Abſchluß des deutſch· belgiſchen Handelsabkommens in Ausſicht 8 berfahren h. ill, wird das de lgiſche Handels⸗ Sbenlen Eſer vagher Woch. in Berttn unterzeichnet werden. Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ gelo. Bei eptl. Aenderung der wiriſchaſtl. Verhällniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls⸗ ruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2.— Geſchäfts⸗Neben. ſtellen Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölſmal. Abend⸗Ausgabe annheimer Geifung MannheimerGeneral Amzeiger DelPV 1925— Nr. 154 nzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro eln⸗ paltge Aben e für Allgemeine Anzeigen.40.M. Neklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Veilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel. Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Zeitung. Mannheimer Frauen-Seitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern 1. Neiſen Geſetz u. Necht Präſidenkenwahl „Geſpanntes Intereſſe in England“ § London, 31. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In Londoner diplomatiſchen Kreiſen verfolgt man die Verhandlungen der Parteien in Deutſchland über didatur mit geſpanntem Intereſſe. Es wird allgemein zugegeben, daß das Schickſal der europäiſchen Politik und be⸗ ſonders der ſchwebenden Sicherheitsverhandlungen zum größten Teil von ihrem Ausgang abhängt. Man hofft daher, daß es den auf dem Boden der Weimarer Verfaſſung ſtehenden Par⸗ teien gelingt, einen Gemeinſchaftskandidaten zu verpflichten. Bis zur Entſcheidung wird an dem Stand der ſchwebenden Ver⸗ handlungen über den Sicherheitspakt kein weſentlicher Fort⸗ ſchritt erwartet. Chamberlain hatte eine Konferenz mit dem fran⸗ zöſiſchen Botſchafter und dem polniſchen Geſandten. Dem diplo⸗ matiſchen Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ zufolge erklärte Chamberlain auf das beſtimmteſte, daß England die exiſtierenden deutſchen Oſtgrenzen nicht militäriſch garan⸗ tieren könne. Selbſtverſtändlich ſoll in der Erklärung keine Ermutigung für Deutſchland liegen, dieſe Grenzen umzuformen. Polen wünſcht auch zu wiſſen, wie eine entmilitariſierte Rheinland⸗ zone das franzöſiſch⸗polniſche Bündnis im Falle eines deutſchen oder ruſſiſchen Angriffes beeinfluſſen würde. Frankreich habe die pol⸗ niſch⸗ruſſiſchen Grenzen nie militäriſch garantiert. Frankreich arbeitet einen Fragebogen für Deutſch⸗ land aus. England möchte es Frankreich als dem Hauptintereſſen⸗ ten überlaſſen zuerſt Nachforſchungen bei der deutſchen Regierung anzuſtellen. Mittlerweile rechnet man hier immer noch ſtark mit der amerikaniſchen Intervention, um die Verhand⸗ lungen ſchleunigſt zum Ziele zu führen. Große Wichtigkeit wird dann amerikaniſchen Meldungen beigemeſſen, wonach Präſident Coo⸗ lidge angekündigt haben ſoll, daß er amerikaniſche Darlehen an aus⸗ ländiſche Regierungen nicht bewilligen werde, wenn ſie für mili⸗ täriſche Zwecke benützt würden. Nach einer Meldung der„Exchange Telegraph Companh“ aus Newyork erklärt man es in diplomatiſchen 5 als ſehr bezeichnend, daß dieſes Kommunique unmittelbar F Eine neue Aeberraſchung in preußen „Ein Akt der Gedankenloſigkeit“ Berlin, 1. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Dr. Höp⸗ ker wird, ſoviel ſteht ſchon jetzt feſt, die Würde der Miniſterpräſi⸗ dentſchaft in Preußen nicht tragen. Aus den Kreiſen des Zentrums wird uns der geſtrige Beſchluß, ſtatt des Herrn Otto Braun Dr. Höpker⸗Aſchaff zum Miniſterpräſidenten zu deſignieren, als ein Akt der Gedankenloſigkeit bezeichnet. Da Dr. Höpker ſelbſt keine Neigung hätte, das Amt des Miniſterpräſidenten zu übernehmen, würde man vielleicht ſchon morgen eine neue Wahl vornehmen und bei der würde aller Wahrſcheinlichkeit nach Herr Braun gewählt werden. Natürlich werden ſich dann dem Kabinett Braun die gleichen Wiederſtände entgegenſtellen, an denen die Miniſterien Braun und Marx bisher geſcheitert ſind. Aber man iſt nun wohl zur ultima ratio entſchloſſen, in unſerem Falle zur Auflöſung. Im Zentrum ſelber, wird uns weiter geſagt, verkenne man nicht, daß die Möglichkeit für irgend eine Form bürgerlichen Zu⸗ mmenſchluſſes ſa mehr und mehr verſchüttet wird, aber man glaubt durch die Gewalt, die in den Dingen ſelber liegt, vorwärts getrieben zu werden. Es ſtünde im Grunde jetzt ſo wie nach den Reichstagswahlen vom 7. Dezember. Man hätte die Wahlſchlacht um den Reichspräſidentenſitz mit der Front nach rechts ge⸗ ſchlagen und fände keine Möglichkeit, ſich und die Wähler in ſo kurzer Friſt umzuſtellen. Wie die„..“ behauptet, iſt Dr. Höpker⸗Aſchoff bereits geſtern abend wieder von Berlin abgereiſt. das Unglück bei der Reichswehr 70 Soldaten vermißt Berlin, 1. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Zahl der Opfer des Reichswehrunglücks läßt ſich noch immer nicht ein⸗ wandfrei feſtſtellen, doch werden, wie der B. Z. berichtet wird, z. 3. immer noch 70 Soldaten vermißt. 44255 Streik der Hhamburger verkehrsbeamten — hamburg, 1. April. Gemäß dem geſtrigen Beſchluß iſt das Perſonal der Hamburger Hochbahn⸗A.⸗G. ſeit heute früh in den Streit getreten, der ſich auf ganz Großhamburg erſtreckt. Der Verkehr auf der Hoch. und Straßenbahn ruht vollkommen, ſodaß das Pu⸗ düikum lediglich auf die Benutzung der der Neichsbahn gehörigen Stadt⸗ und Vorortsbahnen oder auf die in aller Eile eingerichteten behelfsmäßigen Verkehrsmittel angewieſen iſt. Vor den Hoch⸗ und Straßenbahnhöfen iſt von den Streikenden eine Kontrolle eingerichtet worden. Es werden nur die Notſtandsarbeiten, die auch bei früheren Streiken zugelaſſen waren, durchgeführt. — Paris, 1. April. Wie Havas aus autoriſierter Quelle in die nächſte Präſidentſchaftskan⸗ und Außenpolilik nach dem Eintreffen der Pariſer Meldungen erlaſſen wurde, daß Frankreich beſchloſſen habe, die neue Waſhingtoner Konferenz nicht zu unterſtützen. Prophezeiungen amerikaniſcher Slätter (Spezialkabeldienſt der United Preß.) Newyork, 1. April. Die Preſſe ſtimmt in ihren Leitartikeln darin überein, einen Sieg der republikaniſchen Parteien bei der deutſchen Präſidentſchaftswahl zu prophezeien. Die„Newyork World“ ſchreibt, daß ein glatter Sieg für die konſtitutionellen Parteien leicht zu erringen ſei, wenn ſie ihre Parteizwiſtigkeiten begraben. Die deutſchen Wahlen ſeien von inter⸗ nationaler Bedeutung, denn Europas Vorwärtsſchreiten zu einem dauernden Frieden würde tatſächlich von den Verhandlungen beein⸗ flußt werden, die die republikaniſchen Parteien in den nächſten Wochen unter ſich führen würden. Der franzoſenfreundliche„Newyork Herald“ und die„ bune“ beſprechen ſorgfältig das Wahlergebnis und ziehen daraus den Schluß, daß, obwohl der republikaniſche Sieg ſicher iſt, doch der Haß der Reaktion und die Unwilligkeit, die Niederlage einzugeſtehen, ſtark genug ſeien, um große Maſſen der deutſchen Bevölkerung ſelbſt gegenüber ihren eigenen Intereſſen blind zu machen. Die„Newyork Times“ iſt weniger ſanguiſtiſch und deutet auf die geringe republikaniſche Mehrheit hin, die mit einer halben Million bei 30 Millionen Wählern als überaus gering bezeichnet werden müſſe. Das„Journal of Commerce“ betont die Bedeutung der hohen Wählerzahl, die Jarres auf ſich vereinigt hat. Dieſes Er⸗ gebnis ſei zweifellos teilweiſe eine Verurteilung der franzöſiſchen Ruhrpolitik und des anglo⸗franzöſiſchen Verhaltens in der Kölner Frage. Die Reden über eine Neutraliſierung der Rheinlande und ähnliche Erörterungen, die geeignet ſeien, das deutſche Nationalgefühl zu verletzen, hätten zu dieſem Ergebnis beigetragen. Das Blatt drückt die Beſorgnis aus, daß ſchließlich bei der zweiten Wahl das Zentrum ſich der Rechten anſchließen könnte, wenn dieſe einen annehmbaren Kandidaten aufſtellten wie z. B. Luther. Der Handelsvertrag mit Spanien Dom Reichstagsausſchuß abgelehnt EBerlin, 1. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstagsausſchuß für Handelsverträge lehnte das deutſch⸗ ſpaniſche Handelsabkommen nach ausführlicher Dis⸗ kuſſion mit 17:5 Stimmen bei 6 Stimmenthaltungen ab. Dagegen wurde eine Entſchließung angenommen, worin die Reichsregierung erſucht wird, ſofort mit der ſpaniſchen Regierung in neue Verhandlungen über den Abſchluß eines Handels⸗ abkommens einzutreten und ein ſolches nur dann abzuſchließen, wenn: 1. die materielle Meiſtbegünſtigung für alle Erzeugniſſe der deutſchen Induſtrie; 2. ein ausreichender Zollſchutz für die deutſche Landwirtſchaft, insbeſondere den deutſchen Weinbau, Obſt⸗ und Gemüſebau er⸗ reicht wird. Berufung im Hagenſchießpro zeß — Karlsruhe, 1. April. Laut„Badiſcher Preſſe“ hat der Land⸗ tagsabgeordnete Mager gegen das Urteil des Karlsruher Schöf⸗ fengerichts im Hagenſchießprozeß, das gegen ihn auf 500 Mark Geldſtrafe oder eine 10tägige Gefängnisſtrafe erkannte, Beru⸗ fung eingelegt. OAs Frgebmis ch. Hechgm obmem- Holl nacß cks munbunhrn aml hen mütelng 7 ◻ esgtentennob, Heremberusem, — N 8 8 S* *—05 N 2 N 4 8 5 S lugendocff 3 8 F.(itergr) + 92535 25 —4 eld epe egt . und zweitens als man denkt! Vom Altreichskanzler Bismarck, deſſen 110. Geburtstag wir heute in ſtillem Gedenken begehen, ſtammt das bekannte Wort, daß nie mehr gelogen wird als nach einer Jagd und vor ei ner Wahl. Wie recht der geniale Politiker und Menſchenkenner mit dieſer Be⸗ hauptung hatte, das haben wir bei den gar zu vielen Wählereien der letzten Jahre bis zum Ueberdruß feſtſtellen können. Nach den Erfahrungen, die wir bei der letzten Wahl, der Präſidentenwahl, ge⸗ macht haben, können wir ſogar das Bismarckſche Wort noch dahin erweitern, daß nicht nur vor der Wahl, ſondern auch na ch der Wahl gelogen wird. Und das fürwahr nicht zu knapp, wie wir jetzt alle Tage durch die pflichtgemäße Lektüre der Parteizeitungen feſtſtellen können. Der Menſchheit ganzer Jammer packt einen an, wenn man das Satyrſpiel beobachtet, das jetzt vor und hinter den Kuliſſen von den Parteien getrieben wird. In der Erfindung und in dem gedankenloſen Nachplappern von Schlagworten ſind unſere Parteipolitiker ja ſchon immer groß geweſen, diesmal aber ſcheinen die kleinen Gernegroße der Parteien in dieſer auf die Dummgläubigkeit der großen Maſſen berechneten Taſchenſpielerfertigkeit ſozuſagen den Vogel abſchießen zu wollen. Bezeichnenderweiſe ſind es wieder einmal die Demokraten, die hierbei den Ton angeben, nach dem ihre Parteianhänger und möglichſt auch der ganze Reichsbannerblock die Begleitmuſik machen ſollen. „Volksblockgegen Jarresblock', ſo iſt in großen Lettern auf der erſten Seite der Voſſiſchen Zeitung von 995 zu leſen. Eine ſolche Gegenüberſtellung iſt eine Brunnenvergiftung ſchlimmſter Art, gegenn die alle Volksgenoſſen energiſch Front machen müſſen, die aus dem verlogenen Sumpf, auf dem ſich nur gar zu häufig unſere innerpolitiſchen Kämpfe abſpielen, einen reinlichen Kampfplatz machen wollen. Durch die fortwährende Verhetzung parteipolitiſcher Art und infolge mangelnder eigener Urteilsfähigkeit iſt ja, Gott ſei's geklagt, eine große Menge unſerer Volksgenoſſen in politiſchen Dingen von einer oft gerade zu verblüffenden Ahnungs⸗ loſig⸗ und Leichtgläubigkeit. Aber, ſo verhetzt und ſo töricht wird wohl ſchwerlich einer unter uns ſein, als daß er glauben könnte, daß die faſt 10˙½ Millionen deutſcher Volksgenoſſen, die am letzten Sonntag für Jarres ſtimmten, nur Schlotbarone, Groß⸗ induſtrielle, Börſenjobber und oſtelbiſche Junker geweſen ſind. Die 10½% Millionen, die für Jarres ſtimmten, waren vielmehr genau ſo gut„Volk“ wie die für andere Kandidaten ſtimmenden Volks⸗ genoſſen. Das neuerfundene Schlagwort der„Voſſ. Ztg.“„Volks⸗ block gegen Jarresblock“ iſt deshalb nichts anderes als eine bewußte Irreführung und Vergiftung der ee Meinung. Die„Voſſ. Ztg.“ ſcheint indeß zu der Naivität ihrer Leſer dos größte Zutrauen zu haben. Wie anders wäre es ſonſt mög daß ſie in dem Auf⸗ ſatz, der unter der eben von uns an den Pranger geſtellten Schlag⸗ wortüberſchrift zu finden iſt, Sätze ſchreibt, wie die folgenden:„Von 40 Millionen Wahlberechtigten haben kaum mehr als 10 Millionen für Jarres geſtimmt“, und weiter:„30 Millionen gegen 10. Der Sieg iſt da, man muß ihn nur wollen!“! PN Wie ſchlecht muß es um eine Sache beſtellt ſein, die mit ſo ver⸗ logenen Mäggchen arbeitet! Oder ſollte man in der Redaktion der „Voſſ. Zig.“ wirklich nicht wiſſen, daß von den 40 Millionen Wahl⸗ berechtigten nur 26,8 Millionen am Sonntag geſtimmt haben; daß alſo nur dieſe Zahl den Ausgangspunkt für alle Vergleiche bilden kann. Doch:„iſt es ſchon Wahnſinn, hat es doch Methode!“ Die„Voſſ. Ztg.“ ſteht nämlich mit derartig wüſten Kapriolen durch⸗ aus nicht allein. Es liegt Syſtem in der Sache. Herr Thodor Wolff vom„Verliner Tageblett“ haut in dieſelbe krumme Kerbe wie ſein Freund und Kollege Georg Bernhard von der„Voſſ. Zeitungnd.„Von dem raſenden Eifer der gekauften Preſſe,“ die„mit Trommelklang und Trompetengeſchmetter, mit ungeheuer viel Geld und mit der vereinigten Kraft von vier tapferen Parteien Herrn Jarres 10 Millionen Mähler zugeführt“ habe, ſpricht Herr Wolff. Und in einer großartigen Stilübung, die wir unſeren Leſern nicht vorenthalten wollen, prägt er den Satz:„Die in der glorreichen Inflationszeit aufgekaufte Preſſe hat im Wetteifer mit den anderen Deſtillen den beduſelnden Schnaps ausgeſchänkt“. Dieſe Rauſchſtimmung der demokratiſchen Berliner Partei⸗ und Preſſe⸗,Größen“, die ſie zu ſolch„raſendem Eifer“ verführt, kommt offenbar daher, daß ſie ihrem Herrn und Meiſter, dem demokratiſchen Präſidentſchaftskandidaten Dr. Hellpach, Ehre machen wollen. Dieſer brachte es nämlich bei ſeiner unlängſt im Mannheimer Nibe⸗ lungenſaal gehaltenen Kandidatenrede bekanntlich fertig, dem Reichs⸗ bleck zu unterſtellen, daß dieſer ſich deshalb Reichs block nenne, weil er damit zu verſtehen geben wolle, daß alle, die nicht zu ihm gehörten, gewiſſermaßen außerhalb des Reiches ſtänden oder doch dem Reichsgedanken nicht das richtige Verſtändnis und Gefühl ent⸗ gegenbrächten. Daß bei ſolcher Wortdeutung dem Reichs hanner dieſelben lächerlichen Vorwürfe gemacht werden müßten, überſah Herr Hellpach offenbar im Eifer des Geſechts. Im übrigen ſollten die auf die Reichsbannerpolitik eingeſchwo⸗ renen Zeitungen, die in ihrer häufig beobachteten Ueberbeblichkeit jetzt ſo tun, als ob ſie den Sieg beim zweiten Wahlaana ſchon in der Taſche hätten, bei ihrem Prorhezeiunaseifer nicht verſäumen, ſich an den ſeligen Wilhelm Buſch, den lachenden Philoſophen. zu er⸗ innern, von dem das bekannte Weisheitswort ſtammt:„Erſtens kommtes anders, und zweitens als man denkt!