7 — 1 Sezugspreiſe: In Mannbeim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Veſtell⸗ gelo. Ber evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr 17590 Karls⸗ ruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ ſtellen Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Veilagen Bilder der Woche Sport u. Spiel. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer General Anzeiger Mannheimer Muſik⸗ZJeitung. Mannheimer Frauen⸗Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Lechnik Preis10 Pleun'g 1925— Nr. 145 Anzeigenpreiſe nach Tartſ. bel Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40 G⸗M. Reklamen—4 6⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Veramwortung übee⸗ nommen. 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Zwei rieſige ſchwarz⸗ weiß⸗rote Fahnen, die gleichfarbige Drapierung des Rednerpultes und der lebendige Hintergrund der vaterländiſchen Verbände mit ihren Fahnen genügten, um den Grundakkord und die Dominante der Rieſenverſammlung zu beſtimmen. Die Zeiten ſind vorbei, in denen das nationalgeſinnte Bürger⸗ tum Mannheims kleine Räume aufſuchen mußte, ſtets gewärtig, von aufgeputſchten Maſſen brutal terroriſiert zu werden. Man braucht ſich nur der vaterländiſchen Kundgebung zu erinnern, die vor zwei Jahren mit Admiral Scheer ſtaktfinden ſollte und die durch den Ueberfall der Kommuniſten geſprengt wurde. Heute brauchen wir uns nicht mehr zu verbergen, die Ideen der vaterländiſchen Samm⸗ lung und Einigung ſind ſeitdem ſo machtvoll vorwärts marſchiert, daß geſtern aus der einen vorgeſehenen Verſammlung zwei wur⸗ den, die von dem gleichen Geiſte beſeelt waren. Wir wollen nicht mit nach oben abgerundeten Zahlen prunken, wie dies neuerdings im parteipolitiſchen Wettlauf Mode geworden iſt. Wir ſtellen rund und ſchlicht feſt, daß im Nibelungenſaal ſieben Tauſend und im Muſenſaal ein weiteres Tauſend von Anhängern der Kandidatur Jarres zuſammengekommen waren, deutſche Männer und deutſche Frauen, vor allem aber auch die deutſche Jugend. Man wird zwar verſuchen, einen Teil der Verſammlungsteilnehmer als Neugierige hinzuſtellen. Das mag für einzelne zutreffen, aber nicht für dieſe Maſſen, nachdem die gegneriſche Preſſe doch das menſchen⸗ möglichſte ſich geleiſtet hat, um Jarres als unbedeutend und unge⸗ eegnet hinzuſtellen. Aber wer vielleicht auch noch mit innerlich an⸗ derer Einſtellung erſchienen war, konnte ſich nicht lange der Weihe der Stunde entziehen. Vor allem drängte ſich eines auf: Kein Wort der Herabſetzung und Verleumdung des Gegners, vor allem blieben die Perſonen der Mitbewerber um den Präſidentenpoſten außerhalb jeglicher Debatte. Wo Abgrenzungen vorgenommen werden mußten, geſchah dies in fachlicher und ruhiger Weiſe. Die Vertreter der Ideen die die Partejen und Verbände im Reichsblock zuſammengeführt haben, würden ſich auch ſelber ins Geſicht ſchlagen, wenn ſie den erſten An⸗ ſang deutſcher Volksgemeinſchaft durch einſeitige Polemiken diskredi⸗ tieren wollten. 5 Das große Leitmotiv war gegeben in dem Worte: Vaterländiſche Kundgebung! Vaterland war die Parole und Deutſchland das Motto. Keiner der Redner irrte vom Wege ab, weder der temperamentvolle Düſſeldorfer Ellenbeck, noch der tapfere Pfälzer Burger, dem es vergönnt war, der Dolmetſcher der zahlreich an⸗ weſenden Pfälzer zu ſein. Und dann vor allem auch nicht Karl Jarres ſelbſt. Wer ihn noch nicht kannte, wird ſich, wenn er nur die demokratiſche oder ſonſtige Parteipreſſe zu Geſicht bekam, ein ganz anderes Bild von dem ſo heiß umſtrittenen Manne ge⸗ macht haben. Aber die Dünſte der Einbildung und falſchen Vor⸗ ſtellung verflüchtigten ſich ſofort nach den erſten Worten, die der körperlich Erſchöpfte und vom Grippenfieber gequälte Vorkämpfer für Deutſchlands Freiheit ſprach. Jarres gewann die Verſammlung im Nu durch die vornehme Art ſeiner Rede und den warmherzigen ſchlichten Ton, in den er ſeine Worte kleidete. Was er über die Pflichten ſeiner Kandidatur ſagte klang ſo überzeugend, daß jeg⸗ licher Widerſpruch von vornherein unmöglich gemacht wurde. Sein Bekenntnis zur großen Vergangenheit unſeres Vaterlandes, zu den alten Farben und vor allem die Verſicherung, daß er unbeſchadet der Staatsumwälzung geblieben ſei, was er war, ein treuer Sohn ſeiner Heimat und Erfüller ſeiner Pflicht als Beamter und Politiker, weckten vieltauſendſtimmiges Echo. Wie tiefergreifend dann im Gegenſatz zu den lauten Kundgebungen der Zuſtimmung, die weihe⸗ vollen Minuten des Gedenkens an die zwei Milltonen Gefallenen Deutſchlands! Lautlos erhob ſich die Verſammlung, die Fahnen ſenkten ſich und unſichtbare Brücken wurden von der Vergangenheit in die Gegenwart geſchlagen. Was Jarres ſonſt noch ſagte? Jeglicher Kommentar würde die Wirkung ſeiner ſchlichten Worte nur abſchwächen. Das eine aber zeigte ſeine Anſprache: Aus Jarres ſpricht der Geiſt des Mannes, der in dem gegenwärtigen Staate unabhängig von den Parteien und über den Konfeſſionen alle Kräfte einſetzen will, der aber auch mit allen Faſern ſeines Herzens und allen Triebkräften ſeines Willens in dem nationalen Boden unſerer beſten Vergangendeit wurzelt. 0 vor überfüllten verſammlungen— Begeiſterte Aufnahme des Reichsblockkandidaten So wird jeder, der ihn geſtern hörn konnte, zu einem Frei⸗ werber ſeiner Perſon und Apoſtel ſeiner Ideen ganz von ſelber wer⸗ den. Geradezu grotesk muß es wirken, wenn das Mannheimer demokratiſche Blatt an die Spitze ſeiner heutigen Ausgabe melden zu können glaubt, warum das Rheinland Dr. Jarres nicht wählen werde Wir glauben, daß das Votum des Rheinlandes anders lauten wird, als man dort es ſo gern wahr haben möchte Aber nicht nur das Rheinland allein, auch das ganze übrige Deutſchland wird für Jarres eintreten, und zwar nun erſt rechtl Lange genug haben wir nach Parteiliſten wählen müſſen, übermäßig lange hat Parteihader uns zerriſſen, endlich erblicken wir die Fundamente der neuen Volkgemeinſchaft. Auf ihnen wollen wir bewußt aufbauen und Jarres ſoll dabei unſer Baumeiſter ſein. So ſcharen wir uns um ihn als einen der berufenen Führer zum erſehnten Auffſtieg. Ihm unſere Hände, ihm unſere Herzen! Unſer Mann iſt und bleibtk Karl Jarres! K. F. Der verlauf der verſammlung Wie 2 das Programm des Reichsblocks und die Ankündigung der Rede Jarres in Mannheim Anklang gefunden hat, zeigte am Donnerstag abend die vom Reichsblock einberufene Maſſenverſamm⸗ lung. Einen ſolchen Andrang hat der Roſengarten noch nicht ge⸗ ſehen. Schon um 49 Uhr war der Nibelungenſaal überfüllt. Stadtrat Haas gab bekannt, daß im Muſenſaal eine Parallelver⸗ ſammlung ſtattfinden werde. Der Nibelungenſgal bot in ſeiner Ueberfülle einen impoſanten Anblick. Auf dem Podium hatten die verſchiedenen vaterländiſchen Verbände mit ihren Fahnen Aufſtellung genommen. 1 Nach einem kurzen Orgelvorſpiel nahm der Vorſitzende des Reichsblocks Mannheim, Stadtrat haas das Wort zu einer kurzen Begrüßungsanſprache. Er führte aus: „Deutſche Männer! Deutſche Frauen! Deutſche Jugend! Zum erſten Male werden die deutſchen Wähler und Wählerinnen am 29. März an die Wahlurne gerufen, um für ſieben Jahre ein Staatsoberhaupt zu wählen, das nach der Verfaſſung ſeine Kraft dem deutſchen Volke widmen ſoll. Dieſe Wahl iſt daher von ganz außerordentlicher Bedeutung, da dieſer Poſten von einem Manne eingenommen werden muß, der die Intereſſen des ganzen deutſchen Volkes im Auge haben ſoll. Deswegen werden auch die weit über den Parteirahmen hinausgehenden Ziele heute abend die Erör⸗ terung finden müſſen. Meine Damen und Herren! Die im Reichsblock Mannheim vereinigten Parteien und Verbände haben, wie überall im ganz en Reich, die Grenzen der Parteien verwiſcht, und zwar mit Abſicht, weil gerade die Wahl des Reichsoberhauptes nicht nach parteipolitiſchen Geſichtspunkten geſchehen darf, ſon⸗ dern im Hinblick auf das eine Große, das wir alle lieben, unſer Vaterland.(Beifall) Deswegen haben wir Sie heute auch nicht zu einer Parteiverſammlung hierher gebeten, ſondern zu einer vater⸗ ländiſchen Kundgebung im wahren Sinne des Wortes. Sie haben durch Ihr Erſcheinen bewieſen, wie ſehr wir den richtigen Klan in Ihrem Herzen angeſchlagen haben. Ich entbiete Ihnen Gru und Dank im Namen des Reichsblocks. Ein beſonderer Handſchlag gilt unſeren lieben Pfälzer Freunden, die heute in großer Zahl in unſerer Mitte weilen.(Beifall) Die vom Schickſal ſchwer heimgeſuchten Brüder und Volksgenoſſen ſollen ſich heute in unſerer Mitte beſonders wohl fühlen. Und dann einen nicht minder herzlichen Willkommengruß den Rednern des heutigen Abends. Ich kann zwar vorerſt nur 2 von 3 begrüßen, die Hauptperſon iſt noch von Karlscuhe. Sie hat heute abend ſchon bereits dort Parallelverſammlungen abge⸗ halten, infolgedeſſen hat ſich die Ankunft etwas verzögert. Sie dür⸗ fen aber beruhigt ſein, der Präſidentſchaftskandidat des Reichsblocks wird ſicher in unſerer Mitte erſcheinen. Bewillkommnen möchte ich den erſten Redner des Abends, Herrn Stadtverordneter Dr. Ellen⸗ beck aus Düſſeldorf, ebenſo den letzten Redner des Abends, unſeren lieben Freund aus der Pfalz, unſeren Burger, den Landtags⸗ abgeordneten aus Ludwigshafen. Meine Damen und Herren! Beide ſind Schickſalsgenoſſen und haben beide als ſturmerprobte Kämpen ihre Kraft und ihren Leib zu Markte getragen, bei dem Kampf um Rhein und Ruhr. Herz⸗ licher Dank ſei ihnen geſagt, daß ſie ſich bereit erklärt haben, heute offen zu uns zu ſprechen. Und nun möchte ich noch den Wunſch äußern, daß dieſer heutige Abend für Sie einen reichen inneren Gewinn bringen möge, einen Gewinn, der ſich am nächſten Sonn⸗ tag auswirken ſoll zu einer Siegesnachricht, die am Abend die deutſchen Lande durchfliegen ſoll, die lautet: Dr. Jarres Neichspräſident Hierauf ergrifk, von der Verſammlung ſtürmiſch begrüßt, Studienrat dr. Ellenbeck aus Düſſeldorf das Wort. Er führte ungefähr aus: „Deutſche Frauen und deutſche Männer! In vielen Tauſenden ſind Sie herbeigeſtrömt, um den Führer zu grüßen und zu hul⸗ digen dem Mann, der Sie in der Zukunft führen ſoll. Wir ſind unter den ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahnen zuſammengekommen, den Fahnen einer großen Vergangenheit. Wir ſind zuſammengekommen unter dem Segen unſerer Väter, unter dem Segen der Ahnen, Gott gebe, daß er auch weiter mit uns ſei.(Beifall) zen bereiten und die Schwurfinger erheben zu Gott dem Herren und ihn bitten, daß er aus uns wieder formen und geſtalten möge ein einig Volk Deutſche Freunde, jahrzehntelang haben die Aelteren von uns gelebt im Glanze der Sonne eines glücklichen Vaterlandes, jahr⸗ zehntelang hat Ehre, Ruhm und Stolz des deutſchen Namens ſie beglückt. Heute in der Stunde eines zerſchlagenen Vaterlandes, in Not und Schande, heute müſſen wir dem Vaterland geben ein Herz voll Liebe. Eine Geſinnungsgemeinſchaft muß uns verbinden angeſichts des Zieles, das vor uns ſteht. Der Redner geht kurz auf Ausführungen in der Frankfurter Zeitung ein und fährt dann fort:„Es iſt uns unmöglich, unſer Ziel zu bezeichnen mit irgend etwas, das anklingt an Intereſſenvertretung, aber klar ſteht das Ziel vor uns. Wir wollen uns zu ihm bekennen, ſo lange noch ein Tropfen Blut in uns bas Vier wollen es als Loſung heute abend mitgeben Karl Jarres, das Ziel des alten Wortes, das uns im Herzen brennt: N Wir wollen frel ſein, wie die Bäter waren. (Stürmiſcher Beifall.) Wir aber auf Weſtmarks Boden wollen dem Duisburger und Rheinländer Karl Jarres, wollen dies Ziel prägen in der im Jahre 1925 akuteſten Form akut in dem Jahre, in dem unſere Weſtmark wieder werden ſoll Verhandlungsobjekt der euro⸗ päiſchen Politik indem wir gegenüber den politiſchen Verhandlungen Europas unſer völkiſches Bekenntnis ablegen, das wir heute prägen wollen, in dem alten ehernen, von den Vätern in Stein gemeißelten Woft der Geſchichte: Der Rhein Deulſchlands Sirom, nicht Deutſchlands Grenze! (Stürmiſcher Beifall.) Deutſche Freunde, es iſt leicht, ſolch einer aus dem Erlebnis geprägten Parsdle zuzuſubeln, und doch darf der Jubel und das Bekenntnis erſt ſtehen an der Schwelle deſſen, wozu wir heute abend zuſammengekommen ſind, an der Schwelle der Arbeit. Die Einigkeit ſei unſer Geſchenk an Jarres, in dem Sinn der Entſchloſſenheit zum ſelbſtloſen Dienen, zum Ver⸗ zicht auf eigenes Ich und eigene Wohlfahrt In jener Erkenntnis, der der Arbeiterdichter aus München⸗Gladbach im Krieg ſo ergreifend Ausdruck prägte mit den Worten:„Deutſchland muß leben, auch wenn wir ſterben müſſen.“ Das ſei an Karl Jarres heute abend unſer erſtes Geſchenk Es war wieder die Frankfurter Zeitung, die meinte, unſer außen⸗ politiſches Geſchehen ſei durch die Verhältniſſe beſtimmt. Trotz der harten Zeit ſind wir die letzten, die an Illuſionen glauben. Wir wiſſen, daß viele Dinge außerhalb unſerer Einflußſphäre ſtehen, aber wir wiſſen auch, daß wir in die Verhältniſſe hinein als Aktivpoſten einſetzen einen ganzen Mann, der in ſich in ſeinem Cha⸗ rakter lebt. Das unveränderliche Grundrecht auch eines geſchlagenen Volkes iſt ſein Recht auf ſeine nationale Ehre. (Stürmiſcher Beifall.) Das aber verlangt, deutſche Frauen und deutſche Männer, auch zur Vorausſetzung, daß wir uns alle dieſer nationalen Ehre aufs tiefſte verpflichtet fühlen. Der Reichsblock iſt ein Anfang neuer Arbeit auf dem Wege zu ſolcher Ehre. Der Reichsblock will hinaus aus den Parteien um der Gemeinſchaft willen, er will hinaus aus Klaſſenkampf und Kaſten⸗ geiſt, um der alten deutſchen Kameradſchaft willen. Der Reichs⸗ block kennt innerhalb der Konfeſſionen nur noch einen Streit: den Streit einer neuen Betätigung chriſtlicher Nächſtenliebe. Der Redner kam dann kurz auf den 9. November zu ſprechen. „Wir lehnen es ab,“ führte er aus,„nimmermehr kann aus Schande, Verrat und Zuſammenbruch eine neue Zeit geboren werden!“ Wir laſſen den 9. November neidlos als Geburtsſtunde dem Gelichter der Barmatiſten und Konſorten. Wir bekennen uns zum 1 Auguſt 1914, weil an dieſem Tage, wie nie wieder in dem letzten Jahrzehnt, in Deutſchland die wunderbare Tatſache des Vater⸗ landes in aller Herzen brannte. Damals erkannte man, daß Deutſch⸗ land mehr iſt als eine Konſtruktion politiſcher Gebilde. Auch heute muß die Not des Vaterlandes Gemeinſchaftsnot und Gemeinſchafts⸗ verpflichtung ſein. Und wenn damals der, der ſich dem Kreis der wehrhaften Menſchen entzog, als Landesverräter gebrandmarkt wurde, ſo muß der, der heute auszubrechen ſucht aus der Front der nationalen Not, ebenſo gebrandmarkt werden. Wir müſſen uns unſerer Bäfer würdig erweiſen. Auch der Zukunft gegenüber müſſen wir beſtehen können. Wir müſſen uns die Frage vorlegen, ab ein kommendes Geſchlecht über unſere Art und unſeren Namen weagehen ſoll mit einer Handbewe⸗ aung: Verdorben, geſtorben! oder ob es mit leuchtenden Augen auf uns ſehen ſoll und mit Stolz bekennen: Das waren unſere Ahnen! Ich habe etwas ſchmerzlich entbehrt. als am Sarge des erſten Reichspräſidenten in VBerlin kein Wort geſprochen wurde, von dem Gott, der ſich immer zu uns Deutſchen bekannt hat, wenn wir uns nur zu ihm bekannten. Karl Jarres kann als deutſcher Chriſt be⸗ zeichnet werden. Er trägt das deutſche Geſchick im Herzen. Laßt uns unſerem Führer ſchwören. ihm Gefolaſchaft leiſten zu wollen, die frei iſt, frei von dem Materialismus der Zeit, frei von der Gebun⸗ denheit an der Intereſſenpolitik, frei von der Gier nach Schieber⸗ gewinn, frei von der Knechtſeeliakeit und Mangel an Zivilcourage. Den Taa der Freiheit arüßen wir.“ Der Redner ſchloß mit den Worten von Ernſt Moritz Arndt: „Nun hebt die Herzen himmelan Und himmelan die Hände Und rufet alle, Mann für Mann, Die Knechtſchaft hat ein Ende.“ (Stürmiſcher Beifall folote den Ausführungen des Pedners.) Stadtrat Haas begrüßte den inzwiſchen von Karlsruhe ein⸗ getroffenen Präſidentſchaftskandidaten Dr. Jarres, auf den er ein Deutſche Frauen und deutſche Männer! ſolch eine Stunde iſt nicht der Augenblick des werbenden Wortes. Wir wollen die Her⸗ 77705 aufgenommenes Hoch ausbringt. Dann betrat, ſtürmiſch gefeier 5 ————— —— 2. Seite. Nr. 145 Neue Mannheimer Jeltung[Mittag⸗Nusgabe) Freitag, den 27. März 1925 Dr. Jarres das Podium, um etwa folgendes auszuführen: Deutſche Frauen, deutſche Männer, liebe Freunde, ich muß zu⸗ nächſt um ſehr viel Nachſicht bitten. daß ich bei Ihnen vollkommen ramponiert ankomme, eine böſe Grippe hat mich unterwegs über⸗ raſcht und der Arzt hat mir dringend verboten, hier zu erſcheinen und auch zu ſprechen. Aber die Verpflichtung, die ich übernommen habe, die möchte ich doch erfüllen, ſoweit es in meinen Kräften ſteht: und es ſteht mir noch mancherlei bevor. Deshalb erwarten Sie nicht viel d von mir heute abend, ſondern nur einen ſchlichten von Herzen kom⸗ menden Gruß.(Beifall). Ich weiß ja, all das, was uns in dieſen Tagen bewegt, das hat mein lieber und verehrter Freund Ellenbeck und mein nächſter Landsmann aus Düſſeldorf ganz ſicherlich und in unüberirefflicher Weiſe geſagt. Die letzten Sätze von ihm. die ich noch hören durfte, die waren gerade aus meinem Herzen geſprochen. Ja ich diene und ich diene auch auf dem Boden des natlonalen und chriſtlichen S aates. (Beifall.) Ich diene, denn wir ſind alle Diener am Volk. Das iſt der höchſte Ehrentitel; wenn wir das tun, dann kann es unſerem Volk nicht ſchlecht gehen. Und jeder nach ſeiner Kraft, keiner ſollte ſich herausheben über das was er kann. Glauben Sie mir, es war nicht ich, der ſich heran drängte an das Amt, das mich nun über⸗ wältigend vielleicht drücken ſoll, das mich aber auch ehren und aus⸗ zeichnen ſoll, in dem Sinn, du haſt jetzt die Aufgabe: Diene. Ich bin herumgefahren in den letzten Wochen durch deutſche Lande und habe überall eine wunderbare Stimmung gefunden. Den Einklang gleicher Geſinnung, gleichen Willens die bewußte Abkehr von Parteiwirtſchaft und Kliquenwirtſchaft (Beifall.) Es ſcheint, als ob das deutſche Volk ſich darnach ſehne, einmal eine Gelegenheit zu finden, wo es außerhalb der Parteien und über Wirtſchaftsintereſſen hinaus etwa einigende Not des Volkes gibt. Nun hier findet ſich dieſe Veranlaſſung. Ich habe ge⸗ grüßt auf meiner Fahrt den Oſten in Breslau, in der Oſtmark ſprechen können zu den ſchwer betroffenen Volksgenoſſen in den Grenzgebieten und über unſere jetzigen Grenzen hinaus zu den ab⸗ geſchnürten und von uns geriſſenen Brüdern; habe ſprechen dürfen in Hamburg nach der Oſtnordmark hin und unſerer dort pracht⸗ voll fortſchreitenden wirtſchaftlichen Kraft mich erfreuen dürſen, gleichzeitig auch unſeren Auslandsdeutſchen wo immer ſie in Not und Elend leben unſerer Sympathien Ausdruck geben dürfen. Ich fuhr dann über Hannover, wo mich der Segen unſeres Hin⸗ denburg beglückte(Beifall), nach dem Süden zu unſeren bayeri⸗ ſchen Volksgenoſſen und freute mich des kräftigen deutſchen Sinnes, der dort lebt. Fühlte, daß die Mainbrücke, die uns früher trennte, nicht mehr trennend ſich aufrichtet, ſondern nur vereint. War in Stuttgart und ſah den kraftvollen Schwabengeiſt. In Karls⸗ ruhe heute nachmittag traf ich große Begeiſterung, herrliche Freu⸗ digkeit und ſtarken Sinn, und darf jetzt frohen Herzens, wenn auch — verzeihen Sie— phyſiſch ermattet, bei Ihnen erſcheinen. Und hier gilt mein Gruß zunächſt der Mannheimer Bevölkerung. Zwi⸗ ſchen meiner engeren Heimat, zwiſchen meinem kommunalen Auf⸗ gabenkreis Duisburg und Mannheim ziehen ſich jo ſo viel Fäden gleicher Intereſſen Wir oben im Norden und Sie unten im Süden die größten ſtärkſten u. entwicklungsfähigſten Häſen am Rhein. Dieſelben Sorgen, die uns bedrücken, in Duisburg ſeit Jahr und Tag, was auch Sie lange bedrückt hat: Ihre Pulsader war durch den Find abgeſchnitten worden, jetzt ſind Sie glücklich befreit; und mit Ihnen freuen wir uns ob Ihres Glückes. Aber mein Gruß der gilt nicht allein hier der Mannheimer Be⸗ völkerung des badiſchen Landesgebiets, nein, er ſoll über den Rhein gehen. Denn allzu gern wäre ich auch dem Rufe der Plaz gefolgt und hätte dort Auge in Auge den treuen Volksgenoſſen mich gegen⸗ zübergeſtelle, die vielleicht am allerſchwerſten unter den Gebie en der Seſetzten Länder zu leiden gehabt haben. Es ließ ſich nicht machen. Aber wir haben dieſe Verſammlung abſichtlich eingeſchoben, um Dieſen treuen Gruß hinüber zu ſenden über den Rhein, in die Pfalz. Ich hoffe nachher noch Gelegenheit zu haben, Herren der pfälziſchen Preſſe, die auch ein ſo großes Verdienſt für die Aufrechterhaltung deutſchen Sinnes in den bedrängten Gebieten hat, die Hand drücken zu dürfen, wenn mir auch die Sprache verſagen ſollte. Die Pfalz hat unendlich viel gelitten und ſie bleibt uns ein Vorbild für weiteres ſtandhaftes Stehen im Kampf um die deutſche Sache 5 Was ſonſt noch alles zuſammenkam, iſt vielleicht nur in den einzelnen Orten des beſetzten Gebietes ſchickſalswuchtig über die Lande gegangen. Verbrecheriſche Umtriebe wie in der Pfalz— wir haben ſie Gott ſei Dank nicht ſo kennen gelernt— und der Druck der Beſatzung iſt dort in Verbindung mit den ſeparatiſtiſchen Horten ja beſonders fühlbar geworden. Heißer Dank deshalb im Namen des Deutſchen Volkes unſeren Brüdern in der Pfalz für ihr Verhalten. Mögen ſie weiter feſt bleiben, das iſt unſer Ver⸗ kauen und unſer beſter Dänk.