— „ ei. Helnbeprelfe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell · 5 Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ dederung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls⸗ zude.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts-Neben⸗ ſeaen Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ Labe 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Jannheit Mlannheimer Heneral Anzeiger Abend⸗Ausgabe reis 10 Pfennig 1925— Nr. 98 itung Anzeigenpreiſe nach Tarif. bei Vorauszahlung pro em⸗ ——95 Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40.N. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird leine Verantwortung übee⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Veilagen Buden der Woche Sport u. Spiel Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Muſik⸗Jeitung. Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern u. Neiſen Geſetz u. Recht bbbbbPb0bbbTbTbPbGPTbTbTbTbPbPTPTGTGTPTGTPTGTPTGbTbTbTbTböbGbVTbVbTbVbTPVbTbVbTVTbVbPVbTVTPVPVbT(TFX(VP''wVPPPV—Tw——7ꝓ7TPꝓTP+Tꝓ7ꝓ7ꝓ7ꝓ7ꝓ7ꝓ7ꝓ7ꝙ7P ̃ ¶ Pppp ̃ ̃ pp̃) Prulſt ſhe Exempel auf die Abrüſtungstheorie Nachtſitzung des engliſchen Unterhauſes In der Donnerstag⸗Sitzung des engliſchen Unterhauſes, die ſich is in die frühen Morgenſtunden des heutigen Tages erſtreckte, erklärte Baldwin, Chamberlain werde, wenn die Frage der brüſtung aufgeworfen werden würde, dem Hauſe Infor⸗ mationen geben, die zu geben in der augenblicklichen Lage möglich Bei der Erörterung der Bewilligung eines Kredites für das erſonal der Luftſtreitkräfte beantragte Thurtle(Arbeiterpartei) eine Verminderung der Luftſtreitkräfte von 36 000 auf 1000 Mann. Bei der Abſtimmung wurde der Antrag mit 260 gegen 25 Stimmen abgelehnt. Thurtle begründete den Antrag damit, es würde ſich für das engliſche Volk mehr lohnen, das Riſiko zu tragen, das Land ungeſchützt zu laſſen, als durch die Fortführung r Rüſtungen einen neuen Krieg unvermeidlich zu machen. Der Arbeiterführer Clynes ſagte, die Annahme des An⸗ ages würde das Verſchwinden der Luftſtreitkräfte bedeuten. Wenn auch die Arbeiterpartei viel Verſtändnis für den Antrag Thurtles abe. ſo ſei er doch nicht für die vollkommene Aufgabe des Heeres nd der Marineſtreitkräfte. Man müſſe den Frieden auf dem Wege nternationaler Vereinbarungen und nicht durch eine Politik der Jolierung und durch getrennte Abrüſtung ſuchen. Auch das liberale Parlamentsmitglied Kennworthy wider⸗ ſprach dem Antrag mit der Begründung, es gäbe kein Zwiſchenglied i Awiſchen wirkſamen Luftſtreitkräften und vollſtändiger Abrüſtung rankreichs Ueberlegenheit in der Luft ſei eine dreifache. Es ſei 125 daß England im Falle eines Krieges augen⸗ licklich Frankreich preisgegeben ſei. Der Arbeiterführer Thomas erklärte, die Arbeiterpartei laube an eine allgemeine Abrüſtung. Sie werde alles tun, was ſie nur tun könne, um einen dauernden Frieden möglich zu machen. Luftfahrtminiſter Hoare erklärte, die Regierung ſei der An⸗ d0 daß eine teilweiſe britiſche Abrüſtung keinerlei Fortſchritt be⸗ Lute auf dem Wege des Friedens. Hoare fuhr fort, England ſei ebenſo bereit, den Weg der Abrüſtung zu gehen wie die anderen. bin durch den Miniſterpräſidenten beauftragt, zu erklären, daß zan die erſte mögliche Gelegenheit dazu ergreifen werde, durch eine nferenz oder durch eine andere Methode, die in Vorſchlag gebracht werden kann. dDer Unterſtaatsſekretär für das Luftfahrtweſen Saſſoon bruch optimiſtiſch über die Ausſichten der Luftſchiff und Flugzeug⸗ zewickung im Reiche. Er erklärte, daß das britiſche zivile Flug⸗ 0 gtransportweſen%½ Million Meilen in der Welt zurückgelegt 8 oder eine Strecke von etwa 134 Mal um die Erde, bei nur ſei nfällen, d. h. ein Unfall bei jedem Flug um die Erde. Afrika mit tzt nur einen Tag von England entfernt. Wenn das Luftſchiff Em dem Flugzeug zuſammenwirken werde, ſei die Frage der pire⸗Verbindung gelöſt. Dem Luftſchiffvoranſchlag wurde darauf zugeſtimmt. Reorganiſation der franzöſiſchen Armee V paris, 27. Febr.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Mar⸗ al Petain iſt aus Franzöſiſch⸗Weſtafrika, wo er ſich zur Prü⸗ ums der dortigen Militärverhältniſſe aufhielt, abberufen worden, an den Beratungen über die Reorganiſation der franzöſiſchen volkspartei und Fentrum Barteiamtliche Erklärung der D. B. P. zur preußiſchen 8 Regierungskriſe uſe! Berüün, 27. Febr.(Von un. Berl. Büro.) Man ſchreibt der ionalliberalen Korreſpondenz“ von ganz unterrichteter Seite deutf chen Linkspreſſe macht neben anderem der Landtagsfraktion der A vorß teußen durch Zurückziehung ihrer Miniſter herbeigeführt, ohne arber dem Labtach und den Koalitionsparteien von dieſem Vor⸗ 8900 Nachricht zu geben. Leider beſtehen auch in parlamentariſchen m iſen des Zentrums derartige Meinungen und wirken ſtim⸗ an Lsverwirrend auf manche Entſchlüſſe, ſo daß es doch einmal nameer Zeit erſcheint, das Vorgehen der Deutſchen Volkspartei entlich auch dem Zentrum gegenüber genau zu regiſtrieren. derzſdie Landtagsfraktion lief, um 19. Dezember 1924 einen Beſchluß ſfentlichen, in dem die völlige Uebereinſtimmung mit der von der Reachskagsfraktion eingenommenen grundſätzlichen Stellung zu in 8 egierungsbildung konſtatiert wurde:„Die Landtagsfraktion will det gater Fühlung mit der Neichstagsfraklion bel der Neubildung leich egierung vorgehen und erſtrebt gemäß dem Wahlergebnis eine Vace Regierung Preußens wie im Reich.“ Bevor dieſer der Zuß der Heffentlichkeit übergeben wurde, machte der Vorſitzende walte on dem Führer der Landtagsfraktion des Zentrums Aundgenng davon. Mit ausdrücklichem Hinweis auf dieſe Willens⸗ Ium bung bewies alſo die Deutſche Volkspartei gerade dem Zen⸗ Narteſeolle Loyalität, indem ſie dieſes vor allen anderen dien von ihren Abſichten benachrichtigte. In einer weiteren Ausſprache zwiſchen dem Führer des Zen⸗ 8.—4 und der Deutſchen Volkspartei und der Demokraten, die am daß ſtattfand, wurde ebenfalls kein Zweifel darüber gelaſſen, den G* Deutſche Volkspartei für eine Weilerführung der beſtehen⸗ dullcheoßen Koalition nicht zu haben ſein werde. In⸗ d. Ricen hatten auch Beſprechungen des ee Miniſters die A5 er und dem Miniſterpräſidenten Braun ſtattgefunden, in der nſicht der Fraktion, daß nach der Neuwahl das geſamte Kabi⸗ derzeurückzutreten habe, mitgeteilt wurde. Es darf angenommen 5 daß Herr Braun von dieſer Unterredung auch den Zen⸗ Fatdon iſern Mitteilung gemacht hat. Am 4. Januar beſhloß die Jaron, ihre Miniſter zu bitten, ihre Aemter niederzulegen. Am ar fand dann eine Sitzung des interfraktionellen Ausſchuſſes en Volkspartei immer wieder den Vorwurf, ſie habe die Kriſe 3 Engländer über das Fiel der Franzoſen Unter der Ueberſchrift„Forderungen an Deutſch⸗ land“ ſchreibt die„Daily News“ auf der vorderſten Seite in großer Aufmachung einen Artikel, in dem es heißt: Eine häßliche Lage entwickelte ſich im Zuſammenhang mit der Frage der deut⸗ ſchen Abrüſtung. Die Räumung Kölns ſtehe jetzt in Gefahr, bis zum September oder Oktober oder ſogar bis zum nächſten Jahre aufgeſchoben zu werden. In Verſailles geſchehen Dinge, die wirk⸗ ſam die Hände Großbritanniens finden würden, wenn es nicht eine Kriſe in ſeinen Beziehungen zu Frankreich auf ſich nehmen würde. Marſchall Foch und die übrigen Mitglieder des Verſailler Komitees ſeien dabei, die auf den Bericht der Kon⸗ trollkommiſſion geſtutzten Forderungen an Deutſchland zu formu⸗ lieren. Trotzdem die Beratungen in Verſailles geheim ſeien, ver⸗ laute von inſpirierter Seite, daß dieſe Forderungen von Deutſch⸗ land in höchſtens—8 Monaten erfüllt werden könnten, und daß das Verſailler Komitee faſt einſtimmig zu ſeiner Anſicht gekommen ſei. Es beſtehe guter Grund zu der Annahme, daß der britiſche Vertreter eine Ausnahme bilde. Wie verlautet, teilte General Clive ſeine eigenen Befürchtungen der Regierung in London mit. Ueber das Ergebnis verlautet aber nichts. Es beſtehe die klare Gefahr, daß die britiſchen Anſichten zurückgewieſen würden. Europa ſtehe dann vor einer neuen Kriſe. Der gute Wille Deutſch⸗ lands für einen Sicherheitspakt ſei dann vielleicht unwiderruflich verloren. Der Bericht der Kontrollkommiſſion wurde in London ſorgſam geprüft und beſtimmte Anſichten wurden auf der Grundlage des Berichts gefaßt. Eine maßgebende Perſönlichkeit erklärte, der Bericht enthalte ſehr viel, was ernſthaft und verdam⸗ mend ſei, aber auch viel wertloſes Gerede. Leider ſei es das Letztere, was Schwierigkeiten zu bereiten droht. Das Ziel der Franzoſen ſei die Aufrechterhaltung der Be⸗ ſetzung, bis die Sicherheitsfrage gelöſt ſei. Unter dieſen Um⸗ ſtänden ſei es nicht überräſchend, wenn noch niemand ſagen könne, ob der Bericht der Militärkontrollkommiſſion veröffentlicht werde. Chamberlains unzuſammenhängende Auskunft auf dieſe Frage im Unterhaus am Mittwoch ſpiegele die Anſicht der britiſchen Regierung richtig wider, daß nämlich die volle ungekürzte Veröffentlichung ſtattfinden müſſe oder überhaupt keine. E4õ Einladung Deutſchlands zur Brüſſeler Konferenz: Laut„Daily News“ wird erwartet, daß die alliierte Konferenz gegen den 17. März in Brüſſel oder London zuſam⸗ mentreten werde. Die britiſche Regierung drückte den Wunſch aus. daß deutſche Deleaierte eingeladen werden ſollten, um die Forderungen zuerörtern, die Deutſchland vorgelegt werden ſollen. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt: Herriot vertrete die Anſicht. daß mit der deutſchen Reaie⸗ rung durch die normalen diplomatiſchen Kanäle verhandelt werden könne. Daraus ſei zu ſchließen, daß es Herriot mit der Konferenz nicht ſehr eilig habe. Der Berichterſtatter alaubt, die britiſche Regie⸗ runa werde ſich auf den Standpunkt ſtellen, daß es Sache der Regie⸗ rungen ſelbſt ſei. nach Erwäauna des Berichtes der Kontrollkommiſ⸗ ſion und der von Marſchall Foch dazu unterbreiteten Vorſchläge mit ihren hauptſächlichſten militäriſchen Ratgebern den Charakter der Note feſtzuſtellen. die nach Berlin geſandt werden ſolle. Es würde nicht Sache des Verſailler Komitees ſein, den Zeitraum der weiteren Beſetzung der erſten Zone vorzuſchlagen. Der Gedanke, dieſe Be⸗ ſetzuna willkürlich bis zum 1. September 1925 zu verlängern, finde in London ebenſo wenig Anklana wie eine Verbindung der Räu⸗ — teilzunehmen. munasfrage mit dem allgemeinen Sicherheitsproblem. ſtatt, in der der volksparteiliche Vertreter wieder die Forderung auf Zurücktritt des Kabinetts erhob. Aus dieſen Verhandlungen mußten den Vertretern des Zen⸗ trums klar werden, daß ein Wiedereintritt der Deutſchen Volkspartei in die große Koalition nicht in Frage kommen könne. Unmittelbar nach dieſer Sitzung folgte eine Beſprechung der drei offiziellen volks⸗ parteilichen Unterhändler der Herren Porſch und Herold vom Zentrum, über die Heranziehung der Deutſchnationalen ur Regierung, die allerdings keine Klärung über die Stellung des Zentrums zu dieſer Frage brachte, ſo wenig wie eine zweite am folgenden Tage. Am 7. Januar machte dann Herr Porſch den volksparteilichen Vertretern die offizielle Eröffnung, daß die Zen⸗ trumsfraktion nicht beabſichtige, die Deutſchnationalen in die Regie⸗ rung einzubeziehen oder die Sozialdemokraten auszuſchalten. Damit beſtand für die Deutſche Volkspartei keine Veranlaſſung mehr zu weiteren Verhandlungen über die Regierungsumbildung. Aus dem Vorſtehenden iſt klar erſichtlich, daß die Fraktion der Deutſchen Volkspartei in voller Loyalität vergegangen iſt, daß ſie insbeſondere immer wieder verſucht hat, mit dem Zentrum in Füh⸗ lung zu bleiben, um es ſowohl über ihre Abſichten zu informieren, als es auch von dem Ernſt dieſer Abſichten zu überzeugen. Von einer Ueberrumpelung oder dem Verſuch einer Preſſion kann gar keine Rede ſein.„ die neuen Steuervorlagen Berlin. 27. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Eine Mel⸗ dung Berliner Blätter, daß der Reichsrat zuſammengetreten ſei und ſich bereits mit den neuen Steuervorlagen der Reichs⸗ reajeruna beſchäftige, entſpricht nicht den Tatſachen. Im Reichs⸗ taa haben ſich nur die vereinigten Ausſchüſſe des Reichsrats in An⸗ weſenheit des Finanzminiſters v. Schlieben und des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters Neuhaus verſammelt, um zu den ſieben Steuervor⸗ lagen Stellung zu nehmen. Dieſe Verhandlungen werden in den nächſten Tagen fortgeſetzt werden und etwa eine Woche lana dauern. Nach ihrem Abſchluß gehen die Vorlagen mit eventuellen Abän⸗ derungsanträgen der Reichsratsausſchüſſe an das Plenum des Reichs⸗ taqs. das ſich vorausſichtlich am 5. März mit den Steuervorlagen befoſſen und die endaültige Entſcheidung treffen wird. Die Steuer⸗ geſetze werden dann im Plenum des Reichstaas etwa Mitte März zur erſten Leſuna geſtellt werden. Sie werden dann dem Steuerausſchuß des Reichstags zugeleitet. Man bofft. daß ſie vom Reichstaa Ende März endgültig verabſchiedet werden können, Die koloniale Schuloͤlũge Von Dr. Gertraud Wolf⸗München Der heutige 27. Februar iſt in der Geſchichte deutſcher Kolonialbetätigung ein beſonderer Gedenktag, da ſich heute zum vierzigſten Mal der Tag jährt, an dem im Jahre 1885 der„Geſellſchaft für deutſche Koloniſation“ ein Schutzbrief des Reiches für diejenigen Landgebiete erteilt worden iſt, die ſie durch die von ihr nach Sanſibar entſandten Expeditionen von Dr. Karl Peters, Dr. Jühlke und Graf Pfeil in den vorangegangenen Monaten hatte erwerben laſſen. Eine Führerin im Kampf gegen die koloniale Schuldlüge, Frl. Dr. Gertraud Wolf. hat erſt kürzlich auf der Darmſtädter Frauentagung gegen die Schuldlüge einen eindruckstiefen Vortrag gehalten. Auf unſere Bitte hat uns nun die frühere volksparteiliche bayriſche Landtags⸗ abgeordnete die nachſtehenden Ausführungen überſandt. Schriftleitung. Unſere Feinde haben den Raub unſerer Kolonie mit drei un⸗ wahren Behauptungen begründet: 1. Wir hätten die Einge⸗ borenen mißhandelt; 2. Wir hätten unſere Kolonien mili⸗ tariſiert, hätten Stützpunkte für Kriegsſchiffe und U⸗Boote an⸗ gelegt und damit den friedlichen Welthandel bedroht. 