“ Die Ueberraſchungen. die der geſtrige Taa mit dem Vorſtoß des Zentrums in der Präſidentſchaftsfrage und der Neuwahl eines preu⸗ ziſchen Miniſterpräſidenten gebracht hat, ſollten den Demo⸗ und So⸗ zialdemokraten zu denken geben. Wer hätte gealaubt, daß das Zentrum. das vor dem erſten Wahlgana zur Präſidentenwahl ſo auf⸗ fällia lanaſam ſeinen Platz einnahm, ſich diesmal ſo überraſchend ſchnell zu einem Sondervorgehen entſchließen würde und wer hätte gedacht. daß bei dem ſchon faſt vier Monate dauernden Kabinetts⸗ kriſen⸗Trauerſpiel in Preußen nun plötzlich Höpker⸗Aſchoff, der De⸗ mokrat. die Hauptvioline zu ſpielen berufen ſein würde?„Erſtens kommt es anders, und zweitens als man denktl“, ſo kann es aar leicht auch bei der Hauptſchlacht. der Entſcheidunaswahl um den neuen Reichspräſidenten,. kommen. die Volksgenoſſen, die die demokratiſche Republik heute ebenſo in Erbpacht genommen zu baben ſich mit oroßem Tamtam ſchmeicheln. wie ſeiner Zeit die Konſervativen in Preußen das Köniastum. ſich einer verhänanisvollen Täuſchung hingeben, wenn ſie damit rechnen, daß ein aus ihrer Mitte aufgeſtellter Einheitskandidat nun alle Stim⸗ men auf ſich vereinigen würde. die beim erſten Wahlaana für das Zentrum. für die Demokraten und für die Sozialdemokraten abaege⸗ ben vorden ſind. Vorläufig hat man ja noch nicht einmal einen Einiounaskandidaten gefunden. Der neueſte Vorſtoß des Zentrums hat eine Einiaung mit den Demokraten und vor allem auch mit den Sozialdemakraten. ſehr erſchwert. Die Genaoſſen, die oh der 78 Millionen Stimmen, die am Sonntag von ihnen und für ſie abasge⸗ * 4 4— 2 err ladem (den) 4880 Centf) cHammun) Serere. ſchluß nicht einmal für nötia hlekt. ſich vorder ben wurden, einen begreiflichen Stolz im Buſen tragen, fühlen ſid dadurch zurückgeſetzt. daß es das r aen Sicher iſt es für uns ſchon ſetzt, da N 1 2. Seite. Nr. 154 Mittwoch, den 1. Apru 1920 duna zu ſetzen. Doch vielleicht war das Zentrum der Unterſtützung dußch die ſozialdemokratiſche Partei. die bekanntlich aleich nach dem erſten Wablaana erklärte, auf ihren Kandidaten zu Gunſten einer Einigunaskandidatur der Linksparteien verzichten zu wollen. allzu ſicher. Dabei liegen die Verhälmiſſe doch zweifellos ſo. daß das Zaentrum ohne die ſozialdemokratiſche und demokratiſche Wahlhilte ehenſo von vornherein aufgeſchmiſſen iſt, wie es die Sozialdemokra⸗ ten ohne das Zentrum und die Demokraten ſind. Ob es ſo unter den jetzigen Umſtänden doch noch zu einer Eini⸗ gungskandidatur der Reichsbannerparteien kommen wird, iſt fraglich. Picht fraglich aber iſt, daß ſelbſt wenn es noch dazu kommen ſollte, ein ſehr großer Teil der Wählerſchaft es zweifellos ablehnen würde, der Paärteiparole, die ſie für eine andere Partei einſpannen will, zu folgen. Wenn auch die Fraktionen in den Parlamenten zuſam⸗ mengehen, ſo werden uneres Erachtens die 78 Millionen Soz'al⸗ demokraten, die am Sonntag für ihren Genoſſen Braun geſtimm; haben, doach nie und nimmer dazu zu bringen ſein, dafür die Hand 2 bieten, daß ein Zentrumswann oder ein Demokrat an die Spitze des Reiches als Nachfolger„ihres“ Ebert gewählt wird. Angeſichts dieſer Uneinigkeit im Lager der Partelgegner, gilt es für alle Volksgenoſſen, die Jarres für den geeigneiſten Mann als deutſchen Reichspräſtdenten halten, jetzt nur um ſo geſchloſſener und einiger zuſammen zu ſtehen und alles aufzubieten, daß unſer Bberparteilicher Kand dat auch bei der Entſcheidungsſchlacht am 28. April wieder an der Spitze aller Bewerber marſchiert. H. A. M. deutſchlands Anſchluß an das internationale Kabelnetz Die ſeit Jonuar geführten Verhandlungen über die Wiederher⸗ ſtellung des Deutſchlands an das inter⸗ atkonale Kabelnetz ſind, wie mehrere Blätter melden, nun⸗ mehr abgeſchloſſen. An den Verhandlungen waren das Reichspoſt⸗ Miniſterium, die Direktion der Diskontogeſellſchaft, die Deutſch⸗ Atlantiſche Telegraphengeſſellſchaft, das Bankhaus M. M. Warburg u. Co. Hamburg, ſowie die beiden größten amerikaniſchen Tele⸗ 8* Fadane zuchen. die Weſternunion und die Commercial Cabel ompanh beteiligt. Es iſt ein Vertrag unterzeichnet worden, durch der das von Emden nach den Azoren zu legende Kabel den geſam⸗ den nach Deutſchland gehenden und von Deutſchland kommenden Ver⸗ kehr der beiden genannten amerikaniſchen Geſellſchaften erhält. Der Bau des Kabels von England bis zu den Azoren wird voraus⸗ ſichtlich 1½ bis 1 Jahre in Anſpruch nehmen. Es wird nach den Reueſten techniſchen Erfahrungen hergeſtellt werden und imſtande Fein 60900 Wörter in der Minute zu befördern. Interna ſonale Handelskammer und völkerbund „LVondon, 1. April.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) Wie ich erfahre, bereitet die Internationale Handelskam⸗ mer, der bekanntlich maßgebende engliſche und amerikaniſche Fi⸗ nanziers angehören, für ihren Mitte Juni in Brüſſel ſtattfindenden Hongreß den Eintritt eines deutſchen Vertreters vor. Es wurde heſchloſſen, daß der Aufnahme Deutſchlands in die Inter⸗ Rationgle Handelskammer die Aufnahme Deutſchlands in den Völ⸗ Jerbund vorangehben ſolle. 1 Ausſchlaggebend für dieſen Beſchluß, der von amerikaniſcher Aund engliſcher Seite nachdrücklichſt unterſtützt worden iſt, war die Notwendigkeit, auf der Brüſſeler Tagung das Transferprob⸗ lem einer endgiltigen Regelung zuzuführen. Man rechnet hier bald auf die aktive Mitwirkung maßgebender deutſcher Per önlſch⸗ zeiten. Der Leiter der Handelskammer hat zur Verwirklichung des Datesſtatuts in hohem Maße beigetragen und wünſcht anläß. lich des Brüſſeler Kongreſſes die größte Stabiliſierung des Dawes⸗ ſtatuts uſtande zu bringen. Es verlautet, daß ſich die amerika⸗ chen Mitglieder der Internationalen Handelskammer gegen⸗ wärtig mit dem Plane befaſſen, einen den Abſichten der franzöſi⸗ ſchen Regierung entſprechenden Dawesplan für Frankreich zu ent⸗ Ein poliliſches Attentat in Nſch Meldungen der Agramer Blätter wurde auf den früheren Miniſter im Kabinett Stambulinski, Obo w, der gegenwärtig in Prag lebt, in Niſch ein Attentat verübt. Obow kam nach Niſch, um an den Verhandlungen der emigranten Mitglieder des Bauernbundes teilzunehmen, in dem ſein Ausſchluß aus der Partei hbeſchloſſen wurde. Auf der FJahrt von Belgrad nach Niſch war auf Obow ein Attentat geplant, doch wurde der Attentäter, der Bauernbündler Spetozarow, noch rechtzeitig entwaffnet. In Niſch euerte ber kommuniſtiſche Abgeordnete Donew einen Re⸗ 75 bolverſchuß auf Obocd ab, der aber fehlging und einen anderen Emigranten verletzte. Der Ausſchluß Obow aus der Partei er⸗ folgte, weil er ſich als ein Gegner des Zuſammengehens der rumä⸗ Kiſchen Bauernbündler mit der dritten Internationale erklärte. die Schmſere Eine heitere Komödiantengeſchichte PVon Eruſt Hoferichter Arzet ein, ihr Wände. VPerſink, o Schwelle..!“ ſchrie won mit einem Flaſchenkork im Munde in ihren Waſch⸗ hinern. Immer leidenſchaftlicher, ſo daß ſich die kitſchig⸗ Papierrofen in einem Luftzug bewegten, wie er als lauer Ahendwind in den Gedichten der Ponlfchalterfräulein weht.. Ko chrie ſie Blütenblättern der graue Wohnungs⸗ ucb fleg De— 89. n ſtreichelte ſie ihren Kehlkopf wirder befänftigend, wie en halbechten Angoratater. Und wieder begann ſie:„Schwarze mepfe entſteiget. entſteiget qualmend dem Abgrund, verſchlinget des Toges Reblichen Schein.“ So überzeugend fand ſie hre Worte Hekbanzert, daß ſie unwielkürlich auf dem Fußboden nach den ſhwar⸗ zen Dämpfen ausfah. Und der Satz mit den einſtürzenden Wänden Wirkte gleich einem frevelhaften Wunſche— und nur mehr halblaut Wagte ihn zu üben, aus Angſt— die Wände könnten darauf über ſie herfallen. Wie die Berge in der Vibel.! Und bei dem Ausruf:„Mordl.. Mordl... Greift zu den Woef⸗ 500 allel. ſchloß ſie die Fenſter. denn um dieſe Zeit gingen braußen auf der Straße die Schutzleute immer zu zweien ihre lög⸗ liche Patrouſle. Und weil ſie alles ſo echt aus iwem dramatiſch erregien Innern kommen fühlte, hielt ſie es für möglich, daß bei die⸗ em Auff hrei die Gendarmen alarmiert zu ihr durch das Parterre⸗ iſter geſtiegen wären. Und als die tragiſch geldenen Aktſ hlüſſe an die Reihe kawen, wo Heldinnen vom Felſen ins Maeer ſtürzen. Jungfrauen an Gift 15 Töchter aus demn Vaterhauſe verbennt werden— da brüll'e 0, daß oben im erſten Stock der Möboltransporteur mit der Jahlenſchaufel durch die Decke klopſte:„Verflucht JHört die Schrezerei niht bend auf“ Lilly ſtockb⸗ ien Satz. Sie erkaltete wie Gußeiſen. Und wagte micht mehr den Flaßhenkork aus dem Munde zu nehmen, den ſie ſich auf die Zunge gelegt, um den ſehönen Sprachfehler des Liſpelns zu veklernen. Denn ſie kannte dieſen Möbeltransporteur nur zu gut. Wegen eimes Heftfadens feuerte er ſeiner Flau die Petroleum⸗ e ſamt der Nudelſuppe in die Kehrichtkiſte. Er würde ſie ſogleich ͤ 8 anſchwärzen. Und der iſt durch und durch theater⸗ Denn er iſt Beamder, Shalterbeamter der Ei enbahn. Schwan verkeuft Fohrkarten, Gepäckſcheine und Frachtbrieſe. Er Fee Prag, Wien und Bern auf die Jahlplatte. Alle Wager⸗ n liegen „Wie Gärten und Wölder. Durch ſeine Träume F eneen,. Wenm r Feriteg an Brte foi. Kat PN Herr ſo kurz fegiel abseſtuft in ſeinen Händen verwahrt. Ihr Vaber Frif zteue Mannbeimer Jeitung[Adens⸗Rusgabel vertrauensvo'um für Herriot Im weiteren Verlauf der Kammerdebatte über die Interpellation über die Zwiſchenfällein der Sorbonneergriff am Diens⸗ tag abend der Unterrichtsminiſter Francois Albert das Wort, um die Ernennung des Profeſſors Scelle für die Vorleſung über das Völker⸗ recht und den Beſchluß der Abſetzung des Doyens der Fakultäts zu rechtfertigen. Der Doyen habe für ſeine Schule eine Art Aſylrecht verlangt für die, die Gewalttätigkeiten verübten. Die Unruhe ſei nur entſtanden, um kurz vor den Gemeindewahlen den Eindruck der Unordnung in Frankreich hervorzurufen. Unter den verhafteten Studenten befinden ſich auch Deutſche. So könnten die Dinge nicht weiter gehen, da die Regierung nicht die Abſicht habe, die Hochſchule ſabotieren zu laſſen. Nach weiterer Debatte ergriff auch Herriot kurz das Wort und erklärte, es beſtehe nicht die Abſicht, die Freiheit der Studenten einzuſchränken. Man habe eben den erſten Verſuch machen wollen, die politiſche Ordnung zu ſtören. Das ſei zurück⸗ zuführen auf die Kampagne gewiſſer Kreiſe. Wenn man nachgebe, alſo ſchwach würde, würde man nicht ſeine Pflicht erfüllen. Dadurch, daß die Regierung die Freiheit der Profeſſoren verteidige, verteidige ſie auch die Freiheit des Unterrichts und der Univerſität. Darauf wird die Tagesordnung Cazals mit 318 gegen 220 Stimmen angenommen, in der die Regierung aufgefordert wird, keine Unruheverſuche von politiſchen Elementen zu dulden und die Univerſitätsfreiheit hochzuhalten, und in der der Regierung das Ver⸗ trauen ausgeſprochen wird. Die Priorität für die zweite Tagesordnung Roliaglia wird mit 302 gegen 220 Stimmen abgelehnt. Die Sitzung wird um 3 Uhr nachts beendet. * 5 Ein Kcenitee von Studenten der Univerſität von Paris hat geſtern abend beſchloſſen, von Donnerstag ab einen Streik von 48 Stunden zu organiſieren, um gegen die Entfernung des Pro⸗ ſeſſors Barzhelemy als Doyen, gegen die Schließung der Rechtsfakul⸗ tät und gegen die Verurteilung der wegen lärmender Kundgebungen gerichtlich beſtraften Studenten zu proteſtieren. Sturmſzenen im Landtag Kommuniſtiſche Flegeleien ):( Ktarlsruhe, 1. Aprif.(Eig. Drahibericht.) Die heutige Vollſitzung des badiſchen Landtags, die kurz nach ½11 Uhr von dem Präſidenten Dr. Baunngartner eröffnet wurde, nahm einen äußerſterregten Verlauf. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Präſident des großen Unglücks auf der Weſer, bei dem eine große Anzahl von Reichswehr⸗Angehörigen infolge Zuſammenbruchs einer Not⸗ brücke den Tod fanden, und ſprach das tiefſte Beileid den An⸗ gehörtgen und der Reichswehr ſeitens des badiſchen Volkes und ins⸗ beſondere des badiſchen Landtags aus. Während der Trauerkund⸗ gebung hatbe ſich das Haus von den Sitzen erhoben. Abg. Ritter(Komm.) greift in einer längeren Erklärung die Offiziere der Reichswehr an. Er wird vom Präſidenten darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß nicht eine Interpellation über die Reichswahr zur Debatte ſtehe, worauf der Abg. Ritter ſagt: Wir haben das teſtrufe im ganzen Haufe. Glocke des Präſidenten. Wiederholte Schlußrufe.) Der Präſident bittet den Abg. Ritter, Schluß zu machen. Abg. Ritter: Das iſt eine Unerhörkheit. Präſident: Das Recht haben Sie nicht. Abg. Ritter: Wir werden unſer Recht zu wahren wiſſen. Präfident: Ith frag: das Haus, ob es den Abg. Rilter noch länger anhören will,(Stürm. Rufe: Nein.) Abg. Ritler: Das iſt eine Vergewaltiaung. Präſident: Ich bitte dieſenigen, die dafür ſind, daß der Abg. Ritter nicht mehr weiter ſprechen darf, ſich von den Sitzen zu er⸗ heben. boces erheben ſich fämtliche Mitglieder des Hauſes mit Ausrahme der Kommuniſten. Der Abg. Rikter will weiter ſpre hen. Aus dem Hauſe ertönen ſtürmiſche Schlußrufe. Wegen einer auf der 7 trum) ruft dazwiſchen: Schänden Sie die Loten nicht. Ahg. Bock(Kamm.): Ich erhebe Proteſt.