(Stürmiſcher Beifall.) Ueber die Pfalz geht es hinaus zur Saar. Auch der Saam gilt des Rheinlands herzlicher Gruß, denn wir kennen die wirt⸗ ſchaftlichen Nöten dieſer Bevölkerung. In etwa 10 Jahren wird die große Probe zu machen ſein auf die Treue des Saarlandes Keiner von uns, der hier im Saale iſt und keiner von denen, die draußen im unbeſetzten Gebiete leben, zweifelt daran, daß dieſe Probe ein Beiſpiel deutſchen, geraden und kernigen Sinnes ſein wird. Wir haben ſchwere Kämpfe zu beſtehen gehabt, um unſere ſpärlichen Reſte im beſetzten Gebiete; ſchwere Kämpfe werden wir noch führen müſſen, um das Unrecht wieder gut zu machen und zurückzuweiſen, was die Franzoſen und Belgier mit ihrem Ein⸗ bruch in das Ruhrgebiet begangen. Der Kampf, heroiſch geführt, iſt äußerlich verloren gegangen, innerlich aber war er uns reicher Gewinn. Wir glauben, dieſer Kampf wird der Schlüſſelpunkt einſt ſein für die Befreiung des ganzen Ge ⸗ bietes. In dieſem Kampf haben ſich— das muß ich hier erwäh⸗ nen— mißliche Kontroverſen nicht unter den Belgiern und Franzoſen, ſondern unter den Deutſchen abgeſpielt. Ich gehe auf dieſe Sache nicht ein, ich will nur ſagen, daß ich und meine Freunde reinen Herzens dieſen Kampf aufnehmen wollen. Ueber dieſe Auseinanderſetzung im deutſchen Lager muß ich ein letztes Wort in der morgigen Kölner Verſammlung noch ſprechen. Heute will ich Sie nicht damit behelligen. Heule handelt es ſich nicht darum, unter Deutſchen darüber zu ſprechen, wer etwa Un⸗ recht gehabt haben könnte in ſeinen politiſchen Meinungen, ſon⸗ dern heute handelt es ſich darum, in dieſer impoſanten Verſamm⸗ lung, der alle Parteien, alle Intereſſengruppen, Alte und Junge vereint, uns zur Treue zu bekennen, zu einer einigenden und nicht auseinander zu treibenden Löſung.(Beifall.) Wenn ich die Ehre haben ſollte, der Vertrauensmann größerer Teile des deutſchen Volkes zu werden, ſo kann ich das nur annehmen, wenn ich weiß, daß wirklich eine ſtarke und kräftige, nicht auf Partei- und Kliquenwirtſchaft beruhende Geſinnung und ein gleich gerichteter Wille dahinter ſteht. Dann will ich es übernehmen und ich glaube, ſo wie wir es formuliert haben, es programmatiſch auch richtig iſt. Dieſe gemeinſchaftliche Geſinnung und dieſer gemeinſchaftliche Wille iſt richtig und völlig unzweideutig in folgendem Verlangen dargeſtellt: Wir wollen die Fortbildung und innere Erneuerung des deutſchen Staates auf nationaler, aufſchriſtlicher und auf ſozialer Grundlage. Wir wollen national ſein, nicht als ob wir den Ehrentitel„national“ für eine Partei in Anſpruch nehmen, nein, national iſt jeder von uns, der bereit iſt, der Loſung zu folgen Ich dien dem Valerland! (Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.) Wir wollen nicht, daß irgend eine Richtung, ſtehe ſie links oder rechts, die es ehrlich meint, im Reich oder in den Ländern von der Mitbeſtimmung ausgeſchlof. 55 ſei; aber wir wollen uns auch nicht gefallen laſſen, daß große ichtungen deshalb von der Mitwirkung im Staate ausgeſchloſſen Dorden, weil ſte ſich national bezeichnen.(Starker Beifall.) Wir ſtehen auf dem Boden der Verfaſſung, weil es der Grund⸗ zedanke unſeres Volkes iſt. Iſt es ſchon die Pflicht eines Volkes und jeden Staatsbürgers, die Geſetze zu achten, ſo iſt ßhartih in erſter Linie auch Pflicht, der Verfaſſung mit Achtung zu begeg⸗ nen. Aber wir ſehen in der heutigen Verfaſſung, die voreilig und unter utopiſtiſcher Beurteilung allerlei Staatskundiger und Staats⸗ organiſatoren zuſtande gekommen iſt, nicht das Ideal. Wir wollen, wenn eine Aenderung dieſer Verfaſſung vor⸗ genommen werden muß, dieſe nicht vorgenommen ſehen durch irgend welche Gewaltakte. Das Schwert, noch Handgranaten ſind in dem Meinungskampfe eines Volkes nicht die richtigen Mittel, Klarheit u ſchaffen. Organiſch auf dem Boden der Verfaſſung kann ſich durchſetzen der Wille der Mehrheit der Bevölkerung, um as zu ändern, was nicht richtig iſt im gegenwärtigen Zuſtande, und um das herbeizuführen, was das Volk in ſeiner Mehrheit für richtig hält. Dabei wiſſen wir ſehr wohl, daß Mehrheiten wechſelnd ſind. Deshalb wollen wir nicht augenblickliche Mehrheiten entſchei⸗ den laſſen, denn die Richtung und die Tendenz, die in einem Volke durch Jahre hindurch werbend wirkt und ſich allmählich Luft ſchafft und ſich weite Kreiſe zu Anhängern macht, kann nicht ver⸗ kehrt ſein. Nicht nach Augenblicken, ſondern in beſonderer Fort⸗ bildung des Gegenſatzes richtet ſich der Weg. Ich erinnere mich der Worte des einſt ſo großen Organiſators und Reformators der preußiſchen Verwaltung, des Freiherrn von Stein, der geſagt hat: Eine Verfaſſung bilden heißt aus dem Vergangenen die Gegen⸗ wart fortbilden. Und wenn wir von der Vergangenheit ſprechen, ſo ſchämen wir uns der Vergangenheit nicht. Anſerer Väter Ark iſt uns heilig denn ſie war gut. Das Beſte, die Ehre und das Leben, haben wir von den Eltern ererbt, das laſſen wir uns nicht nehmen und wir ſpotten der Eltern nicht. Sicherlich iſt eine der Urſachen unſe. res Unglücks auch darin zu ſuchen, daß bei dem Alten nicht alles ſo war, wie es ſein ſollte; aber von der großen Linie der geſchicht. lichen Tradition laſſen wir uns nicht mit einem Federſtrich die Vergangenheit ſtreichen, die bleibt uns heilig. Heilig bleibt uns auch das Gedächtnis der Tolen (Die Verſammlung erhebt ſich von den Sitzen.) Wir bedauern, die im Weltkriege gefallen ſind. Ich muß ſagen, ich war ergriffen davon, wie gerade in Karlsruhe in zwei Verſammlungen die⸗ ſer Gedanke ein ehrfürchtiges Anbören fand. Das Andenken an die Gefallenen ſoll uns eine Mahnung ſein. Wir wollen daran denken, was ſie uns waren. Laſſen Sie mich einen Spruch ſagen von einem Kriegerdenkmal, wo es von treuer Kameradenhand ge⸗ ſchrieben auf Stein heißt: Wenn alles auch in Staub zerfällt, Wir wollen nicht entarten. Wir halten Schwert und Ehr uns blank, Das ehrt die Toten, die warten Ja, die Toten warten darauf, daß wir ihrer würdig ſind, daß wir ihre Verganenheit nicht vergeſſen und auch nicht vergeſſen das Symbol Schwarz⸗Weiß⸗Rot.(Stürmiſcher Beifall.) „Ich ſagte, daß wir die Verfaſſung zu achten haben; aber wir mißachten die Verfaſſung und auch ihre Symbole nicht, wenn wir uns nicht gefallen laſſen, daß das, was uns heilig iſt, in den Staub gezogen wird. Wir wollen unſer Gemeinleben— denn der Staat iſt das größte Gemeinleben— aufchriſtlicher Grunde lage erbaut ſehen, aber nicht im Sinne konfeſſionellen Dog⸗ matismus. Wir wollen die Bekenntniſſe, wie ſie hiſtoriſch gewor⸗ den ſind in der Form der großen Glaubensgemeinſchaften ehren und achten. Wir wollen ehren und achten die tiefe innere Religio⸗ ſität des Andern. Was dem einen heilig iſt, darf nicht verletzt oder mißachtet werden. Die großen Glaubensgemeinſchaften müſſen auch auf dem Grundſatze wahrer Duldſamkeit beruhen. Deshalb weg mit dem Gedanken des Kulturkampfes, mit dem geſpielt wird und den man mir auch perſönlich zu imputieren in dieſem Wahl⸗ kampf die Frechheit hatte. Ich habe mit Kulturkampf nichts zu kun und die Vergangenheit im Kommunalleben, die ich hinter mir habe, ſpricht dafür, daß ich niemals derartigen Neigungen nachgegangen bin. Hätte ich es gewagt, ich hätte in meinem Amt nicht 2417 155 können. Es tut mir deshalb leid, daß von evangeliſcher Seite— ich ſage das auch hier in dieſer Verſammlung in voller Oeffentlich⸗ keit— in dieſem Wahlkampfe die konfeſſionellen Geiſter durch eine Proklamation des evangeliſchen Bundes unnötig verſchärft wurden. Damit dient man unſerer Sache nicht. In dieſem Wahlkampfe handelt es ſich nur um die Betätigung eines chriſtlich⸗ nationalen Willens. Wir denken uns die Entwicklung des Staates ſelbſtverſtändlich ſtark f ozial, aber nicht ſozial⸗ demokratiſch, denn mit dem ſozialdemokratiſchen Hirngeſpinſt haben wir genug trübe Erfahrungen gemacht.(Starker Beifall.) Der Sozialismus iſt dem deutſchen Weſen fremd, wenn er merkwürdi⸗ gerweiſe auch auf dem deutſchen Boden Wachstum gefunden hat. Aber es wird ſich ſchon umkehren und wir werden ſehen die Be⸗ kehrung der Menge. Man fühlt ſich wirklich an der Naſe herum⸗ geführt, man will nichts mehr wiſſen von den Schlagwörtern des Klaſſenkampfes und des internationalen Pazifismus. Wir haben allen Grund, unſere Dinge bei uns ſelbſt zu regeln. Was wir vom Auslande erfahren haben, das waren Phraſen und Knebel und nichts anderes. Wir wollen unſere Dinge ſelbſt regeln im wirtſchaftlichen und politiſchen Leben. Wir wollen die großen öko⸗ nomiſchen Rätſel, die dem deutſchen Volke nicht erſpart werden, und die vielmehr auf dem Gebiete des Mittelſtandes liegen, wie auf dem Gebiete des Proletariers, löſen in Brüderlichkeit und egenſeitigem Verſtändnis. Wir brauchen keine beſonderen Ver⸗ prechungen zu machen und demagogiſche Redensarten zu führen. Mit Verſprechungen iſt dem Volke ja nicht gedient. ir müſſen e ſuchen, die Grundlagen einer vernünftigen Wirtſchaft eſtzulegen. Wenn wir nicht eine geſunde Wirtſchaft haben, dann ſind die ſozialpolitiſchen Verſprechungen eitel Hauch und Ra u ch. Deshalb wollen wir eine geſunde, von ſtarkem ſozialen Sinne be⸗ lebte und durchdrungene Wirtſchaft führen. Wir wollen uns in außenpolitiſchn Dingen nicht die Internationale hinein⸗ reden laſſen, ſondern wir wollen unſere Dinge national ordnen, d. h. nach dem Verſtändnis von uns unbd nicht nach dem Augenſchielen nach Auswärks Das iſt im Weſentlichen das, was wir uns vorgenommen haben und was uns einigt. Es ſcheint nicht ganz verkehrt zu ſein, denn es iſt wunderbar, wie ſich im ganzen— Lande Parteien und Richtungen und Gruppen harmoniſch zuſammenfinden. Das hat mit meiner Perſon nicht das Geringſte zu tun. Das hat nur mit dem großen Gedanken zu tun, der uns eint und deſſen Vertreter zu ſein ich der berufene Mann ſein ſoll. Sollte ich es werden, dann glauben Sie mir, daß ich das Amt verfehen werde nach meinen ganzen Kräften. Aus dem Volke komme ich, mich haben in meiner Auffaſſung Staatsumwälzungen in keiner Weiſe berührt(Beifall), ich bin wirklich der alte geblieben, der ich früher war. Anſtändige Geſinnung erſchien mir im politiſchen Leben immer etwas Selbſtverſtändliches und zu der Anſtändigkeit gehört auch das Gefühl, ein dienendes Mitglied des Volkes zu ſein. Ein ſolcher Volksgenoſſe zu ſein und zu bleiben, wird mein Stolz ſein, ganz einerlei, ob dieſe Ehre, die mir zugedacht iſt, auf mein ſchwaches Haupt fällt oder nicht: Ich diene. Wir wollen dienen und wir wollen dem Vaterlande das geben, war wir haben, denn wir glauben daran, daß es wieder hoch kommt mit uns. Dieſem Glauben laſſen Sie uns nunmehr lauten Ausdruck geben, indem Sie ſich erheben und mit mir einſtimmen in ein von Herzen kom. mendes Hoch auf unſer treues, auf unſer liebes und au unſer nimmer auseinander zu reißendes deutſches Vaterland: Das eutſche Vaterland, es lebe hoch, hoch, hoch!(Starker, nicht endenwollender, begeiſterter Beifall.) Lanòdtagsabg. Burger⸗Ludwigshafen der als letzter Redner das Wort ergriff, führte folgendes aus: Deutſche Männer und Frauen! Was ſoll ich nach den Worten, die Sie heute Abend, vor allen Dingen aber aus berufenem Munde, gehört haben, noch ſagen. Ich ſoll zum Schluſſe als Pfälzer ſprechen. Als Pfälzer zunächſt „„„den Peorshingsworten des Herrn Morſihaonden, vor allen Dingen auch herzlicher Dank den Worten, die Herr Jarres der Pfalz gewidmet hat. Das eine darf in dieſer Stunde geſagt werden: was da drüben überm Rhein Großes geleiſtet wurde, iſt, daß das ganze Pfälzer Volk ohne Unterſchied des Standes, ohne Unterſchied der Parteien zuſammengeſtanden iſt zu einem Werk. Als Pfälzer möchte ich noch eins ſagen zu der Frage, die uns jetzt bewegt, zur Frage der Reichspräſidentenwahl: Wir Pfälzer ſind gute Bayern, ſtanden und ſtehen in ſchweren Zeiten treu zu unſerem Staate, aber die Reichspräſidenkenwahl iſt eine deulſche Frage u. in deutſchen Angelegenheiten kennen wir keine Länd erkandl⸗ datur mag ſie von Bayern oder Baden kommen,(Stürm. Beifall.) Das iſt der große Unterſchied zwiſchen der Reichspräſidentenwahl und der Reichstagswahl: das Ergebnis einer Reichstagswahl ſind die Fraktionen im Reichstage, das Ergebnis dieſer Reichs präſidentenwahl ſoll die Gewinung eines Mannes ſein, der dem gangen deut⸗ ſchen Volke gehört.(Stürmiſcher Beifall.) Die politiſchen Geg⸗ ner des verfloſſenen Reichspräſidenten Ebert können für ſich in An⸗ ſpruch nehmen, daß ſie vergeſſen haben, daß das erſte Oberhaupt der deutſchen Republik aus einer beſtimmten Partei ſtammte. Man mag Karl Jarres politiſch anrennen, man mag ſein politiſches Programm bekämpfen, aber Hände weg von der Reinheit ſeiner Geſinnung. (Stürmiſcher Beifall.) Deutſche Männer und Frauen! Ein Verliner Blatt hat in dieſen Tagen davon geſchrieben, daß Jarres in der Pfalz immer mehr an Sympathien verliere. Der Mann, der das geſchrieben hat, kennt die Pfälzer nicht. Er mag die fragen, die heute in großer Zahl über den Rhein gekommen ſind und die nur das eine bedauern, daß Jarres nicht ſelbſt da drüben in der Pfalz ſprechen konnte. Der Deutſche vergißt ja ſo leicht ſeine Geſchichte, aber um die, die das Jahr 1923 am Rhein mit erlebt haben, hat die Erinnerung ein Band geknüpft, und in dieſes Band iſt der Name Jarres mit hineingeſchlungen. (Stürmiſcher Beifall.) Als es ſich vor Jahresfriſt darum handelte, ob im beſetzten Gebiet am 4. Mai zum Reichstag gewählt werden ſollte, da haben Viele— und zu dieſen zählte auch ich— die Auf⸗ faſſung vertreten, man könne im beſetzten Gebiet nicht wählen, ſo⸗ lange es in Feſſeln liege. Damals fanden mancherlei Beſprechungen in Berlin ſtatt. Bei einer ſolchen höre ich heute noch Jarres ſagen: Wenn zum deutſchen Reichstag gewählt wird, dann muß auch im beſetzten Gebiet mitgewählt werden, denn 2 wir wollen von uns aus nicht ein deulſches Geblet minderen 9 deutſchen Rechts ſchaffen. 9 (Lebhafter Beifall.) Und obwohl ſich dieſe Auffoſſung von der man⸗ ches anderen unterſchied, ſo war es doch dasſelbe heiße Herz, das dieſer Auffaſſung in den düſteren Spätſommertagen des Jahres 1923 Ausdrck gab, als damals vor einer Verſammlung von Vertretern de⸗ ganzen beſetzten Gebietes in Berlin die traurige Lage offenbar wurde. Damals hat der Mann, der als einfacher Frontkrieger des Jahre⸗ 1923 in der Verſammlung weilte, dem einen Ausdruck gegeben: wir könnens nicht glauben und wollens nicht laſſen, daß der Kampf um die Erhalkung deutſchen Gebletes bel Deulſchland aufhörl. Und in dieſer deutſchen Geſinnung, der damals Jarres Ausdruch verliehen hat, ſind die Kämpfe ausgegangen, die in den letzten Ta⸗ gen und Wochen ſich perſönlich an ihn herangemacht haben. Wir wiſſen das eine: ſiegt Jarres in dieſem Kampfe, dann rcommtein Mann mit heißem deutſchen Herzen an die erſte Stelle des deutſchen Reiches. Und er wird ſein ein Hüter des Beſtandes und Mehrer des Wohlergehens Aller. Und er wird wahr machen, daß über dem Reichspräſidenten, über den Parteien, über dem Reichstag, über Allen noch eins iſt, an das wir alle glau⸗ ben und das wir lieben: das gemeinſame deulſche Valerland!— Langanhaltender ſtürmiſcher Beifall folgte dieſen warmherzigen Ausführungen dieſes kernhaften Pfälzers. Donn brauſten die Kläng⸗ des Deutſchlandliedes durch den Rieſenſaal. Damit ſchloß um 10. eine vaterländiſche Kundgebung von ſeltener Größe, In der Parallelverſammlung im Muſenſaal hatten alle jene Platz gefunden, denen es nicht mehr möglich war, in den Nibelungenſaal hineinzukommen. Dort ſprachen Kapitänleutnant Ottmer, Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher, Studienrat Ellenbeck und vor allem der Kandidat Dr. Jarres, der auch hier ſich die Herzen im Fluge gewann. Als aus dem Nibelungenſaal die Klänge der Orgel und des Deutſchlandliedes herübertönten, knüpfte er an ſie an, ſo daß auch dieſe Verſammlung mit den Worten, und dem Geiſt unſeres Na⸗ tionalliedes ſchloß. Ein vom Generalſekretär Bumann ausge“ brachtes Hoch auf Jarres fand ſtürmiſchen Widerhall. Nach den Verſammlungen fand im Kommiſſionsgzimmer eln Preſſeempfang ſtatt, bei dem Verleger und Redakteure badiſcher, heſſiſcher und pfälziſcher Zeitungen zugegen waren. Verlagsdirektor Ferdinand Heyme richtete überaus herzliche Begrüßungsworte an Dr. Jar⸗ res und gab der Verſicherung Ausdruck, daß die nationale Preſſe einmütig hinter ihm ſtände. Hoffentlich werde ihm und ihr der Sieg beſchieden ſein. Dr. Jarres dankte und machte einige ver⸗ trauliche Mitteilungen, über die binnen kurzem näheres bekannt werden wird. Im beſonderen widmete er ſich den Pfälzer Herren, denen er Förderung und Anteilnahme verſprach. Mit einem kur⸗ zen Schlußwort des Hauptſchriftleiters Kurt Fiſcher fand der Empfang, der bei allen Anweſenden tiefen Eindruck hinterließ⸗ ſein Ende. Dr. Jarres weilte mit ſeiner Begleitung dann noch einige Zeit im Kreiſe der Führer des hieſigen Reichsblocks und trat dann um Mitternacht die Weiterfahrt nach Frankfurt an. Jarres ſpricht in Köln über die Rheinlandpolitik Wie wir erfahren, wirb Dr. Jarres am heutigen Freitag in Köln über die Rheinlandpolitik ſprechen und bei dieſer Gelegenheit auf die Ausführungen Dr. Adenauers antwor ten⸗ Jarres in Karlsruhe Dr. Jarres traf am Donnerstaa nachmittaa gegen 3 Uhr von Stuttgart in Karlsruhe ein. Zu ſeiner Bearüßuna hatte ſich der geſchäftsführende Ausſchuß des Reichsblockes auf dem Bahnſteig ein gefunden. In der Bahnhofsvorhalle und vor dem Gebäude hatte ſich ein zallreiches Publikum verſammelt, das lebhafte Hochrufe au Dr. Jarres ausbrachte. Er begab ſich mit ſeiner Begleitung und den Herren des geſchäftsführenden Ausſchuſſes nach dem Schloßhotel, vor dem ebenfalls ein zahlreiches Publikum verſammelt war. Infolae der Anſtrenaungen der Reiſetage und einer hinzugekommenen Er kältung— Dr. Jarres hatte geſtern nachmittag Fieber— mußte er ſich auf ärztliche Anreaung Zurückhaltung auferlegen. Vor Beainn der Verſammluna in der Freſthalle ſand im Vor⸗ raum ein Empfana ſtatt. zu dem beſondere Einladungen ergangen waren und bei dem Dr. Jarres Fragen vorgeleat und Anreaunaef gegeben wurden. Die Verſammluna in der Feſthalle. die bis auk den letzten Platz gefüllt war, begann mit einem Muſfikvortrag des Lie des„Was iſt des Deutſchen Vaterland?