ſeines Vaters und daß des alten Makten Frau vor einem Jahr verunglückt war. Frau Martha konnte nicht anders, ſie mußte daran denken, die Sache vielleicht doch etwas zu unterſtüßzen. Schwiegermutter ei⸗ nes ſolchen Schwiegerſohns.. das hätte ſie ſchon wegen Tante Renate und Tante Staatsrat gefreut, weil dieſe die„Geſchiedene“ gar ſo über die Achſel betrachteten. Wenn es nur nicht wieder ge⸗ rade Maria geweſen wäre, mit der man ſo gar nichts beſprechen konnte, die immer ihre eigenen Wege ging und immer ſo verſchloſſen war. Beim allgemeinen Aufbruch bot Makten ſein Auto an. Maria hätte am liebſten elehnt; aber Lisbeth ſprang bereſts in den Wagen. Frau Martha freute ſich, in ſolch vornehmem Wa⸗ vorfahren zu dürfen. Sie wußte, wie das wirkte in der ganzen achbarſchaft. Makten ſaß am Steuer. Als der Wagen vor dem Vorgarten hielt, klirrten Fenſter— aue rannte es; Kinder mit laufenden Naſen gafften und den Läden zunkelblauen Augen, die dicht beſchattet waren von außergewöhnlich ſchrien; eine Bettlerin drängte ſich an Frau Seven heran. Sere ee U e eg N nd Makten küßte den Damen die Hände. Marigs wet 5 zitterte in der ſeinen. Sie ſaß ihn mit einem ſeltſamen B Ihre der ihn nicht mehr los ließ die ganzen nächſten Stunden. Augen ſchienen ihm plötzlich traurig. terre. Im Hausgange ſtand faſt die ganze Familie vom Hochte aue! Neugivrde hatte ſie herausgetrieben. Eznes putzte den Mante die Tochter rollte an einer Bettworlage herum und die alte mutter ſchüttelte ihr Bruſttuch heraus. 1 Sie gratulierten dem Fräulein Lisbeth. utete es. Kaum, nachdem Frau Senen in der Wohnung war, 1 Paket, Die Nachbarin kam mit einem Glückwunſche und einem mand das der Poſtbote abgegeben hatte, weil bei den Hercſchalten r ſtand zu Hauſe war. Es war an Lisbeth adreſſiert— als Abſen N Rolf Seven darauf. ere und Lisbeth riß an den Spagaten, holte ſchließlich eine Schaß eine ſchnitt kreuz und quer durch die Schnüre. Wäſche Geld n Bonbonniere kamen heraus und eine Karte mit den wenige ten:„Gott ſegne dich!“%c in ihr Zln⸗ Maria mußte gehen als ſie das alles ſah. Sie ſchlich in ſchluchebe riegelte es ab, warf ſich auf das Bett und ccs war trockene Tränen. Sie kannte ſich ſelbſt nicht mehr altee ſterben heute alles durcheinander in ihr und zerriſſen.Sie hã mögen und doch auch wieder leben. Von drühen hörte ſie Jubeln. Sehnſucht noch Nun kam ſie wieder, dieſe wahnſinnige, tolle Sehn 700 Und einem Menſchen, dem ſie ſich an die Bruſt ſchmiegen 10 men⸗ in Maktens Bild war plötzlich vor ihr. Sie ſchreckte nicht gaeh Augen Gegenteil, ſie ſehnte ſich mit einem Male nach ihm, hakte Hand · geſchloſſen und ſpürte das Streicheln ſeiner ſchlanken wel ſchrillte 9 80— 8800 isbeth ſprang dur n Gang. oh⸗ „Alfred hat geſchrieben.“ Lisbeth ſchrie es, daß die ganze ung davon hallte. errn Stimme⸗ Nun hörte Maria eine Männerſtimme, des Hausherrn de. und daß man das Abendmahlbild an die Wand hängen wd n Ihren Maria wuſch ſich, kleidete ſich um und ging dann zu 9“ hinüber, die über der Pralinenſchachtel ſaßen. aber. Sie ba Frau Märtha war ganz verändert Maria gegenüber. deshalb. unangenehm mütterlich. Marja konnte ſich nicht erkläreni ſich zu⸗ Sollte es Maktens wegen ſein? Erſchrocken zog ſich Maria ſammen. im Betis ktam. Tante Renate liege krank ürberbrachte ſie. Um ; Tante.„aus Lisbeth lachte; ſie kannte die Krankheiten der ze He drei Uhr tot und um vier Uhr ſchreit ſie wieder, daß das wa ſcheppert. 5 Seven og „Man weiß aber doch nicht...“ meinte Frau Se + Mantel über und ging mit Klärchen weg. 13 FFortſetzung folgt. 2n — —— err r r e 7 7 SSSS S S — — a Freltag, den 20. Februar 1925 Neue Mannheimer Jeltung dend⸗Nusgade) 5. Seite. Nr. 88 eiſen vom Pfälzerwalò⸗verein Ortsgruppe Ludwigshafen⸗Mannheim 1. Jahreswanderung die 5 erſten der diesjährigen 12 Monatswanderungen führte 5 sgruppe am 11. Januar ihre Mitglieder in den nördlichen 0 8 Nuſe ebeu unſerer pfälziſchen Heimat. Auch viele Gäſte waren dem andegefolgt, um fernab von rauchenden Fabrikſchloten und lär⸗ —5 Großſtadtgetriebe in ſtiller Natur Erholung zu ſuchen. ergaß le ſtattliche Anzahl der„Ludwigshäfner“ und„Mannemer“ hoſſtra ich um die 8. Morgenſtunbe in die noch menſchenleere Bahn⸗ 0 1 unſeres Salineſtädtchens Bad Dürkheim, deſſen lebens⸗ adece den erſten Hahnenſchrei ſcheinbar verſchlafen hatten. Grüppchen aufgelöſt folgte der lange Zug der ſich Nebel 85 hinauſſchlängelnden„Gendarmerieſtraße“, langſam dem mit d. er Niederung ſich entwindend. Frau Sonne lag inzwiſchen ins— feuchten Geſellen in hartnäckigem Kampfe, der jedoch dem heit Tal gebetteten Dörfchen Grethen die erwünſchte Frei⸗ und noch nicht gebracht hatte. Auf den Höhen war ſie Siegerin doten Sauchteie maleriſch die an den braunen Bergen klebenden 15 ibentſteinbrüche. Aus dunklem Tannenwalde erhob ſich klar, lender erragend, der wuchtige Bismarckturm, ein mahnend gebie⸗ Ferne Zeuge aus vergangener, großer Zeit. Ringsum in weiter ſchaue 5 e das blaue Gebirge die Welt. Vor uns lag die weit⸗ feunde e Limburg. An der Seite unſeres 72jährigen Wander⸗ Abtei es F. B. betrat ich die herrliche Ruine der alten Benediktiner⸗ öne 9 05 wie in glücklicheren Tagen empfingen uns die vollen blinde oſt's wunderſchönen Pfälzerliedes. Verklungen war des Alles Geigers Spiel. Iſt ihm der Bogen für immer entglitten? enen Irdiſche iſt vergänglich“ predigten die ſtummen Steine, an Fenſt unaufhörlich der Zahn der Zeit nagt. Durch die öden erhöhlen aber floß goldner Sonnenſchein in das weite Kirchen⸗ ſiff. zunte pielend mit an ehrwürdigen Mauern rankendem Efeu. Jahr⸗ 5 ſind ſeit dem beginnenden Verfall des einſtigen Pracht⸗ tetem Bli Meere der Ewigkeit verſunken. Mit vorwärts erich⸗ amah lick zogen wir unſere Straße; die vorgerückte Morgenſtunde awählter zur Eile, und zum Ausgleich einer kleinen Verſpätung Lerfah en wir das dem tüchtigen Wanderer bekannte„abgekürzte Begleſternd Mit jugendlichem Schneide überwand mein rüſtiger n tter die erſtarrten, ſteilen Abhänge. Ihre nördliche Lage Zolle Pberte miſchloſſenen Winter den Einzug erleichtert, doch Frau Holle B0 immer noch, das luftige Bett zu ſchütteln. Rauhreif zierte Sträucher und Gräſer, an denen die winzigen Eiskriſtalle aumnenlichte blitzten. Schon um halb 11 Uhr ſtanden wir vor der—5 vorgeſchriebenen Wege liegenden Ruine Hardenburg, m Anfaänge des 13. Jahrhunderts von Graf Friedrich II. von 8 Amierücten angelegten Stammburg der Leiningiſchen jüngeren und Nanebr als 5 Jahrhunderte hindurch haben die rieſigen Türme Nerot nemm, den Stürmen bewegter Zeiten mit wechſelndem Glücke ei niſſe„Nicht Roß und Reiſige