ce—— 3— nl F 4 r „ SSSS Montag, 27. April Sezugspreiſe: In Mannbeim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ — Bel eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls. zuhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben. — Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24. Meerſeld⸗ aße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreffe Oeneralanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 193 Anzeigenpreiſe nach Tarlſ, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr..Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel · Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Muſik⸗Jeitung! Mannheimer Frauen-Jeitung-Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Lechnik Wandern 3. Neiſen Geſetz u. Necht Ein Mehr von das vorläufige amtliche Wahlergebnis Berlin, 2. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Das vorläufige amtliche Wahlergebnis ſtellt ſich folgender⸗ maßen dar: Die Jahl der Stimmberechtigten betrug ins⸗ geſamt 39 285 232, die Jahl der gültigen Stimmen insgeſamt 80 345 146. Von dieſen entfielen auf Hhindenburg: 14036390 Marx: 13742244 Thälmann: 1931593 Serfplittert 21910 das badiſche Ergebnis der präſidentenwahl Wie im ganzen deutſchen Reiche ſo ſtand auch Baden am geſtri⸗ Sel zweiten Wahlſonntag zur Reichspräſidentenwahl unter dem ichen einer weit ſtärkeren Wahlbeteiligung. Die von allen Parteien ausgegangene Mahnung an die„Partei der Nicht⸗ wähler“, ihrer Pflicht eingedenk zu ſein und an die Wahlurne zu dehen, war nicht ungehört verhallt. 80 Prozent aller Wahlberechtig⸗ ten haben am geſtrigen Sonntag abgeſtimmt. b1 Zuſammengefaßt zeigt das badiſche Ergebnis, daß der Reichs⸗ block auf ſeinen Kandidaten Hindenburg 123 674 Stimmen mehr aufbrachte als beim erſten Wahlgang auf den Kandidaren rres fielen, während der Kandidat Marx noch 54 600 Stimmen mehr erhielt, als Sozialdemokraten, Zentrum und Demokraten vor dier Wochen zugefallen ſind. Auch die Kommuniſten haben rund 2300 Stimmen mehr zuſammengebracht. Wendet man ſein Augenmerk den einzelnen badiſchen Amts⸗ irken zu, ſo kann man hier die intereſſanteſten Beobachtungen machen. Während der Reichsblock in keinem einzigen der 40 badt⸗ ſchen Amtsbezirke einen Stimmenrückgang, ſondern überall einen Vun Teil ſehr erheblichen Zuwachs zu verzeichnen hatte, ſind dem olksblock in verſchiedenen Bezirken nicht alle diejenigen Wähler gefolgt, die in erſten Wahlgang einem der drei Kandidaten der Weimarer Koalition ihre Stimme gaben. So hat Marx im Amts⸗ bezirk Ke hl 802 Stimmen weniger bekommen, während Hin⸗ enburg dort 4750 Stimmen mehr zugefallen ſind. Die gleiche Erſcheinung tritt im Amtsbezirk Karlsruhe auf, in dem de drei Linksparteien 1743 Stimmen weniger, der Reichsblock da. degen 11 169 Stimmen mehr bekam Aehnlich iſt das Verhältnis in 15 Amtsbezirken Adelsheim(Marx weniger 58, Hindenburg mehr .0) Heidelberg(Marx weniger 4110, Hindenburg mehr 12 050), Mannheim(Marx weniger 2356, Hindenburg mehr 12 323), Sissbach(Marx weniger 33, Hindenburg etwas mehr als 4000) und lendheim(Marx weniger 911. Hindenburg mehr 6801). Eine faſt Rleichmäßige Zunahme der Stimmen beider Parteigruppen zeigt ſich 5 den Amtsbezirken Donaueſchingen, Villingen, Tauberbiſchofsheim nd Wertheim. da Einen bedeutenden Stimmenzuwachs haben die drei Koalitions⸗ 0 rteien in verſchiedenen Bezirken des Landeskommiſſariats Kon⸗ f anz zu verzeichnen und man geht dabei wohl in der Annahme nicht ehl. daß in dieſen Bezirken vor allem die bei der letzten Wahl ſäumi⸗ n Zentrumsangehörigen geſtern den Gang ins Wahllokal unter⸗ ammen haben. So haben im Amtsbezirk Säckingen für Marx 2280 1300ler mehr(für Hindenburg 480 mehr]. im Amtsbezirk Stockach 50 mehr(für Hindenburg 400 mehr). im Amtsbezirk Ueberlingen ur Marx 2145 mebr(für Hindenbura 700 mehr) geſtimmt. Dieſe de obachtung tritt dann auch in den anderen Landeskommiſſariats⸗ zrken auf. In Neuſtadt i. Schw. bekam Marx 1710. Hindenburg 226 Stimmen mehr, im Amtsbezirk Staufen Marx 1446. Hindenburg im mehr, im Amtsbezirk Waldkirch Marx 1425. Hindenburg 814 und Amtsbezirk Bühl Marr 4406 und Hindenburg 2562 mehr. zu Ein überraſchendes Ergebnis dinſichtlich des Stimmen⸗ 568gachſes brachte u. a. der Amtsbezirk Freiburg, wo Hindenburg 0 5. Marx 4686 Stimmen mehr erhielten. Im Amtsbezirk Pforz⸗ der in; woſelbſt beim erſten Wahlgang zur Reichspräſidentenwahl Reichsblock am beſten unter allen badiſchen Wahlkreiſen abſchnitt, wäfer geſtern noch faſt 6000 Stimmen(genau 5982) mehr aufgebracht, bentend Marr nur 833 Stimmen mebr zuftelen. Auch im Amts⸗ wöl rk Buchen haben ſich allem Anſchein nach die läſſigen Zentrums⸗ de bler aufgerafft, denn Marr erhielt dort 2215 Stimmen mehr(Hin⸗ den durg 563 mehr). In gerade umgekehrtem Verhältnis ſteht dagegen G Amtsbezirk Weinheim. woſelbſt auf Hindenburg faſt 2600 immen. auf Marx aber nur 798 Stimmen mebr fielen. 2 obe Aus dieſen Vergleichen, die man unter Hinzuziehung des einen ſehr anderen Amtsbezirks noch ergänzen könnte, gebt bervor, wie ſo * verſchieden in den einzelnen badiſchen Bezirken die Parteien noch die en Stimmenzuwachs erringen konnten. Die intenſive Wahlarbeit. bat ſich dieſes Mal bis auf den kleinſten Schwarzwaldort erſtreckte. ſich ſomit da und dort für die beiden Hauptgruppen wohl gelohnt. gang enn man in Berückſichtiaung zieht. daß bei dem erſten Wall⸗ zur Neichspräſidentenwahl das Zentrum rund 48 5000 Stimmen 1924 br erhalten hatte, als bei den Reichstagswahlen am 7. Dezember Stim daß die Sozialdemokraten vor vier Wochen faſt genau dieſelben und dnen auf ſich vereinigten wie bei den Dezemberreichstagswahlen ver die Demokraten ein Stimmenweniger von rund 4500 damals zu gan achnen hatten, ſo ergibt ſich. daß das Geſamtſtimmenmehr im von du badiſchen Land von rund 54 000. das geſtern auf Marx fiel, debragſchtwäblerſchaft des erſten Wahlgangs auf⸗ wurde. als Die 123 600 Stimmen, die der Reichsblock geſtern mehr vereiniate aus rres vor vier Wochen, dürften ſich ebenfalls in der Hauptſache Nacer Zahl der damaligen Nichtwähler rekrutieren, denn vor vier Pfliten haben ja nahezu über 30 Prozent der badiſchen Wähler ibrer icht nicht genügt. gengwie Kommuniſten haben trotz einer maßlofen Agitation rund ſo ſchlecht abgeſchnitten, wie beim erſten Wahlgang. Daß ſie nicht 2800 Stimmen geſtern mehr erhielten wie vor vier Wochen. will en N beſagen. Zieht man in Vergleich. daß die Kommuniſten bei und beichstagswahlen am 7. Dezember 1924 rund 65 000 Stimmen ei denen am 4. Mai 1924 ſogar rund 95 500 Stimmen in Baden bez .2 die Einführung des Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg hat die Nachricht von ſeiner Wahl zum Präſidenten des Deutſchen Reiches auf einem kleinen Landgut in der Nähe von Hannover erhalten. Anfang dieſer Woche wird er nach Hannover zurückkehren, um die Vorbereitungen für die Ueberſiedelung nach Berlin zu treffen. Wann dieſe erfolgen wird, ſteht natürlich noch nicht feſt. Inzwiſchen haben die zuſtändigen Stellen in Berlin die erſten Vorbereitungen für die Einführung des neuen Reichspräſidenten übernommen. Das Miniſterium des Innern und das Büro des jetzigen ſtellvertretenden Reichspräſidenten haben ſich bereits mit dem Präſidenten des Reichstags in Verbindung ge⸗ ſetzt, um einen Termin für die Eidesleiſtung des neuen Reichs⸗ präſidenten feſtzuſetzen. Dieſe Eidesleiſtung iſt die erſte Amtspflicht jedes neugewählten Reichspräſidenten, mit der das Amt übernommen wird. Die Eidesleiſtung erfolgt vor dem Reichstag. Der Amts⸗ ſchwur wird unmittelbar in die Hand des Reichstagspräſidenten ge⸗ legt. Die Rechte und Pflichten des Reichspräſidenten gegenüber der Reichswehr ſind ziemlich ſcharf umgrenzt. Zwar hat der Reichs⸗ präſident nach Artikel 47 den Oberbefehl über die geſamte Wehrmacht des Reiches. Bei ihm ruht die Kommandogewalt über die ganze Wehrmacht im Frieden und im Kriege. Tatſächlich iſt aber bereits durch Verordnung vom 20. Auguſt 1919 die Ausübung des dem Reichspräſidenten zuſtehenden Oberbefehls dem Reichswehrminiſter übertragen worden. Zu den erſten Amtshandlungen des neuen Präſidenten gehört die Ernennung des Staatsſekretärs bezw. Miniſterialdirektors im Büro des Reichspräſidenten. Der Staatsſekretär des Reichspräſi⸗ denten iſt immer ein Mann des perſönlichen Vertrauens des Prä⸗ ſidenten. Gegenwärtig hat die Stellung Staatsſekretär Dr. Meiß⸗ ner inne. Wen Hindenburg mit dieſem außerordentlich wichtigen Poſten, der vor allem der politiſchen Beatung des Präſidenten dient betrauen wird, iſt noch nicht zu ſagen. 5 Ddie BGerliner Preſſeſlimmen In ihrer erſten Sonderausgabe nimmt die Berliner Preſſe be⸗ reits kurz zu dem Ergebnis der Reichspräſidentenwahl Stellung. Die Rechtsblätter begrüßen die Wahl Hindenburgs natürlich mit großem Jubel. Die„Deutſche Zeitung“ kann es kaum faſſen, daß zum erſten Male ſeit 6½ Jahren im Deutſchen Reich ein nationaler Sieg erfochten wurde, daß an der Spitze des Reiches ein Mann ſteht, dem das Vaterland alles, die Parteien nichts ſind. Hindenburg werde es zuwege bringen, daß alle Deutſchen ſich über die Parteiſchranken hin⸗ weg die Hände reichten in dem ehrlichen Streben, in friedlicher Wie⸗ deraufbauarbeit, aber unter völliger Wahrung der Würde und Ehre der Nation aus innerer und äußerer Knechtſchaft herauszukommen. Die„Zeit“ ſtellt mit beſonderer Genugtuung feſt, daß die Par⸗ teien des Reichsblocks feſt zuſammengehalten hoben und daß auch die Deutſche Volkspartei voll ihre Pflicht getan hat. Es unterliege keinem Zweifel, ſchreibt das Blatt, daß Hindenburg den Sieg ſeiner Perſönlichkeit verdanke. Es ſei auch unbeſtreitbar, daß die Nieder⸗ lage des Herrn Marx zu einem guten Teil der abſchreckenden Agita⸗ tion der Linkspreſſe zuzuſchreiben ſei, die ſich nicht geſcheut hätte, dem deutſchen Volke mit der Hungerpeitſche des Auslandes zu drohen, wenn Hindenburg gewählt würde. Sie habe ſich nicht geſcheut, dem deutſchen Bolke für denſelben Fall die dauernde Militärdiktatur des Auslandes an Rhein und Ruhr in Ausſicht zu ſtellen. Das Ausland habe ſich aber immer davon überzeugen müſſen, daß die Linkspreſſe mit ihrem verantwortungsloſen Tun und Treiben ein ganz falſches Bild Hindenburgs gezeichnet habe. Hindenburg habe ſich ſo unzwei⸗ deutig auf den Boden der bisherigen Außenpolitik geſtellt, daß man im Auslande von der Weiterführung der bisherigen außenpolitiſchen Linie auch unter Hindenburgs Präſidentſchaft durchaus überzeugt ſein könne. Es handle ſich jetzt darum, im politiſchen Leben unter den Wahlkampf einen Strich zu ziehen und es dem neugewählten Reichspräſidenten zu ermöglichen, ſein Programm durchzuführen, die Sammlung aller innerpolitiſchen Kräfte, die mit ihm zuſammen⸗ arpeiten wollen. Das„Berliner Tageblatt' ſchrejbt u..: Die Sentimen⸗ talität, die den meiſten Deutſchen angeboren iſt, hat geſtern den Sieg über den politiſchen Sinn davongetragen. Auf die bisher unerſchüt⸗ terte Popularität des Feldmarſchalls Hindenburg gründete der Rechts⸗ block ſeine Spekulation. Die Spekulation iſt gelungen. Aus der Schar der Nichtwähler wurden rund 3 Millionen gefühlsſeliger, aber politiſch Ahnungsloſer mobil gemacht. Der Sieg Hindenburgs iſt vor⸗ zugsweiſe den Frauen zu verdanken. politiſch iſt er zum guten Teil auf die unbelehrbaren radikalen Sozialdemokraten und die konſeſſio⸗ nelle Engherzigkeit gewiſſer bürgerlicher Kreiſe zurückzuführen. Alle Wähler, die trotz ihrer demokratiſchen Grundeinſtellung das Gebot der Stunde nicht verſtanden. haben gegen die Republik eine ſchwere Schuld auf ſich geladen. Den Ausſchlag aber haben die partikulariſti⸗ ſchen Gruppen der Bayeriſchen Volkspartei und der Welfen gegeben. Mit dieſem Pyrrhusſiege der Rechten iſt die Kraft des Glaubens an die Zukunft der deutſchen Republik nicht gebrochen. Der Kampf um die Geiſter muß nun erſt recht beainnen. Wilhelm Marx. dem heute der Dank aller Republikaner gilt, wird auch in dieſem Kampf ein Führer ſein. Die„Rote Fahne“ ſchreibt u..: Die Lage für die Arbeiter⸗ klaſſe iſt ſehr ernſt. Die volle und ganze Verantwortung fällt aber auf die Sozialdemokratie, die ſetzt die Rechnung präſentiert bekommt für ihre ſieben Jahre der Auslieferung der Arbeiterklaſſe an die Bourgeoiſie. Die Arbeitermaſſen aber haben die Macht. Hindenburg lillionen für Hindenburg die politik nach der präſidentenwahl Der Tag des zweiten Wahlganges hat nunmehr auch die Tür zu neuer politiſcher Betätigung geöffnet. Mehr als es gut tat, waren wir in eine Periode künſtlicher Stagnierung geraten. In der deutſchen Innenpolitik herrſchte in den beiden letzten Wochen vor der Präſidentenwahl eine Ruhe, die ſich aus der Konzentration aller Sinne und Gedanken auf die Neuwahl des Reichspräſidenten von ſelbſt ergab. Die Entſcheidung iſt am geſtrigen Sonntag für Hindenburg gefallen und nun treten auch alle die Fragen wieder in den Vordergrund, die unſer innerpolitiſches Leben beherrſchen. Der Reichstag und der Preußiſche Landtag nehmen morgen ihre Sitzungen wieder auf. Nur wird es ſchwer ſein, den Faden da einſach wieder aufzugreifen, wo er vor der Vertagung abgebrochen worden iſt. Denn ſo ſehr auch unſere Außenpolitik unabhänggig von dem geſtrigen Wahlergebnis bleiben muß, ſo ſehr ſteht doch unſer ganzes innerpolitiſches Leben unter der Nachwirkung der großen und weittragenden Entſcheidung, die geſtern gefallen iſt. Auf der Tagesordnung des Preußiſchen Landtage⸗ ſteht die Abgabe der Regiedungserklärung. Herr Braun iſt ganz kurz vor der Vertagung des Landtages gemäß jener Verab⸗ redung innerhalb der Weimarer Kaolition gewählt worden, die Herrn Marx die Präſidentſchaftskandidatur ſicherte und dafür den Sozialdemokraten in der Perſon des Herrn Braun die Führung in Preußen überließ. Braun hat dann, während der Landtag in einem Ueberrumpelungsverfahren vertagt wurde, ſein Kabinett ge⸗ bildet. Er brauchte nichts weiter zu tun, als das Kabinett zu über⸗ nehmen, das ihm Marx überlaſſen hatte. Der preußiſche Miniſter⸗ präſident hat inzwiſchen Zeit genug gehabt und könnte alſo morgen mit ſeinem Regierungsprogramm vor das Haus treten. Wir zwei⸗ ſeln gleichwohl, daß der preußiſche Landtag ihn morgen hören wird. Unter dem Eindruck des geſtrigen Waßlausfalles wird man ſich in Preußen wohl zunächſt etwas zu ſammeln verſuchen, ehe der Kampf weiter geht. Als Marx in Preußen zurücktrat und Braun an ſeiner Stelle gewählt wurde, ſchienen in Preußen alle Möglichkeiten einer friedlichen Verſtändigung erſchöpft zu ſein. Braun wurde gewählt, um zum mindeſten im Sinne der Demokraten und der Sozialdemokraten den Kampf aufzunehmen und einen Sturz ſeine⸗ Kabinettes mit einer Auflöſung des Landtages zu beantworten. So⸗ lange das Ergebnis des Präſidentſchaftswahlkampfes noch ausſtand, mußte dieſe preußiſech Staatsfrage ruhen. Aber jetzt ſind die Dinge auch in Preußen durch die Wahl Hindenburgs zur Entſchei⸗ dung reif geworden und Herrn Braun wird nichts weiter übrig bleiben, als die ihm zugedachte Rolle zu ſpielen. Er wird den Kampf wohl nicht ſchon morgen eröffnen, aber er wird ihm auch nicht lange ausweichen können. Der Reichstag ſetzt morgen die Etatberatung fort. Auch hier werden die Nachwirkungen der—5 55— eeee, zweifellos zu ſpüren ſein. Aber man wird doch Hoffnung Ausdruck geben können, daß dem Parlament in der nächſten Zeit Kriſen erſpart bleiben. Die außenpolitiſchen Verhandlungen, die auf Sicherung und Konſolidierung unſerer ganzen politiſchen Lags, auf eine endgültige Löſung der Ruhr⸗ und Rheinfrage abzielen, dulden keine Unterbrechung durch irgendwelche innerpolitiſchen Er⸗ ſchütterungen. Allein ſchon deshalb muß der parlamentariſchen Grundlage unſerer Reichspolitik jede Komplikation möglichſt fernge⸗ halten werden, die ſich aus dem geſtrigen Wahlergebnis ergeben könnte. In der inneren Politik aber laſtet die Erledigung der Steuerreform und die endgültige Löſung der Aufwertungsfrage als eicze dringende Verpflichtung auf dem Reichstag. Soll auf die⸗ ſem Gebiete die zugleich raſche und gründliche Arbeit geleiſtet werden, die unbedingt notwendig iſt, ſo muß eine ſichere Mehrheit zuſammen⸗ halten, die das Reformwerk eniſchloſſen angreift und zu Ende Alſo auch hier Sammlung der Kräfte, nicht aber neue Spaltungl Alle verantwortungsbewußten Parteien müſſen zu⸗ ſammenſtehen, um zu verhindern, daß das Ergebnis der Präſidenten⸗ wahl das Signal für neue Erſchütterungen unſerer Reichspolitik wird. * 8 8 Kein Nücktritt des Kabinelts E Berlin, 27. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die An⸗ nahme, daß das Kabinett dem Reichspräſidenten ſeine Demiſ⸗ ſion angetragen habe, findet, wie wir hören, in dem diesbezüglichen Artikel der Reichsverfaſſung keine Stütze. Die Reichsregierung muß zurücktreten, wenn ſie nicht mehr das Vertrauen des Reichstages be⸗ ſitzt. Eine analoge Anwendung auf den Reichspräſidenten iſt kaum anzunehmen. Jedenfalls kommt ein Rücktritt der Regierung bei Prä⸗ ſidenten⸗Neuwahlen nicht in Frage. Irgendwelche Beſchlüſſe ſind daher vom Reichskabinett nicht gefaßt worden. Eine Beſprechung der politiſchen Lage, die ſich nach der Wahl ergeben hat, wird erſt ſtattfinden nach der Rückkehr des Arbeitsminiſters Brauns, alſo früheſtens morgen. e Kombinationen ee EBerlin, 27. April.(Von unſerem Berliner Büro). Aus Kreiſen, die Herrn Marx nahe ſtehen, wird unſerer Annahme, daß unter Umſtänden das Zentrum ſich jetzt nach rechts wenden könnte, nicht widerſprochen: Man müſſe abwarten. Große Bedeu⸗ tung wird in dieſen Kreiſen, nebenbei mit Recht, der Entwicklung der Dinge in Preußen beigemeſſen. An ſich liegen dieſe preußiſchen Dinge genau ſo unentwirrt und ſcheinbar unentwirrbar nach der Präſidentenwahl wie vorher. Hier und da ſcheint man aber zu glauben, daß die Deutſche Volkspartei ſich nun aus der Bundes⸗ genoſſenſchaft der Deutſchnationalen löſen und eine mehr vermittelnde Stellung einnehmen könnte. Allgemein verbreitet ſich die Auffaſſung, daß der neue Reichspräſident Hindenburg in der Außenpolitik keinen anderen Kurs ſteuern wird. Auf der Linken befürchtet man freilich, daß von einem Teil der Gruppen die ſeine Wahl betrieben haben, verſucht werden wird, unter der Parole der„Reinigung des öffentlichen Lebens“ im Innern rück⸗ ſichtslos auszukehren. Es iſt ſchon mehrfach in der letzten Zeit an⸗ gedeutet worden, daß ein in politiſchen Dingen beſonders erfahrene jüngere und rüſtige Kraft dem Reichspräſidenten Hindenburg alz Staatsſekretär beigegeben werden ſoll. Wen man dabei im Auge hat, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſagen. Ebenſo ſcheint erh 5 Sünten baben. ſo tritt der rapide Rückaang der kommuniſtiſchen men in Baden klar zu Tage. tarfalz. en zu ſtürzen. Zurück zur roten Front, das iſt die Lehre dieſer Wahl. Wortſetzung auf Seite 1 eee die Frage des Bleibens oder Ausſcheidens Seeckts im Augenblick noch nicht ſpruchreif zu ſein. 2. Seile. Nr. 193 RNeue Mannheimer Jeſtung(Abend⸗AHusgabe) Montag, den 27. April 1925 Der Vorwärts“ ſchreibt u..: Für uns fängt der Tanz erſi zecht an: Abrechnung mit den Kommuniſten.