“. Nach Bearüßunasworten des Vorſitzenden des geſchäftsführenden Ausſchuſſes, des Direktors Wagener leate Reichstaasabgeordneter Dr. Curtius Zeuanis ab für das Wirken Dr. Jarres' als Reichsminiſter des Innern. führte u. a. aus, daß das Miniſterium des Innern, bevor Dr. Tarres das Amt übernommen habe. die Quelle des Zentraliſismus und einer Fülle des Aeraers für die deutſchen Länder geweſen ſei. Sein Ver⸗ dienſt ſei es, dieſem Unweſen goſteuert zu hahen. Wenn man heute die Ueberzeugung habe. daß trotz allen Unglücks das Reich uns bleibe, ſo ſei das ein weſentliches Verdienſt mit des ſtillen Wirkens Dr. Jarres'. Er habe auch das ganze deutſche Bürgertum, das zum Teil abſeits vom Staat geſtanden habe, wieder an den deutſchen Staat berangefüßrt und durch leinen Kampf an Rhein und Nußbr ſi —— gSnn SW e ————— — 2 — — 12 Freitag. den 27. märz 1925 0 neue Mannheimer Zeitung(Mittag ⸗Rusgabe) . Seite. Nr. 148 das Vertrauen aller Kreiſe erworben. Dr. Curtius verlanate hierauf vom Kandidaten Wahruna der badiſchen Eigenart und dankte dem Kandidaten. daß er Berückſichtigung der Eigenart der deutſchen Län⸗ der für den Fall ſeiner Wahl zugeſichert habe. Dr. Curtius gab dann ekannt. wie er am 4. März. dem Tage, als Jarres die Nachricht er⸗ hielt, daß er als Kandidat für die Reichspräſidentenwahl aufaeſtellt werden ſollte, mit Dr. Jarres zuſammentraf. Meine Frage, warum er das Amt des Reichsminiſters niedergelegt und mit dem beſchei⸗ rn, denen des Oberbürgermeiſters vertauſcht habe, beantwortete Dr. ber Jarres. nicht nur aus innerem Zwana die Treue der Stadt Duisbura — mit Treue zu vergelten, ſondern auch den Franzoſen und Belaiern zum Trotz mußte ich auf dieſem Poſten wieder amtieren. 5. Hierauf beſtiea Dr. Jarres, von der Verſammluna ſtürmiſch I5 bearüßt. das Rednerpult und leate in einfachen ſchlichten Worten ſein l Proaramm dar. indem er beſonders auch der Gefallenen des Welt⸗ die krieges aedachte. Nach Schluß der Verſammlung wurde im Kon⸗ ih derthaus eine Paralellverſammlung abaehalten. Als 12 Jarres ſich dorthin begab, durchbrach die Menge unter Hochrufen die g⸗ olizeiabſperrungskette. In der Paralellverſammluna wies zunächſt n⸗ Abaeordneter Dr. Maner⸗Karlsruhe auf die Bedeutuna der Reichs⸗ er präſidentenwahl hin. Nach einer Rede Dr. Jarres' ſchloß der Land⸗ ag bund⸗Abageordnete Klalber mit einem Dankeswort an den Kan⸗ im didaten die Kundaebung. Im Anſchluß an die beiden Verſammlungen wurde von Dr. 3 Jarres mit einer kurzen Anſprache am Bismarckdenkmal ein aroßer — 1399 Kranz mit ſchwarz⸗weiß⸗roten Schleifen zu Ehren des Reichsarün⸗ 1 ders niedetgelegt. Hierauf trat gegen 7 Uhr Dr. Jarres, von der e Menge wit Hochrufen verabſchiedet, im Auto die Weiterreiſe nach Mannheim an. „ie 0 1 en 2 6s Demokratiſche Geſchichtsklitterei Bel der üblen Verhimmelung Hellpachs ſcheut die demokratiſche ft Preſſe nicht einmal vor tatſächlichen Unwahrheiten zu⸗ rück. So behauptet ſie in einem Aufruf an die Landbevölkerung, in 0 dem ſie Hellpach gewiſſermaßen als vergeiſtigten Landwirt der Bauernſchaft ſchmackhaft machen will:„Obwohl er nicht Polit'ker war, hat ihn der badiſche Staat vor einigen Jahren zum Kul⸗ tusminiſter und dann zum Stoatspräſidenten berufen, wegen 5 großen Kenntniſſe und weil er ein warmes Herz fürs Volk 10 Demgegenüber ſei ein für allemal feſtgeſtellt, daß nicht der badiſche Stoat Herrn Dr. Hellpach zum Kultusminiſter berief, ſon⸗ dern die Demokratiſche Partei, die nach dem plötzlichen Rücktritt Hummels in tödlichſter Verlegenheit war, wen ſie für das Amt des Kultusminiſters präſentieren ſollte. Nach vielem Hin und Her ge⸗ lang es endlich, die Bedenken Hellpachs zu zerſtreuen, ſo daß er als Kultusminiſter in die badiſche Regierung eintvat. Staatspräſiden: von Baden iſt er aber nicht geworden„wegen ſeiner großen Kennt⸗ niſſe und weil er ein warmes Herz fürs Volk hat“, ſondern weil nach dem berühmten Turnus die Demokratiſche Partei dran war, für dieſes Jahr den Staatspräſidenten zu ſtellen. Um ein Haar hätte Hellpach auch dieſe Würde nicht erreicht, weil, wie erinnerlich, im vorigen Jahr das Zentrum wiederholt verſuchte, den Turnus zu durchbrechen, um Herrn Köhler zu verewigen. Schließlich ließ es ſich aber mit Rückſicht auf die diesjährigen Landtagswahlen noch einmal bewegen, den Demokraten zu Liebe den Turnus beizube⸗ halten, ſo daß Herr Hellpach alſo aus rein formalen Grün⸗ den badiſcher Staatspräſident wurde. Dieſe Dinge ſind in Baden allgemein bekannt. Umſo merk⸗ würdiger iſt es, daß ſich die demokratiſche Preſſe nicht ſchämt, ſie anders darzuſtellen, als ſie in Wirklichkeit ſind. agRNRN KANASan A 4 Oeſer im Erholungsurlaub Wie wir erfahren, hat der Generaldirektor der Reichseiſenbahn, Deſer, auf ärztliche Anordnung einen längeren Erholungsurlaub an⸗ getreten. Im Einverſtändnis mit Oeſer hat deshalb der Verwaltungs⸗ rat beſchloſſen, den Vizepräſtdenten des rwaltungsrates, Staats⸗ ſekretär a. D. Stieler zu beauftragen, auf die dauer von zwei Monaten die Geſchäfte des Generaldirektors wahrzunehmen. Oeſers Juſtand ſehr ernſt Ein ſpäter eingegangenes Telegramm unſeres Berliner Büros meldet: Dder Generaldirektor der Reichsbahn, Oeſer, der ſchon ſeit längerer Zeit kränkelt, hat, wie uns mitgeteilt wird, vor⸗ geſtern einen Blutſturz erlitten. Sein Zuſtand iſt bedauerlicher⸗ weiſe ſehr ernſt. Schweres Bergwerksunglück 1— Straßburg, 27. März. Nach einer Meldung aus Metz hat ſich in Lothringen ein ſchweres Bergwerksunglück ereignet. In dem Bergwerk Merlebach ſtürzte ein vollbeſetzter Förderkorb 300 Meter in die Tiefe. Achtzig Bergleute ſollen eingeſchloſſen ſein. Die Zahl der Opfer in dem Förderkorb iſt noch nicht bekannt. * 51 Tote 32 verletzte Bei Redaktionsſchluß erhalten wir hierzu noch folgende Depeſche unſeres Saarbrückener Mikarbeiters: Zu dem Grubenunglück in Merlebach wird ſoeben bekannt, daß bis jett 45 Tote und 32 verletzte geborgen worden ſind. Es dürften noch etwa 6 Toke in der Grube ſein. der zweite Magdeburger prozeß Scheidemanns„reizbare Leber“ In dem Magdeburger Prozeß gegen Rothardt verlieſt der Vor⸗ ſitzende bei Eröffnung der Donnerstagſitzung ein ein⸗ gegangenes kreisärztliches Atteſt über den ſundheitszuſtand des Oberbürgermeiſters Scheidemann. Das Atteſt lautet dahin, daß der Kreisarzt nach einem Zeugnis des Berliner Arztes Dr. Hirſch feſt⸗ geſtellt habe, daß Scheidemann an Magen- und Darmgeſchwüzen leide. Die perſönliche Unter uchung Scheidemanns habe ergeben, daß er gut gewachſen und genährt ſei, daß dagegen ſedoch die Leber reizbar ſei. Vor Ablauf von drei Monaten ſei es unmöglich, Scheidemann den Strapazen eirer Reiſe oder einer Verneh nun auszuſetzen. Rechtsanwalt Luetgebrune: Nach dieſem Atteſt ſtelle ich feſt, daß in der„Kaſſeler Ztg.“ heute ein Arttenl e ſchienen iſt, nach dem Herr Scheidemann abends in einer Wahlverſammlung . in Kaſſel ſprechen will. Gendraſftaatsanwaln Die Abſicht des Herrn Scheide⸗ mann, Donnerstag abend zu ſprechen, iſt nebenſächich. Nach dem Alctteſt will Herr Scheidemann drei Monate Rrhe haben. Die St ats⸗ aanwaltſchaft kann auf eine Gegenüberſtellung mit Richard Müller, Maltzan, Dittmann uſw. nicht verzichten. Ich ſtelle den Antrag, daß das Gericht in Kaſſel anfrogt, ob nicht die Gegenüberſtellung in Kaſſel erfolſen kann. Allerdings wird das mit ſceliſchen Aufregungen verbunden ſein. .⸗A. Luetgebrune: Ich werde unter Beweis ſtellen, daß am 23. März Herr Scheidemann in der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung in Kaſſel ſich mit einem Gegner herumgeſchlagen bat. Wir 2 75 den Antrag, daß Scheidemann hier vernonmen wird, da r Geſamteindruck für das Geſamtgericht notwendig iſt. Die Feſt⸗ der mich, da ſie ſeinerzeit mit Entlaſſung des Zeugen einverſtanden war. ——— Die Staatsanwaltſchaft hat ein erhebliches Intereſſe daran, den Prozeß zu Ende zu führen. Doshalb beantragen wir, den Kaſſeler und den zuſtellen, ob Scheidemann in Kaſſel vernommen werden kann. J das nicht durchführbar, ſo ſehe ich keine Möglichkeit für die Weiter⸗ führung des Prozeſſes. Berliner Arzt zu vernehmen, um 155 ch Reichsgeſetzliche An Der mit Spannung erwartete Seſetzentwurf Zum Zwecke der endgültigen Löſung der Aufwertungsfrage hat die Reichsregierung den geſetzgebenden Körperſchaften die Entwürfe eines Geſetzes über die Aufwertung von Hypotheken und anderen privatrechtlichen Anſprüchen(Auf⸗ wertungsgeſetz) und eines Geſetzes über die Ablöſung öffegt⸗ licher Anleihen zugeleitet. Dder Entwurf des neuen Aufwer⸗ tungsgeſetzes bringt für Hypotheken, Grundſchulden und Reallaſten ſowie für hypothekariſch geſicherte Forderungen eine Erhöhung des Aufwertungsſatzes von 15 auf 25 vom Hundert, wenn die ge⸗ nannten Rechte zur Zeit des Erwerbes innerhalb der erſten Häifte des Wehrbeitragswertes des belaſteten Grundſtückes lagen. Der Entwurf hält unter Ablehnung der Individualaufwertung an»er ſchematiſchen Aufwertung nach feſten Hundertſätzen des Goldmark⸗ betrages des aufzuwertenden Rechtes feſt, wobei es bei der Mög⸗ lichkeit der Herabſetzung zu Gunſten des Schuldners bleibt. Nach dem Entwurf wird der Aufwertungsbetrag vom 1. Januar 1925 ab mit 2 vom Hundert, vom 1. April 1925 ab mit 4 vom Hundert und vom 1. Januar 1926 ab mit 5 v. H. verzinſt. Die Verzin⸗ ſung der Zuſatzaufwertung ſoll mit dem 1. Januar 1928 nit 5 Prozent beginnen. In keinem Falle aber ſollen höhere Zinſen gezahlt werden als die vereinbarten. Die Zahlung des Aufwer⸗ tungsbetrages ſoll, wie ſchon bisher, nicht vor dem 1. Januar 193˙2 verlangt werden können. Die Aufwertungsſtellen können aber Abſchlagszahlungen bis längſtens 1935 gewähren Die Zu⸗ ſatzaufwertung von 10 Prozent ſoll bis 1940 ge⸗ ſtundet werden. In allen Fällen kann der Schuldner mit kurzen Kündigungsfriſten vorzeitig zahlen. Für die Hypotheken und andere dingliche Rechte ſowie hypothekariſch geſicherte Forderungen iſt eine Rückwirkung bis zum 1. Januar 1923 zur Hälfte der Aufwertungs⸗ beträge vorgeſehen. Geſchloſſene Vergleiche werden nicht berührt. Die Aufwertung der hypothekariſch geſicherten perſönlichen Rechtskaufgeldforderungen nach allgemeinen Vorſchriften, alſo auch über den Normalſatz hinaus, wird für alle nach dem 31. Dezember 1911(bisher 1918) begründeten Forderungen zugelaſſen. In dem Entwurf eines Geſetzes über die Ablöſung öffentlicher Anleihen iſt eine endgültige und einheitliche Regelung aller Mark⸗ anleihen des Reiches, der Länder und der Ge⸗ meinden vorgeſehen. Die Markanleihen des Reiches mit Aus⸗ nahme der Zwangsanleihe, ſollen in einer Anleiheablöſungsſchuld des Deutſchen Reiches umgetauſcht werden. Das Umtauſchver⸗ häunis iſt bei den Vorkriegs⸗ und Kriegsanleihen 5 v.., bei der Sparprämienanleihe 2: v. H. des Nennbetrages. Die Anleihe⸗ ablöſungsſchuld im allgemeinen iſt bis zur Erledigung der Repara⸗ tionsverpflichtungen unverzinslich und nicht tilgbar. Abweichend von dieſer allgemeinen Regelung werden Anleihe⸗ altbeſitzer, das heißt Perſonen, die ſeit dem 1. Juli 1920 ihre Mark⸗ anleihen ununterbrochen beſitzen, bevorzugt behandelt. Für die Anleiheablöſungsſchuld, die ſie für ihre alten Anleihen erhalten, wer⸗ den jährlich rund 140 Millionen Reichsmark verausgabt. Dieſer Be⸗ trag entſpricht ſchätzungsweiſe 14 Prozent der Ablöſungsſchuld der Altbeſitzer. Er iſt mehr als drei Viertel der Aufwendung, die das Reich im Jahre 1914 für die Verzinſung ſeiner Anleihen zu machen hatte. 50 Millionen Reichsmark dieſer Summe werden bei Zu⸗ grundelegung einer Schätzung von 20 Milliarden Mark Altbeſitz⸗ anleihen dazu verwendet, die Anleiheablöſungsſchuld der Altbeſitzer mit 5 v. H. in Form einer ſelbſtändigen Rente zu verzinſen. 25 Millionen Reichsmark der Anleiheablöſungsſchuld der Altbeſitzer werden jährlich zum Nennbetrage getilgt. Weitere 25 Millionen Mark werden für Prämien bis zum vierfachen des Nennbetrages .⸗A. Luetgebrune: Die Frage, ob durch die Unmödich⸗ keit einer Weitervernehmung Scheidemanns eine Vertagung des Prozeſſes notwendig werden ſoll, erſcheint uns ausgeſchloſſen. Wern Scheidemann in Kaſſel vernommen werden ſoll, muß das ganze Gericht dabei ſein. Aber es läßt ſich noch gar nicht überſehen, welche Zeugen dann dazu noch notwendig ſind. * Noch 120 Ebert-Beleidigungsprozeſſe? i Berlin, 27. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Beim Staats⸗ gerichtshof ſchweben noch 120 Verfahren wegen Beleidi⸗ gung des verſtorbenen Reichspräſidenten, außer⸗ dem noch bei anderen Gerichten 10—15 ähnliche Prozeſſe. Aus dem Staatsgerichtshof iſt nun angeregt worden, alle dieſe Verfahren einzuſtellen Ein Vorſchlag in dieſer Richtbng iſt auch bereits, wie ein hieſiges Nachrichtenbürd wiſſen will, dem Reichsjuſtizminiſterium zugegangen. Eine Entſcheidung iſt noch nicht getroffen worden da möglicherweiſe beim Amtsantritt des neuen Präſidenten dieſe Ver⸗ fahren durch Amneſtie erledigt werden. die deutſchen Kirchenvertreter in Stockholm Im deutſch⸗evangeliſchen Kirchenausſchuß wurden zur Stockhol⸗ mer Weltkirchenkonferenz noch abgeordnet: Der derzeitige Rektor der Berliner Univerſität Dr. D. Holl, Profeſſor Dr. Richter. Oberkonſiſtorialrat Hoſemann⸗Berlin und Suverintendent Dr. Nold⸗ Saarbrücken. Hierzu treten die bereits in einer früheren Sitzung vom Kirchenausſchuß Gewählten, die Delealerten der Kirchenreaie⸗ rungen, die deutſchen Mitalieder des internationalen Komitees ſowie eine Grupre perſönlich eingeladener Teilnehmer, darunter der Lan⸗ desbiſchof Dr. Ihmels⸗Dresden, ſtellvertretender Reichspräſident Dr. Simons und Profeſſor Dr. von Harnack⸗Berlin. Ruſſiſche Anbiederung an die Türkei 2J Berlin, 27. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Ein ruſſiſcher Delehferter namens Kuroff hat ſich, wie der„Voſſiſchen Ztg.“ ge⸗ meldet wird, nach Angora begeben, um dort ruſſiſch⸗tür kiſche Wirtſchaftsverhandlungen anzubahnen. Die Sowet⸗ regierung will angeblich ihre Hilfeleiſtung bei der Wiederbelebung deg türkiſchen Handels anbieten und Nohſtoffe, Zement und Bau⸗ hölzer zu günſtigen Bedingungen liefern, ferner Petroleum in großen Mengen Die Lieferung ſoll unter Vermeidung des Zwiſchen⸗ handels direkt an den Verbraucher erfolgen.— Auch das geht unter der Rubrik bolſchewiſtiſcher Bluff. die Rabinettskriſe in Japan Aus Tokio wird eine neue ſchwere Kriſis der neuen Koalitions⸗ regierung gemeldet. Mit aroßer Mehrheit hätte das Oberhaus das Budget abaelehnt und ſei zu einer Annahme nur bei Streichung von einer Million Yen bereit. Das Budaet wäre dann an das Unterhaus zurückgegangen und habe eine Kriſe hervorgerufen, deren Ausgana ſchwer abzuſehen ſei. Kabinettskonferenzen ſeien in vollem Gange. Es habe den Anſchein, als ſei der Premierminiſter bereit, die Strei⸗ hung vorzunehmen. Die Miniſter für Schulweſen und Eiſenbahn würden dann jedoch beſtimmt zurücktreten. Deshalb ſei es nicht aus⸗ werkungs⸗Regelung der ausgeloſten Anleiheſtücke verwendet. Auf dieſe Weiſe erhält ein Teil der Altbeſitzer eine Aufwertung bis auf 25 b. H. ihrer alten Anleihen. Dies wird den Kurs der Wertpapiere der Altbeſitzer günſtig beeinfluſſen. Den Anleihealtbeſitzern werden die Mündel ſowie die Skif⸗ tungen und Anſtalten gleichgeſtellt, die zur mündelſicheren Anlage ihres Vermögens ſatzungsgemäß verpflichtet waren, auch wenn ſie Anleihen nach dem 1. Juli 1920, aber vor dem 1. Juli 1923 er⸗ worben haben. Eine Unterbrechung der Ausloſung ſoll nur für den Fall vor⸗ behalten bleiben, daß die künftige Finanzlage des Reiches es unbe⸗ dingt erforderlich machen ſollte. Neben dieſer allgemeinen Prämienausloſung erhalten die Alk⸗ beſitzer von Kriegsanleihen im Falle ihrer Bedürftigkeit bis zu einem Höchſtbetrage eine jährliche Rente von 2 v. H. ihrer alten Markanleihen. Dies wird ſchätzungswelſe 40 Millionen Reichsmark jährlich erfordern. Dieſe regelmäßigen Leiſtungen für die Anleiheablöſungsſchuld ſollen ergänzt werden durch künftige Einnahmen des Reiches aus den Dividenden der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft. Mit diefen Mitteln ſoll die Tilgung der Anleiheablöſungsſchuld der Altbeſitzer verſtärkt werden. Ein Teil der Mittel ſoll für die Tilgung der Ab⸗ löſungsſchuld der neuen Beſitzer Verwendung finden. Darüber hinaus ſoll noch ein einmaliger Betrag von etwa 150 Millionen Reichsmark für eine erſtmalige größere Vorzugstilgung der Altbeſitzanleihen der Sparkaſſen, der Träger der Sozialverſiche⸗ rung und der Bedürftigen mit einem Kriegsanleihealtbeſitz von weniger als 1000 Mark zur Verfügung geſtellt werden. Die Markanleihen der Länder und Gemeinden werden gleich⸗ falls im Verhältnis von 5 v. H. in Ablöſungsanleihen umgetauſcht. Die Anleihen der Länder und Gemeinden ſind jährlich mit min⸗ deſtens 5 v. H. und höchſtens 10 v. H. zu verzinſen und zu tilgen. Einnahmen der Länder und Gemeinden aus werbenden Betrieben ſind zu einer Verſtärkung des Anleihedienſtes in gewiſſem Umfange heranzuziehen. die Keitik zer Berliner preſſe EJ Berlin, 27. März.(Von unſerem Verliner Büro.) Von den Stimmen der Blätter zur Aufwertungsvorlage der Regierung ſind natürlich die Urteile der rechtsſtehenden Organe die weitaus inter⸗ eſſanteſten, Ueberraſchungen bringen auch freilich ſie nicht. Sogar die Deutſche Tageszeitung, einſt die grimme Ruferin im Streit, meint jetzt:„Die Möglichkeiten für das Reich, in abſehbarer Zeit müt vollen Händen zu geben, ſind natürlich nur ſehr gering. Aehnlich ſanftmütig tönt es auch aus der Kreuzzeitung:„Wir haben die Kriſe, in der wir uns ſeit der Revolutlon befinden, noch auf keinem Gebiet des öffentlichen Lebens überwunden Mögen ſich Gläubiger und Schuldner das vorhalten und mögen ſie peshalt Forderungen und Gewährung zu einem rechten Verhältnis zu einander bringen.“ Der Scherlſche„Tag“ tröſtet ein wenig banal:„Immerhin auch dieſe minimale Aufwertung der Anleihe beſſer al nichts.“ Nur aus der„Deutſchen Zeitung“ tutet das Saxophon:„ ganze Aufwertungsfrage iſt leßzten Endes eine Zollfrage: dede iſt die Reuregelung töricht. Zuerſt Schutz der natlonalen Wirtſchaft. dann Aufwertung. Die„Germania“ findet:„Es iſt abſolut nicht abzuſehen, woher Gelder für eine weitere Erhöhung des Aufwertungsſaßes, bezw. der Zinſen genommen werden ſollen.“ Der„Vorwärts“ ſchreibt:„Es wäre der größte Volks⸗ betrug, wollte man dieſe Aufwertung als die— der von den Deutſchnationalen gegebenen Verſprechungen anſehen. Letzte Meldungen Zu den deutſch-polniſchen Vertragsverhandlungen Nach einer Meldung aus Warſchau verbreitete die Kölniſche 1 die Nachricht, daß durch eine ungünſtige Wendung in den deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhandlungen die Abrelſe des polniſchen Unterhändlers Dr. Karlowski aus Berlin veranlaßt wor⸗ den ſei. Wie weiter aus Warſchau gemeldet wird, hat der m. Weſtmarkenverein beſchloſſen, am 2. Oſterfeiertag in Poſen einen„Tag der Verteidigung der Weſtgrenze“ zu veranſtalten. Stinnes junior in Paris Nach einer Pariſer Meldung des„Berl. Lok.-Anz.“ traf am Donnerstag Hugo Stinnes junior, begleitet von Generaoldirektor Fehrmam, in Paris ein. Der Beſuch ſoll mit den Verhandlungen der deutſchen und franzöſiſchen Schwerinduſtriellen in keinem Zu⸗ ſammenhang ſtehen. Die beiden Induſtriellen Thyſſen und Bruhn haben mit den franzöſiſchen Induſtriellen Fühlung genommen. 