ſichern die ſteile Höh“— die Er⸗ Himme des 18. Jahrhunderts ſchritten auch über ſie hinweg. Des walte els Wolken ſchauen auf der Feſte Trümmer, die allen Ge⸗ lurzen zum Trotz ſich teilweiſe noch gut erhielten. Nach einem Hard undgange gelangten wir in einer Viertelſtunde zum Dorfe wärm enburg hinab, wo in der„Linde“ die Linſenſuppe als Aufn endes, ſtärkendes Frühſtück und Mittagsmahl freundlichſte ahme fand. Als durch„Einzeichnen? der Grundſtein zum lockte nen“ gelegt war, war unſeres Bleibens nicht mehr. Draußen lchte die ee Sonne, deren Strahlen uns durch den Senie Tannenwald angenehme Begleiterinnen waren. Und unſer Dle kwanderer, unſer 74jähriger Mannheimer Freund A. B. In kaböslein flott im Stiefelrohr, marſchiert er wacker mit im Chor“. errei 91 1 Stunde hatten wir das Platau und den Schlagbaum Jegelte Zwiſchen den ſchlanken Tannen wurde das rotleuchtende 5 8 ach des nahen Forſthauſes Weilach ſichtbar, das die Spitze Küche affeeſtation markiert hatte. Würziger Duft entſtrömte der lation dem Bereiche der freundlichen Förſterin, die mit der Fabri⸗ der bü eines köſtlich mundenden„Moccas“ beſchäftigt war, während Aallitrtige„Waldläufer“ ſich mit der Herbeiſchaffung eines echten Haun adter“ im Schweiße ſeines ehrlichen Angeſichtes abmühte. über und Hof kannten die vielen Gäſte kaum faſſen. Alle aber waren mittagee vorzügliche Bedienung des Lobes voll. Die dritte Nach⸗ hrer dsſtunde ſah uns wieder auf nadelbeſätem Waldwege. Auf gerähertiden Wanderung hatte ſich die Sonne ſchon ſehr dem Weſten der Rit; als wir die Straße Leiſtadt—Dürkheim kreuzten. Aus entge ulde wälzte, ſich ballend, uns ein bläulich grauer Schwaden Hünde n.„Laiſchdadter Luft“ belehrten uns daiſch Burſchen, die Neben in den ſchützenden Hoſentaſchen geborgen. Im wogenden ſſchen dere untertauchend nahmen wir Abſchied von unſerer himm⸗ be Begleiterin, die mit mattem Silberglanze zu verſchwinden Aln. Das klippenreiche Kallſtadt wurde ſicher durchquert. Feſten gaſtli ging's dem Endpunkte unſerer Wanderung entgegen, dem einte Hen Städtchen Freinsheim. Für ein Stündchen noch ver⸗ bau froh der zu Ehren Bacchus von dankbaren Winzern er⸗ der elenaumige Saal, durch den zum überlieferten Schluß„hüpft ehrige Fuß auf des Taktes melodiſcher Woge ſchöne 0 erſte Abendſtunde ſchlug, dampften wir in unſere an lich Städten und Dörfern reiche Ebene hinaus. Durch ein un⸗ Acchter weit ſcheinendes Meer von aufblitzenden und erlöſchenden Er! Uhte zogen wir auf eiſerner Straße zu Vater Rhein zurück. Araßtte Liebe zur Natur, zur ſchönen, deutſchen Heimat und friſche Etgebnan ztielbewußter Arbeit bildeten der Wanderung wertvolles i8. Fritz Schweitzer. r 2. Jahreswanderung weſtoſſen des vorausgegangenen regneriſchen Wetters hatte ſich am un enen Sonntag eine recht ſtattliche Wanderſchar am Bahnhof nach zur Teilnahme an der zweiten Programmwanderung Fen Neckartale eingefunden. Das Stationsamt Mann⸗ U für die Teilnehmer mehrere Wagen in dem benutzten Wurdende bereitgehalten. In angenehmer unterhaltender Fahrt ſelzvoll gegen 310 Uhr der Ausgangspunkt der Wanderung, das gelegene Luftkurſtädtchen Neckargemünd, erreicht. 155 rchquerung des beſonders von den Muſenſöhnen Heidel⸗ fe elbeſuchten Neckarſtädtchens wurde der nahe gelegene Bock⸗ der einen prächtigen Ausblick nach dem Neckartale bietet, nden. Auf bequemen ausſichtsreichen Waldwegen führte die lege rung weiter über den Tillyſtein nach der 335 Meter hochge⸗ ehemaligen Feſte Dilsberg, die Tilly im 30jährigen vergebens zu ſtürmen verſuchte. In der Wirtſchaft zur Ausſicht war ein größerer Aufenthalt vorgeſohen, um in ine durchgreifende Reſtaurierung und Stärkung für den derfeſſſch vornehmen zu können. Die kredenzten Pfälzer Mar⸗ hafte Seblten ihre Wirkung nicht; denn es herrſchte eine recht les. des Dil bemung echt Pfälzer Art, die beim Eintreffen der Kapelle 'e alter erger Muſtkvereins ihren Höhepunkt erreichte. Bald flogen igken und jungen Mäldlerpaare mit ihren Genagelten, alle 4 vergeſſend, im flotteſten Walzertempo durch den Saal. dorten er haſbſtündigen Verſpätung und mit herzlichen Dankes⸗ n Klafür die freundliche Aufnahme nahmen die Wäldler unter ft kur den der Muſikkapelle Abſchied von der gaſtlichen Stätte, 00 naczer Beſtchtigung der intereſſanten Burgruine wurde der Ab⸗ der Neckarfähre angetreten, die die Wanderer nach dem] de 0 Aanſtden Städtchen Neckarſteinach überſetzte, das als Glanz⸗ eich s an la 8 3 lichnet—. ndſchaftlichen Schönheiten ſo reichen Neckartales be⸗ end wird. Das weitere Jiel bildete die doch über dem Süödichen lan ˖ Vorderbur Auf ſchönen gutgepflegten Wegen ge⸗ ſegt an alsbald zur Fuvoll reſtaurierten Mittelburg und zu der artie egenden Ruine Hinterburg. Der Abſchluß des ein⸗ Gurg 8 Burgenkranzes bildet die auf ſteilem Felſen thronende lan de⸗ adeck, im Volksmund Schwalbenneſt genannt. untergehenden Sonne bot ſich hier dem Wäldler, noch⸗ hen die bbermältigend ſchönes Landſchaftsbild. Gegen ½5 Uhr emyg erſten Wandergenoſſen wieder in Neckargemünd an. Im 22 brachte der neu eingelegte Sonntagszug die Teilnehmer ohlbehalten nach ihrer Heimatſtadt zurück. Ess. Wandern und N Triberg, ein deutſcher Winterſportplatz Von Karl Frank(Mannheim) Bei Beginn des Winters wird überall die Frage aufgeworfen: „Wo gehen wir dieſen Winter hin?“ 25 „Natürlich in die Schweiz, nach St. Moritz, nach Davos,“ ver⸗ ſichert man uns eifrig. „Aber kennen Sie denn ſchon unſere deutſchen Winterſportplätze, kennen Sie ſchon das deutſche St. Moritz und das deutſche Davos?“ Mit undefinierbarer Miene ſteht man dal „Gut, mein Freund, dann ſchauen Sie ſich erſt einmal in unſerem Schwarzwalde um, fahren Sie erſt einmal nach dem Feld⸗ berg, nach Hinterzarten oder Hornisgrinde. Vielleicht ſagt Ihnen auch Schluchſee, Schönau, Titiſee, Todtnau oder gar Triberg zu, wo wir den letzten Winter verbrachten.“ „Aber ſind denn dieſe Orte auch für den Winterſport ein⸗ gerichtet?