(Lebhafter Widerſpruch.) Der Redner wendet ſich in ſehr heftiger Weiſe gegen die Sozialdemo⸗ kraten. Abg. Maier(Saz.) ſchlägt auf den Tich und ruft. Das leſſen wir uns nicht gefaſlen. Wir ſind dochnichtin einer Lausbuben⸗ geſellſcheft. Das iſt eine Lausbuberei. Stenogramm vorliegen werde, zur Ordnung rufen werde⸗ Soz.), weil dieſer ſeinerzeit Abg. Bock die Sache ſo dargeſtellt habe, er an den Vorübergehenden ab— in welcher Wagenklaſſe die oder der fahren würde. Chedem war er Adjunkt in einem Lokalbahnhof. und in Stunden kräumender Erinnerung läßt er fetzt woch Züge ob⸗ fahven, ſtellt Halteſignale und ſchreibt Verſpätungen an— während er auf dem Kanapee liegt und Hausbrolbrocken in ſein Biergla⸗ tunkt. Er liebte die kleine Welt, und hatte Angſt vor der großen Abenteuer wollte er nur in Romanen. Lilly machte ihm zu große Bewegungen. Sie kam ihm oft aus⸗ ladend vor, wenn ſie mit den Händen ſprach und das Kleinſte maßlos übertrieb. Daß ſie nun mit einem Mal zu deklamieren anfing, wußte er nicht. Dieſer Verrücktheit gegenüber war er ahnungslos Lilly ging jetzt auf den Zehenſpitzen zur Tür hinous. In der Küche fühlte ſie ſich vor dem Möbeltransporteur geſchützt. Sie ſtellte ſich auf den grasgrünen Hocker und ſprach den Monolog der Jung⸗ von Orleans über das Emaillegeſchirr hin, daß der ſchlafende flatterte. Das machte ſie frei. Denn untertags mußte ſie bei einem Bruder ihres Vaters hinter dem Ladentiſch ſtehen, den Lehrmädchen die Toſ hen nach Stibiztem nachſehen, die Portakaſſe führen und der „verehrten Kundſhaft den Hauswurſten machen“, wie ſie ſich aus⸗ drückte.„Da geht man kaputt Pfui Teufel..“ Auf dem Gang ins Ghede wo ſie auch Maiglöckchenduft, Raſterpinſel und Schnurbartbinden verkaufen mußde, beautzte ſie die Straßen entlang alle Spiegel der Auslacefenſter, um ihren Gang in den Rhythmus berühmt ſchreitender Star szu zwängen. Es erfüllte ſie mit Pefriedigung, wenn die Vorüberg henden ſtehen⸗ leeben und ihr nachſahen, wie ſie ſo gonz anders gahen konnte als gewöhnliche Sterbliche. Auf ihrem Rücken ſpürte 15 dieſe Bſicke wie ſtreickolnde Hände und es war ihr, als ginge ſie unter einer warmen Braufe hin. Manchmal meinße Lilly, daß ſie gar nicht mehr den Boden berühre, ſondern frei über dos Aſphaltpfſaſter hin⸗ ſchwebe. So leicht wurde ſie durch die Vorſtellumg: nicht ſo zu ſein, wie alle andern ſind Wenn ſie im Geſ häft die Stufen zum Lager hinabging, tat ſie dies im Schreiten der Iphigenie, wenn ſie in die Schatien des dichtbelcubten heiligen Haines wändelt. Dann wieder, wenn ſie die eintretende Kundſchaft begrüßen mußte, geſchah es. daß ſie ihr wie eine Königin den Pagen zuwinkte. Kaufte ſie ſich Meſſina, wobel ſie die„r“ rollte wie eine Haustürklingel Vater konnte jeden Augenblick zur Tür hereintreten ſie mußte, mußte üben üben üben! Der Feierabend Den heute aberd hatte ſie wieder Stunde. Und zwar be⸗ Aitguft Neigbier, zwei Häuſer weit von ihr entfernt. Der war ſſeur und gab Minderbemittelten dramatiſchen Ueterricht. Kaum Und war Recht die Angelegenheit hier zur Sprache zu bringen.(Lebhafte Pro. Tribſine nicht verſtärdlichen Bemerkung wird der Abgs Ritter vom Präſidenten zur Ordnung gerufen. Der Aba. Düffner(Zen⸗⸗ Der Pröſident ſtellt feſt, daß er den Ausdruck des Abg. Bock nicht verſtanden habe, ihn aber nachdrücklich, wenn das amtliche Schmitt in giegelhauſen zu befoſſen, der am 26. Dezember 1924 danarienvogel erſchrocken in ſeinem Käfig von der Stange herunter⸗ Käſe oder Hausbrot, ſo verlangte ſie es im Tonfall der Boaut von deuten Abg. Marum(Soz.) ſchlägt mit der Fauſt auf den Tiſch. Abg. Bock iſt vollkommen unverſtändlich in ſeinen wei⸗ teren Angriffen auf die Sozialdemokratie. Der Pröſident läutet un⸗ ausgeſetzt mit der großen Glocke und ruft: Es iſt vollkommen un⸗ möglich, den Abg. Vock zu verſtehen. Abg. Marum(Soz.): Der Abg. Vock hat mir vorgeworfen, es wäre eine Gemeinheit. Präſident: Ich rüge den Ausdruck auf das ſchärfſte. Abg. Bock: Iſt es nicht eine Gemeinheit, wenn der Abg. Marum über die Einkommensverhältniſſe meiner Perſon im Land ag un⸗ richtige Behauptungen auſſtellt. Ich erkläre das aus⸗ drücklich als eine Gemeinheit. Präſidenk: Ich weiſe dieſen Ausdruck nochmals zurück Abg. Marum(Soz.): Ich lehne es ab, mich auf Erörterungen mit dem Abg. Bock einzulaſſen. Was ich bei der Veratung des Diätengeſetzes über die Einkommensverhältniſſe des Abg. Bock ge⸗ ſagt babe, halte ich vollkommen aufrecht. Abg. Bock ruft: Gemeiner Hund. im genden Hauſe. Rufſe: Hinaus. hinaus.) Abg. Engler(Soz.), der unmittelbar neben dem Abg. Bock ſteht, droht dieſem Ohrfeigen an. Der Präſident ruft den Abg. Engler zurück. Dda keine Ruhe eintreten will, unterbricht der Präſident die Sitzung. Erſt kurz vor 1 Uhr wurde die Sitzung wieder aufgenommen nachdem inzwiſchen der Geſchüftsordnunasausſchuß getaat hatte. Die⸗ ſer legte dem Hauſe Anträce auf Abänderung der Geſchäfts⸗ ordnuna dahin vor, wonach ein Abgeordneter, der dreimal zur Ordnung gerufen worden iſt. auf Antrag des Präſidenten das Wort entzogen erhält. Ferner muß ein Abgeordneter wegen aröblicher Beleidigung den Sitzungsſaal verlaſſen. Tut er das nicht, ſo treten beſonders ſcharfe Beſtimmungen gegen ihn in Kraft. U. a. erhält er keine Entſchädigung mehr. Das Haus ſtimmte mit Ausnahme der Kommuniſten dieſen Aenderungen der Geſchäftsordnung zu. Am Schluſſe der Sitzung kam es wiederum zu einem Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen den Sozialdemokraten und den Kommuniſten, da letztere die Sozialdemokraten Barmatgruppe nannten. Da det Präſident ſehr ſchnell die Sitzung ſchloß. wurde weiteren Ausein⸗ anderſetzungen das Wort entzogen. Nachmittags 4 Uhr werden die Beratungen fortgeſetzt. Letzte Meldungen Abſchiedsfeier für Stadkſchulrat Rohrhurſt⸗Heidelberg k. Heidelberg, 1. April.(Eig. Drahtbericht.) Welch großer Be⸗ liebtheit ſich der ſcheldende Stadtſchulrat Geheimrat Profeſſor., Rohrhurſt in allen Schichten der Bevölkerung das bewies der Andrang zur Abſchiedsfeier, (Stürmiſche Proteſtrufe die des Schülerchors, Gedichtvorträge, turneriſche und Reigen⸗Vor⸗ führungen leiteten die Feier ein. Dann gab Stadtſchulrat, Dr. Muckle einen kurzen Rückblick über das verfloſſene Schuljahr, das weniger als im Vorjahr). Die Schule hat im verganenen Jahr auch eine Reihe von Stiftungen erhalten, darunter eine Stiftung von Herrn Nathan Marx zum Andenken an ſeinen Sohn, deren Ertroz für Schülerwanderungen beſtimmt iſt. Dr. Muckle gaß dann nach einen Ueberblick über die Perſonalveränderungen und 2190 2 85 einſchneidendſte Veränderung zu ſprechen, den Rücktritt ohrhurſt. 5 HOberlehrer Vollherbſt gab dann ein plaſtiſches Biſd des Menſchen und Erziehers Rohrhurſt. Wir haben an dieſer Steſle ſchon öfters die Verdienſte Rohrhurſts gewürdigt und fanden in den Worten des Redners nur die Beſtötigung für die Richtig“eit der Ein⸗ ſchätzung dieſer hervorragenden, edlen, echt deutſchen Perſönlichkeit, Dem Wunſch des Redners, dem Gefeierten möge ein ſchöner Lebens⸗ abend beſchieden ſein, ſchloß ſich die ganze Verſammlung von Herzen an. 5 Geheimrat Rohrhurſt fand herzliche Worte des Dankes und des Abſchieds. Nicht nur das menſchliche Wiſſen, ſendern auch das Könven ſei Stückwerk. Wenn ihm die Arbeit der letzten Jahre ge⸗ Lungen ſei, dann liege es auch daran, daß die Stadt das nötige Ver⸗ ſtändnis für die Notwendigkeiten der Schule jederzeit gehobt habe, denn aber vor allem an dem echten Vertrauensverhältnis, das ihn mit allen ſeinen Mitarbeitern verbunden habe. Seine Ab⸗ ſchiedswiinſche gelten der von ihm über alles geliebten Jugend, der Schule, die den heiligſten Dienſt am Vaterland leiſte. Heidelberger Schwurgericht Der 22jähtrige Emil Böffert hat ſich in dem Prozeß gegen den deutſchen Spion Fehn aus Haß gegen den Verräter dazu ver⸗ leiten laſſen, wiſſentlich falſche Angaben unter Eid zu machen. Aus Gewiſſensbiſſen erſtattete er ſeſbſt Anzeige gegen ſich. Nach den Ausſagen des Sachverſtändigen iſt B. zwar nicht geiſteskrank, aber weitgehend geiſtig beſchränkt. Er wurde zu g Monaten Gefängnis mit Strafaufſchub bis 1928 verurteilt.— Das Schwurgericht hatte ſich dann noch mit der Tat des Peter den Waldarbeiter Eypinger durch Meſſerſtiche derart verletzte, Abg. Back(Komm.) wendet ſich nun gegen den Abg. Marum daß der Tod nach einigen Nagen eintrat. Die Verhandlung ent⸗ bei der Beratung der Anmunität de⸗ daß es kein Unglück ſei, wenn Bock nicht wieder komme, olſo ins Ausland flüchten würde. Für dieſe Gemeinheit werde ich dem Abg. Morum noch den Mund wegen, Körververlezung mit nachgefolgtem Tode zu drei Jah⸗ ſtopfen. rollte das Bild einer vollſtändig zerrütteten Ehe. Schmitt be⸗ hauptet. die Tat im Rauſch verübt zu haben. Das Gericht er⸗ kannte dem Sch. keine mildernden Umftände zu und verurteilte ihn ren Gefängnis. rotpflaumige Aufführung bereit gelegt. Da roch er vom Bühnenraum her nach Leimfarbe und parfümierten Frauenkleidern. Auguſt ſog damals die erſte Theaterluft ein. Und wenn erdie ſchreienden Komödionten im Gang auf und ab Stimmübungen krähen hörte, ſchwang ſeme junge Seele aufnehmend die erſten Leidenſchaften mit. Jetzt aber war er inzwiſchen ſelbſt zur Bühnengröße emporgehlüht. n. Zum Tro* erleitung ſprach ſie dee ler⸗ Jaumnben Und ſie ließ Berge wohlleben und geſiebte ſchen —5 Imiſchen den Füßen des Küchenſtuhtes ſah ſie Bachs ießen, 1 Bennen ſprangen aus der Tapete, damit ſie ihnen allen Abſchied ſagen könne S0 1 Helm und Panzer auf ihren Körper gelegt fühlle... Die kämpfende Jungfrau! Indes Herr Bahnfekretär Schwan den Schlüſſel durch das Loch der Haustür ſteckte. Sie hörte nichts.. alles um ſie her war wie zugedeckt und fortgetragen. Und ſie war ſchon mitten im Schlachtengetümmel, als der Vater über die Schwelle der Küiche trat... Sie ſtand noch immer auf dem grünen Stuhl und deutete gerade als Heerſührerin mit der Rechten nach der Küchenwage, als Vater eben die angelaufene Brille avnahm und ſie mit dem Daumen und Zeigefinger reinigte:„Zum Teufel, biſt du verrückt geworden 15 In rauhes Erz du die Glieder ſchnüren, mit Stahl. „Wirſt du vom Stuhl herunterkommen“ „Mit Stahl bedecken deine zarie Bruſt „Litly, dir kriegſt eine hinter die Ohren“ „Laß mich doch..dund ſtör mich nicht der Hummel mir verheißen, er ſendet mir den „Zum letztenmak, Lillg— da ſtiht noch ſeride. geſchälte Kactoffeln 2 Lilly ſank wie aus einer Hypnoſe vom Stußhl herab. Kraoutſaſaz und Karteffeln verunreinſgten Helm und Panzer, machten das Kriegsgefühl unecht und dränaten es zurück. Vater Schwan forderte Klarheit:„Alſo, was das alles be⸗ Ein Zeichen has Hen der Krautſoſat halb Lilly fa Und doch fühlde ſie eine Leichte und Freie. zu antworten. Fetzen Heldemtum waren von der Orleansſchen Jungfvau noch cez ihr hängen geblieben. Und während ſie var einer kleinen Weile noch die Kindergartenaugſt in ſich halte, in ihrer heimlichen dber Veler in die Tdenbergerwerhe ee ehn Wbengere,, Paberaiefte und Waſk Pugeen drückt, wie zu einer Geburtstagsgratulation, entgegen: einiger Zeit in mir etwas entdeckt wurde... Ich bin nämlich Um Gotteswiſlen Was Fortſ. folgt m was 1 erfreute, heute früh im großen Saal der Stadthalle ſtattfand. Geſänge wieder einen Rückgang in der Schülerzahl aufwies(6696, d. i. 623 Germanenbärte oder heckenheimliche Perücken für die hinter dem Putzkübel katen ſich Grotten auf, und kühle .. So redete ſie ſich hinein, daß ſie auch ſchon die Erbſenſuppe iſt noch nicht aufgewärmt. Wo ſehe ich da fand ſich wie nach einer ihr unbekannten Straße gefrugt⸗ Einige aden zu Werdeg ſee e de e e „Weil ſeit 0 + itt en er⸗ ach nk, N ter 2⁴ te, ut⸗ be⸗ er⸗ och van e te ge. m ückt has alb Mat das be⸗ igl. ſige 2ile ng be⸗ ſelt Mmutwoch, den 1. ꝛryrll 1925 Reue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgabe) 3. Seite. Nr. 186 Städtiſche Nachrichten das Avesheimer Schloß Dieſer Tage unternahm der Mannheimer Altertums⸗ derein einen Ausflug nach Ilvesheim zur Beſichtigung des ehemals Hundheimſchen Schloſſes, der jetzigen Blinden⸗ anſtalt. Es iſt eine dankenswerte Aufgabe des Vereins, den Adels⸗ ſitzen des 18. Jahrhunderts in der Umgebung Mannheims nähete Beachtung zu ſchenken und ſomit ein Stück heimatlicher Geſchichte in uns wachzurufen. Dr. Guſtav Jacob, der ſich eingehender mit der Geſchichte und Baugeſchichte von Ilvesheim beſchäftigte, wies zunächſt einleitend darauf hin, daß hier Künſtler am Werke waren, die abſeits der Straße der großen Baumeiſter des 18. Jahrhunderts wandelten, deren Talent aber immerhin ſehr beachtenswerte Leiſtungen hervor⸗ gebracht hat. Es folgte ein kurzer Abriß der Geſchichte lvesheims. Der Ort taucht zum erſten Male in einer Urkunde vom 14. März 766 als Ulvinisheim auf. Im 14. Jahrhundert ſind Renne⸗ wart von Strahlenberg und ſpäter die Erlikheims Beſitzer des Lehens Ilvesheim. Mit dem Tode Hans von Erlikheims 1550 ſtirbt das Geſchlecht aus, die Landſchaden von Steinach bleiben mit kurzer Unterbrechung Beſitzer von Ilvesheim, bis 1645 die lehens⸗ berechtigte Linie erlöſcht. Nach dem 30jährigen Kriege, nachdem Kurfürſt Karl Ludwig wieder in ſeine Lande zurückgekehrt war, wurde das Lehen zunächſt eingezogen, 1687 vom Grafen Caſteli als Eigentum gegen Zahlung von 20 000 Gulden erworben. 1691 bis 98 war 1 Hamilton alleiniger Beſitzer, der das Lehen dem damaligen Oberkriegskommiſſar Lothar Friedri ch von Hund⸗ geim überließ. Die Hundheims haben Ilvesheim während 1% Jahrhunderten inne, ſie bauen das Schloß im weſentlichen ſo auf, wie wir es noch heute, abgeſehen von den ſpäteren An⸗ und Umbauten vor uns haben. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts und in den fol⸗ genden Jahrzehnten geriet die Bewirtſchaftung des Lehens ins Stocken, die Schwierigkeiten häufen ſich immer mehr: 1821 und 1826 haben Herr von Soiron und Friedrich Baſſermann Darlehen von 7000 bezw. 19 000 Gulden, die ſie auf das Lehen gegeben hatten, zu fordern. Mit dem Tode Eduard von Hundheims 1855 ſtirbt das Geſchlecht aus. Dr. Jacob verbreitete ſich im folgenden über die Bau⸗ geſchichte des Schloſſes. Die alte Burg, die 1545 von Hans von Erlikheim neu erbaut wurde, war wohl eine Tiefburg, ähnlich der Anlage von Handſchuhsheim, die von dem von Schriesheim kommen⸗ den Kandelbach und der großen Neckarſchleife umgeben war. Otto Heinrich Landſchad von Steinach ließ 1590 eine neue Befeſtigung, beſtehend aus einer Mauer und einem Tor anbringen. 