„ie Hindenbura balfer e der Arbeiterbewegung, Wiederherſtellung einer Einigken unter ſogialdemokratiſcher Fahne. Die Verfaſſung bleibt. wie ſie iſt. Hindenburg muß ſie beſchwören. Berlin hat glänzend gewählt. Das Herz der Republik ſchlägt republikaniſch. Kein Kranker iſt verlocen. ſolange ſein Herz geſund iſt. Das Blatt nennt den Erfola Hinden⸗ burgs ſchließlich einen Zufallsſtea einen Ueberrumpelungsſieg. ge⸗ durch kommuniſtiſchen Verrat an der Republik. Es ſchließt mit den Worten: Es wird ein Aufraffen gehen durch die Maſſen der arbeitenden Menſchen. es wird ein Erwachen geben bei den Betörten, Unſere Stunde kommt, unſere Stunde iſt nabe. Frankreich und die Wahl hindenburgs Der Ausgang der deutſchen Reichspräſidentenwahl iſt in Paris erſt ſo ſpät bekannt geworden, daß die Morgenblätter noch keine Stellung dazu nehmen konnten. Lediglich der„Matin“ bringt einen Kommentar, in dem es heißt, Hindenburgs Wahl ſei ein Aus⸗ druck der deutſchen Sentimentalität und vor allem durch die ſtarke Beteiligung der Frauen hervorgerufen. Das Blatt ſchreibt, daß die Deutſchnationalen jetzt ein Ende jeder Militärkontrolle, das Auf⸗ hören der Sicherheitsverhandlungen, das Fortbleiben vom Vökker⸗ bund und eine Reviſion der deutſchen Oſtgrenzen fordern werden. Ein auch nur teilweiſes Eingehen Hindenburgs auf dieſe Ratſchläge würde im Ausland einen beklagenswerten Eindruck hervorrufen. Die Deutſchen hätten aus dem Namen Hindenburg ein Symbol für die Befreiung gemacht, daß Mißtrauen werde in Frankreich unge⸗ Zeuer ſein und die Enttäuſchung in England und Amerika groß. Das„Echo de Paris“ gehört zu den wenigen Blättern, die das Ergebnis beſprechen. Es ſchreibt: Entgegen der Annahme der Engländer und der Amerikaner und des unintelligenten Herriot, gibt es kein neues Deutſchland. Wenn der Wahlſieg vom 26. April dieſen eigentlich für wenige brutalen Beweis erbracht hat, können wir wenigſtens ſagen, daß man uns nicht mehr von einem gegen⸗ ſeitigen Schutzvertrag und von Hirngeſpinſten ſprechen kann, wie man dies am Samstag getan hat. Es iſt ein Wahnwitz, unterſchei⸗ den zu wollen zwiſchen den für den Krieg ſchuldigen Hohenzollern und dem republikaniſchen und pazifiſtiſchen Deutſchland. Man ſehe ſich doch den maſſiven Hindenburg an, der morgen vielleicht als Ab⸗ kommondierter dem Schickſal Deutſchlands vorſtehen wird. Noch keine Skellungnahme Englands Auch in London wird das Ergebnis der Präſidentenwahl von den Londoner Blättern kommentarlos wiedergegeben. Der Eindruck in Amer ka (Spezialkabeldienſt der United Preß) New Nork, 27. April. Die deutſchen Wahlen haben das Intereſſe Amerikas vollkommen in Anſpruch genommen. In den Straßen, in den Reſtaurants, ja ſelbſt in den Wagen der Hoch⸗ und Untergrundbahnen iſt die Wahl das vorherrſchende Geſprächs. thema. Die Spannung iſt nur vergleichbar der während der letzten amerikaniſchen Präſidentenwahl am 4. November letzten Jahres herrſchenden. Mit den einlaufenden Wahlergebniſſen, die von Berlin aus den großen New Porker Zeitungen telegraphiert und durch Lichtreklame bekannt gegeben worden waren— man muß bedenken, daß wegen des fünfſtündigen Zeitunterſchiedes die Berliner Nachrichten am frühen Abend in New Nork eintrafen— bildeten ſich Gruppen, die die Reſultate kommentierten. In der Hauptſache bewegten ſich dieſe Kommentare auf der Linie der Sonntag⸗Morgen⸗Zeitungen, die in den Vortagen faſt ausnahms⸗ los die Wahl Hindenburgs ungünſtig beurteilen. Die Mehrgahl der New Porker Morgenblätter hatten in den Spalten Vorausſagen über den Ausgang der deutſchen Wahlen gemacht. Die„New Nork World“, die unter den New Porker Blät⸗ zern als deutſchlandfreundlich bezeichnet wird, ſchließt:„Die Well wird die Wahl Hindenburgs als einen Sieg des Kriegsge⸗ dankens anſehen. Deutſchland ſtehen nur zwei Wege offen, entweder es vermehrt durch die Wahl ſeine inneren Schwierigkeiten pder es vermeidet ſie durch unmißverſtändliche Feſtſtellung der Lohalität gegenüber den republikaniſchen Prinzipien“. Der bekannteſte Leitartikler in Amerika, der Chefredakteur der Hearſtpreſſe, A. Brisbane, der gewöhnlich den Gedankengang des amerikaniſchen Mittelſtandes wiedergibt, ſchreibt im„New Hork American“:„Hindenburg iſt ein herrlicher alter Krieger, der ſogut für die Regierung einer modernen Republik geeignet iſt als Tutankhamen. Er kandidiert als ein Vertreter der Hohenzollern.“ Neid iſt dem Menſchen natürlich; dennoch iſt er ein Laſter und ein Unglück zugleich. Der Neid der Menſchen zeigt an, wie un⸗ 2— ſich fühlen; und ihre beſtändige Aufmerkſamkeit auf un ſremdes und Laſſen, wie ſehr ſie ſich langweilen. Schopenhauer. Zwe orktiſche Sechverſtändige über Amundens Noröpolſlug (Nachdruck verboten.) Wenn Raold Amundſen nach Kopenhagen kommt, beſucht er gern den Kapitän Godfred Hanſen. Beide haben arktiſche Intereſſen und im Jahre 1920, als Amundſen die Maud“Expedition nach dem Nordpol vorbereitete, wurde Kapitän Godfred Hanſen damit betraut. ne Devpots anzulegen. welche Amundſen auf der Rückkehr vom Pol ächern ſollten. Die„Maud“⸗Expedition ließ ſich nicht durchführen nach dem Plan, daß das Schiff mit dem Polarſtrom über den Pol treiben ſollte. Ider in ſedem Falle dicht vorbei. Als dies Amundſen klar wurde, kellte er ſich reſolut um und ſagte: So muß ich wohl nach dem Pol liegen. Und im vorigen Jahre legte er ſich eine Flugerpedition mrecht. Aber gerade als der Start anberaumt werden ſollte. brach zas Unternehmen vollſtändig zuſammen. Die ökonomiſche Baſis ver⸗ 8 ſen konnte nicht einmal dieſes Ungemach Amundſens außer⸗ Energie lähmen oder ſeinen Mut niederſchlagen. Im Faufe der letkten Monate hat der Exveditionsplan ſich aus den Ruinen erhoben, und gegenwärtig hält Amundſen ſich mit der ganzen Aus⸗ küſtung auf Spitzbergen auf. um die lekten Vorbereitungen zum Start efſen. 5 iſt eine recht große Erpedition, ſagte dieſer Tage einem Ausfrager von„Köbenhavn“ Godfred Hanſen. Freilich ſollen an der Polfahrt ſelbſt nur ſechs Mann teilnehmen. drei auf jeder der zwel Flugmaſchinen. die Amundſen mit hat. Außer den Mechanikern und anderen Helfern ſind der Chef der Flugmaſchinenfabrik und der Chefingenieur der Motorfabrik hinauf nach Spitzbergen gereiſt. damit alles ſo vollkommen als möglich inſtand geſetzt werden kann. Außer Zem nehmen einige von Norwegens beſten Meteorologen an den Vor⸗ n teil, zerege Maſchinen ſollen zufammenbleiben, ſo daß ſie ſich im Falle eines Unglücks beiſtehen können. Sollte die eine hava⸗ rieren, ſo kann die andere benutzt werden, um die Tour zu vollenden. Es iſt viel Gewöch darauf gelegt worden, daß die Flugzeuge auf dem Schnee und in ten landen können, zund in ſedem Falle ſollen ſie guf den Pol ſelbſt niedergehen, oder doch. wenigſtens ſo nahe, als dies möglich. iſt. e Der Handelsredakteur desſelben Blattes erklärt, daß Deutſch⸗ land der Angelpunkt allen europäiſchen Geſchehens ſei, und daß die Wahl Hindenburgs, die für Amerika immer unverſtändlich bleiben würde, die allgemeine europäiſche Geſchäftslage ungünſtig beeinfluſſen würde. In der„New Nork Times“, die ſich mit der Haltung der amerikaniſchen Bankiers befaßt, wird geſchrieben: „Es müßte ſchon ein ganz verwegener amerikaniſcher Bankier ſein der nicht die Folgen der Wahl Hindenburgs abwarten würde“. Die„Chicago Tribune“ überſchreibt die Nachricht ihres Berliner Korreſpondenten von der Wahrſcheinlichkeit der ſicheren Wahl Hindenburgs:„Deutſchland hat die Macht gewählt“ und bezeichnet Hindenburg als den Mann, der den„Stuhl für die Hohenzollern anwärmen“ ſoll. In ihrem Leitartikel ſchreiben die„Newyork Times“: „Deutſchland macht einen Kopfſprung ins Waſſer“ und erklärt die Wahl Hindenburgs damit, daß das deutſche Volk ſich dabei von ſeinem Enthuſiasmus habe leiten laſſen und nicht von ſeinem Verſtande. Ein Reif wird dadurch auf die europäiſchen Hoffnungen fallen. Die Schwierigkeiten der engliſchen Regierung, eine paſſende Formel für den geſicherten Frieden zu finden, werden ſich verdoppeln. Das franzöſiſche Mißtrauen gegenüber Deutſchland wird wachſen. Alle, die für eine finanzielle und induſtrielle Geſundung Europas gear⸗ beitet haben, werden nunmehr in eine Periode der Rückſchläge und Zweifel des Gelingens eintreten müſſen. Es wird nötig ſein, daß die amerikaniſchen Bankiers extra bekannt geben, daß nunmehr keine deutſchen Anleihen in Amerika mehr aufgelegt werden.“ Die Newyorker Preſſe hat ſofort nach Bekanntgabe des offi⸗ ziellen Wahlreſultates, das ihr bereits vor 9 Uhr abends amerika⸗ niſcher Zeit von ihrem Berliner Büro zugänglich gemacht war, ver⸗ ſchiedene amerikaniſche Führer um ihre Meinung befragt. General Henry Allen, der frühere Kommandeur der amerikani⸗ ſchen Beſatzungstruppen in Deutſchland und einer der aufrichtigſten Freunde, die Deutſchland in Amerika hat, erklärte:„Meiner Anſicht nach wird ganz Amerika dieſen Ausgang der Wahlen als einen direkten Schlag gegen die Republik in Deutſchland anſehen und wird weiter eine Vergrößerung der Schwierigkeiten derjenigen europäiſchen Fragen darin ſehen, die für die Wiederherſtellung der Weltwirtſchaft und unſer eigenes Wohlergehen ſo überaus wichtig ſind. Die erſte und ernſteſte Folge dieſer Wahl wird ein ungünſtiger Einfluß auf die übrige Welt ſein mit Bezug auf die Feſtigkeit der deutſchen Republik. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß Hindenburg als das deutſche Idol eine große Zahl von Wählern aller Parteien, be⸗ ſonders von Frauen, auf ſich vereinigt hat.“ Man ſieht, daß dieſe Amerikaner, irregeleitet durch die tendenziöſen Meldungen unſerer ſchwarz⸗rot⸗goldenen Preſſe, keine Ahnung von der tatſächlichen Be⸗ deutung der deutſchen Reichspräſidentenwahl haben. Doch wir ſind ohne Sorge, daß ſie gar raſch ihre Meinung revidieren werden müſſen.(D. Schriftl.). Unterredung mit Painlevé Die Pariſer Ausgabe des„Dafly Mail“ veröfſentlicht ein Inter⸗ view, das Painlevé einem ſeiner Vertreter gewührt hat. Paialeve erklärte, daß er den lebhaſten Wunſch hege, ſich nächſtenz nach England zu begeben. Ein endgültiger Beſchluß ſei allerdings noch nicht gefaßt worden. Es ſei wahrſcheinlich, daß Briand mit ihen nach London gehen werde, um mit Churchill über die Kriegsſchuldenfrage zu verhandeln. Was die Kriegsſchuldenfrage anſange, ſo bleibe Frankreich ſeinem gegebenen Wort getreu. Es werde feine Verpflichtungen erfüllen. Das Problem der Kriegsſcheil⸗ den ſei außerordentlich verwickelt. Früher oder ſpäter müſſe es aber in Angriff genommen werden. Eine Diskuſſion ſei aber nur möglich, wenn poſitive Vorſchläge gemacht würden. Auslandsrundſchau England und die Kommuniſten — London, 27. April. Der politiſche Korreſpondent der„Dally Mail“ ſchreibt: Die Regierung hege gegenüber der geſteigerten Tätig⸗ keit der Kommuniſten in Großbritannien eraſte Bedenken. Die Zu⸗ nahme der von Moskau aus inſpirierten Verſchwörungen ſei durch die 00 Regierung ermöglicht worden, die der umfangreichen ertretung der Fow ets in England volle diplomatiſche Vorrechte zu⸗ erkannten. Es beſ guter Grund zu der Annahme, daß Baldwin durch die neueſte Entwicklung der kommuniſtiſchen Betätigung tief beeinflußt ſei, was auch aus ſeiner Rede in Worcheſtber hervorgehe. — Rio de Janeirv, 24. April.(Spezialkabeldienſt der United Preß). Der deutſche Geſandte Knipping hat dem Präſidenten Bernardes ſein Beglaubigungsſchreiben überreicht. Wenn die Expedition ihre Beobachtungen gewacht hat, wos von Intereſſe ſein kann, muß man daran denken, zurückzukommen. Wenn 5 tuntbehſt iſt, will 0 zurück nach Spitzbergen fliegen; hier hat 8. Aber die Möglichkeit iſt vorgeſehen, daß es nicht glücken kann, auf dem Flugzeug wieder zurückzu⸗ kehren. Man will eventuell ausführen, was ſchon Hanſen verſuchte, nämlich den Rückweg zum Kap Columbia in Amerika wählen. Das iſt das nächſte Land, oder beſſer geſagt: Grönlands näher, aber die Jagdverhältniſſe ſind beſſer auf dem andern Die Fagmaſchi nen führen eine vollſtändige Polarausſtattung mit: Schültten uſw. und Proviant für ſechs Wochen für den Fall, daß die Expedition zu Fuß die 750 Kilometer zurücklegen muß zum Kap Columbia, das iſt eine Strecke wie die von Kopenhagen nach Bergen in gerader Linie. Am Kap Columbia liegt ein kleines Depot, das, fagte Kapitän Hanſen weiter, ich anlegte für die„Maud“⸗Expedition. Das Depot liegt allerdings ſeit dem ene⸗ 1920 dort, doch ich möchte glauben, 905 es iſt. Die iſt, daß die Bären nicht auf die Fährte eines ſolchen Depots kommen; ſonſt zerſtören ſie es. Aber es pflegen nicht viele Bären an der Stelle zu ſein. Wir fan⸗ den dort die Schutzhütte, welche Pear 1909 ſehte. als er vom No kam, und ſie war ganz un — Kap Columbia kann C 1 e wo wir auch 1920 ein Hauptdepot ange 5 die Route geht ſo zum Kap York, zu Knud Rasmüſſend imos. Auf die Frage, was er meine über die Ausſichten der Durch⸗ 11— der Ervedition, ſagte Hanſen: Ich glaube ſie glatt vor ch wird. Am—510 hat in ſeiner Vorausſicht die un⸗ günſtigſten Verhältniſſe in racht gezogen. Die Vorbereitungen ſind, ſo weit ich wahrnehmen kann, ganz ausgezeichnet. Die Frage, welche Bedeutung das Unternehmen erhalten könne, beantwortete Hanſen: Ein Flug über das Polarmeer wird von roßer geographiſcher Bedeutung ſein Es gibt viele bage welche vollkommen unbekannt ſind, und wir können nun larheit bekommen über die Verteilung von Land und Waſſer in der Polargegend. Es können natürlich auch viele andere Beob⸗ achtungen ausgeführt werden, welche ſpäter fruchtbringend werden können. Und endlich iſt dies ein Moment, das nicht unterſchätzt werden darf: der Weg zwiſchen den Weltteilen iſt bedeutend kürzer über den arktiſchen Ozean als über die Weltmeere. Von Japan bis Tromſö ſind es nur 4000 Meilen, wenn man den Weg über das Polarmeer zurücklegen kann. Von Amerika kann man über Grönland und Island ſehr⸗ Letzte Meloͤungen Ein Glückwunſch aus Aannheim Sofort nach Ausgabe der erſten Morgenzeitungen ſandte die Wahlkreisleitung der Deutſchnationalen Volkspartei Mannheim das nachſtehende Telegramm: „Reichspräſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg, Hannover. In heißer Freude und tiefer Ehrfurcht begrüßen und beglück⸗ wünſchen wir den beſten deutſchen Mann als unſer Staatsoberhaupt. Euer Exzellenz werden mit Gottes Hilfe und freudig unterſtützt von die ihr Vaterland lieben zum Segen des geſamten Volkes wirken.“ Jürſt Sayn⸗Wittgenſiein ködlich verunglückt — Hanau, 27. April. Der auf Schlos Berleburg wohnende 46jährige Fürſt Richard zu Sayn⸗Wittgenſtein iſt geſtern mit ſeinem Auto in der Nähe von Hanau tödlich verunglückt. Der Fürſt kam von der Beiſetzung ſeines verſtorbenen Schwiegervaters, des Prinzen Alfred v. Loewenſtein⸗Wertheim⸗Preußenberg auf Schloß Langen⸗ felde in Baden. Das Auto erlitt einen Reifbruch und ſtürzte in den Straßengraben. Getötet wurde außer dem Fürſten noch der Chauf⸗ feur. Seine Gattin und ſein Sohn wurden leicht verletzt. Ein ettner⸗Frachtſchiff projektiert — Hamburg, 26. April. Um weitere praktiſche Erfahrungen üben der Flettner⸗Rotor zu ſammeln, plant die Marine⸗Leitung in Uebereinſiimmung mit dem Verband deutſcher Reeder, ein erſtes großes Rotorfrachtſchiff zu bauen. Die Marineleitung hat ein 3000 Tonnen Rotorſchiff in Auftrag gegeben, das in etwa 12 Monaten zur Ablieferung kommen foll. Paſſibde Beſtechung — Leipzig. 26. April. Wegen paſſiver Beſtechung iſt hier ein Krimimalbeamter verhafbet worden, deſſen Reſſort die Bekämpfung der geheimen Spielklubs war. Es konnte ihm nachgewieſen werden, daß er mit den Vorſtänden von zwei Spielklubs in Verbindung ſtand und gegen Juwendung pekuniärer Vorteile von der Anzeige abgeſehen hatte. Die Unterſuchung iſt noch auf einen zweiten Krimi⸗ nalbeamten ausgedehnt worden. Europareiſe des amerikaniſchen Schatzſekrekärs J Berlin. 25. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Der amerika⸗ niſche Schatzſekretär Winſton, der auf einer Europareiſe das inter⸗ alliierte Schuldenproblem ſtudieren will. hat jetzt, wie der„B..“ aus London gedrahtet wird. London verlaſſen, um nach Berlin zu fahren. Bevor Winſton nach Amerika zurückkehrt, wird er noch Paris beſuchen, um ſich über Frankreichs finanzielle Lage zu unterrichten. Wieder ein franzöſiſches Kriegsgerichtsurteil — Paris, 26. April. Das erſte Kriegsgericht der republikaniſchen Garde in Paris hat geſtern den Deutſchen Gobel, Beſther eines Kaffechauſes und Wachhabender eines Gefangenenlagers während des Krieges in Diemerode bei Kappel in contumatiam zum Tode ver⸗ urteilt, weil er angeblich einen franzöſiſchen Sergeanten im Oktober 1918 erſchoſſen haben ſoll. Die bulgariſchen Skudenken freigelaſſen Die in Berlin verhafteten 32 bulgariſchen Studenten ſind nun⸗ mehr auf freien Fuß geſetzt worden. Es iſt ihnen mitageteilt worden, daß bei dem Verſuch einer Fortführung ihrer Beſtrebungen die deut⸗ ſchen Behörden zu dem Mittel der Ausweiſung greifen müßten. Zu⸗ nächſt wird jedoch dieſe Maßregel nicht durchgeführt werden. Die Erhöhung der bulgariſchen Miliz Am Samstag abend ſtatteten die Geſandten von Frankreich, England und Italien dem Außenminiſter Dr. Nintſchitſch einen Beſuch ab und teilten ihm mit, daß die Botſchafterkonferenz der bulgariſchen Regierung die Erhöhung der bulgariſchen Miliz um 7000 Mann erlaubt habe. Die drei Geſandten erklärten. daß dieſe Erlaubnis keine Verletzung des Friedensvertrages bedeute, da ſie nur provi⸗ ſoriſch bis zum 31. Mai ertellt worden ſei. Die Entente könne aber auch vor Ablauf dieſer Friſt verlangen. daß die 7000 Mann innerhalb acht Tagen wieder entlaſſen würden. Amerikaniſche Beurkeilung der franzöſiſchen Finanzkriſe Newyork, 27. April. Führende Bankkreiſe erklären, daß Frankreich nur zwei Wege zur Geſundung offen ſtehen. Entweder müſſe es zu einer Aufwertung des Franken ſchreiten, oder eine Stabiliſierung auf einer beſtimmten Baſis vornehmen. Bei einem Verſuch zur Aufwertung müßte das franzöſiſche Finanzminiſterium die ſchwebende Schuld umbilden in langfriſtige mit einem niederen Imsſatz ausgeſtattete Schatzſcheine und außerdem zu draſtiſchen Spar⸗ maßnahmen beſonders im Armeebudget chreiten. — Mannheim, 27. April. Ado von Achenbach, Dramaturg am Mannheimer Nationaltheater, iſt von Intendant Dr. Kaufmann für das Stadttheater Bern als Dramaturg und Spielleiter ver⸗ pflichtet worden. *Stkaaksſekretär Trendelenburg wird an der Spitze der deut⸗ ſchen Handelsdelegation am Montag in Paris eintrefſen. * Jugoflawien beſtellt deulſche Luftſchiffe. Der„Secolo“ be⸗ richtet aus Belgrad, daß die ſugoſlawiſche Heeresleitung ſich für die Beſtellung von zwei Zeppelinluftſchiffen in Deutſchland entſchie⸗ den habe. Es ſei bereits ein Auftrag an die alliierte Kommiſſion abgegangen. CCFFFCbCCCCCbCC0ͥã ² bbccccCc cCcccccCccc cccccccccccc leicht nach England kommen. Welche Route wirklich praktiſch iſt, kann eine große Rolle in der Luftfahrt der Zukunft ſpielen, und darum iſt es von wirklicher Bedeutung, daß der Verſuch, eine Ver⸗ kehrsroute über die Polargegend zu legen, gemacht wird, je ſchneller, um ſo beſſer. Es iſt alſo keine kleine Perſpektive, die Amundſens 1 auf dieſe Weiſe öffnet. uf ſpezielle Frage nach mundſens perſönlicher Trlebfeder, deſe Nordpokfahrf zu unternehmen, ſagte der Sachverſtändige: Amundſen iſt der energiſchſte Polarfahrer der Welt. Er wollte beſtimmt nach dem Nordpol. Doch da er nicht genug Geld hatte für das lang⸗ wierige Unternehenen, änderte er ſeinen Plan und überraſchte die Woelt mit der Entdeckung des Südpols. Glei hwohl fühlt er ſich der Welt verpflichtet, weil er ſich gelobt hatte, an den Nordpol zu ge⸗ langen. Und da er es ſich gelobt hatte, ſollte es auch einmal Ernſt werden. Und nun ſteht er im Begriff, das Verſprechen einzulöſen⸗ Es Ehr geiz, der hinter dem Unternehmen ſteckt. ie denken Sie über Amundſens Flug nach dem Pol? fragte der Vertreter von„Köbenhavn“ außerdem den Chef des däniſchen Fliegerkorps Oberſt Koch, der Kenntnis über die arktiſchen Gegenden von eigenen Reiſen hat. Es iſt, ſo lautete die Antwort, das Wetter, das Schwie⸗ rigkeiten bereiten kann. Wenn z. B. trübes Wetter herrſcht, wird eine Landung auf dem Eiſe mit großem Riſiko ver⸗ bunden ſein, weil es ſchwer ſein wird, aus der Luft die Uneben⸗ heiten auf dem Terrain zu ſehen. Im Sonnenſchein wirft ſelbſt der kleinſte einen lſ Schatten, aber bei trübem Wetter bemerkt man ihn kaum, ſelbſt wenn man im Schnee geht. Da kann es unverſehens geſchehen, daß man auf eine Unebenheit tritt in dem Glauben, daß es eine beſonders ebene Stelle ſei. Eine kleine Unebenheit kann eine Maſchine zum Ken tern bringen. Das braucht nicht lebensgefährlich für die Paſſa⸗ giere zu ſein, aber die Maſchine kann havarieren. Auch kann Nebel auftreten, und eine große Rolle ſpielt det Wind, der zu Schneetreiben führen kann, das die Orien! tierung erſchwert. Doch ſelbſt das Wetter kann den Fiag nicht unmöglich machen. Die Kälte kann beläſtigen, doch ſie iſt nich ſo ſchlimm im Mai, und Amundſen ſtartet kaum früher. Er kann gut einige Wochen benutzen, um die Maſchinen zu prüfen. Auf die Frage, wie lange Zeit es dauern werde, um dis zum Pol zu fliegen, erwiderte Koch: Von Spißzbergen ſind es 1200 bis 1300 Kilometer, und es können mit den großen Maſchinen reichlich an die zehn Stunden zurückgelegt werden. Glauben Sie, daß„es glückt? war die Schlußfrage. Worauf die Antwort erfolgte: Es iſt immer ein Wagnis, aber ich habe keinen Zweifel, daß es glücken kann, den Polflug Aöcearere m u, — Nontag. den 27. Apru 1925 neue Mannheimer Jeltung Nbend⸗Nusgade) 3. Seite. Nr. 193 Keichs⸗Reklame⸗Meſſe II +. Keklame-Meſſe und Einzelhandel Von Karl Grunewald, Abteilungsleiter und Reklamechef der Firma Hermann Wronker.