“ „Jawohl, geehrter Herr, alle dieſe Orte haben ſehr günſtige Schneeverhältniſſe und beſitzen ſowohl Sprunghügel als auch Rodel⸗ oder Bobſleigh⸗Bahnen. Vielleicht darf ich Ihnen ein wenig von unſerem letzten Aufenthelt in Triberg erzählen: Die Schwarzwaldbahn bringt uns nach einer Fahrt durch die landſchaftlich ſchönen Gegenden der Kinzig nach dem Gutachtal wo inmitten des gewaltigen Buſens des Gebirges Triber g, der welt⸗ bekannte Winterſportplatz und Kurort, liegt. Herrliche Tannen⸗ waldungen umrahmen die Stadt, auf drei Seiten bieten hohe Berge ihren Schutz und mitten durch das Häuſergewirr ſchlängelt ſich ein ſilbern Band, die Gutach, hindurch, die unweit der Stadt in wilder Felsſchlucht über rieſige Granitblöcke herabſtürzt und ſo die größten Waſſerfälle Deutſchlands bildet. Die ſieben Sprünge, die der Bach hier vollführt, ſind zuſammen etwa 160 Meter hoch und werden durch ein Kraftwerk ausgenutzt. Wir ſchnallten die Skis dann an und nahmen unſeren Weg nach der Kunſtbobſleighbahn des Bob⸗ ſleigh⸗Clubs Schwarzwald, auf der damals die deutſchen Rennen ausgetragen wurden. Hei, wie knirſchte der hohe Neuſchnee und wie munter gings vorwärts. Nach einſtündiger Fahrt waren wir oben. Hier begann man gerade mit der Arbeit. Die Schneeſchaufler, das dampfende Pfeifchen zwiſchen den Zähnen, machten die Rennbahn ſtartfertig, indem ſie den friſchgefallenen Schnee aus der Bahn brachten und die Eisſchichten freilegten. Ein ſchmucker Vierſitzer unternimmt eine Probefahrt; der Bob hat mittleres Tempo, doch an der erſten Kurve ſteigt ſeine Fahr⸗ geſchwindigkeit erheblich, die Bahn war alſo gut vereiſt.— Bald ertönt die Signalglocke und meldet, daß die Bahn frei iſt. Nun ſauſt in kurzer Zwiſchenpauſe Bob auf Bob in pfeilgeſchwinder Fahrt durch die Hohlbahn. Wir bewunderten noch ein Stündchen die Leiſtungen der aus allen Tellen Deutſchlands herbeigeeilten Fahrer, warteten jedoch nicht das Endergebnis ab, ſondern fuhren danach zur Skibahn, um auch unſeren ſportlichen Neigungen zu huldigen. Faſt den ganzen Nachmittag tummelten wir uns auf der gutgepflegten Bahn, doch nun wurden die erſten ſchon müde und wir beſchloſſen deshalb die Rückkehr zur Stadt. Kurze Raſt im Triberger Hof machte uns wieder unternehmungsluſtig und wir wan⸗ derten deshalb durch den hohen Schnee zur Gewerbehalle, in der eine ſtändige Ausſtellung Schwarzwälder Induſtrie⸗ und Gewerbe⸗ erzeugniſſe unterhalten wird. Wohl angeordnet finden wir hier die Produkte fleißig betriebener Heimarbeit des Schwarzwälders. In allen erdenklichen Formen angewandte Schnitzereien und Hand⸗ malerien, Töpferwaren und nicht zuletzt mechaniſche Erzeuaniſſe, die den Hauptzweig der Schwarzwaldinduſtrie bilden, die Uhren und Uhrenteile, ebenfalls verziert mit Schnitzereien und Malarbeiten, erzählen von rührigen Händen, die an langen Winterabenden in den Stuben der ſtrohgedeckten Häuschen der Anfertigung dieſer Waren oblagen. Außerdem beſitzt die Ausſtellung auch noch eine hiſtoriſche Uhren⸗ ſammlung, deren Exemplare teilweiſe bis in das 18. Jahrhundert zurückreichen, als man in die rauhe, unfruchtbare Gebirasgegend die Uhrmacherei einführte. Des weiteren finden wir zahlreiche Flecht⸗ arbeiten, von den einfachſten Körbchen bis zu den buntbemalten Taſchen und Decken, alles hergeſtellt von fleißigen Schwarzwald⸗ bewohnern. Die Geflechte ſtellt der Bauer oder die Bäuerin aus gewöhnlichen Kornhalmen her, die geſchnitten, gebleicht, geſpalten und dann mit großer Geſchicklichkeit geflochten werden. Die Anfänge dieſes erträglichen Gewerbs reichen bis in die Zeiten zurück, als Triberg noch unter öſterreſchiſcher Herrſchaft ſtand und nach den alten Ueberlieferungen ſoll der damalige Landvogt einen Strohflechter aus Toskana in Italien beſtellt haben, um den Leuten durch Ausübung dieſer Kunſt neue Erwerbsquellen zu er⸗ ſchlie ßen. 5 Was dem Uhren⸗ und Flechterei⸗Gewerbe für eine Bedeutuag beigemeſſen werden kann, beweiſen die Zahlen des Ausfuhrgeſchäftes vor dem Krieoe, als man Uhren und andere Schwarzwälder Erzeug⸗ niſe nach Rußland, Flechtarbeiten hauptſächlich nach Frankreich lieferte, ohne von dem großen Umſatz innerhalb des deutſchen Reiches zu ſprechen. Die magnetiſche Kraft, die allfährlich im Sommer die Kur⸗ gäſte, im Winter die Sporksluſtigen in großer Andahl nach Triberg zteht, iſt und bleibt aber doch unſtreitig das herrliche Landſchafts⸗ bild, das dem Beſucher beim Klang der Worte„Triberg“ vor Augen ſchwebt, das dem Freunde des Winterſports das Herz höher ſchlagen läßt. Alles zuſammengefaßt, bat doch unſer Heimatdichter Ludwig Auerbach recht, der den Schwarzwald beſingt: O Schwarzwald. dein Zauber bleibt ewig mir neu! Drum lieb' ich dich innia, dich lieb ich getreu: Und kommt einſt mein Stündlein— bei dir nur allein, Von dir überwölbt, will begraben ich ſein, Wo Waldvögel jubeln von frühroten Höh'n: O Schwarzwald, o Heimat, wie biſt du ſo ſchönl“ Die Wiesbadener Tagung des jüdweſtöeutſchen Bäderverbandes Unter dem Vorſitz des Kurdirektors v. B dehmer⸗Nauheim war der ſüdweſtdeutſche Bäderverband zu einer arbeitsreichen Ta⸗ ung in Wiesbaden zuſammengetreten. Herr v. Boehmer dankte Fea der Stadt Wiesbaden für die liebenswürdige und gaſtliche ufnahme und der Regierung für ihre Einladung zu der Fahrt nach Kloſter Eberbach. Die ratungen betrafen vornehmlich die Preispolitik und die Werbearbeit, die nun mit aller Kraft 7555 ſoll, um den beee der Bäder zu beſchleu⸗ nigen und das gute alte Stammpublikum wieder heranzuholen. An einer Ermäßigung der Preiſe werde man wohl nicht denken können, da die Unkoſten gegen den Sommer um 25 bis 30 Prozent 05 ſind. Gründliche Werbearbeit wolle man nun leiſten. Erfreulicherweiſe habe nun auch das Reich Fen der Bedeutung s Fremdenverkehrs entſprechend ſich zu bdeſſerer Propaganda entſchloſſen, und eine in Verbindung mit den Ver⸗ kehrsinſttkuten und Werbeſtellen geſchaffene Arbeitsgemeinſchaft werde eine intenſive Werbearbeit vornehmlich in Amerika durch⸗ führen. Eine rege Ausſprache die ſich an den Vortrag des Syndikus Schmidt und an einen Bericht de⸗ Verkehrsdirektors Wermeling Wiesbaden) über eine Kölner Tagung für Auslandsreklame ſchloß, zeigte das ſtarke Anterc das die Bäder an dieſer geplanten Ame⸗ rika⸗Reklame haben. ie wird nach beſtem Plan durchgeführ! werden, es wird z. B. in Neu Vork eine ee mit Auskunfts⸗ büro eingerichtet, ein mit den dortigen Verhältniſſen beſtens ver⸗ trauter wird die Verbindung mit den Zeitun hmen, führende Journaliſten zur Aufklärungsarbeit„die Werbe⸗ ſchriften in die richtigen Kanle leiten, die ganze Reklame nach der techniſchen und wiſſenſchaftlichen Seite individuell behandeln. Es ſoll keine Arbeit unnütz, kein Geld an falſcher Stelle vertan werden. Vor allem ſollen auch die Aerzte drüben mit beſtem Werbematerlax aufgeklärt werden, es muß eben aller Verleumdung gegenüber die alte Wahrheit wieder zu allgemeiner Anerkennung gebracht werden, daß die deutſchen Heilbäder nicht ihresgleichen in der Welt haben. Mit Beſchleunigung wird dieſe Werbearbeit begonnen und durch⸗ Eiſen damit ſich der Erfolg noch im Laufe der kommenden iſon zeigt. Was in dieſen Stunden ernſter Beratung hier beſprochen wurde, ſoll raſch in die Tat umgeſetzt werden, und die freudige