Dienskag, 28. April Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 195 dezugspreiſe: 3 : In Mannheim und Umgebung frei ins —5 oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ — Bel evtl. Aenderung der wiriſchaftl. Verhältniſſe Nach. 85 erung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls⸗ — Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ ſ en Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ Geide 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe neralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Geitung Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnilt Wandern u. Neiſen Anzelgenpreiſe nach Tariſ, bei Voraus zahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzelle für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. 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Es iſt ebenſo gut möglich, daß wir mit Deutſchland, das Hindenburg zum Präſidenten hat, verhandeln können, wie mit dem Deutſchland, das Marx zum Präſidenten ge⸗ wählt hätte.“ Nach einer Mitteilung des„Petit Pariſien“ ſoll in der nächſten Zeit Hindenburg von Frankreich aus auf die Probe geſtellt werden und zwar dadurch, daß man ihm die Frage vorlegt, ob er den endgültigen Verzicht auf Elſaß⸗Lothringen ebenſo unterſchreibt, wie dies bereits durch das Kabinett Luther—Streſemann zum Aus⸗ druck gebracht wurde. Pariſer Preſſeſlimmen VParis, 28. April.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Die kontinentale Ausgabe der Daily Mail“ enthält heute über indenburgs Wahl einen Kommentar, der in der engliſchen Aus⸗ gabe nicht erſchien. Das Blatt ſchreibt: „Die unmittelbare Folge der Wahl Hindenburgs wird ſein, daß die Mehrheit der deutſchen Nation für den induſtriellen Wiederaufſchwung Deutſchlands mit aller Macht ar⸗ beiten wird. In Italien beobachtete man nach dem Sieg Muſſolinis dieſelbe Wirkung. Seither iſt die Proſperität der italieniſchen In⸗ duſtrie erſtaunlich. Derartige Erſcheinungen werden ſich auch in eutſchland zeigen.“ Die Haltung der caillauxiſtiſchen„Ere Novelle“ hat inner⸗ alb vierundzwanzig Stunden eine merkwürdige Aenderung er ludren. Geſtern ſchrieb der Leitartikler, daß die militäriſche Rege⸗ ung zwiſchen den beiden Staaten durch die Wahl Hindenburgs un⸗ günſtig beeinflußt werden könnte. Heute ſucht die Ere Nouvelle ie äußerſten Gefahren u. die die Politik des Kartells in Frage ſtellen⸗ en Drohungen zurückzuziehen. Leider entwickelte ſich die Berliner olitit des Kabinetts Herriot nicht mit genügender Klärung, um in eutſchland den Glauben an einen Umſchwung in Frankreich zu er⸗ wecken. Victor Baſch, ein führendes Mitglied der Liga für enſchenrechte, ſchreibt in dem gleichen Blatte folgendes:„Es wäre unrecht, außeracht zu laſſen, daß das deutſche Volk durch die Wahl Hindenburgs gegen die Politik der Loyalität, der Erniedrigung und es Haſſes, mit der es durch die Entente und hauptſächlich durch rankreich behandelt worden iſt, proteſtieren will. Die deutſche unde blutet noch. Die ſeparatiſtiſchen Intriguen, die brutalen edrohungen, die in allen poincariſtiſchen und millerandiſtiſchen eden enthalten ſinz, finden ihre Auswirkung in der Präſidenten⸗ wahl. Ddie Nichträumung Kölns wurde mit Recht durch das deutſche Volk als eine flagrante Ungerechtigkeit betrachtet, ebenſo 50 der Bericht über die deutſche Entwaffnung nicht zur Veröffent⸗ ichung gelangte. Welche Wege ſoll Frankreich nach dieſer Wahl einſchlagen? Ich glaube nicht, daß die Mehrheit der Deutſchen e Wiederherſtellung der Monarchie und einen Revanchekrieg will ch glaube es nicht, und hierfür führe ich als Argument an, daß Andenburg als loyaler Soldat das Verſprechen abgeben muß, die taatsverfaſſung zu verteidigen und daß er alle Schrecken des rieges beſſer als irgend ein anderer kennt. Hauptſächlich wird ver⸗ 15. daß die im Verſailler Vertrag enthaltenen Ungerechtigkeiten eſeitigt werden. Einem ſolchen Geiſte gegenüber iſt es Pflicht unſerer Regierung, vorſichtig, aber auch energiſch zu ſein. Noch mehr als früher hat ſie die Pflicht, den Bericht der internationalen Kon⸗ woltommiſſion zu veröffentlichen und darauf hinzuwirken, daß die äumung Kölns raſcheſtens durchgeführt wird. di„Echo de Paris“ ſchreibt: Dieſe Wahl gibt der Auffaſſung ſich die Signatare des Friedensvertrages von Deutſchland ge⸗ acht haben, das beleidigendſte Dementi. 7 Der„Petit Pariſien“ ſchreibt: Es iſt kein Zweifel mehr: eutſchland, das den verhängnisvollen Eindruck, den eine Wahl indenburgs nicht nur bei den ehemaligen Gegnern, ſondern in der ganzen Welt hervorrufen würde, gekannt hat, hat freiwillig die aske fallen laſſen. Wir wiſſen nunmehr, daß mit dem Oberbefehls⸗ aber des deutſchen Heeres von 1918 als Reichspräſident trotz aller 95 auch die Verfaſſung und die deutſche Republik prattiſch auf⸗ Naict baben zu exiſtieren. Es iſt tief bedauerlich, daß das Deutſche 5 8 das auf dem Wege wirtſchaftlicher und fianzieller Wieder⸗ Aetung war, zu ſeinen Irrtümern zurückkehrt und ſich der Gefahr deſer Abenteuerpolitit ausſetzt. Aber man muß ſich gleichzeitig zu — Geſte beglückwünſchen. Denn ſie bedeutet tatſächlich eine Unnte igtet, die für den Frieden Europas ſehr gefährlich werden Das„Journal“ ſchreibt: Die Folge der Wahl Hindenburgs erſtens die reſtloſe Entwaffnung ſein. Die zweite Folge der zeulchen Herausforderung muß die Aufgabe des Paktes Streſe⸗ —2 und der Abſchlus einer Defenſivallianz der Sieger ſein.— „Figaro' ſchreibt: Es iſt ſehr gut, die Demokratie in Deultc muß ind die Sicherheitsſtage land entwickeln zu wollen. Aber die Demokratie ſchreitet nur bei einer Nation voran, die gezwungen wird(?) oder ſich ſelber wenig⸗ ſtens zu einer direkten Anſtrengung bereit erklärt. Deutſchland aber hat ſich zu der geringſten Anſtrengung während der ſehr kurzen Periode, während der es glaubte, daß man es dazu zwingen würde, bereit gefunden. Eine Frage muß man jetzt ſtellen? Wird nun auch England beunruhigt?? Für Frankreich iſt die Stunde vorbei Seifenblaſen für Laternen zu halten. Der ſozialiſtiſche „Peuple“ ſchreibt: Die Wahl Hindenburgs wird in der geſamten Welt alle diejenigen mit Trauer erfüllen. die den Wunſch haben, den Krieg aus den menſchlichen Geſchicken verſchwinden zu ſehen.— Der„Zuotidien“ ſchreibt: Deutſchland hatte noch einen Fehler zu begehen. Es hat ihn begangen. Die Wahl des Marſchalls Hin⸗ denburg iſt nicht nur eine neue Urſache der Beunruhigung Europas. Sie iſt auch für das Reich ſelbſt ein Element der Trennung und Beunruhigung. * Hindenburg reiſt nach Polsdam [E Berlin, 28. April.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie die„B..“ erfährt, wird ſchon in den nächſten Tagen Reichspräſident Hin⸗ denburg in Potsdam erwartet, wo er bei ſeinem alten Freund und Nefſen, dem General v. Lewinski, Wohnung nehmen wird Auch die Schweſter Hindenburgs wohnt ſeit Jahren in Potsdam. Daraus dürfte das Gerücht entſtanden ſein, daß Hindenburg ſeinen ſtändigen Wohnſitz nicht in Berlin, ſondern in Potsdam haben würde, was nach unſeren Erkundigungen nicht zutreffen wird. Wer wird Hindenburgs Skaatsſekretär? !J Verlin, 28. April.(Von unſ. Berliner Büro.) In der Frage der Beſetzung des Stagatsſekretärpoſtens der Reichskanzlei geht neuerdings die Auffaſſung dahin, daß der bisherige Staatsſekretär Meißner wenigſtens zunächſt dieſes Amt unter Hindenburg weiter ausüben wird. Der Reichswahlleiter an Hindenburg Der Reichswahlleiter Dr. Wagemann hat an Generalfeld⸗ marſchall v. Hindenburg in Hannover folgendes Schreiben gerichtet: „Nach dem vorläufigen Ergebnis des zweiten Wahlganges der Reichspräſidentenwahl am 26. April 1925 ſind die meiſten der bei dieſen Wahlen abgegebenen gültigen Stimmen auf Eure Ex⸗ zellenz entfallen. Wahrſcheinlich wird die endgültige Feſtſtellung von der vorläufigen nur wenig abweichen. Es iſt daher damit zu rechnen, daß der Reichswahlausſchuß Eure Exzellenz für gewählt erklären wird. Für dieſen Fall fordere ich Sie, Herr General⸗ feldmarſchall, gemäß 8 148, Abſ. 1, der Reichsſtimmordnung er⸗ gebenſt auf, mir bis zum 4. Mai 1925 zu erklären, ob Sie bereit ind, die Wahl anzunehmen. 5 gez. Dr. Wagemann.“ Amerikaniſche Außerungen (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 27. April. Die deutſche Präſidentenwahl iſt nach wie vor Gegenſtand des lebhaften Intereſſes. Zu den Perſönlich⸗ keiten, deren Auffaſſung wegen ihrer beſonderen Kenntnis der Ver⸗ hältniſſe in erſter Linie beachtet wird, gehören der frühere Bot⸗ ſchafter in Berlin, Gerard. Dieſer betonte, daß Hindenburgs Wahl teilweiſe dem Umſchwung zum Konſervativismus zuzuſchrei⸗ ben ſei, der ſich auch in England und Amerika bemerkbar gemacht habe. Weiter beruhe ſie auf dem Umſtand, daß Hindenburg die einzige Perſönlichkeit ſei, deren Ruf durch den Krieg in Deutſchland gehoben worden ſei. Dennoch ſtellt ſeine Wahl eine Drohung an die Welt dar, denn tatſächlich käme es darauf hinaus, daß die Deutſchen ihre Rückkehr zum Militarismus erklärten.(Von einem ſo ausgeſprochenen Deutſchenfeind wie Miſter Gerard braucht uns eine ſolch abſurde Kritik nicht zu verwundern. D. Schriftl.) Die„Sun“ betrachtet in einem Leitartikel die Lage mit Ruhe, da das Blatt nicht glaubt, daß Hindenburg irgendwelche radikalen Maßnahmen ergreifen werde, oder verſuchen werde, die Republik zu ſtürzen. Möglicherweiſe würde die Wahl eine gute Wir⸗ kung auf die Alliierten ausüben, da Hindenburg als Schützer von Recht und Ordnung bekannt ſei. Weniger optimiſtiſch iſt die Börſe, die im allgemeinen etwas niedriger eröffnete, was man auf die Wahl Hindenburgs zurück⸗ führte. Die deutſchen 7prozentigen Bonds notierten zu Beginn zwei Punkte niedriger als am Samstag, eroberten ſich aber im Verlauf der Börſe einen halben Punkt zurück. Coolidge an Hindenburg? (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 28. April. Die amerikaniſche Regierung wird Hindenburg nicht gratulieren, da, wie uns von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, ein ſolches Vorgehen nicht den Gebräuchen ent⸗ ſpricht. Allerdings iſt es wahrſcheinlich, daß der Präſident eine kurze Botſchaft an Hindenburg gehen läßt anläßlich des Amts⸗ antritts. die Entwaffnungsfrage V paris, 27. April.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Die Bot⸗ ſchafterkonferenz wird ſich morgen mit der Prüfung der Note bezüg⸗ lich des Standes der deutſchen Entwaffnung befaſſen, die Marſchall Foch im Auftrag des Verſailler Komitees überreicht hat und die der Berliner Regierung übermittelt werden ſoll. Die Abſchickung der Note war bis nach Erledigung der Reichspräſidentenwahl aufgeſcho⸗ ben worden. Der franzöſiſche Botſchafter in London. Fleuriau, wird Paris heute abend verlaſſen und auf ſeinen Poſten zurückkehren. Er wird dem britiſchen Kabinett die Anſicht der franzöſiſchen Regierung über die Probleme der Sicherheit übermitteln und vor allem auch darauf hinweiſen, daß Frankreich es für abſolut notwendig hält, von 8 ſtrenge Einhaltung der Entwaffnungsbeſtimmungen zu ordern. Poeſie, Freunòſchaft und Politik Die ſchwarz⸗rot⸗goldene Preſſe iſt angeſichts des Durchfalls ihres Präſidentſchaftskandidaten von tiefem Schmerze erfüllt. Stellen⸗ weiſe gibt ſie dieſem Schmerze in poetiſcher Form Ausdruck, ſodaß man unwillkürlich an das bekannte Wort von Juſtinus Kerner von dem„Poeſie iſt tiefes Schmerzen... erinnert wird. So ſchreibt heute morgen das Mannheimer Demokratenblatt an der Spitze ſeiner Ausgabe, offenbar in Anlehnung an das ſchöne und ſo zeitgemäße Lied von dem:„Es fiel ein Reif in die Frühlings⸗ nocht“, daß infolge der Wahl Hindenburgs„ein Reif auf die grünenden Friedenshoffnungen Europas“ ge⸗ fallen ſei. Eine ſolche Annahme iſt ſelbſtverſtändlich eine durch nichts ge⸗ cechtfertigte Behauptung. Die„grünenden Friedenshoffnungen Eu⸗ ropas“ werden in ihrem Weitergrünen durch Hindenburg und durch die 14,6 Millionen Deutſche, die für ſeine Wahl eingetreten ſind, ganz gewiß nicht geſtört werden. Es iſt vielmehr ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Mehrheit des deutſchen Volkes nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen dazu beitragen wird, um für ein weiteres Wachſen, Blühen und Gedeihen der grünenden Friedenshoffnungen zu ſorgen. Der Eindruck der Wahl Hindenburgs im Auslande iſt auch keinesfalls ſo ungünſtig, wie nach dem Alarmgeſchrei in den Wochen vor der Wahl von urteilsloſen Gemütern angenommen wurde. Daß die franzöſiſche Preſſe mit der Wahl Hindenburgs nicht zufrieden ſein würde, war ja allerdings vorauszuſehen. Die ſchwarz⸗rot⸗goldene Preſſe ſollte ſich jedoch hüten, mit dieſer franzöſiſchen Unzufriedenheit irgendwie krebſen zu gehen und auf naive Gemüter Eindruck machen zu ſuchen, denn die Franzoſen wären im Falle einer Wahl von Marx genau ſo unzufrieden mit und mißtrauiſch gegen uns ge⸗ weſen. Gleich eine der erſten Stimmen, die nach Hindenburgs Wahl aus Paris kamen, nämlich die von uns im geſtrigen Abendblatt ver⸗ öffentlichte Kritik des„Echo de Paris“ erklärte, es ſei„ein Wahnwitz, unterſcheiden zu wollen, zwiſchen den für den Krieg ſchuldigen Hohenzollern und dem republikaniſchen und pazifiſtiſchen Deutſchland“. Und die heute vorliegende Kritik der Pariſer„Ere Nouvelle“, die bekanntlich Caillaux naheſteht, geht ſogar ſoweit, die Schuld für die Wahl Hindenburgs bei ihren eigenen Landsleuten zu ſuchen, nämlich„bei den Leuten vom natio⸗ nalen Block und deren chauviniſtiſchen Campagne“. Was dem gegenüber die gewerbsmäßigen Schreier in der franzöſiſchen Preſſe ſich an dummem Zeug zuſammenkritzeln, ſoll uns wenig kümmern. Wie man ſich in England mit der Wahl Hindenburgs als vollen⸗ deter Tatſache abgefunden hat, überraſcht angenehm. Sogar das be⸗ kannte deutſchfeindliche Hetzblatt, die Londoner„Daily Mail“, beurteilt die Wahl Hindenburgs in einer ſo ruhigen Weiſe, daß ſich unſere ſchwarz⸗rot⸗goldene Preſſe eigentlich dadurch beſchämt fühlen müßte. Ganz im Gegenſatz zu der Preſſe unſeres ſogenannten Volksblockes, die ſich ſeit langen Wochen mit grimmigem Eifer be⸗ mühte, eine event. Wahl Hindenburgs als einen ſchweren Schlag für unſeren Handel und Wandel hinzuſtellen und damit alle egoiſtiſchen Gemüter für Marx einzufangen hoffte, erwartet das ge⸗ nannte engliſche Blatt von Hindenburgs Wahl als unmittelbare Folge„ein hochgradiges Aufblühen der Induſtrie in Deutſchland und einen ſchweren Schlag für die Volſche⸗ wiſten.“ Der ſich gern ſo anmaßend gebärdenden und ſtets auf das Zeugnis des Auslandes berufenden Demokratie aber ſchreibt das genannte engliſche Blatt ins Stammbuch:„Die Demokratie bedürfe einer ſtarken Führung... Auch die übrigen engliſchen Blätter beurteilen Hindenburgs Wahl weſentlich ruhiger und ge⸗ rechter als unſere ſchwarz⸗rot⸗goldene Preſſe. Davon, daß nunmehr „ein Reif auf die grünenden Friedenshoffnungen Europas“ gefallen ſei, iſt, ausgenommen vielleicht bei den gewohnheilsmäßigen Hetzern, die verpflichtungsgemäß in jedem Falle gegen uns geeifert hätten, nirgends die Rede. Es ſieht jedoch ganz ſo aus, als ob dieſer Reif auf die bis vor dem Wahltag ſo üppig grünenden und blühenden Freund⸗ ſchaftsbeziehungen der Schwarz⸗Rot⸗Goldnen gefallen ſei Es ſcheint ſich hier derſelbe Vorgang zu wiederholen, den man ſo häufig im geſchäftlichen Leben beobachten kann: Solange die Geſchäfte gut gehen, beſteht zwiſchen den einzelnen Kompagnions die dickſte Freundſchaft, ſobald aber die Sache brenzlig wird oder ſogar zur Pleite kommt, hat die ſchöne Freundſchaft gar ſchnell ein Ende und wächſt ſich ſehr häufig ſogar zur Erbitterung und Haß aus. Ein klaſſiſches Beiſpiel für dieſe Annahme bietet uns das demokratiſche„Stuttgarter Neue Tageblatt“, das ſeiner Enttäuſchung über den Durchfall des Herrn Marx in folgenden Worten Luft macht: „Der Ausfall der Präſidentenwahl bedeutet vor allen Dingen das Scheitern der von der Sozialdemokratiſchen Partei von Anbeginn an befolgten Taktik. Dieſe Partei hatte ſofort, nachdem nach Eberts Tode die Frage der Wahl akut ge⸗ worden war, das Geſetz des Handelns an ſich ge⸗ riſſen, indem ſie alsbald, ohne die Erörterungen über eine Einheitskandidatur auch nur abzuwarten, mit der Aufſtellung der Kandidatur Braun vorging und damit ſchon für den erſten Wahlgang eine breite Zuſammenfaſſung des deutſchen Volkes in einer Einheitskandidatur zerſchlug, indem ſie dann auch für den zweiten Wahlgang ohne Säumen bereits am erſten Tage nach dem 29. März das Handelsgeſchäft mit dem Zen⸗ trum über den Miniſterpräſidentenpoſten in Preußen und über den Reichspräſidenten einleitete. Ihr Ziel der Zerſchlagung einer Einheitskandidatur hat ſie erreicht.“ Das Blatt geniert ſich alſo jetzt in ſeiner Enttäuſchung nicht, offen das Schachergeſchäft zuzugeben, das vom Zentrum und Sozialdemokratie gemacht worden iſt und an dem die Demokraten nur gar zu gern teilgenommen haben würden, wenn ſie jetzt nicht durch den für ihre„Firma“ ſo negativen Ausfall der Präſidenten⸗ wieder in einer Schickſalsſtunde unſeres Volkes unterlaufen möge“, arge Gewiſſenskonflikte kamen bezw. veranlaßt wurden, überhaupt eingeſchworene Preßorgan des Zentrums. Partei früher oder ſpäter an ſeiner inneren Unwahrhaftigkeit zu heute ſteht im Landtag die Vorſtellung des neuen ſozialdemokratiſchen ordnung. keit geboten, dem größten deutſchen Bundesſtaate dieſelben partei⸗ der zuſammen. Zu Beainn der Sitzung trat man in die Ausſprache vertreters ein. Abg. Büll(Dem.) hält zur Klärung der Rechtsfrage der Rechtsfrage nicht beitragen kann. Abg. Eſſer(Ztr.):„Die begründet iſt. alſo, ob die Zabluna berechtigt war. zeugenden Stimme von dem Elend der Armen, von der Roheit der Geſtalt Chriſti in ihrer arenzenloſen Liebe für die Kreatur. die nimmt auf den Becher geachtet. bend. ſeine Augen verloren den Träumerglanz: mein Becher? Ich glaub, das könnt man verlangen 2. Seite. Nt. 195 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗NRusgabe) Dienstag, den 28. April 1925 zahl um ihren Anteil gekommen wären. Betrogene Be⸗ üger alſo, weiter nichts“.Im übrigen richtet ſich der Zorn 2s genannten Stuttgarter Demokratenblattes nicht nur gegen die ampfgenoſſen und Freunde von geſtern, ſondern auch gegen die seitung der eigenen Partei, was uns für die verzwei⸗ ate Stimmung und den immer mehr in Erſcheinung tretenden Zer⸗ all der demokratiſchen Partei beſonders charakteriſtiſch zu ſein ſcheint.