⸗G. „Reichs⸗Reklame⸗Meſſe“. In dieſen Worten iſt die gewaltige Vedeutung der Anpreiſung von Waren irgendwie und irgendwelcher Art zufammengefaßt. Aus den kleinſten Anfängen heraus hat ſich in wenigen Jahrzehnten der bildenden Kunſt, dem Kunſtgewerbe uund der Wiſſenſchaft ein wertvolles Gebiet eröffnet, das in gemein⸗ mer Arbeit an der Veredelung des Reklameweſens mitwirkt. Ohne Frage wird auf der Reichs⸗Reklame⸗Meſſe alle das ge⸗ zeigt werden, was in Verbindung mit dem Wort„Reklame“ ge⸗ racht werden kann. Von den kleinſten und einfachſten Zugabe⸗ ketkeln bis zu den großartigſten elektriſchen Lichtbuchſtaben⸗An⸗ agen dürfte dort alles das erfaßt werden, was dieſem ſo wichtigen Wirtſchaftszweig dienen ſoll. Jede Reklame kann ihren Zweck in mehr oder weniger großem Maße erreichen. Aber der gewaltige infang des in Frage kommenden Gebietes und die im Verhältnis zur Größe des Betriebes zur Verfügung ſtehenden Mittel erfordern dacgtältige Auswahl der anzuwendenden Möglichkeiten. Man kann abei grundſätzlich 2 ſcharf voneinander ſich trennende Kategorien zur Anwendung bringen. Man kann auf der einen Seite die un⸗ mittelbar in ihrer Wirkung leicht kontrollierbare Reklame, auf der anderen Seite die mittelbare nur ſehr ſchwer zu kontrollierende erückſichtigen. In Nachfolgendem ſoll nur von den erſteren, alſo en mittelbaren Reklamemitteln die Rede ſein. Um raſch wirkſame und leicht kontrollierbare Reklame irgend⸗ welcher Art zu machen, bedient man ſich jetzt mit ſicherem Erfolg zweier Wege. Der eine iſt das gedruckte Wort. bezw. die bildhafte iedergabe. der zweite: Das zur Schauſtellen der Obiekte in geeigne⸗ ter Weiſe. Erſtere wird faſt ausſchließlich durch die Zeituna bewirkt Für letzteres kommt das Schaufenſter und in nicht ſeltenen Fällen auch heute ſchon die von lebhafteſtem Verkehr umbrandeten Plätze der Großſtadt in Frage. 8. Für die Anzeige, die etwa ein einzelner zur Veräußeruna oder twerbung irgend eines Gegenſtandes aufaibt, bis zur vornehm aus⸗ geſtalteten vielſeitigen Beilage der großen Waren⸗ und Kaufhäuſer übt es eine Unmenge von Varianten. die von dem Fachmann durch die ſchier unerſchöpfliche Zahl von Hilfsmitteln ſowohl in ihrer An⸗ ulichkeit, als in ihrer Wirkung beeinflußt werden können. Hierzu geben ihm nicht allein die bildlichen Ausſchmückungen ſeiner Anzeige, en Entwürfe ſehr häufig von allererſten Künſtlern hergeſtellt ſind, wertvolle Hilfe, ſondern auch der modern eingerichtete Verlag kann rch geſchickte Anwendung einer Unzahl von Feinheiten mit dazu tragen. die Wirkſamkeit der Anzeige beſonders zu heben. Ich weiſe nur auf die vielen Arten der Schriftzeichen hin. die von der zierlichen. ünnen Kleukens⸗Antiaua oder Tiemann⸗Kurſiv bis zu der eindrucks⸗ vollen, ſtarken Behrends oder Kochſchrift. oder wie ſie alle heißen. daß ne Menge verſchiedenſter Möglichkeiten bieten,. wobei ich nicht un⸗ erwähnt laſſen will, daß die Anwendung nicht bedruckten Raumes der ein Wort oder einen Satz umrabmt. in ſeiner bedeutenden Wirkung nicht unterſchätzt werden darf. N Beſonders intenſiv wird in dieſer Weiſe vom Einzeſhandel eklame betrieben und es darf in dieſem Zuſammenhange nicht un⸗ geſagt bleiben, daß es Pflicht eines ſeden Kaufmannes iſt, auch bei der Abfaſſung der Reklame ſich der Verantwortung der Geſamtheit gegenüber bewußt zu ſein. Ich habe hierbei beſonders die Fälle von upreifungen im Auge, die mehr verſprechen, als ſie zu halten ge⸗ willt oder in der Lage ſind. Oberſter Grundſatz bei Abfaſſung jeg⸗ licher An eiſung muß„ das kaufende Publikum auf wirklich beſonders günſtig Nn verweiſen 1 wollen. Auch auf einen anderen Zweig Reklame in der Zeitung iſt notwendigerweiſe Hinzuweiſen und das iſt die Reklame des geſchriebenen Worles, die käuſtg in belletriſtiſcher Umrahmung recht günſtige Reſultale ge⸗ zeitigt hat. Schriftſteller von Ruf und ſehr viele Zeitungsfachleute Eten ſich für dieſen Zweig der piettame willig und mit beſtem rfolg zur Verfügung geſtellt. A Von unſchätzbarem Werte iſt neben der gedruckten Reklame die nwendung des zweiten Weges: die Ausſtellung des Objektes. Hier⸗ für kommt, wie ſchon erwähnt, in allererſter Linie das Schaufenſter n Betracht. Aber auch hierin gibt es ſelbſt für den Laien feſtſtell⸗ are, nennenswerte Unterſchiede. Ein unſauberes, geſchmackloſes enſter wird niemals die ſuggeſtive Wirkung auf das Publikum ausüben können, wie das geſchmackvoll vornehm dekorierte. Kunſt und Kunſtgewerbe ſtellen heute hierfür bedeutende Mittel zur Ver⸗ begung. Im Gegenſatz zu früher, wo man in einem Schaufenſter ſwt viele Gegenſtände der verſchiedenſten Art gemeinſam zeigte, 5 man neuerdings dazu übergegangen, ſelbſt in einem großen Fenſter, Stden oder höchſtens einige zuſammenwirkende Gegenſtände zur dobau zu ſtellen, wodurch die Eleganz des Fenſters beträchtlich ge⸗ oben wird. Die Wirkung auf den Beſchauer iſt natürlich beim pf trachten dieſer wenigen miteinander harmonierenden Gegenſtände ſtan intenſiver, als wenn das Auge fortwährend von einem Gegen⸗ —— zum andern wandert. Hierbei iſt auch zu berückſichtigen, daß rkſame und wohldurchdachte, bezw. richtig angebrachte Beleuch⸗ ſungskörper die Wirkung der Dekoration entſprechend beeinfluſſen. Zuſammenfaſtend darf feſtgeſtellt werden, daß richtig dekorierte Schaufenſter in Verbindung mit wohldurchdächter, forgfältig durch⸗ ben deteeber Zeitungsretlame den Erfolg immer für ſich n wer⸗ In der Zeit des langſamen wirtſchaftlichen Wiederaufſtieges, Berliner Muſikbrief Von Oscar Bie ie Opernkriſe wird hier chroniſch. Das Miniſterium kunder 0 ein 8— aufgeſtellt und hat ge⸗ der Au daß die Staalsoper zu piel braucht. Die Defizitzahlen, die in Pveſſe waren, ſtimmen zwar nicht, aber das Minus Migr Das iſt nämlich ſo gekommen. Als die Doppelwirtſchaft 5 Kroll eingerichtet wurde, war noch Inflation. Und die Inflation deabinderte hier, wie in jedem Betrieb, eine genaue Kalkulation, e ſich auch mit der Goldmark bewährt hätte. Zuerſt ging es ganz Waltz Im vorigen Jahr unterſtützte Kroll die Staatsoper ſo ge⸗ me tig, daß ſogar ein Plus herauskam. Aber jetzt will es gar nicht Feebr ſtinnnen Natürlich die Zeiten überhaupt und vielleicht auch ein wßeher das Radio, z 5 glaubt das Miniſterium ſeine Doppel⸗ Lattſchaft, für die es einſt ſo leddenſchaftlich eingetreten iſt, vor dem ſtendtag ſetzt nur verantworten zu können, wenn man eimige Ab⸗ ſtche inacht. Nur ein paar Abſtriche, nicht eiwa ein Abban. Es nd nicht 15 von den großen Künftlern, die entlaſſen werden ſollen, au vielleicht 5. Und bei den techniſchen Arbeitern glaubt man — noch ſparen zu können. Wie es auch ſei, es gab erregte Sitzun⸗ laſ und piel Traurigkeit im Opernhaus. Man ſprach von der Ent⸗ aallung etwa der Artot, der Marherr und Kirchwers und Talens Wü der Salvatini. Man ſprach ſogar davon, daß hinter dieſen Wenſchen Drahtzieher ſtänden, die unliebſame Perſonen auf ſolchem de de los ſein wollten. Die Oper weigerte ſich. Das Miniſterſum gohte den Etat nicht zu bewilligen. Der Intendant meinte, er könne fahrenden Zug nicht plötzlich aufhalten, er könne nicht mitten Ub. Betrieb den kürzen und er ginge lieber, als daß er dieſe Miantwortung trage. Der Streit kam in die Zeitungen. Das werilterium beſchwichtigte, die Sache ſei nicht ſo tragiſch und man Ei de. ſchon einigen, wie immer bisher in ähnlichen Streitfällen. Beobachter wollten in dem Vorgehen gegen Schillings auch Non wieder dunkle Kräfte erkennen, die auf den Thron ſpekülierten. Eoch haben ſich die Wogen nicht beruhigt Es herrſcht eine größere Tüettering ſelbſtverſtändlich gegen die Beamten, die am grünen mi ch rechneten und der ganzen demokratiſchen Verfaſſung der Oper —4 old ſeien. Man nimmt die Kunſt in Schutz gegen die Wirtſchaft Sid häuft alle Sympathien auf den Dulder Schillings. So lange gehriftſteller über Kunſt ſchreiben, werden ſie immer die Nöte dieſer uugen die Nöte der Wirtſchaft herausſtellen. Es iſt ein typiſcher Fall döft er Zeit, ganz beſonders akut bei dieſer Kunſtgattung, die aus Anbeen Epochen übriggeblieben iſt, und darum wird es ſich nie Lauſcdas Deutſche Opernhaus beginnt gerade ſeine neue ſucht ahn. Die ſtädtiſche Aktiengeſollſchaft iſt gegründet, das Komitee in dem wir uns momentan befinder, iſt es dringendes Erfordernis ſpeziell für den Einzelhandel, hiervon entſprechenden Gebrauch zu ma Iſt dann nach vorerwähnter Methode das Reklame⸗Budget noch nicht ee erſt dann ſollten Reklamemöglichkeiten in Amven⸗ dunge gebracht werden, die in der Einleitung dieſer Zeilen kurz an⸗ gedeutet wurden. Drohende vernichtung der Figaretteninduſtrie In aller Kürze ſoll, ſo wird uns von unterrichteter Seite ge⸗ ſchrieben, dem Tabakgewerbe eine neue Steuer beſchert werden und zwar dergeſtalt, daß die bisherigen Steuerſätze für Zigarren, Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabak, ſowie Zigaretten um 25 Prozent er⸗ höht werden und daneben der Zoll auf eingeführte Rohtabake von 30 Mk. auf 80 Mk. für 100 Kilogramm hinaufgeſetzt wird. Speziell die Zigaretten⸗Induſtrie, die bisher ſchon prozentual am allerſtärkſten belaſtet war, inſofern, als ſie gegenüber den anderen Tabak verar⸗ beitenden Induſtrien, die 20 Prozent aus dem Kleinverkaufspreis der von ihnen hergeſtellten Fabrikate an den Staat für die Banderole abzuführen hatten, 40 Prozent des Kleinverkaufspreiſes uhrer Fabrikate aufzubringen 5 5 hat, glaubt mit Recht, dieſe erneute, über alles vernünftige Maß gehende Belaſtung nicht tragen zu können. Jedem Einſichtigen iſt dies ohne weiteres klar; denn letzten Endes iſt es abſolut nicht das gleiche, wenn ein Steuerſatz von 20 Prozent auf 25 Prozent vom Kleinverkaufspreis und im anderen Falle der bisher ſchon beſtehende von 40 Prozent auf 50 Prozent des Kleinverkaufs erhöht wird. Sobald man verſucht, ſich über die end⸗ gültige Belaſtung der Zigarette nach dem neuen Steuerentwurf klar zu werden, kommt man zu dem überraſchenden Ergebnis, daß für das Fabrikat ſelbſt ſo gut wie nichts mehr übrig bleibt und weitaus der größte Teil des Kleiverkaufspreiſes an den Staat abgeführt wer⸗ den muß. Im Nachfolgenden eine kurze Erläuterung hierzu: Die Bande⸗ role ſoll 22980 werden auf 50 Prozent. Der neue Rohtabakzoll wirkt ſich am Kleinverkaufspreis gemeſſen als eine Belaſtung von —3 Prozent des Kleinverkaufspreiſes aus. Die Umſatzſteuer muß ſowohl vom Fabrikanten, als auch vom Groſſiſten und Detailliſten nicht nur auf den tatſächlichen Warenpreis bezahlt werden, ſondern das eRich verlangte die Umſatzſteuer aus dem Geſamtpreis, alſo auch don der Banderole, ſodaß ſich bei der mehrfachen Bezahlung der Umatzſteuer ſpeziell durch dieſe Steuer eine Belaſtung des Kleinver⸗ kaufspreiſes von mindeens etwa 6 Prozent ergibt. Insgeſamt muß alſo mit einer Geſamtbelaſtung von 58 bis 59 Prozent ge⸗ rechnet werden. Bedenkt man nun, daß im allgemeinen mit einem Klein⸗ und Großhandelsnutzen von zuſammen mindeſtens 33—35 Prozent bei Artikeln des käglichen Bedarfs gerechnet wird, ſpeziell aber bei der ſteuerlich hoch belaſteten Zigarette für den Verſchleiß nur etwa 30 Prozent aufgewendet werden können, ſo ergibt ſich, vom Kleinverkaufspreis allerhöchſtens 11—12 Prozent für das Fabrikat ſelbſt verbleiben. Mit anderen Worten: eine 5 Pfg.⸗ Zigarette würde nach Einführung der neuen Steuer⸗ und Zoller⸗ höhung dem Fabrikanten einen Warenpreis von höchſtens 6 Mark das Tauſend laſſen. Von dieſem Betrage müßte er den Rohtabak und die fonſtigen Hilfsmaterialien, Packungen, Zigarettenpapier ufw. kaufen, die Koſten der Herſtellung beſtreiten und ſein Anlagekapital verzinſen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dies nicht möglich iſt, ganz abgeſehen davon, daß für den Fabrikanten jegliche Grundlage für die Kalkulation ſchwindet, ſobald einem reinen Warenpreis von nur 6 Mark allein 25 Mark für Banderole und daneben noch etwa 4 Mk. für Zoll, Umſatzſteuer uſw. gegenüberſtehen. Eine Erhöhung der Steuerſätze um 25 Prozent hätte unter dieſen Umſtänden mindeſtens eine 100proz. Er hö hu ng der heutigen Kleinverkaufspreiſe für Zigaretten im Gefolge, eine Tatſache, die außerordentlich drückend auf den Kon⸗ ſum wirken müßte und daher unbedingt zur Stillegung einer großen Anzahl von Betrieben führen würde. Es iſt auch nicht möglich, die höheren Preisſagen günſtiger zu kalkulieren; denn bei der Durchſtaffelung der Banderolenſteuerſätze wird die Rechnung letzten Endes immer wieder darauf hinauslaufen, daß dem Fabri⸗ kanten nur 12 Prozent des Kleinverkaufspreiſes für Rohſtoffe und Herſtellung ſowie Verzinſung ſeines Anlagekapitals verbleiben. Die Auswirkungen der neuen Steuer würden daher zu einer nahezu völligen Erdroſſelung eines Gewerbes führen, das bisher dem Staate ungeheure Summen erbracht hat, auf die der Herr Richsfinanz⸗ miniſter für die Folge ſicherlich nicht verzichten kann. Unter dieſen Umſtänden iſt es umſo bedauerlicher, man der Zigaretten⸗ induſtrie, die ja an und für ſich ſchon die am ſtärkſten belaſtete In⸗ duſtrie iſt, immer wieder mit neuen Steuererhöhungen droht und dabei ganz und gar vergißt, daß jeder kluge Finanzpolitiker erſt ge⸗ nau abwägen ſollte, inwieweit denn das zur Beſteuerung auserſehene Objekt überhaupt tragfähig iſt. In dieſer Hinſicht kann dem Ver⸗ faſſer der Tabakſteuernovelle nicht der Vorwurf erſpart werden, von vollſtändig falſchen Vorausſetzungen ausgegangen zu ſein. Nachdem nicht nur die Induſtrie, ſondern auch der Klein⸗ und Großhandel und endlich auch die Tabakarbeiter, welche Erwerbsſchichten aus⸗ nahmslos in der Durchführung der neuen Steuererhöhung die Ver⸗ nichtung ihrer Exiſtenz erblicken. ſchärfſten Proteſt gegen die Tabak⸗ ſteuernovelle erheben, darf wohl damit gerechnet werden, daß auch das Reichsfinanzminiſterium ſich der notwendigen Einſicht nicht ver⸗ ſchließt und davon abſteht, ein Gewerbe, das bisher dem Staate die höchſten Steuererträge lieferte, zu vernichten. Städͤtiſche Nachrichten Frühlingsfeſt des„Feuerio“ Unſere erſte Karnevalgeſellſchaft hielt am Samstag in dem mit und Lampions geſchmückten großen Saale des Fried⸗ richsparkes ihr Dekorierungsfeſt ab, dem ſie 1 51 den Titel Frühlingsfeſt gegeben hatte. Präſident Bieber ſprach bei der Vegrüßung der Erſchienenen ſein Bedauern über den nicht der Mitgliederzahl entſprechenden Beſuch aus. Man wollte ſchon vor 6 Wochen zuſammenkommen. Der Tod des Reichspräſidenten machte einen Strich durch die Rechnung. Die Verſchiebung auf den Vor⸗ abend des zweiten Reichspräſidenten⸗Wahlganges 15 ſicherlich eben⸗ falls den Beſuch ungünſtig beeinflußt. Präſident Bieber ſchloß ſeine Begrüßungsanſprache mit der humoriſtiſchen Wendung, man wolle, ehe die Welt untergehe, noch einmal mit der bekannten Feuerio⸗ gemütlichkeit einige vergnügte Stunden verbringen. 7 Im Mittelpunkt des Abends ſtand der Dekorierungsakt. Außer den Mitwirkenden und der Preſſe wurde eine große Anzahl Mitglieder ausgezeichnet, die ſich um den Feuerio in irgend einer Weiſe verdient gemacht haben. Da die Ehrenmitglieder im ganzen Reich zerſtreut ſind, ließ Präſident Bieber Zeng e H ildach au Worte kommen, der das bekannte Lied„Der Lenz iſt da“ extra für den Feuerio komponiert habe. Frl. Bieber, die ſtimmbegabte Tochter des Präſidenten, ſang das Lied mit ſchöner Tongebung und einer Beſeelung. Präſident Bieber ſprach alsdann allen den herzlichen Dank aus, die im verfloſſenen Jahre den Feuerio unter⸗ ſtützt haben. Die erſte Mannheimer Karnevalgeſellſchaft gehöre zu den Vereinigungen, die lieber nehmen als geben, und zwar aus wirtſchaftlichen Gründen. Der Elferrat habe bereits eine neue Idee für eine Veranſtaltung im nächſten Jahre, die geeignet ſein dürfte, Tauſende und Abertauſende nach Mannheim zu locken. Die Stadt⸗ verwaltung habe erfreulicherweiſe ſchon einen Zuſchuß ins Budget eingeſtellt in Anerkennung der Beſtrebungen des Feuerio, zur Hebung des wirtſchaftlichen Lebens der Stadt Mannheim beizutragen. Wenn nichts dazwiſchenkomme, ſei der nächſtjährige Karnevals⸗ zug ſichergeſtellt. Im vergangenen Jahre habe der Feuerio glän⸗ zend abgeſchnitten. Präſident Bieber gedachte in dieſem Zuſammen⸗ hang der tatkräftigen Mitarbeit der Preſſe, die es als ihre ſelbſt⸗ verſtändliche Pflicht erachtet, die gemeinnützige Tätigkeit des Feuerio zu fördern. Zum Schluß erſuchte der Redner diejenigen, die nicht vor die Elferratstafel auf der mit Lorbeerbäumen Aen Bühne zitiert wurden, dafür zu ſorgen, daß ihnen im nächſten Jahre ein Orden überreicht werden kann. Das Ahoi auf den Feuerio, in dem die Anſprache gipfelte, fand freudigen Widerhall. Zur Verſchönerung des Abends trugen neben der Kapelle Seezer, die flott konzertierte und ſpäter die Ballmuſik ſtellte, in hervorragender Weiſe Frl. Bieber, der Mundartdichter Heinrich aus Bellheim und die Gebr. Buck bei. Frl. Bieber ſang meh⸗ rere Lieder mit vornehmer Schulung und ſchönem Wohlklang. Die Stimme hat ſich in letzter Zeit ſo gekräftigt, daß die junge Dame ſich mit dem Gedanken trägt, zur Bühne zu beſein Muſikdirektor Bartoſch begleitete die Vorträge auf das feinfühligſte. Herr Heinrich erzielte mit ſeinen Dialektvorträgen, die er meiſterhaft wiedergibt, einen ſo großen Erfolg, daß man ihn nicht von der Bühne laſſen wollte. Neben zugkräftigen älteren Sachen ichen man manches neue, ſo u. a. eine auf einen feinen vaterländiſchen Ton geſtimmte Würdigung der Amerika⸗Zeppelinfahrt. Die Gebr, Buck, wie immer unübertrefflich, ſangen u. a. ein neues Duett mit dem populären„Ach wie aln)genehm!