Zuſtimmung allerſeits wie die Verſprechungen zu praktiſcher Mitarbeit liefern die beſte Bürgſchaft dafür, daß hier mit vereinten Kräften aus dem Gefühl der Jufammengebörigtelt heraus auch wirklich erfolgreiche Arbeit am Wiederaufbau der deutſchen Bäder geleiſtet wird. Wandervorſchläge Tageswanderung Reckargemünd— Kleingemünd— Ruhſtein— Schönau— Grein— Hirſchhorn. (Sonntagsfahrkarte nach Hirſchhorn 3. Kl. 2 M. 50, 4. Kl. 1 M. 70. Mannheim Hbhf. ab.05, Neckargemünd an.08 oder.32). Vom Bahnhof an den Neckar und mit der Fähre über den Fluß nach Kleingemünd. Im Ort mit der Hauptlinie 3— blauer Strich— in nördlicher Richtung aufwärts, links am Waldesrand entlang und in ſchönen Buchenwald. In dieſem auf Zickzackpfad be⸗ quem bergan, nach 30—35 Minuten der Ruhſtein, ein Wegweiſer⸗ ſtein mit Sitzbank. Hier kreuzen nicht weniger als ſechs. ſieben oder acht Wege. Einige Schritte rechts(öſtlich)b vom Ruhſtein gehen drei Wege auseinander, einer rechts, der markiert iſt, Hauptlinie 20— gelber Rhombus—, einer geradeaus, der etwas anſteigt, und einer links, der ſcharf links(nördlich) abbiegt und ziemlich eben weiter⸗ geht. Dieſem letzteren Weg wird gefolgt, nach etwa—8 Minuten macht er bei einem Wegweiſerſtein, links, einen Bogen nach rechts und fällt langſam ab. Rechts ſchöner Blick auf das Wormſer Kinder⸗ erholungsheim und ins Steinachtal. Beim Liedelbrunnen links über ein Wieſenbal, am Rand des Waldes entlang, über dem Steinachtal her, jetzt mit der Hauptlinie 1— roter Strich— auf eine breite Straße. Jetzt gleich abwärts nach Schönau. Vom Ruhſtein bis Schönau etwa—1½ Stunde. In Schönau ſehenswert das vom ehemaligen Ciſterzienſerkloſter noch erhaltene Sommerrefektorium aus dem 12. und 13. Jahrhundert, jetzt evangeliſche Kirche, das ſog. Hinkelhaus aus dem 13. Jahrhundert und das romaniſche Obertor. Oeſtlich durch Schönau, mit der Nebenlinie 45— rotblaues Kreuz. Am Schulhaus rechts ins Greinertal. Dieſes wird überſchritten, rechts der Kloſterbrunnen, oben am Wald eine Hütte. Rechts Wald, links das liebliche Tal mit einem munteren Bächlein, gemütlich auf. Bald macht die breite Straße eine Schwenkung nach links, nun ſchöner Buchenwald. Nach Austritt aus dem Wald das Dörſchen Grein;—1 Stunde. In gleicher Richtung im Orte aufwärts, nach etwa 15 Minuten wieder Wald, der Pfalzwald. In dieſem noch kurz auf bis zu einer großen Bank links an einer großen Buche. Hier über die Hauptlinſe 7— rotes Viereck— auf der Landesgrenze weiter. Nach etwa 15 Minuten macht die Wegbezeich⸗ nung bei Kreuzung verſchiedener Wege eine ſcharfe Kurve rechts und geht gleich abwärts. Nach etwa St. bei einem kleinen Felſenmeer der 1921 von der Ortsgruppe Hirſchhern zum Andenken an die ge⸗ fallenen Mitglieder errichtete Gedenkſtein, ein mächtiger Felsblock. Lints ſchöner Blick auf Rothenberg und Kortelshütte ſowie ins Finkenbachtal. Noch eine halbe Stunde gemütlich abwürts gach Hirſchhorn. Ganze Wanderzeit etwa 4˙—5 Stunden. hirſchhorn ab.03, Mannheim an.42. F. Sch. Literatur *Ravenſteins Deuiſche Reiſe⸗ und Organiſafionskarken in 9 Blättern betitelt ſich ein ſoeben erſchienenes groß angelegtes Kar⸗ tenwerk der bekannten Geographiſchen Verlagsanſtalt und Druckerei Ludwig Ravenſtein.⸗G. Frankfurt a. M. Dieſe außer⸗ ordentlich klaren und überſichtlichen Karten tragen dem bisher ver⸗ geblich gehegten Verlangen nach äußerlich gleichgroßen, dabei in⸗ haltlich gleichmäßig bearbeiteten Karten für alle kaufmänniſchen Zwecke in geradezu idegler Weiſe Rechnung. In engſter Fühlung⸗ nahme mit maßgebenden Kreiſen aus Handel und Induſtrie wur⸗ den die Wirtſchaftsintereſſengebiete abgegrenzt, die Maßſtäbe der Einzelkarten beſtimmt und Beikarten angeordnet. In ſchwarz ſind die Städte und Orte bis zu ſolchen mit Poſtamt dritter Klaſſe, noch Größen unterſchieden, dargeſtellt, die Bahnen mit verſchiedenen Signaturen für Haupt⸗, Neben⸗ und Kleinbahnen eingetragen, die Straßen in Hauptverkehrsſtraßen, Kraftpoſt⸗ und Perſonenpoſt⸗ ſtraßen gegliedert. Seen, Flüſſe und Kanäle ſind hellblau gedruckt. Die Reichs⸗, Landes⸗, Provinz⸗, Regierungsbezirks⸗ und Kreis⸗ grenzen erſcheinen in roſa, um die ſchwarzen Signaturen hervorzu⸗ 99 und die Eintragung beziehungsweiſe das Auskolorjeren von rtreterbezirken zu erleichtern. In den außerdeutſchen Gebieten (Polen, Tſchechoſlovakei) iſt bei den Hauptorten neben der deutſchen Bezeichnung auch die fremdſprachliche Bezeichnung eingedruckt. Dant dem gewählten Bearbeltungs⸗Syſtem findet ſich nirgends eine Ueberfüllung oder Unklarheit. Die Karten werden auf Leinwand aufgezogen geliefert und auf Ravenſteins Patentmarkterungsplatten, die ſich ſchon im Kriege beim Generab⸗ ſtab außerordentſich bewährt haben. Ein Kartenwerk, das allen kaufmänniſchen Zwecken gerecht wird, hat ſeither gefehlt. Zufſammen mit Ravenſteins Karte von Europa und der Vertreterbezirkskarte von Deutſchland als Ueberſichtskarten und Ravenſtein⸗ Volksaus⸗ ſaben als Detailkarten iſt das neue Kartenwerk unentbehrlich für ſeden neuzeitlich organiſierten Betrieb. *Wintertage im Schwarzwald betitelt ſich eine vom Badiſchen Verkehrsverband herausgegebene illuſtrierte Werbeſchrift für Win⸗ terſport und Winterkuren. In gedrängter Kürze wird eine an⸗ ſchauliche Darſtellung über die Entwicklung und den jetzigen Stand der verſchiedenen Winterſportarten im Schwarzwald gegeben neben einer Würdigung der beſonderen Vorzüge des Schwarzwaldes für einen Winteraufenthalt. Ueber die Preiſe unterrichtet ein ausführ⸗ liches Hotelverzeichnis, desgleichen über die Sportmöglichkeiten an den einzelnen Orten ein Wegweiſer über die Skigebiete, Eis⸗, Bobs⸗ leigh⸗ und Rodelbahnen, dem als Ergänzung eine kleine Ueberſichts⸗ karte mit eingetragenen Sportplätzen und Zugangswegen folgt. Zahlreiche prachtvolle Iluſtrationen, die größtenteils durch photo⸗ Wettbewerb gewonnen wurden, machen uns mit den chönheiten des Schwarzwaldwinters vertraut. Die Schrift kann den Badiſchen Verkehrsverband Karlsruhe, in Mannheim den Verkehrsverein bezogen werden. Die ſchönſte Italienreiſe wäre ermüdend, wenn Sie ohne Unterbrechung die Fahrt von dort bis zu Ihrem Reiſeziel ausführen wollen. Gerädert und vollkommen erſchöpft würden Sie ankommen. Darum unter⸗ bricht der Kundige die Reiſe in dem ſo wundervollen und ſchon ganz ſüdlichen Lugano und bleibt ein oder zwei Tage in dem beſtbekannten Familienhotel„Weißes Kreuz“, gleich unterhalb des Bahnhofes in Lugano. Behagl. gutgeheizte Zimmer mit entzlückender Ausſicht auf See und Gebirge. dazu vorzüg⸗ liche Verpflegung bei mäßigen Preiſen und ſofort fühlen Sie ſich heimiſch. Notieren Sie aber auch gleich die Adreſſe: Hotel Weißes Kreuz, Lugano, unterhalb des Bahnhofes. Schreiben Sie bitte Ankunftszeit rechtzeitig vorher.