1608 erfolgte der Neubau des Schloſſes unter Hans Ulrich Landſchad von Steinach und im Jahre 1700 die völlige Wiederherſtellung des Schloſſes durch Lothar Friedrich von Hundheim nach der Zerſtörung durch die Fran⸗ zoſen 1689. Nur dürftig fließen die Quellen zur Baugeſchichte dieſer letzten Anlage! Es iſt möglich, daß der in Heidelberg und ſpäter in Mannheim kätig geweſene Baumeiſter Adam Breunig an dem Bau ſeinen Anteil hat, erwieſen iſt es indeſſen noch nicht. Ein Rund⸗ gang durch das Schloß ließ den Teilnehmern die Einzelheiten der Anlage, wie die ſehr intereſſanten und wohl erhaltenen Stukkaturen, die Einſchlag aufweiſen und den Stukkaturen des nieder⸗ rheiniſchen Schloſſes Bensberg, das Kurfürſt Johann Wilhelm er⸗ richten ließ, ſehr verwandt ſind, ſowie die Ilvesheimer Gartenanlage 50 die verſchiedenen Allianzwappen im Treppenhaus lebendig werden. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurde das Schloß zur Blindenanſtalt umgebaut, und den Beſuchern war es vergönnt, unter der liebenswürdigen Führung des Herrn Rektor Koch einen tiefen Einblick in die ſoziale Not der Blinden zu tun. Es iſt erſtaunlich, welche Tätigkeit die Blinden unter ſachkundiger Leitung im Leſen, Schreiben, Maſchinenſchreiben, Rechnen, Turnen, Korbflechten, Bürſtenmachen uſw. auszuüben imſtande ſind, ſodaß ſie zum nützlichen Glied der menſchlichen Geſellſchaft werden. Ein erhebender Geſang der Blinden bildete den Abſchluß des Nachmittags⸗ ausfluges, der trotz der ſchlechten Witterung zahlreich beſucht war. Herr Dr. Waldeck ſprach im Auftrag des Vorſtandes des Mannheimer Altertumsvereins Herrn Rektor Koch und Herrn Dr. Jacob den Dank für ihre intereſſanten Erläuterungen aus. Kheinbrückengeld Die wiederholten Erörterungen über die Berechtigung zur rhebung von Brückengeld nach dem Inkrafttreten des Kraftfahrſteuergeſetzes vom 8. April 1922 haben der Deutſchen eichsbahn⸗Geſellſchaft als Brückeneigentümerin neuer⸗ dings Anlaß gegeben, zu dieſer Frage Stellung zu nehmen. Die Rechtsauffaſſung der Reichsbahn iſt folgende: Die Rheinbrücke zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen iſt nach dem zwiſchen Bayern und Baden abageſchloſſenen Staatsvertrag vom 27. Januar 1862 auf gemeinſchaftliche Koſten der beteiligten Eiſen⸗ bahnverwaltungen in den Jahren 1864 bis 1867 hergeſtellt worden. Sie dient in erſter Linie dem Eiſenbahnverkehr. Daneben iſt auch die Benützung der Brücke durch Fußgänger und Fuhrwerke geſtattet. Für letzteren Zweck darf nach den Beſtimmungen des Staatsvertra⸗ ges eine Gebühr erhoben werden. Von dieſer Ermächtiaung wurde von feher Gebrauch gemacht. Auch die Reichsbahn⸗Geſellſchaft, der die Verpflichtung zur Unterhaltung und Erneueruna auch desſenigen Teiles der Brücke obliegt. die dem Straßenverkehr dient, iſt nicht in der Lage, von einer Gebührenerhebung Abſtand zu nehmen, weil ihr infolge der Benützung der Brücke außerhalb des Eiſenbahnverkehrs erhebliche Ausgaben erwachſen, die mit dem Aufgabenbereich der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft nicht in Verbindung ſtehen. An dieſen Verhältniſſen hat ſich auch ſeit dem Inkrafttreten des Kraft⸗ fahrzeuaſteuergeſetzes vom 8. April 1922 hinſichtlich der Gebühren⸗ erhebung für Kraftfahrzeuge nichts geändert. Die hier in Frage ſtehenden Gebühren ſind weder„Chauſſee“ noch ähnliche„Wege⸗ gelder“ im Sinne des& 18 des obengenannten Geſetzes und des 8 12 des Finanzausgleichsgeſetzes, ſondern ſtellen ſich ledialich dar als Entſchädiaung für die Benützung einer beſonderen Verkehrseinrich⸗ tung. die auf Grund ausdrücklicher Ermächtiaung erhoben wird. Sie laſſen ſich etwa veraleichen mit Ueberfuhr⸗ oder ähnlichen Gebühren, die für die Benützung von Fähren uſw. zu entrichten ſind. Derartige Sondereinrichtungen fallen nicht unter die oben erwähnten geſetz⸗ lichen Beſtimmungen. Sie haben mit der Darbietung öffentlicher Wege welche Aufgabe auch nicht zum Geſchäftsbereich der Reichs⸗ bahn⸗Geſellſchaft gehören würde, nichts zu tun. Im übrigen wird be⸗ merkt, daß nach den für die Rheinbrücke Ludwigshafen—Mannheim geltenden Beſtimmungen Gebühren nicht nur von den Kraftfahrzeu⸗ gen. ſondern auch von ſonſtigen Fahrzeugen erhoben werden. April Von Ernft Edgar Reimerdes Der April, nach dem alten römiſchen Kalender der., nach dem julianiſchen der 4. Monat des Jahres, erhielt, wie die Alten glaub⸗ ten, ſeinen Namen nach dem lateiniſchen Wort aperire(eröffnen), weil in Italien mit ihm das Frühjahr begann. Bei den Angel⸗ ſachſen führte er den Namen eastermanoth(Oſtermonat), der auf die Frühlingsgöttin CEoſtra zurückgeführt wird. Ihr zu Ehren wurden im April Feſte gefeiert. Bei den Griechen war der April der Aphrodite heilig, die als römiſche Göttin Venus den Namen Apatura d. h. Täuſcherin führte. Karl der Große trat für die Ein⸗ führung der deutſchen Bezeichnung Oſtermonat ein, die im Grunde genommen nicht richtig iſt, weil Oſtern manchmal ſchon in den März fällt. Er tat es deswegen, weil die alten Germanen eine Früh⸗ lings⸗ und Lichtgöttin Oſtara verehrten. Auf dieſe Weiſe wollte er den Neubekehrten den Uebergang vom Heidentum zum Chriſtentum erleichtern. Die Holländer nennen den April Grasmonat, die Dänen Fiſchmonat. Früher hieß ei bei uns rielfach Gauch⸗ oder Kuckucksmonat, weil in ihm der Kuckuck aus dem Süden zurückkehrt. Während der April urſprünglich nur 29 Tage zählte, erhielt er nach Einführung des julianiſchen Kalenders noch 24 Stunden hinzu. Wegen ſeines wechſelvollen, launenhaften Wetters, das ſprich⸗ wörtlich geworden iſt, war der April von jeher gefürchtet. Er galt überhaupt im großen ganzen als Unglücksmonat, deſſen Ende man ſehnſüchtig erwartete. Der erſte Tag des gefährlichen Monats, an dem Judas Iſcharioth geboren wurde, und ſpäter ſeinen Herrn und Meiſter verriet, ſtand ſchon in alter Zeit in ſchlechtem Ruf, alle an ihm Geborenen waren angeblich vom Unglück verfolgt und ſtarben ſelten eines natürlichen Todes. Erfreulicherweiſe trifft das jedoch nicht immer zu; man denke nur an einen der größten Deutſchen der Neuzeit, Bismarck. Am 1. April, den man ehemals zu den ſogen. verworfenen Tagen zählte und vor dem man ſelbſt heute noch eine gewiſſe Scheu hat, ſpielt man ſeinen Mitmenſchen gern einen Schabernack. Während die Sitte des In⸗den⸗April⸗Schickens bei uns infolge der traurigen Verhältniſſe in den letzten Jahren mehr und mehr in Vergeſſenheit geraten iſt, ſteht ſie in Italien, Amerika, Eng⸗ land, Frankreich etc. noch in voller Blüte. Der Fluch der auf dem 1. April ruhen ſoll, kommt u. a. auch in der alten Bauernregel zum Ausdruck:„Säen am 1. April, ver⸗ dirbt den Bauern mit Stumpf und Stiel.“ Einer Anzahl anderer Tage des Monats traut man ebenfalls nicht viel Gutes zu. Aus den in der Zeit vom.—7. April geſäten e entſteht an⸗ geblich mehr Unkraut als Frucht. In einigen riſchen Hochlandes ſowie in Tirol gelten der 10., 16. und 17. April für verworfene Tage(Schwendtage), außerdem in Norddeutſchland der.,., 15. und 18. April. Aus welchem Grunde, 95 unklar, wahrſcheinlich ſind dies einſt heidniſche Schickſalstage geweſen. Man ſoll an ihnen keine Reiſe antreten, keinen Bau beginnen, weder ſäen noch pflügen, ſich nicht verheiraten ete. Kinder, die an einem dieſer Tage zur Welt kommen, leben nicht lange oder werden non Armut und Elend verfolgt. Der April hat aber auch glückverheißende Tage, an denen der Landmann mit Vorliebe wichtige Feldarbeiten vornimmt. Für die Ausſaat des Leinſamens ſieht man den St. Ezechielstag als beſon⸗ ders günſtig an. Hanf muß am St. Markustage(24. April) geſät werden, damit er gut aufgeht. Man darf an dieſem Tage kein Fleiſch gegeſſen haben und es muß an ihm Neumond geweſen ſein. In Thüringen ſind der 14. und 18. April nach altem Volksglauben heilige Tage, an ihnen darf kein Dünger aufs Feld gefahren wer⸗ den.— Ebenſo wie den März ſieht man auch den April als einen für die Geſundheit verhängnisvollen Monat an. Ein alter nieder⸗ fächſiſcher Schäferſpruch lautet:„Was der März nicht will, das nimmt der April“. Zahlreiche Bauernregeln beſchäftigen ſich mit dem Wetter des April, das namentlich für den Ausfall der Ernte bedeutungsvoll ſein ſoll:„Dürrer April,— Iſt nicht des Bauern Will“.„April kühl und naß.— Füllt dem Bauern Scheun und Faß.“„Naſſer April— Verſprich der Früchte viel.“„Bringt der April viel Regen, So deutet es auf Segen.“„Naſſer April, trot⸗ kener Jun.“„Märzſchnee frißt, Aprilſchnee düngt.“„Je früher im April der Schlehdorn blüht— Deſto früher der Schnitter zur Ernte zieht.“„Wenn der April Spektakel macht,— Gibt's Korn und Heu in voller Pracht.“„Bringt der April noch Schnee un Froſt,— Gibts wenig Heu und ſäueren Moſt.“„Donnert's im April, ſo gibt es keinen Reif mehr.“„Iſt der April ſchön, mild und eilen des bay⸗ Das Schickſal oͤes Grafen Bockenfelo Von peter Robinſon(München) Als mein Freund Willibald ſich in den Kopf geſetzt hatte, einer jener Schriftſteller zu werden, die man gemeinhin als„gewandte Er⸗ ähler bezeichnet, ſchrieb er zehn Novellen, eine nach der andern. 'as klingt ſelbſtverſtändlich, iſt es aber durchaus nicht. Es gibt auch Schrifiſteller, die gleichzeitig mehrere Arbeiten, wie man ſo ſagt, unter der Feder haben oder unter der Schreibmaſchine. Wenn die Sachen auch einmal etwas durcheinander kommen, ſo ſchadet das doch nichts. Das Publikum merkt es gar nicht. Das Publikum— die verehrten Anweſenden natürlich ausgenommen— iſt viel zu dumm dazu. Es läßt ſich alles Mögliche bieten, beſonders von Schriftſtenlern, die Ruf haben. Wir haben gegenwärtig eine ganze Menge Schriftſteller von Ruf. Willibalds Novellen gingen oft auf Reiſen, aber keine konnte auswärts eine Heimat finden. Schließlich erklärte der Autor:„Ich derzichte auf den Abdruck in Zeitſchriften. Ich mache ein Buch aus Nopellen. Ich werde mal überlegen, für welchen Verleger ich mich emiſcheiden ſoll.“— Nach einem Jahre aber ſchien es, als ob es weniger darauf ankäme, daß Willibald ſich für einen Verleger, als daß ein Verleger ſich für Willibald entſchied. Der Novelliſt ſagte jetzt:„Ich ſuche einen Verleger. Es fand ſich aber keiner, und am Ende erzählte mir Willibuld:„Für Novellen ſind die Leute nun einmal nicht zu haben. Einer hat mir geſchrieben: Solche kleinen Sachen verlege ich nicht. Der Durchſchnittsleſer ſteigt nicht bern um.— Ganz fein geſagt, nicht wahr? Vielleicht hat der Mann recht. Gut, ich werde ihm den Gefallen tun. Ich werde aus meinen zehn Novellen ein einziges Werk machen. „Ja, Menſchenskind, wie willſt du das fertig dringen?“ fragte „Sehr einfach: einen Berſchmelzungsprozeß. O, es wird eime vorzügliche Arbeit werden. Wenn ſte fertig iſt, komme ich und leſe dir das Buch vor.“ Der Verſchmelzungsprozeß nahm einen Monat in Ampruch. Dann erſchien— es war gerade am erſten April vor einem Jahre Willſbald mit einem Stoß Papier bei mir.„Hier iſt mein Werk. Es führt den Titel: Das Schickſal des Grafen Bockenfeld eite dich auf einen außerordentlichen Genuß vor.“ Er ſiedelte ſich in einem Seſſel an, nahm eine Zigarre und be⸗ gann: „Das Schickſak des Grafen Bockenſeld,, Betäubender Zigarettendunſt erfüllte das elegante Spielzimmer. Die altertümliche Uhr an der mit Mahagoni getäfeſten Wand zeigte bereits die dritte Morgenſtunde——“ „Erlaube mal, unterbrach ich Willibald,„wie zeigt die Uhr an, daß es morgens iſt und nicht etwa nachmitbags? Willibald war empört.„Laß dieſe Albernheiten! Wenn du noch ein einziges Wort dazwiſchen vedeſt, leſe ich nicht weiter,— dann mußt du das Buch kaufen.“ Dieſe fürchterliche Drohung veranlaßte mich zu flehentlicher Abbitte und dem feierlichen Verſprechen, mich völlig taub und ſtumm — nein, watürlich nur ſtumm zu verhalten. Willibald las weiter: „—— die dritte Morgenſtunde, aber die Geſichter der Spieler perrieten nicht die geringſte Spur von Ermüdung, ſo ſehr waren ſie im Banne ihrer Leidenſchaft. Baron Ponatzky hielt die Bank; vor ihm hatte ſich ein ſtattlicher Haufen raſchelnder Banknoten auf⸗ getürmt. Graf Bockenfeld, der ihm gegenüber ſaß, faßte den Polen ſcharf in's Auge. Sie ſpielen heute mit mehr als auffallendem Glück, Baronl“ äußerte er mit Betonung. Baron Ponatzky ſprang auf, ſo heftig, daß ſein Setiglas umfiel und den edlen Inhalt über den Tiſch ſich ergießen ließ. Zweifeln Sie die Ehrlichdeit meines Spieles an,“ rief er mit heiſerer Stimme,„ſo ſind Sie ein Schurke!“ Graf Bockenfeld erhob ſich mit blitzenden Augen, aber ehe er ſich rhaßt olen ſtünzen konnte, hielten ſeine Freunde ihn zurück. Mit heiſerem Lachen verließ Baron Ponaßky das Zimmer. „In drei Stunden werden wir abrechnen,“ ſchrie er dem Grafen zu; „einer von uns zahlt mit ſeinem Blute.“ Graf Bockenfeld deorderte ſein elegantes Coups und begab ſich nach Hauſe, wo er in fieberhafter Eile ſeine irdiſchen Angelegen⸗ heiten ordnete. Dann noch einen Kuß auf die zarte Stirn ſeiner ahnungslos ſchlummernden Gattin und ſeines holden Kindes. Werde ich euch wiederſehen? war ſein ſchmerzlicher Gedanke. Man klopfte; zwei ſeiner Freunde kamen. Schweigend fuhren ſie durch den grauenden Morgen nach dem Fichtenwäldchen vor der Stadt, wo der Gegner mit ſeinen Sekundanten, der Unparteilſche und zwei Aerzte ihrer bereits Der Verſöhnungsverſuch ſchlug fehl. Und dann ſtanden ſich die beiden Gegner gegenſber, jeder die fe in der ſtahlfeſten Rechten. Der Unparteliſche kommandierte: Eins, Inzwiſchen hatten ſich die beiden Aerzte am Waldesſaum nieder⸗ gelaſſen, bis man ihrer Dienſte bedürfen würde.