3. Wir hätten unſere Kolonien wirtſchaftlich nicht ausgenützt. Die angebliche Mißhandlung der Eingeborenen ſtützt ſich auf ſogenannte„Erhebungen“, die aber in Wirklichkeit auf nichts an⸗ rem beruhen, als auf den lügenhaften Angaben eines Farbigen, Natmens Dixon, der als gemeingefährlicher Betrüger längſt ent⸗ larvt und auch von der Entente als ſolcher erkannt wurde, als er deren Gelder unterſchlug und flüchtig ging. Wenn unſere Feinde ihre Anſchuldigungen ferner auf Aktenmaterial ſtützen, das ſie auf deutſchen Bezirksämtern in den Kolonien fanden, und das ſich mit der Mißhandlung Eingeborener beſchäftigt, ſo iſt hierzu zu ſagen, daß gerade jene Akten den Beweis liefern, wie ſtreng die deutſche Regierung gegen jegliche an den Eingeborenen verübte Unbill vor⸗ ging. In der„Review of Reviews“ ſchreibt im Jahre 1911 der Amerikaner E. A. Tirbes: Von allen Schutzherren in Afrika hat der Deutſche die reinſten Hände und die beſten Ausſichten.“ Wenn ein⸗ mal von einem Angehörigen der farbigen Raſſen eine Kolonialge⸗ ſchichte geſchrieben werden wird, dann wird die ganze Welt er⸗ kennen, daß kein Land mit ſolcher Graufamkeit und Brutalität gegen die Eingeborenen vorgegangen iſt und ganze Stämme ausgerottet hat, wie England. Ich erinnere nur an die grauſame Ausrottung der Rothäute in Nordamerika! Als Beweis für die Anhänglichkeit der Eingeborenen in unſeren Kolonien dienen folgende Tatſachen: 117 Häuptlinge aus Kamerun haben am 2. Februar 1919 eine Eingabe an den König von Spanien gemacht, mit der dringenden Bitte, er möge ſeinen ganzen Einfluß dahin geltend machen, daß Kamerun unter der deutſchen Regierung verbleibe. Am 20. Mai 1919 richteten Togoeingeborene an den Herzog Albrecht Friedrich von Mecklenburg die gleiche Bitte und am 19. Juni 1919 unterbreiteten die Kameruneingeborenen der Deutſchen Nationalverſammlung in Weimar den gleichen Wunſch. Die Engländer verſuchten vergeblich in Oſtafrika eine Abſtimmung zu ihren Gunſten herbeizu⸗ führen; als alle abgegebenen Stimmen für Deutſchland lauteten brach die Mandatsverwaltung die Abſtimmung ganz un⸗ vermittelt ab. Die Treue und Anhänglichkeit, die die Farbigen Lettow⸗Vorbeck und ſeinen Offizieren bewieſen, ſteht einzig⸗ artig da in der ganzen Kolonialgeſchichte. Die Lüge von der Militariſierung unſerer Kolonien konnte nur infölge der Unkenntnis der großen Maſſen, ſowohl in den Feind⸗ ſtaaten, als auch z. T. leider bei uns Glauben finden. Südweſt⸗ afrika hatte überhaupt keine Truppen, Deutſchoſtafrika, ein Gebiet doppelt ſo groß wie Deutſchland, hatte 2500 farbige Soldaten und 2140 farbige Poliziſten, die nur mit alten Jägerbüchſen bewaffnet waren. Kein einziges modernes Geſchütz war vorhanden. Man vergleiche hiermit die rieſigen Kolonialarmeen Englands und Frankreichs. Kiautſchau war ſchwach befeſtigt, aber nicht feſtungs⸗ artig ausgebaut, ſonſt hatten wir überhaupt keinen einzigen be⸗ feſtigten Hafen in unſeren ſämtlichen Kolonien. Es iſt alo eine lächerliche Lüge, daß wir durch die Militariſierung unſerer Kölo⸗ nien den friedlichen Welthandel bedroht hätten. Die dritte Behauptung, wir hätten die Kolonien wirtſchaftlich nicht ausgenützt, beſäßen überhaupt nicht die Fähigkeit zu koloni⸗ ſieren, iſt gleichfalls leicht an der Hand von einwandfreien Tatſachen zu widerlegen. Wir haben in 30 Jahren mehr geleiſtet, als irgend ein anderes Volk in einem gleichen kurzen Zeitraume. Das deutſche Kolonialgebiet war ſechsmal ſo groß wie Deutſch⸗ land. Man ſtelle ſich ein ſolches Rieſengebiet vor, mit dichten un⸗ durchdringlichen Urwäldern, öden Sandſtrecken ohne Waſſer und ohne Baum, toten, nur mit dürftigem Gras bewachſenen Steppen und großen Sumpfgebieten, der Sitz ſchwerer Tropenkrankheiten. Es gab keine Straßen und keine Wege Es war eine ſchwere Auf⸗ gabe, dieſes Gebiet zu erforſchen, zu verwalten und zu kultivieren. Auf primitivſte Weiſe, zunächſt nur mit Uhr und Kompaß, wurden Wegeaufnahmen gemacht. Viele tauſende von Negerpfaden wurden auf dieſe Weiſe aufgenommen. Später wurden Vermeſſungstrupps entſandt, welche trigonometriſche und topographiſche Aufnahmen machten. Das Mutterland entſandte ſeine beſten Gelehrten und Fachmäner für dieſe Arbeiten. In Berlin wurde ein kartogra⸗ phiſches Inſtitut gegründet, ſpeziell zur Bearbeitung der Kolonial⸗ karten, deren techniſche Vollendung von Franzoſen und Engländern anerkannt wurde. Um die neuerworbenen Gebiete feſt in die Hand zu bekommen, und um ſie wirtſchaftlich nutzbar zu machen, wurde eine ſtraffe Verwaltung eingeſetzt. Die Deutſchen, ſeit langem Meiſter in der Verwaltungstechnik, bauten ihren kolonialen Verwaltungs⸗ apparat ſorgfältig aus. An der Spitze jeder Kolonie ſtand ein Gduverneur, der die Verwalhing zunächſt unumſchränkt führte. Später wurden ihm beratende Körperſchaften gur Seite geſtellt, um die Bevölkerung an der Regierung zu beteiligen. So wurde z. B. im Jahre 1909 in Deutſch⸗Südweſtafrika ein Landes⸗ rat gebildet, deſſen Mitglieder teils von den Bezirksverbänden ge⸗ wählt und teils vom Gouverneur ernannt wurden. Für alle An⸗ ordnungen, die die Arbeitsverhältniſſe der Eingeborenen, Seuchen⸗ bekämpfung, Land⸗ und Forſtwirtſchaft, Weg⸗, Waſſer⸗ und Jagd⸗ recht betrafen, war ſeine Zuſtimmung erforderlich. Als örtliche Behörden wurden, wie im Mutterlande, Bezirksämter eingeſetzt. Häufig bediente wan ſich auch farbiger Beamter, z. B. bei Verwal⸗ tung der Gemeinden, als Ortsvorſteher und Bürgermeiſter. Nachdem die Befriedung erreicht worden war, konnten ſich Landwirtſchaft, Handel und Verkehr entwickeln. Häfen und Lan⸗ dungsbrücken wurden gebaut. Es entſtanden Ortſchaften mit Märk⸗ —— ——— —— ——————ů—ů S ——. — 2. Seite. Nr. gs Neue Mannheimer Zeitung(Adend⸗Kusgade] ten und Warenaustauſch. Wälder wurden gerodet, Sümpfe trok⸗ ken gelegt, Pumpwerke und Staudämme errichtet, in den öden Durſtſtrecken ſuchten Regierungsbohrmaſchinen nach Waſſer. Blü⸗ hende Plantagen entſtanden, wo früher nur öde Wildnis war. Rie⸗ ſige Viehherden weideten auf den bisher nutzlos und brach liegen⸗ den Steppen. Im Jahre 1912 waren im Plantagenbau über 140 000 Hektar unter Kultur genommen. Dieſe eine Zahl widerlegt ſcho⸗ die Lüge, wir hätten die Kolonien nicht wirtſchaftlich erſchloſſen Als die wichtigſten Kulturen ſeien genannt: Kautſchuk 56 000 ha, Kokospalmen 43 000 ha, Siſalhanf 25 000 ha, Kakao 17 000 ha, Baumwolle 12 000 ha, Oelpalmen 5000 ha, Kaffee 5000 ha, Ba⸗ nanen 3000 ha. Viele Sachverſtändige haben erklärt, daß Deutſchland in der Lage geweſen wäre, ſeinen geſamten Bedarf an Kolonial⸗ produkten in abſehbarer Zeit aus ſeinen Kolonien zu decken. Jetzt ſind wir auf die Produkte unſerer Feinde ange⸗ wieſen, die die Preiſe durch Ausfuhrzölle und Truſts beliebig ſtei⸗ gern können. Im Jahr 1913 haben wir noch für 10½ Milliarden Rohprodukte aus fremden Kolonien gekauft. Dieſe Summe wäre in Zukunft der deutſchen Wirtſchaft zugute gekommen, wenn wir unſere Kolonien behalten hätten. Die Baumwoll produkion iſt ge⸗ radezu eine Exiſtenzfrage für unſere Arbeiter. denn 1½ Million deutſche Arbeiter waren in der Baummollinduſtrie beſchäftigt. Deutſchland iſt, nächſt der Union, der größte Kakaoverbrau cher der Welt. Die aroßen Summen, die wir für Kakao ausgeben. gehen jetzt an das Ausland. Unſern gonzen Bedarf an Hanf hatten wir bereits durch unſere Kolonien reichlich cedeckt. Unſere Marine be⸗ nutzte nur noch Schiffstaue, die aus deutſchem Hanf gefertigt waren, weil ihm an Güte und Holtbarkeit keiner alaichkam. In der Nie h⸗ zucht und der Nutzbarmachung der Weideflöchen waren ſoſche Er⸗ ſolge erzielt worden. daß wan hoffen durfte. allein in Deutſch⸗ Südweſtafrika 3 Millionen Rinder und 20 Millionen Stück Klein⸗ vieb halten zu können. Das bochkultivierte Banern ernährt.6 Millionen Rinder und nur 3 Mitſionen Stück Kleinvieh. Die Nieh⸗ zucht iſt nicht nur wegen des Fleiſches und der Fette von Wert, ſondern vornehmlich auch um den dringenden Bedarf unſerer Indu⸗ ſtrie an Fellen, Häuten und Walle zu befriedigen. Auch Mineralien wurden geſucht und gefunden. Kunfer fand man an etwa 400 Stellen und begann mit dem Abban. Mar⸗ mor, an Güte und Schönheit dem carariſchen aleich, fond ſich in Südweſtafrika. Kupfer ſowohl els Marmor fſihren die Enaländer jetzt in großen Menoen aus, nachdem die Deutſchen alle Vorarbeiten Hleiſtet haben, Diawantenwßſeaorojen cnfecten. N Hültenwerke bauten. Der Ausfubrwert der Diamanten betrug im Jehre 1913 30 Millionen Mork. der des Kunfers 61% mitlignen. Au⸗h Gold, Zinn. Blei und Eiſenerze»öhſen zu den Schäben, die unſere Kolonien bergen. Am wertnaſſſen von aſlem iſt aber das Phosphat auf der Inſeſ Naurn im Stinen Ozean. Jehrhunderfeſong baßen hier Vögel geniſtet urd ihr⸗ Ahlageruncen geben den beſten Dünger, den unſere Landwirtſchoft ſetzt ſo ſchmerzſich enthehrk. Wir batten den Abbau begonnen; auf eiver in das Meer hiveingebanten Brücke wurde in kleinen Weoen das Nhosnbat non der honnchfteſſe bis in den Dampfer gefahren. Auf undbſebbare Zeit hätte der geſamte Bedarf der deutſchen Kandwirtſchoff an Phosphaten befriediat werden köngen, aber cuch hier ernten ſetzt die Feinde müß⸗los die Früchte des doutſchen Fioitzes! Der Handel entmick lte ſich aus kleinen beſchoidonen Aintöngen heraus. Während der Geſamtausfuhrwert aus unſeren Kolonien im Jabhre 1905 nur 28 Millicnen betragen hatte. war er 1912 auf 121 Millionen geſtiegen. Er hatte ſich alſo in 7 Jahren mehr als ver⸗ vierkacht. Aehnliche Leiſtungen hat die Kolonialgeſchichte anderer Länder keum gufzuweiſen. Handel und Plantocenwertſchaft böngen ſedoch ab von der Entwichlung der Nerkehrsmöalichfeiten. Solanoe man auf Träger und Ochſenkarren ancemieſen iſt, können natßſi die meiſten Produkte nicht vom Innern des Handes bis an die Keſte befördert werden. Die Koſten des Transvortes würden einen Ge⸗ winn unmöalich machen. leicht rerderbliche Produkte, wie 3 B. Fleiſch, würden an der Küſte angelonat nicht mehr verwendbar ſain. Im Jahre 1902 wurde die erſte Feldeahn gelest detzt bot jed⸗ Kolonfe zwei arößere Linſen, die vom Staate ebaut wurden und außerdem beſtehen einige Prinatbahnen. Das Eitenbahnnetz umfaßt rund 4500 Kilometer. Dos iſt eine Strecke wie viermal von Königsberg bis zum Rhein. Dder Schiffsverkehr entwickelte ſich ſprunghaft. Die Wörmannlinie ſorgte für regelmäßige Verbie⸗ dungen mit dem Mutterlande und nach dem Schutzgebiet Kiautſchnn fuhren die prachtvollen Dampfer des Norddeutſchen Lloyd. Insge⸗ ſamt wurden 233 Poſtanſtalten errichtet, davon waren viele mit Telegraphen verſehen. Es war oft eine Rieſenarbeit, den Draht über öde Steppen, Gebirge, durch Sand⸗ und Sumpfgegenden zu legen. Auch 8 Stationen für drahtloſe Telegraphie wurden errichtet. Der wirtſchaftlichen Kultur, der Kultur im materiellen Sinne, ſtonden die geiſtigen Kulturleiſtungen ebenbürtig zur Seite. In 2853 Schulen, de teils von Miſſionen, teils von der Regierung errichtet und erhalten wurden, wurden 190 000 far⸗ bige Schüler und Schülerinnen unterrichtet. Für die Kinder der Weißen waren in Deutſch⸗Südweſtafrika allein 20 Schulen. Es gab aber auch Fortbildungsſchulen für die Farbigen Veele Schulen waren verbunden mit Ackerbauſchulen, Handwerks⸗ unterricht uſw. Es gab ſogar zwei Lehrerſeminare. Zur Seuchenbekämpfung entſandte die Heimat ihre größten Gelehrten, die ſich unvergänglichen Ruhm erwarben in der Entdeckung und Bekämpfung des Cholerabazillus, der Bekämpfung Misss. Eingeborene wurden in deutſchen Hoſpitälern untergebracht, von deutſchen Aerzten und deutſchen Schweſtern gepflegt und geheilt. in nur 30 Jahren koloniſatoriſcher Tätigkeit geleiſtet haben, iſt hier kurz ſkizziert. Vieles war noch im Anfangsſtadium, in der Ent⸗ wicklung begriffen Aber die Frucht aller Arbeit begann zu reifen. Deutſchlands Stellung auf dem Weltmarkt war immer gebietender, beherrſchender geworden. Mit Neid blickten unſere Feinde auf dieſe Entwicklung, mit Eiferſucht verfolgten ſie unſere koloniale Tätig⸗ keit. Schon während des Krieges hatten unſere Feinde ein Uebet⸗ einkommen über die Verteilung der deutſchen Kolonien getroffen. Das Mandatsſyſtem diente nur zur Bemäntelung des Raubes. Um das Rechtsgefühl der Völker zu befriedigen, erfand man die faden⸗ ſcheinige Lüge von der deutſchen kolonialen Schuld. Das Befinden des Reichspräſidenten Berlin, 27. Febr.