— Beſte Verbindung aß Mannheim morgens.18. aß Heidelberg.50, ab Karlsrube 10.01 und Ankunft Lugand abends.89. Portier iſt am Bahnhof. dur bur — — ——— —— 19. 20 Allg. D. Creditbt..75.80 D. Hypothetendn! 760 7,60 Rhein. Creditbank 3,40 3,40 6. Seite. Nr. 86 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗usgabe) Freitag, den 20. Februar 1928. Neue Mannheimer Seitung Hande Sblaft Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Billonen Amtes, be e. 1. e B. 20 p. Holland. 18802 169,44 90 168.29 168,71 ooll Buenos-Aires.652.858.6550.659 Brüſſel. 21.08 21,14 21.18 21.17 Chriſtiania. 63.84 64.— 63.57 84.03 5 Danng 79 16 79.38 78.30 79.,50 Kopenhagen. 74.61 74.79 5 74.78 7491 Liſfabon 19.98 20.02 5 19.975 20.025 Stockholm. 113.02 118.30 8 114.02 113,30 Helſingfors. 10.56 10.60 5 10.562 10,602 5 Italien. 17.14 17.18 17.20 17.24 Londoen 19.955 20.005 8 19.995 20.645 2 New⸗Hort,.195 4,205 8 4,195 4,205 15 Baris 21.82 21.88 5 22.93 21.83 7 Schweiz. 50.57 80.97 0 73 80.93 8 Spanſen 59.,38 59.52 5 59.33 59.87 5 Javan.382.636 5.638.842 8 Konſtantinopel. 2,20 2,21 5.19.20 Rio de Janeiro.465.487 2 0,487 0,469 Wien abg..808 5,5256. 8,5084 5754 8 Prag. 12.41 12.45 5 12.74 12.76 5 Jugoftabien.81.83 5.79 6,81 5 Budapeſt. 5,7850 5,8051 5,7944 5,6143 Sofa.045 3055 5.045.055 8 Athen. 6,54.58 6,54 6,56 2 2 Börſenbecichte Frankfurter Wertyapierbörſe Anveränderte Tendenz Frankfurt a.., 20. Febr.(Drahtb.) Die Börſe zeigte heute das gleiche Bild wie in den letzten Tagen. Die Glattſtellungen per Ultimo traten zwar heute nicht ſonderlich in die Erſchei⸗ nung, aber dafür fehlte es auch an jeder Kaufluſt, ſo daß ſich auf den meiſten Gebieten die Kurſe nicht im geringſten veränderten. Nur für einige Werte waren kleine Kursbeſſerungen feſtzuſtellen, wie z. B. für Harpener und Phönix, doch waren dafür verſchiedene Chemiewerte, an ihrer Spitze Badiſche Anilin, wieder leicht abgeſchwächt gegen die Abendbörſe. Deut⸗ ſche Anleihen waren etwas erholt und anfangs ziemlich lebhaft umgeſetzt; der erſte Kurs wurde 0,675. Ausländiſche Renten dagegen vernachläſſigt. Im Freiverkehr fanden faſt keine Umſätze ſtatt. Api 1,85, Becker Stahl 1,4, Becker Kohle 6,62, Benz 5,25, Brown Boveri 80, Growag 0,145, Hanſa Lloyd 1,450, Kreichgauer 0,095, Krügershall 12,12, Kunſtſeide 96, Petroleum 17,50, Ufa 14,37. Der Geldmarkt iſt für tägliches Geld ſehr iſt aber ſehr geſucht und nicht unter 12 Prozent zu haben. Berliner Wertpaplerbörſe Berlin, 20. Febr.(Drahtb.) Die Grundſtimmung an der Börſe war heute widerſtandsfähiger und freundlicher und das Geſchäft um ein Geringes lebhafter. Die Stimmung auf dem Montanmarkt und für einige Induſtriewerte hatte einen entſchieden feſteren Anſtrich. Die Kursveränderungen hielten ſich wieder in engen Grenzen und überſchritten nach oben nur vereinzelt 1 Prozent. Von Kursbeſſerungen von 3 bis 5 Prozent bei zeitweiſe größeren Umſätzen ſind zu erwähnen: Harpener, höher, Kammgarn und elektriſche Lieferungsgeſellſchaft, wogegen Riedelaktien auf kleine Zufallorders 4 Prozent ein⸗ büßten. Nach Beendigung der Deckungen machte ſich bei zumeiſt obbröckelnden Kurſen wieder Geſchäftsſtille bemerkbar. Am Rentenmarkt veränderten Kriegsanleihen ihren Kurs⸗ ſtand nur wenig. Am Geldmarkt iſt die Nachfrage nach Monatsgeld nicht mehr ſo dringlich als bisher geweſen. Tagesgeld blieb unverändert und reichlich angeboten. Die Geldſätze waren geſtiegen. Am Deviſenmarkt erfolgte im Einklang mit internationalen Notierungen eine leichte Befeſtigung der meiſten Plätze. Kurszottel Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Wertpapiermarkte Nach einem kurzen Aufſchwung iſt die Börſe einer erneuten Ermattung verfallen, die ſich auch am rheiniſch⸗weſtfäliſchen Markte auswirkte. Die Geſchäftstätigkeit, die an einzelnen Tagen lebhafter war, ließ im Verlaufe der Woche wieder nach, wobei allerdings eine weſentliche Unterſcheidung zwiſchen dem Kohlen⸗ und dem Kalimarkte eintrat. Auf dem letzteren wirken die günſtigen Berichte über den Abſatz belebend auf den Verkehr ein, und auch die von uns gemeldete Tatſache weiterer Transaktionen in der Induſtrie führte auf einzelnen Gebieten zu größeren Käufen. Bevorzugt waren zunächſt Wintershallwerte, von denen Kaiſeroda und Glückauf⸗Sondershauſen den Preis von 11000 bzw. 17 000 und Heiligenroda von 12000 überſchritten, ohne ihn behaupten zu können. Lebhaft waren Alexandershall und Sachſen⸗Weimar, die etwa 400„ im Kurſe gewannen. Wintershall ſelbſt und die übrigen Konzernwerte traten in den Hintergrund. as Intereſſe wandte ſich dann den Werten der Dr. Wilhelm Sauer⸗Gruppe zu, in denen geringe Käufe genügten, um die Kuxe in Aufwärts⸗ bewegung zu verſetzen. Bergmannsſegen ſchließen bei 8750, Hugo bei 7750 und Hohenfels bei 6600„4. Von Gumpelwerten wurden Siegfried⸗Gieſen bis etwa 9750/ und Aſſe bis 4400 mehrfach gekauft. Die bedeutendſten Umſätze vollzogen ſich nach den Mit⸗ teilungen des Bankhauſes Gebrüder Stern, Dortmund, indes wiederum in Einigkeit⸗Kuxen, die bis 3750/ bezahlt wurden, und weiterhin in Burbach⸗Kuxen, denen ſich plötzlich das Intereſſe zu⸗ wandte, und die bis 3500 ½ gefragt wurden. Der Kaliaktienmarkt, der im weſentlichen von den großen Börſen beeinflußt wird, lag ruhiger, und hier fanden, mit Ausnahme von Krügershall, in denen die Käufe der letzten Woche fortgeſetzt wurden, wobei die Preiſe zwiſchen 13 und 12 Prozent ſchwankten, nur geringfügige Umſätze ſtatt. Die Kurſe ſind im allgemeinen nicht verändert. Weſentlich geringer war das Geſchäft am Kohlenmarkte. Kohlenkuxe neigen zur Schwäche. Die Erörterungen über die ſogenannte Ruhrentſchädigung verſtimmten und da es auch ſonſt an Anregungen fehlte, nahm die Unterneh⸗ Verkäufe vor, die bei mangelnder Nachfrage auf die Kurſe rückten. Von Kohlenaktien beſchränkte ſich das Geſchäft auf die hauptſächlichſten Werte, doch verloren ſchwere Aktien, insbefondere Lothringen, etwa—8 Proz. Adler Bergbau und Niederrheiniſche Bergwerks⸗Aktien ſind knapp behauptet, Blankenburg⸗Aktien bei größeren Verkäufen weiter nachgebend. Bemerkenswert war das Geſchäft in weſtfäliſche Bergbau⸗Aktien, die auf ein unerwartet günſtiges Zuſammenlegungsverhältnis etwa 3 Papierprozent, alſo mehr als 20 Goldprozent gewannen. Am Braunkohlen⸗ markte ruhte der Verkehr faſt gänzlich. Die Kurſe gaben bei geringem Geſchäft leicht nach. Der allgemeine Aktien⸗ markt litt unter der Verſtimmung der großen Börſen. Der Anleihe⸗ und Obligationsmarkt lag ruhig. In der Aufwertungsfrage liegen neue Mitteilungen nicht vor, und die Unternehmung wartet zunächſt den Verlauf der kommenden Reichstagsverhandlungen ab. — * Pelers Anion.