„Ja, ja,“ begann der Aeltere vom ihnen, unſer edler Veruf käßt uns oft zu Zeugen erſchütternder Tragödien werden. Da habe ich neulich etwas Merk⸗ würdiges erkebt, Herr Kollege. Mitten in der Nacht wurde ich zu einem Schwerkranken derufen. Es war ein Greis von edlem Aus⸗ ſehen, in deſſen Antlitz ſich die Spuren vergangener Leiden einge⸗ prägt hatten. Sofort erkannte ich, daß keine Hilſe möglich war. Der Greis mochte mir dieſen Gedanken vom Geſicht leſen. Mit erſter⸗ bender Stimme ſprach er: Ich weiß, daß ich ſterben muß, Herr Sanitätsrat. Aber ſch bin der Welt noch ein Geſtändnis ſchuldig. rein,— Wird der Mai deſto milder ſein.“„St. Georg(23.) und St. Marx(25.), Drohen viel Arg'.“„Wenn am Georgentag bie Roggenſaat grünt, ißt man um Jakobi friſches Brot.“— hlreiche Sprüche behandeln die Veränderlichkeit des Aprilwetters:„A ril.— Tut was er will.“„Bald trüb und rauh,— Bald licht und miſd, — Iſt der April des Menſchen Lebensbild.„Herren unſt, Apriſken⸗ wetter,— Frauenlieb' und Roſenblätter,— Die ürfel und das Kartenſpiel, Wenden ſich oft,— Wer's glauben will. * Ausſchreibung der Flora⸗Apolheke. e Betriebe 752 Flora⸗Apotheke in Mannheim⸗Feudenheim iſt dun Ableben des bisherigen Inhabers erloſchen. Bewerbungsgeſuche ſind mit den erforderlichen Nachweiſen binnen 4 Wochen ſchriftlich an das Miniſterium des Innern einzureichen. Die Beamten der Nahrungsmittelpolizei haben im Maongt März nahezu 100 Strafanzeigen vorgelegt. 6 auswärtige Milch⸗ lieferanten führten ſchlechte Milch ein, 4 hieſige Milchhändler ver⸗ kauften neben Milch Waren, die in einem Milchgeſchäft nicht zuge⸗ laſſen ſind, 2 Händler zeichneten ihre Waren(Butter und Margarine) falſch aus und ein Butterhändler auf dem Wochenmarkt verkgufte perfälſchte Butter. Gegen zwei Kolonialwarenhändler wurde einge⸗ ſchritten, weil ſie gewäſſerken Eſſig bezw. verfälſchtes Maggi feil⸗ boten. 191 hieſige Milchhändler wurden kontrolliert, von ihnen insgeſamt 101 Proben erhoben, aber keine beanſtandet. Bei den Kontrollen der Bäckereien und Metzgereien war nichis zu bean⸗ ſtanden. 8 82 Lebensmüde. Geſtern nachmittag verſuchte in einem Haufe der Jungbuſchſtraße eine 29 Jahre alte Arbeitersehefrau infolge⸗ Familienſtreitigkeiten ſich das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht. Lebensgefahr beſteht nicht. “Tötlicher Unglückfall. Der Polizeibericht gibt von dem töt⸗ lichen Betriebsunfall, von dem wir in letzter Nummer Mitteilung machten, folgende Darſtellung: Geſtern mittag hat ſich im Betrieb der Firma Heinrich Lanz im Lokomobilbau ein Unfall dadurch ex⸗ eignet, daß ein 28 Jahre alter, verheirateter in Ludwigshafen wohn⸗ hafter Führer eines Laufkrans beim Abſteigen vermutlich einen Fehltritt machte und aus etwa 9 Meter Höhe abſtürzte. Der Ver⸗ unglückte hat ſich einen Wirbelſäulenbruch und andere ſchwere Ver⸗ letzungen zugezogen und iſt auf dem Transport nach dem Heinrich Lanzkrankenhaus geſtorben. Ein Verſchulden dritter ſoll nicht vor⸗ liegen. 12 * Anfälle. Geſtern nachmittag geriet auf der Brückenſtraße eine 25 Jahre alte Schneiderin mit dem Vorderrad ihres Fahrrades in das Geleiſe der Straßenbahn, ſtürzte zu Boden und trug ſtaare Hautabſchürfungen davon. Auf der Wache der Berufs⸗ feuerwehr, wohin die Verunglückte verbracht wurde, erhoſte ſie ſich bald wieder.— Geſtern trat infolge der Dunkelheit ein 20 Jahte altes Dienſtmädchen beim Wäſcheabhängen auf dem überdachten Hef des Hauſes Q 4, 2 auf ein Glasfenſter und ſtürzte 4 Meter tief in den Hof hinab. Das Mädchen kam mit einigen leichten Hautabſchürfungen davon. Fahrläſſige Körnerverlezung. Montag vormittag Furde an zer Straßenkreuzung Landteil⸗ und Waldparkſtraße ein Motorrod⸗ fahrer von einem Straßenbahnwagen der Linie 5 von hinten ange⸗ u und 8 7 e don ugen iſt der Straßenbahnwagenführer zu ſchne ren. 5 Zuſammenftöß Geſtern ſtießen auf der Friedrichs⸗ brücke(Stadtſeite) eine Motorſägmaſchine und ein Straßensa e zuſammen. Außer Fenſterſcheiben wurde an dem Straßenbahnwagen nichts beſchädigt. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Ueber die Schuldfrage werden noch Feſtſtellungen gemacht.— Ein 17 Jahre alter Kaufmannslehrling fuhr geſtern vormittag auf einem Fahrtad in übermäßiger Geſchwindigkeit durch die Ferſhe und ſtieß Ecke Breiteſtraße mit einem Straßenbahnwagen der Linie 3 zuſammen. Er fiel vom Rad, ohne ſich zu verletzen. Das Fahrrad wurde leicht be⸗ ſchädigt.— Geſtern nachmittag fuhr auf der Straße L 3 und 4 ein Laſtkraftwagen einen Kraftwagen der Reichspoſt deim Vorfahren an und ſchleuderte ihn auf den Gehweg. Das Fahrrad einer vorbei⸗ fahrenden 15 Jahre alten Schülerin wurde dabei ebenfalls angefahren und ſtark beſchädigt.— Geſtern nachmittag ſtieß auf dem Bahnhofs⸗ vorplatz ein Motorradfahrer mit einem rſonenauto zuſammeg. Durch das ſtarke Bremſen wurde der Kraftwagen auf die Seite ge⸗ ſchleudert, wobei der hintere rechte Reifen platzte. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Wen die Schuld trifft, muß die Unterſuchung er⸗ geben.— Geſtern abend fuhr ein Perſonenkraftwagen Ecke Schanzen⸗ und Dalbergſtraße eine Radfahrerin an, da er die linke, t die rechte Straßenſeite eingehalten hat. Perſonen⸗ und Sachſchaden iſt nicht entſtanden. Verkehrsſtörung. Geſtern vormittag brach en einem don Käfertal kommenden Motorwagen eines Verdichtungszuges der ſtädtiſchen Straßenbahn beim Ueberqueren der Brückenſtraße, der Bügel, ſodaß der Zug ſtehen blieb. Nach 10 Minuten war die Ver⸗ Verkehrsſtörung behoben. 8 * Feſtgenommen wurden 22 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Ingenieur wegen Bornahme unzüchtiger Handlungen, eine Schneiderin wegen Verdachts der Kindstötung, eine Ehefrau und ein Bäcker wegen ferſcher Anſchuldz⸗ ein Beamter wegen Beſtechung und vier Perſonen wegen ettels. 5 *Laſtkraftwagenbrand. Geſtern nachmittag geriet in der Secken⸗ heimeranlage der Vergaſer eines Laſtkraftwagens in Brand. Bei Ankunft der um.14 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr war der Brand bereits gelöſcht. 8 Sie mich Ihnen eine Geſchſchte erzählen, die den Titel wahen könnte: Der Fluch des Geldes. Es mag num wohl fünfzig Jahre her ſein, daß in das beden⸗ tende Exporbgeſchäft des Herrn Michael Treumann zu Breslau ein junger Monn eintrat. dem ſeine Gaben großen Erfolg in dem ge⸗ wählten Berufe verſprachen. Der junge Mann— wir wollen ihn Gottlieb Hoffmann nennen— erwarb ſich bald das volle Vertrauen ſeines Prinzipals. Da zog die Liebe in ſein Herz ein. Er lernte ein reizendes Mädchen— wir wollen es Agathe f einem Balle kennen. Agathe erwiderte Gottliebs zärtliche Neigung Leider war an eine Verbindung noch lange nicht zu denken, dend Agathe war arm und Gottliebs Gehalt noch zu gering. Hätte ich nur die Mittel, zu ſpekulieren, dachte er; in kurzem kömme ich mi Sben Die Berechtigung zumn ein Vermögen erwerben und die Heißgeliebte zum Alter f Da mußte Herr Michael Treumann auf vier Wochen nach reiſen. Den Schlüſſel zum Geldſchrane ließ er in Gontſtebs Hän Das iſt ein Wink des Schickſals, ſagte ſich Gottlieb. Ich weiß eine ſichere Spekulation; es iſt keine Unehrlichteit, wenn ich das Geld dazu aus Herrn Treumanns Geldſchrank nehme, denn ehe er wieder zurückkehrt, habe ich es mit Zins und Zinſeszins wieder in den Schrank gelegt. O unſelige Macht beidenſchaftlicher Liebe! Es war eine finſtere Nacht, als Gottlieb Hoffmann bei dürftigem Schein einer Kerze den Geldſchrank öffnete. Da, gerade im— das Geld in ſeine Taſche zu ſtecken, fiel ſein Blick auf einige vergiſhte Blätter, die mit einer altmodiſchen, ſchnörkeligen Hamdſchrift dederk waren. Er begann zu leſen: Die ſeltſame Geſchichte des Rober! Halifax. 5 Gegen den Willen ſeines ſtrengen, aber wohlmeinenden Vaters und trotz der Tränen ſeiner Mutter war Robert Hallfax zur Se⸗ gegangen und hatte Dienſt an Bord eines Eeee Rankockus, der an einem friſchenFrühlingsmorgen die Anter lichtebe und den Hafen von Neufahrwaſſer verließ. Heißa, was war das⸗ für ein fröhliches Leben als Seemaml Abder das Ungrück ſe nicht. Der Donner krachte. Blitze zuckten, haushoch türmten ſich die empörten Wogen. Alle Mann waren an den Pümpen. Aber die Elemente hatten ſich verſchworen, und als der kam und die Wogen ſich glätteden, da war von dem ſtattli 5 Morgen kar ichen Schoner wur ein kleines Rettungsboot übrig, in dem Haſifax und der S Jakob Mieſebrecht als die einzigen Ueberkebenden von der Manm ſchaft des Rankockus ſaßen. Nur ein Säckchen mit Schiffszwieback und ein Fäßchen mit Rum hatten ſie bei ſich. Trotz ſparſamfter Einteilung waren dieſe kargen Lebensmittel am dritten Tage er⸗ ſchöpft. ———— ich Land, nirgends ein rettendes Segel zeigen. In ffumme nennen— auf Acht Tage waren ſchonp vergangen, und nirgends wollſe —— 4. Seite. Nr. 154 Reue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 1. April 1925 veranſtaltungen Aeber Nervenkrankheiten und die geiſtige Heilweiſe nach der Melhode Cous wird am 3. April im 705 15 be⸗ kannte Nervenarzt Dr. med. Strünckmann ſprechen, der 3... die ärztliche Leitung von Sanatorium Rheinburg, in der Nähe des Bodenſees, inne hat. Wir haben in den letzten Jahrzehnten bei der Behandlung von Kranken vielfach die ſeeliſch⸗geiſtige Beeinfluſſung tokal vernachläſſigt. Da hat nun der Apotheker Cous in Nancy vor einem Jahrzehnt eine geniale Technik erſonnen, wie man am zweck⸗ mäßigſten bei allen chroniſchen Leiden die geiſtige Heilkraft zu Hilfe Nehen kann. Cous wird ſeit Jahren täglich von Hunderten von Kranken aufgeſucht. Er hat überraſchende Erfolge aufzuweiſen. lleber das Weſen und die Art dieſer Behandlung, ſowie über das Für und Wider der Methode Cous wird Herr Dr. Strünckmann gus⸗ führlich ſich verbreiten.(Weiteres Anzeige im Mittagsblatt.) etzte Einlöſung der Billſonen⸗Markſcheine. Die Einlöſungs⸗ friſt der Reichsbank für die 5 Millionen⸗Markſcheine erliſcht am 5. April für die 10 und 100 Billionen⸗Markſcheine am 20. April. Poſtverkehr mit dem Sgargebiel. Mit dem heutigen 1. April iſt der Poſtanweiſungs⸗, Poſtauftrags⸗Nachnahme und Gebühren⸗ zetteldienſt zwiſchen dem Reichspoſtgebiet und dem Saargebiet wie⸗ der aufgenommen worden. Poſtanweiſungen, Poſtaufträge und Nachnahmebeträge auf gewöhnlichen und eingeſchriebenen Briefſen⸗ dungen und Wertbriefen aus dem Reichspoſtgebiet haben auf fran⸗ zöſiſche Franken zu lauten. Meiſtbeträge bis auf weiteres 1000 franzöſiſche Franken. Poſtanweiſungen, Poſtaufträge und Nach⸗ nahmebeträge auf gewöhnlichen und eingeſchriebenen Briefſendungen und Wertbriefen aus dem Saargebiet nach dem Reichspoſtgebiet, ſowie auf Pakete aus dem Reichspoſtgebiet nach dem Saargebiet auf Reichsmark. Meiſtbetrag bis auf weiteres 200 Reichs⸗ mark. Mit einer neuen Gaspreis⸗Berechnung hat ſich der Frank⸗ furter Magiſtrat verſuchsweiſe einverſtanden erklärt. An Stelle des jetzigen Einheitstariſſatzes von 18 Pfg. je Kubikmeter tritt ein Werbetarif der eine feſte Grundgebühr und eine Ver⸗ brauchsgebühr vorſieht, ſodaß bei Steigerung des Verbrauchs die Möglichkeit der Verbilligung des Gaspreiſes im Jahresmittel be⸗ ſteht. Die Verbrausgebühr ſoll 10 Pfg. je Kubikmeter betragen. Hierzu iſt eine Grundgebühr zu zahlen, die ſich je nach der Höhe des Monatsverbrauches geſtaffelt für Kleinverbraucher(bis 30 Kubik⸗ meter) auf—8 Pfg., für mittlere Verbraucher(31—80 Kubi⸗ meter) auf 11—25 Pfg., für größere Verbraucher(über 80 Kubik⸗ meter) auf 28—105 Pfg. pro Tag beläuft. Rommunale Chronik Errichtung einer Neckarbrücke zwiſchen Wimpfen und Jagſtfeld Mit dem ſeit Jahren beſtehenden Wunſch nach Errichtung einer Neckarbrücke zwiſchen Wimpfen und Jagſtfeld bezw. Oppenau befaßte ſich eine in Wimpfen abgehaltene, ſehr ſtark be⸗ ſuchte Berſammlung der Regierungs⸗ und Gemeindevertreter aus 26 Gemeinden von Heſſen, Württemberg und Baden. Als Er⸗ gebnis der Tagung wurde folgende Erklärung beſchloſſen:„Die im Kurhotel Mathildenbad in Wimpfen am Neckar verſammelten etwa 150 Gemeindevertreter von 26 Gemeinden aus Heſſen, Würt⸗ temberg und Baden mit zuſammen 25 000 Einwohnern erachten ein⸗ mütig die Erſtellung einer Neckarbrücke zwiſchen Wimpfen und Jagſtfeld als ein allgemeines, längſt erſehntes, äußerſt dringende⸗ Verkehrsbedürfnis und erſuchen das Reich und die Landesregierung in Heſſen, Württemberg und Baden dringend, die Neckarbrücke in möglichſter Bälde zu erſtellen.“ Oberbürgermeiſterwahl in Hannover Hannover, 31. März. Das Bürgervorſteherkollegium wählte den bisherigen Bürgervorſteher und Wortführer Senator Dr. Menge(Ordnungsblock) im zweiten Wahlgang zum Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Hannover. Ein Teil der Volksparteiler des Ord⸗ nungsblocks hatte den Oberbürgermeiſter von Weſermünde, Dr. De⸗ Lius, als Einigungskandidat aufgeſtellt. Kleine Mitieilungen Eine Verſammlung der Einwohnerſchaft von Waldkirſch nahm dieſer Tage zu dem wichtigen Kommunalproblem der Verſor⸗ gung der Stadt mit Licht und Kraft Stellung. Verſchie⸗ dene Sachverſtändige legten Profekte vor. Allgemein wurde der Wunſch zum Ausdruck gebracht, daß die Induſtrie mit der Stadt ae⸗ meinſam Schritte unternehmen ſolle, um die Verſorguna mit Kraft und Licht auf eine zufriedenſtellende Grundlage zu bringen. Der Oberrealſchule in Konſtanz iſt die Benennung„Zeppe⸗ lin⸗Oberrealſchule“ beigeleat worden. In Heppenheim ſollen die Löſchverhältniſſe verbeſſert wer⸗ den. Um die Alarmieruna der Feuerwehr raſcher bewerkſtelligen zu können, ſollen einige Sirenen angeſchafft und in verſchiedenen Stadt⸗ vierteln aufgeſtellt werden.