(Von unſerem Berliner Büro). Die B. Z. erfährt noch über den Krankheitszuſtand des Reichspräſidenten von unterrichteter mediziniſcher Seite: Schon beim geſtrigen Abend⸗ konſiltum hatten die Aerzte einen günſtigen Befund des Krankheits⸗ zuſtandes feſtſtellen können, der zur Hoffnung berechtigte, daß die ſchwerſte Gefahrüberwunden ſei. die kritiſchen Stunden des geſtrigen Vormittags, die zu ernſten Befürchtungen Anlaß gab, ſind von ſehr erheblicher Beſſerung während des Aenden Tags abgelöſt worden. Der Reichspräſident iſt nach der Abendviſite der Aerzte eingeſchlafen und hat, wenn auch mit Unterbrechung mehrere Stunden geſchlafen. Daß ſich der Zuſtand bis heute morgen ſtati⸗ onär gehalten hat, kann als ein verhältnismäßig günſtiges Syn tom angeſehen werden. Heute vormittag haben in der achten Stunde die Aerzte ihre Morgenviſite abgeſtattet und den Zuſtand im allgemeinen als unverändert bezeichnet. Später hat dann eine Unterfuchung des Patienten ſtatigefunden, an die ſich ein längeres Konſilium der Aerzte ſchloß. Als geſtern die beunruhigenden Nachrichdten über die Ver⸗ ſchlimmerung im Befinden des Reichspräſidenten bekannt wurden, bäldeten ſich vor dem Weſtfanatorium Gruppen von Paſſanten die mit großer Teilnahme auf Nachrichten über den Ausgang der Kriſe warteten. Bis in die ſpäten Abendſtunden hinein wurde jeder Beſucher, der aus dem Sanatorum kam mit Fragen über das Be⸗ fimden des Präſidenten direkt beſtürmt. Der heube Morden 10 Uhr herausgegebene ärztliche Be⸗ richt über Krankheit und Befinden des Reichspräſidenten lautet: Der Reichsvräſident hat eine gute Nacht verbracht. Sein Be⸗ ſinden hat ſich weiter gebeſſert. die Hhammer Entſchließung des Fentrums Die Hammer Entſchließung des landwirtſchaftlichen Beirats der weſtfäliſchen Zentrumspartei zum Fall von Papen⸗Loenarz mird in den Berichten der Zentrumsvreſſe über die Verſammlung als ſcharf bezeichnet. Denn es wird mitaeteilt daß die von einem Ver⸗ treter der ſauerländiſchen Landwirtſchaft vorgeſchlagene mildere Form, die ſedielich Verhandlungen mit der Zentrumsfraktion des preußiſchen Landtaas forderte, keinen Anklang gefunden habe. Der ⸗Münſteriſche Anzeiger“ ſaat im Anſchluß bieran u..: Der VBeſchluß das Beirates iſt verſtändlich. Er erſchwert aber naturgemäß die Lage. Wir wollen hier nicht unterſuchen, ob es die Aufaabe der Beiräte ſein kann und darf. derartig in hockwolitiſche Dinge einzugreifen. Nicht ſie. die Wablkreisvertretungen ſtellen die Abgeordneten auf. Die Beiräte ſind eingerichtet worden zur fachaemäßen Beratung der Partei in Standesfragen. Kommt es aber ſo weit, daß ſeder Beirat einen beſtimmten Druck in volitiſcher Richtung ausübt. ſo wird es zur Unmöalichkeit. eire einbeitliche volitiſche Linie inne zu halten. Das Blatt ſaagt zum Schluß: Wir haben das Vertrauen zu dem Vor⸗ ſitzenden der Partei. dem Reichskan⸗lar a. D. Marx. daß es ihm ge⸗ linat. einen Wea au finden. der den Beteilfaten ganabar erſcheint, um ſich auf gemeinſamem Boden wieder zu finden. Die Linanzuöte der deutſchen werke JBerlin, 27. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Deuk⸗ ſchen Werke ſind wieder einmal in Not. Heute findet eine Auf⸗ ſichtsratsſitzuna ſtatt. auf der die Frace der Kreditbeſchaffuna und einer Orcaniſationsabänderung durch Stilleoung oder Abſtoßung einzelner Werke, ſomie die Anfnarme neuer Fabrikationszweige auf der Tagesordnung ſteben. Wie der„Lokalanzeiger“ gehört haben will, ſollen von einem Vorſtandsmitalied der Deutſchen Werke von dem Reichsfinanzminiſterium nicht nur eine aroßſe Anleihe, ſondern auch die Erteiluna der Genehmiaung zur Wiederveräußerung einzel⸗ ner Werke, die die Deutſchen Werke bei ihrer Gründung vom Reich übernommen hatten. verlangt worden ſein. Als Verkaufspreis für einen der Betriebe ſoll der Betraa von einigen 30 Millionen Reichs⸗ mark genannt worden ſein. „England in Aegnpten. Die Londoner Morningpoſt erfährt, daß Lord Allenby ein Geſuch um Enthebung von ſeiner Stell⸗ lung als Oberkommiſſar für Aeaypten, die er ſeit 1919 inne hat, eingereicht hat. Eine amtliche Beſtätigung war bisler noch nicht zu erlangen. Sommerzeit in Frankreich und Belgien. Der Brüſſeler„Soir“ Was deutſcher Geiſt, deutſche Tatkraft und auch deutſches Geld Freitag, den 27. Jebruar 1825 Die Pariſer Wirtſchaſts verhanoͤlungen Berlin, 27. Februar.(Von unſerem Berliner Büro). 15 deutſchen Vorſchläge die, wie geſtern gemeldet, von Staatsſekrel Dr Trendelenburg dem fränzöſiſchen Handelsminiſter unterbrer und von dieſem gebilligt wurden, unterliegen noch einer Nai fung durch das franzöſiſche Kabinett, deſſen Arbeiten bane morgen bereits beendigt ſein dürften, ſo daß dann vorausſicht 45 am Montag von beiden Delegationen ein Protokoll unterzeichne werden kann, in dem die Richtlinien für den abzuſchließenden 1 trag, und zwar ſowohl für das Proviſorium wie für daz Definition feſtgelegt werden. Es handelt ſich alſo wohl gemerkt nur um eine 9 zialiſierung des Programms vom 12. Oktober, das allerdings 1 einem wichtigen Puntke noch eine Abänderung erfährt, nämlich, als wir die Konzeſſion gemacht haben, daß die Meit, begünſtigung de facto nicht bereits für das Proviſorium. ſon dern erſt für das Definitivum erfolgen ſoll. Die eigen iiee Verhandlungen über die materielle Ausführung des vereinbaheen Programms werden erſt am 16. März in Paris beginnen. Ei Teil der deutſchen Delegation wird, wie bereits gemeldet, in Parks bleiben, um gewiſſe techniſche Vorbereitungen zu treffen. Baoſſcher Candtag Karlsruhe, 27. Febr. Als erſter Punkt der Tagesordnung der heutigen S ſand der Geſetzentwurf über Bürgſchaften des Landes Baden ſu Darlehen an das badiſche Handwerk, ſowie an E! 5 des Handels und an Verbrauſet; genoſſenſchaften(Konſumvereine) zur Beratung.(Berichterſta 55 Abg. Schön(Dem.) Durch dieſen Geſetzentwurf ſoll das In miniſterium ermächtigt werden, ſoweit dies zur Behebung ein? wirtſchaftlichen Notlage erforderlich erſcheint. Ein⸗ 1, für Darlehen an das badiſche Handwerk, ſowie an 550 kaufsgenoſſenſchaften des Handels und an Verbrauchergenoſf ſchaften(Konſumvereine), die ſelbſtſchuldneriſche Bäraſchaft nehmen, und zwar 2 Millionen an das badiſche Handwerk, 150 lionen an die Einkaufsgenoſſenſchaften des Handels und ebenfa 2 Millionen an die Verbrauchergenoſſenſchaften. icht 2. Die von einer der unter Ziffer 1 genannten Gruppen aners benötigten Staatsbürgſchaften ganz oder teilweiſe ei anderen dieſer Gruppen zukommen zu laſſen. 3. Von den Zinſen, welche auf die hiernach in Anſpruch ae nommenen Kredite fällig werden, 3 Prozent auf die Staats 55— zu übernehmen. Die Bürgſchaft erliſcht nach Maßgabe der e zelnen Abdeckungen. iniſter In Paragr. 2 des Geſetzentwurfes wird der Innenminne ermächtigt, ſoweit die in Paragr. 1 bezeichnete Bürgſchaftsſum nicht voll in Anſpruch genommen wird, bis zum Höchſtbetrage 117 250 000 Mark die ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft zugunſten der 0 ditgenoſſenſchaften(Schutze⸗Delitzſche Genoſſenſchaften) zu Abem nehmen. Die weitere Ausgeſtaltung der Bürgſchaft wird iner Miniſter des Innern überlaſſen. Das Geſetz tritt mit ſein Verkündung in 15 50 tebe Der Haushaltsausſchuß nahm an dem Geſetz inſofczie eine Aenderung por, als er beſchloß, für das Handwerk 3, für. Einkaufs⸗ und Verbrauchergenoſſenſchaften je.5 Mill. Kre gewähren. Weiter beantragt der Haushaltsausſchuß, die frce. eingebrachten Anträge der Abgeordneten Schön(Dem.) und 5 lacher(Ztr.) durch die Annahme des Geſetzentwurfes als zu erklären. Das Zentrum briagt ſeinen bereits im Haushare ausſchuß abgelehnten Antrag wieder ein, nach dem die von be⸗ Verbrauchergenoſſenſchaften und Einkaufsgenoſſenſchaften nicht det nötigten Staatsbürgſchaften dem badiſchen Handwerk zugewen werden können. 72 Abg. Wilſer(D. Pp.) beantragt Wiederherſtelung der Regie rungsvorlage. 110 Abg. Görlacher(Ztr.) begründet den Antrag des Zentrum? und ſchildert die Notlage des Handwerks. Letzte Meloungen Heidelberger Chronik K. Heidelberg, 27. Febr. beſchließende Ausſchuß, der ſich ſchon vor einigen Tagen Antrag der Badegeſellſchaft befaßt hatte, ihr das ber am Vangeromplatz käuflich zu überlaſſen, wird heute lber dieſe Frage endgiltig abſtimmen— Geſtern ſtarb hier im Al 55 von 76 Jahren Obeeſtleutnant a. D. Paul ullrizh. Im 12 05 1870—71, den er als kriegsfreiwilliger Dragoner mitgemacht wurde er mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet. Weltkriege war er vorübergehend Kommandant der Feſtung en führte das Landſturmbataillon Pforzheim und bezog mit 86 Landſturmbataillon Freiburg eine Stellung im Elſaß. Er 980 mit dem Eiſernen Kreuz 1. und 2. Klaſſe ausgezeichnet.— n Oberbürgermeiſter hat an den Rerchspräſidente mit dem Gelände kündigt an, daß die Sommerzeit im Einverſtändnis mit Frankreich der Schlafkrankheit, der Rinderpeſt und der Pocken. Viele kranke Frau Seven und ihre örei Töchter Ein heiterer Roman von Maria Ibele 16)(Nachdruck verboten.) Die Mädchen ſollten mehr in Geſellſchaft kommen, überlegte ſie. Dis Zeit war eine andere als früher. Der Mann ſucht eine Frau nicht mehr hinter dem Ofen. Sie beſann ſich was ſie mit ihren Kin⸗ E dern machen ſollte. Sporttreiben ſiel ihr ein: ennis, Radfahren, vielleicht auch Reiten. Es koſtete nur alles gleich ſo viel. Sie trommelte ihre drei Töchter zuſammen. Ilſe entſchied ſich für Tennis, da man da den ganzen Tag in Sonne ſtehe und gebräunte Haut feſch ausſehe. Lisbeth wollte ein Rad. Ula und Aler würden dann ſicher auch eines bekommen. Dann gab es famoſe Touren zu dreien, die Gi⸗ tarxre um den Hals, Schokolade und Schinkenbrot in den Taſchen. Maria wäre am liebſten geritten, ſie ſagte aber nichts. Es war ja völlig zwecklos, darüber zu ſprechen. Sie ſah ſich in einem prall anliegenden ſchwarzen Reitkleide, das Haar im Nacken geknotet, und mit Schaftſtiefeln, die bis zum Knie reichten. Maria zog ſich wieder zurück. Ilſe und Lisbeth ſtritten ſich von neuem wegen des Sekretärs.] Peters Liebesbriefe waren an ſein Röschen. Ilſe hatte einen beſonderen Grund dazu. Sie dachte an ein Geheim⸗ ſach und ob da drinnen nicht am Ende irgendetwas Verſchwiegenes wäre. Frau Martha kam dann mit dem Vorſchlag, ſetzt im Frühjahr, einen Tanzkurſus mitzumachen, weil es im Sommer überall Bälle gab und Tanzgelegenheit. Die Mädchen jubelten. Lisbeth wollte ſofort zu Ula und Alex hinüber, um es ihnen mitzuteilen. Frau Martha hielt ſie aber zurück. Sie wollte ſich ſelbſt mit Exzellenz beſprechen. 8 Lisbeth drängte, die Mutter ſolle doch gleich gehen. Die Mäd⸗ chen ließen ihr keine Ruhe mehr. Auf jeder Seite hing eine auf der Straße. Sie ſprachen gleichzeitig in ihrem Eifer, ſo daß Frau Martha gar nichts verſtand. Die Exzellenz war für die abweſende Ula einverſtanden. Sie bat nur, daß Frau Martha die Sache in die Hand nehme. Lisbeth bettelte, es ſofort zu tun. Sie entſchied ſich für das erſte Tanzinſtitut am Platze. Lisbeth war für die ſofortige An⸗ meldung. Sie fürchtete, daß der Kurſus ſonſt ſchon überfüllt ſein könnte. Frau Martha ſuchte mit ihren Töchtern das Tanzinſtitut auf. Es lag in einem Gartengebäude. erklärte ſie. der. den ganzen Nachmittag, Ilſe lieh ſie helle Striumpfe. Lisbeth erhielt eine Unmtertaille mit einem violetten Bande du abends bei ihrer Mutter zur Parade antraten. Geſchwiſtern nur freundlich nach. Koffer. am 28. März eingeführt wird. Frau Martha mußte Namen, Stand und Wohnung angeben und eine Vorauszahlung leiſten. Nun kamen noch zwei junge Herren. Ilſe hielt ſie für Studenten. Sie ließen ſich auch einſchreiben. Der eine, ſchlanke, nannte ſich Walden. Lisbelh hörte den Namen während des Hinauszgehens. Der Name gefiel ihr. Auf der Straße ſah ſie ſich wieder um. Sie 5 daß die zwei herauskamen. Leider ging es gerade um die Miten auf dem Wege ließ Frau Martha ihre Töchter ſtehen Sie wollte ſchaell hinauf zu dem Maler der Feuersbrunſt. Die Bilder waren ſchon wleder ausverkauft. Lösbeth bettelte, ſie begleiten zu dürfen. 1— das heam. oße half ihr öffnen, klopfen und n. Da plöhlich rihrte ſich etwas. Eſne flache Schublade tom auf einer Schiene. Papier raſchelte. Mit beiden Händen langte Ilſe gleich hinein. Es waren brünette Haare und vergilbte Briefe drinnen. Sonſt nichts. Iſſe brauchte ſte gar nicht zu leſen. Sie wußte, daß es Onkel Sie warf die Schublade enttäuſcht zu, nahm aus der Taſche die Stimmpfeife und übte. Es ſaß ihr heut aber kein Ton. Ihre Gedanken waren nicht da Sie waren bei Stagnari drüben bei Michalejowitſch. Sie konnte ſich einfach nicht ſatt fehen an ſeiner Bogenführung. Lisbeth ſtürmte faſt mit der Tür ins Zimmer hinein. Bei dem Maler gibt es abends ein Frühlingsfeſt im Atelier und mir alle ſind dazu eingeladen.“ Ilſe war nicht entzückt davon.„Ich habe nichts onzuzlehen, Frau Martha zog aus dem Schranze zuſammengeknäutte Klei⸗ Es war aber micht ein ganzes Stück darunter. Roſe brachte Nadel und Faden. wuſch, trocknete und bügelte rchſchlungen. hatte die Mädchen entzückend Aee als ſie Sie lächelte den ſe Stiege hinunderſtol⸗ des Ateliers ſtanden Kiſten und ſei= Herze ſonhf. 2 Roſe Maria war nicht zu bewegen, mitzugehen. als ſie perten, Blütenkränze im Haar. In dem ſchmalen Gange ein Telegramm gerichtet, in dem die Teilnahme der Stadt und die Hoffnung auf Beſſerung ausgeſprochen wird. Inm gichte der bunteſten Farben brannte das Atefter. 