-G. in Frankfurt a. M. Ddie Goldmark⸗ Eröffnungsbilanz vom 1. Oktober 1924 zeigt einen Ver⸗ mögensüberſchuß von 6 776000.. Das bisherige Stamm⸗ kapital von 200 Mill. ſoll im Verhältnis von 33%:1 umgeſtellt werden. Die 1000⸗„⸗Aktie wird auf 20 R. herabgeſtempelt werden; außerdem wird auf jede Aktie ein Anteilſchein von 10&4 ausgefolgt. Das Vorzugsaktienkapital wird von 10 Mill. auf 160 000.4, alſo jede Vorzugsaktie von 1000% auf 16 Re ermäßigt. Das Stimmrecht der Stammaktien wird künftig dahin geregelt, daß auf je 10 eine Stimme entfällt. Das neue Aktien⸗ köpital beträgt ſomit 6 Mill.„4 Stamm⸗ und 160 000 Vorzugs⸗ aktien. In der Bilanz erſcheinen Grundſtücke und Gebäulichkeiten mit 4521873. Die Beteiligungen ſtehen nur mit 1/ zu Buch. ſei: ſonſtige nähere Angaben werden nicht gemacht. *Buckauer Porzellan Manufaktur.⸗G. Die Verwaltung ſchlägt die Verteilung von 3 Prozent Dividende vor. Sraukfurter Dividenden⸗Werte. Baule⸗Aktien. 19. 20. 19. 20 Badiſch Bank. 36,25 36,25, Ueberſ.⸗Bank 105.7 106.5 Rhein. Hyp.⸗Bank 6,.55.90 Bant ar Br. Ind.—,..15„ Vereinsdank.. 0,45 0,44] Südd..⸗Cred.⸗B.— Bayr B⸗Cred. W. 6,25—,—Discont.-Geſellſch 123,7 124.5 Südd. Discontog. 11,25 11,15 „Hyp. u. Wb..25.20 Dresdner Bank 115,0 115.2 Wiener Bankver. 6,65 6,65 Barmer Bankver..65 1,85 Neez Hyp.⸗Bank 10,— 10,10] Wttbrg. Bankanſt.——.— Berliner Handgeſ. 159,0 158.7] Metallb. u..⸗G. 17.45 18.—„Notenbank 80,10 80.10 Com. u. Privalbk. 6,70.50 Mitteld. Credit⸗B. 2,— 2,—„Vereinsbank 3,35 3,25 Darmſt. u. Nat.⸗B. 13,85 13.80] Nürnberg..⸗Bk.—,— 10,Mannh. Verſ.⸗Geſ.—.— 1119 Deutſche Bant. 13,10 13,35] Oeſter. Cred. Anſt. 9,55 9,80 Frankf. Allg. Verf. 98,— 97,50 .⸗Aſiatiſche Bank 42.——,— Pfälzer Hyp. ⸗Bk. 8,65 ,50 Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.——.— D. Effekt u. Werte.40.50] Reichsbank.. 78.50 78.25 Frankf. R. u. Mitv.—.— 68.50 Bergwerk⸗ Aktien. Bochumer Bh..G.—.——.—Harpen. Bergbau 148.0 148,5 Oberſchleſ. Eb.⸗Bd.—,— 12,15 Buderus Eiſenw 19,— 18,95 Kaliwert Aſchersl. 18,43 19,45 do. Eiſenind. 12,25 12.— D. Luxem. Bergw. 82,— 81, Kaliwrk. Salzdetf.———— 62,75 63,15 Eſchweil. Bergwrk. 142,0 135.5 Kaliwerke Weſter. 23.45 24. Nhein Brauntohle 48,85 50,25 gw.—.——.—Lothr. H. u..⸗V. 61.75 61.50 Faller Heilbronn 30,— 30,15 elſent. Bergwrk. 91.25 91.50 Mannesmannröh. 66.75 66,80 Tellus Bergbau. 3,70 3,70 Gelſenk Gußſtabl 32— 32.10 V. K. u. Laurahütte.85.85 Cransport-⸗Aktien. Schantungdahn..50—.— esel Lloyd 3,95 3,95 Baltimore& Ohio 65.75—.— Hödg.⸗Amk. Paketf. 29.75 30.50 Oeſter.-U. St⸗B..—.——— Juduſtrie⸗Aktien. Eichb⸗Manndeim 64.— 85,[Bad. Anil. u. Soda 29,35 30 15 Cement Karlſtadt 18,70 18,30 H. Kempf⸗Sternd. 68.— 66,75 Bad. Elektr.-Geſ. 0,42 0,42 Lothr.—.——.— Mainzer Stamm 135.0 133,0] Bad. Maſch. Durl. 19,50 19.50 Chamotte Annaw. 11,— 10,75 Parkbrauerei..—,—.— Bad. Uhren Furtw. 26,— 26,10l Chem. Wrk. Albert 45,.— 142,0 Schöfferh. Bindg. 33.— 33.— Bayriſch. Spiegel 5,80——] Goldenberg 51,——— Schwartz⸗Storch 28, 27,.— Bayer. Celluloſe 112.0 1010 Griesheim. 24,85 25,— Werger...27,— 28,.— Beck& Henkel 3,50.50 Weiler t. M.—.——.— Ade Gedr. Wächt..85 3,40 Bergmann Elektr. 18,75 18,65 Cont. Nürnb. Vzg 22,75 23.— Adler Oppenheim 56.——,— Bing Metallwerke 4,10 3,300 Daimler Motor..05.— Adlerwerke Kley.05 4,05 Bl.-1. S. Braubach—.——.—[Dt Eiſenh. Berlin 6,— 6,30 A.& G Stamm 12,10 12,10] Brem.⸗Beſigh. Oel—.— 35,75 D. Gold- u S. Anſt. 21,50 21.— Anglocom. Guan.——.—Breuer Stamm 11.50 11.80 Deutſche Verlag. 35,50 35,50 Aſchaff. Bunwap 46 25 47.— Brockhues.⸗W. 6,30 6,05 Dyckerh.& Widm..60 4,79 Aſchaff. Zellſtoff 109,7 109,7] Broncef. Schlenk 42,50—.— Dingler Zweibrück. 6,02 6,— Bahnbed. Darmſt..35.45] Bürſtenf. Erlang..10.— Dürrkoppwerk St.———.— Baden. Weinheim.10.10 Cem. Heidelberg 96,80 96,15] Düſſeld Rat. Dürr 71,75 72.— 19. 20. 19. 20 10. 20 Tricotw. Beſigb..—.——„ Ver. Ultramarinf. 19.50 19.90 Zſchockew., Klt'n..40 Thürg. Lief Gotha 79,80 79,25 Ver. 175 5 Berlin 71,— 71.25 Zuckerf. B. Wagh. 3,75 3, Uhrenfabr. Furtw..——,— Vogtl. Maſch. St..30.60„ Frankenthal.57 4 Ver. deutſch. Dele 95. 95.-[Voigt& Häff. St..10.10„ Heilbronn 3,75 Blſ.ch. Ind-Mainz 9,55 10,—Polthom. Sell..K 3,30 3,50„Offſtein 3,85 Ver. Faßf. Caſſel 83.25 83,25 Wayß& Freytag 3,60.558, Rheingau 4 Ber. Pinſel Nürnb 19.75—.— Zellſt. Waldhof St. 12.75 12.25l„ Stuttgart 3, Freiverkehrs⸗Kurſe. Benz...25.25 Kreichgauer—,—.09J Raſtatter Waggon Elberſeld. Kupfer.50.0] Mansfelder..90.90üfe Entrepriſes..——Mez Söhne Berliner Dividenden⸗Werke. Trausport-Aktien. Schantungbahn.50 4,50.⸗Auſtral. Diſch. 31.— 31.15 Allg. Lok. u. Str. 103,0 100,5] Hb.⸗Amk. Paketf. 29,85 30.25 Südd. Eiſenbahn 103.5 103,2»Südam.'ſch. 48.50 49,25 Baltimote 65.50 64.75 Hanſa D ſchiff. 13,25 13,50 Bauk⸗Akktien. Bank f. el Werte 6,15 6,45] Diſch. Aſiat. Bank 40,75 89,75 Deſt. Ered.⸗Anſt.. 9, Barmer Bankver. 1,70 170 Bank 131.5 132,1 Reichsbank.. 78, Berl. Hd. Geſ... 158,0 159,7 Ot. Ueberſee Bk. 106.5 105,7 Rhein Creditbank 3, Tom. u. Privatbk. 6,50 6,50 Disc. Commandit 124.1 124,9 Süddeutſch. Dise. 11, Darmſt. u. Nt.⸗Bk. 13 75 13,65 Dresdner Bank.115, 115,5 Weſtba Mitteldk., Kreditb 2,—.— Induftrie⸗Akkien. Norddtſch. Lloyd.—.10 Roland-Linle... 19,25 13,.25 Verein. Elbeſchiff 3,.—.10 78.2 3,40 11,50 0 88888 — 2 7 Alfeld Delligſen 2,75 2,70 Ber⸗Gub. Hutfbr. 34,50 34,50 Chem. Albert.. 150.0 14 Allg. Ciektr. Gef. 12,— 12,— BerlinKarlsx Ind. 129,2 130,5 Coneord. Spinner. 5,8 5, Alf. Portl. Zement 144.0 143.5 Berliner Maſchb. 17,75 17.50 Daimler Motoren.— 6. Amme Gieſ.& Co. 5,15 5,15 Berzellus Bergw. 7,48 7,450 Deſſauer Gas.42,69 49,— Ammend. Papier 725 7,20 Bing Nürnderg. 4,— 3,90 Otſch. Atl. Telegr. 17.50 17,60 Anglo⸗CTt. Guano 157,7 156,7 Bismarckhütte.——— Deutſch⸗Luxemb..61.— 81.75 Anha t. Kohlenw. 32,85 32,10] Bochumer Gußſt. 87,50 83,25 D. Eiſenb. ignal..50 J,28 Annener Gußſtahl, 11.50 11,75] Gebr. Böhler& Fo. 27.50—,— Deutſche Erdöl.. 80,80 61,50 Aſchaffbg. Zellſt.. 32,50 32,70 Braunk. u. Brikets 59.75 59.50 Deutſch. Gußſtahl 134,5 134.0 Augsb.⸗Nb. Maſch. 37,50 37.25 Br.⸗Beſigb. Oell. 36,— 36.90 Deutſche Kabelw.—,—.90 Der Bericht betont, daß die Bewertung mit großer Vorſicht erfolgt 0 19. 20. 19. 200Pbsnir Bergdau. 62.30 63.250 Rombach. Hütten 30,50 31,13J Schuckert& Co. 66.85 68, 75ſHermann Pöge 11 „[Rathgeder Wagg. 7,70.28] Roſitzer Zucker [Rhein. Braunkohl. 48,50 50, 3 47 „.10[Rhein. Chamotte—.