— Das Schußgeld für Eichhörnchen und Raben wurde in der Stadtverordnetenſitzung auf 25 Pfg feſtgeſetzt. Für ein Rabenei werden 10 Pfa. bezahlt. Der Umlagefuß der Gemeinde Sulzbura war auf 60 Pfa. feſtgeſetzt worden. Wie ſich nun inzwiſchen herausſtellte. hatte ſich bei Aufſtellung der Belege beim Finanzamt ein Fehler eingeſchlichen. deſſen Aufdeckung jetzt die Herabſetzung der Umlage auf 45 Pfg. er⸗ möglichte. In der Bürgerausſchußſitzung wurde auch bekanntgegeben. daß die Gemeinde Sulzburg durch die Inflation rund eine halbe Million Mark verlor. Der Berliner Magiſtrat hat die Novelle zur Veranü⸗ aungsſteuerordnuna verabſchiedet. Die Neuregelung behält die ermäßigten Sätze, die in den Wintermonaten zur Anwendung gekommen ſind, bei. Neu iſt eine gewiſſe Einſchränkung der Nacht⸗ ſteuer und andererſeits eine Verſchärfung bei der Tombolaſteuer, die künftig in Höhe von zehn Prozent der verkauften Loſe gezahlt wer⸗ den ſoll. Die Finanz⸗ und Steuerdeputation hatte der Novelle zu⸗ geſtimmt, jſedoch die Steuer für Pferderennen von zwanzig auf fünf⸗ zehn Prozent und für Lichtbildtheater mit volksbildendem Bei⸗ programm von vierzehn auf zwölf Prozent herabgeſetzt. Dieſen Ab⸗ änderungen iſt der Magiſtrat nicht beigetreten. Die Novelle wird demnächſt die Stadtverordnetenverſammlung beſchäftigen. Bis zu ihrer Verabſchiedung bleibt die vorläufige Regelung in Kraft, Aus dem Lande cd Schwetzingen, 31. März. Die Frage der Umwandlung eines Teiles des Schloßgartens zu einem Gemüſegarten der Landwirt⸗ ſchaftskammer hat ihre Erledigung gefunden, daß das Miniſterium der Finanzen den Antrag der Landwirtſchaftskammer auf Ueber⸗ laſſung des ganzen Orangeriegeländes zur Errichtung einer Spargel⸗ und Gemüſeanſtalt abgelehnt, dafür aber das Angebot gemacht hat, auf der halben Fläche des Orangerieplatzes die von Garten⸗ inſpektor Unſelt eingeleiteten wertvollen wiſſenſchaftlichen Spar⸗ gelzuchtverſuche bis Ende 1925 fortzuſetzen. Nach Ablauf des Jahres ſoll der Landwirtſchaftskammer die dreimal größere Baum⸗ ſchule mit dem Baſſemirſchen Wächterhauſe, das für die Errichtung eines Laboratoriumsraums verwandt werden kann, überlaſſen werden. Die Landwirtſchaftskammer hat in ihrer durch die ganze badiſche Preſſe gegangenen Berichtigung die Sachlage inſofern un⸗ richtig dargeſtellt, als ſie die Schwetzinger zu Gegnern der För⸗ derung und Verbeſſerung des Spargel⸗ und Gemüſebaues machte. Ganz Schwetzingen würde es freudig begrüßen, wenn die Landwirt⸗ ſchaftskammer die geplante Saatzuchtanſtalt hier errichten würde. Das Ausgleichsangebot des Bad. Finanzminiſteriums, das ſich übri⸗ gens mit den Wünſchen der Schloßgartenverwaltung deckt, iſt für die Landwirtſchaftshammer bei einigem guten Willen annehmbar. cSchwetzingen, 31. März. Die hieſige Konſervenfabrik M. Baſſermann& Cie..⸗G. kann morgen ihr 50 jähriges Geſchäftsjubiläum feiern. Der Gründer der Fabrik, Max Baſſermann, und ſpäter deſſen Nachfolger, haben das Unter⸗ nehmen aus kleinen Anfängen zu einem führenden, in ganz Deutſch⸗ land bekannten Betrieb entwickelt und erweitert. Dazu hat nicht zuletzt die hervorragende Tüchtigkeit des ſeit einigen Jahrzehnten in der Firma tätigen Direktors Ziepert weſentlich beigetragen. — Durch die Verhaftung der beiden Brüder Walter aus Plank⸗ ſtadt, die nach einem Kellereinbruch in einem Lebensmittelgeſchäft in der Kurfürſtenſtraße abgefaßt wurden, ſind eine ganze An zahl von Einbrüchen, die in letzter Zeit in Schwetzingen verübt wurden, aufgeklärt worden. Unter dem Verdacht der Mittäterſchaft und der Begünſtigung kam noch ein Mann aus Eppelheim in Unterſuchungshaft. Die Einwohnerſchaft über der Bahn atmet er⸗ leichtert auf, nachdem dieſe gefährliche Einbrecherbande ſetzt hinter Schloß und Riegel geſetzt iſt. cPlankſtadt, 31. März. Polizeiwachtmeiſter Walter von hier wurde bei Ausübung ſeines Dienſtes in der vergangenen Nacht von einem Motorradfahrer angefahren und hierbei ſo ſchwer verletzt, daß ſeine ſofortige Ueberführung in das akadem. Kranken⸗ haus Heidelberg notwendig wurde. Die Verletzungen, beſonders am Kopfe, ſind lebensgeſährlich. 5 rr. Baden-Baden, 30. März. Die Wahlagitation war diesmal zwar nicht ſo ſtark wie bei den letzten Reichstagswahlen, doch haben im Laufe der vergangenen Woche noch ſämtlichen Parteien unter He⸗ ranziehung auswärtiger Redner öffentliche Verſammlungen mit gutem Beſuch abgehalten. Am vorgeſtrigen Wahltag herrſchte ſchon in den Vormittagsſtunden in den Straßen ein lebhafter Betrieb mit Wahlplakaten und Flugblättern. In den Vormittagsſtunden war die Wahlbeteiligung mäßig. ſie ſteigerte ſich aber von 11 bis 1 Uhr ganz bedeutend. In den Nachmittagsſtunden, etwa von 3 Uhr ab, wurde der Verkehr dann wieder ein außerordentlich reger und in den Straßen, die zu den Wahllokalen führten und vor dieſen hatte ſich viel Publikum eingefunden. Der Verkehr hielt an, bis der Wahl⸗ akt geſchloſſen wurde. Der Prozentſatz der Abſtimmenden dürfte etwa 70 Prozent betragen haben. “ kirozingen, 31. März. In der Nacht zum letzten Samstag hrannte das Anweſen des Trudpert Meier vollſtändig nieder. Das Feuer hatte ſich ſo ſchnell ausgebreitet, daß die Bewohner des Hauſes aus dem Schlaſe geweckt werden mußten, und nur das nackte Leben retten konnten. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht aufgeklärt. Müllheim. 31. März. Am geſtrigen Sonntag abend fiel der Knecht Georg Siegwolf, als er während des Fütterns des Viehs vom Heuboden Futter abwerfen wollte ſo unglücklich auf die Tenne, daß er ſich einen Schädelbruch zuzog, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte. zweiflung, vor Hunger dem Wahnſinn nahe, ſaßen Robert Halifax und Jakob Mieſebrecht einander gegenüber. Mit dumpfer Stimme ſprach der Steuermann:„Es hilft nichts, mein Junge, einer von uns muß ſterben, damit der andere noch eine Zeit lang ſein Leben friſten kann. Loſen wir!“ „Nein,“ entgegnete Robert,„ich weiß etwas Beſſeres. Jeder von uns muß dem anderen eine Geſchichte erzählen, und wem es gelingt, den anderen zu Tränen zu rühren, der bleibe am Leben. „Jamos!“ ſagte Jakob,„ich weiß eine Geſchichte. Und er begann: Der rätſelhafte Fremde. An einem ſchönen Sommertage wurden die Bewohner des freundlichen Dorfes Bernried am Starnbergerſee in nicht geringe Aufregung verſetzt durch das Erſcheinen eines gar ſeltſamen Gaſtes. Es war ein Mann von faſt übermenſchlicher Größe, der in ſtattlicher Gewandung durch das Dorf ſchritt und an die Tür des Gemeinde⸗ vorſtandes klopfte. Der Fremde hatte reiches, tief in den Nacken fallendes Haar, aber o Wunder!— es war von jener Farbe, die man Berliner Blau nennt. Sein Mund war ungewöhnlich, faſt von Geſtalt eines kleinen Rüſſels: auch hatte der Mann nur ein einziges Auge, das ihm mitten auf der Stirn ſaß und feurig blitzte. Auf das donnernde Pochen des Fremden öffnete der Gemeindevorſtand die Tür.„Ha, wer Ihr?“ rief er. Der Fremde reckte ſich zu gebietender Höhe auf.„Das will ich Euch gleich ſagen. Ich bin nämlich der bekannte———— In dieſem Augenblick wurde Willibald unterbrochen. In mein Zimmer trat überraſchend ein Dienſtmann mit der Nummer 13 auf ſeiner Mütze. Er flüſterte Willibald etwas in's Ohr. Willibald wurde totenblaß. Er packte ſein Manuſkript und ſprang auf.„In fünf Minuten bin ich wieder da und leſe dir den Schluß vor,“ rief er mir zu und verſchwand mit dem Dienſtmann. Ich wartete fünf Minuten, aber Willibald kam nicht. Ich war⸗ tete eine Stunde, den gangen Tag, aber Willibald ließ ſich nicht ſehen, und auch nicht an den folgenden Tagen. Am fünften Tage ing ich in Willibalds Wohnung. Da ſaß ſeine Haushälterin ver⸗ tört und erzählte mir, ihr Herr wäre noch nicht nach Hauſe gekom⸗ men, ſeitdem er zu mir gegangen wäre. Das war ſeltſam. Ich wollte Erkundigungen bei dem Dienſtmann Nummer 13 einziehen, aber das Dienſtmanninſtitut erklärte mir, es gäbe gar keinen Dienſt⸗ mann Nummer 13, denn dieſe Nummer würde von den Dienſt⸗ männern aus Aberglauben abgelehnt. Das war noch ſeltſamer. Am achten Tage aber bekam ich eine Anſichtskarte aus Liſſabon. Sie war von Willibald, und er ſchrieb:„Ich kehre bald zurück, um dir den Schluß vorzuleſen.“ Ich wartete. Zwei Monate ſpäter kam eine zweite Anſichtskarte aus Valparaiſo: ſie enthielt nur die Worte:„Ich komme bald wieder!“ Wieder nach zwei Monaten er⸗ und weiter nichts. Seitdem habe ich nichts mehr von Willibald vernommen. Warum, um Himmels willen, iſt er auf ſo abenteuer⸗ liche Reiſen gegangen? Was iſt nur aus ihm geworden? Aber das iſt nicht meine Hauptſorge. Willibald iſt mir ſchlie ßlich egal, mich quälen ganz andere Fragen. Wiſſen möchte ich: Iſt Graf Bockenfeld damals im Duell gefallen, oder hat er Weib und Kind wiedergeſehen? Hat Gottlieb Hoffmann die Banknoten eingeſteckt, und was iſt daraus geworden? Wer ſtarb für den anderen: Robert Halifax oder der Steuer⸗ mann Jakob Mieſebrecht? Oder wurden beide gerettet? Und ſchließlich: Wer, zum Donnerwetter, war der rätſelhafte Fremde? Das ſind Fragen, die einen wahrhaftig wahnſinnig machen können. Wie konnte dieſer verrückte Willibald nur im ſo unſinniger Art ſchreiben? So ein Menſch will nun Schriftſteller ſein! Nein, ein Schriftſteller darf ſeine Leſer nicht in ſo empörender Weiſe quälen. Wenn ein Schriftſteller, das iſt meine Meinung, ſein Publikum auch nur über die geringſte Kbeinigkeit im Unklaren läßt, ſo handelt er gemein, niederträchtig, ſchuftig. Ich jedenfalls würde das niemals tun! Theater und Muſik OEine Bruckner-Neuheil. Das„Kölner Volksorcheſter“, eine don dem.⸗Gladbacher Operndirektor Fritz Zaun geleitete tüch⸗ tige Inſtrumentalſchar, die in ſehr anerkennenswerter Weiſe beſtrebt iſt, mit noch gänzlich unbekannten Werken aufzuwarten(ſo im vorigen Jahre mit Alexander Borodins zweiter Sinfonie und einer von Anton Bruckner nachgelaſſenen ſchönen Ouvertüre), hat jetzt wieder einen zneuen“ Bruckner gebracht in Geſtalt einer Dmoll⸗Sinfonie. Dieſes zum mindeſten in ſeiner endgültigen Form nach des Meiſters 1866 geſchriebener erſten Sinfonie fertiggeſtellte Werk wurde von ihm niemals herausgegeben, vielmehr 1895, ein Jahr vor ſeinem Tode, annulliert, weil es ſeiner ſehr ſtrengen Selbſtkritik nicht ſtand⸗ hielt. Der langſame Satz und das Scherzo laſſen übrigens nach be⸗ ſtimmten Merkmalen in der kompoſitoriſchen Technik eine frühere als die vorgedachte Entſtehungszeit als möglich erſcheinen. Bruckners offenbar zu geringe Meinung iſt um ſo unbegreiflicher, als nur ver⸗ hältnismäßig unbedeutende Teile der nachgelaſſenen D⸗moll⸗Sinfonie als nicht vollgültig im Sinne der Schweſterwerke anzuſehen ſind. Davon abgeſehen, iſt im ganzen echter Bruckner zu begrüßen, ſowohl Aae der thematiſchen Erfindung und allenthalben obwaltenden larheit in Form und Ausdruck, wie der vielbedeutſamen Ausgeſtal⸗ tung. Zaun führte das Werk mit ſeinem ſchmiegſamen Orcheſter hielt ich eine Karte aus Honolulu.„Gruß, Willibald,“ ſtand darauf recht fein differenzierend vor und ſicherte ihm ſo einen ehrlichen ſtaben Erfolg. FPaul Hiller. e Aus der Pfalz *Ludwigshafen, 31. März. Das bayeriſche Handelsminiſterium hat auf eine Klage der Handelstkammer Ludwigshafen über die Steuerbelaſtung der pfälziſchen Wirtſchaft folgendes mit⸗ geteilt: Gegenüber dem Vorſchlag, den umlagefreien Staatszuſchlag zur Gewerbeſteuer in ſolchen Gemeinden zu ermäßigen oder abzu⸗ ſetzen, wo die Umlagen für Höchſtſätze des rechtsrheiniſchen Bayern überſchritten werden, hat das Finanzminiſterium, ohne daß ihm hierin widerſprochen werden konnte, darauf hingewieſen, daß ein ſch ta ganzer oder teilweiſer Verzicht auf den Staatszu⸗ chlag bei der ſchwierigen Lage des Staatshaushalts ſich ver⸗ biete. Was die Lohnſummenſteuer angeht, hat ſich das Handelsminiſterium wiederholt für baldmöglichſte Boſeitigung dieſer von Anfang an nur als Notſteuer gedachten Abqgabe eingeſetzt. * Speyer, 31. März. Der Handelsſchutzberband der Pfalz hat gegen die Firma Schuhinduſtrie Speyer Anzeige bei der Staatsan⸗ waltſchaft Frankenthal erſtattet, weil die Firma mit Hilfe eines an⸗ ſcheinend von ihr gegründeten„Volksverbandes für Schuhbedarf“ ſich des Gutſcheinſyſtems bedient, das unter dem Namen Schnes⸗ ballſyſtem bekannt iſt. Landſiuhl, 31. März. Ein 8 Jahre altes Mädchen aus Kaiſers⸗ lautern wurde geſtern abend ganz erſchöpft und frierend hier auf⸗ gefunden und auf die Polizei gebracht. Sie gab an, ſich von zu Hauſe aus Furcht vor Schlägen entfernt zu haben. Die Polizei Kaiſerslautern, bei der ſie ſchon als abgängig gemeldet war, wurde 1 verſtändigt und das Kind mit dem Zuge nach Hauſe be⸗ ördert. Gerichtszeitung der hagenſcheß⸗prozeß Aus der Begründung Zur Urteilsfällung im Hagenſchießprozeß tragen wir ergänzend noch folgende Urteilsbegründung nach: Bevor ber Vor⸗ ſitzende in der Begründung des Urteils eintrat, knüpfte er an die Bemerkung des Abg. Mager an, der in der letzten Sitzung bei ſei⸗ nem Schlußwort die Verantwortung den Minſſtern zuſchob. Der Vorſitzende bemerkte, es müſſe vermieden werden, den Prozeß in eine politiſche Bahn zu lenken. In der Urteilsbegründung ſelbſt führte Vorſitzender Dr. Kurzmann aus: Es war ein ſchöner Gedanke, durch eine Siedlung einem Teil der Menſchheit ein eige⸗ nes Heim ſchaffen zu können. Heute beſteht von dieſem Gedanken nichts als ein abgeholzter Wald. Nacktes Land iſt übrig geblieben. Das Unternehmen mußte liquidiert werden, es iſt zugrunde ge⸗ gangen unter der Leitung von Abele und Wetterer. Dieſe beiden tragen die Hauptſchuld an dem des Hagenſchieß⸗ unternehmens. Wetterer iſt mit reinen Händen aus der Unter⸗ ſuchung hervorgegangen, aber ungeeignet war auch er zur Führung. Seine Dienſtanweiſungen ſind flüſſig geſchrieben, aber unklar ausgedrückt. In der Zeit, in der keine Aufſichtsratsſitzungen ſtattfanden, ſind folgenſchwere Beſchlüſſe für die Bank gefaßt wor⸗ den. Wetterer fehlte jede kaufmänniſche Fähigkeit und jedes Or⸗ ganiſationstalent. Auch Abele war dem Unternehmen nicht ge⸗ wachſen. Daneben hat er ſeine Pflicht in grober Weiſe verletzt, er war auch unehrlich. Das wertvollſte Aktienkapital war der Wald auf dem Hagenſchieß. Würtenberger war auch den Anforderungen nicht gewachſen. Es kam nicht darauf an, nur den Wald umzulegen, ſondern auch das Holz richtig zu verwerten. In der Hauptſache iſt der Untergang des Hagenſchießunternehmens Abele und Wetterer zuzuſchreiben. Honnef iſt auch nicht fret don Schuld. Seine Geſchäftsbeziehungen gereichten nicht zum Segen der Bank. Er hat zuerſt an ſich gedacht. Der Vorſitzende ging dann auf die einzelnen Punkte der Anklage ein: Abele war in der Siedlungsbank der Vertrauensmann Honnefs und hat von dieſem verſchiedene Beträge angenommen. Die Ausſagen, die Honnef vor Gericht vorbrachte, tragen den Stempel der Lüge an der Stirn. Das Gericht iſt überzeugt, daß der Vertrag mit der nnee nur geſchloſſen war, um die Siedlungsbank aus⸗ utzen. Der Angeklagte Honnef machte den Generaleinwand geltend, er ſei Unternehmer der Siedlungs⸗ und Landbank geweſen, er war aber nicht Unternehmer; für jeden einzelnen Warenpoſten hat er Rechnung vorgelegt. Es ſei ein Zeichen abſoluter Hilfsloſigkeit Wetterers geweſen, daß er ſich immer an Honnef wandte. Der Angeklagte Würtenberger war nur ein Opfer der Zuſtände auf dem Hagenſchieß, deshalb wurde er freigeſprochen Auch bei dem Angeklagten Detert iſt der Nachweis nicht erbracht, daß un⸗ lauterer Handel vorliegt. Der Angeklagte Mager war der Be⸗ günſtigung beſchuldigt. Es ſteht feſt, daß der Landtagsbericht bei Honnef gefunden wurde und es muß nach dem gegenſeitigen Verhältnis zwiſchen Honnef und Mager angenommen werden, daß Mager dem Honnef den Bericht gegeben hat. Der Bericht war zweifellos vertraulich. Es iſt aber nicht nachgewieſen, daß dem Angeklagten Mager dies bekannt war. Trotzdem liegt hier eine Begünſtigung vor, denn Mager wußte, welche Bedeutung der Be⸗ richt für Honnef hatte. Das Gericht hat ſich entſchloſſen, nur auf Geldſtrafen zu erkennen, aus folgenden Gründen: Die Vor⸗ gänge haben ſich in den Jahren 1919 und 1920 abgeſpielt, wo die Anſchauungen über Erlaubtes und Unerlaubtes ſehr ins Wanken gekommen waren. Der Zeuge Wetterer hat es dem Honnef ſehr leicht gemacht, die Bank auszunützen. Wenn die Sachverſtändigen⸗ gutachten ſchneller erſtattet worden wären, hätte die Verurteilung ſchon im Jahre 1923 erfolgen können. Eine Geldſtrafe iſt heute keine Kleinigkeit. Die Höhe der Beträge greift heute tief in die Verhältniſſe der Angeklagten ein. Aus dieſen Gründen wurde auf die Erkennung von Freiheitsſtrafen bverzichtet. 