32325 55 Stoffe hingen wolkig von der Decke. In den Ecken waren Tiſche und Hocker und kleme ſehr Junge Müdchen mit larrgen Perlen in den Ohren und mit ſeſe durchſichtigen Gewändern ſtürzten ihnen entgegen, als wären Bekaunte ſeit Jahren. Lisbeth und Jiſe wurden umormt, umtanz umkreiſt. Zigarettenrauch zog, Mandolinen zirpten. Ohne ſich lange vorzuſtellen, ſetzte man ſich zufammen. Eine ſchöne, ſchrante Perſon— Disbeth erfuhr auf eine Frage ein Berufsmodell ſei— reichte Tee, Gebäck und rote. ine Sie hatte ein vierfach geſchlitztes Schleiergewand, nackte Benn und Augen, wie ſich Lisbeih els Kind die Augen von Nigenprin⸗ zeſſinnen immer vorgeſtellt hatte. dem Aran Martha hockte guf ein poar Seldenkiſſen pirert auf dat, 8 1 e im Wawfe, und machte intereſſante Geſchalt⸗ N, einung na ünſtig für zwecke entwickeln könnten. Ein Antiquitätenhändler bemühte ſich ſehr um ſie. Sie vergaß ganz ihre Kinder. Die Kinder vergaßen ihre Mutier Lisbeth machte ſich um ein paar Jahre älter als ſie war. Ilſe unterhielt ſich mit einem Gefangſtudierenden, der die einzige Größe der Welt hielt und an fedem Mitalied tionaltheaters etwas auszuſetzen hatte; der eine knödelte: un dern fehlte es an Temperament Ja, ſelbſt Ilſes beſtaunter ein vielumſchwärmter Tenor ſang ſeiner Meinung nach wie te es „Schwein“. Ilſe traute ſich nicht zu widerſprechen. Sie han ſen nur zu gern gehabt, wenn der Sänger heute abend auch aufge wäre. Er war ganz empört und entſetzt. als Ilſe davon ſprach Die Vom Gange hereim hörte man poltern.. ſchreien. 555 2 den Sch tern hereing Ilſe ſchrie vor zuf den ultern etragen wurde— Jl iſchen eede und Schrecken auf— Michalejowitſch in einem ſerbiſche Frau war nicht ſehr erfreut über den Sturm. des Na⸗ Kohlenaugen bei ihrer Ilſe ausgelöſt hatte. Sie hatte andere für ihre Töchter. „„ wurde mitten im Atelſier abgeſtellt derriß die Kette und ging ſchnurſtracks auf Ilſe Fren Wartha rief ſie: ſie rief laut und energiſch. Alfe aber börte nichts: ſie mochte nicht hören. zu. die Lisbeth ſah frech um ſich in den Saal mit den polierien Vöden. Kuf beiden Seiten waren lange Spiegel. les roch nach Ficchen. Der Maler ſtieß die Türe auf, Frau Martha wollle nun aufſtehen. (Fortſetzung folgt) Landes bis 2 einem Geſamtbetrag von 6 Millionen Rm.* Mil⸗ (Eig. Drahtbericht.) Der gemiſcht⸗ belegte ſich für an⸗ Frau Martha— 70 das Erſcheinen dieſes Mannes mit dem gelben Geſichte ung re und um ö lag. den 27. Jebruar 1025 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusaabe] 3. Seite. Nr. 98 Die Schickſalsfrage des Rheinſtroms dwpoſante proteſtkundgebung der Kheinſchiffahrtskreiſe gegen den elſäſſiſchen Seitenkanal— Einſtimmige Ablehnung dieſes Projekts zü. Am 12. Februar fand, wie ſ. Zt. berichtet, in Mainz eine groß⸗ ſiſe durchgeführte Verſammlung von Intereſſenten der Rhein⸗ kurife hrt ſtatt, die für ſchleunigſte Einführung von Binnenumſchlags⸗ genteſen t Heute vormittag vereinigten ſich abermals die promi⸗ der d en Vertreter der Rheinſchiffahrt, der Handelskammern und beſprachlſchen Rheinuferſtädte, um die Schickſalsfrage des Rheins zu ſpußſadla Diesmal war es in dem flaggenſchmückten Bürgeraus⸗ oben wle zu Mannheim, wo Stellung genommen und Prokeſt er⸗ Rhei wurde gegen den von Frankreich beabſichtigten elſäſſiſchen ihondfeitenkanal. Wird dieſer Kanal gebaut, ſo käme das einer Fulſcen Abſchnürung des Verkehrs auf dem Rhein gleich. Die ahhedhe Aheinſchiffahrt, die unter der Konkurrenz fremder Flaggen at dies ſchon einen ſchweren Kampf um ihre Exiſtenz zu führen hütterrde durch dieſen Kanal in ihren Grundfeſten ſo ſchwer er⸗ üchtbe daß ihre Exiſtenz aufs äußerſte bedroht erſcheint. Die deſbetroffenen ſind die Rheinuferſtädte, insbeſondere Mann⸗ roßen mit ſeinem aufſtrebenden Schiffahrtsbetrieb und ſeinen laher; mit gewaltigem Koſtenaufwand gebauten Hafen. Es kann deutt nur begrüßt werden, daß die impoſante Kundgebung der Unt chen Rheinſchiffahrtskreiſe in unſerer Stadt abgehalten wurde 97 den Anweſenden bemerken wir u..: Dr. h. c. Generaldirektor he uſe Koln, Dr. Walter Schmitz⸗Duisburg, Geh. Rat Wey⸗ ſuhe dsber⸗Huisburg, Oberbürgermeiſter Dr. Finter Karls⸗ dee, Staatsrat von Graßmann⸗München Geh. Rat Bam⸗ burn.er⸗-Mainz und die Handelskammerſyndici Dr. Moſt⸗Duis⸗ — und Dr. Wilder⸗Düſſeldorf. Vertreten waren ferner die Karl. elskammern Duisburg, Krefeld, Köln, Mainz, Mannheim, berbörnhe, Offenburg, Speyer und Frankfurt. Von führenden Fach⸗ wirtſnden waren vertreten: Der Zentralverein für deutſche Binnen⸗ Sü ſchaft Berlin, der Partikulierſchifferverband Jus et Juſtitia, der de weſtdeutſche Kanalverein, der Langnam⸗Verein Düſſeldorf und 0 erband der Intereſſenten an der Schweizer Rheinſchiffahrt. Siad annheim wohnten der Weung bei: Als Vertreter der und gemeinde: Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, Dr. Bartſch berbaurat Zizler; von der Handelskammer: Präſident Ulmel, Vizepräſident Vögele, Prof. Dr. Blauſtein und Dr. 8 der hieſige Reedereiverein war vertreten durch Generaldirek⸗ verh äger, Reedereidirektor Fendel, der Partikulierſchiffer⸗ rband Jus et Justilia durch Rechtsanwalt Lindeck und der Auengeimer Schifferverein durch Reedereibeſitzer Stachelhbaus. heizerdem wohnten der Verſammlung noch eine große Anzahl der 8 erragendſten Vertreter der Rheinſchiffahrt, der Induſtrie und bef⸗Handels bei, ſodaß der große Saale des Bürgerausſchuſſes voll eſetzt war. 5 2 ic Wie ſchon im heutigen Mittagsblatt berichtet, gelangen die amt⸗ 5 Beratungen Naber den Bau des linksrheiniſchen Seitenkanals Baf ie Regulierung des Rheinſtromes zwiſchen Straßburg und En el in ein entſcheidendes Stadium. Es handelt ſich dabei um ſſcheidungen von außerordentlicher Bedeutung, nicht nur ſür die für deiz, Deutſchland und Frankreich, ſondern in gewiſſer Weiſe tun en geſamten Rheinverkehr und ſeine ganze zukünftige Geſtal⸗ Rhe Mit Recht hat daher der Verein zur Wahrung der ernlinſchiffahrtsintereſſen Duisburg die Initiative griffen, die Hauptfragen dieſes bedeutſamen Kulturwerkes, deſſen denwurf ſchon ſeit einigen Monaten als vertrauliches Material bei ſich zuſtändigen amtlichen Stellen wohl verwahrt liegt, der Oeffent⸗ ſchi eit zu unterbreiten. Es handelt ſich um zwei grundlegend ver⸗ lelloene Projekte. Am 10. Mai 1922 wurde zwiſchen den drei be⸗ dbgten Staaten Deutſchland, Frankreich und der Schweiz über die beſagt 0 55 regulierung eine Vereinbarung getroffen,, die gt, da h die Regulierungsarbeiten nach Maßgabe der Genehmigung der aupläne durch die Zentralkommiſſion und nach Erledigung er geſetzlichen Vorſchriften ausgeführt werden ſollen, und die drei Staaten ſich untereinander über die Ausführungs⸗ wodingungen und die Aufbringung der Koſten verſtändigen erden. In der Zwiſchenzeit hat Frankreich das Projekt eines ufennt t 7 Stauſtufen zwiſchen Groß⸗Kembs Jent traßburg(die Stauſtufe Groß⸗Kembs wurde 1922 von der urberalkommiſſion nach langen Verhandlungen genehmigt) be⸗ übettet und der Zentralkammiſſion im Dezember v. Is. vorgelegt, cheinend die Schweiz gleichzeitig ihre Regulierungspläne des Ober⸗ kichte bearbeitet durch die badiſchen Waſſerbaubehörden, ein⸗ der ze. Frankreich beruft ſich auf Artikel 358 des Friedensvertrages, bereißnn das Recht auf Entnahme von Waſſer aus dem Rhein für nass, gebaute oder noch zu bauende Schiffahrts⸗ und Bewäſſe⸗ ſegünkanäle oder für jeden anderen Zweck gibt unter den Voraus⸗ eiwa gen allerdings, daß dadurch weder im Rheinbett, noch in den kächtian ſeine Stelle tretenden Ableitungen die Schiffbarkeit beein⸗ die B0 oder die Schiffahrt erſchwert wird und die Zentralkommiſſion ſon auentwürfe genehmigt. Die Zuſtimmung der Zentralkommiſ⸗ kkelzfür, den Regulierungsplan der Schweiz iſt auf Grund des Ar⸗ 55 des Friedensvertrages notwendig. . as franzöſiſche Kanalprojekt ſieht 7 Stauſtufen vor von kaſtr Am. Na Die Gefalle für die an den einzelnen Stau⸗ don 1. liegenden Kraftwerke nehmen von Kembs bis Straßburg don 1 auf 11 Meter ab. Mit jedem Kraftwerk iſt eine Schleuſe eines Meter Breite und 140 Meter Länge zum Durchſchleuſen 5 585 leppzuges, beſtehend aus einem Schraubendampfer von de 85 S und zwei ſich nebeneinander legenden Anhangkähnen von häfen Meter änge und 11 Meter Breite verbunden. Die Vor⸗ 300 wfollen oberhalb der Schleuſe 500 Meter, unterhalb der Schleuſe maß eter lang ſein. Die Waſſerführung des Kanals iſt im Höchſt⸗ im auf 850 Cbm./ſec. berechnet, 50 Ebm. /ſec. mindeſtens ſollen Fohlebeinbett verbleiben. Dieſe Waſſermenge würde bei einer J. Menbreite des Kanals von 80 Meter, einer Waſſertiefe von Vaſſe er und einer Breite des Waſſerſpiegels von 122 Meter eine ſcnüttideſchwindigkeit von 120 Meterſfec. ergeben, die in durch⸗ derem g 7 Monaten des Jahres vorhanden ſein wird. Bei nie⸗ aus d Waſſerſtande und dementſprechend geringerer Waſſerentnahme detrnm Rhein wird ſich die Waſſergeſchwindigkeit auf 05 Meterſſec. im adern. Der Kanal hat eine Länge von rund 115 Km. er iſt unterenten Teil der Haltungen in das Gelände eingeſchnitten, im ile durch Dämme von 15 Kronenbreite eingefaßt. die ſont Regulierungsplan der Schweiz ſtützt ſich auf ſheinft reten, günſtigen Erfahrungen, die bei der Regulierung der Auerhaltede Straßburg—Sondernheim gemacht wurden. Es fſoll Weineld des 200—250 Meter breiten Korrektionsquerſchnittes des zine ſch mit Hilfe von Buhnen, Leitwerken und Sohlenſchwellen male Niederwaſſerrinne eingebaut werden, um auf dieſe weſe danzen Ja Schiffahrtsſtraße herzuſtellen, die faſt während des P n 75 ahres eine Mindeſtwaſſertiefe von 2 Meter bei einer Breite eter bietet. Man kann nach Ausführung der Regulierung 10 ganze Jahr hindurch die Schiffahrt bis Baſel betreiben, . eute dafür nur die Sommermonate in Betracht kommen. abereſſe Vorſitzende des Vereins zur Wahrung der Rheinſchiffahrts⸗ en, Feöffn Generaldireklor Welker⸗Duisburg darten um halb 10 Uhr die Sitzung, indem er 0 mit kurzen dnweiſt als eine rein ſachliche Arbeitstagung kennzeichnet und darauf lüre.daß es in dieſem Gremium darauf ankomme, zu einem ihnge rteil auch techniſchen und wirtſchaftlichen Gründen zu ge⸗ nnte großagegen die politiſche Seite der Sache, die gewiß an ſich ditung de eigene Bedeutung habe, angeſichts des Zwecks der Be⸗ 15 der Stber Acht zu laſſen. Die außerordentliche Verantwortung, aktiſcstellungnahme zu dieſen Fragen innewohne und die auf den det ichen F weahenren Projektes für das Schiffahrts⸗ und Hafenweſen des N und in gewiſſem Umfange des Rheingebietes ergeben, Wuee Wirtſchaftsvertretungen darauf hin, den Fragenkomplex ſhalgenommen und nach rein ſachlichen Geſichtspunkten unter ng politiſcher Fragen zu betrachten. olgen beruhe, die ſich aus der Durchführung des einen“ Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer⸗Mannheim hieß die Erſchienenen in Mannheim und im Hauſe der Stadt im Namen der Stadt und des Stadtrats berzlich willkommen und be⸗ merkte dann: Es bedarf keiner weiteren Darleaungen. daß Mann⸗ bheim das arößte Intereſſe an Ihren Verhandlungen hat. Kaum eine andere Stadt iſt wie Mannbeim mit Ludwigshafen ein „Kind“ des Kbeines mit dieſem Strom aufs inniaſte verwoben. Ob Mannheim als Standort induſtrieller Unternehmungen aedeiht, hänat mit davon ab, ob die Rheinſchiffabrt gedeiht und wirtſchaftlich aeübt wird. An den Fragen der Rheinſchiffahrt iſt Mannheim ſeit etma einem Jahrhbundert aufs lebhafteſte beteiliat. Wir hatten ſchon vor bald hundert Jahren die Dampfſchiffahrt auf dem Rhein. aber keine Schiffahrtsſtraße: erſt in einem 50jährigen Kampf wurde ſie er⸗ obert: Mannheim und ſeine Handelskammer nabhm daran lebbaften Anteil. Wir kämpften auch ſtets für die Freiheit des Rheins, für ungehinderte Schiffahrt. für Freiheit von Zöllen und Gebühren und für die Sicherheit des Rechtes der Schiffahrt. All die Pläne der Fort⸗ führung des Groß⸗Schiffahrtsweaes und des aanzen Netzes der Schiffahrtsſtraßen, die vom Rhein ausgehen, wurden in Mannheim aufmerkſam verfolat. Große Unternehmungen. die in Mannheim blübten, Reeder. Schiffer. Spediteure, Strombauer gewannen nicht nur einen immer reicheren Wirkunaskreis. ſondern auch ausgeseich⸗ nete Erfahrungen und Einſichten auf dem aanzen Gebiet der Waſſer⸗ wirtſchaft und der Stromtechnik. Auch unſere Handelskammer arbeitete tätia und unermüdlich mit und genießt beſonderes Anſehen auf dem ganzen Gebiete der Waſſerwirtſchaft und des Stromver⸗ kehres. Daher mußte es wundernehmen, daß. während ſonſt unſere kdachverſtändigen Kreiſe immer gehört wurden. während ſonſt ihre Gusachten als wertvoll anerkannt und geſucht wurden, diesmal über 15— + oBaden d * 35 Send eAg. Areiburg hanterflein- Seſtenundl mit Stnustu. feI-E. 7 9 . NKN 11 D ſe 2 lon * 2 2 223 S. das neueſte Projekt des Schiffahrtsweges zwiſchen Straßburg und Baſel durch einen Kanal auf dem linken Rheinufer kaum etwas be⸗ kannt wurde, daß es vielmehr geheim gehalten wurde. Wir dan⸗ ken umſo mehr dem Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrts⸗ intereſſen, daß er ſich Einſicht in die Pläne verſchaffte, daß er hierher kommt und auch unferen Kreiſen Gelegenheit zur Kenntnisnahme und zur Aeußeruna aibt. Ich habe ſchon ausceführt, daß Mannheim immer die Frei⸗ heit der Schiffahrt gefordert hat. Waren ſchon vor Jahrzehn⸗ ten Mannheimer Wirtſchaftskreiſe gegen den„Lateral⸗Kanal“ auf dem