“ Eine reich aus⸗ geſtattete Tombola machte den glücklichen Gewinnern viel Freude, Die Loſe fanden reißenden Abſatz. Nach Abwicklung des Programms hielt ein Tänzchen jung u. alt noch mehrere Stunden in der fröhlichen, ungezwungenen, urgemütlichen Stimmung beiſammen, die man im Feuerio immer antrifft. Sch. „Gründung der Badiſch-Pfälziſchen Luftverkehrsgeſellſchaft. In den Räumen der Handelskammer Mannheim wurde am Samstag die Badiſch⸗Pfälziſche Luftverkehrsgeſellſchaft von 65 fübrenden badiſch⸗ pfälziſchen Handels⸗ und Induſtrie⸗Unternebmungen und Kommunal⸗ intereſſenten. zuſammen mit dem deutſchen„Aero⸗Lloyd“ mit einem Kapital von vorläufig 100 000 Mark gegründet. Die Geſellſchaft wird ſich in Betriebsgemeinſchaft mit dem Aero⸗Lloyd⸗Konzern an der Ent⸗ wickluna der badiſch⸗pfälziſchen und ſüddeutſchen Luftfahrt innerhalb des internationalen Luftverkehrs aktiv beteiligen. Die Rheintallinie wird nach Beſeitiaung der volitiſchen Schwierigkeiten ſofort auf⸗ genommen werden. In dieſem Zuſammenhang iſt der Eintritt des Präſidenten der Handelskammer in Köln. Louis Hagen, in den Aufſichtsrat von beſonderem Intereſſe. *Tödlicher Anglücksfall. Am vergangenen Samstag vormittag haben auf der Bellenſtraße mehrere Schulbuben mit einem Ball ge⸗ ſpielt. In dem Augenblick, als drei der Spieler dem Ball über die Straße nachſpringen wollten. kam das Auto eines in der Innenſtadt wohnhaften Arztes angefahren. Obwohl nach Zeugenausſagen Signal gegeben wurde und das Auto nicht ſo ſchnell gefahren iſt, wurde ein 9 Jahe alter Schüler vom linken Kotflügel des Wagens erfaßt, zu Bo⸗ den geworfen und überfahren. Der Wagen ſoll dem Knaben über die Bruſt gegangen ſein, was den ſofortigen Tod herbeiführte. Ob ein Verſchulden des Chauffeurs vorliegt. wird die eingeleitete Unter⸗ ſuchung ergeben. Lebensmüde. Geſtern nachmittag wollte ſich in den H⸗Quadra⸗ ten eine 34 Jahre alte Ghefrau durch Einatmen von Leuchtgas das Leben nehmen. Sie wurde darin verbindert. Grund zur Tat noch unbekannt. noch alles übrige geſucht, was die Hauptſache iſt. Man baut alſo das Haus mit dem Dach zuerſt. Mit dem ewigen Suchen hat man die Zeit vergeudet, ſtatt ſofort einen ſtarken Intendanten zu ernen⸗ nen, der die künſtleriſche Organiſation rechtzeitig in die Hand nimmt. Im Sommer will man das ſcheußliche Haus verſchönern und im September die Vorſtellungen beginnen. Aber wie man bis dahin ein tüchtiges Perſonal ergänzen oder verpflichten will, das weiß der Himmel. Es iſt oft davon die Rede geweſen, daß Bruno Walter als Generalmuſikdirektor beſtellt wird. Man hat ihn vor der Amerikareiſe angefragt, hat auch auf das Schiff gefunkt, aber jetzt, da er gerade in Berlin iſt verzögert man die Verhandlungen. Es iſt ſehr fraglich, ob Walter das Angebot annehmen kann. Er meint, er könne es nur tun, wenn man ihm die letzten Garantien böte und wenn er ſicher ſei, alle Mittel zu beſitzen, ein erſtes dout⸗ ſches Opernhaus zu ſchaffen. Der Fonds des Theaters beträgt 700 000 Mark und die Stadt gibt jährlich 300 000 dazu. Das reicht nicht für eine erſte Oper. Darauf wird Walter kaum eingehen können. Vielleicht blüht für Leo Blech noch einmal dieſer Weizen. Die Große Volksoper um wieder einmal den Tur⸗ nus der Berliner Opernhäuſer durchzugehen, ſpielt augenblicklich den Sommer durch unter Konkursverwaltung im Theater des We⸗ ſtens. Das Perſonal iſt ja noch ziemlich beiſammen geblieben und hängt ſehr aneinander. Ein großer Name ſteht auf dem Zettel. Titta Ruffo ſingt den Rigoletto. Titta Ruffo hat eben ein Konzert in der Philharmonie gegeben, das künſtleriſch einen ſchlechten Verlauf nahm. Er hatte das Pech, daß den Abend darauf Battiſtini ſang, der trotz ſeinem Alter heute noch eine unverminderte Technik und faszinierende Stimme beſitzt. Das⸗ ſelbe Pech hatte er kurz vorher in London gehabt. Dieſer einſt ſo berühmte Bariton, deſſen Kunſt das Grammophon in alle Welt ver⸗ breitet hat, kommt nicht mehr auf gegen die Italiener, die uns noch im Glanz ihrer Virtuoſitär beſuchen, obwohl wir im allgemeinen ſagen müſſen, daß der neue Import außer Gigli nicht gerade bedeutend war. Titta Ruffo hat jetzt eine rauhe Stimme, recht unkultiviert, ſpröde in der Technik, unſchön im Klang. und nur, wenn das Forte ihn mitreißt, ſtrömt noch ein Reſt der alten Kraft wirkſam in die Höhe. Das Trinklied aus dem Hamlet war im Konzert noch das beſte. Animaliſches Leben durchtoſte den Saal. Aber der Bajazzoprolog, Verdis Falſtaff und Puccini, alles das war ſehr ſchwächlich, und erſt gar ein paar italieniſche Lieder, die er zum beſten gab, waren zum Erbarmen. Das Publikum klatſchte wie toll, aber die Kritik ſchüttelte den Kopf. Man hoffte auf die Bühne. Er ſei eine dramatiſche Natur. Und richtig, immerhin deckt der naturaliſtiſche Ausdruck auf der Bühne manchen Mangel der Schule, aber nicht genug, um die Erinnerung an andere be⸗ rühmte Rigolettos nicht ſchmerzlich aufblitzen zu laſſen. Ruffo Gilda macht er ſelbſt ein Tempo, daß die Geſchichte aus dem Gleiſe fährt, Gilda ſich nicht mehr zurechtfindet und eine Kata⸗ ſtrophe droht. Im zweiten Duett ſchlägt er, obwohl er von Rache ſchnaubt, dem Dirigenten Dobrowen den Takt vor. Das Publikum johlt. Die Szene geht im Lärm unter. Sie wird dacapo geſungen. Die Leute geraten in eine unbegreifliche Erregung. Als Dobro⸗ wen wieder erſcheint, klatſchen ihm einige zu, andere pfeiffen ihn aus. Ein minutenlanger Kampf zwiſchen Sänger und Dirigenten im Publikum. Das Orcheſter ſteht auf und will weggehen. Der Regiſſeur tritt hervor und bittet ganz energiſch, die Demonſtra⸗ tionen zu unterlaſſen. So wird die Vorſtellung gerettet. Es war ein großes Publikum, elegant und prominent. Aber wer iſt mehr zu verurteilen, der Sänger, der ohne genügende Proben den Diri⸗ genten während der Vorſtellung maßregelt, und zwar einen ſo guten Dirigenten, oder das Publikum, das dieſe Taktloſigkeit des Taktſchlagens aufnimmt, um ſie durch einen unverzeihlichen Skan⸗ dal zu vergrößern? Literatur Neue Muſikzeitung, Verlag von Carl Grüninger Nachf. Ern Klett, Stuttgart.— Heſt 11 bringt zuerſt einen eee „Mimeſis“ von W. Dauffenbach, der das een in der Natur vorkommenden Klämgen und Geräuſchen ihren mehr oder weniger ſtiliſierten und idealiſierten en in muſiba⸗ liſchen Kunſtwerken beleuchtet; hierauf folgen bisher noch nicht ver⸗ öffentlichte Ergänzungen zu Hugo Wolfs Briefen. Hugo Seling führt ſeinen Aufſatz„Zu den Reformbeſtrebungen in der Geigen⸗ pädagogik“ zu Ende, während W. Anacker den„Wechſel von Takt⸗ art, Tempo und Rhythmus bei der Zuſammenſtellung von Vortrags⸗ folgen“ einer Unterſuchung unterzieht. Dann folgt eine Beſprechung der Tagebücher P. J. Tſchaikowskis durch O. v. Rieſemann mit in⸗ tereſſanten Zitaten daraus, weiter eine Würdigung des in Weimar eröffneten Max Reger⸗Archivs durch A. Richard. Opernbriefe aus Italjen, VBerichte über Uraufführungen, uſw., ſowie zwel fein⸗ ſinnige Lieder von F. Balluff und W. Bertens als Mufikbeilage bilden den Schluß des Heftes.— In Heft 12 finden wir zunächſt den erſten Teil eines Aufſatzes von Dr. Th. Haas über das tragiſche Lebensſchichſal des vor hundert Jahren hochgefeierten Wiener Sing⸗ ſpielkomponiſten„Ferdinand Kauer“, dann eine Unterſuchung von W. Meckbach, die aufzeigt, in welch feiner und humorvoller Weiſe Mozart in der Ouvertüre zu„Coſi fan tutte“ muſikaliſche Zitate aus der nachfolgenden Oper verwendet; weiter ſind in dieſem Heft „Beiträge zur Marſchner⸗Biogvarhie“ von W. Schaun mit noch un⸗ bekannten Briefen enthalten. Dr. Karl Klunger behandelt das Problem„Stimmforſchung und Stimmbildung“ und Paul Marſop gibt ein Bild von der Künſtlerſchaft des Münchener Generalmuſik⸗ noch ſeine vier. Sachverſtändigen und. dann hinterher wird iſt ein Mätzchenmacher. Und er iſt nervös. Im erſten Duett mit direktors Hans Knappertsbuſch. 4. Seite. Mr. 193 zeeue Mannheimer FJeitung[Abend⸗Nusgabe! Monkag, den 27. April 1925 „Zufammenſtöße. Am Freitag abend ſtieß ein aus Richtung Neu⸗Oſtheim kommender Straßenbahnwagen der Linie 10 mit einem in gleicher Richtung fahrenden Laſtkraftwagen mit Anhänger zuſam⸗ —5 wobei die Steuerung des Laſtkraftwagens beſchädigt wurde. wurden nicht verlezt.— Am Samstag abend ſtieß in der ohofſtraße vor dem Hauſe Nr. 78 eine 37 Jahre alte Frau mit rem Fahrrad gegen einen in Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen, zu Fall und erlitt ſchwere innere Verletzungen. Im Allgemeinen Krankenhaus. wohin die Verunglückte mit dem Sanitäts⸗ auto verbracht wurde. ſtellte man einen Wirbelſäulenbruch feſt.— Geſtern abend fuhr Ecke Burg⸗ und Seckenbeimerſtraße ein 13 Jahre alter Oberrealſchüler mit einem Leichtmotorrad gegen einen Straßen⸗ bahnwagen der Linie 10, wurde zu Boden geſchleudert und erlitt einen Bruch des linken Unterſchenkels. Nach Anlegung eines Notverbandes verbrachte man den Verunglückten mit dem Sa⸗ nitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus.— Am Samstag nachmit⸗ tag wollte ein 10 Jahre alter Volksſchüler mit ſeinem Fahrrad an einem beladenen Fuhrwerk vorbeifahren, kam aber dabei zu Fall und brachte den linken Fuß unter das Hinterrad. Der Fuß wurde ſta rk geguetſcht, ſodaß der Knabe ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Feſtgenommen wurden in den beiden letzten Tagen 17 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 4 Frauens⸗ perſonen wegen unſittlichen Lebenswandels. 25 Nicht identiſch iſt, wie wir auf Wunſch feſtſtellen, Dr. Wil li Friedmann, praktiſcher Arzt, L 15, 12, mit dem Arzt gleichen Namens, der nach der Mitteilung des Reichsblocks in letzter Nummer hei dem Zuſammenſtoß zwiſchen Reichsblock und Reichsbanner den äärztlichen Beiſtand verweigert hat. veranſtaltungen 3 Geſellſchaft für neue Muſik. Am 6. Mai findet im Rah⸗ men der„Geſellſchaft für neue Muſik“ in der Harmonie ein Kon⸗ zert ſtatt, in dem das Melodrama von Arnold Schönberg„Pier⸗ rot Lunaire“ zur Aufführung gelangt. Es iſt dies ein Werk für Sprechſtimme, Klavier, Piccolo⸗Flöte, Klarinette, Geige und Violoncello. Die Leitung liegt in Händen des Herrn Walter Herbert, die Sprechſtimme iſt durch Frau Maria Gutheil⸗ Schoder, Wien, beſetzt, am Klavier iſt Elſe C. Kraus beſchäftigt und die übrigen Inſtrumente bedienen Mitglieder des Leipziger Theater⸗ und Gewandhaus⸗Orcheſters. Ferner iſt noch ein Vor⸗ trag des Herrn Dr. H. Erof von der Univerſität Freiburg vor⸗ geſehen. Walter Rehberg. Am 12. Mai findet im Harmonieſaal ein Kammer⸗Orcheſter⸗Konzert unter Leitung von Walter Rehberg(am Klavier) ſtatt. Das Orcheſter, durch welches Werke von Bach, Mozart, Rameau und Haydn zur Aufführung gelangen, wurde von Walter Rehberg ſelbſt gebildet. Film⸗Kundſchau UAlhambra. Luxusweibchen...? Ein diffiziler Be⸗ griff— aber ein äußerſt geſchmackvoller, gediegener Film, ein Bilderbuch, in dem man gern blättern wird. Die Handlung— ſo 77 nicht literariſch— leicht hineingeplaudert, zu Anfang ein ernſtes ittendrama mit Courths⸗Mahlerſchem Einſchlag, biegt ſich gegen das Ende zu in der wunderbaren Natur Schreiberhau's plötzlich um und endigt luſtſpielhaft zum größten Entzücken der Beſucher. Lee Parry trägt mit ihrer jugendlichen Schönheit die Hauptrolle mit feinem filmſchauſpieleriſchen Können. Ihre blonde Weiblich⸗ keit nimmt den Zuſchauer immer und immer wieder gefangen, um⸗ ſomehr, als ſie in der ſympathiſchen Rolle ſich vom Luxusweibchen zu einer weltgewandten, geſchäftstüchtigen Dame entwickelt. Lydia Potechina gibt einen Raffketyp von unwiderſtehlicher Komik. Lya n verkörpert lebensecht eine kleine kokette Ka⸗ naille, Olaf Fjord Robert Garriſon und Hans Albers ſtellen Figuren aus der modernen Zeit, wie ſie nicht beſſer der Wirklich⸗ keit abgelauſcht werden können. Kurz alles in allem ein guter deſſen Erſcheinen nur lebhaft begrüßt werden gann. W. R. Afa-Theater„Schauburg“. Schon lange angekündigt, hat nun„Der Flug um den Erdball“ in der„Schauburg“ ſeinen Anfang genommen, und zwar geht die erſte Etappe„von Paris bis Ceylon“. Wir werden Zeuge des Konkurrenzkampfes zwi⸗ chen den Flugzeugfirmen Renard und Rix, wovon erſtere den ltflug in zwanzig Tagen, letztere die gleiche Strecke aber ſchon in dreizehn Tagen zurücklegen will. Das Probefliegen iſt ein böſes wei Flugzeuge ſtürzen ab, darunter das von Robert Rix (Bruno Kaſtner) ſelbſt geführte. Kein Flugzeugführer fand ſich nun mehr, der das gewagte Unternehmen ausführe wollte, ſo daß ſich Ellinor Rix(Ellen Richter) ſelbſt entſchloß, den Flug zu wagen. Als Begleiter hatte ſie einen bekannten Flieger, der ſich auf Betreiben Renards bereit gefunden hatte, den Flug zu ſabo⸗ tieren und einen— Verſicherungsagenten, der noch in letzter Minute, unter Einbuße ſeiner Hoſen, auf das Flugzeug aufſprang, um darüber zu wachen, daß ſeine Verſicherungsſumme nicht flöten ginge. So ging es denn unter mancherlei Zwiſchenfällen und Schurken⸗ ſtreichen Renards nach Genua, Kairo, durch die Lybiſche Wüſte nach der Cheopspyramide und der Sphinx, über das Rote Meer nach Aden und Colombo, wo nur das Dazwiſchentreten des Verſiche⸗ rungsagenten Paul Piquet(Hans Brauſewetter) Ellinor und Henry Turner(Anton Printer), der wegen eines Mordes von der Polizei geſucht wurde, dem Weltflug kein vorzeitiges Ende be⸗ reitete. Aber die Polizei war nun auf den Spuren des Rixflug⸗ zeuges, und von allen drahtloſen Stationen ging die Aufforderung in die Welt hinaus: Rixflugzeug zum Landen zwingen, Pilot ver⸗ haften. Beim Morgengrauen des achten Juni— der Flug hatte am fünften begonnen— hörte die ſechſte indiſche Flugzeugabwehr⸗ batterie das Surren eines Propellers. Das Flugzeug wurde be⸗ ſchoſſen und ſtürzte in die Tiefe. Der Weltflug ſchien ſein Ende erreicht zu haben, aber es war nur das Ende des erſten Teils.— „Felix will zum Zirkus“, Felix, der Kater, bereichert durch ſeine Moritaten das Programm. die neuen Salſonſchnellzüge Holland⸗Schwarzwald⸗ Bodenſee Die über die Schwarzwaldbahn im Zuſammenſchluß mit den in FD.Züge umgewandelten bisherigen Schnellzüge D 163/ 16“ Holland— Mannheim, die zwiſchen Holland—Baſel—Schweiz verkehren werden, neu eingerichteten Schnellzüge über die badiſche Schwarzwaldbahn D 157/ 0 158 werden in ihrem Lauf bemerkens⸗ werte Führung und im Wagendurchlauf erneute Verbeſſerungen er⸗ fahren. Zunächſt wird der Schwarzwaldzug D 157 auch zwiſchen Offenburg und Karlsruhe als ſelbſtändiger Zug neben D 163 gefahren, alſo als geſchloſſener Zug Konſtanz—Triberg—Karlsruhe. In der Gegenrichtung werden die Wagen des D 158 zuſammen mit dem früher gelegten D 176 Rheinland—Gießen—Frankfurt—Baſel zwiſchen Karlsruhe und Offenburg gefahren. Die Züge D 157%/D 158 erhalten u. a. Wagendurchlauf Amſterdam—Köln—Mannheim— Triberg—Konſtanz, die in Offenburg bzw. Karlsruhe in die Parallel⸗ züge D 163/ 164 beigeſtellt werden. Zu dieſen durchlaufenden Kurswagen 1. und 2. Klaſſe kommt, wie die Reichsbahndirektion auf eine entſprechende Bemühung Tribergs, wenigſtens einen Wagen⸗ durchlauf 3. Klaſſe Frankfurt—Triberg—Konſtanz mit Hilfe des D 176 herzuſtellen, mitteilt, in dankenswerter Weiſe ein noch dar⸗ aus hinausgehender Wagendurchlauf, indem D 176 vorausſichtlich einen oder zwei Kurswagen Dortmund—Gießen—Frankfurt—Tri⸗ berg—Konſtanz erhalten wird. Die Umſtellung eines Wagens mit 3. Klaſſe nördlich Karlsruhe etwa bis Mannheim läßt ſich nicht ermöglichen, weil D 163/ D 164 als neue FD.-Züge laut beſonderer Abmachungen nur die beiden Polſterklaſſen führen dürfen. Es wird alſo in dieſer Verbindung nördlich Karlsruhe über Schwetzingen nur die erſte und zweite Klaſſe beſtehen, dagegen iſt in der Nichtung nach dem Schwarzwald von Mannheim über Heidelberg und von dort mit D 176 die dritte Klaſſe vorhanden. In der Richtung nach Norden iſt der Zuſammenſchluß von D 157 mit D 175 nicht möglich, weil der letztere zeitlich zu früh liegt, während umgekehrt, wie erwähnt, der Zuſammenſchluß vollzogen iſt. Es ergeben ſich mit deſſen Saiſonzügen folgende Fahrzeiten: Mit dem Holland Mannheim—Triberg—Konſtanz⸗Zug: Köln ab 12.16 Nm.,, Mannheim ab.53, Karlsruhe ab.47, Offenburg an.53, mit dem Weſtfalen⸗Zug: Dortmund ab etwa.00 Vm., Frankfurt ab .50 Nm.