7 das Zuſammentreten des Saarausſchuſſes iſt noch nicht 9 Verbrecheriſcher Anſchlag auf einen Elſenbahnzug — Paris, 26. Märg. Der heute früh 8 Uhr abgegangene Luzuß⸗ zug Paris—Arlberg—Wien iſt gegen 9 Uhr bei Kilometer 88,5 von Verbrechern zur Entgleiſung gebracht worden und zwar durch Los⸗ ſchraubung von Schienen an einer Biegung. Wunderbarexweiſe ſind die Inſaſſen des Zuges mit dem Schrecken davongekommen. Aufträge aus dem Auslande — Bremen, 26. März. Mit dem Dampfer„Julius Hugo Stin⸗ nes“ wurden fünf ſchwere Lokomotiven nebſt Tender für nur in drei Teile zerlegt worden. Es handelt ſich hierbei um einen Teil der Lieferung eines am 14. Oktober vorigen Jahres an die Firma Friedrich Krupp erteilten Auftrages von 40 Lokomotiven. SEine neue deulſche Zeltung in Prag. In Prag erſcheint ſeit Donnerstag ein neues deutſches Tageblatt, das unter dem Namen „Deutſche Preſſe“ von der Deutſchen chriſtlich⸗ſozialen Partel her⸗ ausgegeben wird. « Die Moſſulkommiſſion verläßt Moſſul. Die Moſſulkommiſſion des Völkerbundes hat dem Generalſekretär in Genf mitgeteilt, daß ihre an Ort und Stelle vorgenommenen Ermittelungen nahezu ab⸗ geſchloſſen ſeien. Die Kommiſſion werde Moſſul Ende März ver⸗ laſſen. Wegen Hochverrat verurkellt. Vor, dem zweiten Straſſenat des Leipziger Staatsgerichtshofes hatte ſich der frühere kommu · niſtiſche preußiſche Landtagsabgeordnete Schriftſteller Johannes Knoth aus Frankfurt wegen Hochverratvergehens 7 des geſchloſſen, daß Cato das Parlament auflöſen und ſich mit einem Appell an das Volk wenden würde. ens gegen 8 0 Republikgeſeßes zu verantworten. Das Gericht verurteftte Knog zu 5 Monafen Gefängnis und 50 Mark Gelbſtrefe. 8 Braſilien im Freihafen verfrachtet. Dieſe Lokomotiven waren 5 Freikag, den 27. März 1925 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 4 Seite. Nr. 15 Unſere Bilder der Woche ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: Aufnahmen von der Londoner Ausſtel⸗ lung: Die Stadt aus Blech— Das drei⸗ molorige Groß⸗Berkehrs⸗Flugzeug der Junkerswerke— Projekte für ameri⸗ kaniſche Rieſenflugzeuge— der Preſſe⸗ pholograph: Augenblicksaufnahmen ſen⸗ ſationeller und hiſtoriſcher Augenblicke — Porträts vom Tage: Prof. Waſſer⸗ mann f, Hedwig Dransfeld 7, Max Bernſtein 7, Eduard Stucken, Georg Brandes u. a.— Straßenkleider für Frühjahr— Bilder von der Mann⸗ Im„Deutſchen Arbeitsmarkt“ ſtand folgende Anzeige: * z100 Rentenmark wöchentlich verdienen fleißige Perſonen aller Stände uſw. Muſter nebſt An⸗ leitung gegen 1 Rentenmark.“ Alle Perſonen, die ſich meldeten, erhielten für die L1.— eine kleine Tube Porzelbankitt mit der Aufforderung, 100 ſolche Tuben gegen Nachnahme von 50 Rentenmark zu beſtellen und das Stück dann mit 75 Pfg. weiter zu verkaufen. Es handelte ſich hier alſo um ein einfaches Warenangebot. Wieviel Erwerbſuchende haben aber 50 Mark zur Verfügung und wer gibt ihnen die Ge⸗ währ, daß ſie die Ware wieder abſetzen? Sie ſind das eingeſandte Geld los und haben dafür eine werkloſe Probe eines Artikels, den ſie im Bedarfsfalle im Spezialgeſchäft ſich vielleicht noch billiger heſchaffen hätten können. Der lachende Dritte iſt der Inſerent, der ſich als Wohltäter den Menſchheit aufſpielt, ſich aber als rückſichts⸗ loſer Geſchäftemacher aufſpielt. Eine andere Anzeige lautet: „Heimarbeit als Haupt⸗ oder Nebenverdienſt zu vergeben. Näheres mit Muſter gegen 1.— durch Joh. Ruſtler, Düſſeldorf 76.“ Die Bewerber erhielten für das eingeſandte Geld von der Firma eine Engros-Preisliſte mit der Aufforderung: Hoſenträger, Patent⸗ knöpfe, Romane, Seife, Scherzartikel uſw. zu beſtellen und weiter zu vertreiben. Aber auch Heimarbeit wird dem Bewerber an⸗ geboten, und zwar wird er erſucht, mitzuteilen, wie viel er für An⸗ fertigung von je 1000 Stück aus Papier gepreßten Mäuſen nach beigefügten 2 Muſtern verlangt. Die Muſter haben einen Wert von 3 Pfennigen. Der Veruf des Gewerbes ſpielt für die Firma heimer Uraufführung des Fürſten Jgor von Borodin. Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmäßig mit der Freitags⸗Mittag⸗Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Mannheimer Seitung ein⸗ ſchließlich Bilderbeilage... monatlich.50 Mk. Stellenvermittlungs⸗Schwindel Von JFritz Wagner, Leiter des Stellennachweiſes für Ange⸗ ſtellte, Frankfurt a. M. In den letzten Monaten iſt ſchon häufig in faſt allen Tages⸗ und Fachzeitungen in kurzen Hinweiſen vor denjenigen Unterneh⸗ mungen gewarnt worden, die es meiſterhaft verſtehen, aus der Not der Erwerbſuchenden Nutzen zu ziehen. Trotzdem tauchen immer wieder zweifelhafte Angebote dieſer Art auf. Die große Zahl der Geſchädigten beweiſt, daß dieſe Geſchäfte noch einträglich genug ſind So erſchien vor kurzer Zeit im Stellenmarkt einer großen Tages⸗ zeitung folgende Chiffre⸗Anzeige: Erſte Firma in Argentinien ſucht für Buenos⸗ Aires und Roſario 1 Leiter für Abt. Einkauf, 1 bilanzſicheren 1. Buchhalter, je 1 Herrn für Lager und Expedition, je 1 Herrn für Kalkulation und Fakturen bei hohem Gehalt, Zjährigen Kontrakt, freier Aus⸗ und Heimreiſe und Reiſeſpeſenvorſchuß. Be⸗ werber uſww. Dem fachkundigen Stellenvermittler fällt bei dem Angebot ſofort auf, daß von den Bewerbern um dieſe Stellen nicht beſtimmte Branchekenntniſſe verlangt werden. Aber die Abſicht des Inſerenten war ja gerade, den Kreis der Intereſſenten nicht einzuengen, ſondern recht viele erwerbsloſe oder auswanderungsluſtige Kaufleute ſollten die Möglichkeit haben, ſich zu melden. Die zahlreichen Bewerber er⸗ hielten als Antwort ein vervielfältigtes Schreiben des Herrn A. Tilge, Exportvertreter und Einkäufer in Hamburg, Neuer⸗Wall 63, III, folgenden Inhalts: „ Mit Ihrer Bewerbung befinden Sie ſich unter den zur engſten Wahl geſtellten Bewerbern, über die ſich die Firma in Buenos⸗Aires die letzte Entſcheidung vorbehalten hat. Jedoch iſt, da es ſich nicht um eine rein deutſche Firma handelt, die ſofortige Einſendung einer guten ſpaniſchen Ueberſetzung Ihrer Bewerbung erforderlich, die dann mit der in den nächſten Tagen ausgehenden Poſt nach drüben geht. Da ſpaniſche Kennt⸗ niſſe nicht ausdrücklich verlangt, bin ich auf Wunſch ausnahms⸗ weiſe bereit, die verlangte Ueberſetzung gegen Einſendung der entſtehenden Selbſtkoſten von M..— hierſelbſt anfertigen zu laſſen uſw. Natürlich war es dem Herrn Exportvertreter nur um die 3 Mark zu tun, denn wenn eine Bewerbung in ſpaniſcher Sprache gewünſcht wurde, hätte man das mit 3 Worten bereits in der Zeitungs⸗An⸗ zzeige zum Ausdruck bringen können. Auffallenderweiſe ſind aber eine große Anzahl Bewerber auf das naive Angebot hereingefallen, bevor durch das Eingreifen der Arbeitsnachweiſe und der kaufmän⸗ niſchen Verbände dem Herrn das unſaubere Handwerk gelegt werden konnte. keine Rolle; ob er die Arbeit ausführen kann, ob er das Material und die Maſchinen dazu hat, das alles iſt Nebenſache. Die Haupt⸗ ſache iſt: die Firma hat ihr Verſprechen erfüllt und Heimarbeit „angeboten“, wofür ſie vielleicht tauſenden von Erwerb⸗ und Neben⸗ verdienſtſuchenden ſe 1 Mark abgenommen hat. Man rechne ſich das Geſchäft einmal aus! In anderen Chiffre⸗Anzeigen wird „Hoher Verdtenſt durch ſchriftliche Arbeit, vom Schreibtiſch zu erledigen; als Heimarbeit oder Nebenerwerb“ verſprochen. Die Bewerber erhalten auf ihre Meldung dann die Zuſchrift irgend eines Verlages mit hochklingendem Namen, der die Verſandſtelle eines Offertenblattes zu vergeben hat. Charakteriſtiſch iſt, daß dieſe Firmen immer auswärts ihre Schäflein ſuchen. Frank⸗ furter Firmen dieſer Art inſerieren z. B. in Kölner Zeitungen, während ein Münchener Konkurrenzunternehmen in Frankfurt inſeriert uſw. In allen Fällen handelt es ſich darum, daß die Be⸗ werber für das Material einen Betrag— meiſt 3 Mark— einſen⸗ den. Dafür bekommen ſie dann eine Anleitung, nach der ſie auf ihre Koſten eigene Anzeigen in Zeitungen aufgeben ſollen, um andere Dumme zu ſuchen, die durch die Vertriebsſtelle dann zum Abonne⸗ ment auf ein wertloſes Offertenblatt veronlaßt werden, das vom Verlag„nur an die Vertriebsſtellen“ zu einem angemeſſenen Preis geliefert wird. Man rechnet vor, daß der Inhaber einer ſolchen Ver⸗ triebsſtelle auf dieſe Art wöchentlich bis zu 100 Mark verdienen kann. Wenn der Bewerber nicht ſofort reagiert, bekommt er die An⸗ leitung nach einiger Heit unter Nachnahme durch die Poſt zugeſandt. Durch dieſe verlockenden Angebote werden immer noch tauſende der Erwerb⸗ oder Nebenverdienſtſuchenden um für ihre Verhältniſſe große Betrgäe gebracht. Durch die vergangene Inflation und die durch die Stabiliſierung der Mark hervorgerufene Geldenappheit ſind weite Kreiſe gezwungen, Mittel und Wege ausfindig zu machen, die ihnen eine Einnahmequelle verſprechen. Daß dieſe Kreiſe dabel recht häufig den Schwindelfirmen vorbezeichneter Art zum Opfer fallen, iſt eines der traurigſten Kapitel unſeres heutigen Wirtſchafts⸗ lebens. Den Zeitungen, die dieſe Anzeigen bringen, kann meiſt ein Vorwurf gar nicht gemacht werden, weſl die Anzeigen ſelbſt ganz harmlos abgefaßt ſind und erſt der weitere Briefwechſel das wahre Geſicht des Unternehmens erkennen läßt. Ein Betrug im ſtrafrechtlichen Sinne läßt ſich oft nicht oder erſt recht ſpät nachweiſen, ſodaß polizeilich dieſe Betrugsfälle leider nicht verhindert werden können. Es gibt nur ein Mittel, um ſich vor dieſen unlauteren Machenſchaften zu ſchützen und das heißt: „Taſchen zul“ Wer Arbeit oder Nebenverdienſt vergeben will, hat kein Recht, von den Reflektanten, denen er zu helfen vorgibt, vorher Geld zu verlangen. Deshalb Vorſicht bei allen Angeboten von Firmen, die man nicht genau kennt! Tagungen 7. Vertreterlag des Badiſchen Beamtenbundes Am letzten Sonntag fand in Karlsruhe der 7. Vertretertag des Badiſchen Beamtenbundes ſtatt, der von nahezu 150 Delegierten aus allen Teilen des badiſchen Landes beſucht war. Als Verkreter des Deutſchen Beamtenbundes nahm Direktor Lockenvit⸗Berlin an der Tagung teil. Nachdem der zweite Vorſitzende Bittel in ſeiner Eröffnungsrede auf die großen ſchwebenden Beamtenfragen hinge⸗ wieſen und der Geſchäftsbericht erſtattet war, wurden zu den wich⸗ tigſten Fragen der Beſoldung, des Beamtenrechts und des Steuerrechts Entſchließungen angenommen. Darin kommt zum Ausdruck, daß die bisherige Beſoldungshöhe unter den gegen⸗ wärtigen Lebensverhältniſſen durchaus unzureichend iſt, um den Beamten eine auskömmliche Lebenshaltung zu ermöglichen. Sie mums für die unteren Gruppen, die Abſtufung innerhalb der ver⸗ Ein Freudenſprung Von Luigi Pirandello (Autoriſierte Ueberſetzung von Werner Wolff.) (Nachdruck verboten.) Kaum war der Stallmeiſter 8510 e noch 9 9 8 anchee als gewöhnlich, da wandte ſich Fofo an ſeinen neuangekommen ben Nero und ſeufzte:„Ich habe ſchon verſtanden, Trauerbehang, Bommeln und Federpuſch. Hu fängſt ja gut an, mein Lieber, heute ſchon mit der 1. Klaſſe. Nero wandte den Kopf nach der anderen Seite. Er ſchnaufte nicht, denn er war ein guterzogenes Pferd, aber er wollte doch dem Fofo keine Vertrau⸗ lichkeiten geſtatten. Er kam doch aus einem fürſtlichen Stall, wo man ſich in den Wänden ſpiegeln konnte und Krippen mit dem herrlichſten Stroh an allen Ecken und Meſſingglöckchen und was für Geräte— aber, ach der junge Prinz intereſſierte ſich nur noch für die geräuſchvollen Vehikel, die ſchön ſtinken und einen fürchter⸗ lichen Qualm machen. Nicht zufrieden, daß er ſich ſchon dreimal beinahe den Hals gebrochen hätte, war es ihm ſehr eilig, nach dem Schlaganfall der Fürſtin(die von den teuflichen Erfindungen G. ſ. D. nie etwas wiſſen wollte), ſich ſchleunigſt ſeiner Pferde zu ent⸗ ledigen. Der gute Johann, der alte Kutſcher hatte verſprochen, daß er bei der Fürſtin für ſie bitten würde, doch aus der Art und Weiſe, wie der Alie ſie auf den Hals und die Flanken klopfte, hatten ſie beide ſofort verſtanden. daß jede Hoffnung verloren und ihr Schickfaal entſchieden war. Sie würden verkauft werden. Und o kam es. Nero verſtand noch nicht, wo er hingeraten war. So ſchlimm war es ja nicht. Sicherlich war es kein fürſtlicher Pferde⸗ ſtall, aber ein guter Stall war es trotzdem. Ueber 20 Pferde, alle ſchwarz, alle ſchon ein bißchen angejahrt aber von recht würdevollem Anſehen und recht gravitätiſch. Nero bezweifelte, daß ſie eigentlich richtig verſtanden, was ſie für ein Amt verſahen. Es ſchien im Gegenteil, daß ſie ſtändig darüber nachdachten und grübelten, ohne darauf zu kommen. Das langſame Wiegen der langen Schwänze, das ſtändige Huftrappeln konnte nur von nachdenklichen Pferden herrühren. Nur Fofo war natürlich ſicher, daß er alles richtig ver⸗ ſtanden hatte. So ein anmaßendes und gewöhnliches Vieh. Ein Regimentsgaul, der nach dreijährigem vienſt ausgeſchieden war, weil, wie er ſagte, ihn ſo ein ſchäbiger Chevauleger aus den Abruzzen zuſchanden geritten hatte, und er redete nun ununter⸗ brochen auf Nero ein, der noch ganz traurig war. Ex konnte ihn micht ausſtehen. Mehr als alles ärgerte ihn ſeine aufdringliche Ver⸗ traulichkeit und das unaufhörliche Geklatſche über die Stallkame⸗ raden. Gott, was für eine böſe Zunge er hatte. Von den 20 Pfer⸗ den ließ er nicht eins ungeſchoren. Der hatte das, der jenes⸗ Sieh ſieh mal dieſen Hottehü aus Kalabrien, wie er graziös ſeine Schweinsohren bewegt und was für eine ſchöne Tolle, und ſieh nur dieſe Wamme— dem ſcheint es auch nicht an Temperament zu fehlen. Von Zeit zu Zeit redet er ſich ein, kein Wallach zu ſein und möchte mit jener Stute einen Flirt anfangen, die da in der dritten Box nach rechts, ſiehſt du, mit dem ältlichen Kopf und mit dem Bauch bis zur Erde. Iſt das eine Stute? Das iſt eine Kuh, ſage ich dir. Und wenn du wüßteſt, wie ſie daher geht. Es ſieht aus, als ob ſie ſich die Hufe verbrennt wenn ſie auftritt, und doch die Schweißausbrüche, ſage ich dir, lieber Freund, ſind gar nicht ſo ohne. Vergebens verſuchte Nero dem Fofo klarzulegen, daß er ihm nicht weiter zuhören mochte, doch der redete immer weiter auf ihn ein. Aus reinem Hohn. Weißt du, wo wir ſind? Wir ſind in einem Speditionsgeſchäft. Davon gibt es viele Sorten. Das hier nennt man ein Beerdigungsinſtitut. Weißt du, was das heißen will, eine Beerd'gungsfeierlichkeit? Das heißt ein ſchwarzer Wagen mit vier Säulchen, die einen Baldachin tragen, aufgeputzt, kurz und gut ein herrlicher Luxuswagen. Aber wozu das? In ihn ſteigt niemals einer ein, nur der Kutſcher ſteigt herauf, ganz ernſt, und dann geht es immer langſam im Schritt. Da kann es dir wirklich nicht paſſieren, daß du ſchwitzt und daß ſie dich nachher frottieren müſſen, oder dir der Kutſcher mal eins überzieht und dir Beine macht. Sachte— ſachte— immer ſachte.— Wo du hinkommen ſollſt, kommſt du ja doch noch zur Zeit. Und dieſer Wagen, das habe ich ſchon richtig verſtanden, muß wohl für die Menſchen Ge⸗ genſtand einer beſonderen Verehrung ſein. Wenigſtens wagt es nie⸗ mand hinaufzuſteigen und kaum, daß ſie ihn ſchon von weitem ſehen, halten ſie an und betrachten ihn mit langen angſtvollen Geſichtern. Und dann begleiten ſie ihn alle ganz leiſe. Vor uns geht auch oft die Muſikkapelle und ſpielt, daß es dir die Gedärme herausreißt. Du, hör nur gut zu, du haſt die üble Gewohnheit, zu ſchnaufen und mit dem Kopf zu nicken, das mußt du dir wieder abgewöhnen. Wenn du ſchon um nichts ſchnaufſt, was wird erſt ſein, wenn du die Muſik hören wirſt? Unſer Dienſt iſt ſtill und verlangt Gehalten⸗ heit und kein Geſchnaufe und Getänzel. Weißt du, woher ich weiß, daß es ein Svpeditionsgeſchäft iſt? Nämlich daher, daß ich vor ungefähr zwei Jahren mit einem unſerer Wagen vor dem Gitter des Gebäudes hielt, zu dem wir immer hinfahren. Das große Gitter wirſt du auch bald ſehen. Dahinter ſind große ſchwarze Bäume, ſpitz zu, in zwei unendlichen Reihen. Rechts und links von ihnen ſchöne grüne Wieſen mit gutem fetten Gras zum Freſſen. Aber dies iſt unnütz, denn wehe, wenn man nur einmal im Vorbeigehen den Hals danach ausſtreckt.— Schön.— Ich ſtand da ſtill, als mir ein alter R entgegenkam, der ziemlich übel zuge⸗ richtet war und einen eiſernen Laltwagen ziehen mußte.„Ach. Jofo“, fordert als Erſtes die Gewährung des angemeſſenen Exiſtenzmini⸗ ſchiedenen Gruppen nach ſozialen Geſichtspunkten und Wiederher⸗ ſtellung des Realeinkommens. In der zweiten Entſchließuna wird bedauert, daß die Beſtro⸗ bungen der Beamtenſchaft auf Schaffung eines zeitgemäßen Be⸗ amtenrechts bis heute ergebnislos geblieben ſind. Weiter ſtehl die Verſammlung auf dem Standpunkt, daß die Uebernahme der neuen Urlaubsregelung der Reichsregierung auch für die badiſchen Beamten nur einem Akt der Billigkeit und Gerechtigkeit entſpricht. Nach Erörterung verſchiedener interner Angelegenheiten wurden die Neuwahlen vorgenommen. Zum erſten Vorſitzenden wurde Gerichtsoberverwalter Thum in Karlsruhe, zum zweiten Kanzlet⸗ oberſekretär Bittel in Karlsruhe, zum dritten Reviſionsinſpektor Bandel in Karlsruhe und zum vierten Oberwachtmeiſter Schwarz⸗ wälder in Mannheim gewählt. Den aus der bisherigen Bundesleitung und dem Vorſtand ausgeſchiedenen Mitgliedern wurde der Dank aller Anweſenden ausgeſprochen. Tagung Oberbadiſcher Milchproduzenlen Engen. 25. März. Letzter Tage fand hier im Gaſthaus„zur Sonne“ eine ſtark beſuchte Verſammlunga von Milchproduzen⸗ ten des Hegaus und des Bodenſeegebietes ſtatt. In dieſer Verſamm⸗ lung wurde zu der Milchpreis⸗ und Milchabſatzfrage Stellung ge⸗ nommen. Gefordert wurde die Beſeitigung der Geſetzesvorſchrift, wonach die Milchhändler konzeſſionspflichtia ſind. Von dem freien Wetltbewerb im Milchhandel erhoffen die Milchproduzen⸗ ten eine weſentliche Verbeſſerung der Abſatzmöglichkeiten für Kuh⸗ milch. Eine ſcharfe Verurteiluna fand das Vorgehen des Badiſchen Molkereiverbandes(Hauptgenoſſenſchaft Karlsruhe), der in der lei⸗ ten Woche in Karlsruhe einen Vertrag mit einer bayeriſchen Produ⸗ zentenorganiſation abgeſchloſſen hat, wonach täaglich 5000 Liter Friſchmilch aus Bayern nach Baden eingeführt werden ſol⸗ len. Die badiſchen Milchproduzenten befürchten, durch ſolche Einfüh⸗ ren in einer Zeit, wo die Grünfütterung und damit die im eigenen Lande erhöhte Milchproduktion bald einſetzt, daß der Milchabſatz ſtocken und die Verhältniſſe zu einer ſogen. Milchſchwemme führen könnten. Als„Abwehrmaßnahme“ wurde für das Bodenſee⸗ und Hegauagebiet, ein„Milchproduzentenverein für den Kreis Konſtanz gegründet.“ 2255 Städtiſche Nachrichten Zur Berufswahl Der Kampf ums Daſein iſt bei der heutigen gedrückten Wirki⸗ ſchaftslage ſchwieriger denn je. Tas werden auch die Eltern, deren Kinder an Sſtern aus der Schule entlaſſen werden, erfah⸗ ren müſſen. Für ſie erhebt ſich die ſchwierige Frage: Wie fange ich es an, um meinem Sohne oder meiner Tochter einen Lebens⸗ beruf zu verſchaffen? Auf dem Arbeitsmarkt herrſcht ein Ueber⸗ angebot. Im Zeichen des Abbaues iſt an eine Stelle im Staats⸗ oder Gemeindedienſt nicht ſo leicht zu denken. Der Wiedergene⸗ ſungs⸗Prozeß der deutſchen Wirtſchaft hat jedoch ſeinen Anfang genommen. Mit der zunehmenden Beſſerung kann man wohl er⸗ warten, daß auch wieder tüchtige Kräfte im Wirtſchaftsleben not⸗ wendig werden. Es darf deshalb auch ein Stillſtand in der Aus⸗ bildung des Nachwuchſes nicht eintreten, damit wir zur gegebenen Zeit in der Lage ſind, den an uns geſtellten Anforderungen auf dem weitverzweigten Wirtſchaftsgebiete gerecht zu werden. Im Baugewerbe z.., das infolge der geringen Bautätigkeit keine Lehrlinge mehr ausbildete, zeigt ſich bei der jetzigen Wiederbelebung, daß geſchulte Kräfte nur in geringem Maße vorhanden ſind. Die Ausbildung der Schüler in wirtſchaftlichen Fächern haben ſich die Handelsſchulen zur Aufgabe gemacht. Staat und Gemeinden haben überall ſolche eingerichtet und auch tatkräftig unterſtützt. Es iſt deshalb auch dem weniger Bemittelten die Mög⸗ lichkeit gegeben, ſeinen Kindern mit verhältnismäßig geringen Koſten eine gründliche Ausbildung zuteil werden zu laſſen. Die hieſige Handelsſchuls entläßt Ende des Schuljahres wieder eine größere Anzahl ſolcher Schüler, die, nachdem ſie in der Woche 32 Stunden fachmänniſchen Unterricht erhalten haben, wohl vor⸗ bereitet ins Leben hinaustreten. In der Praxis werden derartige Schüler mit Vorliebe verwendet, ſchon deshalb, weil ſie vom weite⸗ rem Schulbeſuche befreit ſind. Auch dieſe Oſtern wird eine grö⸗ ßere Anzahl Schüler aufgenommen. Die Anmeldungen haben bereits bei der Städtiſchen Handelsſchule in C 6 begonnen. Den Söhnen und Töchtern der Gewerbetreibenden wäre hier Gelegenheit geboten, ſich die nötigen Kenntniſſe zur kaufmänniſchen Führung des Geſchäftes anzueignen. Für die werktätige Bevölke⸗ rung beſteht eine gute Möglichkeit, ihre Kinder mit verhältnismäßig geringem Aufwande in ausſichtsreichere Berufe zu bringen. Den beſſer geſtellten Kreiſen iſt es ebenfalls anzuempfehlen, ihrer Ju⸗ gend wenigſtens eine theoretiſche Berufsausbildung in dieſer Schül⸗ gattung angedeihen zu laſſen. 