linken Ufer, als es noch deutſch war, ſo müſſen umſo mehr Be⸗ denken beſtehen, ob heute auf einem Kanal der linken Rheinſeite nicht die Schiffahrt anderen Hemmniſſen unterworfen iſt als nur denen, die aus der Natur der Sache entſpringen. Die Schiffahrt ſollte den Wea erhalten, der die arößte Sicherheit des Betriebes und die beſt⸗ möaliche Wirtſchaftlichkeit verbürgt. Darüber näheres zu ſagen. wird die Aufaabe der heutigen Tagung ſein. Man wird auch verlangen dürfen, daß die beſtehenden Schiffahrtsunternehmungen und Spe⸗ ditionen und die ganze mit dem Verkehr verbundene Wirtſchaft nicht durch die Art der Schiffbarmachung aus ihrem natürlichen Wirkungs⸗ kreis abgedränat werden, pielmehr daß ſie durch die Ausdehnung der Schiffahrt in ihrer Entwicklung gefördert werden. Auch hierwegen hat Mannheim und ſeine Wirtſchaft an den heutigen Ausführungen das arößte Intereſſe. Wir wollen alſo. daß der neue Rheinweg allen Nationen frei und ungehindert offen ſteht und daß er ſo gewählt wird, daß hinſichtlich der Betriebsſicherheit wie der Wirtſchaftlichkeit der arößtmögliche Nutzen erreicht wird. Möae die heutige Taquna des Vereins zur Wahruna der Rhein⸗ ſchiffahrtsintereſſen dieſen Wünſchen entſprechen und ſegensreich ver⸗ laufen: möge ſie wirkungsvoll ſein. Regierungsrat Bittmann⸗Karlsruhe verbreitete ſich hierauf in längeren Ausführungen anhand der im Bürgerausſchußſaale angebrachten Pläne über die Regulierung der Aheinſtrecke Straßbura—Baſel und über den geplanten Seitenkanal. Die vom Standpunkte des Technikers aus gegebenen Erläuterungen gaben einen Ueberblick über die ungeheueren Nachteile, die der Sei⸗ tenkanal mit ſich bringen würde. Reedereidirektor Fendel⸗Mannheim. erläuterte zunächſt die vorliegenden Projekte und befaßte ſich dann eingehend mit den ſchiffahrtstechniſchen Fragen, die ſich aus der Befahrung des linksrheiniſchen Seitenkanals nach dem franzöſiſchen rojekt ergeben. Er gelangte dabei, und zwar Seceg auf die Ar⸗ beiten und Unterſuchungen einer Sachverſtändigenkommiſſion, deren Berichterſtatter der Redner war, zu einem klaren und entſchieden ablehnenden Urteil über den Seitenkanal, der der auch nach dem Friedensvertrag rechtlich notwendigen Voraus⸗ ſetzung der ungehinderten Ermöglichung der freien Schiffahrt und der Gewährleiſtung der Schiffbarkeit keinesfalls Rechnung trage. Im Einzelnen führte der Vortragende aus: 1. Der Hauptzweck des Kanals iſt die Kraftgewin⸗ nung, nicht das Streben, eine für die Schiffahrt beſonders günſtige und geeignete Waſſerſtraße zu ſchaffen. Der projektierte Kanal läßt die Fortſetzung der Schiffahrt in der Weiſe, wie ſie bisher nach Straßburg betrieben wird und nach Durchführung der Rheinregulierung und Höherlegung der Kehl⸗ Straßburger⸗Brücken auch nach Bafel betrieben würde, nicht zu. Die Firmen, die die Schiffahrt nach Baſel betreiben und auf⸗ nehmen wollen, müßten ſich mit neuem für den Kanal geeignetem Schleppdampfermaterial verſehen, für das ſie nur eine vorüber⸗ gehende Beſchäftigung auf dem Kanal haben würden. 2. Die Stromgeſchwindigkeit auf dem Kanal, die auf der aus⸗ nutzbaren Breite ungefähr 1,5 Sekundenmeter betragen würde, läßt eine ſichere Schiffahrt zu Tal nicht zu, weil ein Aufdrehen der Schleppzüge bei plötzlich notwendiger Unterbrechung der Fahrt 2* folge und dergl. bei dieſer Stromgeſchwind g⸗ keit auf dem ſchmalen Kanale nicht möglich iſt. Zu Berg erfordert die Stromgeſchwindigkeit eine weit größere Kraftaufwen⸗ dung als nach den bisherigen Beſprechungen in den Fachzeitſchriften angenommen wurde. 3. Die auf dem Kanal vorgeſehenen Schleuſenanlagen ſind durchaus ungenügend. Die Schleuſen müßten eine Länge von 280 Meter haben, die Vorhäfen eine ſolche von 750 Meter am un⸗ teren und 1500 Mtr. am oberen Ende, wenn ſie bei der vorgeſehenen Stromgeſchwindigkeit die Möglichkeit bieten ſollen, Schleppzüge mit drei Anhängen ohne Gefahr in den Unterhafen zu Berg einzu⸗ fahren und geſchloſſen zu ſchleuſen, ferner geſtatten ſollen, daß mit großer Geſchwindigkeit ankommende Talſchleppzüge in dem oberen Vorhafen abgeſtoppt werden. Auch bei geringerer Stromgeſchwin⸗ digkeit müßten noch Aufdrehplätze geſchaffen werden. 4. In wirtſchaftlicher Beziehung wird die Leiſtungs⸗ fähigkeit des Kanals in den Fachzeitſchriften weſentlich überſchätzt. Sie iſt wegen der ſehr umſtändlichen und langwierigen Schleuſun⸗ gen eine immerhin beſchränkte. 5. Die Fahrtdauer auf dem Kanal würde nahezu die doppelte wie auf dem Rhein betragen. Insbeſondere hat man an⸗ ſcheinend ein abſolut falſches Bild von den Schleuſungszeiten, da man ſie wahrſcheinlich mit Schleuſungen auf den Binnenkanälen ohne Strömung und mit kleindimenſionierten Schleuſen vergleicht. 6 Natürlich würde der Kanal mit allen Nachteilen der anderen Kanäle behaftet ſein: Sperrungen infolge Ausbeſſerung des Ranal⸗ bettes, Reparaturen der Schleuſen, Eis und dergl. Beſondere Ge⸗ fahren bringt der Kanal dadurch mit ſich, daß ſein Waſſerſpiegel an einzelnen Stellen bis zu 14 Meter über dem Grundwaſſerſpiegel zu liegen kommt. Zuſammengefaßt lautet das Urteil der Sachverſtändigen dahin, daß der Kanal in ſeiner Leiſtungsfähigkeit nicht mit demregu⸗ lierten Rhein verglichen werden kann, und daß er keines⸗ wegs die Bedingung erfüllt, daß eine dem Rhein gleichwertige Schiffahrtsſtraße bietet. 5 Handelskammerpräſidenk Lenel bearüßt die Erſchienenen im Namen der Handelskammer Mannheim und betonte die aroße Wichtiakeit der Frage, mit der man ſich befaſſe. Namentlich für die Stadt Mannhe im ſei die Angelegen⸗ heit von überragender Wichtiakeit. Die Handelskammer habe von jeher den arößten Wert darauf gelegt, daß alle Fragen der Rheinſchiffahrt in einer Weiſe geregelt werden, daß ſie für die Schiffahrt die arößte Freiheit bringen. Redner legt Wert darauf. dies ausdrücklich zu betonen. Die Handelskammer vertrete auch ſetzt die Anſicht, daß je arößer die Leiſtunasfähiakeit des Rhein⸗ ſtromes iſt, deſto arößer auch die Vorteile ſein werden, die die deutſche Wirtſchaft als auch der ganze Rheinſtrom habe. Deshalb müſſe die vorliegende Frage nüchtern und vorurteilslos geprüft werden. Rede ner wandte ſich dann gegen das Projekt eines Rheinſeitenkanals, das nur die Schiffahrt lahmlege. Er wünſche der Tagung. die ins⸗ beſondere auch dazu beitragen möge, daß die verantwortlichen In⸗ ſtanzen eine richtige Entſcheidung treffen, einen auten Erfolg. Oberbürgermeiſter Dr. Moſt⸗Duisburg/ Ruhrort* äußert ſich erfreut darüber, daß dieſe Frage nicht nur als eine Frage des Oberrheins behandelt wird. Am Niederrhein ſei man zu der Ueberzeugung gekommen, daß das Projekt eines Seitenkanals nicht den Vorausſetzungen des Art. 358 des Verſailler Friedensvertrages entſpreche. Durch einen Kanal werde die Sicherheit auf dem Rheine erheblich gefährdet. Er habe den Eindruck, daß der Seitenkanal ſo erhebliche Koſten verurſache, daß es ganz unmöglich erſcheine, das Projekt überhaupt auszuführen. Rechtsanwalt Lindeck⸗Mannheim 785 konſtatiert, daß die deutſche Rheinſchiffahrt für die Reaulierung der Oberrheinſtrecke Baſel—Straßburg einſtimmig eintrete. Die Schiff⸗ fahrt alaube, nicht nur Anſpruch darauf erheben zu können, verbriefte Rechte zu haben. daß ihr Wort bei dieſer Frage zuerſt gehört wird. denn die Schiffahrt iſt der Erwerbszweig. der am unmittelbarſten in dieſer Frage intereſſiert iſt. Man ſollte daher an der Stimme der praktiſchen Schiffahrt nicht achtlos vorübergehen. In den Kreiſen der Partikulierſchiffer habe die Frage des Seiten⸗ kanals die ernſteſten Bedenken hervorgerufen. Dieſe Be⸗ denken und dieſe Sorgen ſind auf der jünaſt abgehaltenen Haup:ver⸗ ſammlung des Partikulierſchifferverbandes Jus et Justitia zum Aus⸗ druck gekommen. Man hat ſich eingehend mit der vorliegenden Frage befaßt und eine Entſchließuna angenommen, in der ausgeführt wird. daß die Partikulierſchiffer des Rheines und der anſchließenden Waſſerſtraßen entſchieden Stellung nehmen gegen die Abſichten und Pläne. die auf die Ableitung des Rheines in einen Seitenkanal auf der Strecke Straßbura—Baſel oder auf die Kanaliſierung des Stromes ſelbſt abzielen. Der Redner ſtellte die Forderung auf, was det Rheinſtrom als die arößte und bedeutendſte Binnenwaſſer⸗ ſtraße Eurovas auch in ſeinem Oberlauf Baſel—Straßburg, in ſeinem natürlichen Laufe erhalten und nicht durch Schleuſen und Wehre verbaut wird. Er erſucht die deutſchen Behörden, daß dieſe die Verhandlungen mit aller Eneraie führen und für dieſes Ziel eintre⸗ ten. Die Partikulierſchiffer würden feſthalten an der Forderung eines freien ungehemmten Stromes und einer freien Schiffahrt von Baſel bis ins Meer. Weiter führte der Redner aus, daß die Rheinſchiffahrt ſeit dem unalücklichen Ausgang des Krieges nicht auf Roſen gebettet ſei und ſchwere Beſoraniſſe für die Zukunft heae. Es werde noch lange Zeit vergehen, bis wieder einigermaßen normale Verhältniſſe eingekreten ſeien. Die Schiff⸗ fahrt müſſe daher jede Erſchließung neuer Waſſerſtraßen und dis Verbeſſeruna der beſtehenden bearüßen. Er erhebe deshalb heute die Forderuna, daß der Oberrhein in ſeinem natürlichen Lauf nicht abgelenkt oder verbaut wird. und daß ſtatt Verbeſſerung der Schiffahrt nur Schiffahrtshinderniſſe geſchaffen werden, unter denen die Partikulierſchiffer am meiſten zu leiden haben. Dr. Schmitz⸗Duisburg⸗Ruhrort verwies darauf, daß im letzten Jahrzehnt in der Schiffahrt eine Reihe einſchneidender Fragen geregelt wurden; aber keine dieſer Fragen glich einem ſo ungeheueren Eingriff in die natürlichen Ver⸗ hältniſſe des Rheinſtromes wie die heutige. Hierauf erfolgte dit einſtimmige Annahme nachſtehender Enkſchließung: Die auf Einladung des Vereins zur Wahrung der Rheinſchiff fahrtsintereſſen am 27. ds. Mts. in Mannheim verſammelten Ver⸗ treter ſämtlicher rheiniſcher Handelskammern und führender Fach⸗ körperſchaften der Induſtrie, Landwirtſchaft und Schiffahrt nehmen zur Frage des Ausbaues des Oberrheins zwiſchen Straßburg—Baſel, wie folgt, Stellung: 1. Die Ausführung des franzöſiſchen Vorhabens eines Seiten⸗ kanals von Straßburg nach Baſel würde, wie eine eingehende Prüfung Sachverſtändiger ergeben hat, eine weſentliche Erſchwe⸗ rung und Veränderung des Betriebes der Rheinſchiffahrt gegen⸗ über der bisherigen Art der Betriebsführung auf dem freien Strom zur Folge haben.(Gefahrvolle Navigation, beſonders zu Talz ſchwieriges Ankern und Aufdrehen der Fahrzeuge.— Nautiſch ge⸗ fahrvolle Schleuſeneinfahrten; Zeitverluſt an den Schleuſen.— Un⸗ möglichkeit, plötzliche Verkehrsanſchwellungen glatt aufzunehmen.— Abhängigkeit von Betriebsſtörungen an den Schleuſen.— Gefahr von Dammbrüchen und Leerlaufen einzelner Haltungen.— Eis⸗ bildung im Winter.) Die in Art. 358 des Friedensvertrages geforderte Vorausſetzung für den Bau des Seitenkanals, daß die Schiffbarkeit weder im Rheinbett noch in den etwa an ſeine Stelle tretenden Ableitungen beeinträchtigt noch die Schiffahrt erſchwert werden darf, kann daher keinesfalls als erfüllt angeſehen werden. Der Erſatz des freien Rheins durch den Seitenfanal würde vielmehr die freie Schiffahrt auf der Strecke Straßburg—Baſel tatſächlich aufheben und auf — 72 * der übrigen Strecke zum Teil ſtark beeinträchtigen. ————— —————————————— ——————ů— —— 4. Seite. Nr. 98 Neue Mannheimer Jeltung[Nbend⸗Nusgabe) Freitag, den 27. Jebruar 192⁵ 2. Der Bau des Seitenkanals würde überdies die grundſätzlich von der Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt genehmigte Re⸗ gulierung des genannten Abſchnittes tatſächlich in Frage ſtellen. Mit der Regulierung ſind jedoch im Oberrheingebiet auf der Strecke bis Straßburg gerade in den letzten Jahrzehnten derart ejngehende und— wie der Schiffahrt bekannt iſt und durch die Verkehrs⸗ zahlen bewieſen wird— günſtige Erfahrungen geſammelt worden, daß die Fortſetzung des Regulierungswerkes bis Baſel als einer großzügigen Kulturarbeit von internationaler Bedeutung nicht nur eine volkswirtſchaftliche Notwendigkeit für die beteiligten Länder, ſondern unter dem zu beachtenden Geſichtspunkt der Freiheit der Schiffahrt, die allein in Frage kommende techniſche Möglichkeit der Verbeſſerung der Schiffbarkeit bis Baſel darſtellt.(Vorteile der Re⸗ gulierung: Unbegrenzte Entwicklungsmoöglichkeit.— Leichte Anpaſ⸗ ſungsfähigkeit bei plötzlichen Verkehrsanſchwellungen.— Techniſch einheitlicher Schiffahrtsnerkehr auf der ganzen Rheinſtrecke von Rot⸗ terdam bis Baſel.— Wirtſchaftliche Ueberlegenheit.) 3. Angeſichts der außergewöhnlichen Bedeutung der zu tref⸗ ſenden Entſcheidungen für den geſamten Rheinverkehr wie für die Volkswirtſchaft aller Länder des geſamten Rheinſtromgebietes, ins⸗ beſondere des Oberrheins, wird für notwendig gehalten, daß das amtliche Projekt des linksrheiniſchen Seitenkanals Straßburg— Baſel ebenſo wie es mit dem einer Regulierung des Rheinſtroms dieſer Strecke geſchehen iſt und jeweils alle Beſchlüſſe der Zentralkom⸗ miſſion und der zuſtändigen Unterkommiſſionen in dieſer Angelegen⸗ heit ſchnellſtens vollſtändig und mit eingehenden Erläuterungen ver⸗ ſehen der Oeffentlichkeit übergeben würden. Generaldiretor Welker dankte hierauf der Stadtgemeinde Mannheim u. insbeſondere deren Stadtoberhaupt für die freundlichen Begrüßungsworte und die freundliche Aufnahme in Mannheim, worauf er nach zweiſtündiger Dauer um 3212 Uhr die Sitzung ſchloß. ch. Städtiſche Nachrichten Es wird wieder geſpart! Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Die Entwicklung des Einlagengeſchäfts bei der Städt. Sparkaſſe Mannheim vom Beginn der Wertbeſtändigkeit bis 31. Januar 1925 zeigt folgendes Bild: Einzels- Einlagen Monat Einzahlungen 9 Ein la je poſten) Sparer Mk. Pfg. Oktober 1923 1258 646 36771— Nodember„ 1611 454 25503— Dezember 825 257 143426 13 Januar 1924 1339 527 407618 37 Februar 5 1762 551 477644 85 März 5 1867⁷ 420 528994 17 April 1 19072 341 747372 92 Mai 75 2932 629 1089146 71 Juni 4 3226 415 1255483 63 Juli 5 4052 68⁵ 1716093 53 Auguſt 7 3947 674 187009566 September ⸗ 5183 91³ 2285693 41 Oktober 8 5669 952 2673045 16 November„ 630⁵ 1017 24266 7 14 Dezember ⸗ 7097 1378 2705670 34 Januar 192⁵ 87⁴˙⁴ 1593 2351719 22 Während die erſten Menate nach Einführung der wertbeſtän⸗ digen Währung verhältnismäßig geringe Einlagebeträge aufweiſen, iſt allmählich das Vertrauen der Sparer wieder zurückgekehrt. Aus obiger Darſtellung iſt erfreulicherweiſe eine geſunde, ſtete Auf⸗ wärtsbewegung erkenntlich, die nur durch einen geringen Ausfall in den Monaten November 1923 und 1924 Hegenüber den Vormonaten — verurſacht durch die Weihnachtseinkäufe— unterbrochen wird. Die Einlagenvermehrung war im Jahre 1924 weit größer als vor dem Kriege. Eine wiſſenswerte Ergänzung dieſer Ueberſicht bietet die mit Beginn des Jahres 1925 wieder eingeführte Statiſtik über die Berufe der neuzugegangenen Srarer, aus der hervorgeht, daß das eigentliche Sparerpublikum in ſeinem Kern ſich gleichgeblieben iſt. Es entfallen im Monat Januar 1925 bei insgeſamt 1693 neuen Sfareinleger⸗ Konten, die für Kinder eingerichtet wurden(bei dem Beruf des Vaters eingereiht) auf: 1. Gewerbliche und induſtriclle Arbeit⸗ nehmer, Arbeiter, Taglöhner uſw. 365= 21,56%, 2. Landwirte und Gärtner 14= 0,83, 3. Haussngeſtellte Dienſtboten) 14) 8,26% 4. Handwerker, ſelbſtändig, und Bäcker, Metzger, Wirte 105 =6,20, 5. Kaufmäniſche Angeſtellte 284 22 68, 6. Selbſt. Kaufleute und Ladengeſckäfte 76= 4,49%, 7. Fabrikanten und Fabrikdirektoren 19 1,12), 8. Architekten, Ingenieure. Betriebs⸗ leiter, Techniker, Chemiker 124=.33, 9. Beamte, Angeſtellte, Lehrer, Profeſſoren, Eiſenbahner, Straßenbahner, Poſtſchaffner 198 11,70%, 10. Künſtler, Kunſtmaler, Muſiker 22=.30 ½, 11 Freie Berufsarten, Aerzte, Apc⸗heker, Anwälte 46= 2,72%, 12. Perſonen ohne VBerufsanoabe, Rentner. Private, Witwen 145 8,56%, 13. Fonds und Stiftungen 6= 0,35%, 14. Vereine und Körperſchaften 36= 2,13%, 15. Mündelgelder 13= 0,77 h. Dieſe erfreulichen Tatſachen laſſen deutlich das Wiedererwachen des dem deutſchen Volke eigenen Spaeſinns erkennen. Sofern ſede erſparte Mark der deutſchen Volkswirtſchaft zur Verfügung geſtellt wird, iſt dieſe nicht genötigt, zu den teuren Auslandskrediten Zu⸗ flucht zu nehmen. Es iſt deshalb zu wünſchen, daß jede brach zu Hauſe liegende Mark den Weg zur Sparkaſſe finden möge. * epd. Trauergoktesdienſte am Gefallenenſonnlag. Der Deutſche Evang. Kirchenausſchuß hat, einem Wunſche des Volksbundes deut⸗ ſcher Kriegsgräber⸗Fürſorge entſprechend, bel den deutſchen Kirchen⸗ regierungen angeregt, daß am kommenden Sonntag der Gottes⸗ dienſt dem allgemeinen Volkstrauertag entſprechend geſtaltet und dabei der im Krieg Gefallenen beſonders gedacht werden ſoll. Um die Mittagszeit,—1½ Uhr, ſoll von ſämtlſchen evang. Kirchen des Reichs Trauergeläut erſchallen. Außerdem wird empfohlen, die Kollekten des p für die Kriegsgräber⸗Fürſorge und die Kriegshinterbliebenen zu beſtimmen. * Die Mannheimer Indexziffer. Wie das Städt. Nachrichten⸗ amt berichtet, beträgt die für den 25. Februar berechnete Teue⸗ rungszahl(Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) 144,56 Mark. Setzt man die entſprechende Vorkriegs⸗ zahl(114,.59.) gleich 100, ſo erhält man die Indeyziffer 126,2. Da em 18. Februar die Indexziffer 126,6 betrug, iſt vom 18. bis 25. Februar ein Rückgang um 0,4 Prozent eingetreten. Die Ermäßigung iſt auf die Senkung der Preiſe für Käſe und Eier zurückzuführen. Im Durchſchnitt des Monats Februar beläuft ſich die Teuerungszahl auf 144.60., die Indexziffer auf 126.2. Da im Januar die Teuerungszahl 143,07., die Indexziffer 124,9 be⸗ trug., iſt vom Januar auf Februar eine Steigerung um 1,1 Prozent feſtzuſtellen. „Die ſtädtiſchen Krankenanſtalten. Laut Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts befanden ſich am 21. Februar in den Städt. Krankenanſtalten 954 Kranke(489 männliche, 465 weib⸗ liche), und zwar im Krankenhaus 841, im Spital für Lungenkranke 113. Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 312 in der mediziniſchen Abteilung, 271 in der chirurgiſchen Abteilung, 84 in der gynäkologiſchen Abteilung, 64 im Säuglingskranken⸗ haus, 81 in der Abteilung für Haut⸗ und Geſchlechtskranke, 20 in der Abteilung für Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenkranke und 9 in der Abteilung für Augenkranke. Da am 21. Februar 1924 die Zahl der Kranken 854(480 männliche, 424 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer Städt. Krankenanſtalten am 21. Februar 1925 100 Kranke(59 männliche, 41 weibliche) mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. Außerdem ſind in der Heimabteilung 156 Kinder untergebracht, die zwar nicht krank ſind, aber dort ver⸗ pflegt werden. Am 14. Februar d. Is. war die Zahl der Kran⸗ ken 980(Krankenhaus 841, Spital für Lungenkranke 119). Hie⸗ nach war die Krankenzahl am 21. Februar um 6 niederer als am 14. Februar ds. Is. » Aukokonlrollen. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden 28 Führer von Perſonenkraftwagen, drei von Laſtkraftwagen und 6 von Großkrafträdern zur Anzeige gebracht, weil ſie die zuläſſige Höchſtgeſchwindigkeit überſchritten haben. * Lebensmüde. Geſtern nachmittag wollte ſich eine 37 Jahre alte Taglöhnersehefrau in einem Hauſe der Bürgermeiſter Fuchs⸗ ſtraße durch Einatmen von Leuchtgas das Leben nehmen. In bewußtloſem Zuſtande überführte man die Lebensmüde mit dem Sanitätswagen in das Allgemeine Krankenhaus. Lebensgefahr be⸗ ſteht nicht. Grund zur Tat: Familienzwiſtigkeiten. *Berichligung. In Nr. 62 wurde gemeldet, daß ſich auf der Straße zwiſchen 8S und T 1 und 2 Angehörige des Jungdeutſchen Ordens und des roten Frontkämpferbundes verprügelten. Die nähe⸗ ren Feſtſtellungen haben keine Anhaltspunkte dafür ergeben, daß Angehörige des Jungdeutſchen Ordens bei der Schlägerei beteiligt waren. * Juſammenſtöße. Geſtern e fuhr vor dem Hauſe G 4, Nr. 4, ein Perſonenkraftwagen einen dort haltenden Pritſ hen⸗ wagen, der beleuchtet war, an. Die Schuld ſoll den Führer des Kraftwagens, der ſtark beſchädigt wurde, m ſolt da er nach An⸗ gaben von Zeugen betrunken geweſen ſein ſoll. Verletzt wurde niemand.— Geſtern nachmittag ſtießen an der Straßenkreusung P und O 5 und 6 zwei Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei beide beſchädigt wurden. Wen die Schuld trifft, muß die eingeleitete n terſuchung ergeben. *Epilepliſcher Anfall. Geſtern vormittag erlitt ein 47 Jahre alter Lackierer in einem Straßenbahnwagen der Linie 7 an der Halteſtelle Meßplatz einen epileptiſchen Anfall. In bewußtloſem Zuſtande wurde der Erkrankte mit dem Sanitätsauto ins allgemeine Krankenhaus verbracht. * Ein deſekter LCaſtkraftwagen veranlaßte in der verfloſſenen Nacht die Alarmierung der Verufsfeuerwehr. Infolge Motordefe't blieb der Laſtkraftwagen von Adolf Wendling, Kepplerſtr. 23, auf der Käfertalerſtraße vor der Wohlgelegenſchule ſtehen. Der Wagen wurde durch die um 11.23 Uhr glarmierte Berufsfererwehr abgeſchleppt. Feſigenommen wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Veranſtaltungen Die Polltiſche Geſellſchaft Mannheim hatte für Donnengen abend in den kleinen Saal der Harmonie zu einem Vortrag gels 5 Der Direktor der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbank in furt a.., Dr. jur. et phil. Hahn, ſprach über des Thema„W 15˙ rungs⸗ und wirtſchaftspolitiſche Gegen wenen fragen“. Seine etwa einſtündigen Ausführungen beſchäftig ſich in der Hauptſache mit den verſchledenen Gold⸗ und Gels⸗ Konjunkturtheorien, wie ſie von dem Engländer Keynes, ſchwediſchen Nationalökonomen Caſſel und dem Präſidenten. amerikaniſchen Middlanbank Me Kenna aufgeſtellt worden 10 Der Vortragende glaubt, daß wir allmählich wieder zu einer gle de mäßigen Verteilung des Goldes unter den Kulturvölkern der& 50 und damit zur Beſeitigung der heute noch beſtehenden Hauptge hae quelle für die Konſtanz des Goldes kommen würden. Im Gege ſatz zu dem Stockholmer Profeſſor Ciſſel der auf dem ſteht, daß wir hinſichtlich des Goldwertes zu Deflationserſche ern kommen würden, neigt Bankdirektor Hahn mehr zu der 1 Keynes', daß Gefahr beſteht, daß das Gold weiter an innerem ftni⸗ perliert und wir dadurch nicht zu de⸗, ſondern eher zu inſluuach ſtiſchen Erſcheinungen kommen würden Im übrigen berſc flachen Geld⸗ der inungen die Gedankengänge des Vortragenden in ſo rein wiſſenſch Bahnen, daß wohl nur die erfahrenen Bankfachmänner und dem⸗ theoretiker unter den Anweſenden in der Lage waren. den aka ſchen Ausführungen vollinholtlich zu folgen. Profeſſot Dr. Ber⸗ mann, der Vorſitzende der Politiſchen Geſellſchaft, leitete die ſammlung. gſtel 3 Aus der Kunſthalle. Am Sonntag, den 1. März. ereſſe die Kunſthalle eine neue kleine Ausſtellung Die ⸗Menntien 0 Künſtlergruppe 1925“, eine vor kurzem gegründete freie Vereinie von Malern und Bildhauern, ſtellt in den Räumen des graß Kabinetts eine Anzahl von Arbeiten aus. Vertreten ſind die ler: Peter Breithut, Karl Dillinger, Taver Fuhr. Franz Gelb, Henſelmann, Helene von Heyden, Kurt Lauber, Wilhelm Fheodor Schindler, Otto Schließler, Lu Stohner⸗Darmſtädtet, Stohner. ſch Künſt⸗ * „„Apollo“, Manuheimer Künſtlerthꝛater. Das morgen perſönlicher Leitung von Direktor Steiner⸗Kaiſer begiſ am⸗ Gaſtſpiel des Carl Schultze Operettentheaters. rette burg bringt cis erſte Novität die erfolareiche Luſtiviet Oeiel. „Die Frau ohne Kuß von Keßler Muſik von Kollo. Dle aus partſe(nebenbei die einzige weibliche Rolle im Stück) ſpiell dieter⸗ aezeichnete Roſl Hartmann. Spielleitung: Direktor Ste! 1 Kaifer, muſikaliſche Leitung: Kapellmeiſter Otto Peterſew.⸗ Wetternachrichten der Karlsruher Zandeswetterwacke ei Der Sturmwirbel über den britiſchen Inſeln hat ſich 2 geſtern weſter oſtwärts verlagert und einen ſtärkeren Durchbrael der weſtlichen Luftſtrömungen über Mitteleuropa verurſacht. haben Südſeite des Wirbels vorüberziehende Luftdruckſtörungen bracht. geſtern abend Südweſtſturm und Regenfälle in Baden ge⸗ worz⸗ Die Temperaturen ſind noch geſtiegen, ſo daß auch der Sch Tief⸗ wald mit Ausnahme der höchſten Lagen froſtfrei iſt. Das A⸗ druckgebiet beherrſcht weiter das Wetter Süddeutſchlands. Eue flle läufer über Frankreich wird bald wieder Trübung und Rege bringen. 15. Porausſichtliche Witterung far Samstag pis 12 Ahr a Wechſelnde Bewöfkung. zeitweiſe Regenſchauer(im Hochſ zuechsge Schnee), Temperaturen wenig verändert, ſtarke, ze·tweiſe Winde, aus Südweſt bis Weſt. Herauegeber. Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Dach 2. Neue Mannheimen Zgeitung. G. m. b. O. Mannheim. Fiſcher. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Neißnert Verantwortlich für den politiſchen Tell. Hans Alſred liti für das Feuilleton: i..: Kurt Fiſcher: für Kommunalbe Welt: Lokales: Richard Schönſelder: für Sport und Neues aus a Nachbar, Willn Müller: für Handetsnachrichten. Aus dem Lande. Kircher⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz für Anzeigen: J Bernhardt.— Sie ärgern ſich zweimal: Das erſte Mal, wenn Sie das Geſchäft verlaſſen, in dem Si berſog kaufen wollten und in dem Sie ſich irgend etwas anderes als ellen aufreden ließen, das zweite Mal, wenn Sie zu Hauſe feſtſte 5 Haar⸗ das, was Sie bekamen, eben doch nicht Criſapon, die idegl⸗ wäſche iſt. Criſapon nämlich reinigt den Haarboden gibt ein und nehm erfriſchendes Gefühl und macht das Haar ſeidenweie, der duftig. Es iſt überall erhältlich, in Mannheim beſtimmt Ems! Mohren⸗Apotheke. O 3, 5. +. Tabletten Orogerien erhaͤltlich in allen Apolhelen u. für Sänger, Sportsleute, Naucher 2 e 2* Der ſteiriſche Nagelſchmieoͤbub (Hans Brandſtetter 1) Von Hermann Kienzl(Berlin) Wuchs da in einem Hochgebirgstal Tirols ein auf, der, ſich zum Spaß, öſterreichiſche Guldenzettel ſo täuſchend nachzeichnete, daß ihm der unkünſtleriſche Gendarm den Stift aus der Hand ſchlug. Und nachher war's der Franz Defregger. Hütete hoch oben auf dem Alpl bei Krieglach ein Büblein die Feßen und Schafe, und zog dann als bis zu ſeinem eiundzwanzigſten Lebensſahr mit einem alten Schneidermeiſter von Bauernhaus zu Bauernhaus, um den Leuten die Röcke und Hoſen zu zimmern. Und nachher war's der Peter Roſegger Hans Brandſtetter wurde am 23. Januar 1854 im Kleinbauerndorf Michelbach, vier Wegſtunden entfernt von der ſe aſ Landeshauptſtadt, geboren. Sein Vater, der Nagelſchmied die Maſchineninduſtrie hat dieſes kärgliche Handwerk ſeither längſt totgeſchlagen), ſeine Mutter, die Zimmermannstochter, traten ein Jahr nach des Söhnchens Geburt in den Stand der Ehe. Dieſes Nachholen hätte ja das Muttermal höherer geiſtiger Begabung, das man Kindern der freien Liebe zuzuſchreiben pflegt, nicht mehr löſchen können; aber bei unſeren Bauern ſind die Dinge nicht ſo genau zu nehmen; es müßten ja ſonſt die Wunderkinder beinahe in der Mehrzahl ſein! Der kleine Hans war freilich ein ſeltſam begabtes Kind, das ſchon als A⸗B⸗C⸗Schütze der kleinen Dorfſ hule von Hitzendorf von manchem Bäuerlein den ehrenvollen Auftrag erhielt, einen Hausheiligen aus Holz zu ſchnitzen,(Für gute Worte, nicht für Geld.) Aehnlich geſchätzt wurde der halbwüchſige Roſ⸗ egger vom Lebzelter inMürzzuſchlag, dem er die gereimten Sprüch⸗ lein für die Pfefferkuchen machen durfte. Kreuzbrave Leute waren die Nagelſchmiediſchen von Michel⸗ bach, aber bitterbettelarm! In den ſchulfreien Stunden mußte Hänschen den Lebensunterhalt verdienen helfen, indem er Reiſig und Waldbeeren oder als Kegelbub, wenn er einmal „Alle Neune“ krähen konnte, ſeinen Batzen einheimſte; oder gar in der Ziegelei mit dem Schleppen der ſchweren Backſteine. Ein Glück— und ein bemerkenswertes Spiel der Natur!