„Die Tatſache könne nicht verhüllt werden“ ſo ſchreibt das Blatt,„daß die deutſche demokratiſche Partei in der ganzen Frage dieſer Reichspräſidentenwahl in Berlin unter keinem guten Stern und unter keiner guten Führung geſtanden hat.“ Es ſpricht die Hoffnung aus, daß„eine Unzulänglichkeit der Führer“ in Berlin, wie ſie in dieſer ganzen Wahl zu Tage getreten ſei, nie und gibt im übrigen die intereſſante Tatſache zu, daß unter den Mitgliedern der deutſchen demokratiſchen Partei ſehr viele durch die Gegenüberſtellung der Kandidatur Marx und Hindenburg„in ſehr der Wahl fern zu bleiben.“ Angeſichts ſolcher Offenbarungen ſchöner Seelen gehört nicht viel Scharfblick dazu, um zu erkennen, daß es mit den Zukunfts⸗ ausſichten des ſogenannten Volksblocks gar trübe ausſieht. Die Demokraten werden ſich entſcheiden müſſen, ob ſie noch weiter als eine bürgerliche Partei gelten oder ob ſie ſich völlig mit den Sozial⸗ demokraten, mit denen ſie bisher faſt noch ſtets durch Dick und Dünn gegangen ſind, verſchmelzen wollen. Den notwendigen Klärungsprozeß zu beſchleunigen, iſt in die Hand der Zentrumspartei gegeben. Es ſind gewiſſe An⸗ zeichen dafür vorhanden, daß das Zentrum die Lehren, die ihm der letzte Wahlſonntag gegeben hat, beherzigen wird. Das Berliner Zentrumsorgan, die„Germania“ ſucht ja zwar den Anſchein zu erwecken, als ob das Zentrum ſich nun nur noch um ſo feſter an die Sozial⸗ und Demokratie anſchließen werde, jedoch:„Die Botſchaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“. Daß die„Germania“ gern ſo möchte wie ſie ſchreibt, glauben wir freilich gern, iſt ſie doch das ganz und gar auf Herrn Joſef Wirth, den roten Wirth, Was wir jedoch nicht glauben, iſt, daß die ganze Zentrumspartei oder auch nur ihr maß⸗ gebender und größerer Teil auf die Dauer ſo kurzſichtig ſein wird, um nicht rechtzeitig genug noch zu erkennen, daß das unnatürliche Bündnis zwiſchen einer Kulturpartei und einer religionsfeindlichen Grunde gehen muß und daß es für das Zentrum deshalb nur klug iſt, das, was doch eines Tages kommen muß, von ſelbſt zu tun, ſolange es der Partei noch als Verdienſt bewertet wird. Gerade Miniſterpräſidenten Braun und ſeines Kabinetts auf der Tages⸗ Es wird ganz auf das Verhalten des Zentrums an⸗ kommen, ob Herr Braun das erforderliche Vertrauensvotum erhält oder nicht. Durch die Nichtanerkennung des Kabinetts Braun, deſſen Auſſtellung ja unter ganz anderen Vorausſetzungen erfolgt iſt und zu deſſen Sturz ſchon die Ablehnung auch durch einige wenige Zentrumsabgeordnete genügt, wäre jetzt noch einmal die Möglich⸗ politiſchen Grundlagen zu geben wie im Reiche. Nicht von irgend einem Parteigeſichtspunkte aus, ſondern im Intereſſe der Volks⸗ geſamtheit wäre die Erfüllung dieſes Wunſches von weittragender nationaler Bedeutung. H. A. M. Der Streit um die Nuhrkredite e Verlin. 28. April.(Von unferm Berliner Büro.) Ter Ausſchuß zur Prüfung der Ruhrkredite trat heute vormittag im Reichstag wie⸗ über den in der letzten Tagung gehaltenen Vortrag des Regierungs⸗ die Vernehmuna von Zeugen. vor allem der beteiligten Reichs⸗ miniſter. für unbedingt erforderlich. Abg Stöcker(Komm.) beſtrei⸗ tet die Rechtsgültigkeit des Kabinettsbeſchluſſes betreffend Auszahlung der Ruhrentſchädigungen ohne Billigung des Reichstags. Vorſitzender Abg. v. Lindeiner(Dtln.) und Abg. Landsberg(Soz.) ſind der Meinung, daß die Vernehmung dieſer Zeugen zu einer Klärung Hauptfrage iſt für uns, ob der Anſpruch des Vergbaulichen Vereins Abg. Dr. Streſemann erklärte, daß die Neichsregierung durch die Aufforderung zum pa'ſiven Widerſtand die Notlage im Ruhr⸗ gebiet geſchaffen habe und ſich zur Abwendung der Folgen für ver⸗ pflichtet halte. Der Verlauf der erſten entſcheidenden Kabinettsſitzung muß näber aufgeklärt werden, denn das Protokoll dieſer Sitzung ent⸗ hält Inkorrektheiten. vier Wochen ſchwer erkrankt. Ranzler⸗Rede in Ehen Auf der Eſſener Tagung des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlen⸗ bergbaues ergriff Reichskanzler Dr. Luther als Vertreter der Gäſte das Wort zu einer kurzen Anſprache, in der er das Ergebnis der Tagung würdigte. Der Reichskanzler betonte, daß er keine politiſche Rede halten werde, wie das vielleicht manche mit Hinſicht auf die Präſi⸗ dentenwahl erwarte. Man könne freilich ohne Politik nicht aus⸗ kommen. Aber letzten Endes ſei doch alles getragen von der Wirtſchaft; nur dürfe man den Begriff der Wirtſchaft nicht zu eng nehmen. Man bürfe ſich darunter nicht etwa nur die Arbeitgeberſeite vorſtellen. Die Wirtſchaft ſei werteſchaffende Tätigkeit von Hand und Kopf, und dieſer Zuſammenhang zeige ſich beſonders ſtark im Ruhrgebiet. Die Deutſchen ſollten dankbar ſein, daß gerade im Ruhrgebiet das Banner der Wirtſchaft und der Wirtſchaftlichkeit gehißt ſei und niemals dort untergehen werde. Es gebe freilich manche Kraft⸗ und Mittelpunkte in Deutſchland, aber einer der ſtärkſten und zukunftsreichſten ſei der Ruhrbezirk und zwar nicht nur von der wirtſchaftlichen Seite aus betrachtet. Er habe an den letzten Tagen unvergängliche Eindrücke von der Lebenskraft des Ruhrgebiets erhalten. Aus dem preußiſchen Landtag E! Verlin, 28. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Preußiſchen Landtag will bekanntlich heute der preußiſche Miniſter⸗ präſident Braun ſich mit einer Regierungserklärung vorſtellen. Von den preußiſchen Fraktionen ſind bereits heute vormittag einige zwecks Beſprechungen über die Lage zuſammengetreten. So tagt ſeit 10 Uhr das Zentrum, auf deſſen weitere Haltung es ja beſonders ankommen wird. Soweit ſich im Augenblick überſehen läßt, iſt die Stimmung im Zentrum nicht einheitlich. Es ſcheint jedoch, daß die Mehrheit der Fraktion vorläufig nicht ge⸗ neigt iſt, von der bisherigen Taktik abzulaſſen und dem Kabinett Braun ſeine Unterſtützung zu entziehen. Die Oppoſition, die durch den Ausfall der Präſidentſchaftswahlen nicht unbeträchtlich ihre Stellung verbeſſert hat, macht ihren Einfluß in ſtär⸗ kerem Maße als bisher geltend. Um 12 Uhr hält die Volkspartei eine Sitzung ab, um 1 Uhr treten die Demokraten zu einer Ausſprache zuſammen. Im allgemeinen iſt es noch völlig undurchſichtig, wie die Dinge ſich weiter entwickeln werden. Dr. Trendelenburg wieder in paris VParis, 28. April.(Von unſ. Pariſer Mitarbeiter.) Unmittel⸗ bar nach ſeiner Ankunft in Paris wurde Dr. Trendelenburg von dem Handelsminiſter Chaumet empfangen. verlief durchaus befriedigend. Auf beiden Seiten ſprach man den Wunſch aus, daß die Verhandlungen ſo ſchnell wie möglich zum Abſchluß gebracht würden. Als wahrſcheinliches Dotum der Unter⸗ Heute findet eine Vollſitzung ſtatt. Cetzte Meldungen Heidelberger Chronik Die Veſprechung zeichnung des vorläufigen Abſoenmens wird der 10. Mai angeſetzt. Kachtrag zum lokalen Teil. Beſtattung des Direktors Ddr. Gaa Eine überaus zahlreiche Trauerverſammlung, die ſich in Haupiſache aus den Nepräſentanten der hieſigen Induſtrie zuſam menſetzte, füllte heute Mittag die Halle des Krematoriums, 8 galt, dem erſten techniſchen Direktor der Weltfirma Brown, Boveri u. Cie., Mannheim⸗Käfertal, Dr. Carolus Gag der dieſer Tage während einer Aufſichtsratsſitzung in München tödlich vom Schlage Aan dn wurde, die letzte Ehre zu erweiſen. Die Stadlverwaltung war durch Bürgermeifter Ritter vertreten. Eine Fülle von koſt⸗ baren Trauerſpenden ſchmückte den Deckel des Verſenkungsappa⸗ rates, breitete ſich vor dem Sarge aus und bedeckte beide Seiten der Freitreppe des Krematoriums. Zu dem wohlverdienten Lorbeer geſellten ſich die Blumen, die der Frühling bei uns und im Süden hervorbringt. Die ſchwermütigen Klänge der Bratſche(R eumaier vom Nationaltheater) vereinigten ſich einleitend mit den präludieren⸗ den Akkorden des Harmoniums(Muſikdirektor Lenz) zu einer er⸗ greifenden Harmonie. Sbadtpfarrer Dr. Hoff hatte ſeiner Gedächtnisrede das Bibel⸗ wort 2. Chorinter, Kap. 4, Vers 6 zugrunde gelegt:„Gott gebe uns einen hellen Schein in unſerm Herzen. Wir aber haben ſolchen Schatz in irdiſchem Geſäße.“ Traurig und verlaſſen kam, ſo führte der Geiſtliche u. a. aus, der achtjährige Knabe elternlos und ohne Heimat hier an und ward von lieben Verwandten und Freunden in den Schoß der Familie aufgenommen. Er durchlief die Schule, er arbeitele ſich hindurch zu hohen Zielen in heißem Bermühen. Schon als 22jähriger wurde er berufen, das Frankfurter Elektri⸗ zitätswerk zu bauen. Ein heilig feſter Wille, das höchſte zu leiſten, verband ſich mit einem Pflichtbewußtſein von ſeltener Größe. Det helle Schein in ſeiner Seele iſt ihm treu geblieben in den 25 Jahren ſeines Schaffens Er wußte, daß der Menſch ſcheitern muß, wonn er nur ſchafft, um Ehre einzuheimſen und um große Werte zurückzu⸗ legen. Die Männer, die in den vorderſten Reihen unſeres Wirt⸗ ſchaftslebens kämpfen, haben ein heiliges Pflichtbewußtſein, ein Ver⸗ antwortlichkeitsgefühl für all das, was ihnen unterſteht. Sie wiſſen, daß die Werte, die ſie ſchaffen, für das ganze Volk ſind. Und deſer helle Schein leuchtete auch im Kreiſe der Gattin, der Geſchwiſter. In der Seele des Entſchlafenen lebte ein wunderbarer Schein menſch⸗ licher Güte und Treue. Er iſt nicht durch die harte Arbeit des wirt⸗ ſchaftlichen Lebens innerlich hart geworden. Er blieb einer von denen, die ſich ein Refugium der Seele ſchaſfen, das Refugium des Schönen, Großen, Heiligen. Darum war ihm ſeine Gattin ein Seelenkamerad, mit dem er von der erſten Stunde ſeiner Ehe an aufs innigſte verbunden war. Der Geiſtliche ſchloß ſeine tiefempfun⸗ denen Ausführungen mit einem Hinweis auf das unerwartet raſche Hinſcheiden des Verblichenen. Unter den Sphärenklängen der Bratſche und des Harmoniums ſank der Sarg langſam in die Tiefe. Nach dem Vaterunſer und Segen erfolgten die Kranzniederlegungen. Juſtizrat Bloch⸗ München, der im Namen der Iſaria⸗Zählerwerke ſprach, gehört zu den Perſönlichkeiten, in deren Kreiſe Dr. Gaa ſeinen Geiſt aus⸗ hauchte. Als er, ſo führte der Redner aus, gefällt zu meinen Füßen lag, da wars wie im Lied vom gutenLameraden: als wärs ein Stück von mir. Der Götter Lieblinge werden nicht alt. Aber wenn der Tod ſo ſchmerzlos, ſo übergangslos in ſolch verklärter Schönbeit, ſo vom Erdenſchwere befreit, wie bei Dr. Gaa kommt, dann muß das uns und den Seinen zum Troſte gereichen. Er ſtarb nach Bismarcks Gleichnis in den Sielen. Ein ganzes Menſchenalter hindurch, vom Jahre 1893 ab, hat er ſich in den Dienſt der Brown, Boveri Unter⸗ nehmungen geſtellt. Man kann ſich heute das Mannheimer Werk ohne Dr. Gaa nicht mehr vorſtellen. Der Kranz, der an der Bahre niedergelegt wurde, ſei ein Symbol unauslöſchlicher Dankbarkeit und und Verehrung. Er wurde niedergelgt an der Bahre eines Mannes, der durch Pflichttreue, Geiſt und Charakter, verbunden mit innerer Vornehmheit und ſeltener Herzensgüte, ſich ein dauerndes Denkma burgs ein Fackelzug der vereinigten vaterländiſchen Verbände ſtatt.— Die Arbeiten am Neckarkanal ſind, wie die„Heidelb. Neueſt. Nachr.“ melden, ſoweit vorgeſchritten, daß jetzt am Kanal die letzten Dämme entfernt wurden, die die Vauten bei Schwabenheim vor Hochwaſſer ſchützen ſollen. Dieſe Arbeiten wer⸗ den Ende nächſter Woche beendet ſein. Die Schleuſen bei Schwa⸗ benheim, das Stauwehr und das kleine Kraftwerk bei Heidelberg ſind fertig. Zu Anfang Mai wird eine langſame Probeſtauung erfolgen, durch die der 5 Kilometer lange Kanal im Verlauf von—14 Tagen nach und nach gefüllt wird. Dann werden die Waſſer nochmals abgelaſſen, um die Anlage zu unterſuchen. Wenn anſangs Mai oder höchſtens einige Tage ſpäter die Schiffahrt durch die Heidel⸗ berger Kanalteilſtrecke in Betrieb genommen wird, dann wird das große Kraftwerk bei Schwabenheim noch nicht fertig ſein. Mit der Inbefriebnahme dieſes Werles rechnet die Bauleitung bis anfangs Juli. Die verhafteten Berliner bulgariſchen Skudenken el Berlin. 28. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Die„B..“ erklärt, die Affaire der in Berlin verhafteten bulgariſchen Studenten iſt jetht durch MWaßnahmen der Polizei beendet worden. Die 35 feſt⸗ genommenen Bulgaren hatten zum größten Teil Ausweiſungsbefehle erhalten. Man hat die Ausweiſungsbefehle zwar nicht zurückgenom⸗ men, aber die 14tägige Friſt in der die Abreiſe erfolgen ſollte, auf un⸗ beſtimmte Zeit verlängert. * Der Juſtizminfſter Am Zehnhoff iſt, wie wir hören, ſeit D le. Heidelberg, 28. April. Heute abend findet zu Ehren Hinden⸗ 5 geſetzt hat. Dr. Robert Boveri entwarf in knappen Umriſſen ein Bild des Ingenieurs und Wiſſenſchaftlers Gaa, der der Pionier für die b„ in Deutſchland und damit für die ganze Welt murde. Direktor Bärwind widmete dem Heimgegangenen namens der Direktoren und Prokuriſten tiefempfundene Abſchiedsworte. Di⸗ rektor Braune⸗Frankfurt ſprach im Namen der Leiter der Außenbüros, ferner Vertreter der Abteilung Inſtallation und der kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten und Direktor Stotz namens der Firma Stotz G. m. b. H. Die Karlsruher techniſche Hochſchule hatte die Profeſſoren Caeſar, Benoit und Teich⸗ müller im Ornat entſandt, die Gaas große Verdienſte um die deutſche Ingenieurwiſſenſchaft und ſeine ſtete Hilfsbereitſchaft rühm⸗ ten. Geheimrat Benoit ſprach im Namen der Hochſchulvereinigung, deren Gründer und erſter Vorſitzender der Verſtorbene war, wäh⸗ rend Profeſſor Teichmüller den ſchweren Verluſt ſchilderte, den ſpeziell das lichttechniſche Inſtitut der Hochſchule durch das Hin⸗ ſchelden Gaas erlitten hat. Nach einem Chargierten der Verbindung Palatia, die eine Fahnendeputation delegiert hatte, ſprach Geh, Kommerzienrat Röchling im Namen der alten Herren der Karls⸗ ruher Palatia. Nach Direktor Zeh von der Ingenieurſchule er⸗ griff Direktor Günther im Namen der Kraftanlagen⸗A.⸗G. das Wort. Generaldirektor Spielmeyer war beauftragt, im Na⸗ men des Zentralverbandes der deutſchen elektriſchen Induſtrie der Trauer um den Verluſt dieſer Zierde des bedeutſamen Induſtrie⸗ zweiges Ausdruck zu geben. Als letzter ſprach ein Vertreter de⸗ Aufſichtsrates und Vorſtandes der Joſeph Hoffmann.⸗G. Die Trauerfeier brachte erſt ſo recht eindringlich zum Bewußtſein, welche Induſtriegröße Deutſchland und der geſamten Kulturwelt in Dr⸗ Gaa verloren gegangen iſt. Sch. DDeDörD Der Philanthrop Von Julius Kreis So ſeh ich ihn immer vor mir: in dem ſeelenvollen, milden Have⸗ lock, der ihm das Symbol ſeines weltverbrüdernden Herzens war, den ſchlichten Fils auf den blonden Dichterlocken und die Augen treu und blau und träumend in ſich gerichtet, beſonders dann. wenn er ſich be⸗ obachtet fühlte. Wir ſaßen an einem regenſchweren Sonntag abend im Café. Um uns lärmte und brandete der Strom kommender und gehender Leute, ſeder Stuhl war beſetzt: das dränate und ſchob, und aller Schmelz der Jazz⸗Kapelle ging unter im Gewühl.— Inmitten ſtand der Direktor, verbindlich, liebenswürdig, zuvor⸗ kommend wie immer. half aus naſſen Mänteln, ſchob immer noch einen Stuhl ein, wo ſchon für den erſten kein Platz mehr war, und nahm den Biermädchen die gefüllten Gläſer ab. Dazwiſchen haſteten müde, erhitzte Kellnerinnen auf und nieder und machten ſich eilig und änaſtlich von einem allzu Liebenswürdigen los. Sie hatten heute keine Zeit. Und mein Freund Leodegar mit dem milden Havelock und der großen Weltſeele redete, ſchon eine Stunde, mit ſeiner warmen, über⸗ Menſchen, vom Feingefühl und Mitempfinden und daß es ihm ſchon oft recht nahe gegangen ſei „Du weißt“, ſagte er.„ich bin nicht voſitiv gläubig. aber ſieh. die mich ſo gefangen. die hält mich feſt. Wenn doch alle Menſchen nur einen kleinen, kleinen Teil dieſes allumfaſſenden Verſtebens und Ver⸗ zeihens in ſich hätten. etwas von dieſem großen Geiſte..“ Er ſchwieg erariffen und ſah mit einem Auge auf ſeine hübſche Nachbarin am Tiſchende, ob ſeine Worte Eindruck gemacht hätten. Mittlerweile war ſein Glas, ein ſchöner, goldrandiger Becher. der ihm als Stammgaſt zukam, leer geworden. Das Biermädchen. ein bleiches, langaufgeſchoſſenes Ding, dem die Müdigkeit aus den Augen ſah, fegte damit zur Schenke. Und kam nach einer Weile zurück und ſtellte dem Leodegar ein ganz gemeines, gewöhnliches Halbeglas hin. Sie hatte nicht mehr „Sie, Fräulein“— Leodegars Stimme wurde grollend und dro⸗ Das Mädel ſagte eine Entſchuldigung. Den Vecher hat aus Ver⸗ ſehen ein anderer bekommen. „Schweinereil“ ſchrie Leodenar.„Wo haben Sie denn Ihren Kopf, Sie Gans! Herr Direktor! Erlauben Sie mal, einen Moment!“ „Man hat mir meinen Becher vertauſcht! Ich beſtehe darauf! Weiß der Teufel, wo das Mädel die Augen hat!“— Der Direktor, liebenswürdig, verbindlich wie immer. ließ das Glas zurücktragen und kanzelte das'ermädel ab, nicht heftig und bösartig, eben ſo, daß der Form Genüge getan. Und die Leute an den Tiſchen drehten die Köpfe nach dem verlegenen Mädchen und Leodegar trak voll Genugtuung aus einem Becher. — müde Dinalein hatte die Augen voll Tränen und taſtete hin und her „.. Ja, von dieſem Geiſte wollte ich ſagen, von dem Geiſte der Duldung und Liebe...“ Leodegar redete den Satz nicht mehr aus. Ich gab ihm eine Ohrfeige und wurde aus dem Lokal entfernt. Sein Havelock weht voll milden Verzeihens. wenn er mich ſieht!l der Unterſchied Skizze von Otto Anlhes Im Siebenfährigen Kriege räumte ein Offizier Friedrichs. der ſchon mehrfach einen wankenden Mut gezeigt hatte, vorzeitig und ohne dringende Not eine wichtige Stellung, wodurch das ganze Ge⸗ fecht für die Preußen verloren ging. Der König beſchied ihn vor ſich kanzelte ihn derb ab und kündigte ihm zum Schluß an. daß er nicht länger in der Armee bleiben könne. „Feige Offiziers kann ich nicht brauchen.“ ſagte er. Der Geſcholtene fand in der Verzweiflung die Frechheit, zu er⸗ widern:„Halten zu Gnaden. Majeſtät ſind bei Mollwitz auch aus⸗ gekniffen.“ Der König ſtutzte, und ſeine blauen Augen umflorten ſich auf eine kleine Weile. Dann aber blitzten ſie um ſo heller auf. Er trat dicht vor den Offizier hin, vackte ihn bei einem Knopf ſeiner Uniform und ſagte, indem er ihn ſachte hin und her ſchüttelte:„Ich will dir ein Geheimnis verraten, Kunkwitz. Man braucht nicht immer Mut zu haben. Man hat auch ein Recht auf Anaſt. denn ſie iſt ein menſchliches Erbteil wie die Sünde. Aber wenns drauf ankommt. darf man nicht feig ſein. Bei Mollwitz kams nicht drauf an. daß ich mutig war. Beweis: wir haben die Schlacht doch gewonnen. Bei dir aber— „ch hab einen Becher gehabt! Es iſt eine Schlamperei! Wo iſt heutel— kams drauf an. Beweis: wir haben durch dich das Gefecht verloren.