2 * Eine Nachtverbindung zwiſchen hamburg und Oslo Griſtiania) hat für Süddeutſchland über Kiel ſich ermöglichen laſſen. Der D⸗Zug 85 ab Baſel.15 Uhr morgens, Freiburg.14, Baden⸗ Oos 10.01, Karlsruhe 10.35,(Pforzheim.00), Heidelberg 11.16, Mannheim 11.31, Ulm.37, Stuttgart.10, Mühlacker 10.07 trifft in Hamburg—Altona nachts 11.49 ein und hat dort ſofort Anſchluß an den von Berlin(Lehrter Bahnhof) kommenden, nach ſmal bitte jenen Schwanz an. Iſt das vielleicht ein Schwanz? Und Iagte er zu mir,„ſiehſt du, ich kann nicht mehr weiter⸗ Was ſſt das für eine Beſchäftigung“, fragte ich ihn. iſtentransport— den ganzen Tag vom Speditionsbüro zum Zollamt.“„Kiſten“, ſage ich. „was für Kiſten?“„Schwer“, antwortete er,„ſo ſchwer. Kiſten voll Zeug zum Aufgeben.“ Das war für mich eine Offenbarung⸗ Denn du mußt wiſſen, daß auch wir eine lange Kiſte transpor⸗ tieren, die wird nämlich ganz ſachte von hinten her in unſeren Wagen hineingeſchoben, und unterdeſſen entblößen die Leute rings⸗ um ihr Haupt und ſchauen erſchüttert zu. Wer weiß wieſod Aber ſicherlich muß es doch ein Speditionsbüro ſein, wenn wir Kiſten ſchleppen. Was zum Teufel enthält bloß dieſes Ding? Es wiegt mächtig viel. Zum Glück brauchen wir bloß immer eins daovn zu ſchleppen. Sicher Sachen zum Aufgeben. Aber was für Sachen weiß ich nicht. Wohin dies koſtbare Zeug gehen muß, das habe ich noch nicht heraus, aber ich glaube bald, die Menſchen wiſſen es auch nicht, denn ſie ſehen ſo unſicher und erſchüttert aus. Und da⸗ tröſtet mich. Wie Fofo am Morgen richtig prophezeit hatte: Tuchbeche, Bom⸗ meln und Federpuſch. Es war wirklich 1. Klaſſe. Nero fand ſich mit Fofo zuſammen an die Dechſel angeſchirrt, der natürlich nicht aufhörte, ihn mit ſeinen Erklärungen zu ärgern. Aber auch er war verſtimmt an dieſem Morgen über die Unverſchämtheit de⸗ Stallmeiſters, der ihn bei dem Viergeſpann immer an die Deichſel anſchirrte. Was für ein Schuft.— Du ſiehſt doch, daß die beiden vor uns nur zum Staat da ſind. Ach ja man muß heutzutage Glück haben.— Schnaufe nicht, fängſt du jetzt ſchon an? Wenn du es ſo machſt, wird dir der Mund noch vom Zügel bluten— ach heule iſt es mit einer Rede, das macht Spaß. Eine Rede zwei Reden drei Reden, es iſt mir ſchon einmal vorgekommen, daß eine 1. Klaſſe fünf Reden hatte. Das iſt zum Verrücktwerden. Drei Stunden ſtill ſtehen, mit all dieſem Kram herum. Man bann kaum atmen⸗ Die Beine feſtgemacht, den Schwanz eingebunden, die Ohren zwiſchen zwei Löchern und die Fliegen.— Was iſt das bloß mit den Reden? In der erſten Klaſſe müſſen ſehr komplizierte Speditionen ſein, viel⸗ leicht erklärt man ſie mit den Reden.— Sachte, mach ſachte.— Was fällt dir ein? Siehſt du, da haſt du die Peitſche. Was machſt du denn? Biſt du verrückt geworden? Streck doch den Hals nicht ſo vor. Sei doch ruhig! Ach, lieber Gott, er iſt wirklich verrückt geworden. Er ſchnauft und wiehert und hopſt wie irrſinnig und jetzt— ein Freudenſprung.— Ach, mein armer Freund. Einen Freudenſprung, wenn er einen Wagen 1. Klaſſe ſieht. tero ſchien im der Tat verrückt geworden zu ſein. Er ſchnaufte, wieherte und trampelte mit den Hufen und zitterte am ganzen Loibe. ſtürzen, um ihn vor dem Tor feſtzuhalten. Mizige dergehmer Herren im Negtege In aller Haſt und Eile mußten die Diener vom Wagen Mitten zwiſchen einen und Sylinder, den — — — geſtrigen Vo — Ete —% 7 27944 eee eiee ee eeen Kiel um 11.57 Uhr weitergehendn Nachtzug, der dort um.48 Uhr eintrifft. Dort hat man Anſchluß an den bald nach 2 Uhr nachts nach Oslo abfahrenden norwegiſchen Dampfer und dadurch eine ſehr gute Durchgangsverbindung. Herſchelbad. Wie das Stödt. Nachrichtenamt berichtet, wur⸗ den nach den Feſtſtellungen des Maſchinenamts in der Woche dom 16. bis 22. März 8894 Vadekarten ausgegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 3640(Männer 2290, Familienbad 1350), Frauenhalle 1188, Halle III 835, Wannenbäder J. Klaſſe 770, Wan⸗ nenbäder II. Klaſſe 1560, Kohlenſäurebäder 2, Dampfbäder 430, Elektriſche Lichtbäder 2, Krankenkaſſenbäder 467,(13 Wannenbäder, 131 Dampfbäder, 32 Solbäder, 216 Fichtennadelbäder, 9 Kohlen⸗ fäurebäder, 61 Lichtbäder, 5 Schwefebäder). Es wurden ſomit in der Woche vom 16. bis 22. März 8894 Badekarten verausgabt; in der gleichen Woche des Vorjahres betrug die entſprechende Jahl der Woche vom 9. bis 15. März belief ſich die Jahl auf 8294. *Bäder im Krankenhaus. Laut Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden im Hauptbad des ſtädtiſchen Krankenhauſes im Monat Februar insgeſamt 2145 Bäder und 1355 Maſſagen ver⸗ ahfolgt. Auf die Bäder entfallen: 67 Kohlenſäurebäder, 134 Fango⸗ bäder, 989 elektriſche Bäder, 200 Dampfbäder, 512 Fichtennadel⸗ bäder, 246 Salzbäder, 17 Schwefelbäder. *Todesfall. Im 91. Lebensſahr iſt der Senior des bayeriſchen Hausritterordens vom heiligen Georg, Kämmerer Graf Karl von Obernd 16 der 1834 zu Mannheim geboren war, am Montag geſtorben. Sein Sohn iſt der frühere deutſche Geſandte in Sofia und Warſchau, Graf Alfred von Oberndorff. Der Verſtor⸗ bene wurde geſtern in dem Erbbegräbnis in Neckarhauſen beigeſetzt. AUnaufgeklärte Diebſtähle In letzter Zeit wurde u. a. ent⸗ wendet: Auf der Uhlandſtraße ein älterer, zweirädriger Handwagen. An der linken Seite ein Blechſchild mit dem Ramen P. K. Geyer, Mannheim. Die Lannen ſind grün, rot und ſchwarz angeſtrichen.— Aus einem Hof in der Stationsſtraße(Luzenberg) ein vierrädriger Hendwagen, dunkel geſtrichen, zwei neue braune Hinderräder.— Aus einem Kellerraum in C 8 ein Herrenmantel(Ülſterform) von grauem Stoff, 3 Hornknöpfen.— Aus dem Vorraum einer Wohnung in N 7. 2 ein Herrenüberzieher von grauſchwarzer Farbe, zweireihig mit je 3 grauen Knöpfen. In der Innentaſche befand ſich ein Dauer⸗ paß für die Schweiz auf den Namen Kaltreuther.— Einem Betrun⸗ kenen in der Neckarſtadt eine Herren⸗Remontoiruhr mit Nickefgehäuſe und arabiſchen Zahlen.— Aus einem Hofraum der Fröhlichſtraße ein Rodelſchlitten, Marke„Renner“.— Aus einem Zimmer der Abteilung C 5 des ſtädt. Krankenhauſes ein braunledernes Geld⸗ mäppchen mit 3 Fächern und 56 Mark Inhalt, eine Damen⸗Rem.⸗ Uhr mit weißem Zifferblatt, arabiſchen Zahlen, das Gehäuſe aus Silber.— Nachts, vermutlich im Jungbuſchgebiet, einem Betrun⸗ kenen eine alte braune Wachstuchbrieftaſche mit zwei Fächern und 40 M. Inhalt.— Aus einem Zimmer des neuen Krankenhauſes eine ältere Damenhandtaſche aus ſchwarzem Leder mit ſchwarzem Blechverſchluß und 33 M. Inhalt.— Eine Unbekannte ließ ſich in einem Uhrengeſchäft in U 1 mehrere goldene Herrenuhrketten zur Auswahl vorlegen, von denen eine entwendet wurde. Es iſt eine Durchzieh⸗Herrenuhrkette mit dünnen Gliedern, geſtempelt 333. Die Unbekannte iſt etwa 38 Jahre alt, 1,60 bis.65 Mtr. groß, ſchlank, hat ſchwarze Haare, blaſſes, mageres Geſicht, ſpricht gebrochen Deutſch, helle Stimme, trug ſchwarzen Hut und dunkles Kleid. vorträͤge pie Inderin Hirabal Pilu Kumi ſprach über Heilmagnells n üher dus Geheunnls der lebendig begrabenen Joghis und dergleichen. ediziner So ſah man denn unter den Anweſenden hauptſächlich: M und Leute ſozuſagen„vom Fach“, die alſo glauben ſelbſt Magier oder Hypnotiſeure oder ähnliches zu ſein. Daß es ſich bei ſolchen Dingen nicht um Wunder handelt, um höchſt einfache und natür⸗ liche Dinge, iſt klar. Das ſagte auch Frau Hirabai Pilu Kumi, indem ſie ausführte, daß die einen ſolchen Dingen gegenüber äußerſt ſkeptiſch, ſich nicht die Mühe nehmen würden, eine Sache richt g zu verfolgen, während die anderen von Mirakeln und Wundern ſprächen, obwohl es überhaupt keine Mirakel gibt. So wir den von zwei Sciten betrachten, erſtens von dem Standpunkt der Religion und zweitens vom Standpunkt der Wiſſen⸗ ſchaft aus, ſo ergibt ſich folgendes: Frau Hirabai Pilu Kumi aus dem Stamme der Parſen, der Feueranbeter, iſt Verehrerin der Lehre Zoroaſters, der + 9 1250 vor Chr. lebte, imd der das ſagt:„So oſt der reine Menſch mit Redlichkeit des Gedankens und Wortes und der Tat tätig iſt, und im Lichte des Geſetzes wohl ab⸗ wägt, was er tut, vermehrt er den Segen der Welt.“ Die Lehre Zoroaſters auszufüthren, erfordert einen ſtarken Willn. Dieſer Wille kann ſo ſtark ſein, daß er ſich ſeinen Körper untertan macht, was man an den Fakiren und Joghis brobachten kann. Es ſpielen da allerdings noch gewiſſe äußere Einflüſſe mit: aber dieſer Wille, ver⸗ bunden mit gegebenen Faktoren, Heilwirkung der Sonne, momen⸗ tane körperliche Beſthaffenheit, Harmonie oder Disharmonie eines Körpers ete., machen dieſen Willen zum Heilfaktor, zum Heil⸗ magnetismus. Andererſeits kennt ja unſere Wiſſenſchaft dio Hel⸗ kraft der Sonne, die Anwendung des Magnetismus, der Hyrnoe zu Heilzwecken auch, wenn auch nicht ganz in dem Umfa ge, in dem die Inderin dies ausführte. Es ſind da auch per önliche Kräfte am Werke, die nicht ſeder Menſch haben kann. Die Nednerin geht anfangs ihrer intereſſanten Ausführungen auf den Magmnetismus ein, führt auf die Sonne zurück, kommt dann auf das Weſen des Krankheitsurſprungs zu ſprechen, zählt eine Anzahl von Uebeln auf, die auf Störung der Nerven zurückzuführen ſind, ſpricht von Nerven und Wille und kommt ſchließlich zu den Geheimniſſen der Joghie und Fakire und zu dem ſideriſchen Pendel. Nach der Pauſe führt Frau Hirabai Plilu Kumi das ſideriſche Pendel vor, das dazu dient, Krankheiten aufzufuchen. Daran ſchloß ſich die Beantwortung von Fragen. W. R. Veranſtaltungen Modenſchau des Reichsverbands des deutſchen Schneidergewerbes Liebſte Lore! Ja, Du heſzs recht, ſo eine Modenſchau bringt uns Frauen immer aus dem ſeeliſchen Gleichgewicht. Man kommt ganz traurig nach Hauſe und durchſucht mit kritiſchem Blick ſehr bekümmert ſeinen Kleiderſchrank, ob es nicht noch etwas aus flotteren Zeiten zum Abändern, Moderniſteren, Auffriſchen oder gar Wenden gibt— der Krieg hat uns praktiſch gemacht— und erkennt zuletzt geknickt, daß man eigentlich doch längſt„nichts mehr anzuziehen hat“, und daß wir uns unbedingt zu einem neuen Kleid bekennen müſſen. Ach, wie gern ſtellen wir uns hinter dieſes Muß! Trotzdem kann man uns keine Verſchwendungsſucht vorwerfen, nein, wir üben kluge Zurückhaltung und warten, bis ſich die Mode geklärt hat, um nicht der unpraktiſchen Eintagsmode zu verfallen. Und ſolches tat auch der Reichsverband für das deutſche Schneidergewerbe in Verbindung mit der örd⸗ lichen Schneiderinnung. Er wartete mit ſeiner Wandermoden⸗ ſchau bis ſich die Mode gefeſtigt hat, und lud erſt jetzt zu einer Modenſchau ein. Wie Herr Dr. Menningen aus Elberfeld, der künſtleriſche Leiter dieſer Schau, im Verſammlungsſaal in einer An⸗ ſprache zur Einführung behauptet, kann niemand anders als die Maßſchneiderei, die der Konfektion weit überlegen ſei, uns vom Ausland unabhängig machen, eine Behauptung, die weder Du noch ich unterſchreiben werden. Gewiß, unſere Schneiderinnen ſtehen heuer auf reclem Boden und verſuchen, uns ſchneidertechniſch„hinauf⸗ zupflanzen“, Qualität anſtelle von Extravaganz zu ſetzen und trotz⸗ dem im Stil der internationalen Moderichtung einherzuſchreiten. Und ſo haben wir uns ganz gewiß überzeugt, daß die Firmen, die in dieſer Schau vertreten wären, vornehmen, ſicheren Geſchmack und Qualität beſitzen. Deshalb möchten wir dieſer Modenſchau dauernden Veſtand wünſchen. Sie wird mit der Zeit Phantaſie genug auf⸗ bringen, um dem Auslands⸗Modehandel genügend Objekte zu bieten Ein Widerſpruch der Mode liegt im gleichzeitigen Spiel der Ent⸗ hüllungen und Verhüllungen. Die zeigt ſich beſonders in Abendklei⸗ dern und Sommertoiletten, doch wird manche Kühnheit der Mode unter den weiten Falten eines Capes, das der Toilette paſſend zu⸗ geſellt wird, verborgen. Noch eine Neuerung bringt die Mode: Kein bumtes Tüchlein im Bruſttäſchchen hebt freudig belebend den düſteren Koſtümton auf. Man trägt dafür ein Chatelaine; ſie hält zwar nicht die Uhr, ſie birgt ein winziges Täſchchen, das gerade dazu reicht, das Kleingeld für die Tram aufzunehmen. Man könnte ſeine Win· zigkeit als Mangel empfinden. Aber:„Wozu hat man einen Mann? Gegen dieſes Argument wird freilich niemand aufkommen können. Und nun, liebſte Lore, nimm zum Schluſſe meiner Plauderei die herzlichſten Grüße von Deiner Hebe. cs Thealernachricht. Samstag. den 28. März findet im Natlonal⸗ theater unter der Spielleitung von Eugen Felber die Uraufführung des Schauſpiels„Fahrt nach der Südſee“ von Berntard Blume ſtatt. In den Hauptrollen ſind folgende Kräfte beſchäftigt: Elſe von Seemen, Willy Birgel. Richard Eagarter, Anton Gaug. Fritz Linn. Joſef Renkert, Ernſt Sladeck, Rudolf Wittgen. Der Dich⸗ ter hat ſein Erſcheinen zugeſagt.— Als nächſtes bedeutſames Gaſt⸗ ſpiel findet Mittwoch, den 1. April im Nationaltheater die einmalige Aufführung von Marn Wiamans„Tanzmärchen“ ſtatt. Die Tanzdichtung, der einige Solo⸗ und Gruppentänze der Künſiterin und ihrer Schule vorausgehen. wird nebſt der Meiſterin ſelbſt von 20 ihrer Schülerinnen ausgeführt. E Vom Backen und der eeee Zur Verpoll⸗ kommnung der Kenntniſſe in der Zubereitung von Backwaren, Süß⸗ Speiſen, Wiener Mehlſpeiſen uſw. finden am Montag, 30. März, durch Frau W. Jürgenſen in der Lehrküche der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke wieder Kurſe für die Herſtel⸗ lung von Backwaren und Süßſpeiſen ſtatt. Hierbei iſt den Teilnehmerinnen Gelegenheit gegeben, Bäckereien und ſüße Speiſen aller Art in den in genügender Menge zur Wn ſtehenden Gasherden unter Anleitung der Kursleiterin ſelbſt zu backen. Die Kursbeſucher werden während der Kursdauer von 5 Tagen zu je 3 Stunden ſich davon zu überzeugen Gelegenheit haben, daß es bei der leichten Regulierbarkeit des Gasbackofens nur weniger Handgriffe bedarf. um ſelbſt die feineren Bäckereien mühe⸗ los in ganz kurzer Zeit herſtellen zu können.(Weiteres ſiehe An⸗ zeige im Donnerstag⸗Mittagblatt.) und auf ſolch bezaubernde Weiſe das Kleidbild der Zeit zu zeigen, die Saiſonmode für Straße und Salon. Auf ſolch bezaubernde Weiſe— ja, Lore, dieſe Modelle be zaubern alle, wenn Fräulein Mannequin nach dem Rhythmus de Muſik in wiegendem, tänzelndem Gang daherkommt, ohne Sprache und Betonung durch Biegſamkeit der Figur und keiſe Bewegung jede, auch die halbverſteckten Feinheiten des Kleides zur Geltung bringt, ein diskret ſich andeutendes Futter, das Farbenſchillern einer Stickerei oder die Klarheit eines Spitzenmuſters. Eine Feinkoſt für Kenner, ein Luxus, für den es jedoch nicht allzuviel Reflektanten geben dürfte, bot die Firma Fauſtiſch aus Leipzig. Denke Dir ein weißes Koſtüm, der Rock aus weichem Wollſtoff und dazu eine Jacke aus weißem Leder mit breiter, handgemalter Abſchlußborte; oder ein Jackenkleid in zimtfarbenem Ottomane mit abſtechender Leder⸗ weſte und gebatiktem Seidenfutter, oder von einer Düfſſeldorfer Firma ein reizendes, ſchwarzweiß kariertes Sportkoſtüm mit abknöpf⸗ barem Rock und eleganten Breeches, zu denen man eine weiße Jumperbluſe oder eine melierte Smokingſacke trägt. Die ſogenannten „Complets“ ſind vorherrſchend in der diesfährigen Mode. Unter dieſen fiel mir beſonders ein ſugendliches, holzfurbenes Koſtüm aus weichem Kaſha⸗Gewebe der Mannheimer Firma Hell u Schoedel guf und ein braunes Whiepcords Complets der Firma Uhl. Hüoſche Jackenkleider, die zuweilen mit einem weißen oder roſigen Chemi⸗ ſettes geſchmückt ſind, zuweilen ſpielt ein Jabot von dem Kragen in das Kleid hinein, oder das Futter des Jacketts geht loſe über den Schlußrand hin. In dem verwirrenden Vielerlei der Nachmittags⸗ kleider vermag man die einheitliche Idee zu erkennen, deren Neu⸗ ſont nicht wie ſonſt auf der Form baſiert, ſondern eher auf den be⸗ onderen Effekten der Farben; ſie kommen ſeltener in den Stoffen als im Zierrat zum Ausdruck. In der Stickerei liegt die Eigenart der diesjährigen Mode; ſie gibt die Neuerung an und den Stil, in dem ſich die Form der Kleidung prägt. Wenn ſie in mattem Gold⸗ ton Aeſte und Ranken auf ſchwarzem Seidengrund zeichnet lein Kleid der Firma Schroik u. Höinghaus) oder wenn geo⸗ metriſche Figuren, Kreiſe und Rauten in roter Kunſtſeide auf dunkel⸗ blauem Grund ein Kleid ſchmücken(Firma Krafft u. Biſchoff). Den Trumpf der Nachmittagskleider dürfte wiederum die Firma Hell u. Schoedel geworfen haben mit dem ſchlichten, gradlinigen Gewand aus weißem Crepe de Chine mit einem ſchmalen Gürtel loſe gehalten, mit prächtig wirkender ſavanroter Lederapplikation. Ferner dürfte ein augenblaues Seidenkleid mit ärmelloſer weißer Jacke mit quadratiſcher Durchbrucharbeit der Firma Benke mit das Beſie geweſen ſein. ANe VellQbung 2zu Ostem tellen Sle qhren Freunden und Bekennten am zweck- mösslgsten und dllligsten durch eine Anzeige in der Neuen Nannhelmer Zeitung Mit. Stev/lrd zur Bekanntgebe von Famillenetelęgnissen vorzugsweise benutzt. Det OsterVerlobungs-Anzelgeretscheint am Samstag, den 11. Aprll in der NMittagssusgabe 103“ ſchrie man von allen Seiten.„Ein Pferd vom Leichenwagen iſt ſcheu geworden. Und olle Leute verammelten ſich um den —— neugierig, verwundert und entrüſtet. Noch war es den Dienern nicht gelungen, Nero zum Stehen zu bringen. Der Kut⸗ ſtanden und zog wütend an den Zügeln. Nero , auszuſchlagen und zu wiehern, mit dem Kopf gegen ewandt. Er beruhigte ſich erſt, als aus dem Tor ein alter Diener 150 Livree herauskam, die Lakeien fortſchickte und ihn am Zügel faßte. Dann rief er mit Tränen in den Augen: „Aber das iſt ja Rero, der arme Nero das Pferd der gnädigen Frau, das Pferd der armen Fürſtin. Es hat den Palaſt wieder⸗ erkannt. Es hat den Stallgeruch geſpürt, Armer Nero, ſiehſt du. ich bin es, dein alter Jahann. Sei ortig armer Nero. Gerade du mußt ſie zehen, gerade du, der du dich noch der Herrin erinnerſt. Sie wird froh ſein, daß gerade du ſie zum letzten Male ziehſt.“ Dann rief er zum Kutſcher, der wütend war über den Eindruck, den das Beerdigungsinſtitut auf alle dieſe Herren machte, und der immer die Zügel ſtramm anzog: ⸗Genug höve auf, ich habe ihn ja ſchon berußigt, er iſt ſanft wie ein Lamm Ich werde ibn ſchon führen. Wir werden zufammen gehen. Richt wahr, Nero, und unfere gute, gnädige Frau begleiten. Langfam. ganz langſom, wie immer, nicht wahr, Nero? Und du wirſt artig ſein und ihr nicht weh zun. Sie haben ſie ſchon in den Kaſten gelegt. Fofo, der von der anderen Seite der verwundert an:„In den Kaſten 85 in?“ Nero 1 ihm einen Fußtritt von ſeitwärts. Aber Fofo war zu ſehr 2 Betrachturgen verſunſen, um das übelzun⸗hmen. Ach ſo— alſo wir“, ſetzte er ſein Seloſtgefpräch fort,„alſo wir! Schau— ſchau, das wollte ich ſagen. Dieſer Ate wemt. ſo viel andere ſah ich ſchon früher weinen und immer ſo viel entetzliche Geſichter. Und dir jämmerliche Muſt“! Jetzt— ſa jetzt verſteh ich allss.