—. daß im Söhnchen ſowohl wie im Vater das leichte Blut des Künſtlers die Sorgen abſchüttelte. Auch der wackere Vater Nagelſchmied han⸗ tierte mit der Schnitzſäge und auf ſeine wilde Weiſe ſogar mit Farben und Pinſel. Beſonders aber unterwies er das Knäblein in der Behandlung der Guitarre und der Baßgeige Es kam ſo, daß der große und der ganz kleine Brandſtetter durch ein volles Jahr mit einer wandernden Dorfmuſikkapelle von Kirchweih zu Kirchweih zogen. Nach dem auf ſolche Weiſe, mehr ſchlecht als recht, die Schuljahre erledigt waren, wurde Hans nach Frieſach in Kärnten zu einem Vetter, wieder einem Nagelſchmied, in die In Graz iſt am 4. Januar 1925 der Bildhauer Hanz Brandſtetter geſtorben. Lehre gegeben. 1500 Nägel täglich hatte der vernagelte kleine Künſtler zu liefern. Dafür erhielt er alle 14 Tage einen Lohn von ſieben Kreuzern. Da traf den Jungen das erſte Unglück: beim Steineaufladen quetſchte ihm ein grober Stein die Hand. Mit dem Handwerk wars vorbei. Krank kehrte er in die Heimat zurück. Nach langer Nanl. geneſen, begann er auf eigene Rech⸗ nung ein Künſtlerwanderleben. Die Bilanz war glatt: fürs Mit⸗ löffeln aus der Kne 1 ſchnitzte er den Bauern ringsum Heiligenbilder und allerlei Zierart. Einmal erhielt er ſogar ein Honorar von 20 Kreuzern für einen geſchnitzten Chriſtus. Da miß⸗. handelte ihn abermals das Schickſal. Einem Hofbeſitzer war ein unbedeutender Geldbetrag entwendet worden, und da ſich der In⸗ ſtinkt der Rohen gerne gegen die Wehrloſen und Fremden wendet, wurde der kleine Hans des Diebſtahls verdächtigt und in das Unterſuchungsgefängnis nach Graz eingezogen. Raſch erwies ſich ſeine volle Unſchuld. Die köſen Schickſalsſchläge: der Steindruck, der ihn zum Nagelſchmied untauglich gemacht, und der unfreiwillige Beſuch in der Stadt, wurden für den 16jährigen Brandſtetter zur glücklichen Schickſalswende. In Graz wurde man auf ſeine autodidaktiſchen Schnitz⸗ und Modellierarbeiten aufmerkſam, und der dortige Kunſt⸗ und Induſtrieverein zahlte für ihn das Lehrgeld bei einem Grazer Bildhauer. Gleichzeitig wurden ihm in der Staatsgewerbeſchule die allgemeinen und die Fachbildungsmittel erſchloſſen. Er er⸗ rang ſich dort den erſten Preis für Modellierarbeiten, und bald warben ſich auf den Kunſtausſtellungen auch in Wien ſeine erſten geſchulten Werke Erfolge und Gönnerſchaften. Die höhere Aus⸗ bildung erlangte ſodann Brandſtetter in der Wiener Akademie der bildenden Künſte und während ſeines ſpäteren einjährigen Aufenthaltes in Rom.(Er hatte vor ſeiner Italienfahrt einen beſonderen Staatspreis erhalten.) Dann wurde er Profeſſor an der Staatsgewerbeſchule in Graz; den beträchtlichen Ueberſchuß an Kraft und Zeit widmete er einer überaus fruchtbaren ſchöpfe⸗ riſchen Tätigkeit. Seine älteren Werke ſchmücken manche Kirche; ſeine jüngeren ſind in Muſeen, im Privatbeſitz und auf den Denkmalsplätzen vieler Städte(nicht bloß öſterreichiſcher) der Nachwelt aufbewahrt. Die enge Verbindung mit den zwei bedeutendſten Dichtern, die in Graz lebten, mit Robert Hamerling und Peter Roſegger, hat Hans Brandſtetter zu den populärſten ſeiner Schöpfungen befruchtet. Hamerling, der ſchönheitstrunkene Poet der„Aſpaſia“, des„Ahaſver in Rom“ und des„König von Sion“, war ein weltabgewandter, ſchweigſamer Mann. Durch den Komponiſten Dr. Wilhelm Kienzl war ihm im Jahre 1881 der junge Bildhauer perſönlich bekannt geworden, und nun verband den ſiechen, dem Ausgange des Lebens zugewandten Dich⸗ ter eine ernſte künſtleriſche und perſönliche Neigung mit dem jugendlichen Temperamente Brandſtetters. Nur ihm iſt Hamer⸗ ling wiederholt geſeſſen, und Brandſtetters Hamerling⸗Büſten ver⸗ raten, daß der Blick des Bildners durch das in tiefen Höhlen leuch⸗ tende Auge Hamerlings in deſſen Seele gedrungen iſt. ere,—ů.. Brandſtetter war auch berufen, das Grabdenkmaß Her merlings zu ſchaffen(auf dem Leonhardfriedhof in Gii eifen wählte eine Pſyche mit kindlich⸗zarten Körper und weiblichnmes⸗ Ausdruck in ſinnende Antlitz, die dem Haupte auf der Weſſt je ſäule den Lorbeer reicht. Die Pſrche an Stelle der Picta,. kein neuer Gedanke; hier aber iſt ſie auch ein Symbol aus lings eigener Dichtung(dem Epos„Amor und Pſyche). llos der Hamerling Hellenismus war es übrigens zweiſe pffnen mehr noch als die hohe Schule dem Adepten die Sinne für die Welt der Antike. Seit ſeinen erſten Tagen war Brandſtetter mit A er in enger Beziehung, und in der traulichen den ſtel, geſellſchaft die ſich Jahrzehntelang allwöchentlich um e. Di kiſchen Dichter ſammelte, fehlte nie der ſteieriſche Bildhenote Er⸗ Nachbildung einer Roſeggerſchen Geſtalt war der erſte grobld⸗ 00 Brandſtetters. Es iſt die Waldlilie aus dem Slad chulmeiſter“.(Sie ſteht in einem Tannengehölz des Grads erfüll, parks.) Der Meißel hat die zarten Worte des Dichters. eter 93 55 0 eude die das Mädchen beſchreiben:„Ein ſckönes, friſches, beimerten Naturkind, das von der großen Welt und von der 855 ſeine Kultur der Menſchheit ebenſowenig Ahnung hat, wie vogzehirgs⸗ eigenen Schönheit, und das, als es einſt im abgelegenen, junge ſee badete und gewahr wurde, daß es den Blicken 5 auchte Gutsherrn ausgeſett war, vor Scham unter das Waſſe 1 Wald⸗ und nie wieder emporgekommen wäre, wenn es nicht de ſchulmeiſter mit Gewalt vom Tode gercttet hätte.“ in Den Das heimatliche Mürztal errichtete ſeinem Roſegger enrtraut, mal in Kapfenberg. Brandſtetter wurde das Werk ceiſter⸗ ge⸗ und abermals hat er ein Motiv aus dem„Waldſchulme ſchlichts wählt. Auf dem Brunnen im Stadtwäldchen ſitzt der und Waldſchulmeiſter, der jetzt die Züge ſeines Dichters tren mög an ſein Knie ſchmiegt ſich ein Reh— Roſegger wünſchte fler. daß lichſt unperſönliches Denkmal und dankte es dem 9 Rehe er das dichteriſche Bild von dem Menſchen, der mit de plaudert, aufgegriffen hatte. Waldſchul, „Heinrich Waſtian fand bei Beſprechung des der bel⸗ meiſter⸗Brunnens einen vortrefflichen Vergleich zwiſchen lau ſönlichen Kunſt des ſteieriſchen Meiſters und den„Na tt em der echten deutſchen Lyriker. Auch das hatte Brandſte Bauerntum, aus dem er ſtammte, daß er mit einem fünf Trotz ſich ſelbſt treu blieb, mitten im Gedränge neuer ſcher Kulturen. bee! Brandſtetters Kunſt hing mit der Natur der Steier ſer beſe, Innigſte zuſammen; aber von ſeinem Verhältnis zu 43 1 g. dag deren Nakur gilt durchaus, was Robert Hamer muß Bildner einſt ins Stammbuch ſchrieb:„Der Künfte leiſtete g Natur nachahmen, um Großes zu leiſten. Das Größe vor 75 dann, wenn er die Natur nicht bloß nachahmt, wie erner ſtehendes Modell, ſondern wenn ihm die Natur im ite noch 70 Gemüle ſelbſt lebendig wird und ſie aus ſeinem Geiſte, in de 8 in deutender, finniger, ergreifender wiedergeboren wird al vergänglichen Wirklichkeit.“ — lag nk⸗ ten nd em det nd. en⸗ an⸗ nlt jen ert ni⸗ ich en ld⸗ ni⸗ ⸗ er⸗ tel er en ſt⸗ ert arl ber m⸗ tte el⸗ A K N de r weni 5 14.2 14.70 Ml Fanlung. 78l 780 Nb.elet NStamm.45 992 Sbabd Leanden.29 929 1 Jreltag, den 27. Jebruar 192 Neue Mannheimer Zeitung hwdend · Nusgade) 5. Seile. Nr. 98 [Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt —— Deviſenmarkt — Berliner Deviſen n Bitfonen 1— e e, rp. Zolland —59— i0% ſtszt! oen 17¼4 168s voln Präget Ares.862.6838 7.864.870 2 bnnagi 20.88 21.04 5 21.04 11.10 7 annd da. 88.57 84.03 8 63.84 83.95 8 Jobende 79.15 79.35 8 70 02 79.22 Viodoaaen. 74.81 74.89 75 74.71 14.80 Stoche 19.975 20.0 19.75 20.075 5 Jelnnnem. 113.02 113.,30 10 113.02 113.30 5 Aalten ors- 10.55 10.58 10.558 10.582 99 5 Dabon 15.89 16.83 16 90 170⁰ 0 — 18.955 20.08 19.919 19 983 4 ..105.205 5.195.205 21.545 21.55„ 21 56 24.82 8 dungen 80.58 80.79 8 80.50 80.70 5 e e Aue de Sacpcl 24115 7015 20 Wen Juneire.259.711„.—85 6457 0 rad, 5· 507˙ 9981[ʃ 9914 2934 2 Jugoſzagiez 12.42 12.46 2 134? 12.48 2 Judapeen.74.74 5.69.70 5 Solla.. 5,782ʃ 5,803 5,7754 5,7851 Nh—2*.055.005⁵ 15.058* .815 6,635 4 6,59.61 Börſenbecichte Frankfurter Wertpapierbörſe Anſichere Tendenz des Frankfurt a.., 27. Febr.(Drahtb.) Obwohl in dem Befinden und Reichs präſidenten eine weſentliche Beſſerung eingetreten iſt wied ede Lebensgefahr als behoben gilt, war die Börſe heute Das mehr zurückhaltend und eher zur Abſchwächung neigend. verk mit Frankreich getroffene Proviſorium, durch das der Handels⸗ hat ehr Be Deutſchland und Frankreich geregelt werden ſoll, in Börſenkreiſen keine beſondere Befriedigung hervorgerufen zurüdkanmentlich die Montanwerte ſind daraufhin eher etwas nichts agangen. Von den Ultimoglattſtellungen bekam die Börſe bezei zu ſpüren und man kann jetzt den Ultimo als erledigt 1 ichnen. Chemiſche Werte waren auf Deckungen etwas feſter nam außerdem die Aktien der Berliner Handelsgeſellſchaft, die entlich auf Berliner Käufe hier eine Aufwärtsbewegung von diſ Prozent erfuhren. Anleihen ſchwächer. Auch auslän⸗ war e Renten neigten zum Nachgeben. Ganz ohne Intereſſe Vec wieder der Freiverkehr. Api 1,85, Becker Stahl 1,4, Freich Kohle 7,4, Benz 5,37, Brown Boveri 75, Growag 0,15775, 175 Sauer 0,130, Krügershall 12,37, Kunſtſeide 98, Petroleum iſt 8 Kabel Rheydt 185 und Ufa 14,25. Am Deviſenmarkt e Deviſe Paris wieder flau, gegen London 92,50. Berliner Wertyaperbörſr Berlin, 27. Febr.(Drahtb.) Der Beginn der Börſe zeigte kohl d veränderte Kurſe. Harpener, Phönix und Rheiniſche Braun⸗ ſetzten um rund 1 Prozent höher ein. Von Elektro⸗ en ſtellten ſich Akkumulatoren mehr als 1 Prozent höher. weiteren Verlaufe gewann die Neigung zur allgemeinen A b⸗ bei ſtlchn ng entſchieden das Uebergewicht. Die Rückgänge blieben ſre einſten Umſätzen ziemlich eng begrenzt. Harpener verloren anfänglichen Gewinn und gaben noch§s Prozent darüber niedrig nach. Köln⸗Neueſſener ſtellten ſich gegen geſtern 17“ Prozent behan ger. Chemiſche Werte blieben im allgemeinen beſſer Van biet. Auch Elektroaktien zeigten ſich widerſtandsfähig. Ind Naſchinenfabrik⸗Aktien waren Berlin⸗Karlsruher ſchwalktie und Schubert u. Salzer gebeſſert. Von ſonſtigen Werten Schleltten ſich Norddeutſche Wolle um 3 Prozent ab, während 5 eſiſche Textil ſich um 3 Proz. beſſern konnten. Von Banken bäßte Dresdener Bank 14 Prozent nach. Auch Deutſche Bank ſich ten 1 und Reichsbank 154 Prozent ein. Schiffahrtsaktien konnten nicht voll behaupten. Deutſche Anleihen neigten zur Schwäche. Kurszettel Attten und Auslandsanlelhen in Billtonen Pro zente a, Stückenotierungen — in Billlonen Mark pro Slück. FIrankfurter Dvidenden⸗Werte. Bank⸗Aktien. N. Aug D 280 27 26 26. 27 Baß 0 Creditdt. 3,.90.90] D Hypothetendn! 8,10 Rhein. Creditdank 8,50.50 Jant 9 Bant.. 37.10 37,10 Ueberſ. Bont 105,0 104,5 Rhein. Hyp.⸗Bank.70.60 Vagt g r, Jad..10—, Bereinedan 0,4.44 Südd B. Ered⸗B. r 25 Fred. W.—.—.—Hiscom.-Geſellſch 124.0 125.5 Südd. Discontog. 11.28 11.25 Da 155 u. Wo.,25.25 Dresdner Bant 115.2 113,7] Wiener Bantver. 6,50 6,50 erüner Zankder„.65 Irkfr.. Hyp⸗Bant 10,—.90 Witorg. Bankanſt.—.——, Lom e Handgeſ 153.5 161.5 Metalb u..⸗G 114,5 115,00. Notenbank 80.10—, Dauah Paivald!.40 6,25 Mitteld. Eredlt⸗ 2..— Wereinsbant.25 9,30 Seuch, an⸗8 18.5) 18,25 Nüenderg B. B1 10.30 19. Nannd. Berſ. Ge. 1109 HAlan Bank 132.0 131.0J Oeſtet. Cred Anſt. 9,50.55 Frankf. Allg. Verf. 109.5 102.0 Eltere ce Foat—.. Ffäzer Hpo- Bl..70.85 Oberrh. Bei Peſ 110 100 u. Werte.80 490] Reichsdank.30 78.60] Frantf. R. u. Mitv.—.— 10,85 dogz Bergwerk⸗Aktien. Jaden Ddu. G.— Satdeg, W 110 Oberſchtel Eb.⸗Bd. 10,98 11.25 + 5 Eiſenw 13,80 19.180 Kanwer! Aſchersl. 19. 19.5] do“ Eiſenind.—, 12.20 Kadwel Bergw 81.— 80,— Kaltwrk. Salzderſ—.——.— 63.85 88.75 credri Bergwri 136.5 183.5 Kaltwerte Weſter 24.25 24.85 Rgein Brauntogle 49,59 43.85 zeng, Lan. Sordr H u.5 9, 8580 Sac Hellbronn 189 18656 elfent Gergtort 91.— 8825 Mannesmannröh. 67.45 67. Tellus Bergbau..85.70 ußſtab 33 50 38 50.K u. Laurahütte./5.70 Crausport⸗Aktien. S0 Sög Aungdahn 4 80 490] Nrddeuiſch Llodd 40.88 30.50J Boltimote& Ohto—.— 64.— Amt⸗ Vaketf 100.,2 99.50 Oeſtet.-U St-...— Induſtrie ⸗Aktien. Achd. Laneden 80.— 61.—Bad. Anil. u. Soda 80.30 39,75] Cement Karlſtadt 13,50 12,80 ſuen Spternd.§ 81.—Bad. Eleter Gel..3.4/„ boihr Res.. Larcdra, damm 1340 1340 Bad. Maſch. Durl. 13.5) 17.50 ChamotteAnnaw. 