“. nnneeenneneeneeneeeeen Er trat zurück, ſah zur Erde und ſtocherte mit dem Degen in den Steinen, die da lagen. „Weil du aber,“ fuhr er dann mit geſenkter Stimme fort.„ſetzt eben, wo es drauf ankam, ob du bleiben oder gehen ſollteſt. den Mul gehabt haſt, mir das zu ſagen, ſollſt du bleiben.“ Er grüßte kurz in die Runde und entfernte ſich.— Der Kunkwitz zeichnete ſich in der Folge nicht weiter aus, wenn auch keine Klagen mehr über ihn kamen. Aber der König behielt eine merkwürdige Schwäche für ihn, zog ihn auch nach dem Krieg in ſeine Nähe und ließ ihm öfters Gnadenbeweiſe zuteil werden. Der, weil er im Grunde überhaupt nicht viel taugte, machte ſich die königliche Huld in übler Weiſe zunutze, machte Schulden, die der König mehrfach bezahlte, und zettelte zumal allerlei böſe Weibergeſchichten an. Als er ſchließlich ein anſtändiges Mädchen verführt und im Stich gelaſſen hatte, darüber in einen Ehrenhandel geriet und ſich auch darin nicht wie ein Edelmann betrug, wurde er abermals vor den König berufen. et e fuhr der ihn an.„was führſt du für ein unanſtändiges ae n 4⁴* „Man kann nicht immer anſtändig ſein, Maſeſtät“, erwiderte der Kunkwitz. „So, kann man nicht? Wieſo kann man nicht?“ Der Kunkwitz erinnerte ſich des Erfolges ſeiner früheren Frech⸗ heit und beſchloß, noch einmal alles auf dieſelbe Karte zu ſetzen. „Halten zu Gnaden,“ ſagte er,„Majeſtät haben auch einmal einem anſtändigen Mädchen gegenüber nicht anſtändig gehandelt. Die Doris Ritter aus Potsdam——“ „Halts Maul!“ donnerte ihn da der König an. Er machte einen Gang durchs Zimmer. Als er darauf von neuem vor dem Kunkwi Halt machte. war er ſchon wieder ganz ruhig. Er faßte ihn diesma nicht an. ſondern legte die Hände auf dem Rücken zuſammen. Aber die blauen Augen leuchteten in hartem Glanz, als er ſagte:„Ich wil dir noch einmal ein Geheimnis anvertrauen. Mit der Anſtändiakeit iſt es gerade umgekehrt wie mit dem Mute. Man muß immer an: ſtändig ſein. Nur hier und da im Leben aibt es Augenblicke, wo es Pflicht iſt, ſich über den Anſtand hinwegzuſetzen. Das Mädchen, von dem du ſprichſt, habe ich meinem Vater, meiner Krone. meinem Lande geopfert. Hätt' ichs nicht getan, dann ſtünde ich nicht hier und wäre nicht dein König. Weil ichs aber bin, darum ſag' ich dir: und komm' mir nicht mehr vor die Augen! Du biſt unanſtändig, weil es dir Spaß macht. Mir—“ und die Stimme ſank ihm jäh—„mir hat es keinen Spaß gemacht. damals!“ Sprachs und drehte ihm den Rücken. Hat ſich auch nie wieder im kleinſten um ihn gekümmert. „Dienstag, den 28. April 1925 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Nusgabe] 3. Seife. Nr. 195 Keichs⸗Reklame⸗Meſſe IV das Seitungsinſerat als werbemittel im Kleinhandel der Ddamen⸗Ronfektion Don einem Jachmann der Damen⸗Honfeklion eer den verſchiedenſten Werbemitteln, die dem Detailliſten der 8 enkonfektion zur Verfügung ſtehen, wird die größte Werbekraft ͤ*0 wohlabgefaßte und charakteriſtiſche Zeitungsinſerat haben. Es del er Maſſenwerber des Kaufmanns und läßt ſich in ſeinen Dienſt 5 en, wo und wann er nur will. Die Wirkſamkeit des Inſerates natürlich von all den vielen kleinen und großen Umſtänden 0 Aeußerlichkeiten ab, denen ein Verkaufsgeſchäft jeweils aus⸗ ſetzt iſt. Man muß daher von vornherein an eine planmäßige Aendung. Auswahl der richtigen Zeitungen, ſowie geeignete Aus⸗ ſtaltung des Inſerates zu richtiger Zeit gehen. Das Inſerat muß gefällige Formen enthalten, muß aus ſich ſe aus zu dem Leſer ſprechen, auffallend und doch nicht übertrieben * Es ſoll ſich rein ſachlich an die Geſchäftsgebaren der inſerieren⸗ n Firma anlehnen und muß aus ihm zu erſehen ſein, was der ent anbietet. Und gerade hier wird oft geſündigt, indem zu⸗ i 0 Text und Nebenworte die Hauptvorzüge deſſen erſticken, was I60 anbieten will. Ich muß überlegen, ob ich eine beſtimmte Ware em Kunden anbieten kann. Das wird wohl bei keinem Artikel es täglichen Lebens vorkommen und ganz beſonders nicht bei amenkonfektion. Daher muß die Auswahl der entſprechenden eitungen nach ihrem Leſerkreis wohl erwogen werden. Lieber eine 1181 auslaſſen und das Inſerat größer geſtaltet, als nutzlos an ne Zeitung ein Inſerat gegeben, wo ich von vornherein mir ſagen ude daß kaum ein Leſer der Zeitung Intereſſe an der Ware hat. ie Gliederung der Angebote muß ſich daher auch auf eine Glie⸗ 8— der Zeitungen ausdehnen. Jeder Kaufmann wird ein Haus oll Kunden haben, wenn er in der Preſſe des Mittel⸗ und Arbeiter⸗ andes billige— aber wirklich gute und preiswerte— Ware als erkaufsſchlager anbietet. ei Zeit und Ausgeſtaltung des Inſerates wird man innig mit⸗ er verbinden. Den Käufer muß ich für eine Ware intereſſieren, ich ihn am kapitalkräftigſten ſchätze, denn dann wird er am 5 chteſten zu irgend welchen Anſchaffungen geneigt ſein. Die Tage im die allgemeinen Lohn⸗ und Zahltage ſind daher immer für den etailliſten die beſten Reklametage. Um aber das Intereſſe an der zu erhöhen, muß das Inſerat ſo ausgeſtaltet werden, daß em kaufkräftigen die Luſt zum Kaufen ſuggeriert wird. Auf die eweiligen örtlichen Anläſſe oder Veranſtaltungen wird ſich der weiſe eklamemann einſtellen und im Zeichen dieſer ſeine Inſerate halten, 07 entſprechend der Witterung regenleichte oder warme Kleidung 2 ieten. Die Größe des Inſerates wird nicht immer den Aus⸗ ag für den Erfolg geben. Möglichſt wenig Text, die Firma groß 5 deutlich und in der Schrift hervorſtechend, was angeboten ſrden ſoll. Umrandung der Anzeige iſt nicht direkt erforderlich. Au unbedruckter weißer Rand hebt das Inſerat deutlicher hervor. ei genfällig und blickfangend muß das Inſerat geſetzt und eingerückt in, dann bringt es ſtets den erhofften Erfolg. Zeit m Gegenſatz zu obigen Sachinſeraten wird man von Zeit zu leſ auch Erinnerungsanzeigen in die Tageszeitungen ſetzen laſſen, ſolle wenden ſe an keinen beſtimmten Abnehmerkreis, ſondern lediglich den Kontakt zwiſchen dem Verkäufer und dem kaufen⸗ anbiehublirum herſtellen, z. B. wird man in der Faſchingszeit kurz 0 ieten: Kleider für Tee und Tanz, Geſellſchaftskleider bei 8 ſch während Meſſen, Ausſtellungen in den Zeitungen eine Anzeige — 8 laſſen, die lediglich die Branche und Firmenbezeichnung au Eine beſonders gute Wirkung wird erzielt, wenn das Inſerat af der letzten Seite der Zeitung erſcheint und ſeine Plazierung in 95 übrigen Inſeratentext ſo vorgenommen iſt, daß die immerhin gei ßere Anzeige der inſerierenden Firma, die meiſt kleineren An⸗ ni gen im Text überragt. Der Leſer kann dieſes Inſerat dann gar⸗ 95 5 überſehen, da die gut gefaßte und ſtiliſtiſch ſowie harmoniſch woetzte Anzeige von dem übrigen Text auffallend abſticht. Daher 8— man ſich mehr und mehr aus der Erfahrung heraus von der Untz und halbſeitigen Anzeige wenden, ſchon wegen der ſo großen i oſten, und dafür lieber öfter ſich einem kaufenden Publikum rwähnung bringen. w enn eingangs laen iſt, daß das Zeitungsinſerat der Maſſen⸗ Surder für den Detailliſten der Damenkonfektion iſt, ſo ſoll hier zum gaßuß noch kurz erwähnt werden, daß die bisher übliche Propa⸗ Vonda in Vereinszeitſchriften, Propagandablättern, Speiſekarten uſw. wird roßzügig geführten Geſchäften mehr und mehr zurückgezogen Ku und nur in Verbindung mit der Schaufenſterpropaganda die ge udſchaft auf die Vorzüge und Vorteile beim Einkauf aufmerkſam emacht wird. Die Wandlung, die man in Stil und Aufmachung in dat letzten 20 Jahren bei der Schaufenſterdekoration durchgemacht Henailt gleichzeitig auch für das Zeitungsinſerat Bedingung geweſen. leriſe das moderne Werbemittel in gefälliger ſedoch dezenter künſt⸗ articher Form, betonend, was den Kunden intereſſieren ſoll, hauch⸗ ig umrandet, gleichſam aus dem Hintergrund, wie die moderne ze fenſterdetoration, hervortretend, iſt das Zeitungsinſerat der 0 5 Helfer in dem Bemühen, den Umſatz und die Geſchäftstätigkeit eleben und zu heben. ſeits den Kampf gegen die Begriffsbeſtimmungen mit unverminder⸗ Stäodͤtiſche Nachrichten Durch! Du hochgerühmter, ſtarker Held: Mit Staunen ſchaut auf dich die Welt, Bewundert deine Lieb und Treue Zum heil gen Vaterland aufs neue. Du führ'ſt zum Friedensziel hindurch, Du glaubensſtarker Hindenburg! Vertrauen auf der Heimat Kraft, Die Wunderbares oft geſchafft, Hieß dich zu Deutſchlands Steuer ſchreiten. Du willſt dein Volk zum Aufbau leiten, Zum hehren Friedensziel hindurch, Du hoffnungsſtarker Hindenburgl! Mein Volk, erkenne deine Pflicht: O, täuſch' des Vaters Hoffnung nicht! O, ſteh' mit heil'ger Lieb' und Treu, Beim ſchweren Werk dem Helden beil Nur dann führt dich zum Ziel hindurch Die Liebe ſelbſt, dein Hindenburg. August Göller. Zur Eröffnung des deutſchen Flugverkehrs 1925 Der nachſolgende Artikel geht uns von der Badiſch⸗ Pfälziſchen Luftverkehr⸗A.⸗G. zu, die dem Konzern des Deutſchen Aero⸗Lloyd angehört. Schriftleitung. Der unglückliche Ausgang des Weltkrieges brachte für das deutſche Flugweſen die bekannten verhängnisvollen Begriffsbeſtim⸗ mungen, durch die die Entente Deutſchland die Waffe des militäri⸗ ſchen Flugzeuges aus der Hand ſchlug, und daran anſchließend das Londoner Ultimatum, in dem dieſe Begriffsbeſtimmungen auch auf die zivile Luftfahrt ausgedehnt wurden. Deutſchland ſollte aus dem ſich anbahnenden internationalen Luftverkehr ausgeſchaltet werden. Wie nicht anders zu erwarten war, wirkten ſich jedoch dieſe Maßnahmen nicht nur gegen Deutſchland aus, ſondern auch in erheblichem Grade gegen die angrenzenden Staaten. Denn Deutſchland als Vacuum im Luflverkehr dürfte bald eine ebenſo große Unmöglichkeit ſein wie die Vorſtellung, daß die Eiſenbahnen innerhalb der deutſchen Grenzen auf einer anderen Spurweite fahren als die Bahnen der übrigen europäiſchen Staaten. Die an den großen Geſichtspunkten der Wellwirtſchaft intereſſierten Ele⸗ mente ſowohl in Deutſchland und den neutralen Staaten, als auch in den Ländern der Entente fanden Mittel und Wege, um wenig⸗ ſtens für die Interimszeit bis zur Aufhebung der Begriffsbeſtim⸗ mungen den Luftverkehr aufrecht zu erhalten und innerhalb des beſchränkten Rahmens auszugeſtalten. Aber man war ſich in dieſen Kreiſen darüber klar, daß die privatwirtſchaftlichen Ver⸗ ſtändigungsverſuche nur eine Etappe zur politiſchen Einigung auf dem Gebiete des Luftverkehrs darſtellten, und daß die Aufhebung der Vegriffsbeſtimmungen zu einer einheitlichen Geſtaltung des europäiſchen Flugnetzes unbedingt notwendig ſei. Die Verwirklichung dieſer Hoffnung ſchien mit dem Eintreten der Entente in Verhandlungen mit Deutſchland über dieſes Thema nahegerückt zu ſein. Aber immer wieder wurde durch die Entente ein unzweideutiger Veſchluß verzögert und ſtatt deſſen zweifelhafte Kompromiſſe angeboten, die deutſcherſeits abgelehnt wurden, da ſie ſtets nur den Zweck verfolgten, Deutſchland durch unweſentliche Zu⸗ geſtändniſſe zu veranlaſſen, die Erlaubnis zum Ueberfliegen ſeines Gebietes zu erteilen und ſo ſeine wirkſamſte Waffe zu entwinden. Halbheiten können die Lage Deutſchlands nur verſchlechtern. Die Zeit arbeitet für Deutſchland, und wenn es feſt bleibt, wird ſich die Entente genötigt ſehen, die Begriffsbeſtimmungen völlig fallen zu laſſen. Schon im vergangenen Jahre wurde ein Drittel des ge⸗ ſamten Flugverkehrs unter deutſcher Führung abgewickelt und 1925 ſcheint einen weiteren erheblichen Aufſchwung zu bringen. Höchſt bedauerlich iſt, daß mancher für den Flugverlehr hervor⸗ ragend geeignete Typ der laſtenden Beſchränkungen wegen auf den deulſchen Strecken keine Verwendung finden kann. Das Ver⸗ kehrsflugboot Dornieer Wal zum Beiſpiel, eine Konſtruk⸗ lion der Dornier Metallbauten G. m. b. H. in Friedrichshafen, mit dem Amundſen den Nordpol zu erreichen hofft, darf in Deutſchland nicht in Dienſt geſtellt werden. Man muß ſich vorläufig damit begnügen, die guten Erfolge zu regiſtrieren, die das Flugboot im Ausland aufweiſt, u. a. in Columbien auf den Linien der Sociedad Colombo Alemanna des Transportes Aerss, einer dem Deutſchen Aero⸗Lloyd naheſthenden Geſellſchaft. Das ſtetig ſich ſteigernde Intereſſe aller beteiligten Kreiſe an dem Luftverkehr findet ſeine vollſte Beſtätigung in dem Flug⸗ plan des Deutſchen Aero⸗Lloyd, der mit dem 20. April den regelmäßigen Luftverkehrsdienſt aufgenommen hat. Gegenüber 1924 iſt eine Verdreifachung zu verzeichnen. Nicht nur alle Kultur⸗ und Wirtſchaftszentren des unbeſetzten Deutſchlands ſind in dem vorliegenden Streckennetz miteinander verbunden, der An⸗ ſchluß des Aero⸗Lloyd⸗Konzerns an die Internationale Air Traffic Aſſociation, eine der eingangs erwähnten internationalen Luftver⸗ kehrsgeſellſchaften, ermöglicht es ihm, auch ausländiſche Plätze in ſeinen Flugbetrieb einzubeziehen. Ein Verſtändigung mit dem Ausland in dieſer Form iſt der einzig gangbare Weg, um— 50 ter Schärfe fortſetzen zu können, andererſeits aber die unbedingt notwendige Möglichkeit zur Arbeit und zur Erhaltung einer Baſis für ſpätere Zeiten zu ſchaffen. Von Berlin aus führt nach Oſten die Strecke Danzig—-Königsberg, die von der Deutſch⸗Ruſſi⸗ ſchen Verkehrsgeſellſchaft, die dem Aero⸗Lloyd⸗Konzern aſſoziiert iſt, über Smolensk nach Moskau weitergeleitet wird und von der in Danzig die Linie nach Stockholm mit projektierter Anſchlußver⸗ bindung nach Helſingfors abzweigt. Danzig—Stockholm wird von der Svenska Aktiebolaget, die gleichfalls dem Aero⸗Lloyd⸗ Konzern naheſteht, geflogen. Die bereits erwähnten großen Dor⸗ nier⸗Walboote leiſten auf dieſer Linie Vortreffliches. Berlin Kopenhagen—Malmö wird des weiteren den ſkandinaviſchen Verkehrsbedürfniſſen gerecht. Auf der Strecke Berlin—Stettin, auf der ja ſchon im Vorjahr ein regelmäßiger Nachtflugverkehr zur Beförderung von Poſt und Frachten mit gutem Erfolg betrieben wurde, ſoll in dieſem Jahr in derſelben Form auch der Paſſagier⸗ verkehr eingerichtet werden. Berlin-Hannover—Amſter⸗ dam—London iſt von gewaltiger internationaler Bedeutung, die am beſten wohl durch die Tatſache dokumentiert wird, daß ſich der Aero⸗Lloyd auf dieſer Linie einen Kreis von Stammgäſten in den engliſchen Induſtriellen geſchaffen hat, denen„Time is money“ wichtiges Geſchäftsprinzip iſt. Bremen iſt Ausgangspunkt der Strecke nach Kopen⸗ hagen—Malmö über Hamburg und auch der Flughafen des Ruhrgebiets Dortmund iſt von Bremen aus zu erreichen. Die alte Hanſaſtadt Hamburg hat regelmäßigen Luftverkehrsdienſt ſowohl mit Berlin als auch über Bremen—Amſterdam mit London. Nach Süddeutſchland führt die große Reiſeroute Hamburg⸗ Bremen— Dortmund— Frankfurt— Mannheim— Stuttgart— Zürich, während als zweite ſüddeutſche Strecke Berlin— Leipzig— München geflogen wird, die ſpäter über die Alpenkette bis Rom weitgeführt werden ſoll. Die inner⸗ deutſchen Linien Bremen— Hannover— Leipzig— Chemnitz, Mün⸗ chen— Stuttgart— Baden⸗Baden, Hamburg— Hannover— Caſſel, Dortmund— Caſſel— Leipzig, Berlin— Leipzig— Stuttgart, Mannheim— Baden⸗Baden— Villingen— Kon⸗ ſtanz vervollſtändigen dieſen Flugplan, der bei dem Gedanken an die erſte regelmäßig geflogene Lokalſtrecke BerlinWeimar aus dem Februar 1919 den beſten Beweis für die unaufhaltſam aufſtrebende Linie in der Entwicklung des deutſchen Luftverkehrs liefert. Wenn wir erfahren, daß ſich der Kreis der Städte, die den Bau eines Flug⸗ hafens in ihren Haushalt einſtellen, ſtändig vergrößert, ſind wir ge⸗ wiß, daß wir erſt am Anfang einer Epoche ſtehen, die ſich das Flug⸗ zeug als Verkehrsmittel„im Fluge“ erobern wird. Vorausſetzung hierfür iſt naturgemäß, daß Konſtrukteure und Ingenieure mit dieſer Entwicklung Schritt halten. Doch auch hier ſind die Anzeichen äußerſt günſtig Der Typ Dornier Kometz, der in der Hauptſache den Dienſt auf den Strecken des Deutſchen⸗ Aero⸗Lloyd verſehen ſoll, ſtellt eine vollendete Form des modernen Verkehrsflugzeuges innerhalb des Rahmens der Begriffsbeſtimmun⸗ gen dar. Seine hervorragend ärodynamiſchen Eigenſchaften in Ver⸗ bindung mit allen Vorzügen des Komforts, wie ſie der Wagen eines Luxuszuges nicht beſſer bietet, dürften den Dornier Komet 3 zum Hauptträger des Flugverkehrs im Jahre 1925 machen. Daneben haben für Süddeutſchland die Apparate der Udet Flugzeugbau.⸗G., München große Bedeutung, die ein beſonders für den Alpenflug her⸗ vorragend befähigtes viermotoriges Flugzeug herausgebracht hat, das noch im Laufe dieſes Sommers in Dienſt geſtellt werden ſoll, und auch die Albatroſſe leiſten heute wie einſt vorzügliche Dienſte. Hier⸗ aus geht hervor, daß der Aero⸗Lloyd⸗Konzern, der in dem Junkers⸗ Luftverkehr den für eine geſunde und rentable Wirtſchaft unerläß⸗ lichen Konkurrenten hat, in der deutſchen Flugzeugbauinduſtrie den für ein Voranſchreiten notwendigen und förderlichen Konkurrenz⸗ kampf nicht verhindert. Seine hervorragende Maſchinen werden dem Aero⸗Lloyd⸗Konzern eine im gleichen Maße wie 1924 glatte und durch keinen Zwiſchenfall geſtörte Abwicklung ſeines groß ange⸗ legten Verkehrsprogramms ermöglichen. Es iſt zu hoffen, daß angeſichts der großen Erfolge, die der deutſche Luftverkehr bisher aufzuweiſen hat und die ſich gewiß ſtetig ſteigern werden, die vernünftigen und an einer ungehinderten Ent⸗ wicklung des Weltverkehrs und damit der Weltwirtſchaft intereſſier⸗ ten Kreiſe in allen Ländern gemeinſam darauf hinwirken werden, daß die dem deutſchen Flugweſen angelegten Feſſeln fallen, und dann iſt gewiß, daß das Luftperkehrsprogramm des Aero⸗Lloyd⸗ Konzerns wiederum ein getreues Spiegelbild dieſer neuen Phaſe ſein wird. 55 * Befolgt die Verkehrsgebote! Die Polizeidirektion ließ geſtern an ſämtliche hieſigen Schulen 30 000 Stück eines Stundenplanes mit einem Vilderbogen, der Verkehrsgebote für die Jugend mit Zeichnungen enthält, verteilen. Zweck der Maßnahme iſt Auf⸗ klärung und Erziehung der Jugend für den Großſtadtverkehr. Die entſtandenen Koſten hat erfreulicherweiſe die Stadtverwaltung über⸗ nommen. * Warnuna vor Anfammlungen. Der Polizeibericht teilt mit: Im Laufe des geſtrigen Abends ſammelten ſich Angehörige des Reichs⸗ banners vor verſchiedenen Lokalen. in denen rechts gerichtete Or⸗ ganiſationen Zuſammenkünfte hatten. Durch das rechtzeitige Ein⸗ ſchreiten der Polizei wurden die Anſammlungen zerſtreut und im Entſtehen begriffene Ausſchreitungen verhütet. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach§ 33 der Straßen⸗ polizeiordnung für die Stadt Mannheim verkehrsſtörendes Stehenbleiben auf öffentlichen Straßen und Plätzen, ſowie auf Gehwegen verboten iſt. In künftigen Fällen wird die Poligei unnach ſichtlich einſchreiten. Faulheit als Kraſtſpeicher Von Friedrich Frekſa Faulhei ürli ſtand. Zur Tätigkeit eeee Seſtellet. Jene Voͤlker deibt ihn—— der Hunger, und vielleicht noch die 95 der glücklichen Buſer der Südſee dem Europäerzutritt nur Hüt was zu des Lebens Noldurft durchaus nötig war. Sie bauten i0 ten und Kähne, ein fruchtbarer Voden unter heißer Sonne ließ nen zuwachſen, was ſie brauchten, ſie ſchmückten ſich und ſpielten. der Das Spiel wird aus dem Traum geboren. Der Traum aber aus für Faulheit, aus einem Geiſte, der nicht geſpannt und gerüſtet iſt des Tages. Berſpielt, verträumt, ein Faulpelzl“ ſind heute noch zumeiſt belarädikate für nichtsnutzige due Kuaben und zumeiſt wird als 5 hinzugefügt:„Dabei iſt der Bengel 5 ſind die Urkräfte der Menſchheit. Die Faul eutet Hannmung und Wachen, Der 0 eine Sehnſuchtswelt, die zu in daben iſt, und das Spiel ein Hineinwachſen der Traumphantaſie auf ei, Wirklichkei. Denn der Knabe auf dem Siecken reite wirklich Pferd, und der Brummkreiſel iſt wirklich ein gefährliches bang as er züchtigt und der Kranz, den er aufſetzt, ein Königsſtirn⸗ zDie Krankheit der ziviliſferten Völker iſt der Aaiste ksbeang. So Menſch der Großſtadt toſt von 555—85 zu Minute. Seine Tätigkeit berauſcht ihn rhythmiſch. Selbſt Tot chlaf würde er das Rollen der Trambahm vermiſſen. In der im Zes war einer meiner Verleger, der mich an meinem ſtillen See Er mer aufſuchte. In der Nacht kam er zu mir und weckte mich. na ch Az beängſligt, weil es ſo unheimlich ſtill war. Er fuhr ſofort Zim München zurück in das Hotel der Vier Jahreszeiten, wo er ein balnmer zur Straßenſelte wünſchte, um beim Hämmern der Tram⸗ ahn einſchlafen zu können. Staldieſe Tätigkeitskranten ſind es, die ihre Erholungszeit beim 8. Welp e zubringen. Ihr Hirn muß rechnen, denken, kombinieren, ſie Erholung nicht. läßt er Tätigkeitsdr⸗ iſt's, der die Menſchen wohl vieles tun Weznob er Alcht 99 große Tat, die ihre Ruhe braucht. durchd, ich das Leben der Mehrzahl der ganz großen Arbeiter mir Naun enke, komme ich zu dem Reſultat, ſie wurden geboren als zogen age, und die Arbeit rangen ſie ſich widerwillig ab, darum voll⸗ den Gie ſie ſchnell. Sie nahmen die Arbeit als das, was ſie iſt, als 8 des Menſchlichen. iſt zu unterſcheiden von bieſer Arbeit, die getan werden muß, andere im Leben der ganz großen Menſchen, das Spiel. Wer ein Bild zu einem meiſterlichen Ende bringt oder eine Kupferplatte ſchreibt, wer Verſe poliert oder Proſa ausfeilt, wer eine Melodie kunſtvoll inſtrumentiert oder eine Geige baut oder eine Holzfigur ſchnitzt wird dies meiſt ſpielend tun, und dieſes Spiel wird zumeiſt verwechſelt mit der Luſt der Arbeit. Aber Arbeit bleibt ſchweiß⸗ zehrend und mühſam, ſelbſt wenn ſie geiſtiger Art iſt. Denn die Arbeit unterwirft den Menſchen, er beherrſcht ſie nicht. Der Künſt⸗ ler, der mit der großen Aufgabe ringt, bekämpft einen Gegner. den er bezwingen muß, oder der ihn troſtlos ermattet am Wege läßt. Wir ſprechen von großen Werken als Arbeitsleiſtungen, die gedruckt 15 und die großen Werke billigen wir nur den Genien der Menſch⸗ heit zu. Von raſtloſer Tätigkeit kann bei den ganz Großen nie die Rede ſein, denn es fehlt nach dem Ringen die Erſchlaffung. Nur weil die Leiſtung in kurzer Friſt ſo übermächtig iſt, werden ſie als fleißig angeſprochen, aber ſie ſind nur fleißig, um die Laſt der Arbeit ab⸗ zuwälzen. Die vegelmäßige Tätigkeit macht den Menſchen zum Sklaven. Er nimmt dies Joch auf ſich, wie es in Luthers Sprache heißt. Immer ſann der Herrenmenſch darauf, ſich die Arbeit vom Halſe zu ſchaffen. Indem er ſie andern auferlegte und befahl, vergeiſtigte er den Prozeß, denn er ſtellte ſie ſich vor, er verſuchte ſie wohl auch zur Probe, er mußde ſie innerlich meiſtern, um befehlen zu können. In dem letzten Buche Fords„Mein Leben und mein Werk“ fühlen wir deutlich, wie den Farmerjungen das Ungemach der ſchwe⸗ ren Landarbeit drückte und wie er darauf ſann, dieſe unwürdige Ar⸗ beit hinter dem Pflug im Sonnenbrand, die der des arbeitenden Tieres gleich, zu mildern, und er triumphiert am Ende ſeines Lebens, daß es durch ſeine maſchinellen Erfindungen und Verbeſſerungen möglich iſt, eine Farmerabeit auf ſechsundzwanzig Tage des Jahres abzukürzen. Die Menſchheit mußbe, um zu werden, das Joch der Arbeit auf ſich nehmen aber um nicht in der Arbeit zu verſklaven, muß ſie die Arbeit vergeiſtigen und menſchenwürdiig machen. Eine neue Zeit will anbrechen, die die Stadt auflöſt und den Ruß der Schornſteine und Eſſem beſeitigt. Spare Zeit und Weg, das iſt die Lehre der neuen Entwicklung. Die Rückgewinnung der Faulheit iſt das Ziel, aber nicht der vegetativen Faulheit der primitiven Menſchen, ſondern der überlegten Faulheit des Nichtstuns aus Vewußtſein, denn der Menſch will zur Sammlung gelangen und zur Spannung. Wie vieſen an Tätigkeitsdrang Kranken iſt es gegeben, in göttlicher Frei⸗ heit zu faulenzen? Bei den meiſten beſchränkt es ſich darauf des Sonntags auszuſchlafen. Die ſchlechtere Ernährung durch die Kriegs⸗ helfen. Ein wenig von der Kunſt des Lazzaroni ward in Deutſch⸗ land lebendig. An der See gelingt es den meiſten noch am beſten, dem Nichtstun zu frönen, weil der Rhythmus des Wellenſchlags ſie wiegt und die Sonne ſie erſchlafft. Aber die Stunde an jedem Tage zu finden um auszuſpannen, ohne zu ſchlafen iſt der weitaus größten Mehrzahl verſagt. Sie brauchen um zu duſeln, Tabak oder Bier. 8 zwingt es durch gleichmäßiges Atmen, aber auch das iſt rbeit. Sich ausſtrecken, alle Gliedern lockern und laß ſein, und ſei es nur auf fünf Minuten bedeutet größten Gewinn. Wir wiſſen, daß jede Maſchine ruhen muß, wir wiſſen, daß ſogar das Eiſen müde wird. Wie viel mehr bedarf ein lebendiger Organismus der Ruhe und des Nichtstuns! Wer es vermag, zur rechten Stunde faul zu ſein, wird, wenn es eine andere Stunde heiſcht, ſeine Kraft ver⸗ doppeln können. Aus der Faulheit wird die Lebensbraft neu geboren. Runſt und Wiſſenſchaſt 1— Hohentwiel⸗Feſtſpiele 1925. Die Scheffelgemeinde auf dem Hohentwiel hat die diesjährigen Sommerfeſtſpiele auf dem Hohent⸗ wiel(Juli⸗Auguſt) der Weſtdeutſchen Bühne,(Sitz Karlsruhe) über⸗ tragen. Die Weſtdeutſche Bühne wird zur Durchführung der gro⸗ ßen Aufgabe der Feſtſpiele noch eine Reihe der beſten Kräfte erſter Bühnen u. a. des Badiſchen Landestheaters, verpflichten. Die künſtleriſche Leitung der Feſtſpiele auf dem Twiel wurde dem Spielleiter Friedrich Beug am Bad. Landestheater übertragen. Der für die diesjährigen Feſtſpiele vorliegende Plan ſieht u. a. Aufführungen von„König Lear“,„Hamlet“,„Was ihr wollt“,„Götz von Berlichingen“,„Kätchen von Heilbronn“, vor. Neben den Aufführungen auf der herrlichen Freilichtbühne auf dem Hohentwiel werden auf der Kreuzſaal⸗ bühne Kammerſpiele mit Werken von Calderon, Goldoni, bſen, Strindberg, Shaw, Claudel und Pirandello ſtattfinden. Dank der erfreulichen kulturellen Initiative aller Kreiſe der Stadt werden die Feſtſpiele in dieſem Jahr inſofern vom Wetter unabhhängig ſein, als die Spiele bei ſchlechtem Wetter auf die große Bühne der 1 am Fluſſe des Twiel errichteten Feſthalle verlegt werden önnen. e Roda Roda ſchreibt uns: Ich lenke die Aufmerkſamkeit auf ein aufſtrebendes Talent, Herrn Oskar Paukert. Er bietet den Blättern hie und da ſehr hübſche Geſchichten an. Finden ſie auch nicht immer meinen Beifall(weil ſie meiner früheren Schaffenszeit angehören), ſo freut mich doch, daß Herr Oskar Paukert zur Ver⸗ und Revolutionsjahre hat einiges Gute bewirkt. Sonnenbäder muß⸗ ten den meiſten wohl unbewußt, den Mangel an Nahrung erſetzen breitung meiner Schriften— allerdings unter ſeinem Namen — beiträgt. 4. Seite. Nr. 195 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Husgabe) Dienstag, den 28. April 19225 *Aus der Studenkenſchaft der Handelshochſchule. Die Lands⸗ mannſchaft Merovingia hat nach Bekanntgabe des Wahl⸗ ergebniſſes an Generalfeldmarſchall von Hindenburg, der ihr als A. H. h. c. angehört, folgendes Telegramm zugeſandt:„Reichspräſident von Hindenburg, Hannover. Herzlichſte Glückwünſche zum Sieg ſen⸗ det ihrem Alten Herrn Landsmannſchaft Merovingia Mannheim.“ *In die Fremdenlegion verſchleppt? Einer Meldung des„Würz⸗ burger Generalanzeiger“ zufolge iſt ein in der Umgegend von Würz⸗ burg wohnender Schloſſergehilfe, der an Oſtern einen Aus⸗ flug nach Heidelberg—Mannheim unternahm, nicht mehr zurück⸗ gekehrt. Da ſeine Papiere dieſer Tage aus Paris an ſeine in Würz⸗ burg wohnenden Hausleute zurückgekommen ſind. nimmt das Vlatt an, daß der junge Mann in die Fremdenlegion verſchleppt worden iſt. *75. Geburtstag. Geſtern beging ein angeſehener Mitbürger, Kaufmann Friedrich Goerig, Rheinſtraße 4 wohnhaft, Inhaber der Härtemittelwerke. in erfreulicher Friſche und Rüſtigkeit ſeinen 75. Geburtstag. * Unfälle. Während der geſtrigen Mittagszeit ſtürzte in einer Rheinquer Fabrik ein 23 Jahre alter Taglöhner beim Auflegen eines Treibriemens auf eine Transmiſſion von einer Leiter und zog ſich hierbei einen Beckenbruch und einen linken Armb ruch zu. Das Sanitätshuto verbrachte den Verunglückten in das Allgemeine Krankenhaus.— Geſtern nachmittaa ſprang auf den GEehweg vor dem Hauſe Dolbergſtraße Nr. 1 ein 4 Jahre altes Kind aus Unvorſich⸗ tigkeit einem Manne zwiſchen die Beine, flel zu Boden und ver⸗ letzte ſich oberhalb des rechten Auges. Man verbrachte das Kind in die elterliche Wohnung. Aerztliche Hilfe mußte in Anſpruch genom⸗ men werden. *Lebensmüde. Am 31. März wollte ſich in einem Hauſe in der Jungbuſchſtraße eine 29 Jahre alte Frau das Leben nehmen. Als Grund zur Tat war Familienſtreit angegeben. Der Ehemann legt Wert auf die Feſtſtellung. Jaß ſeine Chefrau die Tat infolge eines Nervenleidens begangen babe. * Feſtgenommen wurden 15 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. veranſtaltungen Die Revue„An Alle“ geht heute zum vorletzten Male in Szene. Morgen Mittwoch findet der Abſchieds⸗ und Ehrenabend des Enſembles ſtatt, deſſen Vorſtellungen mit Recht ſo glänzende Erfolge aufzuweiſen hatten. Donnerstag und Freitag bleibt das Theater für die Vorbereitung und Proben der Hartung⸗Bühne ge⸗ ſchloſſen. Inſtitut für höheres Klavierſpiel und Seminar, Inſtrumea⸗ tal⸗ und Geſangsſchule Mannheim. M 4. 1. Donnerstag, den 30. April, findet im Vortragsſaal des Inſtituts das 2. Hauskonzert ſtatt. Walburg Emma Schick, Lehrerin der Geſangsſchul⸗Abteilung des Inftituts, wird, von Direktor Friedrich Häckel bealeitet, Lieder von Schumann, Cornelius, Brahms, Häckel, Fleck und Othegraven, Arien von Haydn und Rich. Wagner vortragen. 3 *Inf.⸗Regk.„Lübeck“(3. Hanſeak.) No. 162. Am Sonntag, 10. Mai findet in Lübeck die feierliche Weihe des Ehrenmales für die Gefallenen des Regimentes„Lübeck“ ſtatt. Damit verbunden iſt ein Regimentsappell auf dem Kaſernenhof Marli, an dem nicht nur das ganze alte Regiment„Lübeck“ in Bataillonen und Kom⸗ pagnien formiert teilnimmt ſondern ſich auch der Landeskriegerver⸗ band Lübeck, die vaterländiſchen Verbände und. was beſonders her⸗ vorzuheben iſt, die geſamte Garniſon Lübeck, darunter die Traditions⸗ kompagnie, die 8/6., unter klingendem Spiel beteiligen werden. Am Samstag, 9. Mai, wird die Veranſtaltung durch einen Begrüßungs⸗ abend im Koloſſeum eröffnet, der ſich zu einer erhebenden Wieder⸗ ſehensfeier alter Kameraden geſtalten möge. Die OSekämpſung der Nebel⸗ und Nauchplage durch die Semeinden Der Nebel iſt, wie wohl als allgemein bekannt vorausgeſetzt werden kann, für jegliche Form des Verkehrs, zu Lande, zu Waſſer und in der Luft, eine große Gefahr, ja eine größere als Stürme, Schneeverwehungen, Hochwaſſer und allerlei andere Witterungs⸗ erſcheinungen. Eiſenbahnunglücke, Schiffszuſammenſtöße uſw. ſind beredte Zeugen hierfür. In Deutſchland iſt beſonders der Weſten und Nordweſten und das Tiefland vom Nebel heimgeſucht. Er ſtellt ſich dort am heftigſten ein, wo die Nähe bedeutender Waſſermaſſen ohnehin eine geſteigerte Luftfeuchtigkeit bedingt, wo große Flüſſe, Landſeen oder das Meer beherrſchenden Einfluß ausüben. Gerade dort finden ſich aber auch unſere großen See⸗ und Binnenhäfen mit ihrem brauſenden Verkehrsleben, ihren Fabriken, die zuſammen mit den unzähligen Lokomotiven und Dampfern Tag für Tag un⸗ eheure Maſſen von Rauch in die Luft ſenden. Aber gerade dieſe tenſive Rauchentwicklung begünſtigt in hohem Grade die Nebel⸗ bildung. Ein geradezu klaſſiſches Beiſpiel hierfür bietet Hamburg, wo Meernähe, höchſtgeſteigerter Verkehr und intenſipſte Rauch⸗ entwicklung in einer Weiſe zuſammentreffen, wie ſonſt nirgends auf deutſchem Boden. Freiligch reicht Hamburg in dieſer Beziehung noch nicht an England, das klaſſiſche Land der Nebel⸗ und Rauch⸗ plage, heran, wo nahezu 2 Millionen Schornſteine Tag für Tag ihren Kohlenqualm zum Himmel emporſenden und dem Nebel eine ndurchdringlichkeit verleihen, daß mitunter jeder Verkehr ſtockt. Welche volkswirtſchaftlichen Schäden daraus erwachſen, ergibt ſich aus einer Berechnung, nach der den Geſchäftsleuten, Theatern, Re⸗ ſtaurants, Kinos, Verkehrsmitteln, Arbeitern uſw. etwa 5 Millionen Pfund Sterling infolge der Lahmlegung des ſtädtiſchen Lebens durch den Nebel entgehen. Wenn die Nebel⸗ und Rauchplage bei uns in Deutſchland auch nicht ſo ſchlimm iſt wie in England, ſo iſt ſie, zumal in den großen Städten, Häfen und Induſtriegebieten, ſchlimm genug, um uns auf Abhilfe ſinnen zu laſſen, zumal Verkehr und Induſtrie⸗ entwicklung bei uns zunehmen und ſomit die Gefahr herauf⸗ beſchwören, daß wir uns ganz automatiſch Londoner Zuſtänden allmählich nähern. Es iſt auch nicht außer acht zu laſſen, daß der Rauch und Qualm, dem oft ſchweflige Säure beigemiſcht iſt, auch ohne Nebel ſchweren Schaden, zumal an der Vegetation hervorrufen kann. So ſind vielfach die rheiniſchen Weinberge durch den Dampferrauch ſchon empfindlich geſtört worden, und welchen üblen Einfluß der Lokomotivrauch auf in unmittelbarer Nähe ſtehende Bäume und Waldpartien hat, das iſt ja allgemein bekannt. England hat ſich naturgemäß ſchon lange mit Abhilfe⸗ maßregeln befaßt, denen Aufmerkſamkeit zuzuwenden unſern Ge⸗ meinden ſehr zu empfehlen wäre. Das Problem der Nebel⸗ bekämpfung iſt zwar in London noch nicht gelöſt, die wiſſenſchaft⸗ lichen Verſuche werden aber, unbekümmert um die Koſten, an⸗ dauernd angeſtrengt fortgeſetzt. Doch haben jetzt ſchon in England beiſpielsweiſe behördliche Vorſchriften Gutes geſtiftet, die in 22 eng⸗ liſchen Städten für jeden Schornſtein eine Maximaldauer von 15 Minuten von ſchwarzem Rauch vorſchreiben und durch empfind⸗ liche Polizeiſtrafen die Beachtung dieſer Vorſchriften erzwangen. Seit 1897 hat man in England vielfach auch die Erzeugung von grauem Rauch durch die Schornſteine zeitlich eingeſchränkt und kontrolliert und dadurch tatſächlich eine Verringerung der Zahl der jährlichen Nebeltage erreicht. Ohne Zwang iſt auf dieſem Gebiete natürlich nichts zu er⸗ reichen, und ſo muß die Bekämpfung der Rauch⸗ und Nebeltage ſchon durch die Gemeinden und durch die mit Strafgewalt aus⸗ geſtattete Polizei in die Hand genommen werden. In NeN käme da zunächſt eine ſyſtematiſche Unterſuchung der Feue⸗ rungsanlagen und Heizmaterialien auf ihre Güte, die rationelle Ausnutzung der Heizungsanlagen, der die Belehrung des Heizungsperſonals und die Heran⸗ bildung tüchtiger Heizer voranzugehen hätten. Des weiteren könnte viel mehr als bisher auf die Erſetzung der Kohle als Heiz⸗ material durch das Oel Bedacht genommen werden, und auch die Verdrängung der Keſſelheizung durch den Motoren⸗ antrieb wäre zu erwägen. Oelfeuerung und Oelmotoren⸗ antrieb haben ſich ja in der Seeſchiffahrt gut bewährt, und wenn erſt einmal die Frage gelöſt iſt, woher die für den Verkehr benö⸗ tigten großen Mengen von Heiz⸗ und Triebmaterial dauernd neh⸗ men, ſo könnten auch Eiſenbahnen und Binnenſchiffahrt die Heiz⸗ kohle durch das zweckmäßigere Oel erſetzen. Dieſe Möglichkeit liegt durchaus nicht ſo fern, wie es im erſten Augenblicke ſcheinen möchte. In Eſthland, wo man bereits in größerem Umfange zur Heizung der Lokomotiven mit Oel übergegangen iſt, hat man dieſes Oel aus den im Lande reichlich vorhandenen Oelſchiefern gewonnen. Auf dieſe Tatſache weiſt in der Preußiſchen Gemeinde⸗Zeitung Prof. Dr. Hennig⸗Düſſeldorf mit beſonderem Nachdruck hin und wünſcht ihr um ſo größere Beachtung in Deutſchland, als ja auch im Süden unſeres Vaterlandes in Württemberg und Bayern, z. Z. auch in Mitteldeutſchland(Harz) unbegrenzte Maſſen von Oelſchiefern liegen, mit deren techniſcher Ausbeutung man bisher erſt im kleinſten Um⸗ fang und zwar nur bei Reutlingen und Garmiſch begonnen hat. Doch liegt natürlich die Erſetzung der Kohlenheizung durch Oel⸗ betrieb noch in weitem Felde; man ſollte daher nicht darauf warten und die Hände in den Schoß legen. Der erſte Schritt muß jeden⸗ falls der ſein, daß die Gemeinden wie Mannheim, die an Rauch⸗ und Nebelplage beſonders ſtark leiden, zur Selbſthilfe 8 und die im vorſtehenden angedeuteten Wege beſchreiten. chon Teil⸗ erfolge wären freudig zu begrüßen. Kl. K Naſſenhugieniſche Familienberakung. Unſere Kenntnis von der Vererbbarkeit vieler Krankheiten iſt ſchon ſo groß, daß es den Aerzten geſtattet werden kann, Chekandidaten mit autem Gewiſſen zu einer ehelichen Verbindung zu raten bezw. abzuraten. Dies trifft ganz be⸗ ſonders für die Geiſteskrankheiten zu. Grundſätzlich ſoll der Geiſtes⸗ oder Gemütskranke nicht beiraten. Ebenſowenia ſind die ſogenannten Pſychopathen für die Ehe und Kindererzeugung geeignet(hierher gehören Morphiniſten, Cacainiſten, Alkoholiſten. Willensſchwache, Leute mit ſexuellen Triebanomalien uſw.). In dieſe Gruppe der Gefährdeten gehören auch diejenigen. die kranke oder halbkranke Blutsverwandte haben, Bei allen dieſen Menſchen iſt aber der Einzelfall fachärztlich zu prüfen, ehe ein Rat erteilt wird. Die Folgekrankheiten der Syphilis an ſich. wie Paralyſe(Gehirnerwei⸗ chung) und Hirnſyphilis. ſind als erbliche Belaſtung nicht beſon⸗ ders zu fürchten. Von den eigentlichen Geiſteskrankheiten beſitzt das maniſch⸗depreſſive Irreſein eine ſtarke Vererbungskraft, weshalb hier vor einer Ehe dringendſt zu warnen iſt. Bei der„Schlafkrankheit“ verletzungen können ſehr häufig die Bedenken nach eingehender Un⸗ terſuchung zerſtreut werden. Bei Hilfsſchulkindern ſoll den Eltern rechtzeitig eingeprägt werden, daß der heranwachſende Menſch darauf vorbereitet wird, niemals zu heiraten. Bei Ausbruch einer vererblichen Geiſteskrankheit während der Ehe iſt von ſeiten des Arztes darauf zu dringen, daß die Eltern davon abſehen. weiter Kin⸗ der zu zeugen. Dieſe Sanierung der breiten Maſſen iſt aber erſt durchzuführen, wenn das ſozialpolitiſche Programm des Haupt⸗ verbandes deutſcher Krankenkaſſen in die Praxis umgeſetzt wird, denn nur durch eine gleichzeitige Vorbeugung und Heilung ſowie ſtändige geſundheitliche Ueberwachung der Geſamtbevölkerung können die Un⸗ terlagen gewonnen werden. die zu einer wirkſamen Eheberatung not⸗ wendig ſind. * Warnung! Die Firma Racona.