— Deshalb iſt umſer Dieriſt ſo ſtill— nur wenn die Menſchen 40 Pferde froh ſein und uns ausruhen. Und 4 5 ir belnahe die Verſuchung an, einen Freudenſprung zu 5 Theater und Muſik 5 er Winterfalſon in Baden-Baden. Ein;ſam⸗ „„ Kanſttrüſte kennzeichnete auch in dieſem Jahre die letzten Tage der Winterſaiſon. Im Theater hält, man gewiſſer⸗ maßen Generalprobe für Oſtern ab. Die beiden Stücke, die an den Oſterfeiertogen den Fremden geboten werden ſollen, ſind ſoeben in muſtergültigen Erſtaufführungen herausgekommen. Es 9 0 die beiden meiſtgenannten Bühnenwerke der Gegenwart Klabunds Spiel nach dem Ehineſiſchen„Der Kreidekreis“ und Bernard Shaws zeitgeſchichtliches Spiel„ie heilige Johanna“l. Beide Werke ſind ſo oft beſprochen, dieſer Stelle hervorgehoben worden, daß ich mich dabei nicht auf⸗ die Für und Wider ſo oft auch an S zuhalten brauche. ſchieden war, wo ſie bisher aufgeführt wurden, blieb ihnen auch hier nicht verſagt. Es iſt aber keineswegs nur ein dichteriſcher Er⸗ folg. Klabund bietet uns europäiſches chineſiſches Theater. Europa, ſattſam bekannte abendländiſche Bühnenkunſt repräſentiert er ſelbſt. Sie bliebe vielſach wirkungslos, hätte Karl Salomon keine ſo charak⸗ teriſtiſche Muſik dazu geſchrieben, die außerdem die Gegenſätze zwiſchen europäiſchem und chineſiſchem Theater mildert. Wir haben einen ſolchen Kompromiß nötig, da wir es nicht gewohnt ſind, eine unliterariſche Angelegenheit, die das chineſiſche Theater an und für ſich nun einmal iſt, ernſt zu nehmen. Shaw gegenüber bleiben wir Deutſche kühl nud kritiſch. Nicht deshalb, weil Schillers„Jung⸗ frau“ als reines dichteriſches Kunſtwerk uns innerlich ſteht, ſondern weil ſich derſelbe Stoff bei Shaw allzuſehr zu einer engliſchen Ange⸗ legenheit in iriſch⸗engliſcher Darſtellung auswächſt. In beiden Werken ſpielte Emmi Reinhardt die Hauptrolle, jedesmal, be⸗ ſonders aber bei Shaw, vom Dichber ſelbſt in der Entfaltung aller Spielmöglichkeiten gehemmt. Damit ſollen ihre Leiſtungen als olche aber nicht herabgeſetzt werden. Hauptſache war bei den Auf⸗ ührungen beider Stücke die Inſzenierung. Intendant Dr. Hans Wacg leitete, von Ludwig Sievert unterſtützt, hierin ſo Hervor⸗ ragendes, daß es ſich verlohnt, die Badener Aufführungen beider Werke kennen zu lernen. Nicht gelohnt hat ſich der Beſuch der Gaſt⸗ piele der Holtorf⸗Truppe. Die guten Leutchen müßten erſt prechen und ſpielen bernen, um ein Faktor im modernen Bühnen⸗ leben zu ſein. Da es am Alpha und Omega der Schauſpielkunſt be⸗ denklich fehlt, erübrigen ſich weitere Betrachtungen. Zur Zeit er⸗ reuen ſich de Gaſtſpiele der Mailänder Opernſtagione tarken Intereſſes. Im einzemnen haben wir hier von deutſchen Opernkräften gleich Gutes, wenn nicht gar Beſſeres gehört. Als muſikaliſches Geſamtbild allerdings iſt jede Aufführung ein nicht alltägliches Kunſtwerk. Der Konzertwinter führte uns in ſeinen letzten Wochen zwei Soliſten zu. Erika Morin!i und Alexander Borodſky. Dieſer ſpielte kürzlich auch in Mann⸗ heim. Man fand ihn auch da etwas kühl, aber doch wahrhaft groß. Bei der jungen polniſchen Geigerin Morini iſt die vollendete Sicher⸗ heit des Spiels etwas herrliches; was aber bisweilen den Schag unſerer Herzen ausſetzen macht, das ſind die göttlichen Offenbarun⸗ gen ihrer großen ſtarken Künſtlerſeele, die nichts zum Spiele hinzu⸗ gibt. was nicht Leben von ihtem Leben, nicht Glut von ihrer Glut wäre. In einen Sinfoniekonzert ſpielte der immer mehr zur Künſt⸗ lerſchaft heranreifende Pianiſt Udo Dammert aus München; der Ulmer Theaterkapellmeiſter Fritz Holtzwart brachte als Gaſt⸗ dirigent ſeine melodiöſe„Ballett⸗Suite zur Aufführung. Die all⸗ jährliche Kunſtausſtellung wird am 4. April eröffnet wer den. Sie gliedert ſich in drei Hauptteile. Die Vorhalle nimmt eine graphiſchen Werkes Hans Thomas ein. Die die Gemefdegusſtellung badiſcher, Deo Sonderausſtell Sale fülkt gis ee Der große auge der dieſen Stücken überall be⸗ tembergiſcher, Darmſtädter und Münchener Künſtler. Im keßzten Saale iſt eine eeee von Zeichnungen, Radierungen, Li graphien verſchiedener führender Künſtler untergebracht. Hier dürſten wohl auch von der Thoma⸗Ausſtellung abgeſehen, die größſen Werte beiſammen ſein. Mannheim iſt in dieſem Soale durch Otto und Schindler vertreten. Im einzelnen wird über die Jahres⸗ ausſtellung noch berichtet werden. A. M. Ein deutſches Buch Einen Ehrenſpiegel deutſcher Größe hat Hans F. Helmolt in dem aroßangeleaten Werke„as Ehrenbuchdes Deutſchen Volkes“ aufgerichtet. In ſiebzia Einzelbildern hervorranender Deutſchen aus alter und junger Verganoenheit oder aanzer Gruppen und VBewegungen fängt er mit ſicherer Hand die Höhepunkte deut⸗ ſcher Geſchichte ein. Zweitauſend Jahre deutſcher Geſchichte ziehen an dem Leſer vorüber. Gipfelpunkte ſind die Perſönlichkeiten, die nicht nur Exponenten ihrer Zeit ſind, ſondern ibhrer Zeit und der kom⸗ menden Wege weiſen, Führer ſind zu Neuem. Der Griff, mit dem Helmolt dieſe Menſchen beraushebt. iſt geſchickt. Aber er gibt nicht Herbenbiographie noch Kriegsgeſchichte, nicht Kunſtgeſchichte noch den Aufriß kommerzialer oder techniſcher Entwicklung in einſeitiger Ein⸗ ſtellung. Er geht den Wechſelbeziehungen nach. durchforſcht die Zu⸗ ſammenhänge, den Beginn, die Vollenduna und die Auswirkung Man areife ein Kapitel beraus, etwa„Zeitenwende“ und findet Kai⸗ ſer Maximilian, den letzten Ritter, den Exponenten einer verſinken⸗ den Zeit, den letzten romantiſchen Glanz der großen Kaiſerzeit, aus der Theoderich. Karl der Große. Otto der Große. Heinrich IV. und Barbaroſſa mächtig aufwachſen; daß im aleichen Kapitel die„Wikin⸗ ger“ und„Hildesheim und Vambera“ behandelt ſind. iſt charakteriſtiſch für die Anlage des Buches. Das Kapitel Zeitenwende umreißt dann ferner die Erſcheinuna Mathias Grünewalds, Peter Viſchers und Dürers und geht nicht an Paracelſus und Fauſt vorüber, ſeltſam phantaſtiſchen Erſcheinungen der Uebergangszeit.„Die Befreiung“ ſtellt neben Fichte, Kleiſt. Arndt. Stein. die Philoſophen und Heer⸗ fübrer der Zeit. und neben Jahn einen Beethoven und Eichendorff, Und im Zeitalter Bismarcks beaeanen wir den Brüdern Grimm und Karl Schurz. Heinrich Schliemann und Richard Waaner. Man ſieht. wie Helmolt die Bögen ſpannt, die das Gewölbe dieſes Ehremmales deutſcher Größie tragen ſollen. Die Darſtellung iſt friſch und beredt. anſprechend und frei von billiger Volkstümelei oder Deutſchtümelel, wenn auch aus jeder Seite ſozuſagen der Satz der Liſelotte aufleuch⸗ tet:„Ich habe es ſederzeit für eine Ehre gehalten, eine Teutſche zu ſein.“ Dem Buch, das auch zu Geſchenkzwecken warm empfohlen werden kann, iſt weite Verbreitung zu wünſchen. Es iſt ein Troſt. eine Erhebung und ein Anſporn und gehört in die Hand ber beran⸗ machſenden Jugend. Der Verlag(Wilbelm Andermann. König⸗ ſtein i. T. und Leipzig) hat das Werk ſehr aut ausgeſtattet. Ein be⸗ derer Schnck lnd die 32 Bildtafeln in vorzüglicher Aus führuna. 3 n Freitag, den 27. märz 1925 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Nus gabe) 4. Seite. Nr. 143 „Die Papirrmarknoten fluten zurück. Die Ablieferuna der am 5. März aufagerufenen Papiermarknoten der deutſchen Reichsbank vollzieht ſich reibungslos Der Rückfluß war ſchon in den erſten Tagen ſo ſtark. daß von den zurzeit im Verkehr umlaufenden Reichsbank⸗ noten nur noch ein Fünftel aus alten Papiermarknoten beſteht. Die⸗ ſer Rückfluß iſt in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß die öffent⸗ lichen Kaſſen. die Banken, Sparkaſſen uſw. zu ihren Einzahlungen bei der Reichsbank in erſter Linie aufgerufene Noten verwenden. Eine beſchleunigende Rolle ſpielt dabei noch, daß das Reichsbankdirek⸗ torium wiederholt und mit Beſtimmtheit erklärt hat, daß eine Nach⸗ friſt für die Einlöſung in keinem Falle gewährt werden könne. Der letzte Tag der Einlöſungsfriſt iſt der 5. Juli. * Die Eiſenbahn⸗Jeitkarten. Von der Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe wird mitgeteilt:„Zur Bekämpfung der mißbräuchlichen Be⸗ nützung von Zeitkarten durch gewaltſames Oeffnen der Verſchluß⸗ brücke des Lichtbildrahmens und Austaufch des Lictebildes wurden die Verſchlußbrücken bisher aus ſogenanntem Spritzretall hergeſtellt, das zerbricht, ſobald ein gewaltſames Oeffnen des Verſchluſſes ver⸗ ſucht wird. Es hat ſich aber im Laufe der Zeit herausgeſtellt, daß unter den ausgegebenen Verſchlußbrücken, die als Maſſenfabrikat hergeſtellt werden, ſich vielfoch Stücke mit zu geringer Widerſtands⸗ fähigkeit befinden. Zur Beſeitigung dieſes Mißſtandes hat die Reichsbahn⸗Geſellſchaft neue Verſchlußbrücken aus härterem Metall herſtellen laſſen. Der unentgeltliche Umtauſch alter Brücken gegen neue kann bei der nächſten Kartenlöſung beantragt werden. Alte Verſchlußbrücken, die ſich bisher als haltbar und dauerhaft erwieſen haben, ſollen aus wirtſchaftlichen Gründen nicht umgetauſcht werden, ſolonge ſich mit ihnen ein ſicherer Verſchluß herſtellen läßt. Die neuen Verſchlußbrücken werden zum Umtauſch nur an Zeitkartenin⸗ haber gegen Vorlage des in Gebrauch befindlichen Lichtbildrahmens und gegen Rückgabe der alten Brücke, die auch beſchädigt ſein kann, an den Fahrkartenſchaltern abgegeben. Bei dieſer Gelegenheit wird wiederholt darauf hingewieſen, daß es im eigenen Inteteſſe des Reiſenden liegt, ſich vor Antritt der Fahrt zu vergewiſſern, daß Karte und Lichtbild richtig verſchloſſen ſind, da bei ungenügendem Verſchluß der Zeitkarteninhaber als Reiſender ohne gültige Fahr⸗ karte nach§ 16 der Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung behandelt wird. Das gleiche gilt beim Fehlen der Unterſchrift auf dem Lichtbild. Die für das Lichtbild vorgeſchriebenen Maße(70 Millimeter hoch und 46 Millimeter breit) müſſen unbedingt eingehalten werden, da ſich ſonſt ein ſicherer Verſchluß nicht herſtellen läßt. Der Kopf auf dem Lichtbild muß deutliche Geſichtszüge aufweiſen und eine Größe von mindeſtens 1 Zentimeter haben.“ * Der aute 24er. Von der Weinernte 1924 lieat jetzt das Ge⸗ ſamtergebnis vor. Die Rebfläche die im Ertrag ſtand, war gegen das Vorjahr etwa um 683,8 auf 74 676,5 ha geſtiegen. Auf demſelben Gebiete ſtanden vor dem Kriege noch ungefähr 80 000 ha im Ertrag. Der Moſtertraa war um 1 803 954 mehr als doppelt ſo aroß wie im Vorjahre, arößer als 1921 und 1912. wenn auch nicht viel mehr als 1922, das über 3,4 Millionen Hektoliter brachte. Auch der Durch⸗ ſchnitsertraa mit 24,3 Hektoliter auf den Hektar wird nur von 1911 und 1922 mit 26.6 und 45.8 Hektoliter übertroffen. Ebenſo iſt der Geldwert recht günſtig, gegen nur 43.3 Millionen im Vorjahr und 94.5 Millionen Mark 1911 hatte er 143 Millionen ergeben. Der 1924er iſt verhältnismäßia billia. 52,40 Mark für den Hektoliter Moſt —5 53,5 im Vorjahr. 50,8 im Jahre 1913 und 65.9 Mark im Jahre 1911. Rommunale Chronik Pfätziſche Landgemeinden-Tagung Der Verband pfälziſcher Landgemeinden hielt in Kaiſerslautern eine gut beſuchte Tagung ab, in der wich⸗ tige kommunalpolitiſche Fragen erörtert wukden. Nach den ein⸗ leitenden Begrüßungsworten des Votſitzenden erſtattete der Direk⸗ tor des Verbandes der Landgemeinden Bayerns, Thoma⸗Mün⸗ chen, ein Referat über„Der kommende Finanzausgleich und die Gemeinden“. Die Verſammlung nahm einſtimmig folgende Entſchließung an: Die Hauptverſammlung des Kreisverbandes Pfalz der Land⸗ gemeinden weiſt es als durchaus falſch zurück, daß die Gemeinden ſozuſagen in Geld ſchwimmen. Sie ſtellt feſt, daß gerade da⸗ Gegenteil der Fall iſt. Deshalb hält ſie es für notwendig, daß das gegenwärtige Anteilverhältnis der Gemeinden an der Reichs⸗ eir kommen⸗ und Körperſchaftsſteuer auf Grund des in Ausſicht genommenen endgültigen Finanzausgleichs zugunſten der Ge⸗ meinden geändert wird. Für die kleineren und mittleren Ge⸗ meinden kann die Beteiligung an der Reichsumfatzſteuer und die Heranziehung der Hauszinsſteuer für allgemeine finanzielle Zwecke keinen Ausgleich für die Minderbeteiligung an der Einkommens⸗ und Körperſchaftsſteuer bilden. Grundſätzlich ſpricht ſich die Ver⸗ ſammlung für die Einräumung des Zuſchlagsrechtes zur Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer aus. Sie geht mit der bayeriſchen Staatsregierung darin einig, daß das Endziel des Finanzausgleichs die Rückgewinnung der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer für die Länder und Gemeinden ſein muß. Die Beſtimmungen des Entwurfs über das Zuſchlagsrecht zur Einkom⸗ men⸗ u. Körperſchaftsſteuer ſind für die kleinen u. mittleren Gemein⸗ den untragbar. Die Verſammlung fordert mit aller Entſchiedenheit daß das Zuſchlagsrecht auch den Arbeiterwohngemeinden einge⸗ räumt werden muß. Das im Entwurf vorgeſehene Ausgleichs⸗ verfahren gegenüber den Betriebsgemeinden wird abgelehnt. Gegenüber der bayeriſchen Staatsregierung wird jetzt ſchon feſt⸗ geſtellt, daß eine Kürzung der Gemeindeanteile an der Einkom⸗ men⸗ und Körperſchaftsſteuer zugunſten der bayeriſchen Staats⸗ regierung unmöglich iſt. Gegen etwa darauf abzielende Beſtre⸗ bungen innerhalb der bayeriſchen Staatsregierung muß mit der größten Entſchiedenheit gekämpft werden. An der Kreditgebarung der Bayeriſchen Giro⸗ zentrale wurde ſcharfe Kritik geübt, die in folgender Ent⸗ ſchließung zum Ausdruck kam: Der Verband der Landgemeinden Bayerns e.., Kreis Pfalz, nimmt von den Vorkommniſſen bei der Bayeriſchen Giro⸗ zentrale Kenntnis und bedauert, daß dieſelbe ihre Mittel zu ver⸗ luſtreichen außerbayeriſchen Zwecken hergegeben hat, obwohl zahlreiche pfälziſche Gemeinden ſchon ſeit längerer Zeit ein größeres Kreditbedürfnis hatten, das durch die Bezirks und Gemeindeſparkaſſen nicht genügend befriedigt werden konnte. Die Kredite wurden abgelehnt mit der Begründung, daß die Girozentrale kein Geld habe. Nun hat ſich herausgeſtellt, daß die Girozentrale in München Geld hatte, aber nicht für die ſchließ⸗ lichen Gewährträger, ſondern für fremde unbekannte Unterneh⸗ mungen. Hiergegen wird ſchärfſte Verwahrung eingelegt. Wie Direktor Thoma, der dem Verwaltungsrat der Giro⸗ zentrale angehört, mitteilte, ſchätzt er die Verluſte, die die Bayriſche Girozentrale erleiden wird, auf mindeſtens fünf Millionen ark. Die Heidelberger Bürgermeiſterfrage ſcheint in ihr kritiſches Stadium zu treten. Bekanntlich macht die Sozialdemokratie als angeblich ſtärkſte Partei den Anſpruch, die freie Bürgermeiſterſtelle mit einem Genoſſen zu beſetzen. Auch ihr Kan⸗ didat, Stadtrechtsrat Hoffmann⸗Kaiſerslautern. iſt ſchon genannt worden. Wie man nun hört, ſoll das Zentrum bereit ſein, dieſe Kandidatur zu unterſtützen und cuch die Demokraten ſcheinen nicht abgeneigt zu ſein, Hoffmann ihre Stimme zu geben, obwohl das demokratiſche„Heidelberger Tageblatt“ in einem Artikel(mindeſtens zwiſchen den Zeilen) Hoffmann ablehnt. Man ſoll allerdinas den Sohn nicht für die Taten des Vaters büßen laſſen, aber es iſt doch bezeichnend für die Mentalität im linken Lager, wenn man aus⸗ gerechnet den Sohn eines Mannes, der in der Pfälzer Sepa⸗ ratiſtengeſchichte eine nicht gerade ſchöne Rolle ſwpielte, für den Heidelberger Bürgermeiſterpoſten präſentiert. Man darf auch nicht vergeſſen, daß der junge Hoffmann— alſo der ſozialdemokra⸗ tiſche Kandidat— als Frankenthaler Bezirksamtmann in der Zeit der Pfalzreiſe des Engländers Clive mit den Landbürgermeiſtern die berüchtiate Loyalitätsadreſſe mit unterſchrieben hat. An dieſer Tatſache und ihrer Einſchätzuna ändert auch der Umſtand nichts, daß höhere pfälziſche Beamte heute dieſe Unterſchrift Hoff⸗ manns als Unkluaheit entſchuldigen wollen. Für uns genügt ſchon Aus dem Lande Perſonal-Beränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Hauptlehrer Karl Seith an der Volksſchule in Baden⸗Baden zum Oberlehrer daſelbſt. Verſetzt wurde Regierungsrat Dr. Ludwig Götz, zuletzt im Miniſterium des Innern, an das Bezirksamt Raſtatt. Zuruhegeſetzt wurde Kriminalſekretär Karl Bopp in Mannheim. Karlsruhe als Tagungsort Der Verband bad. landw. Genoſſenſchaften Karlsruhe wird ſeinen großen Verbandstag in dieſem Jahre in der erſten Hälfte des Monats Mai in Karlsruhe abhalten. Zu gleicher Zeit werden die Generalverſammlungen der Bad. landw Hauptgenoſſenſchaften e. G. m. b.., des Bad. Molkereiverbandes e. V. in Karlsruhe ſtatt⸗ finden. Die Tagungen werden von den Landwirten des ganzen Landes befucht. * OHeidelberg, 26. März. Der evangel. Kirchenausſchuß beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit der Erbauung eines Gemeindehauſes für die große Bergheimer Pfſarrei. Dem genannten Bezirk fehlt zu der Kirche jeglicher Raum zur Jugend⸗ arbeit, Vereinsarbeit uſw. Durch günſtigen Kauf kam die evangel. Gemeinde in den Beſitz eines 7 Ar großen Bauplatzes in guter Lage, zwiſchen dem neuen Bahnhof und dem künftigen Bad. Die vor⸗ gelegten Pläne zeigten die Großzügigkeit des in Ausſicht genom⸗ menen Gebäudes. Um die Rentabilität zu erhöhen, wird das Haus mit 26 Meter Straßenfront einige kleine Läden im Erdgeſchoß er⸗ halten. Ein großer Saal für 500 Perſonen und ein kleinerer ſind für die Verſammlungen vorgeſehen, daneben noch kleinere Räume für Jugendarbeit, gleichfalls ein geräumiger Hof für Turnen und Spiel. Durch die Nähe der Kliniken und des künſtigen Bades wer⸗ den in dieſer Lage auch Zimmer mit Verpflegung für Angehörige von Kranken verlangt werden. Dem ſucht man durch entſprechenden AZusbau des Dachſtocks entgegenzukommen Doch haben die vor⸗ gelegten Pläne eine noch nicht befriedigende Löſung des Projekts ge⸗ bracht; es wird Sache von Bauſachverſtändigen ſein, durch ihre praktiſchen Erfahrungen den Innenbau noch nutzbringender zu ge⸗ ſtalten. Um aber nach endgültiger Feſtlegung ſogleich mit dem rot⸗ wendigen Bau beginnen zu können, hat der Aueſchuß in großer Einmütigkeit die erforderlichen Mittel bewilligt. Man rechnet mit 300 000„, welche Summe zu ſehr günſtigen Bedingengen vom Oberkirchenrat als Darlehen zu haben iſt. In achtiährigen Palen hofft man die Bauſchuld tilgen zu können.— Für den Stadttel Schlierbach mit der orthovädiſchen Klinik wurden die Mittel zur Errichtung eines ſelbſtändigen Vikariats eereſmigt, desgleichen für die Siedlung Pfaffenarund mit 1000 Evange⸗ liſchen. In dieſer Siedlung wurde innerhalb Jahresfriſt gleichfalls auf Koſten der Muttergemeinde Heidelberg eine kleine Kirche mit Sälen für die Kleinkinderſchule, mit Wohnungen für die Schweſtern und den Geiſtlichen erbaut. Anfang Juni wird das kleine Gotteshaus eingeweiht. Zur beſſeren Durchführung einer geregelten Seel⸗ ſorge in den hieſigen Univerſitätskliniken mit 850 Petten wird eine ſelbſtändige Pfarrſtelle errichtet. Die Auſgabe dieſes Geiſtlichen iſt die Abhaltung der Gottesdienſte, der Gebetſtunden für die Schweſtern und die Seelſorge im Krankenhaus im Hauptamt. Auch hierfür wurden die erforderlichen Mittel bewelligt. *Kehl, 26. März. In der Gemeinde Freiſtett, einem Ort mit 2300 Einwohnern, befinden ſich 29 Bürger, die über 80 Jahre alt ſind, davon 7 ſogar über 85 Jahre. Der älteſte Einwohner Georg Häusler iſt nahezu 95 Jahre alt. *VBom Schwarzwald, 26. März. In den Induſtrieplätzen des Schwarzwaldes gehen jetzt größere Betriebe mehrfach dazu über, ſicheigene Stromquellen durch Errichtung einer Die fel⸗ motorenanlage zu ſchaffen, mit denen die Stromerzeugung bil⸗ liger kommt, als es jetzt vielſach bei der Abhängigkeit von den Wer⸗ ken des Oberrheins möglich iſt. Die Erſparnis wird als ſo groß on⸗ geſehen, daß man die Anlage eines Dieſelmotores in zwei Jahren gedeckt zu haben glaubt. * Müllheim, 26. März. Zwei Schwerverbrecher aus Po⸗ len ſind am geſtrigen Tage im Müllheimer Gefängnis eingeliefert worden, nachdem ſie von Frankreich über die elſaß⸗lothringiſche Gren⸗ ze ausgeliefert worden waren. Sie ſol'en demnächſt nach Polen ab⸗ geſchoben werden. * Aeberlingen, 26. März. Geſtern abend gegen 9 Uhr brach im Dampfſägewerk von Auguſt Nothelſer Feuer aus, dem das große Werk binnen einer Stunde völlig zum Opfer fiel. Das dem Werk gegenüberliegende Gebäude, eine Schreinerwerkſtätte der Witwe Max Nothelfer konnte noch durch die Feuerwehr gerettet werden. 