10,50 10,50 oſferd n.—Bad.Ugrenurns. 25.65 29,10 Chem. Wrt. Aldert.— Awarz Bindg 33.50—— Bapriſch. Spiegei—: Goldenderg 90,„ 90. FerendStord 28 28.— Baher. Celluloſe 101 0 190% Oriesheim, 2828 78.45 Adt, Ged. Wi 26.25 29.80] Beck& Henkel.25.40„ Weilert. N 25,15 25,18 Bie Ou Wäcn 335 340 Bergcgann Elen. 1048) 12 35 gen Kürnd Bis 53 25 dlerwerpenheim—.——. Bing Metallwerke 4,02.500 Daimler Moior..93.93 . 0 i Kied.15.10 Bl.- u S Braudach—.——. Di Eiſeng. Berlin—.— Acnoen Gan 12.20 11.95 Brem.⸗Beſigh. Oel 37 40 37.300 O. Gold- u S. Anſt. 1415 145,0 0 uan—. Breuet Stamm 11.80— Deutſche VBerlag. 34.— 35, A0 Neutban—— 127.0] Bro thurs.- W..20.200 Dockerh.& Widm..55.50 Jadnbed unet 1100 100.8J Broncef. S hlenk—.— 40.— Dingler Jweibrück..83 6, Gben n Darmu.10.60 Bürttenſ. Erlang..10 3. Dürrkoppwert St.—— ndem 110.05]Cem Hadelberg 85.59 95.75 Düfleld Ral Drt 89.80 688.— 9 1 Gte ertgaſſteli 2.— 210f Feit Sect Frntſri. T0 4,00 Hirſch Kupf. u. Net. 20.75 20,75 6 ein. Jard d B 28. 21.05 Felzſabrit Fulda—,—, Hoch. und Tiefvau,.80 8,0 K 6J3 305 F 90 1120 11300 989 fer Farbwete 29.99 28. waß eole 8.5 Croanti.Bot K.. 70JHoimen Pol. 8).558 aſh, Santfur. 0 30 0,280 Fudwag Stamm.45.45 Holzoertobt.⸗Ind..30 40. 11 Uuricd 4 50.85] Ganz Eudw aln.7 0,17/ Junghans Stamm 12,80 12.8) enneg Worme 11. 11, Geiling& Eo.9).90 Nammnz Kalſersl 12.331,63 Ualaae Ndme 30 Goldichmad To..45 2. Jartst. Nal din.70.70 ſültage, Socche 8 10 8 10Gritzner M Durl 39 57 40. Kemo, Slettin..540.58 ad Jod Sbmn 87 8/[Grün, Bilanger 20.50 40 75 Klein. S.8. Becker.5.39 S Wirtſchaftsſchädliche Beſtimmungen im neuen Einkommen⸗ ſteuergeſetzentwurf Noch bevor der neue Entwurf des Einkommenſteuergeſetzes der Oeffentlichkeit übergeben wurde, hat der Zentralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes das Reichsfinanzminiſterium eindringlich vor der beabſichtigten Einbeziehung der an Ausländer anfallenden Erträge aus deutſchen Kapital⸗ anlagen, insbeſondere aus Guthaben bei inländiſchen Banken und Kreditinſtituten, in die deutſche Einkommenſteuerpflicht gewarnt. Es wurde darauf hingewieſen, daß für ein kapital⸗ armes Land, wie Deutſchland, das darauf angewieſen iſt, ſeiner Produktion ausländiſche Betriebsmittel in erheblichem Umfange zu⸗ zuführen, die Fernhaltung oder Verteuerung ausländiſcher Kredite durch eine Strafſteuer einem wirtſchaftlichen Selbſtmord gleichkommt. Ebenſo hat der Zentralverband Einſpruch dagegen erhoben daß ein ſpekulativer Erwerb von Wert⸗ papieren bereits dann als vorliegend angeſehen werden ſoll, wenn die Wiederveräußerung der Papiere innerhalb der Friſt eines Jahres erfolgt iſt. Infolge einer ſolchen Beſtimmung würden ohne Zweifel in großem Umfange reine Anlage⸗ und Um⸗ tauſchgeſchäfte vom Publikum unterlaſſen werden. Neben der ungünſtigen Einwirkung auf die börſenmäßige Preisbildung und die Leiſtungsfähigkeit des Marktes wäre dies geeignet, die Ein⸗ nahmen des Fiskus aus der Börſenumſatzſteuer und aus den direkten Steuern der Banken, Bankiers und Makler zu ſchmälern und der Unterbringung neuer Emiſſionen von Rentenwerten und Aktien die größten Schwierigkeiten zu bereiten. Verlangt werden muß deshalb eine weſentliche Abkürzung der einjährigen Friſt und die Aufnahme einer Beſtimmung, daß Veräußerungen, die lediglich den Umtauſch vorhandener Vermögensanlagen bezwecken, nicht als Realiſierung von Spekulationsgewinnen angeſehen werden dürfen. Die Syitzenverbände der Induſtrie und des Handels haben dieſe Vorſtellungen des Zentralverbandes des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes zu den ihrigen gemacht: es iſt dringend zu er⸗ warten, daß denſelben bei den Beratungen im Reichsrat, Reichs ⸗ wirtſchaftsrat und Reichstag Rechnung getragen werden wird. Jerd. Rückforth Nachf..-G. In ſeiner am 23. d. Mts. abgehaltenen Sitzung beſchloß der Aufſichtsrat der Ferd. Rückforth Nachfolger.⸗G. der demnächſt einzuberufenden o..⸗V. folgende Vorſchläge zu unterbreiten: Von dem ſeitherigen Geſamtkapital der Geſellſchaft in Höhe von 800 000 000 ½, das ſich gliederte in 430 Mill. ½ vollbezahlte Stammaktien, 300 Mill mit 25 Prozent einbezahlte Stamm⸗ aktien, 60 Mill. Vorzugsaktien mit einfachem Stimmrecht, 10 Mill. ½ Vorzugsaktien mit 16 fachem Stimmrecht, ſollen die 10 000 000% Vorzugsaktien mit 16 fachem Stimmrecht aus dem Ueberſchuſſe des Geſchäftsjahres 1923 eingezogen werden. Die 60 Mill.% Vorzugsaktien mit einfachem Stimmrecht werden nach ihrem Goldeinzahlungswerte umgeſtellt, wobei bezüglich der end⸗ gültigen Bewertung die zuſtändige Spruchſtelle angerufen wird. Von den inzwiſchen voll eingezahlten, zur Verfügung der Heſell⸗ ſchaft ſtehenden 300 Mill. Stammaktien ſind inzwiſchen 170 Mill. ½ zur Ausdehnung der Intereſſenſphäre verwertet worden. Die reſtlichen 130 Mill. ſollen eingezogen werden. Die danach verbleibenden 600 Mill. ½ Stammaktien werden unter Schaffung eines Reſervefonds von 640 000 R. auf 6 Mill. dergeſtalt um⸗ geſtellt, daß der Nennbetrag der Aktien auf 20 R. herabgeſetzt und die Zahl der Aktien auf die Hälfte vermindert wird. Gleich⸗ zeitig genehmigte der Aufſichtsrat den Abſchluß für das am 31. Dezember v. J. abgelaufene Geſchäftsjahr. Mit Rückſicht darauf, daß die Erträgniſſe aus den Beteiligungen der Geſellſchaft erſt im Geſchäftsjahre 1925 in Erſcheinung treten werden, ſoll von der Ausſchüttung einer Dividende für das Geſchäftsjahr 1924 Ab⸗ ſtand genommen werden. 20. 27. 28 77 20, 77. .: Bad. Bauernbank e. G. m. b. 5. Am 31. Dezewber v. J. hatte die Badiſche Bauernbank 1377 Mitglieder, wopvon 1150 Mit⸗ glieder Genoſſenſchafter ſind. Die Geſamt⸗Haftſumme betrug 14 440 000 4, Geſchäftsguthaben und Reſerven 1 400 000 4. Der Spareinlagenſtand war Ende d. J. über 4000 000. * Vereinsbank in Nürnberg. Der am 24. März l. J. ſtatt⸗ findenden ao..⸗V. wird vorgeſchlagen, das Grundkapital zu 21000 000 nach Vildung eines geſetzlichen Reſervefonds von 280 000.IA und eines Unterſtützungsfonds von 100 000=4 im Verhältnis von 15:1 auf 1 400 000.4 zuſammenzulegen, der⸗ geſtalt, daß die Aktien zu 300 auf 20 Rel und die Aktien zu 1200 auf 80 ReA umgeſtellt werden. * Augsburger Kammgarn-Spinnerei Augsburg. Der Aufſichts⸗ rat ſchlägt vor, aus dem nach Erfüllung aller beſtehenden und durch die Verhältniſſe gegebenen Verpflichtungen verfügbaren Rein⸗ gewinn eine Dividende von 180 Re4 auf die Stammaktie zu 1500 R. und von 360.4 auf die Stammaktie zu 3000.A, und von 9 R„ auf die Vorzugsaktien auszuſchütten. 100 000.4 ſollen der geſetzlichen Rücklage, 50 000 R. der Rücklage für die Arbeiterpenſion zugeführt und 63 169 R. vorgetragen werden. Zwecks Erwerbs der Aktien der Forſtmann u. Huffmann.⸗G. in Werden⸗Ruhr wird der Aufſichtsrat eine entſprechende Erhöhung des Aktienkapitals unter Ausſchluß des Bezugsrechtes der Aktionäre vorſchlagen. * Abſchlüſſe und Dividenden der Kolbermoor⸗Texlilgruppe. Baumwollſpinnerei Kolbermoor: Reingewinn 399 959.„, Dividende 10 pCt., Rücklagen 80 000 1, Spinnerei und Weberei Pferſee: Reingewinn 622 734.„1, Dividende 10 pt., Rück⸗ lagen 275 000 1, Baumwollſpinnerei Unterhanſen: Rein⸗ gewinn 339 747., Dividende 10 pCt., Rücklagen 120 000, Mechaniſche Baumwollſpinn⸗ und Weberei Kempten: Rein⸗ gewinn 135 545 Re, Dividende 4 pCt., Rücklagen 70 000 A. * Slahlwerk Becker.-G. in Willich. Wie die Verwaltung mitteilt, iſt an die Gläubiger in Durchführung des Vergleichs bereits die erſte Auote von 15 Prozent ausgezahlt worden. Auch die weiteren Auszahlungen werden vereinbarungs⸗ gemäß erfolgen. *Aus dem Allianz-Konzern. Als erſte Geſellſchaft im Allianz⸗ Konzern beruft nunmehr die Union Allgemeine Deutſche Hagel⸗ verſicherungs⸗Geſellſchaft in Weimar ihre o..⸗V. zum 14. März ein, um den Abſchluß für 1924 vorzulegen. Zur Verkeilung gelangt eine Dividende von 6 Prozent. *Gebr. Goedhardt.-G. in Düſſeldorf. Die bereits genehmigte Goldmark⸗Eröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 verzeichnet ein Aktienkapital von 3 250 000, ferner eine Reſerve von 325 000, Hypotheken von 23 287 und Gläubiger einſchl. Anzahlungen von 381359. Unter Aktiva erſcheinen dagegen Schuldner mit 68 159, Kaſſe, Sorten, Bank⸗ u. Poſtſcheckguthaben mit 10 014, Beteiligungen mit 2886 490, Wertpapiere mit 219 872 1 und ein Hausgrundſtück mit 40 000„. Die Kautionen ſind mit 1 eingeſetzt. Der Torfbetrieb iſt in Höhe von 357 201 und das Travewerk mit 397 908 4 aufgeführt. * Exleichterte Freigabe von Werkpapieren in Amerika. Wie das Auswärtige Amt auf Grund eines Berichtes der Botſchaft in Waſhington mitteilt, haben die amerikaniſchen Behördes ſich jetzt dahin ſchlüſſig gemacht, daß die Wertpapiere und deren Zinſen, die als Eigentum deutſcher Staatsangehöriger nach⸗ gewieſen ſind, im Rahmen der Winslow⸗Bill freigegeben werden ohne Rückſicht darauf, daß gegen die Bank, auf deren Namen die Wertpapiere hinterlegt ſind, Prozeſſe ſchweben. Bisher ver⸗ langte das Treaſury Departement in ſolchen Fällen die Zuſtimmung der Kläger. Durch die neue Reglung iſt für die deutſchen Freigabe⸗ Intereſſenten eine erhebliche. Erleichterung geſchaffen. Bei Barguthaben beſtehen dagegen noch immer die bisherigen Be⸗ ſchränkungen. 0- Ralifizierung des ruſſiſch⸗japaniſchen Handelsvertrags. Der ee Handelsvertrag wurde vom japaniſchen Reichstag ratifiziert. 28. 2 26. 77 Trieotw. Beſigd..— Thürg. Oiel. Gotba 84.— 84.25 Zet. Pinſel Rürnd—.— 20 50 F Elderfeld. Kupfer.58.57 Entrepriſes. Berl Schankungbahn..80 4,90 Allg. Lok. u. Ste. 112.5 111.2 Südd. Eiſenbahn 103.2 103.2 Baltimore, 684.75 64.45 Bank f. el Werte.—.— Zarmer Bantver..83.63 Berl. Hd. Geſ... 180.0 150.0 Com. Uu. Privatbk..45.15 Dar.nſt. u. Nt.⸗Bk. 18.6) 13 60 Accumulat. Fabr. 128.0 129,5 Adler& Oppeng. 50,15 55.— Adlerwerke.18 4,1 .⸗G f. Anilinfarb. 25,20 25,40 .⸗G. f. Verkhrsw 158,0 159,0 Alexanderwert.7).70 Alfeld.60 2,.80 Allg. Eiektr.⸗Geſ. 12,— 12, Alf. Portl. Zement 144.5 145.0 Amme Gieſ.& Co..20 5,45 Ammend. Papier.25—— Anglo-Ct. Guano 159,0 180,0 Anda t. Kohlenw. 31.— 30.,50 AnnenerGußſtahl, 12.15 12—. Aſchaffbg. Zellſt.. 10,3 109.5 Augsb⸗No. Maſch. 30.— 29,40 2 Ber. Zellſt. Berlin 73.— 71. Vogtl. Maſch. St. 4,70.85 Voigt& Häff. Si..10.10 Voltdom Sell..K.55 3,50 Wayß& Freytag.60.85 Zellſt. Waldhof St. 12.59 12.50 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Crausport-Aktien. .⸗Auſtral.'ſch. 31.——.— Hb.⸗Amk. Paketf. 93.85 99,40 9⸗Südam. Oeſch. 49.59 47.75 Hanſa D ſchif 13.25 13,— Banke⸗Alktien. Diſch. Aſiat. Bane 40.25 40. Deutſche Bank. 131.7 130.7 Dit Uederſee Bk.. 101 0 103.5 Dise. Commandit 128,8 128.4 Dresdner Bank.115,0 118,5 Ver. Ultramarint. 20.- 19.30 Iſchockew., Kilten. Aag—, Kreichgauer——.13] Raſtatter Waggon—.—— Mansfelder....85.840 Ufſua 4, 14,25 Mez Söhne.10 2,.[Mhm. Koglenanl. 11.50 11,25 iner Dipidenden⸗Werke. Mitteldk., Kreditb.— 2. Juduſtrie⸗Aktien. Badiſche Anilin. 39.50 30,15 Balcke Maſchin..50 2,50 Bayr. Spiegelgls. 5,50 8,50 3 8. Bemberg. 41.,75 41.— Bergmann Elektr. 19.45 19,15 Berlin⸗Anh ne, 4,80.85 Ber⸗Gub Hutfor. 34,25 94,25 BerlinKarler Ind. 130.2 126,2 Berliner Maſchb. 17.40 17.45 Berzellus Bergw..8).50 Bing Nürnberz 4,10 4,15 Bismarckhütte.—.— Vochumer Gußſt. 90,59 83,99 Gebr Böhler& Co.——.— Braunk. u. Brikets 62.— 63.— Br.⸗Beſigb. Oelf. 37.30 37,50 Juckerf B. Wagh. 3,88 „ Frankenthal 4,85 Heilbronn.80 Offſtein.9 Rheingau.10 4 Stuttgart.95 3, 2* 4 Norddiſch. Llogd.10.— Roland⸗Cinle... 13,.50 Verein. Elbeſchiff.—.— Oeſt. Cred.⸗Anſt., 9,50 9,50 Reichsbank.. 77,25 78, Nhein Creditbank 3,50.80 Süddeutſch. Dis⸗. 11.25 11.25 Weſtbank. 0,25 0,22 Bremer Vulkan—.— 95,— Buderus Eiſenw.—,— 14,— Chem Griesbelm 25.80 28.50 Chem. Hyden... 3,30 3,85 Cgem. Weiler 25,20 25,50 Chem. Gelſenk... 113.0 111.7 Chem. Albert.. 154.5 154.7 Concord. Spinner. 5,40 5,50 Daimler Motoren.90.90 Deſſauer Gas. 4,30 42,70 Atſch. Atl. Telegr. 17.73.75 7 Bhöntr Bergdau 64.— 63,70 Hermann Pöge.40.,25 Rathgeder Wagg.—.— 7,75 Reisdolz Vapier 17,10 17.— Rhein Braunkohdl. 50.— 49.95 Rhein. Chamotte 101.0 101 0 Rhein. Elektrizität.40.40. Rhein. Maſch Led..50.5“ Nhein. Met. Vorz. 71.1. Rhein. Möbeiſtoff.40.30 Rheinſtaht..70 57,70 Rhenania Chem, 300.20 Tomday Hütten 31.25 30.8 Toſiger Braunk.. 22,69 22,5. Niier Jufer 44—42. Käckfortd Na9l..775 0,725 Rütgerswerke.18.73 13.40 Zaſbenverk.20.13 Säy. 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P.90 3. 3½%% do..80.70 4% Heg. o. 98 u. O8 1 100.— 3½¼%, abgeſt..150.150 3% Württ. k. 1918.100 1. b) Ausländiſche(in Billionen. vede St. R. 51810—— 40% 8e, v. 17 30% Mex. am. Inn. Gold 88.80 38.50 1 ame Ael, tes 15 — —— e e. — — 4 — 104 1 10 5 6. Seite. Nr. 98 Neue Mannheimer Zeitung[Adend⸗Rusgabe) In allen Apteiungen 8¹ Herrenartikel Damenstrümpfe Damenstrümpfe beige u. grau. verstälkte Ferse u Spitze 2 Paar Damenstrümpfe Seidengriff Herren- Oberhemd 2 mit Kragen, waschecht 90 Herren-Oberhemd 4 7 ö prima Zephir. mit 2 Kragen.90 75 Herren-Oberhemd 5 mit 2 Kragen, moderne Streifen 90 Herren-Flanellhemd 4 mit Kragen, hell und dunkel 90 95 et Paar 85 2t llige An Einige Beisple le Eleganter Hut Brokat aus Seide, mit 7 50 Mannheim mit Hut 11.50 großes Farbensortiment flotter Garnitur Garnitur Damenstrümpie Seidengor 1 80 mit Laufmasche. 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