⸗G. verſucht, durch Zeitungs⸗ anzeigen Geſchäftsleute,. Arbeitsloſe und andere Perſonen. die einen Erwerb oder Nebenerwerb ſuchen, als Vertreter ihres Fleckenreini⸗ gungsmittels„Raco“ zu gewinnen. Die Racona.⸗G. verſchweigt hierbei, obwohl ſie ſich vorher das Geld für eine beſtimmte Menge überweiſen läßt, daß die Einfuhr des Fleckenreinigungsmittels in Deutſchland verboten iſt, da ähnliche Reinigungsmittel im Inlande in hinreichendem Maße hergeſtellt werden und die Preiſe, die die Ra⸗ cona fordert, als wucheriſch bezeichnet werden müſſen. Nach Aeuße⸗ rung von Sachverſtändigen hat das Reinigungsmittel„Raco“ höch⸗ ſtens einen Wert von Mk. 0,50 für das Kilo. Es wird jedoch von der Racona.⸗G. ihren Vertretern für Mk. 10.— für das Kilo verkauft. Der Verbraucherpreis beträgt mehr als das Doppelte. Die Firma hat verſucht, das unter Nr. 287 des Zolltarifs fallende Fleckenreini⸗ gungsmittel als einfuhrfreies Reinigungsmittel nach Deutſchland hereinzubringen. Wir warnen deshalb die in Betracht kommenden Firmen vor Geſchäftsverbindungen mit der„Racona“.⸗G. im Haag. Nus dem Lande * Berghauſen(bei Durlach), 28. April. Ein tödlicher Un⸗ glücksfall hat ſich in der Ziegelei Eder ereignet. Als zwei Ar⸗ beiter eine Hemmung in der Maſchinerie beſeitigen wollten, ſetzte ſich plötzlich der Kollergang in Bewegung und der in den 40er Jahren ſtehende verheiratete Arbeiter Friedrich Ringwal d, Vater von 4 Kindern, wurde zu Tode gedrückt. Der zweite Arbeiter konnte ſich noch retten. alſ Triberg, 28. April. Die Erwartung, daß die durch den Fels⸗ ſturz an der warzwaldbahn veranlaßte Streckenſperrung auf wahrſcheinlich 2 Tage zu bemeſſen ſein wird, hat ſich nicht erfüllt. Sowohl nach Menge und nach Art des abgegangenen Geſteins war es bechniſch nicht möglich, die Aufräumungsarbeiten derart zu be⸗ ſchleunigen, daß wie angenommen, am Sonntag der Verkehr wieder durchlaufen konnte. Vielmehr war am Sonntag die Einſchnittöff⸗ nung vor dem Tunnel erſt ſoweit freigelegt, daßß das gemauerte Gewölbe des Tunnels wieder zu Tage trat. Schwere Arbeit haben die großen abgeſtürzten Heiſen gemacht, die geſprengt werden mußten, um die Wegſchaffung zu ermöglichen. An den Räumungs⸗ arbeiten ſind etwa 70 Arbeiter beſchäftigt, eine Zahl, aus der ſich ſchon ein Rückſchluß auf die Menge des heruntergekommenen Geſteins ziehen läßt. Die Raummenge, die das Tunnelvortal eus⸗ füllt, wird auf mehr als 610 Feſtmeter geſchätzt. Dabei wird es wohrſcheinlich nötig werden, oberhalb der Abrutſchfläche noch weitere verdächtige Geſteinspartien zu entfernen. Der Tunnel ſelbſt iſt nicht beſchädigt, nur durch die Gewalt des Steinſchlages wurde die Krö⸗ nung des Portals weggeſchlagen, was weiter keinen Einfluß auf die Sicherheit des eigentlichen Tunnelgewölbes hat. Die Räumungsar⸗ beiten werden von zwei Seiten durchgeführt, indem auf der Südſeite von der freiliegenden Strecke, von der Nordſeite im Tunnel ſelbſt weggeräumt wird. Die Abbeförderung geſchieht zur Beſchleunigung der Arbeiten nach beiden Seiten durch beſondere Materialzüge. Es dürfte immerhin in die zweite Hälfte der Woche gehen, bis wenigſtens ein Gleis für den Durchgangsverkehr wieder benutzbar werden wird. Der Umſteigverkehr geht ziemlich glatt vonſtatten. (Encephalitis lethargica) und Geiſtesſtörungen nach ſchweren Kopf⸗ ANus der Pfalz *Ludwigshafen, 28. April. Man ſchreibt uns: Wie in den vorhergehenden Jahren tritt an die chriſtliche nationale Arbeitneh⸗ merſchaft die Frage heran: wie ſtellen wir uns zur Arbeitsruhe am 1. Mai. Unſere Stellung ilegt feſt entſprechend unſerer Hal⸗ tung in den vorigen Jahren. Wir ſind gegen die Arbeitsruh' am 1. Mai. Abgeſehen von unſerer grundſätzlichen Einſtellung, die der ſozialiſtiſchen Weltanſchauung entgegenſteht, kommen wir auch aus praktiſchen Erwägungen zur Verneinung der Arbeitsruhe am 1. Mai. Not und Elend ſind unter der Arbeiterſchaft bereits groß genug. Es iſt unverantwortlich, die Not durch einen fret⸗ willigen Feiertag noch zu vermehren. Unſere Parole lautet des⸗ halb: Wir arbeiten am 1. Mai überall dort, wo es nach Lage der Dinge nur eben möglich iſt. *Neuſtadt, 28. April. Wie beſtimmt verlautet, haben Reichs⸗ kanzler Dr. Luther, Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete Dr. Frenken und der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held mit dem Geſamtkabinett ihr Erſcheinen zum pfälziſchen Preſſefeſt 1925 am 2. Mai in Neuſtadt beſtimmt zugeſagt. Sämtliche vier Herren werden bei dem Feſtakt im Saalbau das Wort ergreifen, um der Pfalz die Grüße des Reichs und Baherns zu entbieten. Nachbargebiete —0— Lampertheim, 27. April. Ein ſchwerer Unfall betraf die 19jährige Helene Hilsheimer von hier, als ſie am Samstag nachmitbag ihre Arbeitsſtätte, Fabrik Waldhof, mit dem Fahrrad verlaſſen wollte. Das junge Mädchen begegnete in dem Gewirr der vielen Fahrzeuge und Paſſanten einem ſchwerbeladenen Laſt⸗ auto mit Anhänger, geriet offenbar in Verwirrung und wurde von dem Auto derart angefahren, daß ſie ſofort unter den Anhänger⸗ Autowagen zu liegen kam, der über den ganzen Körper hinweg⸗ ging. Das Mädchen tcug, ſoweit bis jetzt feſtgeſtellt, einen Becken⸗ bruch und ſchwere äußere Verletzungen davon. Man verbrachte ſie ſofort in das neue Krankenhaus Mannheim, wo es ihr recht ſchlecht gehen ſoll. Die Tragik des Falles der ſchwerbetroffenen Familie wird dadurch verſchärft, daß vor Jahren der Vater des Mädchens als Maurer von einem Neubau in Mannheim herabſtürzte und tot war.— Ein Unfall vom vorigen Jahre hat jetzt ſein Todes⸗ opfer gefordert. Der in den 30er Jahren ſtehende Arbeiter Phil. Medert fiel beim Tabakaufhängen bei einem Landwirt von der Höhe der Scheuer in die Tenne herab und verletzte ſich derart im Rückgrat, daß er ſeit dieſer Zeit völlig gelähmt ans Bett gefeſſelt war. So wurde der Bedauernswerte nun von ſeinem Schmerzens⸗ lager erlöſt durch den Tod Er hinterläßt mehrere zum Teil noch kleine Kinder.— Der Verein für Radſport hier gewann am geſtrigen Sonntag in Großniedesheim(Pfalz) unter 12 Mitbewer⸗ bern den 1. Preis. Er hält im Juni dieſes Jahres ſeine Banner⸗ weihe unter Abhalten entſprechender Feſtlichkeiten. Sportliche Rundſchau Das Baden⸗Sadener Schachturnier Am Sonntag wurden die Hauptpartien der 6. und 8. Runde zu Ende geführt. Roſelli ſpielte gegen Marſhall rennis und konnte ſich in 7 Spielen damit einen halben Punkt holen. Seine 2. Hängepartie aus der 8. Runde gegen Rubinſtein ging verloren. Thomas war gegen Jates ſiegreich. Rubinſtein führt mit 7 Punkten vor Aljechin mit 6½. In der 9. Runde gewannen Alfechin Frey⸗ bal, Dr. Taraſch gegen Spielmann, Grünfeld gegen Carls, Torre gegen Mieſes, Rabinowitſch gegen Colle, Tartakower gegen Roſelli, Reti gegen te Kolſte. Remis erzielten: Rubinſtein gegen Marſhall, Nimzowitſch gegen Thomas. Abgebrochen wurde die Partie Jates gegen Sämiſch. Bogoljubor war ſpielfrei. An der Spitze ſtehen jetzt Aljechin(7 Spiele) und Rubinſtein mit je 7½ Punkten. Es folgen Grünfeld mit 6½, Rabinowitſch mit 6, Mar⸗ ſhall, Tartakower, Torre mit je 5½, Tarraſch mit 5, Nimzowitſch und Bogoljubor mit je 4½, Sämiſch, Spielmann, Freybal, Reti mit je 4, Carls mit 3½, Thomas, Colle, Jates mit je 3, Mieſes mit 1½, Roſelli und te Kolſte mit je 5. Kußball Spielvereinigung 1907— Kickers Frankenthal :2(:1) Das Treffen war viel intereſſanter, als man erwartet hatte. Der Liganeuling aus dem Vorderpfalzkreis, der nun wieder in die-Klaſſe zurückkehren ſoll, konnte gegen den Tabellenzweiten des Neckarkreiſes ein beachtenswertes„Unentſchieden“ herausholen. Die Neuoſtheimer beſitzen immer noch die gleichen Schwächen wie in den Verbandsſpielen, der Sturm kann die gut herausgearbeiteten Torgelegenheiten nicht verwerten. Wenn in dieſer Beziehung Ab⸗ hilfe geſchaffen iſt, wird 1907 erheblich beſſere Ergebniſſe heraus⸗ holen. Das Spiel war recht intereſſant und beide Parteien zeigten mitunter ſchöne Leiſtungen. Die Neuoſtheimer hatten ſchon in der 1. Spielhälfte die beſſeren Torgelegenheiten, doch mit dem Schuß⸗ vermögen war es ſchlecht beſtellt. Frankenthals Angriffe wurden meiſt von der gegneriſchen Verteidigung unterbunden. Trotzdem gelang es den Gäſten kurz vor Halbzeit durch den Mittelſtürmer das 1. Tor einzuſchießen. Halbzeit:0 für Kickers Frankenthal. Bald nach Wiederbeginn konnten die Platzherren durch den Rechtsaußen ausgleichen.:1. 07 war dann meiſt überlegen, doch vorerſt ließ ſich Frankenthals Torhüter nicht mehr ſchlagen. Schließ⸗ lich mußte er aber doch einen Schuß des Halblinken der Einheimi⸗ ſchen paſſieren laſſen.:1 für 1907; der Sieg ſchien bereits feſtzu⸗ ſtehen. Doch unentmutigt kämpften die Pfälzer weiter. Kurz vor Schluß gelang ihnen noch das ausgleichende Tor.:2. Mannheim konnte das Ergebnis nicht mehr ändern und mußte ſich mit den eifrigen Pfälzern in die Ehren des Tages teilen. Das Spiel wurde von Herrn Höhn(1908 Mannheim) ſehr gut geleitet.—2— Fortung Heddesheim— Olympia Lampertheim:0 Im Poraus ſei es gleich erwähnt, ein von einem vollkommen unfähigen Schiedsrichter gänzlich zerpfiffenes Spiel. Heddesheim kann gleich in der 8. Minute ein klares Abſeitstor erzielen. Lam⸗ pertheim nicht entmutigt, greift unentwegt an und beinahe wäre der Ausgleich geglückt. aber der Schiedsrichter pfeift abſeits. So etwas habe ich noch nicht geſehen. Als er in der 15. Minute ein zweiles Abſeitstor gibt, iſt das Spiel für Olympia verloren. Luſtlos kämpft die Mannſchaft weiter, ein Tor zu erzielen iſt unmöglich, da der Schiedsrichter alle Chancen Olympias(mit Abſicht) zunichte macht. Als ſich Hahl gegen das einſeitige Spiel des Schiedsrichters ange nerweiſt dieſer ihn vom Platz. Endlich ertönte der Erlöſungsp iff. 1 5 90 hatte durch dieſen Schiedsrichter das Spiel ungerecht 15 oren. 5 AAAs „Denstag. den 28. April 1925 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Nusgabe) 5. Seite. Nr. 195 Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim nheim, 24. April.(Sitzung des Schöffengerichts Abt. SG. 69 1 Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley; Schöffen: Albert 1er. 9 Werkmeiſter und Frau Ida Götz, Bankratsehefrau, beide Vertreter der Anklagebehörde: Staalsanwalt Reinle. Arthur Geiter aus Karlsruhe iſt beſchuldigt, einen Staats⸗ t und einen Unterſuchungsrichter in Karlsruhe deu zwen. fängigen ſan ſonen unter Strafverfahren wegen unerlaubter Holzausfuhr na d ſind im Laufe der gerichtlichen Vorunterfüchung 8 Per⸗ als Beſchuldigte zur Verantwortung gezogen worden, dar⸗ diele auch der heute Angeklagte Geiler. Bei dieſem Verhör fiel es Beteiligten auf, daß ein gewiſſer Elmenhorſt, der die Sache behellſten gekannt haben ſoll, von der Staatsanwaltſchaft völlig un⸗ fahet igt geblieben und nicht angeklagt worden ſei. Hauptſächlich e ſich Arthur Geiler hierwegen in hohem Grade beunruhigt. 10 0 prach die Angelegenheit mehrfach im Kreiſe ſeiner Bekannten, uch eines Tages gelegentlich eines Zuſammentreffens im Café ſic pelmeier hier mit Karl Krammes. Dieſem gegenüber äußerte Geiler, daß die Nichteinbeziehung des Elmenhorſt in die Anklage ſte—5 unerlaubter Ausfuhr auf eine Beinfluſſung— paſſive Be⸗ nahmes I Jurückzuführen ſei, anders laſſen ſich die milde Rückſicht⸗ Freouf Elmenhorſt nicht gut erklären. Der Ausfuhrprozeß zog 192 ehrere Jahre hin; die eingelegte Reviſion wurde erſt im Jahre zuſg zurückgewieſen. In einer anderen, mit dem Ausfuhrprozeſſe ſaße dmenhängenden Strafſache nahm Karl Krammes als Zeuge An⸗ und die beleidigende Aeußerung des Geiler über den Staatsanwalt Auß den Unterſuchungsrichter in Karlsruhe protokollieren zu laſſen. An 3 dieſer Ausſagen hatte ſich heute Arthur Geiler wegen ver⸗ An deriſcher Beleidigung der zwei Beamten zu verantworten. Der A delagte beritt auf das Entſchiedenſte, die ehrenrührigen Worke habe* Form, wie die Anklage behauptet, gerbaucht zu haben. Er Auff in objektiver Weiſe der unter vielen Beteiligten berrſchenden Nel Alung fachgemäßen Ausdruck verliehen, ein ſtrafbare Abſicht der eidigung könne hierin nicht erblickt werden. Der hierauf gehörte ae Karl Krammes erklärte, daß ſeit der Unterredung mit Geiler ge its 3 bis 4 Jahre verſtrichen ſeien. Die Aeußerung ſei wah. ealſnen, aber an den genauen Wortlaut könne er ſich nicht mehr n. Neantder Staatsanwalt hält den Schuldbeweis für erbracht und 92 ragt eine angemeſſene Geldſtrafe gegen den Angeklagten. Geil Gericht fällt folgendes Urteil: Der Angeklagte Dr. Arthur u. er wird freigeſprochen.— Aus der Urteilsbegründung geht Fun. hervor: Der Wahrheitsbeweis für den Vorwurf der Beſte⸗ delg ziſt nicht erbracht worden. Der Angeklagte beſtreitet, die ür eidigende Aeußerung getan zu haben, aber der hier⸗ 1 im Frage kommende Zeuge habe ſeine urſprüngliche Ausſage krin eingeſchränkt und heute konnte er ſich nicht mehr genau nern, gegen wen das Wort Beſtechung gefallen ſei, und nach 01 Jahren könne er nicht mehr mit Beſtimmtheit ſagen, ob er e, daß jene Aeußerungen wahr ſind. Die Ausſagen des Nom. RM. Oleichzeitig Bekanntmachung auf Veranſaſſung der Zulaſſungsſtellen der Börſen zu Stuttgart und Mannhei In einem im Jahre 1921 beim Landgericht Karlsruhe an⸗ Aeußerung bei, Krammes ſeien ſomit ſehr vorſichtig aufzunehmen.(Verteidiger .⸗A. Dr. Hans Diebolt aus Karlsruhe.) Der Bäcker Julius Baier hier wurde am 10. Dezember 1924 vom Schöffengericht wegen Betrugs zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt und mit Rückſicht auf ſeine perſönlichen Verhältniſſe als⸗ bald auf freien Fuß geſetzt. Die ihm in dieſer Freilaſſung zuteil⸗ gewordene große Milde des Richters gab dem Verurteilten Anlaß, einem Hausbewohner gegenüber die Sache eingehend kundzuge⸗ ben, wobei er noch hinzufügte, daß ſchon im Jahre 1920 in einer anderen Strafſache der gleiche Richter ihn durch Erteilung von Strafaufſchub auf Wohlverhalten wohlwollend berückſichtigt habe. In törichter Weiſe fügte Baier zur Bekräftigung eine weitere die eine ſchwere Beleidigung enthält. Der betref⸗ fende Hausbewohner geriet bald darauf mik Baier in Streit und hielt es für notwendig, den Sachverhalt dem Amtsgericht zur Kenntnis zu bringen.— Der Angeklagte ſtellte heute die ihm zur Laſt gelegte Beleidigung in Abrede, nach den glaubhaften Aus⸗ ſagen des gehörten Zeugen kann es aber keinem Zweifel unter⸗ liegen, daß die beleidigende Aeußerung tatſächlich gefallen iſt.— Der Angeklagte wurde wegen Verläumdung zu drei Wochen Gefäng⸗ nis verurteilt. * Ein jugendlicher Hochſtapler und Heiratsſchwindler Schon frühzeitig hat der jetzt erſt 26jährige Handlungsgehilfe Kurt Woedicke ſich auf die Bahn des Schwindelns bege⸗ ben. Trotz ſeiner Jugend hat er bereits 3½ Jahre Gefängnis ver⸗ büßt, und zwar war er verurteilt worden wegen einer großen Zahl von Heiratsſchwindeleien. Nunmehr hatte er wiederum in Hülle und Fülle Betrügereien der verwegenſten Arten verübt und ſtand vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte von neuem unter An⸗ klage. Auch diesmal machen Heiratsſchwindeleien einen großen Teil ſeiner Straftaten aus. Die geladenen Zeugen, die der Angeklagte um erhebliche Beträge geprellt hat warfen ihm beim Zeugenaufruf giftige Blicke zu. Ganz beſonders wütend gebärdete ſich die eigene Mutter des Angeklagten. Als der Vorſitzende ſie darauf aufmerkſam machte, daß ſie als Mutter das Recht der Zeugnisverweigerung habe, wollte ſie nichts davon wiſſen und er⸗ klärte:„Nein, ich muß gegen dieſen Strolch ausſagen. Jedes mütterliche Gefühl iſt mir gegen dieſen Verbrecher abhandenge⸗ kommen.