10 Uhr abends war das Feuer in der Hauptſache auf ſeinen Herd beſchränkt. Geſchädigt ſind außer dem Beſitzer auch mehrere Handwerks⸗ meiſter. Holzvorräte und zahlreiche fertige Arbeiten ſind bei dem Brand zu Schaden gekommen. Nus der Pfalz * Ludwigshafen a. Rhein, 26. März. Bei einer vorgenommenen Beſichtigung des Geländes für die Süddeutſche Gartenbau⸗ ausſtellung Ludwigshafen a. Rh. konnte die erfreuliche Feſtſtellung gemacht werden, daß die Arbeiten in der letzten Zeit wieder mächtig vorangegangen ſind. Die Erdbewegungen, die Kanali⸗ ſationen für die Entwäſſerung und die Drainagegräben ſind nahezu vollendet ebenſo ſind die Zuleitungen für das Gas, Waſſer und Elek⸗ trizität gelegt. Verſchiedene Baufirmen ſind eifrig mit der Erſtellung der 859 Feſthalle und der Ausſtellungshallen beſchäftigt. Auch die Erſtellung der Eingangsbauten ſchreitet rüſtig vorwärts. Auf dem Gelände, das für die gärtneriſchen Anlagen reſerviert iſt, hat man mit umfangreichen gärtneriſchen Arbeiten begonnen. Dieſe geben be⸗ reits heute ein ungefähres Bild der Großzügigkeit der Gartenbau⸗ ausſtellung: Es werden nicht weniger als 13 Sondergärten angelegt, darunter Stauden, Sommerblumen⸗ und Roſengärten, ferner Sied⸗ lergärten. Das Städt. Schulamt wird ſich mit einem Schulgarten be⸗ teiligen; ebenſo haben die Kleingartenvereine hier Plätze belegt. Die Bienenzuchtvereinigung wird in einem Bienengarten ihre Völker in neueſter Anordnung zur Ausſtellung bringen. „Neuſtadt, 26. März. Wie der„Pfälz. Kurier“ mitteilt, wird auch Neuſtadt a. d. H. auf ſeinem Plane, ein Krematorium zu bauen, beſtehen bleiben, da man der Meinung iſt, daß neben dem geplanten Krematorium im Kaiſerslautern ein zweites Krematorium für die Vorderpfalz ſich rentieren werde.— Selbſtmord beging geſtern ein hieſiger Geflügelhändler. Infolge Arbeitsloſigkeit und Geldmangel kam die Familie in große Not, ſchließlich ergab ſich der Mann noch dem Trunke. Als ihm heute früh die Frau Vorwürfe machte und darauf hinwies, daß ſchon ſeit Tagen kein Brot mehr im Hauſe ſei, ſchnitt ſich ihr Mann mit einem Brotmeſſer tief in die Kehle. Er brach bewußtlos zuſaanmen. Auf der Fahrt zum Krankenhauſe ereilte ihn der Tot.— Der„Stadt⸗ und Dorf⸗ anzeiger“ berichtet aus Iggelbach, daß die Glockenweihe am letzten Sonntag ohne Geiſtlichen vorgenommen wurde, weil der proteſtantiſche Pfarrer die Weihe ablehnte, da man ihm Bedingungen für ſeine Rede ſtellte und daraufhin der freireligiöſe Pfarrer ebenfalls von einer Weiherede Abſtand nahm. *Jweibrücken, 26. März. Schwindler machen ſich zur Zeit die Leichtgläubigkeit ihrer Mitmenſchen zu nutze und ſammeln. So war vor einigen Tagen ein etwa 20jähriger Jüngling in Exheim tätig. Ohne jeden Ausweis ſammelte er in verſchiedenen Häuſern für einen Fonds zur Beſchaffung von Glocken für die katholiſche Kirche in Donſieders. Eine ſolche Sammlung iſt aber nicht beab⸗ ſichtigt. Es muß daher vor ſolchen Sammlern gewarnt werden. *Pirmaſens, 26. März. In den letzten Tagen hat ein Mädchen im Alter von 16—17 Jahren bei mehreren Familien verſucht, Spen⸗ den zu bekommen, wobei ein blaues Heftchen mit etlichen Ein⸗ trägen vorgelegt wurde. Nach dem Namen gefragt, wurde der Name Stein genannt und weiter angegeben, daß die Spende zur Ausſtattung notleidender Konfirmanden des prot. Wafſenhauſes von dieſe eine Tatſache, ſchärfſtens gegen eine Kandidatur Hoffmann⸗Kaiſerslautern Stellung zu nehmen. hier oder auswärts wären. Auch hier handelte es ſich um eine Schwindlerin. Gerichtszeitung Skrafgericht Bad Dürkheim Vor dem Strafgericht ſtand der Einnehmer Bayer aus Freins⸗ heim. Dieſer iſt beſchuldiat. am 20. Auauſt als Gehilfe der Steuer⸗ einnehmerei Wachenheim einen Betrag von 255.60 Mark, den er im Auftraa des damaligen. nun verſtorbenen Einnehmers Weiß. als An⸗ teil der vier Gemeinden Wachenheim. Friedelsheim. Gönnheim und Ellerſtadt an der Reichseinkommenſteuer beim Finanzamt Dürkheim abgegeben hatte, bei ſeiner Rückkunft zur Einnehmerei nicht abgelie⸗ fert zu haben. Er hat den Betraa für ſich behalten und ihn nach und nach berbraucht. Ferner nahm er in der Zeit vom 24. Juni bis 26. Auguſt 1924 bei der Einnehmerei in Wachenheim während der Krankheit des Einnehmers Weiß zu deſſen Nachteil Geldbeträge von insgeſamt 630.05 Mark aus der Kaſſe. welche Unterſchleife er durch falſche Einträge zu verdecken ſuchte. Bayer iſt im vollen Umfange geſtändig. Das Geld verbrauchte er auf Sportfeſten, für Auto⸗ fahrten uſw. Das Gericht verurteilte ihn wegen Diebſtahls zu drei Monaten und wegen Unterſchlaaung zu ſechs Wochen Gefängnis, welche beiden Strafen auf eine Geſamtagefängnis⸗ ſtrafe von vier Monaten zurückageführt wurden. Fünf Wochen der erlittenen Unterſuchunashaft kommen in Anrechnuna. Ein Vaterlandsverräler Wegen Spionage wurde der Reiſende Fritz Wettach aus Gie⸗ ßen, der bis 1923 bei der Reichswehr gedient hatte, vom Großen Schöffengericht Gießen zu acht Monaten Gefänanis verur⸗ teilt. Der Angeklagte hatte ſich mit ſeinem Onkel, der vom Ober⸗ reichsanwalt wegen Spionage noch verfolgt wird, nach Mainz in ein Spionagebüro begeben und dort einem franzöſiſchen Offizier an⸗ geboten, er wolle Nachrichten über die Reichswehr beſorgen. Als ſich der Angeklaate deswegen mit zwei Reichswehrſoldaten in Verbin⸗ duna ſetzte, machten dieſe ihrem Vorgeſetzten Meldung, wodurch die Verhaftung Wettachs ermöglicht wurde. Eine diebiſche Jamilie Ein recht trübes Bild ergab eine Gerichtsverhandluna in Em⸗ den gegen die Witwe eines Eiſenbahnbeamten und ihre beiden 15⸗ und 12jähriaen Söhne. Im letzten Herbſt wurde die Stadt Emden durch fortgeſetzte Einbruchsdiebſtähle in Unruhe verſetzt, bis es end⸗ lich gelanag, die beiden Kinder der Witwe als Täter feſtzuſtellen. Die Mutter ſchickte ſie faſt ſede Nacht auf Raub aus. Mit umwickelten Schuhen und ausgerüſtet mit allerlei Diebeswerkzeug. drangen ſie in Läden und Wohnungen ein, wo ſie namentlich Nahrungsmittel und Kleidungsſtücke entwendeten, die ſie nach Hauſe brachten. 31 ſolcher Fälle wurden von den Beteiligten zugegeben. Die Frau wurde wegen Anſtiftung zu den Taten und Hehlerei zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Jungen wurden dem Jugendgerichtshof zugeführt. Sportliche KRundſchau KRuderſport Rudern um die Einer⸗Weltmeiſterſchaft Am 21. März fand bei Sydney auf dem Clarence River das Einer⸗Rudern um die Weltmeiſterſchaft ſtatt, bei welchem der Heraus⸗ forderer, Inhaber des Meiſtertitels, Mac Dewitt, von William Godfell überlegen geſchlagen wurde. Die Länge der Bahn betrug 4% engliſche Meilen(7240 Meter). Die Zeit von Godſell 20:18. von Mac Dewitt 20:46, die Differenz zwiſchen Beiden im Ziel zehn Län⸗ gen. Das Rennen um die Weltmeiſterſchaft hat viel von ſeiner ſwort⸗ lichen Bedeutuna verloren, ſeit der enaliſche Weltmeiſter Erneſt Barry, einer der techniſch vollendetſten und ſchnellſten Skuller aller Zeiten, auf ſeinen Titel verzichtet hat. Der von ihm leicht ae⸗ ſchlagene Auſtralier Arnſt, nahm kampflos den Meiſtertitel an, als Barry deſſen Herausforderung, von London nach Auſtralien zu kom⸗ men, nicht annahm und ihn ohne Antwort ließ. Arnſt wurde von Hadfield ageſchlagen. dieſer im Jahre 1923 von Paddon, der auf die Weltmeiſterwürde verzichtete. Mac Dewitt, der ihn vergeblich herausforderte, leate ſich einfach den Titel zu und er hat ihn. nach⸗ dem er jetzt von Godſell überlegen geſchlagen wurde. geführt, ohne ein einziges Mal in dem Weltmeiſterſchaftsrennen geſieat zu haben. Das arößte Intereſſe und den höchſten ſportlichen Wert hatten dieſe Meiſterſchaftskämwfe, als ſie von enaliſchen Sportleuten veranſtaltet und ſubventioniert wurden. Seitdem iſt das Berufsruderertum in ſtarkem Rückgana beariffen. Barry war übrigens mehrere Jahre vor dem Kriege Trainer beim Mainzer Ruderverein und hat bei die⸗ ſem tüchtige Skuller, u. a. Fremersdorf, ausgebildet. In dieſem Jahre hat er wieder eine Stellung als Trainer beim Halleſchen Ruderklub angenommen. Athletik Endkampf um den Aufſtieg zur Kreisliga Die der Ringerabteilung des Vereins kür Ra⸗ ſenſpiele, die in den Aufſtiegskämpfen den Gaumeiſter der Palz den 1 Athletenklub Pirmaſens überlegen abfertigte, trifft nunmehr noch mit dem Gaumeiſter des Neckar⸗Elſens⸗Gaues, dem Athletik⸗ ſportverein Leimen am kommenden Samstag Abend in den Kaiſerſälen, Seckenheimerſtraße zuſammen. Leimen bringt eine gute ausgeglichene Mannſchaft auf die Matte, aus der beſonders die ſchweren Gewichtsklaſſen hervorragen. Leimen hat gleich V. f. R. ſeinen erſten Gegner um den Auffſtieg beſiegt, ſo daß der Endkampf nunmehr zwiſchen Leimen und V. f. R. ſiegt. V. f. R. erſcheint mit ſeiner Mannſchaft Herpich, Mundſchenk, Hieber, Denu, Spatz, Weber und Rupp. Bei der Bedeutung dieſes Treffens ſind zweifellos harte und ſchöne Kämpfe zu erwarten. Die Ringerabteilung des V. f. R. hat ſich in der kurzen Zeik ihres Beſtehens einen guten Ruf erworben, das beweiſen die vie⸗ len Kampfforderungen beſter auswärtiger Liga⸗Vertreter. Am kom⸗ menden Sonntag(29. März) kämpft V. f. R. bereits in Pirma⸗ ſens gegen den Athletenklub Herkules, eine der beſten Mannſchaften und am 5. April gegen Verein für Körperpflege Oftersheim in Schwetzingen, ebenfalls gute Liga⸗Klaſſe. Winterſport Skiwetkläufe in Hinterzarten. Die überaus günſtigen Schnee⸗ verhältniſſe des Hochſchwarzwaldes machen es der Ortsgruppe Hin⸗ terzarten des S. C. S. nun doch möglich, ihre längſt geplanten Wettläufe ap kommenden Samstag und Sonntag in Hinterzarten abzuhalten. Am Samstag nachmittag 3 Uhr 30 geht der Dreierlauf vom Start, bei dem der Wanderpokal wiederum ausgetragen wird. Die Ortsgruppe Freiburg wird diesmal den Wanderpokal zu ver⸗ teidigen haben. Am Sonntag vormittag 10 Langlauf und nachmit⸗ tags 3 Uhr iſt der große Sprunglauf an der von der Badiſchen Baugeſellſchaft.⸗G. Freiburg mit der Ortsgruppe Hinterzarten zu⸗ ſammen erbauten neuen Adlerſchanze. Die Wettläufe dürften in An⸗ betracht der ſich meſſenden hervorragenden Kräfte ein ſportliches Ereignis werden. Bei günſtiger Witterung wird die ganze Veran⸗ ſtaltung vorausſichtlich im Filme feſtgehalten. Extrazug ab Mann⸗ heim in Ausſicht. Biſt du grau! Lieſ' dies genau! „20 Jahre jünger“ auch genannt„Exlepäng“ iſt ein Mittel, welches von tauſenden Aerzten, Profeſſoren ete. gebraucht und empfohlen wird. Seit 25 Jahren hat es durch ſeine Vorzüglichkeit Weltruf er⸗ worben.„Exlepäng“ färbt nach und nach, ſchmutzt und fleckt nicht, iſt unabwaſchbar und unſchädlich, fördert den Haarwuchs Graue Haare machen alt. Man iſt nur ſo alt wie man ausſieht. Preis Mark.—. Für ſchwarze Haare, oder ſolche, welche die Farbe ſchwer annehmen.„Extra ſtark“ Mark 12.—. In allen Apoth., Drog., Parf.⸗ und Friſeurgeſch. zu haben. Wo nicht, direkt vom alleinigen Fabrikanten: Parfümeriefabriken Exlepäng⸗Werke, Hermann Schel⸗ lenberg, Betlin⸗Düſſeldorf, Hauptbüro VBerlin, N. Nr. 509,* en- holmerſtr. 7. S129 — — — 85 „die neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Nusgabe! . Seite. Ar. 145 Jretag. den 2T. märz 1925 elsblatt der deutſche Außenhandel im Februar 1925 8 Im Februar weiſt der deutſche Außenhandel gegenüber dem ormonat einen beträchtlichen Rückgang auf. Es betrug die Einfuhr Ausfuhr 11 3320 2. 25 in 1000 Rel nach Gegenwartswerten Lebende Tiere 7027 6123 2338 1 688 Nübensmittel und Getränke 343 368 317 044 47 741 47 791 8 ohſtoffe und halbf. Waren 676 195 584093 129 695 99 538 Lertige Waren 255 874 163 899 515 883 480 826 Reiner Warenverkehr 1 282 464 1071 159 695 657 629 843 Gold und Silber 89611 53 541 1788 1574 Zuſammen: 1372 075 1124700 697 445 631 417 Die Einfuhr iſt im Februar gegenüber dem Vormongt um 247 Mill. zurückgegangen; gleichzeitig zeigt auch die Ausfuhr eine Verminderung um 66 Mill. R. Die Paſſivität der Handelsbilanz iſt auch im Februar, wenn auch gegenüber dem Vormonat ein beträchtlicher Rückgang vorliegt, mit 493 Mill. R⸗/ ſehr bedeutend. Die Einfuhrverminderung gegenüber dem Vor⸗ Ronat entfällt hauptſächlich auf folgende Gruppen: Lebensmittel und Getränke(Verminderung um 26 Mill.), Rohſtoffe und halb⸗ ertige Waren(Verminderung um 92 Mill.), Fertigwaren Gr⸗ minderung um 92 Mill.), Gold und Silber(Verminderung um 36 Mill.). Der Ausfuhrrückgang betrifft hauptſächlich Rohſtoffe und halbfertige Waren(um 30 Mill.) und Fertigwaren(um 35 Mill.). m einzelnen iſt über die Veränderung folgendes zu berichten: Die Einfuhr an Lebensmitteln und Getränken iſt gegenüber dem Vormonat um 26,3 Mill. Re. zurückgegangen. aran ſind hauptſächlich beteiligt Kaffee(um 11,4 Mill..), Mehl um 9,2 Mill..), Wein und Moſt(8,2 Mill..), Gerſte, pflanzliche Oele und Fette. Die Einfuhr an Reis und Malz zeigt eine beträchtliche Zunahme. Bei der Einfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen VBaren iſt gegenüber dem Vormonat eine Verminderung um 92,1 Mill. R./ feſtzuſtellen, wovon allein 72,8 Mill. Rl auf die Textilrohſtoffe(darunter Baumwolle 35,7 und Wolle 29,1 Mill..) entfallen. Erheblich iſt ferner zurückgegangen die Einfuhr an Kalb⸗ ellen und Rindshäuten(um 7,7 Mill..4) und Eiſenhalbzeug(um 5,5 Mill..0. Die Fertigwareneinfuhr weiſt einen Rückgang um 92 Mill. R. auf, was zum Teil auf den Fortfall der zollfreien Kontingentswareneinfuhr(vereinzelte Poſten ſind im Februar noch zur Verarbeitung gekommen) zurückzuführen iſt. Es iſt zurück⸗ gegangen die Einfuhr an Textilfertigwaren um 61,9 Mill..“ (arunter Baumwollgewebe um 35,1 Mill..%) und Walzwerk⸗ erzeugniſſen und Eiſenwaren um 18 Mill. R⸗4. Ferner iſt ein erheblicher Rückgang bei der Einfuhr von Leder(um 8,4 Mill..) und Kraftfahrzeugen(um 4,7 Mill../0 feſtzuſtellen. Die Fertig⸗ wareneinfuhr liegt im Februar mit 106,2 Mill..4 auf Grund der Vorkriegswerte wieder unter dem Monatsdurchſchnitt von 1913(116 Mill..0. Der Wert der Februarausfuhr an Lebensmitteln und Getränken iſt gegenüber dem Vormonat nahezu unver⸗ ändert geblieben. Während die Ausfuhr an Zucker eine Verminde⸗ rung um 7,6 Mill. R⸗I4 aufweiſt, erzielte die Ausfuhr an Mehl ſum 6,5) und Kartoffeln(um 11) eine entſprechende Zunahme. Die Ausfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Baren zeigt im Februar gegenüber dem Vormonat eine Ver⸗ minderung um 30,2 Mill..„1, woran Steinkohlen, Koks und Preß⸗ lohlen mit 16, Mill. R⸗l beteiligt ſind. Die Fertigwarenausfuhr weiſt einen Rückgang um Mill../ auf. Davon entfallen 11 Mill. auf Textilfertigwaren, 92 Mill. auf Walzwerkserzeugniſſe und Eiſenwaren und 4,1 Mill. auf Maſchinen. Die Situation in der polniſchen Induſtrie Die gegenwärtige Lage der polniſchen Induſtrie beſtätigt die Befürchtungen der polniſchen Wirtſchaftskreiſe im vollen Umfange, die ſtets vor einer zu optimiſtiſchen Auffaſſung der Wirtſchafts⸗ epreſſion gewarnt haben. Solange die Kreditnot und das mangelnde ingebot an Kapital zu erträglichen Zinsſätzen anhält, wird von enem Nachlaſſen der Teuerung nichts zu merken ſein. Aber eine ethebliche Preisherabſetzung iſt unbedingte Vorausſetzung zur eberwindung der Abſfaßkriſe. Auf dem Kohlenmarkte herrſcht ein Chaos, das durch Ueberproduktion verurſacht wird. Dieſe iſt wieder entſtanden urch den linden Winter im Zuſammenhang mit verringertem Vedarf und durch eine erhebliche Verringerung des Exports. Die polniſch⸗oberſchleſiſchen Kohlenunternehmen ſuchen durch die zu⸗ ehends ſich verringernde Exportmöglichkeit nach Deutſchland nach neuen Abnehmern, indem ſie ſich gegenſeitig durch niedrigſte Preiſe — die Bank Polcki die gerſtellung von künſtlich eſchäft ſehr gebeſſert. du unterbieten, die heute nicht mehr die Produktionskoſten decken. rotzdem wachſen die Kohlenhalden ſtändig weiter an. Die einzigen Jarzahler für die gekauften Kohlenmengen ſind die polniſchen ſſenbahnverwaltungen, aber dieſe zahlen nur 80 Prozent der gegenwärtigen Marktpreiſe, ſo daß die oberſchleſiſchen Kohlengruben bei ſolcher Kundſchaft nur ſchwer auf ihre Rechnung kommen. Zu en äußerſt erſchwerten Abſatzmöglichkeiten kommen neue Lohn⸗ ämpfe der Arbeiterſchaft, die zum 1. April den Tarifvertrag ge⸗ lündigt haben. Auch in der polniſchen Teptilinduſtrie iſt ie Situation im allgemeinen wenig günſtig. Die Textilinduſtrie vegetjert in Erwartung eines beſſeren Sommergeſchäftes. In der Jaumwollbranche iſt die Konjunktur ein wenig günſtiger, in der ollbranche aber ſehr flau. Die Urſache dieſes Zuſtandes iſt in dem kataſtrophalen Bargeldmangel zu ſuchen, der die Umſatztätigkeit auf ein Minim um einſchränkt. Die Ver⸗ daufbedingungen diktieren die Abnehmer. Bargeldabſchlüſſe ſind eine eltenheit geworden. Kredit wird bis zu 4 Monaten gewährt. echſel können in den meiſten Fällen nicht realiſiert werden, da Diskontierung von Wechſeln mit längerer aufzeit als 50 Tagen ablehnt. In der polniſchen Metall⸗ induſtrie läßt ſich eine Aenderung zum beſſeren noch nicht eobachten. Lediglich die Zweige der Metallinduſtrie, die Bau⸗ aterialien liefern, haben eine kleine Beſſerung in der Veſchäftigung und Umfatztätigkeit aufzuweiſen. Günſtig wird die Lage der chemi⸗ ſchen Induſtrie beurteilt und zwar der Zweige, die ſich mit der en ie bar ißen. je Konjunktur hat ſich in dieſem Induſtriezweig durch das Saiſon⸗ ft. 55 S wirken auch die relativ günſtigen reditbedingungen, die in dieſen Branchen üblich ſind. Erſchwerend auf den Geſchäftsgang wirkt dagegen die mangelhafte Geſtellung on Waggons und die lange Dauer der Transporte. Der Eingan der Beſlellungen iſt ſehr lebhaft, ſo daß einige Jabriken außer ihren geſamten Vorräten ſchon einen Teil der künftigen Pro⸗ f He. verkauft haben. ſich dieſes Eindruckes im Auslande nicht bewußt. gworden und habe ſeine Rohſtoffbaſis an Kohlen verloren. Neue Aannheimer Seitung Hand Ddie Aujwertungsfrage und das Nusland Von Dipl.⸗Ing. Dr. jur. P. Wangemann, Mailand Wiewohl die Aufwertungsfrage im weſentlichen eine inner⸗ deutſche Angelegenheit iſt, ſo wird doch die Entwicklung dieſes ganzen Fragenkomplexes im Auslande mit größter Aufmerkſam⸗ keit verfolgt. Von beſonderer Bedeutung iſt hierbei, daß die Stellungnahme des geſamten Auslandes, ſowohl des neutralen wie auch die in den früher feindlichen Staaten, völlig einheitlich iſt und gerade die Einmütigkeit dieſer Auffaſſung ſollte uns Deutſchen zu denken geben. Der Grundton, auf den das geſamte Ausland in der Aufwertungsfrage abgeſtimmt iſt, iſt die Hervorkehrung der „Papierfetzenpolitik“ des Deutſchen Reiches. Die Nichtanerken⸗ nung der Schuldverpflichtungen ſei wieder einmal ein Beweis, daß man ſich nicht auf Verſprechungen und Zuſagen der deutſchen Regierung verlaſſen könne. In Deutſchland ſelbſt iſt man Faft niemand in Deutſchland weiß, daß die holländiſche Bankiergruppe die 7 proz. Reparationsanleihe für Deutſchland überhaupt nicht auflegen wollte, bzw. nur mit der Maßgabe, daß das holländiſche Zeichnungs⸗ Ergebnis den Holländern zugute komme, die durch die Inflations⸗ und Aufwertungspolitik des Deutſchen Reiches geſchädigt ſeien. Auch in gleicher Weiſe hat ſich kürzlich die ſchweizeriſche Bankvereinigung dahin geäußert, daß ihre Mitglieder ſich von Beleihungen an Reichs⸗ deutſche fernhalten ſollen, ſolange man zu der Aufrichtigkeit der Wiedererſtattung kein Vertrauen haben könne. Warum verſchweigt man dieſe überaus wichtigen Mißtrauensvoten dem deutſchen Volke? Das Anleihebedürfnis Deutſchlands iſt auf den Auslands⸗ markt angewieſen. Die europäiſchen Geldgeber kennen die Ver⸗ hältniſſe in Deutſchland zu gut und geben ihr gutes Geld weder für hohe Zinſen noch für hohle Verſprechungen, von denen ſie kuriert ſind. Nur das ferne Ausland, Amerika, findet ſich in beſchränktem Umfange bereit, Geld in Deutſchland zu inveſtieren. Die Folge davon iſt ein überaus ſtarker Einfluß des fremden Kapitals auf die deutſche Induſtrie. Alle dieſe Nachteile können, nach der Auffaſſung des Auslandes, vermieden werden, wenn die deutſche Regierung, ſtatt den Spartrieb durch ihre Haltung in der Aufwertungsfrage zu unterdrücken, den Anreiz zum Sparen wieder von neuem beleben würde. Fraglos würde der Zinsfuß in verhältnismäßig kurzer Zeit ſinken, die Ausfuhr des Zinſengoldes vermieden werden und größere Barmittel der Induſtrie zur Wieder⸗ belebung der normalen Arbeit zur Verfügung geſtellt werden können, als man durch Auslandsanleihen erhalten könnte. Ho. OAktlienumtauſch. Wie wir in Nr. 37 vom 23. Januar berichteten, iſt das Vermögen der Heddernheimer Kupfer⸗ werk und Süddeutſche Kabelwerke.