— 105.0l Sachſenwert.20 3,120Sſetti kan. 80,75 .95[Rhein. Elektrizität.60.60] Sächſ. Gußſtahl e ee —IRhein. Möbelſto 14.15 14,15 Rheinſtahl .—.[Mhm. Kohlenanl. 11.65 11,50 Rhenania Chem. 5,80 5 850 Schubert& Salz. 149.0 150,0J Teichgräber 9,75 V. Diſch. Nickelw. 37,75 87,50 Weſterreg. Alkali. 23,30 25,20 9,25 „22 Adler gkan * Adler u. Oppenheimer.-G. in Berlin. In der 22 des Juſtizrats Gottſchalk, des Fabrikanten Dorndorf und des inen manns Roſenthal gegen die Geſellſchaft, in der dieſe ein Schadenserſaz von 5 Mill. beanſpruchen, wovon 1 Mill. 10 eingeklagt ſind, war vor dem Landgericht 1 Termin angene worden. Es wurde beſchloſſen, die Verkündigung der Entſcheiden des Gerichts auf den 25. Februar feſtzuſetzen, da noch Schrif gewechſelt worden ſind. *Ausdehnung der Ddeutſchen Stahlgemeinſchaft. In Werte der Beſtrebungen, innerhalb der Deutſchen Stahlgemeinſchaft 15 weitern Unterverbänden zu kommen, ſind erfolgreiche Verha lungen eingeleitet worden, um die Tochtergeſellſchaft der Manne mannröhren⸗Werke in Komotau und die Witkowißz Eiſenwerke in den Verband einzubeziehen. ffl. * Hanſeatiſche Juteſpinnerei- u. Weberei.-G. in Delmenho 5 Aus einem Reingewinn von 305 998 R4 werden 5 5 Dividende auf 4,5 Mill. R Stammaktien und 10 Proz Dividende auf 100 000./ Vorzugsaktien beantragt. Die G. ſoll auch über Erhöhung des Aktienkapitals auf 500 er Stammaktien beſchließen. Die dem Unternehmen gehörige Bartho Juteſpinnerei und Weberei.⸗G. Barth in Pommern ſtellt ih⸗ Grundkapital auf 600 000.% Stammaktien unter Bildung eine Reſerve von 60 000 R um. 115 )(Streik bei der Völklinger Röchlinghütte.(Privattelegramun, Während der ſchwebenden Lohnverhandlungen in der Schwiſ, induſtrie brach auf der Völklinger Röchlinghütte ein wilder ſtreik von 150 Hochofenarbeitern aus. Anzeichen weiſen 7 franzöſiſche Einflüſſe. Der Hochofenbetrieb iſt vorerſt durch Erſaßz kräfte notdürftig aufrechterhalten. 8 Waren und Märkte *Eine Erhöhung der kKialipreiſe bevorſtehend? Wie die 70% Ztg. hört, ſchweben gegenwärtig Beratungen über die Neuf he ſetzung der Kalipreiſe, wobei man in Anbetracht vorgeſtern erfolgten Lohnerhöhung mit einer Heraufſetzung b1 Preiſe rechnen zu können glaubt. Ueber das Ausmaß ſte noch nichts feſt. r- Produktenbörſe Radolfzell vom 18. Febr. 65 proz. 43, franzöſ. Mehl 65 proz. 42,50, Weizenbrotmehl 5 Weizen⸗ und Roggenfuttermehl 20, Haferfuttermehl 15, Hafer⸗ 28 Roggenkleie 16,50; Weizen 26—27, Roggen 24, Gerſte 26% Hafer 20—21; Jugo⸗Mais 23, alles per 100 Kg. in R⸗A. M branntwein 2,80—2,90, Obſtbranntwein—3,20.“ je Alkohollite -d⸗ Vom Markt der Karkoffel⸗Jabrikate.(Marktbericht 5. Deutſchen Stärke⸗Verkaufsgenoſſenſchaft E. G. m. b..) In 1 abgelaufenen Berichtsſpanne war die Tendenz des Marktes weite, feſt. In der letzten Zeit drücken hier und da einige billige handpartien auf den Markt, die aber ſtets Aufnahme ſinden. einer Nachkampagne war bis jetzt noch nichts zu merken. den Saatkartoffeln werden hohe Preiſe bezahlt. Selbſt wenn die 75 Fabriken noch zufließenden geringwertigen Kartoffeln billiger ſin kann man doch der Anſicht ſein, daß dies auf die Fertigfabreen keinen Einfluß haben wird, denn der bei den vorjährigen Kartof 5 ſchon an und für ſich niedrige Stärkegehalt nimmt bekanntlich Frühjahr noch ab, ſo daß ſich nur eine geringe Ausbeute hei 5 höhten Erzeugungskoſten ergibt. Die bisher unzulängliche Arehie ſpanne zwiſchen Kartoffelmehl und Dextrin dürfte auch dur n erneute Erhöhung der Dextrinpreiſe noch nicht voll ausgeglichen ſein, Deutſches Mehl 7 Von Für Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim. 68. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſchen. Verantwortlich für den prlitiſchen Teil: Hans Alfred Meißne für das Feuilleton: i..: Kurt Fiſcher: für Kommunalpolttik 1lt⸗ Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Kar, Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, achber⸗ aebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kirch für Anzeigen: J. Bernhardt. 19 20. 740.49 Koſizer Sraunk. 28. 22.— Segal Strumof 430 15 .46,25 44 Siemens Elektr. „77JReisbolz Papier 17.50 17,50 Rückforth Nachf. 44.16.775 Siemens& Halske 1550 1655 Rütgerswerke 11.50 18.—Sinner.G. 18, 80.70 i 18.90 18,90. Stoehr rn. 4,13 55 Rhein. Maſch Led. 4,80.80. Salzdetfurth 82.80 30,— 8 Nahm. 20.75 12— Rhein. Met. Vorz. 12,50 10,60 Sarotti:.25.25½ Stollb. Zinkhütten 45,25 2265 3,—.— Scheidemandel. 19.80 20,25 Südd Immobilten 570 2205 . 86,75 57,50 Hugo Schneider 6,80 6,80 Teckl. Schiffsw..0.0 5 Teleph, Berliner..30 5,45 J Glanzſtoff Elbf 104.9 1030 Weſtf Eiſen Igdr. 71,25 715 Thale Eiſenhütte.———.— Ber. Harzer Kalk.90 3,70 Wicking⸗Cement. 57, 18 0 Thoerl Oelfabrik..90.— V. Schubf Bru W.85.95 Wiesloch Tonwar. 18, 166— Thüring. Salinen..30 5,10J B Stahlw..d. J9p 175.0 175,0]J Wildeltmsb. Eulau 9. 3ů— Unionwerke Mhm..——,— Ver. Ultramarinf. 19,45 19,45 Wiſſener Stahl 1269 1 75 Union⸗Gießerel..50.50 Vogel Telegr.⸗Dr 4,15 4,25] Wittener Gußſtahl 51.25—— Varziner Papier. 71,25 71.—Vogtländ Waſch..75 4,60l Wolf, Buckau. Ver. B. Irkf. Gum..90 2,80] Wanderer⸗Werke 15,— 15,—Zellſtoff Verein 17560 135⁰ Ver. Chem Charl. 15,50 15.75 Weſer Akt.⸗Geſ. 9,80 10,— Zellſef Waldhof 12.60 1 Verliner Freiverkehrs⸗Kurſe. 39,—. 33,50J Heiddurg. 52,— 58,50J Pomona. Api. Allg Petr. Ind.75.75 Hochfrequenz.. 6 60.50 Ronnenberg 0012 7⁰ 5 Becker⸗Kohle 6,40 640 Nenebee Sve 20, 80,— Ruſfendank 4,9 2050 „Becker⸗Stahl.. 1,30 1,30 Krü 7 iche 2˙75 Accumulat. Fadr. 123,0 125,0 Badiſche Amilin. 30,— 39,—J Bremer Bulkan. 91.59 92,25— 75 150 V e ee 1 Dlanend.18. 18.— Perteen Sut eien—.—[Südſee Phosphat 7476 1⁴ĩ⁵ erwerkte. 4,— 4, ayr. Spiegelgls. 8, ö„ 5 amond. 18.— 18.— 0 .⸗G.f Anilinfarb. 24,70 24,85 J P. Bemberg 40,60 40,10 Chem. Hyden... 3,80 3,80 Petersb. Int. Hand 3,10.80 UHfaa. 4, .⸗G. f. Verkhrsw 157,0 151,7 Elektr. 18,50 18,60 Chem. Weiler 24,50 24.30 Alexanderwerk 4,80 4,90 Berkin⸗Anh Mich..30.65 Chem. Gelſenk... 119.) 109,7 Berliner Feſtverzinsliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspapiere. Dollarſchötze. 91.30 91,10 34%7% D. Reichsanl 0,905 0,900 5% B. Kohlenanl. 11.70 1 1 Goldanleihe 84.Js 94,753%.„.200.220 5% Preuß.Kaliani 42 84 Reichsſchaß.V..500.50 4% Prz. Konſols.900.70„ Kaggenwert. 897 850 5 IVX 0,515 0,520 8½%, 7 1,025 1,01505% Roggenrentb. 75 1555 „. 1924er 0,490 9,5003„ 1,000 0,960 5% Schſ. Braunk..5 5% B, Neichsanl..890.868 40% Badiſche Anl.——— Deulſche Falic 35,10 34.65 Elsbach& Co. 26,75 26,90 Genſchow& Co. 41,— 41.— Deutſche Maſch. 8,70 8,90 Emaille Uurich—.—.50 German Portl.