1* Schwurgericht Metz. Das Schwurgericht Metz verurteilte don Metzger Merfeld zu lebenslänglicher Zwangs⸗ arbeit. Der Verurteilte hatte im Jcnuar 1921 den Schiffsbauer Vernet ermordet. Jahrelang war der Mörder unauffindbar. Im September 1924 wurden 2 Frauen zu 20 bezw. 15 Jahren Zucht⸗ haus wegen dieſes Mordes bezw. wegen Beihilfe unſchuldig verur⸗ „ die zweite Frau des jetzt verurteilten geſtändigen örders. Dtt xxxxxxxxx Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens! Luft⸗Tem⸗ 8 2 2 22 Wind— 2 8 2 druck vera⸗ 3 S s55 83 höbe SF—— n n Se Kichr ſstürteſ 8 Wertheim J 13—1f ſiin— ſbaldd Königſtuhl..563 736,1 5 11 1 80 ſſchw Regen 0 Karlsruhe. 127763.0 5 15 2 SwW leicht heiter 0 Baden⸗Baden213 762,3 3 14 31 SW„— Villingen 780 765 0 2 11—20 80„ wolkl]— Feldberg. Hof1281 652.9 1 7 1 SW) ſchw wolk— Badenweiler— 764,2 9 13 8„ fmäßgſbe deck— S1 Blaſien——1 10—1f Ndeicht halbb— Höhenſchwand 11005676,7 4 91—11 6„ woltl!— Im Bereich des Hochdruckgebiets über Südoſtdeutſchland dauerte geſtern in Baden das heitere Wetter an. Der Tiefdruckausläufer über den britiſchen Inſeln hat ſich bis zum Kanal verlagert. Ueber Nacht iſt bereits als Vorläufer eine kleine Regenfront über unſer Gebiet hinweggegangen. Heute herrſcht wieder meiſt heiteres Wetter, doch wird die vordringende Tiefdruckrinne bald wieder Trübung und mäßige Niederſchläge bringen. Vorausſichiliche Witterung für Donnerstag bis 12 Uhr nach's: Wechſelnde Niederſchläge, Temperaturen wenig Sg⸗ eee R 2* eleee Mittwoch, den 1. Ayril 1925 Keue Mannhelmer Jeitung(Abend⸗Rusgabe) 3. Seite. Nr. 154 Neue Mannhei mer Seitung» Handelsblatt 2 Deviſenmarkt Berliner Deviſen Aniuch 81 8. 81 cp. 8 1 B. 1 rp. Holiune 167.19 167˙81 001¹ 187½,24 167½66 00 uenos-Aiter.018.622 5.617.821 0 Brlüſſel 21.61 2167 5 21.37 214 Cdriſnanſa. 12 96.35 8 88.02.10 Danng 79.75 79.95 5 79 77 7897 Kapenhagen 76.90 14.10 76.00 77.10 0 Liſſabon 18.975 20.028. 19.975 20.025* Stockholm. 113.04 113.32 11304 118.32 Helſtagtors, 16.55 10.%60 10.568 10.805 Italten. 17.30 17.40 9 18⁴ 17.88 London 20,043 20,083 5 20.647 20.097* New Dork,„09.205 0.185 4205 Darre 246235 242.495 5 23.— 220 Schweliz 80.90 81.10 7 80.90 81.,10 0 Sbanlen. 50,.98 89.87 89,63 59.97 bmn 178.732 5.733.77* Fonſtantinopel..19.19 5 210 219 Mie de Janelro—351 0˙453 3 Oat1.400 Wen abg..805.6254 5.60 5,823 0 5 4 12.415 12.485 1 12.485 12.475 0 ſugollavlen.77.79 15.77.79* Dudapeſt. 8,808.6280.85.825 Soſſa 9055.068 5 3, 55.085 0 Athen 6,9.71 70.77.81 2 16 4 Börſenbeeichte Frankfurter Wertpapierbörſe Akkien ſehr ſchwach, Anleihen gehalten Frankfurt a.., 1. April.(Drahtb.) Dem heute an der Börſe vorliegenden ziemlich großen Angebot ſtand nicht die geringſte Kaufluſt gegenüber, ſo daß die Kurſe teilweiſe ſtark nachgeben mußten, um das Material an den Mann zu bringen. Namentlich von den Produktenbörſen lagen viele Verkau, aufträge vor, um die auf den Produktenmärkten erlittenen Verluſte zu decken. Die weiteren ſehr peſſimiſtiſchen Nachrichten, die ſowohl von den deut⸗ ſchen Produktenbörſen als auch von den ausländiſchen, beſonders von den amerikaniſchen, vorlagen, verſtimmten auch heute wieder, ferner die verſchiedenen finanziellen Schwierigkeiten, die in Berlin in Kreiſen der Produktenintereſſenten eingetreten ſind. Beſonders die am meiſten gehandelten Induſtriepapiere erlitten wieder erheb⸗ liche Verluſte, die bis zu 3 Prozent betrugen, während die weniger im Vordergrund ſtehenden Werte noch verhältnismäßig wenig in Mitleidenſchaft gezogen werden. Anleihen und Pfandbriefe waren vollkommen geſchäftslos und unverändert. Der Freiverkehr iſt ebenfalls etwas ſchwächer, beſonders Becker Kohle mit 6,125. Api 1,35, Becker Stahl 1,3, Benz 4,8, Brown Boveri 60, Growag 0,125, Krügershall 11, Kunſtſeide 345 und Ufa 12,375. Berliner Wertpapierbsrſr Berlin, 1. April.(Drahtb.) Die Geſchäftsſtille an der Börſe ſteigert ſich faſt von Tag zu Tag. Bei der mangelnden Beteiligung des Publikums vermögen auch die verhältnismäßig günſtigen Ereigniſſe, die nach dem Ultimo hervorgetreten ſind und die eine Erhöhung der Zinsſätze für tägliches Geld auf—10 und für Monatsgeld auf—10 Prozent gebracht haben, dem vollſtändig ſtagnierten Geſchäft keine Anregung zu geben. Es genügt dabei ein kleines Angebot um einen Druck auf die Kurſe auszuüben. So ſetzte ſich auch heute der Abbröckelungsprozeß am Aktienmarkt mit 2— proz. Kurseinbußen für Montanwerte und 1 Prozent für einige Induſtriepapiere und—2 Prozent für chemiſche und Elektrowerte weiter fort. Die rückläufige Kursbewegung hielt im Laufe des Tages zumeiſt an, ſo daß ſich z. B. die Kurs⸗ einbuße bei der Bad. Anikin⸗ und Sodafabrik auf 4 Prozent erhöhte. Von Schiffahrtswerten verloren Hapag und Nord⸗ Getreide⸗Kredit Aktien⸗Geſellſchaft Mannheim Die Geſellſchaft, die auf den 23. April eine.⸗V. zwecks Erhöhung des Aktienkapitals um 200 000 4 auf 300 000 einberuft, hat im Berichtsjahre eine günſtige Entwick⸗ lung genommen. Es gelang, innerhalb der Kreiſe des Getreide⸗, Mehl⸗, Lebensmittelhandels und der Mühleninduſtrie den Kunden⸗ kreis zu vergrößern und die Umſätze bedeutend zu ſteigern. Die Organiſation nach Innen und Außen wurde ausgebaut, die Be⸗ ziehungen zu inländiſchen und ausländiſchen Finanzkreiſen vertieft und erweitert. Die Umſtellung der Papiermark in die Renten⸗ und Reichsmark brachte auch für den Getreidehandel und die Mühleninduſtrie manche Erſchütterung mit ſich. Insbeſondere machten ſich in der erſten Hälfte des Berichtsjahres die durch die Reichsbank ſtreng durchgeführten Krediteinſchränkungen nachteilig geltend, zumal ſie gerade zu einem Zeitpunkt einſetzten, als verhältnismäßig große Getreide⸗ und Mehlmengen zur Einfuhr kamen. Die allgemeine Geld⸗ und Kreditnot von kriſenhafter Schärfe wurde vom Getreide⸗ und Mehlhandel und den Mühlen dank einer geſunden Einſtellung im allgemeinen gut überwunden. In der zweiten Hälfte des Jahres ſetzte ein außerordentlicher Getreide⸗ und Mehleinfuhrbedarf ein, wobei ſich viele Geſchäfts⸗ 1 insbeſondere durch vermehrten Umſatz in Deviſen und Diskonten ergaben. Der Zugehörigkeit zur Zentrale der Deutſchen Getreidekreditbanken in Berlin verdankt das Unter⸗ nehmen einen willkommenen Diskontkredit bei der Preußiſchen Staatsbank, von dem ſie vorübergehend ausgiebigen Gebrauch machte. Das Goldmark⸗Kapital nach der Umſtellung beträgt nach dem Beſchluß der erſten o..⸗V. 100 000„. Die Durch⸗ führung der geplanten Kapitalerhöhung erweiſt ſich im Hinblick auf geſteigerte Anſprüche und vergrößerten Geſchäfts⸗ umfang als wünſchenswert. Die Gewinnrechnung ergiht bei vor⸗ ſichtiger Bewertung der Aktiven und Paſſiven und nach Abführung von 35000.%4 auf Delkredere⸗Konto und 5000.4 auf Steuer⸗ Reſerve⸗Konto einen Ueberſchuß von 50002 RI1, aus dem nach den üblichen Rückſtellungen eine Dividende von 10 pCtt. verteilt und 491.IA auf neue Rechnung vorgetragen wird. In der Bilanz ſtehen unter Aktiva: Kaſſe und ausländiſche Banknoten mit 8361, Wechſelbeſtand mit 96 848, Wertpapier⸗ Anlage mit 12 192, ausländiſche Währungen mit 11935, Schuldner in laufender Rechnung mit 340 223, Guthaben bei Banken mit 67034.A; unter Paſſiva: Aktienkapital mit 100 000, geſetzliche Reſerve mit 3489, Delkredere⸗Konto mit 45 000, Steuerrückſtellungs⸗ Konto mit 5000, Verbindlichkeiten in laufender Rechnung mit 305 692 und Verbindlichkeiten bei Banken mit 27 410 RA. Ueber die Ausſichten bemerkt der Bericht: Das Ergebnis im neuen Jahr iſt bis jetzt befriebigend. Das Weitere wird von der Wirtſchaftslage abhängen. Jorfbeſtand des Hovad⸗Konzerns Zu der im geſtrigen Abendblatt veröffentlichten Meldung 85 45 Fortbeſtand des Hovad⸗Konzerns wird uns folgendes geſchrieben: Zu der beabſichtigten Uebernahme der vier Hovad⸗Sachverſiche⸗ rungs Geſellſchaften„Hohenzollern“,„Vaterland“,„Adler“ und Hovad⸗Deutſchland“ durch die Berliniſche Allgemeine Verſiche⸗ rungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft, die bereits am 1. April ds. Js. durch die Generalperſammlungen genehmigt werden ſollte, wird von der „Berliniſchen Allgemeinen“ mitgeteilt, daß die Verwaltung der Hovad⸗Geſellſchaften im letzten Augenblick von der Transaktion zurückgetreten iſt. Beſtimmend für dieſe Ent⸗ ſchließung iſt ein zwiſchenzeitlich ergangenes anderweites Angebot geweſen. Die Verwaltung der Berliniſchen Allgememen, die be⸗ kanntlich zu dem Konzern der Frankfurter Allgemeinen Verficherungs⸗A⸗G. gehört, hatte der Verwaltung der Hovad⸗ deutſcher Lloyd 173—3 Prozent. Von Bankwerten verloren Reichsbankanteile über 2 pCt. Kriegsanleihen bröckelten etwas ab. Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. (De mit einem bezeichneten Kurſe ſind Goldmarkkurſe.) Irankſurter Doidenden⸗Werte. Bank ⸗Aktien. 1. 1 1 81. 1 Aug. O creditdt 101.5 1000 D Hypothetendn..80.10 Aben. Creditbant.—.— Babiſch Bant. 35,25 39,25. Hederſ.⸗Bonk 1010—„ Rhein. Hyp.⸗Bank 6,10.— Bant ur Bz. Ind.90.85 Vereinsdant.39 0,33 Südb..⸗Cred.⸗B.— Daor B⸗Creb. 0—,——, Stesbne en 1770 126,5 „ Hyp. u. W6.— 4,—[Dresdner Banf 114.5 114.2 Darmet Bantver.57 1,85 Frtfr. Hop.⸗Bant 90,— 57,50 Berliner Handg—,— Metalld u..⸗G 118,2 115,7 CKom u. Pridatbk 109,7 109,0 Mitteld. Credit⸗B 99.73 100,0 Darmſt. u. Nal.⸗B 137.2 137.0] Nürnderg..⸗Bt. 725 7, Deutſche Bank 134.2 134,7] Oeſter. Cred. Anſt 3,80.70 .Aſiatiſche Bant IPfätzet 48 D Elfekt. u. Werte 103 0 103.0 Reichsban 144,2 142.0 Südb. Discontog. 107,5 107,5 Wiener Bankvex. 6, 5,80 Witbrg. Bankanſt.—.——, „ Notenbant 77.50— „ Vetrinsbank 3,30 3,30 Mannh. Verſ.⸗Geſ.—.— 90. Frankf. Allg. Verſ. 94.— 94.75 Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 128,0 125,0 Frankf. R. u. Mito. 10.——, —— Geſellſchaften ein Aktienumtauſchangebot gemacht, das ſchaften durchaus entſprach. Die grundſätzliche Genehmigung des Reichsaufſichtsamtes für Privatverſicherung war bereits erteilt. trotzdem verzichtet die Berliniſche Allgemeine auf die Durch⸗ führung des geſchloſſenen Vorvertrages, da für ſie eine Verbeſſe⸗ rung des letzteren nicht in Frage kommt. 5 Die im Zuſammenhang mit dieſer Transaktion geplante Durch⸗ führung der Kapitalerhöhung der dem Hovad⸗Konzern angehörigen Lebens⸗Verſicherungs ⸗A.⸗G.„Oſtra“ durch die Frankfurter All⸗ gemeine unterbleibt nunmehr ebenfalls. Frankfarler Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft Am 30. März 1925 fand, wie uns geſchrieben wird, eine ao..⸗V. der Frankfurter Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft ſtatt, in der die ſeit längerer Zeit geplante Kapitalerhöhung von 480 000 auf 2 000 000.4 mit 25 Prozent Einzahlung beſchloſſen wurde. Die jungen Aktien werden unter Ausſchluß des Vezugs⸗ rechts von einem dem Nordſtern⸗Konzern naheſtebenden Konſortium übernommen. In den Aufſichtsrat der Geſenſchaft wurden hinzugewählt: Geheimrat Hans Rieſe, Generoldirektor der Nordſtern⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaften und Gerichtsaſſeſſor o. D. Dr. Pomplitz, beide aus Berlin. Zum leitenden Direktor der Geſellſchaft wurde Direktor Wilhelm Frizlen, bisher Vorſtands⸗ mitglied der Düſſeldorfer Aligemeinen Verſicherungs⸗A.⸗G. beſtelſt. Der bisherige Prokuriſt der Geſellſchaft, Hornig, wurde zum ſtell⸗ vertretenden Direktor ernannt. ⸗k. Jahlungsſtockung in der Berliner Textilſabrikaflon. Die Firma Kaufmann u. Jabkowski.⸗G., Strackwarenfabrik, Berlin, Seydelſtr. 29, iſt laut Konf. an ihre Gläubiger mit dem Antrag auf ein Moratorium bis Ende 1925 herangetreten. Die Aktiven ſollen ca. 200 000, die Paſſiven ca. 145 000 betragen. Der Grund der Zahlungsſtockung liegt in dem ſchleppenden Eingang der Außenſtände. Es wird volle Befriedigung in Ausſicht geſtellt. Waren und Märkte -: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 31. März. 1 Kg. Gold 2817 G. 2822.: 1 Kg. Silber 93,— G. 93,75.; 1 Gramm Platin 15,.— G. 15,90 B. o. Frankfurter Getreidebörſe vom 31. März. An der heutigen Getreidebörſe notierten bei flauer Tendenz: Weizen 19—24,50, Roggen, inländ. 19—23, Sommergerſte 23—30, Hafer, inländ. 