“ Sie wollte auch nichts davon wiſſen, daß ihr Junge an Krampfanfällen gelitten hätte; er ſei vollkommen verantwortlich ſür alles. Dennoch mußte ſie zugeben, daß ein anderes Kind epi⸗ leptiſch ſei. Was dem Angeklagten im einzelnen vorgeworfen wird, betrifft die verſchiedenſten Schwindeleien. Er iſt als Doktor und Geheimdetektiv aufgetreten und ſuchte induſtrielle Kauf⸗ leute und Korporationen mit einer gefälſchten Sammelliſte eines Herrmann⸗Bundes auf. Die Liſten waren mit falſchen Stem⸗ peln des Polizeipräſidiums verſehen und trugen die Unterſchrift „Hartmann, Unterſuchungsrichter beim Kammergericht“. Auf dieſe Weiſe hat er 210 Firmen hineingelegt. Sehr dramatiſch wurde die Szene, als eine Gaſtwirtswitwe gegen ihn auftrat, der er die Ehe verſprochen hatte und die ihm den ganzen Erlös ihres Geſchäftes zur Aufbewahrung anvertraut hatte. In der gleichen Weiſe ſind alle anderen Schwindeleien des Angeklagten. Das Verhalten des Angeklagten führte zu der Anſicht des Gerichts, daß DPROSPEK T manche Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten beſtehen, weshalb beſchloſſen wurde, ihn auf ſeinen Geiſteszuſtand vom Gerichtsarzt unterſuchen zu laſſen. frebsbehandlung mit Butter und weißem Käſe Die wunderbare Behandlungsmethode des Heilmagnetiſeurs Hans Schermutzki beſchäftigte zum zweiten Male in der Berufungs⸗ inſtanz die Strafkammer des Landgerichts Berlin II. In Be⸗ handlung des Heilmagnetiſeurs war eine Frau gekommen, die an Bruſtkrebs litt. Ohne eine körperliche Unterſuchung vorzunehmen, hatte der Angeklagte in der bei ihm üblichen Weiſe die Schwer⸗ leidende mit Geſundbeterei und Handauflegen be⸗ handelt und ſpäterhin verordnet, daß ſie auf die wunden Stellen weißen Käſe legen ſolle. Trotzdem die Krankheit rapide vorwärts ſchritt, war die bedauernswerte Frau von ihren Ange⸗ hörigen nicht davon abzubringen, weiter an die Behandlung des Wunderdoktors mit ſeinen Heilmethoden und Geſundbeterei zu glauben, bis ſie ſchließlich in ſterbendem Zuſtande ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden mußte. Nach den Bekundungen des be⸗ handelnden Arztes hätte das Leben der Kranken bei rechtzeitiger Operation mindeſtens auf lange Zeit erhalten bleiben können. Das Schöffengericht hatte in dem Verhalten des Angeklagten eine Quackſalberei ſchlimmſter Art erblickt. Das wollte Schermutzki nicht auf ſich ſitzen laſſen und hatte durch zwei Rechts⸗ anwälte eine Reihe von Sachverſtändigen der Naturheilkunde und der operationsloſen Krebsbehandlung laden laſſen, ſodaß in Ver⸗ bindung mit den von der Staatsanwaltſchaft geladenen Vertretern der mediziniſchen Wiſſenſchaft die Verhandlung ſich zu einem klei⸗ nen Aerztekongreß geſtaltete. Der Angeklagte ſuchte in län⸗ geren Ausführungen darzulegen, daß in ihm beſondere heilſame Kräfte vorhanden ſeien. Eine körperliche Unterſuchung ſei über⸗ flüſſig, weil ſein Empfinden ihm allein die Krankheit zeige, außer⸗ dem aber wende er noch gelegentlich die eigene Diagnoſe an. Da⸗ rüber wollte der Vorſitzende nähere Aufſchliiſſe haben. Der Ange⸗ klagte erging ſich jedoch in äußerſt unklaren Redewendungen von Widerſpiegeln der kranken Ablagerungsſtoffe in der⸗Iris und der⸗ gleichen mehr. Nach langer Beratung ermäßigte das Gericht das Urteil gegen den Angeklagten, der in der erſten Inſtanz zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt worden war, auf ſechs Monate Ge⸗ fängnis. Das herrſchende Haarwaſchmiktel iſt Lavaren⸗Salz. Man löſt 10 Gramm, die man für 30 Pfg. in den Apotheken und Drogerien erhält, in einem halben Liter Waſſer auf und wäſcht hiermit die Haare. Die Erfolge ſind nicht zu übertreffen, wie ſich jede Frau gleich beim erſten Verſuch überzeugt: ſofort nach dem Trocknen ein leicht friſterbares, nicht zerzauſtes Haar von ange⸗ nehmem weichen Glanz, kein Auskämmen der Haare und ſehr be⸗ friedigende Entfernung der läſtigen Schuppenbildung. Em65 Es wird auf das Beſtimmteſte verſichert, daß Lavarenwaſchungen nie nachteilige Folgen für die Haare oder Kopfhaut haben können, auch kein Kopfjucken bewirkt, ſondern dies beſeitigt. Dies iſt be⸗ ſonders wichtig für die Haare älterer Perſonen, die an ſich ſchon brüchig ſind und zum Ausgehen neigen, daher ganz beſonders vor⸗ ſichtig behandelt werden müſſen. 500000.- neue auf Namen lautende Stammaktien der Württembergiſchen Trausport⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft zu Heilbronn in Heilbronn 5000 Stück zu je RM. 100.⸗ mit 25%% Einzahlung Nr. 5001—-10000 m gemäß der ſechſten Verordnung zur Durchführung der Vererdnung über Goldbllanzen über die Umſtellung auf Goldmatt der bereits beſtehenden und an den Börſen von Stuttsart und Mannheim zum Börſenhandel zugelaſſenen Papiermark 500% 000 Attien 5000 Stuck über je Me. 1000.— mit 25% Einzahlung, Nr. 1— 5000. Die Hei Mürttemberaiſche Transpoxt-Verſicherungs⸗Geſellſchaft zu ſet,ronn wurde im Jahre 1837 mit dem Sitz in Hellbroun gegrün⸗ Der Zweck der Gelellſchaft iſt, die Transportvperſicherung len ihren Teilen und in jeder Form, die Rückverſicherung allen Verſicherungszweigen ohne Beſchränkung und die Ein⸗ ſtemgerſicherung zu betreiben. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, er Verſicherungsunternehmungen ganz oder zum Teil Die werben oder ſich an ſolchen direkt oder indirekt zu beteiligen. ra auer des Unternehmens iſt nicht auf einen beſtimmten Zeit⸗ beſchränkt. Das Grunbkapital der Geſellſchaft betrug bis zur rk ichen Generalrerſammlung vom 5. November 1924 Papier⸗ 5 000 000.—. Sämtliche Aktien waren an den Börſen von und Mannheim zum Handel und zur Notierung zuge⸗ ellun ie ſoeben erwähnte Generalverſammlung beſchloß die Um⸗ 55 des Grundkapitals von Papiermark 5 000 000.— mit 257, ſründlung auf.⸗M. 500 000.— mit 25% Einzablung. Die ur⸗ ſrimg ch über je Papiermark 1000.— lautenden Namensaktien(In⸗ am licheine) ſind mit dem Stempelaufdruck:„Durch Generalver⸗ ktie ungsbeſchluß vom 5. November 1924 wurde der Nennwert der zon auf.⸗M. 100.— i. W. Hundert Reichsmark, feſtgeſetzt. Hier⸗ Vfellſchten.M. 25.— als eingezahlt. Der Aitlonär haftet der chaft für die reſtlichen.⸗M. 75.—“ verſehen. ſerne ie ordentliche Generalverſammlung vom 5. November 1924 hat 5 wie eſchlonen, zum Zweck der Verſtärkung der Betriebsmittel, 1051fe zweas Abwenoung der Ueberfremoungsgefſahr das Gruno⸗ u erd um bis zu dt.⸗. 1 500 000.— auf bis zu.⸗M. 2 000 000.— u Weaben, und zwar durch Ausgabe von 14500 Stammartien und den wröugsactien über je 31.⸗W. 100.— mit 25% Einzaylung. Von külbeneuen Stammaltien wurben ſoſort.⸗M. 500 000.— mit Tivr⸗ ührumekrechtigung ab 1. Januar 19⸗5 ausgegeben und einer unter Han ng der Württembergiſchen Vereinsbank, Filiale der Deutſchen fegintuttgart ſtehenden Bankengemeinſchaft unter Auschluz des ir bcten Bezugsrechts der Aktionäre zum Kurs von 100½ mit Aberbarpichtung überlaſſen, ſie den Beſisern alter Stammaktien leten alb einer Friſt von drei Wochen derart zum Bezug anzu⸗ ammata, auf eine alte Stammatktie ron.⸗M. 100.— eine neue nattie zu.⸗ve. 100.— wit 2596 Einzahlung zum Kurs von er detbezogen werden konnte. Sämtliche Vorzugsaktien ſind von lederneits erwähnten Baulengemeinſchaft und einer aus den Mit⸗ emein bes.uftttsrals und Worftanos der Ge gell chalt gebiloeten nen wabaft zum Kurs von 100% mit 25% Einzahlung übernom⸗ den: ſie ſind nur mit Zuflimmung des Auſſichtsrates über⸗ Tal kan deren Erteilung ohne Angaben von Gründen rerweigert wer⸗ eilbet n. Die Durchführung der Kapitalserhöhung iſt hinſichtlich eines rags von R. M. 550 000.— in das Handelsregiſter einge⸗ y,Gene ie Ausgabe des Reſtes der neuen Stammaktien erſolgt ſedde beralverſammlungsbeſchlutz innerbalb eines Jahres vom 5. ſöten Fr 1924 ab; den Zeitpunkt der Ausgabe innerhalb der ge⸗ rand. Calt beſtimmt der Aufſichtsrat im Benehmen mit dem Vor⸗ ſung einſantliche Koſten der Kapltalserhöhung und ihrer Durchſüh⸗ ſion gehanſcließlich der der Bankengemeinſchaft zuſtehenden Provi⸗ zen zu Laſten der Geſellſchaft. 0. Grundkapital der Geſellſchaft beträgt nunmehr.⸗M. guf Namen eingeteilt in.⸗M. 1 000 000.— mit 25¼ einbezahlte, 15 autende Stammaktien, 10 000 Stück zu je.⸗M. 100.— und.⸗M. 50 000.— mit 259 einbezahlte, auf Namen e Alingsaktien, 500 Stück zu je.⸗M. 100.— Nr.—500. R ktie gelten 25% des Nennbetrages als bare Einlage, ü Sfchöt. Den Aktionären ſind auf Namen lautende llsrats aheine welche die Unterſchriſt des Vorſizenden des Auf⸗ agen, ander deſſen Stellrertreters und zweier Vorſtandsmitglieder 97 Schulzaeſtellt, wongach die Aktionäre für die reſtlichen.⸗M. 3 zum oner der Geſellſchaft bleiben. Die Interimsſcheine ſind ſinz Ein 9 ahre 1931 mit Gewinnanteilſcheinbogen verſehen. led unteilttionär darf nicht über 150 Aktien beſigen. Die Aktien 75 näberebar und lauten auf Namen. Die Aktionäre werden un⸗ tugen. Der(Bezeichnung in das Aktienbuch der Gefellſchaft einge⸗ Waſer der Neſellſchaft oelten nur diejenigen Perſonen als die Eigen⸗ mäßtere nottitien, welche als ſolche im Aktlenbuch verzeichnet ſind. Pase rch öftolge. Einzahlungen werden auf alle Aktien gleich⸗ kwrenziſchend Fſentliche Bekanntmachung im Deutſchen Reſchs und und tnell oetaatsanzeiger und auf Anordnung bes Auſſichtsrats der Höhe den en anderen Blättern eingefordert. Ueber Zeitpunkt dieſ Aufſichter Einforderung entſcheldet auf Antrag des Vorſtandes erealde für dat. Im Falle der Auflöſung der Geſellſchaft baftet del, Geſellſch alle noch laufenden Verſicherungen und das Vermögen bgefetzuche darf auch nach Ablauf der in dem§ 301 des Han⸗ er Sicher feſtgeſetzten Friſt nur inſoweit verteilt werden, als erſtellung der noch laufenden Verpflichtungen verträg⸗ nordnung der Liauidationskommiſſion iſt jeder Ak⸗ Aithi n f0 herim tionär verpflichtet, die nötigen ſtatutenmäßigen Geldzuſchüſſe zu leiſten. Erſolgen die eingeſorderten Einzahlungen nicht zu der beſtimmten Verfallzeit, ſo iſt der Vorſtand mit Genehmigung des Auſſichtsrates berechtigt, unter Beobachtung der geſetzlichen Vor⸗ ſchriſten für Rechnung und Gefahr und Koſten des ſäumigen Ak⸗ tionärs Aktien desſelben zum Zwecke der Befriedigung ſeiner Ver⸗ bindlichkeit gegen die Geſellſchaftskaſſe zu verkaufen, wobei der Aktionär bei einem Mindererlös der Geſellſchaft für den etwaigen Reſt haftbar bleibt. Für die Uebertragung des Eigentums von Aktionären auf einen andern kommen die für Namensaktien gelten⸗ den geſetzlichen Vorſchriſten zur Anwendung. Die Uebertragung iſt ſowohl für den Fall der Vollzahlung wie für den Fall der teil⸗ weiſen Bezahlung an die Genehmigung des Aufſichtsrats geknüpft. Wenn die Genehmigung nicht erteilt wird oder wenn der neue Er⸗ werber die ihm obliegenden Pflichten nicht erfüllt, ſo hat der Auk ſichtsrat das Recht, die betreffenden Aktien einzufordern, und auf Rechnung und Gefahr der Eigentümer nach vorherigen Bekannt⸗ machung zu verkaufen. Auf Anfordern nicht ausgelieferte Aktien ſowie verluſtia gegangene Aktien können vom Vorſtand in Gemein⸗ ſchaft mit dem Aufſichtsrat unter gleichzeitiger Ausgabe neuer Ak⸗ tien für ungültig erklärt werden. Dividenden, welche innerhalb drei Jahren vom 31. Dezember desjenigen Jahres an gerechnet, in welchem ſie fällig geworden. nicht erhoben ſind, verfallen zugun⸗ ſten der Geſellſchaft. Der von dem Arbeitsausſchuß des Aufſichtsrates beſtellte Vor⸗ ſtand beſtebt aus einem boer mehreren Paltgliedern, zurzert aus den Verren W. Neumüller und Rutger Graf Wrangel, beide in Heil⸗ bronn. Der von der Generalverſammlung zu beſtellende Auſſichts⸗ rat beſteht aus mindeſtens 8 Mitgliedern. Die Mehrheit der Auf⸗ lichtsratsmitglieder, darunter der Vorſitzende und ſein Stellvertre⸗ ter. muß den Wohnſitz in Heilbronn baben. Zurzeit geybren dem Aufſichtsrat an die Herren Komm.⸗Rat Hugo Stieler in Fa. Frieor. Tſcheruina in Heilbronn, Vorſ., Fabritant Otto Hauck in Firma Joh. Ludw. Reiner in Heilbronn, Stellvertreter des Vorſitzenden. Kommerzienrat Ludwig Link in Firma Münzing& Co. in Heil⸗ bronn, Georg Rümelin, Direktor der Deutſchen Bank, Filiale Heil⸗ bronn in Heilbronn, Fabrikant Ernſt Flammer in Firma Kraemer Alammer in Heilbronn, Geh. Hofrat Franz Intelmann in Stutt⸗ gart. Eduard Ladenburg in Mannheim, G. von Olnhauſen in Heil⸗ bronn, Dr. h. e. Benno Weil, Direktor der Süddeutſchen Disconto⸗ Geſellſchaft.⸗G. in Mannbeim, Fr. Weinmann, Direktor der Bad. Alleturans⸗Geſellſchaft A. G. in Mannheim. Die Mitglieder des Auſſichtsrats erhalten außer dem Erſatz etwaiger im Intereſſe der Geſellſchaft gemachten Auslagen eine Entſchädigung für ihre Mühe⸗ waltung. Dieſe Entſchädigung ſoll für ſäutliche Mitglieder zuſam⸗ men in einer Tantieme von 10/%½ aus derjenigen Summe beſtehen, welche nach den Beſtimmungen des 8 245 des Handelsgeſetzbuches geregelt wird und wobei 4% aus dem eingezahlten Grundkapital für die Aktionäre vorab in Abzug zu bringen ſind. Die Verteilung der Tantieme unter die einzelnen Aufſichtsratsmitglieder wird vom Auſſichtsrat beſtimmt. Dieſe Tantieme ſoll jedoch mindeſtens.⸗M. 1000.— für ein Mitglied und.⸗M 2000.— für den Vorſitzenden betragen. Die Tantiemeſteuer trägt die Geſellſchaft. Die ordent⸗ liche Geueralverſammluna wird innerhalb der gefetzlichen Friſt durch den Vorſtand an einem von dem Aufſichtsrat feſtzuſetzenden Tage be⸗ rufen. An den Generalverſammlungen könn en nur diejenigen Aktio⸗ näre teilehmen oder ſich vertreten laſſen, welche z. Zt. der Berufung der Generalverſammlung und noch am Tage derſelben in dem Aktien⸗ buch der Geſellſchaft eingetragen ſind. Jeder Aktionär oder ſein ge⸗ ſetzlicher Vertreter hat in der Generalverſammlung ſo viele Stim⸗ men als er Alktien beſitzt bezw. vertritt. Das Stimmrecht kann nur perſönlich oder durch ſchriftlich bevollmächtigte anweſende ktionäre ausgeübt werden. Die Vollmachten bleiben in der Verwahrung der Geſellſchaft. Mehr als 150 Stimmen, eigene und fremde zuſammengenommen. kann ein Aktionär nicht abgeben. Die Vorzugsaktien haben in den FFällen: Beſetzung des Anſſichtsrats, Aenderung der Satzungen und Auflöſung der Geſellſchaft 20faches Stimmrecht. im übrigen das gleiche Stimmrecht wie die Stamm⸗ aktien. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen rechtsver⸗ bindlich im„Deutſchen Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger“. Die Geſellſchaft hat ſich aber verpflichtet, ihre Bekanntmachungen auch in einer Stuttgarter und Mannheimer Tageszeitung zu ver⸗ öffentlichen. Das Geſchäftsjahr iſt das Kalenderfahr. Der Rein⸗ gewinn wird wie folgt verteilt: 10% werden dem Reſervefonds zu⸗ gewieſen, inſolange und inſoweit als es nötig iſt, um das Vermögen dieſes Fonds auf der Höhe von 109% des ausgegebenen Aktienkapi tals zu erhalten; auf den Antrag des Aufſichtsrats kann die Gene⸗ ralverſammlung die Schaffung wefferer Reſervefonds beſchließen. Der verbleibende Reſt ſteht zur Verfügung der Generaſverſamm⸗ lung, inſoweit nicht die vertragsmäßigen und ſtatutariſchen Tantie⸗ men in Betracht kommen. Ergibt der Abſchluß der Bilanz einen Verluſt, ſo wird dieſer aus dem Reſervefonds gedeckt. Zahlſtellen für die Gewinnanteilſcheine ſind die Kaſſe der Geſellſchaft, die Württembergiſche Vereinsbank, Filiale der Deutſchen Bank, in Stuttgart, die Süddeutſche Disdonto⸗Geſellſchaft.⸗G. in Mann⸗ heim und die Deutſche Bank, FFiliale Heilbronn in Heilbronn. Bei den gleichen Stellen erfolgt auch koſtenlos die Ausgabe neuer Ge⸗ winnanteilſcheinbogen, die Ausübung etwaiger Bezugsrechte, ſowte die Bewirkung aller ſonſtigen von der Generalverſammlung be⸗ ſchloenen, die Aktienurkunden betreffenden Maßnahmen. Die Ge⸗ ſellſchaft hat in den letzten fünf Jahren folgende Dividenden ver⸗ teilt: 1919 16½, 1920 24¼. 1921 12%, 1922 Mk. 100. für lede Aktie, 1923 0 auf ein Aktienkapital von Mk. 5 000 000. Die Reichsmarkeröffnungsbilauz auf 1. Jannar 1924 lautet wie folgt: Aktiva RM. Paſſiva RM. Schuldurkunden Aktienkapital 500 000.— der Aktionäre 375 000.— Reſervefonds 12 500.— Immobilien 60 000.— Diverſe Kreditoren 218 834.20 Mobilien 8 500.— Prämien⸗ u. Schaden⸗ Effekten 1) 14 444.31 reſerve 184.67 Darlehen auf Hypo⸗ theken u. Schuldſcheine 10 300.— Debitoren 2) 295 922.97 Kallenvorrat 2851.65 RM. 761 518.93 RM. 781 518.93 1) Hievon entfallen.⸗M. 13 436.31 auf feſtverzinsliche Werte 1008.— auf Aktien. 2) Hievon entfallen.⸗M. 155 161.84 auf Bankguthaben. Der Wert des Grundbeſitzes iſt unter Berückſichtigung des An⸗ ſchaffungspreiſes und angemeſener Abſchreibungen ermittelt. Für die Bewertung der Wertpapiere ſind die Steuerkurſe vom 81. De⸗ zember 1923 zugrunde gelegt, ſoweit ſolche feſtgeſetzt ſind. Die übrigen Papiere ſind vorſichtig geſchätzt. Die mündelſicheren dent⸗ ſchen Wertpapiere, wie Deutſche Reichsanleihen Württembergiſche Staatsobligationen uſw., welche einen erheblichen Teil des Geſell⸗ ſchaftsvermögens ausmachten. ſind auf.⸗M..— abageſchrieben. Die Hypotheken ſind den Beſtimmungen der dritten Steuernotverord⸗ nuna gemäß mit 15% des Goldwerts am Ausgabetag aufgewertet., Am 30. September 1924 wieſen nachſtehende Konten gegenüber dem 1. Januar 1924 weſentliche Veränderungen auf: ktiva Debitoren RM 284 783.87 Kreditoren (Hievon RM. 171 491.04 Bank⸗ authaben.) ‚ Der Grundbeſitz der Geſellſchaft umfaßt 344 qm, wovon 211 qm für die Zwecke des Geſchäftsbetriebes überbaut ſind. Die Geſell⸗ ſchaft iſt Mitglied des Deutſchen Transport⸗Verſicherungs⸗Verban⸗ des, der den Zweck hat, die Intereſſen des geſamten Transport⸗ Verſicherungsweſens in, Deutſchland zu vertreten und zu fördern. Die Ergebniſſe des abgelaufenen Geſchäftsjahres ſind zufrieden⸗ ſtellend, ſo daß mit der Ausſchüttung einer angemeſſenen Dividende gerechnet werden kann. Heilbronn, im Januar 1925. Württembergiſche Transpork⸗Verſicherungs ⸗Geſellſchat zu heilbronn. Auf Grund des vorſtehenden Proſpektes ſind: Nom. R. M. 500 000 neue auf Namen lautende Stammaktien der Württembergiſchen Transport⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft zu Heil⸗ bronn in Heilbronn 5000 Stück zu je.⸗M. 100.— mit 25% Einzahlung Nr. 5001 bis 10 000 zum Handel und zur Notierung an der Mannheimer und Stutt⸗ garter Börſe zugelaſſen worden. Mannheim, Stuttgart, Heilbronn, im April 1925. Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft A. G. Württembergiſche Vereinsbank Filiale der Deutſchen Bank aſſiva RM. 67 858.28 Handels⸗ u. Gewerbebank Heilbronn A. G. 6. Seife. Nr. 195 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienskag, den 28. April 192²⁵ [Neue Mannheimer Seitung„ Handelsblatt Berliner Deviſen Amtlich. 27 B. 27 p. G 28. B. 28 rp. Hollans 168,14 168.56 ooll 187 94 168.36 voll Busnos-Alres..509.613 0.608 612 Driiſſei. 2122 21.28 8 21,28 21.29 Cöriſtlania. 68.31 68.49 85 88,16 68.34 Danisg 80.43 80.33 2 8025 80.45 7 gopenhagen. 77.88 18,05 1 77.85 75.05 Lſfabon 20,45 20,475 5 20.475 20.525 5 Stockdolm. 113,08 114.4 5 113.05 114.84 5 Helſingkore. 10,652 10,802 2 10,562 10,602 0 Itallen. 17.19 17.28 5 17.26 17.22 London, 5 20,248 20.206 3 20.229 20.279 5 New-⸗Horl..195.205 0.195 4205 05 Paris 21.74 21.50 21.84 21.90 Schwelz..35 61.55 51.39 21.53 10 Spanten. 60.07 60.23*. 69.07 60.23 1 Japann 1763 175⁵7.758.752 4 Konſtantinopel..185.,205 55.195.205 5 Rio de Janelto 0,444 0443.440.448 Wien abg. 580751 59,2154 59,075 89.245 5 1242 12.48 80 12˙435 12.075 85 Jugoftadten. 6,3 6,75* 6,76.78 25 Budapeſt..855 5,.875 0 5,851.675 7 SGG.068—675 7 3,065 4075 0 Uthen.84 86 1.89.91 5 * 1 Börſenbetichte Frankſurter Wertpapierböerſe Erholung des Marktes Frankfurt a.., 28. April.(Drahtb.) Nach der geſtrigen bedeutenden Abſchwächung an der Börſe als Folge des Wahl⸗ ausganges, konnte ſich bereits heute eine kräftige Erholung des Marktes durchſetzen; namentlich zu Beginn des offitziellen Ver⸗ kehrs hatte man es ſehr eifrig, ſich wieder einzudecken, da jetzt aus dem Auslande auch weniger ablehnende Preſſeſtimmen zur Wahl Hindenburgs zum Reichspräſidenten vorlagen und die für heute erwartete weitere Abſchwächung der Börſe nicht eintrat. Auch werden Stimmen laut, die zu einer vernünftigen Behandlung der ganzen Situation mahnen, damit im In⸗ und Auslande eine ſchwere Erſchütterung vermieden werde. Die Kursbeſſerungen be⸗ tragen auf faſt allen Gebieten des Induſtriemarktes—3 pC:. und zum Teil auch noch etwas darüber. Deutſche Anleihen und ausländiſche Renten ſind ohne Geſchäft und vernach⸗ läſſigt, Pfandbriefe dagegen wieder feſter. Im Freiverkehr ſind ebenfalls leichte Kursbeſſerungen feſtzuſtellen. Api 16, Becker Stahl 1,2, Becker Kohle 6, Benz 474; Brown Boveri 60, Growag 0,125, Krügershall 976, Kunſtſeide 302, Deutſche Petroleum 1475 und Ufa 79. Berliner Wertpapierbörſt Berlin, 28. April.