⸗Z. 9, 98. Deutſche Steinzg 14,— 14,— Enzinger Filter 10,30 11,40 Gerresheim. Glas 70,60 70,50 Deutſch. Eiſeng.. 6,20 6,20 Faber Bleiſtift. 15,50 15,300 Gebr. Goedhardt. 11.,75 11,45 Donnersmarckh. 1 Dürener Metall 110,0 112,0 85,— 84,.— Goerz. Dürrkoppwerke 16,75 17.— Guill.. 46,10 47.—Gotbaer Waggon 4,25.15 Düſſeld. Eiſend. 20,50 20,60 Flend. Brückend. elten 5,20J Greppiner Werke. 140,0 141.0 6,—[Gritzner Maſchin. 87,75 38,25 EſſenwerkKalfreſt.02.—Feiſt Sect Frnkfrt. 5, 5,10 Hirſch Kupf. u. Met.—,— 20,63 Elderf. Farb. o B 25,75 25,95 Filzfaprit Fulda..50 8,55 Hoch⸗ und Tiefbau 1,81 1,89 Elekt. Licht u. Kr..—.— Hof 23,25 23,.— Höchſter Jarbwrke 25,75 26, Eil Bad. Wolle—.— 8 Ftankf. Pok.&Wit..05 7. Holzmann, Phil.. 5,85 5,70 [Eckard Maſchin. 1,40 Orkrftw. Mhm 8% 11.65—.— 9⁰0 103,0 102,0 Fuchs Waggon 60 Eiſenw. L. Mener 1,0 1,50] Gaggenau Vorz.10 Farb. 25,85 26, Ganz Ludwig...15 0,15 Grän& Bilfinger 19.50 19,60 Elderfeld. Kupfer—.——,Gebhard Textil 104,0 104,00 Gruſchwitz Textil. 9,80.50 4 Donamit Nobel. 12,80 12,90 R. Friſter 1 7. Emag Frankfurr..30.30 Baegah Stamm.50 1,50 Holzverkohl.⸗Ind. 9,— 9. Emallle St. Uürich 4,15 4,20 Ganz Ludw Mainz 0,15 0,14—.— 12,63 Enzinger Worms—,——.—Geiling& Co. 1,.90 1,90 Kammg Kaiſersl. 13,— 13, Ehrnd& Sehmer 30.— 30.— Goldſchmidt Td. 23,50.50 Karlsr. Maſchin. 3,85 3,.75 Eßlnger Maſchin..,10 8 10 Gritzner M Durl. 38,.— 38.— Kemp, Stetiin,.58 0,.58 Eltünger Spinn. 82,— 62.—]Grün, Bilfinger. 20,— 20,— Klein, Sch.& Becker 8,90 8,50 Jad. Joh Bleiſtift—.— 15.25 Halds Neu, Nähm.—.——.—Knorr. Heilbronn 3,80 3,95 Fader& Schleich..10 6,.—Hammer Osnadr. 21.38 2182 Konſerven Braun.20 rbwert Mühld—-.——Hanfwert. Füßen 96 25 96,75 Krauß& Co. Lck. 4,20.20 255 Gebr Pirm.59.80 Heddernh. Kupfer.45 9,30 Krumm, Otto.25—.— 46.25 46.75 Herzogp. München.75.75 Lahmeyer& Co. 12.80 12,75 15,— 14.90 Hilpert Armaturf..50.55 Lech Augsburg. 20,10 20.— elt. Guiil. Caris 9 Jettet Zebderwar Rothe 130,0 130 0 Peter Union Frkft..25 2,30 Schnellpr. Frank. 9,15 8. Led. Spich Pr.⸗A. 3,20 3,25 Pf. Rähm Kayſer.75 3,65 Schramm Lackf. 5,80 8,39 1,20Harkort Bergwrk. 3,30 3,50 Ilſe Vergbau Hilpert +412 5 55 erm. Deutſche Wollw...25 90,— Eſchw. Bergwerk. 143,0 138,0 Gel. f. elektr. Unter. 139.0 139,7 4 15.1 115.0 15 Liſt& Co. 5,10 5,15 Th. 5 15 4 8 7,10 Gebr. Großmann 6,40.10 4 Elektr. Lieferung 101,2 104,0 Gelſenk. a 99,80 Hackethal Draht.80.80 a „Landſch. Rogg. 6, 0„* 0,905 0,890 3½% Bayer. Anl. 1,20 1,28 0 b) Ausländiſche Neutenwerte. % Mepttaner.. 4,— 4g.—. 40% Turt unif Anl.—.—— 4%. Sotprier 70 42 4% eeidee. 0 6, 4%„ Hole 16li 11. 170 20 endb Ee5——f8e 4% 9 805 e 720 15 4% ene—— 4½%l. St-Rlels 8½ 8%„ Pelaaf 176 14 %„Fllberrte.————4½%. 1814.87 8½68 44%% Anat. Serit 18.25 1975 e art 80 78% Coldrte 980 840%-» 111887 45 t 1 1228,% rene J8%%, e ⸗ dagd.⸗Elſe1 12.— 12.38 35% Oe.-U. Stb. alte 11.90 11,755% Tehuantepee 28, i 10,7s 10,80 J8/% Se. UIX. Sr7a]———.— Elektr. Licht u. Kr.—.—Gelſenk. Gu 132,— 33.85 Halleſche Maſch. 12.60 12.60 Hammers. Spinn. 21,35 22,.—Hohenlohe⸗Werk.. 27,80 28,—]Köln Rottweller 13,25 18,25 Hannod. M. Egeſt.—,——,— Philipp Holzmann 5,75 5,80 Gebr. 1. 82,— 84,— Hann. Waggonfab 8,65 8,50] Horchwerke... 15,50 15,50 Koftheimer Cell— 8, Hanſa Lloyd. 1,50 1,60 Humboldt Maſch. 23,— 23,50 Kötitzer Kunſtled. 68,— 67,— Hdg.⸗Wien Gumm 2,40 2,40 Ottw.& N. Kauſer 38,— 38, Krauß Cie. Lok..15 — Harpen. Bergbau 148,5 149,0] M. Jüdel& Co,.— 6,95 Lahmeyer& Co.. 12, Hartmann Maſch. 8,—.—Gebr. Junghans 12,50 12.65/ Laurahütte.80.80 Heckmann K. 91.25 92,90] Kahla Porzellan 10,10 9,70 Linde's Eismaſch. 11.15 11,15 Hedwigshütte.20,50 21,—Kaliw. Aſchersl. 18,30 19,25 Lindenberg.49,— 49,25 75 8,30J Karlsr. 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St. 89,75 90,80 12300 125,0] Sothr. Bortl-Cem. 5,50 5 50 Lutau& Steſfen 3,88 3,80 Nech. Weß. Finden 10,20 10.25 Neckarf. Fahrzg..„13„,10 Lüdenſcheid Met. 3,65 4,10 Weberel Zittau. 9,00 9,13 Kohlen 70.80 71, Magirus.-⸗G. 72.50 72,65] Fr. Meguin& Co..—.— Nordd. Mansfeld. Aktien.87 5,—] Mig 8 Geneſt. 87.65 87.50 Markt⸗.Küblhall, 99.75 100,0] Motoren Deußz..22.— 21,20 — Motorſ. Oberurſ. 5 5 Küt 5 17,85 Sg 26.——.— Karf. Fahrzg...15 9,15 Schlinck.—.——.Led. St. Ingbert—— Wee e b. JSchneld Hendi 878.—Sröbſt B. Beesd.70 180 Magimllianzau 101,8 107,0 1500 19250 Obrenſtein&Ropp. 20,.— 20.20 ̃ im 9* .25 Goldanleige.—.———40½ do. 28,05 29,35 Kyffhäufer Hütte..10 1,20(4. 1014—.———8 27—52 05 Iffbäuſer 7 20 1275 4%„Mbme 1— Sfnpramt 1819..,489.4508ü, e. 0 775 61,75 62,.— Sudw. Zoewes Co. 158, 158,0 4½% IV. u. V. Altanm 1284 1700l/%% rentse). J8u% Rumän. 1000—.——.. 4% 0 St.. 157 Mannesmannröh. 68,30 66.65 Merkur Wollwar 37.— 37.50J Oberſchl Esb. d. 12, 12,4004½%% Seſts1913.70 8,20 4/%e dochold.am. 5,.—.7534/% do.—.180—— 55 Eiſenindſt 12,10 12,104½% do. Schatz.—.— 7,75 4% do. am. Rt.⸗BV.——— 5/ Mex. am. Juß 28.— 8— Kokswerke 30,— 50,754½% do. Süberr..70—.—4% Trk. Bagd..1—.— 11,154% Gold—i Frankefurter Jeſtverzinsliche Werte. a) Juländiſche. Dogarſcge..————40 P. S hgteg 08.90 5 90l 4% Savr.ifAm.20——. do. 1914 5,90 5,90 3½% do. —— Pr.Schatzanw.———.— 40 Baß- Pf. Eiſ. %%„ 1904½5——„4% do. 55% B1. Reichsanl..652 9,668 4% Preuß. Konl. 1050.620] 4% Heſl. o. 90 u. 98—.— 1,09 4% do unk..1925.850—.3/% e, abgelt J07 1455 31½% D. Reichsanl.900.910 3½%.610.610% 5% 1. Schs 90 5Ant.51819 ee Fene 4351⁰⁰ b I..⸗Schatzan—.——.—4% Bad Anl. o—.——— 35⁰ do. Rente 11 790———.—1 Bad Anl.abg.200.200 4% Württ. k. 1915 110 4½% VI.-IX bo..528 0,520] 3% do. von 1896.700.700 b) Ausländiſche(in Billionen. — 4% Bo. Helprent 4*VVE oldrente———4%„.. 2— 4% doreinb. Rente—.———%½Ungar. Golör. 9,50.558¼ Techuanteyee er Aieneenssee anssse eeer Naennrnree rrrre erln 2. Seiie. Nr. 86 bag. den 20. Jebruar 1925 im 61. Lebensj ahre. geachteten treuen Beamten licher Weise gewidmet hat. auf's Tiefste. Mannheimer Liedertafel e. V. Unseren Mitgliedern widmen wir die aß uns unser langiähriges aktives, Ehten· Mitglied, Herr nach langem Krankenlager durch den Tod einen Gedenkstein errichtet, der ihm ein edächtnis für alle Zeiten sichert. Geors Gippert B Wir verlieren in dem Heimgegangenen einen unserer esten. Dutch seine verdienstvolle Tätigkeit als Sänger wie als Vorstandsmitglied hat er sich in unserer Liedertalel Wir bitten unsere Mitglieder, dem treuen Sangesbruder vollzählig die letzte Ehre zu erweisen. Die Feuerbestattung ndet am Samstag, den 21. Februat, nachm. 3½ Uhr statt. Der Vorstand. Trauer nachricht, Vorstands- und 2166 Luise bewiesene entrissen wurde. teichen Kranz- treues, ehrendes Dank aus. 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