(jetzt.40), Karlsruhe ab.48, Offenburg an.09, dort Vereinigung des Holland⸗ und Weſtfalenzuges zu D 158, Offenburg ab.16 Nm., Triberg an.36, Konſtanz an 11.09 Nm. In der Gegen⸗ richtung: Konſtanz ab.10 Vm., Triberg ab.48, Offenburg an .50 Vm., dort ab als Parallelzug vor dem Hollandzug.56, Karls⸗ ruhe an 11.11, dort Ueberſtellung des Hollandwagens auf D 163, Karlsruhe ab 11.37, Mannheim an 12.27 Nm., Köln an.16 Nm. Der Zweig nördlich Karlsruhe über Frankfurt—Gießen nach Weſtfalen fehlt in dieſer Verbindung, weil, wie erwähnt, D 175 zu früh liegt, um hier einen Uebergang zu ermöglichen. W. R, Rinderkuren Voll Sorge und Kummer blicken tauſende von Eltern auf ihre Kleinen, denen Kriegs⸗ und Nachkriegsentbehrungen nur zu deutlich ihren Stempel aufgedrückt haben. Skrofuloſe. Blutarmut und Ra⸗ chitis, drei Krankheiten, die in erſchreckendem Maße die Geſundheit unſeres Nachwuchſes gefährden. Die Gefahr, die dem geſamten deut⸗ ſchen Volke durch den Niedergang der Geſundheit unſerer Kinder droht, iſt von der Allgemeinheit längſt erkannt. Viele gemeinnützige Vereine und Organiſationen haben Mittel und Wege gefunden, den Kindern Erholung und Geneſung zu bringen. Bahnbrechend ſind dabei die Krankenkaſſen vorgegangen, in dem ſie die Kinder ihrer Mitglieder in eigene Heime ſchicken, in denen ſie neben einer guten kräftigen Koſt, einer geſunden Luft gleichzeitig die notwendige ärzt⸗ liche Behandlung erhalten. So beſitzt z. V. die Berufskrankenkaſſe der Kaufmannsgehilfen, die Deutſchnationale Kranken⸗ kaſſe in Hamburg, eine Anzahl Kinderheime auf die die Kin⸗ der nach ihren Erkrankungen verteilt werden, um gegebenenfalls gleichzeitig eine Badekur durchzumachen, deren Heilkraft den Geſun⸗ dungsprozeß beſchleunigt und die auch nachhaltiger wirkt als ein reiner Erholungsaufenthalt. Tauſende von Kindern haben durch der⸗ artige Kuren in wenigen Wochen ihre Geſundheit wieder erhalten und können dem Volksganzen als vollgeſunde Glieder eingereiht wer⸗ den. Ungezählte tauſende harren aber noch ihrer Geneſung und es iſt daher nur zu wünſchen. daß alle an der Kinderfürſorge beteiligten Körperſchaften ihr ſegensreiches Werk für unſere Kinder fortſetzen und darüber hinaus weiter ausbauen können. ** Gegen den Beamlenhandel. Das Reichsminiſterlum des In⸗ nern hat in letzter Zeit Richtlinien über die Frage des Handels von Beamten innerhalb von Reichsbehörden erlaſſen. Danach iſt das Handel treiben innerhalb der Behörden jetzt grundſätzlich ver⸗ boten worden. Auch ſollen Beamtenkonſumgenoſſenſchaften keine Begünſtigungen durch die Behörden mehr erhalten. Eine Tätigkeit von Reichsbeamten als Händler oder Handelsangeſtellten unterliegt § 16 des Reichsbeamtengeſetzes. Es iſt alſo nicht nur die Geneh⸗ migung der örtlichen Dienſtſtelle, ſondern der oberſten Reichs⸗ behörde, d. h. des vorgeſetzten Reichsminiſteriums erforderlich, die nur in den ſeltenſten Fällen erteilt wird. Die Grundſätze gelten „Konfektionär“ innerhalb ſämtlicher Reichsbehörden einſchließlich Poſt und Eiſenbahn. *Das Erholungsheim für Kriegsbeſchädigte auf dem Anna⸗ berg in Baden⸗Baden wird am 1. Mai wieder eröffnet. In das Erholungsheim können erholungsbedürftige Kriegsbeſchädigte, ehe⸗ malige Unteroffiziere und Mannſchaften badiſcher und hohen⸗ zolleriſcher Staatsangehörigkeit bis zur Dauer von 28 Tagen auf⸗ genommen werden. Die Geſuche um Aufnahme ſind an die Für⸗ ſorgeſtelle oder an das Verſorgungsamt oder unmittelbar an den ge⸗ ſchäftsführenden Vorſtand der A. E. Tiergärtner⸗Schenkung in Karlsruhe, Moltkeſtraße 8, zu richten. Für die Unterkunft und Ver⸗ pflegung in dem Erholungsheim ſind die durchſchnittlichen Selbſt⸗ koſten an das Heim im Voraus zu bezahlen. Dieſe Selbſtkoſten b⸗ laufen ſich zur Zeit auf 4 Reichsmark je Kopf und Tag Soweit ein erholungsbedürftiger Kriegsbeſchädigter nicht in der Lage iſt, dieſe Koſten ſelbſt zu bezahlen, iſt es Sache des zuſtändigen Bezirksfür⸗ ſorgeverbandes, die Koſten für ihn ganz oder teilweiſe zu über⸗ nehmen und unmittelbar an die Vereinsbank Baden⸗Baden auf Konto des Erholungsheims Annaberg zu überweiſen. Nus dem Lande * Villingen, 27. April. An der Unfallſtelle beim Schiefer⸗ haldetunnel ſind etwa 70 Arbeiter mit den Aufräumungsarbeiten der herabgeſtürzten Geſteinsmaſſen beſchäftigt. Um Nachrut⸗ ſchungen zu vermeiden, wurden noch einige Materialpartien vom Berge heruntergeholt, wodurch die bereits herabgeſtürzten etwa 600 Kubikmeter Erde und Geſteinsmaſſen noch beträchtlich ver⸗ mehrt wurden. Ein Teil des niedergebrochenen Gerölls mußte wegen der großen Felsblöcke geſprengt werden. Freiburg, 27. April. Der Freiburger Pilgerzug iſt in Mailand am 22./23. April gut eingelaufen. Es war bei der vorzüglichen Vorbereitung möglich, trotz der durch die Mailänder Meſſe überfüllten Stadt den Pilgern Unterkunft zu verſchaffen. In der Frühe des Donnerstag las der Freiburger Erzbiſchof, der wie gemeldet, den Pilgerzug begleitet. am Grabe ſeines Namens⸗ patrons in der Krypta des Mailänder Domes eine hl. Meſſe, die von den Pilgern durch deutſche Lieder begleitet wurde. Es erfolgte dann eine Beſichtigung des Domes und mit Autos noch verſchie⸗ dener anderer Kirchen und ein Beſuch des Friedhofs. In der Mit⸗ tagſtunde des Donnerstag wurde die Weiterfahrt nach Rom ange⸗ treten. Mit Ausnahme einer Frau aus Freiburg, die wegen eines Magenleidens in Mailand verbleiben mußte, befinden ſich alle Pilger wohl. * Pfullendorf, 7. April. Beim Breviergebet wurde der katholiſche Ortsgeiſtliche von Aftholderberg, Pfarrer Anton Stur m, der im Alter von nahezu 50 Jahren ſtand, von einem Herzſchlag betroffen, der den Tod des Geiſtlichen herbei⸗ führte. Ueber 25 Jahre hat Pfarrer Sturm in der Gemeinde Aftholderberg gewirkt. Nus der Pfalz “Ludwigshafen, 26. April. Mit Wirkung vom 1. Mai 1925 werden nach dem Ermeſſen der Eiſenbahnverwaltung Sonderzüge 2. bis 4. Klaſſe ohne Fahrpreisermäßigung geſtellt. Jeder Teil⸗ nehmer hat den vollen Fahrpreis der benützken Klaſſe zu entrichten, jedoch ſind mindeſtens 80 Fahrkarten 2. Klaſſe, 120 Fahrkarten 3. Klaſſe und 180 Fahrkarten 4. Klaſſe von der Ausgangs⸗ bis zur Beſtimmungsſtation zu löſen. Die Mindeſtgebühr beträgt 150 Mark, Hin⸗ und Rückfahrkarten gelten für die Berechnung der Mindeſt⸗ gehühr als eine Fahrt, wenn ſie innerhalb 24 8 5 ausgeführt worden. Für die Leerbeförderung des Sonderzuges auf Strecken, die der Sonderzug nicht beſetzt berührt, ſind für den Hinweg und für den Rückweg Mark für das Tarifkilometer zu entrichten. Für Sonderzüge auf Strecken ohne regelmäßigen Nachdienſt wird eine Bahnbewachungsgebühr von 4 Mark für das Tarifkilometer erho⸗ ben. Sonderzüge ohne Fahrpreisermäßigung ſind 5 Tage vorher mit Angabe der Stecke, Zeit, Wagenklaſſe und Zahl der Teilneh⸗ mer bei der Abgangsſtation oder der Reichsbahndirektion zu be⸗ ſtellen. Die ermäßigten Fahrpreiſe für Geſellſchaftsſonderzüge mit erhöhter Teilnehmerzahl und mit einer Mindeſtgebühr von 300 Mark bleiben nach wie vor in Kraft. Die Sonderbeſtimmungen über die Sonderfahrten mit Triebwagen entfallen. Weitere Aus⸗ kunft erteilen die Stationen. *Pirmaſens, 25. April. In der letzten Zeit ſind bei verſchie⸗ denen hieſigen Milchhändlern durch die Polizei Milchproben zur Nen entnommen worden. Dabei ergab ſich das überraſchende Reſultat, daß die Milch in allen Fällen verdünn war. Es wurden Waſſerzuſätze von 8 bis 387 Prozent feſtgeſtellt. Gegen die Milchhändler iſt Anzeige erſtattet worden. PE/ — 5 75* Fs8SU oFEN Theater und Muſik Chriſtuskirche Mannheim. Ein Bach⸗Abend unter Mitwir⸗ kung unſeres ebenſo begabten wie beliebten Konzertmeiſters Max Kergl hatte das Schiff der Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Max Kergl ſpielte zwei langſame Sätze aus den Sonaten für Bioline mit ausgeſetzter inventionenreicher Klavierbegleitung und ſpäter das E⸗dur⸗Konzert in drei Sätzen mit Begleitung von Streichinſtrumenten und Cembalo. Er ſpielte ſie geſtern, in der Kirche zumal, mit Begleitung der Orgel; Kammermuſik in der Kirche! Arno Landmann gewann der Begleitungspartie— namentlich im langſamen Cis⸗moll⸗Mittelſatze des Violinkonzerts alle Möglichkeiten der Orgelkünſt ab, über den natürlichen Quer⸗ ſtand kam indeſſen ſelbſt er nicht hinweg. Max Kergl ſeinerſeits, wohl im Beſitz einer neuen Meiſtergeige, ſpiele alles mit ſeiner ſchönen Tongebung und mit reifem Vortrage, aber ein gewiſſes Etwas hemmte ihn. Vielleicht wollte er den langſamen Satz, der die H⸗moll⸗Sonate eröffnet, recht objektiv⸗kirchlich geben. Viellencht empfand er, wie dürftig die Klavierpartie in ihrem reinen drei⸗ 87 0 Satze ihn unterſtützte. Jedenfalls bleibt wahr: was in er„Kammer und auf einem Flügel— ſchon mit Hilfe der beiden Pedale— echt und gut klingt, läßt ſich keineswegs wörtlich auf die Orgel übertragen. Bedenklich ſchien mir obendrein das viel zu langſame Zeitmaß, das den-Takt auseinander zerrt, den natür⸗ lichen Abythmus aufhebt und dem Stück den Charakter des zarten nimmt, ohne ihm höhere Bedeutung geben zu können. ber hernach kam unſer Konzertmeiſter in das rechte Fahrwaſſer, und die muntere Tanzweiſe, das Finale des Eedur⸗Konzertes ge⸗ lang ihm vortrefflich. Freilich: Kammer und Kirche! Dann: Muſik, die man zwar im Rahmen eines Kirchenkonzert⸗Abends vortragen mag, die aber mehr den Entdeckerdrang und der tonreichen Klang⸗ 8 nachgibt als für den bachfremden Hörer dienlich iſt. Ich enke an die ſchnurrige D⸗dur⸗Fuge mit den laufenden Sechzehnteln, aber auch an die Veränderungen, die der ſiebzehnjährige Alumnus über den Choral:„O Gott, du frommer Gott“ geſchrieben hat. Arno Landmann ſpielte Präludium und Fuge mit glänzender Jertig⸗ keit und geiſtiger Durcharbeitung, ſuchte uns die vielfachen Varia⸗ Honen mit moderner Kunſt nahezubringen und gewann mit dem Fernwerk neue Wirkungen. Aber alles in allem: die Länge des enannten Fugenthemas wie die Folge der Veränderungen wendete 19 mehr an ein Bach⸗Kollegium als an die geſtrigen Hörer. ie ſie erleichtert aufatmeten, als das Jugendwerk zu Ende ging! Unſere Dankbarkeit für Arno Landmanns Orgelkonzerte ſteht trotz alledem feſt, ſeine großen auswärtigen Erfolge wie die de⸗ Kergl⸗ Quartetts ſeien in dieſem Sinne gewürdigt. A. Bl. 1Julius Weismanns neue Oper„Traumſpiel“. Von der Duis⸗ burger Bühne aus eroberte ſich im Vorſahre Weismanns„Schwanen⸗ weiß“ eine große Reihe deutſcher Bühnen. Die diesjährige Urauf⸗ führung von Traumſpiel“ wird, das darf man wohl anneh⸗ men, dem Komponiſten weiter Eintritt in unſeren Opernhäuſern ver⸗ ſchaffen. Weismann hat dies Spiel, das im Grunde in Indras Schickſal, die Symbol des inneren Erlebens des Menſchen iſt, ein hohes Lied des menſchlichen Gefühls geſchaffen. Gerade das lockte ihn. der innerlich der Romantik nahe ſteht und nur ſo iſt es zu ver⸗ ſtehen. daß er auch hier wieder einen Strindbergtext zur Vertonung wählte. Kunſtvoll iſt Weismanns thematiſche Arbeit, gerade die Er⸗ faſſung und Behandlung der einzelnen Themen zeugt von ſeiner Viel⸗ ſeitigkeit und Originalität, die Zeugnis dafür iſt. daß auch ein dem Atonalen durchaus abgeneigter Künſtler wohl noch Neues und Eigenes ſchaffen kann. Fabelhaft iſt der muſikaliſche Stimmungsgehalt des Werkes, vom zart hineinſpielenden Tanzrhuthmus bis zur drama⸗ tiſchen Wucht des Seeſturmes. Bedeutſam iſt auch die Rolle der Soloinſtrumente, z. B. das herrliche Flötenſolo, die Streicher⸗ und Holzbläſerſoli. Das zweifelloſe wertvolle Werk wurde von Paul Drach als muſikaliſchem Führer glänzend herausgebracht. Inten⸗ dant Dr. S. Schmitt betreute die Szene mit ſeiner ganzen genialen Künſtlerſchaft. In ſeiner Regie und den Bühnenbildern Johannes Schröders war wirklich„ein Aeußerſtes von Leben und Tätigkeit“ ge⸗ boten und die ſchwierige techniſche Aufgabe blendend gelöſt. Eine künſtleriſche Tat vollbrachte auch Sofie Wolf als Indra. Mit den Künſtlern konnte ſich der Komponiſt eines großen. beſubelten Er⸗ 1 1 folges freuen. Dr. Karl Lehmann Deutſcher Shakeſpearekag in Weimar. Das deutſche Natio⸗ naltheater Weimar bot der Shakeſpeare⸗Geſellſchaft als Feſtgabe eine Neuaufführung des„Coriolan“. Dieſes gewaltige Trauerſpiel iſt ganz erfüllt von Politik. Wirtſchaftliche und ſoziale Gegenſätze beherrſchen das öffentliche Leben und Parteigeiſt zerklüftet das Volk. Engliſche Zuſtände hat Shakeſpeare auf Rom übertragen. Oft füh⸗ len wir uns aber an deutſche Zuſtände neuerer Zeit erinnert. Es iſt bei all ſeiner Größe niemals ein volkstümliches Stück geworden, ſchon weil die Maſſe des Volkes darin verachtet, beſchimpft, ſa lächerlich gemacht wird. Ein rauher Wind weht darin, das Werk iſt von herber, ſtrenger Geſinnung und trägt durchaus männlichen Charakter. Shakeſpeare muß, als er es ſchrieb, van ſchweren Lebenserfahrungen zerriſſen und verdüſtet geweſen ſein. Die Wei⸗ marer Aufführung unter Spielleitung von Friedrich Sebrecht arbeitete dieſes Weſen der Dichtung mit gutem Gelingen heraus. Auf einer Stilbühne, die raſchen Fortgang der Handlung ermög⸗ lichte, wurden die Volksſzenen lebendig und wirkſam entwickelt. Hans Illiger bringt für den Coriolan prächtige äußere Mittel mit und wußte deſſen gebieteriſchen ſtolzen Charakter mit Ent⸗ ſchiedenheit zu treffen; er war überzeugend in dem aufbrauſenden, kurzſichtigen Zorn, der ſeinen Untergang herbeiführte. Seinen Feind Aufidius gab Max Brock mit ſcharfer Charakteriſierung. Martha Kaibel⸗Schiffel war als Volumnia die echte Mutter des Coriolan. Dr. L. St, Runſt und Wiſenſchaſt OEin aufgefundener Leibl. Vor kurzem wurde darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß in Amerika ein Werk von Leibl aufgetaucht ſei, eine Kopie von Rubens Gemälde„Schäfer mit einem ſungen Weibe“. Dieſe Arbeit, die ſeit Jahren verſchwunden war und die im Jahre 1870 von Leibl geſchaffen wurde, iſt nunmehr von der neue Staatsgalerie in München erworben worden. Der Wettlauf der Weltſtädte. Wie aus Tokio gemeldet wird iſt ſoeben Oſaka, Japans bedeutendſte Hafenſtadt, mit einer Anzabh von Nachbarſtädten zu einem einheitlichen Gemeinde⸗ weſen zuſammengeſchloſſen worden, das mit insgeſamt 2 050 000 Einwohnern den fünften Platz in der Reihe der großen Welt⸗ ſtädte einnimmt. Die vier anderen ſind London, Newyork. Berlin und Paris, und zwar in dieſer Reihenfolge. London zählt heute rund 7 Millionen Einwohner. Vor 50 Jahren hatte es kaum halb ſo viel. Newyork dagegen. das gegenwärtig von 5 620 000 Men⸗ ſchen bevölkert iſt. hat im gleichen Zeitraum das Fünffache ſeiner Einwohnerzahl von 1875 erreicht. die nur wenig mehr als eine Mil⸗ lion betrug. Damals war die zweitarößte Stadt der Welt Paris mit 1988 000 Einwohnern. An dritter Stelle ſtand Berlin mit 1249 000 Einwohnern, an vierter folgte Newyork und an fünfter Konſtan tinopel mit faſt ebenſo viel. Heute nimmt Newyork den zwelten Pla ein., während Berlin es inzwiſchen auf 4 Millionen gebracht un den dritten Platz behauptet hat. Paris dagegen, das zurzeit 3 Mil⸗ lionen Einwohner zählt, muß ſich mit dem vierten Platz begnügen. Während die großen Städte des Weſtens, wie aus Vorſtehendem ſich ergibt, ein ſehr ſtarkes, zum Teil ſogar ſtürmiſches Wechstum zeigen, bewegen ſich die des Oſtens auf der abſteigenden inie. Nur Tokio, das im Jahre 1880 800 000, aber 1923 bereits weit über 2 Millionen Einwohner zählte, hat ſich ähnlich entwickelt wie die weſt⸗ lichen Schweſtern. Peking und Konſtantinopel dagegen ſin klaſſiſche Beiſpiele für die Raſſenerſchöpfuna des Morgenlandes. Pe⸗ king hat in den letzten Jahren nur um 30 000 Einwohner zugenom⸗ men, während Konſtantinopel ſogar um rund 100 000 Seelen ab⸗ genommen bat. V ö 4 AMont , du.. April 1925 Aus dem Kechtsleben Inflationsdarlehen Der Riſtkozinsſatz von 575 Proz. als Verſtoß gegen Treu und 7 Glauben erz 2 blkenuün Firma Niederſchleſiſche Holzverkohlung K.& P. in Char⸗ dember Wb2 5 von dem Bankhaus F. in Berlin am 23. No⸗ Rei⸗ Sin 923 ein Darlehen von 5000 Billionen Papiermark(5000 Niaten zu einem Zinsſatz von 575 Proz. auf einen Vergütu gewähren. Als ſie kurz darauf das Darlehen mit 20 Proz An, ſo der zurückzahlen wollte, ließ ſich die Bankfirma darauf nicht de Adern beſtand auf ihrem Schein: 35 530 Billionen Mk. bigerin 1923. Auf Zahlung dieſer Summe erhob die Gläu⸗ achtet d lage. Die Veklagte zahlte 6000 Billſonen Mark und er⸗ kannte amit ihre Schuld als getilgt.— Das Landgericht Berlin er⸗ Das Kanmf Abweiſung der Klage wegen Nichtigkeit des Vertrages. lung des Bergericht zu Berlin dagegen hat die Beklagte zur Zah⸗ teilt. d. Betrages abzüglich der gezahlten 6000 Reichsmark verur⸗ Rev nie gegen dieſes Urteil beim Reichsgericht eingelegte Urteil ſion hatte vollen Erfol g. Das Reichsgericht hat das it de es Kammergerichts aufgehoben und in Uebereinſtimmung reichsen, Landgericht Bi in die Klage abgewieſen. In den efüher icgtlichen Entſcheidungsgründen hierzu wird u. a. aus⸗ fert as Kammergericht nimmt an, daß das Geſchäft einen mit enelpekulatigen Einſchlag gehabt habe, da beide Teile Umſta weiteren Sinken der Papiermark gerechnet hätten. Der dem, daß die Geldentwertung in der vorhergehenden Zeit in kann abeſtaße wie der Aufſchlag feſtgeſetzt war, fortgeſchritten iſt, Jukunft d. nicht ausreichen, um darzutun, daß die Beklagte für die müſſen dienſelben Fortgang der Geldentwertung erwartet habe. Es äheudie Verhältniſſe zur Zeit des Vertragsſchluſſes, nach Ein⸗ leung, der Rentenmart, berückſchtia werden Der urteile muß hier eingreifen und nach objektiven Geſichtspunkten be⸗ zu h u, wie die Leiſtung des Schuldners nach Treu und Glauben ſito ewirken iſt. s fü Die Berückſichtigung des objektiv vorhandenen Ri⸗ Alge Ur beide Teile ſteht einer Ermäßigung des Anſpruchs der ein unter dem Geſichtspunkt von Treu und Glauben(8 242 unglei 9 nicht entgegen. Denn das Riſiko beider Teile war ſehr 4 Die Klägerin konnte im höchſten Falle die hingegebenen 5 Fi illionen Mark verlieren, die Beklagte dagegen mehr als geſchä flache davon. Das konnte für die Beklagte das Ende der 50 1 lichen Exiſtenz bedeuten. Ob auch andere Banken damals ſo eine en wie die Klägerin, iſt unerheblich. Da die Beklagte ſchon Rüch oche nach Vertragsſchluß 20 Proz. Vergütung anbot und bei uertablung des Darlehens auch leiſtete, war ihr das Recht zu⸗ Acen. ſich von der Einhaltung des Vertrages gemäߧ 242 peüfe. loszuſagen. Aus dieſem Grunde war nicht mehr nötig, zu n, ob der Zinsfuß gegen die Wuchergeſetzgebung verſtößt. Js. Gerichtszeitung Er kann nicht deutſch Aburkeilung eines Falſchmünzers. das letzte Mitglied einer Falſchmü 2 lſchmünzerbande gelangte vor dem Saench Berlin in der Perſon des aus Polen ſtaumnanenden te is Moiſche Eichenthal zur Aburteilung. Dieſer Ange⸗ 5‚ dem Gericht ſchon große Schwierigkeiten bereitet. Drei⸗ —— die Verhandlung gegen ihn vertagt werden, da er immer zzwilden Mann“ ſpielte. Nun erklärte er, daß er nicht genügend könne und einen Dolmetſcher haben müſſe. Vorſorglich hatte einen polniſchn Dolmetſcher beſtellt. Damit war Moiſche i0 17 nicht zufrieden. Er verlangte einen Dolmetſcher für lag Dieſes Verlangen erfüllte das Gericht nicht. Der Ange⸗ a0g es darauf vor, ſich während der ganzen Verhandlung in gen zu hüllen. Die Verhandlung ergab folgenden Sachver⸗ oi—3 der Falſchmünzerbande gehörte der jetzige Angeklagte dergan Eichenthal und die Handelsleute Maier, Wittenberg, Walf imlen g und Herſchel Friedmann. Sämtliche vier Dollarfabri⸗ örit ren Landsleute aus dem Oſten und hatten ihre nun 9 in der Grenadierſtraße. Ein Grieche und ein Türke wollten ſe vanlb harngten kaufen. Sie erhielten ſie auch in einem wollan Wittenberg und Irrgang, und zwar kauften ſie fünf Hun⸗ keſtelde rnoten. Zu ihrem Leidweſen mußten ſie aber hinterher ſel n, daß ſie betrogen waren, daß ſie falſche Noten einge⸗ nen hatten. Um die Fälſcher dann zu überführen, ſtellten ſie dertüne Falle, indem ſie ihnen einen Ankauf von zehn Hun⸗ Ir ollarnoten in Ausſicht ſtellten. Als Wittenberg und don der daraufhin mit ihren Noten im Café erſchienen, wurden ſie bemj* Kriminalpolizei feſtgenommen. Die geſchädigten Ausländer tha ich nun, von den von ihnen ermittelten Hintermännern, lund Friedmann, ihr Geld zurückzuerhalten. Während handelteer in der Wohnung der beiden in der Grenadierſtraße iden Fat tauchte plötzlich die Kriminalpolizei auf und nahm die an alſchmünzer ſeſt. Herſchel Friedmann riß ſich jedoch los und 17 dem erſten Stockwerk zum Fenſter hinaus. Er ift ſeit⸗ berg ſpurtos verſchwunden. Bald darauf folgte ihm auch Witten⸗ kung us Ausland denn er wurde angeblich wegen ſchwerer Erkran⸗ Nuchthan, der Haft entlaſſen. Nur Irrgang war bisher zu 2 Jahren wieder us verurteilt worden. Eichenthal fand plötzlich ſeine Sprache Neantre als der Staatsanwalt gegen ihn eine ſchwere Zuchthaus⸗ſtrafe le 27 Mit weinerlicher Stimme verſicherte er mit einem deiße aß er nicht Moiſche Eichenthal, ſondern Moiſche Herſch E—5 ganzes Leben ſei falſch geweſen. Sein Nawe, ſeine denig es ſei falſch. und er wiſſe von nichts. Das half ihm aber Juchtha⸗ Schöffengericht verurteilte ihn zu drei Jahren 8. S. 2 8. 