⸗G. zu Frank⸗ furt a. M. im Wege der Fuſion unter Ausſchluß der Liaui⸗ datien als Ganzes auf die Metallbank und Metallur⸗ giſche Geſellſchaft.⸗G. zu Frankfurt a. M. über⸗ gegangen. Nach den Beſtimmungen des Fuſionsvertrages ſind für je zwei Heddernheim⸗Aktien zu 1000 Pe mit Gewinnanteilſchein. für 1924 und die folgenden Jahre eine Metallbank⸗Aktie über je 160 Re mit Gewinnanteilſchein für 1924/25 und die folgenden Jahre, und eine Barvergütung von 12=% zu gewähren. Da der .⸗V.⸗Beſchluß nunmehr ins Handelsregiſter eingetragen iſt, werden die Aktionäre der Heddernheimer Kupferwerk und Süddeutſche Kabelwerke.⸗G. aufgefordert, den Umtauſch ihrer Aktien in der Zeit vom 2. Februar 1925 bis 9. Mai 1925 einſchließlich zu vollziehen. Die Bedingungen des Aktienumtauſches ſind aus dem Anzeigenteil der geſtrigen Mittagsausgabe unſerer„Neuen Mann⸗ heimer Zt.“ zu erſehen, in der die 3. Aufforderung zum Umtauſch veröffentlicht iſt. ö ODarmſtädter und Nationalbank. Das Bankinſtitut beruft auf den 22. April ſeine o..⸗V. nach Berlin ein. Wie aus dem Anzeigenteil vorliegender Ausgabe erſichtlich, ſtehen auch Wahlen zum Aufſichtsrat auf der Tagesordnung. OKöln⸗Neueſſener Bergwerksverein. In der geſtrigen.⸗V. der Geſellſchaft wurde gegen die beantragte Zuſammenlegung des Aktienkapitals(Stammaktien 10:6, von 120 Mill. auf 54,3 Mill., der Vorzugsaktien von 4 Mill. auf 0,3 Mill.„ und von 15 Mill. auf 0,7 Mill.) von der Oppoſition Proteſt eingelegt. Die Geſellſchaft beſitze 6000 Arbeiterwohnungen, 6000 Morgen Grund⸗ beſitz, wovon 2500 im Weichbild der Stadt. Da dieſer große Beſtitz der Geſellſchaft in bder Bilanz auch nicht annähernd zum Ausdruck komme, ſchlug die Oppoſition eine Zuſammenlegung von 10 28 vor. Bezüglich der Ausſichten wurde von der Verwaltung mitoeteilt, daß die Lage ſehr ſchwierig ſei und daß mit Feierſchichten gearbeitet werden mußte. Wenn das neue Kohlenſyndikat nicht zuſtande komme oder gar durch ein Zwangsſyndikat weiter⸗ geführt werde, ſo würde dies einer ſchweren Triſe gleichkommen. Die Anträge der Verwaltung wurden trotz des Widerſpruchs der Oppoſition genehmigt. OPapierfabrik Reisholz.-., Düſſeldorf. In der geſtrigen .⸗V. der Geſellſchaft kam es zu einer lebhaften Ausſprache, in der die Oppoſition gegen die beantragte Bilanz⸗Umſtellung in Reichsmark proteſtierte. Vorgeſchlagen war, das Aktienkapital von 50 Mill. auf 6 Mill.„ zu ermäßigen. Man könne nicht annehmen, daß die Anlagen der Geſellſchaft ſo viel an Wert ver⸗ loren hätten, wie es in der ſcharfen Zuſammenlegung zum Aus⸗ druck komme. Von der Verwaltung wurde erwidert, daß die deutſche Papierinduſtrie durch die zunehmende Konkurrenz des Auslandes ſchweren Zeiten entgegengehe. Im laufenden Jahre ſei der Geſchäftsgang recht befriedigend geweſen. Da auch für die nächſten Monate noch genügend Aufträge vorhanden ſeien, ſo ſei man vielleicht in der Lage, unter dem üblichen Vorbehalt für das laufende Jahr eine allerdings noch nicht zahlenmäßig anzu⸗ gebende Dividende zu verteilen. Die Anträge der Verwaltung wurden ſodann gegen die Stimmen der Oppoſition genehmigt. Oberſchleſiſche Eiſenbahn⸗Bedarfs⸗A.⸗G. in Gleiwitz. Die o..⸗V., in der 115000 Stimmen vertreten waren, genehmigte mit allen gegen 2580 Stimmen den dividendenloſen Abſchluß und erteilte Entlaſtung. Ferner wurde der Umſtellung des Kapitals von 277 Mill. auf 27,7 Mill.%½ Stamm⸗ und von 23 Mill. auf 92 000.% Vorzugsaktien gegen eine Oppoſition von 2630 Stim⸗ men zugeſtimmt. Gegen ſämtliche Beſchlüſſe gab die Oppoſition Proteſt zu Protokoll. Die Oppoſition wies darauf hin, daß Oberbedarf im Gegenſatz zu anderen oberſchleſiſchen Geſellſchaften gegenüber 1914 ca. 6 des Kapitals verloren habe. Die Verwal⸗ tung führte daraufhin aus, daß die Zuſammenlegung mit Rückſicht auf die vorausſichtliche Rentabilität erfolgen müſſe und be⸗ ſonders mit Rückſicht auf ſpätere Kapitalerhöhungen. Gerade Ober⸗ bedarf ſei durch die Grenzziehung in Oberſchleſien ſchwer betroffen Die Vorratsaktien ſeien in der Eröffnungsbilanz mit 40 Prozent ihres Nennwertes eingeſetzt und ſtünden der Geſellſchaft zur Verfügung. Verſchiedene Beteiligungen habe man verwerten müſſen. * Deutſche Maſchinenfabrik.⸗G. in Berlin. In der Aufſichts⸗ ratsſitzung 17 5 Demag, die im Gebäude der Deutſchen„Bank in Berlin ſtattfand, wurden der Geſchäftsbericht und die Bilanz für das Geſchäftsjahr 1924 vorgelegt. Unter Berückſichtigung der un⸗ günſtigen Verhältniſſe des verfloſſenen Geſchäftsſahres und der auch heute noch ſchwierigen Lage des Maſchinenbaues ließen es die ſoliden Grundſätze der Demag als notwendig erſcheinen, das Unter⸗ nehmen vor allem innerlich ſtark zu feſtigen. Der.⸗V. ſoll daher vorgeſchlagen werden, von der Verteilung einer Dividende Abſtand zu nehmen und den ſich nach Abſetzung der ſatzungs⸗ mäßigen Dividende für die Vorzugsaktien(18 000) erwachſenden Reingewinn von 106 847„ auf neue Rechnung vorzutragen. Der Vorſtand teilte mit, daß ſich die Auftragseingänge in den letzten Monaten günſtig entwickelt hätten und eine ausreichende Be⸗ ſchäftigung der ſämtlichen Werkſtätten auf längere Zeit hinaus gewährleiſten. Man hoffe, im laufenden Geſchäftsjahre ein günſtiges Ergebnis zu erzielen. 5. Mannheimer Effektenbörſe O Mannheim, 25. März. Bei ruhigem Verkehr war die Tendenz an der heutigen Börſe gehalten. Es notierten: Rheiniſche Ereditbank 3,65, Rheiniſche Hypothekenbank 8, Südd. Disconto 110, Badiſche Anilin 14676, Rhenania 5,1, Frankfurter Verſicherung 05, Benz 4,75, Dampfkeſſelfabrik Rodberg 4,5, Waggon Fuchs UIs, Germania Linoleum 168,50, Karlsruher Maſchinen 72, Mez Söhne 94, Rheinelektra 78, Pfälziſche Mühlenwerke 94, Kriegsanleihe 0,570, 4 und 3 proz. Hypothekenpfandbriefe 7,25. 73 2 Ddeviſenmarkt Nachbörslich kamen folgende 4⸗Uhr⸗Nachmittagskurſe aus Nem Vork: London 47878, Paris 529,75, feſter, Schweiz 1929. Italien 408,50, Holland 3989, Wien 1410, Budapeſt 1390, Prag 296,50, Kriſtiania 1578, feſter, Kopenhagen 1827, Stockholm 2695, Brüſſel 514, feſter, Madrid 1427, Buenos Aires 3929, ſchwächer. An Arbitragekurſen wurden notiert: Kabel gegen Paris 18,87, London gegen Paris 90,35, London gegen Zürich 24,82, London gegen Mailand 117,20, London gegen Amſterdam 12, London gegen Brüſſel 93,11, Zürich gegen Mailand 21,18. Waren und Märkte Berliner Metallbörfe vom 26. März Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. Aluminium 25. 26. 28. 134 75 134.— Glektrolutkupfer in Barren 2,452,50.452,50 Raffinadekupfer 1,241,25.24..25 inn, ausl. 505⸗5,0 505.5,½15 Blei 0,71.0,72.71.0,72 üttenzinn..95(5,05.95•8,05 RohzinklBb.⸗Pr.)—.——.— Nickel 8,40-3,50 6,40-3,50 do.(fr.Verk.) 7172 0,710,72 Antimon.211,23.,21•1,28 Plattenzink 63—64 0,63.⸗0,64 Silber für 1 Gr. 93.50⸗94.50 93,.—94.— Aluminium 2,35⸗2,0 2,35•2,40 Platin p. Gr.—.——.— London, 26. März(WB) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. eugl. t v 1016 Kg. 25. 28. 25 26 Blei 36.25 38.75 Kupfer Kaſſa 62 35 62,13 beſtſeleet. 67,— 68,55 75 36.— 85.50 do. 3 Monat 68,889 83,13 Nickel 135,— 165,— ueckſilber 13,75 13,75 do. Eleltol. 67.50 66.75] Zinn Kaſſa 246.25 248.50] Regulus— 70.— :.: Holzverſteigerungen in Baden. Bei der Brennholzverſteige⸗ rung in Stühlingen wurden auf ein Ster Buchenſcheiter—8 1 über den 10 4 betragenden Anſchlag hinausgeboten. Buchen⸗ rollen kamen auf 14—15 und Stockholz und Tannenbrennholz lag 80 Prozent über dem Anſchlag. Bei einer Verſteigerung in Bretzingen(bei Walldürn) wurde für den Ster Eichenholz 18—23. bezahlt. ⸗tu- Viehmarktberichte. Auf dem Pforzheimer Schlacht⸗ viehmarkt vom 23. März wurde pro Zentner Lebendgewicht bezahlt: Ochſen 1. Kl. 30—34, Rinder 1. Kl. 52—57, Ochſen und Rinder 2. Kl. 36—44, Kühe 25—44, Farren 42—49, Schweine 66—69.— Auf dem Viehmarkt in Hornberg, der am 21. März zum erſten Mal ſeit Kriegsende wieder ſtattfand, wurde bezahlt für Ochſen 900—1100„ das Paar, Kühe pro Stück zu 280 1. Für Ferkel wurden 60—70 gefordert und für Läufer 120„ das Paar.— Pfullendorf, 24. März: Ferkel 40—70 das Paar. Engen, 23. März: Läufer 80., Milchſchweine 35—60 das Paar.= Markdorf(Bodenſee), 23. März: Ochſen 450—650, Kühe 250—500, Kalbinnen 400—600, Rinder 150—320 und Kälber 85—105 4, das Paar Läufer 105—125 und Ferkel 50 bis 65. Auf dem Viehmarkt war der Handel gedrückt, auf de Schweinemarkt mittelmäßig. Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 16.—21. März 1925 ſind angekommen: talwärts 2 leere Dampfer und 1 beladener mit 29 Tonnen, 10 leexe Schleppkähne und 7 beladene mit 782 Tonnen, bergwärts 24 be⸗ ladene Dampfer mit 2947 Tonnen, 1 leerer Schleppkahn und 80 beladene mit 51996 Tonnen. Abgefahren ſind: talwärts 2 leere Dampfer und 20 beladene mit 1467,5 Tonnen, 40 leere Schleppkähne und 21 beladene mit 11034 Tonnen, bergwärts 4 leere Schleppkähne und 10 beladene mit 2097 Tonnen. Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 37 beladen⸗ Schleppkähne mit 7225 Tonnen; bergwärts abgefahren ſind: 27 leere und 9 beladene Schleppkähne mit 1153 Tonnen. Waßberſtandsbeobachtungen im Monat märz Ridein⸗Pege: J 20 2. 24. 28. 28. 27 Neckar⸗Bencl 20J 21. 24.J 28. 78. 27. 1 7 Schunerintel“.280.7.320.30 948.seſ manngem.85 2 34.8702008.562 81 gel. 59.4.50.0.40 J40 beilbrenn. 8„ 086 14%— 80 Maxau. 321.2103.213.19 223290 5 Mannbeiw.14.16,2.852.282.232.70 kaub——4⁰70 1 35 1015½178.73 köln 224.112.11½J 51.28201 FCTCTCTCw...!.!.!.!.:.....—.—.———————TFT———————————————TTTTT Herausgeber, Drucker, und Verleger: Druckexei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung, Gm b. H. Manuheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalvpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willn Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbar⸗ gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. Sommerſproſſenbildung im Frühling. Beſteht bei Ihnen Neigung zur Sommerſproſſenbildung, ſo müſſen Sie gerade in den Frühlingsmonaten etwas ordentliches da⸗ gegen tun. Wir raten Ihnen, in der Apotheke weißes Citalbol⸗ Wachs, 50 oder 25 Gramm, zu kaufen, um ſofort mit der Behand⸗ lung der befallenen Stellen zu beginnen. Ea184 1 ürze besonders vorteilhaft. 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Beſchlußfaſſung über die winn⸗ und Verluſtrechnung für 1924 und die Gewinnvertei⸗ Iung. 3. Beſchlußfaſſung über die Entlaſtung der perſönlich Geſellſchafter und des Auſſichtsrats. 4. Aufſichtsratswahlen. Zur Stimmabgabe ſind dieienigen Kommanditiſten berechtigt. welche ihre Aktien oder den von einem Notar oder von der Reichs⸗ bank oder von dem Giro⸗Effekten⸗Depot der Bank des Berliner Kaſſen⸗Vereins über dieſelben ausgeſtellten Hinterlegungsſchein ſpä⸗ teſtens drei Werktage vor der Generalverſammlung bei einer der Genehmigung der Bilanz nebſt Ge⸗ nachbezeichneten Stellen deponieren, und zwar 1. bei unſeren Hauptniederlaſſungen in Berlin(Behrenſtr. 68/69), Bremen, Darmſtadt: 2. bei unſeren ſämtlichen Filialen und Zweigniederlaſſungen; 3. in Breslau bei den Herren Eichhorn Co., „Caſſel bei den Herren Fiorino& Sichel, „Coblenz bei Herrn Leopold Seligmann, „ Danzig bet der Danziger Bank für Handel und Gewerbe Aktiengeſellſchaft, „ Eſſen a. d. Ruhr bei den Herren Gebrüder Hammerſtein, bei Herrn Simon Hirſchland, „ Frankfurt a. M. bei der Dentſchen Effecten⸗ und Wechſel⸗ Bank, bei den Herren Otto Sirſch& Co., bei Herrn Lincoln Menny Oppenheimer, bei Herrn Jacob S. H. Stern, bei den Herren Gebrüder Sulzbach, „ Hamburg bei den Herren L. Behrens& Söhne, bei den Herren M. M. Warburg& Co., „ Köln bei dem Bankhaus A. Levy, „ Leipzig bei der Allgemeinen Dentſchen Crebit⸗Anſtalt, „ München bei der Baneriſchen Vereinsbank, bei den Herren Merck. Finck& Co., 4. in Amſterdam bei der Amſterdamſchen Bank, bei der Internationalen Bank te Amsterdam. „ Wien bei der Merecurbank. Berlin, den 28. März 1925. Darmstädter und Nationalbank Kommanditgeſellſchaft auf Aktien Goldſchmidt. von Simſon. Taschen- und Armband- Uhren in nur guten Dualitäten prübttishe unfirmanden-Brschenke budzwig Bran fr 2. 40 Telephon 8203 831¹ F Z. 4a 5 m. voll. 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Dazu: Projektlon der Wahlresultate Kalten von.0 M bis 3 70., im Rosengarten und Verkehtsverein. 123 APOLLO Mannheimer Künſtlertheater Abendlich 8 Uhr „Wenn fler Flinder hlüht“ Spiel eiiung: Operette in 3 Akten von Paul Knepler 8656 5 Sonntag, nuchm. 3½ u. abends 8 Uhr „Wenn der Flieder blüht annerlatnele Ab heute neuer großer Pracht-Spielplan öniagsiebehen ennnenmmnnmaanmmmnmamnnnnnnn 2 e hochdramat'sche Akte nach dem gleien namigen Roman von Max Schievelkamp Hauptdaisteller: Bruno Kastiner u. Ruth Weyler Wunderbare Aufmachung! Herrliche Darstellung! Jackie aer kleinelapfercneid Erlebnisse eines Waisennindes. 5 ergreitende Akte. Hauptdarstellet: ber kleine weltberühmte Jackie boogan Ankang 3 Uhr! Sonntags 2 Uhr! Letzte Vorstellung 8 15 Uhr. — Musikal. Leitung: Wernet v Bülow. 5 Ufa-Theater, f5 tas seit vielen Jjahren führende Filmiheater Heute beginnen wir mit der Aufführung eines Filmwerkes, das bishier in anderen Großstädten einen àuſterordentlichen Erfolg hatte: Aus der Jugendzel lingt ein Lied. Ein Spiel von Liebe und Leid in 6 Akten. in den Hauptrollen die bekannten jugendlichen Künstler Maria Minzenti ylong Münz meiner Niſche hatte. ſetzt. gelegt hatte, ſie haben! beide treten lil Miel. dor an“ faht reiche Mannheim, den 10. März 1925. Mein lieber Fryland! Vom Münchner Filmfeſt zurückgekehrt. danke ich Dir nochmal für Deine liebe Einladung. Es waren in München herzvergnügte, frohe Stunden, ein wirkliches Filmfeſt! Von habe ſch im Stillen manchmal die Filmſternen⸗ welt bewundert, welche ſich auf dem Filmfeſt eingefunden War das eine Toilettenpracht! mereien! Am meiſten wurde die zarte Minzent! von der Wiener Staatsoper ſchwärmt! Was dieſe 0 geben mußten! Die Krone wurde aber dem Filmfeſt aufge⸗ als Minzenti ſchwand der Trubel und in himmliſcher Stille lauſchte alles den Tänzen der von vielen vielen Angebeteten. Ich war be⸗ rauſcht vom Tanze Maria Minzentis! Dieſe edlen Züge! Dieſe formvollendeten, hatten es mir angetan! Und dieſe Umſchwär⸗ und der hübſche Mylong⸗Münz um⸗ für Unterſchriften zur Exinnerung her⸗ als Solotänzerin auftrat. Sofort ver⸗ durchgebildeten und entzückenden Tänze Und als der gewaltige Applaus ſich führte mich mein Weg ſchnell zu ihr! Ich mußte Mußte ſie ſprechen!„Ob ſie es wohl annehmen würde“, dachte ich unterwegs. Doch mein Entſchluß war da. Du weißt, ich habe immer alles erreicht, wenn es auch noch ſo viel koſtete.„Geſtatten Sie Gnädigſte, daß ich mich vor⸗ ſtelle.„Ach, Herr Direktor K.. ſcholl es mir mit ſüßem Wohllaut entgegen. feſt uſw., und ich hatte ſchließlich das erreicht, was ich wollte: Fräulein Minzenti hatte ich nach Mannheim ins Ufa⸗Thea⸗ ter verpflichtet, ebenſo ihren Partner Herrn Jack Mulang⸗ Münz! Hurral Beide mir's ſo und bringe es rung: An dieſem Tage ſetze ich meinen herrlichen Film „Aus der Jugendzeit klingt ein Lied“ Minzenti und Mylong⸗Münz die Hauptrolle ſpielen, Wir plauderten über das ſchöne Film⸗ kommen nach Mannheim! Ich dachte bereits am 27. März zur Auffüh⸗ ein, in dem Maria und perſönlich hierzu auf. Maria Minzenti huldigt ihrer hohen Tanzkunſt und das Publikum wird ihre vollen⸗ dete Kunſt und ihre zarte Schönheit bewundern. Der hübſche, Das Schieksal eines alten Soldaten Ein Vorspiel u. 4 Akte nach Balczac'schen Motiven Schallen bine nüchtliche Halluz ination.4 Akten Der, Vorwärts“Berlin schreibt darüber: „Der Schatien“ ist eins der besten Beispiele eines Fims ohne lext und garüber hinaus eines Films, der sich nicht in der Nachahmung der glatten Wirklichkeit 1 sondein Phantasie und Geiüh! mit seinen uieigensten wWohlver- standenen u. künstlerisch ausge- nützten Mittein enegt Wer er⸗ kahren will, was der Film als be- sondeies Kunstvreik zu leisten ver- mag. der sehe sich diese span- nende und mit größten artisti⸗ schen Reizen arbeitende„Hallu, zination“ an 8314 Vorführ: 4, 6, 8 Uhr. -Henl. Iina Schmidkonz langjähriges Mitglied d. Nationaltheaters beginnt Anfang April mit neuen TANZKURSEN für Anfänger und Fortgeschrittene in den Sesehsphaffstänzen neuester Rlehtung. Anmeldung in meiner W onnung D 5. 11, Geelet. 10411, von 12·6 Uhr erbeten. 8607 Diese hervorragenden Kräfte treten um 8 Uhr Dersönlich. Elten verden gesucht! Köstl. Burleske in 2 Akten Anlangsz 3. Eobelung der Moeresiete Sehr interessante Aufnahmen. ecllen um 4½¼., 6¼ñ und 8/e Uhr. eeree 8 üben! E. Das geräumigste Filmthenter Mannheims! auch in Mann Film darſtellt, zujubeln! hören, mein lieber Fryland! Inzwiſchen ſei herzlich gegrüßt jugendliche Mylong⸗Münz mit ſeinem lieblich klingenden, vollen Organ wird ebenfalls große Anziehungskraft aus⸗ Aus der ganzen Filmwelt gratultert. daß es mir gelungen iſt, dieſe beiden Künſtler heim auftreten zu laſſen! Und ſicherlich wird ſich auch ganz Mannheim darüber freuen und dem jungen Künſtlerpar, welches den Inbeoriff der Ingend in obigem Du wirſt bald Näheres darübe⸗ von Deinem 75 5 be daſeü den Franz Adam Beyerlein's Militär-Drama in allen Städten Deutschlands zu verzeichnen hatte, wird noch Weit übertruſfen durck das Filmmwerk gleicken NMamens Die menschliche Tragik dieser Handlung ist so groß, daß kein Zuschauer sich ihr entziehen kann. Das militärische Milieu der Vorkriegszeit gewinnt greifbares Leben und die Folgerichtigkeit der Geschehnisse hält den Besucher bis zur Katastrophe in Spannung und zwingt zum Miterleben! Köstlichen Humor entwickelt das zweiaktige Lustspiel: inerra nat den Jarskoller Anfang: Wochentags 3 Uhr, Sonntags 2 Uhr 4 Teile. 5 Ea ul Aennen LTLT im Banne der Zermaſter Eisriesen Ab heute: 1. IA kin Drama der Nachkrlenszelt in 6 Akten Aeußerst spannende Handlung! Ein selten schöner Film! aritfich, Frank Mayr und Claude King 1 „2„ 5 2. in den Hauptrollen Beteiligte Hauptpersonen: Werner Schaarschmidt, Fr. Schneider, Rud. Fritz Arlbers, Rarl von mmon, Jullus Brenner. C. Leithner. gaundkue fin Zutritt zu jeder Zeit! Sonntas, 29. Härz. vorm. Il Uhr Anfang.15. Letzte Vorstellung 8 Uhr. Eintritt jederzeit. 55 haben mir ſchon viele in der Nähe des Haupt⸗ bahnhofes mit freiwerd. Parterre⸗Räumen zu günſtigen Bedingungen zu verkaufen. Anfragen unter O. P. 96 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 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Eaas, G. u... rereaſeß Telephon 409 Heute: Fortsetzung des mit so großem Beiiall auf- genommenen Episodeniums Kapitän Kidd 3. und letzte Episode Aaten der dbcad Sensations-Gtoßlim in 6 abenteueilichen dem bekannten Darsteller in det Hauptrolle Eddie Poleo Außerdem Seff als Deiekile Eine iustige Paiodie in drei Akten. Sensations- 11, 8 SECHSTE DEUTSCHE ERFINDUNGEN NEUHEITEN INDUSTRIE NMESSE P. Stilz u. Sohn.⸗G. HINNEHEINT Tel, 10178 Reicheverbond Bevteer cfgnder Nanrbebm I 5, 3 Geschättszen: 8=1,—6(Donnerstags 7 Ußht) Vertreierbesuch auf Wun⸗! Edaã —— 1 —...—— —— Reue Mannhelmer Jeitung(mittag⸗Aus gabe) Ireitag, den 27. märz 1925 Besonders 9 9 DOrleilhafles Ingebol? Gardinen Dekorafionen Decken Teppicge Scheibengardinen Künstlerleinen Künstlerdecken Bouclé-Teppich zusetst haltbar engl. Tüll.... Mtr. 85, 78, 45 Pf. in mod. Streifen,.95 indantlren.90,.95 170 30 m 56.00 Madras Al acca Kaffeedecken in versch. Web⸗ 200αι800 Te„„%%„%%%%%„%„„% 88.00 bunt gestteift. 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