17 bis 21,50, Mais 19,50, Weizenmehl 37—38, Roggenmehl 31—32, Weizenkleie 13,25, Roggenkleie 14,50, alles in Re die 100 Kg. Schiffahrt Tarifverlrag für die Rheinſchiffahrt Der Transportarbeiter⸗Verband Mitgliedſchaft Binnenſchiffer, Flößer und Waſſerbauperſonal Sitz Duisburg hal gegen Ende des Monats Februar den beſtehenden Tarifvertrag für die Rheinſchiffahrt zum 31. März 1925 gekündigt. Die mannigfachen Abänderungsanträge zum alten Tarifvertrag be⸗ ziehen ſich vornehmlich auf die Beſtimmungen über Arbeits⸗ zeit, Sonntagsruhe und Urlaub. Die geforderte Lohn⸗ erhöhung beträgt etwa 22 Prozent. Die Verhandlungen über dieſe Anträge zwiſchen dem Partikulierſchiffer⸗Verband und dem Transportarbeiter⸗Verband werden im April ſtattfinden. Vor⸗ läufig bleibt alſo, wie das„Rheinſchiff“ meldet, noch der alte Tarif in Kraft. .xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m b H. Mannbeim E 6. 2, Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredaktenr: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Haus Alſred Meißner: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für kommunalvolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircherz nach ührer Ueberzeugung der gegenwärtigen Lage dieſer Geſell⸗ für Anzeigen: J. Bernhardt. Trieotm. Beſlgd. 85 5 Ver. Ultramoring 18. 10. Iſchockem., Kelt'n 157 150 Ppöntz 8 00 75 5515 R H 25 9 26 67 S 65285 6775 The 2 5 2. 4„ uſt Bergdau omda d. Hütten 27.59 2 uctert Co e 6 Ner. Zelllt. Derlin—.. 7 Zuckerf B. Wagh..40 3,55/Hermaun Wge 130.30 Zoſſer enunt 2130 19.5 Segal Strump.35 1,80 8 e—975 Vogtl. Maſch. St..25 4,10„ Frankenthal.30.13 Rathgeber Waga 7 6. Rolitzer Zu ter 38.4) 38.50 Siemens Elefn 22, 72.— 57 5.40.48 Beiee Jat e%% Seitbronn 3.J0 Keledon Wavſer 1889 18. Aagford Rad 3850.10 Siemene a Hals,. 7279 7 Koſſel 7e,„8 menee eee f ſſtein—..340 Kbeln Braunkodi. 149 0 141.00 Katgerswertß 18, 18,75 Snner.G..0 880 Ber 1 0 1 76.—[Wayß& Jregiag 9,42.4] Rheingau.59 3,50 Rhein. Chamotte 107.0— Sachſenwerf 9.- 3. Stettinet Bulkan 67.75 83. Z. Pinſel Nür ent Walddef St. 12.55 12.500. Stuttgart.40.40 c Kaſe 8 74. 76. 8155 952 1 S 15 n. Maſch Led.12.—Salzdetfurtd„35 29,90'dewer Nähm 5 .90.90 Sreiverktebrs-Knrle. Rhein. Mek. Borz. 65. 62,25 Sarotti.70.58 Stollb. Zinthütten 182.0 180,2 Semend Kupfer 4 40 deichaner.. 49 10ſ Raſtater Waggon 18,[Aheln, Möbelſtoff 1149 11770 Scheidemandei 1575 Södd ammobdilen 280 880 Elderfeld. Kupfet—,48—.45 Mansfelder..15 4,35 ffin 12.50 12,50 ſgtheinſtah! 32.80 50.75 Hugo Schneider 80,— 80.—Teckl. Schifſew. 20 25 19.75 Entrepriſes ee IMez Söhne.— 88, Jehm. Koblenanl. 11.40 11.75 Roenania Cdem 3 40.— Schubert& Sal- 150.5 158.0 Teichgrödet.30 1030 f 202 Teleph Werſiner 83.50 67, N Gianzſtoff bſ; 3800 Weſt Eſſen Badr 780 7 8 Verliner Dividenden⸗Werts. Tbale Eiſenhütte.—. PVer. Harzer Kall.60.50 Wicking-E ment. 100.5 88,50 Trausport-Alctien Thoerl Oetfadrik.45.50 B Scbubf Ben KW 2,80.80 Wiesloch Tonwar. 18.48 18.— 0 5 Töhring Salinen..90.90 B Stabim..D J9 138.0 135.0J Wifpemeb Enſav 9,.89 Schantungbake 470 30.⸗Autrak.ſch.. 20, Norbdiſch. Ltogd 88,75 83.50ünionwerke Mm.15.90 Ber Utramasta 18.30 18.0 Wiffenen Stah! 12728 12.28 Aug. Lol u Sn 11800 412.0Hb.⸗Amk. Paketf 38.15 30,88 Noland⸗Linſe,. 11.— 10. 30flman⸗Gleßterel 75.10 72, Bogel Telegr.⸗Dr.50.65 Witener Gußſltad— 120 Hüdb. Giſendahn 20 30„Südam Hſſch. 105.0 10, Berein. Eldeſchif 310 8,10 Varziner Paptet 67.— 60,7 Bogtiand Paſch.40 4, Wel, Bucau..10 6½10 Valtimots 65 60.25 Hanſa D ſchiff. 10844105.3 Ver-B. Frkf. Gum..50 65. Wanderer. Werke 15.30 15,20 Zelfffoß Berein 70, 70.— VBank⸗Aktien. ank f. e 2 Jau Bankver..50 Berl. Hd. Geſ.“ 1578 188, Com. u. Privatbk. 109,5 1 Deutſche Bank 1330 1350 Ot Ueberſee Bk.« 995 88.8 Disc. Commandite 17,2 1270 Bergwerk⸗Akekien. Harpen. Bergban 137,5 138.0 Kulimert Aſchersl. 17.85 15,65 Kalicork. Salzdetf.—.——, Kaltwerke Weſter 22,25 21.7 Lothr. H. u..⸗B. 59. 58, Mannesmannröh. 64,80 59,.75 CransportAlelten. Schartungbahn. 395—,— Nrddeutſch Ligyd 90,— 84,—JBaltimore& Ohio 61 50 60, 89.⸗Aml. Paletf. 88.50 88—Beſerl St-A.— 500 Bochumer Bb. u. A 78.88—,— Zuderus Eiſenm 16.85 18.75 D Lutem Bergw 72.45 71. Lichmetl. Bergwrt 139,0 1380 Jendercded mW.—.——. elfent. Bergwrk 80,10 78,— Gelſent Gußſtadi 31 28—.— Oberſchleſ..⸗Bd. 10,0 10.25 do. Eiſenind. 10.30 10, Phöntg Bergbau. 6915 59,25 Rhein Braunkohle 1800 444.0 Salzw Heilbronn“ 148.8 145.0 Tellus ergdau..38 8,7840 V. K u. Saurahütte 6,50 6,15 Dar.nſt. u. Nt.⸗Bk. 137,/ 187 Mitteldk., Kreditd 100.0 100.0 Juduſtrie ⸗Alellen. 5 85 3 Adler& Oppe 35„„Balce Maſchin.—.80 lermerfe—55.50 Barr,Spiegelgbe.25 5. A, Anihnfarb. 1351 121/J P. Vemberg. 40,80 28,50 erkhesw 1480 1480 Bergmann Elektr. 91,50 6l, Berlin⸗Anh Mich..28.38 Berlin Karler Ind. 112,0 109.0 Otſch. Aſiat. Bank 40.— 259 Dresdner Bant. 114 114.5/ W Kadiſche Aninn 142, 1276 Bremer Buckan 88— Ber⸗Gud. Hutfbe. 165,0 184.5Ch Berliner Maſchb. 18.28 13.5 Dai Oeſt. Cred.⸗Anſt. 9,65.50 Reichsbank. 144.41420 Rhein Creditbank 4. 4. Sübdeutſch. Pisc. 107.8 107 eſtbank 0,20 2 Buderus Eiſenw. 1,8— Chem Oriesheim 28.88 28, Them. Hyden Chem. Weiler %20 erdler Kon. 2. 81.50 Ber. Chem Charl. 12.— 11.50 Weſer Akt⸗Geſ. 9, 85 B. Piſch. Nickelm. 118.7 118.0 Zeliſtoff Waldhof 12.80 12.45 0. Weſterreg. Alkal. 22,15 21,75 VBorliner Freiverkehrs ⸗Kurſa. u, Allg Pete. Ind.40 135 95* ecker⸗Kogle. 628 6,19 Becker⸗Stahl.20.,20 Dengz⸗Ftotor..25.½75 Doutſche Pete.. 15,80 158,25 Diamond. ,80 21,— Heiddurg 588.— 52, Hoch requenz. 6,— 628 Int. Petr. Un. Jpu 38.— Krigershall. 11.28 10.50 Menuer Textll Muldengd. Papier—— .085⁵ 5 Domons Nonnenderg Ruſſendam 65 Sichel 8 Cu. 28 280 Sloman Salpeter 6,50 8, Südſee Pherphot 47,80 25+¹ Vetersb. Iut Hand——%8JUta.. 1440 145 Berliner Seſtverzinsliche Werke. a) RAeichs⸗ und Staatspapiere. ei 0 1 10 80 8485 Iuduſtrie ⸗Aklien. e 3 5 78 14 Sin en 89 Peſc. Gas. 9935 2850 5 mmend. 1 ng b—8.„ Atl. egr. 15,. 6 7JJJJ.!!!..!!!!.!.!.!.;. 137½0 13800 Bad. Maſch. Durl. 90,50 91.28 Chametteunnaw. 15.8 Annee ed 1650 1689 6 55—— 65 5. 1 Kelczſchaß. Jr 864h 9858 8 eeeeeee 25 eh Ek. 5 5 8 27.80 28. K 18— FCCCCTCTCCTCCTCCCCCC0CCC0C00/%%%/ ᷣœ:,(,ß,ß, ¼ è ß,( eeeeee 89.50 Bayer. Celluloſe 105.0 104.5 Griesheim. 27.10 26.50 Auasb ⸗ 2 155 c5. 558 35— Delt. 32.10 30.50] Deutſche Kabelw. 81.73 8880 7% B. Reichsank. 2 175 20.26.— henkel M. 1580 13.50D alim..tsba⸗ 1 Abe Gedr. Wäch 82—55— Vergmenn Elen 91.50 50 Cont Abnh 860 205 25„Deutſche Maſch 8.88 Ealte Aanc.20.20— 0 1088 10 1 5 ler Hopenheim—.——, Ping Metallwerke.52.97 Daimie: Molor.70— 5 Steingg 14.60 14,60 Eazinger Filter..75 9,50 Gerresheim. Mas 820% 82005 b Adlerwerle Klevy.60.62 Bl. u. S. Braudach—.——. D Eiſenh. Berlin J0.— 67.—5 Wollw. 88,.—Eſchw. Bergmert 140.0 140,0 Geſ.felektr. Uater.“ 130.5 148,7 Nec Stamm I1.25 11.- Drem.⸗Beſigg. Oel 32.— 32.—OD.Gold- u S. Aſt. 1470 140.20Heutſch Eiſeng. 60,80 6¼78J Faber Bleiſtiſt. 1770 14, 100 Geor Goedhardt 73,35 70,35 NantoGon Guan.— Breuer Stamm 10.50 10,50 Deutſche Berlag 1380—,[Hongersmardh. 108.0 104.00Fahl Eiſt 4 Co..3).5% Goldi mldt T9. 111.0 103 74% Nertaner. 42.——. Aef Buntoae 77 85 130,0] Brockhuee.- W 79.. Dyckerh.& Widm 270 4. 2 13 J5(feldendtie darle 81.50 61.300 Goerg C....0 6,60 1 55.57 1 4 9 f 5 1* f 85 1 5 e ill. 5 9 1 0 e e e e e e, ee Monden Darmu Aden. 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Suche p. ſofort einen flotten redegewandten Reisenden 3z. Verkauf v. Tapiſſerie⸗ waren. Angebote unter C. C. 93 a. d. Geſchäfts⸗ auf diesem Wege allen denen, welche der Verstorbenen das letzte Geleite gegeben haben, Herrn Kirchenrat Bender für die trostreichen Worte, sowie für die vielen Kranzspenden unseren innigsten Dank auszus prechen. Perfelte enotynistn zum ſofortigen Eintritt von hieſig. Großhandlg. geſucht. Bewerbungen erbet unter C. L. 1 an 29217 für Nutz⸗ u. Ziergarten unt. in Lebensſtellung ſofort oder ſpäter .eſuſch t. Ausführliche Angebote unter B. X. 88 an die Geſchäftsſtelle. günſt. Bedingung. für B1607 Tcee ſepalſenl Erſte Verſicherungs⸗Geſellſchaft ſucht auerges tüchtige, zuverläſſige Vertreter. 82⁴ Angebote unter O. V. 102 an die Geſchäfts⸗ ———55 4 Stadtrerireer zum Verkauf eines beſten deutſchen elehtr. Staubsaugers gegen Fixum und P. Lennen gebote unter F. Mosse, A. M. 37 an Ru 10lf 5 emeforderlichen Angaben u. U. 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Auch Klub unkt 3 Uhr eröffnete ereN 5 1 ö wartet mit netten Dreiviertelangriffen auf, die aber nicht energiſch berg das Spiel. e. 9 ünen Dreiinnen⸗ Rugby genug vorgetragen werden, ſodaß die aufmerkſame F. Verteidigung konnte ſchon in der 55 Hedde sheim war durch dieſen N 3 m die Gefahr noch rechzeitig ablenken kann. Rogerſon hat ſich vom ſpiel, den erſten Treffer erzielen. 88 eigene Hälfte zurück, Sportklub 1880 Frankfurt ſüddeutſcher Meiſter Gedränge weg den Ball geſichert, windet ſich durch, gibt im entſchei⸗ kaſchen Erſolg verblüfft und ließ ſich in leine aig ˖ ˖ a 1 i igt, drückt mächtig auf das Tempo denden Augenblick an Haag, dieſer legt, ohne weiter bedrängt zu drängen. Olumpia dadurch ermut 5 Sporkklub 1880 Frankfurt— heidelberger Ruderklub 17:0 Wen 85 Ball hiſchen 0 Die Erhöhung kommt nicht und ſchen kann 5 eene 1 5 Im Nückſpiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft trafen ſich am zuſtande, da der Ball vom Wind aus der Bahn geworſen wird. Mit Hartmaun den 2. 8 105 850 auch in Gefahr. Ein ſcharſer vergangenen Sonniag in Frantfure die bewen alten Gegner beo für F. geht es in die Pauſe. Schuh des Halbregien ſtreichf baarſcharf Üüber die Latte. Vom Ab⸗ Sportklub 60 und Heidelberger Nuderklub Dem bis zum Schkuſif Nach Wiederbeginn iſt es Klub, der ſich öfters im gegneriſchen ſtaß weg bemächtigt ſich Olympia des Balls zieht nach ſchöner Kem⸗ Fußerſt intereſſanten, falren Treſſen wohnte ein gahlteiches Pucll? Feld auſhält, um daſelbſt gefährliche Situctionen zu ſchaffen F. bination vor das Heddesheimer Tor und Rr. 9 hängt in den Ma⸗ kum bei, das die gezeigten Leiſtungen verbunden mit ſtraffer Selbſt. erweiſt ſich in der Abwehr als Meiſter und kann manchmal imn— 5 Gleich darauf Haldzeit. 320. diſziplin ſichtlich befriedigt aufnahm. Der Boden war in ausgezeich⸗ lehten Augenblick mit großem Geſchick und viel Glück einen Erfolg N Wied iel dräön t Heddeshelm mäͤchtig, aber die Stür⸗ neter Verfaſſung, ſodaß ein ſchnelles, flüſſiges Spiel zuſtande kommen durch kurze Tritte vereiteln. Im weiteren Verlauf des Spiels kann ach 5 1 2 Aunangen, I, konnte: nur der zeitweiſe ſcharfe Wind machte ſich wenig rückſichtsvoll F. durch enſſchloſſenes Handeln durch Haag und Rogerſon je einen mer wiſſen Mit em Ba 5 8 108 55 eale dem Gegner inte bemerkbar. Dem Schiedsrichter, Herrn Heiler, der das ſchwierige weiteren Berſuch erzieten, die beide nicht erhöht werden. Klub hat er 85 leat die W Amt ausgezeichnet verſah, ſtellten ſich für noch öfters Gelegenheit, dem feindlichen Lager Beſuche abzuſtatten, geddereen 29 S idi desheim gab das Spiel verloren, nachdem Gärtner Nr. 4 mit Sportklub: Leipprand. Rogerſon, Schwager, Theo Haag, aber F. Verteidigung iſt unüberwindbar. Kurz vor Schluß kann ee 5 Ma ſchen ſehte. heddesheim raffte ſich nuc — 1 5 Fle 9957 1 3 90 beit 11 5 bſtand Baul II, O. Kreuzer, Bockenheimer, F. und H. Müller, Rieſe, Hemp, der eifrige F. Sturm, der heute in jeder Hinſicht erfreuliche Ar nmal auf, aber Olympia läßt nicht locker und in kurzen Abſtünden „CCCC0% Ruüderklub: Regazzoni, Reichle, Boßong, uppel, ert, fairen Spiels. ann ertönt der ußpfiff. Oiym Lehr, Pfersdorf, Simmermefn, Neumüller, Loos, Wunderle, Handball eine abgerundete Leiſtung. Jeder gab ſein Beſtes. Heddesheim 4 Rupp II, Anthes, Dr. Morlock. F. C. Oiympia o9 Campertheim—„Fortung“ Heddesheim 720 ſpielte reichlich zerfahren ünd nur viel Glück und der deee Bereits in den erſten Minuten des Spiels zeigte es ſich, daß(Eckbälle 16:3) linke Verteidiger bewahrte diesſelben vor einer höheren Niederlage. Der Torwächter eine Klaſſe für ſich, ein ſogenannter„Auchſporfs⸗ wurde das Treffen erwartek; war man mann“. Schiedsrichter Seltſam, von mehreren Fehleniſcheidungen 17 95 da ſich die beiden Gegner in den abgeſehen, zufriedenſtellend. beimal:1 trennten. Heddesheim F. heute viel iſt als in den letzten Kämpfen. Haag⸗Paul, bie beide berelts am Vormittag in dem Hocken⸗Silberſchildſpiel mit⸗ gewirkt hatten, waren auffallend gut im Schwung und leiteten ab⸗ wechſeind ſchnelle Läuferangriffe ein, die auch bald von Erfolg ge⸗ Mit großer Spannun doch auf den Ausgang geſ diesjährigen Verbandsſpiel Ja, Eistenz N. Tolegiawaten. Lecat s mit Fillale in Mannheim mi 2300 Mk. Wocheneinnahme bei billiger Miete zu verkaufen. Erforderliches Kapital 810 000 Mk. Gg. Keil& Co. Gütervermittlung Haunnheim D% 1 Tez. 6303 Einfamillenhaus Neu⸗ Oſtheim, 8 Zim u Zub. zu M. 18500 zu verfauf N Tauſchwohnung erfor⸗ derlich. Angeb ünt.Z. M. 81 an Ann.⸗Egped Ernst Kaufmann—— Maunheim. Ed 330 1 slegte am 22. 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Mit den Ueberführungsarbeiten wird dem⸗ nächſt begonnen: die Hinterbliebenen werden, ſoweit ihre Anſchriften bekannt ſind, von dem Zeitpunkte der Ueberführung rechtzeitig ver⸗ ſtändigt. Auskünfte werden innerhalb der geord⸗ neten Geſchäftsſtunden vom Friedͤhofsſekre⸗ tariat— Rathaus N 1 Zimmer 13— er⸗ teilt. Mannheim, 10. März 1925. Der Oberbürgermeiſter. Vermischtes. Laaiches feeen abzugeben. Angeb. unt. C. P. 5 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 29151 deschäfts- Eröffnung! Um meine bekannte Leistungsfähigkeit noch p 1 72 mein drittes Ge- Weiter zu erhöhen, eröffne ich heute in Geschäft. Auch hier führe ich nur gute und allerbeste Oualitäten bei bekannt billigen Preisen, und bürgt meine seit 1910 bestehende Firma für reele Bedienung. Prüfen Sie bitte meine Auslagen, besichtigen Sie bitte ohne jeglichen Kaufzwang meine Qualitäten in allen Abteilungen. 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