(Drahtb.) Gegenüber der geſtern vor⸗ herrſchenden und ſtärkeren, nervöſen Unſicherheit über den Wahl⸗ ausgang konnte in Börſenkreiſen bereits heute eine weſentliche Beruhigung Platz greifen. Dazu hat auch die zurückhaltende und abwartende, bis auf einige Ausnahmen auch nicht direkt ablehnende Haltung der maßgebenden Auslandspreſſe beigetragen. Hierzu kam noch der günſtige Eindruck der deutſchen Handelsbilanz für den Monat März, die bei verminderter Wareneinfuhr eine Erhöhung des Exportes und dadurch einen weiteren Rückgang der bis⸗ herigen Paſſivität um 114 Mill. aukweiſt. Unter dieſen Um⸗ ſtänden nahm die Spekulation auf allen Marktgebieten Deckungen und Rückkäufe vor, ſo daß überall kräftigere Kurserholungen, teilweiſe bis zur Hälfte der geſtrigen erlittenen Verluſte, zu ver⸗ zeichnen waren. Dieſe kamen naturgemäß den geſtern beſonders mitgenommenen Papieren am Montan⸗, chemiſchen, Elektro⸗ und Maſchinenfabrikaktienmarkt im Ausmaße von—2 pCt. und ver⸗ einzelt auch 3 pCt., wie bei Höſch, Rheiniſche Braunkohlen und Bingwerken, zugute. Auch in Schiffahrtswerten und Bankaktien erfolgten Kursbeſſerungen bis zu 2 pCt. Die freundlichere Veranlagung der Börſe trat im Verlaufe in weiteren mäßigen Kursgewinnen deutlich zu Tage. VTVTTTTTTPT Kurszettel Aktien und Auslandsanlethen in Prozenten. (Die mit einem“ bezeichneten Kurſe ſind Goldmarkkurſe.) Frankfurter Dividenden⸗Werte. Bault⸗Aklkien. 2 28 D Hypothetendn!—,— 650 „Ueberſ.»Bank—,— 91.50 „ Vetelnsdantl 8,50 87,50 Steent.⸗Geſellſch'“ 118,0 118,.1 Dresdnet Bank 107,0 106.5 Frkfrt. Hyp.⸗Banl 87,.— 89, Metalld u.⸗G.“ 110,0 110,0 Mitteld. Crdit⸗B“ 99,90 99.85 Nürnberg..⸗Bl.—,——, 11 5 2 281 555 155 Pfälzer p. 70 90 Reichsbagt 135.0 136,5 VBergwerk⸗ Aktien. 2 28. Rhein. Creditbank.50.55 Rheln. Hyp.⸗Bank.25.,25 Südd..-Cred.⸗B.— Südd. Discontog. 100.0 109.0 Wiener Bankver. 5,75 5,75 Wttbrg. Bankanſt.—, 4 Notenbank— 75,25 „Vereinsbank—.——.— Mannh. Verſ.⸗Geſ.—.——.— Frankf. Allg. Verſ. 90,. 92,— Oberrh. Berſ.-Geſ. 1200 120,0 Frankf. R. u. Mitv. 6475 66.— 27. 28 Allg. D. Creditbt.“ 91.10 90,50 Babiſ ze Bank. 34, 34,— Bank für Br. Ind.—,—.70 „ Hyp. u. Wb—.—.75 Barmer Bankber.—,.50 Berliner Handg 142,4 144 0 Com. u. Priotbt“ 103,2 103.2 Drmſt u. Nat.-.“ 125.0 126.0 Deutſche Bant 124.0 125,0 .⸗Afiatiſche Bank—,—.— D. Effekt u. Werte 98.50 98.25 — 27. Trleotw. Beſigh. 75,.——.— Thürg. Llef, Gotha 78,.— 79, Ver. Zellſt. Berlin 72,— 71.50 Zuckerf. B. Wagh..25.28 Ührenfabr. Jurtw.—.———[Vogtl. Maſch. St..30.30]„ Frankenthal.10 4,15 Vor. deutſch Oele“ 71.— 71. Voigt& Häff. St. 77.50 77.[, Heilbronn 3,15 3,15 Bſch. Ind.Mainz 87.— 86.90Volthom. Sell..“ 60,— 80.—]„ Offſtein 3,50.30 Vet. Faßf. Caſſel 73.— 71,10 Wayß& Freytag“ 83.—84.—], Rheingau.25.25 .Pinfel Nürnd———. Zellſt. Waldhof St. 12.60 12.75]„ Stuttgart.15.225 Freiverkehrs⸗Kurſe. Benz.„„..75.75 Kreichgauer...——,J Raſtatter Waggon—,—— Elberfeld. Farben 0,575 0,550] Mansfelder.„„ 83,.— 84.— U 79,— 79.— 23. d. Mts. auf 683,2 Mill..I. woche). Mill. R/ ab. Entrepriſes.—, Schantungbahn Allg. Lok. u. Str. 107,0 103,5 Sildd. Elſenbahn 1020 1020 Baltimoreh.—.——.— Bank f. el. Werte.80 4,75 Barmer Bankver. 1,50.50 Berl. Hd. Geſ.. 149.0 148,0 Stand der Reichsbank vom 23. April 1925 Die Entlaſtung des Status der Reichsbank, die nach dem Quartalsultimo anfangs verhältnismäßig langſam ein⸗ ſetzte, hat ſich während der dritten Aprilwoche beträchlich verſtärkt. Nach dem Bankausweis vom 23. d. Mts. ging die Wechſel⸗ und Lombardanlage um 166,8 auf 1272,6 Mill. R zurück. Von der privaten Wirtſchaft wurden rund 100 Mill. R/ an Krediten zurückgezahlt(gegen während durch weitere Stellen das Portefeuille der Bank um 66,6 Mill. R vermindert insgeſamt 44,7 in den beiden Vorwochen), Wechſelrediskontierungen an öffentliche Die Summe der rediskontierten Wechſel belief ſich am Das Darlehen bei der Rentenbank zeigte diesmal eine nur geringfügige Abnahme wurde. um 0,6 auf 35,8 Mill..I. An Banknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 283,6 Mill. Re ſin die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen(gegen 178,1 Mill. in der zweiten und 75,4 Mill. in der erſten April⸗ Der Banknotenumlauf nahm um 65,6 auf 2922,1 Mill. R/, der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 118 auf 1366,6 Die Beſtände der Bank an Rentenbankſcheinen erhöhten ſich demgemäß auf 544,7 Mill..1. Im Zuſammenhang mit den Zahlungsmittelrückflüſſen ſtiegen die fremden Gelder der Bank— und zwar wiederum überwiegend die öffentlichen Guthaben— weiter um 115 auf 974,6 Mill..A. Der Beſtand an Gold und Deckungsdeviſen vermehrte ſich um 0,5 auf 1338.8 Mill. R/%— 1004,1 Mill. Gold und 334,7 Millionen Deviſen. Infolge Verminderung des Notenumlaufs ver⸗ beſſerte ſich die Notendeckung durch Gold von 45,9 auf 49,7 pCt., durch Gold und Deckungsdeviſen von 61,2 auf 66,2 pCt. Die Scheidemünzenbeſtände nahmen um 2,7 auf 66,4 Mill. R= zu. Würktembergiſche Transport-Berſicherungs-Geſellſchaft zu Heilbronn in Heilbronn Auf Grund des im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe ver⸗ öffentlichten Proſpekts ſind nom. 500 000.%%rͤ ͤauf den Namen lautende Stammaktien der Württembergiſchen Trans⸗ port⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft zu Heilbronn in Heilbronn zum Handel und zur Notierung an der Mann⸗ heimer und Stuttgarter Börſe zugelaſſen. Wie aus dem Proſpekt zu erſehen, wurde die Geſellſchaft i. J. 1837 mit dem Sitz in Heilbronn gegründet. Ihr Grundkapital beträgt 1050 000 Reichsmark. Ein Aktionär darf nicht über 150 Aktien beſitzen. Die Aktien ſind unteilbar und lauten auf Namen. Dem Aufſichksrat gehören u. a. an: Eduard Ladenburg, Dr. h. c. Benno Weil und Direktor Fr. Weinmann in Mannheim. Die Geſellſchaft hat in den letzten 5 Jahren folgende Dividenden verteilt: 1919: 16 pCt., 1920: 24 pCt., 1921: 12 pCt., 1922: 100 für jede Aktie und 1923: 0 auf ein Aktienkapital von 5 Millionen. Der Grundbeſitz der Geſellſchaft umfaßt 344 Quadratmeter, wovon 211 Quadratmeter für die Zwecke des Geſchäftsbetriebs überbaut ſind. Bezüglich der weiteren Einzelheiten des Proſpekts verweiſen wir auf den Anzeigenteil. Bayeriſche Celluloidwaren⸗Fabrik vorm. Albert Wacker.-⸗G. in Nürnberg Die Geſellſchaft erzielte in 1924 einen Gewinn an Waren in Höhe von 910 457„. Nach Abzug der Handlungsunkoſten einſchließlich Steuern mit 398 931., der Betriebsunkoſten mit 240 207„ und der Abſchreibungen mit 93 063/ verbleibt ein Reingewinn von 178 257., der wie folgt verteilt werden ſoll: 10 pCt. Dividende auf Stammaktien gleich 130 000 l. 6 pCt. Dividende auf Vorzugsaktien gleich 300, Gratifikationen für das Perſonal 20 000 und Vortrag auf neue Rechnung 27 957 A. Die Bilanz per 31. Dezember 1924 zeigt im Vergleich mit der Reichsmark⸗Eröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 folgendes Vild: Aktiva: Immobilien 808 200 ½, Maſchinen 116 000, 28, 27. 28 27. 28. Ver. Ultramorinf.“ 93,50 93.— Zſchockew., Klt'n.—,——.— g. „—[Mez Söhne„,„= 78.—]Mhm. Kohlenanl.—.—.75 Berliner Dividenden⸗Werte. TCransport-Aktien. .-Auſtral.'ſch.“ 83.50 84.— Hb.⸗Amk. Paketf. 74,50 76.25 9⸗Südam'ſch. 97.25 100.0 Hanſa D ſchiff.. 100,2 101.5 Bank⸗Aktien. Dtſch. Aſiat. Bane 37.——— Deutſche Bank 125,0 125,2 Dt. Ueberſee Bk.“ 92. 91,80 Dise. Commandit“ 116.2 118,2 .70.50 42 8 950 Lloyd 78.75 97.25 Roland⸗Linie“. 100.0 99. Verein. Elbeſchiff 2,70.75 Oeſt. Cred.⸗Anſt..— Reichsbank.. 134.2 136.2 Rhein Creditbank 3,50.50 Süddeutſch. Disc. 99,75 100.0 8,-[V. Otſch. Nickelw. 116,5 116.0 Com. u. Privatbk. 103,0 103,0 Darmſt. u. Nt.⸗Bk. 126,3 128,5 Dresdner Bank 105,5 106.5 Mitlelbk., Kreditb 100,0 100.0 Weſtbank 2 0,20 .,20 Bochumer Bb. u. G——.— DuherusEiſenw 81,— 81.50 .Luxem Bgw.“ 99,— 100,.0 Eſchweil Bergwk.—, 138 0 ——— elſenk Bergwk. 76.75 78.— Gelſenk. Gußſtahl 28.— 28.— Schantungdahn Eichb⸗ Mannhelm. 55.— 55.— H. Kempf⸗Sternd. 59,— 895 Mainzer Stamm.“—.—.— Parkbrauerei. 75.— 70,— Schöfferd Bindg. 130,5 131 0 Schwartz-Storch. 89,— 89,50 Werger„27.25— Ad Ged Wächr“ 55,50 55.— Adler Oppenheim—.— Udlerwerke Kleo 3,35.40 A. E G Stamm“ 110.,2 113,7 Anglodont Guan Aſchaf, Buntpap! 129,5—, Aſchaff Zellſtoſf“ 102.0 102,4 Bahnded. Darmſt.75.75 Baden. Welnheim.80.80 .—.——,— Nrddeutſch. Llogd 78, Hdg.⸗Amk. Paketf. 73,.— 75,15 Oeſter.⸗U...-..—.— 78 Bergbau 134.0 135,7 aliwert Aſchersl. 16,75 17.— Kaliwrk. Salzdetf.—.——.— Kaliwerke Weſter 21,— 21.,25 Lothr. H. u..⸗V. 94,.— 96. Mannesmannröh. 60.85 62,75 CTransport-⸗Alktien. Induſtrie-Aktien. Bad. Antl. u. Sod' 137,0 139.5 Bad. Elektr.⸗Geſ. 0,41.40 Bad. Maſch. Durl. 100,0 100.0 Bad.UhrenFFurnv. 18,50 13,50 Bayriſch. Spiegel 5,—,— Bayer. Telluloſe.“—.——.— Beck& Henkel 35,— 54. Bergmann Elektr. 88.— 87.50 Bing Metallw 77.— 77,75 Bl.- u. S. Braubach—.—.— Brem.⸗Beſigh. Oel—.——— Breuetr Stamm—,— 100.0 Brockhues.- W 75.——— Broncef. Schlent“ 115,0 115,0 Bürſtenf. Erlang. 62,.— 63 Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 8,60.75 do. Elſenind.“ 77.— 80,— Phönix Bergbau'115,0 116,1 Rhein Braunkohle 144,0 145,0 Salzw Hellbronn“—.—, Tellus Bergdau. 3,65 3,67 B. K. u. Laurahütt' 73,— 72,— & Ohio—.——.— 78,75 Cement Karlſtadi“ 90,— 92,— „ Lothr. Metz—,— Chamotte Anna.———, Chm. Wrt. Aldert“ 139,0 142,0 Goldenberg' 231,0 Griesheim“ 128,6 131.0 „ Weiler t..“—.— 2 Cont. Nürnd Bzg—, 19. Daimler Motor 5,30 5,49 Dit Eiſenh. Berlin—— 64, D. Gold- u S. Aſt.“ 120,0 128,5 Deutſche Verlag“ 188,0 164.0 Dyckerh.& Widm.31.30 Dingler Zweibr. 47.— 45. Dürrtoppwert St.—.— 14.50 Tem Heidelderg“ 83.50 84,50 Düſſeld Ratl Dürr—.— 63.— EiſenwerkKaiſrslt.75.60 Elder Farb. o. B 25.75 26,45 Elektt. Licht u. Kr. 6,50 6,30 Elfl Bad. Wolle—.—.— Emag Frantfur..230.230 Emaille Si. Ullr.“ 58.— 59.75 Enzinger Worms 9,—.— Ehrnd& Sehmer—.— 26.— Eßlinger Maſchin.20.— —5. Spinn. 83.——.— Jad. J Bleiſtin 98.50 94— Fader K Schleich“ 67.— 67.— Farbwert Mühlh—.— 86.— Zahe Gebt Pirm“ 68,— 65.— Fell. Gutll. Carls 1630 165.2 Feinmech. Jettet 11,70 11.70 Fetſt Seci Frnkfri. 45, 45.— Filztaprik Fulda 95.— 93. 0 Hof 104.0 104,0 Frankf. Pot.& Wit. 58.25 59,— 5 5 Stamm 1,20 1,20 —.—.135 Geiling& Co. 1,.55 1,5 Goldſchmidt Ty. 106,1 103.2 Gritzner M. Durl. 39,— 39.50 Grün, Bilfinger. 20.25 20.50 Halds Neu, Nähm.—.— 79. ammer Osnabr. 21.75 21.75 anfwert. Füßen 85 25 86, ebdernh. Kupfer.50.30 erzogp. Münch.“ 60.— 60 Hilper! Armaturf..95.60 Hirſch Kupf. u. Met. 1122—.— Hoch⸗ und Tiefbau 1,71—, Höchſter Farbwk.“ 129,0 131.9 Holzmann, Phil. 87,—68,10 Holzverkohl.⸗Ind..30 7,40 Junghans Stam 11,88 83,25 Kammg Kaiſersl.“ 95,50 97,.— Karlsr. Maſchin. 69,— 63,— Kemp, Stettin—.— Klein, Sch. Becker 5,10 4,80 Knorr, Heillbronn 3,50 3,50 Konſerven Braun.07.10 Krauß& Co, Ock.“ 71.— 70,50 Krumm, Otto— -Lahmeyer& Co? 90.— 80.— Lech Augsburg. 82.50 83,25 Accumulat. Fabr. 128,5 129,0 Adler& Oppenh. 58,.— 58.— Adlerwerke.. 3,40 .⸗G.. Anilinfar 128,5 129,3 J .⸗G. f. Verkhrsw 138.0 144,5 Alexanderwerk Alfeld Delligſen Allg. Elektr⸗Geſ.“ 110,8 110,8 Alſ. Portl. Zement 142,0 142.0 Amme Gieſ.& Co..90.90 Ammend. Anglo⸗Ct. Anhalt. Kohlenw 28,25 29,75 AnnenerGgußſtahl' 10.50— Aſchaffbg. Zellſt.. 103.2—, Augsb.⸗Nb. Maſch. 27,— 27,25 Induſtrie⸗Aktien. Badiſche Anilin* 137.1 139,9 Balcke Maſchin. 2,70.60 Bayr. Spiegelgls. 4,80 4,80] Chem Griesbeim“ 128,2 130,0 Bemberg 174,9 173,0 Chem. 05 es Bergmann Elektr. 87,.— 86,90] Chem. Weiler 128,0 128,5 Berlin⸗Anh. Mſch. 4...—Chem. Gelſenk. 90,— 89,.— Ber⸗Gub. Hutfbr' 159,7 160,0 Chem. Albert.. 142.2 141,0 BerlinKarlsr Ind. 107,0 107,00 Concord. Spinner. 99,50 99, Berliner Maſchb. 89,50 92..—] Daimler Motoren 5,25 5,60 Berzellus Bergw 6,40 6,250 Deſſauer Gas 39,50 40.— Bing Nürnberg 75,— 78,75 Otſch. Atl. Telegr. 13,— 18,25 Bismarckhütte——..Deutſch⸗Luxemb.“ 98,50 99,75 Bochumer Gußſt. 74,75 75,60 D. Eiſenb.⸗Signal..50.30 Gebr Böhler& Co.—.———Deutſche Erdöl 52,35 53,13 Braunk. u. Britets 108.7 109.0 Deutſch. Gußſtahl“ 141,0 142,0 Br.⸗Beſigb. Oelf. 27.75 27. Deutſche Kabelw. 80. 80. Bremer Vulkan. 79,— 75,50 Buderus Eiſenw.“ 80,— 80,30 3,40 5,20 5,50 .20.85 aplet 135,0 134.0 uano 130,2 139,0 Deutſche Kaliw. Deutſc Helſche Steinzg 13,25 13,0 Deut Deutſch. Eiſenh. Donnersmarckg. Dürener Metall 109.0 108,0 Dürrkoppmerke 96,85 100,0 Düſſeld. Eiſend. Dynamit Eckard Maſchin. 87,50 86,50 [Eiſenw. L. Meyer“ 62, 61, Ae Farb. 128,9 129,7 Elbe Flektr. Lieferung 92,— 95, 75 Elektr. Licht u. Kr.40 6,50 Elsbach T Co. 140,1 140,1J Genſchow& Co.. 32,— 31.50 Emaille Uurich 59,-,[Germ. Portl.⸗JZ. 101,7 101,0 5 Enzinger Filter.9,— 9,40] Gerresheim. Glas! 67, 68,50 e Wollw., 73,25 73,500 Eſchw. Bergwerk“ 139,0 139,0 Geſ..elektr. Unter.“ 125,0 125,0 2 64,25 68,50 1 Bleiſtift 94,— 94,[Gebr. Goedhardt. 65,— 63,25 27.50 28,75 e Maſch.25 73,— 2 123,0 120,00 Fahl, Liſt& Co. 71. 72,—]Goldſchmidt, Th. 106,7 107,7 83,50 82,25 Goerz C....,10.— elten& Guill. 164,0 165,0] Gothaer Waggon 55, 54,.— Flend Brückenb. 48,— 48,—-[Greppiner Werke 132,0 133,0 R Friſter.. 5,50 5,50] Gritzner Maſchin. 39,.— 3/,— Fuchs Waggon—„ 1,200 Grerftw. Mhm.6%—,—— Gaggenau Vorz„ 5,90J Gebr. Großmann 5,60 5,40 Ganz Ludwig.. 0,125 0,12 Gebhard Textil 106,0 105 0 Gelſenk. Bergw. 76,45 77,40 4 Gelſenk. Gußſtahl 27,50—.— Halleſche Maſch.. 12,50 12,50 76. 73, odel 104.2 104,0 Gruſchwitz Textil 56,75 88,25 eld. Hackethal Draht 82,— 82. Kupfer—,——, Lederwar. Rothe—,——, Led. Spich Pr.⸗A. 3,10.10 Ludwigsh. Walzm 50.— 50.—Pf Lutz Maſchinen 22,— 22.— Lußeſch⸗ Induſtt 5,60.60 Mainkraftwerke 91,50 91.50 Met.⸗Aetg Münch..50.,50 Metall Danndorn“—.——. Miag, Mühld..80.60 MoennsStamm 82.— 6,75 Motoren Deutz. 85 Motorf. Oderurf 69.50 69,15 Neckarf Jahrzg. 9,.— 9,90 Mederrd. Od. So.“ 80.— 80.— Peſer Unſon Frkſt..150.15 PI. Nähm Kayfer 3,25 3,10 Pulv. St Ingb.—.——.— PhilippsA.⸗G. Frk 72, 72. Porzellan Weſſel“ 57.50 57,50 Rhelin. Gebb& Sch..30 3,25 Rh. elet M. Stamm 73, 73.— Rh. Maſch. Leud..65.65 Rhenania Aachen 4,35 4½95 Rledeck Montan 103.2 103,0 Rodderg Darmſt 3,80.80 Rütgers⸗Werke. 15,— 15,60 Schlünc& C. Hog.—.——,— Schneid.& Hanau.50.—.— Schnellpt. Frant 90, 88.50 Schramm Lackf 80.— 83, Schriftg. Sl. Frkſ.“—.— 1030 Schuckert,Nürnd.“ 97.— 87,50 Sch. B. Weſſel St.“ 67. 66,50 Schuhſabrik Herz 2,70„— Schuhfd. Leander—.— 0,185 Seilindultr. Wol 63,— 62,75 Sich KTJ. Mainz“ 55,— 56.75 Siem.&Hals., Berl 71.— 71,.— Sinalco Detmold.35.40 Südd. Dradtindſt. 25,— 25.— .Led. St. Jagbdert—.——.— Slrohſt. B. Drd. 152,0—.— Hammers. Spinn. 21,65 21,75 Hannop. M. Egeſt. 58,— 57.80 Ydg.⸗Wlen Gumm 2,28.30 Harkort Bergwrk.—— 24,50 Harpen. 132,7 184.5 Hartmann! Heckmann C. Hedwigshütte ue Naſch. Hirſch Kupfer. 151,0 108,5 C. M. Kemp. 0,25 0,45Linke K Hoffmann 9,— 10, Hirſchberg Leder 93.— 90, Klöcknerwerke 56,75 59,—Zudw. Loewe& C. 137,0 138,5 Höchſter Farbw.“ 128,0 130,2] T. H. Knorr.57 3,50][C. Lorenz.. 103 5 104.0 Hoeſch Eiſ. u. St 79.50 82,—]Kollmr.& Jourdan 118.0 115.0 Vothr. Portl.⸗Cem.85.85 uukau& Steffen 41,70 40,10 Mech. Web. Lind.“ 138, 135, Lüdenſcheid Met. Magirus.-⸗G.“ 71.25 72.—] Fr. Meguin& Co..—.87 Mannesm annrg.“ 61,30 63.—Merkur Wollwar 144, 1385.0 Mansfeld. Aktlen“ 83,25 83,75 Miß& Geneſt. 84. Markt-.KUglel“ 107, 107.0 Motoren Deußz Mazimilliansau.“—.— 118,0 20,— hilipp Holzmann 55,50 86,25 Gebr. Körting 81,— 82,78 orchwerke. 13,— 13,35 Koſtheimer Cell.“ 55,— 59 50 umboldt Maſch. 19,50——Kötitzer Kunſtled“ 76.— 74,50 Httw. e. N. Kahyſer 34.75 34,75 Krauß Cie. Lok. 72,— 77.50 Ilſe Bergdau. 129,2 133,2J Kyffhäuſer Hütte 1,20 1,20 M. Jüdel& Co, 5,80.70/ Lahmeyer& Co.“ 79,75 79,— ſtaſch. 6,20 6,200 Gebr. Junghans 83,— 95,50 Laurahütte.. 72,50 72,50 Kahla Porzellan“ 90,50 91,50 80,— 80, „—IKalliw. Aſchersl. 16,70 16,75 Lindenderg 17 81, 81, 5,—[Karlsr. Maſchin. 3,25 65,25 Tarl Lindſtröm 120 5 121.0 Kattowitz. Bergb.. 26,0 27,75Lingel Schuhfabr. 75,— 74.50 2 ann. Waggonfab 6,— 6,25 35, Köln Rottweiler 116,0 115,7 anſa Lloyd. 380,80 80.50 Binde's Eismaſch“ 140,0 141,5 25„ indr.& Aufferm.“ 69,— 71.75 Neckarſ. Fahrzg 38.80 8,75 Niedlauſ. Kohlen 61.,75 71.— Rordd. Wollkämm 112.9 112,5 Oberſchl. Esb. d..75 9,— Eiſenindſt* 80,— 80, 3,60 3,80J Weberei Zittau. 73, 78,— „ 65.25. 17430 74.25 Grün 4 Biſſinger 20.25 20,5,40 Kokswerkt“ 101,5 102.54½% do. Sübderr.——.204% Trk. Bagd..1—.—— A, 55 2 Stanzen und Formen 158 500 /, Fabrikeinrichtungen elektriſche Anlagen, Werkzeuge, Büroeinrichtung, Patente, 9 liſten je 1 J, Warenbeſtand 238 583 /, Kaſſenbeſtand 6505 45 Debitoren 315094„, Wechſelbeſtand 39 996 4. Paſa Stammaktienkapital 1 300 000%, Vorzugsaktienkapital Reſervefonds 130 500 ¼, Kreditoren 137131&. 7 Ueber die Ausſichten bemerkt die Verwaltung im ſchäftsbericht:„Für das neue Geſchäftsjahr iſt eine ſehr umfan reiche und ſchöne Auswahl guter Neuheiten vorgeſehen und 1 Teil bereits auf den Markt gebracht, ſo daß bei normaler Geſchäl, lage auch im laufenden Jahre ein befriedigendes Ergebnis zu warten ſein dürfte.“ OA.-G. für elektriſche Anlagen, Heidelberg. Die mit en Verluſt von 4492 R. abſchließende Bilanz wurde nebſt üblichen Regularien zenehmigt und die 70 Vorzugsaktien tel Stammaktien umgewandelt. Die Verwaltung bezeichnet das n nehmen als geſund; der ungünſtige Abſchluß ſei lediglich 75 die ſchlechte Geſamtlage der elektrotechniſchen Branche entſtan Der Verluſt, der insbeſondere durch die Umorganiſation des triebs entſtanden iſt, wird auf neue Rechnung vorgetragen. Direktor Diehn zum Generaldirektor des Deutſchen chen ſyndikats erannt. In der Sitzung des Aufſichtsrates des Deutf ter⸗ Kaliſyndikats wurde beſchloſſen, die diesjährige Geſellſchafen verſammlung am 12. Mai d. J. in Berlin ſtattfinden zu lolg Es handelt ſich dabei um die übliche Sitzung, in der die Abrechmm über das letzte Geſchäftsjahr vorgelegt werden ſoll. Anträge größerer Bedeutung ſtehen, wie verlautet, nicht auf der 1 ordnung. Ferner wurde Direktor Diehn einſtimmig zum Gen direktor des Deutſchen Kaliſyndikats beſtellt. Jn Die Kölner Handelskammer zu den Aufwerkungsgeſethen. de der Sitzung der Induſtrie⸗ und Handelskammer am 24. April wur, zu den Geſetzentwürfen über die Aufwertung privatrechtlichet 19 ſprüche und die Ablöſung öffentlicher Anleihen eine Entſchließn angenommen, in der betont wird, daß die Regierung entwürfe weit über die Grenze des für die Wig ſchaft tragbaren Maßes hinausgingen. Dur e vorgeſchlagene weitere Aufwertung der Hypotheken ſeien cten⸗ ſchwere wirtſchaftliche Schäden unvermeidlich, da die Hypothege ſchuldner gezwungen ſind, die erhöhten Anſprüche nicht aug an Ueberſchüſſen unſeres Wirtſchaftslebens, ſondern aus der Subſlug zu decken. Dies ſchlöſſe eine Erhöhung der Produktionskoſten 11 damit der Warenpreiſe in ſich. Das aber erſchwere noch mehr Wettbewerb auf dem Weltmarkt. i⸗ *.