7 —— — 575 lt: Landwir ſch aſt St euererleichterung für die Landwirtſchaft in den Nolgebieten in Wach einer Verfügung des Reichsminiſters der Finanzen wird bel der von den Landesfinanzämtern anerkannten Rotgeb ieten derten Ner mögensſteuer nur ein Nachlaß der geſtundeten uats en dierteljahresrents 1924 gewährt. Eine Erſtatturg der be auch kei richteten vierten Vierteljahresrente darf nicht erfolgen, ebanſo dere aule Anrechnung auf ſpätere Zahlungen Es gilt dies insbeſon⸗ zu Note dann, wenn Steuerpflichtige in Gebieten, die erſt ſpäter berelte ebieten erklärt worden ſind, dieſe Rate der Vermögensſteuer ſiad no bezablt haben. Die in Baden bisher anerkannten Notgebiete ſberweeh Lage der beſonderen landwirtſchaftlichen Verhälln ſſe in der dem diebenden Mehrzahl erſt ſehr ſpät dazu erklärt worden, nach⸗ fallig e vierte Vermögensſteuerrate im November 1924 ſchon längſt war und von den erntegeſchädigten Landwirten auch bezahlt mußte. In einzelnen Fällen iſt das Verfahren wegen Er⸗ zum Notgebiet noch anhängig und noch nicht abgeſchloſſen. erntegeſchädigten Landwirten würde der Vermögensſteuer⸗ drenthafemäß der vom Reichsfinanzminiſter verfügten Regelung dedeute ten werden, was eine beſondere Härte für dieſe Pfleotigen Veri Ebenſo iſt der gewährte Nachlaß von nur einem Viertel ſhaden mögensſteuer 1924 mit Rüchicht auf den großen Ernte⸗ nügend von mehr als 50 Prozent einer normalen Ernte als unge⸗ zu erachten. ar Badiſche Landwirtſchaftskammer hat demgemäß bei dem leßten Rallerium der Finanzen beantragt, daß der Nachlaß der wſrten ziote der Vermögensſteuer 1924 allen ſteuerpflichtigen Land⸗ 1924 9 den Nolgebieien zuteil wird und daß die Vermögensſteuer allgemej den Notgebjeten mindeſtens noch um ein weiteres Viertel Fin nym erlaſſen wird entſprechend dem Vorgehen des Badiſchen ſte miſteriums bezögl. der badiſchen Grund⸗ und.werbe⸗ 18. A. Juchech wurde darum nachgeſucht, daß die auf 15. Mai und 0 10 ſt d. Js. fällig werdenden Vorauszahlungen auf die Ver⸗ de 1925 in den anerkannten Rotgebleten mit Rückſicht welſee elbſt beſtehnde Notlage grundſäßlich ohne Antrag bis auf ͤ alloemein geſtundet werden. deutſcher Meiſter Niſpel im Halbſchwergewicht. „iaanheimer Zeitung[Adend⸗Husgade) 3. Seite. Nr. 193 Sportliche Runoſchau Motorradſport Dreieckfahrt Speyer Der Speierer Automobil⸗ und Motorradklub veranſtaltet am 10. Mai eine Dreieckfahrt(Materialprüfungsfahrt) für Motorräder und Automobile. Die Rennſtrecke bildet ein Straßendreieck zwiſchen Speier, Rehhütte, Schifferſtadt, Speier von 10 Kilometer Länge: es wird von den Motorrädern drei⸗ und viermal durchfahren. Jür Automobile gibt es ein reines Flachrennen von etwa 8,5 Kilometer mit fliegendem Start. Die Rennen ſind offen für alle Mitglieder des ADA und deſſen Kartellklubs. Gewertet wird nur die reine Schnelligkeit. Die Abnahme der Fahrzeuge erfolgt am Samstag (9. Mai), nachmittags ab 6 Uhr und Sonntags früh von 57â Uhr an. Das Rennen ſelbſt beginnt pünktlich um 7 Uhr vormittags. Nennungsſchluß am 1. Maj. Meldungen ſind zu richten an den 1. Sportleiter: Tom Reichert, Speier, Wittelsbacher Straße 6. Das Nenngeld beträgt für Krafträder 10„I, für Touren⸗ und Sport⸗ wagen 25 /, für Rennwagen 50 l. Nachmeldungen nach dem 1. Mai ſind mit doppeltem Einſatz zuläſſig. Es wird in folgenden Klaſſen gefahren: Krafträder Klaſſe 1 bis 150 cem, Klaſſe II bis 250 cem je 3 Runden, Klaſſe III bis 350 ccm, Klaſſe IV bis 500 cem und Klaſſe Vüber 500 cem je 4 Runden, Klaſſe VI mit Beiwagen, bis 600 cem 3 Runden, Klaſſe VII mit Beiwagen, über 600 cem= 4 Runden. Kraftwagen: Klaſſe A bis 3 Steuer P8, Klaſſe B bis 4 Steuer Pg, Klaſſe B5 bis 6 Steuer PS, Klaſſe C bis 8 Steuer 58, Klaſſe D bis 12 Steuer P8, Klaſſe E bis 16 Steuer PS, Klaſſe F über 16 Steuer PS. Rennwagen: Klaſſe W bis 1,5 Liter Inhalt, Klaſſe 2 über 15 Liter Inhalt. Bei größerer Beteiligung können noch weitere Klaſſen eingelegt werden. Außer den üblichen Klaſſenpreiſen wird noch der wertvolle, künſtleriſche Wanderpreis der Stadt Speier, ferner wer⸗ den 20 beſonders geſtiftete Ehrenpreiſe im Werte von über 3000 Mark vergeben. Jeder Rennteilnehmer erhält eine Erinnerungs⸗ plakette. 8 D. M..-Sporffalender 192⁵ Der Deutſche Motorradfahrer⸗Verband gibt in einem kleinen, aut überſichtlichen Heftchen ſein geſamtes Jahresprogramm bekaunt. Er bleibt ſeiner Tradition treu und genehmigt Rennen auch in Zu⸗ kunft nur auf völlig abgeſperrten Rundſtrecken, um einwandfreie Re⸗ ſultate erzielen zu können. Die bisherigen großen Verbandsveran⸗ ſtaltungen: Swinemünder Bäderrennen am 28. und 29. Juni und Inſelberg⸗Rennen am 7. Juni ſind natürlich beibehalten. ebenſo wie zwei Avus⸗Rennen am 10. Mai und 20. September. Das letztere ſoll als„Motorrad⸗Preis von Deutſchland“ ausgeſchrieben werden. Als neue große Verbandsveranſtaltung iſt eine„Sechs⸗ tage⸗Fahrt“ vom 30. Auguſt bis 5. September in Oberhof als Zuverläſſigkeitsfahrt über ca. 2000 Km. vorgeſehen. Die deu tſche Straßenmeiſterſchaft iſt diesmal auch für Mitglieder des ADAC. offen. Es werden vier Straßenrennen auf abgeſperrter Rundſtrecke als Vorläufe bezeichnet: Die erſten fünf ſeder Klaſſe aus jedem Vorlauf haben Anſpruch. am Endlauf teilzunehmen. Jeder Konkurrent muß an mindeſtens zwei Vorläufen teilnehmen, die er ſich auswählen kann. Die Termine der Vorläufe ſind folgende: 3. Mai: Dreiecks⸗Rennen im Erzgebirge(DMS): 17. Mai: Solitude⸗Rennen bei Stuttgart(AAC): 7. Juni: Inſelberg⸗Rennen(DMP): 21. Juni: Eifel⸗Rennen(AdA). Weitere Abmachungen ſind mit dem ADAC. nicht getroffen. Als Neueruna ſchreibt der DMV. in dieſem Jahre die dentſche Bergmeiſterſchaft(24. Mai beim Hercules⸗Berg⸗ renven in Haſſel) und die deutſche Bahnmeiſterſchaft(6. Sep⸗ ten er auf der Opelbahn) aus. Boxen haymann-München ſchlägt Sjouwermann Holland Guter Sport bei den internationalen Boxkämpfen in München. Die internationalen Boxkämpfe brachten den 3000, Zuſchau⸗ ern in München keine Entkäuſchung, wenn man von dem einen Kampf von der Memels gegen den Neger Rocky Knight abſehen will. Dafür waren jedoch die anderen Kämpfe derartig ſpannend und ſportlich wertvoll, daß man dieſen kleinen Schön⸗ heitsfehler wohl in Kauf nehmen konnte. Hahmann München erwies ſich im Verlauf des Hauptkampfes auch dieſes Mal wieder dem Holländer Sjouwermann gegenüber als überlegen und zwang ihn in der fünften Runde zur Aufgabe wegen Knieverletzung. Der Kampf war bis zum Ende außerordent⸗ lich intereſſant und gut geweſen.— Stein München lieferte dem Oeſterreicher Hana einen ebenſo feſſelnden und techniſch famoſen Kampf, der über acht Runden führte und e ausging.— Sechs Runden lang bekämpften ſich Nefzger⸗ München und Molinaro Würzburg, bis Erſterer mit einem Punktſieg landen konnte.— Der routinierte Wiener Weſſe⸗ litſch fand in dem Münchner Klingenſteiner einen leichten Gegner, den er nach Belieben behandelte. Wegen Naſenbeinbruchs mußte K. in der dritten Runde aufgeben.— Das bereits erwähnte Fiasko war der„Kampf“ zwiſchen dem Neger Rocky Knight und dem Anfänger Auguſt von der Memel. Letzterer war für den nicht angetretenen Wiener Marko eingeſprungen und mußte ſich einen„Schaukampf“ aufzwingen laſſen, der über acht Run⸗ den ging und den überlegenen Punktſieg des Negers ergab Die Deutſchen erzwingen ein„Unenkſchieden“. Der Berliner Voxverband lud am Freitag abend zu einem Städtekampf Berlin—Kopenhagen im Amateurboxen ein. Vor aus⸗ verkauftem Hauſe erzielten die Deutſchen gegen ihren vorzüglichen Gegner ein ehrenvolles:8⸗Ergebnis. Wenn man berückſichtigt, daß der Borſport in den nordiſchen Ländern viel älter iſt als bei uns und daß die nordiſchen Länder, voraus Dänemark, in dieſer Sport⸗ kategorie ſchon ſeit Jahren die beſten Amateure ſtellten, ſo gewinnt das von den Deutſchen bei dieſem Städtekampf erzielte Reſultat noch mehr an Wert. Es muß noch bemerkt werden, daß Berlin auf eine Reihe der beſten Leute, ſo auf Knöpnadel, Gaikowski und Schröder verzichten mußte. Für den Rückkampf hat der Berliner Boxverband alſo noch günſtigere Chancen. Der Sport war an dieſem Abend in nahezu allen Kämpfen gut. Eröffnet wurde die Begegnung mit dem——5 der Fliegen⸗ gewichte; hier blieb der ſchnellere und nach reifere Däne Anderſen über den Berliner Ziglarski knapp nach Punkten Sieger. Die Dänen wurden jedoch ſchon im nächſten Treffen wieder um die Führung gebracht, da Marks⸗Berlin im Bantamgewicht Lar⸗ überzeugend nach Punkten abfertigte. Ein gleich⸗ wertiges Treffen lieferten ſich Volkmer⸗Berlin und Zebitz⸗Kopen⸗ hagen im Federgewicht; erſt die Zuſatzrunde brachte zugunſten Volk⸗ mers die Entſcheidung. Der Vorſprung Berlins wurde durch den ſchönen Punkteſieg von Malz⸗Berlin über Johannſen im Leicht⸗ gewicht noch vergrößert, aber ſchon die beiden nächſten Kämpfe ſtellten das Ergebnis wieder auf unktegleichheit, ee überraſchte als Erſatzmann im Weltergewicht gegen den be⸗ kannten Internationalen Harald Nielſen⸗Kopenhagen durch ein recht gutes Können, jedoch war ſeine Kampferfahrung noch nicht groß genug und ſo unterlag er nach tapferer Gegenwehr nach Punk⸗ ten. Auch Hoffmann⸗Berlin war ſeinem Gegner, dem Dänen Holdt, im Mittelgewicht taktiſch nicht gewachſen. Auch er zeigte zwar eine tapfere Gegenwehr, konnte aber den glatten Punkteſieg des Dänen nicht verhindern.— Eine kleine Enttäuſchung brachte der N. erzielte mit Glück über Michagelſen⸗Kopenhagen nur einen knappen Punkt⸗ ſieg. Niſpel zeigte diesmal vor allem im Nahkampf eine ſchwache Leiſtung. lag mit 2 Punkten im Hintertreffen, jedoch holte ſein letzter Mann, das Schwergewicht, Perſſen, durch einen hohen Punktſieg über den Berliner Erſatzmann Carls den Ausgleich wieder heraus.— Nivpow war in allen Kämpfen ein guter Ringrichter. * 12 Nationen bei den Europameiſterſchaften. Die jetzt ge⸗ ſchloſſene Meldeliſte zu den Europameiſterſchaften im Boxen, die in der Zeit vom 11. bis 15. Mai in Stockholm ſtattfinden, weiſt die Anmeldungen von 12 Nationen auf. Italien, England, Dänemark und Schweden ſind mit ſe acht Mel⸗ dungen in allen Gewichtsklaſſen vertreten. Ungarn hat ſieben, Deutſchland ſechs, Luxemburg vier, Lettland drei, Frankreich zwei, Polen einen Vertreter angemeldet, während die genaue Zahl der Schweizer Meldungen noch ausſteht. Holland und Belgien, zwei Nationen, die benfalls über gutes Material ver⸗ fügen, haben keine Vertreter angemeldet. * Dempſey ſchwer erkrankt. Der Schwergewichts⸗Weltmeiſter im Boxen Jack Dempſey, leidet an einer ſchweren Ptomainvergiftung. Die Vergiftung iſt auf den Genuß von Konſerven zurückzuftühren. Die Aerzte erklären aber, daß der Zuſtand Demſeys zu Beſorgniſſen keinen Anlaß gibt. Neue Bücher Beſprechung einzelner Werte nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten.) A. Zeiler:„Die Zeilerſchen Umwertungszahlen“. Ver⸗ lag: Muthſche Verlags⸗Buchhandlung Stuttgart.(154) W. Möller:„on Bach bis Strauß“, Muſitererzählungen. Ver⸗ lag: Wilh. Möller, Oranienburg bei Berlin.(155) O. Neufeld:„Das Haus ohne Lachen“, Roman. Verlag: Carl Duncker. Berlin.(156) A. Tſchechow: Heitere Erzählungen und Satiren. Verlag: Rhombus⸗ verlag, Wien.(157) G. A. Brüggemann:„Wortſchatz und Sprachform“. Verlag: Quelle& Meyer, Leipzig.(158) Dr. K. Storck:„Das Opernbuch. Verlag: Muthſche Verlags⸗ Buckhandlung, Stuttgart.(159) Dr. K. Storck: Unſere Lieblingslieder, Band 10. Verlag: Drei Maskenverlag. Berlin.(160) Alfr. Mombert:„Atair“, Gedichte. Verl.: Inſelverl. Leipzig.(161) R. Müller: Die Seele des Alltages“. Volksverband der Bücherfreunde. Berlin.(102) Dr. H. Hemmer: Joſef Wirth, Reden während der Kanzlerſchaft“. Verlag der Germania.⸗G. Berlin(163) W. Buchloh:„Radio⸗Sport“. Verlag: Grethlein& Co., Leipzig. (164) A. Büttner: Meln Motorrad und Ich“. Verlag: Dieck& Co., Stuttgart.(165) Hans Joſt:„Conſuela“, Reiſebriefe. Verlag: Albert Langen, München.(166) E. Rice:'Tarzans Sohn“. Verl.: Dieck& Co., Stuttgart.(167) Dr. A. Kaußler:„Handelspollitiſches Intereſſe der Pfalz“. Verlag: Ed. Kaußler, Landau.(168) V. Nitti: Das Werk Francesco Nittis“. Verlag: Frank⸗ furter Societäts⸗Druckerei. Frankfurt.(169) V. Nitti: ſCigner Herd iſt Goldes wert“. Heimkulturverlag Wiesbaden.(170) Wilh. Dörr:„Sporttaſchen buch“. Verlag: Dieck& Co., Stutt⸗ gart.(171) §. Suren:„Surd n⸗Gymnaſtik. Verlag: Dieck& Co., Stutt⸗ gart.(172) Osc. Gerſchel:„Deutſche Geſchichte, Antiquariats⸗Katalog. Verlag: Oscar Gerſchel. Stuttgart.(178) H. Wager:„Die Frau mit d. ſeh ſ. Herzen“. +. Enaelhorns Nachf., Stuttgart.(174) Karl Räder:„Mar ſolltsnitglawe“, Gedichte. Verlag: Wil⸗ helm Marnet, Nenſtadt a. H.(175) Joſef Roth:„Der blin de Splegel“. Verlag: J. H. W. Dletz, Nachf., Berlin.(176) Maria Frank:„Inus multorum'7. Verlag: J. H5. W. Dietz, Nachf., Berlin.(177) Maria Diers: Lat di mich umſmieten“. Verlag:: Max Sel⸗ fert, Dresden.(178) Dr. H. Decker, Eine Wanderung durch den menſch⸗ lichen Körper“. Verlag Mar Heſſe, Berlin.(170) A. Eichler: Turnſpiele“. Verlaag; G. Braun, Karlsruhe.(180) Guſt. Schröder: Der Schuß auf den Teufel“. Heimatverlag für Schule und Haus, Halle a. d S(181) Hibliotßek der Unterhaltung und des Wiſſens. Band 6. n. 7. Verlag Union Deutſche Verlags-Geſellſchaft, Stuttgart.(189 u. 18) (Band), Salonmuſik. Dreimaskenverlag. Berlin Reichszentrale f. beulſche Verkehrswerbung: Deutſches Relfe⸗ Verlag: merkbuch“. Verlag: Carl Gerber, München(185) Reichz. f. d. Verkehrsw.: Berlin und Potsdam“. Verlag: C. Gerber. München. 186) Reichsz. f. d. Verkehrsw:„München und das bayerlſche Hochland“. Verlag: C. Gerber, München.(187) Neichsz. f. d.„Der Harz“. Verlag: C. Gerber, Mün⸗ chen.(188 Hans Boehmer: Deutſches Sporthandbuch“. Verlag: Orfene Worte. Charlottenburg.(189) C. Ruſſell: Verlaſſen auf weiter See“. Verlag: Rob. Lutz, Stuttgart.(190) Em. Peege: Emil Ppeeges Jahrbuch d. Winterſports“. Oeſter. Bundes⸗Verlag, Wien.(191) J. Lockington: Durch Körperbildung 3. Geiſteskraft“. Verlaas⸗Anſtalt Tyrolia. Innsbruck.(192) Carl Orff: Orpbeus non Montenerdi“. Text u. Einführ. Verlag: B. Schotts Söhne, Maſinz.(19) Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Hgas. Neue Mannheimer Zeitung m b. H. Mannheim E 6. 2 Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Haus Alfred Melßnerz für das fFeuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalvolitſk und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbar⸗ geblete. Gericht und den ſübrigen redakttonellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J Bernhardt Für die Reisel Die Nachsendung der„Neuen Mannheimer Zeitung“ wührend der Reisezeit kann nach jedem gewünschten Aufenthaltsort unter Kreuz- band erfolgen. Bestellungen sind unter Angabe des seit- herigen Bezugsortes nur schriitlich an die Geschältsstelle E 6, 2 zu machen. Der Ver- sand kann täglich erfolgen und täglich ein- gestellt werden.— Wird Nachsendung der Zeitung auf unbestimmte Dauer gewünscht. dann ist der Geschàftsstelle unserer Zeitung rechtzeitig schriftlich anzugeben, an welchem Tag die Lieferung einzustellen ist, bezw. wieder in die Wohnung weiter erfolgen soll. Zur Vermeidung der Porto und Einzugs- kosten bitten wir die Gebühren für— Versand im voraus zu entrichten. Diese betragen wöchentlich: Für 1 bere is abonnieries Exemplar Nœ..60 Ausland NM..20 Für 1 besonderes Exempler.. N. 130 Ausland NM. 2. 10 Neue Mannheimer Zeiſung. S231 ———— 0. Seite. Nr. 183 Aeue Mannheimer FJeitung[Abend⸗Rusgabe) Montag, den 27. April 192 Neue Mannhei mer Seitung„ Handelsblatt Berliner Deviſen ch Ams. 2 8 25 p. 27[B. 27 rp. Hollane 168.04 168.46 oll .602.608 15 10000 11676 9 21.24 21.30 41.22 21.28 8 8 9858 68.75 58.81 68 40 5 —— 80 15 80.25 90,8 80.83 Goſacenden 17.50 78.10 7 77.55 18.05 20.475 70528 20.445 2447 Hereen 113.03 118,34 11308 114.34 Saaben. 1927 1975 10.652 10,502 17.15 2 D n 20.20 20.25 5 20.248 208 — 98 41⁹85 4205 5.195.205 7 Sarts 21.82 41.88 3 21.74 21.80 Schwetz 61.30 81.50 51.85 81.55 4 Segan 60˙07 60 25 85 6007 60,23 3 Japann 1758.762.763.767 Konſtangnopel. 213 225 5 24195.205„ ae e, Jaaeho 9479.441 3 9444.445 Wen abg. 55.075 99.215 8 59.9/5 59.2151 Prag. 12.436 12.475 5 12.47 12.43 5 Jugoftaoten.72.74 8 5,78 8,75 5 Zubaseſt..845.665 3•855 .724 90822 90965 Athen.84.86 85.84.06 15 Bör,enbecichte Frandſurter Wertpapierbörſe Schwächere Tendenz Frankfurt a.., 27. April.(Drahtb.) Der überraſchende Ausgang der Reichspräſidentenwahl veranlaßte heute einige Angſt⸗ verkäufe, die bei der allgemeinen Zurückhaltung der Börſe ziem⸗ liche Kursverluſte zur Folge hatten. Am meiſten ſind natür⸗ lich die in den letzten Tagen ſtark hauſſiert geweſenen Werte in Mitleidenſchaft gezogen. So büßten die erſten Kurſe in chemi⸗ ſchen Werten durchweg 4 pCt. ein. Auch die führenden Montanwerte hatten ähnliche Verluſte zu verzeichnen. Von einem dringenden Angebot kann aber nicht geſprochen werden; man verhält ſich eben nur ſehr abwartend. Auch deutſche Anleihen und ausländiſche Renten waren etwas ſchwächer. Im Frei⸗ verkehr ſind die meiſten Kurſe unverändert. Api 1,4, Becker Stahl 1,05, Becker Kohle 575, Benz 4,75, Growag 0,125, Krügers⸗ hall 976, Kunſtſeide 303, Ufa 79. Der Geldmarkt iſt mit Kück⸗ ſicht auf den bevorſtehenden Ultimo etwas feſter, der Zinsſatz an ſich aber immer noch ziemlich niedrig. Berliner Wertpaplerdörſe Berlin, 27. April.(Drahtb.) Der Sieg Hindenburgs übte auf die Stimmung wegen der Beſorgnis von evtl. Folgen in außen⸗ und innerpolitiſcher, wie in wirtſchaftlicher Hinſicht eine rech: ungünſtige Wirkung aus. Beſtärkt wurden die Börſenkreiſe hierin durch die bis jetzt vorliegende allgemeine ablehnende Haltung der Auslands⸗Preſſe. Die Spekulation, die in den Vortagen teilweiſe ſich eingedeckt hatte, ſtieß dieſe Wahl wieder ab. Hinzu kamen aber, dem Vernehmen nach, nicht unerhebliche Abgaben für rheiniſche 2 ausländiſche Rechnung. Da ſich Annahmeluſt vorerſt nicht zeigte, traten auf der ganzen Linie ziemlich erhebliche Kursrück⸗ ſchläge ein, die ſich bei der Mehrzahl der Montan⸗, chemiſchen, Elektro⸗ und Maſchinenwerte auf—4 pCt. bei einigen Neben⸗ papieren, wie für Elektriſche Lieferung und Ludwig Loewe, auch auf 6 pCt. ſtellten. Erſt im Verlaufe erfolgten ſeitens der Banken einige Interventionskäufe, die aber nur vorübergehend die rückläufige Kursbewegung aufhielten und es nicht verhindern konnten, daß ſich die Kurſe weiterhin noch um 1 pCt. und darüber ſenkten. Auch der Rentenmarkt ſchloß ſich der allgemeinen Haltung an. Heimiſche Anleihen gaben bei weiteren Umſätzen nach. Nur für ausländiſche beſtand zeitweiſe Nachfrage zu an⸗ ziehenden Kurſen. Auch die Schiffahrtsaktien machten die rückläufige Bewegung mit, wogegen ſich Bankaktien beſſer hielten und nur Handels⸗ und Reichsbankanteile—5 pt. verloren. In der Flüſſigkeit des Geldmarktes hat ſich nichts geändert. Kurszett Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. (Die mit einem“ bezeichneten Kurſe ſind Goldmarkkurſe.) Srankjurter Dividenden⸗Werte. VBank ⸗Akktien. 25. 27. 28. 27. 27. Allg. D. Creditdt“ 92.50 91.10 Dabiſſe Bank.. 34,—„ Ueberſ.⸗Bank Bank für Br.——.75—.— PisenGeh 11 5 0 Bayr..-Cred. W.—,———Disecnt.-Geſe 5p. 1 b—.—Dresdner Bant 107.5 107.0 Batrmer Dankver..50—, rkfrt. Hop.⸗Bant 87, 87.— Wuübrg. Bankanſt. 75,25—, Berliner Handg. 148.0 142.4 Aaloit u..⸗G. 112.,0 110,0]„ Notenbank—.—— Com u. Priotht.“ 103,2 103.2 Mitteld. Erdit⸗B. 99.90 99,90 Ormſt u. Nat.-B. 126.2 125.0 1240 Oeſter Wed Aat. 308 805 Deuiſche Bant 125,6 123,0 Oeſter. Cred. An. 5 D. Aflanche Bank—.—— 1 75 Hop.⸗Bk. 7,05 140 H. Effett. u. Werte 98.75 98.,50] Relchsbank...139.0 13 0 VBergwerk⸗ Aktien. Harpen. Bergbau 137.2 184.0 Südd..⸗Cred.-B. Mannh. Berſ.⸗Geſ.—.——.— rankf. Allg. Verſ. 95,50 90, Fra Bochumer Bb..G—.— „ BuherusEiſenw k4,50 81.—Kalſwert Aſchersl. 17.50 16,75 do. Elſenind 5 83.— 77— .Bagen Pue 1038,0 99,.— Kaltwrt. Salzdetf.—.——— Adeen az 120,0 115,%0 Eſchweil Bergwk.———,Kallwerte Weſter. 22,— 21. hein Brauntohle 151,0 144,0 Frtedrichsh. Bgw.—.——,Lothr. H. u..-B. 99.— 94,— Salzw eilbronn“—, Helſenk Bergrwk 81.50 78.75 Mannesmannröh. 65.85 60.85 Fellus Bergdau„25,55 Gelſenk. Gußſtahl—— 28.— B. K. u. Caurahütt' 74,50 73,— * Crausport⸗Akelien. Schantungbahn. 8,„ F0d.Am Pakeil. 78,55 73,.— Oeſter.-U. St.-..—.—— Iuduftrie ⸗Aktien. Bad. Anil. u. Sod' 141 7 15755 9 elm. 55.— 55.— Bad. Elektr.-Geſ. 0,40.4 Cement Karlſtadt“ 92,25 90,— H. Kempf⸗Sternb. 60,— 59,— 2 28. 1670—,Rheln. Creditbank.55.50 ee 17255 718.2 r Südd. Discontog. 100.0 100,0 %5.5 e ee Sudd. Elfendahn 1020 102,0 Baltimore 58.65—.— „Bereinsbank—.——.— Bank f. el. Werte 5,15 4,20 Darmer Bankver. 1,85 1,75 Berl. Hd. Geſ..14/½0 143.0 Com. u. Privatbk. 103,2 103,0 Daraiſt. u. Nt.⸗Bk. 126,5 125,3 berrh. Berſ⸗Gef 120,0 120.0 .R. u. Mitv.—.— 64.75 Oberſchlel. Gb.⸗Bd. 9,60 6,60 Accumulat. Fabr. 131,2 128,8 Badiſche Anilin 140,7 1371 Adler& Oppenh. 62,30 58,— Adlerwerkfʒe ,40 .-.f. Anilinfar.“ 133,7 128,5 .-G. f. Verkhrsw 143,2 138,0 Bergmann Elektr. 89, Alexanderwert Alfeld Delligſen Allg. Elektr.⸗Geſ.“ 112,8 110,8 BerlinKarler Al. Portl. Zement 142.0 142,0 Berliner Maſchb. 94,75 89 Amme Gieſ.& Co. Ammend. Anglo⸗Ct. .90— Ieeel Llogd 79,50 78,-Baltimore& Ohio—.——.— othr. Metz—— 25 Dingler'ſche Maſchinenfabrik.⸗G., Iweibrücken(Pfalz) Wir veröffentlichen im Anzeigenteil dieſer Ausgabe einen Proſpekt .⸗G., Zweibrücken, der Dinglerſchen Maſchinenfabrik den die Geſellſchaft auf Grund der Zulaſſung von 3 Mill. R Stammaktien zum Handel und zur Notierung an der Mann⸗ heimer Börſe und gleichzeitig gemäß der ſechſten Durch⸗ führungsverordnung zur Goldbilanzverordnung bekannt gibt. Die Firma iſt im Jahre 1897 hervorgegangen aus der im Jahre 1827 gegründeten Firma Dingler'ſche Maſchinenfabrik. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fabrikation von Maſchinen und Dampfkeſſeln, die Verarbeitung von Eiſen, Stahl und anderen Metallen, der Handel in vorgedachten Produkten und Waren, ſowie der Betrieb aller Geſchäfte, welche ſich an die vorgedachte Tätigkeit anſchließen. In der.⸗V. vom 10. September 1924 wurde beſchloſſen, das Aktienkapital von 42 000 000 P. auf 4000 000 R4 umzzuſtellen. Die Beſchlüſſe ſind am 23. September 1924 in das Handelsregiſter eingetragen. Zurzeit beſteht der Aufsſichtsrat aus olgenden von der.⸗V. gewählten Mitgliedern: Dr. e. h. R. Broſien, Geh. Kom.⸗Rat u. Konſul, Mannheim, Vorſitz., Dr. Ing. e. h. Chr. Sey⸗ bold, Fabrikbeſitzer in Düren, ſtellv. Vorſitzender, Fritz Golſen, Gutsbeſitzer in Zweibrücken, Fritz Nierhoff, Bankdirektor a.., Herrenalb, Dr. Albert Zapf, Geh. Juſtizrat, Rechtsanwalt, M. d.., Zweibrücken, Ernſt Laeis, Freiburg i. Br. Der Vorſtand beſteht aus: Julius Dingler, Kommerzienrat, Zweibrücken und Maxi⸗ milian Schwartz, Kommerzienrat, Zweibrücken. Die Geſellſchaft verteilte in den letzten fünf Jahren folgende Dividenden: für 1919/%0: 10 pCt. auf 2 800 000 Aktienkapital, für 1920/21: 12% pCt. auf 5 000 000 Stammaktien, 8 pCt. auf 1 000 000, Vorzugsaktien mit 25 pCt. Einſatz, für 1921/22: 20 pCt. auf 5 000 000 Stammaktien, 6 pCt. auf 1000 000 Vorzugsaktien mit 25 pCt. Einſatz, für 1922 23: 400 pCt. auf 10 000 000%½ Stammaktien, 6 pCt. auf 2 000 000 Vorzugsaktien, für 1923/24: O pEt. Die Geſellſchaft beſchäftigt zurzeit etwa 1360 Arbeiter und Beamte. Der augenblickliche Auftragsbeſtand iſt zwar verhältnis⸗ mäßig gut, doch läßt ſich mit Rückſicht auf die gedrückten Preiſe, zu denen bei der derzeitigen Wirtſchaftslage Aufträge hereingenommen werden müſſen, Beſtimmtes über das Geſchäftsjahr 1924/25 nicht ſagen. Das Auslandsgeſchäft beginnt ſich erfreulicherweiſe wieder zu beleben. Näheres ſiehe Anzeige. —————̃̃ ä Qv— ZJur Lage der chemiſchen Induſtrie Weſtdeukſchlands Die Lage der chemiſchen Induſtrie im erſten Vierteljahr 1925 hat ſich gegenüber den letzten Monaten 1924 nicht weſentlich ge⸗ ändert. Während ſich die Erzeugung von anorganiſchen und phar⸗ mazeutiſchen Produkten ein wenig vergrößert hat, iſt in der Her⸗ ſtellung von Farben und organiſchen Zwiſchenerzeugniſſen eine geringe Verminderung zu verzeichnen. Bei faſt gleichbleibenden Rohſtoffpreiſen konnte der wegen der ſehr niedrig gehaltenen Erzeugung geringe Bedarf an Rohſtoffen leicht gedeckt werden. Das gleiche gilt von der Beſchaffung der Brennſtoffe. Die Ro h⸗ ſtoffpreiſe waren 12—2 mal ſo hoch wie im Frieden, die Kohlenpreiſe blieben ſeit Herbſt 1924 unverändert. Die Geſamt⸗ umſätze des erſten Vierteljahrs 1925 waren etwas geringer als die des gleichen Zeitraums im Jahre 1924. Da große Läger vor⸗ handen ſind, und ſomit die Erzeugung möglichſt eingeſchränkt werden mußte, ſo war es nicht möglich, die Arbeiterzahl in den Farben⸗ und Zwiſchenproduktionsbetrieben beizubehalten. Dagegen konnte für den Verſand pharmazeutiſcher Fertigfabrikate eine geringe Zahl von Arbeiterinnen neu eingeſtellt, und in den anorganiſchen Betrieben bei regerer Fabrikation früher entlaſſene Arbeiter wieder beſchäftigt werden. Dieſen Verhältniſſen in den Produktionsbetrieben mußte ſich der Arbeiterbeſtand in den Handwerker⸗ und Verkehrsbetrieben anpaſſen. Trotz der Ungunſt der Wirtſchaftslage wurden die Gehälter und Löhne nicht unweſent⸗ lich aufgebeſſert. .⸗Amk. Paketf. 77.25 74.50 ⸗Südam.'ſch. 100.0 97.25 anſa D ſchiff.102.0 100,2 Bank⸗Aletien. Diſch. Aſtat. Bane 87.75 87.—— Deuiſche Bank 125,5 125,0 Dt. Ueberſee Bk.“ 98.— 92,. Disc. Commandite 117,1 116.2 Dresdner Bank. 107,2 105,5 Mitteldk., Kredltb 100,0 100,0 Juduſtrie⸗Alelien. Oeſt. Cred.⸗Anſt.. 8,18.— Reichsbank. 138 9 134.2 Rhein Creditbank.50 8,50 Disc. 101,0 99,75 Weſtb„ 0,20 0,20 Bremer Vulkan. 82,— 70,— Samntag abgehaltenen Sitzung des Aufſichtsrats In der am der Frankone Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗A.⸗G. in Berlin, wurde, wie uns— ſchrieben wird, der Rechnungsabſchluß für 1924 vorgelegt. ſäg Reingewinn beträgt 240838.l. Der Aufſichtsrat ſch der auf den 22. Mai. d. J. anberaumten.⸗V. die Verteilung Dividende von 10 Prozent vor. geh k. Sanierung in der Damenkleiderſtoff-Engrosfirma M.— u. Co., Berlin. Bei der Gläubiger⸗Verſammlung der Damaß kleiderſtoff⸗Engrosfirma M. Grieß u. Co., Lindenſtraße 51/53, erng ſich, daß der Status der Firma eine Unterbilanz det 2,3 Mill. aufweiſt. Die Verbindlichkeiten ſetzen ſich in on Hauptſache aus Wechſelverpflichtungen zuſammen, die in Höhe e, annähernd 6 Mill.„ ſich im Umlauf befinden. Die Gläubig, verſammlung hat, wie der Konf. erfährt, beſchloſſen, daß zum 15. Mai d. J. einſchließlich fälligen Wechſel vonſeiten der irken ſteller bei Vorkommen eingelöſt werden. Irgend welches Mitwie der Banken war dagegen nicht zu erzielen. Damit dürfte die die läufige Sanierung der Firma als geglückt zu betrachten ſein. der weitere Fortführung des Geſchäftes wird von dem von. Gläubigerverſammlung gewählten Gläubigerausſchuß überwach J. Jrankong Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗A.-G. Waren und Märkte Mannheimer Produktenböeſe m. Mannheim, 27. April.(Eigener Bericht.) Auch heute 1 kehrte der hieſige Markt in ruhiger Haltung, beeinflußt durch in⸗ weiteren Kursrückgänge an den amerikaniſchen Getreide⸗Termſ, börſen und infolge des bei uns anhaltenden unbefriedigenden ele abſatzes. Das Hauptgeſprächsthema an der heutigen Börſe bilnen das Wahlergebnis. Man notierte gegen 12,30 Uhr: Meig inländ. mit 24,.—, ausländ. 28—30,50, Roggen, inländ. 23—23 10 ausländ. 24, Hafer, inländ. 19—21,—, ausländ. 19—22,50, gerſte 27—29,—, Futtergerſte 19—22,—, Mais mit Sack 2 Weizenmehl(Baſis 0) 36,50—37,75, Brotmehl 27,50—28, 75, Nogge mehl 30,50—31,50 und Weizenkleie 13,.— RaA, alles per 100 bahnfrei Mannheim. 00 Kolonialwarenbörſe. Tendenz ruhig. Kaffee Santos 4A—4 1 gewaſchen—6,30, Tee, gut—8,—, mittel—9,.—, fein—10% Kakao, holländ. 1,40—1,60, inländ. 1,10—1,20, Reis Burmah 911 Weizengrieß 0,46, Hartweizengrieß 0,52, Zucker, kriſtall. 0, 76. per 1 Kilo.— Mannheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt am 27. April waren zugetrieben: 215. 91 Bullen, 557 Kühe und Färſen, zuſammen 863 Stück Großv 500 Kälber, 26 Schafe, 2141 Schweine und 17 Ziegen. Preiſe 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen: 52—57, 46—50, 38—44, Bullen: 50—54, 44—50, 42—46; Kühe und Färſen: 5 46—54, 40—44, 28—38, 10—26; Kälber:—. 76—80, 7 62—68, 50—60; Schweine: 58—60, 58—60, 59—61, 57—59, 50—54„l. Marktverlauf: Mit Großvieh mi mäßig, geräumt; mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; Schweinen ruhig, kleiner Ueberſtand. Offizielle Preiſe der Mannheimer probnttenögſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto ee Mannheim ohne Sack in Reichsmar pes — Preisnotlerungen vom 27. April 1928. Wetzen. inründiſſher 260000 90 J Noggenmeßl 2 50 1 „ ausländiſcher 28.50—80.00 Weſgenflele mit Sack 13,00%. Roggen, inländiicher 28,00—28,50 Biertreber—2 1 ausländiſcher 24,00 00,00]Rohmelaſſe.50 200 Brau-Gerſte— 27.00 29.00 Wieſenhen, loſe— 27 Futter⸗„(neue) 20.00— 22,00] Notklechen—4 Hafer,(neuer) 19.00 21.00] Luzerne⸗Rleehen „ aalter 19.00—22,50 Preß⸗Stroh— Mals gelbes mit Sack 21.00—00 00] Gebun denes Stroß 2 Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 36,50—37,75 J Raps 5 1 Tendenz: ſtetig. 8 Ver. B. Fref. Gum. 59,.— 51,— Ver. Chem Charl. 11.40 10,25 V. Dtſch. Nickelw. 118,8 116,5 Balcke Maſchin...50 2,10 Buderus Eiſenw.“ 85,— 80, r. Spiegelgls. 4,90.80 .Bemberg 180,0 17. Chem Griesbelm“ 133,5 128,2 5185 Chem. Hyden Berlin⸗Anh. Mſch. 4. . 80,— 77,75 0 87.—] Chem. Weiler 70 IChem. Gelſenk. 92.— Ber⸗Gub. Hutfbr' 160,0 159,7 nd. 113.0 107,0 3,400 Da 3 5,25.20 90.— 20 2,20 em. Albert.. 145,0 142,2 438 140 n 99, 5 99,50 Daimler Motoren.60 5,25 Deſſauer Gas. 41,50 89,50 125 .80.90 apter 185,0 135,0 uano 136,0 130,2] Bismarckhütte.—.——, Bochumer— 74,75 .—.—— Berzellus Bergw. 6,35 6, Bing Nürnderg 82,2 75 D. Eiſenb. Dtſch. Atl. Telegr. 14,— 13.— Dollarſchaäze 8 er ien 102,8 98,50 Goldanleihe 8„ ⸗Signal..70 985 Reichsſchaß. IV. V 0,585.585 905 Prß. Konſols 0,718 0,705 Vogtländ Waſch. 4,10 4,10 Wanderer⸗Merke 15,90 14,0 Weſe Akt.⸗Geſ. 6,75—, Weſterreg. Alkall. 21,85 21,25 5 Ze 0 N Zelſtof Waldhof 120 25, 27. 25. 27. 28. 27. 25, 27. 25 27. Tricotw. Beligh..—.— 75.—Ber. Ultramarinf.“ 96.50 93.50 Zſchockem., Klt'n.—,——,— Phönix Bergbau“ 110.7 115.3] Nomdach. Hütten 27,85 28,30] Schuckert& Co. 89.75 Thürg. Llef. Golha 80,— 78,.— Ber. Zellſt. Berlin 73.— 72. Zuckerf B. Wagh..38. 8,25 Hermann Pöge 1,250 Rofltzer Braunk. 19, 19,250 Segall Strumpf 515 Uhrenfabr. Furtw.—.———Vogt 4 50 St, 4,20.30„ ee.,275.10 Rathgeber Wagg. 65. 67,50] Roſißer Zucker 3598 36.— Siemens Elektr. 70, 5 Vor. deutſch. Oele 70. 71.—[Voigt& Häff. St. 79,— 77.50„ Heilbronn.20 8,15 Relsbolz Papier. 17.75 17,750 Rückforth Nachf. 0,600 0,60“Siemens& Hals le 73⁰⁷ Vſſch. Ind⸗Maſnz 89.— 87,.—Bolſhom. Sell..“ 80.25 60,.—„ Offſtein 3,30 3,50 Rheln. Braunkhl.“ 107 5 105.7] Rütgerswerke. 16,10 15,0 Sinner.⸗G. 950% Ver. Faßl. Caſſel 73,— 78.——Wayß& Freytag⸗ 87,.— 63.—-, Rheingau.25.250Rhein. Chamofte“ 150,0 143.50 Sachſenwerk.00.75 Stettiner Bulkan. 65.— Hö.Pinſel Nürnb—.—, Iell Waldhef St. 13.75 12,600„ Stuttgart.30 3,150Rhein. Elektrizität 1 52 955—— Stoehr Kanungrn. 1 70 005 0 Freiverkehrs ⸗Kurſe. Aeln. N e 61.— 88. Se„138,5 188,5 Steld Inmden 2240 5 Benz„..80.78 JKreichgauer. er=, Raſtatter Waggon—.,.,—Ahein. Möbelſto 111.0 110,0 Scheidemandel? 19,15 17,25 Südd Immobil,“—½ 105 Elderſeld. Farben—.—.575 Mansſelder.„ 84.50 83,.— Ufa.. 82,— 79,.—Rheinſtahl 51.13 49.75[Hugo Schneider“—,— 72,—Teckl. Schiffsw. 20 75— Entrepriſes.— ,Mez Söhne 79.——Mhm. Koblenanl. 10,50—.—Rhenania Cdem. 5,18 40J Schubert& Salz' 146.0 148.0J Teichgräber 7 Teleph. Berliner 79,65 77.50 B Glanzſtoff Ebf. 322,0 322,0 Weſtſ. Eiſen Igdr. 78. Berliner Dividenden„Werte. Tha e Eiſenhütte.— Ver. Har er Kalk“ 58, 57.— Wicking-Cement. 100, Crausport-⸗Akkien. 2 7 Beeunen 205 220 88 1 150 75 1250 Aideene Cte— 2* 1 ng. Salinen. 4. w. v. d. Jup deltmsh. Culau%½ — 5 1 5 e ee e 7* 7 55 6 Unlonwerke M m. 7,40.20 Ber. Uitramarinf. 95.— 31,—] Wiſſener Stahl 10 d. Elfendahn 1020 102, Verein. Elbeſchiff——.70 Unton-Gleßerel. 88.60 98.80] Pogel Telegr-Dr 990 2660 Wiltener Gußſtab! 2 107 ner Papler. 68,— 67,50 VBorliner Freiverkehrs⸗Kurfe. Abler Kal. 30,50 30,—Heidburg 51,30 49, Pomona——2 Apf, Allg Petr.Ind 1,25 1,25 Hochfrequenz'.. 90,-88—Ronnenberg..— Becker⸗Kohle.. 6 10.90 Int. Petr. Un. Jyu—.——— Nuſſenbann„25 Becker-Stahl..15 1,25 Mer Tern.12255 117½0 Sichel Co. Benz⸗Motor. 4,78.75 Meyer 25. 0,11 0,11Stoman Saipeter 550 Deutſche Petr.. 15.25 14,J5] Muldeng. Papler—,—— Südfee Bhosphat 47,— f0 Dlamond 21.— 20.,J5] Petersb. Inl. Zand 308 258 Uia. 1 Borliner Seſtverzinsliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspapiere. 910 92,18 92.153½% D. Reichsanl 0, 725.670 5 ½ B. Kohlenanl. 240 75 94.7530% 0,785 0,760 S% ent 45 9284 oggenwert. 05 8—.——HAnbalt. Koplenw 29,65 28,2 ee; Gugſtahl-—— 1050,Gebr. Bahler e ko.— OeulſcheErdöl 8880 523 VIA 9450 0518%5.20 O 18J8% Noggenrenb. f, 77CCCCCCCCCCCCCCC00c000ò 1024er.540 9505 3%„ 0½25.25f5% Schf Sraunk.—. 5 Goldenberg“ 231,2 281,0 Aſchaff U 1. Sgötend Bimde, 2878 zebs Lapeſch rge 1070: Oeleshei 42 128.8,Ag2d-b. Mealcg. 29—. 27.—-Beligd. Oell. 2850 27.25J Seulſch Kabel.. be, 5. muchsanl. 9fs 95 3% Sgdulcge zunt.40 Fgol Wbſc. oad., 22— 2225 Sd4 Hentel 7— 88.— Wellert N. 131—N Talim. 30,— 21, 50J Clsbdach& To. 1400 1401J Genſchaw 1 Ca. 34,50 7 4%„..675 6,675 8½% Baper. Anl. 0, 820 0,840 .— 88,— Cont. Nürnb. Bgg.—.——1,5.JJ5.25 Emalde Uurich—, 50.—Germ. PortlJ. 102. 101.7 1285 Sung Aeralte 90.— 75— Halmter Meios. 888 5859 Sdeldg 14e 15 Eainget Biler.60 g. Herreshem,Gas: 54 9175 b) Ausländiſche Nenkenwerke. 8 —— 755 347.35 Bl.-u. S. Braubach—.——.— Dt. Eſenh. Berlin 66,50——Deutſche Wolle 7,28 78.25 115 Bergwert! 144,0 139,0 Geſ..elektr. Unter.“ 129,7 125,00f 308 10 n⸗ 113.7 110,2J Brem.⸗Beſigh. Oel 27.——.— P. Gold- u S. Aſt.“ 130,5 120,0 Deutſch. Eiſeng. 90,80 63,25 Faber A 6„94685 94,— Gebr. Goedhardt. 60,— 65,—4% Mexltaner.—.— 39,—40% Türk.unif. Anl. 15,25—,—%„ 574 7— A. C. 2—.————Breuer Stamm—.—— Deutſche Berlag 1860 Donnersmarcz. 129.0 123,0J Cahl, Liſt& Co. 72,— 71.—Goldſchmidt. Th. 105,7 106,74% ½ Deſt Schatza..25 7,25 4%„ Jollob. 1911 10,50.90.60% Südö.a. B 22 A10 8 ap 180.0 129,5 Brockhues.- W. 77.50 75,— Pyckerh.& Widm.%48 4,31[Dürener Metall 110,0 106.0 Jeidmüßle papier 58550 28.30 Goer C. P...8.10%%„Goldrente—.——,—„200-.-Los 28.45 22.502.60%„ neue Pr. 10—— Aſcaft Jeaſto 104.7 102,0] Broncef Schient⸗ 115,0 115,0J Dingter zweldr. 50,— 47,.—Dürrkoppwerke 100,0 93,65 Fetten ulll. 166,) 164,0 Gothaer Waggon 57.— 55,—4%„ conv.Rte.—,— 0,80 4½% Ul. St-R1913.50——8% Obligat 1055 7900 Aſchaff. k. 1,77.75 Bürſtenf Erlang. 64— 64.— Dürrtoppwerk. St.———.—Düſſelb. Eiſend, 73,— 78,—Flend. Brückend. 44,5 48,— Greppiner⸗ Werke 134,0 182,0[4%„Slüberrte.—.—— 4½½.„„ 1914 9,20.50 41½% Anat, Ser.! 1 75 900 Baben. Wangem)50.0] Cem. Heidelberg 88,— 83.50] Düſſeld Rat. Dürr 85.—.—.— 28 870 Suce 8. 0 128.50 Srtete Mün 39,25 89,— 4% Sckt A. 175 1— 9,12 45 95— 211 750 1— 2 a.— uchs Wa.— 5 Ad.⸗ 5*„„Kronr..——,—— J nd%ß% Elberf. Farb. d. B 26.J5 25.75 Füsfaprit Fulda 99,—95,— Hoch⸗ unt elbau 3½3 133.0Elberfelder Farb. 13,1 1289 Ganz Ludwig. 0½12 0126 Grün& Bilſinger 20,50 20.254%„„„ II 9,50.— 13%ůSe⸗UIX. Srl74)———— 5. 134.3 120%,0 Elstir. Niche u, ar. 8,5 650,Frontſuste. Je., ddo 504 Hoien Fa dge. 89.3 57 Elberſeld Kupfer.—Gedbard Ternt 107,0 J60 Herſgwis ren 845 85·75 Eiſ Bad. Wolle—.— Feend, Ber en. 2, 51.70 Hotinrrazt nd..35.0 Clektr. dieferung 10578 92.— Geſeat Jae 80,— 79,45] Hacethal Draht 84.— 82.— Emag Frankfun.—.— 9½730 Fuchswag Stamm.25 1⸗20 Hochoerahann 12.25 11.3 Elektr. Sch u. Lr 75 84.—]l Gellenk. Gufltabl—— 27801Haleſche Naſch. 478 180 Emme l. 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Malnz. 59.75 50.— Magiene.G. J4 31 35 Fr.eeme go. 333 144. Nordd.Wollkämm 1145 112,91¼% Grmonngg)—.——.—J8% Rumän. 1903—.——.—%0 St.K. 1897 1⁰U aen Madle 160.0 Nbennalg Aaden 1 138. Stenhulg⸗Bent 7250 71.— Manneemagntg.: 8 J8 O1.30 RMerter Weumar 1575 144, Oberich Ceb. v.% deſts ens 10 100dedo god en.— 885,e. Jun at.30 3,30l Sinaleo Delmold.35.35 Mansfeld. Aktlen, 98.2 83,25 Mir& Geneſt. 99. 84,„ Eiſenindſt ⸗ 81.40 90,—4½% bo. Schat..30.25 4% bo, am.Rt.-B.—.——.% Mez. am. Ing, 33.——6 Aoloren Dauß,—.— Nodde Derm 18.59 J3,0 Sth Sbahſd 25.— 25.— Martt.u Kubidll.- 198.5 107. Moieten Deuh„ 7759 J0]. Ketewerke, 10 J0 et,% de Slbern. 145——40% Trt. Bagb S——904 d Anl—— Raae Soden, J08 2 Salie 4. 5e eSeee SHedden ee Matmidlansan. 140b0—.—PRateena 2125 90.65 66.80.4% Be. Geldrene%.„edi— 970/% ernee Me 5. 60, 60.—]. S hneſt. Hanan„.50 Strohſt. ded. 153,5 15200l. Müßeheim Berg.“ 1215 1200 0 dololnh. Rente 0,800—.—4% ungar, Goldr. 9,— 9,10% Tebuantep 237 5* de get . 7 7— r rr reenneee, rr rr „onkag. den 27. April 1925 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe] 7. Seite. Nr. 193 Die Schmiere Eine heitere Komödiantengeſchichte 00 Von Ernſt Hoferichter da 60(Nachdruck verboten.) „Jas hätten Sie doch gleich ſagen follen—— 1⸗ ——4 einen Wachskopß drei Richtſchwerter. deller uen er hat mei Frau alle drei zum Krauthobeln im „Das iſt uns aber unangenehm!