-G. Weſer in Bremen. Die ao..⸗V. genehmigte mb ſtimmig die Anträge der Verwaltung. Danach wurde eine 10 rung der Satzungen bezüglich der Einteilung des Stammkapighh beſchloſſen. Das Stammkapital wird nunmehr eingeteilt in 11 Stück Aktien über je 600 R. und 54000 Stück Aktien übel 120 R, ſtatt bisher 109 000 Stück über je 120 1. Jede Sta aktie über 120 gewährt eine Stimme, jede Stammaktie 1 600 5 Stimmen, Jede Vorzugsaktie über 1.I des bekaneg lich 11000./ betragenden Vorzugsaktienkapitals iſt mit ein 10 fachen Stimmrecht ausgeſtattet. ker⸗ *Eine engliſche Jweimillionenanleihe für die polniſche Ju 5 Induſtrie. Ein engliſches Bankkonſortium iſt bereit, dem Verban der polniſchen Zuckerfabriken ein Darlehen von 2 Millionen Ai⸗ Sterling zu gewähren. Das Abkommen ſollte in Warſchau u 15 zeichnet werden. Der hohen Stempelgebühren wegen, wird die Abkommen in London unterzeichnet werden, wohin ch Vertreter der polniſchen Zuckerinduſtrie zu dieſem Zweck begebe⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haag z Neue Mannheimer Zeitung. G m b. H. Mannheim Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſchen Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfred 1bn für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitit e Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller 0 Willv Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachget gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kir für Anzeigen: J. Bernhardt. 27 28 Rombach. Hütten 26.30 27.— Noſitzer Braunk. 19,25 19,25 Roſitzer Zucker 36.— 36,.— Rückforth Nachf..600 0,600 Rütgerswerke 15.80 16,40 Sachſenwerk Sächſ. Gußftahl Salzdetfurth Sarotti“ J Scheidemandel“ 17,25 17,30 Hugo Schneider“ 72,— 75, Schubert&.Salz“ 148.0 149.5 M Glanzſtoff Ebf“ 322,0 322.0 Ver. Harzer Kall' 57.— 57,10 B. Schhf Bru& W' 68.50 68,— 27. 28, Phönix Bergdau“ 115 8 1163 Hermann Pöge 1,25.25 Rathgeber Wagg 67,.50—, Reisbolz Papier. 17,75 17.75 Rheln. Braunkhl.“ 105.7 145 8 Rhein. Chamotte“ 143.5—.— Rhein. Elektrizität 74.— 74.50 Rhein. Maſch Led. 8,75 3, 75 Rhein. Met. Vorz. 58.— 58 50 Rhein. Möbelſtoff 110.0 109.3 Rheinſtahl. 49.75 49.75 Rhenania Chem. 4 80.90 Teleph. Berliner 77,50 78,50 Thale Eiſenhütte.—— Thoerl Oelfabrik.10.— Thüring Salinen..50.50 Untionwerke Mhm..20.25 Union⸗Gießerel. 65.50 66.25 Varziner Papier. 67,50 67.— Ver. B. Irkf. Gum. 51,— 50.50 Ver. Chem Charl. 10,25 10.25 e 27. 11 Schuckert& Co. 655 100 Segall Strumpf 1, Siemens Elektr. 4030 Siemens& Halske 69 30 0 Sinner A.. 28 Stettiner Vulkan 6040 Stoehr Kammgrn. 20,40 Stoewer Nähm. 99 250 Stollb. inthütten 121 Südd Immobil,“ 7½½ Teckl. Schiffsw. Teichgräber“ 55. Weſ Eſſen Babr 73 Wicking⸗Cement. 100,% gle⸗ Wiesloch Tonwar. ½0 90% Stahlw.v. d. J9p 149.7 149,50 Wildeltmsb. Eulau 55,50 Ber Ultramarinf? 81.— 91.50] Wiſſener Stahl 77½ Vogel Telegr.⸗Dr 3,60 3,50 Wittener Gußſtab! 1010 6 Vogtländ Waſch..10 4,15 Wolf, Buckau.—— Wanderer⸗Werke 14,0 15,00 Jelltef Verein 70.50 1700 Weſer Atl⸗Geſ.— ellſtoſf Waldho 12,5 Weſterreg. Alkali. 21.25 21,45 Vorliner Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kaſll.. 39,— 28,—[Heldburg 49,—47.50 Api, Allg Petr. Ind.25 1,25 Hochfrequenz“... 88— 85,— Becker⸗Kohle..90 5 75 Int. Petr. Un. Ipu—.— Becker⸗Stahl..25 1,20 Meger 22in 1170 118,00 Sichel& Co. 2, Benz⸗Motor..75 4,75 Meyer u... 0,11 0,110 Stoman Salpeter 8,0 Deuiſehe Petr... 14.75 14,50 Muldenh. Papier—.— Südſee Vhosphat 45, J0, Diamond... 20,75 20,75 Petersb. Int. Hand.95 2,80 Ufäa.. 78,80 Pomona Ronnenberg..= Nuſſendank 730 — 0 Berliner Feſtverzinsliche Werte. a) Reichs⸗ und Staatspapiere. 92.15 92,15 3½% B. Reichsanl b,870 0,675l 5%½% B. Kohlenanl. 240 4ů1 94.75 94,753%„„ 60 ,5% Preuß.Kaltanl 410 4% Prß. Konſols 0,705 0,10„ Roggenwert. 50³ 3/½½,„ 90715 9,709f5% Noggenrentb. 5425 1924er 0,505.5253%„„.725 0,7105% Schſ. Braunk. 2 f⸗ 5% B. Reichsanl. 0,500 0,595 40% Badiſche Anl.„„Landſch. Rogg. 40%½„ 5 0,675 0,6753½% Bayer. Anl. 0,840 0,835 1 b) Ausläudiſche Nentenwerke. 4% Mexlkaner. 39.———4% Türk.unif Anl.—,—.— 40%½ Oeſt Schatza. 7,25——4%„ Zollob. 1911 9,90 10.— 4%„Goldrente— 10,30„ 400-FJ-Los 22,50 24.75 4½0% U. St.⸗R1913—,.50 Dollarſchätze Goldanleihe. Reichsſchatz. IV- V 0,535—, VI-IX.515.520 4%„ Golprior. .60% Südö.e. B .60%„ neue Pr.— 95 „ Obligat. 2. 975 4%„conv. Rte. 0,80—,— 50% 90 4%„ Sllberrte.—,—.—4½%. 1914.50—, 4½% Anat. Ser! 1990 5 4%„ Paplerrt—.——,4% Goldrie 9,12.— 4½%„ 1 30 7 4% Türt. Ad.-Anl..50 8,50 4%„„ Kronr.—,.975 4½%„ III... 9% Oe.⸗U. Stb.alte 10.25—,— 5% Tehuantepee— 4%„ Bagd.⸗Eiſ.1 11,25 11,30 3% Oe⸗UIX. Srl74).—— .—.49 Fraukfurter Feſtverzinsliche Werte. a) Inländiſche. 00 Dollarſchätze...—— 14% D. Schgtsa. 08 8,98 3,90 4% Bayr. Eif.⸗Anl. 920—55 Golbanleihe.—.——.—40% do. d0. 1914 395 3,903¼% do. 44 4½% Mhmv. 1914—.——.—Sparprämi. 1919. 0,348 0,348 3% 0. 25 % 1902—.——. 5% Pr. Schaßzanw.—.—,4% Bay. Pf. eiſ. Y 29 777 %0% 1904%, 4%., do.% de. 50 150 %% Di. Reichsanl..800.898%, Preuß. Konl. C710.7004.0 Heh..80u 98 0 4% do unk..1925- 0,699 0,675 8„ 5%..-Schazan—.——. 4½% IV. u. V. do.—..— 4%———.—13½0, abgeſt.—3 30½%.890 0,690 3%„— 3%„.720 0,725 4% Säch. S1-.19—— 4% BafAnl.101s.., 39% do. Nente,—f d 9% Bab Anl.abg 0 620 C,750 4% Württ. k. 1918 7 4½% VI.—IX. do..540 0,540J3% do. von 1808.4—— b) Ausländiſche(in Billionen). 25 4% do St. R. 51910—— 9½%d.„v. 1857—— 5% Mex. am. Inn.—.—. %„ Jöld 2½%„Irrig.Ant.——, 1¼% GrMon1987—.——, 3% Rumän. 1903—.—— 4½% OeltSR1918.80.80 4½% doGGold. am. 3,95 3,80 4½% do. Schaßz. 7,25.40 4% do. am. Rt.-V.—, 5 .il.80 9,500 Mühlheim Berg.“ 120,0 120,0 Motorangnd.„ 108,7 105,5, Oprenſteln Kßtopp. 86,50 87,754% da. Goldrente—.— 10.3040% . 9— 14% do. einh Rente— 4% Ungar,Goldt. 9,10 9,—% Tebuantepee 1. — — — ————ů nn den 28. April 1925 Neue Mannheſmer Jeitung[Abend⸗Rusgabe] 7. Seite. Nr. 195 00 Die Schmiere Eine heitere Komödiantengeſchichte Von Ernſt Hoſerichter (Nachdruck verboten.) 1b Frige hundert Kilometer von dieſem Bezirk dramatiſcher Angſt reude de entfernt fiel eines Morgens in den Briefkaſten des ae e Schwan— Lillys Karte. Er ſolle beſtimmt am Es Sonntag nach Laubſtadt zur Premiere kommen—— ſhiete U Meerat mit zut lnd as mußte ſeinem Hchle 4 am ünd er fuhr ohne Als er den Kran I ie Schleiſenauf nd ſo was wirkt. r„ das erſte Lebenszeichen, das die Tochter ihrem Vater Wirkt wie ein fettgedrucktes Zeitungs⸗ Her„Kehre zurück— alles vergeben!“ f r Schwan hörte vor Freude ſein Herz im Halſe klopfen. So ſich doch durchgeſetzt. Frech genug war ſie 2 immer ſchon 1 te er miterleben— den erſten Triumph ſeiner Lilly.. ugenblicklich ſchlüpfte er in ſeine Stiefeletten und marſchierte 2 Amtsvorſtand, bei dem er ſich über den Sonntag Urlaub Wubee uf dem Rückweg beſtellte er in einer Blumenhandlung einen zerkrang, ſo groß wie ein Wagenrad— mit einer knallroten Miftreben der großen Tochter und Künſtlerin Lilly zu ihrem erſten vor ſeiner Abreife nach Laubſtadt abholte, druck im Wort„großen“ — ein Buchſtabe. ieſen Buchſtaben mit dem Kranze ab. 805 laiceer, Tapeziergeheilfen liefen am Samstag ſtadtauf und ab mit dalzüclebe Plakaten, Bürſten und Kleiſterkübeln, um die Theaterzettel n. Bei Fronleichnamsprozeſſionen trugen ſie die Stangen Aehpinmels“ und dufteten mach Weihrauch, jetzt aber vochen ſie nach Und dobnngen Fape n paus pp und Stärke der Sonntagabend kam— wie ein Feſt kommt. In den der Bürger ſtanden die Kleiderkäſten weit wie Scheunen⸗ Brennſcheren lagen über dem Zylinder der Petroleum⸗ aniie und Haareinlagen und Zöpfe hingen an den Fenſtergriffen. tanwäter ſuchten unter Nachtkäſtchen nach Kragenknöpfen, onltochter ſchnitten und ſtrichen Theaterwurſtbrote, und die Mütter aileollierten ihre Rockenden nach hervorſtehenden Unterröcken. auf und mu imn f der Theatergarderobe flogen die Türen in fröhlicher Haſt zu. Auguſt Neigbier, der„traurige Ritter“, amtierte heute ſeiner früheren Tätigkeit: er klebte ſeinen Kollegen Bärte U 4 lete ichnete ſeinen Kolleginnen Striche über und unter die Augen⸗ und ſchminkte Milde und Strenge, Haß und Liebe in die Ge⸗ Haanee 18 öffnete das Fenſter. Die erſten Thoaterbeſucher ngelten ſich die Gaſſe herauf dem Saaleingang zu, zu deſſen ſen zwei Föhren in alten Konſervenbüchſen ſtanden. häze don 0 Frau Direktor Wachtel ſaß in der Kaſſe und ſonderte die Steh⸗ von den Sitzplätzen. Wie beim jüngſten Gericht die Schafe en Böcken geſchieden werden. Der Theatermeiſter numerierte mit Kreide Stühle und Tiſche und ſtellte ſie gleich Rekruten in eine Linie. In der Schenke wurden Speiſekarten vervielfältigt, Meſſer geputzt, Bierzeichen abgezählt. Genau eine Stunde vor Beginn der Vorſtellung erſchien der Dichter des Abends hinter der Szene. Als die Komödianten ihn ſahen, tanzten ſie um ihn Ringelreihen, puſteten abergläubiſch auf ſeine Papierbruſt, damit alles gut gehe. Und als der Held über de Schwelle ſeiner Garderobetür ſtolperte, ging er nochmals über ſie hinweg, damit es kein Unglück gebe. Dann wünſchten ſich alle unter⸗ einander Hals⸗ und Beinbruch. So waren alle Vorſichtsmaßregeln getroffen. Es konnte nicht ſchief gehen. Sechs Feuerwehrmänner verteilten ſich in die Kuliſſen und ſtellten je einen Kübel Waſſer zu ihren Füßen. Das Wurſt⸗ fräulein des Helden ließ noch vier Schlachtmeſſer abgeben, um die ſie ihr Geliebter im Namen der Direktion gebeten hatte. Denn es hatte noch an ritterlichen Waffen gefehlt. Dabei ließ ſie ihm ſagen, daß ſie vorne in der erſten Reihe ſitze— gleich neben dem Klavier, er möchte ja zu ihr hinunter ſpielen, damit die Leute ſehen, daß ſie ein Verhältnis haben Und das Publikum ſtrömbe. Der Saal brodelte wie eine Waſch⸗ küche. Die Stühle wurden aus ihren militäriſchen Reihen gerückt, die Tiſche bekamen Bier aufgeladen. Der Kapellmeiſter hatte ſeinen Platz vor dem Tafelklavier eingenommen. Er ſuchte ſich im voraus die Taſten aus, die nicht anſchlugen. Denn bei dem letzten Schützenfeſt war derart in die Saiten gegriffen worden, daß einige davon ſprangen. Direktor Wachtel ſtand unabläſſig vor dem Loch im Vorhang, rechnete mit dem einen Auge die Einnahmen aus den beſetzten Plätzen aus— und addierte immer neu hinzu... Da betraten die Honoratioren den Saal. Voran der Bürgermeiſter mit den Stadt⸗ rätern. Sofort ſprang der Direktor durch den Vorhang übens Podium in den Zuſchauerraum, gab vorbeieilend dem Kapellmeiſter einen Rippenſtoß— damit er mit Muſik einſetze—, und eilte den hechen Göſten entgegen. Aus dem Klavier erklang die Mondnacht auf der Alſter... Er drückte ihnen die Hände, wies ihnen die Plätze an und verteilte Programme. Da die Frau Rechtsrat auf dem Zettel las:„Dies Raubritter⸗ ſtück ſpielt im 12. Jahrhundert“, flüſterte ſie zu ihrem Manne:„Du, Hugo, bevor im Stück geſchoſſen wird, gibſt du mir mit dem Fuß ein Zeichen. Ich kann das Schießen nicht vertragen..“ Dayn ſetzte ſie ſich, wie man ſich in eine Schaukelbadewanne niederläßt. Sie liebte es, vom ſichern Port aus— von den Wogen dramatiſcher Leidenſchaften umſpült zu werden. Sie konnte dabei die Gefahren auf der Bühne miterleben— und ſich doch nach Belieben bei den Szenen eines Mordes in ſich zurückziehen. Und weil ſie in einer Handlung ganz aufgehen konnte, ohne dabei ſelbſt zu vergehen— darum liebte ſie ſo ſehr das Theater. 5 Alle hielten jetzt ihre Theaterzettel vor ſich hin, und die keine hatten, ſahen den andern danach über die Schultern. Vom anfäng⸗ lichen Summen wuchs die Unterhaltung zu immer aufgetürmtern Tönen an. Eines überſchrie das andre. Und wer richtig zu deuten verſtand, konnte jetzt ſchon unter den Zuſchauern zwei Parteien unterſcheiden. Da gab es ſolche, die im Hauſe des Aſſeſſors wohnten, die im Amt ihm untergeben waren oder als Geſchäftsleute in ſeiner Ab⸗ hängigkeit ſtanden. Die mußten im Voraus ſchon gut über das Stück reden und ſich für die Perſon des Dichters bis in ſeine Ein⸗ geweide hinein intereſſteren. An ſolchen Tiſchen wurde des Poeten Geburtstag wie eine Anſichtskarte hin und hergeworfen, man erkun⸗ digte ſich nach ſeinen Schulzeugniſſen und erkannte und ahnte daran ſchon die wachſenden Klauen des Löwen, der jetzt ſich vollgereift und ausgewachſen in aller Genialität offenbaren würde. Zu dieſem freund⸗ lich geſinnten Publikum zählten auch die, welche mit Freikarten im Theater ſaßen, und jene, die mit einem Komödianten Liebesbande angeknüpft hatten. Die alle ſchworen jetzt ſchon mit ganger Seele auf den Dichter und ſeine Schauſpieler. Aber all dieſen Wohlgeſinnten entſprachen ebenſo viele, die in feindſeliger Haltung auf die Dinge warteten. Dazu zählten: die mit dem Dichter perſönlich verfeindeten, denen er als Aſſeſſor vom grü⸗ nen Tiſch aus Prügel zwiſchen die Füße geworfen hatte, die ſelbſt Gedichte und Dramen ſchrieben und grün vor Neid, von Anfang an gegen jeden auftauchenden Wettbewerb ankämpften. Und ſiehe: es waren ihrer nicht wenige. Hinter der Gardine wurde dies feindliche nicht geſehen. Blickte man durch das Loch im Vorhang, dem an bemalter Außenſeite der Nabel einer Muſe entſprach, ſo nahm man nur eine graue Maſſe wahr, die lachte, geſtikullerte und in freudigſter Stimmung zu ſein ſchien. Lilly blickte in den Saal hinaus um ihren Vater zu ſuchen; er war noch nicht zu ſehen. Wer zur Galerie aufſah, dem mußte auffallen, daß ſie noch gähnend leer war, währen ſich unten die Zuſchauer von Enge gegenſeitig die Mahlzeiten aus dem Magen ſtüießen. Der Theatermeiſter hatte inzwiſchen hinter den Wolkenſoffitten die elektriſchen Beleuchtungsdrähte gezogen. Der Steckkontakt mit dem Himmel war hergeſtellt. Im letzten Augenblick wurde am Kanapoe der abgeſchlagene Fuß bemerkt und geiſtesgegenwärtig durch zwei Bände des Konverſations⸗Lexikons, die man unterlegte, ergängt. Die große Trommel, die ſonſt der Druckereibeſitzer Oberdorfer ſchlug, blieb aus, weil die Theaterzettel bei ſeiner Konkurrenz gedruckt wur⸗ den, der gegenüber die Direktion auch Verpflichtungen hatte, weil ſie das Laubſtädber Tageblatt herausgab, wo Drucker, Verleger und Krititer ein und dieſelbe Perſon war. Da aber beim Einzug des Ritters ein freudiges Klingen hörbar ſein mußte, ſo wigs der Direk⸗ tor den Theatermeiſter an, in Ermangelung einer Trommel mit den Fingern an die Fenſterſcheibe der Garderobetür zu trommeln. Und ſo wurde für aſles, was fehlte, was ſtörend den Verlauf des feierlichen Abnds hätte beeinträchtigen können, ein ebenbürtiger Er⸗ — Todes-Anzeige. Verwandten und Bekannten die schmerzliche Nachricht, dass gestern Abend meine liebe Frau, meine gute Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Lina Waib el geb. Münz im Alter von 53 Jahren sanft entschlaſen ist. Mannheim(Gontatdstrasse 20), 28. April 1925. Im Namen der Hinterbliebenen der tieftrauernde Gatte Karl Waibel. Die Einäscherung findet Donnerstag, den 30. April, aene 2 br statt. 40⁵ Statt Karten! Ein Urtell für viele: Dr.med. R. in Dresden:, Vor 30 Jahren habe jch meine 4 Kinder nach dem 6. Monat mit trefflichem Erfolge mit Ihrem Zwieback in Verbindung mit Milch großgezogen und habe diese unzühligemal in meiner langen ärzt- lichen Tätigkeit empfoblen. Heute wünsche ich sie für eins meiner Enkelchen.“ OPEL-ZWIEBACK iet nicht nur die gern genommene wohlschmeckendeè Beikost in der Ent- wöhnung(vom 5. Monat an), sondern unterstützt dank seinem Gehalte an wirksamen Nährsalzen(Kalk und Phosphor) wesentlich die Zahnent- wieklung und den Knochenbau. In Apotheken u. Drogerien. Anleitung zur Ernährung Kostenlos durch ofEL-zWIEBACx, LEIpZId· sun eeeee— 4 General-Vertreter für Mannheim: Gustav Arras, R 3, 2bh. 89¹¹ MANNHEIM, den 27. April 1925. Danksagung. Für die zahlreichen Beweise herzlichster Anteilnahme, die wir während der Krankheit und beim Ableben unserer herzens- guten, lieben Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Tante und Schwägerin, erfahren haben, sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten und wärmsten Dank. Familie Sutter, Neumuh! Familie Schweighard, Mannheim Familie Götze-Sutter, Nürnberg. Jungerer gewandter Mnenarbmamn zum Besuch der Mannheimer Kund— schaft gesucht. Angebote unter D. O. 76 an die Geschäftsstelle die- ses Blattes *1630 Lelchner zur Anfertigung von Konſtruktions⸗ zeichnungen für Eiſen⸗Hochbauten. Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabſchriften, Lichtbild und Gehaltsanſprüchen unter 2Z. X. 169 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4894 2 E 12 1650 Altbekannte, hieſige roßmutter Am 26. April ist uns unsere liebe Mutter und HauLolis Oertingerva. Jjeanette geb. Salmon) durch den Tod entrissen worden. Die Peisetzung hat in der Stille staltgefunden. Kordolenzbesuche dankend veibeten. Mannheim, den 28. April 1925 Rheinsir 3 Luise Oettinger Hans Oettinger, Referendar 11550 üt die zesamte ndustiielielert pfiompt DOruskerel Dr. Hans, G. m. b. H. Wenn jemals etwas Wi Buchhandlung ſucht zum baldigen Eintritt Lehrfräulein mit guier Schulbildung, ſchöner Handſchrift und leichter Auffaſſungsgabe. Gefl. Angebote mit Abſchriften des Schul⸗ abgangszeugniſſes erbeten unter A. P. 2 an die Geſchäftsſtelle dieſes Balttes. Maſchinen⸗ u. Armaturenſabrik in Neckarau sucht jüngere intelligente Stenotypistin die ſich auch zur Bedienung eines Telephons eignet. 4936 Angebote mit Zeugnisabſchriften erbeten unter A. E. 5 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Perfekte 00 Kontokorrent- Buchhalterin durchaus zuverläſſig, ſicher im Rechnen, ſaubere Handſchrift an flottes Arbeiten gewöhnt, von hie⸗ ſiger Fabrik zum ſofortigen Eintritt geſucht An⸗ gebote mit Lich bild und Gehalisangabe erbeten unter D. C. 65 an die Geſchäſtsſtelle. ch⸗ tiges, ſo ſind es die Unbekannten J..J. 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