“ e halt daſhr 15 572 eine Schußwaffen 15 Zeit der Raubritter gab es doch noch aune de. und meine Frau möcht in der Woche noch das Kraut . den laſſen wir die Schwerter, wenn Kraut vor Kunſt mi 5 erwiderte kurz und bündig die Frau Direktor faſt zwei⸗ bor ſc0 mit dem Helden, der aus innerer Erregung den Waſchkorb er von einem Fuß auf den andern ſtellte. ATür öfß tiegen zum Muſeum empor. Als der Diener Kiſtel die erſte ülce knete, ſetzte in ihm automatiſch, wie nach Einwurf eines Geld⸗ einmaf t zur erklärenden Führung ein. Selbſt wenn er wohnheſtlein durch dieſe Räume ging, ſprach er die ganze Rede ge⸗ N vor ſich 921 150 wie„ immer„alles wahnſinnig intereſſierte“, folgte ihm Stwasn Strick. Und die Frau Direktor lief ſchnaufend wie eine Sehengn valze hinterher.. da war zuerſt zu erſchauen als lohnende ſoglei würdigkeit: eine Kreuzotter in Spiritus, wobei der Held küngeted en den Agenten Schweinfurter zurückdenken mußte, eine ſer ocknete Semmel aus den Hungerjahren, die zur Frau Direk⸗ 8 lleendem Gegenſatz ſtand, die erſte Rabattmarke von Laub⸗ ifH adiert, aber ſonſt gut erhalten, eine Kanonenkugel, die Guſtav ggen die Stadt abſchoß und die im Ofenrohr des Bürger⸗ 0 ngen geblieben war G Alt nächſten Raum ſehen die Herrſchaften, unter 90prozen⸗ ladt ohol geſetzt: das Haupt des ruhmvollen Verteidigers unſrer de der daneben befindliche Kopf iſt das Haupt desſelben Hel⸗ küber bün noch jung war... Dieſer Alkohol iſt 95prozentig, Da⸗ dogen gt, leider nicht eingemacht— aber dafür auf Leinwand auf⸗ * Karl der Große, der genau ein halbes Jahrtauſend vor kadlen idung unſrer Stat lebte Und ſich durch dieſen fümſtand goch⸗ ei machte... Und in Spucknapf in der Ecke bot Klop⸗ ſwe Jenhändig die Kerne Laubſtädter Jwetſchgen hineingeſpuckt. hingt n liegen noch drinnen. Sie werden jedes Jahr neu Soc awiſchen hinein nahmen die beiden Veſucher die geeigneten Abſchl don der Wand herab und warfen ſie in ihren Korb. Und beim wieg uß der Führung erſt trat die Direktorin vor Herrn Kiſtel hin, don da den Korb und ſagte:„Wir haben uns gleich ſelbſt bedient was wir für unſere Kunſt gebrauchen— Aune erhielten ſie Wachskopf, Haudegen, Sporen und Ritterſtiefel. bis— vzKönnten Sie mit ihrem Stück nicht ſo lange warten, Werk Dank erhielt der Führer ein Freibillet überreicht, was auf ihn aee rn nur wenig Eindruck machte. Er freute ſich vielmehr auf ſeinen Hund, dem er die Flöhe fangen durfte. Denn eine Flohſagd war für ihn eine ſchöne Leidenſchaft wie andern eine Briefmarkenſamni⸗ lung oder eine Weltreiſe— Nacht und Sterne waren über dem Helden und der Frau Direktor, als ſie mit ihrem bewaffneten Waſchkorb nach Hauſe wank⸗ ten.— In dieſen Tagen faß Aſſeſſor Süßholz, um deſſentwillen ein halbes Muſeum ausgeräumt wurde, eine Schauſpielerin ihren Unterrock zer⸗ ſchnitt, eine Stadt ihr bürgerliches Gleichgewicht verlor— an der Waſſerleitung und ließ ſich den kühlen Strahl über den Hirnkaſten laufen, aus dem das weltbewegende Drama entſprungen war. Seine Ruhe war ſeit jener Nacht dahin. Dahin wie eine volle Brieftaſche oder eine goldene Uhr mit Sprungdeckel. Seit jener Zeit glaubte er, die ganze Welt drehe ſich wie eine ruſ⸗ ſiſche Schaukel um ihn herum. Nur um ihn und ſein geburtsreifes p. Als die Kunde von ſeimem nächtlichen Abenteuer an die Ohren ſei⸗ ner Frau Amalie traf, ſchnitt ſie gerade Gurkenſalat. Da kam die Frau Geometer zur Tür herein, um von ihr leihweiſe die Fleiſchmaſhme zu holen. Aber der wahre Grund war nicht die Fleiſchmaſchine, ſondern jene beiden unerhörten Neuigkeiten, die ſie wie öwei paf⸗ tige Wurſthrocken auf der Zunge liegen hatte. „Wiſſen Sie das ſchon, Frau Aſſeſſor—?“ „Was denn, Frau Geometer?“ „Daß ihr Mann ein Dichter geworden iſt, von dem am Sonntag im Stadttheater ein Stück aufgeführt wird!“ Sie ſtellte die frohe Botſchaft voran, weil ſie wußte, daß es Fälle gab, wo Menſchen ber ſchrecklichen Nachrichten vom Schlage getroffen maustot umfielen— und dieſe Verantwortung wollte ſie nicht auf ſich laden. Nun hätte man meinen können, daß die Frau Aſſeſſor e⸗ doch vor der Geometerin wiſſen ſollte, daß ihr Mann ein Dichter ſei. Aber, daß ſie davon keine Ahnung hatte, das nahm die Geometerin mit aller Beſtimmtheit an, denn ſonſt ſie es 25 längſt ihr mitgebeilt, denn mit Beförderungen und ſonſtigen freudigen Ereigniſſen hielt ſich die Aſſeſſorin keine Minute lang in Stillſchweigen. Und wirk⸗ lich, ſie wußte von nichts. „Ja, Ihr Gemahl iſt ein Dichter geworden. Ein ſolcher, dem Lorbeerkränze packweiſe nachgeworfen werden und dem man auf dem Grabſtein eine Zither und Larve malt..“ „Da habe ich ja keine Ahnung! Eige ſeſche Freude!“ Und Amalie weinte lachende Tränen in ihren Gurtenf lat hinein. Und das war der richtige Augen ick wo die Frau Geometer es wagen konnte, mit der an„ſhncklichen Botſchaft einzuſetzen: „Und ſo ein Scgeut hit notürlih inrner auch traurige Folgen nach ſich.. Man muß halt bamit Vepflichtungen eingehen, man muß ſich ſelbſt vergeſſen „Um Gotteswillen! Er hat ſich vergeſſen...“ „Ja, lelder.. Aler das wird eben zu ſolchen künſtleriſchen Be⸗ 5 gehören. Arm in Lom wurde er mit einer jungen Komödiantin eſehen „Schrecklich, ſchreckli).. ſchrie Amalie, und die Tränen der Freude bekamen mehr Salzgehalt. „Und noch dazu— bei Nachtl“ ergänzte die Frau Geometer. Das genügte. Und Frau Geometer entfernte 0 mit ihrem ſtummen Beileid und der Fleiſchmaſchine, weil ſie wußte, daß hier jeder Troſt den Schmerz vergrößerke. „Es iſt nicht auszudenken...!“ ſchluchzte Amalie vor ſich hin— und dachte es doch ganz aus. Julius Süßholz war geſtändig, Er ſagte ihr alles. Auch das Küſſen erwähnte er, das die Frau Obergeometer in der Eile zu er⸗ wähnen vergeſſen hatte. Ehebrecher!“ ſchrie ſie ihm entgegen. Der Aſſeſſor ſenkte ſein Kinn auf die Bureaukrawatte.„Ich hal ſie nur geküßt, damit ich in engeren Kontakt zum Theater komme, Denn nür wer das Theater nahe hat, kann dafür ſchreiben.“ Dann erzählte er ihr von all den Wundern, die ihr am Sonntag zuteil werden würden. Von Ruhm und Ehre, Berühmtheit und Glorie ſprach er ſo ergreifend, daß allmählich Vorwurf um Vorwurf in ihr abebbte. Er brachte die Umſtände ſo, daß ſie als Entſchul⸗ digungen gelten konnten— und brockenweiſe verzieh ſie ihm auch. Daß es dich zum Theater hinzieht, das hätte ich eigentlich ja chon merken Du mußt irgendwie mit dem Drama über⸗ ſinnlich verbunden ſein... Weil du nämlich früher ſchon immer geſchnauft und haſt, wenn oben auf der Bühne jemand erſtochen worden iſt.“ „Freilich, weil ich ſchon immer gemerkt hab'— was die da auf der Bühne ſag'n, hätt ich grade ſo gut und vielleicht noch beſſer auch ſchreiben können. Und wer ſo was ſpürt, der hat auch die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, das, was in ihn gelegt iſt, ſozuſagen dramatiſch wieder von ſich zu geben.. So etwas muß heraus. Da darf nicht zurückgehalten werden, worauf die arme Menſchheit immer ſo lange warten muß. Denn ein Genie ſteigt vielleicht nur alle hundert Jahr' auf die Erde.. Darum ſag' ich wieder: Heraus muß das Zeug— und kommt's daher, wie's mag. „Ja, wenn es ſo um dich ſteht, Julius—, dann mußt du dich freilich ausſchreiben, dichteriſch entladen, denn das wär“ gar nicht geſund, wenn du etwas zurückhalten oder unterdrücken tät'ſt.“ „Amalie, nicht wahr, jetzt ſiehſt du es auch ein, daß ich eim Theaterdichter bin, eine dramatiſch geimpfte Seele, die unruhig in der eignen Bruſt hin und her flregt, ſich ſtößt— und deshalb auch anſtößig wirkt.“! „Dann mußt du aber noch das Schielen lernen, damit du in der Welt umherhimmeln kannſt. Und lange Haare ſollſt du dir wachſen laſſen, damit man ſchon von weitem ſieht, daß du ein großer Dichter biſt!“ Julius küßte ſeine Frau verſöhnend, und es war, als wiſchte er mit ſeinen Lippen wie mit einem Radiergummi über die ihren, zum Zeichen, daß nun aller Zwiſt und Streit zwiſchen ihnen aus⸗ gemerzt ſei. Dahei fiel es ihm ſchon wieder ein, daß Lillyͤs Mund grüßer und wärmer temperiert war Er atmete ſchwer auf. An ihm war es jetzt gelegen, daß die ſchmalzige Berühmtheit am Sonntag offenſichtliches Ereignis werde. Denn nur mit der Ausſicht auf Ruhm und Glorie ließ ſeine Amalie vorerſt ſein nächtliches Abenteuer vergeſſen ſein. (Fortſetzung folgt.) Ich beabſichtige mich in einem Geſchäft mittleren Umfangs(Induſtrie⸗ od. Handels⸗ Nachruf! das Mitglied unseres Aufsichtsrates Am 24. April verschied ganz unerwartet Herr Direktor Dr. Ing. e. h. Carl Gaa Wir verlieren in dem ſeider allzufrüh Ver- Statt besonderer Anzeige! —— Kurt Jabren durch den Tod erlöst. Managheim- Waldhof, Ludwigshalfen à. Rh., Todes-Anzeige. Sonntag nachmittag, 2¼ Uhr wurde unser lieber Sohn, Bruder, Enkel und Neffe eyler nach hurzem schweren Leiden im Alter von e den 27. April 1925 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Hermann Weyler unternehmen) gegen geringe Vergütung Kaufimännisch einzuarbeiten Ich bin 31 Jahre alt, z. Zt. noch im Staatsdienſte und habe bereits drei Jahre Bankpraxis.*1523 Angebote unt. B. 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Lohn, u. a Bebansi, für Hl. Kh halt per 1. Mai bei Gottlieb. Laden. faaaagaaghaangaumadamnanang⸗ 00 G 4. 13, 2 Tr e Prosgekt. Liuger abe Magchänentabnk-A. Iweibracenga Hi. 3,000,000.— rollbezahlte, auf den Inhaber lautende Stammaktien Stück 30 000 zu je RM. 100.— Ar, 10 001—40 000. Gleichzeitig Bekanntmachung auf Veranlaſſung der Zulaſſungs⸗ ſtelle zu Mannheim gemüß der ſechſten Durchführungsverordnung zur Goldbilanzverordnung. Die Firma Dingler'ſche Maſchinenfabrik.⸗G mit dem Sitz in Zweibrücken iſt im Jahre 1897 hervorgegangen aus der im Jahre 1827 gegründeten Firma Dingler'ſche Maſchinenfabrik. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fabrikation von Maſchinen und Dampfkeſſeln, die Verarbeitung von Eiſen. Stahl und anderen Metallen, der Handel in vorgedachten Produkten und Waren, ſowie der Betrieb aller Geſchäfte, welche ſich an die vorgedachte Tätigkeit anſchließen. Die Dauer der Geſellſchaft iſt nicht beſchränkt. Das Aktienkapital der Geſellſchaft betrug urſprünglich Mark 2 800 000.— und wurde durch Beſchlüſſe der Generalverſammlung vom 16. Auguſt 1920 um Mk. 2 200 000.— Stammaktien und Mark 1000 000.— Vorzugsaktien. der Generalverſammlung vom 25. Auguſt 1922 um Mk. 5 000 000.— Stammaktien und Mk. 1000 000.— Vor⸗ zugsaktien auf insgeſamt Mk. 12 000 000.— erhöht. Die außerordentliche Generalverſammlung vom 12. März 1923 beſchloß zur Verſtärkung der Betriebsmittel das Aktienkapital um weitere Mk. 30 000 000.— zu erhöhen durch Ausgabe von 30 000 auf den Inhaber lautenden Stammaktien von je Mk. 1000.— mit Ge⸗ winnanteilberechtigung vom 1. April 1923 an. Die neuen Stamm⸗ aktten wurden von der Rheiniſchen Creditbank, Mannheim, unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre zum Kurſe von 5009% zuzüglich 100% Koſten mit der Verpflichtung übernom⸗ men, hiervon Mk. 15 000 000 den alten Aktionären derart zum Be⸗ zug anzubieten, daß auf je Mk. 2000 alte Aktien Mk. 3000 junge Aktien zum Kurſe von 600% zuzüglich eines Pauſchalbetrages für die Bezugsrechtsſtener bezogen werden konnten. Weitere Mark 5 000 000.— wurden den Werkintereſſenten zu 600% überlaſſen; der hieraus erzielte Erlös floß der Geſellſchaft zu. Die reſtlichen Mark 10 000 600.— ſind noch nicht verwertet. Die Durchführung der Kapi⸗ talerhöhung iſt am 19. März 1923 in das Geſellſchafts regiſter ein⸗ getragen worden. Sämtliche Aktien tragen die mechaniſch vervielfältigten Unter⸗ — des Auſſichtsratsvorſitzenden glieder. Sämtliche Vorzugsaktien befinden ſich im Beſitze einer aus Großaktionären und der Rheiniſchen Creditbank, Mannheim. be⸗ ſtehenden Gemeinſchaft und ſind bis zum Jahre 1930 geſperrt. Sie haben zwanzigfaches Stimmrecht bei Aufſichtsratswahlen, Satzungs⸗ änderung und Auflöſung der Geſellſchaft; in dieſen Fällen ſtehen ſonach den 40 000 Stammaktienſtimmen 40 000 Vorzugsaktienſtimmen gegenüber. Die Vorzugsaktien ſind auf einen kumulakiven Vor⸗ zugsjahresgewinnanteil von 69 mit Nachforderungsrecht beſchränkt, haben jedoch keine Liqufdationsvorrechte. In der Generalverſammlung vom 10. September 1924 wurde beſchloſſen, das Aktienkapftal von.⸗M. 42 000 000—. auf.⸗M. 4200 000.— beſtehend in 40 000 auf den Inhaber lautenden Stamm⸗ aktien von je 100 Reichsmark. Nr.—40 000, und 2000 auf den Namen lautenden Vorzugsaktien von ſe 100 Reichsmark, Nr. 1 bis 2000 umzuſtellen. Die Beſchlüſſe ſind am 23. September 1924 in das Handelsregiſter eingetragen. Die Aufforderung an die Ak⸗ Honäre zur Einreichuna der Aktien zwecks Abſtempelung iſt mit Friſt bis 31. Januar 1925 veröffentlicht. Der Aufſichtsrat beſteht aus mindeſtens vier Mitgliedern, von denen am Tage der jeweiligen ordentlichen Generalverſammlung ſo viele ausſcheiden, als zur Bildung eines vierjährigen Turnus nötig iſt: zur Zeit beſteht der Auſſichtsrat aus folgenden von der Generalverſammlung gewählten Mitgliedern: Zwangsversteigerung. Dienstag, den 28. April 1925. nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 da⸗ hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Credenztiſchchen, 1 Büfett. 1 Diwan mit Umbau, Spiegel. 1 Standuhr, 1 Chaiſe⸗ Iongue, 1 Blumengeſtell, 1 Nähtiſchchen, Korbſeſſel, Bücherſchrank, 1 Schreibtiſch., 1 Eintritt Sflgggaagaaanangagaaganaagaaaga und zweier Vorſtandsmit⸗ fü Drivatschule Weignähen Kunsthandarbeiten Elfr. Hildebrandt 5 narbenstebrern O 7, 12 Herrn Dr. e. h. Dr. R. Broſien, Geh. Kommerzienrat und Konſul, Mannheim, Vorſitzender, Dr. Ing. e. h. Chr. Seybold, Fabrikbeſitzer in Düren. ſtellvtr. Vorſitzender, Herren Fritz Golſen, Gutsbeſitzer in Zweibrücken, Fritz Nierhoff, Bankdirektor a.., Herrenalb, Dr. Albert Zapf, Geh. Juſtizrat, Rechtsanwalt, M. d.., Zweibrücken, Ernſt Laeis, Freiburg i. Br. Der Vorſtand beſteht aus den Herren: Julius Dingler, Kommerzienrat, Zweibrücken Maximilian Schwartz. Kommerzienrat, Zweibrücken. Das Geſchäftsjahr läuft vom 1. April eines Jahres bis 31. März des nächſten Jahres. Von dem Reingewinn, welcher nach Abzug ſämtlicher Abſchrei⸗ bungen verbleibt, ſind dem geſetzlichen Reſervefonds 5% zu über⸗ weiſen, bis er den zehnten Teil des ausgegebenen Aktienkapitals erreicht. Der Aufſichtsrat erhält einen nach Maßgabe der geſetz⸗ lichen Beſtimmungen zu berechnenden tantiemeſteuerfreien Gewinn⸗ anteil von 10%. der Vorſtand ſeine vertragsmäßigen Gewinnan⸗ teile. Im Uebrigen ſteht der Reingewinn, unbeſchadet der oben angegebenen Rechte der Vorzugsaktien, zur Verfügung der Gene⸗ ralverſammlung. Alle Bekanntmachungen der Geſellſchaft an die Aktionäre erfol⸗ gen durch den Deutſchen Reichsanzeiger, außerdem, ohne daß die Rechtsgültigkeit davon abhängt, durch eine Frankfurter und eine Mannheimer Zeitung. Die Dividenden ſind an der Geſellſchaftskaſſe, bei der Rheini⸗ ſchen Creditbank, Mannheim, und deren Zweiganſtalten, ſowie bei der Deutſchen Vereinsbank in Frankfurt a. M. zahlbar. An den gleichen Stellen können koſtenfrei Bezugsrechte ausgeübt, Aktien zu den Generalverſammlungen hinterlegt, neue Dividendenſcheinbogen erhoben und alle ſonſtigen die Aktienurkunden betreffenden Maß⸗ nahmen bewirkt werden. Die Geſellſchaft verteilte in den letzten fünf Jahren folgende und Dividenden: für 1919/20 10% auf Mk. 2 800 000.— Aktienkapital für 1920/1 12%„„ b 000 000.— Stammaktien, 67„„ 1000 000.— Vorzugsaktien mit 25% inz. für 1921/22 209%„„ 5 000 000.— Stammaktien, 6⁴„„ 1 000 000.— mit 25¼ nz. für 1922/3 400%„„ 10 000 000.— Stammaktien, 69⁰* 2 000 000.— Voraugsaktien r 1923/24%½ Die Reichsmark⸗Eröffnungsbilanz auf 1. April 1924 lautet wie folgt: Aktiva Mk. Gebäude und Grundſtücke 990 000.— Einrichtungen 630 008.— Modelle.— Patente.— Halbfabrikate und Vorräte 3 707 800.44 Buchforderunge⸗ 444 246.64 Kaſſe 9 406.02 Beteiligungen 19 020.— Wertpapiere 8 8 101.— Vorratsaktien(nicht begeb. St. 10 000 à M. 100. 1 000 000.— 6 808 584. 10 17750 Pafliva Aktienkarital 4 200 000.— Obligationen 555 145 440.— Reſerven 420 000.— Buchſchulden und Anzahlungen 2 049 144.10 ö 6 808 584.10 Die Anlagegegenſtände ſind nicht über den Gemeinwert am 1. Januar 1924 und auch nicht über die Goldmarkanſchafſungskoſten Herr, Mitte 40er, ſucht öbl. Imer am liehbſten bei kleinem kinderloſ. Haushalt, ev. bei alleinſt. Perſon. An⸗ gebote unt. A. C. 90 an die Geſchäftsſt. 1473 jederzeit Waſchtiſch, 1 Spiegelſchrank und ſonſtiges. Mannheim, den 27. April 1925. Kimling, Gerichtsvollzieher. Dulger loellras dluur durch SaBOL-sHAnroox S134 Gehalt, Speſen u. P Angebote von nur ſtelle dieſes Blattes. Bessere redegewandte Damen zum Verkauf von Wäſche an Private gegen Referenzen unt. C. D. Beſſ. jünger Fräulein ſucht 41511 eleg. möbl. Zimmer ungeniert, möglichſt bei alleinſt Dame. Elektr. Licht Bedingung. Gefl. Angebote unt A. W. 9. an die Geſchäftsſtelle. roviſion ſofort geſucht. guten Kräften mit la. 41 an die Geſchäfts⸗ zugeben. 5 e hinaus abzüglich der zuläſſigen Abſchreibungsquoten bewertet; 11 Halbfabrikate ſind in iner Geſamtſumme eingeſetzt. die ſich Goldmarklöhnen und Goldmarkmaterinlpreiſen vom 1. April arl. ergeben, die vorrätigen Rohſtoffe un) Waren ſind zu den Goldm det preiſen vom 1. Anril 1924 bewertet. Die Beteiligung an Drockengasreiniauna G. m b. H. Zweibrücken iſt mit Mk. die * bewertet cemäß der Joldmarkeröffnungsbilanz dieſer Geſellſchaft a Beteiliguna an dem Sauerſtoffwerk.⸗G. Kaiſerslautern 0 dem ſeinerzeitigen Goldmarkeinzahlungswert von.⸗M. 10 aufgenommen. ſtich Die Geſellſchaft hat im Jahre 1907 eine auf die Grundſſg nebſt den darauf befindlichen Gedäuden Maſchinen und ſonngeh Anlagen in Zweibrücken an 1. Stelle hypothekariſch eingetrahſ %% ige Anleihe von Mk. 1 500 000.— aufgenommen, welche ge⸗ ginnend mit dem Fahre 1917, in längſtens 30 Jahren zu 10/ f5 tilgt wird. Von dieſer Aaleihe ſind noch Mk. 802 000.— im lauf, welche zur Rückzahlung aekündigt ſind. unb⸗ Die Geſellſchaft hat ferner im Jahre 1920 eine auf die Gri ſtücke nebſt den darauf befindlichen Gebäuden, Maſchinen und nge⸗ ſtigen Anlagen in Zweibrücken an 2. Stelle hypothekariſch ee, tragene 57 Anleihe von Mk. 2 000 000.— aufgenommen. welchg ainnend mit dem Jahre 1930. in längſtens 30 Jahren zu getilgt wird. 157% In der Goldbilanz erſcheinen dieſe beiden Anleihen mit 0f das iſt Gm. 145 440— und zwar für die Anleihe vom Jahre he⸗ berechnet aus Mk. 802 000.—, für die Anleibe vom Jahre 10920 rechnet aus dem Goldwert von Mk. 167 597.— del Mit Rückſicht auf die politiſche Trennung des Zweibrſſeh Werkes vom Saargetbiet hat die Geſenſchaft bei dem im Saaramng gelegenen Bahnhof Bierbach ein Gelände von 203,28 Hektar aſell. ben. Dieſes Gelände iſt durch Bahnanſchluß aufgeſchloſſen. Daonel wurde zunächſt eine Werkſtätte von 3000 qm für Eiſenkonſtrukti ge⸗ und Apparatebau errichtet, die am 1. Oktober 1923 in Betrieb nommen wurde. eln⸗ Der Flächeninßalt der Grundſtucke der Geſenſchaft beträgt ghen ſchließlich des vorerwähnten Geländes 285 480 qm, von we 58 200 am bebaut ſind. He⸗ „Die Geſellſchaft beſchäftiat zurzeit etwa 1380 Arbeiter und 0 amte. Der angenblickliche Auftragsbeſtand iſt zwar verbaltnisgent gut, doch läßt ſich mit Rückſicht auf die geörückten Preiſe, zu ber⸗ bei der derzeitigen Wirtſchaftslage Aufträge hereingenommen, gen. den müſſen, Beſtimmtes über das Geſchäftsſahr 1924/25 nicht ſale Auslandsgeſchäft beginnt ſich erfreulicherweife wieder zn eben. Bie, Geſenſchat pat ſich vervflichtet, den Erlds der nichte benen Aktien(Vorratsaktien), ſoweit er den Bilanzwert überſt ſollte, dem geſetzlichen Reſervefonds zuzuführen. Zweibrücken, im April 1925. 1* 7* Dingler'sche Maschinenfabrik.-6. Dingler. Schwartz. 5ob⸗ Auf Grund vorſtehenden Proſpektes ſind.⸗M. 3 000 000.— bezahlte. auf den Inhaber lautende Stammaktien Stück 80 000 zu je R⸗M. 100.— Nr. 10 001—40 000 aube der Dinglerſchen Maſchinenfabrik.⸗G. Zweibrücken zum Han und zur Notierung an der Mannheimer Börſe zugelaſſen. Maunheim. im April 1925. ank⸗ Rheinische Creditb 531 qm, Lenauſtraße, zu verkaufen. Angebote unter B. A. 13 an die Geſchäftsſtelle. Drdentl. mũ (el. Lacht) bei Kinder losem Ehepaar oder alleinstehender Dame fur jungen Mann(Ingenieur- Praktikant) guter Münchner Hamilie sofott für ein halbes Jahr gesucht. Nãbe der Automobiifabrik Benz u. Co. bevorzugt. Fahrrad muss unterge- bracht werden können. Angebote mit Besichtigungszeit umgehend für Rechtsanwalt Dr. mann aus München im e hl. Zimmer Au Koll⸗